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Full text of "Bericht über die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main"

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II 


Bericht  über  die  Senckenbergische 
Naturforschende  Gesellschaft  in ... 

Senckenbergische  Naturforschende  Gesellschaft 


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HARVARD  UNIVERSITY. 


LIBRARV 

Or  TUK 

MUSEUM  OF  COMPARATIVB  ZOÖLOGY. 


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NOV  15  1B87 

Bericht 


der 


Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft 


in 


Frankfurt  am  Main. 


1897. 


Mit  drei  Tafeln  und  einem  Porträt. 


Frankfiirt  a.  M. 

Druck  toh  Oebrttder  Knaner. 


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Dr.  med.  Johann  Michael  Mappes 

geb.  am  lo.  Octobcr  1796, 
gesu  am  20.  April  1863. 


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BEÜICHT 

OER 

SE2«CKENB£RG1SCHEN  K  iTUfiFOBSCÜENDE^ 

GESELLSCHAFT 

DI 

FRANKFÜRT  AM  MAIN, 

1891 

Tom  Juni  1896  bis  Jan!  1807. 


Die  Direktion  der  Senokenbepfirischeii  naturforsehenden 

Gesellschaft  beehrt  sich  liiermit,  statutengemäß  ilueu  Bericht 
über  das  vei*flossene  Jahr  zu  überreichen. 

Frankftirt  a.  M.^  im  Jani  1897« 

Die  Direktion: 

Oberlehrer  J.  Blmn,  d.  Z.  1.  Direktor. 

Dr.  med.  Äjogost  Knoblaneli,  d.  Z.  n.  Direktor. 

Dr.  med.  E.  Bddiger,  d.  Z.  1.  Sekretär. 

Dr.  med.  Edward  toh  Heyer,  d.  Z.  II.  Sekretär. 


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NOV  lo  1W7 


Jaliresfest 

und 

Feier  des  achtzigjährigen  Bestehens 

der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft 
am  30.  Mal  1807. 


I.  BegrAssang. 

In  Anwesenheit  Ihrer  Majestät  der  Kaiserin  und 
Königin  Friedrich,  sowie  zalilreichor  Mitglieder  und  Gäste 
eröffnete  der  I.  Direktor  Herr  Oberlehrer  J.  Blum  die  Fest- 
sitzung mit  lolgenden  Worten : 

Ew.  Majefttätt 

Hochanselinliche  Versammlangl 
Freudig  bewegten  Herzens  eröffne  icb  die  heutige  Jahres- 
feier, an  der  wir  auf  ein  achtzigjähriges  Bestehen  znr&ckblicken. 
Wenn  anch  der  Weg  durch  diesen  langen  Zeitraam  nicht  immer 
geebnet  war,  so  sind  wir  doch  hente  glücklich  an  einem  Punkte 
angelangt,  von  dem  aas  wir  mit  Befriedigung  rückwärts  und 
frohen  Mutes  ?orw&rt8  schauen  können.  Aus  klemen  Anfängen 
bat  sich  die  Oesellschaft  zur  ehrenvollen  Stellung  unter  den 
Schwesteranstalten  nicht  nur  Deutschlands  sondern  der  ganzen 
civilisierten  Welt  emporgeschwungen,  und  es  glebt  wenig  be- 
dentende  Anstalten  ähnlicher  Art  auf  dem  Erdenrunde,  mit  denen 
wir  nicht  in  Verbindung  stehen. 


Aber  nicht  nur  das  Gefühl  der  Freude  sondern  auch  das 
der  Dankbarkeit  erfüllt  uns  am  beutigen  Jubeltage.  Als  die  Gesell- 
schaft  im  Jahre  1826  ihr  Erstlingswerk  veröffentlichte,  widmete 
sie  es  dem  hoben  Senate  der  Stadt  Frankfurt  mit  folgenden  ein- 
leitenden Worten:  .Den  hilfreichen  Genien  des  Oi-tea  pflegten  die 
Alten  die  ersten  Gaben  als  Opfer  darzubringen,  welehe  ihr  FleiB  von 
der  Natnr  errungen.  In  gleichem  Sinne  betrachtet  es  die  unter- 
zeichnete Gesellschaft  als  eine  Pflicht,  welche  Ehrfurcht  und 
DankbaiiKeit  ihr  aulerlegen,  Einem  hohen  Senate  die  ersten 
FrOchte  ihres  gemeinsamen  Strebens  vorzulegen  und  sie  unter 
diesem  hohen  Schutze  dem  Publikum  zu  fibergeben."  Auch 
unser  Dank  sei  heute  bei  dem  Blick  auf  die  reichen  Ergeb- 
nisse, die  unsere  Gesellschaft  geerntet  hat,  znnAchst  den  städti- 
schen Behörden  ansgedrilckt,  die  uns  in  den  Jahren  der  Not 
nicht  verlassen  und  zu  allen  Zeiten  durch  ihre  Sympathie  unter- 
stützt haben. 

Tief  empfundenen  Dank  spreche  ich  der  Bfirgerschaft 
Frankfurts  aus.  Auf  dem  Gemeinsinn  der  Frankfurter  Bürger, 
auf  diesem  nie  wankenden,  festen  Grunde  wurde  unsere  Gesell- 
schaft anigebaut  und  von  ihm  getragen  von  Anbeginn  an  bis 
zu  diesem  Tage.  Es  fehlte  niemals  an  Männern,  die  ihre  Zeit, 
ihr  Wissen  und  Können  in  den  Dienst  der  Gesellschaft  stellten. 
Die  Namen  Cretzschmar,  Büppell,  Neuburg,  y.  He j den, 
Kappes,  Bögner  und  yiele  nach  ihnen  sind  glänzende  Bestäti- 
gungen dafür.  Wem  es  nicht  vergönnt  war,  thätig  mit  einzu- 
greifen, der  bekundete  sein  Interesse  durch  die  Mitgliedschaft, 
und  die  Überzeugung  von  dem  segensreichen  Einflüsse  der 
Gesellschaft  auf  das  geistige  Leben  der  Stadt  hat  viele  edle 
Männer  und  Frauen  bewogen,  sich  als  ewige  Mitglieder  ein- 
tragen zu  lassen.  In  Dankbarkeit  nnd  Verehrung  gedenke  ich 
der  WoUth&ter,  die  durch  namhafte  Beiträge  und  Stiftungen 
bestrebt  waren,  uns  über  die  materiellen  Sorgen  hinwegza- 
helfen.  Simon  Moritz  v.  Bethmann,  Heinrich  |[ylinB, 
Graf  nnd  Gräfin  v.Bose,  Albert  v.  Rein  ach  haben  in  segens- 
reichster Weise  die  Ziele  der  Gesellschaft  gefördert. 

Nicht  vergessen  will  ich  der  stets  zu  Bat  und  That  bereiten 
Administration  der  Dr.  Senckenberg'schen  Stiftung,  sowie  der 
Schwesteranstälten:  des  Medizinischen  Instituts,  des  Physika- 
lischen nnd  Ärztlichen  Vereins,  die  im  Geiste  Senckenbergs  er- 


—  V  — 


liebtet,  gleiches  Streben  and  Wirken  mit  uns  vereint  Ihnen 
allen  sei  am  hentigen  Gedenktage  wärmster  Dank  dargebracht. 

MOgeesder  Senckenbergischen  natnrf  ersehenden 
Gesellschaft  auch  fttrderhin  nicht  an  Teilnahme  fehlen, 
damit  sie  immer  schöner  erbltthe  zum  Segen  unserer  Vater* 
Stadt  und  unseres  Vaterlandes! 

Mit  diesem  Wunsche  heiße  ich  Ew.  Majestät  und  Sie,  hoch- 
geehrte Damen  und  Herren,  herzlich  willkommen! 


u.  Festrede 

des  Herrn  Professor  Dr.  Heinrich  Reichenbach:  Rückblicke 

auf  die  Biologie  der  letzten  achtzig  Jahre. 
(Siehe  diesen  Berieht  8. 97}. 


m.  Jaliresbericlit 

erstaltet  Ton 

Dr.  med.  August  Snoblauchi 

d.  Z.  II.  Direktor. 


Hocbansebnliche  Versammluugl 

Der  Festredner  hat  Ihnen  in  lichten  Farben  ein  anschau- 
liches Bild  Yon  den  mächtigen  Fortschritten  und  der  wachsenden 
Bedeutung  der  Biologie  in  den  letzten  acht  Jahrzehnten  ent^ 
werfen.  Mir  liegt  es  ob,  im  Auftrage  der  Direktion  Ihnen  Uber 
das  letzte  dieser  achtzig  Jahre  zu  berichten,  soweit  die  Vor- 
kommnisse desselben  zu  unserer  Senckenbergischen  natur- 
forschenden Gesellschaft  und  ihrer  wissenschaftlichen 
Thätigkeit  in  Beziehung  gestanden  haben. 

Es  ist  ein  Jahr  voll  emsiger  Arbeit  gewesen,  dem  es  an 
besonderen  Erfolgen  nicht  gefehlt  bat,  dank  dem  Wohl- 
wollen edler  Freunde  und  bocbberziger  Gönner, 


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—  VI  — 


von  welchem  unsere  Gesellschaft  ins  Leben  gerufen 
and  achtzig  Jahre  hindurch  in  unwandelbarer  Treue 
begleitet  worden  ist.  Freilich  ist  nns  auch  manche  trUbe, 
ernste  Stunde  nicht  erspart  geblieben;  der  unerbittliche  Tod 
hat  eine  größere  Zahl  Opfer  aus  unserer  Mitte  gerissen,  als  es 
sonst  wohl  in  Jahresfrist  zu  geschehen  pflegt,  darunter  Männer 
ToU  wärmsten  Interesses  für  unsere  Gesellschaft,  von  hervor- 
ragendster Verdienste  um  die  Wissenschaft. 

Aus  dem  engeren  Kreise  unserer  arbeitenden  Mitglieder 
haben  wir  zwei  langjährige  Freunde  der  Gesellschaft  verloren: 

Am  16.  Februar  1897  verschied  im  83.  Lebensjahre  Paul 
August  Kessel mey er,  der  seit  1859  der  Gesellschaft  als 
eifriges  Mitglied  und  in  den  Jahren  1862  und  1863  der  Dvektion 
als  korrespondierender  Sekretär  angehört  hat.  Eine  große  Vor- 
liebe fttr  die  Natur  hat  den  Verstorbenen  befilhigt,  wertvolle 
Sammlungen,  besonders  aus  botaoischem  und  geologischem  Ge- 
biet, anzulegen.  Er  hat  diese  im  Laufe  der  letzten  Jahre 
unserem  Museum  Überwiesen,  darunter  ein  umfangreiches  Her- 
barium der  europäischen  Flora  und  ^ne  ansehnliche  Petrefakten- 
sammlnng,  welche  nahezu  alle  geologischen  Horizonte  umfaßt 
Auch  seine  reiche  Bibliothek,  vorwiegend  Floren  und  ältere 
botanische  Werke,  hat  der  Verstorbene  der  Gesellschaft  zum 
Geschenk  gemacht  Er  hat  damit  die  reichen  Früchte  seiner 
Lebensarbeit  dauernd  der  Wissenschaft  nutzbar  gemacht  und 
seinen  Namen  unauslöschlich  eingetragen  in  die  Geschichte  der 
Gesellschaft 

Am  13.  März  d.  J.  ist  Carl  Friedrich  Wilhelm  Baader 
im  80.  Lebensjahre  gestorben.  Er  hat  sich  besonders  mit  der 
Geologie  unserer  Gegend  und  mit  Paläontologie  eingehend  be- 
schäftigt und  zuerst  das  Konglomerat  am  Sfidfufie  des  Taunus 
als  Rotliegendes  erkannt.  Seine  wertvolle  Sammlung  von  Ver- 
steinemngen  ist  von  der  Gesellschaft  im  Jahre  1885  käuflich 
erworben  worden.  Seit  1873  Mitglied  der  Gesellschaft  hat 
der  Verstorbene  in  den  Jahren  1874  und  1875  das  Amt  eines 
Sektionärs  fttr  Fische  bekleidet  nnd  lange  Jahi'e  hindurch 
unsere  Lehrvorträge  nnd  wissenschaftlichen  Sitzungen  aufs 
eifrigste  besucht 

Vor  wenig  Wochen,  am  20.  April  d.  J.,  ist  ihnen  ein  anderer 
treuer  Freund  der  GeseUschaft  in  den  Tod  gefolgt,  Theodor 


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—  VII  — 


Ercke),  der  wackere  Gefährte  unseres  Ednard  Rttppell  an! 
dessen  xweiter  Heise  nach  Ägypten  und  Abyssinien  1830  bis 
1834.  Am  29.  Januar  1811  geboren,  ist  Er  ekel  schon  in 
seinem  fflnfzehnten  Lebensjahre,  am  25.  Mai  1825,  in  unser 
Museum  eingetreten  und  hat,  bis  ihn  Oesnndheitsrttcksichten 
yor  siebzehn  Jahren  zum  Niederlegen  seines  Amtes  zwangen, 
iQnfundfflnfzig  Jahre  lang  ais  Kustos  unserer  Gesellschaft  große 
Dienste  geleistet  In  dankbarer  Anerkennung  derselben  ist  der 
verdiente  Beamte  bei  seinem  ffinfzigjfthrigen  Jubiläum  zum 
außerordentlichen  Ehrenmitgliede  ernannt  worden.  Er 
ist  zeitlebens  ein  anspruchsloser,  gewissenhafter  Mann  gewesen, 
voll  wahrer  Pietät  fttr  seine  helmgegangenen  Wohlthäter,  von 
wärmster  Anhänglichkeit  an  die  Gesellschaft.  Hat  er  doch  vor 
einer  Beihe  von  Jahren  fttr  Dr.  Philipp  Jacob  Gretzschmar, 
den  Begrftnder  unserer  Gesellschaft,  fflr  Michael  Hey,  den 
Begleiter  Bftppells  auf  dessen  erster  afrikanischen  Beise,  und 
ffir  sich  selbst  die  ewige  Mitgliedschaft  erworben. 

Von  unseren  hiesigen  Mitgliedern  sind  weiterhin  18 
gestorben,  die  Herren:  Philipp  Bernhard  Bonn,  Jules 
Du  Bois,  Theodor  Drezel,  Karl  Felst-Belmont,  Dii'ektor 
Ludwig  G5ckel,  Moritz  L.  A.  Hahn,  Felix  Jordan, 
Dr.  phü.  Jakob  Kraetzer,  Arnold  Lleboldt,  Generalkonsul 
Otto  von  Nenfville,  Franz  Osterrieth,  Eugen  Pfeifer, 
Dr.  jur.  Job.  David  Sauerländer,  Direktor  Christian 
G.  Ludwig  Vogt,  David  August  Weiller,  August  Weis- 
l>rod,  Emanuel  Wertheimber  und  Franz  Wirth. 

Aus  der  Beihe  unserer  korrespondierenden  Mit- 
glieder haben  wir  10  ausgezeichnete  Gelehrte  durch  den  Tod 
verloren: 

Am  9.  Juli  1896  verschied  in  Berlin  im  81.  Lebensjahre 
der  Geheime  Bergrat  Prof.  Dr.  Heinrich  Ernst  Beyrich,^) 
der  Altmeister  der  deutscheu  Geologen,  der  seit  dem  22.  Februar  1873 
der  Gesellschaft  als  kon*espondierendes  Mitglied  angehört  hatte. 
Der  großen  Menge  ist  der  Verstorbene  nicht  sehr  bekannt  ge- 
worden, denn  es  hat  dem  stillen  Wesen  des  bescheidenen  Mannes 

')  Wenige  Mou  tt»^  siiätcr,  am  2H.  Noveiiilji  r  ISIH!,  ist  die  Gattin  des 
ü^roßen  Gelehrten,  ( '  1  e  m  e  n  t  i  n  e  nvh.  Helm,  iliiii  in  dtjn  Tud  <;eJoIi(t.  Sie 
ist  als  eine  der  beliebteäieu  JugendächiiitbleUerinnen  in  den  weitesten  Kreisen 
bekaaiit  and  T«M]iit  gewesen. 


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—  vm  — 

nicht  entsprochen,  von  seinem  Thun  und  Wirken  viel  Aufsehens 
zu  maclien.  Um  so  größere  Yerelirung,  Liebe  und  Hochachtung 
hat  lei  \  erblichene  aber  im  Kreise  der  Naturforscher  aller  Zonen 
gefunden,  besonders  bei  seinen  Faciigenossen. 

Beyrich  ist  am  31.  August  1815  in  Berlin  geboren;  dort 
hat  er  (Mn  halbes  Jahrhundert  als  Forscher  und  Universitätslehrer, 
als  ]  Mi  ektor  der  lialäontologischen  Abteilung  des  Museums  für 
Naturkunde,  uud  als  Vorstandsmitglied  der  Königlichen  geo- 
logischen Landesanstalt  segensreich  gewirkt.  „Beyrich  hat 
früh  erkannt,  daß  es  notwendig  ist,  geolugische  Schiftsse  haupt- 
sächlich auf  die  sorgfältige  Beobachtuug  ganzer  Flächen  des 
Erdbodens  zu  begründen,  er  hat  gelehrt,  in  wie  hohem  Grade 
die  kartierende  (Teognosie  berufen  ist,  die  bloß  profilierende, 
längs  einzelner  Wanderuugswege  ihre  Wahrnehmungen  sammelude, 
zu  berichtigen.  Die  Überzeugung,  daß  durch  gute  geugiiustische 
Karten,  nanieutlich  durch  solche  in  großem  Maßstabe,  nicht 
allein  die  Wissenschaft  gefördert  wird,  sondern  daß  dadurch 
Bedürfnissen  der  Bergleute,  der  Erbauer  von  Strnßf^n  und  Eisen- 
bahnen, der  Land-  und  Forstwirte  entsprochen  werden  kann,  hat 
besonders  Bey l  ieh  vertreten.  Und  seinem  W'irken  vorzüglich 
verdanken  wir  in  Deutschland  die  nllgrinrinL-  Einführung  der 
gei ifiUMSiiscliL^ii  S[K_/:i.:ilkarten,  insbesondere  die  Errichtung  der 
Königlich  Preiißischeu  geulofrischen  Uandesanstalt."  ^) 

Eine  der  wichtigsten  uud  liir  die  Wissenschaft  befruch- 
tendsten Thaten  ßeyrichs  war  die  Mitbegründung  (1848)  jeuer 
Vereinigung  von  Geologen,  welche  sich  als  Deutsche  Geo- 
logische Gesellschaft  gar  kräftig  entwickelt  hat  und  der 
deutschen  wissenschaftliclien  Arbeit  zu  hoher  Ehre  gereicht. 

Am  '  t  September  189()  verstarb  in  Neapel  Professor  Luigi 
i*alniieri,  der  seit  dem  Iti.  August  isöii  unser  korrespondierendes 
Mitglied  gewesen  ist.  Geboren  zu  Faicchio  in  der  Provinz 
Benevent  am  21.  Oktober  18U7  hat  Palmieri  das  patriarcha- 
lische Alter  von  89  Jahren  erreicht.  Seine  wisseuschaftliche 
Thätigkeit  und  die  des  mächtigen  Vulkans  am  schönen  (Tolfe 
von  Neapel  sind  lange  Jahrzehnte  hindurch  enge  miteinander 
verbanden  gewesen,  so  enge,  daß  das  abergläubige  Volk  in  jenen 


')  K.  v.Priticli,  «HeinrUli  BrnBtBayricli''.  Leopoldinft,  ZXXII. 
1896.  ä.  IIL 


—  IX  - 

Gegenden  den  greisen  Herrn  ffir  eine  Art  von  VeBUvbeschwÖrer 
uTid  Ausbrucbspropheten  anzusehen  gewohnt  gewesen  ist.  Nach- 
dem Palmieri  einige  Jahre  als  Lehrer  an  den  Lyceen  in 
Salerno,  Campobasso  und  Avellino  thätig  gewesen,  kam  er  1845 
als  Professor  an  die  Marineschule  in  Neapel.  Zwei  Jahi-e  später 
wurde  er  durch  die  persönliche  Initiative  Königs  Ferdinands  II. 
als  Professor  der  Physik  an  die  Universität  Neapel  berufen  und 
im  Jahre  1848  zum  Direktor  des  Vesuv-  Observatoriums  ernannt. 
1860  wurde  fUr  ihn  der  nene  Lehrstuhl  der  telluriscben  Physik 
in  Neapel  geschaffen,  den  er  bis  zu  seinem  Lebensende  inne- 
gehabt hat. 

Palmieris  wissenschaftliche  Leistungen  sind  die  eines 
Spezialisten  dos  Vesuvs  und  der  vulkanischen  Erscheinungen. 
Seine  ,AnnaUdeU'  osservatorio  meteorologico  Vesuviano"  (1880) 
und  der  von  ihm  erfundene  magnetische  Seismograph  sind  seine 
hervorragendsten  Leistungen.  Unvollendet  hat  er  ein  groß  an- 
gelegtes AVerk  über  die  tellurischen  Strömungen  hinterlassen. 

Im  Jahre  1876  ist  Palmieri  auf  Grund  seiner  wissen- 
schaftlichen Verdienste  zum  Senator  des  Königreichs  Italien 
ernannt  worden.  Er  hat  sich  jedttch  zwischen  den  Lavaströmen 
des  VesQTS  heimischer  gefühlt,  wie  in  den  trüben  Rinnsalen 
der  Tagespolitik,  und  hat  deshalb  von  der  Senatorenwürde  nie 
lebhaften  Gebrancli  gemacht.  Kaum  jemals  hat  sich  ein  Mann 
der  Wissenschaft  einet  solchen  Popularität  und  Verehrung  unter 
der  Bevölkerung,  einer  solchen  Anerkennung  seiner  Lebensarbeit 
seitens  der  Regierong  erfreut«  wie  Palmieri  sie  genossen. 
Verehrung  und  Anerkennung  hat  er  aber  anch  in  höchstem 
3I;iße  verdient  durch  die  pHichttrene  Hingabe  und  den  unver- 
gleichlichen Heldenmut,  mit  dem  er  auch  bei  den  gefährlichsten 
Ausbrüchen  des  Vesuvs  auf  seinem  Observatorium  ausgehalten 
hat.  Als  letztes  äußeres  Zeichen  dieser  allgemeinen  HocU- 
schätzung  hat  am  11.  September  v.  J.  Italien  seinen  groBen 
Sohn  auf  Staatskosten  zur  ewigen  Ruhe  gebettet. 

Am  6.  Oktober  1896  ist  in  Genf  unser  berühmter  Lands- 
mann, der  Professor  der  Physiologie  Moritz  Schiff  gestorben. 
Er  hat  ein  halbes  Jahrhundert  lang  mit  Eif*  r  und  Geschick 
der  biologischen  Foi*schung  obgelegen  und  ist  einer  der  ersten 
gewesen,  der  in  Deutschland  die  Bahn  der  Experimentalunter- 
suchnng  eingeschlagen  und  trotz  unendlicher  Schwierigkeiten 


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mit  zälier  Ausdauer  und  der  Begeisterung  des  wahren  Forschers 
verfolgt  hat.  :Moritz  Schiff  wurde  am  28.  Januar  1823  in 
Fi  aukf art  a.  M.  i^el  leu;  er  hat  sich  schon  während  srin*  i  Si  Iml- 
zeit  als  einer  der  lieißigsten  Hörer  in  den  Vorlesungen  unserer 
Gesellschaft  und  des  medizinischen  Instituts  ausgezeichnet.  Aus 
den  humoristischen  Werken  unseres  vaterstädtischen  Dichters 
Friedrich  Stoltze  ist  es  bekannt,  mit  welch  drastisclien 
Mitteln  der  junge,  für  den  kaufmännischen  Beruf  bestimmte 
Schiff  es  erreicht  hat,  sich  dem  Studium  der  Niturwissen- 
schaften  zu  widmen.')  Er  ging  zunächst  nach  Heideiberg,  Berlin 
und  liöttiugen,  wo  er  1845  promoviert  hat.  Nach  einem  kurzen 
Studienaufenthalt  in  Paris  kehrte  Schiff  nach  Frankfurt  zu- 
rück und  wurde  am  21.  November  1846  zum  arbeitenden  Mit- 
gliede  unserer  Gesellschaft  und  gleichzeitig  zum  Sektiouär  für 
die  ornitholügische  Abteilung  des  Museums  ernannt.  Beim  Aus- 
bruch des  badischen  Auf^taudes  im  .Jahre  1848  stellte  er  sich 
als  Arzt  in  den  Dienst  der  lievolutionsarmee  und  wurde  darauf- 
hin, als  er  sicli  in  Güttingen  habilitieren  wollte,  von  der  hau- 
noverscUeu  Kegierung  ausgewiesen,  infolge  lessen  wandte  sich 
Schiff  ins  Aushind  und  wirkte  von  1854— hSti;^  als  Professor 
der  vergleiclienden  Anatomie  an  der  Universität  Bern,  von  18G3 
bis  1S7Ü  als  Professor  der  Piiysiologie  am  Tstituto  di  stndii 
superiuri  in  Florenz  und  dann  in  gleicher  Eigenschaft  bis  zu 
seinem  Tode  an  der  Universität  und  als  Direktor  des  ph^'sio- 
lügischen  Laboratoriums  au  der  jicole  de  Medecine  in  Genf. 

Schiff  s  llauptarbeitsfeld,  dem  er  sein  Leben  lang  treu 
geblieben,  ist  die  Physiologie  des  Nervensystems  gewesen;  ferner 
hat  er  zur  Lehre  vom  Stoffwechsel  wichtige  und  bahnbrechende 
Beiträge  geliefert.  Außerhalb  seines  eigensten  Schaffensgebietes 
liegen  seine  Arbeiten  über  die  Vogelwelt  Südamerikas,  welche 
von  dem  Prinzen  L.  Ho  na  parte  in  dessen  Memoire»  und  Con- 
spectus  avium  vt  röffentlicht  wordeu  sind. 

Am  9.  Oktober  189G  ist  in  Melbourne  einer  der  bedeu- 
tendsten Botaniker  der  Gegenwart,  Baron  Sir  Ferdinand 
von  Muller,  gestorben.  Er  war  am  30.  Juni  1825  in  Rostock 
geboren,  hatte  in  Kiel  Chemie,  Pharmacie  und  Botanik  studiert 


*)  8 1 0 1 1 X  e ,  «G«diehte  in  Frankfurter  Uondart' .  6.  Auflage,  S.  260  ff. 
»Die  Kapp*. 


—  XI  — 


nnd  war  1847  ans  Gesandheitsrttckaicbten  nacb  Australien  über- 
gesiedelt. Sein  deatscbes  Vaterland  hat  er  niemals  wiederge- 
sehen. Wie  er  schon  vorher  das  walddnrchrauscbtet  seenreicbe 
Schleswig -Holstein  als  Botaniker  eifrig  dnrchforscbt  hatte,  so 
unternahm  er  anch  in  seiner  neuen  Heimat  die  weitesten  und 
kühnsten  Entdeckungsreisen.  1852  zum  Regierungsbotauiker 
der  Kolonie  Victoria  ernannt,  begleitete  er  1855/56  als  solcher 
die  der  Anlschließnng  Central-  und  Nord -Australiens  gewidmete 
A.  L.  Qregory'sche  Forschungsezpedition  und  wurde  nach 
seiner  Rückkehr  1857  mit  der  Leitung  des  botanischen  Gartens 
und  des  phytologischen  Museums  in  Melbourne  betraut.  Von 
hier  aus  hat  er  die  wissenschaftlichen  Institute  und  die  botanischen 
O&rten  aller  Länder  Europas  mit  Exemplaren  der  australischen 
Flora  versorgt,  mit  seltenen  Schätzen,  die  oft  nur  er  allein 
herbeischaffen  oder  vermitteln  konnte.  Ihm  verdanken  wir 
n.  a.  die  Verpflanzung  des  EucaJjptnsbaumes  nach  Europa  und 
Nordafiika. 

Es  ist  nicht  zu  viel,  was  in  Gardener's  Chronicle  vom 
17.  Oktober  1896  von  v.  Müller  gesagt  ist:  ,Er  hat  mehr  als 
irgend  ein  anderer  einzelner  Mensch  gethan  für  den  Fortschritt 
der  Wissenschaft  in  der  südlichen  Hemisphäre.**  Zum  Dank  für 
seine  zahlreichen,  Überaus  wertvollen  Zuwendungen  wurde 
V.  Müller  am  23.  März  1871  zum  korrespondierenden  Mitgliede 
nnserer  Gesellschaft  ernannt;  im  gleichen  Jahre  erhob  Se.  Maj. 
der  Kdnig  von  Württemberg  den  verdienten  Gelehrten  in  den 
Adelstand ;  1879  wurde  ihm  die  englische  Bitterwürde  verliehen. 

Am  17.  Dezember  1896  verschied  in  München  Professor 
Joseph  von  Gerlach,  der  Nestor  der  deutschen  Anatomeu, 
der  seit  dem  15.  Dezember  1860  unser  korrespondierendes  Mit- 
glied gewesen  ist  Im  Jahre  1820  in  Mainz  geboren,  bat  sich 
V.  Gerlaeh  in  Würzburg,  München  und  Berlin  dem  mediziuiscben 
Studium  gewidmet  und  1843  promoviert  Nach  einem  längeren 
Studienaufenthalt  in  Wien,  Paris  und  London  kehrte  er  1847 
in  seine  Vaterstadt  zurück,  um  dort  die  ärztliche  Praxis 
auszuüben.  Im  folgenden  Jahre  veröffentlichte  v.  Gerlach  die 
Ergebnisse  langjähriger  mikroskopisch-anatomischer  Ai-beiten  in 
seuiem  ^Lehrbuch  der  allgemeinen  und  speziellen  Gewebeleb  re", 
welches  1850  seine  Berufung  als  Professor  der  Anatomie  nacb 
Eriangen  zur  Folge  hatte,  üier  bat  der  Verstorbeue  in  segens- 


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—  XII  — 


reichster  Weise  gewirkt,  bis  ihn  sein  hohes  Alter  vor  kurzem 
genötigt  bat,  sein  Lehramt  niederzulegen. 

V.  Gerlach's  bleibendes  Verdienst  besteht  in  der  Einftlhrnng 
neuer  Methoden  in  die  Technik  der  anatomischen  Untersnchang. 
Während  er  noch  in  Mainz  als  praktischer  Arzt  thätig  gewesen 
ist.  hat  er  durch  Einspritzung  eines  Gemisches  von  Carmin- 
ammonium  und  Gelatine  die  kleinsten  Blutgefäße  in  anatomischen 
Präparaten  kenntlich  zu  machen  gelehrt.  1858  hat  er  auf  die 
großen  Vorteile  aufmerksam  gemacht,  welche  er  durch  künst- 
liche Carminfärbong  mikroskopischer  Präparate  erzielt  hatte. 
Mitte  der  sechziger  Jahre  hat  er  die  Anwendung  der  Anilin- 
farbstoffe  empfohlen  und  gleichzeitig  die  Photographie  als  wert- 
volles Hilfsmittel  der  mikroskopischen  Untersuchung  anwenden 
und  scliätzen  gelehrt.  Beide  Methoden  v.  Gerlach's,  die  mikro- 
skopische Färbetechnik  und  die  Mikrophotographie,  haben  in 
ilirer  allmählichen  Ausgestaltung  einen  gewaltigen  Einfluß  auf 
die  Vervollständigung  unserer  histologischen  Kenntnisse  gewonnen 
und  sind  zum  Gemeingut  aller  biologischen  Wissenschaften  ge^ 
worden. 

Am  7.  Jannar  d.  J.  ist  in  Gießen  der  Geh.  Hofrat  Prof. 
Johann  August  Streng  verschieden,  ebenfalls  ein  Sohn 
unserer  Stadt,  der  seit  dem  22.  Februar  1873  unserer  Gesell* 
Schaft  als  korrespondierendes  Mitglied  angehört  hat.  Er  war 
am  4.  Februar  1830  geboren.  Nachdem  er  das  hiesige  Gym- 
nasium bis  Obersecunda  besucht  hatte,  widmete  er  sich  zunächst 
1847  zwei  Jahre  lang  auf  dem  Polytechnikum  in  Karlsinihe 
technischen  Studien  und  siedelte  dann  nach  Marbui*g  über.  Hier 
lernte  er  Bunsen  kennen,  den  er  1851  als  Assistent  nach 
Breslau  begleitete.  Wir  dürfen  es  dem  persönlichen  Einfloß 
seines  großen  Lelirers  zuschreiben,  daß  Streng  uocli  in  dem- 
selben Jahre  den  Entschluß  faßte,  sich  der  akademischen  Lauf- 
bahn zu  wirlmen.  Mit  eisernem  Fleiße  bereitete  er  sich  in 
Breslau  auf  das  Maturitätsexamen  vor,  bestand  dasselbe  Ostern 
1852  und  promovierte  wenige  Monate  später.  Als  Bunsen  im 
Herbst  1852  nach  Heidelberg  berufen  wurde,  folgte  ihm  Streng 
auch  dorthin  und  habilitierte  sich  am  2.  Mai  1853  als  Privat- 
dozent für  Chemie.  Doch  bald  verließ  er  Heidelberg,  um  sich 
in  Berlin  eingehenderen  geologischen  Studien  zu  widmen.  Am 
8.  September  1853  folgte  er  einem  Rufe  als  Hüttenmeister  und 


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—  xm  — 

Lehrer  der  Chemie  an  die  damalige  Bergschole  in  Clausthal  im 
Hars.  Iii  dieser  Stellang  veröffentlichte  Streng  eine  große 
Reihe  teils  rein  chemisch»,  teils  mineralogisch  -  geologischer 
Arbeiten,  welche  seinen  Namen  bald  in  den  Kreisen  der  Fach- 
genossen anfs  rahmlichste  bekannt  gemacht  haben.  In  An- 
erkennung seiner  ersprießlichen  Wirksamkeit  in  ClansthaJ  wnrde 
Streng  1862  zum  Professor  ernannt  nnd  1867  anf  den  Lehr- 
stahl der  mineralogischen  F&cher  an  der  UniTersität  Gießen 
berafen,  wo  er  nahezu  30  Jahre  lang  als  Forscher  nnd  Lehrer, 
sowie  als  Mitarbeiter  der  Großh.  Hessischen  geologischen  Landes- 
anstalt  eine  anßerordentlicb  segensreiche  wissenschaftliche  nnd 
praktische  Thätigkeit  entfaltet  bat.  Ein  neaes  Mineral  ans  der 
Eisengrabe  ^»Eleonore*  am  Densberg  bei  Gießen  ist  ihm  zn 
Ehren  mit  dem  Namen  Streng! t  belegt  worden. 

Am  14.  März  1897  ist  in  Lugano  Professor  Johann 
Gustav  Adolph  Eenngott  gestorben,  vormals  Professor 
der  Mineralogie  am  eidgenossischen  Polytechnikum  und  an  der 
Universit&t  in  Zttrich.  Am  6.  Januar  1818  in  Breslau  geboren, 
widmete  er  sich  dem  Studium  der  Naturwissenschaften  an  der 
TJniversit&t  seiner  Vaterstadt  und  habilitierte  sich  daselbst  1844 
als  Piivatdozent  fftr  Mineralogie.  1850  wurde  er  als  Kustos- 
a^Junkt  an  das  Hofmineralienkabinett  in  Wien,  nnd  1856  als 
ordentlicher  Professor  an  das  Polytechnikum  in  Zfirich  berufen, 
wo  er  unermttdlich  thätig  gewesen  ist,  bis  ihn  Gesundheitsrfick- 
skhten  im  Jahre  1891  genötigt  haben,  den  liebgewordenen  Lehr- 
beruf mit  dem  wohlverdienten  Buhestaude  zu  vertauschen.  Durch 
die  Herausgabe  einer  Reihe  vortrefflicher  Lehrbficber  in  seinem 
Spezialfache  und  einer  Übersicht  der  Resultate  mineralogischer 
Forschangen  hat  sich  Kenngott  bleibende  Verdienste  um  die 
Wissenschaft  erworben.  Unserer  Gesellschaft  hat  er  eine  große 
Zahl  wertvoller  Minerale  der  Schweiz  zugewiesen;  er  hat  ihr 
seit  dem  11.  Dezember  1869  als  korrespondierendes  Mitglied 
angehört. 

Am  12.  April  d.  J.  ist  in  Philadelphia  Professor  Eduard 
Drink  er  Cope  verschieden,  einer  der  hervorragendsten 
PalSontologen  and  einer  der  gründlichsten  Kenner  der  lebenden 
Beptilien  und  Batrachier,  der  seit  dem  25.  ITebruar  1893  unser 
korrespondierendes  Mitglied  gewesen  ist.  Am  28.  Juli  1840 
in  Philadelphia  geboren,  hat  Cope  seine  naturwissenschaftliche 


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SIV  — 


Ausbildung  an  der  Academy  of  natural  sciences  seiner  Vater- 
stadt and  an  der  Smithsonian  Institution  in  Washington  genossen 
nad  1863  au!  einer  Studienreise  durch  £aropa  die  großen  Museen 
Londons  und  der  Hauptstädte  des  Kontinents  besucht.  Nach 

seiner  Rückkehr  bekleidete  er  von  1864  bis  1867  die  Professur 
für  Zoologie  und  Botanik  am  Haverford-College.  Vorwiegend 
mit  herpetologischen  Arbeiten  beschäftigt,  wandte  sich  Cope 
in  dieser  Zeit  (1866)  dem  Studium  der  fossilen  Dinosaurier  New- 
Jerseys  zu  und  betrat  damit  das  für  die  neue  Welt  noch  wenig 
erschlossene  Gebiet  der  Paläontologie,  welches  seinem  genialen 
Forschertalent  ein  unermeßlich  fruchtbarer  Boden  geworden  ist. 
In  jahrelanger,  emsiger  Arbeit  hat  Cope  die  weiten,  uner- 
fürscliten  Territorien  Nürdamerikas  westlich  des  Mississippi  und 
Missouri  der  paläontologischen  Wissenschaft  erschlossen.  Un- 
ermeßliche Sehätze  an  fossilen  Wiibeltieren .  einzig  in  iluer 
Art.  in  Bezug  auf  Seltenheil  luhI  ituichlialtigkeit,  hat  er  auf 
diesen  nuili.-.imeu  Forschungsreisen  gesammelt  und  die  reiche 
Ausbeute  derselben  mit  außeigewidinlicheui  Fleiijt'  uud  grußter 
Gewissenhaftigkeit  verarbeitet.  Hat  er  duch  uaiiezu  tausend 
fossile  Arten  in  mustergiltiger  Weise  beschrieben  und  abgebildet. 
Durch  zahlreiche,  glänzende  Entdeckungen  in  der  unterge- 
gangenen Wirbeltier  weh  Nord  -  Amerikas  hat  Cope  unser 
Wissen  von  dem  Entwicklungsgauge  dieser  Tiergruppe  in  der 
Vorzeit  ganz  hervuiiagend  vermehrt  und  gefördert  und  nebenher 
durch  seine  klassischea  Werke  über  die  systematische  Einteilung 
der  recenteu  Reptilien,  Batrachier  und  Fische  eine  außerge- 
wöhnliche Kenntnis  der  niederen  Wirbeltiere  gezeigt,  weiche 
allein  genügt  hätte,  ihm  einen  Weltruf  zu  sichern. 

Von  1889  bis  zu  seinem  Tode  hat  der  Verstorbene  die 
Professur  für  Geologie  uiul  .Mineralogie  an  der  University  of 
Pensylvania  in  Philadelphia  bekleidet  und  vou  1877  an  die 
Zeitschrift  „Die  American  Naturalist herausgegeben,  welche 
sich  iii  der  ganzen  wissenschaftlichen  Welt  hohen  Ansehens 
erfreut. 

Auch  in  Europa  hat  der  große  i*aläoutologe  die  wohl- 
verdiente Anerkennung  gefunden;  bei  der  fünf  hundertjährigen 
Jubelfeier  der  Universität  Heidelberg  (188(3)  ist  Cope  zum 
Doctor  philosophiae  honoris  causa  uuiversitutis  i^uiierto-Carolae 
ernannt  worden.   Allzu  früh  füi*  die  Wissenschaft  hat  der  Tod 


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dem  yerdieofitvollen  Wirken  des  groBen  Gelehrten  ein  Ziel 
gesetzt. 

Am  21.  d.  M.  rerschied  in  Blnmenan  der  bertthmte  Biologe 
Dr.  Fritz  Mtkller,  der  einsame  deutsche  Forseber  im  brasiliani- 
schen TJrwalde,  den  Darwin  „den  EOnig  der  Beobachter"  ge^ 
nannt  hat.  Durch  ihn  und  seine  hervorragenden  biologischen 
Arbeiten  ist  der  Name  der  weltfernen,  kleinen  Niederlassung  im 
Staate  Sa.  Catharina  über  die  ganze  Erde  bekannt  und  Blumenau 
zum  Vorort  deutscher  Naturwissenschaft  in  den  westlichen  Tropen 
geworden.  Am  31.  Iförz  1822  in  Windischpolzhausen  bei  Erfurt 
geboren,  hat  der  Verstorbene  znerst  in  Naumburg  Pharmaeie 
erlernt,  dann  von  1840  an  in  Berlin  und  Greifswald  Mathematik 
and  Naturwissenschaften  studiert  und  1845  sein  Probejahr  als 
Lehrer  am  Gymnasium  in  Erfurt  angetreten.  Nach  wenigen 
Monaten  hat  er  jedoch  das  Lehrfach  wieder  aufgegeben  und 
sich  in  Greifswald  dem  Studium  der  Medizin  gewidmet,  um  als 
Schüsaizt  Gelegenheit  zu  naturwissenschaftlichen  Reisen  zu 
finden.  1862  wanderte  Fritz  M&ller  nach  Brasilien  ans  und 
liefi  sieh  in  der  kurz  vorher  gegründeten  deutschen  Kolonie 
Blnmenan  nieder.  Nur  vorübergehend  ist  er  als  Lehrer  am 
Lyceum  in  Desterro  thätig  gewesen.  In-  Blumenau  hat  er  eine 
zweite  Heimat  gefunden  und  fttnfnndvierzig  Jahre  lang  als  Lehrer 
und  Kolonist  gewirkt  und  gearbeitet,  tot  allem  aber  als  wahrer 
Katarforscher  mit  einer  seltenen  Virtuosität  beobachtet  und  eine 
nnendlidi  reiche  Fülle  wertvoller  Thatsaehen  gesammelt. .  Viele 
^wkhtige  Entdeckungen  auf  zoologischem  und  botanischem  Ge- 
biete sind  yon  ihm  ausgegangen.  Fritz  Müllers  Hauptver- 
dienst ist  es,  daß  er  in  seinem  1864  erschienenen  Buche  „Für 
Darwin*^  das  Dasein  und  Wesen  des  biogenetischen  Grundge- 
setzes nachgewiesen  und  damit  zur  Verbreitung  der  Darwin^schen 
Lehre  in  Deutschland  wesentlich  beigetragen  hat. 

Als  im  Jahre  1892  die  Naturforscher  aller  Weltteile  und 
besonders  seines  deutschen  Heimatlandes  sich  anschickten,  Fritz 
Müllers  70.  Geburtstag  zu  feiern,  ist  der  verdiente  Gelehrte 
am  10.  Februar  von  unserer  Gesellschaft  zum  korrespondierenden 
Mitgliede  ernannt  worden. 

Schließlich  ist  uns  soeben  die  Trauernachricht  von  dem 
gestern,  am  29  Mai,  in  Würzburg  erfoln^ten  Tode  des  Geheimen 
Hoirats  Prof.  Julius  vouiSachs  zugegangen,  dessen  Verdienste 


L.icjui^L.ü  cy  Google 


—  XVI  — 

um  die  wissenschaftliche  Botanik  nnvergänglichp  sind.  Er  war 
am  2.  Oktober  1832  in  Breslau  geboren,  studierte  in  Prap:, 
promovierte  im  Jahre  1856  und  habilitierte  sich  daselbst  als 
Privatdozent  f ür  PflanzenphjTiologie.  1859  wurde  er  als  Assistent 
an  das  agrikulturchemische  Laboratorium  in  Tharandt  bernfen 
und  1861  zum  Professor  der  Botanik  an  der  landwirtschaftlichen 
Lehranstalt  |ii  Poppelsdorf  bei  Bonn  ernannt.  1867  folgte  er 
einem  Rufe  an  die  Universität  Freibnrg  und  1868  einem  Rufe 
nach  Würzburg.  V.  Sachs  hat  nicht  nur  in  der  Pflanzwi- 
biologie  und  -Physiologie  zahlreiche,  wertvolle  Eutikckungen 
gemacbt,  er  hat  auch  durch  kritisclie  Beleuchtung  der  Unter- 
suchungen seiner  Vorgänger  und  Zeitgenossen  der  wissenschaft- 
lichen Botanik  vielfach  neue  Gesichtspunkte  eröffnet.  Die  reichen 
Resultate  seiner  Forschungen  hat  v.  Sachs  in  dem  „Handbuch 
der  Experimentalpliysiologie  der  Pflanzen"  (Leipzig  1865))  dem 
„Lehrbuch  der  Botanik"  (Leipzig  1868),  in  den  von  ihm  seit 
1871  herausgegebenen  „Arbeiten  des  botanischen  Instituts  Würz- 
bürg**  und  in  zahlreichen  Fachzeitschriften  niedergelegt;  auch 
hat  er  im  Auftiacre  der  historischen  Kommission  bei  der  Kgl. 
Akademie  der  Wissenschaften  in  München  eine  „Geschichte  der 
Botanik  vom  16*  Jahrhundert  bis  1860"  (M&nchen  1875)  Ter- 
öfferitlicht. 

In  Anerkennung  seiner  hervorragenden  Verdienste  wurde 
V.  Sachs  beim  liiiifzigjährigen  Jubiläum  der  Universität  Boun 
(1868)  zum  Ehrendoktor  der  medizinischen  Fakultät  ernannt 
Zum  korrespondierenden  Mitglied  unserer  Gesellschaft  wurde  er 
am  21.  September  1872  gew&hH  und  auf  Grund  seiner  epoche- 
machenden Arbeit  „Über  die  Anordnung  der  Zellen  in  jüngsten 
Pflanzenteilen"  (Arbeiten  des  bot.  Inst.  Würzburg,  Bd.  n,  Heft  1. 
1878)  am  7.  April  1881  mit  dem  Soemmerring-Preise 
gekrönt. 

Allen  dahingeschiedenen  Freunden  wird  die 
Gesellschaft  ein  ehrendes  Andenken  bewahren! 

Ausgetreten  sind  aus  der  Reihe  unserer  Mitglieder  die 
Herren  Zahnarzt  Dr.  Anton  Henrich,  Ernst  Nenmann 
and  Louis  Rflhl 

So  sind  im  Berichtsjahre  von  unseren  beitragenden  Mit- 
gliedern im  ganzen  28  au^escbieden.  Solche  große  und  schmerz- 
liche Lücken  zu  ergänzen,  ist  ein  eifriges  BemUhen  der  Direktion 


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■ 


—  xvn  — 

gewesen;  sie  wurde  dabei  wesentlich  durch  eine  Aufforderung, 
der  (Gesellschaft  beizutreten,  unterstützt,  welche  von  einer  Reihe 
unserer  ältesten  und  angesehensten  Mitglieder  unterzeichnet  und 
im  Oktober  vorigen  Jahres  versandt  worden  ist.  So  können 
wir  heute  mit  voller  Befrietligung  berichten,  daß  unsere  Mit- 
gliederzahl in  höchst  erfreulicher  Weise  durch  den  Eintritt  von 
90  neuen  Mitgliedern  von  412  auf  479  angestiegen  ist. 

Vor  allem  haben  Ihre  Majestät,  die  Kftisorin 
nnd  Königin  Friedrich  die  Gnade  gehabt,  unserer 
Gesellschaft  als  Mitglied  beizutreten.  Wir  wissen 
diese  grofie£hre  in  vollstem  Maße  zu  würdigen  und 
erkennen  in  der  persönlichen  Teilnahme  Ilirer  Ma- 
jestät an  unserer  heutigenJahresfeier  einen  neuen 
Beweis  Allerhüciist  Ihrer  Königlicb^Ti  Huld  und  des 
großen  Interesses,  welches  die  hohe  Protektorin 
von  Wissenschaft  und  Kunst  ancli  unseren  Be- 
strebungen entgegenbringt. 

Die  Zahl  unserer  ewigen  Mitglieder  hat  sich  zn 
unserer  größten  Freude  um  acht  vermehrt;  es  sind  die  Namen: 
Dr.  Peter  Hieronymus  Pfefferkorn,  Baron  Ludwig 
Adolf  von  Löwensteil),  Louis  Bernus,  Frau  Adolf 
von  Brüning,  Friedrich  Jaennicke,  Dr.  Wilhelm 
Jaennicke,  Panl  August  Kesselmeyer  und  Christian 
G.  Ludwig  Vogt. 

Mit  dankbarer  Freude  iiaben  wir  diese  Namen  auf  die 
Marmortafeln  eingraben  lassen,  anf  welchen  zu  stetem  Gedächtnis 
unsere  ewigen  Mitglieder  verzeichnet  sind,  d.  h.  diejenigen 
Gönner  unserer  Gesellschaft,  welche  durch  die  Kapitalisierung 
ihres  Mitgliedbeitrags  oder  durch  eine  entsprechende  testamen- 
tarische Schenkung  unseren  Tempel  der  Wissenschaft  gegen  die 
Launen  des  Scliicksals  bergen  helfen.  Was  die  Begeisterung 
und  der  freigebige  Sinn  vieler  hochherziger  Mit> 
bflrger  seit  achtzig  Jahren  hier  geschaffen  und 
aufgebaut  hat,  dies  Ehrendenkmal  einer  Reihe  ver- 
gangener Generationen,  wird  auf  solche  Weise  zum 
Segen  kommender  Geschlechter  erhalten  bleiben. 
Das  leuchtende  Vorbild  der  73  ewigen  Mitglieder,  deren  Namen 
bente  die  Eingangshalle  unseres  Museums  zieren,  wird  auch 
fernerhin  Nachahmung  finden  t   Auch  in  Zukunft  werden  fftr 

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—  xvm  — 


die  Wissenschaft  begeisterte  Frauen  und  Männer,  denen  die 
Gunst  des  Scbicksals  es  vergönnt  Imt,  über  den  Kreis  ihrer 
Angehörigen  hinaus  segnend  und  fördernd  zu  wirken,  sich  und 
dem  Namen  ihrer  Familie  ein  ewiges  Gedächtnis  stiften  I  Wir 
hoffen  dies  mit  Zuversicht,  weil  die  Geschichte  unserer 
Gesellschaft  uns  gelehrt  hat,  daß  die  reichen  Gaben,  mit  denen 
das  GlQck  unser  ^elieV>tes  Frankfurt  gesegnet  hat,  nicht  allein 
den  vergänglichen  Zwecken  de^  äußeren  Lebens  dienen. 

Zu  arbeitenden  Mitgliedern  sind  ernannt  worden 
die  Herren  Dr.  med.  Carl  Vohsen  und  Prof.  Dr.  phil.  Martin 
Frennd,  hier;  zu  korrespondierenden  Mitgliedern  die 
Herren  Dr.  phil.  Hugo  Blickiug,  Prof.  der  Mineralogie  an 
der  Universität  in  Straßburg,  Dr.  phil.  Georg  Gr e im,  Privat- 
dozent der  Geologie  an  der  Großh.  technischen  Hochschule  in 
Darmstadt,  Dr.  phil.  Alfred  Möller,  Kgl.  Oberförster  in  Ebers- 
walflo,  Geh.  Hofrat  Dr.  phil.  Richard  Lepsius,  Professor  der 
Geologie  nnd  Mineralogie  an  der  Großh.  technischen  Hochschale, 
Inspektor  der  geologischen  und  mineralogischen  Sammlungen  am 
Giußh.  Museum  und  Direktor  der  geologischen  Landesan stall 
für  das  Großherzogtum  Hessen  in  Darmstadt,  Professor  Lajos 
von  Mehely ,  Kustos  des  Kgl.  ungar.  Nationalmusemns  in  Buda- 
pest, und  Professor  Dr.  med.  Gustav  Born,  Prosektor  des 
anatomischen  Instituts  an  der  Universit&t  in  Breslau. 

Aus  der  Direktion  sind  mit  Ende  des  Jahres  1896 
statutengemäß  ausgetreten:  der  erste  Direktor  Herr  Major  Dr. 
Lucas  von  Heyden  und  der  erste  Sekretär  Herr  Heinrich 
Alten,  an  deren  Stelle  traten  die  Herren  Oherlehrer  J.  Blum 
und  Dr.  med.  Ernst  Bödiger.  Wiederholt  sei  heute  den  aus- 
geschiedenen Herren  der  herzliche  Dank  der  Gesellschaft  für  ihre 
ersprießliche  und  mühevolle  Thätigkeit  ausgesprochen. 

In  der  Generalversammlung,  welche  am  10.  März 
d.  J.  stattgefunden  hat,  sind  anstelle  der  aus  der  Bevisions- 
Kommission  ausscheidenden  Herren  Louis  Graubner  und 
Dr.  jur.  Paul  Bödiger  die  Herren  Hugo  Metzler  nnd 
Georg  Schlund  gewählt  worden. 

Unseren  langjährigen  Kassierern,  Herren  Bankdirektor 
Hermann  Andreae  nnd  General -Konsul  Stadtrat  Albert 
Metzler,  sowie  unserem  Bechtskonsulenten,  Herrn  Dr.  jnr. 
Friedrich  Schmidt-Polez,  sd  gleichfalls  für  ihre  opfer- 


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—  XIX  — 


idllige  Tbfttlgkeit  im  Interesse  der  Gesellschaft  nnser  herzlicher 
Dank  aasgesprocben. 

Nach  diesen  Hitteilnngen  fther  die  Personalveränderangen 
wollen  wir  ans  nanmehr  ein  Bild  Yon  dem  regen  wissenschaft- 
lichen Leben  entwerfen,  welches  im  Berichtsjahr  in  unserer 
Gesellschaft  geherrscht  hat. 

Znm  dritten  Male  hat  im  Herbst  vorigen  Jahres  die 
Gesellschaft  deutscher  Naturforscher  und  Ärzte 
zur  Abhaltung  ihrer  68.  JahresversammluDg  Einkehr  gehalten 
in  unsere  alte  Kaiserstadt  am  Main,  und  wenn  auch  naturge- 
mäß die  Beteiligung  unserer  Senckenbergischen  Gesell- 
schaft als  solcher  in  den  Hintergrund  getreten  ist,  so 
dürfen  wir  doch  mit  voller  Befriedigung  anerkennen,  daß  die 
gesamte  Geschäftsführung  der  Naturforscherversanimlung  und  die 
verschiedenen  Ausschüsse  in  ihrer  großen  Mehrheit  aus  Mitgliedern 
unserer  Gesellschaft  gebildet  waren,  deren  umsichtige  Vorbe- 
reitungen und  thatkräftige  Mitwirkung  nicht  unwesentlich  zu 
dem  überaus  -lanzenileu  Verlauf  der  Versammlung  beigetragen 
habeu.  Am  20.  September  v.  J.  hat  sich  der  Vorstand  der  Ge- 
sellschaft deutscher  Natiufur.scher  und  Ärzte  im  Vo^rt-lsiiah! 
unseres  Museums  versammelt,  in  dem  1825  die  <,Miize  erste 
Frankfurter  NaturforscheiTersituiuiliuig  ihre  Beratungen  abhalten 
konnte.  Bei  der  ersten  allgemeinen  Sitzung  im  Saalbau  war 
unserer  Gesellschaft,  als  der  ältesten  unter  den  wissenschaft- 
lichen GesellscliaiieH  und  Vereinen  Frankfurts,  welche  auf  dem 
ehrwürdigen  Boden  der  Dr.  Senckeuberg'sch y n  Stiftung 
erwachsen  sind,  die  grolie  Ehre  zuteil  geworden,  die  Versannnluug 
im  Auftrage  der  wissenschaftlichen  und  technischen  Kreise 
Frankfurts  zu  begrüßen.  Als  Festschrift  der  Gesellschaft  ist 
den  Besuchern  unseres  Museums  ein  populärer  Führer  durch 
dasselbe  überreicht  wurden,  den  in  dankenswerter  W^ise  Herr 
Dr.  Kobelt  im  Auftrage  der  Gesellschaft  verfaßt  und  Herr 
Prof.  Dr.  Möbius  mit  einer  lieihe  vortrefflicher  Textabbildungen 
der  seltensten  Stücke  unserer  Sammlaugeu  geschmückt  hat. 

0  Nimlioh  der  Dr.  Senckenberg^selien  Stiftangaadmüiistration,  des 

PhysikaliBchen  Vereins,  des  Vereme  fllr  Geographie  und  Statistik,  des 
Ärztlichen  Vereins,  des  Freien  Deutschen  Hochstiltes,  der  Chcniis^  hen  Ge- 
sellschaft, des  Teclinisclien  Vereins,  der  Elektrotechnischen  GescUschalt  und 
des  BezirksTereins  Frankiort  a.  iL  des  Vereins  deutscher  Chemiker. 

2* 


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—  XX  - 


Außerdem  waren  im  Auftrage  der  Gesellschaft  von  wissenscliaft- 
licheu  Arbeiten  erscliienen  von  Herrn  Prof.  I)r.  Kinkelin  eine 
Abliandluii»  ^Einig;e  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen 
Museums'*,  Honderabdruck  aus  AbbaudlunL'en,  Bd.  XX,  Heft  1. 
den  Besuchern  der  paläontologischen  Sanuiiiuug  gr widmet,  und 
von  Herrn  Dbeilehrer  Blum  eine  Schrift  J)ie  Eriahrungeu 
mit  der  Formolküuservierung",  Sonderabdruck  aus  l^ericlit  18^)R, 
für  die  Besucher  der  wissenschaUiichen  Ausstellung  bestinuiit. 
Hier  in  der  Ausstellung  ist  die  Gesellschaft  durch  eine  große 
Kollektion  von  Forraolpräparaten  vertreten  gewesen,  deren  Dar- 
stellung zuerst  iu  unseieni  Museum  erprobt  worden  ist. 

Für  die  Instandhaltung  und  Vermehrung  aller 
Zweige  unserer  wertvollen  Sammluugeu  ist  auch  im 
vergangenen  Jahre  fleißig  gearbeitet  worden,  wie  Sie  bei  einem 
Rundgange  durch  dieselben  und  aus  dem  \'erzeichnis  der  durch 
Ankaut  und  Tausch  gewonnenen  Neuerwerbungen  und  der  über- 
aus reichen  Schenkunt^en  ersehen  mögen. 

Die  berühmte  (' a r  1  Vogt'sch e  Bibliothek,  deren  An- 
kauf der  Gesellschaft  durch  die  Hochherzigkeit  einer  Anzahl 
Freund»'  des  versturbeueu  Gelehrten  ermöglicht  worden  ist,  ist 
im  Laufe  des  letzten  Suimuers  in  Frankfurt  eingetroffen. 
Auf  Antrajj:  der  Gesellschaft  hat  die  Dr.  Sdickenberg'sche 
Stiftungsadministration  durch  bauliche  Verändei  iingen  im  Bib- 
liothckgeliäude  genügend  Kaum  zur  Aufstellung  der  neu- 
erworbeiien  Scliätze  geschaffen  und  in  Gemeinschaft  mit  den 
beteiligten  Vereinen  vom  1.  Januar  d.  J.  ab  als  wissenschaft- 
lichen Hilfsarbeiter  Hen-n  Philipp  Thorn,  seiilier  Volontär 
an  der  hitM^cn  Stadibibliulhek,  angestellt,  widcher  zunächst 
ausschließlich  mit  der  Katalogisierung  und  Aufstellung  der 
Vogt 'sehen  Bibliothek  beauftragt  worden  ist  Wir  hoffen,  daß 
diese  mühevolle  Arbeit  im  Laufe  des  Jahres  beendet  sein  wird, 
und  veifehleu  nicht,  auch  an  dieser  Stelle  der  Stiftungsadniini- 
stration  für  ihr  großes,  die  Interessen  der  Gesellschaft  förderndes 
Kutgegeukommeu  unseren  herzlichen  J  )ank  auszusprechen.  Durch 
Einführunir  der  elektrischen  Lichtanlage  im  Bibliothekgebäude 
ist  das  Lest'zinimer  unseren  Mitgliedern  von  nun  an  auch  in 
deu  Abeadstuudeu  vou  6  bis  8  Uhr  zugänglich  gemacht  worden. 


*)  Siehe  diesen  Bericht  8.  Mfl-  . 


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—  XXI  — 


Die  VorlesnBsren  unserer  bewährten  Herren  Dozenten 
hatten  sich,  wie  stets,  anch  im  Berichtsjahr  eines  sehr  zahl- 
reichen Besuchs  zu  erfreuen.    Es  haben  gt  lesen: 
Herr  Prof.  Dr.  R Gichenbach  im  Sommer  1896:  „Vergleichende 
Anatomie  des  Menschen  und  dpr  Wirbeltiere  (Muskeln,  Nerven, 
Sinnesorgane)*';  im  Winter  1896/97:  „Niedere  Tiere  (Krebse, 
Spinnen,  Tausendfüßer  und  Insekten)," 
Herr  Oberlehrer  Dr.  Schauf  im  Sommer  1896:  „Besprechung 
der  wichtigsten  Mineralien,  insbesondere  der  gesteinbildenden. " 
Herr  Prof.  Dr.  Möbius  im  Sommer  1896:  „Botanisch-mikro- 
skopischer Übungskursus und  im  Auftiage  des  Dr.  Sencken- 
herg*scben  medizinischen  Instituts  im  Sommer  1896:  „Biologie 
der  Pflanzen,  II.  Teil*";  im  Winter  1896/97:  «Anatomie  der 
Pflanzen." 

Herr  Prof.  Dr.  Kinlcelin  im  Winter  1896/97:  „Historische 
Geologie." 

Im  laufenden  Sommer  lesen: 
Herr  Prof.  Dr,  Reich t  nbach:  „Naturgeschiclitc  der  Insekten." 
Herr  Prof.  Dr.  Kinkel  in:  „Historische  Geologie  (Steinkohlen- 
bildung, Steinkohleuflora,  Carbonzeit  in  der  südlichen  Hemi- 
sphäre etc.)"  und 
Herr  Prof.  Dr.  Möbius  im  Auftrage  des  medizinischen  In- 
stituts :  „  Pflanzen-Physiologie. " 

Wie  alljährlich  hat  im  Winter  neben  den  Lehrvortriigen 
eine  Anzahl  wissenschaftlicher  Sitzungen  stattgefunden, 
and  zwar: 

Am  7.  November  1896: 

1.  Herr  Prof.  Dr.  Möbius:  „Vorlage  des  6.  Bandes  des  von 
Humboldt  iiiifl  Bouplaud 'scheu  Reisewerkes,  mit  den  Ori- 
ginaltafeln von  Turpin  (Üeschenk  der  Familie  Pfefferkorn)." 

2.  HeiT  Major  Dr.  von  Heyden:  „Demonstration  einer  ueu- 
erworbenen  biologischen  Insektensammlung  (Geschenk  des 
Herrn  Georg  Speyer)." 

3.  Herr  Prof.  Dr.  Reichenbach:  .Demonstration  der  von  der 
Zoologischen  Station  in  Neapel  geschenkten  Sammlung  kon- 
servierter Seetiere/ 

Am  19.  Dezember  1896: 
Herr  Hofrat  Dr.  B.  Hagen:  „Vorläufige  Mitteilung  über  das 
Tierleben  an  der  Astrolabebucht  in  Kaiser -Wilhelnisland." 


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—  XXH  — 

Am  9.  Januar  1897: 
Herr  Geh.  Reg.-Kat  Prof.  Dr.  J.  Rein  aus  Bonn:  Ȇber  die 

Kiiusttöpferei  in  England/ 

Am  20.  Februar  1897: 
Ken  Dr.  A.  Yoeltzkow  aus  Berlin:  „Madagaskar,  das  Land 
und  seine  Bewohner.* 

Am  ü.  März  1897: 

1.  Herr  Prof.  Dr.  A.  Laubenbeimer  aus  Höchst:  „Über 
Nitragen'*  uiul 

2.  Herr  Oberlelircr  Dr.  Schaut:  „Vher  besonders  bemerkens- 
werte Erwerbun^reii  und  Sclu  iikuii^en  füi'  die  Mineralien- 
sammlung aus  deu  beiden  letzten  Jahren.*' 

Am  20.  März  1897: 
Herr  Dr.  H.  Grothe  aus  Wiesbaden:  ^Yon  Tripolis  in  den 
Djebel  Gharian." 

Am  7.  April  1897: 
Herr  (4eh.  San. -Rath  Prof.  Dr.  Weigert  und  Herr  Dr.  L  e  p  s  i  u  s : 
^Bcaichterijtattiing  der  Kommission  für  Erteilung  des  Öoem- 
iii e  rri  ng-Preis('^;.•* 

Populär-wissenscliaftliche  Vorträge  sind  drei  veranstaltet 
worden.    Es  haVu'n  fresproclien: 

Am  21.  NovenibiT  LSÜü: 
Herr  Dr.  med.  IMi.  vSteffan:  „Entwicklung  des  Verstandes  und 
der  Sprache  lieim  Menschen." 

Am  .").  Dezember  1896: 
Herr  Olterh  lirer  Dr.  W.  Schauf:  .Aus  der  Vergangenheit  und 
über  die  Zuknnft  (U^-  scUwäbisclien  Alb." 

Am  6.  Februar  1897  : 
Herr  Dr.  G.  Greim  aus  Darmstadt:  „Das  Erdinnere  " 

Außerdem  haben  auf  Ersuchen  des  Ausschusses  für 
Volks  Vorlesungen  Demonstrationen  der  geologisch-paläon- 
toloj^ischen  iSammiun^^  durch  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkel  in  am 
1.  un<l  22.  November  ib^O,  am  14.  Februar  und  21.  März  1897, 
sowie  der  mineralogischen  Sammlung  durch  Herrn  Dr.  Schauf 
am  21.  März  und  4.  April  1897  statt^^efunden.  Auch  sind  Herrn 
Prof.  Dr.  Max  Flesch  zu  seinen  von  dem  genannten  Ausschuß 
angeregten  Vorträgen,  „Kapitel  aus  der  Anthropologie",  am  20. 
und  27.  November  189()  eine  Anzahl  Hassenschädel  und  andere 
Präpamte  aus  unserer  Sammlung  zur  Verfügung  gestellt  worden. 


—  xxni  — 


Neben  dem  bereits  erwähnten,  populär  geschriebenen, 

illustrierten  Führer  durch  das  ganze  Museum,  der  in  erster 
Linie  für  die  Schüler  der  liiesigen  Lehranstalten  und  die  Arbeiter- 
kreise bestimmt  ist,*)  und  dem  Bericht  für  1896,  der  wissen- 
BChaftliche  Arbeiten  von  J.  Blum,  H.  Bücking,  L.  von  Hey- 
den, A,  Knoblauch,  W.  Kobelt,  A.Möller,  F.Noll, 
P.Oppenheim,  E.  Philippi,  Ph.  Steflan  und  J.Valentin 
enthält,  sind  erschienen: 

Abhandlungen,  Band  XX  Heft  1,  enthaltend: 
Kinkeiin,  F.:  „Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen 

Museums.«    Mit  Taf.  I— VI  und  2  Textflguren,  und 
Beis,  Otto  M. :  „Das  Skelett  der  Plenracanthiden  und  ihre 

systematischen  Beziehungen'*.  Mit  Taf.  VII. 
und  Band  XXIII,  enthaltend: 

Küken tlial,  Willy:  „Ergebnisse  einer  zoolotrischen Forschungs- 
reise in  den  Molukken  und  Borneo.  II.  Teil,  wissenschaft- 
liche Reiseergebnisse 

und  zwar  Heft  1,  enthaltend: 

Schnitze,  L.  S. :  „Beitrag  zur  Systematik  der  Antipatbarien.*' 

Mit  Taf.  I  und  2  Abbildungen  im  Text, 
Schenk,  A.:  „Clavulariiden ,  Xeniiden  und  Alcyoniiden  von 

Ternate.«    Mit  Tuf.  II— IV. 
Kükenthal,  W.:  „Alcyonaceen  von  Ternate,  Nephthyidae 

Verill  nnd  Sipbcnogorgiidae  Koelliker.*"  Mit  Taf.  V— VIII. 
G  e  r  m  a  n  0  s ,  N.  K. :  «Gorgonaceen  von  Ternate.    Mit  Taf.  XI 

bis  XU. 
Heft  2: 

Hlchaelsen,  W.:  »Oligochaeten.«'  Mit  Taf .  XUE  und  1  Figur 
im  Text. 

Börner,  F.:  „Beitrag  zur  Systematik  der  Gordiiden.'  Mit 
Taf.  XIV. 

von  Cam  penhansen ,  B. :  „Hydroiden  von  Ternate. "  Mit  Taf.  XV. 
Ewietniewfiki,  C.  B.:  „Actiniaria  von  Ternate. Mit  Taf. 
XVI  nnd  XVU. 
Heft  3: 

Pagenstecher,  Arnold:  »Lepidopteren.''  MitTaf.XVUI— XX. 


0  In  Anbetracht  dessen  ist  der  Preis  des  FfllirerB  tiuf  30  PfeDnige 
festgeeetst.  ISt  ist  beun  Knsto*  des  Hnseums  erhältlich. 


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von  Attems,  Graf  Karl:  .Myriopoden.«  Mit  Taf.  XXI— XXIV. 
Krati- !' L 1  i n ,  K.:  „Skorpione  und  TlielyphoDiden." 
Neu  in  Tausch  verkehr  getreten  sind: 

a)  Gegen  die  A  b  Ii  a  n  d  1  u  n  g  e  d  und  den  Bericht: 
American  Museum  of  Natural  Historj,  Central  Park,  New 

York,  Ü.S.A. 
Landes-Museum  in  Brünn. 

Department  of  Mines  and  Agriculture  (Geological  Survey  of 

New  vSuuth  Wales)  in  Sydney. 
Museo  de  La  Plata  in  La  Plata  (Argentinien). 

b)  G  e  «2:  ('  u  den  B  e  r  i  c  Ii  t : 
Feuille  drs  jeuues  Naturalistes  in  Paris. 

Suciete  des  Sciences  naturelles  de  Touest  de  la  France  in  Nantes. 
Commissiou  geologique  de  la  Finlande  in  Helaingfors. 
Musei  di  Zoologia  e  Auatomia  compai*at.  in  Turin. 

Dr.  Pietro  di  Ve^^eovi  in  Iloni. 
Naturforschende  ( ie.^^ellschaft  in  Görlitz. 
Naturforscheude  Gesellschaft  in  Luzern. 
Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Provinz  Posen  in  Posen. 
Naturwissenscliaftlicher  Verein  in  Troppau. 
Societa  Veneto-Trentina  Sc.  Nat.  in  Padua. 
Naturforschende  Gesellschaft  in  Leipzi^?. 

Direccao  de  los  Trabalhus  Geologicos  de  Portugal  in  Lissabon. 
Xaiserl.  Afineralogische  Gt^snllschaft  in  St.  Petersburg. 

Zum  sechzehnten  Maie  ist  im  Berichtsjahr  der  Soem- 
merring-Prei s  zur  Erteilung  gelaugt,  als  ehrende  Auszeich- 
nung für  die  hervorragendste  Leistung  auf  physiologischem 
Gebiete,  zum  bleibenden  Andenken  an  Samuel  Thomas  von 
Soe m luerring,  den  Mitgründer  unsei-er  Gesellschaft,  den  hoch- 
beriihmten  Pliysiologen  und  Arzt.  In  wenig  Wochen  wird  sich 
in  der  Nähe  unseres  Museums  vor  dem  Esciieuheimer  Tliore 
das  Standbild  des  großen  Mannes  in  Kiz  erheben,  durch  dessen 
Errichtung  das  deutsche  Volk  eine  Ehrenschuld  an  dem  genialen 
Erfinder  des  elektrischen  Telegraphen  tilgen  wird.  Auf  Er- 
suchen des  Denkmalsausschusses  ist  bei  der  feierlichen  Grund- 
steinlegung am  20.  September  v.J.  unsere  silberne  Preis- 
medaille mit  V.  Soemmerrings  Bildnis  in  den  Grundstein 
versenkt  worden.  In  einer  besonderen  wissenschaftlichen  Fest- 
sitzung am  7.  April  d.  J.,  dem  dd.  Jahrestage  seiner  Stiftung, 


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XXV  ^ 


ist  der  Preis  Herrn  Prof.  Dr.  med.  Gustav  Born  in  Breslau 
für  seine  hervorragenden  Arbeiten^)  über  Verwaclisungs- 
versuche  an  Amphibien larven  zuerkannt  worden  (s.  in 
diesem  Bericht  Protokoll  vom  7.  AprüV  Die  Preiskommission 
hat  aus  den  Heiren  Prof.  Dr.  Edinj^er,  Dr.  T.epsius,  Prof. 
Dr.  Möbius,  Prof.  Dr.  Keichenbach  and  Geh. San.>£at Prof. 
Dr.  Weigert  bestanden. 

Zum  1.  Oktober  d.  J.  ist  der  von  Peinach -Preis  für 
die  beste  Arbeit,  ^die  einen  Teil  der  Mineralogie  des  Gebietes 
zwischen  Aschaffenburg,  Heppenheim,  Alzey,  Kreuznach,  Koblenz, 
£m8t  Gießen  und  Büdingen  behandelt",  ausgeschrieben  worden. 

Auch  im  vergangenen  Jahre  sind  unseren  Sammlungen  reiche 
Geschenke  an  Naturalien  und  Büchern  von  hervorragendem 
Wert  zu  teil  geworden.  Ihre  Zahl  ist  zu  groß,  als  daß  ein 
jedes  derselben  nach  Gebühr  an  dieser  Stelle  berücksichtigt 
werden  könnte.  So  muß  sich  der  Bericht  auf  kurze  Erwähnung 
der  bedeutendsten  beschränken.  Nicht  minder  herzlich 
soll  aber  auch  den  wohlwollenden  Gebern  aller 
übrigen  Geschenke  an  dieser  Stelle  der  wärmste 
Dank  der  Gesellschaft  ausgesprochen  werden. 

Durch  Herrn  Senator  Stadtrat  Dr.  jur.  Emil  von  Oven 
ist  der  Senckenbergischen  Gesellschaft  im  Namen  der  Nach- 
kommen seines  verewigten  Schwiegervaters,  des  bekannten  Frank' 
furter  Arztes  Dr.  P.  H.  Pfefferkorn,  der  6.  Band  der  botanischen 
Abteilung  des  von  Humboldt  und  Bon  pl  and 'sehen  Keise- 
werkes  mit  den  60  Originaltafeln  des  berühmten  Ptlanzenmalers 
Turpin  znm  Geschenk  gemacht  worden.  Über  die  Geschichte 
des  Prachtwerkes  warde  in  einer  wissenschaftlichen  Sitzung 


')  Born  bat  die  Ergebnisse  seiner  Forschnogen  in  nachstehenden 
Arbeiteu  niedergelegt: 

.Über  kdnstUcbe  Vereinigung  lebender  TeilstUcke  von  Amphibien- 
larren.*  72.  Jahresbericht  d.  Schles.  Ges.  f.  vaterl.  Knltnr.  1891, 

aÜher  die  Resultate  der  mikroskopischen  Untersnchang  künstlich  ver- 
einigter Aropbibienlarven."   73.  Jaluesbericht  ders.  1895, 

.Über  die  Ergebnisse  der  mit  Am]iiiibienlarTeii  angestellten  Ver- 
wachsnngs versuche.'-    Anatom.  Ges.  If^l'S. 

,Über  künstlich  hergestellte  Duppelwesen  l>ui  Amphibien.'  Verhandl. 
d.  Qea.  DeaHeh.  Natarf.  n.  Irste.  68.  Vers.  Frankfurt  a.  H.  1896. 

xÜber  YevwadianngsTersache  an  Amphibitnlarven.*  Arch.  f.  Entwich* 
Inagsmeduuiik  d.  Org.  Bd.  IV.  Heft  3. 4.  1896.  1897. 


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—  XXVI  — 


Bericht  erstattet.*)  Um  ihren  herzlichen  Dank  für  dies  wahr- 
haft fürstliche  Geschenk  zum  Ausdruck  zu  bringen,  hat  die  Ge- 
sellschaft den  verstorbenen  Dr.  Pf  ef f  erkor n  m  die  Zahl  ihrer 
ewigen  Mitglieder  aufgenommen. 

Johann  Peter  Hieronymus  Pf ef f erkorn^)  wurde 
am  28.  Dezember  1793  in  Frankfurt  a.  M.  geboren.  Sein  Vater 
war  der  hiesige  Bürger  und  Kunstgilrtner  Johann  Daniel 
Pfefferkorn,  der  in  seineu  damals  hochgeschätzten  Garten- 
anlagen  zwischen  dem  Friedberger  und  Eschenheimer  Thor 
(sog.  ^Holländischer  Garten"),  deren  Kirchner  in  seinen  „An- 
sichten von  Frankfurt",  1817,  Teil  I.  Seite  31,  rühmend  gedenkt, 
zuerst  in  unserer  Stadt  die  höhere  Kunstgärtnerei  eingeführt 
und  eine  der  bedeutendsten  ^Samenhandlungen  ihrer  Zeit  in 
Deutschland  (au  der  Ecke  des  Kömerberges  und  des  alten  Marktes) 
gegründet  hatte. 

Nach  Absülvierung  des  hiesigen  Gymnasiums  widmete  sich 
Pfefferkorn  im  Herbst  1813  dem  Studium  der  Medizin  an 
der  damals  hier  begründeten  medizinisch -chirurgischen  Schule, 
folgte  aber  alsbald  dem  Aufrufe  zur  Errichtung  einer  Frank- 
furter freiwilligen  Jäuiischar,  in  welcher  er  als  Oberjäger  1814 
den  Feldzng  in  Fiankieich  mitmachte.  Nach  Beendigung  des- 
selben setzte  er  seine  nnterbrüclu  iu  ii  Studien  in  Tübintren  und 
Landsliut  fort  und  promovierte  hier  auf  Grun  l  einer  Disser- 
tation „de  herniis  mobilibus  radicitus  curandis  ]  ( i  iierniotomiam'^ 
am  5.  Mai  1818.  Nach  einem  weiteren  SLudienaufenthalt  in 
Wien  und  Paris  uutl  einer  wissenschaftlichen  Keise  durch  Ober- 
italien und  die  Schweiz  kehrte  Pfefferkorn  in  seine  Vaterstadt 
zurück  und  wurde,  nachdem  er  am  8.  Januar  1820  das  Staats- 
examen bestaudeu  hatte,  durch  Senatsbeschluß  vom  25.  Januar 
desselben  Jahres  unter  die  Zahl  der  hiesigen  Ärztp  aufgenommen. 

Und  nun  entfaltet»-  Pfefferkorn  seine  humane,  segens- 
reiche Wirksamkeit.  Von  ]ö2;)  au  bekleidete  er  die  Stelle  eines 
Garnison-  und  Stabsarztes  beim  Frankfurter  liinienbataillon 
und  leitete  das  Militärhuspital.  Am  17.  Juni  ]>^2*)  wurde  er  durch 
Beschluß  des  Pflegamtes  des  Waisenhauses  zum  Hausarzt  dieser 

>}  Sieh«  in  diesem  Berieht  Protokoll  der  triseenecbalcL  Sitntng  mm. 
7.  Not.  1896. 

')  Die  nachstehenden  biographiaebeii  Angaben  verdankt  die  Oeeellsekftft 
der  Gute  des  Herrn  Senator  Dr.  Ton  Oven. 


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—  xxvn 

Stiftung  rniannt,  und  hat  in  dieser  Stelle  durch  seinen  Kintluß 
wesentlich  zu  einer  liumaDeu  Reform  der  Waisenpflege  beigetra^ren. 

Auch  an  dem  wissenschaftlichen  Yereinsleben  in  Frankiiu  t 
hatPfef  ferkurü  lebhaften  Auteil  genommen;  vom  20.  A  }n  il  I S22 
bis  zu  seinem  Tode  hat  er  unserer  G e s e  1 1  s c h  a  1 1  als 
arbeitendes  Mitglied  augehört.  Er  starb  am  12.  No- 
vember 1850  in  Soden  im  Taunus,  wo  er  eiu  Landhaus  besessen 
und  in  den  letzten,  durch  wiederholtes  Kranksein  getrübten 
Lebensjahren  viel  und  gerne  freweilt  hat.  Auch  dort  hat  er 
sich  in  gemeinnütziger  Weise  verdient  gemacht  durch  Förderung 
der  Badeeinrichtungen  und  insbesondere  durch  Einführung  der 
roten  Frühburgunder  Trauben  in  den  Weinbergen  von  Neuenhain. 

Zwei  weitere  Geschenke  von  hervorragendem  Werte  sind 
der  Gesellschaft  bei  Gelegenheit  der  Xaturforscherversammlung 
zugegangen:  eine  prachtvolle  Kollektion  konservierter  Seetiere, 
welche  die  Zoologische  Station  in  Neapel,  und  eine  sorgfältig 
angelegte  biologische  Insektensammlung,  welche  der  Kgl.  Förster 
HerrGericke  in  Reinerz,  hier  ausgestellt  hatte.  Der  Ankauf 
der  letzteren  ist  der  Gesellschaft  durch  die  hochherzige  Stiftung 
eines  namhaften  Geldbetrages  durch  Herrn  Georg  Speyer 
ermöglicht  worden;  die  Präparate  der  Zoologischen  Station  zu 
Neapel  sind  uns  durch  deren  Leiter,  Herrn  Geh.  liat  Prof. 
Dr.  Dohm,  geschenkweise  überwiesen  worden.  Vor  wenig 
Wochen  ist  ein  Vierteljahrhundert  vergangen  gewesen,  seitdem 
durch  Herrn  Geh.  Rat  Dohm  die  Zoologische  Station  ins  Lebeu 
gerufen  woixlen  ist,  eine  Pflanzstätte  internationaler  Wissenschaf t 
am  Golfe  von  Neapel,  auf  welcher  stolz  die  schwarz-weiß -rote 
Flagge  weht.  Unsere  Gesellschalt  hat  am  Jubeltage  der  Zoolo- 
gischen Station  und  ihrem  hochverdienten  Begründer,  der  an- 
läßlich der  Feier  unseres  7ö.  Jahresfestes  zum  korrespondierenden 
Mitgliede  ernannt  worden  ist,  in  herzlicher  Dankbarkeit  ihran 
Begrüßungsglückwunsch  gesandt. 

Schließlich  ist  uns  in  den  letzten  Tagen  durch  Se.  Excellenz 
den  Herrn  General -Gouverneur  von  Niederländisch -Indien  ein 
wertvolles  geologisches  Werk^)  Uber  Java  und  Madonra  nebst 

*)  ,De8criptiüu  geolügiqae  de  Java  et  Jladoura"  parDr.K.  D.  M.  Verbeek 
«tB.Peniiema,  ing6iiieiin  en  chef  des  mines  des  Indes  ^öerlAiidaises, 
pnblifte  pftr  ordre  de  sob  Exeellence  le  goavernear  g6ntotl  des  Indes  N6er- 
Undaiaes.  Tome  I,  IL  Amsterdam  1896. 


—  xxvm 


einem  Atlas  Ton  24  geologischen  Karten  zugegangen.  Wir  Ter- 
fehlen  nicbt,  ancb  an  dieser  Stelle  der  Kgl.  Niederl&ndischen 
Eolonialregierung,  welche  wiederholt  die  Bestrebungeu  unserer 
Gesellschaft  in  hochherziger  nnterstlltzt  und  thatkrftftig 

gefördert  bat,  unseren  verbindlichsten  Dank  ansznsprechen. 

In  hohem  Ghrade  befriedigend  ist  es  fftr  die  Gesellschaft, 
ans  dem  regen  Besuche  des  Museums  zu  ersehen,  welch 
lebhaften  Sinn  fflr  die  Naturkunde  alle  Kreise  unserer  BevOl- 
kerung  bezeugen.  Freilich  gehört  das  Interesse  derselben  heut- 
zutage vorwiegend  den  großen  Fortscbritten  der  angewandten 
Wissenschaften  auf  praktischem  Gebiete  an;  niemals  aber  wird 
die  Liebe  zur  Natur  erkalten,  welche  zu  fördern  unsere  Gesell- 
schaft in  erster  Linie  berufen  ist.  Nicht  nur  in  den  öffentlichen 
Stunden  sind  unsere  Samminngen  fleißig  besucht  worden ;  mehr- 
fach haben  auch  auswärtige  Vereine,  Schulen  und  einzelne  Ge- 
lehrte unter  Führung  der  Herren  Sektionäre  unser  Museum 
besichtigt.  Zu  unserer  großen  Freude  hat  am  19.  d.  M.  auch 
8e.  Excellenz  der  Kultusminister  Herr  Dr.  Bosse  in  Begleitung 
Sr.  Excellenz  des  Herrn  Oberpräsidenteu  Magdeburg  unser 
Museum  besucht  und  in  wohlwollender  Weise  seine  Anerkennung 
Uber  die  Beiclilialtigkeit  unserer  Sammlungen  und  die  zweck- 
mäßige Aufstellung  derselben  geäußert. 

Zwei  (jeden klage  hatte  die  Gesellschaft  im  Berichts- 
jahre zu  feiern.  Am  10.  Oktober  1896  waren  hundert  Jahre 
seit  der  Geburt  unseres  Dr.  med.  Job  a  u  n  i  c  Ii  a  e  1  M  a  \)  p  e  s 
veiHossen.  welcher  von  1821  bib  1640  korrespondierender  Sekretär 
und  ly  iU.öO  und  1852  erster  Direktor  gewesen  ist.  Wir  haben 
das  Andenken  des  um  unsere  Gesellsuhaft  hochverdienten  Mannes 
in  einer  Verwaltungssitzuug  am  Tage  seines  100.  Geburtstages 
geehrt,  uii  l  aul;  Ersuchen  der  Direktion  hat  Herr  Oberlehrer 
Blum  die  (ütte  gehabt,  in  der  Frankfurter  Z  i  ;iiig  eine  bio- 
graphische Skizze  des  Verstorbenen  zu  veröffentlichen,  welche, 
geschmiickt  mit  einem  Hilde  desselben,  im  diesjährigen  Bericht 
zum  Abdruck  kommen  wiid. 

Am  20.  April  d,  J.  hat  uusei-  Kustos  Herr  Adam  Koch 
sein  vierzigjähriges  Dienstjubiläu  ni  gefeiert.  In  einer 
langen  Flucht  von  Jahn  n  hat  er,  sich  sell)st  zur  Freude,  der 
Gesellschaft  zu  Nutz  und  Krummen,  seinen  Beruf  eifrig  und  treu 
erfüllt.   Au  seinem  Jubeltage  ist  der  verdiente  Beamte  von 


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^  XXIX  ^ 

unseren  arbeitendeD  Mitgliedern  im  Hnsenm  beglttekwünecht 
worden,  wftlirend  der  erste  Direktor  ihm  im  Namen  der  (resell- 
Schaft  ein  Ehrengeschenk  Qberreicht  hat.  Möge  es  dem  Jubilar 
vergönnt  sein,  seine  ersprießliche  Th&tigkeit  noch  lange  Jahre 
fortsnsetzenl 

Gedenken  wir  noch  einher  freudiger  Ereignisse  des 
vergangenen  Jahres,  welche  zwar  nicht  die  GeseUschalt  selbst, 
wohl  aber  einiselne  unserer  verdienten  Mitglieder  betroffen  haben. 

Herr  Major  Dr.  Lucas  von  Heyden  ist  von  der  Soei6t6 
Entomologiiiae  de  Bussie  in  St.  Petersburg  in  ihrer  Plenarsitzung 
vom  7.  Oktober  1896  zum  Ehrenmitglied  ernannt  worden, 
wie  es  in  der  Znstellnngsurkunde  heifit:  .auf  Grund  seiner 
eminenten  Verdienste  in  der  entomologischen  Wissen- 
schaft w&hrend  einer  langen  Beihe  von  Jahren*. 
Wir  beglttckwflnscben  unseren  hochverehrten  Freund  zu  dieser 
ftuBerst  seltenen  Auszeichnung,  in  der  wir  die  wohl- 
verdiente Anerkennnng  seines  rastlosen  Fleißes  nnd  seiner 
segensreichen  wissenschaftlichen  nnd  praktischen  Thätigkeit 
erblicken  dfirfen. 

Am  13.  August  v.  J.  hat  unser  korrespondierendes  Mitglied, 
Herr  Dr.  Fridtjof  Nansen,  nach  unvergleichlich  ktthner  £is- 
meerfohrt  wieder  den  Boden  des  enrop&iscben  Festlandes  betreten, 
nnd  wenige  Wochen  sp&ter  ist  er  an  Bord  dw  stolzen  Fr  am 
mit  seinen  wackeren  Genossen  glücklich  in  die  heimatliche  Bucht 
Christianias  eingelaufen.  Laut  hat  die  ganze  Welt  dem  mutigen 
Forscher  zugejubelt,  der  mit  wahrem  Heldenmut  und  zähester 
Ausdauer  den  ungeheuren  Gefahren  einer  unbekannten,  von 
keines  Menschen  Fuß  vorher  betretenen  Eiswfiste  getrotzt  und 
mit  schdnstem  Idealismus  sein  ganzes  irdisches  Glück  in  den 
Dienst  der  Wissenschaft  gestellt  hat.  Ein  wahrer  Triumphzug 
ist  Nansens  Heimfahrt  entlang  den  Küstenstadten  seines 
norwegischen  Vaterlandes  gewesen;  bei  seinem  Besuche  der 
Hauptstädte  Europas  sind  dem  kühnen  Forscher  die  höchsten 
Ehren  seitens  der  Fürsten  und  Völker,  die  wohlverdiente  An- 
erkennnng der  gelehiien  Körperschaften  z'u  teil  geworden.  Bei 
der  grofiart^n  Feier,  welche  am  3.  April  d.  J.  die  Gesell- 
schaft für  Erdkunde  in  Berlin  zum  Empfange  Nansens 
veranstaltet  hat,  hatte  ich  die  Ehre,  im  Namen  der  Sencken- 
bergischen    naturforschenden    Gesellschaft  unser 


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^  XXX  — 

korrespondierendes  Mitglied  auf  deutschem  Boden  zu  begrüßen. 
Voll  warmer  Dankbarkeit  hat  Herr  Dr.  Nansen  der  frohen 
Stunden  gedacht,  die  er  vor  Jahreu  in  Frankfurt  im  Kreise 
unserer  Gesellschaft  verlebt  hat,  und  hat  mich  beauftragt,  der- 
selben seine  herzlichsten  Gegengrtiße  zu  überbringen. 

In  den  letzten  Wochen  haben  unsere  städtischen  Behörden 
mit  der  Kc'tniglichen  Regierung  ein  Übereinkommen  getroffen, 
nach  welchem  das  unter  Leitung  unseres  korrespondierenden 
Mitgliedes,  des  Herrn  Geh.  Med.-Rat  Prof.  Dr.  Paul  Ehrlich 
stehendeKgl. Institut  f  ür  Serumforschnng  undSerura- 
prttfung  von  Steglitz  bei  Berlin  nach  Frankfurt  a.  M.  verlegt 
und  zu  einem  Institut  für  experimentelle  Therapie 
erweitert  werden  soll.  Mit  wamer  Sympathie  und  großer 
Freude  hat  nnsoro  r.i  ^ciischaft  diesen  Entscheid  der  städti- 
schen Beliöideu  begrüßt,  durch  welchen  den  altbewährten  natur- 
mssenschaftlicben  und  medizinischen  Instituten  Frankfurts  ein 
neues,  großes,  staatliches  Institut  angefügt  wird.  Von  seiner 
gedeihlichen  Entwicklung  versprechen  wir  uns  nicht  nur  eine 
Förderung  der  wissenschaftlichen  und  praktischen  Medizin, 
sondern  auch  einen  segensreichen  Einfluß  auf  das  geistige  Leben 
unsei'er  Vaterstadt. 

Keine  Stadt  in  unserem  grofien  deutschen  Vater- 
lande —  die  Universitäten  ausgenommen  —  verffigt  über 
eine  solche  Fülle  wissenschaftlicher  Institute  wie 
gerade  Frankfurt  Hier  hat  am  18. August  1763  Johann 
Christ  ianSenekenberg  seine  berühmte  Stiftung  begründet, 
und  an  diese  haben  sich  in  der  ersten  Hälfte  unseres  Jahr- 
huuderts  unsere  übrigen  naturwissenschaftlichen  Vereine  ange^ 
gliedert.  Eine  ehrenvolle  Stellung  im  Kranze  dieser 
Institute  nimmt  unsere  Gesellschaft  ein,  die  sich 
zum  Andenken  Senckenbergs  dessen  unsterblichen 
Namen  beigelegt  hat.  Sie  hat  es  in  den  achtzig 
Jahren  ihres  Bestehens  vermocht,  unter  dennatnr- 
forschenden  Gesellschaften  des  In-  und  Auslandes 
sich  einen  ruhmvollen  Namen  zu  erringen  und  zu 
bewahren,  dank  der  treuen,  fleißigen  Arbeit  ihrer 
Hitglieder  und  dank  der  reichen,  hochherzigen 
Unterstützung,  die  sie  allezeit  durch  Frankfurts 
Bürgerschaft  erfahren  hat.  Ans  unserem  Berichte  mögen 


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—  XXXI  — 


Sie  ersehen  haben,  welche  reichen  Beweise  dieser  Hochherzigkeit 
uns  auch  im  vergangeaen  Jahre  zu  teil  geworden  sind.  Fttr 
sie  aufs  herzlichste  öffentlich  zu  danken,  ist  uns 
heute  heilige  Pflicht  und  freudiges  Bedürfnis! 

Wir,  die  wir  berufen  sind,  das  teure  Vermächtnis  unserer 
Toig&nger  zu  wahren,  geloben  aufs  neue,  im  Sinne  der  Stifter 
unserer  Gesellschaft,  ihre  idealen  Zwecke  nach  bestem  Können 
zn  fördern,  der  Wissenschaft  zur  £hre,  der  Vaterstadt  zur 
bleibenden  Zierdel  Mdgen  unserer  Gesellschaft  auch 
dauernd  die  wohlwollenden  Sympathien  Ton  Frank- 
furts Bürgerschaft  erhalten  bleibenl  Wir  hoffen  es 
Yoll  Zuversicht,  und  darum  blicken  wir  voll  Vertrauen  in  die 
Zukunft  der  Senckenbergischen  naturforschenden 
Gesellschaft,  in  welcher  kommende  Geschlechter  in  noch 
höherem  Maße,  als  es  uns  beschieden  ist,  die  Früchte  dessen 
ernten  werden,  was  eine  kleine  Anzahl  für  die  Naturwissen- 
schaften begeisterter  M&nner  Tor  achtzig  Jahren  gesilt  hat,  und 
was  wir  treu  zu  hüten,  stets  bestrebt  gewesen  sind. 


-  XXXII 


VerteilaDg  der  Ämter  im  Jahre  1897. 


Direktion. 


Oberlefarer     Blnni}  I.  Direktor. 
Dr.  med.  AMg^  KnoMaaeb,  n.  Direk- 
tor. 

Dr.  med.  E.  Rßdfgror,  I.  Sekretär. 
Dr.  med.  Edw.  v.  Mejerj  11.  Sekretär. 


Bankdirektor  H.  AaArcae,  Kassier. 
General  konsnl  Stadtrat  1.  Hetder» 

Kassier. 

Dr.  Fr.  Sclmiidt-Folexi  Reditakon- 
snleiit. 


ReTiflIons-Kommission. 


Dr.  C.  Snlzbach,  Vorsitaeader. 
IVillieliu  Saudilagen. 
ArChar  Aadreae« 


Utio  Keller. 
Hugo  Metzler. 
Bwrg  Seblnnd. 


Abgeordneter  fikr  die  ReTlslon  der  vereinigteu  BibUothel^en. 
Dr.  J.  Zieirlar« 

Abgeord.  für  die  Kommission  der  vereinigten  BibiiotheiLen, 
Prof.  Dr.  H«  Reiclienliach. 


Bücher-Konmiissiou. 


Oberlehrer  J.  Blum,  Vorsitzender. 
Prof.  Dr.  H.  Keicbenbacli. 
Dr.  W.  Schaar. 


Alb.  vou  Kfiinuli. 
Prol.  Dr.  M*  Möbius. 


Redaktion  fttr  die  Abbandlnngen. 


D.  F.  llejiueiuanuy  Vursiti^eniier. 
U^jor  Dr.  L.  tob  Meydea« 
Oberlehrer  J«  Blam* 


Prof.  Dr.  F.  KIchtcrs. 
Dr.  Th.  Petersen. 


Redaktion  für  den  Rerielit. 

Oberlehrer  J.  Blnm,  Voreitaeader. 
Dr.  med.  Ang.  Knoblanoh. 
Dr.  ued.  E.  Bddiger. 


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—  xxxm  — 

Sektionftre. 

TcfigleiGlMiide  Anfttomie  und  Skelette ....  FroL  Dr.  Relekenbacb. 

Slagetiei«   Dr.  W.  Kobeli. 

Vögel   ,  — 

Reptilien  und  BatracUer   Prof  Dr.  Boettger« 

Fische   vauat. 

CroBtaeeea  Pro!  Dr.  RIcliten* 

Weichtiere  !      ^'  "«y»*™*""  ^ 

weicütiere  1  Dr.  W.  Koh.lf. 

Niedere  Tiere  Prof.  Dr.  Kt  ichcnbach. 

_  .    „  I  Oberlehrer  J.  illam  and 

  t  Frei.  Dr.  M.  MSM». 

Miaeralogw  Dr.  W.Sehavr. 

Geologie  Prof.  Pi  F.  Kinkelin. 

Paliontologie   r  Prof.  Dr.  Boettger  und 

raiaonwiogie  (  Prof.  Dr.  F.  KinkeUn. 

HvsMuiig-Koiiimission. 
Die  Sekttoalr«  und  der  i weite  Direktor* 

Kommission  ffir  das  lieiseätipendiuiii  der  Hüppeilhtil'tan;, 


Oberlehrer  J.  Blnm,  Vorsitzender. 
Dr.  rued.  £.  BiameuthaU 
Prof.  Dr.  Reichenbach« 


Pr  .f  I>r  Hicliter». 
IVilh.  Winter. 


Boienten* 

Zoologie   Prof.  Dr.  H.  Reichenkadl« 

Botanik   Prof.  Dr.  M.  >r5billS. 

Mineralogie   Dr.  W.  Schauf. 

Creologie  und  Paläontologie   Prof.  Dr.  F.  Kinkelin. 

BibliofhekftTe. 

Dr.  Fr«  G*  Sckwenek« 
Prof.  Dr.  M.  H«Mw. 
Ph.  Them. 


AdtM  Koch. 
Avgoit  Keeh* 


KnBtoden. 


3 


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—  XXXIV  — 


Yerzeiclinis  der  Mitglieder 

der 

Senckenbergisciien  naturforschenden  GeseltscbafL 


I.  Stifter.') 

Becker,  Johanneg,  Stiftsgärtner  am  Dr.  Senckenberg^Bchen  med.  Imtitnt  1817. 

t  •2\  Xnv (Miiber  1833. 
*T.  BetbmauU)  .Simon  Moritz,  Staatsrat,    ISIH.    f  28.  Dezember  182tl 
Bügnerj  Job.  Wilb.  Jos.,  Dr.  med.,  Mincralog  (1817  zweiter  Sekretär).  1817. 

t  16.  Jnni  1868. 

Blees»  Job.  Qewgf  Olaaermeuter,  fintomologr.  1817.  f  89.  Febmar  1880. 

Bncb,  Job.  Jak.  Kasimir,  Dr. med. und  pbil., Uineralog.  1817.  f  13. Härz  18dl. 
Cretzschmar,  Phil.  Jak.,  Dr.  med.,  Lehrer  der  Anatumie  am  Dr  Scncken- 

berg'schen  med  Institut.  Lphrtr  der  ZoolAtrio  von  18'J(!  bis  Ende  1844, 

Phj'Bikus  und  Administrator  der  Dr.  Senclienberg'schen  Stiftung  (1817 

uralter  Direktor).  1817.  f  4.  Mai  184Ö. 
«Ehmaen,  Job.  Christlmi»  Dr.  med.,  Ifedizinslrat.  1818.  f  13.  Anguet  1887. 
Fritz,  Job.  Christoph,  Schneidermeister,  Entoniolog.  1817.  f  21.  Angtiat  1836. 
•Freyrolss.Goorir  Willi.,  Prof.  der  Zoologie  in  Rio  Janeiro.  1818.  f  1.  April  1825. 
*v.  <if'rnintr.  Job.  Isaak,  Geheinirat,  Entoraolog.  1818.  f  21.  Februar  1837. 
♦laiiiicliu;*,  Joachim  Andreas,  Bankier.  1818.  f  7.  Dezember  1852. 
Ton  Heyden,  Karl  Heinr.  Georg,  Dr.  phiL,  Überleutnant,  nachmals  ächöff  and 

BttTformeister,  Entomolog  (1817  erster  Sekretär).  1817.  t7*J«n>1886. 
Helm,  Job.  Friedr.  Ant«,  Verwalter  der  adligen  uralten  Geeelbchaft  d«e 

Hauses  Frauenstein,  Koncbyliolog.    1817.    f  5.  Mftrz  1889. 
♦Jassoy,  Ludw.  Daniel,  Dr  jnr.    1818.    f  ^.  Oktober  1831. 
Klus»,  Job.  Georg  Burkhard  Franz,  Dr.  med.,  Medizinalrat,  Prof.  1818. 

t  10.  Februar  1854. 
•Ldhrl»  Johuin  Konrad  Kaspar,  Dr.  med.,  Geheimrat,  Stabearst  1818. 

t  2.  September  1888. 
♦Metzler,  Friedr.,  Bankier,  Geheimer  Komraerzienrat.  1818.  f  11.  März  1825. 
Meyer,  Bernliard,  Dr.  med.,  Holrat,  Omitholog.  1817.  f  1.  Januar  1836. 


*)  Die  1818  eingetrtstiiueu  iitirren  wurden  nachträglich  unter  die  Keihe 
der  Stifter  aofgenommen. 


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—  XXXV  — 

Mlltenbersr,  Wflli.  Adolf.  Dr.  phil,.  Pn.r,  Minernlog    1S17.  f  31  Mai  1824. 

«Melber,  Juh.  Ucorg  David,  Dr.  uicd.    1818.    f  11.  August  1824. 

Neer^  ClirlBtlM  Brust,  Dr.  med.,  Prof.,  Lebrw  der  Botanik,  Stifts-  nad  Hoe- 

pitalarstMn  Dr.Senckenberg'scbeoBflrgerhoepital.  1817.  f  i6.  Juli  1849. 
N«o1iarfyJoii.C!eoi'f, Dr  med  .Administrator der Dr.Senckenberg'schen Stiftung, 

Mineral.  - nn  l  rsrnitb  O  .<r  (1817  erster  Direktor).  1817.  f  2ö.  Mai  1830. 
de  Xeufvfllc.  Mathias  Willi.,  Dr.  med.    1817.    f  Hl.  Juli  1R12. 
Koas»,  Joli.  Wilh.,  Hospitalmeister  aiu  Dr.  Senckenberg'schen  Biirgerhospital. 

1817.  t  Sl.  Oktober  1848, 
*Rlppell,  WiUi.P«iter  Bdwvd  Slnoiii  Dr.med.,  Zoolog  and  Hineralog.  1818. 

t  10.  Dezember  1884. 
*i*  Soemmcrrlnf ,  Samuel  Tbonafti  Dr.  med.,  tieheimrat,  Professor.  1818w 

r  2  ^f  irx  18.30. 

Stein,  Job.  Kaspar,  Aiiotheker.  Botaniker.    1817.    f  IG.  April  1834. 
Stiebely  Salomo  Friedricli)  Dr.  med ,  Geheimer  Uofrat,  Zoolog.  1817. 
t  aO.  Mai  1868. 

*TArrentrapp,  Job.  Konr.,  Dr.  med.,  Prof.,  Physiktts  und  Administrator  der 

IT     nrk(Mr1jer<;*srlicn  Stiftung.    1818.    f  U.  März  1800. 
Völckcr,  l»Porf  Adolf,  ilandel8ni;\nn.  Entomolog    1817.    i  1!*.  .Tiili  1^2^,. 
*WeBzel,  Heinr.  Karl,  Dr.  med.,  (ieheimrat,  Prof.,  Direktor  der  Primatischen 

medizinischen  Spezialschule.   1818.   f  18.  Oktober  1827. 
Wlesenliftttea»  Helnrieli  Karl,  freiberr,  KDnigl  bayr.  Oberstlentaant, 

Hineralog.  1818.  f  8.  November  1886. 


II.  Ewige  Mitglieder. 

Ewi^e  Mitglieder  sind  so]<'lie,  die,  anstatt  den  pt  wöhn- 
lidit'n  Bt'itrafj  jährlich  zu  entrichten,  es  vorgezo^'en  liabeii.  der 
r4('sellschaft  ei?i  Ka])ital  zu  scht-nkeii  oder  zu  vcimachen,  dessen 
Zinsen  dem  Jalire>^heitnig  pieiclikommeu,  mit  tler  ausflrlieklicheu 
Bestimmung,  daß  dieses  Kapital  verzinslich  an^^ele<;t  werden 
müsse  und  nur  sein  Zinsenertra^^  zur  Veniielirung  und  l'iitei-- 
haltUDf?  der  Saunnhuiiren  verwendet  werden  dürfe.  Die  den 
Namen  beigedruckten  .Talireszahh.'.u  bezeiclmen  die  Zeit  df^r 
Schenkung  oder  des  Verniächtnisses.  Die  Namen  siimtlicher 
ewigen  Mitglieder  sind  auf  Marmortafeln  im  Museumsgebäude 
bleibend  verzeichnet. 


Hr.StaM  Moritz  nBethmann.  1827. 
,  Ooorjf  Heinr.  Schwcndel.  1828. 
,  Jüh.  Priedr.  Ant.  n«'Iiii.  1821) 
,  tieori;  Ludwig  lionlarü.  1830. 

Fran  Soflanns  Elisabeth  Beihinann- 
Halweg.  1831. 


Hr.  Heinrich  Myllns  scn.  1844. 
,  Oeorg  Melchior  Myllus.  1844. 
„  Bar<  n  Amschel  Mayer  v.  Uoth- 

schild.  1845. 
,  Job.  Georg  Schnldborii,  1845. 
.  Johann  Danlei  Sonchaj«  1845. 

3» 


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—  XXXVI  — 


Hr.Alexandor  t.  Betlmiaiin.  1846. 
Hrinr.  v.  Bcthiiiuiiii»  1846. 
Dr.  jur.  Rat  Fr.  Schlosser.  1847. 
Stephan  v.  feluaita.  1847. 
H.  L.  Döbel  in  Batavia.  1847. 
ft,  IL  Hauek-Steeg.  1848. 
Dr.  J.  J.  K.  Bach.  1851. 
G.  T.  St.  George.  1853. 
J.  A.  Griiiieliu».  1863. 
F.  F.  Chr.  Kniger.  1854. 
Alexander  (ioiitard.  1S54. 
M.  Fihr.  V.  |{etlimaiiii.  1H54. 


Dr.  Kduard  Rüppt'll.  1857. 

hr.  Th.  Ad.  Jak.  Em.  MlUlor.  1858. 


Julius  Xestlo.  im). 

Kduard  Finder»  im). 

l'r.  jur.  Eduard  Souchay.  1802. 

J.  N.  (jräftViidcicli.  lHfj4. 

E.  F.  K.  Bültnor.  18G5. 


K.  F.  Krepp.  1866. 
Jonas  MylhH.  1866. 
Konstant  in  Fcllner.  1867. 


71 

Dr.  Ucrmaun  v.  Meyer. 

1869. 

Dr.  W.  D.  Soomiuorriug. 

1871. 

.1 

.1.      FI.  IVtsch.  1871. 

1? 

Bernhard  Dondorf.  1872. 

a 

Friedrich  Karl  Klhker. 

1874. 

s 

Dr.  Friedrieh  He^^ienberf? 

.  1875. 

» 

Fenliuand  Lauriii.  1S76. 

8 

Jakob  Bernhard  RikofT. 

1878. 

a. 

Job.  Beinr.  Koth.  1S78. 

B 

J.  Ph.  Nikol.  Manskupf. 

1878. 

» 

Joau  Noe  du  Fay.  1878. 

Hr.  Gg.  Friedr.  Mcttler.  1878. 

Frau  Louisi'Wilhelniine  Emilie  (rrHfin 
Bo8e,  geb.  Griitin  v.  Reichen» 

bach-lipssouitz.  1880. 

Hr. Karl  August  Graf  Bo»e.  1880. 

.  Gnst.  Ad.  de  NeafviUe.  1881. 

,  Adolf  Met/ler.  1883. 

,  Joh.  Friedr.  Koch.  1883. 

,  Joh.  >Vilh.  Roose.  1884. 

^  Adolf  Soenimerrlng.  1886. 

.  Jacques  Reiss.  1887. 

,  Albert  von  ReinaciiT  188'J. 

,  Wilhelm  Metzler.  1890. 

,  Albert  Metzler.  1891. 

,  L.  S.  Moritz  Frhr.  t.  Bethmann. 

i8!n. 

„  Victor  Moessinger.  1891. 

„  Dr.  Ph.  Jak.  Cretzschmar.  1891. 

,  Theodor  Krekel.  18'J1. 

.  Georg  Albert  Keyl.  1891. 

,  Michael  Hey.  1892. 

,  Dr.  Otto  Fonflck.  1892. 

.  Prof.  Dr.  Gg.  H.  V.  Meyer.  1892. 

,  Fritz  NenniUller.  1893. 

,  Th.  K.  Soenimerring.  1894. 

,  Dr.med.P.H.Pfefrerkorn.  1896. 

.  Baron L.  A.von  Löwenstein.  1896. 

5  

„  I.otiiH  Bernus.  18tj(3. 

Fran  Ad.  von  Brüning.  1896. 
Hr.  Friedr.  Jaennicke.  18%. 

,  Dr.  i.hil.  Wilh.  Jaennicke.  1896. 

n  P.  A.  Kossclnieyer.  1897. 

,  Chr.  G.  Ladw.  Vogt.  1897. 


III.  Mitglieder  des  Jahres  1896. 

Die  arbeitenden  Mitglieder  sind  mit  *  bezeichnet. 

a)  Mitglieder,  die  in  Frankfurt  wohnen. 

Hr.Abendrotli,  Moritz.    1886.  Hr.  Alzheimer,  Alois,  Dr.  med.  1896. 

,  A  dickes,  Franz,  Überbürgermeister. 
1891. 

,  Alfeniiann,  Felii,  Apotheker.  1891. 
,  Alt,  Fncihicli.  1894. 
.  »Alten.  Heimich.  1891. 


„  Amlreao.  Allcrt.  1891. 
,  Andreae,  Arthur.  1882. 
,  *Andreae,  Hermann,  Bankdirektor. 
iÜiÜ. 

„  Andreae,  J.  M.  1891. 


—  XXXVII  — 


Hr.Andzww,  Bicihaid.  1891. 

Andreae,  Rudolf.  1878. 
Andreae-Lcmrafe,  Carol.  Eliae.  1891. 
Hr.  Andreae-Passavant.  Jean,  Bank- 
direkter,  QeneralküQsul.  1869. 
T.  Anna,  Joliw.  1889. 
Iflkennj,  A1«z.,  Ingeiiieiir.  1891. 
Auerbach,  L  ,  Dr.  med.  1886. 
♦Anerbf^ch.  S.,  Dr.  med.  1886. 
Auüarth,  F.  B.  1874. 
♦Baader,  Friedrich.    1873.  (f). 
Baer,  Joseph.  1873. 
Bmt,  H.  H.,  Dr.  jor.,  Bechtsuiw. 
1891. 

Baer,  Simon  Leop.  1860. 
Bansa.  Julius.  18f?0. 
»Bardorfl,  Karl,  Dr.  med.  1864. 
de  Bary,  Jakob,  Dr.  med.,  San.- 

Bat  1866. 
de  Bary,  Kart  Äfedr.  1891. 
de  Bary-Jeanrcnand,  H.  1891. 
*Bnstier,  Friedrich.  1892. 
Bauuach,  Victor.  1891. 
Bechhold,  J.  H.  1885. 
Beektr,  B.,  Konsal.  1891. 
Beer,  J.  L,  1891. 
Behrends,  Robert,  Ingenieur.  1896. 
Behrends-^hmidt,  Karl,  Koasoi. 
1896. 

Belli,  Ladtnrig,  Dr.  phil.,  Cbciuiker. 

1686. 
BerI6,  Karl.  1878. 
Beyfus,  M.  1873. 
Binding,  Konrad.  1892. 
Bittelmann,  Karl.  1H87. 
•Blum,  Ferd.,  Dr.  med.  1893. 
^Bloiii,  J.,  Oberlehrer,  1868. 
Blamentlia],  Adolf.  1888. 
♦Blumenthal,  E.,  Dr.  med.  1870. 
*Bockenheimcr,  Jakob,  Dr.  med., 
San, -Bat.  18t;i. 
,  Bode,  PauJ,  Dr.  phil ,  ischuldirektor, 
1886. 

,  Boettger,  Bvqao.  1891. 

,  «Boettger,  Oskar,  Dr.  pbil.,  Prof. 

1874, 

,  Bolongaro,  Karl.  1860. 


flr.Bcrfongaro-Crevenna,  A.  1869. 
Bomi,  Pidl.  Bd    1880.  (t). 
Bonn,  Sally.  1891. 
Bonn,  William  B.  1886. 
Borgnis,  Alfr.  Franz.  1891. 
BrannfelB,  Otto,  Kontol  1877. 
Bxofft,  Frans.  1866. 
Brückmaiin.  Phil.  Jakob.  1882. 
BQtachly.  Wilhelm.  1891. 
Büttel,  Wilhelm.  1878. 
Cahn,  Heinrich.  1878. 
♦Carl,  August,  Dr.  med.  1880. 
Caasian,  Karl,  Dr.  med.  1892. 
CIcmm,  K.,  Apotheker.  1891. 
Cnyrira,  Viktor.  Dr.  med.  1866. 
Coustol.  Wilhelm.  ISiU. 
Cnnze.  D.,  Dr.  pbil.  1891. 
Daube,  O.  L.  1891. 
*Deicbler,  J.  Christ,  Dr.  med.  1868. 
Deloeea,  8.  R.,  Dr.  med.  1878. 
Diestcrweir,  Moritz.  1883. 
Dietzc,  Hermann.  1891, 
Ditiiiar,  Karl  Theodor,  1891. 
Doctor,  Ad.  Heinr.  1869. 
Doctor,  Ferdinand.  1892. 
Dondorf,  Karl.  1878. 
Dondorf,  Paul.  1878. 
Donner.  Karl.  1873. 
Drexel.  iieinr.  Theod.    1863.  (f). 
Drcyfus,  J.  1891. 
Da  Bois,  Aagnst.  1891. 
Du  BoiB,  Jul.   1891.  (f). 
Ducca.  Wilhelm.  1873. 
Edenfeld,  Felix.  1873. 
♦Edinger,  L.,  Dr.  med.,  Prof.  1884. 
Egan,  William.  1891. 
EUinger,  Leo.  1891. 
Ellissen,  Friedrich.  1891. 
Enders.  M.  Otto.  1891. 
EnirHhard,  Karl  Phil.  1873. 
Epstein,  J.,  Dr.  phil.  1890. 
V.  Erlanger,  Ludwig,  Barun.  1882. 
Kyssen,  Remigios  Alex.  1882. 
Feiflt-Belmont,  Karl.   1891.  (f). 
Fellncr,  F.  1878. 
FIds.  li.  K.\r\.  IH'Jl. 
Fiersheim,  Albert.  1891. 


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-  xxxvm  — 


HrFlersheira,  Robert.  1872. 

,  *Floscb,  Max,  Ih.  mcil.,  Prof.  1889. 

,  Fliascb,  Heinrich,  Stadtrat.  1866. 

.  FlioBcli,  W.  1868. 

.  Frank,  Heb.,  Apotbekv.  IflSl. 

,  Fresenius,  Ant.,  Dr.  med.  1893. 

f,  Fresenius,  Phil.,  Dr.  phil.,  Apo- 
theker. 1873. 

„  *Frßuad,Murt.,  Dr. phil.,  Prof.  1896.  ' 

,  Freyeisen,  Heinr.  Fliil.  1876.  > 

,  «Fridberg,  Bob.,  Dr.  med.  1873.  j 

,  Fries,  Sohn,  J.  S.   1889.  j 

,  V.  Frisching,  Karl,  Konsul    1873.  | 

,  Fiils.li.  Ph,.  Dr  med.  1873. 

,  i  uld,  6.,  Dr.  jur.,  Jusiizrat.  1866. 

,  Ftllda,  Karl  Heim.  1877.  | 

.  Qani,  Frits.  1891. 

,  Üans,  L.,  Dr.  pbil.,  Kommenieii- 
rat  1891. 

