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Bericht über die Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft in ...
Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft
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HARVARD UNIVERSITY.
LIBRARV
Or TUK
MUSEUM OF COMPARATIVB ZOÖLOGY.
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NOV 15 1B87
Bericht
der
Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft
in
Frankfurt am Main.
1897.
Mit drei Tafeln und einem Porträt.
Frankfiirt a. M.
Druck toh Oebrttder Knaner.
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Dr. med. Johann Michael Mappes
geb. am lo. Octobcr 1796,
gesu am 20. April 1863.
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BEÜICHT
OER
SE2«CKENB£RG1SCHEN K iTUfiFOBSCÜENDE^
GESELLSCHAFT
DI
FRANKFÜRT AM MAIN,
1891
Tom Juni 1896 bis Jan! 1807.
Die Direktion der Senokenbepfirischeii naturforsehenden
Gesellschaft beehrt sich liiermit, statutengemäß ilueu Bericht
über das vei*flossene Jahr zu überreichen.
Frankftirt a. M.^ im Jani 1897«
Die Direktion:
Oberlehrer J. Blmn, d. Z. 1. Direktor.
Dr. med. Äjogost Knoblaneli, d. Z. n. Direktor.
Dr. med. E. Bddiger, d. Z. 1. Sekretär.
Dr. med. Edward toh Heyer, d. Z. II. Sekretär.
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NOV lo 1W7
Jaliresfest
und
Feier des achtzigjährigen Bestehens
der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft
am 30. Mal 1807.
I. BegrAssang.
In Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und
Königin Friedrich, sowie zalilreichor Mitglieder und Gäste
eröffnete der I. Direktor Herr Oberlehrer J. Blum die Fest-
sitzung mit lolgenden Worten :
Ew. Majefttätt
Hochanselinliche Versammlangl
Freudig bewegten Herzens eröffne icb die heutige Jahres-
feier, an der wir auf ein achtzigjähriges Bestehen znr&ckblicken.
Wenn anch der Weg durch diesen langen Zeitraam nicht immer
geebnet war, so sind wir doch hente glücklich an einem Punkte
angelangt, von dem aas wir mit Befriedigung rückwärts und
frohen Mutes ?orw&rt8 schauen können. Aus klemen Anfängen
bat sich die Oesellschaft zur ehrenvollen Stellung unter den
Schwesteranstalten nicht nur Deutschlands sondern der ganzen
civilisierten Welt emporgeschwungen, und es glebt wenig be-
dentende Anstalten ähnlicher Art auf dem Erdenrunde, mit denen
wir nicht in Verbindung stehen.
Aber nicht nur das Gefühl der Freude sondern auch das
der Dankbarkeit erfüllt uns am beutigen Jubeltage. Als die Gesell-
schaft im Jahre 1826 ihr Erstlingswerk veröffentlichte, widmete
sie es dem hoben Senate der Stadt Frankfurt mit folgenden ein-
leitenden Worten: .Den hilfreichen Genien des Oi-tea pflegten die
Alten die ersten Gaben als Opfer darzubringen, welehe ihr FleiB von
der Natnr errungen. In gleichem Sinne betrachtet es die unter-
zeichnete Gesellschaft als eine Pflicht, welche Ehrfurcht und
DankbaiiKeit ihr aulerlegen, Einem hohen Senate die ersten
FrOchte ihres gemeinsamen Strebens vorzulegen und sie unter
diesem hohen Schutze dem Publikum zu fibergeben." Auch
unser Dank sei heute bei dem Blick auf die reichen Ergeb-
nisse, die unsere Gesellschaft geerntet hat, znnAchst den städti-
schen Behörden ansgedrilckt, die uns in den Jahren der Not
nicht verlassen und zu allen Zeiten durch ihre Sympathie unter-
stützt haben.
Tief empfundenen Dank spreche ich der Bfirgerschaft
Frankfurts aus. Auf dem Gemeinsinn der Frankfurter Bürger,
auf diesem nie wankenden, festen Grunde wurde unsere Gesell-
schaft anigebaut und von ihm getragen von Anbeginn an bis
zu diesem Tage. Es fehlte niemals an Männern, die ihre Zeit,
ihr Wissen und Können in den Dienst der Gesellschaft stellten.
Die Namen Cretzschmar, Büppell, Neuburg, y. He j den,
Kappes, Bögner und yiele nach ihnen sind glänzende Bestäti-
gungen dafür. Wem es nicht vergönnt war, thätig mit einzu-
greifen, der bekundete sein Interesse durch die Mitgliedschaft,
und die Überzeugung von dem segensreichen Einflüsse der
Gesellschaft auf das geistige Leben der Stadt hat viele edle
Männer und Frauen bewogen, sich als ewige Mitglieder ein-
tragen zu lassen. In Dankbarkeit nnd Verehrung gedenke ich
der WoUth&ter, die durch namhafte Beiträge und Stiftungen
bestrebt waren, uns über die materiellen Sorgen hinwegza-
helfen. Simon Moritz v. Bethmann, Heinrich |[ylinB,
Graf nnd Gräfin v.Bose, Albert v. Rein ach haben in segens-
reichster Weise die Ziele der Gesellschaft gefördert.
Nicht vergessen will ich der stets zu Bat und That bereiten
Administration der Dr. Senckenberg'schen Stiftung, sowie der
Schwesteranstälten: des Medizinischen Instituts, des Physika-
lischen nnd Ärztlichen Vereins, die im Geiste Senckenbergs er-
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liebtet, gleiches Streben and Wirken mit uns vereint Ihnen
allen sei am hentigen Gedenktage wärmster Dank dargebracht.
MOgeesder Senckenbergischen natnrf ersehenden
Gesellschaft auch fttrderhin nicht an Teilnahme fehlen,
damit sie immer schöner erbltthe zum Segen unserer Vater*
Stadt und unseres Vaterlandes!
Mit diesem Wunsche heiße ich Ew. Majestät und Sie, hoch-
geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen!
u. Festrede
des Herrn Professor Dr. Heinrich Reichenbach: Rückblicke
auf die Biologie der letzten achtzig Jahre.
(Siehe diesen Berieht 8. 97}.
m. Jaliresbericlit
erstaltet Ton
Dr. med. August Snoblauchi
d. Z. II. Direktor.
Hocbansebnliche Versammluugl
Der Festredner hat Ihnen in lichten Farben ein anschau-
liches Bild Yon den mächtigen Fortschritten und der wachsenden
Bedeutung der Biologie in den letzten acht Jahrzehnten ent^
werfen. Mir liegt es ob, im Auftrage der Direktion Ihnen Uber
das letzte dieser achtzig Jahre zu berichten, soweit die Vor-
kommnisse desselben zu unserer Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft und ihrer wissenschaftlichen
Thätigkeit in Beziehung gestanden haben.
Es ist ein Jahr voll emsiger Arbeit gewesen, dem es an
besonderen Erfolgen nicht gefehlt bat, dank dem Wohl-
wollen edler Freunde und bocbberziger Gönner,
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von welchem unsere Gesellschaft ins Leben gerufen
and achtzig Jahre hindurch in unwandelbarer Treue
begleitet worden ist. Freilich ist nns auch manche trUbe,
ernste Stunde nicht erspart geblieben; der unerbittliche Tod
hat eine größere Zahl Opfer aus unserer Mitte gerissen, als es
sonst wohl in Jahresfrist zu geschehen pflegt, darunter Männer
ToU wärmsten Interesses für unsere Gesellschaft, von hervor-
ragendster Verdienste um die Wissenschaft.
Aus dem engeren Kreise unserer arbeitenden Mitglieder
haben wir zwei langjährige Freunde der Gesellschaft verloren:
Am 16. Februar 1897 verschied im 83. Lebensjahre Paul
August Kessel mey er, der seit 1859 der Gesellschaft als
eifriges Mitglied und in den Jahren 1862 und 1863 der Dvektion
als korrespondierender Sekretär angehört hat. Eine große Vor-
liebe fttr die Natur hat den Verstorbenen befilhigt, wertvolle
Sammlungen, besonders aus botaoischem und geologischem Ge-
biet, anzulegen. Er hat diese im Laufe der letzten Jahre
unserem Museum Überwiesen, darunter ein umfangreiches Her-
barium der europäischen Flora und ^ne ansehnliche Petrefakten-
sammlnng, welche nahezu alle geologischen Horizonte umfaßt
Auch seine reiche Bibliothek, vorwiegend Floren und ältere
botanische Werke, hat der Verstorbene der Gesellschaft zum
Geschenk gemacht Er hat damit die reichen Früchte seiner
Lebensarbeit dauernd der Wissenschaft nutzbar gemacht und
seinen Namen unauslöschlich eingetragen in die Geschichte der
Gesellschaft
Am 13. März d. J. ist Carl Friedrich Wilhelm Baader
im 80. Lebensjahre gestorben. Er hat sich besonders mit der
Geologie unserer Gegend und mit Paläontologie eingehend be-
schäftigt und zuerst das Konglomerat am Sfidfufie des Taunus
als Rotliegendes erkannt. Seine wertvolle Sammlung von Ver-
steinemngen ist von der Gesellschaft im Jahre 1885 käuflich
erworben worden. Seit 1873 Mitglied der Gesellschaft hat
der Verstorbene in den Jahren 1874 und 1875 das Amt eines
Sektionärs fttr Fische bekleidet nnd lange Jahi'e hindurch
unsere Lehrvorträge nnd wissenschaftlichen Sitzungen aufs
eifrigste besucht
Vor wenig Wochen, am 20. April d. J., ist ihnen ein anderer
treuer Freund der GeseUschaft in den Tod gefolgt, Theodor
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Ercke), der wackere Gefährte unseres Ednard Rttppell an!
dessen xweiter Heise nach Ägypten und Abyssinien 1830 bis
1834. Am 29. Januar 1811 geboren, ist Er ekel schon in
seinem fflnfzehnten Lebensjahre, am 25. Mai 1825, in unser
Museum eingetreten und hat, bis ihn Oesnndheitsrttcksichten
yor siebzehn Jahren zum Niederlegen seines Amtes zwangen,
iQnfundfflnfzig Jahre lang ais Kustos unserer Gesellschaft große
Dienste geleistet In dankbarer Anerkennung derselben ist der
verdiente Beamte bei seinem ffinfzigjfthrigen Jubiläum zum
außerordentlichen Ehrenmitgliede ernannt worden. Er
ist zeitlebens ein anspruchsloser, gewissenhafter Mann gewesen,
voll wahrer Pietät fttr seine helmgegangenen Wohlthäter, von
wärmster Anhänglichkeit an die Gesellschaft. Hat er doch vor
einer Beihe von Jahren fttr Dr. Philipp Jacob Gretzschmar,
den Begrftnder unserer Gesellschaft, fflr Michael Hey, den
Begleiter Bftppells auf dessen erster afrikanischen Beise, und
ffir sich selbst die ewige Mitgliedschaft erworben.
Von unseren hiesigen Mitgliedern sind weiterhin 18
gestorben, die Herren: Philipp Bernhard Bonn, Jules
Du Bois, Theodor Drezel, Karl Felst-Belmont, Dii'ektor
Ludwig G5ckel, Moritz L. A. Hahn, Felix Jordan,
Dr. phü. Jakob Kraetzer, Arnold Lleboldt, Generalkonsul
Otto von Nenfville, Franz Osterrieth, Eugen Pfeifer,
Dr. jur. Job. David Sauerländer, Direktor Christian
G. Ludwig Vogt, David August Weiller, August Weis-
l>rod, Emanuel Wertheimber und Franz Wirth.
Aus der Beihe unserer korrespondierenden Mit-
glieder haben wir 10 ausgezeichnete Gelehrte durch den Tod
verloren:
Am 9. Juli 1896 verschied in Berlin im 81. Lebensjahre
der Geheime Bergrat Prof. Dr. Heinrich Ernst Beyrich,^)
der Altmeister der deutscheu Geologen, der seit dem 22. Februar 1873
der Gesellschaft als kon*espondierendes Mitglied angehört hatte.
Der großen Menge ist der Verstorbene nicht sehr bekannt ge-
worden, denn es hat dem stillen Wesen des bescheidenen Mannes
') Wenige Mou tt»^ siiätcr, am 2H. Noveiiilji r ISIH!, ist die Gattin des
ü^roßen Gelehrten, ( ' 1 e m e n t i n e nvh. Helm, iliiii in dtjn Tud <;eJoIi(t. Sie
ist als eine der beliebteäieu JugendächiiitbleUerinnen in den weitesten Kreisen
bekaaiit and T«M]iit gewesen.
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nicht entsprochen, von seinem Thun und Wirken viel Aufsehens
zu maclien. Um so größere Yerelirung, Liebe und Hochachtung
hat lei \ erblichene aber im Kreise der Naturforscher aller Zonen
gefunden, besonders bei seinen Faciigenossen.
Beyrich ist am 31. August 1815 in Berlin geboren; dort
hat er (Mn halbes Jahrhundert als Forscher und Universitätslehrer,
als ] Mi ektor der lialäontologischen Abteilung des Museums für
Naturkunde, uud als Vorstandsmitglied der Königlichen geo-
logischen Landesanstalt segensreich gewirkt. „Beyrich hat
früh erkannt, daß es notwendig ist, geolugische Schiftsse haupt-
sächlich auf die sorgfältige Beobachtuug ganzer Flächen des
Erdbodens zu begründen, er hat gelehrt, in wie hohem Grade
die kartierende (Teognosie berufen ist, die bloß profilierende,
längs einzelner Wanderuugswege ihre Wahrnehmungen sammelude,
zu berichtigen. Die Überzeugung, daß durch gute geugiiustische
Karten, nanieutlich durch solche in großem Maßstabe, nicht
allein die Wissenschaft gefördert wird, sondern daß dadurch
Bedürfnissen der Bergleute, der Erbauer von Strnßf^n und Eisen-
bahnen, der Land- und Forstwirte entsprochen werden kann, hat
besonders Bey l ieh vertreten. Und seinem W'irken vorzüglich
verdanken wir in Deutschland die nllgrinrinL- Einführung der
gei ifiUMSiiscliL^ii S[K_/:i.:ilkarten, insbesondere die Errichtung der
Königlich Preiißischeu geulofrischen Uandesanstalt." ^)
Eine der wichtigsten uud liir die Wissenschaft befruch-
tendsten Thaten ßeyrichs war die Mitbegründung (1848) jeuer
Vereinigung von Geologen, welche sich als Deutsche Geo-
logische Gesellschaft gar kräftig entwickelt hat und der
deutschen wissenschaftliclien Arbeit zu hoher Ehre gereicht.
Am ' t September 189() verstarb in Neapel Professor Luigi
i*alniieri, der seit dem Iti. August isöii unser korrespondierendes
Mitglied gewesen ist. Geboren zu Faicchio in der Provinz
Benevent am 21. Oktober 18U7 hat Palmieri das patriarcha-
lische Alter von 89 Jahren erreicht. Seine wisseuschaftliche
Thätigkeit und die des mächtigen Vulkans am schönen (Tolfe
von Neapel sind lange Jahrzehnte hindurch enge miteinander
verbanden gewesen, so enge, daß das abergläubige Volk in jenen
') K. v.Priticli, «HeinrUli BrnBtBayricli''. Leopoldinft, ZXXII.
1896. ä. IIL
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Gegenden den greisen Herrn ffir eine Art von VeBUvbeschwÖrer
uTid Ausbrucbspropheten anzusehen gewohnt gewesen ist. Nach-
dem Palmieri einige Jahre als Lehrer an den Lyceen in
Salerno, Campobasso und Avellino thätig gewesen, kam er 1845
als Professor an die Marineschule in Neapel. Zwei Jahi-e später
wurde er durch die persönliche Initiative Königs Ferdinands II.
als Professor der Physik an die Universität Neapel berufen und
im Jahre 1848 zum Direktor des Vesuv- Observatoriums ernannt.
1860 wurde fUr ihn der nene Lehrstuhl der telluriscben Physik
in Neapel geschaffen, den er bis zu seinem Lebensende inne-
gehabt hat.
Palmieris wissenschaftliche Leistungen sind die eines
Spezialisten dos Vesuvs und der vulkanischen Erscheinungen.
Seine ,AnnaUdeU' osservatorio meteorologico Vesuviano" (1880)
und der von ihm erfundene magnetische Seismograph sind seine
hervorragendsten Leistungen. Unvollendet hat er ein groß an-
gelegtes AVerk über die tellurischen Strömungen hinterlassen.
Im Jahre 1876 ist Palmieri auf Grund seiner wissen-
schaftlichen Verdienste zum Senator des Königreichs Italien
ernannt worden. Er hat sich jedttch zwischen den Lavaströmen
des VesQTS heimischer gefühlt, wie in den trüben Rinnsalen
der Tagespolitik, und hat deshalb von der Senatorenwürde nie
lebhaften Gebrancli gemacht. Kaum jemals hat sich ein Mann
der Wissenschaft einet solchen Popularität und Verehrung unter
der Bevölkerung, einer solchen Anerkennung seiner Lebensarbeit
seitens der Regierong erfreut« wie Palmieri sie genossen.
Verehrung und Anerkennung hat er aber anch in höchstem
3I;iße verdient durch die pHichttrene Hingabe und den unver-
gleichlichen Heldenmut, mit dem er auch bei den gefährlichsten
Ausbrüchen des Vesuvs auf seinem Observatorium ausgehalten
hat. Als letztes äußeres Zeichen dieser allgemeinen HocU-
schätzung hat am 11. September v. J. Italien seinen groBen
Sohn auf Staatskosten zur ewigen Ruhe gebettet.
Am 6. Oktober 1896 ist in Genf unser berühmter Lands-
mann, der Professor der Physiologie Moritz Schiff gestorben.
Er hat ein halbes Jahrhundert lang mit Eif* r und Geschick
der biologischen Foi*schung obgelegen und ist einer der ersten
gewesen, der in Deutschland die Bahn der Experimentalunter-
suchnng eingeschlagen und trotz unendlicher Schwierigkeiten
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mit zälier Ausdauer und der Begeisterung des wahren Forschers
verfolgt hat. :Moritz Schiff wurde am 28. Januar 1823 in
Fi aukf art a. M. i^el leu; er hat sich schon während srin* i Si Iml-
zeit als einer der lieißigsten Hörer in den Vorlesungen unserer
Gesellschaft und des medizinischen Instituts ausgezeichnet. Aus
den humoristischen Werken unseres vaterstädtischen Dichters
Friedrich Stoltze ist es bekannt, mit welch drastisclien
Mitteln der junge, für den kaufmännischen Beruf bestimmte
Schiff es erreicht hat, sich dem Studium der Niturwissen-
schaften zu widmen.') Er ging zunächst nach Heideiberg, Berlin
und liöttiugen, wo er 1845 promoviert hat. Nach einem kurzen
Studienaufenthalt in Paris kehrte Schiff nach Frankfurt zu-
rück und wurde am 21. November 1846 zum arbeitenden Mit-
gliede unserer Gesellschaft und gleichzeitig zum Sektiouär für
die ornitholügische Abteilung des Museums ernannt. Beim Aus-
bruch des badischen Auf^taudes im .Jahre 1848 stellte er sich
als Arzt in den Dienst der lievolutionsarmee und wurde darauf-
hin, als er sicli in Güttingen habilitieren wollte, von der hau-
noverscUeu Kegierung ausgewiesen, infolge lessen wandte sich
Schiff ins Aushind und wirkte von 1854— hSti;^ als Professor
der vergleiclienden Anatomie an der Universität Bern, von 18G3
bis 1S7Ü als Professor der Piiysiologie am Tstituto di stndii
superiuri in Florenz und dann in gleicher Eigenschaft bis zu
seinem Tode an der Universität und als Direktor des ph^'sio-
lügischen Laboratoriums au der jicole de Medecine in Genf.
Schiff s llauptarbeitsfeld, dem er sein Leben lang treu
geblieben, ist die Physiologie des Nervensystems gewesen; ferner
hat er zur Lehre vom Stoffwechsel wichtige und bahnbrechende
Beiträge geliefert. Außerhalb seines eigensten Schaffensgebietes
liegen seine Arbeiten über die Vogelwelt Südamerikas, welche
von dem Prinzen L. Ho na parte in dessen Memoire» und Con-
spectus avium vt röffentlicht wordeu sind.
Am 9. Oktober 189G ist in Melbourne einer der bedeu-
tendsten Botaniker der Gegenwart, Baron Sir Ferdinand
von Muller, gestorben. Er war am 30. Juni 1825 in Rostock
geboren, hatte in Kiel Chemie, Pharmacie und Botanik studiert
*) 8 1 0 1 1 X e , «G«diehte in Frankfurter Uondart' . 6. Auflage, S. 260 ff.
»Die Kapp*.
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nnd war 1847 ans Gesandheitsrttckaicbten nacb Australien über-
gesiedelt. Sein deatscbes Vaterland hat er niemals wiederge-
sehen. Wie er schon vorher das walddnrchrauscbtet seenreicbe
Schleswig -Holstein als Botaniker eifrig dnrchforscbt hatte, so
unternahm er anch in seiner neuen Heimat die weitesten und
kühnsten Entdeckungsreisen. 1852 zum Regierungsbotauiker
der Kolonie Victoria ernannt, begleitete er 1855/56 als solcher
die der Anlschließnng Central- und Nord -Australiens gewidmete
A. L. Qregory'sche Forschungsezpedition und wurde nach
seiner Rückkehr 1857 mit der Leitung des botanischen Gartens
und des phytologischen Museums in Melbourne betraut. Von
hier aus hat er die wissenschaftlichen Institute und die botanischen
O&rten aller Länder Europas mit Exemplaren der australischen
Flora versorgt, mit seltenen Schätzen, die oft nur er allein
herbeischaffen oder vermitteln konnte. Ihm verdanken wir
n. a. die Verpflanzung des EucaJjptnsbaumes nach Europa und
Nordafiika.
Es ist nicht zu viel, was in Gardener's Chronicle vom
17. Oktober 1896 von v. Müller gesagt ist: ,Er hat mehr als
irgend ein anderer einzelner Mensch gethan für den Fortschritt
der Wissenschaft in der südlichen Hemisphäre.** Zum Dank für
seine zahlreichen, Überaus wertvollen Zuwendungen wurde
V. Müller am 23. März 1871 zum korrespondierenden Mitgliede
nnserer Gesellschaft ernannt; im gleichen Jahre erhob Se. Maj.
der Kdnig von Württemberg den verdienten Gelehrten in den
Adelstand ; 1879 wurde ihm die englische Bitterwürde verliehen.
Am 17. Dezember 1896 verschied in München Professor
Joseph von Gerlach, der Nestor der deutschen Anatomeu,
der seit dem 15. Dezember 1860 unser korrespondierendes Mit-
glied gewesen ist Im Jahre 1820 in Mainz geboren, bat sich
V. Gerlaeh in Würzburg, München und Berlin dem mediziuiscben
Studium gewidmet und 1843 promoviert Nach einem längeren
Studienaufenthalt in Wien, Paris und London kehrte er 1847
in seine Vaterstadt zurück, um dort die ärztliche Praxis
auszuüben. Im folgenden Jahre veröffentlichte v. Gerlach die
Ergebnisse langjähriger mikroskopisch-anatomischer Ai-beiten in
seuiem ^Lehrbuch der allgemeinen und speziellen Gewebeleb re",
welches 1850 seine Berufung als Professor der Anatomie nacb
Eriangen zur Folge hatte, üier bat der Verstorbeue in segens-
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— XII —
reichster Weise gewirkt, bis ihn sein hohes Alter vor kurzem
genötigt bat, sein Lehramt niederzulegen.
V. Gerlach's bleibendes Verdienst besteht in der Einftlhrnng
neuer Methoden in die Technik der anatomischen Untersnchang.
Während er noch in Mainz als praktischer Arzt thätig gewesen
ist. hat er durch Einspritzung eines Gemisches von Carmin-
ammonium und Gelatine die kleinsten Blutgefäße in anatomischen
Präparaten kenntlich zu machen gelehrt. 1858 hat er auf die
großen Vorteile aufmerksam gemacht, welche er durch künst-
liche Carminfärbong mikroskopischer Präparate erzielt hatte.
Mitte der sechziger Jahre hat er die Anwendung der Anilin-
farbstoffe empfohlen und gleichzeitig die Photographie als wert-
volles Hilfsmittel der mikroskopischen Untersuchung anwenden
und scliätzen gelehrt. Beide Methoden v. Gerlach's, die mikro-
skopische Färbetechnik und die Mikrophotographie, haben in
ilirer allmählichen Ausgestaltung einen gewaltigen Einfluß auf
die Vervollständigung unserer histologischen Kenntnisse gewonnen
und sind zum Gemeingut aller biologischen Wissenschaften ge^
worden.
Am 7. Jannar d. J. ist in Gießen der Geh. Hofrat Prof.
Johann August Streng verschieden, ebenfalls ein Sohn
unserer Stadt, der seit dem 22. Februar 1873 unserer Gesell*
Schaft als korrespondierendes Mitglied angehört hat. Er war
am 4. Februar 1830 geboren. Nachdem er das hiesige Gym-
nasium bis Obersecunda besucht hatte, widmete er sich zunächst
1847 zwei Jahre lang auf dem Polytechnikum in Karlsinihe
technischen Studien und siedelte dann nach Marbui*g über. Hier
lernte er Bunsen kennen, den er 1851 als Assistent nach
Breslau begleitete. Wir dürfen es dem persönlichen Einfloß
seines großen Lelirers zuschreiben, daß Streng uocli in dem-
selben Jahre den Entschluß faßte, sich der akademischen Lauf-
bahn zu wirlmen. Mit eisernem Fleiße bereitete er sich in
Breslau auf das Maturitätsexamen vor, bestand dasselbe Ostern
1852 und promovierte wenige Monate später. Als Bunsen im
Herbst 1852 nach Heidelberg berufen wurde, folgte ihm Streng
auch dorthin und habilitierte sich am 2. Mai 1853 als Privat-
dozent für Chemie. Doch bald verließ er Heidelberg, um sich
in Berlin eingehenderen geologischen Studien zu widmen. Am
8. September 1853 folgte er einem Rufe als Hüttenmeister und
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— xm —
Lehrer der Chemie an die damalige Bergschole in Clausthal im
Hars. Iii dieser Stellang veröffentlichte Streng eine große
Reihe teils rein chemisch», teils mineralogisch - geologischer
Arbeiten, welche seinen Namen bald in den Kreisen der Fach-
genossen anfs rahmlichste bekannt gemacht haben. In An-
erkennung seiner ersprießlichen Wirksamkeit in ClansthaJ wnrde
Streng 1862 zum Professor ernannt nnd 1867 anf den Lehr-
stahl der mineralogischen F&cher an der UniTersität Gießen
berafen, wo er nahezu 30 Jahre lang als Forscher nnd Lehrer,
sowie als Mitarbeiter der Großh. Hessischen geologischen Landes-
anstalt eine anßerordentlicb segensreiche wissenschaftliche nnd
praktische Thätigkeit entfaltet bat. Ein neaes Mineral ans der
Eisengrabe ^»Eleonore* am Densberg bei Gießen ist ihm zn
Ehren mit dem Namen Streng! t belegt worden.
Am 14. März 1897 ist in Lugano Professor Johann
Gustav Adolph Eenngott gestorben, vormals Professor
der Mineralogie am eidgenossischen Polytechnikum und an der
Universit&t in Zttrich. Am 6. Januar 1818 in Breslau geboren,
widmete er sich dem Studium der Naturwissenschaften an der
TJniversit&t seiner Vaterstadt und habilitierte sich daselbst 1844
als Piivatdozent fftr Mineralogie. 1850 wurde er als Kustos-
a^Junkt an das Hofmineralienkabinett in Wien, nnd 1856 als
ordentlicher Professor an das Polytechnikum in Zfirich berufen,
wo er unermttdlich thätig gewesen ist, bis ihn Gesundheitsrfick-
skhten im Jahre 1891 genötigt haben, den liebgewordenen Lehr-
beruf mit dem wohlverdienten Buhestaude zu vertauschen. Durch
die Herausgabe einer Reihe vortrefflicher Lehrbficber in seinem
Spezialfache und einer Übersicht der Resultate mineralogischer
Forschangen hat sich Kenngott bleibende Verdienste um die
Wissenschaft erworben. Unserer Gesellschaft hat er eine große
Zahl wertvoller Minerale der Schweiz zugewiesen; er hat ihr
seit dem 11. Dezember 1869 als korrespondierendes Mitglied
angehört.
Am 12. April d. J. ist in Philadelphia Professor Eduard
Drink er Cope verschieden, einer der hervorragendsten
PalSontologen and einer der gründlichsten Kenner der lebenden
Beptilien und Batrachier, der seit dem 25. ITebruar 1893 unser
korrespondierendes Mitglied gewesen ist. Am 28. Juli 1840
in Philadelphia geboren, hat Cope seine naturwissenschaftliche
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Ausbildung an der Academy of natural sciences seiner Vater-
stadt and an der Smithsonian Institution in Washington genossen
nad 1863 au! einer Studienreise durch £aropa die großen Museen
Londons und der Hauptstädte des Kontinents besucht. Nach
seiner Rückkehr bekleidete er von 1864 bis 1867 die Professur
für Zoologie und Botanik am Haverford-College. Vorwiegend
mit herpetologischen Arbeiten beschäftigt, wandte sich Cope
in dieser Zeit (1866) dem Studium der fossilen Dinosaurier New-
Jerseys zu und betrat damit das für die neue Welt noch wenig
erschlossene Gebiet der Paläontologie, welches seinem genialen
Forschertalent ein unermeßlich fruchtbarer Boden geworden ist.
In jahrelanger, emsiger Arbeit hat Cope die weiten, uner-
fürscliten Territorien Nürdamerikas westlich des Mississippi und
Missouri der paläontologischen Wissenschaft erschlossen. Un-
ermeßliche Sehätze an fossilen Wiibeltieren . einzig in iluer
Art. in Bezug auf Seltenheil luhI ituichlialtigkeit, hat er auf
diesen nuili.-.imeu Forschungsreisen gesammelt und die reiche
Ausbeute derselben mit außeigewidinlicheui Fleiijt' uud grußter
Gewissenhaftigkeit verarbeitet. Hat er duch uaiiezu tausend
fossile Arten in mustergiltiger Weise beschrieben und abgebildet.
Durch zahlreiche, glänzende Entdeckungen in der unterge-
gangenen Wirbeltier weh Nord - Amerikas hat Cope unser
Wissen von dem Entwicklungsgauge dieser Tiergruppe in der
Vorzeit ganz hervuiiagend vermehrt und gefördert und nebenher
durch seine klassischea Werke über die systematische Einteilung
der recenteu Reptilien, Batrachier und Fische eine außerge-
wöhnliche Kenntnis der niederen Wirbeltiere gezeigt, weiche
allein genügt hätte, ihm einen Weltruf zu sichern.
Von 1889 bis zu seinem Tode hat der Verstorbene die
Professur für Geologie uiul .Mineralogie an der University of
Pensylvania in Philadelphia bekleidet und vou 1877 an die
Zeitschrift „Die American Naturalist herausgegeben, welche
sich iii der ganzen wissenschaftlichen Welt hohen Ansehens
erfreut.
Auch in Europa hat der große i*aläoutologe die wohl-
verdiente Anerkennung gefunden; bei der fünf hundertjährigen
Jubelfeier der Universität Heidelberg (188(3) ist Cope zum
Doctor philosophiae honoris causa uuiversitutis i^uiierto-Carolae
ernannt worden. Allzu früh füi* die Wissenschaft hat der Tod
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dem yerdieofitvollen Wirken des groBen Gelehrten ein Ziel
gesetzt.
Am 21. d. M. rerschied in Blnmenan der bertthmte Biologe
Dr. Fritz Mtkller, der einsame deutsche Forseber im brasiliani-
schen TJrwalde, den Darwin „den EOnig der Beobachter" ge^
nannt hat. Durch ihn und seine hervorragenden biologischen
Arbeiten ist der Name der weltfernen, kleinen Niederlassung im
Staate Sa. Catharina über die ganze Erde bekannt und Blumenau
zum Vorort deutscher Naturwissenschaft in den westlichen Tropen
geworden. Am 31. Iförz 1822 in Windischpolzhausen bei Erfurt
geboren, hat der Verstorbene znerst in Naumburg Pharmaeie
erlernt, dann von 1840 an in Berlin und Greifswald Mathematik
and Naturwissenschaften studiert und 1845 sein Probejahr als
Lehrer am Gymnasium in Erfurt angetreten. Nach wenigen
Monaten hat er jedoch das Lehrfach wieder aufgegeben und
sich in Greifswald dem Studium der Medizin gewidmet, um als
Schüsaizt Gelegenheit zu naturwissenschaftlichen Reisen zu
finden. 1862 wanderte Fritz M&ller nach Brasilien ans und
liefi sieh in der kurz vorher gegründeten deutschen Kolonie
Blnmenan nieder. Nur vorübergehend ist er als Lehrer am
Lyceum in Desterro thätig gewesen. In- Blumenau hat er eine
zweite Heimat gefunden und fttnfnndvierzig Jahre lang als Lehrer
und Kolonist gewirkt und gearbeitet, tot allem aber als wahrer
Katarforscher mit einer seltenen Virtuosität beobachtet und eine
nnendlidi reiche Fülle wertvoller Thatsaehen gesammelt. . Viele
^wkhtige Entdeckungen auf zoologischem und botanischem Ge-
biete sind yon ihm ausgegangen. Fritz Müllers Hauptver-
dienst ist es, daß er in seinem 1864 erschienenen Buche „Für
Darwin*^ das Dasein und Wesen des biogenetischen Grundge-
setzes nachgewiesen und damit zur Verbreitung der Darwin^schen
Lehre in Deutschland wesentlich beigetragen hat.
Als im Jahre 1892 die Naturforscher aller Weltteile und
besonders seines deutschen Heimatlandes sich anschickten, Fritz
Müllers 70. Geburtstag zu feiern, ist der verdiente Gelehrte
am 10. Februar von unserer Gesellschaft zum korrespondierenden
Mitgliede ernannt worden.
Schließlich ist uns soeben die Trauernachricht von dem
gestern, am 29 Mai, in Würzburg erfoln^ten Tode des Geheimen
Hoirats Prof. Julius vouiSachs zugegangen, dessen Verdienste
L.icjui^L.ü cy Google
— XVI —
um die wissenschaftliche Botanik nnvergänglichp sind. Er war
am 2. Oktober 1832 in Breslau geboren, studierte in Prap:,
promovierte im Jahre 1856 und habilitierte sich daselbst als
Privatdozent f ür PflanzenphjTiologie. 1859 wurde er als Assistent
an das agrikulturchemische Laboratorium in Tharandt bernfen
und 1861 zum Professor der Botanik an der landwirtschaftlichen
Lehranstalt |ii Poppelsdorf bei Bonn ernannt. 1867 folgte er
einem Rufe an die Universität Freibnrg und 1868 einem Rufe
nach Würzburg. V. Sachs hat nicht nur in der Pflanzwi-
biologie und -Physiologie zahlreiche, wertvolle Eutikckungen
gemacbt, er hat auch durch kritisclie Beleuchtung der Unter-
suchungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen der wissenschaft-
lichen Botanik vielfach neue Gesichtspunkte eröffnet. Die reichen
Resultate seiner Forschungen hat v. Sachs in dem „Handbuch
der Experimentalpliysiologie der Pflanzen" (Leipzig 1865)) dem
„Lehrbuch der Botanik" (Leipzig 1868), in den von ihm seit
1871 herausgegebenen „Arbeiten des botanischen Instituts Würz-
bürg** und in zahlreichen Fachzeitschriften niedergelegt; auch
hat er im Auftiacre der historischen Kommission bei der Kgl.
Akademie der Wissenschaften in München eine „Geschichte der
Botanik vom 16* Jahrhundert bis 1860" (M&nchen 1875) Ter-
öfferitlicht.
In Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste wurde
V. Sachs beim liiiifzigjährigen Jubiläum der Universität Boun
(1868) zum Ehrendoktor der medizinischen Fakultät ernannt
Zum korrespondierenden Mitglied unserer Gesellschaft wurde er
am 21. September 1872 gew&hH und auf Grund seiner epoche-
machenden Arbeit „Über die Anordnung der Zellen in jüngsten
Pflanzenteilen" (Arbeiten des bot. Inst. Würzburg, Bd. n, Heft 1.
1878) am 7. April 1881 mit dem Soemmerring-Preise
gekrönt.
Allen dahingeschiedenen Freunden wird die
Gesellschaft ein ehrendes Andenken bewahren!
Ausgetreten sind aus der Reihe unserer Mitglieder die
Herren Zahnarzt Dr. Anton Henrich, Ernst Nenmann
and Louis Rflhl
So sind im Berichtsjahre von unseren beitragenden Mit-
gliedern im ganzen 28 au^escbieden. Solche große und schmerz-
liche Lücken zu ergänzen, ist ein eifriges BemUhen der Direktion
üigiiizea by Googl
■
— xvn —
gewesen; sie wurde dabei wesentlich durch eine Aufforderung,
der (Gesellschaft beizutreten, unterstützt, welche von einer Reihe
unserer ältesten und angesehensten Mitglieder unterzeichnet und
im Oktober vorigen Jahres versandt worden ist. So können
wir heute mit voller Befrietligung berichten, daß unsere Mit-
gliederzahl in höchst erfreulicher Weise durch den Eintritt von
90 neuen Mitgliedern von 412 auf 479 angestiegen ist.
Vor allem haben Ihre Majestät, die Kftisorin
nnd Königin Friedrich die Gnade gehabt, unserer
Gesellschaft als Mitglied beizutreten. Wir wissen
diese grofie£hre in vollstem Maße zu würdigen und
erkennen in der persönlichen Teilnahme Ilirer Ma-
jestät an unserer heutigenJahresfeier einen neuen
Beweis Allerhüciist Ihrer Königlicb^Ti Huld und des
großen Interesses, welches die hohe Protektorin
von Wissenschaft und Kunst ancli unseren Be-
strebungen entgegenbringt.
Die Zahl unserer ewigen Mitglieder hat sich zn
unserer größten Freude um acht vermehrt; es sind die Namen:
Dr. Peter Hieronymus Pfefferkorn, Baron Ludwig
Adolf von Löwensteil), Louis Bernus, Frau Adolf
von Brüning, Friedrich Jaennicke, Dr. Wilhelm
Jaennicke, Panl August Kesselmeyer und Christian
G. Ludwig Vogt.
Mit dankbarer Freude iiaben wir diese Namen auf die
Marmortafeln eingraben lassen, anf welchen zu stetem Gedächtnis
unsere ewigen Mitglieder verzeichnet sind, d. h. diejenigen
Gönner unserer Gesellschaft, welche durch die Kapitalisierung
ihres Mitgliedbeitrags oder durch eine entsprechende testamen-
tarische Schenkung unseren Tempel der Wissenschaft gegen die
Launen des Scliicksals bergen helfen. Was die Begeisterung
und der freigebige Sinn vieler hochherziger Mit>
bflrger seit achtzig Jahren hier geschaffen und
aufgebaut hat, dies Ehrendenkmal einer Reihe ver-
gangener Generationen, wird auf solche Weise zum
Segen kommender Geschlechter erhalten bleiben.
Das leuchtende Vorbild der 73 ewigen Mitglieder, deren Namen
bente die Eingangshalle unseres Museums zieren, wird auch
fernerhin Nachahmung finden t Auch in Zukunft werden fftr
8
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— xvm —
die Wissenschaft begeisterte Frauen und Männer, denen die
Gunst des Scbicksals es vergönnt Imt, über den Kreis ihrer
Angehörigen hinaus segnend und fördernd zu wirken, sich und
dem Namen ihrer Familie ein ewiges Gedächtnis stiften I Wir
hoffen dies mit Zuversicht, weil die Geschichte unserer
Gesellschaft uns gelehrt hat, daß die reichen Gaben, mit denen
das GlQck unser ^elieV>tes Frankfurt gesegnet hat, nicht allein
den vergänglichen Zwecken de^ äußeren Lebens dienen.
Zu arbeitenden Mitgliedern sind ernannt worden
die Herren Dr. med. Carl Vohsen und Prof. Dr. phil. Martin
Frennd, hier; zu korrespondierenden Mitgliedern die
Herren Dr. phil. Hugo Blickiug, Prof. der Mineralogie an
der Universität in Straßburg, Dr. phil. Georg Gr e im, Privat-
dozent der Geologie an der Großh. technischen Hochschule in
Darmstadt, Dr. phil. Alfred Möller, Kgl. Oberförster in Ebers-
walflo, Geh. Hofrat Dr. phil. Richard Lepsius, Professor der
Geologie nnd Mineralogie an der Großh. technischen Hochschale,
Inspektor der geologischen und mineralogischen Sammlungen am
Giußh. Museum und Direktor der geologischen Landesan stall
für das Großherzogtum Hessen in Darmstadt, Professor Lajos
von Mehely , Kustos des Kgl. ungar. Nationalmusemns in Buda-
pest, und Professor Dr. med. Gustav Born, Prosektor des
anatomischen Instituts an der Universit&t in Breslau.
Aus der Direktion sind mit Ende des Jahres 1896
statutengemäß ausgetreten: der erste Direktor Herr Major Dr.
Lucas von Heyden und der erste Sekretär Herr Heinrich
Alten, an deren Stelle traten die Herren Oherlehrer J. Blum
und Dr. med. Ernst Bödiger. Wiederholt sei heute den aus-
geschiedenen Herren der herzliche Dank der Gesellschaft für ihre
ersprießliche und mühevolle Thätigkeit ausgesprochen.
In der Generalversammlung, welche am 10. März
d. J. stattgefunden hat, sind anstelle der aus der Bevisions-
Kommission ausscheidenden Herren Louis Graubner und
Dr. jur. Paul Bödiger die Herren Hugo Metzler nnd
Georg Schlund gewählt worden.
Unseren langjährigen Kassierern, Herren Bankdirektor
Hermann Andreae nnd General -Konsul Stadtrat Albert
Metzler, sowie unserem Bechtskonsulenten, Herrn Dr. jnr.
Friedrich Schmidt-Polez, sd gleichfalls für ihre opfer-
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— XIX —
idllige Tbfttlgkeit im Interesse der Gesellschaft nnser herzlicher
Dank aasgesprocben.
Nach diesen Hitteilnngen fther die Personalveränderangen
wollen wir ans nanmehr ein Bild Yon dem regen wissenschaft-
lichen Leben entwerfen, welches im Berichtsjahr in unserer
Gesellschaft geherrscht hat.
Znm dritten Male hat im Herbst vorigen Jahres die
Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte
zur Abhaltung ihrer 68. JahresversammluDg Einkehr gehalten
in unsere alte Kaiserstadt am Main, und wenn auch naturge-
mäß die Beteiligung unserer Senckenbergischen Gesell-
schaft als solcher in den Hintergrund getreten ist, so
dürfen wir doch mit voller Befriedigung anerkennen, daß die
gesamte Geschäftsführung der Naturforscherversanimlung und die
verschiedenen Ausschüsse in ihrer großen Mehrheit aus Mitgliedern
unserer Gesellschaft gebildet waren, deren umsichtige Vorbe-
reitungen und thatkräftige Mitwirkung nicht unwesentlich zu
dem überaus -lanzenileu Verlauf der Versammlung beigetragen
habeu. Am 20. September v. J. hat sich der Vorstand der Ge-
sellschaft deutscher Natiufur.scher und Ärzte im Vo^rt-lsiiah!
unseres Museums versammelt, in dem 1825 die <,Miize erste
Frankfurter NaturforscheiTersituiuiliuig ihre Beratungen abhalten
konnte. Bei der ersten allgemeinen Sitzung im Saalbau war
unserer Gesellschaft, als der ältesten unter den wissenschaft-
lichen GesellscliaiieH und Vereinen Frankfurts, welche auf dem
ehrwürdigen Boden der Dr. Senckeuberg'sch y n Stiftung
erwachsen sind, die grolie Ehre zuteil geworden, die Versannnluug
im Auftrage der wissenschaftlichen und technischen Kreise
Frankfurts zu begrüßen. Als Festschrift der Gesellschaft ist
den Besuchern unseres Museums ein populärer Führer durch
dasselbe überreicht wurden, den in dankenswerter W^ise Herr
Dr. Kobelt im Auftrage der Gesellschaft verfaßt und Herr
Prof. Dr. Möbius mit einer lieihe vortrefflicher Textabbildungen
der seltensten Stücke unserer Sammlaugeu geschmückt hat.
0 Nimlioh der Dr. Senckenberg^selien Stiftangaadmüiistration, des
PhysikaliBchen Vereins, des Vereme fllr Geographie und Statistik, des
Ärztlichen Vereins, des Freien Deutschen Hochstiltes, der Chcniis^ hen Ge-
sellschaft, des Teclinisclien Vereins, der Elektrotechnischen GescUschalt und
des BezirksTereins Frankiort a. iL des Vereins deutscher Chemiker.
2*
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— XX -
Außerdem waren im Auftrage der Gesellschaft von wissenscliaft-
licheu Arbeiten erscliienen von Herrn Prof. I)r. Kinkelin eine
Abliandluii» ^Einig;e seltene Fossilien des Senckenbergischen
Museums'*, Honderabdruck aus AbbaudlunL'en, Bd. XX, Heft 1.
den Besuchern der paläontologischen Sanuiiiuug gr widmet, und
von Herrn Dbeilehrer Blum eine Schrift J)ie Eriahrungeu
mit der Formolküuservierung", Sonderabdruck aus l^ericlit 18^)R,
für die Besucher der wissenschaUiichen Ausstellung bestinuiit.
Hier in der Ausstellung ist die Gesellschaft durch eine große
Kollektion von Forraolpräparaten vertreten gewesen, deren Dar-
stellung zuerst iu unseieni Museum erprobt worden ist.
Für die Instandhaltung und Vermehrung aller
Zweige unserer wertvollen Sammluugeu ist auch im
vergangenen Jahre fleißig gearbeitet worden, wie Sie bei einem
Rundgange durch dieselben und aus dem \'erzeichnis der durch
Ankaut und Tausch gewonnenen Neuerwerbungen und der über-
aus reichen Schenkunt^en ersehen mögen.
Die berühmte (' a r 1 Vogt'sch e Bibliothek, deren An-
kauf der Gesellschaft durch die Hochherzigkeit einer Anzahl
Freund»' des versturbeueu Gelehrten ermöglicht worden ist, ist
im Laufe des letzten Suimuers in Frankfurt eingetroffen.
Auf Antrajj: der Gesellschaft hat die Dr. Sdickenberg'sche
Stiftungsadministration durch bauliche Verändei iingen im Bib-
liothckgeliäude genügend Kaum zur Aufstellung der neu-
erworbeiien Scliätze geschaffen und in Gemeinschaft mit den
beteiligten Vereinen vom 1. Januar d. J. ab als wissenschaft-
lichen Hilfsarbeiter Hen-n Philipp Thorn, seiilier Volontär
an der hitM^cn Stadibibliulhek, angestellt, widcher zunächst
ausschließlich mit der Katalogisierung und Aufstellung der
Vogt 'sehen Bibliothek beauftragt worden ist Wir hoffen, daß
diese mühevolle Arbeit im Laufe des Jahres beendet sein wird,
und veifehleu nicht, auch an dieser Stelle der Stiftungsadniini-
stration für ihr großes, die Interessen der Gesellschaft förderndes
Kutgegeukommeu unseren herzlichen J )ank auszusprechen. Durch
Einführunir der elektrischen Lichtanlage im Bibliothekgebäude
ist das Lest'zinimer unseren Mitgliedern von nun an auch in
deu Abeadstuudeu vou 6 bis 8 Uhr zugänglich gemacht worden.
*) Siehe diesen Bericht 8. Mfl- .
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— XXI —
Die VorlesnBsren unserer bewährten Herren Dozenten
hatten sich, wie stets, anch im Berichtsjahr eines sehr zahl-
reichen Besuchs zu erfreuen. Es haben gt lesen:
Herr Prof. Dr. R Gichenbach im Sommer 1896: „Vergleichende
Anatomie des Menschen und dpr Wirbeltiere (Muskeln, Nerven,
Sinnesorgane)*'; im Winter 1896/97: „Niedere Tiere (Krebse,
Spinnen, Tausendfüßer und Insekten),"
Herr Oberlehrer Dr. Schauf im Sommer 1896: „Besprechung
der wichtigsten Mineralien, insbesondere der gesteinbildenden. "
Herr Prof. Dr. Möbius im Sommer 1896: „Botanisch-mikro-
skopischer Übungskursus und im Auftiage des Dr. Sencken-
herg*scben medizinischen Instituts im Sommer 1896: „Biologie
der Pflanzen, II. Teil*"; im Winter 1896/97: «Anatomie der
Pflanzen."
Herr Prof. Dr. Kinlcelin im Winter 1896/97: „Historische
Geologie."
Im laufenden Sommer lesen:
Herr Prof. Dr, Reich t nbach: „Naturgeschiclitc der Insekten."
Herr Prof. Dr. Kinkel in: „Historische Geologie (Steinkohlen-
bildung, Steinkohleuflora, Carbonzeit in der südlichen Hemi-
sphäre etc.)" und
Herr Prof. Dr. Möbius im Auftrage des medizinischen In-
stituts : „ Pflanzen-Physiologie. "
Wie alljährlich hat im Winter neben den Lehrvortriigen
eine Anzahl wissenschaftlicher Sitzungen stattgefunden,
and zwar:
Am 7. November 1896:
1. Herr Prof. Dr. Möbius: „Vorlage des 6. Bandes des von
Humboldt iiiifl Bouplaud 'scheu Reisewerkes, mit den Ori-
ginaltafeln von Turpin (Üeschenk der Familie Pfefferkorn)."
2. HeiT Major Dr. von Heyden: „Demonstration einer ueu-
erworbenen biologischen Insektensammlung (Geschenk des
Herrn Georg Speyer)."
3. Herr Prof. Dr. Reichenbach: .Demonstration der von der
Zoologischen Station in Neapel geschenkten Sammlung kon-
servierter Seetiere/
Am 19. Dezember 1896:
Herr Hofrat Dr. B. Hagen: „Vorläufige Mitteilung über das
Tierleben an der Astrolabebucht in Kaiser -Wilhelnisland."
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— XXH —
Am 9. Januar 1897:
Herr Geh. Reg.-Kat Prof. Dr. J. Rein aus Bonn: Ȇber die
Kiiusttöpferei in England/
Am 20. Februar 1897:
Ken Dr. A. Yoeltzkow aus Berlin: „Madagaskar, das Land
und seine Bewohner.*
Am ü. März 1897:
1. Herr Prof. Dr. A. Laubenbeimer aus Höchst: „Über
Nitragen'* uiul
2. Herr Oberlelircr Dr. Schaut: „Vher besonders bemerkens-
werte Erwerbun^reii und Sclu iikuii^en füi' die Mineralien-
sammlung aus deu beiden letzten Jahren.*'
Am 20. März 1897:
Herr Dr. H. Grothe aus Wiesbaden: ^Yon Tripolis in den
Djebel Gharian."
Am 7. April 1897:
Herr (4eh. San. -Rath Prof. Dr. Weigert und Herr Dr. L e p s i u s :
^Bcaichterijtattiing der Kommission für Erteilung des Öoem-
iii e rri ng-Preis('^;.•*
Populär-wissenscliaftliche Vorträge sind drei veranstaltet
worden. Es haVu'n fresproclien:
Am 21. NovenibiT LSÜü:
Herr Dr. med. IMi. vSteffan: „Entwicklung des Verstandes und
der Sprache lieim Menschen."
Am ."). Dezember 1896:
Herr Olterh lirer Dr. W. Schauf: .Aus der Vergangenheit und
über die Zuknnft (U^- scUwäbisclien Alb."
Am 6. Februar 1897 :
Herr Dr. G. Greim aus Darmstadt: „Das Erdinnere "
Außerdem haben auf Ersuchen des Ausschusses für
Volks Vorlesungen Demonstrationen der geologisch-paläon-
toloj^ischen iSammiun^^ durch Herrn Prof. Dr. Kinkel in am
1. un<l 22. November ib^O, am 14. Februar und 21. März 1897,
sowie der mineralogischen Sammlung durch Herrn Dr. Schauf
am 21. März und 4. April 1897 statt^^efunden. Auch sind Herrn
Prof. Dr. Max Flesch zu seinen von dem genannten Ausschuß
angeregten Vorträgen, „Kapitel aus der Anthropologie", am 20.
und 27. November 189() eine Anzahl Hassenschädel und andere
Präpamte aus unserer Sammlung zur Verfügung gestellt worden.
— xxni —
Neben dem bereits erwähnten, populär geschriebenen,
illustrierten Führer durch das ganze Museum, der in erster
Linie für die Schüler der liiesigen Lehranstalten und die Arbeiter-
kreise bestimmt ist,*) und dem Bericht für 1896, der wissen-
BChaftliche Arbeiten von J. Blum, H. Bücking, L. von Hey-
den, A, Knoblauch, W. Kobelt, A.Möller, F.Noll,
P.Oppenheim, E. Philippi, Ph. Steflan und J.Valentin
enthält, sind erschienen:
Abhandlungen, Band XX Heft 1, enthaltend:
Kinkeiin, F.: „Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen
Museums.« Mit Taf. I— VI und 2 Textflguren, und
Beis, Otto M. : „Das Skelett der Plenracanthiden und ihre
systematischen Beziehungen'*. Mit Taf. VII.
und Band XXIII, enthaltend:
Küken tlial, Willy: „Ergebnisse einer zoolotrischen Forschungs-
reise in den Molukken und Borneo. II. Teil, wissenschaft-
liche Reiseergebnisse
und zwar Heft 1, enthaltend:
Schnitze, L. S. : „Beitrag zur Systematik der Antipatbarien.*'
Mit Taf. I und 2 Abbildungen im Text,
Schenk, A.: „Clavulariiden , Xeniiden und Alcyoniiden von
Ternate.« Mit Tuf. II— IV.
Kükenthal, W.: „Alcyonaceen von Ternate, Nephthyidae
Verill nnd Sipbcnogorgiidae Koelliker.*" Mit Taf. V— VIII.
G e r m a n 0 s , N. K. : «Gorgonaceen von Ternate. Mit Taf. XI
bis XU.
Heft 2:
Hlchaelsen, W.: »Oligochaeten.«' Mit Taf . XUE und 1 Figur
im Text.
Börner, F.: „Beitrag zur Systematik der Gordiiden.' Mit
Taf. XIV.
von Cam penhansen , B. : „Hydroiden von Ternate. " Mit Taf. XV.
Ewietniewfiki, C. B.: „Actiniaria von Ternate. Mit Taf.
XVI nnd XVU.
Heft 3:
Pagenstecher, Arnold: »Lepidopteren.'' MitTaf.XVUI— XX.
0 In Anbetracht dessen ist der Preis des FfllirerB tiuf 30 PfeDnige
festgeeetst. ISt ist beun Knsto* des Hnseums erhältlich.
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von Attems, Graf Karl: .Myriopoden.« Mit Taf. XXI— XXIV.
Krati- !' L 1 i n , K.: „Skorpione und TlielyphoDiden."
Neu in Tausch verkehr getreten sind:
a) Gegen die A b Ii a n d 1 u n g e d und den Bericht:
American Museum of Natural Historj, Central Park, New
York, Ü.S.A.
Landes-Museum in Brünn.
Department of Mines and Agriculture (Geological Survey of
New vSuuth Wales) in Sydney.
Museo de La Plata in La Plata (Argentinien).
b) G e «2: (' u den B e r i c Ii t :
Feuille drs jeuues Naturalistes in Paris.
Suciete des Sciences naturelles de Touest de la France in Nantes.
Commissiou geologique de la Finlande in Helaingfors.
Musei di Zoologia e Auatomia compai*at. in Turin.
Dr. Pietro di Ve^^eovi in Iloni.
Naturforschende ( ie.^^ellschaft in Görlitz.
Naturforscheude Gesellschaft in Luzern.
Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz Posen in Posen.
Naturwissenscliaftlicher Verein in Troppau.
Societa Veneto-Trentina Sc. Nat. in Padua.
Naturforschende Gesellschaft in Leipzi^?.
Direccao de los Trabalhus Geologicos de Portugal in Lissabon.
Xaiserl. Afineralogische Gt^snllschaft in St. Petersburg.
Zum sechzehnten Maie ist im Berichtsjahr der Soem-
merring-Prei s zur Erteilung gelaugt, als ehrende Auszeich-
nung für die hervorragendste Leistung auf physiologischem
Gebiete, zum bleibenden Andenken an Samuel Thomas von
Soe m luerring, den Mitgründer unsei-er Gesellschaft, den hoch-
beriihmten Pliysiologen und Arzt. In wenig Wochen wird sich
in der Nähe unseres Museums vor dem Esciieuheimer Tliore
das Standbild des großen Mannes in Kiz erheben, durch dessen
Errichtung das deutsche Volk eine Ehrenschuld an dem genialen
Erfinder des elektrischen Telegraphen tilgen wird. Auf Er-
suchen des Denkmalsausschusses ist bei der feierlichen Grund-
steinlegung am 20. September v.J. unsere silberne Preis-
medaille mit V. Soemmerrings Bildnis in den Grundstein
versenkt worden. In einer besonderen wissenschaftlichen Fest-
sitzung am 7. April d. J., dem dd. Jahrestage seiner Stiftung,
Digltized by Googi
XXV ^
ist der Preis Herrn Prof. Dr. med. Gustav Born in Breslau
für seine hervorragenden Arbeiten^) über Verwaclisungs-
versuche an Amphibien larven zuerkannt worden (s. in
diesem Bericht Protokoll vom 7. AprüV Die Preiskommission
hat aus den Heiren Prof. Dr. Edinj^er, Dr. T.epsius, Prof.
Dr. Möbius, Prof. Dr. Keichenbach and Geh. San.>£at Prof.
Dr. Weigert bestanden.
Zum 1. Oktober d. J. ist der von Peinach -Preis für
die beste Arbeit, ^die einen Teil der Mineralogie des Gebietes
zwischen Aschaffenburg, Heppenheim, Alzey, Kreuznach, Koblenz,
£m8t Gießen und Büdingen behandelt", ausgeschrieben worden.
Auch im vergangenen Jahre sind unseren Sammlungen reiche
Geschenke an Naturalien und Büchern von hervorragendem
Wert zu teil geworden. Ihre Zahl ist zu groß, als daß ein
jedes derselben nach Gebühr an dieser Stelle berücksichtigt
werden könnte. So muß sich der Bericht auf kurze Erwähnung
der bedeutendsten beschränken. Nicht minder herzlich
soll aber auch den wohlwollenden Gebern aller
übrigen Geschenke an dieser Stelle der wärmste
Dank der Gesellschaft ausgesprochen werden.
Durch Herrn Senator Stadtrat Dr. jur. Emil von Oven
ist der Senckenbergischen Gesellschaft im Namen der Nach-
kommen seines verewigten Schwiegervaters, des bekannten Frank'
furter Arztes Dr. P. H. Pfefferkorn, der 6. Band der botanischen
Abteilung des von Humboldt und Bon pl and 'sehen Keise-
werkes mit den 60 Originaltafeln des berühmten Ptlanzenmalers
Turpin znm Geschenk gemacht worden. Über die Geschichte
des Prachtwerkes warde in einer wissenschaftlichen Sitzung
') Born bat die Ergebnisse seiner Forschnogen in nachstehenden
Arbeiteu niedergelegt:
.Über kdnstUcbe Vereinigung lebender TeilstUcke von Amphibien-
larren.* 72. Jahresbericht d. Schles. Ges. f. vaterl. Knltnr. 1891,
aÜher die Resultate der mikroskopischen Untersnchang künstlich ver-
einigter Aropbibienlarven." 73. Jaluesbericht ders. 1895,
.Über die Ergebnisse der mit Am]iiiibienlarTeii angestellten Ver-
wachsnngs versuche.'- Anatom. Ges. If^l'S.
,Über künstlich hergestellte Duppelwesen l>ui Amphibien.' Verhandl.
d. Qea. DeaHeh. Natarf. n. Irste. 68. Vers. Frankfurt a. H. 1896.
xÜber YevwadianngsTersache an Amphibitnlarven.* Arch. f. Entwich*
Inagsmeduuiik d. Org. Bd. IV. Heft 3. 4. 1896. 1897.
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— XXVI —
Bericht erstattet.*) Um ihren herzlichen Dank für dies wahr-
haft fürstliche Geschenk zum Ausdruck zu bringen, hat die Ge-
sellschaft den verstorbenen Dr. Pf ef f erkor n m die Zahl ihrer
ewigen Mitglieder aufgenommen.
Johann Peter Hieronymus Pf ef f erkorn^) wurde
am 28. Dezember 1793 in Frankfurt a. M. geboren. Sein Vater
war der hiesige Bürger und Kunstgilrtner Johann Daniel
Pfefferkorn, der in seineu damals hochgeschätzten Garten-
anlagen zwischen dem Friedberger und Eschenheimer Thor
(sog. ^Holländischer Garten"), deren Kirchner in seinen „An-
sichten von Frankfurt", 1817, Teil I. Seite 31, rühmend gedenkt,
zuerst in unserer Stadt die höhere Kunstgärtnerei eingeführt
und eine der bedeutendsten ^Samenhandlungen ihrer Zeit in
Deutschland (au der Ecke des Kömerberges und des alten Marktes)
gegründet hatte.
Nach Absülvierung des hiesigen Gymnasiums widmete sich
Pfefferkorn im Herbst 1813 dem Studium der Medizin an
der damals hier begründeten medizinisch -chirurgischen Schule,
folgte aber alsbald dem Aufrufe zur Errichtung einer Frank-
furter freiwilligen Jäuiischar, in welcher er als Oberjäger 1814
den Feldzng in Fiankieich mitmachte. Nach Beendigung des-
selben setzte er seine nnterbrüclu iu ii Studien in Tübintren und
Landsliut fort und promovierte hier auf Grun l einer Disser-
tation „de herniis mobilibus radicitus curandis ] ( i iierniotomiam'^
am 5. Mai 1818. Nach einem weiteren SLudienaufenthalt in
Wien und Paris uutl einer wissenschaftlichen Keise durch Ober-
italien und die Schweiz kehrte Pfefferkorn in seine Vaterstadt
zurück und wurde, nachdem er am 8. Januar 1820 das Staats-
examen bestaudeu hatte, durch Senatsbeschluß vom 25. Januar
desselben Jahres unter die Zahl der hiesigen Ärztp aufgenommen.
Und nun entfaltet»- Pfefferkorn seine humane, segens-
reiche Wirksamkeit. Von ]ö2;) au bekleidete er die Stelle eines
Garnison- und Stabsarztes beim Frankfurter liinienbataillon
und leitete das Militärhuspital. Am 17. Juni ]>^2*) wurde er durch
Beschluß des Pflegamtes des Waisenhauses zum Hausarzt dieser
>} Sieh« in diesem Berieht Protokoll der triseenecbalcL Sitntng mm.
7. Not. 1896.
') Die nachstehenden biographiaebeii Angaben verdankt die Oeeellsekftft
der Gute des Herrn Senator Dr. Ton Oven.
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— xxvn
Stiftung rniannt, und hat in dieser Stelle durch seinen Kintluß
wesentlich zu einer liumaDeu Reform der Waisenpflege beigetra^ren.
Auch an dem wissenschaftlichen Yereinsleben in Frankiiu t
hatPfef ferkurü lebhaften Auteil genommen; vom 20. A }n il I S22
bis zu seinem Tode hat er unserer G e s e 1 1 s c h a 1 1 als
arbeitendes Mitglied augehört. Er starb am 12. No-
vember 1850 in Soden im Taunus, wo er eiu Landhaus besessen
und in den letzten, durch wiederholtes Kranksein getrübten
Lebensjahren viel und gerne freweilt hat. Auch dort hat er
sich in gemeinnütziger Weise verdient gemacht durch Förderung
der Badeeinrichtungen und insbesondere durch Einführung der
roten Frühburgunder Trauben in den Weinbergen von Neuenhain.
Zwei weitere Geschenke von hervorragendem Werte sind
der Gesellschaft bei Gelegenheit der Xaturforscherversammlung
zugegangen: eine prachtvolle Kollektion konservierter Seetiere,
welche die Zoologische Station in Neapel, und eine sorgfältig
angelegte biologische Insektensammlung, welche der Kgl. Förster
HerrGericke in Reinerz, hier ausgestellt hatte. Der Ankauf
der letzteren ist der Gesellschaft durch die hochherzige Stiftung
eines namhaften Geldbetrages durch Herrn Georg Speyer
ermöglicht worden; die Präparate der Zoologischen Station zu
Neapel sind uns durch deren Leiter, Herrn Geh. liat Prof.
Dr. Dohm, geschenkweise überwiesen worden. Vor wenig
Wochen ist ein Vierteljahrhundert vergangen gewesen, seitdem
durch Herrn Geh. Rat Dohm die Zoologische Station ins Lebeu
gerufen woixlen ist, eine Pflanzstätte internationaler Wissenschaf t
am Golfe von Neapel, auf welcher stolz die schwarz-weiß -rote
Flagge weht. Unsere Gesellschalt hat am Jubeltage der Zoolo-
gischen Station und ihrem hochverdienten Begründer, der an-
läßlich der Feier unseres 7ö. Jahresfestes zum korrespondierenden
Mitgliede ernannt worden ist, in herzlicher Dankbarkeit ihran
Begrüßungsglückwunsch gesandt.
Schließlich ist uns in den letzten Tagen durch Se. Excellenz
den Herrn General -Gouverneur von Niederländisch -Indien ein
wertvolles geologisches Werk^) Uber Java und Madonra nebst
*) ,De8criptiüu geolügiqae de Java et Jladoura" parDr.K. D. M. Verbeek
«tB.Peniiema, ing6iiieiin en chef des mines des Indes ^öerlAiidaises,
pnblifte pftr ordre de sob Exeellence le goavernear g6ntotl des Indes N6er-
Undaiaes. Tome I, IL Amsterdam 1896.
— xxvm
einem Atlas Ton 24 geologischen Karten zugegangen. Wir Ter-
fehlen nicbt, ancb an dieser Stelle der Kgl. Niederl&ndischen
Eolonialregierung, welche wiederholt die Bestrebungeu unserer
Gesellschaft in hochherziger nnterstlltzt und thatkrftftig
gefördert bat, unseren verbindlichsten Dank ansznsprechen.
In hohem Ghrade befriedigend ist es fftr die Gesellschaft,
ans dem regen Besuche des Museums zu ersehen, welch
lebhaften Sinn fflr die Naturkunde alle Kreise unserer BevOl-
kerung bezeugen. Freilich gehört das Interesse derselben heut-
zutage vorwiegend den großen Fortscbritten der angewandten
Wissenschaften auf praktischem Gebiete an; niemals aber wird
die Liebe zur Natur erkalten, welche zu fördern unsere Gesell-
schaft in erster Linie berufen ist. Nicht nur in den öffentlichen
Stunden sind unsere Samminngen fleißig besucht worden ; mehr-
fach haben auch auswärtige Vereine, Schulen und einzelne Ge-
lehrte unter Führung der Herren Sektionäre unser Museum
besichtigt. Zu unserer großen Freude hat am 19. d. M. auch
8e. Excellenz der Kultusminister Herr Dr. Bosse in Begleitung
Sr. Excellenz des Herrn Oberpräsidenteu Magdeburg unser
Museum besucht und in wohlwollender Weise seine Anerkennung
Uber die Beiclilialtigkeit unserer Sammlungen und die zweck-
mäßige Aufstellung derselben geäußert.
Zwei (jeden klage hatte die Gesellschaft im Berichts-
jahre zu feiern. Am 10. Oktober 1896 waren hundert Jahre
seit der Geburt unseres Dr. med. Job a u n i c Ii a e 1 M a \) p e s
veiHossen. welcher von 1821 bib 1640 korrespondierender Sekretär
und ly iU.öO und 1852 erster Direktor gewesen ist. Wir haben
das Andenken des um unsere Gesellsuhaft hochverdienten Mannes
in einer Verwaltungssitzuug am Tage seines 100. Geburtstages
geehrt, uii l aul; Ersuchen der Direktion hat Herr Oberlehrer
Blum die (ütte gehabt, in der Frankfurter Z i ;iiig eine bio-
graphische Skizze des Verstorbenen zu veröffentlichen, welche,
geschmiickt mit einem Hilde desselben, im diesjährigen Bericht
zum Abdruck kommen wiid.
Am 20. April d, J. hat uusei- Kustos Herr Adam Koch
sein vierzigjähriges Dienstjubiläu ni gefeiert. In einer
langen Flucht von Jahn n hat er, sich sell)st zur Freude, der
Gesellschaft zu Nutz und Krummen, seinen Beruf eifrig und treu
erfüllt. Au seinem Jubeltage ist der verdiente Beamte von
^ kjui^uo i.y Google
^ XXIX ^
unseren arbeitendeD Mitgliedern im Hnsenm beglttekwünecht
worden, wftlirend der erste Direktor ihm im Namen der (resell-
Schaft ein Ehrengeschenk Qberreicht hat. Möge es dem Jubilar
vergönnt sein, seine ersprießliche Th&tigkeit noch lange Jahre
fortsnsetzenl
Gedenken wir noch einher freudiger Ereignisse des
vergangenen Jahres, welche zwar nicht die GeseUschalt selbst,
wohl aber einiselne unserer verdienten Mitglieder betroffen haben.
Herr Major Dr. Lucas von Heyden ist von der Soei6t6
Entomologiiiae de Bussie in St. Petersburg in ihrer Plenarsitzung
vom 7. Oktober 1896 zum Ehrenmitglied ernannt worden,
wie es in der Znstellnngsurkunde heifit: .auf Grund seiner
eminenten Verdienste in der entomologischen Wissen-
schaft w&hrend einer langen Beihe von Jahren*.
Wir beglttckwflnscben unseren hochverehrten Freund zu dieser
ftuBerst seltenen Auszeichnung, in der wir die wohl-
verdiente Anerkennnng seines rastlosen Fleißes nnd seiner
segensreichen wissenschaftlichen nnd praktischen Thätigkeit
erblicken dfirfen.
Am 13. August v. J. hat unser korrespondierendes Mitglied,
Herr Dr. Fridtjof Nansen, nach unvergleichlich ktthner £is-
meerfohrt wieder den Boden des enrop&iscben Festlandes betreten,
nnd wenige Wochen sp&ter ist er an Bord dw stolzen Fr am
mit seinen wackeren Genossen glücklich in die heimatliche Bucht
Christianias eingelaufen. Laut hat die ganze Welt dem mutigen
Forscher zugejubelt, der mit wahrem Heldenmut und zähester
Ausdauer den ungeheuren Gefahren einer unbekannten, von
keines Menschen Fuß vorher betretenen Eiswfiste getrotzt und
mit schdnstem Idealismus sein ganzes irdisches Glück in den
Dienst der Wissenschaft gestellt hat. Ein wahrer Triumphzug
ist Nansens Heimfahrt entlang den Küstenstadten seines
norwegischen Vaterlandes gewesen; bei seinem Besuche der
Hauptstädte Europas sind dem kühnen Forscher die höchsten
Ehren seitens der Fürsten und Völker, die wohlverdiente An-
erkennnng der gelehiien Körperschaften z'u teil geworden. Bei
der grofiart^n Feier, welche am 3. April d. J. die Gesell-
schaft für Erdkunde in Berlin zum Empfange Nansens
veranstaltet hat, hatte ich die Ehre, im Namen der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft unser
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^ XXX —
korrespondierendes Mitglied auf deutschem Boden zu begrüßen.
Voll warmer Dankbarkeit hat Herr Dr. Nansen der frohen
Stunden gedacht, die er vor Jahreu in Frankfurt im Kreise
unserer Gesellschaft verlebt hat, und hat mich beauftragt, der-
selben seine herzlichsten Gegengrtiße zu überbringen.
In den letzten Wochen haben unsere städtischen Behörden
mit der Kc'tniglichen Regierung ein Übereinkommen getroffen,
nach welchem das unter Leitung unseres korrespondierenden
Mitgliedes, des Herrn Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Paul Ehrlich
stehendeKgl. Institut f ür Serumforschnng undSerura-
prttfung von Steglitz bei Berlin nach Frankfurt a. M. verlegt
und zu einem Institut für experimentelle Therapie
erweitert werden soll. Mit wamer Sympathie und großer
Freude hat nnsoro r.i ^ciischaft diesen Entscheid der städti-
schen Beliöideu begrüßt, durch welchen den altbewährten natur-
mssenschaftlicben und medizinischen Instituten Frankfurts ein
neues, großes, staatliches Institut angefügt wird. Von seiner
gedeihlichen Entwicklung versprechen wir uns nicht nur eine
Förderung der wissenschaftlichen und praktischen Medizin,
sondern auch einen segensreichen Einfluß auf das geistige Leben
unsei'er Vaterstadt.
Keine Stadt in unserem grofien deutschen Vater-
lande — die Universitäten ausgenommen — verffigt über
eine solche Fülle wissenschaftlicher Institute wie
gerade Frankfurt Hier hat am 18. August 1763 Johann
Christ ianSenekenberg seine berühmte Stiftung begründet,
und an diese haben sich in der ersten Hälfte unseres Jahr-
huuderts unsere übrigen naturwissenschaftlichen Vereine ange^
gliedert. Eine ehrenvolle Stellung im Kranze dieser
Institute nimmt unsere Gesellschaft ein, die sich
zum Andenken Senckenbergs dessen unsterblichen
Namen beigelegt hat. Sie hat es in den achtzig
Jahren ihres Bestehens vermocht, unter dennatnr-
forschenden Gesellschaften des In- und Auslandes
sich einen ruhmvollen Namen zu erringen und zu
bewahren, dank der treuen, fleißigen Arbeit ihrer
Hitglieder und dank der reichen, hochherzigen
Unterstützung, die sie allezeit durch Frankfurts
Bürgerschaft erfahren hat. Ans unserem Berichte mögen
Digitize(tÖy
— XXXI —
Sie ersehen haben, welche reichen Beweise dieser Hochherzigkeit
uns auch im vergangeaen Jahre zu teil geworden sind. Fttr
sie aufs herzlichste öffentlich zu danken, ist uns
heute heilige Pflicht und freudiges Bedürfnis!
Wir, die wir berufen sind, das teure Vermächtnis unserer
Toig&nger zu wahren, geloben aufs neue, im Sinne der Stifter
unserer Gesellschaft, ihre idealen Zwecke nach bestem Können
zn fördern, der Wissenschaft zur £hre, der Vaterstadt zur
bleibenden Zierdel Mdgen unserer Gesellschaft auch
dauernd die wohlwollenden Sympathien Ton Frank-
furts Bürgerschaft erhalten bleibenl Wir hoffen es
Yoll Zuversicht, und darum blicken wir voll Vertrauen in die
Zukunft der Senckenbergischen naturforschenden
Gesellschaft, in welcher kommende Geschlechter in noch
höherem Maße, als es uns beschieden ist, die Früchte dessen
ernten werden, was eine kleine Anzahl für die Naturwissen-
schaften begeisterter M&nner Tor achtzig Jahren gesilt hat, und
was wir treu zu hüten, stets bestrebt gewesen sind.
- XXXII
VerteilaDg der Ämter im Jahre 1897.
Direktion.
Oberlefarer Blnni} I. Direktor.
Dr. med. AMg^ KnoMaaeb, n. Direk-
tor.
Dr. med. E. Rßdfgror, I. Sekretär.
Dr. med. Edw. v. Mejerj 11. Sekretär.
Bankdirektor H. AaArcae, Kassier.
General konsnl Stadtrat 1. Hetder»
Kassier.
Dr. Fr. Sclmiidt-Folexi Reditakon-
snleiit.
ReTiflIons-Kommission.
Dr. C. Snlzbach, Vorsitaeader.
IVillieliu Saudilagen.
ArChar Aadreae«
Utio Keller.
Hugo Metzler.
Bwrg Seblnnd.
Abgeordneter fikr die ReTlslon der vereinigteu BibUothel^en.
Dr. J. Zieirlar«
Abgeord. für die Kommission der vereinigten BibiiotheiLen,
Prof. Dr. H« Reiclienliach.
Bücher-Konmiissiou.
Oberlehrer J. Blum, Vorsitzender.
Prof. Dr. H. Keicbenbacli.
Dr. W. Schaar.
Alb. vou Kfiinuli.
Prol. Dr. M* Möbius.
Redaktion fttr die Abbandlnngen.
D. F. llejiueiuanuy Vursiti^eniier.
U^jor Dr. L. tob Meydea«
Oberlehrer J« Blam*
Prof. Dr. F. KIchtcrs.
Dr. Th. Petersen.
Redaktion für den Rerielit.
Oberlehrer J. Blnm, Voreitaeader.
Dr. med. Ang. Knoblanoh.
Dr. ued. E. Bddiger.
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— xxxm —
Sektionftre.
TcfigleiGlMiide Anfttomie und Skelette .... FroL Dr. Relekenbacb.
Slagetiei« Dr. W. Kobeli.
Vögel , —
Reptilien und BatracUer Prof Dr. Boettger«
Fische vauat.
CroBtaeeea Pro! Dr. RIcliten*
Weichtiere ! ^' "«y»*™*"" ^
weicütiere 1 Dr. W. Koh.lf.
Niedere Tiere Prof. Dr. Kt ichcnbach.
_ . „ I Oberlehrer J. illam and
t Frei. Dr. M. MSM».
Miaeralogw Dr. W.Sehavr.
Geologie Prof. Pi F. Kinkelin.
Paliontologie r Prof. Dr. Boettger und
raiaonwiogie ( Prof. Dr. F. KinkeUn.
HvsMuiig-Koiiimission.
Die Sekttoalr« und der i weite Direktor*
Kommission ffir das lieiseätipendiuiii der Hüppeilhtil'tan;,
Oberlehrer J. Blnm, Vorsitzender.
Dr. rued. £. BiameuthaU
Prof. Dr. Reichenbach«
Pr .f I>r Hicliter».
IVilh. Winter.
Boienten*
Zoologie Prof. Dr. H. Reichenkadl«
Botanik Prof. Dr. M. >r5billS.
Mineralogie Dr. W. Schauf.
Creologie und Paläontologie Prof. Dr. F. Kinkelin.
BibliofhekftTe.
Dr. Fr« G* Sckwenek«
Prof. Dr. M. H«Mw.
Ph. Them.
AdtM Koch.
Avgoit Keeh*
KnBtoden.
3
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— XXXIV —
Yerzeiclinis der Mitglieder
der
Senckenbergisciien naturforschenden GeseltscbafL
I. Stifter.')
Becker, Johanneg, Stiftsgärtner am Dr. Senckenberg^Bchen med. Imtitnt 1817.
t •2\ Xnv (Miiber 1833.
*T. BetbmauU) .Simon Moritz, Staatsrat, ISIH. f 28. Dezember 182tl
Bügnerj Job. Wilb. Jos., Dr. med., Mincralog (1817 zweiter Sekretär). 1817.
t 16. Jnni 1868.
Blees» Job. Qewgf Olaaermeuter, fintomologr. 1817. f 89. Febmar 1880.
Bncb, Job. Jak. Kasimir, Dr. med. und pbil., Uineralog. 1817. f 13. Härz 18dl.
Cretzschmar, Phil. Jak., Dr. med., Lehrer der Anatumie am Dr Scncken-
berg'schen med Institut. Lphrtr der ZoolAtrio von 18'J(! bis Ende 1844,
Phj'Bikus und Administrator der Dr. Senclienberg'schen Stiftung (1817
uralter Direktor). 1817. f 4. Mai 184Ö.
«Ehmaen, Job. Christlmi» Dr. med., Ifedizinslrat. 1818. f 13. Anguet 1887.
Fritz, Job. Christoph, Schneidermeister, Entoniolog. 1817. f 21. Angtiat 1836.
•Freyrolss.Goorir Willi., Prof. der Zoologie in Rio Janeiro. 1818. f 1. April 1825.
*v. <if'rnintr. Job. Isaak, Geheinirat, Entoraolog. 1818. f 21. Februar 1837.
♦laiiiicliu;*, Joachim Andreas, Bankier. 1818. f 7. Dezember 1852.
Ton Heyden, Karl Heinr. Georg, Dr. phiL, Überleutnant, nachmals ächöff and
BttTformeister, Entomolog (1817 erster Sekretär). 1817. t7*J«n>1886.
Helm, Job. Friedr. Ant«, Verwalter der adligen uralten Geeelbchaft d«e
Hauses Frauenstein, Koncbyliolog. 1817. f 5. Mftrz 1889.
♦Jassoy, Ludw. Daniel, Dr jnr. 1818. f ^. Oktober 1831.
Klus», Job. Georg Burkhard Franz, Dr. med., Medizinalrat, Prof. 1818.
t 10. Februar 1854.
•Ldhrl» Johuin Konrad Kaspar, Dr. med., Geheimrat, Stabearst 1818.
t 2. September 1888.
♦Metzler, Friedr., Bankier, Geheimer Komraerzienrat. 1818. f 11. März 1825.
Meyer, Bernliard, Dr. med., Holrat, Omitholog. 1817. f 1. Januar 1836.
*) Die 1818 eingetrtstiiueu iitirren wurden nachträglich unter die Keihe
der Stifter aofgenommen.
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— XXXV —
Mlltenbersr, Wflli. Adolf. Dr. phil,. Pn.r, Minernlog 1S17. f 31 Mai 1824.
«Melber, Juh. Ucorg David, Dr. uicd. 1818. f 11. August 1824.
Neer^ ClirlBtlM Brust, Dr. med., Prof., Lebrw der Botanik, Stifts- nad Hoe-
pitalarstMn Dr.Senckenberg'scbeoBflrgerhoepital. 1817. f i6. Juli 1849.
N«o1iarfyJoii.C!eoi'f, Dr med .Administrator der Dr.Senckenberg'schen Stiftung,
Mineral. - nn l rsrnitb O .<r (1817 erster Direktor). 1817. f 2ö. Mai 1830.
de Xeufvfllc. Mathias Willi., Dr. med. 1817. f Hl. Juli 1R12.
Koas», Joli. Wilh., Hospitalmeister aiu Dr. Senckenberg'schen Biirgerhospital.
1817. t Sl. Oktober 1848,
*Rlppell, WiUi.P«iter Bdwvd Slnoiii Dr.med., Zoolog and Hineralog. 1818.
t 10. Dezember 1884.
*i* Soemmcrrlnf , Samuel Tbonafti Dr. med., tieheimrat, Professor. 1818w
r 2 ^f irx 18.30.
Stein, Job. Kaspar, Aiiotheker. Botaniker. 1817. f IG. April 1834.
Stiebely Salomo Friedricli) Dr. med , Geheimer Uofrat, Zoolog. 1817.
t aO. Mai 1868.
*TArrentrapp, Job. Konr., Dr. med., Prof., Physiktts und Administrator der
IT nrk(Mr1jer<;*srlicn Stiftung. 1818. f U. März 1800.
Völckcr, l»Porf Adolf, ilandel8ni;\nn. Entomolog 1817. i 1!*. .Tiili 1^2^,.
*WeBzel, Heinr. Karl, Dr. med., (ieheimrat, Prof., Direktor der Primatischen
medizinischen Spezialschule. 1818. f 18. Oktober 1827.
Wlesenliftttea» Helnrieli Karl, freiberr, KDnigl bayr. Oberstlentaant,
Hineralog. 1818. f 8. November 1886.
II. Ewige Mitglieder.
Ewi^e Mitglieder sind so]<'lie, die, anstatt den pt wöhn-
lidit'n Bt'itrafj jährlich zu entrichten, es vorgezo^'en liabeii. der
r4('sellschaft ei?i Ka])ital zu scht-nkeii oder zu vcimachen, dessen
Zinsen dem Jalire>^heitnig pieiclikommeu, mit tler ausflrlieklicheu
Bestimmung, daß dieses Kapital verzinslich an^^ele<;t werden
müsse und nur sein Zinsenertra^^ zur Veniielirung und l'iitei--
haltUDf? der Saunnhuiiren verwendet werden dürfe. Die den
Namen beigedruckten .Talireszahh.'.u bezeiclmen die Zeit df^r
Schenkung oder des Verniächtnisses. Die Namen siimtlicher
ewigen Mitglieder sind auf Marmortafeln im Museumsgebäude
bleibend verzeichnet.
Hr.StaM Moritz nBethmann. 1827.
, Ooorjf Heinr. Schwcndel. 1828.
, Jüh. Priedr. Ant. n«'Iiii. 1821)
, tieori; Ludwig lionlarü. 1830.
Fran Soflanns Elisabeth Beihinann-
Halweg. 1831.
Hr. Heinrich Myllns scn. 1844.
, Oeorg Melchior Myllus. 1844.
„ Bar< n Amschel Mayer v. Uoth-
schild. 1845.
, Job. Georg Schnldborii, 1845.
. Johann Danlei Sonchaj« 1845.
3»
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— XXXVI —
Hr.Alexandor t. Betlmiaiin. 1846.
Hrinr. v. Bcthiiiuiiii» 1846.
Dr. jur. Rat Fr. Schlosser. 1847.
Stephan v. feluaita. 1847.
H. L. Döbel in Batavia. 1847.
ft, IL Hauek-Steeg. 1848.
Dr. J. J. K. Bach. 1851.
G. T. St. George. 1853.
J. A. Griiiieliu». 1863.
F. F. Chr. Kniger. 1854.
Alexander (ioiitard. 1S54.
M. Fihr. V. |{etlimaiiii. 1H54.
Dr. Kduard Rüppt'll. 1857.
hr. Th. Ad. Jak. Em. MlUlor. 1858.
Julius Xestlo. im).
Kduard Finder» im).
l'r. jur. Eduard Souchay. 1802.
J. N. (jräftViidcicli. lHfj4.
E. F. K. Bültnor. 18G5.
K. F. Krepp. 1866.
Jonas MylhH. 1866.
Konstant in Fcllner. 1867.
71
Dr. Ucrmaun v. Meyer.
1869.
Dr. W. D. Soomiuorriug.
1871.
.1
.1. FI. IVtsch. 1871.
1?
Bernhard Dondorf. 1872.
a
Friedrich Karl Klhker.
1874.
s
Dr. Friedrieh He^^ienberf?
. 1875.
»
Fenliuand Lauriii. 1S76.
8
Jakob Bernhard RikofT.
1878.
a.
Job. Beinr. Koth. 1S78.
B
J. Ph. Nikol. Manskupf.
1878.
»
Joau Noe du Fay. 1878.
Hr. Gg. Friedr. Mcttler. 1878.
Frau Louisi'Wilhelniine Emilie (rrHfin
Bo8e, geb. Griitin v. Reichen»
bach-lipssouitz. 1880.
Hr. Karl August Graf Bo»e. 1880.
. Gnst. Ad. de NeafviUe. 1881.
, Adolf Met/ler. 1883.
, Joh. Friedr. Koch. 1883.
, Joh. >Vilh. Roose. 1884.
^ Adolf Soenimerrlng. 1886.
. Jacques Reiss. 1887.
, Albert von ReinaciiT 188'J.
, Wilhelm Metzler. 1890.
, Albert Metzler. 1891.
, L. S. Moritz Frhr. t. Bethmann.
i8!n.
„ Victor Moessinger. 1891.
„ Dr. Ph. Jak. Cretzschmar. 1891.
, Theodor Krekel. 18'J1.
. Georg Albert Keyl. 1891.
, Michael Hey. 1892.
, Dr. Otto Fonflck. 1892.
. Prof. Dr. Gg. H. V. Meyer. 1892.
, Fritz NenniUller. 1893.
, Th. K. Soenimerring. 1894.
, Dr.med.P.H.Pfefrerkorn. 1896.
. Baron L. A.von Löwenstein. 1896.
5
„ I.otiiH Bernus. 18tj(3.
Fran Ad. von Brüning. 1896.
Hr. Friedr. Jaennicke. 18%.
, Dr. i.hil. Wilh. Jaennicke. 1896.
n P. A. Kossclnieyer. 1897.
, Chr. G. Ladw. Vogt. 1897.
III. Mitglieder des Jahres 1896.
Die arbeitenden Mitglieder sind mit * bezeichnet.
a) Mitglieder, die in Frankfurt wohnen.
Hr.Abendrotli, Moritz. 1886. Hr. Alzheimer, Alois, Dr. med. 1896.
, A dickes, Franz, Überbürgermeister.
1891.
, Alfeniiann, Felii, Apotheker. 1891.
, Alt, Fncihicli. 1894.
. »Alten. Heimich. 1891.
„ Amlreao. Allcrt. 1891.
, Andreae, Arthur. 1882.
, *Andreae, Hermann, Bankdirektor.
iÜiÜ.
„ Andreae, J. M. 1891.
— XXXVII —
Hr.Andzww, Bicihaid. 1891.
Andreae, Rudolf. 1878.
Andreae-Lcmrafe, Carol. Eliae. 1891.
Hr. Andreae-Passavant. Jean, Bank-
direkter, QeneralküQsul. 1869.
T. Anna, Joliw. 1889.
Iflkennj, A1«z., Ingeiiieiir. 1891.
Auerbach, L , Dr. med. 1886.
♦Anerbf^ch. S., Dr. med. 1886.
Auüarth, F. B. 1874.
♦Baader, Friedrich. 1873. (f).
Baer, Joseph. 1873.
Bmt, H. H., Dr. jor., Bechtsuiw.
1891.
Baer, Simon Leop. 1860.
Bansa. Julius. 18f?0.
»Bardorfl, Karl, Dr. med. 1864.
de Bary, Jakob, Dr. med., San.-
Bat 1866.
de Bary, Kart Äfedr. 1891.
de Bary-Jeanrcnand, H. 1891.
*Bnstier, Friedrich. 1892.
Bauuach, Victor. 1891.
Bechhold, J. H. 1885.
Beektr, B., Konsal. 1891.
Beer, J. L, 1891.
Behrends, Robert, Ingenieur. 1896.
Behrends-^hmidt, Karl, Koasoi.
1896.
Belli, Ladtnrig, Dr. phil., Cbciuiker.
1686.
BerI6, Karl. 1878.
Beyfus, M. 1873.
Binding, Konrad. 1892.
Bittelmann, Karl. 1H87.
•Blum, Ferd., Dr. med. 1893.
^Bloiii, J., Oberlehrer, 1868.
Blamentlia], Adolf. 1888.
♦Blumenthal, E., Dr. med. 1870.
*Bockenheimcr, Jakob, Dr. med.,
San, -Bat. 18t;i.
, Bode, PauJ, Dr. phil , ischuldirektor,
1886.
, Boettger, Bvqao. 1891.
, «Boettger, Oskar, Dr. pbil., Prof.
1874,
, Bolongaro, Karl. 1860.
flr.Bcrfongaro-Crevenna, A. 1869.
Bomi, Pidl. Bd 1880. (t).
Bonn, Sally. 1891.
Bonn, William B. 1886.
Borgnis, Alfr. Franz. 1891.
BrannfelB, Otto, Kontol 1877.
Bxofft, Frans. 1866.
Brückmaiin. Phil. Jakob. 1882.
BQtachly. Wilhelm. 1891.
Büttel, Wilhelm. 1878.
Cahn, Heinrich. 1878.
♦Carl, August, Dr. med. 1880.
Caasian, Karl, Dr. med. 1892.
CIcmm, K., Apotheker. 1891.
Cnyrira, Viktor. Dr. med. 1866.
Coustol. Wilhelm. ISiU.
Cnnze. D., Dr. pbil. 1891.
Daube, O. L. 1891.
*Deicbler, J. Christ, Dr. med. 1868.
Deloeea, 8. R., Dr. med. 1878.
Diestcrweir, Moritz. 1883.
Dietzc, Hermann. 1891,
Ditiiiar, Karl Theodor, 1891.
Doctor, Ad. Heinr. 1869.
Doctor, Ferdinand. 1892.
Dondorf, Karl. 1878.
Dondorf, Paul. 1878.
Donner. Karl. 1873.
Drexel. iieinr. Theod. 1863. (f).
Drcyfus, J. 1891.
Da Bois, Aagnst. 1891.
Du BoiB, Jul. 1891. (f).
Ducca. Wilhelm. 1873.
Edenfeld, Felix. 1873.
♦Edinger, L., Dr. med., Prof. 1884.
Egan, William. 1891.
EUinger, Leo. 1891.
Ellissen, Friedrich. 1891.
Enders. M. Otto. 1891.
EnirHhard, Karl Phil. 1873.
Epstein, J., Dr. phil. 1890.
V. Erlanger, Ludwig, Barun. 1882.
Kyssen, Remigios Alex. 1882.
Feiflt-Belmont, Karl. 1891. (f).
Fellncr, F. 1878.
FIds. li. K.\r\. IH'Jl.
Fiersheim, Albert. 1891.
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- xxxvm —
HrFlersheira, Robert. 1872.
, *Floscb, Max, Ih. mcil., Prof. 1889.
, Fliascb, Heinrich, Stadtrat. 1866.
. FlioBcli, W. 1868.
. Frank, Heb., Apotbekv. IflSl.
, Fresenius, Ant., Dr. med. 1893.
f, Fresenius, Phil., Dr. phil., Apo-
theker. 1873.
„ *Frßuad,Murt., Dr. phil., Prof. 1896. '
, Freyeisen, Heinr. Fliil. 1876. >
, «Fridberg, Bob., Dr. med. 1873. j
, Fries, Sohn, J. S. 1889. j
, V. Frisching, Karl, Konsul 1873. |
, Fiils.li. Ph,. Dr med. 1873.
, i uld, 6., Dr. jur., Jusiizrat. 1866.
, Ftllda, Karl Heim. 1877. |
. Qani, Frits. 1891.
, Üans, L., Dr. pbil., Kommenieii-
rat 1891.
, Geiger, Bertb., Dr. jor , Justizrat
1878,
. Gerson, Jak., Oeoeralkonsol. 1860.
, Qejer, Job. Cbriatopb. 1878.
, Gioeckner, G., Dr. Jur., Beehts-
anwalt, N<itar. 1891.
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, Guldschiuidt, B. M. 1891.
g Qoldscbmidt, Markus. 1873.
, Qoldflcbaiidt, Max B. H. 1891.
, Goldsihuiidt, S. B. 1891.
, Graubner, Louis. 1891.
„ Greiff. .Tiikol». Rektor. 1«8Ü.
, Gruiitliuä», AdüU. 1858.
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j, iiiickenbroch, Lazaruö. 1892. 1
, Häberlin, £. J., Dr. jur. 1871.
, Habn, Adolf L. A., KonsuL 1869.
, Hahn, Anton. 18G9.
, Hahn, Moritz L. A. 1873. (f).
^ Hallgarten. Fritz, Dr. phil. 1893.
, Hallgarten, H. Charles L. 1891.
„ Hamburger, K., Dr. jur.,Geh. JnsUz-
rat. 1866.
Hr.Haniraerftn, Valentin 1891.
, Harbordt, Ad., Dr. med. 1891.
, V. Hamier, Ed., Dr. jar., Justizrat.
1866.
, Hartb, M. 1876.
, Hartniann, Eugen, IsgeBiear v&d
Fabrikant. 1891.
„ Hauck, Alex. 1878.
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a HAnnuid,A.,Koiiinienueiiral 1891.
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„ Henrich, K. F. 1873.
Die Hl' rraann'sthe Buchhandlung IHHo.
Hr. Herxbclmor, S., Dr. med., San.-Eat.
1891.
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, Heuer & Sein en. 1891.
B Heussenstainin . Karl , Dr. jur.,
Bürgermeister. 1891.
« *T. Heyden, Lucas, Dr. pbiL, Migor
A.D. 1860.
. V. Hejder, Gg. 1891.
, *Heynemann, D. F. 1860.
, Hirsrhber^', Max, Dr. med. 1892.
, Höchberg, ütto. 1877.
„ Hörle, Fr., Dr. jur. 1898.
, Hoif, Karl. 1860.
, V. Uot^diauscii. Georg, Frlir. 1867.
, Holzmann, Phil. 1866.
, Homeycr, Frunx, Dr. phil., Apoth.
18J)1.
, Horkbeimer, A. J., Stadtrat 1891.
, Horkheimer, Frits. 189:t.
, Hühner, Emil, Dr. med. 1895.
, Jacquct, Hennann. 1891.
Die Jiiger'sche Buchhuiidlung. 1866.
Hr. *Jaääuy, Auguät, Dr. phil., Apo-
theker. 1891.
. Jassoy, Wilhelm Ladw. 186a
Frau Jeanrenaud, Dr. jur., Appellatloiis-
gerif-hfsrfit. 18(it).
Hr Jeid.-Is .hiliu.s H. 1881.
, Jelkiuaun, Fr., Dr. phil. I8ii6.
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Digitized by Google
— XXXIX —
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.Jnx«II^J. a 1892.
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, Katz, H. 1891.
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» KeUet, Adolf 1878.
• K«n«r, Otto. 1886.
, ♦Kessclmeyer, P. A. 1859. (tX
, Kessler Wilh 'lui. 1844.
0 *Kinkeiin, irieüricll, Dr. phil.,
Prüf. 1873.
, Sirberger, Emil, Dr. med. 1885.
p Kirebbein, S., Dr. med. 1878.
, Klippel, Carl mu.
. Klitscber, F. Aug. 187&
^ Klotz. Karl E. 1891.
, ivnauer, Job. Chr. 1886.
« •Knoblancb, Aug., Dr. med. 1892.
Fr. Kock, gßh ron SlGeoige. 1891.
Hr. Knhicr. Hermann. 1891.
, V. Königswarter, H., Bar Ti 1891,
Könitzer's Bnchhandlnng 18U3.
Hr. Kopp, Emil Moritz 1891.
, Kotsenberg, Omtav. 1873.
» Krtttser, J., Dr. phil. 1888. (f).
» Kreoflcber, Jakob. 1880.
a Kreozberg, Bobert. 1891.
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. «Lachmann, Bemh., Dr. med. 1886.
» Ladenbnrg, Emil. Geheim. £om-
merzienrat. 18<>'J.
. Laemrnerhirt. Karl. Direktor. 1878.
. Landauer, Wilhelm. 1873.
, Langelotli, J. L., Architekt. 1891.
« Laateaacbliger^A., Direktor. 18?a
, IjeuchB-Hack,Ferd,GeDeralkonfiü.
1891.
, Levy. Älax, Dr. phil. 1893.
„ Lieliiuaon, Louis, Dr. phil. 1888.
. Lieboldt, Arnold. 1893. (t)-
, «liennaan, Wilh., Dr med 189a
« liion* Franz, Direktor. 1873.
. «Loren, Wilh., Dr. med. 1877. |
Hr.Lorey, W., Dr. jur. 1873.
, Laeins, Engen, Dr. pbil. 1869.
a Maas, Simon, Dr. jar. 1809. -
„ 3Iajpr, Alexander. 1889.
„ Majer, Job. Karl. 1854.
, Mann, F. W. 1895.
„ Marx, Anglist, Dr. med. 1878.
. Matti, Alex., Dr. jur., Stadtrat. 187a
a Manbacb, Joi. 1878.
. May, Adam. 1891.
, May, Ed. GusU 1873.
, May. Franz. Dr. phil. 1891.
„ ^tav, Murtiu. 1866.
. May, Robert. 1891.
, Mayer, Hugo, BncMAndler. 1891.
Fr. Morton, Albert. 1869.
Hr. Nerton, W. 1878.
y *MetzIer, Albert, Stadtrat, tieneral-
konsul. 1869.
9 Metzler, Hugo. 1892.
, Metsler, Karl. 1889.
, Meyer, Anton iSni.
. *v Meyer. Edw Dr med. 1893,
, Minjon, Hermauu. ih78.
, Minuprio, Karl üg. 1869.
, Modera, Friedrieh. 1888.
. »MDbiae, M., Dr. phil., Prof. 1894.
„ Mocsainger, W. 1891.
„ Mousuii, Jaoiiues. 1891.
„ M<'nsnn, Job. Daniel. 1891.
, V. Müffling, Wilh., Freiherr, Polizei-
Präsident. 1891.
, Mttller, Panl. 1878.
, Mttller, Siegm. Fr., Dr. Jar., JttStia-
rat, Nntar. 1H78.
, Müller Hohn, A. 1891.
„ Mumm V. Schwarzenstein, A. 1889.
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1873.
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, Nebel. An<rust, Dr. med. 1896.
, Nestle, Kubard. 1855.
, Nestle, Richard, jun. 1891.
, Keubürgcr, Otto, Dr. med. 1891.
, Neubttrger, Theud., Dr. med. 1860.
„ de Neufville, Adolf. 1896.
i , de Keofville, Hubert. 18J1.
Digitized by Google
XL —
Hr. von ^Heuivüie, Adolf. 1896.
, NeoMl^, Alirad. 1884.
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1878. (t).
, V. Neufville-Siebert, Yrkär. 1880.
I, Neiiinann, E. 1894. (Ausgetreten).
, Neustadt, Samuel. 1878.
a Nietoliolbeiiii, H«iiir. A. 1891.
. T. Obenltevg, Ad., Dr. jor., Stadt-
rat a. D. 1870.
n üchs, Hermann. 1873.
„ Ochs, Lazarus. 1873.
B Oppenhelm, Uoritz. 1887.
a Oppenlieuner, GharlflB, Qenwü-
koiural. 1878.
^ Oppenbeimer, 0., Dr. med. 1898.
„ Osterrieth, Eduard. 1878.
B Osterrieth, Friinz. 1867. (f).
, Osterrieth- Laurin, Aug. 18ti6.
, Oswalt, H., Dr. jur. 1878.
« PasBavant-Oontacd, B. 1891.
„ Pcipera, G. F. 1892.
, *Fcter8en, K. Th., Dr. phil. 1873.
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luerzicnrat. 1860.
• Ffeffel, Aug. 1868.
a Pfdlerkom, Heinr., Dr. jiir. 1891.
. Pfeifer, Eugen. 1846. (f).
„ Pfuntrst, Julius. 1891.
, Pichler, IL. Inj^enieur. 18Ü2.
^ Ponfick-Salume, M. 1891.
, Pupp, Georg, Dr. phiL 1891.
» Fmen, J. L. 1891.
» Posen, Jakob. 1873.
„ ProiPiiL-h, Robert, 1880.
a Baab, Alfred^ Dr. phil., Apotheker.
1891.
, vom BaCh, Waltker, Landtags-
abgeordneter. 1891.
9 Ravenstein, Simon. 1873.
Die Realschule der isracl. üemeiade
(Phlianthropin). 1869.
Hr.*£ehn, Heinrich, Dr. med., San.-
Rat. 1880.
» Hehn, Lonia, Dr. med., Prof. 1883.
, *Reichenbach, Heinrieb, Dr. pbil.,
Prot 1872.
Hr.*v. Reinach, Alb., Baron. 1870.
Reiss, Panl, ReebtMawalt 1878.
Bentlinger, Jakob. 1891.
*Bichter8, Ferdinand, Dr. pbU.,
Prof 1877.
Kiesser, Eduard. 1891.
♦Ritter, Frauz. 1882,
*RMiger, Emst, Dr. med. 1888b
B8dig«r» Panl, Dr. jnr. 1891.
Rüssler, Heinrieb, Dr. phiL 1884.
Rössl T Hektor. 1878.
Rosciibiium, E., Dr. med. 189L
Ruth, Georg. 1878.
Roth, Job. Heinrich. 1878.
T. BotbMbitd, Wübelm, Frdbtir,
Generalkonsul. 1870.
Rueff, Julius, Apotheker. 1873.
Rühl, Louis. 1880. (Ausgetreten).
Sandhagen, Wilh. 1873.
Sattler, WUbelm, Ingenieur. 1898.
SaMtlinder, J.D.,Dr.jnr. 1878. (f).
Scbäier-Stuckert, Fliti, Dr. deat.
Burg.
Schärft, Alex., Geh. JbLommersien-
rat. 1844.
Schaub, Karl. 1878.
«Scbauf , Wüh., Dr. pblL, Oberlebrer.
1881.
Schepeler, Hermann. 1891.
Scherl en zk \ , August, Dr. Jor.,
Justi^rat, Notar. 1873.
FtLScbimper, Dora. 1898.
Hr.Seblenaener, K., Dr. pbiL 1801.
, Schlund, Georg. 1891.
. Schiriiek, J.P.W . TriL'-cnieur. 1873.
, ♦Schnii<U, Moritz, Dr. med., Prot,
Geh. San.-Rat. 1870.
, *Schnidt-Polex,Fritz,Dr.jar. 1884.
, Schmaider, P. A. 187a
, «Schott, Engen, Dr. med. 1878.
, Schürmann, Adolf. 1891.
„ Srhnlze-Hcin, Hang, 1891.
„ Schumacher, Heinr. 1880.
, Schuster, Bernhard. 1891.
» Schwan, Georg Ph. A. 1878.
. Scbwarzschild, Moses. 1866.
« Sebwurcschild-OchB, Darid. 1891.
üiyiiizeQ by GoOgle
_ XLI
Schwende, Fr. 6., Dr. med. 1889.
Seefrid, Wilh., Direktor. 1891.
Seeger, Ü., Architekt. 1893.
Seidel, A. 1891.
«Seitz, A., Dr. Dinktor d.
Zoolog. Gartens. 1893.
Seligmann, Henry. 1891.
♦Siebert, J., Dr. jnr., Jnstizrat. 1864.
Siebert, Karl AogoBt. 1869.
8io1i, Emil, Dr. med., Direktor der
Irrenanstalt. 1893.
Sippel, Albert, Dr. med., Prof. 189«.
Sommerhoff. Lotiis. 1891,
Sonnemaun, Leopold. 1873.
Speyer, Edgar. 1886.
Sp^er, Qeore. 1878.
Speyer, Jemee. 1884.
Spiess,. Alexander, Dr. med. Geh.
San.-ßat, Stadtarzt. 1865.
♦Steßan. Philipp, Dr. med. 18(52.
Stern, Eicbard, Dr. med. 1893.
Stern, Tlieodor. 1868.
«Stiebel, Frite^ Dr. med. 1849.
T. Stiebd, Hei]ir.,K(iiiiiiI. 1800.
Stilgcljauer, Gust, Bankdir. 1878.
Stock, Wilhelm. 1883.
StrauB, Caesar. 1891.
StraoBS, Siegmniid. 1891.
StmbeU, Bnmo. 1876.
Snlzbach, Emil. 1878.
Sttlzbach. Karl, Dr. jur. 1891.
Salzbach, Huduli. 1869.
Thoma, Phil 1893.
H
.Trier, Tb. 1896.
Trost, Otto. 1878.
Ullmann, Engen. 189L
üne, fflegmiiad. 1888.
Vogt, Ludwig, Direktor. 1866. (f).
Vogtherr, Karl. 1890.
♦Vohsen, Karl, Dr. med. 1886.
Volkert, K. A. Ch. 1873.
vuQ den Velden, Eeinh., Dr. med.
1891.
Towineket, H. 1891.
Weber, Andreas. 1860.
♦Weij^crt. Karl, Dr. med,, Prof.,
Geh. San.-Rat. 1886.
Weil, Gebrüder. 1891.
WeOler, David Aug. 1891. (f).
Weiller, Jakob Alpkons. 1881.
Weiller, Jakob H. 1891.
•Weifl, Albrerht. 1882.
Wc'isbrod, Aug. 1891. (f).
Weißmann, Wilhelm. 1878.
Weiamautel, 0., Dr. phil. 1898.
Weiler, Alburt, Dr. iddt. 1891.
*Wenz, Emil, Dr. med. 1868.
Wertheim. Jos. 1891.
Wortheiinljcr, Enianuel. 1878. (f).
Wertbeimber, Julius. 1891.
T. Wild, BndoU, Dr. med. 1896.
«Winter, Wilk. 1881.
♦Wirsing, J. P., Dr. med. 1869.
Wirth, Fr iT,/. 1869. (f).
Wüst, K. 18B(;.
*Zieglör, Julius, Dr. phii. 18t>y.
h) Utfflleiery die noiserbnlb Frankfiirta wobnen.
Hr. Andreae, Achilles, Dr. pbiL, Prof.,
I Hrcktor des Römer - Hnsenmi
in Hildesheim. 1878.
, «Askenasy, Engen, Dr. phii., Prof.
in Heidelberg. 1871.
. Feist, Frans, Dr. pbil.,PriTatdosent
in Zürich. 1887.
„ Orombacher, Herrn., in HeUbrono.
1894.
, Gttrke,Oskar, Dr.phii., in üöcbst a.M,
9 Hm^os, Heinrich, in Hanau. 1889.
Hr.*Kobelt, W., Dr. med. et phil., in
Schwanhpim n M. 1878.
Die K&ni<:liihe Bibliothek in Berlin.
lSb2.
Hr.Laubenheimer, August, Dr. phil,
Prof., in HOchst a. U. 1896.
a *Lepsiu8, B., Dr. phil , Fabrik-
Dil ekt'>rinGriesheiuia. M. 1883.
„ Scriba, L., in Höchst a. M. 1890.
, Wetzel, lleinr., in Stuttgart. 1864.
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IT. Keae Mitglieder für das Jahr 18U7.
Ihr« MaJestit die Kaiierin and KSaiflB Friedrich*
Hr. Abele, Paul.
Baer, Max.
Becher, Hermann, Präsident der
Kgl. Eisenbabndirektiuu.
Beit, Sdnud.
Benario, Jacqaes» Dr. med.
Bender, August.
Bori,', Fritz, Dr. jar., Bechtseuwalt.
Biniliii!^', Xarl.
Brettauer, Karl.
Brodnitz, Siegfried, Dr. med.
BnediQler, Anton, Dr. med.
Cahen-Bracb, Eugen, Dr. med.
Cannü, Ernst. Dr. med.
Demmer, Theodor, Dr med.
Drory, William W , Direktor.
Sbeling, Hugo, Dr. med.
EiermanUf Arnold, Dr. med.
Emden, Moritz.
Fester, August, Bankdirektor.
Fronun, Emil, Dr. med.
1^'ulda, Paul.
Gans, Adolf,
Grunewald, Aitgvst. Dr. med.
UHnabarg, Alfred, Dr. med.
Hergenhabn, Eugen, Dr. med.
üerzHerg-. Karl, £onaal, Bank-
direkter.
Hirsch, Ferdinand.
HirscMeld, Otto H.
Huchschild, Zachary, Direktor.
Honiburger, Michael.
H'^r.'^l^lrlnn, Georg,
von Huven, Franz. An hitekt.
Jacger-Manskopf, Fritz.
Jaogwann, Eduard.
Kahn jnn., Bernhard.
Kahn, Ernst, Dr. med.
Kallmorgen, Wilhohn. Dr. med.
Knickenherg, Ernst, Dr. med.
Kümpel, Eduard, Dr. med.
Kttnig, Walter, Dr. phil., Prof.
fionmann, Alfred, Bankdirektor,
krameri Bobert, Dr. med.
Hr.Krau866, Rudolf.
, Ladenburg, Augast.
, Ladenbnrg, Emst.
, Lamp^, Eduard, Dr. med.
w Laadaner, Ug. Friedridi,
a Laqoer, Leopold, Dr. med.
, Libbertz, Arnold, Dr. med., San.-
, Liel Ml riri, Jakob, Dr. jor., Bechta-
anwalt.
Fr. Livingston, Frank.
. von Mant, Uathilde.
Hr. Marx, Karl, Dr. med.
Frl. Mayer, Jusopliine.
Hr. von Mayer, Hugo, Freiherr.
, Netto, Karl, Prüf., Bergingenieur.
. Osterrieth-du Faj, Beiwrt
« Pllentnger, Theeder, Fabrik'
Direktor.
. Biese, Karl.
, Rikoff, Alphons, Dr. pbil.
H Hitsert, Eduard, Dr. phil.
, Rörig, Adolf, Fonrtnmtotor a. D.
, Boger, Karl, Bankdirektor.
p Boqnes-Mettenbeimer, Etienne.
, Bosenthal, Budolf, Dr. jnr.,Bechte>
anwalt.
, Sabarly, Albert.
. Scharff, Charles A., Ingenieur.
, Scbeller, KarL
„ Scbmidt'Polex, Anton.
, Skhmidt-Pniex, Karl, Dr. jor.,
Rc'chtsi'nwalt.
, Schott. Aihed, Direktor.
„ Schwenier, JA&x, Direktor.
, Scriba, Bogen, Dr. med.
. Siebert, Angnat, Garteudirektor
des Palmengartens.
, Siesmayer, Philipp.
„ Sondheim, Muriu.
„ Sondheimer, J., Dr. med
„ Spieß, Gnitav, Dr. med.
, iStreng, Wilhelm, Dr. med.
, Tomforde, Hflinr.,Ob.*Postdiiekior.
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— XLHI —
Hr. Trost, Fritr.
, VBlcker, Georg.
, Walter, Wilhelm.
, Weber, Heinrich, Dr. med.
Hr. Weinberg- ArrhüT.
, Weinberg, Karl.
» Weiß, Julius, in Deidesheim.
, WerUMimher-de Buy, Bmt.
T. Ausserordentliches Ehreumitglied.
1884. Hr. Hertiog, Paol, Dr. Jnr., Jnstinat
VI. Korrespondierenden Elireuiiiilglkd.
1876. Ur. Kein, J. J , Dr. iihil.. Geh. liegierungärat, Professor der Geographie
an der Universität in Bonn.
TII. Korrespondierende Mitglieder.^)
1836. Agardh, Jakob GeorgTt Dr., Profeisor der Botanik and Direktor des
botanischen Gartens an der Universität in Lund.
1848. riaits, Bruno, Dr. med , Sanitäterat, Oberarzt des Btädtiscben Kranken-
hauses in Elberfeld (von hier).
1844. Fick, Adolf, Dr. med., Professor der Physiologie und Vorsteher dea
physiologiseben iBStitute an der Unlrenitttt in Wflnburg.
1846. Bitter y. Sandbe^er, Fridolin, Dr. phil., emeritierter Profenbr der Hinera-
Ui^'ic und Geologie an der Universität in Würzburg, wohnhaft in München.
1847. Vircbow, Rud., Dr med , Oeh. Jledizinalrat, ProfLSSor der Anatomie nnd
Pathologie. Dirokt ir des pathologischen Instituts a d. Univ. in Berlin.
1848. Philippi, £ud. Amadeus, Direkt, des iluseu Nacioual in Santiago de Chile.
1860. Ton Uettenheimer, Karl Chr. Friedr., Dr. med., Geh. Ued..Bat^ GroB-
kersogl. Leibarxt, dirig. Arat des Anna-Hoipitala in Sehwerin (von hier).
1860. Lenekart, Carl Georg Fric Ir. Kudolf, Dr., Geh. Hofrat nnd ProfeBSor
der Zoologie an der Universität in Leiiizig.
1853. Biiehenau, Franz, Dr. phil.. Pnd. und Direkt, der Realschuk' in Bremen.
1856. Vülger, üeurg Heinrich Ott », Dr phil. in Sulzbacb bei Soden a, T.
1867. V. Homeyer, Alexander, Alujur a. D. in Greifswald. ^
1867. Garne, Inline Victor, Dr. med., Professor der ferc^leiclienden Anatomie
an der Universität in Leipzig.
1860. Weinhmd. ( brist. Dar. Friedr., Dr. phit. in Uoben-Wittlingen bei Urach,
Württemberg.
186U. Weismann, August, Dr. phil, Geh. Uofrat, Prufessor der Zuologie an
der Universitftt in Freiburg i. B. (von hier).
1863. de Sanesure, Henri, in Genf.
') Die vorgesetzte Zahl bedeutet das .Tabr der Aufn.iluiir. — Die verehr!.
Korrespondierenden Mitglieder werden hüflichät ei-sucbt, iiue VcriLutieniug des
Wohnortes oder des Titels der Direkiiun der Senckcnbergiscben naturlurscbenden
üeaelhMshaft gefälligst anseigen an wollen.
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— xuv —
186Ö. Bielz, E. Albert, Scbulinspektor i. P., k. Bat in HermaansUult.
1866. Uöhl, Dr., Professor in Cassel.
1866. Hormtein, F., Dr. pbil., Prafeasor in Guael,
1869. ttcg«iib«ir» Karl, Dr. med., Geh. Hofrat und Profcswir dtr Anattnnie
an der Universität in Heidelberg.
1869. His, Wilhelm, Dr. med., Geli. Medicinalrat, Prufessur der Anatomie,
Direktor der anatomischen Anstalt an der Universität in Leipzig.
1869. Gorlach, Dr. med. in Hongkont:: China, (von hier).
1869. Woronin, M., Dr., Akadeiuii^er in St. Petersburg.
1869. Barbosa du Bocage, Jort Vioento, Catedr&tico an dm Eseola Poly-
tedmica nnd Direktor d«a Miueo Nadonal in Lissabon.
1672. WoBterlnnd, Carl Agardh, Dr. pbil., in Ronneby, Schweden.
1872. Hooker, Jos. Dalton, Dr., frflher Direktor des botaniseben Qarte&B in
Kew bei London.
1873. Stossich, Adulf, Professor an der Kealschule in Triest.
1873. Gramer, Carl Eduard, Dr., Professor der Botanik und Direktor des
pflansenphjrsiologischen Listitnts am Poljtechniknm in ZüticIl
1873. Oflnthw, Albert, Dr., Keeper of the Department of Zootogy am British
ttoaenm (N.H.) in London.
1873. Sciater, Phil. Liitley, Secretary of the Zoologieal Society in London.
1873. V. Levdi^', Franz. Dr. med., Geh. Med.-Rat, emeritierter Professor der
vergleichenden Anatomie und Zoologie an der Universität in Bonn,
wohnhaft in Wttrzbnrg.
1873. Schmarda, Ludwig Karl, Dr., Hofrat, emerit. Professor in Wien.
1873» Schwendener, Simon, Dr., Geh. Beg -Bat, Ftofessor d«r Botanik an der
VnivereitKt in Berlin.
1873. Fries, Th., Dr., Professor in Upsala.
1873. Schwei nfnrth, Ueorg, Dr., Professor, Prtaident der Oeographischen Qe-
sellsi'hiift in Kairo.
1873. Russow, Edmund August Friedrith. Dr., Wirkl. Staatsrat, Professor der
Botanik, Direktor des botiirubciien (iartens in Dorpat.
1873. Cohn, Ferd. Julius, Dr., Qeh. Beg.-Bat, Professor der Botanik an der
Universitftt in Breslan.
1873. Beess, Haz Ferdinand Friedrieb, Dr., Professor der Botanik nnd Direktor
des Viiitanischen Gartens an der Universität in Erlangen.
1873. Ernst, Adolfe, Dr., CatcdnUicn de Historia Natural y Director de! BIusco
National an der Universidad Central de Venezuela in Caracas, Venezuela.
1874. v. Fritsch, Freiherr Karl Wilhelm Georg, Dr., Geh. Beg.-Bat, Professor
der Mineralogie and Geologie an der Universit&t, Direktor des mine-
ralogiscben Unsenms, Prfisident der K. Leopoldino - CaroUniaehen
Deutachen Akademie der Naturforscher in Halle a. 8
1874. Ganser. Emil, Dr. nied.. Professor der Anatomie und Direktor des aaap
tomischen Instituts an der Universität in Marburg (von hier).
1875. Bütschli, Johann Adam Otto, Dr. phil., Hofrat, Professor der Zoologie
an der UniveniUlt in Heidelberg (von hier).
1875. Dietse, K., in Jngenkeim (von hier).
^ j . .Li by Google
— XLV ^
187Ö. Fraas, Oscar, Dr., Oberstadienrat, Professor der Mineralogie, Geologie
und PaUkmtologie am KatimllettkAbiaett in Stuttgart.
1876. KIdn, Jobann Friedrich Karl, Dr., Qeh. Bergrat und Plofessor an der
Univeraitftt in Berlin.
1875. Ebenan, Karl Konsul des Dcvitsclien Reiches in Zanzibar (von liier).
1875. Moritz, Ä,, Dr., Direktor des physikalischen Observatnnnnis in Titlis.
1875. Probst, Joseph, Dr. phil , Capitels-Kammerer und Pfarrer in Unter-
eaaendorf, Oberamt Waldaee, Württemberg.
1876. Targioni-Tosetti, Adolfo, Prof«More d^Anat. comp, e Zoologia degli In-
vertebrati in Florenjs.
1875. Ritter v. Zittel, Karl Alfred, Dr., Geh. Rat und Professor der Geologie
and Palnontologic, Direktor der pal&ontol. Sammlang des Staates an
der Universität in München.
1876. Liversidge, Archibald, Dr., Professor der Chemie und Mineralogie an
der üniTenitftt in Sidnegr, Anstralieo.
1876. Boettger, Hngo, Generalagent, hier.
1876. Le Jolis, Aognst Frans, Dr., Prindent de la Sod^tft nationale dee
Sciences naturelles et matht^niat. in Cberbourg.
1876. Mejer, Adolf Bernhard, Mr. med . Hnfrat und Direktor des zo<dogiscben
und antbropologisch-othnugraphischen Museums in Dresden.
1876. Wetterham, J. D., in Frdtmrg i. Br. (von hier).
1877. t. Volt, Karl, Dr. med., Geh. Bat, Profeswr der Phjaiologie an der
UniTersität in Uflnchen.
1877. Becker, L., Ober-Inpenicur in Kiel.
1878. Chnn Karl, Dr., Profcs.'^ur der Zoologie und Direktor des Zoologischen
Museums an der Univeräiiut in Breslau.
1879. Bitter Schener, Karl Heinricb, Dr., k. u. k. anflerordentUcher Qe-
laadter nnd beTollmBditigter lliniater in (Ifln im Oeteneidiieehen
Litorale.
1880. Simon, Hans, Kaufmann in Stuttgart.
1880. Jickeli, Karl, Dr. phil., in liermannstadt.
1881. Seoane, Victor Lopes, Commissaire Royal pour I'Agriculture de
rAeadftuie Boyale dea Sdeneee, Gomfia^ Spanieii.
1881. ffirsch, Carl, früher Direktor der Tramwajra in Palermo, hier.
1^1. Todaro, A., Dr. Pr(»fessor, Direktor dea botaniadien Gartens in Palmao.
1881. Snellen, P. C. F., in Rotterdam
1881. Debeaax, Odon, früher Pharmacien en Chef de ThOp. miUt. in Gran, in
Toulouse.
188S. Betowski, Otto, k. Staatsrat, Gymnasiallehrer in Theodosia.
1888. Betaoo, Xagnna Goatar, Dr. med., ProIesBor am Carolinieehen medico-
chirur^schen Institut in Stockholm.
1882. Russ, Ladwig, Dr., in Jassy.
1883. Korh, Robert, Dr. med., Geh. Medicinalrat, Generalarzt I. ( l. ä la snite
des Sanitüta-Corps, o. Honorar-Professor, Direktur des Institutü für
Infektions-Krankbeiten, Mitglied des Staatsrais, o. Mitglied des K. Ge-
nindlieitaamta in duurlottenhnrg.
1888. Loret% Mari Friedr. Heim. Hecm., Dr. phil., Landesgeolog in Berlin.
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— XLVI —
1883. Ranke, Jobannes, Dr.. Professor der Naturgeschichte, Anthropologie ood
Physiologie an der Unirersität, Generalsekretftr der Deutschen anthro«
pologiaeben Geaellflchaft in Hflncbeii.
1883. Eckhard, Wilhelm, Kaufmann in Limn» Pen, (von hier).
1883. Jung, Karl, Kaufmann, hier.
1883. Bunlenger, George Albert, F. R. S.. I. Class Asiistant am British Mosenm
(N. II.), department of Zoology, in London.
1883. Arnold, Ferd. Christ. Uustav, Dr., Ober-Landesgerichtsrat in Hänchen.
1884. Lortet, Loois, Dr., Professenr d'Histoire nntorell« i 1» Faealtfi de
mMecine in Lyon.
1884. Se. Königliche Hoheit Frias Ludwig Ferdinand Ton Bayern, Dr. med.,
in Nymphenburj;
1884. von Koenen, Adolph, Dr., Geh. Bergrai, Professor der Geologie und
Paläontologie, Direktor des geologisch-paläontologischen Museums an
der UniyeTsitüt in Güttingen.
1884. Knoblauch, Ferdinand, frtther Konsal des Deutschen Reiehet in Noumea,
Neukalcdonien, (von hier).
1884. Mifcli. Francesco, in Tunis.
1885. von .Moeüendorff, Otto Franz, Dr., Konsul des Deutschen Reiches in
Manila, Philippinen.
1885. Flemming, WalUier, Dr. med., Qeh. HetUdnalrat, Professor der Anatomie,
Direktor des anatom. Instituts nnd Husenma an der üniversittt in KieU
1886. von Bedriaga, Jacques, Dr. in Nizza.
1887. Ehrlirh, Paul, Dr. med Pr- fp-s- r. Geh Mo-l -Püit, Direktor des kgl. In-
stitutB fflr Semmforschung uiul Seruniprüiung in ötet;litz bei Berlin.
1887. Schinz, Hans, Dr. phil., Professor, Direktor des Botan. üartens in Zürich.
1887. Strats, C. H., Dr. med., in Baag, Holland.
1887. Breuer, H., Dr., Professor in Montabaur.
1887. Hesse, Paul, Kaufmann in Venedig.
Si Ih iilol, Sebastian Alexander. Privatier in B.ul Weilbach.
18Ö8. von Kimakowicz, Mauritius, Knsins der zoulog. Aliteilun^' des Masenms
des Siebenbürgiächcu Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt.
1888. Zipperlen. A., Dr., Direktor des Zoologischen üartens in New Tork.
1888. von Radde, Gustav, Dr., EzceUena, Wirkl. StaaUrat, Direktor des
Kaukasischen Museums in Tiflis.
18S8. Brusina, Spiridion , Dr., Professor der Znol<i(rie und Direktor des
Zool isj-isrlien National-Museuras an ilcr rniversitat in Agram.
1888. llzeliuic, Anton, Piivatdozent der Paläontologie und Geologie an der
k. k. technischen Hochsdinle in BrQnn.
1888. Karrer, Felix, k. nngariaclier Rat, VolonUr an der OeologiBclh
PaliiontologiBdien Abteilung des k. k. Naturbittorisdien Hofaraaemns
in Wien.
1888. Keuss, Johann Lcnnliard, Kaufmann in ( 'alnitta (von hier).
1889. Roux, Wilhelm, Dr. med., Professor der Anuiumie und Direktor des
anatomiseken Instituts an der Universität in Innsbruok.
1869. Brandenburg, C, Ingenienr der k. ungarischen Staatsbahn in ficegedin,
Ungarn,
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^ XLVU —
\^90. von Berlepsch, H;ins. Graf, ivif ScliloB Berlepsch, Hesaen-Nassan.
1890. Fritßch, Anton Juhann, Dr., Professor der Zoolojric und Kustos der
zoologischen und paläontologiscbdo AbteUaog des Museums an der
UjuveraitK in Prag.
1891. Bogethardt, HAnuaniif Obcrlebrer Bin Realgymnaainm in Dresden.
1801. Fiidiw, Eaii], Dr. phil., ProlcMor der ClMraie an der UniTeraität in Berlin.
1891. Hartert, Ernst, Cnrator in Charge of tlie n>al<»gical Mosenni in Tring,
Herls, England.
189L. Strubeil, Adoli, Dr. phil., Privatdosent der Zoologie an der Univerail&t
in Bonn.
1892. Ton Both, Alex., Oberstleutnant z. D. in Cassel.
1882. Beeoari, Edoard, Professor emwitos in Florens.
1892. van Bsneden, Bdnard, Dr., Professor der Zoologie an der UniTeraität
in Lttttich, Belgien.
1892. Clans, Carl, Dr., Hofrat, Professor der Zoologie und vergl. Anatomie
an der k. k. Universität in Wien nnd Direktor der iL k. Zoologischen
Übangs- und Beobachtungsstatiun in Triest.
18U2. Dehrn, Anton, Dr., Qeh. Kat, Professor und Direktor der Zoologischen
Station in KeajieL
1898. Engler, Heinrich Qnsta? Adolph, Dr., Oeh. Beg.-Rat, Professor der
Botanik und Direktor des botanischen Qartens nnd des botaniscbMi
Mnsenras an der Universität in Berlin.
1892. Fresenius, Carl Remigius, Dr. pbil., Geh Hofrat, Professor, Direktor
des chemischen Laboratoriums in Wiesbaden (von hier),
1892. Haeckel. Krnst, Dr., Professor der Zoologie an der Univergitiit in Jena.
lb^2. Mübiu», Üari August, Dr., Geh. Reg.-Eat, Professor, Diiektur der
soologisdien Sammlung des Jfnsenms für Natorknnde in Berlin.
1888. Nansen, Fridtjof, Dr., Prof., Direktor der biologischen Station in
1888. Schulze, Franz Eilhard, Dr., Geb. Res^ Rat. Professor der Zoologie an
der Universität nnd 'nirpkrxr des Zoido^risc hen Instituts in Berlin.
1892. Straßbnrger, Eduard, Dr. phil.. Geb. Ret,',- Rat, Professur der Botanik
und Direktor des botanischen Gartens an der Universität in Bonn.
1888. tesRS, Bdnard, Dr., Professor d«r Geologie, Direktor des geologiscbsn
Mnseams an der k. k. Universität in Wien.
1892. Waldeyer, Heinrich Wilhelm Gottfried, Dr. med., Geh. MedicinaUBat,
Professor der Anatomie an der Univerhitiit in Berlin.
1892. Lehmann, F. C, Konsul des Deutschen Eeiches in Popaj4n, Estado de
Cauca, Columbia.
.1898L Flelsciunann, Karl, Kanfanann in Guatemala.
1888. Ball, Gart Adolf Bmmo Theodor, Dr., Professor und Oberlehrer am
Realgymnasium in Danzii;.
1882. Conwentz, Hugo Wilhelm, Dr., Profsssor, Direktor des westpreossischen
Proviüzial-Museums in Danzig.
1893. Verworn, Max, Dr. med., a, o. Prof. der Physiologie an der Universität
in Jena.
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— XLvin —
1893. Koenig, Alexander ferd., Dr. phiL, Tit.- Professor, Pnvauiozent der
Zoologifl an 4m üiÜTenitftt im Bonn.
1893. Maaß, Frits, Konsnl dM Dentsclmi BeicbM in Puerto Cabello, Venesnala,
(von hier).
1893. Noll, Fritz, Dr. phil., Professor «ler Botanik an der Universität in Bonn.
1893. Valentin,, Toan, Dr. phiL am Muscam in Buenos Aires, ArgentinieD, (von hier}.
18^3. Haackü, Juhann Wilbebu, Dr. phil., in Berlin.
1894. Urich, F. W., Secretary of tbe Trinidad Field NatnnOists* Otob in Port
of S|>aia, Trinidad.
1694. K oerner, Otto, Dr. med., Ptofattor der Obreohailkonde an dar Univmitit
in Rostock (von hier).
1894. Douglas, i tn es, President of the Copper Queen Compagny "Arixona"
in New -York.
1894. Pagenstecher, Arnold, Dr. med., Geh. Sanitätsrat, Inspektor des künigl.
natnrhistoriaclieii Unaenma in Wieabaden.
1894. Drejer, Ludwig, Dr. phil., in Wiesbaden.
1894. Dyckerhoff, Rudulf, Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh.
1895. Eraepclin, Carl Mathias Friedrieh, Dr., Professor, Direktor dee Xatnr-
historischen Mu.seuins in Hamburg.
1895. Bülaa, Cornelius Ü. Hch , Dr., Direktor U. Zoolugischen Gartens in Hamburg.
1896. Kfikenthal, Willy, Dr. phil, Inhaber der Bittar-Profeator iflr Pbylogenie,
a. 0. Profeaaor und Proaektor des Zoologischen InatiUita an dar Uni-
versität in Jena.
1896. Seeloy, Harry Oovicr, Professor oi üeugraplyr andLectnrer inQeology
in Kintf'ö Cnllege in f.ondon.
189Ö. Hagen, B., Dr. med., Grossherzogl. badischer Hofrat, hier.
189& Bebring, Emil, Dr. med., Geh. Medielnal-fiat, Profeaaor dar Hygiene
an der VniTenutSt in ICarbnrg i H.
1895. Mnrray, John, Dr. i<hil., Director o! the Cballenger Expedition Publi-
cati'ms Office in Edinburgh.
1896. .S( barfi, Rubert, Dr. phiL, Keeper ol tbe Science and Art Uuseum in
Dublin (von hier).
1896. Bock, Emii, Dr. phil., in Kosatanz (von hier).
1896. Bficking, Hugo, Dr. phil., Professor der Kinaralogie an dar Univeni-
tät in Strafiburg.
1896. Greim, (icorg, Dr. phil, Pri?atdoaent der Geologie an der tecbniseben
Hochschule in Duruistadt.
1890. Möller, Alfred, Dr. phil . Kgl. Uberlursier in Eberswalde.
1896. Lepsios, Bichard, Dr. pbil., Geh. Hofrat, Professor der Geologie and
Uineralogie an der tedmiaehen Hochschnle, Liapdctor der geoL n*
miueral. Sammlungen am GroBh. Museum u. Direktor dar geologischen
Landesanstalt für daü (iroßherzogtum Hessen in Darmstadt.
1896. von Möhcly, Laj ^s, l'ri»f , Kust' s <\i'S K. Natinn;ilii!us»'umä in Budapest,
1897. Born, Gustav, Dr. med., Fruiijäs i und Proeektor des anatomischen
Instituts an der Universität in Breslau.
— -XLEK —
Rechte der Mitglieder.
Durch die Mitgliedscliaf t werden folgende Rechte
erworben :
1. Das Natuihistorische Museum au \\ uclienUgen von 8 — 1
und 3 — 6 Uhr zu besuchen und Fremde einzuführen.
2. Alle von der (iesellschaft veranstalteten Vorlesungen nnd
wissenschaftlichen Sitzungen zu besuchen.
3. Die vereinigte Senckenbergische Bibliothek zu benutzen.
Außerdem erhält jedes Mitglied alljährlich den gedruckten
Bericht.
Auszug aus der Bibliothek-Orduung.
1. Den Mitgliedern unserer (Tesellschaft sowie denen des
Ärztlichen Vereins, des Pliysikaliselien \ ereins und des
Vereins für GeofTraphie und Stuti.stik steht die Bibliothek
an alien \V erkt;ij>:en von 10—1 Uhr und — Samstag aus-
genommen — Von 6 — 8 Uln y.uv lienutzung offen. Das
Ausleilieu von Büchern tiudet nur in den Vorniittags-
Stuudeii statt.
2. Das liesezimmer ist dem Pnl>1ikuin znpriln'^^licli und jeder-
mann kann (hiselbst Huclier zur Einsicht erhalten. Bücher,
die am Abend im Lesezimmer benutzt werden sollen, miissen
bis spätestens 11 Uhr am Voriuittage des betreffeuden
Tages schriftlich bestellt sein.
3. Zur Entleihung von Büchern sind nur die Mitglieder der
beteiligten Vereine und deren Dozenten berechtigt, und
die Herren Bibliothekare sind gehalten, in zweifelhaften
Fällen den Ausweis der persönlichen Mitgliedschaft durch
die Karte zu verlangen.
4. An ein Mitglied können gleichzeitig höchstens 6 Bände
ausgeliehen werden; 2 Broschüren entsprechen 1 Band.
4
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5. Die Rückgabe der Bücher nn die Bibliotliek hat nach
4 Wochen zu ei-folgen; die Eutleihungsfrist kann jedoch
verlängert werden, wenn die Bücher nicht von anderer
Seite in Anspruch genommen werden.
6. Jeder Entleiher ist verpflichtet, der von der Bibliothek an
ihn ergangenen Auffordernng zur Zurückgabe unbedingt
Folge zu leisten, ferner im Falle einer Heise von mehr
als acht Tagen die Bücher vorher zurückzugeben, wenn
auch die Eutleihungsfrist noch nicht abgelaufen sein sollte.
7. Aus^n^rtlge Dozenten erhalten Bücher nur durch Bevoll-
nächtigte, welche Mitglieder unserer Gesellschaft oder eines
der genannten Vereine sind und den Versand besorgen.
8. Am 15. Mai jedes .Talii es sind siinitlii he entliehenen Bücher
behufs Revision, die Anfang Juni stattfindet, an die
Bibliothek zurückzuliefern.
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— LI —
Geschenke uud Erwerbangen.
Juni 1896 bis Jani 1897.
I. Naturalien.
A. Geschenke.
1. Ilr 41e T«r9l«lcli«B4l*aBatoml8ebe Sammlwigt
Von Herrn Dr. med. J. G uttenplan hier: Menschlicher Fötus.
Von Herrn L. Brenner hier: Skelett von Phfjcaena vulgaris h.
Von Herrn B. Sch macker (f) in Siianghai, China: Skelett von
Alligator sinensis Fauv.
2. Kür die Süngeiieraamiulaug:
Von Herrn Albert Aiidreae hier: Fell von Lynekus rufus
Goald and 3 Köpfe mit Geweih bezw. Gehörn von Cervtta
macrotis Say, Antüoeapra anuiricantt Ord. und Ovis montana
Geoffr. von Nordamerika.
Von Herrn Dr. med. E Hö diger hier: 2 schwarze Eichhörnchen,
Sciurus vulgaris L. {var. nigra).
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Felis
maniriihüa l\ii{»p. Sciurus palmannn Tj. c? U. %,
Von Herrn Prof. Dr. L. Edinger hier: Phalangista vtäpma
Desm.
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 7 Ftederm&nse von
Schloß Vajda Hunyad, Siebenbürgen.
Voa Herrn Konsul F.O.Lehmann in PopayAn, Ver. St. von
Kolumbia: 4 Mänse von Cnenca, Ecuador.
Von Herrn Apotheker Th. Lflning in Hannover: 1 Phyllostoma
voll Veneznehi.
8. Für die VogreUamiulniig :
Von Herrn Stadtrat H. Flinsch liier: 1 Paradie.svugel Drepa-
nonris atberlüii cervinicauda Meyer von Neu-Guinea.
4*
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I
- Ln -
Von Herrn Baron Alb. y. Beinacb hier: 1 Amblyomia sub-
ularis Sharpe von Nen-Gninea.
Von der Nenen Zoologischen Gesellschaft hier:
eereus eleffam Lath. ^,
Von Herrn Dr. med. E. Bödlger hier: 2 Lagopus aeolietts
Lath. ^ u. $.
Von Herrn Direktor Aug. Siebert hier: Nest eines Weber*
Vogels.
Von Herrn Forstmeister Ad. Rörig hier: Einige Nester Ton
Singvögeln.
Fttr die Lokalsammlung:
Von Herrn Brentano jan. hier : Cerdmeia Hnnuneulus L. ^ n. f.
Von Herrn Chr. Fablberg hier: 1 ScohpaxruaticolaL.t Nest^
TOgel.
4» flr dl« Baptlllea* oad BatrtcMerBamnlMMf s
Von Herrn A. Seitz in Hamburg: Btrfo marinus h., Hyla cre-
pUans Wied und Oxyrrhopus neiiwiedi D. B. von der
Insel Tobago, Westindien.
Von Herrn Konsul G. von Schritt er in San Jos€, Costa Rica:
Knyalins eatenatus Wgm. 2 ÄnüokpU unduiatus Wgm.,
OpfUodes striatus Spix. Amphiabaena stemdadmeri Strauch,
Xenodanfnerremi\\^\., Bhaämaea oceipüalis StLH^ 2Liophi9
udmadensis Wgl., L. ii/pftkis L. und L, paecilogyrut Wied, 2
PhÜodryas sdioiti Schlg., Oxyrrhopus rhombifer D. B.,
3 Erytkrolamprus aaacuktpii L. var. venusHmma Wied,
3 ÄpostolepU aaaimiUs Reinh.) Airadus reticulahts Blgr.
und Hamaheramum melanoeepkahim L. var. pal^da Cope
aus Central-Brasllien. ,
Von Heirn Konsol F. C. Lehmann in Popayau, Ver. St. von
Kolnmbia: 8 Hylodes W-nigrum Bttgr., 4 Ilyla eoktmbiana
Bttgr., 6 Notolrema marsupiatum 1). B., Liophis epinepkdm
Cope, 6 Atraehis lehmanni Bttgr. und Lachesis achlegeü
Berth. aus Popayän.
Von Herrn Dr. C. F. J icke Ii in Hermannstadt : Anguis fragiUa
L. <r mit blauen Flecken, Lacerta vin'jmra Jacq. und Vipera
berua L. <? und ^ von Hohe liinue iiu Cibinsgebirge, Sieben-
bürgen.
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— Lin —
Vou Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 2 Molge alpestris Laar.»
2 iMmrta mnralis Lanr. und 4 L. agilis L. von Ober-Tömösch,
Hyla arborea L. von Hammersdorf, Bomhinaior pachijpus
Bonap. von Hermannstadt und 'S Lacerta vivipara Jacq.
von Ober-Tömösch und vom Mt. Beschineu im Cibinsge-
birgp, Siebenbürgen, sowio Bttfo vulgaris Laur., Bü)iünnntor
pachiipus Büu;ip.. 4 Mulgc montnndwti Blgr., 2 M. alpestris
Laur und Lacerta vivipara Jacq. von Azuga, Nord-
rumänieu.
Von Herrn Dr. Ed. Fleck in Azuga, Rumänien: Testudo ocu-
Ii fern Kühl aus Ovanibolaud, S.-W.-Afrika.
Von der Neuen Zoologischen (Gesellschaft hier: Hyla
versicolor Lee. c? aus den ostl. Ver. StjfHtei] Testudo hors-
freidi Gray $ aus Transkaspien, Sn'j/rus (ffficinalis Laur.
aus Siidtuuis, 2 Python sebae Gmel. aus Westafrika, Tropi-
donotns natri.r L. var. picturatn Jan und var. scfdata Fall,
aus S.-O. -Europa, Zamenis diadema Schl«^ und Psavimophis
sehülmri Forsk. aus Sfidtunis, 2 Taji/n ontr/opon liueolatum
Brandt aus Transkaspien, 2 Naja haje L. aus Ägypten,
2 Cerastes vipera L. aus SUdtuois und C. coruuius L. Kopf
aus Ägypten.
Von Herrn Apotheker Ad. Kinkelin in Xürulien^: Jjjrjnsown
{Ihnulia) tenm Gray und L, {Liolcpiania) guicftenoti D. B.
aus Nen-Siidwales.
Von Herrn Direktor Aug. Sieb ort liier: Hydrus pkitarus h,
von Java.
Von Herrn stud. phil. Rodikorze w in Heidelbeifr: Saldinau"
drclla Iri/srrlingi Dub. aus St K'athariiipulturg im Ural.
Von Herrn Dr. med. A. Zippe lien in Cinciunati. Ohio: üphi-
saurus attemiatus Cope (typ.) und 2 jung (— var. sulcata
Cope), Tropidonotus ordinatus L. var. sirtalis L , O mophora
cocdnea Blumenb., Homalocranium pianiceps Blv. und Eiaps
fulvii(!( L. aus Florida.
Von Hemi Dr. Alfr. Voeltzkow in Berlin: Raun o.rgrrhgnchus
Smith, 2 Hylambatcs maculatu^ A. Dum., 3 Phrynomautis
bifasciata Pts., 2 Xenopus muelleri Pts. erw. und 4 Larven,
3 Mobilia comorensis Pts., 3 Chaviaeleon dilepis Leach,
Tropidonotus oliraeeiis Pts., Lycophidium capeuse Smith,
2 Boodon Uneatua D. B., Leptodira hotamboeia Laur.,
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— LIV —
3 Htilothamnua semivanegahte Smith, 4 Hemidaetj^tt
ntabuia Mor. de Jonn., Bemisug sudetneruis Stdchr. nad
zahlrdche Bappia fulvovittata Gope ans SansitMU*, BdeUopkis
unicoior Bttgr., Bona oxyrrkifttchm Smith, 2 R. bravana
Pts. und jR. adsperaa Bibr., Bufo regularü Bss., Tropidtmo'
tus oHmeeus Pts., Lepiodira hoiamboeia Laur., 2 Aamin-
opAis siinlans L. und Atracktspi» kUdebrandÜ Pts. ans
Witnland, 3 Hemidaciylus mabuia Mor. de Jonn., 6 Pfte^
«uma madagatcariense Gray v&r. abbolti Stejn. nnd
6 Ablephttrus botäoni Desj. var.peront Coct. von der Insel AI-
dabra, denselben mit Embryonen yon der Insel Juan de
Nova im Kanal von Mossambique, Mantidactplus ieph'
raeomyaiax A. Dum., Shtmpffia psologlossa Bttgr., Phfßo-
daettfhu ovicepa Bttgr., Phdmma tnadagasrariemß Gray,
Henndaetfflm fremius D. B. Junge und Eier und Broo-
kesia »htmp/fi Bttgr. von der Insel Sakatia bei Nossib6,
Brookesia minima Bttgr., Lygodaeiylus nuuhgatcariensia
Bttgr. f und L. keterurus Bttgr. ^ und 2 f , 6 Embiyonen
von Öeckalepis fnoßulaia Pts., 2 Sepaina melanura Gtbr.,
Chphffla pkyüodaetyla Bttgr., 3 Polyodontopkis torquatus
Bigr., 2 Hemidaefylus mahiiia Mor. de Jonn., 4 ^tyllodac'
tybis stumpffi Bttgr., Lanyaha intermedia Blgr., Tropi^^
dofwius stumpffi Bttgr., Dromieodryas quadriHneahta D. B.,
2 Mimophis mahftUenm Grand., 8 Äconiias hüdebrandH'PUi,^
6 Scelot^ asirolatn D. B., Zonoaaurus madayaseemensia
Gray nnd 2 Z. rufipes Bttgr., zahlr. Siumpffia psohytossa
Bttgr., MantidaeiyUis yrmmkdtut Bttgr., zahlr. Larven von
if. iephfxieomystax A. Dum., 6 Bappia beisileo Grand, und
2 Qtamaekon boettgeri Blgr. von der Insel Nossibd, sowie
Pkdmma madayaseariense Gray und 2 Typhlups braminus
Band, aus N.-W.-Madagaskar.
Von Herrn Apotheker Theod. L&ning in Hannover durch
Herrn Dr. A u g. J a s s o y hier : Leptodadylus peniadactylua
Lanr., 3 L. oceUaUts L. und Hyla crepitam Wied von Cindad
• Bolivar, Venezuela.
Von Henn Ingenieur C. Nolte in Moschi bei Tanga, Dentsch-
Ost-Afrika: Bufo regftlaris Rss. jnv. von dort.
Von Herrn Rad. Henrich hier: Ckelydra serpmünali. erw. ^
von ICilwaukee, Wisconsin.
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— LV —
Von Herrn Dr. Jean Valentin in Buenos Aires: Testudo
artjentf'na Sei. cT aus der Argentinischen Republik.
Von Herrn Dr. med. A. Hanau in St. Gallen, Schweiz: Tropt-
donoim nattix L. var. scutata Pall. vom Katzen see im
Kt. Zürich und Hetcrodon plaitfrhmvs Latr. aus Texas.
Von HfMni Oberlehrer Dr. W. Schauf hier; Uhiiiosionia gui-
afien^sc Trosch. aus Venezuela
Von den Herren Konsul Dr. 0. IV von M oe 1 1 e ii d orf f in
Manila und Otto Koch in Cebii, Philippinen: Stcgo-
notus mueUeri D. B., Diitsadoworphus dendrophiUis var.
lah'fasn'afa Blgr., Naja aainarefisis Pts., Typhlops ruber
Bttgr., Chn/sopelea arwa/a Shaw, Psammodynastes pnlveru-
lentns Boie, O.ryrhnhdium modesium D. B., Cydocorus
linmtus Reiuli., Colnhcr cnjthnmn^ D. B., Simotes jihac-
nochalimis Cope, Rhacophorm lencomystaj- Grav., Lepido-
daciylus brevipes Bttgr., Mcynhphrt/s inontann Wgl., T.ygo-
soma (Liolepisma) pu!rhcl//ii/i Gray und (i yuuwdachjlns
philippinicus Stdchr. von der Inst-l 8aniar, Pnhjodontophis
bivittalus Blgr., Tropidouotiis spUogashr Boie, Duliophis
bilincattis Pts., 2 Mabuia multifasciala Kühl und Varanus
cumingi Mart. von der Insel Culion, Calamianes, 2 Ahlahes
philippin uH Bttgr. von Samar und Culion, Typhlops bramimts
Daud. und Lycodon mdicm L. var. capucina Boie von der
Insel Cebi'i, Trnpidonotus spilogaster Boie aus der Prov.
Nueva Ecija, Luzon, Lygosoma {Homolepida) moellendorfß
Bttgr. und Conuifer corrugaius A. Dum. von der Insel
Tablas, Ixalus bimaciilatus Pts. von Mindanao, 10 Micrixalus
naiaior Gthr. von Culion, Mindanao und Leyte, 4 Rana
tigrina Daud. von Culion und Cebii, Ratia macrmlon Tschudi
von der Insel Leyte, sowie Cerberus rhynchops Schnd.,
2 Rana varians Blgr. und Callfda picta Bibr. ohne nähere
Fondortsangabe von den Philippinen.
6. Für die Flschsaiuinhing :
Von der Zoologischen Station in Neapel: Lophiw pisca'
iorius, Scorpaena scropha, Pelaviys sarda.
Von Herrn F. Reuter hier: Centrarchus aeneus.
Von Herrn Dr. med. A. Zipperlenin Cincinnati, Ohio; 1 Fisch
voa Florida.
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— LVI —
Von Herrn L. Brenner hier: Anarrhichas lupiis.
Von der Biologischen Anstalt in Helgoland: Carelophus
asham.
6. Fttr die Inscktensammlim;:
Von Herrn Konsul G. von Schröter in San Josö, Costa Bica:
Eine Raupe (Sphinx?).
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: 2 Mantis vom Unt. Rio
Madeira, S. -Amerika, Mut lila etiropaea L. und M. ^kippium
Latr. sowie Myrmosa nigra Lep. aus Siebenbürgen.
Von Herrn B. Strabell hier: Einige Käfer von Plaboewan,
O.-Java.
Von Herru Th. Lüning in Hannover: Ein Bockkäfer, eine
Mantis und einige Raupen von Bolivar, Venezuf ln
Von Herrn D. F. H e 3 n e m a n n liier : 2 Tinea pelioneila L. aus
Argentinien (lebend hier eingeschleppt).
Von Herru Postsekretär Carl Scheff er hier: 48 Arten ansge-
b!aF;ener Raupen.
Von Herrn A. Weis hier: Einige Libellen und eine Anzahl der
Edel-Kastanie schädlicher Käfer.
7. PIr die Krebs- iindl Skorptoven-Samiiliitif «
Von Herrn Baiou von Rosen iu Ashabad; 4 Estlien'a äff.
dahalaeensis Rüpp. von Tedschen, Transkaspien.
You Herrn 'V\\. Liiiiing in ilaiuiover: 1 Krabbe und 6 Skor-
pione vuu Bolivar, Venezuela.
8. Fttr die Wfirmersaminluiig :
Von Herrn J. Scherer hier: Mermis aUncanSj Fadenwurm (aus
einer B&renraupe).
9. Fttr die WelchtlcrsRiBmlnnf t
Von der Z o 0 1 u g i s c Ii e n S t .1 1 i o n in Neapel : 2 Alcyonium pal-
matutn^ vi. pftospltorea, rtcroides sf)/)t«lf)sns, (ioryonia ca~
rolinii, Adamsia rotidclctii mit f'(i(///nis. Anuiuonia sulmta^
Ba Hüdes riyidiiSy Ccreastis aiirantiacd^ Asletvides calyculari^y
Polythoa axinellae , lüidcndrinni racemosum, Penriaria
Carolina, Plumularia salc/oiflrs, Tt/imlan'/i larynjc, Tima
flnrif/thris, Üli/iäia.s ttiüllcni, Canaarina hastafaj Charybdaea
tfiarsNjjialis, Ayahiui sarsii, Apolemia avaria, Forscalia con-
ioriaj Praya diphycs, Cotylorhixa tuherculataf Jihixostoma
T
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— Lvn -
pulmo, Lnidin riliaris, Echinus acutus, Oucumaria pJanrii,
Hohthnria tubuLosa, StichopuJi regalis, Sfffwpfa ditiitata,
Sipuficulus nudus, Audouinia fiUgera, Chaetoplenis rariopc-
datfts, Phffllodoce raretti, Bugnla pur purot inet a, E^srhara
foUacea. Mijrioxonm punciatum. Snfirnrnan'n farciDiiuoidfs^
Lifoljotnjon pcl/ncidujii. Lepds (uiatifcra^ ( v//rho(lrr)N(i a/in'ta.
BütnfUoides gasrni, Ascidia inentiila, A. UKumUata, Cldi rUinn
n'ssoatta, Ciorin infcsfinah'.'^, f'i/nf/n'a j/apjfhsay Ptirosoitui
ckgans, Salpa tilrsi/ {solit). S. ti/csii (agf/regala), S. afnrana
(solit), S. africana {nggregata), S.hicaHfht^ ( ardi/Dfi aculmium,
Ciftherea chione, Lithotomus darfgl/ts. Sohrtirtus stn'gillaius,
Tnpes dentssatus, Dentaliuni entalis, Cymbulia peronii,
VelelUi Spirans, Chromedoris elegans, Apig.'tia depiians, A.
limacina, Plenrophyllidia cincata, Pleurohrauchea meckelii,
TfixoUa peregrina, Fisiirella »tediterranea, Tritoiiitnn corrti-
gatin//, Naiica josephina, Cnrinan'a mediierraneaf FierO'
tracliea ntidicay Todarotis sugitiatus.
Von der Biolopri sehen Anstalt in Helf^oland: Ostrm mit
Serpula und jungen geöffneten Austern, Pliolas crispnta,
Oulieüus pellucidus, Sgndosmya alba, Mytiltts cduli^, Mactra
solida, M. subtruncata, Ventts ovata, V. gallina, Tellina fabula,
Pecten opermlaris, Bucciiium undatum, Natica catena,
Lammeüaris perspieula, Nunda ?mcleus, Sarirara rngosa,
Tapes puJbisfra, Douax Httatus, Luciuops nndatn, Cartf'
phella landsburgi^ Axinm flexuosus, Faeelina drumondi,
Acolis sp., Corymorpha nutangf Oidippe pileus, OraterO'
lophus tefkys, Areuicoln pisrnionifn, Cyanea.
Von Herrn Dr. W. Kobelt in Scliwanheim a. M. : Circa 00
Nummern thüriagischer Najaden, gefiammelt von 0. Guld-
fuß, Originale zu seiner Arbeit, eine reiche Serie Land-
schnecken von Cypern, Alicun und VorderasieD, gesammelt
von Rolle, dabei die sämtlichen Originale za Kobelt
und Rolle Supplemcntliand zur Iconographie, eine Serie
afrikanischer Deckelscluiecken vom Berliner M aseom durch
Herrn Prot yon Marten».
IOl Für die hotauische Sanimliing:
Von der Palmengar teu-Geseilschaft hier: Ein Stamm
von Fkoenix recUiuUa»
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— Lvm —
Vom Botanisclieu Gaiteu hier; 9 Stamm&tücke für die
Holzsammliuig.
VüU Herrn Prüf. Dr. F. Richters hier: Die Frucht (Sammel-
friu'lit) von Pliiftikplias maerocarpa?, 6 Samen iu ihrer
Schale verbunden, 1 gekeimter Samen.
Von Herrn Prof. Dr. H. Schenck in Dann-tadt : Eine Kollektion
vun ihm selbst in Brasilien gesammelter Lianenhölzer mit
merkwürdiger auf dem Quersclmitt sichtbarer Struktur.
Von Herrn 1'. A. Öchmölder Iiier: StamuiHtiicke von Saxaul
(fIalü.ri/!on Ammoäcndron) aus den Steppen Tuikmeniens
und andere Steppen pflanzen.
Von Herrn Julius Scheuer iu St. Johauu a. d. Saar: 1 Poly-
l)orus.
Von Herru Dr. Th. Körner hier: Ein Stammstück von Que-
bracho.
Von Herrn Major Dr. L. von Heyden hier: Frische JJtiosyris
viili/fin's- Gass, bei Neuenahr gesammelt.
Von Herrn Dr. Jul. Zief^ler hier: Verwachsene Mandeln.
Von Ilerru Dr. W. Kobeit in Schwanheim a M,: Kin Querschnitt
eines Zwetschenbaiuustanuues mit eigentümlichen WacUs-
tumserscheinungeu.
Vuu der Witwe des seel. Herru Franz Ant. Buciika: dessen
hinterlasseues Herbar.
Von Herru Heinr. 0. Herz hier: 15 Mappen getrockneter
Plian/.en.
Von Herrn Dr. A. VoeUzkow in Berlin: Ein Frachtstand von
Jiaphin viiiifcni Beauv. aus Madagaskar.
Von Herrn ( ^jerlaudesgerichtsrat Arnold in München: Ein
Faiszikel »einer Lichcues c.rsit-ruii (^Fortsetzung).
Von Herrn Oberlelirer J. Blum hier: Ein Stammstück des
Olivenbaumes.
11* Fttr die Mineralleitsaiiimliiiigs
V^on Herrn Ingenieur Askenasy hier: Großer Ortlloklaskiv^^ all
v<»n Alabamowka. N Kkaterineuburg, Pegmatit und ürauit
aus der Enz bei Wildbad,
Von Herrn < Oberlehrer Bl um hier: Qnar/iiorphyr von den Wiud-
löchern bei Wildeustein, Thüringen, C^uarz von der Hohen
Mark.
— LIX —
Von Herrn Prof. Dr. Boettger hier: Quarzit, Kuppel; Gliimner-
Raiiilstein, Niedernhausen; Diabasschiefer, Vockeuhansen ;
Giimmersericitschiefer, Lorsbach; Granit, Wesserliiif? (Vo-
gesen); Serpentin aus Culm, Thalhorn bei Wesseiling.
Von Herrn Prof. Dr. Kinkel in hier: Quarz nach Kalkspat,
Taunus; Kupfer, Lake superior.
Von Herrn A. Koch hier: Diorit, Liudeufels.
Von Herrn A. May hier durch Herrn Prof. Dr. Boettger:
2 Diamanten von Kimberley.
Von Frau Prof. Dr. Noll aus dem Nachlaß ilire.s (-Jeinahle.-^ :
eine Kollektion kleiner Handstücke von Taunusgesleineu;
einige Mineralien aus dem Taunu.s und von Auerbach;
eine Serie Kieselziuk, Weißblei, Hlt-ifrlanz, Kalk^iiat, Dolomit
aus den Taruowitzer Gruben: mehrere Natroiithe vom
Hohentwiel; Spat- und Brauneiseu von der l^hnj Hämatit,
Schluchsee; Thomsonit, Dumbartuu (?).
Von Herrn F. Ritter: Chlorit in HornbleiulHt/neiß, Hör-r* m
(Spessart): Chlorit nach Glimmer, Molkeuberg i^sjpeüsart; ;
Chry.MjkoU, Georgenborn; EhliU Frauenstein ; Manganspat,
0 berneisen.
Von Herrn Dr. Wulf, Schwerin: Künstlich gezüchtete Krystalle
von Natronsalpeter, Kaliunichlorat. Nickelvitriol, Pikromerit,
iiohrzucker, Borax, Alaun, Salmiak, Kupfervitriol.
12. FHr 4te geolof^isclie Sainmlnn^f.
Von Herrn Intj:enieur Aske na sy hier: Ein klarer ]>rif;krystall
und ein durch Druck zeisiiK ki lter Quarz uu.s einem Quarz-
gang von( Yansber^ bei Usiuj^en; t'm'v^e Gesteine ans der Enz
bei Wildltad, ein prachtvoller Orthoklaskrystall aus Rußland.
Von Heriu Hcli. Brach Iiier: Dendriten auf Taunusquar^it
aus dem ^lur^enliaehthal.
Von Herrn Erich Öpandt^l, Verleger in Nürnberg: : Thou-
Rollkngel (Araaltbeenthon) ans dem vi»m Moritzberr kom-
menden Bach bei Haimendorf (bei Nürnberg), zur Erklärung
der Entstehung von Thongallen.
Von Herrn Prof. Dr. Boettgm- hier und Herin Erich
Spandel in Nürnberg-: Ein großes Stück Taunusgneis, die
Stauung oder Faltung desselben deutlich zeigend, vom
Nerothal bei Wiesbaden.
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— LX —
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: Asphalt auf Rngiilosen-
kalk von Stetteu bei Ehingen a. d. Donau, diverse Gesteiue
aus dem Waldscliaclit bei der Lochmtihle bei Breckenheim,
darunter Graphitscliiefer, ferner gekritztes Geschiebe aus
der untersten Endmoräne bei Wesserling, Schieichsand-
stein mit Brauneisenkonkretioneu, partielle oberflächliche
AuslauiETiing zeigend, Kammgranit von Wesserlingen und
Seri)entin aus einem Lager im Culm von Thalhorn bei
Wesserliugeu iu den Vogesen.
Von Herrn Architekt Chr. L.Thomas hier: Lyditgeschiebe,
die durch Transport etc. die Gestalt von Steinwasen ähn-
lichen Gebilden angenommen haben.
Von Herrn H. Hecker, Lrlner in Rinteln: Kugelige Flintau.s-
scheidungen aus der Kreide, aus der Weser gebaggert,
diverse Pyritkry^^talle vom raultenl»erg bei Rinteln, Thon-
eiseukuiiki-.'iiouen von der Eiuteler Klippe, Mergei-
koiikreti(tuen von Rinteln.
Von Herrn W'erLstättenvoisielier Rendel liitM- durch Herrn Dr.
Epstein: Ein v.m einem unter Hodidruck steheudea
\Vas.serstrahl ausgehöhlter Iksaltpflastersteiu.
Von Herrn Dr. Otto M. Reis, Landes-i^eolog in München: Un-
<:lrielie AnvvitteruTig von oolithi.schem rhätischem Platten-
kalk. 1 )i iicksutuif n im Muschelkalk von Partenkirchen,
(^rni.KMilitliliildnnf,^ im Wettersteinkalk von der Zugspitze,
(iault Sandstein mit rhusphuritkuollen vom Grünten.
Von }1< rni Prof. Dr. med. M. Verworu in Jena: Drei baud-
sehiilfe (Xuinulitrnkalk) von CliAr Saodat (nördlich der
Sinailialbinsel I, diverse SamlscliliffH in verschiedenen Eut-
wicklungsstÄÜieu von Djebel ^vakus bei El Tor (Sinai-
küste).
Von Herrn Forstmeister A. Rurig hier: Culm-, Kupfersehiefer-
und Zechstein -(Gesteine aus der Gegend von Thal-Ytter
in iies.-«ien, Olivin im i^asalt vom Roi;i)ei-g, Jüngerer Lava-
strom vom Roßberg bei Marburg, Rreecirnliildung aus der
(^'renze zwischen Grnnstein und (irauwacke.
Von Herrn Pnd'. Dr. Jb'. Kinkelin hier; Harnisch auf Horn-
Vilendegranit aus Süd-Tind.
Von Herrn Lelirer Seibt hier: Eine Konkretion aus der
Kreide von Kügen.
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Von Herrn Df. Carl Ochssnins, Konsul a. D. in Marburg:
6 seltotgomalte, große Aquarellskizzen zur Demonstration
seiner Theorie von der Bildung der verschiedenen , faciell
sich von einander nnterscheidenden Kohlenfiötze und mit
letzteren wechsellagemden Sedimenten.
Von HeiTtt FritsWinter hier; Eine Tafel, auf welcher die
geologischen Aeren, Systeme und ihre Unterabteilungen
in ihrer Zeitfolge groß, passend fttr die Vorträge Uber
historische Geologie, notiert sind.
Von Herrn Lehrer H. Becker in Binteln: Die Photographie
von Binteln mit der Rinteler Klippe.
13. für die paläontologlache Sammlang.
Von Herrn E. And reae- Grambach hier: Spiriferen io Hans-
r&ckschiefer von der Kaisergrabe bei Bad Nauheim.
Vom Städtischen Tiefbau am t hier durch Herrn Ingenieur
Sattler: Geweihfragment vom Cervm elaphus.
Von Herrn Schwalbe hier: Blattabdrftcke auf Sandsteiuplatten
von Münzenberg.
Von Herrn Dr. 0. M. Beis, Landesgeolog in München: Eine
Suite Fossilien aus der oberen Meeresmolasse von Teisen-
dorf, eine solche ans dem obersenonen GrOnsandstein und
dem Pattenaner Mergel vom Strallauer Eck bei Tölz,
femer RuA^effolodon crasaus aus dem Liaskalk von Valle
del Paradiso bei Verona, eine größere Zahl von LUhioiis
loppeana von ebendaselbst und ein an Fossilien reiches
Stttck aus dem mitteleocänen, glankonitischen Kalk von
den Fähnera, OrbUuHna eoneava aas dem CTonoman von
Hindelang, CaproHna ammonea aus dem Caprotinenkalk,
Ifweeramus eoncenirieu» aus dem Gault vom Grünten, aus
dem Bhit des Lange wiesgraben bei Garmisch: Flecken-
mergelkalk, rätselhafte Sparen, MouophyUUes plamrboides,
ChoristoeerasmardUfl^Bciefi acuH-aurituSf Cktssiauellaapedosa,
I^ioeardia rhaetiea, Qfchslreon intussiriatum, Hinnites
sdiafkätäU, CardUa ausiriacn, C, muUiradiaUtt Aleetrifonia
kaiding^riana, Phohdomifa lagenalis, QervUHa praecursor,
AviaUa emioriOf Ehynchondla fimcosiata^ Rh. eomigera,
Rh. auhrimosa, Spiriferina emmrichi, Sp. uneinain^ Spingera
uxycolpos, J^ebraUUa p^formü, T. gregana, Wabiheimia
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— Lxn —
noriea, femer vom Sonnenbühl bei Garmisch: GervUlia
praeeursor, Myophoria emmriehif Natwa rlui^iea im
Plattenkalk, OervilUa infiaia vom Stappberg, aus den
Baibier Schichten von Partenkirchen : Sphaerocodium bome-
mannij aus dem Muschelkalk der Partnachklamm: Daoneüa
parlhmensis^ aus dem EnkriniteDkalk von Mitteuwald:
zwei Platten mit Dadocn'nus graeiUs und Terehratula vul-
garis vom Wamberg, endlich (.Tyroporellen im Wetterstein-
kalk vom Karwendelthai bei Scharnitz und Heimmthoidea
im Flyschsandstein von Blomberg bei Tölz.
Von Herrn Prof. Dr. F. Kinkelin hier: Land-, Sttßwasser- nnd
Meereskonchylien aus einer zwischen Nagelfiuebänken lagern-
den miocänen Hergelschichte vom Pfänderzng bei Bregenz,
das Pygiäium von Homalonohis crassicauda von Ems,
Anslox4)€ von Eo^jepras und Cyrloeeras aequale yen Loch-
kow, Böhmen, dn Zapfen von SiffiUaria mit Carpolithen in
dem Schieferthon der SaarbrUcker Gaskohle, Sphmo^mg
paehffrliaekis, Noeggerathia tenuistrüUa vonKeThOTtt, Spindel
von Cyehpiens furciWUa nnd Noeggerathiavon Sinn, Archaeo^
calamHas von Uckersdorf, Sphenopieris pachgrkat^ von
Bicken, Steinkem von Siringoeepkahu hurtini von Paffrath,
PmiamentarhenanusvonGtBihnstBm^ Brachiopoden ans den
Dogger von Calvados, Siphonalpräparat von Cgrioceras mit
OotrdMa interrupta und HeräneUa ans böhmischem SUnr, En^
doceroß vaginatum von Esthland, TeHtacuUtes von ThOringen
und vom Westerwald, Qgmema mit Dorsalstpho nnd Sntnr-
linie von Medenbach, Phaeops crgptophtluUmua von Ahausen.
Von HeiTn Prof. Dr.O. Boettger hier: Spongien, Brachiopoden
nnd Ammoniten aus dem unteren weiBen Jura von den Lochen
und von Bittenhalde bei Thieringen, diverse Fossilien ans
dem mittleren Lias von der Station Zollem nnd von
Balingen, Ammoniies raricosiahts von Balingen, Fncoiden-
platte aus Lias a von Endingen und Jsastraea aus dem
braunen Jura 8 von HohenzoUern, Pectuneuhta obovaius
aus dem Rupelthon von Damerskirch, MBkmia murioaia
von Mflhlliausen, Cyrena semisiriaia Uber den Insekten-
Steinmergel von Brunnstadt, diverse Fossilien aus dem
Helanienkalk von Brunnstadt, Fossilien aus dem ober-
oligocinen Kalk von Altkirch.
^ ij,,,. by G
— Lxm —
Von Heim Dr. med. CarlGerlacb in Hongkong: Nummiiliten
und Ostreen von Adelholzen bei Trannstein, diverse Ammo-
niten ans dem Lias vom Hochlelln bei Traunstein.
Von Herrn D. F. Heynemann bier: Ein pracbivolles Exem-
plar von Naika grandis and ein pUnulater Ammonit ans
dem Eimmeridge yon Eelbeim.
Von Herrn Oberpoatsekretär a. D. Ankelein bier: SpiriferdSt.
h^terieus nnd Chonetea dilatata Ton Oppershofen und eine
Bl&tterplatte von Httnzenberg.
Von Herrn J. vonArand lüer: Eine Metania eschen aus einem
13 m tiefen Brannensehacbt zwischen Ginnheim nnd
Eschersheim.
Von Herrn Oastwirt Jaeger in ttQnzenberg: Ein Pahnenwedel
und eine versteinerte Nuß, letztere ein bis dahin in Münzen-
berg noch nicht gefundenes Fossil, durch Henn Prof. Dr.
Richters.
Von Herrn Forstmeister Ad. R 6 rig hier : HaXysiies catenuhria als
Geschiebe nnd ein Famblatt ans dem Garbon von Ilmenau
und von Wildungen.
Von Frau Professor Tflrk hier: Ein Eorallenstock aus dem
oberdevonen Kalk von Langen-Aubach.
Von Herrn Oberprimaner Reichard hier: Der Hohlabdruck
eines Tannenzapfens von Manzenberg.
Von Herrn Primaner Paul Wirsing hier: Ein versteinertes
Tannenz&pfchen von Mfinzenberg.
Von Herrn Prof. Dr. F. Richters hier: Ein Abdruck eines
Blattes und eines Tannenzapfens im Bl&ttersandstein von
Mfinzenberg.
Von Herrn Rentner Carl Goetzger in Lindau am Bodensee:
Eine größere Suite Brachiopoden ans dem Bergkalk von
der Sassenbay auf Spitzbergen, verkieselte Stämme vom
EisQord (Sassenbay) und Steinkohle von oberhalb der
Adventsbay, durch Prof. Dr. Kinkel in.
Von Herrn Richard Paalzow in Nürnberg: Eine aus 56
Arten bestehende Sammlung von Fossilien aus der mitt-
leren Kreide von Perte du Rhone und aus der unteren
Kreide des Salöve und vom Fuß des Jura.
Von Herrn Dr. G. Greim, Privatdozent in Darmstadt : Pmtamerus
fhenamm im Qnarzit von Gr^enstein, Spirifer arduennensis
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— LXIV —
von Opiierslinfen , Cypridinen, Trilobiten und Bivalven
aus dem ( ypridiueuschiefer von Weilburg a. d. Lahn.
Von Herrn Dr. Keilhack, königl. T^andesgeolog in Berlin:
Früchte mit Samen von Slratiotes aloiäcs von FürsteDflagge
bei Gollnow, Kreis Naugani.
Von Herrn Konsul F. C. Lehmann in Popayan, Ver. St. voD
Koiumbia: Eine Suite hUbscher Blattabdrftcke auf Kalk'
Sinter von U. S. Colambia, ^-Amerika.
Von Fräalein Kley er hier: Biyerse Skelettreste yon Urtus
spebtetts ans der Bransteinhöhle bei Strettberg.
Von Prof. Dr. von Ihering, Direktor des Mnsenms in SSo Paulo,
Brasilien: Eine wertvolle Suite Ifische von Tanbat^.
Von Herrn H. Roes in Karlsrnhe: Einige Lima »iriatahnsäem
Uuschelkalk von Grötzingen bei Durlach.
Von Herrn C. Brandenburg, Oberingenieur an der königl.
ungarischen Staatsbahn in Szeged: Eine wertvolle Suite
Äramoniten aus dem Dogger von Swinitza, 3 CycloUtes and
2 Biradhiites aus der oberen Kreiile von Cereviß in Syrmien,
Cardien aus den Congerienschichten von Königsgnad im
Banat und zahlreiche glatte Paliidinen aus den unteren
Palndinenschichten von Cerevit^, endlich ein Stück Sand-
stein mit Fossilien von Radmanest.
Von Herrn Dr. A. Weiß in Weimar und Herrn Prof. Dr.
(). Boettger hier: Plistocäne Kuncliylien von Bui^tonna.
Vou Ut'M Herren Prof. L. von Mehely nnd Direktor Emil
liombiiuer in Kronstadt, Siebenb{\r<j:en: Kiefer mit Ziilinen,
losp Zähne und zahlreiche Skelett eile von Ursus spclaeits
aus der AlmjLser Höhle, durch Heiiii Pr»jf. Boettger.
Von Herrn ( )beiit lirer Dr. Snchier iu Höchst a.M.: Fische
aus dem Flöi-sheimer Thon.
Von dem Verein für Naturkunde iu Oftenbach a. M. : Oobitis
aus einem Brunnen an der Friedberger Warte und Schlämm-
rückstände aus einem Brunnen an der Pfingstweide, ge-
sammelt von Herrn Dr. O. Boettger, durch Herrn
J. Zinndorf.
Von Herrn Ad. May hier: Eine M eletta nnd der Abdruck eines
Tannenzapfens von Flörsheim, auch das Stack einer Septarie
von ebendaher.
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— LXV —
Von Herrn Prof. Dr. M. Moebius hier: Ein mikroftkopiscbes
Präparat von verkalkten Cliaren.
Von Herrn Gottfried Richen S J. in B'eldkirchen : Eine
große Sendung fossiiffilirendeii Ganltsandüteines von Feld>
kireb im Voralberg.
Von Herrn Baron von Beinacb bier: Distales Oberarmgelenk
vom Mammut, Unterkieferbackensahn von Rkinoeeros, Ober-
kiefetbälfte vom Wolf, Scbnlterblatt von Bison primis nnd
diverse Skeletteile vom Pferd ans dem diluvialen Lebm
von Sossenheim. FVagment eines Mammut-Unterkiefers mit
den beiden letzten Mücbmolaren aus dem untersten Lebm
der Ziegelei Fischer ndrdlicb von Rödelheim.
Von Herrn Brnno Strubell bier: Zwei Magilm anUquus
und eine Mactraftbnlicbe Muschel von der Insel Bali.
Von Herrn Prof. Dr. A. Laubenheimer in Höchst a. M.: Vor-
letiter Oberkieferzahn von Rhinoeeros mercki aus der
Gegend von Trier.
Von Herrn J. D. Sehen ck lut^r: Vom Biber der Kopf eines
sehr großen Tieres und zahlreiche Skelettteile, von Ihs
primigenius eine Unterkieferhälfte und mehrere andere
Skeleiteile, vom Edelliirsch ein Uuterkieferast und einige
Extremitätenknochen, Stirupartie mit Geweihfragment vom
Reh und ein paar Skeletteile vom Schwein, alles aus
dem Moor von der Arndtstraße, durch Herrn Prof.
Richters.
Von Herrn Apotheker Oster in Neu-Weiluau im Taunus: Ein
Haudstuck Sitiriferensandstein mit Bivalven-Steinkernen
von Rindelbach, durch HeiTu Dr. J. Ziegler.
Von Herrn Dr. Valentin, Geolog am National-Museum in
Buenos Aires: Eine große Kollektion von Bivalven-Sleiu-
kernen der Pampasformation aus dem Hafen von Buenos
Aires, ferner eine große Zahl alluvialer Muscheln von dort.
Von Herrn Dr. Broemmes Nachlaß: Pliocäne Meereslossilien
von Griechenland, durch Herrn Dr. Kobelt.
Von Frau Professor Noll in St. Goar: Einige Goniatiten aus
dem Orthocerasschiefer, eine Cah/mene btumenlmchi, eine
ükjfnchoneüa ßirigiceps von Singhofen, und eine Sireptasiraea
lonffimHaia von Dillenburg.
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— LXVI
Von Herrn Lehrer H. Becker in Kintoln a. d. Weser: Fossilien
des mittleren Lias: Ammouites margaritatus, Ain. Ciipnrnrinis^
mit zweierlei Pleurotoraarien, Am.bechei, Am.dfivoci, diverse
Geoden mit Ammoiiiteiiabdrücken. ^4;?!. ihex und Aw. rai/r-
o.'ifafffs beim Baggern aus der ^\■eser bei Rinteln gewonnen,
aus dem Kiesberg bei Veltlieim Fragmeute von Avi. ca-
pn'contus und Arieten; aus dem Dogger: eine mit Monofis
cchüiafa etc. erfüllte Platte von Eisbergen, Amuwuites
parhitisoni aus dem Mergel bei Exten und Bivalven von
der Straße von Deckbergen nach Überukirchen ; aus dem
weißen Jura: mehrere FhananeUa striata, lUiynchovclla
pinguis, eine Nerinea suprajurensis and eine Aslraea
dccemradiata von der Hinteler Klippe.
Von den Herren Gustav uudßudolf Dyckerhoff, Fabrik-
besitzer in Biebrich a. Eh. : ans den Mosbacher Sanden am
Heßler: das Fragment eines Unterkiefers von Bippopota-
mu8 major mit den zwei großen Vorderzähnen und den
zwei Eckzähnen, dazu gehörig noch hintere Molaren im
Kieferstüclc steckend» ein Unterkieferast und Mittelhand-
knochen von Rhinoceros^ ein erster wahrer Molar tod EU-
fas trogo9i(heni\ eine Reckenluilfte von Elefas anlÄ^t/«,
Fragment eines Mittelfußknochen von Cervua; ans dem
Hydrobieukalk am Heßler: von Palaeomeryx ein paar
Zähnchen, einige Astralagi, ein Metacarpns und distaler
Gelenksteil vom Oberarm, von R/Unoceros das Fragment
eines Unterkiefers, eine Tibia, zwei zusammengehörige
Sprnnglieine und ein Fersenbein, von Palacochoenis zwei
fiackenzälmchen und das Coracoid eines Vogels, femer
eine OUrndifUi in f lata ^ ein Limnaf^tts parhygasier, zwei
Belix mattiaca nnd H. mngmiiina, drei Ciausiliia intlinurides
und eine Helix ramondi.
B. Im Tausch erworben,
1. Fttr die Reptilien- und BatracMeriMimBlsaf :
Vom Kgl. Museum ftir Naturkunde in Berlin: 2 Rana
anffoknsis Boc, Typhlops mttcraso Pts. var. varia Pts.,
AparaUaetu» werneri Blgr., Atheris eeratophoms Wern.»
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— LXVIl —
Chaviaeleon fitchcri Reich w. cT n. $, Ch. bitaettiattts Fi9Ch. !^
und Ck, iavetentw Stdchr. ^, Ltfgodactylua pirturatus Pts. *
var. seplemstriata, var. quiiiqueatridta und var. griaea Tom.,
Pachydactylus boulengeri Tom., Agama airicoUis PtS.,
Mabuia megahoa Pts. und Lygosoma (Riopa) modesium
Gthr. aus Deutsch -Ostafrika, Agama planiceps PI», von
Walfischbai, Deutsch-Sädwestafrika^ nnd Zonums mtiifer
Reich w. von Mpbome, Südafrika.
Vom Zoolog. Museum der Kgl. Forstakademie zuHannöv.-
Httuden: Spehrpes belli Gray, Seeloparus torquatus var.
pcimeiti B. 6., Oerrhonolm oaxacae Gthr. und 0, kingi
Gray, CnenUdopkorus deppei Wgn. von Oaxaca, Mexico,
nnd KngaUus fitxingeri Wgm. aus Brasilien.
2. Fir die Ingekten-tiamiiiliuig.
Vom E5nigl Zoolog. Museum in Dresden: 7 Käferarten
aus Borneo, Sumatra nnd Kaiser- Wilhelms-Land.
Von Herrn J. Faust in Liban: 6 Käferarten ans Melanesien.
Von Herrn £. Olivier in Monlins: 2 Käferarten aus Ost-
Indien und Tonkin.
Vom Zoological-Museum in Tring: 4 Kftferarten ans Indien,
Ebasis und Kaschmir.
8. Pttr die pftlftontoloyiscke 8«miiil«Bfft
Von Herrn Dr. F. Oppenheim in Charlottenburg: Suiten von
Fossilien aus dem Mitteleocftn von Mte. Postale, aus dem
Unteroligocftn von Gnata, ans dem Mitteloligocän von Gaas
und dem Untermiocän von Moulin de Gabanne bei Dax.
Von Herrn Professor Rene vi er in Lausanne: Eine interessante
Sammlung aus dem Unter- und Obereocän von den Diab-
lerets, eine Suite Blattabdrttcke ans dem Aquitanien sup. von
Riaz, eine Kollektion von im tongrischen Flysch der SW.-
' Schweiz vorkommenden rätselhaften Fossilien oder Spuren,
eine Suite tierischer und pflänzlicher Reste aus dem
' Aquitanien von ebendaselbst, ebendaher auch Fussüien aus
der Süßwasser- und Meeresmolasse nnd endlich noch einige
Petreiakten ans der oberen SuSwassermolasse von Locle.
Von Herrn Cardinali in Vicenza: Eine größere Kollektion
Fossilien ans dem Mitteloligocän von Castel Gombei-to.
6*
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C. Aus Prof. Dr. W. KUkentlial< Reimittbeute.
2 Chelone imbiicata L., halbw. von Teruate.
Lepidopteren, M\ riopodeu, Scorpione und Thelyphoniden.
Antipatliarien, Claviilariiden. Xeniideo, Alcyoniiden und Alcyo-
naceen von Ternate, Gorgonaceen vonTernate, Oligucliaeteu,
Gordiiden, Hydroideu uud Actiuiaria von Ternate.
D. Durch Kauf erworben.
1. FQr die Tergleic1iend*anatoiui»che Sammlung:
Skolette vou Fells concolor L , Traguhis stanleyanus Gray,
Nesotragus kirkii^ Hydrochoerus aipybara L. und Schädel
von Cenopil/ieriis cyntmiolgus L. Eixl., Maf-aous sinictis
Gray. Hnprilemur grisena Is. Geoffr., UiiUujo cmssicaudatus III.
Proeyu/i canerivorus III., Procyon htor L., Üidictis vittcUus
Desm. Natidinia binoiata Gray, Lyiix chaiis KUp^. und
Felis tigrina Ei*xl.
Von Herin Dr Hu^M) Grothe in Wiesbaden: 6 Paare Gehörne
TOQ OaxelUi loderi und 2 Paar von Oaxella dorcas,
2, Fttr <He S1las«ti«rMiiiiiiihuif t
Von Herru Paul Spatz in Diemitz: Gaxella loderi Gray d*,
G. kcvcUa öT, Canis famelicus Rüpp. ^, Felis lybica ^
Erinaeeus deserti c? u. Dipus jerboa^ D. darricarrerei,
Gerbillm hirtipes, Ctenodactylus masseni.
Von Iknu l)r. Hiigu Grothe in Wiesbaden : Ennaceus algirus.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier : CercO'
pithecus cgNoniübjiKs L., Macacus ainicus Gray, Ilapalenmr
griseus Geoffr. J*, (udiKjo crassicamiatm III. S^, Procyon can-
erivorus III. c?, Pr. lotor L. i^, Galictis vitiatus Desra.
Ndfidimu binutata Gray $, Herpesies pharaonis L. Uuna
tiyris var. sondaica Fitz ^, Fclfn concolpr L. F. Ugnna
Krxl. u. $, lAfitr chaiis RiVpp. ^, Dasyproeta axarae
Licht., Uydrociiocrus capybara . L., Traffulus siarUeyanus
Gray Nesotragus kirkii <f.
8. Ftr 41e VogeUumliiigt
Von Herrn E. Gerrard A Sons in London: !Mchoglo9tu$
foniem^ (Tenun.), 2V. miUMH Or, K Gray Vn. Mlftt-
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— LXIX —
eeUa hrrhnn patüda Meyer ^ n. Qeoffroyua sumbavemia
Salvad. u.
Von Heirn G. A. Frank in London: OffclopsUtoßus virago
Martert ^
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Cro$-
sopt'lon nuritum Fall. Phastamts pictus L. ^ anihersiiae
Leadb. d', Tilnjuchotus rufescens Temm. cT.
Von Herrn W. S c h 1 ii t e r in Halle a. S, : CoriphiUt» ullramannus
Kühl, Chrysoiis bmsiliensis L., Plaiycereua brotvni (Temni.)i
Euplocomua noöäis Sclat. ^,
4. Für die Hc plilieu- und Batrachicrgaiunilang:
Von Herrn W. F. H. Rosenberg in London: Phrifnonax
poedlonotus Gthr. aus den Ver. St. von Kolumbien.
Von Herrn Gustav Schneider in Basel: Nicoria spmgkri
Gmel. und Hemibnngarits japonivus Gthr. von Okinawa,
Liokia-InselD, und Dinodon japonicus Gthr. Ton Eavagucbi,
Japan.
Von Henn Georg Hiibner in Dresden: CoraUus eaninuä L.,
Ampkisbaena fuUginosa L., Amciva surinamensis Laur.,
AnoUs ortnjii r<jpe und Leptodaclyl/us typJwnius Daud. vom
nnteren Ki<j Madeira, Amphisimena alba L. und 5 Bufo
iypkonius L. von Mauaos, 7 Tropidurus hUpidus Spix,
Bufo glaberrinius (Ttlir. , Leptodacdjlus calhjinosus Gir.,
Hf^ crepiians Wied uud H. auraria Pts., DendrobnUea
tinrtorim Schnd. UDd 2 Ophryoexsa supercUioaa L* VOm
Rio Branco, SOWie zahlr. Bufo marinus L. Tom unteren
Rio Madeira, von Manaos und vom Rio Branco.
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden: 4 AcanthodHi-tylua
scutellatus Aud. typ. und var. exigua Lat., Ch(d<'hhs ocellatua
Forsk. und 3 Chamaeleon vulgaris Daud. aus Thpolitanien.
5. Fttr die FinchHaiiiuiliiiiir :
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden: Verschiedene
Arten Fische aus Tripolis.
C Fttr die IntiekteiisHinniiun^:
Von Herrn Dr. Hugo Grothe in Wiesbaden: Käfer uud Heu*
schrecken aus Tripolis.
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— LXX —
7. Für die Krebssammlunf :
Von der Biologischen Anstalt iu Helgoland : Corystes casi-
velaunus Crangon vulgaris <r u. Cr. ullmanni d* U. ^
Galathea squamifera, ^ intermedia ^ u. Pandalus antiu-
licornia, Podorerus faicata, PUumnus hirteUuSf läo^hea
emarginata, Stenorhynchus phalangium.
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: 1 lAmulua,
8. Fftr die Weichtiersanimlniif :
Von Herrn HugU Fulton in London: Ifelix (Xemthauma)
Baroni, II. (Plectotrojfü) r/-a.«f.<f///.sT/</«, //. Howesi, Nanhia
(Xesla) kalaoemiSf N, (Hsmiplecta) bmthaineHsia,
9. Fttr HU' l»otaui«»ctuf Summlung:
Von Herrn Dr. C. Baenitz in Breslau: Herbarium europaeum
(Fortsetzung).
10. FUr die Miiier:iU«nHaiuii>lunf :
2Diaraanteu, l^rasilien; Si-hwefel, l^)iticara; Bleiglanz mit Blende,
Kupferkies und I^ittersiiat, Joi>liii (Missouri); Silber^^'lanz,
Guanajuatü, Mi xiku; Miilerit, Wissen a. d. Sic«;; Auripigment,
Merciir (rtah i: Rrookit. Magnet Cove; Quarz, Narushiina
r.Tapan); Magiit-tit, Hinnenthal; Kalkspat, Joplin (Missouri);
8yngenit, Kalusz; Rotblei, Beresowsk; Hlibnorit, Silverton ;
8cheelit, Tiavei-sella ; Descloysit, N.- Mexiko; weißer
Granat, Waketield (Ontario); Almandin, Fort Wrangel
(Alaska); Aegirin, Magnet Cove; Apuphyllit, Patersou.
11. Für die paläoiitologisclie Haminlunu: :
Fossilien aus den untercretacischen Schichten zwischen Dom-
birn und Hohenems.
Sandsteinplatte, auf der Schicbtfläche mit Pflanzenstengeln er-
füllt, aus der Gegend von Trier.
Eine Suite Untercoblenzfossilien von Oberstadtfeld bei Daun
i. d. Eifel.
Diluviale Skeletteile aus den Mosbacher Sandgruben : Stirnpartie
mit Hornzapfcn und Atlas von fii^on priscns. die Geweih-
hälfte eines Hireches, Schädel und Geweibfragmente von
Alces lalifroHa^ vom selben auch einige Oberkieferzähne,
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— LXXI —
zwei zusammengehörige Schienbeinfrag:mente und eine Elle
von Bison, ebenso ein Zehenglied und Fußwurzelkuochen
vom selben Tier; ein Oberarm von JÜhinoceros, drei Ele-
fantenzäbne u. a. Skeletteile.
Fossilien aus dem Miocän von Bujtur.
Von der Lethaea (Dr. H. Monke) in Görlitz: aus den Badlands
von Dakota ein Plarenticeras placenta, und 2 Baculites
omtus, ferner Cenomanpflanzen von Ellsworth, Co. Kansas:
Androineda pfaffiana, BetHlitcs vedii mit diversen Vaiietäten,
Fieus inaequalia^ Popuius kausaseana und Scusafras eretaeeum.
12. Fllr die geologische Sammlung:
Von Barth & Co.. ^liiiiclieu: Tektonisches Modell von Dr R.
Schäfer, zur Demonstration von Faltenbilduog, Quer-
und Längsverwerfuuf^eu uud von Denudation in einem
Teile der bayerischen Alpen, etwas idealisiert.
18. Fllr die Welchtteraamaluiif :
10 sp. (19 K.x.j Konrhyliea von Balante und Bunggai (cfr.
Kobelt, Ber. Dresdener Museum 1896).
6 sp. Corbicula und Bati.^.^a vom Berliner Museum, Uuio
decipiens Rossra., Original zu Iconogr. N, F. i:i<M».
22 sp. (25 Ex.) Turritella, erworben von G. B. Sowerby, sämt-
lich in der Monoi^raphie der Gattung in Martini-Chemnitz
vom Sektiouar abgebildet.
II. Bflelier und Schriften.
A. Geschenke.
(Die tnit * voij" lii'HLii fiirni vom Autor gcgi I>imi. i
*Andreae, Arh , Prof., Direktor des Konipr-Mnsenins in Hililesheim ; Führer
durch das Bümer-Huseum. Alith 1. Naturwisseuscbaftlicbc Satum-
Inngeii. C. Geologie. Allgemeine Geologie und Geetelnmammlnng.
^Arnold, F., Dr., Olier-LandeRgericlitsrat in Httnchen: Zar Licbenenllora
von Mtincben.
•Balaweltlcr, Ant , in Wien: Abstammunjr rks Allseins.
*Barboza du Buca(?o. Direktor des Zuul Mus. in Lissabon: Kcjttis de
Bolama, Oiiine portugueza. colligidos pelo Sr. Costa Martins, chefe
intwino de eeude ne arebipelagu de Cabo-Verde.
* — Aves d* Africa exemplares tjpicoe an Hni6n de Lisboa.
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— LXXII —
d«Bedriftg« J., Dr., in Nitsa: Lw Batraetont vrodto d*Biu«i|it.
*B e r g , Carlos, Dr., Direktor des Uoieo Nacion&I in Bnenos Alret : Eatuneradon
tystevaticft y nnonimica de los Pecee de las Gostaa Argentim
y Uruguaya.
— Descripciones de al^nnos Hcmipieros beterdpterOB.
— Las <iue8tioD£8 Liiuiiea.
— Sobre Peces de t^ua dulce.
— Dos Beptiles noevos.
— Heniplerot de la Tienra del Faego.
— RfeTision et descriptiun dei espteee argentines et diiliennes da
genre Trxtnchila Bad
— Carlo» üeinian Conrado Kunueisier, Kesena biogriüca.
— Descripcion de tres nuevus lepidöpteros.
^Degrange-Toiiaiii, M. A., in Bordeaux: Note enr dens afflenrements
de Falnn aitute dans le Toisinage da ch&teau da Tliil 4 Leognan.
*Dependor!, Theodor: Zur Entwicklungsgeschicfate des Zahnsustenis der
Siiiigetiergattung Galeopithecus Fall.
*Dep6re(, 31. Cb., Prof.. in Lyon: Sur les Phosphorites qnarteniaifes de
la rtgion <?'1:^k^s
— Resultats des feuiUes puleuntoiogiques dans le mioc^ne sup^nenr de
la coUine de Montredon
— Sur TAge de la Terease quartemaire de TiUefCaiMlie.
— Obeer?ations k propne de la note aur la nomenclatnre des Terrains
sfidimentaires par M. M. Municr-Chalmas et de Lapparent.
♦Doflein F T Th., in Müruhen: Die Eibildunt,^ bei Ttibularia.
♦Douglas, Ü. N.; üü tbü DHrwiniaD Hypothesis uf Sexiutl Selection.
♦Engelhardt, U., Professur ia Dresden-Neustadt: Beitrage zur Paläon*
tülogie des Btthnisdben Uittelgebirges.
*Fraas, B., Prof., in Stuttgart: Die BeilsteinMhIe auf dem Heaberg.
— Neue Selachier-Reete aus dem oberen Lies.
— Die Schwäbischen Trias-Saurier.
♦Gartenbau-Gesellschait in Frankfurt a. M.: Bericht des Jabil&ama-
jabrcs.
♦Quebhard, A.: Esquisse gcologique de laCouiuiuiiede Möns Draguignan, 1S97.