,  Geiger,  Bertb.,  Dr.  jor ,  Justizrat 
1878, 

.  Gerson,  Jak.,  Oeoeralkonsol.  1860. 
,  Qejer,  Job.  Cbriatopb.  1878. 
,  Gioeckner,  G.,  Dr.  Jur.,  Beehts- 

anwalt,  N<itar.  1891. 
„  Giickel.  Ludwig.  Direktor.  1869.  (f). 
,  Guldschiuidt,  B.  M.  1891. 
g  Qoldscbmidt,  Markus.  1873. 
,  Qoldflcbaiidt,  Max  B.  H.  1891. 
,  Goldsihuiidt,  S.  B.  1891. 
,  Graubner,  Louis.  1891. 
„  Greiff.  .Tiikol».  Rektor.  1«8Ü. 
,  Gruiitliuä»,  AdüU.  1858. 
,  Oronetius,  M.  Ed.  1869. 
.  ?.  Uuaita,  Max,  Geb.  Eommersien- 

rut.    18C!(.  I 
,  Gutteniilan,  J.,  Dr.  im  d.  1888. 
,  H  tnij,  Ferdinand.  | 
j,  iiiickenbroch,  Lazaruö.    1892.  1 
,  Häberlin,  £.  J.,  Dr.  jur.  1871. 
,  Habn,  Adolf  L.  A.,  KonsuL  1869. 
,  Hahn,  Anton.  18G9. 
,  Hahn,  Moritz  L.  A.    1873.  (f). 
^  Hallgarten.  Fritz,  Dr.  phil.  1893. 
,  Hallgarten,  H.  Charles  L.  1891. 
„  Hamburger, K.,  Dr. jur.,Geh. JnsUz- 

rat.  1866. 


Hr.Haniraerftn,  Valentin  1891. 
,  Harbordt,  Ad.,  Dr.  med.  1891. 
,  V.  Hamier,  Ed.,  Dr.  jar.,  Justizrat. 

1866. 
,  Hartb,  M.  1876. 
,  Hartniann,  Eugen,  IsgeBiear  v&d 

Fabrikant.  1891. 
„  Hauck,  Alex.  1878. 
,  Hauck,  Uoritz,  Advokat  1874. 
.  Hauck,  Otto.  1886. 
a  HAnnuid,A.,Koiiinienueiiral  1891. 
.  Heimpcl,  Jakob.  1873. 
„  Henrich,  K.  F.  1873. 
Die  Hl' rraann'sthe  Buchhandlung  IHHo. 
Hr.  Herxbclmor,  S.,  Dr.  med.,  San.-Eat. 

1891. 

.  Hers,  Otto.  1878. 

,  Heuer,  Ferdinand.  1866. 

,  Heuer  &  Sein  en.  1891. 

B  Heussenstainin  .    Karl ,    Dr.  jur., 

Bürgermeister.  1891. 
«  *T.  Heyden,  Lucas,  Dr.  pbiL,  Migor 

A.D.  1860. 
.  V.  Hejder,  Gg.  1891. 
,  *Heynemann,  D.  F.  1860. 
,  Hirsrhber^',  Max,  Dr.  med.  1892. 
,  Höchberg,  ütto.  1877. 
„  Hörle,  Fr.,  Dr.  jur.  1898. 
,  Hoif,  Karl.  1860. 
,  V.  Uot^diauscii.  Georg,  Frlir.  1867. 
,  Holzmann,  Phil.  1866. 
,  Homeycr,  Frunx,  Dr.  phil.,  Apoth. 

18J)1. 

,  Horkbeimer,  A.  J.,  Stadtrat  1891. 

,  Horkheimer,  Frits.  189:t. 

,  Hühner,  Emil,  Dr.  med.  1895. 

,  Jacquct,  Hennann.  1891. 
Die  Jiiger'sche  Buchhuiidlung.  1866. 
Hr.  *Jaääuy,  Auguät,  Dr.  phil.,  Apo- 
theker. 1891. 

.  Jassoy,  Wilhelm  Ladw.  186a 
Frau  Jeanrenaud,  Dr.  jur.,  Appellatloiis- 

gerif-hfsrfit.  18(it). 
Hr  Jeid.-Is  .hiliu.s  H.  1881. 

,  Jelkiuaun,  Fr.,  Dr.  phil.  I8ii6. 

„  Jordan,  Felix.  1860.  (f). 

,  Jordan-de  Bouville,  FenL  1896. 


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—  XXXIX  — 


Ur.Jügd,  Karl  Franz.  1821. 

.Jnx«II^J.  a  1892. 

.  Kahn,  Htnuiui.  I88a 

.  Kalb,  Moritz.  1891. 

,  Katz,  A.  1892. 

,  Katz,  H.  1891. 

.  Katzeustein,  Alliert.  1869. 

»  KeUet,  Adolf  1878. 

•  K«n«r,  Otto.  1886. 

,  ♦Kessclmeyer,  P.  A.  1859.  (tX 

,  Kessler  Wilh 'lui.  1844. 

0  *Kinkeiin,   irieüricll,  Dr.  phil., 
Prüf.  1873. 

,  Sirberger,  Emil,  Dr.  med.  1885. 

p  Kirebbein,  S.,  Dr.  med.  1878. 

,  Klippel,  Carl  mu. 

.  Klitscber,  F.  Aug.  187& 

^  Klotz.  Karl  E.  1891. 

,  ivnauer,  Job.  Chr.  1886. 

«  •Knoblancb,  Aug.,  Dr.  med.  1892. 
Fr.  Kock,  gßh  ron  SlGeoige.  1891. 
Hr.  Knhicr.  Hermann.  1891. 

,    V.  Königswarter,  H.,  Bar  Ti  1891, 
Könitzer's  Bnchhandlnng  18U3. 
Hr.  Kopp,  Emil  Moritz  1891. 

,  Kotsenberg,  Omtav.  1873. 

»  Krtttser,  J.,  Dr.  phil.  1888.  (f). 

»  Kreoflcber,  Jakob.  1880. 

a  Kreozberg,  Bobert.  1891. 

,  Küchler,  Ed.  1886. 

.  Kngler,  Adoli  1882. 

.  Kalp,  Anton  Marx.  1801. 

.  «Lachmann,  Bemh.,  Dr.  med.  1886. 

»  Ladenbnrg,  Emil.  Geheim.  £om- 
merzienrat.  18<>'J. 

.  Laemrnerhirt.  Karl.  Direktor.  1878. 

.  Landauer,  Wilhelm.  1873. 

,  Langelotli,  J.  L.,  Architekt.  1891. 

«  Laateaacbliger^A.,  Direktor.  18?a 

,  IjeuchB-Hack,Ferd,GeDeralkonfiü. 
1891. 

,  Levy.  Älax,  Dr.  phil.  1893. 
„  Lieliiuaon,  Louis,  Dr.  phil.  1888. 
.  Lieboldt,  Arnold.  1893.  (t)- 
,  «liennaan,  Wilh.,  Dr  med  189a 
«  liion*  Franz,  Direktor.  1873. 
.  «Loren,  Wilh.,  Dr.  med.  1877.  | 


Hr.Lorey,  W.,  Dr.  jur.  1873. 
,  Laeins,  Engen,  Dr.  pbil.  1869. 
a  Maas,  Simon,  Dr.  jar.  1809.  - 

„  3Iajpr,  Alexander.  1889. 
„  Majer,  Job.  Karl.  1854. 
,  Mann,  F.  W.  1895. 
„  Marx,  Anglist,  Dr.  med.  1878. 
.  Matti,  Alex.,  Dr. jur.,  Stadtrat.  187a 
a  Manbacb,  Joi.  1878. 
.  May,  Adam.  1891. 
,  May,  Ed.  GusU  1873. 
,  May.  Franz.  Dr.  phil.  1891. 
„  ^tav,  Murtiu.  1866. 
.  May,  Robert.  1891. 
,    Mayer,  Hugo,  BncMAndler.  1891. 
Fr.  Morton,  Albert.  1869. 
Hr.  Nerton,  W.  1878. 
y  *MetzIer,  Albert,  Stadtrat,  tieneral- 

konsul.  1869. 
9  Metzler,  Hugo.  1892. 
,  Metsler,  Karl.  1889. 
,  Meyer,  Anton  iSni. 
.  *v  Meyer.  Edw    Dr  med.  1893, 
,  Minjon,  Hermauu.  ih78. 
,  Minuprio,  Karl  üg.  1869. 
,  Modera,  Friedrieh.  1888. 
.  »MDbiae,  M.,  Dr.  phil.,  Prof.  1894. 
„  Mocsainger,  W.  1891. 
„  Mousuii,  Jaoiiues.  1891. 
„  M<'nsnn,  Job.  Daniel.  1891. 
,  V.  Müffling,  Wilh.,  Freiherr,  Polizei- 
Präsident.  1891. 
,  Mttller,  Panl.  1878. 
,  Mttller,  Siegm.  Fr.,  Dr.  Jar.,  JttStia- 

rat,  Nntar.  1H78. 
,  Müller  Hohn,  A.  1891. 
„  Mumm  V.  Schwarzenstein,  A.  1889. 
,  Unmm  v.  Schwarzenstein,  P.  H. 

1873. 
„  Nathan,  S.  1891. 
,  Nebel.  An<rust,  Dr.  med.  1896. 
,  Nestle,  Kubard.  1855. 
,  Nestle,  Richard,  jun.  1891. 
,  Keubürgcr,  Otto,  Dr.  med.  1891. 
,  Neubttrger,  Theud.,  Dr.  med.  1860. 
„  de  Neufville,  Adolf.  1896. 
i    ,  de  Keofville,  Hubert.  18J1. 


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XL  — 


Hr.  von  ^Heuivüie,  Adolf.  1896. 
,     NeoMl^,  Alirad.  1884. 
a  «T.  NmiMII«,  Otto,  OaneralkoMol 

1878.  (t). 

,  V.  Neufville-Siebert,  Yrkär.  1880. 

I,  Neiiinann,  E.  1894.  (Ausgetreten). 

,  Neustadt,  Samuel.  1878. 

a  Nietoliolbeiiii,  H«iiir.  A.  1891. 

.  T.  Obenltevg,  Ad.,  Dr.  jor.,  Stadt- 
rat a.  D.  1870. 

n  üchs,  Hermann.  1873. 

„  Ochs,  Lazarus.  1873. 

B  Oppenhelm,  Uoritz.  1887. 

a  Oppenlieuner,  GharlflB,  Qenwü- 
koiural.  1878. 

^  Oppenbeimer,  0.,  Dr.  med.  1898. 

„  Osterrieth,  Eduard.  1878. 

B  Osterrieth,  Friinz.    1867.  (f). 

,  Osterrieth- Laurin,  Aug.  18ti6. 

,  Oswalt,  H.,  Dr.  jur.  1878. 

«  PasBavant-Oontacd,  B.  1891. 

„  Pcipera,  G.  F.  1892. 

,  *Fcter8en,  K.  Th.,  Dr.  phil.  1873. 

,  Petsch-Goll,  Phil ,  Geheim.  Kom- 
luerzicnrat.  1860. 

•  Ffeffel,  Aug.  1868. 

a  Pfdlerkom,  Heinr.,  Dr.  jiir.  1891. 

.  Pfeifer,  Eugen.    1846.  (f). 

„  Pfuntrst,  Julius.  1891. 

,  Pichler,  IL.  Inj^enieur.  18Ü2. 

^  Ponfick-Salume,  M.  1891. 

,  Pupp,  Georg,  Dr.  phiL  1891. 

»  Fmen,  J.  L.  1891. 

»  Posen,  Jakob.  1873. 

„  ProiPiiL-h,  Robert,  1880. 

a  Baab,  Alfred^  Dr.  phil.,  Apotheker. 
1891. 

,  vom  BaCh,  Waltker,  Landtags- 
abgeordneter.  1891. 

9  Ravenstein,  Simon.  1873. 
Die  Realschule  der  isracl.  üemeiade 

(Phlianthropin).  1869. 
Hr.*£ehn,  Heinrich,  Dr.  med.,  San.- 

Rat.  1880. 
»  Hehn,  Lonia,  Dr.  med.,  Prof.  1883. 
,  *Reichenbach,  Heinrieb,  Dr.  pbil., 
Prot  1872. 


Hr.*v.  Reinach,  Alb.,  Baron.  1870. 
Reiss,  Panl,  ReebtMawalt  1878. 
Bentlinger,  Jakob.  1891. 
*Bichter8,  Ferdinand,  Dr.  pbU., 

Prof  1877. 
Kiesser,  Eduard.  1891. 
♦Ritter,  Frauz.  1882, 
*RMiger,  Emst,  Dr.  med.  1888b 
B8dig«r»  Panl,  Dr.  jnr.  1891. 
Rüssler,  Heinrieb,  Dr.  phiL  1884. 
Rössl  T  Hektor.  1878. 
Rosciibiium,  E.,  Dr.  med.  189L 
Ruth,  Georg.  1878. 
Roth,  Job.  Heinrich.  1878. 
T.  BotbMbitd,  Wübelm,  Frdbtir, 

Generalkonsul.  1870. 
Rueff,  Julius,  Apotheker.  1873. 
Rühl,  Louis.  1880.  (Ausgetreten). 
Sandhagen,  Wilh.  1873. 
Sattler,  WUbelm,  Ingenieur.  1898. 
SaMtlinder,  J.D.,Dr.jnr.  1878.  (f). 
Scbäier-Stuckert,  Fliti,  Dr.  deat. 
Burg. 

Schärft,  Alex.,  Geh.  JbLommersien- 

rat.  1844. 
Schaub,  Karl.  1878. 
«Scbauf ,  Wüh.,  Dr.  pblL,  Oberlebrer. 

1881. 

Schepeler,  Hermann.  1891. 
Scherl en zk \  ,    August,    Dr.  Jor., 
Justi^rat,  Notar.  1873. 
FtLScbimper,  Dora.  1898. 
Hr.Seblenaener,  K.,  Dr.  pbiL  1801. 
,  Schlund,  Georg.  1891. 
.  Schiriiek,  J.P.W  .  TriL'-cnieur.  1873. 
,  ♦Schnii<U,  Moritz,  Dr.  med.,  Prot, 

Geh.  San.-Rat.  1870. 
,  *Schnidt-Polex,Fritz,Dr.jar.  1884. 
,  Schmaider,  P.  A.  187a 
,  «Schott,  Engen,  Dr.  med.  1878. 
,  Schürmann,  Adolf.  1891. 
„  Srhnlze-Hcin,  Hang,  1891. 
„  Schumacher,  Heinr.  1880. 
,  Schuster,  Bernhard.  1891. 
»  Schwan,  Georg  Ph.  A.  1878. 
.  Scbwarzschild,  Moses.  1866. 
«  Sebwurcschild-OchB,  Darid.  1891. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


_  XLI 


Schwende,  Fr.  6.,  Dr.  med.  1889. 
Seefrid,  Wilh.,  Direktor.  1891. 
Seeger,  Ü.,  Architekt.  1893. 
Seidel,  A.  1891. 

«Seitz,  A.,  Dr.         Dinktor  d. 

Zoolog.  Gartens.  1893. 
Seligmann,  Henry.  1891. 
♦Siebert,  J.,  Dr.  jnr.,  Jnstizrat.  1864. 
Siebert,  Karl  AogoBt.  1869. 
8io1i,  Emil,  Dr.  med.,  Direktor  der 

Irrenanstalt.  1893. 
Sippel,  Albert,  Dr.  med.,  Prof.  189«. 
Sommerhoff.  Lotiis.  1891, 
Sonnemaun,  Leopold.  1873. 
Speyer,  Edgar.  1886. 
Sp^er,  Qeore.  1878. 
Speyer,  Jemee.  1884. 
Spiess,.  Alexander,  Dr.  med.  Geh. 

San.-ßat,  Stadtarzt.  1865. 
♦Steßan.  Philipp,  Dr.  med.  18(52. 
Stern,  Eicbard,  Dr.  med.  1893. 
Stern,  Tlieodor.  1868. 
«Stiebel,  Frite^  Dr.  med.  1849. 
T.  Stiebd,  Hei]ir.,K(iiiiiiI.  1800. 
Stilgcljauer,  Gust,  Bankdir.  1878. 
Stock,  Wilhelm.  1883. 
StrauB,  Caesar.  1891. 
StraoBS,  Siegmniid.  1891. 
StmbeU,  Bnmo.  1876. 
Snlzbach,  Emil.  1878. 
Sttlzbach.  Karl,  Dr.  jur.  1891. 
Salzbach,  Huduli.  1869. 
Thoma,  Phil  1893. 


H 


.Trier,  Tb.  1896. 
Trost,  Otto.  1878. 
Ullmann,  Engen.  189L 
üne,  fflegmiiad.  1888. 
Vogt,  Ludwig,  Direktor.  1866.  (f). 
Vogtherr,  Karl.  1890. 
♦Vohsen,  Karl,  Dr.  med.  1886. 
Volkert,  K.  A.  Ch.  1873. 
vuQ  den  Velden,  Eeinh.,  Dr.  med. 
1891. 

Towineket,  H.  1891. 

Weber,  Andreas.  1860. 
♦Weij^crt.  Karl,  Dr.  med,,  Prof., 

Geh.  San.-Rat.  1886. 
Weil,  Gebrüder.  1891. 
WeOler,  David  Aug.  1891.  (f). 
Weiller,  Jakob  Alpkons.  1881. 
Weiller,  Jakob  H.  1891. 
•Weifl,  Albrerht.  1882. 
Wc'isbrod,  Aug.    1891.  (f). 
Weißmann,  Wilhelm.  1878. 
Weiamautel,  0.,  Dr.  phil.  1898. 
Weiler,  Alburt,  Dr.  iddt.  1891. 
*Wenz,  Emil,  Dr.  med.  1868. 
Wertheim.  Jos.  1891. 
Wortheiinljcr,  Enianuel.  1878.  (f). 
Wertbeimber,  Julius.  1891. 
T.  Wild,  BndoU,  Dr.  med.  1896. 
«Winter,  Wilk.  1881. 
♦Wirsing,  J.  P.,  Dr.  med.  1869. 
Wirth,  Fr  iT,/.    1869.  (f). 
Wüst,  K.  18B(;. 
*Zieglör,  Julius,  Dr.  phii.  18t>y. 


h)  Utfflleiery  die  noiserbnlb  Frankfiirta  wobnen. 


Hr.  Andreae,  Achilles,  Dr.  pbiL,  Prof., 
I  Hrcktor  des  Römer  -  Hnsenmi 
in  Hildesheim.  1878. 

,  «Askenasy,  Engen,  Dr.  phii.,  Prof. 
in  Heidelberg.  1871. 

.  Feist,  Frans,  Dr.  pbil.,PriTatdosent 
in  Zürich.  1887. 

„  Orombacher,  Herrn.,  in  HeUbrono. 
1894. 

,  Gttrke,Oskar,  Dr.phii.,  in  üöcbst  a.M, 
9  Hm^os,  Heinrich,  in  Hanau.  1889. 


Hr.*Kobelt,  W.,  Dr.  med.  et  phil.,  in 

Schwanhpim  n  M.  1878. 
Die  K&ni<:liihe  Bibliothek  in  Berlin. 

lSb2. 

Hr.Laubenheimer,  August,  Dr.  phil, 
Prof.,  in  HOchst  a.  U.  1896. 

a  *Lepsiu8,  B.,  Dr.  phil ,  Fabrik- 
Dil  ekt'>rinGriesheiuia.  M.  1883. 
„  Scriba,  L.,  in  Höchst  a.  M.  1890. 
,  Wetzel,  lleinr.,  in  Stuttgart.  1864. 


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IT.  Keae  Mitglieder  für  das  Jahr  18U7. 


Ihr«  MaJestit  die  Kaiierin  and  KSaiflB  Friedrich* 


Hr.  Abele,  Paul. 
Baer,  Max. 

Becher,   Hermann,  Präsident  der 

Kgl.  Eisenbabndirektiuu. 
Beit,  Sdnud. 
Benario,  Jacqaes»  Dr.  med. 

Bender,  August. 

Bori,',  Fritz,  Dr.  jar.,  Bechtseuwalt. 
Biniliii!^',  Xarl. 
Brettauer,  Karl. 
Brodnitz,  Siegfried,  Dr.  med. 
BnediQler,  Anton,  Dr.  med. 
Cahen-Bracb,  Eugen,  Dr.  med. 
Cannü,  Ernst.  Dr.  med. 
Demmer,  Theodor,  Dr  med. 
Drory,  William  W  ,  Direktor. 
Sbeling,  Hugo,  Dr.  med. 
EiermanUf  Arnold,  Dr.  med. 
Emden,  Moritz. 
Fester,  August,  Bankdirektor. 
Fronun,  Emil,  Dr.  med. 
1^'ulda,  Paul. 
Gans,  Adolf, 

Grunewald,  Aitgvst.  Dr.  med. 
UHnabarg,  Alfred,  Dr.  med. 

Hergenhabn,  Eugen,  Dr.  med. 
üerzHerg-.    Karl,  £onaal,  Bank- 

direkter. 
Hirsch,  Ferdinand. 
HirscMeld,  Otto  H. 
Huchschild,  Zachary,  Direktor. 
Honiburger,  Michael. 
H'^r.'^l^lrlnn,  Georg, 
von  Huven,  Franz.  An  hitekt. 
Jacger-Manskopf,  Fritz. 
Jaogwann,  Eduard. 
Kahn  jnn.,  Bernhard. 
Kahn,  Ernst,  Dr.  med. 
Kallmorgen,  Wilhohn.  Dr.  med. 
Knickenherg,  Ernst,  Dr.  med. 
Kümpel,  Eduard,  Dr.  med. 
Kttnig,  Walter,  Dr.  phil.,  Prof. 
fionmann,  Alfred,  Bankdirektor, 
krameri  Bobert,  Dr.  med. 


Hr.Krau866,  Rudolf. 
,  Ladenburg,  Augast. 
,  Ladenbnrg,  Emst. 
,  Lamp^,  Eduard,  Dr.  med. 
w  Laadaner,  Ug.  Friedridi, 
a  Laqoer,  Leopold,  Dr.  med. 
,  Libbertz,  Arnold,  Dr.  med.,  San.- 

,  Liel  Ml  riri,  Jakob,  Dr.  jor.,  Bechta- 

anwalt. 

Fr.  Livingston,  Frank. 
.  von  Mant,  Uathilde. 
Hr. Marx,  Karl,  Dr.  med. 

Frl.  Mayer,  Jusopliine. 

Hr.  von  Mayer,  Hugo,  Freiherr. 
,  Netto,  Karl,  Prüf.,  Bergingenieur. 
.  Osterrieth-du  Faj,  Beiwrt 
«  Pllentnger,  Theeder,  Fabrik' 

Direktor. 
.  Biese,  Karl. 
,  Rikoff,  Alphons,  Dr.  pbil. 
H  Hitsert,  Eduard,  Dr.  phil. 
,  Rörig,  Adolf,  Fonrtnmtotor  a.  D. 
,  Boger,  Karl,  Bankdirektor. 
p  Boqnes-Mettenbeimer,  Etienne. 
,  Bosenthal,  Budolf, Dr.  jnr.,Bechte> 

anwalt. 
,  Sabarly,  Albert. 
.  Scharff,  Charles  A.,  Ingenieur. 
,  Scbeller,  KarL 
„  Scbmidt'Polex,  Anton. 
,  Skhmidt-Pniex,   Karl,   Dr.  jor., 

Rc'chtsi'nwalt. 
,  Schott.  Aihed,  Direktor. 
„  Schwenier,  JA&x,  Direktor. 
,  Scriba,  Bogen,  Dr.  med. 
.  Siebert,  Angnat,  Garteudirektor 

des  Palmengartens. 
,  Siesmayer,  Philipp. 
„  Sondheim,  Muriu. 
„  Sondheimer,  J.,  Dr.  med 
„  Spieß,  Gnitav,  Dr.  med. 
,  iStreng,  Wilhelm,  Dr.  med. 
,  Tomforde,  Hflinr.,Ob.*Postdiiekior. 


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—  XLHI  — 


Hr.  Trost,  Fritr. 
,  VBlcker,  Georg. 
,  Walter,  Wilhelm. 
,  Weber,  Heinrich,  Dr.  med. 


Hr.  Weinberg-  ArrhüT. 
,  Weinberg,  Karl. 
»  Weiß,  Julius,  in  Deidesheim. 
,  WerUMimher-de  Buy,  Bmt. 


T.  Ausserordentliches  Ehreumitglied. 
1884.  Hr.  Hertiog,  Paol,  Dr.  Jnr.,  Jnstinat 


VI.  Korrespondierenden  Elireuiiiilglkd. 

1876.  Ur.  Kein,  J.  J  ,  Dr.  iihil..  Geh.  liegierungärat,  Professor  der  Geographie 
an  der  Universität  in  Bonn. 


TII.  Korrespondierende  Mitglieder.^) 

1836.  Agardh,  Jakob  GeorgTt  Dr.,  Profeisor  der  Botanik  and  Direktor  des 

botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Lund. 

1848.  riaits,  Bruno,  Dr.  med ,  Sanitäterat,  Oberarzt  des  Btädtiscben  Kranken- 
hauses in  Elberfeld  (von  hier). 

1844.  Fick,  Adolf,  Dr.  med.,  Professor  der  Physiologie  und  Vorsteher  dea 
physiologiseben  iBStitute  an  der  Unlrenitttt  in  Wflnburg. 

1846.  Bitter  y.  Sandbe^er,  Fridolin,  Dr.  phil.,  emeritierter  Profenbr  der  Hinera- 
Ui^'ic  und  Geologie  an  der  Universität  in  Würzburg,  wohnhaft  in  München. 

1847.  Vircbow,  Rud.,  Dr  med  ,  Oeh.  Jledizinalrat,  ProfLSSor  der  Anatomie  nnd 
Pathologie.  Dirokt  ir  des  pathologischen  Instituts  a  d.  Univ.  in  Berlin. 

1848.  Philippi,  £ud.  Amadeus,  Direkt,  des  iluseu  Nacioual  in  Santiago  de  Chile. 
1860.  Ton  Uettenheimer,  Karl  Chr.  Friedr.,  Dr.  med.,  Geh.  Ued..Bat^  GroB- 

kersogl.  Leibarxt,  dirig.  Arat  des  Anna-Hoipitala  in  Sehwerin  (von  hier). 
1860.  Lenekart,  Carl  Georg  Fric  Ir.  Kudolf,  Dr.,  Geh.  Hofrat  nnd  ProfeBSor 

der  Zoologie  an  der  Universität  in  Leiiizig. 
1853.  Biiehenau,  Franz,  Dr.  phil..  Pnd.  und  Direkt,  der  Realschuk'  in  Bremen. 
1856.  Vülger,  üeurg  Heinrich  Ott  »,  Dr  phil.  in  Sulzbacb  bei  Soden  a,  T. 
1867.  V.  Homeyer,  Alexander,  Alujur  a.  D.  in  Greifswald.  ^ 
1867.  Garne,  Inline  Victor,  Dr.  med.,  Professor  der  ferc^leiclienden  Anatomie 

an  der  Universität  in  Leipzig. 
1860.  Weinhmd.  (  brist.  Dar.  Friedr.,  Dr.  phit.  in  Uoben-Wittlingen  bei  Urach, 

Württemberg. 

186U.  Weismann,  August,  Dr.  phil,  Geh.  Uofrat,  Prufessor  der  Zuologie  an 

der  Universitftt  in  Freiburg  i.  B.  (von  hier). 
1863.  de  Sanesure,  Henri,  in  Genf. 

')  Die  vorgesetzte  Zahl  bedeutet  das  .Tabr  der  Aufn.iluiir.  —  Die  verehr!. 
Korrespondierenden  Mitglieder  werden  hüflichät  ei-sucbt,  iiue  VcriLutieniug  des 
Wohnortes  oder  des  Titels  der  Direkiiun  der  Senckcnbergiscben  naturlurscbenden 
üeaelhMshaft  gefälligst  anseigen  an  wollen. 


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—  xuv  — 

186Ö.  Bielz,  E.  Albert,  Scbulinspektor  i.  P.,  k.  Bat  in  HermaansUult. 

1866.  Uöhl,  Dr.,  Professor  in  Cassel. 

1866.  Hormtein,  F.,  Dr.  pbil.,  Prafeasor  in  Guael, 

1869.  ttcg«iib«ir»  Karl,  Dr.  med.,  Geh.  Hofrat  und  Profcswir  dtr  Anattnnie 

an  der  Universität  in  Heidelberg. 
1869.  His,  Wilhelm,  Dr.  med.,  Geli.  Medicinalrat,  Prufessur  der  Anatomie, 

Direktor  der  anatomischen  Anstalt  an  der  Universität  in  Leipzig. 
1869.  Gorlach,  Dr.  med.  in  Hongkont::  China,  (von  hier). 
1869.  Woronin,  M.,  Dr.,  Akadeiuii^er  in  St.  Petersburg. 
1869.  Barbosa  du  Bocage,  Jort  Vioento,  Catedr&tico  an  dm  Eseola  Poly- 

tedmica  nnd  Direktor  d«a  Miueo  Nadonal  in  Lissabon. 
1672.  WoBterlnnd,  Carl  Agardh,  Dr.  pbil.,  in  Ronneby,  Schweden. 

1872.  Hooker,  Jos.  Dalton,  Dr.,  frflher  Direktor  des  botaniseben  Qarte&B  in 
Kew  bei  London. 

1873.  Stossich,  Adulf,  Professor  an  der  Kealschule  in  Triest. 

1873.  Gramer,  Carl  Eduard,  Dr.,  Professor  der  Botanik  und  Direktor  des 

pflansenphjrsiologischen  Listitnts  am  Poljtechniknm  in  ZüticIl 
1873.  Oflnthw,  Albert,  Dr.,  Keeper  of  the  Department  of  Zootogy  am  British 

ttoaenm  (N.H.)  in  London. 
1873.  Sciater,  Phil.  Liitley,  Secretary  of  the  Zoologieal  Society  in  London. 
1873.  V.  Levdi^',  Franz.  Dr.  med.,  Geh.  Med.-Rat,  emeritierter  Professor  der 

vergleichenden  Anatomie  und  Zoologie  an  der  Universität  in  Bonn, 

wohnhaft  in  Wttrzbnrg. 
1873.  Schmarda,  Ludwig  Karl,  Dr.,  Hofrat,  emerit.  Professor  in  Wien. 
1873»  Schwendener,  Simon,  Dr.,  Geh.  Beg  -Bat,  Ftofessor  d«r  Botanik  an  der 

VnivereitKt  in  Berlin. 
1873.  Fries,  Th.,  Dr.,  Professor  in  Upsala. 

1873.  Schwei nfnrth,  Ueorg,  Dr.,  Professor,  Prtaident  der  Oeographischen  Qe- 

sellsi'hiift  in  Kairo. 

1873.  Russow,  Edmund  August  Friedrith.  Dr.,  Wirkl.  Staatsrat,  Professor  der 
Botanik,  Direktor  des  botiirubciien  (iartens  in  Dorpat. 

1873.  Cohn,  Ferd.  Julius,  Dr.,  Qeh.  Beg.-Bat,  Professor  der  Botanik  an  der 
Universitftt  in  Breslan. 

1873.  Beess,  Haz  Ferdinand  Friedrieb,  Dr.,  Professor  der  Botanik  nnd  Direktor 
des  Viiitanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Erlangen. 

1873.  Ernst,  Adolfe,  Dr.,  CatcdnUicn  de  Historia  Natural  y  Director  de!  BIusco 
National  an  der  Universidad  Central  de  Venezuela  in  Caracas,  Venezuela. 

1874.  v.  Fritsch,  Freiherr  Karl  Wilhelm  Georg,  Dr.,  Geh.  Beg.-Bat,  Professor 
der  Mineralogie  and  Geologie  an  der  Universit&t,  Direktor  des  mine- 
ralogiscben  Unsenms,  Prfisident  der  K.  Leopoldino  -  CaroUniaehen 
Deutachen  Akademie  der  Naturforscher  in  Halle  a.  8 

1874.  Ganser.  Emil,  Dr.  nied..  Professor  der  Anatomie  und  Direktor  des  aaap 
tomischen  Instituts  an  der  Universität  in  Marburg  (von  hier). 

1875.  Bütschli,  Johann  Adam  Otto,  Dr.  phil.,  Hofrat,  Professor  der  Zoologie 
an  der  UniveniUlt  in  Heidelberg  (von  hier). 

1875.  Dietse,  K.,  in  Jngenkeim  (von  hier). 


^  j  .  .Li  by  Google 


—  XLV  ^ 

187Ö.  Fraas,  Oscar,  Dr.,  Oberstadienrat,  Professor  der  Mineralogie,  Geologie 

und  PaUkmtologie  am  KatimllettkAbiaett  in  Stuttgart. 
1876.  KIdn,  Jobann  Friedrich  Karl,  Dr.,  Qeh.  Bergrat  und  Plofessor  an  der 

Univeraitftt  in  Berlin. 
1875.  Ebenan,  Karl    Konsul  des  Dcvitsclien  Reiches  in  Zanzibar  (von  liier). 
1875.  Moritz,  Ä,,  Dr.,  Direktor  des  physikalischen  Observatnnnnis  in  Titlis. 

1875.  Probst,  Joseph,  Dr.  phil ,  Capitels-Kammerer  und  Pfarrer  in  Unter- 
eaaendorf,  Oberamt  Waldaee,  Württemberg. 

1876.  Targioni-Tosetti,  Adolfo,  Prof«More  d^Anat.  comp,  e  Zoologia  degli  In- 
vertebrati  in  Florenjs. 

1875.  Ritter  v.  Zittel,  Karl  Alfred,  Dr.,  Geh.  Rat  und  Professor  der  Geologie 
and  Palnontologic,  Direktor  der  pal&ontol.  Sammlang  des  Staates  an 
der  Universität  in  München. 

1876.  Liversidge,  Archibald,  Dr.,  Professor  der  Chemie  und  Mineralogie  an 
der  üniTenitftt  in  Sidnegr,  Anstralieo. 

1876.  Boettger,  Hngo,  Generalagent,  hier. 

1876.  Le  Jolis,  Aognst  Frans,  Dr.,  Prindent  de  la  Sod^tft  nationale  dee 

Sciences  naturelles  et  matht^niat.  in  Cberbourg. 
1876.  Mejer,  Adolf  Bernhard,  Mr.  med  .  Hnfrat  und  Direktor  des  zo<dogiscben 
und  antbropologisch-othnugraphischen  Museums  in  Dresden. 

1876.  Wetterham,  J.  D.,  in  Frdtmrg  i.  Br.  (von  hier). 

1877.  t.  Volt,  Karl,  Dr.  med.,  Geh.  Bat,  Profeswr  der  Phjaiologie  an  der 
UniTersität  in  Uflnchen. 

1877.  Becker,  L.,  Ober-Inpenicur  in  Kiel. 

1878.  Chnn  Karl,  Dr.,  Profcs.'^ur  der  Zoologie  und  Direktor  des  Zoologischen 
Museums  an  der  Univeräiiut  in  Breslau. 

1879.  Bitter  Schener,  Karl  Heinricb,  Dr.,  k.  u.  k.  anflerordentUcher  Qe- 
laadter  nnd  beTollmBditigter  lliniater  in  (Ifln  im  Oeteneidiieehen 
Litorale. 

1880.  Simon,  Hans,  Kaufmann  in  Stuttgart. 

1880.  Jickeli,  Karl,  Dr.  phil.,  in  liermannstadt. 

1881.  Seoane,  Victor  Lopes,  Commissaire  Royal  pour  I'Agriculture  de 
rAeadftuie  Boyale  dea  Sdeneee,  Gomfia^  Spanieii. 

1881.  ffirsch,  Carl,  früher  Direktor  der  Tramwajra  in  Palermo,  hier. 

1^1.  Todaro,  A.,  Dr.  Pr(»fessor,  Direktor  dea  botaniadien  Gartens  in  Palmao. 
1881.  Snellen,  P.  C.  F.,  in  Rotterdam 

1881.  Debeaax,  Odon,  früher  Pharmacien  en  Chef  de  ThOp.  miUt.  in  Gran,  in 
Toulouse. 

188S.  Betowski,  Otto,  k.  Staatsrat,  Gymnasiallehrer  in  Theodosia. 

1888.  Betaoo,  Xagnna  Goatar,  Dr.  med.,  ProIesBor  am  Carolinieehen  medico- 

chirur^schen  Institut  in  Stockholm. 

1882.  Russ,  Ladwig,  Dr.,  in  Jassy. 

1883.  Korh,  Robert,  Dr.  med.,  Geh.  Medicinalrat,  Generalarzt  I.  (  l.  ä  la  snite 
des  Sanitüta-Corps,  o.  Honorar-Professor,  Direktur  des  Institutü  für 
Infektions-Krankbeiten,  Mitglied  des  Staatsrais,  o.  Mitglied  des  K.  Ge- 
nindlieitaamta  in  duurlottenhnrg. 

1888.  Loret%  Mari  Friedr.  Heim.  Hecm.,  Dr.  phil.,  Landesgeolog  in  Berlin. 


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—  XLVI  — 

1883.  Ranke,  Jobannes,  Dr..  Professor  der  Naturgeschichte,  Anthropologie  ood 
Physiologie  an  der  Unirersität,  Generalsekretftr  der  Deutschen  anthro« 
pologiaeben  Geaellflchaft  in  Hflncbeii. 

1883.  Eckhard,  Wilhelm,  Kaufmann  in  Limn»  Pen,  (von  hier). 

1883.  Jung,  Karl,  Kaufmann,  hier. 

1883.  Bunlenger,  George  Albert,  F.  R.  S..  I.  Class  Asiistant  am  British  Mosenm 
(N.  II.),  department  of  Zoology,  in  London. 

1883.  Arnold,  Ferd.  Christ.  Uustav,  Dr.,  Ober-Landesgerichtsrat  in  Hänchen. 

1884.  Lortet,  Loois,  Dr.,  Professenr  d'Histoire  nntorell«  i  1»  Faealtfi  de 
mMecine  in  Lyon. 

1884.  Se.  Königliche  Hoheit  Frias  Ludwig  Ferdinand  Ton  Bayern,  Dr.  med., 

in  Nymphenburj; 

1884.  von  Koenen,  Adolph,  Dr.,  Geh.  Bergrai,  Professor  der  Geologie  und 
Paläontologie,  Direktor  des  geologisch-paläontologischen  Museums  an 
der  UniyeTsitüt  in  Güttingen. 

1884.  Knoblauch,  Ferdinand,  frtther  Konsal  des  Deutschen  Reiehet  in  Noumea, 

Neukalcdonien,  (von  hier). 

1884.  Mifcli.  Francesco,  in  Tunis. 

1885.  von  .Moeüendorff,  Otto  Franz,  Dr.,  Konsul  des  Deutschen  Reiches  in 
Manila,  Philippinen. 

1885.  Flemming,  WalUier,  Dr.  med.,  Qeh.  HetUdnalrat,  Professor  der  Anatomie, 
Direktor  des  anatom.  Instituts  nnd  Husenma  an  der  üniversittt  in  KieU 

1886.  von  Bedriaga,  Jacques,  Dr.  in  Nizza. 

1887.  Ehrlirh,  Paul,  Dr.  med  Pr- fp-s-  r.  Geh  Mo-l  -Püit,  Direktor  des  kgl.  In- 
stitutB  fflr  Semmforschung  uiul  Seruniprüiung  in  ötet;litz  bei  Berlin. 

1887.  Schinz,  Hans,  Dr.  phil.,  Professor,  Direktor  des  Botan.  üartens  in  Zürich. 
1887.  Strats,  C.  H.,  Dr.  med.,  in  Baag,  Holland. 
1887.  Breuer,  H.,  Dr.,  Professor  in  Montabaur. 

1887.  Hesse,  Paul,  Kaufmann  in  Venedig. 

Si  Ih  iilol,  Sebastian  Alexander.  Privatier  in  B.ul  Weilbach. 
18Ö8.  von  Kimakowicz,  Mauritius,  Knsins  der  zoulog.  Aliteilun^'  des  Masenms 
des  Siebenbürgiächcu  Vereins  für  Naturwissenschaften  in  Hermannstadt. 

1888.  Zipperlen.  A.,  Dr.,  Direktor  des  Zoologischen  üartens  in  New  Tork. 
1888.  von  Radde,  Gustav,  Dr.,  EzceUena,  Wirkl.  StaaUrat,  Direktor  des 

Kaukasischen  Museums  in  Tiflis. 
18S8.  Brusina,  Spiridion ,  Dr.,  Professor  der  Znol<i(rie  und  Direktor  des 

Zool  isj-isrlien  National-Museuras  an  ilcr  rniversitat  in  Agram. 
1888.  llzeliuic,  Anton,  Piivatdozent  der  Paläontologie  und  Geologie  an  der 

k.  k.  technischen  Hochsdinle  in  BrQnn. 
1888.  Karrer,  Felix,  k.  nngariaclier  Rat,  VolonUr  an  der  OeologiBclh 

PaliiontologiBdien  Abteilung  des  k.  k.  Naturbittorisdien  Hofaraaemns 

in  Wien. 

1888.  Keuss,  Johann  Lcnnliard,  Kaufmann  in  (  'alnitta  (von  hier). 

1889.  Roux,  Wilhelm,  Dr.  med.,  Professor  der  Anuiumie  und  Direktor  des 
anatomiseken  Instituts  an  der  Universität  in  Innsbruok. 

1869.  Brandenburg,  C,  Ingenienr  der  k.  ungarischen  Staatsbahn  in  ficegedin, 
Ungarn, 


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^  XLVU  — 


\^90.  von  Berlepsch,  H;ins.  Graf,  ivif  ScliloB  Berlepsch,  Hesaen-Nassan. 

1890.  Fritßch,  Anton  Juhann,  Dr.,  Professor  der  Zoolojric  und  Kustos  der 
zoologischen  und  paläontologiscbdo  AbteUaog  des  Museums  an  der 
UjuveraitK  in  Prag. 

1891.  Bogethardt,  HAnuaniif  Obcrlebrer  Bin  Realgymnaainm  in  Dresden. 
1801.  Fiidiw,  Eaii],  Dr.  phil.,  ProlcMor  der  ClMraie  an  der  UniTeraität  in  Berlin. 

1891.  Hartert,  Ernst,  Cnrator  in  Charge  of  tlie  n>al<»gical  Mosenni  in  Tring, 
Herls,  England. 

189L.  Strubeil,  Adoli,  Dr.  phil.,  Privatdosent  der  Zoologie  an  der  Univerail&t 
in  Bonn. 

1892.  Ton  Both,  Alex.,  Oberstleutnant  z.  D.  in  Cassel. 
1882.  Beeoari,  Edoard,  Professor  emwitos  in  Florens. 

1892.  van  Bsneden,  Bdnard,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  an  der  UniTeraität 
in  Lttttich,  Belgien. 

1892.  Clans,  Carl,  Dr.,  Hofrat,  Professor  der  Zoologie  und  vergl.  Anatomie 
an  der  k.  k.  Universität  in  Wien  nnd  Direktor  der  iL  k.  Zoologischen 
Übangs-  und  Beobachtungsstatiun  in  Triest. 

18U2.  Dehrn,  Anton,  Dr.,  Qeh.  Kat,  Professor  und  Direktor  der  Zoologischen 
Station  in  KeajieL 

1898.  Engler,  Heinrich  Qnsta?  Adolph,  Dr.,  Oeh.  Beg.-Rat,  Professor  der 
Botanik  und  Direktor  des  botanischen  Qartens  nnd  des  botaniscbMi 

Mnsenras  an  der  Universität  in  Berlin. 
1892.  Fresenius,  Carl  Remigius,  Dr.  pbil.,  Geh  Hofrat,  Professor,  Direktor 

des  chemischen  Laboratoriums  in  Wiesbaden  (von  hier), 
1892.  Haeckel.  Krnst,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  an  der  Univergitiit  in  Jena. 
lb^2.  Mübiu»,  Üari  August,  Dr.,  Geh.  Reg.-Eat,  Professor,  Diiektur  der 

soologisdien  Sammlung  des  Jfnsenms  für  Natorknnde  in  Berlin. 
1888.  Nansen,  Fridtjof,  Dr.,  Prof.,  Direktor  der  biologischen  Station  in 

1888.  Schulze,  Franz  Eilhard,  Dr.,  Geb.  Res^  Rat.  Professor  der  Zoologie  an 

der  Universität  nnd  'nirpkrxr  des  Zoido^risc  hen  Instituts  in  Berlin. 
1892.  Straßbnrger,  Eduard,  Dr.  phil..  Geb.  Ret,',- Rat,  Professur  der  Botanik 

und  Direktor  des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Bonn. 
1888.  tesRS,  Bdnard,  Dr.,  Professor  d«r  Geologie,  Direktor  des  geologiscbsn 

Mnseams  an  der  k.  k.  Universität  in  Wien. 
1892.  Waldeyer,  Heinrich  Wilhelm  Gottfried,  Dr.  med.,  Geh.  MedicinaUBat, 

Professor  der  Anatomie  an  der  Univerhitiit  in  Berlin. 

1892.  Lehmann,  F.  C,  Konsul  des  Deutschen  Eeiches  in  Popaj4n,  Estado  de 
Cauca,  Columbia. 

.1898L  Flelsciunann,  Karl,  Kanfanann  in  Guatemala. 

1888.  Ball,  Gart  Adolf  Bmmo  Theodor,  Dr.,  Professor  und  Oberlehrer  am 

Realgymnasium  in  Danzii;. 
1882.  Conwentz,  Hugo  Wilhelm,  Dr.,  Profsssor,  Direktor  des  westpreossischen 

Proviüzial-Museums  in  Danzig. 

1893.  Verworn,  Max,  Dr.  med.,  a,  o.  Prof.  der  Physiologie  an  der  Universität 
in  Jena. 


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—  XLvin  — 

1893.  Koenig,  Alexander  ferd.,  Dr.  phiL,  Tit.- Professor,  Pnvauiozent  der 

Zoologifl  an  4m  üiÜTenitftt  im  Bonn. 
1893.  Maaß,  Frits,  Konsnl  dM  Dentsclmi  BeicbM  in  Puerto  Cabello,  Venesnala, 

(von  hier). 

1893.  Noll,  Fritz,  Dr.  phil.,  Professor  «ler  Botanik  an  der  Universität  in  Bonn. 

1893.  Valentin,, Toan,  Dr.  phiL  am  Muscam  in  Buenos  Aires,  ArgentinieD,  (von  hier}. 
18^3.  Haackü,  Juhann  Wilbebu,  Dr.  phil.,  in  Berlin. 

1894.  Urich,  F.  W.,  Secretary  of  tbe  Trinidad  Field  NatnnOists*  Otob  in  Port 
of  S|>aia,  Trinidad. 

1694.  K oerner,  Otto,  Dr.  med.,  Ptofattor  der  Obreohailkonde  an  dar  Univmitit 

in  Rostock  (von  hier). 
1894.  Douglas,  i  tn  es,  President  of  the  Copper  Queen  Compagny  "Arixona" 

in  New -York. 

1894.  Pagenstecher,  Arnold,  Dr.  med.,  Geh.  Sanitätsrat,  Inspektor  des  künigl. 

natnrhistoriaclieii  Unaenma  in  Wieabaden. 
1894.  Drejer,  Ludwig,  Dr.  phil.,  in  Wiesbaden. 

1894.  Dyckerhoff,  Rudulf,  Fabrikbesitzer  in  Biebrich  a.  Rh. 

1895.  Eraepclin,  Carl  Mathias  Friedrieh,  Dr.,  Professor,  Direktor  dee  Xatnr- 
historischen  Mu.seuins  in  Hamburg. 

1895.  Bülaa,  Cornelius Ü.  Hch ,  Dr.,  Direktor  U.  Zoolugischen  Gartens  in  Hamburg. 

1896.  Kfikenthal,  Willy,  Dr.  phil,  Inhaber  der  Bittar-Profeator  iflr  Pbylogenie, 
a.  0.  Profeaaor  und  Proaektor  des  Zoologischen  InatiUita  an  dar  Uni- 
versität in  Jena. 

1896.  Seeloy,  Harry  Oovicr,  Professor  oi  üeugraplyr  andLectnrer  inQeology 

in  Kintf'ö  Cnllege  in  f.ondon. 
189Ö.  Hagen,  B.,  Dr.  med.,  Grossherzogl.  badischer  Hofrat,  hier. 
189&  Bebring,  Emil,  Dr.  med.,  Geh.  Medielnal-fiat,  Profeaaor  dar  Hygiene 

an  der  VniTenutSt  in  ICarbnrg  i  H. 

1895.  Mnrray,  John,  Dr.  i<hil.,  Director  o!  the  Cballenger  Expedition  Publi- 
cati'ms  Office  in  Edinburgh. 

1896.  .S(  barfi,  Rubert,  Dr.  phiL,  Keeper  ol  tbe  Science  and  Art  Uuseum  in 
Dublin  (von  hier). 

1896.  Bock,  Emii,  Dr.  phil.,  in  Kosatanz  (von  hier). 
1896.  Bficking,  Hugo,  Dr.  phil.,  Professor  der  Kinaralogie  an  dar  Univeni- 
tät  in  Strafiburg. 

1896.  Greim,  (icorg,  Dr.  phil,  Pri?atdoaent  der  Geologie  an  der  tecbniseben 

Hochschule  in  Duruistadt. 
1890.  Möller,  Alfred,  Dr.  phil .  Kgl.  Uberlursier  in  Eberswalde. 
1896.  Lepsios,  Bichard,  Dr.  pbil.,  Geh.  Hofrat,  Professor  der  Geologie  and 

Uineralogie  an  der  tedmiaehen  Hochschnle,  Liapdctor  der  geoL  n* 

miueral.  Sammlungen  am  GroBh.  Museum  u.  Direktor  dar  geologischen 

Landesanstalt  für  daü  (iroßherzogtum  Hessen  in  Darmstadt. 

1896.  von  Möhcly,  Laj  ^s,  l'ri»f ,  Kust'  s  <\i'S  K.  Natinn;ilii!us»'umä  in  Budapest, 

1897.  Born,  Gustav,  Dr.  med.,  Fruiijäs  i  und  Proeektor  des  anatomischen 
Instituts  an  der  Universität  in  Breslau. 


— -XLEK  — 


Rechte  der  Mitglieder. 

Durch  die  Mitgliedscliaf t  werden  folgende  Rechte 
erworben : 

1.  Das  Natuihistorische  Museum  au  \\  uclienUgen  von  8 — 1 
und  3 — 6  Uhr  zu  besuchen  und  Fremde  einzuführen. 

2.  Alle  von  der  (iesellschaft  veranstalteten  Vorlesungen  nnd 
wissenschaftlichen  Sitzungen  zu  besuchen. 

3.  Die  vereinigte  Senckenbergische  Bibliothek  zu  benutzen. 

Außerdem  erhält  jedes  Mitglied  alljährlich  den  gedruckten 
Bericht. 


Auszug  aus  der  Bibliothek-Orduung. 

1.  Den  Mitgliedern  unserer  (Tesellschaft  sowie  denen  des 
Ärztlichen  Vereins,  des  Pliysikaliselien  \  ereins  und  des 
Vereins  für  GeofTraphie  und  Stuti.stik  steht  die  Bibliothek 
an  alien  \V  erkt;ij>:en  von  10—1  Uhr  und  —  Samstag  aus- 
genommen —  Von  6 — 8  Uln  y.uv  lienutzung  offen.  Das 
Ausleilieu  von  Büchern  tiudet  nur  in  den  Vorniittags- 
Stuudeii  statt. 

2.  Das  liesezimmer  ist  dem  Pnl>1ikuin  znpriln'^^licli  und  jeder- 
mann kann  (hiselbst  Huclier  zur  Einsicht  erhalten.  Bücher, 
die  am  Abend  im  Lesezimmer  benutzt  werden  sollen,  miissen 
bis  spätestens  11  Uhr  am  Voriuittage  des  betreffeuden 
Tages  schriftlich  bestellt  sein. 

3.  Zur  Entleihung  von  Büchern  sind  nur  die  Mitglieder  der 
beteiligten  Vereine  und  deren  Dozenten  berechtigt,  und 
die  Herren  Bibliothekare  sind  gehalten,  in  zweifelhaften 
Fällen  den  Ausweis  der  persönlichen  Mitgliedschaft  durch 
die  Karte  zu  verlangen. 

4.  An  ein  Mitglied  können  gleichzeitig  höchstens  6  Bände 
ausgeliehen  werden;  2  Broschüren  entsprechen  1  Band. 

4 


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5.  Die  Rückgabe  der  Bücher  nn  die  Bibliotliek  hat  nach 
4  Wochen  zu  ei-folgen;  die  Eutleihungsfrist  kann  jedoch 
verlängert  werden,  wenn  die  Bücher  nicht  von  anderer 
Seite  in  Anspruch  genommen  werden. 

6.  Jeder  Entleiher  ist  verpflichtet,  der  von  der  Bibliothek  an 
ihn  ergangenen  Auffordernng  zur  Zurückgabe  unbedingt 
Folge  zu  leisten,  ferner  im  Falle  einer  Heise  von  mehr 
als  acht  Tagen  die  Bücher  vorher  zurückzugeben,  wenn 
auch  die  Eutleihungsfrist  noch  nicht  abgelaufen  sein  sollte. 

7.  Aus^n^rtlge  Dozenten  erhalten  Bücher  nur  durch  Bevoll- 
nächtigte,  welche  Mitglieder  unserer  Gesellschaft  oder  eines 
der  genannten  Vereine  sind  und  den  Versand  besorgen. 

8.  Am  15.  Mai  jedes  .Talii  es  sind  siinitlii  he  entliehenen  Bücher 
behufs  Revision,  die  Anfang  Juni  stattfindet,  an  die 
Bibliothek  zurückzuliefern. 


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—  LI  — 


Geschenke  uud  Erwerbangen. 

Juni  1896  bis  Jani  1897. 
I.  Naturalien. 
A.  Geschenke. 

1.  Ilr  41e  T«r9l«lcli«B4l*aBatoml8ebe  Sammlwigt 

Von  Herrn  Dr.  med.  J.  G  uttenplan  hier:  Menschlicher  Fötus. 
Von  Herrn  L.  Brenner  hier:  Skelett  von  Phfjcaena  vulgaris  h. 
Von  Herrn  B.  Sch macker  (f)  in  Siianghai,  China:  Skelett  von 
Alligator  sinensis  Fauv. 

2.  Kür  die  Süngeiieraamiulaug: 
Von  Herrn  Albert  Aiidreae  hier:  Fell  von  Lynekus  rufus 

Goald  and  3  Köpfe  mit  Geweih  bezw.  Gehörn  von  Cervtta 

macrotis  Say,  Antüoeapra  anuiricantt  Ord.  und  Ovis  montana 

Geoffr.  von  Nordamerika. 
Von  Herrn  Dr.  med.  E  Hö diger  hier:  2  schwarze  Eichhörnchen, 

Sciurus  vulgaris  L.  {var.  nigra). 
Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Felis 

maniriihüa  l\ii{»p.        Sciurus  palmannn  Tj.  c?  U.  %, 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  L.  Edinger  hier:  Phalangista  vtäpma 

Desm. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  7  Ftederm&nse  von 

Schloß  Vajda  Hunyad,  Siebenbürgen. 
Voa  Herrn  Konsul  F.O.Lehmann  in  PopayAn,  Ver. St.  von 

Kolumbia:  4  Mänse  von  Cnenca,  Ecuador. 
Von  Herrn  Apotheker  Th.  Lflning  in  Hannover:  1  Phyllostoma 
voll  Veneznehi. 

8.  Für  die  VogreUamiulniig : 
Von  Herrn  Stadtrat  H.  Flinsch  liier:  1  Paradie.svugel  Drepa- 
nonris  atberlüii  cervinicauda  Meyer  von  Neu-Guinea. 

4* 


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I 

-  Ln  - 

Von  Herrn  Baron  Alb.  y.  Beinacb  hier:  1  Amblyomia  sub- 

ularis  Sharpe  von  Nen-Gninea. 
Von  der  Nenen  Zoologischen  Gesellschaft  hier: 

eereus  eleffam  Lath.  ^, 
Von  Herrn  Dr.  med.  E.  Bödlger  hier:  2  Lagopus  aeolietts 

Lath.  ^  u.  $. 

Von  Herrn  Direktor  Aug.  Siebert  hier:  Nest  eines  Weber* 
Vogels. 

Von  Herrn  Forstmeister  Ad.  Rörig  hier:  Einige  Nester  Ton 
Singvögeln. 

Fttr  die  Lokalsammlung: 

Von  Herrn  Brentano  jan.  hier :  Cerdmeia  Hnnuneulus  L. ^ n.  f. 
Von  Herrn  Chr.  Fablberg  hier:  1  ScohpaxruaticolaL.t  Nest^ 
TOgel. 

4»  flr  dl«  Baptlllea*  oad  BatrtcMerBamnlMMf  s 

Von  Herrn  A.  Seitz  in  Hamburg:  Btrfo  marinus  h.,  Hyla  cre- 
pUans  Wied  und  Oxyrrhopus  neiiwiedi  D.  B.  von  der 
Insel  Tobago,  Westindien. 

Von  Herrn  Konsul  G.  von  Schritt  er  in  San  Jos€,  Costa  Rica: 
Knyalins  eatenatus  Wgm.  2  ÄnüokpU  unduiatus  Wgm., 
OpfUodes  striatus  Spix.  Amphiabaena  stemdadmeri  Strauch, 
Xenodanfnerremi\\^\.,  Bhaämaea  oceipüalis  StLH^  2Liophi9 
udmadensis  Wgl.,  L.  ii/pftkis  L.  und  L,  paecilogyrut  Wied,  2 
PhÜodryas  sdioiti  Schlg.,  Oxyrrhopus  rhombifer  D.  B., 
3  Erytkrolamprus  aaacuktpii  L.  var.  venusHmma  Wied, 
3  ÄpostolepU  aaaimiUs  Reinh.)  Airadus  reticulahts  Blgr. 
und  Hamaheramum  melanoeepkahim  L.  var.  pal^da  Cope 
aus  Central-Brasllien. , 

Von  Heirn  Konsol  F.  C.  Lehmann  in  Popayau,  Ver.  St.  von 
Kolnmbia:  8  Hylodes  W-nigrum  Bttgr.,  4  Ilyla  eoktmbiana 
Bttgr.,  6  Notolrema  marsupiatum  1).  B.,  Liophis  epinepkdm 
Cope,  6  Atraehis  lehmanni  Bttgr.  und  Lachesis  achlegeü 
Berth.  aus  Popayän. 

Von  Herrn  Dr.  C.  F.  J  icke  Ii  in  Hermannstadt :  Anguis  fragiUa 
L.  <r  mit  blauen  Flecken,  Lacerta  vin'jmra  Jacq.  und  Vipera 
berua  L.  <?  und  ^  von  Hohe  liinue  iiu  Cibinsgebirge,  Sieben- 
bürgen. 


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—  Lin  — 


Vou  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  2  Molge  alpestris  Laar.» 
2  iMmrta  mnralis  Lanr.  und  4  L.  agilis  L.  von  Ober-Tömösch, 
Hyla  arborea  L.  von  Hammersdorf,  Bomhinaior  pachijpus 
Bonap.  von  Hermannstadt  und  'S  Lacerta  vivipara  Jacq. 
von  Ober-Tömösch  und  vom  Mt.  Beschineu  im  Cibinsge- 
birgp,  Siebenbürgen,  sowio  Bttfo  vulgaris  Laur.,  Bü)iünnntor 
pachiipus  Büu;ip..  4  Mulgc  montnndwti  Blgr.,  2  M.  alpestris 
Laur  und  Lacerta  vivipara  Jacq.  von  Azuga,  Nord- 
rumänieu. 

Von  Herrn  Dr.  Ed.  Fleck  in  Azuga,  Rumänien:  Testudo  ocu- 
Ii  fern  Kühl  aus  Ovanibolaud,  S.-W.-Afrika. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  (Gesellschaft  hier:  Hyla 
versicolor  Lee.  c?  aus  den  ostl.  Ver.  StjfHtei]  Testudo  hors- 
freidi  Gray  $  aus  Transkaspien,  Sn'j/rus  (ffficinalis  Laur. 
aus  Siidtuuis,  2  Python  sebae  Gmel.  aus  Westafrika,  Tropi- 
donotns  natri.r  L.  var.  picturatn  Jan  und  var.  scfdata  Fall, 
aus  S.-O. -Europa,  Zamenis  diadema  Schl«^  und  Psavimophis 
sehülmri  Forsk.  aus  Sfidtunis,  2  Taji/n ontr/opon  liueolatum 
Brandt  aus  Transkaspien,  2  Naja  haje  L.  aus  Ägypten, 

2  Cerastes  vipera  L.  aus  SUdtuois  und  C.  coruuius  L.  Kopf 
aus  Ägypten. 

Von  Herrn  Apotheker  Ad.  Kinkelin  in  Xürulien^:  Jjjrjnsown 
{Ihnulia)  tenm  Gray  und  L,  {Liolcpiania)  guicftenoti  D.  B. 
aus  Nen-Siidwales. 

Von  Herrn  Direktor  Aug.  Sieb  ort  liier:  Hydrus  pkitarus  h, 
von  Java. 

Von  Herrn  stud.  phil.  Rodikorze  w  in  Heidelbeifr:  Saldinau" 
drclla  Iri/srrlingi  Dub.  aus  St  K'athariiipulturg  im  Ural. 

Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Zippe lien  in  Cinciunati.  Ohio:  üphi- 
saurus  attemiatus  Cope  (typ.)  und  2  jung  (—  var.  sulcata 
Cope),  Tropidonotus  ordinatus  L.  var.  sirtalis  L  ,  O  mophora 
cocdnea  Blumenb.,  Homalocranium  pianiceps  Blv.  und  Eiaps 
fulvii(!(  L.  aus  Florida. 

Von  Hemi  Dr.  Alfr.  Voeltzkow  in  Berlin:  Raun  o.rgrrhgnchus 
Smith,  2  Hylambatcs  maculatu^  A.  Dum.,  3  Phrynomautis 
bifasciata  Pts.,  2  Xenopus  muelleri  Pts.  erw.  und  4  Larven, 

3  Mobilia  comorensis  Pts.,  3  Chaviaeleon  dilepis  Leach, 
Tropidonotus  oliraeeiis  Pts.,  Lycophidium  capeuse  Smith, 
2  Boodon  Uneatua  D.  B.,  Leptodira  hotamboeia  Laur., 


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—  LIV  — 


3  Htilothamnua  semivanegahte  Smith,  4  Hemidaetj^tt 
ntabuia  Mor.  de  Jonn.,  Bemisug  sudetneruis  Stdchr.  nad 
zahlrdche  Bappia  fulvovittata  Gope  ans  SansitMU*,  BdeUopkis 
unicoior  Bttgr.,  Bona  oxyrrkifttchm  Smith,  2  R.  bravana 
Pts.  und  jR.  adsperaa  Bibr.,  Bufo  regularü  Bss.,  Tropidtmo' 
tus  oHmeeus  Pts.,  Lepiodira  hoiamboeia  Laur.,  2  Aamin- 
opAis  siinlans  L.  und  Atracktspi»  kUdebrandÜ  Pts.  ans 
Witnland,  3  Hemidaciylus  mabuia  Mor.  de  Jonn.,  6  Pfte^ 
«uma  madagatcariense  Gray  v&r.  abbolti  Stejn.  nnd 
6  Ablephttrus  botäoni  Desj.  var.peront  Coct.  von  der  Insel  AI- 
dabra,  denselben  mit  Embryonen  yon  der  Insel  Juan  de 
Nova  im  Kanal  von  Mossambique,  Mantidactplus  ieph' 
raeomyaiax  A.  Dum.,  Shtmpffia  psologlossa  Bttgr.,  Phfßo- 
daettfhu  ovicepa  Bttgr.,  Phdmma  tnadagasrariemß  Gray, 
Henndaetfflm  fremius  D.  B.  Junge  und  Eier  und  Broo- 
kesia  »htmp/fi  Bttgr.  von  der  Insel  Sakatia  bei  Nossib6, 
Brookesia  minima  Bttgr.,  Lygodaeiylus  nuuhgatcariensia 
Bttgr.  f  und  L.  keterurus  Bttgr.  ^  und  2  f ,  6  Embiyonen 
von  Öeckalepis  fnoßulaia  Pts.,  2  Sepaina  melanura  Gtbr., 
Chphffla  pkyüodaetyla  Bttgr.,  3  Polyodontopkis  torquatus 
Bigr.,  2  Hemidaefylus  mahiiia  Mor.  de  Jonn.,  4  ^tyllodac' 
tybis  stumpffi  Bttgr.,  Lanyaha  intermedia  Blgr.,  Tropi^^ 
dofwius  stumpffi  Bttgr.,  Dromieodryas  quadriHneahta  D.  B., 
2  Mimophis  mahftUenm  Grand.,  8  Äconiias  hüdebrandH'PUi,^ 
6  Scelot^  asirolatn  D.  B.,  Zonoaaurus  madayaseemensia 
Gray  nnd  2  Z.  rufipes  Bttgr.,  zahlr.  Siumpffia  psohytossa 
Bttgr.,  MantidaeiyUis  yrmmkdtut  Bttgr.,  zahlr.  Larven  von 
if.  iephfxieomystax  A.  Dum.,  6  Bappia  beisileo  Grand,  und 
2  Qtamaekon  boettgeri  Blgr.  von  der  Insel  Nossibd,  sowie 
Pkdmma  madayaseariense  Gray  und  2  Typhlups  braminus 
Band,  aus  N.-W.-Madagaskar. 

Von  Herrn  Apotheker  Theod.  L&ning  in  Hannover  durch 
Herrn  Dr.  A  u  g.  J  a  s  s  o  y  hier :  Leptodadylus  peniadactylua 
Lanr.,  3  L.  oceUaUts  L.  und  Hyla  crepitam  Wied  von  Cindad 
•  Bolivar,  Venezuela. 

Von  Henn  Ingenieur  C.  Nolte  in  Moschi  bei  Tanga,  Dentsch- 
Ost-Afrika:  Bufo  regftlaris  Rss.  jnv.  von  dort. 

Von  Herrn  Rad.  Henrich  hier:  Ckelydra  serpmünali.  erw.  ^ 
von  ICilwaukee,  Wisconsin. 


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—  LV  — 


Von  Herrn  Dr.  Jean  Valentin  in  Buenos  Aires:  Testudo 
artjentf'na  Sei.  cT  aus  der  Argentinischen  Republik. 

Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Hanau  in  St.  Gallen,  Schweiz:  Tropt- 
donoim  nattix  L.  var.  scutata  Pall.  vom  Katzen see  im 
Kt.  Zürich  und  Hetcrodon  plaitfrhmvs  Latr.  aus  Texas. 

Von  HfMni  Oberlehrer  Dr.  W.  Schauf  hier;  Uhiiiosionia  gui- 
afien^sc  Trosch.  aus  Venezuela 

Von  den  Herren  Konsul  Dr.  0.  IV  von  M oe 1 1  e ii d orf f  in 
Manila  und  Otto  Koch  in  Cebii,  Philippinen:  Stcgo- 
notus  mueUeri  D.  B.,  Diitsadoworphus  dendrophiUis  var. 
lah'fasn'afa  Blgr.,  Naja  aainarefisis  Pts.,  Typhlops  ruber 
Bttgr.,  Chn/sopelea  arwa/a  Shaw,  Psammodynastes  pnlveru- 
lentns  Boie,  O.ryrhnhdium  modesium  D.  B.,  Cydocorus 
linmtus  Reiuli.,  Colnhcr  cnjthnmn^  D.  B.,  Simotes  jihac- 
nochalimis  Cope,  Rhacophorm  lencomystaj-  Grav.,  Lepido- 
daciylus  brevipes  Bttgr.,  Mcynhphrt/s  inontann  Wgl.,  T.ygo- 
soma  (Liolepisma)  pu!rhcl//ii/i  Gray  und  (i yuuwdachjlns 
philippinicus  Stdchr.  von  der  Inst-l  8aniar,  Pnhjodontophis 
bivittalus  Blgr.,  Tropidouotiis  spUogashr  Boie,  Duliophis 
bilincattis  Pts.,  2  Mabuia  multifasciala  Kühl  und  Varanus 
cumingi  Mart.  von  der  Insel  Culion,  Calamianes,  2  Ahlahes 
philippin uH  Bttgr.  von  Samar  und  Culion,  Typhlops  bramimts 
Daud.  und  Lycodon  mdicm  L.  var.  capucina  Boie  von  der 
Insel  Cebi'i,  Trnpidonotus  spilogaster  Boie  aus  der  Prov. 
Nueva  Ecija,  Luzon,  Lygosoma  {Homolepida)  moellendorfß 
Bttgr.  und  Conuifer  corrugaius  A.  Dum.  von  der  Insel 
Tablas,  Ixalus  bimaciilatus  Pts.  von  Mindanao,  10  Micrixalus 
naiaior  Gthr.  von  Culion,  Mindanao  und  Leyte,  4  Rana 
tigrina  Daud.  von  Culion  und  Cebii,  Ratia  macrmlon  Tschudi 
von  der  Insel  Leyte,  sowie  Cerberus  rhynchops  Schnd., 
2  Rana  varians  Blgr.  und  Callfda  picta  Bibr.  ohne  nähere 
Fondortsangabe  von  den  Philippinen. 

6.  Für  die  Flschsaiuinhing : 

Von  der  Zoologischen  Station  in  Neapel:  Lophiw  pisca' 

iorius,  Scorpaena  scropha,  Pelaviys  sarda. 
Von  Herrn  F.  Reuter  hier:  Centrarchus  aeneus. 
Von  Herrn  Dr.  med.  A.  Zipperlenin  Cincinnati,  Ohio;  1  Fisch 

voa  Florida. 


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—  LVI  — 


Von  Herrn  L.  Brenner  hier:  Anarrhichas  lupiis. 
Von  der  Biologischen  Anstalt  in  Helgoland:  Carelophus 
asham. 

6.  Fttr  die  Inscktensammlim;: 

Von  Herrn  Konsul  G.  von  Schröter  in  San  Josö,  Costa  Bica: 

Eine  Raupe  (Sphinx?). 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  2  Mantis  vom Unt.  Rio 

Madeira,  S. -Amerika,  Mut  lila  etiropaea  L.  und  M.  ^kippium 

Latr.  sowie  Myrmosa  nigra  Lep.  aus  Siebenbürgen. 
Von  Herrn  B.  Strabell  hier:  Einige  Käfer  von  Plaboewan, 

O.-Java. 

Von  Herru  Th.  Lüning  in  Hannover:  Ein  Bockkäfer,  eine 

Mantis  und  einige  Raupen  von  Bolivar,  Venezuf  ln 
Von  Herrn  D.  F.  H  e  3  n  e  m  a  n  n  liier :  2  Tinea  pelioneila  L.  aus 

Argentinien  (lebend  hier  eingeschleppt). 
Von  Herru  Postsekretär  Carl  Scheff  er  hier:  48  Arten  ansge- 

b!aF;ener  Raupen. 
Von  Herrn  A.  Weis  hier:  Einige  Libellen  und  eine  Anzahl  der 

Edel-Kastanie  schädlicher  Käfer. 

7.  PIr  die  Krebs-  iindl  Skorptoven-Samiiliitif « 

Von  Herrn  Baiou  von  Rosen  iu  Ashabad;  4  Estlien'a  äff. 
dahalaeensis  Rüpp.  von  Tedschen,  Transkaspien. 

You  Herrn  'V\\.  Liiiiing  in  ilaiuiover:  1  Krabbe  und  6  Skor- 
pione vuu  Bolivar,  Venezuela. 

8.  Fttr  die  Wfirmersaminluiig : 

Von  Herrn  J.  Scherer  hier:  Mermis  aUncanSj  Fadenwurm  (aus 
einer  B&renraupe). 

9.  Fttr  die  WelchtlcrsRiBmlnnf  t 

Von  der  Z  o  0 1  u  g  i  s  c  Ii  e  n  S  t  .1 1  i  o  n  in  Neapel :  2  Alcyonium  pal- 
matutn^  vi.  pftospltorea,  rtcroides  sf)/)t«lf)sns,  (ioryonia  ca~ 
rolinii,  Adamsia  rotidclctii  mit  f'(i(///nis.  Anuiuonia  sulmta^ 
Ba Hüdes  riyidiiSy  Ccreastis  aiirantiacd^  Asletvides  calyculari^y 
Polythoa  axinellae ,  lüidcndrinni  racemosum,  Penriaria 
Carolina,  Plumularia  salc/oiflrs,  Tt/imlan'/i  larynjc,  Tima 
flnrif/thris,  Üli/iäia.s  ttiüllcni,  Canaarina  hastafaj  Charybdaea 
tfiarsNjjialis,  Ayahiui  sarsii,  Apolemia  avaria,  Forscalia  con- 
ioriaj  Praya  diphycs,  Cotylorhixa  tuherculataf  Jihixostoma 


T 


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—  Lvn  - 


pulmo,  Lnidin  riliaris,  Echinus  acutus,  Oucumaria  pJanrii, 
Hohthnria  tubuLosa,  StichopuJi  regalis,  Sfffwpfa  ditiitata, 
Sipuficulus  nudus,  Audouinia  fiUgera,  Chaetoplenis  rariopc- 
datfts,  Phffllodoce  raretti,  Bugnla  pur purot inet a,  E^srhara 
foUacea.  Mijrioxonm  punciatum.  Snfirnrnan'n  farciDiiuoidfs^ 
Lifoljotnjon  pcl/ncidujii.  Lepds  (uiatifcra^  (  v//rho(lrr)N(i  a/in'ta. 
BütnfUoides  gasrni,  Ascidia  inentiila,  A.  UKumUata,  Cldi  rUinn 
n'ssoatta,  Ciorin  infcsfinah'.'^,  f'i/nf/n'a  j/apjfhsay  Ptirosoitui 
ckgans,  Salpa  tilrsi/  {solit).  S.  ti/csii  (agf/regala),  S.  afnrana 
(solit),  S.  africana  {nggregata),  S.hicaHfht^  (  ardi/Dfi  aculmium, 
Ciftherea  chione,  Lithotomus  darfgl/ts.  Sohrtirtus  stn'gillaius, 
Tnpes  dentssatus,  Dentaliuni  entalis,  Cymbulia  peronii, 
VelelUi  Spirans,  Chromedoris  elegans,  Apig.'tia  depiians,  A. 
limacina,  Plenrophyllidia  cincata,  Pleurohrauchea  meckelii, 
TfixoUa  peregrina,  Fisiirella  »tediterranea,  Tritoiiitnn  corrti- 
gatin//,  Naiica  josephina,  Cnrinan'a  mediierraneaf  FierO' 
tracliea  ntidicay  Todarotis  sugitiatus. 

Von  der  Biolopri sehen  Anstalt  in  Helf^oland:  Ostrm  mit 
Serpula  und  jungen  geöffneten  Austern,  Pliolas  crispnta, 
Oulieüus  pellucidus,  Sgndosmya  alba,  Mytiltts  cduli^,  Mactra 
solida,  M.  subtruncata,  Ventts  ovata,  V.  gallina,  Tellina  fabula, 
Pecten  opermlaris,  Bucciiium  undatum,  Natica  catena, 
Lammeüaris  perspieula,  Nunda  ?mcleus,  Sarirara  rngosa, 
Tapes  puJbisfra,  Douax  Httatus,  Luciuops  nndatn,  Cartf' 
phella  landsburgi^  Axinm  flexuosus,  Faeelina  drumondi, 
Acolis  sp.,  Corymorpha  nutangf  Oidippe  pileus,  OraterO' 
lophus  tefkys,  Areuicoln  pisrnionifn,  Cyanea. 

Von  Herrn  Dr.  W.  Kobelt  in  Scliwanheim  a.  M. :  Circa  00 
Nummern  thüriagischer  Najaden,  gefiammelt  von  0.  Guld- 
fuß,  Originale  zu  seiner  Arbeit,  eine  reiche  Serie  Land- 
schnecken  von  Cypern,  Alicun  und  VorderasieD,  gesammelt 
von  Rolle,  dabei  die  sämtlichen  Originale  za  Kobelt 
und  Rolle  Supplemcntliand  zur  Iconographie,  eine  Serie 
afrikanischer  Deckelscluiecken  vom  Berliner  M aseom  durch 
Herrn  Prot  yon  Marten». 

IOl  Für  die  hotauische  Sanimliing: 

Von  der  Palmengar teu-Geseilschaft  hier:  Ein  Stamm 
von  Fkoenix  recUiuUa» 


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—  Lvm  — 


Vom  Botanisclieu  Gaiteu  hier;  9  Stamm&tücke  für  die 
Holzsammliuig. 

VüU  Herrn  Prüf.  Dr.  F.  Richters  hier:  Die  Frucht  (Sammel- 

friu'lit)  von  Pliiftikplias  maerocarpa?,  6  Samen  iu  ihrer 

Schale  verbunden,  1  gekeimter  Samen. 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  H.  Schenck  in  Dann-tadt :  Eine  Kollektion 

vun  ihm  selbst  in  Brasilien  gesammelter  Lianenhölzer  mit 

merkwürdiger  auf  dem  Quersclmitt  sichtbarer  Struktur. 
Von  Herrn  1'.  A.  Öchmölder  Iiier:  StamuiHtiicke  von  Saxaul 

(fIalü.ri/!on  Ammoäcndron)  aus  den  Steppen  Tuikmeniens 

und  andere  Steppen pflanzen. 
Von  Herrn  Julius  Scheuer  iu  St.  Johauu  a.  d.  Saar:  1  Poly- 

l)orus. 

Von  Herru  Dr.  Th.  Körner  hier:  Ein  Stammstück  von  Que- 
bracho. 

Von  Herrn  Major  Dr.  L.  von  Heyden  hier:  Frische  JJtiosyris 

viili/fin's-  Gass,  bei  Neuenahr  gesammelt. 
Von  Herrn  Dr.  Jul.  Zief^ler  hier:  Verwachsene  Mandeln. 
Von  Ilerru  Dr.  W.  Kobeit  in  Schwanheim  a M,:  Kin  Querschnitt 

eines  Zwetschenbaiuustanuues  mit  eigentümlichen  WacUs- 

tumserscheinungeu. 
Vuu  der  Witwe  des  seel.  Herru  Franz  Ant.  Buciika:  dessen 

hinterlasseues  Herbar. 
Von  Herru  Heinr.  0.  Herz  hier:  15  Mappen  getrockneter 

Plian/.en. 

Von  Herrn  Dr.  A.  VoeUzkow  in  Berlin:  Ein  Frachtstand  von 

Jiaphin  viiiifcni  Beauv.  aus  Madagaskar. 
Von  Herrn  ( ^jerlaudesgerichtsrat  Arnold  in  München:  Ein 

Faiszikel  »einer  Lichcues  c.rsit-ruii  (^Fortsetzung). 
Von  Herrn  Oberlelirer  J.  Blum  hier:  Ein  Stammstück  des 

Olivenbaumes. 

11*  Fttr  die  Mineralleitsaiiimliiiigs 

V^on  Herrn  Ingenieur  Askenasy  hier:  Großer Ortlloklaskiv^^ all 

v<»n  Alabamowka.  N  Kkaterineuburg,  Pegmatit  und  ürauit 

aus  der  Enz  bei  Wildbad, 
Von  Herrn  < Oberlehrer  Bl um  hier:  Qnar/iiorphyr  von  den  Wiud- 

löchern  bei  Wildeustein,  Thüringen,  C^uarz  von  der  Hohen 

Mark. 


—  LIX  — 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger  hier:  Quarzit,  Kuppel;  Gliimner- 

Raiiilstein,  Niedernhausen;  Diabasschiefer,  Vockeuhansen ; 

Giimmersericitschiefer,  Lorsbach;  Granit,  Wesserliiif?  (Vo- 

gesen);  Serpentin  aus  Culm,  Thalhorn  bei  Wesseiling. 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkel  in  hier:  Quarz  nach  Kalkspat, 

Taunus;  Kupfer,  Lake  superior. 
Von  Herrn  A.  Koch  hier:  Diorit,  Liudeufels. 
Von  Herrn  A.  May  hier  durch  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger: 

2  Diamanten  von  Kimberley. 
Von  Frau  Prof.  Dr.  Noll  aus  dem  Nachlaß  ilire.s  (-Jeinahle.-^ : 

eine  Kollektion  kleiner  Handstücke  von  Taunusgesleineu; 

einige  Mineralien  aus  dem  Taunu.s  und  von  Auerbach; 

eine  Serie  Kieselziuk,  Weißblei,  Hlt-ifrlanz,  Kalk^iiat,  Dolomit 

aus  den  Taruowitzer  Gruben:   mehrere  Natroiithe  vom 

Hohentwiel;  Spat-  und  Brauneiseu  von  der  l^hnj  Hämatit, 

Schluchsee;  Thomsonit,  Dumbartuu  (?). 
Von  Herrn  F.  Ritter:  Chlorit  in  HornbleiulHt/neiß,  Hör-r* m 

(Spessart):  Chlorit  nach  Glimmer,  Molkeuberg  i^sjpeüsart; ; 

Chry.MjkoU,  Georgenborn;  EhliU  Frauenstein ;  Manganspat, 

0  berneisen. 

Von  Herrn  Dr.  Wulf,  Schwerin:  Künstlich  gezüchtete  Krystalle 
von  Natronsalpeter,  Kaliunichlorat.  Nickelvitriol,  Pikromerit, 
iiohrzucker,  Borax,  Alaun,  Salmiak,  Kupfervitriol. 

12.  FHr  4te  geolof^isclie  Sainmlnn^f. 

Von  Herrn  Intj:enieur  Aske  na  sy  hier:  Ein  klarer  ]>rif;krystall 
und  ein  durch  Druck  zeisiiK  ki  lter  Quarz  uu.s  einem  Quarz- 
gang von(  Yansber^  bei  Usiuj^en;  t'm'v^e  Gesteine  ans  der  Enz 
bei  Wildltad,  ein  prachtvoller  Orthoklaskrystall  aus  Rußland. 

Von  Heriu  Hcli.  Brach  Iiier:  Dendriten  auf  Taunusquar^it 
aus  dem  ^lur^enliaehthal. 

Von  Herrn  Erich  Öpandt^l,  Verleger  in  Nürnberg: :  Thou- 
Rollkngel  (Araaltbeenthon)  ans  dem  vi»m  Moritzberr  kom- 
menden Bach  bei  Haimendorf  (bei  Nürnberg),  zur  Erklärung 
der  Entstehung  von  Thongallen. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Boettgm-  hier  und  Herin  Erich 
Spandel  in  Nürnberg-:  Ein  großes  Stück  Taunusgneis,  die 
Stauung  oder  Faltung  desselben  deutlich  zeigend,  vom 
Nerothal  bei  Wiesbaden. 


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—  LX  — 


Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  Asphalt  auf  Rngiilosen- 
kalk  von  Stetteu  bei  Ehingen  a.  d.  Donau,  diverse  Gesteiue 
aus  dem  Waldscliaclit  bei  der  Lochmtihle  bei  Breckenheim, 
darunter  Graphitscliiefer,  ferner  gekritztes  Geschiebe  aus 
der  untersten  Endmoräne  bei  Wesserling,  Schieichsand- 
stein mit  Brauneisenkonkretioneu,  partielle  oberflächliche 
AuslauiETiing  zeigend,  Kammgranit  von  Wesserlingen  und 
Seri)entin  aus  einem  Lager  im  Culm  von  Thalhorn  bei 
Wesserliugeu  iu  den  Vogesen. 

Von  Herrn  Architekt  Chr.  L.Thomas  hier:  Lyditgeschiebe, 
die  durch  Transport  etc.  die  Gestalt  von  Steinwasen  ähn- 
lichen Gebilden  angenommen  haben. 

Von  Herrn  H.  Hecker,  Lrlner  in  Rinteln:  Kugelige  Flintau.s- 
scheidungen  aus  der  Kreide,  aus  der  Weser  gebaggert, 
diverse  Pyritkry^^talle  vom  raultenl»erg  bei  Rinteln,  Thon- 
eiseukuiiki-.'iiouen  von  der  Eiuteler  Klippe,  Mergei- 
koiikreti(tuen  von  Rinteln. 

Von  Herrn  W'erLstättenvoisielier  Rendel  liitM- durch  Herrn  Dr. 
Epstein:  Ein  v.m  einem  unter  Hodidruck  steheudea 
\Vas.serstrahl  ausgehöhlter  Iksaltpflastersteiu. 

Von  Herrn  Dr.  Otto  M.  Reis,  Landes-i^eolog  in  München:  Un- 
<:lrielie  AnvvitteruTig  von  oolithi.schem  rhätischem  Platten- 
kalk. 1  )i  iicksutuif  n  im  Muschelkalk  von  Partenkirchen, 
(^rni.KMilitliliildnnf,^  im  Wettersteinkalk  von  der  Zugspitze, 
(iault Sandstein  mit  rhusphuritkuollen  vom  Grünten. 

Von  }1<  rni  Prof.  Dr.  med.  M.  Verworu  in  Jena:  Drei  baud- 
sehiilfe  (Xuinulitrnkalk)  von  CliAr  Saodat  (nördlich  der 
Sinailialbinsel  I,  diverse  SamlscliliffH  in  verschiedenen  Eut- 
wicklungsstÄÜieu  von  Djebel  ^vakus  bei  El  Tor  (Sinai- 
küste). 

Von  Herrn  Forstmeister  A.  Rurig  hier:  Culm-,  Kupfersehiefer- 
und  Zechstein -(Gesteine  aus  der  Gegend  von  Thal-Ytter 
in  iies.-«ien,  Olivin  im  i^asalt  vom  Roi;i)ei-g,  Jüngerer  Lava- 
strom vom  Roßberg  bei  Marburg,  Rreecirnliildung  aus  der 
(^'renze  zwischen  Grnnstein  und  (irauwacke. 

Von  Herrn  Pnd'.  Dr.  Jb'.  Kinkelin  hier;  Harnisch  auf  Horn- 
Vilendegranit  aus  Süd-Tind. 

Von  Herrn  Lelirer  Seibt  hier:  Eine  Konkretion  aus  der 
Kreide  von  Kügen. 


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Von  Herrn  Df.  Carl  Ochssnins,  Konsul  a.  D.  in  Marburg: 
6  seltotgomalte,  große  Aquarellskizzen  zur  Demonstration 
seiner  Theorie  von  der  Bildung  der  verschiedenen ,  faciell 
sich  von  einander  nnterscheidenden  Kohlenfiötze  und  mit 
letzteren  wechsellagemden  Sedimenten. 

Von  HeiTtt  FritsWinter  hier;  Eine  Tafel,  auf  welcher  die 
geologischen  Aeren,  Systeme  und  ihre  Unterabteilungen 
in  ihrer  Zeitfolge  groß,  passend  fttr  die  Vorträge  Uber 
historische  Geologie,  notiert  sind. 

Von  Herrn  Lehrer  H.  Becker  in  Binteln:  Die  Photographie 
von  Binteln  mit  der  Rinteler  Klippe. 

13.  für  die  paläontologlache  Sammlang. 

Von  Herrn  E.  And reae- Grambach  hier:  Spiriferen  io  Hans- 
r&ckschiefer  von  der  Kaisergrabe  bei  Bad  Nauheim. 

Vom  Städtischen  Tiefbau  am  t  hier  durch  Herrn  Ingenieur 
Sattler:  Geweihfragment  vom  Cervm  elaphus. 

Von  Herrn  Schwalbe  hier:  Blattabdrftcke  auf  Sandsteiuplatten 
von  Münzenberg. 

Von  Herrn  Dr.  0.  M.  Beis,  Landesgeolog  in  München:  Eine 
Suite  Fossilien  aus  der  oberen  Meeresmolasse  von  Teisen- 
dorf, eine  solche  ans  dem  obersenonen  GrOnsandstein  und 
dem  Pattenaner  Mergel  vom  Strallauer  Eck  bei  Tölz, 
femer  RuA^effolodon  crasaus  aus  dem  Liaskalk  von  Valle 
del  Paradiso  bei  Verona,  eine  größere  Zahl  von  LUhioiis 
loppeana  von  ebendaselbst  und  ein  an  Fossilien  reiches 
Stttck  aus  dem  mitteleocänen,  glankonitischen  Kalk  von 
den  Fähnera,  OrbUuHna  eoneava  aas  dem  CTonoman  von 
Hindelang,  CaproHna  ammonea  aus  dem  Caprotinenkalk, 
Ifweeramus  eoncenirieu»  aus  dem  Gault  vom  Grünten,  aus 
dem  Bhit  des  Lange  wiesgraben  bei  Garmisch:  Flecken- 
mergelkalk, rätselhafte  Sparen,  MouophyUUes  plamrboides, 
ChoristoeerasmardUfl^Bciefi  acuH-aurituSf  Cktssiauellaapedosa, 
I^ioeardia  rhaetiea,  Qfchslreon  intussiriatum,  Hinnites 
sdiafkätäU,  CardUa  ausiriacn,  C,  muUiradiaUtt  Aleetrifonia 
kaiding^riana,  Phohdomifa  lagenalis,  QervUHa  praecursor, 
AviaUa  emioriOf  Ehynchondla  fimcosiata^  Rh.  eomigera, 
Rh.  auhrimosa,  Spiriferina  emmrichi,  Sp.  uneinain^  Spingera 
uxycolpos,  J^ebraUUa  p^formü,  T.  gregana,  Wabiheimia 


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—  Lxn  — 

noriea,  femer  vom  Sonnenbühl  bei  Garmisch:  GervUlia 
praeeursor,  Myophoria  emmriehif  Natwa  rlui^iea  im 
Plattenkalk,  OervilUa  infiaia  vom  Stappberg,  aus  den 
Baibier  Schichten  von  Partenkirchen :  Sphaerocodium  bome- 
mannij  aus  dem  Muschelkalk  der  Partnachklamm:  Daoneüa 
parlhmensis^  aus  dem  EnkriniteDkalk  von  Mitteuwald: 
zwei  Platten  mit  Dadocn'nus  graeiUs  und  Terehratula  vul- 
garis vom  Wamberg,  endlich  (.Tyroporellen  im  Wetterstein- 
kalk vom  Karwendelthai  bei  Scharnitz  und  Heimmthoidea 
im  Flyschsandstein  von  Blomberg  bei  Tölz. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Kinkelin  hier:  Land-,  Sttßwasser-  nnd 
Meereskonchylien  aus  einer  zwischen  Nagelfiuebänken  lagern- 
den miocänen  Hergelschichte  vom  Pfänderzng  bei  Bregenz, 
das  Pygiäium  von  Homalonohis  crassicauda  von  Ems, 
Anslox4)€  von  Eo^jepras  und  Cyrloeeras  aequale  yen  Loch- 
kow,  Böhmen,  dn  Zapfen  von  SiffiUaria  mit  Carpolithen  in 
dem  Schieferthon  der  SaarbrUcker  Gaskohle,  Sphmo^mg 
paehffrliaekis,  Noeggerathia  tenuistrüUa  vonKeThOTtt,  Spindel 
von  Cyehpiens  furciWUa  nnd  Noeggerathiavon  Sinn,  Archaeo^ 
calamHas  von  Uckersdorf,  Sphenopieris  pachgrkat^  von 
Bicken,  Steinkem  von  Siringoeepkahu  hurtini  von  Paffrath, 
PmiamentarhenanusvonGtBihnstBm^  Brachiopoden  ans  den 
Dogger  von  Calvados,  Siphonalpräparat  von  Cgrioceras  mit 
OotrdMa  interrupta  und  HeräneUa  ans  böhmischem  SUnr,  En^ 
doceroß  vaginatum  von  Esthland,  TeHtacuUtes  von  ThOringen 
und  vom  Westerwald,  Qgmema  mit  Dorsalstpho  nnd  Sntnr- 
linie  von  Medenbach,  Phaeops  crgptophtluUmua  von  Ahausen. 

Von  HeiTn  Prof.  Dr.O.  Boettger  hier:  Spongien,  Brachiopoden 
nnd  Ammoniten  aus  dem  unteren  weiBen  Jura  von  den  Lochen 
und  von  Bittenhalde  bei  Thieringen,  diverse  Fossilien  ans 
dem  mittleren  Lias  von  der  Station  Zollem  nnd  von 
Balingen,  Ammoniies  raricosiahts  von  Balingen,  Fncoiden- 
platte  aus  Lias  a  von  Endingen  und  Jsastraea  aus  dem 
braunen  Jura  8  von  HohenzoUern,  Pectuneuhta  obovaius 
aus  dem  Rupelthon  von  Damerskirch,  MBkmia  murioaia 
von  Mflhlliausen,  Cyrena  semisiriaia  Uber  den  Insekten- 
Steinmergel  von  Brunnstadt,  diverse  Fossilien  aus  dem 
Helanienkalk  von  Brunnstadt,  Fossilien  aus  dem  ober- 
oligocinen  Kalk  von  Altkirch. 


^  ij,,,.     by  G 


—  Lxm  — 


Von  Heim  Dr.  med.  CarlGerlacb  in  Hongkong:  Nummiiliten 
und  Ostreen  von  Adelholzen  bei  Trannstein,  diverse  Ammo- 
niten  ans  dem  Lias  vom  Hochlelln  bei  Traunstein. 

Von  Herrn  D.  F.  Heynemann  bier:  Ein  pracbivolles  Exem- 
plar von  Naika  grandis  and  ein  pUnulater  Ammonit  ans 
dem  Eimmeridge  yon  Eelbeim. 

Von  Herrn Oberpoatsekretär  a.  D.  Ankelein  bier:  SpiriferdSt. 
h^terieus  nnd  Chonetea  dilatata  Ton  Oppershofen  und  eine 
Bl&tterplatte  von  Httnzenberg. 

Von  Herrn  J.  vonArand  lüer:  Eine  Metania  eschen  aus  einem 
13  m  tiefen  Brannensehacbt  zwischen  Ginnheim  nnd 
Eschersheim. 

Von  Herrn  Oastwirt  Jaeger  in  ttQnzenberg:  Ein  Pahnenwedel 
und  eine  versteinerte  Nuß,  letztere  ein  bis  dahin  in  Münzen- 
berg noch  nicht  gefundenes  Fossil,  durch  Henn  Prof.  Dr. 
Richters. 

Von  Herrn  Forstmeister  Ad.  R 6 rig  hier :  HaXysiies  catenuhria  als 

Geschiebe  nnd  ein  Famblatt  ans  dem  Garbon  von  Ilmenau 

und  von  Wildungen. 
Von  Frau  Professor  Tflrk  hier:  Ein  Eorallenstock  aus  dem 

oberdevonen  Kalk  von  Langen-Aubach. 
Von  Herrn  Oberprimaner  Reichard  hier:  Der  Hohlabdruck 

eines  Tannenzapfens  von  Manzenberg. 
Von  Herrn  Primaner  Paul  Wirsing  hier:  Ein  versteinertes 

Tannenz&pfchen  von  Mfinzenberg. 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  F.  Richters  hier:  Ein  Abdruck  eines 

Blattes  und  eines  Tannenzapfens  im  Bl&ttersandstein  von 

Mfinzenberg. 

Von  Herrn  Rentner  Carl  Goetzger  in  Lindau  am  Bodensee: 
Eine  größere  Suite  Brachiopoden  ans  dem  Bergkalk  von 
der  Sassenbay  auf  Spitzbergen,  verkieselte  Stämme  vom 
EisQord  (Sassenbay)  und  Steinkohle  von  oberhalb  der 
Adventsbay,  durch  Prof.  Dr.  Kinkel  in. 

Von  Herrn  Richard  Paalzow  in  Nürnberg:  Eine  aus  56 
Arten  bestehende  Sammlung  von  Fossilien  aus  der  mitt- 
leren Kreide  von  Perte  du  Rhone  und  aus  der  unteren 
Kreide  des  Salöve  und  vom  Fuß  des  Jura. 

Von  Herrn  Dr.  G.  Greim,  Privatdozent  in  Darmstadt :  Pmtamerus 
fhenamm  im  Qnarzit  von  Gr^enstein,  Spirifer  arduennensis 


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—  LXIV  — 


von  Opiierslinfen ,  Cypridinen,  Trilobiten  und  Bivalven 
aus  dem  ( ypridiueuschiefer  von  Weilburg  a.  d.  Lahn. 

Von  Herrn  Dr.  Keilhack,  königl.  T^andesgeolog  in  Berlin: 
Früchte  mit  Samen  von  Slratiotes  aloiäcs  von  FürsteDflagge 
bei  Gollnow,  Kreis  Naugani. 

Von  Herrn  Konsul  F.  C.  Lehmann  in  Popayan,  Ver.  St.  voD 
Koiumbia:  Eine  Suite  hUbscher  Blattabdrftcke  auf  Kalk' 
Sinter  von  U.  S.  Colambia,  ^-Amerika. 

Von  Fräalein  Kley  er  hier:  Biyerse  Skelettreste  yon  Urtus 
spebtetts  ans  der  Bransteinhöhle  bei  Strettberg. 

Von  Prof.  Dr.  von  Ihering,  Direktor  des  Mnsenms  in  SSo Paulo, 
Brasilien:  Eine  wertvolle  Suite  Ifische  von  Tanbat^. 

Von  Herrn  H.  Roes  in  Karlsrnhe:  Einige  Lima  »iriatahnsäem 
Uuschelkalk  von  Grötzingen  bei  Durlach. 

Von  Herrn  C.  Brandenburg,  Oberingenieur  an  der  königl. 
ungarischen  Staatsbahn  in  Szeged:  Eine  wertvolle  Suite 
Äramoniten  aus  dem  Dogger  von  Swinitza,  3  CycloUtes  and 
2  Biradhiites  aus  der  oberen  Kreiile  von  Cereviß  in  Syrmien, 
Cardien  aus  den  Congerienschichten  von  Königsgnad  im 
Banat  und  zahlreiche  glatte  Paliidinen  aus  den  unteren 
Palndinenschichten  von  Cerevit^,  endlich  ein  Stück  Sand- 
stein mit  Fossilien  von  Radmanest. 

Von  Herrn  Dr.  A.  Weiß  in  Weimar  und  Herrn  Prof.  Dr. 
().  Boettger  hier:  Plistocäne  Kuncliylien  von  Bui^tonna. 

Vou  Ut'M  Herren  Prof.  L.  von  Mehely  nnd  Direktor  Emil 
liombiiuer  in  Kronstadt,  Siebenb{\r<j:en:  Kiefer  mit  Ziilinen, 
losp  Zähne  und  zahlreiche  Skelett  eile  von  Ursus  spclaeits 
aus  der  AlmjLser  Höhle,  durch  Heiiii  Pr»jf.  Boettger. 

Von  Herrn  ( )beiit  lirer  Dr.  Snchier  iu  Höchst  a.M.:  Fische 
aus  dem  Flöi-sheimer  Thon. 

Von  dem  Verein  für  Naturkunde  iu  Oftenbach  a.  M. :  Oobitis 
aus  einem  Brunnen  an  der  Friedberger  Warte  und  Schlämm- 
rückstände aus  einem  Brunnen  an  der  Pfingstweide,  ge- 
sammelt von  Herrn  Dr.  O.  Boettger,  durch  Herrn 
J.  Zinndorf. 

Von  Herrn  Ad.  May  hier:  Eine  M eletta  nnd  der  Abdruck  eines 
Tannenzapfens  von  Flörsheim,  auch  das  Stack  einer  Septarie 
von  ebendaher. 


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—  LXV  — 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  M.  Moebius  hier:  Ein  mikroftkopiscbes 

Präparat  von  verkalkten  Cliaren. 
Von  Herrn  Gottfried  Richen  S  J.  in  B'eldkirchen :  Eine 

große  Sendung  fossiiffilirendeii  Ganltsandüteines  von  Feld> 

kireb  im  Voralberg. 

Von  Herrn  Baron  von  Beinacb  bier:  Distales  Oberarmgelenk 
vom  Mammut,  Unterkieferbackensahn  von  Rkinoeeros,  Ober- 
kiefetbälfte  vom  Wolf,  Scbnlterblatt  von  Bison  primis  nnd 
diverse  Skeletteile  vom  Pferd  ans  dem  diluvialen  Lebm 
von  Sossenheim.  FVagment  eines  Mammut-Unterkiefers  mit 
den  beiden  letzten  Mücbmolaren  aus  dem  untersten  Lebm 
der  Ziegelei  Fischer  ndrdlicb  von  Rödelheim. 

Von  Herrn  Brnno  Strubell  bier:  Zwei  Magilm  anUquus 
und  eine  Mactraftbnlicbe  Muschel  von  der  Insel  Bali. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  A.  Laubenheimer  in  Höchst  a.  M.:  Vor- 
letiter  Oberkieferzahn  von  Rhinoeeros  mercki  aus  der 
Gegend  von  Trier. 

Von  Herrn  J.  D.  Sehen  ck  lut^r:  Vom  Biber  der  Kopf  eines 
sehr  großen  Tieres  und  zahlreiche  Skelettteile,  von  Ihs 
primigenius  eine  Unterkieferhälfte  und  mehrere  andere 
Skeleiteile,  vom  Edelliirsch  ein  Uuterkieferast  und  einige 
Extremitätenknochen,  Stirupartie  mit  Geweihfragment  vom 
Reh  und  ein  paar  Skeletteile  vom  Schwein,  alles  aus 
dem  Moor  von  der  Arndtstraße,  durch  Herrn  Prof. 
Richters. 

Von  Herrn  Apotheker  Oster  in  Neu-Weiluau  im  Taunus:  Ein 
Haudstuck  Sitiriferensandstein  mit  Bivalven-Steinkernen 
von  Rindelbach,  durch  HeiTu  Dr.  J.  Ziegler. 

Von  Herrn  Dr.  Valentin,  Geolog  am  National-Museum  in 
Buenos  Aires:  Eine  große  Kollektion  von  Bivalven-Sleiu- 
kernen  der  Pampasformation  aus  dem  Hafen  von  Buenos 
Aires,  ferner  eine  große  Zahl  alluvialer  Muscheln  von  dort. 

Von  Herrn  Dr.  Broemmes  Nachlaß:  Pliocäne  Meereslossilien 
von  Griechenland,  durch  Herrn  Dr.  Kobelt. 

Von  Frau  Professor  Noll  in  St.  Goar:  Einige  Goniatiten  aus 
dem  Orthocerasschiefer,  eine  Cah/mene  btumenlmchi,  eine 
ükjfnchoneüa  ßirigiceps  von  Singhofen,  und  eine  Sireptasiraea 
lonffimHaia  von  Dillenburg. 

6 


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—  LXVI 


Von  Herrn  Lehrer  H.  Becker  in  Kintoln  a.  d.  Weser:  Fossilien 
des  mittleren  Lias:  Ammouites  margaritatus,  Ain.  Ciipnrnrinis^ 
mit  zweierlei  Pleurotoraarien,  Am.bechei,  Am.dfivoci,  diverse 
Geoden  mit  Ammoiiiteiiabdrücken.  ^4;?!.  ihex  und  Aw.  rai/r- 
o.'ifafffs  beim  Baggern  aus  der  ^\■eser  bei  Rinteln  gewonnen, 
aus  dem  Kiesberg  bei  Veltlieim  Fragmeute  von  Avi.  ca- 
pn'contus  und  Arieten;  aus  dem  Dogger:  eine  mit  Monofis 
cchüiafa  etc.  erfüllte  Platte  von  Eisbergen,  Amuwuites 
parhitisoni  aus  dem  Mergel  bei  Exten  und  Bivalven  von 
der  Straße  von  Deckbergen  nach  Überukirchen ;  aus  dem 
weißen  Jura:  mehrere  FhananeUa  striata,  lUiynchovclla 
pinguis,  eine  Nerinea  suprajurensis  and  eine  Aslraea 
dccemradiata  von  der  Hinteler  Klippe. 

Von  den  Herren  Gustav  uudßudolf  Dyckerhoff,  Fabrik- 
besitzer in  Biebrich  a.  Eh. :  ans  den  Mosbacher  Sanden  am 
Heßler:  das  Fragment  eines  Unterkiefers  von  Bippopota- 
mu8  major  mit  den  zwei  großen  Vorderzähnen  und  den 
zwei  Eckzähnen,  dazu  gehörig  noch  hintere  Molaren  im 
Kieferstüclc  steckend»  ein  Unterkieferast  und  Mittelhand- 
knochen  von  Rhinoceros^  ein  erster  wahrer  Molar  tod  EU- 
fas  trogo9i(heni\  eine  Reckenluilfte  von  Elefas  anlÄ^t/«, 
Fragment  eines  Mittelfußknochen  von  Cervua;  ans  dem 
Hydrobieukalk  am  Heßler:  von  Palaeomeryx  ein  paar 
Zähnchen,  einige  Astralagi,  ein  Metacarpns  und  distaler 
Gelenksteil  vom  Oberarm,  von  R/Unoceros  das  Fragment 
eines  Unterkiefers,  eine  Tibia,  zwei  zusammengehörige 
Sprnnglieine  und  ein  Fersenbein,  von  Palacochoenis  zwei 
fiackenzälmchen  und  das  Coracoid  eines  Vogels,  femer 
eine  OUrndifUi  in f lata  ^  ein  Limnaf^tts  parhygasier,  zwei 
Belix  mattiaca  nnd  H.  mngmiiina,  drei  Ciausiliia  intlinurides 
und  eine  Helix  ramondi. 

B.  Im  Tausch  erworben, 

1.  Fttr  die  Reptilien-  und  BatracMeriMimBlsaf : 

Vom  Kgl.  Museum  ftir  Naturkunde  in  Berlin:  2  Rana 
anffoknsis  Boc,  Typhlops  mttcraso  Pts.  var.  varia  Pts., 
AparaUaetu»  werneri  Blgr.,  Atheris  eeratophoms  Wern.» 


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—  LXVIl  — 

Chaviaeleon  fitchcri  Reich w.  cT  n.  $,  Ch.  bitaettiattts  Fi9Ch.  !^ 
und  Ck,  iavetentw  Stdchr.  ^,  Ltfgodactylua  pirturatus  Pts.  * 
var.  seplemstriata,  var.  quiiiqueatridta  und  var.  griaea  Tom., 
Pachydactylus  boulengeri  Tom.,  Agama  airicoUis  PtS., 
Mabuia  megahoa  Pts.  und  Lygosoma  (Riopa)  modesium 
Gthr.  aus  Deutsch -Ostafrika,  Agama  planiceps  PI»,  von 
Walfischbai,  Deutsch-Sädwestafrika^  nnd  Zonums  mtiifer 
Reich w.  von  Mpbome,  Südafrika. 
Vom  Zoolog.  Museum  der  Kgl.  Forstakademie  zuHannöv.- 
Httuden:  Spehrpes  belli  Gray,  Seeloparus  torquatus  var. 
pcimeiti  B.  6.,  Oerrhonolm  oaxacae  Gthr.  und  0,  kingi 
Gray,  CnenUdopkorus  deppei  Wgn.  von  Oaxaca,  Mexico, 
nnd  KngaUus  fitxingeri  Wgm.  aus  Brasilien. 

2.  Fir  die  Ingekten-tiamiiiliuig. 

Vom  E5nigl  Zoolog.  Museum  in  Dresden:  7  Käferarten 
aus  Borneo,  Sumatra  nnd  Kaiser- Wilhelms-Land. 

Von  Herrn  J.  Faust  in  Liban:  6  Käferarten  ans  Melanesien. 

Von  Herrn  £.  Olivier  in  Monlins:  2  Käferarten  aus  Ost- 
Indien  und  Tonkin. 

Vom  Zoological-Museum  in  Tring:  4  Kftferarten  ans  Indien, 
Ebasis  und  Kaschmir. 

8.  Pttr  die  pftlftontoloyiscke  8«miiil«Bfft 

Von  Herrn  Dr.  F.  Oppenheim  in  Charlottenburg:  Suiten  von 
Fossilien  aus  dem  Mitteleocftn  von  Mte.  Postale,  aus  dem 
Unteroligocftn  von  Gnata,  ans  dem  Mitteloligocän  von  Gaas 
und  dem  Untermiocän  von  Moulin  de  Gabanne  bei  Dax. 

Von  Herrn  Professor  Rene  vi  er  in  Lausanne:  Eine  interessante 
Sammlung  aus  dem  Unter-  und  Obereocän  von  den  Diab- 
lerets,  eine  Suite  Blattabdrttcke  ans  dem  Aquitanien  sup.  von 
Riaz,  eine  Kollektion  von  im  tongrischen  Flysch  der  SW.- 
'  Schweiz  vorkommenden  rätselhaften  Fossilien  oder  Spuren, 
eine  Suite  tierischer  und  pflänzlicher  Reste  aus  dem 
'  Aquitanien  von  ebendaselbst,  ebendaher  auch  Fussüien  aus 
der  Süßwasser-  und  Meeresmolasse  nnd  endlich  noch  einige 
Petreiakten  ans  der  oberen  SuSwassermolasse  von  Locle. 

Von  Herrn  Cardinali  in  Vicenza:  Eine  größere  Kollektion 

Fossilien  ans  dem  Mitteloligocän  von  Castel  Gombei-to. 

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C.  Aus  Prof.  Dr.  W.  KUkentlial<  Reimittbeute. 

2  Chelone  imbiicata  L.,  halbw.  von  Teruate. 

Lepidopteren,  M\  riopodeu,  Scorpione  und  Thelyphoniden. 

Antipatliarien,  Claviilariiden.  Xeniideo,  Alcyoniiden  und  Alcyo- 
naceen  von  Ternate,  Gorgonaceen  vonTernate,  Oligucliaeteu, 
Gordiiden,  Hydroideu  uud  Actiuiaria  von  Ternate. 

D.  Durch  Kauf  erworben. 

1.  FQr  die  Tergleic1iend*anatoiui»che  Sammlung: 
Skolette  vou  Fells  concolor  L ,  Traguhis  stanleyanus  Gray, 
Nesotragus  kirkii^  Hydrochoerus  aipybara  L.  und  Schädel 
von  Cenopil/ieriis  cyntmiolgus  L.  Eixl.,  Maf-aous  sinictis 
Gray.  Hnprilemur grisena  Is.  Geoffr.,  UiiUujo  cmssicaudatus  III. 
Proeyu/i  canerivorus  III.,  Procyon  htor  L.,  Üidictis  vittcUus 
Desm.  Natidinia  binoiata  Gray,  Lyiix  chaiis  KUp^.  und 
Felis  tigrina  Ei*xl. 
Von  Herin  Dr  Hu^M)  Grothe  in  Wiesbaden:  6  Paare  Gehörne 
TOQ  OaxelUi  loderi  und  2  Paar  von  Oaxella  dorcas, 

2,  Fttr  <He  S1las«ti«rMiiiiiiihuif  t 

Von  Herru  Paul  Spatz  in  Diemitz:  Gaxella  loderi  Gray  d*, 
G.  kcvcUa  öT,  Canis  famelicus  Rüpp.  ^,  Felis  lybica  ^ 
Erinaeeus  deserti  c?  u.  Dipus  jerboa^  D.  darricarrerei, 
Gerbillm  hirtipes,  Ctenodactylus  masseni. 

Von  Iknu  l)r.  Hiigu  Grothe  in  Wiesbaden  :  Ennaceus  algirus. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier :  CercO' 
pithecus  cgNoniübjiKs  L.,  Macacus  ainicus  Gray,  Ilapalenmr 
griseus  Geoffr.  J*,  (udiKjo  crassicamiatm  III.  S^,  Procyon  can- 
erivorus III.  c?,  Pr.  lotor  L.  i^,  Galictis  vitiatus  Desra. 
Ndfidimu  binutata  Gray  $,  Herpesies  pharaonis  L.  Uuna 
tiyris  var.  sondaica  Fitz  ^,  Fclfn  concolpr  L.  F.  Ugnna 
Krxl.  u.  $,  lAfitr  chaiis  RiVpp.  ^,  Dasyproeta  axarae 
Licht.,  Uydrociiocrus  capybara .  L.,  Traffulus  siarUeyanus 
Gray      Nesotragus  kirkii  <f. 

8.  Ftr  41e  VogeUumliiigt 

Von  Herrn  E.  Gerrard  A  Sons  in  London:  !Mchoglo9tu$ 
foniem^  (Tenun.),  2V.  miUMH  Or,  K  Gray  Vn.  Mlftt- 


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—  LXIX  — 


eeUa  hrrhnn  patüda  Meyer  ^  n.  Qeoffroyua  sumbavemia 
Salvad.  u. 

Von  Heirn  G.  A.  Frank  in  London:  OffclopsUtoßus  virago 
Martert  ^ 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Cro$- 

sopt'lon  nuritum  Fall.     Phastamts pictus  L.  ^  anihersiiae 

Leadb.  d',  Tilnjuchotus  rufescens  Temm.  cT. 
Von  Herrn  W.  S  c  h  1  ii  t  e  r  in  Halle  a.  S, :  CoriphiUt»  ullramannus 

Kühl,  Chrysoiis  bmsiliensis  L.,  Plaiycereua  brotvni  (Temni.)i 

Euplocomua  noöäis  Sclat.  ^, 

4.  Für  die  Hc  plilieu-  und  Batrachicrgaiunilang: 

Von  Herrn  W.  F.  H.  Rosenberg  in  London:  Phrifnonax 
poedlonotus  Gthr.  aus  den  Ver.  St.  von  Kolumbien. 

Von  Herrn  Gustav  Schneider  in  Basel:  Nicoria  spmgkri 
Gmel.  und  Hemibnngarits  japonivus  Gthr.  von  Okinawa, 
Liokia-InselD,  und  Dinodon  japonicus  Gthr.  Ton  Eavagucbi, 
Japan. 

Von  Henn  Georg  Hiibner  in  Dresden:  CoraUus  eaninuä  L., 
Ampkisbaena  fuUginosa  L.,  Amciva  surinamensis  Laur., 
AnoUs  ortnjii  r<jpe  und  Leptodaclyl/us  typJwnius  Daud.  vom 
nnteren  Ki<j  Madeira,  Amphisimena  alba  L.  und  5  Bufo 
iypkonius  L.  von  Mauaos,  7  Tropidurus  hUpidus  Spix, 
Bufo  glaberrinius  (Ttlir. ,  Leptodacdjlus  calhjinosus  Gir., 
Hf^  crepiians  Wied  uud  H.  auraria  Pts.,  DendrobnUea 
tinrtorim  Schnd.  UDd  2  Ophryoexsa  supercUioaa  L*  VOm 
Rio  Branco,  SOWie  zahlr.  Bufo  marinus  L.  Tom  unteren 
Rio  Madeira,  von  Manaos  und  vom  Rio  Branco. 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden:  4  AcanthodHi-tylua 
scutellatus  Aud.  typ.  und  var.  exigua  Lat.,  Ch(d<'hhs  ocellatua 
Forsk.  und  3  Chamaeleon  vulgaris  Daud.  aus  Thpolitanien. 

5.  Fttr  die  FinchHaiiiuiliiiiir : 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden:  Verschiedene 
Arten  Fische  aus  Tripolis. 

C  Fttr  die  IntiekteiisHinniiun^: 

Von  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  in  Wiesbaden:  Käfer  uud  Heu* 
schrecken  aus  Tripolis. 


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—  LXX  — 


7.  Für  die  Krebssammlunf : 

Von  der  Biologischen  Anstalt  iu  Helgoland :  Corystes  casi- 
velaunus  Crangon  vulgaris  <r  u.  Cr.  ullmanni  d*  U.  ^ 
Galathea  squamifera,  ^  intermedia  ^  u.  Pandalus  antiu- 
licornia,  Podorerus  faicata,  PUumnus  hirteUuSf  läo^hea 
emarginata,  Stenorhynchus  phalangium. 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  1  lAmulua, 

8.  Fftr  die  Weichtiersanimlniif : 

Von  Herrn  HugU  Fulton  in  London:  Ifelix  (Xemthauma) 
Baroni,  II.  (Plectotrojfü)  r/-a.«f.<f///.sT/</«,  //.  Howesi,  Nanhia 
(Xesla)  kalaoemiSf  N,  (Hsmiplecta)  bmthaineHsia, 

9.  Fttr  HU'  l»otaui«»ctuf  Summlung: 

Von  Herrn  Dr.  C.  Baenitz  in  Breslau:  Herbarium  europaeum 
(Fortsetzung). 

10.  FUr  die  Miiier:iU«nHaiuii>lunf : 

2Diaraanteu,  l^rasilien;  Si-hwefel,  l^)iticara;  Bleiglanz  mit  Blende, 
Kupferkies  und  I^ittersiiat,  Joi>liii  (Missouri);  Silber^^'lanz, 
Guanajuatü,  Mi  xiku;  Miilerit,  Wissen  a.  d.  Sic«;;  Auripigment, 
Merciir  (rtah  i:  Rrookit.  Magnet  Cove;  Quarz,  Narushiina 
r.Tapan);  Magiit-tit,  Hinnenthal;  Kalkspat,  Joplin  (Missouri); 
8yngenit,  Kalusz;  Rotblei,  Beresowsk;  Hlibnorit,  Silverton ; 
8cheelit,  Tiavei-sella ;  Descloysit,  N.- Mexiko;  weißer 
Granat,  Waketield  (Ontario);  Almandin,  Fort  Wrangel 
(Alaska);  Aegirin,  Magnet  Cove;  Apuphyllit,  Patersou. 