*HaeekeI, Brnst, Prof., in Jena: Systematische Phylugcnie der virbelloMn
Tiere (InVertebrata) IL Teil.
Hagen, B., Dr., liufrat, liier: MiquelF. A. W., Flora van Nederlaodscb IndiS.
4 Bände.
Hanau, A.. Di med., in St. Gallen: 4 Inaugnrai-Uissertationen.
* — r^achtrag zu der Arbeil des üerrn Dr. Keller, Knorpel- und
Xnoeksnbildung.
"■Hartlanb, Clemens, Dr., Helgoland: Üb« Beprodnktion des Kanubriimia
bei Sarsien.
Hetser, W. Frau, hier: Wilhelm, Unterhaltungen am der NatnrgeseUeht«,
16 Bände.
♦Keidel, G.G., in Baltimore: Bomaoee and other stodiea.
Digiti-^Cü by Go
— Lxxni —
*£iDkelin , F., Dr., Prof, hier; Einige seltene Fossilien des Senckenbergigoben
Unseams.
*KIein, C, Prof., in Betün: Bin Uiitt«mldre1iftppftf»t nr Üntenmelnuig
Yoo DUnmehlUleii in Slflingkeiten.
*KobeIi, W., Dr. med., in Schwanheim a. H.: Boflmäßlers Iconogra])hie der
enropäischen Land- un<l SüßwassermolluskiBli, N, F. Bd. 7.
Lief. 5—6. Supplementband I, Lief. 5—6.
— Stadien zur Zoogeographie. Die ^loUosken der paläarkUschen Hegion.
*K01iler, Eng., in (tem: Nttlslfdie Vog«l«irt«ii und ihn Eier.
*KSnigl. Bayer. StaatBrninitteriimi des Innern, Geognoetische
Abkeilang des Kgl. Bayer. Oberbergamtes in Httnchen: Geo-
gnostische JalireshefJp ,^tl)r;,^ 8. 1895.
*&önigl. Kürwegisehe ßegieruiii,' in l liristiaiiiu : Den Norske Nord-
havs-£xpedition 1876—78. >io. 'dS. Zuuiogi, Tunicata.
«Kemniesion nur wiswmsdieftliclien Untersnchnng der deutschen Meere
in Kiel : Wiseeneeluiltliche Ueeresuntersncliiingen M. F. Bd. H,
*Xr«iiB, H., Dr., nnd Voosseler, J., Dr., in Stuttgart: Mittetlmigen ene
dem Natnralien-Kalünet zu Stuttgart. No. 4.
*Lampert, Kurt Prof . in Stuttgart: Zur Geschichte des &6nigl. Natoralien-
Kabinets No. 1.
— Beriohfc 1894-95.
*Me7er, A., B., und Helm, F., in Dreeden: 7. Jahrestieridit der emitbo-
logischen Beobachtnngsstationen im KSnigreidi Sacbsen.
— Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der KönigliellMt
Sammlungen für Kunst und Wissenschaft 18'.)2— 93.
*llilani, A., Dr, in Hannöv.-Uttnden: Beiträge zur Kenntnis der Bepiilien-
Innge 2. Teil.
*K9nigi Niederlttttdiscbe Koloninlregiernng: Description g6elo-
gkioe de Jav» et Madonra von Yerbeek et Fennema. 2 Binde
und Atlas mit Karten.
*littbiaa, M, Dr.. Prof., hier: Beiträge sur Lehre von der Fortpflansung
der Gewächse.
*0berrbeini8cher Geologischer Verein i^durch Herrn üufruih
Cleesler in Stuttgart): Beridite Uber die Versammlungen des
obeirbeinisehen geologisdlMn 7a«n«. 29. Versammlung m
Lindenfele i. 0 am 9. April 1896.
Paenavant, G. , Frau Sanitätsrat, hier: «
Ko<'h. Oarl. \ ru sungcn über Dendrologie.
Mayr, H , Dr., Aus den Waldungen Japans.
Flekcber, Über HiSbildnngen verscbiedener KnlturpHanaen.
BeoA, 3 , Die Naturalisatioii ausländiacber Waldbftume in Dentsebland.
Qordon, G , Sapplement to Gurdons pinetnm.
Knirina F Die Ba<li8che Forstverwaltun^e:.
MinisTerni III für £lsa£ - Lothringen, Die Forstrente filr Elsaß-
Lothringen.
Ziegler, J , Dr., TonradiiMie Bneben und Yeiecbiedaie andere kleine
Arbeiten lumeiat botanieohen Inbelta.
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— LXXIV —
Von den Erben des Frankfurter Arztes Dr. med. Joh. Peter Hieronymus
Pf«!!erkorD (durch Herrn Senator Stadtrat Dr. tob Otod):
Brad VI der beteaieohen Abteilnng von Hnnboldte und
Benplands Beteewerk, lIimos6ee et autree plantes L^^a-
minenses du nonvean continent, recneillies par M.M. Ä. de
}fin-i>iüldt et Bonpland, dfecrites et publikes par Ch S.
Xuiit h avec figures colorfees par P. J, F. Tiirpin. Paris 1Ö19,
(Originalaeidmangen toh Tarpin ant Velinpapier).
«Philippi, B. A., Direktor des HnMome in Santiago: Planta« nnevni
cbilenas 1896^
— Anales del Moaeo Nacional de Chile, £ntrega Ida Primera Seccion
*v. Eadde, Exe, Direktor des Kaukas. Museums in Tiflia: Bericht Uber
daa Xankat. M nieam 1694—96.
— Die Lachae dea Kankaana.
*Benckj A., Prof., in Wion: Bericht der Zentral - Kommiasion für wiaeen*
schaftliihe Landeskunde von Deutschlund
* Reuter, Enzio, in lleläiagfors : Über die i'.ilpen der Rbopaloceren.
^Börner, F., Dr., in Jena: Ergebnisse einer züulogischen Forschungsreise
in den llolnkken nndBorneo (Besprechung des Kflkentha rächen
Beiaewerkfl).
«Bons, W., Prof., in Innahrttck : Nenn verschiedene ArbdtMi Uber Furohongs-
Zellen.
.♦v, Sachs, J., Prof., Geb. Rat, in Wiirzhurg: Phjsiologiscbe Notizen, X.
Ph)rlügeneti&che Aphorismen und über innere GesUltungsursacben
odw Automor^ioaen.
«Saint-Lager, Dr., in Paria: La Vigne du mont Ida et le TaccUünn.
— Lee Qentianella du groupe grandifiora.
— Les nouvcllos f!.>rcs de France, t'-tude bibliograi>hique.
*deSaassnre. Henri, in Uenf: Note sappiömentaire anr le genre
Hemitnerus.
— Berision du Genre Tridactylus.
*8elenka, B, Prof., in Httnchen: Die Baasen und der Zahn Wechsel des
Oran »Utan.
*Dr. Senckenberg'scbe Stif tnngs-Administr ation in Frankfurt a. M.:
62. Nachricht von dem Fortgang und Zuwachs der Dr. Senclten-
berg sehen Stiftung.
♦Seoanc, Victor Lopez, Commissaire Royal pour l'AgricuIture de l'Acad^mie
royale des Scienees in Oornfia, Spanien: Sur devx nouvelles
formes de Pwdrix d'Espagne.
— B^Tision del Catäloge de las aves de Andalueia.
— Aves nnevas ile (lalicia.
*Snellen, I'. ('. T , in Kxiterdaiu: Boeki^nkonditrini^.
— Aariieckeiiing over oene soort vau bei Genus l'erophora iiorris.
— Aanteckeningen over Pjraliden.
— Notiee snr nne vari^tö de la Zonoaoma orbicnUria.
— ö Arbeiten Uber aoalindiscke jädunetterlinge.
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— LXXV —
*iSn«lUB, P. C. T., in Rotterdam: A handbook of the order Lepidoptcra.
Bescbrijviog eener nieawe soort van bet genns £xotrocha Mejer
«nd Agroti« Lederer.
Soeietfc dei Nfttnralisti Siciliani: II NfttimtUstft SieUiuio. Annel
No. 4—12.
*Stot8icb. M, Prof , in Triest : II genere Ascaris L.
— Elminti trovati in an OrthagoriBCue mola.
— Rieberebe elmintologicbe
*ThiIo, Otto, Dr. med., in Majorenhof bei Riga: Zur Behandlung der
ScbreibetSniogeii.
— Fingerübungen.
— Die Darstellung der Knorpel- und Knoebeogerttele mit verdünnter
Schwefelsäure.
— Die Umbildungen an den Gliedmaßen der Fische.
*TarnYerein in Frankfurt a. 11 : Bericht des Turnrate 1896.
*Urieh, F. W., io Port ol Spain: Trinidad Field NatnraUete* Club. Vol. 8.
No. 12.
Valentin, J., Dr , in Buenos Aires: Bosquejo geolugico de la Argeotilia.
•Verein für Erdknnde in Kassel: Jahresbericht 11 — 14.
•Verein für das Historische Museum in ii'rankfurt a. iL: 2U. Jahres-
bericht.
•Voeltsko w, Alfr., Dr., in Berlin: Entwidtlnng im Ei von Hneea Tomitoria.
— UeloItMitlia Tnlgarie.
— Aspidogaster conchicola und limacoides.
— Über die Ei-Ablage und Embryonal-£ntwickelang der Krokodile.
— Vom Morondava zum Manpoky.
— Besuch des Kiukuni-Gebietes in West-Madagaskar.
Von Seieva nach Soalala.
~> Torlftnllger Bericht Uber die ESrgebniBse einer UnterBaehang der
Süßwasserfauna Madagaskars.
— Ein Beitrag; -/.nr Kenntnis der Aalentwicklnng.
— Entovalva uural)ili-s.
— Faunistische Ergebnisse einer Reise durch daa Wituland mit be-
•oadMer Berllckilditignng der SttfiwaBserfaana.
— Weet'Hadagaeltar anf Omnd eigener Anecbaniing.
B. Im Tausch erworijen.
Vom Akademien, Rekorden, Oesellnchaften) Institatlonen, Vereinen u. dgl.
gegen die AUhaudluiigen und die Berichte der Gesellschaft.
A ft r a n. Aargauische N a t n r f o r « c Ii c n '1 e (? e s e 1 1 s i h a f t: —
Alexandrien. S o l i e t K h e d i v i a i e de G ^ o r a p h i e : —
Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Üsterlandes:
Mitteilungen ans dem Osterlamde N. F. Bd. 7.
Amlens. Beeilt* Linnftenne da Nord de la France: —
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— LXXVI —
Amfttdrdftin. KttnigL Akademie der WisBeniehaften:
yerhandelüigen, Afd-Natnnrkiiiide:
1. Sectie, Deel 3. No. 5—9.
Verslagen der Zitüngen. 1896—96. Deel 4.
Jaarboek 1895.
7 Separata aus den Verhandelingen.
— Zoologische Oesellfolieft: —
Annaberg. Annaberg-Biicliholser Verein ffir Natarkande: —
Arnstadt. Dentsche Botanieclie Henatasehrif t (Prot Dr. O-
Leimbach) :
DetttBcbe Botanische Ifonatsscbriit. Jahrg. 14, No. 4—12.
» • «. » 15. • 1—4
Augsburg. Naturwissenschaftlicher Verein lUr ächw;ibeD
und Nenburg (a. V.):
Bericht 88.
Anssig. Natnrwissenachaftlicher Yereis: —
B ah i a. Istitttto Geugraphicu e Hlstorico: —
Baltimore, .lohns Hopkins' University:
Booktr, W. D. A., Bacteriological and anatomical study o! tbe
suuimer diarrhoeas of infants.
Cüronlare. Vol. 15. No. 125 und 127.
. 16, , m.
Bamberg. Natnrioricbende OeselUcbaft: —
Basel. Naturforschende Qesellschaft:
Verhandlunsrcn. Bd. 11. Ni;. 2.
— u n d (i p n f. S i' h w e i z e r i s c h e B o t a II i s c h e G e s e II s r h a f t : —
Batavia. NatunrkiiniügeVereenigunginNederlandschlndie:
Naturkundig Tijdschrift. Deel 4.
Boekwerken 1895.
Voortrachten No. 1.
Supplement-Catalugus 1883—93.
— Ba t a V (t c n oot s ' b ap van K unsten en Wetenschappen:~
Belfast. N a t n r a 1 i s t s ' F i o l d Club:
Annual Keport and Proceedings. Vol 4 Part. ö.
Beport and Proeeeding» 1896—%.
Bergen. Borgens Museum:
Aarbog. 1896.
Sars, G. 0., An Acount of the Crustacea of Norway. Isopoda.
Vol. T. rart. '5- I., Vol. II, Part. 1—2.
Berkeley. L' n i v o r s i t y c> f (J a 1 i 1 u r n i a : —
Berlin. Ki<nigl Preuss. Akademie der WissenBchaf ten:
Physikalische Abbandlungen 1895.
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Jelirlnich. tS96.
— Botaniseber Verein fttr die Provins Brnndenbnrg:
Veihandlnnfjen Jalir^. 'M und 'W
— Gesellschaft N a t u r f o r s chender Freunde: —
Bern, ^'aturf urschende Qesellscbaft:
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Bistriz. Gewerbeschule: —
BSbmiseb Leip«. Nordbttbmiscber Excarsionsklnb:
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Delft icole Polytechniqne: —
Denan. Natnrhistoriseher Verein fttr Anhalt: —
Donaaesehingen Verein Iftr Oescbiehie und Natur-
geschi'htp
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Dorpat. Naturf orschende Gesellschaft:
AidiiT fflr die Naturkunde lAv-, Ehst» und Kurlands. 8. Ser. Bio«
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Sehxiften. Bd. 9.
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— KanfmBnniBcber Verein: —
~- Verein fflr Geographie und Statistik:
Jahresbericht. 57—59.
— Deutschor uml (>stcrreichiieber Alpenverein: —
— Ärztlicher Verein:
Jahresbericht über die Vcrwaliuug dtn Metlicinalweättns, die Kriiiiiveü-
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Franklort a. H. XXXIX. Jahrg. 1895.
— T a u n u s - K 1 \i 1) :
.lahresbericht 1895.
Frankfurt a.O. Natnrwissensrbaf tlicher Verein des fieg.-Bez. Frankfurt a.0.:
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Societata» Litterse. Jahig. 9. No. 10— lt.
« , ,10. No. 1—6.
Fraaenfeld. Thnrgauische Natarforsehende OesellichaSt:
Mitteilnng:en. H.ft 12.
Freil>urg i. Br. N a t u r f m r scb e n de üesellschaf t: —
Fulda. Verein für Naturkunde: — •
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Bericht 1894 -95.
Digili^ca by Go
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Conpte Bendtt des Travaas de !a 78. Sesrion.
Oenna (GenoTa). Societfc Lignttica di Seiense Naturali e
Geograf iche:
AttL Vol. 7. No. 2-4.
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— Jlaseo Civico di Storia Naturale:
Aiinali. Vol. 16.
Oiefien. OberhesBiBche Oeielltehalt fllr Natur« mid Heilknnde
Bericht 31.
( T ! a 8 g 0 w. Natural H i s t o r y Society: —
G<>rlitz. Naturforscbeade Gesellschaft: ~
Göteborg. Göteborgs Kongl. Vetenskaps — ochVitterhets —
SambKUea:
Handlingar. HUtet 88.
■Qdttingen. Universitttts-Bibliotbek: —
Qranville. Dcnison University:
Bulletin. Vi.I !) Part 1.
(iraz. Naturwisseuscbaftlicher Verein für Steiermark:
Hittejlangen. Jalurg. 1896.
— Akademiseher LeBeTerein der k. k. üniTersitKt: —
Qreifawald. NatarwiiBenBcbaftliclier Verein fttr Nea-Vor>
: ' p 0 m m e rn n n (i R ü n :
MitteÜtingen. Jahri? iSHI).
— Geugraphische Geseiiscbaft: —
Gllitrow. Verein der FrenndederNa targeBchicbteinMecklenbnrg:—
Halifax. ' Nova Seotian Institute of Natural Seienee:
Proceedings and Transactions. Vol. 9. Parti.
Halle:a..S. Kaiscrl. Leopold i iti s ( h - Ca rolinisclie Dentecbe
Akademie der Natiirfurscher:
Nova Acta. Bde. 52 und öö-b7.
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c ' ' . g n 33. ' n 1 1 8| 4.
— Naturforschende Gesellaebaft: —
— Verein für Eni künde:
Mitteilungen, 1896.
Hamburg. Hamburgische Naturwissenschaf tliche Anstalten
(Natarhistoriscbes Musenn):
Kktflilangeo. Jahrg. 13. 1895.
— NatnrwitBenBchaltlicher Verein:
Abhandlungen. Bd. lö.
— Verein für Naturwissenschaftliche Unterhaltung:
Verhandlungen. Bd. 9. läU4— Bö.
6
^ LXXXII —
Hanau. Wetterauiscbe QeselUcbaft für die gesamte Natur»
künde: —
Hannover. Naturhiitoriielie OeBellichntt: —
Harlem. SoeUtft HolUndaiae dea Seiencat Ezaetaa et Natnrelles:
Arcbives Neerlandaiaag. Tone 30. Livt. 1—6.
— Teyler-Stif tung:
Archivcs. S^t. 2. Vol. 5. Part 2.
Heidelberg. Naturhistoriseb-medicinischer Verein:
Verbandlnjigen, N. F. Bd. ö. Heft 4.
Helgoland. BUlogisehe Anttalt: —
Helstngfors. S M iems pro Fauna et Flora Fennica:
Acta Societatis. Vol. 11. 1895.
Me.l.U-lnndon. Vol. 22 IHW
— AdmioiBtratiun de llndustrie en Finlande: —
Soci6t6 des Sciences en Finlande: —
— Commiasion giologiqne de la Finlande:
Bolletin. No.
Beskrlfning tili Kartbladet No. 27—31 und 2 KartenUfttter.
Die EntstehuTirf nnd Entwicklung des Vereins
Hermannst » i1 r. Sie benbttrgiscber Verein fUr Naturwissen-
Sübalten:
Verhandlnhgen nnd Mitteilungen. Jahig. 46.
Die Kntetelinng nnd Gntwtckeinng dee Vereins.
Hildeiheim. Ruem er- Museum: —
Jaaay. Soci^tC* de Mt' decins et Natnraliates:
Bulletin. Tome 10. Nu. 2 -6.
Jena. Uediciniscb^naturwissenscbaftlicbe Gesellscbaf t:
Denkeckriften. Dr. Paul Semon, Zoologiache Fortchnngtreiae in
Australien und dem Halayisohen Archipel. Des ganaen Werkea
Lief. 4— B, je 2 Hefte, Test nnd Atlas
Jenai8cheZeitachrtftnbrNatnrwiMen8chaitBd.30.N.F.,Bd.33.H.3--4.
Innsbruck. Naturwissenscbaf tlicb^medicinischer Verein:
Berichte Jabrg. 22. 1893—96.
Karlsruhe. Naturwissenichattliclier Verein: —
Kiel. Naturwissenscbaftl. Verein fflr Scbleswig-Holstein:
Kttnigsberg. Pbysikaliscli-nkonomitcke Oeiellaehaft:
Sthriftcn. Jahrg. 3ti. \x\i'y.
Kopenbageu. Universitetetä Zoulugiäke Museum:
VidenskabeUge Meddelelser fra den natarbisluriske Forening.
Jalirg. 1896.
Krakau. Akademie der Wiasenaehalten:
Anneiger. 1896. April— Jnll und Oktoher—Deiemkr.
1897. Januar— Februar.
Laibacb. Mtlseal verein für Km in:
Mitteilungen. Julirg. i). Iso. 1—6.
IsfMlda. Bd. 6. 1—6.
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Bericht 14. lHy4— 96.
La P 1 a t a. Blusen de La P 1 a t a :
Hevisla. Toiuo. 7. Part 1.
AiuJm, Seedoii Antropologic«. 1.
Lftntanae; Soeifttfi Tundolte des Sciences Nntncelles
Bulletin. Vol. 38. No. 180— 122.
Leipsig. Verein fttr Erdkunde:
Mitteilangen. 1895.
Baamano, 0., Dr, Die Insel Maifa.
y Die Insel 8ansüiar.
— Natnrf ersehende Gesellschaf t:
Sitrange-Beciclite. Jelirg. 19— 21. 1892—94.
Leyden. UniTcrsititi-Bibliotbek: —
— Nederlandschc D i erkundige Vereenignng: —
Compte 'Rrndn Aas S^ances da 3. Congree intenietion. de Zoologie,
Tijdsrhnft Ser 2. Deel IV.
L ille. S 0 c i 1 1' G o 1 d g i (i u e de F r n n c e : —
— Süciet6 Biolügique du 2sürd de la France: —
Lins. Verein fflr Natarknnde in Oesterreieli eb der Enns:
J«]iresberieht85.
Liesftbon (Lisbos). Acadenis Besl des Sciencias:
Joinsl de Sciencias mathenetieas, pbysicas e nstnraes. Ser. 2.
Tome 4. No. 14^1ß.
— S 0 c i e d a d e de (i e <> g r a j» h i a :
Acta« das Sessöes. Vol. XV. IH'^b.
BoleUn. Ser.U. »0,11-18.
, , lÄ. . 1—9.
— Dire^i,So dos Trabalhos geologices:
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London. Royal Society:
Fhilosophical Transactions. Vol. 186 Ä. Part 1—2.
■ « , Toi. 186 B. Part 1—8.
Froceedings. YoLSe. No.a67-S6a
, . 60. . 359-367, 399—870.
. 61. , 871—372.
— L i n n e a n S 0 c i c t y :
Transactions. Zoulogy. Ser. 2. Vol. 6. Part 4—5.
. Botany. .2. ,4. , 3— d.
Jonnal. Zoology. Vol. 86. Part 161— 162.
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Lübeck. Geographiscbe GeselUcbaft and Naturbistorisches
Museum: —
Lflneburg. Natnrwissenscbaftliober Verein: —
Lfltticli (Liöge). Soci£t£ Boyale des Sciences:
IC^moires. 8te. 8. Tome 19.
— Soci6t6 G6ologiqne de Belgiqne:
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Lnnd. Carolinis( lie Universität:
Acta universit&tis lundcnsis. Tome 32. 1896.
Luxemburg. Soci4t6 Boyaln des Seieniees Naturelles et
Kathftmatiqnes;
Pnblications. Tome 24.
Lyon. Acad^mie des Sciences, Belies Lettres ot ArtS:
M^moires. SAr, 3. Tome 3. . .. *
— Musee d'Histoire Natarelle:
Arcbives. Tome. 6, ' " - ■
— Sociftt^ Linn6enne:
Annales. Tome 41~ 48. 1894—96. '
— Socl4t4 Matio^n*le d^AgirienUnrs, Histoire Naturelle
e't A r t » Ti t i 1 e s : ' ^ •
Annales. S('r. 7. T(.me 3. 95. "* ■'
— A s s o ( i ;i t i <> n Ly o n ua isti des Amis dies Sc ien c o« E xa( t e s: — -
Madison (VVis.). Wi scohsin. Ac^demj ol äciences, Arts aod
Letters: — ' / '
tfadrid. Beal Aeademia de Ciincias: - ^ *
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Atti. Vol. 86. Ftfc
— Beala Istitvto LombarAo di Seienaa « Latfcart: —
JfancliaitaT. LUarary and Philoaophiaal Soeiaty:
Menioirs and Proceedings. Vol. IL Part. 1—2.
HanobeiiD. Verein für Naturkunde: —
Harburg. Gesellschaft z u r Bei ttrdarang der gesamten Natar>
wisseuHc haften:
Sitzungsberichte 1894—90.
Schriften Bd. 12. 6. Abhandlung,
llarfleille. Milspe d'Histoire Naturelle:
Annalee. Tome 6, Faec. 4., Tome 6, I^e. 1^3 und Tome 7.
— Facnlt6 des Sciences:
Annale«. Tome 6. Faso. 4—6.
V 8. . 1-4.
Melbourne. Public Library Jlusoum and National Öallery:
Beport of the Trustees lb94— 95.
— Royal Society o! Vietoria:
TraasactlonB. Vol. 4.
Proceedings. Vol. 7.
llexieo.« Deutscher Wissenschaftlicher Verein: —
Minneapolis (lenlogical and JNatural History Survey of
Minnesota: —
Report 2. of th? 8tat« i^oologist 1895.
üudena. Societä dei Naturalisti: —
llontpellier. Aead6mie des Sciences et Lettres: —
Moskau. Soei6t4 Imperiale des Naturalistes:
Bulletin. 1S96. No. 1—3.
SlUnchen. Konigl. Bayerische Akademie der Wissenschaften:
Abhandlungen Ed 19. Abteiluog 1 und 2.
Sitzungsberichte. 18?»«. lieft 1, 3 und 4
Ludwig Otto Hesse s gesamte Werke 1897.
— Butanische Oesellschaft: —
— Oesellschaft fllr Morphologie und Physiologie: —
Mflnster. Westfälischer Prorinaial-Verein:
Jahresbericht 24. 1895 -9rt.
Nantes. Societe des Sciences Naturelles de rOnest de la
France:
Bullt tin. Tome 5. No. 1., Tome 6. Nr. 1.
Neapel. Ii. Aecademia delle Scienze Fisiche e Mathematiche: —
— Zoologische Station:
Mitteilungen. Bd. 12. Heft 3.
NeucbAtel. Socifetft des Sciences Naturelles: —
New HaTsn. Connecticut Academy of Arts and Sciences: —
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AxmaU. Vol. 9. No. 1—3.
Indm sn Vol. &
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Memoirs, Vol. 1. Part. 1—2.
Bulletin. Yül. 1-7. 1881—96.
Annual Koiiort 1871—95.
NttrnberL' Naturhistorische Gesellschaft:
Abh.iinllungen. Bd. 10. Heft 4.
Odessa. Societ^ des >iaturaliste8 de la Nouvelle Kussie:
Tohm 17 und 80.
Offenbftcli. Verein fttr Natarknnde: ^
Osnabrttck. NetnrwiBsenaclieftlicber Verein:
Jaliresberiebt 11. 189Ö--96.
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Uapä tu äoconipany Annual Keport. 7 K.artenblätter 556, 557
561— 6fi3, 567.
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Prooeedings and TrauMtloM. 8er. 2. VoL 1.
Padova. Soeietl^ Veneto-Trentlna di Sciense natnrali:
BoUettino. Tomo. 6. Ko. 2.
Parif. Soeifttft Zeolegique de France:
M^nioires. Tome 8. 189Ö, Tome 9. 1896.
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Compte Rendu des S/^ances. Tome 24. 1896.
— Soci6t6 G^ologique de France:
Bnlletin. Sto. 3. Tome 17. No. 9.
V 98. . 88. , 9-10.
g n 8. ji 24. „ 3 — 9.
, 3. , 25. , 1-2. Tome 24.
Compte Kendl! des Sf-ances. Tome 24. 1896.
— Mgr. le Prince de Monaco:
Rtenltats des Campagnee Mientifl^ei. Fkse. 10—11.
— 8oci6t6 Philomatiqne:
Bulletin. Skr. 8. Tome 8. No. 1. 1885—96.
Compte Bendu 1896. No. 14-19.
, „ sommaire. 1890. No. 1—4.
— Feuille des Jeunea Naturalistes:
S6r. 3. Annee 26. No. 121-307, 309—319.
Catalogue de la Bibliotbdiine. Fase 1—21.
Patsan. Natnrhiatoriicber Verein: —
Pa via. UniTereiti di Pavia: —
Perugia, Aecaderaia Medico-chirnrgica:
AnnaU. Vol. 9. Fase 1,
Atti e Bendiconti. VoL 8. Fase. 4.
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St. Petersburg. Äcad&mie Imperiale des Sciences:
Mfemoires. Tome 42. No 18.
, Classe I'hjsico-mathfematique. Vol. 2. No. 1—9.
BalletiiL S6r.6. Tome 8. No. 8—6, Tome 4. No. 1— 5, Tome 6.
No. 1-2
Annaaire da Mus^e zoologiqne 1896. No. 3—4,
— Bibliothfeque fiel' Universitär
Scripta botanica. Tomas 6. Fase. 11—13.
— Comit6 G6o logique:
mnoira. Vol. 18. No. S. ToL 15. No. 2.
Balletin. Yol. 14. No. 8-4 und 6-9.
, Vol. 15. No. 1—2 und 6.
— Sappl6ment an Tome 15 des Balletins.
— B i b 1 i o t h e q n c g £' < > 1 o g i q ii e de 1 a R n s s i e.
Orofn"apbi;5che Karte <lcs westlichen Teiles des GoUTememeDt Wjatka,
— S 0 c i e 1 1\ s Entomologien R < > s s i ( • a :
Horae Societatis Entomologicae Eussicue. Turne No. 1—4.
— Kaiserl. Botanischer Garten:
Acte Horti Petiopolitani. Tone 15. No. 1.
— Kftiterl. Inatltnt ffir Experimentelle Medicin:
ArduTea. Tome 4. No. 4—5.
, , 6. No. 1.
— Kaiserl. Universität (N atar f orscher-GeseUachaf t):
Compte Rendu des Öeances 1896. No. 4.
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, • • Geologie et Min^alogie. « 24, 27. Livr. 1—2.
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Veriiasdiiiiigeii. 8er. 2. Bd. 33. Lief. 1.
Philadelphia. Academy of Natural Sciences:
Proceedings. 18*m. Part 1—2.
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Proceedings. Vol. 35. No. 149—151.
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Pisa. S«tciet;\ Toscana di Scienze Nntnrnli:
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Posen. NaturwissenschttlLlicher Verein der Provinz Posen:
ZeitBchrift der botanischen Abteilung. Jahrg. 3. lieft 1—3.
Prag. Deutscher Akademischer Leaeyerein (Lese, und Rede>
halle der Deutschen Studenten): —
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Presshurg. Verein fOr Natur* und Heilkunde: —
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Berichte. Heft 5. 1894>-96 (Feetecbrift).
Keiclieiiber^. (yaterreichiscber Verein der Naturfreund«: —
Biga. Naturforscher-Gesellschaft:
Korrpspnndenzblatf 39. 18%.
Rio de J imoiru. Mnsea Naciunal de Rio de Janeiro: —
Eocbester. Academy of Science:
Proceedings. Vol. 8.
Bom. Mnteo de Oeologia delP UniTereiti: —
— B. Comitato Geologico d'Italia:
BoUettino. Vol 37. Ser 3. Vol. 7. No. 1— d.
— R. Aceadcmia dei Lincoi:
Atti (Meint)rie). Vol. 5. Fasc. 1—12, Vol. 6. Fase. 1—9.
— De V e ü c u V i , 1' i e t r o , D o 1 1. :
Zoulugicae Res. A. 1. No. 2.
BoToreto. B. Accademia di Scienae, Lottere ed Arti degli Agiati:
Attl VoL 2. Fasc. 3-4.
Cleraentin«! Vannetti. cultore della belle arti.
Commemorazione del primo centenario dalla nascita di Antonio
Bosmini.
Salem (Mass.). Essex Institution: —
San Jo»6. Hiieoo Nacional de la Bepnblica de Ooeta Biea:
Anastasio Alfario, Hanuniferos de Costa Biea.
Documentos No. 6 und 8.
Insect«>s de Cnsta Kira.
Moluscos terrestres y tiuviatiles.
Santiago ^Chilo). Deutscher Wissenschaftlicher Verein:
Verhandlungen. Bd. 3. Heft 3—4.
— 8oci6t6 Scientifique da Chili:
Attas. Tuine 5. Livr. 4, Tome 6. Livr. l-'S.
SaÖ Paulo. Zoologisches Museum: —
Sarajevo. Bosnisch -HcrzeicrnwiniRches Landesmueeam:
Wissensrhaftliehe MitteiluDgeii. Bd. 4.
Siouu. Accademia dei Fisiucritici:
Atti. Ser. 4. Vol. 8. Faie.2-&
Proeesei T«rbali deir Adnnansa. Vol. 7, No. 3—4.
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Sitten (Sinn). Socii'-tt'- Murithtenne dn Valais: —
Stavangcr. Stavani^tr ^luseuui:
Aarsberetning for 1ÖU6.
Stettin. £n tomologischer Vorein: —
Entomologische Zeitung. Jahrg. 57.
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HandUngar. Bd. 27.
.\rcessionB-Kntal'<t;. l'l 1895.
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Obscrvations uieteorotogiques Suedois. Vol. 33.
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Afhandlingar och appsatser. S6r. A No. 110— 112, 86r.C. No. 13ö— lö9.
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Entomologisk Tidskrift. Bd. 17. No. 1-4. 1896.
SkTAAbor^. Kaiserl. T'ni vcrsitftts- und Landes-Bibliotbek:
lö Inaugural-Dissertationen.
— Kommission für die g c o 1 <» i s c h c Landes - U nter-
suchung von Elsaß-Lo thr iDgen; —
Stuttgart Verein fttr Vaterl&ndische Natarkande:
Jalumikefte 69.
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Journal. V<»1 8 Part 2. Vol. 10. Part 1.
— Imperial U n i v e r 8 i t y (M e d i i i n i s h e Fakultät): —
— Deutsche üesellschaft fUr Natur- und Völkerkunde:
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Toronto. The Canadian Institute:
Ttanaactioaa. Vol. 4. Part. 2. No. 8.
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Treaes4n. Natorwissenscbaftlicber Verein des Trencs^ner
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Societä. Adriattca di Scieuz« Naturali; — >
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— OeBterreicbischer Tonristen-Klnb (Sektion ittr fia>
tarkunde):
lütteilangen. Jahrg. 8.
~ K. k. Zentral-Anttftlt für ]Cil«orologie und £rd-
magnetituvB: —
— y«r«itt mr Y»r1)r»itiiiig naturwUseiitohaftlielier
Kenntnisse:
Scliriften. 36. Cyclus,
— Naturwissenschaftlicher Verein an der Universität: —
Hitteilungen. 1896.
Wi««bad«B. NftsiaaiBelier Yerain fflr Naturkunde:
JibrbQober. Jekrg. 49.
Wftrnbnrg. Phjsikalisrh-medicinische Geiellecliaf t:
Verbandlangen. N. F. Bd. 30. No. 1-8.
Sitzungsberichte. 1806. No. 1 — 5.
Zürich. Naturforschentlc (lesellschiifr:
Vierteljabrschrilt. Jahrg. 41. 1896. u. Supplement. (Festschrift.)
— SekweiteriBche Botanisclie GesellBcliaft:
Der botaaiaclie Oarten und das botaniedie Hnaenm der Univenität
Zfirieh. 1896.
Zweibrücken. N atnrh i s tor i ? s h f r Verein: —
Zwickau. Verein für Naturkunde:
Jahresbericht. 189Ö.
C. Durch Kauf erworben.
Tollftftndife Werke nnd EiMelachrtflen:
Dana, Jaaiee D.: The SjyBtem of Hinaalegy. 6. edition.
Frank: Krankheiten der Pflan«eo. ScUoB.
Notes from the Leyden Museum.
Pariatore» F.: Flora Itaiiana. SchlaS (ron Tk. Camel).
h. Lleferongswerke:
B a i 1 1 ü n : Ristoire des plante.
Beiträge zur Geologischen Karte der Schweiz.
Brefeld: Mjcologiache Untersnchnngen.
Bronn: Klanen nnd Ordnungen des TieneicliB.
C h e I i n 8 , C. : Erläuterungen zur Geologiacken Karte d. GhroBherzogtoms HesBon.
Ergebnisse der Plankton-Expedition.
FHuna nnd Flora des Golfes von Neapel.
ritsch: Studien im Gebiete der Höhmischen K.reidelur«iation.
ürandidier: Utstuire Naturelle de» iJul6opt«^re& de Madagascar.
Hempel nnd Wilhelm: Die Blumen und Striacher dee Waldes.
Hintse: Handbacb für Mineralogie.
Lenekart A Ghnn: Bibtiotheca Zoologien.
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— xcu —
Lindensch mit Sohn, L.: Aliertiiiuer unserer heidnischen Vorzeit.
Martini-Cbemnits:: Systematisches KoQcbjlieD-Kabinet.
Novitates Zoologicae, a Joana] of Zoology.
Pattontologie Franf um.
Retzius: Biologische Untennelinngea.
S a r a s i n , Gühr. : Ergebnisse nntnrwissenschaftUclMr Fondnuigail aol Ceylon.
.Schiiii]»er: Mitteilungen aus den Tropen.
Sclater and Tomas: The book of Antclop^.
Semper: Belsen im Archipel der Philippinen.
Smith A Kirby: Shopalocera Exotica.
Taschen b er g, 0., Dr.: Bibliotheea Zoologica,
TraTaoz de TExpedition Castclnan:Maninif^8,BeptUes, Entomologie
et Mr>llns(|iie!? 4 Teile).
Troucssart, K. L : r^Milni^ru^ mauuoalium. Kuva Editio.
Tryon: Manual of Conchology.
Zittel: Handbuch der Paliontolcgie.
Zoological Becord of th« Zoological Society.
e. Zeltsehrlftent
Abhandlungen der (tnißherzofifli< h Hessischen geologischen Landesanstalt.
Abhandlungen der vScbweizerischen Paläontologischen Gesellächaft.
Americaii Journal of Arts and Sciences.
Anatomischer Anzeiger.
Annales du Jardin Bottniqne de Bnitenzorg.
Annales des Sciences Naturelles (Zoologie et BotaaU|ae).
.^nnnles de lu Societ*'- Enti'inoLi^'i«|nc de France,
Annais and Magazine uf Nütuial Jlisiury.
Arbeiten aus dem Zoulogisch-zootomischen Institut in Würzburg.
Arcbives de Biologie.
Archiv für Anatomie und Physiologie.
Archiv filr Anthropologie.
Archiv filr die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere.
Ar<hiv fiir inikroskopisrhe Anatomie.
Ari hiv tür NulurgeS' hirhte.
Archiv für Entwicklungsuiechanilt.
Biologisches Centralblatt.
Botanischer Jahresbericht.
Botanische Jahrbücher für Syit^nmtik, Pflanaengeographie und Pflanien-
geschicbte.
Deutsche Entomolügische Zeitschrift.
Geological Magazine.
Jahresberichte Uber die Fortschritte der Anatomie and Physiologie.
Journal fOr Ornithologie.
Mineralogische und petrographische Hitteilnngen.
Morphologisches Jahrbuch.
Nacbrichisblatt der Deutschen MalalLozoologiachen tiesellschaft.
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xcm ^
Nature,
Neues Jabrbach für Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Palapontographica.
C^uarterly Journal of the üeoluj^ical Society of London.
Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie.
Zeitschrift hlr Ethnologie.
Zeitsehriffe fflr wissenBchaftliche Zoologie.
Zi>o!ogi8chP Jalirl»ftcher.
Zoologischer l ilueslicrieht.
Zoologischer Anzeiger.
Die Anschaffniigeii und Geschenke des Dr. Senckenberg^scben
MedizittischeD Institnts, des PhysikalischeD, Ärztliclien und Geo-
graphischen Vereins werden ebenfalls der gemeinsamen Bibliothek
einverleibt und können demnach von unsern Mitgliedern benutzt
werden. Von denZeitschrif ten, welche, neben den schon angeführten,
der Gesellschaft zur Verfügung stehen, seien erwähnt:
Yoü »citen des Dr. Senekeuberg'»cben MedizittUcbeu iBsiltktflt
Botanische Zeitang.
Flora.
Jahrbikher für wisäpnsrluift liehe Botanik.
Kevue g^n^rale de Botanique.
Ton gelten de» Physikalischen Vereinst
Astronomisches Jahrlnuh. Berlin.
Astronomische Nuchrichten. Altona.
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Berlin.
Chemisches Centralblatt. Leipzig. ■ '
Die Chemische bdostrie. Berlin.
Dinglers Poljtechnisehes Jonnial. StattguTt
Electrotechnische Rundschau. Frankfurt a, M.
Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin.
Jahresbericht über die Fortschrif ti- der Chemie. Gießen.
Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie. Leipzig.
Joornal fttr praktische Chemie. Leipzig.
Xamandi und Heeren, Technisches Wl^rterhach,
Jüebigt Annalen der Cliemie. Leipzig,,
Meteorologische Zeitschrift. Wien.
Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie. liOipsig.
Zeitschrift für analytische Chemie. Wiesbaden.
Zeitschrift für physikalische Chemie. Leipzig.
Zeitschrift fir InstromeDteakHiide. Berlin.
Zeitschrift für llathenintik und Pl^sik. Leipsig.
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XCIV —
Von Helten des IrxtUctaen Yereliiii
Cbarit^-AniuUen. Berlin.
AnnmlM d'OenUetiqiie.
Amali deU'Istitato d'IgieDe aperimeiitAl«. Born.
Annales «I'Hy^'icne.
Archiv für Hygiene
Deat54clies Archiv für klinische Hedicin.
Archiv für ( )lireiihcilkun^le.
Archiv für experiiuenielle Tatbologie uud Pbaruiakolu^ie.
AicUt für Pnycbifttrie.
AkMv fflr Opbtliftliiiologi«.
ArclÜT für Dermatologie.
Archiv für Kimlerheil künde.
Archiv für Augenheilkunde.
Archiv für Gynäkologie.
Archiv für klinische Chirurgie.
Archiv fflr pathologiicbe An&lomie.
ArdÜTes itatieoiiM de Biolegie.
Beiträge zur klinischen Chirurgie.
Bulletin <lc l Af-vir-mie royale de Belq-iiine.
CeDiralblati für Bn< tfHoIogie and Paraaitenkande
Ccntralblatt für Chirurt^ie,
Centralblatt fttr Gyuäkuiugie.
Ceatralbifttt fflr prakttecbe Angenheilkaode.
Centralblatt fflr Harakraiikheitem.
Centralblatt für allgemeine Qenmdlmtspflege.
Neurologisi lu's < 'entralblatt.
Correspondenxbiatt der schweixer Aerzte.
Fortschritte der Medicin.
Oasette m^dicale.
Index nedieiiB.
Jabrbach fttr KilideiliaiUniid«.
Sdiiiiidt's Jahrbücher der Hedicin.
Jahresbericht über die Lcistnngrcn der Medicin.
Jahresbericht über die Leistun<>:en des Müitttrwesens.
Jahresbericht der Ophthalmologie.
Jaliresberklik Aber die ForHebritte dw GyiOlEoIogie.
British Uedical Joamal.
The Lancet.
DctiTsche Medicinalzeitung.
Merooires conrnnnos de 1'Acädt''mie royale de MMedne de Belgiqae.
Miinutshlatter für Augenheilkunde.
iiierapeutische Monatshefte.
Oay*8 Hoepital BeporU.
Ophthalmie Hoepital Beporta.
Bevue de Th^rapeutique.
Bygieniache Bondechan.
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- xcv —
Scmaine m^dicale.
Obatetrical Transactions.
lledico-cbirurgical Transactiuus.
Vierte^nclirift fflr Gemmdheitspfleg«.
Vi^rteljalinclmft fOr geriobtliebe Medicin.
Verhandlnngen der Berliner iiieilicinischen Geselliohafl,
Veröffentlicbnngen des kaiserlichen Qesandheitaaints.
Berliner klini^ohe Wocliensrhrift.
Wiener klimsdie Wochenschrift.
Wiener uiediciuiscbe Wucbenschrift.
DesHehe uediciniBdie Woebenschrift
MttncbeiMr medicialiche Wochmudirift.
Berliner thieriirztlichc WoclieilBdirift.
Zeitschrift für Biii^ igie.
2Seitschrift für riiiruririo.
Zeitschrift für Gebunsbilfe und Gynäkuiogie.
Zeit«dirift für klinische Medicin.
Zeitsehrif t fOr vei^^leicliende Aogenbeitkimde.
Zeitschrift ftlr Thieimtdicin.
Zeitschrift für Physiologie der SiimeiorgAiie.
MiliOrinUiche Zeitocbrilt
Ton leiten des Vereins für 6«0fr«pliie nnd StaUetik:
ArehiY für siehenbfli^iiiclie Landeekniide.
Beitrige sur Spiacih», Land» nnd VOlkerkande von Niederlftttditeb-Indien.
Dentscbe geographische BIfttter (Bremen).
BoIIettino della Societä geografica ItalianA.
Bollctiiuo della Societä Africana d italia.
Boletin de la Sociedad geografica de Madrid.
Boledn d«l Institute geograHeo Argentiao.
Boletin de la Soeiedad geograllca de Lima.
Boletim da Sociedade de Geograpbia de Lisboa.
Bulletin de la Soci6t6 g^ographique de Paris.
Bulletin de la Socittfe du Nord de la France, Douai.
Bulletin de la Societc de Gcopraithie de Marseille,
Bulietiü de la Soci^t6 de Geographie de iüsi, Nancy.
Balletin de la Soci6t6 de Geographie commereiale de Bordeaux.
Balletin de la SodftlA Langnedodenae de Q6ographie, Montpellier.
Bulletin de la Soci6t6 g6ographique d'Änvers.
Bulletin de la Soci6te Normande de Geographie, Ronen.
Bulletin de la Society- de Geographie coniiiierciiile, Havro.
Bulletin der romäuiscben geographischen Gesellschaft.
Le Globe.
Jahrlmdi des nngaiiscliett KarpathenTereias.
Jalirbneb des siebenbttugisdien KarpatbeoTereinB.
Jabt«sbsii«bt des Vereins Hr siebenblbgische Lendeeknade.
- XCVI -
Jahresbericht des Vereins für Erdkunde, Dresden.
Jahresbericht der üjeugraphischen Qescllscbaft von Bern.
Juiirnal uf the American (ieographical Society, New- York.
Joniual of the Oeugrapbical Sodety, Mancbeater.
lUtieiluiigen der geograplüiehen tieeellacliaft tu &ml»nrg.
Mitteilnim^n der geographiscIieB Geiellacbaft in J«Dft.
Petermanns Mitteilungen.
Publirazinni della Spcrnla Vaticana.
Revue <le la Socitue geugrai>hique de Tours.
Tijdschrift van bei kunigl. Nederlandfloh Aardrijskundig Oenootschap.
YerbindliiiigMi der Oeeelli^aft Ittr Erdkniide m Berlin.
Zeitschrift der GeeeUechaft ittr Erdkunde m Berlin.
Iii. Auüere Ueächeulie.
Von Herrn 0. Speyer hier: 225 Harle als Beitrag zur Erwerbong einer
biologischen Insektensammluug und eines Holzstammes mit der Rie<<t'n-
Waldamcise f Fnnnica herculana) von Förster H. üericke in Bad ßeiuerx.
Von ikn Krben des Herrn Phil. Beruh. Bonn hier: 300 Mark.
Von Herrn Major Dr. L. von Heyden hier: 2 Photographien.
Von Herrn C. Nolle in Hoachi bei Tanga, Dentach^Ost- Afrika (durch den
Vwein für natnrwiseenscbaftUcbe Unterhaltung hier): 3 PbotographiM,
i^ebrafUllen und jiin^e Gazellen von Mbugiini.
Von Herrn Dr. 0. Thilo in Majorenhof bei Riga: 3 Modelle und 4 Tafeln.
die Blechanik der iüickeniloaaen ?on Zeus fab«r| TtiacanthiU and
Balistes veranschaulichend.
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Bilanz nnd Obersiebt
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Anliang
A. Sektionsbariehte.
HerpetologiBche Sektion.
I'it' Thitti^^kcit des Sektionärs kou/eiiü i« i tr -ich während
des Jahres IHÜti i)7 auf die NViundnuiifr, Aufsteliuiii; und Kata-
logisierung der Sclihuigeiisaiiuiiluii^'- und die Bestimmung und
Einreihung der neuen Zugänge. Der zweite Band des Keptil-
kataUiges, der die Ophidier entlialten wird, konnte noch nicht
gedruckt werden, da große Krstl)eständ«^ von Schlaügeu noch
aufgearbeitet und aufgestellt werden mußten.
Über die zahlreichen Geschenke, welche die Sammlung er-
hielt, ist schon auf Seite LH ff. eingehend berichtet worden. Als
besonders wertvoll sollen aber an dieser Stelle nochmals hervor-
gehoben werden die reiche iSendung des Herrn Dr. A. Voeltzkow
in Berlin aus Ostafrika und Madagaskar, die anfier zahlreichen
anderen kostbaren Tieren eine neue ganz schwarze Blind wühle
{Bilellophis unicolor) von Wituland und einen neuen Lygodadulus
{L. heterunis) enthielt, sowie die Schenkung der Herren Konsul Dr.
O. Fr. v. M o e 1 1 e nd 0 r f f in Manila und Otto Koch in Cebä,
in der sich nicht weniger als fünf für die Wissenschaft neue
Tiere {Oahphrynns, Lepidodact^lus, Lygosoma, Typhlo^, Ählabes)
befanden.
Von Taoschsendnngen, die uns gegen gelieferte Saiten
Küken thal 'scher Dubletten versprochen. worden sind, ist nur
noch eine solche yom Hambniger Musenm ausst&ndig. Eine
kleine Sendung wurde fttr das Wiener Hofmnseum zusammen-
gestellt.
Von wissenschaftlichen Arbeiten wurden im Laufe des
Jahres yerOffentlicbt; Mitteilungen „Über neue Kriechtiere Ton
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— CI —
den Seychellen* im Zool. Anzeiger 19, Jahi-g. 1896 p. 349—351
und pÜber Reptilien und Batrachier aus Deutsch - Neuguinea*
in Alih. u. Her. d. Zool. u. Anthrop.-EthDogr. Mus. zu Dresden
1896/97 No. 7. Referate über neuere herpetologische Arbeiten
lieferte der Sektionär außerdem in den Jahrgängen 1896 nnd
1897 des „Zool. Centralblatts" und des „Zool. Gartens".
Der Verkehr der Sektion mit wissenschaftlichen Instituten
beschränkte sich im Vorjahre auf die zoologischen Museen von
Berlin, Dresden, G&riitz, Hamburg, Hann.-MUnden, Heidelberg,
Hermannstadt and Kronstadt (Siebenbfirgen), London, München,
Nfimberg, Pest nnd Wien und die hiesige Nene Zoologische
Gesellschaft.
Prof. 0r. 0. Boettger.
Sektion ffir Insekten.
Im Jahre l81Hi — 97 wurden die Musealbestände durch-
g-eselien und in Ordnnnjr gehalteu. Die Sektiouäre waren meist
noch uüt dem Präparieren, Bestimmen und Einordnen der Neu-
erwerbungen beschäftigt: A. Weis mit der reichhaltitren Reise-
ausbeute des Herrn Prof. Dr. Boettgor in 8iebenbür<]fen,
Dr. von Heyden mit dem Bestimmen und Ordnen sowie mit
der Fertigstellung zur Drucklegung der von Herrn Prof. Dr.
Kükenthal auf den Molukken gesammelten Coleoptera,
Hymenoptera und Diptera.
Dr. L. von Heyden.
A. Weis.
Sektion f&r Botanik.
Bei Gelegenheit der B8. Versammlung deutscher Natur-
forscher nnd Arzte in Kl ankfurt a. M. hatte die Sc nckeubergische
uatiu-furscbende Gesellscliait eine größere Sammlung von Formol-
präparaten ausgestellt, worunter sich auch eine Anzahl in
Formol konservierter Pflanzen befand. Eine kleine Broschüre
von dem unterzeichneten Afitsektionär Oberlehrer Blum „Er-
falinuigen mit der Forun)lk"iiservierung*' war den F^esucheru
der Ausstelhing sowie einigen Abteil un^^en der N'aturforscher-
versammlung gratis zur Verfügung gestellt wurden Auch auf
die diesjäliiige Garteubau- Ausstellung iu Hamburg siud eiuige
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pflanzlichen Gegenstände, die eigentümliche WacUstumsbiidUDgen
zeigen, sowie Früchte in Formol geschickt worden.
^]^'<ev Herbnr wurde bereichert durch die Fortsetzunp des
Herbarium » uropaeum von Baenitz, durch die von dem sei.
Herrn Franz Anton ßuchka gesammelten Pflanzen, ge-
schenkt von dessen Witwe, sowie durch eiuif^e Mappen ge-
trockneter Pflanzen von Herrn H. G. Herz dahier. Unsere Hölzer-
Sammlung erhielt eine wesentli' lif Vermehrung von Herrn Professor
Dr. H. Sehen ck in Darmstadt durch eine Kollektion von ihm
selbst in Brasilien gesammelter Lianen hölzer mit merkwürdiger,
auf dem Qaei'schnitt sichtbarer Struktur, ferner durch schöne
und interessante Stammstücke aus dem botanischen Garten und
ans dem Palmengarten, sowie durch Geschenke der Herren
Dr. Kobelt uud Dr. Th. Körner. Das ausführliche Verzeichnis
der Zuwendungen siehe unter ^Geschenke**, Seite LVII.
Oberlehrer J. Blum.
Professor Dr. M. M d b i n s.
Sektion für Mineralogie und Petrographie.
Herrn A. May hier verdankt die Sammlung durch die
Vermittetung des Herrn Prof. Dr. Boettger zwei vortrefflich
ausgebildete Diaraant-Krystalle von Kimberley ±^ ± "r^" mit
eingekerbten Oktapder- Kanten. Herr Prof. Dr. Kinkelin
schenkte aus seiner i'rivatsamraluii«r eine Kupferplatte vom Lake
superior mit einem guten Pyramidenwürfel ^ O2, ferner Quarz
nach Kalkspat, ein großes Skalenoeder R3, frei aus Gangquarz
hervorragend, von einem nicht sicher anzugebenden Fundorte
im Taunus. Herr Kitter gab für die Lokalsammlung Chlorit-
krystalle auf Hornblendejrneirj vomHüi-stein im Spessart, sowie
den von ihm zuerst aufgefundenen und durch Herrn Prof. Dr.
Th. Petersen analysierten Eblit aus dem Quarzgange bei
Franenstein im Taunus.
Herr Dr. Wulf tu Schwerin schenkte bei Gelegenheit der
Naturforscherversammlnn^ eine Suite seiner berühmten k&nst-
lieh gezüchteten Krystalle, darunter ein klares Rhombo^der von
Natronsalpeter mit den Kantenlängen 28 : 20 : 17 mm, Nickel-
vitriol mit P • P 00 • y P • oP • ocPoc . I P 00, zahlreiche groBe,
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— ein —
in Bewegung gezüchtete Rohrzackerkiystalle oc P ac • oP • P oc •
oc P * "P oc • — ^P VL a., ferner, ebenfalls in Bewegang gezßchtet,
Proben kleiner Krystalle von Borax, Alaun, Salmiak, Kupfervitriol.
Unter den durch Kauf erworbenen Mineralien sind be-
sonders zu erwähnen: 2 Diamanten ans Brasilien, beide Durch-
wachs uugszwiliiuge uach <x 0 oc, der eine + ^ • — 5.^ der andere
ocOac-acO|-; ein vorzaglicher Quarzzwilling von Namshima
in Japan, ocR •+K, symmetrisch nach Pa; eine Prachtstnfe
des ausgezeichneten Almandin-Vorkommnisses von Fort Wrangel
in Alaska, mehrere große Almandine (x 0 • oc Ot in dunklem
Glimmerschiefer eingewachsen. Von den herrlichen gelben
Kalkspaten von Joplin, Jasper Ck)., Missouri wurden 3 Krystalle
erworben, einer mit vorherrschendem Bs, 2 weitere mit mehreren
Skalenoedern nnd Rhomboedem.
Sektion für Geologie und Paläontologie.
Aus den oben mitirt^teilten Listen von Geschenken und von
dem durch Tausch oder Kauf Erworbeneu ist ersichtlicl), daß
die paläontologisclie vSanimlung, wie auch die, welche allgeiueiu
pre(»lo<:ische Erscheinungen deraonstrit i tn soll, sich nach ver-
schiedenen Richtunsren vervollständigt hat und sich in ziemlich
starkem Wachstnm iM'lindet.
Unter den durch Schenkunj^ in unsere .Sammlung gelangten
n>v]|;( Ii st'ien nur einige besonders bfMiierkenswerte hervor-
jgehuben und ihrer Hedeutiing nach bespioclien
Auch dieses Jahr nehmen die Petrefaktm, ilie uns duirli
die Afunifizenz der Herren (4nstav und IJudolf l)y<'kt ihuff,
F'abrikbi'sitzt'i- in Hiebrich a. l\h., zugekommen sind, die erste
Stelle ein, besonders nach dem wissenschaftlichen Werte der
betreffenden Objekte. Wenn auch die Funde aus dem Tertiär
des Heßler- Bruches dieses Jahr keine bisher unbekannten
Fossilien, wie letztes Jahr, brachten, so erhielten wir doch viel-
fach solche, die mehr und mehr das Bild der einzelnen Arten
vervollständigten. Unter den vom Heßler stannnenden unter-
miocänen Wirbeltierresteu ist z. B. jede Zunahme an Kesten der
drei bis vier Arten von llhiuoceronten von Wert in Rücksicht
auf eine dereinstige Bearbeitung dieses Genns, soweit es damals
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— CIV —
unsere Laudbchaft bewulmt hat. Das nämliche giU auch von
deü Kesten von FalaeoDicrtjx. Unter den Konchylieu ist hervor-
zuheben, daß eine Heltx rnmondi daselbst gefiindfn worden ist,
die sonst als Leitfossil des obei uligocäiieii Landschueckenk Mikes
und gleichaltriger Schichten in und außerhalb Dentsclilands gilt.
Großes Interesse iiaben auch die bkeletteile aus dem alt-
diluvialen Mosbach er Sand. Es war ein überraschender und
wertvoller Fund, der uns heuer mehrere Reste des Ilfppopofamtts
major r'iiv. brachte; sie gehören nicht allein zu den seltensten
Resten im Sande bei Mosbach, sie halben auch darum erhöhtes
Interesse, weil sie die nördlichste Grenze der Verbreitung des
diluvialen großen Nilpferdes fixieren und uns über die klima-
tischen Verhältnisse zur Interglacialzeit, in der die mächtigen
Sandaufschüttungen bei Mosbach erfolgten, belehren. Bisher
waren nar einzelne Vorderzähne gefunden worden; wir besitzen
außerdem noch zwei Sprangbeine, einen Ober- nnd einen Unter*
arm und nnn neuerdings das Fragment eines T^nterkiefers mit
den zwei großen Vorderzähnen und den zwei Eckzähnen, außer-
dem in dem Fragment der einen Unterkieferhälfte die hinteren
Molaren. Herr AugnstKoch hat uns bei der Restauration
dieser zwei wertvollen Stücke, die in hohem Grade von Brüchen
durchsetzt waren und besonders sehr mürbe Knochensub-
stanz besaßen, wiederum au& beste unterstützt. Auch die Art
des Vorkommens dieser zwei Kieferstücke im groben Sand war
eine sehr auffällige, wie sie uns ans den Mosbacher Sauden
noch nie vorgekommen war; die Fragmente steckten niijnlich in
Eies, der durch mulmigen Kalk locker verkittet war. In dem
mulmigen Kalk befanden sich teils lose, teils im Zusammenhang
mit den eingebetteten Knochen, zahlreiche kleinere Kalkkon-
kretionen. Wo solche auf dem Knochen aufsitzen, haben sie sieh
bei ihrem Wachstum auch von der Knochensubstanz Stoff an-
geeignet, sodaß, sobald die auf dem Knochen aufsitzende
Konkretion abgelöst wurde, auf der mürben Oberfläche ein
Grübchen entstand.
Von Herrn Dr. Otto M. Reis in München wurde unsere
Sammlung wieder durch sehr wertvolle und reiche Suiten von
Fossilien, diesmal hauptsächlich aus der alpinen Trias, bedacht;
besonders ist die vollkommen bestimmte Suite fast komplett,
die aus dem Rhät des Langewiesgrabens bei Garmisch stammt
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— cv —
In dieser Zuseudung befinden sich unter anderem auch Gesteine,
welche Wirkungen gewisser Gebirgsbewegungen auf dichten Kalk
(Drucksuturen), ferner den Aufbau von Kalkstein durch Algen,
endlich solche, die seltsame Verwittemugserscheinniigeii zeigen.
Von alpinen Fossilien verdanken wir Herrn Dr. med. C.
Ger lach In Hongkong eine sehr interessante Saite iiassischer
Ammoniten von Hochfellen bei Traunstein.
Ein interessantes Objekt für die Sammlung allgemein
geologischer £rsclieinungen ist ein basaltischer Pflasterstein,
der während zwei Stunden von einem unter Hochdruck stehenden
Wasserstrahl, wahrscheinlich unter Vermittelang von Sand, tief
ausgehöhlt worden ist. Bas Oeschenk kam uns von Herrn
Werkstätten Vorsteher Bendel dahier zu.
Zu den wissenschaftlich wertvollsten Gaben gehört eine neue
Sendung von Herrn Prof. Dr. v. Ihering, Direktor des ATuseums
in Säo Paulo in Brasilien, enthaltend mannigfaltige Fische aus
der Braunkohle von Taubate (8 Acanthopterygier und ein Rajide).
So wurde das Materia), das der Bearbeitung der Taubate -Fische
durch Herrn Smith Woodward, Assist. Keeper am GeoL
Dep. des British Museum (N. H.) zu Grunde liegt, wesentlich
bereichert.
Weiter möchten wir hervorheben, wie sehr wir es schätzen,
nun auch aus der nördlichsten Insel Europas Fossilien zu be-
sitzen; sie beweisen, welch reiche Fanna auf Spitzbergen das
ziemlich seichte Meer zur Karbonzeit bewohnt hat. Diese
Kollektion, die von Herrn Carl Goetzger aus Lindau in
der Sassenbay gesammelt worden ist, enthält folgende Fossilien :
Ph)dueiu8 weypreehii Toula (in großer Zahl), Pr. gigantem Mart,
IV. undahts Defr., Pr. äff. Oor d*Orb., Pr. sp., Orthis reaupwata
Mart., Alhyris lamellosa L'Eveille, ^4. cf. cxpnnm Phill., Rhyn-
chomlla cf. tritatera de Kon, Spirifcr sp., Aulopora sp. und
Cyaihophylliim sj).
Die ebenfalls in der Sassenbay e:esammt'lt('ii verkieselten
Staininrt'stt', deren rntersucluniir zu übeiuehmeii ileir Professor
Graf zu Solms-l^a ubach die ( iiite hatte, sind leider nicht
genügend gut erhalten, um sie ihrer systematischen Stellung nach
zu be.stiminen.
Durch die liebeiiswiii'di<re Sympathie, die lleir I^direr H.
Becker in Hinteln dem Museum seiuer Vaterstadt widmet, haben
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— CVI —
wir heuer Fossilien aus einer Landschaft Deutschlands erhalten,
die in unserer Sammlung noch sehr schwach vertreten war;
sie stammeu nämlich aus den Jurasehichten in der Nähe der
Porta westphaiica. Durch die Bagp^erungen in der Weser bei
Rinteln ist sogar eine Zone des mittleren Lias {Margariiatus^
Schicht) vertreten, die von d^rt noch nicht Ijekannt war,
und die zahlreiche Ammoniten {Ammonitcit wanjantatuftj Am,
eapricorufts^ Am, beehei. Am. davoei, Am, ibex) and zwei Pleuro-
tomarien führt.
Aus dem Boden BYankfarts selbst kamen ans ans einem
in der Gegend der Arndtstraße befindlichen altallnvialen Moor
durch die Bemühungen des Herrn Prof. Richters von Herrn
Mauremeister J. D. Schenck eine Anzahl Reste von Bos pri-
migeninSf Cervits elaphus^ Cervtts capreohts nnd Sus scrofa zn.
Durch die bisherigen diluvialen und alluvialen Funde unserer
Gegend scheint es sich mehr nnd mehr herauszustellen, daß in
den ersteren nur Bismpriscus vorkommt nnd nur in den letzteren
Bos pnmigenius.
Wie seit Jahren übersandte uns unser korrespondierendes
Mitglied, Herr Oberingenieur C. Brandenbnrg in Szeged in-
teressante Petrefakten von verschiedenen geologischen Horizonten
aus den Gegenden der unteren Donau, und zwar heuer solche
aus jurassischen, cretacischen und jungtertiäreu Schichten.
Die Sendung von Herrn Dr. J. Valentin in Buenos Aires,
Bivalvensteinkerne aus der Pampasfomation von Buenos Aires
enthaltend, der die stratii^rraphische Beschreibung von Dr. Valentin
beilag, hat bisher noch keinen Bearbeiter gefunden.
Herrn Professor Dr. R. Hoernes verdanken wir die Be-
Stinimunir von Fossilien. <lie. von der eiienials Valen tin'schen
Sannulung lierriilirend. ans den triassisi hen erzfiilirenden Kalken
von Put/en und aus dem Devon von l*aßeck, Kiff bei Vellach,
.südlich von Kisenkappel slaiimu u.
Eine wertvolle (labe, sechs große Aquarelle, die Ent-
wicklung von verschiedenai tigen Kolilenflötzen darstellend, ist
uns von Herrn Konsul Dr. Ochsen ins in Marburg zuge-
gangen, von dem aiicli die in den Al>l)ildungen dargestellte
Theorie der Kolileiilluizlnklung auf$restellt worden ist Diese
liebenswürdige <iabe kommt hauptsächlich den Vorträgen über
historische Geologie zu gute.
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— cvn —
Oben gedachten wir schon einer Partie Petrefakten-Taiibate-
Fische unserer Sammlung, die von einem Spezialforscher wissen-
schaftlich bearbeitet werden. So haben auch wieder ausere
Lebacher Fische, diesmal die Pleuracauthiden , einer wissen-
schaftlichen Arbeit, die in unseren Abhandlungen niedergelegt
ist, z. T. als Grundlage gedient („Otto M. Reis, das Skelett
der Plearacantbiden und ihre systematischen Beziehungen").
Ans der von Dr. O. Boettger bearbeiteten eocänoii Fauna
von Pengaron auf Bomeo gingen einige StUcke zum V ergleich
an Herrn Dr. P. G. Krause vom geologischen Reichsmuseum
in Leyden. Herrn Rektor Lienenklaus in Osnabr&ck stellten
wir die Ostracoden des Mainzer* Beckens, soweit sie sich im
Museum befinden, zur Bearbeitung zur Verfügung.
An Herrn Professor H. Engelhardt in Dresden, welcher
die Gfite hat, die große Menge noch nicht bestimmter Tertiär-
pflanzen unserer Sammlung zu determinieren, gingen als erste
Sendung ab die Blattabdrücke aus dem mitteloligocanen Meeres-
thon von Ftörsheim.
Eine Bereicherung unserer cretacischen Fossilien haben
wir durch die Bestimmung der Gaultpetrefakten von Klien und
vom Margarethenkopf hei Feldkirch im Vorarlberg, die uns
Herr Professor Oottfr. Hieben S. J. zusandte, erhalten; als
Gegenleistung konnten wir nämlich die Formen zurückbehalten,
die wir von dort noch nicht besaßen.
Im Tausch hahen wir u. a. vom Greologischen Museum
in Lausanne durch Herrn Professor Renovier eine recht inte-
ressante und wertvolle Sammlung von Fossilien aus allen in der
südwestlichen Schweiz entwickelten Tertiärschichten — vom
Mitteleocän bis zum Oberuiiocän — erlialten: am höchsten
schätzen wir darunter die reiche Samnilun^' von eociinen Fossilien
von den Diablerets, welche die Kocäiifaunen, die wir in dt ii letzten
Jahren ei woilteii iiaben, wesentlich kompleitiei eu. \h\> uäniliehe
g-ilt von einer schonen Tauschsen<lung des Herrn Dr. ThuI
Oppenheim in Charlottenburff aus dem Eocän und Olifj^ocän
des Vicentins lunl Südfrankrt i( Iis. Aus der Kene vier'schen
Sentlung heben wir weiter liervor, daß uns aiis dem jiuifrsten
Kiysch, der un«:;pfjihr unsncm Riipelihun gleichaltrig ist. mit
Chondriten niiinni<rfaciie liitselhafte d'eblMp zukamen: auch die
Pflauzen-Fossüien aus dem Atiuituu waren uns recht erwünscht.
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— cvm —
Durch Ankauf der vorzüglicli erhaltenen Petrefakten aus
den uuteieu Kobk'iizschichten von OberstadtMd in der Eifel
lioffpn wir die marine Fauna des rheinischen Devons aus jener
ZciL allnialilich vollständifr zu erhalten. So fahren wir auch
immer fin t, ^k«•lt'tt('ile von diluvialen Tieren aus den M.>.-.l)aclier
Gruben zu »M wrrhcn und «^ie zu restaurieren, um mit der Zeit
dir so auiierordeutlich iiilt i essante Tierwelt unserer (jiegend aus
der frühen Interglacialzeit im ^luseum veitieten zu liaben.
Abgesehen von der Bestimmunsr der uudelerminiert und
neu in die Samndiinc^ gelan<?ten Petrefakten beschäftigten die
Sektionäre Auderuiiiien in der Anfstellnns- S<i sind u. a. die
canibrischeu Fossilien neu, gesondert von deu silurischeu, auf-
gestellt worden, und die bisher durch norddeutsche Fossilien
vertretenen Horizonte des l'nter-, Mittel- und Oberoligocäus
konnten durch die neuen Erwerbungen, entsprechend der Ten-
denz der Aufstellung der f> rtiären Faunen aus süd- and sild-
osteuropäischen Meeren, Brackwasser- und Slißwasserseen er-
setzt werden.
Die geologisch- paläontologische Sammlung wurde durch
Professur Kinkeliu mehrmals größeren Korporationen in zw'ei-
bis dreistündigem Vortrage demonstriert; so bei der ßS. Ver-
sauunlung deutscher Naturforscher und Arzte im Herbst v. J.
den Mitgliedern der mineralogisch -geologischen Abteilung der-
selben. Bei dieser Gelegenheit widmete die Gesellschaft den
Mitgliedern der Versammhing als wissenschaftliche Gabe die
Abhandlung von Professor Dr. F. Kinkel in, „Über seltene
Fossilien des Senckenbergischen Museums'^. Diese Fossilien
haben dem Veifasser auch Veranlassung gegeben, darttber in
zwei Vorträgen in der geologischen Abteilung der Naturforscher-
Versammlung zu sprechen.^) Die Fährung bei der sich daran
anschließenden Exkursion nach den diluvialen, tertiären nnd
kristallinen Gebilden in der Umgebung von Biebrich-Wiesbaden
hatten Professor Kinkelin und Dr. Schauf flbernommen.
Weitere Demonstrationen der Sammlung sind durch Professor
Kinkel in dem naturwissenschaftlichen Ferienkurse akademisch
gebildeter Lehrer, dem Verein für Geschichte und Altertuins-
*) Siehe . Verhaixlhin^'on jlcrG< >!elUch,lkutscher Nuturforschern. Aerzte.
6H. Yersammliuig zu I runklurt a.M." IL Teil, 1. liälfte, S. 219 ff.
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— CIX —
künde iB HOchst a. M.,') der Gewerkschaft der Holzarbeiter,
der Gewerkschaft der SchBeider, der der Maler und der der
Spengler zu teil geworden.
Daß auch dieses Jahr die Korrespondenz eine ziemlich
lebhafte war, ist schon aus dem hier Berichteten ersichtlich.
Professur Dr. F. Kiukelin.
Professor lir. 0. Boettger.
B. Protokoll -Auszüge.
Samstug; den 7. November i8ü(>.
Vorsitzender: Herr Major Dr. L. v. Heyden.
Der Vorsitzende eröffnet die wissenschaftlichen Sitzaiigen
für den Winter 1890 i)7 mit der Mitteiluii^^. daß Ihre Majestät
»lie Kaiserin Friedrich geruht haben, als Mitj^lied der
Gesellschaft b'iizntreten. Das Interesse, das Ihre Majestät damit
fiir die Naturwissenschaft bekunden, und die hohe Khrp, die
«rVif^ltzeitifr der (-Jesellsehaft erwiesen wiid. sollen uns, so führt
(It^i Hedner aus, ein »Sporn sein, mit (bippelteni Kifer auf dem
bislier einj^eRchlagenen We<^e zur Erfors( liun<i: der Natur und zur
Verbreitung naturwissenschaftliclier Kenntnisse fort/uschreilen.
In den letztvergangenen Monaten hat sich die Zahl finserer
f \v i ? e n M i t g 1 i p d e r nm f Ii n f vermehrt . Der verstorbene
Ur. med. Jolh Peter Hieronymus Pfefferkorn wurde zum
deichen der Dankbarkeit für ein von der Familie in liochherziger
Weise gestiftetes Erb.^tifck S. LXXIV) zum ewisren Mit-
gliede ernannt. Außerdem sind als ewige Mitglieder eingetreten :
der Kais. Persische Generalkonsul Herr Baron L u d w i g A d. von
Liöwenstein, Herr Louis Andr. Bernus und Hen- Friedrich
Jaennicke für sidi nnd seinen am 20. März 1893 belmge-
gangenen Sohn Dr. phil. Wilhelm Jaennicke.
') Die im BedtM dieses Yereim beindlichen (tilavialen SKogetiemete
sind im Smickenbergiachen Hneenm bestimmt worden.
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Der Vorsitzende gedenkt nimmebr der 68. Versammlang
deutscher Naturforscher und Ärzte, die vom 21. — 26.
September zum dritten Male in BVankfnrt tagte, und an deren
Geschäftsfülirung sich die Mitglieder der Senckenbergischen
Uesellschaft in thatkr iftiger Weise beteiligten. Am 20. September
versammelte sich der Vorstand der Naturforscher -VersammlaDg
im Vogelsaale, an demselben Orte, an dem 1825 die ganxe erste
Versammlung ihre Beratungen abhalten konnte.
Am Begrfiflungstage bewillkommte der zweite Direktor
Herr Dr. med. Angust Knoblauch die zahlreich versammelton
Gäste im Namen der wissenschaftlichen Vereine Frankfurts und
überreichte den zu dieser Gelegenheit veröffentlichten Fflhrer
durch das Museum, der auch Jedem Besucher des Museums
zur Verfügung gestellt war. Außerdem waren von wissenschaft-
lichen Arbeiten im Auftrage der Gesellschaft erschienen: von
Herrn Professor Dr. F. Kinkelin eine Abhandlung: „Einige
seltene Fossilien des Senckenbergischen Museums*,
den Besuchern der Paläontologischen Sammlung gewidmet, und
von Herrn Oberlehrer J. Blum eine Schrift: „Die Erfahrungen
mit der ITormolkonservierung", für die Besucher der Aus-
stellung bestimmt Hier in der Ausstellung war die Gesellschalt
durch eine große Kollektion von Formolpräparaten vertreten,
die überhaupt zuerst in unserem Museum darg^tellt worden waren,
nnd die sich der allgemeinen Anerkennung zu erfreuen hatten.
Schließlich legt der Vorsitzende den Berieht 1896 vor.
Er enthält auf 26 Bogen die geschäftlichen Mitteilungen, in
denen unter anderem auch dieCiöuner aus B^raukfurts Bürgerschaft
angefiihrt werden, von deneu in altbewährter Opferbei eit.^cliaft
der Senckenbergischen naturforschendiMi (4esellschait 28,.i50Mark
zur Veriiigmi» gestellt worden siud zum Ankauf der Bibliothek
des in (4eiü vei.sturbenen Professors Carl \ ogt. Als Anhang
behiubiu sich in dieseni ersten Teile die Sektionsberichte und
die Protokolle der wissenschaftlichen Sitzungen. Der zweite,
größere Ttil enthält fiiiif Vorträge uud sieben andere
W is s e n s c Ii a f 1 1 i c Ii e Arbeiten.
Zur Tagesordnung ergreift nunmehr HeiT Protessor Dr.
Möbius das Wort:
Im Sommer dieses .1 aInes wurde der Gesellschaft ein
ebenso schönes als wertvolles Gescheuk zu Teil, nämlich ein
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- CXI —
Band der botanischen AbteiluDg von Hamboldts and Bonplands
berftbmtem Reisewerk, und zwar der, welcher die Mimosen nnd
andere Leguminosen behandelt. (Titel: Mimosees et autres plantes
L^gamineoseB du nonvean continent, recueilUes par MM. Ä. de
Humboldt et Bonpland, dMtes et publikes par Gh. S. Kuntb
avec flgures coloi^ par P. J. F. Tarpin. Paris 1819). Der hohe
Wert des geschenkten Exemplares besteht darin, daß die 60 Tafeln
Originalzeicbnnngen Turpins sind, jede in wunderbar künst-
lerischer Vollendung und mit wissenschaftlicher Genauigkeit anf
feines Velinpapier gemalt und mit der Unterschrift des Künstlers
versehen ; auch der Text ist anf Velinpapier gedruckt, das Ganze
ist ein Ptachtwerk eraten Ranges. Dieses befand sich im Besitz
der hiedgen Familie Pfefferkorn and gehörte zuletzt den Erben
des bekannten Frankfurter Arztes Dr. med. Joh.PeterHieron.
Pfefferkorn, dessen Vater eine der bedeutendsten Samen-
liandluugen Deutschlands in damalifirer Zeit begründet hat,
während er selbst sich um seine ^ aterstadt vielfache \'crdienste
durch seine ärztliche und wissenschaftliche Thüti;j:keit erworben
hatiiiid auch Mitglied unserer Senckenbt rgischen naturforschenden
Gesellscliaft gewesen ist. Die Kiben dieses Mauiies wünschten
nun. (lalj da.s «renannte Prac.iitwt^i k in einer öffentlichen lUbiiothek
Frankfurts der Wissen-rli i It und Kunst erhallen bleibe, und
glaubteu, daß dieser Zweek erreicht sein würde, wenn die für
die Naturwissenschaften liestinmite Bibliuthek der Sencken-
bercrisclien natnrforsehenden Gesellschaft es in Eigentum und
\ I i waiirung nehmen wullte. Herr Senator Dr. von Oven,
eme.s der noch lebenden Mitt^lieder der l'fefterkurn 'sehen
Familie, hatte die (riite. das Werk der iTcseUsehaft anzubieten,
die ein so großartiges Geschenk natürlich mit Freuden entgegen-
nahm nnd es in würdiger Weise zu bewahren versprach. Die
Gescdlschaft suchte ihren Dank dadurch auszudrücken, daß sie.
wie erwähnt, den verstorbenen Dr. Pfefferkorn in die Zahl
ihrer ewigen Mitglieder einreihte ; sie ist aber in besonderer Weise
auch Herrn Senator Dr. von Oven für seine giitige i'bergabe des
Geschenkes zu Danke verpflichtet, um so mehr als derselbe einige
interessante Dokumente, die sich auf das Werk beziehen, dem-
selben beigelegt hat.
Was die Geschichte des Werkes anbetrifft, so ist zunächst
bekannt, daß Alezander yon Humboldt in den Jahren
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— cxn —
1799 — 1804 seine p:ioße amerikaDische Forachungsreise in Be-
gleitung voll Ainu' Boupland unternommen hat. Der letztere,
4 Jahre jiiuger als Humboldt, hatte Medizin und Naturwissen-
schaften, besonders Botanik studiert und war mit seinem spateren
Begleiter in Paris bekannt geworden. Nach der Rückkehr von
der Reise nahm Humboldt seinen Aufenthalt in Paris, um
sieb mit allem Eifer der Verarbeitung der auf der Reise ge-
sammelten Schätze und der Ausarbeitung seines Beisewerkes
hinzugeben. Der Titel des Ganzen lautet : Voyage aux regions
equinoxiales du Nouveau Coutinent fait dans les annees 1799
k 1804 par A. de Humboldt et A. Boupland. Es wachs
heran auf 30 Bände in Folio und Quart nebst 1425 gestochenen,
snm Teil farbigen Tafeln und besteht aus 6 Abteilungen, deren
letzte den botanischen Teil bildet. Diese ist bei weitem die
umfangreichste, sie umfaßt 14 B&nde in 5 Teilen, und als Preis fflr
diese 14 Bände gibt Humboldt selbst 7178 Fr. an. Er selbst
hat nur eine Einleitung zu dem einen Teile ,Noya genera
et species plantarnm n. s. w.** geschrieben. Die Ausarbeitung des
Übrigen wollte er Boupland überlassen. Allein dieser, so sehr
er sich auch auf der Reise durch seine Thatkraft und Tfichtigkeit
erprobt hatte, war nicht recht geeignet fflr andauernde litte-
rarische Th&tigkeit und bat nur die beiden ersten Teile ausge-
führt. Humboldt mußte sich nach einer andern Kraft umsehen
und fand sie in dem damals noch jogendlichen (ilelehrten Karl
Siegismund Kunth, 1788 in Leipzig geboren, Neffen des
hochverehrten Erziehers der Gebrüder Humboldt. Von
Humboldt 1813 nach Paris berufen, widmete er sich bis 1819
gauz der Bearbeitung des botanischen Teiles des großen Beise-
werkes, darunter auch unserer Monographie „Mimosöes et antres
plantes L^gumineuses**. Knnth wurde später Direktor am
botanischen Garten in Berlin und starb daselbst 1850. Wir
verdanken dem Herrn Senator Dr. von Oven auch das Original
des von ivuuth zugleieh im Nanieu Humboldts pescliriebeiien
Vertrags mit dem Verleger in Hinsicht der Ausluluiiug der
MuUügnipliie Uber die Mimosen: der Verleger Avar M. S. Friedr.
Schoell, der damals die Librairie (Ticciiut-Latine-Ailemaude in
Paris leitete. Einen wesentlichen Teil der Monographie bilden
die 60 Tafeln, deren lioher Weil schon gerühmt wurde. Der
Künstler, dessen Uriginaiweik wir hier zu bewundern Gelegen-
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— cxni —
heit haben, Pierre Jean Fran^ois Turpin, 1775 geboren,
war gelehrter Botaniker nnd Pflaozenmaler zogleich. In ersterer
Eigenschaft hat er eine Anzahl botanischer Werke verfaßt nnd
heransgf^geben , darunter auch eine mit 57 Tafeln versehene
Iconographie vögötale (Paris 1841). Als Pflanzenmaler war er
mit Recht sehr geschlitzt und seine VortreSlichkeit wird von
keinem Geringeren als von Goethe selbst gepriesen, der von
ihm sagt, er sei zugleich als einsichtiger Botaniker nnd als
genanester Zeichner sowohl vollendeter Pflanzen als ihrer mikro-
skopischen Anfänge rtthmlichst bekannt, nnd der den Wnnsch
ansspricht, von diesem Künstler seine Lehre von der Metamor-
phose der Pflanzen illustriert zu sehen. (Eine Abschrift der
betreffenden Stellen ans Goethes Werken hat der Geber dem
Geschenke beigelegt).
So ist denn durch das gemeinsame Wirken von hervor-
ragenden Kflnstiem und Gelehrten das Werk zu stände
gekommen, welches wir vor uns haben. Die Turpin 'sehen
Tafeln wurden in Kupfer ^»•estochea und koloriert, und der
Folioband mit Text und Tafeln kostete iirsin ünorlich 400 Francs.
Djis Exemplar mit den Originalen l ui inns, die diiich das
Kopieren des Kupferstechers nicht im geringsten gelitten haben,
und mit dem nur einmal auf Velin gedruckten Text ist s. Z.
dem Kaiser von Österreich für 1850 Dukaten zum Kauf an-
geboten worden, wie aus dem Konzept eines Briefes, freilich
üline J)atuin und Unteischrift . hervorgeht, der gleichfalls
dem Geselieiike beigele^rt wurden ist. Ob es garnicht zum
wirkliclieii Ant,^ebot prek iiiimen oder dieses absrelelint worden
i.st. wKssen wir niclii, t-s (*;eht aber auch daraus hervor, welch
kostbares (-Jesclienk uns ilie I* fe 1 1 e r k o r n 'sehen Krben nnd
speziell Herr iSeuator Dr. von Oven mit dem Werke gemacht
haben
Herr Major Dr. von Heyden macht sodann auf eine
größere Reihe biologischer Objekte aus dem Reiche der
Insekten aufmerksam. Die (tesellschaft verdankt diese schöne
Sammlung, welche schon bei Gelegenheit der letzten Natnr-
forschervei'sammluug die Aufmerksamkeit der Interessenten
auf sich gezogen hat, der Güte des Herrn Georg Speyer.
Znsammengestell t ist sie mit vieler Sorgfalt nnd Sachkenntnis
von Herrn Förster Uericke in Reinerz.
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- CXIV ^
Der Biologie oder Lebensweise und Verwandlnngsgeschichte
der Insekten wird immer noch nicht die ihr gebßhrende Rfick«
sieht gezollt, was zum Teil aach in der Schwierigkeit derliaryen-
erziehnng seinen Grand haben mag. Es h< n&mlicb sehr
schwer den Tieren in der Gefangenschaft das nötige Haß yoq
Feuchtigkeit oder Trockenheit zn geben; entweder gehen die
Zuchten durch Schimmelbildnng zu Grunde, was meistens der
Fall ist, oder sie trocknen ein. Die besten Erfolge hatten von
jeher die Schmetterlingsz&chter. Hier sind auch von den meisten
Arten die Larven, Puppen und Nahrungspflanzen bekannt, nicht
aber bei den anderen Insekten-Ordnungen. Von den so gern und
oft gesammelten Käfern, von denen jetzt gegen 100,000 Arten
beschrieben sein mögen (1876 waren es 77, (XX)), sind von höchstens
einigen tausend Arten die früheren Zustände bekannt, der Best
ist unbekannt und noch zu erforschen; noch schlimmer ist es
in anderen Ordnungen bestellt. Nach einer Richtung hiu ist
eine erfreuliche Ausnahme zu konstatieren. Im Haushalte der
Natur lernte der Mensch selir bald die ihm feindlichen Elemente
kennen ; man bestrebte sich deshalb auch schon frühe diejenigen
Tiere, besonders Insekten, kennen zu leinen, welche dem Land-
wirte uud Forstmaune diucli ihr massenhaftes Auftreten und
ihren Scliaden sich bemerklich machten. Mau stiidieite sie im
Freit'ii, beschrieb sie und gab treffliche Abbildunt^m der Ent-
wicklungsstadien. Es sei nur erinnert an die klassischen Ar-
beiten von Goeze (1731 — 1793), Degeer (1720 — 1778),
R6aumur (1683 — 1757), Rüsel (1705 — 1759) und die aus
neuerer Zeit von Ratzebur*? (geb. 1801), Koßmäßler (geb.
1806), NördlinLMT {g^h. ISlSi. Tasche nb er «r.
Erst der jiui^.slen Zeit war es vorbehalten, dank dem Fort-
schritte in der l'i;ii)aration und in den Konserviernni^smethodeu,
dir I n i*e selbst ;nif/nbe\valiren. Die jj^eehrten Anwesenden sehen
hier ein musterhattes Heispiel; minrc es anrerrend wirken und
der Insekten-Biologie neue Freunde werben !
Nachdem Herr Major von Heyden die in kleinen Kasten
ausgestellten Insekten genauer erklärt hat, demonstriert Herr
Professor Dr. H. R eichen bach an Stelle des Herrn Professor
Dr. F. Richters eine größere Reihe prächtig konservierter
Seetiere, geschenkt von der Zoologischen Station in
Neapel.
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- cxv
Dieses von Herrn Gebeimrat Dohm ins Leben gerufene
nnd in nmstergfiltiger Weise geleitete, von Forschern aller
Nationen vielbenutzte Institut hat in den letzten Jahrzehnten
die Zoologie nnd Botanik mächtig gefördert. Gelten die dort
angestellten Studien auch zunächst der Erforschung der Fauna
und Blora des Mittelmeeres, so sind doch die in den dortigen
mit allen Hilfsmitteln der Wissenschaft ausgestatteten Labora-
torien gewonnenen Resultate von der weitgehendsten allgemeinen
Bedeutung für die verschiedensten Zweige naturwissenschaftlicher
Forschung gewesen.
Mit besoiulereiu Xaclulruck aber ist iiiaii auf der Station in
Xuapel bemüht <z:ewesen, Methoden aujstindig zn machen, um die
zarteil L. beweseu der See so iu Präparaten zu erlialten. dali sie
in jeder Beziehung ein deutliches Bild von den Wesen in leben-
dem Zustande geben. In wie luiiu in Maße dies gelungen, zeigt
die vorliegenile Sauiuilung von Seeliei eii aus allen Ordnungen des
Tierreichs. Die zierlichen Polypenstöckchen, die zarten Quallen,
die wie Olas durchsiclitigeu 8alpen nnd Kielfiißer, die wie Por-
zellan durchscheinenden Ascidien, die farbenprächtigen Seofedern,
Holotuiien und Nacktschnecken, — Alles das ist so vollkoninieu
in Form und Farbe erlialten, daß mau glauben möchte, die
Tiere wären eben erst der Meerestiefe entnommen.
Das Senckenbergische Museum bat <lurch diese Zuwendung
einen ganz hervorragenden, neuen Anziehungspunkt gewonnen.
Samstag^ den 10. Dezember 1896.
V ursitzender: Herr Major Dr. L. v. Heyden.
Der Vorsitzende teilt mit, daß am Ende diese.s Jabi es der
ei-ste Direktor und der erste Sekretär, er und Herr Heinr.
Alten, aus der Direktion auszutreten haben und an ihre Stedle
die Herren Oberlehrer J. Blum und Dr. med. E. Rödiger für
die nächsten zwei Jahre gewählt worden sind.
Der Vorsitzende lenkt hierauf die Aufmerksamkeit der
anwesenden Mitglieder auf die vielen ausgestellten teils ge-
schenkten, teils durch Kauf erworbenen Tiere. Herr Dr. med.
£. Bödiger schenkte 2 schwarze Eichhörnchen nnd ein
sehr schönes Pärchen des Schottenhuhns, Lagopus scoHeus.
Das schwarze Eichhörnchen findet sich mehr im Gebirge nnd
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- CXVI -
in Laubbolzwaldangen ; besonders in Gegenden mit Olreicben
Samen soll die brannrote Färbnng gerne dunkler werden nnd
oft in Scbwarz Übergeben. Das Scbottenhnbn, das die Moore
Großbritanniens, namentlich Schottlands, bevölkert nnd als
Jagdwild sehr geschätzt wird, ist eine Abart des Schneehuhns,
Lagopus layopits, von dem CS sich nnr dadurch unterscheidet,
daß sein Gefieder sich im Winter nicht weiß färbt nnd daß es
branne Schwingen nnd graugefärbte Beine bat.
Von Herrn Paul Spatz in Diemitz hat die Gesellschaft
einige i)iächtige iiordafrikanische Tiere erworben, von denen
eine Bergantilope, Gnxdla kcrelUt nnd eine weiße Gazelle,
Oaxella loderi^ besonders erwähnenswert sind. Sehr schöne
Tiere sind die von der N e u e n Zoologischen Gesellschaft
erhaltenen SchabiHckeiischakal. Qiftis viesomelas, Falb-
katze, Felis man iciilaia , P a 1 iii e n e i c Ii h ör n c h e n , Saums
j)nhf/artnn , M o s c Ii 11 stier, Triujulxs sifutleijanuSy das z 1 e r -
Helle M 0 s c h usb ii e k c h e n, SmolKiym kirkn^ aus Deutsch-
Ostafi'ika u. a. ra. Eine Fischotter, gelbe Varietät, stammt
aus der Lahn bei Limburg; sie lebte etwa ein Jahr im Zoolo-
gischen Garten.
Herr Hofiat Dr. B. Hajren dahier, der siebzehn Jahre
mit kürzeren Uuterbreehnngen als Arzt nnd Naturf<»rscher in den
Tropen gelebt hat. fünfzehn Jahre auf Sumatra und anderthalb
Jahre in Neu-Guinea, macht ei -nge biolugi.sche Mitt» iluii<;en über
den Sunda-Tiger, der ihn oft in seiner nächliichen Ruhe
gestört bat, und weist an dem schönen, von der Neuen Zoolo-
gischen Gesellschaft erworbenen Tiere auf die Merkmale hin,
die diesen Tiger von dem javaui&chen und dem bengalischen
Tiger unterscheiden.
Alsdann hält Herr Hafrat Dr. Hagen seinen ange-
küudigteu Vortrag:
Vorläufige Mitteilungen Uber das Tierleben an der
Astrolabebuclii iu Kaiser- Wilhelmslaud.
Deutseli-Xeufrninea ist ein hübsches, malerisches und ver-
bal tnismäßi<r auch fruchtbares Land. Es ist ein herrlicher
Anblick, wenn man in die Astrolabebucht hineinfährt. Links
in 5 Reihen übereinander das bis zu 2000 Meter hohe FinisteiTO-
gebirge, rechts das niedrige Örtzengebirge. In der Feme
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— cxvn —
zwischen beiden erscheint ein Stück des merkwürdigen Bism&rck'
gebirges. Was diese bis jetzt unerforschten Gebirge an natur-
wissenschaftlichen Schätzen bergen mögen, das entzieht sich
heute noch jeder Vermutung.
Alles, was das Auge ringsum erblickt, Berge, Tbäler und
£bene, das ist bedeckt und überzogen von einer dichten und
schweren Decke üppigen Urwaldes, der hier und da von savannen-
ähnlichen Grrasflächen unterbrocheu wird. Die mannigfachsten
Formen und Arten setzen diesen Urwald zusammen, aber sein
Charakter, wie der der ganzen Flora überhaupt, ist ein fast
rein indomalayischer und bat gar nichts australisches an sich.
Dies ist eine Wirkung und Folge des Klimas. Die Begenzdt
dauert ziemlich lang, von November bis April, dagegen fällt oft
in den trockenen Monaten wochenlang kein Regen. Die meteoro-
logischen Verhältnisse sind ziemlich verwickelt und wirken oft
sehr lokal; die Astrolabebucht ist z. B. ganz den Wirkungen
des NW-Monsuns ausgesetzt, während das Land weiter nach
Osten anter der Herrschaft des SO-Passates steht.
Das Pflanzen- and Tierleben konzentriert sich fast ans-
schliefilich auf die Regenzeit.
Die Tierwelt von Neuguinea, namentlich die Säagetier-
weit, macht einen höchst archaistischen Eindruck. Wir werden
hier plötzlich um Hunderttausende, vielleicht Millionen von
Jahren in eine sehr frühe Entwicklangsepoche unserer Erde
zurDckversetzt and sehen in den dortigen Benteltieren noch
sozusagen die Ur- und Stammeltern unserer heutigen Säugetier-
welt leibhaftig und lebendig herumlaufen, Formen, die wir in
Europa nur noch in Versteinerungen finden. Diese altehrwUrdlge
Siiuf?etierfauna ist aber infolge unserer Naturgesetze und der
veränderten äußeren liebensbediugungen im Ab- und Aussterben
begriffen, wie vlurch die große Arten- und Individuen - Armut
bewiesen wird. Mit der durch uns jetzt begunueuen Aufschliel.'.uug
und Kultur der Insel wird der Unterarang der alten und das
Entstehen einer neuen Fauna durch künstliche oder natiulielie
Einwanderung in rai)ider Weise bep:iinsti«:t. Die Vorläufer der
neuen Fauna, die TMoniere suzusa^rtMi, haben sich in Gestalt von
Ratten und Mäusen schon einfzefunden.
An wilden Säufi:etieren wurden nur 1'2 Arten, daruntt;r
b Beuteltiere, erbeutet, eine überaus grolle Arteuarmut gegen
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— cxvni —
Sumatra zum Beispiel, wo Redner früher 66 Arten gefunden
hatte. In den Neuguinea -Wäldern da lärmen keine Affen, da
schleicht kein Ti|j:er oder Pantlier, da schreit kein Hiisch.
trompetet kein Elephant und brüllt kein Bär. Die Wälder
wind* 11 >L.hweigend und stumm daliegen, wenn nicht die Papa-
geien wären, welche in großtun Finnen von Hunderten, ja
nahe Tausenden das Land durclizieiien und allein einen größeren
Lärm verursachen, als die oheugeuanuten Säugetiere zusammen-
genommen.
Von Vögeln wurden im ganzen 140 Arten crhentet, doch
ist Redner der Meinung, daß er kaum zwei Drittel aller dort
vorkommenden Formen erhalten hat.
Die Familien der Tauben und Papageien haben sich
auf Kosten der anderen außerordentlich entwickelt; diese beiden
allein betrageu den vierten Teil der ganzen dortigen Vogelwelt
Bemerkenswerte Vögel sind außer den vorgenannten nock
der Kasuar, der Rhinocerosvogel , zwei Busckhähner,
und die wnnderbaren, aus.schließlich aut Neuguinea and seinen
Nachharinseln lebenden Paradiesvögel, von denen Redner
meint, es sei wolil ein Jahr Malaria weit, di( ^e Prachtjuwelen
der Vogelwelt in ihrer Freikeit in den Urwäldern bewandern
za dftrfeD.
Von Scblangen wurden 11 Arten gefunden, daranter
eine giftige, nämlick die bekannte Todesotter von Australien.
Aaßerdem sind erwähnenswert die große Seescbild'
k r 5 1 e nnd der abenteaerlich gestaltete Hammerkai, welcker
gegen 14 FnB lang wird. Beide sind in den dortigen Heeren
nickt selten^ und der Hammerhai scheint sick sogar die Astrolabe-
backt za seiner ansschliefilicken Domäne erwählt zn kaben.
Endlick bespricht Redner nock seine Lieblinge, die In-
sekten, speziell die Sckmetterlinge, die aber aaf Nea-
gninea ebenfalls nicht in der großen Artenzakl vorkommen wie
auf Sumatra. Dafür schillern aber die meisten in einer gani
wnnderbaren Farbenprackt nnd sind oft von bedeatender Größe,
so z. B. die ganz aaßerordentlich schdne OmithopUra schönbergi
oder paradisea, eine der merkwürdigsten lepidopterologiscken
Entdeckungen der letzten Jahre.
Zum Scklusse bedauert Redner, daß es ihm in den IVt Jakren
seines Aofentbalts aaf Neuguinea nickt vergönnt gewesen ist,
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— CXIX —
ein vollständigeres Bild der dortigen Fauna zasammenzubringen.
Seine außerordentlich angestrengte Berufsthätigkeit als Arzt und
eine fast ein Jahr andauernde Malaria-Erkranknng haben ihn
daran verhindert.
Die anwesenden Mitglieder folgen den interessanten Mt-
teilnngen mit lebhaftem Interesse, und der Vorsitzende dankt
dem Redner auf das wärmste für den schönen Vortrag.
Samstag, den 9. Januar 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
Der Vorsitzende begrttßt die Versammlung zum Beginne
der wissenschaftlichen Sitzungen im neuen Jahre und dräckt
dabei den Wunsch aus, daß das Jahr 1897, das achtzigste
Stiftuttgsjahr der Senckenbergischen naturforschenden Gesell«
Schaft, sich würdig seinen Vorgängern anreihen möge. Als eine
gute Vorbedeutung erachtet es der Vorsitzende, daß der treue
Freund der Gesellschaft, Herr Geheimer Regierungsrat Professor
Rein aus Bonn, den Beigen der diesjährigen Vorträge eröffnet,
und er dankt ihm im Namen der Gesellschaft fttr die bereitwillige
Übernahme des heutigen Vortrages.
Alsdann predenkt der Vorsitzende des heinigt'i^angenen
korrespondierendei) Mitgliedes Geh. Hofrat Professor Dr. August
Streng in (ließen, eines gebuieuen Frankturleis. Er starb
am 7. Januar d. J, im Alter von 67 JaliK u. Die anwesenden
Mitglieder erheben sicli zur Khruiig des \ erblichenen von iiiren
Silzen.
Hierauf hält Herr Geh. Regierungsrat Professor J. Kein
seinen angekuadigten Vortrag
Über die englische Eunsttöpferei.
Redner leitet den Vortrag ungefähr mit folgenden Worten
ein :
K.S giebt keinen Zweig des ensflischeij Kuu.■^ti^ewerbes von
gleicher Bedeutung wie di»^ Kunst t(>i)ft rpi, kein anderes Land,
in welchem alle Gi-nndlMMlint^nngen fiir eine gedeiidiciie Knt-
wicklunj^ dersell)en so giiusli<( gewesen und so verwertet worden
sind wie England. Dasselbe besitzt einen großen Reichtum
an Robmaterialieu fttr alle Zweige der keramischen Plastik, vom
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— cxx —
feinsten Porzellanthon bis zum gemeinen Lelim. Es hat in seirtf^n
vortrefflichen öteinkohlen ein sehr biliif^es Brennmaterial zur
Hand und unter seiner Bevölkerung viele geschickte und er-
fahrene Arbeiter, dazu nicht wenige Künstler, welche in den
Schulen von Josiah Wedgwood, Herbert Minton und
Henry Doulton herangereift sind. Endlich fehlt es ihra nicht
aB einer reichen Gesellschaftsklasse mit geläutertem Geschmack
und Kunstverständnis, die anch hohe Preise nicht scheut, um
keramische Kunstwerke zn erwerben und so Künstler und Unter-
nehmer anzuspornen. Das sind die Grundlagen, auf welchen
Englands Kunsttöpferei sich ohne staatliche Hilfe entwickelt
und auf diejenige aller andern christlichen Länder einen mehr
oder weniger großen Einfluß geübt hat. Die Thonwarenindustrie
Englands deckt nicht bloß fast den ganzen einheimischen Be-
darf, sondern fuhrt auch bedeutende Mengen ihrer Erzeugnisse
aus. Der darchschnittlicbe Wert dieser Ausfuhr während der
letzten 10 Jahre betrug über zwei Millionen Pfund Sterling.
Der Vortragende weist dann darauf hin, wie er im vorigen
Jahre bestrebt gewesen sei, an der nämlichen Stelle die Vor^
kommnisse der wichtigsten Rohmaterialien für diese Industrie
und ihre Verwertung zu erläuterUi während es heute seine Ab-
sicht sei, seine ZnhOrer mit der Entwicklung und den Leistungen
der englischen Thonwarenindnstrie oder Keramik näher bekannt
zn machen und sie im Geiste nach den Hauptsitzen derselben
zn fahren.
Alle Erzeugnisse der Keramik zerfallen in zwei große
Klassen, nämlich poröse und dichte Thonwaren. Erstere
kleben an der Zunge, saugen Wasser ein, haben einen matten,
erdigen Bruch und meist dnen gefärbten Scherben. Man brennt
sie bei geringerer Hitze und in kürzerer Zeit als die andern.
Dichte Thouwaren saugen kein Wasser auf und kleben deshalb
nicht an der Zunge. Sie haben einen glänzenden, muscheligen
Bruch, sind hellklingend und teihveisc hart, datj sif am Stahl
Feuer geben. Infolge der Beschaffenheit der Masse, aus der
sie gebildet und bei gröljercr Hitze gebrannt werden, werden
sie zum Teil teigig weich, so daß während des Brennens die
Masse zusammensintert oder verfrittet. Alle porösen Thonwaren
benennt man wohl nach englischer Weise mit dem Namen
Irdenware (Eartheu wäre). Der Ausdruck umfaßt dann alle
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— CXXI
Thongebttde mit erdigem Brach, die Ziegelsteine, Terracotten,
Majoltca, ot^in&re nnd feine Fayence, welch letztere whr Jetet
gewöhnlich Steingut nennen. Die dichten Produkte der Keramik
unterscheidet man in Porzellan und Steinzeng. Porzellan
ist durchscheinend, Steinzeng undurchsichtig oder bei reinerem
Scherben nur an den Kanten durchscheinend. Zum Porzellan
und Steingut^ als den beiden feinsten Arten Thonwaren beider
großen Klassen, werden in der Regel dieselben, sich mehr oder
weniger weiß brennenden Tbone und Quarze angewandt, nur
in verschiedenem Mischungsverhältnis, auch ist die beim Brennen
oder Backen derselben angewandte Hitze verschieden. Alle
Thonwaren sind nach dem ersten oder Hauptbrande an der
Oberfläche rauh und ohne Glanz. Man nennt sie in diesem
Zustande sonderbarerweise gleich dem zweimal gebackenen
Brod Biscnlt. Um diejenigen der ersten Klasse wasserdicht ^
und alle mehr oder weniger glatt und glänzend zu machen, be-
kommen sie einen Begufi mit einer trüben, schlammartigen
Flüssigkeit, die nach dem Aaf brennen eine glasige Decke bildet,
die Glasur, und mit dem Körper oder Sclierben in der Farbe
übereinstimmt oder davon abweicht. Die meisten Glasuren sind
undurclisiehtig:, darunter am bekanntesten die weiße Zinn-
glasur oder das ZuiiuMuaille. Durchsicbtige Glasnreti .^ind
die Feldspatglasur auf Porzellan und Steingut und die Siüz-
giasar, welche man immer auf Steiuiieug anwendet und schon
beim Hauptbrande dadurch erzielt, daß mau während der liot-
glQhhitze Kochsalz in den Ofen wirft.
Beim Bemalen der 'I'hunwaren nnterst-iieidet man eine
Dekoration uiiter und eine Dekoration auf eib'r Uber der
Glasur. Sell)stverstäudlich ist er.*^tere nur bei dun'hsi(d»tigen
Glasuren anwendbar. Daß auch die Farben jrleich der Glasur
aufgebrannt werden müssen, ist selbstverständlicli.
Prufessor Hein ?^eht dann zu einir kurzen Aufzählung
der hervorragendsten Ertindungen und Entdeckungen auf kerami-
schem Gebiete während des 18. Jalirhunderts über und kommt
so zur (^ueen's Ware, dem heutigen harten, weißen Steingut
und seinem Erfinder, dem genialen Josiah Wedgwood, dem
Großvater von Charles Darwin. Er beschreibt die Kunst-
töpferei in den ^Potteries** am oberen Trent in Xorth-Stafford-
sbire, wendet sich dann in das Thal des mittleren Severn, zu
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— cxxn —
der Kerftmik von Coalbrook Dale nnd von Worcester.
Zaletzt schOdert er die LeiBtangeii von HenryDoulton, dem
heutigen Fttrsten auter den englischen Töpfern, der in 5 Fabriken
mit 6000 Arbeitern fast alle Zweige der keramiscben Kunst und
Industrie in den Bereich seiner Tb&tigkeit gezogen hat Seine
Kunstprodnkte ans Steinzeng und Terracotta zumal, welche ans
der großen Faktorei zu Lambeth- London hervorgehen, ftber-
treffen an Originalität und künstlerischer Gestaltung und Ans-
schmflckung Alles, was anderwärts in diesen Zweigen der
Knnsttdpferei geleistet wird.
Samstag^ den 20. Februar 1897.
Vorsitzender : Herr Dr . A. K n o b 1 a u c h.
Der Vorsitzende gedenkt mit warmen Worten des am
16. (1. M. im dreiundachtzigsten Lebensjalire verschiedenen Herrn
Paul August Kessel meyer, an dessen Sarg er gestern im
Xanien der Gesellschaft einen Lorbeerkranz niedergelegt hat.
Friihe schon zeigte Ivesselmeyer ein lebhaftes Interesse für die
ihn umgebende Natiu. Durch öfteren Anf*'nthalt in fremden
Ländern, wohin ihn sein Beruf als Kiuiiiiiaiiii führte, sowie
durch Verkclii- mit beileuteuileu Gelehrten erweiterte sich sein
(Gesichtskreis uusl vermehrte sich sein Wissenseifer. Besonders
fesselten und beschäftiu'ten ihn jene Feuerkugeln, die zuweilen
auf unst re Krde niedei lallen, die Meteore. N;u'li j;ilireliin<:(in
.Studiuni. tleiliigeni Sammeln. Beobachten und Nachdenken ver-
ölTtMitlielitr t-r im III, liandc dei' Abhauillunireu der JSeuckenbei-fri-
srhru ( Jfsi llsclialL eint' iinifangreiche .XrluMt „t^berden ürspruncr
der Metei)rsteine". Spitter war die best lireibende Botanik sein
Hauptarbeitsbdd. Seine reichen Saninilun<ren, Meteoriten, Petre-
fakten. .Mineralien und Heil)ai-. elienso auch seine wertvolle
Fachlitieratur, hat er im Laufe der letzten Jahre der Seucken-
bei"gischen (tesellschaft überwiesen. Ks ist anzuerkennen, daß
er, als seine Kiiiffe nachlieOn, sich von seineu Sammlungen
die er mit vieler Mühe zusammengebracht hatte, trennte und
so bei LeVizeiteu dafür sorgte, daß sie auch fernerhin in den
Dienst der W isseuschaft gestellt wurden. Kerner gedenkt der
Vorsitzende der am 18. d.M. heiujgegangenen langjährigen Mit-
glieder, der Herren Philipp Bernhard Bonn und Ludwig
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— cxxm —
Vogt. Die anwesenden Mitglieder erhellen sich zur £hrang
der Verstorbenen von ihren Sitzen.
Der Vorsitzende begrüßt hierauf das korrespondierende Mit^
glied, Herrn Dr. A. Voeltzko w aas Berlin, der heute der Seneken-
bergischen Gesellschaft über Madagaskar, woselbst er zum Zwecke
zoologischer Studien sich sieben Jahre aufgehalten hat, zu be-
richten die Freundlichkeit haben wird. Herr Dr. Voeltzko w
ist den Mitgliedern der Gesellschaft wohl bekannt ans einem
Aufsatze im Bericht 1893: „Tägliches Leben eines Sammlers und
Forschers auf Exkursionen in den Tropen Viele wertrolle
madagassische Naturalien des Museums sind Herrn Dr. Voeltzkow
zu verdanken, unter anderem seine ganze Ausbeute an Batrachiem
und Reptilien. Die vier großen, seltenen, lebenden Schildkröten
in dem Zoologischen Galten bat er selbst von der Insel Aldabra
geholt und sie der Seuckeubergiscben Gesellschaft geschickt.
Herr Dr. A. Voeltzkow hält nunmehr seinen angekündigten
Vortrag:
Madagaskar, das Land und seine Bewohner.
Redner fülnt ungefähr Folgendes aus:
Madagaskar ist viel größer, als man sich für gewöhnlich
vorstellt, da es eine gi i.te Länge von 211 geographischen Meilen
Ulla eine iiiitthTe Breite von 400 KiluiiiettTii hat. Der Flächen-
inhalt übersteigt den des Deut.schen Kelches um etwn 50,000
Quadrat-Kilometer. Man unterscheitiet den KüsU'ii>iitiiii , der
im Westen sicli zu weiten Kbenen ausbreitet und eine Hochlands-
region von 3— äüOU Faß Krheliunf? über dem Meere uiii Gebirgs-
zügen bis zu 9000 Fuß und mein im Innern. Im Osten fällt
das Plateau mauerartifj ab, während fs im Westen sich terrassen-
förmig senkt. Der Ostabhang empfängt durch die Passate gr(»lie
Feuchtigkeit, und man findet hier den Urwald in höchster Aus-
bildung, während die Westküste trocken und odc ist.
In der Bevölkerung kann man zwei f^roße Gruppen unter-
scheiden, die scharf voneinander gesrliieden sind: die Hova,
welche echte Malayen sind und das Hoclij)latpau von Imrrinn
bewohnen, und die Sakalava, afrikanische Stämme, welclie die
Westküste in Besitz haben. Trotz der Kassenverschiedenheit
herrscht eine gemeinsame Sprache auf der Insel. Die herrschende
Kasse ist die malayische; sie besteht aus den Hova, denen
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— CXXIV —
augenblicklich etwa die Hälfte der Insel tributpflichtig ist. Die
Hova haben eine gelbliche Hautfarbe und ähneln den Javaneo,
manchmal auch den Südeuropäern. Man unterscheidet drei
Kasten, don Adel, die eigentlichen Hoya und die Sklaven.
Das Heer zerfällt in 16 Ehren, von denen der gemeine
Soldat eine und der Premierminister 16 hat. Sold wird nicht
gezahlt; überhaupt sind sämtliche Beamte unbesoldet, und jeder
muß sich selbst durchzubnngen suchen. Deshalb ist Falschheit
und Bestechlichkeit die Regel; außerdem kann die Regierung
jeden Bürger jederzeit zur unentgeltlichen Regierungsarbeit,
^Fanarapoana", heranziehen, wodurch jeder ITortschritt gebindert
wird. Die Befehle durch das Land werden durch besondere
Boten, Simandtt genannt, befördert, die 2. B. eine Strecke von
300 Kilometern in 4 Tagen zurücklegen.
Die Tracht der Hova bestand früher aus Lendentucb und
Umschlagetuch, wird aber jetzt schon vielfach von der europä-
ischen verdrängt. Die Hovafrauen haben glänzend schwarzes,
straffes Haar und tragen dasselbe häufig in zwei langen ZOpfen
herabhängend. Während der Trauerzeit mnfi das Haar aufgelöst
und über die Schultern herabhängend getragen werden. Die
Hova sind Christen, jedoch wohl mehr, weil die Begiernng
christlich ist, als ans innerlicher Überzeugung. Redner geht
dann des Näheren anf die Städte der Hova, den Bau der Häuser
u. s. w. ein. Die Hova sind sehr musikalisch nnd bedienen sich
einer eigentümlichen Bambusguitarre, der Valiha. Es wird
nämlich zwischen zwei Interuodien eines Bambus mit einem
scharfen Messer aus der Oberfläche des Rohres eine Anzahl von
Raiten losgi K).si und durcli Stejre straff gespannt, während das Rohr
als Resonanzboden dient. Redner erläutert darauf die StrafiMi,
die sehr ;:r;iiu>^ani sind, mit einigen Bt ispitli'U und ^riebt dann
eiue J>(:hilderunir des «rri'ijtt'u B'estes der Hova. des Fandroana.
DaiuLit fuljg't eiue Scliilderung der Westküste. Die Bewohner
derselben sind die Sakalava, au die Kafferstänime Südafrikas
erinnernd, »Innkelhraiin srefärbt mit kraust-ai üaar. Die Sakalava
sind zum Teil noch unalihänuii!;. Jedoch haben an manchen
Orten die Unva .Miiiiar.^latiuui'ii aiiirele^rt und bcliei r.^chen große
])ijlrikte. (hi sie <rt'\vnßt liahm. sirli (h'r Keliquieu der Sakalava
zn beniächti^^^n. peLreit deren Besitzer es verboten ist, et\va.s
eiudseliges zu unteruehmeu. Die Sakalava sind nämlich ioixht-
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^ cxxv ^
bar aberglftnbisch. Ihre Religion ist Reliqnlenrerehrung. Be-
sonders ausgeprägt ist ihr Glaube an die Kraft von Fetischen,
Odis genannt Redner geht dann des Näheren auf die ver-
schiedenen Odis ein. Ebenso sind Gottesurt«Mle im Gebrauch,
von denen das Tangenaordal erwähnt wird. Die Kleidiiii^^ und
Tracht wird ausführlich iK^schricbcii. liesomlere Kivvälmuug
findet die vei*schiedene Ant»idiiuug des Haupthaares.
Die Frau nimmt eine untergeordnete Stellung ein; die
Sittlichkeit ist doshalb lax und Vielweiberei häufig. Häuser,
Ortscliafteu, Nahrung-. Vit lizucht finden hierauf ihre Hesprechung.
Außer diesen \'ulkern hudoii wir als Handeltreibende Indier
von Bombay und Cutch, Arabt r und Suwaheli von Ostafrika,
die den Haft nstädten der Westküste ein mohammedanisches
Gepräge aufdrücken.
Das Reisen wird erschwert durch den Mangel an l)ar* in
Geld, und man muß deshalb rine >rengp vprschitMleiier Tausch-
artikel mit sich führen. Es hat sich iu Madagaskar das Reisen
in Palankin ausgebildet, weiches Filanzana genannt und genau
beschrieben wird. In den Hovadistrikten gilt als Zahlungs-
mittel der Fünffrankenthaler, eine kleinere Münze giebt es nicht,
diese muß durch Zerhacken der Fiinf frankstücke hergestellt
werden. Die kleineren Beträge werden dann vermittelst einer
Wage abgewogen.
Redner giebt endlich eine kurze Ubersicht über die Fauna,
die dadurcii ausgezeichnet ist, daß große Raubtiere und giftige
Schlangen fehlen. Die merkwürdigste Form der Insel ist der
Aepyornis, ein Riesenstrauß, der Eier von 80 cm Durchmesser
gelegt hat, mit einem Rauminhalt von 150 Hühnereiern, und
dessen Eier wahrscheinlich die Veranlassung zum Märchen vom
Vogel Rok gegeben haben.
Von der Flora ist besonders bemerkenswert die Bafiapalme,
das Bambusrohr and der Banm der Reisenden.
Kunstfertigkeiten sind sehr ausgeprägt, die Frauen zeichnen
sich ans in der Herstellung feiner Webereien, Flechtarbeiten u.s. w.
Schmiedearbeiten von kunstvoller Ausfährung findet man be-
sonders im Süden. Angebaut werden Reis, Zuckerrohr, Kaffee,
Kakao, Vanille, Gewttrze, Bananen, Hanf, Baumwolle, Tabak,
Gemttse nnd vieles andere. Die Gebirge sind reich an Erzen,
die Wälder enthalten köstliches Bauholz.
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Madagaskars EHma ist nicht so schlecht als iQr gewöhnlich
angegeben wird. Die Temperatar an der Kliste betii^ gegen
28—30 Grad Celsius, während auf dem Plateau eine mittlere
Jahrestemperatur von 16 GmA herrscht. Fieber giebt es natfir-
lieh hier auch, jedoch fehlen die schweren perniciösen Fieber,
wie sie in Ostafrika hftufig sind. Voraussetzung ffir einen
längeren Aufenthalt ist natörlich eine verständige Lebensweise
und die Vermeidung aller Ausschweifungen. Redner schließt
mit dem Bemerken, daß Madagaskar einen wertvollen Besitz
darstellt; jedoch befindet sich der Handel nicht, wie man denken
sollte, in franzosischen Händen, sondein fast gänzlich in den
Händen deutscher Hänser.
Eine große Anzahl von Origiualphotogi aphien, Modellen und
ethnographischen Gegenständen illustrieren den ungemein interes-
santen Vortrag, für den dem Redner reicher Beifall gezollt wird.
Samstag, den 0. März 1897.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
Der Voi*sitzen(le bemerkt, aiiscliließeiul an das verlesene
Piutukoll, daß der am 10. Februar d. J. verstorbene Herr P. A.
Kesselmeyer testamentarisch der Gfscllseliatt die mv Kr-
wcilMinß: der ewigen M itffliedscli;if t erfor(ieiliche Siirame
ziif^t'wi.'seii liat, Der NaiiK; Kesst'lmever wird daher auch
kimftighiu in dem „Bericht'' aufgeführt und außerdem auf
der Marmortafel am Eingänge iu das Museum eingegraben
werden.
Aus einem Tjppfat des sei. Herrn IMiiliiii) Bernhard
Bonn, «iestorben am 18. Februar, wurden der Gesellschaft
d r e i h n n d e r t Mark übergehen. Solche Roweise der Anhäng-
lichkeit au die Gesellschaft sind ihr eiu Spoin, auf dem von
ihi- seit achtzig Jahren verfolgteu Wege rüstig vorwärts zu
schreiten.
Herr Professor Dr. Laubenheimer spricht hierauf über
Nitragin,
ein Mittel, durch dessen Anwendung man unter gewissen Be-
dingungen den Ernteertrag der Felder außerordentlich zu steigern
vermag. Der Vortragende knüpft an die bekannte Thatsache
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— CXXVII -
an, daß man dem Ackerboden diejenigen Stoffe wieder eraetzen
muß, welche ihm durch die Bepflanznng nnd Aberntung entzogen
Warden, wenn man in der Folge an! eine gfinstige Erote rechnen
will. Unter diesen, dem Boden wieder zuzufahrenden Stoffen
ist von ganz besonderer Wichtigkeit der Stickstoff, der in drei
Formen zur Verf&gung steht, 1. als atmosphärischer Stickstoff,
2. in Form von Ammoniaksalzen, resp. Ammoniak entwickelnden
Prodakten (Stalldftnger etc.) nnd 3. in Form von salpetersauren
Salzen. Leider besitzen die wichtigsten unserer Ackerpflanzen,
wie namentlich die Getreidearten, nicht die Fähigkeit, den
Stickstoff der Atmosphäre zu assimilieren nnd erfordern für ihr
Wachstum, daß ihnen Ammoniak enthaltende oder liefernde
Substanzen (Stalldünger etc.) oder salpetersaure Salze (Nitrate)
zugeführt werden, wobei zu bemerken ist. daß die Pflanzen
wahrscheinlich auch das Ammoniak niclit direkt zu verwenden
vermögen, daß vielmehr tr^it eine Umwaiulliiug des Ammoniaks
in Salpetersäure Salze durch die im Boden enthaltenen „Nitri-
likationsbakterien" vorausgehen muß; da diese Umwandlung
Zeit erfurdirt, bringt man die Aniinoniak-Maierialien schon im
Si»aiherbst auf die B^elder, während die DiuiLnuifT mit Salpeter
im Friilijahr vijrgeiioininen werden kann. Im (ie^M-nsatze zu
den Ijctrcidearten und den sonstigen Kuiturgewncli>eu veruiötrt'U
nnn die Legumiiiü>eu (Erbse. Bohne, Wicke. K'le.-. Ijipiue. Seia-
della etc.) unter den gleich näher zii pnizisiereudeu Bedingungen
den St u k Stoff der Luft zu assimilieren und gedeihen d ie.se
Pflanzen deshalb auch, ohne daß man die betrerteiid» n FeMer
mit Ammouiaksalzen, Stalidfniger oder Salpeter (iiiugt. .Mau
bezeichnet deshalb die Leuuniinoseii als ^SticksLoiysauiinler" iin
Gegensatz zu den „stickstotizehrenden" Getreidearten und anderen
Kiilturptlanzeu. Der Landwirt hat aus diesen Thatsachen schon
litng.st die praktische Konsequenz gezogeu, daß man durch
Vermittelung der Leguminosen den Stickstoft der Luft für
die Getreidepflanzen etc. nutzbar maelien kann, indem man das
Feld zun&chst mit einer ins Kraut wachsenden Ijeguminose
(Lupine, Seradella, Wicke etc.) bestellt, vor dem Ausreifen,
also die noch grünen Pflanzen, unterpflügt und durch diese
„Gründüngung" nun der jetzt auf das Feld gesäten (letreideart
die durch die Legnminose angesammelten Stickstoff Verbindung
zu gute kommen l&ßt, da bei der Yermoderung der unterge^
— cxxvni —
pflflgteD Legaminose der Stickstoff in einer für die Getreideart
branehbaren Form auftritt. Man spart auf diese Weise für
die Getreidearten die sonst notwendigen, schwer ins Gewicht
fallenden Ausgaben ffir Ammoniaksalze, Stalldünger oder Sal-
peter und die Erkenntnis dieser Thatsache ist Äir die Land-
wirtschaft yon epochemachender Bedeutung geworden. Man
erkennt Jedoch sofort, daß das Gelingen der Operation zunftcbst
davon abhängig ist, daß die als „Zwischenfracht* dienende Le-
guminose auf dem betreffenden Felde auch wirklich gut gedeiht.
Nun hat man leider die Erfahrung machen müssen, daß dies
nicht immer der Fall ist, daß sogar mitunter der Versuch,
Leguminosen anzubauen, gänzlich mißglückt. Es würde
zu weit führen, auf die Geschichte der auf die Ergrftndung der
Ursache dieser Differenzen bezüglichen Forschungen n&her ein-
zugehen, und es sei hier nur konstatiert, daß die Beobachtungen
und Forschimgen von Schultz-Lupitz, Hellriegel und
Beyerinck zu dem Resultat o^eflihrt haben, daß das Gedeihen
der Leguminosen abhängiL'^ ist von der Anwesenheit
gewisser Bakterien, durch deren A'ermittlung er^t der
Stickstürt" der Luft für die Legumiuusepilaii/.e nutzbar gemacht,
wird. Diese Bakterien, von Beyerinck als BdcKlus rmiirHola
bezeichnet, wandern aus dem Boden durch die Wurzellui.ire etc.
in die Wurzel ein, veranlassen durt an der Infektiousstelle die
liiklinii^ kleinerer oder größerer kuollenartiger Auswüchse, nehmen
in diesen „Wurzelknöllrlien" eigentiiniliehe Form- und Größen-
verhiiltnisse an (Baktfroiden), nelmu-u aus der den Ackerboden
durchdrinirtMKh'i» I>uft den ►Stickstoff auf, führen ihn in L'"eeigneter
Uniwandlujigstorm der Pflanze zu und veranlassen ein aulier-
ordentlich üpfn'ijvs' Wachstum, wenn es der Ptianze sonst nicht
an den übrigen nr^ti-j-nü XahrstoffL'n fehlt. Man sieht nun so-
fort, daß das ganze Uruudiiugungsverfahreu in Bezug auf den Er-
folg abliän<rig davon ist, daß in dem Boden die notigen „Wurzel-
bakterien" vorhanden s-ind, durch welche erst ein Gedeihen der als
Zwischenfrucht zum Zwecke der Gründüngung gebauten Legumi-
uose ermöglicht wird. Nun enthält aber nicht jeder Boden die
„Wurzelbakterieu", wenigstens nicht immer in der genügenden
Menge, und so erklären sich (bei sonst gleichen Verhältnissen)
die oft erzielten Mißerfolge bei dem Anbau von Leguminosen.
£s gebührt nun den Herreu Gek Kath Nobbe und Dr. Uiltner
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CXXJX —
das Verdienst, unter Würdigung dieser Verhältnisse ein ein-
faches Mittel angegeben zu haben, wie man diesem Mißstande
begegnen kann. Es lassen sich nämlich die „ Wurzelbakterien "
auf Gelatine rein kultivieren, und wenn man auf Gelatine
unter den in der Bakteriologie üblichen Kautelen eine kleine
Menge der AVurzelbakterien bringt, so vermehren sich diese
rasch und es überzieht sich die Oberfläche der Gelatine mit
einer weißlichen schleimigen Masse, in der man unter dem
Mikroskop die einzelnen Bakterien als länglichovale Gebilde er-
kennt. Verflüssigt man eine solche ,Reinknltar'', wie sie von
den Höchster Farbwerken unter dem Namen .Nitragin" auf
Veranlassung der Herren Nobbe und Hiltner in den Handel
gebracht wird, durch gelindes Erwärmen, läßt die Masse in
einer geeigneten Menge Wasser sich verteilen und trägt in dieses
Wasser die Leguminosesamen ein, so bleiben auf der Oberfläche
der Samen sahireiche Warzelbakteden haften, und wenn man
dann diese infizierten (geimpften] Samen (eventuell nach Zusatz
von Erde zur Bindung von etwa fiberschfissigem Wasser) aussät,
so findet die auskeimende Wurzel sofort in ihrer Umgebung die
für die Entwicklung der Pflanze nötigen Bakterien vor. Ver-
gleichende Verauche mit geimpften und nicht geimpften Samen
haben zu ganz ausgezeichneten Resultaten geführt und die hohe
Bedeutung dieser Methode erwiesen. Ganz selbstverständlich
aber wird man da, wo der Boden die betr. Bakterien schon in
überscbftssiger Menge enthält, eine Vermehrung der Ernte
durch Anwendung von Nitragin nicht erzielen, denn die Ver-
mehrung eines nicht zur Wirkung gelangenden Überschusses
ist zwecklos ; aber da, wo im Boden keine oder nur ungenügende
Mengen der Bakterien vorliaiuleii sind, wird das EnitL-erträgnis
durch Verwendung des Nitra<rins das vielfache sein, resp. es
wird unter Umständen der Anbau vuu Leguminosen durch das
Nitragin iiberliaupt erst ermöglicht.
Wenn Schult z- Lnpitz früher von dem Stickstoff sagte:
„Ihn zu fassen, ihn zu belienschen, das ist die Aufgabe; ihn
zu Rate zu halten, darin liegt die ökoiKiniie; seine Quelle,
die unerschöpflich fließt, sich dienstbar zu niaclien. das ist es,
was Vermögen scliatft", so ist jetzt durch die wissenscliaflliche
Forschung und die Aufkläruu;^ des Sachverhaltes die Mb^iliclikeit
gegeben dieses Ziel zu eneicheu durch richtige Anwendung
9
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— cxxx —
derjenigen Haktericn . denen die Kiszenschaft innewohnt, den
kostenlosen stickstoft de? Luft der Zwiscbeulruclit und durch
diese dem Getreide zuzulühren.
Der Vorsitzende dankt dem Kedner für seinen praktisch
und wissenschaftlich hochinteressanten Vortrag.
Herr Dr. W. Sc häuf bespricht nunmehr eine Reihe von
Mineralien aus dem Zuwachs, welchen die Sammlung des Mn-
senms in den beiden letzten Jahren erfahran hat. Wir nennen
daraus einige wertvolle (^^eschenke. Eine wesentliche Ergänzung
hat die Mineraliensammlung durch die Übermittlung von drei
ausgezeichneten Diamantkrystalleu ei-fahren, wovon wir zwei
Herrn Adam May, einen HeiTn J. Speltz junior verdanken.
Kupferkrystaile in vortrefflicher Ausbildung und von überraschen-
der Größe vom Lake snperior in Michigan zieren jetzt die
EupferkoUektion durch eine freundliche Zuweisung des Herrn
Philipp. Ans den Quecksilbergrnben von Kiketowka im Gou-
vernement Jekaterinoslaw, welche alles russische Quecksilber
liefern, schenkte Herr Bergdirektor S. Knlibin kostbare Stufen
mit Zinnoberkiystallen. Für die Entstehung der Zinnerzlager-
st&tten ist die Vergesellschaftung von Zinnstein, Fioßspat,
lathionglimmer, Qnarz, welche ein von Herrn Strub eil aus
Zinnwald mitgebrachtes Stück aufweist, höchst instruktiv. Klare
Topase in mexikanischem Rhyolith von Herrn F. Bößler junior
sind schätzbare Vertreter des so seltenen Auftretens des Topases
In jungvulkanischen Gesteinen.
Ein Erystall von Natronsalpeter, ein Khomboöder von der-
selben Klarheit und Stärke der doppelten Lichtbrechung, wie
der Isländische Kalkspat, stammt von Herrn Dr. Wulf in
Stettin, der auch die vorliegenden gioßen Zuckerkrystalle ge-
züchtet hat.
Die Lokalsammlung, in ^velcller die Mineralien der l m-
gebung Frankfurts aufgestellt sind, verd;mkt Herrn F. Kitt er
den Eiith, ein Kupft'rpliospliat. als ein fiir den Taunus neues
Mineral, ferner aus dem Spessart kristallisierten Chlorit und
Herrn Prof. Dr. Kinkelin ein großes, in Quarz umgewandeltes
Kalkspatskaleno(ider.
Nachdem der \ ursitzende auch Ih rin Dr. Schau f den
Dank der Gesellschaft für seine Mitteilungen ausgesprochen
hat, sclüießt er die Sitzung.
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CXXXI —
SamsUg, den 20. M&rz 1897.
Vüli^itz^'n(lel" : Herr Oberlehrer J. Blum.
Nach \'erlesiing des Protokolls der vori}2:t'U Sitzung: beg^rüßt
cU'r Vorsitzende den vor weuigeii \\'oclion aus Nordafrika nach
Deutschland zurückgekehrten Herrn Dr. Hugo Grothe aus
Wiesbaden und dankt ihm für die Bereitwilligkeit, der Gesell-
schaft in der heutigen Sitzung von seinen Erlebnissen in Tripoli-
tanien zu bericliten. Herr Dr. Grothe war drei Jahre in
Nordafrika, darunter anderthalb Jahre in Tripolis und er beab-
sichtigt, sich im kommenden Herbste wiederum dahin zu begeben.
Anwesend in der Sitzung sind auch die Herren Geluimrat
Professor Dr. Rein aus Bonn und Dr. von Moellendorff,
Konsul des Deutschen Reiches auf den Philippinen; sie werden
ebenfalls von dem Vorsitzenden aufs wämste begrüßt.
Hierauf berichtet Herr Dr. Grothe Aber seine Beise
Von Tripolis in den Djebei Gharian.
Ausgehend von den Schwierigkeiten, die jedem Europäer
in Tripolitanien bei einem Versuch zum Vordringen ins Innere
von den türltischen Behörden gemacht werden, schildert der
Vortragende, wie es ihm gelang, nach l'/a jährigem Aufenthalt
in Tripolis und verschiedenen Reisen in den Küstengebieten der
großen und kleinen Syrte durch Kenntnis der Sprache und Sitte
des Landes sich unbemerkt einer Araberkafla (Karawane) im
September des vergangenen Jahres zu einer Tour ins Gharian-
gebirj^e anzuschließen. Dasselbe ist seit etwa 20 Jahren von
keinem europäischen Reisenden wieder berührt und auch frülier
von Barth (1850) und Kohlfs il8(>4), deren eigentliches Ziel
die Erforschung Zentralafrikas bildete, nur vorübergehend besucht
• worden. Der Vortragende lit iichtet, dali er einen von früheren
Expeditionen noch niclii begangenen Weg einschlug, nämlich die
Straße iiber Kasr (Kastell) Assisia, welche anfangs südwestlich von
Tripolis läuft und dann in ziemlich «j-t-rader Richtung von Nord
nach Süd die DJefaraebene durcli>t lineidet. Er fand dieselbe
als wohlbewohnte und stellenweise mit Cerealien bebaute Stei)iie
vor. Dem Lauf d'^s Wadi Haera foljxeiul, erreichte er nach
für die .^tarkbeladeueu Ivameele b. sonders gefährlichem Auf-
stieg die ei*ste Terrasse des Hochplateaus. Reiche Vegetation,
9»
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— cxxxn —
mannigfache Kulturen» so Oliven, Wein, Pfirsiche, Feigen, Ora-
naten und breite Gersten- und Kornfelder kennzeichnen diesen
Gebirgsstrich von bn Gbelan. Da zwischen den Arabern der
Eaf la und dem Diener des Vortragenden schwer zu schlichtende
Streitigkeiten ausbrachen nnd anch die Eigentftmer der gemieteten
Eameele nnd Manltiere zu keinen Abweichnngen von der breit-
getretenen Karawanenstrafie nach Misda sich verstehen wollten,
beschloß Qrothe, bei einem arabischen H&ndler einer nahe ge-
legenen Ortschaft, fflr welchen er mit Empfehlungen versehen
war, zu rasten und von dort die Weiterreise nach Misda bei
nächster Gelegenheit zn ermöglichen. Derselbe verweigerte je-
dock die Aufnahme, da nach der nngeföhr l'/i Monat vorher er-
folgten Ermordung des Marquis Mor^ s auf tripolitanischem Gebiet
(bei Sinaun) die ansdrQckliche Weisung ergangen war, keinem
Europäer ohne Erlaubnis des Kaimakams (des Kreisvorstebers)
das Gastrecht zu gewähren. So sah sich Grothe genötigt, die
Bergfestung Gharian, den ffitz des Kaimakams, auf ein^r zwdten
ca. 1700 Fnß hohen Terrasse gelegen, mit seinem Diener aufzu-
suchen. DaGrothe mit dem tfirkischen Reisepaß, dem sogenannten
teskere, nicht versehen war, verhinderte der Kaimakara seine
Weiterreise, bis ein aufklärender Bescheid des Wali aus Tripolis
eingetroffen sei. Vom Kasr, wo er in gastlichster Weise p:epflegt
wurde, machte Grotlio verschit'deno Streifen auf die benach-
barten Höllen nnd in die nahe lie^-enden Tliäler. Es gehing
ihm, einige wertvolle zoolugische Funde zu machen, u. a. für
die Senckenbergische naturforscheude Gesellschaft eine dem
tripolitanisehen Mittelgebirgszup eij^^eniüniliche vSchneckenart,
s. Z. von Bary in den von Ghariau norditstlich gelecrenf^n Tar-
humahergen entdeckt i lS74), wieder aufzutiuden. Die Antwort
des Gouverneurs lautete, Grothe von zwei Sapties nach Tripolis
„zurückbegleiten'^ zu lassen. Nach versciiiedenen Besuchen der
unterirdischen Felsenbauten der Gharianer (außer in (Gharian
finden sich nur im Djebel, Sinton nnd Xalut nnd iiiigelähr 12u Kilo-
meter südlich von (rabes Ti-oo-ioriytenwohnunf^en) und nach so
entstandener nliherer Berührung mit der ursprün<i;lif^]irn berbe-
rischen Bevölkerung, die Grothe als kräftig gebaut und von
heiterem, vertrauensseligen Charakter schildert und den Kabylen
Algeriens in der Sprache als verwandt bezeichnet, mußte er
von seiner Absicht, weiter nach Süden Torzudringen, abstehen.
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— cxxxin —
Dank dem weiten Gewissen der für die mannigfachsten Freund-
lichkeiten leicht zng&nglichen Sapties kehrte ßrothe nicht auf
geradem Wege, sondern in Zickzackwindungen nach Tripolis
zurück nod vermochte somit im Kreis das Eaimakamliks von
Gharian sovie im östlichen Teile der Djefara noch eine Beihe
Streifen zu nntemehmen. So hestieg er im Gharianhochland den
Tekat, den höchsten Gipfel der ganzen DJebelkette (nach Barth
2800 Fuß hoch), welcher ein prächtiges Panorama über das so
Inichtbare and von einer thatkrftftigen BevOlkernng bewohnte
Bergland bot. Nach 14tägiger Abwesenheit kehrte er nach
Tripolis znrfick. Leider war der gröBte Teil der gemachten zoolo-
gischen Ansbeute infolge des h&uflgen Auf« nnd Abstiegs der un-
wegsamen Bergpfade in den Alkoholgefäßen dermaßen gerüttelt
worden, daß die meisten Tiere l&dieit und fttr wissenschaftliche
Bearbeitung unbrauchbar waren. Der Vortragende bemerkt, daß
derartige Touren der Wissenschaft nur dann vollkommene Dienste
leisten, wenn sie von den Beisenden mit eigenen Tieren und
mit reichlichen, besonders zu schwierigen Transporten einge-
richteten E*laschen, Kassetten nnd Behältern unternommen wer-
den können. Und zu solcher kostspieligeu AusrOstuug reichen
die Privatmittel der nicht zu bestimmter Mission ausgehenden
Reisenden in den seltensten Fällen aus.
Der Vortrag wird von den Zuliörern mit großem Beifall
eutgegeugeuommeu.
Mittwoch^ den 7. April 1897«
Vorsitzender: Herr Oberlehrer J. Blum.
In dem mit der Büste v. Soemmerrings und mit frischen
Blumen festlich g^e^cliiriUckren Hr.isaale des jMbliotbekgebäudes
eröffnet der Vorsii/eiidü die Sitzung mit einer «^eschielitliclien
Skizze der Stiftung und bisherigen Verleihung des Isoemmerring-
Preises.
Die Pivis- KuuimiJ^sidii für die diesmalifro \'t ! leiitung be-
stellt aus den Herren: Geiieimrat Prof. 0. Weigert als Vor-
sitüeudeu , Prof. L. E d i n g e r , Prof. B. L o p s i n s , Prof.
M. M 0 e b i u s und Prof. H. R e i cli e n b a c h. iTeheiinrat W e i <j: e r t
und Prof. Lepsiiis berichten in län^^ereni N'ortiac^e ul»er die
von der Preis -i^ommisäiou in Betracht gezogeneu Arbeiten.
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— CXXXIV —
In die engere Wahl gelaunten:
Ih'. A. Möller, Oberförster: Die Pilzg&rtea einiger südameri-
kanischer Ameisen (Jena 1893).
Dr. A. Kossei: Untersuchungen über die Zellsubstanzen.
Prof. Carl Chun: ^Atlantis", Biologische Studien über pela^
gische Organismen. Bibl. zoologica Bd. XIX.
J. L 0 e b : Über die elementaren Lebenseigenschaften der tierisoben
Organismen.
Prof. G-, Born: Die künstliche Vereinigung lebender Teilstticke
TOD Ampbibienlarren. Scbles. Oes. für vaterl. Coltnr 1894.
Die Kommission erkannte Herrn Prof. Dr. G.
Born in Breslau einstimmig den Preis zu.
Der Vorsitzende Herr Oberlehrer J. Blum dankt den
Herren von der Preis-Kommission für die große Mühe, der sie
sich ZOT Prüfung der reichen Litterator in uneigennütziger Weise
unterzogen haben, sowie für die lichtvolle Darlegung der Be-
ratungsergebnisse durch ihre Berichterstatter.
C. Aus den Protokollen der Verwaltungasitnangen.
Zur Cii'scliichte der von der Senckenbergtschen
iiaturforscheudeii (jeisellHchaft gestifteten Medaillen.
Von D. F. Heyuemann.
Als in den letztrergangenen Jahren Neuprägungen der
beiden von unserer Gesellschaft gestifteten Medaillen, der
Soemmerring- und der Tiedemann-Aledaille. nutwendig
gewesen sind, bin ich mit der Besorgung beauftrag' t und dadurch
zugleich veiaui;iljL worden, den jetzt wenig bekannten näheren
Umständen der Entstehung und der ferneren Schicksale unserer
Medaillen nachzugehen. Ich bin bemüht gewesen, in unseren
Sitzungsberichten und Drucksachen, in bewahrtem ßiiefwechsel
und in anderen Dokumenten, sowie in nuniismatischeu Fach-
Wfcikeu <ille die recht liSnüg versteckten Njichweise aufzusuchen,
welche über die Geschichle der Me lailleu erreicliliare Klarheit
verschatfen, und indem ich nun in ioigeuder kurzen Zusammen-
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— cxxxv —
stellang die wichtigsten aoeinander reihe, geschieht dies nicht
allein warn Nutzen unserer Gesellschaft, sondern anch In der
fiofinnng, daß sie allgemeineres Interesse finden werde.
L Die Soemmerrlng-lledaillen«
Anszng ans dem ProtohoU vom 13. Oktober 1827 :
«Znr Ansführnng des Gesellschaftsbeschlnsses vom 8. An-
last d. J., nach welchem die Gesellschaft eine Feier sn Ehren
des am 7. April 1828 eintretenden Doktoijnbilftnms ihres yer^
ehrten Uitgliedes des Herrn Geheimrat t. Soemm erring ver-
anstalten solle, wnrde die Ernennung einer Kommission beliebt,
welche hierflber betreffende Vorschläge machen möge ; es wnrde
yerflkgt> daß diese Kommission ans der Direktion nnd drei anderen
zn erwählenden wirklichen Mitgliedern an bestehen habe; die
Wahl fiel dareh Stimmenmehrheit auf die Herren Prof. Thilo,
Dr. Schilling and Dr. Stiebel''
Auszug ans dem Protokoll Tom 12. Dezember 1827:
yDr. H a p p es berichtete im Namen der in voriger Sitsung
ernannten Kommission zur Anordnung der Feier des Doktor-
jnbiläams des Herrn Gebeimrat v. Soemmerring. Die Kommis-
sion war der Meinung, man solle durch Loos in Berlin dem
Jubilarius zu Ehren eine Medaille prägen lassen und ihm am
7. April einen goldenen und einen silbernen Abdruck davon
überreichen. Zu Beiträgen für diese Medaille
sollen Aerzte und Phy^siologen in und außer Deutschland auf-
gefordert werden .... Die Medaille solle auf der einen Seite
Soemmerrings Kopfbild ohne Bekleidung im Profil und auf
der anderen Seite die basis eucephali mit passender Umschrift
enthalten.*
Der Briel Wechsel zwischen Dr. Mappes, Dr. Neu bürg,
Geh. Medizinaliat Rudolphi in Berlin, welcher sich mit
der Vermitteliiiifr befaBte. und G. Loos (^GeiKM-al - Wardein als
Dirigent der Berliner Medaillen-Münze) ist teilweise erhalten.
Kä geht daraus hervor, daß zur Herstellung des Porträts ein
Medaillon von Melchior in Nymphenbiir^ gedient hat, und
daß zum Gehirn, nachdem das von hier gelielerte Modell nicht
g-enögte, ein an<leres in Berlin nach der Natur angefertigt
worden ist. 'über die Verhandlungen und die Anfertigung der
ötem^, sowie über die Prägung der Medailien giugen mehrere
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^ cxxxvi —
Monate hin, so daß nar wenige Tage Tor der Feier fertige
Medaillen hier eintrafen.
Die Herstellung der Stempel kostete Thaler 600. — preod.
Oouraot und wurde berechnet:
f&r 1 Medaille in Gold (30 Dukaten) Tlilr. 105 —
,1 tt » Silber «... « 4.20 Slbgr.
n 1 n „ Bronze .... , — .22Vi »
Auszug aus «Nachricht von dem fünfzigjährigen Doktor-
Jubiläum des Herrn Sam. Thom. von Soemmerring, a.s.w.',
a 18. :
„Hr. Dr. de Nenfyille, Senior der hiesigen Ärzte, und
Hr. Dr. Nenbnrg, erster Direktor der Senckenb. natnrf. Ge-
sellschaft, Überreichten von der Medaille» welche ans den Bei-
trägen der im Anhange verzeichneten Verehrer Soemm er rings
zn Stande gekommen, drei Exemplare in Gold, Silber und Kupfer.
Diese unter G. Loos Leitung in Berlin geprägte Medaille von
1"10'" Par. M. im Durchmesser zeigt auf der einen Seite
Soemmerrings unbekleidetes Brustbild mit dem Aescnlapstab
nach Art der antiken Gemmen und der Umschrift : S. Th. a
Soemmerring nat Thoruni d. XXVIII lau. MDCOLV Doet.
creat. Gottingae d. VII Apr. MDCCLXXVIII. ; auf der an-
deren Seite die basis encephali humani, Gegenstand seiner
Inauguraldissertation und späterer Werke, mit der Umschrift:
Anatomicorum principi animae Organa qui apernit artis virique
cultores. d. Vn Apr. MDCGCXXVIII."
Das „Verzeichnis Derjenigen, welche Samuel Thomas
V. Soemmerrings fünfzigjähriges Doktorjubilänm am 7. April
1828 würdig zu feiern sich vereinigt haben*', enthält weit &ber
500 Namen.
In der oben erwähnten Sitzung vom 12. Dezbr. 1827 war
ferner beschlossen wurden ; „zu Beiträgen für diese Medaille
und wenn mehr als erforderlich einkäme, zur Stiftung eines
Soemmerringischen Präiniunis, welches von Zeit zu Zeit dem-
jenigen verteilt würde, der in einer bestimmten Periode die
wiclitigste anatomisch-physiologische Entdeckung mache, sollen
Ärzte und Pii^siulogen in und außer Deutschland aufgefordert
werden", und da in der That die Subskription einen beträchtlichen
Uberschuß ergeben hatte, konnte nacli Ans^ammlun^ der Zui.seu
der Preis (fl. 300.—) zum erstenuiale iö37 vergeben werden.
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AustnganB .Frankfurter Jahrbftcber.' Samstag, 6. ICai 1837:
„Zur erstmaligen ZaerkeDnnDg dieses Preises war die
Oesellsebaft am 7. April 1837 Tersammelt, und wurde be-
schlossen, daß, so Vorxtlglicbes anch Ton anderen Deatschen
w&brend der letzten 4 Jabre in der Physiologie im weitesten
Sinne des Wortes geleistet worden, dennoch die fttr die Wissen-
schaft neuesten, wichtigsten nnd schwierigsten Beobachtangen
dem Herrn Ehrenberg in Berlin verdankt wfirden, demselben
daher der Soemmerringische Preis zaznerkennen sei, welchem zu-
gleich eine bei Soemm erringe Jabil&um geprägte Medaille in
Silber, auf deren Rand die Worte „aPraemiam Soemmerringianum
die VII Aprilis MDCCCXXX VII Ehrenbergio Berolinensi Societas
Senckenbergiana*** eingeprägt waren, nebst den anf die Stiftung
des Preises bezQgUchen Druckschriften beigefügt wurden/
Aus dieser Verdffentlichnng ist zu entnehmen, daß die
Senckenbergische Gesellschaft noch im Jahre 1837 im Besitz von
silbernen Medaillen vom Jubelfeste, sagen wir kürzer: Jubiläums-
medaillen, gewesen ist.
Die erste Beschreibung der Soemmerring- Medaille, oder
yielmehr der Soemmerriog- Medaillen, denn inzwischen war eine
zweite entstanden, in Fachzeitschriften erfolgte 1855 von
Röppell im „Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst",
Seite 63, wie folgt:
»Samuel Thomas von Soemmerring.
Beschreibung der Medaille:
Erste Medaille. Hauptseite: Kopf im Profil nach rechts,
davor ein bub mit der Aesculapschlange, darunter: G. Loos
Dir. C. Pfeurter fec.
Umschrift: S. TH. A SOEMMERRING NAT. THORUNI
D. XXVIII lAN. MDCCLV DOÜT. CREAT. ÜOTTINGAE
D. VII APR. MDCCLXXVllI ®
Kehrseite: Uutere Ansicht des menschlichen Gehirns, an
welcher besonders der Auslauf der Nerven hervorgehoben ist.
Umschiift: ANATOMICORÜM PRINCIPi ANIMAE OR-
GANA QUI APERUIT ARTIS VIBiUÜE CÜLTOBES. D,
VII APR. MDCCOXXVIII®
Durchmesser 23 Linien.
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Zweite Medaille. Hanptseite: Ganz dieselbe, wie bei der
vorbeschriebeneD. Kehrseite : Ein blattreicher Krans von Eichen-
laab, in dessen leerem Raum jedesmal der Name nnd die Jahres-
zahl desjenigen eingraviert wird, welchem die Senckenbergische
naturlbrscbeDde Gesellschaft den sogenannten Soemmerring'schen
Preis snerkannt hat
Durchmesser : 23 Linien.
Taf. IV. Fig. 7.*
[Die Fig. 7 stellt nur die Hauptseite mit dem Porträt
Soemmerrings dar, nach dem Original von Köb ig & Krut-
hoff er mit der GnUlochiermaschine reprodnsiert].
Rftppell fährt fort (Seite 64):
»Die erste der Medaillen wurde ihm zn Ehren hei der
Feier seines öOj&hrigen Doktorjnbilänms, infolge der hierzu
gegebenen Anregnng seitens der Senckenbergischen natnr-
forschenden Gesellschaft, auf Kosten seiner zahlreichen Frennde
nnd Verehrer gefertigt und mit dem Ueberschusse des dafür
gesammelten Geldes ein Preis für die bedeutendste Schrift im
Bereiche der Anatomie und Physiologie begrlkndet, welchen die
Senckenbergische natnrforschende Gesellschaft alle vier Jahre
mit den anfgelanfenen Zinsen des Grundkapitals (zwei tausend
Gulden) austeilt.
Es besteht dieser Preis in drei hundert Gulden in Geld
nnd der als zweite Medaille beschriebenen Silbermedaille."
Rttppell irrte also scheinbar insofern, als er annahm, daß
bei Verteilung des Soemmerring-Preises nnr Medaillen mit dem
Eichenkranz zur Verwendung gekommen seien, während doch
noch 1887 eine Jubiläums- Medaille gegeben wurde. Vermutlich
wullie er nur augeben, wie es sich zur Zeit der Verötientlichuug
seiner Arbeit verhielt.
Wann ist nun diese zweite Medaille uu t dem
E i c Ii e n k r a n z , die K r a n z in e d a i 11 e , e n t s l a n d e u ?
Re>Luiimt zwischen 1837 und ISfjö. aber genau ist der
Zeiipunkl aus den vorhandenen Siiiiiften der Gesellschaft bis
jetzt noch nicht mit Bestiiniiu h^n aufzufinden frewesen. Indessen
aus dem Bpridue der Kevisiuns- Kuniuji>"'.>ioii lur das Jahr 184ü,
aus einer Nota vom 13. April 1849 von J H. P. Schott Sühne
hier und aus lulgender in einen Krei.^ i^pzeioliiieten Vurschrilt
für die Widmung am Schlüsse des ßenchtes der Komiuission
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— CXXXIX —
ftr ZaerkentiiiQK des Preim ftr 1853 ist der an Sicberhdt
greDiende Beweis in entDebmen, daß die EransmedalUe im
Jabra 1849 beschlossen und geschaffen worden ist. Diese
Vorschrift, weiche mit der auf der Nota yon Schott beschrie-
benen Gravierung übereinstimmt, swei Worte mehr als die
nrsprftngliche Ton 1837 enthftlt, also hanm auf dem ftnfieren
Rande der Medaille hinreichenden Raum gefunden h&tte, war
80 gestaltet:
Somit haben nur die drei ersten Preisgekrönten:
1837 Prof. Dr. Ehren bei- g, Berlin,
1841 Dr. Th. Schwann, Lüwen,
1845 Prof. Bischoff, Gießen,
die JubilSiums-Medaille erhalten, und von da an ist die Ersnz-
medailie vergeben worden:
1849 an Prof. Kiul. Wag^ner. Güttiniren.
1853
, Dr. All). K ö 11 1 k H 1 , Wurzburg,
1857
^ Job. M üllei , i^eilin,
1861
n
„ Herrn. Heluiholtz, Heideiberg,
1865
»
Dr. Carl Ludwi(?, Leipzi>.
1869
a
Prof. Anton de Hary, Halle.
1873
1»
, K. Tii. K. von Siebold, MuDchen,
1H77
9
p Carl Voit, München.
1881
9
, Julius Sachs, W lirzburg,
1885
9
, W. Klemm ing, Kiel,
1889
»
, W. Roux, Breslau,
1893
J»
Dr. med. Max Verworn, Jena,
und 1897
»
Prof. GustBorn, Breslau.
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— CXL —
l)LQ Widiuiuig wurde später etwas ge&ndert, wie;
PBABMIDM 80MIIBUWUA1IÜII
▼II D!E APRTLIS MDCCCLXXVtl
VIRO PRAKCLARIS8IM0
GAROLO VOIT MoyACIKKSI
80CIBTAS SENCKKNBKaOIANA
ilU ENü-F RA N CÜF U RTA N A
Bei der Vergebung in diesem Jahre ist man wieder anf die
kürzere Fassnog zarückgekommen, ohne jedoch den EigenDamen
zu latiDisieren.
NeuprAgatigen der Eranzmedaille mit zeitweise anderem
Kranzmotive fanden statt 1849, 1860, 1873, 1881/82 ond 1897.
Bei Neuprägung im Jahre 1897 ist für eine Medaille in Silber
H. 9.~, ifir eine in Bronze H. 3. — berechnet worden.
Infolge eines Mißrerstftndnisses in den Jahren 1881/82
ist der Berliner Medaillen -Mflnze, die längst von G. Loos
auf L. Ost ermann und von diesem auf Herrn E. Krftger
ftbergegangen war, f&r Neuanfertigung eines Kranzstempels
M. 160.— gezahlt und dabei die Bestimmung zugestanden worden,
alle ferneren Ausprägungen von Medaillen ihrer Anstalt nnd deren
etwaigen Rechtsnachfolgern zu übertragen. Die Aufhebung
dieser lästigen Bedingung ist von der Berliner Medaillen-Münze
im Dezember 1896 zugestanden worden, und nachdem sich anch
der Stempel mit dem Gehirn in Berlin wieder vorgefunden hat,
sind jetzt alle drei Stempel zu den Soemmerring - Medaillen
wieder in unserem Besitz und in unserer Verwahrung. Eine
ausUihi lirlid Darlegung dieser über 15 Jahre sich hinziehenden
Episode, von mir niedergeschrieben, beiludet sich im Archiv
unserer Gesellschaft.
Noch ist zu erwähnen, daß dem Komitee zur Er-
richtung des Soeinmerring-Den kmals in unserer Stadt
eine ailberne Ki <iiiziit*^daille verein t wurde, welche außer anderem
dem (iruudsteiue bei dessen feierlichen Legung am 20. Septem-
ber ib9ü einverleibt worden ist.
n. Die TledemaBn-Medailleii«
Auszug aus ilem Protukull vom 22. Oktober 1853:
„Herr Dr. Spieß trug vor, wie im nächsten Monat
März das 50jährige Doktorjabiläum unseres wirklichen Mit-
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— CXM —
gliedes Herrn Dr. Tiedemann gefeiert werde. £r halte es
Ittr passend, daß die Gesellschaft, um den Jubilar zu ehren
nnd za erfreuen, eine Feier veranstalte. Man sprach sich
allseitig beifällig ans, Vorschläge zu einer würdigen Feier
wurden gemacht und eine Kommission bestehend aus den Herren
Dr. SpieB, Dr. Lacae, Dr. Mappes, Dr. Lorey and
Dr. Varren trapp deshalb erwfthlt.*
Aussog ans dem Protokoll vom 17. November 1853:
.Hierauf berichtete der Herr Vorsitzende über den Kom-
missionsvorscblag znr Feier des Jabil&nms von Geh.-R. Tiede-
mann. Man habe sich zuvörderst wegen der Medaille mit
Herrn v. d. Lannits nnd mit Herrn Voigt in München be-
nommen. Herr v. d. Lannits sei mit dem Porträt bereits
beschäftigt. Wegen des Beverses wnrde bemerkt, daß der
Jnbiiar s. Z. ein Werk geschrieben über den Kreislauf der
Asterien, daß er den Preis gewonnen, nnd wurde deshalb vor-
geschlagen, einen Seestern auf dem Revers anznbringen."
In dieser Sitzung wurde der „Seesteiii* abgelehnt, aber
in der folgenden vom 10. Dezember 1853, in welcher das von
Herrn v. d. Lannltz gefertigte Modell zum Portr&t vorgelegt
wurde, auf ein Schreiben des genannten Kflnstlers hin, in dem
die Grttnde für Beibehaltung des „Seesterns" ausffihrlich erörtert
waren, in der Thai der Seestern-Revers adoptiert.
Auszug aus ^Bericht über das fünfzigjährige Doktorjubilftum
des Herrn Dr. Friedrich Tiedemann. Geheimrat u. s. w.,
gefeiert zu Frankfurt ai7i Main am 10. März 1854'* :
1. Aus der Auffordei Liiig an die medizini.schen i akulläten:
„Der Beitrag für die Beteiligung ist auf Thlr. 3 preuß.
Cour, oder fl. 5.16 kr. festgesetzt worden; doch werden auch
größere Beiträge mit Dank angenommen, da es in der Absicht
der Sencken bergischen Gesellschaft liegt, den bei recht zahl-
reicher Betheiliguug zu erwartenden t'berschuß. nach Be-
streiturif^ iler Kosten für die Medaille, zu einer dem Andenken
Fr. Tiedtimanns gewidmeten wisseuschaUlicheu Stiftung zu
verwenden.
Wer ein Exemplar der Medaille in Silber zu eriialien
wünscht, hat den doppelten Betrag mit Thlr. ü pr. Cour, oder
fl. 10.80 kr. zu entrichten."
2. Aas der Beschreibung der Jubelfeier:
— CXLU
„Hierbei wurden dem Jubilar in einem geßcbniackvoll ver-
zierten Kästchen drei Exemplare der Medaille, in Gold. Silber
und Bronze, sowie das kalligrapliis li auf das schünsie aus-
gestattete Verzeichnis aller derer überrei(')it, die durch Unter-
zeichnung für die Medaille an der heutigen bVier sich beteiligt
hatten. Die Medaille, 1" 8"' Par. M. im Durchmesser, von
Herrn v. d. Launitz daliier modelliert, und von dem Herrn
Hofmedailleur C. F. Voigt in Miinchen vortrefflich ausgeführt,
zeigt auf der einen Seite das sehr ähnliche Bildnis Tiede-
manns mit der Umschrift: Frideiicus Tiedemann iiat.
d, XXm Aug. MDCCLXXXI, und auf der anderen Seite einen
Seestern, — als Hinw.eisung auf Tiedemanns im Jahre 1812
vom französischen Institut gekröDte Preisacbrift Uber die Aua-
tomie der Rohren-Holothurie, des pomeranzfarbigen Seesterss,
and des Stein-Seeigels, mit der Umschrift; Viro de augenda
naturae seien tia per X lustra egregie merito sodales. FranGof.a.M.
d. XMart. MDCCCLIV.*'
Das Verzeichnis derjenigen, welche sich an der Feier be-
teiligt haben, enthält weit Ober 400 Namen, und so konnte
trotx erheblicher Kosten ebenfalls eine Tiedemann- Pr&mie ge-
stiftet werden, bestehend jetzt in M. 500.— und der silbernen
Medaille.
Die Kosten betragen:
an Herrn Ed. r. d. Laanitz:
Modell, nach der Natur, des Medaillon, welches als
Vorbild für die Porträtmedaille gedient hat . . fl. 100.—
Modell des Seestems, als Vorbild f&r dieselbe Medaille , 20. —
an Herrn C. F. Voigt in MQnchen:
1 Med. in Gold zu 20 Dak. k 6.41 fl. 113.40
Etui dazu « 2. —
64 , , Silber k 2 Loth = fl. 6.— . . . . , 324,—
400 , , Bronze ä fl. 1.6 kr , 440. —
nir Anfertigung der Stempel 55 Lonisd'or . . . , 605. —
Der erste Stempel mit dem Bildnis war beim Härten ge-
sprungen, eiu neuer mußte angefertigt werden, der aber gut aus-
fiel. Dagegen schreibt Voigt: „Daß aber die Rflckseite aushält,
ist ein Wunder, da sich sclion seit längerer Zeit kleine Sprünge
zeigen, die sich aber niclit vergrößert luiben", und ein andermal:
,Auf dem Stempel mit dem Bildniä kuuuleu noch ein paar
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— cxLin —
lausen f! Medaillen geprägt werden, die BUckseite aber geht
ihrem Ende entgegen."
Die Modelle zu den Stempeln sind in den Besitz des Herrn
T, d. Launitz zurückgegangen.
Die erste Vergebung des Tiedemann - Preises samt der
silbernen Medaille sollte 1875 stattfinden, da aber Medaillen
nicht mehr vorhanden waren und man der Meinung war, daß
der Reyersstempel mit dem Seestern unbi auclibar geworden sei,
wurden 6 Stttck , Revers ganz glatt" von dem Küiiigl. bayerischen
Hanpt-M&QZ- ond Stempel-Amt in München, wo die Piägung
der nrsprllogUchen Medaillen stattgefunden hatte, erbeten.
Dieses antwortete jedoch: „dass aber der Wegfall des Seesterns
auf der Rückseite nur durch Anfertigung eines ganz neuen Stem-
pels bewirkt werden kann, wofür der Medailleur 11. 100.— bis
IL 120. — verlangt.* Man entschloß sich dtrsbalb, es nochmals mit
dem alten Stempel su Tersuchen. Das KGnigl. Mfinz-Amt schreibt
bei der Ablieferung: ,Wir bedauern, daß der Beversstempel,
welcher schon yon froheren Prägungen her schadhaft war, bei
der letiten Prägung, wie an den Medaillen ersichtlich ist, ganz
anbraachbar geworden ist, so daß die Medaillen nur zur Not
mit der größten Vorsicht fertig geprägt werden konnten.
Als 1895 abermals Tiedemann -Medaillen nötig waren,
wurde in München vom Eönigl. Medailleur Börsch ein neuer
BeTerastempel mit dem Seestern angefertigt. Derselbe kostete
M. 100. — und fttr ein Stftck der silbernen Medaille berechnete
das König]. Mflnz- und Stempelamt M. 4. — .
Die Stempel werden dort aufbewahrt und ein Dokument
darüber befindet sich in unserem Besitz.
Die Beschreibung der Medaille lautet in „Joseph und
Fellner, Die Münzen und Medaillen von Frankfurt* wie folgt:
„Denkmünze 1854. öOjälu if^es Doktorjabiläum von Friedrich
Tiedemann. Taf.53. Obenheruüi . MUDERICUS ^^^TIKDEMAN'N.
Kopf Tiedemanns r. ; darunter steht C. Voigt (in München).
Untenherum: NAT. D. XXIII AUG. MDCCLXXXI. Kehr-
seite: ü. b. vierblätt. Rosette VIRO DE AUGENDA NATURAE
SCIENTIA PER X LÜSTRA K(tREGTE MERITO SODALES.
Ein Seestern von der Rückseite, darunter steht Francuf. A. M.
D. X Mart. MDCCCLIV. 46 mm. Gold, Silber, Bronze. Rüp-
peii 1. 80^
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— cxuv —
„Als im Jabre 1854 iu Fraiikturt, woselbst Tiedeinann
fünf Jahre wohnte, nachdem er sich von der aka U niischen
Laufbahn zurückgezogen hatte, die Ärzte Kiirni)as sein
50|ähnges Doktorjubiläura feierten, wurde die Ueiikiuunze
gepiMi^t. Del Ser^(p^n auf der Rückseite gtll der Erinnerung
an seine prei^r^t ki Hntp St-lirift, was freilich ohne Kommentar,
welcher auf dem 8iücke felilt, unverständlich ist. ('Diese Be-
merkung über den felilendeu Kommentar ist übernommeo aus
der Beschreibung der Medaille im „Archiv für Frankfurts Ge-
schichte und Kunst 1805" von Rüppeil, der auch s. Z. die an-
fängliche Ablehnung des „Seesterns" herbeigeführt hatte). Jetzt
hat mau zu weiteren Preisverteilungen einen neuen Stempel der
Kehrseite angefertigt, der sich vom alten dadurch unterscheidet,
daß beim Beginn der Umschrift eine kleine secbsblättrige anstatt
einer vierblättrigen Rosette steht."
Auszug aus der Festrede zur Erinnerung an das 75jährige
Bestehen d^r Gesellscliaft, gehalten am Jahresfeste, den 29. Mai
1892, von Prof. Dr. F. C. Noll, d. Z. 1. Direktor:
„Ein zweiter Preis wurde gestiftet am 10. März 1854 bei
dem hier gefeierten 50jährigeu Doktorjubiläum von Dr. Fried-
rich Tiedemann für ,die bedentendste Leistung in der ver^
gleiehenden Anatomie nnd Physiologie" ^) und konnte znm ersten
Male erteilt werden im Jahre 1875. Er warde nnserm hoch-
verdienten, jetzt unter ans weilenden Mitgliede, Herrn Prof.
Hermann von Meyer, damals in Zttricb, zu teil, dann 1879
ebenfalls einem Sohne Frankfurts, Prof. 0. Bfitschli in Heidel-
berg, 1883 &eb. Rat Robert Koch in Berlin, 1887 Prof.
Ehrlich in Berlin, 1891 Prof. Emil Fischer in Wftrzbnrg.*
Die jüngste Verleihung im Jahre 1895 geschah an Prof.
Emil Behring in Berlin.
Beispiel für die anf den Anßenrand gravierte Widmung:
„Praeminm Tiedemanniannm X die Martis MDCOCLXXXVII
viro praedarissimo Professori Doctori Paulo Ehrlich Berolineaai
Societas Senckenbergiana Moeno-Francofurtana.'
Silberne Medaillen der ersten Prägung sind meistens noch
im Besitz der ehemaligen Eigentümer oder deren Nachkommen
oder aber in festen Händen von Sammlern. Unsere Gesellschaft
<) Beriebt Uber die Senckeab. nat. Ges. 1692 p. XIV.
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— CXLV —
hat, nm ihre eigene Medaillen Saninilung zu vervollständigen,
vor kurzem ein in einer hie^i^^en Mimzauktion yorgekommenes
Exemplar zu eiuem ziemlich hoben Freis ersteigert.
D. Nekrolog.
Zu den Männern, deren Namen mit der Geschichte der
Senckenbergischen natnrforschcnden Gesellschaft eng verknüpft
sind und zu denen ihre Mitglieder stets in Dankbarkeit und
Verehrung aufblicken, gehört Joiiauu Michael Mappes.
Au seinem hundertsten (Geburtstage im Oktober v. J. hat HeiT
Oberlehrer J. Blum im Feuilleton der „Frankfurter Zeitung"
einige Ennnerungsworte veröffentlicht, als ein Zeichen der Gesell-
schaft, wie sehr sie bestrebt ist, das Andenken ihrer Wohlthäter
zu bewahren. Wir geben diesen Artikel hier wieder and zu-
gleich in dem TUelblatte des Berichtes eine Photolithograpbie
des Verewigten nach einem Bilde, das sich Im Besitz der Admini-
stration der Dr. Senckenbergischen Stiftung befindet.
Zur Erinnerung au Dr. med. Joltauu Michael Mappes.
yNicht, wie Museen in Residenzen, können wir zur Förde-
rung unserer Zwecke die alleufallsige Geneigtheit und die Gunst
eines Fürsten zu gewinnen hoffen, der mit freigebiger Hand aus
den BeichtfUnem eines ganzen Landes spendet; aber dafür ist
unser Werk auf einem nnerschfitterlichen Fels gegründet, auf
einem Boden errichtet, der mehr als eine herrliche Anstalt sicher
trägt, es ist gegründet an! dem Gemeingeist freier Bürger: was
diese ins Leben riefen, die Geschichte bürgt dafür, werden sie
auch in gedeihlichem Leben erhalten.''
So sprach J.M. Mappes am 22. November X821 in der
ersten öffentlichen Sitzung zur Feier des Stiftungstages und der
Eröffnung des Museums der Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft in seinem Vortrage,, Erinnerung
an Senekenberg und seine Stiftung**; und daß seine Prophe>
zeiung sich erfülle, trug er mit seinem reichen Wissen und seiner
selbstlosen, nie ermattenden Hingabe wesentlich bei. Er gehörte
in Jener Zeit und in den folgenden Jahrzehnten des Aufschwunges
10
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— cxLvr —
9
der Naturwissenschaften zu den hervorragenden Trftgem des
Geisteslehens in unserer Stadt. An seinem hundertsten
Geburtstage gebietet uns dämm die Dankbarkeit, seiner
in Verehrung zu gedenken.
Johann Michael Mappes wurde am 10. Oktober 1796
in Frankfurt a. M. geboren. Seiner Neigung folgend studierte
er in Tübingen, Berlin und Wien die Heilkunde und promovierte
im Mai 1817. Im darauffolgenden Jahre wurde er unter die
Zahl der Frankfurter Ärzte aufgenommen, und nunmehr begann
sein rastloses und segensreiches Wirken auf wissenschaftlichem,
politischem und humanem Gebiete. Seine ärztliche Thätigkeit
wandte sich vorzugsweise der Geburtshilfe zu, und dabei schloß
er sich den im Senckenbergianum vorhandenen und eben ent-
stehenden wissenscliaftlichen Instituten an. Schon im Jahre
1821 wurde er Sekretär der Senckeubero:ischen naturforschenden
Gesellschaft und bekleidete dieses Amt zwei Jalirzehiite liindurch.
Seine 1842 bei Gelesrenheit des fiinfundzwaii/iK.i;iiiii<,^eü Stiftungs-
festes der Gesellscluitt veröffentlichten Festreden bilden wich-
tige P)eitriige zur Geschichte derselben in diesem Zeiträume.
1849 wurde er zum ersten Direktui auf zwei Jahre erwählt.
Auch im Vorst.unk' des 1824 ge<riündeten Physikalischen
Vereins war er mehrmals. Im .lalire 1828 wurde ihm vom
Medicinischen Institut das Leliramt der Anatomie über-
tragen, das er bis 1845 in p:t'wisst'iihafter und erfolfjreicher Weise
bekleidete. Er geiioi tr zu den Griiiulern des in diesem Jahre
ins Leben gerufenen Ärztlichen Vereins und war wiederholt
desst 11 L'isltM- \'iii >iizriulei'. In dem genannten Jahre 1845
wurde LT l'liysikus und Stadtaccoucheur und im Jalire 1851
Pliysikus i»riniarius Als Physikus war er Mitglied der Dr.
Senckeiihrri^'scheii Stittiiii^sadiniiiistratioii und im Jahre 1852
wurde er deren Vorsitzender und verblieb es bis zu stnuem Tode.
l'bernns große Verdienste hat sich .Majipes um die
Senckenber<risclie Bibliothek erworben. 1820 katalogisierte
er die Hiiciier der Naturforschenden Gesellschaft und sonst vor-
handene Werke naturwissenschaftlichen Inhalts ; er bewirkte spater
die Vereinigung der Büchersammlungen der mit dem Sencken-
bergianum verbundenen Institute, wie sie heute noch besteht
und bestehen bleiben muß, und förderte die Nutzbarmachung
der Bibliothek, indem er sie allen Mitgliedern leicht zug&uglich
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— cxLvn
machte. Seiner Anregung und seinem ortranisatorischen Talente
ist zum Teil der Neubau des Biirgerhospitals, die Reorganisation
des Kocluisspitals und die humane Einrichtung der Entbindungs-
anstalt zu danken.
Wold wissend, daß nur Der ein srnter Arzt sein kann,
der über der Ausiibuner der Heiikunsr di^^ l'llcge der Heil-
wisseu Schaft nicht vergißt, war er unermüdlich beniiiht, sich
anf der Höhe der Wissenschaft zn erhalten, und eine Keihe
wertvoller Veröffentlichnnjyen legt Zeugnis davon ab.
Aber auch an den politischen und SH:/ialen Kämpfen
nahm er thätigen Anteil. Er war einer der h rankfurter Abge-
ordneten zum deutschen Vorparlament und des Füufzigeraus-
schusses. Am 25. April 1848 präsidieite er der Volksversammlung,
die Dr. Juchos Wahl zum Parlament unterstützte. Als lang-
jähriges Mitglied des Gesetzgebenden Körpers entfaltete er durch
seinen Freimut die erspießlichste Thätigkeit für seine Vaterstadt.
Für seine geistige Jkdeutung spricht, daß er bei der
Säkularfeier Goethes, am 28. August 1849, mit der Festrede
betraut wurde, und sein B'reundschaftsverhältnis zu Ludwig
Uhland, das zur Universitätszeit geknüpft worden war und sich
namentlich 1846 bei der GermamsteDversaminlang in Frankfurt,
bei der auch Uhland zugegen war, erneute, und sich dann bis
zum Lebensende Beider in bneflichem und persönlichem Verkehr
fortsetzte.
Am 23. April 1863 starb Map p es. Drei Jahre vorher hatte
er seinem Freunde und Kollegen Professor Johann Kon r ad
Varren trapp die folgenden Worte ins Grab nachgerufen:
.Kraft des Geistes, schnelle und tiefes Auffassen, Schärfe des
Urteils, rastloser Fleifi, wohlgeordnete Thätigkeit, entschlossenes
Handeln zeichneten ihn ans vor vielen, und so ein Mann im
Yollen Sinne des Wortes errang er sich überall, wo er hintrat,
eine bedeutungsvolle Stellung ebenso leicht, als Jeder sie ihm
einräumte. In Bezug hierauf sagte Dr. med. Joh.Balthasar
Lorey, Arzt am Bflrgerhospital (gest. 1869) in einer Denkrede:
,8o hat Mappes am Grabe von Varrentrapp gesprochen,
und ebenso würde Varrentrapp gesprochen haben, wenn er
am Grabe von Mappes gestanden hätte. *^
Zur Charakteristik von Mappes sei auch das Motto unter
seinem BMnisse, das er einem jüngeren Freunde verehrte, angeführt:
10*
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— cxLvni —
^Unsere Tagenden, unsere Fehter entspringen ans Einer QaeHe
und begleiten uns als Geschwister yereint durchs Leben. £ifrenen
und beglücken uns jene, müßt Ihr . in nachsichtiger Hilde auch
diese dulden. Den Schluß dieses Erinnerungsblattes mögen die
folgenden Worte Loreys aus der erwähnten Denkrede bilden:
„Mappes wird unverpreßlich bleiben allen Denen, die Redlichkeit,
Festigkeit und Unabhängigkeit des Charakters, eifriges Bestreben,
das Gute in uneigennütziger Weise zu sch iffen und zu fordern,
im Stande sind zu erkennen und anzuerkennen/
J. Blum.
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Wissenschaftliche Abhandlungen.
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Entwickelung des Verstandes und der Sprache
beim Menschen.
Vortrag, gehalten am 21. November 1896
▼on
Dr. med. Ph. SMan.
Verehrte Anwesende!
Gelegentlich eines Vortrages am 30. November 1895 hahe
ich die Frage zu beantworten versucht: „Wie kommt der Mensch
zom vernnnftgemäßen Gebrnnch seiner Sinnesorgane?'' Die
Antwort iantete: Der Mensch kommt zwar mit normal ans-
gebildeten nnd mit bestimmten Entwickelnngsanlagen begabten
Sinnesorganen zur Welt, allein von all' den Sinnesempfindungen,
die ihm mittelst dieser Sinnesorgane zufließen, fehlt ihm zunächst
noch jedwedes Verständnis; er sieht, ohne zu wissen, was er
üeht, er hört, ohne zu wissen, was er hört, er ist - wissen-
schaftlich ausgedrückt — zuiiäclist noch seeleublind und seelen-
taub, und wie es mit diesen seinen zwei höheren Sinnen steht,
so steht es auch mit den übrigen drei niederen Sinnen (Geruch-,
Geseliiiiack- und Tastsinn). Erst durch jahrelanges Studieren
und Experimentieren, durcl) Kombinieren der verschiedenen von
ein uiv\ demselben (iegenstanfle ausgehenden Sinneseindrücken
miteiiKiFider trf >t;) Iteu sich die nrsi»rinip:lichen Siniu s* iiii iiudiiiigen
zu bewußten Sinneswahrrieliniuii<ien und Sinnesvorstellungen.
Indem das Kind im Spiele den niimlirlien Gegenstand Tag
für Tag betastet und von allen Seiten befühlt und betrachtet,
kommt es ganz allmählich zur ri*'1iti«jeu Erkenntnis nnd zum
Verständnis des betreffenden Gegenstandes. Auf diesem \\ ege
des stetigen Probierens und ii^perimentiereus lernt das Kind
als Autodidakt allmählich mit Verstand sehen, hören, riechen,
schmecken, ftthlen, d. U. entwickelt sich mit Hilfe und unter
Anleitung seiner es mit der Außenwelt in Verbindung setzenden
Sinnesorgane die Verstandesthfttigkeit des Kindes überliaapt, es
lernt also auf diesem Wege auch denken. Unsere ver-
schiedenen Sinnesorgane stellen die Eingangspforten
dar, durch die hindurch die Verstandesentwickelung
zu Stande kommt (Nil est in iiiieUeciu, quod non antea
fuerit in sensu).
Im Anschluß hieran möchte ich heute des eingehenderen
eine andere hierher gehörige Frage beantworten: „Wieyerhält
sich beim Menschen die Entwickelung des Verstandes zu der der
Sprache?" Ist die Sprache Folge der Yerstandesentwickelnng
oder geht sie der Verstandesentwickelung voraus, d. h. ist die
Sprache Ursache der Verstandesentwickelnng? Ich schicke
hier gleich voraus, daß bei meinen nachfolgenden Betrachtungen
das Studium des W. Frey er 'sehen Werkes „Die Seele des Kindes*
(4. Aullage, Leip»g 1895) maßgebend war.
W. Frey er hat die Lebensftnßemngen seines eignen Kindes
vom Tage der Geburt ab bis zum Ende des dritten Lebens-
jahres tagtäglich verfolgt und uns in seinem genannten Werke
geschildert. Dieses mtthevolle Unternehmen ist f ftr die Wissen-
Schaft hoehverdienstlich und zwar aus folgenden GrQnden. Zur
Zeit der Geburt sind die gesamten höheren GehimteUe (die
sogenannten Großhirnhemisphären), auf denen hn wesentliehen
die Seelen- und Verstandesthätigkeit des Menschen beruht, noch
nicht soweit anatomisch ausgebildet, daß sie die ihnen zukommende
Funktion austtben könnten. Der Neugeborene besitzt demnach
wohl anatomisch ein Gehirn, funktionell ist er gleichsam
noch hirnlos; er verhält sich noch ähnlich jenem Hunde von
Goltz, der, seines Gehirnes beraubt, gleichwohl am Leben er-
halten werden konnte, d. h. er trinkt, schläft, schreit und macht
unwillkürliche Bewegungen, jedwede Seelen- oder Verstandes-
thätigkeit fehlt aber noch. Eist nach der Geburt erfolgt Schiitt
für Schritt im Ausclilutj ;in die verlangte Funktion die Aus-
bildung der einzelnen buinesbahnen im (^ehirn: erst der Tast-
gefüiil^iuii, dann der Biech-(Schmeck-).sinu, dauu der Gesichtssinn,
zuletzt der Gehörsinn. Darüber vergehen ca 10 Lebensmonate.
Mit dieser Ausbiiduug and dem allmäblicbeu Funktionieren der
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— 6 —
Torschiedenen Srnnesbahnen im Ghhirn tbut sich in den Lebens-
ftußcrungen des Kindes die erwachende Seelen- und Verstaudes-
thätigkeit kund. Indem W. Preyer diese Lebeusäußerungen
vom ersten Tage des Lebens an genau verfolgte und schilderte,
giebt er uns damit auch die Möglichkeit an die Hand, auf jene
allmähliche Ausbildung der geistigen Bahnen unseres Gehirns
einen Rückschluß machen zu können. Preyer liefert damit einen
gewichtigen Beitrag zu unserer Erkenntnis der anatomischen,
physiologischen und psychologischen Entwickehiug unseres
nervösen Zentralorganes, und damit hat sich Preyer ein großes
Verdienst erworben.
(Tiebt es iilerhaupt eine Verstand est liiitigkeit ohne Sprache?
Ist das nicht der Fall. d. Ii. ist die Intelligenz an das Vorhanden-
sein der Sprache gebunden, so folgt daraus, daß die Sprache
der Intelligenz vorangeht, d. h. daß die Sprache Ursache
der Verst;uidpsbildiir)fr ist. Kreriebt sich aber das nm {rekehrte,
d. h. linden wir auch \ t rstandesthätigkeit ohne Sprache, so
sind wir auch zu der Annahme berechtigt, daß der Verstand
das ursprünglich Vorhandeue und die Sprache erst Folge
der Verstandesbildung ist. Sind wir soweit gekommen, so bleibt
uns noch übrig, die Entwickelung des Verstandes und der
Sprache beim Menschen, resp. beim Kinde zu verfolgen, um daraus
den klaren Schluß za ziehen, daß aach hier der Verstand der
Sprache entweder Torausgeht, oder umgekehrt. Damit ist der
Gedankengang meines Vortrages gegeben.
Voraasgesetzt, es giebt eine Verstandesthätigkeit ohne
Sprache, woran erkennen wir das? Wo das Wort fehlt» können
wir gleicbwoU auf Verstandesthätigkeit schließen, wenn wir
die Geberden nnd Mienen (Mimik- oder Geberdenspiel), femer
die Bewegungen nnd Haltungen genau verfolgen. Beobachten
wir in dieser Bichtung die böheren Tiere, so mfissen wir denselben
unbedingt Terstandesthfttigkeit zuerkennen, obwohl sie keine
artikulierte Sprache besitzen. Am geeignetsten fttr solche Be-
obachtungen ist jedenfolls das Tier, welches mit dem Menschen
tagtäglich yerkehrt und jedem Menschen in seinem täglichen Thun
und Lassen bdcannt ist, ich meine den Hund. Das ganze Be-
nehmen des Hundes rerrät das Vorhandensein von Seelenth&tig-
keit (Erstaunen, Schrecken, Furcht, Entsetzen). Ein wohl-
gezogener Hund kennt bald die ganze Hausordnung, er weiß
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die Zeit des Essens, des Spaziereiigeheiis, des Schlafens; ein
stubenreiner Hund verlangt zn rechter Zeit liinans; er weiß,
wann er seinen Herrn begleiten darf (Jagdkostttm) and wann
nicht (Frack nnd Cylinder); er kennt alle Hausgenossen und
weiB, wer nicht dazu gehört (zerlumpte Bettier); er lernt
auch sich mit allen ttbrigen Tieren des Hauses vertragen
(Katze, Vögel). Ein kluger Jagdhund versteht alle Jagd-
ausdrttcke und noch viele andere Worte seines Herrn; er
versiebt genau den Sinn der Worte: ,,Setzdich! Pfui! Zurfick!
Vorwärts! Alles! Faß! Apporte! Such! Verloren! Pst! Laß!
Hierher! Brav! Leid*s nicht! Ruhig! Wehr dich! Hab acht!
Was ist das! Pfui Vogel! Pfui Hase! Halt!« und folgt als
Beweis dieses Verständnisses seinem Herrn aufs Wort; ja er
liest die Gedanken seines Herrn von dessen Gesicht ab, ohne
daß jener es merkt uder sich eines gegebenen Zeichens be-
wuijt ist (Geilciiikenleser!). Der Hund ist auch militäi-fähig
^Tni])|)enhnnd : Wachsamkeit und Botendienst;. Ein kluger
Hund koniint also zu ganz bestimmten Vorstellungen über die.
Vurgänge lu seiner Umgebung und bandelt demgemäß von seinem
Standpunkte aus ganz logisch. Lubbock lehrte seinen Pudel
die auf Täfelchen gedruikteu Worte: „Futter, hinaus, Thee,
Knochen, Wasser" erkennen nnd den Sinn vei*stehen ; der Hund
brachte sowohl auf KonniKiiido, als wouu er das betreffende
Verlangen halte, die richtigen Tälelchen. Man kann Tieren
auch etwas Zahlenkenntnis beibringen: A\\.vn küunen sii her I is
zu 5 zählen (Romanesi, Maultiere wissen genau, ob sie emeu
Weg 4—5 Mal gemaclit liaben i HougeanV Krähen erkennen sicher,
ob 1.2, H, 1 oder ö Jäger die KrähenhiUte betreten, resp. wieder
verlassen liaben (Leroy). eine Nachtigall bringt's bis zur Zahl 8
(Lichtenberg). Über die Zahl ü geht aber das Zahlenverständuis
eines Tieres wohl nicht liiiiaus; diese beschränkte Fälligkeit bei
einem Tiere ist auch gar nicht zu verwundern, reicht doch das
Verständnis eines Austrainegers oder Buschmannes ntir bis zur
Zahl 4, und kann keiner von ihnen auch nur die Kinger seiner
einen Hand zählen. Das Wild — Säugetiere wie Vögel —
lernt sehr wohl einen unschuldigen HoUbauer von einem Jäger
unterscheiden; es ist mit der Verbesserung der Schußwaffen
immer schener und schwerer erlegbar geworden ; es kommt auch
sehr bald hinter die mannigfachen Täuschungsmittel seiner Ver-
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— 7 —
folger (J&gertrieks) und geht diesen wie aach ihm gestellten
Fallen geschickt ans dem Wege. Wohlgetthte Sinne, besonders
der Gesichts-, Gehör- nnd Gemchssinn, dienen der Tierwelt
dabei als Leiter (scharfer weittragender Gesichtssinn der Vögel,
▼orzOglicher Gerachssinn vieler 8&ugetiere). Sieher beruht gerade
anf diesem Kampfe zwischen Tier- und Menschenwitz dner der
wesentlichsten fieize der Jagd, der den Jäger trotz Wind und
Wetter immer wieder in Feld und Wald hinaustreibt (Wum).
Nichts beweist aber so sehr das Vorhandensdn von Verstand
beim Tiere als dessen Erziebnngs- und Bilduugsfähigkeit, wie
sie die höhere Tierdressur zu stände bringt. Mit fortschreitender
Kultur geht die Tierdressur immer mehr in der Tierreihe herunter,
sie erstreckt sich nicht mehr allein auf Affen, Hunde, Pferde,
Elefanten, Bären, Löwen, Tiger, Fischottern, Hasen, Papageien,
Tauben, Kanarienvögel, Stieglitze, sie wagt sich jetzt sogar an
(las Schwein, die sogenauiiLe dumme Gans, den Seehund uud
den Delphin Dabei verraten manche dieser Tiere durch ihr
Benehijieu einen gewissen Stolz und Eitelkeit ob ihrer erlangten
Kenntnisse und Fertigkeiten. Das Voriiaudensein von Intelligenz
bei Tieren wird noch mehr daduich sichergestellt, daß sie ihre
Seelenzustände nicht nur durch ihre Bewegungen uud Geberden
zu offenbaren im Stande sind, sondern dieselben auch mit ganz
chaiiikteristischen Lauten zu begleiten pflegen. Diese Laute
sind teils jubelnd teils klagend, teils iuckend teils abwehrend.
Ob ein Hund aus Schmerz winselt und heult, ob er aus Freude
.seineil Herrn anbellt oder emen ihm verdächtigen Bettler an-
knurrt, lautet ganz verschieden, aber bei dem gleichen GemuLs-
aflfekte doch immer gleich. Die Tiere können sich so unter
sich uud mit dem Menschen, in deren Verkehr sie leben, in
geiiossem Sinne verständigen (Tiersprache).
Aus dem bisher Gesagten geht klar hervor, daß auch
dem Tiere ein gewisser Grad von Verstandesbildung und Seelen-
thätigkeit zusteht; freilich erreicht dieser Grad nicht die Höhe
wie beim Menschen. Hier wie dort sind die Sinnesorgane die
Eingangspforten uud die Pfade, durch die hindurch und au!
denen der jeweilige mögliche Grad von Verstandesbildung er-
reicht wird. Zwischen Menscli mid Tier besteht hier kein
prinzipieller Unterschied, der Unterschied ist eben nur ein
i;rad w eiser. Diese Erkenntnis ist wohl geeignet, den Menschen
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vor Hochmut zu bewahren und ihn zu belehren, daß seine Mit-
geschöpfe auf unserer Erde ihm durchaus nicht so fern stehen,
wie er sich etwa in seinem Eigendünkel einbildet, und daß es
ihm auch im Umgang mit diesen seinen Mitgeschöpfen ziemt,
des Grundsatzes eingedenk zu sein: «WaB dn nicht willst, daß
dir geschieht, das thue ancli einem andern nicht". Das Tier
besitzt ein feines (ilefUhl für Recht nnd Unrecht ; es weiß sehr
wohl den , der ihm wohl will , von dem zu unterscheiden (1er
ihm nicht wohl will ; es hat auch ein gutes Gedächtnis für ihm
gethanes Unrecht nnd nimmt gelegentlich» oft lange Zeit nach
stattgehabter Mißhandlung, bittere Bache an seinem Peiniger.
Trotz seiner Bildungsfähigkeit besitzt das Tier keine Sprache
in unserem Sinne (artikulierte Sprache). Auch beim Menschen
ist die Bildungslähigkeit nicht an den Besitz der Sprache ge-
bunden. Es giebt ja Menschen genug, die nie im Besitz der
Sprache gewesen sind, die Taubstummen. Sind dieselben darum
etwa nicht bildungsfähig? Gewiß sind sie es. Noch nicht
unterrichtete Taubstumme verständigen sich durch Mienen und
Geberden; es entwickelt sich bei ihnen ganz von selbst eine
Mienen- und Geberdensprache, die — weil von jeder Laut-
sprache unabhängig — zugleich für sie den Vorteil bietet,
international zu sein. Hochinterressant ist das Schauspiel, ein
paar Taubstummen, die nicht merken, daß sie beobachtet werden,
zuzusehen, wie sie sich mimisch -gestiknlatorisch unterhalten;
je lebhafter ihre Unterhaltung, desto rasch wechselnder wird
das Spiel der Muskeln im Gesicht und im Auge, desto mehr
sind Arme nnd Beine in stets lebhafter Bewegung. Wenn
Menschen, die gegenseitig ihre Lautsprache nicht verstehen,
sich verständigen wollen, mlissen sie es natürlich den Taub-
stummen nachmachen. Aucli unsere auf niedrigster Kulturstufe
stehenden Vorfalneii, die Hahlen bewohnenden Urmenschen,
haben sich bis zui allmulilidjen Kntwickeluug einer artikulierten
Sprache natürlich untereinander auch nicht anders verständigen
können, als wie es die Taubstummen noch heute machen, d. h.
durch Mienen und Geberden. Auch unterscheidet sich das
hurende Kind, so lange es noch nicht der Sprache mächtig ist,
in nichts oder kaum von dem taub.stummen Kinde; beide sind
ja, um sich mit ihrer Umgebung zu verständigen, auf die Mimik
uud das Geberdenspiel angewiesen. Daher erwacht der Ver-
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dacht, daß ein Kind taabstamm sei, bei den abnuDgalosen Eltern
meist erst dann, weoB das betreffende Kind zur gesetzmäßigen
Zeit nicht zn sprechen beginnt (zweites Lebensjahr). Das taub-
stamme Kind lernt also sicher denken, ohne im Besitz einer
Lantsprache zu sein, und der nnterrichtete Taubstumme erhebt
sich gerade so sehr weit ttber das Tier hinaas wie der Sprechende,
(stogenflher den Yolteinnigen ist den Taubstummen eine der
Eingangspforten lAr seine Verstandesentwlckelnng verschlossen,
das Gehör und dessen Konsequenz: die Lantsprache, dafür be-
nutzt er um so intensiver die übrigen Eingangspforten d. h.
besonders Gesichts- und Tastsinn, und mag ihm auch selbst
noch der Gesichtssinn fehlen, d. h. tritt zur Taubstummheit
auch noch Blindheit hinzu, so bleibt innner noch ein wichtiger
Sinn zu seiner Verstandesentwickelung übrig, der Tastsinn.
Daß aber anch auf diesem schmalen Pfade der Mensch immer
noch eme hohe Stufe von Intelligenz weit über das Tier hinaus
erklimmen kann, das beweisen die bekannten Beispiele von
Bildung taubstummer und blinder Menschen: Laura Bridgemann
(c. 1829 geb.), Oliver Gaswell (desselben Alters) und nenestens
Helene Keller (geb. 1880, verlor Gesicht nnd Gehör vollständig
im Alter von 19 Monaten, lernte die Fingersprache, im 10. Jahr
sogar die Lautsprache und konnte im Alter von 7 Jahren einen
Brief schreiben). Freilich wird die Verstandesentwickelung
nicht vollKiiiinger Menschen immer hinter der Vollsinniger zu-
rückbleiben. So wenig wie ein Blindgehorner den Sinn sulcher
Wörter begreifen kann, die sich auf Licht umi l 'uibe beziehen,
so wenig wird sich ein Taubstummer einen richtigen Begriff
von Tönen und Musik macheu können, und noch be^j^renzter
muß der Verstandeshorizont eines taubst uüuiiblmdeu Menschen
sich gestalten. Obwohl also nur ein vollsinniger, sprechender
Mensch die höchste Stufe menscldicher Bildung erreichen kann,
so ist doch auch ohne Sprache der W eg zur Verstandesbildiuig
Dicht verschlossen. Der Satz: _01ine Sprache kein Ver-
stand" ist also falsch. Ks steht sunnt jetzt auch der An-
nahme nichts mehr im Wege, daß der Verstand das zuerst
Torhandene , das Vorhergehende, die Sprache aber erst
die Folge der Vei ;stande8entwickeluug ial.