11.  Für  die  paläoiitologisclie  Haminlunu: : 

Fossilien  aus  den  untercretacischen  Schichten  zwischen  Dom- 
birn  und  Hohenems. 

Sandsteinplatte,  auf  der  Schicbtfläche  mit  Pflanzenstengeln  er- 
füllt, aus  der  Gegend  von  Trier. 

Eine  Suite  Untercoblenzfossilien  von  Oberstadtfeld  bei  Daun 
i.  d.  Eifel. 

Diluviale  Skeletteile  aus  den  Mosbacher  Sandgruben :  Stirnpartie 
mit  Hornzapfcn  und  Atlas  von  fii^on  priscns.  die  Geweih- 
hälfte eines  Hireches,  Schädel  und  Geweibfragmente  von 
Alces  lalifroHa^  vom  selben  auch  einige  Oberkieferzähne, 


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—  LXXI  — 


zwei  zusammengehörige  Schienbeinfrag:mente  und  eine  Elle 
von  Bison,  ebenso  ein  Zehenglied  und  Fußwurzelkuochen 
vom  selben  Tier;  ein  Oberarm  von  JÜhinoceros,  drei  Ele- 
fantenzäbne  u.  a.  Skeletteile. 
Fossilien  aus  dem  Miocän  von  Bujtur. 

Von  der  Lethaea  (Dr.  H.  Monke)  in  Görlitz:  aus  den  Badlands 
von  Dakota  ein  Plarenticeras  placenta,  und  2  Baculites 
omtus,  ferner  Cenomanpflanzen  von  Ellsworth,  Co.  Kansas: 
Androineda  pfaffiana,  BetHlitcs  vedii  mit  diversen  Vaiietäten, 
Fieus  inaequalia^  Popuius  kausaseana  und  Scusafras  eretaeeum. 

12.  Fllr  die  geologische  Sammlung: 

Von  Barth  &  Co..  ^liiiiclieu:  Tektonisches  Modell  von  Dr  R. 
Schäfer,  zur  Demonstration  von  Faltenbilduog,  Quer- 
und  Längsverwerfuuf^eu  uud  von  Denudation  in  einem 
Teile  der  bayerischen  Alpen,  etwas  idealisiert. 

18.  Fllr  die  Welchtteraamaluiif : 

10  sp.  (19  K.x.j  Konrhyliea  von  Balante  und  Bunggai  (cfr. 
Kobelt,  Ber.  Dresdener  Museum  1896). 

6  sp.  Corbicula  und  Bati.^.^a  vom  Berliner  Museum,  Uuio 
decipiens  Rossra.,  Original  zu  Iconogr.  N,  F.  i:i<M». 

22  sp.  (25  Ex.)  Turritella,  erworben  von  G.  B.  Sowerby,  sämt- 
lich in  der  Monoi^raphie  der  Gattung  in  Martini-Chemnitz 
vom  Sektiouar  abgebildet. 

II.  Bflelier  und  Schriften. 
A.  Geschenke. 

(Die  tnit  *  voij"  lii'HLii  fiirni  vom  Autor  gcgi  I>imi. i 

*Andreae,  Arh  ,  Prof.,  Direktor  des  Konipr-Mnsenins  in  Hililesheim ;  Führer 
durch  das  Bümer-Huseum.  Alith  1.  Naturwisseuscbaftlicbc  Satum- 
Inngeii.  C.  Geologie.  Allgemeine  Geologie  und  Geetelnmammlnng. 

^Arnold,  F.,  Dr.,  Olier-LandeRgericlitsrat  in  Httnchen:  Zar  Licbenenllora 

von  Mtincben. 

•Balaweltlcr,  Ant  ,  in  Wien:  Abstammunjr  rks  Allseins. 

*Barboza  du  Buca(?o.  Direktor  des  Zuul  Mus.  in  Lissabon:  Kcjttis  de 
Bolama,  Oiiine  portugueza.  colligidos  pelo  Sr.  Costa  Martins,  chefe 
intwino  de  eeude  ne  arebipelagu  de  Cabo-Verde. 

*      —  Aves  d*  Africa  exemplares  tjpicoe  an  Hni6n  de  Lisboa. 


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—  LXXII  — 


d«Bedriftg«  J.,  Dr.,  in  Nitsa:  Lw  Batraetont  vrodto  d*Biu«i|it. 
*B  e  r  g ,  Carlos,  Dr.,  Direktor  des  Uoieo  Nacion&I  in  Bnenos  Alret :  Eatuneradon 
tystevaticft  y  nnonimica  de  los  Pecee  de  las  Gostaa  Argentim 

y  Uruguaya. 

—  Descripciones  de  al^nnos  Hcmipieros  beterdpterOB. 

—  Las  <iue8tioD£8  Liiuiiea. 

—  Sobre  Peces  de  t^ua  dulce. 

—  Dos  Beptiles  noevos. 

—  Heniplerot  de  la  Tienra  del  Faego. 

—  RfeTision  et  descriptiun  dei  espteee  argentines  et  diiliennes  da 

genre  Trxtnchila  Bad 

—  Carlo»  üeinian  Conrado  Kunueisier,  Kesena  biogriüca. 

—  Descripcion  de  tres  nuevus  lepidöpteros. 
^Degrange-Toiiaiii,  M.  A.,  in  Bordeaux:  Note  enr  dens  afflenrements 

de  Falnn  aitute  dans  le  Toisinage  da  ch&teau  da  Tliil  4  Leognan. 
*Dependor!,  Theodor:  Zur  Entwicklungsgeschicfate  des  Zahnsustenis  der 
Siiiigetiergattung  Galeopithecus  Fall. 

*Dep6re(,  31.  Cb.,  Prof..  in  Lyon:  Sur  les  Phosphorites  qnarteniaifes  de 

la  rtgion  <?'1:^k^s 

—  Resultats  des  feuiUes  puleuntoiogiques  dans  le  mioc^ne  sup^nenr  de 

la  coUine  de  Montredon 

—  Sur  TAge  de  la  Terease  quartemaire  de  TiUefCaiMlie. 

—  Obeer?ations  k  propne  de  la  note  aur  la  nomenclatnre  des  Terrains 

sfidimentaires  par  M.  M.  Municr-Chalmas  et  de  Lapparent. 
♦Doflein    F  T  Th.,  in  Müruhen:  Die  Eibildunt,^  bei  Ttibularia. 
♦Douglas,  Ü.  N.;  üü  tbü  DHrwiniaD  Hypothesis  uf  Sexiutl  Selection. 
♦Engelhardt,  U.,  Professur  ia  Dresden-Neustadt:  Beitrage  zur  Paläon* 

tülogie  des  Btthnisdben  Uittelgebirges. 
*Fraas,  B.,  Prof.,  in  Stuttgart:  Die  BeilsteinMhIe  auf  dem  Heaberg. 

—  Neue  Selachier-Reete  aus  dem  oberen  Lies. 

—  Die  Schwäbischen  Trias-Saurier. 
♦Gartenbau-Gesellschait  in  Frankfurt  a.  M.:  Bericht  des  Jabil&ama- 

jabrcs. 

♦Quebhard,  A.:  Esquisse gcologique de  laCouiuiuiiede  Möns  Draguignan,  1S97. 
*HaeekeI,  Brnst,  Prof.,  in  Jena:  Systematische Phylugcnie der  virbelloMn 

Tiere  (InVertebrata)  IL  Teil. 
Hagen,  B.,  Dr.,  liufrat,  liier:  MiquelF.  A.  W.,  Flora  van  Nederlaodscb  IndiS. 

4  Bände. 

Hanau,  A..  Di  med.,  in  St.  Gallen:  4  Inaugnrai-Uissertationen. 
*      —   r^achtrag  zu  der  Arbeil  des  üerrn  Dr.  Keller,  Knorpel-  und 
Xnoeksnbildung. 

"■Hartlanb,  Clemens,  Dr.,  Helgoland:  Üb«  Beprodnktion  des  Kanubriimia 
bei  Sarsien. 

Hetser,  W.  Frau,  hier:  Wilhelm,  Unterhaltungen  am  der  NatnrgeseUeht«, 

16  Bände. 

♦Keidel,  G.G.,  in  Baltimore:  Bomaoee  and  other stodiea. 


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—  Lxxni  — 


*£iDkelin ,  F.,  Dr.,  Prof,  hier;  Einige  seltene  Fossilien  des  Senckenbergigoben 

Unseams. 

*KIein,  C,  Prof.,  in  Betün:  Bin  Uiitt«mldre1iftppftf»t  nr  Üntenmelnuig 
Yoo  DUnmehlUleii  in  Slflingkeiten. 

*KobeIi,  W.,  Dr.  med.,  in  Schwanheim  a.  H.:  Boflmäßlers  Iconogra])hie  der 
enropäischen  Land-  un<l  SüßwassermolluskiBli,  N,  F.  Bd.  7. 
Lief.  5—6.   Supplementband  I,  Lief.  5—6. 

—  Stadien  zur  Zoogeographie.  Die  ^loUosken  der  paläarkUschen  Hegion. 
*K01iler,  Eng.,  in  (tem:  Nttlslfdie  Vog«l«irt«ii  und  ihn  Eier. 
*KSnigl.  Bayer.  StaatBrninitteriimi  des  Innern,  Geognoetische 

Abkeilang  des  Kgl.  Bayer.  Oberbergamtes  in  Httnchen:  Geo- 

gnostische  JalireshefJp  ,^tl)r;,^  8.  1895. 
*&önigl.  Kürwegisehe  ßegieruiii,'  in  l  liristiaiiiu :  Den  Norske  Nord- 

havs-£xpedition  1876—78.  >io.  'dS.  Zuuiogi,  Tunicata. 
«Kemniesion  nur  wiswmsdieftliclien  Untersnchnng  der  deutschen  Meere 

in  Kiel :  Wiseeneeluiltliche  Ueeresuntersncliiingen  M.  F.  Bd.  H, 
*Xr«iiB,  H.,  Dr.,  nnd  Voosseler,  J.,  Dr.,  in  Stuttgart:  Mittetlmigen  ene 

dem  Natnralien-Kalünet  zu  Stuttgart.  No.  4. 
*Lampert,  Kurt  Prof .  in  Stuttgart:  Zur  Geschichte  des  &6nigl.  Natoralien- 

Kabinets  No.  1. 

—  Beriohfc  1894-95. 

*Me7er,  A.,  B.,  und  Helm,  F.,  in  Dreeden:  7.  Jahrestieridit  der  emitbo- 
logischen  Beobachtnngsstationen  im  KSnigreidi  Sacbsen. 

—  Bericht  über  die  Verwaltung  und  Vermehrung  der  KönigliellMt 

Sammlungen  für  Kunst  und  Wissenschaft  18'.)2— 93. 
*llilani,  A.,  Dr,  in  Hannöv.-Uttnden:  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Bepiilien- 
Innge  2.  Teil. 

*K9nigi  Niederlttttdiscbe  Koloninlregiernng:  Description g6elo- 
gkioe  de  Jav»  et  Madonra  von  Yerbeek  et  Fennema.  2  Binde 

und  Atlas  mit  Karten. 
*littbiaa,  M,  Dr..  Prof.,  hier:  Beiträge  sur  Lehre  von  der  Fortpflansung 

der  Gewächse. 

*0berrbeini8cher    Geologischer  Verein    i^durch   Herrn  üufruih 
Cleesler  in  Stuttgart):  Beridite  Uber  die  Versammlungen  des 
obeirbeinisehen  geologisdlMn  7a«n«.    29.  Versammlung  m 
Lindenfele  i.  0  am  9.  April  1896. 
Paenavant,  G. ,  Frau  Sanitätsrat,  hier:  « 

Ko<'h.  Oarl.  \  ru  sungcn  über  Dendrologie. 

Mayr,  H  ,  Dr.,  Aus  den  Waldungen  Japans. 

Flekcber,  Über  HiSbildnngen  verscbiedener  KnlturpHanaen. 

BeoA,  3 ,  Die  Naturalisatioii  ausländiacber  Waldbftume  in  Dentsebland. 

Qordon,  G ,  Sapplement  to  Gurdons  pinetnm. 

Knirina  F    Die  Ba<li8che  Forstverwaltun^e:. 

MinisTerni  III   für  £lsa£  -  Lothringen,    Die  Forstrente  filr  Elsaß- 
Lothringen. 

Ziegler,  J ,  Dr.,  TonradiiMie  Bneben  und  Yeiecbiedaie  andere  kleine 
Arbeiten  lumeiat  botanieohen  Inbelta. 


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—  LXXIV  — 


Von  den  Erben  des  Frankfurter  Arztes  Dr.  med.  Joh.  Peter  Hieronymus 
Pf«!!erkorD  (durch  Herrn  Senator  Stadtrat  Dr.  tob  Otod): 
Brad  VI  der  beteaieohen  Abteilnng  von  Hnnboldte  und 
Benplands  Beteewerk,  lIimos6ee  et  autree  plantes  L^^a- 

minenses  du  nonvean  continent,  recneillies  par  M.M.  Ä.  de 
}fin-i>iüldt  et  Bonpland,  dfecrites  et  publikes  par  Ch  S. 
Xuiit  h  avec  figures  colorfees  par  P.  J,  F.  Tiirpin.  Paris  1Ö19, 
(Originalaeidmangen  toh  Tarpin  ant  Velinpapier). 
«Philippi,  B.  A.,  Direktor  des  HnMome  in  Santiago:  Planta«  nnevni 
cbilenas  1896^ 

—  Anales  del  Moaeo  Nacional  de  Chile,  £ntrega  Ida  Primera  Seccion 

*v.  Eadde,  Exe,  Direktor  des  Kaukas.  Museums  in  Tiflia:  Bericht  Uber 
daa  Xankat.  M nieam  1694—96. 

—  Die  Lachae  dea  Kankaana. 

*Benckj  A.,  Prof.,  in  Wion:  Bericht  der  Zentral  -  Kommiasion  für  wiaeen* 

schaftliihe  Landeskunde  von  Deutschlund 
*  Reuter,  Enzio,  in  lleläiagfors :  Über  die  i'.ilpen  der  Rbopaloceren. 
^Börner,  F.,  Dr.,  in  Jena:  Ergebnisse  einer  züulogischen  Forschungsreise 

in  den  llolnkken  nndBorneo  (Besprechung  des  Kflkentha rächen 

Beiaewerkfl). 

«Bons,  W.,  Prof.,  in  Innahrttck :  Nenn  verschiedene  ArbdtMi  Uber  Furohongs- 

Zellen. 

.♦v,  Sachs,  J.,  Prof.,  Geb.  Rat,  in  Wiirzhurg:  Phjsiologiscbe  Notizen,  X. 

Ph)rlügeneti&che  Aphorismen  und  über  innere  GesUltungsursacben 

odw  Automor^ioaen. 
«Saint-Lager,  Dr.,  in  Paria:  La  Vigne  du  mont  Ida  et  le  TaccUünn. 

—  Lee  Qentianella  du  groupe  grandifiora. 

—  Les  nouvcllos  f!.>rcs  de  France,  t'-tude  bibliograi>hique. 
*deSaassnre.    Henri,  in  Uenf:  Note  sappiömentaire  anr  le  genre 

Hemitnerus. 

—  Berision  du  Genre  Tridactylus. 

*8elenka,  B,  Prof.,  in  Httnchen:  Die  Baasen  und  der  Zahn  Wechsel  des 
Oran  »Utan. 

*Dr.  Senckenberg'scbe  Stif  tnngs-Administr ation  in  Frankfurt  a.  M.: 

62.  Nachricht  von  dem  Fortgang  und  Zuwachs  der  Dr.  Senclten- 

berg  sehen  Stiftung. 
♦Seoanc,  Victor  Lopez,  Commissaire  Royal  pour  l'AgricuIture  de  l'Acad^mie 

royale  des  Scienees  in  Oornfia,  Spanien:  Sur  devx  nouvelles 

formes  de  Pwdrix  d'Espagne. 

—  B^Tision  del  Catäloge  de  las  aves  de  Andalueia. 

—  Aves  nnevas  ile  (lalicia. 

*Snellen,  I'.  ('.  T  ,  in  Kxiterdaiu:  Boeki^nkonditrini^. 

—  Aariieckeiiing  over  oene  soort  vau  bei  Genus  l'erophora  iiorris. 

—  Aanteckeningen  over  Pjraliden. 

—  Notiee  snr  nne  vari^tö  de  la  Zonoaoma  orbicnUria. 

—  ö  Arbeiten  Uber  aoalindiscke  jädunetterlinge. 


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—  LXXV  — 

*iSn«lUB,  P.  C.  T.,  in  Rotterdam:  A  handbook  of  the  order  Lepidoptcra. 

Bescbrijviog  eener  nieawe  soort  van  bet  genns  £xotrocha  Mejer 

«nd  Agroti«  Lederer. 
Soeietfc  dei  Nfttnralisti  Siciliani:  II  NfttimtUstft  SieUiuio.  Annel 

No.  4—12. 

*Stot8icb.  M,  Prof  ,  in  Triest :  II  genere  Ascaris  L. 

—  Elminti  trovati  in  an  OrthagoriBCue  mola. 

—  Rieberebe  elmintologicbe 

*ThiIo,  Otto,  Dr.  med.,  in  Majorenhof  bei  Riga:  Zur  Behandlung  der 
ScbreibetSniogeii. 

—  Fingerübungen. 

—  Die  Darstellung  der  Knorpel-  und  Knoebeogerttele  mit  verdünnter 

Schwefelsäure. 

—  Die  Umbildungen  an  den  Gliedmaßen  der  Fische. 
*TarnYerein  in  Frankfurt  a.  11  :  Bericht  des  Turnrate  1896. 
*Urieh,  F.  W.,  io  Port  ol  Spain:  Trinidad  Field  NatnraUete*  Club.  Vol.  8. 

No.  12. 

Valentin,  J.,  Dr ,  in  Buenos  Aires:  Bosquejo  geolugico  de  la  Argeotilia. 
•Verein  für  Erdknnde  in  Kassel:  Jahresbericht  11  —  14. 
•Verein  für  das  Historische  Museum  in  ii'rankfurt  a.  iL:  2U.  Jahres- 
bericht. 

•Voeltsko  w,  Alfr.,  Dr.,  in  Berlin:  Entwidtlnng  im  Ei  von  Hneea  Tomitoria. 

—  UeloItMitlia  Tnlgarie. 

—  Aspidogaster  conchicola  und  limacoides. 

—  Über  die  Ei-Ablage  und  Embryonal-£ntwickelang  der  Krokodile. 

—  Vom  Morondava  zum  Manpoky. 

—  Besuch  des  Kiukuni-Gebietes  in  West-Madagaskar. 
Von  Seieva  nach  Soalala. 

~>  Torlftnllger  Bericht  Uber  die  ESrgebniBse  einer  UnterBaehang  der 
Süßwasserfauna  Madagaskars. 

—  Ein  Beitrag;  -/.nr  Kenntnis  der  Aalentwicklnng. 

—  Entovalva  uural)ili-s. 

—  Faunistische  Ergebnisse  einer  Reise  durch  daa  Wituland  mit  be- 

•oadMer  Berllckilditignng  der  SttfiwaBserfaana. 

—  Weet'Hadagaeltar  anf  Omnd  eigener  Anecbaniing. 

B.  Im  Tausch  erworijen. 

Vom  Akademien,  Rekorden,  Oesellnchaften)  Institatlonen,  Vereinen  u.  dgl. 
gegen  die  AUhaudluiigen  und  die  Berichte  der  Gesellschaft. 

A  ft  r  a  n.    Aargauische  N  a  t  n  r  f  o  r « c  Ii  c  n  '1  e  (?  e  s  e  1 1  s  i  h  a  f  t:  — 
Alexandrien.    S o l  i  e  t    K h e d i  v  i a i e  de  G ^ o r a p h  i e :  — 
Altenburg.  Naturforschende  Gesellschaft  des  Üsterlandes: 

Mitteilungen  ans  dem  Osterlamde  N.  F.  Bd.  7. 
Amlens.  Beeilt*  Linnftenne  da  Nord  de  la  France:  — 


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—  LXXVI  — 


Amfttdrdftin.  KttnigL  Akademie  der  WisBeniehaften: 
yerhandelüigen,  Afd-Natnnrkiiiide: 

1.  Sectie,  Deel  3.   No.  5—9. 

Verslagen  der  Zitüngen.   1896—96.  Deel  4. 

Jaarboek  1895. 

7  Separata  aus  den  Verhandelingen. 

—  Zoologische  Oesellfolieft:  — 

Annaberg.  Annaberg-Biicliholser  Verein  ffir  Natarkande:  — 
Arnstadt.  Dentsche  Botanieclie  Henatasehrif t  (Prot  Dr.  O- 

Leimbach) : 

DetttBcbe  Botanische  Ifonatsscbriit.  Jahrg.  14,  No.  4—12. 
»  •  «.  »    15.    •  1—4 

Augsburg.    Naturwissenschaftlicher  Verein  lUr  ächw;ibeD 
und  Nenburg  (a.  V.): 
Bericht  88. 

Anssig.  Natnrwissenachaftlicher  Yereis:  — 

B ah i a.   Istitttto  Geugraphicu  e  Hlstorico:  — 
Baltimore,    .lohns  Hopkins'  University: 

Booktr,  W.  D.  A.,    Bacteriological  and  anatomical  study  o!  tbe 

suuimer  diarrhoeas  of  infants. 
Cüronlare.  Vol.  15.  No.  125  und  127. 
.  16,   ,  m. 
Bamberg.  Natnrioricbende  OeselUcbaft:  — 
Basel.   Naturforschende  Qesellschaft: 
Verhandlunsrcn.    Bd.  11.    Ni;.  2. 

—  u n d  (i p  n  f.  S i' h  w e i z e r  i s c h e  B  o  t  a  II  i  s c  h  e  G  e s e II s r h a f  t :  — 
Batavia.  NatunrkiiniügeVereenigunginNederlandschlndie: 

Naturkundig  Tijdschrift.   Deel  4. 
Boekwerken  1895. 
Voortrachten  No.  1. 
Supplement-Catalugus  1883—93. 

—  Ba t  a  V  (t c n oot s '  b  ap  van  K unsten  en  Wetenschappen:~ 
Belfast.    N  a  t  n  r  a  1  i  s  t  s '  F  i  o  l  d  Club: 

Annual  Keport  and  Proceedings.   Vol  4    Part.  ö. 
Beport  and  Proeeeding»  1896—%. 
Bergen.  Borgens  Museum: 
Aarbog.  1896. 

Sars,  G.  0.,  An  Acount  of  the  Crustacea  of  Norway.  Isopoda. 

Vol.  T.  rart.  '5-  I.,  Vol.  II,  Part.  1—2. 
Berkeley.    L'  n  i  v  o  r  s  i  t  y  c>  f  (J  a  1  i  1  u  r  n  i  a :  — 
Berlin.    Ki<nigl  Preuss.  Akademie  der  WissenBchaf ten: 

Physikalische  Abbandlungen  1895. 

Sitmngsberichte  1896.  No.  1—53. 

—  Deutsche  Geologische  Gesellschaft: 
Zeitechrift.  Bd.  47.  Heft  4 

,  4a     .  W. 


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—  LXxvn  — 

Berlin.   König!.  Geologie  che  Landesanstalt  u.  Boro:  akademie: 
Oeolog-ische  Spezialkarte  von  Preußen  nnd  den  Thüririfj^ischen Staaten. 
Lief.  Hl.  68,  73  u.  74  nebst  Erläuterungen  in  21  Heften. 
GeoiügiscbeÜtwntelitekMrte  derOegend  swiaclmi  Tmum  und  SpesiarCw 
Jelirlnich.  tS96. 

—  Botaniseber  Verein  fttr  die  Provins  Brnndenbnrg: 

Veihandlnnfjen    Jalir^.  'M  und  'W 

—  Gesellschaft  N  a  t  u  r  f  o  r  s  chender  Freunde:  — 
Bern,   ^'aturf urschende  Qesellscbaft: 

Nene  Deskiohriften  Bd.  36. 

—  Sebweiseriicbe  Matarforsehende  Oeeellsebaft: 
Verhandlungen  der  Schweiz.  Natatf,  Ges.  bei  ibrar  YMMmmlnog  in 

Züricli  'A-'k  August  189r.. 

—  Schweizerische  Botanische  Geaellschait:  — 
Bistriz.   Gewerbeschule:  — 

BSbmiseb  Leip«.  Nordbttbmiscber  Excarsionsklnb: 
MittflSlmigen.  Jabig.  19.  No.  8—4. 

,      20.     .  1. 

Knothe.  Frans,  Die  ^tarkendorfer  Mundart»  ein  Beitrag  xnr  Pialekt- 
kundc  Nnrdböhmens. 
Bologna.   Accademia  Reale  delle  äcienxe: 

Memorie,  6  Ser.   Vol.  4. 
Bonn,  Natnrbistoriscber  Terein  der  Prensi,  Bbeinlande  und 
Westfalens  und  des  Reg.-Bes.  Oanabrfick: 
Vetbaadlnngan.  Jabrg.  52.   (6.  Folge.  Jabrg.  2,   2.  Hälfte.) 

n     &3.    (6.     ,  .     3,    1.     „  .) 

Sitzungsberichte  der  Niederrheinischen  Gesellschaft  für  Natur-  und 
Heilkunde.    1896.    1  Hälfte. 
Bordaani.  SoeiitC  des  Sciences  Pbysiques  et  Naturelles: 
Boston.  Societj  of  Natural  History: 
Proceedings.   Vol  27.  p.  1-74. 
Amerioan  Acadeiny  of  Arts  and  Sciences: 
Procet<iin(?s.    N.  S.    Vol.  23. 
Braanschweig.    Vereiu  iur  Naturwissenschaft:  — 

—  HeraogJicbe  Teehniscbe  Hocbscbnie:  — 
Bremen.  Naturwissenscbaf  tlicbisr  Verein: 

Abhandlungen.    Bd.  14.    Heft  2. 
Breslau.  Schlesische  Qesellscbaft Ittr  Vateriändiscbe  Knttur: 
Jahresbericht  73, 

Literatur  der  Landes-  und  Volkskunde  der  Provinz  Schlesien.  Heft  4. 

—  Landwirtsebaf tlicber  ZentraWerein  Ittr  Scblesien:  — 

—  Verein  Deutscher  Studenten:  — 
Brisbane.  Royal  Societj  of  Queensland: 

Fkocoedings.  Vol.  11.  Part.  2. 

BejfoTt  of  the  6^^  Meeting  of  the  Anstralian  Association  for  the 
AdfMMODmt  of  Sdence.  Bfisbtae  1(^95. 


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—  LXXVIU  " 

Brooklyn.   Brooklyn  Entomological  Society:  — 
Brünn.   JSaturf orschender  Verein: 
TwIuuidlaiigMi.  Bd.  94* 

Betkdit  14,  der  meteorologisclien  Kommission  1^4. 

—  K.  K.  Mtthrisch-Schlf'sische  Gesellschaft  zur  Bef5r- 

derung  des  Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landes- 
kunde: — 
<—    l>irektion  des  Lan<le»-Museums: 
Annales  189& 

Br1lssel(BrQseltes).  Acad6mie  Boyale  des  Sciences,  des  Lettret 

et  des  Bcaux  Arts  de  Belgiqne:  — 

—  Süci6t^  Beige  deüöologie,  de  Paläontologie  etHydro- 

1  ()  g  i  e : 

Bulletin.   Tome.  Ü.    Fase.  1—4. 

—  SociitA  Entomologique  de  Belgiqne: 
Annalee.  Tome  39—40. 

H6moiros.  Vol.  8-5.  1896—96. 

—  0  h  8  e  r  V  a  1 0  i  r  e  R  o  y  a  1  e :  — 

Budapest,    l  ntrar.  Naturwissenschaftliche  (iesellschaf t:  — 

—  Königl  U  ngar.  Geologische  Anstalt: 
Hitteilnngeii.  Bd.  11.  Heft  1 
Jahresbericbt.  1894. 

Ungar.  Geolugische  Gesellschaft: 
FüMtaiii  Kiizlöny.  Bd.  2ß.    Heft  1—12 
Buenos  Aires.    Mut^eo  Nacioual; 

Antigiiedades  de  Costa  Kica  18J6. 

DocameutoB  relatives  a  la  participacion  de  Costa  Bioa. 

—  Beyista  Argentina  de  Uistoria  Natural:  — 
Caen.   Seci6t6  Linnr-emie  de  N'nrmandie: 

Bulletin.    Sor.  4.    Vol        Fa.sr.  2—3. 
Calci!  t  t  a.    A si n  t i  c  S  o (•  i  0  t  V  o  f  B  0 11    a  1 :  — 
Cambridge.   Kuseuiu  of  Coroparative  Zoology: 
Bulletin.  Vol.  28.  No.  2-3. 

.    29.    .  4-6. 
,    30.    .In.  3—6. 
Annual  Report  1895-96. 
Memoir?!    Vr»I.  22.    Text  und  Atlas. 

—  E  n  t  o  m  ü  1  u  g  i  c  a  1  Club: 

Psyche  (Journal  of  Entomology).    Vol.  7.   Nr.  242—248. 

—  American  Association  for  the  Advancement  of  Science:—' 
Cassel.  Verein  !«r  Naturlcnnde:  — 

Ahhandlungen  und  Bericht.    41.    1895  -  96. 
Catania.    Accademia  Gioenia  di  Scienze  Naturali: 

Atti.    Anno  73.    1896.    Ser.  4.    Vol.  9. 

Bollettino  delle  Sednte.   1896.   Fase.  44—45. 
Cliapel  Hill,  N.  Carolina.  Elisba  Mitclien  Scientific  Society: 

Journal.   1895^  Vol.  12.  Psit.  2. 


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LXXIX  — 


Chemnitz.   NntnrwisfenBcbaf tliche  OeselUehaf t: 

Bericht.  13. 

Cherboarg.   Society  Nationale  des  Sciences  Naturelles  et 

Hftkb^matiqiidi:  — 
Chicago.  Acadanj  of  Seienees: 

Annnal  Report.  88.  1895. 
Bulktin.  Vol.  2.    No.  11. 
Cbristiania.    Köni^l.  Norwegische  Unirersität: 

Archiv  for  Mathematik  og  Naturvidenskab.   Bd.  18.   Heft  1—2. 
Jahrbuch  des  norweg.  meteorologisdien  Instituts.   1893— 18SJö. 
Barth,  Q.,  v.  Dr.  Quldberg,  Norronasfcaller,  Crania  «Dtiqaa  in  parte 

orientali  norwegiae  meridionalis  invente. 
Norman,  J.  M.,  Norges  arktiske  Flora,  I:  speclel  Plantetopographie. 

Deel  1. 

II  Oversigtlig  Fremstilling.  I.  Halvdel. 
Sars,  O.  0.,  Fauna  nurwegioe.  Bd.  1. 
Chnr.  NatarforBcbende  Gesellschaft  Qranbtlndens: 
EbtiD,  B.,  Über  die  Watdreste  des  Äverser  Oberthaies. 

Jahresbericht.   N.  F.   Bd  39.    1895— 9ft. 
Cincinnati.    Univcrsity  of  (Mncinnati:  — 

Cördoba    Academia  Nacion&l  de  Ciencias  de  la  Kepublica 
Argentina: 
Boletas.  T^nio  14.  Entreg»  3^. 
,         .    15.      ,  la. 
Danzig.   Natur! orschendc  G  e  s  e  I  Isehaft:  — 
Darmstadt.   Verein  für  Erdkunde: 
Notizblatt    Heft  16. 
—    Uroßber  zogl.  Hessische  Geologieche  Landesaiiütall: 
Delft  icole  Polytechniqne: — 
Denan.  Natnrhistoriseher  Verein  fttr  Anhalt:  — 
Donaaesehingen    Verein  Iftr  Oescbiehie  und  Natur- 
geschi'htp 
Schriften,    lii'ft.  9.  ISlUi. 
Dorpat.    Naturf orschende  Gesellschaft: 

AidiiT  fflr  die  Naturkunde  lAv-,  Ehst»  und  Kurlands.  8.  Ser.  Bio« 

•legieehe  Naturkunde.  Bd.  11.  Lief.  1—2. 
Sehxiften.   Bd.  9. 

Sitzungsberichte  B<1.  11.    Heft  1—2. 
Dresden.   Naturwissensrh  nf  1 1  i  che  Goselischalt  ^Isis": 

SitxttQgsbericbte  und  Abhandlungen  1895.   Bd.  11.    Heft  2. 
.  „  ,  1896.  Bd.  12.  Heft  1. 

Dvblin.  Bojal  Society: 

SdentUte  Trannetiens.  Vol.  5.  Part  6—18. 

-    6      .  1. 

,       Prorce.Jings.    Vol.  H.    N.  S.    Part.  3—4. 

Düsseldorf.   Naturwissenschaftlicher  Verein: 
Uitteilnngen.   1895.  Heft  1-3. 


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.  LXXX 

Edinburgh.   Bojal  Society: 

TransactioDS.   Vol.  38.   Part.  1—2. 
PtMMdings.    Vol.  SO.  1893—96. 

—  Boyal  Pbytical  Society: 
Pruceedings.  1895—96. 

Elberfeld-Bannen.   Xatnrwissensh  af  tlieher  Tereln: 

.Tahres-Rrrirhtc  (Festschrift  UG'. 
Erlangen.    Pbysikalisch-medicinische  (iesellacbaft: 

SittangsbetidHe.  Heft  88.  1696. 
Florenz    letitnto  di   Stadl  Snperiofi  Pratiei  e  di  Per- 
le z  i  o  n  a  m  e  n  t  e : 
BoUettino  1896.   No.  250—268. 

1897.     ,  269-272. 
Indici  dcl  fiuUcitino  189ö.   No.  1. 

PnbbUcazioni  Seüone  di  Scienie  fisicbe  e  Netnrali  1890—91. 

„         Sesione  di  mediane  e  ercbivo  di  tttetomie  noimele 

e  patologicu.   Vol.  4.  Feec.  l'--2. 
San  Fr  ancis  CO.   California  A  r  a  <I  emy  of  Science: 

Proceedings.    Vnl  5     Part.  2. 
Frankfurt  a.  M.    Neue  Zoulugiscbe  GeselUcbaft: 

Der  Zoologische  Garten.    1896.   No.  4—12.    1897.   No.  1-4. 

—  Physikalischer  Verein: 
Jahresbeiicht  1894-95. 

Zicgler  u.  König,  Das  Klima  von  Frankhirt. 

—  Freies  Deutsches  Hocbstift: 
Berichte.   Jabrir  1896.   Bd.  12.   Heft  3—4. 

.  ,      1897.     ,    13.      ,  1. 

—  KanfmBnniBcber  Verein: — 

~-  Verein  fflr  Geographie  und  Statistik: 
Jahresbericht.  57—59. 

—  Deutschor  uml  (>stcrreichiieber  Alpenverein:  — 

—  Ärztlicher  Verein: 

Jahresbericht  über  die  Vcrwaliuug  dtn  Metlicinalweättns,  die  Kriiiiiveü- 
anstalten  nnd  die  öHentiichen  OesandheitsTerhiltnitie  der  Stadt 
Franklort  a.  H.  XXXIX.  Jahrg.  1895. 

—  T  a  u  n  u  s  -  K  1  \i  1)  : 
.lahresbericht  1895. 

Frankfurt  a.O.  Natnrwissensrbaf  tlicher  Verein  des  fieg.-Bez.  Frankfurt  a.0.: 

Helios.    Jahrg.  13.    No.  7—12. 

Societata»  Litterse.  Jahig.  9.  No.  10— lt. 
«  ,  ,10.  No.  1—6. 

Fraaenfeld.  Thnrgauische  Natarforsehende OesellichaSt: 

Mitteilnng:en.    H.ft  12. 
Freil>urg  i.  Br.    N  a  t  u  r  f  m  r  scb  e  n  de  üesellschaf  t:  — 
Fulda.   Verein  für  Naturkunde:  —  • 
St.  Gallen.  Natnrwissenschaftliehe  Getellsehaft: 

Bericht  1894  -95. 


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LXXXI 


Geiivnhelm  (Rheingan).   Köni^l.' Lebranitalt  für  01)Bt-,  Wein- 

an<I  (iartenban: 
Bericht  1895-96. 

üenf  (Qeneve).   Soci6t6  de  Physiqne  et  dUistoire  Natnrello: 
Actes  de  la  8oci6t6  belvHiqne  des  soiences  naturelles.  78.  Session. 
Conpte  Bendtt  des  Travaas  de  !a  78.  Sesrion. 
Oenna  (GenoTa).  Societfc  Lignttica  di  Seiense  Naturali  e 
Geograf  iche: 
AttL  Vol.  7.   No.  2-4. 
,  8.    No.  1. 

—  Jlaseo  Civico  di  Storia  Naturale: 
Aiinali.  Vol.  16. 

Oiefien.  OberhesBiBche  Oeielltehalt  fllr  Natur«  mid  Heilknnde 

Bericht  31. 

( T !  a  8  g  0  w.    Natural  H  i  s  t  o  r  y  Society:  — 
G<>rlitz.    Naturforscbeade  Gesellschaft:  ~ 
Göteborg.  Göteborgs  Kongl.  Vetenskaps  —  ochVitterhets  — 
SambKUea: 

Handlingar.  HUtet  88. 
■Qdttingen.   Universitttts-Bibliotbek:  — 
Qranville.   Dcnison  University: 

Bulletin.    Vi.I  !)    Part  1. 
(iraz.    Naturwisseuscbaftlicher  Verein  für  Steiermark: 

Hittejlangen.  Jalurg.  1896. 

—  Akademiseher  LeBeTerein  der  k.  k.  üniTersitKt:  — 
Qreifawald.  NatarwiiBenBcbaftliclier  Verein  fttr  Nea-Vor> 

:       '       p  0  m  m  e  rn  n  n  (i  R  ü     n  : 
MitteÜtingen.    Jahri?  iSHI). 

—  Geugraphische  Geseiiscbaft: — 

Gllitrow.  Verein  der FrenndederNa targeBchicbteinMecklenbnrg:— 
Halifax.  '  Nova  Seotian  Institute  of  Natural  Seienee: 

Proceedings  and  Transactions.    Vol.  9.  Parti. 
Halle:a..S.    Kaiscrl.    Leopold  i  iti  s  (  h  -  Ca  rolinisclie  Dentecbe 
Akademie  der  Natiirfurscher: 
Nova  Acta.    Bde.  52  und  öö-b7. 
—  :  '  <    XcNq^         Heitd«.  No.6— 18. 
c '  '  .  g  n  33. '   n  1 1  8|  4. 

—  Naturforschende  Gesellaebaft:  — 

—  Verein  für  Eni  künde: 
Mitteilungen,  1896. 

Hamburg.  Hamburgische  Naturwissenschaf  tliche  Anstalten 
(Natarhistoriscbes  Musenn): 
Kktflilangeo.  Jahrg.  13.  1895. 

—  NatnrwitBenBchaltlicher  Verein: 
Abhandlungen.   Bd.  lö. 

—  Verein  für  Naturwissenschaftliche  Unterhaltung: 
Verhandlungen.   Bd.  9.   läU4— Bö. 

6 


^  LXXXII  — 

Hanau.  Wetterauiscbe  QeselUcbaft  für  die  gesamte  Natur» 
künde: — 

Hannover.  Naturhiitoriielie  OeBellichntt:  — 

Harlem.  SoeUtft  HolUndaiae  dea  Seiencat  Ezaetaa  et  Natnrelles: 

Arcbives  Neerlandaiaag.  Tone  30.  Livt.  1—6. 

—  Teyler-Stif  tung: 

Archivcs.    S^t.  2.    Vol.  5.    Part  2. 
Heidelberg.   Naturhistoriseb-medicinischer  Verein: 

Verbandlnjigen,  N.  F.  Bd.  ö.  Heft  4. 
Helgoland.  BUlogisehe  Anttalt:  — 
Helstngfors.  S  M  iems  pro  Fauna  et  Flora  Fennica: 

Acta  Societatis.   Vol.  11.  1895. 

Me.l.U-lnndon.    Vol.  22  IHW 

—  AdmioiBtratiun  de  llndustrie  en  Finlande:  — 
Soci6t6  des  Sciences  en  Finlande:  — 

—  Commiasion  giologiqne  de  la  Finlande: 
Bolletin.  No. 

Beskrlfning  tili  Kartbladet  No.  27—31  und  2  KartenUfttter. 
Die  EntstehuTirf  nnd  Entwicklung  des  Vereins 
Hermannst  » i1  r.    Sie  benbttrgiscber  Verein  fUr  Naturwissen- 
Sübalten: 
Verhandlnhgen  nnd  Mitteilungen.  Jahig.  46. 
Die  Kntetelinng  nnd  Gntwtckeinng  dee  Vereins. 
Hildeiheim.   Ruem  er- Museum:  — 
Jaaay.  Soci^tC*  de  Mt'  decins  et  Natnraliates: 

Bulletin.    Tome  10.    Nu.  2  -6. 
Jena.  Uediciniscb^naturwissenscbaftlicbe  Gesellscbaf t: 

Denkeckriften.   Dr.  Paul  Semon,  Zoologiache  Fortchnngtreiae  in 
Australien  und  dem  Halayisohen  Archipel.  Des  ganaen  Werkea 
Lief.  4— B,  je  2  Hefte,  Test  nnd  Atlas 
Jenai8cheZeitachrtftnbrNatnrwiMen8chaitBd.30.N.F.,Bd.33.H.3--4. 

Innsbruck.   Naturwissenscbaf tlicb^medicinischer  Verein: 

Berichte  Jabrg.  22.  1893—96. 
Karlsruhe.  Naturwissenichattliclier  Verein:  — 

Kiel.   Naturwissenscbaftl.  Verein  fflr  Scbleswig-Holstein: 
Kttnigsberg.   Pbysikaliscli-nkonomitcke  Oeiellaehaft: 

Sthriftcn.    Jahrg.  3ti.  \x\i'y. 
Kopenbageu.    Universitetetä  Zoulugiäke  Museum: 

VidenskabeUge  Meddelelser  fra  den  natarbisluriske  Forening. 
Jalirg.  1896. 

Krakau.  Akademie  der  Wiasenaehalten: 

Anneiger.  1896.  April— Jnll  und  Oktoher—Deiemkr. 

1897.    Januar— Februar. 
Laibacb.    Mtlseal  verein  für  Km  in: 
Mitteilungen.   Julirg.  i).   Iso.  1—6. 
IsfMlda.  Bd.  6.  1—6. 


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—  Lxxxni  — 


IfAadtlint.  Bot a n i 6 r h e r  Verein: 

Bericht  14.    lHy4— 96. 
La  P 1  a t a.    Blusen  de  La  P 1  a t a : 

Hevisla.    Toiuo.  7.  Part  1. 

AiuJm,  Seedoii  Antropologic«.  1. 
Lftntanae;  Soeifttfi  Tundolte  des  Sciences  Nntncelles 

Bulletin.  Vol.  38.  No.  180— 122. 
Leipsig.   Verein  fttr  Erdkunde: 

Mitteilangen.  1895. 

Baamano,  0.,  Dr,  Die  Insel  Maifa. 
y  Die  Insel  8ansüiar. 

—  Natnrf ersehende  Gesellschaf t: 
Sitrange-Beciclite.  Jelirg.  19— 21.  1892—94. 

Leyden.  UniTcrsititi-Bibliotbek:  — 

—  Nederlandschc  D i erkundige  Vereenignng:  — 
Compte  'Rrndn  Aas  S^ances  da  3.  Congree  intenietion.  de  Zoologie, 

Tijdsrhnft    Ser  2.    Deel  IV. 
L ille.    S 0 c  i   1 1'  G o  1  d g  i  (i u  e  de  F r  n n c  e  :  — 

—  Süciet6  Biolügique  du  2sürd  de  la  France:  — 
Lins.  Verein  fflr  Natarknnde  in  Oesterreieli  eb  der  Enns: 

J«]iresberieht85. 
Liesftbon  (Lisbos).  Acadenis  Besl  des  Sciencias: 

Joinsl  de  Sciencias  mathenetieas,  pbysicas  e  nstnraes.  Ser.  2. 
Tome  4.    No.  14^1ß. 

—  S  0  c  i  e  d  a  d  e  de  (i e  <>  g  r  a  j»  h  i  a  : 
Acta«  das  Sessöes.    Vol.  XV.  IH'^b. 
BoleUn.  Ser.U.  »0,11-18. 

,         ,  lÄ.     .  1—9. 

—  Dire^i,So  dos  Trabalhos  geologices: 
Conimunica^öes.   Tom.  3.  Fase.  1. 

Liverpool.   Biological  Society: — 
London.   Royal  Society: 

Fhilosophical  Transactions.   Vol.  186  Ä.  Part  1—2. 

■   «  ,  Toi.  186  B.  Part  1—8. 

Froceedings.  YoLSe.  No.a67-S6a 

,  .  60.     .  359-367,  399—870. 

.  61.     ,  871—372. 

—  L  i  n  n  e  a  n  S  0  c  i  c  t  y : 

Transactions.    Zoulogy.    Ser.  2.   Vol.  6.   Part  4—5. 
.  Botany.      .2.     ,4.     ,  3— d. 

Jonnal.         Zoology.  Vol.  86.   Part  161— 162. 

,  Botany.      •  30.     ,  211. 

,  ,  ,  31.     ,  212-217. 

General  Index  o!  tbe  VoL  1—20. 


List  oi  tbe  Linnean  Society. 


6* 


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London.   British  Museam  (Natural  Hktoi^),  Department  of  ZonHogyC 
Catalogne  of  Biids    Vol.  24. 
,  „  Sniikos  Vol.  3. 

,         ,  Juraüäic  Bryozoa  1890. 
,        ,  Xadreporariab 

—  Royal  JlieroBcopical  Society! 
Joarnal.  1896.  Part  3—6. 

1897.      ,  1-8. 

—  Züolofrical  Society: 

TransiK  tions.    Vol.  14.   Part  3.    '  • 
Pruceedings.    189G.   Part  1—4. 

List  o!  tbe  Vertebrated  Animals  new  ot  lately  living  in  Ü»  (ifardens. 

—  Britiih  Association  for  tlie  Advancement  of  Sciences: 

Report  of  tho  m.  Meeting  1^. 
Entomological  Society: 
Transactiona.  1896. 
St.LuuiB.    AcademyofScieuLtis:  — 

—  Missouri  Botanical  UarUen: 
Annnal.  fieport.  1886. 

Lonvaia  ,LaCellnle*: 

La  Cellnle^  Becöeil  de  Cytologie  et  d^Histologie  g^tknUk  Bd.  18. 
Faso.  1. 

Lübeck.   Geographiscbe  GeselUcbaft  and  Naturbistorisches 

Museum:  — 

Lflneburg.   Natnrwissenscbaftliober  Verein:  — 
Lfltticli  (Liöge).  Soci£t£  Boyale  des  Sciences: 
IC^moires.  8te.  8.  Tome  19. 

—  Soci6t6  G6ologiqne  de  Belgiqne: 

Annales.    Tome  23.    Livr.  3. 
Lnnd.   Carolinis(  lie  Universität: 

Acta  universit&tis  lundcnsis.   Tome  32.  1896. 
Luxemburg.   Soci4t6  Boyaln  des  Seieniees  Naturelles  et 
Kathftmatiqnes; 

Pnblications.   Tome  24. 
Lyon.   Acad^mie  des  Sciences,  Belies  Lettres  ot  ArtS: 

M^moires.    SAr,  3.    Tome  3.  .      ..  * 

—  Musee  d'Histoire  Natarelle: 
Arcbives.   Tome.  6,       '    "  -  ■ 

—  Sociftt^  Linn6enne: 

Annales.  Tome  41~  48.  1894—96.  ' 

—  Socl4t4  Matio^n*le  d^AgirienUnrs,  Histoire  Naturelle 

e't  A  r  t »  Ti  t  i  1  e  s :      '  ^  • 

Annales.    S('r.  7.    T(.me  3.  95.  "*  ■' 

—  A  s  s  o  (  i  ;i  t  i  <>  n  Ly  o  n  ua isti  des  Amis  dies  Sc ien c o«  E xa(  t  e s:  — - 
Madison  (VVis.).    Wi scohsin.  Ac^demj  ol  äciences,  Arts  aod 

Letters:  —  '        /  ' 

tfadrid.  Beal  Aeademia  de  Ciincias:  -  ^  * 


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—  LXXXV  — 


Hftgdeburg.    Natu  rwi  Bsonscbaf  tlicher  Verein: 

Jahresbericht  und  Abhandlungen.   2.  Hallijahr. 
Mailand.   Societä  Itaiiaua  di  Science  Naturali: 

Atti.  Vol.  86.  Ftfc 

—  Beala  Istitvto  LombarAo  di  Seienaa  «  Latfcart:  — 
JfancliaitaT.  LUarary  and  Philoaophiaal  Soeiaty: 

Menioirs  and  Proceedings.    Vol.  IL   Part.  1—2. 
HanobeiiD.   Verein  für  Naturkunde:  — 

Harburg.  Gesellschaft  z u r  Bei ttrdarang  der  gesamten  Natar> 
wisseuHc  haften: 

Sitzungsberichte  1894—90. 

Schriften  Bd.  12.  6.  Abhandlung, 
llarfleille.  Milspe  d'Histoire  Naturelle: 

Annalee.  Tome  6,  Faec.  4.,  Tome  6,  I^e.  1^3  und  Tome  7. 

—  Facnlt6  des  Sciences: 
Annale«.  Tome  6.  Faso.  4—6. 

V     8.      .  1-4. 

Melbourne.   Public  Library  Jlusoum  and  National  Öallery: 
Beport  of  the  Trustees  lb94— 95. 

—  Royal  Society  o!  Vietoria: 
TraasactlonB.  Vol.  4. 
Proceedings.  Vol.  7. 

llexieo.«  Deutscher  Wissenschaftlicher  Verein:  — 
Minneapolis    (lenlogical  and  JNatural  History  Survey  of 
Minnesota:  — 

Report  2.  of  th?  8tat«  i^oologist  1895. 
üudena.    Societä  dei  Naturalisti:  — 
llontpellier.  Aead6mie  des  Sciences  et  Lettres:  — 
Moskau.  Soei6t4  Imperiale  des  Naturalistes: 

Bulletin.  1S96.  No.  1—3. 
SlUnchen.   Konigl.  Bayerische  Akademie  der  Wissenschaften: 

Abhandlungen  Ed  19.    Abteiluog  1  und  2. 

Sitzungsberichte.    18?»«.    lieft  1,  3  und  4 

Ludwig  Otto  Hesse  s  gesamte  Werke  1897. 

—  Butanische  Oesellschaft:  — 

—  Oesellschaft  fllr  Morphologie  und  Physiologie:  — 
Mflnster.  Westfälischer  Prorinaial-Verein: 

Jahresbericht  24.    1895 -9rt. 
Nantes.  Societe  des  Sciences  Naturelles  de  rOnest  de  la 

France: 

Bullt  tin.    Tome  5.  No.  1.,  Tome  6.  Nr.  1. 
Neapel.  Ii.  Aecademia  delle  Scienze  Fisiche  e  Mathematiche:  — 

—  Zoologische  Station: 
Mitteilungen.  Bd.  12.  Heft  3. 

NeucbAtel.  Socifetft  des  Sciences  Naturelles:  — 

New  HaTsn.  Connecticut  Academy  of  Arts  and  Sciences:  — 


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—  LXXXVI  — 

N«w  York.   Academy  of  Sciences: 
AxmaU.   Vol.  9.   No.  1—3. 
Indm  sn  Vol.  & 

—  American  Mnseam  of  Natni»!  Hittory. 

Memoirs,   Vol.  1.    Part.  1—2. 

Bulletin.    Yül.  1-7.  1881—96. 
Annual  Koiiort  1871—95. 

NttrnberL'    Naturhistorische  Gesellschaft: 

Abh.iinllungen.    Bd.  10.    Heft  4. 

Odessa.    Societ^  des  >iaturaliste8  de  la  Nouvelle  Kussie: 

Tohm  17  und  80. 
Offenbftcli.  Verein  fttr  Natarknnde:  ^ 
Osnabrttck.  NetnrwiBsenaclieftlicber  Verein: 

Jaliresberiebt  11.  189Ö--96. 
Ottawa.  Geological  and  N atural  Hietory  Snrvey  of  Ganada: 

Annual  Report.    Sor.  2.    Vol  7. 

Uapä  tu  äoconipany  Annual  Keport.   7  K.artenblätter  556,  557 
561— 6fi3,  567. 

—  Boyal  Society  of  Canada: 
Prooeedings  and  TrauMtloM.  8er.  2.  VoL  1. 

Padova.  Soeietl^  Veneto-Trentlna  di  Sciense  natnrali: 

BoUettino.  Tomo.  6.  Ko.  2. 
Parif.   Soeifttft  Zeolegique  de  France: 

M^nioires.    Tome  8.  189Ö,  Tome  9.  1896. 

Bulletin    Tome  21. 

Compte  Rendu  des  S/^ances.    Tome  24.  1896. 

—  Soci6t6  G^ologique  de  France: 
Bnlletin.  Sto.  3.  Tome  17.  No.  9. 

V         98.      .    88.    ,  9-10. 
g  n  8.      ji    24.    „   3 — 9. 

,   3.       ,     25.     ,    1-2.    Tome  24. 
Compte  Kendl!  des  Sf-ances.    Tome  24.  1896. 

—  Mgr.  le  Prince  de  Monaco: 

Rtenltats  des  Campagnee  Mientifl^ei.  Fkse.  10—11. 

—  8oci6t6  Philomatiqne: 

Bulletin.   Skr.  8.   Tome  8.  No.  1.  1885—96. 
Compte  Bendu  1896.   No.  14-19. 

,         „      sommaire.    1890.    No.  1—4. 

—  Feuille  des  Jeunea  Naturalistes: 
S6r.  3.    Annee  26.    No.  121-307,  309—319. 
Catalogue  de  la  Bibliotbdiine.  Fase  1—21. 

Patsan.  Natnrhiatoriicber  Verein:  — 
Pa via.  UniTereiti  di  Pavia:  — 
Perugia,  Aecaderaia  Medico-chirnrgica: 

AnnaU.   Vol.  9.    Fase  1, 

Atti  e  Bendiconti.   VoL  8.  Fase.  4. 


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—  Lxxxvn  — 


St.  Petersburg.    Äcad&mie  Imperiale  des  Sciences: 
Mfemoires.    Tome  42.    No  18. 

,         Classe  I'hjsico-mathfematique.    Vol.  2.   No.  1—9. 

BalletiiL  S6r.6.  Tome  8.  No.  8—6,  Tome  4.  No.  1— 5,  Tome  6. 

No.  1-2 

Annaaire  da  Mus^e  zoologiqne  1896.   No.  3—4, 

—  Bibliothfeque  fiel' Universitär 
Scripta  botanica.    Tomas  6.   Fase.  11—13. 

—  Comit6  G6o logique: 

mnoira.  Vol.  18.  No.  S.  ToL  15.  No.  2. 
Balletin.  Yol.  14.  No.  8-4  und  6-9. 
,      Vol.  15.  No.  1—2  und  6. 

—  Sappl6ment  an  Tome  15  des  Balletins. 

—  B i b  1  i o t h e  q n c  g £'  < >  1  o g i q ii  e  de  1  a  R n  s s i e. 
Orofn"apbi;5che  Karte  <lcs  westlichen  Teiles  des  GoUTememeDt  Wjatka, 

—  S  0  c  i  e  1 1\  s  Entomologien  R  <  >  s  s  i  ( •  a : 

Horae  Societatis  Entomologicae  Eussicue.    Turne         No.  1—4. 

—  Kaiserl.  Botanischer  Garten: 

Acte  Horti  Petiopolitani.  Tone  15.  No.  1. 

—  Kftiterl.  Inatltnt  ffir  Experimentelle  Medicin: 
ArduTea.  Tome  4.  No.  4—5. 

,  ,    6.   No.  1. 

—  Kaiserl.  Universität  (N atar f orscher-GeseUachaf t): 
Compte  Rendu  des  Öeances  1896.    No.  4. 

Travanx,  i5ection  de  Zoologie  et  Physiolügie.  Vol.  26.  18116. 

,  •  •  Geologie  et  Min^alogie.  «  24, 27.  Livr.  1—2. 
,         ,      .  Botaniqae.  Yol.  86.  1696. 

—  Bnsaiteb.  Kaiaerl.  Kineralogiaclie  Geaellachaft: 
Veriiasdiiiiigeii.  8er.  2.  Bd.  33.  Lief.  1. 

Philadelphia.   Academy  of  Natural  Sciences: 
Proceedings.    18*m.    Part  1—2. 

—  American  Philosophical  Society: 
Proceedings.   Vol.  35.   No.  149—151. 

—  The  American  Naturalist: 
Vol.  30.  No.  354— 365. 

—  Wagner  Free  Institute: 
Transactions.   Vol.  4.  1896. 

Pisa.    S«tciet;\  Toscana  di  Scienze  Nntnrnli: 

Atti.    Processi  verbali.    Vol.  10.    Seite  l--2oO. 
Posen.    NaturwissenschttlLlicher  Verein  der  Provinz  Posen: 

ZeitBchrift  der  botanischen  Abteilung.    Jahrg.  3.    lieft  1—3. 
Prag.  Deutscher  Akademischer  Leaeyerein  (Lese,  und  Rede> 
halle  der  Deutschen  Studenten):  — 

—  Verain  Lotos:  — 

Presshurg.  Verein  fOr  Natur*  und  Heilkunde:  — 


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—  LXXXVIII 


Regensburg.  Natorwissenachaf tlicher  Verein: 

Berichte.  Heft  5.  1894>-96  (Feetecbrift). 
Keiclieiiber^.  (yaterreichiscber  Verein  der  Naturfreund«:  — 
Biga.  Naturforscher-Gesellschaft: 

Korrpspnndenzblatf  39.  18%. 
Rio  de  J  imoiru.   Mnsea  Naciunal  de  Rio  de  Janeiro:  — 
Eocbester.    Academy  of  Science: 

Proceedings.  Vol.  8. 
Bom.  Mnteo  de  Oeologia  delP  UniTereiti:  — 

—  B.  Comitato  Geologico  d'Italia: 
BoUettino.    Vol  37.  Ser  3.   Vol.  7.  No.  1— d. 

—  R.  Aceadcmia  dei  Lincoi: 

Atti  (Meint)rie).    Vol.  5.    Fasc.  1—12,  Vol.  6.   Fase.  1—9. 

—  De  V e ü c u  V  i ,  1' i e t  r o ,  D o 1 1. : 

Zoulugicae  Res.  A.  1.  No.  2. 
BoToreto.  B.  Accademia  di  Scienae,  Lottere  ed  Arti  degli  Agiati: 
Attl  VoL  2.  Fasc.  3-4. 
Cleraentin«!  Vannetti.  cultore  della  belle  arti. 
Commemorazione  del  primo  centenario  dalla  nascita  di  Antonio 
Bosmini. 

Salem  (Mass.).   Essex  Institution:  — 

San  Jo»6.  Hiieoo  Nacional  de  la  Bepnblica  de  Ooeta  Biea: 
Anastasio  Alfario,  Hanuniferos  de  Costa  Biea. 

Documentos  No.  6  und  8. 
Insect«>s  de  Cnsta  Kira. 
Moluscos  terrestres  y  tiuviatiles. 
Santiago  ^Chilo).    Deutscher  Wissenschaftlicher  Verein: 
Verhandlungen.  Bd.  3.  Heft  3—4. 

—  8oci6t6  Scientifique  da  Chili: 

Attas.   Tuine  5.   Livr.  4,  Tome  6.  Livr.  l-'S. 
SaÖ  Paulo.    Zoologisches  Museum:  — 

Sarajevo.   Bosnisch -HcrzeicrnwiniRches  Landesmueeam: 

Wissensrhaftliehe  MitteiluDgeii.    Bd.  4. 
Siouu.   Accademia  dei  Fisiucritici: 

Atti.  Ser.  4.  Vol.  8.  Faie.2-& 

Proeesei  T«rbali  deir  Adnnansa.  Vol.  7,  No.  3—4. 
,  ,     deir  Anno  aocademico  Seite  125—136. 

Sitten  (Sinn).   Socii'-tt'-  Murithtenne  dn  Valais:  — 
Stavangcr.   Stavani^tr  ^luseuui: 

Aarsberetning  for  1ÖU6. 
Stettin.    £n tomologischer  Vorein:  — 

Entomologische  Zeitung.   Jahrg.  57. 
Stockholm.  XOnigl.  Akademie  der  Wissenschaften: 

HandUngar.   Bd.  27. 

.\rcessionB-Kntal'<t;.  l'l  1895. 

Bihang,  Vol.  21.  Afd.  1— 4.  1895 

Obscrvations  uieteorotogiques  Suedois.    Vol.  33. 


^  kj  ..L  o  i.y  Google 


Stocjllholm.    Institut  Royal  G6ologique  de  la  Saide: 

Afhandlingar  och  appsatser.  S6r.  A  No.  110— 112,  86r.C.  No.  13ö— lö9. 
,        Skr.  A.  Beskrüniog  tili  Kartbladet  Vitt^.  No.  113. 
.          ,  B.  6.  No.  8  «od  6  Kartmbifttter. 

—  Entomologiikft  Föreniiigeii: 
Entomologisk  Tidskrift.   Bd.  17.  No.  1-4.  1896. 

SkTAAbor^.  Kaiserl.  T'ni  vcrsitftts-  und Landes-Bibliotbek: 
lö  Inaugural-Dissertationen. 

—  Kommission    für    die    g c o  1  <» i s c h c   Landes  -  U nter- 

suchung  von  Elsaß-Lo thr iDgen;  — 
Stuttgart  Verein  fttr  Vaterl&ndische  Natarkande: 
Jalumikefte  69. 

—  KOnigl.  Techniicbe  Hoebscknle: 
Jabres-Bericht  1895—96. 

Sydaej.   Acaderay  of  New  South  Wales: 
Journal  and  Proceedings.    Vol.  29. 

—  L i n n e a n  Society  o !  New  South  Wales: 
Proceedings.   Vol.  10.   Part  4.   Vol.  11.   Part.  1—3. 

,         Supplement  to  Yol.  11. 

—  AuBtralian  Mnseam: 
Report  of  the  Tmstees.  1896. 
Records.    Vol.  3.    No  1, 

—  Department  of  Mines  and  A r i culture  (Geological 

Survey  of  New.  South  Wales;: 
Hemoira,  Paleontology  No.  4'^6.   (Department  of  Hines.) 
,      Geolog^  No.  6. 
Tkrondkjein.  KOnigl.  Oeeellsekaft  der  Natnrwieseniobaften: 

Skrifler.  1894-96. 
Tokjo.  Imperial  Univcrsity  (College  of  Science): 
Journal.  V<»1  8    Part  2.    Vol.  10.    Part  1. 

—  Imperial  U  n  i  v  e  r  8  i  t  y  (M  e  d  i  i  i  n  i  s  h  e  Fakultät):  — 

—  Deutsche  üesellschaft  fUr  Natur-  und  Völkerkunde: 
Mitteiliuigen.  Bd.  6.  Heft  68,  SappIemenChelt  3  an  Bd.  4. 

Toronto.  The  Canadian  Institute: 

Ttanaactioaa.  Vol.  4.  Part.  2.  No.  8. 
Report.  1894-95. 

Treaes4n.  Natorwissenscbaftlicber  Verein  des  Trencs^ner 

Eomitates:  — 
Triest.   Society  Agraria: 

L'auiicü  dei  Campi.    1896.    No.  7—12  185)7    No  1—3. 
Societä.  Adriattca  di  Scieuz«  Naturali;  — > 

—  Mnseo  CiTieo  di  Storia  Natnrale:  — 
TromsO.  Tromsd  Unsenm: 

Aarsheiter  8. 

Troppan.   Natorwissenschaftllcher  Verein: 
Mitteilungen.  3.  Vereinqakr.  No.  4—5. 


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—  xc  — 


Tübingen.    U  n  i  v e  r  s  i  t ä t8-Biblio tbek:  — 

Tnfts  College,  Mass.:  — 

Turin.    (Torino).    Reale  Accademia  delle  Scienze: 
Meuiorie.   Ser.  2.   Tomo  46. 
Atd.  Tomo.  3t  Disp.  6—16. 

Osserrazioni  meteorologiche.  1894. 

—  Musei  (U  Zoologia  ed  Anatomia: 
Bollettino    Vol.  11.    No.  227—259. 

U  p  8  a  l  a.  S  0  c  i  e  t  a  s  Regia  S  c  i  e  n  t  i  a  ni  m :  — 
Wasbint^ton    Smithsonian  Institution: 

Aunual  Beport  of  the  Bureau  of  Etbnology  1891—92. 
Prooeedings  of  tbe  American  AiBOciation  for  the  AdTanoemeot  vi 

Science,  Springfield  Meeting.  7cL  44.  1896. 
Smitheonian  Miscellaneoua  Collection.    Index  of  the  genera  and 

spccies  of  tli<"  K  rann'nifera.  Part  2  No.  2. 
Smithsonian  Contributions  to  Knowledge.    Vol.  .^0-32. 

,     UodgkinB  Fund.  1033-1087. 

—  Department  ui  tbe  Interior: 
BalleUn.  lüo.  123-126,  18ft-129,  131-134. 
Korth  American  Fanna.  No.  11  and  12. 

—  Department  of  Agricnltare:  — 

—  Geological  Survey: 

Annaal  Beport.  16.   Part.  1.  1894—96. 
Wellington.   New-Zealand  Institute:  — 

Wernigerode.   Nutnrwissenecbaltlicher  Verein  dea  Harcee: 

Scbrifteii         11.  1896. 
Wien.   K  k  Aka-leinio  der  Wissenscbal ten: 
btiiiktichrilten.    Bd.  62. 
Anseiger.  1896.  No.  16-87. 
,         1897.    .  1—12. 

—  K.  k.  Ueologischc  Landesanstalt: 
AbbandlunL^Mi.    Bd.  18.    Helt  1. 
VerhanOlttUgen  1896.   No.  6-18. 

,  1897.   No.  1—5. 

Jahrbuch.   1896.   Bd.  46.   Heft  1-2. 

.       ,  66.     .  2-4. 

—  K.  k.  NatnrhiBtorieches  Hof^Hnsenm: 
Annalen.  Bd.  10.  Heft  3—4. 

.    lt.      -  2-4. 

—  Zoologisch-Botanische  (t es i  1 1  schal t : 
Verhandlungen.    1896.   Bd.  46.    No.  ö  und  7— lü. 

g  1896.    n   47,    p  1—3, 

1897.    .  67.  Heft  1. 

—  EntomologiBclier  Verein: 
Jahreebericht  7.  1896. 


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—  XCI  — 


—  OeBterreicbischer  Tonristen-Klnb  (Sektion  ittr  fia> 

tarkunde): 
lütteilangen.   Jahrg.  8. 
~  K.  k.  Zentral-Anttftlt  für  ]Cil«orologie  und  £rd- 
magnetituvB:  — 

—  y«r«itt  mr  Y»r1)r»itiiiig  naturwUseiitohaftlielier 

Kenntnisse: 
Scliriften.    36.  Cyclus, 

—  Naturwissenschaftlicher  Verein  an  der  Universität:  — 
Hitteilungen.  1896. 

Wi««bad«B.  NftsiaaiBelier  Yerain  fflr  Naturkunde: 

JibrbQober.  Jekrg.  49. 
Wftrnbnrg.   Phjsikalisrh-medicinische  Geiellecliaf t: 

Verbandlangen.   N.  F.    Bd.  30.    No.  1-8. 

Sitzungsberichte.    1806.    No.  1  —  5. 
Zürich.    Naturforschentlc  (lesellschiifr: 

Vierteljabrschrilt.    Jahrg.  41.    1896.  u.  Supplement.  (Festschrift.) 

—  SekweiteriBche  Botanisclie  GesellBcliaft: 

Der  botaaiaclie  Oarten  und  das  botaniedie  Hnaenm  der  Univenität 
Zfirieh.  1896. 

Zweibrücken.    N  atnrh  i  s  tor  i  ?  s  h  f  r  Verein:  — 
Zwickau.    Verein  für  Naturkunde: 
Jahresbericht.  189Ö. 

C.  Durch  Kauf  erworben. 

Tollftftndife  Werke  nnd  EiMelachrtflen: 

Dana,  Jaaiee  D.:  The  SjyBtem  of  Hinaalegy.  6.  edition. 
Frank:  Krankheiten  der  Pflan«eo.  ScUoB. 

Notes  from  the  Leyden  Museum. 

Pariatore»  F.:  Flora  Itaiiana.  SchlaS  (ron  Tk.  Camel). 

h.  Lleferongswerke: 

B  a  i  1 1  ü  n  :  Ristoire  des  plante. 
Beiträge  zur  Geologischen  Karte  der  Schweiz. 
Brefeld:  Mjcologiache  Untersnchnngen. 
Bronn:  Klanen  nnd  Ordnungen  des  TieneicliB. 

C  h  e  I  i  n  8 ,  C. :  Erläuterungen  zur  Geologiacken  Karte  d.  GhroBherzogtoms  HesBon. 
Ergebnisse  der  Plankton-Expedition. 
FHuna  nnd  Flora  des  Golfes  von  Neapel. 

ritsch:  Studien  im  Gebiete  der  Höhmischen  K.reidelur«iation. 
ürandidier:  Utstuire  Naturelle  de»  iJul6opt«^re&  de  Madagascar. 
Hempel  nnd  Wilhelm:  Die  Blumen  und  Striacher  dee  Waldes. 
Hintse:  Handbacb  für  Mineralogie. 
Lenekart  A  Ghnn:  Bibtiotheca  Zoologien. 


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—  xcu  — 


Lindensch  mit  Sohn,  L.:  Aliertiiiuer  unserer  heidnischen  Vorzeit. 

Martini-Cbemnits::  Systematisches  KoQcbjlieD-Kabinet. 

Novitates  Zoologicae,  a  Joana]  of  Zoology. 

Pattontologie  Franf  um. 

Retzius:  Biologische  Untennelinngea. 

S  a  r  a  s  i  n ,  Gühr. :  Ergebnisse  nntnrwissenschaftUclMr  Fondnuigail  aol  Ceylon. 

.Schiiii]»er:  Mitteilungen  aus  den  Tropen. 

Sclater  and  Tomas:  The  book  of  Antclop^. 

Semper:  Belsen  im  Archipel  der  Philippinen. 

Smith  A  Kirby:  Shopalocera  Exotica. 

Taschen b er g,  0.,  Dr.:  Bibliotheea  Zoologica, 

TraTaoz  de  TExpedition  Castclnan:Maninif^8,BeptUes, Entomologie 

et  Mr>llns(|iie!?  4  Teile). 
Troucssart,  K.  L  :  r^Milni^ru^  mauuoalium.   Kuva  Editio. 
Tryon:  Manual  of  Conchology. 
Zittel:  Handbuch  der  Paliontolcgie. 
Zoological  Becord  of  th«  Zoological  Society. 

e.  Zeltsehrlftent 

Abhandlungen  der  (tnißherzofifli<  h  Hessischen  geologischen  Landesanstalt. 

Abhandlungen  der  vScbweizerischen  Paläontologischen  Gesellächaft. 

Americaii  Journal  of  Arts  and  Sciences. 

Anatomischer  Anzeiger. 

Annales  du  Jardin  Bottniqne  de  Bnitenzorg. 

Annales  des  Sciences  Naturelles  (Zoologie  et  BotaaU|ae). 

.^nnnles  de  lu  Societ*'-  Enti'inoLi^'i«|nc  de  France, 

Annais  and  Magazine  uf  Nütuial  Jlisiury. 

Arbeiten  aus  dem  Zoulogisch-zootomischen  Institut  in  Würzburg. 

Arcbives  de  Biologie. 

Archiv  für  Anatomie  und  Physiologie. 

Archiv  filr  Anthropologie. 

Archiv  filr  die  gesamte  Physiologie  des  Menschen  und  der  Tiere. 

Ar<hiv  fiir  inikroskopisrhe  Anatomie. 

Ari  hiv  tür  NulurgeS' hirhte. 

Archiv  für  Entwicklungsuiechanilt. 

Biologisches  Centralblatt. 

Botanischer  Jahresbericht. 

Botanische  Jahrbücher  für  Syit^nmtik,  Pflanaengeographie  und  Pflanien- 

geschicbte. 
Deutsche  Entomolügische  Zeitschrift. 
Geological  Magazine. 

Jahresberichte  Uber  die  Fortschritte  der  Anatomie  and  Physiologie. 

Journal  fOr  Ornithologie. 

Mineralogische  und  petrographische  Hitteilnngen. 

Morphologisches  Jahrbuch. 

Nacbrichisblatt  der  Deutschen  MalalLozoologiachen  tiesellschaft. 


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xcm  ^ 

Nature, 

Neues  Jabrbach  für  Mineralogie,  Geologie  und  Paläontologie. 

Palapontographica. 

C^uarterly  Journal  of  the  üeoluj^ical  Society  of  London. 
Zeitschrift  für  Krystallographie  und  Mineralogie. 
Zeitschrift  hlr  Ethnologie. 
Zeitsehriffe  fflr  wissenBchaftliche  Zoologie. 

Zi>o!ogi8chP  Jalirl»ftcher. 
Zoologischer  l  ilueslicrieht. 
Zoologischer  Anzeiger. 

Die  Anschaffniigeii  und  Geschenke  des  Dr.  Senckenberg^scben 
MedizittischeD  Institnts,  des  PhysikalischeD,  Ärztliclien  und  Geo- 
graphischen Vereins  werden  ebenfalls  der  gemeinsamen  Bibliothek 
einverleibt  und  können  demnach  von  unsern  Mitgliedern  benutzt 
werden.  Von  denZeitschrif ten,  welche,  neben  den  schon  angeführten, 
der  Gesellschaft  zur  Verfügung  stehen,  seien  erwähnt: 

Yoü  »citen  des  Dr.  Senekeuberg'»cben  MedizittUcbeu  iBsiltktflt 

Botanische  Zeitang. 
Flora. 

Jahrbikher  für  wisäpnsrluift liehe  Botanik. 
Kevue  g^n^rale  de  Botanique. 

Ton  gelten  de»  Physikalischen  Vereinst 

Astronomisches  Jahrlnuh.  Berlin. 

Astronomische  Nuchrichten.  Altona. 

Berichte  der  Deutschen  Chemischen  Gesellschaft.  Berlin. 

Chemisches  Centralblatt.   Leipzig.  ■  ' 

Die  Chemische  bdostrie.  Berlin. 

Dinglers  Poljtechnisehes  Jonnial.  StattguTt 

Electrotechnische  Rundschau.    Frankfurt  a,  M. 

Elektrotechnische  Zeitschrift.  Berlin. 

Jahresbericht  über  die  Fortschrif ti-  der  Chemie.  Gießen. 

Jahresbericht  über  die  Leistungen  der  chemischen  Technologie.  Leipzig. 

Joornal  fttr  praktische  Chemie.  Leipzig. 

Xamandi  und  Heeren,  Technisches  Wl^rterhach, 

Jüebigt  Annalen  der  Cliemie.  Leipzig,, 

Meteorologische  Zeitschrift.  Wien. 

Poggendorffs  Annalen  der  Physik  und  Chemie.  liOipsig. 

Zeitschrift  für  analytische  Chemie.  Wiesbaden. 

Zeitschrift  für  physikalische  Chemie.  Leipzig. 

Zeitschrift  fir  InstromeDteakHiide.  Berlin. 

Zeitschrift  für  llathenintik  und  Pl^sik.  Leipsig. 


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XCIV  — 


Von  Helten  des  IrxtUctaen  Yereliiii 
Cbarit^-AniuUen.  Berlin. 
AnnmlM  d'OenUetiqiie. 

Amali  deU'Istitato  d'IgieDe  aperimeiitAl«.  Born. 

Annales  «I'Hy^'icne. 
Archiv  für  Hygiene 

Deat54clies  Archiv  für  klinische  Hedicin. 

Archiv  für  ( )lireiihcilkun^le. 

Archiv  für  experiiuenielle  Tatbologie  uud  Pbaruiakolu^ie. 

AicUt  für  Pnycbifttrie. 

AkMv  fflr  Opbtliftliiiologi«. 

ArclÜT  für  Dermatologie. 

Archiv  für  Kimlerheil künde. 

Archiv  für  Augenheilkunde. 

Archiv  für  Gynäkologie. 

Archiv  für  klinische  Chirurgie. 

Archiv  fflr  pathologiicbe  An&lomie. 

ArdÜTes  itatieoiiM  de  Biolegie. 

Beiträge  zur  klinischen  Chirurgie. 

Bulletin  <lc  l  Af-vir-mie  royale  de  Belq-iiine. 

CeDiralblati  für  Bn<  tfHoIogie  and  Paraaitenkande 

Ccntralblatt  für  Chirurt^ie, 

Centralblatt  fttr  Gyuäkuiugie. 

Ceatralbifttt  fflr  prakttecbe  Angenheilkaode. 

Centralblatt  fflr  Harakraiikheitem. 

Centralblatt  für  allgemeine  Qenmdlmtspflege. 

Neurologisi  lu's  <  'entralblatt. 

Correspondenxbiatt  der  schweixer  Aerzte. 

Fortschritte  der  Medicin. 

Oasette  m^dicale. 

Index  nedieiiB. 

Jabrbach  fttr  KilideiliaiUniid«. 

Sdiiiiidt's  Jahrbücher  der  Hedicin. 

Jahresbericht  über  die  Lcistnngrcn  der  Medicin. 

Jahresbericht  über  die  Leistun<>:en  des  Müitttrwesens. 

Jahresbericht  der  Ophthalmologie. 

Jaliresberklik  Aber  die  ForHebritte  dw  GyiOlEoIogie. 

British  Uedical  Joamal. 

The  Lancet. 

DctiTsche  Medicinalzeitung. 

Merooires  conrnnnos  de  1'Acädt''mie  royale  de  MMedne  de  Belgiqae. 

Miinutshlatter  für  Augenheilkunde. 

iiierapeutische  Monatshefte. 

Oay*8  Hoepital  BeporU. 

Ophthalmie  Hoepital  Beporta. 

Bevue  de  Th^rapeutique. 

Bygieniache  Bondechan. 


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-  xcv  — 


Scmaine  m^dicale. 

Obatetrical  Transactions. 

lledico-cbirurgical  Transactiuus. 

Vierte^nclirift  fflr  Gemmdheitspfleg«. 

Vi^rteljalinclmft  fOr  geriobtliebe  Medicin. 

Verhandlnngen  der  Berliner  iiieilicinischen  Geselliohafl, 

Veröffentlicbnngen  des  kaiserlichen  Qesandheitaaints. 

Berliner  klini^ohe  Wocliensrhrift. 

Wiener  klimsdie  Wochenschrift. 

Wiener  uiediciuiscbe  Wucbenschrift. 

DesHehe  uediciniBdie  Woebenschrift 

MttncbeiMr  medicialiche  Wochmudirift. 

Berliner  thieriirztlichc  WoclieilBdirift. 

Zeitschrift  für  Biii^  igie. 

2Seitschrift  für  riiiruririo. 

Zeitschrift  für  Gebunsbilfe  und  Gynäkuiogie. 

Zeit«dirift  für  klinische  Medicin. 

Zeitsehrif t  fOr  vei^^leicliende  Aogenbeitkimde. 

Zeitschrift  ftlr  Thieimtdicin. 

Zeitschrift  für  Physiologie  der  SiimeiorgAiie. 

MiliOrinUiche  Zeitocbrilt 

Ton  leiten  des  Vereins  für  6«0fr«pliie  nnd  StaUetik: 
ArehiY  für  siehenbfli^iiiclie  Landeekniide. 

Beitrige  sur  Spiacih»,  Land»  nnd  VOlkerkande  von  Niederlftttditeb-Indien. 

Dentscbe  geographische  BIfttter  (Bremen). 

BoIIettino  della  Societä  geografica  ItalianA. 

Bollctiiuo  della  Societä  Africana  d  italia. 

Boletin  de  la  Sociedad  geografica  de  Madrid. 

Boledn  d«l  Institute  geograHeo  Argentiao. 

Boletin  de  la  Soeiedad  geograllca  de  Lima. 

Boletim  da  Sociedade  de  Geograpbia  de  Lisboa. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  g^ographique  de  Paris. 

Bulletin  de  la  Socittfe  du  Nord  de  la  France,  Douai. 

Bulletin  de  la  Societc  de  Gcopraithie  de  Marseille, 

Bulietiü  de  la  Soci^t6  de  Geographie  de  iüsi,  Nancy. 

Balletin  de  la  Soci6t6  de  Geographie  commereiale  de  Bordeaux. 

Balletin  de  la  SodftlA  Langnedodenae  de  Q6ographie,  Montpellier. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  g6ographique  d'Änvers. 

Bulletin  de  la  Soci6te  Normande  de  Geographie,  Ronen. 

Bulletin  de  la  Society-  de  Geographie  coniiiierciiile,  Havro. 

Bulletin  der  romäuiscben  geographischen  Gesellschaft. 

Le  Globe. 

Jahrlmdi  des  nngaiiscliett  KarpathenTereias. 
Jalirbneb  des  siebenbttugisdien  KarpatbeoTereinB. 
Jabt«sbsii«bt  des  Vereins  Hr  siebenblbgische  Lendeeknade. 


-  XCVI  - 


Jahresbericht  des  Vereins  für  Erdkunde,  Dresden. 
Jahresbericht  der  üjeugraphischen  Qescllscbaft  von  Bern. 
Juiirnal  uf  the  American  (ieographical  Society,  New- York. 
Joniual  of  the  Oeugrapbical  Sodety,  Mancbeater. 
lUtieiluiigen  der  geograplüiehen  tieeellacliaft  tu  &ml»nrg. 
Mitteilnim^n  der  geographiscIieB  Geiellacbaft  in  J«Dft. 
Petermanns  Mitteilungen. 
Publirazinni  della  Spcrnla  Vaticana. 
Revue  <le  la  Socitue  geugrai>hique  de  Tours. 

Tijdschrift  van  bei  kunigl.  Nederlandfloh  Aardrijskundig  Oenootschap. 
YerbindliiiigMi  der  Oeeelli^aft  Ittr  Erdkniide  m  Berlin. 
Zeitschrift  der  GeeeUechaft  ittr  Erdkunde  m  Berlin. 


Iii.  Auüere  Ueächeulie. 

Von  Herrn  0.  Speyer  hier:  225  Harle  als  Beitrag  zur  Erwerbong  einer 

biologischen  Insektensammluug  und  eines  Holzstammes  mit  der  Rie<<t'n- 

Waldamcise  f  Fnnnica  herculana)  von  Förster  H.  üericke  in  Bad  ßeiuerx. 
Von  ikn  Krben  des  Herrn  Phil.  Beruh.  Bonn  hier:  300  Mark. 
Von  Herrn  Major  Dr.  L.  von  Heyden  hier:  2  Photographien. 
Von  Herrn  C.  Nolle  in  Hoachi  bei  Tanga,  Dentach^Ost- Afrika  (durch  den 

Vwein  für  natnrwiseenscbaftUcbe  Unterhaltung  hier):  3  PbotographiM, 

i^ebrafUllen  und  jiin^e  Gazellen  von  Mbugiini. 
Von  Herrn  Dr.  0.  Thilo  in  Majorenhof  bei  Riga:  3  Modelle  und  4  Tafeln. 

die  Blechanik  der  iüickeniloaaen  ?on  Zeus  fab«r|  TtiacanthiU  and 

Balistes  veranschaulichend. 


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Bilanz  nnd  Obersiebt 


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Anliang 


A.  Sektionsbariehte. 

HerpetologiBche  Sektion. 

I'it'  Thitti^^kcit  des  Sektionärs  kou/eiiü i«  i  tr  -ich  während 
des  Jahres  IHÜti  i)7  auf  die  NViundnuiifr,  Aufsteliuiii;  und  Kata- 
logisierung der  Sclihuigeiisaiiuiiluii^'-  und  die  Bestimmung  und 
Einreihung  der  neuen  Zugänge.  Der  zweite  Band  des  Keptil- 
kataUiges,  der  die  Ophidier  entlialten  wird,  konnte  noch  nicht 
gedruckt  werden,  da  große  Krstl)eständ«^  von  Schlaügeu  noch 
aufgearbeitet  und  aufgestellt  werden  mußten. 

Über  die  zahlreichen  Geschenke,  welche  die  Sammlung  er- 
hielt, ist  schon  auf  Seite  LH  ff.  eingehend  berichtet  worden.  Als 
besonders  wertvoll  sollen  aber  an  dieser  Stelle  nochmals  hervor- 
gehoben werden  die  reiche  iSendung  des  Herrn  Dr.  A.  Voeltzkow 
in  Berlin  aus  Ostafrika  und  Madagaskar,  die  anfier  zahlreichen 
anderen  kostbaren  Tieren  eine  neue  ganz  schwarze  Blind  wühle 
{Bilellophis  unicolor)  von  Wituland  und  einen  neuen  Lygodadulus 
{L.  heterunis)  enthielt,  sowie  die  Schenkung  der  Herren  Konsul  Dr. 
O.  Fr.  v.  M  o  e  1 1  e  nd  0  r f  f  in  Manila  und  Otto  Koch  in  Cebä, 
in  der  sich  nicht  weniger  als  fünf  für  die  Wissenschaft  neue 
Tiere  {Oahphrynns,  Lepidodact^lus,  Lygosoma,  Typhlo^,  Ählabes) 
befanden. 

Von  Taoschsendnngen,  die  uns  gegen  gelieferte  Saiten 
Küken thal 'scher  Dubletten  versprochen. worden  sind,  ist  nur 
noch  eine  solche  yom  Hambniger  Musenm  ausst&ndig.  Eine 
kleine  Sendung  wurde  fttr  das  Wiener  Hofmnseum  zusammen- 
gestellt. 

Von  wissenschaftlichen  Arbeiten  wurden  im  Laufe  des 
Jahres  yerOffentlicbt;  Mitteilungen  „Über  neue  Kriechtiere  Ton 


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—  CI  — 


den  Seychellen*  im  Zool.  Anzeiger  19,  Jahi-g.  1896  p.  349—351 
und  pÜber  Reptilien  und  Batrachier  aus  Deutsch  -  Neuguinea* 
in  Alih.  u.  Her.  d.  Zool.  u.  Anthrop.-EthDogr.  Mus.  zu  Dresden 
1896/97  No.  7.  Referate  über  neuere  herpetologische  Arbeiten 
lieferte  der  Sektionär  außerdem  in  den  Jahrgängen  1896  nnd 
1897  des  „Zool.  Centralblatts"  und  des  „Zool.  Gartens". 

Der  Verkehr  der  Sektion  mit  wissenschaftlichen  Instituten 
beschränkte  sich  im  Vorjahre  auf  die  zoologischen  Museen  von 
Berlin,  Dresden,  G&riitz,  Hamburg,  Hann.-MUnden,  Heidelberg, 
Hermannstadt  and  Kronstadt  (Siebenbfirgen),  London,  München, 
Nfimberg,  Pest  nnd  Wien  und  die  hiesige  Nene  Zoologische 
Gesellschaft. 

Prof.  0r.  0.  Boettger. 

Sektion  ffir  Insekten. 

Im  Jahre  l81Hi — 97  wurden  die  Musealbestände  durch- 
g-eselien  und  in  Ordnnnjr  gehalteu.  Die  Sektiouäre  waren  meist 
noch  uüt  dem  Präparieren,  Bestimmen  und  Einordnen  der  Neu- 
erwerbungen beschäftigt:  A.  Weis  mit  der  reichhaltitren  Reise- 
ausbeute des  Herrn  Prof.  Dr.  Boettgor  in  8iebenbür<]fen, 
Dr.  von  Heyden  mit  dem  Bestimmen  und  Ordnen  sowie  mit 
der  Fertigstellung  zur  Drucklegung  der  von  Herrn  Prof.  Dr. 
Kükenthal  auf  den  Molukken  gesammelten  Coleoptera, 
Hymenoptera  und  Diptera. 

Dr.  L.  von  Heyden. 
A.  Weis. 

Sektion  f&r  Botanik. 

Bei  Gelegenheit  der  B8.  Versammlung  deutscher  Natur- 
forscher nnd  Arzte  in  Kl  ankfurt  a.  M.  hatte  die  Sc nckeubergische 
uatiu-furscbende  Gesellscliait  eine  größere  Sammlung  von  Formol- 
präparaten ausgestellt,  worunter  sich  auch  eine  Anzahl  in 
Formol  konservierter  Pflanzen  befand.  Eine  kleine  Broschüre 
von  dem  unterzeichneten  Afitsektionär  Oberlehrer  Blum  „Er- 
falinuigen  mit  der  Forun)lk"iiservierung*'  war  den  F^esucheru 
der  Ausstelhing  sowie  einigen  Abteil un^^en  der  N'aturforscher- 
versammlung  gratis  zur  Verfügung  gestellt  wurden  Auch  auf 
die  diesjäliiige  Garteubau- Ausstellung  iu  Hamburg  siud  eiuige 


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pflanzlichen  Gegenstände,  die  eigentümliche  WacUstumsbiidUDgen 
zeigen,  sowie  Früchte  in  Formol  geschickt  worden. 

^]^'<ev  Herbnr  wurde  bereichert  durch  die  Fortsetzunp  des 
Herbarium  »  uropaeum  von  Baenitz,  durch  die  von  dem  sei. 
Herrn  Franz  Anton  ßuchka  gesammelten  Pflanzen,  ge- 
schenkt von  dessen  Witwe,  sowie  durch  eiuif^e  Mappen  ge- 
trockneter Pflanzen  von  Herrn  H.  G.  Herz  dahier.  Unsere  Hölzer- 
Sammlung  erhielt  eine  wesentli'  lif  Vermehrung  von  Herrn  Professor 
Dr.  H.  Sehen ck  in  Darmstadt  durch  eine  Kollektion  von  ihm 
selbst  in  Brasilien  gesammelter  Lianen hölzer  mit  merkwürdiger, 
auf  dem  Qaei'schnitt  sichtbarer  Struktur,  ferner  durch  schöne 
und  interessante  Stammstücke  aus  dem  botanischen  Garten  und 
ans  dem  Palmengarten,  sowie  durch  Geschenke  der  Herren 
Dr.  Kobelt  uud  Dr.  Th.  Körner.  Das  ausführliche  Verzeichnis 
der  Zuwendungen  siehe  unter  ^Geschenke**,  Seite  LVII. 

Oberlehrer  J.  Blum. 
Professor  Dr.  M.  M  d  b  i  n  s. 

Sektion  für  Mineralogie  und  Petrographie. 

Herrn  A.  May  hier  verdankt  die  Sammlung  durch  die 
Vermittetung  des  Herrn  Prof.  Dr.  Boettger  zwei  vortrefflich 

ausgebildete  Diaraant-Krystalle  von  Kimberley  ±^  ±  "r^"  mit 

eingekerbten  Oktapder- Kanten.  Herr  Prof.  Dr.  Kinkelin 
schenkte  aus  seiner  i'rivatsamraluii«r  eine  Kupferplatte  vom  Lake 
superior  mit  einem  guten  Pyramidenwürfel  ^  O2,  ferner  Quarz 
nach  Kalkspat,  ein  großes  Skalenoeder  R3,  frei  aus  Gangquarz 
hervorragend,  von  einem  nicht  sicher  anzugebenden  Fundorte 
im  Taunus.  Herr  Kitter  gab  für  die  Lokalsammlung  Chlorit- 
krystalle  auf  Hornblendejrneirj  vomHüi-stein  im  Spessart,  sowie 
den  von  ihm  zuerst  aufgefundenen  und  durch  Herrn  Prof.  Dr. 
Th.  Petersen  analysierten  Eblit  aus  dem  Quarzgange  bei 
Franenstein  im  Taunus. 

Herr  Dr.  Wulf  tu  Schwerin  schenkte  bei  Gelegenheit  der 
Naturforscherversammlnn^  eine  Suite  seiner  berühmten  k&nst- 
lieh  gezüchteten  Krystalle,  darunter  ein  klares  Rhombo^der  von 
Natronsalpeter  mit  den  Kantenlängen  28 : 20 : 17  mm,  Nickel- 
vitriol mit  P  •  P  00  •  y  P  •  oP  •  ocPoc  .  I  P  00,  zahlreiche  groBe, 


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in  Bewegung  gezüchtete  Rohrzackerkiystalle  oc  P  ac  •  oP  •  P  oc  • 
oc  P  *  "P  oc  •  — ^P  VL  a.,  ferner,  ebenfalls  in  Bewegang  gezßchtet, 
Proben  kleiner  Krystalle  von  Borax,  Alaun,  Salmiak,  Kupfervitriol. 

Unter  den  durch  Kauf  erworbenen  Mineralien  sind  be- 
sonders zu  erwähnen:  2  Diamanten  ans  Brasilien,  beide  Durch- 

wachs  uugszwiliiuge  uach  <x  0  oc,  der  eine  +  ^  •  — 5.^  der  andere 

ocOac-acO|-;  ein  vorzaglicher  Quarzzwilling  von  Namshima 
in  Japan,  ocR  •+K,  symmetrisch  nach  Pa;  eine  Prachtstnfe 
des  ausgezeichneten  Almandin-Vorkommnisses  von  Fort  Wrangel 
in  Alaska,  mehrere  große  Almandine  (x  0  •  oc  Ot  in  dunklem 
Glimmerschiefer  eingewachsen.  Von  den  herrlichen  gelben 
Kalkspaten  von  Joplin,  Jasper  Ck).,  Missouri  wurden  3  Krystalle 
erworben,  einer  mit  vorherrschendem  Bs,  2  weitere  mit  mehreren 
Skalenoedern  nnd  Rhomboedem. 


Sektion  für  Geologie  und  Paläontologie. 

Aus  den  oben  mitirt^teilten  Listen  von  Geschenken  und  von 
dem  durch  Tausch  oder  Kauf  Erworbeneu  ist  ersichtlicl),  daß 
die  paläontologisclie  vSanimlung,  wie  auch  die,  welche  allgeiueiu 
pre(»lo<:ische  Erscheinungen  deraonstrit  i  tn  soll,  sich  nach  ver- 
schiedenen Richtunsren  vervollständigt  hat  und  sich  in  ziemlich 
starkem  Wachstnm  iM'lindet. 

Unter  den  durch  Schenkunj^  in  unsere  .Sammlung  gelangten 
n>v]|;(  Ii  st'ien  nur  einige  besonders  bfMiierkenswerte  hervor- 
jgehuben  und  ihrer  Hedeutiing  nach  bespioclien 

Auch  dieses  Jahr  nehmen  die  Petrefaktm,  ilie  uns  duirli 
die  Afunifizenz  der  Herren  (4nstav  und  IJudolf  l)y<'kt  ihuff, 
F'abrikbi'sitzt'i-  in  Hiebrich  a.  l\h.,  zugekommen  sind,  die  erste 
Stelle  ein,  besonders  nach  dem  wissenschaftlichen  Werte  der 
betreffenden  Objekte.  Wenn  auch  die  Funde  aus  dem  Tertiär 
des  Heßler- Bruches  dieses  Jahr  keine  bisher  unbekannten 
Fossilien,  wie  letztes  Jahr,  brachten,  so  erhielten  wir  doch  viel- 
fach solche,  die  mehr  und  mehr  das  Bild  der  einzelnen  Arten 
vervollständigten.  Unter  den  vom  Heßler  stannnenden  unter- 
miocänen  Wirbeltierresteu  ist  z.  B.  jede  Zunahme  an  Kesten  der 
drei  bis  vier  Arten  von  llhiuoceronten  von  Wert  in  Rücksicht 
auf  eine  dereinstige  Bearbeitung  dieses  Genns,  soweit  es  damals 


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—  CIV  — 


unsere  Laudbchaft  bewulmt  hat.  Das  nämliche  giU  auch  von 
deü  Kesten  von  FalaeoDicrtjx.  Unter  den  Konchylieu  ist  hervor- 
zuheben, daß  eine  Heltx  rnmondi  daselbst  gefiindfn  worden  ist, 
die  sonst  als  Leitfossil  des  obei uligocäiieii  Landschueckenk Mikes 
und  gleichaltriger  Schichten  in  und  außerhalb  Dentsclilands  gilt. 

Großes  Interesse  iiaben  auch  die  bkeletteile  aus  dem  alt- 
diluvialen  Mosbach  er  Sand.  Es  war  ein  überraschender  und 
wertvoller  Fund,  der  uns  heuer  mehrere  Reste  des  Ilfppopofamtts 
major  r'iiv.  brachte;  sie  gehören  nicht  allein  zu  den  seltensten 
Resten  im  Sande  bei  Mosbach,  sie  halben  auch  darum  erhöhtes 
Interesse,  weil  sie  die  nördlichste  Grenze  der  Verbreitung  des 
diluvialen  großen  Nilpferdes  fixieren  und  uns  über  die  klima- 
tischen Verhältnisse  zur  Interglacialzeit,  in  der  die  mächtigen 
Sandaufschüttungen  bei  Mosbach  erfolgten,  belehren.  Bisher 
waren  nar  einzelne  Vorderzähne  gefunden  worden;  wir  besitzen 
außerdem  noch  zwei  Sprangbeine,  einen  Ober-  nnd  einen  Unter* 
arm  und  nnn  neuerdings  das  Fragment  eines  T^nterkiefers  mit 
den  zwei  großen  Vorderzähnen  und  den  zwei  Eckzähnen,  außer- 
dem in  dem  Fragment  der  einen  Unterkieferhälfte  die  hinteren 
Molaren.  Herr  AugnstKoch  hat  uns  bei  der  Restauration 
dieser  zwei  wertvollen  Stücke,  die  in  hohem  Grade  von  Brüchen 
durchsetzt  waren  und  besonders  sehr  mürbe  Knochensub- 
stanz  besaßen,  wiederum  au&  beste  unterstützt.  Auch  die  Art 
des  Vorkommens  dieser  zwei  Kieferstücke  im  groben  Sand  war 
eine  sehr  auffällige,  wie  sie  uns  ans  den  Mosbacher  Sauden 
noch  nie  vorgekommen  war;  die  Fragmente  steckten  niijnlich  in 
Eies,  der  durch  mulmigen  Kalk  locker  verkittet  war.  In  dem 
mulmigen  Kalk  befanden  sich  teils  lose,  teils  im  Zusammenhang 
mit  den  eingebetteten  Knochen,  zahlreiche  kleinere  Kalkkon- 
kretionen. Wo  solche  auf  dem  Knochen  aufsitzen,  haben  sie  sieh 
bei  ihrem  Wachstum  auch  von  der  Knochensubstanz  Stoff  an- 
geeignet, sodaß,  sobald  die  auf  dem  Knochen  aufsitzende 
Konkretion  abgelöst  wurde,  auf  der  mürben  Oberfläche  ein 
Grübchen  entstand. 

Von  Herrn  Dr.  Otto  M.  Reis  in  München  wurde  unsere 
Sammlung  wieder  durch  sehr  wertvolle  und  reiche  Suiten  von 
Fossilien,  diesmal  hauptsächlich  aus  der  alpinen  Trias,  bedacht; 
besonders  ist  die  vollkommen  bestimmte  Suite  fast  komplett, 
die  aus  dem  Rhät  des  Langewiesgrabens  bei  Garmisch  stammt 


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—  cv  — 


In  dieser  Zuseudung  befinden  sich  unter  anderem  auch  Gesteine, 
welche  Wirkungen  gewisser  Gebirgsbewegungen  auf  dichten  Kalk 
(Drucksuturen),  ferner  den  Aufbau  von  Kalkstein  durch  Algen, 
endlich  solche,  die  seltsame  Verwittemugserscheinniigeii  zeigen. 

Von  alpinen  Fossilien  verdanken  wir  Herrn  Dr.  med.  C. 
Ger  lach  In  Hongkong  eine  sehr  interessante  Saite  iiassischer 
Ammoniten  von  Hochfellen  bei  Traunstein. 

Ein  interessantes  Objekt  für  die  Sammlung  allgemein 
geologischer  £rsclieinungen  ist  ein  basaltischer  Pflasterstein, 
der  während  zwei  Stunden  von  einem  unter  Hochdruck  stehenden 
Wasserstrahl,  wahrscheinlich  unter  Vermittelang  von  Sand,  tief 
ausgehöhlt  worden  ist.  Bas  Oeschenk  kam  uns  von  Herrn 
Werkstätten  Vorsteher  Bendel  dahier  zu. 

Zu  den  wissenschaftlich  wertvollsten  Gaben  gehört  eine  neue 
Sendung  von  Herrn  Prof.  Dr.  v.  Ihering,  Direktor  des  ATuseums 
in  Säo  Paulo  in  Brasilien,  enthaltend  mannigfaltige  Fische  aus 
der  Braunkohle  von  Taubate  (8  Acanthopterygier  und  ein  Rajide). 
So  wurde  das  Materia),  das  der  Bearbeitung  der  Taubate -Fische 
durch  Herrn  Smith  Woodward,  Assist.  Keeper  am  GeoL 
Dep.  des  British  Museum  (N.  H.)  zu  Grunde  liegt,  wesentlich 
bereichert. 

Weiter  möchten  wir  hervorheben,  wie  sehr  wir  es  schätzen, 
nun  auch  aus  der  nördlichsten  Insel  Europas  Fossilien  zu  be- 
sitzen; sie  beweisen,  welch  reiche  Fanna  auf  Spitzbergen  das 
ziemlich  seichte  Meer  zur  Karbonzeit  bewohnt  hat.  Diese 
Kollektion,  die  von  Herrn  Carl  Goetzger  aus  Lindau  in 
der  Sassenbay  gesammelt  worden  ist,  enthält  folgende  Fossilien : 
Ph)dueiu8  weypreehii  Toula  (in  großer  Zahl),  Pr.  gigantem  Mart, 
IV.  undahts  Defr.,  Pr.  äff.  Oor  d*Orb.,  Pr.  sp.,  Orthis  reaupwata 
Mart.,  Alhyris  lamellosa  L'Eveille,  ^4.  cf.  cxpnnm  Phill.,  Rhyn- 
chomlla  cf.  tritatera  de  Kon,  Spirifcr  sp.,  Aulopora  sp.  und 
Cyaihophylliim  sj). 

Die  ebenfalls  in  der  Sassenbay  e:esammt'lt('ii  verkieselten 
Staininrt'stt',  deren  rntersucluniir  zu  übeiuehmeii  ileir  Professor 
Graf  zu  Solms-l^a  ubach  die  (  iiite  hatte,  sind  leider  nicht 
genügend  gut  erhalten,  um  sie  ihrer  systematischen  Stellung  nach 
zu  be.stiminen. 

Durch  die  liebeiiswiii'di<re  Sympathie,  die  lleir  I^direr  H. 
Becker  in  Hinteln  dem  Museum  seiuer  Vaterstadt  widmet,  haben 


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—  CVI  — 


wir  heuer  Fossilien  aus  einer  Landschaft  Deutschlands  erhalten, 
die  in  unserer  Sammlung  noch  sehr  schwach  vertreten  war; 
sie  stammeu  nämlich  aus  den  Jurasehichten  in  der  Nähe  der 
Porta  westphaiica.  Durch  die  Bagp^erungen  in  der  Weser  bei 
Rinteln  ist  sogar  eine  Zone  des  mittleren  Lias  {Margariiatus^ 
Schicht)  vertreten,  die  von  d^rt  noch  nicht  Ijekannt  war, 
und  die  zahlreiche  Ammoniten  {Ammonitcit  wanjantatuftj  Am, 
eapricorufts^  Am,  beehei.  Am.  davoei,  Am,  ibex)  and  zwei  Pleuro- 
tomarien  führt. 

Aus  dem  Boden  BYankfarts  selbst  kamen  ans  ans  einem 
in  der  Gegend  der  Arndtstraße  befindlichen  altallnvialen  Moor 
durch  die  Bemühungen  des  Herrn  Prof.  Richters  von  Herrn 
Mauremeister  J.  D.  Schenck  eine  Anzahl  Reste  von  Bos  pri- 
migeninSf  Cervits  elaphus^  Cervtts  capreohts  nnd  Sus  scrofa  zn. 
Durch  die  bisherigen  diluvialen  und  alluvialen  Funde  unserer 
Gegend  scheint  es  sich  mehr  nnd  mehr  herauszustellen,  daß  in 
den  ersteren  nur  Bismpriscus  vorkommt  nnd  nur  in  den  letzteren 
Bos  pnmigenius. 

Wie  seit  Jahren  übersandte  uns  unser  korrespondierendes 
Mitglied,  Herr  Oberingenieur  C.  Brandenbnrg  in  Szeged  in- 
teressante Petrefakten  von  verschiedenen  geologischen  Horizonten 
aus  den  Gegenden  der  unteren  Donau,  und  zwar  heuer  solche 
aus  jurassischen,  cretacischen  und  jungtertiäreu  Schichten. 

Die  Sendung  von  Herrn  Dr.  J.  Valentin  in  Buenos  Aires, 
Bivalvensteinkerne  aus  der  Pampasfomation  von  Buenos  Aires 
enthaltend,  der  die  stratii^rraphische  Beschreibung  von  Dr.  Valentin 
beilag,  hat  bisher  noch  keinen  Bearbeiter  gefunden. 

Herrn  Professor  Dr.  R.  Hoernes  verdanken  wir  die  Be- 
Stinimunir  von  Fossilien.  <lie.  von  der  eiienials  Valen tin'schen 
Sannulung  lierriilirend.  ans  den  triassisi  hen  erzfiilirenden  Kalken 
von  Put/en  und  aus  dem  Devon  von  l*aßeck,  Kiff  bei  Vellach, 
.südlich  von  Kisenkappel  slaiimu  u. 

Eine  wertvolle  (labe,  sechs  große  Aquarelle,  die  Ent- 
wicklung von  verschiedenai  tigen  Kolilenflötzen  darstellend,  ist 
uns  von  Herrn  Konsul  Dr.  Ochsen  ins  in  Marburg  zuge- 
gangen, von  dem  aiicli  die  in  den  Al>l)ildungen  dargestellte 
Theorie  der  Kolileiilluizlnklung  auf$restellt  worden  ist  Diese 
liebenswürdige  <iabe  kommt  hauptsächlich  den  Vorträgen  über 
historische  Geologie  zu  gute. 


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—  cvn  — 


Oben  gedachten  wir  schon  einer  Partie  Petrefakten-Taiibate- 
Fische  unserer  Sammlung,  die  von  einem  Spezialforscher  wissen- 
schaftlich bearbeitet  werden.  So  haben  auch  wieder  ausere 
Lebacher  Fische,  diesmal  die  Pleuracauthiden ,  einer  wissen- 
schaftlichen Arbeit,  die  in  unseren  Abhandlungen  niedergelegt 
ist,  z.  T.  als  Grundlage  gedient  („Otto  M.  Reis,  das  Skelett 
der  Plearacantbiden  und  ihre  systematischen  Beziehungen"). 

Ans  der  von  Dr.  O.  Boettger  bearbeiteten  eocänoii  Fauna 
von  Pengaron  auf  Bomeo  gingen  einige  StUcke  zum  V  ergleich 
an  Herrn  Dr.  P.  G.  Krause  vom  geologischen  Reichsmuseum 
in  Leyden.  Herrn  Rektor  Lienenklaus  in  Osnabr&ck  stellten 
wir  die  Ostracoden  des  Mainzer* Beckens,  soweit  sie  sich  im 
Museum  befinden,  zur  Bearbeitung  zur  Verfügung. 

An  Herrn  Professor  H.  Engelhardt  in  Dresden,  welcher 
die  Gfite  hat,  die  große  Menge  noch  nicht  bestimmter  Tertiär- 
pflanzen unserer  Sammlung  zu  determinieren,  gingen  als  erste 
Sendung  ab  die  Blattabdrücke  aus  dem  mitteloligocanen  Meeres- 
thon von  Ftörsheim. 

Eine  Bereicherung  unserer  cretacischen  Fossilien  haben 
wir  durch  die  Bestimmung  der  Gaultpetrefakten  von  Klien  und 
vom  Margarethenkopf  hei  Feldkirch  im  Vorarlberg,  die  uns 
Herr  Professor  Oottfr.  Hieben  S.  J.  zusandte,  erhalten;  als 
Gegenleistung  konnten  wir  nämlich  die  Formen  zurückbehalten, 
die  wir  von  dort  noch  nicht  besaßen. 

Im  Tausch  hahen  wir  u.  a.  vom  Greologischen  Museum 
in  Lausanne  durch  Herrn  Professor  Renovier  eine  recht  inte- 
ressante und  wertvolle  Sammlung  von  Fossilien  aus  allen  in  der 
südwestlichen  Schweiz  entwickelten  Tertiärschichten  —  vom 
Mitteleocän  bis  zum  Oberuiiocän  —  erlialten:  am  höchsten 
schätzen  wir  darunter  die  reiche  Samnilun^'  von  eociinen  Fossilien 
von  den  Diablerets,  welche  die  Kocäiifaunen,  die  wir  in  dt  ii  letzten 
Jahren  ei  woilteii  iiaben,  wesentlich  kompleitiei eu.  \h\>  uäniliehe 
g-ilt  von  einer  schonen  Tauschsen<lung  des  Herrn  Dr.  ThuI 
Oppenheim  in  Charlottenburff  aus  dem  Eocän  und  Olifj^ocän 
des  Vicentins  lunl  Südfrankrt  i(  Iis.  Aus  der  Kene  vier'schen 
Sentlung  heben  wir  weiter  liervor,  daß  uns  aiis  dem  jiuifrsten 
Kiysch,  der  un«:;pfjihr  unsncm  Riipelihun  gleichaltrig  ist.  mit 
Chondriten  niiinni<rfaciie  liitselhafte  d'eblMp  zukamen:  auch  die 
Pflauzen-Fossüien  aus  dem  Atiuituu  waren  uns  recht  erwünscht. 


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—  cvm  — 


Durch  Ankauf  der  vorzüglicli  erhaltenen  Petrefakten  aus 
den  uuteieu  Kobk'iizschichten  von  OberstadtMd  in  der  Eifel 
lioffpn  wir  die  marine  Fauna  des  rheinischen  Devons  aus  jener 
ZciL  allnialilich  vollständifr  zu  erhalten.  So  fahren  wir  auch 
immer  fin  t,  ^k«•lt'tt('ile  von  diluvialen  Tieren  aus  den  M.>.-.l)aclier 
Gruben  zu  »M  wrrhcn  und  «^ie  zu  restaurieren,  um  mit  der  Zeit 
dir  so  auiierordeutlich  iiilt  i essante  Tierwelt  unserer  (jiegend  aus 
der  frühen  Interglacialzeit  im  ^luseum  veitieten  zu  liaben. 

Abgesehen  von  der  Bestimmunsr  der  uudelerminiert  und 
neu  in  die  Samndiinc^  gelan<?ten  Petrefakten  beschäftigten  die 
Sektionäre  Auderuiiiien  in  der  Anfstellnns-  S<i  sind  u.  a.  die 
canibrischeu  Fossilien  neu,  gesondert  von  deu  silurischeu,  auf- 
gestellt worden,  und  die  bisher  durch  norddeutsche  Fossilien 
vertretenen  Horizonte  des  l'nter-,  Mittel-  und  Oberoligocäus 
konnten  durch  die  neuen  Erwerbungen,  entsprechend  der  Ten- 
denz der  Aufstellung  der  f>  rtiären  Faunen  aus  süd-  and  sild- 
osteuropäischen  Meeren,  Brackwasser-  und  Slißwasserseen  er- 
setzt werden. 

Die  geologisch- paläontologische  Sammlung  wurde  durch 
Professur  Kinkeliu  mehrmals  größeren  Korporationen  in  zw'ei- 
bis  dreistündigem  Vortrage  demonstriert;  so  bei  der  ßS.  Ver- 
sauunlung  deutscher  Naturforscher  und  Arzte  im  Herbst  v.  J. 
den  Mitgliedern  der  mineralogisch -geologischen  Abteilung  der- 
selben. Bei  dieser  Gelegenheit  widmete  die  Gesellschaft  den 
Mitgliedern  der  Versammhing  als  wissenschaftliche  Gabe  die 
Abhandlung  von  Professor  Dr.  F.  Kinkel  in,  „Über  seltene 
Fossilien  des  Senckenbergischen  Museums'^.  Diese  Fossilien 
haben  dem  Veifasser  auch  Veranlassung  gegeben,  darttber  in 
zwei  Vorträgen  in  der  geologischen  Abteilung  der  Naturforscher- 
Versammlung  zu  sprechen.^)  Die  Fährung  bei  der  sich  daran 
anschließenden  Exkursion  nach  den  diluvialen,  tertiären  nnd 
kristallinen  Gebilden  in  der  Umgebung  von  Biebrich-Wiesbaden 
hatten  Professor  Kinkelin  und  Dr.  Schauf  flbernommen. 
Weitere  Demonstrationen  der  Sammlung  sind  durch  Professor 
Kinkel  in  dem  naturwissenschaftlichen  Ferienkurse  akademisch 
gebildeter  Lehrer,  dem  Verein  für  Geschichte  und  Altertuins- 


*)  Siehe  .  Verhaixlhin^'on  jlcrG<  >!elUch,lkutscher  Nuturforschern.  Aerzte. 
6H.  Yersammliuig  zu  I  runklurt  a.M."    IL  Teil,  1.  liälfte,  S.  219  ff. 


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—  CIX  — 


künde  iB  HOchst  a.  M.,')  der  Gewerkschaft  der  Holzarbeiter, 
der  Gewerkschaft  der  SchBeider,  der  der  Maler  und  der  der 
Spengler  zu  teil  geworden. 

Daß  auch  dieses  Jahr  die  Korrespondenz  eine  ziemlich 
lebhafte  war,  ist  schon  aus  dem  hier  Berichteten  ersichtlich. 

Professur  Dr.  F.  Kiukelin. 
Professor  lir.  0.  Boettger. 


B.  Protokoll -Auszüge. 

Samstug;  den  7.  November  i8ü(>. 

Vorsitzender:  Herr  Major  Dr.  L.  v.  Heyden. 

Der  Vorsitzende  eröffnet  die  wissenschaftlichen  Sitzaiigen 
für  den  Winter  1890  i)7  mit  der  Mitteiluii^^.  daß  Ihre  Majestät 
»lie  Kaiserin  Friedrich  geruht  haben,  als  Mitj^lied  der 
Gesellschaft  b'iizntreten.  Das  Interesse,  das  Ihre  Majestät  damit 
fiir  die  Naturwissenschaft  bekunden,  und  die  hohe  Khrp,  die 
«rVif^ltzeitifr  der  (-Jesellsehaft  erwiesen  wiid.  sollen  uns,  so  führt 
(It^i  Hedner  aus,  ein  »Sporn  sein,  mit  (bippelteni  Kifer  auf  dem 
bislier  einj^eRchlagenen  We<^e  zur  Erfors(  liun<i:  der  Natur  und  zur 
Verbreitung  naturwissenschaftliclier  Kenntnisse  fort/uschreilen. 

In  den  letztvergangenen  Monaten  hat  sich  die  Zahl  finserer 
f  \v i ? e n  M  i  t  g  1  i  p  d  e  r  nm  f  Ii  n  f  vermehrt .  Der  verstorbene 
Ur.  med.  Jolh  Peter  Hieronymus  Pfefferkorn  wurde  zum 
deichen  der  Dankbarkeit  für  ein  von  der  Familie  in  liochherziger 
Weise  gestiftetes  Erb.^tifck  S.  LXXIV)  zum  ewisren  Mit- 
gliede  ernannt.  Außerdem  sind  als  ewige  Mitglieder  eingetreten : 
der  Kais.  Persische  Generalkonsul  Herr  Baron  L  u  d  w  i  g  A  d.  von 
Liöwenstein,  Herr  Louis  Andr.  Bernus  und  Hen-  Friedrich 
Jaennicke  für  sidi  nnd  seinen  am  20.  März  1893  belmge- 
gangenen Sohn  Dr.  phil.  Wilhelm  Jaennicke. 


')  Die  im  BedtM  dieses  Yereim  beindlichen  (tilavialen  SKogetiemete 
sind  im  Smickenbergiachen  Hneenm  bestimmt  worden. 


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Der  Vorsitzende  gedenkt  nimmebr  der  68.  Versammlang 
deutscher  Naturforscher  und  Ärzte,  die  vom  21. — 26. 
September  zum  dritten  Male  in  BVankfnrt  tagte,  und  an  deren 
Geschäftsfülirung  sich  die  Mitglieder  der  Senckenbergischen 
Uesellschaft  in  thatkr  iftiger  Weise  beteiligten.  Am  20.  September 
versammelte  sich  der  Vorstand  der  Naturforscher -VersammlaDg 
im  Vogelsaale,  an  demselben  Orte,  an  dem  1825  die  ganxe  erste 
Versammlung  ihre  Beratungen  abhalten  konnte. 