Um diese Frage sicher zu entscheiden, müssen wir das
Kind ZOT Zeit der Sprachentwickelung beobachten. Der Beginn
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— to-
der artikulierten Spi aclie. d h. solcher Äußerungen des Kindes,
welche von ihm absichtlich zum Zweck der Mitteilung an
andere gemacht werden (nicht aber der ersten unartikulierten
Lante des Kindes) fällt in die Zeit vom 9. bis 18. Lebensmonat,
and es dauert noch ca. 3—4 Jahre, bis es soweit gekommen
ist, daß es die Worte versteht und in Sätzen sprechen , sich
also mit seiner Umgebung in zusammenhängender Rede ver-
ständigen und unterhalten kanu* Wie verhält sich nun das
Kind in seinen Bewegungen, Kienen und Gebärden in der Zeit,
bis es Herr seiner Muttersprache geworden ist? Ein großer
Teil der Bewegungen des S&ugUngs ist für unsere Betrachtungen
als nicht auf Verstandesthätigkeit beruhend, wertlos; es sind
dies alle seine unwillkürlichen Bewegungen, sei es, daß sie
spontan, sei es, daß sie i-eflektorisch auf äußere Beize erfolgen.
Eine solche Reflexbewegung ist gleich das erste Schreien des
Neugebornen im Moment seines Eintrittes in die Welt, ferner
das Niesen, Gähnen, Husten, Schlucken, Erbrechen desselben.
Eine andere Art von Bewegungen des Säuglings sind die auf
angeborner Intelligenz oder auf angebornem Gedächtnis (Instinkt)
beruhenden ererbten , oge nannten instinktiven Bewegungen.
Sie sind beim Menschen nur in sehr geringem Maße ausgebildet,
und die wichtigste ist das Saugen, von dem ja der Säugling
seinen Namen hat, ferner das Beißen, Kauen, Lecken. Anck diese
Bewegungen interessieren uns hier nicht. Gleichwohl kann ich
diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne auf den großen
Unterschied im Vorkommen solcher instinktiven Bewegungen,
resp. Haudhingen. beim Menschen und den Tieren aufmerksam
zu machen. Man kann wohl sagen: je niedriger das Tier, desto
melu* angebureiie Intelligf'nz oder Instinkt bringt es mit auf
diu Welt. Ivaum hat das Hühnclien die Kischale gesprengt,
so pickt es sclioii die Kuiuer seiuei Naliriiii^ auf. putzt seineu
Flaum mit dem >chnabel, wischt seiuen Kopi" mit dem Fuße
und scharrt im bände. Nach Beohachtungen von A. Agassiz
stürzen sich ganz junge, eben au.s tiem Ei geschlüpfte P^insiedler-
krebse mit außerordentlicher Lebliaftigkeit auf passende Muscheln,
die uiaii ilinon in das Wasser giebt; sie uutersuclien die Öffnung
iiiiT dein Munde und quartieren sich mit auffallender Gescliwindisr-
kt it ein. Trifft es sich aber, daß die Gehäuse noch bewoliyt
sind, dann warteu sie dicht au der Ofiüuog, bis die öchoecke
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stirbt, yns in der Regel bald nach Beginn der 8tr«igen Be-
wachnng geschieht. Hierauf zieht der kleine Krebs die Leiche
heraus, verspeist sie und bezieht selbst das Quartier. Wir
staunen diese auf Instinkt beruhende, anscheinend so intelligente
Thätigkeit an und suchen nach einer Erklftmng. Sollte bei
niederen, wirbellosen Tieren ein so einfach konstruiertes Nerven-
zentritm wie das Schlundganglion dasselbe leisten können, wie
bei den höheren Wirbeltieren das so komplizierte Qebim? Dann
wäre Ja die ganze Ausbildung des Gehirns der reinste Luxus.
Das ist aber unmöglich; denn die Funktion bestimmt ja den
Aufbau des ihr vorstehenden Organes. Wenn also die höheren
Tiere, um überlegte, bewußte Handlungen zu stände zu bringen,
eines Gehirnes bedürfen, dann können die Handlungen ein Gehirn
nicht besitzender Tiere — und mögen diese Handlungen auf den
ersten Blick noch so intelligent aussehen — doch nicht auf
bewußter Überlegung beruhen. Wir müssen demnach folgerichtig
nach einer anderen Erklärung solcher instinktiven Handluugcu
suchen, wie etwa nach der einer sehr hoch ausgebildeten Retlex-
thätigkeit. Ich bin umsomehr zu der letzteren Annahme geneigt,
als dieselben Tiere, deren hücheutwickelten Instinkt wir be-
wundern, gelegentlich, wenn es wirklicli gilt, bewußte Über-
leginifr zu zeigen, sich sehr einfältig benehmen. So machte z. B.
Fabre bei einer Biene (Chnlicodoina pt/tcuaico) die i'olgeiide
BeubachLung. Er uuiclite in den untersten Teil einer Zelle, die
die Biene mit Honig zu füllen im liegiilTe stand, ein Loch,
sodaü der oU-u eingetragene Honig immer wieder unten abtlolj.
Nun sollte man ducli meinen, das hätte die Biene nu-rken und
Vur allem das Loch unten in der Zelle zukleben mibsen. -Nichts
von alledem; sie trug nuverdr(i»en tagelang neuen Honig herbei,
und unten doli er wieder ab; ja bie setzte die-»' fi uehtluae Arbeit
auch dann noch fort, als sie das Loch ganz unzweifelhaft bemerkt
hatte. Die instinktive Thätigkeit eines niedeten Tieres i)pruht
meiner Überzeugung nach sicherlicli nicht auf bewußter ( lier-
legung, sie gleicht viehuelir der Arbeit einer ingeniös konstruierten
Maschine: das Tier verrichtet auf automatisch - rellektorischem
Wege exakt seine Arbeit heute wie vor hundert Jahren und
wird sie auch nach abermals hundert Jahren wieder ebenso
verrichten, (ianz anders die erworbene, bewußte Intelligenz des
Menschen: sie steht nie still, sie arbeitet immer weiter. Welcher
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Unterschied der heatigen EnUnr nnd der vor hundert Jahren'
Was wird der stets vorwärts strebende Geist in abermals
hundert Jahren leisten? Wir sehen also auf der einen Seite
die angeborene unbewußte Intelligenz oder den Instinkt mit eng
begrenztem Horizont und sich stete gleichbleibender Thfttigkeit,
auf der anderen Seite die erworbene bewußte Intelligenz oder
den Verstond mit der F&higkeit unbegrenzter Fortbildung. FOr
instinktive Handlungen der niederen Tiere genfigt schon ein
sehr einfach konstruiertes Nervensystem (Schlundganglion), zur
Ausbildung des menschlichen Verstandes bedarf es dagegen eines
sehr komplizierten umfangreichen nervösen Zentralorganes (Ge-
hirn). Kein Geschöpf auf der ganzen Erde kommt mit so wenig
augebomer Intelligenz, so wenig Instinkt oder mit anderen
Worten so hilftos zur Welt wie der Mensch; keines bringt
aber auch umgekehrt den Keim zu solch hoher geistiger Ent-
wickelnng mit sich wie eben dieser selbe Mensch; nur muß
er sich durch eignes Lernen diese geistige Höhe erst erringen.
Hier liegt der große Unterschied zwischen dem Instinkt
niederer und dem Verstand der höheren Tiere, resp. des
Menschen. Instinkt und Verstand verhalten sich zur Stellung
der Tiere im Tierreich umgekehrt proportional, d. h. je niederer
das Tier, desto mehr überwiegt der Instinkt;, je liöher das Tier,
desto weniger besitzt es Instinkt, desto mehr tritt aber seine
Verstandesbildiiug hervor. Je mehr wir in der Tierwelt herab-
steigen, desto mehr tritt der Nativismus, resp. die augeborne Be-
fähigung hervor — ihr sind enggezogeue Grenzen gesteckt — ;
je höher wir da<j^egen hinaufsteigen, desto mehr tritt der Em-
pirismus in sem Hecht ein, d. h. desto mehr muß die geistige
Eutwickelun<,^ erst im Leben erworben werden sie ist zu
unbegrenztem Fortschritt befähi?t, — So tritt lu-i dem Menschen
der NativiMiiiis bis auf wenige instiukti\ e Bewi'trunLi'eü, wie wir
oben gesellen haben, zurück (Sancpn, Beißen, Kauen. Lecken^,
und wir kommen jetzt nach den bereits besprochenen unwiil-
kt\rlichen und in<^tinktiveu Bewegungen des Kindes als
dritter Bewegungsart zu den nachgeahmten Bewegungen
desselben, und damit stoßen wir auch auf die ersten Zeichen
von Verstandesthäti^^keit beim Kinde: denn sobald einmal das
Kind Bewegungen richtig nachahmt, muß es doch diese richtig
wahrgenommen und sich eine richtige Vorstellung von ihnen
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gemacht babeü. Anfangs sind diese Nachahmungen freilich nur
rein mechanisch-äußerlich^ ohne tieferes Verständnis, immerhin
sind sie eine wichtige Vorstufe der Verstaudesentwickelung.
Je mehr der Verstand sich entwickelt, desto gewaltiger wird
der Nachahmangstrieb : er erstreckt sicL natürlich gleicbm&ßig
anf gnte wie auf schlechte vorliegende Master Ich erinnere in
letzterer Beziehung nur an die sogenannten Enfants terribles.
Hier ein gewichtiger Fingerzeig für die Erziehnng des
Kindes. Man h&te sich hei Zdten dem Kinde Dinge vorzumachen,
die der Nachahmung unwert sind. Man sei het Zelten hem&ht,
dem Kinde mit gutem Beispiele voranzugehen. Mit Moralpredigten
allein kann man keine Kinder erziehen, das beste Erziehungs-
mittel ist das eigne gute Beispiel, ein wichtiger Fingerzeig für
Eltern, Lehrer und Erzieher. Leicht ist diese Erziehungs-
methode freilich nicht, darum ist sie doch gleichwohl richtig.
Zu den nachgeahmten Bewegungen gesellen sich die Ausdrucks-
bewegungen des Kindes: zum ursprünglichen Schreien, dann
Weinen als Zeichen der Unlust, gesellen sich das Lachen als
Zeichen der Lust, das Kttssen als Zeichen der Zuneigung und
Liebe, das Kop&ehtttteln als Zeichen der Verneinung und Ab-
lehnung, das Nicken als Zeichen der Bejahung, das Achsel*
zucken als Zeichen des Nichtwissens, das Bitten mit den Händen
als Zeichen des Verlangens, das Hinzeigen mit dem Finger als
nähere Bezeichnung des verlaugten Gegenstandes oder als Zeichen
von dessen richtiger Erkenntnis (Wo ist das Licht? etc.) und
andere mehr. Alle diese Ausdrucksbewegungen des Kindes
liefern in ihrer mannigfachen Verkuüpfuug iiiiiemander das
Material zur fein ausgebildeten stummen Sprache des noch
sprachlosen Kindes. Sobald diese Bewegungen vom Kinde mit
Überlegnn},' willkürlich in bestimmter Absicht gemacht werden,
sind sie ein sicheres Zeichen seiner Veri>taudesbildung. Nach
den Beobachtungen W. Preyers kommen solche gewollten, auf
selbständiger Überlegung beruhenden Beweguii<ren des Kindes
überhaupt erst nach Ablauf des ersten Viertel.ialires vor es
stallen sich dann ein- Koi»fschütteln als Zeichen der Abli liminp:
iu der 16. Woche, re>p. im 4. Monat, das Hinzeigen mit ilem
Finger im 9. Monat, dns Küssen im 23. Monat. Woliliiberlegte Be-
wegungen des Kindes beginnen also sicherlicli scIküi im 4. Monate,
d. iL lange vor Beginn der Sprache. Das Kind wili, denkt und
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— u —
handelt mit Öerlegimg, lange bevor die Sprache beginnt. Daß
uns das Kind zur Zeit seiner eignen Sprachlosigkeit aach schon
sehr wohl versteht, können wir daraus schließen, daß es unseren
Befehlen gehorcht. Dieser Gehorsam läßt sich sicher schon im
13. Lebensmonate nachweisen. Das Kind versteht uns also auch
schon, ehe es selbst sprechen kann. Der Verstand bildet sich
also vor der Sprache nnd unabhängig von derselben ans.
Das stimmt also vollkommen mit den obigen Beobachtnngen an
intelligenten höheren Tieren. So lange das Kind noch nicht
sprechen kann, verständigt es sich mit seiner Umgebung durch
dieselben Mittel, deren sich auch die höheren Tiere znr gegen-
seitigen Verständigung bedienen : durch bestimmte Bewegungen
und Haltungen, durch bestimmte Oeberden. Beobachtet man in
dieser Beziehung Kinder in den drei ersten Lebensjahren des
genaueren und verfolgt den Weg, wie sie aUmählich denken
lernen, so kommen wir zu den folgenden interessanten Schlttssen.
Zunächst entwickelt sich bei dem Kinde das Gedächtnis; m
froheren Sinneseindrücken gesellen sich neue; das fährt zum
Vergleiche beider und regt so zum Denken an. Lange vor der
30. Woche (7. Monat) unterscheiden Kinder die Gesichter ihrer
Umgebung (Mutter, Vater, Amme) und wissen sie von den Ge-
sichtern fremder Personen, die sie in Furcht zu setzen pflegen, wohl
zu trennen. Bas angeborue Hungergefühl und dadurch bedingte
Verlangen nach Nahrungsaufnahme führt das Kind naturgemäß
znnächstzur Bildung bestimmter Begriffe nnd logischer Handlungen :
es kennt längst die Milch, ehe es das Wort „MUch" aussprechen
kann (weitere Beispiele siehe W. Preyer S. 235). Die Logik des
noch nicht sprechenden Kindes ist anfangs noch mangelhaft nnd
hat zunächst noch etwas unbeholfenes an sich (Beispiele siehe
W. Preyer S. 287 und 238): das Kind muß eben wie alles andere
auch die richtige Loi>;ik durcii die Erfahrung? erst ei lernen.
Unterscheidet sich das uoch nicht sprechende Kiud in seiner
logischen Thäligkeit wonijr vun den höheren Säugetieren, so
tritt der tTuterschii-d beider doch immer auffälliger in die Er-
scheiiiuiiL:, je mehr sich die Sprache des Kindes entwickelt.
Die S[iiache ist eben das wesentliche ^lerknial iles höchststebenden
Säug^'tit'i t'S. Meii:-i li illoino .^H^icnsf genannt.
Unsere i.autsprache ist somit nach dem bisher Gesagten
kein notwendiges Erfordernis zur Kntwickeiuug unserer Ver-
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— 15 —
standesbilduDg. Mit Recht zieht dalier \V. Preyer den Schluß:
„Nicht die Sprache erzeugte den Verstand, sondern
der Verstand ist es, velclier einst die Sprache er»
fand, und auch gegenw&rtig bringt das neugeborne
Menschenkind weit mehr Verstand als Sprachtalent
mit auf die Welt. Nicht weil er sprechen gelernt
hat, denkt der Mensch, sondern er lernt sprechen,
weil er denkt/
Wie lernt der Mensch nnn sprechen? Sobald das Kind
znr richtigen Erkenntnis, resp. zum Verständnis ihn umgebender
Gegenstände gelangt ist^ bemttht es sich, die durch sein GehOr
ihm ftbennittelten, von seiner Umgebung znr Bezeichnung der
betr. Gegenstände gebrauchten Worte nachzuahmen, d. h. es
lernt sprechen. Natürlich gelingt es dem Kiode nicht sofort
mittelst seiner Sprachorgane den gehörten Lantkomplex auch
richtig wieder heryorzubringen. Die Kinder versprechen sich
infolgedessen anfangs und verwechseln die Worte; sie sagen
z. B. Kind statt Kinu, Sand statt Salz, Billard statt Billet etc.;
sie können femer noch keine richtigen Satzbildungen zu stände
bringen; sie kOnnen des weitem die Wörter noch nicht richtig
grammatisch formen, noch nicht deklinieren und konjugieren. Statt
„ich" zu sagen, setzen sie ihren eignen Namen und sprechen
in der dritten Person. Die Worte kommen anfangs unrichtig
heraus oder werden undeutlich ausgesprochen. Hie und da
kommt auch das Kiud einmal ins Stottern liiueiu. Stets geht
das Verständnis des ( resprochenen der Bildung der Sprache
selbst voraus; dabei lassen sich 4 Kutwickelungsstufen unier-
scheideu: 1. das Kind versteht schon Gesprochenes, kann aber
selbst noch nicht sprechen, 2. das Kind spricht noch unvoll-
kommen, das Kind verwechselt noch die Worte und 4. das
Kind spricht richtig. In der ersten Zeit der SprachlusiL^ktii
giebt das Kind seinen GefiihU n durch unarlikuUerte Laute Aus-
druck: es schreit, wenn es sich nicht behaglich fühlt (Schmerz,
Huusrer, Kälte etc.>. oder es verliält sich ruhig, lacht und stößt
Freudentöne aus, wenn es sich wohlfiihlt. Macht lUis Kiud
gegen Ende des ersten Ijebensjalires seine ersten >i>rechversuclie,
so sind es zunächst die Vokale, die es weit besser wie die
Konsüuauten hört und nachbildet; von dem i^^anzen Worte ^groß"^
imponiert zunächst der Buchstabe „o^ (O-mama statt UroMama).
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— 16 —
Die ersten artikuliei ten Silbeu. die das Kind zu Stande bringt, sind
stete solche, welche keiae Artikulationsschwierigkeiten machen,
dazu gehören ma und pa und ihre Verdoppelnngen Mama und
Papa, ferner atta für „fort", femer die Tiernaraen; Wau-
wau, Mumu, Pipiep(Vogel), Hotto(Pferd),Kuckuck, Kikeriki,
Knak (Ente oder Frosch), Tiktak (Uhr) n. s. f. Der Sinn, der
diesen ersten Offenbarungen der Kindersprache beigelegt wird,
ist von der Umgebung dem Kinde eingelernt: es vereifben sich
eben die ersten Ausdrucke der Kindersprache immer wieder
von den Eltern auf die Kinder und werden so von Generation
zu Generation in ünmer gleichbleibender Weise fortgepflanzt.
Besonders schwierig föllt den Kindern die Nachbildung einzelner
Laute, sie lassen sie daher einfach aus, wie K, (Ks, X, G,) S,
(Sch), R, L, (atten statt Garten, laf en statt schlafen, bot statt
Brot, icht statt Licht), oder statt des beabsichtigten richtigen
Lautes kommt ein falscher zu stände: statt K, S, Ln.R, falls
sie nicht wie oben gesagt ganz ausgelassen werden, kommen
andere heraus (tut statt gut, tule statt Schule, matta statt
Martha, bind statt Bild). Im Veriaufe der weiteren Sprach-
ansbildung unterlaufen zun&chst noch Fehler in der Komparativ-
bildung: hoher statt höher; es wird lalseh konjugiert: gegebt,
geeßt, getrinkt, gegeht, genehmt, gegießt, gebrungen,
ansgezieht, auf gegebt; es werden falsche Worte gebildet:
aufen statt aufmachen, außen statt herausnehmen n. s. f. Die
erste Satzbildung ist noch sehr mangelhaft: anfangs bedeutet
ein Wort einen ganzen Satz. Mann d. h. ein fremder Mann ist
gekommen: Gart eu d. h. ich möchte iu den Garten gehen: bellt
d. h. der Hund bellt oder ein Hund bellt; heiß d. h. die Milch
ist mir zum Trinken zu heiß, odti auch der Ofen ist zu heiß.
Bald bedeutet ein Wort mehrere verschiedene Sätze: Tu hl
d. h. 1. Mein Stuhl fehlt, 2. der Rtuhl ist zerbrochen, 3. ich
möchte auf den Stuhl gehoben werden, 4. hier ist ein Stuhl. Ein
ganzes Erlebnis wird in ein paar Worte zusammengefaßt: .Wäld-
chen gegangen, sref allen, weligethan'^ (Telegraphierstil!).
Noch im 27. Monai«' i ^^n^^>'t das Kind in solcher Weise Haupt-
w<>rter und den Intiuiüv der Zeitwörter zu .seiner batzbiiduug:
Papa auf-tehen. frtih-tücken. aus-teigeu, nicht blasen,
Pieldose aufziehen, hieb ack essen statt Zwieback u.s. f.
Artikel werden noch nicht gebraucht, Zahlen noch nicht richtig
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— 17 —
verstanden, es mä noch keine Frage gesteUt. Im 28. IConat be-
ginnt das Fragen nnd steigert sich im 33.-36. Monat bis zur
Ennftdong. Der Laut, der bis znletzt die größten Sebvierigkeiten
macht, Ist das «sch*. Hat das Kind das dritte Lebensjahr
passiert, dann nfthert sich seine Sprachweise immer rascher der
seiner Angehörigen. Von Interesse ist es, zn yerfolgeu, wie
beim Kinde aUmfthlich der Sprachschatz wftchst; stellt doch dieses
Wachsen einen genauen Mafistab fftrdie zunehmende Verstaiides-
entwickelnng dar. Bei dem einen Kinde geht die Sprachent-
wickelang etwas schneller, beim anderen etwas langsamer von
statten; die Mädchen pflegen den Knaben im Sprechen voran-
zugehen. Beim heranwachsenden Kinde gestaltet sich der Wort-
schatz etwa f olge Ilde 1 maßen:
15. Lebensmonat = 60 Worte (50 Haaptw., 4 Beiw. n, 6 diverse Worte).
17. Lebensinonat — 80, (66 , 8, ,4 Zeitw. u. '6 div. W.)
18. LebeuBmt. 1. 101 Worte (62 Haaptw., 16 Zeitw., 4 Beiw., 6 Adv., 13 div. W.)
n.ll» „ (90 „ 14
II ^ It 6 „ 8 „
in.l44 „ (7Ö „ 40 „ 8 „ 9 t7 „
19. LelMiiBiiit» 115 „ (68 „ 84 „ 13 „ 4 „ 6 „)
20. „ « 254 „
21. „ = 362 „
22. „ - 467 „
M. II « M6 „
84. I, » €68 „
Am Schlüsse des zweiten Lebensjahres (24. Monatj besaßen
9 verschiedene Kinder:
I. '= 173 Worte (1 13 Haoptw., 30 Zeitw., 13 Beiw., 6 AdTerb., 11 div. W.)
II. 316
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Den Unterschied zwischen Knaben and Mädchen mag das
nachfolgende Beispiel klarlegen:
I. Mädchen im 30. Monat (2 Jahre 6 Mon.) = 1050 Worte,
n. Knabe im 41. Honat (3 Jahre 5 Mon.) = 837 Worte.
Der Wortscliats eines erwachsenen Menschen mittlerer
liiteUigens betrigt ca. 25(XX) Worte; bei Mensehen höherer
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— 18 —
Intelligenz wftehst diese Zahl anf etwa 34000 Worte. Stets über-
wiegt der Schatz an HanptwOrtem alle anderen, dann folgen
die Zeitwörter. — Das sprechenlemende Kind wiederholt in
merkwürdiger Weise den Werdegang der Sprache heim Menschen-
gescfalechto ftberhaapt: znerst die Zeit der Sprachlosigkeit nnd
der Gteherdensprache, dann wenige Worte nnd noch Oberwiegen
der Geberdensprache, endlich immer größeres Anwachsen des
Sprachschatzes nnd damit auch immer mehr ZnrQcktreten der
Gebeiden und des Mienenspieles. Wo das Wort nodi fehlt and
die Geberde nicht ausreicht, da fehlt eben auch noch die Ver-
ständigung. So geht es heute beim Kinde auch noch, ünter
Ontogenie versteht die Wissenschaft die Entwickelnng des Einzel-
individuiuns , nnter Phylogenie die Entwickelnng des ganzen
Stammes, dem das Eiuzelindividiium angeliört. In Bezug auf
die Sprache des Peuschen läßt sich also selir wohl der Satz
aufstellen: .,I)ie outogeuetische Entwickelung der Sprache l»eini
einzelnen Kind spiegelt die phylogenetische Entwicklung der
Sprache beim ge.samten Menschengeschlechte wider." Auch
für geistige Prozesse gilt also das biogenetische Grundgesetz,
d.h. das Gesetz, daß das einzelne Geschöpf in seinem indi-
viduellen Entwickeluugsgauge den historischen seines ganzen
Geschlechtes wiederholt.
Wiv koiiiiiiLii nach allem dem Gesagten zu den folgenden
ScMii^^eii. Der Mensch kMinnit, /um Unter.'^chiede von den
Tieren, besonders den niedersieheuden. mit nur wenigen in-
stinktiven, d. h. angeborenen, zweckents]upchenden Fälligkeiten
zur Welt (Saugen). Er bildet sich allmalili< h mit Hilfe seiner
Sinnesorgane und der durch diese vermittelten Sinueswabr-
nehmnn^en einen nclitigen Begriff' oder eine riclitige Vorstellung
von der ihn umgebenden Außenwelt. Seine ersten Vorstellungen
beziehen sich auf die Nahrungsaufnahme und den (-Jenuß der
Milch. Nachdem das Kind schon im Besitze vieler Vorstellungen
ist, auch gemäß den begleitenden Geberden und Mienen zu ihm
Gesprochenes schon richtig errät und versteht, lernt es selbst
sprechen ; denn es merkt sehr wohl, daß es durch die Repro-
duktion gehörter Laute seiner sprechenden Umgebung dieser
selbst Mitteilung seiner eigenen \'orstellungen machen kann ; es
ahmt daher diese gehörten Laute spielend nach und kommt so
auf dem Wege des Selbstunterrichtes zur Sprache. Diese Lant-
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spräche kt nar ein äußeres Zeichen, welches die Hitteilong
bereits pr& existierend er Begriffe ermöglicht; sie steht mit
der Schriftsprache (Lesen nnd Schreiben) in dieser Hinsicht
an! gleicher Stnie; der Unterschied zwischen der Laut- und
der Schriftsprache beruht nur darin, daß erstere auf dem Wege
des Selbstunterrichtes zu stände kommt, letztere aber stets auf
dem Wege kdnstlichen Unterrichtes erlernt werden maß. Gewiß
ist die Sprache ein mftchtiges Hilfsmittel zur Verstandesaus-
bildnng, allein sie ist dazu doch nicht unumgänglich ndtig;
denn auch das taubstumme, ja das taubstnmmblinde Kind ist
durchaus nicht yon der Verstandesbildung ausgeschlossen, wenn
auch der Horizont seiner Intelligenz enger gezogeu ist, wie bei
dem Tollsinnigen Kinde. Der Satz: «Ohne Sprache kein
Verstand*' ist falsch. Die Sprache ist die Folge der Ver-
standesentwickelang, aber nicht deren Ursache; der Mensch
Rpricht, weil er denkt, aber er denkt nicht, weil er spricht
Diesen Beweis zu führen, war der Zweck meines Vortrages.
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Wissenschaftliche Veröffentlichungen
(1826-1897)
der
Seackeubergiseheu naturforsdieudeii Geselisehaft.
Zuddiiimeugestellt
und mit eiiMiB
Sach- una Hamenreglater
Oberlehier J. Blum.
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Zur Feier
des achtzigjährigen Bestehens
der
Ssnckenbergischen naturforschsnden Gesellschaft
in Frankrurl IL
1897,
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Yorrede.
In diesem Jahre, 1897, Yollendet sich das aehte Jahrzehnt
seit der Qrttndnng der Senckenbergischen natorforsehenden Ge-
aellschaft Nach einem so langen Zeitabschnitte ziemt es sich
wohl, einen Blick zurückzuwerfen auf die Leistungen der Ge-
sellschaft, die sich ja Tomehmlich in ihren wissenschaftlichen
VerOffentUchnngen olfenbaren. Der Unterzeichnete hat sich gerne
der Hfthe unterzogen, die Verfiffentlichungen Obersichtlich zu
ordnen, um darzuthun, daß es der Gesellscbaf t niemals an ernstem
Streben und erfolgreicher Arbeit gefehlt hat, und zugleich auch,
um die vorhandene Litteratnr der Wissenschaft leichter zagäng-
lieh zu machen. Wesentliche Hilfe bot ihm das «Verzeichnis
der Arbeiten der Senckenbergischen natarforschenden Gesell-
scbaft von 1834 — 1886. Zusammengestellt von Dr. med. Carl
Lorey" im Beriebt 1885—1886. Das hinzugefügte Sach- und
Namenregister wird die Brauchbarkeit der jetzigen Zusammen-
stellung besouders erhöhen. Die erste wissenf^chaftliche Ver-
öffentlichung der Gesellschaft erfolgte im Jalire 1826 mit dem
-Atlas 7A\ der Reise im nördlichen Afrika von Eduard Rüppell.
Erste Abteilung. Zoologie" (dem Hohen Senate der freien Stadt
Fraukfiü L gewidmet). Die Fortsetzung besorp^te Riippell selbst.
Im Jahre 1828 feierte die Gesellscliaft das fünfzigjährige Doktor-
jubiläum Sam. Thom. voll "^ueuiuierrings. bei welcher Gelegenheit
eirip Festschrift und ein H»n-iclit iiber die Feier 1 1 - -liinnen. Der
Analogie halber ist diesen beuleu öciirüti ii ilci Bericht über das
fünfzigjäbi'ige Doktorjubiläum liedrich Tiedemanns, 1854, ange-
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— 24 —
fügt. Vou 1834—1845 gab die Gesellseliaft das „Museum Sencken-
bergianura" heraus. Bei Gelegenheit der 25jäbrigen Stift aiig
der Gesellschaft, 1842, wurden die im Laufe der Jahre gehaltenen
„Festreden von Dr. J. M. Mappes* veröffentlicht. Die drei an-
geführten Festreden von Dr. G. A. Spieß hat dieser selbst ver-
öffentlicht. Die Fortsetzung des Museum Senckenbergianum
bilden die , Abhandlungen", deren 1. Band 1854—1855 erschien
und wovon nunmehr 21 Bände vorliegen. Seit 1868 enthält
auch der «Bericht** neben den geschäftlichen Mitteilungen kleinere
und größere wissenschaftliche Abhandlungen. AuBerdem sind
von der Gesellschaft mehrere Einzelarbeiten erschienen. Da
endlich die Protokoll- AuszQge , die vom Jahre 1874 an in dem
Bericht abgedruckt sind, wertvolle Mitteilungen enthalten, so
wurden die wichtigsten davon in das Verzeichnis aufgenommen.
Selbstrerstftndlich blieben die Vortrftge weg, die aosführlich ün
Bericht oder auch anderswo veröffentlicht sind.
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25 —
Wissenschaftliclie Veröffentlichungen
(1826-1897)
der Senckenbergischen naturftrschehden Gesellsdiaft.
ZnsammengesteUt
und mit einem Sach- nnd Namenregister versehen
von
Oberleluer J. Blum.
Atlas
zu der Reise im nördlichen Afrika
von
Eduard Küppell.
Int« Abtell«D9. Sooloffto«
HeraitBgeg«beii von der
Senckenhergischen natnrf ersehenden Gesellschaft inFrankfnrta. M.
Gedmekt und in Konunlssion bei Heinr. Ludwig BiVnner. 1826.
Diese erste Abteilu'ng des Atlas enthält:
CretzM:limar, Ph. J., Säugeüere. 78 S., 30 Taf . (27 kol.,
3 schw.). 1826.
— Vögel. 55 S., 36 kol. Taf. 1826.
V. Heyden, C. H. G, Reptilien. 24 S., 6 kol. Taf. 1827.
Rüppell, E., Fische des Roten Meeres. Nebst alphabetischem
Verzeichnis der in dem Werke beschriebenen Fische. 141 S.,
35 Taf. (33 kol., 2 schw.V 1828.
— u. Leuckart, Friedr. Sigism., Neue wirbellose Tiere des
Roten Meeres. 47 8., 12 Taf. fll kul.. 1 schw ). 1828.
(Die Fovt.setzuug dieses Atlas hat ßüppeli spater selbst
and auf seine üosten besorgt).
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— 26 —
Jubiläums-Schriften.
Samueli Thomae a Soemmerring . . .
Societas naturae curiosorum Senckenbergia , . .
Söleuuia quiuquagesima die YII. Aprilis 1828 . . .
eiatiilatui".
Inest Lndovici Thilo Oissertatio de Solls macuÜB ab ipso lammo viio
Soemmerringio obsenratis.
Ftamniltitiir Own«n gratalatofiiuii «icton Ofniliilmo Em«ilo Wsbar.
Fnncofarti «d Heamiiiu
Typis Broennerianis. 1828.
4 Tal 48 Seiten. 4*
Naehricbt von dem ffinfzigjähi igen DoktorJabiUnm des Herrn
Sam. Thom. von Soemmerring, gefeiert in Frankfurt a. M. am
7. April 1828.
Nebst Verzeichnis derjenigen Gelehrten, die das Fest wtlrdig
zu ieiern sich vereinigt haben. 88 S., klein 8**.
Frankfurt a. M.
Drude von Heinr. Ludw. BiSimar.
Bericht über das fünfzigjährige Doktorjubiläum des Herrn
Dr. Fi-iedrich Tiedemann, gefeiert za Frankfurt a. IL am
lü. März 1854.
Nebst Verzeichnis derjenigen (relelirten. die sich an der
Feier durch Zeichnung für die Medaille beteiligt haben. 32 S. 8®.
Frankfurt a. M.
CNaamamiB Druckerei.
Museum Senckenbergianum.
Abhandlungen aus dem Gebiete der beschreibenden Naturgeschichte.
Von Mitgliedern der Senckenbergischen naturforschendon Gesell-
schaft in Frankfurt am Main.
Fraukiurt a. M. Druck und Verlag von Joh. David Saaerl&nder.
LBand. 1834.
Mit 11 schwarzen und 7 kolorierten Tafeln. 300 S,, 4".
v. Meyer, Hermann, Beiträge zui* Petrefaktenkunde. Mit
Tafel 1 und IL S. 1-26.
Onaihosatiru6 subulatns. ein Saums aus dem iitkugraphischeii
Schiefer von Soleuliofen. Ö. 3—7.
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— 27 —
(v. Meyer, Hermann),
Oomdriomunm damtus, ein Sannis ans dem MaecbeUulk
von Bayreuth. S. 8—14.
Knochen und Z&hne aas dem Muschelkalke. S. 15 — 17.
Knochen ans dem bunten Sandstein. 8. 18—23.
Aptjf^u» wahu, and aar Kenntnis von Apiyekus ftber-
hanpt 8. 24—26.
Rena, Adolph, Zoologisehe IßsceUen. Beptflien. Hit Tal. m.
8.27-62.
Sander & 29—68.
Batrachier 8. 58—62.
Fresenins, 0eorg, Beitrage znr Flora von Ägypten nnd
Aminen. Hit Tal IV nnd V. 8. 63—94.
Bappell, Ed., Beschreibang des im Boten Heere vorkommenden
Dugong {HaUeorey Mit Tafel VI. (Hit einem Vorwort
von W. 8 oemm erring). S. 95—114.
V. Kittlitz, F. H., Nachricht von den Brtttepl&tzen einiger
tropischen SeevOgel im StiUen Ocean. 8. 115—126.
Ben6, Adolph, Zoologische Miscellen. Reptilien (Ophidier).
Mit Taf. Vn, vni nnd IX. 8. 127—162.
Fresenins, Georg, Beiträge znr Flora von Ägypten nnd
Arabien. Hit Taf. X und XI (Foits. von S. 94). 8. 163
bis 188.
V. Kittlitz, F. H., Beschreibung mehrerer neuer oder wenig
gekannter Arten des Geschlechtes Acanihurus, im StiUen
Ocean beobachtet und nach dem Leben gezeichnet. Mit
Taf. XII und XIII. 8. 18^>— 196.
Keuß, Adolph, Zoologische Miscellen. Arachniden. Mit Taf. XIV
bis XVIII. S. 197— 282.^
KQnere Mltlailungeii.
Zoolofiteh«8.
Jast, Carl, Znr Katnrgescbichte des Faleo eyaneus. 8.283.
Botanisches.
Fresenius, G., Abstammung des Teff und des Tocusso, zweier
abjsäinischer Getieidearteu. S. 284 und 285.
'} In warn Ntchdraek diesM Bandes Btimmt die Seitenxalil nicht immer
mit der im «nfioD Druckes. In dem «weiten Dmeke sind von hier sa 6 ah-
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— 28 —
Heoloiigch«8.
Küppell, Ed.. Skizze der geologiscbeu Formation Abyssimens.
V. Meyer, Herrn., Vorkommen des Lebi<i8 Meyeri Agass., eines
fossilen Fisches, im Tkoae von Frankfurt a. M. S. 288
bis 292.
— Äptyckus (lacvia) acutus. S. 292.
— Leptotheuiü giffos. S. 292 und 293.
— Scorpion aus dem Steinkohlengebirg. S. 293.
— Krebse in buntem Saudstein. S. 293 — 295.
^ Knochen und Zähne in Braunkohle. S. 296 und 2d6.
— Ophiura in Keuper. S. 296.
Register 8. 297-^300.
II. Band. 1837.
Mit 16 schwarzen Tafeln und 1 kolorierten. 310 Seiten.
Büppel], £.f Neuer Nachtrag von BeschNibungen nnd Ab-
bildungen neuer Fisehe» Im NU entdeckt Hit Taf . I^m.
S. 1—28.
Fresenius, 6., Über die Pflanzennißbildnngen, welche in der
Sammlung der Senckenbergischen naturforschenden Ge-
sellschaft aufbewahrt werden. Mit Taf. IV. 8. 29^46.
V. Meyer, H., Die Torfgebilde von Enkheun und Dflrrheim,
hauptsächlich in Rttcksicht ihrer animalischen Einschlfisse.
Mit Taf. V und VI. S. 47-102.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyasinien. (Resedaceae.
Capparideae. Najadeae. Alismaceae. Lemnaceae. Nymphae-
aceae. Coniferae. Dipsaceae. Valerianeae). 8. 103—116.
Straus-Dttrckheim, H., Ober JSrifter&i dtMaemtü Bhppell,
eine neue Gattung aus der Familie der Daphniden. Mit
Taf. Vlla und b. S. 117-128.
Fresenius, G., Beiträge zur Flora von Abyssinien. (Gramineae,
Cyperaceae, Flacourtianeae. Lythrarieae, Onagrariae. Com-
bretaceae, Myrtaceae. Tiliaceae. I\osaceae. ßubiaceae.
Jasmiiieaf). Mit Taf. VIJI— X. S. 129— IfiS.
Agardh, Jak. (I., Novae Speeles Algaruiü, quas iu itinere ad
oras maris rubri collegit Eduardus Rttppell; cum obser-
vationibus nonnullis iu species rariores antea cognitas.
S. 169—174.
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— 2» —
Eüppell, E., Hitteilnog^eii Aber einige zur Fauna von Europa
gehörige Vögel, nebst Abbildung und Beschreibung eines
neuen mexikanischen Vogels als Typus einer neuen Gattung.
— Faleo {dreus) diümaHnus (Rflpp.). — Akmda deaeriomm
(Stanley). — Sylt/ia RiippelU (Temm.). — Ardea egreita
(Linn. Gmel.). — Ardea iäba (Linn. Gmel.)* — Ardea lenti-
gmoea (Montagn). — Pekeanue minor (Rttpp.). — JMfo-
rhkw» menoanus (Büpp.). — Hit Taf. XI. S. 175—190.
Carns, C. G., Ober die sonderbare Selbstversteinemng des Ge-
h&uses einer Schnecke des Roten Meeres {MagUue awHquue
Montf.). Kit Taf. XU. S. 191-^204.
Bllppell, Monographie der Gattung OHs, vorzüglich nach
den im Senckenbergischen natnrhistorisehen Museum auf-
gestellten Individuen. Mit Taf. Xm, XIV und XV. S. 2(fö
bis 248.
V, Meyer, Herrn., Isocrinue und Ckeloerimts, zwei neue Typen
aus der Abteilung der Crinoideen. Mit Taf. XVI. S. 249
bis 263.
Fresenius, Gr., Beitiäge zur Flora von Äbyssinieu. (Kanuu-
cuUiceae. Polygaleae. tSapindaceae. Meliaceae. — Ber-
sama nov. gen. — Ampelideae). Mit Taf. XVII. S. 265
bis 286.
T.Heyden, C. H. ü., Entomologisclie Beiträge. S. 287— 299.
KOnere Mittoilungen.
Zoologisches.
Ktipp^*!'- Micropogon occipitalis. S. 300 mid HOl.
— Pseudiunmonites und ApUfchus. S. 302 und 303.
— Vher Dentes canini l)ei Andlnpe pf/garga. »S. 303 und 304,
V. Heyden, C, Triton taetiiatus Sehn. S. 304.
— TremeUa meteorica Persoon {Nostov carneum Lyugbye, .4c/»-
nomyce Horkeli Meyen), S. 304 und 305,
— Litkobius? pimUue Heyden. B. 305.
Botanisches.
Fresenius. Bemerkung nher DaHsea cannabina und über Be-
frachtung, ö. 305—307.
Begister S. 308—310.
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— 30 —
m.Band. 1846.
Mit 10 schwarzen, 5 kolorierten nnd 2 forbiggedruckten Tafeln.
318 Seiten.
Büppel!, E., Omithologische Miscellen. (Monograrhipn (^rr
Gattungen Qfgnus, Cebleptfrü und (Mus,) Mit Tai. I — III.
S. 1-44.
Schnitz, C. H., Oiehoraceae, anno 1831 et 1832 a d. Rfippell in
Arabia et Abyseinia lectae, e herbario sodetatls Sencken-
beigianae conimnnicatae. S. 45—60.
FreseninSiG., Beitrftge znr Flora von Abyssinien. Polygoneae.
Lobeltaceae. Gomposltae (Cynareae et Cichoraceae). Mit
Tafel IV. 8. 61-78.
Stieb el, S., Über den Bau nnd daa Leben der grünen Oacilla-
toria {Lgsogonium taeniodes). Mit Tafel V. S. 79—90.
S Appell, E., S&ngetiere ans der Ordnnng der Nager, beobachtet
Im nordÖstUchen Afrika. Mit Tafel VI— X. S. 91—116.
— Beschreibung mehrerer, größtenteils neuer abyssinischer Vögel
ans der Ordnung der Klettenrdgel. S. 117—128.
— Besehreibnng mehrerer neuer Sftugetaere In der zoologischen
Sammlung der Senckenbergischen natntforschenden Gesell-
schaft befindlich. Mit Tai XI nnd Xn. S. 129-144.
— VerzeicliDis der In dem Mnseum der Seuckenbei^gischen natur-
forschenden Gesellschaft aufgestellten Sammlungen. Erste
Abteilung: Säugetiere und Skelette. S. 145—196.
— Öffentliche Kede, gehalten am 22. November 1842 bei Gelegen-
heit des 25jilhrigeu Stiftungsfestes der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft. Nebst einer Beschieilninef
und Abbildung mehrerer in dem Gesellschafts-Museum auf-
gestellten interessanten fossilen Reptilien. Taf. XHI— XV.
S. 197—222.
— Beschreibung und Abbildung einer neuen Art von Landschild-
kröten , zur Gattung Kinyxis gehörig. Taf. XVL S. 223
bis 228.
Kanp, J. J., t^ber Fulkt n. mit besonderer Beriicksirhtigiuig *ier
im Museum der Senckenbergischen uaturiorschenden Gesell«
Schaft aufgestellten Arten. S. 229—262.
Fresenius, G., Über den Bau und das Leben der Oscillaneu.
Mit Taf. XVII. b. 2Ü3— 292.
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~- 31 -
Rflppell, E., VerzeichBis der in dem Hnsenm der Sencken-
bergischennataTforschendenGesellscliaftaiifgeBtellteDSamm-
IttBgen. Dritte Abteilung: Amphibien. S. 203-^16.
Register. S. 317 und 318.
Festreden»
gehalten im naturgeschicbtliehen Museum zu Frankfurt a. M.
von Dr. J. M. Mappes. Beitrag zur Feier der 25jnlirif!:eii
Stiftung der Senckeubergischen naturforschenden Gesellschaft
am 22. November 1842. 186 S., 8".
Frankfort am Hain. Q«dniekC bei Job. Dan. Saaerllnder. 1848.
1. Erinnerung an Senckenberg und seine StiftiiDg. S. 1 — 21.
(^Lebeusgeschiclite Dr. J. C. Seiickenbergs und geschicht-
licher Überblick seiner Stiftung nnd des l rsprnnges der uatur-
forschendenGesellscliaft, vuigetragen am 22. November 1821
iu der ersten öffentlichen Sitzung zur Feier des Stiftuugs-
tages und der Fri))1^nuug des Museums der Senckeubergischen
naturfoi-scheuden G esellschaft).
n. Jahresbericht vom 1. Mai 1823. 8. 22-29.
(Nekrolog des Hofrates Carl Wiliieim Cordier).
ITT. Jahresbericht vom 5. Mai 1824. S. 30—45.
IV. Jahresbericht vom I.Mai 1825. S. 46— 54.
V. Zum Andenken an (Teorg Wilhelm Freyreiss und Bericht
vom 1. Mai 182^ s 5.^—74.
VI. Von der Bedeutung eines natnrwissenschaftlichen Unter-
richts für unsere Stadt und Bericht vom 6. Mai 1827.
S. 75-91.
(Nekrolog Georg Adolph Völkers and Carl Heiur. Frhr.
V. Wiesenhüttens).
VU. Bericht vom 4. Mai 1828. 8. 92— lOH.
(Nekrolog Johann Christian Ehrmanns, Christoph Heinrich
Konrad Meyers und Karl Wenzels).
Vni. Bericht vom 3. Mai 1829. S. 104—113.
IX. Zum Andenken an Sam. Thomas von Sömmerring und Be-
richt vom 2. Mai 1830. S. 114—129.
X. Zum Andenken an Dr. J. O. Nenburg nnd Bericht Tom
1. Mai 1831. S. 130-142.
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- 32 —
XI. Über Goethe als Naturforscher und Bericht vom 6. Mai 1832.
S. 143—151.
XII. Über den Einfluß des Geistes auf körperliche Bildang und
Bericht vom 18. Mai 1834. S. 152—163.
(Nekrolog J. E. Steins und Johannes Beckers).
XIII. Zum Andenken Hofrat Dr. Bernhard Mejer ODd Be-
richt vom 1. Mai 1836. S. 1 (VI— 173,
XIV. Vom innersten Bau einiger Gebilde des menschlichen Körpers
and Bericht vom 3, Mai 1840. S. 174-186.
Festreden
von Dr. G. A. Spieß.
Vtrlog der Joh. Chriai. H«maiuiach«n Bnehliaiidlniig. F. B. SncMaaid,
1. Zwei Festreden, gehalten bei der 31. und 32. Jahresfeier
der Senckenbergisclieu miturforschenden Gesellschaft den
29. Mai 1853 und den 28. Mai 1854. Frankfurt a. M. 1854.
104 S, 16«.
a. Über die Bedeutung der Naturwissenschaften füi uusere
Zeit. S. 1— H9.
b. Über das körperliche Bedingtsein der Seelenthätig-
keiten. S. 40— 104.
2. Festrede, geiialteu bei der 40. Jahresfeier am 31. Mai löü.^.
Frankfurt a. M. 1863, 32 S., 8«.
Über die Grenzen der Naturwissenschaft mit Beziehung
auf Darwins Lehre von der Entstehung der Arten im
Tier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung.
Abhandlungen,
herausgegeben von der 8euckeiibergi£chea uaturforschenden
Gesellschaft.
LBiiid. 1854-1866.
20 Tal, 306 S., 4«.
Verlag von H«iiir. Ludwig BKOnaer.
Mettenheimer, Über den Ban nnd das Leben einiger
-wirbellosen Tiere ans den deutschen Meeren. Taf. I, Fig. 1
bis 19. S. 1—18.
— Die Ortabeweguug der Lütorim Hthrea. Taf. I, Fig. 20 n.
21. 8.19— 28.
— 33 —
Hessenberg, Fr., Über die Krystallgestalt <\ph Quecksilber-
honierzes. Taf. 1, Fig. 22 -24. S. 24—28.
de Bary, A., Über die Algengattungen Oedogmium und Bol-
bochaete. Taf. II— S. 29—105.
Bachenau, Franz, Über die Blüteneutwickelung einiger Dip-
saceen, Valerianeen und Kompositen. Taf. V a. VI. S. 106
bis 132.
Schacht, Hermann, Über die gestielten Traubenkörper im
Blatte vieler Urticeen und über ihnen nah verwandte Bildangen
bei einigen Acanfhaceen. Taf. VH. S. 13:5—153.
Liicae, Ö., Der Pongo- und der Orang-Schädel in Bezog auf
Speeles und Alter. Taf. VIll— XHI. S. 155—167.
Schmidt, Adolph, Beitrag zur Kenntnis der Gregarinen und
deren Entwickelung. Taf. XIV. S. 168—187.
Kloss, Herrn., Über Parasiten in der Niere von Hüiz, Taf. XV
u. XVI. S. 189—218.
Hettenheimer, C, Anatomisch- histologische Untersuchungen
über den Tetragmtarwt euvieri Risse. Taf. XVII^XIX.
S. 214-237.
Scharff, Friedrich, Aus der Naturgeschichte der Krystalle.
Taf. XX. S. 268— 306.
II. Band. 1856—1858.
18 Taf.. 420 S.
Der Wetterauischen (resellschaft flir die gesamte Naturkunde
zur Feier ihres öOjährigen Bestehens am 10. August 1858
gewidmet.
MetteniQ8,G., Über einige Farngattungen : I. Polypodium, Taf .1
bis III. a 1-138.
Xettenheimer, C, Über Leptotkriz oehracea Ktttz. und ihre
Beziehung zur OtüHowUa ferruginea Ehr. Taf. IV. S. 139
bis 157.
Hessenberg, Friedrich, Mineralogische Notizen (s. Register
im VI. Bd.). S. 158—186.
Fresenius, G., Über die Algeugattnngen Bandorina^ Oomum
und Bht^phidium. Taf. VIII. S. 187-200.
— Über die PiLzgattnng Entomophihora, Taf. IX. S. 201—210.
— Beitrftge zur Kenntnis miki^oskopischer Organismen. Taf. X
bis Xn. S. 211—242.
3
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— 34 —
Heisenberg, Friedrich, Miueiaiogische Notizen. B'orts.
(s. Register im VI Bd l Taf. XIII u. XIV. S. 243—264.
MetteniiiR, r4., Über einige Farugattuugeu: Ii, Plagiogyria,
Taf. XV. 265-275.
— III. ri)ei (üe mit einem Schleier versehenen Arten von Pterü.
Taf. XVI. S. 27ß— 284.
— IV. Phegoptens und Aspidium. Taf. X\ II u, XVIII. S. 285
bis 420.
IILBand. 1859-1886.
26 Taf., 58(> S.
S c h a 1 f f , F r i e d r i c Ii , f ' her den Quarz. Taf. I u, II. S. 1 —46.
Metteniu.s, G., Über einige Farugattungen:
V. Cheilanthes. Taf. III. S. 47—99.
VT. Aspleniuni. Taf. IV— VI. S. 100—254.
Hessenberg, Friedrich, Mineralogische Notizen. Zweite
Fortsetzung (8. Register im VI. Bd.). TaiVU— IX, S.255
bi.^ 286.
Metten heim er, C, Beobachtungen i\ber niedere Seetiere, an-
* gestellt in Norderney im Herbst 1859. Taf. X n. XI.
S. 287—312.
Ke s s e 1 m e y e r , P.A., Ün)ei den Ursprung der Meteorsteine.
Taf. XII— XIV. 8. 313—454.
Büchner, 0., Versuch eines Quellenverzeichnisses der Litteratnr
über MeteoritPii. S. 455—482.
Lucae, G., Zar Morphologie der Rafsenschädel. Einleitende
Bemerkungen und Beitrüge. Taf. XIV-XXVI. S. 483
bi.s 536.
IT. Band. 1862 18G:J.
18 Taf., 400 8.
H e s s cMi b erg. F r.. Mineralogische Notizen. Dritte Fortsetzung
(s l{e-ister im VI. Bd.). Taf,!. u. U. S. 1—46.
Bruch, C, Über den Schließungsprozeß des Foramen ovale bei
Menschen und Säugetieren. Taf. III. S. 46—62.
Fresenius, G., Über einige Diatomeen. Taf. IV. ä 63— 72.
Bruch, C, Vergleichung des Schädels mit der Wirbels&nle des
Laohses, mit einer Aufzählung sämtlicher Skelettdle des-
selben nach der Art ihrer Zusammensetzung. S. 73 — 130.
— :i5 —
Weinland, D. F., Beschreibung und Abbildung von drei nenen
Sauriern {Embryopiis Habichi und Amphisbaena innocens
von Haiti, und Brachymeles Leuckarti von Nenholland).
Taf. V. S. 131—143.
Lacae, G., Ü\)%r Sckistosoma reflexutn (Gvalt). Taf. VI. S. 145
bis KK).
Buchner, 0., Zweites (;tuelleuverzeichuis zur Litteratur der
Feuermeteore und Meteoriten. S. 161—179.
Hesse nberg, Fr., Mineralogische Notizen. Vierte Fortsetzung
(8. Register im VI. Bd.). Taf. VII-IX s 181-225.
Weismanu, A., Über die Entstehung des vollendeten Insekts
in der Larve und Puppe. Ein Beitrag zur Metamorphose
der Insekten. Taf. X— XU. S. 227—260.
Bruch, C, Untersuchungen Uber die Entwickelnng der tieriscken
Gewebe. Taf. XIH-^XVni. S. 261-460.
V. Band. 1864-1865.
46 Taf., H7Ö 8.
Yerhig von Chrutian Winter.
Lacae, G., Zur Horphologie der Bassenscbädel. Einleitende
Bemerkungen und Beiträge. Zweite Abteilung. Taf. I— XII,
S. 1-50.
Kdlliker, A., Weitere Beobachtungen über die Wirbel der
Selachier, insbesondere Uber die Wirbel der Lamnoidei,
nebst allgemeinen Bemerkungen über die Bildung der Wu*bel
der Plaglostomen. Taf. Xm— XVII. S. 61—99.
Ecker, A., Zur Kenntnis des Körperbaues schwarzer Eunuchen.
Ein Beitrag zur Ethnographie Afrikas. Taf. XVIII—XXIII.
S. 101—112.
Müller, H., Über Regeneration der Wirbelsäule und des Rücken-
marks bei Tritonen und Eidechsen. Taf. XXIV u. XXV.
a 113--136.
de Hary, A., Beiträge zur Morphologie und Physiologie der
Pilze. Erste Reihe: Proiomyces und Fhysoderttta, —
Exotucus pruni und die Taschen oder Narren der Pflaumen-
bäume. — Zur Morphologie der Phalloideen. — Syzygiies
meffahearpua. Taf. XXVI-XXXI. S. 137-232.
H e g 8 e nb e r g, F r., Mineralogische Notizen . Fünfte Fortsetzung
(s. Register im VI. Bd.). Taf. XXXII -XXXIV. S. 233-274.
3*
üiyiiizeQ by GoOgle
— 36 —
Lucae, 0., Die Hand und der Fuß. Ein Beitrag zur ver-
gleichenden Osteolögie der Menschen, Affen und Beutel-
tiere. Taf. XXXV— XXXVIII. S. 275—332.
Woronin, M., ZurEntwickelungsgeschichtedes-^Äcoio/fiÄpMicA^-
rimm Cr. and einiger Pezizen. Tai XXXIX— XLIL S. 333
bis 344.
de Bary, A , Zur Kenntnis der Mucorinen. TaiXLIlI— XLV.
S. 345—366.
— Zar Kenntnis der Peronosporeen. Taf. XLVL S. 367—375.
VI. Band. 1866-1867.
44 Tai, 408 S.
Hessen her g, Fr., Miueralofrische Notizen. Sechste Fortsetzung
(s. Register). Taf. I— III. S. 1—41.
— Register zw den von 1854 — 1866 B. I — VI veröffentlichten
7 Abteilungen der Miueralo^isrlipn Notizen. S. 42 — 45.
Ecker, A., Scliädel nordostafrikamschei \ «*lker. Aus der von
Prof. Bilharz in Cairo hinterlasseueu Sammlung abgebildet
und bescluieben. Taf. IV— XV. S. 46— 6Ü.
S c h a r f f , F r i e d r . . L ber die Bauweise des Feldspats. Taf. XVI
bis XIX. S. 67—110.
Keiusch, F., De speciebus generibusiiue uunuullis novis ex
Algarum et Fungorum classe. Taf. XX— XXV. S. lU
bis 144
Laudiert, Tii., Der »Sattel winkel und sein Verhältnis zur Pro-
und Ortiio^natliie. Taf. XXVI— XXVFII. S. 145—165.
— Beitrag zur Kenntnis des (Troßrasseu-^>chädels. Taf. XXEC
bis XXXVT 8. in?- 181.
Bruch, (!., Untersuchungen über die Entwickehing der tierisehea
(Tewebe. Schluß. Taf. XXXVII-XLII. S. 185— 310.
Jaen n i ( k e , F^ Neue exotische Dipteren. TaL XLIU u. XLIV.
S. 311—408.
TU. Band. 1869-1870.
46 Tat. 602 S.
Hessenberg, Fr., Mineralogische NottKen. Nr. 8. Siebente
Fortsetzung (s. Inhaltsangabe S. 32S). Mit 4 Talehi. S. 1
bis 46.
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— Hl —
Scharf!, Fr., Über die Bauweise des Feldspats. II. Der
scMefspaltende Feldspat, Albit nod Perlkliii. Mit 2 Taf.
S. 47—84.
Brefeld, 0., Diciifostelium mueoroides. Ein neuer Organismus
ans der Verwandtschaft der Kyxomyceten. Eine Unter-
sncbnng aas dem botanischen Laboratorium in Halle. Mit
3 Taf. 8. 85—107.
K 5) 1 i k er, A«, Anatomisch-systematische Beschreibung der Alcyo-
narien. Erste Abteilung: Die Pennatuliden. 10 Tai, S. 109
bis 255.
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 9. Achte Fort-
setzung (8. Inhaltsangabe S. 324). Mit 5 Taf. S. 257—324.
Woronin, M., J^^kaeria Lemaneaey Sordaria fimUeda, Sordaria
eopropkäa und Artkrobotr^ oUgospora. Mit 6 Tal. (Tal I
bis VI) 8. 325-360.
de Hary, A., Euroüwn, Eurysiphe, Oicmnobokis. Nebst Be-
merkungen über die Geschlechtsoi'gane der Ascomyceten.
Taf.VII-Xn. S.361-45Ö.
liucae, G., Der Sch&del des Japanischen Maskenschweines und
der Einfluß der Muskeln au! dessen Form. Mit 3 Tal.
8. 457—486.
K 0 1 1 i k e r, A. , Anatomisch-systematische Beschreibung der Alcyo-
naiien. Erste Abteilung: Die Pennatulideu (Fortsetzung).
Ta!.XI-XVII. 8.487-608.
VIII. Band. 1872.
32 Taf. 442 S.
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 10. Neunte
Fortsetzung (Anhydrit, Gyi)Säi)at, Kalkspat, Perowskit).
Mit H Tai S. 1-44.
Scharf f, Fr., Über den Gypsspat. Mit 3 Taf. S. 45—84.
KoUiker, A., Anatomisch-systematische Beschreibung der Al-
cyonarieu. Erste Abteilung: Die Pennatulideu (Schluß).
Mit 7 Taf. (THf. XVIil -XXJV) S. 85-275.
Lucae, G., Die Kubbe und die Otter in ihrem Knochen- und
Muskelskelett. auatumisch-zoologissche Studie. Ei'ste
Abteilung. Mit 15 Taf. S. 211— MS.
Ho fl mann, H., Über thermisohe Vegetatiouö-Kuühtauten. Mit
1 Taf. S. 379-405.
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— 38 —
Hessenberg, Fr., MiDeralogische Notizen. Xr. 11. Zehnte
Fortsetzung (Perowskit, Kalkspat, Sphen, Azinit). Mit 3 Tai.
S. 407-442.
IX. Band. 1873—1876.
41 Tai. 496 S.
Stoehr, K , Die Provinz Banjuwangi mit der Vulkangroppe
Idjen KauD in Ost-Java. Mit 8 Taf. S. 1—120.
Boettger, O . Heptilien von Marocco und von den canarischeo
Inseln. Mit 1 Taf. S. 121—191.
ScliHi ff. Kr., Über den Quarz. II. Die Übergangafl&ebeo. Mit
H Taf S. 193-2^5.
Btttscbli, 0., Zur Kenntnis dei freilebenden Nematoden, ins-
beson^lore der des Kieler Hafens. Mit 9 Taf. S. 237—292.
Gass er, E., Über Eotwickelnng der Allantois, der MüUerschen
Gänge und des Afters. Mit 3 Taf. S. 293—368.
Lncae, G., Die Robbe und die Otter in ihrem Knochen- und
Muskelskelett. Zweite Abteilung. Mit 17 Tal S. 369— 496.
X. Band. 1876.
41 Taf. 464
Hessenberg, Fr., Mineralogische Notizen. Nr. 12. Elfte
Fortsetzung (Ytterspat, Binnit, Kalkspat). Mit 3 Taf. S. 1
bis 26.
Ohun, C, Über den Bau, die Entwickelung und physiologische
Bedeutung der Bectaldrttsen bei den Insekten. Mit 4 Tal.
S. 27—55.
Scharff, Fr., Über den inneren Zusammenhang der verschiedenen
Krystallgestalten des Kalkspats. Mit 5 Taf. S. 57—118.
Grenacher, H., und Noll, F. C., Beiträge zur Anatomie und
Systematik der Rhizostomeen. Mit 8 Taf. S. 119—179.
Dippel, L., Die neuere Theorie über die feinere Struktur der
Zellhfille, betrachtet an der Hand der Thatsachen. Mit
6 Taf. S. 181-211.
Bütschli, 0., Studien fiber die ersten Entwickeluugsvorgänge
der Eizellen, die Zellteilung und die Koi^ugation der In-
fusorien. Mit 15 T^. S. 213—464.
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— 39 —
XI. BMid. 1879.
46 Taf. 497 S.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Mit 1 Taf. S. 1—55.
Liebe rkiilin, N., und I^ermauu, J. , Uber Resorption der
Knochensubstanz. Mit H Taf. S. 57—124.
Dippel, L., Die neuere Theoiie iiber die feinere Stniktnr der
Zellhlille, betrachtet au der Hand der ThatüaclieD. (Fort-
setzung und Schiuli). Mit 7 Taf. S. 125—179.
CUun, C, Das Nervensystem und die Muskulatui* der Rippen-
(luallen. Mit 22 Taf. S. 181 - 230.
Schar ff, Fr., Treppen uud skeiettbildung einiger regulären
Krystalle. Mit n Taf. S. 231-208.
Boettger, 0., Die Ueptilien nnd Amphibien von Madagascar.
Erster Nachtrag. Mit 1 Taf. S. 269-283.
Kobelt. W., Fauna japonica exlramariua. Nach den von Pro-
fessor Reia gemachten Sammlungen. Mit 23 Taf. 8. 28ö
bis 455.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphiiueu von Madagascai*.
Zweiter Nachtrag. Mit 1 Taf. S, 457—497.
XII. Band. 1881.
35 Taf. 591 S.
Turner, A., Die Geologie der primitiven Formationen. S. 1—33.
Notthaft, Jnl., Ober die Gesichtswahrnehmungen vermittelst
des Faeettenanges. Mit 3 Taf. (la, Ib, IIa, IIb, III.) S. 35
bis 124.
Y. Lejt^nyi, C, Ober den Bau des Oasirodiseus polymaatoa
lionckart. Mit 3 Tal. S. 125—146.
Hansen, A., Vergleichende Untersuchungen über Adventiv-
bildnngen bei den Pflanzen. Mit 9 Tal. S. 147—198.
G e y 1 e r, H. Th., Ober Kultnrrersnche mit dem japanischen Lack-
banm (ßhus vemicifera DC.) im botanischen Garten zu
Frankfurt a. M. S. 199—208.
— Einige Bemerkungen über Phyllocladus. Mit 2 Tal. 8. 209
bis 214 n. S. 216.
— Cbt^MfitM grandis Ung. in der Tertiärformation Japans. Hierzu
Fig. 7 auf Taf. II. S. 214—215.
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^ 40 —
Seoane, V. L., Neue BtHlen-Gattangund-ÄrtTondeuPhilippmeo.
Mit 1 Taf. S. 217-224.
de Bary, A., Untei-suchimgen über die Peronosporeen und
Saproleg^nieen und die Grundlageu eines natOrUchen Systems
der Pilze. Mit 6 Taf. S. 225—870.
Bo e 1 1 g e r, 0., Beitrag zur Kenntnis der Reptilien nnd Amphibien
Spaniens nnd der Balearen. S. 371—392.
— Aufzählung der von Frhrn. H. und Ffr. A. von Maltsan im
Winter 1880—81 am Cap Verde in Senegambien gesammelten
Kriechtiere. Kit 1 Taf. S. 393—420.
Lenz, H., und Ri c h t e r s , F. Beitrag zur Kmstaceenfauna ?on
Madagascar. Mit 1 Taf. (Fig. 20—27). S. 421—428.
Richters, F., Hypopkthalmus kucoMtta, ein Krebs aus der
Familie Ocypodinae. Fig. 1—10 anf Taf. Lenz n. Richters.
S. 429-431.
— lAmnadia OarreiH n. spec. Fig. 11 — 19 anf Taf. Lenz u.
Richters. S. 432—433.
Boettger, O., Die Reptilien und Amphibien von Madagascar.
Dritter Nachtrag. Mit 5 Taf. S. 435—558.
Woronin, M., Beitrag zur Kenntnis der TJstOagineeu. Mit
4 Taf. S. 559—591.
XIII. Band. 1884.
41 Taf. 473 S.
In Xommifliioa bei Morits Diesterweg.
Lucae, G., Die Statik nnd Mechanik der Quadmpeden an dem
Skelett nnd den Muskeln eines Lemttr nnd eines CMoepus.
Mit 23 Taf. (Taf. XVI existiert nicht). S. 1—92.
Boettger, 0., Die Reptilien und Amphibien von Marocco II.
Mit 1 Taf. S. 93-146.
Körner, Otto, Beitr&geznryergleiclienden Anatomie nnd Physio-
logie des Kehlkopfes der S&ngetiere nnd des Menschen.
Mit 1 Taf. S. 147-165.
Leydig, F., Über die einheimischen Schlangen. Zoologische
nnd anatomische Bemerkungen. Mit 2 Taf. S. 167--221.
N 0 1 1 , F r i t z , Entwickelungsgeschichte der F«rottftoa-Blüte. Mit
3 Tal. S. 223-246.
Lucae, G*, Zur Sntnra transversa sqoamae oceipitis bei Tieren
nnd Menschen. Mit 4 Taf. S. 247—960.
_ 41 —
Körner, O., Weitere Beitrii^e zur vergleicheiiden Anatomie
nnd Physiologie des KehlkopfeB. Uit 1 Tai. a 261—276.
Probst, J., Natürliche Waimwasserheizung als Prinzip der
klimatischen Zustände der geologischen f^onnationen. S. 277
bis 400.
Sicht ers, F., Beitrag zm* Kenntnis der Krostaceenfanna des
Behringsmeeres. Mit 1 Taf. S. 401—407.
Strahl, H., Ober Wachstnmsvorgänge an Embryonen von Laeerta
agOit. Mit 5 Taf. S. 409-473.
XIT. Band. 1886.
25 Taf. 670 S.
Beichenbach, Heinr., Stadien zur Entwickelnngsgesehlchte
des Floßkrebses. Mit 19 Taf. (I. Heft). S. 1—137.
Wolff, Jak., Morphologische Beschreibang eines Idioten- und
eines Mikrocephalen-Gehirns. Mit 3 Taf. (II. Heft). 8.1— 16.
T. Bedriaga, J., Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden-Familie
(LaoertOf AtgirMeSy TropidosaurOy Zerxunua und BeUaia),
Mit 1 Taf. S. 17—444.
Jännicke, Wilh., Beiträge zur vergleichenden Anatomie der
Geraniaceae. Mit 1 Taf. (HI. Heft). 8. 1—24.
Masch 1er, H. B., Beiträge zur Schmetterllngs-Fanna yon Jamaica.
Mit 1 Taf. S. 25-89.
XY. Band. 1887.
15 Tai., 1 Karte und Textflgoren. 437 S.
Gey 1er, Th., und Kinkelin, F., Oberplioeän-Flora aus den
Baugruben des Klärbeckens bei Niederrad und der Schleuse
bei Höchst a. M. Mit 4 Taf. (I. Heft). S. 1—47.
Möse hier, H. B., Beiträge zur SchmetterUngs-Fanna der Qx>ld-
kftste. Mit 1 Taf. S. 49—100.
Noll, Fritz, Experimentelle Untersachnngen Uber das Wachs-
tum der Zellmembran. Mit 1 Taf. S. 101—159.
Noll, F. C, Beiträge zur Naturgeschichte der Kieselschwämme.
Mit 3 Taf. (IL Heft;. S. 1—58.
Andreae, A., und König, W., Der Magnetstein vom Franken-
stein an der Bergstraße. Kiu Beitrag: zur Kenntnis polar-
magnetischer (Testeiue. Mit 2 Taf. und 2 Figuren im
Text S. 59—79.
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1
— 42 —
£dinger, Ludwig, Uutersuchungeu über die vergleichende
Anatomie des GehiniB. I. Das Vorderhirn. Mit 4 Taf.
S. 89-119.
Blum, J., Die Kreuzotter uud ihre Verbreitung in Deatschland.
Mit 1 Karte und 9 Textfigaren. S. 121—278.
XVI. Band. 1890.
32 Tal. uud 1 Porträt. 692 S.
Simroth, Heinrich, Die von Herrn E. von Oertsen in
Griechenland gesammelten Nacktschnecken. Mit 1 Tai
S. 1—27.
Boettger, 0 , Verzeichnis der Ton Herrn E. von Oertzen ans
Griechenland nnd aus Eleinasien mitgebrachten Vertreter
der Landschneckengattnng ChunUa Drp. Mit 1 Taf . S. 29
bis 68.
Mftschler, H. B., Die Lepidopteren-Fauna der Insel Portorieo.
Mit dem Bildnisse des Verfassers und 1 Tai S. 69^360.
T. Lendenfeld, R., Das System der Spougien. Mit 1 Taf.
S. 361—439.
I^eydigjB'ranz, Das Parietalorgan der Amphibien und Reptilien.
Anatomisch-histologische Untersuchung. Mit 7 Taf. S. 441
bis 550.
Chun, Carl, Die ("auarischeu Siphonoplioren in monographischen
Darstellungen. 1. Stephanophyes sui)erha und die Familie
der Stephanophyideü. Mit 7 Taf. uud mehreren Texttigui-en.
S. 553-^27.
Eugelhardt, H., Über TertiärpÜanzeu von Chile. Mit 14 Tat.
S. 629-692.
XVII. Band. 1891.
lö Tai., 1 Titelblatt und 1 Porträt. Ö31 Ö.
SaalmUller, M., Lepidopteren von Madagascar I. Bhopa-
locera, Heterocera, Sphiuges et Bombyces. Mit 7 Taf.
S. 1—246.
— nnd V. Heyden, L., Lepidopteren von Madagascar H. Hetero-
cera: Noctnaej Geometrae, Microlepidoptera. Mit 8 Taf.
und 1 Portrftt. S. 247—531.
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43 —
XTIII.Band« 1895«
33 Tal, mehrere Textflguren. 455 S.
EdiDger, L., Untersnchiuigen ttber die vergleichende Anatomie
des Gtohiras. 2. Das Zwischenhim. X. Teil. Das Zwischen-
falm der Selachier und der Amphibien. Mit 5 Taf. S. 1
bis 55.
Chan, Carl, Die Canarischen Siphonophoren in monographischen
Darstelinngen. II. Die Monophyiden nebst Bemerkungeu
über Monophyiden des pacifischen Oceans. Mit 5 Taf.
lind mehreren Textfigureu. S. 57—144.
V. Iheiiug, H., Die Süßwasser Bivalven Japans. Mit 1 Taf.
uud 1 Textfigur. 8. 145—166.
Engel Ii ar dt, Heriuaiiu. Flora aus den unteren Paludinen-
schichten des Caplagrabens bei Püdvin in der Niilie von
Brood (Slavonien). Mit S) Taf. S. 169—207.
Thost, Carl Robert, Mikrosjkupische Studien an Gesteinen
des Karabagh-Gaus (Armenisches Hochland). Mit 1 Taf.
uud einigen Textfiguren. S. 209— 270.
Simroth, H., Über einige Aetherien aus den Kungufaiien. Mit
1 Taf. und mehreren Textfiguren. S. 271—288.
— Beiträge zur Keimtuis der portugiesischen und der ost-
afrikanischen Nacktschueckenfauna. Mit 2 Taf. und mehreren
Kip'uren im Text. 8. 289— HÖH.
Möbius, M.. Australische Süß Wasseralgen II. Mit 2 Taf. S.309
bis 35U.
Andreae. A.. Beiträpre zur Kenntnis der fossilen Fische des
Mainzer Beckens. I. Die Gauoiden aus dem üntermiocÄn
von Messel. Mit 1 Taf. S. 3.") 1^-364.
Heider, Karl, Beiträge zur Embryologie von Sdlpa fnsiformis
Cuv. Mit 6 Taf. uud vielen Textfiguren. S. 367—455.
XIX. Band 1898.
38 Taf. 386 S.
E D g e 1 Ii a 1 (1 1 , H. , Uber neue Tertiärpflanzen Süd-Amerikas.
Mit 9 Taf. S. 1-47.
Keis. Otto M.. Illustrationen zur Kenntnis des Skeletts von
Acanthodcs Bronni Afjrassiz. Mit 6 Taf. S. 49 — 64.
Weigert, Carl, Beitragt zm Ivcimuüs der normalen mensch-
lichen Neuroglia. Mit 13 Taf. S. 1— VI. u. S. 65—215.
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— 44 —
Leydig, F., Zur Kenntnis der Zirltel und Parietalorgane. Fort-
gesetzte Studien. Mit 4 Taf. 8. 217 —278.
Simroth, Heiur., Über bekannte und neue Urocycliden. Mit
2 Taf. und 8 AbbildaDgen im Text S. 281—312.
£diDger, Ludwig, Untersacbnogen Tiber die vergleichende
Anatomie des Gehirns. 3. Neue Studien über das Vorder-
hirn der Reptilien. Mit 4 Taf. und 14 Teztflguren. S. 313
bis 386.
XX. Band.
K.iuk* lin, F., Einige seltene Fossilien des Seuckeubei'gischeu
Museums. Mit Taf. I— VI und 2 Textflguren. S. 1—49.
Eeis, Otto M.. Das Skelett der l'leuracauthiden und ihre
syätematiächeu Bezitihuugeu. 55.
Baad XXI erBchetnt sp&ter.
XXII. Band. 1896.
67 Tai, 4 Karten, 16 Texttignren und XI n. 334
Kflkenthal, Willy, Ergebnisse einer zoologischen Forschnngs-
reise in den Mollnkken nnd Boraeo. Erster Teil: Beise^
bericht. Mit 63 Taf., 4 Karten nnd 5 Abbildungen im
Text. S. I-^XI n. 1-321.
— Ober Alfnrensehädel von Halmahera. Mit 4 Taf. nnd 1 Text-
ügnr. S. 323— 334.
XXm.Band. 1897.
Schnitze, L. S., Beitrag znr Systematik der Antipatharien.
Mit Taf. I nnd 2 Abbildungen im Text. S. 1—39.
Schenk, A., Cla?ulaniden, Xeniiden nnd Alcyoniiden von Teniate.
Mit Taf, n-IV. S. 41-80.
Kfikenthal, W., Aicyonaceen von Temate. Nephtbyidae Verill
und Siphonogorgiidae KOlliker. Mit Taf. V--Vin. S. 81
bis 144.
German 08, N. K., Gorgonaceen von Temate. Mit Taf . IX
bis Xn. S. 145-187.
MichaeUen. W., Oligochaeten. Mit Taf. XIII und 1 Fig. im
Text. S. 191-243.
Römer, F., Beitrag zur Systematik der Gordiiden. Mit Taf. XIV.
S. 247—295.
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— 45 —
T. Campenhansen, B,, fiydroiden von Teniate. Mit Taf . XV.
S. 297—319.
Kwietnie wski . (Msimir R., Actiniaria von Ternate. Mit
Taf. XVl u. XVII. S. 321—345.
Pagenstecher, Arnold, LepidoptereD. Mit Taf. XVUI— XX.
S. 351.
Bericht
der Senckeübergischen naturforschenden Gesellschaft
in Frankfurt a. M.
1868 bis 1869.
Kloss, H., Über die Bedeutang der niedrigsten Lebensfonnen
in dem Haushalte der Natur. S. 3(^—47.
1869 bis 1870.
Noll, F. C, Unsere Flaßmnscheln (Najaden). Ihre Entwiekelnng
and ihre Beziehungen zor llbrigen Tierwelt. 8. 33—44.
Heyden, L., Über blinde oder angenlose Kftler. S.44— 47.
Koch, Carl, Über die Lebensweise der einheimischen fleder-
mftnse. S. 48—65.
Kobelt, W., Das GebiB der Weichtiere und seine Bedeutung
für die systematische Einteilung. 8. 65-73.
V. F ritsch, E., Über die ostatlantischen Inselgruppen. S. 72
bis 113.
Heynemann, D. F., Einige Bemerkungen über die Veränder»
liebkeit der Molluskenschalen und Verwandtes. S. 113—140.
R e i n , J. J., Beiträge zur physikalischen Geographie der Bermuda-
Inseln. Mit einer Karte. 8. 140^158.
1870 bis 1871.
Stricker, W., Die afrikanische Tierfabel, verglichen mit der
europlischen. S. 27—34.
y. Fritsch, K., Über einige neuere Funde in den ältesten
marinen Tertiftrschichten der Frankfurter Gegend. S. 35
bis 43.
Rein, J. J., Ölpalme und Erdnuß. 8. 44—48.
Noll, F. C, Die Erscheinungen des Parasitismus. 8. 49—65. '
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46 —
Schmidt, H., Nekrolog von Dr. med. Vaieutio Marduer. S. 66
bis 72.
1871 bi8 1872.
S c h m i d t, W. H., Dr. med. Detmar Wilhelm Soemmerring, Herzog-
lich Sachseu-Cobarg-Gothaischer Hofrat and praktischer
Arzt zu Frankfurt a. M. Nekrolog. S. 13 — 15.
, Noll, F. C, Mitteilung Über seine Beteiligung an der ersten
Reise für die Bftppeli-Stiftung. S. 21—26.
Bütschli, 0., Freilebende nnd parasitische Nematoden in ihren
gegenseitigen Beziehungen. S. 56—73.
V. Heyden, L., Bericht fiber die von den Herren Dr. Noll und
Dr. 6renacher auf Tenerife gesanunelten Insekten. S. 74
bis 90.
Koch, Carl, Beiträge znrKenntnisder ArachnidenderCanarischen
Inseln. S. 91^98.
Gey! er, Th., Bericht fiber die botanische Ausbeute der dnrch
Dr. Noll und Dr. Grenacher ansgeffihrten Beise. S. 99
bis 108.
Noll, F. C, Ein Besuch auf dem Hontserrat. S. 109--117.
— Zwei Abnormitäten an Kaktnsfrflchten. Mit 2 Taf. 8. 118
bis 121.
Koc h , Ca r I , Formen und Wandlungen der ecaudaten Batrachier
des Unter-Main- und Lahn-Gebietes. 8. 122<— 183.
Wetterhan, J. D., Ober die allgemeinen Gesichtspunkte der
Ptianzengeographie. S. 184^217.
1872 bis 187a.
Stricker, W., Nekrolog des Dr. med. Georg Melber.
— Nekrolog des Gymnasialprofessors Dr. Wilhelm Heinrich
Hieronymus Dietrich Schmidt. S. 47—49.
Noll, F. C, Koehlorim hamata N., ein bohi'ender Cirrfaipede.
(Vorläufige MitteUnng). S. 50-58.
Verkrfizen, T. A., Reise nach Island im Jahre 1872. S. 59
bis 69.
Scheidel, S. A., Über die Pfahlbanten und deren Bewohner.
S. 70-76.
Kobelt, W., Aus der Puglia petrosa. S. 77—103.
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— 47 —
K 0 c Ca r 1, Beiträge zur Kenntnis der Arachniden Nord-Afrikas,
insbesondere einiger in dieser Richtung büber noch un-
bekannt gebliebenen Gebiete des Atlas und der Kttsten-
länder von Marokko. Ö. 104—118.
Kein, J. J., Über einige bemerkenswerte Gewftcbse ans der
Umgebung von Mogador. 8. 119—130.
— Über die Vegetations- Verhältnisse der Bermudas-Inseln. S. 181
bis 108.
1878 hU 1874.
Petersen, Theodor, Zum Andenken an F. H. von Kittlitz.
S. 41—44.
— Zur Kenntnis der trikiineii Feldspate. S. 45—47.
— Vorlage von Gesteinen aus dem (totthardtunnel. 8. 47—49.
Boettger, ()., Uber die Gliederung der Cyreuenmergelgrupye
im Mainzer Becken s r>0— 102.
Geyler, Th. H., I ber die Tertiärllora von Stadeckeu-£lsbeim
in Kheinhessen. 8. U).*!— 112.
— Notiz über Jmbncaria Ziegicri nov. sp., eine Flechte aus der
Branukohle vun Salzhansen. S. 112 — 114.
Z i e g 1 e r, J u Ii u s, Beitrag zur Frage der tbermischeu Vegetations-
Konstanten. 8. 115—123.
Baader, Friedrich, Über die tägliche successive Erwärmung
der Oceane durch die Sonne, als Ursache der äquatorialen
Meeresströmunf?(>n 8. 124—154.
Lucae, G., Die Morphologie der letzten 50 Jahre und die Be-
strebungen der Senckenbergischen naturforschenden Ge-
sellschaft. 8. 155—177.
1874 bis 1875.
Scharff, Friedrich, Über die wissenschaftliche Bedentung
Friedrich Hessenbergs. S. 64—60.
Kobelt, W., Die geographische Verteilung der Mollusken. 8.61
bis 76.
Kinkel in, Friedrich, Über die Eiszeit. Mit einer Karte.
S. 77—133.
I. GleCscherwirkung und Mor&nenlandschaft S. 77 — 106. .
II. Die Geschichte der Verbreitung der alten Gletscher hi der
Schweiz und in Schwaben und ihres Schwindens. S. 105^133.
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— 48 —
V. Heyden, L., Bericht über die von Prof. Dr. Freilierrn von
Fritsch und Dr. .1. J. Kein auf den Cauarischeu Inseln ge-
sammelten Käfer. S. 135 — 145.
Röll, Julius, Die Thüringer Laubmoose und ihre geographische
Verbreitung. S. 146 - 299.
Einkelin, Friedrich, Über Stoffwechsel und Fmährnng Im
menschlichen und tierischen Körper. S. 300—340.
Lucae, Gust. Job. Christian. Er^^te Erteilung des Tiede-
mnnnprrises am 10. März 1875. S. 341 — 352.
K i n k e 1 i n , F r i e d r , Nachtrage zu den Vortragen über die Eis-
zeit. S. 367-372.
1875 bis 1876.
Schmidt, Heinrich, Nekrolog des Dr. med. Oofitav Adolph
Spieß. S. 51-60.
Btt t s ch I i , 0., Über die Bedeutung der Entwickelungsgeschichte
für die Stammesgeschichte der Tiere. S. ßl— 74.
K 0 b e i t, W., Die geographische Verbreitung der BinnemnoUnskeD.
S. 75-104.
Koch, Carl, Neuere Anachaniingen Uber die geologischen Ver-
triUtnisse des Taunns. S. 105^1^.
Schrenk, Missionsprediger» Über Natnr nnd Menschenleben
an der Goldkflste (West-Afrika). S. 124--128.
Boettger, Oskar, Über eine neue Eidechse ans Brasilien.
Mit einer Tafel. S. 140-.143.
1876 bis 1877.
Lncae, Gnst. Joh. Christ., Dem Andenken an Karl Emst
Yon Baer gewidmet. S. 47 — 71.
Scharf f, Fried r., Die Giattnng der Grauen Steine bei Naurod.
S. 72—74.
Koch, Carl, Beitrag zur Kenntnis der Ufer des Tertiarmeeres
hn Mainzer Becken. S. 75^93.
Stricker, Wilhelm, Über die sogenannten Haarmenschen
(Hypertrichosis universalis) nnd insbesondere die bärtigen
Frauen. Mit einer Tafel. S. 94—100.
Bein, J. J., Die Strömungen im ndrdllchen Teile des Stillen
Oceans nnd ihre Einllttsse auf Klhna und Vegetation der
benachbarten Küsten. S. 101—120.
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— 49 —
1877 bis 1878.
.G ey 1 e r, H e r m. T h e 0 d 0 r, Über einige paläontologisclie Fragen,
insbesondere über die Juraformation Nordasiens. S. 53—70.
Saalmüller, M., Mitteilungen über Madagaskar; seine Lepi-
dopteren-Fauna. S. 71— 96.
V. Heyden, L., Über die Käierfauna von Madagaskar. S. 97
bis 105.
Schmidt, Heinr., Die Bedentnng des natnrgescbicbtUchen
Unterrichtes. S. 106— 125.
1878 bis 1879.
Boettger, 0., Beptilien und Amphibien ans Syrien. S. 57—84.
— Diagnosen zweier neuer Amphibien aus Madagaskar. S. 85
bis 86.
de Heyden, L., Diagnoses C!oleopteroram aliquot novorum in
Japonia a Dom. Prof. J. J. Bein, Doct. phil., collectomm. 8. 87
bis 88.
Ziegler, Julius, Über phänologische Beobachtungen. S. 89—102.
— Über thennische Vegetations-Konstanten. S. 103—122.
Saalmttller, M., Bemerkungen und Nachträge zu den „Mit-
teilungen über Madagaskar und seine Lepidopteren-Fauna".
S. 122-126.
Beichenbach, Heinrich, Allgemeines über Sinnesorgane.
S. 127—156.
1879 bis 1880.
Loretz, H., Über Schieferung. S. 61— 116.
Scharlf, Friedrich, Eisenglanz und Kalkspat. Ein Reitiafz-
zur vergleichenden Mineralogie. Mit 2 Taf. S. 117—131.
Boettger, 0., DieBeptilieu und Amphibien von Syrien, Palästina
und Cypern. Mit 2 Taf. S. 132—219.
Kobelt, W., Siciliana. Mit 1 Taf. S. 220—240.
Richters, Ferd., Die Organisation der Crustaceen. S. 241
bis 257.
Saalmüller, M., Neue Lepidopteren aus Madagaskar, die sich
im Museum der Senckenbei-giscben naturforschenden Ge-
sellschaft befinden. S. 258—310.
tf eye r, 0 1 1 0 , Palftontologische Notizen aus dem Mainzer Tertiär.
Mit 1 Taf. S. 311-321.
4
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50 —
1880 bis 1881.
Kinkelifi, Friedr., Die Steinzeit des Measchen in DentscU-
land. S- 67— 117.
V. M a 1 ts a E , Bericht über die von ihm im Herbst des Jahres 1880
unternommene Heise nach der Kttste von Senegambien und
insbesondere über die Fauna dieses Gebietes. S. 118-*127.
Ziegler, Julius, VergrQnte Blflten von Tropaeolnm migns.
Hit 2 Taf. S. 128—129.
Boettger, Oslcar, Zweite Liste von Reptilien und Batrachiem
ans der Prov. Sao Paulo, Brasilien. S. 190—188.
— Liste yon Beptilien und Batrachieiik, gesammelst 1880—81
auf SicUien durch Herrn Insp. Carl Hirsch. S. 134—143.
— Rttppellstiftung IV. Reise. Liste der von Herrn Dr. Kobelt
in Spanien nnd Algerien gesammelten Kriechtiere. S. 144
bis 147.
Lenz, H., Fische von Ko8si-B6, gesammelt von den Herren Carl
Ebenau nnd Anton Stumpff. S. 148—152.
— Myriapoden von Nossi-B6, gesammelt von den Herren Carl
Ebenau nnd Anton Stumpff. S. lo3— 155.
1881 bis 1882.
Reichenbach, Heinr., Über Vervollkomranung durch Arbeits-
teilung im Tierreich. Mit 8 Texttiguren. S. 59—88.
Kobelt, W., Nach den Sftulen des Hercules. 1. Abteilung.
S. 89-242.
V. Heyden, L., Die Chr}'siden oder Goldwespen aus der weiteren
Umgebung von Fi-ankfiirt. S. 243— 2ö5.
Boettger, Oskar, Zweite Liste von Reptilien und Batrachiem,
gesammelt 1881—82 auf Sicilien durch Herrn OberinspidKtor
Carl Hirsch. S. 256—262.
Schani, Wilhelm, Gedächtnisrede au! Dr. Friedrich Scharff.
S. 263-260.
Kinkelin, Friedr., Zum Andenken an Dr. KarlKoeh. S.270
bis 289.
1882 bis 1883.
Lucae, Gustav, Altes und Neues. Vortrag bei der Jahres-
feier 1883. S. 57—70.
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— 61 —
Kobelt, W., Nach den Säulen des Hercales. 2. Abteilung. S. 71
bis 216.
?. Heyden, L., Verzeichnis der von Dr. med. W. Ko b e 1 1 in Nord-
Afrika und Spanien gesammelten Coleopteren. S. 217— 2B7.
— Beiträge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fauna der weiteren
Umgegend von Frankfurt a. M. S. 238—254.
Hey e r, Otto, Beitrag zur Kenntnis des märkischen Rnpeltbous.
Mit 1 Tafel. S. 255—264.
Kinkel in, F., Mitteilungen aus dem Mainzer TertiärbeckeD.
S. 265—284.
I. Die Oorbiculasande in der Nähe von Frankfurt a. K. S. 265
bis 278.
II. Die Cerithiensande an der Hohen Straße. S. 278 — 262.
in. Zur Geschichte des Steinheimer Anamesit -Vorkommens.
S. 282—284.
(^eyler, H. Th., Verzeichnis der Tertiärflora von Flörsheim a.M.
S. 285--287.
— Zum Andenken an Herrn Adolph Metzler. S. 288—289.
2iegler, Jnlitts, Erläuternde Bemerkungen zur pflanzenphäno-
logischen Karte der Umgegend von Frankfurt a. M. Mit
1 Karte. S. 305—310.
1883 bis 1884.
Richters, Ferd., Uber die Wechselbeziehungen zwischen Blumen
nnd Insekten. 8. 83—102.
V. Heyden, L., Beiträge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fauna
der weiteren Umgegend von Frankfurt a. M. S. 108—125.
Retowski, O., Eine Sammei-Ezkursion nach Abchiusien und
Tscherkessien, ausgeführt im Auftrage der Senckenbei'gi-
sehen naturforschenden Gesellschaft 8. 126—143.
Boettger, 0., Liste der von Herrn 0. Retowski in Abchasien
gesammelten Reptilien und Batrachier. S. 144—145.
-•^ Liste der von Herrn 0. Retowski in Abchasien gesammelten
Binnen-Mollnsken. S. 146—155.
Kinkel! n, Friedr., Ober zwei südamerikanische diluviale
•Riesentiere. S. 156— 164.
— Ober Fossilien ans Brannkohlen der Umgebung von Frank-
• ■ fnrt a. M. Mit Tai I nnd mehreren Figuren im Text S. 165
bis 182.
4*
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— 52 -
(K i n k e 1 i 11 , K r i e d r.) , Sande und Sandsteine im Mainzer
Tertiiirbecken. S. 18;)-21H.
— Die Schleuseiikainiiier vuu Fraukluil-NiedeiTad und ihre i auiia.
Tafel II und Ul S. 219—257.
Boettger, 0 , Fossile Binnen-ScliDecken aus den untenniocäneu
Corbicula-Tlioneu von Niederrad bei Frankfurt a. M. Mit
Taf. IV. S. 2r)H-28().
Ritter. F., Über neue Mineralfundti im i'auuus. S. 281 — 297.
Back, E., Uber die uugeslielte Varietät der J'udophrija fira
Ehb. {Pod.libera Viy.). Mit Figuren im Text. S. 298— 314.
Kobelt, W., Verzeichnis der paläarktiscben Säugetiere des
Senckenbergisclien Museums Ende 1884. S. 315—318.
1884 bU 1886.
Stricker, W., Worte der Erinnerung au Prof. G. Lucae. Mit
einem Porträt. S. 85 — 90.
— Verzeichnis der Schriften von Prof. Dr. G. Lucae. S. 91 — 94.
Seh Uli dt H , ( ; ^dächtnisrede auf Dr. Eduai'd RüppeU. Mit
einem Titelbild und 2 Karten^ S. 95— ir)8.
— I. Zusatz. Nachweis von Riii)pells Schriften. S. löÖ— lÖO.
— II. Zusatz. Nachweis d^r Quellen. S. 160.
Kiukeliu, Friedr., Geologische Tektonik der Umgegend von
Frankfurt a M. Mit 2 Protileu im Text S. 161—175.
— Die Tertiärleiten und -Mergel in der Baugrube des Frank-
furter Hafens. Mit einer Profiltafel. S. 177—190.
Anhang 1. Grindbrunnenquellen. 2 Textfif^nren. S. 191 — 195.
Anhang II. Bohrloch in der Uutermaiaaiüage oberhalb
des „Nizza". S. 196—199.
— Die Pliocänschichteu im Unter -Mainthal. Mit 1 Textfigur.
S. 200—229.
Anhang I. Quellenverbältnisse westlich von Frankfurt.
S. 230—234.
Aiihang II. Seltsame Funde in den Baugmben Rotenham,
Höchst und Raunheim. S. 234.
— Senkungen im Gebiete des Untermainthaies unterhalb Frank-
furt und des Untemiedtbales. Mit 4 Teztfignren. S. 235
bis 258.
— Über die Corbicuiasande in der N&he von Frankfort a. M.
8. 269— 26Ö.
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— 53 —
Noll, F. C, Meine Reise nach Norwegen im Sommer 1884. B, 1
bis 42. (2. Paginiernng).
Eobelt, W., Extra-Beilage: ReiBe-Erinnemngeii ans Algier
und Tunis. (Siehe „Einzelne VerOffentlichungeu' ).
1885 bis 1886.
Boettger, Oskar, BeitrSge zur Herpetologie und Malako-
zoologie SfldweslrAfrikas .«) S. 3'-29.
1. Zur Kenntnis der Fauna von Angra Pequena. Mit Tai I.
S. 3—20.
IL Zur Kenntnis der Fauna der Wtlste KalaharL Mit Taf.n.
S. 20—28.
Richters, F., Über zwei afrikanische Apus-ATi&a. S. 31— 33.
V.Heyden, L., Zusammenstellung der von Herrn Dr. med.
TV. Kobelt von seiner Reise in den Provinzen Alger nnd
Constantine, sowie von Tunis mitgebrachten Goleopteren.
S. 36-57.
Ziegler, Julius, Verwachsene Buchen. Mit Taf. HL S. 59
bis 60.
Stricker, Willi., Über die Sprache naturwissenschaftlicher
Mitteilung iu Vergangenheit und Gegenwart. S. 61 — 73.
Weigert, C. Die Lebeusäußerimgeu der Zellen unter patho-
logischen Verhältnissen. JS. 75 — 89.
Boettger, Oskar, Aut/ahluug der von den Pliilippinen be-
kannten Reptilien und Batrachier. S. 91 — 134.
Reptilia. S. 92—120.
Batrachia. 8.121 — 125.
Falsch bestimmte oder irrtümlich von den Philippinen an-
gegebene Arten. S. 126.
Register S. 127—134.
K i n k e 1 i n, F r i e d r., Der Meeressand von Waldböckeibeim. S. 135
bis 143.
— Über sehr junge Tuterkiefer von Eiephaa primigeuius und
Kiep in CS afrivanu^. S. 145 — 160.
Lorej. Carl. Verzeiclmis dor Arbeiten der St-uckeubergischen
naturftjrscheudeu Get^eilschaft von 1834 bis 1866. S. 161
bis 181.
*) Bei ^VorurSge niid Abbandloogen* beginnt die Paginiening wieder
mit i.
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— 54 —
18m big 1887.
Meyer, Otto, Beitrag zur Kenutius der Fauna des Altter-
tiAro vou Missiflsippi und Alabama. Mit Taf. I and II.
8. 3—22.
Andreae, A., Über das elsftssiscbe Tertiär und seine Pe-
troleamlager. (Nebst einigen neaen Bemerkungen nnd
fieobacbtnngen Uber das Tertiär in der Oberrheiaebene.)
8. 23—35.
Boettger, Oskar, Herpetologiscbe Notizen. 8. 37—64.
I. Listen von Beptilien und Batrachiem aus Niederländisch-
indien und von der Insel 8a]anga. 8. 37—55.
I. Insel Salanga. 8. 37—39.
n. Insel Sumatra. 8. 39—51.
III. Insel Banka. 8. 51^2.
IV. Insel Java. 8. 52—53.
Übersicht der genannten Arten 8. 53—55.
II. Verzeichnis von Reptilien aus Accra au der Goldkttste.
S. 55—64.
V. Heyden, L., Beiträgt' zur Kenntnis der llymenopteren-Fauna
der weitereu Umgegend vou Franktiu t a. M. S. 65—87.
V. Teil. Tenthredinidae (Blattwespen). S. 65-85.
Zusammenstellung der aus dem Gebiet bekauuteo Arten.
S. 85.
VI. Teil. Cepliidae. S. 86.
VII. Teil. Sincuhie (Holzwespen). S H(i— 87.
Deichm liller, J. V.. Über zwei Blattinen-Keste aus deu unteren
Lebacber Schichten der Kheinprovinz. Mit Taf. III.
S. 89—94.
Körner, otto, t'lier die ^aturbeobacbtung im homerischen
Zeitalter. 8. 95—107.
Ritter, IT ranz, Zur GeogDosie des Tannas. S. 109—124.
Andreae, A., Ein neues Raubtier aus dem roitteloligocänen
Meeressand des Mainzer Beckens. D(i.\>/nrodon fUmheimensia
n. g. n. sp. Mit Taf. IV. S. 125—133.
Boettger, Oskar, Zweiter Beitrag zur Hei-petoiogie Südwest-
und Sftd-Afrikas. Mit Taf. V. S. 135—173,
Lachmann, B., Ergebnisse moderner Gebirnforschnng. S. 175
bis 189.
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— Ö5 —
1887 bis 1888.
Boettger/Oskar, Materialien zar Faana des unteren Congo. II.
Reptilien und Batraebier. Mit Taf. I nnd H. S.3— 106.
Anfzftblnng der gesammelten Arten: Reptilia. S. 12—94.
Batracbia. S. 94— 101.
Geograpbiscbe Scblnßfolgerungen. S. 101—104.
Register. S. 105—106.
Jftnnicke, Wilbelm, Die Gliedening der deutschen Flora.
S. 109—134,
Erläuterungen S. 125—134.
Kinkelin, Fried r., Die nutzbaren Gesteine und Mineralien
zwiseben Taunus nnd Spessart S. 135—180.
Körner, Otto, Dr. Max Scbmidt, Direktor des Zoologiscben
Gartens in Berlin. Nachruf. S. 181—186.
Boettger, Oskar, Anlälhlung einiger neu ei*worbener Reptilien
und Batrachier aus Ost-Asien. S. 187--190.
— Bdtrag zur ReptUfanna des oberen Beni in Boliria. Mit
3 Figuren im Text. S. 191—199.
Noll, F. C, Carl August Graf Boso, Dr. med. hon. c. 8. 201
bis 207.
1888 bis 1889.
Noll, F. C, Die Veränderungen in der Vogel weit im Laufe der
Zeit. Mit 12 Abbildungen im Text. L Teil des Berichtes,
a 77—143.
Boettger, Oskar, Zehntes Verzeichnis (XII) von Mollusken
der Eaukasnslftnder, nach Sendungen des Herrn Hans
Leder, z.Z. in Helenendorf bei Elisabetpol (Transkankasien).
Mit Taf. I. S. 3—37.
Kinkelin, Fried r., DerPliocänaee des Rhein- und Mainthaies
und die ehemaligen MainUufe. Ein Beitrag zur Kenntnis
der Plioc&n- und DiluTial-Zeit des westlichen Mitteldeutsch-
lands. Mit 5 Textfignren S. 39—161.
R e 1 0 w s k i , 0., Eine Sammelezknrsion nach der NordkQste von
Kldnasien, ausgeffkhrt im Auftrage der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft. S. 163 bis 202.
Boettger, O., Verzeichnis der von Herrn Staatsrat O.Retowski
auf seiner Reise von Konstantinopel nach Batum gesammelten
Reptilien und Batrachier. S. 203—206.
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66 —
Eetowski, 0.. Zusammenstellung der von mir auf meiner
Heise von Konstantinopel nach Batum gesammelten Coleop*
teren. S. 207—216.
— Verzeichnis der von mir auf menier Heise von Konslautinopel
nach Batum gesammelten Orthopteren. S 217 — 223.
— Liste der von mir auf meiner Reise von Konstantinopel
nach Batum gesammelten Binnenmollusken. S. 225 — 266.
B 0 e 1 1 g e r, O., Herpetologische Miscellen. S. 267—316.
I. Epirus. S. 267—273.
U. Corfu. S. 273—276.
m. Kamerun. S. 276—280.
IV. Landschiidkr(>teu ans Groß-NamalaEd. S, 280—286.
V. Transvaal. S. 286-290.
VI. Pondoland. S. 290-296.
VU. Zwei für Madagaskar neue Schildkröten. S. 295 — ^297.
VIII. Madras. S. 297—305.
IX. Java. S. 305—306.
X. Reptilien von Nias. 8. 306—308.
XI. Nordwest-Peru. S. .308—316.
!S t r i c k e r, W i 1 h., Über Gesichts- Urnen. S. 317— 321 .
Kinkel in, Friedr., Erläuterungen zu den geologischen Über-
sichtskarten der Gegend zwischen Tannns nnd Spessart.
Mit 2 Karten. S. 323--351.
1889 bis 1890.
Steffan, Ph., Znm Andenken an Dr. med. Heinrich Schmidt.
8. XC— C.
Kinkelin, IT., Dr. phil. Hermann Theodor Geyler f. S. C— CV.
Körner, Otto, Dr. med. Adolf Schmidt f. S. CV— CIX.
Richters. F., Über einige im Besitz der Seuckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft befindliche ältere Handschriften
und Fischabbildungen. Mit 4 Tafeln. S. 3—86.
Martert) Krnst, Über Oologie nnd ihre Bedeutung fOr die
Wissenschaft. S. 37—49.
Kinkelin, Friedr., Eine geologische Studienreise durch Öster-
reich-Ungarn (Nordböhmen, M&hren, Wien, Krain, Agram
und West-SlaTonien). S. 51—108.
— £ine Episode aus der mittleren Tertiärzeit des Mainzer Beckens.
S. 109—124.
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▼.Reinach, A., Geologisches aas der anteren Maingegend.
S. 126—129.
▼.Heyden, L., Verzeichnis der Arachniden (Spinnen), welche
die Senckenbergische natarforscbende Gesellschait in der
letzten Zeit erhielt S. 131—136.
Boettger, 0., Ad. Stmbells Konchylien ans Java. I. Mit
Tal V and VI. S. 137—173.
Haacke, Wilhelm, Über die systematische nnd morphologische
Bedeutang nnheachtet gebliebener Borsten am Säugetier-
kople. S. 176— 184.
— Über MetamemibMang am Sftngetierklelde. S. 186—187.
▼. Höllen dorff, 0. F., Die Landschnecken-Faana der Insel
Cebü. Mit Taf. YH— IX. S. 189-292.
Boettger, O., Batrachier nnd Beptilien ans Eleinasien. S. 293
bis 296.
— Nene Schlange aus Ostindien. S. 297-— 298.
— Fortsetzung der Liste der bei Prevesa in Epims gesammelten
Kriechtiere. S. 299—301.
1891.
V. H ey de n , L., Oberstlieutenant a. D. Max Saalmüller. S. LXXXI V
bis XC.
Cohn, Emauuel, Dr. med. Wilhelm Friedrich Carl Stricker f-
S. XCI~CV.
Strub eil, A d., Heiseerinnerungen aas dem malayischen Archipel.
1. In West-Java. S. ;5— 20.
Ziegler. J ulius, PHanzenphänologischeBeobachtangeu zu Frank-
furt am Main. S. 21—158.
Vaieutiii, Jean, Bericht über meine Reise nach 'J itlis und
die Teilnahme an der Raddeschen Expedition in den
Karabagh-Gau Sommer 1890. Mit 1 Tai., 1 Karte und
4 Textfiguren. S. 159—239.
ßoettger, 0., Adolf Stmbells Konchylien aus Java II und von
den Molukkeu. Mit Taf. III— IV. S. 241—318.
Schauf , W.» Über Meteorsteine. S. 319—335.
1892.
Noll, F. C, Die Entwickelun^ der Senckenbergischen naturfor-
schenden Gesellschaft seit ihrer Oründnng. Zur Erinnerung
an das 7ö Jährige Bestehen der Gesellschaft. S. III— XX.
L.icjui^L.ü cy Google
— 58 —
(Noll, F. C), Die Direktoren uud bekietäre der Gesellschaft
von ihrer Grün luDsr an. S. CYII— CVIII.
Schau!, W., Beobachtuugeu au der öteiuheimer Anameaitdecke.
Mit Taf. I— IV. S. 3—22.
Kinkelin, F., Altes und Neues aas der Geologie unserer Land-
s<^]mh. S. 23—40.
Ziegier, Julius, Tierphänolo^ische Beobaclitungea zu Frank-
furt am Main. S. 47—69.
Noll, F. C, Zwei Beiträge zur Geschichte des "Rheiuthales bei
St. Goar. Mit Taf. V uud VI uud 2 Textfinureu. S. 71 — lOS.
Strnbell, Ad., Reiseerinnernngen aus dem malayischen Archipel.
Tl. Drei Monate in den Molnkken. S. 109—129.
Boettger. 0., Wissenschaftliche Bk'gebnisse der Heise Dr. Jean
Valentins im Sommer 1890.
I. Kriechtiere der Kaukasusländer, gesammelt durch
die Kadde-Valentinsche Expedition nach dem Karabagh
uud durch die Herren Dr. J.Valentin und P. Beibisch.
S. 131—150.
II. Die Meeresmollusken der Insel Kalymnos. S. löO
bis 163.
Edinger, L., Über die Entwicklung unserer Kenntnisse ?on
der Netzhaut des Auges. (Auszug). S. 165—176.
1893.
Weigert, C, Georg Hermann von Meyer f. S. XCIX— CXV.
Blum, J.. Professor Dr. Carl Fnedrich Noll f. Mit Porträt.
S. CXV-( XXV.
Alten. H., Dr. phil. Wilhelm .lännicke f. S. CXXV-CXXVn.
Keichenbach, H., Philipp Theodor Passavant f. B. CXXVU
bis CXXVIII.
Kon ig, A., Tierleben in der Algierischen und ToDisiscIien
Sahara. S. 3—20.
Andreae, A., Aerasaunts frisrhnianm H. v. Mey. Ein dem
Wasserleben angepaßter Rhynchocephale von Solenbofen.
Mit Tafel I und II. S. 21—34.
Boettger, 0., BeptUien und Batrachier aus Venezuela. 8. 35
bis 42.
Voeltzkow, A., Tägliches Leben eines Sammlers und Forschm
auf Exkursionen ii^ den Tropen. S. 43 — 50.
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?, Möllen dorf f. 0. F., Materialien zur Fauna der Philippinen.
XL Die Insel Leyte. Mit Taf. IH, IV und V» 8. 51—154.
Scbrodt. F., Die Foraminiferenfauna des mioc&nen Molasse-
sandsteins von Michelsberg anweit Hemiannstadt (Sieben-
bürgen). S. 166— 160.
Eobelt, W., Zoogeograpbie und Erdgeschichte. 8.161—178.
Ziegler, Jnlins, Storchnester in Frankfurt am Main nnd
dessen Umgegend. Mit einer Karte. 8. 179 — ^238.
Blum, F., Über chemisch nachweisbare Lebensprozesse an Mikro-
oiganiamen. 8. 236—249.
Boettger, 0., Ein neuer Ijaubfrosch ans Costa-Rica. 8. 261—252.
1894.
Kobelt, W., Die Ethnographie Enropaa. I. 8.3—16.
▼.Beinach, A., Besnltate einiger Behningen, die in den Jahren 1891
bis 1893 in der Umgebung ron Frankfart ausgeftthrt wnrden.
S. 17—42.
Andreae, A., Die Foraminiferen-Fauna im Septarienthon von
Frankfart a. M. nnd ihre vertikale Verteilung. Mit 2 Ab-
bildungen im Text. 8. 43—61.
Dr. Eduard Fleck's Reiseansbeute aus Südwest -Ainka.
a 63-98.
I Noack, TL, S&ngetiere. Mit Taf. I und II. S. 61—82.
n. F 1 e ck , E d., Vorkommen nnd Lebensweise der Reptilien
und Batraehier. S. 83—87.
Boettger, 0., Aufzählung der Arten. 8. 88—93.
in. Fleck, Ed., Notiz zu BeUx (Doreaaia) alexandri Gray.
Mit 1 Figur. S. 94-^96.
IV. Lenz, H.. ITische, Mjriapoden, Arachnoideen und
Crustaceen. 8. 96—98.
Reicbenbach, H., Eine Sldavenjagd am Grafenbruch. S. 99
bis 104.
Möbius, M , Die Flora des Meeres. 8. 106—128.
Boettger, 0., Materialien zur herpetologischen Fauna von
China DL Mit Tal IIL 8. 129—162.
Scbarff. R. F., Einige Bemerkungen Uber eine Reise in Corsica.
S. 163—167.
V. Heyden, L., Beiträge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fanna
von Frankfurt a. M. 8. 169-194.
— ÖO —
Blam, J., Formol als Konservieraiigsilllssigkeit. S. 105—204/
Knoblauch, Angast, Über die psycbiscben Funktionen der
Großhimrinde. Mit 1 Abbildnng im Text. S. 206—225.
1896.
Kobelt, W., Zum hundertsten Geburtstage Eduard EüppeJls.
S. 3—18.
— Die Ethnographie Euroi is. TT. 8. 19 — 30.
Bechhuld, J. H.« Wanderungen in iSorwege« und Schweden.
s. ;u-46.
Kinkelin, F., Vor und während der DÜuvialzeit im Kheiu-
Maingebiet S. 47^-73.
Valentin, Jean, Zwei Briefe aus Argentinien, ö. 75— 80.
— Beitrag zur geologischen Kenntnis der Sierren von Olavarria
und Aznl, Provinz Buenos Aires (Republik Argentina).
Mit einem Profil im Text. S. 81-92.
Blum, J., Die Pyramideneiche bei Harreshausen ((iroßherzogtum
Hessen). Mit 1 Tafel und 1 Figur im Text. S. 93—102.
Ritter, F., Die Gebirgsarten des Spessaits. S. 103 — 121.
Blum, F., Die Lehre von der Immunität. S. 123--1B7.
1896.
Kobelt, W., Die Gestalt des Mittelmeers und ihr Einfluß an!
Handel und Geschichte im Altertum. S. 3—26.
Steffan, Ph., Wie kommt der Mensch zum vernunftgemäßen
Gebrauch seiner Sinnesorgane? S. 27 — 44.
Knoblauch, A., Die wissenschaftliche Grundlage der Alkohol-
bekämpfung. Mit 5 Textfiguren. S. 45—71.
Kobelt, W., Katalog der aus dem palaurktischen l'aunengebiet
bescliriebenen Säugetiere (eiuischließlich der l-irenzfornirii).
Als Desiderateuverzeichnis herausgegeben vuu derSeuckeii-
beigischen uaturfurschendeu Gesellbchaft. 1896. S. 73 — 103.
V.Heyden, L.. I)ie Neuroptera-Fauna der weiteren Umgebung
von Fraukiurt a. M. S. 105— PJH.
Philippi, E.. Ein neues Vorkommen von Miki'okliu im Spessart.
S. 12.') -133.
Valentin, .1 e a n , Ein Ausflug nach dem ParamiUo de Uspallata.
S. 135—143.
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Bück 1 II g, H., Neues Vorkommen von Kalifeldspat, Tnrmalin,
Apatit uud Topas im (4raüit des Fichtelgebirges. Mit
1 Textfignr. S. 145—150.
M ö 1 1 e r, A i f i e d , Über eine m} kologische Forschungsreise nach
Blumenau in Brasilien. 8. 151 — UiH.
Noll, Fritz, Das fc)innesleben der PHanzen. 8. 109—257.
üppenheim, Paul, Die oligocäne Fauna von Polscliitza in
Krain. S. 259—283.
Blum, J., Die Erfahrungen mit der Formolkonservierung. S. 285
bis 301.
1897.
Sief lau Ph., Entmckelang des Verstandes und der Sprache
beim Menschen. S. 3—19.
BUm, J., WiBsenschaftlicbeVeröffenttichungen (1826—1897) der
Senckenbergischen natnrforscheoden Gesellschaft. 8. 21.
(Noch unvollendet).
Einzelne Veröffentlichungen.
Kobelt, W., Reiseerinnerungeu von Algerien und Tunis. Mit
13 Vollbildern und 11 Abbildungen im Text. 8", 1885.
480 S. (s. Bericht 1884-85).
Martert, Ernst, Katalog der Vogelsammlnng im Museum
der Senckenbei*gischen naturfoi-schenden Gesellschaft in
Frankfmt am Main. Abgeschlossen Mitte Januar 1891.
8«. 259 S.
Boettger, 0., Katalog der Batrachier- Sammlung im Museum
der Senckenbergischen natui-forschenden Gesellschaft in
Frankfurt a, M. Abgeschlossen Mitte August 1892. 8**.
73 S.
— Katalog der Reptilien-Sammlung im Museum der Sencken-
bergischen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a.M.
I.Teü(Rhynchocephalen, Schildkröten, Krokodile, Eidechsen
Chamäleons). Abgeschlossen Mitte August 1893. 8^ 140 S.
— Katalog der Reptilien-Sammlung. II. Teil. (Im Druck).
FtUirer durch das Museum der Senckenbergischen naturforschenden
GeieUflcbaft in Frankfurt a. M. 1896. Klein 8<'. MitlOAb-
bfldongen n. einem illustrierten Titelblatt. 125 8«
— 62 —
Protokoll-Auszüge.
1874- 1875.
Bfitschli, O., Über Fortpilauzuiig der Infusorien S. H59.
— Die \v. -MiitürlisteD Griindziige der embrvonaleu Kiitwickehing
der huUereu tierischen Organismen mit zeitigen Uewebeo.
S. 361.
Ziegler, J., Über Hefe. 364.
1875- 1876.
Büptt(r»M\ O., Fossile liirsclie uuseier Samuiiung. 8. 120.
Verkrluen, T. A., Bericht liber seiue Reise nach den nörd-
liehen Kiislen Norwegens. S. l'U.
Kübelt, W., i'ber die K'onchylieiiausbeute Verkrüzens. S. 133.
ChuD» C, Über Parthenogenesis. S. 13ö.
1876- 1877.
Verkriizen, T A., Bericht über seine Äeise nach Neufund-
land. S. ].2'>.
Noll, F. C, Die Fauna von Helgoland. S. 124.
1877- 1878.
Noll, F. f .. Der {rroße Karpfen und die Seepferdchen de»
Aquariums im hiesigen Zoolo<2:ischeu Garten. S. 138.
Stricker, W., Zum Andenken an Albrecht Haller. S. 141.
Loretz, H., Die geogno^tischen Verbältnisse des Thüringer
Schiefergebirges. S. 142.
Luc a e, (i., (Christian Gottfried Ehrenberg f 27. Juni 1876. S. 143.
Sand berger, Fr., Über Ceratodus- Arten. 8. 144.
Bütschli, 0., Die neueren Resultate in der Erforschoog der
Befruchtungsvorgänge. S. 145.
— Das Wesen der Befruchtung. S. 147 und S. 149.
Loretz, H., Der Dolomit und die Anitichten Ober seine Bildung.
8. 151.
Stricker, W., Weitere Mitteilung über Haarmenschen. 8. 154.
1878 -187«.
y. Heyden, L., Wissenschaftliche Heise in Croatien, Slavonien
und an der bosnischen Grenze. S. 165.
üigiiizea by GoOglc
— «3 —
Loretz, H . Die Sdiicht n von Hallstadt nnd St. Oassian uud
ihre \' erst ein enin^en. S. 166.
Petersen, Tli., Zur ßildnng: der Erzgänge. S. 167.
Reicheubacli, H., Die Keiaiblätter und die erste Entwickelaog
des Nervensystems bei Arthropoden. S. 168.
y. Homeyer, A., Natarleben am Cuaaza. S. 171.
1879- 1880.
Scharf f, Friedr., Der Skelettbau der Krystalle. S. 327.
Stricker, W., Erl&aterang zn den Aquarellen der Frau Louise
von Panbuys, geb. von Barckbansen und Mitteilungen Uber
die Lebensschicksale dieser Fran. 8. 329.
Bichters, Ferd., Entwioklungsgescliichte der Mheren Krebse.
S. 330.
Stricker, W., Zur Geschichte der Abbildung naturhistorischer
Gegenstände. S. 331.
Reichenbach, H., Die Eozoonfrage. S. 332.
Ziegler, J., Pflanzenphänologische ^litteihmgen. S. 335.
GeyUr, Th., Die Pflanzenwelt Neu-SeeUmds. S. 337.
1880- 1881.
Schaui, W., Die Resultate der mikroskopischen Studien auf
dem Gebiete der Mineralogie und Petrograpbie. S. 156.
Aeiehenbach, H., Über einige wichtige Ergebnisse der ver-
gleichenden Embryologie. S. 158.
Boettger, v. Heyden, Saalmfiller, Richters, Die von
Madagaskar eingegangen«! Sammlungen. S. 161.
Petersen, Th«, Ober Melaphyr. S. 165.
Lncae, 0., Statik nnd Mechanik des RanbtierkOrpers. S. 166.
Loretz, H., Das Alluvium (Schwemmland) und einige Formen
desselben. S. 168.
1881- 1882.
Moritz, J., Über P^üoxera vasitUrüc. S. 295.
Locae, G., Ein verbesserter graphischer Zeichen-Apparat für
Herstellnng geometrischer Bilder. S. 299.
Stricker, W., Eingemauerte, mumiflcierte Katzen. S. 302 nnd 304.
Sehanf, W., Die mineralischen Bestandteile und Einschlüsse
des Baindts von Naurod im Taunus. S. 302.
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— 64 —
Schmidt, Max, Uber Makis des Zoologischen Gartens. S. 304.
Loretz, H., Das Verhältnis der äußeren Form des Erdbodens
zu seinem geolugischen Bau. S. 304.
1882—1883.
Luciie. (i., Vurstelluug vuii Süuiujedeu. S. 292.
Loretz, H, Über einige Abclriicke und Formen zweifelhalten
I'rsprungs in dm Schiclitgesteinen. S. 293.
Zit-gler, J,, Phäiiulugische Specialkarten. S. 29ö.
Lucae, (i., Znr Entwicklung der Hirnwindungen von Menschen
und Affen. S. 297.
Keichenbach. H., Wichtige neuere Anschauungen aal dem
Gebiete der Zellenlehre. S. 300.
Kinkelin, F.» Über Diamantbohrung. 8.303.
18«3— 1884.
Lucae, G . < raniolo^^ica. S. ßH.
Edinger, L., Vergleichende Physiologie der Verdauung. S. 72.
Winter, Wilh., Die DarsteUimg natarwissenschaftlichdr Objekt«.
S.75.
Lepsin», B., Jean Baptiste Andr^ Dumas' Bedeatnng f&r die
Natnrforschuug. S. 78.
1884— 1885.
Heyne mann, D. F., Naturwissenschaftliche Museen und ihre
Einrichtungen. S. 73.
Kinkelin, F., Ober eine neue Theorie von der Entstehung
einerseits der Heere, anderseits der Kontinente und Ge-
birge. 8.76.
Schanf, W., Die südafrikanischen Diamantfelder. S. 78.
Blum, J., Der Seeb&r {Oalhrkinus uminua), 8. 79.
Reiehenbach, H., Metschnikoffs Untersuchungen ttber Pha>
gocjten. S. 80.
1885- 1886.
Edinger, L., Die Entwicklung des Seelenlebens beim Neuge*
bornen. S. 69.
Kinkelin, Fried r., Die Geologie der unteren Wetterau und
des unterhalb Frankfurts gelegenen Mainthaies. 8. 76.
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— 65
Reicheubacli, H., Die ersten Ent wickeluugsstadieD des FlaB>
krebses, .S. 78.
Nolte, C, Aufentlialt in der Kalahari uad den benachbaiten
deutschen Schutzgebieten. 8. 79.
Boetto:er, 0., Reptilien von Deli, N. -Sumatra, S. 81.
Y.Heyden, L., Die geographische Verbreitung der Insektf^u in
Afrika. S. 88.
Lach mann, B., Die Pilze als Krankheitserreger. S. 89.
1886— 1887.
ßoettger, 0., Die von Konsul v. Moellendorff und Otto Herz
erhaltenen chinesischen Kriechtiere. S. 61.
Kinkelin, Fr., Die Diluvialzeit im westlichen Mitteldeutsch-
land, S. 66.
Reuter, Fritz, Die Lichtwirkung auf f^rofcus aiiguineus. S. 67.
Noll, F. C, Die Naturgeschichte der Kieselschwämme. S. 69.
Boettger, 0., Über Cfratobatrachus (/Nciitheri B\gr, iind Alliiere
Kriechtiere von den Salomon.s-Inselu. S. 71.
Noll, Fritz, Die Resultate seiner Forsrhnngen am Mitteimeer
(Appositionstheone, Reizbarkeit der FÜamen), S. 73.
1887— 1888.
Richters, F., Die BrachyurendesMusenmsderSenckenbergiscben
Q«8eU8Chiift. S. 61
Boettger, 0., Über Jieioderma suspedum Ck>pe und Vipera
aspis h. S. 63.
Beichenbach, H., Die Lösung einer wichtigen Frage in der
EntwicklungsgeschichtH der Säugetiere. S. 66.
£dinger, L., Die Entwicklang des Vorderhirns in der Tierreihe.
S. 67.
Lepsius, B., Über Zeitreaktiouen. S. 69.
Boettger, 0., Über den Beatelirosch Notoirema mmsupiatum
(D. B.). 8.70.
Kinkelin, F., Strandgerolle am Südhang des Taunus, Senken
im Untermaingebiete. S. 71.
1888— 1889.
Flesch, M., Die Nervenzelle. S. 64.
J&nnicke, W., Die StickstoSemährung der Pflanzen. S. 68.
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— 66 —
Lel)siu^, B., Die Valenz der Elemente. S. 70.
Kinkel iu, Kr.. Rei>tt durch NordböUmen, Mähren, Nieder-
öslen eich und Krain. S. 71.
Edinger, L., Die Bedeutung des Kleinhirns in der TieiTeihe.
S. 73.
1889—1890.
Schauf, W., Die petrographische Beschaffenheit der Stanlen-
basalte. S.LXXV.
Jän nicke, W., Ergebnisse der neueren botanischen Forsehnng
(Stickstoff aus der Luft, Einzelvorgange bei der Assimilation
der Gerbstoffe). S. LXXVII.
Lepsins, B., Die Beziehnngen zwischen dem Gas- nnd dem
Lösnngsznstande. S. LXXVUI.
B 0 e 1 1 g e r, 0., Kriechtiere von China, Japan nnd den Philippinen.
S.LXXXI.
Noll, F. C, Das Leben niederer Seetiere (Protozoen, niederer
Wttrmer). S.LXXXV.
Meyer, G. H., Der menschliche Fnß. S. LXXXVIL
1891,
T. Meyer, G. H., Das Knochengerfiste der S&ngetiere Tom
' mechanischen Standpunkt ans betrachtet. S. LXXVI.
Boettger, 0., Pdockelys von den Philippinen. S. LXXXI.
Scbaiif, W., Die Steinheimer Basaltdecke, sowie die Beziehnngen
zwischen alt- nnd jnngvnlkanischen Gesteinen. S. LXXXII.
1892.
y. Meyer, G. H., Das menschliche Knochengerüst verglichen
mit denjenigen der Vierflifier. S. XGIV.
Edinger, L., Der heutige Stand unserer Kenntnisse vom felDeren
Bau des Centralnervensystems und dessen Bedeutung für
die Psychologie. S. XCVn.
V, Meyer, G. H., Die Nasenhöhle der Mammalien. & CIV,
1893.
Schauf, W., Neuere Anschauungen über die Entstehung des
Grundgebirges. S. LXXXVI und XCVI.
Bein, J. J., Reisen und Studien in der spanischen Sierra Nevada.
S. LXXXVin und S. XC.
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1894.
Reichenbaeb, H., Ameisenstudieii im Frankfurter Wald.
S.LXXXIV.
Ricbters, F., HeUrodera aekaekH und ihr Vorkommen bei
Frankfurt S. LXXXVL
Ziegler, J., Ober Storchnester. S. XC.
Ediuger, L., Die Entwicklung des hokeren Seelenlebens bei
den Tieren. S. XCIV.
Andreae, A., Ober Foraminiferen. S. dl.
Ritter, Franz, Die Gebirgsarten des SpessaijiS. S. CIV.
1895.
Kßkenthal, W., Bericht Uber seine Reise nach dem Mala} ischen
Archipel und nach Borneo. S. XCII.
Vohsen, K., Die Probleme des Obrlabyriulhs. 8. ClI uud CX.
1896.
Reichenbach, H., Aus dem Leben der Ameisen. S. XCII.
Möbius, M., Der Hausschwamm. S. XCVII.
Rein, J. J., Die Porzellan- und Pfeif enthone Südwest-Kuglands. S.C.
Edinger, L., Die Eutwickluug des Sehens. S. CIV.
Blum, J., Inschriften innerhalb des Holzes. S. CIX.
Richters, F., Zur Fauna von Frankfurt (Apffs cancrifonnis,
LymneUs biaviiifiirus^ Fledermäuse, Achondes). S. CX.
Kinkelin, F., Neuere Bereicherung der paläontologischen
Sammlung. S. CXI.
6*
I
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Autorenverzeichnis.
Die den Namen beigef flgten Ziffern zeij
Agardh, Jak. ü. 28.
Alten, U. ö8.
Andreae, A, 43, 54, 58, 59, «7.
AadKM, A. und KVnig, W. 4t.
Baader, Friedr. 47.
de Bary, A. 33^ 35, 36» 37, 40.
BechhnUl J. H. 60.
V. Bedriaga, J. 41.
Blum, F. 69, 60.
Blum, J. 48, 58, eO, 61, 64, 67.
Boettg«r, 0. 88, 89, 40, 48, 47, 48,
49, 50. 51, 52, 63, 54, 65, 56,
57, 58, 59, 61, 68, 63, 65, 66.
Brefeld, 0. 37.
Bruch, C. 34, 35, 36.
Bubenm, Twom 88.
Bndmer, 0. 84, 36.
Back, E. 52.
Bücking, H. (51.
Btttflcbli, 0. 38, 46, 48, 68.
V. CampenhauBen, B. 45.
CaniB, C. 0. 89.
Clran, C. 88, 89, 48, 43, 68.
Cohn, Eman. 57.
CretBMbmar, Fb. J. 85.
Deicbmttller, J. V. 64.
Bilipel, L. 38, 39.
Bfllur, A. 35, 36.
Edinger, L. 48, 43, 44, 56, 64, 65,
66, 67.
BogeUuurdt, H. 48, 43.
Fleck, Ed. 69.
FlMdi, X. 65.
en die Seitenzahl des VerMichnisses an
[ Fresenius, Georg 27, 28, 29, 3Q, 33, 34
V. Fritach, K. 45.
ChaMT, B. 88.
GermanoB, N. K. 44.
Geyler. Th. 39. 4B, 47, 49. 63
Geyler, Tb. und Kinkelin, F. 41.
Grenacher, H. und NoU, F. C. 38.
SaMska, Wilh. H. 57.
Hansen, A. 39.
Hanert, Emst 56, 61.
Heider, Karl 43.
Hessenberg, Fr. 33, 34, 35, 36, 37, 38.
V. Heyden, C. H. G. 85, 89.
H^ydan, L. 45. 46, 48, 49, 60, 51,
63, 64, 57, 59, 60, 68, 68, 65.
Heynamann, D. F. 45, 64.
Hoffmann, H. 37.
V. Homeyer, A. 63.
Xhering, H. 43.
Jännicke, F. 36.
Jännicke, Wilh. 41, 65, 66, 66.
Jost, Karl 27.
Xaup, J* J. 30.
Kesselmeyer, P. A. 34.
Kinkelin. F. 44 47, 48. 50. 51. 52.
53, 55, 56, Ö8, üü, 64, 65, 66, 67.
Y. KittUU, F. H. 87.
KloB, Hann. 33, 45.
Knoblauch, Aug. 60.
Kobelt, W. 39, 45, 46, 47, 48, 49, 50,
51. 52, 63, 59, 60 ßt, 68.
Koch, Carl 45, 46, 47, 48.
Kölliker, A. 35, 37.
KOnig, A. 58.
Dig'itizeo Ly <^o<
69 —
Körner, Otto 40, 41. 54, ÖÖ, 66.
Kükenthal, Willy 44, 67.
Kwietniewski, C. B. 4ö.
Lftebmaaii, B. 54, 65.
LandiMt, Th. 88.
T. Lejt6nyi, C. 39.
V. Lendenfeld, R. 48.
Lenz, H 50, 59.
Lenz. H. und Kichters, F. 40.
Lepsias, B. 61, 66, 66.
L^g, F. 40, 49, 44.
LieWkttkii, N. und Bennau, J. 39.
Lorctz. H. 49, 62, 63, 64.
Lorey. Carl 53.
Lttca«, (i. 33, 34, 3d, 36, 37, 38, 40,
47, 48. 60, 62, 63, 64.
T. Xaltnii, H. 50.
Mappe«, J. IL 31, 32.
Mettenheimer, C. 82. 33, 34.
Mettenius, G. 3S. 34.
V. Meyer, ö. H. 66.
T. Meyer, Herrn. 26, 27, 28, 29.
Meyer, Otto 49, 51, 64.
Miefaaeteeii, W. 44.
Möbins, M. 43, 69, 67.
Morirz, J. 63,
Möschler. H. B. 41. 42.
V. MöllendurH, 0. F. öl, ö'J.
MQltor, Alfr. 61.
HflUer, H. 85.
VoMk, Th. 59.
Noll, 41, 46, 46, 53, öö, 57, ö8,
6-2. 65. 6«.
Noll, Fritz 40, 41, 61, 65.
Nolt«^ C. 65.
NotCbaf I, Jnl. 89.
Oppenheim, Paul 61.
Pagenstecher, Arn. 45.
Petersen, Tbeod. 47, 63.
Philippi, E. 60.
Probst, J. 41.
Beichenbach, H. 41, 49, 50, 58, 59,
63, 64, 65, 67.
Bein, J. J. 45, 47, 48, 66, 67.
V. Behiadi, A. 57, 69,
Reinsch, P. 36.
Beis, Otto M. 43, 44.
Retowski 0. 61, 56, 66.
Reub, Adolph 27.
Reuter, Fritz 66.
Biehteca, TenL 40, 41, 49, 51, 53, 56,
68, 65, 67.
Ritter, F. 68, 54, 60, 67.
R»l! Jii! 48.
Rviinor, F. 44.
Eüi>pdi, üd. 2b, 21, 28, 29, 30, 31.
Büppel] imd Leufikart 85.
Baalmttller, M. 42, 49, 63.
Saalmttller, M. and v. Heyden, L. 42.
Sandberger, F. 62.
Schacht, Herrn. 33.
Soharff, Friedr. 83, 34, 86, 87, 86, 89,
47. 48. 49, 63.
Scharf!. R. F. 5!»,
Schauf, Wilb. ÖO, 57, 58, 63, 64. 66.
Scheide!, S. A. 46.
Schenk, A. 44.
Scbmidt, Aielph 88.
Schmidt, Heinr. 46, 48, 49, 58.
Schmidt. Max 64.
SchimVlt W II. 46.
Schreuk, i.. 48.
Schrudt, F. 69.
Sdmlta, C. H. 80.
Schottie, L. S. 44.
Seoane, L. 40.
Simrotb, lieinr. 42, 43, 44.
Spieß, Q. A. 32.
Steffan, Ph. 66, 60, 61.
Stiebet, 8. 80.
Stoehr, E. 88.
Strahl, II. 41.
' Straus-DUrckheini. H. 28.
1 Stricker, W. 45, 46, 48, 62, 53, 56,
I 62, 63.
, Stnibell, Ad. 57, 68.
üiyiiizea by GoOgle
— 70 —
Thilo, Lndovicus 26.
Thotl, C«r] Bob. 48.
Turner, A. 80.
Valentin, Jean 67, 60.
VerkiüieD, T. A. 46^ 68.
Voeltskow, A. 88b
VohBMi, K. 67.
Weigert, Carl 43, 53, 66.
Weinland, D. F. 3ö.
Weinnana, A. 86w
Wettwliia, J. D. 46.
Winter, Wilh. 64.
Wolff, Jak. 41.
Woronin, M. 36, 37, 40.
Ziegler, Jul. 47, Ad, bO, öl, 63, ä7,
58, 59, 62, 63, 64, 07.
Sachregister.
Abbildung natarhistorischcr rrf»gen-
stände, Geschichte fkr ii'S.
Abdrucke und Formen zweifelhaften
Ursprungs in den Schichtgesteinen
64.
Abhandtuig«!! 88.
Abnormitäten an Kaktusfrttchten 46.
Abyssiniens geoloj^ische Formation 28.
Acanthiides brenn! Agassis, Skelett
TOD 43.
Acantlmni« 87.
AwNwiiniB friiebmMiiit H.t. Hqp. 68.
Actiniaria von Temat« 45.
Adventivbildungen bei den Pflanzen 39.
Äquatoriale MeeresstrdmODgen, Ur-
sache der 47,
ans ditt KxagfMm 48.
Aknda desartoniin (Stantej) SB.
Alcyonaceen von Temate 44.
Alcyonarien (Pennatnliilen) 37.
Alcyoniiden von Ternate 44.
Alfurenscbädel von Ualuiahera 44.
Algen, Australische SttBwasser- 43.
Algen dw Boten Mmtm 88.
Algen nnd Fleehten, Umie, (Beiuoli) 86.
Algengattnngen, Die, Oedogoninm und
Balbothaete 33.
Algengattungen, Die, Pandurina, Go-
nium und Raphidium 33.
Alkoholbekämpfung, Die wineneekaft»
liebe Qrandlage der 60.
Alluvium and einige Fonnen deeeelben
Altes und Neutä aus der (ieologie
unserer Landschaft 58.
Altet und Nenee, Vortrag Laeaee 66.
Ameieai, Ana dem Leben der 67.
Ameisenitadieo im Praakfniter Wald
67.
Amphibien ans Madagaakai:, Diagnose
zweier neuer 49.
Amphibien dee Moseonui der Sendran-
beri^ieben natwfonobenden Qe-
sellacbaft 8t.
Antilope pygarga, dentee canini 89.
Antipatharien 44.
Appositionstheorie 65.
Aptychus 29.
Aptjrebna (laevla) acatns 88.
Aptgrobni ovatns 27.
Apnsarten, Zwei afrikanische 53.
Aquarelle der Frau Louise T.Panboia
63.
Arachniden der Kanarischen Inseln 46.
Araebniden, die die Senckenbergiscbe
Oeeellachait in der leteten Zeit
erhalten hat 57.
Arachniden Nord-Afrikas 47.
Arbeitst« il II nt; im Tierreich, VervoU-
kommnuug durch ÖÜ.
Ardea alba (L. Gmel.) 29.
Aidea egretta (L Gmel.) 89.
Digrtizeü Ly <jOOgle
71
ArJea lentiginosa (Uon(agu) 29.
Areentirien. 7woi Rripfe ans 60.
Arthropuden, Die Keiuil liitts r uml die
erste Entwickeiun^ des Nerveii-
i^jtteiiu bei 68.
AmoMw pnlchtfrimns Cr »Rntwicke-
lBBgm«Mibi< htc des 3n.
Adas ni Aftppells Beite I 2ä.
T. Baer, Karl Ernst f 48.
Banjawangi mit dir Vnlkangnippe
I^jen JEtaan 88.
Basalt TOB Naurod, seine mineralischen
Bestandteile und Einschlüsse 63.
Batracbier. ecaudate, des Unter- liain-
und Lahn-Uebietea 46.
Badrar, Joltaniias f 38.
Bafrocktang, Das Wasan dar 62.
Bafrnehtunii^svorg&nge, Resultata in
der Erforschmiitj der 62.
Bericht der Senckenberieiscben natur-
forschenden Gesellschaft 45.
Bermada-Inseln, Physikalische Ueo-
grapliia dar 46.
Betmada-lDsaln» VcQ^tationsvarblUt-
nisse 47.
Beatelfrusch. Nototrama martopiatam
(D. B. i 6ö.
BiDnen-üuUusken aus Abchasien 51.
Biiman-]l(dladEan, Gaograpbisdia Var-
brailuiig dar 48.
BiDoen-Mullusken, zwisebaii Kunstan-
tinopel und Battim gesammelt 66.
Biralven Japans. Die Süßwasser- 43.
Blattinen-Reate aus den unteren Le-
bacbar SdhiditaD 54.
BltttenantwiddaDg ainigar Dipmcaen,
TalariaiMMi, Konnpositaii 38.
Blumen und Insekten 51.
Bohrloch in der Untermain-AjUage
überhalb des Nizza Ö2.
Bobrangen von IBUi — 1893 in der
Umgebung TOD Frankfurt a. 11.69.
BoIden^Qattiiiig and -Art von den
Philippinen 40
Borsten am Sän}jctierk«pfe. Bedeutung
unbeachtet gebliebener bl.
Bose, Graf Carl Augost t 66.
Botanische Ausbeute tob Noll^Gra*
nachers Reise 46.
I Bracb^uren des Museums der Sencken-
bergisehan Bafearforsclianden Oe-
saHsdhaft 66.
I Brüteplätze tropisrlicr SeevOgel im
I Stillen Ocean 27.
j Buchen, Verwacbaane 53.
Carpinus graadis ÜBg. im Tartlir
Japans 89.
Ceblepyris 30.
Centralnervensysteni. eein feinerer Bau
und dessen Bedeutung Iflr die
Psjcholugie 66.
Garatobatrachns guentberi Blgr. u.
ander« Kriaebtiera tob den Salo-
mons-lBseln 66.
Ceratodus- Arten 62.
Cerithiensande an der Uobea Straße 61 .
Chelocrinus 29.
Chrysiden aus der weiteren Umgebung
TOB Frankfnrt 60.
Cicboriaccae aas Arabien and Abyssi-
nien 30.
Clausilien aus Griechenland and Klein-
Asim 42.
Ciavulariiden vun Ternate 44.
CoUos 30.
Conebioaaoraa claTatos 87.
Corbicnlasande in der Nähe TonFraBk*
fnvr 1 M. 51, 52.
Cordier, Carl Wilhelm t 31.
Craniologica 64.
Cuansa, Natarleben am 63.
CjgBBS 30.
Cyrenenmergelgruppe im Mainzer
Becken, Gliedemng der 47.
Darstellung naturwisseu&chaftlicbei
Objekte 64.
Dasjrarodou flonbeimeneis n. g. n. sp.
ans dem mitteloligoc&nen Heeres-
: sand 54.
nati«« a « annabina 29.
I DiamantbohruDg 64
üiyiiizeQ by GoOgle
Diaroantfelder, Die afrikanischen OL
Diatomeen 34.
Dictjusteliam inacoroides 32.
Diluviale Riesentiere, Zwei südameri-
kanische bl.
Diluvialzeit im Rhein-Haingebiet, Vor
und während der 60.
Dilnvialzeit im westlichen Mittel-
deutschland 65.
Dipteren, Neue exotische 3ß.
Direktoren und Sekretäre derSencken-
bergischen naturforschenden Ge-
schäft bis 1892 58.
Dolomit und die Ansichten ttber seine
Bildung 62.
Dugong des Roten Meeres 22.
Dumas*, Jean Baptiste Andr6, Be-
deutung für die Naturf orschnng 6i.
Ehrenberg, Christian Gottfried f fi2.
EbrmaEn, Jubann Christian f 31.
Eidechse aus Brasilien, Eine neue 48.
Eisenglanz und Kalkspat 49.
Eiszeit 47, IM.
Elephas primigenius und E. africanus,
Sehr junge Unterkiefer von 53.
Embryologie, Wichtige Ergebnisse der
vergleichenden HS.
Embryonale Entwickelung der höheren
tierischen Organismen ^
Entomologische Beiträge (v. Heyden
C. a G.) 29.
Entstehung der Meere, der Kontinente
und Gebirge, Theorie von der 64.
Entwickelung der Allantois, der
MüUerschen Gänge und des Afters
38.
Entwickelung des höheren Seelenlebens
bei den Tiereu £2.
Entwickelung des Seelenlebens beim
Neugebornen 64.
Entwickelang des Sehens 6L
Entwickelung des Verstandes und der
Sprache beim Menschen 6L
Entwickelung des Vorderhirns in der
Tierreihe 65.
EntwickelnngBTOi^nge der Eizellen,
die Zellteilung und die Konjuga-
tion der Infusorien 38.
Entwickelungsgeschichte der höheren
Krebse 62.
Entwickelungsgeschichte der Säuge-
tiere, Lösung einer wichtigen
Frage der 65.
Entwickelungsgeschichte. deren Be-
deutung f Ur die Stamniesgeschichte
der Tiere 48.
Eozoonfrage 63.
Episode aus der mittleren Tertiärzeit
des Mainzer Beckens 56.
Erzgänge, Zur Bildung der 63.
Esther ia dabalacensis 28.
Ethnographie Europas 59, 60.
Eunuchen, Körperbau schwarzer 35.
Eurotium, Eurysiphe, CiciDnobolns 32.
Exkursionen in den Tropen, Tägliches
Leben eines Sammlers und For-
schers auf 58.
Exoascus pruni und die Taschen der
Pflaumenbäume 35.
Falco cyaneus 2L
Falco (Circus) dalmatinus (Rttppell)29,
Falken im Museum der Sencken-
bergischen naturforschenden Ge-
sellschaft 30.
Farngattungen: Polypodinm 33.
Famgattnngen : Plagiogyria, Pteris,
Phegopteris, Aspidinm, Cheilan-
thes, Aspleniuiu
Fauna der Philippinen, Zur 59.
Fauna der WOste Kalahari 63.
Fauna des Alttertiärs von Mississippi
und Alabama 54.
Fauna japonica extramarina ^
Fauna von Angra Pequena 53.
Fauna von Frankfurt, Zur 62.
Fauna von Helgoland 62.
Feldspat 36i 32.
Feldspäte, trikline 47.
Festrede RUppells beim 25jiihrigen Stif-
tungsfeste der Senckenbergischen
naturforschenden Gesellschaft 30
78 -
F«8tvwlMi von J. M. It^pM 81.
FestredeD von 0. A. SpieB 32.
Ktche Myriapoden, Araf-hnoideen und
trustate«!) (Klt-^ ks Auslteute) 59.
Fische, Fossile, des Mainzer Beckens 43.
Fbeln dM Nib
fiieh« des Roten Iberee 8&.
Fische von Noesi-Bö 60.
Fleck s Roiseauabenle wen Südweet-
Afrika b2.
Fledermäiifie, Die Lebensweise der
uhiTielinisfthiwi d(.
Floi» d«r ualbun PalndininscUditiii
des Caplagrabens 48.
Flora des Heeres 59.
Flora von Abyssinien 28. 29. 30.
Fiora von Ägypten and Arabien 27.
Flußkrebs, seine ersten Entwickelongs-
■tadtai 65.
FlnSkrolw» BotwiekdoiigageMludite
41.
Flnßmuscheln (Najaden), Unsere 45.
Forainpn nvnle, Srhiießangsprozeß 34.
Foraimiiüereu, L her 67.
Forambileren-FMna des nuecinen
UollitteMsdateiiis toh Uicbelt-
bei^ 69.
FoiaminifcTpn-Fanna ini Septarienthou
Von Fl iinkiurt a. M. 59.
Form des Erdbodens zu seinem geolugi-
sdien Bau, Verb<nis der änfieren
64.
Foniiot da KoniervknmgsAWgkttit
60.
Formolkonservienuig, DieErfahniDgen
mit der 61.
Fossile Binnen-Scbnecken aus den
imtannioctiiiii CorbicnU-Thonen
68.
Foasile Hirsche des Uaseams der
Senckenbergischen natorfonchen-
den Ges^'üschaft 62.
Fossilien aus üraunkublen der Um-
gebung ?09i Frankfurt a. U. 51.
Fotnlien des 8enelcmi1»ergitehen Ha-
seuuis 44.
FrejreiA, Qeorg Wilhelm f 31.
' Fftbrer durch das 11 iraeam der Seneken-
[ bergiEcben naturforschenden Ge-
sollsfhaft in Frankfnrt n M Rl
Funde, Seltöame. in den BiUiirriiluMi
fiutenbam, Uöchst und iiaunheim
62.
Fuflv nKiMchUch» 66.
QNinoiden ans dem Untecmiocftn Toa
Messel 4H.
Gas- und Lösungszustand. Bezieh-
mgen swisohen Urnen 66.
Oastiodiwu pol jmastof Lenekaft 80.
Gehirgsarten des Spessart-s B7.
Gehirn eines Idioten und einea JCikio*
cephalen 41.
Gehirnforschnng, firgebnisse modemer
54.
GeograpUaeho VarhMltaiig dor In-
sekten in Afrika 66.
Geologie d. primitiven Formationen 39.
Ge^do^rie der Wottprau nnd des Main-
thalea unterhalb Frankfurt (>4.
Geologische Studienreise durch (ister-
x«icit>Ungam 56^ 66.
Goologiadie Tektonik der Umgegend
von Frankfurt a. M. ö2.
Geologische T 'bcrsichtskartcn d.(j(*L'(*n'l
zwi<;cben Taunus und •Spessart öii.
Ckologisches ans der nnteren Hain-
gegend 67.
Qeraniaceae, Vergleichende Anatomie
41.
Geschichte desRbeinthalea beiSt.Qoar,
Zur 58.
Gesichts- Urnen 5<>.
Gesichtswaliruebmuiigeu vermiltelbt d.
Faoottenanges 39.
Gestalt dee Mittelmeerea nnd ihr £in-
äoB auf Handel nnd Geechichte
im Altertum
(reSteine aus dem (iotthardtunnel 47.
Gesteine des Karabagli-Gaos, mikros-
kopisdK Stnfien 43.
Gesteine nnd Mineralien «wischen
Taunns nnd Spessart, Die nnta-
baren 65.
Digitized by Google
74 —
Gestielte Tranbenkürper 33.
üewächBe aus der Umgebung vun
Mogadw 41.
Geyler, HcrmaiiB Theodor t 66.
Gipsspat 37.
Gletscher in dor Schweiz und in
Schwaben, Verbreitung der alten
47.
OletacherwirkoDg and MoiiimaUuid-
eehaft 47.
Gliedenuig der deutschen Flor» 66.
Gnathosaurus subulatus 2().
Goldküstc fWest-Afrikat, Natur und
Menf5chcn leben an der 48.
Gordiiden, Beiträge zur Systematik
der 44.
GorgeDMeeii tod Temate 44.
Granit des Fichtelgcbirges, Kalifeld-
spat, Tiuiiialiji» Apatit und Topas
im Bl.
Gregarinen 3:^.
Grindfattumenqudlen 52.
Grofilunirinde, Über die psjclüwben
Funktionen der 60.
(.K.ßrußen-Scbädel 36.
Grundgebirg, Neuere Anschaaungen
über seine Enstehung iM.
HaarmenedMu 48, 62.
Halicore des Koten Veeres 27.
Haller, Albrecht, Zum Andenke»! au
6-2.
UalLstadt und St.Cassian, Diu Schiebten
von 63.
Hand nnd Fnft 36.
Handschriften und Fiachahhildangai,
Im Besitz der Senckenbergischen
nattirforschenden Gesellschaft be-
findliche ältere Ö6.
Hausschwamm 67.
Hefe 62.
Helix alexandri Graj (Flecks Ansbente)
59.
Heloderma suspectum <'upe 65.
Uerpetologie Südwest- und Sttdafrikas,
Beitrag zur 04
llcbsenberg, Friedrich f 47.
Heterodpra srhachtl und ihr Vor-
kommen bei Frankfurt 67. ■
Hlnvlodiuigeii von Mensdhen nnd
Aien, Entwiekeinng der 64.
Hydroiden von Tomate 45.
Hymonoptercn-Fauna der rm^egeud
von Frankfurt a M. .51. •)4, 59.
Hypophthalmus leucochirus 40.
Imbricaria «iegleri n. sp., eine Flechte
aus der Braunkohle 47.
Immnnitit, Die Lehre Ten der 60.
bihuorien, Fortpflanznng der 62.
Inschriften innerhab des Holzes 67.
InseliteTi iv. Afrikn THe geographisdM
Verbreitung der 65.
Insekten von Tenerife 46.
Inselgruppen, Die osUtlantiseheo 46.
Isocrinns 29.
Jännicke, Wilhelm f 58. .
.lubiläums-Schriften 26.
Juraformation Nordasiens 49.
Xflfer aus .Japan 49.
Käfer. Blinde u<kr augenluse 45.
Käfer von Alger, Constantine und
Tonis 63.
Käfer von den Kaaarisehen Inseln 46.
Kilfer yon Nord-Afrika nnd Spanieo.
Käfer, zwischen ki^nstantinopel und
Batum gesammelt 5&
Kitorf anna von Madagaskar 49.
KalahaKi, Noltes Anfentlialt in der 65.
Kalkspat, Zusammenhang seiner Kry-
stalljjestalten 38.
Karpfen und die Seepferdchen des
Aquariums im Zoologischen Gar-
ten, Der große 62.
Katalog der BatrachiersawwilnBg im
Hoseon der Senckenbei^ischfln
nattirforschenden Gesdlsdmft In
Frankfurt a, M. 61.
Katalog der paläarktischon Säugetiere
60.
üigiiized by Google
— 76
Katalog der Bepüliensammlung im
Masenm der Senckenbergiachen
natnrforschenden Gesellschaft in
i-rankiurt a. 61.
Katalog dw VogelMumlimg im
MiiMHiiii d«r Scnckenbtrglidieii
natnrforschenden Oesellsdmft in
Frankfürt a. M. 61.
Katzen. Eingemanerte.mumitici(>rt(' tüH
Kehlkopf, Anatomie und Physiologie
40, 41.
Kiesdadiwliiiiii^ NtttargMehiolite der
41, 65.
Einjrxis, eine zu dieser (Jattnng ge-
hörende Landschildkröte 30.
V. Kittlitz, F. H. t 47.
Kleinhim, seine Bedentang in der
KletUrrOgel Abyanniens 30.
Knochen in Bantsandstein 27.
Knochen und Zähne in Brannknhle 2H.
Knochen und Zähne in Muschelkalk 21.
Knochengerüst der .Säugetiere vom
meffhanfBchfin Sundpankt be-
tnbditet 66.
Knoehengcrflst des Menschen ver-
glirhen mit dem der Vierfüßer 06.
Koch, ( ar! t ^0
Kochtoriuc hamata N., eine bohrende
Cirrbipede 46.
Koncliylieii au Java und den Mo-
Inkken. Ad.StnibellsAiieheilte57.
Konchylienaasbente Verkrtlzens (>2.
KrelK^i-. Kntwickelnngegescbicbte der
hi'heren ♦>;-{.
Krebse in buntem Sandutein 28.
Kreiisetter und ihre Verlweitung in
Dentedilaiid 42.
Kmstaceen, Die Organisation der 49.
Krustaceenfaniia des Behringsnieeres
41.
Krnstaceenfaana von Madagaskar 40.
ftacertiden-FBiiiilie (Lacerta, Algtro*
ides, Tropidoeaara, Zemunla,
Bettaia) 41.
fiacheechidel and Laobewirbels&nle 34.
Landschneoken^Fanna der Intel Cebd
57.
Laubfrosch anf Oosta-Hica, lilin neuer
69.
Laafamoose, Die Thflringer 49.
Lebenaproaeeae an IQkrocnipirfinien,
Chemisch nachweisbare 69.
Lebias meyeri Atrass. 28.
Lepidopteren (KUkentbals Ausbente)
45.
Lepidopteren von UadagaAar 4S, 49.
L^tothentis gigae 88.
Leptotlirix ocÄracea Kütz. und ihre
Beziehung rm GaUionella ferru-
jfinea Ehr. 83.
Limna^iia garretti 40.
Lithobius? pusillns Heyden 29.
Littorina littorea, IMe Ortebefiregnng
der 32.
Lucae 6. f 52.
Lysogoninm ta«»iode8(08cUlatoria) 30.
Magilas antiquns Montf. 29.
Magneletein Tom Frankenetein
a. d. BergetraBe 41«
Mainzer Tertiär , Paläontologiedie
Notizen aus dem 49.
^laki'i Zoiilogischen Gartens 64.
Mardner, Valentin f 46.
MeeresmoUasken der Insel Kalymnos
68.
Heereesand von WaldbOckelbeini, Der
53.
Melaphyr.
Mt'lber. (leiirt; t IB.
Metamerenbililung am Sängctierkleide
57.
Hetamoriibose dw Ineekten 36.
Meteoriten. I.it' ratnr U. 36.
Meteorsteine. Ursprung der 34.
Meteorsteine 67.
Metzler, Adolph t 51.
Meyer. Bernhard f 32.
Meyer, Cbristopb Heinrieb Konrad f
31.
V. Meyer, Georg Hermann f 68.
Micropogon occipitalis 29.
Digitized by Google
— 76 —
Mikroklin im Spessut, Neue« Vor- i
kommen vou 60.
Mikroskopische Organinaen 88.
Mineralogie und Pettogrephie, Die
Besaltate der mikroskopiscben
Studien in 63.
Mineralogische Notizen (Hessenberg)
33, 34, 36, 36, 37, 38.
Mollasken der KMÜnnaliiiAer 5fr.
Molliisken, Die geograptuache Ver-
breitung der 47.
UollnskenschAlen, DieYerftnderlicfakeit
der 46.
Mooupliv i len. Kanarische and des pa-
ciüächen Oceans 43.
Montaemfe, Bin Besoeh mil dem 46.
Morphologie der letaton 50 Jahre und
jdie Bestrebungen der Sencken-
berg^schen natnrtorschenden Ge-
sellschaft 47.
Morphologie und Physiologie der Pilze
35.
Maeorinen 86.
Mveeaa, Naturwissenschaftlichei und
ihre Einrichtungen 64.
Museum Senckenbergianum 26.
Mykulugieche Forschungsreise nach
Biumenan in BnidUon 61.
Myriapoden von Noasi-Bft 50.
Nacktschuecken aus Griechenland 42.
Nacktschncckcn aus FortuipU and C^t-
afrika 43.
Nager des nordöstlichen Afrika 30.
Kasenhfilile der Muanwlira 66.
Natnrheobnelidiiig im boineiiacbeii
Zeitalter 54.
Naturgeschichte der Krystalle Hri
Naturgeschichtlifher Unterricht, seine
Bedeutung 49.
Nematoden, Freilebende 38.
Nenwtoden, Freilebende und parasiti-
sche, in ihren gegenieitigeii Be-
ziehungen 46.
Nervenzelle 65.
Netzhaut des Auges. Entwlekelung
unserer Kenntnisse Ton der 58.
Neuburg, J. ö. f 31.
Neuroglia, Beiträge zur Kenntnis dsr
Bonwlen menedilielieii 48.
MenropteEeii-Faana der weiteren Um>
gebung yon Frankfurt a. M. 60.
Nie'lere Seetiere von Norderney 34.
Niedrigste Lebeusiormen, ihre Be-
deutung 4ö.
Moll, SMediieh Carl f 5«.
Norwegen n. Sdiweden, Waademiigen
in 60.
Nototrema marmipiatum(D. B.), Bentel-
frosch 65.
OberpliocBa- Flora von Miedenad
(klirbeeken) nadHSehs((SeldeaN)
41
Ülpalme un»! Erdnuß 45.
Ohrlabyrinth. Die Probleme des 67.
Oligocäne Fauna von Polachitia in
Kfain 61.
Oligochaelen (Kttlmitlials Anibeale)
41.
Oologie und ihre Bedeutung für die
Wissenschaft 56.
Uphiura in Keuper 2Ö.
Orthopteren, nwiaolMB Konstaatinopel
nnd Batnm geeammeli 66»
Oscillarien, Bau nnd Leben der 80.
OtM 89.
Paläarktische Säugetiere des Sencken-
bergischen Museoms 1884 6S.
FalKoiitologiaclie Sammliuig, N«iw
Bereicherang der 67.
T.Ponhuis, Louise, geb.v. BarckbauseB,
I.ebpusschicksale der Frau 63.
I'arauuUu de Uspailata, Bin Ausflog
nach dem 60
Parasiten in der Miere von Belix S3.
Paraaitiamna, Die Endmnnngen den
45.
Parietalorgan der Amphibien und
Rfl>ti1ien 42, 44.
i Hl Liienujicuesis 62.
l asbiivant, Philipp Theodor f 58,
Pelecaaoa uinof (Rttpp.) 88.
Digitized by Google
— 77 ^
PelocfaeljB von den Philippinen 66.
Perenosporeen 36
PerenosporMü und Stprolegnieen 40.
PffthllMuitaii und dwMi Bewohnor 4A.
FflMisMifS80grft||]iie, AUgmeiM Oe-
sicbtopnnkte der 46.
Pflanzenmißbildungen 28.
Pllanzenphflnoloiris«^hp Beoliachlungen
zu Franklurt a. Jil. 07.
PiuiampliiiioIogiMlie Ewte dw Um-
g«g«iid von FrtBkfBri & IL 61.
Pfl anzenphänologi BcheM itteilnngwifid.
Pflanzenwelt Neuseelarifls RS.
Phänologischc Bcobachuingen 49.
Pbänulugidche Spesialkarten 64.
Phagocjten, MottAttfliAii üal«r-
sndmngea tbar 64,
Phalloidecn, Morphokgie dir 86. .
Phyllociadns 39.
Phylloiera vastatrix 63.
Pilze als Krankheitserreger 65.
PilzgattUDg, Die, Entomophtora 33.
Pleaneuitlifdaii, Du BkMt d«r 44.
PaodliMdiiditMiiinünteivll«iathri68.
Pli<»eftnBM des Rhein- und Mainthaies
and die ehemaligen MKinläiife 65.
Podophrya Hxa Ehb., Die angestielte
Varietät der Ö2
Pongo- md Oraog 8ehid«l SSL
Porielta»» mid PfoifMillioiie SfldwMt-
Boglttids 87.
Pjrotens nrgnJimifl, Dm lachtwürkiiBg
auf 65.
Protokoll-Anszflge 62.
Protomyces nnd Phjrsodenna 35.
PMOdtninioiiitM S9.
P^lorhinns meiicuras (Kflpfk.) S9.
Puglia petrosa, Aas der 46.
yygMiiidMHticlie bei BamiliMuen 60.
Quarz 34, 38.
QnMUlbiilionMn 88.
QiMOeiiiftrIiilteMN weetliehronFniik-
fort ft. M. 68.
iRassenscbädel, Morphologie der 'U. Mf?.
Bectaldrasen bei den Insekten 66.
Begcneration der Wirbelsäule imd des
Kückenmarks bei Tritonen an<l
Eidechsen 35.
Reiae in Cocrien 69.
Beise von Heydens in Croatien, Sin-
Tonien nnd nn der Iwaiiacben
Grenze ß2.
Heise nach Island \>^12 46.
Reise Nolls nach Norwegen 1884 53.
Reise für die Küppell-Stiltnng, Erste
46.
Reise nach dw Kttste von Senegam-
hirn. Fauna dieses Gebietes .')()
Heise Valentins narh Tiflis nnd in den
Karabagh-(iaa ö7.
Reise Verlcrttsens nach den nördlicben
Küsten Korwegeoi 6S.
Beiae Verkrfliena nncb Nenhmdland
62.
Reisebericht KiSkenthals 44. »!7.
Reiseerinnennißen Ad, Strubells aus
dem Malayischen Archipel 57,
68.
ReiBeerinneningen Kobelts von Al-
gerien und Tanis 61.
Reisen nnd Studien in derq^niscben
Sierra Nevada 66.
Reizbarkeit der Pflanzen 65.
ReptOinuin des oberen Beni in Bo-
Uvin56.
BeptiUen nnd Batncbier ans Aboluwien
rii.
Reptilien ans Accra an der Gold-
kiiste 54.
Reptilien im nördlichen Afrika 25.
Reptilien nnd Batracider vom Gap
Verde in Senegambien 40.
Reptilien nnd Batrachier ans China
.59. (ux
Reptilien und IJatrachicr von i hina,
Japan und den l'hilippiuen 66.
Reptilien nnd Batrachier des unteren
Congo 66.
Reptilien von Deli, N.-Somatra 66.
B^tilien nnd Batrachier von Epiros,
Corfu, Kamerun, Groß-Namalaiid.
Transvaal, Pondoland, Madagas-
üiyiiizeQ by GoOgle
— 78
kar, Ma(iras, Java, Nios, Nord-
BeptiliMi und BatncHiier der Kah-
kasusl&ndei' 58.
Beptilien und Batnudiior ans Klon«
asien 57.
Keptilien uml Batrachier zwischen
KoustaDtinopel un«l Batuiii ge-
iamimlt 66.
Reptilien und Arapliiliieii von MmU^
gaskar 39, -R).
Rejitilk-n vnv >Iarokko nnd von den
Kauarischen Insfln ^W. 4<).
Reptilien, Fossile, im Museum der
SenckenbergiBcl>en nwtnrforscben-
den Qeiellaclwft SO.
Reptilien und Batrachier aus Nieder-
ländisch-Indien und von der Insel
8alan^a 54.
Reptilien und Batrachier aus Ost- Asien
i>5.
Beptllien und Bamdiier tob den
Phifippinen b».
Reptilien und Bfttndiier bei Pmeee
in Epirus gesammelt 57.
Reptilien und Batra<hier aus der
Provinz Säo l'aulo 60.
ReptUienimdBatnebierMisSieiHen 60.
Reptilien und Batracluer tns SpanieD
nnd Algerien f^).
Beptilien iin«l Ainplübien Spanient
und der Balearen 4i).
Reptilien und Batrachier aus Midwest-
Alrika (Flecks Ausbeute) ö9.
BeptUim nnd AmpUlden ans Syrien 49.
Reptilien und AmpUlden am Syrien,
Palästina nod Cj'pem 49.
Reptilien und Batrachier ans Vene-
zutda
Hetiurption der Kaoclicnsubstanz 39.
RhiioBtonieen, Anatomie nnd Sjste>
matik der 88.
Rhus vemicifera im botan. Garten
in Frankfurt a. M. 3!».
Rippenquallen. NerveQsj'stem und Mus-
kulatur der 39.
Robbe nnd Otter 37, 38.
Hiippell, Bdaacd f 63-
Rlippelle ImBdarteter Geburtstag 60.
Rupelthon, Märkischer 6L
BaalmüUer, Max f 57.
Salpa fusiformis Cuv , Beitrftge mr
Emhryoloßfie von 43.
Sauuiiel-Exkarsiun nach Akhasieu
und TieherkeeBien 61.
Sammel^&dmnien naeh der NordkOste
von Kleinasien 66^
Samojeden CA.
Sande imd Saudsteine im Mainzer Ter-
tiärbecken 52.
Säugetiere ans Sttdwest- Afrika (Flecks
Reiseansbeate) 69.
Säugetiere im ni^rdlicben Afrika 85.
Sftugetiere, Lösung einer Frage in der
Entwickelungspeschichte der B5.
Säugetiere, Neue, im Museum der
Senckenbergischen naturforschen-
den GeseHsehaft 80.
SKngetiere nnd Skeletta des Mnsemns
der Senckenbergischen natnrfoN
sehenden nescllechaft dO.
Säulen des Uerknies, Nach den 51.
Sattelwinkel und sein Verbältais zur
Pro- nnd Ortbognatbie 96.
Sanrier Ton Haiti nnd Meobolland
(Weinland) 35.
Scb&del des japaniscben Maskea-
schweins 37
Schädel nurdustatnkanischerVülkerSß.
Scharff, Friedrich f 50.
8«bief«mng, Über 48.
Sdiistosoma reflexum (tinrit) 35.
Schlange aus Ostindien, Nene 67.
Schlangen, Finheir^iische 40.
Schlensenkaniiiier von Frankfurt-Nie-
derrad und ihre Fauna 52.
Schmetteriings-Fanna der Qoldkaste
41.
Sdunetterlings-Fanna der Insel Potte-
rico 42.
Schmetterlings- Fauna von Jamaica 41.
Schmidt, Adolf f 66.
Schmidt» Heinrich f &6w
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— 79 —
Schmidt. Max f öö.
Schiiiidt,VVillielm Heinrich Hieronjmas
Dittttich t 46.
Seebftr (Callorbiniifl unimu) 61.
Seelenleben bei den Tieren, «eine 'BnU-
(Seelenleben, deäsen EntwickelUDg beim
Neugeburnen 64.
Seetiere (ProtoaoMi, niedere Warmer),
Dm LeWn niederer 66.
Sehen. Die Bntwickelnng des 67.
Senckcnbortr nml »eine Stiftung 31.
Senckenbergiscbe natiirforechende tie-
sellsch< Ibiii. Entwickelong
wihMid dee 7d jähr. Beiteliei» 57.
SenkttHgen im Gebiete des Untermain»
thales &2.
Siciliana 49.
Sierra Nevar!rt Reisen and Stadien in
der spaniscbeu 66.
Sierren von Olavarria und A2ul(Argen-
tinaX Zur geolog. Kenntnle der 60.
Sianeioxfanei Allgemeinefl Uber 49.
Sinneeleben der Pftuuen 61.
Sinnesorgane, Wie kommt der Menscb
znm vemunftgemässen üebraach
seiner 66,
SiphoDophoren, DiekesMiiclien 42,43.
Sketettben der KrytUlle 63.
SUftTll^egd am Grafenbruch 59.
Skorpion ans tiemSteinkohlengebirg28.
Soemmerring, Detmar Wilhelm f 45.
V. Soemmerring, Samnel Thuiuas f 31.
Soemmerrings öO jähriges Doktorjubi-
linm 26.
Spessart, seine Oebirgnrteii 60, 67.
Sphaeria Lemaneae, Sordaria fimiseda,
S. copropbila und Arthrobotrys
oligospora 37.
Spieß. üusLav Adulf f 48.
Spungien, Des Sjwtiem der 42.
Sprache mtnrwiasentcfasftlieber Mit-
teilang, Die 63.
Sutik and Mechanilt der (inftdrupeden
40.
Statik and Mechanik des Kanbtier-
kSrpers 68.
I Staufenbnsalte, Peirugrapbiscbe Be-
. schaffenbeit der 66.
{ Stein, J.S.t 32.
! Steinheimer Anamesit 5t.
Steinheimer Anaroesitdecke 58, 66.
Steinzeit des Menschen in Deutsch-
land 50.
Stepbanophjes superba und die Fa-
milie der Stepbanopbyiden 42.
SfcickstollttmShnnig derPflansMi 65, 66.
Stoffwechsel und Ernährung 48.
Storcbnester in Frankfurt a. M, und
dessen Unigegend bd, 67.
Strandgerülle am SUdhang des Taunus
65.
Striclrar, Wilhelm Friedrich Carl f 57.
SWtmungen im nördlichen Teile des
Stillen Oceans 48.
Satora transversa squamae occipitis
40.
3>lvia rueppelli (Temm.) 29.
Syzygites megalocarpns 35.
Taunn«;. Die geologischen Verhältnisse
des 48.
Taunus, Neue Mineralfunde im i>2.
Tamras, Zw Geognesie des 54.
Teir, abyasinische Oetreideart 27.
Tertiär des Elsaß nnd seine Petro-
lenmlager 54.
Tertiärflora von Flörsheim a. Main .'>l.
Tertiarrtora von Stadecken-Elsheim 47.
Tertiilrletten nnd -Mergel in der Bau-
gmbe des Frankhurter Hafens 52.
Tertiftrpilaiiwn Sfid-Anecikas 43.
Tertiärpflanzen von Chile 42.
Tertiärsrhichtt n der Frankfurter Ge-
gend, Funde in den ältesten
marinen 45.
Tetragonums cnvieri Bisse 33.
Thüringer Schiefergebii^, seine geo-
gnostischen Verhältnisse 62.
Tiedeniannpreis. Erste Erteilung 48.
TiedLtiiaiiiiJj .')Ojähriges Doktorjubi-
läum 26.
Tierfabel, Die afrikanische 45.
Digitized by Google
— 80
Tierische Gewebe, ilne Entwicklung
35, 36.
Tlerleb«n in der Algierischen und
Tanisisrhen Sahara r»8.
Tierphänologiscbe Beobachtungen in
Frankfurt a. M. 58.
Tooussü, abyssiniscbe Getreideart 27.
ToifgeUlde von Bnkbeim and Dany
bttun 28.
TremeU» meteorica Persoon 29.
Treppen- und Skelettbildnng einiger
regulären Krystalle Ml
Triton taeniatus Sclin 2ii.
TropMolvm mijus, Vergrttnte Billten
▼Ott 50.
Uier des Tertiärmeeree im Hainxer
Becken 4H.
Urocycliden 44.
Ustilagineen 40.
yaleuE der Elemente 66.
Vegetations - Konstanten, Tbormische
:n. 47. 49.
Veriiiiderunj^en in der Vogeiwelt im
Laufe der Zeit öü.
Verdanong, Vergleichende Physiologie
der 64.
Vergleichende Anatoml« des GeUms
42. 43, 44.
Yeronica - Blüte , EntwickeUingsge^
schichte der 40.
Verzeichniss der Arbeiten der Sencken-
bergischen natotforaebenden Ge-
sellschaft iaS4~1886 &3.
Vipera asjds L. 65.
Völker, Georg Adolf f 31.
Vorderbim 42, 44, tiö.
WaehstnnisTorgänge an Embryonen
von Lacerta agiUs 41.
Warmwasserheizung und die klima-
tischen Zustände d«r geologtsdien
Formationen 41.
Weichtiere, Das Gebiß der 45.
Wenzel, Karl f 31.
T. Wiesenbatten, Carl Heinrieb f 31.
Wirbel der Selaehier (Kölliker) 3d.
Wirbellose Tiere ans den dentseben
Meeren 32.
Wirbcllo.se 'l'iere des Roten Meeres 2>t.
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
(lfl26— 1897) der Senckenbergi-
sehen natnttwsciwndeB Gesell-
Bcbaft 61.
Zenüden von Temate 44.
Zeichen-Apparat fOr Herstellung geo>
metrlBcher Blldor, Terbessertw
grapUsober 63.
Zeitreaktionen (>.'>.
Zellen nnter patholo^isohen Verliält-
nissen , Die Lebensäufiernng^
der 53.
Zellentdll«, Nenece Anachannngen an!
den GeUole der 64t
ZellbttUe, Neuere Theorie ttber die
feinere Struktur der H8, 39.
Zellmembran. \^'arbstiim der 41. -
Zirbel und Parietaiorgaue 44.
Zuugeugiüpbie und ErdgeicUehla 69.
Zoologische Forsebnngsreise In den
Molukken und Bomeo 44.
Zoologische 3Uscellen (Saurier, Ba-
traohier, Ophidier, Arachniden) 27
Zwiscbenhirn 43.
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— Bl —
Die Temperaturbeobaclituiigen im Jaiubacli
zu Galtfir im Jahr 1896.
Von
Dr. G. Greim.
Seit Januar 1890 werden auf der Pegelstatiou im Jarabach,
welche die Sektion üarmstadt des Deutschen und Oesterreicldschen
Alpenvereins in Galtür (Silvrettagruppe, Tirol) unterhält, auch
regelmäßige Beobachtungen der Wassertemperatur angestellt,
von denen nunmehr die erste .Tahresreihe vollständig vorliegt.
Trotzdem dieser Zeitranm noch nicht allzulang ist, dürfte es
sich vielleicht <^och schon lohnen, die dabei erhaltenen Resultate
mitzuteilen, und zwar Lostimmt mich hierzu mit in erster Linie
derselbe Grund wie bei der vor kurzem erfolgten Veröffentlichung
fiber den täglichen Temperatargang im Jambach, daß nämlich
ans ähnlicher Höhe resp. Nähe des Gletschers derartige Tempe-
ratnrmessnngen meines Wissens noch nicht veröffentlicht worden,
dann aber auch der Umstand, daß diese einjährige Temperatur-
reihe schon eine ganze Reihe von thatsächlich festgestellten
Resultaten, sowie von neuen Anregungen ergeben hat.
Die Station liegt, wie hier noch einmal kurz wiederholt
werden mOge, in dem obersten Dorfe des Paznaun, Galtfir, in
ca. 1580 m u. M. Der Pegel ist an der oberen Brücke über
den Janibach angebracht, von der aus resp. in deren Schatten
die fiestimmungen der Wassertemperatnr des Bachs vorgenommen
wurden. Das dabei benutzte Instrument ist ein von Greiner-
Mftnchen geliefertes, in zehntel Grad geteiltes sogenanntes Schöpf-
thermometer ans Normalglas, das an einer Schnur von der Brilcke
') Siebe Notisbktft dM VereiiiB fttr Erdknnde ote. Danutadt. IV. Folg«.
17. Haft. 1806.
6
L.iyui^L.ü cy Google
— 92 —
ans In den Bach gelassen wird. Die zngehöngen LnlUenpe-
ratnren werden an einem gleichfalls von Greiner gelieferten in
zehntel Grad geteilten Normalglasthermometer abgelesen, das
etwa 600 m von der Brücke in einem zwischen Wiesen gelegenen
kleinen Gartenland etwa IV« m über dem Boden so an einer
Stange angebracht ist, daß es yon direkter Bestrahlung nach
Lage der Umstände möglichst wenig beeinflußt werden kann.
Dies scheint auch nach den abgelesenen Temperataren hinreichend
der Fall zu sein.
Die Ablesungen wurden täglich einmal und zwar um 11 Uhr
vormittags zugleich mit der Ablesung des Pegelstandes ausge-
führt. Ausschlaggebend fttr die Wahl dieses Termines war, dafi
er für den annähernd mittleren Pegelstand« sowie nach dem bis
jetzt Bekannten') namentlich fßr die mittlere Tagestemperatur •
des Wassers, soweit es sich wenigstens späterhin um Ausnutzung
längerer Reihen handeln wird, am geeignetsten schien. Jedoch
kann nicht verkannt werden, daß er insbesondere fflr die mittlere
Lufttemperatur recht unpraktisch liegt, indem gerade bei den
Stunden um Mittag nach Erks') u. A. Untersuchungen, wenn
nur einmal täglich abgelesen wird, die Reduktion der Ablesungen
auf Tagesmittel sehr ungenau wird. Jedoch hatte zu gleicher
Zeit, nämlich ün Anfang des Jahres 1896, das hydrographische
Zentralbureau in Wien eine meteorologische Station in Galtftr
gegründet, an der täglich mehrmalige Temperatnrablesungen vor-
genommen wurden, und es lag nahe, diese zur Berechnung der
mittleren Lufttemperatur heranzuziehen. Wie ich mich aber
bei meiner personlichen Anwesenheit in Galtfir im Juli 1896
überzeugen konnte, waren die Instrumente derselben in unge-
eigneter Weise aufgestellt, so daß ich trotz der, wie ich glaube,
unbedingten Zuverlässigkeit des mir bekannteu, eifrigen und
sehr für die Saclie interessierten Ht ubacliters — der übrigens
auf die ungeeignete Aufslelluu^ dureli die erlialtenen Resultate
schon selbst aufmerksam (,a*\vordeu war — weni^^stens die aus
dem ersten Teil des Jahres vorliegenden Beobachtungen für
■) Sielie Forster, Die Temperatur fließender OewAsser Mittekaropaa.
Penika geograpb. Abhandlungen. Bd. V. Heft 4., nnd Gappy, River tem-
perature, Part. I. Proc. of tbe R. Phys. Society of Etlinburgh XII. 1894.
*i ('f. u.a. Erk, Die Bostnninung wahrer Tagesmittel <ler Temperatur.
Abbandl. d. MOncbener Akademie. II. Ol XIV. Bd. II. Abtb. 1883.
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— 83 —
nicht 1)e8onder8 zaverlässig halten mnß. Dia Beobachtangen
anderer Gebirgsstationen des meteorologischen Netzes herbei-
zaziehen, konnte ich mich auch nicht entschließen, da es schon
schwierig gewesen wäre, eine anter genau gleichen topogi^phi*
sehen Bedingungen ausfindig zu machen, es außerdem aber auch
sehr zweifelhalt schien, ob eine solche, wenn sie gefunden wäre,
anch alle lokalen meteorologischen Eigentümlichkeiteü, wie z. B.
den in Galtür ziemlich häufig auftretenden FOhn u. a., aufge-
wiesen hätte. Dann blieb aber nur die Wahl, entweder die
Galtfirer Werte direkt zu verwenden oder mittelst geeigneter
Heduktionsfaktoren möglichst auf wahre Tagesmittel zu redu-
zieren. Für ersteres schien zu sprechen, daß die schon er-
wähnten Untersuchungen über den täglichen Gang der Wasser-
nnd Lufttemperatur gerade für die Zeit der größten Schwankungen
— den Sommer — eine sehr genaue Parallelität beider nach^
gewiesen hatten. Man durfte daher hoffen, die wahren Mittel
bei der vorliegenden Arbeit entbehren zu können, soweit es
sich nur am die Verfolgung -der Temperaturschwankungen resp.
der Wechselbeziehungen der Luft- und Wassertemperator in
ihrem jährlichen Verlauf handelte, da durch gleichzeitige Be-
obachtung beider der Einfluß des täglichen Ganges wenn auch
nicht ganz, so doch größtenteils ausgeschlossen war. In manchen
Fällen macht sich jedoch das Fehlen von Mittelwerten unan-
genehm geltend, so z. B. wenn man sehen will, wieviel von der
Jahreskurve der Lufttemperatur über der der Wassertemperatur
liegt und umpfekehrt. Ich wandte mich deshalb an Herrn Geh.
Hufial i'iui. Hann iu \\ len. der mit außerordentlicher Liebens-
würdigkeit die Reduktion der .Monatsmittel des 11 Uhr-Termins
auf TagesiuiLtel ausführte, wofür ich ihm zu großeui Dank ver-
I»liiclitet bin. Diese reduzierten Monatsmittel, die nach freund-
licher Mitteilung des Herrn Prof. Hann nach \cr^Uich mit
denen von St. Anton am Arlberg freilich noch etwas m hoch
erscheinen, wurden bei der graphischen Darstellung benuizL und
unten in der Tabelle der Mouatsmittel mitgeteilt, während f Ur die
Wassertemperatur einfach die 1 1 Uhr-!Mittel eingesetzt wurden.
Bei den Pentadenmitteln schien es mir, als ob das Resultat bei
dem Versuch einer Reduktion die Mühe nicht lohnen würde.
Freilich kommen deshalb die Beziehungen zwisclien Lufttemperatur
und Pegelätaud uicht voUstäudig klar zum Vorschein, da ja die
6»
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— 84 —
abschmelzende Wirkung der Laftwäme resp. der diese be-
dingenden Faktoren, die, wie sieb unten zeigen wird, haapt-
sftcblich den Wasserstand bestimmen, nicbt nur von den tagsfiber
oder um 11 Ubr Tormittags allein herscbenden VerbftUniseen,
sondern von denen des ganzen Tages und auch der Nacht ab-
hängig ist Einige noch nicbt zu erklärende Unregelmäßigkeiten
in dem Verlauf beider Kurven zu einander dürften darauf zu-
rückzufahren sein. Doch zeigt sich im allgemeinen eine so
klare Abhängigkeit von einander, daß trotz dieser Schwierig-
keiten die mitgeteilten Resultate doch nicht verworfen werden
dürfen, üm übrigens über die Richtigkeit des Verlaufs der
Temperaturkurve im großen und ganzen ein Urteil zu erlangen,
wurde dieselbe an der Hand der synoptischen Wittemngskarten
sowie der von der Seewarte herausgegebenen Witterungsflbersicht
für das Jahr 1896') nochmals geprüft.
Dabei ergab sich eine relativ sehr genaue Übereinstimmung
zwischen der allgemeinen Wetterlage und dem Gang der Tempe-
ratur in Galtür im Verlauf des Jahres. Januar und Februar 1896
stehen unter dem Einfluß eines Deutschland umfassenden Hoch-
druckgebietes und dabei finden sich natürlich für einen Thalort
im Gebirge bei durchweg schönem Wetter heitere Tage mit
relativ niedrigen Temperaturen, die auch am Tage nicht allzn-
hoch steigen und sich um 11 Uhr Vm. im Januar nur dreimal
wenig über den Nullpunkt erheben. Bei Eintritt von stärkeren
Ostwinden fiel das Thermometer um diese Zeit bis zu ganz be-
deutenden Kältegraden, — so am 10. Januar bis — 19,e ^ C. — ,
wobei zum Teil der Bach zufror. Diese Kälte wird freilich im
Februar manchmal tagelang unterbrochen, indem — nach den
Wetterkarten zu urteilen, lokale — F6hne ein stärkeres Steigen
der Lufttemperatur bewirken. In den letzten Febmartagen be-
ginnt die Herrschaft von Cyklonen, was bei wechselndem Wetter
Steigen des Thermometers in der eisten Hälfte des März und
starke Niederschläge zur Folge hat. Am 1. März werden m
Schnee gemeldet und am 7. bis 10. März zu gleicher Zeit mit
den wolkenbruchartigen Ivegeu, diti in Süddeutschland nieder-
gingen, erneute Regen und vSchneefälle. die am 10. März bei
Sturm und großem Schueelall mit dem iallen von Lawinen im
') Siehe Annalen der Iljrdograj^e etc. 18S}7. Heft IIL pag, 140.
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a5 —
ganzen Paznaun und seinen Nebentliälera schlössen. Eine der-
selben hatte (leu .Tambach so vollständig abgesperrt, daß zur
Beobachtungszeit au diesem Tage kein Wasser floß, und ihre Masse
war so bedeutend, daß man noch Anfan«: Juli auf dem We^r zur
Jamtliallmtte, — der sonst um diese Zeit vullständig schneefrei ist,
wie ich mich selbst iu den vnrherf^ehcndcn Jahren überzeugte,
■ — anf bedt'utend«' Strecken die Lawinenkegel iiassieien mußte und
au vielen Stellen auf ihnen den Bach hätte liberechreiten kinmen.
Mit dem 14./15. März tritt dann wieder eine Wetteränderung
in Zentraleuropa ein, die zur Eutstehuui^ der. in (Taltür bis zum
2H, März anhaltenden, für die betreffende Zeit anf'ercewöhnlich
hohen Temperaturen in der zweiten Hälfte des März führte, und
sicii deutlich in dem Verlauf unserer Temperaturkurve abhebt,
wenn auch freilich so hohe Mittagstemperaturen, wie in Deutsch-
land an manchen Orten, nicht erreicht wurden. Am 26./27. März
tritt in Haltür der Umschlag ein, der empfindliche Abkühlung
bringt, und es folgt eine Periode stark wechselnder Witterung
mit hin und wieder auftretendem Föhn, der jedesmal von nicht
unbedeutenden Niederschlägen gefolgt wird. Die dadurch an-
gebäafteu ISchneemassen verstärkten noch die von früherher
Torhandenen, so daß für die Tnln eszeit ganz ungewöhnlich wenig
erst von der Umgebung des Dorfes ausgeapert war, und bis in
den Mai der Zugang zu der Jamthalhntte versperrt blieb, trotz-
dem die im Jahre 1 KDO dort beabsichtigten Erweiterungsbauten
einen möglichst frühen J^esuch vom Thalort ans dringend ver-
langten. Ende April steigt die Temperatur einige Tage sehr
stark unter dem Einfluß eines Föhnes, um dann nochmals einen
Rückschlag zu erleiden, der durch das Einsetzen nördlicher
Winde hervorgerufen wird, die eine Fidge eines sich über Zentral-
eoropa ausbreitenden Hochdruckgebietes siud. Der iMai war bei
wechselnder Temperatur zum größten Teil heiter, mit einer Unter-
brechung am 21. bis 22., wo der Beobachter Schneesturm meldet.
In den letzten Tagen des Mai und im Juni zeigte sich
entsprechend der allgemeinen \yetterlage ein stärkeres Ansteigen
der Temperatur, das nur durch einzelne Regentage unterbrochen
wird, während gegen Ende des Monats und In der ersten Juli-
pentade wieder kühleres Wetter mit Niederschlägen auftritt
Vom 6. Juli bis in die ersten Augusttage ist entsprechend der
gleichmäßigen Verteilung des Luftdrucks das Wetter sehr ver-
üiyiiizeQ by GoOgle
— 86 —
äuderlich. Die Hauptrolle bezüglich des Einflusses auf die
Temperatur spielen in dieser Zeit in GaltUr Bewölkung (und
Niederschlag); in der ersten durch heitere Tage ausgezeichneten
Hälfte ist es deshalb im Allgemeinen warm, in der zweiten mehr
bewölkten und regenreichen etwas kühler. Dagegen tritt im
August ein wahrer Temperatursturz ein, und nur einzelne helle
Tage mit warmem Sonnenschein erreichen 11 Ulir-'J'eniperaturen
von nahezu 20'^ C, die sich dann auch in einzelneu höheren
Pentadenmittelu bemerkbar maclieu, eine grüße Anzahl anderer
Tage blieb sogar unter 10" C. um 11 Uhr. Der Witterungs-
charakter in diesem Monat, der ja auch den Touristen des ver-
flossenen .Sommers noch gewiß in Erinnerung ist, wird am
kürzesten durch das von dem Pegelbeobachter den Monats-
beobachtungen beigefügte Resume .Immer schlecht und Regen^,
sowie durch die Thatsache ausgedrückt, daß bei einem im (ie-
fülge eines kurzen Fölms aufgetretenen zweitiigigen Schueefail
die Temperatur um U Uhr Vm. nur 4,9^ C. l am 27. August) er-
reichte. Als sich in den letzten Augusttagen aber eine Depicssion
in West-, ein Maximum in Osteuropa ausbildete, stieir aucli in
Cialtür die Temperatur in der ersten Hälfte des Sepieniber und
blieb nahezu auf der II «die dei- August! empcralur oder über
derselben. Dies dauert bis in die zweite Hälfte September, wo
eine Abkiihlung eintritt unter Regen und zum Teil anliaht ii b;n
Schneefällen, die durch die zur Herrschaft sfelangeuden west-
lichen Winde bedingt werden. Das darauf folgende starke
Steigen in den ersten Oktobertagen ist augenscheinlich ver-
anlaßt durch das Gebiet hohen Luftdruck.s unter dessen Einfluß
zu dieser Zeit Mitteleuropa steht, und die in seinem Gefolgre
auftretenden klaren Tage, an deuen die Temperatur um 11 Uhr \ m.
fast durchweg über 15° C. blieb. Hierdurch und durch das
Fehlen der compensierenden Xachttemperaturen ist wohl nicht
nur das Pentadenmittel, sondern auch das reduzierte Monatsmittel
des Oktober zu hoch geworden, wie insbesondere ein Vergleich
mit den Zahlen von 8t. Anton am Arlberg zu zeigen scheint.')
In der zweiten Hälfte des Monats ist wieder trüberes, kühleres
Wetter mit Schneefällen vorherrschend, so daß die Temperatur
schon au einzelueu Tageo um 11 Uhr anter 0*^ bleibt. Gegen
*) Galtllr : Oktobennittel 1 1 h Vm. -f- 8,*«, rednnert auf Tagesmitt«! -}- 6.t
St. Anton : . 2h Nm, -j^ 10,<% Tagesmittel (7, 2, 9, 0) -|- 4^ *.
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87 —
Schloß deü Monats treteu dagegen noch eine Reihe heiterer Tage
auf, an denen sich anch die Temperatnr wieder etwas erhebt.
Audi in dem ganzen November ist bei langsam sinkender
Temperatur fast durchweg heiteres Wetter unter der Wiikung
eines Hochdruckgebietes in Zeutraleuropa. In der ersten Hälfte
liegt die Temperatur um 11 Uhr Vm. noch über O'', in der
zweiten Hälfte fällt ä\e besonders bei Eintreten von Ostwind um
diese Zeit bis —9''. Anfangs Dezember weicht das Hochdruck-
gebiet nach Osten zurück, von Westen her nahen Depressionen
und es tritt wärmere W'itteniii- uu l Thauwetter auf bis etwa
zur Mitte des Monats, dahu l*4^^t eine Reihe von Tagen inil
wechselnder Temperatur unter Auftreten von Föhntageu, denen
dann wieder heitere Tage mit Tagestemperaturen unter 0° bis
zum Schluß des Jahres fulgen.
Einen übereinstimmenden Verlauf zeigt die ivurve der
Monatsniittcl, nur natürlich in den Einzelheiten weniger scharf
ausgeprägt. Vor allem fällt auch hier die scharfe Einbiegung
am April auf, die durch den schon oben ge.schilderten Rück-
schlag veranlaljL ist. Ebenso machen sich die niedrigen Tempe-
raturen im Anfang des Mai, sowie der in diesem Sommer ganz
anormale August auf den ersten Blick irdtcnd.
Die Kurve des Wasserstandes zeifiiUt in zwei vullsläudig
geti'eunte Teile, einen winterlichen und einen isuinmerlicheu, die
auf der graphischen Aufzeichuuug der täglichen Stände sich
noch deutlicher von einander abheben als in der hier beige-
gebenen Kurv»' l'cntinlHiimiitel. Der Winter (in Bezug auf
den l*egfl>iaiui gemeint i. geht bis etw'n Kndc April und fängt
ungefähr in der Mitte ()ktoV»er wieder an. Kr zeiclmet sich,
wie schon früher*) von mir und auch von antleieii Seiten-) be-
merkt wurde, durch eine außerordentlicht; Gleichmaljigkeit und
geringe Veränderlichkeit des Wasserstandes von Tag zu Tag
aus. Nur selten giebt es in dieser Zeit von einem Tag zum
andern Schwankungen von mehr als 1 cm. und solche von mehr
als 4 cm sind 18i»b überhaupt nur dann lieobachtet worden, wenn
der Bach durch teilweises Zuiriereu, das öfter durch eingewebten
*) Siebe Uittcilungon des Deot«icheii und (>stcrreichi8ch«D Alpcnvereina.
imo. Nr. 7. Pcgelstation in iialtUr.)
*j Z, B. Finstcrwalder. Mitt. «1. Uiutsdi. u. österr. AliKiivcreins.
1891. üt. 'd, 6, Brückner, Pctermanns Mitt. vtc. IHUö pog,
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88 —
Sehsee Teranl&Bt oder untersttttzt wird, sich Staat. Dareh
etwas anderes wird diese Gleichmäßigkeit Icaum irgendwie be-
einflußt So brachte es sogar die obenerwähnte Temperatur-
erhöhnng in der zweiten Hälfte des März nicht fertig, ein relativ
erhebliches Steigen des Wassers zu bewirken, und eben so wir-
kungslos ist, wie hier nochnmls betont und h^nrorg^oben werden
m5ge, zur Zeit des winterlichen Pegelstandes nadi den seitherigen
BeobaehtUDgen in Galtllr der Föhn, Wenn von verschiedener
Seite und auch erst neuerdings wieder in Alpenvereinsschrilten
darauf hingewiesen wurde, wie sehr der Föhn die Schneeschmelze
beeinflnfit und daran beteiligt ist, so dürfte dies danach fftr
den kälteren Teil des Jahres entschieden nicht voll zutreffen,
da der Pegelstand sich dadurch absolut nicht beeinflußt zeigt.
Auch das Ansteigen der Kurve im Frühjahr geht, wie mir scheint,
vom Föhn unbeeinflußt vor sicli, ebenso wie das Absteigen im Herbst.
Das einzige, was außer dem Zufrieren zur Zeit des winter-
lichen Standes griiljere Schwaukuugeu liervorbringeu kann, sind
selbstverständlich die Lawineufälle. Schon oben wurde als
Beispiel der 10. Miirz mit dem großen Schneesturm einge-
tretene Lawinensturz im vorderen Jarathal ei waimt. der den
Bach so abschloß, daß am Beobaclituugstermiu überhaupt kein
Wasser doß. Es ist eine iiekauhte Thatsache, die aucli hierbei
auftrat, daß derartige Aufstauungen durch Lawinen für die
beteiligten Ortschaften gewöhnlich nicht gefährlich sind, da der
Bach den Sclineedamm der Lawine bald durchsägt oder durch-
höhlt und es infolgedessen niclit zu größeren Wasseransamm-
lungen kommt. Hierbei ist iiluigens auch in Betracht zu ziehen,
daß die winterlichen niedrigen Wasselstände nicht für j^ioßere
Aufstauungen günstig sind. Aus diesen Gründen ist es leicht
verständlich, daß, trotzdem in Ualtür fast regelmäßig in jedem
Frühjahr einmal diese Erscheinung eintritt, es bis jetzt, soviel
mir bekannt, noch nicht zu dadurch veranlaßten Schädiguniren
der recht nahe bei dem Bach betindlichen Häuser ir^'k inmen ist.
Selbstverständlich wurden derartige abnorme Hoch- und
Niederwasserstände im Winter bei Herechnung der Pentaden-
miltel nicht mitvervvendet, sondern dieselben für die betreffenden
Tage — mit geringer Mühe - interpoliert.
Der sommerliche und winterliche Teil der Wasserstauds-
kurve sind durch steil aufsteigende resp. .abfalleude Übergänge
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— bö —
üiit einander verbunden. Auch hier bestätigt sich das schon
früher Gefundene, daß im Frühjahr das Ansteigen viel rascher
vor sich geht, als das Abschwellen im Herbst. Schon in der
Kurve der Monatsmittel tritt dies hervor, nocli deutlicher aber
in der Kurve der Pentadenmittel, die auch die Beziehungen
zwischen Lufttemperatur und Wasserstand im einzelnen verfolgen
lassen. Man sieht da, daß schon in den letzten Tagen des April
infolge der wärmeren und zugleich regnerischen Witterung die Kurve
eine Tendenz zum Aufsteigen zeigt, die aber infolge des Rück-
schlags im Antaug des Mai nicht zum richtisren Dnrehbnich kommt.
Mit dem Wiederansteigen der Tenipeiaua im Mai beginnt dann
die Schneeschmelze im Tiial in größerem Maßstabe, durch die
Wärme bewirkt und von den öfters eintretenden Regengüssen
unti rstiitzt, um noch einmal (in der 29. Pentade) durch eine
Anzahl kalter Tage mit Schneestürmen kurz unterbrochen, bis
zum Juni ein stetig stärkeres Anschwellen des Bachs zu bewn ken.
Damit sind wir aber l)pj dem sommerlichen Stand des
Jiaciis angekommen, der neben der absoluten Höhe vor allem
durch große Schwankungen von Tag zu T;ig charakterisiert ist,
die im Reobachtungsjahr Itis zu 20 cm betragen. Bis .Alitte
August .sinkt der Wasserstand nur einmal einen Tag unter
70 cm, ungefähr dem dieifHclien Durchschnitt der eigentliclieu
Wintermonate. Mitte .August erfolgt ein Rückschlag von un-
gefähr 30 cm. jedoch infolge des reo-nerischeu Wetters, das z. T.
auch schnell wieder abgehenden Seh nee bringt, kommt die rück-
gängige Bewegung noch einnuil zum Stillstand und bei ziemlich
großen Schwankungen von Tag zu Tag bleibt der mittlere Stand
noch konstant bis in die zweite Hälfte des warmen September.
Nach einem kurzen kleineren Aufsteigen infolge neuerdings ein-
getretener Schueefiille fängt dann der Wasserstand an zuerst im
Oktober etwas schneller, dann gegen den November hin all-
mählich abzufallen und zum Winterstand überzugehen, dessen
Eintritt im November durch die geringen Schwankungen von
einem Tag zum andern trotz des immer noch ganz langsamen
Abwärtsgehens der Kurve bewiesen wird.
Im allgemeinen läuft also die Kurve des Wasserstandes,
wie auch die Darstellung der Monatsmittel zeigt, parallel mit
der Kurve der Lufttemperatur und en'eicht wie diese im Juli
ihren höchsten Stand. Es ist dies ganz natürlicb, wenn man
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— 90 —
bedenkt, aus irelcheu dozelnen Teilen sieb die WasseifQbrnng
des Bacbes zasammensetzt. Anfier dem Wasser, welches die
im Thal befindlichen Quellen liefern» gehört dazu das AblatioDS-
Wasser, das durch die Abscbmelzung von oben und unten an
der recht bedeutenden Vergletscherung des Thals erzeugt wii'd,
sowie das Wasser, welches die im Thalgebiet fallenden Nieder-
schlil^e liefern. Das von den Schneefeldern bei ihrem Schmetoen
abfließende Wasser darf man wohl- wegen der gleichartigen
Bedingungen far seine Bildung mit den Ablationswässern der
Gletscher vereinigen. Nach den seitherigen Beobachtungen*)
über das Fließen der Gletscherbäche und Quellen in den Hoch-
thälem im Winter, ist von allen diesen Summanden von vorn-
herein nur das durch die untere Abscbmelzung an den Gletschern
gelieferte Wasser als annähernd konstant resp. das ganze Jahr
hindurch zur Speisung des Baches beitragend anzusehen, während
alle fibrigeu eine jährliche Periode besitzen. Die obwflächliche
Abschmelzuog an Gletschern und Schneefeldem scheint dagegen
— wie von vornherein zu erwarten — nach den bis jetzt vor-
liegenden Uutersuchungeii, wenn auch nicht gäuzlich aufzuhören,
80 doch, soweit die Speisung des Baches iu Betraclit kommt,
äußerst geringe Wirkungen auszuüben. Ebenso können die im
Winter fallenden Niederschläge, die in diesen Höhen wohl fast
durchweg aus .Sciinee bestehen, nicht direkt zur Speisung des
Baches beitragen. Wiihrend etwa eintretender Regen gerade so
wie das bei der Tagesschmelzung entstehende wenige Wasser
von der Sclineedecke aufgesaugt wird. In Bezug auf letzteres
ist Brückner deraelbeu Ansicht und erklärt sich') auf diese
Weise die lieringfligigkeit der an der Rhone, an der Veuter
Aclie u. s. w. thatsächlich nacligewieseueu täglichen Periode der
Wasserfiihrung in den Winternionaten.
Hieraus dürfte sich aber auch das schon oVien erwähnte
Ab^trlien der (^uelhii im Wiuter erklären. Soviel ich über-
sahen kann, kouiuieu uändich in den bis jetzt untersuchten
Thäiern nur abst«^i«rende QuelK u in Betracht, die ebenso wie der
Bach selbst Iteziiglit li eines irroßen Teils seiner Wassel führnnir. auf
die Niederscliläge augewie.seii sind, die sie, alier verz«ia:ert. dann
\Yieder an den Bach abliefern. Fällt uuu der Niederschlag nur
') Si' Ih ilie pau:. S7 Anm. 2 an^a'f. f.itt.
biühc retermanns HüteiluiigeD. 1895. Bd. 41. sog. 131.
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— 91 —
in fester Fonn, so wird aatürlicb die Quelle dadurch ilire
Nahrung verliereu und allmählich abstehen. Diese verzögerte
Abgabe der WasserUestäude der Quellen trägt auch vielleicht
mit zu dem langsamen Absteigen der Wasserstamlskui ve im
Herbst bei. indem sich das allmähliche Versiegen der Quellen
darin äußert, während die Konstanz der Winterwasser nach
dem (lesagteu einfach darauf zuruckzufiiUren ist, daß im Winter
nur ein — ans theoretischen (iriinden wohl als ziemlich konstant
anzusehender — Faktor an der Wasserlieferuusi: beteiligt ist,
nämlicli die Ablation an der (iletschenintertlächf. ^) Tni yriih-
jahr (lage<ren. d. h. zur Zeit f]pr Spinu-escinnelxt^ niulj datni ein
außerordentlich starkes Ansteigen des Bacht;> ^.tattfindHn . da
zu gleicher Zeit mit der zimehmendeu Warme, durch diese ver-
anlaßt, die siimtlichen übrigen Faktoren in Wirksamkeit treten,
ifieiiti wird sich also eine Parallelität der Teniperatui kurve
und der Wasserstandskurve zeigen müssen, die aucli thalsäch-
lich vorhanden ist. Im Sommer kann sich dagegen kein so
gleichmäßiger Wasserstand ausbilden, da zu dieser Zeit nieht,
wie im Winter, ein einziger, ziemlich konstanter, soutlern eine
Anzahl Faktoren ihren Einfluß geltend machen, deren Zusammen-
wirken sich natiirlieh in einem komplizierten Verlauf der Kurve
zeigen wird. Außer tlem wohl auch hier der Menge nach
ziemlich konstanten Ablationswasser von der Unterseite der
Gletscher, wird das Quellwasser in Betracht kommen, dessen
Schwankungen selbst wieder von einer größeren Anzahl Ur-
sachen beeinflußt werden, außerdem als für unsere Verhältnisse
^vichtigste das >\'asser der Niederschläge und das durch ober-
Üächliche Abschmelzung entstehende, die hauptsächlich die sommer-
lichen Schwankungen bewirken, da im Jamthal stärkere Quelien
in größerer Anzahl nicht vorUandeix sind. Die Ablation an der
Oberfläche hängt aber im Sonnner hauptsächlich von zwei
Faktoren ab, von Wärme und Niederschlag. Vher den Anteil der-
selben konnte Heim*) keine zahlenmäßigen Angaben machen, und
auch bis heute liegen solclie, soweit ich die neuere Tn'tteratur
kenne, noch nicht vor. Es scheint jedoch, als ob die sominer-
licben Niederschläge, welche ja zum großen Teil als Kegen
') Bruckner mwht dafür Qaetten unter dem Gletsctier veratttwortlieh.
(S. I. c. p. m.)
*) Handbuch der Gletscherkunde.
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— 92 —
fallen, bedeutend mehr wirken, als Sonnenschein. Darauf nui£
ich deshalb schließen, weil, wie schon früher erwähnt, •) die
Hachstäude des Baches fast sämtlicli nicht auf heitere und warme,
sondern auf Reffentacre fallen, die natürlich im Durchschnitt
etwas kühler siud, und auch bei Verfuluuiii! dn Jvurven der
einzelnen Tageswasserstände zeigt der PegeL>tarid fast immer
gerade das entc^effengesetzte Verhalten, wie die Temperatur der
Luft, (1. Ii. steigt letztere, so fällt das Wasser und umgekehrt.
Manchmal treten freilich Verzöe:erungeu in dem Eintreffen des
hohen Wasserstandes trotz der geringen Länge des liaches bis
zum Pegel ein, die aber nicht Uber den folgenden Tag hinaus-
reichcu. In den Pentadenmitteln ist diese Erscheinung übrigens
nicht so klar zu erkennen, da es selten vorkommt, daß eine Pentade
ganz der einen ofler andern Art von Tagen angehört und deshalb
diese Kigentüuiliclikeit bei der Miitelhildnng verschwindet oder
wt iiiirstens zum Teil verwischt wird. Hei der Erklärung derselben
dürfte aucli der t^nistand niclit zu übersehen oder zu unterschätzen
st'in. (ImB bei bedecktem Himmel und feuchter Luft, die in den
hiWiereii Ivegioneii bt-kauntiicii recht große N'erdunstung sicher ver-
ringert uud \veni::er wirksam ist, als bei heiterem klarem Wetter.
Während also im allgemeinen im Verlauf eines dahres
']'emi>eraMn' und Wasserstand parallel crehen , zeigt sich im
Sommer im einzelnen dazu ein (legensatz nn Verhalten von
einem Tag zum andern, indem bei Eintritt heiteren, warmen
\\'<'tters ein Fallen, bei trübem und khhlerem Wetter ein Steigen
des \\'assers eintritt. Selbstverständlich wird am meisten unter-
stützend ein warmer liegen wirken, und au Taszen im Juli ver-
flossenen Jahres, an denen es bei sehr hoher Temperatur regnete,
stieg auch thatsiichlich der Bach bis zu beträchtlicher Hohe.
(Gerade so, wie die Kurve der Lufttempeiaiur und des
AV'asserstandes, zeigt auch die der Wassertemperatur in ihrem
jährlichen Verlauf eine Biegung in demselben Sinne, wie jene
beiden, d. h. ein Ansteigen im Sommer, ein Abfallen im Winter.
Selbstverständlich sind aber hier weder die Extreme so weit
von einander entfernt, noch die Schwankungen so groß, wie
bei der Lufttemperatw, denn infnlge der größeren spezifischen
Wärme des Wassel*» und der dadarch erfolgenden langsameren
') Siehe Anm. 1 p. 87.
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- 93 —
Erwärmirog und Abk&hlaiig wird die Kurve bedeutend flacher
ausfallen. Damit die — deshalb viel geringeren — Differenzen
bei ihr auch augenfällig hervortreten, wurde sie bei den Pen>
tadenmitteln im zweimal größeren Ordinatenmafistab beigefügt.
Auch hier zerfällt die Kurve in zwei deutlich gesonderte
Teile, einen winterlichen und einen sommerlichen, die sich gerade
wie bei der Wasserstandsknrve vor allem durch die Schwankung
von einem Tag zum andern unterscheiden. Dieser Unterschied
trat im Mai zur Obergangszeit so staric hervor, daß auch dem
Pegelbeobaehter sofort auffiel, daß die Wassertemperatnr nicht
mehr so gldclmtößig sei, wie während der Wintermonate. Im
allgemeinen ist der Gang der Wassertemperator parallel dem
der Lufttemperatur, mit Ausnahme der winterlichen Zeit, iu
der natürlich die Wassertemperatnr Schwankungen unter die
Grenze von 0® nicht mitmachen kann und deshalb sehr gleich-
mäßig wenig über 0° bleibt. Daher kommt es auch, daß zum
Teil die Wassertemperatur im Monatsmittel höher ist, als die
Lufttemperatur uud zwar in den Monaten .Tamiar, Februar,
November. Dezember und dem durch den Wetterumschlag (s. o.)
kalten Apnl. Sollte sich die von Herrn Prof. Hann geäußerte
Vermutung bestaiigeii, »iab die Galtürer Mittel noch etwas zu
hoch sind, so würde dazu noch der Miirz kom nun.
Daß die Schwankungen der Wasserteniperatiu von Tag
zu l'ag parallel denjenigen der Lufttemiieratur gehen, bestätigt
wieder die aus dem täglichen Gang beider abgeleitete Beobachtung,
daß die Lufttemperatur resp. deren Ursache, die Sommerwärnic,
der Hauptfaktor ist, welcher den Gaus: der Wassertemperatur
beeinflußt. iSelbstverständlich ist auch die tägliclie Veräiiderlich-
keit der Wassertemperatnr — gei ade wie die jährliclie — nicht
so gruij. wie die der Luftteiiip(;ratar, die Schwankiin«:eii beider
sind aber auch niciit prup<n tiimal. Öfter kommt vor. daß
einem Steigen res\). Fallen der Lufttemperatur, zwar auch ein
Steigen resp. Fallen der Wa.ssertempeiatur entsj^riclit. aber nicht
in dem Maße, wie mau es nach dem Veihältuis Iu iilt r an andern
Tagen erwarten füllte. Ja iu manchen FüIUmi wird das Ver-
hältnis geradezu umgedrelit. so daß in »dnem Fallen der Luft-
temi)eratnr ein Steigen der W'assertemperatur (und umgekehrt)
eintritt. Freilich darf man hierzu nicht alle Fälle rechnen, die
aui den ersten Blick hierher zu gehören scheinen, und muß
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- Ö4 ^
insbesondere bei der Untersuchung der beigegebenen Pentaden-
mittel auf solclie Fälle mit Vorsicht verfahren. Denn es kann
vorkommen, daß bei der Mittelbildung die VerhältDisae im ein-
zelnen sich verwischen, oder durch ein starkes Steigen des
Thermometers an einem von den fünf Tagen das Mittel der
Lufttemperatur bedeutend hinanfgerftckt wird, während dies bei
der Wassertemperatur selbstveratändlich nicht in demselben
MaBe geschieht. Dadurch kann besonders im Herbst unter
Umständen die Lufttemperatur gegenüber der vorhergehenden
Pontade gestiegen, die Wasser temperatur gefallen zu sein scheinen.
Aber auch außerdem zeigen sich noch eine größere Anzahl
Unregelmäßigkeiten in der Kurve, die sich nicht auf solche
Gründe zurückführen lassen, diese sind einfach ein Zeichen,
daß auch noch andere Faktoren außer der Lufttemperatur resp.
Sonnenwärme bestimmend auf die Wassertemperatur einwirken.
Dahin gehört vor allem der Wasserstand resp. die Wassermenge.
Wenn diese plötzlich stark steigt oder fällt, wird sie auf die
Wassertemperatur in der Weise einwirken, daß diese im ersten
Fall herabgesetzt, im zweiten am Ansteigen nicht gehindert wird.
Dies ist deshalb der Fall, weil der größte Teil des Wassers
zur Zeit der großen Wasserschwankuugen — im Sommer —
Schmelzwasser von Gletschern und Schneefeldem ist und deshalb
wohl mit einer recht geringen Anfangstemperatur in den Bach
gelangt. Freilich wird gewöhnlich eine außergewöhnlich große
Vermehrung des Zuflusses, wie oben gezeigt wuitle, noch dazu
mit einer Verschlechterung des Wetters zusammenfallen, so daß
sich dann beide Faktoren — Fallen der Lufttemperatur und
erhöhter Zufluß — in ihrer Whrknng potenzieren. Dies wird
besonders der Fall sein, wenn der Niederschlag im Sommer als
Schnee fällt, und dadurch große Massen von Schneeschmelz-
wasser in kurzer Zeit dem Bach zugeftthrt werden, da sich der
Neuschnee im Sommer in einem großen Teil des Bachgebietes
doch nur relativ sehr geringe Zeit halten kann. Alle Minünal-
temperaturen des Baches mit einer z. T. recht bedeutenden
Differenz gegen den vorhergehenden Tag fallen deshalb im
Sommer auf solche Schneetage oilei direkt nachher. Aber auch
>veiiii eil) istarkes Steigen des Wasserstanrles mit einem Steigen
der Temperatur iluiid in Hand gehl, k.uiii trotz letzterem ein
Fallen der Wassertemperatur eintreten. Ein derartiger Fall
üigiiizea by GoOglc
— »5 —
zeigte sich während der diesjährigen Schneeschmelze im Anfang
Juni in solcher Stärke, daß die Einwirkung anch z. T. noch in den
Pendatenmitteln hervortritt. Wegen diesen Irritiernngen durch
den Wasserstand wird natßrlich die Parallelität von Luft* und
Wasseitemperatur oft unterbrochen und gestört uod kommt nur
da am deutlichsten zum Vorschein, wo der Wasserstand recht
gleichmäßig ist, und außerdem die Schwankungen der Luft-
temperatur nicht wie in der winterlichen Zeit zum größten Teil
unter dem 0-Pnnkt stattfinden, oder doch recht oft unter ihn
greifen, und dadurch der KuiTe in diesem Teil die oben geschil-
derte Gestalt des Winters geben. Wenn aber die Schwankungen
der Lufttemperatur über 0** liegen, und der Wasserstand gleich-
mäßig ohne große Schwankungen bleibt, wie im Herbst beim
Cbergang zum Winterstaud, dann tritt die Parallelität zwischen
Wasser- nnd Lufttemperatur am deutlichsten hervor, wie dies
etwa in der Peiitade 50—70 zu sehen ist.
Lassen sich so auch eine Anzahl von Abweiclumjren er-
klären, so bleiben doch noch eine kleinere Anzahl Abweicliunp:en
von den dar^,^elegten Verhältnissen /luück, für die vorläufig noch
die Mitte! zur vollstiiudigeu Aulklilrunpr fehlen. Verzü{rei uiiiren
im Eintritt des Einflusses der Schwankungen der LuftteuiixiniUir
auf die Wassertempuratur, wie sie l>fti grüßeren und längeren
Flußläufen wohl die Verhälluisse koniplizit i tjud auiireten können,
möchte ich niclit dafür verantwortlich machen, da ich jrlaube,
(hiß aus den neulich mitgeteilten J^x obauhtungen über dun tiig-
lichen (iang wenigstens soviel Iiervurgeht, daß X't rzügerungen
von einem Ta<j: zum andern bei der geringen Laufläuge nicht
eintreten, sondern die Verzögerung nur etwa eine Stunde aus-
macht. Vit'hnciir werden es wohl die Lücken in den l-l^dbach-
tUEgen ])f'S()nilers der meteorologisclien Verliältuisse sein, ilie
ein deiartiges weit gestecktes Ziel noch nicht erreichen und
noch nicht die Einwirkung der übrigen l'\ikioren, von denen
Forster') den der Jiewulkun;:- nachweisen konule, khir er-
kt im n lassen. Umsomehr ist es daher mit Fremlen zu be-
grüßen, daß die meteorologische Station in Galtur nunmehr so
ausgestattet werden soll, daß sie wohl auch in dieser Hinsiclit
ihr Teil zur wisseuschaftlicbeu Klärung wiid beitrageu kuuueu.
') Siehe pag. 81 Anm. 1.
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— 96
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97
fiackblicke
auf die Biologie der letzten achtzig Jahre.
Vurtriig, gehalten beim Jahresfeste am 30. Mai 1897
von
Professor Dr. H* Reichenbaeh.
£w. Majestät! Hodiansehuiicbe Versammlung!
Es ist ein guter alter Braiuli, wenn einzelne bedeutende
Männer der Wissenschaft au ihren Jubeltageu lüickschau halten
über ihre Mitarbeit an den prroßen Problemen. Dies gilt
vielleicht iu noch höherem Maße von wissenschaftlichen Kor-
porationen, wie unsere Gesellschaft, die heute das Fest ihres
achtzigjährigen Bestehens feiert. Denn sie hat die Pflicht, ihren
Mitbürgern gegenüber Kechenschaft aliziilegeu über ihre wissen-
schaftliche Thätigkeit. Dabei verfolgt sie noch ein weiteres
Ziel: Während der aclitzigjährige Jubilar die Früchte seiner
Arbeit in Ruhe und in Khren genießen darf, handelt es si( h
bei unserer ewitr jungen naturforsehenden Gesellschaft darum,
aus den Leistungen d*'r V'^rgaii'/enheit Mut und Kraft zu
schr>))fen für ferneres rüstiges Vorwärtsstreben im Dienste der
Wissenschaft.
Die g( s iiiitH Naturforschung hat in unserem Jahrhundert
Erfolge errungen, die alles andere fruiier Geleistete weit über-
treffen. Denken wir nur an die i^.irgebuisse der Physik und
CheniK und an die gewaltige Ausnutzung der Naturkräfte im
Dienste des Menschen.
7
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98
Aber aach das theoretische Interesse ist gestiegen. Wir
beguügeQ uns nicht mehr damit, Entdeckungen m machen nnd
sie etwa praktisch zu verwerten, oder Sammlangen anzulegen,
sondern das treibende Moment ist meist das Streben nach tieferer
Erkenntnis der Natar und ihrer Gesetze. Besonders die lebende
Natur, der Mensch nnd sein Getriebe sind es, die dem Denkenden
immer wieder Probleme vorlegen. Die Geschlechter der Menschen
kommeu und gehen, leben eine kurze Spanne Zeit und fragen
unaufhörlich, was es mit ihnen sei? Woher? Wohin? Wanim?
Je nach Erziehung und Verstandesentwicklung suchen die
meisten eine mehr oder minder l)efriedigende Autwort hierauf,
um in Iluhe ihr Ddsi'in zu vollenden.
Die Philosoph tu aller Zeiten waren bemüht, die Probleme des
Lebens auf spekulativem Wege zu lösen. Wenig allgeuieiu
Verbindliches leistete die eigentliche Wissenschaft vum Lebenden,
die ßiulogie im weitesten Sinne des Wortes, bis etwa zum
Anfang unsere.s .lahi liuwlerts. Von diesem Zeitpunkte an beginnt
eine Blütezeit für die Biologie, in der wir uns gegenwärtig noch
befinden. Unser Wissen vom Leben hat einen tieftren Gehalt
bekommen und unter den zahllosen Einzeltliatsachen, die der
rastlose Fleiß dem menschlichen Wissen hinzucrefngt hat, sind
einige große und einfache Wahrheiten aufgedeckt worden, die
die ganze Lebe weit betreffen, sie gleichsam als eine Einheit
erscheinen lassen, und von so einschneidender Bedeutung für
die Krklärnnp: des I.il uns auf der Eivle rrewordeii sind, daß
nicht nur der Philosoph mit ihnen sich auseiuati(lei>ei/.- n muß,
wenn seine Arbeit auf Gemeinverbindlichkeit Ansjuuch eriieben
soll — , sondern auch jeder Gebildete mächtig von diesen Wahr-
heiten ergrifieu wird und das Bedürfnis empfindet, sie tiefer zu
erfassen.
hrt'i Voll diesen, die panze lebende Natur umfassenden
Wahrheiten, an deren Eeststflliiiig und weiterer Erörterung
auch unsere Gesellschaft lebhaft interessiert war und ist, sollen
hier beleuchtet werden ; dies kann allerdings nur in den Haupt-
grundzügen geschehen, da die Kraft eines Einzelnen nicht aus-
reicht, alle Beziehungen zu beherrschen.
Die drei Entdeckungen betreffen den Aufbau der Or-
ganismen aus Zellen, die Descendenz in der Lebe-
welt und das Gesetz von der Erhaltung der Energie.
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— 99 —
I.
Alles Lebendige besteht aus kleinen lebenden Elementar-
teilen, Zellen genannt. Von den kleinsten Lebewesen an der
Grenze der Sichtbarkeit bis zu den Riesen der Pflanzen- und
Tierwelt und bis zum Menschen knüpft alles Leben an kleine,
mehr oder minder selbständige Wesen an, die entweder ein
Etnzeldasein fuhren oder zu einem Zellenstaat verbunden sind
und die höheren Organismen zusammensetzen. Bau und Leben
dieser Elementar Organismen zeigeu eine große Zahl bis
ins kleinste Ubereinstimmender Momente, so daß, wenn wir eine
Pflanze oder ein Tier in Bezug auf die Elementarorganismen
studieren, uns nicht nur die Einzelthatsache, die wir heraus-
bringen, interessiert — nein! — unser Interesse ist auf das
höchste gespannt, denn wir wissen, das Gefundene gilt — ent-
sprechend modifiziert — fUr alles Lebendige, also auch fttr den
Menschen, der uns ja doch das Haupträtsel ist
Die ganze lebende Natur stellt also in Bezug auf ihre
Bansteine eine Einheit dar. Alle Lebensvorgänge, Bewegung
und Empfindung, Eniährung nnd Ausscheidung, Vermelirung,
Krankheit und Tod laufen au diesen Zellen ab; sie sind die
Lebensherde.
Da alle die liüliereu ()i-gaiiisiiien konstituierenden Ele-
mente von einer Zelle, der sogenanntm Kizelle, durcli wieder-
holte Teilungsprozesse iliren Ursprung nehmen, und da diese
Eizelle bei der Reife \ «uu luütterlichen Organismus sich luslüst,
so ergeben sich hieraus zwei neue Fundamentalgesetze:
Alle Lebewesen sind in der ersten Zeit ihres
individuellen Daseins, wenigstens der Form nach,
absolut gleich. Sie haben den Formwert einer Zelle,
wie ihn die Einzelligen zeitlebens behalten;
und:
Jedes Lebewesen steht durch die Eizelle mit
seinen Vorfall ren direkt nn Zusammenhange.
Langsam haben sich diese j^roßartigen Anschauunjien ent-
wickelt: Nachdem schon im vorigen Jahrhundert die mikiuskopi-
scheu Bläschen iresplieii worden waren, naclidem C. E. v. Baer
1827 die Eizelle der MUi^^t-tiere entdeckt hatte, stellten iSiiH
nnd 1839 Schleiden und Schwann die Zellentheoiie auf.
Besonders der von unserer üesellschaft preisgekrönte bch wauu
1*
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^ 100 —
erfaßte das Problem in seiner ganzen Tiefe; er nannte die Zellen
„Glementarorganismen*^. Der Zellbegriff hat im Laufe der Zeit
gar mancherlei Wandlangen erfahren; aber immer stellen diese
eine Vermehrung nnseres Wissens dar^ und heute kSnnen wir
wohl als sicher hinstellen: Eine Zelle ist ein Tröpfchen
lebende, eiweißhaltige Substanz yon zarter, schaumiger
oder wabenartiger Struktur — Protoplasma genannt —
mit einem festeren Inhaltskörper, dem Kern, und
einem winzigen Körnchen — dem Centralkörperchen.
Am ftberrascbendsten sind aber die in der jüngsten Zeit
festgestellten, mit der größten Gesetzmäßigkeit verlaufenden
Teilungsprozesse der Zellen, und gerade diese minutiöse Über*
einstimmung in den feineren Vorgängen ist es, die uns erst die
vollkommene Gewißheit von dem einheitlichen Charakter der
Lebensprozesse bei Pflanzen und Tieren verschafft hat.
Einige Momente aus diesem TeilnngsvorgaDg sollen er-
wähnt werden:
Das Centralkörperchen, umgeben von einer Strahlensonne,
teilt sich in zwei Hälften, deren jede mit einer Sonne nach den
Teilpolen rttckt. MittlerweUe haben sich ans dem Kern eigen-
tümliche, je nach der Speeles, nach Zahl und Form ver-
schiedene Körpercheu, Chromosome genannt, gebildet Die
Chromosomen teilen sich der Länge nach in gleiche Teile, und
nun rückt von jedem einzelnen Chromosom die eine Hälfte nach
dem einen Centralkörperchen, wälireiid die andere Hälfte nach
der üDlgegeiigesetzten Seite gebt, um dort den neuen Kern zu
bilden.
Geheimnisvoller Vorgang, weim wir nach den tieferen
treibenden Ursachen fragen! Aber ein Ergebnis ist besonders
wichtig :
Jeder TocUterkern enthalt die gleiche Zahl von
Chromusumelemen ten und von jedem Mutterchromo-
som genau die Hälfte.
Diese Thatsaclie gewinnt an Wert und Bedeutung durch
die EuLwickluug uuserer Kenntnisse Uber die ersten Vorgänge in
der Eizelle. An der Sf hwelle unseres .lahrliiinderts lag die Wisseu-
schaft in deu autoritativen Fe^^tlJl Ha Hers. Durch Meckels
Übersetzung war eben das 50 Jahre hing verge^^sene Werk von
C. E.Wolf f aliieona geueratiüuis* bekannt geworden. Dazu
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— 101 —
kamen die Forschungen der großen Embryologen Pander,
y. Baer, Remack, Rathke und anderer, und so erhielt die
Praformationstheorie, nach welcher der Keim fertig, nur sehr
kleia« im Bi eingebettet liege und auch noch alle weiteren Nach-
kommen eingeschachtelt in sich enthalte, den Abschied. Man
erkannte, ditß die Tiere im Ei darch eine lange Reihe ganz
allmählich fortschreitender Verändernngen ihren Ursprung nehmen.
Gelieinmi^JVüll mid unbegreiflich < r-r^i'c!! aber hauptsächlich
die Befrachtung, die als treibende Ursaciie angesehen werden
maßte. Zwar wurde durch viuv Reihe berühmter Forsclu r iler
Nachweis geliefert, daß bei Krebstm nnd Insekten und einigen
anderen Tieren auch unbefruchtete Eier sicli entwickeln können.
Dies waren aber doch nur Ausnahmen. Man half sich, so gat
68 eben gehen mochte, mit Theorien der verschiedensten Art.
Da — vor 21 Jahren — gelang es Oskar Hertwig, den
Vorgang an den Eiern der Seeigel im wesentlichen aufzudecken.
Er sali, wie bei der Befruchtung der Eizelle eine Samenzelle in
das Ei dringt, nnd beobachtete, wie die Kerne beider Zellen zu dem
neaen Kern der nun entwtcklangsf&higen Eizelle sich vereinigen.
An einer groBen Zahl von Tieren wurden alsbald die gleichen
Verlange studiert. Die Entwicklung der Technik nnd unsere
Kenntnis von der Zellteilung ergaben bald neue wichtige Dinge
und heute — 200 Jahre nach der Entdeckung der Samenelemente
und 70 Jahre nach der Auffindung des Säugetiereies — wissen
WUT, daß die beiden zur Vereinigung bestimmten Zellen vorher
eine Teilung erfahren, bei der die Zahl der Chromosomen
auf die Hälfte reduziert wird; bei der Vereinigung rficken
nun die Chromosomen beider Befitichtungszellen zusammen,
vervollständigen also die Normalzahl und bilden so wieder eiue
Zelle mit vollständigem Kemmaterial.
Nunmehr beginnt die Eizelle sich za teilen. Da bei diesen
fortgesetzten Teilungsvoigängen die väterliche und mütterliche
Chromosomsabstanz gleichmäßig anf die Tochterzellen verteilt
wird, so folgt hieraus:
Jede Zelle eines Organismus enthält gleichviel
Chromosombestandteile väterlicher und mütterlicher
Herkunft, und die so rätselhaften Vererbungs-
erscheinnngen sind wenigstens auf Vermischung
von zweierlei Chromosomen zurückgeführt.
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— 102 —
Wenn wir nun bedenken, daß in den Blüten der höheren
Pflanzen und bei den Kryptogameu bei der Befruchtung die
gleiclien fundamentalen Prozesse na(h(]?ewiesen sind, ja daß bei
der sogenannten Konjugation der Einzelligen ganz analoge Vor-
gänge beobachtet wurden, wie bei der Befruchtung, so müssen
wir staunen über die umfassende und bis ins kleinste gehende
Allcrcmeingültigkeit aller das Leben der Zellen betreffenden
Gesetze.
Die Zelle ist in der Tliat ein Einbeitsprinisip
der Lebewelt.
An allen diesen glücklichen Ergebnissen hat nun unsere
Ge^ielischiift rejren Anteil p:nn(>mmen. Einige der wichtigsten
Arbeiten über Zellen und Befruchtung sind in iluen Abhand-
lungen Terdffentlicbt, und mit den von ihr zu vei gebenden Preisen
wurden unter andern die tlicsbezüglichen Werke von Schwann,
Sachs, Blitschli und Fleniraing gekrönt.
II.
Wie alles Leben an die Zelle gebunden ist, der Lebens-
stoff gleichsam eine Einheit darstellt, so ist auch, — nach dem
zweiten Grundgedanken der neueren Biologie, — die ganze
lebendige Welt eine einzige große Einheit, — gleich-
sam eine Familie.
Dieser Gedanke, den wir bereits in den altindischen
Religionen, im Buddbismus und Brahmanismns deutlich ausge-
sprochen finden, der den Philosophen des Altertums vorschwebte,
der Goethe zu den tiefsten Gedanken anregte, — ist durch
den grofien Engländer Charles Darwin zum bleibenden
Eigentum der Wissenschaft geworden. Seine gewaltige Ldire
von dem genetischen Zusammenhang aller Lebewesen,
von der Entwicklung der organischen Welt von den einfachsten
Urwesen bis zu den höchststellenden Organismen durch allmfthlieh
stattfindende Veränderungen, die auf die Nachkommen vererbt
und durch Ansmerzung des nicht Lebensfähigen vervollkommnet
werden, hat der modernen Biologie eine Bedeutung gegeben,
die man früher nicht ahnen konnte. Heute, beinahe 40 Jahre
nach dem ersten Auftreten Darwins, haben sich die Beweise
für die Richtigkeit der Abstammungslehre so gehäuft, daß es
gar Jceinen Biologen mehr giebt, der ihr widerspricht Die
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— 103 —
gesamte. Biologie nicht nnr, sonderu aucli Kultiirgescliiclite,
Soziologie und Philosophie sind durch die Desceiideuztheorie
beeinflußt worden, und üherall sind Umwälzungen in wiclitiizt-n
Gruiidanschauungen zu beobachten, frt'iiide wie zur Zeit, als die
Kopernikanisr!H> T.ehre vom Universum die Geister überwältigte.
Am Knde des vorifT^n Jalirhunderts stand die Biologie
wesentlich unter dem Eiurtiiti des Schweden Carl Linne. Er
liatre mit titanenhafter Kraft Ordnung in das Ohaos der Lebe-
wesen gebracht durch Anwendung de?; .Artbegriffs auf die ganze
Lebewelt. Man war der Meinung, daß alle Tiere und Pflanzen
von jeher so gewesen seien . wie sie heute vor uns stehen.
Zwar zeigten die in der Knie Schoß liegenden fremdartigen
Wesen. dai3 die Erdbevölkeruug früher eine ganz andere war.
Aber diese Schwierigkeit wurde umgangen, indem man mit
C'uvier gewaltige VVeltkatastropheu annahm, die alles Lebende
von Zeit zu Zeit vernichteten. .Andere Geschöpfe entstanden
neu. phitzlich und unvermittelt uud lebten, bis auch sie einem
jähen Untergang verfielen.
Unsere Eltern und Großeltern freuten sich an der Pracht
und dem Reichtum der lebenden Natur. Wunderbar erschieu
ihnen die überall erkennbare Zweckmäßigkeit in der Lel)e\velt.
Man lernte, der Löwe ist sandfarben, der Tiger gestreift, iler
Leopard gefleckt. Nach der l^rsache zu fragen, das fiel \\(d)l
niemandem ein. Mau sagte vielleicht noch, diese Tiere haben
die betreffeude Farbe, damit sie im Saude der Wüste, im
Dschangelndiekicht, in dem mit Sonnenbildclien besäten Urwald
nicht gesehen werden. Dot Ii dies wäre der Zweck uud nicht
die Ursache. Kurz: Das Buch der Natur war reich illustriert,
aber in einer unbekannten Sprache geschrieben.
Diese Sprache ist durch Darwin erschlossen worden
Wie alle großen Ideen, so bat auch die Abstamnuiugslehre
ihre Vorläufer. Sehen wir ab von rein philosophischen Anklängen
im Altertum, so kann man den Ursprung der neuen Idee am
Ende des vorigen Jahrhunderts deutlich wahrnehmen. Buffon
(t 17B0) erblickte in d«n künstlichen System einen dem Geiste
auferlegten Zwang und der umfassende Oeist Goethe 's ahnte
die neue Wahrheit, die er an vielen Stellen seiner Schriften
wie ein Prophet mit den schönsten Worten verkündigte. £r
erkannte eine „unaufhaltsam fortschreitende Umbildung",
L.icjui^L.ü cy Google
— 104 —
er suchte nach der der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zn
Grunde liegenden Einlieit; er wurde der Entdecker der Meta-
m<ii'i)liuse der Pllanzeu und meinte die „Urjiflanze" finden
zu küuuen. Aber er stand unter der Herrschaft der Meinung
von der Konstanz der Speeles. Die thatsächliche Umwandiungs-
fähigkeit der Art blieb seinem Geiste verborpron.
Da — an der Schwelle des neuen .TahrliuaiU rts (1802 und
1809) — trat der bedeutendstti Vorläufer der Al)stanHnimii:slehre
Jean Lamarck mit seiner Philosophie zuolotriqiie hervor,
sprach die Grundwahrheit der Descendenz klar und l)iindijr ans
und bekämpfte den starren Artbegriff, vor allem die Dnab-
ände r 1 i c h k e i t d e i A 1 t.
Ohne es zu Wullen, hatte der f^roße (Üegner der Abstaniniungs-
lehre. Cuvier, der das bedentiiide Werk La in a)» k s in seinen
wissenschaftlichen Berichten noch nicht einmal erwähnte ir^rade
dieser I^ehre einen festen Boden gej^eben ^lit weitseh uu iideni
Blick und umfassendem empiiisclieu Wissen st! lir.t er über die
anatoniisclien Eumle vtTf^leichemle Hettarhtuii^tMi an und pre-
lau^ie zu einigen allgemeinen Sätzen, die der neuen Leiire
mächt ip;en Vorschub leisten mußten. Er erkannte vor allem die
strenge Abhängigkeit der einzelnen Orgausysteme voneinander
(Correlationi; er erörterte die notwendipren Existenz-
bedingungen ftir das Tier; er stellte nicht nur fest, daß die
Tiere nach großen , g e in e i n s amen B a u p 1 ä n e n organisiert sind,
sondern entdeckte auch die Gleichartigkeit im Bmiplau einzelner
Organe eines und desselben Tieres, wenn diese auch je
nach der Funktiiui durch ungleiche Entwicklung und melir oder
weniger vollständige ünterdriickung einzelner Teile die mannig-
faltiorsten Verschiedenheiten im Einzelnen aufweisen. Er ge-
langte so zum Hegrift der Gleichwertigkeit (Homologie).
Während aber CUivier über die Aufstellung der Tiertypen
nicht hinausgelangte und die schwierigsten Hypothesen wagen
mußte, entriß Larmarck mit kühnem Griff dem Chaos der
Erscheinungen den Schlüfisel zu dem verborgenen, bisher nicht
augetasteten Rätsel.
Erörtern wir an einem Beispiel den Lamarckschen (irand-
gedanken :
Der Einsiedlerkrebs, der in einem leeren Schneckenhaus
wohnt und zu den zehnfftßigen Krebsen gehört, zeigt in Form
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— 105 —
und Teiltii liie merk mu Ii lösten Abweichungen von int n Ver-
wandten. S-m Körper lat, den Spiralwiudungeii des Sciuieckeii-
hanses folgend, unsymmetrisch und gedreht. Der im Gehäuse
steckende Abschnitt des Körpers, der bei seinen Verwandten
vom härtesten Panzer bedeckt ist, ist pergament;u ti^r, weich ;
das eine Auge ist langer gestielt, die eine Scheere und eiiiif^e
Fuße der gleichen Seite sind kräftiger entwickelt, die Laul'fiiße
zum Teil, die Abdorainalfiiße fast ganz geschwunden mid die
Schwanzflosse Ist zum Haken umgestaltet, der zum i^esthalteu
au der Schneckenhausspiudei dient.
Cuvier sagt: So ist das Tier von Anfano; au ge-
wesen. Es ist nacli bestimmt eni Plan zweckmäßig
für seine Kxistenzbedingun^^en j^r^^baut.
Lamarck dage<^en faßt dies interessante (lesehöpf als
das Resultat ailuüililiciiHr Veränderungen auf, die
viele Jahrtausende gewirkt und die Organisation zum Teil
umgestaltet haben. In einer längst vergangenen Zeit hngen die
Vorfahren der Einsiedler an, sich vor ihren Feinden in leeren
Schneckengehäusen zu bergen. Dies war der erste Schritt zur
Umwandlung. Durch den Gebrauch werden einzelne Organe
gekräftigt und Tervollkoramnet, während andere durch Nicht-
gebrauch langsam verkümmern. Also die Ursachen der Ver-
änderiingen sind die äußeren Ezistenzbedingnngen.
Wir verstehen nun, warum sich beim Einsiedler die Ruder zu
Haken umgestaltet haben, warum die Abdominalfüße verkümmerten,
warum die eine Seite stärker eutwickelte Extremitäten trägt u.s.w.
Daa Gemeinsame im Bauplan ist kein Mysterium mehr ; die Ver-
änderungen sind durch Äußere ürsacheu herbeigeführt wordefi —
and hier liegt der Schwerpunkt des Lamarck'schen Gedankens.
Aber die Wissenschaft war für ihn nicht reif. Man hatte
damals andere Kätsel zu lösen. Zeit und Kraft wurden vergeudet
zu resultatlosen naturphilosophischeu Spekulationen, und es gelang
dem Einflüsse Cuviers leicht, den Desceudenzgedanken zu unter-
drücken; und während man gegen die Mitte unseres Jahrhunderts
das Gespenst der Naturphilosophie verscheuchte und tapfer
gegen die mystische Lebenskraft kämpfte, glimmte das Feuer
der Wahrheit unter der Asche weiter, und wunderbar ist es,
wie hier und da die Funken in den Werken von Meckel, Baer,
Bathke, Leuckart und vielen anderen zum Vorschein kamen.
L/iujui^L-ü cy Google
— 106 —
Pip wissenschaftlichen Bestrebimgeu nuf dem (xebiet der
Zoolog:ie briicliteii imtenlessen reiche Eix^t buisse zu Tage. Die
Zahl der bekannten Tiere wurde immer großer, die Museen
füllten sich, die Physiolop^ie feierte im Einzelnen jproHe Trinmphe.
^h\u denke nur an J o h. M ii 11 p r . Helmholtz, ?]lirenberg,
Bischoff, Vircliow, Ludwig, Flourens, Leuckart uud
so viele andere.
Auch für allgemeine Ideen ergab sich mancli*-rlei : Die
Keimblätterlehre, die Erscheinungen des Parasitivnms und des
Polymorphismus, der Generationswechsel, die Parthenogenese
and vieles andere gehören hierher.
Diese Zeit spiegelt sich sehr deutlich auch in der Thiitig-
keit unserer Gesellschaft wider. Preisgekrönt wurden z. ß.
Ehreuherg, Bischoff, KöUiker, Job. Müller, Helm-
holtz, Ludwig, de Hary, Siebold, Voit.
Aber an eine tiefere Erklärung der Lebewelt getraute
man sich nicht. Man hatte zu schlimme Erfahrungen mit der
spekulativen Naturphilosophie gemacht, und nur die rein empirische
Forschung konnte auf wissenschaftliche Beachtung rechnen.
Da trat im Jahre 1859 der bis dahin noch wenig bekannte
Engländer Clin ri es Darwin mit seinem epocbemach enden
Werke — pDie Entstehung der Arten'* — auf. Dieses
Buch, die Frucht jahrzehntelangfin Nachdenkens und Forschens,
schlicht, aber parkend geschrieben, bezeichnet den Anfangspnnkt
einer neuen Zeit in der Biologie. Zwar hatte schon etwas vorher
die Lehre von den Weltkatastrophen und Schöpfungscentren
Cuviers einen harten st i rlitten durch die Arbeiten des
englischen Geologen Lyell, der die Veränderungen auf unserer
Erdobertläche auf die ununterbrochen und allmählich wirkenden
Kräfte des Wassers, des Eises, der Atmosphärilien u. a. zuiUck-
führte. Die meisten einflußreichen Geologen schlössen sich ihm
an, und der Schluß auf die allmählich erfolgte Umwandlung der
Oiganismenwelt blieb nicht ans.
Darwin brachte aber einen ganz neuen fundamentalen
Faktor von kolossaler Tragweite in die Betrachtung der lebenden
Natur, der das wichtigste Glied in der Kette der Gedanken
bildete, nämlich die Antwort auf die I!*i*age: Wie ist die
erstaunliche und bis ins kleinste gehende Zweck-
mäßigkeit in der Organismenwelt zu stände gekommen?
— 107 —
Die Grundlage zur Löeang dieser Frage lieferten fi\r
Darwin die Erfahrungen der englischen Tierztlchter, die mit
großer Inteliigenz die Bassen der Haustiere zn ihren praktischen
Zwecken zu verändern wußten. Sie w&hlten die mit bestimmten
nnd gewollten Eigenschaften versehenen Tiere zur Naclizucbt
aus und erreichten großartige Erfolge. Darwin entdeckte nnn
in der dieser „künstlichen Auswahl" nicht unterworfenen
lebenden Natnr den Faktor, der die Stelle der Intelligenz des
Züchters vertritt, nnd dieser Faktor ist die Not.
Jede Tier- und Pflanzenart hat die Tendenz, sich ins
Unbegrenzte zu vermehren, so daß die Existenzmittel auf unserm
Planeten auch nur für die Nachkommen einer einzigen Art,
wenn sie alle zur Entwickluntr; kämen und eine bestimmte Zeit
am Leben blieben, nicht ausreichen würden. Die Folge ist ein
allgemeiner Kampf aller gegen alle in dem Wett-
bewerb nm die Existenzmittel. Dieser ^Kampf ums Dasein"
ist der Natur der Umstände nach ein äußerst erbitterter, und
nur das Vollkommene, das Passende überlebt, während das
Sehwache, mit Fehlern Behaftete dem Untergang geweiht ist.
In diesem Prinzip liegt die Lösung der Frage nach der Ursache
der Zweckmäßigkeit und nach der Ursache der fortschreiten-
den Entwicklung vom Einfacheren zum Vollkommeneren. Dem
Fortscbrittsprinzip der Anpassung an die Existenz-
bedingungen steht das konservative Prinzip der
Vererbung zur Seite, während der gewaltige, mit
äußerster Präzision arbeitende Begulator, der -
Kampf ums Dasein, unter seinen Rädern alles zer-
malmt, was unzweckmäßig ist. An die Stelle der
früher mystisch gedachten Kräfte treten also hier notwendig
wirkende Ursachen, ein Cansalverhältnis zwischen
Organisation nnd äußeren Existenzbedingungen ist erkennbar.
Die Biologie ist auf eine höhere Stufe erhoben worden.
Die Wirkung der Darwinschen Eingriffe war eine außer-
ordentliche; es vergingen Jahre bis sich die Biologen von ihrem
Erstannen erholt hatten. Anfangs wurde die neue Lehre ver-
lacht nnd bekämpft, bald aber zeigte sich die Fruchtbarkeit
der neuen Idee. Man schritt zn der schon von Darwin an-
gebahnten Beweisführung. Ein Experimentalbe weis für die
Umwandlung der Art ist bis jetzt unmöglich aus zwei Gründen:
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— 108 —
1. die erforderlichen Zt iträunie sind zw groß nnd 2. die Wechsel-
wirkungen in der Natur sind zu maimigfaliig, als dsLÜ der Mensch
sie durch das Experiment beherrsclieu könnte.
Aber die Biologie trat alsbald einen Indizienbeweis für
die neue Wahrheit an, der in seiner Ergiebigkeit beispiellos in
der Geschichte der \\ issenschaften dasteht und auf alle Zweige
der Lehre vom lieben befruchtend eingewirkt hat.
War die ve rgleicheude Anatomie der vordarwinianischen
Zeit darauf gerichtet, die verschiedenen sogenannten Typen des
Tierreichs aufzustellen, so ist heute ihre Aufgabe, deu Stamm-
baum der Organismen weit zu erforschen und die Verwandt-
scliaftsbeziehungen festzustellen, und nur der wird die geradezu
zwingende Wahrheit des Descendeuzgedankens begreifen, der
das Heer der Einzelthatsachen in der vergleichenden Anatomie
im Liclite der neuen Theorie einigermaßen zu überschauen vermag.
Wie einfach lassen sich die früher als mystische „Natur-
spiele'' sich darstellenden Erscheinungen des Polymorphismus,
der rücksclureiteudeu Metamorphose infolge parasitischer Lebens-
weise, die so flberrascheuden NacbahmaDgen lebender und
lebloser Körper, um sich zu verbergen oder dem Verfolger
£kel, Schrecken und Furcht einzujagen, dem Hauptgedanken
uuterordnen! Wieviel Einzelheiten mfissen uns dabei verborgen
bleiben! Mau deuke nur an die geradezu wunderbaren Be-
ziehungen zwisdion Hlüten und Insekten, wo die beiderseitigen
Anpassungen bis ins Kleinste gehen und das £ine die Ursache
des Andern ist in ewiger Wechselwirkung.
Besonders ei-giebig erwies sich die erklärende und zu-
sammenfassende Kraft der neuen Lehre auf dem iiebiet der
Entwicklungsgeschichte.
Schon 1821 hatte Meckel die Aufmerksamkeit der Forscher
auf die überraschende Ähnlichkeit der Embryonen ganz ver-
schiedener Tiere in mehr oder weniger frühen Stadien gelenkt.
Diese nach alter Naturanschanung absolut unerklärbare That-
sache bezeichnet Meckel ahnungsvoll als «eine Gleichung
zwischen der Entwicklang des Embryo nnd der-
jenigen der ganzen Tierreihe**.
Wenige Jahre nach Darwins Auftreten (1864) erschien
mitten im Kampf der Meinungen ein höchst interessantes kleines
Büchlein mit dem Titel „Für Darwin" von Fritz Müller,
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welches obigen Gedanken, der ancb von Baer, Goethe nnd
anderen angedeutet wurde, mit einem Schlage als zutreffend,
ja als ein Naturgesetz kennzeichnete. Es wird da der Nach-
weis gefiUirt, daß die Embryonen und Larven der
höheren Krebse vom Ei an bis znm fertigen Tier
eigentlich alle Formenwandinngen, die der ganze
Stamm im Laufe der Jahrtausende durchgemacht
hat, wie in einem Spiegel reflektiert — wiederholen.
Die niederen Krebsformen bleiben auf Stufen stehen, die die
höheren nur vorübergehend durchlaufen. Fritz Mttller stellte
das durch Haeckel später zur Geltung gebrachte „bio-
genetische Grundgesetz* auf:
„Die Entwicklungsgeschichte des Individuums
ist eine kurze Wiederholung der Entwicklungs-
geschickte der Art.**
Hier ist uns also ein Mittel an die Hand gegeben, auf den
Gang der Stammesentwicklnng zu schließen. Freilich ist diese
Urkunde der Stammesentwicklnng verstümmelt und oft schwer
zu entziffern. Aber es ist uns versttndlicher, warum bei der
Entstehung eines Tieres aus dem Ei so merkwürdige Umwege
eingeschlagen werdeu. Welcher Bildhauer würde wohl ans
einem Thon, den er zu einer Statue formen will, erst drei
Platten walzen, aus denen er hernach seine Formen darstellt?
Und doch ist dies so bei allen mehrzelligen Tieren, indem im
Ei zuerst sich drei Zellschichten — die Keimblätter — anlegen.
Wir Älteren eiinnern uns noch des Erstaunens, als in einer
epocbeniachenden Sclirift vuu dem großen Kowalevsky (1871)
der Nachweis trefiiti! : wurde, daß auch bei den niederen Tieren
die von ('asitar i riedr, Wolff schon im vorigen Jahrhundert
gefundenen drei Keimblätter auftreten, die im Lichte des bio-
genetischen Grundgesetzes nuunieiir als uraltes, von den Vurfaiireu
überkommenes Erbstiick erscheinen.
Cuvier mußte die Versteinerungen lebender Wesen, die
wir aus der Erde Schoß hervorholen, als die Reste ungeheurer
Weltkatastropliüu betracliten: im Lichte der neuen Lehre er-
scheinen sie uns als die notwendigen V(jrausset/.ungen für die
Kontinuität des Lebendigen. Freilicii k(»nnt'n wir niclit erwarten,
alle Lücken im Stammbaum durch paliinutolugisiclie Funde aus-
füUeu zu können, denn die Bedingungen für Versteiueruugs-
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Prozesse treten relativ sehr selten ein. Um so größer ist dann
aber auch die Freude Ober einen Fand wie der des , Greif von
Solnhofen*, Ardtaeopteryx, der den Übergang zwischen Kriech-
tier and Vogel darstellt.
Die neae Lehre ttbte ihren Einfloß aaf allen Gebieten ; sie
maßte ancb fikr die Frage nach der Stellung des Menschen
in der Natur von einschneidender Bedentnng werden, nnd
bedenklich waren hier besonders die Folgerungen, die die Laien
auf dem schwierigen Gebiet der Biologie zu ziehen suchten;
denn sie bedachten nicht, daß bei dem Kaitarmenschen das
psychische Moment eine große Bolle spielt, und daß hier ganz
andere Faktoren vorliegen, wie in der wilden Pflanzen- nnd
Tierwelt. Es scheinen aber aach hier die Meinungen sich ab-
zuklären. Der gesunde Gedanke, daß die ganze Lebewelt eine
Einheit darstellt, gewährt für Verstand and Gemfit in gleicher
Weise Befriedigung. Bekämpft wird die Abstammangslebre von
bedeutenden Biologen nicht mehr. Freilich sind durch die neue
Lehre auch neue Fragestellungen notwendig geworden — dies
ist ja das Schicksal menschlicher Erkenntnis fiberhaupt — , und
über viele der neu anfgetanchten Probleme sind immer noch große
Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen. Aber heute an diesem
Festtage wollen wir wahrlich keine Streitfragen erörtern. Wir
wollen vielmehr der B'reude über das Errungene Ausdruck geben.
Mügeu die Lösungen der Einzelfragen ausfallen, wie sie
wollen, — der Grundgedanke der Lehre von dem
genetischen Zusammenhang der Lebewelt wird ein
unverlierbares Eigentum der Wissenschaft bleiben.
UL
l)ie hiicliste Aufgabe, die der Biologie gestellt werden
kann, ist die physikalisch-chemische Erklärung der
Lebeuser.scheinungen. Nun rtnden wir ja schon bei ober-
flächlicher Betrachtung im Organismus eine ganze Reihe von
Vorgängen bekannten physikalischen und chemischen besetzen
unterworfen. Die physikalischen Gesetze des Hebels, des Luft-
drucks, der Hydromechanik und DitYnsion finden ebenso wie
zahlreiche chemische Gi undgesetze Im di ni Lebensprozeß An-
wendung. Ja im Äugt! und im (Jhr treften wir physikalische
Apparate von höchster Vollendung.
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— III —
Aber die tiefere Frage lautet: Sind denn die Lebens-
Torgäuge selbst physikalisch-chemiscb zn begreifen?
Treffen wir hier nicht auf etwas Besonderes, von allem Leblosen
im Wesen Verschiedenes?
Nun hat sich die exakte Naturwissenschaft in unserm Jahr-
hundert zu einer großen Einheitsidee durchgerungen, die
alle Natarerscheionngen umfaßt, und dieser die ganze moderne
Physik und Chemie beherrschende Grundgedanke ist merkwürdiger-
weise zuerst von einem Biologen, dem Arzte Robert
Mayer (1842) erfaßt und in seiner {ganzen Bedeutung erkannt
worden. Und ein Biologe war es, der allerdings auch zu den
größten Physikern zälilt, Helmholtz, der den May er 'sehen
Satz auffaßte und mit genialer Meisterschaft zur Geltung brachte.
Küb. Mayer kam durch Erwägungen verschiedener
physiologischer Vorgäiij,^e auf den Gedanken, daß die Wärme
sich iii andere Kräfte umsetzen könne und erkannte bald, daß
dies aucli von den iibrifren Xaturkräften gilt, und heute sind
wir der Überzeugung, daß chemische und mechanische
Vorgänge, Schall, Wärme, Licht und Elektrizität
nichts anderes sind als bestimmte Beweguugs-
vorgänge materieller Teilt Uen.
Jedes bewegte Teileiitu liat die Fähigkeit, ein anderes
ruhendes in Bewegung zu ver.setzeu, es kann Arbeit leisten —
und wir sagen von ihm, es hat lebendige Kraft oder kine-
tische Energie,
Oder aurli: Die Teilchen eines Körpers k>>nneu unter ge-
wissen Umständen, unter bestinnnieii ßt-dingungen eine Hewegung
hervorbringen, wie ein auf eine gewisse Hohe gehobener Stein,
wenn er lo.^gelassen wird, oder wie die Sprengkraft des l'ulveis,
wenn es auf eine bestimmte Temperatur gelnacht wird — . und
wir nennen dies danu Spannkraft, oder p o t e n t i e 1 1 e E n t- rg i e.
Wenn alle Xaturvurgimge iiewegungspiozesse sind, so sind
natürlich auch deren Ursachen Rewegungsvorgänge; es kann
demgemäß auch keine Energie von selbst entstellen, es kann
auch keine verschwinden, sie kann nur in ♦mtih andere umge-
wandelt werden. So wird die ehemisclie Energie im Oten der
Dampfmaschine in Wärmeenergie umgewandelt: diese erzeugt
die potentielle Energie des Dampfes, der die mechanische
Bewegung verursacht; und diese kauu wieder in elektrische
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— 112 ^
Energie umgewandelt werden: Überall gilt das schon Tod Mayer
erkannte große Gesetz, daB bei der Umwandinng niemals
Energie verloren oder gewonnen wird, daß die
Energiemenge der Ursache gleich derjenigen der
hervorgebrachten Wirkung ist, und diese Wahrheit ist
das die ganze leblose Natur beherrschende Prinzip der Er-
haltung der Energie. Die Physik kann überall zahlen-
m&ßig und mathematisch genau mit Hilfe des der W&rmelebre
entnommenen Einheitsmaßstabes der Kalorie den Nachweis für
die Richtigkeit dieses Prinzips antreten, und so hat man die
großartige Idee von der Konstanz der Summe aller
Energie in der ganzen Welt erfaßt.
Es erhob sich natürlich die Frage: Gilt dies oberste
Gesetz von der Erhaltung der Energie auch in der
lebenden Welt?
Es war schon vorher hinsichtlich der lebenden Substanz
erwiesen worden, daß ein prinzipieller Unterschied von der leb-
losen Substaoz nicht besteht. Der große Chemiker WGhler
hatte bereits 1828 durch die Synthese des Harnstoffs die ver-
meintliche Kluft zwischen lebender und lebloser Substanz end-
giltig beseitigt und der mystisch wirkenden Lebenskraft eine
Stütze entzogen. Es galt aber jetzt die ganze Fülle der Lebens-
erscheinungen diesem großen Prinzip unterzuordnen und den
Nachweis für dessen Giltigkeit auch in der Lebewelt zu führen.
Mayer war es wiederum, der zaerst diesen Weg betreten
hat, und heute können wir, allerdings nur in großen Zfigen,
das Prinzip der Erhaltung der Energie auch in der
Lebe weit erkennen:
So sehen wir in der Sonne die Quelle alles Lebens auf
unserm Planeteu. Unter dem Eintliiß der Energie ihrer Licht-
strahlen bilden sich in der PÜauzeuzelle imter Mitwirkung des
Chlorophylls (Blattgrüns) aus den mit geringen elieraischen
Energien begabten Molekülen der Kohlensäure und des Wassers
liuch komplizierte, mit großer Spannkraft versehene Moleküle des
Zuckers und der Stärke, die als di undlage der Eiweißsynthese
aufgefaßt werileu können. Die Eiweißmoleküle haben einen
hohen imteutiellen Energiewert ; bei ihrer leichten Zersetzbarkeit
vermögen sie eine große MensfR Arbeit zu leisten. Da nun
diese Eiweißstoffe hohe potentielle Energie haben, so begreift
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man« wie durch Aufnahme solcher Eiweifistoffe das Tier im-
stande Ist, die großen zu seinem Leben notwendig eu Energie-
mengen zu erzeugen. Und bei diesem tierischen Lebensprozeß
entstehen wieder die Aiisgaug?;prodakte : Kuhlensäure und Waaser,
die in der Pflanzenzelle durch die Energie des Sonnenlichtes
in Moleküle von hoher Spannkraft umgesetzt werden. Wir
erkennen hier den engen Ziisaiiiin('iiliai)<T zwischen Tier- und
Ptlanzenwelt und den zwischen ihnen s»tattiiudendeu Euergie-
krei s 1 a u 1.
Die neuere Zeit hat unter dem Nam^n der Symbiose eine
Reihe von merkwiirdi^'^tMi Krsclieinungeu ziiJ^aiiniiengefaßt, bei
denen mikroskopisch kleine püanzliche Wesen im tierischen
Gewebe sich finden. Sie beziehen ihren Lebensunterhalt aus
den auszuscheidenden Trudukten des tierischen Stoffwechsels in
der Form von Kolilensäure, wofür sie den Wirt durch Produktion
von Siaike und SanerstotY schadlos zu halten suchen.
Von besonderem Interesse waren von jelier dio Bewegungs-
vorgänge, insbesondere die diiich ilie Muskeln bewirkten. Er-
staunlich ist die Leislungsiähigkeit dieser Krafuiuelleu. Wir
wissen z. B. ans der Höhe des Kiu^^tones mam lier Insekten, daß
die Zahl der Kontraktionen in der Sekunde 4iA) betragen kann.
Der kleine Wadenmuskel des Frosches vermag einem Gewicht von
mehr als einem Kilogramm das (Tltdchgewicht zu halten und
dei Herzmuskel eines Älannes verrichtet in einem Tage eine
Arbeit von 2(mkm) Meterkilogramui.
Wo liegt nacli dem Prinzip der Erhaltung der Energie
die Quelle der Kraft ?
Chemische Euergiepotentiale kommen in Betracht. Wir
beobachten direkt bei lebhafterer Bewegung eine Beschleunigung
des Stuffwecliseis, eine erhöhte Ausscheidung von Koldensiinre
u. a., ein größeres Atembedürfnis und eine Erhöhung iler Körper-
temperatur tritt ein, nnd durch die neueren Arbeiten l'fliigers
ist die alte Anschauung Liebigs zu ihrem lve<hte gelangt,
nach welcher es Zersetzungen des Eiweißmoleküls sind, die die
Uniuelle der Kraft darstellen. Die Kohlehydrate und Fette
spielen die Rolle wichtiger Ersatznahrung.
Wir stehen hinsichtlich der Anwendung des Prinzips der
Erhaltung der Energie im Anfangsstadium unserer Kenntnis,
indem wir nur die Anfangs- nnd die Endglieder des Energie-
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- 114 ~
Umsatzes bis jetzt erforschen konnten. Aber in großen Zügen
erblicken wir bereits die Giltigkeit des Satzes. Drei Energie-
faktoren werden dem Lebewesen zugeführt: Chemische Enei-gie,
Licht und Wärme. Aber die beiden letzten werden im Korper
benutzt, um den vorhandenen materieHen Substanzen neue
chemische Energie zu seliallcn. Es bleibt demgemäß als wichtigste,
ja als einzige direkte Lebensquelle die chemische
Energie.
Stülit nun aucli die exakte mathematische Durchführung
des Prinzips der Erhaltung der Kraft im Lebensprozeß auf
große Schwierigkeiten, so ist es um su \s ichtiger, daß in einem
Falle der große Satz in der Lebe weit seine volle Bestätigung
gefunden hat.
Rubner (1894) stellte den chemischen Energiewert der
für ein bestimmtes Tier zu verwendenden Nahrung in Wärme-
einheiten fef?t und zeifTte, daß das Tier, wt-lches sich nicht
bewej:^, also die chemische Energie der autgenommenen Nah-
rung nur in Wärme umsetzt, aunähernd die gleiche Zahl von
Wärmeeinheiten liefert, die dem im Voraus berechneten Ver-
breunungswert der Naln-ung entsi»richt.
So seilen wir also die Lebeuserscheinungen von
einem großen allgem eingilt igen Natnrtresetz, dem
Prinzip der Erhaltuntr der Energie, ebenso be-
herrscht, wie alle Vorgänge im Universum. Pflanze,
Tier und Mensch stellen auch in c h e m i s c h - p h y s i-
k a 1 i s c h e !• Hinsicht eine Einheit dar, in mathema-
tisch bestimmbarer Abhängigkeit von den Vorgängen
der leblosen Natur, ja gewissermaßen eins mit ihnen.
Es hat diese moderne Auffassung der lebenden Natur etwas
Packeudes und (iewaltiges. Der Mensch findet sich als inte-
grierenden Bestandteil der ganzen g^roßen Natur; er steht ihr
nicht mein gegenüber als ein Fremdling; er findet sich mitten
im Kreislauf der Naturprozesse, als einen Teil derselben, ans
gleicher Substanz bestehend, von denselben Gesetzen beherrscht — ,
eine Welle im wogenden Meere des Universums.
Aber auch hier macht der nach dem Unendlichen strebende
Geist des Menschen nicht Halt. Er sucht nach Erklärung der
psychischen Vorgänge, der Empfindung, des Denkens und
des Bewußtseins, und auch auf diesem Gebiete hat die Biologie
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große Triumphe gefeiert. Es würde die Kraft » iiu s Einz' luHn
weit iibt 1-1 t'ifren, die moderiieü KminLeiisciiaften auf dem Gebiet
der Leiire \om (4eliirn, den Smiicsurgunen und dem Nerven-
system überliaupt aucli mir in deu Hauptzügen zu kennzeichnen.
Nur auf die Geituug uuserer drei Einheitsprinzipieu auch für
die Organe der psj'chischen Funktionen sei hingewiesen.
Das SeelenorüH!). das zentrale Nervensystem mit seinen
Außeuwerken, den Sinnesorganen, Itesteht aus Zelleiemeuten
allerdings von lnk'hst verwickeltem Bau.
Die allmähliche Entwicklung des Nervensystems ans ein-
fachen Anfängen zu immer höherer Komplikation laßt sich für
die einzelnen Tierstämme, insbesondere fiir den Wir])eltierstamm
nach den Postulaten der Abstammungslehre glänzend darthun.
Insbesondere findet das biogenetische (irnmlgesetz seine volle
Gültigkeit hinsichtlich der Eatwickluug des GeUiriis und der
SiDnesorgane.
Endlich wissen wir, daß die Sinnesorgane die Außenwerke
des Seelenorgans sind, die mit wunderbaren optischen, akustischen,
cbemischen und mechanischen Hilfsmitteln ausgerüstet, die Be-
wegungen der Au^nwelt, Licht, Schall, Wärme, chemische und
mechanische Bewegung, aufnehmen nnd — wie wir annehmen
dürfen — nach dem Prinzip der Erhaltung der Energie — in
Nervenbewegong umsetzen. Wir können uns auch vorstellen,
daß diese Bewegung nach dem gleichen Gesetz dem Gehirn, dem
Sitz der höheren Funktionen der Empfindung and des Bewußtseins
n. a. ftbertragen werden.
Aber wollen wir hier weiter denken, so geraten wir an
die sogenannte Grenze unseres Natnrerkennens, die
schon von Kant und seinen Vorläufern vollauf gewttrdigt und
durch Dubois-Keymond sozusagen populär geworden ist^
nämlich an die Unmöglichkeit, psychische Prozesse
aus chemischen oder physikalischen Bewegungs-
vorg&ngen materieller Teilchen abzuleiten. Dubois-
Beymond rief der Biologie sein berühmtes »Wir wissen
es nicht*^ und ,Wir werden es auch nie wissen" zu nnd
hat vielen Anklang gefanden.
Nun hat es immer seine Bedenken, wenn große Natur-
forscher durch ihre Machtsprüche dem Fortschritt der Wissen-
schaft sich entgegenstellen, und gerade die Geschichte der
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Biologie lehrt, daß solche Macbtspiüche sich nicht halten
lassen.
Wir niiissru ja znjrebeTi: Ans dtT Existenz der Dubois-
Reymoudsrhen Grenze folf^t die U uzuliinglir hk e it der
materialist ischen We 1 1 a nscli a tnui^ ?:nr Erklärung
der tieferen Probleme der Le Itensprozesse. Aber
kann man dem Du b eis- K eymoii d sehen Diktnm nicht ent-
gegenhalten, daß ja das Gehirnatom mit seinen Eigenschaften
und Rewe^ungen ein Produkt unserer Vorstellung ist,
also daß an die Stelle materieller bewegter Teilchen ein
psychischer Prozess tritt?
Schon Zöllner machte den schwerwiegenden Einwand:
Das Phänomen der Empfindung ist eine viel funda-
mentalere Thatsache der Beobachtung als die Be-
weglichkeit der Materie.
Hier berührt sich also die Biologie mit der Philosophie
im engeren Sinne, welche die tiefsten Probleme, die die Menschen-
brüst bewegen, zn lOsen versucht und den Bedürfnissen des
dem Menschen immanenten Idealismus gerecht zu werden be-
strebt ist.
Bin Gegensatz — ein Widerspruch zwischen beiden For-
schungsgebieten ist nicht nachzuweisen. Wie die Philosophie,
so ist auch die Biologie von den edelsten Motiven getragen und
von idealistischem Streben beherrscht.
Mag auch die moderne Biologie umgestaltend auf manche
uns liebgewordene Ansdiauung mit unaufhaltsamer Gewalt ein-
wirken — , mit dem dem Menschen immanenten Idealismus steht
sie in keinerlei Beziehung im Widerspruch. Ihr Streben nach
Erkenntnis der Wahrheit wirkt veredelnd und erhebend.
Die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft wird
auch weiterliin — dessen sind wir sicher — dem Dienste der
Wissenschaft vom Leben treu bleiben zur Ehre unserer Vater-
stadt nnd ihrer Bürger, denen sie, wie so manches andere
wissenschaftliche Institut ihre Existenz verdankt.
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Beitrag zur Anatomie der Ficns-Blätter.
Von
Professor Dr. M, Mttbiut.
Mit Tafel n und m.
Die Beobachtangen, welche ich bei einer gelegemtUchen
anatomischen Untersuchnng des Blattes von Fieus neriifoUa
machte, yeranlaßten mich, einerseits den Dan dieses Blattes
anch entwickelungsgeschichtlich genauer zn untersuchen, be-
8ondei-8 hinsichtlich der „GrUbchen" ond der Cystolithen, anderer-
seits auch die anderen .FVeu«- Arten, von denen mir Irisches
Material zur Verfügung stand, zur Vergleichung heranzuziehen.
Obgleich nun sowohl die Grübchen als auch die Ojstolithen
schon mehrfach untersucht worden sind, so ist die Mitteilung
meiner Beobachtungen vielleicht doch nicht fiberflttssig und kann
als Vorarbeit zu einer vergleichenden Anatomie des Blattes in
der Gattung Ficu$, von der es circa 600 Arten giebt, angesehen
werden, falls jemand diese Arbeit nnternehmen will.
Bei der äußeren Betrachtung des Blattes von nenifolia^
das, wie -der Name sagt, in seiner Gestalt dem des Oleander
sehr ähnlich ist, fallen uns sofort die hellen Punkte auf, welche
ungefähr in zwei dem Blattrand genäherten und ihm parallel
verlaufenden Keihen liegen. Weil diese Punkte etwas vertiefte
Stellen der Blattoberseite bilden, hat sie De Bary Grübchen
genannt, er giebt sie außer für die genannte Art auch fttr
F. diversifolia, Forieanaf eriobolryoideSt leueosticla u. a. an (vergl.
Anatomie p. 57). An einer anderen Stelle (1. c. p. 392) sagt er,
daß er die Grübchen von F. neriifolia und diversifolia anatomisch
untersucht hat, constatiert aber nur, daß hier unter der mit
Wasserspalteu versehenen Epidermis eine scheibenförmige Epi-
themgruppe liegt. Betrachtet man das Blatt mit der Loiipe, so
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sieht man, wie die von den größeren Flaschen der Blattnervatur
sich abzweigenden feineren Nerven in den Griibclien zusammen-
laufen. (Tai II., Fig. 14.) Ein Querschnitt durch das Bhitt an
dieser Stelle zeigt, daß das Pallisadenparenchym durch ein Ge-
webe aus kleineu, farblosen, unregelmäßig gestalteten und viele
Intercellulare zwischen sich lassenden Zellen unterbrochen wird
und daß die sich pinselförmig auflösenden Gefäßbündelendigungeu
als kurze Tracheideuglieder in das eigentliche Epitliemgewebe
auslaufen. B^erner zeichnet sich die Epidermis an dieser Stelle
dtti'ch kleinere Zellen und den Besitz von Spaltöffnungen, die
sonst auf der Oberseite fehlen, aas. (Tai. II, B ig. 4.) Obgleich
es mir nicht gelungen ist, jemals Ti opfenausscheidungen an dem
Blatte von F, neriifolm zu beobachten, auch nicht, als ich einen
abgeschnittenen und in Wasser gestellten Sproß unter einer
Glasglocke mehrere Wochen lang darauf hin prüfte, so dürfte doch
kaum daran zu zweifeln sein, daß die Grübchen als wasseraus-
scheidende Oi'gane zu betrachten sind. Haberlandt*) hat
nämlich an einem nicht näher bestimmten jP<oud-£xemplar im
Buitenzorger Garten an jedem Morgen die Blätter mit großen
Wassertropfen über den Hydathoden bedeckt gefunden, £s ist
dies freilich auch der einzige mir bekannte Kall einer solchen
direkten Beobachtang, denn you F. elnalira, dessen Hydatlioden er
genauer beschrieben und abgebildet hat, berichtet er nicht, die
Tropfenausscheidang gesehen zu haben. Auch möchte ich darauf
aufmerksam machen, daß Volkens*) die Funktion, Wasser
auszuscheiden, an den ganz ähnlich gebauten Organen des Blattes
von ürUca, einer mit Fieus nahe verwandten Grattnng, nur aus
ihrem Bau schließt, die Wasseransscheidung aber nicht wie bei
den meisten anderen von ihm untersuchten Pflanzen gesehen
hat> Übrigens haben die Epitheme bei diesen letzteren auch
einen wesentlich anderen Bau: bei tltchaia spec, Oenothera
timms, lAnaria cymbdbria sind die Epithemzellen senkrecht zur
Oberfl&che gestreckt, ziemlich lückenlos verbunden und lassen
einen großen, der Atemhi^hle entsprechenden Baum unter den
Spaltöffnungen frei; bei CaUa bilden die Epithemzellen zwar
„ein Schwammgewebe", aber dessen große nnd zahlreiche Xnter-
■) Wiener Siuungsberichte 1895. Bd. 104. Abth. I, p. 69.
*) Jahrb. dea botan. Garten« in Berlin II, p. 805.
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eeltnlaren Bind, „solange ein Blatt nieht welk erscheint, stets
mit Wasser gefüllt Offenbar entspricht der Ban dieser Hyda-
tboden yiel mehr dem, wie wir ihn der Funktion nach erwarten
dttrfen, nnd der sonderbare Bau derer von Fictta und Urtica ist
möglicherweise daraus zo erklären, daß die betreffenden Stellen
des Blattes ursprünglich eine andere Funktion besessen haben,
zu welcher Vermutung besonders die unten zu beschreibende
Entwickeluugsgesehichte ffihrt Erw&hnen will ich nur noch die
Beobachtung, dafi sieh in den Grttbehen des Blattes von F. tferii-
folug oft Pilzsporen ansammeln und teilweise zur Keimung ge-
langen.
Was nun die Anatomie des Blattes im Übrigen an-
betrifft (vergl. Tai II, Fig. 5), so finden wir die Epidermis
auf beiden Seiten einschichtig, unter der oberen eine Schicht
langer, schmaler PalUsadenzellen, unter diesen eine Schicht,
deren Zellen zwar noch senkrecht zur Oberfläche gestreckt, aber
kürzer und lockerer verbunden sind, so daß hier der Übergang
in das lockere Schwammgewebe der Mitte des Blattes statt-
findet, während nach der Unterseite zu die Zellen wieder mehr
ein Pallisadenparenchym darstellen ; nur über den Spaltöffnungen
geht das Schwanimparenchym bis an die Epidermis. Die kleineren
Gefalibundel diirclizielieti das Blatt in ungefähr L'leichem Ab-
Stande von der ulieren und unteren Epidermis. Ju den siurkereu
Nerven ist der Bau des Mesophylls so modificiert. wie man dies
gewöhnlich findet: die Pallisadenzellen fehlen und die rarencliym-
zellen werden üben und unten colleiiciivmatisch. In der Mittel-
rippe sind die Gefäßbündel in einen nach oben offenen Bötzen
vereinigt, über dem eine kleine Ttjuppe umgekehrt orientierter
Bündel liegt.') Von besonderen (Tewebeeleraenten sind noch
die Milclisaft<^efäße uud einzelne Zellen mit Kalkuxalatdiusen
im Mesophyll zu erwähnen Etwas nähere Betrachtung ver-
dient noch die KpidtMiiiis, be.sondeis wehren dei' SpaltütTnnn<^n*ii
und der Cystolitlien. Ihre Zellen sind auf beidtMi Seiten poly-
gonal. Auf der Unterseite stehen die Spaltöftuuugen in unregel-
') Vergl. Mucatili, Sui faaci midollari fogliari dei Ficns. Valpiglii» III,
1889, p. 129—133.
•) Vergl. Pirotta et Mafatili. Sui raj i . rii tra i vasi laticiferi ed il
sistetiia assimilature nelle piante. (Aniinario deli' Istitnto botanico di Buina
▼ol. II. Roma 1^.)
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mäBiger Verteilung. Aof der Oberseite kommeB nur in den
Grübchen Spaltöffnungen vor: jedes Orübchen, dessen Epidermis-
Zellen kleiner sind als die an den Übrigen Stellen, mag mit
circa 20 Spaltöffnungen versehen sein. Den Unterschied in der
Gestalt der Sehließzellen bei den eberen and unteren Spalt-
öffnungen erläutern am besten die Figuren 10 und 11 (Tai II),
die bei gleicher Vergrößerung gezeichnet sind. Es fällt besonders
auf, daß das Lumen bei den Wasserspalten im Querschnitt
rundlich, bei den Lnftspalten im Querschnitt dreieckig erscheint,
die Membran also dort ringsum ziemlich gleichmäßig verdickt,
hier mit den charakteristischen Verdicknngsleisten oben und
unten an der dem Spalt zugekehrten Seite versehen ist. Auch
die Cttticularvorsprfinge treten bei den Lnftspalten viel mehr
hervor. Von der Fläche betrachtet, bildet bei den Wasser-
spalten das Schließzellenpaar ziemlich einen Kreis, bei den Lnft^
spalten eine Ellipse. In der Gestalt drückt sich die verschiedene
Funktion aus: die Fähigkeit^ den Spalt zu schließen und zu
öffnen, kommt offenbar nur den Luftspalten zu, wie das ja
allgemein angenommen wird. Dieselben können jedoch durch
eine andere Einrichtung in ihrer Funktion behindert werden,
nämlich durch den Verschluß der Atemhöhle und des Spaltes
von den angrenzenden Parencbymzellen aus. Eine oder mehrere
dieser Zellen wachsen in die Atemhöhle hinein und bekommen
an der dem Spalte zugewendeten Seite der Membran eine eigen-
tümliche Verdickung (Taf. II, Fig. 12). Bisweilen sieht man
dieselbe sich gerade unter den Eiugaug des Spaltes legen, ihn
verschließend. Ein solcher Verschluß, der aber nur bei einem
Teile der Spaltöffnungen eintritt, ist bei lederigen Blättern
imnieigi imer Pflanzen, wenn sie älter werden, nicht selten und
zuerst wohl von Schwenden er') für I^unus Lauro-Gerasus
und Camellia Japonica augegeben worden; eine besondere Ver-
dickung der Membran findet aber dort bei den den Verschluß
bildenden Zellen nicht statt.
Wir kommen nun zu den ("ystolithen, die ;;eiade bei dieser
Art uocli niclit nnteisuclit worden zu sein sclieinen. Vielleicht
hat sie Schacht*) beobachtet, da er augiebt, daß er mindestens
') Monatsberiebte di r ?.orlinpr Akademie ibHl, S. Fig. 16a.
') Abbandl. der Scnckenbtrg. naturf. (iesellsch. Bd. 1, p. 13^.
— 121 —
90 Fiem-' and UrHoa* kiUiii aaf Gystolithen nntersncbt habe,
er beschreibt rie aber nicht. In den filteren Blättern findet
man anf der Unterseite des Blattes, deren Epidermiszellen nnr
etwa halb so hoch sind als die anf der Oberseite, einzelne große
blasenförmige Zellen, in denen je ein grofier, die Blase fast
ausffiUender, also anch annähernd kugeliger Gjstolith anf kura»m
starken Stiele sitzt. (Taf. n, Fig. 5.) Schichtung nnd radiale
Streifnng treten an demselben auch ohne Behandlung mit Sänre
meistens ziemlich deutlich hervor; die Oberfläche ist mehr un-
regelmäßig buckelig als regelmäßig warzig.' Von der Fläche
betrachtet ist die Cystolithenzetle an der Oberfläche etwas
kleiner als die umgebenden Epidermiszellen, die sich schfin
sternförmig nm sie angeordnet haben. (Taf. II, Fig. 6.) Schon
mit der Lonpe sind die Gystolithen der Unterseite deutlich zu
erkennen, während man auf der Oberseite damit keine unter-
scheiden kann. Genauere Untersuchung zeigt, daß sie hier viel
zahlreicher sind als unten, aber in unveränderten Epidermiszellen
liegen, dieselben mehr oder weniger ausfüllend. Am besten zeigt
uns ein Flächenschnitt (Taf. III, Fig. \) die verschiedenen
Formen der Gystolithen, die sich in ihrem Umriß gewöhnlich
nach der Gestalt ihrer Zellen lichten. Dabei sieht man auch,
daß der Stiel nicht immer in der Mitte der Zelle ansitzt, sondern
oft nach der einen Seite, ja bis auf eine Badialwand der Zelle
verschoben ist. Bisweilen fehlt auch der Stiel und der Gystolith
bildet eine große warzenförmige Verdickung der Radialwand
und Fig. 9 (Taf. II) zeigt einen Fall, wo von der Grenzwand
zweier Epidermiszetlen in beide solche warzenförmige Gystolithen
vorspringen. Im Allgemeinen sind die Gystolithen, auf dem
Blattquerschnitt betrachtet, etwas von oben nach unten zn-
sammengedrfickt, kurzgestielt, mit Streifung und Schichtung ver-
sehen und reich an Kalk. Neben den ausgebildeten Gystolithen
kommen auch solche vor, die auf den ^stiel beschränkt sind oder,
mit anderen Worten, nur aus kuoi»fförnii«r( ii. meistens in der
Mitte der Außenwaud aufsitzenden Verdickuiu^en bestelitMi. Ob
diese, besonders in dem l^'liuüieuscliuilt auffallenden Kuu^^fcheii
Rudimente wieder aufgelöster Gystolithen sind, oder nicht viel-
uiclir sehr si;äl enlstehemle und nicht mehr zur vollen Ent-
wickelung kommende, ist schwer zu sagen. Merkwürdigerweise
nämiicli werden die Gystolitheu der Oberseite sehr spät augelegt,
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vie uns die jetzt noch zu besprechende EntwickelniigBge«ehichte
des Blattes zeigt; durch sie erfahren wir auch erst etwas Aber
die Haare, denn die <eren Blfttter scheinen ganz kahl zu sein.
Im M&rz hat unser Stock im Warmhans angefangen zn
treiben. Fig. 1 (Tal U) zeigt einen Qaerschnitt durch die End-
knospe, nachdem sieh schon mehrere Blätter entfaltet haben:
der lange spitze Kegel ist unter der Kitte seiner Höhe durch-
schnitten und wir sehen zwei Laubbl&tter, a und b, in ver-
schiedenen Entwicktungsstadien« von den Stipnlargebilden ein-
geschlossen. Blatt a ist in Fig. 2 nochmals dargestellt. Auf der
großen Mittelrippe ist ein vielzelliges Köpfchenhaar entwickelt,
das den Raum zwischen den zusammengelegten Teilen der Blatt-
spreite fast ausf&llt Diese besitzt nur drei Mesophyllschichten,
man sieht die Anlage der Gefäfibftndel p, der Grübchen bei g,
und einiger Kdpfchenhaare, während noch keine Anlagen der
Spaltöffnungen und Cystolithen bemerkbar sind. Die Entwickelung
der Grübchen ist sehr eigentümlich. Sie geht aus von einer
Epidermiszelle, die sich etwas vergrößert, nach außen vorwölbt
und ihre Außenwand etwas verdickt (g). Diese Zelle vergrößert
sich weiter, bildet eine kleine Papille nach anfien und die ganze
Membran verdickt sich, so daß die Außenwand dicker ist als die
Wandung der in der Mittelrippe bereits deutlich hervortretenden
Holzgefäße. Zugleich treten bereits Teilungen in den darunter
liegenden Zellen als Anlage des Epithels auf. Fig. 3 zeigt die
Grübchenanlage in dem älteren Blatte b: das „Grübchen" bildet
hier vielmehr einen Vorsprung des Blattes, durch die Verdickung
des Mesopbyllä an dieser Stelle und die papillenförmige Initial-
zelle der Epidermis hervorgerufen. Auch sieht man, wie rechts
und links von dieser Zelle Keulenhaare gebildet sind, die sich
der, auch durch ihren körnigen Inhalt ausgezeichneten Papillen-
zelle zuneigen. Auf äm. Flächenschnitt des jüngst entfalteten
Blattes erkennen wir leicht die Grübchenanlagen an dem Kranz
der Keulenhaare, deren Mittelpunkt die papillenförmige Epidermis-
zelle einnimmt. Um sie hernm finden lebhafte Teilungen in den
anderen Epidermiszellen statt, wodurch ein kleines Feld erzengt
wird, das sich am Rande, wo dann besonders die Teilungen
stattfinden, vergrößert und so den anfänglich engen Kranz der
Keutenhaare erweitert ; Wasserspalt«n sind noch nicht angelegt.
Bei einem älteren, 9 cm langen Blatte, au dem die Grübchen
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— 1» —
als weiße Pankte bereits mit bloßem Ange erkennbar sind, findet
man in der Mitte schon halbfertige Spalt6ffnnngen nnd am Rande
die ersten Anlagen derselben, während anf der Unterseite schon
viele Spaitöffnangen ausgebildet sind. Es verblLlt sich also das
Blatt in dieser Besiehui^ anders als es nach Nestler*) die
Regel ist, daß sich n&mlich die Wasserspalten eher entwickeln
als die Lnftspalten. Die Ansbildang des Grübchens ist nun bald
vollendet: die Spaltöffnungen werden ausgebildet, die Initialzelle
ist von den anderen Epidermiszellen in ihrer 6r9fle erreicht
worden. Das umgebende Blattgewebe hat sich stärker ent-
wickelt, so daß das Grübchen vertieft, also wirklich zum Grübchen
wird, die Haare fallen ab nnd die Epithemzellen, die sich
unterdessen durch Teilnngeu stark vermehrt haben, nehmen
die unregelmäßige Gestalt an und bilden viele kleine Inter-
cellnlarräume.
Die Entwicklung der Cystolithen beginnt erst in den
bereits entfalteten Blättern. In dem zuletzt entfalteten sind
die betreffenden Epidermiszellen auf der Unterseite etwas größer
als die anderen und zeigen eine warzenförmige Verdickung der
Außenwand nach innen (Taf. II, Fig. 8), also keine so gleich-
mäßige Verdickung, wie sie als Anlage der Cystolithen von
F, ekuHca dnrch De Barys Abbildung und Beschreibung be-
kannt ist, sondern so, wie es Schacht (1. c.) für F.atisiralis
beschreibt und abbildet. Dem Vorsprang der Membran nach
innen entspricht ein kleinerer spitziger nach außen. Betrachtet
man die Epidermis der Unterseite von der Fläche, so lassen
sich auch hier schon einzelne Cystolithen-Anlagen erkennen, ihre
Zellen sind durch die Größe und durch die kranzförmige Anordnung
der anderen Zellen um sie herum ausgezeichnet. (Tal. II, Fig. 7.)
Im Übrigen sind die Epidermiszellen von sehr ungleicher Größe
und in lebhafter Teilung begriffen ; einzelne Spaltöffnungen sind
schon ausgebildet, die meisten erst angelegt, manche wohl noch
nicht angelegt. Es scheint nämlich eine Eigentümlichkeit in der
Bntwickelung dieses Blattes zu sein, die verschiedenen Gewebe
und Zellenformen ziemlich langsam und ungleichmäßig auszubilden.
Selbst bei einem 9 cm langen Blatte, das also die halbe Länge
der größten ausgewachsenen Blätter erreicht hat, sieht man auf
») Nova Acta, ßd 64, p. 173.
L.icjui^L.ü cy Google
124 -
der Epidermis der Unterseite nebeneinander die Sj^tdffnnngen
in den verschiedensten Entwiddnngsstiifen: yottstilndig ansge-
bildete, ungeteilte Mntterzellen der SchließzeUen nnd alle
Zwischenstufen. (Taf. II, Fig. 18.) Die Gr^stolithenzellen der
Unterseite haben bei einem solchen Blatte schon ihre definiÜTe
GrdBe erreicht, schon in einem jüngeren Blatte (von 5 cm L&nge)
ragen sie soweit in das Gewebe hinein, daß sie fast bis znr
halben H(ybe des Blattqnerscbnittes reichen nnd im Verhältnis
zu dem umgebenden Mesophyll, das hier aus meistens vier Zell-
schichten besteht, gröte erscheinen als im ausgelüldeten Zu-
stande, in dem sich das Mesophyll durch Teilung nnd Wachstum
seiner Zellen bedeutend vermehrt hat. Die Cystolitben selbst
wachsen viel langsamer: in dem Blatte von 5 cm L&nge bestehen
sie aus dem Stiel, auf dem sich einige Schichten des Kopfes
anfgelagert haben, und in dem Blatt von 9 cm L&nge sind sie
noch nicht viel großer. W&hrend dieser ganzen Entwicklung
des Blattes ist nun von den Cystolilhen der Oberseite noch keine
Spur zu sehen ; sie fangen wohl erst dann an sich zu bilden,
wann das Treiben der Sprosse eingestellt wird; vielleicht sind
auch äußere Umst&nde dabei von Einfluß. Bei wiederholten
Prof ungen in den Monaten April, Mai und Juni konnte ich keine
Cystolitben auf der Oberseite des Blattes finden, auch wenn
dieses schon eine feste lederige Beschaffenheit hatte. Erst Ende
Juni gelang es mir, sie in einem diesjährigen Blatte zu finden.
Dasselbe war 17 cm lang, aber auch bei ihm war der grCßte
Teil noch ohue Cystolithen auf der Oberseite, nur an der Spitze
waren sie, zum Teil bis zu halber Größe, ausgebildet Von da
nach der Basis zu sieht man sie immer kleiner, und ebenao
zeigt sich eine Abnahme vom Band nach, der Blattmitte zu: in
der unteren Hälfte des Blattes sind auch am Bande noch keine
Cystolitben auf der Oberseite vorhanden. Daraus ist also zu
entnehmen, daß ihre Entstehung von der Spitze und dem Bande
des Blattes nach unten und der Mitte zu fortschreitet, in um-
gekehrter Richtung, wie die BildungsstofiEe dem Blatte durch
die Oefäßbttndel zugeführt werden. In derselben Weise findet
auch die Ausbildung der Cystolitben auf der Blattunterseite
statt, denn an dem zuletzt erwähnten Blatte sind diese Cysto-
lithen an der Blattspitze bereits in ihrer definitiven Grüße vor-
handen, wäiirend sie an der Blattbasis fast noch auf den Stiel
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besclir&nkt sind. In derselben Weise geht anch die Auflösung
der Gystolitben vor sieb, wie ich an einem im Welken begriffenen
Blatte bereits im Uärz beobachtet habe: dasselbe zeigte in
seinem basalen Teile gar keine Gystolitben mehr an der Ober-
seite, im oberen Teile aber noch ziemlich viele, die anch noch
reichlich mit Kalk incrostiert waren. Da an demselben Blatte
die Qystolithen der Unterseite noch keine Aaflösnngserscheionngen
zeigen, so geht daraus hervor, daß sie, wenn überhaupt, erst
nach denen der Oberseite wieder resorbiert werden. Im Allge-
meinen kann man also für diese Art wohl sagen, daB die Gysto-
litben um so eher wieder aufgelöst werden, je später sie gebildet
werden: die Sache geoan zn untersuchen, stand mir zu wenig
Material zn Gebote. Ich will nur noch anführen, daß auch
Ende Juni an eioem vorjährigen Blatte noch Gystolitben auf
der Oberseite, besonders an der Blattspitze, gefunden ^wurden,
teils noch in normaler Größe, teils, wie es schien, in Auflösung
begriffen.
Betrachten wir nun noch in kürzerer Weise die anderen
jP¥euS"Arten, die ich, bei der Schwierigkeit in der Nomenclatur
und der Bestimmung, mit den in dem Gewächshause angewandten
Namen bezeichnen muß.
Ficu8 r^igiosa, deren Blatt als buddhistisches Symbol so
bekannt ist^ sehließt sich in seiner Stmctur am nächsten an
das von F. nemfaUa an, doch fehlen die Grübchen. Die Epi-
dermis ist auf beiden Seiten einschichtig, oben sind ihre Zellen
viel größer als unten. Die Gystolitben liegen auf der Unterseite
in großen, weit in das Mesophyll hineinragenden Zellen, auf
der Oberseite sind sie wie bei F. nenifoUa ausgebildet, scheinen
aber nicht so zahhreich vorhanden zu sein ; anch einfache knöpf-
förmige Verdickungen treten an den Außenwänden neben ent-
wickelten Gystolitben auf, wie es KohP) (Taf. IV, Fig. 23)
abbildet. Dieser Autor hat auch die Gystolitben der Oberseite,
von der Fläche gesehen, und einen Gystolitben von der Unterseite
gezeichnet, „der in hervorragendem Maße die Ausbildung vom
Gentmm aus divergierender, verzweigter Gellulosebalken, resp.
Bilden zeigf".
') Anfttomisch-pbysiologitche üntenadrang der KalksalM nnd Kies«!-
tftiin in der Pflanse. tfarbars 1689.
Üigiiizeü by <jüOgIe
^ 126 —
Die kleinen diinnen Blätter vun 7^V^v/.s- stiiiulata haben
einen sehr einfnclien Bau: oben und iiiiteu einfache Kpidermi«?.
eine Schicht Pallisadenparenchym luul einige Schichten Schwamm -
pareuchym. Im Mesophyll fallen Zellen mit prroßeTi lunzel-
krystalleii von oxalsaiirem Kalk auf. diese Zellen bilden zu-
sammenhängende Scheiden um die (Jefäßbuuilel. Während die
Epidermiüzellen der Oberseite, von der Flache n:esehen, polygonale
Gestalt haben, sind tlie der Unterseite mit gebuchteten Wänden in
einander frefügt. Hier kommen auch keulenförmige Haare vor,
die aus Fnlj/elle, einzelligem Stiel und einem Kopfe von circa
G Zellen bej^tehen. (Taf. III, Fig. 7.) C'ystolithen treten nur auf
der Unterseite auf, ihre Zellen sind im \'erhältnis zum übrigen
Blattgewebe sehr groß und nehmen auf dem Querschnitte mehr
als die halbe Blatthidie ein. Der C'ystolith ist rundlich mit
deutlichem längeien Stiel, dessen Ansätze ein kleines Spitzchen
auf der Aulienseite der Zellenwand entspricht. Auf der Ober-
seite werden einzelne Grübchen angetroffen. nel)en denen fast
regeluiclßiff ein aus einer Zellenreihe bestehendes zugespitztes Haar
steht. Die Funktion desselben ist um so zweifelhafter, als die
Stellung von Haar und Grübchen iu Beziehung zur CouHguration
des Blattes keine bestimmte ist.
Dem (d)en beschriebenen Blatte verhält sich in seinem
Bau sehr ähnlich das einer im hiesigen Palmengarten als
Firns rndira/is kultivierten Art. Der größeren und etwas
festereu Bhittspreile entsprechend treten hier schon gelegentlich
Teilungen in den Kpideruiiszellen der Oberseite auf. Die
Grübchen sind nicht von Haaren begleitet; es kommen aber
auch zweierlei Haare auf dem Blatte vor: oben starke ein-
zellige zugespitzte und auf beiden Seiten, besonders der unteren,
Kitpfchenhaare, deren kleines, fast kugeliges Küpfchen aus zahl-
reicheren Zellen als bei F. slipiilata besteht. Die Cystolithen
verhalten sich ganz wie bei dieser Art. Bemerkenswert ist
hier noch die Ausbildung der Kpidermis auf der Unterseite. Die
Spaltöffnungen stehen in kleinen Grui)pen in den iMasclieu des
Nervennetzes. Die Epidermisz<*llen sind an diesen Sr llen selir
klein und haben ineinander «rebuchtete \\'ände, walaeml die
anderen Kpidermiszellen, die iiber und au den Seiten di r Nerven
liegen, viel größer sind und nur schwach «iebogene Wände
besitzen. Im Bereiche der letzteren Zellen liegen auch die mit
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den Cystülitlien. Da nun auch die, von der Fläclie gesehen
sternf(>rmi{,^en. Schwammparenchymzellen unter den Spaltöffnungen
viel kleiner sind, als die unter den großen Epidermiszellen
liegenden, so erinnert dieses Verhältnis einio;ermaßen an das
der Grübchen auf der Blattoberseite, deren Gewebe ja auch
aus viel kleinei en Zellen besteht als das umgebende
Der Querschnitt des Blattes von Fimis Carica zeigt oVteu
eine einschichtige Epidei inis mit weiten, annähernd quadratischen
Zellen, in denen nur selten eine tani^^entiale Teilung auftritt.
Das Pallisadengewehe ist zweischichtig, das Srh\vanini;j:ewel)e
drei- bis vierschichtig und besteht aus verliiiltnismäßig sehr
dicht verbundenen Zellen. Die Kpidermis auf der Unterseite
ist wieder einschichtig, ihre Zellen sind niedriger als die der
oberen Epidermis; die Schließzellen liegen im Niveau der äußeren
Grenze der Kpidermiszellen oder sogar etwas weiter nach außen;
auch hier kommen an dem jungen aber schon ausfrewachsenen
Blatte nocli unentwickelte 8pa!tr»ffnun;j:en zwischen den fertigen
vor. Griibchen finden sich ganz vereinzelt auf der Oberseite,
man findet sie nur mit der Loupe. denn sie sind so klein, daß
sie nur wenige Spaltöffnungen enthalten. Köpfchenhaare treten
vereinzelt auf den Nerven auf der Unterseite auf und sind klein
und wenigzt'llig. Die Borstenhaare sind ebenfalls besonders
auf der Unterseite entwickelt, sie sind einzellig und .sitzen mit
breiter Basis in der Epidermis; ihre Membran ist häutig durch
lokale Verdickungen punktiert und die Spitze oft mit Membran-
substanz ausgefüllt Die Hezieliungen zwischen Trichom- und.
Cystolitlienbiltlung sind von Kohl (1. c. p. 125) durch Worte und
Zeichnungen genügend erörtert worden, sodaß ich auf ihn ver-
weisen kann. Die größten Cystoliilien liegen in Zellen, die
fast bis an das Pallisadengewebe hinaufreichen. Diese, sowie
die in den Haaren sind also auf die Unterseite beseiiränkt; die
rudimentären Cystolithen der Oberseite werden von ivohl nur
in der Übersicht (1. c. p. 123) erwähnt, aber von Haberl andt
(physiologische Pflanzenanatomie, 2. Aull. p. 449j abgebildet. Wie
es mir scheint, liegen sie immer in einzelnen Zellgrnppen. deren
Mittelpunkt ein Haar bildet, was natürlich in der Flächenausicht
besonders deutlich hervortritt, wie Fig. 2 (Tai. III) zeigt.
F. erer-la gleicht im Bau seines Blattes fast vollständig der
eben besprocheuen F. Carica, Auch hier kommen gestielte Cysto-
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litheu in besoiKleien Zellen nur an der l'nterseite des Blattes
vor, rudinientiire (.'ystolitlien in unverminderten t^iidermiszellen,
die zu (iruppen vereinigt sind, au der 01)erseite. Die gjoßten
Cystolitlu'u in weit ins Innei-e raf!:pndeu Zellen haben, inif dtiui
Blattquerschnitt «leseheu, häuHtr einen in die Breite «re/ogt-nen
Körper, bisweilen ist ihr Umriß fast herzförmig, indem die dem
Stiel ^^efreni'iberlieofende Stelle ein wenig einpfesenkt ist. Besonders
aufgefallen ist niii- an diesem Blatte die Ausfiilluno: des Inneren
der Borstenhaare durch Membransubstanz. Die Spitze ist ge-
wöhnlich in dieser Weise ansfrefüllt; an die Ausfiillung'smasse
kann sich der Stiel eines ( \vst(iliihen ansetzen, während er iu
anderen Fällen sich .-zeitlich darnntei' an den dinmeren Teil der
Membran ansetzt. Auch habe ich Burstenliaare mit kurzer breit
kegelförmiger Spitze gefunden, die von Membransubstanz aus-
gefüllt war, von welcher aus der Cystolith fast ohne Stiel in
den weiten basalen Teil des Haares hiueinraffte. Nicht selten
ist aber auch von dem nach außen vorragenden Teil des Haares
nur die untere und die obere Partie mit Membransubstanz aus-
rief iillt. so (la!;> (Inzwischen ein von körnijreni Protoplasma erfülltes
Jjunien üViriglileibt. An diese untere Ausfiillungsmasse der Haar-
borste kann sich nun noch ein kleiner Cystolith ansetzen, der
in die Basis des Haares hineinragt. Es herrscht hier also eine
große Mannigfaltigkeit in der Ausbildung der Borstenhaare und
ihren Beziehungen zu den rystolithen. Ich will nur noch be-
merken, daß die i)rimäre Membran des Haares, die oft deutlich
geschichtete, ausfiiUeude Membransubstauz und die Substanz des
(Jystolitheu sich in der Kegel .scharf von einander abheben, also
wohl auch aus versckiedeneu chemischen Modilikatioueu der
Cellulose bestehen.')
*} Eine noch viel größere Mannigfaltigkeit in den Burstonhaaren und
pyatoIiÜieD findet man im Blatte von Brmtwuietia papyHfera, WKhnnd auf
der Obwieite einzelne kegelfSrmige Borstenhaare mit sebr breiter Baals stdien,
deren Inneres durch eine cystulithenartige Verdickung mehr oder weniger
ausj^efidlt winl. U'X'^i ilie Unterseite flie verschicflensten einzelligen Borsten-
haare mit Uder uhue CyäluliiLeu, deren Aubeftungsweise, GröMe und Gestalt
außerurdentlich variiert ; manchmal scheinen in derselben Zelle von verschiedenen
Stellen Cjetolithen anuageben, die dann miteinander verscbmeben. Dagegen
fehlen CjstolithenMllen, die in das Innere des Blattes eingesenkt sind, ohne
nach außen berrorxorageo. Kobi bat die pystolitben von Brotta§oneUa nicbt
antersncbt.
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Ftcus harhata besitzt ein ziemlich derbes aber nicht lederiges
sondern leicht welkendes Blatt, das durch mchliche Behaarung
ausgezeichnet ist. Der Querschnitt zeigt Folgendes: oben eine
2^3 schichtige Epidermis, daranter 1—2 Schichten von Palli-
sadenparenchyui , das in das mit sehr großen Intercellnlaren
durchsetzte Schwammparench^m fibergeht. Dasselbe wird voll-
ständig unterbi-ochen durch die GefäßbQndel, die sich also vom
Pallisadenparench yin bis zar Epidermis der Unterseite erstrecken.
Hier besteht die Epidermis aus größeren Zellen oft von 2 Lagen,
während die Epidermiszellen Uber dem Schwammparenchym
niedriger und kleiner sind, sie allein sind mit gebuchteten Wänden
versehen und nnr hier findet man die Spaltöffnungen, die im
Niveau der andern Epidermiszellen liegen. Grfibchen fehlen.
Gystoltthen finden sich auf beiden Seiten, auf der unteren aber
reichlicher als auf der oberen, wo sie dafOr größer sind. Die
Cystolitlien der Oberseite sind ziemlich eiföriuig und fiUlen ihre
Zellen fast ganz aus, die an die hier etwas vertiefte Oberfläche
des Blattes grenzen und bisweilen, der Ansatzstelle des Stieles
entsprechend, eine kleine kegelförmige Verdickung nach außen
bilden. Bei den Cystolitben der Unterseite sind solche Spitzen
fiber der AnsatzsteUe des Stieles regelmäßig vorhanden. Die
Gystolitlienzelle bildet also eine kegelförmige, von der dünnen
Cuticula überzogene Aasstfilpung, die mit einer weder die
Reaktion der Cuticula noch die der Cellnlose gebenden Membran-
sabstanz ausgeflkllt wird. Auf ihr setzt sich erst der C'ystolith
an, so daß zwischen der Füllmasse des Kegels und seiner unteren
Stielgrenze eine scharfe Grenzlinie zu sehen ist. (Taf. III, Fig. ö.)
Der Stiel des Cystolithen ist lang und stark, sein Kopf rundlich
und buckelig, so daß manche dieser Cystolithen in ihrer Gestalt
an die Speisemorchel erinnern. Einmal habe ich eine sehr merk-
würdige Abnormität gefunden, nämlich einen Cystolithen, der
mit seinem Stiel an die dem Blattgewebe anliegende Seite seiner
Zelle befestigt war und einer Spitzmorchel ähnlich sah, deren
Spitze der Verengerung des Zellraums nach außenhin angepaßt
war. (Taf. III, Fig. 6 } Die Entwickelung der Cystolilhenzellen
habe ich leider nicht nntersuchen können wegen Mangel an
Material, das ich dem Palmengaiten verdanke. An dem unter-
suchten frischen Triebe hatte das jüngst entfaltete Blatt schon
ziemlich vollständig ausgebildete Clj'stulithen, das älteste der
i
uiyiii^ed by Google
— . 130 —
noch eingerollten zeigte al)er noch keine Anlage derselben. Diese
jungen Blitter sind aber besonders geeignet, um die außerordent-
liche Mannigfaltigkeit in der Haarbildung zu studieren. Die
Haare sind teils Köpfclien--, teils Borsten-Haare. Bei ersteren
ist der Fnß in die Epidermis eingesenkt, der Stiel einzeilig, die
Zellen des Köpfchens sind in eine einfache Reihe, in zwei Reihen,
in einen randlichen Complez oder in eine Scheibe angeordnet
und ihre Anzahl ist eine wechselnde, ihre Membran ist dttnn
und sie vertrocknen leicht. (Taf. III, Fig. 9 nnd 11.) Die Borsten-
haare sind ein- oder mehrzellig. Die letzteren haben dicke
Längs- und zarte (Querwände, am ihr unteres Ende bilden die
sich vorwölbenden umgebenden Epidermiszellen ein kleines Trag-
polster und im jugeodliclien Zustande erinnern sie sehr an die
Brennhaare von ürHca» und auch dies kann wohl als Ausdruck
der verwandtschRftliclien Beziehungen der Gattungen Fkm nnd
Uriiea angesehen werden. Die großen derben Boi-stenhaare
sitzen den Nerven anf, und da auf der Oberseite des Blattes nur
die stärkeren Nerven hervortreten, so kommen auch hier nur
die denselben entsprechenden Haare vor, da aber au! der Unter-
seite anch die feineren Maschen der Nervatur vortreten, so ist
die Untei'seite diclit mit Boi'stenhaaren besetzt. Selten trifft man
kleine einzellige nar mit der Spitze aus dem Blattgewebe her-
vorragende Borstenhaare, welche gewissermaßen als Obergang
zwischen den grüßen Borsten und den (>3^stolithenzellen der
Unterseite angesehen werden können.
Die jetzt noch zu betrachtenden Blatter sind lederig bis
fleischig; als Typus dieser Gruppe kann das allbekannte Blatt
des Gummibaumes gelten, an ihren Anfang setzen wir am besten
Fietia indica. Die unter diesem Namen in unserem Gewächshaus
kultivierte Pflanze hat lederige Blätter von der Form dei*er von
F. elasiica^ aber etwas schmälere mit ungefähr folgenden Größen-
Verhältnissen : Stiel 4 cm lang, Spreite 14 cm lang and 4 cm
breit ; Farbe dunkelgrün. Die Epidermis besteht anf der Oberseite
ans zwei Schichten, einer oberen aus kleineren, einer unteren
aus größeren Zellen. Das Pallisadenparenchym besitzt zwei
Schichten, das Schwammparenchym ist so lacunös gebaut, daß
besondere Schichten nicht unterschieden werden können. Die
Epidermis der Unterseite ist einschichtig und entspricht der
oberen Lage der Epidermis der Oberseite. Grübchen treten anf
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der Oberseite spärlich auf und entbalteu 10—12 SpaltölfDungen.
Die Cystolitben sind auf die Oberseite beschränkt, de sind
eiförmig und füllen ihre Zellen, die bis an die zweite Pallisaden-
schiebt reichen, fast ganz aus. Der Stiel ist kurz; cbarak'
teristiscb ist die starke Membranvenlickung der 2iellwände,
welche an die Ausatzstelle des Cystolithen grenzen. In der
oberen Schicht der Epidermis der ()bei*seite und in der Epidermis
der Untei-seite kommen häufig kleine Zellen vor, die Drusen von
Kalkoxalat frei in ihrem Innern enthalten. Das Vurkoramen
von Drusen in der Epidermis, besondei's in der äußeren Schicht,
ist auffallend; es kommen ja sonst nicht selten Krystalle in
Epiderniiszellen vor, allein es sind dann meistens Einzelkrystalle,
die in beliebigen Eindermiszellen auftreten, während hier be-
sondere kleine Zellen als Drusenbebälter ansgebildet sind.*) Die
Kpiilermiszellen der Unterseite sind mit unregelmäßigen leisten-
förmigen Voi-sprttngen nach außen versehen, Haare babi^ ich am
erwachsenen Blatte nur auf der Unterseite an den Nerven
gefunden; sie bestehen aus einer Fuß- und einer Stielzelle und
einem Köpfchen mit zwei ländlichen nebeneinander liegenden
Zellen, stellen also eine bescmdere Moditikation der Köpfchen-
oder Keulen -Haare vor. (Taf . III, Fig. 10.)
Ficits elastim ist eine Art. deren Blatt schon vielfach unter-
sucht worden ist, man scheint aber i'ibersehen zu haben, daß in der
Kultur zwei Sorten vorkommen, die eine mit breiteren tleischigeren
Blättern ohne helle Punkte auf der Oberseite, die andere mit etwas
dfinneren Blättern, die stärker zugespitzt sind und deutlich helle
') eonf. Kohl 1. e. p. 36. Bei dieser Gelegenheit will ich »uf die eigen-
tttmlicben Krystallzellen im Blatt vun Maclura iricnspidata hinweisen, deren
Blatt ich unteisncht halio. ila Kohl I. c \\. 123 sagt, daß erdieOattumren Mnrhtrn
und BrniissonHin nicht auf t vbtuliilieii 1,'eiiriilt habe. Hier kommen in der Kpi-
derniis ant beiden Seiten des lil.ittes Gniiipen von 2—0 kleinen Zellen vor, die
ollenbar durch frühzeitige Teilung einer Epidtfmiszelle hervorgegangen sind
and Ton deren jede eine kleine sie fast anefailende Dmse entbttlt. (Taf. IJ,
Fig. 13 ) Eine derartige Ausliildung der Krystallzellen ist für das Grund-
gewebe ebenso j^ewühnlich wie filr die Epiderniis selten. Iiu l'brigen zeichnet
sich die Struktur des Bbttps dtm h keine Beson lr rlieiten mis. Duih habe ich
eigentliche Cystolithen nicht rinden küuueu, sontlern nur schwache, cystoliihen-
ariige Verdickungen in gewöhnlichen Epidermiszellen der Oberseite, die in
▼ereiiuelten Omppen verehiigt sind. Auf der Unterseite kommen eiiuelUge,
denen ven F*puf Carica ähnliehe Borstenhaare vor.
9*
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Punkte am Rande aufweisen; die letztere wird von den (gärtnern
als Berliner Sorte bezeiehuet. Anatomisch zeigen die Blätter der
beiden Sorten keinen anderen Unterschied, als daß, entsprechcEd
der geringeren Dif kc bei der zweiten das Mesophyll aus einer
geringpi f'ii Z ilil von Zellenschichten besteht und daß, entsprechend
den hellen Punkten auf der Oberseite, hier auch (J rübchen auf-
treten. Sie sind kleiner als bei F. neriifolia und von oben
gesehen oval, mit circa 20 Spaltöffnungen versehen. In der
Mitte bemerkt man sowohl bei der Flächenausicht als auch auf
dem (Querschnitt die große vorgewölbte Zelle, von der wir durch
die Untersuchang an F. neriifolia wissen, daß sie den Ausgangs-
punkt der ganzen (triibchenanlage bildet. Wie schon oben
bemerkt, hat TTnberlandt die (rrribchen von F. rlasiim t>e-
sclirieben und abgebildet, die Initialzelle aber wohl iibersehen.
Die Epidermis ist oben und unten dreischichtig, oben aber etwa
doppelt so dick wie unten, da dort besonders die Zellen der
dritten Schicht viel größer sind als hier. Stellrnwci^e liegen
anch vier Zellen übereinander. Das IVih]. welches die drei-
schichtige Epidermis mit den großen Cystolithenzellen darbit tet,
ist bekannt, letztere sind soweit eingesenkt, daß der Ansatz des
Stieles des ('ystolithen an der Grenze der zweiten und dritten
Zeilschicht liegt und das untere Ende der Cvstolithenzelle bis
an die untere Grenze des Pallisadengewebes geht, das aus
2 — 3 Sdiichteu besteht. Wie schon De l^ary (vergl. Anatomie
p. III ) sagt, hat die Blattunterseite ähnliche, jedoch kleinere
( ystolithen wie die Oberseite. Ich habe sie vereinzelt bei beiden
Sorten dieser Art gefunden; ihre Zellen ragen auch ein großes
Stück in das Gewebe des Schwamm parenchyms hinein , doch
entgehen die ( ystolithen der Unterseite wegen ihrer Seltenheit
leicht der Beobachtung. Spaltöffnungen kommen, abgesehen von
den Grübcln'n, nur auf <ler I Unterseite vor: ihre Schließzellen
liegen gerade auf der (irenze der zweiten und dritten Schicht
der Epidermis. Haare treten nicht nur am ausgewachsenen
sondern auch am jungen Blatt uur vereinzelt auf: Fig. 12 (Taf. III)
zeigt ein solches von der Oberseite in der Nähe des Mittelnerven.
Zu bemerken ist schließlich noch, daß in der Epidermis und zwar
in der mittleren Schicht der Oberseite häulig iJrusen vorkommen,
die meistens an deutlichen Cellulosebalken in der Mitte der Zelle
suspendiert sind, also sogenannte Rosau off sche Krystalle.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— 133 —
Am nächsten an F, elastica schließt sich Id der Struktar
des Blattes F^cus auatmlis {=z rubiffinosa) an. Die Epidermis
verhalt sieh wie bei jener Art and die Cystolithen sind auch
hier auf der Oberseite gröfier nnd zahlreicher als anf der Unter-
seite. Immer aber liegen die Cystolithenzellen weiter nach aufieD
als bei F, elastica, so daß wenigstens der Teil dei' Membran, wo
der Stiel ansitzt, nicht von anderen Epidermiszellen Überdeckt
ist; an dieser Stelle bildet die Membran sogar bisweilen (an der
Unterseite des Blattes) ein kleines Spitzchen. Die Entwickelaug
des Cystolithen in der Zelle ist für diese Art schon von Schacht
(l c.) beschlieben, der auch mehrere Abbildungen dazu giebt.
Grabchen fehlen dem Blatte. Auf der Unterseite kommen am
älteren Blatt zweierlei Trichome vor, nämlich Eeulenhaare, die
nur ans Stiel-, Fnfi- und Endsseile bestehen; die letztgenannte
dafür aber za einem langen Schlauch entwickelt haben, (Tal III
Fig. 8) und Borstenhaare, die nur ans einer Zelle bestehen mit
erweitertem Basalteile und sehr dicker Wandung. Sehr be-
merkenswert ist das reichliche Vorkommen von „ Schleimzellen "
and zwar erstens in der obersten Pallisadenschicht nnd zweitens
als Scheiden der Gefößbttndel. Ich nenne sie „Schleimzellen",
weil sie einen farblosen Inhalt führen, der durch Alkohol zu
einer gleichmäßigen, die ganze Zelle ausi&Uenden gelblichen
Masse wiinl; die sich aber mit Corallin nicht rot färben läßt.
Schnitte durch Alkoholmaterial lassen die Schleimzellen sehr
deutlich hervortreten (Taf. III, Fig. 3) und man sieht nun, daß
das Pallisadenparenchym in seiner obei'sten Schicht aus zweierlei
Zellen besteht, ganz schmalen chlorophyllhaltigeu, die immer zu
mehreren vereinigt sind, und den eben so hohen, aber 3—4 mal
so breiten durch die chlorophyllhaltigen Zellen meist getrennten
Schleimzellen. Daß diese Sekretzellen in so großer Menge gerade
in das Assimilattonsgewebe eingelagert werden und auch als
Pallisadenzellen ausgebildet sind, scheint mir eine höchst auf-
fallende Erscheinung zu sein. Uro die GefäßbUndel bilden die
Scbleirozellen auf dem Querschnitt einen mehr oder weniger
vollständig geschlossenen Kranz ; einzelne Schleimzellen kommen
noch in Begleitung der Gefäßbttndel über oder unter ihnen vor,
im ttbrigen Mesophyll aber fehlen sie.
Das Blatt von Fieua Chaumeri entbehrt ebenfalls der
Grübchen; sein Querschnitt ist dem von F. elastica wiederum
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— 134 —
, selir ähnlich, doch besteht die Kpidpnnis der Unterseite durch*
geheuds nur aus zwei ZeUschichteu, die keine Gystolithen zu
enthalten scheinen. Die der Oberseite li;il)on einen kurzen Stiel
und einen eiförmigen Körper und bilden durch die Kegelmäßigkeit
der Warzen einfii sciiönen „Traubenkörper".
Äußerlich ist das Blatt von Firns macrophtßlln dem von
F. cinsii'cu sehr ähnlich ; es zeichnet sich aber durch ein sehr
enc:mascliiges, schon mit bloßem Auge bemerkbares Nervengetlecht
auf der Unterseite aus. Auf der Oberseite sind einzelne (iriibchen
vorhanden. Die Epidermis ist oben drei-, unten zweischichtig;
oben und unten sind in der zweiten Schicht kleinere Zellen mit
Krystalldrusen häutig. ( ystoUthenzellen treten nur auf der
Uberseite auf, sie sind nicht so weit in die Epidermis und das
Mesoi)h\ ll eingesenkt, wie bei F. claslica und auch von mehr
rundlicher Form, Das Schwammparench.vm ist sehr lacunös ge-
baut. Haare scheinen am erwachsenen Blatte nicht mehr vor-
handen zu sein.
Trotz der verhältnismäßig so geringen Anzahl der unter-
snchten Arten lassen sich doch einige allgemeine Resultate für die
anatomischen Verhältnisse der /'Vciti-Blätter daraus entnehmen.
Wir sehen, daß jede Art in ihrem Blattbau auch anatomisch
charakterisiert ist. Von den Strukturverhältnissen kommen
in Betracht: 1) die Beschaffenheit der Epidermis, ob sie nämlich
ein- oder mehrschichtig ist, 2) die Haare^ 3) die Cystolithen,
4) die Grübchen.
Die Epidermis bildet, besonders auf der Oberseite des
Blattes, mehrere Schichten bei den dicken, lederigen Blättern,
deren Typus das des Gummibaums ist. Firns indica steht am
Anfang dieser Reihe, indem hier die Epidermis oben nur aus
zwei Schiebten, unten nur aus einer Schicht besteht, während
sie bei clastira oben aus 3 — 4, unten aus drei Schichten besteht.
Bei den dünneren Blättern ist die Epidermis auf beiden Seiten
einschichtig : F. barbaia nimmt eine beson b re Stellung ein, in-
dem sein derbes aber nicht le<leriges Blatt oben eine durch-
gehends zweischichtige, unten eine nur stellenweise zweischichtige
Epidermis besitzt. Wenn die Epidermis auf beiden Seiten ein-
schichtig ist, so ist sie doch auf <ler Oberseite dadurch dicker,
daß ihre Zellen hier größer sind und es entspricht die stärkere
Ausbildung der Epidermis auf der Oberseite in allen Fällen ihrer
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I
— laö —
Funktion als Wassergewebe, das auf der der Transpiration mehr
ansri^esetzten Fläche stärker entwickelt ist. Von der Fläche
gesehen sind die Zellen bei mehrsclüchtiger Epidermis immer
polyj^onal mit geraden Wänden: gebuchtete Wände besitzen
besonders die Zellen der einschiclitigen Epidermis auf der Unter-
seite über dem Schwamnigewebe.
Von Haaren kommen wolil bei allen Arten Keulenhaare
vor nnd es ist interessant zu sehen, me mannigfaltig die Form
derselben modificiert wird. Während nämlicli Fuß und Stiel
ans je einer Zelle bestehen, kann das Köpfchen ein-, wenig-
oder vielzellig sein. (Vergl. Taf. III, Fig. 7 -12 und Taf.II, Fig.2.)
Die eine Zelle wird sehr laug bei F, austraUs, das Ki)pfrhen
teilt sich der Länge nach in zwei Zellen bei F. indica, der Quere
nach in mehrere Zellen bei F. barhata, gewöhnlich aber zerfällt
es durch Längs- und (^uerteiluiij^^t n, in eine grr»ßere Anzahl von
Zellen und dann ist es entweder njehr in die Länge entwickelt,
als ein richtiges Keulenhaar, oder ist mehr platt gestaltet, wie
es viele Drüsenhaare sind. Diese Köpfchenhaare sind in der
Ke«:el hinfällig und werden am besten am jungen Blatte unter-
sucht ; bei F. barbata scheinen sie am reichlichsten und mannig-
faltigsten entwickelt zu sein. Diese Art zeigt nun auch die
stärkste Ausbildung der and«'ren Sorte von Haaren, der Horsten-
haare, die ein- oder mehrzellig sein können; da sie dicke Wände
haben und mit dem Fuß fest in das Gewebe eingefiigt sind, so
sind sie nicht hinfällig, sie fehlen aber vielen Arten, besonders
unt*M' denen mit Heischig-lederigen Blättern.
J)ie ('3st(>lithenzellen können als modificierte Trichome
betrachtet werden, wie dies an F. Carim, crecta und barbata zu
ei kennen ist, wo die Zellen zum Teil als Papillen über die Epi-
dermis hervorragen. Auch ist das Si)itzchen. das bei vielen
Arten über dem Stiel des Cystolithen außen aufsitzt, als Rudiment
der Spitze des Borstenhaares anzusehen. Von den (!ystolithen
können wir im i'brigen zwei Sorten unter.'^cheiden : solche, die
sich in eigens moditicierten, vergrößerten Zellen bilden und solche,
die in nicht vergrößerten Ei)idermiszellen auftreten. Letztere
habe i<;h bei F. nerüfolin, rdiijiosa und Carica gefunden, bei allen
nur auf der Oberseite des Blattes; für die beiden letzteren
Arten sind sie schon durch Kohl und Haberlandt bekannt.
Bei F. miiifoUa und rcliyiosa sind es meistens richtige t.'ysto-
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— 136 —
lithen mit Stiel und Kopf, bei F, Omca sind es nur starke
ivarzenfOrmige Verdickungen der Zellw&nde ; die Knöpfchen, die
an den ersteren Arten in manchen Zellen die Stelle der Cysto-
litben einnehmen, sind wahrscheinlich rndimentäre Gebilde. —
Die andere Sorte, die großen Cystolithen, wie ich sie der Ein-
fachheit halber nennen will, können auf beiden Seiten des Blattes
auftreten: im Allgemeinen kann man sagen, daß sie bei den
lederig-ileischigen Blättern anf der Oberseite, bei den weicheren
Blättern auf der Unterseite liegen. So habe ich sie gefunden
nur auf der Oberseite bei R tnacroplnßla nnd F, ituUea, zahl-
reicher und grüßer anf der Oberseite bei F. elasiica, ausfralts
nnd Chauvieri^ zahlreicher auf der Unterseite bei F. barbatit,
nur auf der Unterseite bei den übrigen. F, ekutiea zeichnet sich
dadurch aus, daß die (*ystolithenzellen ganz in die mehrschichtige
Epidermis eingesenkt sind, so daß die zwei änßeren Schichten
derselben über dem Stielansatz zusammenstoßen, während sonst
an dieser Stelle die Zelle frei nach außen grenzt, bisweilen in
einer hier gebildeten kleinen Vertiefung der Epidermis. Nach
dieser Darlegiiug erscheint die Einteilung der Fieti^-Arten nach
den Cystolithen, wie sie Kohl (I. c. p. 123) giebt, nämlich A
nur an der Oberseite der Blätter, B nur an der Unterseite, C
an beiden Seiten, eine ziemlieh unnatttrHche, denn er stellt dabei
F, reUgiasa und elasHca in dieselbe Gruppe C, während F, elastica
in die Gruppe mit fleischig -lederigen Blättern gehört, wo die
Oystolithen vorwiegend auf der Obei'seite lie|j:oii, F. religiosa aber
In die Gruppe mit weichen Blättern, wo die großen C.Vstolithen
auf der Untei-seite liegen und das Anftreten der kleinen Cysto-
lithen in nicht umgebildeten Epldermiszellen eine besondere Aus-
nahme ist. Es ist hier noch besonders hervorzuheben, daß die
„kleinen** Cystolithen anf einer nachträglichen sehr späten
Bildung beruhen.
Was nun schließlich die Griibchen betrifft, so hängt ihr
Vorkommen nicht von der äußeren Beschaffenheit des Blattes
ab und steht mit anderen anatomischen Eigentümlichkeiten nicht
in Beziehung, soweit dieses aus der Untersuchung der vor-
liegenden Fälle beurteilt werden kann. Sie kommen vor bei
den kleinen, dünnen Blättern von F. siipulata nnd radicam, bei
den größeren nnd derberen von F, neriifoUa nnd Carica, bei den
lederigen Blättern von F, inäica und macrophyUa^ und bei F,
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— 137 —
elastica ivSt es nur die sogenannte Berliner Sorte, welche sie
besitzt. Ihre eigentümliche Entwicklung, wie sie filr F. nertp-
foUa geschildert worden ist, dürfte wohl fiberall dieselbe sein,
und es ist recht bemerkenswert, daß, so wenig der ausgebildete
Zustand dies aucli verrät, doch auch die Grübchen der Ent-
stehung nach von Trichonigebilden uhziileiten sind.
Von anatomischen Eigentümlichkeiten seien auBerdem
nnr noch die ^^Schleimzellen" erwähnt, deren Vorkommen fUr
F. auslralis beschrieben worden ist ; F. barbaia scheint an ent-
sprechenden Stellen Zellen von ähnlichem Inhalt zu besitzen,
sonst aber sind mir sdlclie Schleimzellen nicht aufgefallen. Der
Inhalt der betreffenden Zellen von F. austraUa wäre noch genauer
zn untersuchen.
Figorenerkiärong.
Tafel II; Ficus nerii/vlia, T^Iatt.
Fig. 1. Querschnitt dnrch die Endknospe eines im Austreiben be-
grifienen Sprosses; a uml b junge Blätter, die andern sind Stipulargebilde.
Fig. 2. Blatt a aiis Fig. 1 stärker vergrößert. In der Mitte ein Haar.
Bei g ond gt die mten Anlagen der Grübchen; bei p ProcanaMmiiitrang.
Fig. 3. Qnenclmitk dnrcli einen Teil des Blattee b ans Fig. 1 mit
eineni jungen Grttbchen, zn beiden Seiten desselben Köpfchenhaare.
y'iv: t FlHrhenansicht der Epidermis von der Oberseite: ;iMf d<>r
rechten äeite. wo <iie Zellen kleiner sind und Spaltößnungen liegen, beündet
sich ein Grübchen.
Fig. 6. Teil eines Qoerschnittes vom alten Blatt mit Cystolithm.
Fig. 6. Flieheiiansidit der Epidermis von der Unterseite, in der llitte
ein Cystolith, dessen Umfang durch die pnnctirte Linie angegeben ist.
F\i^ 7 tmd 8. CystoHth von rler T'uiorsoitc eines gana jungen aber
schon enifalteten Blattes ; 7 : von der Fläche, 8 : im Querschnitt.
Fig. B. Zwei Zellen mit Cystolithen von der Obereeite eines alten Blattes.
Fig. 10. SpaltftJfnung und Epitbem von dw Oberseite des Blattes in
einem GrQbcben.
Fig. 11. SpattVSnnng von der Unterseite bei gleicher T«rgrO0erang
wie Fig. 10.
Fig. 12. Spaltöffnung vun der Unterseite mit Verschluli der Atemhöhle
durch die ächwammparenchymzelieu, deren Wand einseitig verdickt ist.
Fig. 13. Epidermis von der Untwseite eines jungen , 9 cm langen
Blattes; die SeUießiellen der SpaltSSnongen nsd ihre Hattersellen shid grau
geseiehnet
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— 138 —
Fig. 14. Adernetz von einem Teil des Blattes, bei m die Hittelrippe,
bei g Grübchen. (LoapenTergrösserang).
Tafel m.
lig. 1. FIKehenaiMieht d«r Obenslto des Blatt« fon F. nerüfiMa mit
Cystolithen in Terachiedener Aosbildung.
Flg. 2. Dasselbe von F. Cart'ra ; die CystoUthcii fObrendMi Zelloi
bilden eine Grnppe nm eine nuliiiientäre Haarzella
Fig. 3. Teil eines Blattquerscbnittes von F. ausiralit; die ^Schteiai-
zellen* grau ; oben ein Cystolitb, onten eine Cjrstolitbenielle, denn Cjrstolith
nioht mit durch den Scbnitt getroflen ist.
Fig 4. SpaltftSnang von F. Chauvieri. (Blattnntereeite.)
Fig. 5. Cystolitb von F. barbata von der Unterseite des Blattes.
Fig. 6. Ebenfmils ein i^tolith von F. barbaiaf mit abnormer An-
beltungsweise.
Fig. 7->18. Tenohiedeae Formen der Köpfebenbaare. (VergL anch
Tai n, Fig. 8), QBd awar 7. von Fl sHpukOa (Blattnnterseite), 8. von F. mi$lniii
(Unterseite ; f = Fußzelle, b =r Stiel, k »Kopf), 9. von F. barbata (Untetedte),
10 von F. indü'a (Unteneit«), 11. Ten F. barbata (Unterseite), 19. von F,
eUuiica (OherseiteV
Fig. 13. Fläcbenansicbt der Unterseite des Blattes von Maciura tri*
tmpidata: die langgestreektcn Zellen liegen ttber einem Nerven, die gebacbtiten.
Zellen ab« dem ScbwMnmparencbjrm» daiwifdien Spaltllttiinngen und ZelW
grappen mit Dmieii.
Frankfurt a. M., Botanischer (iarteu. Juai 1097.
Üigiiizeü by i^üOgle
Inliali
Seile
Jahresfest und Foirr des ach t zigj ä Ii ri n Bostehens
der ^>enckenbergi»cben natarforschenden Gesellüchalt am
30. Mai 1897. k
BegrüBnng dnreh Ob«rle1inr J. Blum III
Festred« de« Herrn Prof. Dr. Heh. ReiclieBbaeh:
,Rflc%:bIicke auf die Biologie der letxten aebtatig Jahie."
(Siehe diesen Bericht S. 97).
Jahreebe rieht erstattet von Dr. med. Aug. Knoblauch V
Verteilung der Ämter im Jahre 1897 XXXII
Verseiclinii der Hitglieder:
Stüter XXXIV
Ewige Mitglieder XXXV
Mitglieder des .Tahros WM XXXVl
Nene iiitglieder für das Jahr 1897 XLII
Ehrenmitglieder XLIII
KoneqMndietttide Kit^ieder XLHI
Rechte der mtglieder XLIX
Bibliothek-Ordnung XLIX
Geschenke und Crwerbnngen:
Naturalien LI
Bücher und ScbrüteD LXXI
Andere Oeschenke XCVI
Bilam per 31. DeMuber 1896 XCVm
Übersicht der Einnahmen und Ausgaben XCIX
Sektionsherichte C
Protokollauszüge: CIX
Prof. Dr. Möbius: .Vorlage des 6. Bandes des von Hum-
boldt nnd Bonpland^sdien Bdsewerkes, mit den
Qi^tiBaltafeln von Tnrpin (Geschenk der FsmHie
Pfefferkorn)" CX
Major Dr. Y o n TT e y (1 n . Demonstration einer nenerwur-
benen hlolctgischen Inseklcnsammlung (Geschenk des Herrn
Georg Speyer)" CXIII
Frei, Dr. Beicbenbncb: ,Dem<«Mcatien der von der
Zoolegtschen Station in Neapd gesdienkten Semminng
konservierter Seetiere" CXIV
Hofrat Dr. B. Haffen: ,Vrrlänfige Mitteiluntr iilier das Tier-
leben an der Astrnlabehucht in Kaiser-^^ ilhclmsland . . CXVI
Geh. iveg.-Rat l'r of . Dr. J. ii e i n aus Bonn ; „über die Kunst-
tffplerfli in England« CXIX
t
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Reite
Dr. A. V o e It z k 0 w mu Berlin : .MAdagaskar, das Land und
seine Bewohner' CXXITT
Prof. Dr.A.Laabenheimeraiis Höchst : »Über Nitiagvn' CXXVI
Oberlelirer Dr. Schau f: ,Ober beBonden bemerkenswerte
Erwertaingeii und Sdienkiingeii für die Vineraliensaiiiiiilinig
aus den beiden letzten Jahren' CXXX
Dr. H. r; r 0 the ans Wiesbaden: ,Yon Tripolis in den Cljebel
Gharian'' CXXXI
Och. San.-BAt Prof. Dr. Weigert und Dr. Lepsins: ,Be-
ricbterstattuag der Kommieiion lUr Erteilung des Soem-
merring-Preiaee'' C^XIII
Ans den Protokollen der Ver w a 1 1 n n tr ssi tzu ngo n:
Znr Geschichte der von «IprS^'nckLiihcrf^i i In n naturfdrsc lu-ndi'H
(teüdlschaft gestifteten Medaillen. Von D. F. fiejncmann CXXXTV'
Nekrolog:
Zur Erln&emng an Dr. med. Johaim lUchael Hapiiee. (Kit
Portrtt). Von Oberlehrer J. Blum CXLY
Vorträge und Abhandlungen:
Entwidcelvng des Verstandes und der Sprache beim Mensehen.
Vortrag, gehalten am 21. Novonher 1896 von Dr. med. Ph.
Steffan 3
Wissenschaffliclio VirnffontHchungen (1826 - 1897; dor Sencken-
bergibdien iiaturIurH(hen)1en Gesellschaft. Zusammengestellt
und mit einem Sach- und Namenregister versehen von Ober-
lehrer J. BUm 2i
Vorrede • 23
Atlas zur Reise im nltrdlteheii Afrika Ton Ed. Rttppell . 25
.Tubilfiumsschriften 26
Uuseuiu Senekenbergianum 2ß
Festreden 31
Abhandinngen 38
Bericht 45
Einzelne VeröffentlidniBgen 61
Protokoll Auszüge fi2
Autorenverzeichnis H8
Sachregister 70
Die Temperatnrheobachtnngen im Jambach m Galtflr im Jahr 1806.
Von Dr. G.Gr eim. (Mit Tafe! I) . . • 81
Bttckblicke auf die Biologie der letzten achtzig .Tahrc. Vortrag,
gehalten beim .Tahresfeste am 30. Mai 18i)7 von Prof. Dr.
H. Reichenbach 97
Beitrag zur Anatomie der Ficus-Bliitter. Von Prof. Dr. M. Mo blas.
(Mit Tafel n nnd ni) , .... 117
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Ber. iLSenckenif.
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Beriolit
Senckenbergischen
natnrforschenden Gesellschaft
Frankfurt am Main.
1898.
Mit sechs Tafeln und mehreren Teztflgoren.
"Frankfurt a. M.
Druck tob Oebrflder Knaner.
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DEC 31 1898
BEUICHT
DEB
SEÄCKJi.\liERUlti(;HEiN KATUlll; OJi.S( HEiNDEN
CtESELLSCHAI"!
IM
FliANKiURT AM MAIN
im
Ton Imt 1897 Mb Juai 1898.
•-<«>-•
Die Direktion der Senckenbergischen naturiorschenden
Gesellschaft beeliii sieh iiieimit, statuLeiigemäß ihren Bericht
über das verflosseue Jahr zu überreichen.
Frankfurt a. M., im Juni 1H98.
Die Direktion:
Oberlehrer J. Blum, Z, L Direktor.
Dr. med. E. Blnmenthal, d. Z. II. Direktor.
Dr. med. E. RÄdiger, d. Z. I. Sekretär.
Dr. med. Karl Vohbeu^ tl. Z. II. Sekretär.
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Bericht
Uber die
Senckenbergische naturforschemle Gesellschaft
in
Frankfart am Main
{vom .Tnni 1897 bis Jnni 1898).
Krstattet beim Jaliresfeste, dea 22. Mai 1898,
von
Dr. med. Brntt BlnmontlLal,
d. Z. iL Direlttor.
Hochverehrte Anwesendel
Die Gründer uiiJ^erer Gesellschaft haben in weiser Vor-
aussieht unsere Jahresfeste zu einer statutarischen Einrichtung
gemacht; sie beabsichtigten damit in dem stetig fortschreitenden
Leben der Gesellschaft Ruhepunkte zu schaffen, von denen aus
wir rUckwärtsschauend die in dem abgelaufenen Jahre geleistete
Arbeit übersehen und zugleich das Zii l ins Auge fassen ;«(>llen,
dem wir zustreben. Ein solcher Rückblick auf das mit dem
heutigen Tage abgelaufene 81. Lebensjahr der Senckenbei'gischen
naturforschenden Gesellschaft zeigt uns, wie wir mit freudiger
Genugthuung koustatieren kömu n, daß unsere Gesellschaft in
einer stetigen jredt ihliclien Forteutwickelung begriffen ist und
daß auf allen Gebieten ihres weileu Arbeitsfeldes Tüchtiges
und Ersprießliches geleistet worden ist Nur dem einträchtigen,
zielbewußten Zusammenwirken zahheicher fiir die Naturwissen-
schaften begeisterter und mit Liebe zu ihrer Vaterstadt be-
seelter Mäuner ist dieses erfreuliche, ohne die umchtigi; Mit-
1*
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- IV —
Wirkung des Staates erzielte Ergebnis zu verdanken, imd wenn
auch der unerbittliclie Tod in dem abgelaofeneu Jaiire wieder
manche schmerzliche Lücke in die Reihen unserer Mitarbeiter
gerissen bat, so sind uns aus der iieran wachsenden Generation
neue Freunde erstanden, bereit, nach Kräften die Zwecke nnd
Ziele unserer Gesellsdiaft zu fördern.
Wir beklagen den Tod folgender beitrageudenMitgiieder: Kon-
sul C.Becker, Baron L. v. Erlanger, Konsul Ct. Frisching,
Job. Chr. Geyer, Louis Granbner, Lazarus Hacken-
broch, Hermann Minjon, Jakob Posen, Justizrat
Dr. jur. Scher lenz ky, Baukdirektor Gust. Stilgeb auer,
C. Aug. Chr. Volkert.
Aus der Zalil unserer korrespondierenden Mitglieder wurden
uns durch den Tod die folgenden entrissen: Am 11. Juni 1897
Starb in Wiesbaden der Geli. Hofrat Prof. Dr. (' arl Remigius
Fresenius. Ek* war in Krankfurt am 28. Dezember 1818
geboren, und in unserer Gesellschaft ist ihm als Knabe die erste
Anregung zu naturwissenschaftlichen Studien geworden. Nach-
dem er da:< hiesige Gymnasium absolviert und vier Jahre lang
die Pharmazie in einer Apotheke dahier praktisch erlernt und
ausgeübt hatte, ging er zum Studium der Chemie nach Bonn
und dann Gießen, wo er als Schiller und später als Assistent
Liebig's sich au den epochemachenden Arbeiten dieses großen
Meisters beteiligen durfte. 1845 fuli:;te er einem Rufe als Pro-
fessor der Physik, Chemie und Technologie au das Landwirt-
schaftliche Institut in Wiesbaden. Drei Jahre später gründete
er das Chemische Labomtoriuni, das unter seiner umsichtigen,
praktische und wissenschaftliche Ziele n-lcichmäßig verfolgenden
Leitung zu hoher Rliite r^elangte. Tauseude von Schillern, die
über den ganzen Erdball zerstreut sind, haben hier ihre Aus-
bildung gefunden und zahlreiche hervorragende wissenschaftliche
Arbeiten sind aus ihm hervorgegangen. Fresenius hat sich um die
Ausbildung der analytischen Methoden unsterbliche Verdienste
erworben. Seine Hauptwerke, die in zahlreichen Auflagen er-
schienen und in fast alle lebenden Sprachen Ubersetzt wurden,
sind: Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse . Anleitung
der quantitativen chemischen Analyse; Lehrbuch der Chemie
für Landwirte. In späteren Jahren beschäftigte er sich haupt-
sächlich mit der Untersuchung der Mineralwässer, deren Be-
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sultate in den „Chemischen Untersuchungen der wichtigsten
Mineralwässer des Herzogtums Nassau", sowie in zahheiclien
Monographien niedergelegt sind. Auch die im Jahre 1S()1 er-
folgte Gründung der wichtigen „Zeitschrift für analytische
Chemie", die bereits bis zum Bande fortgeschritten ist. sei
hier rühmend hervorgehoben. Au dem kommunalen Leben seiner
zweiten Vaterstadt Wiesbaden nahm er hervorragenden Anteil
und lange Jahre war er Vorsteher der dortigen Stadtverordneten-
Versammlung. Aber auch seiner Geburtsstadt hat er treue An-
hänglichkeit bewahrt. Cnserer Gesellschaft, in der er so gerne
geweilt hat, ist er in seiner langen Lebenszeit ein treuer Freund
geblieben. Wir werden sein Anden knii stets in Ehren halten.
Weiter haben wir des Dr. Otto Volger zu gedenken,
der am 18. Oktober 1897 zu Sulzbach im Taunus starb. Ge-
boren zu Lüneburg am 30. Januar 1822, studierte er in Göttingen
die Rechte und dann Naturwissenschaften. Dort habilitierte
er sich als Dozent der Naturwissenscliafteu im Jahre 1847,
folgte 1851 einem Ruf als Professor an die Kantonsschule in
Ziiiich. Im Jahre 1856 siedelte er nach Frankfurt über, wo er
bis 1860 als Dozent 4er Geologie und Mineralogie am Sencken-
bergianum wii'kte. Im Jahre 1859 gründete er das Freie
Deutsche Hochstift, dem er als Leiter und Obmann bis zum
Jahre 1875 vorstand und welchem er 1862 als dauernden Sitz
Goethe's Vaterhaus erwarb. Durch Streitigkeiten mit der Ver-
waltung seiner Stiftung, mit den städtischen Behörden und auch
mit unserer Gesellschaft erbittert, zog er sich dann ganz aus
dem öffentlichen Leben zurück um! verbrachte seine ]( tzten
Lebensjahre in ruhiger wissenschaftlicher Thätigkeit zu Sulz-
bach im Taunus. Volger war ein Gelehrter von umfassendem
Wissen und seltener Beobachtungsgabe. S^-iner Feder ent-
stammen eine Reihe hervorragender geologischer \\^erke, unter
welchen nur erwähnt seien: Beiträge zur geognostischen Kennt-
nis des norddeutschen Tieflandes (1846); Erde und Ewigkeit
(1857); Untersuchungen über das Phaenomen der Erdbeben in
der Schweiz (3 Bde. 1858); Die Steinkohlenbildung Sachsens
{1860j; Das Steinsalzgebirge Liineburgs (1865) etc. etc.
Am 11. April 1897 verschied in Dorpat der emeritierte
ord. Professor und Direktor (b;s botanischen Gartens, der kaiserl.
russ. Staatsrat Dr. Edmund Küssow. Er war am 24. Februar
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_ VI -
1841 in Beyal geboren, stiuliei-te von 1860—1864 in Dorpat
Botanik nnd arbeitete ein Jahr daran! bei Alex. Brann in
Berlin. 1874 zum Direktor des botanischen Gartens za Dor-
pat ernannt, beschäftigte er sieb hauptsächlich mit dem Stndinm
der Toi-fmoose seiner Heimatprovinz, iiber welche er umfassende
Arbeiten veröffentlichte. Auch auf dem Gebiete der Histologie
der Pflanzen hat er sich hervorragende Verdienste erworben.
Am 22. November 1897 starb in Stuttgart Oskar Fraas,
Direktor des dortigen Naturalienkabinetts, ein Gelehrter, der
als Geologe und Anthropologe weithin bekannt und geschätzt
war. Er wurde am 17. Januar 1824 zu Lorch in Württemberg
geboren. Zum Berufe der Theologie bestimmt, hat er im Stift
Tübingen seine theologischen Studien mit Auszeichnung absol-
viert Dort im Verkehr mit dem liervorragenden Mineralogen
Quenstedt erwachte in ihm die Liebe zu den Naturwissen-
schaften und als Vikar und si)äter als Pfarrer von Balingen in
Wttrttembei-g sammelte er mit Eifer nnd ausgezeichnetem Ver-
ständnis Petrefakten. Im Jahi-e 1847 machte er eine zoologische
Forschungsreise in Nordfrankreich, deren Resultate er in einem
größeren Werke: „Vergleichung des deutschen und französischen
Jura*^ niederlegte. Im Jahre 1850 als Geistlicher nach Lanffen
versetzt, setzte er seine geologischen UnternehmungeUf die von
den glflcklichsten Erfolgen gekrönt wurden, fort. 1854 wurde
er als Konservator des Naturalienkabinetts nach Stuttgart be-
rufen, welche Stellung er bis zu seiner Pensionierung 1894
inne hatte. Seiner verständnisvollen und hingebenden Thätigkeit
ist es zu danken, dafi die geologische Abteilung dieses Instituts
zu einer Mustersammlung sich ausgestaltete. Größere Reisen
führten ihn 1866 nach Ägypten und 1875 nach dem Libanon,
von wo er ein reiches geologisches Material heimbrachte, das
er in zwei trefflichen Monographien wissenschaftlich bearbeitet
hat. Besondere Verdienste hat sich Fraas auch auf dem Ge-
biete der Anthropologie erworben ; ihm verdankt man die Aus-
grabni^en der vorgescbichtlichen Niederlassung an der Schnssen-
quelle, die Erschließung des Hohlefelsens, des Hohlesteins etc.
Litterarisch war Fraas ungemein thätig ; von sehnen zahlreichen
Publikationen seien nur erwähnt: Die nutzbaren Mineralien
Württembergs (1860); Vor der Sllndflut, eine Geschichte der
Urwelt (1864); Die Fauna von Steinheim (1885); Die Ans-
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grabungdii im Hohlenfels bei Selkringen (1872); Beitr&ge zav
Kaltargeschichto des Menschen w&hrend der Eiszeit. (1867) und
viele andere mehr.
Ein ganz besonders herber Verlust betraf die Wissenschaft-
Hche Welt dnrch den Tod Rudolf Lenckarts, der am 7.
Febmar 1898 zu Leipzig starb. Am 7. Oktober 1822 zu Hehn-
stedt geboren, machte er seine Studien zu Göttingen unter
Rnd olf Wagner, dessen Assistent er später wurde. 18^ wurde
er als ordentlicher Ptofessor der Zoologie nach Giefien berufen
and seit 1870 vertrat er dieses Fach an der Universität Leip-
zig. Leuckarts Verdienste um seme SpezialWissenschaft kdnnen
nicht hoch genug anerkannt werden. Er war es vornehmlich,
der die Zoologie aus den Banden der Systematik befreite und
die morphologischen und biologischen Verhältnisse der Tierwelt
uns erschloB. Grundlegend sind seine |,üntersnchungen über
die menschlichen Parasiten, und die von ihnen herrfihrenden
Krankheiten", ein Werk, das, in vielen Auflagen verbreitet,
noch heute die Basis für alle Forschungen in der menschlichen
Parasitenknnde ist. Von seinen übrigen zahlreichen Arbeiten
seien noch erwähnt jene berühmte Monographie über die ^Zengung^
in Wagners Handwörterbuch der Physiologie, femer ,über den
Polymorphismus der Individuen oder die Erscheinung der Arbeits-
teilung in der Natur", vei'gleicheQde Anatomie des Auges, Studien
über die Finnen und andere mehr.
Ein Todesfall, der unsere Gesellschaft ungemein tief
berührte, betraf einen jogendlichen Forscher, den Geologen
Dr. Jean Valentin, der bei einer wissenschaftlichen Ex-
kursion nach Patagonien durch Absturz verunglückte. Valentin
war in Frankfurt im Jahre 1867 geboren; er machte natur-
wissenschaftliche Studien in Freibnrg i. B., Zürich, Straßbnrg
und Clausthal i. H. und unternahm im Auftrage der Sencken-
bergischen Gesellschaft im Jahre 1890 eine wissenschaftliche
Reise nach dem Kaukasus und Armenien, die eine reiche, von
ihm gründlich bearbeitete Ausbeute lieferte. Im Jahre 1894
folgte er einem ehrenvollen Rufe als Geologe an das Museum
de La Plata in Argentinien, welche Stellung er im April 1895
mit der eines Sektionärs für Geologie am Nationalmuseum zu
Buenos Aires vertauschte. Valentin war mit seltenem Eifer und
Umsicht wissenschaftlich thätig; sein früher Tod begräbt viele
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berechtigte Hoffnungen. Unsere Gesellachaft, mit welcher er
auch in weiter Ferne in regster Beziehung geblieben ist, wird
ihm ein treues Andenken bewahren.
Durch den am 11. April 1898 erfolgten Tod des Geheimrat
Dr. Fridolin von Sandberger in Würzlmr": verliert unsere
Gesellschaft eines ihrer ältesten s. it I m Jahre 1846 ihr an-
gehörenden korrespondierenden Mitglieder, die geologische Wissen-
schaft einen ihrer hervorragendsten Vertreter. Er war am 22.
November 1826 zu Dilleaburg in Nassau geboren, bezog kaum
sechzehnjährig die Universität Bonn, wo er, sowie später in
Heidelberg und Glessen, mit solchem Erfolg naturwissenschaft-
lichen Studien oblag, daß ihm bereits 1846 die Doktorwürde
verliehen werden konnte. Im .Tahi-e 1849 übernahm er die
Stelle eines Inspektors des naturhistorischen Museums zu Wies-
baden, wo er sein erstes grösseres Werk: „Die Verstemerungen
des Rheinischen Schichtensystems" herausgab. 1855 folgte er
einem Ruf an das Polytechnikum in Karlsruhe als Professor
der Mineralogie nnd Geologie. Dort entstand sein bekanntes
Werk: «Die Conehylien des Mainzer Tertiärbeckens''. Seit 1863
bis zu seiner im Jahre 1896 erfolgten Emeiitierung wirkte er
als akademischer Lehrer an der Universität WUrzburg. Neben
geologischen Untersuchungen trieb er hier vornehmlich palä-
ontologische Studien, deren Ergebnisse er 1871—76 in dem
epochemachenden Werke: |,Die Land- und Süsswasserconchylien
der Vorwelt* niederlegte Seine späteren Bestrebni^en galten
vorzugsweise der chemischen Geologie nnd seine Arbeiten Uber
Untersuchung der Erzgänge erregten in Fachkreisen grosses
Aufsehen.
Ausgetreten aus der Reihe unserer Mitglieder sind die
Herren: Apotheker Carl Clemm, Hermann Grombacher,
Ludwig Jassoy, Rud. Krause, Edgar Speyer, James
Speyer.
Wenn wir somit durch Tod und freiwilligen Austritt den
Verlust von 18 beitragenden Mitgliedern zu beklagen haben, so
haben wir die Freude, die Lttcke nahezu ergänzt zu sehen durch
den Beitritt folgender neuer Mitglieder: Dr. med. Max Caspar
in Höchst, Martin Flersheim, Dürektor Viktor Göring,
Johann Gnlde, Georg Hauck, Dr. med. Carl Herx-
heimer, Lehrer Georg Jordan in Wiesbaden, Dr. med.
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H. V. Mettenlieimer, Frau Sophie Minjüii, Siduey Posen,
Dr. Carl Schleussner, Joliann Schwarte, Ernst Straiiss.
Unsere Gesellschaft hat somit im Jahre 1898 die stattliche
Zahl von 474 beitragenden 31itgliederu vereiniirt. Die Ivcihe
unserer ewigen Mitglieder, deren Namen zum dankbaren An-
denken in die Marmortafeln der Eingangshalle unseres Museums
eingegraben sind, konnte durch folgende Namen vermehrt werden:
Anton L. A.Hahn. Moi-itz L. A.Hahn. Julius Lrjeune.
%n arbeitenden Mitgliedern sind ernannt worden die Herreu
Dr. Max Levy, Dr. med. Eugen Hergeuhahn, Forstmeister
Adolph Rörig. Dr. jur. Fritz Berg.
Zu kurrespondiereudeu Mitgliedern sind gewählt worden die
Herren Dr. R. v. Verbeek. Chef der geolo<rischen Aufnahme
Niederländisch-Indiens. z. Z. Haag, Dr. Alfred Voeltzkow
z. Z. Straßburg i E., Dr. Heinrich Kaiser, Professur an der
tierärztlichen Hochschule in Hannover, Dr. med. David Riist
in Hannover, Apotheker Retter in Samarkand, Prof. Dr. M.
A. Forel in Chigny bei Morges, Kanton Waadt (Schweiii),
Prof. von I bering, Direktor des Museo Paulisto in Säo Paulo.
Aus der Direktion siu<l mit Ende des Jahres 1897 statuten-
gemäß ausgetreten der zweite ' Direktor Herr Dr. August
Kuublauch und der zweite Sekretär Herr Dr. Edward v.
Meyer; an ilne Stelle traten Dr. Ernst Blumenthal und
Dr. Carl Voh.sen. Den ausgetretenen Herren sei auch an
dieser Stelle der beste ] )auk für ihi'e mühevolle und hingebende
Thätigkeit ausgesprochen.
In der am 2. März d. .1. ab<rt haUenen Generalversammlung
wurden anstelle der satzaugs^^cniäli aus der Kevisiniis-Koniniission
ausscheidenden Herren Sandhagen und Dr. Carl Sulz 1» ach
die Herren Baron von Rein ach und .Adolf Kugler gewählt.
Unseren langjährigen Ka-'^sierern Herren P»aukdirektor
Hermann Andreae und (ieneral-Konsul Stadtrat Albert
Metzler sei gleichfalls für ihie ersprießliche und opferwillige
Mühewaltung im Interesse unserer Gesellschaft herzlichst gedankt.
Leider hat sich unser Rechtskonsulent Herr Dr. jur,
Friedrich Schmidt- Po lex gezwungen ge.*<ehen das Ehren-
amt, das er nahezu zwanzig Jahre bei unserer Oesellschaft mit
Umsicht, hervorragender Sachkenntnis und uneimüdlichem Eifer
versehen hatte, im Laufe des Jahres 1007 aus (jesundheits-
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rttcksichten niedensalegen. Wir sind dem verdienten Hanne der
uns in manchen schwierigen Rechtsfragen durch seinen trefflichen
Rat zur Seite gestanden und in oneigeDnützigster Weise uns
stets seine hervorragende Arbeitskraft zur Verfügung gestellt
bat, zu ganz besonderem Dauke verpflichtet An seiner Stelle
hat Herr Dr. jur. Fritz Berg, der derzeitige Konsnlent der
Dr. Senckenbergischen Stiftiiugsadministration, das Amt eines
Rechtsbeistandes unserer Gesellschaft freundlichst ftbemommen.
Zwei ganz besondere Ehrungen konnte unsere Gesellschaft
in dem Berichtsjahre erweisen.
Die rfthmlichst bekannte Blumenmalerin Fräulein Elisa-
beth Schultz wurde gelegeutlich ihres am 12. Mai 1897 be-
gangenen achtzigsten Geburtstages und in Anerkennung der
letztwilligen Schenkung der von ihr mit seltener Meistei'schaft
und hervorragender botanischer Sachkenntnis gemalten Bilder
der in Frankfurt und dessen Umgebung vorkommenden Blumen
an unsere Gesellschaft zum außerordentlichen Ehren-
mitglied ernannt. Unsere Gesellschaft hat diese höchste Aus-
zeichnung, über die sie verfügt, mit Ifreudeu gewährt Gelangt
sie doch durch die Munifizenz der Stilterin dereinst in den Besitz
eines Werkes, das durch Naturtreue, künstlerische Ausführung
und Reichhaltigkeit wohl einzig in seiner Art dasteht Volle
zwanzig Jahre hat die Künstlerin an ihrem 1262 Pflanzenbilder
enthaltenden Blumenatlas gearbeitet und es ist ein Zeichen hohen
Vertrauens, daß sie gerade unsere Gesellschaft zur Hüterin
ihrer Lebensarbeit gemacht hat.
Am 23. Oktober 1897 waren es gerade 50 Jahre, daß
Rudolph Virchow zum koiTespondierenden Mttgliede unserer
Gesellschaft ernannt worden war. Mit Freuden haben wir die Ge-
legenheit ergriffen, dem Meister, dessen wissenschaftlicher Ruhm
heute die ganze Welt erfüllt, ein Zeichen unserer Verehrung darzu-
bringen. Das künstlerisch ausgeführte Diplom eines korrespondie-
renden Ehrenmitgliedes unserer Gesellschaft wurde ihm an dem
genannten Tage durch Herrn Geheimrat Professor W e i g e r t , der
sich zu dieser Mission in dankenswerter Weise bereit finden ließ,
pei-söniich in Berlin überreicht. In seinen Dankesworten hat der
Jubilar seiner Freude über die ihm erwiesene Ehre Ausdruck
verliehen und zugleich betont, wie sehr seinerzeit seine Er-
nennung zum korrespondierenden Mitglied unserer Gesellschaft,
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die erste P^hning die dem jungen Gelehrten zuteil wurde. ><ein
Selbstvertrauen gefestigt und ihn zu weileier Verfolgung der
von ilini neu betretenen Bahnen der Forschung bestimmt hätte.
Am 8. August 1897 wurde in der Bockenheimer Anbiore
in nächster NiUie unseres Museumsgebäudes das Denkmal 8a m.
Thom. von Soemmerrings enthüllt. Die Gesellschaft war bei
der Feier durch ihren damaligen zweiten Direktor, Herrn Dr.
August Knoblauch, vertreten, der in gerechter Würdigung
der unsterblichen Verdienste des großen Forschers um Wissen-
schaft und Technik und im Andenken an die vielfachen Be-
ziehungen, die ihn mit unserer Gesellschaft verbanden, einen
Kranz zu Füßen des Denkmals niederlegte.
Werfen wir jetzt einen Blick auf das wissenschaftliche
Leben, das unsere Gesellschaft im Berichtsjahre entfaltete, so
müssen wir eingedenk sein, daß dieselbe zwei Ziele verfolgt,
die sich zwar eng berühren, aber mit verschiedenen Mitteln zu
erstreben sind. Wir wollen in erster Liuie die Kenntnisse der
besehreibenden Xaturwisseuschaften in möglichst weiten Kreisen
der einheimischen Bevidkerung verbreiten, dann aber ancU selbst-
tbätig am Ausbau unser(;r Wissenschaft mitarbeiten.
Dem ersten Zwecke dient unser reichhaltiges natur-
historisches Museum, dessen Vergrößerung und Vervollständigung
durch Kauf und Tausch unsere stete S<jrge ist. Es würde zu
weit führen, alle Neuerwerbungen hier einzeln aufzuführen ; ein
Verzeichnis derselben wird dem gedruckten Berichte beigegeben
werden.
Unser Bestreben findet volles Verständnis in allen Schichten
der Bürgerschaft, wofür nicht nur der rege, sich stetig mehrende
Besuch unseres Museums, sondern auch die reichen lieschenke
an Naturalien sprechen, die uns im letzten Jahre zugegangen
sind. Der demnächst zur Veröffentlii hung gelangende Jahres-
bericht wird sie alle namhaft machen; hier muß ich mich darauf
beschränken, zwei besonders wertvolle Gaben hervorzuheben,
es ist dies eine an seltenen exotischen Arten reiche Sehmet ter-
lingsammlung, die uns der verstorben»' (Generalarzt Dr. Stein -
hausen testamentarisch vermacht hat, und eine Kollektion von
Geweihen und ausgestopften Tiereu aus Nordamerika, die wir der
Frau H. Möhring verdanken. Allen hochherzigen Sclienkern sei
hiermit der verbiudlicLste Dank der üeseliscbaft ausgesprocbeD.
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Auch durch regelmäßige Vorlesungen, die von unseren be-
währten Dozenten gehalten werden, suwie durcli Abhaltung
einer Anzahl von wissenschaftlichen Sitzungen wälirend des
Winters suchen wir deu Naturwissenschaften Freunde zu
gewinnen. Es gereicht uns zur Geuugthuung, daß auch diese
Veranstaltungen Anerkennung und regen Zuspruch gefuuden
haben. Es haben gelesen im "\\'inter 18lt7/98:
Herr Professor Dr. Reichenbach über: ,Bau und Leben der
Wirlx'ltiere und des Menschen.*
Herr Dr. W. Schauf iibrr: „Petrograidne."
Herr Professor ^löbius im Auftrage des mediziuischeu insLitutes
über : ^Ptlanzeugeugrapliie. "
Den laufenden Sommer liest:
Herr Professor Dr. Reicheubach über: „Vergleichende Aua-
tomie der Wirbeltiere und des Menschen/
HerrDr.W. Schauf: „Besprechung der wiclit irrsten Ge.steinarteu."
Herr Prof. Möbius halt botanisch mikroskopische t'bmigeu
ab \ind im Auftrag des medizinischen Instituts: „Besprechung
einzeluer PÜauzeüfamiiieu in systematischer morphulogischer
Hinsicht."
In den wissenschaftlichen bitzungeu wiüdeu folgende Vor-
träge gehalten:
Am 23. Oktober 1807:
Herr Dr. (i. K(»lb aus Wiesbaden: „Die Besteigung des Kenia
(^Britisch- Ostafrikal"
Am 6. November 1897:
Herr llofiat Dr. B.Hagen: „Die Eingeborenen von Kaiser
Wiihelmsland."
Am 20. Novembei' 1<S97:
Herr Prof. Dr. M. .Mi. bin s: „Über Stärkemehl.*'
Am 4. Dezember 1897:
1. Herr (jeheimrat Pmf. Dr. Weigert: ^Bericht über die Über-
reit hung des Diplums eines korrespondiei'enden Ehrenmit-
gliedes an Heiru Geheimrat Virchow.
2. Herr Dr. W. Schauf : „Seiicitgneiße aus der Umgebung von
Wiesbaden."
Am 18. Dezember 1897:
Herr Prof. Dr. Und. B u r c k hard t aus Basel : „Die Riesen Vögel
der südlichen Hemisphäre."
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Am 15. Januar 1898:
1. HeiT Oberlehrer I. Blum: Zum Andenken an Dr. Jean
Valentin.
2. Herr Dr. med. F. Blum: Zur Physiologie der Schilddrüse.
Am 29. Januar 1808:
Herr Dr. G. G reim aus Darmstadt: «Ober Bergstürze.'
Am 12. Februar 1898:
Herr Dr. med. Ph. Steffan: ^Entstehung und Entwickeluiio: der
Sinnesorgane und Siunesthätigkeiten im Tierreiche. — Tast-
sinn, Geschmacksinn. "
Am 19. Februar 1898:
Derselbe, Fortsetzung (Oeschmacksinn, Gehörsinn).
Am 5. März 1898:
Herr Geh. Regierungsrat Prof . .1. Kein aus Bonn: „Über Stt'ppen
und Wüsten von Transkaspien und Turkestan."
Am 12. März 1898:
Herr Dr. Steffan: Entstehung und Ent Wickelung des Gesichts-
sinnes.
Am 19. März 1898:
Ausstellung eines Teiles der im letzten Jalire geschenkten und
gekauften Naturalien. Mitteilungen darüber von den Herren
Blum, Boettger, Hagen, T.Heyden und Möbius.
Am 23. April 1897:
Herr Dr. med. E. Rödiger: „Die Porträtsammlung des Dr.
Senckenbergischen Institutes.
Schliesslich sei als eines weiteren Mittels, unseren Be-
sti'ebungen Frennde zu werben, unseres „Berichtes"" gedacht,
der auch im Jahre 1897 als stattlicher Band erschienen
ist und außer einer genauen Chronik des Berichtjahres noch
wertvolle wissenschaftliche und populär- wissenschaftliche Ar-
beiten von I. Blum, Ph. Steffan, G. Greim, H. Beichen-
bach und M.Möbius enthält.
Für den engen Kreis der Fachgelehrten ist eine zweite
Publikation unserer Gesellschaft bestimmt, die „Abhandlungen",
die seit dem Jahre 1834 in wechselnden Zwischenräumen er-
scheinend nunmehr bereits bis zum 24. Bande fortgeschritten
sind. Sie enthalten streng wissenschaftliche Arbeiten ein-
heimischer und auswärtiger Gelehrter und geben Zeugnis von
der mächtigen Förderung, die die beschreibenden Naturwissen-
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Schäften durch niiseie Gesellschaft erfaliren. Von diesen Ab-
handlungen sind in dem abgelaufenen Jahre erscliu'ueu:
Band XXI (Voeltzkow, Wisseuschafiliclie Kip:ebuisse der
ReiBen in Madagaskar und Ostafrika in den Jahren
1889—95). Heft 1 :
Voeltzkow, A., Einleitnnpr: Madap:askar, Juan de Nova,
Aldabra. Mit 8 Tatein und 3 Karten.
Uans Schinz (Zürich), Zur Keuntuis der Flora der
AMabra-Inseln.
R. V. Lüiidenfeld. Spongien von ?>aiisibar. Mit 2 Tafeln.
E. Wasiu a II II . 'J'i'riiiitt'ii. Mit 2 Tafeln.
Aug. Fort'l. Aiiieix'ii aus Nossi-H<\ 3IaJuiig:a. Juan de
Nüva. den Aidabra-luseln uud Sansibar. Mit 3 Abbildungen
im Text.
P. Kraniei: Tiombidideu aus Madagaskar. Mit 1 Ab-
bildung im Text.
W. Michaelsen: Die Terricolen des Madagassischen
Inselgpbif'tcN. Mit 3 Abbildungen im Text.
Band XXIII (Kiikenthal, Ergebnisse einer zoologischen For-
schungsreise in den Molukken und Borneo). lieft 4:
L. V. Heyden, Insecta (Coleoptera Hymenoptera, Diptera),
R. L. Pocock. Spinnen. Mit 2 Tafeln.
Band XXIV (Kükenthal, Ergebnisse einer zooloirischen
Forsrlmns'sreisp in den Molukken und Borneo). Hett 1 :
W. K ii k e u t h a 1 , l'ara.^itische Schnecken. Mit 3 Tatein.
W. Kubf lt, Land- und Süßwasserkonchylien. Mit 8 Tafeln.
R. Bert^h, Opisthobranchiaten. Mit 2 Tafeln.
H. Simi ntli. Xacktächneckeu. Mit 1 Tafel.
Band XXIV. lieft 2.
M. PI eil 11, l'olycladen von Ternate.
1j. 8. Sclnilt/e. Rhizostomen von Ternate.
L. L. Breit t u |j, Kalkschwäinnie von Ternate.
E. Schulz. Hol Usch wänime von Ternate.
B r u n u e r V. \V a 1 1 e n w y 1 : Orthopheren des Malayischen
Archipels. Mit 5 Tafeln.
Das Material an Naturalien, das in den erwähnten Ab-
liandluiifieu .^tdiie Bearbeitung gefunden, ist zum giüßteu Teil
Kigeiitiini unserer Gesellschaft. Es wurde auf Forsrhnnf^sreisen
gewonnen, die hervorragende tielehrte vor einigen Jahren teil-
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weise im Auftrag der Gesellschaft ans den Mitteln des Rttppell-
londs nnternommen haben.
Anfierdem ist der Katalog der Beptiliensammlnng unseres
Mnsenms, n. Teil: Schlangen, von Prof. Dr. 0. Böttger, er-
schienen, womit die herpetologischen Kataloge ihren Abschloß
gefunden haben.
Diese Publikationen geben der Gesellschaft die willkommene
Gelegenheit, mit gleichstrebenden Gesellschaften, Instituten, Be-
hörden und Vereinen in litterarischen Tauschverkehr zu treten.
Zu der großen Zahl derselben, die unser Jahresbericht einzeln
auffuhren wird, sind in dem abgelaufenen Jahre folgende neu
hinzugetreten :
Abhandlungen und Bericht erhalten: Königlich Böh-
mische Gesellschaft der Wissensdiaften in Prag, Zoologica.1
Museum in Tring;
der Jahresbericht wird abgegeben an:
Imperial University, Zoological Society, in Tokyo,
Bureau gönSrale de Statistiqne de la Province de Buenos Aires
in La Plata,
Königlich Bayrisches Oberbergamt (geoguostische Abteilung) in
München,
Direktion der zoologischen Sammlungen für Naturkunde in Berlin,
Kansas University in Lawrence (Kansas).
Durch diesen Tauschverkehr erhält unsere Bibliothek einen
erheblichen Zuwachs. Doch auch durch planmäßigen, von einer
eigens zu diesem Zweck eingesetzten Kommission geleiteten
Ankauf von Btichern streben wir eine Vermehrung unserer
B&chersammlung an, um der in den letzten Jahrzehnten immer
mächtiger anschwellenden litterarischen Produktion auf dem
Gebiete der Naturkunde gerecht zu werden. Auch der Ge-
schenke an Bftchem, Zeitschriften und Monographien, die uns
reichlich meist von den Autoren selbst zugehen, sei an dieser
Stelle dankend gedacht.
Konnte demnach, verehrte Anwesende, in dem gegebenen
Baekbliek auf das abgelaufene Jahr ein erfreuliches Bild von
dem gegenwärtigen Stand der Senckenbergischen naturforschen-
den Gesellschaft entworfen, konnte mit Stolz, aber ohne Über-
hebnng auf den stetigen Fortschritt derselben, auf manche
wertvolle Errungenschaft hingewiesen werden, so gestaltet sich
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anch der Ansblick in die Znkniift nicht minder hoffirangsreicb.
Ans der Frankfurter Bürgerschaft, die, ohne die praktischen
Ziele des Lebens ans dem Ange zn verlieren, stets auch idealen
Bestrebungen genest war, ist nnsere Gesellschaft hervorge-
gangen. Die Bürgerschaft hat dnrch acht Jahrzehnte tren zu
uns gestanden, sie wird uns auch in Zukunft nicht verlassen;
hier sind die starken Wurzeln unserer Kraft. Hit dieser zu-
versichtlichen HofEnung kOnnen wir in kommenden Jahren mutig
an die großen Aufgaben herantreten, die unserer harren. Schon
ist unser Mnseumsgebäude für die stetig sich mehrenden Schätze
an Naturalien zu klein geworden; auch fehlen in demselben
zweckmäßig ausgestatteteVersammlungsränme für die arbeitenden
Mitglieder, Arbeitsräume für unsere Sektionäre und Gustoden
und feuersichere Räume für die Alkoholpräparate. Der Anbau
eines Zimmers, den wir in diesem Frühjahr herstellen ließen, ist
nur ein kümmerlicher Notbehelf. Ein Neubau wird ein immer
dringenderes Bedürfnis.
Wenn unsere festbegründeten Erwartungen nicht getäuscht
werden, so wird auch dieser hochfliegende Plan in absehbarer
Zeit durch die Muniflzenz einzelner Gönner aus der Frankfurter
Bürgerschaft verwirklicht werden.
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— xvn -
Verteilimg der Ämter im Jahre 1898.
Direktion.
Oberlehrer J. Bluiu^ L Direktor.
Dr. med. B. Blanentliai» n. Direktor.
Dr. med. fi. BIMigWy I. SMkretftr.
Dr. med. Karl Yobseii) n. SekretSr.
Bankdircktor U. Andreae, Kassier.
(ieDeralkonBoI Stadtrat A« ■«tsler^
Kemer.
Dr. jur. Frlf s Beif j BechtskonBiitent.
BeTlsioii8-Koiiiiiii88loii.
Otto Keller» Vonitiender. Oeor^ Sebinnd.
Artbnr Andreae. Baron A. ton Reiuacli.
Hif« Metiler« Adolf Kngler.
Abgeorüueler lür die Revision der vereinigten Bibliutiiekeu.
Dr. J. Ziegler.
Abgeorüu. lÜr die Koiiimissiou der vereiulgieu Bibiiutiieken,
Prof. Dr. H. Reicheabaeb.
B&c]ier-Komiuis8ion.
Oberlehrrr ,i. Miunn Tnisirzender. i Alb. von Rcinach.
Prof Dr H. Kriclieubach. I Prof. Dr. 31« Möbius.
Dr. W. Schaaf.
V. F. Hejrnemaniiy Vorsitzender.
Kajor Dr. 1. Ton HoydoM.
Olieiiefarer J. BIwn.
Redaktion Ittr die Abkandinngen.
Prof. Dr. F. Richters.
Dr. Tb. Petersen.
Redaktion für den Beriebt.
Oberlehrer J. Dlnin, Vorsitzender.
Dr. ni' 1 Frii^t Rluiiieuthal.
Dr. lueU. L. Ködiger.
*4
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Sekttonire,
Vergleichende Anatomie and Skelette .... Prof. Dr. Beichenbach.
Sangttttore Dr. W. Kobelt.
V»gel —
Reptiliaa niid B«tr»chier Prof. Dr. Boet4g«r*
Fiache racat.
IniektMi mit Ananabme der Lepidopterai . { ^^^ij^^^' Uejrdeu und
Lepidoptecen HoCnt Dr. Hafta«
Cnutaceen Prof. Dr. SleliUrt.
Weichtie» \^'^' Hejnemnaa and
l Dr. W. Kobelt.
Niedere Tiere Prof. Dr Koichoubtich.
— . I Oberlehrer J. Blum und
1 Prof . Dr. M. HUbtas.
Kfaitralogie • Dr. W. Sdiaaf«
Geologie Prof Dr F. Kfnkelln.
PaUoatolosie f ^'"^ »oottp.r nni
Mii8eiim8*Komiiil8sion.
Die Sekttaaftr« und der aweltc Dlraktor«
Komin is8ioii für das KeiHestipeiidliim der Rüppellstiftuug.
Oberlehrer .f. Blum. Vurnitzender.
Dr. med. E. Blumcutlial.
Prof. Dr. Rcieheaback.
Prof. !>r Hichter».
WÜh. Hinter.
Uosenten.
Zoobigie Prof. Dr H. Heicbenbach«
B('t4inik , . Prof. Dr M. Möbius.
Mineralogie Dr. >V. Schaaf.
Geologie und Paläontologie Prof, Dr. F. KlakeUa.
Bibliothekare.
Dr. Fr. G. Sc bneiick.
Prof. Dr. yi. Hübiae.
Ph. Thorn.
Kustoden.
Adam Kocb.
▲ngnst Koch.
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Verzeichnis der Mitglieder
der
Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft.
1. Stiften')
Becker, Jolianaesj ätiftsgärtner am Dr. Senckcnbcrg'scbeu tucU. Institut. 1817.
t 24. KoTember 1833.
*r* Bethinanii, Shion Morlti, Staatsrat 181& t Beaember 1626.
BtgmWf Job. ^Mlh. Jos., Dr. med., Hineralog (1817 aweiter Sekrettr). 1817.
t 16. Juni 1808.
Bloss, Joli. (ieorjET, <tlf\senneister, EntHHidhiM. 1817. f 29. Feltrunr 1820.
Bach, Juli. Juk. kaMuiir, Dr.nietl untl |»hii., 31inentlog. 1817. f 13.Murz 18Ö1.
Cretisclinary Phil« Jak., Dr. med., Lebrer der Anatomie am Dr. Sencken*
berg'scben med Institut, Lehrer der Zoologie von 1^ bis Ende 1844.
Phyiikus und Administratur der Dr. Senckenberg*schen Stiftung (1817
zweiter Dirrktni;, 1817. f 4. Mai 1845.
«Ehriiiatiii, Juli. CliriHtiau, Dr. med., Medizinalrat 1H18. i 1!. .Vtigust 1K27.
Fritz, Job. Christoph, Schneidermeister, Entumtil(»g. 1817. f 21. August 1835.
*Ft«7r«IS8v Georg Wllh., ProL der Zoologie in Rio Janeiro. 1818. f I.April 1825.
*?. Gening» M, Isaak) Oebeimrat, Entomolog. 1818. f Febroar 1837.
*Grnnelius, Joacbliu Andreas, Bankier. 1818. f 7. Dezember 1852.
TOn Heyden, Karl Hdnr. fäeor«-, Dr. phil., Oberleutnant, nachmals 8chi»ff und
liiin-^cririoister. Kntomulug (1817 erster Sekretiir). 1817. f 7. Jan. 1866.
Helm, Joh. Frieür. Ant., Verwalter der adligen uralten Ucsellschaft dcü
Hauses Franenstein, Eundj^li dog. 1817. f 6. Ullrs 1829.
UtMOjf Ludw. Danlei, Dr. jai. 1818. f 5. Oktober 183t.
Klose, Job. (teorg Burkhard Fransy Dr. med., Medisinalrat, Prof. 1818.
t 10. F.-lini:ir 1^<54.
*Löbrl, Juhaun kourad Kaspar, Dr. med., Geheimrat, .Stabsarzt. 1818.
t 2. September 1828.
^Hetider» Friedr., Bankier, Geheimer Eommerxienrat 1818. f U, Uftrx 182ö.
Mejer, Bernhard, Dr. med., Hofrat, Omitbolog. 1817. f Januar 1886.
') Die 1818 t iiii^ctrctenen Ueiren wurden nacbträglich unter die fieihe
der Stifter aofgenummen.
2*
Üigiiizeü by <jüOgIe
— XX —
■Itten^acy, Wllh* A4olf, Dr. pbil., Prof., IBiiMnk«. 1S17. f 31. Hai 1824.
•Melber, Job. Georg Darld, Dr. med. 1818. f 11. August 1824.
Neeff) Christian Ernst, Dr m*"l Prof.. Lehrer der Botanik, Stifta- und Hos-
pitalnrzt am Dr. Senckenbertj'schen Bürgerbospital. 1817. f 16. Juli 1849.
Ncubui'g^Joti. Georg, Dr meil., AdininistratorderDr.Senckcnberg'schen Stiftung,
Uinwalog und Ornitholog (1817 erster Direktor). 1817. t 1^ 1030.
d« Ntiff flUe, lUtUu Willi.» Dr. med. 1817. t 81. JnU 1842.
RaiMy Joh. Wilh., ITospitalnieister am Dr.Senekenberg^KheoBttxgerhoapital.
1817. + 21 Oktober 1848.
«Bttppell, » iih. IVter Eduard Simon, Dr.med., Zoolog und ilineraiog. 1818.
t 10. Dezember 1884.
*r. Sowimerring} Samuel Thomas, Dr. med., Qelieimrat, Frolenor. 1818.
1 2. M Urs leao,
stein, Joh. Kaspar, Apotheker. Botaniker. 1817. f 16. April 1834.
ätiebel, Salomo Friedrich, Dr. med, üebeimer Hohrat, Zoolog. 1817.
t 20. Mai 18H8.
''Varreu trapp, Joh. Konr., Dr. med., Prof., Phjsikus und Administrator der
Dr.Senekenberg'BcheD Stiftung. 1818. f 11. llftrs 1860.
ISkkWf Georg Adolf» Handelsmann, Eatomolog. 1817. f 19. Juli 1826.
*Wensel, Heinr. Karl, Dr. med., Gebeimrat, Prof , Direktor der Pruaatiechen
medizinischen Speziais. lm!c. 1818. f 18. Okt(»ber 1827.
WJosenhOtten, Heinrich Karl, Freiherr, Künigl. bayr. Oberstleutnant,
Mineralug. 1818. f 8. November 1826.
II, Ewige Mitglieder.
Ewige Mitglieder sind solche, die, anstatt den gewöhn-
lichen Beitrag jähiüch zu entrichten, es vorgezogen haben, der
Gesellschaft ein Kapital zu schenken oder zu vermachen, dessen
Zinsen dem Jahresbeitrag gleictücommen, mit der ausdrttcklicheti
Bestimmung, daß dieses Kapital verzinslich angelegt werden
mttsse und nur sein Zinsenertrag zur Vermehrung und Unter-
haltung der Sammlungen verwendet werden dfirfe. Die den
Namen beigedmckten Jahreszahlen bezeidinen die Zeit, der
Schenkung oder des Vermächtnisses. Die Namen sämtlicher
ewigen Mitglieder sind auf Marmortafeln im Mnseumsgeb&ude
bleibend verzeichnet.
Hr. Simon Xorlti t. BethmanD.1827.
, Georg Helnr. Schwendel* 1828.
, Job. Frlodr. Ant. Helm. 1829
, Georg Lndwig Gontard. 1830.
Fran Susanna Elisabeth Belhmaun-
Hol weg. 1831.
Hr.Helnrleh Hjllot sen. 1844.
, Georg Melehtor Mjrllos. 1814.
, Baron Amschel Major t* Both«
Schild. 1845.
, Joh. ii^oTg Srhmldborn. 1845.
I a Joliauu Uauiel Souchajr. 184ö.
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— XXI —
Hr. llexaader t. BeUuMiiB« 1846.
„ Helnr. t. Befhmanii. 1846
„ Dr jiir. Rat Fr. SchloH^er. 1847.
, 81ephait v. Guaita. 1847.
. H. L.D5bel in BaUfia. 1847.
, a. H. Kaaek«Steeff. 1848.
, Dr. J. J. K. Baeh. 1851.
, 6. T. St. George. IHÖH.
, J. A. GrnneHns. 1S53.
, V. F. Cür. Kröger. 1854.
, Alezaader Ctomtard* 1854.
a M. Frhr. t* BelhauuiB.. 1854.
, Dr. Bdoard BVppell. 1857.
. Dr. Tb. Ad. Jak. Em. MUler.
ia58.
, Julius Nestle. 1860.
» Edaard Finger. 1860.
, Dr. jor. Ednard floaehaj. 1862.
, J. N. GratTendeich. 1864.
, E. F. K. Battner. 1865.
, K. F. Krepp. 1866.
, Jona» Mjlius. 1866.
, Kanstantin Fallner. 1867.
, Dr. Herniana t. Meyer. 1869.
, Dr. W. D. Soemmerring:. 1871.
„ J. G. H. Tetsrh. 1871.
„ Bornhard Doinlorf. 1872,
„ Friedrich karl Rüclier. 1874.
. Dr. Fk'ledrieh HesMaberg. 1875.
, Ferdinand Laarla. 1876.
, Jakob Bernhard Rlkoff. 1878,
, Job. Heior. Knth. 1878.
„ J. Pb.Nikol. Mauskopf. 1877.
g Jean Noe da Fay. 1878.
, Of . Frtedr. Metsler. 1878.
Fraa LooUeWllhelmine Emilie Gräfin
Bose, geh. Griitin \. Heichen*
bach-Lessonit/. IHHU.
Ur.iiarl Xu^mt ürui liose. 1880.
, Onet. Ad. de Nenfville. 1881.
» Adelf Hetieler. 1883.
, Joh. Friedr. Koch. 1883.
, ,lnh, >Vilh. Koose. 1884,
, Adolf Soemmerrinif. 1886.
„ Jacques Belgs. 1887.
, '"Albert Ton Relnach« 1889.
, Wilhelm Metaler. 1890.
, ♦Albert fetaler. 189]
, L. s. MoriU Frbr. t. Betbmann.
, Victor Moessinger. 1891.
, Dr. Pb« Jak. Cretnebmar. 1891.
, Theoder Erckel. 1891.
, (.'eorir Albert Keyl. 1891.
„ .Mirhiiol Hey. 1H92.
„ Dr. (Uto Ponllck. lHy2.
„ Prof, Dr. (»g. H. v. Mejer. 18U2.
, Frlts NenmiUer. 1899.
, Tb. K. Seemmerring. 1694.
, Dr. med. P. H. Pfeirerkorn. 1896.
, 6:iron L. A . von Lüweusietn. 1896.'
„ Louis Rem UM. 1896.
Frau Ad. von BrOning. 1896.
Ur. Friedr. Jaennleke. 1896.
. Dr. phil. Wilh. Jaeanieke. 1896.
„ P. A. Kesselmejer. 1897.
. Chr. G. Ludw. Vofft. 1897.
^ Autou L. A. Hahn. 1897.
, Moritz L. A. Bahn. 1897.
, Jnllns Lejenne 1897.
III. Mitirli(Ml(;r des Jahn's 1897.
Ihre Majosliit die Kaiserin und Köiiigiu Friedrieb.
a) Mitglieder« die in FruiikTurt wohnen.
iir. Abele, Paul. 1897. Ilr.Alfenii.iBn. Folix. Apotheker. 1891.
s Al>endroth, Moriu, Buchhändler.
1886.
, AdicfcM,Frana, Oberbürgermeister.
ISOL
„ Alt, Frieilrieh, Buchhändler. 1894.
, «Alten, Heinrich. 1891.
, AliheiiDW, Aloii, Dr. med. 1886.
, Andreae, Albert. 1891.
Anmerkung: Die arbeitenden Hitglieiler sind mit * beseichnet.
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Hr Andreae, Arthut l h82.
„ *Andreae, Hermann, Bankdirektor.
1873.
, Andreas, J. M. 1691.
, Andreae, Ricbanl. 1891.
. Amlrcac. Rn.lMlf. 1878.
Fr. Amlmie-Lrteuune, Karol. l^Iise. 1891 .
llr. Andreae-Passavant, Jean, Bank-
dirditor, GeDeralkossnl. 1869.
, V. Amad, Jnliiia. 1889.
, Askenusy, Alex,. Tn<,'enir'(ir. 1891.
. Anerl^rtrh, L , Dr. me4. 1886.
„ *Aüerbacb, S., Dr. med 1895.
, Auifarth, F. B., BuchhamUer. 1874.
, Ba«r, Joseph Horiti, S^tnt
1873.
„ Baer, Max. 1897.
„ Baer, M. fi , Dr. jar., Bechtsanw.
1891.
I, Baer, Slmuii Leup., Bachhändler.
1860.
, Banaa, Jalina. 1860.
, ♦BanlorfT. Karl, Dr. med. 1864.
, de B.iry, .l.tfoU, Dr. med., San.«
Rat. 1866.
, de Barj', Karl Friedr. 1891.
g de BaT7-Jeaiirttnaad, H. 1891.
, '»Bastier, Fnediieh. 1898.
, Baunai-h, Viktor. 1891.
, Becher, Hormann. (Ich. Olier-Reg.
Rat, I'riisiilcnt il. K^l- Eisen-
bahn-Direktion. 189?.
. Becidiold, J. H., Dr. pUl. 1885.
« Beeker, E., Koiwal. 1891. f.
, Beer. J. L. 181H.
„ Bf-hrcnds, Robert, TiiyciiicMir. IRi>6.
, Bebrcnds-Submidt , Karl, Konsul.
1896.
, Beit, Edtiiard. 1897.
, Belli, Ludwig, Dr. phil., Chemiker.
1885.
, Brniiiio, Jac<|ne.s, Dr. med. 1897.
, Bc'oder, Augast. 1897.
, ♦Berg, iYitse., Dr. jur., Rechtsan-
walt. 1887.
, Berl6, Karl. 1878. Ausgetreten.
, Bejfna, H. 1873.
Bibliothek, königliche, in Berlin. I88;i.
Hr.Binding, Karl. 1897.
, Binding, Konral 1898.
, Bittelmaim, Karl, 1887,
. «Blum, Fer.l , Dr. int'<l. 1R93.
, *B!nm. J., Oberlehrer. 1868.
, Blumenthal, Adolf. 188.8.
, ♦Bluuienthal, E., Dr. med. 187Ü.
, ^Bockenkeimer, Jacob, Dr. med.,
San -Bat. 1861.
„ Bode, Paul, Dr.phil.,Scbuldirektor.
1895
, Boettger, Bruno. 1891.
, *Boettger, Oskar, Dr. phiL, Prof.
1874.
« Bolongaro, Karl. 1860.
„ Bolongaro-rievenna, A. 1869.
, Bonn, l'hil. Brl. 1880. f.
, Bniin, .Sally. 1891.
, Bumi, William B. 1886.
, Borgnis, Alfr. Frau. 1881.
, Braunfele, Otto, Konsul. 1877.
, Brettauer, Karl. 1897.
, Brodnitz, Siegfried, Dr. med. 1897.
, Broflt, Franz. 1866.
, BrUckmann, Phil. Jacob. 1882.
, Bttckeler, Anton, Dr. med. 1897.
. BtttBcbly, Wilkelm. 1891.
, Buttel, Wilhelm. 1878.
, Ciihen-Brach.Eugi II, Dr med. 1897.
, Cahn. Heinrich. 1878.
„ Cann6, Ernst, Dr. med. 1897.
, n;arl, AaguKt, Dr. med. 1880.
„ Cassian, Karl, Dr. med. 1892.
« Clemm,E., Apotheker. 1891. Ani-
getriiten
, Cnyrim, Viktor, Dr. meil. 1866.
, Cuustul, Wilheün. 1891.
, Cnnse. D., Dr. pUI. 1891.
, Daube, 0. L. 1891.
, *Deichler, J. C\ir\si., Dr. med. 1862,
, Dclosea, S K , Dr. mcl 1878.
, Domraer, Theodor, Dr. meil 1897.
, Diesterweg, Horitz. 188Ü.
, Dietze, Hermann. 189L
„ Ditmar, Karl Theodor. 1891.
, Doctor, Ad. Heinr. 1869.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— XXill —
H
.Doctor, Ferdinand 1892.
Dondorf, Karl. 1878.
Dondorf, PanL 1878w
Donner, Kul 1878.
Drexel, Heior. Theod. 1663. f-
Dreyfus, Is. 1891.
Drory, Willinm. Direktor. 1897.
Du Bois, August. lHi>l.
Dncf», WUbelm. 1873.
Ebeling, Hugo, Dr. med. 1897.
Edenfeld, Felix. 1873.
•E.lin^er, L., Dr. med., Prol. 1684
Egan. William. 1891
Eienuann, Arnold. Dr. med. 1897.
Ellinger, Leo. 1891.
Ellisien, Friedrich. 1891.
Emden, Moritz. 1897
Enders, 31. Otto. 1891.
Engelhard, KaH Phil. 1873.
Epstein, J., Dr. phil., Prof. 1890.
?.firlaiiger, Ludwig, Baron. 1882. f.
Eissen, Bemigins Alex. 188S.
Fellner, F. 1878.
Fester, Aagnst, Bankdirektor.
1897.
Fleisch, Karl. 1891.
fleiiheim, Atbert 1891.
Fterdieim, Boberk. 1872.
«Flesdi, Kax, Dr. med., Prof. 1889.
Flinsch, Heinrich, Stadtrat. 1660.
Flinsch. W. I8I>9.
Frank, Hth., Apotheker. 1891.
Freaenina, Ant., Dr. med. 1893.
Fresenins, Phil» Dr. phil., Apo»
tbeker. 1873.
♦Freund, Hart , Dr. phil., Prof. 1896.
Freyeisen, Heinr. Phil. 1876. I
♦Fridberg, Kob., Dr. med. 1873. i
Fries, Sohn, 3. S. 1868.
T.Friaching, Karl, Konsul. 1873. f.
Fritsch, Pb., Dr. med. 1873.
Fromm, Emil, Dr. med. 1897.
FtiM. S., Dr. jur., Justizrat. 1866.
Fulda, Karl Horm. 1877.
Fulda, Paul. 1897.
Uans, Adolph. 1897.
Gans, Fritz. 1891.
Ur.Uans, L. , Dr. phil., Chemiker,
Komiu.-ßat 1891.
, Geiger, Berth., Dr. jur., Jnsdsrat.
1878.
, Geison, Jak., Generalkonsul 1860.
, Geyer, Joh. Christoph. 1878. f.
, öloeckner, G., Dr. jur., Kechts-
anwalt, Notar. 1691.
, Goldsehmidt, B. H. 1881.
. Goldsebmidt, Harkns. 1878.
, Goldschmidt, Max B. Ü. 1891.
, Goldschmidt, S. B. 1891.
, Graubner, L(mi3. 1891. f.