Am  Begrfiflungstage  bewillkommte  der  zweite  Direktor 
Herr  Dr.  med.  Angust  Knoblauch  die  zahlreich  versammelton 
Gäste  im  Namen  der  wissenschaftlichen  Vereine  Frankfurts  und 
überreichte  den  zu  dieser  Gelegenheit  veröffentlichten  Fflhrer 
durch  das  Museum,  der  auch  Jedem  Besucher  des  Museums 
zur  Verfügung  gestellt  war.  Außerdem  waren  von  wissenschaft- 
lichen Arbeiten  im  Auftrage  der  Gesellschaft  erschienen:  von 
Herrn  Professor  Dr.  F.  Kinkelin  eine  Abhandlung:  „Einige 
seltene  Fossilien  des  Senckenbergischen  Museums*, 
den  Besuchern  der  Paläontologischen  Sammlung  gewidmet,  und 
von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  eine  Schrift:  „Die  Erfahrungen 
mit  der  ITormolkonservierung",  für  die  Besucher  der  Aus- 
stellung bestimmt  Hier  in  der  Ausstellung  war  die  Gesellschalt 
durch  eine  große  Kollektion  von  Formolpräparaten  vertreten, 
die  überhaupt  zuerst  in  unserem  Museum  darg^tellt  worden  waren, 
nnd  die  sich  der  allgemeinen  Anerkennung  zu  erfreuen  hatten. 

Schließlich  legt  der  Vorsitzende  den  Berieht  1896  vor. 
Er  enthält  auf  26  Bogen  die  geschäftlichen  Mitteilungen,  in 
denen  unter  anderem  auch  dieCiöuner  aus  B^raukfurts  Bürgerschaft 
angefiihrt  werden,  von  deneu  in  altbewährter  Opferbei eit.^cliaft 
der  Senckenbergischen  naturforschendiMi  (4esellschait  28,.i50Mark 
zur  Veriiigmi»  gestellt  worden  siud  zum  Ankauf  der  Bibliothek 
des  in  (4eiü  vei.sturbenen  Professors  Carl  \  ogt.  Als  Anhang 
behiubiu  sich  in  dieseni  ersten  Teile  die  Sektionsberichte  und 
die  Protokolle  der  wissenschaftlichen  Sitzungen.  Der  zweite, 
größere  Ttil  enthält  fiiiif  Vorträge  uud  sieben  andere 
W is s e n s c  Ii a f  1 1  i  c  Ii  e  Arbeiten. 

Zur  Tagesordnung  ergreift  nunmehr  HeiT  Protessor  Dr. 
Möbius  das  Wort: 

Im  Sommer  dieses  .1  aInes  wurde  der  Gesellschaft  ein 
ebenso  schönes  als  wertvolles  Gescheuk  zu  Teil,  nämlich  ein 


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-  CXI  — 


Band  der  botanischen  AbteiluDg  von  Hamboldts  and  Bonplands 
berftbmtem  Reisewerk,  und  zwar  der,  welcher  die  Mimosen  nnd 
andere  Leguminosen  behandelt.  (Titel:  Mimosees  et  autres  plantes 
L^gamineoseB  du  nonvean  continent,  recueilUes  par  MM.  Ä.  de 
Humboldt  et  Bonpland,  dMtes  et  publikes  par  Gh.  S.  Kuntb 
avec  flgures  coloi^  par  P.  J.  F.  Tarpin.  Paris  1819).  Der  hohe 
Wert  des  geschenkten  Exemplares  besteht  darin,  daß  die  60  Tafeln 
Originalzeicbnnngen  Turpins  sind,  jede  in  wunderbar  künst- 
lerischer Vollendung  und  mit  wissenschaftlicher  Genauigkeit  anf 
feines  Velinpapier  gemalt  und  mit  der  Unterschrift  des  Künstlers 
versehen ;  auch  der  Text  ist  anf  Velinpapier  gedruckt,  das  Ganze 
ist  ein  Ptachtwerk  eraten  Ranges.  Dieses  befand  sich  im  Besitz 
der  hiedgen  Familie  Pfefferkorn  and  gehörte  zuletzt  den  Erben 
des  bekannten  Frankfurter  Arztes  Dr.  med.  Joh.PeterHieron. 
Pfefferkorn,  dessen  Vater  eine  der  bedeutendsten  Samen- 
liandluugen  Deutschlands  in  damalifirer  Zeit  begründet  hat, 
während  er  selbst  sich  um  seine  ^  aterstadt  vielfache  \'crdienste 
durch  seine  ärztliche  und  wissenschaftliche  Thüti;j:keit  erworben 
hatiiiid  auch  Mitglied  unserer  Senckenbt  rgischen  naturforschenden 
Gesellscliaft  gewesen  ist.  Die  Kiben  dieses  Mauiies  wünschten 
nun.  (lalj  da.s  «renannte  Prac.iitwt^i  k  in  einer  öffentlichen  lUbiiothek 
Frankfurts  der  Wissen-rli  i It  und  Kunst  erhallen  bleibe,  und 
glaubteu,  daß  dieser  Zweek  erreicht  sein  würde,  wenn  die  für 
die  Naturwissenschaften  liestinmite  Bibliuthek  der  Sencken- 
bercrisclien  natnrforsehenden  Gesellschaft  es  in  Eigentum  und 
\  I  i  waiirung  nehmen  wullte.  Herr  Senator  Dr.  von  Oven, 
eme.s  der  noch  lebenden  Mitt^lieder  der  l'fefterkurn 'sehen 
Familie,  hatte  die  (riite.  das  Werk  der  iTcseUsehaft  anzubieten, 
die  ein  so  großartiges  Geschenk  natürlich  mit  Freuden  entgegen- 
nahm nnd  es  in  würdiger  Weise  zu  bewahren  versprach.  Die 
Gescdlschaft  suchte  ihren  Dank  dadurch  auszudrücken,  daß  sie. 
wie  erwähnt,  den  verstorbenen  Dr.  Pfefferkorn  in  die  Zahl 
ihrer  ewigen  Mitglieder  einreihte ;  sie  ist  aber  in  besonderer  Weise 
auch  Herrn  Senator  Dr.  von  Oven  für  seine  giitige  i'bergabe  des 
Geschenkes  zu  Danke  verpflichtet,  um  so  mehr  als  derselbe  einige 
interessante  Dokumente,  die  sich  auf  das  Werk  beziehen,  dem- 
selben beigelegt  hat. 

Was  die  Geschichte  des  Werkes  anbetrifft,  so  ist  zunächst 
bekannt,  daß  Alezander  yon  Humboldt  in  den  Jahren 


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—  cxn  — 

1799 — 1804  seine  p:ioße  amerikaDische  Forachungsreise  in  Be- 
gleitung voll  Ainu'  Boupland  unternommen  hat.  Der  letztere, 
4  Jahre  jiiuger  als  Humboldt,  hatte  Medizin  und  Naturwissen- 
schaften, besonders  Botanik  studiert  und  war  mit  seinem  spateren 
Begleiter  in  Paris  bekannt  geworden.  Nach  der  Rückkehr  von 
der  Reise  nahm  Humboldt  seinen  Aufenthalt  in  Paris,  um 
sieb  mit  allem  Eifer  der  Verarbeitung  der  auf  der  Reise  ge- 
sammelten Schätze  und  der  Ausarbeitung  seines  Beisewerkes 
hinzugeben.   Der  Titel  des  Ganzen  lautet :  Voyage  aux  regions 
equinoxiales  du  Nouveau  Coutinent  fait  dans  les  annees  1799 
k  1804  par  A.  de  Humboldt  et  A.  Boupland.    Es  wachs 
heran  auf  30  Bände  in  Folio  und  Quart  nebst  1425  gestochenen, 
snm  Teil  farbigen  Tafeln  und  besteht  aus  6  Abteilungen,  deren 
letzte  den  botanischen  Teil  bildet.  Diese  ist  bei  weitem  die 
umfangreichste,  sie  umfaßt  14  B&nde  in  5  Teilen,  und  als  Preis  fflr 
diese  14  Bände  gibt  Humboldt  selbst  7178  Fr.  an.  Er  selbst 
hat  nur  eine  Einleitung  zu  dem  einen  Teile  ,Noya  genera 
et  species  plantarnm  n.  s.  w.**  geschrieben.  Die  Ausarbeitung  des 
Übrigen  wollte  er  Boupland  überlassen.  Allein  dieser,  so  sehr 
er  sich  auch  auf  der  Reise  durch  seine  Thatkraft  und  Tfichtigkeit 
erprobt  hatte,  war  nicht  recht  geeignet  fflr  andauernde  litte- 
rarische  Th&tigkeit  und  bat  nur  die  beiden  ersten  Teile  ausge- 
führt. Humboldt  mußte  sich  nach  einer  andern  Kraft  umsehen 
und  fand  sie  in  dem  damals  noch  jogendlichen  (ilelehrten  Karl 
Siegismund  Kunth,  1788  in  Leipzig  geboren,  Neffen  des 
hochverehrten  Erziehers  der  Gebrüder  Humboldt.  Von 
Humboldt  1813  nach  Paris  berufen,  widmete  er  sich  bis  1819 
gauz  der  Bearbeitung  des  botanischen  Teiles  des  großen  Beise- 
werkes, darunter  auch  unserer  Monographie  „Mimosöes  et  antres 
plantes  L^gumineuses**.    Knnth  wurde  später  Direktor  am 
botanischen  Garten  in  Berlin  und  starb  daselbst  1850.  Wir 
verdanken  dem  Herrn  Senator  Dr.  von  Oven  auch  das  Original 
des  von  ivuuth  zugleieh  im  Nanieu  Humboldts  pescliriebeiien 
Vertrags  mit  dem  Verleger  in  Hinsicht  der  Ausluluiiug  der 
MuUügnipliie  Uber  die  Mimosen:  der  Verleger  Avar  M.  S.  Friedr. 
Schoell,  der  damals  die  Librairie  (Ticciiut-Latine-Ailemaude  in 
Paris  leitete.    Einen  wesentlichen  Teil  der  Monographie  bilden 
die  60  Tafeln,  deren  lioher  Weil  schon  gerühmt  wurde.  Der 
Künstler,  dessen  Uriginaiweik  wir  hier  zu  bewundern  Gelegen- 


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—  cxni  — 

heit  haben,  Pierre  Jean  Fran^ois  Turpin,  1775  geboren, 
war  gelehrter  Botaniker  nnd  Pflaozenmaler  zogleich.  In  ersterer 
Eigenschaft  hat  er  eine  Anzahl  botanischer  Werke  verfaßt  nnd 
heransgf^geben ,  darunter  auch  eine  mit  57  Tafeln  versehene 
Iconographie  vögötale  (Paris  1841).  Als  Pflanzenmaler  war  er 
mit  Recht  sehr  geschlitzt  und  seine  VortreSlichkeit  wird  von 
keinem  Geringeren  als  von  Goethe  selbst  gepriesen,  der  von 
ihm  sagt,  er  sei  zugleich  als  einsichtiger  Botaniker  nnd  als 
genanester  Zeichner  sowohl  vollendeter  Pflanzen  als  ihrer  mikro- 
skopischen Anfänge  rtthmlichst  bekannt,  nnd  der  den  Wnnsch 
ansspricht,  von  diesem  Künstler  seine  Lehre  von  der  Metamor- 
phose der  Pflanzen  illustriert  zu  sehen.  (Eine  Abschrift  der 
betreffenden  Stellen  ans  Goethes  Werken  hat  der  Geber  dem 
Geschenke  beigelegt). 

So  ist  denn  durch  das  gemeinsame  Wirken  von  hervor- 
ragenden Kflnstiem  und  Gelehrten  das  Werk  zu  stände 
gekommen,  welches  wir  vor  uns  haben.  Die  Turpin 'sehen 
Tafeln  wurden  in  Kupfer  ^»•estochea  und  koloriert,  und  der 
Folioband  mit  Text  und  Tafeln  kostete  iirsin  ünorlich  400  Francs. 
Djis  Exemplar  mit  den  Originalen  l  ui  inns,  die  diiich  das 
Kopieren  des  Kupferstechers  nicht  im  geringsten  gelitten  haben, 
und  mit  dem  nur  einmal  auf  Velin  gedruckten  Text  ist  s.  Z. 
dem  Kaiser  von  Österreich  für  1850  Dukaten  zum  Kauf  an- 
geboten worden,  wie  aus  dem  Konzept  eines  Briefes,  freilich 
üline  J)atuin  und  Unteischrift .  hervorgeht,  der  gleichfalls 
dem  Geselieiike  beigele^rt  wurden  ist.  Ob  es  garnicht  zum 
wirkliclieii  Ant,^ebot  prek  iiiimen  oder  dieses  absrelelint  worden 
i.st.  wKssen  wir  niclii,  t-s  (*;eht  aber  auch  daraus  hervor,  welch 
kostbares  (-Jesclienk  uns  ilie  I* fe  1 1  e r k  o r n 'sehen  Krben  nnd 
speziell  Herr  iSeuator  Dr.  von  Oven  mit  dem  Werke  gemacht 
haben 

Herr  Major  Dr.  von  Heyden  macht  sodann  auf  eine 
größere  Reihe  biologischer  Objekte  aus  dem  Reiche  der 
Insekten  aufmerksam.  Die  (tesellschaft  verdankt  diese  schöne 
Sammlung,  welche  schon  bei  Gelegenheit  der  letzten  Natnr- 
forschervei'sammluug  die  Aufmerksamkeit  der  Interessenten 
auf  sich  gezogen  hat,  der  Güte  des  Herrn  Georg  Speyer. 
Znsammengestell t  ist  sie  mit  vieler  Sorgfalt  nnd  Sachkenntnis 
von  Herrn  Förster  Uericke  in  Reinerz. 

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-  CXIV  ^ 


Der  Biologie  oder  Lebensweise  und  Verwandlnngsgeschichte 
der  Insekten  wird  immer  noch  nicht  die  ihr  gebßhrende  Rfick« 
sieht  gezollt,  was  zum  Teil  aach  in  der  Schwierigkeit  derliaryen- 
erziehnng  seinen  Grand  haben  mag.  Es  h&lt  n&mlicb  sehr 
schwer  den  Tieren  in  der  Gefangenschaft  das  nötige  Haß  yoq 
Feuchtigkeit  oder  Trockenheit  zn  geben;  entweder  gehen  die 
Zuchten  durch  Schimmelbildnng  zu  Grunde,  was  meistens  der 
Fall  ist,  oder  sie  trocknen  ein.  Die  besten  Erfolge  hatten  von 
jeher  die  Schmetterlingsz&chter.  Hier  sind  auch  von  den  meisten 
Arten  die  Larven,  Puppen  und  Nahrungspflanzen  bekannt,  nicht 
aber  bei  den  anderen  Insekten-Ordnungen.  Von  den  so  gern  und 
oft  gesammelten  Käfern,  von  denen  jetzt  gegen  100,000  Arten 
beschrieben  sein  mögen  (1876  waren  es  77, (XX)),  sind  von  höchstens 
einigen  tausend  Arten  die  früheren  Zustände  bekannt,  der  Best 
ist  unbekannt  und  noch  zu  erforschen;  noch  schlimmer  ist  es 
in  anderen  Ordnungen  bestellt.  Nach  einer  Richtung  hiu  ist 
eine  erfreuliche  Ausnahme  zu  konstatieren.  Im  Haushalte  der 
Natur  lernte  der  Mensch  selir  bald  die  ihm  feindlichen  Elemente 
kennen ;  man  bestrebte  sich  deshalb  auch  schon  frühe  diejenigen 
Tiere,  besonders  Insekten,  kennen  zu  leinen,  welche  dem  Land- 
wirte uud  Forstmaune  diucli  ihr  massenhaftes  Auftreten  und 
ihren  Scliaden  sich  bemerklich  machten.  Mau  stiidieite  sie  im 
Freit'ii,  beschrieb  sie  und  gab  treffliche  Abbildunt^m  der  Ent- 
wicklungsstadien.  Es  sei  nur  erinnert  an  die  klassischen  Ar- 
beiten von  Goeze  (1731  —  1793),  Degeer  (1720  —  1778), 
R6aumur  (1683  —  1757),  Rüsel  (1705  — 1759)  und  die  aus 
neuerer  Zeit  von  Ratzebur*?  (geb.  1801),  Koßmäßler  (geb. 
1806),  NördlinLMT  {g^h.  ISlSi.  Tasche nb er «r. 

Erst  der  jiui^.slen  Zeit  war  es  vorbehalten,  dank  dem  Fort- 
schritte in  der  l'i;ii)aration  und  in  den  Konserviernni^smethodeu, 
dir  I  n  i*e  selbst  ;nif/nbe\valiren.  Die  jj^eehrten  Anwesenden  sehen 
hier  ein  musterhattes  Heispiel;  minrc  es  anrerrend  wirken  und 
der  Insekten-Biologie  neue  Freunde  werben ! 

Nachdem  Herr  Major  von  Heyden  die  in  kleinen  Kasten 
ausgestellten  Insekten  genauer  erklärt  hat,  demonstriert  Herr 
Professor  Dr.  H.  R eichen bach  an  Stelle  des  Herrn  Professor 
Dr.  F.  Richters  eine  größere  Reihe  prächtig  konservierter 
Seetiere,  geschenkt  von  der  Zoologischen  Station  in 
Neapel. 


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-  cxv 


Dieses  von  Herrn  Gebeimrat  Dohm  ins  Leben  gerufene 
nnd  in  nmstergfiltiger  Weise  geleitete,  von  Forschern  aller 
Nationen  vielbenutzte  Institut  hat  in  den  letzten  Jahrzehnten 
die  Zoologie  nnd  Botanik  mächtig  gefördert.  Gelten  die  dort 
angestellten  Studien  auch  zunächst  der  Erforschung  der  Fauna 
und  Blora  des  Mittelmeeres,  so  sind  doch  die  in  den  dortigen 
mit  allen  Hilfsmitteln  der  Wissenschaft  ausgestatteten  Labora- 
torien gewonnenen  Resultate  von  der  weitgehendsten  allgemeinen 
Bedeutung  für  die  verschiedensten  Zweige  naturwissenschaftlicher 
Forschung  gewesen. 

Mit  besoiulereiu  Xaclulruck  aber  ist  iiiaii  auf  der  Station  in 
Xuapel  bemüht  <z:ewesen,  Methoden  aujstindig  zn  machen,  um  die 
zarteil  L.  beweseu  der  See  so  iu  Präparaten  zu  erlialten.  dali  sie 
in  jeder  Beziehung  ein  deutliches  Bild  von  den  Wesen  in  leben- 
dem Zustande  geben.  In  wie  luiiu  in  Maße  dies  gelungen,  zeigt 
die  vorliegenile  Sauiuilung  von  Seeliei  eii  aus  allen  Ordnungen  des 
Tierreichs.  Die  zierlichen  Polypenstöckchen,  die  zarten  Quallen, 
die  wie  Olas  durchsiclitigeu  8alpen  nnd  Kielfiißer,  die  wie  Por- 
zellan durchscheinenden  Ascidien,  die  farbenprächtigen  Seofedern, 
Holotuiien  und  Nacktschnecken,  —  Alles  das  ist  so  vollkoninieu 
in  Form  und  Farbe  erlialten,  daß  mau  glauben  möchte,  die 
Tiere  wären  eben  erst  der  Meerestiefe  entnommen. 

Das  Senckenbergische  Museum  bat  <lurch  diese  Zuwendung 
einen  ganz  hervorragenden,  neuen  Anziehungspunkt  gewonnen. 

Samstag^  den  10.  Dezember  1896. 

V  ursitzender:  Herr  Major  Dr.  L.  v.  Heyden. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  am  Ende  diese.s  Jabi  es  der 
ei-ste  Direktor  und  der  erste  Sekretär,  er  und  Herr  Heinr. 
Alten,  aus  der  Direktion  auszutreten  haben  und  an  ihre  Stedle 
die  Herren  Oberlehrer  J.  Blum  und  Dr.  med.  E.  Rödiger  für 
die  nächsten  zwei  Jahre  gewählt  worden  sind. 

Der  Vorsitzende  lenkt  hierauf  die  Aufmerksamkeit  der 
anwesenden  Mitglieder  auf  die  vielen  ausgestellten  teils  ge- 
schenkten, teils  durch  Kauf  erworbenen  Tiere.  Herr  Dr.  med. 
£.  Bödiger  schenkte  2  schwarze  Eichhörnchen  nnd  ein 
sehr  schönes  Pärchen  des  Schottenhuhns,  Lagopus  scoHeus. 
Das  schwarze  Eichhörnchen  findet  sich  mehr  im  Gebirge  nnd 

8» 


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-  CXVI  - 


in  Laubbolzwaldangen ;  besonders  in  Gegenden  mit  Olreicben 
Samen  soll  die  brannrote  Färbnng  gerne  dunkler  werden  nnd 
oft  in  Scbwarz  Übergeben.  Das  Scbottenhnbn,  das  die  Moore 
Großbritanniens,  namentlich  Schottlands,  bevölkert  nnd  als 
Jagdwild  sehr  geschätzt  wird,  ist  eine  Abart  des  Schneehuhns, 
Lagopus  layopits,  von  dem  CS  sich  nnr  dadurch  unterscheidet, 
daß  sein  Gefieder  sich  im  Winter  nicht  weiß  färbt  nnd  daß  es 
branne  Schwingen  nnd  graugefärbte  Beine  bat. 

Von  Herrn  Paul  Spatz  in  Diemitz  hat  die  Gesellschaft 
einige  i)iächtige  iiordafrikanische  Tiere  erworben,  von  denen 
eine  Bergantilope,  Gnxdla  kcrelUt  nnd  eine  weiße  Gazelle, 
Oaxella  loderi^  besonders  erwähnenswert  sind.  Sehr  schöne 
Tiere  sind  die  von  der  N e u e n  Zoologischen  Gesellschaft 
erhaltenen  SchabiHckeiischakal.  Qiftis  viesomelas,  Falb- 
katze, Felis  man  iciilaia ,  P  a  1  iii  e  n  e  i  c  Ii  h  ör  n  c  h  e  n ,  Saums 
j)nhf/artnn  ,  M  o  s  c  Ii  11  stier,  Triujulxs  sifutleijanuSy  das  z  1  e  r  - 
Helle  M 0 s c h usb ii e k c h e n,  SmolKiym  kirkn^  aus  Deutsch- 
Ostafi'ika  u.  a.  ra.  Eine  Fischotter,  gelbe  Varietät,  stammt 
aus  der  Lahn  bei  Limburg;  sie  lebte  etwa  ein  Jahr  im  Zoolo- 
gischen Garten. 

Herr  Hofiat  Dr.  B.  Hajren  dahier,  der  siebzehn  Jahre 
mit  kürzeren  Uuterbreehnngen  als  Arzt  nnd  Naturf<»rscher  in  den 
Tropen  gelebt  hat.  fünfzehn  Jahre  auf  Sumatra  und  anderthalb 
Jahre  in  Neu-Guinea,  macht  ei -nge  biolugi.sche  Mitt»  iluii<;en  über 
den  Sunda-Tiger,  der  ihn  oft  in  seiner  nächliichen  Ruhe 
gestört  bat,  und  weist  an  dem  schönen,  von  der  Neuen  Zoolo- 
gischen Gesellschaft  erworbenen  Tiere  auf  die  Merkmale  hin, 
die  diesen  Tiger  von  dem  javaui&chen  und  dem  bengalischen 
Tiger  unterscheiden. 

Alsdann  hält  Herr  Hafrat  Dr.  Hagen  seinen  ange- 
küudigteu  Vortrag: 

Vorläufige  Mitteilungen  Uber  das  Tierleben  an  der 
Astrolabebuclii  iu  Kaiser- Wilhelmslaud. 

Deutseli-Xeufrninea  ist  ein  hübsches,  malerisches  und  ver- 
bal tnismäßi<r  auch  fruchtbares  Land.  Es  ist  ein  herrlicher 
Anblick,  wenn  man  in  die  Astrolabebucht  hineinfährt.  Links 
in  5  Reihen  übereinander  das  bis  zu  2000  Meter  hohe  FinisteiTO- 
gebirge,  rechts  das  niedrige  Örtzengebirge.    In  der  Feme 


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—  cxvn  — 


zwischen  beiden  erscheint  ein  Stück  des  merkwürdigen  Bism&rck' 
gebirges.  Was  diese  bis  jetzt  unerforschten  Gebirge  an  natur- 
wissenschaftlichen Schätzen  bergen  mögen,  das  entzieht  sich 
heute  noch  jeder  Vermutung. 

Alles,  was  das  Auge  ringsum  erblickt,  Berge,  Tbäler  und 
£bene,  das  ist  bedeckt  und  überzogen  von  einer  dichten  und 
schweren  Decke  üppigen  Urwaldes,  der  hier  und  da  von  savannen- 
ähnlichen Grrasflächen  unterbrocheu  wird.  Die  mannigfachsten 
Formen  und  Arten  setzen  diesen  Urwald  zusammen,  aber  sein 
Charakter,  wie  der  der  ganzen  Flora  überhaupt,  ist  ein  fast 
rein  indomalayischer  und  bat  gar  nichts  australisches  an  sich. 
Dies  ist  eine  Wirkung  und  Folge  des  Klimas.  Die  Begenzdt 
dauert  ziemlich  lang,  von  November  bis  April,  dagegen  fällt  oft 
in  den  trockenen  Monaten  wochenlang  kein  Regen.  Die  meteoro- 
logischen Verhältnisse  sind  ziemlich  verwickelt  und  wirken  oft 
sehr  lokal;  die  Astrolabebucht  ist  z.  B.  ganz  den  Wirkungen 
des  NW-Monsuns  ausgesetzt,  während  das  Land  weiter  nach 
Osten  anter  der  Herrschaft  des  SO-Passates  steht. 

Das  Pflanzen-  and  Tierleben  konzentriert  sich  fast  ans- 
schliefilich  auf  die  Regenzeit. 

Die  Tierwelt  von  Neuguinea,  namentlich  die  Säagetier- 
weit,  macht  einen  höchst  archaistischen  Eindruck.  Wir  werden 
hier  plötzlich  um  Hunderttausende,  vielleicht  Millionen  von 
Jahren  in  eine  sehr  frühe  Entwicklangsepoche  unserer  Erde 
zurDckversetzt  and  sehen  in  den  dortigen  Benteltieren  noch 
sozusagen  die  Ur-  und  Stammeltern  unserer  heutigen  Säugetier- 
welt leibhaftig  und  lebendig  herumlaufen,  Formen,  die  wir  in 
Europa  nur  noch  in  Versteinerungen  finden.  Diese  altehrwUrdlge 
Siiuf?etierfauna  ist  aber  infolge  unserer  Naturgesetze  und  der 
veränderten  äußeren  liebensbediugungen  im  Ab-  und  Aussterben 
begriffen,  wie  vlurch  die  große  Arten-  und  Individuen  -  Armut 
bewiesen  wird.  Mit  der  durch  uns  jetzt  begunueuen  Aufschliel.'.uug 
und  Kultur  der  Insel  wird  der  Unterarang  der  alten  und  das 
Entstehen  einer  neuen  Fauna  durch  künstliche  oder  natiulielie 
Einwanderung  in  rai)ider  Weise  bep:iinsti«:t.  Die  Vorläufer  der 
neuen  Fauna,  die  TMoniere  suzusa^rtMi,  haben  sich  in  Gestalt  von 
Ratten  und  Mäusen  schon  einfzefunden. 

An  wilden  Säufi:etieren  wurden  nur  1'2  Arten,  daruntt;r 
b  Beuteltiere,  erbeutet,  eine  überaus  grolle  Arteuarmut  gegen 


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—  cxvni  — 

Sumatra  zum  Beispiel,  wo  Redner  früher  66  Arten  gefunden 
hatte.  In  den  Neuguinea -Wäldern  da  lärmen  keine  Affen,  da 
schleicht  kein  Ti|j:er  oder  Pantlier,  da  schreit  kein  Hiisch. 
trompetet  kein  Elephant  und  brüllt  kein  Bär.  Die  Wälder 
wind*  11  >L.hweigend  und  stumm  daliegen,  wenn  nicht  die  Papa- 
geien wären,  welche  in  großtun  Finnen  von  Hunderten,  ja 
nahe  Tausenden  das  Land  durclizieiien  und  allein  einen  größeren 
Lärm  verursachen,  als  die  oheugeuanuten  Säugetiere  zusammen- 
genommen. 

Von  Vögeln  wurden  im  ganzen  140  Arten  crhentet,  doch 
ist  Redner  der  Meinung,  daß  er  kaum  zwei  Drittel  aller  dort 
vorkommenden  Formen  erhalten  hat. 

Die  Familien  der  Tauben  und  Papageien  haben  sich 
auf  Kosten  der  anderen  außerordentlich  entwickelt;  diese  beiden 
allein  betrageu  den  vierten  Teil  der  ganzen  dortigen  Vogelwelt 

Bemerkenswerte  Vögel  sind  außer  den  vorgenannten  nock 
der  Kasuar,  der  Rhinocerosvogel ,  zwei  Busckhähner, 
und  die  wnnderbaren,  aus.schließlich  aut  Neuguinea  and  seinen 
Nachharinseln  lebenden  Paradiesvögel,  von  denen  Redner 
meint,  es  sei  wolil  ein  Jahr  Malaria  weit,  di(  ^e  Prachtjuwelen 
der  Vogelwelt  in  ihrer  Freikeit  in  den  Urwäldern  bewandern 
za  dftrfeD. 

Von  Scblangen  wurden  11  Arten  gefunden,  daranter 
eine  giftige,  nämlick  die  bekannte  Todesotter  von  Australien. 

Aaßerdem  sind  erwähnenswert  die  große  Seescbild' 
k r 5 1 e  nnd  der  abenteaerlich  gestaltete  Hammerkai,  welcker 
gegen  14  FnB  lang  wird.  Beide  sind  in  den  dortigen  Heeren 
nickt  selten^  und  der  Hammerhai  scheint  sick  sogar  die  Astrolabe- 
backt  za  seiner  ansschliefilicken  Domäne  erwählt  zn  kaben. 

Endlick  bespricht  Redner  nock  seine  Lieblinge,  die  In- 
sekten, speziell  die  Sckmetterlinge,  die  aber  aaf  Nea- 
gninea  ebenfalls  nicht  in  der  großen  Artenzakl  vorkommen  wie 
auf  Sumatra.  Dafür  schillern  aber  die  meisten  in  einer  gani 
wnnderbaren  Farbenprackt  nnd  sind  oft  von  bedeatender  Größe, 
so  z.  B.  die  ganz  aaßerordentlich  schdne  OmithopUra  schönbergi 
oder  paradisea,  eine  der  merkwürdigsten  lepidopterologiscken 
Entdeckungen  der  letzten  Jahre. 

Zum  Scklusse  bedauert  Redner,  daß  es  ihm  in  den  IVt  Jakren 
seines  Aofentbalts  aaf  Neuguinea  nickt  vergönnt  gewesen  ist, 


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—  CXIX  — 


ein  vollständigeres  Bild  der  dortigen  Fauna  zasammenzubringen. 
Seine  außerordentlich  angestrengte  Berufsthätigkeit  als  Arzt  und 
eine  fast  ein  Jahr  andauernde  Malaria-Erkranknng  haben  ihn 
daran  verhindert. 

Die  anwesenden  Mitglieder  folgen  den  interessanten  Mt- 
teilnngen  mit  lebhaftem  Interesse,  und  der  Vorsitzende  dankt 
dem  Redner  auf  das  wärmste  für  den  schönen  Vortrag. 

Samstag,  den  9.  Januar  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Der  Vorsitzende  begrttßt  die  Versammlung  zum  Beginne 
der  wissenschaftlichen  Sitzungen  im  neuen  Jahre  und  dräckt 
dabei  den  Wunsch  aus,  daß  das  Jahr  1897,  das  achtzigste 
Stiftuttgsjahr  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Gesell« 
Schaft,  sich  würdig  seinen  Vorgängern  anreihen  möge.  Als  eine 
gute  Vorbedeutung  erachtet  es  der  Vorsitzende,  daß  der  treue 
Freund  der  Gesellschaft,  Herr  Geheimer  Regierungsrat  Professor 
Rein  aus  Bonn,  den  Beigen  der  diesjährigen  Vorträge  eröffnet, 
und  er  dankt  ihm  im  Namen  der  Gesellschaft  fttr  die  bereitwillige 
Übernahme  des  heutigen  Vortrages. 

Alsdann  predenkt  der  Vorsitzende  des  heinigt'i^angenen 
korrespondierendei)  Mitgliedes  Geh.  Hofrat  Professor  Dr.  August 
Streng  in  (ließen,  eines  gebuieuen  Frankturleis.  Er  starb 
am  7.  Januar  d.  J,  im  Alter  von  67  JaliK  u.  Die  anwesenden 
Mitglieder  erheben  sicli  zur  Khruiig  des  \  erblichenen  von  iiiren 
Silzen. 

Hierauf  hält  Herr  Geh.  Regierungsrat  Professor  J.  Kein 
seinen  angekuadigten  Vortrag 

Über  die  englische  Eunsttöpferei. 

Redner  leitet  den  Vortrag  ungefähr  mit  folgenden  Worten 

ein : 

K.S  giebt  keinen  Zweig  des  ensflischeij  Kuu.■^ti^ewerbes  von 
gleicher  Bedeutung  wie  di»^  Kunst t(>i)ft  rpi,  kein  anderes  Land, 
in  welchem  alle  Gi-nndlMMlint^nngen  fiir  eine  gedeiidiciie  Knt- 
wicklunj^  dersell)en  so  giiusli<(  gewesen  und  so  verwertet  worden 
sind  wie  England.  Dasselbe  besitzt  einen  großen  Reichtum 
an  Robmaterialieu  fttr  alle  Zweige  der  keramischen  Plastik,  vom 


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—  cxx  — 


feinsten  Porzellanthon  bis  zum  gemeinen  Lelim.  Es  hat  in  seirtf^n 
vortrefflichen  öteinkohlen  ein  sehr  biliif^es  Brennmaterial  zur 
Hand  und  unter  seiner  Bevölkerung  viele  geschickte  und  er- 
fahrene Arbeiter,  dazu  nicht  wenige  Künstler,  welche  in  den 
Schulen  von  Josiah  Wedgwood,  Herbert  Minton  und 
Henry  Doulton  herangereift  sind.  Endlich  fehlt  es  ihra  nicht 
aB  einer  reichen  Gesellschaftsklasse  mit  geläutertem  Geschmack 
und  Kunstverständnis,  die  anch  hohe  Preise  nicht  scheut,  um 
keramische  Kunstwerke  zn  erwerben  und  so  Künstler  und  Unter- 
nehmer anzuspornen.  Das  sind  die  Grundlagen,  auf  welchen 
Englands  Kunsttöpferei  sich  ohne  staatliche  Hilfe  entwickelt 
und  auf  diejenige  aller  andern  christlichen  Länder  einen  mehr 
oder  weniger  großen  Einfluß  geübt  hat.  Die  Thonwarenindustrie 
Englands  deckt  nicht  bloß  fast  den  ganzen  einheimischen  Be- 
darf, sondern  fuhrt  auch  bedeutende  Mengen  ihrer  Erzeugnisse 
aus.  Der  darchschnittlicbe  Wert  dieser  Ausfuhr  während  der 
letzten  10  Jahre  betrug  über  zwei  Millionen  Pfund  Sterling. 

Der  Vortragende  weist  dann  darauf  hin,  wie  er  im  vorigen 
Jahre  bestrebt  gewesen  sei,  an  der  nämlichen  Stelle  die  Vor^ 
kommnisse  der  wichtigsten  Rohmaterialien  für  diese  Industrie 
und  ihre  Verwertung  zu  erläuterUi  während  es  heute  seine  Ab- 
sicht sei,  seine  ZnhOrer  mit  der  Entwicklung  und  den  Leistungen 
der  englischen  Thonwarenindnstrie  oder  Keramik  näher  bekannt 
zn  machen  und  sie  im  Geiste  nach  den  Hauptsitzen  derselben 
zn  fahren. 

Alle  Erzeugnisse  der  Keramik  zerfallen  in  zwei  große 
Klassen,  nämlich  poröse  und  dichte  Thonwaren.  Erstere 
kleben  an  der  Zunge,  saugen  Wasser  ein,  haben  einen  matten, 
erdigen  Bruch  und  meist  dnen  gefärbten  Scherben.  Man  brennt 

sie  bei  geringerer  Hitze  und  in  kürzerer  Zeit  als  die  andern. 
Dichte  Thouwaren  saugen  kein  Wasser  auf  und  kleben  deshalb 
nicht  an  der  Zunge.  Sie  haben  einen  glänzenden,  muscheligen 
Bruch,  sind  hellklingend  und  teihveisc  hart,  datj  sif  am  Stahl 
Feuer  geben.  Infolge  der  Beschaffenheit  der  Masse,  aus  der 
sie  gebildet  und  bei  gröljercr  Hitze  gebrannt  werden,  werden 
sie  zum  Teil  teigig  weich,  so  daß  während  des  Brennens  die 
Masse  zusammensintert  oder  verfrittet.  Alle  porösen  Thonwaren 
benennt  man  wohl  nach  englischer  Weise  mit  dem  Namen 
Irdenware  (Eartheu  wäre).   Der  Ausdruck  umfaßt  dann  alle 


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—  CXXI 


Thongebttde  mit  erdigem  Brach,  die  Ziegelsteine,  Terracotten, 
Majoltca,  ot^in&re  nnd  feine  Fayence,  welch  letztere  whr  Jetet 
gewöhnlich  Steingut  nennen.  Die  dichten  Produkte  der  Keramik 
unterscheidet  man  in  Porzellan  und  Steinzeng.  Porzellan 
ist  durchscheinend,  Steinzeng  undurchsichtig  oder  bei  reinerem 
Scherben  nur  an  den  Kanten  durchscheinend.  Zum  Porzellan 
und  Steingut^  als  den  beiden  feinsten  Arten  Thonwaren  beider 
großen  Klassen,  werden  in  der  Regel  dieselben,  sich  mehr  oder 
weniger  weiß  brennenden  Tbone  und  Quarze  angewandt,  nur 
in  verschiedenem  Mischungsverhältnis,  auch  ist  die  beim  Brennen 
oder  Backen  derselben  angewandte  Hitze  verschieden.  Alle 
Thonwaren  sind  nach  dem  ersten  oder  Hauptbrande  an  der 
Oberfläche  rauh  und  ohne  Glanz.  Man  nennt  sie  in  diesem 
Zustande  sonderbarerweise  gleich  dem  zweimal  gebackenen 
Brod  Biscnlt.  Um  diejenigen  der  ersten  Klasse  wasserdicht  ^ 
und  alle  mehr  oder  weniger  glatt  und  glänzend  zu  machen,  be- 
kommen sie  einen  Begufi  mit  einer  trüben,  schlammartigen 
Flüssigkeit,  die  nach  dem  Aaf brennen  eine  glasige  Decke  bildet, 
die  Glasur,  und  mit  dem  Körper  oder  Sclierben  in  der  Farbe 
übereinstimmt  oder  davon  abweicht.  Die  meisten  Glasuren  sind 
undurclisiehtig:,  darunter  am  bekanntesten  die  weiße  Zinn- 
glasur oder  das  ZuiiuMuaille.  Durchsicbtige  Glasnreti  .^ind 
die  Feldspatglasur  auf  Porzellan  und  Steingut  und  die  Siüz- 
giasar,  welche  man  immer  auf  Steiuiieug  anwendet  und  schon 
beim  Hauptbrande  dadurch  erzielt,  daß  mau  während  der  liot- 
glQhhitze  Kochsalz  in  den  Ofen  wirft. 

Beim  Bemalen  der  'I'hunwaren  nnterst-iieidet  man  eine 
Dekoration  uiiter  und  eine  Dekoration  auf  eib'r  Uber  der 
Glasur.  Sell)stverstäudlich  ist  er.*^tere  nur  bei  dun'hsi(d»tigen 
Glasuren  anwendbar.  Daß  auch  die  Farben  jrleich  der  Glasur 
aufgebrannt  werden  müssen,  ist  selbstverständlicli. 

Prufessor  Hein  ?^eht  dann  zu  einir  kurzen  Aufzählung 
der  hervorragendsten  Ertindungen  und  Entdeckungen  auf  kerami- 
schem Gebiete  während  des  18.  Jalirhunderts  über  und  kommt 
so  zur  (^ueen's  Ware,  dem  heutigen  harten,  weißen  Steingut 
und  seinem  Erfinder,  dem  genialen  Josiah  Wedgwood,  dem 
Großvater  von  Charles  Darwin.  Er  beschreibt  die  Kunst- 
töpferei in  den  ^Potteries**  am  oberen  Trent  in  Xorth-Stafford- 
sbire,  wendet  sich  dann  in  das  Thal  des  mittleren  Severn,  zu 


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der  Kerftmik  von  Coalbrook  Dale  nnd  von  Worcester. 
Zaletzt  schOdert  er  die LeiBtangeii  von HenryDoulton,  dem 
heutigen  Fttrsten  auter  den  englischen  Töpfern,  der  in  5  Fabriken 
mit  6000  Arbeitern  fast  alle  Zweige  der  keramiscben  Kunst  und 
Industrie  in  den  Bereich  seiner  Tb&tigkeit  gezogen  hat  Seine 
Kunstprodnkte  ans  Steinzeng  und  Terracotta  zumal,  welche  ans 
der  großen  Faktorei  zu  Lambeth- London  hervorgehen,  ftber- 
treffen  an  Originalität  und  künstlerischer  Gestaltung  und  Ans- 
schmflckung  Alles,  was  anderwärts  in  diesen  Zweigen  der 
Knnsttdpferei  geleistet  wird. 

Samstag^  den  20.  Februar  1897. 

Vorsitzender :  Herr  Dr .  A.  K  n  o  b  1  a  u  c  h. 

Der  Vorsitzende  gedenkt  mit  warmen  Worten  des  am 
16.  (1.  M.  im  dreiundachtzigsten  Lebensjalire  verschiedenen  Herrn 

Paul  August  Kessel meyer,  an  dessen  Sarg  er  gestern  im 
Xanien  der  Gesellschaft  einen  Lorbeerkranz  niedergelegt  hat. 
Friihe  schon  zeigte  Ivesselmeyer  ein  lebhaftes  Interesse  für  die 
ihn  umgebende  Natiu.  Durch  öfteren  Anf*'nthalt  in  fremden 
Ländern,  wohin  ihn  sein  Beruf  als  Kiuiiiiiaiiii  führte,  sowie 
durch  Verkclii-  mit  beileuteuileu  Gelehrten  erweiterte  sich  sein 
(Gesichtskreis  uusl  vermehrte  sich  sein  Wissenseifer.  Besonders 
fesselten  und  beschäftiu'ten  ihn  jene  Feuerkugeln,  die  zuweilen 
auf  unst  re  Krde  niedei lallen,  die  Meteore.  N;u'li  j;ilireliin<:(in 
.Studiuni.  tleiliigeni  Sammeln.  Beobachten  und  Nachdenken  ver- 
ölTtMitlielitr  t-r  im  III,  liandc  dei' Abhauillunireu  der  JSeuckenbei-fri- 
srhru  ( Jfsi  llsclialL  eint'  iinifangreiche  .XrluMt  „t^berden  ürspruncr 
der  Metei)rsteine".  Spitter  war  die  best  lireibende  Botanik  sein 
Hauptarbeitsbdd.  Seine  reichen  Saninilun<ren,  Meteoriten,  Petre- 
fakten.  .Mineralien  und  Heil)ai-.  elienso  auch  seine  wertvolle 
Fachlitieratur,  hat  er  im  Laufe  der  letzten  Jahre  der  Seucken- 
bei"gischen  (tesellschaft  überwiesen.  Ks  ist  anzuerkennen,  daß 
er,  als  seine  Kiiiffe  nachlieOn,  sich  von  seineu  Sammlungen 
die  er  mit  vieler  Mühe  zusammengebracht  hatte,  trennte  und 
so  bei  LeVizeiteu  dafür  sorgte,  daß  sie  auch  fernerhin  in  den 
Dienst  der  W  isseuschaft  gestellt  wurden.  Kerner  gedenkt  der 
Vorsitzende  der  am  18.  d.M.  heiujgegangenen  langjährigen  Mit- 
glieder, der  Herren  Philipp  Bernhard  Bonn  und  Ludwig 


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Vogt.  Die  anwesenden  Mitglieder  erhellen  sich  zur  £hrang 
der  Verstorbenen  von  ihren  Sitzen. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  hierauf  das  korrespondierende  Mit^ 
glied,  Herrn  Dr.  A.  Voeltzko  w  aas  Berlin,  der  heute  der  Seneken- 
bergischen  Gesellschaft  über  Madagaskar,  woselbst  er  zum  Zwecke 
zoologischer  Studien  sich  sieben  Jahre  aufgehalten  hat,  zu  be- 
richten die  Freundlichkeit  haben  wird.  Herr  Dr.  Voeltzko w 
ist  den  Mitgliedern  der  Gesellschaft  wohl  bekannt  ans  einem 
Aufsatze  im  Bericht  1893:  „Tägliches  Leben  eines  Sammlers  und 
Forschers  auf  Exkursionen  in  den  Tropen  Viele  wertrolle 
madagassische  Naturalien  des  Museums  sind  Herrn  Dr.  Voeltzkow 
zu  verdanken,  unter  anderem  seine  ganze  Ausbeute  an  Batrachiem 
und  Reptilien.  Die  vier  großen,  seltenen,  lebenden  Schildkröten 
in  dem  Zoologischen  Galten  bat  er  selbst  von  der  Insel  Aldabra 
geholt  und  sie  der  Seuckeubergiscben  Gesellschaft  geschickt. 

Herr  Dr.  A.  Voeltzkow  hält  nunmehr  seinen  angekündigten 
Vortrag: 

Madagaskar,  das  Land  und  seine  Bewohner. 

Redner  fülnt  ungefähr  Folgendes  aus: 

Madagaskar  ist  viel  größer,  als  man  sich  für  gewöhnlich 

vorstellt,  da  es  eine  gi  i.te  Länge  von  211  geographischen  Meilen 
Ulla  eine  iiiitthTe  Breite  von  400  KiluiiiettTii  hat.  Der  Flächen- 
inhalt übersteigt  den  des  Deut.schen  Kelches  um  etwn  50,000 
Quadrat-Kilometer.  Man  unterscheitiet  den  KüsU'ii>iitiiii ,  der 
im  Westen  sicli  zu  weiten  Kbenen  ausbreitet  und  eine  Hochlands- 
region von  3— äüOU  Faß  Krheliunf?  über  dem  Meere  uiii  Gebirgs- 
zügen bis  zu  9000  Fuß  und  mein  im  Innern.  Im  Osten  fällt 
das  Plateau  mauerartifj  ab,  während  fs  im  Westen  sich  terrassen- 
förmig senkt.  Der  Ostabhang  empfängt  durch  die  Passate  gr(»lie 
Feuchtigkeit,  und  man  findet  hier  den  Urwald  in  höchster  Aus- 
bildung, während  die  Westküste  trocken  und  odc  ist. 

In  der  Bevölkerung  kann  man  zwei  f^roße  Gruppen  unter- 
scheiden, die  scharf  voneinander  gesrliieden  sind:  die  Hova, 
welche  echte  Malayen  sind  und  das  Hoclij)latpau  von  Imrrinn 
bewohnen,  und  die  Sakalava,  afrikanische  Stämme,  welclie  die 
Westküste  in  Besitz  haben.  Trotz  der  Kassenverschiedenheit 
herrscht  eine  gemeinsame  Sprache  auf  der  Insel.  Die  herrschende 
Kasse  ist  die  malayische;  sie  besteht  aus  den  Hova,  denen 


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—  CXXIV  — 

augenblicklich  etwa  die  Hälfte  der  Insel  tributpflichtig  ist.  Die 
Hova  haben  eine  gelbliche  Hautfarbe  und  ähneln  den  Javaneo, 
manchmal  auch  den  Südeuropäern.  Man  unterscheidet  drei 
Kasten,  don  Adel,  die  eigentlichen  Hoya  und  die  Sklaven. 

Das  Heer  zerfällt  in  16  Ehren,  von  denen  der  gemeine 
Soldat  eine  und  der  Premierminister  16  hat.  Sold  wird  nicht 
gezahlt;  überhaupt  sind  sämtliche  Beamte  unbesoldet,  und  jeder 
muß  sich  selbst  durchzubnngen  suchen.  Deshalb  ist  Falschheit 
und  Bestechlichkeit  die  Regel;  außerdem  kann  die  Regierung 
jeden  Bürger  jederzeit  zur  unentgeltlichen  Regierungsarbeit, 
^Fanarapoana",  heranziehen,  wodurch  jeder  ITortschritt  gebindert 
wird.  Die  Befehle  durch  das  Land  werden  durch  besondere 
Boten,  Simandtt  genannt,  befördert,  die  2.  B.  eine  Strecke  von 
300  Kilometern  in  4  Tagen  zurücklegen. 

Die  Tracht  der  Hova  bestand  früher  aus  Lendentucb  und 
Umschlagetuch,  wird  aber  jetzt  schon  vielfach  von  der  europä- 
ischen verdrängt.  Die  Hovafrauen  haben  glänzend  schwarzes, 
straffes  Haar  und  tragen  dasselbe  häufig  in  zwei  langen  ZOpfen 
herabhängend.  Während  der  Trauerzeit  mnfi  das  Haar  aufgelöst 
und  über  die  Schultern  herabhängend  getragen  werden.  Die 
Hova  sind  Christen,  jedoch  wohl  mehr,  weil  die  Begiernng 
christlich  ist,  als  ans  innerlicher  Überzeugung.  Redner  geht 
dann  des  Näheren  anf  die  Städte  der  Hova,  den  Bau  der  Häuser 
u.  s.  w.  ein.  Die  Hova  sind  sehr  musikalisch  nnd  bedienen  sich 
einer  eigentümlichen  Bambusguitarre,  der  Valiha.  Es  wird 
nämlich  zwischen  zwei  Interuodien  eines  Bambus  mit  einem 
scharfen  Messer  aus  der  Oberfläche  des  Rohres  eine  Anzahl  von 
Raiten  losgi  K).si  und  durcli  Stejre  straff  gespannt,  während  das  Rohr 
als  Resonanzboden  dient.  Redner  erläutert  darauf  die  StrafiMi, 
die  sehr  ;:r;iiu>^ani  sind,  mit  einigen  Bt  ispitli'U  und  ^riebt  dann 
eiue  J>(:hilderunir  des  «rri'ijtt'u  B'estes  der  Hova.  des  Fandroana. 

DaiuLit  fuljg't  eiue  Scliilderung  der  Westküste.  Die  Bewohner 
derselben  sind  die  Sakalava,  au  die  Kafferstänime  Südafrikas 
erinnernd,  »Innkelhraiin  srefärbt  mit  kraust-ai  üaar.  Die  Sakalava 
sind  zum  Teil  noch  unalihänuii!;.  Jedoch  haben  an  manchen 
Orten  die  Unva  .Miiiiar.^latiuui'ii  aiiirele^rt  und  bcliei r.^chen  große 
])ijlrikte.  (hi  sie  <rt'\vnßt  liahm.  sirli  (h'r  Keliquieu  der  Sakalava 
zn  beniächti^^^n.  peLreit  deren  Besitzer  es  verboten  ist,  et\va.s 
eiudseliges  zu  unteruehmeu.   Die  Sakalava  sind  nämlich  ioixht- 


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bar  aberglftnbisch.  Ihre  Religion  ist  Reliqnlenrerehrung.  Be- 
sonders ausgeprägt  ist  ihr  Glaube  an  die  Kraft  von  Fetischen, 
Odis  genannt  Redner  geht  dann  des  Näheren  auf  die  ver- 
schiedenen Odis  ein.  Ebenso  sind  Gottesurt«Mle  im  Gebrauch, 
von  denen  das  Tangenaordal  erwähnt  wird.  Die  Kleidiiii^^  und 
Tracht  wird  ausführlich  iK^schricbcii.  liesomlere  Kivvälmuug 
findet  die  vei*schiedene  Ant»idiiuug  des  Haupthaares. 

Die  Frau  nimmt  eine  untergeordnete  Stellung  ein;  die 
Sittlichkeit  ist  doshalb  lax  und  Vielweiberei  häufig.  Häuser, 
Ortscliafteu,  Nahrung-.  Vit  lizucht  finden  hierauf  ihre  Hesprechung. 

Außer  diesen  \'ulkern  hudoii  wir  als  Handeltreibende  Indier 
von  Bombay  und  Cutch,  Arabt  r  und  Suwaheli  von  Ostafrika, 
die  den  Haft  nstädten  der  Westküste  ein  mohammedanisches 
Gepräge  aufdrücken. 

Das  Reisen  wird  erschwert  durch  den  Mangel  an  l)ar*  in 
Geld,  und  man  muß  deshalb  rine  >rengp  vprschitMleiier  Tausch- 
artikel mit  sich  führen.  Es  hat  sich  iu  Madagaskar  das  Reisen 
in  Palankin  ausgebildet,  weiches  Filanzana  genannt  und  genau 
beschrieben  wird.  In  den  Hovadistrikten  gilt  als  Zahlungs- 
mittel der  Fünffrankenthaler,  eine  kleinere  Münze  giebt  es  nicht, 
diese  muß  durch  Zerhacken  der  Fiinf frankstücke  hergestellt 
werden.  Die  kleineren  Beträge  werden  dann  vermittelst  einer 
Wage  abgewogen. 

Redner  giebt  endlich  eine  kurze  Ubersicht  über  die  Fauna, 
die  dadurcii  ausgezeichnet  ist,  daß  große  Raubtiere  und  giftige 
Schlangen  fehlen.  Die  merkwürdigste  Form  der  Insel  ist  der 
Aepyornis,  ein  Riesenstrauß,  der  Eier  von  80  cm  Durchmesser 
gelegt  hat,  mit  einem  Rauminhalt  von  150  Hühnereiern,  und 
dessen  Eier  wahrscheinlich  die  Veranlassung  zum  Märchen  vom 
Vogel  Rok  gegeben  haben. 

Von  der  Flora  ist  besonders  bemerkenswert  die  Bafiapalme, 
das  Bambusrohr  and  der  Banm  der  Reisenden. 

Kunstfertigkeiten  sind  sehr  ausgeprägt,  die  Frauen  zeichnen 
sich  ans  in  der  Herstellung  feiner  Webereien,  Flechtarbeiten  u.s.  w. 
Schmiedearbeiten  von  kunstvoller  Ausfährung  findet  man  be- 
sonders im  Süden.  Angebaut  werden  Reis,  Zuckerrohr,  Kaffee, 
Kakao,  Vanille,  Gewttrze,  Bananen,  Hanf,  Baumwolle,  Tabak, 
Gemttse  nnd  vieles  andere.  Die  Gebirge  sind  reich  an  Erzen, 
die  Wälder  enthalten  köstliches  Bauholz. 


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—  CXXVI  - 


Madagaskars  EHma  ist  nicht  so  schlecht  als  iQr  gewöhnlich 
angegeben  wird.  Die  Temperatar  an  der  Kliste  betii^  gegen 
28—30  Grad  Celsius,  während  auf  dem  Plateau  eine  mittlere 
Jahrestemperatur  von  16  GmA  herrscht.  Fieber  giebt  es  natfir- 
lieh  hier  auch,  jedoch  fehlen  die  schweren  perniciösen  Fieber, 
wie  sie  in  Ostafrika  hftufig  sind.  Voraussetzung  ffir  einen 
längeren  Aufenthalt  ist  natörlich  eine  verständige  Lebensweise 
und  die  Vermeidung  aller  Ausschweifungen.  Redner  schließt 
mit  dem  Bemerken,  daß  Madagaskar  einen  wertvollen  Besitz 
darstellt;  jedoch  befindet  sich  der  Handel  nicht,  wie  man  denken 
sollte,  in  franzosischen  Händen,  sondein  fast  gänzlich  in  den 
Händen  deutscher  Hänser. 

Eine  große  Anzahl  von  Origiualphotogi  aphien,  Modellen  und 
ethnographischen  Gegenständen  illustrieren  den  ungemein  interes- 
santen Vortrag,  für  den  dem  Redner  reicher  Beifall  gezollt  wird. 

Samstag,  den  0.  März  1897. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Der  Voi*sitzen(le  bemerkt,  aiiscliließeiul  an  das  verlesene 
Piutukoll,  daß  der  am  10.  Februar  d.  J.  verstorbene  Herr  P.  A. 
Kesselmeyer  testamentarisch  der  Gfscllseliatt  die  mv  Kr- 
wcilMinß:  der  ewigen  M  itffliedscli;if  t  erfor(ieiliche  Siirame 
ziif^t'wi.'seii  liat,  Der  NaiiK;  Kesst'lmever  wird  daher  auch 
kimftighiu  in  dem  „Bericht''  aufgeführt  und  außerdem  auf 
der  Marmortafel  am  Eingänge  iu  das  Museum  eingegraben 
werden. 

Aus  einem  Tjppfat  des  sei.  Herrn  IMiiliiii)  Bernhard 
Bonn,  «iestorben  am  18.  Februar,  wurden  der  Gesellschaft 
d r e i  h  n  n  d  e  r  t  Mark  übergehen.  Solche  Roweise  der  Anhäng- 
lichkeit au  die  Gesellschaft  sind  ihr  eiu  Spoin,  auf  dem  von 
ihi-  seit  achtzig  Jahren  verfolgteu  Wege  rüstig  vorwärts  zu 
schreiten. 

Herr  Professor  Dr.  Laubenheimer  spricht  hierauf  über 

Nitragin, 

ein  Mittel,  durch  dessen  Anwendung  man  unter  gewissen  Be- 
dingungen den  Ernteertrag  der  Felder  außerordentlich  zu  steigern 
vermag.  Der  Vortragende  knüpft  an  die  bekannte  Thatsache 


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—  CXXVII  - 

an,  daß  man  dem  Ackerboden  diejenigen  Stoffe  wieder  eraetzen 
muß,  welche  ihm  durch  die  Bepflanznng  nnd  Aberntung  entzogen 
Warden,  wenn  man  in  der  Folge  an!  eine  gfinstige  Erote  rechnen 
will.  Unter  diesen,  dem  Boden  wieder  zuzufahrenden  Stoffen 
ist  von  ganz  besonderer  Wichtigkeit  der  Stickstoff,  der  in  drei 
Formen  zur  Verf&gung  steht,  1.  als  atmosphärischer  Stickstoff, 
2.  in  Form  von  Ammoniaksalzen,  resp.  Ammoniak  entwickelnden 
Prodakten  (Stalldftnger  etc.)  nnd  3.  in  Form  von  salpetersauren 
Salzen.  Leider  besitzen  die  wichtigsten  unserer  Ackerpflanzen, 
wie  namentlich  die  Getreidearten,  nicht  die  Fähigkeit,  den 
Stickstoff  der  Atmosphäre  zu  assimilieren  nnd  erfordern  für  ihr 
Wachstum,  daß  ihnen  Ammoniak  enthaltende  oder  liefernde 
Substanzen  (Stalldünger  etc.)  oder  salpetersaure  Salze  (Nitrate) 
zugeführt  werden,  wobei  zu  bemerken  ist.  daß  die  Pflanzen 
wahrscheinlich  auch  das  Ammoniak  niclit  direkt  zu  verwenden 
vermögen,  daß  vielmehr  tr^it  eine  Umwaiulliiug  des  Ammoniaks 
in  Salpetersäure  Salze  durch  die  im  Boden  enthaltenen  „Nitri- 
likationsbakterien"  vorausgehen  muß;  da  diese  Umwandlung 
Zeit  erfurdirt,  bringt  man  die  Aniinoniak-Maierialien  schon  im 
Si»aiherbst  auf  die  B^elder,  während  die  DiuiLnuifT  mit  Salpeter 
im  Friilijahr  vijrgeiioininen  werden  kann.  Im  (ie^M-nsatze  zu 
den  Ijctrcidearten  und  den  sonstigen  Kuiturgewncli>eu  veruiötrt'U 
nnn  die  Legumiiiü>eu  (Erbse.  Bohne,  Wicke.  K'le.-.  Ijipiue.  Seia- 
della  etc.)  unter  den  gleich  näher  zii  pnizisiereudeu  Bedingungen 
den  St u  k Stoff  der  Luft  zu  assimilieren  und  gedeihen  d ie.se 
Pflanzen  deshalb  auch,  ohne  daß  man  die  betrerteiid»  n  FeMer 
mit  Ammouiaksalzen,  Stalidfniger  oder  Salpeter  (iiiugt.  .Mau 
bezeichnet  deshalb  die  Leuuniinoseii  als  ^SticksLoiysauiinler"  iin 
Gegensatz  zu  den  „stickstotizehrenden"  Getreidearten  und  anderen 
Kiilturptlanzeu.  Der  Landwirt  hat  aus  diesen  Thatsachen  schon 
litng.st  die  praktische  Konsequenz  gezogeu,  daß  man  durch 
Vermittelung  der  Leguminosen  den  Stickstoft  der  Luft  für 
die  Getreidepflanzen  etc.  nutzbar  maelien  kann,  indem  man  das 
Feld  zun&chst  mit  einer  ins  Kraut  wachsenden  Ijeguminose 
(Lupine,  Seradella,  Wicke  etc.)  bestellt,  vor  dem  Ausreifen, 
also  die  noch  grünen  Pflanzen,  unterpflügt  und  durch  diese 
„Gründüngung"  nun  der  jetzt  auf  das  Feld  gesäten  (letreideart 
die  durch  die  Legnminose  angesammelten  Stickstoff  Verbindung 
zu  gute  kommen  l&ßt,  da  bei  der  Yermoderung  der  unterge^ 


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pflflgteD  Legaminose  der  Stickstoff  in  einer  für  die  Getreideart 
branehbaren  Form  auftritt.  Man  spart  auf  diese  Weise  für 
die  Getreidearten  die  sonst  notwendigen,  schwer  ins  Gewicht 
fallenden  Ausgaben  ffir  Ammoniaksalze,  Stalldünger  oder  Sal- 
peter und  die  Erkenntnis  dieser  Thatsache  ist  Äir  die  Land- 
wirtschaft yon  epochemachender  Bedeutung  geworden.  Man 
erkennt  Jedoch  sofort,  daß  das  Gelingen  der  Operation  zunftcbst 
davon  abhängig  ist,  daß  die  als  „Zwischenfracht*  dienende  Le- 
guminose  auf  dem  betreffenden  Felde  auch  wirklich  gut  gedeiht. 
Nun  hat  man  leider  die  Erfahrung  machen  müssen,  daß  dies 
nicht  immer  der  Fall  ist,  daß  sogar  mitunter  der  Versuch, 
Leguminosen  anzubauen,  gänzlich  mißglückt.  Es  würde 
zu  weit  führen,  auf  die  Geschichte  der  auf  die  Ergrftndung  der 
Ursache  dieser  Differenzen  bezüglichen  Forschungen  n&her  ein- 
zugehen, und  es  sei  hier  nur  konstatiert,  daß  die  Beobachtungen 
und  Forschimgen  von  Schultz-Lupitz,  Hellriegel  und 
Beyerinck  zu  dem  Resultat  o^eflihrt  haben,  daß  das  Gedeihen 
der  Leguminosen  abhängiL'^  ist  von  der  Anwesenheit 
gewisser  Bakterien,  durch  deren  A'ermittlung  er^t  der 
Stickstürt"  der  Luft  für  die  Legumiuusepilaii/.e  nutzbar  gemacht, 
wird.  Diese  Bakterien,  von  Beyerinck  als  BdcKlus  rmiirHola 
bezeichnet,  wandern  aus  dem  Boden  durch  die  Wurzellui.ire  etc. 
in  die  Wurzel  ein,  veranlassen  durt  an  der  Infektiousstelle  die 
liiklinii^  kleinerer  oder  größerer  kuollenartiger  Auswüchse,  nehmen 
in  diesen  „Wurzelknöllrlien"  eigentiiniliehe  Form-  und  Größen- 
verhiiltnisse  an  (Baktfroiden),  nelmu-u  aus  der  den  Ackerboden 
durchdrinirtMKh'i»  I>uft  den  ►Stickstoff  auf,  führen  ihn  in  L'"eeigneter 
Uniwandlujigstorm  der  Pflanze  zu  und  veranlassen  ein  aulier- 
ordentlich  üpfn'ijvs'  Wachstum,  wenn  es  der  Ptianze  sonst  nicht 
an  den  übrigen  nr^ti-j-nü  XahrstoffL'n  fehlt.  Man  sieht  nun  so- 
fort, daß  das  ganze  Uruudiiugungsverfahreu  in  Bezug  auf  den  Er- 
folg abliän<rig  davon  ist,  daß  in  dem  Boden  die  notigen  „Wurzel- 
bakterien" vorhanden  s-ind,  durch  welche  erst  ein  Gedeihen  der  als 
Zwischenfrucht  zum  Zwecke  der  Gründüngung  gebauten  Legumi- 
uose  ermöglicht  wird.  Nun  enthält  aber  nicht  jeder  Boden  die 
„Wurzelbakterieu",  wenigstens  nicht  immer  in  der  genügenden 
Menge,  und  so  erklären  sich  (bei  sonst  gleichen  Verhältnissen) 
die  oft  erzielten  Mißerfolge  bei  dem  Anbau  von  Leguminosen. 
£s  gebührt  nun  den  Herreu  Gek  Kath  Nobbe  und  Dr.  Uiltner 


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das  Verdienst,  unter  Würdigung  dieser  Verhältnisse  ein  ein- 
faches Mittel  angegeben  zu  haben,  wie  man  diesem  Mißstande 
begegnen  kann.  Es  lassen  sich  nämlich  die  „ Wurzelbakterien " 
auf  Gelatine  rein  kultivieren,  und  wenn  man  auf  Gelatine 
unter  den  in  der  Bakteriologie  üblichen  Kautelen  eine  kleine 
Menge  der  AVurzelbakterien  bringt,  so  vermehren  sich  diese 
rasch  und  es  überzieht  sich  die  Oberfläche  der  Gelatine  mit 
einer  weißlichen  schleimigen  Masse,  in  der  man  unter  dem 
Mikroskop  die  einzelnen  Bakterien  als  länglichovale  Gebilde  er- 
kennt. Verflüssigt  man  eine  solche  ,Reinknltar'',  wie  sie  von 
den  Höchster  Farbwerken  unter  dem  Namen  .Nitragin"  auf 
Veranlassung  der  Herren  Nobbe  und  Hiltner  in  den  Handel 
gebracht  wird,  durch  gelindes  Erwärmen,  läßt  die  Masse  in 
einer  geeigneten  Menge  Wasser  sich  verteilen  und  trägt  in  dieses 
Wasser  die  Leguminosesamen  ein,  so  bleiben  auf  der  Oberfläche 
der  Samen  sahireiche  Warzelbakteden  haften,  und  wenn  man 
dann  diese  infizierten  (geimpften]  Samen  (eventuell  nach  Zusatz 
von  Erde  zur  Bindung  von  etwa  fiberschfissigem  Wasser)  aussät, 
so  findet  die  auskeimende  Wurzel  sofort  in  ihrer  Umgebung  die 
für  die  Entwicklung  der  Pflanze  nötigen  Bakterien  vor.  Ver- 
gleichende Verauche  mit  geimpften  und  nicht  geimpften  Samen 
haben  zu  ganz  ausgezeichneten  Resultaten  geführt  und  die  hohe 
Bedeutung  dieser  Methode  erwiesen.  Ganz  selbstverständlich 
aber  wird  man  da,  wo  der  Boden  die  betr.  Bakterien  schon  in 
überscbftssiger  Menge  enthält,  eine  Vermehrung  der  Ernte 
durch  Anwendung  von  Nitragin  nicht  erzielen,  denn  die  Ver- 
mehrung eines  nicht  zur  Wirkung  gelangenden  Überschusses 
ist  zwecklos ;  aber  da,  wo  im  Boden  keine  oder  nur  ungenügende 
Mengen  der  Bakterien  vorliaiuleii  sind,  wird  das  EnitL-erträgnis 
durch  Verwendung  des  Nitra<rins  das  vielfache  sein,  resp.  es 
wird  unter  Umständen  der  Anbau  vuu  Leguminosen  durch  das 
Nitragin  iiberliaupt  erst  ermöglicht. 

Wenn  Schult  z- Lnpitz  früher  von  dem  Stickstoff  sagte: 
„Ihn  zu  fassen,  ihn  zu  belienschen,  das  ist  die  Aufgabe;  ihn 
zu  Rate  zu  halten,  darin  liegt  die  ökoiKiniie;  seine  Quelle, 
die  unerschöpflich  fließt,  sich  dienstbar  zu  niaclien.  das  ist  es, 
was  Vermögen  scliatft",  so  ist  jetzt  durch  die  wissenscliaflliche 
Forschung  und  die  Aufkläruu;^  des  Sachverhaltes  die  Mb^iliclikeit 

gegeben  dieses  Ziel  zu  eneicheu  durch  richtige  Anwendung 

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derjenigen  Haktericn .  denen  die  Kiszenschaft  innewohnt,  den 
kostenlosen  stickstoft  de?  Luft  der  Zwiscbeulruclit  und  durch 
diese  dem  Getreide  zuzulühren. 

Der  Vorsitzende  dankt  dem  Kedner  für  seinen  praktisch 
und  wissenschaftlich  hochinteressanten  Vortrag. 

Herr  Dr.  W.  Sc  häuf  bespricht  nunmehr  eine  Reihe  von 
Mineralien  aus  dem  Zuwachs,  welchen  die  Sammlung  des  Mn- 
senms  in  den  beiden  letzten  Jahren  erfahran  hat.  Wir  nennen 
daraus  einige  wertvolle  (^^eschenke.  Eine  wesentliche  Ergänzung 
hat  die  Mineraliensammlung  durch  die  Übermittlung  von  drei 
ausgezeichneten  Diamantkrystalleu  ei-fahren,  wovon  wir  zwei 
Herrn  Adam  May,  einen  HeiTn  J.  Speltz  junior  verdanken. 
Kupferkrystaile  in  vortrefflicher  Ausbildung  und  von  überraschen- 
der Größe  vom  Lake  snperior  in  Michigan  zieren  jetzt  die 
EupferkoUektion  durch  eine  freundliche  Zuweisung  des  Herrn 
Philipp.  Ans  den  Quecksilbergrnben  von  Kiketowka  im  Gou- 
vernement Jekaterinoslaw,  welche  alles  russische  Quecksilber 
liefern,  schenkte  Herr  Bergdirektor  S.  Knlibin  kostbare  Stufen 
mit  Zinnoberkiystallen.  Für  die  Entstehung  der  Zinnerzlager- 
st&tten  ist  die  Vergesellschaftung  von  Zinnstein,  Fioßspat, 
lathionglimmer,  Qnarz,  welche  ein  von  Herrn  Strub  eil  aus 
Zinnwald  mitgebrachtes  Stück  aufweist,  höchst  instruktiv.  Klare 
Topase  in  mexikanischem  Rhyolith  von  Herrn  F.  Bößler  junior 
sind  schätzbare  Vertreter  des  so  seltenen  Auftretens  des  Topases 
In  jungvulkanischen  Gesteinen. 

Ein  Erystall  von  Natronsalpeter,  ein  Khomboöder  von  der- 
selben Klarheit  und  Stärke  der  doppelten  Lichtbrechung,  wie 
der  Isländische  Kalkspat,  stammt  von  Herrn  Dr.  Wulf  in 
Stettin,  der  auch  die  vorliegenden  gioßen  Zuckerkrystalle  ge- 
züchtet hat. 

Die  Lokalsammlung,  in  ^velcller  die  Mineralien  der  l  m- 
gebung  Frankfurts  aufgestellt  sind,  verd;mkt  Herrn  F.  Kitt  er 
den  Eiith,  ein  Kupft'rpliospliat.  als  ein  fiir  den  Taunus  neues 
Mineral,  ferner  aus  dem  Spessart  kristallisierten  Chlorit  und 
Herrn  Prof.  Dr.  Kinkelin  ein  großes,  in  Quarz  umgewandeltes 
Kalkspatskaleno(ider. 

Nachdem  der  \  ursitzende  auch  Ih  rin  Dr.  Schau f  den 
Dank  der  Gesellschaft  für  seine  Mitteilungen  ausgesprochen 
hat,  sclüießt  er  die  Sitzung. 


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CXXXI  — 


SamsUg,  den  20.  M&rz  1897. 

Vüli^itz^'n(lel" :  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Nach  \'erlesiing  des  Protokolls  der  vori}2:t'U  Sitzung:  beg^rüßt 
cU'r  Vorsitzende  den  vor  weuigeii  \\'oclion  aus  Nordafrika  nach 
Deutschland  zurückgekehrten  Herrn  Dr.  Hugo  Grothe  aus 
Wiesbaden  und  dankt  ihm  für  die  Bereitwilligkeit,  der  Gesell- 
schaft in  der  heutigen  Sitzung  von  seinen  Erlebnissen  in  Tripoli- 
tanien  zu  bericliten.  Herr  Dr.  Grothe  war  drei  Jahre  in 
Nordafrika,  darunter  anderthalb  Jahre  in  Tripolis  und  er  beab- 
sichtigt, sich  im  kommenden  Herbste  wiederum  dahin  zu  begeben. 
Anwesend  in  der  Sitzung  sind  auch  die  Herren  Geluimrat 
Professor  Dr.  Rein  aus  Bonn  und  Dr.  von  Moellendorff, 
Konsul  des  Deutschen  Reiches  auf  den  Philippinen;  sie  werden 
ebenfalls  von  dem  Vorsitzenden  aufs  wämste  begrüßt. 

Hierauf  berichtet  Herr  Dr.  Grothe  Aber  seine  Beise 

Von  Tripolis  in  den  Djebei  Gharian. 

Ausgehend  von  den  Schwierigkeiten,  die  jedem  Europäer 
in  Tripolitanien  bei  einem  Versuch  zum  Vordringen  ins  Innere 
von  den  türltischen  Behörden  gemacht  werden,  schildert  der 
Vortragende,  wie  es  ihm  gelang,  nach  l'/a  jährigem  Aufenthalt 
in  Tripolis  und  verschiedenen  Reisen  in  den  Küstengebieten  der 
großen  und  kleinen  Syrte  durch  Kenntnis  der  Sprache  und  Sitte 
des  Landes  sich  unbemerkt  einer  Araberkafla  (Karawane)  im 
September  des  vergangenen  Jahres  zu  einer  Tour  ins  Gharian- 
gebirj^e  anzuschließen.  Dasselbe  ist  seit  etwa  20  Jahren  von 
keinem  europäischen  Reisenden  wieder  berührt  und  auch  frülier 
von  Barth  (1850)  und  Kohlfs  il8(>4),  deren  eigentliches  Ziel 
die  Erforschung  Zentralafrikas  bildete,  nur  vorübergehend  besucht 
•  worden.  Der  Vortragende  lit  iichtet,  dali  er  einen  von  früheren 
Expeditionen  noch  niclii  begangenen  Weg  einschlug,  nämlich  die 
Straße  iiber  Kasr  (Kastell)  Assisia,  welche  anfangs  südwestlich  von 
Tripolis  läuft  und  dann  in  ziemlich  «j-t-rader  Richtung  von  Nord 
nach  Süd  die  DJefaraebene  durcli>t  lineidet.  Er  fand  dieselbe 
als  wohlbewohnte  und  stellenweise  mit  Cerealien  bebaute  Stei)iie 
vor.  Dem  Lauf  d'^s  Wadi  Haera  foljxeiul,  erreichte  er  nach 
für  die  .^tarkbeladeueu  Ivameele  b.  sonders  gefährlichem  Auf- 
stieg die  ei*ste  Terrasse  des  Hochplateaus.    Reiche  Vegetation, 

9» 


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—  cxxxn  — 


mannigfache  Kulturen»  so  Oliven,  Wein,  Pfirsiche,  Feigen,  Ora- 
naten  und  breite  Gersten-  und  Kornfelder  kennzeichnen  diesen 
Gebirgsstrich  von  bn  Gbelan.  Da  zwischen  den  Arabern  der 
Eaf  la  und  dem  Diener  des  Vortragenden  schwer  zu  schlichtende 
Streitigkeiten  ausbrachen  nnd  anch  die  Eigentftmer  der  gemieteten 
Eameele  nnd  Manltiere  zu  keinen  Abweichnngen  von  der  breit- 
getretenen Karawanenstrafie  nach  Misda  sich  verstehen  wollten, 
beschloß  Qrothe,  bei  einem  arabischen  H&ndler  einer  nahe  ge- 
legenen Ortschaft,  fflr  welchen  er  mit  Empfehlungen  versehen 
war,  zu  rasten  und  von  dort  die  Weiterreise  nach  Misda  bei 
nächster  Gelegenheit  zn  ermöglichen.  Derselbe  verweigerte  je- 
dock  die  Aufnahme,  da  nach  der  nngeföhr  l'/i  Monat  vorher  er- 
folgten Ermordung  des  Marquis  Mor^  s  auf  tripolitanischem  Gebiet 
(bei  Sinaun)  die  ansdrQckliche  Weisung  ergangen  war,  keinem 
Europäer  ohne  Erlaubnis  des  Kaimakams  (des  Kreisvorstebers) 
das  Gastrecht  zu  gewähren.  So  sah  sich  Grothe  genötigt,  die 
Bergfestung  Gharian,  den  ffitz  des  Kaimakams,  auf  ein^r  zwdten 
ca.  1700  Fnß  hohen  Terrasse  gelegen,  mit  seinem  Diener  aufzu- 
suchen. DaGrothe  mit  dem  tfirkischen  Reisepaß,  dem  sogenannten 
teskere,  nicht  versehen  war,  verhinderte  der  Kaimakara  seine 
Weiterreise,  bis  ein  aufklärender  Bescheid  des  Wali  aus  Tripolis 
eingetroffen  sei.  Vom  Kasr,  wo  er  in  gastlichster  Weise  p:epflegt 
wurde,  machte  Grotlio  verschit'deno  Streifen  auf  die  benach- 
barten Höllen  nnd  in  die  nahe  lie^-enden  Tliäler.  Es  gehing 
ihm,  einige  wertvolle  zoolugische  Funde  zu  machen,  u.  a.  für 
die  Senckenbergische  naturforscheude  Gesellschaft  eine  dem 
tripolitanisehen  Mittelgebirgszup  eij^^eniüniliche  vSchneckenart, 
s.  Z.  von  Bary  in  den  von  Ghariau  norditstlich  gelecrenf^n  Tar- 
humahergen  entdeckt  i  lS74),  wieder  aufzutiuden.  Die  Antwort 
des  Gouverneurs  lautete,  Grothe  von  zwei  Sapties  nach  Tripolis 
„zurückbegleiten'^  zu  lassen.  Nach  versciiiedenen  Besuchen  der 
unterirdischen  Felsenbauten  der  Gharianer  (außer  in  (Gharian 
finden  sich  nur  im  Djebel,  Sinton  nnd  Xalut  nnd  iiiigelähr  12u  Kilo- 
meter südlich  von  (rabes  Ti-oo-ioriytenwohnunf^en)  und  nach  so 
entstandener  nliherer  Berührung  mit  der  ursprün<i;lif^]irn  berbe- 
rischen Bevölkerung,  die  Grothe  als  kräftig  gebaut  und  von 
heiterem,  vertrauensseligen  Charakter  schildert  und  den  Kabylen 
Algeriens  in  der  Sprache  als  verwandt  bezeichnet,  mußte  er 
von  seiner  Absicht,  weiter  nach  Süden  Torzudringen,  abstehen. 


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—  cxxxin  — 


Dank  dem  weiten  Gewissen  der  für  die  mannigfachsten  Freund- 
lichkeiten leicht  zng&nglichen  Sapties  kehrte  ßrothe  nicht  auf 
geradem  Wege,  sondern  in  Zickzackwindungen  nach  Tripolis 
zurück  nod  vermochte  somit  im  Kreis  das  Eaimakamliks  von 
Gharian  sovie  im  östlichen  Teile  der  Djefara  noch  eine  Beihe 
Streifen  zu  nntemehmen.  So  hestieg  er  im  Gharianhochland  den 
Tekat,  den  höchsten  Gipfel  der  ganzen  DJebelkette  (nach  Barth 
2800  Fuß  hoch),  welcher  ein  prächtiges  Panorama  über  das  so 
Inichtbare  and  von  einer  thatkrftftigen  BevOlkernng  bewohnte 
Bergland  bot.  Nach  14tägiger  Abwesenheit  kehrte  er  nach 
Tripolis  znrfick.  Leider  war  der  gröBte  Teil  der  gemachten  zoolo- 
gischen Ansbeute  infolge  des  h&uflgen  Auf«  nnd  Abstiegs  der  un- 
wegsamen Bergpfade  in  den  Alkoholgefäßen  dermaßen  gerüttelt 
worden,  daß  die  meisten  Tiere  l&dieit  und  fttr  wissenschaftliche 
Bearbeitung  unbrauchbar  waren.  Der  Vortragende  bemerkt,  daß 
derartige  Touren  der  Wissenschaft  nur  dann  vollkommene  Dienste 
leisten,  wenn  sie  von  den  Beisenden  mit  eigenen  Tieren  und 
mit  reichlichen,  besonders  zu  schwierigen  Transporten  einge- 
richteten E*laschen,  Kassetten  nnd  Behältern  unternommen  wer- 
den können.  Und  zu  solcher  kostspieligeu  AusrOstuug  reichen 
die  Privatmittel  der  nicht  zu  bestimmter  Mission  ausgehenden 
Reisenden  in  den  seltensten  Fällen  aus. 

Der  Vortrag  wird  von  den  Zuliörern  mit  großem  Beifall 
eutgegeugeuommeu. 

Mittwoch^  den  7.  April  1897« 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

In  dem  mit  der  Büste  v.  Soemmerrings  und  mit  frischen 
Blumen  festlich  g^e^cliiriUckren  Hr.isaale  des  jMbliotbekgebäudes 
eröffnet  der  Vorsii/eiidü  die  Sitzung  mit  einer  «^eschielitliclien 
Skizze  der  Stiftung  und  bisherigen  Verleihung  des  Isoemmerring- 
Preises. 

Die  Pivis-  KuuimiJ^sidii  für  die  diesmalifro  \'t  !  leiitung  be- 
stellt aus  den  Herren:  Geiieimrat  Prof.  0.  Weigert  als  Vor- 
sitüeudeu ,  Prof.  L.  E  d  i  n  g  e  r ,  Prof.  B.  L  o  p  s  i  n  s ,  Prof. 
M.  M 0 e b i u s  und  Prof.  H.  R e i cli e n b a c h.  iTeheiinrat  W e i <j: e r t 
und  Prof.  Lepsiiis  berichten  in  län^^ereni  N'ortiac^e  ul»er  die 
von  der  Preis -i^ommisäiou  in  Betracht  gezogeneu  Arbeiten. 


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—  CXXXIV  — 

In  die  engere  Wahl  gelaunten: 

Ih'.  A.  Möller,  Oberförster:  Die  Pilzg&rtea  einiger  südameri- 
kanischer Ameisen  (Jena  1893). 

Dr.  A.  Kossei:  Untersuchungen  über  die  Zellsubstanzen. 

Prof.  Carl  Chun:  ^Atlantis",  Biologische  Studien  über  pela^ 
gische  Organismen.  Bibl.  zoologica  Bd.  XIX. 

J.  L  0  e  b :  Über  die  elementaren  Lebenseigenschaften  der  tierisoben 
Organismen. 

Prof.  G-,  Born:  Die  künstliche  Vereinigung  lebender  Teilstticke 
TOD  Ampbibienlarren.  Scbles.  Oes.  für  vaterl.  Coltnr  1894. 

Die  Kommission  erkannte  Herrn  Prof.  Dr.  G. 
Born  in  Breslau  einstimmig  den  Preis  zu. 

Der  Vorsitzende  Herr  Oberlehrer  J.  Blum  dankt  den 
Herren  von  der  Preis-Kommission  für  die  große  Mühe,  der  sie 
sich  ZOT  Prüfung  der  reichen  Litterator  in  uneigennütziger  Weise 
unterzogen  haben,  sowie  für  die  lichtvolle  Darlegung  der  Be- 
ratungsergebnisse durch  ihre  Berichterstatter. 


C.  Aus  den  Protokollen  der  Verwaltungasitnangen. 

Zur  Cii'scliichte  der  von  der  Senckenbergtschen 
iiaturforscheudeii  (jeisellHchaft  gestifteten  Medaillen. 

Von  D.  F.  Heyuemann. 

Als  in  den  letztrergangenen  Jahren  Neuprägungen  der 
beiden  von  unserer  Gesellschaft  gestifteten  Medaillen,  der 
Soemmerring-  und  der  Tiedemann-Aledaille.  nutwendig 

gewesen  sind,  bin  ich  mit  der  Besorgung  beauftrag' t  und  dadurch 
zugleich  veiaui;iljL  worden,  den  jetzt  wenig  bekannten  näheren 
Umständen  der  Entstehung  und  der  ferneren  Schicksale  unserer 
Medaillen  nachzugehen.  Ich  bin  bemüht  gewesen,  in  unseren 
Sitzungsberichten  und  Drucksachen,  in  bewahrtem  ßiiefwechsel 
und  in  anderen  Dokumenten,  sowie  in  nuniismatischeu  Fach- 
Wfcikeu  <ille  die  recht  liSnüg  versteckten  Njichweise  aufzusuchen, 
welche  über  die  Geschichle  der  Me  lailleu  erreicliliare  Klarheit 
verschatfen,  und  indem  ich  nun  in  ioigeuder  kurzen  Zusammen- 


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—  cxxxv  — 


stellang  die  wichtigsten  aoeinander  reihe,  geschieht  dies  nicht 
allein  warn  Nutzen  unserer  Gesellschaft,  sondern  anch  In  der 
fiofinnng,  daß  sie  allgemeineres  Interesse  finden  werde. 

L  Die  Soemmerrlng-lledaillen« 

Anszng  ans  dem  ProtohoU  vom  13.  Oktober  1827 : 
«Znr  Ansführnng  des  Gesellschaftsbeschlnsses  vom  8.  An- 
last d.  J.,  nach  welchem  die  Gesellschaft  eine  Feier  sn  Ehren 
des  am  7.  April  1828  eintretenden  Doktoijnbilftnms  ihres  yer^ 
ehrten  Uitgliedes  des  Herrn  Geheimrat  t.  Soemm  erring  ver- 
anstalten solle,  wnrde  die  Ernennung  einer  Kommission  beliebt, 
welche  hierflber  betreffende  Vorschläge  machen  möge ;  es  wnrde 
yerflkgt>  daß  diese  Kommission  ans  der  Direktion  nnd  drei  anderen 
zn  erwählenden  wirklichen  Mitgliedern  an  bestehen  habe;  die 
Wahl  fiel  dareh  Stimmenmehrheit  auf  die  Herren  Prof.  Thilo, 
Dr.  Schilling  and  Dr.  Stiebel'' 

Auszug  ans  dem  Protokoll  Tom  12.  Dezember  1827: 
yDr.  H a p  p  es  berichtete  im  Namen  der  in  voriger  Sitsung 
ernannten  Kommission  zur  Anordnung  der  Feier  des  Doktor- 
jnbiläams des  Herrn  Gebeimrat  v.  Soemmerring.  Die  Kommis- 
sion war  der  Meinung,  man  solle  durch  Loos  in  Berlin  dem 
Jubilarius  zu  Ehren  eine  Medaille  prägen  lassen  und  ihm  am 
7.  April  einen  goldenen  und  einen  silbernen  Abdruck  davon 

überreichen.     Zu  Beiträgen   für  diese  Medaille  

sollen  Aerzte  und  Phy^siologen  in  und  außer  Deutschland  auf- 
gefordert werden  ....  Die  Medaille  solle  auf  der  einen  Seite 
Soemmerrings  Kopfbild  ohne  Bekleidung  im  Profil  und  auf 
der  anderen  Seite  die  basis  eucephali  mit  passender  Umschrift 
enthalten.* 

Der  Briel Wechsel  zwischen  Dr.  Mappes,  Dr.  Neu  bürg, 
Geh.  Medizinaliat  Rudolphi  in  Berlin,  welcher  sich  mit 
der  Vermitteliiiifr  befaBte.  und  G.  Loos  (^GeiKM-al -  Wardein  als 
Dirigent  der  Berliner  Medaillen-Münze)  ist  teilweise  erhalten. 
Kä  geht  daraus  hervor,  daß  zur  Herstellung  des  Porträts  ein 
Medaillon  von  Melchior  in  Nymphenbiir^  gedient  hat,  und 
daß  zum  Gehirn,  nachdem  das  von  hier  gelielerte  Modell  nicht 
g-enögte,  ein  an<leres  in  Berlin  nach  der  Natur  angefertigt 
worden  ist.  'über  die  Verhandlungen  und  die  Anfertigung  der 
ötem^,  sowie  über  die  Prägung  der  Medailien  giugen  mehrere 


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^  cxxxvi  — 


Monate  hin,  so  daß  nar  wenige  Tage  Tor  der  Feier  fertige 
Medaillen  hier  eintrafen. 

Die  Herstellung  der  Stempel  kostete  Thaler  600. —  preod. 
Oouraot  und  wurde  berechnet: 

f&r  1  Medaille  in  Gold  (30  Dukaten)  Tlilr.  105  — 
,1      tt      »  Silber    «...     «      4.20  Slbgr. 
n  1       n      „  Bronze  ....      ,     — .22Vi  » 
Auszug  aus  «Nachricht  von  dem  fünfzigjährigen  Doktor- 
Jubiläum  des  Herrn  Sam.  Thom.  von  Soemmerring,  a.s.w.', 
a  18. : 

„Hr.  Dr.  de  Nenfyille,  Senior  der  hiesigen  Ärzte,  und 
Hr.  Dr.  Nenbnrg,  erster  Direktor  der  Senckenb.  natnrf.  Ge- 
sellschaft, Überreichten  von  der  Medaille»  welche  ans  den  Bei- 
trägen der  im  Anhange  verzeichneten  Verehrer  Soemm  er  rings 
zn  Stande  gekommen,  drei  Exemplare  in  Gold,  Silber  und  Kupfer. 
Diese  unter  G.  Loos  Leitung  in  Berlin  geprägte  Medaille  von 
1"10'"  Par.  M.  im  Durchmesser  zeigt  auf  der  einen  Seite 
Soemmerrings  unbekleidetes  Brustbild  mit  dem  Aescnlapstab 
nach  Art  der  antiken  Gemmen  und  der  Umschrift :  S.  Th.  a 
Soemmerring  nat  Thoruni  d.  XXVIII  lau.  MDCOLV  Doet. 
creat.  Gottingae  d.  VII  Apr.  MDCCLXXVIII. ;  auf  der  an- 
deren Seite  die  basis  encephali  humani,  Gegenstand  seiner 
Inauguraldissertation  und  späterer  Werke,  mit  der  Umschrift: 
Anatomicorum  principi  animae  Organa  qui  apernit  artis  virique 
cultores.  d.  Vn  Apr.  MDCGCXXVIII." 

Das  „Verzeichnis  Derjenigen,  welche  Samuel  Thomas 
V.  Soemmerrings  fünfzigjähriges  Doktorjubilänm  am  7.  April 
1828  würdig  zu  feiern  sich  vereinigt  haben*',  enthält  weit  &ber 
500  Namen. 

In  der  oben  erwähnten  Sitzung  vom  12.  Dezbr.  1827  war 
ferner  beschlossen  wurden ;  „zu  Beiträgen  für  diese  Medaille 
und  wenn  mehr  als  erforderlich  einkäme,  zur  Stiftung  eines 
Soemmerringischen  Präiniunis,  welches  von  Zeit  zu  Zeit  dem- 
jenigen verteilt  würde,  der  in  einer  bestimmten  Periode  die 
wiclitigste  anatomisch-physiologische  Entdeckung  mache,  sollen 
Ärzte  und  Pii^siulogen  in  und  außer  Deutschland  aufgefordert 
werden",  und  da  in  der  That  die  Subskription  einen  beträchtlichen 
Uberschuß  ergeben  hatte,  konnte  nacli  Ans^ammlun^  der  Zui.seu 
der  Preis  (fl.  300.—)  zum  erstenuiale  iö37  vergeben  werden. 


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—  cxxxvn  — 


AustnganB  .Frankfurter  Jahrbftcber.'  Samstag,  6.  ICai  1837: 

„Zur  erstmaligen  ZaerkeDnnDg  dieses  Preises  war  die 
Oesellsebaft  am  7.  April  1837  Tersammelt,  und  wurde  be- 
schlossen, daß,  so  Vorxtlglicbes  anch  Ton  anderen  Deatschen 
w&brend  der  letzten  4  Jabre  in  der  Physiologie  im  weitesten 
Sinne  des  Wortes  geleistet  worden,  dennoch  die  fttr  die  Wissen- 
schaft neuesten,  wichtigsten  nnd  schwierigsten  Beobachtangen 
dem  Herrn  Ehrenberg  in  Berlin  verdankt  wfirden,  demselben 
daher  der  Soemmerringische  Preis  zaznerkennen  sei,  welchem  zu- 
gleich eine  bei  Soemm erringe  Jabil&um  geprägte  Medaille  in 
Silber,  auf  deren  Rand  die  Worte  „aPraemiam  Soemmerringianum 
die  VII  Aprilis  MDCCCXXX  VII  Ehrenbergio  Berolinensi  Societas 
Senckenbergiana***  eingeprägt  waren,  nebst  den  anf  die  Stiftung 
des  Preises  bezQgUchen  Druckschriften  beigefügt  wurden/ 

Aus  dieser  Verdffentlichnng  ist  zu  entnehmen,  daß  die 
Senckenbergische  Gesellschaft  noch  im  Jahre  1837  im  Besitz  von 
silbernen  Medaillen  vom  Jubelfeste,  sagen  wir  kürzer:  Jubiläums- 
medaillen, gewesen  ist. 

Die  erste  Beschreibung  der  Soemmerring- Medaille,  oder 
yielmehr  der  Soemmerriog- Medaillen,  denn  inzwischen  war  eine 
zweite  entstanden,  in  Fachzeitschriften  erfolgte  1855  von 
Röppell  im  „Archiv  für  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst", 
Seite  63,  wie  folgt: 

»Samuel  Thomas  von  Soemmerring. 

Beschreibung  der  Medaille: 

Erste  Medaille.  Hauptseite:  Kopf  im  Profil  nach  rechts, 
davor  ein  bub  mit  der  Aesculapschlange,  darunter:  G.  Loos 
Dir.  C.  Pfeurter  fec. 

Umschrift:  S.  TH.  A  SOEMMERRING  NAT.  THORUNI 
D.  XXVIII  lAN.  MDCCLV  DOÜT.  CREAT.  ÜOTTINGAE 
D.  VII  APR.  MDCCLXXVllI  ® 

Kehrseite:  Uutere  Ansicht  des  menschlichen  Gehirns,  an 
welcher  besonders  der  Auslauf  der  Nerven  hervorgehoben  ist. 

Umschiift:  ANATOMICORÜM  PRINCIPi  ANIMAE  OR- 
GANA QUI  APERUIT  ARTIS  VIBiUÜE  CÜLTOBES.  D, 
VII  APR.  MDCCOXXVIII® 

Durchmesser  23  Linien. 


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—  cxxxvni  — 

Zweite  Medaille.  Hanptseite:  Ganz  dieselbe,  wie  bei  der 
vorbeschriebeneD.  Kehrseite :  Ein  blattreicher  Krans  von  Eichen- 
laab,  in  dessen  leerem  Raum  jedesmal  der  Name  nnd  die  Jahres- 
zahl desjenigen  eingraviert  wird,  welchem  die  Senckenbergische 
naturlbrscbeDde  Gesellschaft  den  sogenannten  Soemmerring'schen 
Preis  snerkannt  hat 

Durchmesser :  23  Linien. 

Taf.  IV.  Fig.  7.* 

[Die  Fig.  7  stellt  nur  die  Hauptseite  mit  dem  Porträt 
Soemmerrings  dar,  nach  dem  Original  von  Köb ig  &  Krut- 
hoff  er  mit  der  GnUlochiermaschine  reprodnsiert]. 

Rftppell  fährt  fort  (Seite  64): 

»Die  erste  der  Medaillen  wurde  ihm  zn  Ehren  hei  der 
Feier  seines  öOj&hrigen  Doktorjnbilänms,  infolge  der  hierzu 
gegebenen  Anregnng  seitens  der  Senckenbergischen  natnr- 
forschenden  Gesellschaft,  auf  Kosten  seiner  zahlreichen  Frennde 
nnd  Verehrer  gefertigt  und  mit  dem  Ueberschusse  des  dafür 
gesammelten  Geldes  ein  Preis  für  die  bedeutendste  Schrift  im 
Bereiche  der  Anatomie  und  Physiologie  begrlkndet,  welchen  die 
Senckenbergische  natnrforschende  Gesellschaft  alle  vier  Jahre 
mit  den  anfgelanfenen  Zinsen  des  Grundkapitals  (zwei  tausend 
Gulden)  austeilt. 

Es  besteht  dieser  Preis  in  drei  hundert  Gulden  in  Geld 
nnd  der  als  zweite  Medaille  beschriebenen  Silbermedaille." 

Rttppell  irrte  also  scheinbar  insofern,  als  er  annahm,  daß 
bei  Verteilung  des  Soemmerring-Preises  nnr  Medaillen  mit  dem 
Eichenkranz  zur  Verwendung  gekommen  seien,  während  doch 
noch  1887  eine  Jubiläums- Medaille  gegeben  wurde.  Vermutlich 
wullie  er  nur  augeben,  wie  es  sich  zur  Zeit  der  Verötientlichuug 
seiner  Arbeit  verhielt. 

Wann  ist  nun  diese  zweite  Medaille  uu  t  dem 
E  i  c  Ii  e  n  k  r  a  n  z ,  die  K  r  a  n  z  in  e  d  a  i  11  e ,  e  n  t  s  l  a  n  d  e  u  ? 

Re>Luiimt  zwischen  1837  und  ISfjö.  aber  genau  ist  der 
Zeiipunkl  aus  den  vorhandenen  Siiiiiften  der  Gesellschaft  bis 
jetzt  noch  nicht  mit  Bestiiniiu h^n  aufzufinden  frewesen.  Indessen 
aus  dem  Bpridue  der  Kevisiuns- Kuniuji>"'.>ioii  lur  das  Jahr  184ü, 
aus  einer  Nota  vom  13.  April  1849  von  J  H.  P.  Schott  Sühne 
hier  und  aus  lulgender  in  einen  Krei.^  i^pzeioliiieten  Vurschrilt 
für  die  Widmung  am  Schlüsse  des  ßenchtes  der  Komiuission 


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—  CXXXIX  — 

ftr  ZaerkentiiiQK  des  Preim  ftr  1853  ist  der  an  Sicberhdt 
greDiende  Beweis  in  entDebmen,  daß  die  EransmedalUe  im 
Jabra  1849  beschlossen  und  geschaffen  worden  ist.  Diese 
Vorschrift,  weiche  mit  der  auf  der  Nota  yon  Schott  beschrie- 
benen Gravierung  übereinstimmt,  swei  Worte  mehr  als  die 
nrsprftngliche  Ton  1837  enthftlt,  also  hanm  auf  dem  ftnfieren 
Rande  der  Medaille  hinreichenden  Raum  gefunden  h&tte,  war 
80  gestaltet: 


Somit  haben  nur  die  drei  ersten  Preisgekrönten: 

1837  Prof.  Dr.  Ehren  bei- g,  Berlin, 
1841  Dr.  Th.  Schwann,  Lüwen, 
1845  Prof.  Bischoff,  Gießen, 

die  JubilSiums-Medaille  erhalten,  und  von  da  an  ist  die  Ersnz- 
medailie  vergeben  worden: 

1849  an  Prof.  Kiul.  Wag^ner.  Güttiniren. 


1853 

,     Dr.  All).  K ö  11 1  k H  1  ,  Wurzburg, 

1857 

^    Job.  M  üllei  ,  i^eilin, 

1861 

n 

„     Herrn.  Heluiholtz,  Heideiberg, 

1865 

» 

Dr.  Carl  Ludwi(?,  Leipzi>. 

1869 

a 

Prof.  Anton  de  Hary,  Halle. 

1873 

1» 

,    K.  Tii.  K.  von  Siebold,  MuDchen, 

1H77 

9 

p     Carl  Voit,  München. 

1881 

9 

,    Julius  Sachs,  W  lirzburg, 

1885 

9 

,     W.  Klemm ing,  Kiel, 

1889 

» 

,     W.  Roux,  Breslau, 

1893 

J» 

Dr.  med.  Max  Verworn,  Jena, 

und  1897 

» 

Prof.  GustBorn,  Breslau. 

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—  CXL  — 

l)LQ  Widiuiuig  wurde  später  etwas  ge&ndert,  wie; 

PBABMIDM  80MIIBUWUA1IÜII 

▼II  D!E  APRTLIS  MDCCCLXXVtl 
VIRO  PRAKCLARIS8IM0 

GAROLO  VOIT  MoyACIKKSI 
80CIBTAS  SENCKKNBKaOIANA 
ilU  ENü-F  RA  N  CÜF  U  RTA  N  A 

Bei  der  Vergebung  in  diesem  Jahre  ist  man  wieder  anf  die 
kürzere  Fassnog  zarückgekommen,  ohne  jedoch  den  EigenDamen 
zu  latiDisieren. 

NeuprAgatigen  der  Eranzmedaille  mit  zeitweise  anderem 
Kranzmotive  fanden  statt  1849,  1860,  1873,  1881/82  ond  1897. 
Bei  Neuprägung  im  Jahre  1897  ist  für  eine  Medaille  in  Silber 
H.  9.~,  ifir  eine  in  Bronze  H.  3. —  berechnet  worden. 

Infolge  eines  Mißrerstftndnisses  in  den  Jahren  1881/82 
ist  der  Berliner  Medaillen -Mflnze,  die  längst  von  G.  Loos 
auf  L.  Ost  ermann  und  von  diesem  auf  Herrn  E.  Krftger 
ftbergegangen  war,  f&r  Neuanfertigung  eines  Kranzstempels 
M.  160.—  gezahlt  und  dabei  die  Bestimmung  zugestanden  worden, 
alle  ferneren  Ausprägungen  von  Medaillen  ihrer  Anstalt  nnd  deren 
etwaigen  Rechtsnachfolgern  zu  übertragen.  Die  Aufhebung 
dieser  lästigen  Bedingung  ist  von  der  Berliner  Medaillen-Münze 
im  Dezember  1896  zugestanden  worden,  und  nachdem  sich  anch 
der  Stempel  mit  dem  Gehirn  in  Berlin  wieder  vorgefunden  hat, 
sind  jetzt  alle  drei  Stempel  zu  den  Soemmerring  -  Medaillen 
wieder  in  unserem  Besitz  und  in  unserer  Verwahrung.  Eine 
ausUihi  lirlid  Darlegung  dieser  über  15  Jahre  sich  hinziehenden 
Episode,  von  mir  niedergeschrieben,  beiludet  sich  im  Archiv 
unserer  Gesellschaft. 

Noch  ist  zu  erwähnen,  daß  dem  Komitee  zur  Er- 
richtung des  Soeinmerring-Den  kmals  in  unserer  Stadt 
eine  ailberne  Ki  <iiiziit*^daille  verein  t  wurde,  welche  außer  anderem 
dem  (iruudsteiue  bei  dessen  feierlichen  Legung  am  20.  Septem- 
ber ib9ü  einverleibt  worden  ist. 

n.  Die  TledemaBn-Medailleii« 

Auszug  aus  ilem  Protukull  vom  22.  Oktober  1853: 
„Herr  Dr.  Spieß   trug   vor,    wie   im   nächsten  Monat 
März  das  50jährige  Doktorjabiläum  unseres  wirklichen  Mit- 


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—  CXM  — 

gliedes  Herrn  Dr.  Tiedemann  gefeiert  werde.  £r  halte  es 
Ittr  passend,  daß  die  Gesellschaft,  um  den  Jubilar  zu  ehren 
nnd  za  erfreuen,  eine  Feier  veranstalte.  Man  sprach  sich 
allseitig  beifällig  ans,  Vorschläge  zu  einer  würdigen  Feier 
wurden  gemacht  und  eine  Kommission  bestehend  aus  den  Herren 
Dr.  SpieB,  Dr.  Lacae,  Dr.  Mappes,  Dr.  Lorey  and 
Dr.  Varren trapp  deshalb  erwfthlt.* 

Aussog  ans  dem  Protokoll  vom  17.  November  1853: 

.Hierauf  berichtete  der  Herr  Vorsitzende  über  den  Kom- 
missionsvorscblag  znr  Feier  des  Jabil&nms  von  Geh.-R.  Tiede- 
mann. Man  habe  sich  zuvörderst  wegen  der  Medaille  mit 
Herrn  v.  d.  Lannits  nnd  mit  Herrn  Voigt  in  München  be- 
nommen. Herr  v.  d.  Lannits  sei  mit  dem  Porträt  bereits 
beschäftigt.  Wegen  des  Beverses  wnrde  bemerkt,  daß  der 
Jnbiiar  s.  Z.  ein  Werk  geschrieben  über  den  Kreislauf  der 
Asterien,  daß  er  den  Preis  gewonnen,  nnd  wurde  deshalb  vor- 
geschlagen, einen  Seestern  auf  dem  Revers  anznbringen." 

In  dieser  Sitzung  wurde  der  „Seesteiii*  abgelehnt,  aber 
in  der  folgenden  vom  10.  Dezember  1853,  in  welcher  das  von 
Herrn  v.  d.  Lannltz  gefertigte  Modell  zum  Portr&t  vorgelegt 
wurde,  auf  ein  Schreiben  des  genannten  Kflnstlers  hin,  in  dem 
die  Grttnde  für  Beibehaltung  des  „Seesterns"  ausffihrlich  erörtert 
waren,  in  der  Thai  der  Seestern-Revers  adoptiert. 

Auszug  aus  ^Bericht  über  das  fünfzigjährige Doktorjubilftum 
des  Herrn  Dr.  Friedrich  Tiedemann.  Geheimrat  u.  s.  w., 
gefeiert  zu  Frankfurt  ai7i  Main  am  10.  März  1854'* : 

1.  Aus  der  Auffordei Liiig  an  die  medizini.schen  i  akulläten: 
„Der  Beitrag  für  die  Beteiligung  ist  auf  Thlr.  3  preuß. 

Cour,  oder  fl.  5.16  kr.  festgesetzt  worden;  doch  werden  auch 
größere  Beiträge  mit  Dank  angenommen,  da  es  in  der  Absicht 
der  Sencken bergischen  Gesellschaft  liegt,  den  bei  recht  zahl- 
reicher Betheiliguug  zu  erwartenden  t'berschuß.  nach  Be- 
streiturif^  iler  Kosten  für  die  Medaille,  zu  einer  dem  Andenken 
Fr.  Tiedtimanns  gewidmeten  wisseuschaUlicheu  Stiftung  zu 
verwenden. 

Wer  ein  Exemplar  der  Medaille  in  Silber  zu  eriialien 
wünscht,  hat  den  doppelten  Betrag  mit  Thlr.  ü  pr.  Cour,  oder 
fl.  10.80  kr.  zu  entrichten." 

2.  Aas  der  Beschreibung  der  Jubelfeier: 


—  CXLU 


„Hierbei  wurden  dem  Jubilar  in  einem  geßcbniackvoll  ver- 
zierten Kästchen  drei  Exemplare  der  Medaille,  in  Gold.  Silber 
und  Bronze,  sowie  das  kalligrapliis  li  auf  das  schünsie  aus- 
gestattete Verzeichnis  aller  derer  überrei(')it,  die  durch  Unter- 
zeichnung für  die  Medaille  an  der  heutigen  bVier  sich  beteiligt 
hatten.  Die  Medaille,  1"  8"'  Par.  M.  im  Durchmesser,  von 
Herrn  v.  d.  Launitz  daliier  modelliert,  und  von  dem  Herrn 
Hofmedailleur  C.  F.  Voigt  in  Miinchen  vortrefflich  ausgeführt, 
zeigt  auf  der  einen  Seite  das  sehr  ähnliche  Bildnis  Tiede- 
manns  mit  der  Umschrift:  Frideiicus  Tiedemann  iiat. 
d,  XXm  Aug.  MDCCLXXXI,  und  auf  der  anderen  Seite  einen 
Seestern,  —  als  Hinw.eisung  auf  Tiedemanns  im  Jahre  1812 
vom  französischen  Institut  gekröDte  Preisacbrift  Uber  die  Aua- 
tomie  der  Rohren-Holothurie,  des  pomeranzfarbigen  Seesterss, 
and  des  Stein-Seeigels,  mit  der  Umschrift;  Viro  de  augenda 
naturae  seien tia  per  X  lustra  egregie  merito  sodales.  FranGof.a.M. 
d.  XMart.  MDCCCLIV.*' 

Das  Verzeichnis  derjenigen,  welche  sich  an  der  Feier  be- 
teiligt haben,  enthält  weit  Ober  400  Namen,  und  so  konnte 
trotx  erheblicher  Kosten  ebenfalls  eine  Tiedemann- Pr&mie  ge- 
stiftet werden,  bestehend  jetzt  in  M.  500.—  und  der  silbernen 
Medaille. 

Die  Kosten  betragen: 

an  Herrn  Ed.  r.  d.  Laanitz: 
Modell,  nach  der  Natur,  des  Medaillon,  welches  als 

Vorbild  für  die  Porträtmedaille  gedient  hat  .  .  fl.  100.— 
Modell  des  Seestems,  als  Vorbild  f&r  dieselbe  Medaille   ,  20. — 

an  Herrn  C.  F.  Voigt  in  MQnchen: 

1  Med.  in  Gold  zu  20  Dak.  k  6.41  fl.  113.40 

Etui  dazu   «    2. — 
64   ,     ,  Silber  k  2  Loth  =  fl.  6.—    .   .   .   .    ,  324,— 

400  ,     ,  Bronze  ä  fl.  1.6  kr  ,  440. — 

nir  Anfertigung  der  Stempel  55  Lonisd'or    .  .  .    ,  605. — 

Der  erste  Stempel  mit  dem  Bildnis  war  beim  Härten  ge- 
sprungen, eiu  neuer  mußte  angefertigt  werden,  der  aber  gut  aus- 
fiel. Dagegen  schreibt  Voigt:  „Daß  aber  die  Rflckseite  aushält, 
ist  ein  Wunder,  da  sich  sclion  seit  längerer  Zeit  kleine  Sprünge 
zeigen,  die  sich  aber  niclit  vergrößert  luiben",  und  ein  andermal: 
,Auf  dem  Stempel  mit  dem  Bildniä  kuuuleu  noch  ein  paar 


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—  cxLin  — 

lausen f!  Medaillen  geprägt  werden,  die  BUckseite  aber  geht 
ihrem  Ende  entgegen." 

Die  Modelle  zu  den  Stempeln  sind  in  den  Besitz  des  Herrn 
T,  d.  Launitz  zurückgegangen. 

Die  erste  Vergebung  des  Tiedemann  -  Preises  samt  der 
silbernen  Medaille  sollte  1875  stattfinden,  da  aber  Medaillen 
nicht  mehr  vorhanden  waren  und  man  der  Meinung  war,  daß 
der  Reyersstempel  mit  dem  Seestern  unbi  auclibar  geworden  sei, 
wurden  6  Stttck  , Revers  ganz  glatt"  von  dem  Küiiigl.  bayerischen 
Hanpt-M&QZ-  ond  Stempel-Amt  in  München,  wo  die  Piägung 
der  nrsprllogUchen  Medaillen  stattgefunden  hatte,  erbeten. 
Dieses  antwortete  jedoch:  „dass  aber  der  Wegfall  des  Seesterns 
auf  der  Rückseite  nur  durch  Anfertigung  eines  ganz  neuen  Stem- 
pels bewirkt  werden  kann,  wofür  der  Medailleur  11.  100.—  bis 
IL  120. —  verlangt.*  Man  entschloß  sich  dtrsbalb,  es  nochmals  mit 
dem  alten  Stempel  su  Tersuchen.  Das  KGnigl.  Mfinz-Amt  schreibt 
bei  der  Ablieferung:  ,Wir  bedauern,  daß  der  Beversstempel, 
welcher  schon  yon  froheren  Prägungen  her  schadhaft  war,  bei 
der  letiten  Prägung,  wie  an  den  Medaillen  ersichtlich  ist,  ganz 
anbraachbar  geworden  ist,  so  daß  die  Medaillen  nur  zur  Not 
mit  der  größten  Vorsicht  fertig  geprägt  werden  konnten. 

Als  1895  abermals  Tiedemann -Medaillen  nötig  waren, 
wurde  in  München  vom  Eönigl.  Medailleur  Börsch  ein  neuer 
BeTerastempel  mit  dem  Seestern  angefertigt.  Derselbe  kostete 
M.  100. —  und  fttr  ein  Stftck  der  silbernen  Medaille  berechnete 
das  König].  Mflnz-  und  Stempelamt  M.  4. — . 

Die  Stempel  werden  dort  aufbewahrt  und  ein  Dokument 
darüber  befindet  sich  in  unserem  Besitz. 

Die  Beschreibung  der  Medaille  lautet  in  „Joseph  und 
Fellner,  Die  Münzen  und  Medaillen  von  Frankfurt*  wie  folgt: 

„Denkmünze  1854.  öOjälu  if^es  Doktorjabiläum  von  Friedrich 
Tiedemann.  Taf.53.  Obenheruüi .  MUDERICUS  ^^^TIKDEMAN'N. 
Kopf  Tiedemanns  r. ;  darunter  steht  C.  Voigt  (in  München). 
Untenherum:  NAT.  D.  XXIII  AUG.  MDCCLXXXI.  Kehr- 
seite: ü.  b.  vierblätt.  Rosette  VIRO  DE  AUGENDA  NATURAE 
SCIENTIA  PER  X  LÜSTRA  K(tREGTE  MERITO  SODALES. 
Ein  Seestern  von  der  Rückseite,  darunter  steht  Francuf.  A.  M. 
D.  X  Mart.  MDCCCLIV.  46  mm.  Gold,  Silber,  Bronze.  Rüp- 
peii  1.  80^ 


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—  cxuv  — 


„Als  im  Jabre  1854  iu  Fraiikturt,  woselbst  Tiedeinann 
fünf  Jahre  wohnte,  nachdem  er  sich  von  der  aka  U  niischen 
Laufbahn  zurückgezogen  hatte,  die  Ärzte  Kiirni)as  sein 
50|ähnges  Doktorjubiläura  feierten,  wurde  die  Ueiikiuunze 
gepiMi^t.  Del  Ser^(p^n  auf  der  Rückseite  gtll  der  Erinnerung 
an  seine  prei^r^t  ki Hntp  St-lirift,  was  freilich  ohne  Kommentar, 
welcher  auf  dem  8iücke  felilt,  unverständlich  ist.  ('Diese  Be- 
merkung über  den  felilendeu  Kommentar  ist  übernommeo  aus 
der  Beschreibung  der  Medaille  im  „Archiv  für  Frankfurts  Ge- 
schichte und  Kunst  1805"  von  Rüppeil,  der  auch  s.  Z.  die  an- 
fängliche Ablehnung  des  „Seesterns"  herbeigeführt  hatte).  Jetzt 
hat  mau  zu  weiteren  Preisverteilungen  einen  neuen  Stempel  der 
Kehrseite  angefertigt,  der  sich  vom  alten  dadurch  unterscheidet, 
daß  beim  Beginn  der  Umschrift  eine  kleine  secbsblättrige  anstatt 
einer  vierblättrigen  Rosette  steht." 

Auszug  aus  der  Festrede  zur  Erinnerung  an  das  75jährige 
Bestehen  d^r  Gesellscliaft,  gehalten  am  Jahresfeste,  den  29.  Mai 
1892,  von  Prof.  Dr.  F.  C.  Noll,  d.  Z.  1.  Direktor: 

„Ein  zweiter  Preis  wurde  gestiftet  am  10.  März  1854  bei 
dem  hier  gefeierten  50jährigeu  Doktorjubiläum  von  Dr.  Fried- 
rich Tiedemann  für  ,die  bedentendste  Leistung  in  der  ver^ 
gleiehenden  Anatomie  nnd  Physiologie"  ^)  und  konnte  znm  ersten 
Male  erteilt  werden  im  Jahre  1875.  Er  warde  nnserm  hoch- 
verdienten, jetzt  unter  ans  weilenden  Mitgliede,  Herrn  Prof. 
Hermann  von  Meyer,  damals  in  Zttricb,  zu  teil,  dann  1879 
ebenfalls  einem  Sohne  Frankfurts,  Prof.  0.  Bfitschli  in  Heidel- 
berg, 1883  &eb.  Rat  Robert  Koch  in  Berlin,  1887  Prof. 
Ehrlich  in  Berlin,  1891  Prof.  Emil  Fischer  in  Wftrzbnrg.* 

Die  jüngste  Verleihung  im  Jahre  1895  geschah  an  Prof. 
Emil  Behring  in  Berlin. 

Beispiel  für  die  anf  den  Anßenrand  gravierte  Widmung: 
„Praeminm  Tiedemanniannm  X  die  Martis  MDCOCLXXXVII 
viro  praedarissimo  Professori  Doctori  Paulo  Ehrlich  Berolineaai 
Societas  Senckenbergiana  Moeno-Francofurtana.' 

Silberne  Medaillen  der  ersten  Prägung  sind  meistens  noch 
im  Besitz  der  ehemaligen  Eigentümer  oder  deren  Nachkommen 
oder  aber  in  festen  Händen  von  Sammlern.  Unsere  Gesellschaft 


<)  Beriebt  Uber  die  Senckeab.  nat.  Ges.  1692  p.  XIV. 


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—  CXLV  — 


hat,  nm  ihre  eigene  Medaillen  Saninilung  zu  vervollständigen, 
vor  kurzem  ein  in  einer  hie^i^^en  Mimzauktion  yorgekommenes 
Exemplar  zu  eiuem  ziemlich  hoben  Freis  ersteigert. 


D.  Nekrolog. 

Zu  den  Männern,  deren  Namen  mit  der  Geschichte  der 
Senckenbergischen  natnrforschcnden  Gesellschaft  eng  verknüpft 
sind  und  zu  denen  ihre  Mitglieder  stets  in  Dankbarkeit  und 
Verehrung  aufblicken,  gehört  Joiiauu  Michael  Mappes. 
Au  seinem  hundertsten  (Geburtstage  im  Oktober  v.  J.  hat  HeiT 
Oberlehrer  J.  Blum  im  Feuilleton  der  „Frankfurter  Zeitung" 
einige  Ennnerungsworte  veröffentlicht,  als  ein  Zeichen  der  Gesell- 
schaft, wie  sehr  sie  bestrebt  ist,  das  Andenken  ihrer  Wohlthäter 
zu  bewahren.  Wir  geben  diesen  Artikel  hier  wieder  and  zu- 
gleich in  dem  TUelblatte  des  Berichtes  eine  Photolithograpbie 
des  Verewigten  nach  einem  Bilde,  das  sich  Im  Besitz  der  Admini- 
stration der  Dr.  Senckenbergischen  Stiftung  befindet. 

Zur  Erinnerung  au  Dr.  med.  Joltauu  Michael  Mappes. 

yNicht,  wie  Museen  in  Residenzen,  können  wir  zur  Förde- 
rung unserer  Zwecke  die  alleufallsige  Geneigtheit  und  die  Gunst 
eines  Fürsten  zu  gewinnen  hoffen,  der  mit  freigebiger  Hand  aus 
den  BeichtfUnem  eines  ganzen  Landes  spendet;  aber  dafür  ist 
unser  Werk  auf  einem  nnerschfitterlichen  Fels  gegründet,  auf 
einem  Boden  errichtet,  der  mehr  als  eine  herrliche  Anstalt  sicher 
trägt,  es  ist  gegründet  an!  dem  Gemeingeist  freier  Bürger:  was 
diese  ins  Leben  riefen,  die  Geschichte  bürgt  dafür,  werden  sie 
auch  in  gedeihlichem  Leben  erhalten.'' 

So  sprach  J.M.  Mappes  am  22.  November  X821  in  der 
ersten  öffentlichen  Sitzung  zur  Feier  des  Stiftungstages  und  der 
Eröffnung  des  Museums  der  Senckenbergischen  natur- 
forschenden  Gesellschaft  in  seinem  Vortrage,,  Erinnerung 
an  Senekenberg  und  seine  Stiftung**;  und  daß  seine  Prophe> 
zeiung  sich  erfülle,  trug  er  mit  seinem  reichen  Wissen  und  seiner 
selbstlosen,  nie  ermattenden  Hingabe  wesentlich  bei.  Er  gehörte 
in  Jener  Zeit  und  in  den  folgenden  Jahrzehnten  des  Aufschwunges 

10 


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—  cxLvr  — 


9 

der  Naturwissenschaften  zu  den  hervorragenden  Trftgem  des 
Geisteslehens  in  unserer  Stadt.  An  seinem  hundertsten 
Geburtstage  gebietet  uns  dämm  die  Dankbarkeit,  seiner 
in  Verehrung  zu  gedenken. 

Johann  Michael  Mappes  wurde  am  10.  Oktober  1796 
in  Frankfurt  a.  M.  geboren.  Seiner  Neigung  folgend  studierte 
er  in  Tübingen,  Berlin  und  Wien  die  Heilkunde  und  promovierte 
im  Mai  1817.  Im  darauffolgenden  Jahre  wurde  er  unter  die 
Zahl  der  Frankfurter  Ärzte  aufgenommen,  und  nunmehr  begann 
sein  rastloses  und  segensreiches  Wirken  auf  wissenschaftlichem, 
politischem  und  humanem  Gebiete.  Seine  ärztliche  Thätigkeit 
wandte  sich  vorzugsweise  der  Geburtshilfe  zu,  und  dabei  schloß 
er  sich  den  im  Senckenbergianum  vorhandenen  und  eben  ent- 
stehenden wissenscliaftlichen  Instituten  an.  Schon  im  Jahre 
1821  wurde  er  Sekretär  der  Senckeubero:ischen  naturforschenden 
Gesellschaft  und  bekleidete  dieses  Amt  zwei  Jalirzehiite  liindurch. 
Seine  1842  bei  Gelesrenheit  des  fiinfundzwaii/iK.i;iiiii<,^eü  Stiftungs- 
festes der  Gesellscluitt  veröffentlichten  Festreden  bilden  wich- 
tige P)eitriige  zur  Geschichte  derselben  in  diesem  Zeiträume. 
1849  wurde  er  zum  ersten  Direktui  auf  zwei  Jahre  erwählt. 
Auch  im  Vorst.unk'  des  1824  ge<riündeten  Physikalischen 
Vereins  war  er  mehrmals.  Im  .lalire  1828  wurde  ihm  vom 
Medicinischen  Institut  das  Leliramt  der  Anatomie  über- 
tragen, das  er  bis  1845  in  p:t'wisst'iihafter  und  erfolfjreicher  Weise 
bekleidete.  Er  geiioi  tr  zu  den  Griiiulern  des  in  diesem  Jahre 
ins  Leben  gerufenen  Ärztlichen  Vereins  und  war  wiederholt 
desst  11  L'isltM-  \'iii >iizriulei'.  In  dem  genannten  Jahre  1845 
wurde  LT  l'liysikus  und  Stadtaccoucheur  und  im  Jalire  1851 
Pliysikus  i»riniarius  Als  Physikus  war  er  Mitglied  der  Dr. 
Senckeiihrri^'scheii  Stittiiii^sadiniiiistratioii  und  im  Jahre  1852 
wurde  er  deren  Vorsitzender  und  verblieb  es  bis  zu  stnuem  Tode. 

l'bernns  große  Verdienste  hat  sich  .Majipes  um  die 
Senckenber<risclie  Bibliothek  erworben.  1820  katalogisierte 
er  die  Hiiciier  der  Naturforschenden  Gesellschaft  und  sonst  vor- 
handene Werke  naturwissenschaftlichen  Inhalts  ;  er  bewirkte  spater 
die  Vereinigung  der  Büchersammlungen  der  mit  dem  Sencken- 
bergianum verbundenen  Institute,  wie  sie  heute  noch  besteht 
und  bestehen  bleiben  muß,  und  förderte  die  Nutzbarmachung 
der  Bibliothek,  indem  er  sie  allen  Mitgliedern  leicht  zug&uglich 


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—  cxLvn 


machte.  Seiner  Anregung  und  seinem  ortranisatorischen  Talente 
ist  zum  Teil  der  Neubau  des  Biirgerhospitals,  die  Reorganisation 
des  Kocluisspitals  und  die  humane  Einrichtung  der  Entbindungs- 
anstalt zu  danken. 

Wold  wissend,  daß  nur  Der  ein  srnter  Arzt  sein  kann, 
der  über  der  Ausiibuner  der  Heiikunsr  di^^  l'llcge  der  Heil- 
wisseu Schaft  nicht  vergißt,  war  er  unermüdlich  beniiiht,  sich 
anf  der  Höhe  der  Wissenschaft  zn  erhalten,  und  eine  Keihe 
wertvoller  Veröffentlichnnjyen  legt  Zeugnis  davon  ab. 

Aber  auch  an  den  politischen  und  SH:/ialen  Kämpfen 
nahm  er  thätigen  Anteil.  Er  war  einer  der  h  rankfurter  Abge- 
ordneten zum  deutschen  Vorparlament  und  des  Füufzigeraus- 
schusses.  Am  25.  April  1848  präsidieite  er  der  Volksversammlung, 
die  Dr.  Juchos  Wahl  zum  Parlament  unterstützte.  Als  lang- 
jähriges Mitglied  des  Gesetzgebenden  Körpers  entfaltete  er  durch 
seinen  Freimut  die  erspießlichste  Thätigkeit  für  seine  Vaterstadt. 

Für  seine  geistige  Jkdeutung  spricht,  daß  er  bei  der 
Säkularfeier  Goethes,  am  28.  August  1849,  mit  der  Festrede 
betraut  wurde,  und  sein  B'reundschaftsverhältnis  zu  Ludwig 
Uhland,  das  zur  Universitätszeit  geknüpft  worden  war  und  sich 
namentlich  1846  bei  der  GermamsteDversaminlang  in  Frankfurt, 
bei  der  auch  Uhland  zugegen  war,  erneute,  und  sich  dann  bis 
zum  Lebensende  Beider  in  bneflichem  und  persönlichem  Verkehr 
fortsetzte. 

Am  23.  April  1863  starb  Map p es.  Drei  Jahre  vorher  hatte 
er  seinem  Freunde  und  Kollegen  Professor  Johann  Kon r ad 
Varren trapp  die  folgenden  Worte  ins  Grab  nachgerufen: 
.Kraft  des  Geistes,  schnelle  und  tiefes  Auffassen,  Schärfe  des 
Urteils,  rastloser  Fleifi,  wohlgeordnete  Thätigkeit,  entschlossenes 
Handeln  zeichneten  ihn  ans  vor  vielen,  und  so  ein  Mann  im 
Yollen  Sinne  des  Wortes  errang  er  sich  überall,  wo  er  hintrat, 
eine  bedeutungsvolle  Stellung  ebenso  leicht,  als  Jeder  sie  ihm 
einräumte.  In  Bezug  hierauf  sagte  Dr.  med.  Joh.Balthasar 
Lorey,  Arzt  am  Bflrgerhospital  (gest.  1869)  in  einer  Denkrede: 
,8o  hat  Mappes  am  Grabe  von  Varrentrapp  gesprochen, 
und  ebenso  würde  Varrentrapp  gesprochen  haben,  wenn  er 
am  Grabe  von  Mappes  gestanden  hätte. *^ 

Zur  Charakteristik  von  Mappes  sei  auch  das  Motto  unter 
seinem  BMnisse,  das  er  einem  jüngeren  Freunde  verehrte,  angeführt: 

10* 


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—  cxLvni  — 

^Unsere  Tagenden,  unsere  Fehter  entspringen  ans  Einer  QaeHe 
und  begleiten  uns  als  Geschwister  yereint  durchs  Leben.  £ifrenen 

und  beglücken  uns  jene,  müßt  Ihr  .  in  nachsichtiger  Hilde  auch 
diese  dulden. Den  Schluß  dieses  Erinnerungsblattes  mögen  die 
folgenden  Worte  Loreys  aus  der  erwähnten  Denkrede  bilden: 
„Mappes  wird  unverpreßlich  bleiben  allen  Denen,  die  Redlichkeit, 
Festigkeit  und  Unabhängigkeit  des  Charakters,  eifriges  Bestreben, 
das  Gute  in  uneigennütziger  Weise  zu  sch  iffen  und  zu  fordern, 
im  Stande  sind  zu  erkennen  und  anzuerkennen/ 

J.  Blum. 


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Wissenschaftliche  Abhandlungen. 


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Entwickelung  des  Verstandes  und  der  Sprache 

beim  Menschen. 

Vortrag,  gehalten  am  21.  November  1896 

▼on 

Dr.  med.  Ph.  SMan. 

Verehrte  Anwesende! 

Gelegentlich  eines  Vortrages  am  30.  November  1895  hahe 
ich  die  Frage  zu  beantworten  versucht:  „Wie  kommt  der  Mensch 
zom  vernnnftgemäßen  Gebrnnch  seiner  Sinnesorgane?''  Die 
Antwort  iantete:  Der  Mensch  kommt  zwar  mit  normal  ans- 
gebildeten  nnd  mit  bestimmten  Entwickelnngsanlagen  begabten 
Sinnesorganen  zur  Welt,  allein  von  all'  den  Sinnesempfindungen, 
die  ihm  mittelst  dieser  Sinnesorgane  zufließen,  fehlt  ihm  zunächst 
noch  jedwedes  Verständnis;  er  sieht,  ohne  zu  wissen,  was  er 
üeht,  er  hört,  ohne  zu  wissen,  was  er  hört,  er  ist  -  wissen- 
schaftlich ausgedrückt  —  zuiiäclist  noch  seeleublind  und  seelen- 
taub,  und  wie  es  mit  diesen  seinen  zwei  höheren  Sinnen  steht, 
so  steht  es  auch  mit  den  übrigen  drei  niederen  Sinnen  (Geruch-, 
Geseliiiiack-  und  Tastsinn).  Erst  durch  jahrelanges  Studieren 
und  Experimentieren,  durcl)  Kombinieren  der  verschiedenen  von 
ein  uiv\  demselben  (iegenstanfle  ausgehenden  Sinneseindrücken 
miteiiKiFider  trf  >t;) Iteu  sich  die  nrsi»rinip:lichen  Siniu s*  iiii  iiudiiiigen 
zu  bewußten  Sinneswahrrieliniuii<ien  und  Sinnesvorstellungen. 
Indem  das  Kind  im  Spiele  den  niimlirlien  Gegenstand  Tag 
für  Tag  betastet  und  von  allen  Seiten  befühlt  und  betrachtet, 
kommt  es  ganz  allmählich  zur  ri*'1iti«jeu  Erkenntnis  nnd  zum 
Verständnis  des  betreffenden  Gegenstandes.  Auf  diesem  \\  ege 
des  stetigen  Probierens  und  ii^perimentiereus  lernt  das  Kind 


als  Autodidakt  allmählich  mit  Verstand  sehen,  hören,  riechen, 
schmecken,  ftthlen,  d.  U.  entwickelt  sich  mit  Hilfe  und  unter 
Anleitung  seiner  es  mit  der  Außenwelt  in  Verbindung  setzenden 
Sinnesorgane  die  Verstandesthfttigkeit  des  Kindes  überliaapt,  es 
lernt  also  auf  diesem  Wege  auch  denken.  Unsere  ver- 
schiedenen Sinnesorgane  stellen  die  Eingangspforten 
dar,  durch  die  hindurch  die  Verstandesentwickelung 
zu  Stande  kommt  (Nil  est  in  iiiieUeciu,  quod  non  antea 
fuerit  in  sensu). 

Im  Anschluß  hieran  möchte  ich  heute  des  eingehenderen 
eine  andere  hierher  gehörige  Frage  beantworten:  „Wieyerhält 
sich  beim  Menschen  die  Entwickelung  des  Verstandes  zu  der  der 
Sprache?"  Ist  die  Sprache  Folge  der  Yerstandesentwickelnng 
oder  geht  sie  der  Verstandesentwickelung  voraus,  d.  h.  ist  die 
Sprache  Ursache  der  Verstandesentwickelnng?  Ich  schicke 
hier  gleich  voraus,  daß  bei  meinen  nachfolgenden  Betrachtungen 
das  Studium  des  W.  Frey  er 'sehen  Werkes  „Die  Seele  des  Kindes* 
(4.  Aullage,  Leip»g  1895)  maßgebend  war. 

W.  Frey  er  hat  die  Lebensftnßemngen  seines  eignen  Kindes 
vom  Tage  der  Geburt  ab  bis  zum  Ende  des  dritten  Lebens- 
jahres tagtäglich  verfolgt  und  uns  in  seinem  genannten  Werke 
geschildert.  Dieses  mtthevolle  Unternehmen  ist  f ftr  die  Wissen- 
Schaft  hoehverdienstlich  und  zwar  aus  folgenden  GrQnden.  Zur 
Zeit  der  Geburt  sind  die  gesamten  höheren  GehimteUe  (die 
sogenannten  Großhirnhemisphären),  auf  denen  hn  wesentliehen 
die  Seelen-  und  Verstandesthätigkeit  des  Menschen  beruht,  noch 
nicht  soweit  anatomisch  ausgebildet,  daß  sie  die  ihnen  zukommende 
Funktion  austtben  könnten.  Der  Neugeborene  besitzt  demnach 
wohl  anatomisch  ein  Gehirn,  funktionell  ist  er  gleichsam 
noch  hirnlos;  er  verhält  sich  noch  ähnlich  jenem  Hunde  von 
Goltz,  der,  seines  Gehirnes  beraubt,  gleichwohl  am  Leben  er- 
halten werden  konnte,  d.  h.  er  trinkt,  schläft,  schreit  und  macht 
unwillkürliche  Bewegungen,  jedwede  Seelen-  oder  Verstandes- 
thätigkeit fehlt  aber  noch.  Eist  nach  der  Geburt  erfolgt  Schiitt 
für  Schritt  im  Ausclilutj  ;in  die  verlangte  Funktion  die  Aus- 
bildung der  einzelnen  buinesbahnen  im  (^ehirn:  erst  der  Tast- 
gefüiil^iuii,  dann  der  Biech-(Schmeck-).sinu,  dauu  der  Gesichtssinn, 
zuletzt  der  Gehörsinn.  Darüber  vergehen  ca  10  Lebensmonate. 
Mit  dieser  Ausbiiduug  and  dem  allmäblicbeu  Funktionieren  der 


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—  6  — 


Torschiedenen  Srnnesbahnen  im  Ghhirn  tbut  sich  in  den  Lebens- 
ftußcrungen  des  Kindes  die  erwachende  Seelen-  und  Verstaudes- 
thätigkeit  kund.  Indem  W.  Preyer  diese  Lebeusäußerungen 
vom  ersten  Tage  des  Lebens  an  genau  verfolgte  und  schilderte, 
giebt  er  uns  damit  auch  die  Möglichkeit  an  die  Hand,  auf  jene 
allmähliche  Ausbildung  der  geistigen  Bahnen  unseres  Gehirns 
einen  Rückschluß  machen  zu  können.  Preyer  liefert  damit  einen 
gewichtigen  Beitrag  zu  unserer  Erkenntnis  der  anatomischen, 
physiologischen  und  psychologischen  Entwickehiug  unseres 
nervösen  Zentralorganes,  und  damit  hat  sich  Preyer  ein  großes 
Verdienst  erworben. 

(Tiebt  es  iilerhaupt  eine  Verstand  est  liiitigkeit  ohne  Sprache? 
Ist  das  nicht  der  Fall.  d.  Ii.  ist  die  Intelligenz  an  das  Vorhanden- 
sein der  Sprache  gebunden,  so  folgt  daraus,  daß  die  Sprache 
der  Intelligenz  vorangeht,  d.  h.  daß  die  Sprache  Ursache 
der  Verst;uidpsbildiir)fr  ist.  Kreriebt  sich  aber  das  nm {rekehrte, 
d.  h.  linden  wir  auch  \  t  rstandesthätigkeit  ohne  Sprache,  so 
sind  wir  auch  zu  der  Annahme  berechtigt,  daß  der  Verstand 
das  ursprünglich  Vorhandeue  und  die  Sprache  erst  Folge 
der  Verstandesbildung  ist.  Sind  wir  soweit  gekommen,  so  bleibt 
uns  noch  übrig,  die  Entwickelung  des  Verstandes  und  der 
Sprache  beim  Menschen,  resp.  beim  Kinde  zu  verfolgen,  um  daraus 
den  klaren  Schluß  za  ziehen,  daß  aach  hier  der  Verstand  der 
Sprache  entweder  Torausgeht,  oder  umgekehrt.  Damit  ist  der 
Gedankengang  meines  Vortrages  gegeben. 

Voraasgesetzt,  es  giebt  eine  Verstandesthätigkeit  ohne 
Sprache,  woran  erkennen  wir  das?  Wo  das  Wort  fehlt»  können 
wir  gleicbwoU  auf  Verstandesthätigkeit  schließen,  wenn  wir 
die  Geberden  nnd  Mienen  (Mimik-  oder  Geberdenspiel),  femer 
die  Bewegungen  nnd  Haltungen  genau  verfolgen.  Beobachten 
wir  in  dieser  Bichtung  die  böheren  Tiere,  so  mfissen  wir  denselben 
unbedingt  Terstandesthfttigkeit  zuerkennen,  obwohl  sie  keine 
artikulierte  Sprache  besitzen.  Am  geeignetsten  fttr  solche  Be- 
obachtungen ist  jedenfolls  das  Tier,  welches  mit  dem  Menschen 
tagtäglich  yerkehrt  und  jedem  Menschen  in  seinem  täglichen  Thun 
und  Lassen  bdcannt  ist,  ich  meine  den  Hund.  Das  ganze  Be- 
nehmen des  Hundes  rerrät  das  Vorhandensein  von  Seelenth&tig- 
keit  (Erstaunen,  Schrecken,  Furcht,  Entsetzen).  Ein  wohl- 
gezogener Hund  kennt  bald  die  ganze  Hausordnung,  er  weiß 


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die  Zeit  des  Essens,  des  Spaziereiigeheiis,  des  Schlafens;  ein 
stubenreiner  Hund  verlangt  zn  rechter  Zeit  liinans;  er  weiß, 
wann  er  seinen  Herrn  begleiten  darf  (Jagdkostttm)  and  wann 
nicht  (Frack  nnd  Cylinder);  er  kennt  alle  Hausgenossen  und 
weiB,  wer  nicht  dazu  gehört  (zerlumpte  Bettier);  er  lernt 
auch  sich  mit  allen  ttbrigen  Tieren  des  Hauses  vertragen 
(Katze,  Vögel).  Ein  kluger  Jagdhund  versteht  alle  Jagd- 
ausdrttcke  und  noch  viele  andere  Worte  seines  Herrn;  er 
versiebt  genau  den  Sinn  der  Worte:  ,,Setzdich!  Pfui!  Zurfick! 
Vorwärts!  Alles!  Faß!  Apporte!  Such!  Verloren!  Pst!  Laß! 
Hierher!  Brav!  Leid*s  nicht!  Ruhig!  Wehr  dich!  Hab  acht! 
Was  ist  das!  Pfui  Vogel!  Pfui  Hase!  Halt!«  und  folgt  als 
Beweis  dieses  Verständnisses  seinem  Herrn  aufs  Wort;  ja  er 
liest  die  Gedanken  seines  Herrn  von  dessen  Gesicht  ab,  ohne 
daß  jener  es  merkt  uder  sich  eines  gegebenen  Zeichens  be- 
wuijt  ist  (Geilciiikenleser!).  Der  Hund  ist  auch  militäi-fähig 
^Tni])|)enhnnd :  Wachsamkeit  und  Botendienst;.  Ein  kluger 
Hund  koniint  also  zu  ganz  bestimmten  Vorstellungen  über  die. 
Vurgänge  lu  seiner  Umgebung  und  bandelt  demgemäß  von  seinem 
Standpunkte  aus  ganz  logisch.  Lubbock  lehrte  seinen  Pudel 
die  auf  Täfelchen  gedruikteu  Worte:  „Futter,  hinaus,  Thee, 
Knochen,  Wasser"  erkennen  nnd  den  Sinn  vei*stehen ;  der  Hund 
brachte  sowohl  auf  KonniKiiido,  als  wouu  er  das  betreffende 
Verlangen  halte,  die  richtigen  Tälelchen.  Man  kann  Tieren 
auch  etwas  Zahlenkenntnis  beibringen:  A\\.vn  küunen  sii  her  I  is 
zu  5  zählen  (Romanesi,  Maultiere  wissen  genau,  ob  sie  emeu 
Weg  4—5  Mal  gemaclit  liaben  i  HougeanV  Krähen  erkennen  sicher, 
ob  1.2,  H,  1  oder  ö  Jäger  die  KrähenhiUte  betreten,  resp.  wieder 
verlassen  liaben  (Leroy).  eine  Nachtigall  bringt's  bis  zur  Zahl  8 
(Lichtenberg).  Über  die  Zahl  ü  geht  aber  das  Zahlenverständuis 
eines  Tieres  wohl  nicht  liiiiaus;  diese  beschränkte  Fälligkeit  bei 
einem  Tiere  ist  auch  gar  nicht  zu  verwundern,  reicht  doch  das 
Verständnis  eines  Austrainegers  oder  Buschmannes  ntir  bis  zur 
Zahl  4,  und  kann  keiner  von  ihnen  auch  nur  die  Kinger  seiner 
einen  Hand  zählen.  Das  Wild  —  Säugetiere  wie  Vögel  — 
lernt  sehr  wohl  einen  unschuldigen  HoUbauer  von  einem  Jäger 
unterscheiden;  es  ist  mit  der  Verbesserung  der  Schußwaffen 
immer  schener  und  schwerer  erlegbar  geworden ;  es  kommt  auch 
sehr  bald  hinter  die  mannigfachen  Täuschungsmittel  seiner  Ver- 


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—  7  — 


folger  (J&gertrieks)  und  geht  diesen  wie  aach  ihm  gestellten 
Fallen  geschickt  ans  dem  Wege.  Wohlgetthte  Sinne,  besonders 
der  Gesichts-,  Gehör-  nnd  Gemchssinn,  dienen  der  Tierwelt 
dabei  als  Leiter  (scharfer  weittragender  Gesichtssinn  der  Vögel, 
▼orzOglicher  Gerachssinn  vieler  8&ugetiere).  Sieher  beruht  gerade 
anf  diesem  Kampfe  zwischen  Tier-  und  Menschenwitz  dner  der 
wesentlichsten  fieize  der  Jagd,  der  den  Jäger  trotz  Wind  und 
Wetter  immer  wieder  in  Feld  und  Wald  hinaustreibt  (Wum). 
Nichts  beweist  aber  so  sehr  das  Vorhandensdn  von  Verstand 
beim  Tiere  als  dessen  Erziebnngs-  und  Bilduugsfähigkeit,  wie 
sie  die  höhere  Tierdressur  zu  stände  bringt.  Mit  fortschreitender 
Kultur  geht  die  Tierdressur  immer  mehr  in  der  Tierreihe  herunter, 
sie  erstreckt  sich  nicht  mehr  allein  auf  Affen,  Hunde,  Pferde, 
Elefanten,  Bären,  Löwen,  Tiger,  Fischottern,  Hasen,  Papageien, 
Tauben,  Kanarienvögel,  Stieglitze,  sie  wagt  sich  jetzt  sogar  an 
(las  Schwein,  die  sogenauiiLe  dumme  Gans,  den  Seehund  uud 
den  Delphin  Dabei  verraten  manche  dieser  Tiere  durch  ihr 
Benehijieu  einen  gewissen  Stolz  und  Eitelkeit  ob  ihrer  erlangten 
Kenntnisse  und  Fertigkeiten.  Das  Voriiaudensein  von  Intelligenz 
bei  Tieren  wird  noch  mehr  daduich  sichergestellt,  daß  sie  ihre 
Seelenzustände  nicht  nur  durch  ihre  Bewegungen  uud  Geberden 
zu  offenbaren  im  Stande  sind,  sondern  dieselben  auch  mit  ganz 
chaiiikteristischen  Lauten  zu  begleiten  pflegen.  Diese  Laute 
sind  teils  jubelnd  teils  klagend,  teils  iuckend  teils  abwehrend. 
Ob  ein  Hund  aus  Schmerz  winselt  und  heult,  ob  er  aus  Freude 
.seineil  Herrn  anbellt  oder  emen  ihm  verdächtigen  Bettler  an- 
knurrt, lautet  ganz  verschieden,  aber  bei  dem  gleichen  GemuLs- 
aflfekte  doch  immer  gleich.  Die  Tiere  können  sich  so  unter 
sich  uud  mit  dem  Menschen,  in  deren  Verkehr  sie  leben,  in 
geiiossem  Sinne  verständigen  (Tiersprache). 

Aus  dem  bisher  Gesagten  geht  klar  hervor,  daß  auch 
dem  Tiere  ein  gewisser  Grad  von  Verstandesbildung  und  Seelen- 
thätigkeit  zusteht;  freilich  erreicht  dieser  Grad  nicht  die  Höhe 
wie  beim  Menschen.  Hier  wie  dort  sind  die  Sinnesorgane  die 
Eingangspforten  uud  die  Pfade,  durch  die  hindurch  und  au! 
denen  der  jeweilige  mögliche  Grad  von  Verstandesbildung  er- 
reicht wird.  Zwischen  Menscli  mid  Tier  besteht  hier  kein 
prinzipieller  Unterschied,  der  Unterschied  ist  eben  nur  ein 
i;rad  w eiser.  Diese  Erkenntnis  ist  wohl  geeignet,  den  Menschen 


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vor  Hochmut  zu  bewahren  und  ihn  zu  belehren,  daß  seine  Mit- 
geschöpfe auf  unserer  Erde  ihm  durchaus  nicht  so  fern  stehen, 
wie  er  sich  etwa  in  seinem  Eigendünkel  einbildet,  und  daß  es 
ihm  auch  im  Umgang  mit  diesen  seinen  Mitgeschöpfen  ziemt, 
des  Grundsatzes  eingedenk  zu  sein:  «WaB  dn  nicht  willst,  daß 
dir  geschieht,  das  thue  ancli  einem  andern  nicht".  Das  Tier 
besitzt  ein  feines  (ilefUhl  für  Recht  nnd  Unrecht ;  es  weiß  sehr 
wohl  den ,  der  ihm  wohl  will ,  von  dem  zu  unterscheiden  (1er 
ihm  nicht  wohl  will ;  es  hat  auch  ein  gutes  Gedächtnis  für  ihm 
gethanes  Unrecht  nnd  nimmt  gelegentlich»  oft  lange  Zeit  nach 
stattgehabter  Mißhandlung,  bittere  Bache  an  seinem  Peiniger. 
Trotz  seiner  Bildungsfähigkeit  besitzt  das  Tier  keine  Sprache 
in  unserem  Sinne  (artikulierte  Sprache).  Auch  beim  Menschen 
ist  die  Bildungslähigkeit  nicht  an  den  Besitz  der  Sprache  ge- 
bunden. Es  giebt  ja  Menschen  genug,  die  nie  im  Besitz  der 
Sprache  gewesen  sind,  die  Taubstummen.  Sind  dieselben  darum 
etwa  nicht  bildungsfähig?  Gewiß  sind  sie  es.  Noch  nicht 
unterrichtete  Taubstumme  verständigen  sich  durch  Mienen  und 
Geberden;  es  entwickelt  sich  bei  ihnen  ganz  von  selbst  eine 
Mienen-  und  Geberdensprache,  die  —  weil  von  jeder  Laut- 
sprache unabhängig  —  zugleich  für  sie  den  Vorteil  bietet, 
international  zu  sein.  Hochinterressant  ist  das  Schauspiel,  ein 
paar  Taubstummen,  die  nicht  merken,  daß  sie  beobachtet  werden, 
zuzusehen,  wie  sie  sich  mimisch -gestiknlatorisch  unterhalten; 
je  lebhafter  ihre  Unterhaltung,  desto  rasch  wechselnder  wird 
das  Spiel  der  Muskeln  im  Gesicht  und  im  Auge,  desto  mehr 
sind  Arme  nnd  Beine  in  stets  lebhafter  Bewegung.  Wenn 
Menschen,  die  gegenseitig  ihre  Lautsprache  nicht  verstehen, 
sich  verständigen  wollen,  mlissen  sie  es  natürlich  den  Taub- 
stummen nachmachen.  Aucli  unsere  auf  niedrigster  Kulturstufe 
stehenden  Vorfalneii,  die  Hahlen  bewohnenden  Urmenschen, 
haben  sich  bis  zui  allmulilidjen  Kntwickeluug  einer  artikulierten 
Sprache  natürlich  untereinander  auch  nicht  anders  verständigen 
können,  als  wie  es  die  Taubstummen  noch  heute  machen,  d.  h. 
durch  Mienen  und  Geberden.  Auch  unterscheidet  sich  das 
hurende  Kind,  so  lange  es  noch  nicht  der  Sprache  mächtig  ist, 
in  nichts  oder  kaum  von  dem  taub.stummen  Kinde;  beide  sind 
ja,  um  sich  mit  ihrer  Umgebung  zu  verständigen,  auf  die  Mimik 
uud  das  Geberdenspiel  angewiesen.    Daher  erwacht  der  Ver- 


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—   9  — 


dacht,  daß  ein  Kind  taabstamm  sei,  bei  den  abnuDgalosen  Eltern 
meist  erst  dann,  weoB  das  betreffende  Kind  zur  gesetzmäßigen 
Zeit  nicht  zn  sprechen  beginnt  (zweites  Lebensjahr).  Das  taub- 
stamme  Kind  lernt  also  sicher  denken,  ohne  im  Besitz  einer 
Lantsprache  zu  sein,  und  der  nnterrichtete  Taubstumme  erhebt 
sich  gerade  so  sehr  weit  ttber  das  Tier  hinaas  wie  der  Sprechende, 
(stogenflher  den  Yolteinnigen  ist  den  Taubstummen  eine  der 
Eingangspforten  lAr  seine  Verstandesentwlckelnng  verschlossen, 
das  Gehör  und  dessen  Konsequenz:  die  Lantsprache,  dafür  be- 
nutzt er  um  so  intensiver  die  übrigen  Eingangspforten  d.  h. 
besonders  Gesichts-  und  Tastsinn,  und  mag  ihm  auch  selbst 
noch  der  Gesichtssinn  fehlen,  d.  h.  tritt  zur  Taubstummheit 
auch  noch  Blindheit  hinzu,  so  bleibt  innner  noch  ein  wichtiger 
Sinn  zu  seiner  Verstandesentwickelung  übrig,  der  Tastsinn. 
Daß  aber  anch  auf  diesem  schmalen  Pfade  der  Mensch  immer 
noch  eme  hohe  Stufe  von  Intelligenz  weit  über  das  Tier  hinaus 
erklimmen  kann,  das  beweisen  die  bekannten  Beispiele  von 
Bildung  taubstummer  und  blinder  Menschen:  Laura  Bridgemann 
(c.  1829  geb.),  Oliver  Gaswell  (desselben  Alters)  und  nenestens 
Helene  Keller  (geb.  1880,  verlor  Gesicht  nnd  Gehör  vollständig 
im  Alter  von  19  Monaten,  lernte  die  Fingersprache,  im  10.  Jahr 
sogar  die  Lautsprache  und  konnte  im  Alter  von  7  Jahren  einen 
Brief  schreiben).  Freilich  wird  die  Verstandesentwickelung 
nicht  vollKiiiinger  Menschen  immer  hinter  der  Vollsinniger  zu- 
rückbleiben. So  wenig  wie  ein  Blindgehorner  den  Sinn  sulcher 
Wörter  begreifen  kann,  die  sich  auf  Licht  umi  l  'uibe  beziehen, 
so  wenig  wird  sich  ein  Taubstummer  einen  richtigen  Begriff 
von  Tönen  und  Musik  macheu  können,  und  noch  be^j^renzter 
muß  der  Verstandeshorizont  eines  taubst uüuiiblmdeu  Menschen 
sich  gestalten.  Obwohl  also  nur  ein  vollsinniger,  sprechender 
Mensch  die  höchste  Stufe  menscldicher  Bildung  erreichen  kann, 
so  ist  doch  auch  ohne  Sprache  der  W  eg  zur  Verstandesbildiuig 
Dicht  verschlossen.  Der  Satz:  _01ine  Sprache  kein  Ver- 
stand" ist  also  falsch.  Ks  steht  sunnt  jetzt  auch  der  An- 
nahme nichts  mehr  im  Wege,  daß  der  Verstand  das  zuerst 
Torhandene ,  das  Vorhergehende,  die  Sprache  aber  erst 
die  Folge  der  Vei ;stande8entwickeluug  ial. 

Um  diese  Frage  sicher  zu  entscheiden,  müssen  wir  das 
Kind  ZOT  Zeit  der  Sprachentwickelung  beobachten.  Der  Beginn 


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—  to- 


der artikulierten  Spi  aclie.  d  h.  solcher  Äußerungen  des  Kindes, 
welche  von  ihm  absichtlich  zum  Zweck  der  Mitteilung  an 
andere  gemacht  werden  (nicht  aber  der  ersten  unartikulierten 
Lante  des  Kindes)  fällt  in  die  Zeit  vom  9.  bis  18.  Lebensmonat, 
and  es  dauert  noch  ca.  3—4  Jahre,  bis  es  soweit  gekommen 
ist,  daß  es  die  Worte  versteht  und  in  Sätzen  sprechen ,  sich 
also  mit  seiner  Umgebung  in  zusammenhängender  Rede  ver- 
ständigen und  unterhalten  kanu*  Wie  verhält  sich  nun  das 
Kind  in  seinen  Bewegungen,  Kienen  und  Gebärden  in  der  Zeit, 
bis  es  Herr  seiner  Muttersprache  geworden  ist?  Ein  großer 
Teil  der  Bewegungen  des  S&ugUngs  ist  für  unsere  Betrachtungen 
als  nicht  auf  Verstandesthätigkeit  beruhend,  wertlos;  es  sind 
dies  alle  seine  unwillkürlichen  Bewegungen,  sei  es,  daß  sie 
spontan,  sei  es,  daß  sie  i-eflektorisch  auf  äußere  Beize  erfolgen. 
Eine  solche  Reflexbewegung  ist  gleich  das  erste  Schreien  des 
Neugebornen  im  Moment  seines  Eintrittes  in  die  Welt,  ferner 
das  Niesen,  Gähnen,  Husten,  Schlucken,  Erbrechen  desselben. 
Eine  andere  Art  von  Bewegungen  des  Säuglings  sind  die  auf 
angeborner  Intelligenz  oder  auf  angebornem  Gedächtnis  (Instinkt) 
beruhenden  ererbten ,  oge nannten  instinktiven  Bewegungen. 
Sie  sind  beim  Menschen  nur  in  sehr  geringem  Maße  ausgebildet, 
und  die  wichtigste  ist  das  Saugen,  von  dem  ja  der  Säugling 
seinen  Namen  hat,  ferner  das  Beißen,  Kauen,  Lecken.  Anck  diese 
Bewegungen  interessieren  uns  hier  nicht.  Gleichwohl  kann  ich 
diese  Gelegenheit  nicht  vorübergehen  lassen,  ohne  auf  den  großen 
Unterschied  im  Vorkommen  solcher  instinktiven  Bewegungen, 
resp.  Haudhingen.  beim  Menschen  und  den  Tieren  aufmerksam 
zu  machen.  Man  kann  wohl  sagen:  je  niedriger  das  Tier,  desto 
melu*  angebureiie  Intelligf'nz  oder  Instinkt  bringt  es  mit  auf 
diu  Welt.  Ivaum  hat  das  Hühnclien  die  Kischale  gesprengt, 
so  pickt  es  sclioii  die  Kuiuer  seiuei  Naliriiii^  auf.  putzt  seineu 
Flaum  mit  dem  >chnabel,  wischt  seiuen  Kopi"  mit  dem  Fuße 
und  scharrt  im  bände.  Nach  Beohachtungen  von  A.  Agassiz 
stürzen  sich  ganz  junge,  eben  au.s  tiem  Ei  geschlüpfte  P^insiedler- 
krebse  mit  außerordentlicher  Lebliaftigkeit  auf  passende  Muscheln, 
die  uiaii  ilinon  in  das  Wasser  giebt;  sie  uutersuclien  die  Öffnung 
iiiiT  dein  Munde  und  quartieren  sich  mit  auffallender  Gescliwindisr- 
kt  it  ein.  Trifft  es  sich  aber,  daß  die  Gehäuse  noch  bewoliyt 
sind,  dann  warteu  sie  dicht  au  der  Ofiüuog,  bis  die  öchoecke 


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—  11  — 


stirbt,  yns  in  der  Regel  bald  nach  Beginn  der  8tr«igen  Be- 
wachnng  geschieht.  Hierauf  zieht  der  kleine  Krebs  die  Leiche 
heraus,  verspeist  sie  und  bezieht  selbst  das  Quartier.  Wir 
staunen  diese  auf  Instinkt  beruhende,  anscheinend  so  intelligente 
Thätigkeit  an  und  suchen  nach  einer  Erklftmng.  Sollte  bei 
niederen,  wirbellosen  Tieren  ein  so  einfach  konstruiertes  Nerven- 
zentritm  wie  das  Schlundganglion  dasselbe  leisten  können,  wie 
bei  den  höheren  Wirbeltieren  das  so  komplizierte  Qebim?  Dann 
wäre  Ja  die  ganze  Ausbildung  des  Gehirns  der  reinste  Luxus. 
Das  ist  aber  unmöglich;  denn  die  Funktion  bestimmt  ja  den 
Aufbau  des  ihr  vorstehenden  Organes.  Wenn  also  die  höheren 
Tiere,  um  überlegte,  bewußte  Handlungen  zu  stände  zu  bringen, 
eines  Gehirnes  bedürfen,  dann  können  die  Handlungen  ein  Gehirn 
nicht  besitzender  Tiere  —  und  mögen  diese  Handlungen  auf  den 
ersten  Blick  noch  so  intelligent  aussehen  —  doch  nicht  auf 
bewußter  Überlegung  beruhen.  Wir  müssen  demnach  folgerichtig 
nach  einer  anderen  Erklärung  solcher  instinktiven  Handluugcu 
suchen,  wie  etwa  nach  der  einer  sehr  hoch  ausgebildeten  Retlex- 
thätigkeit.  Ich  bin  umsomehr  zu  der  letzteren  Annahme  geneigt, 
als  dieselben  Tiere,  deren  hücheutwickelten  Instinkt  wir  be- 
wundern, gelegentlich,  wenn  es  wirklicli  gilt,  bewußte  Über- 
leginifr  zu  zeigen,  sich  sehr  einfältig  benehmen.  So  machte  z.  B. 
Fabre  bei  einer  Biene  (Chnlicodoina  pt/tcuaico)  die  i'olgeiide 
BeubachLung.  Er  uuiclite  in  den  untersten  Teil  einer  Zelle,  die 
die  Biene  mit  Honig  zu  füllen  im  liegiilTe  stand,  ein  Loch, 
sodaü  der  oU-u  eingetragene  Honig  immer  wieder  unten  abtlolj. 
Nun  sollte  man  ducli  meinen,  das  hätte  die  Biene  nu-rken  und 
Vur  allem  das  Loch  unten  in  der  Zelle  zukleben  mibsen.  -Nichts 
von  alledem;  sie  trug  nuverdr(i»en  tagelang  neuen  Honig  herbei, 
und  unten  doli  er  wieder  ab;  ja  bie  setzte  die-»'  fi  uehtluae  Arbeit 
auch  dann  noch  fort,  als  sie  das  Loch  ganz  unzweifelhaft  bemerkt 
hatte.  Die  instinktive  Thätigkeit  eines  niedeten  Tieres  i)pruht 
meiner  Überzeugung  nach  sicherlicli  nicht  auf  bewußter  (  lier- 
legung,  sie  gleicht  viehuelir  der  Arbeit  einer  ingeniös  konstruierten 
Maschine:  das  Tier  verrichtet  auf  automatisch  -  rellektorischem 
Wege  exakt  seine  Arbeit  heute  wie  vor  hundert  Jahren  und 
wird  sie  auch  nach  abermals  hundert  Jahren  wieder  ebenso 
verrichten,  (ianz  anders  die  erworbene,  bewußte  Intelligenz  des 
Menschen:  sie  steht  nie  still,  sie  arbeitet  immer  weiter.  Welcher 


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Unterschied  der  heatigen  EnUnr  nnd  der  vor  hundert  Jahren' 
Was  wird  der  stets  vorwärts  strebende  Geist  in  abermals 
hundert  Jahren  leisten?  Wir  sehen  also  auf  der  einen  Seite 
die  angeborene  unbewußte  Intelligenz  oder  den  Instinkt  mit  eng 
begrenztem  Horizont  und  sich  stete  gleichbleibender  Thfttigkeit, 
auf  der  anderen  Seite  die  erworbene  bewußte  Intelligenz  oder 
den  Verstond  mit  der  F&higkeit  unbegrenzter  Fortbildung.  FOr 
instinktive  Handlungen  der  niederen  Tiere  genfigt  schon  ein 
sehr  einfach  konstruiertes  Nervensystem  (Schlundganglion),  zur 
Ausbildung  des  menschlichen  Verstandes  bedarf  es  dagegen  eines 
sehr  komplizierten  umfangreichen  nervösen  Zentralorganes  (Ge- 
hirn). Kein  Geschöpf  auf  der  ganzen  Erde  kommt  mit  so  wenig 
augebomer  Intelligenz,  so  wenig  Instinkt  oder  mit  anderen 
Worten  so  hilftos  zur  Welt  wie  der  Mensch;  keines  bringt 
aber  auch  umgekehrt  den  Keim  zu  solch  hoher  geistiger  Ent- 
wickelnng  mit  sich  wie  eben  dieser  selbe  Mensch;  nur  muß 
er  sich  durch  eignes  Lernen  diese  geistige  Höhe  erst  erringen. 
Hier  liegt  der  große  Unterschied  zwischen  dem  Instinkt 
niederer  und  dem  Verstand  der  höheren  Tiere,  resp.  des 
Menschen.  Instinkt  und  Verstand  verhalten  sich  zur  Stellung 
der  Tiere  im  Tierreich  umgekehrt  proportional,  d.  h.  je  niederer 
das  Tier,  desto  mehr  überwiegt  der  Instinkt;,  je  liöher  das  Tier, 
desto  weniger  besitzt  es  Instinkt,  desto  mehr  tritt  aber  seine 
Verstandesbildiiug  hervor.  Je  mehr  wir  in  der  Tierwelt  herab- 
steigen, desto  mehr  tritt  der  Nativismus,  resp.  die  augeborne  Be- 
fähigung hervor  —  ihr  sind  enggezogeue  Grenzen  gesteckt — ; 
je  höher  wir  da<j^egen  hinaufsteigen,  desto  mehr  tritt  der  Em- 
pirismus in  sem  Hecht  ein,  d.  h.  desto  mehr  muß  die  geistige 
Eutwickelun<,^  erst  im  Leben  erworben  werden  sie  ist  zu 
unbegrenztem  Fortschritt  befähi?t,  —  So  tritt  lu-i  dem  Menschen 
der  NativiMiiiis  bis  auf  wenige  instiukti\  e  Bewi'trunLi'eü,  wie  wir 
oben  gesellen  haben,  zurück  (Sancpn,  Beißen,  Kauen.  Lecken^, 
und  wir  kommen  jetzt  nach  den  bereits  besprochenen  unwiil- 
kt\rlichen  und  in<^tinktiveu  Bewegungen  des  Kindes  als 
dritter  Bewegungsart  zu  den  nachgeahmten  Bewegungen 
desselben,  und  damit  stoßen  wir  auch  auf  die  ersten  Zeichen 
von  Verstandesthäti^^keit  beim  Kinde:  denn  sobald  einmal  das 
Kind  Bewegungen  richtig  nachahmt,  muß  es  doch  diese  richtig 
wahrgenommen  und  sich  eine  richtige  Vorstellung  von  ihnen 


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—   18  — 


gemacht  babeü.  Anfangs  sind  diese  Nachahmungen  freilich  nur 
rein  mechanisch-äußerlich^  ohne  tieferes  Verständnis,  immerhin 
sind  sie  eine  wichtige  Vorstufe  der  Verstaudesentwickelung. 
Je  mehr  der  Verstand  sich  entwickelt,  desto  gewaltiger  wird 
der  Nachahmangstrieb :  er  erstreckt  sicL  natürlich  gleicbm&ßig 
anf  gnte  wie  auf  schlechte  vorliegende  Master  Ich  erinnere  in 
letzterer  Beziehung  nur  an  die  sogenannten  Enfants  terribles. 
Hier  ein  gewichtiger  Fingerzeig  für  die  Erziehnng  des 
Kindes.  Man  h&te  sich  hei  Zdten  dem  Kinde  Dinge  vorzumachen, 
die  der  Nachahmung  unwert  sind.  Man  sei  het  Zelten  hem&ht, 
dem  Kinde  mit  gutem  Beispiele  voranzugehen.  Mit  Moralpredigten 
allein  kann  man  keine  Kinder  erziehen,  das  beste  Erziehungs- 
mittel ist  das  eigne  gute  Beispiel,  ein  wichtiger  Fingerzeig  für 
Eltern,  Lehrer  und  Erzieher.  Leicht  ist  diese  Erziehungs- 
methode  freilich  nicht,  darum  ist  sie  doch  gleichwohl  richtig. 
Zu  den  nachgeahmten  Bewegungen  gesellen  sich  die  Ausdrucks- 
bewegungen  des  Kindes:  zum  ursprünglichen  Schreien,  dann 
Weinen  als  Zeichen  der  Unlust,  gesellen  sich  das  Lachen  als 
Zeichen  der  Lust,  das  Kttssen  als  Zeichen  der  Zuneigung  und 
Liebe,  das  Kop&ehtttteln  als  Zeichen  der  Verneinung  und  Ab- 
lehnung, das  Nicken  als  Zeichen  der  Bejahung,  das  Achsel* 
zucken  als  Zeichen  des  Nichtwissens,  das  Bitten  mit  den  Händen 
als  Zeichen  des  Verlangens,  das  Hinzeigen  mit  dem  Finger  als 
nähere  Bezeichnung  des  verlaugten  Gegenstandes  oder  als  Zeichen 
von  dessen  richtiger  Erkenntnis  (Wo  ist  das  Licht?  etc.)  und 
andere  mehr.  Alle  diese  Ausdrucksbewegungen  des  Kindes 
liefern  in  ihrer  mannigfachen  Verkuüpfuug  iiiiiemander  das 
Material  zur  fein  ausgebildeten  stummen  Sprache  des  noch 
sprachlosen  Kindes.  Sobald  diese  Bewegungen  vom  Kinde  mit 
Überlegnn},'  willkürlich  in  bestimmter  Absicht  gemacht  werden, 
sind  sie  ein  sicheres  Zeichen  seiner  Veri>taudesbildung.  Nach 
den  Beobachtungen  W.  Preyers  kommen  solche  gewollten,  auf 
selbständiger  Überlegung  beruhenden  Beweguii<ren  des  Kindes 
überhaupt  erst  nach  Ablauf  des  ersten  Viertel.ialires  vor  es 
stallen  sich  dann  ein-  Koi»fschütteln  als  Zeichen  der  Abli  liminp: 
iu  der  16.  Woche,  re>p.  im  4.  Monat,  das  Hinzeigen  mit  ilem 
Finger  im  9.  Monat,  dns  Küssen  im  23.  Monat.  Woliliiberlegte  Be- 
wegungen des  Kindes  beginnen  also  sicherlicli  scIküi  im  4.  Monate, 
d.  iL  lange  vor  Beginn  der  Sprache.  Das  Kind  wili,  denkt  und 


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—  u  — 


handelt  mit  Öerlegimg,  lange  bevor  die  Sprache  beginnt.  Daß 
uns  das  Kind  zur  Zeit  seiner  eignen  Sprachlosigkeit  aach  schon 
sehr  wohl  versteht,  können  wir  daraus  schließen,  daß  es  unseren 
Befehlen  gehorcht.  Dieser  Gehorsam  läßt  sich  sicher  schon  im 
13.  Lebensmonate  nachweisen.  Das  Kind  versteht  uns  also  auch 
schon,  ehe  es  selbst  sprechen  kann.  Der  Verstand  bildet  sich 
also  vor  der  Sprache  nnd  unabhängig  von  derselben  ans. 
Das  stimmt  also  vollkommen  mit  den  obigen  Beobachtnngen  an 
intelligenten  höheren  Tieren.  So  lange  das  Kind  noch  nicht 
sprechen  kann,  verständigt  es  sich  mit  seiner  Umgebung  durch 
dieselben  Mittel,  deren  sich  auch  die  höheren  Tiere  znr  gegen- 
seitigen Verständigung  bedienen :  durch  bestimmte  Bewegungen 
und  Haltungen,  durch  bestimmte  Oeberden.  Beobachtet  man  in 
dieser  Beziehung  Kinder  in  den  drei  ersten  Lebensjahren  des 
genaueren  und  verfolgt  den  Weg,  wie  sie  aUmählich  denken 
lernen,  so  kommen  wir  zu  den  folgenden  interessanten  Schlttssen. 
Zunächst  entwickelt  sich  bei  dem  Kinde  das  Gedächtnis;  m 
froheren  Sinneseindrücken  gesellen  sich  neue;  das  fährt  zum 
Vergleiche  beider  und  regt  so  zum  Denken  an.  Lange  vor  der 
30.  Woche  (7.  Monat)  unterscheiden  Kinder  die  Gesichter  ihrer 
Umgebung  (Mutter,  Vater,  Amme)  und  wissen  sie  von  den  Ge- 
sichtern fremder  Personen,  die  sie  in  Furcht  zu  setzen  pflegen,  wohl 
zu  trennen.  Bas  angeborue  Hungergefühl  und  dadurch  bedingte 
Verlangen  nach  Nahrungsaufnahme  führt  das  Kind  naturgemäß 
znnächstzur  Bildung  bestimmter  Begriffe  nnd  logischer  Handlungen : 
es  kennt  längst  die  Milch,  ehe  es  das  Wort  „MUch"  aussprechen 
kann  (weitere  Beispiele  siehe  W.  Preyer  S.  235).  Die  Logik  des 
noch  nicht  sprechenden  Kindes  ist  anfangs  noch  mangelhaft  nnd 
hat  zunächst  noch  etwas  unbeholfenes  an  sich  (Beispiele  siehe 
W.  Preyer  S.  287  und  238):  das  Kind  muß  eben  wie  alles  andere 
auch  die  richtige  Loi>;ik  durcii  die  Erfahrung?  erst  ei  lernen. 
Unterscheidet  sich  das  uoch  nicht  sprechende  Kiud  in  seiner 
logischen  Thäligkeit  wonijr  vun  den  höheren  Säugetieren,  so 
tritt  der  tTuterschii-d  beider  doch  immer  auffälliger  in  die  Er- 
scheiiiuiiL:,  je  mehr  sich  die  Sprache  des  Kindes  entwickelt. 
Die  S[iiache  ist  eben  das  wesentliche  ^lerknial  iles  höchststebenden 
Säug^'tit'i  t'S.  Meii:-i  li  illoino  .^H^icnsf  genannt. 

Unsere  i.autsprache  ist  somit  nach  dem  bisher  Gesagten 
kein  notwendiges  Erfordernis  zur  Kntwickeiuug  unserer  Ver- 


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—   15  — 


standesbilduDg.  Mit  Recht  zieht  dalier  \V.  Preyer  den  Schluß: 
„Nicht  die  Sprache  erzeugte  den  Verstand,  sondern 
der  Verstand  ist  es,  velclier  einst  die  Sprache  er» 
fand,  und  auch  gegenw&rtig  bringt  das  neugeborne 
Menschenkind  weit  mehr  Verstand  als  Sprachtalent 
mit  auf  die  Welt.  Nicht  weil  er  sprechen  gelernt 
hat,  denkt  der  Mensch,  sondern  er  lernt  sprechen, 
weil  er  denkt/ 

Wie  lernt  der  Mensch  nnn  sprechen?  Sobald  das  Kind 
znr  richtigen  Erkenntnis,  resp.  zum  Verständnis  ihn  umgebender 
Gegenstände  gelangt  ist^  bemttht  es  sich,  die  durch  sein  GehOr 
ihm  ftbennittelten,  von  seiner  Umgebung  znr  Bezeichnung  der 
betr.  Gegenstände  gebrauchten  Worte  nachzuahmen,  d.  h.  es 
lernt  sprechen.  Natürlich  gelingt  es  dem  Kiode  nicht  sofort 
mittelst  seiner  Sprachorgane  den  gehörten  Lantkomplex  auch 
richtig  wieder  heryorzubringen.  Die  Kinder  versprechen  sich 
infolgedessen  anfangs  und  verwechseln  die  Worte;  sie  sagen 
z.  B.  Kind  statt  Kinu,  Sand  statt  Salz,  Billard  statt  Billet  etc.; 
sie  können  femer  noch  keine  richtigen  Satzbildungen  zu  stände 
bringen;  sie  kOnnen  des  weitem  die  Wörter  noch  nicht  richtig 
grammatisch  formen,  noch  nicht  deklinieren  und  konjugieren.  Statt 
„ich"  zu  sagen,  setzen  sie  ihren  eignen  Namen  und  sprechen 
in  der  dritten  Person.  Die  Worte  kommen  anfangs  unrichtig 
heraus  oder  werden  undeutlich  ausgesprochen.  Hie  und  da 
kommt  auch  das  Kiud  einmal  ins  Stottern  liiueiu.  Stets  geht 
das  Verständnis  des  ( resprochenen  der  Bildung  der  Sprache 
selbst  voraus;  dabei  lassen  sich  4  Kutwickelungsstufen  unier- 
scheideu:  1.  das  Kind  versteht  schon  Gesprochenes,  kann  aber 
selbst  noch  nicht  sprechen,  2.  das  Kind  spricht  noch  unvoll- 
kommen, das  Kind  verwechselt  noch  die  Worte  und  4.  das 
Kind  spricht  richtig.  In  der  ersten  Zeit  der  SprachlusiL^ktii 
giebt  das  Kind  seinen  GefiihU  n  durch  unarlikuUerte  Laute  Aus- 
druck: es  schreit,  wenn  es  sich  nicht  behaglich  fühlt  (Schmerz, 
Huusrer,  Kälte  etc.>.  oder  es  verliält  sich  ruhig,  lacht  und  stößt 
Freudentöne  aus,  wenn  es  sich  wohlfiihlt.  Macht  lUis  Kiud 
gegen  Ende  des  ersten  Ijebensjalires  seine  ersten  >i>rechversuclie, 
so  sind  es  zunächst  die  Vokale,  die  es  weit  besser  wie  die 
Konsüuauten  hört  und  nachbildet;  von  dem  i^^anzen  Worte  ^groß"^ 
imponiert  zunächst  der  Buchstabe  „o^  (O-mama  statt  UroMama). 


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—  16  — 


Die  ersten  artikuliei  ten  Silbeu.  die  das  Kind  zu  Stande  bringt,  sind 
stete  solche,  welche  keiae  Artikulationsschwierigkeiten  machen, 
dazu  gehören  ma  und  pa  und  ihre  Verdoppelnngen  Mama  und 
Papa,  ferner  atta  für  „fort",  femer  die  Tiernaraen;  Wau- 
wau, Mumu,  Pipiep(Vogel),  Hotto(Pferd),Kuckuck,  Kikeriki, 
Knak  (Ente  oder  Frosch),  Tiktak  (Uhr)  n.  s.  f.  Der  Sinn,  der 
diesen  ersten  Offenbarungen  der  Kindersprache  beigelegt  wird, 
ist  von  der  Umgebung  dem  Kinde  eingelernt:  es  vereifben  sich 
eben  die  ersten  Ausdrucke  der  Kindersprache  immer  wieder 
von  den  Eltern  auf  die  Kinder  und  werden  so  von  Generation 
zu  Generation  in  ünmer  gleichbleibender  Weise  fortgepflanzt. 
Besonders  schwierig  föllt  den  Kindern  die  Nachbildung  einzelner 
Laute,  sie  lassen  sie  daher  einfach  aus,  wie  K,  (Ks,  X,  G,)  S, 
(Sch),  R,  L,  (atten  statt  Garten,  laf en  statt  schlafen,  bot  statt 
Brot,  icht  statt  Licht),  oder  statt  des  beabsichtigten  richtigen 
Lautes  kommt  ein  falscher  zu  stände:  statt  K,  S,  Ln.R,  falls 
sie  nicht  wie  oben  gesagt  ganz  ausgelassen  werden,  kommen 
andere  heraus  (tut  statt  gut,  tule  statt  Schule,  matta  statt 
Martha,  bind  statt  Bild).  Im  Veriaufe  der  weiteren  Sprach- 
ansbildung  unterlaufen  zun&chst  noch  Fehler  in  der  Komparativ- 
bildung:  hoher  statt  höher;  es  wird  lalseh  konjugiert:  gegebt, 
geeßt,  getrinkt,  gegeht,  genehmt,  gegießt,  gebrungen, 
ansgezieht,  auf  gegebt;  es  werden  falsche  Worte  gebildet: 
aufen  statt  aufmachen,  außen  statt  herausnehmen  n.  s.  f.  Die 
erste  Satzbildung  ist  noch  sehr  mangelhaft:  anfangs  bedeutet 
ein  Wort  einen  ganzen  Satz.  Mann  d.  h.  ein  fremder  Mann  ist 
gekommen:  Gart  eu  d.  h.  ich  möchte  iu  den  Garten  gehen:  bellt 
d.  h.  der  Hund  bellt  oder  ein  Hund  bellt;  heiß  d.  h.  die  Milch 
ist  mir  zum  Trinken  zu  heiß,  odti  auch  der  Ofen  ist  zu  heiß. 
Bald  bedeutet  ein  Wort  mehrere  verschiedene  Sätze:  Tu  hl 
d.  h.  1.  Mein  Stuhl  fehlt,  2.  der  Rtuhl  ist  zerbrochen,  3.  ich 
möchte  auf  den  Stuhl  gehoben  werden,  4.  hier  ist  ein  Stuhl.  Ein 
ganzes  Erlebnis  wird  in  ein  paar  Worte  zusammengefaßt:  .Wäld- 
chen gegangen,  sref allen,  weligethan'^  (Telegraphierstil!). 
Noch  im  27.  Monai«'  i  ^^n^^>'t  das  Kind  in  solcher  Weise  Haupt- 
w<>rter  und  den  Intiuiüv  der  Zeitwörter  zu  .seiner  batzbiiduug: 
Papa  auf-tehen.  frtih-tücken.  aus-teigeu,  nicht  blasen, 
Pieldose  aufziehen,  hieb ack  essen  statt  Zwieback  u.s. f. 
Artikel  werden  noch  nicht  gebraucht,  Zahlen  noch  nicht  richtig 


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—   17  — 


verstanden,  es  mä  noch  keine  Frage  gesteUt.  Im  28.  IConat  be- 
ginnt das  Fragen  nnd  steigert  sich  im  33.-36.  Monat  bis  zur 
Ennftdong.  Der  Laut,  der  bis  znletzt  die  größten  Sebvierigkeiten 
macht,  Ist  das  «sch*.  Hat  das  Kind  das  dritte  Lebensjahr 
passiert,  dann  nfthert  sich  seine  Sprachweise  immer  rascher  der 
seiner  Angehörigen.  Von  Interesse  ist  es,  zn  yerfolgeu,  wie 
beim  Kinde  aUmfthlich  der  Sprachschatz  wftchst;  stellt  doch  dieses 
Wachsen  einen  genauen  Mafistab  fftrdie  zunehmende  Verstaiides- 
entwickelnng  dar.  Bei  dem  einen  Kinde  geht  die  Sprachent- 
wickelang  etwas  schneller,  beim  anderen  etwas  langsamer  von 
statten;  die  Mädchen  pflegen  den  Knaben  im  Sprechen  voran- 
zugehen. Beim  heranwachsenden  Kinde  gestaltet  sich  der  Wort- 
schatz etwa  f olge Ilde  1  maßen: 

15.  Lebensmonat  =  60  Worte  (50  Haaptw.,  4  Beiw.  n,  6  diverse  Worte). 

17.  Lebensinonat  —  80,     (66       ,       8,    ,4  Zeitw.  u.  '6  div.  W.) 

18.  LebeuBmt.      1. 101  Worte  (62  Haaptw.,  16  Zeitw.,  4  Beiw.,  6  Adv.,  13  div.  W.) 

n.ll»    „    (90     „  14 

II     ^     It    6    „     8  „ 
in.l44    „    (7Ö     „     40    „    8    „    9       t7  „ 

19.  LelMiiBiiit»     115    „    (68     „     84    „  13    „    4  „    6  „) 

20.  „       «     254  „ 

21.  „       =     362  „ 

22.  „  -  467  „ 
M.  II  «  M6  „ 
84.      I,      »     €68  „ 

Am  Schlüsse  des  zweiten  Lebensjahres  (24.  Monatj  besaßen 
9  verschiedene  Kinder: 

I.  '=  173  Worte  (1 13  Haoptw.,  30  Zeitw.,  13  Beiw.,  6  AdTerb.,  11  div.  W.) 


II.  316 

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VI.  =476 

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Den  Unterschied  zwischen  Knaben  and  Mädchen  mag  das 
nachfolgende  Beispiel  klarlegen: 

I.  Mädchen  im  30.  Monat  (2  Jahre  6  Mon.)  =  1050  Worte, 
n.  Knabe  im  41.  Honat  (3  Jahre  5  Mon.)     =   837  Worte. 

Der  Wortscliats  eines  erwachsenen  Menschen  mittlerer 
liiteUigens  betrigt  ca.  25(XX)  Worte;  bei  Mensehen  höherer 

8 


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—  18  — 


Intelligenz  wftehst  diese  Zahl  anf  etwa  34000  Worte.  Stets  über- 
wiegt der  Schatz  an  HanptwOrtem  alle  anderen,  dann  folgen 
die  Zeitwörter.  —  Das  sprechenlemende  Kind  wiederholt  in 
merkwürdiger  Weise  den  Werdegang  der  Sprache  heim  Menschen- 
gescfalechto  ftberhaapt:  znerst  die  Zeit  der  Sprachlosigkeit  nnd 
der  Gteherdensprache,  dann  wenige  Worte  nnd  noch  Oberwiegen 
der  Geberdensprache,  endlich  immer  größeres  Anwachsen  des 
Sprachschatzes  nnd  damit  auch  immer  mehr  ZnrQcktreten  der 
Gebeiden  und  des  Mienenspieles.  Wo  das  Wort  nodi  fehlt  and 
die  Geberde  nicht  ausreicht,  da  fehlt  eben  auch  noch  die  Ver- 
ständigung. So  geht  es  heute  beim  Kinde  auch  noch,  ünter 
Ontogenie  versteht  die  Wissenschaft  die  Entwickelnng  des  Einzel- 
individuiuns ,  nnter  Phylogenie  die  Entwickelnng  des  ganzen 
Stammes,  dem  das  Eiuzelindividiium  angeliört.  In  Bezug  auf 
die  Sprache  des  Peuschen  läßt  sich  also  selir  wohl  der  Satz 
aufstellen:  .,I)ie  outogeuetische  Entwickelung  der  Sprache  l»eini 
einzelnen  Kind  spiegelt  die  phylogenetische  Entwicklung  der 
Sprache  beim  ge.samten  Menschengeschlechte  wider."  Auch 
für  geistige  Prozesse  gilt  also  das  biogenetische  Grundgesetz, 
d.h.  das  Gesetz,  daß  das  einzelne  Geschöpf  in  seinem  indi- 
viduellen Entwickeluugsgauge  den  historischen  seines  ganzen 
Geschlechtes  wiederholt. 

Wiv  koiiiiiiLii  nach  allem  dem  Gesagten  zu  den  folgenden 
ScMii^^eii.  Der  Mensch  kMinnit,  /um  Unter.'^chiede  von  den 
Tieren,  besonders  den  niedersieheuden.  mit  nur  wenigen  in- 
stinktiven, d.  h.  angeborenen,  zweckents]upchenden  Fälligkeiten 
zur  Welt  (Saugen).  Er  bildet  sich  allmalili<  h  mit  Hilfe  seiner 
Sinnesorgane  und  der  durch  diese  vermittelten  Sinueswabr- 
nehmnn^en  einen  nclitigen  Begriff'  oder  eine  riclitige  Vorstellung 
von  der  ihn  umgebenden  Außenwelt.  Seine  ersten  Vorstellungen 
beziehen  sich  auf  die  Nahrungsaufnahme  und  den  (-Jenuß  der 
Milch.  Nachdem  das  Kind  schon  im  Besitze  vieler  Vorstellungen 
ist,  auch  gemäß  den  begleitenden  Geberden  und  Mienen  zu  ihm 
Gesprochenes  schon  richtig  errät  und  versteht,  lernt  es  selbst 
sprechen ;  denn  es  merkt  sehr  wohl,  daß  es  durch  die  Repro- 
duktion gehörter  Laute  seiner  sprechenden  Umgebung  dieser 
selbst  Mitteilung  seiner  eigenen  \'orstellungen  machen  kann ;  es 
ahmt  daher  diese  gehörten  Laute  spielend  nach  und  kommt  so 
auf  dem  Wege  des  Selbstunterrichtes  zur  Sprache.  Diese  Lant- 


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—  19 


spräche  kt  nar  ein  äußeres  Zeichen,  welches  die  Hitteilong 
bereits  pr&  existierend  er  Begriffe  ermöglicht;  sie  steht  mit 
der  Schriftsprache  (Lesen  nnd  Schreiben)  in  dieser  Hinsicht 
an!  gleicher  Stnie;  der  Unterschied  zwischen  der  Laut-  und 
der  Schriftsprache  beruht  nur  darin,  daß  erstere  auf  dem  Wege 
des  Selbstunterrichtes  zu  stände  kommt,  letztere  aber  stets  auf 
dem  Wege  kdnstlichen  Unterrichtes  erlernt  werden  maß.  Gewiß 
ist  die  Sprache  ein  mftchtiges  Hilfsmittel  zur  Verstandesaus- 
bildnng,  allein  sie  ist  dazu  doch  nicht  unumgänglich  ndtig; 
denn  auch  das  taubstumme,  ja  das  taubstnmmblinde  Kind  ist 
durchaus  nicht  yon  der  Verstandesbildung  ausgeschlossen,  wenn 
auch  der  Horizont  seiner  Intelligenz  enger  gezogeu  ist,  wie  bei 
dem  Tollsinnigen  Kinde.  Der  Satz:  «Ohne  Sprache  kein 
Verstand*'  ist  falsch.  Die  Sprache  ist  die  Folge  der  Ver- 
standesentwickelang,  aber  nicht  deren  Ursache;  der  Mensch 
Rpricht,  weil  er  denkt,  aber  er  denkt  nicht,  weil  er  spricht 
Diesen  Beweis  zu  führen,  war  der  Zweck  meines  Vortrages. 


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Wissenschaftliche  Veröffentlichungen 

(1826-1897) 

der 

Seackeubergiseheu  naturforsdieudeii  Geselisehaft. 

Zuddiiimeugestellt 
und  mit  eiiMiB 

Sach-  una  Hamenreglater 


Oberlehier  J.  Blum. 


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Zur  Feier 


des  achtzigjährigen  Bestehens 


der 


Ssnckenbergischen  naturforschsnden  Gesellschaft 


in  Frankrurl  IL 


1897, 


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—  23  — 


Yorrede. 


In  diesem  Jahre,  1897,  Yollendet  sich  das  aehte  Jahrzehnt 
seit  der  Qrttndnng  der  Senckenbergischen  natorforsehenden  Ge- 
aellschaft  Nach  einem  so  langen  Zeitabschnitte  ziemt  es  sich 
wohl,  einen  Blick  zurückzuwerfen  auf  die  Leistungen  der  Ge- 
sellschaft, die  sich  ja  Tomehmlich  in  ihren  wissenschaftlichen 
VerOffentUchnngen  olfenbaren.  Der  Unterzeichnete  hat  sich  gerne 
der  Hfthe  unterzogen,  die  Verfiffentlichungen  Obersichtlich  zu 
ordnen,  um  darzuthun,  daß  es  der  Gesellscbaf  t  niemals  an  ernstem 
Streben  und  erfolgreicher  Arbeit  gefehlt  hat,  und  zugleich  auch, 
um  die  vorhandene  Litteratnr  der  Wissenschaft  leichter  zagäng- 
lieh  zu  machen.  Wesentliche  Hilfe  bot  ihm  das  «Verzeichnis 
der  Arbeiten  der  Senckenbergischen  natarforschenden  Gesell- 
scbaft  von  1834 — 1886.  Zusammengestellt  von  Dr.  med.  Carl 
Lorey"  im  Beriebt  1885—1886.  Das  hinzugefügte  Sach-  und 
Namenregister  wird  die  Brauchbarkeit  der  jetzigen  Zusammen- 
stellung besouders  erhöhen.  Die  erste  wissenf^chaftliche  Ver- 
öffentlichung der  Gesellschaft  erfolgte  im  Jalire  1826  mit  dem 
-Atlas  7A\  der  Reise  im  nördlichen  Afrika  von  Eduard  Rüppell. 
Erste  Abteilung.  Zoologie"  (dem  Hohen  Senate  der  freien  Stadt 
Fraukfiü  L  gewidmet).  Die  Fortsetzung  besorp^te  Riippell  selbst. 
Im  Jahre  1828  feierte  die  Gesellscliaft  das  fünfzigjährige  Doktor- 
jubiläum Sam.  Thom.  voll  "^ueuiuierrings.  bei  welcher  Gelegenheit 
eirip  Festschrift  und  ein  H»n-iclit  iiber  die  Feier  1 1  - -liinnen.  Der 
Analogie  halber  ist  diesen  beuleu  öciirüti  ii  ilci  Bericht  über  das 
fünfzigjäbi'ige  Doktorjubiläum   liedrich  Tiedemanns,  1854,  ange- 


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—  24  — 


fügt.  Vou  1834—1845  gab  die  Gesellseliaft  das  „Museum  Sencken- 
bergianura"  heraus.  Bei  Gelegenheit  der  25jäbrigen  Stift aiig 
der  Gesellschaft,  1842,  wurden  die  im  Laufe  der  Jahre  gehaltenen 
„Festreden  von  Dr.  J.  M.  Mappes*  veröffentlicht.  Die  drei  an- 
geführten Festreden  von  Dr.  G.  A.  Spieß  hat  dieser  selbst  ver- 
öffentlicht. Die  Fortsetzung  des  Museum  Senckenbergianum 
bilden  die  , Abhandlungen",  deren  1.  Band  1854—1855  erschien 
und  wovon  nunmehr  21  Bände  vorliegen.  Seit  1868  enthält 
auch  der  «Bericht**  neben  den  geschäftlichen  Mitteilungen  kleinere 
und  größere  wissenschaftliche  Abhandlungen.  AuBerdem  sind 
von  der  Gesellschaft  mehrere  Einzelarbeiten  erschienen.  Da 
endlich  die  Protokoll- AuszQge ,  die  vom  Jahre  1874  an  in  dem 
Bericht  abgedruckt  sind,  wertvolle  Mitteilungen  enthalten,  so 
wurden  die  wichtigsten  davon  in  das  Verzeichnis  aufgenommen. 
Selbstrerstftndlich  blieben  die  Vortrftge  weg,  die  aosführlich  ün 
Bericht  oder  auch  anderswo  veröffentlicht  sind. 


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25  — 


Wissenschaftliclie  Veröffentlichungen 

(1826-1897) 

der  Senckenbergischen  naturftrschehden  Gesellsdiaft. 

ZnsammengesteUt 
und  mit  einem  Sach-  nnd  Namenregister  versehen 

von 

Oberleluer  J.  Blum. 


Atlas 

zu  der  Reise  im  nördlichen  Afrika 

von 

Eduard  Küppell. 

Int«  Abtell«D9.  Sooloffto« 

HeraitBgeg«beii  von  der 
Senckenhergischen  natnrf  ersehenden  Gesellschaft  inFrankfnrta.  M. 
Gedmekt  und  in  Konunlssion  bei  Heinr.  Ludwig  BiVnner.  1826. 

Diese  erste  Abteilu'ng  des  Atlas  enthält: 
CretzM:limar,  Ph.  J.,  Säugeüere.    78  S.,  30  Taf .  (27  kol., 
3  schw.).  1826. 

—  Vögel.    55  S.,  36  kol.  Taf.  1826. 

V.  Heyden,  C.  H.  G,  Reptilien.    24  S.,  6  kol.  Taf.  1827. 
Rüppell,  E.,  Fische  des  Roten  Meeres.  Nebst  alphabetischem 

Verzeichnis  der  in  dem  Werke  beschriebenen  Fische.  141  S., 

35  Taf.  (33  kol.,  2  schw.V  1828. 

—  u.  Leuckart,  Friedr.  Sigism.,  Neue  wirbellose  Tiere  des 

Roten  Meeres.   47  8.,  12  Taf.  fll  kul..  1  schw  ).  1828. 
(Die  Fovt.setzuug  dieses  Atlas  hat  ßüppeli  spater  selbst 
and  auf  seine  üosten  besorgt). 


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—  26  — 


Jubiläums-Schriften. 

Samueli  Thomae  a  Soemmerring  .  .  . 

Societas  naturae  curiosorum  Senckenbergia  ,  .  . 
Söleuuia  quiuquagesima  die  YII.  Aprilis  1828  .  .  . 

eiatiilatui". 

Inest  Lndovici  Thilo  Oissertatio  de  Solls  macuÜB  ab  ipso  lammo  viio 
Soemmerringio  obsenratis. 

Ftamniltitiir  Own«n  gratalatofiiuii  «icton  Ofniliilmo  Em«ilo  Wsbar. 

Fnncofarti  «d  Heamiiiu 
Typis  Broennerianis.  1828. 
4  Tal  48  Seiten.  4* 

Naehricbt  von  dem  ffinfzigjähi  igen  DoktorJabiUnm  des  Herrn 
Sam.  Thom.  von  Soemmerring,  gefeiert  in  Frankfurt  a.  M.  am 

7.  April  1828. 

Nebst  Verzeichnis  derjenigen  Gelehrten,  die  das  Fest  wtlrdig 
zu  ieiern  sich  vereinigt  haben.    88  S.,  klein  8**. 

Frankfurt  a.  M. 
Drude  von  Heinr.  Ludw.  BiSimar. 

Bericht  über  das  fünfzigjährige  Doktorjubiläum  des  Herrn 
Dr.  Fi-iedrich  Tiedemann,  gefeiert  za  Frankfurt  a.  IL  am 
lü.  März  1854. 

Nebst  Verzeichnis  derjenigen  (relelirten.  die  sich  an  der 
Feier  durch  Zeichnung  für  die  Medaille  beteiligt  haben.  32  S.  8®. 

Frankfurt  a.  M. 
CNaamamiB  Druckerei. 

Museum  Senckenbergianum. 

Abhandlungen  aus  dem  Gebiete  der  beschreibenden  Naturgeschichte. 
Von  Mitgliedern  der  Senckenbergischen  naturforschendon  Gesell- 
schaft in  Frankfurt  am  Main. 
Fraukiurt  a.  M.   Druck  und  Verlag  von  Joh.  David  Saaerl&nder. 

LBand.  1834. 

Mit  11  schwarzen  und  7  kolorierten  Tafeln.   300  S,,  4". 

v.  Meyer,  Hermann,  Beiträge  zui*  Petrefaktenkunde.  Mit 

Tafel  1  und  IL    S.  1-26. 
Onaihosatiru6  subulatns.  ein  Saums  aus  dem  iitkugraphischeii 
Schiefer  von  Soleuliofen.   Ö.  3—7. 


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—   27  — 


(v.  Meyer,  Hermann), 

Oomdriomunm  damtus,  ein  Sannis  ans  dem  MaecbeUulk 
von  Bayreuth.   S.  8—14. 

Knochen  und  Z&hne  aas  dem  Muschelkalke.  S.  15 — 17. 

Knochen  ans  dem  bunten  Sandstein.  8. 18—23. 

Aptjf^u»  wahu,  and  aar  Kenntnis  von  Apiyekus  ftber- 
hanpt  8. 24—26. 
Rena,  Adolph,  Zoologisehe  IßsceUen.  Beptflien.  Hit  Tal.  m. 
8.27-62. 

Sander  &  29—68. 

Batrachier  8.  58—62. 
Fresenins,  0eorg,  Beitrage  znr  Flora  von  Ägypten  nnd 

Aminen.  Hit  Tal  IV  nnd  V.  8.  63—94. 
Bappell,  Ed.,  Beschreibang  des  im  Boten  Heere  vorkommenden 

Dugong  {HaUeorey   Mit  Tafel  VI.   (Hit  einem  Vorwort 

von  W.  8 oemm erring).  S.  95—114. 
V.  Kittlitz,  F.  H.,  Nachricht  von  den  Brtttepl&tzen  einiger 

tropischen  SeevOgel  im  StiUen  Ocean.  8. 115—126. 
Ben6,  Adolph,  Zoologische  Miscellen.  Reptilien  (Ophidier). 

Mit  Taf.  Vn,  vni  nnd  IX.  8. 127—162. 
Fresenins,  Georg,  Beiträge  znr  Flora  von  Ägypten  nnd 

Arabien.   Hit  Taf.  X  und  XI  (Foits.  von  S.  94).   8. 163 

bis  188. 

V.  Kittlitz,  F.  H.,  Beschreibung  mehrerer  neuer  oder  wenig 
gekannter  Arten  des  Geschlechtes  Acanihurus,  im  StiUen 
Ocean  beobachtet  und  nach  dem  Leben  gezeichnet.  Mit 
Taf.  XII  und  XIII.    8.  18^>— 196. 

Keuß,  Adolph,  Zoologische  Miscellen.  Arachniden.  Mit  Taf.  XIV 
bis  XVIII.   S.  197— 282.^ 

KQnere  Mltlailungeii. 

Zoolofiteh«8. 

Jast,  Carl,  Znr  Katnrgescbichte  des  Faleo  eyaneus.  8.283. 

Botanisches. 

Fresenius,  G.,  Abstammung  des  Teff  und  des  Tocusso,  zweier 
abjsäinischer  Getieidearteu.   S.  284  und  285. 

'}  In  warn  Ntchdraek  diesM  Bandes  Btimmt  die  Seitenxalil  nicht  immer 
mit  der  im  «nfioD  Druckes.  In  dem  «weiten  Dmeke  sind  von  hier  sa  6  ah- 


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—   28  — 


Heoloiigch«8. 

Küppell,  Ed..  Skizze  der  geologiscbeu  Formation  Abyssimens. 

V.  Meyer,  Herrn.,  Vorkommen  des  Lebi<i8  Meyeri  Agass.,  eines 
fossilen  Fisches,  im  Tkoae  von  Frankfurt  a.  M.  S.  288 
bis  292. 

—  Äptyckus  (lacvia)  acutus.    S.  292. 

—  Leptotheuiü  giffos.   S.  292  und  293. 

—  Scorpion  aus  dem  Steinkohlengebirg.   S.  293. 

—  Krebse  in  buntem  Saudstein.   S.  293 — 295. 

^  Knochen  und  Zähne  in  Braunkohle.  S.  296  und  2d6. 

—  Ophiura  in  Keuper.   S.  296. 

Register  8.  297-^300. 

II.  Band.  1837. 

Mit  16  schwarzen  Tafeln  und  1  kolorierten.  310  Seiten. 

Büppel],  £.f  Neuer  Nachtrag  von  BeschNibungen  nnd  Ab- 
bildungen neuer  Fisehe»  Im  NU  entdeckt  Hit  Taf .  I^m. 
S.  1—28. 

Fresenius,  6.,  Über  die  Pflanzennißbildnngen,  welche  in  der 
Sammlung  der  Senckenbergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft aufbewahrt  werden.  Mit  Taf.  IV.  8.  29^46. 

V.  Meyer,  H.,  Die  Torfgebilde  von  Enkheun  und  Dflrrheim, 
hauptsächlich  in  Rttcksicht  ihrer  animalischen  Einschlfisse. 
Mit  Taf.  V  und  VI.   S.  47-102. 

Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyasinien.  (Resedaceae. 
Capparideae.  Najadeae.  Alismaceae.  Lemnaceae.  Nymphae- 
aceae.  Coniferae.  Dipsaceae.  Valerianeae).  8. 103—116. 

Straus-Dttrckheim,  H.,  Ober  JSrifter&i  dtMaemtü  Bhppell, 
eine  neue  Gattung  aus  der  Familie  der  Daphniden.  Mit 
Taf.  Vlla  und  b.   S.  117-128. 

Fresenius,  G.,  Beiträge  zur  Flora  von  Abyssinien.  (Gramineae, 
Cyperaceae,  Flacourtianeae.  Lythrarieae,  Onagrariae.  Com- 
bretaceae,  Myrtaceae.  Tiliaceae.  I\osaceae.  ßubiaceae. 
Jasmiiieaf).    Mit  Taf.  VIJI— X.    S.  129— IfiS. 

Agardh,  Jak.  (I.,  Novae  Speeles  Algaruiü,  quas  iu  itinere  ad 
oras  maris  rubri  collegit  Eduardus  Rttppell;  cum  obser- 
vationibus  nonnullis  iu  species  rariores  antea  cognitas. 
S.  169—174. 


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—   2»  — 


Eüppell,  E.,  Hitteilnog^eii  Aber  einige  zur  Fauna  von  Europa 
gehörige  Vögel,  nebst  Abbildung  und  Beschreibung  eines 
neuen  mexikanischen  Vogels  als  Typus  einer  neuen  Gattung. 
—  Faleo  {dreus)  diümaHnus  (Rflpp.).  —  Akmda  deaeriomm 
(Stanley).  —  Sylt/ia  RiippelU  (Temm.).  —  Ardea  egreita 
(Linn.  Gmel.).  —  Ardea  iäba  (Linn.  Gmel.)*  —  Ardea  lenti- 
gmoea  (Montagn).  —  Pekeanue  minor  (Rttpp.).  —  JMfo- 
rhkw»  menoanus  (Büpp.).  —  Hit  Taf.  XI.  S.  175—190. 

Carns,  C.  G.,  Ober  die  sonderbare  Selbstversteinemng  des  Ge- 
h&uses  einer  Schnecke  des  Roten  Meeres  {MagUue  awHquue 
Montf.).   Kit  Taf.  XU.  S.  191-^204. 

Bllppell,  Monographie  der  Gattung  OHs,  vorzüglich  nach 
den  im  Senckenbergischen  natnrhistorisehen  Museum  auf- 
gestellten Individuen.  Mit  Taf.  Xm,  XIV  und  XV.  S.  2(fö 
bis  248. 

V,  Meyer,  Herrn.,  Isocrinue  und  Ckeloerimts,  zwei  neue  Typen 
aus  der  Abteilung  der  Crinoideen.  Mit  Taf.  XVI.   S.  249 

bis  263. 

Fresenius,  Gr.,  Beitiäge  zur  Flora  von  Äbyssinieu.  (Kanuu- 
cuUiceae.  Polygaleae.  tSapindaceae.  Meliaceae.  —  Ber- 
sama  nov.  gen.  —  Ampelideae).  Mit  Taf.  XVII.  S.  265 
bis  286. 

T.Heyden,  C.  H.  ü.,  Entomologisclie  Beiträge.    S.  287— 299. 

KOnere  Mittoilungen. 

Zoologisches. 

Ktipp^*!'-        Micropogon  occipitalis.    S.  300  mid  HOl. 

—  Pseudiunmonites  und  ApUfchus.    S.  302  und  303. 

—  Vher  Dentes  canini  l)ei  Andlnpe  pf/garga.  »S.  303  und  304, 
V.  Heyden,  C,  Triton  taetiiatus  Sehn.    S.  304. 

—  TremeUa  meteorica  Persoon  {Nostov  carneum  Lyugbye,  .4c/»- 

nomyce  Horkeli  Meyen),    S.  304  und  305, 

—  Litkobius?  pimUue  Heyden.   B.  305. 

Botanisches. 

Fresenius.  Bemerkung  nher  DaHsea  cannabina  und  über  Be- 
frachtung,   ö.  305—307. 
Begister  S.  308—310. 


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—   30  — 


m.Band.  1846. 

Mit  10  schwarzen,  5  kolorierten  nnd  2  forbiggedruckten  Tafeln. 

318  Seiten. 

Büppel!,  E.,  Omithologische  Miscellen.  (Monograrhipn  (^rr 
Gattungen  Qfgnus,  Cebleptfrü  und  (Mus,)  Mit  Tai.  I — III. 
S.  1-44. 

Schnitz,  C.  H.,  Oiehoraceae,  anno  1831  et  1832  a  d.  Rfippell  in 

Arabia  et  Abyseinia  lectae,  e  herbario  sodetatls  Sencken- 

beigianae  conimnnicatae.  S.  45—60. 
FreseninSiG.,  Beitrftge  znr  Flora  von  Abyssinien.  Polygoneae. 

Lobeltaceae.  Gomposltae  (Cynareae  et  Cichoraceae).  Mit 

Tafel  IV.  8.  61-78. 
Stieb el,  S.,  Über  den  Bau  nnd  daa  Leben  der  grünen  Oacilla- 

toria  {Lgsogonium  taeniodes).  Mit  Tafel  V.  S.  79—90. 
S  Appell,  E.,  S&ngetiere  ans  der  Ordnnng  der  Nager,  beobachtet 

Im  nordÖstUchen  Afrika.  Mit  Tafel  VI— X.  S.  91—116. 

—  Beschreibung  mehrerer,  größtenteils  neuer  abyssinischer  Vögel 

ans  der  Ordnung  der  Klettenrdgel.  S.  117—128. 

—  Besehreibnng  mehrerer  neuer  Sftugetaere  In  der  zoologischen 

Sammlung  der  Senckenbergischen  natntforschenden  Gesell- 
schaft befindlich.   Mit  Tai  XI  nnd  Xn.   S.  129-144. 

—  VerzeicliDis  der  In  dem  Mnseum  der  Seuckenbei^gischen  natur- 

forschenden Gesellschaft  aufgestellten  Sammlungen.  Erste 
Abteilung:  Säugetiere  und  Skelette.    S.  145—196. 

—  Öffentliche  Kede,  gehalten  am  22.  November  1842  bei  Gelegen- 

heit des  25jilhrigeu  Stiftungsfestes  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft.  Nebst  einer  Beschieilninef 
und  Abbildung  mehrerer  in  dem  Gesellschafts-Museum  auf- 
gestellten  interessanten  fossilen  Reptilien.  Taf.  XHI— XV. 
S.  197—222. 

—  Beschreibung  und  Abbildung  einer  neuen  Art  von  Landschild- 

kröten ,  zur  Gattung  Kinyxis  gehörig.  Taf.  XVL  S.  223 
bis  228. 

Kanp,  J.  J.,  t^ber  Fulkt  n.  mit  besonderer  Beriicksirhtigiuig  *ier 
im  Museum  der  Senckenbergischen  uaturiorschenden  Gesell« 
Schaft  aufgestellten  Arten.    S.  229—262. 

Fresenius,  G.,  Über  den  Bau  und  das  Leben  der  Oscillaneu. 
Mit  Taf.  XVII.   b.  2Ü3— 292. 


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~-   31  - 


Rflppell,  E.,  VerzeichBis  der  in  dem  Hnsenm  der  Sencken- 
bergischennataTforschendenGesellscliaftaiifgeBtellteDSamm- 
IttBgen.  Dritte  Abteilung:  Amphibien.  S.  203-^16. 
Register.  S.  317  und  318. 


Festreden» 

gehalten  im  naturgeschicbtliehen  Museum  zu  Frankfurt  a.  M. 
von  Dr.  J.  M.  Mappes.    Beitrag  zur  Feier  der  25jnlirif!:eii 
Stiftung  der  Senckeubergischen  naturforschenden  Gesellschaft 
am  22.  November  1842.    186  S.,  8". 

Frankfort  am  Hain.  Q«dniekC  bei  Job.  Dan.  Saaerllnder.  1848. 

1.  Erinnerung  an  Senckenberg  und  seine  StiftiiDg.  S.  1 — 21. 
(^Lebeusgeschiclite  Dr.  J.  C.  Seiickenbergs  und  geschicht- 
licher Überblick  seiner  Stiftung  nnd  des  l  rsprnnges  der  uatur- 
forschendenGesellscliaft,  vuigetragen  am  22.  November  1821 
iu  der  ersten  öffentlichen  Sitzung  zur  Feier  des  Stiftuugs- 
tages  und  der  Fri))1^nuug  des  Museums  der  Senckeubergischen 
naturfoi-scheuden  G  esellschaft). 
n.  Jahresbericht  vom  1.  Mai  1823.  8.  22-29. 
(Nekrolog  des  Hofrates  Carl  Wiliieim  Cordier). 

ITT.  Jahresbericht  vom  5.  Mai  1824.  S.  30—45. 

IV.  Jahresbericht  vom  I.Mai  1825.  S.  46— 54. 
V.  Zum  Andenken  an  (Teorg  Wilhelm  Freyreiss  und  Bericht 
vom  1.  Mai  182^    s  5.^—74. 

VI.  Von  der  Bedeutung  eines  natnrwissenschaftlichen  Unter- 
richts für  unsere  Stadt  und  Bericht  vom  6.  Mai  1827. 
S.  75-91. 

(Nekrolog  Georg  Adolph  Völkers  and  Carl  Heiur.  Frhr. 
V.  Wiesenhüttens). 
VU.  Bericht  vom  4.  Mai  1828.    8.  92— lOH. 

(Nekrolog  Johann  Christian  Ehrmanns,  Christoph  Heinrich 
Konrad  Meyers  und  Karl  Wenzels). 
Vni.  Bericht  vom  3.  Mai  1829.   S.  104—113. 
IX.  Zum  Andenken  an  Sam.  Thomas  von  Sömmerring  und  Be- 
richt vom  2.  Mai  1830.   S.  114—129. 
X.  Zum  Andenken  an  Dr.  J.  O.  Nenburg  nnd  Bericht  Tom 
1.  Mai  1831.  S.  130-142. 


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-    32  — 


XI.  Über  Goethe  als  Naturforscher  und  Bericht  vom  6.  Mai  1832. 

S.  143—151. 

XII.  Über  den  Einfluß  des  Geistes  auf  körperliche  Bildang  und 
Bericht  vom  18.  Mai  1834.   S.  152—163. 

(Nekrolog  J.  E.  Steins  und  Johannes  Beckers). 

XIII.  Zum  Andenken       Hofrat  Dr.  Bernhard  Mejer  ODd  Be- 
richt vom  1.  Mai  1836.    S.  1  (VI— 173, 

XIV.  Vom  innersten  Bau  einiger  Gebilde  des  menschlichen  Körpers 
and  Bericht  vom  3,  Mai  1840.   S.  174-186. 

Festreden 

von  Dr.  G.  A.  Spieß. 
Vtrlog  der  Joh.  Chriai.  H«maiuiach«n  Bnehliaiidlniig.  F.  B.  SncMaaid, 

1.  Zwei  Festreden,  gehalten  bei  der  31.  und  32.  Jahresfeier 

der  Senckenbergisclieu  miturforschenden  Gesellschaft  den 
29.  Mai  1853  und  den  28.  Mai  1854.  Frankfurt  a.  M.  1854. 
104  S,  16«. 

a.  Über  die  Bedeutung  der  Naturwissenschaften  füi  uusere 
Zeit.    S.  1— H9. 

b.  Über  das  körperliche  Bedingtsein  der  Seelenthätig- 
keiten.  S.  40— 104. 

2.  Festrede,  geiialteu  bei  der  40.  Jahresfeier  am  31.  Mai  löü.^. 
Frankfurt  a.  M.  1863,  32  S.,  8«. 

Über  die  Grenzen  der  Naturwissenschaft  mit  Beziehung 
auf  Darwins  Lehre  von  der  Entstehung  der  Arten  im 
Tier-  und  Pflanzenreich  durch  natürliche  Züchtung. 

Abhandlungen, 

herausgegeben  von  der  8euckeiibergi£chea  uaturforschenden 

Gesellschaft. 

LBiiid.  1854-1866. 
20  Tal,  306  S.,  4«. 
Verlag  von  H«iiir.  Ludwig  BKOnaer. 

Mettenheimer,  Über  den  Ban  nnd  das  Leben  einiger 
-wirbellosen  Tiere  ans  den  deutschen  Meeren.  Taf.  I,  Fig.  1 
bis  19.  S.  1—18. 

—  Die  Ortabeweguug  der  Lütorim  Hthrea.  Taf.  I,  Fig.  20  n. 
21.  8.19— 28. 


—  33  — 


Hessenberg,  Fr.,  Über  die  Krystallgestalt  <\ph  Quecksilber- 

honierzes.    Taf.  1,  Fig.  22  -24.    S.  24—28. 
de  Bary,  A.,  Über  die  Algengattungen  Oedogmium  und  Bol- 

bochaete.    Taf.  II— S.  29—105. 
Bachenau,  Franz,  Über  die  Blüteneutwickelung  einiger  Dip- 

saceen,  Valerianeen  und  Kompositen.  Taf.  V  a.  VI.  S.  106 

bis  132. 

Schacht,  Hermann,  Über  die  gestielten  Traubenkörper  im 

Blatte  vieler  Urticeen  und  über  ihnen  nah  verwandte  Bildangen 

bei  einigen  Acanfhaceen.    Taf.  VH.   S.  13:5—153. 
Liicae,  Ö.,  Der  Pongo-  und  der  Orang-Schädel  in  Bezog  auf 

Speeles  und  Alter.   Taf.  VIll— XHI.   S.  155—167. 
Schmidt,  Adolph,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Gregarinen  und 

deren  Entwickelung.   Taf.  XIV.   S.  168—187. 
Kloss,  Herrn.,  Über  Parasiten  in  der  Niere  von  Hüiz,  Taf.  XV 

u.  XVI.   S.  189—218. 
Hettenheimer,  C,  Anatomisch- histologische  Untersuchungen 

über  den  Tetragmtarwt  euvieri  Risse.    Taf.  XVII^XIX. 

S.  214-237. 

Scharff,  Friedrich,  Aus  der  Naturgeschichte  der  Krystalle. 
Taf.  XX.  S.  268— 306. 

II.  Band.  1856—1858. 

18  Taf..  420  S. 

Der  Wetterauischen  (resellschaft  flir  die  gesamte  Naturkunde 
zur  Feier  ihres  öOjährigen  Bestehens  am  10.  August  1858 

gewidmet. 

MetteniQ8,G.,  Über  einige  Farngattungen :  I.  Polypodium,  Taf  .1 

bis  III.  a  1-138. 
Xettenheimer,  C,  Über  Leptotkriz  oehracea  Ktttz.  und  ihre 

Beziehung  zur  OtüHowUa  ferruginea  Ehr.  Taf.  IV.  S.  139 

bis  157. 

Hessenberg,  Friedrich,  Mineralogische  Notizen  (s.  Register 

im  VI.  Bd.).  S.  158—186. 
Fresenius,  G.,  Über  die  Algeugattnngen  Bandorina^  Oomum 

und  Bht^phidium.  Taf.  VIII.  S.  187-200. 

—  Über  die  PiLzgattnng  Entomophihora,  Taf.  IX.  S.  201—210. 

—  Beitrftge  zur  Kenntnis  miki^oskopischer  Organismen.  Taf.  X 

bis  Xn.  S.  211—242. 

3 


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—    34  — 


Heisenberg,  Friedrich,  Miueiaiogische  Notizen.  B'orts. 

(s.  Register  im  VI  Bd  l  Taf.  XIII  u.  XIV.  S.  243—264. 
MetteniiiR,  r4.,  Über  einige  Farugattuugeu:  Ii,  Plagiogyria, 

Taf.  XV.  265-275. 

—  III.  ri)ei  (üe  mit  einem  Schleier  versehenen  Arten  von  Pterü. 

Taf.  XVI.    S.  27ß— 284. 

—  IV.  Phegoptens  und  Aspidium.  Taf.  X\  II  u,  XVIII.  S.  285 

bis  420. 

IILBand.  1859-1886. 

26  Taf.,  58(>  S. 

S  c  h  a  1  f  f ,  F  r  i  e  d  r  i  c  Ii ,  f '  her  den  Quarz.  Taf.  I  u,  II.  S.  1  —46. 
Metteniu.s,  G.,  Über  einige  Farugattungen: 
V.  Cheilanthes.    Taf.  III.    S.  47—99. 
VT.  Aspleniuni.    Taf.  IV— VI.    S.  100—254. 
Hessenberg,   Friedrich,  Mineralogische  Notizen.  Zweite 

Fortsetzung  (8.  Register  im  VI.  Bd.).  TaiVU— IX,  S.255 

bi.^  286. 

Metten  heim  er,  C,  Beobachtungen  i\ber  niedere  Seetiere,  an- 
*     gestellt  in  Norderney  im  Herbst  1859.    Taf.  X  n.  XI. 
S.  287—312. 

Ke  s  s  e  1  m  e  y  e  r ,  P.A.,  Ün)ei  den  Ursprung  der  Meteorsteine. 

Taf.  XII— XIV.    8.  313—454. 
Büchner,  0.,  Versuch  eines  Quellenverzeichnisses der Litteratnr 

über  MeteoritPii.    S.  455—482. 
Lucae,  G.,  Zar  Morphologie  der  Rafsenschädel.  Einleitende 

Bemerkungen  und  Beitrüge.    Taf.  XIV-XXVI.    S.  483 

bi.s  536. 

IT.  Band.  1862  18G:J. 
18  Taf.,  400  8. 

H  e  s  s  cMi  b  erg.  F  r..  Mineralogische  Notizen.  Dritte  Fortsetzung 
(s  l{e-ister  im  VI.  Bd.).   Taf,!.  u.  U.    S.  1—46. 

Bruch,  C,  Über  den  Schließungsprozeß  des  Foramen  ovale  bei 
Menschen  und  Säugetieren.   Taf.  III.   S.  46—62. 

Fresenius,  G.,  Über  einige  Diatomeen.  Taf.  IV.  ä  63— 72. 

Bruch,  C,  Vergleichung  des  Schädels  mit  der  Wirbels&nle  des 
Laohses,  mit  einer  Aufzählung  sämtlicher  Skelettdle  des- 
selben nach  der  Art  ihrer  Zusammensetzung.  S.  73 — 130. 


—  :i5  — 

Weinland,  D.  F.,  Beschreibung  und  Abbildung  von  drei nenen 
Sauriern  {Embryopiis  Habichi  und  Amphisbaena  innocens 
von  Haiti,  und  Brachymeles  Leuckarti  von  Nenholland). 
Taf.  V.    S.  131—143. 

Lacae,  G.,  Ü\)%r  Sckistosoma  reflexutn  (Gvalt).  Taf.  VI.  S.  145 
bis  KK). 

Buchner,  0.,  Zweites  (;tuelleuverzeichuis  zur  Litteratur  der 
Feuermeteore  und  Meteoriten.    S.  161—179. 

Hesse nberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Vierte  Fortsetzung 
(8.  Register  im  VI.  Bd.).  Taf.  VII-IX    s  181-225. 

Weismanu,  A.,  Über  die  Entstehung  des  vollendeten  Insekts 
in  der  Larve  und  Puppe.  Ein  Beitrag  zur  Metamorphose 
der  Insekten.  Taf.  X— XU.  S.  227—260. 

Bruch,  C,  Untersuchungen  Uber  die  Entwickelnng  der  tieriscken 
Gewebe.  Taf.  XIH-^XVni.   S.  261-460. 

V.  Band.  1864-1865. 

46  Taf.,  H7Ö  8. 
Yerhig  von  Chrutian  Winter. 

Lacae,  G.,  Zur  Horphologie  der  Bassenscbädel.  Einleitende 
Bemerkungen  und  Beiträge.  Zweite  Abteilung.  Taf.  I— XII, 
S.  1-50. 

Kdlliker,  A.,  Weitere  Beobachtungen  über  die  Wirbel  der 
Selachier,  insbesondere  Uber  die  Wirbel  der  Lamnoidei, 
nebst  allgemeinen  Bemerkungen  über  die  Bildung  der  Wu*bel 
der  Plaglostomen.  Taf.  Xm— XVII.  S.  61—99. 

Ecker,  A.,  Zur  Kenntnis  des  Körperbaues  schwarzer  Eunuchen. 
Ein  Beitrag  zur  Ethnographie  Afrikas.  Taf.  XVIII—XXIII. 
S.  101—112. 

Müller,  H.,  Über  Regeneration  der  Wirbelsäule  und  des  Rücken- 
marks bei  Tritonen  und  Eidechsen.  Taf.  XXIV  u.  XXV. 
a  113--136. 

de  Hary,  A.,  Beiträge  zur  Morphologie  und  Physiologie  der 
Pilze.  Erste  Reihe:  Proiomyces  und  Fhysoderttta,  — 
Exotucus  pruni  und  die  Taschen  oder  Narren  der  Pflaumen- 
bäume. —  Zur  Morphologie  der  Phalloideen.  —  Syzygiies 
meffahearpua.   Taf.  XXVI-XXXI.   S.  137-232. 

H  e  g  8  e  nb  e r  g,  F  r.,  Mineralogische  Notizen .  Fünfte  Fortsetzung 
(s.  Register  im  VI.  Bd.).  Taf.  XXXII -XXXIV.  S.  233-274. 

3* 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


—   36  — 


Lucae,  0.,  Die  Hand  und  der  Fuß.  Ein  Beitrag  zur  ver- 
gleichenden Osteolögie  der  Menschen,  Affen  und  Beutel- 
tiere.   Taf.  XXXV— XXXVIII.    S.  275—332. 

Woronin,  M.,  ZurEntwickelungsgeschichtedes-^Äcoio/fiÄpMicA^- 
rimm  Cr.  and  einiger  Pezizen.  Tai  XXXIX— XLIL  S.  333 
bis  344. 

de  Bary,  A  ,  Zur  Kenntnis  der  Mucorinen.  TaiXLIlI— XLV. 

S.  345—366. 

—  Zar  Kenntnis  der  Peronosporeen.  Taf.  XLVL  S.  367—375. 

VI.  Band.  1866-1867. 
44  Tai,  408  S. 

Hessen  her  g,  Fr.,  Miueralofrische  Notizen.  Sechste  Fortsetzung 
(s.  Register).    Taf.  I— III.    S.  1—41. 

—  Register  zw  den  von  1854 — 1866  B.  I — VI  veröffentlichten 

7  Abteilungen  der  Miueralo^isrlipn  Notizen.    S.  42 — 45. 
Ecker,  A.,  Scliädel  nordostafrikamschei  \  «*lker.  Aus  der  von 

Prof.  Bilharz  in  Cairo  hinterlasseueu  Sammlung  abgebildet 

und  bescluieben.    Taf.  IV— XV.    S.  46— 6Ü. 
S  c  h  a  r  f  f ,  F  r  i  e  d  r . .  L  ber  die  Bauweise  des  Feldspats.  Taf.  XVI 

bis  XIX.    S.  67—110. 
Keiusch,  F.,  De  speciebus  generibusiiue  uunuullis  novis  ex 

Algarum  et  Fungorum  classe.    Taf.  XX— XXV.   S.  lU 

bis  144 

Laudiert,  Tii.,  Der  »Sattel winkel  und  sein  Verhältnis  zur  Pro- 
und  Ortiio^natliie.    Taf.  XXVI— XXVFII.    S.  145—165. 

—  Beitrag  zur  Kenntnis  des  (Troßrasseu-^>chädels.  Taf.  XXEC 

bis  XXXVT    8.  in?- 181. 
Bruch,  (!.,  Untersuchungen  über  die  Entwickehing  der  tierisehea 

(Tewebe.    Schluß.    Taf.  XXXVII-XLII.    S.  185— 310. 
Jaen  n  i  (  k  e ,  F^  Neue  exotische  Dipteren.  TaL  XLIU  u.  XLIV. 

S.  311—408. 

TU.  Band.  1869-1870. 

46  Tat.    602  S. 

Hessenberg,  Fr.,  Mineralogische  NottKen.  Nr.  8.  Siebente 
Fortsetzung  (s.  Inhaltsangabe  S.  32S).  Mit  4  Talehi.  S.  1 

bis  46. 


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—  Hl  — 


Scharf!,  Fr.,  Über  die  Bauweise  des  Feldspats.  II.  Der 
scMefspaltende  Feldspat,  Albit  nod  Perlkliii.  Mit  2  Taf. 
S.  47—84. 

Brefeld,  0.,  Diciifostelium  mueoroides.  Ein  neuer  Organismus 
ans  der  Verwandtschaft  der  Kyxomyceten.  Eine  Unter- 
sncbnng  aas  dem  botanischen  Laboratorium  in  Halle.  Mit 
3  Taf.   8.  85—107. 

K  5)  1  i  k er,  A«,  Anatomisch-systematische  Beschreibung  der  Alcyo- 
narien.  Erste  Abteilung:  Die  Pennatuliden.  10  Tai,  S.  109 
bis  255. 

Hessenberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  9.  Achte  Fort- 
setzung (8.  Inhaltsangabe  S.  324).  Mit  5  Taf.  S.  257—324. 

Woronin,  M.,  J^^kaeria  Lemaneaey  Sordaria  fimUeda,  Sordaria 
eopropkäa  und  Artkrobotr^  oUgospora.  Mit  6  Tal.  (Tal  I 
bis  VI)  8.  325-360. 

de  Hary,  A.,  Euroüwn,  Eurysiphe,  Oicmnobokis.  Nebst  Be- 
merkungen über  die  Geschlechtsoi'gane  der  Ascomyceten. 
Taf.VII-Xn.  S.361-45Ö. 

liucae,  G.,  Der  Sch&del  des  Japanischen  Maskenschweines  und 
der  Einfluß  der  Muskeln  au!  dessen  Form.  Mit  3  Tal. 
8.  457—486. 

K  0 1 1  i k  e  r,  A. ,  Anatomisch-systematische  Beschreibung  der  Alcyo- 
naiien.  Erste  Abteilung:  Die  Pennatulideu  (Fortsetzung). 
Ta!.XI-XVII.  8.487-608. 

VIII.  Band.  1872. 
32  Taf.   442  S. 

Hessenberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  10.  Neunte 
Fortsetzung  (Anhydrit,  Gyi)Säi)at,  Kalkspat,  Perowskit). 

Mit  H  Tai    S.  1-44. 
Scharf f,  Fr.,  Über  den  Gypsspat.    Mit  3  Taf.   S.  45—84. 

KoUiker,  A.,  Anatomisch-systematische  Beschreibung  der  Al- 

cyonarieu.    Erste  Abteilung:  Die  Pennatulideu  (Schluß). 

Mit  7  Taf.  (THf.  XVIil  -XXJV)  S.  85-275. 
Lucae,  G.,  Die  Kubbe  und  die  Otter  in  ihrem  Knochen-  und 

Muskelskelett.  auatumisch-zoologissche  Studie.  Ei'ste 

Abteilung.    Mit  15  Taf.    S.  211— MS. 
Ho fl mann,  H.,  Über  thermisohe  Vegetatiouö-Kuühtauten.  Mit 

1  Taf.    S.  379-405. 


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—  38  — 


Hessenberg,  Fr.,  MiDeralogische  Notizen.  Xr.  11.  Zehnte 
Fortsetzung  (Perowskit,  Kalkspat,  Sphen,  Azinit).  Mit  3  Tai. 
S.  407-442. 

IX.  Band.  1873—1876. 

41  Tai.   496  S. 

Stoehr,  K  ,  Die  Provinz  Banjuwangi  mit  der  Vulkangroppe 

Idjen  KauD  in  Ost-Java.   Mit  8  Taf.   S.  1—120. 
Boettger,  O  .  Heptilien  von  Marocco  und  von  den  canarischeo 

Inseln.    Mit  1  Taf.    S.  121—191. 
ScliHi  ff.  Kr.,  Über  den  Quarz.  II. Die  Übergangafl&ebeo.  Mit 

H  Taf     S.  193-2^5. 
Btttscbli,  0.,  Zur  Kenntnis  dei  freilebenden  Nematoden,  ins- 

beson^lore  der  des  Kieler  Hafens.  Mit  9  Taf.  S.  237—292. 
Gass  er,  E.,  Über  Eotwickelnng  der  Allantois,  der  MüUerschen 

Gänge  und  des  Afters.    Mit  3  Taf.    S.  293—368. 
Lncae,  G.,  Die  Robbe  und  die  Otter  in  ihrem  Knochen-  und 

Muskelskelett.  Zweite  Abteilung.  Mit  17  Tal  S.  369— 496. 

X.  Band.  1876. 

41  Taf.  464 

Hessenberg,  Fr.,  Mineralogische  Notizen.  Nr.  12.  Elfte 
Fortsetzung  (Ytterspat,  Binnit,  Kalkspat).  Mit  3  Taf.  S.  1 
bis  26. 

Ohun,  C,  Über  den  Bau,  die  Entwickelung  und  physiologische 
Bedeutung  der  Bectaldrttsen  bei  den  Insekten.  Mit  4  Tal. 

S.  27—55. 

Scharff,  Fr.,  Über  den  inneren  Zusammenhang  der  verschiedenen 
Krystallgestalten  des  Kalkspats.   Mit  5  Taf.  S.  57—118. 

Grenacher,  H.,  und  Noll,  F.  C.,  Beiträge  zur  Anatomie  und 
Systematik  der  Rhizostomeen.   Mit  8  Taf.  S.  119—179. 

Dippel,  L.,  Die  neuere  Theorie  über  die  feinere  Struktur  der 
Zellhfille,  betrachtet  an  der  Hand  der  Thatsachen.  Mit 
6  Taf.   S.  181-211. 

Bütschli,  0.,  Studien  fiber  die  ersten  Entwickeluugsvorgänge 
der  Eizellen,  die  Zellteilung  und  die  Koi^ugation  der  In- 
fusorien.  Mit  15  T^.  S.  213—464. 


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—   39  — 


XI.  BMid.  1879. 
46  Taf.   497  S. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 
Mit  1  Taf.    S.  1—55. 

Liebe rkiilin,  N.,  und  I^ermauu,  J. ,  Uber  Resorption  der 
Knochensubstanz.    Mit  H  Taf.    S.  57—124. 

Dippel,  L.,  Die  neuere  Theoiie  iiber  die  feinere  Stniktnr  der 
Zellhlille,  betrachtet  au  der  Hand  der  ThatüaclieD.  (Fort- 
setzung und  Schiuli).    Mit  7  Taf.    S.  125—179. 

CUun,  C,  Das  Nervensystem  und  die  Muskulatui*  der  Rippen- 
(luallen.    Mit  22  Taf.    S.  181 -  230. 

Schar  ff,  Fr.,  Treppen  uud  skeiettbildung  einiger  regulären 
Krystalle.    Mit  n  Taf.    S.  231-208. 

Boettger,  0.,  Die  Ueptilien  nnd  Amphibien  von  Madagascar. 
Erster  Nachtrag.    Mit  1  Taf.    S.  269-283. 

Kobelt.  W.,  Fauna  japonica  exlramariua.  Nach  den  von  Pro- 
fessor Reia  gemachten  Sammlungen.  Mit  23  Taf.  8.  28ö 
bis  455. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphiiueu  von  Madagascai*. 
Zweiter  Nachtrag.   Mit  1  Taf.   S,  457—497. 

XII.  Band.  1881. 
35  Taf.   591  S. 

Turner,  A.,  Die  Geologie  der  primitiven  Formationen.  S.  1—33. 
Notthaft,  Jnl.,  Ober  die  Gesichtswahrnehmungen  vermittelst 

des  Faeettenanges.  Mit  3  Taf.  (la,  Ib,  IIa,  IIb,  III.)  S.  35 

bis  124. 

Y.  Lejt^nyi,  C,  Ober  den  Bau  des  Oasirodiseus  polymaatoa 

lionckart.   Mit  3  Tal.  S.  125—146. 
Hansen,  A.,  Vergleichende  Untersuchungen  über  Adventiv- 

bildnngen  bei  den  Pflanzen.  Mit  9  Tal.  S.  147—198. 
G  e  y  1  e  r,  H.  Th.,  Ober  Kultnrrersnche  mit  dem  japanischen  Lack- 

banm  (ßhus  vemicifera  DC.)  im  botanischen  Garten  zu 

Frankfurt  a.  M.  S.  199—208. 

—  Einige  Bemerkungen  über  Phyllocladus.  Mit  2  Tal.  8.  209 

bis  214  n.  S.  216. 

—  Cbt^MfitM  grandis  Ung.  in  der  Tertiärformation  Japans.  Hierzu 

Fig.  7  auf  Taf.  II.   S.  214—215. 


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^   40  — 


Seoane,  V.  L.,  Neue  BtHlen-Gattangund-ÄrtTondeuPhilippmeo. 

Mit  1  Taf.   S.  217-224. 
de  Bary,  A.,  Untei-suchimgen  über  die  Peronosporeen  und 

Saproleg^nieen  und  die  Grundlageu  eines  natOrUchen  Systems 

der  Pilze.    Mit  6  Taf.   S.  225—870. 
Bo  e  1 1  g  e  r,  0.,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Reptilien  nnd  Amphibien 

Spaniens  nnd  der  Balearen.   S.  371—392. 

—  Aufzählung  der  von  Frhrn.  H.  und  Ffr.  A.  von  Maltsan  im 

Winter  1880—81  am  Cap  Verde  in  Senegambien  gesammelten 

Kriechtiere.   Kit  1  Taf.    S.  393—420. 
Lenz,  H.,  und  Ri c  h  t  e  r  s ,  F.  Beitrag  zur  Kmstaceenfauna  ?on 

Madagascar.   Mit  1  Taf.  (Fig.  20—27).   S.  421—428. 
Richters,  F.,  Hypopkthalmus  kucoMtta,  ein  Krebs  aus  der 

Familie  Ocypodinae.  Fig.  1—10  anf  Taf.  Lenz  n.  Richters. 

S.  429-431. 

—  lAmnadia  OarreiH  n.  spec.    Fig.  11 — 19  anf  Taf.  Lenz  u. 

Richters.   S.  432—433. 
Boettger,  O.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Madagascar. 

Dritter  Nachtrag.  Mit  5  Taf.  S.  435—558. 
Woronin,  M.,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  TJstOagineeu.  Mit 

4  Taf.   S.  559—591. 

XIII.  Band.  1884. 
41  Taf.    473  S. 
In  Xommifliioa  bei  Morits  Diesterweg. 

Lucae,  G.,  Die  Statik  nnd  Mechanik  der  Quadmpeden  an  dem 
Skelett  nnd  den  Muskeln  eines  Lemttr  nnd  eines  CMoepus. 
Mit  23  Taf.  (Taf.  XVI  existiert  nicht).  S.  1—92. 