, Greiff, Jakob, Rektor. 1880.
, Orftnewatd, August, Dr. med. 1897.
, Grunelins, Adolf. 1858.
, Grunelius, M. Ed. 1869.
y V. üaaita, Max, (ieh. Kommentien-
rat 1869.
, Gttnzburg, Alfred, Dr. med. 1897.
, Gnttenplan, J., Dr. med. 1888.
, Haag, Ferdinand. 1691.
„ Hackenbroch, Lazarus. 1892. f.
, Häberlin, E. J., Dr. jur. 1871.
, *Hagen, B. Dr. meil. GroKshcrzogl.
badischer Uufrat. 189ü.
, Hahn, Adolf L. A., KonsuL 1869.
. Hallgarten, Fritx, Dr. phil. 1693.
„ Hallgarten, H. Charles L. 1891.
. Hamburge r. K 1 >r. jur., Geb. Jnstis«
rat Ihb«).
„ Hammerau, Valenuu. 1891.
, Harbordt, Ad., Dr. med. 1891.
. T. Hamier, Ed., Dr. jar., Jnstixrat.
1866.
„ Harth, M. 1K7R.
„ Hiu tiiKinn KiiL'cn, Ingenieur. 1891.
a iiiiucK, Alex. 1878,
, Haack, Horita, Bechtsanwalt. 1674.
. Haack, Otto. 1896.
, Haurand, \ . K nnmerzienrat. 1891.
, Ucimpcl, Jakob. 1873.
, Henrich, K. F. 1K73.
, *Hcrgenhahn,Eugen.Dr.med. 1897.
Die H«rmann*8ehe Bncbhandlnng. 1693.
Hr.Henheimer, S., Dr. med., San.-Bat.
1891.
uiyiii^ed by Google
xxiv ^
Hr. Herz. Otto. 1878.
, Herzberg, Karl, Konsul, Bank-
direku>r. 1897.
„ Heuer, Ferdinand. 1806.
• Heiter A Scboen. mm.
, Heossenstamm , Kail , Dr. jar,,
Bürt^enueister. is:»!.
, ♦v. Heyden, Lucas, Dr. phii., Major
ft.D. 1860.
, T. Heyder, Qg, 1891.
a ♦Heyneinann, D. F. 1860.
, Hirsch, Ferdinand. 1S97.
I, Hirschberg, Max, Dr. med 1H92.
, Hirscbfcld, Otto H. 18ü7,
I Hoc1)8cbild,Zachar7,Direktor.ia97.
. Hiichbeig, Otto. 1877.
, Hörle, Fr., Dr. jur. 1892.
, Hoff. Karl 186Ü.
n V. Holzhausen, Georg, Frhr. Iöö7.
, Holzmann, Phil. 1866.
, Hemlnirger, Micbaet. 1897.
, Hom^yer, Frans, Dr. pbiL, Apo-
theker.
, Horkheimer, A. J . Stiulrrat. 1891.
„ Horkheimer. Fritz. 18112.
, HorstiuüDn, Georg. 1897.
, von Hoven, Frans, AreUtekt. 1897.
. Httbner, Emil, Dr. med. 1896.
a Jacquet, Hermann. 1891.
Die .7;igtr's<he Bucliliaii.llun^'. ISCCk
Hr. Jägcr-3Ian.skopf, Fritz. 1897.
, *Ja8soy, August, Dr. pbil., Apo-
theker. 1891.
, JM8oy,Wilbefa&Lndw. 1666. Ane-
getreten
Frau Jeanrenaud . Dr. jur., Appeliatione-
gerirbtsntt 18HB.
Hr.Jeidels, Julius H. 1881.
« Jelkmann, Fr., Dr. phil. 1893.
. Joidan-de Bonville, Ferd. 1896.
, Jttgel, Karl Franz. 1821.
, Jungmann, Eilviard. 1897.
« Jurdt, J. C. lSit3.
„ Kahn jun., Bernhard. 1897.
, Ealm, Emst, Dr. med. 1897.
9 Kahn, Hermaan. 1880.
» Kalb, Morits. 1891.
Hr. Kallmorgeii . Wilhelm, Dr jned.1897.
, Katz. A. 18;>2.
, Katz, H, 1891.
, Katienetein, Albert. 1869.
, Keller, Adolf. 1878.
, Keller, Otto. 1KH5.
,. Kessler. Wilhelm. 1844.
, ♦Kinkelin, Friedrich, Dr. phil.,
Prof. 1873.
. Kirberger, Emil, Dr. med. 1886.
» KIrchbeim, S., Dr. med. 1873.
„ Klippel, Karl. 1891.
„ Klitscher, F Aug. 1878.
, Klotz. Karl E. 1891.
, Kuttuer, Job. Chr. 1886.
, Knickenberg. Ernste Dr. med. 1887.
, «Knobtaneb, Ang., Dr. med. 1892.
Ft. Koch, geb. von St Goorge. 1891.
Hr. Köhler, Hermann, is;»!.
, Kömpel, Eduard, Dr. uwA. 18H7.
„ König, Walter, Dr. phii.. Prof. 1897.
, T. K6nig8warter, H , Baron 1891.
Könitier'i Badihandlnng. 1898.
Hr. Kopp, Emil Moritz isni.
, Kossmann, Alfred, Bankdiiektor.
1897.
„ Kutzenberg, Gustav. 1873.
, Kratzer, J., Dr. phil. 1886. f-
, Krämer, Bobert, Dr. med. 1897.
, Krausse, Rudolf. 1897. Aosgeiret.
» Kreuschor, .Takob. 1880
, Kreuzberg, Robert 1891.
« Küchler, Ed. 1886.
» Kngler, Adolf. 1882.
. Kalp, Anton Marx. 1891.
» «Lachmann, Benih., Dr. med. 1886.
s Laflenbuffr, Ani^nst. 1S«17
« Ladenburl,^ Emil, (lebcim. Kom*
merziearat. 18H9.
, Ladenburg, Emst 1897.
. Laemmerhirt^ Kerl, Direktor. 1878.
, Lampe, Eduard, Dr. med. 1897.
„ Landauer, G<;. Frie<lr. 1897.
„ Landauer, Wilhelm. 1S73,
u Langeloth, J. L , Architekt. 1891.
a La<iu6r, Leopold, Dr. med. 1897.
• LaiitenschUlgei',A., Direktor. 1878.
Digitized by Google
— XXV —
Hr.Lene1i»*Uidc,P«r4 ,Geiien1k<Mi8iil.
, »Levy, Max, Dr. phil. 18i>8.
, Libbertz, Arnold, Dr. med., San.-
Kat, 1897.
a Liebmami, Jakob, Dr. jor., Bechta^
aawalt. 1897.
a Liebmann, Louis, Dr. phil. 1888.
p *Lierraann, Wilh., Dr med 18;)3.
B Lii>n. Franz, Direktor. 1873.
Fr. Livingston, Frank. 1897.
Hr.*LoTetz, Wilh., Dr. med. 1877.
, Lorey, W., Dr. jur, 187a
, Lucius, Eugen, Dr. phil. 1859.
, Maas, Simon. Dr. jiir. 1869,
» Majer, Alexander. 1H89.
, Majer, Job. Karl. 1854.
, Hann, F. W. 1895.
, Marx, August, Dr. med. 1878.
. Marx, Karl, Dr. med. 1897.
Fr. von Marx, Mathilde. 1897.
Hr. Matti, Alex., Dr. jur.,Stadtrat. 1878.
« Kaubacb, Jos. 1878.
• H&y, Adam. 1891.
, May Ed. Ottst. 1873.
, May, Franz L., Dr. phil. 1801.
„ May. Martin. IHfiß.
, May, liobert. 1891.
, y. Uayer, Eduard, Bucbbündl. 1891.
n V. Mayer, Hugo, Freiherr. 1897.
Frl Mayer, Josepbine. 1897.
Fr. Merton, Albert. 1869. "
Hr.Merton, W. 1878.
, Metzler, Hugo. 1892.
, Metzler, Karl. 1869.
, Mejer, Anton, Stadtrat. 1893.
, Bleyer, Bdw, Dr med. 1893.
, Minjon, Hermann. 1K7H. f.
, Minoprio, Karl Gg. lSfi9.
« Modera, Friedrich. 1M8M.
, »Möbius, M., Dr. phU., Prof. 1894.
, Moessinger, W. 1891.
, Mouson, Jac(|ues. 1891.
a Mouson, Job. Daniel. Stadtrat. 1891.
, T.Müining,Wilh.,Freiherr, Polizei-
präsident. 1891.
. Müller Sohn, A. 1891.
Hr.Mtlller, Paul. 1878.
, Müller, Siegm Fr.. Dr. jur., Jnttias-
rat, Notar. 1878.
„ Mumm V. Schwarzenstein, A. 18(59.
„ Mumm V. Schwarzenstein, P. H.
1873.
. Nathan, 8. 1891.
„ Nebel, August, Dr med. 1896,
B Nestle, Riehard. 1855
„ Nestle, Richard, jun. 1891.
, Netto, Curt, Prof., Bergingenieur.
1897.
, Neubürger, Otto, Dr. med. 1891.
„ Neubllrger, Theod., Dr. med. 1860.
, de Neufville, Adolf. 1H!»G.
„ de Neufville, Robert. 189 i.
, von Neufville, Adolf. 1896.
, T. Neufville, Alfred, Konaal, Kom-
merzienrat. 1884.
, V. Neufville-Siebert, Friedr. 1860.
, Neustadt, Samuel. 1878
„ Niederhofheim, Ileinr. A. 18;U.
, V. Obernberg, Ad., Dr. jur., Stadt-
rat a. D. 1670.
^ Odu, Hermann. 1873.
, Ochs, Lazarus. 1873.
, Oppenheim, Moritz. 1887,
n Oppenbeimer , Charles , Uencral-
kousul. 1873.
, Oppenheimer, 0., Dr. med. 1892.
, Oßterrieth, Eduard 1878.
, Osterrieth-du Fay. Robert. 1897.
, Osterrieth-Laurin, August. 18(>B.
, Oswalt, U., Dr.. Justizrat, Land-
tagsabgeordneter. 1873.
, Paseavant-Gontard, B. 1891.
» Peipers, G. F. 1892.
, *retersen.K.Th.,Dr.phii..l'rof. 1873.
, Petsch-Goll, Phil., Geheim. Kom-
mcrzienrat. 18t»U.
, PfeHel, Aug. 1869.
, Pfefferkorn, Heinr., Dr. jur. 1891.
„ Pfungst, Julius. 18S»l.
, Pichlcr, U., Inj^enieur. 1892.
, Plieninger, Theodur, Direktor.
1897.
, Poutick-Salomü, M. 1891.
üiguizeü by Google
- XXVI -
Hr. Popp. Georg, Dr. phil. 1891.
, Püsen, J. L. 1891.
, Posen, Jakob. 1873. f.
, Propaii^ Robort, 1680.
« Riiab, Alfrad, Dt. pbil, Apotheker.
1891.
, voui Rath, WttUlier, Landtags-
abgeurd neter. 18Ü1.
s RaveuBtein, Simon. 1873.
Die Realsehnle der iarael. Gemeinde
(Philanthropin). 18H!>.
Hr.*Rohn..T II .Dr.mfHl .San -UatlSSO.
« Itclm, Louis, Ür iiumI . Prof. 1893.
„ ♦Keichenbach, Heinrich, Dr. phil.,
Prof. 1872.
, Reisa, Panl« Jnstizrat. 1878.
, Rentlingcr, Jaknb. ISHl.
, ♦Bithters, Ft rdinand, Dr. phil.,
Prof. 1677.
„ Kiese, Karl. 1897.
, Riesser, Edaard. 1891.
. Rikoif, Alphone^ Dr. pbil , Chemiker.
1897.
, Kitt<ert, Eduard, Dr. phil., Chemiker.
1897,
, *Kitler, Franz. 1882.
. »RSdiger, Emst, Dr. med. 1888.
, Rödiger, Paal, Dr. jnr. 1891.
^ *Rörig, Ad.,For.stmeister.a.n 1897.
, Kössler, Heinrich, Dr. phil. 1884.
„ Knsslcr. H. kror. 1878.
„ Rojrer. Kiiil. Baukdirektor. 1897.
. Roiiiies-lfettenbeimer, Etienne.
1897.
„ Rosenbanni, E., Dr. med. 1891.
« Roscnthal. Rudolf, Dr. jur.
Rechtsanwalt, 1^<97.
, Kuüi, Georg. 1878.
« Roth, Job. Heinrieb. 1878.
H T. Rothschild. Wilhelm, Freiherr,
(teiirrilkonsal. 1870.
, Kueff, Julius, Apotheker. 1873,
, Sabarly, Albert 1897.
a Sandhagen, Wilh. 1873.
« Sattler. Wilhetro, Ingenienr. 1892.
„ ächftffer-Stuckert, Fritz, Dr. dent.
Burg. 1892.
Hr.Schaiff. Alex., Geb. KommerateB*
rat. 1844.
» Schaab, Karl. 1878.
, «8cbaiif,Wilb.,Dr.pbil.,0berlebrer.
1881.
„ Srhelkr. K.-xrl, Rnchhflndler. 1897.
, 8chepeler, Hermann. 1891.
, Schericnzky. August, Dr. jur..
JnBtixrat, Notar. 1873. f.
Frl.Schimper, Dora. 1896.
Hr. Schleussner, K.. Dr. phil. 1891.
, SMiInnd, Georj;. 1891
„ jJchinick, J. P. V\ ., Ingenieur. 187.3.
, *Schmidt, Moritz, Dr. med., Prof .,
Geh. San.-Rat. 1870.
, Scbmidt-Polex, Anton. 1897.
, Schmidt-Polex, Kar!, Dr.jar.,
Recbtsaiiwalr 1S;I7.
, ♦tcbniidt-Folex,Friiz,Dr.jur, 1884.
« Schmülder, P. A. 1S73
, Schott, Alfred, Direktor. 1897.
, «Schott, Engen, Dr. med. 1872.
„ Schürmann, Adolf 1891.
, Schulze llf'in. Hans. 1891.
j Schnniiicher, Heinr. 1885.
« SchuBLer, Bernhard. 1891.
» Scbwara, Georg Fb. A. 187a
, Schwarnchild. Martin. 1866.
« Scbwarzschiid-Odis, David. 1391.
, Schweracr. Max, Direktor 1897.
, Schwenck, Fr. G , Dr. med. 1889.
, Scriba, Eugen, Dr. med. 1897.
. Seefrid, Wilb., Direktor. 1801.
, Seeger, G , Architekt 1898.
„ Seidel, A , Stadtrat. 1891.
, ♦Scitz, A., Dr. phil., Direktor d.
Zoolog Gartens 1893.
„ Scligmann. Henry. 1891.
, Siebert, August, Oartendirektor
des Palmoigartens. 1897.
„ *Siebert,J., Dr. jur., Justizrat, 18M.
, Siebert, Karl August. 18<>9.
„ Siesniayer, Philipp. 1897.
w Sioli, Emil, Dr. med,, Direktor der
IrrenauBtalt 1899.
, Sippel, Albert. Dr. med., Prof. 1896.
[ , SommerhoS, Lonis. 1891.
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- xxvn —
Hr Sondheim, Moritj;. 1897.
, Soiniheiiuer, .T., Dr. med. 1897.
, Sonnetnann, Leopold. 1878.
« Spejer, Edgar. 1886. Ansfetreten.
, Speyer, Georg. 1818.
, Speyer. .Taines. 1884. Aiisj^etreten.
, Spiess. Alexander, Dr. med., Geh.
San -Rat, 1865
, Spicss, Gustav. Dr. med. 1897.
. «dteffan, Philipp, Dr. med. 1668.
, Stern, Richard, Dr. med. 1693.
. Stern, Theodnr 18ß3.
, *J>tiebel, Fritz. Dr niod 1B49.
^ V. Stiebel. Heinr.. Konsul. 18B0.
, Stilgebauer, Uost., Bankdir. 1878. f.
, Stock, Wilhelm, im.
. Strevs, Oaeftir. 1891.
, Strauss, Siegmund. 1891.
, Streng. Wilhflm. Dr. meil. 18^7.
. Strnbell, Brunn. 1876.
, Sulzbacb, Emil. 1878.
, SnkWh, Karl, Dr.jor. 1691.
. Snlxbach, Badolf. 1869.
, Thoma, Phil. 189.3.
, Tomforde, Heinr., Oberpostdirektor.
1897.
, Trier, Th. 1895.
, Troet, Frita. 1H97.
, Trost, Otto. 1878
, Ulimann, Eugen. 1891.
, Una, Siegmund. 1883.
B T. d. Velden, Reiub., Dr. med. 1891. |
Hr.Völcker, Georg. 1897.
. Vogtberr, Karl. 1890.
, »Vohsen, Karl, Dr. med. 1886.
. Yolkert, K A. Cb. 1878. f.
. Vowinckel, H. I89L
, Walter, Wilh. 1897.
, Weber, Andreas, Gartendlrektor.
1860.
„ Weber, Heinrieb, Dr. med. 1897.
. ♦Weigert, Karl, Dr. med., Prof,
Ueh. San.-Rat 1885.
„ Weil, Gebrüder. 1891.
, Weiller, Jakob Alpbons. 1891.
, Weiller, Jakob H. 1891.
„ Weinberg, Artbnr, Dr. phil., Lhe-
miker. 1897.
, Weinberg, Karl. 1897.
. »Weis, Älbrccht. 1888.
, Woisbrod's i^rnekerei, Aug. 1891.
, Weismann, Wilhelm. 1878.
„ Weiamantel, 0., Dr. phil. 1892.
, Weller, Albert, Dr. phil. 1891.
» *Wenz, Emil, Dr. med. 1869.
. Wertheim. Jos. 1891.
B VV'ertheimber, Julius. 1891.
„ Wertheimber-de Hary, Ernst. 1897.
, V. Wild, Endo», Dr. med. 1896.
, »Winter, Wilh. 1881.
« »Wirsing, J. P., Dr. med. 1869.
„ Wirth, Franz. 1869. f.
, Wilst, K. L. 18(;(i.
, '^Ziegler, Julius, Dr. phil. 18(i9.
b) Mitglieder, die aoBaerlMlb Frankfirts wohMn.
Hr.Andrcac, Achilles, Dr. phil , Prof.,
Direktor des Rnmor - Museums
in Hildesheim. 1H78.
, »Askenasy, Eugen, Dr. phil., Prof.
in Heidelberg. 1871.
, Feist, Fraaa, Dr. phil., Privatdoaent
in Zürich. IHs?
, (iürke, Oskar, Dr. phil., in Höchst
am Main. 189G.
, Heräus, Heinrich, in Hanau. 1889.
, »Kobelti W., Dr. med. et phil, in
Sebwanlieim a. H. 187&
Die Königliche Bibliothek in Berlin.
1 H.H2
Hr. Laulienheimer, August, Dr. phil.,
Prof., in Uikbst a. M. 189U.
. »Lepsins, B., Dr.phil , Prof., Fabrik-
Direktor in Griesheim a. M. 1883.
, iicharff, Charles, A., Ingenieur in
Offenlmch a. M. 1H97.
, Scriba, L . in Hf.obst a. M. 1890.
„ Weiss, Julius, in Deidesheim. 1897.
, Wetael, Heinr., in Stattgart.
1864.
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— XXVUI —
IT. Neue Mitglieder für da^ Jahr 1898.
flr. Caspor, Iklax, Dr. med. in HOcbat ft.ll.
„ üulde. .TfthaTiiJ.
, Flerslieiiii, Martin.
, Gttiing, Viktor, Direktor d. Zool.
Gartens.
„ T. (iuaita, OeoTgy in Freibttrg LB.
n Hauck, Georp.
, HHsr»T, Ch. L.
, Herxheimer. Karl, Dr. med.
g Jordan, Georg, in Wiesbaden.
Hr. Kowarzik, .Toscf. Bildhauer.
, V. Mettenheimer, H., Dr. med.
Fr. Minjon, Sophie.
Hr.PoBen, Sidney.
, ScIdenBner, Karl, Dr.
, Schneider, Johanuea.
, Strunß, Ernst.
„ Voigt. Max, Dr. meil.
, WitUcb, Emst, Dr., in Darmstadt.
V. Aussero rd^'iit liehe P^hi enmitglieder.
1884. Hr. Uertzog, Faul, Dr. jur., Justizrat.
1897. Frftnkin Sdialta, Elisabetb.
VI. KorresiM)n<li»'reiMle Ehrenmitglieder.
1847, Virchovv. Rn l , Dr., Geh. Mediziiuilrat, Professor der Anatomie und
Pathologie, Direktor des pathologischen Instituts ao der Universitftt
in Berlin.
I86ß. Hr. Kein, J. J., Dr. phil., Geh. Begieningsrat, Profeaaor der Geogra|ibie
an der UniTeraitit in Bonn.
VII. KorreHpuudierende Mitglieder.')
1836. Agardh, .Takoh Georir. Dr., Professor der B>)tanik und Direktor des
botanischen (iartens an der Universität in Lund.
1842. Claas, Bmno, Dr. med., Sanitätsrat, Oberarat des städtischen Kranken-
haasea in Elberfeld (yon hier).
1844. Fick, .\dolf, Dr. med., Professor der Physiologie und Voiateher des
physiologischen Instituts an der Univorsitüt in Würzburg.
1847. Virchow, Rud., Dr. med., Geh Modizin.ilrat. I'iofessor der Anatomie und
Pathologie. Direktor des pailtalugischen luäiituis a. d. Univ in Berlin.
1848. Philippi, Eud. Amadeus, Direkt, des Museo Nacional in Santiago de Chile.
1850. TO» Mettenheimer, Karl Chr. Friedr., Dr. med., Geh. Hed.'Bat^ Grofi-
herzogt. Leibarzt, dirig. Arzt des .\nna-Uospitals in Schwerin (von hier).
1850. Schuidel, Sebastian Alexander, Privatier in Bad Weilbiu h.
18.53. BnrhenuH, Franz, Dr. phil., Prof. und Direkt, der Realschule in Bremen.
1H.'>7. V. Honieycr, .\lexander, Major a. 1). in Greitswald.
1857. Carus. Julias Viktor, Dr. med., Professor der vergleichenden Anatomie
an der Univeraitttt in Leipsig.
*) Die beigefügte Jahreszahl bedeutet das Jahr der Auinahme. — Die
verehrt. Korrespondierenden llil|rü«der werden höflichst erancbt, eine Ywlade-
runi: !> ^ Wohnortes oder des Titels der Direktion der Senckenbergischen natur-
forschenden Gesellschaft gefälligst anseigen zu wollen.
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— XXIX —
1860. Weinland, Christ Dav. Friedr , Dr. phil, in Hohen- Wittlingen bei Urach
Wflrttemberg.
1860. Weismann, Augast, Dr. phil., Geh. Hofrftt, Profenor der Zoologie Mi
der Universität in Freihurg i. B, {von bier).
1863. de Saussure, Henri, in (Jenf.
1866. Möhl, Dr., Professor in Cassel,
1868. Hornstein, F., Dr. phil., Profeseor in Cassel.
1869. Gegenbenr, Karl, Dr. med., Qeb. Holrat und Profeseor der Anatomie
an der Universität in Heidelberg.
1869. His, Wilhelm, Dr. med., üeh. Medicinalrat, Professor der Anatomie
Direktor der anatomisrhen Anstalt an der Universität in Leipsäg.
1869. Qerlach, Dr. med , in Hongkong. China, (von hier).
1869. Woronin, M., Dr., Akademilier in St Petersburg.
1889. Barbosa da Bocage. Jctk Tioente, CatedrAtioo an der Eacola Poly»
technica und Direktor des Mnseo Nacional in Lissabon.
1872. West€rlund, Carl Aganlli, Dr. phil , in Ronneby, Sdiwoden.
1872. Hookcr, Jos. Dalton, Dr., irüber Direktor des botanischen Gartens in
Kew bei London.
1873. Stossich, Adolf, Professor an der Reiüscbale in Triest.
1873. Gramer, Karl Eduard, Dr., Professor d«r Botanik und Direktor des
pflanaenphysiologischen Instituts am Polyteduliknm in Zflrieh.
1873. Günther. Albert Dr . Keeper ol tbe Department ofZootogy am British
Museum (N H ) in London.
1873. Sclater, Phil. Luiley, Secretary of the Zoologicai äociety in London.
1873. y. Leydig, Franz, Dr. med., Geh. Med.-Bat, emeritierter Professor der
▼evgleidienden Anatomie und Zoologie an der UniTOrsität in
Bonn, wohnhaft in Wttrabnrg.
1873. S( hmarda, Ludwig Karl, Dr., Hofrat. emerit. Professor, in Wien.
1873. Schwendonrr, Simon. Dr., Geh. Beg -Bat, Professor der Botanik au der
UnivorsitUl in Üerlin.
1873. Fries, Th , Dr., Professor in Upsala.
1873. Schwetnfortb, Georg, Dr., Profeseor, Prftsident der Qeogvapfaischen
Gesellschaft in Kairo.
1873. Cühn, Ferd. Julius, Dr., Geb. Beg-Kat, Professor der Botanik an der
l.'niversität in Breshvu.
1873. Reess, liax Ferdinand Fiiedt ich, Dr.. l'ndessor der Botanik un«i Direktor
des botanischen Gartens an der Universität in Erlangen.
1873. Emst, Adoifo, Dr., Catedr&tieo de Historia Natural 7 Director del
Moieo Nacional an der Universidad Central de Venesnela in Caracas,
Venezuela.
ISl-L V. Fritstlj, Freiherr Karl Wilhelm Georg, Dr., Geh. Keg Rar, Pndessor
der Mineralogie und Geologie an der l'niversität. Direktor des mine-
ralogischen Museums, Präsident der K. Leopoldino - Caroliuischen
Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle a. S.
1874. Gasäer, Emil, Dr. med., Geb. Medizinalrat, Professor der .Anatomie und
Direktor <les anatomischen Instituts an der Universität in Marburg
(von bier).
Üigiiizeü by <jüOgIe
— XXX —
1875. Btttsehli, Johann Adam Otto, Dr. pbil., Hofrat, Pntaaor der Zoologie
an Aet Universität in Heidelberg (von hier).
1875 Dietze, K.. in ,Tng;enlieini (von hier^i.
1870. Kloin, Johann Friedrich Karl, Dr., Ueb. Bergrat and Profeasor an der
Universität in Berlin.
1876. Bbenfta, Karl, Konml dee Deatachen Beidiea in Hamlrarg (von hier).
1876. Horita, A., Dr., Direktor des phjsikaliiclien OteerratoriiUDS in Tiflia.
1676. Probst, Joseph, Dr. pUl, Üapitela-KanuneFor und Pfairrer in UntereeBen>
<1nrf. Oherarnt Waldsee. WflrTtomherc'.
1875. Tar<.n>>ni-Tozetti, Adolfo. Professore d^Anat. comp, e Zoologia d^U
invertebrati in Florenz.
1875. V. Zittel, Karl Alfred, Dr., Geb. Bat, Bitter und Profeeeor der Geo-
logie und Paliontologie , Direktor der jMÜIootol. Sammlung den
Staates an der Universität in München.
1876. Liversidge, .^nhibald. Dr.. Professor der Chemie nnd Hinwalogie an
der Universität in Sidney, Äustralien.
1H76 Boettger, Hugo, Generalagent, liier.
1876. Le Jolis, August Frans, Dr., Pr^aident de 1& Soci^tfi nationmie d«a
Sciences natarellee et mathfoiat. in Cherhonrg.
1876. Ifeyer, Adolf Bernhard, Dr. med , Uufrat nnd Direktor des zoologischen
und anthropologisch-ethnographisrhon Musenms in Dresden.
187«. Wetterhan, J D , in Freiburg i. Br. (von hier).
1877. v. Vüit, Karl, Dr. lueil., Geh. Bat, Professor der Physiologie aa *ier
Universität in Httnohen.
1877. Becker, L., Ober-Ingenieur in Kiel.
1878. Cbnn, Kurl, Dr. Professor der Zoologie an der Universität in Leipzig.
1879. Rittor v. Scherzer, Karl Hrinrii h. Dr.. k. n. k. außerordentlicher Ge-
sandter und bevuUniäcbtigter Minister in Görz im österreicbiscben
Liturale.
1879. Bttck, Emil, Dr. pbil, in Konstans (von hi«r).
1880. Simon, Hans, Kanfmann in Stuttgart
1880. Jickeli, Karl, Dr. phil., in Hemannstadt.
1881. S«'*>anp. Virtor T.< ' pez. Comiuissaire Royal pour rAgricnltoro de TAcadömie
Koyiilo dl > S( iences. Corufla. Spanien.
1881. Hirsch, Kurl, Iruhcr Dirtiktor der Tramways in Palermo, hier.
1881. Todaro, A., Dr. Professor, Direktor des botaniscben Gartens in Palermo.
1881. Snetlen, P. C. F., in Botterdam.
1881. Debeanx, Odon, früher Phannacien en Chef de Pbftp. milit. in Oran,
in Tonbmsp,
188J. Krii-uski. i'ito, k Staatsrat. Gynmasialifhrcr in Theruiusia.
1882. iict^iuä, Magnus Gustav, Dr. med., Professor am Carolinischen medicu-
chirurgischen Institut in Stockholm.
18H2. Bass, Ludwig, Dr., in Jassy.
1883. Koch. Robert. Dr. med., Geh. Medicinalrat, Generalarzt I. Cl. ä la
Buit« des Smitiits-Corps, o. Honorar- Professor, r>irfktor des Instituts
für Infekiiuuä-Krankh^'ircn, Mitglie<l des Staatsrats, o. Mitglied des
K. Gesundhcitsumiä in cbarlottenburg.
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— XXXI -
1B88. Lorets, Ktrt. Friedr. Heinr. Herrn., Dr. phil, Landtogeotog in Berlin.
1888. Bänke, Johannes, Dr., Professor der Naturgeschichte, Anthropologie und
Physiologie an der Universität. Generaleekret&r der DeatBChen aotiiro-
pologischen GesellsL-haft in MUncheo.
ltiS3. Jang, Karl, Kauimaun, hier.
1883. Bonlenger, George Albert, F. B. S., L Clue Aeaiitaot en British Maeenm
(N H.), department of Zoology, in London.
1883. Arnold, Ferd. Christ. Gustav, Dr., Ober-Landesgerichtsrat in ilUnchcn.
1884. Lnrtet, Lnuis, Dr., Profeesenr d'Histoire naturelle k la Facalt6 de
medecine in Ly m.
1884. Se. Königliche Hoheit Prinz Ludwig Ferdifland von Bayern, Dr. med.,
in Nyiiipbeuburg.
1884. von Koenen, Adolph, Dr., QA. Bergrat, ProfeBtor der Geologie und
Paläontologie, Direktor des geologiieh-palftontologiBdien llntenme
an der Uiiiver.sität in Giirrinj^'en.
1884. Knoblauch, i'erdioand, früher Konsul des Deutschen Kelches in Moomea,
Neukaledonien. (ron hierj.
1884. Hiceli, FhineeMO. in Tunis.
1884. Rttdiuger, Dr., Prof., in Mttncben.
1885. von Moellendorff, Otto Frans, Dr., Konsnl des Deatsdien Reiches in
Kownn. Riissland.
1885. Fleniniin^', W'alther, Ür. med., (ieh. Medirinalr.it, Trufessor der Ana-
tomie, Direktor des anatom. Instituts und Museums an (ier Universität
in Kiel.
1886. von Bedriaga, Jacques, Dr. in Nissa.
1887. Ehrlich, Paul, Dr. med . TVofessor, Geh, Med -Kat, Direktor des kgl-
Institnts für .'^'•rinnfnrsi Inui;: und ."^muiiprüfung in Steglitz bei Berlin.
IHHI. öchinz, Hans, Dr jjhil . Pndi säor, Direktor de» Butan, (iarteos in Zürich.
1887. Stratz, C. H., Dr. med., im Haag, Holland.
1887. Breuer, H., Dr.. Professor in Montabaur.
1887. Hesse, Paul, Kaufmann in Venedig.
1888. von Kimakowicz, Mauritius, Kustos der soolog. Aliteilung des Hnseums
des SiebenbHrgischen Vereins für N ifttrwisaenschaften in Uermannstadt.
1888. Zipperlen. A., Dr. med., ("incinuaii Ohio.
1888. von Hadde, Gustav, Dr., Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Direktor dos
Kankssisclien UnMon» in Tiflis.
1888. Bmsina, 8piridion, Dr., Professor der Zoologie und Direktor des Zoolo«
i,ns(lien Nattonal-Hnseums an der Universität in Agram.
1888. Bzchiik, Antun, Privatdozent der Paläontologie und. Geologie an der
k. k. tci hiüschen Hochschule in Brfinn.
1888. Karrer, Felix, k, ungarischer Rat, Vuiuntar an «Ier Geulogisih-Palaontulu-
gischen Abteilang des lt. k. Natnrhistorisehen Hufmuseums in Wien.
1888b Beuss, Johann Leonhard, Kaufmann in Caleutta (von hier).
1889. Boux, Wilhelm, Dr. med^ Profess »r der .\natomie und Direktor des
anatomischen Insriuits an der Universität in Halle a. S.
1889. Brandenburg, C, Ingenieur der k. ungarischen btaatsbahu in Szegedin,
üugarn.
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— xxxn -
1890 von Berlepsch, Hans, Graf, anf Schloß Berlepsch He^sen-Nassnu.
1890. Fritsch, Anton Jobann, Dr., Professor der Zoologie und Knsf ^B der zoolo-
^schen und paläontolugischen Abteilung dea Museums au der L'ni-
▼waitst in Prag.
1890. Haacke, Johann Wilhdm« Dr. phiL, in MUnehoi.
18!H. Engelhardt, Hermann, Professor am Realgymnasium in Dresden.
1S91. Fischer, Emil, Dr. phil.. Pr'dossor der rheniie an der Universität in Berlin.
laül. Hartert, Ernst, Curator in cbarge of tbe zoological Museum in Tring,
Herts, England.
1891. Stmbell, Adoll, Dr. phil., PriTatdosent dar Zoologie an d«r UiÜYer-
sitftt in Bonn.
1892. von Both, Alex., Oberstleutnant s. D. in CasBel.
18!)2. Beccari, Ediianl, Professor enierifns in Florenz
Ibd'i. van Beneden, Eduard, Dr., Professor der Zoologie au der Universität
in Lütticb, Belgien.
1892. CEanB, Karl, Dr., Hofrat, Professor der Zoologie and vergl. Anatomie
an der k. k. UniTerBitit in Wien nnd Direktor der k. k. Zoologieeben
Übungsund Beobachtungsstation in Triest.
ia&i. D(1irii, Ant iti, Dr , Geh. Bat, Profeesor und Direktor der Zoologiacben
Station in >ieapel.
18Ü2. Etigler, Heinrich Gustuv Adolph, Dr., lieh. Eeg.-Eat, Professor der
Botanik und Direktor des botanischen Gartens nnd des botanischen
Masenins an der Universititt in Berlin.
1892. Uaeckcl, Ernst, Dr., Professor der Zoologie an der Universität in Jena.
1892. Möbius, Karl Augnst, Dr . (i- h Reir .Rat, Professor, Direktor der aoolo-
i!:is<hcn Sammlung des Museums liir Naturkunde in Kerlin.
1892. Nunscii Fridtjof, Dr., Prot., Direktor der biologischen Station inCbrisiiania.
1892. Scbulse, Frans Eilhard, Dr., Qeh. Beg.-Bat, Professor der Zoologie an
du UniversitlU nnd Direktor des Zoologischen InsUtnts in Berlin.
1898. Strafibnrgcr, Eduard, Dr. phil. Geh Rcg.-Rat, Professur der Botanik
nnd Direktor dos Ijot.inisrlien (Martens an der I'niversiriir in Bonn.
1892. Su^'ss. Ivluard, Iir., i'r>>fcssor der (ieidoi^-ie, Direktor des geologischen
Museums un der k. k. Universitüt in Wien.
1892. Waldeyer, Heinrich Wilhelm Gottfried, Dr. med., QA. Medicinal-Rat.
Professor der Anatomie an der Universit&t in Berlin.
1892. Lehmann, F. ( Konsnl des Deutschen Beiches in Popajrin, Estado de
i'anra. ( "(dnmliia.
181)2. 1' luisehiiiann, Karl, Kauiiiiann in Guatemala.
1892. Bail, Varl .\dolf Emmo Theodor, Dr., Professor und Oberlehrer am
Bealgymnasinm in Danaig.
1892. Conwents, Hago Wilhelm, Dr., Professor, Direktor des westprenssisch«!
ProTittBial-Museuuis in Danzig.
1893. Vcrworn, Max, Dr. med , a. o. Pro!, der Physiologie an der Unimstt&t
in Jena.
1893. Koenig, Alexander Ferd., Dr. phil., Tii.-Professor, Privatdozent der
Zoologie an der VniTersitSt in Bonn.
1898. Uattfi, Frits, belgischer Konsnl in Valendai Veneznela (von hier).
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— XXXIII —
1893. üoU, Fritz, Dr. phil., Professor der Botanik an der Universität Bonn
und d«r LftudwirtMduiftliclMii Akademie Po^lsdorf, in Bonn.
1894. ürich, F. W., Secrettry ol tbe Trinidad Field NatnralistB' CInb in
Port üf Spain, Trinidad.
1894. Eocrner, Otto, Dr. med , Proleasor der OiirenheiUrande an der Univer-
sität in Rostock (von hier).
1894. Douglas, James, President of the Copper Queen Cuuipagu> "Arizona"
in I9ew TorL
1884. Pagenstecher, Arnold, Dr. med., Geb. SaniUtsrat, Inspektor des kttnigL
natnrhistorischen Museums in Wiesbaden.
1894. Dreyer. Ludwig, Dr. pbil., in Wiesbaden.
1894. Dyckerhoff, BndoU, Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh.
18^5. Kraepelin, Karl Mathias Friedrich, Dr., Professor, Direktor des^'atur•
bistorischen Mmemns in Hamlnnrg.
1896. Bolau, Cornelius C Heb , Dr., Direktor d. Zoologischen Qartens in Hamburg.
1896. Kfikenthal, Willy, Dr. phil., Inhaber der Ritter-Professur für Phylogenie,
a. 0. Professor und Prosektor des Zoologischen Instituts an der Uni-
versität in Jena.
1895. Öeeley, Harry Govier, Professor of Geograpby and Lecturer in Geology in
Eing^s College in London,
1896. Behfing, Emil, Dr. med., Oefa. Medicinal-fiat, Professor dw Hygiene
an der Universität in Martiirj:? i. H.
189Ö. Mnrray, John, Dr. phil., Director of the Challenger Expedition Pabli*
caliuns Office in Edinburgh.
1896. ScharS, Robert, Dr. phil., Keeper of the Science and Art Museum in
Dablin (von hier).
1896. Bfleking, Hugo, Dr. pkiL, Professor der Hineralogie an der Unirersit&t
in Straßburg.
1896. Greiin. Georg, Dr. phil., Privatdoaent der Geologie an der technischen
Hochschule in Dannstadt.
1896. Möller, Alfred, Dr. phil , Kgl. Überförster in Eberswatde.
1896. Lepsins, Richard, I^. phil., öeh. Hofrat, Professor der Geologie und
Mineralogie an der technischen lluchschnle, Inspekti>r der geoL n.
mincral. Saiumlangcn am GroÜb. Museum u. Direktor der geolo-
gischen Lan(lesan''talt für <!as Großherzogtiim llosscn in T^nrmstudt,
1896. von Mf'hely, Lajos, Prof., Kustos des K. Nationalmuseums in Budapest.
1897. Born, Gustav, Dr. med., Professor und Prosektor des anatomischen
Instituts an der Universität in Breslau.
1897. Verbeek. Bogier Dic<Urik Marius. Dr. phil. hon. cans., Ing6nienr en
chef dos mines des Indes Ntorlunclaises in Buiteozorg, Java.
1897. Voeltzkow^ .Alfred, Dr , z. Z. in Straßburg i. E.
1897. RUst, David, Dr. metl., in Hannover.
1897. Kaiser, Ucior. Dr., Professor an der Kgl. tierärztlichen Hochschule in
Hannover.
1898. v. Ihering, H., Dr. Prof., in Sao Paulo, Brasilien,
1898. Forel, 31. .\ . T^r. med.. Prof.. in Chiüfny bei Morgcs, Kanton Waadt
1898. Retter, Apotheker in Öamarkand, Turkestao.
3
Üigiiizeü by <jüOgIe
— XXXIV —
Hechte der Mitglieder.
Durch die Mitgliedschaft werden folgende Rechte
erworben :
1. Das Naturhistorische Museum an Wochentagen von 8 — I
und 3 — 6 Uhr zu besuchen nnd Fremde einzuführen.
2. Alle von der Ge^cllschiift vcrnnstalteten Vuriesuugeu und
Wissenschaft liehen Sitzungtiii zu besuchen.
3. Die vereinigte Senckenbergisclie Bibliothek zu benutzen.
Außerdem erhält jedes Mitglied alljälirlich den „Bericht".
Auszug aus der Bibliothek-Ordnuug.
1. Den Mitgliedern unserer Gesellschaft sowie denen des
Ärztlichen Vereüis, des Physikalischen Vereins und des
Vereins fftr Geographie und Statistik steht die Bibliothek
an allen Werktagen von 10 — 1 Ulir nnd — Samstag aus-
genommen — von 6 — 8 Uhr zur Benutzung offen. Das
Ausleihen von Büchern findet nur in den Vormittags-
stunden statt.
2. Das Lesezimmer ist dem Publikum zugänglich nnd jeder-
mann kann daselbst Bficher zur Einsicht erhalten. B&cher,
die am Abend im Lesezimmer benutzt werden sollen, müssen
bis spätestens II Uhr am Vormittage des beti'effenden
Tages schriftlich bestellt sein.
3. Zur EntleihuDg von Büchern sind nur die Mitglieder der
beteiligten Vereine und deren Dozenten berechtigt, nnd
die Herren Bibliothekare sind p^ehalten, in zweifelhaften
Fftllen den Ausweis der persönlichen Mitgliedschaft durch
die Karte zn verlanjren.
4. An ein Mits-lied ki»iii)en jrleichzeitig höchstens 6 Bände
ausgeliehen werden ; 2 Broschüren entsprechen 1 Band.
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XXXV —
5. Die Rückfal l' der Bücher an die l'i) Iii thck hat nach
4 Woclicn zu erfolgen; die Eutleihuug^^n^t kann jeducU
vtnläii;,^ert werden, wenn die Bücher nicht von anderer
Seite in Anspruch genommen werden.
6. Jeder Entleiher ist verpliichtet, der von der Bibliothek an
ihn erq:anf2:enen Auffordernnfr zur Zurückgabe unbedingt
Folge zu leisten, ferner im Falle einer Heise von mehr
als acht Tajren die Bücher vorher zurückzugeben, wenn
auch die Eutleihuugsf rist noch nicht abgelaufen sein sollte.
7. Auswärtige Dozenten erhalten BQcher nur dnrch Bevoll-
michtigte, welche Mitglieder nnserer Gesellschaft oder eines
der genannten Vereine sind und den Versand besorgen.
8. Am 15. Mai jedes Jahres sind sämtliche entliehenen Bücher
behufs Revision, die Anfang Juni stattlindet, au die
Bibliotiiek zuriickzuliefern.
8*
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— XXXVI —
Geschenke und Erwerbungen.
Juni 1897 bis Juni 1898.
I. Naturalien.
A. Geschenke.
Von Herrn 0. Nolte hier: 1 Giraffensch&del ond 2 Schftdel
von Nashornvdgeln.
Von Herrn Dr. G. K olb in Wiesbaden : Nicht ganz vollst&ndiger
Schädel eines ans einem erlegten Bhinoceros bieomis ent^
nommenen Jungen und Schftdel von Naja inpuMam,
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft: 2 Schftdel von
Cereoct^m» eyncmotgus und Cynoeephalus haniadrya$ (jung).
Von Herrn H. Bernoully in Sch5nberg: 1 Albatrofi-Schftdel.
Von Herrn l>r. M Ulier, ICainknr: Gebifi von SeytUum Hellare,
8. Für die Sftii9«tierMUMmliiii|rs
Von Frau H. Moehring hier: Sehr schOne ECpfe vom Elch,
Benntier (Karibn), Vh^nischen Hirsch (2 Stöck); femer
Eichhörnchen, Backenhörnchen und Flughörnchen als: 4
$eiun4s einereua L., 2 Seiurus bndtofUus Pall., 1 Tamiaa
atriahu L., 2 Pteromys volueeUa Cuv,f Alles ans Nord-
Amerika.
Von Herrn S. A. S c h e i d e 1 in Bad Weilbach : 2 Mw aylmüeua L.
Von Herrn L. Jung hier: 1 Hartes fa^forum Ray.
Von Herrn Dr. Voeltzkow in Strafiburg: 1 Sorex,
8. Fftr die YofelsftninlQiif :
Von Fran H. Moehring hier: 6 schöne Gruppen nord-
amerikanischer Vogelarten und zwar : Twdm migmiornts Ii.,
T, musielhms (Gm ), Regidtt» caknduia L., SiaHa naHs L.,
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— xxxvn —
Dendroeea virem (Gm.), -D. aestiva (Gm.), D. maculosa (Gm.),-
D. pcmusiih anica L., D* blockbourniae (Gm.), Ötothlypis l elafn
(Vieili.), Myiodioctes catiadensis (1^.), Setophaga ruticilla {h.),
leteria virens (L.), Hedymeles liidoviciarnis (Tj \ Passerclla
üiaca (Merr.), Melaspiza fasciata ((thi ), Zonotrichia albi-
colUs Qmel. , Pymnga rubra (L.), Jiinco hiemalis (L.),
Spixella monticola (Gm.), ÄeautJiis finan'a Cab., Carpodacua
purpureus (Gm.), Spiza cyatiea L., Piech ophanes nivalis L.,
Agelaeus phoeniceus (L.), Scolecophcujus ferrvgiiinus (Gm.),
JeUrtts balHmore (L.), Quiscalus quiscalus aeneiis (Ridgw.),
CyemodUa rn'slata (L.l, Vireo eolitarius (Wils.), ÄmpeU»
cedrornm (Vicill.), TroglO(bjtef< nifulus L., Colaptes aumhts
(L.), 2 HaUa^ius Uucoccphahis (L.) c? und $ mit 2 Eier,
2 Dpfidragnpus canadensis L. <f $. 2 TijDipauuchits ctipido
(L.), Bonasia umbelliis (L) mit 2 Jungen, 2 Or/^/j:' r«;yr-
nian7ts (Tj), 1 Lophortyx pictiis Douglas, 1 CaUipepla
califomica (Shaw), 2 Arenaria interpres L., 2 Totanus
nula/ioletictui (Gm.), 2 solitarius Wils., Bartramia longi'
cauda Beclist., 2 Erciineies jnisillus Douglas, 2 Gaüinago
«/«ücato (Onl.). 2 Philohela minor Gm., 1 Nnmmiua spee.f,
Äix gponsa L., Spatula dypeata L. <? ?, -^na« tTfcm L. c?,
Qonffula (Harelda) htfemaUs Tj , Oldania penpiüiUata L.
Mergus aerraior L., und Merguhta aUe L.
Von Hemi Fr. Wagner hier: PnUaeuia
Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: 1 Apras'
miciuB eganopygms (Vieill.).
Yon Herrn Dr. med. Herxheimer hier: 2 CaryfboKc atbo-
erisiata (StricU.) von Sttd-Afrika.
Ton Herrn C. Nolte hier: 1 Stranssen-Ei.
Von Herrn Direktor W. Drory hier: 1 &frmum ahtco L.,
1 Asio aedpünnm L.
Für die Lokal versammlang.
Von Herrn Aug. Dn Bois hier: 1 janger Kornweih, Circus
cffonem L.
Von Herrn Kammerdiener JeanHuth hier: 1 junger Kornweih.
Von Herrn Kullmann hier: 1 Lamas amator L. juv.
Von Herrn L. Kuhlmann hier: Nest von Reguius igtiicapilhia
Üigiiizeü by <jüOgIe
— xxxYin —
Von Herrn Oberhofmeister der Giußheizogin vuii Daiuistadt,
Major Volprecht von Biedesel: 1 Auerhahn.
4. F&r 4ie KeptiUea- wi4 Batraclüerwfilimy 8
Von Herrn Ingenieur Karl Nolte ans Frankfurt a. H.: Ctoeo-
dÜus niloiietts Lanr. pull., (^eocalamtis itoliei Bt^. n. sp.,
(^madeon parvilobus BIgr. $ und Ch. taveUnsis Stdcbr. ^,
2 Boodon Uneaius D. B. nnd Ooroneüa semiomata Pts. von
Moscbi am Kilima-Njaro, Deutsch- Ostafrika.
Von den Herren Konsul Dr. O. Fr. vuu Motilltudorff in
Kowno (Riiljlaud; und ivaufmaun Otto Koch f in Cebii
(Philipi)ineuj ; 3 Rana mnguima ßttp:r. juv. von Culion
(Calamiaues), 2 Rhacophorns sp. von Tablas, Rh. pardalis
Gthr. von Nord-Luzou, Chersudnm granulaiiis Schild juv.
und 5 Distira cyatiociticia Daud. aus deui See Taal, Luzon,
und Rana signata Gthr. var. similis Gthr., Rhacophorns
cl hecticus Pts. und Culo^hrynm acutirostris ßttgr. von
den Philippinen.
Von Herrn Dr. Alfred Voeltzk o w in Straßburj? i. Eis. : BdvUophis
nnirolor Bttfjr. n. sp. aus VVitulaad, O.stafrika. 8odann
Troputonotas dülichoccrcus Per. und Tr. sltntfpfft Bttgr.
und Gcodipsa,'^ infralhieata Gthr. von ir<>romauga im Osten
von Madaga.skar und 2 Drovucjjdryas quadrilinenlus D. B.,
Sieuophis yranuKcepsi Btt^r. und Minwphis ni(ihl({icnsi's
Grand, von Soalala, Ihomicndruns hcrnitn D. B. Von Soalala
und Majuuga. Rappia renif' r,i i !t.lgr. c?, Mabuin grarcnhorsH
L). H. und zahlreiche M. eleyan.s [*ts.. Sepüua mcUinum Gthr.,
zahlreiche Voeltxkowia mira Bttgr. adult. uud Embryonen, 7
Chamaeleon verrucosus Cuv., 5 Ti/phhps boettgeri Blgr. und
zahlreiche T. hnnutuus Daud., /' / f/i rfdatjascan'ejiffis D. B.,
Tropidonotus kiteralis D. ß., -i Drouiicodryus öcrnieri D. B.
und 6 Dr. quadrilmmtus D. B., Lioheterodon madagns-
earitnsis D. B. uud 4 J,. modesttis Gthr., 2 Eteirodipsas
colubriua Sclilr^., 2 Itir n i'iius miniatus Schlg. und 4 Mimophis
mahfalciisis Grand. v<in Aiajunga und 2 Boa niadagaseanensis
D. B., 2 Drutnicüdryaä bcruieri D. ii. uud 2 Dr. qKodrfh'Nmtus
D. B., 2 Lioheterodon madngascarimsü D. B.. 2 Eteuodqmus
colubriua Schlg. und 3 Mimophis mahfalensis Grand, von
üiyiiizea by Google
^ XXXIX —
Kandani, sämtlich im Westen von Madagaskar. Endlich
noch Teatudo elephantitta D. B. juv. von der Insel Aldabra,
Pararhadinaea mekmogmter Bttgfr. von der Insel Nüssib^,
3 Reinidariylm mabuia Mor. de .Tonn., Pkelsuma ditbiiiin
Bttgr. und 3 Mahuia ehparis Pts. vun der lusel Makamba
vor der Bai von Boeni in West-Madagaskar, sowie 6 Hemi-
dactyliis mabuia Mur. de Jüuu., 2 Lygodactylus insiilaris
Bttgr. 11. sp. und 6 Ablepharm houfoni Desj. var pvroni
Coct. von der Insel Juan de Nova in der Straße von
Müst.aaibi(iiie.
Vuü Herrn M;ix Bamberger hier: Drymobius boddaerü Sentz.
var. tieathi Cope juv. von Facasmayu. Nord- Peru.
Vun der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier: Kryr.
jacidas h. aus Triinskabpien, Enmcccs (dgeriemh Pts, aus
Nordwest- Afrika, Zamenis flotukutns Geuffr., Pmnmidph/s
Sibilant L. und Naja haje L. aus Ägypten, Againa colofwrum
Daud. aus Westafrika, Lylorhynchus diadema D. B.,
Psammophis .schoUiri i« or.sk. und Coelopcltis tnoilensis Rss,
aus Süd-Tunis und Iguana tuberculaia L. var. /hinolopha
Wgni. aus Centralanierika.
Von Herrn Prof. Dr. 0. Boettger hier: Jünin agtlis Thom. von
der Oberschweinstiege bei Fiankfurt a. M. (neu fiir die
Prov. Hessen-Nassau), Salamaudrn maculosa Laar, von
Aulhausen bei Aßmannshausen a. Rh. (Taunus), Pappta
mannorata (ithr. var. parnllcla Gthr. von Cal)e(;a de Cobra.
Südwest-Afrika, Uomunlaps laciem'L.am Südafrika, Rajipia
hetsilco Grand, und Mabuia clcgans Pts. ans Fort Dauphin
(Madagaskar), Ilonialocratiium schislosutn Boet. von Mata-
galpa (Nicaragua), Helicops kopardiitns Schlg. aus Nord-
Brasilien, Ihifo rrarifer Wied aus ßalaa, Xenodon Jieuwiedi
Gthr. von Rio de -laneii <». llijlodcs sp., Nemticurus ecpleopua
(/Ope und iiitüdninea orripitaJis Jan von Sorata (Bolivia)
und Stegonotus vwdcatus Schlg. und Micrupcchis ikaheka
Less. aus Neuguinea.
Von Herrn Posteleven H. C. Bickhardt iu Wiesbaden: Rana
temporaria L. von Stachelberg, Schweiz.
Von ileirn Dir. Dr. Adalbert Seitz hier: MicrohyUi pulchra
Halluw. und iiufo mäanoniulua Schnd. juv. VOU Kaulun,
Süd-China.
Üigiiizeü by <jüOgle
_: XL -
Von Herrn Dr. med. Karl Bulach in Aschaffenbiug : 2 flyla
nrborea L. var. intermedia ßlgr., 2 D/scoglosstis piclus Ottli,
Ikmid/ici?/hfs tureints L.. fi Jjicrrtn nmralis Laur. var.
liligaerUi *Tiiit 1. und 4 Clmli-idrs occllatiis Korsk. var. tHigugu
Latr. von Catauia (Sicilien) nnd DipsadoniorphusdendropUiius
Boie var. ntulticincta Blgr. vuu Üeli, Nurdust-Siimatra.
Von Herrn Dr. August Brauer, Privatdozent für Zoul(»gie,
in Marburg (Hessen): B Diplodattghis inexpectatus Slejn.
und C/ianiarlroit tigris Kühl % von Mahe, Seychellen.
Vuu Herrn Dr. Clii i.st. Broemrae f in \\ u ;>lja(leu (.1892):
Tropidotiotus na(r/.i L. var. pcrm Fall, vom See Vrachori
in Atolieu und Zamenis gemonejisis Laur. von Patras,
Nord-Morea.
Von Herrn Oberlehrer Dr. phil. W. Schauf hier: Angiäs fragüis
L. ^ mit blauen Flecken auf <iem Vorderrückeu, aus dem
Frankfurter Wald.
Von Herrn Dr. med. Arthur Hanau in vSt. (i allen: Bufo
marimis L. aus Südamerika und B. lentigitwsus Shaw var.
aniericdna Holbr., Cistudo Carolina L., Chrgsetni/s picta
Scliüd. und Clemnu/s guttata Schnd. aus den Verein. Staateu.
Von Herrn Dr. Karl Esche rie h iu Karlsruhe: 2 OgmnodactgUis
kotschgi Stdchr. und 2 Ophwps elegans Men. von Konia
und 2 Uicerta parva Blgr. <? % von Inewi in der Nähe des
Salzsees Tuz-Giöl in Central-Kleinasien.
Von Herrn Dir. Dr. Heinrich T^enz in Lübeck: Podocnemis
unifilis Trosch. juv, von Sorata, B(divia.
Von Herrn Apotheker Adolf Kinkelin in Nüruberp;: Anolis
e(iuestrif> Rlerr, von Cuba und Jümdtnaea kinkelini Bttgr.
von Matagalpa, Nicaragua.
Vou Herrn Oberlehrer J. Blum hier: Vipera berus L. von
Sieben tisch bei Augsburg.
Von Herrn Prof. Dr. Alex. Könijif in Bonn: 2 Slefiodaclgltts
guttat US Cuv. var. mauritanica (^n\ch. und Chalddes sepoides
Aud. var. boideiigeri Anders, aus der tunesisclien Sahara,
Chamaeleon basiliscus Cope !^ ans Nubien. 2 Ai anthodactylus
bo:^kianHs Daud, und 2 Mahtnn (j/d/K/Hctmuiaia Licht, aus
Ober-Agypten und luina )na.'<((irrNicftiiis D. B., Ptgodactyliis
lohatHs (ieoflii*. und Äcanthvdactylus scutelUUus Aud. aus
Äg^^jLen.
Üigiiiztiü by <-3ÜOgIe
— XLI —
Von Herrn Apotheker Retter in Samarkand durch Herrn
Geh. -Rat Prof Dr. .T. .T. Kein in Bonn: Eremias iclox Pall.
iin<l 2 Ahlrphartis desrrti vStrch. vom Syr-darja. Turkestan.
Von Herru Dr. phil. F ranz W c ni er in Wien: Heikops picii-
ventris Wern. n. sp. aus Brasilien.
Von Paul Beyer, Sclililer der Witlilerschule. in Kckenlieini :
Gecko wonarchus Sclilg., Dniro rolans L. i^, Clinjsoprlen
rhrj/sorhlora Schipp, und Bunffarus llavicepa Reiuh. von der
Insel Niiis bei Sumatra.
Von Herrn Konsul Karl Kleischniann in (luatemala: Fleisch^
maunia obscura Bttgr. von San Jose in Costa Rica.
5* Fftr die Fisduammlang :
Von Herrn C. N, Nolte hier: 7 Arten Fische von O.-Afrika.
Von Herrn M. Bamberger hier: 1 ÄrothoHf Kugelfisch von
8.-Amerika.
Ton Herrn Sanitftterat Dr< Kehn hier: 1 Teleskopenfisch.
Von Herrn F. Beat er hier: 1 Teleskopenflsch und 1 Schlaugen-
kopffisch, Ophiocephalua airiatus, jnng.
Von Herrn Dr. C. Flach in Aschaffenbnrg : 3 kleine Fische.
Von Herrn Apotheker Retter in Samarkand, Tnrkestan: 2
Seapkyrhyndws iediaehmkii Kessler.
6^ FIr die IntekteiiSMiiiBlviifft
Von Herrn (Generalarzt Dr. Aug. Th. SttMuhansen: Kine
große uuü iielir wertvolle Sammlung exotischer ächmettei-
linf^e.
Von Herrn Carl Fleischmann in Guatemala: Ein Glas voll
Insekten.
Von Herrn Hofrat Dr. Hageu hier: Eine Saninilnnjr Ih'/t/mr,
7I>l>»€noptera und Neuroptera aus Westyreußen , Kreis
lierent.
Von Herru Direktor Dr. 8eltz hier: 29 Käfer aus dem äomali>
T^and
Von Herrn Henri de Saussure in Genf: 14 neue T>pen
von Orthoptcid aus dem Mittelmeergebiet.
Von Herrn Xrajor Dr von Heyden hier: Km f<»rft'lkäfer mit
Larve und Puppe aus Malitsch bei Torgau aus der In-
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XLII —
fektion von 1887. — Eine hornlose iiaupe von üeilephila
Euphorbiae.
Von HeiTU A Weis liier: Vier Kasten mit Insekten aus deu
Alpenländern.
Von Herrn J. K. F. Jung hier: AphüothrU SieboUU am Eiciieu-
sclilussen, Puppen und entwickelt.
Von Herrn M. Haniber^rer liier: Eine Cicade.
Vuu llerruW . von Arand liiej : Eine Auzalil Käfer von British-
Colunibien.
Von Herrn Johann Guide hier: Ergaies faber d u. 2j?, Larve,
Puppe und Fraßstücke.
Von Herru P. Beyer in Eckenheiui: 1 Mantis.
7« Fllr die Kre1»B-, Skorpioneii» nad SpimiMiMiiiMliiigt
Von Herrn ('. Nolte; 1 Einsiedlerkrebs, 1 Skorpion und 1
Tctiisendfulj.
Von Herrn Dr. C. Flach: 2 6»iuilla, 1 GeUmimus und 1
Tausend fuß.
Von Iferrn Apotheker Ketter in Samarkand: 4 Skorpione und
1 Tarantel
Von Herrn Kousul Maus.s m Valencia, Venezuela: 1 juuge
giftige Spinne.
Von Herrn P. ße^er in Eckeuheim: 1 Skorpion.
8. Für die WlrnenamMlaiigs
Von Herrn Oberlehrer J. Blum hier: Froschmagen mit Kchino'
rkynchus angitstatus, bei Karlsruhe »jefunden, und 1 Lunt'
bn'ciis terrestris L. von Halden ( Schwarz wähl).
Von Herrn Dr. Hanau in St. Gallen: DLstomum heterophi/es &m
Cholera-Abgäugeu eines jungen Mädchens in Ägypten.
9. Für die KonehylleiiNunMloiig:
Von Herrn Heinr. Schaeffer hier: Eine Sammlung Laud-
und Seekonchylien.
Von Herrn Br. Strubell hier: 12 Arten Landkonchylien von
den Salomons-Inseln, davon 4 für unsere Sammlung neo.
— Eine H. (Cornsia) aphrodijte von S.-Christoval.
Von Herrn Dr. Müller, Mainkur: Einige Meereskouchylien.
Von Herren Dr. Flach in Aschafienburg : 2 Chiton.
Üigiiizeü by i^üOgle
^ xun —
10. Für die Korallea- anü Echinodermcnsammlanif :
Ton Hen-D Dr. Mbllerf Mainkar: Verschiedene Gorgonien,
Fimgien und andere Korallen, sowie Eclimodermen,
Schwämme and JSupkcUUa aspergiilum.
11. Für die botauische Suiumiun^:
Von Herrn Aag. Easor hier: Eine Anzahl Farne ans Neu-
seeland.
Von Herrn E. Zacharias in Hamburg: Ein Blatt von Ouvi-
randra fenestraUs von Madagaskar.
Von Herrn F. Bastier hier: Ausländische Früchte.
Von Herrn Direktor Dr. P. Bode hier: Farnkräuter von
Australien.
Von Herrn Oberlandesgerichtsrat Arnold in Manchen: Ein
Faszikel seiner Lichenes exsiccati. Fortsetzung.
Von Herrn Baron U-. yon Holzhansen hier: Frucht von
Maclura aurantiaca.
Von Herrn Major Di L von Heyden hier: Blatt-Umrisse
von dem Botaniker Prof. ScIk rbius.
Von Herrn Dr. Cr. Kolb in Wiesbaden: Mehrere Pflanzen ans
O.-Afrika.
Von Herrn Prot Dr. Kiukelin hier: Frucht von SlraUoiea
aloides.
Von Herrn Sanitätsrat Dr. de Bary hier: Blfitenstand von
Monstera deliciosa Liebra.
Von Herrn Geh. Reg.-Rat Prof. Rein in Bonn: Halme von
Stn'ghum vidgare mit Fruchtrispen von Buchara, Turkes-
tanische Baumwollenstaude mit Früchten, Arisiida ptmgens
von Transkaspien.
Von der Stadtgärtnerei hier: Stammsttick von der Platane.
Aus dem Botanischen Garten hier: Eine keimende Kokos-
nuß.
Von Herrn Lehrer Fried r. Hoff: Früchte aus Trinidad.
12. Für die Minerallensammlang:
Von HeriTi Fremd: Kupferkies, Dillenburg.
Von Herrn Prof. Dr. Reiclie. iibacli : Innsit. Dillenburn:.
Von Herrn Dr. Verbe«*k in Haair duK h Herrn Prof. Dr.Boettger :
Monazit, Billltuu; Zinnerz, Baugka.
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— XLIV —
Von Herrn von I^einach: Rapakiwi u. a. Oranite, Tinatia; eine
f,^r(>ße Suite iiralischer Mineralien und (iesteiue.
Von Herrn Konsul Ferdinand Knoblaui-li: «Troße KnllLkinui
von Nickel-. K 14*1 er-, Mangan-, Eisen-, Blei-Autimonerzeu
ans Npn-Kaled<tnien.
Von Herrn Oberlehrer J. Blum: (^esteine und Mineralien.
Von Herrn Prof. Dr. Kinkelin; (Gesteine vom Spes^iart, Oden-
wald. Rfliwarzwald. Taunus, aus der Eifei und dem Hegau.
Von Herrn Schwalbe: Tarni»witzit.
Von Fräulein Lina Eckhardt in H'cktuheim: Eisenkies,
Fahlerz, Antimonit, Bleiglanz aus Peru.
IS* Fllr die irMlofri^che Stnniliing' :
Von Herrn Oberlehrer Dr. W. Se h a u f hier: Heibuug.sbreccie aus
einer Verwerfun^^ssnalte an der Starkeuburg und Fiaser-
lava von Steiuheiui bei Hanau.
Von Herrn Oberlehrer J. Blum hier: Ein Stück Schrattenkalk
au.«5 dem Brandner Thal in Vorarlbei'g und Laven vom
Vesuv und von der Solfatara.
Von Herrn Julius Schecker hier; Verkohlter Stamm im Tuff
von Plaidt in der Eifcl.
Von Herrn Adolf Schneider liier: Geschliffener Karlsbader
Sprudelstein.
Von Herrn Architekt Thoraa hier: Das Fra^rineut einer Kngel-
thonse])tarie aus diluvialem Kies, ein veischiedeiifarbiger
Lydit und Taunuftiuarzit auf zahh'eichen Klüften von
Manganerz <i:an2:artig durchi^etzt.
Von Herrn Erich S p a 11 d e K Zritung.s -\'erleger in Nürnberg :
Drei Gesteinsstncke ans dem Brvoziieuriff von Pößneck.
Von der K n n i 1. T n t e n d a n t u r di s .\ 1 . Ai-mee-Corps in Cassel :
Die Bt»hrproben eines Bohrloches auf ilein (irundstuck der
Garnison - W abchaustait an der Schwalbacherstraße in
Frankfurt a. M.
Von Herrn Baron von Heiuach hier: Löß von Wiagoboi bei
Kasan: Gesteine vnn der Station Aley 2-3000' über Beirut.
Vun Herrn Lehier H. Becker in Hinteln: Zwei seltsame, beil-
artig gestaltete Lyditsti'icke aus der Weser.
Von Herrn Geheinirat Prof. Dr. Rein in Hi>nn: Sand aus einem
. Bohrloch auf Naphtha von Baku; Sand von einer Wolga-
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— XLV —
imel vor ABtraehan; Toa der ostpoxttisGlm Kftste Nivon-
Batnm, ans dem Flußbett des Serafaehaji M Samarkand;
Dttoenaand toh Station Chodfldia-Dawlet bei Boehara, von
Eara-kom bei der StatLon Bepetek in Transkaspien;
Eoranen-DttneDBand von Beimnda; Flugsand m der oberen
Dnjeprgegend ; Sand ans dem Asar bei Wesenberg In Esth-
land; Dreikanter ans der Gegend von Beval; S&ßwasser-
kalk mit Eieeelgobr von AebaUdcb in Transkankasien.
Von Herrn Professor I^. Einkelin: Eine Sammlung charak-
teristischer Oesteme ans den diluvialen Moränen des
Rhone-, Rhein* und Reußgletschers. Eruptive Materialien
ans dem Ries, vom Vesuv, aus der Eifel, vom Sieben-
gebirge, ans dem Taunus, von Frankfurt a. M., von Stein-
heim bei Hanau, von Puy de Dorne, von Batavia nnd ans
dem DiUthal. Unterer Geschiebemergel mit diversen skandi-
navischen, baltischen nnd norddeutschen Geschieben, ge-
schrammte Geschiebe (Kalk- und Homblendegestein) von
Blankenese und Schulau a. d. Elbe; marines Diluvium und
Eantengeschiebe ans dem Geschiebesand von Bhinkenese.
Blitzsinter von Pizzo Centrale, 3002 m, am Gotthardt.
14. FIr 4tte paiaontoliiflBehe BunMlflay.
Von Herrn Baron von Reinach hier: Backenzahn eines
Bkinocaroa aus Höchst a. M. ; Fragment eines Oberkiefer-
baekenzahnes vom Mammut aus einer Sandgrube bei Sossen-
heim ; Fragmente von unteren Backenzähnen des Mammut
ans einer Sandgrube bei Kriftel; Bruchstücke vom Schädel
eines Riesenhirschen, darunter ein fragmentärer Unter-
kieferast, ein Rosenstock mit Stirnbein, ein Keilfortsatz
des Hinterhauptbeines etc. aus dem Kies in der Seeger-
schen Ziegelei bei Rodelheim; erstes hinteres Zeheuglied
vom Pferd aus dem über Taunusgeröllen liegenden unteren
Lehm in einer Regele! bei Soden, Tibiabruchstücke vom
Pferd aus dem Löß von Bmchköbel, Unterkiefer eines
Sängers ans dem Löß von Ostheim, verwitterte Rippen
vom Pferd von Zeilsbeim, Moor mit Schnecken vom
Leonhardsthor, Frankfurt. Eine Suite fossiler Blchten-
zapfen vom Mte. amiata in Toskana (Quecksilbergruben}.
Pflanzenabdrücke und Vogelknochenreste von Messel;
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— XLVI —
Hydrobienkalk von Rtickingeu, Müblheini a. M., Hochstadt,
Kiliaustetten.Wilhelmsbad und Dreissensienbreccie von Alten-
stadt nacli (h m Oppertshäuser Hof. — Zwei Haifischzähne,
ein Ammuiiit und Gastropoden aus der Kreide des Olberges
bei Jerusalem, Steinkerne von Bilvalven und Gastropoden
(Gosauschichten) von der Station Ain Sofar am Libanon,
Steinkerne und Hohlabdrücke von Turritellen und Carditen
aus dem Eocän von Aintab in Sj rien, Nummulitenkalk von
der Citadelle in Kairo und von den Pyramiden bei Gizeh,
eine Aturia xicxnc, die einzelneu Kammerausftillungen aus-
einandernehmbar, von der Citadelle von Kairo und zwei
CIt/pcastcr acgypticKs von Gizeh. — Fossilien aus der
oberen und unteren Wolgastufe von Kaschpour Syzran;
Pinacoceras pernucinm vom Paß Lug bei Salzburg;
reiche Suite des fossilreicheu Zechsteins von Nischny-
Nowgorod, von Elabouga a. d. Kama, Wiazoboie a. d. Wolga,
Kresty bei Nischuy und von Samara; tiefes Perm von
Kresty a. d. Wolga, von Tschombina a. d. Kama; Brand-
schiefer mit Fischschuppen und Estherien von Motivilnika
bei Wizon; Ammoneen aus der Artinskstufe von der
Simskajahiitte im Ural; fossilreiches Permocarbon von
Poliasinsk und Poliasna a. d, Kama ; fossilreicher Fusulinen-
kalk von der Simskajahtitte, Obercarbon von Miniar am
Ural und vom Zarenhttgel bei Samara; eine reiche Suite
aus der Moskaustnfe von Miatschevo bei Moskao; Unter-
und Mittel-Carbon von Katrowsk Oust Kuturga und von
dem Simthal im Ural; Mitteldevon von Oust Katar, Sim-
thal am Ural ; Fossilienfiihreuder Silurkalk und -Sandstein
von Pawlowsk bei Petersburg.
Von Herrn Oberlehrer J. Blum hier: Versteinertes Holz mit
Teredo von Weinheim, eine Sammlung von Pupen aus
dem untermiocänen Letten der NiederrÄder Schleuße.
Von FWLulein von Clevesahl auf Schloß Borkholm: Zwei
hübsche Suiten silurer Fossilien (Gastropoden, Bivalveu,
Cephalopoden, Brachiopoden und Trilobiteu) aus dem Stein-
bruch von Borkholm in Esthland, ferner Fossilien aus dem
Jura von Esthland.
Von Herrn 0. F. Roßmäßler von Nurga bei Borkholm, Esth-
land: Orthoceratiten, Strophomma depressa u. CyaOwphyUum
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— XLVU —
aus Boikholmer Kalk, Ammouiteii und Bivalveu aus der
jurassischen Wolgastufe.
Von Herru A Nipiioldt in (-föttin^en: Xaniihts h'dorsatus,
Ceraiites semipartäun und Oer. uodosiis vou Oiiieiiiiausen bei
Göttingen.
Von Herrn Stud. geol. Ew. Wüst. Halle a. d. Saale: Rliizome
von Scirptts maritimus aus der Imgegend von Halle.
Von Herrn Geheimrat Prof. Dr. Rein, Bonn am Rliein; Aus
dem esthländischen Cambrinni : Eopliytonsaudstein mit
Oktielhis mickimtxi von Kunda, blauer Thon von der
Knndamliudung und solcher mit VolbortheUa tenuis von
Reval, Obolussandstein, reich an Obolus apoUinis und
CH). sibiricus vom Glint bei Baltischport, von ebendaher
Dictyonemaschiefer mit Dk'tyotiema flabelli forme, Sand
von der Narwa; aus dem esthländischen Untersilnr:
Glattconitkalk von Reval, daraus Megalaspis limbatus,
M. plant lim battis und M. plam'cosfaius und das Pygidium
eines Asaphus von Baltischport, Porambonitcs rctiatlata aus
einer Mergelschicht des Glauconitkalkes ; aus dem Vaginaten-
kalk: Endoceras cf. vertebratum mit, abgelöstem Sipho und
Enäoceras reguläre von Kunda, Orthoceras vom Jagowall-
schen Wasserfall und Äsaphus cf. dcvexus von Laaksberg
beiReval, Pleuroionmria obvallata; ans dem Echinosphäriten-
kalk zahlreiche Echinocrintis aurantium; aus den Jewe'-
schen Schichten : Orihisina cf . squamata, Asaphus expansm,
Chaemops odini^ Kalkplatten reich an Brachiopoden,
Bryozöen etc.; aus den kalkigen Kegelschichten von
Jewe: Ftilodictyiim, Eucriniten und Brachiopoden, ans
demselben Horizont Murchisonia bdh'cmfta von Oddalem,
endlich ein erratisches Geschiebe mit Cijclocrinm spaski.
Mmiiculipora petripolitana von Hoxholm; aus dem Bork-
holmer Kalk: Orthoceras fenestraium, Pleurorhifnchiis sp.,
Poramboftites aequirostris, Strophomena depressa, Fenesiella
und Streptelaswa cnropacuw, vun dort und von Rauakyll
auch zahlreiche Korallen, damnter Syiinyopltyllmn orgu'
num^ Halydtes catemdana und Calamopora goilandica;
aus dem Obersilur von der Insel Dagoe: Petttamerus
boreaiis, Cardiola contrastans etc. und Strandbildung von
ebendaselbst.
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— XLvm —
VoB Herrn H. Becker, Lehrer in Rinteln: Aus dem mittleren
Lias, besonders in Geoden eine reiche Suite von verkiesten
Fossilien: ÄmnumHea margaritatus, Amm. beehei; Amm.
ßmbriaiuSf Amm. davaei, zahlreiche Amm. capncormis mit
BüamnUeB paxUhsuSy Pectm aequivalvis, Momiis maequi-
vaUna, Inoeeramtu vubsbiatua, Nautilus sp. ; aus dem Dogger :
AmmonUes parkimonif Avieuh kguhia etc.; ans dem
Weißen Jura: PhasiamUa siriaia nnd RhynchomUa pinguk.
Ein schönes Exemplur Ammomitea ma»yivilafuB mit Bnnzel-
schicht
Von Herm Professor Dr. Boettger hier: Die Sammlung der
von ihm im Laufe mehi'erer Jahre gesammelten Korallen
aus dem Meeressand Ton Weinheim nnd Waldböckelheim ;
aus dem Weißen Jura von Immendingen nnd Möringen
bei Tuttlingen : AmmonUes polyplocus, Amm. BtepkanwdeSf
Amm. aUtmam^ Amm. eaheerus nnd Brachiopoden, aus
dem braunen Jura von GKraheun: Amm. murd^umae nnd
Lima pecHnifamm^ femer Cardinia kUiea aus der Orenz*
Schicht zwischen Bonebed und Lettenkohle nnd Serpnlen-
schicht von Bottweil; SpermopkUus eüiUm, Original, von
Bad Weilbach.
Von Herm Ferd. Knoblauch, Konsul a. D., Nonmea auf
Nen-Kaledoniai: Einige Fossilien von St Vincent anf Neu-
Kaledonien.
Von Herrn Dr. med. Kobelt in Schwanheim a. M.: Eine Suite
jungtertiärer Konchylien von Siena^ Taranto, Mte. Pelegrino,
Ficurazzi nnd Val Andona, daranter zwei Originale: BuUa
amaUae und NaHea iarenima, außerdem noch einige fran-
zösische tertiäre Konchylien.
Von Herrn W. Heid in Bockenheim: Einige Stttcke Spiriferen-
sandstein von Wernborn.
Von Herm Dr. Adolf Lejeune hier: Ein Kistchen mitBryo-
zöensand von Holtenau bei Kiel.
Von Herrn Oberiugenieur Wach auf den Farbwerken HOchst:
Je eine Nuß von Inghns eiiierea fossiHs, JtigL cinerea
form. (juLpperli nud lugl. yloöosa.
Von Herrn Oberpostamtssekretär Aukelein hier: Einereldie
Suite von Ammoniten und Bivalven ans dem fossilreichen
Unterdogger von Gundershofen im Elsaß.
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— XLIX —
Von Herrn Apntlieker Ost er in Keu-Weilnau: fossilreiche
SpiiifeitMi^an. Ist eine von Alt- umi Nen-Weilnau.
Von Herrn PidtVssor Dr. Laubeiihciiiicr auf den Farbwerken
liörlisi; Diluviale Koucbylien und Herdekuoclien aus dem
Lü|] von Höchst.
Von lleirii ()lt»*ringenienr C. Brandenburg in Szeged, Ungarn :
hAu Kist(dien mit Cerithieii \ >yr. d/sjH/iciti)n, C. pictum und
C. ruhiytH"sini() von Uoumhnia bei Porta orientalis, ferner
Cardien mul ( ongferien aus den ponti^chen fcjciiiciiten von
Langenfeld und i\<'nisjsi2nad, L'iigarn.
Von Herrn i'rol«'ss.(»r Ür. h' t ic lienbarb hier: Das B'ragment
eines riesigen Stoßzalnics v ni l.nithaa privritjenins und
eine gi-oße Platte Kalksinter, erfüllt mit iiiattabdrücken,
von (\in>tatt.
Vom <t;i dt isr fie?i Museum hier: Das Fragment eines HoN idcii-
srii;uiels mit llornzaiifeii, ilurch Herrn Konservatur ( ornill.
Von Herrn Adolf Sciiueider hier: Le^to/e//w crassus von
8*denhofen.
Von 11*1 in Erich Spaudel in Nürnberfr: Fin»' schöne Platte
luii Moiiotis snhsftia/a von Di'nlbaidi. tranken.
Von Herrn Dr Leuthardt in Liestal. fi-i*^< IKind : Eine schöne
Suite Kt'üiH t i»rianzen von dt i- Xt iicn W elt an der Birs
bei Hasel : Hliilter von I'tt /■/>/,!/ //Ihun javqcri, Pt. hn ripninr.
Vt. htffi'fnf/ttm, lifuniifisduit unh(f/fi\\0\\ Bau ki jiin titn P)la t ler
und weil»lit:lier HUitenzajden. Blätter von Artoi tu /lus ntcrmni,
DanncopsLs HKti 'i u hin a . I'naptcris r (K 1 1 nn iji i P. siriti-
rmi' il'ii, M' I i'ijinpterts augusta und Ju^itiscttini arcnaceum
niil Diaiiliiaj^iua..
Von Herrn Dr. Otto M. Reis. Landesgeolog in München:
Anihi.icosien in bandstein und Thun.schiefer aus der
KliHinpfalz.
Von Heim |)r. Karl Ot.si i . irh hier: Eine Platte mit Cnnijprin
cf. t) niwini n >s N -n I »esseudorf bei Foiidsduri (Judeuburg-
Knii ttMttjdci- 1 M'fken >.
Von Fräulein lleienc l'öri«» iiier: Fragmente eines Backen-
zahnes vnn FJiph'i-- "Hit(p{ns von Ostheini l>ei W orms und
Pdan/eii;ili'it ueke aus dem Srlilriclisaiktl-^leiu von beekliacli.
Von Herrn IMicktor Franc k liui : Si«nn<2ien aus dem Muschel-
kalk vuu Saal a. d. baaie bei Köuighufen iu U.-Frauken.
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— L —
Von Herrn Dyckerlioff, Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh. :
Helices und Tjininaeen, ferner ZHhnc und eine wolilerhaitene
Unterkiefeihälfte von Paiaeomeryj aus den Hydrobien-
schiehtcn vom Heßler und der Calcaneus eines Hii'sches
aus dem Diluvium von ebendaselbst.
Von Frau Dr. Harburdt hier: raradoxides spinosus, Cono-
erphnlus hofi ^ Tnnuclctt^ oniatuSf mehrere Dalmaniics
socio Iis vm Böhmen, 1 Phamps lat/frous. 2 Rnfrlla
heh'n'nfirfoi mis. H Spin' f er, 1 Aihijris ( iDiccjiii ica, 2 (alreola
sandaliiia imd andere K<trallen vun Gerolstein. 1 Bdlnoplion
hiulciis von Tournay, l'alaeonisciden und Ti-i<,n.)no(arpen,
3 hübsche Lepidodendren. 3 Calamiten, Amndnria, 3 Sigil-
larien und zahlreielie Farnwedelstiu-ke, 1 Conchvrhtjnvhus
arirosiriSj 3 Ktiniiitts liliifontiis und Strahlen),
Zähne von P/arodt/s gigas, NotiioiiaHrtis- und An odus-Z&hnQ
aus dem Muschelkalk, 2 Ccratodus kaupi uud 1 C. parvus
aus dem Keuper uud 3 Cladisciks von llallstadt.
Aus dem Lias: AmmonHes angubttus, Amm. Ifffhcfisis^
schönes Exemplar von Amm. rotiformis, viele Amm. marga-
ritafits, Amm. ojgnotus^ Amm. raricoslatn.s, Amm . hrrn,spina^
Amm. iiatriXj Amm. jamcsorii, At^n» fapricornm, Fragment
eines fj:roßen planulateu Ammoniten, 2 Aptychen, viele
Belemnites paxi/ios^us. viele Stücke von Preten inm/stnius,
Pecten contrariuSy 2 Phigiostoma giganleumf 1 Fiioladotnya
glabra und 1 Platte mit Pentacriniis.
Aus dem braunen Jura: 3 Ammojiltes murchisonac^
1 Amm. humphrieaianus., viele Amm. ornntua.^ Amm. enn-
volutns, Amm. lamberti, Amm. cordatus^ Amm. rolula,
Amm. fiisciis, Amm. bipartitiis, Amm. den^iculahj^, Amm.
Jason, Amm. aneeps^ 1 Pecten demisms, eine größere Zalü
Belemnites gigatiteus.
Aus dem weißen Jura: Diverse planulate Ammoniten
(Amm. polygyraius, manieUi^ trimerus, striolaris, jtolyplocus,
stepfiatioidcs und bipler), mehrere Amm. lingtdaim, 1 Ptern-
cera oceani, 1 Östren grcgnria^ Terchratnla insigfiis und
bisiiffarcinata, 2 Cidaris rfegnti^y Kugeniacrinus caryophgf-
InlKs, Saccocoma pinnata und pectinala, diverse Korallen,
KrifOH arctifurmis, Fragment von Mcgachims hngispinus,
ein paar Scyplüen and Lamno-Zähne.
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LI —
Ans der Kreide: 1 Ammomtes inienuptus, 3 Amm.
quere 1/ oll Hüf 1 Amm. mayot laaus^ 1 HamÜes atfenuaitts,
Frag"ment von 1 Amm. mamillaris, Kxogyra cniiuiiba.
Aus dem Tertiär: 1 Clupea ymcilis und 1 Smcnlis minuia.
Von Herrn Prof. T)r. Kinkel in liifr. Kiue große Kollektion
Aiiiiiioniten, Bflemiiilen, (-Jastroiiuden iiiid Bivalveu aus deu
llumphriesiauus- und Murcliisoiiae-Scliichten der Bahr, der
Wutachgegend und Schwabens, darunter Ammottites
sowerbyi und stuufivnsis; eine frroße Zahl von Ammoniten
(Amm. tumidus, hfrveifi, goweriauus, koenighi, fraasi^ calvus,
rehmnnm, parkt n.sohi und finiatus): ferner Belemniten und
Brarlnopüden (Tercbrnhila pala uml submnaUculaia, Rhyn-
chotieiia triplirosfi und phnseolifta eiQ.) aus den Eisenoolithen
der Macrocephalu.sscliichten von Ueisingen in der Bahr;
Ammnnifes tripartitiis aus der Stoeklioi-nkette ; eine Suite
Bracliit>i*uden (Terebratuld pala, nntiplrc/a, maryarita, con-
iraversa und rihens/s, IVtinahonella riUmsü und trigona)
aus dem aliiinen Kellowaykalk vonVils: eine Suit.»* Pctre-
faltten aus dem Ilauptrogenstein in Baselland; zaliireiche
und manniirfaltifre Seeirr'd Brarhiuiioden, Bivalven. Gastro-
poden und Ammoniten aus deu Batbsrlficliteu des Schweizer
Jiira: große Bivalven (Mytilus antpit/.s, Ostrea caprina,
Ceromz/a r.i>-p)i(n'ca, Pliohiiloiinjd purckvsta und Pcdoi) aus
dem weißen Jura der Schweiz; zahreiche Schwämme und
Korallenstocke (Moiitlivaltien , Thamnastraeen , Cvatho-
ph^'llien) aus ileni weilien Jura von Ölten und vom Randen.
iNeocome l'etrefakteu aus den Freiburger Alpen, darunter:
Ancyloceras jourdani und merinni, Avimonites suijiuibriatus,
difffcflis, routfanas. aagjtsti'osfdtus und ligaiiis^ Belemniies
pistillifonnis) ; Fossilien (Ancyloceras slitderi, Perlen heati,
Kchinospalaiinfi l ordifonnis) Vom Justithal am Tliunersee ;
l'etrefakien l^u. a. Terebralula ntofitaniana. Torasbr hnm-
7ieri, Pseadodiadema malhtm] aus der uiilerea IvreicU' vom
Pilatus und Sentis; zahh eiche Seeigel aus der weiben
Kreide von Rügen; Dromiopsls sp luid Siiofanf/us burhhtndi
von Faxr». Korallen und juidere ['i v-iln u uns dem Leitha-
kaik vuü Suos bei thMnuiucHUur Hydrobien- und
Cypriskalk vuu Nördliugeu im ivies. Eine große K.dlektion
vuD Petrefakteu aus dem Ober-Cobleuz der Haigerer
4»
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— LU —
Papiermüble: Lophocrinus, Plcurodictyum, Orthoceren etc.
und Pflanzenreste aus dem Culuisclüefer von Herborn;
Steinkohlenptlaiizen von Manebach, Sigillarien aus dem
Rulirbeckeu, Neuropieris lochii, Pecopteris lamureana und
plunkcneti, Annularia brevifolia aus dem Aiithracit von
Erbignon im Wallis, Neuropieris flexmsa von Sagau. —
Eine «(liißere Zalil fussilreicher Platten aus den rliiitisclieii
Contoi taschichten von Keuth im Winkel : eiuige Fu."ssilien
von St. Cassiau und Haingrtiudau ; eine Suite Fossilien
aus dem deutschen Muschelkalk ; Ptlanzenabdrücke aus
dem Scbleiclisandstein vou Seckbach: Clausilien, Mclauia
escheri und Helices aus der Siißwasserniolasse von der
Ruggburg am Pfänder^'-ebii - . die Fauna aus dem Cyrenen-
mergel des Hoffmannscbeii Hiunnens vom Haineiweg in
Sachsenhausen und des Biaunkohb nwri kes von Seckbach.
Eine aus der iliuterlassenschaft von lierru Dr. Gey 1er stam-
mende große Sammlun<: von PiianzenabdrUckeu aus dem
Polierschiefer von Bilin in N.-Böhmen.
16« FIr die Hanlen-Sammluirs
Von Herrn Dr. Paul itüdiger hier: Eine Sperber-Mumie vou
Luxor.
B. Im Tausch erworben.
1. Für die Säagetiersammlniip :
Von Herni Konsul Dr. von Moelleudorf f : Philippinische
Säugetiere und zwar: 1 Viverra tanyaluw/tt Gray, Phloeomys
paUtdus Nelir., Sciuru$ n. sp. uebst einer Varietät; 1 Tupaja
ferruginea^'
IHr ile Tufeliaimnliuiyt
Von Herrn Herrn. Bulle in Valdivia: 1 Murornttace ferruginea
Müll., 1 Pteroj[dovhus rubecula Kittl.
t. FIr dl« IteptlHwi- «ad BalraeMeraammlanrt
Vom K. K. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien:
Lacerta simomji Stdchr. vom B'elseii Zalmo bei B^erro,
Canaren, 2 Coluber tacniHrns Cope vou Shanghai, Contia
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— LIU —
coronclla ScUlg. aus Syrien und Simotes ocfolineatus Sclrnd.
Viir. mej/ennkl Stdchr. von den Sulu-Tnseln.
(Ans Prof Dr. W. Kükentlials Reiseausbeiite): Lmlus n. »it.
und lihacopkorHü otilupfuis Hlgr. vom Baramiiiiß in Nord-
Borneo und Calamaria colUiris Blgr. von Kurukan in
4000' Hohe, Nord-Celebes.
4. Für die LeptdoptercngaromlDiig:
Von Herrn Hof rat Dr. B. Hagen hier; Eine Anzahl Lepidop-
tereo gegen Molukken-Arten.
C. Durch Kauf erworben.
1* nr dl« TWflelekeiid-aBatoiiitaehe SanuBlmp:
Von Herrn Willi. Schlüter in Halle a. S. : Schädel von Orw
(irkal ^ von Aschabad, Tianskaspien.
Von der Neuen Zuulogischen Gesellschaft: Schädel von
MarncK.^ rieme^triniis L. cT, Cercopithn us niditan.'i Erxl. c?,
Lemur in'inuicHSy 2 Tetrarpras <jHfi(h-ir(inns III. (f^, 2 Zorilla
sonlbt I. (TeolTr., (kndta fdina Thuub. If!, CaHin (Fennecus)
famelicus Hüpp.
8. PIr die 8I«g«tiemiiiiilang :
Von Herrn J. .Menj^es in Limbiirj?: 1 Chlam^doithoiHs trun-
rafna Harlan vom Ilio de la Plata.
\ Uli Herrn H. Rolle in Berlin: 1 Mifnrns ilrifts Schreb.
Von der Neuen Z()()lo(,^isciieii <i esel Isc haf t hier: Mara-
c"s mntrstri n/(.i L. cf, fcrro/tit/nyiis jiiffihtns Erxl, c?,
Li t/nir hruititi ti<^ c?, Proeijoii /o/orL., .Siamesische Hauskatze,
(itneita fr/iiia 'I'hiinb . 'Aurilla zorilla I. Geoffr., leiraceros
fiua<(rx-nrnis ßlaiiiv. ^, Wallaby.
Von Herrn Dr. (J. Kraatz in Berlin; Eichhörnchen und einige
Mäuse von Kamerun.
3. FSr die Yo^elsunniliing:
Von Herrn H. Bolte aus Valdivia: G!rn"idiinn ferox L.,
IJfflacies tüi-iiü Kin{J, rif^inrrlilvus. (ilhi<fnlaris Kinp:, Tncni-
opUra pyi'ope Kittl., Auaeretcn parulus Kittl., iicytalojnis
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— LIV —
obscurus King. OTynrn spinicauda Gmel., Eustffhanus
galerittis dl*, Cynnotns azarae,
Vou der Neuen Zoologischen Gesellschaft: Nicobaren-
taube und rUUyeervus ckyans Gm.
Von Edw. Gerrard and Sons in London: NeopsittncuR
riiltrii>ileum Salvad. Geoff'royas iicrsotiatus Shaw d* ^
Tnchoglossus haematodes L. <? Tr. n eben ^.
4. Flr 4ie Reptillea- nnd ^traelilerMUinlaiig :
Von Hen'n Hans Friihstorfer in Berlin: Hharophorns monti-
cüla Blgr., SpUeno^thnjne rrhlnnsis V. Müll., 2 Li/(/nsoma
(llinuiia) amabile F. Müll., Calatxana actifirosttLi, ffnicilis
und 2 nnieUeri Blgr. aus ('elebes, Culhihi mo'/rsfd Btt«rr.
n. sp. und f^r'i/nniodurii/lus nuirntoradis Kulil ^ vuU der
Insel Lonibok und SIphoHnjts aininldt/is Mik. und Enyalim
ßtznujen Wgni. au.s Espiritii Santo, Brasilien.
Von Herrn Dr. Aug. Müller (Liunaea) in Berlin: Amphiuma
tridactyla Cuv. aus den südl. Verein. Staaten.
Von Herrn W. F. H. K o s e ii b e rg in London : Ihfhdes n i/lh ruijUiitnA
Blgr. und Hk/o glabenhnus Gthr. aus den Verein. Staaten
von Columbia.
Von Herrn Dr. Georg Kraatz in Berlin: J,'<i/>/iia sitnuhichneri
Boc, 2 Itappia äff. nasuta Gthr. und 4 lid/i/iid sp., Jfifl-
(inilidlrs ritfiis Hchw. und //. (uthnji A. Dum. juv., 2 Ar-
throleptis inw ruilddiilHü Blgr. uud 2 A. Sifi. poecilonctiis Pts.,
3 VrdroliijiJilu.^ iifrkanus Blgr.: 2 Cintrtfft hommna Bell;
2 J[rtn/(lart//lus rirhardsoni Gray, 3 IL bocagei Blgr. und
//. fascidlns (4ray, 2 nov. gen. et sp. äff. Diplodw hjlns
Gray, 2 (ronatodes afrkanus Bttgr. n. sp., 5 Agama colo-
noiiim Daud., 2 Amphishamn aft. tnncfhri Strch., Laceria
echinata Cope, 2 Poronxni houlcinjeri Bltgr. n. sp.. Mahum
maculUabris uud 2 /dtldoxi Gray, 7 Lijgosotnd (Riopa)
fernmidi Burt., 2 Srelotcs A/y/ Zs Bttgi*. n. sp. ; 8 Chamae-
Iron <)i( ( Hi (\v\xy, zalilreicliL' < Ii. €ristatm'Äi\\t\\h., S Wmw-
])//<)!( Oft spt t tnnit Buchh.; 2 7'i/j)hlojjs j//ffir(alf/s ]jt&c\l \AV.
iti(/rol/firdla HalloW, , 2 Tfopidniioins fnUgl noidcs Gthr.,
BoüdoH olimeeua A. Dum., 2 Li/cophn/f/ini fujictatum Gthr.
und 2 L. laterale llallow.. 3 Elapopf! modestm (ithr.,
Gonionotopiiis vossi Bltgr., LMorophis heterodcrmus Hallo w.,
ed by Google
~ LV —
Gastropyxis smaragdina Scblg., 'lor/ofornis IdrIlandiU.a.llo'W.f
Biti>; )ia.sirorni.9 Shaw und B. gnöon/ca D. B. und 3 Aifieris
sfj/((uiH(jer Hallaw., .sämtlich aus Kamerun.
Von Herrn Ingenieur Müller hier: Tfipmambis nigropunctatm
Spix, Amphishnnia alba L., Boa conalneiar L., Epwrates
ccnchris \i Zainenis mentovarim D. B., Sptloteft pnUatus
L., 2 Dn/niohius hofidae/ii Seiitz. typ. und 5 var. rappi
Gthr., Oxybelis aoDniiintn.s Wied, X.enodon serenis L.,
4 Liophh melunolus Shaw, Stemrhma degenhardit Berth.,
() lAplodira aldofnsca Lac^p., Enjthrolamprus aesculapii
L. var. venusfhsima Wied, Ort/rrhopus petolnrwj! L. und
2 0. fieuiricdi D. B. , 8 Rh/iiosioma (juianense Trosch.,
Elnps spi.ii Wgl,, Lad/rsis pirta Trosch. und 6 L. lanre-
okita Lact'p. und 2 Crotalus terrificm Laar, von Caracas,
Rep. Venezuela.
Von Herrn Prof. Dr. Fr. R e e 1 in Jena : Prostherapis rajrli
Bttgr. n. sp., Krythrolamprus aeseitlapü L, var. rrmis-
ihsitna Wied und Klnps mipartitus D. B. von Amalfi,
(Jmcilia pncfniiicnifi (\\.\\\\ au.s ir)( K)m, 2 Aporophis lineahis
L., liJiniostoina fjuianeme Tro.scli., Ilomalocranium semf-
cincium I). B., Kl(t})s romlfitiNs L. und 2 K. düsaleatus
Cope von l^aramiiiilla. 2 Amcira surinamcnsis Laur.,
Dryntohiits: buddarrfi Sentz. var. rappi Gthr. und Himantodes
cenchofi \j. var. Ir/imtnrh/s Tope aus dem Caueathal bei
Antio(iuia. 5 ('itonifldphnrus lemni.srdius Daud. von Baran-
quilla und Autiotjula. (Inirrhnpus nriiiriali D. B., O, pefo-
hntis L. und Enitltrui'nnpru.s m.M /n'dp/i h. VAY. mojKrjjiui
Jan von Medellin. f^piloies pu/lrthis- L. und Lcptophis
Uücereffs Wied von Kemedios, 7>'>a lutis/ritlor L. aus dem
MagdalenaLlial und Xiphovcrcns 1« h todcnnus A. Dum. c?
vom Rio Samana, alles in den Vereinigten Staaten voD
Columbia.
Von Frau H Krieb Wwe., hier (1894): Untia Ii uini)r}iarisy\<y\\\.^
Pythuii reticulntiis Sehnd., Tropidotiot ns rh//is(ir(///s Sehlg.,
Dendrnpliis p/etus Gmel. und Dryophis prasuius Boie von
Banjerma.siu, Südost- Bornco.
Von Herrn Jul. Reiclielt in Berlin; 2 Sakunundnna perspi-
cillntd Savi ans Oberitalien. 2 Molyc toroaa Esehsdi. aus
Californien, 3 M, liridc^mm Kaf., Sjickrpcs ruber JJaud.
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— LVI —
und Sp. porphyriticiis Green aus den östlichen Vereinigten
Staaten, Nicorin trijuga Schweigg. aus Ostindien, Chryse-
mys scripta Scliöpff aus den östlichen Vereinigten Staaten
und Chebdina longicollis Shaw aus Australien.
6. PBr die Pt«elifa«inlmi9t
Von Herrn Dr. G. Kraatz in Berlin: 3 Fische von Kamerun.
6. Fiir dio Insokteiisainnilutig :
Von Herrn Dr. Sch m iedekneclit iu Blankenburg; H^meu-
optereii ihkI zwar:
lUün Irhiieiimouideii in 500 Arten,
4lK> Brncoiiideii in- 2(X) Arten,
1(X) Clialcidieu und Proctotrupieii in 50 Arten.
Von Frau Krieb Wwe. hier: £ine Anzahl Käfer uud Heu*
Bchrecken von Boroeo.
7. Fir die Snauluog der Skorpionesy TMabvudrUlie uud Spinnen:
Von Hen-n Prof. Fritz Regel in Jena: 1 Taasendfnß.
Von Herrn Dr. G. Kraatz in Berlin: Einige Spinnen ?on
Kamernn.
Von Herrn Ingenieur Müller hier: 2 Tansendfflße nnd 1 Skorpion.
8* F8r die KoacliylleiieuiBiI«iig:
Von Herrn G. B. Sowerby in London: Turriiella bankH QTt^y
typ. nnd var. Panama, ifroderipiana d'Orb., Payta, eingU'
lata Sowb., Peru, coktmnaris Kiener, Pondichery, exoleia L.,
Martinique, flammttlata Kiener, gotiiosUma Val. typ. nnd
var. martnorata Kiener und yar. meta Reeve, granuHfera Ten.
Woods, Tasmania, kniiginosa Reeve, Payta und var. ier€brah.f
var. tign'na Kiener und var. unguUna L., Senegal, maeukUa
Reeve, Mesalia striata A. Ad. W.-Afrika nnd sulcata Gray.
Für die BotaiilBclie SunMlmiys
Von Frau II. Krleb Wwe. hier: Eine Palmenfrucht von
Banjermasin, S.O.-Boriieo.
Ferner gekauft eine Afxelia africana^ Frucht des Affenbrod-
baums, und andere Früchte.
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— Lvn
9. Fttr die MineraUeoMnimlaDif :
Gediegen Tellar, Facebay, Siebenbttrgen; Metaeiimabatit,Idm;
Oersdorffit, Harzgerode; Arseneisen, Reichenstein; Zink-
blende mit EnpferkiesQberzug, Grabe Dordthea bei Wörs-
hofen; Wnrtzit, Przibram; Enargit, Sierra de Famatina,
Argent ; Piagionit, Wolfsberg; Brookit, Pregratten; Borax,
Esmaralda Co., Nevada; Kalkspat und Baryt, Egremont,
Cnmberland; Gbalkomenit mit TJmangit» Sierra de Umango,
Argent.; Brdggerit, Raade;Norw.; Topas (rosa), Sanaska,
Ural; Phenakit, Krageroe, Noi-w.; Angit, Ufte. Nisbida,
Japan; Diopsid, Nordmarken; Scliefferit, Jakobsberg,
' Schweden; Mikroklin (Manebacher Zwilling), Florissant,
Colorado; Andesin, Nishisbiodamura, Japan; Anorthit,
Kamitsaki, Japan.
10. Ptr die palSoBtologiiehe Samnilinif s
Von Herrn Joli. Nemeth in üereriö: Schiämmmaterial ans
den Faludinenschichten von Cerevii in Syrmien, mit üosau-
nnd Leithakalk-Fossilif'u.
Die Petrefaktensammlnng des verstorbenen Herrn Dr. Kraetzer,
umfassend tieimhe und pflanzliche Fossilien aus fast alleu
Systemen.
Von Herrn Steinmetz Martin Keil, mitteleocäue Fossilien von
Enzenan bei Mürnsee, Bayern.
Knochen nnd Haselnußfrücbte aus dem Moor der Mendelssohn-
Straße daliier.
Eine Kollektion uuterdevouer Fossilien von Oberstadtfeld
bei Dann.
Von Herrn A. Miclii'let. I^erliu: Algerische Kreide-i-*etret'akten.
Diluviale Skeletteile aus den Mosbacher Sandgruben: Unter-
kiefer und (ieweihstan?en von Ahrs. Unterkieferhälfte
und Geweihe von Cerius, das Kraüinent einer Klie von
Elephas, Fragment eines iniiiKM erosnnterkiefers mit zwei
Zähnen nnd Fragment der Schädeldecke von Rhinoceros,
Oberarm, ein Zeliencrljed und Mittelhand vom Pferd,
Fragment einer Unterkieferhälfte vom l^iber. hinit^rster
Molar von Sus scrofa, Zähne und ein ^Spruugbein von
liison prüiciis.
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— Lvm —
Siiurortlincpratiteii von Borkhülm und Ammoniten aus dem
^[i >k;iiiri" Jura von Herrn 0. F. Roßmäßler.
Eine PJati« mit khniumfäUrten aus dem Rotliegeudeu von
Tanüuicli, vou der Königlich Sächsischen Mineralien-
Niederlage in Fi-eiberg.
II. Bücher und Schritten.
A. Geschenke.
(IMr> nitt * veraehenen sind vom Autor geKobem.
*Aruol(l, F.. r^r , Dber-Landesgeriuhtsrat in MilncbeD: Lichenologische
Auüilüge.
— Veraeichnis der Licbeaen üi TyroL
— Flechten «nf dem Antrat
*Berg, CftrloS) Dr., Director del Huseo NmIoimI de Bumios Aires: Com»
munieacioTies Lcpidopterologicas.
— (""utribucioMes al cnnoi imiento «le 1('S I'eces sadaniericEDus.
— Lista de las Fublicacioues cientiticati.
*Debeeiix, J. 0., in Tonlonse: Be?üion de 1a Flore agenaiee.
Flora, Genoasene ehalt (Oeeellechaft fOr Botanik nnd Garteoban in
Dresden): Sitzungsberichte nnd Abhamllangen 1896—97.
— Beitr.1f:e zur Flcra von ('matifii und fnlrnntifn
— Drcsdins Gartenbau (siwci Kestschriiten zur 7ü. ÖtiitUD^sfeiw).
— Verzcidinis (kr RUcbersammlung.
*Forel , iL Ä., l'rof. in Cbigny (Schweiz): Histoire naturelle Ues Hyiueaupltres.
Partie II. Lee Formicides (ans: Grandidier, Uadagascar).
«Haeckel, Ernet, Prof, in Jena : Natttrlidie SchOpInngigeMhiclite, 2 Teile.
Neunte umgearbeitete Auflage.
*flagen, B . Ilnfrat. Dr., hier : Verzeichnis »ler in den Jahren 1893—95
von mir in KaiserwilhelmslaDd und Neopommem gesammelten
Tagschuiettet linge.
T. Heyden, Major, Dr., L.: Vappes, Festreden.
— Bericht der SenckenbergiBCfaen natnrforschenden Oesellschaft 1859
bis 18(W.
— Nachrichten ans der Senckenbergischen natnrforschenden üesellsehaft
in der Zoitsrhrift .Iris" von 182n-1H?«.
*iliiialgo, J. Q., Prof. in Madrid: Obras mülaculugicas. Eutrega 4a.
*Kankasischea Haaeusi in Tlflia: t. Badde, Dieliacfaae deaSankMos.
Kiel, Kommisaion aar wissenschaftlichen Untersnchnng der dentadien Xeere.
Wissenschaftliche Meereeontersnchnngen, N. F., Bd. II, Heft I,
Abt. 2.
Knauer. Grbrndcr. liirr: A l Jb. V Hajersky, Eine Frflhlingsfahrt durch
Italien nach Algerien,
Üigiiizeü by <-3ÜOgIe
— LIX —
*Kobelt, W., Dr. med., in Schwanhcim a. M: RoBmlfilera Iconographie der
europäischen Land- nnd Süßwassermollusken. N. F. YUI, 1. 2.
*K9iiigl. Norwegisch« Regierung: Den Nonk« Nonlbavs BzpeditUm
1876—78. XXIV, Botanik (ProtophyU).
■^Lanbe, Oust., Prof in Prag: Die geologischen VerhUUusM d«e Minef»!«
wasserj^ebietes von Gießhühl -Sau erbrunn.
*Landwirtschait8kammer in Breslau:
Jahresbericht der Landwirtechaftskammer fttr die Provinz
Sddeiien 1896.
*Leger, H. L.« in Caen : Sur 1« differendetion et 1« d4?eto|iiieinent dee
fel^ments liberiens.
Linflloy, W.. hier: A. Petunniki>v. Die Potentinen Centralrnßlands.
*Loretz, H r>r T.;(niles.rf'olot,'e in Kerlia : Uitteiiuugen über ge'ilnfrische
Auinahiuea im Mittel- und Oberdevun aul den Blättern Iserlohn,
Hobenlimbiirg nnd Hagen.
"^Ladwig, F., Dr., Prof. in Greiz: Über dae Leben nnd die botanisebe
Thätigkeit Dr. Fritz MUUw'e.
— Beitr i^'e zur Phytarithmetik.
— Snr les i »rKanismes des ^coulements des Arbres.
Sechs andeiti butanische Arbeiten.
*May, Martin, hier: Sind die fremdartigen Ortsnamen in der Provinz
Brandenberg und in Ostdentscbland slaviBcb oder germanisch?
«Xelion, Jos«, Dr. med,, in Brttnn: BeitrAge sur HeteoriteDkaiide UKbrens.
*11 filier, Hax, Dr., Prof. an der Hersoglicben Tedmiscben Hochsehnle in
Braunscbweig : Die Hermannsböble bei Rübeland. Bd. I u. II,
Text und Atlas, ireolnfrisrh bearbi itet von Prof. Dr. J. H Kloos
und i)hotojrraphi.>jch aufgcnMuiuien von l'rnf, Dr. II. Müller.
*U linden, Max. in Hamburg: Drei Beitrage zur Granulafragc.
*Nebring, A., Dr., Prof., in Berlin: Über mehrere nme Spaia3>Art»n.
— Über 6ebifi> nnd SchlldeMJnterscbiede von Ähtetaga dater Liebt.
and Ä. acontion Pall.
«Oberrheinischer geologischer Verein in MfiUhansen i. E.: Be-
richt über die Verhandlungen in MQhlhansen i. 30. Ver-
sammlung am 22. April 1897.
*r. Badde, Dr., Direktor des Kaukasischen Mtit>eums in Tiflis: Bericht
Aber das Kaukasische Uosenm.
▼ on Botbschild*8cbe Bibliothek, Freiherrlicb Carl, hier: Zn-
gang8verzeichni.s für das Jahr 1896.
*BftSt, D., Dr. med., in Hannover: Heirräj^e zur Kenntnis der Radiolarien
aus ü esteinen der Trias- und der paläozoischen Schichten.
— Fünf kleinere Arbeiten über Radiolarien.
— Beiträge zur Kenntnis der Oaitnng Stapäi«.
Schaeffer, Hein r., hier: Lovell Beeve, Elements of Concbology, toI. I n. II.
•Seharff, B. F., in Dablin: On tbe Origin of tke European Fanna.
*8chins, H., Dr., Prof. in Zttricb: Die PÜansenweltDeatsch-Sttdwestafrikas II.
•Schuhe, Tb., in Breslau: Die Verbreitung der Oefäfipflansen inSchiesieu.
üiguizeü by Google
— LX —
*Senckenbergiscbe Stiftung: 63. Nachricht von dem Fortgang und
ZawMln der Sendnnbefgiichai Stütiiiig.
*Seoaiie, Victor Lopes, in Comfift: Bosqa^o historioo de la Botenica
espailolii.
*3nellen, P. c T . in Rotterdam: Hesrhrijving van swee nienwe eoorton
van het Genus Costuoptcri/x Staint.
«Stossich, Micbele, in Triest: Filarie e Spiroptere.
*Strftti, C. H., Dr. med., im Haag: Die Fiaaen auf Java.
Streng, W., Dr. med., hier: Beiah. Braune, Znr Erinnermig an Aagitst
Streng.
»Thilo. 0 , Dr. med,, in Riga: Sperrvorrichtnngen an FisohltaGbelll.
*Vii ('how, Rud., in lierlin: Anlii^'e und Variation.
^VolksTorlesungen, Aasschuss für, hier: 0. Jahresbericht.
Weis, Albreebt, hier: Frai» Woenig, Die Fflamen im alten Ägypten.
B. Im Tausch erworben.
Von Akademien, Behörden, <>esellHchaften, Institutionen, Vereinen n. dgl.
gegen die Abliandlnugeu und die Berichte der (lesellschaft.
Aar au. Aargauische Nrxtnrforschcnde Gesellschaft: —
.Alexandrien. S n e i e t e K h e d i v i a i e de G c m r n p h i e : —
Alten bürg. Naturforschende Gesellschaft des Osterlandcs: —
Amiene. Suci6t6 Linn^enne du Nord de la France:
Bulletin Vol. 13, No. 283-292.
Amsterdam. KAnigl. Akademie der WIsBenschalten:
Vorh!\ndelin{;en, Afd. Natuurkunde:
1. Sertie, Deel .'x Nu. 3—10,
Zittingsverulagen. 18U6— 97. Deel 4.
Jaarboek 1S96.
— Zoologiache Gesellschaft: —
Annaberg. Annaberg-Bnchholzcr Verein fttr Naturkunde: —
Arnstadt. r>oTirsche Botanische Monatsschrift (Prof. Dr. G.
Deutsche Botanische Munatscbrilt. Jahrg. 15, No. ü — 10.
Angsbnrg. Natarwissenschaftlicher Verein fttr Schwaben
and Neubnrg (a. V.): —
Aussig. Naturwissenschaftlicher Verein: —
B a h i a. I s t i t u t u G c > > fr r a p h i c o e II i s t o r i c o : —
Baltimore. Johns Hopkins* University;
Circulars. Vol. 16. No. l.'W u. 131.
. 17- , 132.
Bamberg. Natnrforschende Oeseltschaft: —
Basel. NaturforschendcGc:<ellsehatt:
Verhaadlnngen. Bd. IL No. S.
üigiiizea by Google
— LXI —
Basel und Uenf. Schweizerische Botaniscbe Gesellschaft: —
Batavia. NattturkandigeVereenigung inNederlandscb Indiä:
Natnurkundig Tijdschrift. Deel 66.
Boekwerken 1898.
— Batav. Genootschapvan Kantten en Wetenackappen: —
Belfast. Naturalists^ Field CUb: —
Bergen. Beri^ens Museam:
Aarlaig. 1897.
Sars, G. ( An Acconnt of the Cruatacea of Nonray. leopoda. Vol. II.
Part 5—6 und Part 7—8.
Berkeley. Utiiversity o! California:
Anntial Hepoi t of tlie Boiinl of State ViticnHiiral Commiisioners.
Appenlix tu the Aiiiuial Roport \H'X\.
Biennial Repmt of the I'rosiilent vi Llie l niversity.
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Bttl2«(in of the Department of Geology Yul. I. Xo. 12—14, Vol. IL
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The Vtneyards in Alameda Connty.
The Vineyards of Southern California 1895—96.
Berlin. Königl. Preuss. Akadeuiic der Wiasenscbaften:
Physikalisrhe AlihuniUungcn 18i><).
Sitzunirshcrichic 18U7. No. 1 — ">H
— Deutsche Geologische Gesellschaft:
Zeitschrift. Bd. 49. Uefl 1—4.
K9uigl. G cologische Landesattstatt «.Bergakademie:
Geologisehe Spexiatkarte von Preußen und den Thflringischen Staaten.
Lief. (X5 No. 34— H»;. 40- 1-2 und 4H— 48.
, Ib , 47. 48, r)3. 54. 59 und 66 mit 15 Helten Erläuterungen.
, 74. , 41' .M u, :>o -57.
, 82 und H,i mit 11 Helten Erläuterungeu und 5 Karten
agronomische Bohrungen,
Abhandtungen N. F. Heft 21-23 und 26-28.
Geologische Uebersicbtskarte des TbAringer Waldes lu den Ab*
handlun^cn.
Bohrregistcr nclL-st Bohrktirtf
— Botanischer Vorein 1 ü r 'i i t i'r o viuz Brandenburg:
Verhandlunj^en. .lahr^'. 39. 18 i'T.
— Gesellschaft Naturforschender Freunde:
Sitsungs-Bericht 1896.
— Direktion der Eoologiechen Sammlungen dea Museuuis
für Naturkunde:
Mitteilungen. Bd. I. Heft 1.
— Lxn —
Bern. Allgemeine Schweiz. Gesellschaft fttr die gesamten
Natanristen Schäften:
HiUeOnngen. 1895—96. No. 1876—1485.
— Schweizerische Katari orschendc G esellieliaf t:
Verhamllunq-cn der Schweiz. Naturf. Ges. bei ihrer Versammhinfi:
in äcimübausen vom 30. Juli 1 , .\ti};. 18M4. 77. Ver&ammloDf^.
— Schweizerische fiotanische Ct ese 1 1 schalt: —
Berichte. Heft 7. 1897.
Natvrbietoriecbea Hnaenm: —
Bistriz. Gewerbeschule: -
BShmisch Lcipii. Nonlljühmischer ExcniBionsklab:
Mitteilungen. Jahrg. 20. No. 2 u. 4.
Bologna. Aceademia Beate delle Scienae dell* Istitnto:
Bendiconto. N. 8. Vol. I. Fase. 1—4.
Bonn. Naturhistoriacher Verein der Preuss. Rhe i n lande nnd
Westfalens nnd des Reg:. -Bez. Osnabrück:
Verhandlungen. Jahrg. ö4. (B. Fols^f. Jahrg. 4, 1. u. II. Hälfte.)
Sitzungsberichte der Nicdcrrheinischen Gesellschaft iiU: Nator- nnd
Heilknnde. 1897.
Bordeaux. Soci^t^ des Sciences PhysiqneB et Naturelles:
Ksquisse d'une carte i:r()liigique des environs de Bordeanx 1896.
M6moires. Tome I. Cahier 1-2.
. II. , 1-2.
Proces verbaux des S^nces 1894—96.
Observations plnviometriqneB 1896—1897.
Boston. Society of Natural History:
Proceedingt. Vol 27. N. 14. Vol. 28. No. 1-6:
— American Academy of Arts and Sciences:
Proceedings. N. S. Vol. 82. No. 1-15. Vol. 38. No. 1—12.
Braunschweig. Verein für Naturwissenschaft:
Bramiscbweig im Jabre 1897 (Feetsdirift, den Teibtebmero an der
69.Veraammlnng deutscher Naturf orscber und Ärste gewidmet).
Jabresbcricht 10.
— II e r z o i,' 1 i I h 0 Technische II o c h 8 1' Ii n I e : —
Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein: —
Breslau. Schlesische Gesellschaft für Vaterländische Kultur:
Litteratnr der Landes- nnd Volkskunde der ProTins Scblesieo.
Ergftnaungsbeft zum 74. Jahresbericbt
Landwirt schuft lieber Z entral?erein f ttr Seblesien:
— Verein I^eutscher Studenten: —
Brisbane. Royal Society n f u e e n s 1 a n d :
Annais of thc (Queensland Museum No. 1.
Brooklyn. Brooklyn Entomological Society: —
Brttnn. Naturforsebender Verein:
Verhandlungen. Bd. '^b. 181»«.
Bericht 16 der meteorologischen Kommission 18U5.
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Lxm —
Brttnn. K. K. Hahr iscb-Scblesische LreselUcbaf t zur BefUr-
ilerung des Ackerbaues, der Natar- und Landes-
kunde:
GentnlbUtt für die llihriaclun Lmndwiite. JtkrgKag 76 n. 77.
189ß-97.
— Direktinn des LandeS'Masenuis:
Annales 1896.
Brüssel (Braxclles). Acadeinie Royale des ScienceB, desLettres
et des Beanz Arts de Belgiqne: —
Annnaires 1896—97.
Bulletins Tomr 29-33.
Memoires ( ouronn/'s et des savants t'trangers i (4"), tome 54.
Äfernuires couronn«'8 et autrcs memoires i (8"), tomes 48. Vul. 1,
49 u. 50. Vol. II, 03 n. 54.
Koticee biogre|»UqtteB 1896. 4. Mition.
Reglements et docaments concernant Ics trois classcs 1896.
— Soci^^e ßels^e deG4ologie, de PaUontologie etHjrdro-
1 <' £j i e :
Bulletin, l omes 1. 1887, 3. 1889, 8. 1894, 9. Fase. 1, 10. Fase. 2—3
tt. 11, Fase. 2— 3.
— Soci6t6 Bntomologiqne de Belgiqne:
Annales. Tome 41.
Memoires. Vol. 6. 1K97.
Iffibncr & Kirbv. P^xotische Schmetterlinge. Neue Ausgabe Heft 1 — 24.
— Observatoirü Koyaie: —
Budapest. Ungar. Naturwissenschaftliche QeeelUchaf t:
Rovartanl Lapok (Entomologische SfoDateclirift}. Bd. 4. Heft I-^IO.
— KOnigl. Ungar. Geologische Anstalt:
Mitteilungen. Bd. 11. Heft 2—7 u. Atlas.
— Ungar. Geolofrisrhe Gpsellschaft;
Földtani Közlöny. Bd. 24. Heft 1-12.
Buenos Aires. Museo Nacional:
Anales. Tono 6. pag. 1—35.
— Revista Argentina de HIstoria Natural:
Memoria. 1894-96.
AnaVs. Tomo V.
Laen. Soeiete Linneenne de Nnrmandie;
Bulletin. Skr. 4. Vol. 10. Fase. 1—2.
Oalentta. Asiatic Society of Bengal: —
Cambridge. Museum of Comparative Zoology:
BoUetin. Vol. 19. ^o. 4.
« Sl. „ 1-6.
. 32. , 1-2.
Annnal Report 1896^97.
Memoira. VoL 80-21. Text nnd Atlas.
— Entomologieal Ulab: —
uiyiii^ed by Google
— j.xnr —
(Jatubriiige. American Associatiun ior tho Advancemeot uf Science:
Proceedings for the 4d. meeting held a finSalo, N. Y. Aug. 1896.
CAktel. Verein fttr Xaturkunde:
Abhandlungen und Bericht. 42. 1896-97.
Catania. Aceatlcmia Uincnia di Sciense Natarali:
Atti. Anno 74 1897.
BuUettinu UcUc Sedule. 1Hl>7. Fase. 4ü— 51.
Chapel Hill, N.Carolina. Elisha Mitchell Scientific Society:
Journal. Vol. 13. Part. 1—2.
„ 14. 1.
i.' h e m n i r x. N u t u r \v i s s o n s ( h a f 1 1 i c h e (i e s e 1 1 s c h a 1 1 : —
L'herbuiii- Sn. h t*'- Nationale des Sciences Naturelles et
M u t h V III :i t iq U e b :
H^moires. Tome 31).
Chicago. Acadeuiy of Sciences:
Aunual Kcpoit. isMi
Bulletin. \ 1 Nu. 1.
C h r i s t i a u i a K<<tii<;i N "» r \v o i s «• h c C n i v e r s i t :i t :
C b u r. 2s a i u i f o r s c b e u (l 0 Gesellschaft ü r u u b ü n d e u » :
Jahresbericht. N F. Bd 4(>. ISilß— 97.
Cineinnati. Univeraity of Cincinnati: —
Curdoba Academia Nacional de üienciae de la Repnblica
A r ir n r i ti u :
Boleiiii. loiiio 15. Entleija 2—4,
I> a n z i g. N a t u r 1 o r s L- h c- II d e G e s e II s> c h a f t :
18. Amtlicher Bericht über die Verwaltang der BaturhieloiisdieB.
archäologischea and ethnologiHchen Sammlangen dee westprenAi-
scben Provinzial M usenins.
Sdiritt u. N. F. Bd U. Jleft 2.
Darmstadt. Verein fiir Erdkunde:
Nnt;/,i.;all. lic-ll 17,
— Großherzog]. Hessische tieologieche LandesanitaU:
Abhandiungen. Bd. 3. Heft 1.
Delft. feftilc F II ly t e «' h Ii i i| ; r
Aim.ih.-- 'lume i.ivr. ;5 -4. 1H'.»7.
D c s s a n. N a t u r b i s l <i r i s < b e r V e r e i n f u r A ii Ii a 1 1 ; —
D t) n a u e ä e h i n !^ c u. Verein I ü r G c s c b i c b t e und Natur-
geschichte: —
Dorpat. Matnrf orschende GcseUecbaft:
Sii/iingslieiicht, Bd. 11. Il iril.
Dresden. .N a t u r w i s s e n h r b a 1 1 1 1 . bo (iosolisrhaft „Isis*:
Sil/.mijslti'iicbte iiml A' h.' -i iliiiij^en IH^?. JftU.-DeS.
IJ u b I i n. K (I j a 1 Dublin ^5 u c i e t } ;
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Zweibrücken. Naturhistorischer Verein: —
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Zittcl: Handbuch der Paläontologie.
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Abhandlungen der (iroßherzoirlich Hessis(-hcn (icologischen Landesanstalt.
Abhandlungen der Schweizerischen Paläontologiscben üesellschaft.
American Juurnal of Arts and Sciences.
AvatomiBcher Anzeiger.
Annale« da Jardin Botaniqne de Bnitenzorg.
Annales des Scienros Naturelles (Zooli)gic et Botaniqne).
Annales de la S^m ii tr Entomol<i^ni|n(* de France.
Annats and Magazine of Natmul Hisrnry.
Arbeiten aus dem Zuolugisch-zootomischen Institut in Würzburg.
Arcbives de Biologie.
Archiv fttr Anatomie und Physiologie.
Archiv fttr Anthropologie.
Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tme
All Iii V für mikroskopische Anatomie.
All Iii V ffir Naturgeschichte.
Anhiv liii- Entwicklungsmechunik.
Biologisches Centraiblatt.
Botanischer Jahresbericht.
Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflansengeographie und Pflansen-
geschichte.
Deutsche Hntomnlotrische Zeitschrift,
(ieulugical Magazine.
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txxix
Jahresberichte Uber die Fortsobritte d«r Anatomie nnd Physiologie.
Timrnal für Ornitholotric.
Mineralogische and pctrugraphischc Mitteilungen.
Morphologlüchee Jabrbach.
Nachrichtebtatt der Dentachen HalakusoologiBeben GesellBchaft.
Natnre
Neues .T ihrlitu h für Uineralogte, Geologie and Fal&oniologie.
Palaeontograi^bic;^.
Zeitschrift für Krystallugrapbic und Mineralogie.
Zeitaelirilt für Ethnolt^e.
Zeitaclirift fttr wissenaebaltliclie Zoologie.
Zoologische Jahrbücher.
Zoologischer Jahresbericht.
Zoologischer Anzeiger.
Die Anschaffimgeii und Geschenke des Dr. Senckenberg'Bchen
Medizinifichen Instituts, des Physikalischen, Ärztliclien und Geo-
graphischen Vereins werden ehenfalls der gemeinsamen Bibliothek
einverleibt und können demnach von unsern Mitgliedern benutzt
werden. Von denZeitschriften, welche, neben den schon angeführten,
der Gesellschaft zur Verfügung stehen, seien erwähnt:
Von Seiten des Dr. Seuckenberg-ücheu Mcdi/iiiiscticu Institutn:
Botanische Zeitung.
Flora.
Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik.
Revue generale de Butaniquc.
Von !<teiteu de» Ph)t(ikul tischen Verelnas
Astronomisches JahrbiK h. Rrrlin.
Astronomische Nachrichten. Altcma.
Berichte der Deutschen Chemischen (Tcsellschaft. Berlin.
Chemiacliea Centralblatt. Leipzig.
Die Chemische Indnatrie. Berlin.
Dinglen Polytechnisches Jonmal. Stuttgart
Electrotechnische Rundschau. Frankfurt a, U.
El«-kf r"tc(hnische Zeit.sthrift. RcrliTi.
Jahrcst»eii( ht iUicr dio Furtschlif Ic der l heuiie. dictieti.
Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie. Leipzig.
Joomal fttr praktische Chemie. Leipzig.
Kannarsch und Heeren, Technisches Wörterbncb.
Liebigs Annalen der Chemie. Leipzig.
Meteorologische Zeitschrift. Wien.
PuggendorSs Annalen der Phiysik und Chemie. Leipzig.
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- LXXX -
Zeitschrift für analytische Chemie. Wiesbaden.
Zeitschrift für physikalische Chemie. Leipzig.
Zeitschrift fUr Instrumentenkimde. Berlin.
Zeitachrift für Mathwiiatik and Pl^ik. Leipzig.
Zeitsclirift für phynkalimdien und ehemiMlmi Unterrieht Berlin.
Ton selten de8 Irxtlicken Terelns: .
Charite-Anualen. Berlin.
Annales d'Oculistique.
Annati deiristitato d'Igiene Bperinentale. Born.
Annnlea d'Hygitoe.
Archiv für Hygiene.
Archiv filr Verdauungskrankheiten.
Deutsches Archiv fttr klinische Medicin.
Archiv fttr Ohrenheilkunde.
AiehiT fttr experinentetle Pafhologie nnd Phtromkologie
Ardiiv fflr Plyeliiatrie.
Archiv fttr Ophtbalmolt^e.
Archiv für Dermatologie.
Ari^-hiv für Kinderheilkunde.
Archiv für Augenheilkunde.
Archiv fttr Uynäkulogie.
ArdÜT fttr klinische Cklmrgie.
Archiv fttr pathologische Anatomie.
ArcbiTCe Italiennes de Biolugie.
Beiträge r.m klinischen rhirurgie.
Bulletin de TAcad^mie ruyalu de Belgi(|ue.
Centraiblatt für Bacteriologie und Parositenkunde.
Centralblatt fttr Chirurgie.
Oentralblatt fttr aynäkologi«.
Centralblatt für praktische Augenhdlknnd«.
Centraiblatt für Hamkrankheiten.
CcntralMatt für allsrerncinc (iemndheitspflege.
Ncuroloirisi ht'S Cuntralblatt.
Correspt^nden^blatt der Schweizer Aerztc.
Fortw^itte der lledicin.
Oaiette mMieale.
Index medicus.
Jahrbuch für Kinderheilkunde.
Schmidt*s Jahrbiii her der Mediein.
Jahresbericht über die Ltsistungen der Mediein.
Jahreabaricht Uber die Leistungen des Militärwesens
Jahresbericht der Ophthalmologie.
Jahresbericht Uber die Fortschritte der Ojnlkologie,
British Medical Jonmal.
The Lancet.
LXXXI —
Deutsche Medicinalzeitung.
Hiraoires coaronn^s de l'AcacKmie royale de ll6deoine de Belgiqae.
Hitteilimgeii aus den Qrenigebieteii der Hedicin and Chiriugie.
Monatsblfttter für AQgenheiUnmde
Therapeutische Monatshefte,
üny's Hospita! Rejunis
Ophthalmie Hospitül Reports.
Kevtie de Th^rapeutique.
BygieDiecbe Sandacbati.
Semaine mfidieale,
oi.stotrical Transactioiis.
Medico-chirurgioal Transactions.
Vierteljahrschrifi für iTesundheiteptlege
Vierteljahrschrift für gerichtliche Hedicin.
Verhandlungen der Berliner mediciniachen Gesellschaft.
VerttffentUchangen des kaiserlieben Gesnndbeitsamts.
Bttrlnmr kltniscbe Wocbenacbrift.
Wiener klinische W<-ehcns« lirifi.
Wiener mcdicinische Wochenschrift.
Deutsche niedicinische Wochenschrift.
^ünchener niedicinische Wochenschrift.
Berliner tierftntUebe Wocbenscbrilt.
Zeitsehrift fttr Biologie,
Zeitschrift für Cliirurgie.
Zcits lirift für (»eburtshilfe und Gynäkologie.
Zeitschrift für klinisrhe Mofliiin.
Zeitschriit für vcigleii heiuU; Augenheilkunde.
Zeitschrift für Thiermedicin.
Zeitsdirifl fflr Physiologie der Sinnesorgane.
UiliUrftnAliche Zeitschrift,
Tod selten 4eB Vereins fHr (Geographie nnd Statistik t
Archiv für Siebenbürgische Landeskunde.
Beiträge zur Spruch-, Land- und Völkerkunde von Niedwländisch>Indien.
Deatscfae geographische Blätter (Bremen).
ßollettino della Societü geografica Italiana.
KoUettino della Societa Africana d'Italia.
iMtlefin de !a Sociedad cosTrafii a de Madrid.
Boieiin ilcl Iiistituto geograiicu Argeniiiio.
Boletin de ia Sociedad geograßoa de Lima.
Boletim da Sociedade de Geographia de Lisboa,
BnlleCin de la Soei^t^ g^ographiqne de Paris.
Bulletin de la Soci«'te du N<»rd de la France, Douai.
Rulk'tiij de la Societe de G»'otrraphie de Marseille.
Bulletin de la Socit'-tt' de (it'-n^jraphie de l Est. Nan<y.
Bulletin de la Sociite de üi <»grrtphic coniiiieniale de Bordeaux.
6
— LXXXII —
Bulletin >le la Socicte Languedorienne de Geographie, Montpellier.
Bulletin «le la Societc geographique »l'Anvers.
Bulletin de la 8oci^t6 Normand« de Q^ographie, Bonra.
Bulletin de la SociM6 de GMgraphie conunnflirciale, HaTre.
Bulletin der RumKniBchen geographisciien Gesetlscbalt
Le Globe.
JahrlnH'h des riiiiarisihcn KarpiitlKiivireins
Jahrbuch des »iebenbürgiscben Karpiabenvereins.
Jabrwbflriclit de» Vereins für Siebenbilrgische Landeekande.
Jabresbericht des Vereins lUr Erdkunde, Dresden.
Jahresbericht der gerigraphischen Gesellschaft von Bern.
Journal ol the American Geographicul Society, New-York.
Journal <d the Gcographiral Si . i« ty. 3Ian( hpstpr.
Mitteilnnsren der ge<)grii]diih« hon (iesellsduft in Hamburg.
Miiteiluugen der geographi&cben Geüell&cbaft in Jena.
Petermaons Hitteilungen.
Publicanoni della Specola Vaticana.
Revue de la Soci6tt- gcographique de T<iiirs.
TijdschriSr van het konigl. Nedfrlaml-Mli Aanli ijskuniiie Genootscbap.
Verhandln nt;fn der (^esfllschaft für Erdkunde zn Berlin.
Zeitschrift der GeseÜBchaft für Erdkunde zu Berlin.
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Bilanz unü Übersicht.
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— LXXXIV
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— LXXXVI —
Anhang.
A. Sektionsberichte.
Herpetologische Sektion.
Im verflossenen Jahre wurde in gewohnter Weise welter
gearheitet. Nene Sendungen wurden hestimmt nnd eingereiht,
alte Vorräte durchgesehen und so die Sammlung ergänzt und
vermehrt. Der Scblangenkatalog wurde unter dem Titel » Katalog
derBeptilien-Sammlung im Museum der Senckenhergischen natur-
forschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M. II. Teil (Schlangeu)"
Mitte Mai 1898 abgeschloBsen und gedruckt und teflweise Ende
Mai versandt : außerdem wird er dem diesjährigen Jahresberichte
beigelegt werden. Er enthält auf IX und 160 Seiten die Auf-
zählung unserer S( lilHuu:en. Diese sind im Museum in 9 Familien,
182 Gattun<(eii. 0X4 Arten und 1724 Nummern, resp. Gläsern mit
zusammen etwa 2S;n E.xemplaren vertreltii. waiirend die Sanimlnns^
bei Abfassuntr des Rüppeirscheu kaialuges im .lalire 184:i nur
371 Stücke aus (2 Familien.) 37 Gattumren und löO Arten
besessen hatte Während wir augenhlicklu h also von den im
Jahre 1896 bekannten (1689) Arten 30.68"'« besitzen, hatten
wir 18-4^ davon nur 10,93 °'o, was einen Zuwachs von 24,70 **/o
der Gesamtzahl in den verlioi>senen 55 lalireu bedeutet.
Auch im Laufe des Jahres 1897/9H erhielt die 7?eptilien-
«nd Batrachier-Sammlunp^ ansehnliche Gei^cheuke, so viel, daß
zum Teil — wie die Kmmersche reiche Sendung" vom oberen
T'cayali, die Kolieküuu Truf. librp:'s au.sder Argentina nnd eine
TauschsendnuLj vom British Museum — noch nicht iilles aus-
gepackt, bestimmt und aufjrestellt wei\ien konnte. Uber diesen
Rest wird der nächstjährige Sektiousbericht Auskunft geben.
Heute küuuea wir von besonders wertvollen Gaben erwähnen
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■
— Lxxxvn —
prachtvolle Novitäten von den Herren Apotheker Ad. K i n k e 1 i n
in Nürnberg (Rhadinaea kinkeUni BttgT.), Konsul K a r 1 F 1 e i s c h-
manu in Guatemala (Fleischmannia ohsmra Bttgr.), Konsul
Dr. 0. Fr. von Moellendorff und 0. Koch (Calophryntts
aaUirostris Bttgi*.), Ingenieur Karl Xolte hier (Geonalamm
noltci Bttgr.) und Privatdozent Dr. Fr. Werner in Wien
(Helicops fictiventris Wern.). Selir interessante und seltne Tiere
erhielten wir auch in Laceria farva Blgi'. aus Kleinasien durch
Herrn Dr. KarlEscüerich in Karlsruhe und in Diflodactylus
iuexpeetaius Steju. von den Seychellen durch Herrn Privatdozent
Dr. Aug. Brauer in Marburg a. L.; beide Eidechsenformen
sind von den genannten Herren persönlich gesammelt worden.
Die wichtigste Bereicherung erhielten wir aber wieder
durch unseren freigebigen Gönner, Herrn Dr. Alfred Voeltzkow
In Straßburg i. Eis., dessen madagassische Ausbeute immer noch
neues in prachtvoller Erhaltung enthält. Von den aus dieser Quelle
erhaltenen zahlreichen Arten seien hier besonders erwähnt die
prachtvolle PararhadtHoea melano^aster Bttgr., eine überaus
seltene Zwergschlange aus Noasibe, die ausser in unsrer Sammlung
nur noch in der von Liibeck liegt, der kostbare, neue, einfarbige
BdeUaphis vnkolor Bttgr. aus Witnland und die junge Testudo
tlephantina D. B. von der Insel Aldabra, die einige Jahre bei
uns im Zoologischen Garten gelebt hat. Auch der bis jetzt in
unserem Museum noch nicht vertretene, si)ulwnnnarttge Typ/dops
boeitgeri Blgr. von West-Madagaskar hat sich noch nachträglich
in Voeltzkow^s reichen Vorräten gefunden.
Für unsre Gegend wichtig ist der Fund der in Deutschland
bis jetzt so seltenen Bona flr^i/wThom, des Springfrosches, durch
den öektionär und der «1er blaugefleckten Form (d') der Blind-
schleiche (Amruis frai^ilis L.) durch Herrn Oberleiirer Dr. W,
Schau f. Keide genannten Tiere wurden im Krank[uiter Wald
erbeutet.
Von wis.senschaftliclien Arbeiten wurden im Laute des
Jahres veröffentlicht der , Bericht über die Leistuufren in der
Herpetolofirie wülireiid dt s Jahres 18»U" im Arch. f. Naturgesch.
(Hilgeiidorf Jahr^. Ö8, Bd. 2 p. 79 -l.si), sowie >Iitt. ilungen über
^Neue KepLilien und Batrachier von «Im Pliilippiiit u"' im Zool.
.\uzei}>:pr 20. Jalirg. IHUT p, 101 — Klt'i und übei ^Jäiacophorus
rizalt, einen neuen Bauuifrosch von Miudanao, nebst Fuudoris-
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— Lxxxvm —
notizen von den Philippinen überhaupt" in Abh, u. Ber. d. Kgl.
Zooi. u. Authr.-£tbnogr. Museums zu Dresden 1898/99 Bd. 7,
No. 1.
Referate über neuere herpetologiscbe Arbeiten lieferte
der Sektionär außerdem in dem Jahrgang 1897 des „Zool.
Centraiblattes " und in den Jahrgängen 1897 und 1898 des
„Zooi. G^artens".
Der Verkehr der Sektion mit wissenschaftlichen Instituten
beschränkte sich im Vurjcihre auf die zoologischen Museen von
Agram, Dresden, Giirlitz, Heidelberg, Jena, Karlsruhe, London,
Lübeck, Nürnberg, Tring (England) und Wien und auf die
hiesige Neue Zoologische Gesellschaft.
Prof. Dr. 0. Boettger.
Sektion für Insekten.
In dem abgelaufenen Jahre wurden die vorhandenen In*
Sektenbestände durchgesehen und die neueingegangenen Er-
werbungen und Geschenke eingeordnet.
A. Weis hat die Neuordnung der exotischen Käfer, nach
den Hauptvaterländem getrennt, bis auf die Nordamerikaner
beendet.
Dr. von Heyden stellte die von Geh. Sanitätsrat Dr. A.
Pagenstecher bestimmten Schmetterlinge der KftkenthaK
sehen Molukken-Ausbeute in systematischer Folge zusammen
und reihte die neuerworbenen Insekten anderer Ordnungen in
die Sammlung ein.
Eine namhafte Vermehrung der Sammlung fand statt durch
Geschenke, die oben angegeben sind, besonders aber durch An-
kauf von 1000 Ichneumoniden in 500 Arten, 4()0 Hraconiden in
200 Arten und 100 Chalcidien und Proctotrupien in 50 Arten,
alle sorgfältig bestimmt von dem rühmlichst bekannten Spe-
zialisten Dr. Schmiedeknecht in Blankeiiburjr in Thüringen.
Vor allem ist aber hervurzuhebeu dais te^tanifntarische
Vermächtnis des verstorbenen Generalarztes Dr. Steinlid usen,
bestehend iu seiner hinterlasseneii höchst wertvollen Sammlung
exotischer Prachtschnietterlinge. Da nur ein geringer Teil mit
Namen versehen ist. die N erzeichuisse in Verlust ireraten sind
und ein Kinordnen äulierit schwierig war, so erbot sich Herr
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— LXXXIX —
Uofrat Dr. B. Hagen, emer der besten Kenner exotischer
Schmetterlinge, dieselben zu ordnen. Dr. Hagen ist bereits
mit den Vorarbeiten seit einigen Monaten beschäftigt und wird
auch unsere Mnseal-Sammlnng nach der nenesten Nomenklatur
umordnen und, soweit es nötig, bestimmen.
Major a. D. Dr. Ton Heyden.
A. Weis.
Botanische Sektion.
Auch in dem vergangenen Jahre sind die botanischen
Sammlungen unseres Museums gewachsen. Herr Oberlandes-
Qerichtsrat Arnold in Mttnchen, der unermüdliche Flechten-
forscher, vermehrte seine uns schon überwiesenen Flechten
durch ein neues Fascikel, und von andern Seiten wurden wir
gleichfalls mit wertvollen Schenkungen für das Herbarinm be-
dacht. Für die Schansammlnng verdanken wir Herrn Greh.
Kegieruugsrat Prof. Rein in Bonn interessante Stücke (Durrha-
Halme mit groBen Rispen, eine Baumwolienstaude mit reifen
Kapseln und Stechgras, Aristida fungens, dessen Wurzeln von
Sandröhren umhüllt sind) aus Transkaspien und Turkestan.
Eine im Botanischen Garten gekeimte Kokosnuß (s. Frotok.
der Wissenschaf tl. Sitzung vom 19. März) wurde unserer Samm-
lung tiberwiesen. Von Herrn von Holzhausen erhielten wir
Früchte der in seinem Parke befindlichen Maclura aurantiaca
(s. Trütok der wissenschaftl. Sitzung vom 18. Dezember 1897)
und Herr KSauitätsrat Dr. J. de ßary schenkte uns Bluten-
stände von Monster a deliciosa Liebm Wir haben die drei letzt-
genannten Geschenke in Foriin)! aufbewahrt.
Ans (lern Protokoll der wissenschaftlichen Sitzung vom
2H. Oktober 1897 ist zn ersehni, daß Frl. Elisabeth Sch ul tz,
die viHtrelYIiclie Kiiustleriii und teine I^eobachterin der Natur,
ihre 126"J Aqiinrellbildfr der riiaiH^ioüaiiientldra aus kV'V üm-
geiiiiM'j Fraiiklurt.s für die Senrkeulierni>elie ( it'sellscliat't der-
maleiu:;t bestiuuut hat. Ks wird dieses (ieschenk ein aussre-
zeichnetes Mittel >ein . das Interesse l»ei den Resnchern des
Museums für die Pflauzcnwelt zu wecken. .^< lu)ii eijinial hat
eine Frankfurter Dame <lie von ihrer Kiiiistb rliaiid Gremalten
Pflaozenbilder unserer Bibliothek zum Kigeuium anvertraut:
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— xc —
Frni von Panhuys geb. von Barckhauseu. die längere Zeit
iu Surinam lebtp und von dort die von ihr nach der Natur in
den Trui)t'ii\viU(iern gemalten Bilder mitbrachte. Letztere werden
wir demnächst in dem Museum ausstellen.
Mineralogische and petrographische Sektion.
Fttr die Museumssammlang wurden aus dem Nachlasse des
in Peru verstorbenen Herrn Eckhardt folgende Mineralien ans
peruanischen Gruben angekauft: Zinkblende, Bleiglanz, Kupfer-
indig, gediegen Silber, kleiner Erystall von Polybasit mit
Xanthokon, Ouprit mit gediegen Kupfer, Brochantit, eine Stufe
mit mehreren kurzen bis 1 cm dicken Krystallen von Pyrargyrit
^-v Ka . ii . — * K . R3), schöne Stuten von Fahlerz • . 0 j,
eine Stufe mit Pyrit und Boumonit.
Unter den Geschenken verdient die über 100 Nummern
umfassende Collection neukaledoniscber Erze von Herrn Konsul
Knoblauch besondere Erwähnung. Sie enthält Kupf erlasure,
Malachite, Kupferkiese; Pyrite; Nickelsmaragd, Gamierite, derbe
Kobalterze; Antimonite; Bleiglanze, Cerussite, Anglesite; Pyrola-
site; Magnettte, Chromite u.a., femer Gangarten und Neben-
gesteine. Die Umsicht, mit weicher diese Suite zusammengestellt
ist, vei*dient dankende Anerkennung. Es wäre sehr erfreulich,
wenn Heir Knoblauch auch den kiystallisierten Vorkomm-
nissen seine Aufmerksamkeit zuwenden wollte, da in der von
ihm fibergebenen Suite fast lediglich derbe Stficke vorliegen. —
Ein f&r die Sammlung neues Mineral ist der aus der
Grube , Hülfe Gottes*^ bei Nanzenbach (Dillenburg) stammende
Inesit, von Herrn Prof. Dr. Reichenbaeh geschenkt. Es
ist dies ein Zeolith von der Zusammensetzung (Mn, Ca) Si Ot
4- Hs 0. Seine schönen fleischroten bis rosaroten radialfaserigen
Büschel, deren Individuen nahezu 2 cm lang werden, füllen,
von beiden Salbändern ausgehend, eine 2 bis 4 cm breite Spalte
in Mangaukiesel aus. —
Mit der Vervollständigung der Kollektion der Odenwald-
gesteine wurde fortgefahren.
Oberlehrer J. Blum.
Prof. Dr. M. Möbius.
Dr. W. Schauf.
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— xa —
Bericlit der geol ogisch-paläontologischen Sektion.
Wenn in den letzten Jahren ein guter Teil der Arbeit ia
der Sektion dabin ging, durch Ziisammenstellnng von Tauscb-
Sendungen als G^egensendnng Saiten ins Museum zu scbaffen,
die zur Vervollständigung der in der paläontologiscben Samm-
lung vereinten fossilen Lebewelt dienen, Seiten, die in Rttek-
sicbt auf diese Lebewelt^ auf Zeit nnd örtliche wie facielle Um-
stände von besonderem Interesse sind, so wurde heuer ein
grofier Teil der in der Sektion bewältigten Arbeit auf die
Bestimmung nnd Einordnung von größeren Sammlungen ver-
wendet, die teils durch Schenkung, teils durch Kauf erworben
worden sind.
Unter den Schenkungen, die auf Seite XUT bis LII auf-
geführt sind, mttssen folgende besonders hervorgehoben werden,
insofern sie zahlreiche Lücken füllten.
Vor allem kam uns heuer anfierordentlich zu gute, daß
zwei Mitglieder, die Herren Geheimrat Prof. Dr. Rein in Bonn
und Baron A. von Rein ach hier, am geologischen Kongreß in
St. Petersburg teilnahmen und sich an den sich anschließenden
Exkursionen beteilii^ten, wobei sie sich in aufopferndster Weise
in obiger Richtung bemühten.
So hat sich u. a. ein lauggeliegter Wunsch, den ich besonders
auch in Rflcksicht auf die Gewinnung von Lehrmaterial für die
Vorträge über historische nnd allgemeine Geologie hegte, erfüllt
dadurch, daß Herr Prof. Dr. Rein bei der Tour in Esthland die
ältesten Wasserabsätze, wie sie in so eigenartiger ^^'eise, in gerade-
zu Uliverwischter Erhaltung ihre:* urspriingliclien Habitus in den
ballischeu riovinzen Kußlands abgelagert sind, zusannnen mit
zahlreichen, äußerst interessanten, diesen Sedinienten eingebetteten
Fossilien gesammelt hat. Von den doiiigen canibrischeii Auf-
sammlniigen besaßen wir bisher fast nichts. Sie sind uns auch
insofern vuu großem Werte, daß .sie eine ganz andere Fa(;ies des
cambrischen Meeres darstellen, als die, welche wir in den letzten
Jaluen aus Süd-Fiaiikieich durch 'l'ausch erworben haben und
von Böhmen besaßen. In der Kein sciien Sendung sind alle
Schichtenglieder in der instruktivsten Weise vertreten: Euplix toii-
.sandstein mit Olruclhis michwilxi, Mauer Thon mit l'o/hnf /hclla,
Obolussandsteiu und endlich Dictyoneraenscliiefer. — Aus den
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— xcn —
silui'ischen Fimdstücken hebe ich besonders lieiTor die Giau-
konitsande (das Lager der CoDodonten), durchsetzt von Wnrm-
röliren; auch von Trilobiten war mancherlei fOr ansNenes und
Schönes, so u. a. auch an mannigfaltigen Fossilien reiche
Platten ans dem Unter-Silur von .Tewe, die als Schaostttcke
und Zeugen reichen tierischen Lebens- im .silurischen Meere
hinter den bekannten Dudleyplatten kaum zurückstehen.
Die besonders an Korallen reiche AiifsaninHung ans dem
Borkhohner Kalk wurde im Laufe des Jahi "BS All h beste ergänzt
durch die liebenswürdigen Zuwendungen von Fräulein von Oleve-
sa hl auf Schloß Borkholm, in der wir eine neue Freundin nnseres
Museums gewonnen haben und deren Interesse ffir dieses wohl von
Herrn 0. F. BoBmftßler angeregt worden war. Die zwei Send-
ungen von Fräulein von Clevesahl bestehen mehr ans zierlichen
kleinen Formen von Braehiopoden, Bivalven, Gastropoden etc.
In hohem Grade waren uns endlich die ebenfalls von
Herrn Geheimrat Rein gesammelten Sande erwünscht, die,
aus den verschiedensten Gegenden stammend, auch verschiedene
Entstehungsgeschichte haben.
In Beziehung auf die Schichtenglieder und ihre Fossilien
aus Rußland bildet die wissenschaftlich sehr wertvolle Schenkung
von HeiTu von Bein ach geradezu die Fortsetzung; sie ist von
ihm zumeist auf der Westseite des Urals gesammelt worden und
umfaßt fast alle dort entwickelten jüngeren paläozoischen
Schichten, vom Mitteldevon bis zum Ober-Perm (Zechstein). Sehr
fossilreich sind die Obercarbon- und Fusulinenkalke, die Permo-
carbonschichten, darunter die Artinskstnfe; sie waren ohne Aus-
nahme in der Sammlung noch nicht vertreten, was auch von
der sehr bedeutenden Aufsammlung aus dem an Fossilien reichen
Zechstein Rußlands gilt, deren Bestimmung Herr von Reinach
ausführte, woraus sich eine große Übereinstimmung mit den
Fossilien des deutschen Zechsteins ergab. Sehr erfreulich wareu
uns dann die schönen, z. T. perlniuttercrlänzendeu Fossilien aus
den oberstjurassischen oder untHicietacisL-lien W'olgastiifen. an
welchtn unser Besitz bisher auch nur ein svhv «geringer war. Ein
äußerst interessantes Fossil ist die eovliue Atu/iu liicxac von K uid.
Der Haui)tteil der von l'iufessoi- Kiukelin dem Museum
ubergelxMU'u Sammlung umfallt alle seine Aufjjanunlungtiu der
Fossilien aus dem brauueu J ura, den Murchisouae uud Hum~
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— xom —
phriesiaimsschichten, dem Cornbrash und besonders ans den
Macrocephalnsschi( Ilten des südvvp>tlicljen Deutschland und
der Sch\v«Mz. Neu für die Sammlung des Museunis sind
die Suiten von Fossilien aus dem Hanptrn^enstein, die nuiiinifj:-
faltigeu Brachiopoden des alpinen Vilserkalkes, dann die 8uite
von Cephalopoden, Echinodermen etc., aus dem Neocom der
Freiburger Alpen und fossilreiclier Platten aus den rhätischen
Coatortaschichteo von ReuUi im Winkel; reichhaltig ist auch
die Aofsamiiilaiig aus dem Oberkoblenz der HaJgerer Papier-
mühle. Eine recht bedeutende Bereicherung unserer tertiären
phytopaläontologischen Sammlung besteht in der Einreihung der
BiUner Pflanzen (19 Schiebladen), die ursprünglich im Besitze
von Herrn Dr. Gey 1er sei. waren. Aus den ScheokoDgeB von
Prof. Kinkelin sind außerdem noch hervorhebenswert die
Pflanzenreste ans dem Anthracit der südlichen Schweiz.
Eine vierte große KoUektion, die der paläontologischen
Sektion geschenkweise zukam, wurde uns von Frau Doktor
Harbordt dahier; sie enthielt Fossilien aus fast allen Systemen,
aus dem cambrischen, siluren, devonen, permiscben, triassiscben,
cretacischen, besonders aber ans dem jurassischen. Die Ein-
reifaong etlotderte einen beträchtlichen Zeitanfwand, da die
Objekte mir zumeist unbestimmt zukamen. Sehr schätzenswert
war uns auch diese große Gabe nnd zwar nicht allein, weil
durch manche Objekte sich noch vorhandene Lftcken f&Uten,
sondern ancb weil unter denselben mehrere sehr hübsche und
hochinteressante Stöcke waren ; als solche hebe ich einige Tri-
lobiten, dann ein paar Geratoduszähne, Ammoneen ans der Trias
und Kreide, ein paar Aptycben aus dem oberen Jura und sehr
schöne Lepidodendronstämme hervor.
Wieder, wie schon seit ein paar Jahren, hat uns Herr
H. Becker von hier, Lehrer in Rinteln, mit einer Überaus
scbdnen Sendui^, besonders aus den Amaltheenthonen der Sohle
der Weser bei Rinteln, die bei Sprengungen gewonnen wunlen,
beschenkt. Auf den Sektionsbericht 1897 pag. OVI verweisend,
ist besonders zu bemerken, daß sich in der heurigen Schenkung
nnn auch Lytoeeras ßmbriatm, Inoceramus substriatm, Pectm
aeffuivalvis g^efuuden haben. Unter den heuer gesammelten Am"
inonites manjiu ildtits befindet sich ein«'r mit vorziiirlich erhaltener
sog. Runzelscliiclitj zu dt-reu Präparation die IVü itizieruug durch
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— XCIV —
Verkiesung recht gtiustij? war. Höchst seltsame Lyditstücke, die
ebenfalls beim liaggeni aus der Weser gefördert worden sind,
verdanken wir anrh Herrn H. Becker; sie siud beilartig ge-
stallet und konnten ilun h diese ihre üestalt Wold glauben machen,
daß man es mit Artefakten zn thun lialie. Hierüber zu Kate
L'^ezogeue Prähisii»nker und Arrliäolugen, Herr Dr. A. Ham-
me ran und Heir Architekt Thunia, haben diese \'erinnluni:'
f^anz liestinimt zuriick^iewiesen : so wird also die (iestalt eine
iiielir /infjilli^e. wolil durch die Struktur des Ge.sleiih - bediuirte,
durch mechanische Einwirkung;. Stoi] (kU r dergl. erzeugte sem.
Von Interesse für die Strati^qapliie des rheinischen Unter-
devou ist es, daß Heir Apotheker Oster in Xeu-Weiluau eine
Schichte im unterdevouischeu Saudstein entdeckt hat, die, ähn-
lich wie die JSiuglioter Schichten, vorherrschend Bivalven eiitliült.
Nun sind auch durch die (TÜte von Herrn Oberingenieur Wach
auf den Farbwerken die Belege in die Sammlung gelangt, die
es sehr wahrscheinlich machen, daß wohl auch zwischen Nied
und Raunheim die pliocänen Flöizchen miteinander in Ver-
bindung stehen. Recht erfreulich war uns die liebenswürdige
Sendung von Herrn Dr. Leutbardt in Liestal, welche unsere
Flora aus der Zeit des Keupors wesentlich vergrößert hat.
Zu den Geschenken, die besonders auch fUr die Geologie
hiesiger Gegend äußerst wertvoll sind, gehören vor allem eine
vollständige Sammlung von Korallen aus dem Oligocän des
Mainzer Beckens und die Reste von SpermopkUus ruftseenSf
welche verjähren von Dr. 0. fioettger in Bad Weübach er^
werben wurden, deren Lager das alte Diluvium daselbst gewesen
zu sein scheint. Hierher sind dann noch die Beste von Carrut
euryceros aus dem Kies von Bddelheim, ein Geschenk des Herrn
von Rein ach und ein Po^neom^r^aü-Unterkieferchen ans dem
Hydrohienkalk vom Heßler, ein Geschenk der Herren Fahrik-
besitzer Dyck erhoff in Biebrich a. Bb., zu rechnen.
Von den Ankäufen nahm besonders die Erwerbung der
Dr. Kraetzer'schen Petrefakten die Thätigkeit des Sdctionärs
längere Zeit in Anspruch. In dieser Sammlung waren auch so
ziemlich alle S^'Steme und zwar durch mehr oder weniger große
Suiten vertreten. Aus den letzteren ist eine Suite ans dem
Cyrenenmergel von Hieshach, einige sehr hübsche Hippuriten,
eine kleine Snite von Isle de France, die Suite aus dem Vilsener
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— xcv ^
Kelloway-Kalk, eine kleioe hübsche Suite an<! den liassischen
Gii sT^Mu r Schicliten von Großraramiiifr und au.s drui Perlipraben
iiei Weyer, eiue groljere Suite rliätisclier Fossilien von der
Kothalp zu nennen. Eine recht eiiiptindliclie Lücke liestand im
MauL^el an Fossilien aus dem mitUild{;vonischen Kalk von Vil-
mar a. d. Lahn; diese ist nun leidliclt }z-efiillt durch einige wert-
volle J^eti efakten, unter deuen Gyroceras^ Cyrtoceras, Virrus etc.
enthalten sind.
Um in der F'olge die Fauna des uns zunächst liegenden
Devon niüglichst vollständig im Museum vertreten zu haben,
bezogen wir auch heuer eine Suite aus dem Uuter-Cublenz
von Stadtfeld, das so mannigfaltige, interessante und zahl-
reiche Fossilien in Gestalt von Steinkernen und Hohlab-
drftcken eiitkält. Wir werden bald eine Liste derselben geben,
die nicht unwesentlich größer ist als die schon bekannte. Jede
Sendung hat noch die Mannigfaltigkeit gemehrt und schöne und
instruktive Stücke gebracht. So fahren wir auch im Ankauf
von Mosbacber Knochen etc. fort. Die drei Geweihe der heurigen
Erwerbung, deren Restauration recht schwierig war, sind wohl
besser als alle bisherirren Funde geeignet, die Frage &ber den
großen Hirsch von Mosbach zu lösen.
Schon in früheren Berichten sprachen wir den Wunsch
ans, daß, da Herr Dr. Gey 1er die Bestimmung unserer Tertiar-
pflanzen nnr zum Teil erledigt hat, dieser Arbeit, die sich unser
verdienstvolles Mitglied vorgesetzt, aber infolge seines zu frühen
Ablebens nicht zu Ende geführt hatte, sich ein erfahrener Phyto-
paläontolog annehmen möge, um unserem reichen Material erst
den wahren Wert zu geben. Der Liebenswürdigkeit und Opfer-
willigkeit von Herrn Professor H. Engelhardt in Dresden
danken wir es, daß nun in dieser Sache ein schon bedeutender
Fortschritt gemacht ist. Hier bemerke ich vorerat, daß Herrn
Prot Engelhardt nur die Objekte vorlagen, welche von
Dr* Gey 1er noch keine Determinierung erfahren haben. Die
Bearbeitung galt zuerst unserer Suite aus dem Rupelthon von
Flörsheim, von welcher im Senckenb. Berichte 1882 p. 285
Gey 1er In einer Liste 57 Species aus tongrischer Zeit ange-
geben bat. Hierzu sind nun noch weitere 43, zu 21 Gattungen
gehörige Species gekommen. Der tongrischen Flora folgte dann
die ans dem oberoligocanen Münzenberger Blättersandstein.
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— XCVI —
Hiernach besitzen wir jetzt iu unserer Sammlung 107 zu 58
(Tiituingen gehörige Arten. Engelhardt erkanntt^ iu unserem
Material als für Müuzenberg nen, also von dort weder von
Ludwig(Palaeontogr. Bd. Vlll). noch von von Ettinghausen
(Wiener Sitznngsher. , Mathemat. — - uaturwisseuscliaftl. (Jiasse
Bd. LMl Abt. I. pag. 805 ff.) mitgeteilt:
i Ii tj iienu m f riesig
Sahhiia sp.,
Ptens oefungeiisis,
Finus prohlematicUf
— resinosa,
Poaciies atig(ts(ti.9,
— caespiioms.
Potamogeton genimlatus,
Smilax linguUiia,
Carpinus pyramidaUSf
Querem heerif
— gmdini M.,
— furcinervia M.,
Äinus kefersteini M.,
— gracHis M.,
Carya ven&üma M.,
Jughns corrugata,
Myrica hakeaefoUa,
— acuHloba,
— meyerif
Dapknoyenß ludwigi M.,
Vryandroides kuviffoia,
Populus mufabilis M.»
Salix angmta,
— abreviaitty
— eirmgala,
— iencra,
Vinn IS hr fluni M.,
Pisonia landfolia M*,
— ovata M..,
Magnoüa Utdwigi M.,
Oinnamomum tratisi^ermm,
Cupmiia neptum,
Sapindiis biUnieus,
Acer integrüobnm,
Weinmannia xelkovaefolia,
— ? = microphyUa,
Prunus anguste-serrataj
Carpolites prumformis,
Ceasia Ugmium,
Sapoiaeites minor,
Dhspyros braehifaepala H.
— lotoides M.,
Symplocot caaparyi M.,
Die Arten, deren Namen eiii M. beigesetzt ist, sind nur
für M&nzenberg neu, während sie ans der Wetteran schon be-
Icannt sind. Eben liegen Herrn Pix)f . Engelhardt die Pflanzen-
reste von Salzhausen, ans dem Hafen von Frankfort a. M., von
ßischofsheim i. d. Rhön nnd von Himmelsberg bei Fulda vor.
Die Sendung von irischen von Tanbatö bei Säo Paulo in
Brasilien, die wir Herrn Smith Woodward am British Masenm
N. H., anf seinen Wunsch zur BearbeituDg ttbersandt hatten,
ist znr&ckgekommen; sie hat zu seiner Abhandlung Uber jene
Fauna, die wohl in der Bevista des Musen Panlista veröffent-
licht werden wird, mehrere Originale geliefert.
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XCVII
Unsere Sammlung T0QTaabat6*FischeQ besteht hiernach aus:
zahlreichen größeren und kleineren Kx. von Tetragonop'
(69118 arus A. 8. W., ein Original,
drei Ex. von Pcrichtlniü antiqmts A, S. W., zwei mit
Gegenpiatte, ein Original,
ein Ex. Arim ikerinyl A. 8. W., Oripfinal und
ein Chrnmid^ gen. non det.. mit Oejrenplatte.
Herr Dr. Henry Schroeder, Landesgeolop: in Berlin, hat
die seit mehrei-en .Taliren unterbrochene Bearbeitung der Säuger-
fauna ans den Mosbacher Sanden wieder aufgenommen und
vorderhand hier ein Inventar unseres Besitzes hei'gestellt.
In der Schausammlung wurden dieses Jahr folgende Kol-
lektionen neu aufgestellt:
Fossilien des Kohlenkalkes von Spitzbergen,
0 aus dem Ober -Carbon und Perm von Rußland,
, aus dem mittleren Lias der Weser hei Einteln,
„ aus dem Eocän von SM-l<Yankreich,
, aus dem Mitteleocän von den Diablerets,
, aus der Braunkohle von Taubat^ beiS&o Paulo,
die Doggerflora aus dem Tetorigawathal in Jaimn,
, Bupelthonflora von FlCrsheim,
9 oberoligocäne Flora ans dem Blättersandstein von
Mfinzenberg und Bockenberg,
p Afiuitanflora von Rivaz und Rocliette und ans dem
Zsilythal in Siebenbiiigen.
ein Teil der Flora von Himmelsbergr bei Fulda,
die Neogenflora von Porto da Cruz auf Madeira,
s „ aus dem Obermiocän von Gleiclienberg
und Pliocftn- oder Diluvialfloren von Japan.
Herrn Dr. Keil hack wurde von Kinkel in auf sein An-
suchen fttr den Taschenkalender für Geologen 1897 eine möglichst
knrz gefaßte Zusammenstellung des in der mineralogischen nnd
pal&ontologisch -jreoloLnschen t^ammlung enthaltenen Materiales
mitgetheilt. Auf wi itt ii> Ersuchen wurden für den betreffenden
Kalender 1898 die Notizen vervollständigl : bedeutenden Zeit-
aufwand und Mühe erlurtlerte besonders die Eilülluii<r <les von
Dr. Keilback ausgesprochenen Wunsches, neben den Inkalen
und sacliliclieii Suilcu aucli die Originale mit der Notiz von
Autor und Ort der l'uhlikatiou aufzuführen. Wenn icli nach
7
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meiiiei- Auf.-tt^lliiiif? nbpp «lie pulilontohtfrisrlie >Mnmiliiri£r des
8*'!ickeiib>Mi:i>< hfii Mnseiiiiis iii teile, so muü jeuei" Kalender uuu
eiu sehr dickleibigt's ßiich werden.
Zu den Arbeiten in der Sektion kommt noch die Kiiikt lins
über syrische Fossilien ans der Kreide und dem Eocän, weiche
Herr von Rein ;n Ii von Herrn Professor Day am Protestant
CoUef^e in Beirut zur Bestimmung erhalten hat.
Auch heuer wurde die geolosiisch-naläontologische Sammlung
von zahlreichen Fachgelehrten besucht: wir nennen die Herrn:
Prof. Dr. Carlos Berg Museum nacionai Buenos -Aires. Herbert
Bolton Owens College Manchester, Dr. Deichmfti 1er Museum
Dresden, Prof. Dr. Da nies Museum f. Naturkunde Berlin, Dr.
Kahlbaum (ioerlitz, Dr. Loerenthey Universität Budapest,
Prof. Dr. Ix T.epsitts Darmstadt, Dr. Karl 0 estreich
Wien, Prof. Kenevier und Prof. Dr. Lugeon Universität
Lausanne, Dr. H Schroeder goelog. Laudesaustalt Berlin,
Dr. E. Wittich Museum Darmstadt, W. Welte rstorff
Mnsoum Magdeburg, Ewald Wüst stnd geol. Halle a. d. S.
Kinkelin hatte auch das VergnügeD, Herrn Prof. Dr. Dam es
und Herrn Dr. Klemm in's Kevier zn führen.
Juni 1898. Prof. Dr. F. Kinkelin.
(Prof. Dr. 0. Boettger).
B. Protokoll-AuszUge.
Sanistat.% den 2». Oktober 1897.
Vorsitzeuder: Herr Oberlehrer J. Blum.
Der Vorsitzende begrüßt die zahlreich erschienenen Mit-
glieder in dem verschönerten und erweiterten großen Hörsaale
und bemerkt über die Herstellung des Saales in den jetzigen
Zutand, daß die Dr. Senckenbergische Stif tun gs- Administration
damit aufs neue bewiesen habe, wie sehr ihr die Förderung
der wissenschaftlichen Bestrebungen der ihr nahestdiend^ Ge-
sellschaften am Herzen liege.
Seit dem Jahresfeste am 31. Mai hat die Gesellschaft durch
den Tod verloren: die hiesigen Mitglieder Louis Graubner,
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~ XllX —
Bankdirektor Gust. Slilgfcbauer. K«msni K. Becker, .Toh.
Chr. G ti.ver, Luzar Hacken Im och und das kuric.->i uiiUieiende
Mitjrlif'd Geh Hofrat T)r. R. Fresenius in Wiesbaden. Zu
iiinen tiat am vcrilu^scnri) .Munta^' Hm- I)r (t H. Otto Vi>l<r(M'.
Erstarb aul seinem Landsiue „Waitr Sniinenltiick" in Sulzbach
am Taunus. 7r> lalut' alt. Unsere älteren Mitglieder erinnern
sich UDcli It'l'liaft <b'i .lalire iJ^öfi — 18()0. in denen er als Dozent
der (Tesellsclialt für Mineraiir^ie und Gedloi^ic durch nn^'-emein
klaren und furnivollendeten Vortrag seine Zuluner zu begeistern
und viele von ihnen zu weiterem Studium anzuregen verstand.
Allen ir«*nannten Toden \vir<l die (-iesellsciiaft ein dankl-ares
Andenken bewahren. Die Anwesenden erheben sich zur Khrung
der Heimgegangenen von ihren Sitzen. — In die Reihe der
e w i g e n M i t g I i e d e r sind eingetreten : Herr Julius T . e j e u ne ,
Herr AiUon L. A. Hahn nnl. durch letztwillige Verfügiliig,
der sei. Herr Moritz L A. Hahn
Der Vorsitzende fährt fort: „Meine Damen und Herren!
Sie haben in diesem Sommer Gelegenheit gehabt, die von Fräulein
Elisabeth Schultz ausgestcdlt gewesene Phanerogamen-FJora der
Umgegend von Frankfurt in J2(')2 A(iuareilen zu bewundera.
Zur Bewältigung einer solchen Riesenarbeit gehört ein langes
Leben, Veiständnis der Natur und eine unendliche Liebe zu
ihr, verbunden mit der Meistei-schaft des Kiinstlers. Diese
glückliche Vereinigung traf bei Fiäalein £lisal)eth Schultz zu.
In Anbetracht ihres hohen Verdienstes um Wissenschaft und
Kunst und in Erwägung, daß diese wertvollen Aquarelle be-
stimmt worden sind, einstens den wissenschaftlichen Zielen der
Gesellschaft zu dienen, hat die Vei*waltung in ihrer Sitzung
vom 28. August beschlossen , Fräulein Elisabeth Schultz zum
außerordentlichen Ehrenmitgliede der Gesellschaft zu er-
nennen. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die die Gesellschaft
gewähren kann. Den Zweck, den die Gesellschaft mit dieser Er-
nennung verfolgt hat, der greisen Künstlerin eine Freude zu
bereiten, hat sie in hohem Maße erreicht. Mochte es Fräulein
Schnitz noch recht lange vergimnt sein, sich au dem Anblick
ihrer Schöpfungen zu erfreuen l* ITerner bemerkt der Vorsitzende :
„Laut Sitzungsprotokoll vom 2H. Oktober 1847 wurde der junge
Gelehrte Dr. R. Virchow an jenem Tage, also heute vor
fünfzig .liihren, zum korrespondim-enden Mitgliede erwählt Die
7*
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— c —
(Tesoll><'1inft wollte den heutigen Tag liicht vorüberpfHiPH lassen,
oliiip (It'iii Altmcistci' uaturwissenschaftlicher Foi scluinjr iliiv
Hultiiguiig aiisziulriicken und sie hat daher ni\ dem heiitifreii
2H. ( )ktol)er Herrn < > clipinirath Professor 1 I\ u d (i 1 f Vi r c Ii o w
zum korresp(»ndierenden Khreiniiitirli»Ml ei-nannt. Herr
(^eheinirath Professor Weigert ist gestern luu li Berlin jrereist,
um heute das Dii>loni im Namen der Gesellschaft zu iiberreichen.
Wir sind Henn Geiieimrath W^eigert für seine ungemein große
Liebenswürdigkeit sehr zu Dank verpflichtet/ Schließlich be-
grüßt der Vorsitzende Herrn Dr. George Kolb aus Wies-
baden, der mehrere Jahre in Britisch -Ostafrika geweilt, in
letzter Zeit Studien halber oft im Museum der Senckenbergischen
Gesellscbaüt verkehrt hat und die Freundlichkeit hatte, den
Vorti ap: zu übei-nehraen.
Herr Dr. Kolb sprach nunmehr ttber
Zwei Exi)editionen zum Berge Kenia
in K n g 1 i s c h - 0 s t - A f r i k a.
Der Redner führte wie folgt aus: ^.Alle hohen Gebilde
Äqnatorial-Afrikas sind infolge ihrer Fruchtbarkeit für die
umwohnenden Völkerschaften ein heißersehnter und deshalb
vielnmstnttener Besit2, woher es denn kommt, daß solche Berg«
stets von den kampfeslustigsten Stammen bewohnt werden. Des-
halb sind Forschungsreisen in solche Gebiete in der Regel mit
großen Schwierigkeiten verknüpft. — Anfang des Jahres 1894
traf ich mit zwei weißen Begleitein in Mombasa, der von Vasco
da Gama gegründeten Hafenstadt Englisch-^st-Afrikas, ein.
Ursprünglich war unsere Absicht gewesen, uns der Freiland*
ExiMsdition anzuschließen. Zum Glfick löste sich dieses unsinnige
Unternehmen schon vor unserer Ankunft an der Kfi»te auf und
ich mußte auf eigene Faust vorgehen. Es glttckte nns, in 10
Tagen eine Karawane anzuwerben, unterstützt durch die liebens-
würdige Fürsorge der englischen Beamten in Mombasa, und
bald befanden wir uns mit 50 Mann auf dem Wege nach den
Hochlanden im Innern. Der Küstensaum wird von dem Hoch-
lande im Innern getrennt durch einen 12—16 Tagereisen breiten
Wüstengürtel, der, völlig eben, allmfthlich von 200 bis zu 600
Meter ansteigt. Spärliche Vegetation in dem wasserarmen
Lateritbo<len charakterisieren in der Trockenzeit die traurige
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— CI —
Gagend. Wir folirten dor alten Karawanenstrasse zum Tsavo-
flnsse, deu jetzt die Eiseubah» dank der großen Thstkraft der
Engländer bereits überschritten hat. Dann folgten wir rechts
abbiegend dem Atbiflasse und befanden uns nach 3 Wochen
in Ikutta, einer deutschen Uisslonsstation in Ukambani, wo wir
nns der freundlichsten Aufnahme seitens der Missionare zu er-
freuen hatten. Wie gefürchtet die Keniavölker unter den Kfisten-
negem sind, sollte mir bald klar werden. Wenige Tagereisen
weiter nach Norden, als kein Zweifel mehr über das Ziel unserer
Reise sein konnte, entlief nachts die ganze Karawane mit Ans*
nähme des Kochs und meiner beiden Diener. — Mit Hilfe der
Missionare brachten wir unser gesamtes Expeditionsgat auf die
Mission in Sicherheit. ~ Dann entsandte ich den einen meiner
weifien Begleiter mit Missionsnegem zur Küste, um neue Leute
anzuwerben. Nach zwei Monaten traf diese neue Karawane,
lauter von der englischen Regierung ausgesuchte, tüchtige Leute
ein, dagegen trennten sich nun meine beiden weißen Begleiter
von mir. Der eine erreichte wohlbehalten die Küste, der andere
ging entgegen meiner Weisung vom Wege ab und wurde nörd-
lich vom Killmanjaro erschlagen. Ich selbst erreichte mit meinen
Leuten wohlbehalten den Oberlauf des Tana an der Stelle, wo
der Fluß die unter dem Namen „Kilolum", d. i. der «Brummer",
bekannten Wasserf&lle bildet. Zwei Monate blieb ich an diesen
Fällen, deren Pracht weder Wort noch Photograpliie wieder-
geben können. Längst war die Regenzeit eingetreten, da er-
schienen eines Tages Botm auf der anderen Seite des nun so
stark wie der Rhein angeschwollenen Flusses mit einem liriefe.
In einem selbstgefertii^ten Eskimokajak setzte ich iiber den
Ötiüin und emiiliii«^ einen l^rief des eng'lisclien Sportsmanns
A. V. Neu mann. Dieser befand sicli in den Aembeberj^en nörd-
lich vum Kenia in kritischer Lajre, 4 seiner Leute waren von
den Einerobi neuen ei iinndet worden und meine Anweseniieit sehien
erwünscht. Aber wie den Flui) iil)erschreiten. der seiner Zeit
schon I>r. IN'ters ein niiiilierwimniches llinilernis * nt^(-g^en<;;estellt
liatte'r^ W ir Üocliten aus t iuer Weidenau einen grolien Korb
in Boutst'orm, Uberzo}z:en das (^anze mit dem Sonnendach meines
Zeltes und das Üuot war fertig'. Eine Probe fiel jxiinstii^ ;iu< und
am dritten Tage setzten wir in 2 Abteilungen liber. nit ht ohne
mitten im Strome mit Miihe einem .\ngrift eines Fhiüpferdes
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entgangtm zu sein. Drei Tage darauf waren wir in Seitjii, dem
Lager Herrn Neiimanns, und wenige Tage darauf bestrafteo
wir durcli einen nächtliciieu Überfall die Meuchelmörder, bis sie
um Frieden baten und Buße zahltet]. Wir zogen dann in die
wiblreiche £bene, welche sicli im Norden des Kenia znra Gnasso-
Niro-Flusse ausdehnt. Der Wildreichtum dieser Gegend ist ein
enormer, insbesondere ist das Nasiiom eine Landplage, stellen-
weise trifft man es so häufig wie hier zu Lande den Hasen,
und Verwundungen durch dies wilde nnd boshafte Tier sind an
der Tagesordnung. Wir zogen dann von Ort zu Ort, allent»
halben Freundschaft schließend, und erreichten schließlich das
Dorf Kaveri, in 8000 Fuß Höhe am Kenia gelegen. Dort lebt
ein kleiner Stamm der Ntorobo, ein nilotisches Jägervolk, welches
nur von Eleyhanten- nnd Nashornjagd lebt. Aber alle Völker
waren infolge der anfangs erwähnten Feindseligkeiten so
mißtrauisch, zudem gingen unsere Patronen auf die Neige, daß
ich mich kurz entschloß und zar Kfiste zurückkehrte, wohin
Neumann bereits zwei Monate früher vorausgeeilt war. An der
Kfiste fand ich aus Europa nachgeschickte Waffen und Instra-
mente vor, die Liebenswürdigkeit der englischen Behörden that
das Übrige und so war ich 3 Wochen nach meiner Ankunft an
der Kfiste bereits wieder auf dem Zug ins Innere. — Große
Befriedigung gewährte es mir, daß meine Leute fast sämtlich
sich wieder hatten anwerben lassen. Diesmal wählte ich von
der Mission Ikutta aus einen Weg durch die Wflste zwischen
dem Ukamba« und dem Oallalande, wobei mich Herr Missionar
Säuberlich bis zum Tana begleitete. Wir entdeckten dabei
eine große, dicht bewohnte Gebirgskette, welcher wir den Namen
Prinz Luitpoldkette gaben. Am Tana, als Freund Säuberlich
mich verlassen hatte, hoben wir nachts eine Sklavenkarawane
auf und befreiten unter anderen auch ein Ntorobomädchen aus
Marsabit, also vom Ostrande des Rudolfsees. Dies sollte uns
später von uuscliätzbart in Vort«^il sein. Wir zogen diesmal auf
die Südostseite de.^ Kenia, wo ein unbekanntes Volk, die Muimbi,
wohnen sollte, und e.^ irliirkte mir, Hlutsbrüderschafi mit diesen
liebenswiuiligen Leutchen /.u >chlit ßen. Ein weiteres Vordringen
in dieser Kichtung er.-^chiiii wegen der feind.^eliiren Haltung der
Wazuka niclii ohne Blutvergieljen möglich und ich wandte mich
deshalb wieder nach Norden in das im vorigen Jalue bereiste
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— cm —
GeVtif t, trotzdem trat das Gefürchtt-ttj ein. bei eiueui Fluß-
ül)er*raii<r wurde mein Kncheiijuu|?e dicht hinter mir niederge-
.stotieii. — Der Ort des llherfalles war gliicklich gewählt und
ef? beduifte eines mehrstüiuiifren Gefechtes, bis wir uns aus dem
Thalkessel herausgearbeitet und zum Herrn der Situation ge-
macht hatten. Die Kitu baten um Frieden, wir schlössen Bluts-
brüders( haft, aber doch war ich froh, als wir 2 Tage später die
Hütte des Häuptlings Tombori erreicht hatten, der seit dem
vorigen Zu^^e mir befreundet war. — Da Proviant jetzt kura
vor der £rnte nicht gut zu kaufen, jetzt aber die beste Jahres-
zeit zu einer Besteigung des Kenia war, so zog ich wieder in
die Gnasso-Niro- Ebene und erlegte in 19 Tagen 44 Stttck Nas-
horne. Das vielbegehrte Fieiscii verkaufte mein Niampara
(Hauptmann) an die Weiber für Mehl und Bohnen und so s:im-
melten wir Vorrat für B Tage, innerhalb deren wir die Be-
steigung des Berges auszuführen iiofften. — Am ersten Tage
erreicüten wir einen kleinen Kratersee in IKXK) Fuß Höhe, den
Neiunann bereits entdeckt and mir zu £hren benannt hat. Dieser
Tag war der anstrengendste der ganzen Expedition, wir waren
18 Stunden unterwegs und wurden 3 mal im Finstem von einem
Nashorn angegriffen. Am 2. Tage entdeckte ich durch Zufall
einen auch den Eingeborenen unbekannten See in 10000 FnB
Höhe, den ich meinem verehrten Kampfgenossen zn Ehren
„Neomann-See** genannt habe. Das 3. und 4. Lager schlugen
wir im Bambusdickicht auf. Am 5. Tage erreichten wir die
obere Waldgrenze und schlugen Lager an einem wunderbaren
Wasserfall. Dort trafen wir« 3 Eingeborene und dies war unser
Glück, sonst würden wir den Gipfel nie erreicht liaben. Diese
führten uns einen Weg, der sehr bald auf das Gipfelplateau
fahrte, an dessen anderem Ende wir die Spitzen-Pyramide, die
von mir Viktoria-Spitze benannte Kuppe, liegen sahen. Un-
gemein beschwerlich war der Marsch über diese Ebene in
15 — 16O0O Fuß Höhe. Meine Leute wurden von der Berg-
krankheit befallen und nach 8 stündigem Marsch mußten wir
an einem Gletscherbach 4 Kilometer von der Spitze Halt machen.
Ich selbst mußte mit dem Hauptmann Holz sammeln, d. h. trockne
Erica, Khododendron und eine Buclisbaumart, die zwischen den
Scbneeflftchen wuclis, bis mich heftiges Nasenbluten einhalten
ließ. Mit Sonnenuntergang l>egaun «ine grauenhafte Nacht.
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CIV —
6ehr schnell fif^l dns Theimometer auf —6, um MifternHclit auf
— 12,5 Grad CelMii>. VI uiHi-li wie Spiritus braiiuteii die Lager-
feuer, um welche die Leute zähueklappernd saßen, und die
Nacht wollte kein Kude nehmen. Endlich graute der Murgen.
Nur 4 Iveute waren Im Stande, mich zu begleiten, bis der fn.-^che
Neuschnee ihnen Halt gebot. Schnell wurden, als Wolken auf-
zogen, einige Pliotographien aufgenommen, dann ging ich alleine
weiter, viiu Zeit zu Zeit durcli einen Schuß den Leuten die
Richtung meiner Wanderung anzeigend. Als ich den Krater
erreichte, wogten mächtige Nebel in der Tiefe, nur die Spitze
der Viktoriapyramide ragte — in der Höhe des Kolner Domes,
wie es mir schien — über mir und ein Gletschertisch von
enormer Größe ragte mir gegenüber aus dem Haupteise empor.
Der Krater dürfte 2,5 zu 3,5 Kilometer Durchmesser haben.
Noch ein IMick auf das wogende Wolkenmeer unter mir, ans
demdieAeittbe-Krater wie schwarze Inseln aufgetaucht erschieneD,
dann ging es, so schnell als es die Kräfte erlaubten, suriick zu
den Leuten, zum Lager und den Berg abwärts, denn unsere
Lebensmittel waren fast zu £nde. Am 10. Tage langten wir
¥rieder in der Ebene an. Zum Glück erlegte ich mitten in
unserem alten Lager ein gewaltiges Nashorn mit dem längsten
Horn, das ich je geschossen; es mü^t 80 Zentimeter. Mit dieser
Bergbesteigung war die Stimmung der Eingeborenen wie ver-
wandelt. Der Berg gilt als verzaubert, ein großer Drache haust
dort oben. Mir war nichts geschehen, ohne Zweifel war ich
der Bruder der großen Schlange. Feierlich wurde ich mm
„Mutuma'' ernannt und damit zum Herrscher Über das Land
Monisu. Die nun folgenden Monate meiner , Regierung*^ waren
reich an wissenschaftlicher Ausbeute, denn nun hatten meine
„Uuterthanen" kein Geheimnis mehr vor mir. Überreich waren
sie auch an Komik. Das Wertvollste war für mich aber die
Freundschaft, welche ich mit Hilfe des s. Zt. befreiten Ntorobo-
mädchens mit diesem Jägervolke schloß, sudaß es mir sogar ge-
lungen ist, diese interessante Rasse zu photographieren. So kam
Neujahr 1896 heran und wir schnürten unser Bttndel. Auf
der Heimreise begleiteten mich drei Eingeborene. Der Häuptling
„Beimuisu" von Monisu, der Sohn des Häuptlings aTombori**,
Namens «Kinondo^, und »Barlo*, der IS^ährige Sohn des Häupt-
lings von Seitjn. Der Letztere hat ein Jahr die deutsche
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Volksschule besucht und ist jetzt mit Freund Säuberlich, dem
Missionar, wieder zurückgekelirt. — Noch besuclite ich das
Munionig:ebirge, um den Ijeiiigcn Baum der Wakamba zu sehen ;
und wirklich, die Neger haben nicht Unrecht: diese enorme
Mimose streift ans Uberirdische in ihren Dimensionen. Am
Athi entdeckten wir noch eine Höhle, welche zweifellos Menschen
zum Aufenthalt gedient bat. Leider war sie zur Zeit von
liöwen bewohnt und wir mußten von einer genaueren Unter-
suchung abstehen. Nun, hoffentlich das nächste Mal. Denn ich
boSe, daß es mir gelingen wh^, eine neue Expedition nach
jenen Gebieten zu unternehmen und weiter zum fabelhaften
See Loriiin und zum Rudolf see, dessen Fauna und Flora so gut
wie gänzlich unbekannt sind''.
Eine große Anzahl selbstaufgenommener Photographien
illustrierten den Vortrag.
Die Versammlung nahm diesen mit großem Interesse ent-
gegen und der Vorsitzende dankte dem Redner in warmen
Worten.
Samstag, den 6. Nofember 18117.
Vorsitzeuder: Herr Oberlehrer Blum.
Der Vorsitzende macht auf die ausgestellten Land- und
Süßwasserkonchylien aafmerksam, die einen Teil der Hollnskeu-
ausbeute Kttkenthars bilden und von Dr. K o b e 1 1 bearbeitet
worden sind. Die Arbeit beündet sich im 1. Hefte des 24. Bandes
der Abhandlungen und ist mit acht schönen Tafeln illustriert,
die ebenfalls vorliegen. Von den beschriebenen Arten sind etwa
20 neu und eine, Phania hmpas M&ller, nach langen Jahren
zum erstenmale wieder aufgefunden. AuBerdem weist der Vor-
sitzende auf den vorliegenden Bd. XXIII der Abhandlungen,
den ersten Band der wissenschaftlichen Ergebnisse Kükentliat^s,
hin. Er enthält 14 Arbeiten mit 629 Seiten Text nnd 26 Tafeln
Abbildungen. Voraussichtlich werden die noch zu publizieren-
den Reiseergebnisse zwei weitere Bände erfordern. Das sind
Erfolge, bemerkt der Vorsitzende, die von dem Reisenden nur
bei gediegener Sachkenntnis, großer Gewandtheit und unver-
drossener Arbeit auch in den ungünstigsten Verhältnissen erzielt
werden konnten.
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Hierauf ergriff Herr Hofrat Dr. ß. Hägen das Wort zu
seinem Vortrage über
Die Eingeborenen von Dentsch-Neu-Guinea.
Er sagte: Dieses Thema dürfte gerade jetzt ein beson-
deres Interesse beanspruchen, da vor kurzem die Nachricht
von der Ermordung des stellvertretenden Landesliauptnianns
C. V. Hagen (hnch die entsprungenen Mörder der Ehler^'schen
Expedition durch die Blätter ging.
Was die Abstammung der Papuas betrifft, so finden wir
sowohl bei der vergleichenden Sprachforschung als der Anthro-
pologie nur wenig Aufschiaß. Wir sehen die Papuas, die
Melanesier, wie eine Völkerrasse mitten in der malayiscb-poly-
nesischen Basse sitzen, gegen die sie sich durch einen breiten
Gttrtel von Mischvölkem abgeschlossen haben. Ebenso wie
Nen-Guinea in zoologischer Hinsieht eine Sonderstellung auf
unserem Erdball einnimmt, indem es hente noch eine uralte
Fauna lebendig besitzt, welche in andern Erdteilen längst nnter-
gegangen und abgestorben ist, ebenso zeigt es in seiner mensch-
lichen Bevölkerung Zustände, welche an die frühesten Epochen
des Menschengeschlechts erinnern. Der Papna lebt noch mitten
in der Steinzeit; Metall kennt er nicht, oder hat es wenigstens
bis vor karzem noch nicht gekannt. Wir bringen ihm jetzt
eiserne Messer. Äxte und Hobeleisen, er legt das altehrwfirdige
Steinbeil zur Seite, das der jüngeren Generation langsam in
Vergessenheit gerät, und schickt sich an, direkt aus der Stein-
zeit heraus in eine neue Epoche seines Daseins, in das Zeit-
alter des Eisens, einzutreten.
Bezßglicb der körperlichen Beschaffenheit der Papuas hebt
Redner hervor, daß dieselben schlanke, sehnige Gestalten von
mittlerer Größe (im Durchschnitt etwa 162 Centimeter) sind
mit ziemlich schmalen und langen Schädeln und Gesichtern, an
denen oft eine kühn gebogene Nase vorspringt, welche dann
dem Antlitz im Verein mit den charakteristischen Ziegeubärten
ein frappant semitisches Gepräge verleibt. Das Weib hat sich,
wie bei den Naturvölkern fast dnrchgehends, anatomisch noch
nicht soweit vom Manne differenziert, wie bei den Kulturrassen.
Nachdem Redner sodann noch auf die Sprachverhältnisse
bei den Eiiigel>orenen eingegangen und einige ergötzliche Sprach-
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proben ans der zwischen diesen und den Europäern gebräuch-
lichen lingna frauca, einem schauerlichen, als Pitjen-fiuglisch
bezeichneten Uaiversal-Jargim, gegeben hat, bespricht er knrz
den Handelsverkehr, meistens Tansehbaiidel und geht dann
über auf Kleidung, Waffen und Schmuck.
Des weiteren werden die geistigen und Charaktereigen-
schaften einer Betrachtung unterzogen und als besonders charak-
teristisch hervorgehoben die große Eitelkeit, aber auch die Gut-
mfttigkeit der Papuas, namentlich an der Astrolabe-Bai, wo-
bei die Überzeugung des Vortragenden, auf langjährige per-
sdnliche Erfahrung begründet, zum Ausdruck kommt, daß der
sogenannte Wilde von Haus aus ein harmloses, gutmütiges, den
Europäer wie ein hdberes Wesen verehrendes Geschöpf sei, eine
Illusion, die der Europäer gewöhnlich selbst zu seinem eigenen
Schaden nur zu bald zu zerstören pflege.
Zum Schlüsse giebt Vortragender noch ein anschauliches
Bild der Sitten und Gebräuche unserer braunen Brüder in der
S&dsee, indem er den Lebenslauf eines Papua von der Astro-
labe-Bai von der Geburt bis zum Grabe schildert. Einige mit-
geteilte Liedchen zeugen von der Phantasie und poetisclien
Begabung dieses Völkchens.
Zahlreiche Bilder und Photogramme, meistens Originalanf-
nahmen desVoitrageuden, erläuterten und illustrierten den Vortrag.
Der Vorsitzende dankt dem Redner für die interessanten
Hitteil ungeu aus seinen anthroiiologischen Studien, die demnächst
in einem umfangreichen Werke erscheinen werden.
Samstag deu 20, November 1897.
Voraitzender: HeiT Oberlehrer Blum.
Ausgestellt sind zahlreicht^ im Laufe des letzten Jahres
eingegangene, fiir »lie Sammlunor neue Krieditiere und Lurclic.
Professor Dr. l). l^octtger kiuiptr au einzelne der besonders
auffallenden Funueu kurze Bemerkungen. Die meisten der
ausgestellten Arten verdankt die (iesellschaft freuuilliilien
Scheukeru. und vor allem den Herreu Dr. Alfr. Voeltzkow,
Dr. Aug. Brauer, Dr \. Zipi^erlen, lug. Karl Nolte und
den Konsuln Dr 1 r \ -'n .M ru' 1 1 eudorf f. <i. von Schröter
und b\ C Lehmann. Kiu^elieuder bespricht der Redner die
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blautleckige Form unserer geiiieiiieu Blindschleiche, sodanu die
stachelschwänzige Eidechsf». <leu eiuzigeii Vertreter der (laltiing
Lacerfa aus dem tropischen Afrika und gewisse im niänulichen
Geschlechte mit doppelten Nasenhörnern versehene ( liamäleons.
Eigentümliche Nasen hörner trägt auch eine vorliegende ost-
afrikanische Baumviper (Atherisjj aber in beiden Geschlechtern.
Einige besonders durch ihre Verbreitung bemerkenswerte Gecko-
nen aud zwei ueue, durch ihre Brutpflege auffallende Schleichen*
lurche, wurmartige Wirbeltiere aus der Klasse der Lurche ohne
Gliedmaßen, beanspruchten f^chließlich noch besonderes Interesse.