Boettger,  0.,  Die  Reptilien  und  Amphibien  von  Marocco  II. 
Mit  1  Taf.  S.  93-146. 

Körner,  Otto,  Beitr&geznryergleiclienden  Anatomie  nnd  Physio- 
logie des  Kehlkopfes  der  S&ngetiere  nnd  des  Menschen. 
Mit  1  Taf.  S.  147-165. 

Leydig,  F.,  Über  die  einheimischen  Schlangen.  Zoologische 
nnd  anatomische  Bemerkungen.  Mit  2  Taf.  S.  167--221. 

N  0 1 1 ,  F  r  i  t  z ,  Entwickelungsgeschichte  der  F«rottftoa-Blüte.  Mit 
3  Tal.   S.  223-246. 

Lucae,  G*,  Zur  Sntnra  transversa  sqoamae  oceipitis  bei  Tieren 
nnd  Menschen.  Mit  4  Taf.  S.  247—960. 


_  41  — 


Körner,  O.,  Weitere  Beitrii^e  zur  vergleicheiiden  Anatomie 
nnd  Physiologie  des  KehlkopfeB.  Uit  1  Tai.  a  261—276. 

Probst,  J.,  Natürliche  Waimwasserheizung  als  Prinzip  der 
klimatischen  Zustände  der  geologischen  f^onnationen.  S.  277 
bis  400. 

Sicht ers,  F.,  Beitrag  zm*  Kenntnis  der  Krostaceenfanna  des 
Behringsmeeres.  Mit  1  Taf.  S.  401—407. 

Strahl,  H.,  Ober  Wachstnmsvorgänge  an  Embryonen  von  Laeerta 
agOit.   Mit  5  Taf.  S.  409-473. 

XIT.  Band.  1886. 
25  Taf.   670  S. 

Beichenbach,  Heinr.,  Stadien  zur  Entwickelnngsgesehlchte 

des  Floßkrebses.  Mit  19  Taf.  (I.  Heft).  S.  1—137. 
Wolff,  Jak.,  Morphologische  Beschreibang  eines  Idioten-  und 

eines  Mikrocephalen-Gehirns.  Mit  3  Taf.  (II.  Heft).  8.1— 16. 
T.  Bedriaga,  J.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Lacertiden-Familie 

(LaoertOf  AtgirMeSy  TropidosaurOy  Zerxunua  und  BeUaia), 

Mit  1  Taf.  S.  17—444. 
Jännicke,  Wilh.,  Beiträge  zur  vergleichenden  Anatomie  der 

Geraniaceae.  Mit  1  Taf.  (HI.  Heft).  8. 1—24. 
Masch  1er,  H.  B.,  Beiträge  zur  Schmetterllngs-Fanna  yon  Jamaica. 

Mit  1  Taf.  S.  25-89. 

XY.  Band.  1887. 
15  Tai.,  1  Karte  und  Textflgoren.  437  S. 

Gey  1er,  Th.,  und  Kinkelin,  F.,  Oberplioeän-Flora  aus  den 
Baugruben  des  Klärbeckens  bei  Niederrad  und  der  Schleuse 
bei  Höchst  a.  M.  Mit  4  Taf.   (I.  Heft).  S.  1—47. 

Möse  hier,  H.  B.,  Beiträge  zur  SchmetterUngs-Fanna  der  Qx>ld- 
kftste.  Mit  1  Taf.  S.  49—100. 

Noll,  Fritz,  Experimentelle  Untersachnngen  Uber  das  Wachs- 
tum der  Zellmembran.   Mit  1  Taf.   S.  101—159. 

Noll,  F.  C,  Beiträge  zur  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme. 
Mit  3  Taf.    (IL  Heft;.   S.  1—58. 

Andreae,  A.,  und  König,  W.,  Der  Magnetstein  vom  Franken- 
stein an  der  Bergstraße.  Kiu  Beitrag:  zur  Kenntnis  polar- 
magnetischer  (Testeiue.  Mit  2  Taf.  und  2  Figuren  im 
Text   S.  59—79. 


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1 


—  42  — 


£dinger,  Ludwig,  Uutersuchungeu  über  die  vergleichende 
Anatomie  des  GehiniB.   I.  Das  Vorderhirn.  Mit  4  Taf. 

S.  89-119. 

Blum,  J.,  Die  Kreuzotter  uud  ihre  Verbreitung  in  Deatschland. 
Mit  1  Karte  und  9  Textfigaren.  S.  121—278. 

XVI.  Band.  1890. 

32  Tal.  uud  1  Porträt.   692  S. 

Simroth,  Heinrich,  Die  von  Herrn  E.  von  Oertsen  in 
Griechenland  gesammelten  Nacktschnecken.  Mit  1  Tai 
S.  1—27. 

Boettger,  0  ,  Verzeichnis  der  Ton  Herrn  E.  von  Oertzen  ans 
Griechenland  nnd  aus  Eleinasien  mitgebrachten  Vertreter 
der  Landschneckengattnng  ChunUa  Drp.  Mit  1  Taf .  S.  29 
bis  68. 

Mftschler,  H.  B.,  Die  Lepidopteren-Fauna  der  Insel  Portorieo. 

Mit  dem  Bildnisse  des  Verfassers  und  1  Tai  S.  69^360. 
T.  Lendenfeld,  R.,  Das  System  der  Spougien.   Mit  1  Taf. 

S.  361—439. 

I^eydigjB'ranz,  Das  Parietalorgan  der  Amphibien  und  Reptilien. 
Anatomisch-histologische  Untersuchung.  Mit  7  Taf.  S.  441 

bis  550. 

Chun,  Carl,  Die  ("auarischeu  Siphonoplioren  in  monographischen 
Darstellungen.  1.  Stephanophyes  sui)erha  und  die  Familie 
der  Stephanophyideü.  Mit  7  Taf.  uud  mehreren  Texttigui-en. 
S.  553-^27. 

Eugelhardt,  H.,  Über  TertiärpÜanzeu  von  Chile.  Mit  14  Tat. 
S.  629-692. 

XVII.  Band.  1891. 

lö  Tai.,  1  Titelblatt  und  1  Porträt.   Ö31  Ö. 

SaalmUller,  M.,  Lepidopteren  von  Madagascar  I.  Bhopa- 
locera,  Heterocera,  Sphiuges  et  Bombyces.  Mit  7  Taf. 
S.  1—246. 

—  nnd  V.  Heyden,  L.,  Lepidopteren  von  Madagascar  H.  Hetero- 
cera:  Noctnaej  Geometrae,  Microlepidoptera.  Mit  8  Taf. 
und  1  Portrftt.  S.  247—531. 


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43  — 


XTIII.Band«  1895« 
33  Tal,  mehrere  Textflguren.  455  S. 

EdiDger,  L.,  Untersnchiuigen  ttber  die  vergleichende  Anatomie 
des  Gtohiras.  2.  Das  Zwischenhim.  X.  Teil.  Das  Zwischen- 
falm  der  Selachier  und  der  Amphibien.  Mit  5  Taf.  S.  1 
bis  55. 

Chan,  Carl,  Die Canarischen  Siphonophoren  in  monographischen 
Darstelinngen.  II.  Die  Monophyiden  nebst  Bemerkungeu 
über  Monophyiden  des  pacifischen  Oceans.  Mit  5  Taf. 
lind  mehreren  Textfigureu.    S.  57—144. 

V.  Iheiiug,  H.,  Die  Süßwasser  Bivalven  Japans.  Mit  1  Taf. 
uud  1  Textfigur.    8.  145—166. 

Engel  Ii  ar  dt,  Heriuaiiu.  Flora  aus  den  unteren  Paludinen- 
schichten  des  Caplagrabens  bei  Püdvin  in  der  Niilie  von 
Brood  (Slavonien).    Mit  S)  Taf.    S.  169—207. 

Thost,  Carl  Robert,  Mikrosjkupische  Studien  an  Gesteinen 
des  Karabagh-Gaus  (Armenisches  Hochland).  Mit  1  Taf. 
uud  einigen  Textfiguren.    S.  209— 270. 

Simroth,  H.,  Über  einige  Aetherien  aus  den  Kungufaiien.  Mit 
1  Taf.  und  mehreren  Textfiguren.    S.  271—288. 

—  Beiträge  zur  Keimtuis  der  portugiesischen  und  der  ost- 
afrikanischen Nacktschueckenfauna.  Mit  2  Taf.  und  mehreren 
Kip'uren  im  Text.    8.  289— HÖH. 

Möbius,  M..  Australische  Süß  Wasseralgen  II.  Mit  2  Taf.  S.309 
bis  35U. 

Andreae.  A..  Beiträpre  zur  Kenntnis  der  fossilen  Fische  des 
Mainzer  Beckens.  I.  Die  Gauoiden  aus  dem  üntermiocÄn 
von  Messel.    Mit  1  Taf.   S.  3.")  1^-364. 

Heider,  Karl,  Beiträge  zur  Embryologie  von  Sdlpa  fnsiformis 
Cuv.   Mit  6  Taf.  uud  vielen  Textfiguren.   S.  367—455. 

XIX.  Band  1898. 

38  Taf.   386  S. 

E  D  g e  1  Ii  a  1  (1 1 ,  H. ,  Uber  neue  Tertiärpflanzen  Süd-Amerikas. 
Mit  9  Taf.    S.  1-47. 

Keis.  Otto  M..  Illustrationen  zur  Kenntnis  des  Skeletts  von 
Acanthodcs  Bronni  Afjrassiz.    Mit  6  Taf.    S.  49 — 64. 

Weigert,  Carl,  Beitragt  zm  Ivcimuüs  der  normalen  mensch- 
lichen Neuroglia.   Mit  13  Taf.    S.  1— VI.  u.  S.  65—215. 


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—   44  — 


Leydig,  F.,  Zur  Kenntnis  der  Zirltel  und  Parietalorgane.  Fort- 
gesetzte Studien.    Mit  4  Taf.   8.  217  —278. 

Simroth,  Heiur.,  Über  bekannte  und  neue  Urocycliden.  Mit 
2  Taf.  und  8  AbbildaDgen  im  Text   S.  281—312. 

£diDger,  Ludwig,  Untersacbnogen  Tiber  die  vergleichende 
Anatomie  des  Gehirns.  3.  Neue  Studien  über  das  Vorder- 
hirn der  Reptilien.  Mit  4  Taf.  und  14  Teztflguren.  S.  313 
bis  386. 

XX.  Band. 

K.iuk*  lin,  F.,  Einige  seltene  Fossilien  des  Seuckeubei'gischeu 
Museums.    Mit  Taf.  I— VI  und  2  Textflguren.    S.  1—49. 

Eeis,  Otto  M..  Das  Skelett  der  l'leuracauthiden  und  ihre 
syätematiächeu  Bezitihuugeu.  55. 

Baad  XXI  erBchetnt  sp&ter. 

XXII.  Band.  1896. 
67  Tai,  4  Karten,  16  Texttignren  und  XI  n.  334 

Kflkenthal,  Willy,  Ergebnisse  einer  zoologischen  Forschnngs- 
reise  in  den  Mollnkken  nnd  Boraeo.  Erster  Teil:  Beise^ 
bericht.  Mit  63  Taf.,  4  Karten  nnd  5  Abbildungen  im 
Text.  S.  I-^XI  n.  1-321. 

—  Ober  Alfnrensehädel  von  Halmahera.  Mit  4  Taf.  nnd  1  Text- 
ügnr.  S.  323— 334. 

XXm.Band.  1897. 

Schnitze,  L.  S.,  Beitrag  znr  Systematik  der  Antipatharien. 

Mit  Taf.  I  nnd  2  Abbildungen  im  Text.  S.  1—39. 
Schenk,  A.,  Cla?ulaniden,  Xeniiden  nnd  Alcyoniiden  von  Teniate. 

Mit  Taf,  n-IV.   S.  41-80. 
Kfikenthal,  W.,  Aicyonaceen  von  Temate.  Nephtbyidae  Verill 

und  Siphonogorgiidae  KOlliker.   Mit  Taf.  V--Vin.  S.  81 

bis  144. 

German 08,  N.  K.,  Gorgonaceen  von  Temate.  Mit  Taf .  IX 

bis  Xn.   S.  145-187. 
MichaeUen.  W.,  Oligochaeten.  Mit  Taf.  XIII  und  1  Fig.  im 

Text.  S.  191-243. 
Römer,  F.,  Beitrag  zur  Systematik  der  Gordiiden.  Mit  Taf.  XIV. 

S.  247—295. 


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—  45  — 


T.  Campenhansen,  B,,  fiydroiden  von  Teniate.  Mit  Taf . XV. 

S.  297—319. 

Kwietnie wski .  (Msimir  R.,  Actiniaria  von  Ternate.  Mit 

Taf.  XVl  u.  XVII.   S.  321—345. 
Pagenstecher,  Arnold,  LepidoptereD.  Mit  Taf.  XVUI— XX. 

S.  351. 

Bericht 

der  Senckeübergischen  naturforschenden  Gesellschaft 

in  Frankfurt  a.  M. 

1868  bis  1869. 

Kloss,  H.,  Über  die  Bedeutang  der  niedrigsten  Lebensfonnen 
in  dem  Haushalte  der  Natur.  S.  3(^—47. 

1869  bis  1870. 

Noll,  F.  C,  Unsere  Flaßmnscheln  (Najaden).  Ihre  Entwiekelnng 

and  ihre  Beziehungen  zor  llbrigen  Tierwelt.  8.  33—44. 
Heyden,  L.,  Über  blinde  oder  angenlose  Kftler.  S.44— 47. 
Koch,  Carl,  Über  die  Lebensweise  der  einheimischen  fleder- 

mftnse.  S.  48—65. 
Kobelt,  W.,  Das  GebiB  der  Weichtiere  und  seine  Bedeutung 

für  die  systematische  Einteilung.  8.  65-73. 
V.  F ritsch,  E.,  Über  die  ostatlantischen  Inselgruppen.  S.  72 

bis  113. 

Heynemann,  D.  F.,  Einige  Bemerkungen  über  die  Veränder» 
liebkeit  der  Molluskenschalen  und  Verwandtes.  S.  113—140. 

R  e  i  n ,  J.  J.,  Beiträge  zur  physikalischen  Geographie  der  Bermuda- 
Inseln.  Mit  einer  Karte.  8. 140^158. 

1870  bis  1871. 

Stricker,  W.,  Die  afrikanische  Tierfabel,  verglichen  mit  der 

europlischen.  S.  27—34. 
y.  Fritsch,  K.,  Über  einige  neuere  Funde  in  den  ältesten 

marinen  Tertiftrschichten  der  Frankfurter  Gegend.  S.  35 

bis  43. 

Rein,  J.  J.,  Ölpalme  und  Erdnuß.  8. 44—48. 

Noll,  F.  C,  Die  Erscheinungen  des  Parasitismus.  8.  49—65.  ' 


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46  — 


Schmidt,  H.,  Nekrolog  von  Dr.  med.  Vaieutio  Marduer.  S.  66 
bis  72. 

1871  bi8  1872. 

S  c  h  m  i  d  t,  W.  H.,  Dr.  med.  Detmar  Wilhelm  Soemmerring,  Herzog- 
lich Sachseu-Cobarg-Gothaischer  Hofrat  and  praktischer 
Arzt  zu  Frankfurt  a.  M.   Nekrolog.   S.  13 — 15. 
,  Noll,  F.  C,  Mitteilung  Über  seine  Beteiligung  an  der  ersten 
Reise  für  die  Bftppeli-Stiftung.  S.  21—26. 

Bütschli,  0.,  Freilebende  nnd  parasitische  Nematoden  in  ihren 
gegenseitigen  Beziehungen.  S.  56—73. 

V.  Heyden,  L.,  Bericht  fiber  die  von  den  Herren  Dr.  Noll  und 
Dr.  6renacher  auf  Tenerife  gesanunelten  Insekten.  S.  74 
bis  90. 

Koch,  Carl,  Beiträge  znrKenntnisder  ArachnidenderCanarischen 

Inseln.   S.  91^98. 
Gey! er,  Th.,  Bericht  fiber  die  botanische  Ausbeute  der  dnrch 

Dr.  Noll  und  Dr.  Grenacher  ansgeffihrten  Beise.  S.  99 

bis  108. 

Noll,  F.  C,  Ein  Besuch  auf  dem  Hontserrat.  S.  109--117. 

—  Zwei  Abnormitäten  an  Kaktnsfrflchten.  Mit  2  Taf.  8. 118 

bis  121. 

Koc  h ,  Ca  r  I ,  Formen  und  Wandlungen  der  ecaudaten  Batrachier 
des  Unter-Main-  und  Lahn-Gebietes.  8. 122<— 183. 

Wetterhan,  J.  D.,  Ober  die  allgemeinen  Gesichtspunkte  der 
Ptianzengeographie.   S.  184^217. 

1872  bis  187a. 

Stricker,  W.,  Nekrolog  des  Dr.  med.  Georg  Melber. 

—  Nekrolog  des  Gymnasialprofessors  Dr.  Wilhelm  Heinrich 

Hieronymus  Dietrich  Schmidt.  S.  47—49. 
Noll,  F.  C,  Koehlorim  hamata  N.,  ein  bohi'ender  Cirrfaipede. 

(Vorläufige  MitteUnng).   S.  50-58. 
Verkrfizen,  T.  A.,  Reise  nach  Island  im  Jahre  1872.  S.  59 

bis  69. 

Scheidel,  S.  A.,  Über  die  Pfahlbanten  und  deren  Bewohner. 
S.  70-76. 

Kobelt,  W.,  Aus  der  Puglia  petrosa.  S.  77—103. 


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—   47  — 


K  0  c  Ca  r  1,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Arachniden  Nord-Afrikas, 
insbesondere  einiger  in  dieser  Richtung  büber  noch  un- 
bekannt gebliebenen  Gebiete  des  Atlas  und  der  Kttsten- 
länder  von  Marokko.   Ö.  104—118. 

Kein,  J.  J.,  Über  einige  bemerkenswerte  Gewftcbse  ans  der 
Umgebung  von  Mogador.    8.  119—130. 

—  Über  die  Vegetations- Verhältnisse  der  Bermudas-Inseln.  S.  181 

bis  108. 

1878  hU  1874. 

Petersen,  Theodor,  Zum  Andenken  an  F.  H. von  Kittlitz. 

S.  41—44. 

—  Zur  Kenntnis  der  trikiineii  Feldspate.    S.  45—47. 

—  Vorlage  von  Gesteinen  aus  dem  (totthardtunnel.  8.  47—49. 
Boettger,  ().,  Uber  die  Gliederung  der  Cyreuenmergelgrupye 

im  Mainzer  Becken    s  r>0— 102. 
Geyler,  Th.  H.,  I  ber  die  Tertiärllora  von  Stadeckeu-£lsbeim 
in  Kheinhessen.    8.  U).*!— 112. 

—  Notiz  über  Jmbncaria  Ziegicri  nov.  sp.,  eine  Flechte  aus  der 

Branukohle  vun  Salzhansen.    S.  112  —  114. 

Z i e g  1  e  r,  J u Ii u s,  Beitrag  zur  Frage  der  tbermischeu  Vegetations- 
Konstanten.   8.  115—123. 

Baader,  Friedrich,  Über  die  tägliche  successive  Erwärmung 
der  Oceane  durch  die  Sonne,  als  Ursache  der  äquatorialen 
Meeresströmunf?(>n    8.  124—154. 

Lucae,  G.,  Die  Morphologie  der  letzten  50  Jahre  und  die  Be- 
strebungen der  Senckenbergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft.  8.  155—177. 

1874  bis  1875. 

Scharff,  Friedrich,  Über  die  wissenschaftliche  Bedentung 

Friedrich  Hessenbergs.  S.  64—60. 
Kobelt,  W.,  Die  geographische  Verteilung  der  Mollusken.  8.61 

bis  76. 

Kinkel  in,  Friedrich,  Über  die  Eiszeit.  Mit  einer  Karte. 
S.  77—133. 

I.  GleCscherwirkung  und  Mor&nenlandschaft  S.  77 — 106.  . 
II.  Die  Geschichte  der  Verbreitung  der  alten  Gletscher  hi  der 
Schweiz  und  in  Schwaben  und  ihres  Schwindens.  S.  105^133. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


—   48  — 


V.  Heyden,  L.,  Bericht  über  die  von  Prof.  Dr.  Freilierrn  von 
Fritsch  und  Dr.  .1.  J.  Kein  auf  den  Cauarischeu  Inseln  ge- 
sammelten Käfer.    S.  135 — 145. 

Röll, Julius,  Die  Thüringer  Laubmoose  und  ihre  geographische 
Verbreitung.    S.  146  -  299. 

Einkelin,  Friedrich,  Über  Stoffwechsel  und  Fmährnng  Im 
menschlichen  und  tierischen  Körper.    S.  300—340. 

Lucae,  Gust.  Job.  Christian.  Er^^te  Erteilung  des  Tiede- 
mnnnprrises  am  10.  März  1875.    S.  341 — 352. 

K  i  n  k  e  1  i  n ,  F  r  i  e  d  r ,  Nachtrage  zu  den  Vortragen  über  die  Eis- 
zeit. S.  367-372. 

1875  bis  1876. 

Schmidt,  Heinrich,  Nekrolog  des  Dr.  med.  Oofitav  Adolph 

Spieß.    S.  51-60. 
Btt  t  s ch  I i ,  0.,  Über  die  Bedeutung  der  Entwickelungsgeschichte 

für  die  Stammesgeschichte  der  Tiere.   S.  ßl— 74. 
K  0  b  e  i  t,  W.,  Die  geographische  Verbreitung  der  BinnemnoUnskeD. 

S.  75-104. 

Koch,  Carl,  Neuere  Anachaniingen  Uber  die  geologischen  Ver- 

triUtnisse  des  Taunns.  S.  105^1^. 
Schrenk,      Missionsprediger»  Über  Natnr  nnd  Menschenleben 

an  der  Goldkflste  (West-Afrika).  S.  124--128. 
Boettger,  Oskar,  Über  eine  neue  Eidechse  ans  Brasilien. 

Mit  einer  Tafel.  S.  140-.143. 

1876  bis  1877. 

Lncae,  Gnst.  Joh.  Christ.,  Dem  Andenken  an  Karl  Emst 

Yon  Baer  gewidmet.  S.  47 — 71. 
Scharf  f,  Fried r.,  Die  Giattnng  der  Grauen  Steine  bei  Naurod. 

S.  72—74. 

Koch,  Carl,  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Ufer  des  Tertiarmeeres 

hn  Mainzer  Becken.  S.  75^93. 
Stricker,  Wilhelm,  Über  die  sogenannten  Haarmenschen 

(Hypertrichosis  universalis)  nnd  insbesondere  die  bärtigen 

Frauen.  Mit  einer  Tafel.  S.  94—100. 
Bein,  J.  J.,  Die  Strömungen  im  ndrdllchen  Teile  des  Stillen 

Oceans  nnd  ihre  Einllttsse  auf  Klhna  und  Vegetation  der 

benachbarten  Küsten.  S.  101—120. 


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—   49  — 


1877  bis  1878. 

.G ey  1  e  r,  H  e  r m.  T  h  e  0  d  0  r,  Über  einige  paläontologisclie  Fragen, 
insbesondere  über  die  Juraformation  Nordasiens.  S.  53—70. 

Saalmüller,  M.,  Mitteilungen  über  Madagaskar;  seine  Lepi- 
dopteren-Fauna.   S.  71— 96. 

V.  Heyden,  L.,  Über  die  Käierfauna  von  Madagaskar.  S.  97 
bis  105. 

Schmidt,  Heinr.,  Die  Bedentnng  des  natnrgescbicbtUchen 
Unterrichtes.  S.  106— 125. 

1878  bis  1879. 

Boettger,  0.,  Beptilien  und  Amphibien  ans  Syrien.  S.  57—84. 

—  Diagnosen  zweier  neuer  Amphibien  aus  Madagaskar.  S.  85 

bis  86. 

de  Heyden,  L.,  Diagnoses  C!oleopteroram  aliquot  novorum  in 
Japonia  a  Dom.  Prof.  J.  J.  Bein,  Doct.  phil.,  collectomm.  8. 87 
bis  88. 

Ziegler,  Julius,  Über  phänologische Beobachtungen.  S. 89—102. 

—  Über  thennische  Vegetations-Konstanten.  S.  103—122. 

Saalmttller,  M.,  Bemerkungen  und  Nachträge  zu  den  „Mit- 
teilungen über  Madagaskar  und  seine  Lepidopteren-Fauna". 
S.  122-126. 

Beichenbach,  Heinrich,  Allgemeines  über  Sinnesorgane. 
S.  127—156. 

1879  bis  1880. 

Loretz,  H.,  Über  Schieferung.   S.  61— 116. 

Scharlf,  Friedrich,  Eisenglanz  und  Kalkspat.  Ein  Reitiafz- 

zur  vergleichenden  Mineralogie.  Mit  2  Taf.  S.  117—131. 
Boettger,  0.,  DieBeptilieu  und  Amphibien  von  Syrien,  Palästina 

und  Cypern.    Mit  2  Taf.    S.  132—219. 
Kobelt,  W.,  Siciliana.    Mit  1  Taf.    S.  220—240. 
Richters,  Ferd.,  Die  Organisation  der  Crustaceen.  S.  241 

bis  257. 

Saalmüller,  M.,  Neue  Lepidopteren  aus  Madagaskar,  die  sich 
im  Museum  der  Senckenbei-giscben  naturforschenden  Ge- 
sellschaft befinden.  S.  258—310. 

tf  eye  r,  0 1 1 0 ,  Palftontologische  Notizen  aus  dem  Mainzer  Tertiär. 
Mit  1  Taf.  S.  311-321. 

4 


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50  — 


1880  bis  1881. 

Kinkelifi,  Friedr.,  Die  Steinzeit  des  Measchen  in  DentscU- 

land.   S- 67— 117. 
V.  M  a  1  ts  a  E ,  Bericht  über  die  von  ihm  im  Herbst  des  Jahres  1880 

unternommene  Heise  nach  der  Kttste  von  Senegambien  und 

insbesondere  über  die  Fauna  dieses  Gebietes.  S.  118-*127. 
Ziegler,  Julius,  VergrQnte  Blflten  von  Tropaeolnm  migns. 

Hit  2  Taf.  S.  128—129. 
Boettger,  Oslcar,  Zweite  Liste  von  Reptilien  und  Batrachiem 

ans  der  Prov.  Sao  Paulo,  Brasilien.  S.  190—188. 

—  Liste  yon  Beptilien  und  Batrachieiik,  gesammelst  1880—81 

auf  SicUien  durch  Herrn  Insp.  Carl  Hirsch.  S.  134—143. 

—  Rttppellstiftung  IV.  Reise.  Liste  der  von  Herrn  Dr.  Kobelt 

in  Spanien  nnd  Algerien  gesammelten  Kriechtiere.  S.  144 
bis  147. 

Lenz,  H.,  Fische  von  Ko8si-B6,  gesammelt  von  den  Herren  Carl 
Ebenau  nnd  Anton  Stumpff.  S.  148—152. 

—  Myriapoden  von  Nossi-B6,  gesammelt  von  den  Herren  Carl 

Ebenau  nnd  Anton  Stumpff.  S.  lo3— 155. 

1881  bis  1882. 

Reichenbach,  Heinr.,  Über  Vervollkomranung  durch  Arbeits- 
teilung im  Tierreich.   Mit  8  Texttiguren.   S.  59—88. 
Kobelt,  W.,  Nach  den  Sftulen  des  Hercules.    1.  Abteilung. 

S.  89-242. 

V.  Heyden,  L.,  Die  Chr}'siden  oder  Goldwespen  aus  der  weiteren 

Umgebung  von  Fi-ankfiirt.  S.  243— 2ö5. 
Boettger,  Oskar,  Zweite  Liste  von  Reptilien  und  Batrachiem, 

gesammelt  1881—82  auf  Sicilien  durch  Herrn  OberinspidKtor 

Carl  Hirsch.  S.  256—262. 
Schani,  Wilhelm,  Gedächtnisrede  au!  Dr.  Friedrich  Scharff. 

S.  263-260. 

Kinkelin,  Friedr.,  Zum  Andenken  an  Dr.  KarlKoeh.  S.270 
bis  289. 

1882  bis  1883. 

Lucae,  Gustav,  Altes  und  Neues.  Vortrag  bei  der  Jahres- 
feier 1883.  S.  57—70. 


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—   61  — 

Kobelt,  W.,  Nach  den  Säulen  des  Hercales.  2.  Abteilung.  S.  71 

bis  216. 

?.  Heyden,  L.,  Verzeichnis  der  von  Dr. med.  W. Ko b e  1 1  in  Nord- 
Afrika  und  Spanien  gesammelten  Coleopteren.  S.  217— 2B7. 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymenopteren-Fauna  der  weiteren 

Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.   S.  238—254. 
Hey  e  r,  Otto,  Beitrag  zur  Kenntnis  des  märkischen  Rnpeltbous. 

Mit  1  Tafel.   S.  255—264. 
Kinkel  in,  F.,  Mitteilungen  aus  dem  Mainzer  TertiärbeckeD. 

S.  265—284. 

I.  Die  Oorbiculasande  in  der  Nähe  von  Frankfurt  a.  K.  S.  265 

bis  278. 

II.  Die  Cerithiensande  an  der  Hohen  Straße.   S.  278 — 262. 
in.  Zur  Geschichte  des  Steinheimer  Anamesit -Vorkommens. 

S.  282—284. 

(^eyler,  H.  Th.,  Verzeichnis  der  Tertiärflora  von  Flörsheim  a.M. 
S.  285--287. 

—  Zum  Andenken  an  Herrn  Adolph  Metzler.  S.  288—289. 
2iegler,  Jnlitts,  Erläuternde  Bemerkungen  zur  pflanzenphäno- 

logischen  Karte  der  Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.  Mit 
1  Karte.  S.  305—310. 

1883  bis  1884. 

Richters, Ferd.,  Uber  die  Wechselbeziehungen  zwischen  Blumen 

nnd  Insekten.  8.  83—102. 
V.  Heyden,  L.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymenopteren-Fauna 

der  weiteren  Umgegend  von  Frankfurt  a.  M.  S.  108—125. 
Retowski,  O.,  Eine  Sammei-Ezkursion  nach  Abchiusien  und 

Tscherkessien,  ausgeführt  im  Auftrage  der  Senckenbei'gi- 

sehen  naturforschenden  Gesellschaft  8.  126—143. 
Boettger,  0.,  Liste  der  von  Herrn  0.  Retowski  in  Abchasien 

gesammelten  Reptilien  und  Batrachier.  S.  144—145. 
-•^  Liste  der  von  Herrn  0.  Retowski  in  Abchasien  gesammelten 

Binnen-Mollnsken.  S.  146—155. 
Kinkel! n,  Friedr.,  Ober  zwei  südamerikanische  diluviale 
•Riesentiere.  S.  156— 164. 

—  Ober  Fossilien  ans  Brannkohlen  der  Umgebung  von  Frank- 
•    ■  fnrt  a.  M.  Mit  Tai  I  nnd  mehreren  Figuren  im  Text  S.  165 

bis  182. 

4* 


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—   52  - 


(K  i  n  k  e  1  i  11 ,   K  r  i  e  d  r.) ,    Sande  und  Sandsteine  im  Mainzer 
Tertiiirbecken.    S.  18;)-21H. 

—  Die  Schleuseiikainiiier  vuu  Fraukluil-NiedeiTad  und  ihre  i  auiia. 

Tafel  II  und  Ul    S.  219—257. 
Boettger,  0  ,  Fossile  Binnen-ScliDecken  aus  den  untenniocäneu 

Corbicula-Tlioneu  von  Niederrad  bei  Frankfurt  a.  M.  Mit 

Taf.  IV.    S.  2r)H-28(). 
Ritter.  F.,  Über  neue  Mineralfundti  im  i'auuus.  S.  281 — 297. 
Back,  E.,  Uber  die  uugeslielte  Varietät  der  J'udophrija  fira 

Ehb.  {Pod.libera  Viy.).  Mit  Figuren  im  Text.  S.  298— 314. 
Kobelt,  W.,   Verzeichnis  der  paläarktiscben  Säugetiere  des 

Senckenbergisclien  Museums  Ende  1884.   S.  315—318. 

1884  bU  1886. 

Stricker,  W.,  Worte  der  Erinnerung  au  Prof.  G.  Lucae.  Mit 
einem  Porträt.    S.  85  — 90. 

—  Verzeichnis  der  Schriften  von  Prof.  Dr.  G.  Lucae.  S.  91 — 94. 
Seh  Uli  dt    H  ,  ( ;  ^dächtnisrede  auf  Dr.  Eduai'd  RüppeU.  Mit 

einem  Titelbild  und  2  Karten^    S.  95— ir)8. 

—  I.  Zusatz.    Nachweis  von  Riii)pells  Schriften.   S.  löÖ— lÖO. 

—  II.  Zusatz.    Nachweis  d^r  Quellen.    S.  160. 
Kiukeliu,  Friedr.,  Geologische  Tektonik  der  Umgegend  von 

Frankfurt  a  M.    Mit  2  Protileu  im  Text    S.  161—175. 

—  Die  Tertiärleiten  und  -Mergel  in  der  Baugrube  des  Frank- 

furter Hafens.    Mit  einer  Profiltafel.    S.  177—190. 
Anhang  1.  Grindbrunnenquellen.  2  Textfif^nren.  S.  191 — 195. 
Anhang  II.   Bohrloch  in  der  Uutermaiaaiüage  oberhalb 
des  „Nizza".    S.  196—199. 

—  Die  Pliocänschichteu  im  Unter -Mainthal.   Mit  1  Textfigur. 

S.  200—229. 

Anhang  I.   Quellenverbältnisse  westlich  von  Frankfurt. 

S.  230—234. 

Aiihang  II.   Seltsame  Funde  in  den  Baugmben  Rotenham, 
Höchst  und  Raunheim.   S.  234. 

—  Senkungen  im  Gebiete  des  Untermainthaies  unterhalb  Frank- 

furt und  des  Untemiedtbales.  Mit  4  Teztfignren.  S.  235 

bis  258. 

—  Über  die  Corbicuiasande  in  der  N&he  von  Frankfort  a.  M. 

8.  269— 26Ö. 


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—   53  — 


Noll,  F.  C,  Meine  Reise  nach  Norwegen  im  Sommer  1884.  B,  1 

bis  42.   (2.  Paginiernng). 
Eobelt,  W.,  Extra-Beilage:  ReiBe-Erinnemngeii  ans  Algier 

und  Tunis.  (Siehe  „Einzelne  VerOffentlichungeu' ). 

1885  bis  1886. 

Boettger,  Oskar,  BeitrSge  zur  Herpetologie  und  Malako- 
zoologie  SfldweslrAfrikas .«)  S.  3'-29. 
1.  Zur  Kenntnis  der  Fauna  von  Angra  Pequena.  Mit  Tai  I. 
S.  3—20. 

IL  Zur  Kenntnis  der  Fauna  der  Wtlste  KalaharL  Mit  Taf.n. 

S.  20—28. 

Richters,  F.,  Über  zwei  afrikanische  Apus-ATi&a.  S.  31— 33. 

V.Heyden,  L.,  Zusammenstellung  der  von  Herrn  Dr.  med. 
TV.  Kobelt  von  seiner  Reise  in  den  Provinzen  Alger  nnd 
Constantine,  sowie  von  Tunis  mitgebrachten  Goleopteren. 
S.  36-57. 

Ziegler,  Julius,  Verwachsene  Buchen.  Mit  Taf.  HL  S.  59 
bis  60. 

Stricker,  Willi.,  Über  die  Sprache  naturwissenschaftlicher 
Mitteilung  iu  Vergangenheit  und  Gegenwart.    S.  61 — 73. 

Weigert,  C.  Die  Lebeusäußerimgeu  der  Zellen  unter  patho- 
logischen Verhältnissen.    JS.  75 — 89. 

Boettger,  Oskar,  Aut/ahluug  der  von  den  Pliilippinen  be- 
kannten Reptilien  und  Batrachier.   S.  91 — 134. 
Reptilia.    S.  92—120. 
Batrachia.    8.121  —  125. 

Falsch  bestimmte  oder  irrtümlich  von  den  Philippinen  an- 
gegebene Arten.    S.  126. 
Register  S.  127—134. 
K  i  n  k  e  1  i  n,  F  r  i  e  d  r.,  Der  Meeressand  von  Waldböckeibeim.  S.  135 

bis  143. 

—  Über  sehr  junge  Tuterkiefer  von  Eiephaa  primigeuius  und 

Kiep  in  CS  afrivanu^.    S.  145 — 160. 
Lorej.  Carl.  Verzeiclmis  dor  Arbeiten  der  St-uckeubergischen 

naturftjrscheudeu  Get^eilschaft  von  1834  bis  1866.   S.  161 

bis  181. 

*)  Bei  ^VorurSge  niid  Abbandloogen*  beginnt  die  Paginiening  wieder 

mit  i. 


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—   54  — 


18m  big  1887. 

Meyer,  Otto,  Beitrag  zur  Kenutius  der  Fauna  des  Altter- 
tiAro  vou  Missiflsippi  und  Alabama.  Mit  Taf.  I  and  II. 
8. 3—22. 

Andreae,  A.,  Über  das  elsftssiscbe  Tertiär  und  seine  Pe- 
troleamlager.  (Nebst  einigen  neaen  Bemerkungen  nnd 
fieobacbtnngen  Uber  das  Tertiär  in  der  Oberrheiaebene.) 
8.  23—35. 

Boettger,  Oskar,  Herpetologiscbe  Notizen.  8.  37—64. 
I.  Listen  von  Beptilien  und  Batrachiem  aus  Niederländisch- 
indien und  von  der  Insel  8a]anga.  8.  37—55. 
I.  Insel  Salanga.   8.  37—39. 
n.  Insel  Sumatra.  8. 39—51. 

III.  Insel  Banka.  8.  51^2. 

IV.  Insel  Java.  8.  52—53. 

Übersicht  der  genannten  Arten  8.  53—55. 
II.  Verzeichnis  von  Reptilien  aus  Accra  au  der  Goldkttste. 
S.  55—64. 

V.  Heyden,  L.,  Beiträgt'  zur  Kenntnis  der  llymenopteren-Fauna 
der  weitereu  Umgegend  vou  Franktiu  t  a.  M.   S.  65—87. 

V.  Teil.    Tenthredinidae  (Blattwespen).   S.  65-85. 
Zusammenstellung  der  aus  dem  Gebiet  bekauuteo  Arten. 
S.  85. 

VI.  Teil.    Cepliidae.    S.  86. 

VII.  Teil.    Sincuhie  (Holzwespen).    S  H(i— 87. 
Deichm  liller,  J.  V..  Über  zwei  Blattinen-Keste  aus  deu  unteren 
Lebacber  Schichten   der  Kheinprovinz.     Mit  Taf.  III. 

S.  89—94. 

Körner,  otto,  t'lier  die  ^aturbeobacbtung  im  homerischen 

Zeitalter.   8.  95—107. 
Ritter,  IT  ranz,  Zur  GeogDosie  des  Tannas.  S.  109—124. 
Andreae,  A.,  Ein  neues  Raubtier  aus  dem  roitteloligocänen 

Meeressand  des  Mainzer  Beckens.  D(i.\>/nrodon  fUmheimensia 

n.  g.  n.  sp.   Mit  Taf.  IV.    S.  125—133. 
Boettger,  Oskar,  Zweiter  Beitrag  zur  Hei-petoiogie  Südwest- 

und  Sftd-Afrikas.   Mit  Taf.  V.   S.  135—173, 
Lachmann,  B.,  Ergebnisse  moderner  Gebirnforschnng.  S.  175 

bis  189. 


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—   Ö5  — 


1887  bis  1888. 

Boettger/Oskar, Materialien zar Faana  des  unteren Congo. II. 
Reptilien  und  Batraebier.  Mit  Taf.  I  nnd  H.  S.3— 106. 
Anfzftblnng  der  gesammelten  Arten:  Reptilia.    S.  12—94. 

Batracbia.  S.  94— 101. 
Geograpbiscbe  Scblnßfolgerungen.  S.  101—104. 
Register.  S.  105—106. 
Jftnnicke,  Wilbelm,  Die  Gliedening  der  deutschen  Flora. 
S.  109—134, 

Erläuterungen  S.  125—134. 
Kinkelin,  Fried r.,  Die  nutzbaren  Gesteine  und  Mineralien 

zwiseben  Taunus  nnd  Spessart  S.  135—180. 
Körner,  Otto,  Dr.  Max  Scbmidt,  Direktor  des  Zoologiscben 

Gartens  in  Berlin.   Nachruf.   S.  181—186. 
Boettger,  Oskar,  Anlälhlung  einiger  neu  ei*worbener  Reptilien 

und  Batrachier  aus  Ost-Asien.  S.  187--190. 
—  Bdtrag  zur  ReptUfanna  des  oberen  Beni  in  Boliria.  Mit 

3  Figuren  im  Text.  S.  191—199. 
Noll,  F.  C,  Carl  August  Graf  Boso,  Dr.  med.  hon.  c.  8.  201 

bis  207. 

1888  bis  1889. 

Noll,  F.  C,  Die  Veränderungen  in  der  Vogel  weit  im  Laufe  der 
Zeit.  Mit  12  Abbildungen  im  Text.  L  Teil  des  Berichtes, 
a  77—143. 

Boettger,  Oskar,  Zehntes  Verzeichnis  (XII)  von  Mollusken 
der  Eaukasnslftnder,  nach  Sendungen  des  Herrn  Hans 
Leder,  z.Z.  in  Helenendorf  bei  Elisabetpol  (Transkankasien). 
Mit  Taf.  I.  S.  3—37. 

Kinkelin,  Fried r.,  DerPliocänaee  des  Rhein-  und  Mainthaies 
und  die  ehemaligen  MainUufe.  Ein  Beitrag  zur  Kenntnis 
der  Plioc&n-  und  DiluTial-Zeit  des  westlichen  Mitteldeutsch- 
lands. Mit  5  Textfignren  S.  39—161. 

R  e  1 0  w  s  k  i ,  0.,  Eine  Sammelezknrsion  nach  der  NordkQste  von 
Kldnasien,  ausgeffkhrt  im  Auftrage  der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft.   S.  163  bis  202. 

Boettger,  O.,  Verzeichnis  der  von  Herrn  Staatsrat  O.Retowski 
auf  seiner  Reise  von  Konstantinopel  nach  Batum  gesammelten 
Reptilien  und  Batrachier.  S.  203—206. 


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66  — 


Eetowski,  0..  Zusammenstellung  der  von  mir  auf  meiner 
Heise  von  Konstantinopel  nach  Batum  gesammelten  Coleop* 
teren.    S.  207—216. 

—  Verzeichnis  der  von  mir  auf  menier  Heise  von  Konslautinopel 

nach  Batum  gesammelten  Orthopteren.    S  217 — 223. 

—  Liste  der  von  mir  auf  meiner  Reise  von  Konstantinopel 

nach  Batum  gesammelten  Binnenmollusken.    S.  225 — 266. 
B  0  e  1 1  g  e  r,  O.,  Herpetologische  Miscellen.   S.  267—316. 
I.  Epirus.  S.  267—273. 
U.  Corfu.  S.  273—276. 
m.  Kamerun.    S.  276—280. 

IV.  Landschiidkr(>teu  ans  Groß-NamalaEd.   S,  280—286. 
V.  Transvaal.    S.  286-290. 
VI.  Pondoland.    S.  290-296. 

VU.  Zwei  für  Madagaskar  neue  Schildkröten.   S.  295 — ^297. 
VIII.  Madras.    S.  297—305. 
IX.  Java.    S.  305—306. 
X.  Reptilien  von  Nias.   8.  306—308. 
XI.  Nordwest-Peru.    S.  .308—316. 
!S  t  r  i  c  k  e  r,  W  i  1  h.,  Über  Gesichts- Urnen.   S.  317— 321 . 
Kinkel  in,  Friedr.,  Erläuterungen  zu  den  geologischen  Über- 
sichtskarten der  Gegend  zwischen  Tannns  nnd  Spessart. 
Mit  2  Karten.  S.  323--351. 

1889  bis  1890. 

Steffan,  Ph.,  Znm  Andenken  an  Dr.  med.  Heinrich  Schmidt. 

8.  XC— C. 

Kinkelin,  IT.,  Dr.  phil.  Hermann  Theodor  Geyler  f.  S.  C— CV. 

Körner,  Otto,  Dr.  med.  Adolf  Schmidt  f.   S.  CV— CIX. 

Richters.  F.,  Über  einige  im  Besitz  der  Seuckenbergischen  natur- 
forschenden  Gesellschaft  befindliche  ältere  Handschriften 
und  Fischabbildungen.   Mit  4  Tafeln.  S.  3—86. 

Martert)  Krnst,  Über  Oologie  nnd  ihre  Bedeutung  fOr  die 
Wissenschaft.   S.  37—49. 

Kinkelin,  Friedr.,  Eine  geologische  Studienreise  durch  Öster- 
reich-Ungarn (Nordböhmen,  M&hren,  Wien,  Krain,  Agram 
und  West-SlaTonien).  S.  51—108. 

—  £ine  Episode  aus  der  mittleren  Tertiärzeit  des  Mainzer  Beckens. 

S.  109—124. 


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—   67  — 


▼.Reinach,  A.,  Geologisches  aas  der  anteren  Maingegend. 
S.  126—129. 

▼.Heyden,  L.,  Verzeichnis  der  Arachniden  (Spinnen),  welche 

die  Senckenbergische  natarforscbende  Gesellschait  in  der 

letzten  Zeit  erhielt  S.  131—136. 
Boettger,  0.,  Ad.  Stmbells  Konchylien  ans  Java.  I.  Mit 

Tal  V  and  VI.   S.  137—173. 
Haacke,  Wilhelm,  Über  die  systematische  nnd  morphologische 

Bedeutang  nnheachtet  gebliebener  Borsten  am  Säugetier- 

kople.  S.  176— 184. 

—  Über  MetamemibMang  am  Sftngetierklelde.  S.  186—187. 
▼.  Höllen dorff,  0.  F.,  Die  Landschnecken-Faana  der  Insel 

Cebü.  Mit  Taf.  YH— IX.  S.  189-292. 
Boettger,  O.,  Batrachier  nnd  Beptilien  ans  Eleinasien.  S.  293 
bis  296. 

—  Nene  Schlange  aus  Ostindien.  S.  297-— 298. 

—  Fortsetzung  der  Liste  der  bei  Prevesa  in  Epims  gesammelten 

Kriechtiere.  S.  299—301. 

1891. 

V.  H  ey  de  n ,  L.,  Oberstlieutenant  a.  D.  Max  Saalmüller.  S.  LXXXI V 
bis  XC. 

Cohn,  Emauuel,  Dr.  med.  Wilhelm  Friedrich  Carl  Stricker  f- 

S.  XCI~CV. 

Strub  eil,  A  d.,  Heiseerinnerungen  aas  dem  malayischen  Archipel. 
1.  In  West-Java.    S.  ;5— 20. 

Ziegler.  J  ulius,  PHanzenphänologischeBeobachtangeu  zu  Frank- 
furt am  Main.    S.  21—158. 

Vaieutiii,  Jean,  Bericht  über  meine  Reise  nach  'J  itlis  und 
die  Teilnahme  an  der  Raddeschen  Expedition  in  den 
Karabagh-Gau  Sommer  1890.  Mit  1  Tai.,  1  Karte  und 
4  Textfiguren.    S.  159—239. 

ßoettger,  0.,  Adolf  Stmbells  Konchylien  aus  Java  II  und  von 
den  Molukkeu.   Mit  Taf.  III— IV.    S.  241—318. 

Schauf ,  W.»  Über  Meteorsteine.   S.  319—335. 

1892. 

Noll,  F.  C,  Die  Entwickelun^  der  Senckenbergischen  naturfor- 
schenden Gesellschaft  seit  ihrer  Oründnng.  Zur  Erinnerung 
an  das  7ö Jährige  Bestehen  der  Gesellschaft.  S.  III— XX. 


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—   58  — 

(Noll,  F.  C),  Die  Direktoren  uud  bekietäre  der  Gesellschaft 

von  ihrer  Grün  luDsr  an.    S.  CYII— CVIII. 
Schau!,  W.,  Beobachtuugeu  au  der  öteiuheimer  Anameaitdecke. 

Mit  Taf.  I— IV.   S.  3—22. 
Kinkelin,  F.,  Altes  und  Neues  aas  der  Geologie  unserer  Land- 

s<^]mh.    S.  23—40. 
Ziegier,  Julius,  Tierphänolo^ische  Beobaclitungea  zu  Frank- 
furt am  Main.    S.  47—69. 
Noll,  F.  C,  Zwei  Beiträge  zur  Geschichte  des  "Rheiuthales  bei 
St.  Goar.  Mit  Taf.  V  uud  VI  uud  2  Textfinureu.  S.  71  — lOS. 
Strnbell,  Ad.,  Reiseerinnernngen  aus  dem  malayischen  Archipel. 

Tl.  Drei  Monate  in  den  Molnkken.    S.  109—129. 
Boettger.  0.,  Wissenschaftliche  Bk'gebnisse  der  Heise  Dr.  Jean 
Valentins  im  Sommer  1890. 

I.  Kriechtiere  der  Kaukasusländer,  gesammelt  durch 
die  Kadde-Valentinsche  Expedition  nach  dem  Karabagh 
uud  durch  die  Herren  Dr.  J.Valentin  und  P.  Beibisch. 
S.  131—150. 

II.  Die  Meeresmollusken  der  Insel  Kalymnos.  S.  löO 
bis  163. 

Edinger,  L.,  Über  die  Entwicklung  unserer  Kenntnisse  ?on 
der  Netzhaut  des  Auges.  (Auszug).  S.  165—176. 

1893. 

Weigert,  C,  Georg  Hermann  von  Meyer  f.  S.  XCIX— CXV. 
Blum,  J..  Professor  Dr.  Carl  Fnedrich  Noll  f.    Mit  Porträt. 

S.  CXV-(  XXV. 
Alten.  H.,  Dr.  phil.  Wilhelm  .lännicke  f.  S.  CXXV-CXXVn. 
Keichenbach,  H.,  Philipp  Theodor  Passavant  f.  B.  CXXVU 

bis  CXXVIII. 

Kon  ig,  A.,  Tierleben  in  der  Algierischen  und  ToDisiscIien 

Sahara.   S.  3—20. 
Andreae,  A.,  Aerasaunts  frisrhnianm  H.  v.  Mey.   Ein  dem 

Wasserleben  angepaßter  Rhynchocephale  von  Solenbofen. 

Mit  Tafel  I  und  II.   S.  21—34. 
Boettger,  0.,  BeptUien  und  Batrachier  aus  Venezuela.  8. 35 

bis  42. 

Voeltzkow,  A.,  Tägliches  Leben  eines  Sammlers  und  Forschm 
auf  Exkursionen  ii^  den  Tropen.  S.  43 — 50. 


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?,  Möllen  dorf  f.  0.  F.,  Materialien  zur  Fauna  der  Philippinen. 
XL  Die  Insel  Leyte.   Mit  Taf.  IH,  IV  und  V»  8.  51—154. 

Scbrodt.  F.,  Die  Foraminiferenfauna  des  mioc&nen  Molasse- 
sandsteins  von  Michelsberg  anweit  Hemiannstadt  (Sieben- 
bürgen).  S.  166— 160. 

Eobelt,  W.,  Zoogeograpbie  und  Erdgeschichte.  8.161—178. 

Ziegler,  Jnlins,  Storchnester  in  Frankfurt  am  Main  nnd 
dessen  Umgegend.  Mit  einer  Karte.  8. 179 — ^238. 

Blum,  F.,  Über  chemisch  nachweisbare  Lebensprozesse  an  Mikro- 
oiganiamen.  8.  236—249. 

Boettger,  0.,  Ein  neuer  Ijaubfrosch  ans  Costa-Rica.  8. 261—252. 

1894. 

Kobelt,  W.,  Die  Ethnographie  Enropaa.  I.  8.3—16. 
▼.Beinach,  A.,  Besnltate einiger  Behningen, die  in  den  Jahren  1891 

bis  1893  in  der  Umgebung  ron  Frankfart  ausgeftthrt  wnrden. 

S.  17—42. 

Andreae,  A.,  Die  Foraminiferen-Fauna  im  Septarienthon  von 
Frankfart  a.  M.  nnd  ihre  vertikale  Verteilung.  Mit  2  Ab- 
bildungen im  Text.  8.  43—61. 

Dr.  Eduard  Fleck's  Reiseansbeute  aus  Südwest -Ainka. 
a  63-98. 

I  Noack,  TL,  S&ngetiere.  Mit  Taf.  I  und  II.  S.  61—82. 
n.  F 1  e  ck ,  E d.,  Vorkommen  nnd  Lebensweise  der  Reptilien 

und  Batraehier.  S.  83—87. 

Boettger,  0.,  Aufzählung  der  Arten.  8.  88—93. 
in.  Fleck,  Ed.,  Notiz  zu  BeUx  (Doreaaia)  alexandri  Gray. 

Mit  1  Figur.   S.  94-^96. 
IV.  Lenz,  H..  ITische,  Mjriapoden,  Arachnoideen  und 

Crustaceen.  8.  96—98. 
Reicbenbach,  H.,  Eine  Sldavenjagd  am  Grafenbruch.  S.  99 
bis  104. 

Möbius,  M  ,  Die  Flora  des  Meeres.  8. 106—128. 
Boettger,  0.,  Materialien  zur  herpetologischen  Fauna  von 

China  DL  Mit  Tal  IIL  8. 129—162. 
Scbarff.  R.  F.,  Einige  Bemerkungen  Uber  eine  Reise  in  Corsica. 

S.  163—167. 

V.  Heyden,  L.,  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Hymenopteren-Fanna 
von  Frankfurt  a.  M.  8. 169-194. 


—  ÖO  — 


Blam,  J.,  Formol  als  Konservieraiigsilllssigkeit.   S.  105—204/ 
Knoblauch,  Angast,  Über  die  psycbiscben  Funktionen  der 
Großhimrinde.  Mit  1  Abbildnng  im  Text.  S.  206—225. 

1896. 

Kobelt,  W.,  Zum  hundertsten  Geburtstage  Eduard  EüppeJls. 

S.  3—18. 

—  Die  Ethnographie  Euroi  is.  TT.    8.  19  —  30. 
Bechhuld,  J.  H.«  Wanderungen  in  iSorwege«  und  Schweden. 

s.  ;u-46. 

Kinkelin,  F.,  Vor  und  während  der  DÜuvialzeit  im  Kheiu- 

Maingebiet    S.  47^-73. 
Valentin,  Jean,  Zwei  Briefe  aus  Argentinien,    ö.  75— 80. 

—  Beitrag  zur  geologischen  Kenntnis  der  Sierren  von  Olavarria 

und  Aznl,  Provinz  Buenos  Aires  (Republik  Argentina). 

Mit  einem  Profil  im  Text.    S.  81-92. 
Blum,  J.,  Die  Pyramideneiche  bei  Harreshausen  ((iroßherzogtum 

Hessen).   Mit  1  Tafel  und  1  Figur  im  Text.  S.  93—102. 
Ritter,  F.,  Die  Gebirgsarten  des  Spessaits.    S.  103 — 121. 
Blum,  F.,  Die  Lehre  von  der  Immunität.  S.  123--1B7. 

1896. 

Kobelt,  W.,  Die  Gestalt  des  Mittelmeers  und  ihr  Einfluß  an! 
Handel  und  Geschichte  im  Altertum.   S.  3—26. 

Steffan,  Ph.,  Wie  kommt  der  Mensch  zum  vernunftgemäßen 
Gebrauch  seiner  Sinnesorgane?   S.  27 — 44. 

Knoblauch,  A.,  Die  wissenschaftliche  Grundlage  der  Alkohol- 
bekämpfung.   Mit  5  Textfiguren.    S.  45—71. 

Kobelt,  W.,  Katalog  der  aus  dem  palaurktischen  l'aunengebiet 
bescliriebenen  Säugetiere  (eiuischließlich  der  l-irenzfornirii). 
Als  Desiderateuverzeichnis  herausgegeben  vuu  derSeuckeii- 
beigischen  uaturfurschendeu  Gesellbchaft.  1896.  S.  73 — 103. 

V.Heyden,  L..  I)ie  Neuroptera-Fauna  der  weiteren  Umgebung 
von  Fraukiurt  a.  M.    S.  105— PJH. 

Philippi,  E..  Ein  neues  Vorkommen  von  Miki'okliu  im  Spessart. 
S.  12.') -133. 

Valentin,  .1  e  a  n ,  Ein  Ausflug  nach  dem  ParamiUo  de  Uspallata. 
S.  135—143. 


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Bück  1  II g,  H.,  Neues  Vorkommen  von  Kalifeldspat,  Tnrmalin, 

Apatit  uud  Topas  im  (4raüit  des  Fichtelgebirges.  Mit 
1  Textfignr.    S.  145—150. 
M  ö  1 1  e  r,  A  i  f  i  e  d ,  Über  eine  m}  kologische  Forschungsreise  nach 

Blumenau  in  Brasilien.    8.  151  — UiH. 
Noll,  Fritz,  Das  fc)innesleben  der  PHanzen.    8.  109—257. 
üppenheim,  Paul,  Die  oligocäne  Fauna  von  Polscliitza  in 

Krain.   S.  259—283. 
Blum,  J.,  Die  Erfahrungen  mit  der  Formolkonservierung.  S.  285 

bis  301. 

1897. 

Sief  lau  Ph.,  Entmckelang  des  Verstandes  und  der  Sprache 

beim  Menschen.  S.  3—19. 
BUm,  J.,  WiBsenschaftlicbeVeröffenttichungen  (1826—1897)  der 

Senckenbergischen  natnrforscheoden  Gesellschaft.  8.  21. 

(Noch  unvollendet). 

Einzelne  Veröffentlichungen. 

Kobelt,  W.,  Reiseerinnerungeu  von  Algerien  und  Tunis.  Mit 
13  Vollbildern  und  11  Abbildungen  im  Text.  8",  1885. 
480  S.  (s.  Bericht  1884-85). 

Martert,  Ernst,  Katalog  der  Vogelsammlnng  im  Museum 
der  Senckenbei*gischen  naturfoi-schenden  Gesellschaft  in 
Frankfmt  am  Main.  Abgeschlossen  Mitte  Januar  1891. 
8«.    259  S. 

Boettger,  0.,  Katalog  der  Batrachier- Sammlung  im  Museum 
der  Senckenbergischen  natui-forschenden  Gesellschaft  in 
Frankfurt  a,  M.  Abgeschlossen  Mitte  August  1892.  8**. 
73  S. 

—  Katalog  der  Reptilien-Sammlung  im  Museum  der  Sencken- 

bergischen naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt  a.M. 
I.Teü(Rhynchocephalen,  Schildkröten,  Krokodile,  Eidechsen 
Chamäleons).  Abgeschlossen  Mitte  August  1893.  8^  140 S. 

—  Katalog  der  Reptilien-Sammlung.   II.  Teil.  (Im  Druck). 
FtUirer  durch  das  Museum  der  Senckenbergischen  naturforschenden 

GeieUflcbaft  in  Frankfurt  a.  M.  1896.  Klein  8<'.  MitlOAb- 
bfldongen  n.  einem  illustrierten  Titelblatt.  125  8« 


—   62  — 


Protokoll-Auszüge. 

1874-  1875. 

Bfitschli,  O.,  Über  Fortpilauzuiig  der  Infusorien     S.  H59. 

—  Die  \v. -MiitürlisteD  Griindziige  der  embrvonaleu  Kiitwickehing 

der  huUereu  tierischen  Organismen  mit  zeitigen  Uewebeo. 
S.  361. 

Ziegler,  J.,  Über  Hefe.  364. 

1875-  1876. 

Büptt(r»M\  O.,  Fossile  liirsclie  uuseier  Samuiiung.    8.  120. 
Verkrluen,  T.  A.,  Bericht  liber  seiue  Reise  nach  den  nörd- 

liehen  Kiislen  Norwegens.    S.  l'U. 
Kübelt,  W.,  i'ber  die  K'onchylieiiausbeute  Verkrüzens.  S.  133. 
ChuD»  C,  Über  Parthenogenesis.   S.  13ö. 

1876-  1877. 

Verkriizen,  T  A.,  Bericht  über  seine  Äeise  nach  Neufund- 
land.   S.  ].2'>. 
Noll,  F.  C,  Die  Fauna  von  Helgoland.   S.  124. 

1877-  1878. 

Noll,  F.  f  ..  Der  {rroße  Karpfen  und  die  Seepferdchen  de» 
Aquariums  im  hiesigen  Zoolo<2:ischeu  Garten.    S.  138. 

Stricker,  W.,  Zum  Andenken  an  Albrecht  Haller.    S.  141. 

Loretz,  H.,  Die  geogno^tischen  Verbältnisse  des  Thüringer 
Schiefergebirges.   S.  142. 

Luc a e,  (i.,  (Christian  Gottfried  Ehrenberg  f  27.  Juni  1876.  S.  143. 

Sand  berger,  Fr.,  Über  Ceratodus- Arten.    8.  144. 

Bütschli,  0.,  Die  neueren  Resultate  in  der  Erforschoog  der 
Befruchtungsvorgänge.   S.  145. 

—  Das  Wesen  der  Befruchtung.   S.  147  und  S.  149. 
Loretz,  H.,  Der  Dolomit  und  die  Anitichten  Ober  seine  Bildung. 

8.  151. 

Stricker,  W.,  Weitere  Mitteilung  über  Haarmenschen.  8. 154. 

1878  -187«. 

y.  Heyden,  L.,  Wissenschaftliche  Heise  in  Croatien,  Slavonien 
und  an  der  bosnischen  Grenze.  S.  165. 


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—   «3  — 


Loretz,  H  .  Die  Sdiicht  n  von  Hallstadt  nnd  St.  Oassian  uud 

ihre  \' erst  ein  enin^en.    S.  166. 
Petersen,  Tli.,  Zur  ßildnng:  der  Erzgänge.    S.  167. 
Reicheubacli,  H.,  Die  Keiaiblätter  und  die  erste  Entwickelaog 

des  Nervensystems  bei  Arthropoden.   S.  168. 
y.  Homeyer,  A.,  Natarleben  am  Cuaaza.  S.  171. 

1879-  1880. 

Scharf f,  Friedr.,  Der  Skelettbau  der  Krystalle.   S.  327. 

Stricker,  W.,  Erl&aterang  zn  den  Aquarellen  der  Frau  Louise 
von  Panbuys,  geb.  von  Barckbansen  und  Mitteilungen  Uber 
die  Lebensschicksale  dieser  Fran.   8.  329. 

Bichters,  Ferd.,  Entwioklungsgescliichte  der  Mheren  Krebse. 
S.  330. 

Stricker,  W.,  Zur  Geschichte  der  Abbildung  naturhistorischer 

Gegenstände.   S.  331. 
Reichenbach,  H.,  Die  Eozoonfrage.   S.  332. 
Ziegler,  J.,  Pflanzenphänologische  ^litteihmgen.   S.  335. 
GeyUr,  Th.,  Die  Pflanzenwelt  Neu-SeeUmds.  S.  337. 

1880-  1881. 

Schaui,  W.,  Die  Resultate  der  mikroskopischen  Studien  auf 
dem  Gebiete  der  Mineralogie  und  Petrograpbie.    S.  156. 

Aeiehenbach,  H.,  Über  einige  wichtige  Ergebnisse  der  ver- 
gleichenden Embryologie.  S.  158. 

Boettger,  v.  Heyden,  Saalmfiller,  Richters,  Die  von 
Madagaskar  eingegangen«!  Sammlungen.  S.  161. 

Petersen,  Th«,  Ober  Melaphyr.  S.  165. 

Lncae,  0.,  Statik  nnd  Mechanik  des  RanbtierkOrpers.  S.  166. 

Loretz,  H.,  Das  Alluvium  (Schwemmland)  und  einige  Formen 
desselben.  S.  168. 

1881-  1882. 

Moritz,  J.,  Über  P^üoxera  vasitUrüc.   S.  295. 

Locae,  G.,  Ein  verbesserter  graphischer  Zeichen-Apparat  für 

Herstellnng  geometrischer  Bilder.  S.  299. 
Stricker,  W.,  Eingemauerte,  mumiflcierte  Katzen.  S.  302 nnd  304. 
Sehanf,  W.,  Die  mineralischen  Bestandteile  und  Einschlüsse 

des  Baindts  von  Naurod  im  Taunus.  S.  302. 


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—    64  — 


Schmidt,  Max,  Uber  Makis  des  Zoologischen  Gartens.  S.  304. 
Loretz,  H.,  Das  Verhältnis  der  äußeren  Form  des  Erdbodens 
zu  seinem  geolugischen  Bau.   S.  304. 

1882—1883. 

Luciie.  (i.,  Vurstelluug  vuii  Süuiujedeu.    S.  292. 

Loretz,  H,  Über  einige  Abclriicke  und  Formen  zweifelhalten 

I'rsprungs  in  dm  Schiclitgesteinen.    S.  293. 
Zit-gler,  J,,  Phäiiulugische  Specialkarten.    S.  29ö. 
Lucae,  (i.,  Znr  Entwicklung  der  Hirnwindungen  von  Menschen 

und  Affen.    S.  297. 
Keichenbach.  H.,  Wichtige  neuere  Anschauungen  aal  dem 

Gebiete  der  Zellenlehre.    S.  300. 
Kinkelin,  F.»  Über  Diamantbohrung.  8.303. 

18«3— 1884. 
Lucae,  G  .  <  raniolo^^ica.    S.  ßH. 

Edinger,  L.,  Vergleichende  Physiologie  der  Verdauung.  S.  72. 
Winter,  Wilh.,  Die  DarsteUimg  natarwissenschaftlichdr  Objekt«. 
S.75. 

Lepsin»,  B.,  Jean  Baptiste  Andr^  Dumas' Bedeatnng  f&r  die 
Natnrforschuug.  S.  78. 

1884—  1885. 

Heyne  mann,  D.  F.,  Naturwissenschaftliche  Museen  und  ihre 
Einrichtungen.  S.  73. 

Kinkelin,  F.,  Ober  eine  neue  Theorie  von  der  Entstehung 
einerseits  der  Heere,  anderseits  der  Kontinente  und  Ge- 
birge. 8.76. 

Schanf,  W.,  Die  südafrikanischen  Diamantfelder.  S.  78. 
Blum,  J.,  Der  Seeb&r  {Oalhrkinus  uminua),  8.  79. 
Reiehenbach,  H.,  Metschnikoffs  Untersuchungen  ttber  Pha> 
gocjten.  S.  80. 

1885-  1886. 

Edinger,  L.,  Die  Entwicklung  des  Seelenlebens  beim  Neuge* 

bornen.    S.  69. 

Kinkelin,  Fried r.,  Die  Geologie  der  unteren  Wetterau  und 
des  unterhalb  Frankfurts  gelegenen  Mainthaies.  8.  76. 


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—  65 


Reicheubacli,  H.,  Die  ersten  Ent wickeluugsstadieD  des  FlaB> 
krebses,   .S.  78. 

Nolte,  C,  Aufentlialt  in  der  Kalahari  uad  den  benachbaiten 

deutschen  Schutzgebieten.    8.  79. 
Boetto:er,  0.,  Reptilien  von  Deli,  N. -Sumatra,    S.  81. 
Y.Heyden,  L.,  Die  geographische  Verbreitung  der  Insektf^u  in 

Afrika.    S.  88. 

Lach  mann,  B.,  Die  Pilze  als  Krankheitserreger.  S.  89. 

1886—  1887. 

ßoettger,  0.,  Die  von  Konsul  v.  Moellendorff  und  Otto  Herz 
erhaltenen  chinesischen  Kriechtiere.    S.  61. 

Kinkelin,  Fr.,  Die  Diluvialzeit  im  westlichen  Mitteldeutsch- 
land,   S.  66. 

Reuter,  Fritz,  Die  Lichtwirkung  auf  f^rofcus  aiiguineus.  S.  67. 
Noll,  F.  C,  Die  Naturgeschichte  der  Kieselschwämme.  S.  69. 
Boettger,  0.,  Über  Cfratobatrachus  (/Nciitheri  B\gr,  iind  Alliiere 

Kriechtiere  von  den  Salomon.s-Inselu.    S.  71. 
Noll,  Fritz,  Die  Resultate  seiner  Forsrhnngen  am  Mitteimeer 

(Appositionstheone,  Reizbarkeit  der  FÜamen),   S.  73. 

1887—  1888. 

Richters,  F.,  Die  BrachyurendesMusenmsderSenckenbergiscben 

Q«8eU8Chiift.   S.  61 
Boettger,  0.,  Über  Jieioderma  suspedum  Ck>pe  und  Vipera 

aspis  h.    S.  63. 

Beichenbach,  H.,  Die  Lösung  einer  wichtigen  Frage  in  der 
EntwicklungsgeschichtH  der  Säugetiere.    S.  66. 

£dinger,  L.,  Die  Entwicklang  des  Vorderhirns  in  der  Tierreihe. 
S.  67. 

Lepsius,  B.,  Über  Zeitreaktiouen.    S.  69. 
Boettger,  0.,  Über  den  Beatelirosch  Notoirema  mmsupiatum 
(D.  B.).  8.70. 

Kinkelin,  F.,  Strandgerolle  am  Südhang  des  Taunus,  Senken 
im  Untermaingebiete.  S.  71. 

1888—  1889. 

Flesch,  M.,  Die  Nervenzelle.   S.  64. 

J&nnicke,  W.,  Die  StickstoSemährung  der  Pflanzen.  S.  68. 


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—   66  — 


Lel)siu^,  B.,  Die  Valenz  der  Elemente.    S.  70. 

Kinkel iu,   Kr..   Rei>tt  durch  NordböUmen,  Mähren,  Nieder- 

öslen  eich  und  Krain.    S.  71. 
Edinger,  L.,  Die  Bedeutung  des  Kleinhirns  in  der  TieiTeihe. 

S.  73. 

1889—1890. 

Schauf,  W.,  Die  petrographische  Beschaffenheit  der  Stanlen- 

basalte.  S.LXXV. 
Jän nicke,  W.,  Ergebnisse  der  neueren  botanischen  Forsehnng 

(Stickstoff  aus  der  Luft,  Einzelvorgange  bei  der  Assimilation 

der  Gerbstoffe).  S.  LXXVII. 
Lepsins,  B.,  Die  Beziehnngen  zwischen  dem  Gas-  nnd  dem 

Lösnngsznstande.  S.  LXXVUI. 
B  0  e  1 1  g  e  r,  0.,  Kriechtiere  von  China,  Japan  nnd  den  Philippinen. 

S.LXXXI. 

Noll,  F.  C,  Das  Leben  niederer  Seetiere  (Protozoen,  niederer 
Wttrmer).  S.LXXXV. 
Meyer,  G.  H.,  Der  menschliche  Fnß.  S.  LXXXVIL 

1891, 

T.  Meyer,  G.  H.,  Das  Knochengerfiste  der  S&ngetiere  Tom 

'  mechanischen  Standpunkt  ans  betrachtet.  S.  LXXVI. 
Boettger,  0.,  Pdockelys  von  den  Philippinen.  S.  LXXXI. 
Scbaiif,  W.,  Die  Steinheimer  Basaltdecke,  sowie  die  Beziehnngen 
zwischen  alt-  nnd  jnngvnlkanischen  Gesteinen.  S.  LXXXII. 

1892. 

y.  Meyer,  G. H.,  Das  menschliche  Knochengerüst  verglichen 

mit  denjenigen  der  Vierflifier.  S.  XGIV. 
Edinger,  L.,  Der  heutige  Stand  unserer  Kenntnisse  vom  felDeren 

Bau  des  Centralnervensystems  und  dessen  Bedeutung  für 

die  Psychologie.  S.  XCVn. 
V,  Meyer,  G.  H.,  Die  Nasenhöhle  der  Mammalien.  &  CIV, 

1893. 

Schauf,  W.,  Neuere  Anschauungen  über  die  Entstehung  des 

Grundgebirges.   S.  LXXXVI  und  XCVI. 
Bein,  J.  J.,  Reisen  und  Studien  in  der  spanischen  Sierra  Nevada. 

S.  LXXXVin  und  S.  XC. 


üigiiizea  by  GoOglc 


—  67 


1894. 

Reichenbaeb,  H.,  Ameisenstudieii  im  Frankfurter  Wald. 
S.LXXXIV. 

Ricbters,  F.,  HeUrodera  aekaekH  und  ihr  Vorkommen  bei 

Frankfurt  S.  LXXXVL 
Ziegler,  J.,  Ober  Storchnester.  S.  XC. 
Ediuger,  L.,  Die  Entwicklung  des  hokeren  Seelenlebens  bei 

den  Tieren.  S.  XCIV. 
Andreae,  A.,  Ober  Foraminiferen.  S.  dl. 
Ritter,  Franz,  Die  Gebirgsarten  des  SpessaijiS.  S.  CIV. 

1895. 

Kßkenthal,  W.,  Bericht  Uber  seine  Reise  nach  dem  Mala} ischen 

Archipel  und  nach  Borneo.  S.  XCII. 
Vohsen,  K.,  Die  Probleme  des  Obrlabyriulhs.  8.  ClI  uud  CX. 

1896. 

Reichenbach,  H.,  Aus  dem  Leben  der  Ameisen.   S.  XCII. 
Möbius,  M.,  Der  Hausschwamm.    S.  XCVII. 
Rein,  J.  J.,  Die  Porzellan-  und  Pfeif  enthone  Südwest-Kuglands.  S.C. 
Edinger,  L.,  Die  Eutwickluug  des  Sehens.    S.  CIV. 
Blum,  J.,  Inschriften  innerhalb  des  Holzes.    S.  CIX. 
Richters,  F.,  Zur  Fauna  von  Frankfurt  (Apffs  cancrifonnis, 

LymneUs  biaviiifiirus^  Fledermäuse,  Achondes).    S.  CX. 
Kinkelin,  F.,  Neuere  Bereicherung  der  paläontologischen 

Sammlung.   S.  CXI. 


6* 


I 


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Autorenverzeichnis. 


Die  den  Namen  beigef flgten  Ziffern  zeij 

Agardh,  Jak.  ü.  28. 
Alten,  U.  ö8. 

Andreae,  A,  43,  54,  58,  59,  «7. 
AadKM,  A.  und  KVnig,  W.  4t. 

Baader,  Friedr.  47. 

de  Bary,  A.  33^  35,  36»  37,  40. 

BechhnUl  J.  H.  60. 

V.  Bedriaga,  J.  41. 

Blum,  F.  69,  60. 

Blum,  J.  48,  58,  eO,  61,  64,  67. 

Boettg«r,  0.  88,  89,  40,  48,  47,  48, 
49,  50.  51,  52,  63,  54,  65,  56, 
57,  58,  59,  61,  68,  63,  65,  66. 

Brefeld,  0.  37. 

Bruch,  C.  34,  35,  36. 

Bubenm,  Twom  88. 

Bndmer,  0.  84,  36. 

Back,  E.  52. 

Bücking,  H.  (51. 

Btttflcbli,  0.  38,  46,  48,  68. 

V.  CampenhauBen,  B.  45. 
CaniB,  C.  0.  89. 
Clran,  C.  88,  89,  48,  43,  68. 
Cohn,  Eman.  57. 
CretBMbmar,  Fb.  J.  85. 

Deicbmttller,  J.  V.  64. 
Bilipel,  L.  38,  39. 

Bfllur,  A.  35,  36. 

Edinger,  L.  48,  43,  44,  56,  64,  65, 

66,  67. 
BogeUuurdt,  H.  48,  43. 

Fleck,  Ed.  69. 
FlMdi,  X.  65. 


en  die  Seitenzahl  des  VerMichnisses  an 

[  Fresenius,  Georg  27,  28, 29,  3Q,  33, 34 
V.  Fritach,  K.  45. 

ChaMT,  B.  88. 

GermanoB,  N.  K.  44. 

Geyler.  Th.  39.  4B,  47,  49.  63 
Geyler,  Tb.  und  Kinkelin,  F.  41. 
Grenacher,  H.  und  NoU,  F.  C.  38. 

SaMska,  Wilh.  H.  57. 

Hansen,  A.  39. 
Hanert,  Emst  56,  61. 
Heider,  Karl  43. 

Hessenberg,  Fr.  33,  34,  35,  36,  37,  38. 
V.  Heyden,  C.  H.  G.  85,  89. 

H^ydan,  L.  45.  46,  48,  49,  60, 51, 
63,  64,  57,  59,  60,  68,  68,  65. 
Heynamann,  D.  F.  45,  64. 
Hoffmann,  H.  37. 
V.  Homeyer,  A.  63. 

Xhering,  H.  43. 

Jännicke,  F.  36. 

Jännicke,  Wilh.  41,  65,  66,  66. 

Jost,  Karl  27. 

Xaup,  J*  J.  30. 

Kesselmeyer,  P.  A.  34. 

Kinkelin.  F.  44   47,  48.  50.  51.  52. 

53,  55,  56,  Ö8,  üü,  64,  65,  66,  67. 
Y.  KittUU,  F.  H.  87. 
KloB,  Hann.  33,  45. 
Knoblauch,  Aug.  60. 
Kobelt,  W.  39,  45,  46,  47,  48,  49, 50, 

51.  52,  63,  59,  60  ßt,  68. 
Koch,  Carl  45,  46,  47,  48. 
Kölliker,  A.  35,  37. 
KOnig,  A.  58. 


Dig'itizeo  Ly  <^o< 


69  — 


Körner,  Otto  40,  41.  54,  ÖÖ,  66. 
Kükenthal,  Willy  44,  67. 
Kwietniewski,  C.  B.  4ö. 

Lftebmaaii,  B.  54,  65. 
LandiMt,  Th.  88. 

T.  Lejt6nyi,  C.  39. 

V.  Lendenfeld,  R.  48. 

Lenz,  H  50,  59. 

Lenz.  H.  und  Kichters,  F.  40. 

Lepsias,  B.  61,  66,  66. 

L^g,  F.  40,  49,  44. 

LieWkttkii,  N.  und  Bennau,  J.  39. 

Lorctz.  H.  49,  62,  63,  64. 

Lorey.  Carl  53. 

Lttca«,  (i.  33,  34,  3d,  36,  37,  38,  40, 
47,  48.  60,  62,  63,  64. 

T.  Xaltnii,  H.  50. 

Mappe«,  J.  IL  31,  32. 

Mettenheimer,  C.  82.  33,  34. 

Mettenius,  G.  3S.  34. 

V.  Meyer,  ö.  H.  66. 

T.  Meyer,  Herrn.  26,  27,  28,  29. 

Meyer,  Otto  49,  51,  64. 

Miefaaeteeii,  W.  44. 

Möbins,  M.  43,  69,  67. 

Morirz,  J.  63, 

Möschler.  H.  B.  41.  42. 

V.  MöllendurH,  0.  F.  öl,  ö'J. 

MQltor,  Alfr.  61. 

HflUer,  H.  85. 

VoMk,  Th.  59. 

Noll,         41,  46,  46,  53,  öö,  57,  ö8, 

6-2.  65.  6«. 
Noll,  Fritz  40,  41,  61,  65. 
Nolt«^  C.  65. 
NotCbaf  I,  Jnl.  89. 

Oppenheim,  Paul  61. 

Pagenstecher,  Arn.  45. 
Petersen,  Tbeod.  47,  63. 
Philippi,  E.  60. 
Probst,  J.  41. 


Beichenbach,  H.  41,  49,  50,  58,  59, 

63,  64,  65,  67. 
Bein,  J.  J.  45,  47,  48,  66,  67. 
V.  Behiadi,  A.  57,  69, 

Reinsch,  P.  36. 
Beis,  Otto  M.  43,  44. 
Retowski  0.  61,  56,  66. 
Reub,  Adolph  27. 
Reuter,  Fritz  66. 

Biehteca,  TenL  40,  41,  49, 51, 53,  56, 
68,  65,  67. 

Ritter,  F.  68,  54,  60,  67. 

R»l!  Jii!  48. 
Rviinor,  F.  44. 

Eüi>pdi,  üd.  2b,  21,  28,  29,  30,  31. 
Büppel]  imd  Leufikart  85. 


Baalmttller,  M.  42,  49,  63. 

Saalmttller,  M.  and  v.  Heyden,  L.  42. 

Sandberger,  F.  62. 

Schacht,  Herrn.  33. 

Soharff,  Friedr.  83,  34,  86, 87, 86, 89, 

47.  48.  49,  63. 
Scharf!.  R.  F.  5!», 

Schauf,  Wilb.  ÖO,  57,  58,  63,  64.  66. 

Scheide!,  S.  A.  46. 

Schenk,  A.  44. 

Scbmidt,  Aielph  88. 

Schmidt,  Heinr.  46,  48,  49,  58. 

Schmidt.  Max  64. 

SchimVlt  W  II.  46. 

Schreuk,  i..  48. 

Schrudt,  F.  69. 

Sdmlta,  C.  H.  80. 

Schottie,  L.  S.  44. 

Seoane,  L.  40. 

Simrotb,  lieinr.  42,  43,  44. 

Spieß,  Q.  A.  32. 

Steffan,  Ph.  66,  60,  61. 

Stiebet,  8.  80. 

Stoehr,  E.  88. 

Strahl,  II.  41. 
'  Straus-DUrckheini.  H.  28. 
1  Stricker,  W.  45,  46,  48,  62,  53,  56, 
I        62,  63. 
,  Stnibell,  Ad.  57,  68. 


üiyiiizea  by  GoOgle 


—  70  — 


Thilo,  Lndovicus  26. 
Thotl,  C«r]  Bob.  48. 
Turner,  A.  80. 

Valentin,  Jean  67,  60. 
VerkiüieD,  T.  A.  46^  68. 
Voeltskow,  A.  88b 
VohBMi,  K.  67. 

Weigert,  Carl  43,  53,  66. 


Weinland,  D.  F.  3ö. 
Weinnana,  A.  86w 
Wettwliia,  J.  D.  46. 

Winter,  Wilh.  64. 
Wolff,  Jak.  41. 
Woronin,  M.  36,  37,  40. 

Ziegler,  Jul.  47,  Ad,  bO,  öl,  63,  ä7, 
58,  59,  62,  63,  64,  07. 


Sachregister. 


Abbildung  natarhistorischcr  rrf»gen- 
stände,  Geschichte  fkr  ii'S. 

Abdrucke  und  Formen  zweifelhaften 
Ursprungs  in  den  Schichtgesteinen 
64. 

Abhandtuig«!!  88. 

Abnormitäten  an  Kaktusfrttchten  46. 

Abyssiniens  geoloj^ische  Formation  28. 
Acanthiides  brenn!  Agassis,  Skelett 
TOD  43. 

Acantlmni«  87. 

AwNwiiniB  friiebmMiiit  H.t.  Hqp.  68. 

Actiniaria  von  Temat«  45. 

Adventivbildungen  bei  den  Pflanzen  39. 

Äquatoriale  MeeresstrdmODgen,  Ur- 
sache der  47, 

ans  ditt  KxagfMm  48. 

Aknda  desartoniin  (Stantej)  SB. 

Alcyonaceen  von  Temate  44. 

Alcyonarien  (Pennatnliilen)  37. 

Alcyoniiden  von  Ternate  44. 

Alfurenscbädel  von  Ualuiahera  44. 

Algen,  Australische  SttBwasser-  43. 

Algen  dw  Boten  Mmtm  88. 

Algen  nnd  Fleehten,  Umie,  (Beiuoli)  86. 

Algengattnngen,  Die,  Oedogoninm  und 
Balbothaete  33. 

Algengattungen,  Die,  Pandurina,  Go- 
nium  und  Raphidium  33. 

Alkoholbekämpfung,  Die  wineneekaft» 
liebe  Qrandlage  der  60. 


Alluvium  and  einige  Fonnen  deeeelben 

Altes  und  Neutä  aus  der  (ieologie 

unserer  Landschaft  58. 
Altet  und  Nenee,  Vortrag  Laeaee  66. 
Ameieai,  Ana  dem  Leben  der  67. 
Ameisenitadieo  im  Praakfniter  Wald 

67. 

Amphibien  ans  Madagaakai:,  Diagnose 

zweier  neuer  49. 
Amphibien  dee  Moseonui  der  Sendran- 

beri^ieben  natwfonobenden  Qe- 

sellacbaft  8t. 
Antilope  pygarga,  dentee  canini  89. 
Antipatharien  44. 
Appositionstheorie  65. 
Aptychus  29. 

Aptjrebna  (laevla)  acatns  88. 

Aptgrobni  ovatns  27. 

Apnsarten,  Zwei  afrikanische  53. 

Aquarelle  der  Frau  Louise  T.Panboia 

63. 

Arachniden  der  Kanarischen  Inseln  46. 
Araebniden,  die  die  Senckenbergiscbe 
Oeeellachait  in  der  leteten  Zeit 

erhalten  hat  57. 
Arachniden  Nord-Afrikas  47. 
Arbeitst«  il II nt;  im  Tierreich,  VervoU- 

kommnuug  durch  ÖÜ. 
Ardea  alba  (L.  Gmel.)  29. 
Aidea  egretta  (L  Gmel.)  89. 


Digrtizeü  Ly  <jOOgle 


71 


ArJea  lentiginosa  (Uon(agu)  29. 
Areentirien.  7woi  Rripfe  ans  60. 
Arthropuden,  Die  Keiuil  liitts  r  uml  die 

erste  Entwickeiun^  des  Nerveii- 

i^jtteiiu  bei  68. 
AmoMw  pnlchtfrimns  Cr  »Rntwicke- 

lBBgm«Mibi<  htc  des  3n. 
Adas  ni  Aftppells  Beite  I  2ä. 

T.  Baer,  Karl  Ernst  f  48. 
Banjawangi  mit  dir  Vnlkangnippe 

I^jen  JEtaan  88. 
Basalt  TOB  Naurod,  seine  mineralischen 

Bestandteile  und  Einschlüsse  63. 
Batracbier.  ecaudate,  des  Unter- liain- 

und  Lahn-Uebietea  46. 
Badrar,  Joltaniias  f  38. 
Bafrocktang,  Das  Wasan  dar  62. 
Bafrnehtunii^svorg&nge,  Resultata  in 

der  Erforschmiitj  der  62. 
Bericht  der  Senckenberieiscben  natur- 

forschenden  Gesellschaft  45. 
Bermada-Inseln,  Physikalische  Ueo- 

grapliia  dar  46. 
Betmada-lDsaln»  VcQ^tationsvarblUt- 

nisse  47. 

Beatelfrusch.  Nototrama  martopiatam 

(D.  B.  i  6ö. 
BiDnen-üuUusken  aus  Abchasien  51. 
Biiman-]l(dladEan,  Gaograpbisdia  Var- 

brailuiig  dar  48. 
BiDoen-Mullusken,  zwisebaii  Kunstan- 

tinopel  und  Battim  gesammelt  66. 
Biralven  Japans.  Die  Süßwasser-  43. 
Blattinen-Reate  aus  den  unteren  Le- 

bacbar  SdhiditaD  54. 
BltttenantwiddaDg  ainigar  Dipmcaen, 

TalariaiMMi,  Konnpositaii  38. 
Blumen  und  Insekten  51. 
Bohrloch  in  der  Untermain-AjUage 

überhalb  des  Nizza  Ö2. 
Bobrangen  von  IBUi — 1893  in  der 

Umgebung  TOD  Frankfurt  a.  11.69. 
BoIden^Qattiiiig  and  -Art  von  den 

Philippinen  40 
Borsten  am  Sän}jctierk«pfe.  Bedeutung 

unbeachtet  gebliebener  bl. 


Bose,  Graf  Carl  Augost  t  66. 
Botanische  Ausbeute  tob  Noll^Gra* 
nachers  Reise  46. 
I  Bracb^uren  des  Museums  der  Sencken- 
bergisehan  Bafearforsclianden  Oe- 
saHsdhaft  66. 
I  Brüteplätze  tropisrlicr  SeevOgel  im 
I        Stillen  Ocean  27. 
j  Buchen,  Verwacbaane  53. 

Carpinus  graadis  ÜBg.  im  Tartlir 

Japans  89. 
Ceblepyris  30. 

Centralnervensysteni.  eein  feinerer  Bau 

und  dessen  Bedeutung  Iflr  die 

Psjcholugie  66. 
Garatobatrachns  guentberi  Blgr.  u. 

ander«  Kriaebtiera  tob  den  Salo- 

mons-lBseln  66. 
Ceratodus- Arten  62. 
Cerithiensande  an  der  Uobea  Straße  61 . 
Chelocrinus  29. 

Chrysiden  aus  der  weiteren  Umgebung 

TOB  Frankfnrt  60. 
Cicboriaccae  aas  Arabien  and  Abyssi- 

nien  30. 

Clausilien  aus  Griechenland  and  Klein- 

Asim  42. 
Ciavulariiden  vun  Ternate  44. 
CoUos  30. 

Conebioaaoraa  claTatos  87. 

Corbicnlasande  in  der  Nähe  TonFraBk* 

fnvr  1  M.  51,  52. 
Cordier,  Carl  Wilhelm  t  31. 
Craniologica  64. 
Cuansa,  Natarleben  am  63. 
CjgBBS  30. 

Cyrenenmergelgruppe    im  Mainzer 
Becken,  Gliedemng  der  47. 

Darstellung  naturwisseu&chaftlicbei 

Objekte  64. 
Dasjrarodou  flonbeimeneis  n.  g.  n.  sp. 
ans  dem  mitteloligoc&nen  Heeres- 
:       sand  54. 

nati««  a  «  annabina  29. 
I  DiamantbohruDg  64 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


Diaroantfelder,  Die  afrikanischen  OL 

Diatomeen  34. 

Dictjusteliam  inacoroides  32. 

Diluviale  Riesentiere,  Zwei  südameri- 
kanische bl. 

Diluvialzeit  im  Rhein-Haingebiet,  Vor 
und  während  der  60. 

Dilnvialzeit  im  westlichen  Mittel- 
deutschland 65. 

Dipteren,  Neue  exotische  3ß. 

Direktoren  und  Sekretäre  derSencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
schäft bis  1892  58. 

Dolomit  und  die  Ansichten  ttber  seine 
Bildung  62. 

Dugong  des  Roten  Meeres  22. 

Dumas*,  Jean  Baptiste  Andr6,  Be- 
deutung für  die  Naturf  orschnng  6i. 

Ehrenberg,  Christian  Gottfried  f  fi2. 
EbrmaEn,  Jubann  Christian  f  31. 
Eidechse  aus  Brasilien,  Eine  neue  48. 
Eisenglanz  und  Kalkspat  49. 
Eiszeit  47,  IM. 

Elephas  primigenius  und  E.  africanus, 

Sehr  junge  Unterkiefer  von  53. 
Embryologie,  Wichtige  Ergebnisse  der 

vergleichenden  HS. 
Embryonale  Entwickelung  der  höheren 

tierischen  Organismen  ^ 
Entomologische  Beiträge  (v.  Heyden 

C.  a  G.)  29. 
Entstehung  der  Meere,  der  Kontinente 

und  Gebirge,  Theorie  von  der  64. 
Entwickelung    der    Allantois,  der 

MüUerschen  Gänge  und  des  Afters 

38. 

Entwickelung  des  höheren  Seelenlebens 

bei  den  Tiereu  £2. 
Entwickelung  des  Seelenlebens  beim 

Neugebornen  64. 
Entwickelang  des  Sehens  6L 
Entwickelung  des  Verstandes  und  der 

Sprache  beim  Menschen  6L 
Entwickelung  des  Vorderhirns  in  der 

Tierreihe  65. 


EntwickelnngBTOi^nge  der  Eizellen, 
die  Zellteilung  und  die  Konjuga- 
tion der  Infusorien  38. 

Entwickelungsgeschichte  der  höheren 
Krebse  62. 

Entwickelungsgeschichte  der  Säuge- 
tiere, Lösung  einer  wichtigen 
Frage  der  65. 

Entwickelungsgeschichte.  deren  Be- 
deutung f  Ur  die  Stamniesgeschichte 
der  Tiere  48. 

Eozoonfrage  63. 

Episode  aus  der  mittleren  Tertiärzeit 
des  Mainzer  Beckens  56. 

Erzgänge,  Zur  Bildung  der  63. 

Esther ia  dabalacensis  28. 

Ethnographie  Europas  59,  60. 

Eunuchen,  Körperbau  schwarzer  35. 

Eurotium,  Eurysiphe,  CiciDnobolns  32. 

Exkursionen  in  den  Tropen,  Tägliches 
Leben  eines  Sammlers  und  For- 
schers auf  58. 

Exoascus  pruni  und  die  Taschen  der 
Pflaumenbäume  35. 

Falco  cyaneus  2L 

Falco  (Circus)  dalmatinus  (Rttppell)29, 

Falken  im  Museum  der  Sencken- 
bergischen  naturforschenden  Ge- 
sellschaft 30. 

Farngattungen:  Polypodinm  33. 

Famgattnngen :  Plagiogyria,  Pteris, 
Phegopteris,  Aspidinm,  Cheilan- 
thes,  Aspleniuiu 

Fauna  der  Philippinen,  Zur  59. 

Fauna  der  WOste  Kalahari  63. 

Fauna  des  Alttertiärs  von  Mississippi 
und  Alabama  54. 

Fauna  japonica  extramarina  ^ 

Fauna  von  Angra  Pequena  53. 

Fauna  von  Frankfurt,  Zur  62. 

Fauna  von  Helgoland  62. 

Feldspat  36i  32. 

Feldspäte,  trikline  47. 

Festrede  RUppells  beim  25jiihrigen  Stif- 
tungsfeste der  Senckenbergischen 
naturforschenden  Gesellschaft  30 


78  - 


F«8tvwlMi  von  J.  M.  It^pM  81. 

FestredeD  von  0.  A.  SpieB  32. 
Ktche  Myriapoden,  Araf-hnoideen  und 

trustate«!)  (Klt-^  ks  Auslteute)  59. 
Fische,  Fossile,  des  Mainzer  Beckens  43. 
Fbeln  dM  Nib 
fiieh«  des  Roten  Iberee  8&. 
Fische  von  Noesi-Bö  60. 
Fleck  s  Roiseauabenle  wen  Südweet- 

Afrika  b2. 
Fledermäiifie,  Die  Lebensweise  der 

uhiTielinisfthiwi  d(. 
Floi»  d«r  ualbun  PalndininscUditiii 

des  Caplagrabens  48. 
Flora  des  Heeres  59. 
Flora  von  Abyssinien  28.  29.  30. 
Fiora  von  Ägypten  and  Arabien  27. 
Flußkrebs,  seine  ersten  Entwickelongs- 

■tadtai  65. 
FlnSkrolw»  BotwiekdoiigageMludite 

41. 

Flnßmuscheln  (Najaden),  Unsere  45. 
Forainpn  nvnle,  Srhiießangsprozeß  34. 
Foraimiiüereu,  L  her  67. 
Forambileren-FMna  des  nuecinen 

UollitteMsdateiiis  toh  Uicbelt- 

bei^  69. 

FoiaminifcTpn-Fanna  ini  Septarienthou 
Von  Fl  iinkiurt  a.  M.  59. 

Form  des  Erdbodens  zu  seinem  geolugi- 
sdien  Bau,  Verb&ltnis  der  änfieren 
64. 

Foniiot  da  KoniervknmgsAWgkttit 

60. 

Formolkonservienuig,  DieErfahniDgen 

mit  der  61. 
Fossile  Binnen-Scbnecken   aus  den 

imtannioctiiiii  CorbicnU-Thonen 

68. 

Foasile  Hirsche  des  Uaseams  der 
Senckenbergischen  natorfonchen- 
den  Ges^'üschaft  62. 

Fossilien  aus  üraunkublen  der  Um- 
gebung ?09i  Frankfurt  a.  U.  51. 

Fotnlien  des  8enelcmi1»ergitehen  Ha- 
seuuis  44. 

FrejreiA,  Qeorg  Wilhelm  f  31. 


'  Fftbrer  durch  das  11  iraeam  der  Seneken- 

[       bergiEcben  naturforschenden  Ge- 

sollsfhaft  in  Frankfnrt  n  M  Rl 
Funde,  Seltöame.  in  den  BiUiirriiluMi 
fiutenbam,  Uöchst  und  iiaunheim 
62. 

Fuflv       nKiMchUch»  66. 

QNinoiden  ans  dem  Untecmiocftn  Toa 

Messel  4H. 
Gas-  und  Lösungszustand.  Bezieh- 

mgen  swisohen  Urnen  66. 
Oastiodiwu  pol jmastof  Lenekaft  80. 
Gehirgsarten  des  Spessart-s  B7. 
Gehirn  eines  Idioten  und  einea  JCikio* 

cephalen  41. 
Gehirnforschnng,  firgebnisse  modemer 

54. 

GeograpUaeho  VarhMltaiig  dor  In- 
sekten in  Afrika  66. 

Geologie  d.  primitiven  Formationen  39. 

Ge^do^rie  der  Wottprau  nnd  des  Main- 
thalea  unterhalb  Frankfurt  (>4. 

Geologische  Studienreise  durch  (ister- 
x«icit>Ungam  56^  66. 

Goologiadie  Tektonik  der  Umgegend 
von  Frankfurt  a.  M.  ö2. 

Geologische  T 'bcrsichtskartcn  d.(j(*L'(*n'l 
zwi<;cben  Taunus  und  •Spessart  öii. 

Ckologisches  ans  der  nnteren  Hain- 
gegend 67. 

Qeraniaceae,  Vergleichende  Anatomie 
41. 

Geschichte  desRbeinthalea  beiSt.Qoar, 

Zur  58. 
Gesichts- Urnen  5<>. 
Gesichtswaliruebmuiigeu  vermiltelbt  d. 

Faoottenanges  39. 
Gestalt  dee  Mittelmeerea  nnd  ihr  £in- 

äoB  auf  Handel  nnd  Geechichte 

im  Altertum 
(reSteine  aus  dem  (iotthardtunnel  47. 
Gesteine  des  Karabagli-Gaos,  mikros- 

kopisdK  Stnfien  43. 
Gesteine  nnd  Mineralien  «wischen 

Taunns  nnd  Spessart,  Die  nnta- 

baren  65. 


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74  — 


Gestielte  Tranbenkürper  33. 
üewächBe  aus  der  Umgebung  vun 

Mogadw  41. 
Geyler,  HcrmaiiB  Theodor  t  66. 

Gipsspat  37. 

Gletscher  in  dor  Schweiz  und  in 
Schwaben,  Verbreitung  der  alten 
47. 

OletacherwirkoDg  and  MoiiimaUuid- 

eehaft  47. 
Gliedenuig  der  deutschen  Flor»  66. 
Gnathosaurus  subulatus  2(). 
Goldküstc  fWest-Afrikat,  Natur  und 

Menf5chcn leben  an  der  48. 
Gordiiden,  Beiträge  zur  Systematik 

der  44. 

GorgeDMeeii  tod  Temate  44. 
Granit  des  Fichtelgcbirges,  Kalifeld- 
spat, Tiuiiialiji»  Apatit  und  Topas 

im  Bl. 
Gregarinen  3:^. 
Grindfattumenqudlen  52. 
Grofilunirinde,  Über  die  psjclüwben 

Funktionen  der  60. 
(.K.ßrußen-Scbädel  36. 
Grundgebirg,  Neuere  Anschaaungen 

über  seine  Enstehung  iM. 

HaarmenedMu  48,  62. 
Halicore  des  Koten  Veeres  27. 
Haller,  Albrecht,  Zum  Andenke»!  au 

6-2. 

UalLstadt  und  St.Cassian,  Diu  Schiebten 

von  63. 
Hand  nnd  Fnft  36. 
Handschriften  und  Fiachahhildangai, 

Im  Besitz  der  Senckenbergischen 
nattirforschenden  Gesellschaft  be- 
findliche ältere  Ö6. 

Hausschwamm  67. 

Hefe  62. 

Helix  alexandri  Graj  (Flecks  Ansbente) 

59. 

Heloderma  suspectum  <'upe  65. 
Uerpetologie  Südwest-  und  Sttdafrikas, 

Beitrag  zur  04 
llcbsenberg,  Friedrich  f  47. 


Heterodpra  srhachtl  und  ihr  Vor- 
kommen bei  Frankfurt  67.  ■ 

Hlnvlodiuigeii  von  Mensdhen  nnd 
Aien,  Entwiekeinng  der  64. 

Hydroiden  von  Tomate  45. 

Hymonoptercn-Fauna  der  rm^egeud 
von  Frankfurt  a  M.  .51.  •)4,  59. 
Hypophthalmus  leucochirus  40. 

Imbricaria  «iegleri  n.  sp.,  eine  Flechte 

aus  der  Braunkohle  47. 
Immnnitit,  Die  Lehre  Ten  der  60. 
bihuorien,  Fortpflanznng  der  62. 

Inschriften  innerhab  des  Holzes  67. 
InseliteTi  iv.  Afrikn  THe  geographisdM 

Verbreitung  der  65. 
Insekten  von  Tenerife  46. 
Inselgruppen,  Die  osUtlantiseheo  46. 
Isocrinns  29. 

Jännicke,  Wilhelm  f  58.  . 
.lubiläums-Schriften  26. 
Juraformation  Nordasiens  49. 

Xflfer  aus  .Japan  49. 

Käfer.  Blinde  u<kr  augenluse  45. 

Käfer  von  Alger,  Constantine  und 

Tonis  63. 
Käfer  von  den  Kaaarisehen  Inseln  46. 
Kilfer  yon  Nord-Afrika  nnd  Spanieo. 

Käfer,  zwischen  ki^nstantinopel  und 

Batum  gesammelt  5& 
Kitorf  anna  von  Madagaskar  49. 
KalahaKi,  Noltes  Anfentlialt  in  der  65. 

Kalkspat,  Zusammenhang  seiner  Kry- 

stalljjestalten  38. 

Karpfen  und  die  Seepferdchen  des 
Aquariums  im  Zoologischen  Gar- 
ten, Der  große  62. 

Katalog  der  BatrachiersawwilnBg  im 
Hoseon  der  Senckenbei^ischfln 
nattirforschenden  Gesdlsdmft  In 
Frankfurt  a,  M.  61. 

Katalog  der  paläarktischon  Säugetiere 
60. 


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—  76 


Katalog  der  Bepüliensammlung  im 
Masenm  der  Senckenbergiachen 
natnrforschenden  Gesellschaft  in 
i-rankiurt  a.  61. 

Katalog  dw  VogelMumlimg  im 
MiiMHiiii  d«r  Scnckenbtrglidieii 
natnrforschenden  Oesellsdmft  in 
Frankfürt  a.  M.  61. 

Katzen.  Eingemanerte.mumitici(>rt('  tüH 

Kehlkopf,  Anatomie  und  Physiologie 

40,  41. 

Kiesdadiwliiiiii^  NtttargMehiolite  der 

41,  65. 

Einjrxis,  eine  zu  dieser  (Jattnng  ge- 
hörende Landschildkröte  30. 
V.  Kittlitz,  F.  H.  t  47. 
Kleinhim,  seine  Bedentang  in  der 

KletUrrOgel  Abyanniens  30. 

Knochen  in  Bantsandstein  27. 
Knochen  und  Zähne  in  Brannknhle  2H. 
Knochen  und  Zähne  in  Muschelkalk  21. 
Knochengerüst  der  .Säugetiere  vom 

meffhanfBchfin   Sundpankt  be- 

tnbditet  66. 
Knoehengcrflst   des  Menschen  ver- 

glirhen  mit  dem  der  Vierfüßer  06. 
Koch,  (  ar!  t  ^0 

Kochtoriuc  hamata  N.,  eine  bohrende 

Cirrbipede  46. 
Koncliylieii  au  Java  und  den  Mo- 

Inkken.  Ad.StnibellsAiieheilte57. 
Konchylienaasbente  Verkrtlzens  (>2. 
KrelK^i-.  Kntwickelnngegescbicbte  der 

hi'heren  ♦>;-{. 
Krebse  in  buntem  Sandutein  28. 
Kreiisetter  und  ihre  Verlweitung  in 

Dentedilaiid  42. 
Kmstaceen,  Die  Organisation  der  49. 
Krustaceenfaniia  des  Behringsnieeres 

41. 

Krnstaceenfaana  von  Madagaskar  40. 

ftacertiden-FBiiiilie  (Lacerta,  Algtro* 
ides,  Tropidoeaara,  Zemunla, 
Bettaia)  41. 

fiacheechidel  and  Laobewirbels&nle  34. 


Landschneoken^Fanna  der  Intel  Cebd 

57. 

Laubfrosch  anf  Oosta-Hica,  lilin  neuer 
69. 

Laafamoose,  Die  Thflringer  49. 
Lebenaproaeeae  an  IQkrocnipirfinien, 

Chemisch  nachweisbare  69. 

Lebias  meyeri  Atrass.  28. 
Lepidopteren  (KUkentbals  Ausbente) 
45. 

Lepidopteren  von  UadagaAar  4S,  49. 
L^tothentis  gigae  88. 

Leptotlirix  ocÄracea  Kütz.  und  ihre 
Beziehung  rm  GaUionella  ferru- 

jfinea  Ehr.  83. 
Limna^iia  garretti  40. 
Lithobius?  pusillns  Heyden  29. 
Littorina  littorea,  IMe  Ortebefiregnng 

der  32. 
Lucae  6.  f  52. 

Lysogoninm  ta«»iode8(08cUlatoria)  30. 

Magilas  antiquns  Montf.  29. 
Magneletein  Tom  Frankenetein 
a.  d.  BergetraBe  41« 

Mainzer   Tertiär ,  Paläontologiedie 

Notizen  aus  dem  49. 
^laki'i       Zoiilogischen  Gartens  64. 
Mardner,  Valentin  f  46. 
MeeresmoUasken  der  Insel  Kalymnos 

68. 

Heereesand  von  WaldbOckelbeini,  Der 

53. 

Melaphyr. 

Mt'lber.  (leiirt;  t  IB. 
Metamerenbililung  am  Sängctierkleide 
57. 

Hetamoriibose  dw  Ineekten  36. 

Meteoriten.  I.it'  ratnr  U.  36. 
Meteorsteine.  Ursprung  der  34. 
Meteorsteine  67. 
Metzler,  Adolph  t  51. 
Meyer.  Bernhard  f  32. 
Meyer,  Cbristopb  Heinrieb  Konrad  f 
31. 

V.  Meyer,  Georg  Hermann  f  68. 
Micropogon  occipitalis  29. 


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—  76  — 


Mikroklin  im  Spessut,  Neue«  Vor-  i 
kommen  vou  60. 

Mikroskopische  Organinaen  88. 

Mineralogie  und  Pettogrephie,  Die 
Besaltate  der  mikroskopiscben 
Studien  in  63. 

Mineralogische  Notizen  (Hessenberg) 
33,  34,  36,  36,  37,  38. 

Mollasken  der  KMÜnnaliiiAer  5fr. 

Molliisken,  Die  geograptuache  Ver- 
breitung der  47. 

UollnskenschAlen,  DieYerftnderlicfakeit 

der  46. 

Mooupliv  i  len.  Kanarische  and  des  pa- 
ciüächen  Oceans  43. 

Montaemfe,  Bin  Besoeh  mil  dem  46. 

Morphologie  der  letaton  50  Jahre  und 
jdie  Bestrebungen  der  Sencken- 
berg^schen  natnrtorschenden  Ge- 
sellschaft 47. 

Morphologie  und  Physiologie  der  Pilze 
35. 

Maeorinen  86. 

Mveeaa,  Naturwissenschaftlichei  und 

ihre  Einrichtungen  64. 
Museum  Senckenbergianum  26. 
Mykulugieche   Forschungsreise  nach 

Biumenan  in  BnidUon  61. 
Myriapoden  von  Noasi-Bft  50. 

Nacktschuecken  aus  Griechenland  42. 

Nacktschncckcn  aus  FortuipU  and  C^t- 
afrika  43. 

Nager  des  nordöstlichen  Afrika  30. 

Kasenhfilile  der  Muanwlira  66. 

Natnrheobnelidiiig  im  boineiiacbeii 
Zeitalter  54. 

Naturgeschichte  der  Krystalle  Hri 

Naturgeschichtlifher  Unterricht,  seine 
Bedeutung  49. 

Nematoden,  Freilebende  38. 

Nenwtoden,  Freilebende  und  parasiti- 
sche, in  ihren  gegenieitigeii  Be- 
ziehungen 46. 

Nervenzelle  65. 

Netzhaut  des  Auges.  Entwlekelung 
unserer  Kenntnisse  Ton  der  58. 


Neuburg,  J.  ö.  f  31. 

Neuroglia,  Beiträge  zur  Kenntnis  dsr 

Bonwlen  menedilielieii  48. 
MenropteEeii-Faana  der  weiteren  Um> 

gebung  yon  Frankfurt  a.  M.  60. 

Nie'lere  Seetiere  von  Norderney  34. 

Niedrigste  Lebeusiormen,  ihre  Be- 
deutung 4ö. 

Moll,  SMediieh  Carl  f  5«. 

Norwegen  n.  Sdiweden,  Waademiigen 
in  60. 

Nototrema  marmipiatum(D.  B.),  Bentel- 
frosch  65. 

OberpliocBa- Flora  von  Miedenad 
(klirbeeken)  nadHSehs((SeldeaN) 

41 

Ülpalme  un»!  Erdnuß  45. 
Ohrlabyrinth.  Die  Probleme  des  67. 
Oligocäne  Fauna  von  Polachitia  in 

Kfain  61. 
Oligochaelen  (Kttlmitlials  Anibeale) 

41. 

Oologie  und  ihre  Bedeutung  für  die 

Wissenschaft  56. 
Uphiura  in  Keuper  2Ö. 
Orthopteren,  nwiaolMB  Konstaatinopel 

nnd  Batnm  geeammeli  66» 
Oscillarien,  Bau  nnd  Leben  der  80. 
OtM  89. 

Paläarktische  Säugetiere  des  Sencken- 

bergischen  Museoms  1884  6S. 
FalKoiitologiaclie   Sammliuig,  N«iw 

Bereicherang  der  67. 
T.Ponhuis,  Louise,  geb.v.  BarckbauseB, 

I.ebpusschicksale  der  Frau  63. 
I'arauuUu  de  Uspailata,  Bin  Ausflog 

nach  dem  60 
Parasiten  in  der  Miere  von  Belix  S3. 
Paraaitiamna,  Die  Endmnnngen  den 

45. 

Parietalorgan   der   Amphibien  und 

Rfl>ti1ien  42,  44. 
i  Hl  Liienujicuesis  62. 
l  asbiivant,  Philipp  Theodor  f  58, 
Pelecaaoa  uinof  (Rttpp.)  88. 


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—   77  ^ 


PelocfaeljB  von  den  Philippinen  66. 
Perenosporeen  36 

PerenosporMü  und  Stprolegnieen  40. 
PffthllMuitaii  und  dwMi  Bewohnor  4A. 
FflMisMifS80grft||]iie,  AUgmeiM  Oe- 

sicbtopnnkte  der  46. 

Pflanzenmißbildungen  28. 
Pllanzenphflnoloiris«^hp  Beoliachlungen 
zu  Franklurt  a.  Jil.  07. 

PiuiampliiiioIogiMlie  Ewte  dw  Um- 
g«g«iid  von  FrtBkfBri  &  IL  61. 

Pfl  anzenphänologi  BcheM  itteilnngwifid. 
Pflanzenwelt  Neuseelarifls  RS. 
Phänologischc  Bcobachuingen  49. 
Pbänulugidche  Spesialkarten  64. 
Phagocjten,  MottAttfliAii  üal«r- 

sndmngea  tbar  64, 
Phalloidecn,  Morphokgie  dir  86.  . 
Phyllociadns  39. 
Phylloiera  vastatrix  63. 
Pilze  als  Krankheitserreger  65. 
PilzgattUDg,  Die,  Entomophtora  33. 
Pleaneuitlifdaii,  Du  BkMt  d«r  44. 
PaodliMdiiditMiiinünteivll«iathri68. 
Pli<»eftnBM  des  Rhein-  und  Mainthaies 

and  die  ehemaligen  MKinläiife  65. 
Podophrya  Hxa  Ehb.,  Die  angestielte 

Varietät  der  Ö2 
Pongo-  md  Oraog  8ehid«l  SSL 
Porielta»»  mid  PfoifMillioiie  SfldwMt- 

Boglttids  87. 
Pjrotens  nrgnJimifl,  Dm  lachtwürkiiBg 

auf  65. 
Protokoll-Anszflge  62. 
Protomyces  nnd  Phjrsodenna  35. 
PMOdtninioiiitM  S9. 
P^lorhinns  meiicuras  (Kflpfk.)  S9. 
Puglia  petrosa,  Aas  der  46. 
yygMiiidMHticlie  bei  BamiliMuen  60. 

Quarz  34,  38. 
QnMUlbiilionMn  88. 
QiMOeiiiftrIiilteMN  weetliehronFniik- 
fort  ft.  M.  68. 

iRassenscbädel,  Morphologie  der  'U.  Mf?. 
Bectaldrasen  bei  den  Insekten  66. 


Begcneration  der  Wirbelsäule  imd  des 

Kückenmarks  bei  Tritonen  an<l 

Eidechsen  35. 
Reiae  in  Cocrien  69. 
Beise  von  Heydens  in  Croatien,  Sin- 

Tonien  nnd  nn  der  Iwaiiacben 

Grenze  ß2. 
Heise  nach  Island  \>^12  46. 
Reise  Nolls  nach  Norwegen  1884  53. 
Reise  für  die  Küppell-Stiltnng,  Erste 

46. 

Reise  nach  dw  Kttste  von  Senegam- 

hirn.  Fauna  dieses  Gebietes  .')() 
Heise  Valentins  narh  Tiflis  nnd  in  den 

Karabagh-(iaa  ö7. 
Reise  Verlcrttsens  nach  den  nördlicben 

Küsten  Korwegeoi  6S. 
Beiae  Verkrfliena  nncb  Nenhmdland 

62. 

Reisebericht  KiSkenthals  44.  »!7. 
Reiseerinnennißen  Ad,  Strubells  aus 

dem  Malayischen   Archipel  57, 

68. 

ReiBeerinneningen  Kobelts  von  Al- 
gerien und  Tanis  61. 

Reisen  nnd  Studien  in  derq^niscben 
Sierra  Nevada  66. 

Reizbarkeit  der  Pflanzen  65. 

ReptOinuin  des  oberen  Beni  in  Bo- 
Uvin56. 

BeptiUen  nnd  Batncbier  ans  Aboluwien 

rii. 

Reptilien  ans  Accra  an  der  Gold- 

kiiste  54. 
Reptilien  im  nördlichen  Afrika  25. 
Reptilien  nnd  Batracider  vom  Gap 

Verde  in  Senegambien  40. 
Reptilien  nnd  Batrachier  ans  China 

.59.  (ux 

Reptilien  und  IJatrachicr  von  i  hina, 
Japan  und  den  l'hilippiuen  66. 

Reptilien  nnd  Batrachier  des  unteren 
Congo  66. 

Reptilien  von  Deli,  N.-Somatra  66. 
B^tilien  nnd  Batrachier  von  Epiros, 

Corfu,  Kamerun,  Groß-Namalaiid. 

Transvaal,  Pondoland,  Madagas- 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


—  78 


kar,  Ma(iras,  Java,  Nios,  Nord- 

BeptiliMi  und  BatncHiier  der  Kah- 

kasusl&ndei'  58. 
Beptilien  und  Batnudiior  ans  Klon« 

asien  57. 

Keptilien    uml  Batrachier  zwischen 

KoustaDtinopel  un«l  Batuiii  ge- 

iamimlt  66. 
Reptilien  und  Arapliiliieii  von  MmU^ 

gaskar  39,  -R). 
Rejitilk-n  vnv  >Iarokko  nnd  von  den 

Kauarischen  Insfln  ^W.  4<). 
Reptilien,  Fossile,  im  Museum  der 

SenckenbergiBcl>en  nwtnrforscben- 

den  Qeiellaclwft  SO. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Nieder- 

ländisch-Indien  und  von  der  Insel 

8alan^a  54. 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Ost- Asien 

i>5. 

Beptllien  und  Bamdiier  tob  den 

Phifippinen  b». 
Reptilien  und  Bfttndiier  bei  Pmeee 

in  Epirus  gesammelt  57. 
Reptilien   und  Batra<hier   aus  der 

Provinz  Säo  l'aulo  60. 
ReptUienimdBatnebierMisSieiHen  60. 
Reptilien  und  Batracluer  tns  SpanieD 

nnd  Algerien  f^). 
Beptilien    iin«l   Ainplübien  Spanient 

und  der  Balearen  4i). 
Reptilien  und  Batrachier  aus  Midwest- 

Alrika  (Flecks  Ausbeute)  ö9. 
BeptUim  nnd  AmpUlden  ans  Syrien  49. 
Reptilien  und  AmpUlden  am  Syrien, 

Palästina  nod  Cj'pem  49. 
Reptilien  und  Batrachier  ans  Vene- 

zutda 

Hetiurption  der  Kaoclicnsubstanz  39. 
RhiioBtonieen,  Anatomie  nnd  Sjste> 
matik  der  88. 

Rhus  vemicifera  im  botan.  Garten 

in  Frankfurt  a.  M.  3!». 

Rippenquallen.  NerveQsj'stem  und  Mus- 
kulatur der  39. 

Robbe  nnd  Otter  37,  38. 


Hiippell,  Bdaacd  f  63- 

Rlippelle  ImBdarteter  Geburtstag  60. 

Rupelthon,  Märkischer  6L 

BaalmüUer,  Max  f  57. 

Salpa  fusiformis  Cuv ,  Beitrftge  mr 

Emhryoloßfie  von  43. 
Sauuiiel-Exkarsiun    nach  Akhasieu 

und  TieherkeeBien  61. 
Sammel^&dmnien  naeh  der  NordkOste 

von  Kleinasien  66^ 
Samojeden  CA. 

Sande  imd  Saudsteine  im  Mainzer  Ter- 
tiärbecken 52. 

Säugetiere  ans  Sttdwest- Afrika  (Flecks 
Reiseansbeate)  69. 

Säugetiere  im  ni^rdlicben  Afrika  85. 

Sftugetiere,  Lösung  einer  Frage  in  der 
Entwickelungspeschichte  der  B5. 

Säugetiere,  Neue,  im  Museum  der 
Senckenbergischen  naturforschen- 
den  GeseHsehaft  80. 

SKngetiere  nnd  Skeletta  des  Mnsemns 
der  Senckenbergischen  natnrfoN 
sehenden  nescllechaft  dO. 

Säulen  des  Uerknies,  Nach  den  51. 

Sattelwinkel  und  sein  Verbältais  zur 
Pro-  nnd  Ortbognatbie  96. 

Sanrier  Ton  Haiti  nnd  Meobolland 
(Weinland)  35. 

Scb&del   des  japaniscben  Maskea- 
schweins 37 

Schädel  nurdustatnkanischerVülkerSß. 

Scharff,  Friedrich  f  50. 

8«bief«mng,  Über  48. 

Sdiistosoma  reflexum  (tinrit)  35. 

Schlange  aus  Ostindien,  Nene  67. 

Schlangen,  Finheir^iische  40. 

Schlensenkaniiiier  von  Frankfurt-Nie- 
derrad und  ihre  Fauna  52. 

Schmetteriings-Fanna  der  Qoldkaste 
41. 

Sdunetterlings-Fanna  der  Insel  Potte- 

rico  42. 

Schmetterlings- Fauna  von  Jamaica  41. 
Schmidt,  Adolf  f  66. 
Schmidt»  Heinrich  f  &6w 


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—   79  — 


Schmidt.  Max  f  öö. 
Schiiiidt,VVillielm  Heinrich  Hieronjmas 

Dittttich  t  46. 
Seebftr  (Callorbiniifl  unimu)  61. 
Seelenleben  bei  den  Tieren,  «eine  'BnU- 

(Seelenleben,  deäsen  EntwickelUDg  beim 

Neugeburnen  64. 
Seetiere  (ProtoaoMi,  niedere  Warmer), 

Dm  LeWn  niederer  66. 
Sehen.  Die  Bntwickelnng  des  67. 
Senckcnbortr  nml  »eine  Stiftung  31. 
Senckenbergiscbe  natiirforechende  tie- 

sellsch&lt  Ibiii.  Entwickelong 

wihMid  dee  7d  jähr.  Beiteliei»  57. 
SenkttHgen  im  Gebiete  des  Untermain» 

thales  &2. 
Siciliana  49. 

Sierra  Nevar!rt  Reisen  and  Stadien  in 

der  spaniscbeu  66. 
Sierren  von  Olavarria  und  A2ul(Argen- 

tinaX  Zur  geolog.  Kenntnle  der  60. 
Sianeioxfanei  Allgemeinefl  Uber  49. 
Sinneeleben  der  Pftuuen  61. 
Sinnesorgane,  Wie  kommt  der  Menscb 

znm  vemunftgemässen  üebraach 

seiner  66, 
SiphoDophoren,  DiekesMiiclien  42,43. 
Sketettben  der  KrytUlle  63. 
SUftTll^egd  am  Grafenbruch  59. 
Skorpion  ans  tiemSteinkohlengebirg28. 
Soemmerring,  Detmar  Wilhelm  f  45. 
V.  Soemmerring,  Samnel  Thuiuas  f  31. 
Soemmerrings  öO  jähriges  Doktorjubi- 

linm  26. 

Spessart,  seine  Oebirgnrteii  60,  67. 

Sphaeria  Lemaneae,  Sordaria  fimiseda, 

S.  copropbila  und  Arthrobotrys 

oligospora  37. 
Spieß.  üusLav  Adulf  f  48. 
Spungien,  Des  Sjwtiem  der  42. 
Sprache  mtnrwiasentcfasftlieber  Mit- 

teilang,  Die  63. 
Sutik  and  Mechanilt  der  (inftdrupeden 

40. 

Statik  and  Mechanik  des  Kanbtier- 
kSrpers  68. 


I  Staufenbnsalte,  Peirugrapbiscbe  Be- 

.       schaffenbeit  der  66. 

{  Stein,  J.S.t  32. 

!  Steinheimer  Anamesit  5t. 

Steinheimer  Anaroesitdecke  58,  66. 

Steinzeit  des  Menschen  in  Deutsch- 
land 50. 

Stepbanophjes  superba  und  die  Fa- 
milie der  Stepbanopbyiden  42. 
SfcickstollttmShnnig  derPflansMi  65, 66. 

Stoffwechsel  und  Ernährung  48. 
Storcbnester  in  Frankfurt  a.  M,  und 

dessen  Unigegend  bd,  67. 
Strandgerülle  am  SUdhang  des  Taunus 

65. 

Striclrar,  Wilhelm  Friedrich  Carl  f  57. 
SWtmungen  im  nördlichen  Teile  des 

Stillen  Oceans  48. 
Satora  transversa  squamae  occipitis 
40. 

3>lvia  rueppelli  (Temm.)  29. 
Syzygites  megalocarpns  35. 

Taunn«;.  Die  geologischen  Verhältnisse 

des  48. 

Taunus,  Neue  Mineralfunde  im  i>2. 
Tamras,  Zw  Geognesie  des  54. 
Teir,  abyasinische  Oetreideart  27. 

Tertiär  des  Elsaß  nnd  seine  Petro- 
lenmlager  54. 

Tertiärflora  von  Flörsheim  a.  Main  .'>l. 

Tertiarrtora  von  Stadecken-Elsheim  47. 

Tertiilrletten  nnd  -Mergel  in  der  Bau- 
gmbe  des  Frankhurter  Hafens  52. 

Tertiftrpilaiiwn  Sfid-Anecikas  43. 

Tertiärpflanzen  von  Chile  42. 

Tertiärsrhichtt  n  der  Frankfurter  Ge- 
gend, Funde  in  den  ältesten 
marinen  45. 

Tetragonums  cnvieri  Bisse  33. 

Thüringer  Schiefergebii^,  seine  geo- 
gnostischen  Verhältnisse  62. 

Tiedeniannpreis.  Erste  Erteilung  48. 

TiedLtiiaiiiiJj  .')Ojähriges  Doktorjubi- 
läum  26. 

Tierfabel,  Die  afrikanische  45. 


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—  80 


Tierische  Gewebe,  ilne  Entwicklung 

35,  36. 

Tlerleb«n  in  der  Algierischen  und 

Tanisisrhen  Sahara  r»8. 
Tierphänologiscbe  Beobachtungen  in 

Frankfurt  a.  M.  58. 
Tooussü,  abyssiniscbe  Getreideart  27. 
ToifgeUlde  von  Bnkbeim  and  Dany 

bttun  28. 
TremeU»  meteorica  Persoon  29. 
Treppen-  und  Skelettbildnng  einiger 

regulären  Krystalle  Ml 
Triton  taeniatus  Sclin  2ii. 
TropMolvm  mijus,  Vergrttnte  Billten 

▼Ott  50. 

Uier  des  Tertiärmeeree  im  Hainxer 

Becken  4H. 
Urocycliden  44. 
Ustilagineen  40. 

yaleuE  der  Elemente  66. 

Vegetations  -  Konstanten,  Tbormische 

:n.  47.  49. 

Veriiiiderunj^en  in  der  Vogeiwelt  im 

Laufe  der  Zeit  öü. 
Verdanong,  Vergleichende  Physiologie 

der  64. 

Vergleichende  Anatoml«  des  GeUms 

42.  43,  44. 

Yeronica  -  Blüte ,  EntwickeUingsge^ 
schichte  der  40. 

Verzeichniss  der  Arbeiten  der  Sencken- 
bergischen  natotforaebenden  Ge- 
sellschaft iaS4~1886  &3. 

Vipera  asjds  L.  65. 

Völker,  Georg  Adolf  f  31. 

Vorderbim  42,  44,  tiö. 


WaehstnnisTorgänge  an  Embryonen 
von  Lacerta  agiUs  41. 

Warmwasserheizung  und  die  klima- 
tischen Zustände  d«r  geologtsdien 
Formationen  41. 

Weichtiere,  Das  Gebiß  der  45. 

Wenzel,  Karl  f  31. 

T.  Wiesenbatten,  Carl  Heinrieb  f  31. 

Wirbel  der  Selaehier  (Kölliker)  3d. 

Wirbellose  Tiere  ans  den  dentseben 

Meeren  32. 
Wirbcllo.se  'l'iere  des  Roten  Meeres  2>t. 
Wissenschaftliche  Veröffentlichungen 

(lfl26— 1897)  der  Senckenbergi- 

sehen  natnttwsciwndeB  Gesell- 

Bcbaft  61. 

Zenüden  von  Temate  44. 

Zeichen-Apparat  fOr  Herstellung  geo> 
metrlBcher  Blldor,  Terbessertw 
grapUsober  63. 

Zeitreaktionen  (>.'>. 

Zellen  nnter  patholo^isohen  Verliält- 
nissen ,  Die  Lebensäufiernng^ 
der  53. 

Zellentdll«,  Nenece  Anachannngen  an! 

den  GeUole  der  64t 
ZellbttUe,  Neuere  Theorie  ttber  die 

feinere  Struktur  der  H8,  39. 
Zellmembran.  \^'arbstiim  der  41.  - 
Zirbel  und  Parietaiorgaue  44. 
Zuugeugiüpbie  und  ErdgeicUehla  69. 
Zoologische  Forsebnngsreise  In  den 

Molukken  und  Bomeo  44. 
Zoologische  3Uscellen  (Saurier,  Ba- 

traohier,  Ophidier,  Arachniden)  27 
Zwiscbenhirn  43. 


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—    Bl  — 


Die  Temperaturbeobaclituiigen  im  Jaiubacli 
zu  Galtfir  im  Jahr  1896. 

Von 

Dr.  G.  Greim. 


Seit  Januar  1890  werden  auf  der  Pegelstatiou  im  Jarabach, 
welche  die  Sektion  üarmstadt  des  Deutschen  und  Oesterreicldschen 
Alpenvereins  in  Galtür  (Silvrettagruppe,  Tirol)  unterhält,  auch 
regelmäßige  Beobachtungen  der  Wassertemperatur  angestellt, 
von  denen  nunmehr  die  erste  .Tahresreihe  vollständig  vorliegt. 
Trotzdem  dieser  Zeitranm  noch  nicht  allzulang  ist,  dürfte  es 
sich  vielleicht  <^och  schon  lohnen,  die  dabei  erhaltenen  Resultate 
mitzuteilen,  und  zwar  Lostimmt  mich  hierzu  mit  in  erster  Linie 
derselbe  Grund  wie  bei  der  vor  kurzem  erfolgten  Veröffentlichung 
fiber  den  täglichen  Temperatargang  im  Jambach, daß  nämlich 
ans  ähnlicher  Höhe  resp.  Nähe  des  Gletschers  derartige  Tempe- 
ratnrmessnngen  meines  Wissens  noch  nicht  veröffentlicht  worden, 
dann  aber  auch  der  Umstand,  daß  diese  einjährige  Temperatur- 
reihe schon  eine  ganze  Reihe  von  thatsächlich  festgestellten 
Resultaten,  sowie  von  neuen  Anregungen  ergeben  hat. 

Die  Station  liegt,  wie  hier  noch  einmal  kurz  wiederholt 
werden  mOge,  in  dem  obersten  Dorfe  des  Paznaun,  Galtfir,  in 
ca.  1580  m  u.  M.  Der  Pegel  ist  an  der  oberen  Brücke  über 
den  Janibach  angebracht,  von  der  aus  resp.  in  deren  Schatten 
die  fiestimmungen  der  Wassertemperatnr  des  Bachs  vorgenommen 
wurden.  Das  dabei  benutzte  Instrument  ist  ein  von  Greiner- 
Mftnchen  geliefertes,  in  zehntel  Grad  geteiltes  sogenanntes  Schöpf- 
thermometer ans  Normalglas,  das  an  einer  Schnur  von  der  Brilcke 


')  Siebe  Notisbktft  dM  VereiiiB  fttr  Erdknnde  ote.  Danutadt.  IV.  Folg«. 
17.  Haft.  1806. 

6 


L.iyui^L.ü  cy  Google 


—   92  — 


ans  In  den  Bach  gelassen  wird.  Die  zngehöngen  LnlUenpe- 
ratnren  werden  an  einem  gleichfalls  von  Greiner  gelieferten  in 
zehntel  Grad  geteilten  Normalglasthermometer  abgelesen,  das 
etwa  600  m  von  der  Brücke  in  einem  zwischen  Wiesen  gelegenen 
kleinen  Gartenland  etwa  IV«  m  über  dem  Boden  so  an  einer 
Stange  angebracht  ist,  daß  es  yon  direkter  Bestrahlung  nach 
Lage  der  Umstände  möglichst  wenig  beeinflußt  werden  kann. 
Dies  scheint  auch  nach  den  abgelesenen  Temperataren  hinreichend 
der  Fall  zu  sein. 

Die  Ablesungen  wurden  täglich  einmal  und  zwar  um  11  Uhr 
vormittags  zugleich  mit  der  Ablesung  des  Pegelstandes  ausge- 
führt. Ausschlaggebend  fttr  die  Wahl  dieses  Termines  war,  dafi 
er  für  den  annähernd  mittleren  Pegelstand«  sowie  nach  dem  bis 
jetzt  Bekannten')  namentlich  fßr  die  mittlere  Tagestemperatur  • 
des  Wassers,  soweit  es  sich  wenigstens  späterhin  um  Ausnutzung 
längerer  Reihen  handeln  wird,  am  geeignetsten  schien.  Jedoch 
kann  nicht  verkannt  werden,  daß  er  insbesondere  fflr  die  mittlere 
Lufttemperatur  recht  unpraktisch  liegt,  indem  gerade  bei  den 
Stunden  um  Mittag  nach  Erks')  u.  A.  Untersuchungen,  wenn 
nur  einmal  täglich  abgelesen  wird,  die  Reduktion  der  Ablesungen 
auf  Tagesmittel  sehr  ungenau  wird.  Jedoch  hatte  zu  gleicher 
Zeit,  nämlich  ün  Anfang  des  Jahres  1896,  das  hydrographische 
Zentralbureau  in  Wien  eine  meteorologische  Station  in  Galtftr 
gegründet,  an  der  täglich  mehrmalige  Temperatnrablesungen  vor- 
genommen  wurden,  und  es  lag  nahe,  diese  zur  Berechnung  der 
mittleren  Lufttemperatur  heranzuziehen.  Wie  ich  mich  aber 
bei  meiner  personlichen  Anwesenheit  in  Galtfir  im  Juli  1896 
überzeugen  konnte,  waren  die  Instrumente  derselben  in  unge- 
eigneter Weise  aufgestellt,  so  daß  ich  trotz  der,  wie  ich  glaube, 
unbedingten  Zuverlässigkeit  des  mir  bekannteu,  eifrigen  und 
sehr  für  die  Saclie  interessierten  Ht  ubacliters  —  der  übrigens 
auf  die  ungeeignete  Aufslelluu^  dureli  die  erlialtenen  Resultate 
schon  selbst  aufmerksam  (,a*\vordeu  war  —  weni^^stens  die  aus 
dem  ersten  Teil  des  Jahres  vorliegenden  Beobachtungen  für 

■)  Sielie  Forster,  Die  Temperatur  fließender  OewAsser  Mittekaropaa. 
Penika  geograpb.  Abhandlungen.  Bd.  V.  Heft  4.,  nnd  Gappy,  River  tem- 
perature,  Part.  I.  Proc.  of  tbe  R.  Phys.  Society  of  Etlinburgh  XII.  1894. 

*i  ('f.  u.a.  Erk,  Die  Bostnninung  wahrer  Tagesmittel  <ler  Temperatur. 
Abbandl.  d.  MOncbener  Akademie.   II.  Ol  XIV.  Bd.  II.  Abtb.  1883. 


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—   83  — 

nicht  1)e8onder8  zaverlässig  halten  mnß.  Dia  Beobachtangen 
anderer  Gebirgsstationen  des  meteorologischen  Netzes  herbei- 
zaziehen,  konnte  ich  mich  auch  nicht  entschließen,  da  es  schon 
schwierig  gewesen  wäre,  eine  anter  genau  gleichen  topogi^phi* 
sehen  Bedingungen  ausfindig  zu  machen,  es  außerdem  aber  auch 
sehr  zweifelhalt  schien,  ob  eine  solche,  wenn  sie  gefunden  wäre, 
anch  alle  lokalen  meteorologischen  Eigentümlichkeiteü,  wie  z.  B. 
den  in  Galtür  ziemlich  häufig  auftretenden  FOhn  u.  a.,  aufge- 
wiesen hätte.  Dann  blieb  aber  nur  die  Wahl,  entweder  die 
Galtfirer  Werte  direkt  zu  verwenden  oder  mittelst  geeigneter 
Heduktionsfaktoren  möglichst  auf  wahre  Tagesmittel  zu  redu- 
zieren. Für  ersteres  schien  zu  sprechen,  daß  die  schon  er- 
wähnten Untersuchungen  über  den  täglichen  Gang  der  Wasser- 
nnd  Lufttemperatur  gerade  für  die  Zeit  der  größten  Schwankungen 
—  den  Sommer  —  eine  sehr  genaue  Parallelität  beider  nach^ 
gewiesen  hatten.  Man  durfte  daher  hoffen,  die  wahren  Mittel 
bei  der  vorliegenden  Arbeit  entbehren  zu  können,  soweit  es 
sich  nur  am  die  Verfolgung -der  Temperaturschwankungen  resp. 
der  Wechselbeziehungen  der  Luft-  und  Wassertemperator  in 
ihrem  jährlichen  Verlauf  handelte,  da  durch  gleichzeitige  Be- 
obachtung beider  der  Einfluß  des  täglichen  Ganges  wenn  auch 
nicht  ganz,  so  doch  größtenteils  ausgeschlossen  war.  In  manchen 
Fällen  macht  sich  jedoch  das  Fehlen  von  Mittelwerten  unan- 
genehm geltend,  so  z.  B.  wenn  man  sehen  will,  wieviel  von  der 
Jahreskurve  der  Lufttemperatur  über  der  der  Wassertemperatur 
liegt  und  umpfekehrt.  Ich  wandte  mich  deshalb  an  Herrn  Geh. 
Hufial  i'iui.  Hann  iu  \\  len.  der  mit  außerordentlicher  Liebens- 
würdigkeit die  Reduktion  der  .Monatsmittel  des  11  Uhr-Termins 
auf  TagesiuiLtel  ausführte,  wofür  ich  ihm  zu  großeui  Dank  ver- 
I»liiclitet  bin.  Diese  reduzierten  Monatsmittel,  die  nach  freund- 
licher Mitteilung  des  Herrn  Prof.  Hann  nach  \cr^Uich  mit 
denen  von  St.  Anton  am  Arlberg  freilich  noch  etwas  m  hoch 
erscheinen,  wurden  bei  der  graphischen  Darstellung  benuizL  und 
unten  in  der  Tabelle  der  Mouatsmittel  mitgeteilt,  während  f  Ur  die 
Wassertemperatur  einfach  die  1 1  Uhr-!Mittel  eingesetzt  wurden. 
Bei  den  Pentadenmitteln  schien  es  mir,  als  ob  das  Resultat  bei 
dem  Versuch  einer  Reduktion  die  Mühe  nicht  lohnen  würde. 
Freilich  kommen  deshalb  die  Beziehungen  zwisclien  Lufttemperatur 

und  Pegelätaud  uicht  voUstäudig  klar  zum  Vorschein,  da  ja  die 

6» 


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—  84  — 


abschmelzende  Wirkung  der  Laftwäme  resp.  der  diese  be- 
dingenden Faktoren,  die,  wie  sieb  unten  zeigen  wird,  haapt- 
sftcblich  den  Wasserstand  bestimmen,  nicbt  nur  von  den  tagsfiber 
oder  um  11  Ubr  Tormittags  allein  herscbenden  VerbftUniseen, 
sondern  von  denen  des  ganzen  Tages  und  auch  der  Nacht  ab- 
hängig ist  Einige  noch  nicbt  zu  erklärende  Unregelmäßigkeiten 
in  dem  Verlauf  beider  Kurven  zu  einander  dürften  darauf  zu- 
rückzufahren sein.  Doch  zeigt  sich  im  allgemeinen  eine  so 
klare  Abhängigkeit  von  einander,  daß  trotz  dieser  Schwierig- 
keiten die  mitgeteilten  Resultate  doch  nicht  verworfen  werden 
dürfen,  üm  übrigens  über  die  Richtigkeit  des  Verlaufs  der 
Temperaturkurve  im  großen  und  ganzen  ein  Urteil  zu  erlangen, 
wurde  dieselbe  an  der  Hand  der  synoptischen  Wittemngskarten 
sowie  der  von  der  Seewarte  herausgegebenen  Witterungsflbersicht 
für  das  Jahr  1896')  nochmals  geprüft. 

Dabei  ergab  sich  eine  relativ  sehr  genaue  Übereinstimmung 
zwischen  der  allgemeinen  Wetterlage  und  dem  Gang  der  Tempe- 
ratur in  Galtür  im  Verlauf  des  Jahres.  Januar  und  Februar  1896 
stehen  unter  dem  Einfluß  eines  Deutschland  umfassenden  Hoch- 
druckgebietes und  dabei  finden  sich  natürlich  für  einen  Thalort 
im  Gebirge  bei  durchweg  schönem  Wetter  heitere  Tage  mit 
relativ  niedrigen  Temperaturen,  die  auch  am  Tage  nicht  allzn- 
hoch  steigen  und  sich  um  11  Uhr  Vm.  im  Januar  nur  dreimal 
wenig  über  den  Nullpunkt  erheben.  Bei  Eintritt  von  stärkeren 
Ostwinden  fiel  das  Thermometer  um  diese  Zeit  bis  zu  ganz  be- 
deutenden Kältegraden,  —  so  am  10.  Januar  bis  —  19,e  ^  C.  — , 
wobei  zum  Teil  der  Bach  zufror.  Diese  Kälte  wird  freilich  im 
Februar  manchmal  tagelang  unterbrochen,  indem  —  nach  den 
Wetterkarten  zu  urteilen,  lokale  —  F6hne  ein  stärkeres  Steigen 
der  Lufttemperatur  bewirken.  In  den  letzten  Febmartagen  be- 
ginnt die  Herrschaft  von  Cyklonen,  was  bei  wechselndem  Wetter 
Steigen  des  Thermometers  in  der  eisten  Hälfte  des  März  und 
starke  Niederschläge  zur  Folge  hat.  Am  1.  März  werden  m 
Schnee  gemeldet  und  am  7.  bis  10.  März  zu  gleicher  Zeit  mit 
den  wolkenbruchartigen  Ivegeu,  diti  in  Süddeutschland  nieder- 
gingen, erneute  Regen  und  vSchneefälle.  die  am  10.  März  bei 
Sturm  und  großem  Schueelall  mit  dem  iallen  von  Lawinen  im 


')  Siehe  Annalen  der  Iljrdograj^e  etc.  18S}7.   Heft  IIL  pag,  140. 


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a5  — 


ganzen  Paznaun  und  seinen  Nebentliälera  schlössen.  Eine  der- 
selben hatte  (leu  .Tambach  so  vollständig  abgesperrt,  daß  zur 
Beobachtungszeit  au  diesem  Tage  kein  Wasser  floß,  und  ihre  Masse 
war  so  bedeutend,  daß  man  noch  Anfan«:  Juli  auf  dem  We^r  zur 
Jamtliallmtte,  —  der  sonst  um  diese  Zeit  vullständig  schneefrei  ist, 
wie  ich  mich  selbst  iu  den  vnrherf^ehcndcn  Jahren  überzeugte, 
■ — anf  bedt'utend«'  Strecken  die  Lawinenkegel  iiassieien  mußte  und 
au  vielen  Stellen  auf  ihnen  den  Bach  hätte  liberechreiten  kinmen. 

Mit  dem  14./15.  März  tritt  dann  wieder  eine  Wetteränderung 
in  Zentraleuropa  ein,  die  zur  Eutstehuui^  der.  in  (Taltür  bis  zum 
2H,  März  anhaltenden,  für  die  betreffende  Zeit  anf'ercewöhnlich 
hohen  Temperaturen  in  der  zweiten  Hälfte  des  März  führte,  und 
sicii  deutlich  in  dem  Verlauf  unserer  Temperaturkurve  abhebt, 
wenn  auch  freilich  so  hohe  Mittagstemperaturen,  wie  in  Deutsch- 
land an  manchen  Orten,  nicht  erreicht  wurden.  Am  26./27.  März 
tritt  in  Haltür  der  Umschlag  ein,  der  empfindliche  Abkühlung 
bringt,  und  es  folgt  eine  Periode  stark  wechselnder  Witterung 
mit  hin  und  wieder  auftretendem  Föhn,  der  jedesmal  von  nicht 
unbedeutenden  Niederschlägen  gefolgt  wird.  Die  dadurch  an- 
gebäafteu  ISchneemassen  verstärkten  noch  die  von  früherher 
Torhandenen,  so  daß  für  die  Tnln  eszeit  ganz  ungewöhnlich  wenig 
erst  von  der  Umgebung  des  Dorfes  ausgeapert  war,  und  bis  in 
den  Mai  der  Zugang  zu  der  Jamthalhntte  versperrt  blieb,  trotz- 
dem die  im  Jahre  1 KDO  dort  beabsichtigten  Erweiterungsbauten 
einen  möglichst  frühen  J^esuch  vom  Thalort  ans  dringend  ver- 
langten. Ende  April  steigt  die  Temperatur  einige  Tage  sehr 
stark  unter  dem  Einfluß  eines  Föhnes,  um  dann  nochmals  einen 
Rückschlag  zu  erleiden,  der  durch  das  Einsetzen  nördlicher 
Winde  hervorgerufen  wird,  die  eine  Fidge  eines  sich  über  Zentral- 
eoropa  ausbreitenden  Hochdruckgebietes  siud.  Der  iMai  war  bei 
wechselnder  Temperatur  zum  größten  Teil  heiter,  mit  einer  Unter- 
brechung am  21.  bis  22.,  wo  der  Beobachter  Schneesturm  meldet. 

In  den  letzten  Tagen  des  Mai  und  im  Juni  zeigte  sich 
entsprechend  der  allgemeinen  \yetterlage  ein  stärkeres  Ansteigen 
der  Temperatur,  das  nur  durch  einzelne  Regentage  unterbrochen 
wird,  während  gegen  Ende  des  Monats  und  In  der  ersten  Juli- 
pentade  wieder  kühleres  Wetter  mit  Niederschlägen  auftritt 
Vom  6.  Juli  bis  in  die  ersten  Augusttage  ist  entsprechend  der 
gleichmäßigen  Verteilung  des  Luftdrucks  das  Wetter  sehr  ver- 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


—   86  — 


äuderlich.  Die  Hauptrolle  bezüglich  des  Einflusses  auf  die 
Temperatur  spielen  in  dieser  Zeit  in  GaltUr  Bewölkung  (und 
Niederschlag);  in  der  ersten  durch  heitere  Tage  ausgezeichneten 
Hälfte  ist  es  deshalb  im  Allgemeinen  warm,  in  der  zweiten  mehr 
bewölkten  und  regenreichen  etwas  kühler.  Dagegen  tritt  im 
August  ein  wahrer  Temperatursturz  ein,  und  nur  einzelne  helle 
Tage  mit  warmem  Sonnenschein  erreichen  11  Ulir-'J'eniperaturen 
von  nahezu  20'^  C,  die  sich  dann  auch  in  einzelneu  höheren 
Pentadenmittelu  bemerkbar  maclieu,  eine  grüße  Anzahl  anderer 
Tage  blieb  sogar  unter  10"  C.  um  11  Uhr.  Der  Witterungs- 
charakter in  diesem  Monat,  der  ja  auch  den  Touristen  des  ver- 
flossenen .Sommers  noch  gewiß  in  Erinnerung  ist,  wird  am 
kürzesten  durch  das  von  dem  Pegelbeobachter  den  Monats- 
beobachtungen beigefügte  Resume  .Immer  schlecht  und  Regen^, 
sowie  durch  die  Thatsache  ausgedrückt,  daß  bei  einem  im  (ie- 
fülge  eines  kurzen  Fölms  aufgetretenen  zweitiigigen  Schueefail 
die  Temperatur  um  U  Uhr  Vm.  nur  4,9^  C.  l  am  27.  August)  er- 
reichte. Als  sich  in  den  letzten  Augusttagen  aber  eine  Depicssion 
in  West-,  ein  Maximum  in  Osteuropa  ausbildete,  stieir  aucli  in 
Cialtür  die  Temperatur  in  der  ersten  Hälfte  des  Sepieniber  und 
blieb  nahezu  auf  der  II  «die  dei-  August!  empcralur  oder  über 
derselben.  Dies  dauert  bis  in  die  zweite  Hälfte  September,  wo 
eine  Abkiihlung  eintritt  unter  Regen  und  zum  Teil  anliaht  ii  b;n 
Schneefällen,  die  durch  die  zur  Herrschaft  sfelangeuden  west- 
lichen Winde  bedingt  werden.  Das  darauf  folgende  starke 
Steigen  in  den  ersten  Oktobertagen  ist  augenscheinlich  ver- 
anlaßt durch  das  Gebiet  hohen  Luftdruck.s  unter  dessen  Einfluß 
zu  dieser  Zeit  Mitteleuropa  steht,  und  die  in  seinem  Gefolgre 
auftretenden  klaren  Tage,  an  deuen  die  Temperatur  um  11  Uhr  \  m. 
fast  durchweg  über  15°  C.  blieb.  Hierdurch  und  durch  das 
Fehlen  der  compensierenden  Xachttemperaturen  ist  wohl  nicht 
nur  das  Pentadenmittel,  sondern  auch  das  reduzierte  Monatsmittel 
des  Oktober  zu  hoch  geworden,  wie  insbesondere  ein  Vergleich 
mit  den  Zahlen  von  8t.  Anton  am  Arlberg  zu  zeigen  scheint.') 
In  der  zweiten  Hälfte  des  Monats  ist  wieder  trüberes,  kühleres 
Wetter  mit  Schneefällen  vorherrschend,  so  daß  die  Temperatur 
schon  au  einzelueu  Tageo  um  11  Uhr  anter  0*^  bleibt.  Gegen 

*)  Galtllr :  Oktobennittel  1 1  h Vm.  -f-  8,*«,  rednnert  auf  Tagesmitt«!  -}-  6.t 
St.  Anton :       .         2h  Nm,  -j^  10,<%  Tagesmittel  (7, 2, 9, 0)  -|-  4^  *. 


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87  — 


Schloß  deü  Monats  treteu  dagegen  noch  eine  Reihe  heiterer  Tage 
auf,  an  denen  sich  anch  die  Temperatnr  wieder  etwas  erhebt. 

Audi  in  dem  ganzen  November  ist  bei  langsam  sinkender 
Temperatur  fast  durchweg  heiteres  Wetter  unter  der  Wiikung 
eines  Hochdruckgebietes  in  Zeutraleuropa.  In  der  ersten  Hälfte 
liegt  die  Temperatur  um  11  Uhr  Vm.  noch  über  O'',  in  der 
zweiten  Hälfte  fällt  ä\e  besonders  bei  Eintreten  von  Ostwind  um 
diese  Zeit  bis  —9''.  Anfangs  Dezember  weicht  das  Hochdruck- 
gebiet nach  Osten  zurück,  von  Westen  her  nahen  Depressionen 
und  es  tritt  wärmere  W'itteniii-  uu  l  Thauwetter  auf  bis  etwa 
zur  Mitte  des  Monats,  dahu  l*4^^t  eine  Reihe  von  Tagen  inil 
wechselnder  Temperatur  unter  Auftreten  von  Föhntageu,  denen 
dann  wieder  heitere  Tage  mit  Tagestemperaturen  unter  0°  bis 
zum  Schluß  des  Jahres  fulgen. 

Einen  übereinstimmenden  Verlauf  zeigt  die  ivurve  der 
Monatsniittcl,  nur  natürlich  in  den  Einzelheiten  weniger  scharf 
ausgeprägt.  Vor  allem  fällt  auch  hier  die  scharfe  Einbiegung 
am  April  auf,  die  durch  den  schon  oben  ge.schilderten  Rück- 
schlag veranlaljL  ist.  Ebenso  machen  sich  die  niedrigen  Tempe- 
raturen im  Anfang  des  Mai,  sowie  der  in  diesem  Sommer  ganz 
anormale  August  auf  den  ersten  Blick  irdtcnd. 

Die  Kurve  des  Wasserstandes  zeifiiUt  in  zwei  vullsläudig 
geti'eunte  Teile,  einen  winterlichen  und  einen  isuinmerlicheu,  die 
auf  der  graphischen  Aufzeichuuug  der  täglichen  Stände  sich 
noch  deutlicher  von  einander  abheben  als  in  der  hier  beige- 
gebenen Kurv»'  l'cntinlHiimiitel.  Der  Winter  (in  Bezug  auf 
den  l*egfl>iaiui  gemeint  i.  geht  bis  etw'n  Kndc  April  und  fängt 
ungefähr  in  der  Mitte  ()ktoV»er  wieder  an.  Kr  zeiclmet  sich, 
wie  schon  früher*)  von  mir  und  auch  von  antleieii  Seiten-)  be- 
merkt wurde,  durch  eine  außerordentlicht;  Gleichmaljigkeit  und 
geringe  Veränderlichkeit  des  Wasserstandes  von  Tag  zu  Tag 
aus.  Nur  selten  giebt  es  in  dieser  Zeit  von  einem  Tag  zum 
andern  Schwankungen  von  mehr  als  1  cm.  und  solche  von  mehr 
als  4  cm  sind  18i»b  überhaupt  nur  dann  lieobachtet  worden,  wenn 
der  Bach  durch  teilweises  Zuiriereu,  das  öfter  durch  eingewebten 

*)  Siebe  Uittcilungon  des  Deot«icheii  und  (>stcrreichi8ch«D  Alpcnvereina. 
imo.  Nr.  7.         Pcgelstation  in  iialtUr.) 

*j  Z,  B.  Finstcrwalder.  Mitt.  «1.  Uiutsdi.  u.  österr.  AliKiivcreins. 
1891.  üt.  'd,     6,  Brückner,  Pctermanns  Mitt.  vtc.  IHUö  pog, 


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88  — 


Sehsee  Teranl&Bt  oder  untersttttzt  wird,  sich  Staat.  Dareh 
etwas  anderes  wird  diese  Gleichmäßigkeit  Icaum  irgendwie  be- 
einflußt So  brachte  es  sogar  die  obenerwähnte  Temperatur- 
erhöhnng  in  der  zweiten  Hälfte  des  März  nicht  fertig,  ein  relativ 
erhebliches  Steigen  des  Wassers  zu  bewirken,  und  eben  so  wir- 
kungslos ist,  wie  hier  nochnmls  betont  und  h^nrorg^oben  werden 
m5ge,  zur  Zeit  des  winterlichen  Pegelstandes  nadi  den  seitherigen 
BeobaehtUDgen  in  Galtllr  der  Föhn,  Wenn  von  verschiedener 
Seite  und  auch  erst  neuerdings  wieder  in  Alpenvereinsschrilten 
darauf  hingewiesen  wurde,  wie  sehr  der  Föhn  die  Schneeschmelze 
beeinflnfit  und  daran  beteiligt  ist,  so  dürfte  dies  danach  fftr 
den  kälteren  Teil  des  Jahres  entschieden  nicht  voll  zutreffen, 
da  der  Pegelstand  sich  dadurch  absolut  nicht  beeinflußt  zeigt. 
Auch  das  Ansteigen  der  Kurve  im  Frühjahr  geht,  wie  mir  scheint, 
vom  Föhn  unbeeinflußt  vor  sicli,  ebenso  wie  das  Absteigen  im  Herbst. 

Das  einzige,  was  außer  dem  Zufrieren  zur  Zeit  des  winter- 
lichen Standes  griiljere  Schwaukuugeu  liervorbringeu  kann,  sind 
selbstverständlich  die  Lawineufälle.  Schon  oben  wurde  als 
Beispiel  der  10.  Miirz  mit  dem  großen  Schneesturm  einge- 
tretene Lawinensturz  im  vorderen  Jarathal  ei  waimt.  der  den 
Bach  so  abschloß,  daß  am  Beobaclituugstermiu  überhaupt  kein 
Wasser  doß.  Es  ist  eine  iiekauhte  Thatsache,  die  aucli  hierbei 
auftrat,  daß  derartige  Aufstauungen  durch  Lawinen  für  die 
beteiligten  Ortschaften  gewöhnlich  nicht  gefährlich  sind,  da  der 
Bach  den  Sclineedamm  der  Lawine  bald  durchsägt  oder  durch- 
höhlt  und  es  infolgedessen  niclit  zu  größeren  Wasseransamm- 
lungen kommt.  Hierbei  ist  iiluigens  auch  in  Betracht  zu  ziehen, 
daß  die  winterlichen  niedrigen  Wasselstände  nicht  für  j^ioßere 
Aufstauungen  günstig  sind.  Aus  diesen  Gründen  ist  es  leicht 
verständlich,  daß,  trotzdem  in  Ualtür  fast  regelmäßig  in  jedem 
Frühjahr  einmal  diese  Erscheinung  eintritt,  es  bis  jetzt,  soviel 
mir  bekannt,  noch  nicht  zu  dadurch  veranlaßten  Schädiguniren 
der  recht  nahe  bei  dem  Bach  betindlichen  Häuser  ir^'k  inmen  ist. 

Selbstverständlich  wurden  derartige  abnorme  Hoch-  und 
Niederwasserstände  im  Winter  bei  Herechnung  der  Pentaden- 
miltel  nicht  mitvervvendet,  sondern  dieselben  für  die  betreffenden 
Tage  —  mit  geringer  Mühe  -  interpoliert. 

Der  sommerliche  und  winterliche  Teil  der  Wasserstauds- 
kurve  sind  durch  steil  aufsteigende  resp.  .abfalleude  Übergänge 


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—  bö  — 


üiit  einander  verbunden.  Auch  hier  bestätigt  sich  das  schon 
früher  Gefundene,  daß  im  Frühjahr  das  Ansteigen  viel  rascher 
vor  sich  geht,  als  das  Abschwellen  im  Herbst.  Schon  in  der 
Kurve  der  Monatsmittel  tritt  dies  hervor,  nocli  deutlicher  aber 
in  der  Kurve  der  Pentadenmittel,  die  auch  die  Beziehungen 
zwischen  Lufttemperatur  und  Wasserstand  im  einzelnen  verfolgen 
lassen.  Man  sieht  da,  daß  schon  in  den  letzten  Tagen  des  April 
infolge  der  wärmeren  und  zugleich  regnerischen  Witterung  die  Kurve 
eine  Tendenz  zum  Aufsteigen  zeigt,  die  aber  infolge  des  Rück- 
schlags im  Antaug  des  Mai  nicht  zum  richtisren  Dnrehbnich  kommt. 
Mit  dem  Wiederansteigen  der  Tenipeiaua  im  Mai  beginnt  dann 
die  Schneeschmelze  im  Tiial  in  größerem  Maßstabe,  durch  die 
Wärme  bewirkt  und  von  den  öfters  eintretenden  Regengüssen 
unti  rstiitzt,  um  noch  einmal  (in  der  29.  Pentade)  durch  eine 
Anzahl  kalter  Tage  mit  Schneestürmen  kurz  unterbrochen,  bis 
zum  Juni  ein  stetig  stärkeres  Anschwellen  des  Bachs  zu  bewn  ken. 

Damit  sind  wir  aber  l)pj  dem  sommerlichen  Stand  des 
Jiaciis  angekommen,  der  neben  der  absoluten  Höhe  vor  allem 
durch  große  Schwankungen  von  Tag  zu  T;ig  charakterisiert  ist, 
die  im  Reobachtungsjahr  Itis  zu  20  cm  betragen.  Bis  .Alitte 
August  .sinkt  der  Wasserstand  nur  einmal  einen  Tag  unter 
70  cm,  ungefähr  dem  dieifHclien  Durchschnitt  der  eigentliclieu 
Wintermonate.  Mitte  .August  erfolgt  ein  Rückschlag  von  un- 
gefähr 30  cm.  jedoch  infolge  des  reo-nerischeu  Wetters,  das  z.  T. 
auch  schnell  wieder  abgehenden  Seh  nee  bringt,  kommt  die  rück- 
gängige Bewegung  noch  einnuil  zum  Stillstand  und  bei  ziemlich 
großen  Schwankungen  von  Tag  zu  Tag  bleibt  der  mittlere  Stand 
noch  konstant  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  warmen  September. 
Nach  einem  kurzen  kleineren  Aufsteigen  infolge  neuerdings  ein- 
getretener Schueefiille  fängt  dann  der  Wasserstand  an  zuerst  im 
Oktober  etwas  schneller,  dann  gegen  den  November  hin  all- 
mählich abzufallen  und  zum  Winterstand  überzugehen,  dessen 
Eintritt  im  November  durch  die  geringen  Schwankungen  von 
einem  Tag  zum  andern  trotz  des  immer  noch  ganz  langsamen 
Abwärtsgehens  der  Kurve  bewiesen  wird. 

Im  allgemeinen  läuft  also  die  Kurve  des  Wasserstandes, 
wie  auch  die  Darstellung  der  Monatsmittel  zeigt,  parallel  mit 
der  Kurve  der  Lufttemperatur  und  en'eicht  wie  diese  im  Juli 
ihren  höchsten  Stand.   Es  ist  dies  ganz  natürlicb,  wenn  man 


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—  90  — 


bedenkt,  aus  irelcheu  dozelnen  Teilen  sieb  die  WasseifQbrnng 
des  Bacbes  zasammensetzt.  Anfier  dem  Wasser,  welches  die 
im  Thal  befindlichen  Quellen  liefern»  gehört  dazu  das  AblatioDS- 
Wasser,  das  durch  die  Abscbmelzung  von  oben  und  unten  an 
der  recht  bedeutenden  Vergletscherung  des  Thals  erzeugt  wii'd, 
sowie  das  Wasser,  welches  die  im  Thalgebiet  fallenden  Nieder- 
schlil^e  liefern.  Das  von  den  Schneefeldern  bei  ihrem  Schmetoen 
abfließende  Wasser  darf  man  wohl-  wegen  der  gleichartigen 
Bedingungen  far  seine  Bildung  mit  den  Ablationswässern  der 
Gletscher  vereinigen.  Nach  den  seitherigen  Beobachtungen*) 
über  das  Fließen  der  Gletscherbäche  und  Quellen  in  den  Hoch- 
thälem  im  Winter,  ist  von  allen  diesen  Summanden  von  vorn- 
herein nur  das  durch  die  untere  Abscbmelzung  an  den  Gletschern 
gelieferte  Wasser  als  annähernd  konstant  resp.  das  ganze  Jahr 
hindurch  zur  Speisung  des  Baches  beitragend  anzusehen,  während 
alle  fibrigeu  eine  jährliche  Periode  besitzen.  Die  obwflächliche 
Abschmelzuog  an  Gletschern  und  Schneefeldem  scheint  dagegen 
—  wie  von  vornherein  zu  erwarten  —  nach  den  bis  jetzt  vor- 
liegenden Uutersuchungeii,  wenn  auch  nicht  gäuzlich  aufzuhören, 
80  doch,  soweit  die  Speisung  des  Baches  iu  Betraclit  kommt, 
äußerst  geringe  Wirkungen  auszuüben.  Ebenso  können  die  im 
Winter  fallenden  Niederschläge,  die  in  diesen  Höhen  wohl  fast 
durchweg  aus  .Sciinee  bestehen,  nicht  direkt  zur  Speisung  des 
Baches  beitragen.  Wiihrend  etwa  eintretender  Regen  gerade  so 
wie  das  bei  der  Tagesschmelzung  entstehende  wenige  Wasser 
von  der  Sclineedecke  aufgesaugt  wird.  In  Bezug  auf  letzteres 
ist  Brückner  deraelbeu  Ansicht  und  erklärt  sich')  auf  diese 
Weise  die  lieringfligigkeit  der  an  der  Rhone,  an  der  Veuter 
Aclie  u.  s.  w.  thatsächlich  nacligewieseueu  täglichen  Periode  der 
Wasserfiihrung  in  den  Winternionaten. 

Hieraus  dürfte  sich  aber  auch  das  schon  oVien  erwähnte 
Ab^trlien  der  (^uelhii  im  Wiuter  erklären.  Soviel  ich  über- 
sahen kann,  kouiuieu  uändich  in  den  bis  jetzt  untersuchten 
Thäiern  nur  abst«^i«rende  QuelK  u  in  Betracht,  die  ebenso  wie  der 
Bach  selbst  Iteziiglit  li  eines  irroßen  Teils  seiner  Wassel  führnnir.  auf 
die  Niederscliläge  augewie.seii  sind,  die  sie,  alier  verz«ia:ert.  dann 
\Yieder  an  den  Bach  abliefern.   Fällt  uuu  der  Niederschlag  nur 

')  Si' Ih  ilie  pau:.  S7  Anm.  2  an^a'f.  f.itt. 

biühc  retermanns  HüteiluiigeD.    1895.  Bd.  41.  sog.  131. 


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—   91  — 


in  fester  Fonn,  so  wird  aatürlicb  die  Quelle  dadurch  ilire 
Nahrung  verliereu  und  allmählich  abstehen.  Diese  verzögerte 
Abgabe  der  WasserUestäude  der  Quellen  trägt  auch  vielleicht 
mit  zu  dem  langsamen  Absteigen  der  Wasserstamlskui  ve  im 
Herbst  bei.  indem  sich  das  allmähliche  Versiegen  der  Quellen 
darin  äußert,  während  die  Konstanz  der  Winterwasser  nach 
dem  (lesagteu  einfach  darauf  zuruckzufiiUren  ist,  daß  im  Winter 
nur  ein  —  ans  theoretischen  (iriinden  wohl  als  ziemlich  konstant 
anzusehender  —  Faktor  an  der  Wasserlieferuusi:  beteiligt  ist, 
nämlicli  die  Ablation  an  der  (iletschenintertlächf.  ^)  Tni  yriih- 
jahr  (lage<ren.  d.  h.  zur  Zeit  f]pr  Spinu-escinnelxt^  niulj  datni  ein 
außerordentlich  starkes  Ansteigen  des  Bacht;>  ^.tattfindHn .  da 
zu  gleicher  Zeit  mit  der  zimehmendeu  Warme,  durch  diese  ver- 
anlaßt, die  siimtlichen  übrigen  Faktoren  in  Wirksamkeit  treten, 
ifieiiti  wird  sich  also  eine  Parallelität  der  Teniperatui kurve 
und  der  Wasserstandskurve  zeigen  müssen,  die  aucli  thalsäch- 
lich vorhanden  ist.  Im  Sommer  kann  sich  dagegen  kein  so 
gleichmäßiger  Wasserstand  ausbilden,  da  zu  dieser  Zeit  nieht, 
wie  im  Winter,  ein  einziger,  ziemlich  konstanter,  soutlern  eine 
Anzahl  Faktoren  ihren  Einfluß  geltend  machen,  deren  Zusammen- 
wirken sich  natiirlieh  in  einem  komplizierten  Verlauf  der  Kurve 
zeigen  wird.  Außer  tlem  wohl  auch  hier  der  Menge  nach 
ziemlich  konstanten  Ablationswasser  von  der  Unterseite  der 
Gletscher,  wird  das  Quellwasser  in  Betracht  kommen,  dessen 
Schwankungen  selbst  wieder  von  einer  größeren  Anzahl  Ur- 
sachen beeinflußt  werden,  außerdem  als  für  unsere  Verhältnisse 
^vichtigste  das  >\'asser  der  Niederschläge  und  das  durch  ober- 
Üächliche  Abschmelzung  entstehende,  die  hauptsächlich  die  sommer- 
lichen Schwankungen  bewirken,  da  im  Jamthal  stärkere  Quelien 
in  größerer  Anzahl  nicht  vorUandeix  sind.  Die  Ablation  an  der 
Oberfläche  hängt  aber  im  Sonnner  hauptsächlich  von  zwei 
Faktoren  ab,  von  Wärme  und  Niederschlag.  Vher  den  Anteil  der- 
selben konnte  Heim*)  keine  zahlenmäßigen  Angaben  machen,  und 
auch  bis  heute  liegen  solclie,  soweit  ich  die  neuere  Tn'tteratur 
kenne,  noch  nicht  vor.  Es  scheint  jedoch,  als  ob  die  sominer- 
licben  Niederschläge,  welche  ja  zum  großen  Teil  als  Kegen 

')  Bruckner  mwht  dafür  Qaetten  unter  dem Gletsctier  veratttwortlieh. 
(S.  I.  c.  p.  m.) 

*)  Handbuch  der  Gletscherkunde. 


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—   92  — 


fallen,  bedeutend  mehr  wirken,  als  Sonnenschein.  Darauf  nui£ 
ich  deshalb  schließen,  weil,  wie  schon  früher  erwähnt,  •)  die 
Hachstäude  des  Baches  fast  sämtlicli  nicht  auf  heitere  und  warme, 
sondern  auf  Reffentacre  fallen,  die  natürlich  im  Durchschnitt 
etwas  kühler  siud,  und  auch  bei  Verfuluuiii!  dn  Jvurven  der 
einzelnen  Tageswasserstände  zeigt  der  PegeL>tarid  fast  immer 
gerade  das  entc^effengesetzte  Verhalten,  wie  die  Temperatur  der 
Luft,  (1.  Ii.  steigt  letztere,  so  fällt  das  Wasser  und  umgekehrt. 
Manchmal  treten  freilich  Verzöe:erungeu  in  dem  Eintreffen  des 
hohen  Wasserstandes  trotz  der  geringen  Länge  des  liaches  bis 
zum  Pegel  ein,  die  aber  nicht  Uber  den  folgenden  Tag  hinaus- 
reichcu.  In  den  Pentadenmitteln  ist  diese  Erscheinung  übrigens 
nicht  so  klar  zu  erkennen,  da  es  selten  vorkommt,  daß  eine  Pentade 
ganz  der  einen  ofler  andern  Art  von  Tagen  angehört  und  deshalb 
diese  Kigentüuiliclikeit  bei  der  Miitelhildnng  verschwindet  oder 
wt  iiiirstens  zum  Teil  verwischt  wird.  Hei  der  Erklärung  derselben 
dürfte  aucli  der  t^nistand  niclit  zu  übersehen  oder  zu  unterschätzen 
st'in.  (ImB  bei  bedecktem  Himmel  und  feuchter  Luft,  die  in  den 
hiWiereii  Ivegioneii  bt-kauntiicii  recht  große  N'erdunstung  sicher  ver- 
ringert uud  \veni::er  wirksam  ist,  als  bei  heiterem  klarem  Wetter. 

Während  also  im  allgemeinen  im  Verlauf  eines  dahres 
']'emi>eraMn'  und  Wasserstand  parallel  crehen ,  zeigt  sich  im 
Sommer  im  einzelnen  dazu  ein  (legensatz  nn  Verhalten  von 
einem  Tag  zum  andern,  indem  bei  Eintritt  heiteren,  warmen 
\\'<'tters  ein  Fallen,  bei  trübem  und  khhlerem  Wetter  ein  Steigen 
des  \\'assers  eintritt.  Selbstverständlich  wird  am  meisten  unter- 
stützend ein  warmer  liegen  wirken,  und  au  Taszen  im  Juli  ver- 
flossenen Jahres,  an  denen  es  bei  sehr  hoher  Temperatur  regnete, 
stieg  auch  thatsiichlich  der  Bach  bis  zu  beträchtlicher  Hohe. 

(Gerade  so,  wie  die  Kurve  der  Lufttempeiaiur  und  des 
AV'asserstandes,  zeigt  auch  die  der  Wassertemperatur  in  ihrem 
jährlichen  Verlauf  eine  Biegung  in  demselben  Sinne,  wie  jene 
beiden,  d.  h.  ein  Ansteigen  im  Sommer,  ein  Abfallen  im  Winter. 
Selbstverständlich  sind  aber  hier  weder  die  Extreme  so  weit 
von  einander  entfernt,  noch  die  Schwankungen  so  groß,  wie 
bei  der  Lufttemperatw,  denn  infnlge  der  größeren  spezifischen 
Wärme  des  Wassel*»  und  der  dadarch  erfolgenden  langsameren 

')  Siehe  Anm.  1  p.  87. 


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-   93  — 


Erwärmirog  und  Abk&hlaiig  wird  die  Kurve  bedeutend  flacher 
ausfallen.  Damit  die  —  deshalb  viel  geringeren  —  Differenzen 
bei  ihr  auch  augenfällig  hervortreten,  wurde  sie  bei  den  Pen> 
tadenmitteln  im  zweimal  größeren  Ordinatenmafistab  beigefügt. 

Auch  hier  zerfällt  die  Kurve  in  zwei  deutlich  gesonderte 
Teile,  einen  winterlichen  und  einen  sommerlichen,  die  sich  gerade 
wie  bei  der  Wasserstandsknrve  vor  allem  durch  die  Schwankung 
von  einem  Tag  zum  andern  unterscheiden.  Dieser  Unterschied 
trat  im  Mai  zur  Obergangszeit  so  staric  hervor,  daß  auch  dem 
Pegelbeobaehter  sofort  auffiel,  daß  die  Wassertemperatnr  nicht 
mehr  so  gldclmtößig  sei,  wie  während  der  Wintermonate.  Im 
allgemeinen  ist  der  Gang  der  Wassertemperator  parallel  dem 
der  Lufttemperatur,  mit  Ausnahme  der  winterlichen  Zeit,  iu 
der  natürlich  die  Wassertemperatnr  Schwankungen  unter  die 
Grenze  von  0®  nicht  mitmachen  kann  und  deshalb  sehr  gleich- 
mäßig wenig  über  0°  bleibt.  Daher  kommt  es  auch,  daß  zum 
Teil  die  Wassertemperatur  im  Monatsmittel  höher  ist,  als  die 
Lufttemperatur  uud  zwar  in  den  Monaten  .Tamiar,  Februar, 
November.  Dezember  und  dem  durch  den  Wetterumschlag  (s.  o.) 
kalten  Apnl.  Sollte  sich  die  von  Herrn  Prof.  Hann  geäußerte 
Vermutung  bestaiigeii,  »iab  die  Galtürer  Mittel  noch  etwas  zu 
hoch  sind,  so  würde  dazu  noch  der  Miirz  kom nun. 

Daß  die  Schwankungen  der  Wasserteniperatiu  von  Tag 
zu  l'ag  parallel  denjenigen  der  Lufttemiieratur  gehen,  bestätigt 
wieder  die  aus  dem  täglichen  Gang  beider  abgeleitete  Beobachtung, 
daß  die  Lufttemperatur  resp.  deren  Ursache,  die  Sommerwärnic, 
der  Hauptfaktor  ist,  welcher  den  Gaus:  der  Wassertemperatur 
beeinflußt.  iSelbstverständlich  ist  auch  die  tägliclie  Veräiiderlich- 
keit  der  Wassertemperatnr  —  gei  ade  wie  die  jährliclie  —  nicht 
so  gruij.  wie  die  der  Luftteiiip(;ratar,  die  Schwankiin«:eii  beider 
sind  aber  auch  niciit  prup<n tiimal.  Öfter  kommt  vor.  daß 
einem  Steigen  res\).  Fallen  der  Lufttemperatur,  zwar  auch  ein 
Steigen  resp.  Fallen  der  Wa.ssertempeiatur  entsj^riclit.  aber  nicht 
in  dem  Maße,  wie  mau  es  nach  dem  Veihältuis  Iu  iilt  r  an  andern 
Tagen  erwarten  füllte.  Ja  iu  manchen  FüIUmi  wird  das  Ver- 
hältnis geradezu  umgedrelit.  so  daß  in  »dnem  Fallen  der  Luft- 
temi)eratnr  ein  Steigen  der  W'assertemperatur  (und  umgekehrt) 
eintritt.  Freilich  darf  man  hierzu  nicht  alle  Fälle  rechnen,  die 
aui  den  ersten  Blick  hierher  zu  gehören  scheinen,  und  muß 


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-   Ö4  ^ 


insbesondere  bei  der  Untersuchung  der  beigegebenen  Pentaden- 
mittel  auf  solclie  Fälle  mit  Vorsicht  verfahren.  Denn  es  kann 
vorkommen,  daß  bei  der  Mittelbildung  die  VerhältDisae  im  ein- 
zelnen sich  verwischen,  oder  durch  ein  starkes  Steigen  des 
Thermometers  an  einem  von  den  fünf  Tagen  das  Mittel  der 
Lufttemperatur  bedeutend  hinanfgerftckt  wird,  während  dies  bei 
der  Wassertemperatur  selbstveratändlich  nicht  in  demselben 
MaBe  geschieht.  Dadurch  kann  besonders  im  Herbst  unter 
Umständen  die  Lufttemperatur  gegenüber  der  vorhergehenden 
Pontade  gestiegen,  die  Wasser temperatur  gefallen  zu  sein  scheinen. 
Aber  auch  außerdem  zeigen  sich  noch  eine  größere  Anzahl 
Unregelmäßigkeiten  in  der  Kurve,  die  sich  nicht  auf  solche 
Gründe  zurückführen  lassen,  diese  sind  einfach  ein  Zeichen, 
daß  auch  noch  andere  Faktoren  außer  der  Lufttemperatur  resp. 
Sonnenwärme  bestimmend  auf  die  Wassertemperatur  einwirken. 
Dahin  gehört  vor  allem  der  Wasserstand  resp.  die  Wassermenge. 
Wenn  diese  plötzlich  stark  steigt  oder  fällt,  wird  sie  auf  die 
Wassertemperatur  in  der  Weise  einwirken,  daß  diese  im  ersten 
Fall  herabgesetzt,  im  zweiten  am  Ansteigen  nicht  gehindert  wird. 
Dies  ist  deshalb  der  Fall,  weil  der  größte  Teil  des  Wassers 
zur  Zeit  der  großen  Wasserschwankuugen  —  im  Sommer  — 
Schmelzwasser  von  Gletschern  und  Schneefeldem  ist  und  deshalb 
wohl  mit  einer  recht  geringen  Anfangstemperatur  in  den  Bach 
gelangt.  Freilich  wird  gewöhnlich  eine  außergewöhnlich  große 
Vermehrung  des  Zuflusses,  wie  oben  gezeigt  wuitle,  noch  dazu 
mit  einer  Verschlechterung  des  Wetters  zusammenfallen,  so  daß 
sich  dann  beide  Faktoren  —  Fallen  der  Lufttemperatur  und 
erhöhter  Zufluß  —  in  ihrer  Whrknng  potenzieren.  Dies  wird 
besonders  der  Fall  sein,  wenn  der  Niederschlag  im  Sommer  als 
Schnee  fällt,  und  dadurch  große  Massen  von  Schneeschmelz- 
wasser in  kurzer  Zeit  dem  Bach  zugeftthrt  werden,  da  sich  der 
Neuschnee  im  Sommer  in  einem  großen  Teil  des  Bachgebietes 
doch  nur  relativ  sehr  geringe  Zeit  halten  kann.  Alle  Minünal- 
temperaturen  des  Baches  mit  einer  z.  T.  recht  bedeutenden 
Differenz  gegen  den  vorhergehenden  Tag  fallen  deshalb  im 
Sommer  auf  solche  Schneetage  oilei  direkt  nachher.  Aber  auch 
>veiiii  eil)  istarkes  Steigen  des  Wasserstanrles  mit  einem  Steigen 
der  Temperatur  iluiid  in  Hand  gehl,  k.uiii  trotz  letzterem  ein 
Fallen  der  Wassertemperatur  eintreten.    Ein  derartiger  Fall 


üigiiizea  by  GoOglc 


—   »5  — 


zeigte  sich  während  der  diesjährigen  Schneeschmelze  im  Anfang 
Juni  in  solcher  Stärke,  daß  die  Einwirkung  anch  z.  T.  noch  in  den 
Pendatenmitteln  hervortritt.  Wegen  diesen  Irritiernngen  durch 
den  Wasserstand  wird  natßrlich  die  Parallelität  von  Luft*  und 
Wasseitemperatur  oft  unterbrochen  und  gestört  uod  kommt  nur 
da  am  deutlichsten  zum  Vorschein,  wo  der  Wasserstand  recht 
gleichmäßig  ist,  und  außerdem  die  Schwankungen  der  Luft- 
temperatur nicht  wie  in  der  winterlichen  Zeit  zum  größten  Teil 
unter  dem  0-Pnnkt  stattfinden,  oder  doch  recht  oft  unter  ihn 
greifen,  und  dadurch  der  KuiTe  in  diesem  Teil  die  oben  geschil- 
derte Gestalt  des  Winters  geben.  Wenn  aber  die  Schwankungen 
der  Lufttemperatur  über  0**  liegen,  und  der  Wasserstand  gleich- 
mäßig ohne  große  Schwankungen  bleibt,  wie  im  Herbst  beim 
Cbergang  zum  Winterstaud,  dann  tritt  die  Parallelität  zwischen 
Wasser-  nnd  Lufttemperatur  am  deutlichsten  hervor,  wie  dies 
etwa  in  der  Peiitade  50—70  zu  sehen  ist. 

Lassen  sich  so  auch  eine  Anzahl  von  Abweiclumjren  er- 
klären, so  bleiben  doch  noch  eine  kleinere  Anzahl  Abweicliunp:en 
von  den  dar^,^elegten  Verhältnissen  /luück,  für  die  vorläufig  noch 
die  Mitte!  zur  vollstiiudigeu  Aulklilrunpr  fehlen.  Verzü{rei  uiiiren 
im  Eintritt  des  Einflusses  der  Schwankungen  der  LuftteuiixiniUir 
auf  die  Wassertempuratur,  wie  sie  l>fti  grüßeren  und  längeren 
Flußläufen  wohl  die  Verhälluisse  koniplizit  i  tjud  auiireten  können, 
möchte  ich  niclit  dafür  verantwortlich  machen,  da  ich  jrlaube, 
(hiß  aus  den  neulich  mitgeteilten  J^x  obauhtungen über  dun  tiig- 
lichen  (iang  wenigstens  soviel  Iiervurgeht,  daß  X't  rzügerungen 
von  einem  Ta<j:  zum  andern  bei  der  geringen  Laufläuge  nicht 
eintreten,  sondern  die  Verzögerung  nur  etwa  eine  Stunde  aus- 
macht. Vit'hnciir  werden  es  wohl  die  Lücken  in  den  l-l^dbach- 
tUEgen  ])f'S()nilers  der  meteorologisclien  Verliältuisse  sein,  ilie 
ein  deiartiges  weit  gestecktes  Ziel  noch  nicht  erreichen  und 
noch  nicht  die  Einwirkung  der  übrigen  l'\ikioren,  von  denen 
Forster')  den  der  Jiewulkun;:-  nachweisen  konule,  khir  er- 
kt  im  n  lassen.  Umsomehr  ist  es  daher  mit  Fremlen  zu  be- 
grüßen, daß  die  meteorologische  Station  in  Galtur  nunmehr  so 
ausgestattet  werden  soll,  daß  sie  wohl  auch  in  dieser  Hinsiclit 
ihr  Teil  zur  wisseuschaftlicbeu  Klärung  wiid  beitrageu  kuuueu. 

')  Siehe  pag.  81  Anm.  1. 


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—  96 


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Januar .   .  . 
Februar»  .  . 
Uärz    .   .  . 

April    .    .  . 
Mai  .    .   .  , 
Juni     .    .  . 

Juli.    .    .  . 
August     .  . 
September 

Oktober    .  . 
November .  . 
Dezember .  , 

Jabr    .   .  . 

(18.8)') 
22,6 
24,0 

24,1 
42.6 
89,4 

97,9 
82.2 
61,4 

42,3 
33,0 
26,3 

46,8 

'  1 

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o>i^a»      CDMCiä     O0»^  *ao<Oi 

0,8») 

0,8 

0,5 

0.7 
3,1 
5.7 

5,7 
5.7 

3,6 

1.5 

0,9 
0,6 

2,5 

»»•CS 

s  sra- 

-h      1  ++     +  +  +     +  +  +     +  1  1 

c  p       r  t£  j*-.      jc  _üi 

•  ^ 

Lufttemperatur 

4-    +  +  +    'h  +  4-    +  +  +    +  +  + 

^                     iO^j»     i*^**  wscrf 
O       CA  a>  09       O  OD  O       -J  OS  O      "oc  rc  ^ 

r-  s  B 

1      )  ;  1     +  ^  -  -1-    + 1      i  1  1^ 

S        OCCtC         4-  ^              QQOO  ^^.^ 

0»     i^oico     «ocee«     oo»^  ^i^^ 

•  * 

22,8  ; 

16,3 
13  1 

14,4 
16,8 
14,7 

21.5 
14.9 
14,3 

18.6 
20,1 
18,6 

48,8 

1 

•  c^r 

P  B  2  L 

•  «  g  B 

"t     +  +  +     +++     +  +  +     +  +  P 

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to           ">-»  "U)      "«f-  'w  "es      V  V  "rf*      "c  "o  ^ 

•  ^ 

CD 

+    +-^-h    +  +  +    -L-f  4    +4-  + 

«aco^     0<o->]     »^coo9  i^ot.^ 

P  B  2 

+    +    4-  +  +    4-4-4-  4-4-1 

P       _C  C  '-'        O;  IC            09  tO  bO  OO^ 
O       Oa  O  O»       11^0»^      iiSM^  oolo^ 

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97 


fiackblicke 

auf  die  Biologie  der  letzten  achtzig  Jahre. 

Vurtriig,  gehalten  beim  Jahresfeste  am  30.  Mai  1897 

von 

Professor  Dr.  H*  Reichenbaeh. 


£w.  Majestät!   Hodiansehuiicbe  Versammlung! 

Es  ist  ein  guter  alter  Braiuli,  wenn  einzelne  bedeutende 
Männer  der  Wissenschaft  au  ihren  Jubeltageu  lüickschau  halten 
über  ihre  Mitarbeit  an  den  prroßen  Problemen.  Dies  gilt 
vielleicht  iu  noch  höherem  Maße  von  wissenschaftlichen  Kor- 
porationen, wie  unsere  Gesellschaft,  die  heute  das  Fest  ihres 
achtzigjährigen  Bestehens  feiert.  Denn  sie  hat  die  Pflicht,  ihren 
Mitbürgern  gegenüber  Kechenschaft  aliziilegeu  über  ihre  wissen- 
schaftliche Thätigkeit.  Dabei  verfolgt  sie  noch  ein  weiteres 
Ziel:  Während  der  aclitzigjährige  Jubilar  die  Früchte  seiner 
Arbeit  in  Ruhe  und  in  Khren  genießen  darf,  handelt  es  si(  h 
bei  unserer  ewitr  jungen  naturforsehenden  Gesellschaft  darum, 
aus  den  Leistungen  d*'r  V'^rgaii'/enheit  Mut  und  Kraft  zu 
schr>))fen  für  ferneres  rüstiges  Vorwärtsstreben  im  Dienste  der 
Wissenschaft. 

Die  g(  s  iiiitH  Naturforschung  hat  in  unserem  Jahrhundert 
Erfolge  errungen,  die  alles  andere  fruiier  Geleistete  weit  über- 
treffen. Denken  wir  nur  an  die  i^.irgebuisse  der  Physik  und 
CheniK  und  an  die  gewaltige  Ausnutzung  der  Naturkräfte  im 
Dienste  des  Menschen. 

7 


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98 


Aber  aach  das  theoretische  Interesse  ist  gestiegen.  Wir 
beguügeQ  uns  nicht  mehr  damit,  Entdeckungen  m  machen  nnd 
sie  etwa  praktisch  zu  verwerten,  oder  Sammlangen  anzulegen, 
sondern  das  treibende  Moment  ist  meist  das  Streben  nach  tieferer 
Erkenntnis  der  Natar  und  ihrer  Gesetze.  Besonders  die  lebende 
Natur,  der  Mensch  nnd  sein  Getriebe  sind  es,  die  dem  Denkenden 
immer  wieder  Probleme  vorlegen.  Die  Geschlechter  der  Menschen 
kommeu  und  gehen,  leben  eine  kurze  Spanne  Zeit  und  fragen 
unaufhörlich,  was  es  mit  ihnen  sei?  Woher?  Wohin?  Wanim? 
Je  nach  Erziehung  und  Verstandesentwicklung  suchen  die 
meisten  eine  mehr  oder  minder  l)efriedigende  Autwort  hierauf, 
um  in  Iluhe  ihr  Ddsi'in  zu  vollenden. 

Die  Philosoph  tu  aller  Zeiten  waren  bemüht,  die  Probleme  des 
Lebens  auf  spekulativem  Wege  zu  lösen.  Wenig  allgeuieiu 
Verbindliches  leistete  die  eigentliche  Wissenschaft  vum  Lebenden, 
die  ßiulogie  im  weitesten  Sinne  des  Wortes,  bis  etwa  zum 
Anfang  unsere.s  .lahi  liuwlerts.  Von  diesem  Zeitpunkte  an  beginnt 
eine  Blütezeit  für  die  Biologie,  in  der  wir  uns  gegenwärtig  noch 
befinden.  Unser  Wissen  vom  Leben  hat  einen  tieftren  Gehalt 
bekommen  und  unter  den  zahllosen  Einzeltliatsachen,  die  der 
rastlose  Fleiß  dem  menschlichen  Wissen  hinzucrefngt  hat,  sind 
einige  große  und  einfache  Wahrheiten  aufgedeckt  worden,  die 
die  ganze  Lebe  weit  betreffen,  sie  gleichsam  als  eine  Einheit 
erscheinen  lassen,  und  von  so  einschneidender  Bedeutung  für 
die  Krklärnnp:  des  I.il uns  auf  der  Eivle  rrewordeii  sind,  daß 
nicht  nur  der  Philosoph  mit  ihnen  sich  auseiuati(lei>ei/.- n  muß, 
wenn  seine  Arbeit  auf  Gemeinverbindlichkeit  Ansjuuch  eriieben 
soll  — ,  sondern  auch  jeder  Gebildete  mächtig  von  diesen  Wahr- 
heiten ergrifieu  wird  und  das  Bedürfnis  empfindet,  sie  tiefer  zu 
erfassen. 

hrt'i  Voll  diesen,  die  panze  lebende  Natur  umfassenden 
Wahrheiten,  an  deren  Eeststflliiiig  und  weiterer  Erörterung 
auch  unsere  Gesellschaft  lebhaft  interessiert  war  und  ist,  sollen 
hier  beleuchtet  werden ;  dies  kann  allerdings  nur  in  den  Haupt- 
grundzügen geschehen,  da  die  Kraft  eines  Einzelnen  nicht  aus- 
reicht, alle  Beziehungen  zu  beherrschen. 

Die  drei  Entdeckungen  betreffen  den  Aufbau  der  Or- 
ganismen aus  Zellen,  die  Descendenz  in  der  Lebe- 
welt und  das  Gesetz  von  der  Erhaltung  der  Energie. 


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—  99  — 
I. 

Alles  Lebendige  besteht  aus  kleinen  lebenden  Elementar- 
teilen,  Zellen  genannt.  Von  den  kleinsten  Lebewesen  an  der 
Grenze  der  Sichtbarkeit  bis  zu  den  Riesen  der  Pflanzen-  und 
Tierwelt  und  bis  zum  Menschen  knüpft  alles  Leben  an  kleine, 
mehr  oder  minder  selbständige  Wesen  an,  die  entweder  ein 
Etnzeldasein  fuhren  oder  zu  einem  Zellenstaat  verbunden  sind 
und  die  höheren  Organismen  zusammensetzen.  Bau  und  Leben 
dieser  Elementar  Organismen  zeigeu  eine  große  Zahl  bis 
ins  kleinste  Ubereinstimmender  Momente,  so  daß,  wenn  wir  eine 
Pflanze  oder  ein  Tier  in  Bezug  auf  die  Elementarorganismen 
studieren,  uns  nicht  nur  die  Einzelthatsache,  die  wir  heraus- 
bringen, interessiert  —  nein!  —  unser  Interesse  ist  auf  das 
höchste  gespannt,  denn  wir  wissen,  das  Gefundene  gilt  —  ent- 
sprechend modifiziert  —  fUr  alles  Lebendige,  also  auch  fttr  den 
Menschen,  der  uns  ja  doch  das  Haupträtsel  ist 

Die  ganze  lebende  Natur  stellt  also  in  Bezug  auf  ihre 
Bansteine  eine  Einheit  dar.  Alle  Lebensvorgänge,  Bewegung 
und  Empfindung,  Eniährung  nnd  Ausscheidung,  Vermelirung, 
Krankheit  und  Tod  laufen  au  diesen  Zellen  ab;  sie  sind  die 
Lebensherde. 

Da  alle  die  liüliereu  ()i-gaiiisiiien  konstituierenden  Ele- 
mente von  einer  Zelle,  der  sogenanntm  Kizelle,  durcli  wieder- 
holte Teilungsprozesse  iliren  Ursprung  nehmen,  und  da  diese 
Eizelle  bei  der  Reife  \  «uu  luütterlichen  Organismus  sich  luslüst, 
so  ergeben  sich  hieraus  zwei  neue  Fundamentalgesetze: 

Alle  Lebewesen  sind  in  der  ersten  Zeit  ihres 
individuellen  Daseins,  wenigstens  der  Form  nach, 
absolut  gleich.  Sie  haben  den  Formwert  einer  Zelle, 
wie  ihn  die  Einzelligen  zeitlebens  behalten; 
und: 

Jedes  Lebewesen  steht  durch  die  Eizelle  mit 
seinen  Vorfall ren  direkt  nn  Zusammenhange. 

Langsam  haben  sich  diese  j^roßartigen  Anschauunjien  ent- 
wickelt: Nachdem  schon  im  vorigen  Jahrhundert  die  mikiuskopi- 
scheu  Bläschen  iresplieii  worden  waren,  naclidem  C.  E.  v.  Baer 
1827  die  Eizelle  der  MUi^^t-tiere  entdeckt  hatte,  stellten  iSiiH 
nnd   1839  Schleiden  und   Schwann   die  Zellentheoiie  auf. 

Besonders  der  von  unserer  üesellschaft  preisgekrönte  bch  wauu 

1* 


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^   100  — 

erfaßte  das  Problem  in  seiner  ganzen  Tiefe;  er  nannte  die  Zellen 
„Glementarorganismen*^.  Der  Zellbegriff  hat  im  Laufe  der  Zeit 
gar  mancherlei  Wandlangen  erfahren;  aber  immer  stellen  diese 
eine  Vermehrung  nnseres  Wissens  dar^  und  heute  kSnnen  wir 
wohl  als  sicher  hinstellen:  Eine  Zelle  ist  ein  Tröpfchen 
lebende,  eiweißhaltige  Substanz  yon  zarter,  schaumiger 
oder  wabenartiger  Struktur  —  Protoplasma  genannt  — 
mit  einem  festeren  Inhaltskörper,  dem  Kern,  und 
einem  winzigen  Körnchen  —  dem  Centralkörperchen. 

Am  ftberrascbendsten  sind  aber  die  in  der  jüngsten  Zeit 
festgestellten,  mit  der  größten  Gesetzmäßigkeit  verlaufenden 
Teilungsprozesse  der  Zellen,  und  gerade  diese  minutiöse  Über* 
einstimmung  in  den  feineren  Vorgängen  ist  es,  die  uns  erst  die 
vollkommene  Gewißheit  von  dem  einheitlichen  Charakter  der 
Lebensprozesse  bei  Pflanzen  und  Tieren  verschafft  hat. 

Einige  Momente  aus  diesem  TeilnngsvorgaDg  sollen  er- 
wähnt werden: 

Das  Centralkörperchen,  umgeben  von  einer  Strahlensonne, 
teilt  sich  in  zwei  Hälften,  deren  jede  mit  einer  Sonne  nach  den 
Teilpolen  rttckt.  MittlerweUe  haben  sich  ans  dem  Kern  eigen- 
tümliche, je  nach  der  Speeles,  nach  Zahl  und  Form  ver- 
schiedene Körpercheu,  Chromosome  genannt,  gebildet  Die 
Chromosomen  teilen  sich  der  Länge  nach  in  gleiche  Teile,  und 
nun  rückt  von  jedem  einzelnen  Chromosom  die  eine  Hälfte  nach 
dem  einen  Centralkörperchen,  wälireiid  die  andere  Hälfte  nach 
der  üDlgegeiigesetzten  Seite  gebt,  um  dort  den  neuen  Kern  zu 
bilden. 

Geheimnisvoller  Vorgang,  weim  wir  nach  den  tieferen 
treibenden  Ursachen  fragen!  Aber  ein  Ergebnis  ist  besonders 
wichtig : 

Jeder  TocUterkern  enthalt  die  gleiche  Zahl  von 
Chromusumelemen ten  und  von  jedem  Mutterchromo- 
som genau  die  Hälfte. 

Diese  Thatsaclie  gewinnt  an  Wert  und  Bedeutung  durch 
die  EuLwickluug  uuserer  Kenntnisse  Uber  die  ersten  Vorgänge  in 
der  Eizelle.  An  der  Sf  hwelle  unseres  .lahrliiinderts  lag  die  Wisseu- 
schaft  in  deu  autoritativen  Fe^^tlJl  Ha  Hers.  Durch  Meckels 
Übersetzung  war  eben  das  50  Jahre  hing  verge^^sene  Werk  von 
C.  E.Wolf  f  aliieona  geueratiüuis*  bekannt  geworden.  Dazu 


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—  101  — 


kamen  die  Forschungen  der  großen  Embryologen  Pander, 
y.  Baer,  Remack,  Rathke  und  anderer,  und  so  erhielt  die 
Praformationstheorie,  nach  welcher  der  Keim  fertig,  nur  sehr 
kleia«  im  Bi  eingebettet  liege  und  auch  noch  alle  weiteren  Nach- 
kommen eingeschachtelt  in  sich  enthalte,  den  Abschied.  Man 
erkannte,  ditß  die  Tiere  im  Ei  darch  eine  lange  Reihe  ganz 
allmählich  fortschreitender  Verändernngen  ihren  Ursprung  nehmen. 
Gelieinmi^JVüll  mid  unbegreiflich  <  r-r^i'c!!  aber  hauptsächlich 
die  Befrachtung,  die  als  treibende  Ursaciie  angesehen  werden 
maßte.  Zwar  wurde  durch  viuv  Reihe  berühmter  Forsclu  r  iler 
Nachweis  geliefert,  daß  bei  Krebstm  nnd  Insekten  und  einigen 
anderen  Tieren  auch  unbefruchtete  Eier  sicli  entwickeln  können. 
Dies  waren  aber  doch  nur  Ausnahmen.  Man  half  sich,  so  gat 
68  eben  gehen  mochte,  mit  Theorien  der  verschiedensten  Art. 

Da  —  vor  21  Jahren  —  gelang  es  Oskar  Hertwig,  den 
Vorgang  an  den  Eiern  der  Seeigel  im  wesentlichen  aufzudecken. 
Er  sali,  wie  bei  der  Befruchtung  der  Eizelle  eine  Samenzelle  in 
das  Ei  dringt,  nnd  beobachtete,  wie  die  Kerne  beider  Zellen  zu  dem 
neaen  Kern  der  nun  entwtcklangsf&higen  Eizelle  sich  vereinigen. 

An  einer  groBen  Zahl  von  Tieren  wurden  alsbald  die  gleichen 
Verlange  studiert.  Die  Entwicklung  der  Technik  nnd  unsere 
Kenntnis  von  der  Zellteilung  ergaben  bald  neue  wichtige  Dinge 
und  heute  —  200  Jahre  nach  der  Entdeckung  der  Samenelemente 
und  70  Jahre  nach  der  Auffindung  des  Säugetiereies  —  wissen 
WUT,  daß  die  beiden  zur  Vereinigung  bestimmten  Zellen  vorher 
eine  Teilung  erfahren,  bei  der  die  Zahl  der  Chromosomen 
auf  die  Hälfte  reduziert  wird;  bei  der  Vereinigung  rficken 
nun  die  Chromosomen  beider  Befitichtungszellen  zusammen, 
vervollständigen  also  die  Normalzahl  und  bilden  so  wieder  eiue 
Zelle  mit  vollständigem  Kemmaterial. 

Nunmehr  beginnt  die  Eizelle  sich  za  teilen.  Da  bei  diesen 
fortgesetzten  Teilungsvoigängen  die  väterliche  und  mütterliche 
Chromosomsabstanz  gleichmäßig  anf  die  Tochterzellen  verteilt 
wird,  so  folgt  hieraus: 

Jede  Zelle  eines  Organismus  enthält  gleichviel 
Chromosombestandteile  väterlicher  und  mütterlicher 
Herkunft,  und  die  so  rätselhaften  Vererbungs- 
erscheinnngen  sind  wenigstens  auf  Vermischung 
von  zweierlei  Chromosomen  zurückgeführt. 


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—   102  — 

Wenn  wir  nun  bedenken,  daß  in  den  Blüten  der  höheren 
Pflanzen  und  bei  den  Kryptogameu  bei  der  Befruchtung  die 
gleiclien  fundamentalen  Prozesse  na(h(]?ewiesen  sind,  ja  daß  bei 
der  sogenannten  Konjugation  der  Einzelligen  ganz  analoge  Vor- 
gänge beobachtet  wurden,  wie  bei  der  Befruchtung,  so  müssen 
wir  staunen  über  die  umfassende  und  bis  ins  kleinste  gehende 
Allcrcmeingültigkeit  aller  das  Leben  der  Zellen  betreffenden 
Gesetze. 

Die  Zelle  ist  in  der  Tliat  ein  Einbeitsprinisip 
der  Lebewelt. 

An  allen  diesen  glücklichen  Ergebnissen  hat  nun  unsere 
Ge^ielischiift  rejren  Anteil  p:nn(>mmen.  Einige  der  wichtigsten 
Arbeiten  über  Zellen  und  Befruchtung  sind  in  iluen  Abhand- 
lungen Terdffentlicbt,  und  mit  den  von  ihr  zu  vei  gebenden  Preisen 
wurden  unter  andern  die  tlicsbezüglichen  Werke  von  Schwann, 
Sachs,  Blitschli  und  Fleniraing  gekrönt. 

II. 

Wie  alles  Leben  an  die  Zelle  gebunden  ist,  der  Lebens- 
stoff gleichsam  eine  Einheit  darstellt,  so  ist  auch,  —  nach  dem 
zweiten  Grundgedanken  der  neueren  Biologie,  —  die  ganze 
lebendige  Welt  eine  einzige  große  Einheit,  —  gleich- 
sam eine  Familie. 

Dieser  Gedanke,  den  wir  bereits  in  den  altindischen 
Religionen,  im  Buddbismus  und  Brahmanismns  deutlich  ausge- 
sprochen finden,  der  den  Philosophen  des  Altertums  vorschwebte, 
der  Goethe  zu  den  tiefsten  Gedanken  anregte,  —  ist  durch 
den  grofien  Engländer  Charles  Darwin  zum  bleibenden 
Eigentum  der  Wissenschaft  geworden.  Seine  gewaltige  Ldire 
von  dem  genetischen  Zusammenhang  aller  Lebewesen, 
von  der  Entwicklung  der  organischen  Welt  von  den  einfachsten 
Urwesen  bis  zu  den  höchststellenden  Organismen  durch  allmfthlieh 
stattfindende  Veränderungen,  die  auf  die  Nachkommen  vererbt 
und  durch  Ansmerzung  des  nicht  Lebensfähigen  vervollkommnet 
werden,  hat  der  modernen  Biologie  eine  Bedeutung  gegeben, 
die  man  früher  nicht  ahnen  konnte.  Heute,  beinahe  40  Jahre 
nach  dem  ersten  Auftreten  Darwins,  haben  sich  die  Beweise 
für  die  Richtigkeit  der  Abstammungslehre  so  gehäuft,  daß  es 
gar  Jceinen  Biologen  mehr  giebt,  der  ihr  widerspricht  Die 


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—   103  — 


gesamte.  Biologie  nicht  nnr,  sonderu  aucli  Kultiirgescliiclite, 
Soziologie  und  Philosophie  sind  durch  die  Desceiideuztheorie 
beeinflußt  worden,  und  üherall  sind  Umwälzungen  in  wiclitiizt-n 
Gruiidanschauungen  zu  beobachten,  frt'iiide  wie  zur  Zeit,  als  die 
Kopernikanisr!H>  T.ehre  vom  Universum  die  Geister  überwältigte. 

Am  Knde  des  vorifT^n  Jalirhunderts  stand  die  Biologie 
wesentlich  unter  dem  Eiurtiiti  des  Schweden  Carl  Linne.  Er 
liatre  mit  titanenhafter  Kraft  Ordnung  in  das  Ohaos  der  Lebe- 
wesen gebracht  durch  Anwendung  de?;  .Artbegriffs  auf  die  ganze 
Lebewelt.  Man  war  der  Meinung,  daß  alle  Tiere  und  Pflanzen 
von  jeher  so  gewesen  seien .  wie  sie  heute  vor  uns  stehen. 
Zwar  zeigten  die  in  der  Knie  Schoß  liegenden  fremdartigen 
Wesen.  dai3  die  Erdbevölkeruug  früher  eine  ganz  andere  war. 
Aber  diese  Schwierigkeit  wurde  umgangen,  indem  man  mit 
C'uvier  gewaltige  VVeltkatastropheu  annahm,  die  alles  Lebende 
von  Zeit  zu  Zeit  vernichteten.  .Andere  Geschöpfe  entstanden 
neu.  phitzlich  und  unvermittelt  uud  lebten,  bis  auch  sie  einem 
jähen  Untergang  verfielen. 

Unsere  Eltern  und  Großeltern  freuten  sich  an  der  Pracht 
und  dem  Reichtum  der  lebenden  Natur.  Wunderbar  erschieu 
ihnen  die  überall  erkennbare  Zweckmäßigkeit  in  der  Lel)e\velt. 
Man  lernte,  der  Löwe  ist  sandfarben,  der  Tiger  gestreift,  iler 
Leopard  gefleckt.  Nach  der  l^rsache  zu  fragen,  das  fiel  \\(d)l 
niemandem  ein.  Mau  sagte  vielleicht  noch,  diese  Tiere  haben 
die  betreffeude  Farbe,  damit  sie  im  Saude  der  Wüste,  im 
Dschangelndiekicht,  in  dem  mit  Sonnenbildclien  besäten  Urwald 
nicht  gesehen  werden.  Dot  Ii  dies  wäre  der  Zweck  uud  nicht 
die  Ursache.  Kurz:  Das  Buch  der  Natur  war  reich  illustriert, 
aber  in  einer  unbekannten  Sprache  geschrieben. 

Diese  Sprache  ist  durch  Darwin  erschlossen  worden 

Wie  alle  großen  Ideen,  so  bat  auch  die  Abstamnuiugslehre 
ihre  Vorläufer.  Sehen  wir  ab  von  rein  philosophischen  Anklängen 
im  Altertum,  so  kann  man  den  Ursprung  der  neuen  Idee  am 
Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  deutlich  wahrnehmen.  Buffon 
(t  17B0)  erblickte  in  d«n  künstlichen  System  einen  dem  Geiste 
auferlegten  Zwang  und  der  umfassende  Oeist  Goethe 's  ahnte 
die  neue  Wahrheit,  die  er  an  vielen  Stellen  seiner  Schriften 
wie  ein  Prophet  mit  den  schönsten  Worten  verkündigte.  £r 
erkannte  eine  „unaufhaltsam  fortschreitende  Umbildung", 


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—   104  — 


er  suchte  nach  der  der  Mannigfaltigkeit  der  Erscheinungen  zn 
Grunde  liegenden  Einlieit;  er  wurde  der  Entdecker  der  Meta- 
m<ii'i)liuse  der  Pllanzeu  und  meinte  die  „Urjiflanze"  finden 
zu  küuuen.  Aber  er  stand  unter  der  Herrschaft  der  Meinung 
von  der  Konstanz  der  Speeles.  Die  thatsächliche  Umwandiungs- 
fähigkeit  der  Art  blieb  seinem  Geiste  verborpron. 

Da  —  an  der  Schwelle  des  neuen  .TahrliuaiU  rts  (1802  und 
1809)  —  trat  der  bedeutendstti  Vorläufer  der  Al)stanHnimii:slehre 
Jean  Lamarck  mit  seiner  Philosophie  zuolotriqiie  hervor, 
sprach  die  Grundwahrheit  der  Descendenz  klar  und  l)iindijr  ans 
und  bekämpfte  den  starren  Artbegriff,  vor  allem  die  Dnab- 
ände r  1  i  c  h  k  e  i  t  d  e  i  A 1  t. 

Ohne  es  zu  Wullen,  hatte  der  f^roße  (Üegner  der  Abstaniniungs- 
lehre.  Cuvier,  der  das  bedentiiide  Werk  La  in  a)»  k  s  in  seinen 
wissenschaftlichen  Berichten  noch  nicht  einmal  erwähnte  ir^rade 
dieser  I^ehre  einen  festen  Boden  gej^eben  ^lit  weitseh  uu  iideni 
Blick  und  umfassendem  empiiisclieu  Wissen  st!  lir.t  er  über  die 
anatoniisclien  Eumle  vtTf^leichemle  Hettarhtuii^tMi  an  und  pre- 
lau^ie  zu  einigen  allgemeinen  Sätzen,  die  der  neuen  Leiire 
mächt ip;en  Vorschub  leisten  mußten.  Er  erkannte  vor  allem  die 
strenge  Abhängigkeit  der  einzelnen  Orgausysteme  voneinander 
(Correlationi;  er  erörterte  die  notwendipren  Existenz- 
bedingungen ftir  das  Tier;  er  stellte  nicht  nur  fest,  daß  die 
Tiere  nach  großen ,  g  e  in  e  i  n  s  amen  B  a  u  p  1  ä  n  e  n  organisiert  sind, 
sondern  entdeckte  auch  die  Gleichartigkeit  im  Bmiplau  einzelner 
Organe  eines  und  desselben  Tieres,  wenn  diese  auch  je 
nach  der  Funktiiui  durch  ungleiche  Entwicklung  und  melir  oder 
weniger  vollständige  ünterdriickung  einzelner  Teile  die  mannig- 
faltiorsten  Verschiedenheiten  im  Einzelnen  aufweisen.  Er  ge- 
langte so  zum  Hegrift  der  Gleichwertigkeit  (Homologie). 
Während  aber  CUivier  über  die  Aufstellung  der  Tiertypen 
nicht  hinausgelangte  und  die  schwierigsten  Hypothesen  wagen 
mußte,  entriß  Larmarck  mit  kühnem  Griff  dem  Chaos  der 
Erscheinungen  den  Schlüfisel  zu  dem  verborgenen,  bisher  nicht 
augetasteten  Rätsel. 

Erörtern  wir  an  einem  Beispiel  den  Lamarckschen  (irand- 
gedanken : 

Der  Einsiedlerkrebs,  der  in  einem  leeren  Schneckenhaus 
wohnt  und  zu  den  zehnfftßigen  Krebsen  gehört,  zeigt  in  Form 


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—   105  — 


und  Teiltii  liie  merk  mu  Ii  lösten  Abweichungen  von  int  n  Ver- 
wandten. S-m  Körper  lat,  den  Spiralwiudungeii  des  Sciuieckeii- 
hanses  folgend,  unsymmetrisch  und  gedreht.  Der  im  Gehäuse 
steckende  Abschnitt  des  Körpers,  der  bei  seinen  Verwandten 
vom  härtesten  Panzer  bedeckt  ist,  ist  pergament;u  ti^r,  weich  ; 
das  eine  Auge  ist  langer  gestielt,  die  eine  Scheere  und  eiiiif^e 
Fuße  der  gleichen  Seite  sind  kräftiger  entwickelt,  die  Laul'fiiße 
zum  Teil,  die  Abdorainalfiiße  fast  ganz  geschwunden  mid  die 
Schwanzflosse  Ist  zum  Haken  umgestaltet,  der  zum  i^esthalteu 
au  der  Schneckenhausspiudei  dient. 

Cuvier  sagt:  So  ist  das  Tier  von  Anfano;  au  ge- 
wesen. Es  ist  nacli  bestimmt  eni  Plan  zweckmäßig 
für  seine  Kxistenzbedingun^^en  j^r^^baut. 

Lamarck  dage<^en  faßt  dies  interessante  (lesehöpf  als 
das  Resultat  ailuüililiciiHr  Veränderungen  auf,  die 
viele  Jahrtausende  gewirkt  und  die  Organisation  zum  Teil 
umgestaltet  haben.  In  einer  längst  vergangenen  Zeit  hngen  die 
Vorfahren  der  Einsiedler  an,  sich  vor  ihren  Feinden  in  leeren 
Schneckengehäusen  zu  bergen.  Dies  war  der  erste  Schritt  zur 
Umwandlung.  Durch  den  Gebrauch  werden  einzelne  Organe 
gekräftigt  und  Tervollkoramnet,  während  andere  durch  Nicht- 
gebrauch langsam  verkümmern.  Also  die  Ursachen  der  Ver- 
änderiingen  sind  die  äußeren  Ezistenzbedingnngen. 
Wir  verstehen  nun,  warum  sich  beim  Einsiedler  die  Ruder  zu 
Haken  umgestaltet  haben,  warum  die  Abdominalfüße  verkümmerten, 
warum  die  eine  Seite  stärker  eutwickelte  Extremitäten  trägt  u.s.w. 
Daa  Gemeinsame  im  Bauplan  ist  kein  Mysterium  mehr  ;  die  Ver- 
änderungen sind  durch  Äußere  ürsacheu  herbeigeführt  wordefi  — 
and  hier  liegt  der  Schwerpunkt  des  Lamarck'schen  Gedankens. 

Aber  die  Wissenschaft  war  für  ihn  nicht  reif.  Man  hatte 
damals  andere  Kätsel  zu  lösen.  Zeit  und  Kraft  wurden  vergeudet 
zu  resultatlosen  naturphilosophischeu Spekulationen,  und  es  gelang 
dem  Einflüsse  Cuviers  leicht,  den  Desceudenzgedanken  zu  unter- 
drücken; und  während  man  gegen  die  Mitte  unseres  Jahrhunderts 
das  Gespenst  der  Naturphilosophie  verscheuchte  und  tapfer 
gegen  die  mystische  Lebenskraft  kämpfte,  glimmte  das  Feuer 
der  Wahrheit  unter  der  Asche  weiter,  und  wunderbar  ist  es, 
wie  hier  und  da  die  Funken  in  den  Werken  von  Meckel,  Baer, 
Bathke,  Leuckart  und  vielen  anderen  zum  Vorschein  kamen. 


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—   106  — 


Pip  wissenschaftlichen  Bestrebimgeu  nuf  dem  (xebiet  der 
Zoolog:ie  briicliteii  imtenlessen  reiche  Eix^t  buisse  zu  Tage.  Die 
Zahl  der  bekannten  Tiere  wurde  immer  großer,  die  Museen 
füllten  sich,  die  Physiolop^ie  feierte  im  Einzelnen  jproHe  Trinmphe. 
^h\u  denke  nur  an  J o h.  M ii  11  p r .  Helmholtz,  ?]lirenberg, 
Bischoff,  Vircliow,  Ludwig,  Flourens,  Leuckart  uud 
so  viele  andere. 

Auch  für  allgemeine  Ideen  ergab  sich  mancli*-rlei :  Die 
Keimblätterlehre,  die  Erscheinungen  des  Parasitivnms  und  des 
Polymorphismus,  der  Generationswechsel,  die  Parthenogenese 
and  vieles  andere  gehören  hierher. 

Diese  Zeit  spiegelt  sich  sehr  deutlich  auch  in  der  Thiitig- 
keit  unserer  Gesellschaft  wider.  Preisgekrönt  wurden  z.  ß. 
Ehreuherg,  Bischoff,  KöUiker,  Job.  Müller,  Helm- 
holtz,  Ludwig,  de  Hary,  Siebold,  Voit. 

Aber  an  eine  tiefere  Erklärung  der  Lebewelt  getraute 
man  sich  nicht.  Man  hatte  zu  schlimme  Erfahrungen  mit  der 
spekulativen  Naturphilosophie  gemacht,  und  nur  die  rein  empirische 
Forschung  konnte  auf  wissenschaftliche  Beachtung  rechnen. 

Da  trat  im  Jahre  1859  der  bis  dahin  noch  wenig  bekannte 
Engländer  Clin  ri  es  Darwin  mit  seinem  epocbemach enden 
Werke  —  pDie  Entstehung  der  Arten'*  —  auf.  Dieses 
Buch,  die  Frucht  jahrzehntelangfin  Nachdenkens  und  Forschens, 
schlicht,  aber  parkend  geschrieben,  bezeichnet  den  Anfangspnnkt 
einer  neuen  Zeit  in  der  Biologie.  Zwar  hatte  schon  etwas  vorher 
die  Lehre  von  den  Weltkatastrophen  und  Schöpfungscentren 
Cuviers  einen  harten  st  i  rlitten  durch  die  Arbeiten  des 
englischen  Geologen  Lyell,  der  die  Veränderungen  auf  unserer 
Erdobertläche  auf  die  ununterbrochen  und  allmählich  wirkenden 
Kräfte  des  Wassers,  des  Eises,  der  Atmosphärilien  u.  a.  zuiUck- 
führte.  Die  meisten  einflußreichen  Geologen  schlössen  sich  ihm 
an,  und  der  Schluß  auf  die  allmählich  erfolgte  Umwandlung  der 
Oiganismenwelt  blieb  nicht  ans. 

Darwin  brachte  aber  einen  ganz  neuen  fundamentalen 
Faktor  von  kolossaler  Tragweite  in  die  Betrachtung  der  lebenden 
Natur,  der  das  wichtigste  Glied  in  der  Kette  der  Gedanken 
bildete,  nämlich  die  Antwort  auf  die  I!*i*age:  Wie  ist  die 
erstaunliche  und  bis  ins  kleinste  gehende  Zweck- 
mäßigkeit in  der  Organismenwelt  zu  stände  gekommen? 


—   107  — 


Die  Grundlage  zur  Löeang  dieser  Frage  lieferten  fi\r 
Darwin  die  Erfahrungen  der  englischen  Tierztlchter,  die  mit 
großer  Inteliigenz  die  Bassen  der  Haustiere  zn  ihren  praktischen 
Zwecken  zu  verändern  wußten.  Sie  w&hlten  die  mit  bestimmten 
nnd  gewollten  Eigenschaften  versehenen  Tiere  zur  Naclizucbt 
aus  und  erreichten  großartige  Erfolge.  Darwin  entdeckte  nnn 
in  der  dieser  „künstlichen  Auswahl"  nicht  unterworfenen 
lebenden  Natnr  den  Faktor,  der  die  Stelle  der  Intelligenz  des 
Züchters  vertritt,  nnd  dieser  Faktor  ist  die  Not. 

Jede  Tier-  und  Pflanzenart  hat  die  Tendenz,  sich  ins 
Unbegrenzte  zu  vermehren,  so  daß  die  Existenzmittel  auf  unserm 
Planeten  auch  nur  für  die  Nachkommen  einer  einzigen  Art, 
wenn  sie  alle  zur  Entwickluntr;  kämen  und  eine  bestimmte  Zeit 
am  Leben  blieben,  nicht  ausreichen  würden.  Die  Folge  ist  ein 
allgemeiner  Kampf  aller  gegen  alle  in  dem  Wett- 
bewerb nm  die  Existenzmittel.  Dieser  ^Kampf  ums  Dasein" 
ist  der  Natur  der  Umstände  nach  ein  äußerst  erbitterter,  und 
nur  das  Vollkommene,  das  Passende  überlebt,  während  das 
Sehwache,  mit  Fehlern  Behaftete  dem  Untergang  geweiht  ist. 
In  diesem  Prinzip  liegt  die  Lösung  der  Frage  nach  der  Ursache 
der  Zweckmäßigkeit  und  nach  der  Ursache  der  fortschreiten- 
den Entwicklung  vom  Einfacheren  zum  Vollkommeneren.  Dem 
Fortscbrittsprinzip  der  Anpassung  an  die  Existenz- 
bedingungen steht  das  konservative  Prinzip  der 
Vererbung  zur  Seite,  während  der  gewaltige,  mit 
äußerster  Präzision  arbeitende  Begulator,  der  - 
Kampf  ums  Dasein,  unter  seinen  Rädern  alles  zer- 
malmt, was  unzweckmäßig  ist.  An  die  Stelle  der 
früher  mystisch  gedachten  Kräfte  treten  also  hier  notwendig 
wirkende  Ursachen,  ein  Cansalverhältnis  zwischen 
Organisation  nnd  äußeren  Existenzbedingungen  ist  erkennbar. 
Die  Biologie  ist  auf  eine  höhere  Stufe  erhoben  worden. 

Die  Wirkung  der  Darwinschen  Eingriffe  war  eine  außer- 
ordentliche; es  vergingen  Jahre  bis  sich  die  Biologen  von  ihrem 
Erstannen  erholt  hatten.  Anfangs  wurde  die  neue  Lehre  ver- 
lacht nnd  bekämpft,  bald  aber  zeigte  sich  die  Fruchtbarkeit 
der  neuen  Idee.  Man  schritt  zn  der  schon  von  Darwin  an- 
gebahnten Beweisführung.  Ein  Experimentalbe  weis  für  die 
Umwandlung  der  Art  ist  bis  jetzt  unmöglich  aus  zwei  Gründen: 


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—   108  — 


1.  die  erforderlichen  Zt  iträunie  sind  zw  groß  nnd  2.  die  Wechsel- 
wirkungen in  der  Natur  sind  zu  maimigfaliig,  als  dsLÜ  der  Mensch 
sie  durch  das  Experiment  beherrsclieu  könnte. 

Aber  die  Biologie  trat  alsbald  einen  Indizienbeweis  für 
die  neue  Wahrheit  an,  der  in  seiner  Ergiebigkeit  beispiellos  in 
der  Geschichte  der  \\  issenschaften  dasteht  und  auf  alle  Zweige 
der  Lehre  vom  lieben  befruchtend  eingewirkt  hat. 

War  die  ve  rgleicheude  Anatomie  der  vordarwinianischen 
Zeit  darauf  gerichtet,  die  verschiedenen  sogenannten  Typen  des 
Tierreichs  aufzustellen,  so  ist  heute  ihre  Aufgabe,  deu  Stamm- 
baum der  Organismen  weit  zu  erforschen  und  die  Verwandt- 
scliaftsbeziehungen  festzustellen,  und  nur  der  wird  die  geradezu 
zwingende  Wahrheit  des  Descendeuzgedankens  begreifen,  der 
das  Heer  der  Einzelthatsachen  in  der  vergleichenden  Anatomie 
im  Liclite  der  neuen  Theorie  einigermaßen  zu  überschauen  vermag. 

Wie  einfach  lassen  sich  die  früher  als  mystische  „Natur- 
spiele'' sich  darstellenden  Erscheinungen  des  Polymorphismus, 
der  rücksclureiteudeu  Metamorphose  infolge  parasitischer  Lebens- 
weise, die  so  flberrascheuden  NacbahmaDgen  lebender  und 
lebloser  Körper,  um  sich  zu  verbergen  oder  dem  Verfolger 
£kel,  Schrecken  und  Furcht  einzujagen,  dem  Hauptgedanken 
uuterordnen!  Wieviel  Einzelheiten  mfissen  uns  dabei  verborgen 
bleiben!  Mau  deuke  nur  an  die  geradezu  wunderbaren  Be- 
ziehungen zwisdion  Hlüten  und  Insekten,  wo  die  beiderseitigen 
Anpassungen  bis  ins  Kleinste  gehen  und  das  £ine  die  Ursache 
des  Andern  ist  in  ewiger  Wechselwirkung. 

Besonders  ei-giebig  erwies  sich  die  erklärende  und  zu- 
sammenfassende Kraft  der  neuen  Lehre  auf  dem  iiebiet  der 
Entwicklungsgeschichte. 

Schon  1821  hatte  Meckel  die  Aufmerksamkeit  der  Forscher 
auf  die  überraschende  Ähnlichkeit  der  Embryonen  ganz  ver- 
schiedener Tiere  in  mehr  oder  weniger  frühen  Stadien  gelenkt. 
Diese  nach  alter  Naturanschanung  absolut  unerklärbare  That- 
sache  bezeichnet  Meckel  ahnungsvoll  als  «eine  Gleichung 
zwischen  der  Entwicklang  des  Embryo  nnd  der- 
jenigen der  ganzen  Tierreihe**. 

Wenige  Jahre  nach  Darwins  Auftreten  (1864)  erschien 
mitten  im  Kampf  der  Meinungen  ein  höchst  interessantes  kleines 
Büchlein  mit  dem  Titel  „Für  Darwin"  von  Fritz  Müller, 


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109 


welches  obigen  Gedanken,  der  ancb  von  Baer,  Goethe  nnd 
anderen  angedeutet  wurde,  mit  einem  Schlage  als  zutreffend, 
ja  als  ein  Naturgesetz  kennzeichnete.  Es  wird  da  der  Nach- 
weis gefiUirt,  daß  die  Embryonen  und  Larven  der 
höheren  Krebse  vom  Ei  an  bis  znm  fertigen  Tier 
eigentlich  alle  Formenwandinngen,  die  der  ganze 
Stamm  im  Laufe  der  Jahrtausende  durchgemacht 
hat,  wie  in  einem  Spiegel  reflektiert  —  wiederholen. 
Die  niederen  Krebsformen  bleiben  auf  Stufen  stehen,  die  die 
höheren  nur  vorübergehend  durchlaufen.  Fritz  Mttller  stellte 
das  durch  Haeckel  später  zur  Geltung  gebrachte  „bio- 
genetische  Grundgesetz*  auf: 

„Die  Entwicklungsgeschichte  des  Individuums 
ist  eine  kurze  Wiederholung  der  Entwicklungs- 
geschickte  der  Art.** 

Hier  ist  uns  also  ein  Mittel  an  die  Hand  gegeben,  auf  den 
Gang  der  Stammesentwicklnng  zu  schließen.  Freilich  ist  diese 
Urkunde  der  Stammesentwicklnng  verstümmelt  und  oft  schwer 
zu  entziffern.  Aber  es  ist  uns  versttndlicher,  warum  bei  der 
Entstehung  eines  Tieres  aus  dem  Ei  so  merkwürdige  Umwege 
eingeschlagen  werdeu.  Welcher  Bildhauer  würde  wohl  ans 
einem  Thon,  den  er  zu  einer  Statue  formen  will,  erst  drei 
Platten  walzen,  aus  denen  er  hernach  seine  Formen  darstellt? 
Und  doch  ist  dies  so  bei  allen  mehrzelligen  Tieren,  indem  im 
Ei  zuerst  sich  drei  Zellschichten  —  die  Keimblätter  —  anlegen. 
Wir  Älteren  eiinnern  uns  noch  des  Erstaunens,  als  in  einer 
epocbeniachenden  Sclirift  vuu  dem  großen  Kowalevsky  (1871) 
der  Nachweis  trefiiti! :  wurde,  daß  auch  bei  den  niederen  Tieren 
die  von  ('asitar  i  riedr,  Wolff  schon  im  vorigen  Jahrhundert 
gefundenen  drei  Keimblätter  auftreten,  die  im  Lichte  des  bio- 
genetischen Grundgesetzes  nuunieiir  als  uraltes,  von  den  Vurfaiireu 
überkommenes  Erbstiick  erscheinen. 

Cuvier  mußte  die  Versteinerungen  lebender  Wesen,  die 
wir  aus  der  Erde  Schoß  hervorholen,  als  die  Reste  ungeheurer 
Weltkatastropliüu  betracliten:  im  Lichte  der  neuen  Lehre  er- 
scheinen sie  uns  als  die  notwendigen  V(jrausset/.ungen  für  die 
Kontinuität  des  Lebendigen.  Freilicii  k(»nnt'n  wir  niclit  erwarten, 
alle  Lücken  im  Stammbaum  durch  paliinutolugisiclie  Funde  aus- 
füUeu  zu  können,  denn  die  Bedingungen  für  Versteiueruugs- 


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110  — 


Prozesse  treten  relativ  sehr  selten  ein.  Um  so  größer  ist  dann 
aber  auch  die  Freude  Ober  einen  Fand  wie  der  des  , Greif  von 
Solnhofen*,  Ardtaeopteryx,  der  den  Übergang  zwischen  Kriech- 
tier and  Vogel  darstellt. 

Die  neae  Lehre  ttbte  ihren  Einfloß  aaf  allen  Gebieten ;  sie 
maßte  ancb  fikr  die  Frage  nach  der  Stellung  des  Menschen 
in  der  Natur  von  einschneidender  Bedentnng  werden,  nnd 
bedenklich  waren  hier  besonders  die  Folgerungen,  die  die  Laien 
auf  dem  schwierigen  Gebiet  der  Biologie  zu  ziehen  suchten; 
denn  sie  bedachten  nicht,  daß  bei  dem  Kaitarmenschen  das 
psychische  Moment  eine  große  Bolle  spielt,  und  daß  hier  ganz 
andere  Faktoren  vorliegen,  wie  in  der  wilden  Pflanzen-  nnd 
Tierwelt.  Es  scheinen  aber  aach  hier  die  Meinungen  sich  ab- 
zuklären. Der  gesunde  Gedanke,  daß  die  ganze  Lebewelt  eine 
Einheit  darstellt,  gewährt  für  Verstand  and  Gemfit  in  gleicher 
Weise  Befriedigung.  Bekämpft  wird  die  Abstammangslebre  von 
bedeutenden  Biologen  nicht  mehr.  Freilich  sind  durch  die  neue 
Lehre  auch  neue  Fragestellungen  notwendig  geworden  —  dies 
ist  ja  das  Schicksal  menschlicher  Erkenntnis  fiberhaupt  — ,  und 
über  viele  der  neu  anfgetanchten  Probleme  sind  immer  noch  große 
Meinungsverschiedenheiten  zu  beseitigen.  Aber  heute  an  diesem 
Festtage  wollen  wir  wahrlich  keine  Streitfragen  erörtern.  Wir 
wollen  vielmehr  der  B'reude  über  das  Errungene  Ausdruck  geben. 

Mügeu  die  Lösungen  der  Einzelfragen  ausfallen,  wie  sie 
wollen,  —  der  Grundgedanke  der  Lehre  von  dem 
genetischen  Zusammenhang  der  Lebewelt  wird  ein 
unverlierbares  Eigentum  der  Wissenschaft  bleiben. 

UL 

l)ie  hiicliste  Aufgabe,  die  der  Biologie  gestellt  werden 
kann,  ist  die  physikalisch-chemische  Erklärung  der 
Lebeuser.scheinungen.  Nun  rtnden  wir  ja  schon  bei  ober- 
flächlicher Betrachtung  im  Organismus  eine  ganze  Reihe  von 
Vorgängen  bekannten  physikalischen  und  chemischen  besetzen 
unterworfen.  Die  physikalischen  Gesetze  des  Hebels,  des  Luft- 
drucks, der  Hydromechanik  und  DitYnsion  finden  ebenso  wie 
zahlreiche  chemische  Gi  undgesetze  Im  di  ni  Lebensprozeß  An- 
wendung. Ja  im  Äugt!  und  im  (Jhr  treften  wir  physikalische 
Apparate  von  höchster  Vollendung. 


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—  III  — 


Aber  die  tiefere  Frage  lautet:  Sind  denn  die  Lebens- 
Torgäuge  selbst  physikalisch-chemiscb  zn  begreifen? 
Treffen  wir  hier  nicht  auf  etwas  Besonderes,  von  allem  Leblosen 
im  Wesen  Verschiedenes? 

Nun  hat  sich  die  exakte  Naturwissenschaft  in  unserm  Jahr- 
hundert zu  einer  großen  Einheitsidee  durchgerungen,  die 
alle  Natarerscheionngen  umfaßt,  und  dieser  die  ganze  moderne 
Physik  und  Chemie  beherrschende  Grundgedanke  ist  merkwürdiger- 
weise zuerst  von  einem  Biologen,  dem  Arzte  Robert 
Mayer  (1842)  erfaßt  und  in  seiner  {ganzen  Bedeutung  erkannt 
worden.  Und  ein  Biologe  war  es,  der  allerdings  auch  zu  den 
größten  Physikern  zälilt,  Helmholtz,  der  den  May  er 'sehen 
Satz  auffaßte  und  mit  genialer  Meisterschaft  zur  Geltung  brachte. 

Küb.  Mayer  kam  durch  Erwägungen  verschiedener 
physiologischer  Vorgäiij,^e  auf  den  Gedanken,  daß  die  Wärme 
sich  iii  andere  Kräfte  umsetzen  könne  und  erkannte  bald,  daß 
dies  aucli  von  den  iibrifren  Xaturkräften  gilt,  und  heute  sind 
wir  der  Überzeugung,  daß  chemische  und  mechanische 
Vorgänge,  Schall,  Wärme,  Licht  und  Elektrizität 
nichts  anderes  sind  als  bestimmte  Beweguugs- 
vorgänge  materieller  Teilt  Uen. 

Jedes  bewegte  Teileiitu  liat  die  Fähigkeit,  ein  anderes 
ruhendes  in  Bewegung  zu  ver.setzeu,  es  kann  Arbeit  leisten  — 
und  wir  sagen  von  ihm,  es  hat  lebendige  Kraft  oder  kine- 
tische Energie, 

Oder  aurli:  Die  Teilchen  eines  Körpers  k>>nneu  unter  ge- 
wissen Umständen,  unter  bestinnnieii  ßt-dingungen  eine  Hewegung 
hervorbringen,  wie  ein  auf  eine  gewisse  Hohe  gehobener  Stein, 
wenn  er  lo.^gelassen  wird,  oder  wie  die  Sprengkraft  des  l'ulveis, 
wenn  es  auf  eine  bestimmte  Temperatur  gelnacht  wird  — .  und 
wir  nennen  dies  danu  Spannkraft,  oder  p  o  t  e  n  t  i  e  1 1  e  E  n  t-  rg  i  e. 

Wenn  alle  Xaturvurgimge  iiewegungspiozesse  sind,  so  sind 
natürlich  auch  deren  Ursachen  Rewegungsvorgänge;  es  kann 
demgemäß  auch  keine  Energie  von  selbst  entstellen,  es  kann 
auch  keine  verschwinden,  sie  kann  nur  in  ♦mtih  andere  umge- 
wandelt werden.  So  wird  die  ehemisclie  Energie  im  Oten  der 
Dampfmaschine  in  Wärmeenergie  umgewandelt:  diese  erzeugt 
die  potentielle  Energie  des  Dampfes,  der  die  mechanische 
Bewegung  verursacht;  und  diese  kauu  wieder  in  elektrische 


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—   112  ^ 

Energie  umgewandelt  werden:  Überall  gilt  das  schon  Tod  Mayer 
erkannte  große  Gesetz,  daB  bei  der  Umwandinng  niemals 
Energie  verloren  oder  gewonnen  wird,  daß  die 
Energiemenge  der  Ursache  gleich  derjenigen  der 
hervorgebrachten  Wirkung  ist,  und  diese  Wahrheit  ist 
das  die  ganze  leblose  Natur  beherrschende  Prinzip  der  Er- 
haltung der  Energie.  Die  Physik  kann  überall  zahlen- 
m&ßig  und  mathematisch  genau  mit  Hilfe  des  der  W&rmelebre 
entnommenen  Einheitsmaßstabes  der  Kalorie  den  Nachweis  für 
die  Richtigkeit  dieses  Prinzips  antreten,  und  so  hat  man  die 
großartige  Idee  von  der  Konstanz  der  Summe  aller 
Energie  in  der  ganzen  Welt  erfaßt. 

Es  erhob  sich  natürlich  die  Frage:  Gilt  dies  oberste 
Gesetz  von  der  Erhaltung  der  Energie  auch  in  der 
lebenden  Welt? 

Es  war  schon  vorher  hinsichtlich  der  lebenden  Substanz 
erwiesen  worden,  daß  ein  prinzipieller  Unterschied  von  der  leb- 
losen Substaoz  nicht  besteht.  Der  große  Chemiker  WGhler 
hatte  bereits  1828  durch  die  Synthese  des  Harnstoffs  die  ver- 
meintliche Kluft  zwischen  lebender  und  lebloser  Substanz  end- 
giltig  beseitigt  und  der  mystisch  wirkenden  Lebenskraft  eine 
Stütze  entzogen.  Es  galt  aber  jetzt  die  ganze  Fülle  der  Lebens- 
erscheinungen diesem  großen  Prinzip  unterzuordnen  und  den 
Nachweis  für  dessen  Giltigkeit  auch  in  der  Lebewelt  zu  führen. 