Hierauf hielt Herr Professor Dr. M. Möbias seinen an-
gekündigten Vortrag:
Über das Stilrkemehl.
In Deatschland benatzt man zur Gewinnung des Stärke-
mehls hauptsächlich die Früchte der Getreidearten und die
Kartoffeln, weil in beiden die Pflanze Stärke aufgehäuft hat^
dort zur ersten Ernährung des Keimlings, hier zur Ausbildung
der Triebe ans den sogenannten Augen der Knolle. In dem
Leben der Pflanzen, von denen die Frtkebte oder die Knollen
genommen sind, ist die Ablagerung der Stärke in den daza be-
stimmten Organen das Endprodukt des Emährungs^ und Stoff-
wechsels, der gerade hinsichtlich der Starkebildung verhältnis-
mäßig einfach verläuft und leicht zu übersehen ist. Es wird
nämlich als erstes organisches Produkt ans Wasser und der
Kohlensäure der Atmosphäre auch Stärke gebildet. Dies ge-
schiebt aber in den Blättern und aus diesen muß die Stärke
nach den Keservestoffbehältern , den Früchten und Knollen,
transportiert wei-den. Zum Transport wird sie in Trauben-
zucker verwandelt, weil dieser in Wasser löslich ist und die
wässerige Losung leicht von Zelle zu Zelle in der Pflanze dringen
kann, bis zu dem Orte der Ablagerang, wo ans dem Trauben-
zucker wieder die Stärkekörner entstehen. Die Bildung der
Stärke ans Kohlensäure und Wasser ist an das Licht und das
Blattgrün gebunden und wirklich entstehen die Stärkekdrnchen
im Blatte in den ChlorophyllkOmern, den protoplasmatischen
Trägern des BlHttgriins, selbst, die man deshalb auch Stärke-
bildner oder Troidioplasten nennt.
Andere, farblose Tropiioplasten besorgen in den Zellen der
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Kartofielknolle die Hückbilduncr der Staike aus Znrk- r. wozu
kein Licht iiotweudi^' ist: es ist eben au('}i kein >\ utheliM iier
Prozeß aus einfacheren Stoffen, sondern nur eiue chemische Um-
set/.uug, da der Zucker die gleiclie Zusanimensetzuup wie die
Stärke besitzt Es kann auch aus dem wandernden Zucker
vorüberfrehend Stärke (jeliiid^t weriien und so können wirStürke-
körner au Orten linden, wo sie weder durch primäre Hihlnng:
entstanden noch als Reservestott abgelagert sind: es ist dies
die sogenannte transitorische Stärke
Das anfänglich kleine »Stärkekorn wäciist iunerlialh seines
Stärkebildners, wird von diesem gleichsam ernährt und wahr-
scheinlich bis zu seiner Auflösung umschlossen gehalten, wodurch
die Substanz des Trophoplasten zu einem dünnen, kaum mehr
sichtbai'en Häutchen ausgedehnt werden kann, wie bei den
Körnern der Kartoffelstärke, die zu den größten gehtuoTi und
0,070 — 0,OB0 mm lang werden. Das Wachstum geschieiit durch
Auflagerung neuer Schichten, wobei die Schichten wahrscheinlich
den täglichen Perioden der Stärkehildung entsprechen. Wir
sehen hier deutlich den Unterschied zwischen dem lebendigen,
organisierten Stärkebildner und dem zwar organischen, aber nicht
organisierten Stärkekorn, das sich ganz passiv verhält, wie sich
auch die Zellmembran dem ihr anliegenden lebendigen Proto-
plasmaschlauch gegenüber verhält Das Stärkekom wächst
also wie ein Krystall und ist wahrscheinlich auch ein sphäro-
krystallinisches Gebilde, d. h. besteht ans lauter Krystallnädelchen,
die um einen gemeinsamen Mittelpunkt zu einem kngelähnlichen
Körper angehäuft sind. Die Substanz der Krystallnadeln ist
das Kohlehydrat Amylose, das in zweierlei Modifikationen im
Stftrkekorn durcheinander krystallisiert ist.
Die Auflösung des Stärkekorns scheint ebenfalls von dem
Stärkebildner selbst auszugehen, indem dieser eine besondere,
Diastase genannte Substanz erzeugt. Durch sie wird die Sub-
stanz des Stärkekoms aufgelöst, entweder so, daß sie von außen
her abschroilzt oder so, daß sie durch Spalten und Kanäle all-
mählich gleichsam zerfressen wird. Dieser Auflösungsprozeß
findet auch in der Nacht statt, so daß die Blätter des Moldens
weniger Stärke enthalten und deswegen durch .TodlÖKung, die
die Stärke bekanntlich blau färbt, weniger dunkel gefärbt
werden, als des Abends. Am Tage wii-d wieder neue Stärke
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gebildet, solange das Blatt tliätig ist; vor seinem Abfallen oder
Abstejbeii wandert alle Stärke diircli den Blattstiel in den
Stamm aus, indein sie in Tranbenzucker iibeigeht. Dessen
Lösun«: wird luiuptsäelilich in der Kindt; transportiert, teils naclj
den Orten bin, wo Reserve?:toffe ab^ela<i:ei r werden. Oas Letztere
;,a^sebiebt bei einjährigen Pthmzen in den 8anien. bei den Stauden
in Knollen, Hliizoraeu, Wurzeln, bei den Hfdzpflauzen iu gewissen
Elementen des Holzes: auch hier im Holze ist der Keservestoff
in den meisten Fällen wiederum Starke. Heim Keimen der
stärkehaltigen Samen, bei «leni Austreiben der Stauden und
Bäume wird die Stärke wieder durch Diastase anfgelr»st, in
Zucker umgewandelt, der dauu zum Aufbau der ueueu Organe
verwendet wird.
Der Vortrag wunle durch Tafeln, Präparate und mikro-
sküpische Demonstrationen unterstützt.
Der Vorsitzende sprach dem Kedner für den klaren, schönen
Vortrag wärmsten Dank aus.
Samstag, den 4. D«ieiiiber 1897.
Vorsitzender Herr Oberlehrer Blum:
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und erteilte nach
\'or]esung des Pri)tokoll8 das Wort Herrn Geheimrat Professor
Weigert zur Berichterstattung ütber die Überreichung
des Diploms als korrespondierendes Ehrenmitglied
an Herrn Oeheimrat Professor Virchow am 23. Ok-
tober d. Js. Herr Geheimrat Weigert hatte sich nach Berlin
begeben, um das Diplom personlich zu übei^eben und er
schildert nun den Vorgang der Überreichung und die Freude,
die diese Ehrenbezeugung bei dem Gefeierten hervorgerufen
hat, besonders da sie die Erinnerung an die ihm vor 50 Jahren
von der Gesellschaft verliehene Auszeichnung durch die Er-
nennung zum korrespondierendeu Mitgliede in ihm wachrief.
Diese Ernennung war nämlich die erste wissenschaftliche Aos-
zeichnnng, die dem damals noch so jungen Forscher zuteil
wurde. Der Vorsitzende wiederholte dem Berichterstatter den
Dank der Gesellschaft für die Uneigenuützigkeit und Liebens-
würdigkeit, mit denen er sich zur Reise nach Berlin bereit er-
klärt hatte.
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Heri Dr.W.ScIiauf hielt alsdann den angekündigtenVortrag:
Sei'icitgueiöe aus der ümi;el)ung von Wiesbadeu.
(Siebe diesen Bericht ^eitc 3).
SamstHg, den 18. Deiember 1897«
Viiisitzender Herr Oberlelirei- Blum:
Der Vorsitzende begrüßt Herrn Professor Dr. Rud. Hurck-
liardt aus Basel und dankt ihm für die bereitwillige Über-
nahme des heutigen \^)rtrages. Der Vorsitzende teilt alsdann
mit, daß Knde dieses Jahres der zweite Direktor, Herr Dr. med.
A. Knoblauch, und der zweite Sekretär, Herr Dr. med. E. v.
Meyer, ans der Direktion au.szutreten haben. An ihre Stelle
wurden die Herren Dr. med. E. Blumen thal und Dr. med.
('. Vohsen gewählt. Herr Dr. F. Schmi dt-Polex, der der
Gesellschaft fi'infzehn Jahre lang als Rechtskonsulent treu zar
Seite gestanden, hat sich aus Gesundheitsrücksichten veranlaßt
gesehen, sein Amt niederzulegen, das Herr Dr. F. Berg zu
übernehmen die Güte hatte. Die Gesellschaft ist beiden Herren
ztt vielem Danke ver{»flicUtet.
Alsdann legte der Vorsitzende in zwei Exemplaren eine
Frucht vor, die Oaage-Orange, Madura tmraniiaea Nutt.,
die aus dem Parke des Herrn von Holzbansen dahier
stammt and wohl selten« wenn Uberhaupt je, in Deutschland so
schön gewachsen ist. Das größere Exemplar hat ein Gewicht
von einem Kilogramm und einen Durchmesser von gut 12 Zenti-
meter. Die vorgelegten Früchte sind noch grün; im raifen
Zastande sehen sie gelb ans. Die Osage-Orange gehört zu den
Maulbeeigewächsen und die Frucht ist daher wie die Maulbeere
eine Sammelfrucfat. Die B&umchen im von Holzhansen^schen
Parke sind etwa 5—6 Meter hoch und es stehen, da sie ge-
trennten Geschlechtes (zweihäusig) sind, männliche und weib-
liche Bäumchen beisammen. Die dornigen Äste sind dünn und
nur dadurch, daß das Holz ungemein fest ist, vermögen sie die
schweren Früchte zn tragen, ohne zu brechen. Seiner Festig-
keit und Elastizität w egen wird das Holz in seiner Heimat zur
Anfertigung von Bogen verwendet, dalier die Amerikaner den
Baum Bow-wood nennen. Der Osage-Orangenbaum ist in Nord-
amerika zn Hause, in der Heimat der 0 sagen, einem Indianer-
stamm in Arkansas und im nördlichen Louisiana.
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— cxn —
Herr Professor Eud. Bnrckhardt (Basel) hielt nunmehr
seinen angekündigten Vortrag:
Die Riesen Vögel der südlicheu Hemispliäre.
Nach einleitenden Worten des Trankes g:egen die Leiter
der Senckenbergischen naturfoischenden Gesellscliaft rorht-
fertigt der Vortragende die Wahl seines Themas: nicht nur die
Gelegenheit, die sich ihm bot, sich mit dem Gegenstande ver-
traut zu machen, hat ihn zu ilii- bewogen, sondern auch die
wertvollen Fnnde, die in diesem Jahrzehnt gemacht worden
sind, erlauben, die Diskussion fiber die an die Existenz von
Riesenvögeltt geknfipften Hypothesen erneuter Prüfung zu unter-
werfen. Allgemein bekannt ist die Ordnung der Laufvögel, zn
welcher neuerdings gezählt wurden: die afrikanischen und
amerikanischen Strauße, die Emus und Kasuare von Australien
und Neuguinea, die Schnepfenstrauße und die ausgestorbenen
Moas auf Neuseeland und endlich die BieseuTögel von Madagaskar,
Aepyornis, welche den Moas ähnlich sahen. Diese Vogelfamilien
werden einzeln besprochen, wobei namentlich auch der neuen
und vollständigeren Funde von Aepyornis gedacht wird, die erat
in diesem Jahre die Aufstellung eines ganzen Skelettes im
Britischen Museum ^gestatteten und femer der Entdeckung nnd
Veröüentlichung einer früher gänzlich unbekannten Fanna
tertiärer und quartärer Riesenvögel in Südamerika. Die gansse
Ordnung der Laufvögel weist besonders eigentfimliche Eigen-
schaften auf, so die Verktlmmerung der Flügel und ihre Folgen,
die übermäßige Ausbildung der Beine und die Rückbildung des
Greiieders. Sie wurde später als ein getrennter Vogelstamm
betrachtet und den übrigen Vögeln oder B'lugvögeln gegenüber-
gestellt. Sueben wir aber genauer, so finden sich zahlreiche
„Flugv()gel'', welche im Begriif sind zu Riesen zu werden, unter
Beginn oder völliger Durchführung der Laufvogelmerkmale.
So wurde schon längst erkannt, daß der Dodo oder Droiite,
der einst auf Mauritius gelebt hat und von den Ansiedlem aus-
gerottet worden ist, eine Riesenlaube sei. Weitere Riesentanben,
aber auch Gänse, Reilier, Wasserhühner, Raubvögel wurden in
denselben (lebielen gefunden, in deiu ii hi utc noch fluglose und
riesig ausgebildete Vögel wohnen, und zwar sind bis jetzt eine
ganze Reihe von erloschenen oder im Krlöscheu begrififeueu
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— cxm —
Vögeln bekannt^ die unter Reduktion ihrer Fittgel infolge der
insularen Einengung sieb teils anscliicken Biesenvögel zu werden,
teils wenigstens ihr Flugvermögen aufgegeben haben, aber aus-
gestorben sind, ehe sie ihr Ziel erreichten. Die Hypothesen,
welche sich an das stetsfort sich mehrende, vom Vortragenden
durch Abbildungen belegte Material knfipfen, sondern sich nach
zwei Richtungen. Die einen Forscher nehmen an, es habe einst
am SQdpol, etwa zur Kreidezeit, ein großer Kontinent existiert,
die Antarktika, auf welchem sich die Riesenvügel ausgebildet
hätten; von dort seien sie durch zeitweise bestehende Land-
Verbindungen nach denjenigen Gegenden ausgewandert, die
heute noch eine Anzahl von ihnen bewohnt. So sei die weit-
geliende Ähnlichkeit zwischen den Moas von Neuseeland und
den Aepyornithen von Madagaskar zu erklären, so auch die
Existenz von ähnlichen Rallen auf Mauritins und den bei Neu-
seeland gelegenen Chatham-Inseln. Diese Ansicht trat in Ver-
bindung mit der oben erwähnten, wonach die Vögel uiclit als
einheitlicher Stamm sich sollten aus den Reptilien entwickelt
haben, S(mdeni in den getrennten Stämmen der Laufvögel und
dt^v Flugvögel. Demgegenüber vertreten andere b'orscher die
Ansicht, die flnn:1f)spn Riesenvösfel seien völlig unahlüingig von-
einander an ihren WOlinm tcu tnt.standen. Fiir die Existenz
eines antaiktischen Kontinents seien sie daher nicht lipranzu-
ziehen. Nach anatomischen l'ntersuclainj^cii. insl»« .suiuk re von
M. ^M■l^bringer in .lena, sei die Tiaufviio^rlordnung aufzulösen
und es zei<?e jede der zw \hv j^cliitri^ren Faniilirn Merkmale, die
sie der einen oder nnderen (-»ruppe von Fhi<rvi»jreln naiie brinfren,
die aber von den durch Anpassung entstandenen Merkmalen
iibertilnlit würden, die Ähnlichkeit sei eine äußerliclie und
deute nicht sowohl auf \'er\van(it>ehaft als auf Ahnlniikeit
der Tjeiiensliedin^^unfren. untei' denen sitdi die Faut'vi'gel aus-
gebildet liälten. Verständlich gemacht wiinle diese Auffassung
dnrch die Existenz der aufgezählten Kiesengänse, Reiher, Raub-
vögel u. s. w.. l)pi denen <ler Riesenwuchs in gering»Mpni Maße
die Zugehörigkeit der Riesenformen zu der flugfähigen Ver-
wandtschaft verwischt habe. Der Vortragende bekennt sich als
Anhänger der letzteren Hypothese und sucht seine iStellung
aus der Geschichte der Entdeckungen und der Geschichte der
Zoologie zu begründen, wobei er nameutlicli Parallelen aus der
8
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— CXIV
Stammesgeschichte der S&iigetiere and ans der Pathologie zam
Yeigleicli beizieht.
Die Zuhörer zollten dem Redner reichen Beifall und der
Vorsitzende sprach den Wunsch aus, daß die Gesellschaft öfters
die Fi<eude haben möge, ihn in ihrer Mitte begrüßen zu können.
Samstag, den 15. Januar 1898.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer Blum.
Bei Beginn der heutigen Sitzung widmete der Vorsitzende
Herr Oberlehrer Blum dem verstorbenen korrespondierenden
Mitgliede Herrn Dr. Jean Valentin folgende Worte der Er-
innerung: Hochgeehrte Versammlung! Ein trauriges Ereignis
veranlaßt mich, heute in der ersten wissenschaftlichen Sitzung
des Jahres statt eines Grußes für die Zukunft, Worte der Er-
innerung an Sie zu richten. Am vorletzten Tage des alten
Jahres erhielt die Senckenbergische Gesellschaft von dem
Direktor des Museo Naeional in Buenos Aves, Dr. Carlos
Berg, die erschütternde telegniphische Mitteilung, daß Valentin
auf einer Expedition nach Patagonien gestorben sei. Eine
zweite Depesche an die Familie besagte, daß der Tod durch
einen Absturz erfolgt ist. Im Oktober hatte Valentin im Auf-
trage des Museo Nacioual eiue auf sechs Monate berechnete
Reise nach PataRouieu angetreten zum Zwecke geologisch-
mineralo^isfliPi Stuili« n. Kin Daniitft r. der die Schiffahrt au
der p;itaf2:uiiis(lieii Küstt' vt'niiittelt, hatte iliii iii vier Tageu
ii.icli Puerto Madriii im »T(»lf() Nuevo s^ebruclit und von da l>e-
nutzte er die Eisenbahu bis zu ilirer Hudstatiou Trelew, eiueju
kleinen Stiidtchen im Gouvernment Chubut. Seine Reisebe-
gleitung bildete bis hierher ein Jäger, der zugleich Präparator
war, Nuumelir. da die eigentliche F(MS(lunip:sarbeit begann,
uaiiin Valt^ntin .sich noch einen Kiihrmann, der auf einem vier-
rädrigen Kai i-en das (iepäck. den .Mundvorrat, das Trinkwasser
und die Ausbeule zu befördern hatte, und einen l)iener. Außer-
dem führte er seeli;* l?eiti)ferde und einen .Tagdhund mit sich.
Wohl au.sgerustet und nachdem di«" iiarrancas des ( 'liubuttlusses
untersucht vvoi-den waren. l)t'<:al> ei- siel» am 10. November von
Trelew nach dem Hafenorte K'awsun, dem .Sitz des Gouverneurs,
von wo er iu vier Tagen auf der Estaucia Cabo Baso in
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— cxv —
Chubut, der Schäferei eines ihm befreundeten Deiitsi lien Xameos
Fischer ankam. Der Ort liegt zwischen dem 44. und 45. Grad
siidlicher Breite. Am 26. brach nordwärts nach einem wenige
Stunden entlemten Gebiete am Atlautiscben Ocean auf. Dort
arbeitete er noch am 4 Dezember, an welchem Tage er eine
letzte Postkarte abschickte; er schreibt darauf, daß er in zwei
Wochen wieder In i Fischer zu sein gedenke. Diese Karte so-
wie drei Briefe früheren Datums, die alle sein Wohlbefinden
bestätigen und die froheste Zuversicht ansdriicken. sind am
7. Jannar, also 2 Wochen nach seinem Tode, bei seiner Fraa
eingetroffen.
Jean Valentin ist dreißig Jahre a) t geworden. Er war
der Sohn des längst verstorbenen Lehrers an der Weißfrauen-
scbole Karl Valentin. Frühe schon yerriet er eine ent-
schiedene Neigung f&r die Natnrwissenschaften. Schon als
SchiUer der WOblerschule besuchte er fleißig die Vorlesungen
des Herrn Professor Kinkelin und beteiligte sich mit Eifer
an den Exkursionen. Nach Absolviernng der WOblerschule be-
gab er sich nach Freiburg i. Br., wo er hauptsächlich dem
Studium der Chemie und Physik oblag, und dann nach Zarich.
Hier war es besonders «der Geologe Professor Heim, der den
jungen Studenten durch seine klaren Vorträge und die noch
lehrreicheren An^tfllige fesselte. Schließlich suchte Valentin
noch die Universität Straßburg auf, woselbst seine vornehmsten
Lehi'er der Paläontologe Be necke und der Mineraloge und
Petrograph Bücking waren. Dort promovierte er auch 1889
mit seiner Dissertation «Die Geologie des Kronthaies i. £. und
seiner Umgebung".
Nach Beendigung seiner Universitätsstudien bot ihm die
Senekenbergische naturforschende Gesdischaft die Gelegenheit,
sich einer Forschungsreise des Dr. Rad de nach Hocharmenien
anzuschließen. Im Januar ISMO begab er sich deshalb nach
Tiflis, bereitete sich am dortigen Mu.seum für seine Reise vor
und brach im April mit der Expedition nach dem Karabagh-
Gau auf, von wo er dann im September de.«selben Jahres iiber
Titiis, Batum, Koustantinopel. Kalvmuu^. Brindisi nach Frankfurt
zurückkehrte. Sein Reisebericht (Her. d. Seuckenb. nalurf.
Ges. 1891, S. 159) mit 2 Tatt^ln nnd 4 Te.xtlifiiuen schildert
nauieutlich die geologisclien \ erhaluiisse des Karabagh. Das
«♦
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— OXVI —
petrographische Material ist von C. R. Thost bearbeitet (Abb.
d. S. n. G. m. Will, S. 211), während die Krieclitiere und
die Meeresmollusken von Professor Boettg^er beschrieben sind
(Ber. 1892, 8. 131 u. S. 1()3), die Laiidkonchylien von Dr. K obelt.
Die Beschreibung der Nacktscbneckeu hat Professor Simroth
veröffentlicht.
Zur weiteren Ausbildung besuchte er nach seiner Rück-
kehr im Wintersemester 1890/91 die Berc^akademie in Berlin
nnd im Sommer 1891 die zu Clausthal im Harz, worauf er als-
dann in der Metallgesellschaft dahier zwei Jahre als Montan-
techuiker tbätig war. In dieser Stellung hielt er am Sencken-
bergianum im Summersemester 1892 Vorlesungen ,Ueber ange-
wandte Geologie*".
Die Wanderlust und der Trieb Keaes za sehen nnd den
Gesichtskreis zu erweitem, veranlaßten ihn im Herbst 1893, be-
gleitet von seiner jungen Frau, einem Rufe als Geologe an das
Mnseo de La Plata in Argentinien zn folgen, in welcher
Stellung er anderthalb Jahre verblieb. Aus dieser Zeit stammen
zwei Briefe an die Gesellschaft (Ber. 1895« S. 75). In dem
einen beschreibt er die Stadt La Plata nnd das von Dr. B'rancisco
Horeno gegründete nnd geleitete Museum und in dem anderen,
ans Hinojo in der Sierra von Tandü (Prov. Buenos Aires) da-
tiert, giebt er ein kurzes Bild von der Geologie dieser Sierra
nnd berichtet Ober das Reisen im Innern des Landes. Ein
wissenschaftliches Ergebnis dieser Reise war der „Beitrag zur
geologischen Kenntnis der Sierren von Olavarria nnd Aznl*
(Ber. 1895, S. 81). Es sind das isoliert stehende Ausläufer der
Sierra von Tandil, ttber deren Geologie vorher noch wenig ver-
öffentlicht worden ist. In den Monaten September und Oktober
1894 bereiste er die Provinz San Luis, worüber er in der
Revista del Museo de La Plata berichtete.
Am 1. April 1895 vertauschte Valentin seine bisherige
Stelle mit der eines Chefs der geologischen nnd mineralogischen
Abteilung am National - Museum in Buenos Aires. Von seiner
außerordentlichen Schaftenshust und Schaffenskraft, aber auch
zugleich von seinen gediegenen und umfangreielieu Kenntnissen
legen eine Reihe von Arbeiten, meist »mis in spanischer Sprache
veröffentlicht, beredtes Zeugnis al». Kine prächti;ze Schilderung
von einem Ausflüge nach dem PiiiamiUo de Uspallata, einem
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cxvn —
der Hanptkordillere vorgelagerten Gehirgsstock in der Provinz
Mendoza, befindet sich in unserem Bericht 1896, S. 135.
Ein arbeitsreiches Leben ist in seiner Vollkiaft, inmitten
emsigen Wirkens im Dienste der Wissenschaft vernichtet worden
und viele Hoffnungen sind damit zu Grabe gegangen. Eine
schwergeprüfte jugendliche Frau mit zwei kleinen Kindern
weint um ihren treuen und liebevollen Gatten; tiefgebeugt
trauert eine Mutter um ihren einzigen Sohn, die Stütze ihres
Alters, und klagend vergegenwärtigen sich die Schwestern die Zfige
ihres teuren Bruders, der ihr Stolz und ihre Freude war. Die
Wissenschaft hat in Valentin einen aufstrebenden Forscher ver-
loren, der zu den schönsten Erwartungen berechtigte, und die
Senekenbergische naturforschende Gesellschaft beklagt in dem
Dahingegangenen einen aufrichtigen Freund und eifrigen Förderer
ihrer Bestrebungen; sie wird ihm stets ein treues Gedenken
bewahren. — Die Anwesenden erhoben sich zur Ehrung des
Heimgegangenen von ihren Sitzen.
\Wvv Dr. iiii'd, F. Blum hielt nunmehr seineu ange-
küudigteu Vortrag:
Zur Physiologie der Schilddrüse.
Die Schilddrüse, ein früher ganz unbeachtet gebliebenes
Organ, ist seit Beginn der 80er Jahre von Physiologen und
Klinikern auf das eifrigste studiert worden. Es zeigte sich
nämlich im Tierexperimeut, daß die Anwesenheit der Drüse von
lebenswichtiger Bedeutung für den Orjranismns ist und die
Beoimchtungen am Mensciien lehrten, daß Störungen in der
Funktion der Schilddrüse mit schweren Im kraiikuiigen einher-
gehen. Andererseits wurde von klinischer Seite aus nachtre-
wieseii, daß die Eiufrahe von Sc]iilddrüsensuli>t;niz bei iiiam heu
ErkraukunjEren geradezu lehensretteud zu wirken \ n mag. Unter
diesen Umständen war es niclit zu verwundern, daß eine rece
Foi*schung nach der wirksamen Substanz jenes Organs aUeui-
haiben begann.
Den ersten wesentliclien Fortschritt zur Aufklärung der
Pliysioloprie <ler Schilddrüse brachte die Knttltckiing des ver-
storbeueu Professors Baumann, der im Jahre 1S<M» feststellte,
daß die Schilddrüse eine urganische Judsubstanz — das
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— cxvm —
Tbyrojodin oder Jodothyrin — enthalte und daß diese im
wesentlichen alle Eigenschaften besitze, wie die Schilddrüse
selbst.
Ende des Jalires 1896 wurde durcli den Redner darauf
hingewiesen , daß das Jodothyrin auffallende Ähnlichkeit mit
mit Jodeiweißpräparaten besitze und weitere Untersuchnngen
ergaben neuerdings, daß die Jodsubstanz der Schilddrüse ein
Jodeiweißkdrper ist. Das Thyrojodin ist also nur ein SpaltnngS'
Produkt eines Jodeiweifies.
Seinen Jodvorrat gewinnt das Oigan dadurch, daß es
durchpassiereude Jodverbindungen aufgi'eift und verarbeitet;
je mehr Jod in der Nahrung enthalten ist> um so reicher ist
die Schilddrüse an diesem Element. Hat die Drüse Jod einmal
aufgegriffen, so h< sie es auch mit großer Energie durch
Wochen und Monate fest. — Vielerlei Anzeichen legen den
Schluß nahe, daß die Jodsubstanz der Schilddrüse nicht in den
Kreislauf gelaugt; vielmehr innerhalb der Grenzen der Drüsen
dauernd verbleibt. Ob das Jod dort, ohne Umsetzungen durch-
zumachen, liegen bleibt oder ob sich innerhalb der Drüse ein
kontinuierlicher Jodstoffwechsel vollzieht, läßt sich nicht mit
Sicherheit entscheiden. Es sprechen aber die Erscbeinnogen,
die der Herausnahme der Drüse folgen, dafür, daß in derselben
eine beständige Lebensthätigkeit vor sich geht und diese dürfte
wohl durch Umsetzungen des Jods bedingt sein.
Der Vorsitzende dankt dem Redner für seinen Vortrag.
Suiiistag, den 29. JaniiHr 18*J8.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer Blum.
Der Vorsitzende besprach eine Anzahl aufgestellter Pflanzen,
die im Freien ihre Blüten entfaltet Iiaben. Von diesen Pflanzen
blühen, wie in diesem Winitr ge:>ciiah, manche öftera schon um
die W eihnachtszeit und noch früher, so die schwarze Nieswurz,
dvi- uacktblüti^e Jasmin, die wohlriecliende Piuselblurae, Pcta-
Sites frag raus, die woldriecliende Wiutci bliiiue. Chimonanthus
fragrans, und die wohlriechende Hecktüikirscfie, Loniccra
Jraorantissima\ dagegen sind die folgenden Ilhiuzeu diesmal
der Durchschnittszeit ihrer üliUenentfaltung bedeutend voraus.
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- CXIX —
Die Haselnuß, <lt-ren eiste Blüte nacli dem Mittel ans 30 Jahreu
am B Feliriiar eischeint. hat nacli Dr. Zie^ler fschonam 15. (1. ^Its.
im BiefrwaUl und anderwärts f^estiuibt. Jfrllcborus purpurasccns
ist im Hegrift", ihre purpurnen Kr«jnenl)lätter auszubreiten, was
sonst erst Ende Februar geschiebt. Der Winterling. Eranthis
hiemaJh, blüht seit dem 25. d. Mts., besonders srhön im Nizza,
während das Mittel aus 17 Jahreu für dir erste Blüte auf den
13. Februar fallt Den grüßten Zeitunterschied weist der Seidel-
bast, Daphne mczcreum, auf: er hat im Botanischen Garten
und au anderen Orten schon am '25. Dezember geblüht, über
zwei Monate früher als in einem normalen Winter. — Alsdann
teilte der Vorsitzende mit, daß der verstorbene Generalarzt Herr
Dr. A. Stein hausen in Bockenheim der Senckeubei^schen
naturfoi-schenden Gesellschaft seine Schmetterlingssammbing
testamentarisch veiinacht hat und daß diese nunmehr der Ge-
sellschaft definitiv übergeben worden ist. Die Samnihing besteht
aus einer reichen Zahl sehr wertvoller exntiM her Tiere, die in
zwei Schränken untergebracht sind. Sobald sie neu pivii niert
und geordnet sein werden, was Herr Hof rat Dr. B. Hagen
zu übernehmen die Güte hatte, wird die Gesellschaft sie in ge-
eigneter Weise ihren Mitgliedern zugänglich machen.
Das korrespondierende Mitglied Herr Dr. G. Greim, Darm-
stadt, sprach hierauf
1) ber Bergstürze.
Seit Hoff and Lyell hat man sich gewöhnt, von den frflhmn
Katastrophentheorien abzusehen und die Wirkung der Kräfte,
die umgestaltend auf das Festland eingreifen, als eine langsame
anzusehen. Doch giebt es immerhin einige Erscheinungen, die
sich in diesen Quietismus nicht fügen wollen, z. B. die Berg-
stfkrze. Sie treten nur an Gehängen mit relativ steilen Böschungs-
winkeln auf, doch natürlich nicht an allen derartigen Gehängen.
Es ist nämlich zur Entstehung des Bergsturzes, abgesehen von
besonderen Eigentümlichkeiten des Gesteins, vor allem nötig,
daß sich eine Ablosungsfläche bildet. Im einfachsten Fall kann
dies durch die Schichtung erreicht werden, indem eine Schichtfnge
als Ablösungsfläche dient. Es sind dies die im engereu Sinn
„Bergschliitfe** genannten Bergstürze. Natürlich muß hierbei
die Schichtung sich in derselben Richtung, wie das Gehänge
— cxx —
senkeu, aber nnter schwächerem Winkel als letzteres. Ein der-
artiger Bergschlipf war der von Goldau am 2. September 1806,
bei dessen Entstehuniar verschiedene begünstigende Umstände
mit wirkten. Ist dagegen die Ablösuugsfläche nicht parallel einer
Scliichtfläche, sondern durchsetzt das Gestein quer, so giebt es
einen Ini-.-turz im engeren Sinn. Auf diese Weise entstand
der vorzüglich untersuchte Bergsturz von Elm in (ilarus am
11. September 1881. der gerade wie der von (iuldau als Typus
dieser Art eingehender besprochen wird. Durch die Lagerungs-
verhältnisse allein wird aber niemals ein Bergsturz entstehen.
Es ist dazu die Mitwirkung anderer Verhältnisse notwendig,
insbesondere die einer Kraft, welche den Zusammenhang an der
betreffenden Stelle langsam lOst, so daß die Abtn iiüuug der
stürzenden (lesteinsmasse erfolgen kann. Daran ist im Gebirg
kein Klüngel es können in dieser Weist: klinuitische Faktoren,
rüauzenwuclis, Arbeiteu des Menschen etc. thätiL^ sein, (le-
Wühnlich ist von die.*Jen T^rsachen der Lockerung in dem (^efibi-e
des (-resteins der letzte Anstoli verschieden. In dem Hochgei»ng
wij'kt als solcher meist heftiger, anhaltender i>Vg( u oder die
Schneeschmelze, auch können Erdbeben die Auslosung des reifen
Bergsturz veranlassen. Die Massen, welche sich bei dieser (Ge-
legenheit liL'Wegeu, sind im Vergleich zu Meuschenwerk unge-
heuer, nämlich viele Millionen Kubikmeter, kbin dagegen im
Hinblick auf die Größe des (iebirgs und die von anderen Kräften
darin transportierten Massen. Deshalb sieht man anch von den
größten recht oft schon bald nichts mehr Auffälliges an der
entstandeneu Nische im Gehänge, dem Abrißgebiet, auch die
Sturzbahn und das Ablagerungsgebiet bedecken sich bald mit
Vegetation, so daß nur noch die Terrainformen oder die geo-
logische UptersuchuDg ihn erkennen lassen. Groß ist der Schadeo,
den die Bergstürze anrichten, und es drängt sich daher von
selbst die Frage auf, ob niciit, da sie sich nicht vermeiden und
nicht halten lassen, durch rechtzeitige Warauug die Größe des
Verlustes verringert werden kann. Es scheitert dies jedoch
meist an der Gleichgültigkeit oder auch dem direkten Wider-
stand der Bevölkerung, die sich bei ihrer Anhänglichkeit an die
angestammte Scholle nur schwer zur Räumung bewegen läßt.
Per Vorsitzende drückte dem Redner für den schönen Vor-
trag den Dank der Gesellschaft ans.
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— CXXI —
Samstag den 12. i eliraai' 189Ö.
VorBitzender: Herr Oberlehrer Blam.
Der Vorsitzende teilt mit, daß das korrespondierende
Mitglied Herr Geheimrat Prof. Dr. Rudolf Lenckart in
Leipzig am 6. d. Mts. in seinem 76. Lebensjahre gestorben ist
nnd er widmet ihm einen warm f^ehaltenen Nachruf. Die An-
wesenden ehren den beimgegangenen gioßen Gelehrten durch
Erheben von ihren Sitzen.
Hierauf hält Herr Dr. med. Ph. Steffan seinen ange-
kündigten Vortrag :
Eutste Ii une; und Entwickeluug der Sinnesorgane
und öiunt:sthäti<i:keiten im Tierreiche.
(Siehe dieseu Bericht S. 29).
Samstag den 5. Mftra 1898.
Vorsitzender: Herr Oberlehrer Blum.
Der Vorsitzende teilte aus einem Biietc des Herrn Pro-
fessor Dr. C. Berg in Buenos Ayres über den verunsrliukteu
Dr. Jean Valentin ergänzend mit, daß der 'I'-mI dt-s letz-
teien am lU. Dezember erfolgte diircli einen Absturz von und
mit dem überragenden Teil des '^0 — 40 Meter Indien Meeresiifers
^Ajruada Heyes", etwa S5 Kilometer siullicli von K'awson. der
Hauptstadt Obnbuts. L^ele^pii. Jedenfalls ist df^r Toil. wie nwvh
die sorgfältige gerichtlirlie I ntersuchuns: bestiitigte. ein i)lötz-
licher gewesen. l>ie l^t isetzung der I.eiclie liat mit allen Ehren
anf dem Friedhofe der Ötadt Hawsoii am 12. Dezember d^U Uhr
morgens stattgefunden. Kine Klirenwadie von 10 «Gendarmen
und alle Obrierkeitspersonen. sowie viele Einwohner der Stadt
gaben dem Hinges( liiedenen das letzte Geleite.
Herr Geli. Kegierungsrat Profe.ssor J. Rein auü Bouu
hielt nunmehr seinen angekiiudigteu Vortrag:
Ober Steppen undWfisten von Transkaspien nnd
Tnrkestan.
Noch vor 40 Jahren zählte man Transkaspien nnd Tnr-
kestan zu den wenig bekannten Ländern Innerasiens. Ihre
Natur und Bewohner boten dem fremden Reisenden vielerlei
Schwierigkeiten und Gefahren. Seitdem hat Rußland seine starke
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— CXXII
HaTul auf dieselben fjelegt, zu iliren Oasen und Städiei] durch
Steppeu und Wüsten die Wege gebahnt, den nomadisierenden
Turkmenen das Eäuberhandwe.rk verleidet, den islamitischen
Fanatikern in den Städten {jezeiert. daß man den Anders<rlänbigen
nicht unbestraft beschimpfen und verletzen darf. Es hat den
Mohammedanern und Juden in diesen Ländern die Sesrnnugeu
seines mächtigen Schutzes von Gesetz und Ordnung gebracht,
dem Handel und den Erzeugnissen des (iebietes vürteilhafte
Verkelirswege und neue Absatzgebiete crriffnet. Russische
Sprach- und Naturforscher bereisten das Land nacii verschiedenen
Richtungen und machten uns näher mit ihm bekannt. Das
Alles sind die SegnuDgen der russischen Besitzergreifung und
Kulturarbeit.
Nach einer kurzen geographischen Ubersicht über Lage,
Grüße und ObertlächengeliaU wendet sich der Vortragende zur
Schilderung des Klimas von Hussisch-Zeutralasien. Große Trocken»
beit und Beschränkung der spärlichen Niederschlftge auf die
Wintermonate, große Gegensätze zwischen Sommerhitze und
Winterkälte sind die auffallendsten Züge desselben. Nirgends
reichen Regen und Schneefall für Bauinwuchs und Landbau
aus. Diese sind nur mit Hülfe künstlicher Bewässerung möglich;
wo solche stattfindet, ist die Oase mit ihi*en mannigfachen Kol-
tnren, wo sie fehlt, herrscht die einförmige Steppe oder die noch
Ödere, vegetationsarme Flugsand wttste. Von den 3660000
Quadratkilometer des russischen Zentralasiens entfallen Aber
3 Millionen auf diese beiden Landschafts- und Vegetations-
formen, die ihr Dasein in erster Linie dem Klima verdanken.
' Die strenge Winterkälte verhinderte die Ansiedelung der Bäume
und StiAucher der Mittelmeerregion ; der trockene beiße Sommer
nahm unseren mitteleuropäischen Waldbänmen die Möglichkeit,
hier fortzukommen. So ist denn Baumlosigkeit der Steppen
und Wüsten ihr Grnndcharakter und eine Folge ihres Klimas.
In beiden „wehklagt kein Hain über des Sturmes Wüten*.
Der Boden der Steppe ist in der Regel thonig und dicht,
dabei oft so eben und fest, wie eine geglättete Tenne; doch
ist die Oberflächenforni Nebensache: Anch über Hügelland-
schaften und Gebirgen hinan dehnen sich Steppen ans. In den
St('i)pen Transkaspiens und mehr noch in Turkestan hat sich
vielfach Löß mit Lehm vermischt und einen sehr fruchtbaren
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— cxxm —
Boden geschaffen, dem nur das Wasser fehlt, um reiche Ernten
sa liefern.
Nach der Begenzeit im Friihjar bedecken sich die trans-
kaspischen Steppen rasch mit einer Menge Gräser nnd Kräuter
and liefern reiche Nahrang für die Herden. Manche Arten
dieser Gewächse stimmen mit denen der Mittelmeerregion ttber-
ein. Die Gräser bilden keinen geschlossenen Rasen, sondern
treten bttschelförmig anf. Niclit wenige sind dabei kiese] säure-
raicb, rauh and borstenförmig, wie unser Borstengras, Naräus
siricta L, Ein gemeinsamer Zag verbindet die Erantvegetation
der Steppe Transkaspiens mit derjenigen der Mittelmeerregion
nnd fast ganz Vorderastens. Es ist die H&uflgkeit der Be-
haarangf jaVerfilznng aller grünen Teile» znmal der Blätter.
Die wissenschaftliche Botanik erklärt dies als ein Schutzmittel
gpgen die Verdanstnng. Bei den Standen und Sträuchern der
Steppe und mehr noch der WQste tritt uns eine auffallende
Armnt in der Belanbung, dagegen eine häufige Stachel- und
DomenbÜdnng entgegen. Besonders auffallend ist dieser Cha-
rakter bei der verbreitetsteu Stande der Steppe, dem Alkagi
catnelorum.
DieVegetationsdaner der meisten Steppenpflanzen ist kurz.
Kommt der heiße, trockene Sommer, so sterben sie ab. Im
Nachsommer und Herbst erscheint die Grassteppe wie ein oft
nnfibersehbares Stoppelfeld. Einen wesentlich anderen Charakter
hat die Salzsteppe. Granweiße Farbe des oft ganz nackten
Bodens und salzliebende Pflanzen (Halophyten) an anderen
Stellen deuten sie an. Diese Salzpflanzen, meist zu der Familie
der Salsolaceen (Cbenopodiaceeu) gehörend, sind vielfach fleiscliig
oder sparrig und bewahren ihre grüne oder rOtliche Farbe bis
in den Herbst hinein. Wo sich das Wasser der Steppenflüsse
znletzt in Sümpfen verliert nnd salzreicher geworden ist, weist
die 8t(?ppe grüne Flecken s<»lcher Salzpflanzen auf, oft auch
schöne lueterlKilie Büsclie einiger Taniarixarten, deren prächtig
rote liliUeiistiHUtjü im September das Anire erfreuen. — Aus
feinem Flug.sund bestehen die turkmenisclieii uinl turkestani.**ciien
Wüsten. Er stammt aus den Uebirgen im Osten und hat im
Laufe ungezählter .Tahrhnmlci te einen laugen Weg durch Sti öme
und mit den Winden zurücksreleG't und viel Abschleifung « i laliron,
bevor er zu den ausgedehiiteu Wüsten zusammen kam. Die
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— CXXIV ^
1415 Werst (1509 Kilonieter) lan^e transkaspische BhIiu (linrh-
sclineidet melirere Wüsten auf einer Gesaujtlunge von über 3lHj
Werst. Die gi ößte dieser Wüstenstrecken derselben führt durch
die ?roße Kara Kum (Schwarzer Saud) zwischen Merw und
Tscharts( hui am Amu-darja.
Diese Wüsten sind bedeckt mit sogenannten Sicheldüneu
oder Harchane, wie sie auch nach der kirgisisclien Bezeichnung
genannt werden. Zu Tausenden und Abertausenden, soweit
nur das Auge reicht, erblicken wir in einer solciien Wüste diese
Barchane. Wie ans einer Form gegossen, meist nur 2 — 4 Meter
hoch, reihen sich diese Diinen aneinau(ier. Wie unsere Bäume
an der grünen Moos- und Flechteuhülle der Westseite ihrer
Stämme den vorherrschenden Westwind als Regenbringer er-
kennen lassen, so zeigen Richtung und Gestalt der Flugsand-
dünen die vorherrschende Windrichtung an. Von der Luv- oder
Windseite steigen sie sanft und in der Kegel unter einem Winkel
von 8 — 10 Grad an; auf der entgegengesetzten fallen sie steil
und meist sichelförmig ausgeschweift ab. Die Sandkörner haben
meist nur V4 Millimeter Durchmesser und sind deshalb sehr
leicht beweglich. Daher ändern die Dßnen nicht blos mit dem
Winde ihre Lage und Gestalt, sondern es schreitet auch der
Flugsaud, also die Wüste, leicht weiter vor und fibeiilutet Steppe
und Kulturland. Dadurch wurd die WOste zu einer Gefahr f&r
ihre Nachbarschaft. Sie gefährdet auch an verschiedenen Stellen
die transkaspische Bahn. Nur die Wttstenpflanzen, eine kleine
Anzahl Sträucher und ein Boratengras, welche alle ihre Wurzeln
in den Sand der Barchanen tief einsenken, kOnnen dieser Be-
wegung Einhalt thnn. Ist dies geschehen, so geht die Wttste
im Laufe der Zeit in eine Steppe ttber. — Professor Rein fährt
Beispiele dieser wechselseitigen Obergänge an, erwähnt noch
kurz der Steppentiere und schließt seinen Vortrag, indem er
zur Vorzeigung und Besprechung einiger besonders wichtiger
Pflanzen aus diesem intei-essanten Gebiete fibergeht.
Herr Major Dr. von Heyden besprach hierauf einige
Käfer dieses Gebietes, welche durch ihre gelbliche Farbe dem
Leben im Sande angepaßt sind. Viele haben langbehaarte und
sehr breite Tarsen der Beine, was die Beweglichkeit auf dem
Sande sehr erleichtert. Repräsentanten von 12 Gattungen
werden vorgelegt.
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— cxxv -
Der Vorsitzende dankte den beiden Rednern nnd sprach
insbesondere Herrn Gebeimrat Professor Rein den Dank der
Gesellscliaft aus, deren wissenschaftliche Bestrebungen er stets
nnd frenndschaftlichst zu unterstützen bereit ist,
Samstag, den 19. Mftrz 1898,
Vorsitzeuder: Herr Oberlehrer Blum:
Der Vorsitzende macht anf die vielen nnd wertvollen aus-
gestellten Naturalien aufmerksam nnd hebt von den Säuge-
tieren, Vdgeln und den Skelett eilen besonders hervor:
einen Berber wen, der, wenn er sich auch schon seit 1830
in dem Mnsenm befindet, doch als neu betrachtet werden kann.
Den Bemühungen der beiden Kustoden, der Herren Koch, ist
es n&mlich durch die verbesserte Präparationsmethode gelungen,
ans dem anansehnlichen, mißgestalteten Löwen einen prächtigen
Repi'i.sentanten des Kdnigs der Tiere herzustellen. Es ist das
nm so erfreulicher, als der Berberlöwe durch die immer weiter
vordringende Kultur in Nord-Afrika bald ausgerottet sein wird
und ein schönes Fell dieser Spielart schwer nnd nui* mit großen
Kosten zn beschaffen ist. — Drei Köpfe mit stattlichem Geweih
bezw. Gehörne — des großohrigen Hirsches, Cervta
mocrotiSf der Gabelantilope, Asüüocapra americana^ des
Dickhorn Schafes, Ovis montana — , alle drei aus Nord-
amerika, verdankt die Gesellschaft der Gfite des Herrn Albert
Andreae hier. — Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft
wurde eine für die Sammlung nene Meerkatze, CercopUkecus
mctitans, erworben. — Interessant ist eine von Herrn Menges
gekaufte Cr ü r t e 1 m a u s , Chlamydophorus tmncatus, eine nalie
Verwandte des Gürteltieres. Sie ist von Maulwurfsgröße, triljjt
einen dicken, lederartiireii Panzer, lebt in der Erde und wurde
erst 1824 in deu argentinischen Provinzen Meiidoza und San
Luis entdeckt. — Die Samndung der Paradiesvögel ist
durch die Freigebigkeit des Herrn Stadt) at Heinrich Klinsch
und Harnii .A von Reinach um zwei Stiickt- aus Xeu-(iuinea,
Drepanoffiis alhcrtisi ccrvinicauda und Amtdyonns suhnlaris^
veruieliit wöiden. Aurli finer aufgestellten Spei lter-M uniie
von Luxor, Geschenk des Herrn Dr. Paul Koediger, wurde
gedacht.
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— CXXVI ^
Herr Professor Dr. 0. Boettppr macht sodann Mit-
teilungen über den Ziiwaclis der Saniinlungeu an Kriechtieren
und Lurchen im verliossenen .lahre. Geschenke liegen vor von
deu bewährten Gönnern, den Doktoren A. Brauer in Marburg,
Fr. Werner in Wien und A. Voeltzkow in Berlin, dem Pro-
fessor Dr. A Koenig in Bonn, den Konsuln F. G. Lehmann
in Popayän und G. v. Schröter iu Costa Rica, sowie von dem
Frankfurter C. Fleischmann. Kaufmann in Guatemala, und
von der Neuen Zoologischen Gesellschaft hier. Tauschsendungen
kamen von Berlin und Karlsruhe; angekauft wurden besonders
Objekte aus Kamerun, Golumbia, Venezuela und Zentral-Brasilien.
Von besonders merkwürdigen Tieren zeigt der Vortragende zwei
neue Eidechsen aus der Geckonengattung Lygoäaciylus von
Madagaskar vor, sowie eine größere Anzahl von neu erworbenen
C/iamackon-Arten, von denen namenÜtcU solche aus Kamenm
und Deutsch-Ostafrika im männlichen Geschlecht durch seltsame
Kopibörner oder eine segelartige ilautf alte längs der Bückenmitte
ausgezeichnet sind. Von Schlangen werden drei neue Gattnngen
vorgelegt, die in dem im Drucke befindlichen Katalog derSchlangen-
sammlnng zum erstenmal beschrieben werden. Von Schildkröten
verdient eine der beiden Arten von Biesenschildkröten £rw&hnnng,
die die Gesellschaft seiner Zeit von der Insel Aldabra erhalten
hat und die bis jetzt hier im Zoologischen Garten lebte. An dem
eigentümlichen Beutelfrosch aus Ecuador wurde schließlich die auf
dem Bücken des Weibchens befindliche Bruttasche demonstiiert,
in der die Kaulquappen ihre volle Entwicklung durchmachen.
Herr Hof rat Dr. B. Hagen lenkt die Aufmerksamkeit dei*
anwesenden Mitglieder und Gäste auf die reiche und wertvolle
Sammlung exotischer Schmetterlinge, die die Gesellschaft dem
verstorbenen Herrn Generalarzt Dr. A. Steinhausen verdankt.
Bedner rühmt bei dieser Gelegenheit die Beschäftigung mit den
Schmetterlingen, die veredelnd auf Jung und Alt wirke und
sagt, daß er jeden Menschen bemitleide, dem es in seiner
Knabenzeit nicht vergönnt war, seinen Lieblingen draußen in
Feld und Wald nachzujagen. „Zu den schönsten Erinnerungen
aus meinem Tropenleben,'' bemerkt Bedner, „die ich um Nichts
in der Welt missen möchte, gehören die Stunden, die ich proeul
negutiis mit dem Schmetterlingsuetz in der Hand draußen im
Urwald zubringen durfte.
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— cxxvu
Der verstorbene Herr Generalarzt war, wie seine Samm-
Irnig beweist, jedenfalis einer jener für alles Schone und Groß-
artige begeisterten Männer, nnd was ihm fern in fremden Zonen
lebendig zn sehen versagt war, das trachtete er sich wenigstens
zn Hause in seinem Kreise in totem Materiale zn verschaffen,
und so hat er sich allmählich die umfassende Sammlung an-
gelegt, die er in echter Großhenigkeit der Senckenbergischen
natuHorschenden Gesellschaft testamentarisch vermacht hat.
Die ganze Sammlang enthält ungefähr 1500 Arten in etwa
{KXX) Exemplaren, wovon die Hälfte ausgestellt sein mag.
Die Steinhausen'sche Sammlung bildet eine wichtige Be-
reicherung der Museumssammlung, und diese kann sich nun-
mehr in eine Reihe mit den Sammlungen viel größerer Staats-
museen stellen. Der heute vorliegende Teil umfaßt die Unter-
familien der Papilioninen, der Pierinen, der Danainen,
der Helieoninen und der Acraeinen. Herr Hofrat Hagen
demonstriert hierauf deren hervorragendste Veitreter.
Zur Vorlage kommen ferner von Neuerwerbungen:
1. Drei Centurien Käfer aus Lombok, Celebes und Java,
gesammelt von Herrn H. Fruhstorfer.
2. Eine größere Anzahl Käfer aus British Columbia,
G^eschenk des Herrn W. von Arand, hier.
3. Der höchst merkwillrdige Käfer Hypocephalus armatns.
Herr Major Dr. L. von Heyden berichtet darüber schriftlich:
Derselbe wurde zuerst 1832 von Desmarest aus Brasilien be-
schrieben nach einem im Pariser Museum befindlichen Exemplar,
(las damals zu 300 Francs angekauft war. Langte blieb es als
Unikum ein Stein des Anstoßes für alle Systematiker; we^en
der ganz abei ranteu t onn seines Köriiers und der Beine wurde es
nacheinander zu den Sili»liidae, Cucujidae, dann als besondere
Familie zwischen die Lainellicornia und Tenebriunidae
gestellt. 8])iii(>la woUU- das Tier sogai- yaiiz aus dm KiiftTii aus-
freschiedeii wis.seu. Burmeister war der Kiste, der ihm seine
richtige Stellung: an der Spitze der Bockkäfer, Lon<?iconiia.
bei den Prionidap zuwies. Die erste Abbildung wird vorgezeigt.
Von pflauzliclien Gegeiistiindt ii sind aufgestellt und werden
von Herrn T^ntfcssor M. Möbiu.N erläutert:
1. Kiiu^ ^.ieittYnete Frucht der L('<rniiiiuose Afzelia {liUsia)
aJUcana mit den iu einer Reihe liegenden, durch schmale Leisten
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— cxxvin —
getrennten schwarzen Samen, die eich durch einen scharlach-
roten Samenmantel oder Arillus auszeichnen, ein Gehildef wie
es auch z. B. bei der Muskatnuß in Gestalt des sogenannten
Macis und beim Ricinussamen als fleischige, weißliche Schwiele
vorkommt. Hier nmgieht der Arillus nur die Anheftnngsstelle
des Samens, er Ist fleischig, wachsartig nnd bildet in Guinea
eine beliebte Speise der Eingeborenen. Die Pflanze, von der
die Frucht stammt, ist ein mit der Tamarinde nahe verwandter
Baum aus der Familie der Caesalpiniaceen.
2. Ein Blatt der mit unseren Laichkrftutem (P^tamogeion)
nahe verwandten Ouviranda /enesiraHs (Aponogeian fenesirtäe)
aus den FlUssen des östlichen Madagaskar. Das Blatt ist in
sehr zierlicher und regelmäßiger Weise gitterartig durchbrochen ;
dadnrah wird die absorbierende Oberfläche des im Wasser unter-
getauchten Blattes in ähnlicher Weise vergrößert wie durch die
feine Zerscblitzung des Laubes an den Blättern anderer sub-
merser Pflanzen, z. B. von Myrtopkülum nnd Batrachium, Etwas
ähnliches wie bei Ouvirandra findet sich bei einigen Rotalgen
des Meeres (Clmtdea und Mariensia), von denen Abbildungen
vorgezeigt werden. Die Durchbrechung des Blattes wird hier
gleich bei seiner Bildung angelegt, es erfolgt also keine nach-
trägliche Zerstörung von Gewebe, wie etwa bei der Lochbildung
in den Blättern der bekannten Zimmerpflanze PkUodendi on
fertusum (Monsiera äeliciosa),
8. Eine halbierte keimende Kokosnuß. Diese Nuß wurde
im Sommer 1896 dem botanischen Garten durch Herrn Hoff
übergeben und war von dessen Sohne, einem Steuermann, aus
Trinidad mitgebraclit worden. Sie zeigte damals schon ein hervor-
tretendes piiines Spitzchen. Im (lewüchshause des botanischen
(4aitHii8 auf nassem Schlamm lirpeiid, entwickelte die Nuß im
\('ilaufe von etwa andeitliall» Jahren noch einige Er.stlings-
blättpf nnd zwei ^^'lu•ze]ll. Da eine Weiterentwicklunj^ nicht zn
erwuilen war. wurde sie der Länge uacli aiiseinanderge.sägt und
für das Museum in FohikjI gesetzt. Man sieht, wie der Keim-
ling, der um» 1 dem Keinilix lu' im Kleisclie der Nuß gele?r*^n
war, durch das Loch hiridiiicli uaeh aulifu irewachsen ist. liier
den b^bUitterteu Trieb gebildet hat. v«ni dem aus aneh die
Wurzeln durch die Faserhüiie sieli bt rausfrebohrt haben, wie
er nach iuueu aber ein großes, aus weichem , schwamiuigem
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— CXXIX —
Gewebe bestehendes Saugorgan entwickelt hat, das die urspriiiig-
lich mit der Kokosmilch erfüllte Höhlung jetzt ganz ausfüllt
und sich dem waiulstaiidigeii Fleisch anlegt, um ans jIhü die
Nahrung für die Kfunptlanzt' zu saugen. Über die Blüten- und
Fnichtiuldiing der Kokosnuß werden an der Hand anderer
Präparate und guter Abbildungen einige weitere Mitteilungen
gemacht.
Der Vorsitzend»- u ilt ndt . daß mit der licutigen Aus-
stellung die wissenscliaftlichen Sitzungen des Wintersemesters
abschließen. Er dankt den Rednern für ihre Bemühung ; aber
auch den Zuhörern für ihre rege Beteiligung an den Sitzungen,
die diesmal die sonst üblich gewesene Zahl bedeutend über-
schritten haben.
Am 2:'k April isus hielt Herr Dr. med. E. Koediger
uachträglich noch einen Vortrag über:
Die Porträts der Dr. Senckenberg^schen Stiftung.
(Siehe im wissenschaftlichen Teile dieses Berichtes pg. 113).
•1
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Wissenschaftliche Abhandlangen.
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^ 3 —
Über Sericitgneifse im Taunus, mit besonderer
Berücksichtigiiii^ der Vorkomimüsse iii der
Sektion Platte.
Von
W. Schaut.
WoiMtlielnr bbalk eines io der witteiiscbafllielieii Sitsong der Sencken-
beigisclien natnrforachemlen Gesellschaft am 4. Deietnber 1807 gehaltenen
Vortrages.
Mit Tafel I.
Mit dem Namen Sericitgneiß bezeichneten K. Lossen
ond C. Koch sowohl im linksrheinischen als auch im rechts-
rheinischen Taunus aufti'etende, mit den übrigen Gliedern der
unteren Tannusgrnppe konkordante, fossillreie, .krystaliine*
schieferige Gesteine von meist grünlichgrauer oder blftulich-
gi-auer Farbe. Sie hissen auf dem Querbrnch in (makroskopisch)
dichter Grandmasse neben Fasern oder Streifen von Sericit
mit bloßem Auge oder mit der Lupe als Einsprenglii^e mitunter
Feldspäte und Quarzkdrner erkennen, während die Spal-
tnngsflächen mit Häuten oder Striemen von Sericit Uber-
kleidet sind.
In ihrer äußeren Erscheinungsweise machen die Sericit-
gneiße den Eindi-nck vonSedimenteo, welche durch gebirgsbUdende
Kräfte angerichtet und zu Falten und feinsten Fältchen zu-
sammengepreßt wurden. Die Streichrichtung der Schieferungs-
fläche verläuft im Mittel N. ca. 56^0, in der Wiesbadener Gegend
herrscht steiles Nordwestfallen vor (65*^— 85*^).
Es widerspricht jeglicher Erfahrung über Gesteinsbildung,
Massen, welche wesentlich ans Quarz und ITeldspat bestehen
1*
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— denn daß lit i S( ricit erst nachträglich gebildet wurdr. soll
später gezeigt werden — , als krj'stalliuen Meeresabsatz anzu-
sehen, nnd sich ihre Entstehung etwa so wie die des Gippes
oder Anhydrites vorzustellen.') War die Bildungsstätte der
Sericitgneißo der Meeresboden, so können wir uns, wenn wir
nicht zu gekünstelten Hypothesen unsere Zutiucht nehmen wollen,
nur denken, daß sie einst feldsi)atreiclie sandige Kiisten-
gebilde waren, oder auch — vielleicht mit gewohnlichen Sedimenten
vermischte — Tuffe, d. h. loses vulkanisches Auswurfsmaterial,
welches entweder auf submarine Ausbrüche zuri'ickzuftthren wäre
oder auch von vulkanischen Inseln oder Küstenvulkanen einge-
schwemnit wurde. Welche chemischen oder mechanischen Vor-
gänge sich abgespielt haben müßten, um den heutigen Zustand
dieser Massen zu erzengen, darüber Betrachtungen anzustellen,
wird wohl durch die hier mitgeteilten Beobachtungen iiberflüssig.
^fan ist aber durchaus nicht berechtigt aus der Schief er ung,
d. k der Fähigkeit eines Gesteines, parallel bestimmten Flächen
za spalten, auf Schichtung zu schlieBen, d. h. anzunehmen, der
Gesteinskörper sei succesivd zum Absatz gelangt Eruptiv-
gesteine können ebenso gut Schielerung zeigen als Sedimente,
Phonolithe z. B. können dadurch primäre Parallelstrnktur nnd
Spaltbarkeit aufweisen, daß sich während der Strömung der
Lava zweidimensional ausgebildete Feldspäte auf die breite Seite
gelegt haben, und es hat den Anschein, daß manche Oneiße
nichts anderes smd als Granite mit ursprflnglicher Parallel-
anordnung der lamellar ausgebildeten Biotite oder Huscovite.
Aufler dieser ursprQnglichen, als solche zum Teil wohl kon-
statierten, snm Teil noch umstrittenen, planen Paralldstruktur
kennt man schon seit dem vorigen Jahrhundert eine durch den
gebirgsstauenden Horizontaldruck an schon verfestigten Gesteinen
erzengte sekundäre Spaltbarkeit (Trausversalschieferung, clea-
vage), aber welche Herr Dr. Loretz in unserer Gesellschaft
einen gedankenreichen Vortrag gehalten hat, der in dem «Bericht'
des Jahres 1879/80 zum Druck gelangt ist
') Tiebee^LotangMi halMii sw«r eigttben» daß anl dem Miafetbodeii ia
i^'>ßen Tiefen SiUkatbildungen vur sich geben können, aber von der Ent-
stehung einzelner Silikate bis zur Entstehung eines krj'stallinen Gesteines von
bestiiuiiiUr Struktur ist ein großer Schritt. Auch miigeman sich daran erinnern,
daß unter den mannen Neubildungen Z e o 1 i t b e eine gruäe Bolle spielen.
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— 5 —
Die Transversalschleferang wird haaptsftchlich an
Gestehlen von ansgesprocliener Scbiefernng beobachtet nnd ibr
Wesen besteht darin, daß sie von der Sebichtnng vollkommen
unabhängig ist, dafi sie in einem durch den n&mlichen Stannngs-
yorganggefalteten Schichtensystem parallel einer nnd der nämlichen
ßbene verläuft nnd demnach die ursprünglichen wellig verlaufenden
Grenzflächen der Schichten nnd die denselben parallelen Spaltungs-
flächen, soweit sie nicht völlig durch diese zweite Spaltbarkeit
unkenntlich geworden sind, in verschiedenen Winkeln schneidet.
Von ihrer Existenz im Taunus kanu man sich am besten an
den „Phylliten* nnd Wisperschiefern überzeugen. Stellen Sie
dagegen Beobachtungen an unseren «Sericitgueißen" an, so
werden Sie fast ausnahmslos gewahren, daß ihre Spaltungs-
flächen sich den Falten anschmiegen, und demgemäß in der
Regel nicht eben verlaufen, sondern wellenförmig gebogen
sind. Hin nnd wieder kann man jedoch, besonders am «fein-
schieferigen Sericitgneiß% stellenweise eine zweite Spaltbarkeit
wahrnehmen.
Ehe wir uns näher mit der Frage nach der Entstehung
unserer Gesteine und ihrer heutigen Struktur beschäftigeu, sollen
noch einige weitere Beobachtungen tlber ihre äußere Erscheinungs-
weise angestellt werden.
Mit der Schiefernug iiarallel wird man an den meisten
Aufschinsseu eine Absonderung in Tafeln oder dickeren
Platten, deren Flächen') mit Sericit überzogen sind, wahrnehmen,
wodurch der Abbau der (resteiiie wesentlich erleichtert wird.
Außerdem gewahrt mau ein Ivl iift nystem. welches die
Schiefeniiio:sÜ!icheii oder die Tuugentialebtiie ihrer Falten l eclit-
winkelig schneidet und meist sehr steil (über 70°) einfrült. Das
Mittel aus etwa 2U Messungen ergab für den Winkel, welclien das
Streichen dieser Kiiiftiiug mit dem Streichen der Schieferungs-
fläche bildet, ca. Ü8'\ die Abweicliung voiii rechten Winkel kann
aber bis 30° betragen; mau beobachtet sowohl N.O. — als
auch S.W. Fallen, soweit die Klüfte nicht vertikal stehen.
Die nicht zu kugueudr Kuiistanz in der Orientierung dieser
bisher wohl zu wenig beachteten, auch in deu übrigen Uliederu
') Nach ilcr später zu erörtcrndtii Auff.issiing über tlit- Natur lui'l Ent
stebuagder äericitgneiße sind diese Fläcbeu wulil als „(ileitüächeii* anfj&ulasseu.
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der TaunuBgi^appe auftretenden Risse zeigt ihre Abhängigkeit
von der Gebirgsbildnng; sie entstanden in der Richtung
des gebirgsbildenden Dvackes. Kam es lAngs derselben zu
Verschiebungen (Verwerfungen oder transversalen Horizontal-
verschiebungen), mit Erweiterungen der Klüfte, so entstanden
die Gangspalten, die Sie hente vorwiegend mit Quarz erfttUt
sehen, wenn es auch wahrscheinlich ist, daß die erste FikUnng
aus Baryt bestand. Die Steinbrecher kennen diese KlUftnng
wohl und nennen sie Schnitt oder Querschnitt*).
Dieses Hanptkluf tsystem steht vielleicht auch in Zusammen-
hang mit der ThalbHdung« In einem Bruche in der Nähe des
Rettungshauses bei Sonnenberg bemerkt man an der Südwand
in der Richtung der Hauptklflf tung eine unten ca. 0,5 m breite, oben
weitere Spalte, welche mit Lehm ansgef illlt ist, der noch deutliche
Schieferstruktur zeigt und am östlichen Salband an einer Stelle
in weichen Schiefer llbeiigeht. Am Ausgehenden ist durch Aus-
schwemmung ein Graben entstanden, eine Thalbildung en
minature, weiche an die zahlreichen Querthüler des Taunus
erinnert.
Man wird diese Hanptklfiftung um so deutlicher nnd
gesetzmäßiger entwickelt finden, je mehr die Schieferung des
Gesteines ausgeprägt ist.
Weniger regelmälJig verläuft eine zweite Klüftung,
welche besonders im „flaserig-schief erigen " und „feinschief erigen
Sericitgneiß" hervortritt, aber im Gegensatz zu jener annähernd
das Streichen des Gebirges innehält, und deren Fallen 0—50*
beträgt, bald nach S.O., bald nach N.W. Au einigen Stellen
des Bruches bei Schloß Frieili ichshof fOronberg) lallt di«'
mit der Schieferung streichende Kluttuug 20^ N.W. , uud
das Gestein zeigt außer der mit 75" N.W. fallenden Schieferungs-
ebene eiue Spaltbarkeit parallel der zweiten Klüftung, deren
Ursache, wie die mikrosko]Msc))P Untersiichnnpr lehrt, auf einer
in „Ausweichungscleavage" übergehenden Kleinfältelunir beruht.
Wo Plattung, erste und zweite Klüftung zu.saiiuiien auf-
treten, erscheiuea die Gesteine in paralielepipediscbeu lilockeu
abgesondert.
') Vgl. A. T)aubr(e. ^ynthet. Stadien nir Bxperimentol - Qeologie.
Deutacb« Ausgabe, p. 230 S.
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- 7
Killen übeiiasclieudeu Anblick gewähren die an nianclien
iitelien m<if?spnliaft die Sericitgiieißf» diirchschwftrmenden. den
Schiefeniugsrtäclien paialk'l eiiifj^cschaltett u uarz t r iimer , für
deren Studium namnitlich der ^noße Brncli im Nerothal nahe
bei der [ieichtweißhühle zu empfehlen ist Sie erscheinen im
Querschnitt als aranz sclnnale bis handbreite oder auch dickere
Adern, welche <lurch prachtvolle Faltungen ausf^ezeichnet sind
In dem Bruche im Distrikte Rottannen am Rossert kann mau
an den steilen Wänden einzelne Bänder über 10 m sich schlangeu-
artig aufwärts winden sehen. Sie sind in der Regel zu mehreren
Zügen vergesellschaftet , zwei oder mehrere fließen zusammen,
trennen sich wieder, sie schwellen wulstartig an, bilden Knauern
uud Nester, keilen sich bald aus oder sind, soweit der Aufschluß
reicht, in angeschwächter Mächtigkeit verfolgbar. Mituntei- um-
schließen sie losgerissene Brecclen des Nebengesteines oder letztei'es
ist fingeraitig in sie eingezapft, wie Sie es besonders schön an dem
vorliegenden großen angeschliöeneu Blocke Tom Jobannesgraben
im Goldsteiner Thal gewahren können.
Zwischen ihnen und den großen Quarzgängen besteht ein
wesentlicher Unterschied. Während letztere, wie oben erwähnt, das
Gebirge quer durchschneiden, scharen sich diese Trümer parallel
den Falten und senden nur vereinzelte, die Schieferangsflächen
schneidende Abzweigangen ab ; während die Quarzgänge keinen
Feldspat Itlbren, tiitt in diesen Trümern Feldspat auf, mit
Vorliebe an den Salbändern angesiedelt. Die für den Gangquarz
80 cbarakteristiscbeu rbombo^riscben Hoblformen fehlen hier,
statt der blätterigen Struktur des Gangqnarzes herrscht die kör-
nige; in Hohlräumen^) siedelt sich neben Albit und Quarz Eisen-
glanz und wohl Fluorit an, welcher bei Dotzheim mit Quarz und
Feldspat zu einem violetten körnigen Aggi*egat verwachsen ist;
die Salbänder sind mit Sericit oder Sericit und Chlorit bekleidet.
Uan wird beim Anblick dieser Trfimer an ' die granitischen
Injektionen im Spessart und Odenwald erinnert, welche zwischen
die durch die Faltung sich aufblätternden Schiefermassen nach-
träglich eingepreßt wurden. Schon die Thatsache, daß die Qnarz-
trllmer des Taunus sich oft nach knrzem Verlanfe an beiden Enden
aaskeilen oder auch als vereinzelte, dnrch eine sericitische
') Albit-(^uiirz-Hucui.tiiiUruäeii tindtu sich übrigens bäutigcr auf Spält-
chen quer zur foliitrferung als parallel denBelben.
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— 8 —
Gleitfläcbe miteinauder verbundene Knauern auftreten, wider-
spricht dieser Vorstellung. Außerdem kann man den Nachweis
führen, daß sie selbst an der Faltung teil genommen liaben,
denn uiakioskopisch und mikroskopisch gewahrt man Spuren
von Druckwirkung, bestehend ui radial verlaufenden Rissen,
Zertrümmerung der Quarze, Biegung der Feldspäte (Dotzheim).
Die Hauptausfnihmg der Hohlräume war also vor Beendigung
des Faltungsprozesses vollendet, aber auch nach Abschluß des-
selben oder wenigstens während seines letzten Stadiums fand
noch Miueralzufulir statt, wie die z. T. in schmalen Drusen-
räuuieu aufti' ttndeu unverletzten Quarze, Aibiie, Haematite be-
weisen. Daß die Eutstehunir der Triimer schon vor die Periode
der Gebirgsbildung zu verlt L-^eu ist, ist kaum anzunehmen, sondern
man wird sich vorzustellen haben, daß durch Seilendruck —
wie auch bei künstlichen Versuchen zu beobachten ist — Hohl-
räume abgestaut wurden, welche sich mit Quarz u. a. füllten. Es
liegt gewiß nalie, zu vermuten, daß infolge der Gesteinsver-
schiehunp die firkulatiou des Wassers begünstigt wurde, und
weil die gebirgs bildenden Kräfte mechanische Zertrümmerung
der Gesteinselemente zur Folge hatten, wurde außerdem deren
Lösungsfälligkeit gesteigert.
Besondere Beachtung verdient noch das Verhalten der
gefalteten Quarztrtimer zur Faltung des Nebengesteines. Während
nämlich jene in schlangenartigen Windungen das Gestein
durchziehen, schmiegt sich zwar das nächstbenaehbarte Neben-
gestein innig an die wellig verlaufenden Bänder an und
zeigt außerdem gewöhnlich noch Feinfältelung, aber schon im
Abstände yon wenigen Centimetern beginnen die Gei^teinsf alten
tlacher zu werden, sie glätten sich mehr und mehr ans, um schließ-
lich in wenig gebogene, mitunter fast geradschiefrige Massen ftber-
zugehen. Mit anderen Worten: die harten, relativ dünnen
Qaarzplatten haben diuxh den gebirgsbildenden Horizontaldruck
intensivere Faltung als das einschließende Gestein erfahren
und haben die nächstanstoßenden Partieen gezwungen, sich ihnen
passiv anzuschmiegen.
Diese Beobachtung findet eine willkommene Analogie
in dem kleinen Versnch, dessen Besultat Sie in dem vor-
liegenden künstlich gefalteten Sebichtsystem vor sich sehen.
Ursprünglich bestand dieses Modell eines Kettengebirges ans
I
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9 —
horizontal übereinander geschichteten Lagen von versclüeden
gefärbtem Papier, Gelatine, Wachs, Bildhauerthon, und es wurden
die von dem oben und vorn offenen Kasten umrahmten Schichten
durch eine vertikale Preßplatte, welche durch eine horizontale
Sciiraube bewegt werden konnte, einem ziemlich starken Seiten-
druck unterworfen, während durch zwei auf das horizontal auf-
liegende Brett einwirkende vertikale Schrauben ein regulierbarer
Gegendruck hergestellt wurde. Auf eine Lage von Thon wurde
eine Gelatineplatte gelegt, auf diese wieder Thon. Nun sehen Sie,
wie der Thon zu zwei großen Sätteln und Mulden zusammen-
gepreßt worden ist, die eingeschaltete Gelatineplatte aber zu
vielen engen Falten gestaut wurde. Bei diesem Versuch reichte
die Gelatineplatte nicht bis an die Preßplatte und die gegen-
ftberliegeude Wand, sondern stand von beiden um je 0,5 cm ab.^)
') E. Reycr. Goolog u. geop^n. Experiment«. I. Heft: Deformation und
üebirgsbildung, p. 8. ,In Fig. 8 hingegen ist eine plastische weiBe Schicht
ttngMdiftltflt sniadnii Imügen Lagm. Nach der Deformatioii ist nur die
weiße Scbicht gefaltet, wAhrend in den boinogeneo SedimentMi im Hangenden
nnd liegeoden Itetne Faltuni^ eingetreten ist." Reyer hat bei seinen Ver-
sn'hf-n die Faltung nicht durch ILiiizontaMinck, sondern durch Gleitung
schlammiger Massen mit eingelniicrttn pl;istib(hcn erzeugt. — Hans Schardt.
Emdes g^logiques aar le Fajs-d'Enhaut Vandois. Bull, de la Soci6te
Vaodoiae de«. Fe. nat. Vol. XX. 1884. p. 140 S. Schardt experimentierte
mit Thon von vereeliiedener Plastizität, welcher dnrcb die Kontraktion einer
untergelegten Kautschnkplatte zur Faltung gezwungen wurde, und gelangte
zu ähnlichen Resultaten. P. 145: «Une assisc d'argile prcsque secbe est
interposee eutre deux couches molles (argile mtlan<(('o de linion laciisrre qui
en diminuc la pla5tirit«*V La couche mollp infcricnr».-, t<nit cn augmentant
d'epaissettr, suit assez exactemcnt le muuveuient de la cuuche plus dure qui
la recouTre. Cdie-ci forme des replis intenses, moins algns cqtendant quo
loraqn'elle n*est pas recouverte d*une seconde conche plastiqne. Celle>ci,
identique h la preiuiere, n'augmente presijue pas d'epaisseur; eile aubit le
ni^mc plisseiiient qiie l;i cuuche dure (fig. 1, 2, ?>. pl. Vll . L ' i n 1 n .s i t c
de cepiissement'Iiiiiinuedc bas enhaut, tandisquc le contrairc
a Heu chez la couche uiolle inf6rieure, et que le pli devient
Dul ä Tendroit oü l'argile adbi-re au cautcbouc. On est duuc
«n droit de condure que les concbes dar es, itant les conductrices de la foroe
relonlante, agissent aetivement sur les couches molles qui les reeouvrent
en les sonlevant rfcllement, et que la couche niuUe infcrieure, moins
active que la couche iluie. oat ccpendam forcee de suivre Ic nionvemcnt de
(■elle-ci, gniee :\ radb^rencL' 1 euipeche de s'eu detacber. Dans la nature
cette adbereuce est remplacee par la peseuteur."
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— 10 -
Im Nerotliale, an einer iStelle des Bruches im unteren
Goldsteiuer Tliale auf der linken Thalseite, vereinzelt auch in
den großen Brüchen oberhalb Sonnenberg auf dem linken
Gehänge, zeigen die Sericitgneiße höchst merkwürdige Torsionen,
so daß die Streichricbtung der Scliipf^rungsflächea mitunter
bis fast um 90^ gedreht erscheint, dabei kann sich auch die
Größe des FaUwinkels ändern und von 65** bis auf 25** herab
sinken. An zwei Stellen (Sonnenberg, Goldsteiner Thal) lehnen
M( h solche Torsionen direkt an Quarzzüge an und im Nerothale
sind die Gesteine, wie schon oWn erwähnt, reichlich von Quarz-
bändern durchschwärmt Ks drängt sich daher der Gedanke
auf, daß ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Quarz-
einlagernng und den Torsionserschetnungen existiert, etwa in der
Weise, daß durch dichtere oder weniger dichte Scharang dieser
Trümer und durch verschiedene Mächtigkeit eines und des
nämlichen Trumes dem Horizontalschub verschiedener Wider-
stand geleistet wurde, so daß wechselnde Resultanten zur Geltung
gelangten. Indes bedarf die ganze Erscheinung noch weiterer
Untersuchung.
Wir wollen uns nunmehr, nachdem wir zu den oben mit-
geteilten Beobachtungen und Folgerungen im Felde geführt
Wullen, znr petrographischen Betrachtung unserer Gesteine,
zum Studium ihrer mineralogischen Zusammensetzung und Struktur
wenden, welche uns zu einer wesentlich anderen Auffassung
ihrer systematischen Stellung und Genesis als der bisherigen
führen wird, wonach man die Sericitgueiße des Taunus als meta-
morphe Sedimente anzusehen geneigt war. ^)
C. Koch unterscheidet:
Körnig-flaserigen Serleitgneiß, flaserig-schiefe-
r igen Sericitgueiß, feinschief erigen Sericitgneiß, dichten
Sericitgueiß, porphyroidischen Seiicitgneiß. Es soll ausdrück-
lich darauf hingewiesen werden, daß die folgenden Notizen nicht
allgemein für alle diejenigen Gesteine Geltung haben, welche
von C. Koch unter dem Begriff Sericitgueiß snbsamiert werden,
') Lotten, Geogr. Beschreilmng des Hnkarhein. Tamms. Z. geol.
Qea. XIX. 1867. 509. — Wichmann. Mikrosk. Unters, über die Sericit-
irosteine des 'I\innus Verh naturh. Ver. Kheinl. u. Westph. 1877. 1. — C. Koch,
Hrl. 2. geol. SiKt£i;iik. v. Preußen. Blätter Köoigstein, Ködelbeiiu, Platte.
VViefibadeD, Eltville.
Digitizeo Ly vjüOgle
— 11 —
denn abgesehen davon, daß auch, z. B bei Rambach, zu den Horu-
blendesericitechiefern (Diabasschiefern ^) zu rechnende Vorkomm-
D»se als 8ericitgneiß kartiert sind,*) soll insbesondere der
Porphyroidzng Ehlhalten Bnppertshain gans ans dem Kreise
unserer Betracht ang bleiben, nnd ich hoüe, fiber diese natron^
reichen*) Eraptimassen — denn als solche dürfen sie ohne
Zweifel angesehen werden — sp&ter berichten zu kOnnen. Zu
diesem Typus ist wahrscheinlich aneh der bei Georgenbom auf-
tretende sogenannte .dichte Sericitgneiß/ ein h&Ueflintaartiges
Gestein, xn rechnen. Auch die Zugehörigkeit des kOrnig-flaserigen
Sericitgneifies im Distrikte Bot tan neu sowie an einigen anderen
Punkten am Bossert und aus der Cronberger Gegend zu den
Typen der Wiesbadener Vorkommnisse ist sehr fraglich, da man
in ihnen eine faserige, alteiierte, aus gr&ner Hornblende herror-
gegangene braune wahrnimmt^ welche hftnflg in ans Bttscheln
besiebenden Streifen angeordnet ist.
Eine geeignete Basis fttr unsere Untersuch angen gew&hren
die Vorkommnisse des Goldsteiner Thaies, welches bei
Sonnenberg in das Bambachthal einmündet. Ein guter Auf-
schluß findet sich am linken Abhaug etwa 1 km von der Stickel-
mOhle entfernt Koch karüert dieses Gestein, welches „einem
feinkörnigen Granite entfernt ähnlich sieht/ als porphyroidischen
Sericitgneiß, erwähnt aber selbst (Blatt Platte p. 9 nnd 10),
daß dieser „porpUyroidische Sericitgneiß eigentlich nur eine
besondere Form des körnig-flaserigeu, welcher wesentlich andera
aussieht als die Porphyroide von Ehlhalten in dem Blatte
Königstein", sei. „Sie lagern mit körnig-ilaserigen zusammen und
gehen in diese über.*
Diese Bemerkungen Kochs sind vollkommen richtig, denn
die hier und bei Kanibaeh unterhalb der Uipfelmiihle anstellenden,
oft mehr körni^^en als schieferigen Partieen nehmen durchaus
keine isolierte Stellung ein, somlern sind mit der bei Wiesbaden
dominierenden tlaserig-scliieteri^en Facies auts innigste verknüpft
und durch Übergänge verbunden.
*) Milch, Z g«oI. Oes. XU. 1888. 394.
*) Am Bossert ist an einig«ii Stellen Sericitgneift als Uoniblendesericit-
•cbieier anfgenomiaen, wie aus Handstücken, die dem Bedaer durch Herrn
TOS Beinacb tih-r-^r, h^n wurden, hervorgeht.
*) Lwueu, Jahrb. prenfi.geol.LandeüanstaU 1884. odl (Aualyse vonätaxck).
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~ 12 -
An maucheii iSlcllen des p^enannteD Aufschliisises. hat das
Uusteiu fast rieh tun g ^1 ose Struktur, Schief eruiifr oder
Flaseniug ist kaum beuierkbar. und mau entdeckt jene ujituiiter
erst durch Schlagen mit dem Hammer, kurz mau hat fast den
Eindruck eines von unregelmäßigen Klüften durchzogenen
Masi?engesieines. An solcheu Stellen herrscht eine bläulich-
graue Farbe, welche in feuchtem Zustande ins Grünliche über-
geht, vor. Der Bruch mancher rarlieeu kann geradezu als
splitterig bezeichnet werden. Bei guter Beleuchtung erkennt
man mit der Lupe in adiagnostischer Grundmassc vereinzelt
Quarzkör uer und grünlichgraue Feldspäte, welche hier und da mit
lebhaft glänzenden Spaltflächen hervorblitzen. Das Gestein
macht schon bei oberflächlicher Betrachtung den Eindruck eines
Quarzporphyres, welcher aus dichter Grundmasse Ein-
sprenglinge von Quarz und Feldspat hervortreten läßt. An etwas
verwitterten Flächen bleicht das Gestein aus und die Einsprenglioge,
besonders dei' Feldspat, heben sich schärfer and zahlreicher aas
der Grundmasse ab.
An anderen Stellen wird die ParalleUtroktar deutlicher,
das Gestein gewinnt köruig-flaseriges Aussehen dadarch, daß
die £insprenglinge oder auch Partieeu der Grandmasse von
wellig verlaufenden Sericithäuten umschmiegt werden; noch
entschiedener tritt die Parallelstruktur durch die Scharang
schmaler Sericitstreifchen hervor. Des weiteren gewählt man
im Querbruch auf große Strecken anhaltende Sericitbäuder,
welche nicht selten vom Streichen and Fallen des Gebirges
abweichen, gekiHmmteu Verlan! aufweisen oder einen linsen-
förmigen Gesteinskern umschließen, an anderen Stella aber
normal orientiert sind, sich parallel scharen, und das Gestern
in Platten zerlegen; man sieht viele solcher mit schwach
gerunzelten Sericithäuten Überzogene. Platten durch den Stein-
brnchshetneb umherliegen. Sind solche Platten verwittert, so
tritt auch auf ihren parallelen Begrenzungsflächen die Porphyr-
struktar deutlich hervor.^)
') An cini^^eo Steileu zeigen sich auf der Oberfläche regelniäflig
orientierter Platten scharfe wie mit «lein Messer herß:estellte, ilichtf^edrängfe
Einschnitte im SericitUberzug. tlie ihm ein fiintreppenartigcs Aussehen ver-
leihen ; die Scbnitltläche bildet mit der liiiuptkluftung einen spitzen Winkel.
Bin in der MaBeamwammlttiig niedergelegtes Handstück seigt deatlidi swei
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— 13 —
Ein gaugartiges, etwa 1 m breites, welliges, von Quarz-
ti'fimern durchsetztes Rand zieht sicli in konkordanter Einlagerung
an der Hinterwand des Bruches hiuaaf. Da es anstehend nicht
gat zu beobachten war, beziehen sich die folgenden Notizen
auf herumliegende Blöcke Dieso T^apre erhält ihren gangartig^en
Charakter nicht nar durch die gedrängte Scharung der Quarz-
Peldspattrümer, sondern auch dadurch, daß das von ihnen durch-
zogene Gestein viel dichter und f ei nschief riger ist als die
Umgebung, so daß es sich auch ohne Quarz deutlich abheben
würde. Bald herrscht das Nebengestein, bald der Quarz Yor,
beide sich aneinander anschmiegend und in gleichen Knrven
verianfend, uad an manchen Blöcken gewahrt man 5 — 7 fachen
Wechsel von Trümern und Nebengestein in 0,5—4 cm breiten
Bändern; zwischen den Qnarzadern erscheint der Schiefer durch
aUroftbltche Verjttngnng bis zum Verachwlnden öfter wie aus-
gewalzt, und an den Biegungsstellen sind, wie oben beschrieben,
Scbiefeiietzen breccienartig in Quarz eingebettet Dieses Zu-
sammengehen von Qnarzadern mit feinschiefriger Facies des
Sericitgneißes ist eine vielfach zu beobachtende Thatsache. Wenige
Meter von dieser Stelle entfernt tritt feinschieferiger Sericitgneiß
ohne Einschaltung von Trümern, allmählich in körnig-flaserigen
übergehend, auf.
Weit deutlicher als im Handstück tritt die Struktur
unseres Gesteins in DfinnschlifFen heiTor. Die fast kömige
oder körnig-flaserlge Facies zeigt schon bei Betrachtung mit
bloßem Auge oder mit der Lu^te ausgezeichnete porphyrische
Struktur: Feldspäte, meist getrübt, rechteckig konturiert oder
gerundet, Bruchstücke derselben und wasserhelle, mitunter
automorphe Quarze und Quarzfragmente heben sich aus gran-
durchscheinendem, durch Serieit schlierigem Grande ab. Außer
Quarz, Feldspat uud Serieit fällt bei der Untersuchung
mit der Lupe neben kleinen Magnetitkry stallen ein
opakes, im auffallt nden Lichte schniutzigp:»'!!) aussehendes, meist
durchliichertes Mineral auf, welches mitunter in sechsseitigen
oder leistenfürmigen Durchschnitten, in kleinen zerlappten
Plättcheu oder Fetzclieii erscheint, manchuinl aucl» in Leistchen,
durch Schlagen frzm^iv Tronnttng^sfliichen einer solchen Platte, welche die
FurtötiUun^; jener äcbnittüäcben bilden.
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— 14 —
welche sich in eiuem Winkel vou 60° schneiden (Rossert). Ein
Teil dieser Gebilde läßt sieb als Titan eisen iliiiih den
cbaraktfristischen Verlauf der Umwandlung zu Titauit an-
ispreclieii, während ein anderer Teil nicht sicher zu bestimmen
ist und mr»glicher\veise einem veränderten Biotit angehört.
Das Miki. skoj» läßt als weitere Gemengteile K\>Hiotk(ir neben.
Apatit, dessen Existenz ancli durch P!iM-[)lii)rsäure-Keaktiou
einer größeren Quantität von desteiuspulver bestätigt wurde,
sowie mitunter zerstückelten Z i r k 0 n, vereinzelt auch noch ein
anderes stark liclitbrerhendes Mineral, weiches gern mit Titan-
eisen vergesellschaftet und wohl als Auatas zu deuten ist,
erkennen.
Untersucht man Präparate des wenig geschieferlen Typus,
welche senkrecht zu der anp;edeuteten Spaltbarkeit geschnitten
sind, so kann man feststellen, daß die iSchieferung hauptsäch-
lich durch die Parallelstellung der Sericitblättchen hervorge-
rufen wird. Einzelne Leistchen liegen in paralleler Gruppierung
in der Grundmasse zerstreut wie Fluctuation erzeugende Mikro-
lithe, oder die Sericitblättelien sind zu geschlossenen Aggregaten
gruppiert, welche sich als geradlinige Streifoben und wellige Züge
durch die Grundmasse hindurchziehen, fiinsprenglinge nicht selten
flaserig umschmiegend.
Vergleicht man damit die typisch flaserig-schieferige Facies
(Sonnenberg), so erkennt man, daß eine Anreicherung des Sericites
in der Omndmasse stattgefunden hat. Durch schmale, oft
auf größere Stiecken zusammenhängende Bänder von Sericit
wil d die Grundmasse in einzelne Lagen zerlegt, welche seitlich
buchtig begrenzt erscheinen, ausgezackt oder zerrissen aussehen;
außerdem durchschwftrmt der Sericit aber auch noch in einzelnen
Mikrolithen die Orundmasse.
Die mikroskopische Untersuchung des Gesteines im Gold-
steiner Thale zeigt femer, daß die porphyrisch eingesprengten
Quarze häufiger, als es bei der Betrachtung mit der Lupe
den Anschein hat, automorphe Konturen besitzen, aber
neben solchen Schnitten, welche bei gekreuzten Nicols einheitlich
dunkel werden, ei'scheiDcn öfter nndnlös auslöschende Indi-
viduen, d. h. die Kiystalle besitzen wechselnde Lagen der
optischen Hauptachse, und es kommen Schnitte vor, welche an
polysynthetisehe Zwillinge erinnernde . Interferenzstreifen aaf-
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— 16 —
weisen. Da man diese Erscheinnng häufig in Quarzen durch
Gebirgsdrack gepreBter Gesteine antrifft und man durch Druck
bei Gläsern und manchen Krystallen moleknlare Umlagerangen
künstlicli hervorzurufen imstande ist, wird das Phänomen
wohl mit Reciit als eine Folge des die Gesteinsdislokation her-
von ufeDÜeu Horizontaldruckes gedeutet. War das vorliegende
Gestein ein Quarzporphyr, so darf es nicht verwundern, auch
zerbrochene Krystalle m finden, da solche Zerhrechnngen
aneinander gepreßter Krystalle, wahrscheinlich kurz vor der
völligen Erstarrung der Lava erfolgt, in Quarzporphyren eine
ganz gewöhnliche Erscheinung sind. Gewiß dttilen größere
vereinzelte Bruchstücke oder auch wenige nahe bei einander
liegende ah» vor dem Verfestiguugsakte entstandene angesehen
werden, aber schon solche energische Zertrfimmerung, wie Fig. 14
zeigt, ist auf diese Weise wohl nicht zu erkl&ren, sondern dflrfte
wie die nndulöse Polarisation auf eine intensiver wirkende mechan-
ische Kraft, als welche wir die Gebirgsbildung anzusehen haben,
zur&ckzuftthren sein.
Ferner zeigen ursprünglich automorphe Individuen nicht
mehr allseitig scharfe Konturen, sondern sind an einer Stelle
randHch unregelmäßig zackig eingebrochen, oder es erscheinen
Quarze im gewöhnlichen Lichte linsenartig gestaltet« während
sich bei -f* Nicols ergiebt, daß der Kern der Linse aus einem
größeren, meist undulös polarisierenden mndlichen Individuum
beateht, die Zuspitzung aber durch ein sich verschmälemdes
Aggregat von Qaarztrfimmem erzeugt wird. An stärker ge-
schieferten Stellen kann es zu schweifartigen Anhängen
kommen (Lossens Schwänzchenquarz). Solche Quarze werden
gerne von Sericit umsclimiegt, welcher hinter ihnen zwei sich
einander nähernde Streifen bildet, wie die Spur eines das Wasser
durchfurcheudeu Schiffes. Diese Erscheinungen können zum
Teil nicht anders gedeutet werden denn als Resultate eines
gleitenden Druckes, welcher die entstellenden Trümmer in der
Kichtung des geringsten Widerstandes auurduei und den Sericit
zwingt, sich dieser Riclitunfr zu accomodieren. Während man
die eben erwähnten Erscheinuni^en in der kürnig-ilaserigen
Facies nur vereinzelt gewahrt, pulenzieren sie sich entschieden
in der Üaserig-scliiefrigen (Sonnenberg). Es lindet eine Zu-
nahme der Bruchstücke der Einsprenglinge statt, welche oft
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— 16 —
durch Zerreibsel voneinander getrennt erscheinen, antomorphe
Individuen treten ganz zurück, „Schwänzchenquarze"^ und linsen-
förmige Aggregate werden häutiger, Feldspate werden raudlicli
zerfetzt, mitunter auch der ganze Krystall zertriimmert ; selbst
Eisenerze werden hier und da zu einem schmal linsenföimigeQ
Aggregat ausgezogen. —
ITlüssigkei t sei nsch Hisse sind im Quarze im ganzen
spärlich, our an manclien Stellen treten sie zahlreicher auf und
lassen dann auch bewegliche Libellen erkennen.
Die Feldspäte sind manchmal so stark chemisch alteriert,
daß man ihre Natur nicht sicher zu bestimmen vermag. Neben
Orthoklas von feinstreifigem mikroperthitischcm Aufbau treten
auch Plagioklase auf. Beide Feldspäte bedürfen noch näherer
Untersuchung. Mikroklin scheint nicht vorhanden zu sein. —
Von besonderem Interesse sind die chemischen Umwandlungs-
vorgänge, welche der Feldspat erfährt Er ist das Muttermineral
des Sericites, und man kann mitunter vollständige Pseudomor-
phosen von Sericit nach Feldspat erkennen (Fig. 5). Die Um-
wandlung erfolgt dfter vom Rande her, so dafi ein unterbrochener
oder geschlossener, an den Ecken meist abgerundeter Bahmen von
Sericit um die Feldspatschnitte entsteht, in unregelmäßigen
Buchten frißt sich das parasitische Mineral ein, dringt auch längs
der Spalten vor, bildet, von diesen aus um sieh greifend,
neue Zerstdrungsherde, welche mit randlichen Nestern ver-
schmelzend nur noch zerfetzte inselartige Partieen des Mutter^
minerales ftbrig lassen, bis auch diese der Zerstörung unterliegen,
so daß man alle Stadien von völlig unverändertem Feldspat bis
zu vollkommen sericitisiertem verfolgen kann. Bei geschieferter
Gesteinsfacies zieht manchmal ein Feldspatrest einen langen
Schweif von Sericit nach sich oder es lassen ausgezogene
Sericitlinsen noch Feldspatreste ^kennen, so daß man gewiß
angesichts mancher in der Qrundmasse auftretender linsenförmiger
oder geschweifter dicht gedrängter Sericitaggregate die Präezistenz
von Feldspateinsprenglingea anzunehmen berechtigt ist. Da
andere Herkunft dieses eigentümlichen Kaliglimmers*) in den
Taunusgesteinen nicht zu konstatieren ist, darf man vermuten,
daß auch die in der Grundmasse überall verteilten und vor-
») Laspeyre», Z. f. Kryst. IV. 1880. 244.
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— 17 —
iriegeiid parallel angeordneten Sericitbl&ttchen lediglkh Feld-
spatderivate sind. —
Bei schwacher YergrOdernng heben sich die . Quarz- nnd
Feldspataasscheidungen ans einer sehr f einkSmigen, bei + Nicola
mit schwach bläulicher Farbe interferierenden Grundmasse
hervor, deren Kontinuit&t außer durch die genannten Mineralien
und Sericitblättchen noch durch größere Sericitaggregate, durch
Nester, Linsen nnd Trflmer von gröberem Korn als ihr selbst
asukommt, unterbrochen wird; sie heben sich entweder ebenso
scharf wie die eiugesprengteu Krystalle aus der Gmndmasse
ab oder scheinen mit derselben allm&hlich zu verschmelzen.
Es ist daher, namentlich bei stark geschieferter Fades, oft
schwer anzugeben, ob man Grundmasse oder Zerreibungs-
Produkte vor sich hat. Jedenfalls besitzen die am wenigsten
geflaserten Massen eine holokrystalllne Matrix, welche durchaus
den Eindruck des mikrogranitischen Quarzporphyren eigenen
Gemenges von Quarz und Feldspat macht. — Von wesentlicher
Bedeutung für die Auffassung unserer Gesteine ist ferner, daß
hin und wieder mikropegmatitische Verwachsungen von
Quarz und Feldspat vurkumnieu. Eine gwie vStelle mit der-
artiger Implikationsstruktur ist in i ig. 3 wiedergegeben und
macht eine näliere Beschreibung tiberflüssig; die tluukel-
ei'scheinenden Partieeii gehören dem Feklspate an.
Fassen vvii- die bisherigen Beobachtungen zusammen, so
ergiebt sich, daß in mineralogischer Hinsieht unsere Gesteine
sicli von einem normalen Quarzporphyr wesentlich nur durch
den Gehalt von Sericit, dessen sekundäre Xatnr als erwiesen
gelten kann, unterscheiden; in mikrukrysLalliuer Grundmasse
erscheinen autumurplie iMiisprenglinge von Orthoklas. Plairioklas,
Quarz, Magnetit, Titaneisen. Kisenp:lanz (Xerothal), wozn uuter-
georilnet noch Apatit und Ziikou kommen, Apatit meist als Ein-
schluß in den Feldspäten.
Die strukturellen Abweichnnsren von einem nornialt-u
Quarzporitliyr lassen sieh durch mechanische Defoiniationcn er-
klären. Zwischen einer Facies mit fast ricliiungslost'i' »Struktur
und solcher mit ausgesprochen körnig-tiaseriger oder tiaserig-
schieferiger sind alle möglichen t^jergäuge vorhanden. Da
der sicher erst nach der Gesteins Verfestigung ent-
standene Öericit Paralleiauordaaug seiner Lamellen innerhalb
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— 18 —
der OruDdmasse lefgt, für «ine Bolebe OrientieniDg, selbst bei
der Voraussetzung einer planen Parallelstniktiir oder velligeB
Flnctuationsstmlctar des ursprünglichen Oesteines, nicht der
geringste Grund vorbanden ist, so ergiebt sich daraus die That-
sache, dafi dieser Parallelismus des Seridtes auf mechanisch
einwirlcende Kräfte zurttcksufQhren ist und demnach ein Hassen-
gestein durch die mit der Faltung verknftpfte
Gleitung seiner Elemente Schieferung anzunehmen im-
stande ist.
Es ist von yomherein einleuchtend, daß ein zwischen
faltungsffthige Massen eingeschaltetes Eruptivgestein ebenfalls
in toto gefaltet werden muß, wie bei dem vorliegenden
Pressungsversucb die zwischen Papierlagen eingeschaltete Wachs*
platte Faltung erfahren hat. Die Faltungsfahigkeit einer
Eruptivdecke kann durch plattige Absonderung, welche bei
Quarzpui ph yren häutig beobachtet wird, nnterstfttzt werden, der
Gebirgsdruck wirkt dann anf ein System relativ dtnner Platten
bei großer horizontaler Ausdehnung.^)
Daß die Schenkel gefalteter Gesteine ausgewalzt,
ja bis zum Versehwinden verdünnt werden, ist eine oft ge-
machte Beobachtung und insbesondere von Heim in seinen
B Untersuchungen ttber den Mechanismus der Gebirgsbildung*
IL IM. 41 !f. durch zahlreiche Beispiele belegt. Waren vor
der Faltung lamellare Mineralien vorhanden oder entstanden sie
während dieses Aktes, oder lag eine dichte Grundmasse mit ein-
gesprengten größeren Bestandteilen vor, so werden sich jene Mine-
ralien parallel den ausjrewalzten Faltungsschenkeln orientieren,
die Einsprengliuge diiiTh Zertrlimmening zu Linsen komprimiert
werden. So vermag ein nrspriinglich porphyrisch sti uiertcj? Gestein
in köini2:-tlaseripes. fiaserig-schiefriges, feinschiefriges i'iberzu-
geheu, je nach iler lutensität der Zerreibung seiner Eiusprenglinge
und je nach dem Betrag seiner fläclioihaft ausgebildeten
Mineralien. Mit diesem Vurgange ist, soweit meine Beobachtungen
im Taunus reichen, eine lineare Erstreckung in der
Streich Ii nie verbunden, so daß also von zwei senkrecht
zur Schieleruugsf lache gerichteten Schnitten der parallel
*) Für eine andere Auffassung, als claB die hier als QuArzporphrre
gedctitcton (iost. inc nrspriinglich D e c k e n waren, aeheint keiB liiiiraicheiiilar
GruDÜ vorbanden zu sein.
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— 19 —
der Streichlinie verlaufende länger gestreckte Linsen von
Quarz und Feldspat oder deren Agpregaten ergiebt, als der
Senkrecht zur Streichlinie gerichtete. —
Man kann wohl den Satz aufstellen, daß je mehr die
Schieferung ausgesprochen ist, desto ßericitreicher das Gestein
wird . Die Theorie des ^ 1 ) y n a ni o m e t a m o r p h i s ni u s " schließt
aus diesem rmstaiide und tViuer aus der Tliatsache, daß der
Sericit vorwiegend in Gebieten auftritt, welche dem Gebirgs-
druck unterworfen waren, daß zu seiner Entstellung lioher Druck
fördernd oder auch unentbehrlirh sei. Die Einwände, welche
man gegen diese Auffassung erhoben hat, lassen sich wohl am
besten durch die von F. Zirkel im ersten l^and der zweiten
Auflage seines Lflirbuches der Petrographie p. 629 angestellte
Überlegung wiedeigeben: ^Wie es scheint ist die Mitwirkung
d^'s Dnickes als eines für bedeutsam, ja wohl für uncrlilßlich
geljaiteueu Faktors bei den Unl^^ .i nillüiigeii und Neubililiiii;^^*'ii,
welche in stark dislocierten Gebieten hervortreten, oft sehr
übei-sch;itzt Worden, und es fragt sich, ob es nicht in vielen
Fällen ausreicht, fi'ir jene Vorgänge bloß die durch den Druck
zustande gekommene innerliche Kataklasstruktur in Anspruch
zu uelimeu, durch welche, im Gegensatz zu dem untjetroffenen
Gestein, dem Wasser ganz unzählige Angriffspunkte geboten
und auch Räume für Neuahsatz besrhnfft wurden. In der-
artigen Fällen würde alsdann nur ein iiidirekter, kein dii'ekter
Zusammenhang mit dem Druck anzunehmen sein. . .
Speziell für die Entstellung des Sprintes dürfte es recht schwie-
rig sein, sich eine bestimmte Ansicht zu bilden, da die Umwandlung
von Feldspat in Muscovit häuhg beobachtet wird und eine scharfe
Grenze zwischen Muscovit und Sericit wohl kaum existiert.
isach Zirkels Auffassung ist es also, ohne eine spezifisch
chemisclie Wirkung des Dynamometamorphismus anzuerkennen,
wohl begreiflich, daß Sckiefernng, Feinfältelung, Sericitbildung,
Hand in Hand gehen. —
Der wesentliche Unterschied zwischen der früher erwähnten
^Transversalschieferung" und den hier beschriebenen Erschei-
nnngen besteht darin, daß dort die Flächen der Falten von
einer filyerall parallel stehenden Spaltungsebene geschnitten
werden, während hier die Spaltbarkeit den Falteu und Fältchen
parallel und demnach häufig gekiümmt verläuft.
2*
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— BO —
Es scheint, d&ß Loretz in dem oben zitierten Vortrag zu
weit geht, wenn er p. 89 sagt : „Ein derartiger Metamorphiemns
anf rein mechanischem Wege ^ in der Art also, daß durch den
Seitendrncfc oder infolge von chemischen, ans dem Seitendmck
abgeleiteten Wirkungen, die klastischen Sedimente in
krystallinische Gesteine übergegangen wiien — ist ausgeschloesen,
weil auch in diesem Falle Transversalstrnktnr oder Schieferung,
Anordnung der krystallinisclieu , namentlich der lamellaren
Bestaudteile normal zur Druckrichtung zu erwarten w&re."
Diese Bemerkung muß natürlich auch au! in Schiefergesteine
übergtiiUiite Kiuptivmassen übertrapren werden. Allein
unsere Beobachtungen im 'J'aunus. sowie in anderen Gebirgeu
angestellte zeigen, dali mau mit Notwendigkeit in vielen Ge-
bieten zur Annahme einer Faltunp:s schief er uug geführt
wird. Loretz gieht Übrigens selbst zu. ^daß die nächste Wir-
kung des Horizontalschulies iu AufricliLuug, Faltung und Über-
schiebung der Schichten bestand, und der Vorgang der Schieferung
(d. i. Transversalscliieferung) erst nach diesem Prozeß oder
doch erst in den späteren Stadien desselben begann". Da bei
klastischen Gesteinen schon vor der Faltung eine Trümmer-
struktur Vorhanden war, so sind deren mechanische Ver-
ändeninjren als Kulgen des Gebirgsdruckes, soweit sie nicht
ein n Rnf Ka1tnn<j und Transversalschiefeiung beruhen, schwieriger
fe-t/:i[-iell M). (iiebt man zu, daß die Transversalstruktur im
letzten Stadium der (4« bir?sbildung erfolgte, so ist auch zu
erwarten, daß in einem Faltungssystem eingeschaltete Eruptiv-
VaspY dadurch, daß sie diirch die oben beschriebenen Vor-
gange zunächst konkordante Parallelstruktur erhalten,
schließlich Transversal<iriiktur annehmen können. An vielen
Stellen ist an den Scricitgueißen eine transversale Spalt-
barkeit zu konstatieren, aber sie geht nicht so weit, daß sie
wie bei den mit vollkommener Cleavage ausgestatteten Thou-
schiefern an jeder beliebigen Stelle des Handstückes hervor-
gerofen werden könnte, sich demgemäß als eine allgemeine
Verminderung der Kohäsion in der Richtung des Horizontal-
Schubes äußerte, sondern die Spaltnngsflächen sind durch aUer-
') Bine xaianiinenfMseiide Dantellnog der Wirkungen des Qebirgs-
drackei giebl F. Ziikel im 1. Bd. gdnce Leb-bachei) 2. Aufl., p. 603—634,
wo avcli die Litteratnrangeben in finden eind.
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81
dings oft mikroskopische Abstände getrennt, und die Unter-
suchnno: de r Pi¶te bat ergeben, daß die zweite Schieferung
lediglicli durch eine potenzierte, mit Ausweichung verknüpfte
Kleinfältelung erzeugt wird (Heim's Ausweichungscleavage).
Sie sehen hier ein Uandstfick, weicht s einer sclimalen Sericit-
gneißeinlagemog ans dem Bruch Mohr s Mühle gegenüber bei
Vockenbansen entnommen ist Dasselbe zeigt deutlich den Über-*
gang ans einem kompakten, wenig flaserigen Gestein in ein ge-
strecktes schieferiges. Sie gewahren, wie mit der Parallel-
struktur der Sericitgebalt snnimmt, und wie am Bande durch
den flammer erzeugte Trennangsfläcben die der natQrlichen
Begrenznngsebene parallele Schieferung in schiefem Winkel
schneiden.^)
Ein weiterer Unterschied zwischen Faltungsschiefernng
und Cleavage scheint darin zu bestehen, daß bei jener, wie
unsere Beobachtungen zeigen, Streckung in der Streichung s-
Ii nie erfolgt, während bei dieser Streckung in der Fall-
richtung beobachtet wird. —
Wir mflssen uns aber nochmals zur mikroskopischen
Untersuchung des Vorkommnisses im Gotdsteiner Thal zurück-
wenden, denn sie wird uns das schwerwiegendste Argument für
die Anpassung dieser Massen als aus Schmelzfluß entstandener
liefern.
Der Quarz zeigt nämlich sehr häufig diejenige Alteration,
welche man als magma tische Korrosion bezeichnet. Sie
besteht darin, daß aus vulkanischem Magma frühzeitig ausge-
schiedene Krystalle nachträglich wieder angeschmolzen wurden
und dahermannigf altig gestaltete Einbuchtungen zeigen, welche mit
rasch zu (Ghlas oder) feinkörniger Omndmasse erstarrter Schmelze
ausgefüllt sind. Als Erklärung dieses Vorganges adoptieren wir
wohl am besten für die vorliegenden Gesteine die von Lagorio*) ge-
gebene. Verhalten sich nämlich geschmolzene Silikatmassen wie die
meisten Körper, d. h. wird durch Druck ihre Schmelztemperatur er-
höht (entgegengesetzt dem Verhalten des Eises), so kann durch
*} Fig. 6 giebt ein diarakt«riBtiaehn Bild dieser in venchiedenen
Gliedern der TannnBgmppe nicht selten zu beobachtenden Struktur; das
Präparat ist dem pg. 11 erw&bntoi Gesteine im Distrikte Bottannen bei
Eppstein entnommen.
*) Min. tt. peU-og. Mittb. VIII. 1887. ölü.
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— 22 —
Druckverminderung wieder Sclimelzuu? erfolgen, da diese wie
Temperaturerhöhung: wirkt. Erstarrte Quarz in der Tiefe unter
dem Druck von d Atmosphären der auf ihm lastenden Lavasäule
bei t^, so konnte durch rapides Aufsteigen des ihn umschließenden
Magmas eine plötzliche Druckverminderung auf (d — n) Atmo-
sphären erfolgen, während die Temperatur kaum verändert wurde.
Unter dem nunmehr wirkenden Drucke von (d— a) Atmesphären
würde der Quarz aher schon bei (t— m)'' erstarren, so daß er
durch den in dem umgebenden Magma herrschenden Temperatur*
Ubersehufi von m° wieder angeschmolzen werden kann.
Die magmatische Korrosion in typischer Ausbildung ist mit
anderen Deformationen und mit unregehn&ßigen Wachstums^
gebilden durchaus nicht zu verwechseln. Sie tritt in unseren
Gesteinen so charakteristisch auf als in irgend einem normalen
Quarzporphyr. Wer die Erscheinung kennt, wird angesichts
der F^. 1 und 2 auch nicht den geringsten Zweifel hegen, daß jede
andere Deutung ausgeschlossen ist Mitunter yerlaulen die
Konturen der Schmelzzone parallel den Konturen des Krystalles
(Fig. 1). Bald gewahrt man nur eine Einbuchtung, hald mehrere,
bald breithnchtige, bald schmalbuchtige Einsackungeo, die öfter
mit einem schmalen, manchmal gewunden verlaufenden Kanal
beginnen, um sich im Krystallinneren zu erweiteiB.
Die Natur der die Buchten erfttllenden Materie l&ßt sich
nicht besthnmen; man kann nur angeben, daß in ihr neben
einem schwach polarisierenden Aggregate Seridt) w^ auch
Eisenerze auftreten, und daß sie mitunter ein dichteres Aussehen
hat als die Gesteinsgmndmasse. Von Ähnlicher Beschafienheit
wie jene Materie sind anch allseitig begrenzte Einachlftsse in
den Qnarzkrystallen, die zum Teil auf Einsaekungen, deren
Zufnhrkanal nicht angeschnitten ist, zurftckzuf Ohren sein mögen,
zum Teil aber auch als während des Wachstumes des Quarzes
umschlossene Grundmasseuparttkel oder veränderte Glaaein-
Schlüsse zu gelten haben, besonders wenn sie, wie mehrfach
beobachtet wurde, in Form kleiner, parallel gestellter hexaguualer
Pyramiden auftreten.
Der Quarz zeigt also ritmtliehe Eigenschaften ehies
echten Porphyrquarzes, und durch die soeben mitgeteilten Be-
obachtungen ist unwiderleglich erwiesen, daß er sich einmal in
einem schmelzflüssigeu Medium befunden hat.
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— 88 *
Es wäre demnach nur noch die Frage m diakatieren, ob
in der That das ErsUrningsprodukt eines gefloaeeneu Lava-
Stromes vorliegt oder ob man es mit einem qnarzporpbyräbnlichen
^ErystalHnf f e" zu thun hat, deren Unterscheidung, be-
sonders im Znstande nachträglicher Verändernng, oft kanm
dnrcbfllbrbar sein soll. Die Frage wäre als gelöst zu beti'achten,
wenn man beweisen könnte, daß die Korrosion des Qnarzes in
der That durch di6 ihn gegenwärtig umgebende Gmndmasse
veranlaßt wurde. Diesen Beweis zn führen ist aber bei dem
heutigen Erhaltungszustand der Gesteine kanm möglich. Der
einheitliche Charakter des Gesteines, das Fehlen von Bomben,
das Fehlen der auch aus j^dynamometamorphen" Tuffen*)
beschriebenen Glaspartikel und der konkavbogig begrenzten
Körperchen sprechen nicht ffir Tuffe. So lange also ein direkter
Beweis ffir die Tuffnatnr nicht zu erbringen ist, scheint es ge-
rechtfertigt, die hier beschriebenen ,Sericitgneiße* als durch
Gebii-gsdruck mehr oder minder geschieferte Quarzporphyre anzu-
sehen, als welche Herr Prof. Rosenbusch mflndlichen Mit-
teilungen zufolge sie i^chon frfiher angesehen hat.
Wegen der großen Bedeutung, welche die n agmatischen
Korrosionserecheinnngen für die Auffassung der Natur der „Sericit-
gneiße" haben. iii*t^f^u liier einige Punkt l -t nannt werden, an
welchen sie beobachtet worden sind: an nieliieren Stellen des
Goldsteiner Thaies, auch am .Iohanne>graben. auf der Hiilie
im Distrikt Burg, unterhali» der Gipfelmühle lei Rambach
und aul dem (-iii)fel (Xeufeld), beim Ketlungshau>, in dvu gioßeu
Brüchen bei Sonnenberg, bei Dotzheim, Möhrs Mulile »regen-
über bei A Ockenhausen, auf dem Bessert in einem durch Herrn
von Reiuach südlich von der Ht:imlicheu Wiese geschlagenen
Handstücke, in dem Bruche zwischen dem Porphyroidzug und
Ehlhalten an dem Wep:e von Vockenhausen nach Ehlhalten,
ferner hinter dem S( liluij Friedrichshot bei Cronberg.
Durch Pufahl ist auf Tiossens Veranlassung*) ein (lesteiu
analysiert worden, von welchem als Fundort der .Distrikt Burg
•) Rospnhn'sch. Mass. Ue«t., 2. Auti. — Mügge, N. J. I. Mia.
Beilageb. VIII. 641.
J. preoBS. geol. Landesaust. 1884. üM.
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84 —
bei Bambach" angegeben wird, mit der Bezeicbniiiig «kömig*
Die Analyse erglebt:
SiOt
77,08
AUOa
11,50
FeäOa
0,39
FeO
0,82
MgO
0,05
CaO
0,11
NajO
0,87
K2O
7,97
SO3
0,13
IMh
0,05
TiOg
0,05
Wasser
0,47
99,49
Der Alkaligehalt ist mit dem vieler Qoarzporpbyre diurch-
aus fibereinstimmend. Daß trotz der tiefgehenden Umwandlnng
der Feldsp&te das Kall nicht yermindert vnrde, liegt eben daran,
daB es zur Nenbildang des Sericites Verwendung fand. Auf-
fallend aber ist der hohe Gehalt an BiOt, denn man sollte um-
gekehrt erwarten, dafi SiOt weggeführt wurde, oder wenigstens,
wenn die bei der Thon- und Sericitbildung freiwerdende SiQi
wieder als Quarz ausgeschieden wurde, nur lokal ein höherer
Prozentsatz als gewöhnlich nachzuweisen wäre. Es ist daher zu
bedauern, daß keine mikroskoplsehe Beschreibung der analysiertmi
Probe vorliegt, denn wie die Sericitgneiße im großen von Quarz-
oder Qaarz-Feldspat-Bändem durchtrttmert werden, so gewahrt
man auch mikroskopisch derartige als Neubildungen anzu-
sehende Schnüre, welche öfter nicht nm welligen Verlauf wie
jene, sondern auch Druckersclieiuungen, namentlich undulose
Auslüschuug größerer (^uarzkorner zeigen.
Der „köruig-flaserige" und „liaserig-schieferige" Serieit-
giieiß der Wiesbadener Gegend scheint größtenteils als i^uaiz-
pori)h}r angesehen werden zu dürfen, ob aber alle fein schie-
fer igen Varietäten hierher zu rechnen sind, bleibt zu unter-
suchen.
Es ist vielleicht nicht iiberiliissig. zu bemerken, daß die in
den nSericitglimmerschiefern'' und „Phjlliten" fast nie iehleuden
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— 25 —
Batfle (uThonschiefeniädelcheii'') in dem feinschieferigeii ,Sericit-
gneiß*^ ebenso me in den fibrigen Facies vermißt werden. Auf
deren Auftreten in den Gesteinen von Altenha in nnd am Staufen
wurde schon frfiher hingewiesen.^)
Erlcl&ninf zu Tafel I.
Fi^ur 1. Magmaiiscb korrodierter automorpher Quarz. Goldsteiner
Thal \m Sonnenber^ (Wiesbaden).
Figur 2. Dasselbe. Ferner: Grundmasseneinschlüsse ; undalöse Po-
larisation. Nicola -f
Pigar 3. Mikropegmatitische Verwachsung von Orthoklas und Quarz,
Nico]« +- Obcrlialb Bambach bei Wiesbaden.
Fi gm 4. Zertittminerter Qaan. Nicola +. Nerothal bei Wiesbaden.
Figur 6. Serieit nach Orthoklas. Orthoklas dunkel, Sericit hell
Nieols +. Dotsiieim bei Wiesbaden.
Figur 6, Feiai&Uelaiig, ttbei^Esliend in Tnuisrersalscbiefernng. Dis-
trikt Bottannen bei Eppstein. Vgl. pg. 11, 81.
>) Bericht Uber die 2d, Versammlong d. Oberrh. geol. Ver. 1896.
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— 27 —
Uber das optische Verhalten von
Globigerüieu-ächaleii.
Von
W. Sehanf.
Globigerinen-Gehäuse, sowohl recente als auch fossile^
zeigen im parallel polarisierten Liebte bei gekreuzten Nicola
eine ttberraachende Eracheinnng. In sämtlichen Kammern ge-
wahrt man nämlich ein dunkles Krenz sowie einen oder mehrere
farbige Kreisringe. Die Arme aller Kreuze stehen unterein-
ander parallel und parallel den Schwingungsebenen der Nicols,
so daß ein Überaus zierlicher Anblick entsteht, besonders da mit
der Abnahme der Kammerdimensionen die Kränze immer kleiner
werden. Durch Drehung des Pr¶tes wird keine Veränderung
der Kreuzlage hervorgerufen.
Der Charakter der Doppelbrechung ist negativ.
Jede Kammer zeigt also ein ähnliches Verhalten, wie es ein
aus Calcitfasem bestehender excentrisch geschnittener Sphärolith
aufweisen würde (vgl. Bosenbusch, Mikrosk. Physiographie Bd. I,
2. Aufl. p. 73), and die Gesamtheit der Kammern erscheint wie
ein Aggregat solcher Sphärolithe.
Bs ist aber zu erwähnen, daß ein radialfaseriger Bau der
S[ammerwände auch bei Anwendung stärkster Systeme nicht
mit Sicherheit beobachtet werden konnte. Die Entscheidung
darftber, ob der hier angedeutete Erklärungsversuch ausreicht,
oder ob der Erscheinung eine andere Ursache zu Grunde liegt,
muß den Foramlniferen-Kennern flberlassen werden.
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- 29 —
£iitstelmug und Entwickelung der Linnes-
Organe nnd Sinnesthätigkeiten im Tierreiche.
Drei pupulär-wiasenschaf (liehe Vortrüge, gehalten in der Senckenbergischen
ii»larfoiicli«ii4Mi G«Mllflcl»ft an lt. und 19. Fiteoar uid 12. Hin 1898*)
TOB
Or. med. Ph. Steffan.
I. Allgemeine Einleitung.
Verehrte Anwesende! Wie ich in früheren Jahren an
gleicher Stelle bereits auseinandergesetzt habe, beruht die
gesamte Verstaudesentwickelung des höchstentwickelten Ge-
schöpfes unseres Planeten, des Menschen, darauf, daB seinem
Gehirne vermittelst der Sinnesorgane von Ange, Ohr, Nase,
Znnge und Hantoberfläche her bestSndig Sinnesempflndnngen
(Sinneseindrticke, Sinneswahrnehmungen) ans der Anßenwelt
znfliefien. Dadurch daß nnser Gehirn alle von einem Gegen-
stande oder Vorgange der Außenwelt ausgehenden Sinnes-
empfindungen nntereinander in Verbindung bringt, kommt die
richtige Vorstellung und Erkenntnis eben dieses Gegenstandes
oder Vorganges zu stände, d. h. entwickelt sich beim Menschen
die Verstandesthfttigkeit, resp. lernt der Mensch denken. Unsere
Sinnesorgane und die durch sie vermittelten Sinnes-
empflndnngen sind die Ausgangspunkte undVermitt-
1er unserer gesamten Verstandes- und Seelenth&tig-
keit: nil est in intellectu quod non antea fuerit in sensu
(deutsch: Unsere Sinne sind die Eingangspforten f&r unseren
Verstand). Das Denken ist somit erst eine sekundäre Funktion,
das Primäre aller Erkenntnis sind die sinnlichen Empfindungen
*) Di« Vortrige waren «iin genaueren Veretftndnls tob niebr als 90
DeinonatnttioBen mittdat dea Skioptikona begleitet.
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Dnd Wahrnehmttiigeii. In sehr geistreicher Weise drAckt dies
L. Fenerbach in den naehfolgenden Worten ans: „Denken
heißt, die Evangelien der Sinne im Znsammenhange lesen/
Was fOr den Menschen gilt, gilt anch für die Tierwelt, so-
weit sie ein Gehirn besitzt. Steigen wir in die niedere Tier-
welt mit einfacherem Nenrensystem (Schlnndring mit Schlund-
ganglioD oder gar nnr unter der Äußeren Haut gelegenen
Nervenzellen) binab, so sind anch hier die IKnnesthatigkeiten
die Vermittler fttr die Bethätignng der angebomen Intelligenz
oder des Instinkts sowie für alle Funktionen, die das Tier m
seiner eigenen Erhaltuug, Ernährung und Fortpflanzung nötig
hat. Ohne Sinnesthätigkei t ist das tierisclie Leben
nicht möglich und nicht denkbar.
Nach dieser Darlegung scheint es mir von liiichstem Inter-
esse, der Entstehung der Sinnesorgane und Siuuesthätigkeiteu
im Tierreiche nachzuspüren und sich ein Bild von deren auf-
wärts steigenden Entwickelung zu machen. Um über den
Anfang aller Sinnesthätigkeit in der organischen Welt klar
zu werden, iiilisseu wir uns vor allem die Zustände auf
unserer Erde verg:ep:enwärtip;en, als die organi>;cbe Materie iu
Erscheinung trat. Oliue Vorliauuensein vou Wasser ist alle
organische Existenz unniügliclu ja wir müssen annehmen, daß
zur Zeit des Entstehens der Oigaaisnien auf der Erde deren
größte uder ganze Oberfläche mit Wasser bedeckt gewesen sein
muß: denn die p^e-^amte niedere Tierwelt besteht aus Wasser-
tiereu . das ei ste eii rrfiuisclie Leben muß deiiif^emäß wohl im
Wasser entstanden sein. Erst iu dem Maße als das Land aus
dem Wasser emporstieg, war auch die Möglichkeit zur Heran-
bildung organischen Lebens auf dem Lande resp. an der Luft
gegeben (Lufttiere). Heute noch sind G:nt zw^ei Dritteile unserer
GesMiiit Krdoberfläciie vun einer über i^uK) Meter dicken Wasser-
scliiclit bedeckt. Die Annahme, daß zur Zeit der Erscheinung des
organischen Lebens auf unserer Erde alle jene auf Bewegung:
berulienden Naturerscheinungen d. h. Licht, Wärme, SclialL
Elektrizität und Magnetismus bereits vorhanden waren , ist
unzweifelhaft richtig. Die vom Lichte, dem Schalle, den Schmeck-
und Riechstoffen, der KörperberUhrung ausgehenden sogenannten
Sinnesreize sind demnach der Entstehung der Sinnesthätig-
keiten und Sinnesorgane selbst voraus gegangen; indem die
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- 81 —
Sinnesreize auf die Organismen einwiikten und letztere auf
diese Reize reagierten (Sensibilität Albrecht von Haller's),
sind die Sinnes* liznie und Sinnesthätigkeiten nachträglich
zur Ausbildung prt'knniiiipn. Ohne Sin uesreiz kein Sinnes-
organ und keine Sinnesthätigkeit. Tiere, die stets
und ständig: im Dunkeln leben, besitzen keine Anpeii und
wenn deren im Liebte lebenden Stamine.^ig'eiKisseii solche
besitzen, gehen sie bei ihnen zu Grunde, resp. kommen niii- noch
zu rudimentärer Entwickehmg. (Eingeweidewürmer, Höhlen-
tiere, Tiefseetiere s. später.) Demgemäß sind auch die
8innesempf indnn gen untrügliche reelle Bilder der
Außenwelt, sie erschließen uns mit voller Wahr-
heit das Wesen der uns umgebenden Dinge. Max
Herz in ^^'ien (Kritische Psychiatrie, Wien 1896. K. Prochaska)
f;i|]t df;n \ oiTrnii<: der Entstehung der Sinnesorgane folgender-
maßen auf: .Kinc iiiii'^eformte flüss-i^e Mas«f' heterogenster Zn-
sammensetzung stK int die AVeit der Dinge an den Organismus
heran. Da beginnt er zunächst zu sichten, gewissermaßen
durchzusieben. An einer Stelle extrahiert er alle Äther-
schwingungen und refüsiert alle anderen (Auge), au einer
anderen wählt er sich Schwingungen kleinster Massenteilchen
der Luft (Ohr) u. s. f. Getrennt leitet er sie seinem Zentral-
nervensystem zu. Den sinnlichen Rohstoff, den er sich
so selbst geschaffen, erhält er also in Gruppen ge-
trennt." So die Auffassung von Max Herz. Hinzuzufügen
bleibt, daß wir nur für zwei Sorten von Schwingnngsarten keine
Sinnesorgane haben, für Elektrizität nnd Magnetismus; von
letzterem spüren wir überhaupt nichts. Daß wir für die Ein-
wirkung der Elektrizität kein Sinnesorgan besitzen, erklärt sich
leicht daraus, daß freie Elektrizität, welche als Sinnesreiz auf
den Organismus wirken könnte, in der Atmosphäre alsbald aus-
geglichen wird (Gewitter, Blitz, Wetterleuchten, Nordlichter),
somit also von vornherein die Entstehung eines Sinnesorganes
Ifir Perception der Elektrizität gegenstandslos geworden ist.
Ja unser Körper setzt sogar durch die unbefeuchtete äußere
Epidennissehicht der Einwirkang der Elektrizität noch besonderen
Widerstand entgegen. Was der tierische Organismus an elek-
trischer Kraft fttr seine Existenz bedarf, bezieht er eben nicht
von außen, sondern erzeugt er in sich selbst. Außer Licht
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Wärme, Schall, Riechstoffe, Oeschmackwtoffe und direkter Auflerer
Berfihrong des Körpers d. h. Auge, Ohr, Zunge, Nase und ftufiere
Haut giebt es keine anderen Sinnesreize und ihnen entsprechende
Sinnesorgane. Die vorhandenen Sinnesorgane können
in den yerschiedenen Tierklassen verschieden hoch
aasgebildet sein und ihre Leistangsf&higkeit dem-
nach wechseln; aber es giebt keine anderen ans nnlie*
kannten Sinnesreize nnd Sinnesorgane, wie die oben
genannten. Infolge der mannig&ch wechselnden Aasbildang
and Modifikation der einzelnen Sinnesorgane im Tierreich kommt
John Lubbock zu dem folgenden merkwürdigen Aussprach:
„Wir haben fünf Sinne und bilden uns bisweilen ein, daß weiter
keine vorhanden sein könnten, aber es ist klar, daß wir bei den
engen Grenzen, die uns Menschen gezogen sind, das Unendliche
nicht ennessen können. Weuu wir die Frage von der anderen
Seite betrachten, so finden wir bei Tiereu Sinnesorgane, reichlich
mit Nei ven ausgestattet, deren Funktionen wir indessen bis jetzt
außer stände isiud erklären zu können. Es kann fünfzig
Sinne geben, die so verschieden von den unserigen sind, wie das
Hören vom Sehen, und auch innerhalb der (Trenzen unserer
Sinnenwelt mögen unendlich viele Töne vorhanden sein, die wir
nicht hören, und Karben so verschieden voneinander wie Grün
und Kot. fiir die wir k*'in Enii>imdüiigsvermugen besitzen. Diese
und an ii it tausend i^rageu harren uoch der Lösung. Die uns
umgebende Welt, mit der wir vertraut sind, kann in anderen
Tieren einer gänzlich verschiedenen Phitz machen, sie
kanu Vüll^ sein von einer Musik, die wir nicht hijren. von einer
Farbenpracht, die wir niclit sehen, von (iefüldseindrücken, die
wir nicht empfinden.^ Diese phantastische Ansicht John Lub-
bocks muß von uns zurückgewiesen werden. Wo bliebe da die
exakte naturwissenschaftliche Forschung! Zwischen Himmel
und Erde giebt es für uns nichts weiter als das, worüber unsere
sehr zuverlässigen Sinnesorgane uns sichere Auskunft geben.
Was sich nicht sinnfällig beweisen laßt^ entbehrt jedweder rerrlei^
Unterlage. Lehren, mögen sie noch so geistreich ausgedacht
und noch so logisch herausgetüpfelt sein, sind hinfällig, wenn
die ihnen zu (^rnnile liegende Voraussetznng nicht einer sinn-
fälligen Thatsache entspricht. Wo dieser sichere Untergrand
feUit, hört die exakte Wissenschaft auf, and wir bewegen ans
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— 83 —
auf dem Boden der Hypothese, des Glaubens und des Meinens,
eines Bodens, der jeden Augenblick samt dem darauf erbauten
stoksen G^b&ude anscheinender Wissenschaft zusammenbrechen
kann. Mehr wie unseren fünf Sinnen entspricht, giebt es daher
im Tierreiche nicht, umgekehrt: je mehr wir in der Tierreihe
herabsteigen, desto unvollkommener muß die Sinnesthätigkeit im
allgemeinen werden; denn auch ihre Ent Wickelung geht vom
Einfachen zum Zusammengesetzten langsam aufw&rts.
Ehe ich indes speziell auf die Entwlckelongsgeschichte
der Sinnesthätigkeiten und Sinnesorgane im Tierreich fibergehe,
bedarf es noch eines weiteren orientierenden Oberblicks. So
falsch und unlogisch, ja geradezu verkehrt es ist, aus den kern-
plizieiten Sinnesorganen der höheren Tiere auf die einfacheren
Formen der niederen Tierwelt rfickschlleßen zu wollen, weil
allein der umgekehrte Weg zu richtigen positiven Schlüssen
führen kann, will ich doch einen Augenblick diesen falschen
Weg betreten, weil er uns zu einer sehr wichtigeu, wenn auch
negativen Erkenntnis ffihrt, d. h. uns lehrt, wie die Sinnes-
thätigkeit der niederen Tierwelt hn Vergleich zu der unseligen
nicht beschaffen sein kann.
Hit Rücksicht auf das umgebende Medium, in welchem
sich das Leben der Tierwelt abspielt, unterscheidet man Tiere,
die im Wasser, auf der Knie an oder in der Luft, und solche,
die teils im Wasser teils auf der Erde an der Luft (amphibiotisch)
leben. Der größte Teil der niederen Tierwelt, die Prutozoeii
oder Urtiere, die ( Tdenteraten oder Sack liiere, die Echinudei iiieii
oder Stachelhäutei-, die Molhiskeu uder Weichtiere, leben, mit
alleinij^er Ausnaliine der Landi>chnecken, im Wasser ; die Würmer
ebeuiall.s im Wasser oder in feuchter Lmgebung, \'un den
Gliedertiereu leben die Krebse vorzugsweise im Wasser: von
den Wirbeltieren die Fische und Oetaceen. Auf der Eide, au
oder in der Luft leben von den (iliedeitieren die Spiiineu,
Tausendfüße und Iiis»'kten. von den W irbeltieien die Vögel und
Siuio;etiere mit Ausnainne der CeUiceen. Teils im Wassel-, teils
auf der Erde au der Luft leben die Amphibien. Diese Eiiiteilun«^
der Tiere mit Rücksicht auf das umprelteiule Medium ist für
die Erkenntnis von deren Sinnosthittiirkeiteii im Ver<;leicli zu
den uiis»Mi!ji;en von ausschlagi:elieiider Bedeutung; denn die-
jenigen un.serer tSinuesthiltigkeiteu, die nur durch Vermittelung
3
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84
der* Luft zn stände kommen kännen, sind bei Wassertieren
nicht mOgUch. Betrachten wir in dieser Beziehung unsere
lAnf Sinne, so besteht zwischen Tast- und Geschmackssinn
einerseits und Gernchs-, Gehdr- und Gesichtssinn anderer-
seits der Unterschied, daß die Tast- und Geschmackseindrttcke
unsere ftuBere Haut resp. Mundschleimhaut direkt treifen
mttssen, w&hrend unsere Geruchs-, Gehör- und Gesichts-
einpfindungen durch die Luft vermittelt werden. Tast- und
Geschmackseindrücke können yon Wassertieren also mindestens
ebensowohl empfunden werden wie bei uns; vermutlich ist ihr
Tastsinn bei der zarteren Konstruktion ihrer KOrperoberfläche
noch feiner wie der nnserige, ihr Geschmack ist sicher, da er
ja gerade an die Wasserlöslichkeit der zu schmeckenden Sub-
stanzen gebunden ist, bei ihnen noch besser entwickelt als bei
uns. Wir sind also a priori vollkommen berechtigt, bei Wasser-
tieren wohl oiganisierte Tast- und Geschmacksorgane zn finden.
Von den drei durch die Luft vermittelten Wahrnehmungen (Ge-
ruchs-, Gehör und Gesichtssinn) mfissen wir ihnen von vornherein
die Fähigkeit von Sehvermögeu zugestehen, da die Schwingungen
des LichtHthers wenigstens bis zn 200 Faden (1 Faden = 1,88
Meter, 200 Faden = 376 Meter) sich in das Wasser fortzu-
pflanzen vermögen: daher finden wir auch bei Wassertieren,
soweit sie nicht in der ewigen Finsternis der Tiefsee leiten und
sich hier auch nicht selbst durcli besondere Lenchtorgane Licht
zu schaffen vermögen, wuhUmsoebildete Seliorgane (Augen). Ein
üehor in unserm Sinne kauu itei W assertieren kaum vorhanden
sein; das lehrt ein einfaches Experiment beim Menschen. Fullen
wir unseren äußeren Gehürgang mit Wasser, so daß die Schall-
wellen der Luft unser Trommelfell nicht mehr ern-ichen können,
s(» sind wir nahezu taub d. h. es bleibt nur ein Rest vtmi Hitrver-
nii»aen, soweit ein solches durch die Schädelknochen vermittelt
werden kann (Knochenleitnng) ; da nun aber die niederen
Wassertiere nich einmal K'noclien besitzen, ihre ganze Körper-
masse vielmehr von weichci Beschaffenheit ist. so kann hier
von einem Hörvennögen kaum die Kede sein: die Wassertiere
sind also höchst wahrscheinlich so p:nt wie taub. Bleibt noch
der Geruchssinn iibrig;. Diese Sinnesthätigkeit ist bei Wasser-
tieren geradezu unniö<^lich; denn die Stoffe, die nnui riechen
soll, müssen der Luft in gasförmigem Zustande beigemischt t-iein,
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— SB —
•ja bei den Wirbeltieren mit Liingenatmung muß der mit Riech-
stoffen vermiscbte Luftstrom, damit die Riechstoffe zur Wahr-
nehmung kommen kOnnen, an der die Geruchsempfindang ver-
mittelnden Schleimhant der Nase im Strom vorbeigeffihrt werden
können d. b. das Riechorgan mnß einerseits mit der umgebenden
Luft, anderseits mit der Rachenhohle und von hier aus mit der
Lunge in Verbindung stehen. Das lehren wieder ein paar ein-
fache Experimente beim Menschen. Füllen wir nämlich die
Nasenhöhle eines Menschen mit Wasser, so ist sofort aller Ge-
ruch verschwunden, mögen wir dem betreffenden Wasser auch
noch so scharfe Riechstoffe wie Ean de Gologne u. drgl. bei-
fügen (Versuche von E. H. Weber). Wie wenig das aasge-
bildete Gemchsorgan an der Luft lebender Tiere das Wasser
verträgt, mögen noch die nachfolgenden zwei Beispiele lehren.
Der Frosch zieht, wenn er ins Wasser springt, rasch eine Haut
fiber seine äußere Nasenöffnnng und schfttzt sich so, so lange
er sich im Wasser aufhält, vor dem Eindringen von Wasser, und
ebenso macht es das Krokodil und manche Sängetiere, die viel
im Wasser leben und untertauchen (Z u c k e r k a n d 1). Anders ver-
.hält es sich da, wo ein solcher Schutz fehlt, d. h. bei den im
Wasser lebenden Säugetieren, den Cetaceen: bei ihnen ist gar
kein Geruchsorgan vorhanden und die anatomische Untersncliung
ihres Gehirns lehrt, daß auch kein Riechlappen und kein Riech-
nerv zur Entwickelung gekommen ist. — Selbst bei wasser-
freier, normal lufthaltiger Nase riechen wir so lange nichts, als
die mit Riechstoffen vermischte Luit in unserer Nase stille steht
(1. Ii. bei anfrehaltenem Atem oder bei Atiaung (luich den Mund;
sie niiilj vielmehr im Strome von auijeu iiacli innen an der
Sclileinihiuit unserer Nase vorbrigefiihrt werden d. Ii. wir müssen
„schnüffeln" oder wie man bei unseren mit vt»rziisflichen (^e-
mchsorganen versehenen Säugetieieu sagt: ^sclinupiicrn". Ge-
hör- und Geruchsii] gane sind daher bei Wass« i lieien entweder
liberhauiti nur nian<:relhaft entwickelt oder es kann da, w*» wir
sie liesser entwickelt sehen, die von ihnen verniittelte Siinies-
eiupfindung mit der unserigen noch nicht ganz gleich sein. Re-
kanullich wittern Fische auf weite Distanzen das Aas. Diese
Fähigkeit ihrem Geruchssinn zn/usclnviben. ist nach deni Ge-
sagten absolut falseh : denn ein Fisch kann nicht riechen, das
ist eine pii> siolugische Uumögiiclikeit; im Wasser gelüste Stufie
3*
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— 86 —
kann ebeu auch der Fisch nur schmecken. Demgemäß be-
sitzen die Fische in der Mundhöhle an den als Barteln bezeich-
neten, am Maule befindlichen Anhängen und auch sonst noch
nervöse Endapparate , die unseren sogenannten Geschmacks-
knospen entsprechen: (üorpora cyanifoimia. Für die Fische ist
der Geschmackssinn von allerhöchster Bedeutung; er erseut
ihnen geradezu unseren Geruchssinn, und wenn wir bei ihnen
anatomisch ausgebildete Geruchsorgane finden, so kann deren
physiologische Funktion doch nur unserem Geschmackssinn ent-
sprechen. Erst bei solchen Tieren, die an der Luit leben, kann
das anatomisch ausgebildete Geruchsoigan auch die ihm wirklich
zukommende Funktion der Yermittelnng des Oemehssinnes
übernehmen. Geruchs- und Geschmackssinn (Biech - Schmeck-
sinn) sind eben bei den Wassertieren, wenigstens im physio-
logischen Sinne, noch nicht differenziert, wenn audi die
betreffenden Organe anatomisch bereits ausgebildet sind; die
physiologische Differenzierung findet erst bei den an der Luft
lebenden Tieren statt. Aber auch der Mensch verwechselt noch
sehr leicht den Geschmacks- und Geruchssinn und spricht irr-
tümlich von einem aromatischen oder wttrzigen Geschmack u. s. f.
Er verwechselt ferner den Greschmackssinn auch mit Empfin-
dungen, die in das Gebiet des Tast- und Geffihlssinnes hinein-
gehören, und spricht von einem stechenden, scharfen, beifienden«
kühlenden, brennenden Geschmack. Ja wir sind sogar nicht
imstande^ die feinen Verschiedenheiten des Geschmacks richtig
wahrzunehmen, wenn sich unser Riechepithel nicht in ganz nor-
malem Zustande befindet (Schnupfen !). Daraus können wir auch
bei uns noch ki.u die mihe Verwandtschaft des Geschmacks- und
Geruchssinnes evkeimen. 0 f f e ti b a r sind also u r s p i u n g 1 i c h
die drei Siuueserapfiiiiiungen des Tastsinnes, Ge-
schmackbsiunes und (4 eniclissiuues ineinanderfließend
und bilden eine nocli nicht differenzierte Sinnes-
em p findung der nieder eu Tierwelt (Urs innesempfiu-
duug), aus welcher erst zuletzt mit dem Treben an
der Luft der Gerachssinn al.s besonderer Sinn sich
abscheidet. Daß im Was.ser lebende Tiere in Bezug auf
ilire SinnestliHtif?keit und den Bau iln-er siinies(n-o:;nv' andere
Veihaltm>>e bieten, wie an der Luft iebeude Tiere, ist sonach
nicht zu verwundern.
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— 37 —
Betrachten wir uns jetzt die Sinnesthätigkeit der niedersten
Tierwelt. Bereits die niederststelieiuleii, sog. einzelligen Tiere,
die Prnt"»5^oen oder Urtiere (Infu.sorien etc. etc.), an welclieu
— ^\ tiHLr^teus bis jetzt — irgeml welche Organe zu iindeu
libeiiiaupt noch nicht gelungen ist, besitzen Empliudung und
Bewegung; das sie zusammensetzende, noch undifferenzierte
Protoplasma (Sarkode) vereiuiet in sicli. ähnlich der Ptlanzen-
zelle, die Fähigkeit der Atmung, der KruähruHg. der Furt-
Pflanzung, der Bewegung und der Empfindung, Eigenschaften,
welclie bei den über ihnen stehenden Tieren an besondere Or-
gane gebunden sind. Wenn ich hier des feineren Baues der
Protozoen oder Urtiere Erwähnung gethan habe, müssen wir
ans wohl vergegenwärtigen, daß auch unsere besten Mikroskope
noch lange nicht imstande sind, uns den feinsten Bau der
pfl&nzUcben oder tierischen Zelle zu enthüllen. Ancb das kleinste
mit unseren heutigen Hülfsmitteln noch zu erkennende Teilchen
organischer Materie ist doch in Wii'klichkeit noch aus vielen
Millionen Molekülen zosammeogesetzt, jedes Molekül ist aber
noch dazu eine Zosammensetzung von Atomen als kleinster
Teilchen, also immer noch ein sehr komplizierter znsammenge^
setzter EOrper. Wie Tiel ist uns also noch über die feinste
histologische Struktur der Zelle unbekannt! Wie sehr wird
also auch die Zukunft noch an der Hand vervoUkommneterer
Untersnchungsmethoden unsere Erkenntnis über die feinere
Struktur der Urtiere erweitem! Was wir von dieser heute
wissen, ist sicher noch sehr unvollkommen, und dasselbe gilt
natürlich auch von den Beziehungen dieser Tiere zu den sie
umgebenden Medien resp. von dem Wechselverkehr zwischen
diesen Tieren und der Außenwelt.
Wie dem nun auch sein möge und welche wunderbaren
Knthailungen in dieser Begehung die Zukunft noch in ihi*em
Schöße birgt, soviel wissen wir heute, daß mit der höheren
Entwickelang der Tierwelt diejenigen Funktionen, welche zur
Erhaltung und Fortpflanzung jedweden Tieres nr»tig sind, und
welche bei den Protozoen das sie zusammen.^etzende l^rotoplasma
(Sarkodemasse) in seiner Gesamtheit gleichzeitig' ausübt, an
einzelne Organe übergehen, und als besondere Apparate zur
Ausbildung kommen: Atmungsapparat, Verdauuugsapparat. F(trt-
pflanzuugs- resp. Geschlechtsapparat, binue^upparat. Damit
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— 88
geht also die Sinnesthätigkeit der Tierwelt, die bei den ein-
zelligen Tieren gleichwie hei der Pflanzenzelle noch dem Ge-
samtprotoplasma der Zelle, resp. der Sarkode inne-
wohnte, an besondere Sin nesap parate oder Sinnesorgane
Uber. Diese Sinnesorgane dienen den niederen Tieren als Sonden
oder Fühler, mittelst deren sie mit der sie umgebenden Anßen-
welt in Verbindung treten und die ihnen über deren Beschaffen-
heit Nachricht geben, sei es, daß es sich um Herbeischaffang
passender Nahrung, sei es, daß es sich um die Erhaltung des
Geschlechtes, sei es, daß es sich um Schatz 7or drohender Ge-
fahr handelt.
Wollen wir uns einen Einblick in die Slnnesthftt^keit
dieser Tiere bilden, so sind wir zunächst auf die Anatomie
angewiesen. Wir müssen diejeuigtu Organe aufsuchen und
nachweisen, welche überhaupt imstande sind, eine Siunes-
thätisfkeit zu \ i imitteln. Tn welcher Weise die.se Organe
physiol ugisch fiiuktiunieieu, resp. welche Art vou Sinnes-
thätigkeit sie vermitteln, können wir nur aus den Lebens-
bediiiguugen und Lebensiiußerungen, insbesondere den Beweg-
ungen der betr. Tiere, indirekt erscliließen. Als auatoniische
(irnndliige eines t^innesorganes müssen wir fordern: einen be-
wunderen Endapparat, einen Tjeitnngsnerv und ein ner-
V()ses Zentrum, d. Ii. zum wenigsten eine als solclies fimk-
tiunierentle Nervenzelle. Damit ist uns der analuiiiiM he
Wegweiser zum Nachweis von Sinnesoiganen in der Tierwelt
gegeben, soweit sie überliauitt ine Ausbildung von einzelneu
Orgauen erkmut-u läßt. Ks nuiij unser liixhst es Interesse erregen,
wenn zwei Forscher, »Stewart und von Lendenfeld, bereits
bei den Kalkschwäramen, d. Ii. dei- niedersten Stufe der Sack-
tiere oder Cölenteraten sob'he Sinnesorgane gefunden zu haben
scheinen, v. Lendenfeld beschreibt folgende (lebilde, die sich
rings um den Eingang in die Kürperöfifnuug oder Sacköifnung,
Ost ulum genannt, bei dem Knollenkalkschwamm vou Grönland,
Lcnmndra pcNici/laia (vergl. Brehmes Tierleben, 3. Aufl. Bd. X
S. 633) befinden: Gruppen von spindelförmigen Zellen, welche
an der Hautoberflikche endigen und Ausläufer nach innen zu
absenden, am hier anscheinend mit sternförmigen Zellen in
Verbindung zu treten, welche nervöser Natur zu sein scheinen,
also Nerven- oder Ganglienzellen. Jene spindelförmigen Zellen
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in der Hautoberiläche als Endapparat eines Sinnesorganes
pflegen bei den niederen Tieren sehr charakterisUsch und sach-
gemäß als Sinneszellen bezeichne t zu werden : sie Termitteln
eine Sinnesth&tigkeit, und es bleibt dabei zanächst noch dahin-
gestellt, weleher Art diese Sinnesthätigkeit beschaffen ist
Diese rings um das Oscnlnm stehenden Sinneszellen derLeueandra
pmicäiaia mit ihren Auslänfem und dazugehörigen Nerven-
zellen stellen somit die älteste und ursprünglichste Form
eines Sinnesorganes, resp. eines Nervensystems ftberhaupt, in
der Tierwelt dar; gehören doch die Schwämme mit den fibrigen
niedrig organisierten Tieren — alle Bewohner des Wassers —
zu den ältesten Überresten tierischen Lebens auf unserer Erde,
wie sie die Geologie in den untersten Schichten der sog. cam-
brischen Formation nachgewiesen hat Welch' unfaßbar weiter
Weg bis zur Ausbildung der komplizierten Sinnesorgane und des
Nervensystems des zuletzt auf der Erde zur Entwickelung ge-
kommenen, höchstorganisieiten Säugetieres, des Menschen! Und
doch vermissen wir auch beim Aufbau unserer Sinnesorgane
samt X«rveusysteni nicht jenes Grundprinzip, nach dem auch das
urspiün^liclie Sinncsurgau resp. Nervensystem jenes unschein-
laiciii Kalkschwäiumchciis (Leucaudia penicillcita) aiifjrebaut Ist:
1) einen besonderen peripheren Endappai at. zuuäclh^t nur eine
Sinneszelle, ^vek•he den vuii außen kommenden Sinnesreiz
in einen Nervenreiz um.setzt, 2) einen Leitungsnerv und 3) ein
nervöses Zentrum, zimäch^st nur eine Nervenzelle
(Neuron). Bei der Kutwickeiung der mehrzellif^en Tiere unter-
scheiden wir bekanntlich 8 Schichten: Daf? Ektoderm zu äußerst,
dann das Mesoderm, zu iuiierst das Endoderm. Mit der Aus-
bildunp: dieser H Schichten geht die weitere Entwickelung der
Sinnesorgane bei den Tieren an das Ektoderm über, welches
ja auch zunächst von den von außen kommenden Sinnesreizen
getroffen wird. Indem diese Sinnesreize die ursprünglich in-
differente Zeillage des Ektoderms treffen, tritt eine Differen-
zierung dieser Zellen in einfache Epithelien und in Sinneszellen
ein, welch' letztere durch einen leitenden Nerv mit einer zen-
tralen Nerven-, resp. Ganglienzelle in Verbindung treteu. Da-
mit haben wir die primitivste Form eines Sinnesorganes, be-
stehend aus der Sinnebzelle als Slnnesendapparat mit zuge-
höriger Nervenleitung, wie es von Lendenfeld bei der Lmeandra
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pemcitiafa znerst nachgewiesen hat. ZuB&cbst finden wir hier
nur noch eine Art 7on Sinneszellen, natftrlich anch nnr einer
einzigen Art von Sinnesth&tigkeit entsprechend. Erst mit
der höheren Organisation der Tierwelt tritt eine weitere Diffe-
renzierung der Sinneszellen in Seh-, Gehör-, Geruchs-, Ge-
schmacks- und Tast-Sinneszellen ein und damit auch eine dem-
entsprechende Vervielf<ignng der SinnesthiLtigkeiten. AUflber-
all aber — und mag das betreffende Sinnesorgan auch noch so
kompliziert gestaltet sein — finden wir die ursprüngliche Sinnes-
zelle in dem betreffenden Sinnesapparate entsprechend modifi-
ziert wieder; sie ist es, die stets den äußeren Sinnesreiz perzi-
piert, d. h. in einen Nerrenreiz umsetzt und diesen Reiz dann
an den zugehörigen Nerven zur Weiterleitnng an das nervöse
Zentralorgan ikberträgt, so daß hier je nachdem eine Gesichts-,
oder Gehörs-, oder Geruchs-, oder Geschmacks-, oder Tast-
Empfindiing zur Wahrnehmung kommt.
In Bezug auf die Lokalisation der Sinnesorgane am
tierischen Organismus lehrt uns deren Kiitsteliinifrsart, dalj all-
liberall ila, \vu ein Eklutleriii ist. d. Ii. also auf der ganzen
äußeren Körperoberf liic he, aiicU Sinnesorgane entstehen
können. iSolauge die ^iiincszellen über die g a n z e Körperober-
Uache zerstreut liegen, ist auch die pranze Kürperuberfläche, wie
frliher bei den einzelligen Tieren das gesamte Zellenprotoplasma
(Sarkode). Sinnesorgan. h'eLienwiirnier besitzen bekanntlich keine
Augen; sie reagieren mit ihrer ^^anzen Kuiiieri»berriäche auf
Licht, vorwieefend fit-iHch mit ilirem Ktii)femle (Veit (iraVter u.a.).
Bei der weilereu Ausbilduii2' einzelner difl'erenter Sinnesorirane
können dieselben fernei- ül)erall sieh ausbilden, wo sieli i;ktu-
derm befindet, d.h. überall auf der ganzen Körper- res]». Haut-
oberflärhe. Demnach hat es auch gar nichts Wunderbares an sicli.
wenn wir niedere Tiere finden, die Augen auf dem Rücken oder
an den Seiten oder am Hinterende des Körpers haben, andere die
ihre Hörorgane im Schwänze haben (Crustaceengattung Mysis).
Wenn wir in solchen Fällen genauer zusehen, hat das stets
seinen durch die Lebensweise des betr. Tieres bedingten Zweck-
mäßigkeitsgrund. Unter den Würmem finden sich einzehie
Arten, wie die der (.'nttnTi "^ A)?iphicora, welche im Zusammen-
hang mit der Fähigkeit, gleich geschickt sich nach vorn nnd
nach hinten zu bewegen, Angen an beiden Eörperenden besitssen,
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— 41 —
and andere, die PoltfophihalmuS' Artelac die solche sogar auf
allen Segmenten tragen. Wo sollten z. B. bei einer Mnsohd
an anderen Stellen des Körpers Augen sitzen, als an solchen,
die das Tier aas seiner Schale heransstrecken kann nnd so dem
Lichte aussetzt, d. h. am freien Mautelrande oder an der
Mttndung der Atemröhre (Sipho)? Die den Röhrenwüimern
zugehörige Sahella (Branchioma) hat ihre Augen an den Kiemen,
die Seesterne haben sie am Ende ihrer Arme, die Medu.sen
am Rande des glockenfürmigeu Körpers d. h. immer an Orten,
wo die Augen auch frei benutzt und einer allseitigen freien
Ortsbewegung dienstltar gemacht werden können. Eine über
die endliche Hemi.s[»häie weitverbreitete Gattung von Naekt-
scliueckeu, OnchidiHvi , liat über den Rücken zerstreut bis zu
lf)0 Augen. WariiuiV Das Tier l)esitzt auf dem Ixiicken Drüsen.
d»'nMi Inhalt es seinen sich nähernden Feinden entgegensjiritzt :
bei der trägen Ikwegiifhkeit des 'JMeres wiirden ihm diese
Drüsen niclits nützen. bt'säL'ie fs eben niclit jene Kiickenaugen,
die ihm den rücklings nahenden Feiutl verraten n. s f. u. s. f.
Auch die Ohren finden wir bei manchen Tieren an den Beinen.
Tni allgemeinen pttegcn wir die Gesichts- und Gehörorgane
ara Kopfe der Tiere zu finden; die Geschni;icksorgane liegen
natürlich im Munde oder doch in dessen unmittelbarer Nähe
und ebenso pflegen sich die Geruclisorgaiu^ zn lokalisieren.
Der Tastsinn nimmt die gesamte KörperoberÜäche ein, nur hier
mehr, dort weniger voUkommen.
II. Niedere sog. vegetative Sinne : 'I'astsiun, Ueschiuackssiun,
Ueruclissiuu.
Wir kommen jetzt zur Beantwortung der Frage, welche
Art von Sinnesthatigkeit jene primitiven, gleichförmig gebauten
Sinneszellen der niedersten Tierwelt zu vermittelu imstande
sind. Hier mfissen wir zunächst zugestehen, dafi wir uns
überhaupt keine ganz klare und sichere Vorstellung von
deren Sinnesthätigkeiten machen können; allein wir sind doch
wohl zu der Annahme bei'echtigt, daß es sich nur um Tast>,
vielleicht auch Geschmacks-Empfindungen handeln kann. Bei dem
einförmigen Bau jener Sinneszellen kann es sich auch nur um
eine Sinnesthätigkeit handeln (Ui-sinnesthätigkeit); indes könnte
die dadurch vermittelte Empfindung sehr wohl eiue gemischte
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Tast-, GescbmacksempfiDduDg sein (onsere Mundhöhle 1). Gleich
wie bei den Protozoen die sie konstruierende einförmige
Sarkodemasse (Protoplasma) allen zn ihrem Leben nötigen
Funktionen entspricht (Atmung, Ernährung, Fortpflanzung, Em-
pflndong, Bewegung), ohne daß also noch diese einseinen Funk-
tionen je besonderen Organen entsprechen, welche sich erst bei
höher stehenden Tieren differenzieren, so entspricht bei den
niederen Tieren anch die eine Art von Sinneszellen aller n
ihrem Leben nötigen Sinnesthätigkeit, die wir bei den höher
stehenden Tieren sich allmählich in ffin! gesonderte Sinnesfunk-
tionen differenzieren sehen, gebunden an fön! verschiedene Sinnes-
organe. Ein eine Sinneszelle tavffender Reiz kann indes bei den
niederen Tiei'en eine Misch- oder Doppelempfindung aus-
lüiseii (Tast- Geschmacksempfindung). Ja anch das Licht wirkt
sicher wie auf die Sarkodemasse der Protozoen, so auch auf diese
Simit'szt'lleij ein und veranlaßt diese Tiere zu besonderen Lebens-
äußerungen d. h. bewirkt, dal] sie das Licht auf^uclleu uder
meiden. Natürlich dielit es sich hier so wenig wie bei der
Pflanzenzelle, die bekanntlich ebenfalls auf Licht reajiriert (Helio-
tropisuiu.s und Thermotropisnnis ) um wii kliches räuuiliclies Selieu,
.sondern nur um einen Kinliuli von Hell uiul Dunkel sowie von
Farben, vielleiilit -Aho bluü um eine physikalisch -chemische
Wirkung des Lichtes (chemotaktisch). Gleichsam als ob die
Natur bei der nur in beschränktein Maße möglichen Sinnes-
thätiirkrit der nir,li ifii Tierwelt einen Ersatz für eben die^e
Beschriiiikuiiir lueteii wollte, sehen wir die Tasturgane vieler
dieser Tiere in einer so vollendeten Weise entwickelt und aus-
gebildet, wie wir es bei den höheren Tieren mit ihren 5 b^inuen
niemals wiederüiideii. (Tleicii die nach den Schwämmen kom-
mende höheie Unterabteilung der Cölenteraten, die Nesseltiere
(umfassend Schwimmpolypen, Hydromedusen, Scheibenqualleu.
Seeanenn)neu oder Aktinien, Korallen etc.) besitzen wunderbar
konstruierte sog. Nesselkapseln oder Nesselzellen. Jede Nessel-
kapsel enthält einen Nesself adeu, der wie ein umgestülpter Strumpf
in der Kapsel eingezogen liegt, bis au die Spitze mit Widerhakeu
versehen und wahrscheinlich mit giftiger Masse gef iillt ist ; häufig
sind die Nesselzellen zu Gruppen, sog. Nesselbatterien vereinigt.
Ein einziges Tier besitzt eine große ZaM solcher NesselaeUen.
„Die in der Nordsee lebende gemeine rote Seerose (Actiuia mesem-
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bryanthemiuii) hat in einem Fangarme yon mittlerer Größe mebr
als 4 Hillionen reifer Neeselkapseln und in air ihren Fangarmen
zusammen wenigstens 500 Millionen. Ein Fangarm der pracht-
vollen sammtgrQnen Seerose (Antbea cerens) enthält Über 43
Millionen Nesselkapseln, also besitzt ein Tier mit 150 Fang-
aimen den ungeheuren Vorrat von 6450 Millionen.* Diese Tiere
können sehr gefährlich werden. Die FhysaUa pelagica verursacht
Ohnmachtsanfölle, Fieber bis zur Lebensgefahr. Bei den Rippen-
quallen treten an Stelle der Nesselzellen Greifzellen, d. h. halb-
kugelförmige kleine Heivorragungen der Fangfäden mit einem
elastischen, spiralisch aufgerollten Stiele, aber ohne Giftaititanit ;
die halbkugel füruiigeii Hervorragungen sind mit staikklebendeii
Körnchen besetzt, an dpnen leicht kleinere Crustaceen hängen
bleiben. I)i«^ auf die ( <>lt nteraten folgende näcliste Abteilung der
niederen Tiere, die Ivliinodermata oder Stachelhäuter (um-
fassend die Seewalzen, Set igcl. Srcstmae, Schlaugenstei iie und
Hiuuijterne) besitzen Ambulacnilfülie oder kurz Anilmlac reu.
die sich um üt ii Mnnd herum zu Tentakeln lieraiifbildeii ;
außerdem besitzen die ScciLicl und St'estei ne noch Pedicellarien
und Stacheln. Die Aniluilaeralfüßciit n sind häutige llulilzylinder
mit einer Saugscheibe am Knde nml dienen hauidsät-lilich der
Fortbewegung, sind zn^^l»'i( Ii aber auch fähijr. sehr zarte Kin-
drücke von gewissen Eigenschaften der Körper, an welche sie
sich heften, zu empfinden. Die Tentakeln dienen nur dem
Tasten, die Pedicellarien sind teils Tast-, teils Reinigung.s-
organe. Die Stacheln benutzen die Seeigel wie Stelzen.
— In der gesamten niederen Tierwelt sehen wir Tast- und
(lefühlsorgane in der mannigfachsten Weise ausgebihlet als
Wiraperepithel. Bündel hervorstehender Haare oder Bmsten,
Warzen, Kückenanhänge oder Kückenzirren, Küssein, Tentakeln
(alles besonders bei Würmern) , ferner als Fühler (Krebse,
Insekten etc.). Ich gehe des näheren hierauf nicht weiter
ein. Nochmals kurz zusammengefaßt haben wir uns also die
Sinnesthätigkeit der gesamten im Wasser lebenden Tierwelt im
wesentlichen als auf dem Tast- und Geschmackssinn beruhend
vorzustellen, ohne daß sich anatomisch ein Unterschied einzelner
Sinneszellen herausfinden ließe ; es scheint hier ein und dasselbe
Sinnesendorgan zwei Sinnen zugleich zu dienen (Mischempfindung),
d. h. die TJrsinnesthätigkeit der niedei'en Tierwelt entspricht
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eiBer gemischten TaBt-GeBchmacksempflnduDg. Der Tast-
Geecliinackssinii ist die erste und älteste Sinnes-
empfindting in der Tierwelt nnd im gesamten Tier-
reiche vom niedersten bis znm höchsten Tiere vor-
handen (Ursinn). Obwohl der Tastsinn zn den niederen
Sinneu gerechnet wird, ist doch kein Sinn im gesamten Tier-
reiche von gleich großer Wichtigkeit Ohne ihn ist das tierische
Leben undenkbar. Dnrch ihre freie Bewegung unterscheiden
sich die Tiere wesentlich von den Pflanzen ; die freie Bewegnng
bedurfte aber eines Sinnes, der dem Tiere über die Beschaffen-
heit seiuer T^mgebunp Nachricht gab und es zugleich vor äußerer
Beschädigung scliiitzte. und so flihrte die freie Bewegung zum
Tastsinn als Ursinn. J e d em unserer Sinne steht ein Bewepungs-
«ipparat zur Seite, der es ihm ermöglicht, die ihm zukoiumeude
Funktion zweckents])rechend zu erfüllen: Dem Gesichtssinn
die Aui^enniiiskulatur, dem Gehörsinn die Sprachmusknlatnr,
dem (i<*riiclissinu die Atmungsmiiskiilatur, dem (i»'schmackssinii
die Zuugen- und Kaunmskulatur. dem Tastsiim die Gesamt-
köi'permuskulatur. Aus dem Tai>tsiiiii halten sich durch Um-
bildung und Differ* nzieriiug der Endoriraiip alle librigen Sinne
entwickelt, und dem eiitsi>noht auch unsere lieutige physikalische
Auffassung der Sinnest Imtigkeit. Denn jede Sinnesthatigkeit
setzt Reize, jede Wirksamkeit der Heize abei- ]>hysikalisch eine
Berührung voraus, uii mm diese bewirkt werde durch den An-
prall d* r Moleküle eines hypothetischen Mediums des Äthers,
der Luftteilchen oder sonstiger wirklicher ponderabler Massefl
ist insoferu unwesentlich, als die wissenschaftliche Auffassung
nur die logische Kontinuität der Vorstellangen zu wahren bat
{Albrecht Kau). Kein Sinn ist beim Neugehonien bereits so
entwickelt wie der Tastsinn, an ihn schließt sich die erste
Verstandesthätigkeit der hirubegabten Tieie n!i. vom niedersten
bis zum höchsten. Der Tastsinn ist der Erzieher der höheren
Sinne, insbesondere unseres höchsten Sinnes, des (Gesichtssinnes.
Dem Blinden ersetzt der Tastsinn den Gesichtssinn. Ja man
nehme dem Menschen alle Sinne und lasse ihm allein den Tast-
sinn : er bleibt immer noch erziehungs- und bildungsfähig. (Laura
Bridgemann, Oliver Caswell, Helene Keller). Fiele auch
der Tastsinn noch weg, so wäre das betr. QeschOpf nur noch
eine rein vegetierende blödsinnige organische Masse, die man
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nur mit Hülfe einer künstlichen Ernährung am Leben erhalten
könnte. — Der Geruchssinn ist im Wasser ganz unmög-
lich, und das bei den Fischen anatomisch ausgebildete 6e-
ruchsoigan mafi noch eine unserem Geschmack vergleichbare
Sinnesemiifindung vermitteln. Erat mit dem Erscheinen von
Lufttieren konnte der Geruchssinn zur Ausbildung kommen
(Steinkofalenformation : Spinnen, Insekten. Amphibien). Die
Sinnesthätigkeit der im Wasser lebenden Tiere entspricht dem-
nach im wesentlichen den sog. niederen Sinnen der höheren
Säugetiere (Tastsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn), nur daß
der Gerachssinn noch nicht vom Tast-Geschmackssinn ab-
getrennt ist, und dies ist auch ganz selbstvei'ständlich, denn
wenn wir die ffinf Sinne der l^ugetiere in niedere nnd höhere
einteilen, d. h. Gehör- und Gesichtssinn als die beiden höheren
Sinne bezeichnen, so geschieht dies darum, weil unsere drei
niederen Sinne zu den sog. niederen, vegetativen Thätig-
keiten nnseres Körpers in Beziehung stehen, zu der Er-
nährung nnd fi'ortpflanznng, während die beiden höheren
Sinne (Gehör und Gesicht) den höheren, sog. animalen
Thätigkeiten, d. h. der geistigen Wahrnehmung, Empfindung
und willkürlichen Bewegung, vorstehen. Nun ist aber die
ganze LebensthäUgkeit der niederen Tierwelt (Protozoa, Coelen-
terata, Echinodermata nnd Mollusca) eine wesentlich vege-
tative, anf Ernährung und Fortpflanzung gerichtete, wo-
für eben die niederen Sinne bestimmt sind. Von den beiden
höheren Sinnen kommt der Gehörsinn als solcher bei Wasser-
tieren kaum in Betracht, sie sind alle ganz oder doch nahezu
taub ; dagegen ist der Gesichts.sinn insoweit möglich , als
die Tiere in höheren Wasserregioueii Icoen, in die die
Schwingungen des Lichtäthers noch eindringen, iiiigrlalu 'liiO
Faden; unterhalb dieser Tiefe herrscht völlige Fitisternis. Die
iu diesen Tiefen ewiger Nacht lebenden Tiere haben kt ine oder
doch nur rudimeiiUlr tiitwiikelte Augen, während andeie sehr
wohl ausgebildete Augen besitisen; dann sind diese Tiere aber
auch im stände sich selbst zu leuchten, indem sich an ihrem
Körper ganze Reihen von Leuclitor^anen befinden, die sie nach
^\ illkiir leuchten lassen k<"iuueii. lU'i /'//'>//(•// /////>■ (w/rntetts liegt
das bedeutendste ilieser rjeuchtuigaue gerade untnhalb jedes
Auges, sodaß dieser irisch geradezu mit einer Blendlaterne ver-
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sehen ist; er läßt sein Licht leuchten, eine Beute zu erhaschen,
er läßt es wieder erlöschen, wenn er sich unsichtbar vor Ver-
folgern machen will. Bei anderen Arten mag das Lidit auch als
Verteidignn^sniittf ] dienen; so haben manche Arten der Gattung
Seopelus große Leuchtorgane am Schwänze, sodaß ein von hier
ans gleichsam abgeschossener Lichtkegel einen Feind blenden
und verscheuchen kann. Bei wieder anderen mögen sie als
Lockmittel dienen, Ccratias Uspinosm z. B. hat einen roten
Faden über dem ^[aule am Kopfe hängen mit einem Lencht«
Organe am freien Ende zum Anlocken von Beutetieren.
Was wir bei Wassertieren von anatomisch ausgebildeten
Geruchs- und Gehörorganen finden, entspricht in seiner physio-
logischen Funktion noch nicht der späteren endgültigen bei
Lnfttieren. Die Gephalopoden z. B. zeigen hinter dem Auge je
ein sackförmiges, 2— mm langes Grübchen mit spaltformiger
Öffnung nach außen. Das Innere dieser Grübchen ist mit großen
cjlindrischenWimperzellen ausgekleidet, zwischen welchen keulen-
förmige Sinneszellen mit großen Eernen eingestreut sind, deren
gegen die Höhle gekehrtes Ende ein starres Stäbchen trägt,
während das entgegengesetzte mit Ästchen des Riechnerven
zusammenhängt, also Biechzellen wie bei den höheren Tieren.
Die Fische besitzen ein anatomisch wohl ausgebildetes Riech-
organ: eine Nasenhöhle (Riechsack}, von der der Riechnerv zum
Riechlappen am Vorderbim emporsteigt ; die Nasenhöhle (Riech-
sack) endet, sei es, daß sie wie bei den ('3xlostomen oder
Rundmäulern (Petromyzontidae und Myxinidae) einfach medial
liegt, oder wie bei den übrigen Fischen doppelseitig ausge-
bildet ist, mit wenigen Ausnahmen (Myxinidae und 1 )ipii<ti oder
Lungeniiscliü) nach liinten blind, d. h. ohne alle Verbindung
mit der Mund- oder Gaunienliülile. In W:isser gelöste Stoffe
kann man aber nun einmal niclit riechen, sondern nur schmecken,
also kiiiiiien es auch nur Geschmacksemi)lindun<j:en sein, welrlie
diese anatumi.sclien Kiecliorgaue der Wassel iiere vermitteln.
Krst der Aufenthalt an der Luft ermrt^^liclit den Geruchssinn,
hier eilan<;t er aber al.sbald eine Bedeutung, die weit über die
<les (Tescliniaekssinnes hinausgeht. Während bei den Wasser-
tieren <lie teine Ausläldung (h'< «lesclmmckssinnes ttberwie<rt,
und dieser Sinn jrleichsani die Kunkuou d»*^ s]>äteren (ieruchs-
siuues eiuätweileu noch mitversieht, tiitt bei den Lufttiereu
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gerade der Geruchssion immer mächtiger hervor und Überwiegt
den Geschmackssion an Bedeutung. Bei Lufttieren erhält
der Geruchssinn gerade umgekehrt wie bei den Wassertieren
das Übergewicht über den (leschmackssinn. Schon bei den
nieileren Lufttieren, den an der Luft lebenden Weichtieren, den
Land- und Lungenschnecken, lerner den Insekten — bei den
Spinnen sind bis jetzt Geruchsorgane noch nicht mit Sicherheit
nachgewiesen — ist der Geruchssinn von hoher Bedeutung; er
dient hier zum Auffinden der Nahrung, zum Finden der richtigen
Fährte, zum Erkennen anderer Individuen, zur Unterscheidung
von Freund und Feind, zur Vermittlung der Fortpflanzung. Es
kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß die Insekten ein sehr
«feines GeruchsTermdgen besitzen, weit feiner wie wir Mensehen.
Der anatomische Sitz des Geruchssinnes bei den Landschnecken
wie bei den Insekten kann aller Wahrscheinlichkeit nach nur in
den Ffihlem gesucht werden. Die Nervenendigungen des Riech-
organes sind kaum von solchen des Tastorganes zu unter-
scheiden: eine Sinneszelle mit Riechstift in Riechgruben oder
hörner- und keulenförmige Gebilde neben den Tastorganen.
Der Geruchssinn scheint bei den Insekten alle anderen Sinnes-
tbätigkeiten zu überragen und gerade mittelst dieses Sinnes
sind sie befähigt, uns iii gertchtes Staunen zu versetzen. Sie
gebrauchen ihre Fühler wie die Säugetiere (Elefant, Tapir,
Scliweiu, ^hiulwurfi ihren Rüssel oder (Hnnd, Katze) ihre
Schnautze benutzen. Insoiern dci Geruchssinn sowohl bei den
Landschnecken als bti den Insekten in keineilei Beziehung zur
Atmung steht, unterscheidet i-v sich nncli vun dum Ueruchssinn
der au der Luft lebenden W irlieltiei e nnd veirät damit nur zu
deutlich seine nahe ^ t l Avandtschafr zum Tast -Geschmackssinn.
Erst bei den durch Lunsen atnieinlen \\'irbeltiei tai überniniuit
der < i i'i uchssinn nocli die be.^oiuiei e Missidn eines Wächters des
Almuugsprozesst < Wie wiclitig der (4erut lissinn aber auch für
viele an der Luit lebenden Wirbeltiere in Hezu^ auf Erhaltung
ihrer Existenz, ihre Ernährung und Fortiitianzung ist. ! ( wei.st
die hohe Ausltildung des (Tenichsnrganes bei vielen derselV-fii.
selbst solchen, die noch auf sehr niederer Stufe der Entwiekiniif^
stehen, wie bei den Reptilien, bei denen zuerst ini Tierreiche
eine wirkliche Hirnrinde zur Ausbildung gelangt. Edinger
ist es gelungen f den Nachweis zu führen, daß z, B. bei
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der Kiesenschildkröte /Thelone niidas) wesentlich au dm Riech-
appaiat sich die erste KntwickeliuiLr der Hiiniimle anschließt,
daß somit der pliylogeuelisch mit am älteste [viudenteil und
somit auch die pliylogenetisch älteste psychische Thätigkeit des
Tieres an den Riecliapparat, resp. an den Riechakt anknüpft
(Tast-, Schmeck-, Riechsiun). Gleicliwie bei den Insekten muß
also auch noch bei den niederen Wirbeltieren <ler GeinicbssiDB
als hüchststehender Sinn bezeichnet werden. Aber auch noch
hoch in die Reihen der Wirbeltiere hinauf können wir die
feine Ausbildung des Geruchssinaes bewundern, ich brauche nur
an den wunderbaren Geruchssinn unserer Hunde zu erinnein.
Eine Ausnahme machen dit Vogel: ihr Geruchsinn ist wenig
entwickelt, dagegen übertreffen sie alle anderen GeschOpfe aik
Schärfe des Gesichtes.
Ich kann die Betrachtung der sog. niederen Sinne (Tast-,
Geschmacks- und Geruchssinn) nicht Yerlassen, ohne nochmals
auf deren nahe gegenseitige Verwandtschaft aufmerksam am
machen. Bei der niederen Tierwelt geht diese Verwandtschaft
schon darans hervor, daß sich die Sinnesendapparate fOr den
Tastsinn, Geschmackssinn nnd Geruchssinn anatomisch meist gar
nicht unterscheiden lassen; sie läßt sich aber des weiteren bis
zum Menschen hinauf anatomisch nachweisen. Die Tastzellen
in der Haut, die Geschmackszellen auf der Zunge, die Riech-
zelten in der Nasenschleimhaut sind ja alle nichts anderes ahi
die Nachfolger jener uralten Sinneszellen, die sich als ein-*
f achstes Sinnesorgan nnd nur noch eine einzige Ursinnes-
empfindung vermittelnd bei jenem niederst stehenden Kalk-
schwämmchen (Leucandra penicillata), rings um das Oscnlum
gelagert, vorfindet. Noch bei den oligochaetenWürmera (Lumbri-
cus) bilden dieselben Sinneszellen, zwischen die Epithelzellen der
Haut eiiigelatrert, die Endigun^en des seusibleu Nervensystems
(M. von Lenliüssek, G. Ketzins u. a.). Sensibles und sen-
sorisches Nervensystem haben aber doch wohl denselben Ur-
sprung (der Regenwurm reagiert auf Licht- und Geruclisreize
und hat doch keine ei<j:enUichen Sinnesorgane). Speziell in Bezug
aiil aie Kndi<riinosvveise des Kieehnerven, der diesen ursprttng-
lirhcn \ eiiialtnissen noch heute am niiclisten steht, sagt G. Retzius
in seinen _Hiolu<rischen üntersiu-hiiugeu*' (Bd. III, 1892): „Die
noch bei den höchsten Tiereu, den Säugeiu, vorhandenen Ver-
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Hltnisse des Biechorganes erweisen sich nach ihrem histologisch-
morphologischen Bau als sehr primitive, auf einem niedrigen
Standpunkte stehen gebliebene." Bei den höheren Säugetieren
und den ^leusclien ist es allein der Riechnerv, der in einer
Sinoeszelle im Schleimlmutepithel der Nase endigend noch an
die älteste nrsprüngHcbe Konstruktion sensibler und senso-
rischer nervöser Organe der niedersten mehrzelligen Wasser-
tiere erinnert. Tast- und Geschmacksorgane der höheren Tiere
stehen, wenn wir weiter den Anseinandersetzangen von G. Betzius
folgen, bereits an! einer höheren Stufe der Entwicklung: Der
Zellkörper der fr&heren Sinneszelle ist zentralwärts vom Epithel
in die Tiefe abgerückt und sendet einen Ausläufer weiter nach
dem Zentralorgan, dagegen einen zweiten Ausläufer peripber-
wärts zum Epithel, wo er die dem Tast-, resp. dem Geschmacks-
sinn dienenden Sinneszellen umspinnt und in frei aus-
laafenden Spitzen endet, d. b. mit denselben in
keinerlei direkte Verbindung tritt, wie es bei der
nrsprlingUchen (primären) Sinneszelle der Fall war. Betzins
l»ezeichnet daher die Taat- und Geschmackszellen der höheren
Tiere als sekundäre Sinneszellen. Anticipando sei hier gleich
bemerkt, daß es sich bei den Haar- oder Hörzellen im Epithel
des Hörorganes gerade so verhält, d. h. auch sie sind solche
sekundäre Sinneszellen, umsponnen von den Endanslänfern
der Geiiöruerveu. In der Retina linden wir in der Stäbcheu-
und Zapfenscliiclit nebst den dazu gehörigen Körnern der
Körnerschicht die Repräsentanten der alten fSinueszellen, die
allmählich in Sehsinueszelieu oder Stäbcheuzelleu übergingen,
wieder.
Gleichwie alle unsere verschiedenen Sinnesorgane aus der
ursprünglich einheitlichen Form tlei* Sinncszell«' hervorgegaimn n
bind, so war ursprünglich auch nur eine Koiiii von Nim ven-
fasern vorhanden, die eben die Sinneszelle mit ilirem ZcMitral-
organe, il. b. ursprünglich r'nwv cinfarlif-ii sulikiilaii gelegenen
Nervenzelle, verband, üie .Nervenfaser war urspriniglich nichts
auderes als ein T/eiter des in der Sinn» >/.< lle zu einem Nerven-
reiz umgewamlelten, von außen knmiii. ndeii Sinnesreize?: zum
nervösen Zentralorgau. Erst allmaiilieh durch Arbeitsteilung
haben sich die verschiedenen Arten von Nei ven herausgebildet.
Ob eine Nervenfaser sensible oder sensorische oder motorische
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Heize leitet, das liihiprt einzig und allein davon ab. mit weichem
Endapparate sie eVien in Verbindung stellt. Die Spezifizität
einer S i n n e s t lüi t i k e i t beruht auf deren dem äuße-
ren Sinnesreize angepaßten Siniiesapparate (Sinnes-
organ). Daß der Sehnerv auch auf ihn unäquate Reize stets
mit einer Lichtwahrnehmung, der Gehörnerv mit einer Gehör-
wahraehmuDg antwortet, ist eine erst im Leben anerzogene und
erworbene Eigenschaft, beruht aber nicht auf einer Spezi-
fizität des betreffenden Nerven. Anatomisch sieht eine
Nervenfaser aus wie die andere: Achsencylinder und Markscheide,
nur ist ein Xerv dicker wie der auciere: auch zeigen alle die-
selben physikalisch-chemischen und physiologischen Eigenschaften
(Leituugsgeschwiudigkeit des Reizes 100 Fuß in der Sekunde).
Mit dieser matenaliätisch-empii istischen Auffassung (v.Helmholtz)
stimmt allerdings nicht das Johannes Müller'scbe Gesetz von
der spezifischen Sinnesenergie: „Die Empfindung ist nicht die
Leitung einer Qualität, eines Zustandes unserer Nerven zum
Bewußtsein, veranlaßt durch eine äußere Ursache/ (Desgl.
duBois-Beymond, A. Lange, Rosenthal etc.). Demnach wären
unsere Sinnesnerven schuld an der Wahrnehmung von Licht,
Schall etc., während diese in der Außenwelt gar nicht existierten,
und es k&nnten umgekehrt in der Außenwelt Vorgänge statt-
finden, von denen wir gar keine Ahnung haben, weil wir keine
besonderen Nerven dafOr besitzen. Diese idealistische vitalistisch-
spiritualistische Anschauung ist, wenigstens meiner persönlichen
Überzeugung nach, heute gegenüber der materialistisch-empi-
ristischen Auffassung (v. Helmholtz) nicht mehr haltbar.
Unsere Nerven gleichen den Telegraphendiühten: „Ein solcher
Draht,* sagt von Helmholtz, „leitet immer nur dieselbe Art
elektrischen Stromes, der bald stärker bald schwächer oder auch
entgegengesetzt gerichtet sein kann, aber sonst keine qualitativen
Unterschiede zei«rt. Deiimach kauu man. je nachdem uiau seine
Enden mit verschiedenen Apparaten iu Verbindung setzt, tele-
graphische Depeschen geben, Glocken läuten. .Minen entzünden,
Wasser zersetzen, Magnete bewegen, Ei.>eu maguetisicren, liicht
entwickeln u. s. f. Ähnlich in den Nerven. Der Zustand
der Reizung, der in ihnen hervorgerufeu werden kann und von
ihnen furtgeleitet wird, ist, soweit er sieh an der isolierten
Nervenfaser erkennen läßt, überall derselbe, aber nach ver-
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schiedenen Stellen teils des Gehörs, teils der äußeren Teile des
Körpers hingeleitet, brineft er Bewegungen hervor, Absonderungen
von Driisen, Ab- und Zunahme der Blutmenge, der Böte und der
Wärme einzelner Organe, dann wieder Liclitempfinduugen, Ge-
hörempfindungen u. s. w. Wenn jede qnalitatlT verschiedene
Wirkung der Art in verschiedenartigen Organen hervorgebracht
wird, zu denen auch gesonderte Nervenfasern hingehen müssen,
so kann der Vorgang der Heizung in den einzelnen Fasern
ttberall ganz derselbe sein, wie der elektrische Strom in den
Telegraphendrähten immer derselbe ist, was für verschieden-
artige Wirkung er auch an den Enden hervorbringen möge.
So lange wir dagegen annehmen, daß dieselbe Nervenfaser ver-
schiedenartige Empfindungen leitet, würden auch verschiedene
Arten des Reiznngsvorganges in ihr vorhanden sein müssen,
die wir bisher nachzuweisen noch nicht imstande gewesen sind."
Der Nerv ist also sensorisch, wenn er mit einem Sinnesapparate,
motorisch, wenn er mit einem Muskel, sekretorisch, wenn er
mit einer Drüse, vasomotorisch, wenn er mit einem Blutgefäße
in Verbindung steht Seine Funktion ist in diesen vier Fällen
immer dieselbe; sie besteht in der Reiz-Leitung und -Ober-
tragung; aber die Wirkung dieses Reizes hängt ab von dem
damit verbundeneu Apparat. Das steht, wie mau leicht einsieht,
in denkbar größtem (lOgensatze zur Auffassung von Johannes
Müller, welcher jedem Nerv eine liestimmte, mir ihm zukumnieude
Funktion zugestelieu will. Ks muß hier hervorgehoben
werden, d a li der Reg r ii n d e r d e r Idee von d e r G 1 e i c h -
artigkeit aller Nervenfasern unser Landsmann
Hermann von Meyer war (^Untersnclmngen iilM r die Phy-
siulugiti der Nervenfasern'^ ; aus der Zeit seines Privat-Jjozeutums
in Tübingen, ls:{9 -44).
Unter dem Einiluß der äußeren Sinnesreize zur Ent-
wickelung gekommen, gehen somit die Sinne die zuvei lassii^ste
Auskunft über die umgeben<ie Außenwelt und regulieren ileni-
gemäß die Thäti<rkeit der gesamten Tierwelt. So lange noch
kein Gehirn voilianden ist; d. h. so Innge die J^innesempfindungeu
anfänglich nur einer subkutan gelegenen Nervenzelle, dann
einer Zusammenhäufnng von Nervenzellen oder einem Nerven-
gangliou, wie dem Schlundganglion, zuiließen, ist diese Tliätigkeit
nur eine einlach meciiauisch-reöektorische, unbewußte und un-
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willkürliche, die infolge angeborner Intelligenz oder Instinktes
den Stempel auffälliger Zweckmäßigkeit an sieb tragen und uns
dadurch irrtümlich zur Annahme von bewußter Verstandesthätig-
keit verleiden kann. Will man das Schlnudganglion der niederen
Tiere mit einem Geliirn vergleichen, so könnten doch nur die
sog. niederen Hiruteile, die sich zwisclieu die beiden Großhirn-
hemisphären und dem Rtickenmarke einschieben d. h. vei längei t« s
Mark nebst Anhängen, Kleinhirn und Vierhügel und Teile der
Großhirnganglien in Betracht kommen, aber nicht die darüber sich
legenden sog. höheren Hirnteile, die beiden Großhiinhemisphären
.mit der granen Hirnrinde. Je vollkommener die Auabildung der
Sinnesorgane und Je höher zugleich die Entwickelung des eigent-
lichen Gehirns, desto mehr tntt auch die Beföhignng zu Tage, aus
den dem Gehirn von der Außenwelt zufließenden Sinnesempfin-
düngen bewußte Begriffe, Vorstellungen und Schlüsse abzu-
leiten, d. h. zu denken und demgemäß auch w i 11k ftr lieh und
zweckmäßig zu handeln. Für den Menschen als dem ent-
wickeltsten organischen Wesen uuserer Erde sind die Sinnes-
empflnduttgen die festen Grundpfeiler, auf denen sein ganzes
Denken und Handeln beruht, und hier stehen die zwei höheren
sog. animalen Sinne, d. h. Gehör- und Gesichtssinn, in erster Reihe.
HI. Höhere^ sog. animale Sinne: Gehörsinn und GesiehtssliiB.
Was wir bei Wassertieren von Gehörorganen finden, ent-
spricht zunächst noch wenig dem Gehörorgan der höheren
Tiere. lJusier Gehörorgan besteht Ix'kjinutlich aus divi Teilen:
1. dem die Schallbewe<riin<:' empfangenden und iilu'i-ti-.i'renden
Apparat, bestehend aus dem äußeren und mittleren ( )lir. 2. dem
die Schallbeweguugen unalysicicmleu und in Nervenerreguug um-
setzenden Apparat, dem Labvrinlii. und 3. dem diese Erregung
weiter leitenden Ajiiiiirat. dem N. acusticus und dessen Ver-
breitnn^sbezirk im iiehiiu. Bei allen Wassei-tirifn . Kiselie
einl»e<^ritTen, fehlt das äuliere und mittlere Ohr. Was wir im
Tierreich als »'rste Andt-utun{:' des ( iidirnor^anes fiiulen. ent-
spricht dem Labyrinth der höheren Tieie und bestellt ans einem
kleinen, mit einer Konkremeute enthaltenden KlUssigkeit
gefüllten Siiek( htMi. der sog. ( »toc} ste (Hrtrsäekchen). An diese
Otoeyste läuft der Hörnerv heran und tritt mit den die Otocyste
auskleidenden iiaarzeUeu (Wimperzelleu) in Verbindung; in dem
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zentralen, von diesen Haarzellen eingesclilossenen und mit
Fl&ssigkeit geffiUten Hohlraum schwimmen ein oder mehrere
Otolithen, die mit den Wimpern der Haarzellen in Beziehung
treten. Solche Otocysten timleu sich bei Cölente raten,
z. B. den Medusen am Rande der Umbrella oft in beträcht-
licher Menge und hier einem Xervenrinire iiuflicjiciid, Bei dm
Echinodermen fehlen sie. Dagegen Im sitzen die Mollusken
alle ()toc\sten. Bei den Muscheln finden wir zwei Hör-
bläsclien an der Fnßbasis. bei den Schnecken liegen die
Otocysten in der Xachbarsidiuft dti- Fnßjranp'lien , bei den
Rnderscliuecken auf dem rnterschkuid^'-;in<rlinii ; bei ilen CV-
i)h;il<'i)(Mlt'ii zeisren <lip H«Mk;ii's^-lii Vors|iriin«5^e, vermiitlicli die
ersten Andentuii<:t.'n dri- hallizirkeliorniigen Kanüle. Die im
Wasser leiieiidi u Wiuuier besitzen hie und da Otocysten, so in
seltenen h'älleii die Strudelwürmer oder Tnibellarien (Unter-
ordnung der PlattwUrmer) und die SMiidwininer oder Arenirohw
(Unterordnung der Rinjrehviiniier mit zwei Otocysten). Die
Krebse haben im Basalgliede der Innenfiihler Gehörsäckchen
und erweisen sich gegen Geräusche sehr emptindlich ; bei Mi/sis
liegen die Gehörorgane merkwürdigerweise seitlich in den in-
neren Lamellen des Schwanzfächei-s. (Uber die Gehörorgane
der übrigen an der Uuft lebenden Gliedertiere : Insekten, Spin«
neu, Tausendfüßer ist nichts Sicheres bekannt). Was Wasser-
tiere wiiklich an Gehör besitzen, kann vermutlich nur durch
die Eorperleitung selbst zu stände kommen und ent-
spricht unserem (Tehijr, soweit es durch sog. Knochenleitnng
ermöglicht wird; jedenfalls kann es sich nur um eine sehr un-
yoUkommene Gehörleistung handeln. Die meisten Physiologen
schreiben heutzutage dem Teil unseres inneren Ohres, der aus
den balbzirkelförmigen Kanälen besteht, keinen wichtigen An-
teil beim Vernehmen von Schallwellen mehr zu und betrachten
diesen Teil des inneren Ohres vielmehr als dazu bestimmt, uns
einen genauen Begriff von unserer Körperlage zu geben, sodaß
wir bei Erkrankung dieser Teile unseres inneren Ohres, wenn
wir uns bewegen, sofort in den Zustand des Schwindels ver-
fallen (Meniere'sche Krankheit, Ohrensausen mit Sehwindel).
Dasselbe scheint nach den Untersuchungen von Delages bei den
mit Otoc3'sten versehenen Wassertieren stattzufinden. Zerstört
man einem Uephaloitoden seine Otocysten, so sind die Bewegungen
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dfis Tieres, wenn es zn Behwimmen anfängt, zunächst noch nor-
mal; aber es daueii nicht lange, dann kommt das Tier ins
Schwanken und schließlich liegt die Unterseite des Tieres nach
oben gekehrt; vergeblich sucht es sich zn drehen nnd seine nor-
male Stellung wieder zu gewinnen. Cephalopoden^ die man ihrer
Aagen beranbt hat, bewegen sich zwar langsam und vorsichtig,
aber doch vollkommen korrekt. Dasselbe kann man auch bei
anderen solchen Tieren beobachten z. B. bei den Medusen. Die
Otocysten haben demnach bei den Wassertieren den Hauptzweck
von Organen, welche die Bewegimg regeln, indem sie veimnt-
lich durch Reflex entsprechende Muskelwirkungen hervorruleni
durch welche der Edrper in der beabsichtigten Bichtung und
in normaler Orientierung während der Daner der Bewegung
erhalten wird. — Bei den Fischen können wir am inneren
Ohre scliou eine weitere Ausbildung in einen Sacculus (später
Seimecke, deren erste Andeutung: als Lageiui oder Lagenula
bezeichnet wird i und einen Utricuhis mit den daraus entspringen-
den halbzükeitürmigeu Kanälen unterscheiden; aber auch bei
ihnen fehlt, wie gesagt, äußeres und mittleres Uhr. — Erst
den Amphibien und von ilinen aufwärts bei den übrin:t'n auf
dem Lande lebenden Wirbeltieren findet sich ein mittleres Ohr:
bei dt'U Ampliilaen nnd Reptilien Trommelfell in einer Haut-
einsenkung, dann zwischen Trummelfell und Feuestra ovalis
e i u hantelfrn inij^er (7 e h i> r kuochen, Columella genannt, Pauken-
hohle und Tuba Eustachii; äußeres Ohr fehlt. Dazu tritt bei
den Vögeln ein äußerer Gehörgang ohne äußeres Uiir. Erst
bei den Säugetieren kommt die Ohrmuschel als phylo-
genetisch jrin<^ster IVil zum Auffangen der Schallwellen hinzu,
sie fehlt nur bei den Monotremen, Cetaceen, Sirenen und See-
hunden, ferner besitzen die Säugetiere drei Gehörknöchelchen
an Stelle der früheren einfachen Columella zwischen Trommel-
fell und Fenestra ovalis, welches zum Vorhofe des Labyrinthes
führt (die Feuestra rotunda geht zur Schnecke). Das häutige
Labyrinth zerfällt in zwei Hauptteile, den Utriculus und den
Sacculus, beides kleine Säckchen, die in dem Zentralteile des
knöchernen Labyrinthes, dem Vestibulum, eingeschlossen sind.
Die Außenfläche des Vestibulum ist der Trommelhöhle zuge-
wendet und zeigt das ovale Fenster, die obere Fläche ist mit
dem spüralförmigen Anhange der Schnecke in Beiiehang und
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die hintere setzt sich in die halbziikelförmigen Kanäle fort.
Hörleisteu der Ampullen, Hörflecken im Utriculus und Sacculus,
Hörzeilen mit Hörhärchen; letztere ragen io die Endolymphe
hinein. Um die Hörflecken im Utriculus und Saccolus, den sog.
Otolithenaäcken, sammeln sich Häufchen von kohlensaurem Kalk,
OtoHthen. Die Endigungen der Schneckennerven zeigen weit
verwickeitere Bildungen, die man das Covti'sche Organ genannt
hat. Indem sich allmählich aus dem ursprünglichen Otolithen-
sacke (Otocyste) als erster Andeutung des Labyrinthes eine
Scheidung in Schnecke und halbzirkelförmige Kanäle ausbildet,
könnte man an eine Trennung früher im Otolithensacke ver-
einter, natOrtich noch nieder entwickelter Funktionen, Gehör-
und Gleichgewichtsoi-gan, denken. Jedenfalls stellt die Schnecke
den höchstorganisierten, am siiätest entwickelten Teil des inneren
Ohres dar, der für unser Gehör am wichtigsten ist. Auf ihr
beruht die in der ganzen Tierreibe höchst stehende Entwicke-
lung des Gehörs beim Menschen, der er den Hauptunterschied
von den ihm nächststeheuden Säugetieren verdankt, die artiku-
lierte Sprache und die musikalische Ausbildung.
Von ht>chstem Interesse ist das Studium der Entstehung
und Ent Wickelung des Gesicliissinnes. rrsp. des Sehorganes, im
Tierieiclie. Einmal kumiut dieser mihi vtiii (h'ii Wirbeltiereu
an l>is tief in das Bereich der niederen, im Wasser lebenden
Tie! weit hinab , soweit eben die Schwingungen des Licht-
illhers in das Wasser liiueindringen, zur Kntvvickelung; dann
aber auch ist das St-horf^au von seiner ers^leii Entwickeluug
an wohl charaklensiert und kaum mit einem anderen Sinnes-
organ»' zu verwechseln. Wir kr»nnen seine Geschichte genau
verfulgeu von der ersten Diü'erenzierung der Selisinneszelle ab
bis zu unserem eigenen kompliziertin Sehorgan herauf. —
Welche charakteristische Veränderung bemerken wir zuniu-hst
au derjenigen Stelle der Korperoberfläehe. wo sii li Sinneszeilen
unter dem Eintliisse des sie treffenden Lichtreizes zu Sehsinnes-
zellen umzuwandeln anschicken? Die Stelle wiril pigment-
haltig. Das Pigment begünstigt eben den Lichteinfluß: es
läßt das Licht nicht durch, sondern absorbiert es und hält zu-
gleich das Seitenlicht ab. Das Pigment liegt entweder in der
Sehsinneszelle selbst oder in den sie umgebenden Sttitzzellen —
heide ektodermen Ursprungs — oder, wenn wir gleich auch die
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Arthropoden berücksichtigen wollen, iu mesodermalen PigmeDt*
zollen. £ine Ansammlung solcher pigmentierten Zellen (Pigment-
fleck) repräsentiert die erste Anlage eines Seborganes bei den
niederen Tieren. Dazn tritt dann ein lichtbrechender Körper,
sei es als Glaskörper, sei es als Linse oder beide zusammen.
Es versteht sich von selbst, daß die ersten noch unToUkommenen
Anlagen von Sehorganen in der niederen Tierwelt nur den
niedei'Sten Grad von Sehvermögen, d. h. die Unterscheidung von
Hell and Dunkel, zu vermitteln vermögen. So sehr also auch
die niederen Tiere mittelst der Ausbildung ihrer Tastorgane
die Wirbeltiere und den Menschen übertreffen können, so wenig
ist dies in betreff des Gesichtssinnes der Fall.
Bei den Cölenteraten, Elchinodermen, Lamellibranchiaten
(Muscheln) läßt sich die Bildung des Sehorganes aus den im
Epithel zerstreuten Sinneszellen auf das deutlichste verfolgen.
Es findet eine Anhftnf ung von Sinneszellen an einem bestimmten
Platze der Eöriteroberflache statt ; diese Sinneszellen sind derart
von Epithel- oder Sttttzzellen nmgeben, daß keine einzelne Sinnes-
zelle die andere berührt. Diese Einrichtung bezweckt natür-
lich die Isolierung der Siuueszellt;, um so eine genauere Sinues-
wahriiehmuiig zu ermöglichen. (Die.selbe Kiiinchtunp^ lindet sich
nebenbei f2;esagt übrigens auch bei den Sinueszellen des (ie-
soUuiacks- und berucbsoigcines und besonders auch de« (Jehör-
organes wieder). Das Pigment liegt zunächst bei den niederst
stehenden Tieren iu den Stiuzzellen, die Sehsinneszellen sind
pigmentfrei; das liditpciziiiierende Ende der letzteren ist der
Körperoberfläche des Tieres zugekelirt. das XeiTenende V(»ii
derstdbeu abgewendet. .Am einfachsten verliält sich die Sache
bei der 8ehgrube von Quallen, wie der Aurclia aurita (Fig. 08
und 70, Carriere*); dazu kann nocli ein linsenförmiger Körper
(Verdickung der Caticula des Epitliels^ hinzutreten, wie
beim Auge einer anderen Qualle, L/w/a köilikcri (Fig. 69,
Carriere), wodurch sich die Seligrube noch mehr vertieft.
Diese sog. Ocellen stehen immer auf der Basis der Ten-
takeln und zwar auf der Seite, welche beim ruhigen Schwimmen
(Schweben) nach aaßen gerichtet ist, oder zwischen den Ten-
Die SeborgAoe der Tiere, vergleichend anatomisch dargestellt von
Dr. Jastos Oarritee. MttnolMii and Leipdg, 1885.
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takeln nächst dem Gehörorgan. Bei den Seestemen stehen sie
auf einem Wulste des am Ende Jedes Armes befindlichen Ten-
takels. Bei den Muscheln sieht gewöhnlich nur der Mantelrand
oder die Mündnng der Atemrohreu (Sipho) etwas aus den Schalen
heraus und nnr hier konnten sich Orgaue der Lichtempfindnng
entwickeln. Solche Organe finden sich bei Fet^unmlus nnd
Area, sowie bei Pßeien und Spondf/lus^ und zwar zeigen die
beiden ersteren einen anderen Typus wie die beiden letzteren.
Bei Pectunculiis und Area stellen die Selizellen langgezogene
Kegel dar, die Spitze nach innen gekehrt; das Pigment ist in
der Ptii ipherie der Zelle abgelagert und umgiebt wie ein Mantel
<ku Zellkörper; jede Zelle besitzt eine von ihrer Cuticnla ge-
bildete Konvexlinse; das ganze Organ zeigt eine nach außen
konvex hervorgewölbte Fläche (Fig. 78 und 79, Carriere).
Die Zellen, welche den Sinneskorpcr bilden, biml niclit scliaif
gegen das Epithel des .Mantels abgegrenzt, soikUtii gehen darch
lange uud schmale Zwisclienformen in die Cyliuderzelleu desselben
über, so daß diese Riimt sorgane von Area und Vcclnnculus zu
den schönsten Beispielen für die Entstehung vt»ii Sinnesorganen
aus Epithelzellen gehören. Recht kompliziert uinl sehr merk-
würdig sind die Auii:en von Peclen und Sponäylus. Der Seh-
nerv schlägt sich hier wie um den Rand einer Schüssel von
außen her um die Schale der Sehsinneszelleu herum und tritt
so au deren der Körperoberfläche zugekehrtes Nervenende
heran, während das lichtperzipierende Stäbchenende der Köri>er-
oberrtäclie abgewendet ist. also gerade umgekehrt, wie bei
Pectunculm . und Area und den Augen der Cöienterateu und
Echinodermeu, sowie aller anderen Wirbellosen, aber ganz wie
bei den VVirbeltieraugeu (Fig. 80, Carriere).
Aus dem bisher Auseinandergesetzten haben wir eine Basis
gewonnen für den Aufbau des Sehorganes in der gesamten Tier-
reihe: das Sehorgan der Aurelia aurita und Ldxxia kölUkeri
bietet die Grundlage ffir die sog. Camera obscnra-Augen, die
Augen von Pechmctdus und Area die Grundlage fUr die sog.
zQsanunengesetzten FlUjheraugen der Arthropoden. Das Auge
Ton Beeten nnd Spondylm ist ein Camera obscura-Auge, das
bereits an das Wirbeltierauge erinnert. Unter Camera obscura-
Angen versteht man solche, die nach dem Prinzip einer Camera
obscura gebaut sind, so daß in denselben ein reelles Bild der
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Außenwelt entworfen und auf der im Hintergrande des Auges
ausgebreiteten Retina aufgefangeii werden kann; sie stellen
eine s -liwarze Hohlkugel dar, in der vorn eine pigmentfreie,
durchsichtige Stelle den Lichtstrahlen Eingang gewährt (Fig. 1,
Carriere) und finden sich bei den Gastro] nflfMi (Schnecken),
Cephalopoden, Würmern und Wirbeltieren, auch geiiören die Napf-
äugen der Insekten hierher, sowie die Augen dnr Myriapoden
und Arachniden. Unter zusammengesetzten oder Fächeraugen
versteht man solche, bei welchen die Sehzellen fächerförmig
angeordnet sind und einen Kegel bilden, dessen Basis gewOlht
fiber die Körperoberfläche herrorzm*agen pflegt (Fig. 2, Carriere).
Hier kann kein reelles Bild im Augenhintergrunde entstehen.
Diese Angen finden sich bei den Arthropoden.
Grastropoden (Schnecken). Die einfachsten Angen in
Form von Sehgraben finden sich bei BatEUa und HaUoti».
Beim Auge der PtUella (im Meere lebende Napfschnecke} setzt
sich das Epithel des Tentakels direkt in die Gmbe hinein
fort und yerwandelt sich allm&hUch in Sehsinneszellen oder
Stäbchenzellen und in Stutzzellen oder Sekretzellen um. Die
feine Outicnla des Epithels breitet sich ftber die Einsenkung
als ein dicker galertiger Oberzug, der wahrscheinlich von den
Sekretzellen abgesondert wird und als Schutz der sehr em-
pfindlichen freien Enden der Stäbchenzellen gegen das Wasser
dienen mag (Fig. 8, Carriere). Bei HaHoiis iuberculata ist
das Auge fast vollkommen zu einer Kugel geschlossen (Fig. 9,
Carriere), noch vollkonuiieiier ist dies bei Fissurella und
Trochus der Fall (Fi^. 10 und Li. L'an'itn-e) , am voU-
kuininensten bei Tritoniiua (Fig. 12, Oarricie, deutlicher
Correa!) Ebenso ist das Auge der um Lande lebenden
Lungenschnecken gebaut, z. B. das Auge vou Iklix pomatia
(Fig. 14 , Carriere). — Bemerkenswert für daü Auge der
Schnecken ist das Auftreten resp. das Eingeschobensein sraup:-
liijöer Massen oder eines wirklichen Ganglions in den Selmei veu
vor dessen Kintritt in das Aü<^e oder ducli vor dem ( bergang
der einzeln»»!) N^i venfaseru des X. opticus in das Nervenende
der Stalxiieuzeileu. Dieses sog. Ganglion opticura periphericum
ist für alle An^^en im £^esamten Tierreii'he, auch für die zn-
sainmeiiL! -I tzieu oder Fiielieraugeu dei Crustaceen und iusekten
chaiakteiiä tisch. Ks bildet den Vorläufer der Uauglieuschicht
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in nnseTer Eetina and zeigt zaerst im Auge der Cepbalopoden,
wie wir gleich sehen werden, die UmgestsltUDg in eine besondere
Schicht der Betina (Ganglienzellenschicht]. — Überall finden
sich in der Retina der Schnecken die beiden ZellformeD, Stäb-
chen- und Sekretzellen, das Pigment liegt in den Stäb-
chenzellen nnd amgtebt deren zentralen, erregbaren Teil wie
einen Mantel; die Sekretzellen sind pigmentlos. Überall läßt
sieh anch beim Schneckenauge wieder auf*s deutltebste der
direkte Übergang der Zellen des Ektoderms in die Stäbchen-
und Seki-etzellen nachweisen. — Meist besitzen die Schnecken
zwei Augen am Vorderende des Körpers, oft auf Stielen (Oma-
tophoren). Wie bei den Muscheln finden sich anch mehr als
zwei Augen. Die Onchidien (nackte Lungenschnecken) liahen
zwei normale Angen am Kopfe und noch ca. 80 Aufren außer-
dem auf dem Rücken; letztere besitzen eine Cornea, eine äuLuie
und eine innere Linse, der Opticus tritt in der Mitte der Retina
ein, seine Faseru laufen nach innen der Körperolu rtläche
zu über die Stäbcht;nzfllen hinweg uud das Stäbclieucude ist
nacli außen gekehrt, der Körperoberfläche abgewendet, ganz
wie bei dem Wirbeltierauge (Fig. 17, Carriere). Bei den höher
entwickelten bchiieckeiiaugt'ii > J^lt'iocera.s) tritt das frülier in
der Achse der Stäbchenzellen ufiejiene Stiiltcheu Uber das Pigment
aus der Zeile hervor. — W'iiriiier. Ich überj2<'lit' die primi-
tiven Bildungen von Seli M j^ nien der iiiidi icn Wiiniier. auch
die liiidungeu, deren Auffa>sun^- als Auge srlir fiairwihdiu- ist,
wie die sog. Augen der Bliitcgcl : Beeherfiinui^e Organe am
Kapfe. außen von Pigmentzellen umgaben . innen die s<»g. Inneu-
körper, durch deren Mitte ein Nerv verläuft (Mj;. 2J. Karriere),
uud wende mich gleich zu den wohlentwickeltc u Augen der
frei lebenden Borstenwiirmer : Nereiden und Akiopiden. Die
Augen der Nereiden schließen sich vollkommen an die der
Schnecken an (Fig. 2(5 und 27, Carriere). Das Auge der Alciopi<leu
erreicht die höchste Stufe der Eutwickelung aller bis jetzt be-
trachteten Augen mit wohl ausgebildeter Linse. Die Stäbchen-
zellen enthalten das Pigment an der Grenze zwischen vorstehen-
dem Stäbchen und Zellkörper (Fig. 28, Carriere und Greef*).
Sowohl bei den Nereiden wie bei den Alciopideu linden wii' auch
•) Über dM Auge der Alciopiden von Riebard Greef. Marburg, 1876.
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das Ganglion optietun wieder. — 0 e p h a 1 o p o d e b. Sie besitzen
das höchstentwickelte Auge aller Mollnsken mit Cornea (dieselbe
ist bei einer Reihe yon Decapoden in der Mitte durchbohrt),
Iris, Corpus epitheliale (ciliare), Linse. Die Retina zeigt nach
Carri^re (Grenacher faßt die Sache etwas anders an!) zu innerst,
d. h. der K(^rperoberflilche zugekehrt, die Stftbchenzellen von
ganz gleicher Konstruktion wie bei den Alciopiden und nach
außen davon eine Ganglienzellenschicht. Letztere ist als das
zu einer Schicht ausgebreitete Ganglion opticnm periphericnm
der Schnecken und Wftnner aufzufassen. Dadurcli nähert sich
das Auge der Wirbellosen sehr dem Aujje der Wirbeltiere, zu-
mal sich an die GanglienzellenscliiciiL noch weiter nach außen
die Ausbreitung der Sehuervenfasern (Nervenfaserschicht) an-
schließt, auf welche dann die Sclera folgt (Fig. 80, Carricre).
Meist fehlt sonst dem Auge der Wirbelh)sen eine eigentliche
Sclera, wie denn aiicli die Augenmuskeln in der l?egel veinniit
werden. Ebenso koninit es nirgends zur Ansbildung einer eigent-
lichen Chorioi(b^a, selb^t niclit bei AiiweMMilieit einer woblent-
wickelten Iris. Wirbt' Itiei t;. Dns Wirbeltierange schließt
sich direkt an das Ange der ( ei^haloiioden an mit dem Unter-
schiede, (laß <lie einzelneu Hetinalagm <j:eraile umgekehrt wie
bei fh'W Mollnsken lie^if n : die Scliicht der Sinneszellen liegt bei
dem Wirbeltieraiige am meisten nach außen, di»- Stäbchenenden
von der Körperoberfläche abgewendet, darüber ist der sog.
cerebrale Teil der K'etina ausgebreitet, in specie die Ganglien-
zellenscliicht, am meisten nach innen, d. h. der Körperoberiiäche
zugekehrt liegt die Nervenfaserschicht (Ausbreitung des N. opti-
cus). Nach außen sind die Stäbcheneudeu der Stäbchenzellen
von einer Pigmentzellenlage amgeben, welche aus dem äußeren
Blatte der primären Angenblase hervorgegangen ist (Pigment-
schicht oder Pigmentepithel der Retina). Noch weiter nach
außen folgt dann ilie Gefäßschicht der Chorioidea, welche von
der Selera umschlossen wird. Die nmgekehrte Lage der Sinnes-
zeilen imWirbeltierange beruht auf der Entwickeluugsgeschichte
desselben und erklärt sich zur Geni'ige aus dem Umstände, daß.
die Augen blase der Wirbeltiere sich nicht direkt ans der Haut-
schicht bildet, sondern zunächst durch Ausstülpung aus dem
MeduUarrohre hervorgeht, das erst seinerseits als ein Anhangs-
oi^n der epidermoidalen Anlage seinen Ursprung genommen
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hat. Daß bei den Wirbeltiereu die Stäbchen- und Zapfenschicht
der Retina (Neuroepithelschicht) zu äußerst liegt , bietet den
Vorteil, sie in nähere Beziehung zur Chorioidea zu bringen, d. h.
ihr eine gesicherte Ei nährnng zu bieten und ihr dabei doch die
Charaktereigenschaft aller Epithelschichten, d. h. der eigenen
Gefäßlosigkeit, zu wahren. Die Natur bietet hier eine
besonders geschickte Leistung, um dem höherstehen-
den Wirbeltierauge ein besonders gutes Sehver-
mögen zu ermöglichen (vergl. die Carri^re'sche Tafel, betr.
Schema zur Elntwickelung des Auges). Die Retina fast aller
Wirbeltieraugen besitzt als Stelle des schärfsten Sehens eine
sog. Fovea centralis; sie fehlt nur bei den nackten Amphi-
bien und den Fischen (Leuckart). Die Vögel als besonders
scharf sehend besitzen sogar noch eine zweite, exzentrisch ge-
legene Fovea centralis (Wirbeltierauge, s. Carri^re Fig. 36). Die
Bewegungen des Auges werden bei allen Wirbeltieren durch
sechs äußere Augenmuskeln : vier recti und zwei obliqui bewirkt
— Bei den sog. blinden Wirbeltieren, unter denen sich keine
Vögel befinden, sind die Augen klein, dem Lichte wenig zu-
gänglich, mit schwachen Mnskeln versehen und auch im Innern
mehrfach abweichend: Maulwurf (Talpa), Blindmaus (Spalax),
die beide unter der Erde leben, der Olm der Adelsberger
Grotte (Proteus anguiuus) und die blinden Fische der Tropf-
jsteinhöhle in Kentucky f Aniblyoiisisj. Im übri<ren zeigen die
Anteil der verschiedenen Klassen der ^\'irbeltie^e die nach-
fultreiuk'ii Modiftkationen. — Fische. Bei dt ii Cyclostomen,
meist ^(-lilaiiiiubewühner, sind die Augen nur riblinunlär ent-
wickelt und liegen unter der Haut zwisclien Muskeln und Rinde-
gewebe eingebettet; sonst besit/t u diu Fische wohlciiLwiitkclte
Augen, deren Sclera naclisL dem Opticuseiutritl ins Auge mit
der Orbitalwand durch ein fibröses oder knorpeliges Band ver-
bunden ist (Fig. 44. Carrii'M-e). Bei den KnocIienfisrht H tiii(b4,
sich zwischen ('horiuiiU;a und Pigmeutschicht der Uetina die
Argentea. in deuMi Zi llen zahllose irisierend*». stäbclieiitVuniige
KrysUilioide ei4igehifxert sind, ferner zwischen Ari:»'iitpa und
Ketinalpigment an der I jiitritisstelle des Sehnerven und diesen
ring- oder hufeisenförmig umgebend ein aus Arterien und \ Piien
bestehendes Wundernetz, die sog. Chorioidealdriise. Trotz ilires
Crlanzes ist die Argentea der Knocheuüsche für dait» Sehen be-
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— 62 —
deutimgslos. da sie nach innen so dick von Pigment bedeckt
ist, daß sie durch dasselbe niclit liiinlnich schimmert: nur in
der Iris tritt sie zu Tage. I)!i<j:egen leuclitet bei den Kiioriiel-
fischen das gleich der Arfrentca nrebautr Tapetuin lucidum durch
das Pigment hell hindurch, sodaß die Stäbchen von demselben
Lichtstrahle zweimal fretroffen, also auch stärker gereizt werden.
In den Augen vieler Fische zieht sich von der Eintrittsstelle
des Sehnerven gegen den Ciliarkörper eine dünne, schmale,
sclnvarz pigmentierte, sichelförmige Falte hin, welche — um das
Bild beizubehalten — mit dem Rücken in der Retina liegt, mit
der Schneide in den (jlaskörper hineinragt Dieser Processus
falciformis biegt vor der Iris quer ab zur Augenachse und befestigt
sich mit seiner knopfförmigen Anschwellung, der Campannla
Halleri, an den Äquator der Linsenkapsel. Die Membrana
hyaloidea enthält bei Amphibien, Reptilien nnd Fischen reich-
lich Blatgefäfie. Der Processus falciformis findet sich anch bei
den Reptilien wieder, doch nicht bei allen, dagegen erreicht
er bei den Vögeln eine ganz besondere Ausdehnung nnd wird
hier als Kamm oder Pecten bezeichnet (Fig. 50, Carriöre). Der
Pecten der Vögel hat jedoch nichts mit der Linse sn schaffen
und ist nur Emährungsorgan f&r das innere Auge. Processus
falciformis und Pecten liegen an Stelle der fötalen Augenspalte;
sie haben dieselbe Bedeutung wie das Corpus ciliare. Fische
und Schlangen besitzen eine besondere, aus dem N. opticus
stammende Art. hyaloidea, dafür fehlt das Corpus ciliare. Während
bei den Reptilien, Fischen nnd Vögeln nur durch den fötalen
Angen Spalt Gefäße in das Auge eintreten, welche den Processus
falciformis und Pecten bilden, nnd die Ernährung der an sich
gefälMosen „anangischen" Retina hauptsächlich diesen und den
Gefäßen der Membrana hyaloidea (Vasa hyaloidea) überlassen
ist, tritt bei den Säugetieren dicht au dem Aupeiistiel in
die von ihm gebildete Rinne eine Arterie in das Auge ein,
welche bei dem Verwachsen der Rinne in dieselbe eingeschlossen
wird lind auf diese Weise in das Zentrum des X. opticus und
durcli diesen hindun-h zur Jietina gelangt (Art. centralis retinae).
Nacliträglicli entst<dit dann neben ihr das riickftthrende Gefäß,
die Vena centralis retinae. Auch unter den Säugetieren hat
das Taiutnni, welclies wir liti den Kuorpeltischen bereits
kennen gelernt haben, da» aber bei den Amphibien und
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- 63 -
Vögeln zu fehlen oder doch nur vereinzelt vorzukommen
scheint, eine große Verbreitung: Raubtiere, Wiederkäuer,
Beuteltiere, Pferd, Elefant, fleischfres^Hende C'etaceen. Es
beschränkt sich bei der Mehrzahl der Sängetiere (bei den
Fischen : ganzer Augengrund bis Corpus ciliare) auf eine Zone,
die sich oberhalb der Eintrittsstelle des Sehnerven nach
außen hinzieht, d. Ii die Stelle des schärfsten Sehens. Das
Tapetnm macht die Augen Jichtenipfindlicher und die damit ver-
selicnen Tiere besondeis zum Sehen im Dämmerlicht geeignet.
Indem bei allen Tieren, denen mit nnd denen ohne Tapetum,
die Hinterfläche der Iris samt Corpus ciliare intensiv pigmentiert
sind, irird hier alles aus dem Augenhintergrand reflektierte Licht
verschluckt (d. h, nicht wieder zurückgeworfen, wie bei den
Alhinos) nnd somit ein gutes Sehen gesichert. — Iris nnd Ciliar-
mnskel bestehen bei den Sängetieren, Fischen und Amphibien
aus glatten Muskelfasern, hei den Reptilien und Tugeln aus
quergestreiften Muskelfasern. Die Beweglichkeit der Iris ist
bei den VOgeln äußerst lebhaft, bei den Fischen äußern träge.
Die Form der Pupille ist im Ruhestande stets kreisförmig,
im Zustande der Verengerung verschieden: quer oval hei
Pferden, Wiederkäuern, Känguruh, Murmeltier, Walfisch, Robben,
senkrechte Spalte bei Katze, Füchsen, Krokodil, einigen
Schlangen, Haifischen, rund bei den meisten Vr>(.^eln mit Aus-
schluß der Eulen (mehr senkrecht) und der hiihnerartigen Vi »gel
(mehr quer), herzförmig: Delphin, rhombisch queroval
bei Frosch, Salamander, (leeko. Die Robben besitzen ein schijui-
förmiges Operculum pupillae, «las sie wie einen Vorhang vor die
Pupille herunterschla<j^en können. Älnilich .>ind die sotr. Trauben-
körner bei Pferden und Wiederkäuern. Die Pupille von Anahleps
letrophthalinua ist durch eine quere ßi iicke in zwei Iii Uten
teilt. — Bei Fischen und Ampiiibien ist das A ilii' L'^ewüliiilich für
die Nähe eingestellt. — Außer Mt-n-sch und Allr besit/(en die
übrip^eii SäujretiH'e einen Muse. retra(*t(»r oriili > iwu li innen \ on den
vier recti); ihre Aiigenliöhle ist nach (Ut SrlilatcnsL'iti- /u <iff»^n. so
daß der Inhalt dci- Orbit;i bif»r}iin ausweicheu kann, l'ntt^r den
übrigen Wirbeitieren wird dt;r l^iickziebmuskel nur noch bei den
Schildkröten, den Krokodilen, Midt-ch^eii und den nnirpseliwinizten
Batrachiei n jrefunden. — Die l^'isi he besitzen als Aufrenlidei Haut-
falten, aber ohne Muskulatur und i>iud daher unbeweglich ; auch
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— 64 —
die Lider der Auipliibien, lieptilieii und Vögel sind nicht viel
iiiilier eulwickelt. — Außerdem findet sich bei den Knorpelfischen,
sowie bei den am Lande lebenden Wirbeltieren als drittes T,id
die Nickhaut, eine Falte der ronjnnctiva, welche bei Annieu,
Jü'I>tilien und Vögeln so stark entwickelt ist, daß sie über das
ganze Auge weggezog^^n werden kann. Ihre Bewegung wird
bei Reptilien und Vögeln durch zwei Muskeln, M. quadratus und
pyramidalis, vermittelt. — Bei den Schlangen und Ascaiaboteu
verwächst das obere Augenlid mit dem unteren, sodaß die Con-
junctiva einen glatten, vor dem Auge liegenden Sack (die sog.
, Brille") bildet, über welche die glatt*^ durchsichtige Oberhaut
wegzieht Die wirkliche (Cornea kommt also hier mit der Außen-
welt in gar keine Berttbrnng und ist gegen Luft und Feuchtigkeit
abgeschlossen (Fig. 65 und 66, Carriere). Das Epithel der Cornea
wird bei den Wassertieren durch das äußei e Medium selbst feucht
erhalten, bei den Landtieren sind verschiedene Drüsen vorhandeu,
welche diesen Zweck erfüllen. Die Thräneudrüse findet sich bei
den landlebenden Wirbeltieren mit Ausnahme der Amphibien.
Die Harder^schen Drüsen mit schleimigem, fettem Sekret und in
inniger Beziehang zur Nickhaut stehend, fehlen den Mensehen^
Affen, Cetaceen, Schlangen und unter den Arten mit Nickbaat
auch den Schildkröten und Haifischen.
Wir kämen nun zur Besprechung der zusammenge-
setzten oder Fächerangen der Arthropoden, als deren
Vorstufe wir bereits bei den Muscheln das Auge von Arm
und Pectunetäus kennen gelernt haben (ITig. 68 und 6d, Carriere).
Während bei den Gastropoden, Cephalopoden nnd Wirbeltieren
die Augen je nach einem Typus gebaut sind, herrscht bei den
Arthropoden hierin große Mannigfaltigkeit. Wir begegnen ver-
schiedenen Formen von Sehorganen, von denen in den einzelnen
Familien teils ausschließlich eine, teils mehrere zusammen vor-
kommen. Die Augen der Myriapoden (Fig. 91, 92, 98, Carriere)
und Spinnen (Fig. 97, 98, 99, 100, Carriere) sind noch nach dem
Typus der Camera obscura-Augen gebaut, desgleichen die Ocellen
(Stirnaugen) der Insekten, welch letztere sich hier neben
den beiden zusammengesetzten Hauptaugen vorfinden (Fig. 1 14,
( arrirre). In die.^eu ein fachen, mit nur einci' Linse ver-
sehenen Augen besteht ilie Retina aus einem Epithel gleich-
artiger SinueszeUen, deren jede einzelue für öich ein lichtem-
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pfiluieudes Endorgaii dar^;tellt (Fig-. 85, Carri^re). Die Mittel-
aiigen der Skoi j)iune sehen äußerlich el)ei]so aus, d. h, sie sind
ei 11 linsig: aber die Retiua zeigt den wichtigen Unterschied,
daß die sie /usanimensetzendeii Kieiiiente resp. Sinneszollen in
(Tiujipen (Ketinulae) zusammengeurdnet sind, deren jede physio-
logisch einer Sinneszelle in der ungruppierten Ketina entspricht
(Fig. 89 und \H). Carri^re). Bei den Hauptangen (tSeitenaugen)
der Insekten und Crustaceen besitzt jede Retinula auch noch
ilire besondere Cornea und Linse (Krj'stallkegel) nnd bildet so
ein für sich abgeschlossenes Ganzes. Damit geht zugleich eine
Gestaltveränderiing des ganzen Anges vor sich; dasselbe stellt
ein nach außen gewölbtes größeres oder kleineres Kugelsegnient
dar, dessen Badieu die einzelnen Retinulae bilden (Facetten-
oder Fächerauge, vergl. Fig. 86 und 87, Garriere). Die Zahl
dieser Ketinulae mit zugehöriger Facette kann bis zu 25000
betragen. Bei den Augen ohne Retinulabildung ist das Pigment
i n den Retiuazellen enthalten (aotochrome Augen) nnd die Zellen
sind dadurch isoliert, in den Betinula - Augen aber in da-
zwiscbenstehenden Pigmentzellen, welche entweder
Ton Hypodenniszelleu oder von eingewanderten mesodermalen
Zellen gebildet werden k5nnen (exocbrome Angen). Die eine
Retinula zusammensetzenden Sinneszellen senden nicht an ihrem
einen peripheren Ende Stäbchen aus; sie scheiden vielmehr
diese Stäbchensubstanz, das Mabdomer, an ihrer einander zu-
gewendeten Innenseite ab. Indem die Bhabdomere der einzelnen,
eine Retinula zusammensetzenden Sinneszellen einander berühren
nnd miteinander verschmelzen, kommt das Rhabdom der Reti-
nula zu Stande (Fig. 95, 103, 104, 105, Carriöre). Die Retinula
der Insekten nnd Crustaceen besteht ans 4 — 8 dicht aneinander
liegenden oder teilweise miteinander verwachsenen Sinneszellen;
doch kommt letztere Zahl selten vor und fttr die Insekten sind
sieben Zellen die Regel. Das Rhabdom ist durch seine Wider-
standsfähigkeit gegen die zur lv<inservieruug der Augen benatzten
Keageuzien bedeutend von den Stäbchen der Wirbeltiere ver-
schieden, in manchen Phallen sind die Ivliabdome der Arthro-
poden rot gefärbt ; diese Farbe ist jedoch viel lichtbeständiger
als der Sehpuri»ur der Wir])eltipre. Die Form und Gestalt der
Khabdome ist verschieden: ri.lireiifr.niiig, triehlerfünnig, stab-
formig, spindeitörmig (Fig. iia, Carriere). Wo hinter der Cornea
— 66 —
Doch ein Krystallkegel liegt, stößt der Rhabdom mit seinem
vorderen Ende an diesen (Fig. 115, 124, 130, 133, 116, 119
und 122, Carri&re). Der Ganglienapparat zeigt neben dem
peripheren noch ein zentrales Ganglion opticum, zwischen
welchen beiden sich die Opticnsfasern kreuzen und ein Chiasma
bilden (Fig. 112 und 118, C^arriii'e). Letzteres fehlt bei dem
Libellenange (Fig. 117, Oarriöre). Eine Reihe von Krebsen
(Schizopoden, Stomatopoden und Decapoden) besitzen im Augen-
stiele nicht weniger als vier Ganglien hintereinander, alle vier
durch Chiasmen, deren Kreuzung bei den dem Auge näheren
Ganglien am vollständigsten ist, miteinander verbunden (Fig. 129
Carriöre).
Ich kann die vorstehende Beschreibung des Sehorganes
im Tierreiche nicht abschließen, ohne einer ziemlich rätselhaften
Bildung niederer Wirbeltier zu gedenken. Das primäre Vorder-
him, später nach Ansstiilpung des sekundären Vorderhimes
(Corpus striatum. darüber Pallium als erste Andeutung der
spätereu Hemispliäreii) als Zwischeiihirn bezeichnet, verlängert
sich nach oben dorsalwurts in den Epiphysenschlaucli (ventral-
wärts lufundibulum). Bei Vögeln uud Säugetieren Huden wir
als rudimentären Rest dieses ISchlauches tief im (Jehirn, von
den Hemisphären iilu i la;::»' 1 1. zwischen den Vierhiigeln ein kleines,
ungefähr haseluulj;j,r(ilk's (^rbilde, die Zirbeldrüse (Glandula
pinealis). Bei einigen KiiuipeUi>chen und bei vielen Reptilien
dacesrcn, bei denen die Hemisphären (Pallium i nocli weiiif^ ent-
AVicktli Mini, tint der Epiphyseuschlauch. resp. die Kpipliyse,
iiacli riickwilrts vom Pallium diircli ein Loch des Schädeldaches
hiudurcli zu einem unter der Haut iie<^^enden Sinnesorgan empor,
das auff:illip:e Ähnliclikeit mit eineni Auge hat; denn man
kann an ilmi t^ine ( «rnea und Linse, sowie eine Retina samt
Pignientschiclit unterscheiden (sog. unpaariges Parietalauge). Das
vollständigste Parietalauge unter den noch lebenden Reptilien
besitzt die (lattnng Ihdieria (auf Neu -Seeland); sie bildet
ein Bindeglied zwischen Eidechsen und Krokodilen. Der un-
paare Sehnerv durchbohrt jedoch nicht die Retina, um sich an
deren Innenseite zu verbreiten, wie es bei den Seitenaugen
der Wirbeltiere der Fali ist, sondern tritt nach Analogie der
Augen der Wirbellosen von außen an die L'etina heran. Wii'
hätten also hier bei ein und demselben Wirbeltiere zweierlei
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~ Ü7 —
Augen, die nacli zwei ganz verscliiedeiien Ty^jen gebaut sind.
Das Piirietalauije der jetzt nocli lelieiulen Tiere ist nicht mehr
zum Sehen creeiimet; dagegen war dies offenbar bei den ge-
waltigen ausgestorbenen fussilen Reptilien (Ichthyusauren und
Piesio-saiueD) der Fall, wie deren großes Scheitelloch im Schädel-
dache andeutet. Auch das Lanzettfischchen (Auipiiiuxiis), einziger
Vertreter der niedersten Klasse der Wirbeltiere, der sog. Acraniiir,
besitzt einen unpaaren Aiigenrteck am abgestumpften Vordnr-
ende seines (bekanntlich gehirnlosen) Meduliarrohres: allein die>t r
Augentieck ist mit dem Parietalauge nicht zu vergleichen, weil
der anatomische Bau beider ganz verschieden ist. Es kann
demnach nieht zweifelhaft ^ein, daß die Zirbeldrüse der Säuge-
tiere der Vertreter jenes Hirnlapi)ens ist, dei' bei den Reptilien
das rudimentäre Scheitelauge trägt und daß dieses letztere selbst
wieder der entartete Nachkomme eines Organes ist. das in
frii bereu Zeiten die Arbeit eines wahren Seliwerkzeuges ver-
richtete.
Wie haben wir uns wohl das Sehen der Tiere vorzustellen?
— Nur da wo ein lichtbrechender Apparat, insbesondere die
Linse, ein scharfes Büd auf der Retina, resp. den peripheren
Enden der Sehsinneszellen entwirft, kann von einem scharfen
Sehen die Bede sein; dazu bedarf es noch außerdem einer be-
sonders gebauten Fovea centralis retinae, während unsere £e-
tinapenpherie mehr zn unserer Orientierung, insbesoudere zum
Erkennen von Bewegungen, befähigt. Demnach laßt sich an-
nehmen, daß die Wirbellosen kein scharfes Sehen in unserem Sinne
(Erkennen von Formen, Raumsinn) besitzen können, daß sich
ihr Sehvemögen auf das Erkennen von Hell und Dunkel sowie
Bewegungen beschränkt. Ja selbst bei Wirbeltieren, die
doch alle eine Fovea centralis retinae besitzen, hilft die Be-
wegung eines Gegenstandes sehr dazu, ihn auch zur Wahr-
nehmung zu bringen. So lange die Fliege stille sitzt, kümmert
sich der Laubfrosch nicht um sie, d. h. er bemerkt sie nicht;
sowie sich die Fliege bewegt, wird er erst aufmerksam und
schnappt nach ihr. Unter den Wirbellosen können wir allein
den Alciopiden und Cephalopoden ein schärferes Sehen zuge-
stehen. Je freier das Leben dieser Tiere und je lebhafter ihre
Bewegungen sind, desto besser entwickelte Sehorgane pflegen
sie zu besitzen ; das ist eben eine notwendige Konsequenz ihrer
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- 68
Leoeosweise. Aiigen^ die nicht nach dem Prinsipe einer Camera
obscura gebaut sind, also die zusammengesetzten oder Fächer-
oder Facettenaugen, kOnnen kein scharfes Sehen in unserem
Sinne, d. h. Erkennen von Formen, vermittelu. Das Rhabdom
einer Retinula vermag nur einen einzelnen Lichtreiz zur Wahr-
nehmung zu bringen; diese die Rhabdome treffenden Lichtreize
können aber niemals ein scharfes Retinalbild erzeugen, dazu
fehlt es an der nötigen Fiachenausdebnung der Retinulae, dem
steht ferner auch gerade die Fäcberform des Auges entgegen.
Dagegen sind die Fächeraugen sehr geeignet, in weitem Um-
kreise Bewegungen von Gegenständen wahrnehmen zu lassen,
indem das BiUl dieser (i egenstände, rascl» hintereinander immer
neue Facetten treffend, immer neue intensive JjiclittMmlriicke
verursachet und somit die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich
ziehen wird. Hierin liegt der Hauptzweck des zusammenge-
setzteu Fächer- oder Facettenauges. Eine Wespe z. B., die auf
Fliegen Jagd uiacld, erkennt die Fliege sofort, wenn sie sich
bewegt ; sitzt die Fliege dagegen still, so ist die Wespe imstande,
einen benachbarten gleich großen Na^jclkaupf für eine F'liege
zu halten und auf ihn statt auf die Fliege loszufliegen I)er
Formen- oder Hannisnin iler ( iliedt-rliere mit zusammens:es(itzten
Ang;en kann kein iri-tdier seiu, ihre Stärke beruht vielnieliv auf
dem Erkennen von Bewegungen', dagegen hi der Farbensinn
Wohl Vorhanden; sie zielien bestimmte Farben anderen vor,
lichtliebeude Tiere scheinen die blaue, li( htselieue die rote vor-
zuziehen, auch werden die Augen dieser Tiere von den für uns
unsichtbaren ultravioletten Strahlen attiziert. Auch die Glieder-
tiere mit nur einfachen Augen (Myriapoden, Spinnen, Skorpione)
besitzen ein nur sehr mangelhaftes Sehvermögen. Spinnen ver-
mögen Bewegungen ihrer Beutetiere auf höchstens 20 cm, diese
selbst nur auf 1 — 2 cm mit ihren Andren zu erkennen; dagegen
sind sie sehr empfindlich gegen Erschütterungen ihres Netzes
(Tastsinn als Ersatz für den mangelhaften Gesichtssinn).
Noch schlechter sehen die Skorpione, am schlechtesten die
Tausendfttße; letztere scheinen nur Hell und Dunkel unter-
scheiden zu können. Was die einfachen, zwischen den zusammen-
gesetzten Seitenaugen sitzenden . Stirnangen (OceUi, Stemmata)
mancher Insekten (Ameisen, Wespen, Bienen u. a.) betrifit, so
~ ist deren Bedeutung für das Sehen sehr untergeordnet*. Zer-
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Störung der einfachen Stirnaugen hat gar keinen Einfluß auf
das Benehmen der Tiere, dagegen tritt ein solcher sofort zn
Tage, wena die znsan)nion^p>ptzten Augen gebrauchsunffthig
gemacht werden. Die einfachen Stirnangen scheinen demnach
von noch jToringerer Bedeutung für das Sehvermögen zu sein wie
die einfaclien Augen der Myriapoden, Spinnen und Skorpione. —
Nach diesem Überblick i'iber die Ausbildung des Sehorganes
im Tierreiche ist es von lioliera Interesse, sich nochmals die
nachfolgende Thatsache in das Gedächtnis zurfickzurufen. Durch
die gesamte Tierreihe hindurch ist es ein Gebilde des Auges,
das sich mit geringen Veränderungen immer wiederfindet; von
ihm geht der weitere Aufbau des Auges aus, es bildet den
Grundpfeiler unseres Gesichtsorganes. Ks ist dies die Seh-
sinneszelle, aus welcher sich zunächst die Retina als licht-
percipierendes Organ aufbaut. Diese Sinneszellen sind Abkömm-
linge der ursprünglichen Ektodermzellen (differenzierte Ekto-
dermzellen) und zeichnen sich dadurch aus, daß sie an ihrem
peripheren Ende (Stäbchen) oder an der Seite (Rhabdomer)
einen stark lichtbrechenden Körper (Kutikularbildungen =: Riech-
nnd Gehorhärchen) ausscheiden, und daß von ihrem zentralen
Ende eine Nervenfaser zum Ganglion opticum, resp. Ganglien-
zellenschicht der Retina abgeht. Die Sehsinneszellen sind ent-
weder selbst pigmentiert oder das Pigment ist in gleichfalls
epithelialen Zellen enthalten, welche bei vielen Wirbellosen
zwischen den Sinneszellen stehen, bei den Wirbeltieren über
denselben liegen, so daß nur die Stäbchen von den Fortsätzen
der Pigmentzellen umhüllt werden. — Das Auge, gleich wie
unsere iibrigen Sinnesorgane, geht in letzter Linie aus der durch
den äußeren Sinnesreiz bedingten Differenzierung der das Ekto-
derni iiiuli außen begrenzenden Zellschi' lit in spezilisclie Sinnes-
zelleu iiii«! einfjiclie Kiuthel/.ellen hervor. iJuich diese Speziti-
zieruu}/ «lei Kkiddeniiztillen wird die Möglichkeit geschaffen,
den die sinneszelle trelleinleu, iln- udaijuaten Sinnesreiz
in Neivenit'iz umzusetzen und dem Tiere zur eiitsintcleii-
den Wiilinit liuiung zu bringen. Auf sololie Weise sehuu wir im
Tierreielie die verschiedeneu Sium^Ki oaiir und Siniiestiiätiirkeiten
sich ausbilden und <lie zur Erhalt un*( der Existenz dei- Tiere
nötige Wechselwirkung zwischen Tier und Außenwell herstellen.
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- IX
Die zweizeilijsce Snmpfeypresse am ßeclinei-
grabeii iu i raiikfurt a. M.
Von
J. Blum.
Hit Tafel n und Hl
Der maleriscli gelegene Rechneigraben im östlichen Teile
der Frankfurter städtischen Anlagen ist von einer Heihe schöner
Bäume umkränzt. Rtwa fünfzig Schritte in ungefälir süd südöst-
licher Richtung von dem dort befindlichen Schopenhauer-Denk-
mal steht frei am Rande des Wassers eine 8 u iii j) f pre sse ,
zweifellos der stattlichst»' Baum iin dem ganzen Weiher und
wuiil auch das scliouste Exemplar seiner Art in weitester Um-
gehung von Frankfurt a. M. Von erwälim iiswerten 'i axodien
aus üiist'ieni Gebiete seien genannt die etwa sieben -^i«:.!.! Ii ri*r('n
am (TToßtMi Weilier hinter dem Kurhause in Wi'^-<l»a(len und
zwei bt-isaiiiuieustclieinle Exemplare mit besonders scliinier Krone
im Sc))]nri(/raben in Darnistadt, die aber wohl nur als ein Baum
auf/uf,i-'^('u sind, ind«Mn mit ziemlicher sich»'! h«'it aiifreiiitmmen
werden kann, daß der zweite aus einem W urzelschüß des ersten
entstanden ist.
Die Kintiiluung der ^mniitVypresse in Europa geschah vor
1640. John Parkinson Inschieibt sie und bihlet sie zuerst ab
in seinem Theairuni botanicum. London 1H4(), unter dem Namen
Oipressus (trnerivmm und bemerkt, daß Samen von ^Master
Tradescanf aus Virginien mitgebracht wurde und hier (in
London, vermutlich iu den Gärtnereien der Herren Tradcscant)
sehr gnt treibe.
Die älteren Hauptwerke, in denen die Sumi>f( ypresse unter
verschiedenen Namen wissenschaftlich behandelt wird, lasse ich
in chronologischer Reihe hier folgen.
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— 72 —
1. Cupressus americana ParkiDBOn. Theatnun botanicam.
London 1640.
2. CnpressQS virginiana Tradescanti Ray. Hist pl.Il,
1693, i>ag. 1408.
3. Cupressus virginiana fol. Acaciae cornigerae paribns
et deciduis. Plnkenet Almag. 1696, pag. 125.
„ Pliytogr. tab. 85, fig. 6.
4. Cupressus virginiana foliis Acaciae deciduis.
Comnielin Hort. Med. Amstel. I. 1697, p. 113, tab. 59,
5. Cupressus americHua Catesby. Natur- Hist. of Carol.,
Fltji. and Bahama-lsl. I. London 17;U, pag. 11, tab. 11.
6. ( upi essus disticha L. Sp, pl. IT. 1753, p. 1003.
7. Taxodium disticlium Kicliard. Ann. Mus. XVI. Paris
1810. \). 21KS.
8. S c b u b e r t i a d i s t i c h a Mirbel. Meui. Mus. XUL Paris 1825,
pag. 75.
9. Taxodium distichuni Kichard. Mem. siir les coniferes
et les eycadees de L. C. Kicbard et Acbille Riebard
fils. Stuttgart und Paris 1826, pag. 143, tab lo.
10. Cuprespinnata disticha (NeUou) Seuilis. Pinaceae 61.
1866.
Die gebräuchlieben Yolksnamen für Tajco^um di^Uchum
sind in
Deutschland: Zweizeilige Sumpfcypresse oder Taxodie* Vir-
ginische Sunipfcy presse, Eibeneypresse.
Amerika: Bald Cypress. (Bald = kahl, sommergrün).
Frankreich: Cypres ehanve, Cypr^s de TAmörique. (Chauve
= kabi).
Italien: Cipresso gaggia. (Gaggia — Akazie — Akaziencypresse).
Unsere Sumpf cy presse wurde im Jahre 1812 von dem da-
maligen Stadtgärlner Hinz gepflanzt und bat somit beute ein Alter
von 86 Jahren. Ibre Höhe (von Forstmeister Rörig gemessen)
beträgt 23,5 m. Sie ist vom Boden an verzweigt und ei-weckt
den Kindruck, als bestände sie aus mehreren verwachsenen
Stämmen, besonders auch weil der Stamm oben mehrere Neben-
stämme bildet, die senkrecht aufwärtsstreben. An der Wasser-
seite sind die Äste bis zu 3 m Höhe abgehanen, wahrscheinlich
weil sie beim Schlittschuhlaufen, wozn der Weiher bei genügender
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— 78 —
Eisdicke gerne benutzt wird, störten. Über den drei untersten
Ästen gemessen, 75 cm von dem Boden entfernt, bat unser
Baum einen Stammumfang von 3,70 m und am Boden einen
solcben von 5 m. Die Borke der Snmpfcypresse ist braun, l&ngs-
rissig. Nach den Beobachtungen H. Mayrs an amerikanischen
Stämmen bedeckt sie einen 4 cm breiten Splint und ein schmutzig»
braunes Kemhoiz. Die Äste sind an unsenu Exemplar seitlich
zusammengedrflckt Die oberen gehen steil oder schr&g auf-
wärts, die unteren sind mehr wagrecht, sperrig ausgebreitet,
zum Teil abwärts geneigt. Ein Ast zeigt Fäulnis; wahrschein-
lich ist frtther einmal ein Zweig an ihm abgebrochen, wodurch
Fäalniserreger Zutritt nach inneu gefunden haben. Das Geäst
in seiner Gesamtheit bildet eine sturopfkegelförmige Krone, die
trotz ihrer Mächtigkeit infolge der feinen Zweigchen mit den
scliiiialeu Nadeln den Eindruck des Weielien. Zarten erweckt.
Die Taxuilien in den Morästen Nordamerikas breiten ihre Aste,
von denen oft fädige, ^iMue Tillandsienstränpre (Tillamhia
usneoidcs) älndich der BurtÜeclite an anst-ren Tannen herab-
hängen, liocli oben auf einem geradscluiftij^en Stamme weit und
sparrig ans, trajren spärliche Belaubung und zeigen nicht jene
Si']ii>ne kegelf(jrini(z:e nnd dichte Krone, die sie am Rande von
Flnsseu oder kleinen Seen zu bilden ptlegeu. EigeutUmlicli ist
den jüngeren Taxodien in den Morästen auch die flasclien-
förraige Anschwellung an der I^a>is ihrer Stämme, wie an< der
Abbildung in H. Mayr „Die Waldungen von Nordamerika.
München 1890' ersiditlich ist.
Die Nadeln .sind freudig grün, Hach, liuealisch, in eine
Spitze auslaufend, bis I n cni lang und über und unter dem
Mittelnerven von einer Rinne durchzogen (s. Taf III, Fig. 9).
An den Langtrieben (den unbegrenzten Zweigen) stehen sie
in spiraliger Anordnung um die Achse, während sie an den letzten
Seitenzweigen, den Kurztrieben, abwechselnd, gescheitelt (zwei-
zeilig) und wagreclit gestellt sind. Im Herbste färben sich die
Blätter braun und fallen dann bald ab, besonders nach einem
Froste, die an deu Langtriebeu stehenden einzeln, die an den
Kurztrieben mit diesen selbst.
Die Blüten sind einh;ln>ig. erscheinen Ende April, kurze
Zeit vor den Blättern (s. Taf, III, Fig. 1), die männlichen Blüten
in hängenden Rispen am Ende vorjähriger Zweige, die weib-
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— 74 —
lif lirn, in der Zahl von 1—3, am Grunde der Rispen oder an
besonderen Zweigen. Im Herbar des Senckenberg:ischen Museums
befinden sich Blüten, die in dem wärmeren Florida im März
gesammelt ^vorden sind. Die grünen Blütenknospen sind schon
Ende des Summers sichtbar, die männlichen etwas früher als
die weiblichen, nnd beidp erweisen sich bald nach ihrem Er-
scheinen als verhältnismäßig groß. An der männlichen Blüten-
knospe umschließen 16—18 spiralig gestellte HtiUschuppen
12 — 14 Staubgefäße, wovon jedes aus einer wenig excentrisch ge-
stielten, schildförmigen Schuppe besteht, an deren Unterseite
meistens 5 Pollensäckchen in ringförmiger Anordanng hängen,
ähnlich etwa wie bei den Schachtelhalmen die Sporensäcke an
den Schildchen (Tai III, Fig. 4). Die Staubgefäße sitzen mit
ihren Stielen an einem Säulchen, das sich zur BliUenzeit streckt
und sie über die Hüllschappen erbebt (Taf. III, Fig. 3). Der
Zapfen ist kugelig oder kugeligoval, von 20—30 mm Durch-
messer. Die Frachtschuppen sind gekerbt und die Deckschuppen
mit Domenspitzen besetzt; beide sind miteinander verwachsen
und spiralig angeordnet. Im Winkel der Fruchtschuppe stehen
zwei zackige, kantige Samen, die aber bei nns nicht zur Reife
gelangen. Kotyledonen sind es 5—9, meistens 6. Der Zapfen
bedarf zu seiner Entwickelung ein Jahr und fällt als Ganzes ab.
In den neueren Werken sind die Abbildungen, die den
Blutenbau der Sumpfcypresse veranschaulichen sollen, fa.st sämt*
lieh der Tafel 10 in Richards, Vater und Sohn, K^m. s. 1. conif.
et 1. cycad.« Stuttgart und Paris 1826, entnommen. Die Ver-
hältnisse der männlichen Blüten sind dabei nicht sehr klar und
nicht durchweg der Wirklichkeit entsprechend gegeben. Herr
Professor Dr. M. Möbius hat sich deshalb der Mtthe unter-
zogen und die Blfiten naturgetreu nach frischem Hateriale ge-
zeichnet und mir zur Verfügung gestellt. Tafel III giebt diese
Zeichnungen wieder, aus denen das Wissenswerte über die
Blüten leicht zu ersehen ist Herrn Professor Möbius spreche
ich meinen verbindlichsten Daük hu>.
Die Wurzeln, die sich in wagrechter Richtung weithin er-
strecken und vielfach verzweigen, treiben eigentümliche hohle,
kniefiirmige Schößlinge ^Cypress knees) über die Erde und
zwar an ganz freistehenden Häiunen gerne nach der Südseite
zu, wie au unserem Exemplare. Au diesem sind die Schößlinge
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— 76 —
nur bis 35 cm hoch, aber immerhin auffallend und auch auf der
Abbildiing, Taf. II, sichtbar. Im Giardino pubblico in Mailand
stehen am Rande des Weihers mehrere Snmpfcypressen, die
lange nicht an die Schönheit der Öumpfcypresse am Rechnei-
graben heranreichen, da^efien Wurzelausschläge von 52 cm
Höhe aufweisen. In Amerika werden sie noch bedeutend höher
und zuweilen von den Eingeborenen als Bienenkörbe benutzt.
Welche Rolle diese Schößlinge im Leben des Baumes
spielen, Ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Sehr wahr-
scheinlich dienen sie, wo die Wurzeln ganz oder teilweise von
Wasser umgeben sind, der Befriedigung des Atembed&rfnisses.
Ähnliche Bildungen zeigen sich auch bei anderen wasser-
bewohnenden Bäumen. Herbert J. Webber schreibt im Year*-
book of the U. S. Departm. of Agric. 1896, p. 94, daß die schwarze
Mangrove (Avieetmia nifida Jacq.) und die Sumpf-Maugrove (La-
guneularia retcemtfsa Gaertn.), die zahlreich in den der Ebbe
und Flut unterworfenen Morästen (swamps) Süd-Floridas ror-
kommen, in Menge besondere Wurzeln entwickeln, die nicht in
normaler Weise abwärts, sondern so hoch aufwärts wachsen,
daß sie die längere Zeit Uber der Luft ausgesetzt bleiben und
nur bei Hochflut von Wasser bedeckt sind. Die Höhe dieser
Wurzeln über dem Boden wechselt von 2 — 18 Zoll; sie sind
besonders in den Salzmorästeu dicht beisammenstehend zu be-
ol>aehLeii. Ta\odien, die an trockenen Orten \va( lisen, bilden
keine kuees. Den innern Promenadeiiwitr iitlicn dcui Rechnei-
graben in südlicliei Kichtung fortsc izeiid. jrelangt mau in der
Nähe von Guiolletts Grab an ciiu' solche Sumpfcypresse, die,
obwohl gleichaltrig mit der eben l)f.>cliriebenen, doch eine gauz
andere Tracht dailiietet. lijre llidie beti'Hort 19.20 ni ii»i'iijr)
bei einem Stannnunifang von 1,14 ni in Hni^tln"die niid vun
l.nO m am Boil.-n, Drr Stamm ei liebt sirli senknclit. verästelt
8ich erst weit üben und trägt eine kleine kegelfüi iiiiue Krone.
Allerdinpfs mnl.» bemerkt wrrden. daß diese Snni|>fcyi»ies?e l'riilior
von iUumeu iiuistandt n war. WurzelsclitWilinL^e liaben sich, wie
schon augegeben, kt ine entwickelt. lu dem ( i iintlierjsljurg-Park
steht eine Sumiif('\ presse mit Wnrzplscliüljlin^ren frei in einer
trockenen, flachen Mulde, die aber frtiher mit Wasser angefüllt
war. Der betreffende liaum war in diespin Jahre iiber und
über mit Blüten bedeckt, so daß er ganz braun aussah. Dieser
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- 76 -
Baum ähnelt übrigens in seiner Tracht unserem Exemplare am
Eechneigraben ; die unteren Äste liegen auf dem Boden aus-
gebreitet.
Bei uns wird Ta.rodiiim dtstichum aus importiertem Samen
gezogen ; jedoch kann die Zucht auch durch Ableger und junge
Triebe geschehen. In den Morästen Amerikas scheinen die Ab-
leger das wesentlichste Mittel zur Selbstvermehrnng zu bilden.
Die Sumpfcypresse ist in Nord-Amerika zu Hanse. Ihr
Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom 39** bis zum 30** nGrdl.
Breite und von der Kflste des Atlantischen Oceans bis zum 100^
w. Länge von Greenwlch, namentlich findet sie sich in den
Staaten Delaware, Vii'ginia, Missouri, Tennessee, Mississippi, Ca-
rolina, Loaistana und Texas. In letzterem Staate kommt sie
mehr an den Ufern der Flfisse, in den fibrigen Staaten meistens
in Sfimpfen, morastigen Seen (swamps) vor und bildet darin
große Wälder. ,»Sie rttckt von allen Bäumen am weitesten in
den weichen Schlamm der Moräste vor, in demselben ein unge-
heueres Wurzelwerk bildend. Sie gedeiht am besten da, wo
der Boden stets vollständig mit Wasser getränkt ist, so in den
Bassins und Buchten an den Ufern des Mississippi, wie an den
kleinen Landseen in der Mitte der unermeßlichen Moräste
Virginiens und Carolinas; wenn die Bäume größer werden, sinken
sie allmählich ein und füllen dann die Wasserbecken nach und
nach ans, manche ihre anfrechte Stellung beibehaltend, andere
nach verschiedenen Richtungen durcheinanderliegend und den
Boden bedeckend. Es stehen öfter ganze Gesellschaften von
100 bis 800 solcher vierzig bis siebenzig Fuß hoher Bäume
beisammen, welche während eines Zeitraumes, der mehrere
tausend Jahre umfassen kann, die ISeebecken mit organischer
Masse erfüllen. Zuweilen bricht aber der Fluß in dieselben ein
und uuterwiililt den lioden ; die Cypressen werden dann samt
ihrem Wurzelwerk Wfg<res( Invcnnnl und liilden Jene den Dampf-
schirteu *b'>i ^fississippi so gefährliciien schwininiendeu Biuune
(snakes;, weklie an der Ausmündung des Flusses in großen
Massen zusamnieugesehwemmt werden und ganze Holziagen im
Schlaninie bilden*^.')
Ein Fraukiurter, Ferdinand LindUeimer, der mehr als
') Heer, die Urwelt der Schweiz. Zürich 1865, p. d07.
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— V —
vierzig Jahre im fernen Westen weilte (er starb als hoh^r
Siebziger in New-Braunfels, West^Tezas), der sich um die Er-
forschnng der Flora von Texas sehr vei-dient gemacht liat,
liefert in einem kleinen Buche (Aufsätze und Abliandlungen von
Ferdinand Lindheimer in Texas. Herausgegeben von einem seiner
Schttter. Gedruckt bei Theodor Wentz in Frankfurt a. M. 1879)
eine recht anschauliche und originelle Beschreibung des Taxodium
distichum, «Die Cypresse/ sagt er, steht in West-Texas,
wo keine Sümpfe sind, reihenweise am Wasserrande klarer,
fliessender Bäche und Ströme, oft so dicht gedrängt, daß zwischen
zwei Stämmen kein gleicher dritter mehr Raum hätte. Wollte
ein Maler solche Partien zeichnen, wie au der oberen Guadalupe,
am Spring -Creek, an der Sabina, an der Medina vorkommen,
wo oft in dichter Reihe :\ bis 7 Füll dicke Cypressen sich rinden,
(ItMen nackter Schaft allein 60 — 80 Fuß erreicht, man würde sein
Biid unwahr uud überladen nennen." Von einer Cypresse in
der Nähe seines Wohnorts New llraniifels erzählt Lindlieimer,
daß sieben .Mann ^^le kaum zu uniklaftein vermögen, was einem
Umfang vun ungefähr 12,25 m und einem Durchmesser ymi etwa
4 m entspräche. Er hat sie auf über tausend Jahre geschätzt.
Sehr iniei essaiit siii i in diesem Auts>atze die Heobaehtuugen
ftber die Bezieliungen des Puters (Melcagria gulhiparo) zur
Cypresse. ^Die I.i» hlin^isscldafsteUen für Puter, Turkey roust,"
heißt es darin, „sind die ('\ pressen und das aus mehreren Ur-
sachen. Die Cypresse ist ein sehr holier Baum, auf welchem
der l'uter sich sicher fühlt; die Cypresse hat sehr lange wa«^-
rechte Äste, auf welchen ein Vogel bequem sitzen kann ; die
('y presse steht oft nahe an Felsen, über die der Puter, der sich
mehr auf seine Beine als auf seine Flügel verlässt, sich leicht
durch Flucht retten kann. Die Cypresse steht femer nahe an
dem Wasser untl Wasser will dieser Vogel wegen der Hitze,
die sein starker Verdauungsprozeß erzeugt, des Tages wenigstens
dreimal n. s. w."
Über die Bildung der Sumpfmoore mit Hilfe des Taxodium
dütichum und über die Cypressensümpfe schreibt Schleiden
(Die Pflanze und ihr Leben, 5. Aufl., Leipzig 1858, S. 384):
„Wo dichte Belaubung den Einfluß der Sonne und den er-
frischenden Luftwechsel bindert und so die Zersetzung der
vegetabilischen Kassen verlangsamt, wo der Boden flach und ohne
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Gefälle ohnehin schwer seines Wasserreichtama sich entledigt» nnd
um 80 weniger, wenn die aufgehäuften Pflanzenleichen beständig
den Abfluß hemmen, und der entstandene Humus begieilg die
Feuchtigkeit ansangt, da bflden sich die ausgedehnten Sumpf-
moore. Durch die fortwährende Zunahtne der Yegetationsreste
erhebt sich der Boden und oft liegt eine solche wasserdnrch-
tränkte, halbflQssige Masse zuletzt weit Uber dem Niveau der
umgebenden Ebene, ohne daß jetzt noch die Sonne im stände
wäre, auch wenn Stürme das schützende Dach entfernen, den
Sumpf auszutrocknen oder auch nur sein Fortwachsen za be-
schränken. Ein solcher Sumpf erhebt sich bis zu 12 Fuß Über
die umgebende Ebene in Virginien zwischen den Städten Suffolk
und Waldou, von den Einwohnern „the eat dismal" (der große
rnselif^e) genannt, der nicht unbetiäehtliclien Flüssen den Ur-
sprung ijäebt nnd sie mit Wasser versorgt. Es ist besonders
die uordamerikanisclie ('.\ presse, welche mit ihrer feineu aber
dichten iielaubuug zur Bildung desselben Veiaulassung gegeben.
Derselbe Baum ist es. welcher die furchtbaren, verrufenen
Cypressen sümpf e Louisianas an den Ufern desRedriver
und Mississippi bildet. Riesenstänmie von unerhörter Mächtig-
keit drangen sich aneinander, iliie Zweige ineinander flechtend
und am helNten Tage ein düstres Dämmerlicht vn I i eilend.
Der Boden iiesteht nur ans lialltverfaulteu, übereinander ge-
tüi-mten BliU-ken und dazwischen ans einem iinerfrriindlich tiefen,
fh'issigen Schlamm, in welcliem sicii gefräßige Alligators und die
beißenile Scliildkröte um her wälzen, die alleinigen Herren dieser
unter der Glut der fast tropischen Sonne qualmenden Hölle;
so im hohen Sommer, während im Frühling sich brausend die
trüben, schlammigen Fluten der austretendi^n Ströme in meilen-
weiter Ausdehnung durch diese feindselige \'egetation ergießen. —
So entsprechen diese Oypressensümpfe, von denen uns Seal sfield
ein 80 lebendiges Bild entworfen, im Hinnenlande, den Mangrove-
Wäldern, welche die Flußmündungen last aller Tropenströme
umsäumen."
Ttucoäium distichian war zur Pliocän- und Miocänzeit über
ganz Europa, nordwärts bis znm 82^ und wahrscheinlich noch
weiter, verbreitet. Auch aus Asien, aus der Gegend Ton Orenbnrg,
aus dem Amurland, der Insel Sachalin nnd von Alaska ist die
fossile Art bekannt In Deutschland ist sie häufig und bildet
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— 79 —
zaweflen große Brannkohlenlager. Das pliocäne Taxodium ist
von Gey 1er und Kinkel! n in der Nähe von Frankfurt, in dem
Klärbecken bei Niederrad, nachgewiesen worden.
T€UPodium diiUiehum liefert ein vorzügliches Nutzbolz von
0,45 spec. Gewicht. Eis spaltet tangential und wird daher be-
sonders zur Herstellung von Schindeln vei-wendet, anderei-seits
eignet es sich nach Lindheimer wegen seines Widerstands gegen
radiale Spaltung in hohem Grade zum Bau von Kanoes ; „denn
gerade am Hinterteil und am Vorderteil, wo die Jahrringe von
den Flächen des Kanoes durabkreuzt werden, wßrde fast jede
Holzart, die Platane allenfalls ausgenommen, in der Sonne spalten.
Vor der Platane hat aber die Cypresse den Vorzug, daß sie als
ein barzhaltiges Holz der Fäulnis nicht leicht ausgessetzt ist."
Es werden alljährlich ungeheure Mengen von Cypressen-
stämmen gefällt, besonders seitdem die früher als unerschöpflich
gehalteiiL'n Wälder außerhalb der Muräste in bedenklicher Weise
verseil vvuinleii bind. So berichtet Dr. Karl Mohr. Mobile, in
einem Aufsätze .Wälder der Sumpfcypresse" (Natur 1895, Nu. 27),
daß das während des Jahres 1892 — IHD.'i in den an den Atcha-
falaya-B'luß in l.uiiisiana gien/eiideu Cyi)ressen -Wäldern ge-
schlagene haudelswerte Stainmliolz von Sacliverstäii(lifi:en auf
270 Millionen Fuß (Ubertläche -Maß) ge.Ncliätzt wiii'de. Diese
\\ aUier ziilileii allei'dings zu den ei'^iebi^steii : sie umfassen aber
einen verhältnismäßig nur kleinen K'ainii im Vergleiche mit dem
ganzen Verbreitungsgebiete der Sumpfcypresse.
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Tafel -Erkl&ruug.
Tafel II:
Tiuixlmiii ili.silchinii am Ueclmcigrabcn, einem Weiher in den städtischen
Anlagen in Frankfurt a. M.
Tafel UI:
Fig. 1. Ein« Bltttenriape in natörticber GrOße. Bei w swei ««Uidie
Bifiten. 6= BlattitnoBpen.
Fig. 2. Ein einzelnes AstcilMl mit männlichen Blüten, WMiigTergrOfieit.
Fig. 3. Eine einzelne männliche BlUte, stärker vergiOßert.
Fig. 4. £in abgeschnittenes Pollenblatt von innen gesehen. 8 das
durchschnittene Stielchen, sch die Schnppe, p die l'ollons.icke
Fi^. 5. Längsschnitt durch ein PollonljUut mit dem Ansatz an die
Achse der Blüte. Bezeicbnnngen wie in Fii;:. 4.
Fig. 6. Einige Pollenkörner, in Wasber liegend.
Flg. 7. Une weiUiche BIflte, f eigrOISert.
Fig. 8. Bin Frachtblatt aas dem oberen Teile der welhUdien Bifite
mit den awei acbseUtändigen Samenknospen, von innen geaeheo.
Fig. 9. Qaenicbnitt darch ein Blatt. Bei h der Hangang, bei »p
Spaltöffnungen.
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- 81 —
Über eiü eigentümliclies Blühen von Bambusa
vulgaris Wendl.
(Mitteilung ans dem bottnisdien Garten m Frunkfnrt ü. M. III.) ')
Von
M. MVbittS.
Hit Ttlfll IV.
Im Botanischen Garten zu Frankfurt a. M. begann im
Sommer 1894 ein in einen 'J'opf freptlauztes, etwa mannshohes
Exemplar von Bambusa l uti/arts Wondl. zu liluiieii, indem sich
au clen beblätterten Zweigen gmße Hliitenrispen bildeten.
Früchte gingen aus diesen Blüten nicht liervor, sie vertrockneten,
fielen zum Teil ab. zum griili^-ren Teil aber erliielten sie sich
uud im näclisten Jahre (IHi).')) kamen an denselben Kispen
zwischen diesen alten Blliteu vielfach neue hervor, welche sich
wie die des vorigen Jahres verliielten. Im f(»lf^enden Jahre
(189(j) wiederholte sich diesellu' Erscheinung. Die vegetative
Eatwickelnng des Stockes stand in diesei- Zeit ziemlich still
und im foliieiiden Winter tring der stärkere Stamm, dessen Rest
noch bei st in Fig. 1 zu seilen ist, zu Grunde. Der schwächere
Stamm, der ebenfalls Blüten getragen hatte, erhielt sich n(»( Ii
im Sonnner 1897, ging aber allmählich nocii in demselben Jahre
zn Grunde und wurde etwa 1 m über dem Boden abgeschnitten.
Im Frühling 1897 aber erschienen zwei junge Triebe aus der
Erde, die gar keine filätter, sondern nur Blüten bildeten. Der
eine kam direkt aus dem Rhizom nnd wurde etwa 60 cm hoch,
der andere entsprang seitlicli einem älteren Halm und wurde
*) Die erste Mitteilung ist: Beitraj^ zur Anatoinie der Fieusblätter
(Ber. d. Senckenb. natttrf. Oes. in Frankfurt a. M. 1897 p. 117—138. Taf. II,
ni); die zweite: i hir WachHansscheidnng im Innern von Zellen (Ber. d.
deutsch, botan. Ges. 1887, Band XV. p. 435-441).
6
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I
— 82 —
etwas über 30 cm lioch. Am 9. Dezember 1897, als diese Triebe
mit ihren Blüten noch ganz frisch aussahen, wurde die Pflanze
aus dem Topfe genommen und photographiert, nach welcher
Aufnahme die Fig. 1 der Tafel gezeichnet ist. Die Pflanze
wurde dann wieder in ihren Topf iu Erde gesetzt und nachdem
sie den Winter über im Gewächshans gestanden hatte, traten
an den beiden neuen Sprossen in diesem Frühling (1898) wieder
einzelne neue Blüten zwischen den Resten der alten, von denen
viele abgefallen waren, auf. Neue vegetative Triebe haben sich
in dieser letzten Periode nicht gebildet nnd das Rhizom ist nun
auch selbst im Absterben begriffen. Der Stock ist schon min-
destens 80 Jahre im Garten und hat früher, als er in freier
Ei'de im Gewächshaus kultiviert wurde, ein sehr üppiges Wachs-
tum gezeigt und starke Sprosse gebildet. Wegen Mangels an
Raum wurde er von da schon vor längerer Zeit ausgepflanzt
und in einen Topf gesetzt, wo er zurückging und gerade da-
durch wohl zum Blühen veranlaßt wurde. ^) Ein anderes
Exemplar, übrigens ein Teil desselben ursprünglichen Stockes,
hat noch nicht geblüht, obgleich es nnter denselben Bedingungen
gehalten wurd und nur wenig kleiner als jenes blühende ist.
Ich weiß nicht, ob man in anderen Gärten eine solche
Erscheinung, wie die hier von dem blühenden Bambns beschriebene,
schon beobachtet bat; mir scheint die Sache doch interessant
genug zu sein, um sie einmal zu beschreiben und abzubilden.
Daß die Bambusen ganz eigentümliche Verhältnisse in Beziehung
auf das Blühen zeigen, ist bekannt ; die ausführlichste Zusammen-
stellnng darüber findet sich in Schröters Arbeit über den
Bambus (Neujahrsblatt der ZUri( lier naturf Gesellsch. auf das
Jalir 1886, Nu. LXXXVlll), auf die hier verwiesen sei. iu der
aber Lkunbiisa vulgaris nicht besonders erwalint wird. Auch ist
es nicht unbekannt, daß sulclie nur Blüten trageude Triebe
aus dem Rhizom hei auskommen. Schröter berichtet, daß im
Jahre I8ü7 alle llxduplare von Ariindhiaiia japonica Sieb, et
Zncc, die iu den europäischt n (iiirten von Paris, Sceaux, Mar-
seille und audcren ()rt»Mi. sowie im botanischen Oarten von
Hamma bei Algier kultiviert wurden, iu liliite kamen, „und zwar
') Vei'i^I. hierzu meine Beiträge Eor Lehre von der Fortpflanxaftg
der Ucwuchse (Jena 18ij<, j}. 123j.
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80, daß die ftltesten and jangaten Triebe ganz gleichmäßig er-
griffen wnrden; sogar die eben ans der Erde heryorgetretenen
Knospen verwandelten sicli sofort in blfihende Triebe.* Femer
heißt es in Munroe*s Monograpb of the Bambuseae (Transact.
of the Linn. Soc. vol. 26, p. 107): Inflorescentia variabilis
,8capas vel panicnla radicalis aphyUa** etc. (teste Schalt es).
Der Scapos radicalis aphyllns ist also ein Rhizomsprofl, der nur
Blllten trägt. Dagegen ist mir keine Angabe darüber bekannt,
daß sich nene Blikten an den Ährenresten der vorjährigen
Blßten bilden nnd daß so derselbe Stock mehrere Jahre hinter^
einander, hier also 4 Jahre, blüht. Im allgemeineu gelieu ja
die Halme, wenn sie geblüht haben, woi-an! sie dann meistens
aach Früchte anzusetzen scheinen, zn Grande, und so heißt es
anch von der oben erwähnten Armdinaria Japonica^ daß die
frnchtenden Triebe abstarben. Wahrscheinlich ist gerade der
Umstand, daß sich in dem von nns mitgeteilten Falle keine
Früchte aus den Blüten entwickelten, also kein Material zur
Fruchtbildung verbraucht wurde, die Ursache, daß aus den
kleiuen Knospen, diu schon im Vurjaliie angelegt waren, sich
auch wirklich neue BIüUmi ausbilden konnten.
Die Eutstehuugsweise dieser neiieu BiUten ist, soweit ich
es ermitteln konnte, eine zweifache: teilweise nämlich sind es
Blüten, bezw. ganze Alirchen, die iui ersten Jahre schon bis
auf die einzelnen Blüteuteile unf:^elegt, aber sitzen geblieben
w%'iren und sicli erst im zweiten .Jahre entwickeln, die vor-
jährigen Spelzen eiufacli auseinanderschiebeud (Fig. 2); auch mit
den Endbliiten der Älncheii kann dies offenbar der Fall sein,
wie. Fig. 'A oben zei^rt: teilweise aber Werden in den Achseln
der unteren HiUlspeizen eines .\hrchens, (U'ssen Blüten sich im
ersten Jahre entfalten, junge A Indien angelegt, die dann eben-
falls im zweiten .Jahre zur Knt Wickelung kommen. Im letzteren
Falle steht die Blattstellungsebene der jungen Ährchen senk-
recht auf der der alten, wie es bei j in Fig. 3 zu sehen ist.
Hierauf bezieht sich vielleiclit, was Munroe (1. c. p. >^1) beider
Charakterisierung der Gattung liamlmm sagt : „glumae duae aiit
numero indefinitae, inferiores plerunviue gemmiparae." Wir
sehen auch in einem reifen Ährchenknäuel die einzelnen Ährchen
von ziemlich verschie<lener Größe, sodaß die deutlich hervor-
tretenden zwischen 0,5 und 2 cm lang sind. Das hängt damit
8^
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zuBammen, daß die Zahl der Blüten in einem Ährchen ver-
schieden ist, indem bei den kleineren Ährchen die unteren
Spelzen alle steril sind nnd nur die oberstt n Bliiton tragen, bei
den größeren dagegen nur wenige, nftmlich 2— :i sterile HüH-
spelzen vorhanden sind, die folgenden aber fertil sind, also zu
Deckspelzen werden und dann bis zu sechs Blüten im Äbrchen
Torbanden sind. Nach Munroe ist bei Bambusa tuigarU die
Zahl der Blüten in einem Ährchen 4— 9-'12. Die untersten
Spelzen sind immer die kürzesten, die Deckspelzen also länger
als die Hüllspelzen, welch* letztere auch yon unten nach oben
an Größe zunehmen. Die Vorspelze (Fig. 5) ist ungefähr eben-
solang wie die Deckspelze (Fig. 4) in derselben Blüte ; letztere
ist zugespitzt und oben mit ganz kurzen, spitzen Haaren ver-
sehen (Fig. 6), erstere ist oben zweispitzig und besonders an
den Spitzen, sowie auf den beiden Kielnerven mit etwas längeren ,
spitzen Haaren versehen, die an den beiden Endspitzen der
Vorspelze aneinanderstoßen (Fig. 7). Von den drei Lodiculis,
die bekanntlich bei Bambttsa vorhanden sind, sind die beiden
vorderen, nach der Deckspelze zu stehenden, kürzer und breiter ;
die dritte, nach der Vorspelze zu stehende, ist länger, spitziger
und schmäler, ein Unterscliied, der auch von Munroe (I. c. p.
108) für Bambttm vulgims mit folgenden Worten angegeben
wird: „Squamulae tenuiter merabranaceae, diaiihanae, apice pilis
sat longis ciliatae. iiiae(iuales. duae obovatu-obluiigae, tertia loiigior
et multü angu.stiur.- i ^ uiul 9 zeigen eine vordere und die
hintere Lodicula aus einer iilük', deren ^Staubgefäße sicli bereits
gestreckt haben, und der Unterschied in der Gestalt und Uröße
ist daran deutlich zu sehen. Alle Lodiculae sind am vorderen
Rande mit langen, steifen, spitzen, einzelligen Haaren dicht be-
setzt. Die Länge der vordtM-en Lodiculae mit den ILiareu be-
trägt etwas über 2 mm. die liintere Lodicula ist naliezu 3 mm
lanir. Ki(i:<nitiniilicli ist. daß die voitbMeii Lodicnlaf^ ihre detinitiv^e
GruUe und Ge.stak ehei- ci"lan<reu als liie hiuLere, denn bei einer
jnnqren Blüte, wie der, deren Staubgefäße und Pistill in Fig. 10
und 11 dargestellt sind, finden wir die 3 Lodiculae von fast
glei<'her Läns-e. die dritte aber etwas schmäler und spitziger ;
in der letzteren sind aui Ii noch keine Gefäßbündel zu erkennen,
während sie in den ersteren schon vorhanden sind. Erst wenn
die Blüte älter geworden ist» sehen wir dann die hintere Lodi-
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— 85 —
cula läDger als die vorderen geworden nnd mit GefftfibOndeln
versehen. Es scheinen gewöhnlich vier solcher, natHriich ftoßerst
feiner Qe&fibttndel vorhanden za sein, die ein Stttck unterhalb
des vorderen Bandes verschwinden. Das Mesophyll der Lodi-
culae besteht aus etwa zwei Scliicliteu von parenchymatischen,
langgestreckten, dünnwandigen Zellen, die kein Chlorophyll
enthalten. Die Zellen der Oberhaut sind denen des Mesophylls
ähnlich, etwas schniiller und iiaüti<r auch an den Enilen zugespitzt;
im älteren Zustande läßt jiich an den Längswänden eine feine
Wellung erkennen ; Spaltöffnungen fehlen. Die drei Lodiculae
bilden drei voneinander ganz getrennte Blättchen und aus
diesem Unistande, sowie aus ihrer Struktur, he.sunders dem
Fehlen des Chlorophylls wiinle man aunehuieu können, dali .sie
als die Perigonblätter der Blüte aufzufassen sind. HaekeP)
könnte dajjregen für seine Antfa>>iing, nach «Ut l»Hkanntlich die
beiil«'ii Vorderen TiiMliculae einem gespaltenen zweiten Vurblatte
»11 r .sprechen, die hintere, wenn sie vorhanden ist, einem <lritten
Vorblatte entspricht, die verschiedene Gestalt und das nngleiclie
Wachstum der Lodiculae, wie es elten «geschildert wurde, geltend
machen. Wir wollen hier die Saclie dahingestellt sein lassen
und nur noch erwiilinen. dat.: den Lodiculis hier keine liesondere
biologische Bedeutung zuzukommen scheint: die Hiliten öffnen
sich ja bei Jiambma überhaupt nicht, d. h. die Spelzen treten
kaum auseinander, und die liodicalae würden bei ihrer großen
Zartheit keine Rolle für den ()ffnuugsmechanismus spielen können,
wie sie es, ebenfalls nach Hackel, in anderen Grasblüten thuen.
Die sechs Staubgefäße stellen rings um den in der Mitte
befindlichen Fruchtknoten; die farblosen, anfangs kurzen Fila-
mente (Fig. 10) strecken sich bei der Geschlechtsreife und
schieben die rotgefärbten Antheren zwischen den Spelzen heraus.
Die Antheren sind nicht versatil wie bei den meisten Gräsern,
d. h. der Staubfaden ist nicht nahe der Mitte an der Anthere
befestigt, sodaß die Antheren leicht aus ihrer aufrechten Lage
umkippen, sondern der Staubfaden ist am Grunde der Anthere,
zwischen den nach unten gerichteten hornartigen Foitsätzen
der PoUensäcke befestigt, die Antheren sind basiflx. Das
Connectiv verlängert sich in eine Spitze über die Pollens&cke
Kogler'a botan. Jahrbücher, Bd. I, p. 386.
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— 86 -
hinaus, die ebenfalls rot gefilrbt nnd mit einigen einzelligen
spitzen Haaren besetzt ist.
An dem Grüfel sieht man nur in gauz jungen Blftten, daß
er oben in drei Äste gespalten ist; die drei Gefftßbtkndel dieser
Äste lassen sieh durch den ganzen Griffel bis zam Finiehtknoten
verfolgen (Fig. 11). Später scheint der Griffel, wieanch Hnnroe
angiebt (1. c. p. 108), durch das frühzeitige Schwinden der Narben
und Äste einfach zu sein. Die Griffeläste sind dicht zottig be-
haart, weiter unten ist der Griffel nur mit einfachen si)itzen
Haaren besetzt, die am Fruchtknoten yranz ver.^cliwinden. Eine
Frucht habe icli an unserem Stocke uiemals entstehen seheu
und glaube, daij überhaupt eine Bestäubung gar nicht istatt-
gefunden hat. Ich muß mich also mit diesen Angaben, welche
die früheren Beschreibungen der Blüten von Biimbusa vulgaris
in einigen Punkten ergänzen mögen, begnügen.
Der Bau de^ HhIiim s uud des Blattes ist bei den Bam-
buseu bekannt genug und die hier bespt uchene Ai t bietet darin
nichts Besonderes. i'l)er den Bau des Halmes findet sich auch
einiges iu der citierteii Arbeit von Schröter (1 c \')). was
auf den Angaben Ö c h \v e n d e n v s beruht ; eine Abbildung von
dem (Querschnitt eines Bambusblattes findet man iu Kerners
Pflanzenleben, Bd. I. p. 272 (I. Auflage). Ich benutze aber die
Gelegenheit, um noch einiii:es über den Bau des Khizumes und
der Wurzel zu sagen, worüber mir keine anderen Angaben be-
kannt sind.
Das Khizom hat einen fast kreisförmigen Querschnitt und
in seinen dickeren Theilen einen Durchmesser von etwa 3 cm.
Unter der kleinzelligen Epidermis liegt eine im Verhältnis zum
ganzen Durchmesser zwar schmale, aber doch mehr als 20 Zell-
schichten breite Rindenzone, in der nur einzelne nach den
Niederblättern abgehende Gefäßbttndel auftreten. Der innere
Teil, innerhalb dieser Kiudenschicht, ist von außerordentlich
zahlreichen Gefäßbündeln durchzogen, die teils längs, teils quer
verlaufen. Die ersteren sind in der äußeren Region zahlreicher,
sodaß man hier die meisten Bündel auf dem Querschnitte auch
wii*klich querdurchschnitten sieht; dicht unter der Binde sind
die Bündel am kleinsten nnd am dichtesten aneinander gelagert;
weiter innen sind die querverlanfenden Bttndel h&ufiger, sodaB
dadurch das querdnrchschnittene Rhizom hier schon dem hlofien
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- S7 -
Ange me mit yielen feinen Adern dnrctasogen ei'scbeint; da-
swischen treten aber auch viele längsverlaiifende, also qner-
darchschnittene Bttndel anf. Die Ansah! der querrerlanfenden
Bfindel nimmt in der N&he der Knoten zn und ist in der Mitte
der Internodien am geringsten. Der Querschnitt durch die
Bftndel zeigt fiberall ungefähr dasselbe Aussehen und entspricht
dem eines typischen Grasbttndels, also auch dem in den Halmen,
jedoch sind die beiden großen Holzgefftfie weniger weit als die
im Halme. Vor dem PhloSm liegt ein halbkreisförmiger Belag
ans BastfaserzeHettf der so grofi oder, bei den ftuAeren Bändeln,
größer ist, als Phloöm und Xylem zusammen, auf der Xylemseite
ist der Bastfaserbelag bei den äußeren Blindeln viel schwächer als
auf der Pliloemseite, bei den iimeren HUndeln fi'hlt er ganz. Die
Wände dieser Baslfaserzellen .sind weniger verdickt, als dies im
Halme der Fall ist und bei den inneren Büudeln noch etwas dünn-
wandiger als bei den äußeren. Die Parenchynizellen haben nur
schwach verdickte Wände und sind reich an Stärke, die besonders
in dem periplierisclien Teile des Rbizorns aufgespeichert ist.
Von den Wurzeln hatten die dicksten einen Dnichmesser
von 3 — 4 mm; in ihrem anatoniisrlien l^an stimmen die dicken
und die dfinnen Wurzeln im wesentlichen iibeivin und der Quer-
schnitt zeigt Folgemles. Die Epidemiis besteht an> diamwandi^ren,
senkrecht zur Oberfläche gestreckten Zelb-n. von denen viele zu
Wurzelhaareu ausgewaclisen sind. Die Zellen der darunter
lieireudeu Ectodermis sind annähernd (luadratiscli und haben
nur schwach verdickte Wände. Unter ihr liegt eine Zone
von n Lagen kleiner /ellcii mit stark verdickten und
verholzten Wänden, sie geht nach innen zu in das großzelli«::^
Kindenparenchym i'iber, dessen Zellen nach innen zu wieder
kleiner werden und in der Nähe des Zentralstranges eine sehr
schöne Anordnung in radiale Reihen zeigen. Die innersten
kleinen Rindenzellen haben wieder dickere und verholzte Wände.
Die Wände der Schutzscheidezelleu sind ringsum gleii hmäßig
stark verdickt, bei den diuineren Wurzeln noch meljr als bei
den dickeren und dort treten <lann auch die Poren viel stärker
liervor. Die Zellen des Pericanibiums und die des darunter
liegenden Gewebes vom Zentralstrang bekommen ebenfalls ver-
dickte und verholzte Wände, sodaß das erstere wenig deutlich
zu unterscheiden ist. Auch einzelne alternierende Xylem- und
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^ 88 —
Pliloemteile lassen sich nicht erkennen. Deutlich hervor treten
etwa 20 große Gefäße, die io einen Bing um das innere in-
differente Gewebe, das sogenannte Mark, angeordnet sind. Bis
aber diesen Bing hinaus nach innen scheint aof dem Quer-
schnitte das Gewebe des Zentralcylinders aus Unter dick-
wandigen Elementen zn bestehen, die dann in die weniger dick-
wandigen and größeren Zellen des innersten Teiles Übergehen.
Besonders in den dUnneren Wurzeln treten außer den weiten,
in den Bing geordneten, hier in etwas geringerer Anzahl vor-
handenen Gefäßen andere kanm hervor, aber in den dickeren
Wurzeln bemerkt man außerhalb der weitei'en auch zahlreiche
engere. Die Phloemgrnppen sind im ausgebildeten Zustande
kaum zu erkennen. Die Entwickelungsgeschichte, zu deren
Untersuchung mir allerdings nnr wenig geeignetes Material zur
Verfügung stand, ergiebt, daß jene großen Holzgefäße schon
sehr frttbzeitig augelegt werden, vor der Differenzierung des
ttbi igen Gewebes, und daß dann außen zahlreiche alternierende
Xylem- und Phlo6mgiuppen entstehen, ohne daß aber jemals
deutliche Xylemstrahleu, die sich bis zu jenen großen Gefüßen
verfolgen ließen, zu erkennen wären. Soviel läßt sich ferner
feststellen, ilaß die engsten und äußersten Holzgefaße nicht,
wie bei vieli-n anderen Gräsern, direkt unter der Schutz^cheide,
das Pericambium unterbrechend, entstehen, sondern, daß sie
so<;ar noch zwei bis drei Zellen weit vom Pericanibiuiu nach
innen zu angelegt werden.*) — An absterbenden dicken Wurzeln
finden sich in den weiten Hulzgefäßen gelbe schleimartige Massen
und im Zentrum ein durch Zerstörung des „Markes" gebildeter
weiter Hnhlraum. Zum Schlüsse sei noch darauf liingewiesen,
daß sich ein dem oben beschriebenen ganz ähnlicher Bau der
Wurzeln, nach der T^ntpi-sucliung des ausgebildeten Zustandrs,
auch bei anderen Graseru, welche derljere, holzige Wurzeln be-
sitzen, hndet und zwar nicht nur bei den verwandten Formen,
wie Phi/llusfaahi/s bambusoiden Sieb, et Zucc. und Arundinat in
japonim Siel), et Zucc. (Bambiisa Melake Hort.), sondern auch
bei ferneriiteheuden Formen, wie Qynerium argetUeum Nees
Diese Zdlen scheinen ftber ans dem Pericambinm henMgegnngea
zu sein, das also dnrcb frülueitig auftretende Tdloogen mehnehiehtig
wild.
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— 80 —
nnd EriaHtkus Ravetinoe Beauv., sodaß es enipfebleu dürfte,
über diese Graswurzeln noch genauere entwickelaogsgescbicbU
liehe Stadien anznstellen.
Frankfurt a. M., Botanischer Garten. Juni 1898.
Erklirong der Tafel lY,
Fi|r 1. Rliizoiii mit Halmen nti>l Wurzeln Kiclifs das En»1e, wo
ihis Khiziiiii von der Mutttriitlanze ;il>getrennt wurden ist, links die wachsende
Spiu«, welche den grüßeren Blütentrieb geliefert hat. at = Stelle, wo der
grüßt« der blfilieiideii Halm« angeaesseii hat. h = Halm, welclier ebenfalls
geblttttt bat und oben abgeschnitten ist.
Fig. 8. Junges Abrcben (1896), das xwiscben den TeijSbiigen Spelzen
heranskoromt. (Nat, (?r. — 2 cm Länge).
Fig. 3. Ein Ährchen mit vorjährigen (185)7) und diesjährigen Blüten
( 1 H98) ; die Torjfthiigen Teile grau, die diesjährigen weiß. (Nat. Qr. =s 2 cm
Länge).
Fig. 4. Deiktiptlze (vergr.).
Fig. 5. Vorspelzc (vergr.).
Fig. 6. Oberes Ende der Deckäpelzt (vergr.).
Fig. 7. Oberes Ende der Vorspeise (vergr.).
Fig. 8. Eine der beiden vorderen Lodiculae.
Fig. 9. Die hintere Lodicnia, beide ans derselben alten Blttte in
ricbtigem, g^enseitigem OrSfienverlülltnis (vergr.).
Fig. 10. Ein Staubgefäß (vergr.).
Fig. II. Frnchtknuten mit Griffel und dreiteiliger Narbe, aas derselben
jungen Blttte wie Fig. 10 (vergr.).
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— 91 —
Über den Gelxürsiim.
Vuitiag, gi'li.'ilteii Jaliresfeste
der Seuckenbergisclieii naturiorsciieuden Gesellschaft
am 22. Mai 1898
von
Dl*. Karl Vohsen.
Die lieduer, deueii die eliieiivolle Angabe wurde , vui'
dieser Kestversammlung bei der Jahresfeier unserer Gesellschaft
ein ihueu vertrautes Gebiet der Naturwissenscliaff gemein-
verständlich darzustelh^n. pHegen mit bereclitig:tem Stolz auf die
gewaltigeu Furtschrilte hinzuweisen, die auf dem Boden natur-
wissenschaftliclien Denkens dem rastlosen Forschereifer gelungen
sind. W ir haben in den letzten .fHlir»Mi von dieser Stelle die
kühnen Hypothesen der Biologie in rtlanzen- und Tierreich,
die Resultate der Gehirnforschung, die staunenswerte Ent-
wicklung unserer Kenntnisse von der Netzhaut des Auges be-
handeln hören. Wir haben Hutten's Worte: ^Die Wissenschaften
blühen, es ist eine Freude zu leben*^ in uns nachfühlen können,
die wir die Renaissance unserer Tage erleben, die (leburt einer
neuen Welt au^ tlem (ieist naturwissenschaftlichen Denkens,
das immer tiefer in die Methoden aller Wissenszweige ein-
dringt. — Was uns umgiebt, wir selbst, sind Teile eines irroßen
Ganzen, das wir als Natur bezeichnen und jede Wissenschaft
ist in diesem Sinne eine Naturwissenschaft. Dieses Bewußtsein
dr&ngt immer mehr in unserem geistigen Leben den Begriff der
Philosophie als einer besonderen, über den anderen thronenden
Wissenschaft zurück und immer aUgemeiner tritt zu Tag: an
Stelle einer Philosophie als solcher das philosophische Denken
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- 92 —
auf dem Gebiet der Erfahruogswissenschafteii. Wir können es
dahin definieren, dafi die Resultate der Einzelwissenschaft zur
Bildung einer Weltanschanung verwendet werden. Philosophisch
denken heißt den Blick aaf*s Ganze richten, und in diesem
Sinne wird auch die echte Naturforschnng Philosophie genannt
werden müssen.
Die Sinnespbysiologie nun nimmt in dieser naturwissen-
schaftlichen Welterkenntnis einen ganz besonderen Platz ein.
Seit Kant in seiner unsterblichen erkenntnis-theoretischen Tbat,
die Gedankenarbeit eines Berkeley nnd Hume vollendend, unser
Erkenntnisvermögen auf die einfache Formel brachte, daß wir
das Ding an sich nicht erkennen« sondern die Dinge nur so-
weit verstehen, als sie venuöge der eigentümlichen, einmal ge-
gebenen Erkeuutuiswerkzeuge von uns verarbeitet werden —
mögen wir diese gegebenen Voraussetzungen nun mit ihm
aprioristisclie Formen unserer VerDuutt Ht*iiüen, oder sie als
gegebene I Bestandteile unserer einfachsten Sinnesthätitxkeileii be-
tnicliicii — seit(b'm erwäclist fiir jeden Denkenden die l'Hiclit,
die Sinnesthüti<;keiten als die Ersehlit'ljcr der Welt zu verstehen
— flir den Naturfurscher aber ist es geradezu eine prinzipielle
Frage, sich kritische Kecheuschaft abzulegen über die Sinnes-
wcikzt'uge, deren Daten den Ausgangsi>uukt seiner Unter-
suchuugeu bilden.
Wenn ich Ihnen heute in der kurzen 7»Mt eines Vortrags
vorfiiliren möclite, was die Ki forsdiung unseres (^lehursniues an
Thatsächlichem zweifellos festgestellt hat , so muß ich von
vornherein bitten, jede Indier gestimmte Erwaituiii:- zu daiiipten.
Des tliatsiU'lilich Feststeheiuien wird sicli wenig ergebeu — die
mehr oder weniger wnlsr^cheinliche Hypothese muß mehr, wie
erwünscht, die Lücken fidlen, die in der Reihe der Thatsachen
noch weit klaffen — und die wissenschaftliche Genugthuung
wird fiir uns mehr darin liegen, die festgestellten Thatsachen zu
betrachten unter Berücksichtigung der ungeheuren Schwierig-
keiten, die gerade der Erforschung dieses Sinnes sich eut-
gegentürmen.
Es umgiebt uns ein Ozean bewegter Luft. Kein Körper,
der in geeigneter Weise bewegt, nicht in dem umgebenden
Medium Schallphänomene hervorrufen könnte. Die physikalische
Untersuchung hat als Ursache der Schallwahmebmungen Ver-
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— 93 —
dichtuDgen und VerdüDnungen der Luft nachgewiesen, die wir
uns am einfachsten unter dem Bild einer Wasserwelle veran-
schaulichen. Auf der iiberreichten Tafel finden Sie den Ge-
samtbereich der als Töne wahrnehmbaren Schwingungen zu-
nächst als Oktaven eingetragen. Von 1 1 bis 55,000 Schwingungen
sollen unserem Ohr wahrnehmbar sein, wenn anch den Grenzen
nach unten und oben wenig von musikalischem Ton anhaftet.
Denn, wie Sie sehen, ist der musikalisch branchbare Teil der
Skala auf die Schwingungen von 41 V« dem Ei des Eontrabasses
bis zn dem dv der Pikkoloflöte mit 4752 Schwingungen be-
schränkt. Der Grund dieser Beschränkung wird Ihnen sofort
klar, wenn Sie die auf einen Teil der Skala beschränkte Fähig-
keit unseres Gehörs betrachten, feinere Unterschiede der Ton-
höbe zu erfassen. So arm, wie es bei den halben Tönen des
Klaviera scheint, jede Oktave nur 12 Töne umfassend, ist nun
die Skala fflr unser Gtehör nicht. Der deutlich unterscbeid-
baren Töne sind es viel mehr. Wir sehen beim Auge die
Farben des Spektrums ohne scharfe Grenzen ineinander über-
gehen, während unser Gehör eine ungemein viel gröBere Menge
von Tönen als scharf, qualitativ unterschiedene Tonhöhen auf-
zufassen vermag. Das musikalich geschulte Gehör unterscheidet
nach den Untersuchungen Preyer's in den tiefen Oktaven Töne,
die um 8—16 Schwingungen in der Sekunde voneinander ge-
trennt sind, in den mittleren Oktaven vun ai — cir wird sein
ruterscheidiingsverniögen so fein, daß es eine I )i-ittel-Schwingung
in der Sekunde als eine Tondifferenz erkenueu kann, hoher in
der Skala nimmt dies Unterscheidungsverraögen wieder ab und
über dem Cv sind, auch bei musikalischen Menschen, Irrtümer
von 100 — KXKj Schwingungen nicht selten.
Diese physikalisch bei legte Tonwelt ist nun in Wirklichkeit
ebenso gemischt, wie es die Wellen eines brandenden Meeres
für unser Auge sind. Das Auge ver.sagt und die Phantasie er-
lahmt, wenn wir versuchen in dem bewegten Meere ilie zahl-
losen WelieiLsy.steme zu verfolgen, auf und ab schwankend, zu
Bergen getürmt, zu Thälern vertieft, von wediselnden Kräften
zersplittert und zerstäultt' — Nur in großen Zügen nimmt das
bewundernde Auge das mächtige Schauspiel auf. das Helnilioltz
als treffendes Beispiel des ästhetischen Wohlgefallens au der
Musiii heranzieht. Unser Ohr aber, ungleich dem Auge, üudet
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— 94 -
sich in dem umgebenden Ozean der Luftwellen zurecht, es ver-
mag die unendlich feinen und komplizierten SchwingmigsformeD
2a analysieren, die ihm die bewegte Luit zuträgt.
Was usser Gehör in feiner Differenzierung der Laute leistet,
offenbart uns am besten das wichtigste Gebiet seiner Thätig-
keit, die menschlictie Sprache. — Was der Mensch durch
Kultur geworden, verdankt er der Sprache. Sie ist die Trägerin
des Gemeinsinns, sie kündet die Gefühle, sie ermöglicht die
Bildung abstrakter Begriffe, durch die der Menschengeist sich
die Welt erobei*t. Worte sind akustische Zeichen für Be-
griffe. Wir können uns vorstellen, daß eine Sprache aus Ge-
berden an die Stelle der Lautsprache tritt, wie sie das soge-
nannte französische System des Taubstummenunterrichts in der
That ausgebildet hat. Aber eine Geberdensprache eignet sich
nur mit unsäglicher Mfihe und Unbeholfenheit das an, was die
Menschheit sich in Jahrtausenden an Begriffs- und Wortschätzen
erworben hat, denn ihr fehlt gerade das, was den Gehörsinn so
geeignet machte, dieGeburts- und Aufnahme-Stätte der Zeichen
für die abstrakten Begriffe zu werden. Die Geberdensprache
verhält sich zur Lantsprache, wie der optische Telegraph zum
Telephon. Die Übermittlung des Lichtpunktes erfolgt wohl
rasch, aber Form und zeitliche Aufeinanderfolge der Zeichen,
deren sich der optische Telegraph bedient, erfordert als Voraus-
setzung eine umstilndliche Verabredung, wenn seine Zetdien
Worte oder Sätze bedeuten sollen, — und einer größeren Be-
weglichkeit, wie sie durch optische Buchstaben -Zeichen er-
reicht wird, entspricht wieder ein größerer Zeitverlust. Der
telephonischen Mitteilung folgt das Verständnis sozusagen im
Momente der Wahrnehmung.
Geben wir uns Rechenschaft über die Eigentümlichkeiten,
die gerade den ( i ein >r sinn befähigen, Träger der Verständigung
zwischen den (leschüpfen zu werden und die abstrakte Begriffu-
bildung zu ermügliclien.
Alle Dinge, können tönen! — So snclite man sich früher
die Entstehung der Sprache zu erklären, daß man Schall-
naclijihmnug als Ausgaugüpuuki der Bezeiclinung durch Laute
annahm. Wohl !>pielt die Schallnachahmung im Leben der Sprache
eine Rolle — aber die Worte . die auf sie hinweisen , sind,
nach Max MüUer's tiefieudem Wort, Spielzeug nicht
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— 9B —
Werkzeug der Sprache. Nicht die Dinge, die tönend be-
wegt werden» ensengen die Sprache, sondern das GeechSpf,
das Lante änflert. Wohl kann der XIang von Dingen in die
lautliche Bezeichnung yerwoben werden — aber das geschieht
erst, nachdem der Mensch auf anderem Wege bereits Sprache
and abstrakten Begriff erworben hat, und das Ding benennt,
das er bereits kennt
Auch auf dem Gebiete der Sprachforschung ist in den
letzten Jahrzehnten anstelle willkürlicher, mehr weniger geist-
reicher Theorien die naturwissenschaftliche, empirische Methode
getreten, die das geheimnisvolle, mehr wie jedes andere Problem
fQr die Selbsterkenntnis des Menseben wichtige Rätsel des Sprach-
nrsprangs zu lösen versucht. Der bahnbrechende Geist des Frank-
furter Gelehrten Lazarus Geiger erwies zuerst den Inhalt der
Sprachwurzeln als sichtbare Objekte, während man bis zu ihm
immer nur an tonende Objekte als Inhalt der primitiven sprachlichen
Bezeichnung dachte. Er verlangte zuerst neben den von Grimm,
Pott und Anderen ergründeten Lautnniwandlungs-Gesetzen nach
den Gesetzen der Hegriffs- oder Bedeutnngs-Umwandlung.
Sein umfassendes Genie aber ließ, wie Theodor Neubiirger\) treffend
sagte, den Bugen des Odj^speiis zurück , den bis heute kein
Berufener gleich ihm zu spHiiiieu vermochte. Geiger starb
schon im 42. Lebensjahre. — Auf seinen Schultern ruht die
Theorie des Sprachuisprungs , die mir naturwissenschaftliches
Denken am ehesten zu befriedigen geeignet erscheint , die
Ludwig Noire's. Gei{]^er iand das siclitbare Objekt, an
(las die spraclilicht^ F5ezeichnung sicli anlehnte, in dem „An-
blick eines hefti^^ bewehrten, menschlieheii (»der tierischen Ge-
sichts, den Schrei aus](ist;nd als Ausdruck der Teilnahme und
inneren Erregung." (Neul)ürp:er.) Noiie nimmt, dem Inhalt der
Sprachwnrzeln entsprechend, die stets auf die menschliche Thätig-
k e i t hinweisen , die «renieinschaftliche Arbeit einer Stanime.s-
genieinschaft, von unwillkürlichen Lauten begleitet, wie wir sie
auch beim Tiere beoltacliten , als Ausgangspunkt der Sprach-
bildung an. Das von Geiger zuerst postulierte Gesichtsbild er-
scheint ungezwungen mit dem Laute vereinigt als das Produkt
der schaffenden Thätigkeit.
') Anthropologenkongrefi 1882: Daa Verhältnis der Sprachfonehang
sar Anüiropologie.
— . 96 —
Auch Max M ü 1 1 e r bat sich dieser Theorie angeschlossen,
die alle Elemente aufweist, welche Sprach- und Begriffsbildang^
Yoraussetzen. Erstens d^^r unwillkürliche Laut, der künftige Träger
der Sprache, die Th&tigkeit begleitend, zweitens das Geschaffene,
die gemeinsam gegrabene nnd bewohnte Höhle, der gemeinsam
Überwundene Feind, als der Inhalt des zukünftigen Wortes,
den es vermöge der rfickerinnernden Kraft der Gehörswahr-
nehmnng im Gefflhl der Gemeinschaft hervorruft, — und drittens
die VerständlichkeitnndMitteilbarkeit fQreine gröBereZahl
von Individuen, deren jedes mit diesem jederzeit erzengbaren
Laut die Fähigkeit hat, in seinem Nächsten durch dessen Ge-
hörsinn die gleiche Erregung hervorzurufen, die es selbst be-
wegt. — Von diesem Keime aus mag der Wnnderbaum mensch-
licher Sprache und Begriffsbildung vielleicht entstanden sein! —
Möge aber auch an Steile dieser so anschaulichen Theorie, die
Noir6 in seinem tiefdurchdachten Werke „Lugos, Ober Ursprung
und Wesen der Begriffe" durchgeführt hat, eine andere An-
schauung treten — so bleibt doch immer die gleiche Bedeutung
des Gehörsinns fttr die Sprache nnd Begriffsbildung. Denn das
Wesentliche fttr die abstrakte BegiilfsbUdnng, in der die Über-
legenheit des intelligenteren (xeschöpfes besteht, beruht in der
raschen Aufeinanderfolge der Vorstellungen, für die eben nur
solche Zeichen brauclibar sind, die sich selbst rascli folg:en können,
mannigfaltigst er Wandlungen fähig aiud und rascheste Auf-
fassung ermitglichen.
Wir veidaiikt^u unserem Mitbürger Heiru Oskar Wolf in
seinem ausgezeichneten, 1871 erschienenen Werk über Sprache
und Ohr eine genaue Analyse der Spiachlaute in physikalischer
und mnsikalisclier Beziehung. P> zeigte darin zum erstenniale,
(laß Vokale sowuiil wie Ivonsonauten , die man wesentlich als
bloße (ierilnsfhe zu betraeliten geneigt war, ilire bestimmte in
kleinen Ureuzeu scliwankende Tonhölie liabeu. Diese erstreckt
sich vom R als tiefstem Laut mit IH Schwingungen bis y.wm
S (civ — cv) mit 4032 Schwingungen in der Sekunde. — ^eben
der Aufnahme dieser in ihrer Zusammensetzung, in Form, Zalil
und Stärke unendlichen Verschiedenheiten iinffM-worfenen Laute
beweist unser Gehör eine autierordentliche Sek Helligkeit der
Auffassung. Während unser Auge eine Reihe von Einciriieken,
deren £iuzeldatter unter '/lo Bekunde liegt, nicht mehi* voueiu-
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— 97 —
ander sondern kann, unterscheidet unser Gehör in der Sprache
mit Leichtigkeit 20 und mehr qualitativ verschiedene Laute in
der Sekande. Diese große Beweglichkeit der Gehörswahr-
nebmungen eignet sie dazu, erstens den an sie gebundenen Be-
griffen eine rasche Aufeinanderfolge zu gestatten und zweitens
stellt sie eine unendliche Fttlle der Bezeichnungen zu Grlirfe.
Gesichts Wahrnehmungen, und solche sind ja auch die Ele-
mente der Geberdensprache, wechseln für unser Auffassungs-
vermögen viel langsamer, ein Gesichtsbild verdrängt das
andere und hinterUBt einen Eindruck, der erst wieder von
einer ähnlichen Wahrnehmung geweckt werden muß, welche
Wahrnehmung wir aber nicht aktiv, kttnstlich hervor-
rufen können — das Gehörbild aber ist ein reines Symbol
für das, was es bezeichnet — (zwischen dem Worte ,Haus*
und einem Hans besteht gar kein Zusammenhang) — und
bindet so die geistige Repräsentation oder Abstraktion an
eine sinnliche Wahrnehmung, den Laut, der all-
zeit aktiv reproduzierbar ist. Bas Wort Vernunft schreibt
sich vom Vernehmen her und deutet schon auf die Wichtigkeit der
Gehörswahmehmungen fttr die Bildung abstrakter Begriffe hin. —
Diese Gesichtspunkte werden zu leicht außer Acht ge-
lassen in der so aktuellen Frage des Taubstummenunterrichts.
Wie urrtUmliche Anschauungen Uber das Wesen der S[)rache
und ihre Beziehungen zum Laut herrschen, zeigt unter Anderen
Arthnr Hartmann, der in seinem Buch Uber Taubstummheit
und Taubstummenbildung, das die Frage in sonst trefflicher und
klarer Weise behandelt, nuch annimmt, daß «Hb (jeberden die
ursprüngliche Sprache des ilenschengesclileclits o:e\vesen und
durch die pliouetische Sprache verdrängt worden seien. r^-\-iii
je tieferer Stufe ein Voiksstamm stellt, je weniger die idionetische
Sprache entwickelt ist. um s(j mehr tiudeu sicli iieherden im
Gebrauch, wie wir dies vou den Forschungsreisenden aus den
lange Zeit von der Kultur unberührt crebliebeueu Gegenden
Asiens. Afrikas und Amerikas berichtet bekoiumen." ^) Es dürfte
drill \ üi tas.ser schwer fallen diese Behauptung zu belegen. Ein
Sü gründlicher Forscher, wie Waitz in .'^lMllt r Authrop(>ln<rip. weiß
nichts davon. 0 ja, das Mienenspiel, die ^darstelleuden Zeichen",
*) Hartmann 1. e. ä, 109.
7
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— 98 —
wie sie Waitz nennt : Zeichen des Grußes, der Verehrung, Ver-
achtung, des Friedens, der Feindschaft, die Staodesmerkmale
mögen bei niederstehenden Völkern besonders ausgeprägt sein
aber das ist keine Sprache, keine begriffliche Mitteilung, die dieser
voranging, sondern erst Ergebnis sprachlich erreichter Kaltar.
— Wir selbst leiden ja keinen Mangel an solchen Zeichen, nnr
treten sie mit der fortschreitenden Herrschaft der Vemnnft nnd
Sitte, soweit sie Änßemngen spontanen Gefühls sind, zorftck.
Aber darüber ist kein Zweifel, daß sie zum wesentlichen Cha-
rakteristiknm des Menschen erst als sekundäre Merkmale ge-
hören — das primäre aber ist allüberall Lantsprache nnd kein
Volk, das ohne diese gefunden wäre. —
Sie erinnern sich noch einer jüngst stattgehabten öffent-
lichen Polemik, in der der Altmeister des Taubstummenunterrichts,
unser Landsmann Yatter mit überzeugter Begeisterung seine
erfolgreiche Methode des Laut-Unterrichts vertrat. In ihm ver-
leihen wir dem Taubstummen nicht nur die Möglichkeit sich
mit dem VoUsinnigen zu verständigen, sondern wir geben ihm
in den Bewegungsempfinduugen , die das Sprechen auch des
nichthörenden Taubstummen begleiten, eine AH von Ersatz
für die aktiv reproduzierbaren Laute und verhelfen ihm so zu
einem Teil der Beweglichkeit des Denkens, die seine hörenden
Brüder in so hohem Maß« besitzen. — Die Geberden sind un-
beholfen und arm, wenn der Taubstumme mit ihnen auf viuv
Nachahmung der Gegenstände ausgeht — dienen ihm die Ge-
berden als Zeichen iür die Schrift, so wird sein Ausdrucksver-
mögen wolil reicher, aber schwerfällig und unvollkommen, nnd
bei dem nötigen raschen Wechsel der optisciien Buchslabeu-
zeichen, die doch ursprünglich als ein zur Dauer fixierter, räum-
lich ausgedehnter Siniieseindruck gedacht sind — wird die Mit-
teilung uneii(lli(?h viel schwieriger zu erlernen und aufzufassen.
Die W eciiselwirkung zwischen Gehör und Spra( he, die sich
auü dem Gesagten ergiebt und die sich in der innigen Wechsel-
beziehung zwischen schallwahrnehuienden und lautbildenden Or-
ganen ausdrücken mull lindet iln-en deutlichen Ausdruck in geradezu
frappanter Weise in dem Verhalten der Organe in der Tierreihe.
Die Entwicklungsgeschichte zeigt uns die erste Anlage des
Gehörorgans, wie die jedes anderen Siunnesorgans, aus dem
£ktoderm sich entwickeln. Die einfachste Form ist in einer
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• Q O <■
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— 9Ö —
Einstülpung des Ektoderms gegeben, die bald offen, bald ab-»
gescblossen, als GehdrbU sehen, neben ihrem Zusammenhang
mit dem Nervensystem als charakteristisches Merkmal Hör-
haare, entsprechend den FUhlhaaren der ftnfieren Decke und
einen Hörstein oder Otolithen, oder auch eine Otokonie
genannte Konkrementanh&ufung enthält. Homologe Gebilde
können mr durch die ganze Tierreihe bis zum Menschen verfolgen.
Die ttberreichte Tafel zeigt Ihnen das Auftreten der so-
genannten Gehörorgane in der Tierreihe im Zusammenhang mit
dem Auftreten der lanterzeugenden Organe. Sie sehen auf der
ersten Abbildung die kleinen konkrementlosen Bläschen in der
Randzoiie der Qualle, die als hypothetische (Tehörorj^ane ange-
sprochen werden. Den Zusaumieuhaug der haarartigeu Bildungen
in der Utocyste mit den gleichen der äußeren Decke sehen Sie
Uüch ganz deutlich ausgesprochen bei der Meduse, die Ihueu die
zweite Abbildung wiedergiebt. Die dritte Abbildung zeigt Ihnen
das otolithenhalti^e , mit Hörhaaren versehene Bläschen, die
Otocyste, das uns nun durch die ganze Tierreihe bis zu den
Wirbeltieren begleitet. Die einzige Ausnahme bilden die In-
sekten, denen die Dtocyste fehlt und die ein paukenh<31üen-
artiges Sinnesorgan mit <ranglion:ir«'r Xervenausbreitung , in
kenlenfurmigeu Stäbchen endigHii 1. liesitzen. Und gerade diese
Tiere sind e.s auc.li die eiu lutegiimentgebilde, aus Zähnen tind
Leistchen bestellend, aufweisen, mit denen sie die wahlbekannten,
brummenden, zirpenden, schrillen Laute erzeugen. — Bei den
Krpbseu, deren vielleiclit Sehall wahrnelimende kompliziertere
Organe die AbbiUiungen Ihnen wiedergeben, kommt ein iauter-
zeugendes Organ an den vorderen Gliedmaßen vor, das nur bei
Mfinnchen vorhanden, zur Zeit der Brunst zur Anlockung der
Weibchen benutzt zu werden scheint. — Bei den Wirbeltieren
finden wir die Acranioten ohne lauterzeugende und tonwahr*
nehmende Organe. Bei den Cranioten aber entwickelt sich das
otolithenhaltige Organ in besonderer Weise. Es gestalten sich
allmählich die halbzirkelförmigen Kanäle in Verbindung mit
einem doppelten Vorraum, dem Sacculus und Utriculus, von
denen aus zunächst bei den Fischen als lagen a leicht an-
gedeutet und ohne entwickeltere, besonders diSerenzieite
nervöse Gebildet mehr vorgeschritten schon bei den Amphibien,
der Anhang des nun Iiabyrinth genannten Orgaus entwickelt,
7*
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~ 100 —
der sieb zu immer größerer Selbstftodigkeit gelangt, eine
spiralförmige . Drehnng annimmt nnd endlich als Schnecke
in dem Labyrinth nnterschieden wird. Ein weiteres Gebilde
üitt bei den Amphibien zuerst auf: die Paukenhöhle. Sie bildet
einen Hohlraum, dem Labyrinth vorgelagert nnd enthält zunächst
einen knorplig knöchernen Stab, die Columella. Biese wird
vorwiegend knöchern bei Reptilien, ganz knöchern bei den
Yögeln. Reptilien und Vögel haben als weiteren Fortschritt
ein äußeres Ohr, zunächst in einem Gehörgang nnd Ansatz zu
einer Ohrmuschel bestehend. Die Sänger endlich haben B Gehör-
knöchelchen, Gehörgang und entwickelte Ohrmuschel.
Dieser Entwicklung entspricht nun aufs genaueste die des
lauterzeugenden Organs von der Stelle an, wo eine Schnecke
als selbständigeres Gebilde auftritt.
Die Fische gelten als stumm. Nur von den Umberfischen,
den Maigres der Franzosen, wissen wir, daß sie eine unter-
seeische Musik machen, walirscheinlich iu der Schwimmblase
erzeugt, welche von deu Fischern benutzt wird, da man sie an
der Oberfläche des Meeres vernehmen kann. Ob es richtig ist,
daß, wie die Fischer behaupten, sie durch Pfeifen angelockt
werden können, will ich dahinp:est€llt sein lassen. Was sonst
— besonders von Johannes Müller — von lauterzeugenden
Fischen mitgeteilt wird, bezieht sich meist auf Laute, die
accidentell erzeug:t werden, wenn der Fisch seinem Elemente
entnommen ist, (Tpräu^rlin. die zufällige l>ewegungen, wie das
Ofiueu der Kiem* ii i rL-N itt n und etwa den Geräuschen in den
Därmen gleichzuistellen sind.
Bei Amphibien finden wir --^rlion Stimmlippen als Wulste
angedeutet, es differenzieien sicli die Knorpel des Kehl ko])is, der
sich bei den Kejitilien sclion als ein deutlich von der Luftröhre ab-
gesetztes Gebilde zeigt. Die Vögel mit ihrem entwickelten Gesangs-
vermögen zeigen den feingebauteu Syriux au der Teilungsstelle der
Lnftrrdire und die Säuger endlich den mehr weniger vollkommenen
mit kompliziertem Muskelapparat ausgestatteten Kehlkopf.
Was aber den Parallelismus dieser Organe am meisten
erhärtet, ist die Thatsache, daß er sich auch in den Rückbildungen
ausgeprägt hat. Das zeigen Schlangen, Wale und Monotremen
(Kloaken- und Beuteltiere), deren Ohr und Kehlkopf entsprechende
VerkUnimerungen aufweisen.
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— 101 -
Diese ThAtsachen oi-dnen sich vor unserem Bliek, wenn
wir sie im Lichte unserer modernen Erkenntnis yon der Doppel-
fnnktion des Gehörorgans betrachten.
Die Störungen des Körper -Gleichgewichts — die durch
zahllose Versuche, zuerst von Flourens und in unserer Zeit be-
sonders durch die Forschungen Ewald*8 nachgewiesen sind —
bei Verletzungen der zu den Otolithen ia naher Beziehung
stehenden halbzirkeUörmigen Kanäle sprechen für eine statisclie
Funktion des Labyrinthes, wenn wir auch dahingestellt sein
lassen, ub wir diese als statischen Sinn bezeichnen dürfen. —
Schon früh wurden die otolitlienlialtigen Gebilde von den
Zoologen als Gehörorgane angesprochen, aber wesentlich per
exciusionem, man wußte nicht was sonst mit diesen (Tebilden
anfangen. Yves Delages und später vorzüglich Chun und
Verworu haben durch ihre f 'iitersnchungen die Natur der
Otocysten als Gieichgewi(:litsor<;aue sichergestellt. Für ihre
Thätigkeit aber als (iehörurgane fehlt uns jeder zwingende
Beweis. Tiieoretistdi können wir sie als Wdlilfi-'MM'gnet ansehen,
geübt durch die Wuhrnelininng oioberer Heweguiigeu allmählich
auch die feineren Schwingungen des umgebenden Mediums dem
Nervensystem zu übermitteln. Aber spärlich sind die Versuche,
die dies festzustellen scheinen. Eigentlich sind es nur zwei
Beobachtungen. Ranke's Beobachtungen an Pterotrachcd und
Mensen 's bei Mysis. Die zugeführten Töne bewirkten hier Be-
wegungen der als Fühler, Wimpern oder Hörstäbe bezeichneten
Gebilde. — Auf die spärlichen Beobachtungen können wir eine
Erkenntnis nicht aufbauen. —
Diese Beobachtungen aber wurden erst unternommen, nach-
dem eine Hypothese unsere Wissenschaft befruchtet hatte, die
zu den größten Errungenschaften der Physiologie zu rechnen
ist und streng logisch aus physikalischen und physiologischen
Thatsachen entwickelt wurde: Die Hypothese Helm holt z Ton
der Funktion des Corti'schen Organs!
Wir haben doppelte Veranlassung bei der Jahresfeier der
Senckenbergischen Gesellschaft dieser wissenschaftlichen That
zu gedenken. In der Vorrede üur ersten Auflage seiner Lehre
von den Tonempfindungen gedenkt Helmholtz in besonderer
Dankbarkeit der Senckenbergischen Gesellschaft, die ihm durch
Verleihung des Soemmeriingpreises die Mittel gewährt habe, ein
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— 102 —
Harmonium in reiner Stimmung bauen zu lassen und so einen
Teil der Untersuchungen auszuführen, die seinem Werice zn
Grunde liegeu.
Ich erlaube mir Ihnen die interessanten Schreiben vorzu-
legen, die von dem großen Pliysiker und Physiologen bei dieser
(irelegeuheit au die Senckeubergische Gesellschalt gerichtet
wurden.*)
Helmhoitz fand als Grundlage zu seinem Werke „Die
Lehre von den Tonempfindungen" die Keiintuis der Obertöne,
der Kombinationstüne und der Schwebungeu sclion vor. Al>er
er vervidlkummuete zunächst die Methoden der Beobachtung der
Obertöne durch Erfindung der sie vermärkenden Kesouatoren
') Der erste Brief Uitfcet:
Herrn Or. Bipps
Sekretär der SeDckenbergiadieB Oeeellecbaft
ta Frankfurt a. M.
Hochgeehrter Herr!
Bei meiner gestern nfolgtm Bttckkebr ans England fand ick die mir
von Ihnen zugesendete Anzeige vor, daß die Senckenbergische Natarforschende
GescUscliaft mir tlcn Sdcmnierriiigischon Preis znerknnnt habe. Ich bitte
Sie der Gesellschaft mittheilen zu wollen . daß ich diese ehrenvolle Au8-
zeichnnng mit der großt^u Freude und Dankbarkeit entgegennehme, und
an! die Anerkennung meiner Leistungen, die mir in dieser Weise von einer
so jkttsgezeicbneten nnd berttbmten Qesellsebtft gesdienkt wird, stoU bin.
leb babe dnrdi Tielftitige Brfabrangen Uber Anssetningen von wissensebaftp
liehen Preisen n. s. w. mich flbenengt, daß Geldbewilligungen in der Art
vertheilt, wie sie mit dem Soemmerringschen Preise verbanden sind. l>d
weitem am nützlichsten für die Wissenschaft sind. In incinem eigenen Falle
kommt die mir ertheilte Bewilligung einem BedUriniii entgegen. Ich werde
sie n&bmlicb verwenden, nm ein rnnsikaUsebea Instmment amfllbrea an lasten,
anf welcbem der Versnch an einem vollkomraeren Stimmnngsiijrstem gemacbt
werden soll, als das bisherige war, und worüber Sie eine Irarze Auseinander-
setzung des Planes auf beiliegendem gedruckten Blatt finden. Es ist die
AusfUhrnn^ dieses Instruments für die Vollendnnj; meiner akustischen Studien
Über physi(di)gi8che und physikalisdie Theorie der Musik niUhig, deren "Ver-
öffentlichung ich eben vorbereite, und es wird mir diese Vollendung durch
die HllUe Ihrer Oesellscbaft betrftehtticb erleichtert.
Hit dar grSfiten Hodiacb^mg
Dur ergebmer
H. Hebnbolta.
Im aweiten Brief bestätigt Helmbolta den Empfang des PrsiseB and
des Diploms als korrespondierendes HitgUed.
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— 103 —
und fand in diesen erst das Mittel, die Lehre von den Kläugen,
die sich ja dnrch die Kombination ihrer ObertSne Yoneinander
unterscheiden! ^ vollendeter Weise aufzuhauen. Er entdeckte
zu den Kombinationstönen die SummationstOne» und so war eine
breite Basis gewonnen, um die bis dahin verborgenen Ursachen
der Konsonanz und Dissonanz in den bei naheliegenden
Schwingungszahlen auftretenden Schwebungen aufzudecken. —
Znm Verständnis seiner Betrachtungsweise, wie auch für pliysio-
logisch-psychologische Untersuchungen im Allgemeinen besonders
wichtig und cliarakteristisch für die Denkart des großen M-mnes
scheint mir seine iMrlegung der Koutroveraie , die zwischen
Oimi und Seebeck entstanden war.
Schon vor Hehnholi/ hatte Ohm das Gesetz aufgestellt,
daß unser Gehör nur eine pendelartige Schwingung der Luft als
einfachen Ton auffassende, jede andere periodische Luftbewegung
aber zerlege in eine Reihe von pendelartigen Schwingungen
und die diesen entsprechende Keilie vou Tönen empfinde. —
iSet'lieck aber, der mangels geeigneter Methoden, diese ein-
faciien pendelartigen ^Schwingungen als nv»ertöue in Klängen
sehr oft nicht wahrnehmen konnte, behauptete, daß wir auch
andere Schwingungen als pendelartige empfinden, indem der
Grundton durch einen Teil der obertöne verstärkt und nur als
solcher ti ii t inden, die Übertöne aber nur 2um Teil wahrge«
nommen wurden.
Heimholt/, klärt nun diese Kontroverse wie folgtauf. Er
unterscheidet zwei verschiedene Arten oder Grade des ßewußt-
werdens: (Helmholtz 1. c. S. 107.) „Der niedere Grad des Bewußt-
werdens ist derjenige, bei welchem der Einfluß der l)etre£[enden Em-
pfindung sich nur in der von ans gebildeten Vorstellung von
äußeren Dingen nnd Vorgängen geltend macht und diese be-
stimmen hilft. Dies kann geschehen, ohne daß wir uns dabei
zur Erkenntuis zu bringen brauchen oder veniir>geu, welchem be-
sonderen Teile unserer Empfindungen wir die Anschauung dieses
oder jenes Verhältnisses in unseren Wahrnehmungen verdanken.
Wir wollen mit Leibnitz den Ausdruck brauchen, da0 der
betreifende Empfindnogseindruck p e r z i p i e r t sei. — Der zweite
höhere Grad des Bewußtwerdens ist der, wo wir die betreffende
Empfindung unmittelbar als einen vorhandenen Teil der zur
Zeit in uns erregten Summe von Empfindungen unterscheiden.
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— 104 —
Eine solche Empfindung wollen wir als wahrgenommen
(appeizipiert nach Leibnitz) bezeichnen. Beides muß sorgfältig
Toneinander geschieden werden.
Seebeck nnd Obm sind miteinander darüber einig, da6
die harmonischen ObertOne der Kl&nge perzipiert werden,
denn als perzipiert erkennt Seebeck sie an, indem er zugiebt,
daß ihre Einwirkung auf das Ohr die Stärke oder Klangfarbe
des betreffenden Schalls verändern. Der Streit dreht sich darum,
üb sie auch in allen It alien in iliici gesonderten Existenz w a In-
gen um nie n, ap perzipiert werden können, oh also das Ohr
auch ohne Unterstützung vun i;* >tHiatoren oder anderen physi-
kalischen Hilfsmitteln, welche die zu ihm gelangende Klang-
masse selbst verändern, durch bloße passende Richtung und
Spannunf? der Aufmerksamkeit unterscheiden könne, ob und
wie s^ it k in dem gegebenen Klang lüe Oktave oder Duo-
decime etc. vorhanden sei.*
Helmhol tz verweist nun auf andere biune, wie z. B. den
Geschmack, der auch den Menschen nicht fähig mache, die Be-
standteile einer vorgesetzten Speise zu ermitteln, wenn er nicht
selbst die Kochkunst praktisc;ii ausgeübt habe, obscliou die In-
gredienzien unserer Speisen nicht gar so mannigfaltig seien und
fülirt ähnliclies auch für andere Sinne aus.
Er kommt zu dem Schluß, daß die durch scharfe Aufmerk-
samkeit und physikalische Hilfsmittel nachweisbaren, die Klang-
farbe bestimmenden Obertöne, welche den einfachen Schwingungen
eines zusammengesetzten Klanges entsprechen, empfunden (per-
zipiert) werden, wenn sie auch nicht immer znr bewnßten Wahr-
nehmung kommen (apperzipiert) werden.
Wir stehen bei sinnesphysiologischeu l'ntersnchnngen über-
haupt mehr, wie bei anderen, unter dem Bann der gewohnten
Gesamtempfindung, d. h. der vielfachen Empfindungen, die zn
gleicher Zeit auf uns wirksam sind und waren nnd die unser
Apperzeptionsvermögen sich längst in Fttlle angeeignet hat,
ehe wir zn der Beife gelangen» die wissenschaftliche Unter-
suchnngen voraussetzen. Diese mannigfaltigen Ehrfahmngen
können je nach dem gegebenen Fall unsere &kenntni8 ebenso
unterstützen, wie sie erschweren.
So hdren wir die Klangmasse eines Orchesters, nachdem
wir jedes einzelne Instrument oft gesehen und gehOrt oder auch
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— 105 —
eines oder das andere gespielt haben. Infolj^e davon löst
sich die Gesamtmasse des Khings viel eht i iii unterscheidbare
p]iiizelwahrnehmujigeu auf. als wenn wir etwa ürchestermnsik
zum ersten Male durch einen Phonographen vernehmen wurden,
ohne alle aus andersartigen sinuUcheu Wahrnehmungea sich
herschreibenden Erfaliruncren.
Andrerseits nehmen wir von Jugend auf als einfache Klänge
den Grundton mit seinen Obertiuien auf. In dieser ein-
heitlichen Wahrnehmung knmmen uns gar keine Obertöne zum
Bewußtsein. Und doch sind diese, einmal als risadip der
Klangfarbe erkannt, durch geschärfte t>inne und geeignete iu-
strumeute fi\r unser l^ewubisein fixiert, der Kompaß in den un-
zähligen Wiindlungen iierioüischer und nicht periodischer Luft-
schwinguiigen , der uns den Weg zeigt zu einem Verständnis
des geheimnisvollen Vorgangs, mit dem unser Gehör sich iu der
umflutenden Ton- und Geräusch- Masse zurechtfindet.
Die physikalische Analyse der Klänge, die physiologische
Analyse der Klangemptindungen hatte zu den ObertOnen, Kom-
binations-, Summationstönen und den Schwebungen als Elementen
der Ton weit geführt. A\ o aber war das Organ, das diese Analyse
in unserem Ohr vornahm?
Der einfachste Nachweis der Mischung eines Klanges aus
Grundton und Obertönen ist am Klavier zu erbringen, wo wir
jeden Ton beliebig dämpfen können. Es zeigt sich hier, daß
jeder angeschlagene oder auch bei gehobenem Pedal hineinge-
sungene Ton eine Reibe bestimmter Saiten zum Tönen bringt.
Dies erfolgt nach den Gesetzen des Mitschwingens. Wenn die
kleinen regelmäßigen Anstöße der Lnitteilchen in der richtigen
Zeit erfolgen, beobachten wir an den Saiten dasselbe, was wir
etwa an einer Schaukel beobachten, die sich immer ausgiebiger
bewegt, wenn ihr im Momente des positiven oder negativen
Aufschwungs der richtige Anstoß gegeben wird.
Sind solche Teile im Ohr vorhanden, so wäre die Zerlegung
der Klänge erklärt. Helmholtz sprach als solche das von dem
Marchese Corti 1851 entdeckte Organ, das Endgebilde des Hör-
nerven in der Schnecke an, in welcher eine von der Basis nach
der Spitze an Breite zunehmende Membrana basilaris sich aus-
spannt, die nach seinen Berechnungen der Tonskala ausreichende
mitschwingende Fasern zur Verfügung stellt.
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— 106 —
Veranschaulichen wir ans nun die Schwierigkeiten, die sich
der experimentellen Bestätigung dieser Theorie entgegenstellen.
Die Hypothese bringt mit einem Male einen Znsammenhang
in das geschilderte Verhalten der Tienreibe. Nun wissen wir,
wamm es gerade die Schnecke ist, deren Entwickelnng mit der
der lauterzeugenden Orgaue gleichen Schritt hält. Die Wechsel-
wirkung, die uns theoretisch nahe lag, erhält ihre thatsächliche
Bestätigung ui der Orgaiientwickelunp:. Der Forschereifer, neu
befruchtet durch die Helraholtzsche Tlieorie, Ubertru^i: sie aber
auch auf die uiederen Tiere, die Utocvsten- und Autennen-
Fühler, und fand zwei Thatsachen, die der Hypothese eine
Stütze zu veileiheu schienen, Kaiike zeigte die Bewegungen
der Wimpern bei Pterolrachea, Hensen die Bewegungen der Hör-
stäbchen bei Krebsen, die auf besLiminte Töne mit Bewegungen
reai^aeiteu. Aber diese Versnclie sind uicht eindeufis;. Sie be-
ziehen sich auf Tiere uud, wie Weber Liel treffend beiiiei kt,
auf die Frage: Was liört ein Tier? kann nur der Mensch ant-
worten. — Daß Stäbchen von gewi.sser Tiänge enUpKfhfnd
ihrer Gruße und U estalt zum Mitschwingen geeignet sind, ist
ein physikalisches Gesetz. Die Folgen ihrer Bewetriinfifen aber
können ebensowohl nur Tasteiuphudungen sein, denn nichts
verriit uns ihr \\'esen. Da auch die Beziehung dieser Otocysten-
und sogenannten Hörhaare zu einem Zentralorgan mit bestimm-
barer Hörsphäre nicht nachzuweisen ist, geht der Wert dieser
Thatsachen nicht darüber hinaus, als daß das Mitschwingen
von Körperteilen bei Tieren nachgewiesen erscheint, und Hensen
selbst will auch weitergehende Schl&sse daraus nicht gezogen
haben.
Die Untersuchungen bei \Virbeltieren, wo wir es mit einem
Homologon der Schnecke oder entwickelten Schnecken zu thun
haben, ergaben auch wenig befriedigende Hesoitate. Bei Fischen
ist durch keine sichere Beobachtung Gehörvermögen nachge-
wiesen. Und in den anderen Klassen ist gerade die Schnecke
das einem operativen EingriÜ am schwersten zug&ngige Organ.
Während die halbzirkelförmigen Kanäle einzeln zerstört, onter-
banden, ja plombiert werden konnten, wie uns dies die technisch
80 glänzenden Arbeiten Ewalds zeigten, und man so die Ans-
lallserscheinnngen zn studieren vermochte — können wir der
Schnecke nicht ohne Eingriffe an saccnlos, ntricnlus und meist
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— 107 ~
auch den halbzirkelfOrmigen KanaloD beikorainen. Daß wir mit
nnseren gegenüber den fraglichen GebiULen plampen Instra-
inenten, einmal vermöchten, gar Teile des Cortischen Organs
zu zerstören, erscheint mir sehr fraglich. — Eingeschlossen
in eine feste Knochenhülle wird schon jede Zerstörung^ dieser
das zarte Gebilde verletzen und von den Fenstern des Labyrinths
aus zerstört, werden die Verletzunofen nicht zii begrenzen sein.
"NVu iniissen demnach hier das Werk der Zerstörung so
feiner Gebilde anderen Agentieu überlassen, die in Furui krank-
hafter Vorgänge Zustände schaffen, die wir nüt unseren groben
Fingern nicht zu erzieleu vermügeu. Wie in der Physiologie
des Zentralnervensystems, speziell der Sprachbilduugs Vorgänge,
die Beobachtung des kranken Menschen die wicliticrsten Resultate
gezeitigt hat, indem sie durch die Austallsiix lu iinnifTHn den
Mechanismus uusen s Denkens und Sprecliens erk( iiin ii U^lu te
— so muß auch dieser Weg vor Allem beschritten wrrden, um
zu einem Thatsachenmaterial zu gelangen, das die Heiuiholtzsche
Theorie zu erhärten geeignet erscheint.
Die Erlüllung dieser Forderung setzt Zweierlei voraus:
Kine eiuvvandsfreie Prüfungsraethode für das iTehür des Menschen
lind eine genaue makroskopische und mikroskopische Unter-
suchung des Gehörorgans am Lebendeu und au der Leiche.
Die Fortschritte auf diesem Gebiete sind seit dem Erscheinen
des Helmhol tzschen Werkes großartige gewesen. Wohl werden
wir nie die Eudigungsstelle des Höruerveu in gleicher Weise
experimentellen und histologischen Untersuchungen unterwerfen
können, wie wir vor einigen Jahren durch Herrn Edinger nns
yon der Netzhaut des Auges berichten ließen ; deun die Endigongs-
stelle des Hörnerren ist nur nach umständlichen Vorbereitungen»
Härtongs- nnd F&rbongsmethoden untersuchbar, die den Nach-
weis 80 feiner, nur am frischen Organ untersuchbarer Verhält-
nisse unmöglich machen, wie die chemischen Reaktionen und
elektrischen Spann ungsverbältnisse der Netzhaut. Doch aber
reichen unsere heutigen Methoden schon aus, feinere Verände-
rungen am Gortischen Organ nachzuweisen. In Bezug auf die
Vorgänge im lebenden Nervenendorgan werden wir wahr-
scheinlich fAr immer auf Analogien angewiesen bleiben, da die
Grundlagen der Thätigkeit von Sinnesnerren auf einheitliche
Vorgänge znräckgef&hrt werden dürften.
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- 108 -
Schallleitende Teile des Obres, ftußeres Ohr, Trommel-
feil and Gehörknöchelchen wollen w heute nicht in den Kreis
unserer Betrachtungen ziehen. Es genüge, daß auch in Bezug
auf diese Teile des Apparates die Helmholtzschen Untersuchungen
hahnbrechend waren, wenn auch fleißige Arbeit herYorragender
Männer wie Bezold, Bensen, Kessel, Lucae, Mach und
Politzer die Helmholtzschen Daten vielfach erg&nzt und ge-
ändert haben. Das allgemeine Besnltat ist, daß die genannten
Apparatteile die Aufgabe erfüllen, die Schallwellen der Luft
auf die kleine Steigbügelplatte zu übertragen, die sie auf die
Flüssigkeit des Labj'rintlis und der Schnecke fortpflanzt. In
den Muskeln der Trommelhöhle ist ein Akkomudatioiisapparat
gegeben, der durch feine Einstellunt;: der Gehörknöchelcheu die
Übertragung der Schwingungen reguliert.
Die tuukiiouelle Prüfung, die uns nun zum Schlüsse be-
schäftigen muß, wird in erster Linie berufen sein, die Daten
zu liefern, oluie welche die pathologische Anatomie unsere Kennt-
nisse nicht weiter fordern kann. Seit Besteheu einer wissen-
scliafilichen Ohrenheilkunde ist an dieser Prüfung naturgemäß
von Ohrenärzten auf das eifrigste gearlieitet worden.
Die ikurteilune der funktioiit Heu [.eisiungen eines kranken
Ohres ist durch mehrere UmsLäude sehr erschwert. Die Schall-
wellen der Luft bewegen nicht nur das Trommelfell, sondern
übertragen sich auch auf die Knochen des SrliMdels. die ihnen
eine breite Fläche bieten. Die Hohlräume der Schädeikuochen
müssen auf mannigfaltige Weise den Schall beeinflussen, wenn
auch noch genauere Untersuchungen darüber fehlen. Hat man
doch diagnostisch die Resonanz der Warzenfortsatz-, Stirn- und
Kieferhöhlen zur Beurteilung ihres Füllungszustandes heran-
ziehen können. Sie beeinflussen die Schallleitung durch ihre
Kesonanz, wie durch die Vergrößerang der Fläche der Schädel*
knochen. Die Resonanz der eigenen Stimme, die sich bis zur
Schmerzhaftigkeit steigern kann, beruht darauf, wie auch auf
der Knochenleitung die Unmöglichkeit beruht durch Verschluß
der Ohröffnungen SchallwahrDebmungen auszuschließen. — Hier-
aus erwächst f&r die objektive Gehörsprfifung die unQberwind-
liehe Schwierigkeit, bei einseitiger Schwerhörigkeit das gesunde
oder bessere Ohr auszuschließen. Bei den tieferen Oktaven
gelingt das noch^ von der 2 gestrichenen Oktare aber hören
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— 109 —
ytir bei noch so fest TerscUossenem Ohr die Töne. Sie wissen
ans Erfahmng, irie hohe Töne dicke Maaern dorchdriugen, wie
in GefängnisscD, wo jede Möglichkeit der Mitteilung unter Ge-
fangenen ausgeschlossen werden soll, die akustische Übermitt-
lung alle Hindernisse überwindet. — Oft tibeirascht uns ein
einseitio; schwerhöriger Mensch, wemi wir sein o^esundes üiir
fest ver.^chlusseu wissen, dalj er bei liuiimt-hr eiiolgendem Ver-
schluß beider Ohren ebeusogut hört, wie bei offenem kranken
Ohr, ein Beweis, daß die Hörwahrnelimung fein genug war, den
Verschluß zu umgehen.
Eine weitere Scliwierigkeit liegt in der Unfähigkeit mancher
Mensclien, Ton und eine schwirrende taktüe Empündung zu
unterscheiden, wie sie durcii tiefe Töne mit weiter Amplitude
am Trommelfell und durch Erschütterung des Schädels beim
Aufsetzen von Stimmgabeln im TCopf hervorgerufen wird. Be-
sonders störend wirkt diese Emptindung bei Eeststellnng des
Hürvermögens von Taubstummen, von dessen Wichtigkeit wir
uns gleich noch zu unterhalten liaben werden.
Ans praktischen Grüudeu bildet das wichtigste Mittel für
die Hörprüfung die Sprache. In dem Mangel ihres Verständ-
nisses liegt das schwerste Leiden für den Kranken, das ihn
zum Arzt führt — aber die Prüfung mit Sprachlauten hat auch
hohes theoretisches Interesse. Wir wissen aus Oskar Wolf's
schon angeführtem Werk, daß Vokale wie Konsonanten ilire
bestimmte Tonhöhe haben. Sie sehen die Spnichlaute auf der
Tafel eingereiht in die Tonskala und es liegt nach späteren
Untersuchungen Dennerts und Barths, denen es allerdings
anch nicht an Widerspruch, besonders Hensens, gefehlt hat, kein
Grund vor, die fierriusche aus den Tonwahrnehmungen auszu-
schließen und für sie — wie Heimholt z — ein besonderes
Nervenendgebilde in den otolithenhaltigen Endigungen des Hör-
nerven im Vorhof anzunehmen. — So liat man schon lange die
Sprache als Hörprüfangsmittel benutzt und wir mflssen sagen,
daß wir ein feineres uns kaum auszusinnen vermöchten. Wir
können bis zum S-Laut eine Beihe von Prüfungslauten und
Worten zusammenstellen, die mit dem B von 16 Schwingungen
schon beginnt und der geübte Diagnostiker kann aus der Hör-
sch&rfe für gewisse Worte auf die Natur des Leidens Bückschlttsse
ziehen. Wir sehen, daß anch die musikalische Skala so gut wie
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— 110 —
ganz in diesem Tonbezirk vorhanden ist, vie wir denn die ganze
Instrament&lmnsilc als erwachsen ans dem Gesang betrachten
dürfen. Sie löste gleichsam die Stimme ab, um das Gehör zn
jenem Grad von musikalischer Auffassungs&higkelt zu erziehen,
der die Quelle unserer reinsten Genttsse ist — nnd auf dem
Gipfel der Vollendung reicher dem Gesang znrAckzugeben, was
sie ihm entliehen hatte. — Aber doch kann die Sprache als
Prfif ungsmittel bei aller praktischen und theorettechen Bedeutung
nicht ausreichen, uns die Funktionen des Ohres zu analysieren.
Diese Aufgabe galt es zu lösen und die letzten Jahre
haben uns durch die unermUdlicIien Arbeiten eines heryorragen-
den Gelehrten und Arztes, Friedr ich ßezolds in München, diesem
Ziele weseutlicli näher gebracht. — SpracLlaute und Klänge
musikalischer lustnimente enthalten zalilreiche Obertüne imd
sind (leslialb zur Prüfung in dem von uns veilaiigten Sinne
nicht ausreichend, da wir dem Ohr ja einfaclie. iteudelartif^e
Schwingungen zuführen wollen, wie sie die Helmlioltzsche Hypo-
these von den Fasern iler Basilarmembran allein aufgeuümmen
werden läßt. Ausfallserscheinungeü können, die Richtigkeit der
Theorie vorausgesetzt, nur durch solche nacljgewiesen werden. —
Instrumente, die solche obertönefreien K.länge erzeugen können,
sind Stimmgabeln und <;edackte Pleiien.
Während wir bei den letzteren Obertime nicht ganz aus-
schließen können, gelingt uns dies bei Stiramgal elTi <hirch Be-
lastung ihrer (labelenden mit Gewichten. Es gelang Bezold
und Edelmann solche Stimmprabeln bis a2 herzustellen, von
diesem Ton ab folgen gedackte i'feifen bis zu f 5, das schon
oberhalb der musikalisch brauchbaren Töne liegt und von diesem
ab das sogenannte Galtonpfeifchen, das wir bis zur Erzeugung
eines Tones von zirka 55000 Schwingungen verstellen können. —
Interessant ist die von Bezold mitgeteilte Thatsache, daß es dem
Physiker Hagenbach-Bischofi gelungen sei, noch ftber diesen
höchst wahrnehmbaren Ton hinaus, an einer sensitiven Flamme
Wirkungen des Galtonpfeifchens nachzuweisen. Das wäre ein
Analogon zu den wirksamen Strahlen des Lichtes jenseits des
Violette, die wir durch thennoelektrische Experimente nachweisen
können.
Mit den Instramenten dieser Itickenlosen, die ganze wahr-
nehmbare Skala umfassenden Tonreihe können wir nun dem Ohr
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- III —
jene einfaclieii pendelartigen Schwingungen znfflhien, deren
Wahmebmnng ausbleiben wird, wenn die entsprechenden Teile
der Basflarmembran außer Thätigkeit sind oder die Nerven-
leitang zu denselben unterbrochen ist.
Da, wie wir sahen, die Leitung durch den Kopfknocben und
dadurch ein Hinüberhören nach dem künstlich verschlossenen
Ohr nicht auszuschließen ist, eignen sich zu Untersuchungeii
dieser Art nur solche Kranke, deren Hörvermögen beideroeits
hochgradig herabgesetzt ist, also fast taube oder taubstumme
Mensehen. An solchen nun hat Bezold zahh*eiche Untersncbuugen
Torgenommen, deren Ergebnisse Ihnen die vorgelegten Tafeln
wiedergeben. Er hat die Kranken in Gruppen geteilt je nach-
dem ihr Hörbereich inselfürmig einzelne Tonwahrnehnnmj^^eu er-
]iitlleii zeigte, größere Liicken iu der Tonskala aufwies, Defekte
entweder am oberen oder unteren Knde oder Einschränkungen
am oberen und unteren Ende darbot.
Aus dem auffallenden, vielhundertfach erhärteten Befund,
daß der Verlust von Trommelfell und Gehürknöchelclien ohne
wesentliche Störung in der Sprathwalirnehmuug ertragen werden
kann, daß aber diesen Kranken die 'Jone vom ^n'oßen A mit
110 Schwinynngen abwärts vei loren gelien . zieht Bezold den
Schluß, dab ts sich in der Schallleitungskette um einen Hiilfs-
apparat Itandt ie. der bei den Wirbeltieren durch sein Dazutreten
eine Aui^breitung der wahrnehmbaren Toüskala um eine Keihe
von Oktaven abwärts bewirke.
Der sicliere Nachweis — und p'esichert "wird ei- durcli die
vielfaclieii Wiederholungen der Versuclie mit i2:leiclieni Ergebnis und
von verschiedenen IJntersuchern — dieser ninschriebenen Ton-
defekte bedeutet flir die Helmholtz'sche Theorie die bedeutsamste
Stütze. Denn nur dann können solche Erscheinungen vorkommen,
wenn in der That ein Endapparat mit abgestimmten Elementen
vorhanden ist, durch deren teil weisen Verlust sich der um-
schriebene Tondefekt erklärt. — Aber auch der direkte Befund
des der Leiche entnommenen Gehöroi'gans hat in einer Keihe
von Fällen umschriebene Zerstörnn<ien am Corti'schen Organ
nachgewiesen, die der Helmholtz'schen Theorie entsprachen. In
erster Linie sind hier die Habermann'schen Untersuchungen bei
Kesselschmieden zu nennen, einer Klasse von Arbeitern, die
dnrch ihre Beschäftigung alle mit der Zeit an Schwerhörigkeit
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— 112 —
leiden. E& fand sich, entsprechend dem Verlust an der oberen
Hörgrenze, eine Erkrankung der ersten Windung der Schnecke,
welche die kürzesten Fa3ern des Corti^schen Organs enthält,
die entsprechend den kürzeren Saiten des Klaviers oder der
Harfe auf die höchsten Töne abgestimmt sein mtlfiten. —
Ein besonderes Verhalten einer Heihe von Taubstummen
muß noch erwähnt werden. Trotz eines lückenlosen, wenn auch
berabf esetzten Gehörs für die einfachen Töne der kontinuier-
lichen Tonieihe, welche den Sprachlauten entspricht, zeigten sie
sich fttr die Sprache taub. Der Zustand scheint in einer ge-
storten Funktion des Zentralorgana begrflndet und gehörte bis
jetzt zu den schwierigsten Aufgaben der ärztlichen Diagnostik.
Es ist eine Wort- oder Sprachtaubheit, entsprechend der
Seelenblindheit bei erhaltenem Sehvermögen. Es ist wahrschein-
lich, daß dieser Zustand bei Kindern entsteht, die frühzeitig
durch ein Leiden des Schallleitungsapparates schwerhörig wurden.
Das Leiden blieb ungehoben und es bleiben die zentralen Bahnen
ungeübt, die zur Ausbildung des Zentrums für die SprachUut-
Wahrnehmungen ffUiren.
Nach dieser Seite eröffnen die scheinbar nur theoretisch
wichtigen Untersuchungen auch einen Ausblick auf praktische
Nutzbarmachung, die den unglücklichen, von der menschlichen
(remeinschaft ausgeschlossenen und so oft verbitterten Taub-
stuujiiieu zu Gute kommen wird.
Dies Gebiet der Bezielauigeii zwischen Hirmiiide und
peripherem Gehürorgan iüt ein noch wenig geklärtes, und ich
muß es mir versagen, darauf einzugehen. Wir wissen eine
scharfe Grenze zwischen Leistung der beiden räumlich getrennten
Teile noch ebeu.sowenig zu ziehen, wie wir es bei dem sonst
so viel genauer ergriiudeteu Gesielitssinn vennöpen. Hier bleibt
zukunftiger Forschung noch das Meiste vorbehalten.
Wie auf dem heute betrachteten Gebiet, so, dürfen wir
hoffen, wird auch auf diesem, rastlose Arbeit langsam eine klare
Einsicht anbahnen.
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Die Porträtsammlnn?
der Dr. Senckenbergisclieu iStiltuug*
Von
Dr. Ernst Roediger.^)
Die AusBchmflckang der Hörsäle der Senckenbeigiseheii
Stiftung durch Portrftts hiesiger Ärzte im vergangenen Herbste
hat in weiten Kreisen lebhaftes Interesse erregt und von vielen
Seiten den Wunsch wachgerufen, Nachrichten Uber die Ent^
stebnng dieser sowohl für die Kunstgeschichte wie für die der
ärztlichen Geschichte unserer Stadt so wertvollen und bedeute
Samen Sammlung zu erhalten. Daß die Erfüllung dieses Wunsches
erst jetzt möglich geworden ist, lag in den Schwierigkeiten die
erforderlichen geuaiieii biographischen Nachrichten zu erhalten
und in historischer Beziehung in dem Fehleu jeglicher Angaben
über die Entstehung des größten Teils dieser Sanmiluug.
Als im vergaugeuen Jahre dieses Gebäude einem Umbaue
und einer umfassenderen inneren Reparatur unterworfen wurde,
mußten die Bilder, welche seit der Erbauung des Hauses im
Jahre 1867 die Räume der Bibliothek sclimückten, von den
Wänden al)i(enommen werden. Manche von ihnen zeigten stärkere
Beschä ligiuigen, fast alh' waren reparatni-hedürftig.
Die Administration dt i Scik ul ei giMiien Stiftung beschloß
bei dieser Gelegeuheit, Wüliibe\vuljt des historischen und zum
Teil auch hohen künstlerischen Wertes der Bildersammlung,
nicht nur die in der Bibliotliek befindlichen, sondern die sämt-
licbeu vorhandenen Bilder einer genauen Prüfung zu unterziehen.
*) Tortnig, gehalten d«ii 23. April 1898, zu walclmn von Seiten der
Dr. Senckenbergischtn St ift nngsadmioistration die Portrttteammliuig im grofim
HOcHiale des BibUotheksgebttades aufgestellt war.
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— 114 —
Das Sitzungszimmer, verschiedene Käume des Hospital? waren
mit Porträts geschmückt, ja es war sogar bekannt, daß noch
eine weitere Anzahl auf den Böden des Hospitals aufbewahrt sei.
Nachdem die vorhandenen Schätze zusammengebracht
waren, zeigte es sich, daß, abgesehen von einigen nebensäch-
licheren, oder wenigstens nicht zu unserer Betraclitanp: gehörigen,
im ganzen 82 Porträts in Ol und Pastell und 8 Bildnisse in
Wachs, unter diesen ein Doppelporträt, vorhanden waren.
Zum Teil waren die Bilder in einem Zustande sehr schlechter
Erhaltung und einer sofortigen Restaurierung dringend bedürftig.
Die Administration beschloß, ungesäumt eine Wiederherstellung
aller dieser Bilder vornehmen zu lassen und beauftragte den
bekannten Xünstler Herrn Ludwig Windschmitt hierselbst
mit der Ausführung. Aus seiner Hand sind die Bilder verjftngt
wieder auferstanden und Schäden, die unheilbar erschienen, so
getilgt, daß sie kaum noch erkennbar sind. Die Administration
ist Herrn Windschmitt fttr seine Leistungen zu besonderem
Danke verpflichtet.
Schon vor Inangriffnahme der Wiederherstellung wurden
die Bilder auf Bezeichnungen und Signaturen untersucht und
ebenso sorgfältig auf diese bei den Arbeiten selbst geachtet.
Trotzdem waren nach Abschluß derselben 12 Bilder vorjianden,
über welche nicht die geringste Auskunft auf diesen zu finden
war, wen sie darstellten. Bei zweien der übrigen konnte die
handschriftliche Bezeichnung als unrichtig nachgewiesen werden.
Wie war nun hier Aufklärung zu bringen?
Stricker hatte im Jahre 1858 im 8. Heft des Archivs
für Frankfurts Geschichte und Kunst in einem Aufsatze über
die Geschichte iler vereinisrten Dr. Seiickenbergiselieu Bibliothek
im Anhang ein Verzeichuifi der damals auf tlerselben befindlicheu
Porträts in Ol gejreben. Es waren im {ganzen 26 Stück. Diese
sind bis auf zwei, die lieiden Ärzte Burggrave, Vater und Sohn,
von wrhliHii es /wcililliaft ist. ob sie Uberhaupt in unserem
Besitze waren, vorhanden uud zwar mit (buitliehen Bezeichnuniren.
Uber die and^^ren «riebt er aber keine Nachricht. Ebensowenig
war ans den kunstircschichtliclicn umi medizinischen Nachrichten
aus älterer und neuer Zeit etwas W'eseulliche.s zu tiudeu.
Hiispfen und Gwiiiiier füiiren zwar eine kleine Zahl der
bemerkenswertesten Bilder an» geben über übev das Zustande-
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— 115 —
kommen der Sammlnng und über wettere Einzelheiten keine
Auskunft.
Geschichtlich bekannt war, daß beim Tode Senckenbergd
außer den vorhandenen FamtJienporträts 25 Porträts hiesiger
Ärzte die Wände des Versammlungssaales schmfickten; wen die-
selben aber darstelleu, wird nicht gesagt und auch die zunächst
angestellten Untersuchungen in der Nachlaßaufnahme Sencken-
bergs führten zu keinem Ziele.
Dagegen brachten die Durchsicht der Jahresberichte der
Senckenbeigischen Stiftung und der Sitzungsprotokolle wenigstens
einige Ergebnisse über die spätere Zeit, \acli dem To<le Seiicken-
beri^s waren durch Schenkung und Ankauf 18 Porträts in den
Besitz der Stiftung gelaugt, ferner aus der Klotz'scheu Erb-
schait im Jahre 1795: vier. Suiuit lagen Nachrichten über 46
Bilder vor, wenn wir V(»n den uns bekannten Senckenbergischen
Familienliilderii absehen.
Eine genaue I>iu(hsicht des Archivs der Stiftung brachte
uns dem Kernpunkt der F'rage iilter die Entstehuntr der Samm-
lung etwas näher. Es fand sich eine haudscliriftliclie Aufzeich-
nung von der Hand Senckeultergs, in welcher er im .lalire 1745
beginnend den R^'stand seiner Ölgemälde und Kupfer;^tiche in
diesem .lalire und weiterliin clironoitmisch den Zuwachs bis- zum
.Talire 1 Ttiö aufgezeichnet liatte. Wir bekommen in dieser Auf-
zeiciinung Xjk In ichten über 17 Porträts, von welchen wir aber
leider 7 nicht mehr besitzen.
Es sind dies: das Bil l seines Söhnchens Gerhard, welches
Bild im Jahre 17Ü9 gestohlen wurde, ein Miniaturbild seines
Bruders Reichshofrat v. Senckenberg, f< nier ein Bild, dar-
stellend die Herren Johann v. Melem und Hermann Reck-
mann, älteren und jüngert^n Bürgermeister von Frankfurt im
Jahre 1605, welches jetzt im Besitze des historischen Museums
ist, das Porti ät einei- Frau Reck mann, zwei Bilder von Lucas
Cr a nach, darstellend Martin Luther und den Theologen
Justns loan, uud das Porträt des Kardinals Anastasias,
ein Originalbild Albrecht Dürers. Letztere drei besonders
wurden von den zahlreichen Besuchern der Stiftung bei Leb-
zeiten Senckenbergs als hervorragend schöne Werke bewundert.
Vielleicht haben sie mit anderen Schätzen unserer Stadt um die
Wende des Jahrliunderts ihren Weg nach Frankreich gefunden.
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— 116 —
Es fehlen leider ferner zweiWacbeportr&ts, das des Arztes und
Pliüosophen F ran eisen s Merenrins t. Helmont nnd des
TheophraBtns Paracelsns.
Die Anfstellnngen der Bilder in den Senckenbergisehen
Verzeichnissen sind mit Bemerkungen versehen nnd bei einem
fand sich eine Notiz: «Tide Haushaltbnch de hoc mense'.
Nach mühsamem Suchen in dem Archiv der Stiftung nnd
unter alten Verwaltungs- nnd GescUlftsbüchern auf den BOden
des Hospitals fanden sich endlich die Hanshaltungsbficher
Senckenbergs. Diese sind mit bemerkenswerter Genauigkeit
geführt. Jede noch so kleine Ausgabe ist gewissenliaft, oft
mit Angabe des Grundes, notiert. Es fand sich die angezogene
Notiz: eine Ausgabe fUr Bestauriernng eines Bildes durch den
Maler Juncker. Ebenso später der Preis für das von Tisch-
bein gemalte Porträt Senckenbergs ans dem Jahre 1771, nnd
zufällig in der Nähe dieses Eintrags die Notiz: „Dem Diener
des Herrn so und so, der mir das Porträt des Dr. so und so
brachte, ein Trinkgeld von 12 Kr/
Eine genaue Durchsicht der Haushaltungsbücher forderte
nun eine Reihe höchst interessanter Aufzeichnungen zu Tage,
welche verglichen mit eutsprechenden Stellen in seinen uiuiang-
reichen Tagebüchern für die größere Zahl der Porträts nicht
nur über die Herkunft derselben, sondern auch noch über manche
Einzelheiten Aufschlüsse geben. Xun konnte man an die Be-
stimmung der unbekannten Bilder denken, die aber wieder
durch den Umstand erschwert war. daß wir jetzt eigentlich
mehr Bilder haben sollten, als thatsächlich vorhanden sind,
während wir anderseits immer noch einige wenige Bilder be-
sitzen, über deren Herkunft gar nichts bekannt ist.
Unter Benutzung aller einzelnen Daten und Angaben über
die dargestellten Persönlichkeiten und unter der kritischen und
kunstverständigen Mithülfe der Herren Konservator Otto Cor-
nill, Ferdinand iTünther, Professor Weizsäcker, sowie
der Beihtilfe des Herrn Stadtarchivars Dr. Jung bei den histo-
rischen Arbeiten, für welche die Administration diesen Herren
zu lebhaftem Danke verpflichtet ist, kamen die Untersuchungen
jetzt zu einem gewissen Abschluß. Vielleicht helfen glückliche
Umstände unseren weiteren Bemfihnngen, die noch fehlenden
7 Bilder zu bestimmen.
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Bei dem engen Zusammenhange der Familie und speziell
des Lebens unseres Dr. Johann Christian Senckenberg,
des Schöpfers der Senckenbergischen Stiftung, mit der vor-
liegenden Sammlung betrachten wir diese ^vohl am besten an
der Haiul der Lehensgeschichte der Familie Seuckenberg, welche
Goethe in Wahrheit und Dichtung mit so treffender Zeichnung
der Personen erwähnt, dafi ich mir nicht versagen kann, sie
Ihnen mitzuteilen.
Er schreibt: .Eliner bedeutenden Familie muß ich gedenken,
von der ich seit meiner frühesten Jugend viel Sonderbares ver-
nahm und von einigen ihrer Glieder selbst manches Wunderbare
erlebte; es war die Senckenbergische. Der Vater, von dem ick
wenig zu sagen weiß, war ein wohlhabender Mann. Er hatte
drei 85hne, die sich in ihrer Jugend schon durchg&ngig als
Sonderlinge auszeichneten. Dergleichen wird in einer be-
schränkten Stadt, wo sich niemand weder im Guten noch im
Bösen hervorthnn soll, nicht zum besten aufgenommen. Spott-
namen und seltsame, sich lang im Gedächtnis erhaltende Märchen
sind meistens die Frucht einer solchen Sonderbarkeit. Der
Vater wohnte an der Ecke der Hasengasse, die von dem Zeichen
des Hauses, das einen, wenn nicht gar drei Hasen vorstellt^,
den Namen führte. Man nannte daher diese drei Brttder nur
die drei Hasen^ welchen Spitznamen sie lange Zeit nicht los
wurden. Allein wie große Vorzüge sich oft in der Jugend durch
etwas Wunderliches und Unschickliches ankündigen, so geschah
es auch hier. Der älteste war der nachher su j-iihmlich bekannte
Reichshofrat von Senckenberg. Dt i zweite ward in den Magistrat
aufgenommen und zeigte vorzügliche Talente, die er aVier auf
eine rabulistische, ja verruchte Weise, wo nicht zum Schaden
seiner Vaterstadt, doch wenigstens seiner Kollegen in der Folge
mißbrauchte. Der dritte Bruder, ein Arzt und ein Mann von
großer Kechts< h;ift'enlieit. der aber wenig und nur in vornehmen
Häusern i)rakli/ierte, lieliielt bis in sein hOciistes Alter immer
ein etwas wunderliches Äußere. Kr war immer sehr nett ge-
kleidet, und man sah ihn nie anders auf der Straße als in
Schuhen und Strümpfen und einer wohlgeimderten Lucken-
perücke, den Hut unterm Arm. Er ging schnell, doch mit
einem seltsamen Schwanken vor sicli hin, so daß er bald auf
dieser bald aui jeuer Seite der StraJje sich befand und im (ieheu
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— 118 —
ein Zickzack bildete. Spottvögel sagten : er suche ihircli dieseu
abweictaendeu Schritt den ab^» sdiiedenen Seelen aus dem Wege
sn gehen, die ihn in urrader Linie wohl verfolgen möchten,
und ahme diejenigen nach, die sich vor einem Krokodil fiirchten.
Doch aller dieser Scherz und manche lustisfe Nachrede ver-
wandelte sich zuletzt in Klirfurcht gegen ihn, als er seine an-
sehnliche Wohnung mit Hi)f, Grai'ten und allem Zubehör auf der
Eschenheimer Gasse zu einer medizinischen Stiftung widmete,
wo neben der Anlage eines bloß ffir Frankfurter Bttrger be*
stimmten Hospitals ein chemisches Laboratorium, eine ansehn-
liche Bibliothek und eine Wohnung ffir den Direktor eingerichtet
ward, auf eine Weise, dei'en keine Akademie sich hätte schämen
dfirfen/
So weit Goethe.
Die Familie Senckenberg gehörte zu den vielen Familien,
welche hier ursprünglich nicht einheimisch waren. Sie stammte
aus Schlesien, von wo ein Apotheker dieses Namens nach unserer
Nachbarstadt Friedberg auswanderte. Hier gelangte er za
großem Ansehen und starb als älterer Bürgermeister. Der
ältere der beiden Söhne pflanzte das Geschlecht in Friedberg
fort, wo aber schon der Stamm 1750 erlosch. Der zweite Sohn,
Johann Hartmann, welcher den ärztlichen Beruf erwählt
hatte, ward in seiner Vaterstadt Physikum, Mitglied des Rats
und 1685 Bürgermeister. 1681 hatte er eine Frankfurterin, die
Tochter des Juristen von den Hirghden. geheiratet, 168S
siedelte er nach Frankfurt über. 161)5 ward er Physikus und
1700 Physicus primarius, der Vorsitzende des Physikats. Nach
dem Tode seiner ersteri I'rau, deren diei Kinder schon vor ihr
gestorben waren, vt^rht i ratete er sich zum zweiten Male mit der
Tochter des hiesigen RaLschreibers Raumburger. Aus dieser
Ehe entsprossen vier Söhne, von wclclien einer, der Apotheker
ward, mit ;>ü Jahren stnrb. Die drei anderen werden wir
später zu besprechen haben.
luv.-No. 1. Johann Hart mann Seufke übe r^r. den uns das erste
Hilil. Ui'.'o von dem liiesigen Künstler Johann Valentin
<iranibs «rcmalt. zeigt, war als Arzt tüchtig und belieltt. von
seinen Mitl)ürfrerii ^eadilft. Nacli einem si-liwereu Veiluste
seines Haukes durch ein Brandunglück. noch immer im Besitze
eines Veruiogcus, das ihn wenigstens vor Isaiiruugääorgeu schützte,
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hätte er ein glückliches Leben fühi-en kOnoeii, wenn nicht seine
zweite Grattin dasselbe getrübt hätte.
Das zweite Bild giebt uns von dieser nicht gerade einen im.-vo.t.
ongftnstigen Eindruck. Allein den SchildemDgen nach zu nr-
teilen, welche yon ihr erhalten sind, maß sie das Abbild von
Shakespeares bezähmter Widerspenstigen gewesen sein. Leider
aber hat offenbar Johann Hartmann Senckenberg nicht des
Dichters Urbild gekannt und aus dessen Darstellung das richtige
Heilmittel, nämlich das von Anfang an in steigender Dosis zu
gebende homöopathische, nicht erfahren können.
Er starb 17S0. Seine Gattin fiberlebte ihn um 10 Jahre.
Von den Söhnen hatte der älteste das GlQck, in seinem
dritten Lebensjahre ans diesen traurigen häuslichen Verhältnissen
herausgenommen zu werden. Auf Bitten einer Schwester seiner
Mutter, welche kurz vorher ihren Gatten verloren hatte, kam
er nach Gießen und wurde dort erzogen. Es ist dies der spätere
Beichshofrat v. Senckenberg.
Die beiden andern, der spätere Arzt und der Senator,
wuchsen bei den ewig hadernden Eltern auf und entbehrten
jeder Erziehung:.
Johann Christian, der Arzt, war und blieb der Mutter
ebenso verhaßt, wie er der Liebling des Vaters war. Allein
dieses tiauiigu W-rhäliuis entwickelte und stiUilte die sittliche
Kraft dieses von der Natur bedeutend angelegten .Mannes und
er gewann es über sicii, nacli dem Tode seines Vaters noch volle
10 Jahre mit der Mutter zii>aiiimen zu leben.
Der jünf^ere, Johann Erasmus, dai<egen war der Liebling
der Mutter und ward ein Muttersöhuclien, dem alles gewährt
wurde, was er begehrte, und dem jede Unart verziehen wurde.
Die Folgen der Krziehnnj? /.i^'wiivn «sich in seinein späteren
Leben, das ich als bekannt voraussetzen darf. Er starb 1795,
nachdem er 26 Jahre laug als iStaatsgefaugeuer iu üaft ge-
wesen war.
Der älteste der drei Hriider, Heinrich (liristian, 1704 geboren,
wurdf^. wie soeben lu nierkt, in (ließen erzogen. Mit 15 Jahrt ii
begann er hier das Studium der Jurisprudenz, bezog .«-piiter
die Universitäten Halle und Leipzig. Na(;h abirelegtem Examen
in Gießen ließ er sich in Frankfurt als Advokat nieder. 1730
erhielt er von dem Wild- und Kheingrafen von Dliaun die Stelle
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eines ersten Rats. 1735 folgte er einem Rufe als Professor
nach Gi ttinr^en. 1738 ging er in gleicher Eigenschaft nach
Gießen. 1743 wurde er Geheimer Justizi-at und Nassau-Ora-
nischer Gesandter bei dem rheinischen Kreis und siedelte 1744
nach Frankfurt über. Bei Gelegenheit der Krönang Kaiser
Franz I. wurde er von diesem zum Reichshofrat, zum Mitgliede
des höchsten Beichsgeriehtes nnd des kaiserlichen Staatsrates
ernannt. Er war der erste Frankfurter, dem diese hohe Ehre
za teil ward. Im Herbst 1745 siedelte er nach Wien über.
1751 wurde er in den erblichen Beichsfreihermstand erhoben,
in dem er anf 4 Ahnen geadelt wurde. Der letztere Umstand
hat dazu geführt, daß man unserem Arzte Senckenberg in
späterer Zeit oft das Prädikat «von* beilegte. £r hat Jedoch
nie etwas davon wissen wollen.
Reichshofrat y. Senckenberg starb zu Wien 1768. Er
hinterließ zwei Söhne. Der ältere, Benatns Leopold Christian Karl,
geboren 1751, der sich als Gelehrter in denselben Fächern wie
sein Vater auszeichnete und als hessischer Regiemngsrat zu
Gießen lebte, starb 1800, nicht wie fälschlich angegeben
wird infolge eines Sturzes in seiner Bibliothek, sondern an den
BUttem, nachdem er einige Tage zuvor seine einzige Tochter
an derselben Krankheit verloren hatte.
Der zweite Sohn, Karl Christian Heinrich, ward Militär,
trat in sardinische Kriegsdienste und starb ohne Hinterlassung
von Kindern 1842 m Kiilingeu.
Mit diesen beiden erlosch der Frankfurter Zweig des
Seuckenlu rgischen Gesclileclits.
jnv..No.8. D<^^^ dritte ]*orträt in der oberijten Reihe links stellt den
Reichshuf rat v. vSeuckenberg dar. Bei der Restaurierung
fand es sich in einem Zustande, der darauf schließen läßt, daii es
früher sehr schwer bescliädigt gewesen sein muß. Es war viel-
fach verkittet. Die Restaurierung mußte sich darauf bescliränken,
möglichst viel des Alten zu erhalten und nur soviel zuzufügen,
daß nicht ein neues Bild daraus entstand. Daher der hölzerne,
plumpe Ausdruck.
Das Porträt erhielt Dr. Senckenberg nach dem Tode seines
Bruders 1768.
lBv.-}io.4. l^ÄS nächste Porträt stellt dessen Sohn Renatus Leo-
pold V. Senckenberg als löjährigeu jungen Mann vor. E&
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ist 1767 in Wien von MilHtz gemalt. Senckenberg erhielt es
1768 zum Geschenk.
Der uns nun am meisten interessierende zweite Sohn des
Johann Hartmann Senckenberg, Johann Christian, der Arzt,
worde am 28. Februar 1707 hier geboren. Schon in früher Jngend
sprach sich der ihm angeborene Beruf zu einer naturwissenschaft-
lichen Lebensth&tigkeit so aus, daß er sich bereits im 13. Jahre
ein Krftnterbnch gesammelt hatte, dessen Inhaltsyerzeichnis
noch vorhanden ist. Sein Universitätsbesuch mußte aufigeschoben
werden, weil sein Vater nach dem großen Verluste bei dem
Brandunglttcke die Kosten nicht dazu aufwenden konnte. Durch
private Arbeiten bereitete er sich hier in Medizin und Natur-
wissenschaften vor und bezog erst in seinem 28. Lebensjahre
die Universität Halle. Auf der Heimreise von Halle ging er
Uber Berleburg, woselbst er den später noch zu erwähnenden
Separatisten Dippel kennen lernte, dessen Wesen und Wirken
auf sein Inneres einen mächtigen Kinßuß austtbte. 1782 kam
er nach Frankfurt znrtlck und erhielt, obwohl er noch nicht
den Doktortitel erworben hatte, die Erlaubnis Praxis auszattben.
Neben dieser studierte er fleißig weiter, giug 1737 nach Göttingen
und erlangte dort nach ehrenvoll bestandener Prüfung den
Düktortitel. Er kelirte uacli liaiibe zurück und beliielt. abge-
sehen von einer kur/eu Abwesenheit als Leibarzt des Land-
grafen von Hessen - Homburg, Statthalters zu Tournay in den
Niederlanden, seineu bleibenden Wohnsitz in seiner Vaterstadt.
Im Juni 1742 verheiratete er sich mit .lolianna Rebecca
Riese, der Tochter eines reichou Frankfurter Juweliers, mit
der er nur 1^/* Jahr in der glücklichsten Ehe lebte. Sie starb,
imclidem sie einem Töchterclien das Lelieii gegeben hatte, welches
ebenfalls iii^ht ganz 2 Jahre alt starb. 14 Monate nach dem
Tode der ersten üaLtin verheiratete Seiickenberg sich zum
zweiten Male mit Catharina Rebecca Meiiiugh, der
Tochter des Ysenburgischen Regit rungsrates .Johann Jakob
Mettingh. 1747 wurd*' iliüi ein Sohn geboren, der aber schon
4 Monate nacli seiner Ijeburt starb. Zwei Monate nachher
sclüed auch die Mutter aus dem Leben.
Zum dritten Male verheiratete sich 8enckeuberg im Jahre
1754 mit der Witwe des Kurpfälzischen Rats Johann Christian
Bnpprecht geb. Bach. Doch auch diese Ehe, die für
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Senrkenbpr*^ eiue nicht glückliche gewordeu war, löste der Tod
schon nach 2 Jahren.
Alle seine Lielieu deckt das Grab — er selbst im fünf-
zigsten Jalire alleinstehend, seine beiden vermoorenden Brüder
bedürfen seiner Habe nicht, — so reift in ihm der Entschluß,
sein beträchtliches Vermögen dem Wohle seiner leidenden Mit-
bürger zu weihen und der Wissenschaft eine Freistätte zu er-
richten. Persönlich bedürfnislos und sparsam, im Besitze einer
ausgezeichneten Praxis, die sich übrigens nicht nur auf Wohl-
hal)ende, sondern auch auf Arme erstreckte, im Besitze eines
bedeutenden Vermögens aus den beiden ersten Khen, dachte er
von nun an an nichts anderes, als wie er dies zum besten seiner
Vaterstadt nützen könne.
Nachdem er sich hierüber mit seinen beiden Brüdern, mit
denen er im innigsten Verkehr lebte, benommen und besonders
seinen ältesten Bruder, den ßeichshofrat in Wien, um seinen
Beirat gebeten hatte, ILberreidite er seinen Hauptstiftnngsbrief,
datiert vom 18. August 1763, als seine „woUbedftchtJge Willens-
verordnnng und nnwidermfliche Stiftung wodurch er bei Er-
mangelung ehelicher Leibeserben und aus Liebe zn seinem
VaterUnde mit Hintansetzung aller Auswärtigen Vorteile »seine
Vaterstadt Frankfurt a. M. und deren gemeines Wesen** zum
einzigen Erben seiner gänzlichen Habseligkeit einsetzte. Er
Ubei'gab sogleich 95,000 Gnlden dem Beeheneiamte, wovon er
sich für seine Lebzeit die Zinsen vorbehielt; nach seinem Tode
solle diese Nutzniesung an das Collegium medicum Ubergehen,
welches davon '/> für öffentliche medizinische Zwecke, fiUr be-
stimmte Honorare, die jährlichen Schätzungen und Unterhaltung
des Hauses, Vermehrung der Bibliothek etc. verwenden, das
fibrige '/s aber an arme Kranke durch die Pbysici und Ärzte
nach ihrem besten Wissen und Gewissen austeilen soll.
Im Anfong des Jahres 1766 ftberreicbte er der Stadt seine
nötig erachteten Zusätze und Erläuterungen zn seiner nrsprfing-
liehen Stiftung, die ebenso wie die Zusätze \on selten der
Vaterstadt bereitwillig.^t genehmigt wurden.
Im wesentlichen zerfiel die Stiftung in zwei Teile, in eine
wissenschaftliche und eiue nnldtliiiii<re. Jene, das medizinische
Institut oder (■olle^iuni niedieonim geuaunt, erhielt -/a der Ein-
künfte zur Verwendung, diese Va. Die erstere vvui, wie diese
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Bestimmnnj^ zei^t, ursprünglich die Hauptsache, auch war der
«weite Zweck aufangs nur als Nebensache mit dem ersteren
verbunden. Nach der anfänglicheu BeBtimmung n&mlich sollte
jenes Drittel durch die Physiker an arme Kranke verteilt, ein
etwaiger Überschuß von. den beiden anderen Drittel aber für
medizinische Stipendien im weitesten Sinne (nämlich auch für
Chirurgen, Apotheker and Hebammen, nnd nicht bloß zum
Studieren, sondern anch zum Reisen) verwendet werden, sowie
fOr alte, bedürftige Ärzte und für Witwen nnd Waisen von
Ärzten. In den Zusätzen jedoch bestimmte Senckenbei'g den
Haaptteil dieses, Vt* als für die Gründung und Erhaltung eines
Hospitales für hiesige Bürger.
Die Verwaltung beider Stiftungen wurde so angeordnet,
daß für das medizinische Institut, das aus 4 Ärzten bestehende
städtische Physikat allein, für das Spital aber ebendasselbe in
Verbindung mit 4 anderen Frankfurter Bürgern die Administratoren
sein sollten. Die Hauptaufsicht übertrug Senckenberg dem jedes-
maligen ältesten Nachkommen seines ältesten Bruders. Für den
Fall des Anssterbens dieses Zweiges seiner Familie, welcher
Fall 1842 eintrat, substituierte er die beiden Dekane der juristi-
schen und medizinischen Fakultät der Universität Gießen. Diesen
Stellvertretern sowie dem jedesmaligen Stadtschaltheiß, dem
ältesten Syndicus und dem Senior des Bürgerkollegs sollte jedes
Jahr Rechnung abgelegt werden.
Nachdem er so alles Nötige fiir den Todesfall vorgesehen
hatte, war er rastlos bemüht, seine großartige Schöpfuug auch
praktisch ins Leben /m rufen. Seine nächste Sorge war auf
eine zwecken tsprecliuude Liejrenscluift gerichtet, welche er in
dem H a i" m s 'scheu Besitztum am Eschenheimer Thor ge-
funden zu haben glaubte.
Aui 1. Februar 17<U> kaufte «'r hier diesen ( Ji iunl nnd
Boden, der damals bis an die alle luulgasse, die \"erl;ingeinng
des unteren Teile> der Stiftstrasse nach der Bleichstrasse zu,
sich erstreckte, für die Summe von 23,0<K) fl.
S«>fort lit'^.s er die vorhandeuen (ipbiuide für seine Anstalten
und Sammlungen Ijerriehten und das Kehlende hin/iil'anen. Er
richtete zutiächst die Bibliothek, dann ein chemi^i hes Labora-
torium. Zimmer für die Sammlungen, ein weiteres für abzuhakende
Vortrüge und ein Koiitereuz-Zimmer für die Physici uud Äizte
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ein, uud in diese Zeit fällt der Beginu der Entstehung der Samm-
lung von Porträts hiesio-er Ärzte. Am 3. September schenkt
die Stadt Frankfurt, iie im Besitze des Siuiitätsanites befind-
lichen Porti ätv li r ii r Physici Primarii und die Bürgerschaft
beweist ilire J riln ilime au der neuen Stiftung durch Über-
lassung vorhandener Porträts Frankfurter Ärzte. Fast alle
stammen aus Privatbesitz, aus den Familien der Dargestellten,
nur ein einziges hat Seuckenberg aus Privatbesitz gekauft.
Nach vollendeter Einrichtung des Hauses geht Sencken-
berg au den Bau der Anatomie, die in ihrer ursprünglichen
Gestalt noch heute erhalten ist und an die Schaffung des
botanisclien Gartens.
So war Senckenberg in den Jahren 1766 bis 1769 eifrigst
bemüht, dem wissenschaftlichen Teile seiner Stiftung eine Wohn-
stätte zu errichten, während das zu gründende Bttrgerliospital
vernachlässigt wurde. Von Freunden hierüber zur Rede ge-
stellt, gab er die prophetische Antwort: „Wenn der Tod mich
{ überraschen sollte, ehe mein Werk ganz vollendet, so wird das
Kitinkenhaus nicht leiden, aber desto eher mochte man ver-
gessen, daß ich der Wissenschaft hier einen Tempel gründeo
wollte.*
Im Jahre 1771 endlich ging er an den Bau des Bürger-
hospitals und gegen Ende des Jahres 1772 hatte Senckenberg
noch die Freude, den Bau bis sur Hälfte vollendet zu sehen. Die
beklagenswerten Umstände seines Todes am 15. November 1772
sind bekannt. Seine Leiche wurde seinem Wunsche entsprechend
im botanischen Garten beigesetzt, damit er auch noch im Tode,
wenigstens dem Leibe nach, bei seiner Stiftung sein kdnne.
Wie Senckenberg vorausgesehen, wurde dnrch die lebhafte
Teilnahme und UuterstUtzung seiner Mitbürger der Hospitalban
1779 vollendet.
Die weitere Geschichte der Stiftung Senckenbergs gehört
nicht mehr hierher. Zu erwähnen ist nur noch die Errichtung
emer medizinischen Spezialschule, einer Art medizinischer Hoch-
schule, im Jahre 1812 im engsten Anschluß an die von Sencken-
berg geschaffenen Einrichtungen, die Verwirklichung eines
Planes, den Frankfurt zu allen Zeiten gehegt hatte, vom Jahre
1384 an, wo man den Versuch fjemaclit hatte, die Pariser
Uuiverijiiät hierher zu verlegeu, bis in die neuesten Zeiten.
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— 125 —
Leider war der medizfniflcheii Spesdalschnle nur an kurzes Leben
besehieden. Sie hörte mit dem Weggänge ihres Beschützers des
Fürsten Primas auf.
Die Geschichte der Stiftung teilte die Bildersammlnng; in
Kriegsjahren worden sie teilweise schwer beschädigt, man schaffte
sie auf die Böden des Hospitals, wo manche der jetzt anfge-
fnndenen seit jener Zeit verblieben sein mochten. Aber auch
Zuwendungen wurden ihr zu teil bis in die neueste Zeit, die
Sie an den angebrachten Schildern erlcennen mögen.
Werfen Sie nun zunächst einen weiteren Blick auf die
Senckenbergischen Familienbilder, so haben Sie auf dem fünften inv..No.6.
Bild in der oberen Reihe unseren Stifter im Jahre 1748 von
Hauck nach dem Tude seiner zweiten Frau und seines Sühuchens
gemalt. Senckenberg selbst und aadi^re sagen, daß sein Ge-
sicbtsausdruck ein trauriger sei, gegen seine sonst heitere Mieue.
Die beiden nächsten sind die Porträts seiner ersten Frau.
Das zweite, unmittelbar nach deren Tode von Anton Sturm mv.No. 7.
gemalt, hat offenbar Senckenberg nicht gefallen. Das erstere, inv.-xo.s.
entschieden besser ausgefallene, von Lippold wohl gemalt,
ist allein in dem Verzeichnisse seiner Bilder erwähnt.
Das nächste, das seines Töchterchens , ist nach dessen inv.-No.8.
Tode von ¥ r a n z L i p p 0 1 d gemalt.
Das folgende Bild ist das Senckenbergs zweiter Frau, inv.-xo.».
geb Mettiugh, von der Hand Justus Junckers 1747 ange-
fertigt.
Das letzte in der Keihe ist ein Porträt unseres Stifters lav.-No. 10.
aus dem Jahre 1771, von dem Hanauer Tischbein gemalt.
Senckenberg selbst schreibt hierüber:
„1771 im Januar ließe mich abermal mahlen auf guter
Freunde Autrieb, so von dem Herrn Geheimrath v. Barckbaos-
Wiesenh&tten von dem Maler August Wilh. Tischbein.
Es war im Winter, item hatte ich einen starken Katarrh
damals. Da ich stets mit dem Maler in seinem Quartier in der
weisen Schlange, wo ich saß, disponirt und wir lustig waren,
sagte er: Er wolle meine muntere Miene nehmen nnd die attra-
pirte er auch. Ich ließ ihn seine Idee ausführen, wie er wollte.
Korgens zwischen 10 und 12 Uhr malte er mich, da ich nichts
im Magen hatte. Schmeichelte nicht, so ich nicht werth. Da ich
ihm den Bock freigelassen, gab er mir schwarzen Sammet dazu.^
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— 126 —
iiiv.-No.n. Das zweite kleinere Porträt von Senckenberg ist ein Jahr
später von demselben Tischbein gemalt worden, nm als Vor-
lage für einen Kupferstich zu dienen, welchen er auf Bitten
seiner zahlreichen Freunde und Verehrer anfertigen lassen wollte.
Er wollte diese Arbeit dem hiesigen Stecher Wiek er übertragen.
Die Anfertigung ist aber unterblieben. N o t h n a g e 1 s Radierung
ist später entstanden und giebt Senckenberg im Profil.
iBT.-No. lt. Weiterhin haben wir die bekannte Wachsbüste Sencken-
bergs hier auf der Staffelei, welche von Raus ebner nach der
biT..No.Ri. Todenmaske Senckenbergs, die Sie hier auf dem Tische sehen,
angefertigt worden ist.
inv No 13 Das zweite und dritte Porti-ät sind die eines Vetters Ton
and 14.
Johann Christian Senckenberg, des Apothekers und Burger-
meisters in Friedberg, Otto Rudolph Senckenberg und
seiner Ehefrau Anna Oatharina, geb. Dietrich, im Jahre
1742 von J. Liuck gemalt.
I1IV..N0. 15. Die Bestimmung des letzten Bildes in dieser unteren Reihe
hat uns lange Zeit beschäftigt. Obwohl es durch die kflnst-
lerische Schönheit und die feinen sympathischen ZQge des Dar-
gestellten eines der besten Bilder der Sammlung der Stiftung
ist, fehlt jede Nachricht, wen es darstellt. Das Einzige, was
bei der sorgfältigsten Untersuchung an Kennzeichen an ihm
gefunden werden konnte, waren einige auf dem Rahmen auf-
geklebte Zahlen. Die Nachforschungen ergaben schließlich, daß
diese Katalognummern sind von fi-iiheren Frankfurter Kunst-
ausstellungen, in welchen das Bild als eine Arbeit ITranz Lippolds,
als Bild eines unbekannten Frankfurter Arztes ausgestellt war,
und als solches erwähnt es auch Gwiuner in seinem Werke ;
„Kunst und Künstler in Frankfurt a. M.".
Der Tracht und der reriickt' luich durfte nach der An-
sicht von Kennern das Bild um das dahr 1770 entstanden sein.
Es stellt einen ca. i)< »Jährigen Mann dar.
Nun fehlte unj< aber in den gewonnenen Nachrichten über
die Porträts von Ärzten, welche die Stiftung besitzen sollte,
keines eines Arztes, der um diese Zeit etwa 60 Jahre alt
war. —
Da fand sich in den Tagebücliern St ückenbergs unter dt'ni
6. Mai ITCii) dir Xotiz: ^Es malt luicli eben der Maler Juncker
zum ersten Male, mich den angehenden Greis". Senckenberg
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— 127 —
war damals im 60. Lebensjahre. Der Maler Jancker, der ge-
nannt wird, ist Jnstas Jancker der ältere, welcher mit Sencken-
berg eng befreundet war. Von diesem Porträt Senckenbergs
ist jedoch, nirgends sonst die Rede. Und nach der jetzigen
Kenntnis Ton den Bestanden der Bilder in seinem Nachlasse
erscheint es sehr zweifelhaft, daß er selbst dieses Porträt be-
sessen hat. Nach sorgfältiger Prfifang dieses hier vorhandenen
Bildes anf Grand jener Notiz Senckenbergs sind eine größere
Zahl hiesiger Kunstkenner übereinstimmend zn der sicheren
Überzeugung gekommen, daß hier dieses Bild thatsächlich ein
Porträt unseres Stifters ist Abgesehen von der Ähnlichkeit,
die dieses Poiirät mit den anderen Senckenbergs zeigt, nnd
einer größeren Anzahl anderer Beweismomente, die hier anzu-
fahren zn weitläufig wären, fielen einige ganz charakteristische
Merkmale besonders ins Gewicht, die beiden quer verlaufenden
Falten auf der Nasenwurzel und das stärkere Hervortreten des
linken Auges, das auf der Wachsbüste Kciujscliuevs ganz be-
sonders scharf gezeichnet ist.
Im engsten Anschluß au die Familie Senckenberg ist zu- mv -No. i«.
erst eines Mannes zu «redenken, welcher den Ausbau des Ilospi-
tales in wahi liaft fiustliclier und jarleichzeitig vornehmer Weise
fördt-rte. lu den .Taliien 1775 bis 1779 erhielt die Seneken-
bergisclie Stiftung von eiuem anonymen Wuhlthäter nacli und
nach ii36(J<) (tuMen. Erst nadi stnnem Al)leben 1782, als er
der Stiftung uuchmab 5000() Gulden te<tanientai isr.]i vermaclite,
erfuhr man, daß dieser grußherzige lieber der hiesige Bankier
Simon Moritz l^ethmann war.
Die Senckenbersfisclie StiftnnGr verdankt das Bild ihres
großen Fr»rderers der inite des Freiherrii Moritz v. Beth-
niiinn. welcher rs nach dem im Faniilieubesitze von
Friedrich Ludwig Hauck gemalten Originale kopieien
ließ.
Das nächste Bild ist das Porträt eines friih verstorbeneu inv..No. 09.
Söhnchens des liiesigen Biirgerkapitäns und Mitglieds des r)ler
Kollegiums T. ltann David Klotz uud seiner Ehefrau A n na
Elisabeth, geborenen Kirsch. Letztere vennachte 1796 als
Witwe testamentarisch dem Bürgerhospital eine Summe von
ilher 50000 Gulden und dieses Bild, welches zum Andenken in
dem Amtszimmer einen Platz finden sollte.
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— 128 —
Frankfurter Ärzte.
imw^s; H. Dm älteste Porträt eines Frankfurter Amtes, welehes die
Stiftung besitzt, ist das des Johannes Sehroeder. Derselbe
war im Jahre 1600 zu Salznffeln m Westfalen gehören, studierte
an Tersehiedenen Uniyersitftten DentseUands, FVankreichs, Däne-
marks und Italiens, trat nach seiner Promodon za CaSn in
Frankreieh als Uflitärarzt bei dem schwedischen Heere ein.
Am 8. Dezember 1635 werde er in Frankfort als Arzt rezipiert,
im Jnni 1643 znm Physikns ernannt 1658 wurde er Physleos
Primarius und starb hier am 1. Februar 1664.
Er war der Verfasser eines Lehrbaches der Arzneimittel-
lehre, eines verdienstvollen, und wie die große Zahl der Auf-
lagen und UbeiscL/.uugeu lu fremde Sprachen bewciaL, sciiier
Zeit üchr geschätzten Werkes.
Das Bild kaufte Senckeuberg im März 1770 nach längeren
Verhandiuugeu Vüu dem Urenkel des Arztes, dem Notar Johann
Philipp Christian Lang, für einen Convenüonstlialer =
2 ti. 24 kr.
Es ist nach einer Signatur rechts oben im Jahre 1638
gemait, also drei Jahre nach seiner Niederlassung in Frankfurt.
Es folgen weiterhin auf drei Porträts die Kepräsentanten
einer sehr angesehenen ärztlichen Familie Horst.
Der Vater Gregor Horst war in Torgau geboren, stu-
dierte 2U Wittenberg, Helmstädt und Basel, ging dann als
Professor der Medizin nach Wittenberg, dann als Physikus nach
Salzwedel, wurde darauf Professor zu Gießen und Leibarzt des
regierenden Landgrafen und ging schließlich als Pbysikne nach
Ulm. Er war ein berübmter Praktiker, den seine Zeitgenossen
«den deutschen Aesculap*^ nannten.
iav..No.i«. Sein Sohn Jobann Daniel, welchen das erste Bild
darstellt, war 1616 zu Gießen geboren. Er promovierte m
Tübingen, wurde 1637 Professor zn Gießen nnd Undgrftflicher
Leibarzt. 1660 ließ er sich als Arzt in Frankfurt nieder und
wurde 1663 erster Physikus. Anßer anderen medizinischen
Abbandlangen gab er eine Bescbreibnng der HeUqnellen Ton
Ems, Schwalbacb nnd Selters heraus. Er starb 1685. Sein
Bild wurde Senckenberg, ebenso wie das folgende, 1766 vom
Sanitätsamte ge:»clieukt.
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«
— 129 —
Sein Sohn Georg, welcheu das zweite Bild darstellt, istiat.-No.it.
1644 zu Marburg geboren, promovierte in Basel 1665, wurde
16G6 hier Arzt und 1684 Physicus Ordinarius. Er starb 1688
an einem bösartigen Fieber.
Das nächste Bild ward 1786 dem medizinischen Institute inv.-No 72.
von dem damaligen H<»spitalmei.'^ter Otto Wilhelm Maass
geschenkt. Nach des.sen Angabe sollte es seinen Vorfahren,
den Arzt Johann Daniel Horst darstellen, und so war auch das
Bild links oben, wie es schien von jüngerer Hand, signiert.
Bei der Restaurierung schwand diese Aufschrift und es trat
eine andere zu Tage, welche zeigt, daß das Porträt einen
Brader von Johann Daniel Horst, den ersten, darstellt, mit
Namen Balthasar, welcher zu UJm 1623 geboren, später
Apotheker in St. Goar und Langenschwaibach war nnd an
letzterem Orte 1678 verstarb.
Das folgende Bild zeigt ans den Arzt Dr. Jobann Lad- iaY..Mö.i«.
wig Witze 1. Er war als Soha eines hiesigen Bflrgers and
Schabmacbers 1628 geboren, promovierte za StraSbarg 1651,
ließ sieb 1653 bier als Arzt nieder, wurde 1655 Physicas extra-
ordinarios, 1667 zweiter und 1666 erster Pbysikas. Er starb
1692. Wie ans Senckenberg in seinem Tagebnehe erzfthlt,
wohnte er in der Schnargasse, dicht bei der Bomgasse neben
dem Hans „zum Esel**. An! der anderen Seite des Esels wohnte
ein Bäcker. Der Bäcker bieß der Eselsbäcker nnd Wltzel der
Eselsdoktor.
Das Bild war fr&her an! dem Sanitätsamte aufbewahrt.
Senckenberg erhielt es mit zwei anderen ärztlichen Porträts
1766 von jenem zum Gesclienk.
Die beiden nächsten Porträts zeigen uns zwei Mitglieder
einer sehr angesehenen FamiHe de Spina, wie sie sich in
lateinischer Übersetzung ihres alten Namens de TEspine
nannten. Die Familie de TRspine stammte aus Flandern, ge-
hörte zu dem alten Adel und vei-lieli. wie so viele andere Fa-
milien, welclie der protestantis(^lien Religion angehörten, unter
der Herrschaft der Spanier ihr Vaterland.
Der älteste der Familie, welcher nach Deutschland kam,
war Peter de Spina, welcher in Aachen 1569 als sehr an-
gesehener Arzt starb. Sein Sohn Peter II studierte ebenfalls
Medizin, ließ sich als Arzt in Aachen nieder, erhielt die Wftrde
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— 130 —
eines Senatoren nnd wußte sich in seinem Bentfe so anszn*
zeiclinen, daß er 1599 einen Bnf als Professor der Medizin
nach Heidelberg erhielt und sich hier nicht nnr als akademischer
Lehrer, sondern auch als praktischer Arzt nnd Leibarzt pfälzischer
Fttrsten auszeichnete. Von seinen 13 Kindern waren zwei her-
vorragende Juristen und pfälzische Gesandten. Ein anderer,
Peter III, widmete sicli der Medizin und dei akadeiiiLsclicn
Laufbahn und wurde sclion mit 29 .laliren Rektor der Universität
Heidelberg. Als nach dem Präger Frieden im Jahre 1635 die
Rheinpfalz in bayerischen Besitz kiini, erging an ihn von weiten
der Stadt Frankfurt der Ruf als Ai liiater oder Ph5^sicus Pri-
marius. Die ausgestandenen Bedrängnisse wälirend der Kriegs-
zeiten und die neu gescliaffenen, fiir ihn ungünstigen Verhältnisse
ließen ihn jenen annehmen. Hier in Frankfurt gewann sein
Wirkungskreis als ausübender Arzt bald die weiteste Aus-
dehnung nicht nur unter der Bürgerschaft, sondeni auch bei
den benachbarten Fürsten von Mainz, Pfalz -Sinunem, Zwei-
brücken, Cassel, Darmstadt, Nassau etc.
Von seinen Kindern zeichnete sich wiederum einer als
t&chtiger Jurist) Professor und Syndicus der Universität Heidel-
iaT.-No.ta.berg aus, w&hrend Peter IV, welchen das erstere der beiden
Bilder darstellt, Arzt wurde. IfföS warde er in Frankfurt als
Arzt recipiert und genoß als solcher, gleich seinem Vor&hren,
großes Ansehen.
Von seinen Sdhnen wird Peter V nicht Arzt, sondern
Jurist. Er lebte hier als Besident der Generalstaaten bei den
Eheinischen Kreisen. Ein anderer Sohn, David, ward Arzt^
war einige Jahre hier als solcher thätig und spftter augesehener
Professor der Medizin zu Heidelberg. Ein anderer, Johannes,
iiiv.'Mo.c5. welchen das zweite Bild, 1721 von dem geschätzten Frankfurter
Maler Für ich angefertigt, darstellt, studierte zuerst Jurispm*
denz, widmete sich dann aber dem Militärstande und starb 1742
als Kümmandant der Nassauischen Feste Dillenburg, als letzter
seines Geschlechtes Der sehr bedeutende Familienbesitz ^ng
an einen Anverwandten, Herrn Major Friedrich Wilhelm
von M a 1 a p e r t, iiber. von weichem Senckenberg im Jahre 1766
die beiden Bilder erhielt.
inY..No.2i. ]'),[< folgende Bild zeigt im- den Dr. Joachim Merian,
einen äoim des bekannten Kupierstechers Mathäus Merian
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— 131 —
des älteren und seiner Ehefrau Maria Magdalena de Bry.
Joachim Merian war hier im November 1636 gehören, studierte
nnd promovierte zu Basel und ließ sich im November 1666, zox
Zeit der groBen Pestepidemie, hier als Arzt nieder. Zwei Jahre
lang war er in den hiesigen Hospit&lem th&tig nnd wnrde 1668
an Stelle des vierten Physikus Dr. Steeb, welcher nach Speier
floh, zom Physictts extraord. ernannt Im Jahre 1675 wurde
er Physicns Ordinarius.
Das Porträt ist von dem älteren Bruder des Arztes,
MatthäusMerian dem jüngereu, gemalt. Dessen Monogramm
M F befindet sich auf der Rückseite des Bildes.
Senckenbeig erhielt es 1766 von dem Pfarrer Joliaiiii
Matthäus! Burgk zum Geschenk für das medizinische Institut.
Ks folgen vier Bilder einer anderen ärztlichen i^amilie
FrankJiiits, der Familie K issner.
Das erste ist das vi»n .1 o h a u ii e s K i s s n er , 1^45 hier inv.-No.Ä8.
geb(jien und nach seiner Pi-omotion in Tjpvden 1670 als AizL in
seiner Vaterstadt aufgenommen. Seine Eln frau Anna Elisa-
beth, welche das zweite Bihl zei8:t, war eine Schwester des üiv.*no. 68.
später zu erwähnenden Conrad Hieronymus Eberhard
genannt Schwind.
Seinen Sohn Johann Georg stellt das dritte Bild dar. ijiT.-No.tt.
Er war 1673 hier geboren, promovierte 1699 in Leyden, wurde
1701 als Arzt hier aufgenommen, 171Ö zum dritten, 1728 zum
zweiten und 1734 zum ersten Physikus ernannt.
Von ihm hesitzen wir noch ein weiteres Porträt: das inT.<N9.ss.
erste in der untersten Reihe an derselben Wand, von der
hekannten Wachsbossiererin Anoa Maria Braun gefertigt.
Das vierte Bild stellt den Enkel des ersten, Johann inv..No.M.
Christian Kissner als Knabe von 11 Jahren, dar. Er wurde
1748 als Arzt hier aufgenommen und starb 1786. Es ist 1728 von
dem damals hier wohnenden Wiener Poiträtmaler Jan neck gemalt
Die beiden ersten Porträts kamen durch die Schenkung
einer Nichte der Dargestellten, £>au Dr. Fleischmaun, der
Witwe eines hiesigen Ai'ztes und Physici 1769 an Senckenberg.
Die drei letzteren, einsehliefilich des Wachsbildnisses, wurden
von dem letzten Dr. Kissner Senckenberg gegeben.
Johannes v u n F 1 a in m e r d i n g h e , Sproß einer ange- inv..No. «4.
seheuen niederländischen Familie, ist 1647 als Sohn eines Kauf-
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— 132 —
maimes hier geboren. Er studierte in Leyden and Amsterdam,
promovierte in Leyden 1671. In demselben Jahre wnrde er hier
als Arrt rezipiert. Er seheint jedoch nicht lange hier th&tig
gewesen za sein, denn in demselben Jahre wird er zu Amster-
dam unter die Zahl der Ärzte aufgenommen, und heiratet 1675
in Amsterdam als dortiger Arzt. Er starb daseiist 1691.
Das Tortreffiiche Porträt, welches schon yon Httsgen als
eine Perle der Gemäldesammlung der Senckenbergischen Stiftung
beschrieben wurde, ist 1671 yon David van der PlaCs in
Amsterdam gemalt, mit vollem Namen links unten signiert. Es
wnrde von dem Großneffen des Arztes, Herrn Carl Jordis,
1767 an Senckenberg geschenkt.
inT..No.». Conrad Hieronymus Eberhard genannt Schwind,
Sülm eines Kaufmanues, hier geboren 1653, stmlierte drei Jahre
in Jena, ward dann durch deu Tod seines Vaters gezwungen
das Studium aufzugeben und sich dem Handelsgeschäfte zu
widmen. Erst 1680 konnte er zu Leyden und Utrecht seine
Studien fortsetzen. Nach Beeiidiguug derselben ließ er sich
1683 hier als Arzt iiieiler ward 1688 Physikus, kam 1698 in den
Rat, wurde 1706 jüDgerer und 1719 ältei er Bürgermeister. Er
bekleidete das Amt eines Rurjrermeisters späte!hin noch drei-
mal. Außer ihm wurden nur noch drei Frankfurter Ärzten,
nämlich Joh. Hartmann Beyer, Seiffart von Kletten-
berg, dem Vater von Goethes schöner Seele und Schwiegersohn
des Dr. Jordis, und Johann Jacob Grambs diese Aus*
Zeichnung zuteil. Eberhard starb in dem hoben Alter Yon
nahezu 89 Jahren.
Das Bild kam aus Familienbesitz durch Herrn Dr. Johann
Christian Kissner 1767 als Schenkung an Senckenberg.
Über die Lebensschicksale der auf den beiden n&chsten
Bildern dargestellten Ärzten, Le Cerl, sind wir etwas besser
unterrichtet. £in in dem Archiv der Stiftung befindlicher, von
Senckenberg geschriebener Auszug aus Familienpapteren, schildert
in lebhaften Farben die Schwierigkeiten, mit welchen der Yater
IBV..M0.S6. Peter Le Gerf zu kämpfen hatte, der 16^ zu Gafin in der
Normandie geboren, späterhin wegen der Religionswirren als
Lutheraner sein Vaterland veriassen mußte, und nach längeren
Irrfahrten endlich hier festen Fuß faßte. 1686 wurde er als
Arzt hier aufgeuommeu. im Jahre 1700 reiste er, nachdem
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- 133 -
seine Frau gestorben war, mit einem Töchterchen und seinem
Tierjfthrigen Söhneben wieder in seine Heimat, da man ihm
Hoffnung gemacht hatte, wieder in den Besitz seines väterlichen
Vermögens zn gelangen. AHein sehou gleich nadi der Ankanft
sah er sich getäuscht nnd anßer stände nach ITrankfnrt znrfick-
zukehren. Er praktizierte einige Jahre in Honfleor, Orleans
uud schließlich iü Paris, woselbst er dit Kliniken und die Ana-
tümie besuchte. Neben dem Schulunterricht besuchte der da-
mals elfjährige Sohn mit seinem Vater die Vorlesungen über
Anatomie und Chirurgie, und reichte ihm, wie er selbst be-
richtet, .flpißiec die Hände inter primos bei der Sektion von etwa
20 Cadaverii lu yderlei Geschlechts "
Nach vielen Mühsalen kehrten sie endlich 17ÜÜ wieder
nacli Frankfurt zurück. Der Vater war bis zu. seinem Tode als
beliebter Arzt hier thätig.
Der Sohn aber bezog schon im folgenden Jahre, im Alter inv.-No.».
von 14 Jahren, die Universität Heidelberg, um zunächst Humaniora
zn studieren.
Seine weiterhin folgende medizinische Ausbildung in Heidel-
berg, Jena und Straßburg war eine gründliche. Erst £ude des
Jahres 1718, also nach neunjährigem Studium ließ er sich hier
als Arzt nieder. 1735 wurde er vierter Physikus, 1739 dritter,
1742 zweiter nnd 1744 Physicos primarins, oder Vorsitzender
des Sanitätsamtes. Er starb 1755.
Seine Witwe, eine geborene Prischwitz, schenkte 1766 die
beiden Porträts.
Johann Philipp Jordis, geboren hierselbst 1658, inv-No.».
studierte und promovierte zn Utrechti ließ sich hier als Arzt
1685 nieder und starb 1725.
Er war mit einem Fräulein de Neufville vermählt.
Das Bild hat ffir nns ein besonderes Interesse dadurch,
daß es von Fräalein Susanna Gatharina von Kletten-
berg, Goethes schöner Seele, einer Enkelin des Arztes, 1766
an Senckenberg geschenkt wurde.
Pierre B^rederic d ürville entstammte ebenfalls inv.-xo.ss.
einer alten Brabanter Adebfamilie, die 1574 liier ansässig wurde.
Er ist 1662 geboren und praktizierte hier von KiHH bis zu
seinem Tode 1739. Offenbar hatten die Ärzte damals bessere
Zeiten als jeUst, deuu er vermochte es gleichzeitig sowohl als
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Arzt, wie als Bankier th&tig za sein und zwar, wie uns über-
liefert wird, beides in gleich ausgezeichneter Weise.
Das Porträt, welches vielleicht schon irtther einmal im
Besitze der Stiftung gewesen ist, wenigstens erhielt Senckenberg
im Jahre 1766 ein Bild dieses Arztes, das jedoch schon Stricker
nicht mehr als vorhanden erwähnt, ist die jüngste dankenswerte
Vermehrung unserer Sammlung. Es wurde der Stiftung in diesem
Jahre durch Herrn Rei i: Ii a r d- d' Orville von der Familie
d Orville in Miclielstadt verelirt.
Die beiden nächsten Porträts sind die der Arzte Paulus
von der Lahr, Vater und Sohn.
iav..No.«9. Der ältere. Sohn eines hiesigen Handelsmannes, ist 1666
hier geboren. Er promovierte zu Leyden und war vom Jahre
1689 bif? 1711 hier thätig.
iaT.-No.37. Sein Sohn Paulus, 170Ü hier geboren, war hier Arzt von
1722 bis 1741.
Über die Herkunft der Bilder ist nichts bekannt.
inv^No. so. Jacob Fr6deric duFa v, Sproß eines brabanter Adels-
geschlechtes, welches ^ur Zeit Albas ans Valenciennes hier
einwanderte, ist 1671 hier geboren.
Nach Beendigung seiner Studien war er von 16d8 bis 1725
hier als Arzt thätig.
Das Bild wnrde von seiner Nichte Frau Maria Elisa-
bethe de Neufville geb. de Bary 1767 Senckenberg ge-
schenkt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das sehr schöne Portr&t
von Saroye gemalt
inv..iio.si. Nicolans Maximilian Wilhelmi, 1672 zu Langen-
schwalbacli geboren, studierte zu Marburg, Jena und Leyden.
£r promovierte in Leyden 1694 und wurde schon nach zwei
Jahren, also im Alter von 24 Jahren Lelbmedicns des Grafen
von Braunfels und Physicus Ordinarius. Drei Jahre später
begleitet er längere Zeit den Landgrafen von Hessen-Rheinfels
auf Reisen.
1710 zog er nach Frankfurt und ward hier ein Jahr spftter
als Arzt aufgenommen. Er starb 1752.
Sein Bild wurde Senckenberg 17f)7 von dem nachmaligen
Adniini.«^trator der Stiftung Herrn Schubart, einem Schwieger-
söhne Wilheimi'ä, iUr das medizinische Institut geschenkt.
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— 135 -
Der nächste, Johann Michael Büttner, 1683 hier ge- inv.-No.s4.
boren, 1710 als Arzt aufgenommen, wurde 1716 vierter, 1726
dritter, 1728 zweiter und 1728 erster Physikus. Er starb 1744.
Drs. Bild kam wohl noch zu Lebzeiten Senckenbergs in
seinen Besitz. Wenigstens linden sich unter seinen Aolzeieh-
nnngen Verhandlangen mit Nachkommen des Dr. Büttner,
welclie ihm das Bild fftr das medizinische Institut schenken
wollten.
Philipp Heinrich Fi Sterins, 1697 zu Büdingen ge- iiiT.-No.a6.
boren, wurde 1723 hier Arzt und starb 1743.
Das Bild wurde 1767 Senckenberg von dem Sohne, damals
hiesigem Gamisonslieutenant, verehrt.
Johann Martin Starck, 1704 hier geboren, wurde zwei ibv-no.».
Jahre nach seiner Promotion 1730 als Arzt in seiner Vater-
stadt aufgenommen, 1742 wurde er vierter, 1744 zweiter Physikus
und starb 1751 als kurz zuvor gewählter erster Physikus.
Sein Hihi, 1746 von F. Lippold gemalt, wurde im Jahre
1804 vom Sohlte des Arztes, dem Advokaten Johann Balthasar
Starck, der SiitLuiig geschenkt.
J 0 h a n u Adam O e r t e 1 , 1 709 zu Bayreuth geboren, inv.-No. sa.
wurde 1734 hier Arzt. Er starb 1756.
Das Bild sctieiikte seine Witwe 1787.
Karl Wilh e Im Christian Weidmann, Sohn des fürst- inv.-No.«.
lieh Nassauisclieu Hof- Apothekers zu Weilbiirg, 1719 geboren,
wurde 1746 hier als Arzt aufgenommen und starb hier 42 Jahre
alt, 1761.
Das Pastellbild, von A. W. Tischend ort f 1755 gemalt,
schenkte ein Anverwandter, Herr Trost, 1768 an Senckenberg.
Johannes Lausberg war 1 720 zu Elberfeld geboren. iiiv.*no. 4».
Nach einem 4^2 jährigen Studium in Halle und einem einjähiigen
Aufenthalte in Paris, wo er GebartshUlfe trieb, ließ er sich hier
1745 als Arzt nieder. £r konnte jedoch nur kurze Zeit die
Praxis ansfiben. Schon nach nicht ganz zwei Jahren starb er
in seiner Vaterstadt an der Schwindsucht.
Sein Bmder, der hiesige Weinhändler Johann Bttttger
Laasberg, schenkte 1781 das Bild, welches er schon bei Leb-
zeiten Senckenbergs diesem lOr das medizinische Institut ver-
sprochen hatte. Es ist im Jahre 1744 von Franz Lippold
gemalt
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— 136 —
tAY..Yt9.4B. Jacob Friedrich de Nenfville, 1728 hier geboren,
starb nach fünfjähriger Thätigkeit als Arzt hierselbst im
Jahre 1755.
Das Bild, eine verkleinerte K )pie nach dem 1753 vuu
Ermeltraut gemalten Originale, \velches jetzt im Besitze der
de Neufville 'sehen Familienstiftung ist, wui*de 1767 von der
Mutter des Arztes, Frau de Neufville-de Bary, Sencken-
berg gesclieukt.
inv.-No. 44. Johannes < t r a m m a n n , 1 732 hier geboren , wurde 1757
als Arzt hier aufgenommen. 1760 bereits vierter Physikns, und
dritter im Jahre 1772. ein Jahr vor seinem Tode. Er starb
wenige Tage bevor er sein Amt als Administrator der Seuckeu-
bergischen Stiftung antreten sollte.
Das Bild, wahrscheinlich von Johann Volkmar Pader-
born gemalt, vermachte er testamentarisch der Stiftaug.
iiiT.'Ko.45. Johann Peter Nordmann, 1735 hier geboren, wurde
1768 hier Arzt. Er war Hoch- and Teatschmeisterlicher Mof-
rat and starb 1772.
Sein Portr&t, welches von Johann Volkmar Fader-
bor n 1772 hier gemalt ist, kam wohl noch zn Lebzeiten Sencken--
bergs in Besitz der Stif tnng.
lav-No.«. Johann Adolf Bebrends, zn Gantersblam in Hessen
1740 geboren, promovierte 1762 in Jena, wurde in demselben Jahre
hier als Arzt rezipiert, 1772 vierter, 1773 dritter, 1781 zweiter
und 1790 erster Physikus. Von Senckenberg selbst wnrde er
zum Administrator der Stiftung ernannt. Er starb im Jahre 1821.
Sein Hauptwerk ist die bekannte topographisch-statistische
Schrift über Frankfurt ; Der Einwohner in Frankfurt in Absicht
aui seine Fruchtbai keiL, AIurlaüLat uud GesuudkciL geschildert;
1771 herausgegeben.
In den Kriegszeiten machte er sich besonders dui-ch vor-
zügliche sauitatspolizeüiche Maßregeln um das Wohl der Stadt
verdient.
jnv..No.52. Von seinen 18 Kindern folgte sein Sohn Johann Bern-
hard Jacob, 1769 frel'oivn, dem Vater im Beruf.
Er war von 1798—1816 Lehrer der Anatomie am Sencken-
bergischen Institute. Ein Mann von wissenschaftlicher Bedeutung,
dem 1793 bereits ein Ruf nach Altorf, und 1803 nach Loder 's
Tode die Stelle als Professor der Anatomie in Jena angeboten
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137 —
wurde. Auch eine dritte Berufonif nach Wfirzbarg lehnte er
ab. Er starb 1823.
Das Bild des älteren Behrends warde 1811 im Auftrage
der Stiftnngsadministration gemalt.
Das des jüngeren schenkte seine Schwägerin Frau
Behrends geb. Passavant 1851.
Beide sind von Ferro ux gemalt.
Conrad Heinrich Hieronymus Bühle, 1741 hier iaT..No.4r
geboren, ein Sohn des Kaiserlichen Hofapothekers Rtthle von
Lilienstern, Besitzers der Kopf apotheke, promovierte in Jena
1764. Im gleichen Jahre wurde er hier unter die Zahl der
Ärzte anterenommen. Er starb 1776.
Seine Witwe, die später verehelichte Frau Hofrat Koch,
schenkte das Bild 1792 der Stiftung.
Johann Jakob Reichard, 1743 hier geboren, wurde ittv..N«.48.
nach Beendiffimg seiner Studien in Göttingen 1768 hier als
ArzL rezipici t. 177.S wurde er als erster Arzt des Sencken-
bergischeu Bürgerhospitales augestellt. Er starb 1782 und ver-
machte außer seiner Büchersammluüg der Stiftung 4000 Guiden
zur Vermehrung der boiaiiischen Rüchersammlung.
Sein Bild wurde im Jahre 1782 im Auftrage der Stiftungs-
admiüistration an feit igt.
Friedrich i>igismuüd Müller, 1746 hier geboren, ihv.-no. 49.
promovierte in Straßburg und wurde im gleichen Jahre hier als
Arzt aufgenommen. Kv war Arzt am Heiiigeugeist- Hospital,
der erste Lehrer der Anatomie am Senckeubergischen Institute
und von Senckenberg selbst noch ernannter Koadministrator
der Stiftung. Er starb 1778.
Georg Friedrich Hoff mann, 1764 hier geboren, 1787 ibt.-no.m
in Harburg promoviert, wurde in demselben Jahre hier als Arzt
au^nonmien.
Er war als Schriftsteller sehr fruchtbar; gab u. A. die
Frankfurter medizinischen Annalen, später das Medizinische
Wochenblatt heraus und machte sich um die Errichtung der
neuen Friedhofe verdient Er starb 1848 und schenkte noch
zu Lebzeiten sein Bild der Stiftung.
Seligmann Joseph Oppenheim, 1766 hier geboren, ihv-no. 51,
promovierte 1798 in Göttingen und wurde im folgenden Jahre
hier als Arzt aufgenommen. In Anerkennung seiner Verdienste
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— 138 —
ernannte ihn Fürst Primas 1812 zum Oberschul- und Stiidienrat
und etwas später zum Munizipalrat. Er starb schon 1817.
Sein Bild wurde der Stiftung von den Erben der Frau
Henriette Hanau, geb. Kulp, durch Herrn Dr. Fritz
Stiebel 1807 geschenkt. Es ist eine Arbeit von Schöner
aas dem Jahre 1810.
iav.-Ko.si Carl Wenzel, 1769 in Mainz geboren, stadierte nnd
promovierte 1791 in seiner Vaterotadt. Infolge der in Mainz
durch die Einnahme der Stadt durch die Franzosen 1792 ein-
getretenen Zustände siedelte er nach Frankfurt Uber.
Mit Eintritt der fürstlich primatischen Herrschaft wurde
er zum Leibarzt des Fürsten und zum Geheimrat ernannt. Er
war es hauptsächlich, welcher die Errichtung einer medizinischen
Spezialschule auf Grund des vorhandenen Senckenbergischen
medizinischen Institutes veranlaßte, zu deren Direktor und Pro-
fessor er ernannt wurde. 1824 wurde er zum Stadtgeburts-
helfer ernannt. Er starb 1827.
Das Porträt, von T hei Ott gemalt, wurde der Stift uiit,'
von seinem Schwiegersohne, dem hiöJiigen Arzte Detmar
Willlelm Soemmerring, dem Sohne des berühmten Samuel
Thomas, 1853 der Stiftung t,^escheukt.
lu medizinischer Hinsicht ist Wenzel dadui ch hesiaiders
hervorgetreten, daß er als erster in Deutschland die Uiteratiou
der künstlichen Frühgeburt bei Beckeneuge unternahm und
empfahl.
iav.-No.64 Johann Conrad Var rentrapp, Sohn des luesi^^en Buch-
händlers Johann Friedrich Var rentrapp, war 1779 ge-
boren. 1804 wurde er als Arzt hier rezipiert, von 1807 — 1808
Arzt im ßUrger-Hospitale, von 1812—1813 Arzt an den Militär-
lazareten und Professor der gerichtlichen Medizin und medi-
zinischen Polizei an der medizinischen Spezialschule, von
1814—1841 Arzt am Hospitale zum heiligen Geist. 1814 wurde
er Physikus und trat in die Administration der Senckenbergischen
Stiftung ein, welcher er von 1818 ab, als er Physicns Primarius
wurde, bis zu seiner Resignation im Jahre 1851 als Vorsitzender
angehörte. Er starb 1860.
In dankbarer Anerkennung seiner großen Verdienste um
die Stiftung ließ die Administration sein Bild 1853 von Carl
Bennert malen.
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- 139 —
Samuel Christian Lncae, 1787 hier geboren, promo- )]iv.-n«.6 .
vierte 1808 in Tübingen, wurde 1809 als Arzt hier rezipiert,
1812 Privatdozent in Heidelberg nnd kurz darauf Professor
der vergleichenden Anatomie und Physiologie an der medizinischen
Spezialschule hierselbst. 1815 wurde er Professor der Patho-
logie und Therapie und Direktor der mediziuischeu Kliuik m
Marburg und starb daselbst 1821.
Sein Porträt schenkte der Stiftung sein Sühn, der hiesige
Professor Christian Gustav Lucae, im Jahre 1851.
Das nächste Bild, ein Porträt unseres verehrten Herrn inv.-No.aß.
Geheimrat Weigert, schenkte im vei-gan<]^enen Jahre die Künst-
lerin FrSulein Ottilie Roderstein der Stiftung mit dem
Wunsche, daß es die Stalte der Thätigkeit des ausgezeichneten
Forschers zieren möge.
Wir gehen Uber zu den
Porträts Frankfurter Persönlichkeiten.
In der obersten Reihe an der Hinterwand das dritte,
vierte und fünfte Bild von links sind Porträts der Familie Itter.
Das erste darstellend: Antonius Itter, Sohn eines iav..No.M.
Pfarrers in Langen. 1611 geboren, wurde 1635 Präzeptor
der zweiten Klasse des hiesigen Gymnasiums, 1666 Konrektor.
Er starb nach 60jahriger Lehrthätigkeit 1695.
Seine Ehefrau, die das zweite Bild darstellt, war eine inv.-No.M.
Tochter des hiesigen Okulisten und Bruchschneiders Lorenz
Hey er.
Das dritte, der Sohn Johann Wilhelm, 1656 hier ge- iitv.-xo.m.
boren, ward Advokat und starb 1691.
Die drei Bilder sind von dem geschickten hiesigen Porträt-
maler H. Boss, 1685 beziehungsweise 1691, gemalt.
Das äußerste Bild in dieser Reihe an der Thüre, 1742 ijBT.-No.M.
von J. Diehl gemalt, stellt einen Johannes Siegner, Bier-
brauer dar. Es ist für Frankfurt deslialb vuu Interesse, weil
er in der damaligen Traclit eines Bür^erfähnrichs abgebildet ist.
Hiob Ludolf, ein berühmter iSiirachgelehrter, war 1624 inv.-xo.ct.
zu Erfurt gebni-en, anf dessen Gymnasium und rniversität er
die erste Auftbildung eihi- lt, wobei sicli an ihm großes philo-
logisches Talent mit eLseruem Fleiße gepaart bewährten. Er
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— 140 —
fitttdierte JarisprudeDz, zeichnete sich aber auch schon in seinem
20. Leben^ahre durch die Kenntnis der ftthiopisehen Sprache
ans. Von 1647—1661 bereiste er Frankreich, England und
Italien, Holland, Schweden nnd D&nemark, und fand ttberall bei
den ansgezeiehnetsten Gelehrten die beste Anfnahme. Herzog
Ernst von Sachsen berief ihn 1658 nach Gotha, sein Nachfolger
Herzog Ferdinand ernannte ihn 1675 znm Eammerdirektor nnd
1686 znm Geheimen Bat.
Ludolf war wegen seiner wichtigen philologischen Publi-
kationen oft und lange in Frankfurt und lebte zuletzt ganz
liitr. Er war zweimal mit Frankfurterinnen verheiratet. Die
erste Frau war eine Tochter des Schöffen Julia im Jacub
Müller, die andere eine geborene von Lersner. Er starb
hier 1704 und vermachte der Stadtbibliothek nicht nur einen
großen Teil seiner Hi))1iotliek unl Handschriften, sondern auch
einen {^roßnii Teil seiner gelelirfei! Korrespondenz, von über
i2UU an ihn und von ihm an andere gerichtttt n !'> riefen, unter
welchen sich u. a. 35 Ori^inalbriefe von Leibnitz belinden.
Das vorzügliche Porträt, welches IGSB von dem berühmten,
aus Osnabrück stammenden Londoner Porträtmaler Clost er-
mann gemalt ist, erhielt Senckenberg von dem mit ihm be-
freundeten Baron Meckel, dem Mäcen des älteren Schütz,
im Jahre 1749.
jaT.-Mo,»7. Das folgende Bild ist ein sehr schönes Porträt des Prädi-
kanten Hartmann Beyer, welches der Tradition und einer
handschriftlichen Bezeiehnnng anf dem Blicken nach, angeblich
dessen Sohn, den Arzt Johann Hartmann Beyer, vorstellen
sollte. Wenn schon die Tracht und ein Vergleich mit den
Bildern, wehshe von beiden in unserer Stadt vorhanden sind,
sofort die Unrichtigkeit jener Überlieferten Angabe beweisen,
so giebt eine Signatur links oben, die nicht leicht zu ftbersehen
ist, das Jahr der Anfertigung des Bildes an. Es ist im Jahre
1567 gemalt, stellt also den Prädikanten im 51. Lebensjahr dar
und dürfte, da Hartmann Beyer sich 1545 in Frankfurt nieder-
ließ, wohl hier entstanden sein.
ibt^Kq.«. Das nächste ist ein Doppelporträt des berühmten hiesigen
Petschierstecliers Johann H elf rieh Riese und seiner Ehe- *
frau Johanna MagJalena geb. von Groll. Fs i^t von
der bekannten KUuätleriu Anna Maria Braun mi Jaiue 1705
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— 141 —
verfertigt. Ober die Herkunft dieses vorzüglichen Stackes geben
unsere Akten leider keine Ansknnft. Sieber ist es, daß es
Senckenbeiig nicht besessen hat.
Das erste Bild in der untersten Beihe ist das des Esaias ibt^no.«*.
Philippus Gloekf eines Syndikus der Stadt Frankfurt, der
von 1646—1710 lebte. Es ist eine Arbeit desJohannPhilipp
Für ich.
Die beiden nächsten kleinen Bikler sind die Porträts des Iüt^-No.»
and 67.
bekannten hiesigen Sammlers Zacharias Conrad von Uffen-
hach, des jüngeren, 1683 geboren, und seiner Ehefrau, einer
Tochter des Schöffen Persbächer.
Von
nicht Frankfiirter Persl^nlfehkeiten
haben wir zunächst an der Hinterwand oben in der Ecke ein iüv.no.7o.
schönes Porträt des Kaisers Leopold des Ersten.
Das nächste Bild zeigt in der Mitte das Porträt des Jacob inv.'N<».7«.
Böhm, umgeben von mystischen und allegorischen Figuren.
Dieser merkwürdige Mann, von Beruf Schuhmacher, 1575 in
Schlesien geboren, war eine philosophisch tief angelegte Natur,
der sich mit besonderem Eifer theologischen Studien hingab
und Schöpfer eines theosophischen Lehrsystems wurde, welches
in weitesten Kreisen Beachtung und üiteresse fand. König
Karl der Erste von England yeranlaßte eine englische Über-
setzung seiner Schriften. Selbst noch in späteren Zeiten haben
Männer wie Hardenberg, Scfilegel und Tieck sieh ein-
gehend mit seinen Lehren befaßt und Hegel sprach mit größter
Hochachtung von ihm. Er starb 1624 in Görlitz.
Joha nn Conrad Dippel, 1673 auf Schloß Franken- ]iit..ko. n.
stein bei Darmstadt geboren, studierte in Gießen zuerst Theo-
1 );^itj, wurde Magister, später wandte er sich der Alchymie und
dann der Medizin zu und wurde nach mannigfachen Irrfahrten
ITH in Leyden Doktor der Medizin. Er gehurte aber mehr
der Geschichte der protestantischen Kirche, als der der Medizin
an. Mit großem Eifer nahm er teil an den Kämpfen zwisclH^n
dem Pietismus und der lutherischen Orthodoxie, gehörte zuerst
der letzteren an. trat nachher zum Pietismus i'iber, verließ zuletzt
auch diese Lehre^ um sich mehr und mehr teils in religiösen
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— 142 —
Mysticismus, teils in astrologische und alcliymistische Grübeleien
zu vertiefen. Er fahrte eine umherirreude Lebensweise unter sehr
wechselnden Verhältnissen. Vom Gerücht, ein ausgezeichneter
Arzt und großer A.lchymist zu sein, begleitet, wurde er überall,
da die Leute damals wie heute Gesundheit und Geld nötig
hatten, mit offenen Armen aufgenommen und gefeiert; bald
jedocli wurde er wegen seiner scharfen Angriffe auf die Lehren
der Kirche und die Politik der Regierungen verfolgt. Nachdem
er flüchtig teils in Dentscbland, teils in Holland und Dänemark
umheigeirrt war, praJctizierte er einige Zdt in Altona, trieb
Alcbymie nnd polemische Schriftstellerei, saß nachher 7 Jahre
lang gefangen in der Festung Hammershns an! Bomholm nnd
kam endlich 1726 nach Schweden, woselbst er anfangs sowohl
als Arzt wie auch als Theologe freundlich aufgenommen wurde.
Aber nachdem er gegen gewisse Lehrsätze der lutherischen
Kirche aufgetreten war, wurde er aus dem Königreiche ver-
bannt Nach erneutem Umherirren in Dänemark und Deutsch-
land fand er endlieh eine Zuflucht bei dem Grafen Wittgen-
stein in Berleburg, starb aber bald daselbst, im Jahre 1734.
Mit diesem Manne, der trotz aller Schwärmerei und Theo-
sophie ein sehr tiefes und ausgebreitetes Wissen besaß, stand
Senckenberg in Verbindung. In vorgefundenen Briefen wird
Senckeiibeig Dippels genauester Freund genannt; Senckenberg
erbte nach Dippels Tode einen Teil seines Nachlasses und mit
diesem wohl dieses Bild, von welchem Senckenberg sagt, es sei
1705 hiti m Frankfurt gemalt worden.
Dippel schrieb unter dem Namen „Cliristianus Democritus.*
Viele gedruckte Schriften aber auch uucli manche ungedruckten
linden sich in unserer Bibliothek. Senckenberg hatte die Ab-
sicht, alle von Dippel hinterlassenen Schriften herauszugeben
und eine ausführliche Lebensbeschreibung denselben beizufügen.
Die Materialien von Senckenberg hierzu finden sich noch vor,
welche zum Teil, soweit sie Frankfurter kirchliche Streitig-
keiten betreffen, von erhöhter Bedeutung für unsere Stadt sind,
weil Senckenberg die Namen der streitenden Persönlichkeiten
zugesetzt hat.
IIIT..N0.78. Mathaeus Wesenvecius oder Wesenbeck war als
Sohn eines angesehenen Juristen 1&31 zu Antwerpen geboren
nnd verließ 1552 als Protestant wegen der Beligionswirren sein
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143 —
Vaterland. Er ging zuerst nach Jom, sjAter nach Wittenberg,
wo er 1669 als Professor dar Jnrispmdaiz eine Anstellung
erhielt nnd 1586 starb.
Das Bild, welches Senckenber^ im Jahre 1766 von einer
Frau Anna Christine Diesterweg geb. Heeser eiiiielt,
war leider in eiueni .sehr schlechten Zustande der Erhaltung.
Offenbar schon in früher Zeit einmal restauriert, war es im
Laufe der letzten Jahrzehnte weiterem Verfalle ausgesetzt, und
soll jetzt noch einmal einer gründlicheren Wiederherstellung
unterzogen werden. Kjuzelne gut erhaiteue Partieen verraten,
daß es ein vorzügliclK s Bild gewesen sein muß. Es ist ein
Bild der Holbeinsclien Schule, vielleicht von Amberger.
M i c Ii a e 1 B e r n h a r d Va 1 e n t i n i, zu Gießen 1657 ge- ihv-no. 74.
boren, studierte daselbst und erhielt 1687 den Lehrstuhl der
Physik in seiner Vaterstadt, den er später mit dem der Medizin
vertauschte. Bald machte er sich durch seine Erfolge in der
praktischen und schriftstellerischen Thätigkeit s > berühmt, daß
er den ersten Rang unter den Professoren der Universität ein-
nahm. Er wurde 1720 Senior und Ökonomie-Inspektor, 1728
Kaiserlicher Leibmedikus nnd des Heiligen römischen Boichs
Comes palatinns. Er starb 1729.
Er war einer der ersten, welche in Deutschland die China-
rinde therapeutisch verwandten.
JosephWenzel, ein älterer Bruder des Geheimrat Carl lav-No.».
Wenzel, war 1768 in Mainz geboren. Er studierte in Mainz
und erwarb sich mit seinem Bruder an demselben Tage dort
die medizinische Doktorwürde. Beide Brüder traten dann eine
grOfiere wissenschaftliche Reise nach Bayern, Österreich und
Italien an nod kehrten nach zwei Jahren in die Heimat
zui'ück.
1804 wurde Joseph Professor der Anatomi« und i'hysio-
logie. Seine ausgezeichneten Leistungen fanden allgemeine An-
erkennung; jedoch war ihm nui* ein kurzes Leben besclüeden,
denn er starb bereits IHOC).
Es sind dann weiterhin zu erwähnen die beiden kleinen inv.-No.?»
und 79.
Porträts von Luther und Melanchton in der untersten Keiiie
der Hinter wand, zwei Origiualbilder Lucas Cr a nach des
Jüngeren mit dessen Signatar ans dem Jahre 1502, ein Ge-
schenk des i^Yäulein von Mühlen aus dem Jahre 1760.
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_ 144
iBv..ifo.8o. Ein medizinisches Kiiriosom eigner Art stellt das folgende
Bild dar. Es ist das Porträt eines Mannes, an welchem die
erste bistoriBch beglaubigte Erdfinung des Magens (Gastrotomie)
vorgenommen wurde.
Die Geschichte meldet von diesem folgendermaßen:
«Den 19 Mai dieses 1635t6n Jahres begab es sich, daß
ein Bauersknecht von Grnnwaid, 7 Meilen von Königsberg
Nahmens Andreas Granheide sich ttbel in dem Magen befände,
derohalben nahm er ein Messer, faßete solches bei der Spitze,
und wflhiete mit der Schale in dem Halse, in der Memnng sich
also zu fibergeben oder zn brechen: Ahes das Messer entfahr
ihm nnd ging bis in den Magen. Daranff ward der arme Kerl
nach Königsberg gebracht zum Doctor Daniel Becker. Derselbe
ließ ihm den 9 Julii in Gegenwart anderer Medicorum auf ein
Brett binden und auf vorhergehende Application des magnetischen
Pflasters durch einen Wundarzt J>aniel Schwabe operiren. Das
herausgezogene Messer ward hernach auf Begehren Anno 1037
dem Könige in Polen Wladislaus znerescliicket. Hernach hat es
der König Johannes Casimir dem Hertzogen Boguslao Radzivilen
gegeben, welclier e> rndlich wiederumb aut die Königsberizisdie
Ch urfürstliche Bibliothek verehret, da es auch noch jeiziirer
Zeit mit des Andreas Grunheide Bildnuß zu sehen ist. Dieser
Grunheide hat nach der Zeit Anno 1641 geheirathet, und hat
sich zu Landsberg in der Vorstadt wohnhaft niedei'gelasseiL*'
Soweit der Chronist.
Der merkwürdige Fall wurde von dem kurbrandenburgi-
schen Hofarzt und Professor in Königsberg, Daniel Beck her,
im Jahre 1643 in einer Abhandlung ausführlich beschrieben.
iBT.-No.«s. Zum Schiasse darf ich mir ertauben, Ihnen noch ein Bild
aas dem Besitze der Stiftung zu zeigen, welches zwar nicht in
den Rahmen unserer heutigen Betrachtung gehört, welches l^e
aber gewiS wegen seiner Schönheit interessieren dttrfte. Es
ist dies ein Triptychon, welches der Stiftung im Jahre 1705
von Frau Kapitän Klotz, geb. Kirsch, nebst anderen Bildern
vermacht wurde.
Nach dem Urteil eines hervorragenden Kunstkenners ist
es dem Meister vom Tode der Maria zuzuschreiben.
Werfen wir noch einen knrzen Rückblick auf die Samm-
lung. Der Kei-npunkt ihres historischen Interesses liegt in den
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— 145 —
Porträts hiesiger Arzte vom Jalire 1638 bis in unsere Tage.
Es sind im ganzen 46 Stück und unter diesen eine Reilie von
Bildern der Vorsteher des Gesundheitswesens einer Stadt und
eines Staates, das zu allen Zeiten uacii außen hin einen guten
Ruf liatte. Vom Jahre 1658, also 10 Jahre nach Beendigung
des 30jährigen Krieges ab, bis zum Jahre 1851 fehlen uns nur
vier Porträts von Vorstehern des Sanitätsamtes, nämlich : die
Ärzte Johann Caspar Sparr, der im Jahre 1694 und 1695,
Cornelius Gladbach, der vom Jahre 1755 bis 1781, Phi-
lipp Bernhard Pettmann, welcher von 1781 bis 1790 und
Johann Christian Altenfelder, welcher von 1811 bis
1818 jene oberste WUrde bekleidete.
IJnd von 1851 bis zum Verluste der Selbständigkeit des
Sanit&tswesens 1866 noch die Porträts der Ärzte Mappes und
Kloss.
Wir haben im Bilde eine größere Zahl Männer, welche
als Ärzte oder als Forscher Hervorragendes geleistet haben,
daneben aber bleiben Lücken. Es fehlen uns Bilder von Männern
wie Lorenz Heister und Soemm erring, andere aus späterer
Zeit nicht zu nennen.
Entstanden ist die Sammlung durch den Gemeinsinn und
die Liebe eines Sohnes zu seiner Vaterstadt und durch die
patriotische Unterstlitziiug ihrer Bürgerschaft bis in die neuesten
Zeiten. ^Möge dieselbe Teilnahme der Senckenberg:ischen Stiftung
stets beschieden sein und diese Saninilunp:, die ihres<(leirlien in
Deutschland nicht hat. durch Zuwendungen, sei es durch Ori-
ginale oder Kopien vorhaudener I-^ilder. vermehrt werden. Die
Stiftungsadministration aber wird jeder Zeit eine treue Hüterin
der ihr anvertrauten Schätze sein.
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— 147 -
Beitrag zur Geologie von Syrien.
Von
Prof. Dr. F. Kinktlin.
Auf seiuer Koute durch Syrien wurde Herrn Albert
von Rein ach eine Kollektion von syrischen Petrefakten von
üerro Professor Alfred I I v Day am Syrian Protestant College
der amerikanischen Mission in Beirut zum Zwecke der näheren
Bestimmung flbergeben. Nähere Notizen über die Fundstacke
sind denselben außer einer allgemeinen Ortsangabe nicht bei-
gegeben worden.
Die Fundpunkte, welche auf den den Objekten angeklebten
Papierstreifen notiert sind, sind folgende:
I. Northern point of Aleppo read (Nord-Syrien).^)
U. Side hill SW Beirnt R Bridge sea road (Mittl. Syrien).
III. Jebaea near Karietein (ONO von Damaskus am Saume
der syrischen Wüste, Mittl. Syrien).
IV. Hill E of Karietein (Mittl. Syrien).
V. Aintäb (Nord-Syrien),
VI. Aintäb and SaraskHja(?} (Nord-Syrien).
VII. NE .)f Jieilan (Nord-SyrienX
VIII. ^^' of ivortol (wohl mit Kiirtal im Kurileugt^.l)ir^
[hlitükf uliüin, Zeitschr. d. deiitscli. geol. Ges. 1890
S. 331] identisch).
Die größte Anzahl von Fos>ili(^n wurde am Northern point
of Aleppo road. also in Nord - Syi-icn. f^esammelt . HcsDiiiler-^ was
die cretacisclien i5chichten und die ihnen eingelagerten Fossilien
') Zur nftheren Ortsbesiiminimg habe ich di« eingeklmiimerten Notixeo
beigefOgt. F. K.
!(>♦
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— 148 —
angeht, bringen die folgenden Notizen fast dnrchans Nenee.
Baß aber die hier anfgeffibrten cretadscben Fossilien ans S^ien
Yon keinem der Forscher, die sich mit der Geologie von Syrien
besehflrftigt haben, anfgeführt worden sind, rührt wohl davon
her, dafi die Anfschlttsse zam Teil nen sind nnd znm Teil nörd-
licher liegen, als die bisher besuchten LokaKt&ten.
Es gilt also, wenigstens was die cretacischen Anfsamm-
lungen angeht, dasselbe, was Herr Dr. Blankenborn in der
Einleitung zu seinem größeren Werk ') über die Entwickelung
des Kreidesystems von Mittel- und Nord-Syrien sagt, daß näm-
lich auch nicht zwei Forscher, die sich mit der Geologie von
Syrien befaßt haben — ganz abgesehen von der Erklärung der
Lageruügsverhältnisse — in der scliließlichen Altersbestimmung
der einzelnen Schiebten zu einem übereinstimmenden Kesultat
gekommen sind.
Wenn nun auch die hier mitgett ilteu Notizen über syrische
Fossilien des Wertes entbehren, welchen sie durch stratigraphische
Studien besäßen, so dürfte doch ihre Mitteilung von Interesse
sein, indem sie zu solchen weiteren Anlaß geben möchten. Vor
allem fordern hierzu die Fossilien von Northern, point of Aleppo
road auf.
Lokalitäten I IT incl.
Die Gesteine, welchen die Fossilien aus den Lokalitäten
I — ^IV incL eingebettet Hegen, sind Kalksteine« Unter denselben
ghLube ich wenigstens zwei Arten unterscheiden zn können, die
wohl auch verschiedenaltrige Schichten darstellen. Diese Ver-
mutung ergiebt sich, resp. bestätigt sich denn auch durch die
organischen Beste,
Der eine Kalkstein ist ein dichter, kleinkrystalltner, fein-
zuckerkömiger, der andere ist ein weifier, yon kalkigen Oiganis-
menresten reichlich durchsetzter, durch Auflösung solcher loche-
riger Kalkstein, der auch sd einigen Stücken oolithiseh erscheint.
a) Aus dem dichten kleinkrystallinen Kalkstein liegen mir
folgeude Fossilien vor, von:
') Dr. M a X B I ankenb o r n , Beiträge zur Geologie SyriAUB- Di^ Knt-
wickelung des Ereidesjstems in Mittel- und Nord-Syrien etc. Eine f^eo-
gnostisch-palaeontologische UoDOgraphie. 1890. In Konunission bei K. Fried-
ländeir & Sohn, Berlin.
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— 149 —
I. Northerir point of Aleppo road.
1. Inoeeramus eonisenirieuB Sow.
Fig. 1.
Das Fossil, aaf das ich diese Art beziehe, ist ein Stein-
kern (Fig. la) und zwar die voUstftndige Ausfttlliiiasse der
Hnschel; es läfit daher nicht allein
die innere Oberfläche der beiden un-
gleichen Klappen erkennen, sondern
auch die Art des Schloßnuules, näm-
lich die kleinen, regelmäßig auf dem-
selben sich folgenden (^Herrinnen
(Fig. 1 b). Diesbezüglich verweise ich
auf die eingehende Beschreibung und
Abbildung in Goldfuß' Petrefacta
Germaniae Bd. II S. HI Taf. 109
Fig. 8 a b c. Die konzentrischen An-
wachsstreifen der Klappen sind am
Steinkern nicht zu beobachten.
Inoceramm etmcentricus Sow.
kommt in Menge im Grtinsandstein /«««raiwwewüeiilrtoiiSaw.
der Alpen, im Grünsand Westfalens <g gtdaketii. h) Teü dw
und dem Englands (Fulkestone) vor, Schienet in aechafadMr Yei^
besitzt also schon in Europa eine gittBenug.
aoBerordentliche Verbreitnng. Es ist
daher wertvoll, daß gerade ein charakteristisches LeitfossU des
Ganlt zweifellos fflr ^rien festgestellt werden konnte.
Daß die folgenden Fossilien, deren Bestimmung außer der
Voia aeqtdcostata Lam. nicht sicher ist, demselben Horizont wie
Inoceramua concentrieus angehören, ist, der Gesteinsbeschaffen-
heit nach zu urteilen, nicht unwahrscheinlich, aber auch nicht
sicher. Vola aequicostaia Lam., von welcher im Gegensatze zu
den anderen Fossilien, die aus dem dichten, kleinkrystallinen
Kalkstein von Northern point of Aleppu road stammen, die
Schale erhalten ist, könnte wohl einem etwas höheren Horizont
augehören, was übrigens auch bei den anderen als Steinkerne
und Hohlabdrucke vorhandenen Hivalveii möglich ist. da die
Arten, mit denen sie verglicheu sind, und denen sie nahe stehen,
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in der europftischen Kreide einen liuberen Horizont einnehmen.
Weiteres Sammeln und genaue Angabe der Lagerot&tte wird
hierin erst Sicherheit bringen.
2. cf. Mutiella ringntsrenais Mant. sp.
Aneh dieses Fossil ist ein Steinkern nnd zwar der einer
rechten Klappe ; es stimmt mit der Abbildung recht nahe über*
ein, welche A. Fritsch (Studien im Gebiete der böhmischen
Kreideformation 10, im Archiv der natm w. Durchforschung von
Böhmen V. 2, Geolog. Abteilung) von Matidla ringmcrensü
Mant. sp. S. 101, Fig. 04 giebt. Die hier abgebildeten Muskel-
eiudriicke sind im Steiukern nicht erhalten; jedoch ist die
Fälteluug am Sclialenraud mit der von A. Fritscli abgebildeten
^nnz iibereinstimmeud. v. Zittel führt übrigens nach A. Fritsch
diesellx' iüvalve als Fijnbria coarctata ans den \Vernsd«»rfer
Schichten an. alsu aus Schichten, die das unmittelbar T/ieo^ende
von einer dem Gault zeitlich gleichgestellten Scliiclit l)ildt;n,
während die Iserschichten. aus denen der Steinkern von A.
Fritsch stammt« dem Turon, also einer hangenden Schicht des
Gault, angehören ; auch aas dem Ünter-Turon von Malnitz etc.
führt sie Fritsch (1. c. IL S. 115) an. Gestalt des Kerns nnd
der Horizont machen also die annähernde Bestimmung wahr-
scheinlich, da die vertikale Verbreitung dieser Bivalve ziemlich
groß zu sein scheint
3. Terebrntuki sp.
In einem Stftck krjstallinen Korallenkalkes steckt der
Steinkem der größeren Klappe einer jungen TerebnUula, welche
folgende Maße besitzt: Höbe 9 mm, größte Breite 6 mm.
Die Wölbung ist gleichmäßig, aber genauer nicht bestimm-
bar. Auf der unteren Hälfte des Kernes verlaufen zwei schmale,
ziemlich konzentrische Rinnen — eine tiefere obere und eine
weniger tiefe nach rechts und links auslaufende untere, sonst
ist der Steinkern ganz glatt, läßt also keine Falten erkennen.
Fnter solchen Umständen kann eine nUhere Bestimmung kaum
stattfinden; wahrscheinlich ist wohl, daß dieses Fossil zu Tere-
bratulu biplicata Sow. oder dutcmpleuna d Orb. gehört.
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— 151 -
4. Cardium dayi nov. sp.
Fig. 2.
Diese ziemlich stark konvexe Bivalve (Fig. 2) ist als Hohl-
abdruck in ziemlich guter Erhaltung vorliegend; sie kommt dem
Cardium alutaceum Mst. (Goldf. 1. c.
S. 222, Tai. 144, Fig. 5a bc) aus der
weißen Kreide durch die K<)rnelung
der Kippten nahe; beim syrisclien
Cardium sind jedoch auch die Kinnen
sehr fein geteilt, sodaß sie im Ab-
druck einer sehr feinen Perlschnur
gleichen, auch ist die Zahl der Kippen
bei ihm — ungefähr 24 — wesent-
lich geringer; sie stehen weiter «.
Yoneinander ab als bei Cardium Cardwm dayi Kink.
alutaceum Mst.
Breite des Schalenabdruckes von vorne nach hinten Ö mm
Höhe 9 n 5 mm
Die ziemlich stark gewölbte, linke Klappe hat demnach
kreisförmige Gestalt und ist gerippt; die Rippen sind mit 16—18
Körnern besetzt und in den zwischen den Rippen befindlichen,
etwas schmaleren Rinnen finden sich sich aneinanderreihende
Grttbchen, deren Zahl viel größer ist als die der Kömer auf den
Rippen; es kommen 4—5 Grübchen auf den Abstand zweier
einanderfolgenden Körner.
Ich benenne diese zierliche Bivalve zu Ehren des Herrn
Professor A. E. Day in Beirut, der die hier beschriebenen
Fossilien gesammelt hat.
5. Vota aequicMtaia Lam,
6oldfu88, 1. c. U S. Ö4, Taf. 92, Fig. 6.
Von einer pectenartigen Bivalve ist eine linke Klappe er-
halten ; dieselbe ist geöhrt und stark gewölbt ; sie besitzt 23 — 25
ziemlich breite, abgerundete, glatte, gleichförmige Längsrippen,
zwischen welchen schmale, nicht halb so breite Bippen vom
Wirbel nach dem Schalenrand laufen. Von den Ohren ist nur
eines fragmentarisch erhalten; es ist glatt und entsprechend der
Wölbung der Klappe gebogen.
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— 152 —
Gold fuß giebt diese Muschel aas dem Grünsand von
äacbsen und Bayern an. , .
6. lAihodamus ct. rosiraiuä d^Orb.
Fal. fruif. d'Orbigny, Lunellibfanches, Terr. crtt««te S. 292, Taf. 334, Fig. 16, 17.
A. Fritioli, Stadium im Gebiete d. I>»bm. Kreideform. III S. 105, Fig. 72
Ein Stück dichten kryptokrystallinen Kalksteines ist von
drei Bohrlöchern durchsetzt, von denen das eine von dem Stein-
kern einer Bohrmuschel erfüllt ist, während die beiden anderea
noch Schalenstücke dieser Bivalve enthalten. Die Gestalt des
Steinkemes, der Anwachsstreifen zeigt, hat große Ähnlichkeit
mit dem von A. Fritsch abgebildeten, schmalen, nach Tome
sieh zaspitzenden lAihodomm cf. rostraius d*Orb.; an unserem
8tnck ist zwar das eine Ende abgebrochen, während das andere
im Gesteine steckt, auch kann man nicht erkennen, ob die
Oberfläche der Schale so rauh sknlpiert ist, wie es Fritsch
in Fig. 72 d abbildet. Dieses Vorkommen von Bohrmuscheln im
kryptokrystallinen Kalkstein dürfte einen dnrch Hebung des
G^ebietes, resp. Zurfickweichen der Kttste veranlagten Hiatus
zwischen Gault- nnd Senonzeit andeuten,
d ' 0 r b i g u y f ülirt den Lithodonnu rostratus aus dem Tui on
au (I. c. S. 292).
Hierher durfte, wenigsteiLs der dichten, kryptokrystalliiieu
Gesteinsbeschaffenheit des Kalksteines uach zu urteilen, noch
das Fragment eines Korallenstöckchens bez. des Sieiukerns
eines solchen gehören, der stark beschädigt ist, sodaß eine
einiger 11) aßen sichere Bestininiuug kaum möfrlich seiu wird.
Hinten, oben und unten sind Bruchflächen, das Vorne bildet
von rechts uach links eine konvexe Fläche, die von oben nach
unten konkav i«?t. Auf dieser von Poren besetzten Oberfläche
erheben sich ohne besondere Ordnung und nicht gerade dicht
zahlreiche, von einem zentralen Kanal durchsetzte Höckerchen,
die au ein paar weniger beschädigten Stellen eine sechsteilige
Sterngestalt zeigen ; an den Seiten eines Höckerchens kann man
sechs, bis zur poröseu Basis reichende Rinnen unterscheiden.
Man durfte etwa auf die Ähnlichkeit mit den bei Goldfuß l c.
Bd. 1, Tai 23, Fig. 8c abgebildeten Korallen hinweisen. Gold-
f uJS nennt sie Asiraea gemmtUa.. An uuserem Stttck kann ich
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— 153 —
jedoch keine Zweiteilung der sechs blattartigen Sternstrahlen
erkennen, wie sie bei Gold fuß abgebildet ist.
Nach Obigem sind die Kelche am Korallenetock ziemlich
tief eingesenkt nnd von einem Sünlchen darchsetzt; sie besaßen
6 Sternleisten; die Oberfläche zwischen den Kelchen war hdckerig.
b) Ans dem von zahlreichen kleinen Poren durchsetzten,
weißlichen, zum Teil etwas weiß abf&rbenden Gestein liegen
folgende Fossilien vor:
7. Oßirea afi. prionota Qi.
Von den einem kreideweißen Kalkstein reichlich einge-
betteten Anstem ist keine ganz frei. Sie gehören zu der Gruppe
des Genus Oatrea, die aus mehr oder weniger schmalen, ge-
streckten und mit einem etwas (]:ebo(^enen Läugskiel ausge-
statteten Formon bestehen. Hierher gehören Östren carinata,
eerrcita, pectinaia und priuiiota. Dieser letzteren Goldfu fi-
schen Art (Goldf. 1. c. Bd. II S. 10, Taf. 74, Fi?. 8 od. ü) steht
unser Stück von der Straße nach Aleppo am nächsten.
Die Falten, welche von der Mitte des Kückens, also von
dem Läni^skiel auslaufen, ^iü(i scharfkantig und öfter gabelig;
sie sind auf der hinteren Seite des Kückens zahlreicher als bei
Oärea prionota Gf., während sie auf der vordeipu völlig zu
feilen scheinen. Ob die Schale eine ohrenförmige \ erbreiteruug
hat, ist nicht erkennbar, da die Schloßpartie im Stein steckt.
(htrea prionota Gf. kommt im SeaoQ von Frankreich, Eng-
land und Belgien vor.
8. aft". Ca I tr i na ayuillonl d^Orb.
Ein aus dem Gestein kegelförmig, zipfelartig hervorragendes,
glattes Fossil, das einer Pileopsis, deren äußerste Spitze abge-
hroclen ist, ähnelt, m(>chte wohl die an ihrer Spitze festge-
waclBene, kegelförmige, rechte Klappe eines kleinen resp. jungen
Rndsten sein von der Gruppe von Caprina aguilkmi d^Orh.
(Tuion) oder Caprina adversa d'Orb. (Cenoman) (Pal. FranQ.
d'OA)igny, Brachiopodes Terr. cr6tac6s Tome IV, Tab. 538 u. 537).
Im Besitze von wulstfGrmigen Ringen oder peripherischen
Wh'sten auf der betr. Klappe stimmen diese zwei Arten mit
der syrischen, ttberein; letztere ist gedrungener als Caprina
agtdhni und kommt dadurch der Caprina adversa näher; diese
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Ictztcift ist jedoch gebogen, die syrische und Capriria nguiUoni
hingegen stiack. So stimmen die beiden letzteren auch darin
miteinander überein, daß sie einen von der abgebrochenen
Spitze nach dem Schalenrand laufenden Wulst, also einen Längs-
wulst, besitzen, der als schmaler henrorragender Bücken die
drei auf dem tischen Fragment Yorbandenen ringförmigen
Wülste qnert
9. Turritella aiY. neptuni Münster.
Fig. 3.
Auf einem KoraUenstock, den ich nicht di^terminieren
kann, sind zwei Abdrttcke, der eine gehört einer nicht be-
stimmbaren Bivalve ß Pectm), der andere
einer turritellenartigen Schnecke (Fig. 3) an.
Auf den 6 Windungen der letzteren, die sich
durch scharfe Kanten resp. tiefe Nähte von-
einander abheben, sieht man besonders in
den unteren, der Mnndöffnung zu liegenden
Windungen deutlich die sichelförmigen, kräfti-
gen Anwachsstreifen iQiierstreifen), ferner
in den oberen Windungen parallele Längs-
streifen, <lie nicht immer gleichweit vonein-
ander entfernt sind und auch in der zweiten
und dritten Windung abwechselnd verschieien
stark erscheinen. In der untersten letzten)
Windung scheinen die Längsstreifen ver-
wischt. Auf der zweiten Windung zählt n^an
acht (mit acht schwachen Zwischenstreifen), auf der dntten
sieben (mit sieben schwachen Zwischenstreifen), auf der vierten
sechs (hier sind Zwischenstreifen nicht erkennbar), auf der
fünften vier oder fünf, auf der sechsten drei? L&ngsrippen.
Die Windungen sind flach, kaum gewölbt, nehmen an Breite
nur langsam zu, so daß die Schale ähnlich wie bei Turntella
acicularis Kß. aus dem Priesener Senon verlängert kegeUönnig,
fast cylindrisch ist. In der Skulptnr erinnert die synsche
Schnecke an Turritella n^iurU Hst (Goldf. 1. c. III S. 106,
Taf. 196, Fig. 15) aus dem GrUnsand von Toumay, bei der
auch stärkere und schwächere Längsrippen (Gttrtelchen) mit-
einander abwechseln.
Fig. 3.
Tnrritdla äff. nep-
tuni Münster.
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— 156 -
Bei der meist wenig gOnstigen Erhaltimg der Korallen,
die von Northern point ol Aleppo road vorliegen/ beschränke
ich mich daraal, nur, soweit sie Goldfaß*schen Arten nahe
zn stehen scheinen, die von Goldfuß gegebenen Benennungen
anfzufOhren. Ein Teil der Stbcke ist unbestimmbar.
; 10. äff. Siylina geminata Gl sp.
Ein zieraUch wohl erhaltenes Fragment eines Eorallen-
stockes scheint der Astraea geminata 6f. (Goldf. 1. c. I S. 69,
Taf, 23, Fio:- Sau. b) sehr nahe zu stehen, wenn nicht mit ihr
identisch zu sein. In den kreisrunden Kelchen, die sich kaum
über die Obeitläclie erheben, .'^ieht mau deutlich 16 abwechselnd
gleiche LameUen Die die Zellen bei StijUna verbindenden
Rippen sind nicht zu beobachten, ebensowenig wie das Hervor-
treten des zentralen Sänlchens.
(4ol(lfnß führt AsUaea geminata von der weißen Kreide
am Petersberg bei Maestricht an.
11. lleliastraea äff. rotuia Goldf. sp.
Ober- und Unterfläche des dickplattig entwickelten Korallen-
stockes sind nur die Abdrücke der wirkliclien Korallenoberfläche.
Die cyliuderförmigen Füllmassen der Kelche lassen ziemlich
deutlich eine 2x]2-Teilung erkennen, also das Vorhandensein
von 24 Sternleisten, weiche abwechselnd von ungleicher Größe
sind. Jene Füllmassen von einer ringförmigen Vertiefung um-
geben, sind nicht exakt in Beiben gestellt. Die Grundmasse
zwischen ihnen läßt an ein paar Stellen winkelig gestellt La-
meUen erkennen, wie sie Goldf nß von Astraea rotuia abbildet.
Die Kelche sind jedoch bei der syrischen Koralle doppelt so
groß als bei der, welche Goldfuß vom Petersberg bei Maestricht
unter obigem Namen dargestellt hat An den seitlichen Bruch-
flächen des KoraUenstockes sieht man einander sehr nahe liegende
parallele Böden, jedoch nicht so deutlich wie bei einem zweiten
Stock. Dieser ebenfalls in ebener Fläche ausgebreitete Polypen-
stock zeigt auf seiner Oberseite in einer porösen Grundmasse, nicht
besonders regelmäßig in Reiben gestellt, größere nicht immer ganz
kreisfiirmig unigrenzte Kelche von ziemlich cylindrischer Gestalt;
sie sclieinen ebenfalls wie das eben beschriebene Stück 2 12
ziemlich kräftige Sterulei&lea zu besitzen. Die Kelciie, von
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— 156 —
welchen Übrigens höchstens einer die Septen zu beobachten ge-
stattet, sind nicht ftberali gleich weit Toneinander entfernt.
An der abgebrochenen Seite sieht man, wie schon bemerkt, in
siemlicher Erhallnng mehrere Böden, welche also die Zellen
nach nnten abschließen, so daß parallele Etagen entstehen. Die
Unterseite dieses Stückes bildet der stark abgeriebene, verwitterte
Abdruck; aber auch bei solch schlechter Erhaltung sogt sich
eine gewisse Übereinstimmung mit Aatraea rotula Gl, nur sind
auch hier die Kelche bez. die durch Zerstörung als stark ab-
genutzte Sftulchen heryortreteuden Steinkeme derselben wesent-
lich größer, als sie Ooldfuß von Astraea ratuia abbildet; sie
sind von einer kreisförmigen Vertiefung umgeben, woraus her-
vorgeht, daß die Zellen einen über die Grundmasse hervortreten-
den Rand hatten. Die Zwischenräume zwischen den Säulchen
lassen deutlicliei als im ersteren Stück auch winkelig gestellte
Lamellen erkennen.
II. Side Hill SW Beirut R Bridge sea read.
Von dieser Lokalität sind zwei Stücke vorhanden: der
Steinkern einer Muschel, BMg. 4, und ein Gesteinsstück mit dem
Abdruck eines Muschel -Fragmentes. Das Gestein mit dem Ab-
druck ist ein lockerer, weißlicher, kreideartiger Kalkstein, der
dem weißlichen kreideartigen Gestein entspricht, das in Aintäb
ansteht (siehe nnten S. 160). Sicher ist es freilich durchaus nicht,
daß der Steinkem aus demselben Horizont stammt, wie der.
Hohlabdruck, da er aus dichtem Kalkstein besteht.
12. äff. Veiierupis' s]^.
Fig. 4.
Ein ziemlich gut erhaltenef,
loser, ziemlich flacher Steinkem
(Fig. 4) ist von mehr quadratischer
als kreisförmiger Gestalt.
Der Abklatsch der linken Klappe,
d. i. die Innenseite dieser Klappe, ist
fast gleichseitig. Der Wirbel ist nur
schwach nach hinten gebogen; von
ihm gehen nach dem Unterrand radiär
Fig. 4. äff. Kenerwi^i« 8p. Verlaufende, wenig hervortretende,
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— 157 —
ferne Streifen, die auf eine radiär gerippte Skalptnr der
Schale adiließen lauten. Eine konzentrische Streif ung (Anwacha-
streifen) sieht man besonders dentlich nahe dem ünterrande,
bei genaner Betrachtnng auch anf dem Übrigen Teil der linken
Seite des Kerns. Zwei vom Wirbel nach dem Unterrand diver-
gierende Rinnen, die ziemlich s\Tnmetrisch liegen und also einen
mittleren, scliwacli gestreiften, dreiseitigen Raum begrenzen,
fallen besonders auf; sie erreichen den Unteri-and nicht. Dieser
dreiseitige Raum ist von einer auch radiär verlaufenden, sehr
schwachen, mehr nach vorne zu liegenden Depression durch-
zogen. Außerdem beobachtet man eine flache Querleiste, die
nahezu dem Oberrand i)arallel ist. Es ist wahrscheinlich, daß
sie zur Mantelbucht gehört: icli erlaube auch zu erkennen, daß
sich die Leiste an ihrem hinteren Kn ie spitzwinkelig nach vorne
in der Linie eines Anwachsstreifens umbiegt. Dieser Mantel-
bucht nach zu urteilen, wäre nicht an eine Lucinide zu denken,
sondern an Vetiempis mit tieler, fast horizontaler Bucht: bisher
keuut man das Genus Venerupis sicher bestimmt schon ans
dem Eocän. — Die vor dem dreiseitigen Mittelfeld liegende
Partie der linken Seite ist schmal und glatt, die dahinterliegende
breiter und gestreift.
Die rechte kleinere Seite des Xerns ist verdrückt; sie
läßt anch radi&re Streifnng erkennen. Der Kern scheint zn
einem Vmerupii nahestehenden Genns, wenn nicht zu Venerupis
selbst za gehören, dessen Schalen von oben nach unten und
Yon Torne nach hinten ziemlich gleiche Dimensionen haben
(Höhe 18,5 mm, Breite 18,5 mm). Der obere Rand (Hinterrand
des SchloSfeldes) ist jedoch gerade nnd gestreckt, der Vorder-
nnd der Oberrand, d. s. die Seiten des Schloßfeldes, stehen zu
einander senkrecht nnd sind gerade, der Hinter- nnd Unterrand
biUlen zusammen nngefähr einen Halbkreis.
IlL Jebaea near Karietein.
13. Mxsogura iaeiniaia Qt.
ttlMfBSS, 1. c II 8. 86, Taf. 86, Fig. 12.
Von dieser sehr charakteristischen Ostreacee des west-
iäliscij I II senonen Uriinsandes (Aachen — Coesfeld) liegt uns ein
Fi^htexempiar aus Syrien vor. Goldiuß bildet die Luler-
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— 168 —
schale obiger Spesdes in zwei Großen ab ; unser Exemplar er-
reicht fast die Größe desjenigen, welches mit Fig. 12 d bezeichnet
ist, stimmt aber sonst in allen Teilen mit der in Fig. 12a dar-
gestellten Unterklappe flberein nnd ist daher mehr kreisrund
als l&ngUch. Man kann sich ungef&hr in der Mitte des Rückens
einen nnregelmäßigen Kiel verlanfend denken, von dem nach
hinten drei, nach vorne zwei große, vom Kiel nach dem Schalen-
rande divergierende Falten abgehen , so daß diese Schale also
durch sechs kräftige Falten auf der Außenseite der Unterklappe
ausgezeichnet ist; anßerdem kann man noch zwei schwächere
Falten unterscheiden. Am Schalenraud erkennt mau auch bei
unserem Exemplar die Falten mit etwas aiifiageuden Spitzen
endigend ; letztere sind zwar nicht vollständig erhalten. Ob sie
hohl sind, ist nicht zu beobachten. Die Schale ist anßerordent-
lich dick und zeigt inmitten der Innenseite einen sehr tiefen
Muskeieindruck.
Hulie (Wirbel bis zum Unterraudj Üö mm.
Größte Breite 81 „
Größte Dicke 42,5 ,
IV. Hill E of Karietein.
14. J*ecfen (t^per Lam.
Goldfuaa, 1. e. 11 Ö. ö8, Taf. 91, iig. 1,
Von dieser in beiden Klappen gleichförmig gewölbten
Bivalve liegen acht ziemlich gut erhaltene Schalen vor» die
mehr oder weniger deutlich die Scbalenskulptnr erkennen lassen;
darunter sind drei Exemplare mit zusammengehöriger, gewölbter,
rechter nnd linker Klappe. Die Gestalt der Klappen ist fast
kreismnd. Bei zwei Doppelschalen und einer einzelnen Klappe,
die die Maße genau zu nehmen erlauben, smd die Dimensionen
folgende:
Höhe 31 mm 41,5 mm 36 mm.
Länge 30 . 41 , 35,5 „
Dicke 12 , 19 , - ,
Von dem Wirbel laufen 17—18 Kipiuu, die ungefähr gleich
breite Furchen zwischen sich haben. Auf den ganz gleich-
förmigen Furclien, wie auch auf den Kippen, verlaufen in sehr
geringem Abstand Streifen in grotier Zald, die sich auä spitzen
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- 159 —
Höckercheu oder Schuppenstaclieln zusammensetzen. Auf eine
Forclie und Kippe kommen 20—22 solcher Streifen. Die Ohren
sind ungleich und gestreift; auch diese Streifen sind feinge-
kürnelt.
G ol diuß hat diese Muschel aus dem Ürünsand von Essen
besciuieben.
15. !Pecten seriato-punctatus Müuäter.
fioidfuss, l. c. II S. 52, Tai. ;)2, Fig. 1.
Auf einem Kalkstück befinden sich zwei Schalen, die sich
durch ihra Größe und Skulptur als zasammengehörig oder doch
zur selben Art gehörig ausweisen; sie sind kreisförmig, beide
flach konvex, doch die eine mehr als die andere. Vom Wirbel
strahlen 16 Hippen gleichförmig aus. Forchen nnd Bippen sind
von gleicher Breite. Deutlicher beobachtet man an der flacheren
Klappe mit der Lupe an einigen Stellen, wo die Oberhaut noch
leidlich erhalten ist, nicht nur das Vorhandensein von drei zarten
Linien in den Furchen, sondern anch daß dieselben aus drei
Reihen feiner, querliegender, ritzenförmiger Hdckerchen hervor-
gehen. Von den Ohren ist nur eines an der flacheren Klappe
erhalten; es ist gestreift und die Streif en sind quer gerunzelt Von
den Dimensionen ist nur die Höhe mm) mit ann&hernder
Sicherheit zu bestimmen, da die Klappen an den Seiten etwas
abgebrochen sind, doch mag wohl die Breite der Höhe wenig
nachstehen.
Diese eben .lulgt tuhrten C'liai aktere stiuimen völlig mit
der P€ctc7i-kYt^ die G oldf uß aus dem Kreidemerp'el von Quedlin-
burg unter dem Namen Pecten seriato-purwiatus beschrieben und
abgebildet hat.
V. Aintlb.
Die mit Aintab bezeichneten Fossilien stammen aus zwei
Horizonten.
a) Kreidiger Kalkstein.
Während nach Blankenborn (Zeitschr. d. deutsch, geol.
Ges. 1890 Bd. 42 S. 327) im Thale des Afrin das oberste senone
Kj^eidegebirg als weißer, weicher Mergel etc. in zerstreuten Partien
ansteht und auch im Osten von Aintal» schon bei Nisib (Blanken-
hom 1. c. S. 335) in dem tieferen Finßthai des Kirsun Tschaj die
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— 160 —
senone Kreide entbldßt ist, seheint in Aint&b selbst dieser Horizont
nicht XU Tage za treten ; aach in „Die Entwickelnng des Kreide-
Systems in Syrien* S. 59 a. 60 giebt Dr. Blankenborn lOt^
teilnngen ttber die Terbreitnng von Kreide und Eocftn in Nord-
Syrien. Blankenborn fttbrt an, dafi das Grundstock des Syrian
Protestant College auf den untersten Lagen des Eocftn, auf
weißem, weichem, erdigem, zuweilen kreideartigem Kalkstein
stehe, der im großen eine schieferige, in Platten spaltbare
Struktur besitze. Ich gehe wohl nicht irre, wenn ich annehme,
daß die einen mit Aintäb bezeicbneten uud mir übergebenen
Fossilien diesem Horizonte angeliörea, denn sie liegen in einem
lockeren, abfärbenden, homogeaen, kreideartigen , weißlichen,
allerdings nicht schieferigen Kalkstein und sind Pecten-F ormen,
ähnlich denjenigen, die Dr. Blanken h orn von Professor Li-
vonian ans dem oben nach seiner üesLeiiihbeschaftenheit be-
schriebenen untersten Eocän erhalten und als Pecten Uvoniani
beschrieben und abgebildet hat (1. c. S. 351, Tai. XXX, Fig. la. b.).
16. Pecten äff. livanktni Blkhrn.
Von Aintab erhielt ich drei einzelne, fast völlig kreis-
förmige Klappen, yon denen besonders eine gut aus dem gelb-
lich-weißen, kreideartigen Kalk, der, diesem Stück nach an
urteilen, dickplattig zu sein scheint, hemuspräpariert werden
konnte. So liegt bei ihr nicht allein der gesamte Umfang frei^
sondern auch die zwei nicht völlig gleichen Ohren, die außer
den zarten Anwachsstreifen nur ganz schwache L&ngslinien
erkennen lassen. Die Anwachsstreifen der Klappen sind je
nach dem Qrade der Abnutzung bei den drei Klappen ver-
schieden gut erhalten; gegen den TJnterrand sind sie natfidich
deutlicher. Ich zähle auf ihnen 18—19 glatte, runde Bippen,
deren Breite ungefähr 1 Vi mal grQßer ist, wie die zwischen-
liegenden glatten Binnen. Die Dimensionen scheinen nicht za
gestatten, daß sie mit Pecten Hvomani Blkhrn. völlig identifiziert
werden, da bei ihnen die Länge etwas größer ist als die Höhe;
bei Pecten Uvoniani ist dies Verhältnis ein umgekehrtes. Die
Dimensionen der drei Klappen sind folgende:
1. Höhe 45 iiiiii Lauge 47,5 mm.
2. „ 48,5 „ „ ca. 50 „
3. „ 4U,5 , , 43 ,
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— 161 —
Nicht allein in Klappe 1, sondern auch in Klappe 3 sind
die Ohren leidlich erhalten; sie setzen bei der letzteren .Klappe
etwas tiefer an der Klappe an als die Ohren der YoUständig
erhaltenen Klappe 1 ; auch bricht die Seite der Klappe bei der
Klappe 3 vorne wie hinten steiler gegen die Ohren ab, als dies
bei Klappe 1 der Fall ist, KUppe 1 und 3 dfirften wohl, die
eine die rechte, die andere die linke Klappe, von zwei ver-
schieden großen Schalen derselben Art sein.
b) Ein weiterer Horizont ist nnr durch ein Gesteinsstttck
und außerdem durch vier lose Steinkeme vertreten; aus dem-
selben hat Dr. Blankenhorn zahlreiche Fossilien beschrieben.
Das Gestein ist ein schmutzig- weißer verkieselter Kalkstein,
erfüllt mit zahlreichen Steiukeraeu und durchsetzt von vielen
Hohlräumen, die durch die Auflösung: der kalkigen Schalen von
Gastropoden, Bivalven etc. entstaudtn sind. Die Oberfläche der
Steiukerne und llohlabdriicke halten durch Oxydation einen
rötlich-braunen Überzug erhalten, was auch von den losen ötein-
kerneu
Die Hohlabdriicke auf dem Gesteinsstück gehören zumeist
SU einer Bivalve, die sich mit
17. Cardita aiiitabeiisis Blkhrn.
Blankenhorn, Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1890. S. 332 a. S. 364
T*f. XIX Fig. 4-7.
Völlig deckt.
Von einem Gastropoden sind vier Windungen des Stein-
kerns erhalten, Windungen, die von oben nach unten nur wenig
an Breite zunehmen; der Naht entsprechen tiefe Binnen, denen
entlang steile, abgerundete Windungsränder verlaufen. Auf der
Innenseite der Schale existiert ungefähr in der Mitte der
Windung als i.angsstreifen eine seiclite, schmale Einue, längs
welcher oberhalb und unterhalb derselben gerundete, breitere,
niedere Längsleisten parallel laufen. Es scheint mir wenig
zweifelhaft, daß dieses Fossil der
18. TurrUeUa angiiUxia Sow.
D'Axchiac & Haime Gronp. nommalit de rinde. Taf . 27, Fig. 6—9.
BlanMahoni, 1. c a 333 n. 367.
angehört, welche Dr. Blankenhorn ebenfalls von Aintäb aus
gelblichen, kieseligen Lagen, die ganz den Kieselkalkeu und
Ii
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Hornstemen des tieferen (?) Eocäu sadlich bei T&b entsprechen,
anf&hrt.
Die losen Steinkerne gehdren zu den herzförmigen Spa-
tanginengattungen, bei welchen der After (Periproct) über dem
unteren Schalenrand, also snpramarginal liegt und die qnere
Mnndöffnnng (Peristom) weit nach verne gerückt ist. .
Von den yier Steinkemen sind zwei unter sich sehr ver-
schiedene infolge ihrer schlechten Erhaltung kaum bestimmbar.
Von dem einen derselben, den ich für dem S^ixasUr orcMnc»
Cottean nahestehend hielt, giebt Blankenborn (1. c. 8. 349,
Tai XVin, Fig. San. b) eine AbbUdnng und führt ihn als
Sckixaster cf. rimosus Ag. auf. Abgesehen von der schlechten
Erhaltung glaubt Dr. 0 p p enheim, daß er weder mit SehixttsUT
asrckkei, noch mit Sehixaster rimasua za identifizieren sei.
Von den zwei leidlich erhaltenen Steinkemen gehört der
eiue zu
19. Schizaster vicinalis Ag.
Cotteau, Pal. Itmq. S. 328, Taf. 98-99.
Dames, Palaeontogr. Bd. 25 S. 63, Taf. 9, Fig. 4 a und b.
BIttitr, BeitrSge s. Pallont. ÖstemichB-Ungarns, Bd. I S.93, Taf. 11, Fig.&.
Die Pruliliiuie und Aiiorduung der vorderen Furchen und
die durch sie veraulaßte Au.sbuclitung führten zu ubiger Be-
stimmung. Ein spezifischer Unterschied ist es kaum, daß die
hinter dem Scheitel (Apex) liegende Partie relativ etwas kürzer
ist als bei dem von Dam es abgebildeten Stück. In der Größe
stimmt der Steinkern mehr mit Schixaster rimosm Ag. überein.
Die Erhaltung des Steinkernes ist so gnt, daß sich nach ihm
die Anordnung der blattförmigen Ambulakren (Petalodien)
und der In terambniakral platten ziemlich gut geben ließe. Dr.
Blankenborn (1. c. S. 348) führt von Aint&b auch SeMzatskr
vieinaUB anf; das betreffende Stück besitzt aber eine wohl-
erhaltene Schale nnd stammt ans einem weißen, weicheren Kalk-
steine. Das Lager der beiden Stttcke, obwohl beide von Aint&b
oder der Umgegend von Aintftb kommend, ist demnach ein ver-
schiedenes.
Ans dem weichen Ealkgestein nnd dem verkieselten Kalk-
stein fuhrt Dr. Blankenborn noch mehrere Echiniden anf.
Die Stficke ans dem letzteren haben auch fast dnrehans keine
nähere spezifische Bestimmung erfahren.
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— 163 —
Über das von mir als SMuuier vieinäU» Ag. bestünmte
Stack schreibt mir HeiT Dr. Oppenheim: «Bezüglich des
Sehixasier vieinaHs stimme ich mit Ihnen nach Vergleich mit
meinen yicentiner Typen ttberein. Wenn Blankenborn sagt:
„die Art ist sonst nur ans dem Obereocän bekannt*, so ist dies
irrig. Schon Dames giebt die Form von der Porga di Bolca,
also aus typischem Blitteleocftn an ; die Fnndponkte yon Verona
sind zudem, wie Bittner zuerst nachgewiesen hat, und ich
bestätigen kann, sämtlich mitteleocän, und die Art geht hier
z. B. in ValpolicL'lla, wo ich sie selbst gesammelt habe, bis an
die JUsis herab und liegt im gleichen Niveau, wie in Syrien."
Den anderen wolilerhaltenen Echinidensteinkern, der in
meine Hände kam, «erlaubte ich dem Pcrirosinns nioyiterialensis
V. Schaur. sp. nahestehend. Unterschiede vun der Dam es 'sehen
Art erkannte ich auch u. a. darin, daß der Scheitel im Stein-
kern nicht soweit nach vorne geriickt erscheint , wie dies
Dames vom Srhixnste/- inuntevialensis abbildet, so daß der von
den beiden vorderen paarigen Ambulakralfurchen gebildete Winkel
nicht so nahe einem gestreckten Winkel ist, wie ihn Dames
abbildet und beschreibt. H^rr Dr. P. Oppenheim, dem ich
diese Bestimmung znr Beurteilung vorgelegt habe, hat ihn als
20. PerlmsinuH blankenhorni Oppenh. n. sp.
Fig. öa, bt c, d*
benannt und beschrieben.^)
^ 20. Pwieo9mu9f htanheiMkwnU Oppenh. n. sp.
Blankenborn 1. c p. 361. fPwieomM ep.
Der Umrifi des Steinkerns ist gerandet sechsseitig, Torne tief ans-
gwandet, hinten homontal abge-
sdinitten, die grttfite Breite liegt aaf
den Endigungen einer durch den
Scheitel parallel zum Hinterrand tre-
zogenen Linie. Das Prutil ist stark
gewülbt. Die grüßte Hohe liegt in
dem etwas hinter dem Zentrnm
gelegenen Apex, an welchem die
Schale nadi Torne jih, nach hinten
aUmähUch abfällt. Das vordere, zu- Fig. 5a. Vericosmus? blankenhoni
erst ganz flache und mit großen ein- Oppenh. n. sp.
seinen Foren besetzte Amboiacram Ansicht von hinten.
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— 164 —
VI. Alniib »nd Sarakaia.
Von Aintäb und Sarakaia, wohl von dem Schichtglied ab-
stammend, (las nach Blanken hör n den Hügel im Süden von
Aintäb bildet, kommt ein Stück eines grauen, kleinkrystallinen
Nummuliten führenden Kalksteines, das nach der Abrundung
der Kanten, wie auch nach der Ansiedelung von Flechten zu
urteilen, schon Uinj^er vom anstehenden Fels abgelöst war und
auch von flieljeiulem Wasser transportiert worden ist. Besonders
auf einer fast ebenen Seite des Stückes treten die Nummuliten
iufolge der angieicken Verwitteru&g etwas hervor. Herrn Dr.
Yifr. .') I).
Ferioomtis ?' hlankenkorni Oppenh.
Ansicht von oben.
Fi«;. 5 c.
l*erico8musY hlnnlnihorni Oppenh.
Ansicht vun anten.
vertieft sich in einer EntfernnDg von
15 mm vom Schoitcl ^anz plötzlich
und schneidet (kn \'ur<lerran(l noch
stärker ein. als dies bei E. marUt-
vialensia der Fall ist. Hier so-
wohl wie anf der Hinteneite springt
die Schale wie bei E. monfcmafeiisit
in zwei starken Backein nach außen
vor. Dio paarij^cn l'etalodien sind
beinahe gleich lanji; ; sie sind viel
breiter und tiefer als bei der
viceutiner Art; die vorderen sind
keulenlOrmig und in ihren Bn«
dignngen leicht gekrümmt. Oer
Winkel, welchen sie bilden, ist bei
den vorderen kleiner, bei den hinteren
größer als bei E. montevifdensin :
auch lie^'en alle vier Petalodien bei
der syrischen Art gleichmäßig
t i e f ; die vorderen zeigen jedersdte 26,
die hinteren 18 FMre von ongcjochteB
Bimselporen, welche dnreh ein engea
Band getrennt werden. Die Inter-
porif erenzone ist schmaler als der
porentragende ischalenteil. Die
vier paarigen Interambulakren laufen
im Scheitel spitzer und keil-
förmiger nisanimen. DaePeriprokt
scheint breiter m sein, als bei der
▼ieeatiner Art; seine Lage ist die
gleiche. Die Lage des Peristom ond
die Verhältnisse der nur im Plastron
leicht gewölbten, sonst Hachen Unter-
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— 165 —
P. Oppenheim in Charlottenbnrg, der sieb am die Klttrang
der pal&ontologischen und stratigraphiscben Verhättnisse des
Vicentiiier Tertiftrs etc. die grdBten Verdienste erworben, ver-
danke ich die n&here Bestimmung der ans Syrien stammende
Nommnliten. Hiemach sind die von Aintab mit genetzten
Septalverlängerungen resp. Oberfläche versehen, und kommen
also nur Nummnliies laevigatus hdm. -lamarcki d'Arch. und ititer-
mediiis-fichteli d Aich, in Frage.
Dr. Oppeuheim äußtjrt sich hierüber weiter: „Das sehr
dichte im Zentrum mit ganz feinen Maschen versehene Netz, die
Mite «itiprecheii genan bei beiden
Arten.
Länge und Breite 47 mm.
Höhe 28 mm.
Länge der Vorderforche 22 mm.
Länge der veiderMi purigen Pe>
telodien 18, Breite 6 mm.
Länge der biBtereo 16» Breite
R mju.
Da ilie Zahl der Genitaltäfel-
i heil, von denen PeneoÄTnM.fi nur 'Irei.*)
Linthia vier besitzen soll, an tieiu vor-
liegenden Steinkem nicht mit Sicher-
heit «ilumiit werden kaim — ich glaube vier Poren im Scbeiteecliilde erkennen
sn können, von denen die hintere rechte sieb weiter nach an6en entfernt als
die vordere — so ist die genwiaehe Stellung dieser anlfallenden Form nicht
gesichert. Der allgemeine Habitus, starke Ausrandung der Vorder-
seite, die Tier Buckel an den ^»pitxen, die fast vollständige Gleichheit der
Fig. 6d.
Ptneotma? Uanktißiwnii Oppenh.
Llngsidmitt.
*) Dames giebt I.e. p. 65 vier Genitalporen bei P. montevialensit
T. Sdunrolb an; «n gnt erhaltenee Sittek, welches mir von Castelsiea
vorliegt, UAt im Einklänge mit der Diagnose von Cottean nnr drei
erkennen, die Ytardm rechte Pore fehlt hier. Ich bin übrigens nicht gans
ttl)erzeugt, daß Lau Ii es Pieriastcr capfJUnü (Laube, Einleitung zur Kennt-
nis der Ecliinndennen ties venotianisrhen Tertiiir«,'* liictes, Dcnkschr. d. k.
Wiener Akad 29 liil. 1808 p. 2^>, Taf. 6, Fig 3 \ wn in -U r IJpschreibung übrigens
der Genitalapparat nicht erwähnt wird, mit Pericosmus mutitevialensis v. Schau-
roth in der Dam es' sehen Fassung übereinstimmt. Vielleicht sind hier zwei
Arten vorhanden, jedenfalls wQrde sonst die Type in Umriß und Profil sehr
anffaüend variieren, — Aach Bittner: Beitr. aar Kenntnis alter tertiHrw
Ecbinidenfautu II. ßcitr. snr Palaeont. ()sterreich-rn<;arns 1, Wien 1880, zeich-
net übrigens bei P. spatanyoides Desor sp. auf Taf. IX, Fig. 3 vier Gcnital-
poren, wfthrend er im Text aasdrücklich aof pag. 100 nnr drei angiebt.
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— 166 —
flache Gestalt der großen and die kugelige in der Mitte ange-
schwollene der kleinen Fonnen, die einfachen Septalverl&ngeningen
am Bande bei den letzteren, die großen Pfeiler, die Gestalt des
L&ngsschnittes bei der großen Form (cl d'Archiac n. Halme
Monographie Taf. IV) — alles dies spricht fttr NummuUtes
laevigatus Lam. nnd kmareki d'Arch. Beide sind Leitfossilien
für die untere Abteilung des Mitteleocftns, des unteren Grob-
kalkes des Pariser Beckens.' Oppenheim vermutet , daß
NummuHte» intermidius nnd cf. /ScÄfefe', welche Blankenborn
(Z. d. deutsch, geol. Ges. 1890 p. 318 if. nnd p. 341) von Aint&b
angiebt, auf die älteren NummuUtes Uuvigaius-lamareki zurück-
zuführen sein werden. Nach der im allgemeinen herrschenden
May er Gsellen Ausicht sind die Scliichteii von Priaboua mit
NiimmuMtes intennedius von obereocäucm Alter.
\rn. Mt. NE of Beilan.
Dieselben Nummulitenspezies kommen an der Lokalität
vor, welche Professor Day mit NE of Beilan bezeichnet
hat. Sie erfiUlen hier Stücke von dichtem, grauem, mergeligen
vier Petalodien, endlich die groSe, unlengban Ibnllehkeit mit der vioeiitiiMr
Art, deren Zugehörigkeit zu Pericosmus mit Sioherheit erwiesen wurde, lassen
auch bei ihr den Anschluß ))ei dieser Gattung als sehr wahrscheinlich er-
kennen. Die speziftschen Unterschiede von Pericosmm w'fitevialensis V. Schan-
roth sp. wurden durch den gesperrten Druck hervorfjelioben.
Es sei, daCotteau, dessen scratigraphischc AngabuD Überhaupt äußerst
ungenau sind, in der Pal. fran^aise Ecli. tert. I p. 442 den Perieomus monU-
tmdenaia ans dem EeoSii eines mir nicht bekannten Mt. PUato ans den
Tieenthio aaglebt, hier noch daran! hingewieeen, daß diese Art noch nie-
mals nnterhall) (lerSchioschichten gefunden wurde, deren charakteristisches
Leitfossil sie ist Wie man sich auch zur Altersfrage dieses K'^rrplexes stellt,
ob man in ihm ein ( >beroli£iocän oder ein I ntiTmidcan sieht, für Cotteau,
welcher iinscheinenil ihis olit^Aciln nicht anerkennt, wäre «iie Type jedenfalls
als .,miociui anzuführen gewesen. Der große Alters unterschied der beiden
Arten, der syrischen nnd der Ticentinisehen Type, lieB eine Bpenfiecbe Identl-
t&t von Tomherein sehr wenig plausibel «scheinmi. Anoh m d«i von
Cottean ans Algier (P. nkaesi Pom,) und Sfld-Frankr«ch bescbriehenen
Pericosiiif/^-Arten bietet die syrische Form, deren Habitus sehr auffallend
ist, keine TJerührnngspunkte dar.
Sie sei Herrn Dr. Bl an k c n h o r n gewidmet, dem die Wissenschaft
wertvolle Untersuchungen über die (ieologie 25yhens verdankt.
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— 167 —
Kalkstein and treten auch hier auf der angewitterten Ober-
fläche mehr herror, als an! den frischen Brnchfi&chen.
Vm. W of Kortol.
Ans der Gegend von Kortol stammen zwei Stftcke eines
gelblichen porteen Kalksteines, der fast nur ans Nnmmnliten
besteht. Über letztere schreibt Oppenheim: „Aach hier ver-
bot sich infolge der Umkieselung eine Untersuchung: durch
Schnitte, trotzdem sind aber bei der günstigen Erlialtung der
Oberfläche folgende Foramiuifereuarteu mit ziemlicher Sicher-
heit festzustellen:
Nuvimulites lamarcki d'Arch.
Nummulites ffucttardi d'Arch.
Nummulites murchuoni Brun.
Assilina mhgrannlosa Oppenb.
Orbitoides nummuliticus Gümb | vergl. Blankenhom
Orintoides cf. papyraceus Boubee | 1. c. p. 342.
Von diesen wird Nummulites gvettardi bereits von L artet
erwähnt Die Orbitoides hat Blankenborn augenscheinlich
bei seiner Beschreibung vor Augen. Heterostegina assilinoides
Blankenh. konnte ich in den Stücken nicht auffinden. Das
Nivean dieser verkieselten Gesteine von Kortol scheint das gleiche
zu sein, wie das yon Aintäb etc., also die Basis des Mitteleocftns.''
Nach den Bestimmungen der von den verschiedenen in
Nord- nnd Mittel-Syrien befindlichen Lokalitäten stammenden
Fossilien zn urteilen, gehören solche mindestens vier geologischen
Horizonten an:
dem Gault nnd der oberen mittleren Kreide, (krystalliner
Kalkstein),
der Oberkreide — Obertnron und Senon (poröser Kalkstein,
reichlich mit Schalentr&mmem durchsetzt),
dem Uuter-Eocän, (weißlicher, kreideartiger Kalkstein),
dem Mittel-Kocän. (verkieselter Kalkstein und grauer und
gelber dichter Ivalkstein).
Vorausgesetzt, daß Inoceraiuus concentricus 8ü\v. in Syrien
nicht in einen höheren Horizont eintritt, als in Europa, so
liegen aus dem Gault folgende Fossilitüi vor:
Inoceramus concentricus Sow. von ^. point of Akppo road.
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— 168
Welchem Schichtenglied oder welchen Schichtengliedern
Terebratula 8p. * N. point of Aleppo read
cf. MtäieUa ringnurmiMS Ifant. &P* « . « » « »
Oardium dayi mihi » « » « »
Vota aequieosiata Lam. * > « « «
angehören, ist ohne Kenntnis der Schichtenfolge an der betr.
Lokalitiit nicht festzustellen; sie kommen doch wohl ans Sedi-
menten, die sich Ittckenlos dem Ganlt anschließen, also wohl
von cenomanem Alter sind. Das Genoman kommt kalkig ent-
wickelt in Palftstina Tor. (Blankenhorn 1. e. S. 17.)
In ein GesteinsstUck von krystallinem Kalkstein haben
sich Bohrmuscheln eingebohrt, die mit dem aus den Iserschichten
(Obertiiron) vuii A. Fritscli beschriebenen Lithodomus cf.
rostraiu^ d'Orb. ziemlich übereiustinimen. Es hat somit zwischen
der Ablagerung des Gault einerseits und der der Oberkreide,
vielleicht des Oberturons, anderseits eine Unterbrechung in
der Wasserbedeckung- stattgefunden; das j^htM- hat sich also
hier zurückgezogeu oder das Land hat sich gehoben; erst zur
obercretacischen Zeit scheint das Meer wieder in N.-Syrien von
dem Gebiet, das es inne gehabt hatte, Besitz genommen zu haben.
Ebenfalls von Northern point of Aleppo road, woselbst
obige Fossilien aufgesammelt worden sind, stammen und zwar
ans einem lithologisch sehr verschiedenen (porösen, z. T. kreidig
ahfftrbenden) Kalkstein, folgende Fossilien:
Osirca cfr. prionota Goldf.
äff. Caprina aguiUam d'Orb.
HktrrMla äff. neptum Mttnster
Hdiasiraea äff. roHtla Fauj. sp.
äff. SiyHna gemmaia Goldf. sp.
Demselben oder einem sehr nahestehenden Horizont ge-
hören ferner an:
Exoffifra laeumia Goldf. Ton Karietein
Beeten asper Lam. „ .
Pecien seriato-punciaius Mflnst. „ „
Es sind dies zumeist Fossilien, welche ans dem west-
fälischen nnd böhmischen und auch aus dem englischen Turon
und Senon bekannt sind.
Zeigt das Aiiftreieu dieser Fossilien im mittleren und nörd-
lichen Syrien die außerordentliche Ausdehnung des europäischen
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— 169 —
Emdemeeres Dach Osten, so ist nicht minder hervoriiehenswert,
daß dieselben Organismen eine solch v^te Verbreitang hatten,
so besonders
Inoceramiis concentricus Sow.
Vula aeqtticostata Lam.
Kxogyia laciiiinla (yoldf.
Pecten asper Laui
Pecten seriato-punciatus ilüQSter und
Sttßina gcmmata Goldf. sp..
was nur verständlich ist durch die Bewegliciikeit dieset- Tiere
in ihrer Jupreiidzeit, sowohl der Ostreen und Pectinideu, als
auch der KorciUentiere.
Ein weiterer Umstand scheint mir noch hervorp:ehoben
werden zu sollen, daß eben diese Fossilien fast durchaus der
nordeuropäischen Kreidefacies anorehören, wie sie in England,
Nordfrankreicbf Westfalen nnd Böhmen auftritt, und nicht,
wie es z. B. vom Libanon berichtet wird, der mediterranen
Hippuriten-Facies. Die Verbindung jener Facies von England,
Nord-Frankreich, Westfalen nnd Böhmen mit Nord-Syrien wird
wohl Uber Ost-Galizien und Süd-Bnfiiand stattgefunden haben,
von wo die Oberkreide in solcher Entwickelnng bekannt ist
Wie in der nordenrop&ischen Kreide die Rndisten verhältnis-
mäßig selten sind, so auch in Nord-Syrien, wo sich die Capri-
niden nnr dnrch ein Fossil verraten, die Glanconien, Nerineen,
Actaeonelliden etc. aber ganz fehlen. Von den SenonfossUien
der Krim (Karassnbazar), die wir Herrn Staatsrat 0. Betowski
verdanken, stimmt übrigens keines mit den syrischen Uberein.
Die Krimfossilien gehören dem obersenonen Mucronatenkalk an
nnd sind:
Belemniiella mucronata Schloth. sp.
Ostrea juirabilis Demidoff
Ostrea vesiculwis Lam.
Inoceramm cuvieri Sow.
Ananchyies ocatus Leslve sp.
Spatanxjm cfr. granidosus Gf. sp.
Spntfirtfjfis cfr. bufo Cuv. sp.
Die syrischen Fdssilien, die wir oben aus der v)berkreidH
aufgeführt haben, werden etwas tieferen Schichten der Ober-
kreide augehören, als die Fossilien von Karassubazai*. In der
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— 170 —
G^egend von Beirot existierte aber docli das Obersenoii in Form
eines leuerBteinfttbrenden, kreideartigen Kalksteins. (Blanken-
born, Entwickelang der Kreidebildnng in Mittel- und Nord-
Syrieu, S. 6 und 16 ff.)
Nach dem westlichen Asien — Nord-Syrien — fftbrte dem-
nach znr Zeit der Oberkreide von Westen resp. Nordwesten
aus dem nordischen Kreidemeer eine Meeresstraße. Von Nord-
Syrien noch weiter nach Osten scheint eine FortsetzuDg des
nordeuropäischeu Kreidemeeres diircli Fossilien augedeutet zu
sein, die an der Süd - ( )stkiiste von Dekhan bei Pondicheiy
vorkommen und nordeuropäische Anklänge besitzen sollen.
Die aus den hier beschriebenen Fossilien und Gesteinen
gezogenen Schlüsse gebe ich natürlich nur mit Vorbehalt, da
ich die Lagerungsverhältnisse der verschiedenen Gesteine etc.
ht von Augenschein her kenne und, wie schon erwähnt, die
Ortsangaben nur ganz kurze, alltremeine sind.
Anders hat sich für Nord-Syrien die Verbindung der
meeriscben Wasser zur frühen Eocänzeit gestaltet. Pie Fossilien
zeigen z. T. spezifische Übereinstimmung mit solchen, welche
aus dem Kitteleocän desVieentins bekannt sind; bei reichlicherem
und hesser erhaltenem Material wird die Übereinstimmnng wohl
eine wesentlich grOfiere werden. Mit dem eocänen Mittelmeer
stand also znr IKitteleocftnzeit ein Teil Nord-Syriens im Zn-
sammenhang,/der noch nördlicher liegt als Northern point of
Aleppo road, wie es auch ans den Bestimmungen Blanken-
horns hervorgeht. Die weite Verbreitung von SMuuter vidnalU
erklärt sich auch aus der pelagiscben Lebensweise der jugend-
lichen Ecbiniden.
In welchem Altersverbältnis die Echiniden führenden Eiesel-
kalke von Aintftb etc. zu den Nummnlitenkalken stehen, ist ans
den hier vorliegenden Daten nicht ersichtlich. Nach den
O p p e n h e i mischen Bestimmungen der Nummuliten etc. gehören
die Nnmmulitenkalke, welche, von Prof. Day gesammelt, hier
besprochen worden sind, dem frühesten Mitteleocän an. Dr.
ßlaukenhorn bemerkt (1. c. Nord-Syrien S. 328), daß die
Schichtensysteme koukurdant zu folgen scheinen. In einem
Falle konnte er aber an einem selir guten Aufschlüsse auf der
Ostseite des Gebirges (Nusairiergebiig) eine ganz mizweifelhafle.
wenn auch geringe Diskordanz der Lagerung wahruehmen
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— 171 —
zwischen senkrecht zerklüftetem Kalk mit vielen Nnmmnliten
oben and weichen dünngeschichteten Senonmergeln nnten. Offen-
bar habe dort mit Ende der Ereideperiode eine kurze Unter-
breehnng in der Sedimentation nnd später eine Transgression
stattgefnnden, woiauf auch der sonst beobachtete plötzliche
Übergang in petropfraphischer Hinsicht (siehe auch u. a. Blanken-
horn 1. c. S. hinweise. Zusammenfassend sagt Blanken-
born (1. c. S. 325): Diese Hornstein-Schichten und Kieselkalke
bilden fast im ganzen südlichen Nord-Syrien die Basis des
Eocäüs direkt über den scuouen Kreidemergeln.
Nach der l'lit dt'ruug des Eocäns, welche Bliuikenhorn
(\. c. S. 335—337 ) giebt. zu urteilen, sind in unsti t lu Material
die beiden Hauptabteilungen vertieten und auch die beiden von
Blau ken hör n unterschiedenen Unterabteilungen der unteren
Hauptabteilung. Hiernach ist dif ]ir>here Hauptabteilung von
den NummuUtenkalken gebildet, die untere Hauptabteilung aber
durch den kreidigen Kalk mit Pecten äff. livoniani Blkhrn.
nnd dem hangenden, Echiniden etc. führenden Kieselkalk. Da
es den Anschein hat, daß in den verschiedenen Teilen Nord-
Syriens die geologischen Vorgänge zur cretacischeu und eocänen
Zeit nicht gleichen Schritt gehalten haben, so werden weitere
stratigraphische Studien und fortgesetztes Aufsammeln von
Fossilien noch nötig sein, um znr vdlligen Anfklftrnng jener
Vorg&nge zu ffihren.
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— 173 —
Über Sreikanter
aus der Lmgegend \oü Frankfurt.
Von
Dr. E. WiUich.
Hit Tafel V und VI
Das genaue Studium des Diluvinms lieferte uns eine über-
raschende Fülle interessanter Aufschlüsse über die geologi^^chen
Verhältnisse dieser zuletzt vergangenen Epoche. Die Be-
deckung der norddeuUcheu Ebene mit mächtigen Eisströmen»
und die Vergletscherung unserer Mittelgebirge gehören zn diesen
Resultaten, Hand in Hand mit diesen ?]ntdeckungen ging auch
die Erkenntnis des wichtigsten diluvialen Gebildes, des Lösses
resp. Flugsandes. Es bedurfte langer nnd genauer Untersuchung^
bis die äolische Entstehung dieses eigenartigen Sedimentes sicher
festgestellt werden konnte. Mit der Erkl&rnng der Bildung des
Ldsses war auch die der nicht weniger eigentümlichen Kanten-
geschiebe gegeben, ja letztere sind Jetzt wichtige Argument^
bei der Betrachtung der Lößfrage. Diese Kantengeschiebe sind
GeröUe der diluvialen Schotter (in Norddentschland oft Oe*-
schiebe der Moränen), die während der Zeit der Flugsand- und
Lößbildnng durch Sandwehungen ihre < gmartige Bearbeitung
resp. Deformierung erfuhren und an geeigneten Stellen wohl
heute noch derselben Wirkung unterliegen. Als Sedimente sind
die Dreikanter also mittel- oder altdiluvial, hinsichtlich ihrer
Umformung gehuieu sie jedoch der folgenden jungdiluvialen
Epoche, der Lößzeit, teils sogar noch der Gegenwart an.
Dreikanter, Kanteu- oder Pyraniidengeröllc resp. Geschiebe
sind GeröUe oder Geschiebe, an denen miudesieus eine von
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174 —
scharfen Kanten ganz oder teilweise umgrenzte, glatte Fläche an-
geschliffen wurde. Nicht selten kommen jedoch Dreikanter vor
mit mehreren polierten Flächen, die in scharfen Kanten zu-
sammenstoßen, wodurch dann drei-, vier- und mehrseitige Pyra-
miden entstehen können, die zum Namen Dreikanter Veranlassung
gegeben haben, (Die Bezeichnung „Dreikanter", ursprünglich
nur fttr eine bestimmte Varietät der KantengeröUe gebildet, hat
sich so eiDgebtirgert, daß sie jetzt für KantengeröUe im all-
gemeinOD Anwendung findet). Meist zeigen solche Stücke mit
sehr scharfen Kanten anch einen ausserordentlich hohen Speck-
glänz. Die einzelnen Facetten bilden stets stampfe Winkel mit-
einander, nur bei annähernd paralielepipedischen Gerdllen resp.
Geschieben kommen Winkel von 90* vor.
Oft sind auf den Facetten der KantengerGlle eigentttmliche
mndliche Eindrflcke bis etwa 2 cm Dnrchmesser und Ton wech-
selnder Tiefe zu beobachten, die gleichfalls geglättet und speck-
glänzend sind. Nicht selten erwecken solche Vertiefungen den
Anschein, als seien sie in das Gestein eingedrückt worden. Zu-
weilen führen zu diesen f.ücliern liin tiaclie Rinnen von ver-
schiedener Lauge (bis zu lOcnij; treten an einem KHuu iigerölle
mehrere solcher vertiefter Streifen auf, so sind sie meist alle
parallel gerichtet.
Werden 8edimeut-(ientlle. die nicht durclnveg ans gleichem
Materifll 1» stehen zu Dreikant» t ii treschlityen. so \ve( hseln oft
I)arailele iiüi^n und Erhebungen, beidt' «j Ihk lifalis geglättet, mit-
einander ab und zwar derart, daü die Kiiien immer in den
weicheren oder lockeren 7(<nen des Gerölles liegen, während
die härtereu oder festeren l'artieen die vorspringenden Kanten
bilden. Tritt eine derartige Erscheinung an einer aulsteigenden
Facette auf, so entsteht ein treppenartiger Aufbau.
Zuweilen kommen auch solche polierte Gerolle vor, bei
denen wohl auf der ganzen Oberfläche, oder auf beiden Seiten
eine starke Glättung zu erkennen ist, die aber dennoch keine
Kanten oder Facettierung zeigen, statt deren jedoch mit zahl-
reichen Ldchern und Binnen bedeckt sind, so daß sie ein eigen-
tümlich blatternarbiges Aussehen haben.
Die Gestalt eines Kantengerölles, die Zahl nnd Lage seiner
Facetten hängt natürlicherweise vor allem ah von der ursprüng-
lichen Form des GeröUstfickes selbst So besitzen lange, nach
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— 175 —
einer Eichtang besonders ausgedehnte Gerölle meist auch nur
eine dieser Längsricbtang entsprechende scharfe Kante, die eine
ebenso gerichtete Scblifffl&ehe abgrenzt. Bei flacher und mehr-
eckiger Form des ursprünglichen Gesteinstfickes treten mehrere
nach dem Innern gerichtete Kanten auf. Dicke» resp. hohe
Stücke zeigen meist eine Gl&ttnng ihrer vertikalen Seiten, die
oben und unten von sehaiien, dem äufieren Umriß etwa parallelen
Kanten begrenzt werden.
ErklärnngSTersttche der Eutstekimg der Dreikanter.
Solclie eigenartige Gesteine mußten begreiflicherweise schon
frühe aiitinerksamen Beobachtern auifalieu und sie zur Er-
klärung ihrer Entstehung veranlassen.
Die ersten Mitteilungen ulter Pyramiden-Gerölle staumien
von A. V. Gutbier. Kr beobachtete im Diluvium in Sachsen
Geschiebe und Bh»rkt'. die auijerordentiich glatt und facettiert
waren; manche Stücke sahen ans „als wären Mas.sen aus dem
Stein herausgeschnitten, niancimial als wäre der Ausschnitt oder
Eindruck nicht ganz vollendet worden.'' Gutbier dachte sich
die Entstehung dieser facettierten Steine durch Abschleif ung
der Geschiebe an irgend einer festen Unterlage z. B. einem Fels-
block. Die Kantengeschiebe sollen an der Sohle eines Eisberges
lestgefroren und dann über den felsigen Boden geschleift worden
sein. Veränderte sich die Lage des im Eise gefaßten Steines,
so mußte eine neue Fläche angeschliffen werden» und zwischen
dieser und der fr&heren Facette entstand eine Kante. Die Ver-
tiefungen und Löcher sollten durch allmähliches Aushobeln
entstanden sein, wobei kleinere Steine auf größeren längere
Zeit hin- und hergeschoben wurden. In einer späteren Notiz
vergleicht Gutbier Kantengeschiebe aus der Gegend von
Klotzscha mit manchen roh bearbeiteten Feuersteinen. Wirk-
lich wurden auch manche Breikanter ffir Artefakte des dilu-
vialen Menschen gehalten. (Sitzungsbericht d. Anthropol. Ges.
Berlin 1870, 71, 74).
Als später an Stelle der Drifttheorie die Ansicht einer
Inlandseisbedeckung der norddeutschen Ebene trat, mußte auch
au eine antlere Ursache der Entstehung der Dreikanter ge-
dacht werden.
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— 176 —
Herendt rrlnubte dieselbe in dem gegenseitiereii An-
einauderstoßen der durch circulierendes Wafisar bewegten Ge-
rölle gefunden zu haben.
Nach seiner Ansicht sollten Pyramidalgescbiebe entstehen,
wenn in einem Haufwerk von Q-er511en durch das zwischen
der einzelnen Steinen fließende Wasser einzelne gehoben werden
und dann wieder auf die Unterlage fallen. Durch öfteres
Wiederholen dieses Vorganges soll sowohl die Unterseite des
an&ehlagenden als auch die Oberseite des angestoßenen Steines
gegl&ttet werden. Wird ein Gerdlle gleichzeitig anf versehie-
denen Seiten Ton mehreren Steinen bearbeitet, so sollen an!
dem GeröUstttck ebensoyiele glatte Fl&chen entstehen. Ob hier-
bei jedoch spiegelnde Flächen erzengt werden- kennen, scheint
recht zweifelhaft; anch müßten die Xanten nicht immer gerade
sein, sondern den Umriß des härteren Steines annehmen. Ebenso
dfirften anf diese Weise niemals die eigentümlichen Vertiefungen
nnd der treppenfthnliche Aufban mancher KantengerSlle ent-
stehen. Daß ein Geröll trotz wiederholten Aufschlagens stets
wieder in dieselbe Lage zurückfällt, wie es nach Berendts An-
siclii >em müßte, ist wühl nur in wenigen Ausnahmefällen
möglich.
Die richtigfe Erklärung der Bildung der Dreikanter, wonach
dieselben als durch äolische Erosion und Korrosion bearbeitet an-
zusehen sind, verdaulien wir Gott sehe, der 1883 die Dreikanter
in Schleswig- Holstein als „Saudeuttings oder Sandcratschers"
ansprach. Allerdings hatte M. Travers die Kantengerölle von
Neu-Seeland bereits 1869 für Saudwornstones gehalten, also
für Steine, die durch gewehten Sand geschliffen wurden, doch
blieb seine Erklärung bei uns sehr lange unbekannt; ebenso
das Referat hierüber im Quarterly Journal. Dreikanter sind
also GeröUe, die durch den gewehten Sand angeschliffen und
poliert wurden; die Zeit ihrer Bildung fällt für die Dreikanter
unserer Gegend zusammen mit der des Lösses und Flugsandes.
L5ß nnd Flugsand, örtliche nnd zeitUche Äauivalente, sind
bekanntlich äolisehe Sedimente, d. h. vom Wind, zusammen-
gewehte Ablagerungen, die sich nur während eines trockenen,
kontinentalen Klimas bilden konnten, später vielfach jedoch eine
2. T. recente Umlagemng erfuhren. Unter geeigneten Yerhältr
nissen werden daher wohl heute noch Windschliffe bei uns ent-
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Stehen können (cfr. Cbelius, Flngsänd anf Rbeinallav nnd zar
Jetztzeit).
Sntstehiing der Dreikaitter»
Wenu iiicin die zur Lüßzeit herrsclieiuleu Verhältnisse be-
trachtet, so erkennt man auch, daß dieseli)en wolil geeignet
waren zur Bildunc: der Kantengerülle. Weit und breit waren
damals das obttre !.']]( iiiihal. sowie das untere Mainthal bedeckt
nnt den groben bclioltermassen, die die Flüsse zur nüttlpreii
und älteren Diluvialzeit hier abgelagert hatten. Vielfacli in iler
nächsten Nähe von Frankfurt treffen wir diese (Jeröllbüdungeu
an, so an der Main-Neckar-Balinliuie südlich von Louisa bis zum
Nord-Rangier-Bahnhof Isenburg, an der Schwanheimer-Keister-
bacher Terrasse etc. Sie bestehen aus einem wenig geschichteten,
groben Sande, in dem zahlreiche Gerolle von Buntsandstein, ferner
Quarz, Lydit etc. liegen, die von Walnußgröße bis zu Blöcken
von fast 0,25 cbm und über 50 Pfund Schwere variieren. In-
folge des beigemischten Limonites sind sie gelblich bis rotbraun»
wo derselbe fehlt, also besonders nach oben hin, sind sie weiß,
wie gebleicht.
Zur Besiedelang mit Vegetation war dieser sandige Boden
wenig geeignet. Dazn kam noch die ffir eine üppige Flora un-
günstige 'Änderung der meteorologischen Verhältnisse, da an
Stelle des vorher feuchten oceanischen nunmehr das trockene
kontinentale Klima trat. Infolgedessen war die Pflanzendecke
nur sehr gering, Wald im allgemeinen wohl gar nicht oder nur
als schmaler Saum an den Uferrftndem mhanden, manche Striche
mögen einförmige Steppe oder gar eine öde Sandwüste gewesen
sein. B'ossile Pflanzen fehlen im T-öli und Flugsand völlig, nur
die Relictentiora von Mumbach giubt uns noch eiu ungefähres Bild
von dem spärlichen Pflauzenwuchs jener Zeit (cfr. .Tännicke l. c).
Es ist interessant, daii liier überwiegend Formen der süd-
russisclien Steiti»en vorkommen.
Flüchtige Steppenliere. wie die Saiga-Antiiope unsl da> wilde
Pferd bewohuteu die spärlichen, monotonen Grastlächeu, kleine
Xairer wie Ziesel und Pfeifhase, Murmeltier und Springmaus
wühlten üiren unterirdischen Bau in das lockere Erdreich : und
als echte Steppenräuber machten Wolf und Korsak Jagd auf die
scheuen Bewohner der Einöde. Auch die Konchylienfauua unserer
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Steppenbildtuigen zeigt nach BQttgers üntereochnng wesentliclie
ÜbereiDStfianiang mit derjenigen des GouTernements Orenbnrg
(efr. Kinkelin, Vor and w&hrand der Diluvialzeit pag. 65).
Es erafdieint nicht unwahrscheinlicby daß mit Beginn des
kontinentalen Klimas die Wasserflächen unserer Landschaft mehr
nnd mehr abnahmen, diese durch das VoiTücken der IScbntt-
kegel nnd Deltabildungen der Zuflüsse versandete und die
Steppe den juuo^fräuliclien Boden rascli eroberte.
Ähnlich niügeu diese Vorgänge gewesen sein, wie sie
Czerny 1. c. schildert aus der asiatischen Steppe, wo der Aral-
und der vSarvkupa-, ferner der Balschasch- und Alakul-See
ständig abnehmen ; auch die Seen von Co! n ado. das Tote Meer,
der Bevevero-8ee in Argentinien zeigen die gleiche Erscheinung.
Die geringe Feuchtigkeit der Luft und die spärlichen
Niederschläge konnten von keinei' I^edeutung sein für die Ge-
staltung der Oberfläche und an Steile der Thätigkeit des tließen-
den Wassers trat hier die Wirkung des Windes. Wie uoch
jetzt in Steppen und W^üsten wird wohl auch zur Diluvialzeit
unsere Steppe die Stätte heftigster Luftströmungen gewesea
sein, die mit ziemlicher Konstanz Uber die Einöde hinbrausten,
nnd denen weder Baum noch Strauch Widerstand boten. Wenn
nun der Sturm mit ungebrochener Gewalt über die dttrre Sand-
wüste dahineilte, so wirbelte er die kleineren Teile des lockeren
Bodens anf und trug sie in mächtigen Staubwolken oft meilen-
weit fort. Größere Körner, die der Wind nicht in die Höhe
heben konnte, wurden anf dem Boden weiter geschleift oder
gerollt und so über die Unterlage hinweggefegt.
Leichtbewegliches Material hierzu boten die GtoröUe nnd
Sande in großer Masse, nnd sie sind es daher auch, aus denen
der Wind nicht nur die staubfeinen Teile, sondern selbst größere
Sandkörner ausblies, um sie dort zusammenzutragen, wo seine
transportierende Kraft nachließ. Wir finden daher in solchen,
vom Winde zusamniengewehten Ablagerungen eine Sonderung
nach der Größe und ^Schwere der einzelnen Bestandteile. In
nächster Nähe von der ursprünglichen Lagerstätte treffen wir
die größereu und schwerereu Sandkörner als Flugsand ange-
häuft zu mächtigen Dimeu. Weiterhin nach den unsere Ebene
unigebenden Höhen wird das Korn des Sandes immer feiner;
mehr und mehr häufen sich die staubförmigen Partikeln, wäht*end
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— 179 —
die größeren Körner allmählich verschwinden. ScblieBlicb gehen
diese äolischen Sedimente in den Löß über, jenen feinen dilu-
vialen Staub, den der Wind noch hoch in die üandgebirge der
Ebene hinauftragen konnte.
Daß außerordentliche Massen Ton Stanb und Sand ans den
dilnvialen Schottern heransgewebt worden, beweist die große
Mächtigkeit des Flugsandes und LOsses, sowie ihre anßerordent-
liche räumliche Verbreitung. In jenen Schottern mußte nach
Entfübrang der kleineren Partikel eine ralative Anreicberung
an gröberen Steinen stattfinden, die nun, von Sand und Staub
befreit, yiellach die Oberfläche des Bodens bedeckten.
Wurde durch die Steppenstftrme der Sand Uber jene
Geröllstücke hinweggefegt, so mußten diese eine beträchtliche
abschleifende Wirkung durch das gewehte Material erfahren.
Bei längere Zeit konstantem Winde wird diese Abscheuerung
sich auf den Gerollen bemerkbar ^cuiacht habeu durch eine
zunehmende Glättun^ der dem Winde zugekehrten Seite. Schließ-
lich mußte diese Klaclie derart poliert worden sein durch das
stetige Anschleifen d»^s scharieu Quarzsaudes , daß sie jenen
charaktHi istischen Speckgianz erhielt, der jetzt noch die Kanten-
geiöiie aiiszeichuet.
Wandte ein solches Geröllstück dem Wiude eine flache
Seite zu. so mußte dieselbe allmählich völlig glatt pidiert werden;
über den vorsprinjrenden Ecken konnten sich dagegen Kanten
bilden. Traf der wehte Sand jedoch auf eine erhabene Fläche,
so mußte auch hier durch den Anprall des Schleifmaterials eine
glatte Facette entstehen, ringsum aber, wo das Gestein umbog,
wurden Schneiden angeschliffen, ebenso auch nach oben und an
der Unterlage nach unten bin. Es bildete sich also hier eine
polygonale Facette, die von scharfen Kanten umgrenzt wird.
Da die bei uns rorkommenden Buntsandsteinstncke meist parallel-
epipediscbe Gestalt haben, so sind solche Scbliffflächen gewöhn-
licb rechteckig. Dadurch, daß mehrere Gerölle nahe bei einander
lagen nnd sich so teilweise schützten oder die Richtung des
schleifenden Sandes ablenkten, wurde die Lage nnd Gestalt der
Flächen modifiziert.
Welchen Einfiuß die wechselnde Härte auf die künftige
Gestalt eines Dreikanters hat, zeigen Fig. 3 und 4. Hier erkennt
man deutlich, wie die vorspringenden Kanten den dichteren und
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festeren Teilen entsprecheu, währeud in den weicheren der Sand
tiefe Rinnen ausgefurcht hat.
Andere Formen des Windscliliffes lassen Fig. 1 und 2 er-
kennen. An diesen GeröUen treten kaum scharfe Kanten auf,
dagegen ist die ganze geglättete Hache mit Gruben bedeckt.
Vielfach werden hier, wie so hänflg im Buntsandstein, Thongallen
gesessen haben, oder es waren, wie im PsendomorphoseDsand-
stein, hier schon vor dem Anschleifen Hohlräume vorhanden,
entstanden durch Wegffihrung des ursprünglichen Kalkspates.
Natürlich sind auch sämtliche Vertiefungen glatt gescheuert.
Sehr interessant sind die Vertiefungen auf der SchlifFseite des
größten Dreikanters, die mit den Zufuhrrinnen des Schleifsandes
erhalten blieben. Es sind sieben Gruben von 0,5 cm Länge
mit nach unten gekehrter Ausmiindung. Zu ihnen führt je eine
fast 1 cm breite Rinne, so daß im ganzen sieben solcher Furchen
vorhanden sind, die alle miteinander parallel laufen. Ähnliche
Rinnen und Kauten beobachtete Chelius bei Schneewehen.
Eine andere Art der äolischen Erosion zeigen die groben
Konglomerate des oberen Buntsandsteins (im Maindiluvium bei
Frankfurt gehören dieselben stets dem als sm* bezeichneten
Horizont an). An solchen Stücken ist nicht eine Fläche in
toto geschliffen und poliert, sondern es sind die einzelnen CieröUe
des Konglomeratstiickes jedes für sich besonders geglättet ; in-
folge der verschiedenen Härte derselben zeigt ein tjolches Konglo-
merat einen in den einzelnen Teilen wechselnden Grad der
Bearbeitung. Die weichere Zwischenmasse ist olt tief aus-
gescheuert.
Bei Kantengerüllen, die aus Buntsandstein bestehen, sind
die geschliffenen Seiten oft schon an der roten Färbung zu er-
kennen. Beim Wassertransport wie an der Luft wurde wohl
das aus Koteisen bestehende Zwischenmittel des Buntsandsteins
gelockert und dann leichter durch den Steppensand abgescheuert,
so daß allmählich wieder das frische Gestein mit seiner blut-
roten Farbe zum Vorschein kam. Die dabei abgeschlittenen
Teile vermehrten das Material an Sand, während das entstandene
Schleifpulver sich dem Lößstaub zugesellte.
Wurde durch den Wind der die Unterlage eines Dreikanters
bildende Sand im Laufe der Zeit allmählich weggeweht, so konnte
der Stein leicht umfallen. Er bot alsdann dem Winde die seit-
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her vor der Abschleifung geschützte Seite dar, die die {gleiche
Glättung erfuhr, wie die früher exponierte Partie. So konnte
ein Gerölle auf beiden Seiten angeschliffen und facettiert werden,
und uuter unseren DreikaiUern finden wir nicht selten solche
doppelseitig polierte Kanter, meist von rundlicher (lestalt, selten
flache, plattige, da bei ersteren die Ausblasung der Unterlage
leichter vor sich s^ing.
Schon lange sind den Geologen solche Gesteine als äolische
Tische bekannt, deren Unterlage durch den Wind immer mehr
erodiert wird, bis die Grenze ihres stabilen Gleichgewichts über-
schritten wird, und der Stein umstürzt (cfr. Neumayr, Erdgesch.
Bd. I. Figur auf pg. 528). G. Schweinfurth erw&hnt in Jra Herzen
von Afrika*^ I. pg. 40 einen solchen Felsen von 35 ' Höhe, dessen
(xestalt er mit einer Feige oder Birne vergleicht.
Eine Ungleichheit im Grade der 61&ttung beider Seiten
dttrfte anf eine verschieden starke und ungleich lange Wind-
erosion zurQckzuführen sein.
Während nun so der Wind die Unterlage eines Kanten-
gerOlies ausblies, wurde gleichzeitig die frdwerdende Seite
desselben vom Sande angeschliffen. Die erwähnten äolischen
Tische sind daher durchweg nach nntenhin spitzer, da gerade
an ihren unteren Teilen die Schleifwirkung sich besonders
geltend machte.
Fig. 5 zeigt ein Kantengerölle, das oberflächlich geglättet
ist und ebenso hat auch ein Teil seiner Unterseile Wiudschliff
erfahren ; hier ging jedoch die Winderosion nicht soweit, daß
das Kantengerölle umfiel, sonderu es blieb vielmehr auf einer
kleinen elliptischen Fläche noch aufsitzen, die ihre ursprüngliche
Rauhigkeit bewahrte, da sie vom Abschleifen verschont blieb.
Neben der Dauer der Windwirknng ist die Ausarbeitung
emes Dreikauters noch sehr vom Schleifmaterial selbst abhängig.
Uberall, wo grober Flugsand als solches diente, sind die Gerölle
stark geglättet und die Kanten scharf ausgeprägt. Mit der
Abnahme der Korngröße werden die Kauten weniger scharf und
die Facetten matter. Je mehr wir uns den Stellen nähern, wo
nur die staubfeinen Teilchen, der Löß« hingetragen wurden,
um so undeutlicher und seltener werden Kantengerölle; im
reinen Lößgebiete fehlen sie. So finden wir z. B. unter dem
groben Flugsande von Messel noch Gerölle mit deutlichen Wind-
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schliffen recht hftnfig, während einige Kilometer südwestlich
davon bei Darmstadt, wo feinkörniger Flugsand ansteht, schön
bearbeitete Kanter selten sind (cfr. Chelius, Notizbl. d.V. f. Erdkde.,
1892, pg. :U i.
Es muß dalier bei Betrachtung der Dreikanter auch die
Korngröße des bei ihrer Bildung wirksamen Fiugjjandes beachtet
werden. Tin allgemeinen nimmt das Korn dieses Sandes vom
linken Maiuufer nach Süden zu ab. Im unteren Mainthal, be-
sonders in der T.iiiL''p[rend von Frankfurt, treffen wir daher den
crrnbkörnigstt'n Klugsaud, der hier aus den zerfallenen groben
Buntsandsteinfrerülien entstand. Nachstehende mechanische Sand-
analysen mögen obige Worte bestätigen. Aus einer Sandgrube
SW von Neu-Isenburg wurden Flugsandproben dicht über hier an-
stehenden Dreikantern entnommen und einer Sondeining nach
Korngrößen unterworfen. Der Sand enthielt Kömer im Durch-
messer von
<5mm <3 <2 <1 < 0,5 > 0,5
3,9 0/« 6,0 4,4 17,4 18,5 49,8
staubfeines Material 2%, aus der Differenz bestimmt.
Die Teile yon Uber 0,5 mm Durchmesser betragen hier
also über 50 ^/o; die gröberen Körner Uber 1 mm Durchmesser
sogar mehr als dO*^/o.
Finden wii* Dreikanter noch in ihrer ursprünglichen Lage,
so müssen die einzelnen Facetten denjenigen Richtungen zugekehrt
sein, aus ^enen der Sand, das Schleifmittel, herangeweht wurde.
Gottsche beobachtete, daß bei pyramidalen Geschieben in
Schleswig - Holstein die Hauptschliffflächen den Hauptwind-
riclitunofeu ])arallel seien. Ferner fand M. Verworu, daß die
sich jetzt bildenden Dieikauter d» r Sinai -Wüste am Djebel Nakfis
fast alle ihre Kanten von WSW nach ONO. ilu e angeschliffenen
Facetten nacli NNW und SSO richten: die voifierrschende
Windrichtung ist dabei NNW und N: zuw^Mbn abwechselnd 8.
Ebenso berichtet Mackwiiz. daß die iiit^isteu Dreikanter
in der Umgregend von Nömmc nahe bi-i Keval ihre SchlifFfläcben
der hauptsächlichsten Windrichtung: zukehren. Auch ich hatte
Gelegenheit noch einige Dreikanter in zweifellos ursprünglicher
Lagerung, in diluvialen Schottern unter Flugsand ca. 1 ni unter
Terrain anzutreffen in einer Sandgrube am städtischen Elektrizi-
tätswerk in Isenborg. Diese Stücke richteten ihre am stärksten
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polierte Seite alle nach SW, eine zweite Scblifffläche nach NO,
die dritte nach NW. Vemutlich war demnach die südwestliche
Bichtang die des vorherrschenden Windes. Weitere Beobach-
tungen hierüber sind noch sehr erwttnscht
Neben der Bildung der Dreikanter haben wir noch vielfach
Gelegenheit uns von der starken Erosionswirknng des vom Winde
getriebenen Sandes zu überzeugen. — So erwähnt n. a. Graf
Bandissin in der Beschreibung der Insel Sylt, dafi dort viel*
fach Fensterscheiben dnrch den gewehten Dünensand ange-
schliffen wurden. Wie kürzlich berichtet wurde, sollen in der
russischen Steppe die ^elegraphendrähte durch den Sand in
kurzer Zeit durchschnitten worden sein. Auch die grofie Sphinx
verdankt die starke Glättung ihrer einen Seite der Wirkung des
Wüstensandes.
Diese Vorgänge in der Natur hat sich mm auch die Technik
zu nutze gemaclit und sie bedient üich des Sandgebläses, um
eine Reihe kräftiger Öchleifwirkun<i:en zu erzielen. So wird z. B.
in der Mattglasfabrikation das <ilas augeätzt durch einen an-
haltenden Strom von Saudkurneru.
Auch die Sieiuindustrie macht jetzt vielfach Gebrencli von
der erodierenden Kraft dt^s ii:el)laseuen Sandes. Bei diesem soge-
nannten Sandstrahlgebläse werden meist in weicheres (iestein, z.B.
Marmor, Hoch- oder Tiefreliefs durch den Sand ausgeschliffen,
indem man auf die betreffende Gesteinsplatte harte Schablonen
auflegt zum Schutze der bedeckten Teile und dann einen Sand-
strom unter einigen Ätmosphäreu Druck auf die Platte wirken läßt.
Zeigt eine solche Schablone eine nur wenig vorragende
Ecke, so scliUtzt sie die dahinter liegende Partie der zu
schleifenden Platte, und es entsteht so eine erhabene Kante,
genan wie bei unseren Dreikantern.
Bei allen diesen Vorgängen ist die Dauer der Einwirkung
bis zur Erzielnng einer intensiven Wirkung relativ kurz. Es
liegt nahe, zu vermuten, daß auch die Bildung eines Dreikanters
in einer geologisch-kurzen Zeit vor sich ging.
TerbreitoDg der Dreikanter. Torkommen in der Main-
Bheinebene.
In der Umgebung von Frankfurt treffen wir Dreikanter
nur auf der linken Mainseite, hier aber recht zahbreich an.
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Sie gehören überall znm Diluvium, teils den älteren Schichten,
wie atif der Kelsterbach - Schwanheimer Terrasse, teils den
mitteldiluvialen Schottern an.
Bei weitem am häufigsten sind Einkanter, daneben finden
sich jedoch auch Mehrkanter and doppelseitig geschliffene
Pyramidalgerölle.
Soweit das Maindihi?ium reiclit, treffen wir ftberall an
geeigneten Orten Bantsandsteinschliffe an; stets liegen sie an
der Oberkante der GerGlle oder Schotter, oft in größerer An-
zahl znsanunen unter einer Flngsanddecke oder an der Sohle
einer Dfine, wofern letztere Schichten nicht wieder denndiert
worden.
So sind die Dreikanter im ganzen Frankfurter TJnterwald
nnd dem südlichen Teile des Oberwaldes zerstreut; ebenso
treffen wir sie bei Schwanheün-Eelsterbach n. s.w. an; an allen
diesen Punkten dürften die EantengerOUe ans den unteren
diluvialen Schichten stammen.
Weiter nach Süden finden sich zahlreiche Dreikanter in
der Gemaikuiig von Isenburg. Hier bildet die Oberüiiche der
diluvialen Schutter vielfach ein Steinptlaster, in dem jedes
Stück deutlich Wintlscliliff zeigt. Eine größere Anzahl besonders
interessanter Kanter wurden kürzlich beim Legen der Rohre
der Isenburger Wasserleitung gefunden. Durch das gütijre Ent-
gegenkommen der Herren Fässler & Amend. rnlernehuier
der betr. Anlage, wurden diese Stücke mir til» erliefert, wofüi*
ich beiden Herren sehr zum Dank verpflichtet bin.
Westlich reichen die Dreikanter bis in die Gegend von
Walldorf. Mainaufwärts kommen Kantengerölle vor bis nach
Niederroden und Babenhausen, im eigentlichen Maiuthale bei
Obernbarg und selbst in der Umgegend von Miltenberg. An
allen diesen Orten lieferte meist Buntsandstein das Rohmaterial.
Auf der rechten Mainseite scheinen Dreikanter zu fehlen,
wenigstens wurden bis jetzt noch keine rechts des Maines
gefunden; gleichzeitig fehlt hier im allgemeinen auch der
Flugsand.
Möglicherweise bildete der Main ffir den schweren Flug-
sand eine Grenze, die nur Ton dem leichteren Material über-
schritten werden konnte. Selbst wenn jedoch durch die nördlich
des Mains auftretenden Sande Dreikanter gebildet wurden, so
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sind dieselben jetzt ftberall mit dejectiyem LöB bedeckt nnd
80 vdUig unzugänglich.
Näher gegen den Odenwald hin stellen sich im Düniriam
Gerdlle der dortigen Gesteine immer zahlreicher ein, während
Bnntsandstein mehr nnd mehr abnimmt. Bei Sprendlingen,
Dietzenbach, Urberach etc. finden sicli vielfacli KantengeröUe,
die aus dem nahen Rotlie<^endeu stammen und meist aus (Quarzen,
Pegmatiten, seltener Apliten bestellen. I^e.^onders die Pegmattie
sind hier scliün o^escliliffen, da sie bei hohem Feldspatgehalt,
infolge der etwas geringeren Härte desselben, leichter und l)esser
bearbeitet werden konnten. Seltener sind die Quarzgerülie zu
schijuen Kantern modelliert. Auch von dem problematischen
Eruptivgestein vom Häsengebirge bei Urberach fanden sich Ge-
rolle mit gutgeglätteter Oberdäche (cfr. Chelius, Blatt Messel).
Direkt am Fuß des Odeuwaldes stellen sich auch Diabase,
Diorite etc. als Dreikanter ein. Gut geschliffene Stücke hier-
von finden wir südlich von Messel, an der dortigen Braunkohlen-
gmbe» wo eine Steinsohle aus solchen Kantengeröllen bestehend
unter starker Flugsanddecke* ansteht.
Weiter si'idlich finden wir noch Dreilcanter bei Darmstadt,
an der Ludwigshöhe bis nach Malchen a. d. B. hin. Südlich
von diesem Punkt fehlen an der Bergstraße die KantengerOUe,
da von hier an entweder grobe QerttUe, also das Bohmaterial
der Kanter, Überhaupt nicht mehr vorlcommen, oder von gelben
Sauden völlig verdeckt sind. Dagegen treten weiter südlich in
der Bheinebene bei Freiburg i. B. wieder Dreikanter auf, die
Steinmann 1. c. beschreibt
Breikanter aufierhalb der Bhein-Mainebene«
Überall, wo wir jetzt Dreikanter antreffen, sind oder waren
ähnliche klimatische und geologische Verhältnisse.
Als Ursprungsraaterial bedarf es stet.^ gerijllführender
Sande, Schotter, üeschiebelehms oiler dergl., die wenig oder
gar nicht mit Vegetation bedeckt sind; ferner eines trockenen
Klimas und heftiger Winde, die eine Bewegung des Sandes und
btaubes veranlassen.
Wo solche HtMlingiingen erfüllt sind, düifen wir füglich
die Bildungi^n von Dreikantern erwarten. Nirgends wo treÜ'eu
wir aber dies in extremerer Weise als in den Wüsten. Hier
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entstehen heute noch yor den Augen des Beobachters die Drei-
kanter, genau wie bei nns zur Düuvialzeit. Eine anschauliche
Schilderung derartiger Vorgänge Terdanken wir J. Walther,
der sie in der GalalawUste, zwischen dem Roten Meere und
dem NUe, beobachten konnte.
Dort treten in d^ Wadis größere GerGUe auf, Uber die
die Chainsinstftrme den Wüstensand binwegtreiben, wobei fast
alle GerOUe gegl&ttet werden, so daß sie die eigenartige Facet-
tiernng, die scharfen Kanten und den charakteristischen Speck-
glanz erhalten. Völlig regelmäßige Dreikanter sind allerdings
selten, dagegen, wie bei nns, alle Obergänge von matten bis
zu glänzenden Flächen nnd von flachen Kanten bis zu scharfen
Schneiden.
Die gleiche Erscheinung bemerkte M. Verworn in den
Wüsten der SinaY^Halbinsel. Der eingehenden Darlegnng sei
kurz Folgendes entnomraen. An der Westküste der Halbinsel,
am Fuiie des Djebel Nakiis zielit ein aus reinem Quarzsande
bestehender vegetationsloser Flugsaudrückeu entlaug. Wo dieser
Sandstreifen an den Felsen herantiitt, liegen zahlreiche Kanten-
ger()lle. Auch liier sind vullkuinmen dreiseitige Preikanter
seht II, 111t ist zeip-en die (Terölle eine einzige Lan^skante. mit
einer oder zwei Schlift'fläclieii : es sind soirenannte Einkanter,
die, wie erwähnt, zur Windrichtung oiit-iiLiert sind.
Auch die beiderseitige Anschleitung beobachtete Verworn,
ferner macht er auf die Wichtigkeit der ursprünglichen Gestalt
aufmerksam; ebenso konnte Verworn KantengeröUe mit rund-
lichen, ausgeblasenen Löchern sammeln.
Auch die großen Wüsten Inner-Asiens bergen zahlreiche
Windschliffe, über die Richthofen in Neumayer^s .Anleitung zu
wissenschaftlichen Beobachtungen" berichtet.
Ebenso finden wir sie in dem Wfisteng&rtel Nord-Amerikas,
in Colorado, Nebrasca, den Mauvaises terres.
Aus der Kieswttste der Kalahari in Südwest-Afrika brachte
Stapf vom Sand polierte Gerölie mit, n. a. auch KantengeröUe
mit ausgeblasenen Hohlräumen. Als Hauptbedingung zur Bildung
der Windschliffe erkannte Stapf st&ndige, starke Winde, die die
losgelösten Teilchen wegführen und die GeröUe damit scheuem.
Unter ähnlichen Verhältnissen kommen auf der Nordinsel
Ton Neu-Seeland nahe der Küste gidehfiüls Dreikanter yor.
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Die meisten dieser erwähnten Kantengerölle gehören hin-
sichtlich ihrer Bearbeitung der Gegenwart an, es sind also
receute Dreikanter.
Nicht minder verbreitet tiuden wir aber auch diluviale
Kanter. Außer im unteren Main- und Rheinthal sind sie in
der norddeutschen Tiefebene außerordentlich zahlreich, ebenso
in Sachsen. Tn gleicher Häutigkeil kuiniiieii Kanteugei-ölle in den
russischen 0^^t^^eepr<)vin/:en , besonders bei Reval, in Schleswig-
Holstein und Jütlaud und sof^ar in Island vor.
Außer den Dreikantern im Diluvium wurden bis jetzt nur
in zwei anderen Furmationen Kantengerölle gefunden. Aus dem
mittleren Huntsandstein (Eck'sches Konglomerat) von Radheim im
östlichen Odenwald erwilhnt Chelius das Vorkommen von
KantengeröUen. Es sind Quarzgerölle, die au! einer oder anf
allen Seiten geglättet und mit scharfen Kanten versehen sind.
Wegen ihrer frappanten Ähnlichkeit mit den diluvialen Drei-
kantern wurden sie von Chelius sofort für Windschlifie an-
gesprochen (cfr. Erläuterungen zur geologischen Karte von
Hessen, Blatt Nenstadt-Ohernhnrg pg. 13)>
Die geologisch ältesten Dreikanter durften wohl die des
Cambrinms von Lngnils in Schweden sein, die Lind ström
und Nathorst im cambrischen Eophytonsandstein fanden.
Noch an vielen Orten d&rften diese interessanten Kanten-
gerölle gefunden werden, wenn erst der Blick der Sammler
darauf hingelenkt nnd an ihr Aussehen gewohnt ist.
Nicht vereinzelt oder anf kleine Fundstellen lokal be-
schränkt finden wir Dreikanter, sondern über große und weite
Strecken hin verbreitet. Die I mbtäiide, die zu ihrer Kntstehnng
führten, müssen daher wohl ebenfalls eine allgemeine Bedeutung
haben. Die Annahme einer ausgedehnten dilnvialen Steppen-
landschaft in unserer Gegend winl dnrch die Funde von Kanten-
eertdlen bestärkt, das friihere Vurlicnsrhen eines e-xcessiven
kontinentalen Klimas bt'stätij,^t und unsere Vorstellung über die
äolische Entstehung des Losses und i^lugsandes wesentlich
gefördert.
6ü geben uns die Dreikauter einen neuen Beitrag zur
Erkenntnis der geologischen und geophysikalischen Verhältnisse
unserer Landschaft zur jüngeren Diluvialzeit
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— 188 —
Litterator.
Gntbier. Geogn. Skizze der Sttchsisolieii Schweis.
, Isis 1865, p. 64, 84.
W. T. L. Travers. On tbe sandwornstones of Evans Bay. Transactions
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Enys. On sandwonutoiies from New Zealaad. Qnarterlj Journal Geol.
See 1878.
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Berendt. fber Pyramidalgr schiebe oder Geschiebe- Dreiksnter. Jahrhnch
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Leipzig 1887.
« , Denudation in der Wttste. Abbandlangen der Kgl. slchsiiebei!
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M. V e r w 0 r n. Die Sandschlilfe vom Djebel Naktts. Neues Jahrbuch f. M , 1896.
M i (- k w i t z \ Über Dreikanter im Diluvium von Reval und Brieftiohe Mit'
Schmitt J teilungen. Neues Jahrbuch für Min.. 1885, Tl.
Nathorst. Über Pyramidalgeschiebo, Neues Jahrbuch lür Min., 1886, L
Czerny. Wirkung der Winde auf die Gestaltung der Erde. Petermanns
Hitteilungen Ergänz nngsheft 48, 1876.
Aseherson. Die ly bische Wttste and ihre Oasen: Das Aasland, 1875.
Thoalet. Exp^rienoes synthitiqnes aar Tabrasion des roches par In saUe.
Compt. rend. Acad. T. CIY. Annal. d. Ifinei, Mars Avril, 1887.
Jän nicke. W. Die Sandflnra von Mainz. 1889.
Stapf. Das untere Khuisehthal und sein Strandgebiet. Verbandlangen des
Vereins für Erdkunde. Berlin. 1887.
Nehring. L'rsacbcu der Steppeubilduuy. (Jeograpiiische Zeitchrift I.
, Zar Steppenfrage. Olobas LX7.
Kinkelin, Ft. Dar PUocKnsee des Bhein- and Mainthaies and die ehe-
maligen Mainläufe. Bericht d. Senckbg. Ges., 188!).
„ Vor und während der Diluvialzeit im Bhein »Maingebiet^ Beriebt
d. Senckbg. ^'alurf. Ges. Frankiort, 189Ö.
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— 189 —
Kinkelin, Fr. Die Tcriiiir- und Diluvialbildnngen des unteren Mainthaies,
der Wetterau and des Südabbanges des Taanos. Abhandlangen d.
Kgl. pr. t,'C'olo^. Landes-Anstalt. Bd. IX.
Keil back. Vergleich. Beobachtg. der isländ. Gletscher u. noidd. Diluvial-
ablagerungen. Jahrbch. d. Kgl. pr. LandM-AittUlt fttr 1888.
Richtbofan. China. Bd. L
Krause, E. Die Steppenfragtt. Olobns LXY.
Lepsin«. Das Hainser Becken. 1883.
Geologe V. Deutschland. Bd. I, 1892.
Chelius. Erliiuterunt/en zu Bh\tt : Messel, Mörfelden.
, llugsami aai Hheinalluv. u. zur Jetztzeit. N. J. f. II., 18B2, Bd. I.
, n. Vogel Erläuterungen am Blatt: Grofi-Ümetadt
, «.Klemm. Erlttnternngen sa Blatt : Ntostadt-Obemboig, Schaaf-
heim, Babenhausen.
, n. Klo mm. Mitteilg. aus den Aufnahmegebieten. Notiablatt d.
Ver. f. Erdk. Darmstadt 1893, 1894.
Steinmann. G. I ber die Gliederung des Plcistocan im badischen Ober-
lande. Mittig. d. gr. bad. geolog. Land.-Anst., XXI., 1893.
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Kleine Notizen
aiis der geologiscli-paläontologisclieu Sektion.
Von
Prof. Dr. F. Kinkelin.
1. Hyaena spelaea Goldf. im L06 von Sossenlieini
bei Höchst a. M.
Von einem Tier, das bisher ans dem Dilnvium hiesiger
Gegend noch nicht bekannt war, von der Hyaena spelaea Goldf.
hat sich im Löß von Sossenheim ein fragmentärer Oberkiefer
gefunden.
In diesem Oberkiefer sind erhalten : anf der rechten Seite
der große, kegelförmige, äußerste Incisiv, der Canin, der zweite
nnd der dritte Praemolar und nnr ein Stück der Warzel des
Beißzahnes oder vierten Praemolar, anf der linken Seite die
Warzel des großen Incisiv (is), der Canin, die drei vorderen
Praemolaren und auch das vordere Wurzelstttck des vierten
Praemolar. Dieser letztere Zahn, der gerade durch seine Ge-
stalt für das Genus Hyama charakteristisch ist, fehlt also leider,
und mit ihm der kleine MoUr, dessen geringe Größe der Haupt-
unterschied ist zwischen der ff. spekua und der H. prisca M.
de Serres, deren oberer Molar relativ orroß und dreiwurzelig ist.
Da beiderseits die Alveolen, lu welcher die Hiißersteii
Incisivs (ia) sitzen, erhalten sind, so läßt sich der zwischen
ihnen liegende Kaum, in dem die vier kleinen Tncisiv s. Z.
steckten, bemessen; er ist su klein, daß man kaum glauben
mochte, daß sie hifr Platz InUten. Von ihnen sind weder
Alveolen noch \\'urzelbruchsLrllen zu beobachten; sie müssen
früh ausgefalleu oder ausgebrochen, heruach aber die ALveolai*-
— 192 —
rftume verwachsen sein. Ein Ähnliches gilt wohl auch für den
vordersten rediten Praemolar; hier sieht man zwar noch eine
flache kleine Gmbe, wo die Alveole dieses Zahnes war.
Die hedentende GrOße der fossilen Byaena ist ersichtlich
aas dem Vergleiche einiger Maße mit denen einer ansgewachseneD«
nach der Abnutzung der Zähne zu urteilen, etwas älteren H^aena
erocuia Zimmenn. des Senckenbergischen Museums:
bei bei der nach Goldfuß
Hyaena «ptlaea recenten (Döderlein-Steinmami)
Sossenheim E. erocuia H. spelaea
mm mm mm
Länge von pa 18 15,5 —
• , 1)3 2ü 23 —
(1er Zalmreihe
von pi, \)i u. p8 der
linken Seite 51 46 44,2
Distanz der Spitzen
resp. der Mitten der
Abnützungsflächeu
der beiden C 75 Ö2,5 —
Distaoz der Spitzen
resp. Mitten der Ab-
nützangsflächen der
beiden ps 110 78»ö —
Distanz der Mitten
des Innenrandes der
beiden pi 86,5 68 —
Hiernach war die Hyäne, die sich bis ins untere Main-
thal veriiTt hat, ein ganz gewaltiges Tier; bekanntlich hat
Hyaena spelaea^ die man auch mit Hyaena eroeuta identisch
hält, in großer Menge u. a. in Höhlen und Klfiften des eng-
lischen, belgischen, fränkischen etc. Kalkgebirges zur Diluvial-
zeit gelebt. Ich erinnere nur an die Bewohner der Linden-
thaler Hohle bei Gera und der Ofnet-Höhle bei Utzmemmingen
am Bande des Bies (Senckenb. Ber. 1880/81 p. 89 u. 97). Seinen
Ausgangspunkt hat das Genus Hyaena wohl von Sftdoeten,
Griechenland und Indien (Sivalikschichten) genommen, wo es
zur früheren Pliocänzeit schon existiert hat. Heute ist es auf
Afrika lind West-Asien bescluaukt, Ihjaena erocuia auf Süd-
uud Ost-Afrika.
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— 198
2. Cervua euryceroB Aldr.
• Ans der üngegend von Berlin, z. B. von Rixdorf , nnd zwar
aas dem Eies, der den unteren Geschiebemergel direkt Über-
lagert, ist die Existenz desRlesenhirscben (Gervus euryceros Aldr.)
l&Dgst bekannt, also ans DilnTtalschichten, die <er sind als
der L6ß. Ans dem unter dem interglacialen Torflager yon Klinge
bei Berlin liegenden Thon hat N eh ring eine nahverwandte
Form, Oervus ruffii, bekannt gemacht Ans der Rhehi<lfaiugegend
sind solche Nachrichten rar; so berichtet *t. Gftmbel von
Resten des Riesenhirschen ans einem nnter dem Torf Ton
Grafenrheinsfelden liegenden Sand. Von Herrn Inspektor Gräff
dahier wurden 1872 in einer Kiesgrube am Nieder Wald Geweih-
zacken entdeckt, die dem Biesenhirschen zugeschrieben wurden
(Senckenb. Ber. 1889 p. 110). Die Angaben von Saudberger
(Land- und Siißwasser-Konchylien d. Vorwelt p. 826) und C. Koch
(Krläuterungen zu Blatt Wiesbaden p. 50), die den Cervus ennjceros
Aldr. bez. Cerrus hibernicus Owen sogar aus den Mosbaclier
Sauden, die jedenfalls Riter sind als das liixdorfer Lager die:>es
Tieres, aufführen, habe ich als auf Irrtum beruhend im Senckenb.
Ber. 1889 p. 104 dargethan. Die Geweihe, die von Mosbach bis
daliin als Megaceros hibernicus Owen gedeutet worden sind, ge-
hören hiernach einem Elen (Akes latifrmis Johns J an, dessen
Reste in großer Zahl in diesen altdiluvialen Sauden und Kiesen
(Elefas antiqnus-Stufe Kiuk.) eingebettet sind.
Aus dem Löti besitzt das Senckenbergische Museum sichere
Reste. Bei Breckenheim hat Dr. 0. ßoettger eine Hinter'
hauptpartie eines Cervus euryeeras aufgefnnden und ganz neuer-
dings sind Stirn und Rosenstockpartien von zwei Tieren im
Löß von Sossenheim gefunden woi*den, die in der Sammlung
des Altertumsvereins von Höchst a. H. liegen. Sandberger
giebt auch zahlreiche Fundstellen (i. c. p. 909 u. 948) an.
Volle Gewißheit, daß auch in unserer Landschaft schon
in den den Löß unmittelbar unterlagernden Flußgeröllen (Elefas
primigenius-Stufe Kink. in Abhandlungen zur geolog. Spezial-
karte von Preußen Bd. IX, Heft 4, p. 264—266) Reste vom
Riesenhirscb liegen, hat ein Fund von Reinach's in der
Seeger*schen Ziegelei in Rödelheim gebracht. Die besten
Stücke unter denselben sind ein fragmentilrer Unterkieferast und
ein liüsenstock mit einem Teil des Stirubeius. Bei der Auf-
13
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— 194 -
findung dieser Knochenst&cke ist jedeDfalls der YolIstiLodige
Kopf zMirftminert worden, denn an den yersehiedenen Trünnnem
ist keine Spar eines Transportes za beobachten.
Im Unterkieferast sind leider aach die Zahnkronen alle
abgebrochen. Die Dimensionen der Z&hne, besonders aber die
f&r Cervm euryceros so sehr charakteristische, nahezu walzen-
förmige Gestalt der ünterktefer&stef liefern den ganz znver-
l&ssigen Nachweis, daß die bei Bödelheim zosammengefundenen
Skeletteile dem Biesenhirschen angehören, was denn anch der
niedere nnd mächtige Rosenstock bestfttigt
Vom Ünterkieferast ist nur der die Backenzähne ent-
haltende mittlere Teil erhalten, aber auch davon fehlt noch die
PaiUe, welche den vordersten Praemolar catiiält. Wie schon er-
wähnt, sind die Kronen aller Backenzähne abgebrochen, sodaß
ihre gegenseitige Stellung, ihre Gestalt und Dimensionen nur
aus den Bruchflächen der Wurzeln zu erkennen sind.
Beim Verjj-leiche des R(>dp!heimer Fossils mit dem Unter-
kiefer eines iiiesenhirschen aus irischem Torf (Seuckeubergiscbes
Museum) ergiebt sich folgendes:
von Rödelheim von irlaud
Länge der Zahureihe von pt iucl.
mm
mm
1Ö3
142
Ui>he des Unterkiefers vom vorderen
Rand des im aus o:emessen .
54
50
Breite des Unterkiefers, ebenda ge-
38
37
H6he des Unterkiefers vom hinteren
Rand des pt aus gemessen
48,5
45
Breite des Unterkiefers, ebenda gem.
26
24
43
41,5
« »
» »
|ö7
) 29
9 1» P»
22,5
22
22
21,5
Größte Breite d. hist Hälfte von ms
21
20
• 1» Tl » V » ^
22
22
n » » r> n n ^
18(?)
20
» n n n » » P*
16,5
16,5
» n Jt n II » P>
13
14,5
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— 196 —
Die große Überemstimmang der Bahezii walzenfönnigeii
Gtestalt des UnterkiBfers ist hieraus ersichtlleb. Der Rödel-
heimer Unterkiefer hat altordings einem etwas größeren Tiere
angehört, als der irische Riesenhirscb unseres Hnsenms war.
An entsprechenden Stellen des Rosenstockes finde ich :
von Rödelheim von Irland
mm
mm
Die Höhe des Rosenstockes . . .
33
30
Den größten Durchmesser der dis-
talen Endfläche des Rosenstockes
88
80
Den kleinsten Durchmesser der dis-
talen Endfläche des Ro^senstockes
85
80
3. AmphUroffulus pomeli Filb.
Kiirzlich habe ich es wahrscheinlich gemacht, daß im oberen
Hydrobienkalk (Untermiocan) der Dyckerhoff'schen Brttche bei
Biebrich-Mosbach entdeckte Geweihstacke ^) (Senckenb. Abh. XX
p. 24ff. Taf. VI Fig. 1, 2, 3, 4, 5, 6) zn Tieren gehören, von welchen
aach andere Skeletteile von Zweihufern oder Solenodonten in
diesem Lager gefunden worden sind. Vor allem war es ein
Unteridefer, der noch erlaubte, auch die Speeles zn bestimmen.
Hiemach zähle ich zwei jener Geweihstücke (Fig. 3, 4, 5 und 6)
zu Dremotherium feignouxi Pomel.
Mit diesem ziemlich vollkommenen Unterkieferast kam
auch eiu kleineres, derselben oder einer nahverwandten Gattung
augehüriges. nur von zwei Midareu besetztes Unterkieferfragment
(1. c. p. 31 u. 34 mit Anm. unten) vor, ebenfalls begleitet von
*) Za m«iiier Verwanderang spricht Herr Dr. 0. Boger un 88. Ber.
d. Augsbarger naturw. Ver. S. 34 von ,im Untermiocän .... noch geweihlosen
rervu!!<l»'n ( Afni hiirafjulus nrxA Dremotherium)", obwohl er meiner Publikation
übtT untcrujiucäne Geweihe in der Anmerkung Erwahnunt; rliut Was «tlieser
jedoch bis jetzt vereinzelte Fund" — derselbe besteht aus 4 zu verschiedenen
GeweilMii gehörigen Fragmenteii ~ durch die Verefauelilteit an aemer
fiiisteiu Terlieren boU, ist mir «bsolat iin?erstttndlich. Es wird mich sehr
heuen, wMin Herr Dr. 0. Bog er eich perafinlicta von der Existenz jener
Geweihe überzeugt, wie dies derweilen eine grofie Zahl von Paläontologen
getban hat. Daß in Kt i kenabsätzen die Süuffcrreste selten sind, wesentlich
seltener als in Kalksintex und aach in flaviatUen Absätzen, ist leicht ver-
ständlich.
13*
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— 196 -
entsprechend kleineren anderen Skelettellen. Mit Bestimmtheit
habe ich dieselben, auch nicht generisch, determiniert, ließ es
also unentschieden, ob diese Skeletteile zu AtnpkUraguha oder
zn Drenwtherium gehören, habe aber die Vennatang ansge-
sprechen, daß ihnen wohl das kleine EosenstOckehen (1. c. Taf. VI
Fig. 2) angehören möchte. Die generische Bestimmung war
dnrch die UnvoUkommenheit der Reste und das Unzureichende
an denselben ausgeschlossen. Die Kunzelnng der Backenz&hne,
welche nach Bütimeyer f&r DremciUtefmm charakteristisch
sein soll, während der Mangel derselben dem Genus AmphUra"
gulus eigen sei, fehlt zwar nicht an den zwei Backenzähnchen
des kleinen Unterkieferfragmentes, ist aber nicht so deatlich
wie bei den Unterkiefer- und Oberkiefennolaren des größeren
Tieres {Dremotherium feignatixi); eine völlige Glätte ist jedoch
nicht zu konstatieren.
Neuerdings kam uns aus demselben Steinbruch der Herren
Dyck erb off ein sehr viel vullkommeneres, ebenfalls rechtes
llnterkiefeifiagnient aus demselben Schichtenkomplex zu. Durch
die sorgfältige Arl)eit uiiseies Präi)arators Herrn August
Kucli IvuiitMi alle Kronen der Backenzaline. die im festen
splitterij^en Kalk gejsLeckt haben, unverlt izt mit ihren Kau-
flächeu zum Vorschein. Daß in diesem Kieiercheu nur 6
Backenzähne, also nur 3 Praeniularen sich befinden, ist voll-
kommen sicher. Vor dem im Kalkstein steckenden vordersten
Praemolar ist nämlich noch eine kurze, zum Kiefer gehörige
Strecke vorhanden, die weder die Spnr eines Zahnes noch einer
Zahnwurzel erkennen läßt. Jener vorderste Praemolar ist dem-
nach auch der erste Praemolar und die Zahl der Pmcnifdaren
also nur drei. Diese Zahl schließt übrigens das Genus AmpkUror
guim nicht aus, wohl aber wärde das Vorhandensein tou 4
Praemolaren das Genus Dremoihmum ausschließen.
Was die Runzelung der Backenzähnchen angeht, so gilt
fast dasselbe, was ich oben Ton dem nur mit 2 Mohiren be-
setzten TJnterkieferlragment mitgeteilt habe. Leider ist Uber
die Dimension des Diastemas nichts zu ermitteln, da der Ab-
bruch hinter den Incisiven stattgefunden hat.
Ein Kennzeichen, das fftr Amphitragulus gelten soll, trifft
bei den beiden kleinen Unterkieferfragmenten zu, daß nämlich
deutliche Mittelrippen und Randfalten auf der Innenwand der
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— 197 —
unteren MolHieii kaum hervoi treten, während sie bei Dremo-
ttierium kräftig siud.
Die Länge der Zalinreihe des Unterkiefers ist 48 mm,
entspricht also fast völlig derjenigen (50 mm 1. c. p. 31), welche
V. ^leyer von Palaeomemr jurdim (= minor = pygmaeus) an-
giebt. V. Z Ittel führt diese J^alaeomeryx-Art unter Amphitra-
gnhis auf und Schlosser hat sie als mit Ämphiiragulus pomeli
Filhol. identisch bestimmt.
Auch daß das Palaeomeryxwülstcheii fast nur bei nia, aber
kaum bei m« und mi zu erkennen ist, möchte nach der der-
zeitigen Charakteristik der beiden Genera mehr für die Zu-
gehörigkeit dieses Unterkieferastes zu Ämphiiragulus sprechen.
Soll ich rekapitulieren, so wären die für das öenus maß-
gebenden Charaktere, die wir an dem besprochenen Unterkiefer-
ast beobachten können:
1) Zahl der Praemolaren ist nnr 3,
2) Backenzähne fast völlig glatt,
3) Mittelrippen aaf der Innenwand der unteren Molaren
fehlen,
4) Palaeometyzwülstchen nicht sehr deutlich entwickelt.
So ist es nach alledem kaum zweifelhaft, daß das Eiefevchen
Ampkitragulus pomeli zugehört, also dem anderen Falaeomenfx,
den H. y. Mejer noch von Weisenau auffuhrt, dem PtUaeamerffx
medms (= minar v. Meyer. pggmaet/s v. Meyer).
Es ist aber auch kaum zu zweifeln, daß das 1. c. p. 31
Anm. 2 anfgeftthrte Kieferfragmentchen, von dem auch oben
die Rede war, demselben Tiere angehört, da die in ihm er-
lialtenen .Molaren ganz dieselben Diniensiunen haben, wie die
Molaren in dem im Kalkstein z.T. steckenden Unterkieferast;
ein kleiner Unterschied existiert nur in der etwas gröberen
Oberflächenstruktur des ersteren.
So stellt sii'h schließlicii heraus, was freilich vuu vorne-
herein zu vermuten war. daß die beiden Wi^nlerkäuer vom
Heßler dieselben sind, wie die vom nahen Weisenau, nämlich:
Palaeomen/r srhcnchxeri v. Meyer — ] inmotheiitim ßignotixi
GeofFr. und Falaeatnerifx medius v. Meyer = Ampküroffulm
pomeli hi\h.
Auch das möciite als wahrscheinlich gelten, daß schon beide
Arten und Gattungen zur Untermiocänzeit Geweihe besaßen.
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— 198 —
4. Eine Tlefboliniiig im westliehen Franktat M.
Die Veröffentlichmig des Ergebmases einer TiefbobruBg ist
bei den zabbreicben Verwerfungen, die unsere Landscbaft durch-
setzen, auch dann von Interesse, wenn die schon gewonnenen
Kenntnisse Uber SchichtenstGrungen dnrch sie nicht Termehrt
werden, sondern schon bekanntes nur bestätigt wird.
Zum Zwecke der Herstellung eines Brunnens an! dem
Terrain der hier zu errichtenden Garnisonswäscherei an der
Schwalbacher Straßi;, zunächst der Mainzer Landstraße, ließ die
königl. Garuisons Verwaltung dahier, bezw. die königl. Intendantur
des XI. Armeekorps in Kassel, eine Bohrung vornehmen.
Ausreichende Wassermenpreii wurden erst in ca. 120 m
Teuf*- t rreicht, die wasserführende Schicht scheint liier eine zer-
brochene Bank verhärteten Mergels zu sein. Auf eine w^asser-
führende Schicht traf man aber scIkhi m 21—22 m, wo pliocäne
Sande auf pliocänem Thon rulien; außerdem führt das Bohr-
register noch wasserführende Schichten an im untermiocäneu
Schichtenkomplez in einer Teufe von 65—66 m.
Ich lasse nun die Beschreibung der durchbohrten Schichten
folgen und bemerke, daß meine aus den Bohrprobeu gewonnenen
Notizen aus dem Bohrregister des Bohruntemehmers besonders
da ergänzt sind, wo im Register Braunkohlen notiert sind, die sieb
in den Proben nicht fanden, die also vom Bohrnntemehmer nicht
aufgehoben worden sind. Die Tiefenangaben sind den Notizen
entnommen, welche an den Fächern der Schieblade angebracht
sind, in denen die Bohrproben aufbewahrt wurden. Wo eine ge-
nauere Tiefenangabe ans dem Bohrregister ersichtlich war, ent-
nahm ich sie natttrlich diesem.
Ich entledige mich hier der auge nehmen Pflicht, der kdnigl.
Intendantur des XI. Armeekorps, wie den Herren königl.
Baurat Pi e p er in Hanau, königl. Major D o r g u t h und Ingenienr
Lachmann dahier, die mir hierbei durch Oberlassung der
Bohrproben, Mitteilung des Bohrregisters und anderer auf die
betreffende Bohrung heziig^lichen Notizen gefällig waren, meinen
verbindlichsten Dank auszusprechen.
Terrain 96,0 m über Amsterdamer Pegel.
Muttererde und Lehm bis 2,0 m 2
Lehmiger, schmutzigbrauner Sand mit gröberen <
Grescbiebeu „ 3,0 mj B
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— 199 —
Schmutzigbrauner Sand mit größeren Ge-
schieben
Gelber Letten
Ziemlich grober Sand (Quarzkörner gerundet)
mit kleinen Geschieben (Quarz und fester
Sandstein)
Liehtgrauer Thon mit feinem Quarzsand und
kleinen Eisenkonkretionen
Liclitgrauer, feiusandiger Thon . . . .
Feinsandiger Thon mit kiemeii Eisenkon-
kretiüuen. rot gefleckt
Thoniger Sand, erfüllt mit z^lüreiclien Brauu-
eisenkiiollclien
Feinsand iger Thon mit gelben uud roten
Flecken
Feiner schlichiger Sand
Lichtgrauer Thon mit roten Flecken, wechsel-
lagernd mit schlichigem Sand . . . .
Schlichiger Sand und Lichtgrauer Thon mit
gelben und roten Flecken und holziger
Braunkohle
Schlichiger Quarzsaud . . . . |
Bräunlicher, feiner Quarzsand. | wasser-
etwas verbunden (fahrend
Heller, sehr leiner reiner Quarzsand J
Hellgrauer, gleichförmiger Thon, mit zahl-
reichen, sehr kleinen Eisenkonkretionen
und etwas Qnarzsand
Fast völlig r^er, sehr feiner Qnarzsand
Dunkler, schiefriger Letten mit Hydrobien
Feiner Kalksand, untermischt mit feinem
Quarzsand
Sandiger Mergel, bestehendfastnurans kleinen
KalkknöUchen, Qaarzköruem, sinterigen
Kalkpartikeln und wenig Thon . . . .
Kalksaudiger Mer<?el. voll von kleinen Kalk-
konki'etionen und Al<;eiikalkpartikeln, da-
rin wenig Hydrobien, aber ziemlicii viel
Cypnssteiukerue und -Inkrustationen . .
— 200 —
Dankler, schalig-sebieiriger Letten, schwer-
Idslich bis 30,76 m
DiiBkler, schiefriger, schwerldslicher Letten
mit wenig Eohlenpartikelchen. Darunter
ein Fragment von FoUicuUtes kaUennord-
heimenm Zenk « 32,0 m
Hellgrauer Letten, leichtlöBlicb, durefamengt
mit ziemlich viel feinem Quarzsand . . . 33,0 m
Sebiefiigei, ziemlich schwerlöslicher Letten
mit yiel Kohlenpartikeln, mit Hydrobien
und Quarzkörnern ' . . „ 34,0 m
Schwerlöslicher, schiefriger, dunkler Letten
mit einigen Hydrobien (IL vcutrosa u. H.
aturefisis) , 35,0 m
Dunkeigrauer, schiefriger, ziemlich löslicher
Letten mit einigen Hydrobien und Fiscli-
resten (darunter Sclilundzälme, Wirbel und
2 größere Ütolitheu {Oobim fraticofurianus
Kok.), selir wenig Braunkohle .... , 39,0 m
Schiefriger, ziemlich löslicher Letten, ziemlich
voll von Hydrobientrümmern (H. ventrosa
u. n. aturensis) und Fischresten; außer-
dem ist er von Quarzsand durchsetzt und
enthält schwarze Braimkohlenstückchen . „ 40,0 m
Schwerlöslicher, schiefriger Letten mit sehr
wenig Hydrobien und Fischresten (Schlund-
zähne und kleine Otolithen [OtoUtkus
(Oobim) franeofurtamm Kok^J) .... , 41,4 m
HellgranerThonm.nichtzahlreichenHydrobien , 42,0 m
Lichter, grttnlichgraner Letten, erfüllt mit
reichlichen Qnarzsandkörnem und vielen
sehr kleinen Branneisenkonkretionen . . „ 43,8 m
Licbtgraner, sandiger Letten, sandig von den
ihm beigemengten, in ihm ausgeschiedenen,
kleinen Kalk- und Mergelpartikeln, mit
wenig Brauneisen „ 44,3 m
Bröckliger, schiefriger Letten, nicht leicht-
löslich, mit wenis: Hydrobien (H. ventrosa
u. IL atarensia) und wenig Fischreaten . , 47,ü m
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— 201 —
Lichtgrauer Letten mit xiemlicli viel kldneii
Algenkalkpartikeln bis 47,9 m
Graner, schwer zerfallender Letten ...» 49,0 m
Lichtgran« Letten , 60,0 m
Licbtgraner Letten, dnrebsetzt yon Algen-
kalkteilchen und kantigen Kalkkörnern „ 50,4 m
Lichtgrauer, verhärteter Mergel . , . . „ öl,0 m
Heller Letten, voll kleiner Mergelkonkretioneu
(ca. 1 — 3 mm) , 52,0 m
Fetter Thon, schwerlöslich, fossillos, wie alle
Schichten, in denen keine Fossilien ange-
führt sind , 55,0 m
Lichtgi-auer Letten mit kleinen, kalkigen
Partikelchen , 66,3 m
Letten, voll kleiner, kalkiger und mergeliger
Ausscheidungen und daher sandig er-
scheinend , 58,3 m
SchwerlÖsUcber, fetter Thon mit sehr wenig
Trümmern von Hydrobien und HeUcea und
dem Schneidezahn eines Nagers 59,4 m
Mergelbauk , 60,1 m
Letten mit reichlich beigemengten Stttckchen
kleiner, kalkiger nnd mergeliger Ans-
scbeidnngen, wobl Algenkalkstückcben . « 61,7 m
Feste Kalkschicht, mit reicblicb eingebackenen
C^m-Scb&lcben „ 62,3 m
Zarte Letten mit ziemlich vielen sehr feinen
Mergelkdmchen, Wasser führend . . , 66,0 m
Lettige Sandscbicbt {den meist gerundeten
Qnarzkömchen sind ancb ziemlich zabl-
reiche weiße, sehr kleine KalkkonkreÜonen
beigemischt) mit ein paar Cy/jm-Schälchen,
stark Wasser führend „ 66,0 m
Eine I^ank verhärteten Mergels . . . . „ 66,9 m
Dunkler, schwerlöslicher Letten mit vielen
kleinen Kalk- und Mergel-Ausscheidungen „ 78,0 m
Dunkelgrauer, nicht leicht liislicher Letten mit
wenig, meist inkrustierten C^^^ris-Schälehen „ 95,6 m
Eine fast reine Kalkbank ...... , 97,1 m
— 208 —
Grauer, schief rigei Letten, reichanFischresteD bis 100,0 m S
Dunkler I scbiefriger Letten voll (^fpris, ^
5
o
%
a
<»
U
o
5*
3*
schwai*sen, Hnsenfönnigen, oolitfaisehen
Konkretionen and Fisckresten . . . . , 107,0 m
Dunkler, fetter Letten, dazwischen g;rauer,
im Bruch muscheliger, verhftrteter Mergel » 112,0 m
Dunkler, fetter, schiefriger Letten, schwer
löslich, mit wenig Hydrobien und Fischresten,
ziemlich viel roten Eisenausseheidnngen . bis 118,0 m
Ebensolcher Letten mit zwischengelagerten, v
verhärtetenMeigelbftnken; Hydrobiaobhua! « 122,4 m J<
Da das Bohrloch durch hineingeworfenes oder hineinge-
fallenes Material verstopft war, so wurde die Bohrung von
neuem begonueu : es ergeben sicli aus deu Uei ausgespülten Ge-
steinsstUckeu
in der Teufe von 119 — 120 m:
am 8.— 19. Juli Trümmer von schwarzgrauem, zum Teil oolithi-
schem Kalk und liclitgrauem Mergel (aus verhärtetem
Mergel und Septarien); die zahlreichen, schwarzeu, ooiithi-
schen Kügelchen stammen wohl zum Teil aus Letten,
dem sie eingemengt sind (siehe bei 78 — 95,6 m und
lUO— 107 m), zum Teil auch aus zertrümmertem, oolithi-
schem Kalk; hier Hydrolna obtusa selten, häufiger Fota-
mides plicatm pmtulatm^ welche zum Teil verkiest sind.
Am 11. August dunkler, oolithischer Kalk und hellgrauer,
nicht oolithischer, verhärteter Mergel; dabei auch etwas
weniges fremdes Material (Sandstein, Quarz und Frag-
mente von gebranntem Thon) ; die Menge der Oolithkönier
ist groB, aber auch die der Stückchen des bei der Bohrung
zertrümmerten, hellgrauen Mergels.
Fossilien : Hydrobia abHua (zum Teil verkiest),
sehr zahlreich,
Potamides pHeahts pustukUus (zum
Teil verkiest), zahlreich,
TympanoUmus eonieus^ nicht selten,
MytUm faujasi, ziemlich häutig,
Dreissmaia brardi, selten,
Baludma sp. (phasianella?}, selten,
Fiscbreste.
9
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I
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o
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CD
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S
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— 203 —
Am 19. August heller, yerharteter Mergel mit muscheligem '
Bruch, wahrscheinlich von Septarien; auf einem Stttck klein-
krystallisierter BrauDspat, wie in den Zwischenräumen der
durch Druck zertrümmerten Mergelbänke in der Hafen-
baugrubc 1885. Die Stücke der Mergelbank in dieser
Probe siud größer; unter ilmeii ist auch eiu Stück oolithi-
scher Kalk. Einiges fremdes Material besteht aus Bant-
saudstein, gelbem Hornstein und Ziegelstückchen.
Am 22. August sind die Hauptmasse die schwarzen Oolith-
körner. außerdem etwas bellgrauer, verhärteter Mergel.
Fremdes Material ist ein Qnarzstück.
Fossilien; Uydrobia obiusa, nicht häufig,
Potamides plicatns pustulatus, ziemlich häufig,
Tjfmpanoiomtis conicus, ziemlich häufig,
Cypris inkrostiert, oolithische Körner,
Fischreste.
Die Bohrung durchsetzt somit
Matterboden und Diluvium 6,0 m
Oberplioc&ne, kalkfreie Sande und fleckige Thone,
fossillos 18,35 m
UntermioG&ne, meist schief rige Letten, Wechsel*
lagernd mit kalksandigen Schichten nnd B&nlcen
verhärteten Mergels. Fossilien: Hydrobien und
Oypris ca. 94,0 m
OberoligoG&ne Gerithienschichten, nicht durchbohrt 2-^4 m
IMe einzelnen Schichtenstnfen heben sich sehr deutlich von-
einander ab, besonders auch die kalkfreien Sande und Thone
des Pliocäns gegen die mergeligen Letten der nntermiocftnen
Hydrobienschichten, aber auch letztere von denen der Ceiithien-
schichten (thonige Facies), die hier zugleich mit den zwei Ceri-
thieuarten durcli die Hijdrohia ohtusa Saudb. angezeigt sind;
diese Art kommt übrigens auch uoch in deu tiefereu Hydrobien-
schichten (kalkige Facies) vor.
In Beziehung auf das Niveau, in welchem obige Schichten-
komplexe — Oberpliücän, üntermiocän, Cerithienschichten —
nach oben abscldielien, ist vorerst hervorzulieben, dai3 beziiglich
des ausgehenden Pliocäus von nachbarlichen Bohrlochern und
Aufschlüssen nur die Schichtenfolpre im Klever'schen Brunnen
(Seokenb. Bei. 1894 p 123) mit der im Bohrloch der Garnisous-
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204 —
W&ficherei ftbereisstimmt; in allen anderen fehlt das Pliocän
zwischen Dflnvinm und Unteimioeän vOllig. Im Elejer^scben
Brunnen ist das Pliocftn 22 m, im benachbarten Bohrloch der
Gamisons -Wäscherei 18,35 m mächtig.
Über die betreffenden Verhältnisse an einigen im Westen
Frankfurts bekauuLen Aufschlüssen gilt folgendes:
1
OarnisoDB-
WSacherei
1 «
Kleyers
Bronnen
Brönners
Brunnen
n«" -
Gasfabrik
Bocken-
heim
Tiefe der Cerithiensehidit
unter dem ausgebendeD
UntenniocflJi
Tiefe der Ceriibienschicht
unter Tenabi
ea. 94 m
118—120
m
sehr
bedeutend
unter
14 m
sehr
bedeutend
unter
49m
sehr nahe
unter
96 m
nahe unter
108,4 m
noch
bedeutend
unter
d4m
bedeutend
unter
4Um
5
Fabrik
Peter
Frank*
furter
Oaefabrik
7
Hafenbau
nalwiei»
lieh. Bode
8
W«Wer-
itiafie
9
Cron-
berger
Strade
Tiefe der Cerithiensi,hicht
unter dem ausgebenden
Untermioc&n
noch
bedeutend
unter
40 m
ca. 43 m
ca. 2 m
Om
Om
Tiefe der Ceriibienschicht
anter Terrain
4
bedeutend
unter
47^ m
ca. 50 m
5,2 m
4 m
4 m
Anmerkunp:. H^^ AMi d. pt-r-Mß ixeol Landcs-Anstalt IXp. 35— 41;
4) Senck. Ber. 1894 p 2« ; .">) Senck. ßtr. I.S1»4 p. 23 ; B) Senek. Ber. 1894 p. 27 ;
7) Senck. Ber. 18«4 8,0 p. 177-1S)0; S) Senck. Ber. 1884/85 p. 184; 9) Abb.
d. preuB. geul. Landes-Anstalt IX p. 72.
Was uns die erste Tabelle iiber die Tiefe der Ceritliien-
srliicht unter dem ausgehenden Untermiocäii zeigt, ist, daß
die Denudation des üntermiocäns auch im westlichen Frank-
furt in sehr nnfjK'icheni Maße .«^tattcrefnnden hat; schon hier-
aus geht hervor, daß wahrscheinlich eine Senkung, die die
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— 206 —
westlichsten Orte erfahren haben, daran' schuld ist, daß an
ihnen die Denudation in wesentlich geringerem Mafie sich geltend
gemacht hat, sich hat geltend machen können.
Bezflglich der Angaben in der zweiten Tabelle erinnere
ich daran, daß ich (Abh. d. prenfi. geol. Landesanstalt IX p. 206,
211) nachgewiesen habe, daß die Schichten, in denen die Ceri-
thien in unserem Tertiärbecken zuletzt, und zwar in großer
Menge, auftreten, einen weitverbreiteten Horizont bilden, mit
dem die Cerithienschichteu nach den Hydrobienschichten ab-
schließen.
Aus dieser Zusammenstellung erkeuiieii wir, daß die west-
lichsten der in ihr genau uten Lokalitäten — Bohrlocli in der
Garnisons-Wäsclierei, Kleyers Brunnen, Brunnen in der ehe-
malijren Brönner'schen Fabrik, Bohrloch in der (4asfabiik in
BtH-kenlieim und das Bohrloch in der neuerbauteu Peter'.sclien
liiimmifabrik zunächst der Galhiswarte — einer Scholle ange-
hören, einer westlichen Scholle, welche an einer östlichen ab-
gesunken ist, auf welcher u. a. folgende Ortlichkeitm liegen:
Frankfurter Gasfabrik, Frankfurter Hafen, Wühler- und Cron-
berger Straße. In der westlichen Scholle liegt die betr. Cerithien-
schicht — und zwar wohl an allen 6 aufgeführten Lokalitäten —
in ungefähr gleicher Tiefe, so daß Schichtenstörungen, wie sie
in der östlichen vorkommen, und die wir sofort besprechen
werden, hier wohl nicht vorhanden sind.
In der Östlichen Scholle, der sog. Frankfurter Teilscholie
(Abh. d. preuß. geol. Landesanstalt IX p. 30—73) treffen wu-
nämlich z. B. nahe dem westlichen Ende des Frankfurter Hafens
die Cerithienschicht fast unmittelbar unter dem Hainschotter,
während sie in der nahen Gasfabrik circa 41 m tiefer liegt.
Erinnern wir uns, daß uns während des Baues des Halens in
dem ostwestlich verlaufenden, circa 600m langen, offen vor-
liegenden Profil der Hafenbaugrube (Senck. Ber. 1884/85 p. 179 ff.
mit Tafel) die seltsame Thatsache vor Augen stand, daß die
Tertiärschichten auf dieser ganzen Länge in Mulden und Sättel
gelegt waren (Abh. d. preuß. geol. Landesanstalt IX p. 4—9),
und daß dadurch u. a. der Cerithienhorizont nahe dem westlichen
Ende der Grube fa.st bis zur Terrainhühe heiauf^edriickt war.
während wir ihn am östlichen Ende der betr. Baiii2:nibe, also
nur etwa '/i km östlich, in circa 40 m Tiefe (Senck. Ber. lbö4/85
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t
— 206 —
p. 183) unter dem Niveau des hier ausgehenden Untermiocän
wissen. Ich erklAre mir diese eben bescbnebene Faitang der
zam größten Teil piastischen Schicliteii dorch einen von Osten
resp. von den hangenden Schichten ausgeübten Druck, dem jene
nach Westen auswichen. Der NS lanfende Basaltgang Laisa-
Pol war es, der dem Ausweichen als querliegendes, festes Wider-
lager ein Ende setzt und zur Stauung und dadurch zur Faltung
geführt hat (Senck. Ber. 1884/85 p. 173). Es ist kaum anzu-
zweifeln, daß die ungefähr NS laufende Verwerfungsspalte
zwischen den beiden hier besprochenen Schollen die n&rdlichste
B'ortsetzung einer östlichen Bheinthalspalte ist, und audi die-
jenige ist, in welcher der Basalt Lniaa-Pol-Bockenheim empor-
gedrungen ist (Senck. Ber. 1884/85 p. 241). Die westliclie Scholle
(Unteres Nidda thal. Abb. d. preut3. geol. Landesanstalt IX p. 119fF)
scheiut iiiciit gefaltet. Der Betrag der Verwerfung zwischen
den beiden Scbollen ist zmn nniidesten 80 m, wahrscheinlich
nicht unbeträchtlich größer (circa 120 m).
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Inhalt.
Seite
Bericht ttber die Senckenbergische natnrforschende
GnsellRc.haf t vom Jani 1HH7 bis Juni 1898. Erstattet
von Dr. med. ErnstBlumenthal III
Verteilung der Ämter im Jahre 1898 XVII
Verzeichnis der Mitglieder:
Stifter XrX
Kwige Mitglieder XX
Mifi,dicdcr des Jahres 1897 XXI
Nene Mitt/lieder tiir das Jahr 1898 XXVIII
Außerordentliche EhrenmitKlieder XXVIII
Korrespondierende Ehrenmitglieder XXVIII
Korrespondierende Mitglieder XXVIII
Rechte der Mitglieder XXXIV
Bibliothek-Ordnung XXXIV
Geschenke und Erwerbangen:
Naturalien XXXVI
Bücher und Schriften LVIII
Bilanz per 31. Dezember 1897 LXXXIV
Ubersicht der Einnahmen und Ausgaben LXXXV
Sektionsberichte:
Herpetologische Sektion LXXXVI
Sektion für Insekten . .. . , .. LXXXVIII
Botanische Sektion - T,XXXTX
Mineralogische und Petrngraphische Sektion . . . . XC
Geologisch-paläontologische Sektion XCI
Protokoll. Auszüge XCVIII
Dr. George Kolb, Zwei Expeditionen zum Berge Kenia
in Englisch-Qst-Afrika C
Hofrat Dr. B. H a g e n , Die Eingeborenen von Deutsch-
Neu-Guinea C^I
Professor Dr. M. Möbius, Über das Stärkemehl . . . ÜVIII
Professor R. Bnrckhardt, Die Kiesen vögel der süd-
lichen Hemisphäre CXII
Oberlehrer J. Blum. Dr. Jean Valentin f CXIV
Seite
Dr. med. F. B 1 g m . Zur Physiologie der Scliilddrüse . CXY II
Dr. Q. 6 reim, Über Bergstürze CXIX
Geh. Reg. -Rat Professur J. Rein, t^ber Steppen und
Wilsten von Transkaspien und Turkestan . . . . CXXI
Prof. M. M(^biaB, Eine keimende Kokosnnß .... CXXVIII
Vorträge und Abhandinngen.
Über Sericitgneiße im Taunns. mit besonderer Berücksicbtig-nng der
Vorkommni9se in der Sektion Platte. Von W. Sc häuf.
(Mit Tafel I) 3
Über das optische Verhalten von Qlobigerinen-Schalen. Von W. Schanf. 27
Entstehung and Entwickelnng der Sinnesorgane und Sinnesthätig-
keiten im Tierreiche. Drei populär- wissenschaftliche Vorträge,
gehalten am 12. und lü. Februar und 12. März 18HH von
Dr. med. Ph. Stetfan. 29
I. Allgemeine Einleitung 29
II. Niedere sog, vegetative Sinne: Tastsinn, Geschmacks-
sinn, Geruchssinn 41
III, rii'ihere sog animale Sinne : Gehörsinn, Gesichtssinn 52
Die zweizeilige Sunipfcyprcsse am Kechncigraben in Frankfurt a.Al.
Von J. Blum. (Mit Tafel II ü. III) 71
Über ein eigentümliches Blühen von Bambusa vuigaris Wendl.
(Mitteilong aus dem botanischen Garten zn Frankfurt a. M.III)
Von M.Möbius. (MIl Tafel IV) 8t
Uber den Gehörsinn. Vortrag, gehalten beim Jahrestest am 22. Mai
ISm, von Dr. Karl Vohsen. (Mit 2 Ubersichtstabellen) . *n
Die Portriitsammlung der Dr. Senckenbergiscben Stiftnng. Von
Dr. E r n 3 1 K 0 e d i g e r 113
Frankfurter Arzte . .. . . , . . , . .. . . . ^ 12H
Frankfurter Pprsönlirhkf it(!n . . . . . . . . . . Liü
Nichtfrankfurter Persönlichkeiten 141
Beitrag zar Geologie von Syrien. Von Prof. Dr. F. K i n k e l i n.
(Mit Textillnstrationen) 147
Über Dreikanter aus der Umgegend von Frankfurt. Von Dr. E.
Witt ich. (Mit Tafel V und VI) 173
Kleine Notizen aus der gcologisch-tialäonrologischcn Sektion. Von
Prot. Dr. F. Kinkel in 191
1. Hi/aena .•ijjelaea Goldf. im Löß von Sossenheim . . 191
2. Cervus euryceros Aldr 193
3. Amphitrugiilu.s pomtli Filh 195
4. Kine Tiefbohrung im westlichen Frankfurt .... 198
oogle
/)V/'. d. Sem kenb. naturf. Gcsellsch. /SpS
Taf. I.
G. KUiuin phot.
LUhliiruik der if'eriagtantialt F. BrHi.kmanH A.'C, München
Zu r. li. St ill k ruh. natiti f. (ßi sr/' - /i. iSi^S
Tnf. II.
Googl^
DIgilized by Google
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Bcr. (l Sciu'knib nnturf des />Sf?S.
'Ihr V.
Dm kiinii'i i t'ri Isen hu ry.
Google
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niBimgiH
3 2044 106 268 568
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i. 9 ^ ■Jf' .