Mayer  war  es  wiederum,  der  zaerst  diesen  Weg  betreten 
hat,  und  heute  können  wir,  allerdings  nur  in  großen  Zfigen, 
das  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie  auch  in  der 
Lebe  weit  erkennen: 

So  sehen  wir  in  der  Sonne  die  Quelle  alles  Lebens  auf 
unserm  Planeteu.  Unter  dem  Eintliiß  der  Energie  ihrer  Licht- 
strahlen bilden  sich  in  der  PÜauzeuzelle  imter  Mitwirkung  des 
Chlorophylls  (Blattgrüns)  aus  den  mit  geringen  elieraischen 
Energien  begabten  Molekülen  der  Kohlensäure  und  des  Wassers 
liuch  komplizierte,  mit  großer  Spannkraft  versehene  Moleküle  des 
Zuckers  und  der  Stärke,  die  als  di  undlage  der  Eiweißsynthese 
aufgefaßt  werileu  können.  Die  Eiweißmoleküle  haben  einen 
hohen  imteutiellen  Energiewert ;  bei  ihrer  leichten  Zersetzbarkeit 
vermögen  sie  eine  große  MensfR  Arbeit  zu  leisten.  Da  nun 
diese  Eiweißstoffe  hohe  potentielle  Energie  haben,  so  begreift 


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—    113  — 


man«  wie  durch  Aufnahme  solcher  Eiweifistoffe  das  Tier  im- 
stande Ist,  die  großen  zu  seinem  Leben  notwendig eu  Energie- 
mengen zu  erzeugen.  Und  bei  diesem  tierischen  Lebensprozeß 
entstehen  wieder  die  Aiisgaug?;prodakte :  Kuhlensäure  und  Waaser, 

die  in  der  Pflanzenzelle  durch  die  Energie  des  Sonnenlichtes 
in  Moleküle  von  hoher  Spannkraft  umgesetzt  werden.  Wir 
erkennen  hier  den  engen  Ziisaiiiin('iiliai)<T  zwischen  Tier-  und 
Ptlanzenwelt  und  den  zwischen  ihnen  s»tattiiudendeu  Euergie- 
krei  s  1  a  u  1. 

Die  neuere  Zeit  hat  unter  dem  Nam^n  der  Symbiose  eine 
Reihe  von  merkwiirdi^'^tMi  Krsclieinungeu  ziiJ^aiiniiengefaßt,  bei 
denen  mikroskopisch  kleine  püanzliche  Wesen  im  tierischen 
Gewebe  sich  finden.  Sie  beziehen  ihren  Lebensunterhalt  aus 
den  auszuscheidenden  Trudukten  des  tierischen  Stoffwechsels  in 
der  Form  von  Kolilensäure,  wofür  sie  den  Wirt  durch  Produktion 
von  Siaike  und  SanerstotY  schadlos  zu  halten  suchen. 

Von  besonderem  Interesse  waren  von  jelier  dio  Bewegungs- 
vorgänge, insbesondere  die  diiich  ilie  Muskeln  bewirkten.  Er- 
staunlich ist  die  Leislungsiähigkeit  dieser  Krafuiuelleu.  Wir 
wissen  z.  B.  ans  der  Höhe  des  Kiu^^tones  mam  lier  Insekten,  daß 
die  Zahl  der  Kontraktionen  in  der  Sekunde  4iA)  betragen  kann. 
Der  kleine  Wadenmuskel  des  Frosches  vermag  einem  Gewicht  von 
mehr  als  einem  Kilogramm  das  (Tltdchgewicht  zu  halten  und 
dei  Herzmuskel  eines  Älannes  verrichtet  in  einem  Tage  eine 
Arbeit  von  2(mkm)  Meterkilogramui. 

Wo  liegt  nacli  dem  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie 
die  Quelle  der  Kraft  ? 

Chemische  Euergiepotentiale  kommen  in  Betracht.  Wir 
beobachten  direkt  bei  lebhafterer  Bewegung  eine  Beschleunigung 
des  Stuffwecliseis,  eine  erhöhte  Ausscheidung  von  Koldensiinre 
u.  a.,  ein  größeres  Atembedürfnis  und  eine  Erhöhung  iler  Körper- 
temperatur tritt  ein,  nnd  durch  die  neueren  Arbeiten  l'fliigers 
ist  die  alte  Anschauung  Liebigs  zu  ihrem  lve<hte  gelangt, 
nach  welcher  es  Zersetzungen  des  Eiweißmoleküls  sind,  die  die 
Uniuelle  der  Kraft  darstellen.  Die  Kohlehydrate  und  Fette 
spielen  die  Rolle  wichtiger  Ersatznahrung. 

Wir  stehen  hinsichtlich  der  Anwendung  des  Prinzips  der 

Erhaltung  der  Energie  im  Anfangsstadium  unserer  Kenntnis, 

indem  wir  nur  die  Anfangs-  nnd  die  Endglieder  des  Energie- 

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-    114  ~ 


Umsatzes  bis  jetzt  erforschen  konnten.  Aber  in  großen  Zügen 
erblicken  wir  bereits  die  Giltigkeit  des  Satzes.  Drei  Energie- 
faktoren werden  dem  Lebewesen  zugeführt:  Chemische  Enei-gie, 
Licht  und  Wärme.  Aber  die  beiden  letzten  werden  im  Korper 
benutzt,  um  den  vorhandenen  materieHen  Substanzen  neue 
chemische  Energie  zu  seliallcn.  Es  bleibt  demgemäß  als  wichtigste, 
ja  als  einzige  direkte  Lebensquelle  die  chemische 
Energie. 

Stülit  nun  aucli  die  exakte  mathematische  Durchführung 
des  Prinzips  der  Erhaltung  der  Kraft  im  Lebensprozeß  auf 
große  Schwierigkeiten,  so  ist  es  um  su  \s  ichtiger,  daß  in  einem 
Falle  der  große  Satz  in  der  Lebe  weit  seine  volle  Bestätigung 
gefunden  hat. 

Rubner  (1894)  stellte  den  chemischen  Energiewert  der 
für  ein  bestimmtes  Tier  zu  verwendenden  Nahrung  in  Wärme- 
einheiten fef?t  und  zeifTte,  daß  das  Tier,  wt-lches  sich  nicht 
bewej:^,  also  die  chemische  Energie  der  autgenommenen  Nah- 
rung nur  in  Wärme  umsetzt,  aunähernd  die  gleiche  Zahl  von 
Wärmeeinheiten  liefert,  die  dem  im  Voraus  berechneten  Ver- 
breunungswert  der  Naln-ung  entsi»richt. 

So  seilen  wir  also  die  Lebeuserscheinungen  von 
einem  großen  allgem  eingilt  igen  Natnrtresetz,  dem 
Prinzip  der  Erhaltuntr  der  Energie,  ebenso  be- 
herrscht, wie  alle  Vorgänge  im  Universum.  Pflanze, 
Tier  und  Mensch  stellen  auch  in  c h e m i s c h - p h y s i- 
k a  1  i s c h e !•  Hinsicht  eine  Einheit  dar,  in  mathema- 
tisch bestimmbarer  Abhängigkeit  von  den  Vorgängen 
der  leblosen  Natur,  ja  gewissermaßen  eins  mit  ihnen. 

Es  hat  diese  moderne  Auffassung  der  lebenden  Natur  etwas 
Packeudes  und  (iewaltiges.  Der  Mensch  findet  sich  als  inte- 
grierenden Bestandteil  der  ganzen  g^roßen  Natur;  er  steht  ihr 
nicht  mein  gegenüber  als  ein  Fremdling;  er  findet  sich  mitten 
im  Kreislauf  der  Naturprozesse,  als  einen  Teil  derselben,  ans 
gleicher  Substanz  bestehend,  von  denselben  Gesetzen  beherrscht — , 
eine  Welle  im  wogenden  Meere  des  Universums. 

Aber  auch  hier  macht  der  nach  dem  Unendlichen  strebende 
Geist  des  Menschen  nicht  Halt.  Er  sucht  nach  Erklärung  der 
psychischen  Vorgänge,  der  Empfindung,  des  Denkens  und 
des  Bewußtseins,  und  auch  auf  diesem  Gebiete  hat  die  Biologie 


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große  Triumphe  gefeiert.  Es  würde  die  Kraft  » iiu  s  Einz'  luHn 
weit  iibt  1-1  t'ifren,  die  moderiieü  KminLeiisciiaften  auf  dem  Gebiet 
der  Leiire  \om  (4eliirn,  den  Smiicsurgunen  und  dem  Nerven- 
system überliaupt  aucli  mir  in  deu  Hauptzügen  zu  kennzeichnen. 
Nur  auf  die  Geituug  uuserer  drei  Einheitsprinzipieu  auch  für 
die  Organe  der  psj'chischen  Funktionen  sei  hingewiesen. 

Das  SeelenorüH!).  das  zentrale  Nervensystem  mit  seinen 
Außeuwerken,  den  Sinnesorganen,  Itesteht  aus  Zelleiemeuten 
allerdings  von  lnk'hst  verwickeltem  Bau. 

Die  allmähliche  Entwicklung  des  Nervensystems  ans  ein- 
fachen Anfängen  zu  immer  höherer  Komplikation  laßt  sich  für 
die  einzelnen  Tierstämme,  insbesondere  fiir  den  Wir])eltierstamm 
nach  den  Postulaten  der  Abstammungslehre  glänzend  darthun. 
Insbesondere  findet  das  biogenetische  (irnmlgesetz  seine  volle 
Gültigkeit  hinsichtlich  der  Eatwickluug  des  GeUiriis  und  der 
SiDnesorgane. 

Endlich  wissen  wir,  daß  die  Sinnesorgane  die  Außenwerke 
des  Seelenorgans  sind,  die  mit  wunderbaren  optischen,  akustischen, 
cbemischen  und  mechanischen  Hilfsmitteln  ausgerüstet,  die  Be- 
wegungen der  Au^nwelt,  Licht,  Schall,  Wärme,  chemische  und 
mechanische  Bewegung,  aufnehmen  nnd  —  wie  wir  annehmen 
dürfen  —  nach  dem  Prinzip  der  Erhaltung  der  Energie  —  in 
Nervenbewegong  umsetzen.  Wir  können  uns  auch  vorstellen, 
daß  diese  Bewegung  nach  dem  gleichen  Gesetz  dem  Gehirn,  dem 
Sitz  der  höheren  Funktionen  der  Empfindung  and  des  Bewußtseins 
n.  a.  ftbertragen  werden. 

Aber  wollen  wir  hier  weiter  denken,  so  geraten  wir  an 
die  sogenannte  Grenze  unseres  Natnrerkennens,  die 
schon  von  Kant  und  seinen  Vorläufern  vollauf  gewttrdigt  und 
durch  Dubois-Keymond  sozusagen  populär  geworden  ist^ 
nämlich  an  die  Unmöglichkeit,  psychische  Prozesse 
aus  chemischen  oder  physikalischen  Bewegungs- 
vorg&ngen  materieller  Teilchen  abzuleiten.  Dubois- 
Beymond  rief  der  Biologie  sein  berühmtes  »Wir  wissen 
es  nicht*^  und  ,Wir  werden  es  auch  nie  wissen"  zu  nnd 
hat  vielen  Anklang  gefanden. 

Nun  hat  es  immer  seine  Bedenken,  wenn  große  Natur- 
forscher durch  ihre  Machtsprüche  dem  Fortschritt  der  Wissen- 
schaft sich  entgegenstellen,  und  gerade  die  Geschichte  der 

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Biologie  lehrt,  daß  solche  Macbtspiüche  sich  nicht  halten 
lassen. 

Wir  niiissru  ja  znjrebeTi:  Ans  dtT  Existenz  der  Dubois- 
Reymoudsrhen  Grenze  folf^t  die  U  uzuliinglir  hk  e  it  der 
materialist  ischen  We  1 1  a  nscli a tnui^  ?:nr  Erklärung 
der  tieferen  Probleme  der  Le  Itensprozesse.  Aber 
kann  man  dem  Du b eis- K eymoii d sehen  Diktnm  nicht  ent- 
gegenhalten, daß  ja  das  Gehirnatom  mit  seinen  Eigenschaften 
und  Rewe^ungen  ein  Produkt  unserer  Vorstellung  ist, 
also  daß  an  die  Stelle  materieller  bewegter  Teilchen  ein 
psychischer  Prozess  tritt? 

Schon  Zöllner  machte  den  schwerwiegenden  Einwand: 
Das  Phänomen  der  Empfindung  ist  eine  viel  funda- 
mentalere Thatsache  der  Beobachtung  als  die  Be- 
weglichkeit der  Materie. 

Hier  berührt  sich  also  die  Biologie  mit  der  Philosophie 
im  engeren  Sinne,  welche  die  tiefsten  Probleme,  die  die  Menschen- 
brüst  bewegen,  zn  lOsen  versucht  und  den  Bedürfnissen  des 
dem  Menschen  immanenten  Idealismus  gerecht  zu  werden  be- 
strebt ist. 

Bin  Gegensatz  —  ein  Widerspruch  zwischen  beiden  For- 
schungsgebieten ist  nicht  nachzuweisen.  Wie  die  Philosophie, 
so  ist  auch  die  Biologie  von  den  edelsten  Motiven  getragen  und 
von  idealistischem  Streben  beherrscht. 

Mag  auch  die  moderne  Biologie  umgestaltend  auf  manche 
uns  liebgewordene  Ansdiauung  mit  unaufhaltsamer  Gewalt  ein- 
wirken — ,  mit  dem  dem  Menschen  immanenten  Idealismus  steht 
sie  in  keinerlei  Beziehung  im  Widerspruch.  Ihr  Streben  nach 
Erkenntnis  der  Wahrheit  wirkt  veredelnd  und  erhebend. 

Die  Senckenbergische  naturforschende  Gesellschaft  wird 
auch  weiterliin  —  dessen  sind  wir  sicher  —  dem  Dienste  der 
Wissenschaft  vom  Leben  treu  bleiben  zur  Ehre  unserer  Vater- 
stadt nnd  ihrer  Bürger,  denen  sie,  wie  so  manches  andere 
wissenschaftliche  Institut  ihre  Existenz  verdankt. 


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-   117  — 


Beitrag  zur  Anatomie  der  Ficns-Blätter. 

Von 

Professor  Dr.  M,  Mttbiut. 

Mit  Tafel  n  und  m. 


Die  Beobachtangen,  welche  ich  bei  einer  gelegemtUchen 
anatomischen  Untersuchnng  des  Blattes  von  Fieus  neriifoUa 
machte,  yeranlaßten  mich,  einerseits  den  Dan  dieses  Blattes 
anch  entwickelungsgeschichtlich  genauer  zn  untersuchen,  be- 
8ondei-8  hinsichtlich  der  „GrUbchen"  ond  der  Cystolithen,  anderer- 
seits auch  die  anderen  .FVeu«- Arten,  von  denen  mir  Irisches 
Material  zur  Verfügung  stand,  zur  Vergleichung  heranzuziehen. 
Obgleich  nun  sowohl  die  Grübchen  als  auch  die  Ojstolithen 
schon  mehrfach  untersucht  worden  sind,  so  ist  die  Mitteilung 
meiner  Beobachtungen  vielleicht  doch  nicht  fiberflttssig  und  kann 
als  Vorarbeit  zu  einer  vergleichenden  Anatomie  des  Blattes  in 
der  Gattung  Ficu$,  von  der  es  circa  600  Arten  giebt,  angesehen 
werden,  falls  jemand  diese  Arbeit  nnternehmen  will. 

Bei  der  äußeren  Betrachtung  des  Blattes  von  nenifolia^ 
das,  wie -der  Name  sagt,  in  seiner  Gestalt  dem  des  Oleander 
sehr  ähnlich  ist,  fallen  uns  sofort  die  hellen  Punkte  auf,  welche 
ungefähr  in  zwei  dem  Blattrand  genäherten  und  ihm  parallel 
verlaufenden  Keihen  liegen.  Weil  diese  Punkte  etwas  vertiefte 
Stellen  der  Blattoberseite  bilden,  hat  sie  De  Bary  Grübchen 
genannt,  er  giebt  sie  außer  für  die  genannte  Art  auch  fttr 
F.  diversifolia,  Forieanaf  eriobolryoideSt  leueosticla  u.  a.  an  (vergl. 
Anatomie  p.  57).  An  einer  anderen  Stelle  (1.  c.  p.  392)  sagt  er, 
daß  er  die  Grübchen  von  F.  neriifolia  und  diversifolia  anatomisch 
untersucht  hat,  constatiert  aber  nur,  daß  hier  unter  der  mit 
Wasserspalteu  versehenen  Epidermis  eine  scheibenförmige  Epi- 
themgruppe  liegt.  Betrachtet  man  das  Blatt  mit  der  Loiipe,  so 


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—   118  — 


sieht  man,  wie  die  von  den  größeren  Flaschen  der  Blattnervatur 
sich  abzweigenden  feineren  Nerven  in  den  Griibclien  zusammen- 
laufen. (Tai  II.,  Fig.  14.)  Ein  Querschnitt  durch  das  Bhitt  an 
dieser  Stelle  zeigt,  daß  das  Pallisadenparenchym  durch  ein  Ge- 
webe aus  kleineu,  farblosen,  unregelmäßig  gestalteten  und  viele 
Intercellulare  zwischen  sich  lassenden  Zellen  unterbrochen  wird 
und  daß  die  sich  pinselförmig  auflösenden  Gefäßbündelendigungeu 
als  kurze  Tracheideuglieder  in  das  eigentliche  Epitliemgewebe 
auslaufen.    B^erner  zeichnet  sich  die  Epidermis  an  dieser  Stelle 
dtti'ch  kleinere  Zellen  und  den  Besitz  von  Spaltöffnungen,  die 
sonst  auf  der  Oberseite  fehlen,  aas.  (Tai.  II,  B  ig.  4.)  Obgleich 
es  mir  nicht  gelungen  ist,  jemals  Ti  opfenausscheidungen  an  dem 
Blatte  von  F,  neriifolm  zu  beobachten,  auch  nicht,  als  ich  einen 
abgeschnittenen  und  in  Wasser  gestellten  Sproß  unter  einer 
Glasglocke  mehrere  Wochen  lang  darauf  hin  prüfte,  so  dürfte  doch 
kaum  daran  zu  zweifeln  sein,  daß  die  Grübchen  als  wasseraus- 
scheidende Oi'gane  zu  betrachten  sind.  Haberlandt*)  hat 
nämlich  an  einem  nicht  näher  bestimmten  jP<oud-£xemplar  im 
Buitenzorger  Garten  an  jedem  Morgen  die  Blätter  mit  großen 
Wassertropfen  über  den  Hydathoden  bedeckt  gefunden,  £s  ist 
dies  freilich  auch  der  einzige  mir  bekannte  Kall  einer  solchen 
direkten  Beobachtang,  denn  you  F.  elnalira,  dessen  Hydatlioden  er 
genauer  beschrieben  und  abgebildet  hat,  berichtet  er  nicht,  die 
Tropfenausscheidang  gesehen  zu  haben.  Auch  möchte  ich  darauf 
aufmerksam  machen,  daß  Volkens*)  die  Funktion,  Wasser 
auszuscheiden,  an  den  ganz  ähnlich  gebauten  Organen  des  Blattes 
von  ürUca,  einer  mit  Fieus  nahe  verwandten  Grattnng,  nur  aus 
ihrem  Bau  schließt,  die  Wasseransscheidung  aber  nicht  wie  bei 
den  meisten  anderen  von  ihm  untersuchten  Pflanzen  gesehen 
hat>  Übrigens  haben  die  Epitheme  bei  diesen  letzteren  auch 
einen  wesentlich  anderen  Bau:  bei  tltchaia  spec,  Oenothera 
timms,  lAnaria  cymbdbria  sind  die  Epithemzellen  senkrecht  zur 
Oberfl&che  gestreckt,  ziemlich  lückenlos  verbunden  und  lassen 
einen  großen,  der  Atemhi^hle  entsprechenden  Baum  unter  den 
Spaltöffnungen  frei;  bei  CaUa  bilden  die  Epithemzellen  zwar 
„ein  Schwammgewebe",  aber  dessen  große  nnd  zahlreiche  Xnter- 


■)  Wiener  Siuungsberichte  1895.  Bd.  104.  Abth.  I,  p.  69. 
*)  Jahrb.  dea  botan.  Garten«  in  Berlin  II,  p.  805. 


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eeltnlaren  Bind,  „solange  ein  Blatt  nieht  welk  erscheint,  stets 
mit  Wasser  gefüllt Offenbar  entspricht  der  Ban  dieser  Hyda- 
tboden  yiel  mehr  dem,  wie  wir  ihn  der  Funktion  nach  erwarten 
dttrfen,  nnd  der  sonderbare  Bau  derer  von  Fictta  und  Urtica  ist 
möglicherweise  daraus  zo  erklären,  daß  die  betreffenden  Stellen 
des  Blattes  ursprünglich  eine  andere  Funktion  besessen  haben, 
zu  welcher  Vermutung  besonders  die  unten  zu  beschreibende 
Entwickeluugsgesehichte  ffihrt  Erw&hnen  will  ich  nur  noch  die 
Beobachtung,  dafi  sieh  in  den  Grttbehen  des  Blattes  von  F.  tferii- 
folug  oft  Pilzsporen  ansammeln  und  teilweise  zur  Keimung  ge- 
langen. 

Was  nun  die  Anatomie  des  Blattes  im  Übrigen  an- 
betrifft (vergl.  Tai  II,  Fig.  5),  so  finden  wir  die  Epidermis 
auf  beiden  Seiten  einschichtig,  unter  der  oberen  eine  Schicht 
langer,  schmaler  PalUsadenzellen,  unter  diesen  eine  Schicht, 
deren  Zellen  zwar  noch  senkrecht  zur  Oberfläche  gestreckt,  aber 
kürzer  und  lockerer  verbunden  sind,  so  daß  hier  der  Übergang 
in  das  lockere  Schwammgewebe  der  Mitte  des  Blattes  statt- 
findet, während  nach  der  Unterseite  zu  die  Zellen  wieder  mehr 
ein  Pallisadenparenchym  darstellen  ;  nur  über  den  Spaltöffnungen 
geht  das  Schwanimparenchym  bis  an  die  Epidermis.  Die  kleineren 
Gefalibundel  diirclizielieti  das  Blatt  in  ungefähr  L'leichem  Ab- 
Stande von  der  ulieren  und  unteren  Epidermis.  Ju  den  siurkereu 
Nerven  ist  der  Bau  des  Mesophylls  so  modificiert.  wie  man  dies 
gewöhnlich  findet:  die  Pallisadenzellen  fehlen  und  die  rarencliym- 
zellen  werden  üben  und  unten  colleiiciivmatisch.  In  der  Mittel- 
rippe  sind  die  Gefäßbündel  in  einen  nach  oben  offenen  Bötzen 
vereinigt,  über  dem  eine  kleine  Ttjuppe  umgekehrt  orientierter 
Bündel  liegt.')  Von  besonderen  (Tewebeeleraenten  sind  noch 
die  Milclisaft<^efäße uud  einzelne  Zellen  mit  Kalkuxalatdiusen 
im  Mesophyll  zu  erwähnen  Etwas  nähere  Betrachtung  ver- 
dient noch  die  KpidtMiiiis,  be.sondeis  wehren  dei'  SpaltütTnnn<^n*ii 
und  der  Cystolitlien.  Ihre  Zellen  sind  auf  beidtMi  Seiten  poly- 
gonal. Auf  der  Unterseite  stehen  die  Spaltöftuuugen  in  unregel- 

')  Vergl.  Mucatili,  Sui  faaci  midollari  fogliari  dei  Ficns.  Valpiglii»  III, 
1889,  p.  129—133. 

•)  Vergl.  Pirotta  et  Mafatili.  Sui  raj  i .  rii  tra  i  vasi  laticiferi  ed  il 
sistetiia  assimilature  nelle  piante.  (Aniinario  deli'  Istitnto  botanico  di  Buina 
▼ol.  II.  Roma  1^.) 


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-   120  — 


mäBiger  Verteilung.  Aof  der  Oberseite  kommeB  nur  in  den 
Grübchen  Spaltöffnungen  vor:  jedes  Orübchen,  dessen  Epidermis- 
Zellen  kleiner  sind  als  die  an  den  Übrigen  Stellen,  mag  mit 
circa  20  Spaltöffnungen  versehen  sein.  Den  Unterschied  in  der 
Gestalt  der  Sehließzellen  bei  den  eberen  and  unteren  Spalt- 
öffnungen erläutern  am  besten  die  Figuren  10  und  11  (Tai  II), 
die  bei  gleicher  Vergrößerung  gezeichnet  sind.  Es  fällt  besonders 
auf,  daß  das  Lumen  bei  den  Wasserspalten  im  Querschnitt 
rundlich,  bei  den  Lnftspalten  im  Querschnitt  dreieckig  erscheint, 
die  Membran  also  dort  ringsum  ziemlich  gleichmäßig  verdickt, 
hier  mit  den  charakteristischen  Verdicknngsleisten  oben  und 
unten  an  der  dem  Spalt  zugekehrten  Seite  versehen  ist.  Auch 
die  Cttticularvorsprfinge  treten  bei  den  Lnftspalten  viel  mehr 
hervor.  Von  der  Fläche  betrachtet,  bildet  bei  den  Wasser- 
spalten das  Schließzellenpaar  ziemlich  einen  Kreis,  bei  den  Lnft^ 
spalten  eine  Ellipse.  In  der  Gestalt  drückt  sich  die  verschiedene 
Funktion  aus:  die  Fähigkeit^  den  Spalt  zu  schließen  und  zu 
öffnen,  kommt  offenbar  nur  den  Luftspalten  zu,  wie  das  ja 
allgemein  angenommen  wird.  Dieselben  können  jedoch  durch 
eine  andere  Einrichtung  in  ihrer  Funktion  behindert  werden, 
nämlich  durch  den  Verschluß  der  Atemhöhle  und  des  Spaltes 
von  den  angrenzenden  Parencbymzellen  aus.  Eine  oder  mehrere 
dieser  Zellen  wachsen  in  die  Atemhöhle  hinein  und  bekommen 
an  der  dem  Spalte  zugewendeten  Seite  der  Membran  eine  eigen- 
tümliche Verdickung  (Taf.  II,  Fig.  12).  Bisweilen  sieht  man 
dieselbe  sich  gerade  unter  den  Eiugaug  des  Spaltes  legen,  ihn 
verschließend.  Ein  solcher  Verschluß,  der  aber  nur  bei  einem 
Teile  der  Spaltöffnungen  eintritt,  ist  bei  lederigen  Blättern 
imnieigi  imer  Pflanzen,  wenn  sie  älter  werden,  nicht  selten  und 
zuerst  wohl  von  Schwenden  er')  für  I^unus  Lauro-Gerasus 
und  Camellia  Japonica  augegeben  worden;  eine  besondere  Ver- 
dickung der  Membran  findet  aber  dort  bei  den  den  Verschluß 
bildenden  Zellen  nicht  statt. 

Wir  kommen  nun  zu  den  ("ystolithen,  die  ;;eiade  bei  dieser 
Art  uocli  niclit  nnteisuclit  worden  zu  sein  sclieinen.  Vielleicht 
hat  sie  Schacht*)  beobachtet,  da  er  augiebt,  daß  er  mindestens 


')  Monatsberiebte  di  r  ?.orlinpr  Akademie  ibHl,  S.  Fig.  16a. 
')  Abbandl.  der  Scnckenbtrg.  naturf.  (iesellsch.   Bd.  1,  p.  13^. 


—   121  — 

90  Fiem-'  and  UrHoa* kiUiii  aaf  Gystolithen  nntersncbt  habe, 
er  beschreibt  rie  aber  nicht.  In  den  filteren  Blättern  findet 
man  anf  der  Unterseite  des  Blattes,  deren  Epidermiszellen  nnr 
etwa  halb  so  hoch  sind  als  die  anf  der  Oberseite,  einzelne  große 
blasenförmige  Zellen,  in  denen  je  ein  grofier,  die  Blase  fast 
ausffiUender,  also  anch  annähernd  kugeliger  Gjstolith  anf  kura»m 
starken  Stiele  sitzt.  (Taf.  n,  Fig.  5.)  Schichtung  nnd  radiale 
Streifnng  treten  an  demselben  auch  ohne  Behandlung  mit  Sänre 
meistens  ziemlich  deutlich  hervor;  die  Oberfläche  ist  mehr  un- 
regelmäßig buckelig  als  regelmäßig  warzig.'  Von  der  Fläche 
betrachtet  ist  die  Cystolithenzetle  an  der  Oberfläche  etwas 
kleiner  als  die  umgebenden  Epidermiszellen,  die  sich  schfin 
sternförmig  nm  sie  angeordnet  haben.  (Taf.  II,  Fig.  6.)  Schon 
mit  der  Lonpe  sind  die  Gystolithen  der  Unterseite  deutlich  zu 
erkennen,  während  man  auf  der  Oberseite  damit  keine  unter- 
scheiden kann.  Genauere  Untersuchung  zeigt,  daß  sie  hier  viel 
zahlreicher  sind  als  unten,  aber  in  unveränderten  Epidermiszellen 
liegen,  dieselben  mehr  oder  weniger  ausfüllend.  Am  besten  zeigt 
uns  ein  Flächenschnitt  (Taf.  III,  Fig.  \)  die  verschiedenen 
Formen  der  Gystolithen,  die  sich  in  ihrem  Umriß  gewöhnlich 
nach  der  Gestalt  ihrer  Zellen  lichten.  Dabei  sieht  man  auch, 
daß  der  Stiel  nicht  immer  in  der  Mitte  der  Zelle  ansitzt,  sondern 
oft  nach  der  einen  Seite,  ja  bis  auf  eine  Badialwand  der  Zelle 
verschoben  ist.  Bisweilen  fehlt  auch  der  Stiel  und  der  Gystolith 
bildet  eine  große  warzenförmige  Verdickung  der  Radialwand 
und  Fig.  9  (Taf.  II)  zeigt  einen  Fall,  wo  von  der  Grenzwand 
zweier  Epidermiszetlen  in  beide  solche  warzenförmige  Gystolithen 
vorspringen.  Im  Allgemeinen  sind  die  Gystolithen,  auf  dem 
Blattquerschnitt  betrachtet,  etwas  von  oben  nach  unten  zn- 
sammengedrfickt,  kurzgestielt,  mit  Streifung  und  Schichtung  ver- 
sehen und  reich  an  Kalk.  Neben  den  ausgebildeten  Gystolithen 
kommen  auch  solche  vor,  die  auf  den  ^stiel  beschränkt  sind  oder, 
mit  anderen  Worten,  nur  aus  kuoi»fförnii«r(  ii.  meistens  in  der 
Mitte  der  Außenwaud  aufsitzenden  Verdickuiu^en  bestelitMi.  Ob 
diese,  besonders  in  dem  l^'liuüieuscliuilt  auffallenden  Kuu^^fcheii 
Rudimente  wieder  aufgelöster  Gystolithen  sind,  oder  nicht  viel- 
uiclir  sehr  si;äl  enlstehemle  und  nicht  mehr  zur  vollen  Ent- 
wickelung  kommende,  ist  schwer  zu  sagen.  Merkwürdigerweise 
nämiicli  werden  die  Gystolitheu  der  Oberseite  sehr  spät  augelegt, 


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—  122 


vie  uns  die  jetzt  noch  zu  besprechende  EntwickelniigBge«ehichte 
des  Blattes  zeigt;  durch  sie  erfahren  wir  auch  erst  etwas  Aber 
die  Haare,  denn  die  &lteren  Blfttter  scheinen  ganz  kahl  zu  sein. 

Im  M&rz  hat  unser  Stock  im  Warmhans  angefangen  zn 
treiben.  Fig.  1  (Tal  U)  zeigt  einen  Qaerschnitt  durch  die  End- 
knospe, nachdem  sieh  schon  mehrere  Blätter  entfaltet  haben: 
der  lange  spitze  Kegel  ist  unter  der  Kitte  seiner  Höhe  durch- 
schnitten und  wir  sehen  zwei  Laubbl&tter,  a  und  b,  in  ver- 
schiedenen Entwicktungsstadien«  von  den  Stipnlargebilden  ein- 
geschlossen. Blatt  a  ist  in  Fig.  2  nochmals  dargestellt.  Auf  der 
großen  Mittelrippe  ist  ein  vielzelliges  Köpfchenhaar  entwickelt, 
das  den  Raum  zwischen  den  zusammengelegten  Teilen  der  Blatt- 
spreite fast  ausf&llt  Diese  besitzt  nur  drei  Mesophyllschichten, 
man  sieht  die  Anlage  der  Gefäfibftndel  p,  der  Grübchen  bei  g, 
und  einiger  Kdpfchenhaare,  während  noch  keine  Anlagen  der 
Spaltöffnungen  und  Cystolithen  bemerkbar  sind.  Die  Entwickelung 
der  Grübchen  ist  sehr  eigentümlich.  Sie  geht  aus  von  einer 
Epidermiszelle,  die  sich  etwas  vergrößert,  nach  außen  vorwölbt 
und  ihre  Außenwand  etwas  verdickt  (g).  Diese  Zelle  vergrößert 
sich  weiter,  bildet  eine  kleine  Papille  nach  anfien  und  die  ganze 
Membran  verdickt  sich,  so  daß  die  Außenwand  dicker  ist  als  die 
Wandung  der  in  der  Mittelrippe  bereits  deutlich  hervortretenden 
Holzgefäße.  Zugleich  treten  bereits  Teilungen  in  den  darunter 
liegenden  Zellen  als  Anlage  des  Epithels  auf.  Fig.  3  zeigt  die 
Grübchenanlage  in  dem  älteren  Blatte  b:  das  „Grübchen"  bildet 
hier  vielmehr  einen  Vorsprung  des  Blattes,  durch  die  Verdickung 
des  Mesopbyllä  an  dieser  Stelle  und  die  papillenförmige  Initial- 
zelle der  Epidermis  hervorgerufen.  Auch  sieht  man,  wie  rechts 
und  links  von  dieser  Zelle  Keulenhaare  gebildet  sind,  die  sich 
der,  auch  durch  ihren  körnigen  Inhalt  ausgezeichneten  Papillen- 
zelle  zuneigen.  Auf  äm.  Flächenschnitt  des  jüngst  entfalteten 
Blattes  erkennen  wir  leicht  die  Grübchenanlagen  an  dem  Kranz 
der  Keulenhaare,  deren  Mittelpunkt  die  papillenförmige  Epidermis- 
zelle einnimmt.  Um  sie  hernm  finden  lebhafte  Teilungen  in  den 
anderen  Epidermiszellen  statt,  wodurch  ein  kleines  Feld  erzengt 
wird,  das  sich  am  Rande,  wo  dann  besonders  die  Teilungen 
stattfinden,  vergrößert  und  so  den  anfänglich  engen  Kranz  der 
Keutenhaare  erweitert ;  Wasserspalt«n  sind  noch  nicht  angelegt. 
Bei  einem  älteren,  9  cm  langen  Blatte,  au  dem  die  Grübchen 


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—  1»  — 


als  weiße  Pankte  bereits  mit  bloßem  Ange  erkennbar  sind,  findet 
man  in  der  Mitte  schon  halbfertige  Spalt6ffnnngen  nnd  am  Rande 
die  ersten  Anlagen  derselben,  während  anf  der  Unterseite  schon 
viele  Spaitöffnangen  ausgebildet  sind.  Es  verblLlt  sich  also  das 
Blatt  in  dieser  Besiehui^  anders  als  es  nach  Nestler*)  die 
Regel  ist,  daß  sich  n&mlich  die  Wasserspalten  eher  entwickeln 
als  die  Lnftspalten.  Die  Ansbildang  des  Grübchens  ist  nun  bald 
vollendet:  die  Spaltöffnungen  werden  ausgebildet,  die  Initialzelle 
ist  von  den  anderen  Epidermiszellen  in  ihrer  6r9fle  erreicht 
worden.  Das  umgebende  Blattgewebe  hat  sich  stärker  ent- 
wickelt, so  daß  das  Grübchen  vertieft,  also  wirklich  zum  Grübchen 
wird,  die  Haare  fallen  ab  nnd  die  Epithemzellen,  die  sich 
unterdessen  durch  Teilnngeu  stark  vermehrt  haben,  nehmen 
die  unregelmäßige  Gestalt  an  und  bilden  viele  kleine  Inter- 
cellnlarräume. 

Die  Entwicklung  der  Cystolithen  beginnt  erst  in  den 
bereits  entfalteten  Blättern.  In  dem  zuletzt  entfalteten  sind 
die  betreffenden  Epidermiszellen  auf  der  Unterseite  etwas  größer 
als  die  anderen  und  zeigen  eine  warzenförmige  Verdickung  der 
Außenwand  nach  innen  (Taf.  II,  Fig.  8),  also  keine  so  gleich- 
mäßige Verdickung,  wie  sie  als  Anlage  der  Cystolithen  von 
F,  ekuHca  dnrch  De  Barys  Abbildung  und  Beschreibung  be- 
kannt ist,  sondern  so,  wie  es  Schacht  (1.  c.)  für  F.atisiralis 
beschreibt  und  abbildet.  Dem  Vorsprang  der  Membran  nach 
innen  entspricht  ein  kleinerer  spitziger  nach  außen.  Betrachtet 
man  die  Epidermis  der  Unterseite  von  der  Fläche,  so  lassen 
sich  auch  hier  schon  einzelne  Cystolithen-Anlagen  erkennen,  ihre 
Zellen  sind  durch  die  Größe  und  durch  die  kranzförmige  Anordnung 
der  anderen  Zellen  um  sie  herum  ausgezeichnet.  (Tal.  II,  Fig.  7.) 
Im  Übrigen  sind  die  Epidermiszellen  von  sehr  ungleicher  Größe 
und  in  lebhafter  Teilung  begriffen ;  einzelne  Spaltöffnungen  sind 
schon  ausgebildet,  die  meisten  erst  angelegt,  manche  wohl  noch 
nicht  angelegt.  Es  scheint  nämlich  eine  Eigentümlichkeit  in  der 
Bntwickelung  dieses  Blattes  zu  sein,  die  verschiedenen  Gewebe 
und  Zellenformen  ziemlich  langsam  und  ungleichmäßig  auszubilden. 
Selbst  bei  einem  9  cm  langen  Blatte,  das  also  die  halbe  Länge 
der  größten  ausgewachsenen  Blätter  erreicht  hat,  sieht  man  auf 


»)  Nova  Acta,  ßd  64,  p.  173. 


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124  - 


der  Epidermis  der  Unterseite  nebeneinander  die  Sj^tdffnnngen 
in  den  verschiedensten  Entwiddnngsstiifen:  yottstilndig  ansge- 
bildete,  ungeteilte  Mntterzellen  der  SchließzeUen  nnd  alle 
Zwischenstufen.  (Taf.  II,  Fig.  18.)  Die  Gr^stolithenzellen  der 
Unterseite  haben  bei  einem  solchen  Blatte  schon  ihre  definiÜTe 
GrdBe  erreicht,  schon  in  einem  jüngeren  Blatte  (von  5  cm  L&nge) 
ragen  sie  soweit  in  das  Gewebe  hinein,  daß  sie  fast  bis  znr 
halben  H(ybe  des  Blattqnerscbnittes  reichen  nnd  im  Verhältnis 
zu  dem  umgebenden  Mesophyll,  das  hier  aus  meistens  vier  Zell- 
schichten besteht,  gröte  erscheinen  als  im  ausgelüldeten  Zu- 
stande, in  dem  sich  das  Mesophyll  durch  Teilung  nnd  Wachstum 
seiner  Zellen  bedeutend  vermehrt  hat.  Die  Cystolitben  selbst 
wachsen  viel  langsamer:  in  dem  Blatte  von  5  cm  L&nge  bestehen 
sie  aus  dem  Stiel,  auf  dem  sich  einige  Schichten  des  Kopfes 
anfgelagert  haben,  und  in  dem  Blatt  von  9  cm  L&nge  sind  sie 
noch  nicht  viel  großer.  W&hrend  dieser  ganzen  Entwicklung 
des  Blattes  ist  nun  von  den  Cystolilhen  der  Oberseite  noch  keine 
Spur  zu  sehen ;  sie  fangen  wohl  erst  dann  an  sich  zu  bilden, 
wann  das  Treiben  der  Sprosse  eingestellt  wird;  vielleicht  sind 
auch  äußere  Umst&nde  dabei  von  Einfluß.  Bei  wiederholten 
Prof  ungen  in  den  Monaten  April,  Mai  und  Juni  konnte  ich  keine 
Cystolitben  auf  der  Oberseite  des  Blattes  finden,  auch  wenn 
dieses  schon  eine  feste  lederige  Beschaffenheit  hatte.  Erst  Ende 
Juni  gelang  es  mir,  sie  in  einem  diesjährigen  Blatte  zu  finden. 
Dasselbe  war  17  cm  lang,  aber  auch  bei  ihm  war  der  grCßte 
Teil  noch  ohue  Cystolithen  auf  der  Oberseite,  nur  an  der  Spitze 
waren  sie,  zum  Teil  bis  zu  halber  Größe,  ausgebildet  Von  da 
nach  der  Basis  zu  sieht  man  sie  immer  kleiner,  und  ebenao 
zeigt  sich  eine  Abnahme  vom  Band  nach,  der  Blattmitte  zu:  in 
der  unteren  Hälfte  des  Blattes  sind  auch  am  Bande  noch  keine 
Cystolitben  auf  der  Oberseite  vorhanden.  Daraus  ist  also  zu 
entnehmen,  daß  ihre  Entstehung  von  der  Spitze  und  dem  Bande 
des  Blattes  nach  unten  und  der  Mitte  zu  fortschreitet,  in  um- 
gekehrter Richtung,  wie  die  BildungsstofiEe  dem  Blatte  durch 
die  Oefäßbttndel  zugeführt  werden.  In  derselben  Weise  findet 
auch  die  Ausbildung  der  Cystolitben  auf  der  Blattunterseite 
statt,  denn  an  dem  zuletzt  erwähnten  Blatte  sind  diese  Cysto- 
lithen an  der  Blattspitze  bereits  in  ihrer  definitiven  Grüße  vor- 
handen, wäiirend  sie  an  der  Blattbasis  fast  noch  auf  den  Stiel 


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—   126  — 


besclir&nkt  sind.  In  derselben  Weise  geht  anch  die  Auflösung 
der  Gystolitben  vor  sieb,  wie  ich  an  einem  im  Welken  begriffenen 
Blatte  bereits  im  Uärz  beobachtet  habe:  dasselbe  zeigte  in 
seinem  basalen  Teile  gar  keine  Gystolitben  mehr  an  der  Ober- 
seite, im  oberen  Teile  aber  noch  ziemlich  viele,  die  anch  noch 
reichlich  mit  Kalk  incrostiert  waren.  Da  an  demselben  Blatte 
die  Qystolithen  der  Unterseite  noch  keine  Aaflösnngserscheionngen 
zeigen,  so  geht  daraus  hervor,  daß  sie,  wenn  überhaupt,  erst 
nach  denen  der  Oberseite  wieder  resorbiert  werden.  Im  Allge- 
meinen kann  man  also  für  diese  Art  wohl  sagen,  daB  die  Gysto- 
litben um  so  eher  wieder  aufgelöst  werden,  je  später  sie  gebildet 
werden:  die  Sache  geoan  zn  untersuchen,  stand  mir  zu  wenig 
Material  zn  Gebote.  Ich  will  nur  noch  anführen,  daß  auch 
Ende  Juni  an  eioem  vorjährigen  Blatte  noch  Gystolitben  auf 
der  Oberseite,  besonders  an  der  Blattspitze,  gefunden  ^wurden, 
teils  noch  in  normaler  Größe,  teils,  wie  es  schien,  in  Auflösung 
begriffen. 

Betrachten  wir  nun  noch  in  kürzerer  Weise  die  anderen 
jP¥euS"Arten,  die  ich,  bei  der  Schwierigkeit  in  der  Nomenclatur 
und  der  Bestimmung,  mit  den  in  dem  Gewächshause  angewandten 
Namen  bezeichnen  muß. 

Ficu8  r^igiosa,  deren  Blatt  als  buddhistisches  Symbol  so 
bekannt  ist^  sehließt  sich  in  seiner  Stmctur  am  nächsten  an 
das  von  F.  nemfaUa  an,  doch  fehlen  die  Grübchen.  Die  Epi- 
dermis ist  auf  beiden  Seiten  einschichtig,  oben  sind  ihre  Zellen 
viel  größer  als  unten.  Die  Gystolitben  liegen  auf  der  Unterseite 
in  großen,  weit  in  das  Mesophyll  hineinragenden  Zellen,  auf 
der  Oberseite  sind  sie  wie  bei  F.  nenifoUa  ausgebildet,  scheinen 
aber  nicht  so  zahhreich  vorhanden  zu  sein ;  anch  einfache  knöpf- 
förmige  Verdickungen  treten  an  den  Außenwänden  neben  ent- 
wickelten Gystolitben  auf,  wie  es  KohP)  (Taf.  IV,  Fig.  23) 
abbildet.  Dieser  Autor  hat  auch  die  Gystolitben  der  Oberseite, 
von  der  Fläche  gesehen,  und  einen  Gystolitben  von  der  Unterseite 
gezeichnet,  „der  in  hervorragendem  Maße  die  Ausbildung  vom 
Gentmm  aus  divergierender,  verzweigter  Gellulosebalken,  resp. 
Bilden  zeigf". 


')  Anfttomisch-pbysiologitche  üntenadrang  der  KalksalM  nnd  Kies«!- 
tftiin  in  der  Pflanse.  tfarbars  1689. 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


^   126  — 

Die  kleinen  diinnen  Blätter  vun  7^V^v/.s-  stiiiulata  haben 
einen  sehr  einfnclien  Bau:  oben  und  iiiiteu  einfache  Kpidermi«?. 
eine  Schicht  Pallisadenparenchym  luul  einige  Schichten  Schwamm - 
pareuchym.  Im  Mesophyll  fallen  Zellen  mit  prroßeTi  lunzel- 
krystalleii  von  oxalsaiirem  Kalk  auf.  diese  Zellen  bilden  zu- 
sammenhängende Scheiden  um  die  (Jefäßbuuilel.  Während  die 
Epidermiüzellen  der  Oberseite,  von  der  Flache  n:esehen,  polygonale 
Gestalt  haben,  sind  tlie  der  Unterseite  mit  gebuchteten  Wänden  in 
einander  frefügt.  Hier  kommen  auch  keulenförmige  Haare  vor, 
die  aus  Fnlj/elle,  einzelligem  Stiel  und  einem  Kopfe  von  circa 
G  Zellen  bej^tehen.  (Taf.  III,  Fig.  7.)  C'ystolithen  treten  nur  auf 
der  Unterseite  auf,  ihre  Zellen  sind  im  \'erhältnis  zum  übrigen 
Blattgewebe  sehr  groß  und  nehmen  auf  dem  Querschnitte  mehr 
als  die  halbe  Blatthidie  ein.  Der  C'ystolith  ist  rundlich  mit 
deutlichem  längeien  Stiel,  dessen  Ansätze  ein  kleines  Spitzchen 
auf  der  Aulienseite  der  Zellenwand  entspricht.  Auf  der  Ober- 
seite werden  einzelne  Grübchen  angetroffen.  nel)en  denen  fast 
regeluiclßiff  ein  aus  einer  Zellenreihe  bestehendes  zugespitztes  Haar 
steht.  Die  Funktion  desselben  ist  um  so  zweifelhafter,  als  die 
Stellung  von  Haar  und  Grübchen  iu  Beziehung  zur  CouHguration 
des  Blattes  keine  bestimmte  ist. 

Dem  (d)en  beschriebenen  Blatte  verhält  sich  in  seinem 
Bau  sehr  ähnlich  das  einer  im  hiesigen  Palmengarten  als 
Firns  rndira/is  kultivierten  Art.  Der  größeren  und  etwas 
festereu  Bhittspreile  entsprechend  treten  hier  schon  gelegentlich 
Teilungen  in  den  Kpideruiiszellen  der  Oberseite  auf.  Die 
Grübchen  sind  nicht  von  Haaren  begleitet;  es  kommen  aber 
auch  zweierlei  Haare  auf  dem  Blatte  vor:  oben  starke  ein- 
zellige zugespitzte  und  auf  beiden  Seiten,  besonders  der  unteren, 
Kitpfchenhaare,  deren  kleines,  fast  kugeliges  Küpfchen  aus  zahl- 
reicheren Zellen  als  bei  F.  slipiilata  besteht.  Die  Cystolithen 
verhalten  sich  ganz  wie  bei  dieser  Art.  Bemerkenswert  ist 
hier  noch  die  Ausbildung  der  Kpidermis  auf  der  Unterseite.  Die 
Spaltöffnungen  stehen  in  kleinen  Grui)pen  in  den  iMasclieu  des 
Nervennetzes.  Die  Epidermisz<*llen  sind  an  diesen  Sr  llen  selir 
klein  und  haben  ineinander  «rebuchtete  \\'ände,  walaeml  die 
anderen  Kpidermiszellen,  die  iiber  und  au  den  Seiten  di  r  Nerven 
liegen,  viel  größer  sind  und  nur  schwach  «iebogene  Wände 
besitzen.   Im  Bereiche  der  letzteren  Zellen  liegen  auch  die  mit 


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den  Cystülitlien.  Da  nun  auch  die,  von  der  Fläclie  gesehen 
sternf(>rmi{,^en.  Schwammparenchymzellen  unter  den  Spaltöffnungen 
viel  kleiner  sind,  als  die  unter  den  großen  Epidermiszellen 
liegenden,  so  erinnert  dieses  Verhältnis  einio;ermaßen  an  das 
der  Grübchen  auf  der  Blattoberseite,  deren  Gewebe  ja  auch 
aus  viel  kleinei  en  Zellen  besteht  als  das  umgebende 

Der  Querschnitt  des  Blattes  von  Fimis  Carica  zeigt  oVteu 
eine  einschichtige  Epidei  inis  mit  weiten,  annähernd  quadratischen 
Zellen,  in  denen  nur  selten  eine  tani^^entiale  Teilung  auftritt. 
Das  Pallisadengewehe  ist  zweischichtig,  das  Srh\vanini;j:ewel)e 
drei-  bis  vierschichtig  und  besteht  aus  verliiiltnismäßig  sehr 
dicht  verbundenen  Zellen.  Die  Kpidermis  auf  der  Unterseite 
ist  wieder  einschichtig,  ihre  Zellen  sind  niedriger  als  die  der 
oberen  Epidermis;  die  Schließzellen  liegen  im  Niveau  der  äußeren 
Grenze  der  Kpidermiszellen  oder  sogar  etwas  weiter  nach  außen; 
auch  hier  kommen  an  dem  jungen  aber  schon  ausfrewachsenen 
Blatte  nocli  unentwickelte  8pa!tr»ffnun;j:en  zwischen  den  fertigen 
vor.  Griibchen  finden  sich  ganz  vereinzelt  auf  der  Oberseite, 
man  findet  sie  nur  mit  der  Loupe.  denn  sie  sind  so  klein,  daß 
sie  nur  wenige  Spaltöffnungen  enthalten.  Köpfchenhaare  treten 
vereinzelt  auf  den  Nerven  auf  der  Unterseite  auf  und  sind  klein 
und  wenigzt'llig.  Die  Borstenhaare  sind  ebenfalls  besonders 
auf  der  Unterseite  entwickelt,  sie  sind  einzellig  und  .sitzen  mit 
breiter  Basis  in  der  Epidermis;  ihre  Membran  ist  häutig  durch 
lokale  Verdickungen  punktiert  und  die  Spitze  oft  mit  Membran- 
substanz ausgefüllt  Die  Hezieliungen  zwischen  Trichom-  und. 
Cystolitlienbiltlung  sind  von  Kohl  (1.  c.  p.  125)  durch  Worte  und 
Zeichnungen  genügend  erörtert  worden,  sodaß  ich  auf  ihn  ver- 
weisen kann.  Die  größten  Cystoliilien  liegen  in  Zellen,  die 
fast  bis  an  das  Pallisadengewebe  hinaufreichen.  Diese,  sowie 
die  in  den  Haaren  sind  also  auf  die  Unterseite  beseiiränkt;  die 
rudimentären  Cystolithen  der  Oberseite  werden  von  ivohl  nur 
in  der  Übersicht  (1.  c.  p.  123)  erwähnt,  aber  von  Haberl andt 
(physiologische  Pflanzenanatomie,  2.  Aull.  p.  449j  abgebildet.  Wie 
es  mir  scheint,  liegen  sie  immer  in  einzelnen  Zellgrnppen.  deren 
Mittelpunkt  ein  Haar  bildet,  was  natürlich  in  der  Flächenausicht 
besonders  deutlich  hervortritt,  wie  Fig.  2  (Tai.  III)  zeigt. 

F.  erer-la  gleicht  im  Bau  seines  Blattes  fast  vollständig  der 
eben  besprocheuen  F.  Carica,  Auch  hier  kommen  gestielte  Cysto- 


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—   128  — 


litheu  in  besoiKleien  Zellen  nur  an  der  l'nterseite  des  Blattes 
vor,  rudinientiire  (.'ystolitlien  in  unverminderten  t^iidermiszellen, 
die  zu  (iruppen  vereinigt  sind,  au  der  01)erseite.  Die  gjoßten 
Cystolitlu'u  in  weit  ins  Innei-e  raf!:pndeu  Zellen  haben,  inif  dtiui 
Blattquerschnitt  «leseheu,  häuHtr  einen  in  die  Breite  «re/ogt-nen 
Körper,  bisweilen  ist  ihr  Umriß  fast  herzförmig,  indem  die  dem 
Stiel  ^^efreni'iberlieofende  Stelle  ein  wenig  einpfesenkt  ist.  Besonders 
aufgefallen  ist  niii-  an  diesem  Blatte  die  Ausfiilluno:  des  Inneren 
der  Borstenhaare  durch  Membransubstanz.  Die  Spitze  ist  ge- 
wöhnlich in  dieser  Weise  ansfrefüllt;  an  die  Ausfiillung'smasse 
kann  sich  der  Stiel  eines  ( \vst(iliihen  ansetzen,  während  er  iu 
anderen  Fällen  sich  .-zeitlich  darnntei'  an  den  dinmeren  Teil  der 
Membran  ansetzt.  Auch  habe  ich  Burstenliaare  mit  kurzer  breit 
kegelförmiger  Spitze  gefunden,  die  von  Membransubstanz  aus- 
gefüllt war,  von  welcher  aus  der  Cystolith  fast  ohne  Stiel  in 
den  weiten  basalen  Teil  des  Haares  hiueinraffte.  Nicht  selten 
ist  aber  auch  von  dem  nach  außen  vorragenden  Teil  des  Haares 
nur  die  untere  und  die  obere  Partie  mit  Membransubstanz  aus- 
rief iillt.  so  (la!;>  (Inzwischen  ein  von  körnijreni  Protoplasma  erfülltes 
Jjunien  üViriglileibt.  An  diese  untere  Ausfiillungsmasse  der  Haar- 
borste  kann  sich  nun  noch  ein  kleiner  Cystolith  ansetzen,  der 
in  die  Basis  des  Haares  hineinragt.  Es  herrscht  hier  also  eine 
große  Mannigfaltigkeit  in  der  Ausbildung  der  Borstenhaare  und 
ihren  Beziehungen  zu  den  rystolithen.  Ich  will  nur  noch  be- 
merken, daß  die  i)rimäre  Membran  des  Haares,  die  oft  deutlich 
geschichtete,  ausfiiUeude  Membransubstauz  und  die  Substanz  des 
(Jystolitheu  sich  in  der  Kegel  .scharf  von  einander  abheben,  also 
wohl  auch  aus  versckiedeneu  chemischen  Modilikatioueu  der 
Cellulose  bestehen.') 

*}  Eine  noch  viel  größere  Mannigfaltigkeit  in  den  Burstonhaaren  und 
pyatoIiÜieD  findet  man  im  Blatte  von  Brmtwuietia  papyHfera,  WKhnnd  auf 
der  Obwieite  einzelne  kegelfSrmige  Borstenhaare  mit  sebr  breiter  Baals  stdien, 

deren  Inneres  durch  eine  cystulithenartige  Verdickung  mehr  oder  weniger 
ausj^efidlt  winl.  U'X'^i  ilie  Unterseite  flie  verschicflensten  einzelligen  Borsten- 
haare mit  Uder  uhue  CyäluliiLeu,  deren  Aubeftungsweise,  GröMe  und  Gestalt 
außerurdentlich  variiert ;  manchmal  scheinen  in  derselben  Zelle  von  verschiedenen 
Stellen  Cjetolithen  anuageben,  die  dann  miteinander  verscbmeben.  Dagegen 
fehlen  CjstolithenMllen,  die  in  das  Innere  des  Blattes  eingesenkt  sind,  ohne 
nach  außen  berrorxorageo.  Kobi  bat  die  pystolitben  von  Brotta§oneUa  nicbt 
antersncbt. 


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Ftcus  harhata  besitzt  ein  ziemlich  derbes  aber  nicht  lederiges 
sondern  leicht  welkendes  Blatt,  das  durch  mchliche  Behaarung 
ausgezeichnet  ist.  Der  Querschnitt  zeigt  Folgendes:  oben  eine 
2^3  schichtige  Epidermis,  daranter  1—2  Schichten  von  Palli- 
sadenparenchyui ,  das  in  das  mit  sehr  großen  Intercellnlaren 
durchsetzte  Schwammparench^m  fibergeht.  Dasselbe  wird  voll- 
ständig unterbi-ochen  durch  die  GefäßbQndel,  die  sich  also  vom 
Pallisadenparench yin  bis  zar  Epidermis  der  Unterseite  erstrecken. 
Hier  besteht  die  Epidermis  aus  größeren  Zellen  oft  von  2  Lagen, 
während  die  Epidermiszellen  Uber  dem  Schwammparenchym 
niedriger  und  kleiner  sind,  sie  allein  sind  mit  gebuchteten  Wänden 
versehen  und  nnr  hier  findet  man  die  Spaltöffnungen,  die  im 
Niveau  der  andern  Epidermiszellen  liegen.  Grfibchen  fehlen. 
Gystoltthen  finden  sich  auf  beiden  Seiten,  auf  der  unteren  aber 
reichlicher  als  auf  der  oberen,  wo  sie  dafOr  größer  sind.  Die 
Cystolitlien  der  Oberseite  sind  ziemlich  eiföriuig  und  fiUlen  ihre 
Zellen  fast  ganz  aus,  die  an  die  hier  etwas  vertiefte  Oberfläche 
des  Blattes  grenzen  und  bisweilen,  der  Ansatzstelle  des  Stieles 
entsprechend,  eine  kleine  kegelförmige  Verdickung  nach  außen 
bilden.  Bei  den  Cystolitben  der  Unterseite  sind  solche  Spitzen 
fiber  der  AnsatzsteUe  des  Stieles  regelmäßig  vorhanden.  Die 
Gystolitlienzelle  bildet  also  eine  kegelförmige,  von  der  dünnen 
Cuticula  überzogene  Aasstfilpung,  die  mit  einer  weder  die 
Reaktion  der  Cuticula  noch  die  der  Cellnlose  gebenden  Membran- 
sabstanz ausgeflkllt  wird.  Auf  ihr  setzt  sich  erst  der  C'ystolith 
an,  so  daß  zwischen  der  Füllmasse  des  Kegels  und  seiner  unteren 
Stielgrenze  eine  scharfe  Grenzlinie  zu  sehen  ist.  (Taf.  III,  Fig.  ö.) 
Der  Stiel  des  Cystolithen  ist  lang  und  stark,  sein  Kopf  rundlich 
und  buckelig,  so  daß  manche  dieser  Cystolithen  in  ihrer  Gestalt 
an  die  Speisemorchel  erinnern.  Einmal  habe  ich  eine  sehr  merk- 
würdige Abnormität  gefunden,  nämlich  einen  Cystolithen,  der 
mit  seinem  Stiel  an  die  dem  Blattgewebe  anliegende  Seite  seiner 
Zelle  befestigt  war  und  einer  Spitzmorchel  ähnlich  sah,  deren 
Spitze  der  Verengerung  des  Zellraums  nach  außenhin  angepaßt 
war.  (Taf.  III,  Fig.  6  }  Die  Entwickelung  der  Cystolilhenzellen 
habe  ich  leider  nicht  nntersuchen  können  wegen  Mangel  an 
Material,  das  ich  dem  Palmengaiten  verdanke.  An  dem  unter- 
suchten frischen  Triebe  hatte  das  jüngst  entfaltete  Blatt  schon 
ziemlich  vollständig  ausgebildete  Clj'stulithen,  das  älteste  der 


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noch  eingerollten  zeigte  al)er  noch  keine  Anlage  derselben.  Diese 
jungen  Blitter  sind  aber  besonders  geeignet,  um  die  außerordent- 
liche Mannigfaltigkeit  in  der  Haarbildung  zu  studieren.  Die 
Haare  sind  teils  Köpfclien--,  teils  Borsten-Haare.  Bei  ersteren 
ist  der  Fnß  in  die  Epidermis  eingesenkt,  der  Stiel  einzeilig,  die 
Zellen  des  Köpfchens  sind  in  eine  einfache  Reihe,  in  zwei  Reihen, 
in  einen  randlichen  Complez  oder  in  eine  Scheibe  angeordnet 
und  ihre  Anzahl  ist  eine  wechselnde,  ihre  Membran  ist  dttnn 
und  sie  vertrocknen  leicht.  (Taf.  III,  Fig.  9  nnd  11.)  Die  Borsten- 
haare sind  ein-  oder  mehrzellig.  Die  letzteren  haben  dicke 
Längs-  und  zarte  (Querwände,  am  ihr  unteres  Ende  bilden  die 
sich  vorwölbenden  umgebenden  Epidermiszellen  ein  kleines  Trag- 
polster und  im  jugeodliclien  Zustande  erinnern  sie  sehr  an  die 
Brennhaare  von  ürHca»  und  auch  dies  kann  wohl  als  Ausdruck 
der  verwandtschRftliclien  Beziehungen  der  Gattungen  Fkm  nnd 
Uriiea  angesehen  werden.  Die  großen  derben  Boi-stenhaare 
sitzen  den  Nerven  anf,  und  da  auf  der  Oberseite  des  Blattes  nur 
die  stärkeren  Nerven  hervortreten,  so  kommen  auch  hier  nur 
die  denselben  entsprechenden  Haare  vor,  da  aber  au!  der  Unter- 
seite anch  die  feineren  Maschen  der  Nervatur  vortreten,  so  ist 
die  Untei'seite  diclit  mit  Boi'stenhaaren  besetzt.  Selten  trifft  man 
kleine  einzellige  nar  mit  der  Spitze  aus  dem  Blattgewebe  her- 
vorragende Borstenhaare,  welche  gewissermaßen  als  Obergang 
zwischen  den  grüßen  Borsten  und  den  (>3^stolithenzellen  der 
Unterseite  angesehen  werden  können. 

Die  jetzt  noch  zu  betrachtenden  Blatter  sind  lederig  bis 
fleischig;  als  Typus  dieser  Gruppe  kann  das  allbekannte  Blatt 
des  Gummibaumes  gelten,  an  ihren  Anfang  setzen  wir  am  besten 
Fietia  indica.  Die  unter  diesem  Namen  in  unserem  Gewächshaus 
kultivierte  Pflanze  hat  lederige  Blätter  von  der  Form  dei*er  von 
F.  elasiica^  aber  etwas  schmälere  mit  ungefähr  folgenden  Größen- 
Verhältnissen :  Stiel  4  cm  lang,  Spreite  14  cm  lang  and  4  cm 
breit ;  Farbe  dunkelgrün.  Die  Epidermis  besteht  anf  der  Oberseite 
ans  zwei  Schichten,  einer  oberen  aus  kleineren,  einer  unteren 
aus  größeren  Zellen.  Das  Pallisadenparenchym  besitzt  zwei 
Schichten,  das  Schwammparenchym  ist  so  lacunös  gebaut,  daß 
besondere  Schichten  nicht  unterschieden  werden  können.  Die 
Epidermis  der  Unterseite  ist  einschichtig  und  entspricht  der 
oberen  Lage  der  Epidermis  der  Oberseite.  Grübchen  treten  anf 


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der  Oberseite  spärlich  auf  und  entbalteu  10—12  SpaltölfDungen. 
Die  Cystolitben  sind  auf  die  Oberseite  beschränkt,  de  sind 
eiförmig  und  füllen  ihre  Zellen,  die  bis  an  die  zweite  Pallisaden- 
schiebt  reichen,  fast  ganz  aus.  Der  Stiel  ist  kurz;  cbarak' 
teristiscb  ist  die  starke  Membranvenlickung  der  2iellwände, 
welche  an  die  Ausatzstelle  des  Cystolithen  grenzen.  In  der 
oberen  Schicht  der  Epidermis  der  ()bei*seite  und  in  der  Epidermis 
der  Untei-seite  kommen  häufig  kleine  Zellen  vor,  die  Drusen  von 
Kalkoxalat  frei  in  ihrem  Innern  enthalten.  Das  Vurkoramen 
von  Drusen  in  der  Epidermis,  besondei's  in  der  äußeren  Schicht, 
ist  auffallend;  es  kommen  ja  sonst  nicht  selten  Krystalle  in 
Epiderniiszellen  vor,  allein  es  sind  dann  meistens  Einzelkrystalle, 
die  in  beliebigen  Eindermiszellen  auftreten,  während  hier  be- 
sondere kleine  Zellen  als  Drusenbebälter  ansgebildet  sind.*)  Die 
Kpiilermiszellen  der  Unterseite  sind  mit  unregelmäßigen  leisten- 
förmigen  Voi-sprttngen  nach  außen  versehen,  Haare  babi^  ich  am 
erwachsenen  Blatte  nur  auf  der  Unterseite  an  den  Nerven 
gefunden;  sie  bestehen  aus  einer  Fuß-  und  einer  Stielzelle  und 
einem  Köpfchen  mit  zwei  ländlichen  nebeneinander  liegenden 
Zellen,  stellen  also  eine  bescmdere  Moditikation  der  Köpfchen- 
oder Keulen -Haare  vor.   (Taf .  III,  Fig.  10.) 

Ficits  elastim  ist  eine  Art.  deren  Blatt  schon  vielfach  unter- 
sucht worden  ist,  man  scheint  aber  i'ibersehen  zu  haben,  daß  in  der 
Kultur  zwei  Sorten  vorkommen,  die  eine  mit  breiteren  tleischigeren 
Blättern  ohne  helle  Punkte  auf  der  Oberseite,  die  andere  mit  etwas 
dfinneren  Blättern,  die  stärker  zugespitzt  sind  und  deutlich  helle 

')  eonf.  Kohl  1.  e.  p.  36.  Bei  dieser  Gelegenheit  will  ich  »uf  die  eigen- 
tttmlicben  Krystallzellen  im  Blatt  vun  Maclura  iricnspidata  hinweisen,  deren 
Blatt  ich  unteisncht  halio.  ila  Kohl  I.  c  \\.  123  sagt,  daß  erdieOattumren  Mnrhtrn 
und  BrniissonHin  nicht  auf  t  vbtuliilieii  1,'eiiriilt  habe.  Hier  kommen  in  der  Kpi- 
derniis  ant  beiden  Seiten  des  lil.ittes  Gniiipen  von  2—0  kleinen  Zellen  vor,  die 
ollenbar  durch  frühzeitige  Teilung  einer  Epidtfmiszelle  hervorgegangen  sind 
and  Ton  deren  jede  eine  kleine  sie  fast  anefailende  Dmse  entbttlt.  (Taf.  IJ, 
Fig.  13 )  Eine  derartige  Ausliildung  der  Krystallzellen  ist  für  das  Grund- 
gewebe  ebenso  j^ewühnlich  wie  filr  die  Epiderniis  selten.  Iiu  l'brigen  zeichnet 
sich  die  Struktur  des  Bbttps  dtm  h  keine  Beson  lr  rlieiten  mis.  Duih  habe  ich 
eigentliche  Cystolithen  nicht  rinden  küuueu,  sontlern  nur  schwache,  cystoliihen- 
ariige  Verdickungen  in  gewöhnlichen  Epidermiszellen  der  Oberseite,  die  in 
▼ereiiuelten  Omppen  verehiigt  sind.  Auf  der  Unterseite  kommen  eiiuelUge, 
denen  ven  F*puf  Carica  ähnliehe  Borstenhaare  vor. 

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—  132 


Punkte  am  Rande  aufweisen;  die  letztere  wird  von  den  (gärtnern 
als  Berliner  Sorte  bezeiehuet.  Anatomisch  zeigen  die  Blätter  der 
beiden  Sorten  keinen  anderen  Unterschied,  als  daß,  entsprechcEd 
der  geringeren  Dif  kc  bei  der  zweiten  das  Mesophyll  aus  einer 
geringpi  f'ii  Z  ilil  von  Zellenschichten  besteht  und  daß,  entsprechend 
den  hellen  Punkten  auf  der  Oberseite,  hier  auch  (J rübchen  auf- 
treten. Sie  sind  kleiner  als  bei  F.  neriifolia  und  von  oben 
gesehen  oval,  mit  circa  20  Spaltöffnungen  versehen.  In  der 
Mitte  bemerkt  man  sowohl  bei  der  Flächenausicht  als  auch  auf 
dem  (Querschnitt  die  große  vorgewölbte  Zelle,  von  der  wir  durch 
die  Untersuchang  an  F.  neriifolia  wissen,  daß  sie  den  Ausgangs- 
punkt der  ganzen  (triibchenanlage  bildet.  Wie  schon  oben 
bemerkt,  hat  TTnberlandt  die  (rrribchen  von  F.  rlasiim  t>e- 
sclirieben  und  abgebildet,  die  Initialzelle  aber  wohl  iibersehen. 
Die  Epidermis  ist  oben  und  unten  dreischichtig,  oben  aber  etwa 
doppelt  so  dick  wie  unten,  da  dort  besonders  die  Zellen  der 
dritten  Schicht  viel  größer  sind  als  hier.  Stellrnwci^e  liegen 
anch  vier  Zellen  übereinander.  Das  IVih].  welches  die  drei- 
schichtige Epidermis  mit  den  großen  Cystolithenzellen  darbit  tet, 
ist  bekannt,  letztere  sind  soweit  eingesenkt,  daß  der  Ansatz  des 
Stieles  des  ('ystolithen  an  der  Grenze  der  zweiten  und  dritten 
Zeilschicht  liegt  und  das  untere  Ende  der  Cvstolithenzelle  bis 
an  die  untere  Grenze  des  Pallisadengewebes  geht,  das  aus 
2 — 3  Sdiichteu  besteht.  Wie  schon  De  l^ary  (vergl.  Anatomie 
p.  III  )  sagt,  hat  die  Blattunterseite  ähnliche,  jedoch  kleinere 
(  ystolithen  wie  die  Oberseite.  Ich  habe  sie  vereinzelt  bei  beiden 
Sorten  dieser  Art  gefunden;  ihre  Zellen  ragen  auch  ein  großes 
Stück  in  das  Gewebe  des  Schwamm parenchyms  hinein ,  doch 
entgehen  die  (  ystolithen  der  Unterseite  wegen  ihrer  Seltenheit 
leicht  der  Beobachtung.  Spaltöffnungen  kommen,  abgesehen  von 
den  Grübcln'n,  nur  auf  <ler  I Unterseite  vor:  ihre  Schließzellen 
liegen  gerade  auf  der  (irenze  der  zweiten  und  dritten  Schicht 
der  Epidermis.  Haare  treten  nicht  nur  am  ausgewachsenen 
sondern  auch  am  jungen  Blatt  uur  vereinzelt  auf:  Fig.  12  (Taf.  III) 
zeigt  ein  solches  von  der  Oberseite  in  der  Nähe  des  Mittelnerven. 
Zu  bemerken  ist  schließlich  noch,  daß  in  der  Epidermis  und  zwar 
in  der  mittleren  Schicht  der  Oberseite  häulig  iJrusen  vorkommen, 
die  meistens  an  deutlichen  Cellulosebalken  in  der  Mitte  der  Zelle 
suspendiert  sind,  also  sogenannte  Rosau off  sche  Krystalle. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—   133  — 


Am  nächsten  an  F,  elastica  schließt  sich  Id  der  Struktar 
des  Blattes  F^cus  auatmlis  {=z  rubiffinosa)  an.  Die  Epidermis 
verhalt  sieh  wie  bei  jener  Art  and  die  Cystolithen  sind  auch 
hier  auf  der  Oberseite  gröfier  nnd  zahlreicher  als  anf  der  Unter- 
seite. Immer  aber  liegen  die  Cystolithenzellen  weiter  nach  aufieD 
als  bei  F,  elastica,  so  daß  wenigstens  der  Teil  dei'  Membran,  wo 
der  Stiel  ansitzt,  nicht  von  anderen  Epidermiszellen  Überdeckt 
ist;  an  dieser  Stelle  bildet  die  Membran  sogar  bisweilen  (an  der 
Unterseite  des  Blattes)  ein  kleines  Spitzchen.  Die  Entwickelaug 
des  Cystolithen  in  der  Zelle  ist  für  diese  Art  schon  von  Schacht 
(l  c.)  beschlieben,  der  auch  mehrere  Abbildungen  dazu  giebt. 
Grabchen  fehlen  dem  Blatte.  Auf  der  Unterseite  kommen  am 
älteren  Blatt  zweierlei  Trichome  vor,  nämlich  Eeulenhaare,  die 
nur  ans  Stiel-,  Fnfi-  und  Endsseile  bestehen;  die  letztgenannte 
dafür  aber  za  einem  langen  Schlauch  entwickelt  haben,  (Tal  III 
Fig.  8)  und  Borstenhaare,  die  nur  ans  einer  Zelle  bestehen  mit 
erweitertem  Basalteile  und  sehr  dicker  Wandung.  Sehr  be- 
merkenswert ist  das  reichliche  Vorkommen  von  „  Schleimzellen " 
and  zwar  erstens  in  der  obersten  Pallisadenschicht  nnd  zweitens 
als  Scheiden  der  Gefößbttndel.  Ich  nenne  sie  „Schleimzellen", 
weil  sie  einen  farblosen  Inhalt  führen,  der  durch  Alkohol  zu 
einer  gleichmäßigen,  die  ganze  Zelle  ausi&Uenden  gelblichen 
Masse  wiinl;  die  sich  aber  mit  Corallin  nicht  rot  färben  läßt. 
Schnitte  durch  Alkoholmaterial  lassen  die  Schleimzellen  sehr 
deutlich  hervortreten  (Taf.  III,  Fig.  3)  und  man  sieht  nun,  daß 
das  Pallisadenparenchym  in  seiner  obei'sten  Schicht  aus  zweierlei 
Zellen  besteht,  ganz  schmalen  chlorophyllhaltigeu,  die  immer  zu 
mehreren  vereinigt  sind,  und  den  eben  so  hohen,  aber  3—4  mal 
so  breiten  durch  die  chlorophyllhaltigen  Zellen  meist  getrennten 
Schleimzellen.  Daß  diese  Sekretzellen  in  so  großer  Menge  gerade 
in  das  Assimilattonsgewebe  eingelagert  werden  und  auch  als 
Pallisadenzellen  ausgebildet  sind,  scheint  mir  eine  höchst  auf- 
fallende Erscheinung  zu  sein.  Uro  die  GefäßbUndel  bilden  die 
Scbleirozellen  auf  dem  Querschnitt  einen  mehr  oder  weniger 
vollständig  geschlossenen  Kranz ;  einzelne  Schleimzellen  kommen 
noch  in  Begleitung  der  Gefäßbttndel  über  oder  unter  ihnen  vor, 
im  ttbrigen  Mesophyll  aber  fehlen  sie. 

Das  Blatt  von  Fieua  Chaumeri  entbehrt  ebenfalls  der 
Grübchen;  sein  Querschnitt  ist  dem  von  F.  elastica  wiederum 


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—   134  — 


,  selir  ähnlich,  doch  besteht  die  Kpidpnnis  der  Unterseite  durch* 
geheuds  nur  aus  zwei  ZeUschichteu,  die  keine  Gystolithen  zu 
enthalten  scheinen.  Die  der  Oberseite  li;il)on  einen  kurzen  Stiel 
und  einen  eiförmigen  Körper  und  bilden  durch  die  Kegelmäßigkeit 
der  Warzen  einfii  sciiönen  „Traubenkörper". 

Äußerlich  ist  das  Blatt  von  Firns  macrophtßlln  dem  von 
F.  cinsii'cu  sehr  ähnlich ;  es  zeichnet  sich  aber  durch  ein  sehr 
enc:mascliiges,  schon  mit  bloßem  Auge  bemerkbares  Nervengetlecht 
auf  der  Unterseite  aus.  Auf  der  Oberseite  sind  einzelne  (iriibchen 
vorhanden.  Die  Epidermis  ist  oben  drei-,  unten  zweischichtig; 
oben  und  unten  sind  in  der  zweiten  Schicht  kleinere  Zellen  mit 
Krystalldrusen  häutig.  ( ystoUthenzellen  treten  nur  auf  der 
Uberseite  auf,  sie  sind  nicht  so  weit  in  die  Epidermis  und  das 
Mesoi)h\  ll  eingesenkt,  wie  bei  F.  claslica  und  auch  von  mehr 
rundlicher  Form,  Das  Schwammparench.vm  ist  sehr  lacunös  ge- 
baut. Haare  scheinen  am  erwachsenen  Blatte  nicht  mehr  vor- 
handen zu  sein. 

Trotz  der  verhältnismäßig  so  geringen  Anzahl  der  unter- 
snchten  Arten  lassen  sich  doch  einige  allgemeine  Resultate  für  die 
anatomischen  Verhältnisse  der  /'Vciti-Blätter  daraus  entnehmen. 

Wir  sehen,  daß  jede  Art  in  ihrem  Blattbau  auch  anatomisch 
charakterisiert  ist.  Von  den  Strukturverhältnissen  kommen 
in  Betracht:  1)  die  Beschaffenheit  der  Epidermis,  ob  sie  nämlich 
ein-  oder  mehrschichtig  ist,  2)  die  Haare^  3)  die  Cystolithen, 
4)  die  Grübchen. 

Die  Epidermis  bildet,  besonders  auf  der  Oberseite  des 
Blattes,  mehrere  Schichten  bei  den  dicken,  lederigen  Blättern, 
deren  Typus  das  des  Gummibaums  ist.  Firns  indica  steht  am 
Anfang  dieser  Reihe,  indem  hier  die  Epidermis  oben  nur  aus 
zwei  Schiebten,  unten  nur  aus  einer  Schicht  besteht,  während 
sie  bei  clastira  oben  aus  3 — 4,  unten  aus  drei  Schichten  besteht. 
Bei  den  dünneren  Blättern  ist  die  Epidermis  auf  beiden  Seiten 
einschichtig  :  F.  barbaia  nimmt  eine  beson  b  re  Stellung  ein,  in- 
dem sein  derbes  aber  nicht  le<leriges  Blatt  oben  eine  durch- 
gehends  zweischichtige,  unten  eine  nur  stellenweise  zweischichtige 
Epidermis  besitzt.  Wenn  die  Epidermis  auf  beiden  Seiten  ein- 
schichtig ist,  so  ist  sie  doch  auf  <ler  Oberseite  dadurch  dicker, 
daß  ihre  Zellen  hier  größer  sind  und  es  entspricht  die  stärkere 
Ausbildung  der  Epidermis  auf  der  Oberseite  in  allen  Fällen  ihrer 


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I 


—  laö  — 


Funktion  als  Wassergewebe,  das  auf  der  der  Transpiration  mehr 
ansri^esetzten  Fläche  stärker  entwickelt  ist.  Von  der  Fläche 
gesehen  sind  die  Zellen  bei  mehrsclüchtiger  Epidermis  immer 
polyj^onal  mit  geraden  Wänden:  gebuchtete  Wände  besitzen 
besonders  die  Zellen  der  einschiclitigen  Epidermis  auf  der  Unter- 
seite über  dem  Schwamnigewebe. 

Von  Haaren  kommen  wolil  bei  allen  Arten  Keulenhaare 
vor  nnd  es  ist  interessant  zu  sehen,  me  mannigfaltig  die  Form 
derselben  modificiert  wird.  Während  nämlicli  Fuß  und  Stiel 
ans  je  einer  Zelle  bestehen,  kann  das  Köpfchen  ein-,  wenig- 
oder vielzellig  sein.  (Vergl.  Taf.  III,  Fig.  7  -12  und  Taf.II,  Fig.2.) 
Die  eine  Zelle  wird  sehr  laug  bei  F,  austraUs,  das  Ki)pfrhen 
teilt  sich  der  Länge  nach  in  zwei  Zellen  bei  F.  indica,  der  Quere 
nach  in  mehrere  Zellen  bei  F.  barhata,  gewöhnlich  aber  zerfällt 
es  durch  Längs-  und  (^uerteiluiij^^t  n,  in  eine  grr»ßere  Anzahl  von 
Zellen  und  dann  ist  es  entweder  njehr  in  die  Länge  entwickelt, 
als  ein  richtiges  Keulenhaar,  oder  ist  mehr  platt  gestaltet,  wie 
es  viele  Drüsenhaare  sind.  Diese  Köpfchenhaare  sind  in  der 
Ke«:el  hinfällig  und  werden  am  besten  am  jungen  Blatte  unter- 
sucht ;  bei  F.  barbata  scheinen  sie  am  reichlichsten  und  mannig- 
faltigsten entwickelt  zu  sein.  Diese  Art  zeigt  nun  auch  die 
stärkste  Ausbildung  der  and«'ren  Sorte  von  Haaren,  der  Horsten- 
haare, die  ein-  oder  mehrzellig  sein  können;  da  sie  dicke  Wände 
haben  und  mit  dem  Fuß  fest  in  das  Gewebe  eingefiigt  sind,  so 
sind  sie  nicht  hinfällig,  sie  fehlen  aber  vielen  Arten,  besonders 
unt*M'  denen  mit  Heischig-lederigen  Blättern. 

J)ie  ('3st(>lithenzellen  können  als  modificierte  Trichome 
betrachtet  werden,  wie  dies  an  F.  Carim,  crecta  und  barbata  zu 
ei  kennen  ist,  wo  die  Zellen  zum  Teil  als  Papillen  über  die  Epi- 
dermis hervorragen.  Auch  ist  das  Si)itzchen.  das  bei  vielen 
Arten  über  dem  Stiel  des  Cystolithen  außen  aufsitzt,  als  Rudiment 
der  Spitze  des  Borstenhaares  anzusehen.  Von  den  (!ystolithen 
können  wir  im  i'brigen  zwei  Sorten  unter.'^cheiden :  solche,  die 
sich  in  eigens  moditicierten,  vergrößerten  Zellen  bilden  und  solche, 
die  in  nicht  vergrößerten  Ei)idermiszellen  auftreten.  Letztere 
habe  i<;h  bei  F.  nerüfolin,  rdiijiosa  und  Carica  gefunden,  bei  allen 
nur  auf  der  Oberseite  des  Blattes;  für  die  beiden  letzteren 
Arten  sind  sie  schon  durch  Kohl  und  Haberlandt  bekannt. 
Bei  F.  miiifoUa  und  rcliyiosa  sind  es  meistens  richtige  t.'ysto- 


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—   136  — 


lithen  mit  Stiel  und  Kopf,  bei  F,  Omca  sind  es  nur  starke 
ivarzenfOrmige  Verdickungen  der  Zellw&nde ;  die  Knöpfchen,  die 
an  den  ersteren  Arten  in  manchen  Zellen  die  Stelle  der  Cysto- 
litben  einnehmen,  sind  wahrscheinlich  rndimentäre  Gebilde.  — 
Die  andere  Sorte,  die  großen  Cystolithen,  wie  ich  sie  der  Ein- 
fachheit halber  nennen  will,  können  auf  beiden  Seiten  des  Blattes 
auftreten:  im  Allgemeinen  kann  man  sagen,  daß  sie  bei  den 
lederig-ileischigen  Blättern  anf  der  Oberseite,  bei  den  weicheren 
Blättern  auf  der  Unterseite  liegen.  So  habe  ich  sie  gefunden 
nur  auf  der  Oberseite  bei  R  tnacroplnßla  nnd  F,  ituUea,  zahl- 
reicher und  grüßer  anf  der  Oberseite  bei  F.  elasiica,  ausfralts 
nnd  Chauvieri^  zahlreicher  auf  der  Unterseite  bei  F.  barbatit, 
nur  auf  der  Unterseite  bei  den  übrigen.  F,  ekutiea  zeichnet  sich 
dadurch  aus,  daß  die  (*ystolithenzellen  ganz  in  die  mehrschichtige 
Epidermis  eingesenkt  sind,  so  daß  die  zwei  änßeren  Schichten 
derselben  über  dem  Stielansatz  zusammenstoßen,  während  sonst 
an  dieser  Stelle  die  Zelle  frei  nach  außen  grenzt,  bisweilen  in 
einer  hier  gebildeten  kleinen  Vertiefung  der  Epidermis.  Nach 
dieser  Darlegiiug  erscheint  die  Einteilung  der  Fieti^-Arten  nach 
den  Cystolithen,  wie  sie  Kohl  (I.  c.  p.  123)  giebt,  nämlich  A 
nur  an  der  Oberseite  der  Blätter,  B  nur  an  der  Unterseite,  C 
an  beiden  Seiten,  eine  ziemlieh  unnatttrHche,  denn  er  stellt  dabei 
F,  reUgiasa  und  elasHca  in  dieselbe  Gruppe  C,  während  F,  elastica 
in  die  Gruppe  mit  fleischig -lederigen  Blättern  gehört,  wo  die 
Oystolithen  vorwiegend  auf  der  Obei'seite  lie|j:oii,  F.  religiosa  aber 
In  die  Gruppe  mit  weichen  Blättern,  wo  die  großen  C.Vstolithen 
auf  der  Untei-seite  liegen  und  das  Anftreten  der  kleinen  Cysto- 
lithen in  nicht  umgebildeten  Epldermiszellen  eine  besondere  Aus- 
nahme ist.  Es  ist  hier  noch  besonders  hervorzuheben,  daß  die 
„kleinen**  Cystolithen  anf  einer  nachträglichen  sehr  späten 
Bildung  beruhen. 

Was  nun  schließlich  die  Griibchen  betrifft,  so  hängt  ihr 
Vorkommen  nicht  von  der  äußeren  Beschaffenheit  des  Blattes 
ab  und  steht  mit  anderen  anatomischen  Eigentümlichkeiten  nicht 
in  Beziehung,  soweit  dieses  aus  der  Untersuchung  der  vor- 
liegenden Fälle  beurteilt  werden  kann.  Sie  kommen  vor  bei 
den  kleinen,  dünnen  Blättern  von  F.  siipulata  nnd  radicam,  bei 
den  größeren  nnd  derberen  von  F,  neriifoUa  nnd  Carica,  bei  den 
lederigen  Blättern  von  F,  inäica  und  macrophyUa^  und  bei  F, 


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—  137  — 


elastica  ivSt  es  nur  die  sogenannte  Berliner  Sorte,  welche  sie 
besitzt.  Ihre  eigentümliche  Entwicklung,  wie  sie  filr  F.  nertp- 
foUa  geschildert  worden  ist,  dürfte  wohl  fiberall  dieselbe  sein, 
und  es  ist  recht  bemerkenswert,  daß,  so  wenig  der  ausgebildete 
Zustand  dies  aucli  verrät,  doch  auch  die  Grübchen  der  Ent- 
stehung nach  von  Trichonigebilden  uhziileiten  sind. 

Von  anatomischen  Eigentümlichkeiten  seien  auBerdem 
nnr  noch  die  ^^Schleimzellen"  erwähnt,  deren  Vorkommen  fUr 
F.  auslralis  beschrieben  worden  ist ;  F.  barbaia  scheint  an  ent- 
sprechenden Stellen  Zellen  von  ähnlichem  Inhalt  zu  besitzen, 
sonst  aber  sind  mir  sdlclie  Schleimzellen  nicht  aufgefallen.  Der 
Inhalt  der  betreffenden  Zellen  von  F.  austraUa  wäre  noch  genauer 
zn  untersuchen. 


Figorenerkiärong. 

Tafel  II;  Ficus  nerii/vlia,  T^Iatt. 

Fig.  1.  Querschnitt  dnrch  die  Endknospe  eines  im  Austreiben  be- 
grifienen  Sprosses;  a  uml  b  junge  Blätter,  die  andern  sind  Stipulargebilde. 

Fig.  2.  Blatt  a  aiis  Fig.  1  stärker  vergrößert.  In  der  Mitte  ein  Haar. 
Bei  g  ond  gt  die  mten  Anlagen  der  Grübchen;  bei  p  ProcanaMmiiitrang. 

Fig.  3.  Qnenclmitk  dnrcli  einen  Teil  des  Blattee  b  ans  Fig.  1  mit 
eineni  jungen  Grttbchen,  zn  beiden  Seiten  desselben  Köpfchenhaare. 

y'iv:  t  FlHrhenansicht  der  Epidermis  von  der  Oberseite:  ;iMf  d<>r 
rechten  äeite.  wo  <iie  Zellen  kleiner  sind  und  Spaltößnungen  liegen,  beündet 
sich  ein  Grübchen. 

Fig.  6.  Teil  eines  Qoerschnittes  vom  alten  Blatt  mit  Cystolithm. 

Fig.  6.  Flieheiiansidit  der  Epidermis  von  der  Unterseite,  in  der  llitte 
ein  Cystolith,  dessen  Umfang  durch  die  pnnctirte  Linie  angegeben  ist. 

F\i^  7  tmd  8.  CystoHth  von  rler  T'uiorsoitc  eines  gana  jungen  aber 
schon  enifalteten  Blattes ;  7 :  von  der  Fläche,  8 :  im  Querschnitt. 

Fig.  B.   Zwei  Zellen  mit  Cystolithen  von  der  Obereeite  eines  alten  Blattes. 

Fig.  10.  SpaltftJfnung  und  Epitbem  von  dw  Oberseite  des  Blattes  in 
einem  GrQbcben. 

Fig.  11.  SpattVSnnng  von  der  Unterseite  bei  gleicher  T«rgrO0erang 
wie  Fig.  10. 

Fig.  12.  Spaltöffnung  vun  der  Unterseite  mit  Verschluli  der  Atemhöhle 
durch  die  ächwammparenchymzelieu,  deren  Wand  einseitig  verdickt  ist. 

Fig.  13.  Epidermis  von  der  Untwseite  eines  jungen ,  9  cm  langen 
Blattes;  die  SeUießiellen  der  SpaltSSnongen  nsd  ihre Hattersellen  shid  grau 
geseiehnet 


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—   138  — 


Fig.  14.  Adernetz  von  einem  Teil  des  Blattes,  bei  m  die  Hittelrippe, 
bei  g  Grübchen.  (LoapenTergrösserang). 

Tafel  m. 

lig.  1.  FIKehenaiMieht  d«r  Obenslto  des  Blatt«  fon  F.  nerüfiMa  mit 
Cystolithen  in  Terachiedener  Aosbildung. 

Flg.  2.  Dasselbe  von  F.  Cart'ra ;  die  CystoUthcii  fObrendMi  Zelloi 
bilden  eine  Grnppe  nm  eine  nuliiiientäre  Haarzella 

Fig.  3.  Teil  eines  Blattquerscbnittes  von  F.  ausiralit;  die  ^Schteiai- 
zellen*  grau ;  oben  ein  Cystolitb,  onten  eine  Cjrstolitbenielle,  denn  Cjrstolith 
nioht  mit  durch  den  Scbnitt  getroflen  ist. 

Fig  4.   SpaltftSnang  von  F.  Chauvieri.  (Blattnntereeite.) 

Fig.  5.   Cystolitb  von  F.  barbata  von  der  Unterseite  des  Blattes. 

Fig.  6.  Ebenfmils  ein  i^tolith  von  F.  barbaiaf  mit  abnormer  An- 
beltungsweise. 

Fig.  7->18.  Tenohiedeae  Formen  der  Köpfebenbaare.  (VergL  anch 
Tai  n,  Fig.  8),  QBd  awar  7.  von  Fl  sHpukOa  (Blattnnterseite),  8.  von  F.  mi$lniii 

(Unterseite ;  f  =  Fußzelle,  b  =r  Stiel,  k  »Kopf),  9.  von  F.  barbata  (Untetedte), 
10  von  F.  indü'a  (Unteneit«),  11.  Ten  F.  barbata  (Unterseite),  19.  von  F, 
eUuiica  (OherseiteV 

Fig.  13.  Fläcbenansicbt  der  Unterseite  des  Blattes  von  Maciura  tri* 
tmpidata:  die  langgestreektcn  Zellen  liegen  ttber  einem  Nerven,  die  gebacbtiten. 
Zellen  ab«  dem  ScbwMnmparencbjrm»  daiwifdien  Spaltllttiinngen  und  ZelW 
grappen  mit  Dmieii. 

Frankfurt  a.  M.,  Botanischer  (iarteu.   Juai  1097. 


Üigiiizeü  by  i^üOgle 


Inliali 


Seile 

Jahresfest  und  Foirr  des  ach  t  zigj  ä  Ii  ri  n  Bostehens 
der  ^>enckenbergi»cben  natarforschenden  Gesellüchalt  am 
30.  Mai  1897.  k 

BegrüBnng  dnreh  Ob«rle1inr  J.  Blum   III 

Festred«  de«  Herrn  Prof.  Dr.  Heh.  ReiclieBbaeh: 
,Rflc%:bIicke  auf  die  Biologie  der  letxten  aebtatig  Jahie." 
(Siehe  diesen  Bericht  S.  97). 
Jahreebe rieht  erstattet  von  Dr.  med.  Aug.  Knoblauch  V 

Verteilung  der  Ämter  im  Jahre  1897  XXXII 

Verseiclinii  der  Hitglieder: 

Stüter  XXXIV 

Ewige  Mitglieder   XXXV 

Mitglieder  des  .Tahros  WM  XXXVl 

Nene  iiitglieder  für  das  Jahr  1897    XLII 

Ehrenmitglieder   XLIII 

KoneqMndietttide  Kit^ieder   XLHI 

Rechte  der  mtglieder   XLIX 

Bibliothek-Ordnung   XLIX 

Geschenke  und  Crwerbnngen: 

Naturalien   LI 

Bücher  und  ScbrüteD   LXXI 

Andere  Oeschenke   XCVI 

Bilam  per  31.  DeMuber  1896   XCVm 

Übersicht  der  Einnahmen  und  Ausgaben   XCIX 

Sektionsherichte    C 

Protokollauszüge:    CIX 

Prof.  Dr.  Möbius:  .Vorlage  des  6.  Bandes  des  von  Hum- 
boldt nnd  Bonpland^sdien  Bdsewerkes,  mit  den 
Qi^tiBaltafeln  von  Tnrpin  (Geschenk  der  FsmHie 

Pfefferkorn)"   CX 

Major  Dr.  Y  o  n  TT  e  y  (1  n  .  Demonstration  einer  nenerwur- 
benen  hlolctgischen  Inseklcnsammlung  (Geschenk  des  Herrn 

Georg  Speyer)"   CXIII 

Frei,  Dr.  Beicbenbncb:  ,Dem<«Mcatien  der  von  der 
Zoolegtschen  Station  in  Neapd  gesdienkten  Semminng 

konservierter  Seetiere"   CXIV 

Hofrat  Dr.  B.  Haffen:  ,Vrrlänfige  Mitteiluntr  iilier  das  Tier- 
leben an  der  Astrnlabehucht  in  Kaiser-^^  ilhclmsland  .    .  CXVI 
Geh.  iveg.-Rat  l'r of .  Dr.  J.  ii  e i n  aus  Bonn ;  „über  die  Kunst- 

tffplerfli  in  England«   CXIX 


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Reite 

Dr.  A.  V o e It z k 0  w  mu  Berlin :  .MAdagaskar,  das  Land  und 

seine  Bewohner'  CXXITT 

Prof. Dr.A.Laabenheimeraiis  Höchst :  »Über  Nitiagvn'  CXXVI 

Oberlelirer  Dr.  Schau f:  ,Ober  beBonden  bemerkenswerte 
Erwertaingeii  und  Sdienkiingeii  für  die  Vineraliensaiiiiiilinig 
aus  den  beiden  letzten  Jahren'   CXXX 

Dr.  H.  r;  r  0  the  ans  Wiesbaden:  ,Yon  Tripolis  in  den  Cljebel 

Gharian''  CXXXI 

Och.  San.-BAt  Prof.  Dr.  Weigert  und  Dr.  Lepsins:  ,Be- 
ricbterstattuag  der  Kommieiion  lUr  Erteilung  des  Soem- 

merring-Preiaee''  C^XIII 

Ans  den  Protokollen  der  Ver w  a  1 1  n  n  tr ssi tzu ngo n: 

Znr  Geschichte  der  von  «IprS^'nckLiihcrf^i  i  In  n  naturfdrsc  lu-ndi'H 

(teüdlschaft  gestifteten  Medaillen.  Von  D.  F.  fiejncmann  CXXXTV' 
Nekrolog: 

Zur  Erln&emng  an  Dr.  med.  Johaim  lUchael  Hapiiee.  (Kit 

Portrtt).  Von  Oberlehrer  J.  Blum   CXLY 


Vorträge  und  Abhandlungen: 

Entwidcelvng  des  Verstandes  und  der  Sprache  beim  Mensehen. 
Vortrag,  gehalten  am  21.  Novonher  1896  von  Dr.  med.  Ph. 

Steffan   3 

Wissenschaffliclio  VirnffontHchungen  (1826  - 1897;  dor  Sencken- 
bergibdien  iiaturIurH(hen)1en  Gesellschaft.  Zusammengestellt 
und  mit  einem  Sach-  und  Namenregister  versehen  von  Ober- 
lehrer J.  BUm  2i 

Vorrede  •  23 

Atlas  zur  Reise  im  nltrdlteheii  Afrika  Ton  Ed.  Rttppell    .  25 

.Tubilfiumsschriften  26 

Uuseuiu  Senekenbergianum  2ß 

Festreden  31 

Abhandinngen  38 

Bericht  45 

Einzelne  VeröffentlidniBgen  61 

Protokoll  Auszüge  fi2 

Autorenverzeichnis  H8 

Sachregister  70 

Die  Temperatnrheobachtnngen  im  Jambach  m  Galtflr  im  Jahr  1806. 

Von  Dr.  G.Gr  eim.  (Mit  Tafe!  I) .  .  •  81 

Bttckblicke  auf  die  Biologie  der  letzten  achtzig  .Tahrc.  Vortrag, 
gehalten  beim  .Tahresfeste  am  30.  Mai  18i)7  von  Prof.  Dr. 

H.  Reichenbach  97 

Beitrag  zur  Anatomie  der  Ficus-Bliitter.  Von  Prof.  Dr.  M.  Mo  blas. 

(Mit  Tafel  n  nnd  ni)  ,  ....  117 


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Beriolit 


Senckenbergischen 
natnrforschenden  Gesellschaft 


Frankfurt  am  Main. 


1898. 


Mit  sechs  Tafeln  und  mehreren  Teztflgoren. 


"Frankfurt  a.  M. 
Druck  tob  Oebrflder  Knaner. 


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DEC  31 1898 

BEUICHT 

DEB 

SEÄCKJi.\liERUlti(;HEiN  KATUlll;  OJi.S(  HEiNDEN 

CtESELLSCHAI"! 

IM 

FliANKiURT  AM  MAIN 

im 

Ton  Imt  1897  Mb  Juai  1898. 

 •-<«>-•  

Die  Direktion  der  Senckenbergischen  naturiorschenden 
Gesellschaft  beeliii  sieh  iiieimit,  statuLeiigemäß  ihren  Bericht 
über  das  verflosseue  Jahr  zu  überreichen. 

Frankfurt  a.  M.,  im  Juni  1H98. 

Die  Direktion: 

Oberlehrer  J.  Blum,     Z,  L  Direktor. 
Dr.  med.  E.  Blnmenthal,  d.  Z.  II.  Direktor. 
Dr.  med.  E.  RÄdiger,  d.  Z.  I.  Sekretär. 
Dr.  med.  Karl  Vohbeu^  tl.  Z.  II.  Sekretär. 


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Bericht 

Uber  die 

Senckenbergische  naturforschemle  Gesellschaft 

in 

Frankfart  am  Main 

{vom  .Tnni  1897  bis  Jnni  1898). 

Krstattet  beim  Jaliresfeste,  dea  22.  Mai  1898, 

von 

Dr.  med.  Brntt  BlnmontlLal, 

d.  Z.  iL  Direlttor. 



Hochverehrte  Anwesendel 

Die  Gründer  uiiJ^erer  Gesellschaft  haben  in  weiser  Vor- 
aussieht unsere  Jahresfeste  zu  einer  statutarischen  Einrichtung 
gemacht;  sie  beabsichtigten  damit  in  dem  stetig  fortschreitenden 
Leben  der  Gesellschaft  Ruhepunkte  zu  schaffen,  von  denen  aus 
wir  rUckwärtsschauend  die  in  dem  abgelaufenen  Jahre  geleistete 
Arbeit  übersehen  und  zugleich  das  Zii  l  ins  Auge  fassen  ;«(>llen, 
dem  wir  zustreben.  Ein  solcher  Rückblick  auf  das  mit  dem 
heutigen  Tage  abgelaufene  81.  Lebensjahr  der  Senckenbei'gischen 
naturforschenden  Gesellschaft  zeigt  uns,  wie  wir  mit  freudiger 
Genugthuung  koustatieren  kömu  n,  daß  unsere  Gesellschaft  in 
einer  stetigen  jredt  ihliclien  Forteutwickelung  begriffen  ist  und 
daß  auf  allen  Gebieten  ihres  weileu  Arbeitsfeldes  Tüchtiges 
und  Ersprießliches  geleistet  worden  ist  Nur  dem  einträchtigen, 
zielbewußten  Zusammenwirken  zahheicher  fiir  die  Naturwissen- 
schaften begeisterter  und  mit  Liebe  zu  ihrer  Vaterstadt  be- 
seelter Mäuner  ist  dieses  erfreuliche,  ohne  die  umchtigi;  Mit- 

1* 


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-  IV  — 


Wirkung  des  Staates  erzielte  Ergebnis  zu  verdanken,  imd  wenn 
auch  der  unerbittliclie  Tod  in  dem  abgelaofeneu  Jaiire  wieder 
manche  schmerzliche  Lücke  in  die  Reihen  unserer  Mitarbeiter 
gerissen  bat,  so  sind  uns  aus  der  iieran wachsenden  Generation 
neue  Freunde  erstanden,  bereit,  nach  Kräften  die  Zwecke  nnd 
Ziele  unserer  Gesellsdiaft  zu  fördern. 

Wir  beklagen  den  Tod  folgender  beitrageudenMitgiieder:  Kon- 
sul C.Becker,  Baron  L.  v.  Erlanger,  Konsul  Ct.  Frisching, 
Job.  Chr.  Geyer,  Louis  Granbner,  Lazarus  Hacken- 
broch, Hermann  Minjon,  Jakob  Posen,  Justizrat 
Dr.  jur.  Scher  lenz  ky,  Baukdirektor  Gust.  Stilgeb  auer, 
C.  Aug.  Chr.  Volkert. 

Aus  der  Zalil  unserer  korrespondierenden  Mitglieder  wurden 
uns  durch  den  Tod  die  folgenden  entrissen:  Am  11.  Juni  1897 
Starb  in  Wiesbaden  der  Geli.  Hofrat  Prof.  Dr.  (' arl  Remigius 
Fresenius.  Ek*  war  in  Krankfurt  am  28.  Dezember  1818 
geboren,  und  in  unserer  Gesellschaft  ist  ihm  als  Knabe  die  erste 
Anregung  zu  naturwissenschaftlichen  Studien  geworden.  Nach- 
dem er  da:<  hiesige  Gymnasium  absolviert  und  vier  Jahre  lang 
die  Pharmazie  in  einer  Apotheke  dahier  praktisch  erlernt  und 
ausgeübt  hatte,  ging  er  zum  Studium  der  Chemie  nach  Bonn 
und  dann  Gießen,  wo  er  als  Schiller  und  später  als  Assistent 
Liebig's  sich  au  den  epochemachenden  Arbeiten  dieses  großen 
Meisters  beteiligen  durfte.  1845  fuli:;te  er  einem  Rufe  als  Pro- 
fessor der  Physik,  Chemie  und  Technologie  au  das  Landwirt- 
schaftliche Institut  in  Wiesbaden.  Drei  Jahre  später  gründete 
er  das  Chemische  Labomtoriuni,  das  unter  seiner  umsichtigen, 
praktische  und  wissenschaftliche  Ziele  n-lcichmäßig  verfolgenden 
Leitung  zu  hoher  Rliite  r^elangte.  Tauseude  von  Schillern,  die 
über  den  ganzen  Erdball  zerstreut  sind,  haben  hier  ihre  Aus- 
bildung gefunden  und  zahlreiche  hervorragende  wissenschaftliche 
Arbeiten  sind  aus  ihm  hervorgegangen.  Fresenius  hat  sich  um  die 
Ausbildung  der  analytischen  Methoden  unsterbliche  Verdienste 
erworben.  Seine  Hauptwerke,  die  in  zahlreichen  Auflagen  er- 
schienen  und  in  fast  alle  lebenden  Sprachen  Ubersetzt  wurden, 
sind:  Anleitung  zur  qualitativen  chemischen  Analyse  .  Anleitung 
der  quantitativen  chemischen  Analyse;  Lehrbuch  der  Chemie 
für  Landwirte.  In  späteren  Jahren  beschäftigte  er  sich  haupt- 
sächlich mit  der  Untersuchung  der  Mineralwässer,  deren  Be- 


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sultate  in  den  „Chemischen  Untersuchungen  der  wichtigsten 
Mineralwässer  des  Herzogtums  Nassau",  sowie  in  zahheiclien 
Monographien  niedergelegt  sind.  Auch  die  im  Jahre  1S()1  er- 
folgte Gründung  der  wichtigen  „Zeitschrift  für  analytische 
Chemie",  die  bereits  bis  zum  Bande  fortgeschritten  ist.  sei 
hier  rühmend  hervorgehoben.  Au  dem  kommunalen  Leben  seiner 
zweiten  Vaterstadt  Wiesbaden  nahm  er  hervorragenden  Anteil 
und  lange  Jahre  war  er  Vorsteher  der  dortigen  Stadtverordneten- 
Versammlung.  Aber  auch  seiner  Geburtsstadt  hat  er  treue  An- 
hänglichkeit bewahrt.  Cnserer  Gesellschaft,  in  der  er  so  gerne 
geweilt  hat,  ist  er  in  seiner  langen  Lebenszeit  ein  treuer  Freund 
geblieben.    Wir  werden  sein  Anden knii  stets  in  Ehren  halten. 

Weiter  haben  wir  des  Dr.  Otto  Volger  zu  gedenken, 
der  am  18.  Oktober  1897  zu  Sulzbach  im  Taunus  starb.  Ge- 
boren zu  Lüneburg  am  30.  Januar  1822,  studierte  er  in  Göttingen 
die  Rechte  und  dann  Naturwissenschaften.  Dort  habilitierte 
er  sich  als  Dozent  der  Naturwissenscliafteu  im  Jahre  1847, 
folgte  1851  einem  Ruf  als  Professor  an  die  Kantonsschule  in 
Ziiiich.  Im  Jahre  1856  siedelte  er  nach  Frankfurt  über,  wo  er 
bis  1860  als  Dozent  4er  Geologie  und  Mineralogie  am  Sencken- 
bergianum  wii'kte.  Im  Jahre  1859  gründete  er  das  Freie 
Deutsche  Hochstift,  dem  er  als  Leiter  und  Obmann  bis  zum 
Jahre  1875  vorstand  und  welchem  er  1862  als  dauernden  Sitz 
Goethe's  Vaterhaus  erwarb.  Durch  Streitigkeiten  mit  der  Ver- 
waltung seiner  Stiftung,  mit  den  städtischen  Behörden  und  auch 
mit  unserer  Gesellschaft  erbittert,  zog  er  sich  dann  ganz  aus 
dem  öffentlichen  Leben  zurück  um!  verbrachte  seine  ]( tzten 
Lebensjahre  in  ruhiger  wissenschaftlicher  Thätigkeit  zu  Sulz- 
bach im  Taunus.  Volger  war  ein  Gelehrter  von  umfassendem 
Wissen  und  seltener  Beobachtungsgabe.  S^-iner  Feder  ent- 
stammen eine  Reihe  hervorragender  geologischer  \\^erke,  unter 
welchen  nur  erwähnt  seien:  Beiträge  zur  geognostischen  Kennt- 
nis des  norddeutschen  Tieflandes  (1846);  Erde  und  Ewigkeit 
(1857);  Untersuchungen  über  das  Phaenomen  der  Erdbeben  in 
der  Schweiz  (3  Bde.  1858);  Die  Steinkohlenbildung  Sachsens 
{1860j;  Das  Steinsalzgebirge  Liineburgs  (1865)  etc.  etc. 

Am  11.  April  1897  verschied  in  Dorpat  der  emeritierte 
ord.  Professor  und  Direktor  (b;s  botanischen  Gartens,  der  kaiserl. 
russ.  Staatsrat  Dr.  Edmund  Küssow.  Er  war  am  24.  Februar 


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_   VI  - 

1841  in  Beyal  geboren,  stiuliei-te  von  1860—1864  in  Dorpat 
Botanik  nnd  arbeitete  ein  Jahr  daran!  bei  Alex.  Brann  in 
Berlin.  1874  zum  Direktor  des  botanischen  Gartens  za  Dor- 
pat ernannt,  beschäftigte  er  sieb  hauptsächlich  mit  dem  Stndinm 
der  Toi-fmoose  seiner  Heimatprovinz,  iiber  welche  er  umfassende 
Arbeiten  veröffentlichte.  Auch  auf  dem  Gebiete  der  Histologie 
der  Pflanzen  hat  er  sich  hervorragende  Verdienste  erworben. 

Am  22.  November  1897  starb  in  Stuttgart  Oskar  Fraas, 
Direktor  des  dortigen  Naturalienkabinetts,  ein  Gelehrter,  der 
als  Geologe  und  Anthropologe  weithin  bekannt  und  geschätzt 
war.  Er  wurde  am  17.  Januar  1824  zu  Lorch  in  Württemberg 
geboren.  Zum  Berufe  der  Theologie  bestimmt,  hat  er  im  Stift 
Tübingen  seine  theologischen  Studien  mit  Auszeichnung  absol- 
viert Dort  im  Verkehr  mit  dem  liervorragenden  Mineralogen 
Quenstedt  erwachte  in  ihm  die  Liebe  zu  den  Naturwissen- 
schaften und  als  Vikar  und  si)äter  als  Pfarrer  von  Balingen  in 
Wttrttembei-g  sammelte  er  mit  Eifer  nnd  ausgezeichnetem  Ver- 
ständnis Petrefakten.  Im  Jahi-e  1847  machte  er  eine  zoologische 
Forschungsreise  in  Nordfrankreich,  deren  Resultate  er  in  einem 
größeren  Werke:  „Vergleichung  des  deutschen  und  französischen 
Jura*^  niederlegte.  Im  Jahre  1850  als  Geistlicher  nach  Lanffen 
versetzt,  setzte  er  seine  geologischen  UnternehmungeUf  die  von 
den  glflcklichsten  Erfolgen  gekrönt  wurden,  fort.  1854  wurde 
er  als  Konservator  des  Naturalienkabinetts  nach  Stuttgart  be- 
rufen, welche  Stellung  er  bis  zu  seiner  Pensionierung  1894 
inne  hatte.  Seiner  verständnisvollen  und  hingebenden  Thätigkeit 
ist  es  zu  danken,  dafi  die  geologische  Abteilung  dieses  Instituts 
zu  einer  Mustersammlung  sich  ausgestaltete.  Größere  Reisen 
führten  ihn  1866  nach  Ägypten  und  1875  nach  dem  Libanon, 
von  wo  er  ein  reiches  geologisches  Material  heimbrachte,  das 
er  in  zwei  trefflichen  Monographien  wissenschaftlich  bearbeitet 
hat.  Besondere  Verdienste  hat  sich  Fraas  auch  auf  dem  Ge- 
biete der  Anthropologie  erworben ;  ihm  verdankt  man  die  Aus- 
grabni^en  der  vorgescbichtlichen  Niederlassung  an  der  Schnssen- 
quelle,  die  Erschließung  des  Hohlefelsens,  des  Hohlesteins  etc. 
Litterarisch  war  Fraas  ungemein  thätig ;  von  sehnen  zahlreichen 
Publikationen  seien  nur  erwähnt:  Die  nutzbaren  Mineralien 
Württembergs  (1860);  Vor  der  Sllndflut,  eine  Geschichte  der 
Urwelt  (1864);  Die  Fauna  von  Steinheim  (1885);  Die  Ans- 


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-   VII  - 


grabungdii  im  Hohlenfels  bei  Selkringen  (1872);  Beitr&ge  zav 
Kaltargeschichto  des  Menschen  w&hrend  der  Eiszeit.  (1867)  und 
viele  andere  mehr. 

Ein  ganz  besonders  herber  Verlust  betraf  die  Wissenschaft- 
Hche  Welt  dnrch  den  Tod  Rudolf  Lenckarts,  der  am  7. 
Febmar  1898  zu  Leipzig  starb.  Am  7.  Oktober  1822  zu  Hehn- 
stedt  geboren,  machte  er  seine  Studien  zu  Göttingen  unter 
Rnd olf  Wagner,  dessen  Assistent  er  später  wurde.  18^  wurde 
er  als  ordentlicher  Ptofessor  der  Zoologie  nach  Giefien  berufen 
and  seit  1870  vertrat  er  dieses  Fach  an  der  Universität  Leip- 
zig.  Leuckarts  Verdienste  um  seme  SpezialWissenschaft  kdnnen 
nicht  hoch  genug  anerkannt  werden.  Er  war  es  vornehmlich, 
der  die  Zoologie  aus  den  Banden  der  Systematik  befreite  und 
die  morphologischen  und  biologischen  Verhältnisse  der  Tierwelt 
uns  erschloB.  Grundlegend  sind  seine  |,üntersnchungen  über 
die  menschlichen  Parasiten,  und  die  von  ihnen  herrfihrenden 
Krankheiten",  ein  Werk,  das,  in  vielen  Auflagen  verbreitet, 
noch  heute  die  Basis  für  alle  Forschungen  in  der  menschlichen 
Parasitenknnde  ist.  Von  seinen  übrigen  zahlreichen  Arbeiten 
seien  noch  erwähnt  jene  berühmte  Monographie  über  die  ^Zengung^ 
in  Wagners  Handwörterbuch  der  Physiologie,  femer  ,über  den 
Polymorphismus  der  Individuen  oder  die  Erscheinung  der  Arbeits- 
teilung in  der  Natur",  vei'gleicheQde  Anatomie  des  Auges,  Studien 
über  die  Finnen  und  andere  mehr. 

Ein  Todesfall,  der  unsere  Gesellschaft  ungemein  tief 
berührte,  betraf  einen  jogendlichen  Forscher,  den  Geologen 
Dr.  Jean  Valentin,  der  bei  einer  wissenschaftlichen  Ex- 
kursion nach  Patagonien  durch  Absturz  verunglückte.  Valentin 
war  in  Frankfurt  im  Jahre  1867  geboren;  er  machte  natur- 
wissenschaftliche Studien  in  Freibnrg  i.  B.,  Zürich,  Straßbnrg 
und  Clausthal  i.  H.  und  unternahm  im  Auftrage  der  Sencken- 
bergischen  Gesellschaft  im  Jahre  1890  eine  wissenschaftliche 
Reise  nach  dem  Kaukasus  und  Armenien,  die  eine  reiche,  von 
ihm  gründlich  bearbeitete  Ausbeute  lieferte.  Im  Jahre  1894 
folgte  er  einem  ehrenvollen  Rufe  als  Geologe  an  das  Museum 
de  La  Plata  in  Argentinien,  welche  Stellung  er  im  April  1895 
mit  der  eines  Sektionärs  für  Geologie  am  Nationalmuseum  zu 
Buenos  Aires  vertauschte.  Valentin  war  mit  seltenem  Eifer  und 
Umsicht  wissenschaftlich  thätig;  sein  früher  Tod  begräbt  viele 


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—  vin  -r 

berechtigte  Hoffnungen.  Unsere  Gesellachaft,  mit  welcher  er 
auch  in  weiter  Ferne  in  regster  Beziehung  geblieben  ist,  wird 
ihm  ein  treues  Andenken  bewahren. 

Durch  den  am  11.  April  1898  erfolgten  Tod  des  Geheimrat 
Dr.  Fridolin  von  Sandberger  in  Würzlmr":  verliert  unsere 
Gesellschaft  eines  ihrer  ältesten  s.  it  I  m  Jahre  1846  ihr  an- 
gehörenden korrespondierenden  Mitglieder,  die  geologische  Wissen- 
schaft einen  ihrer  hervorragendsten  Vertreter.  Er  war  am  22. 
November  1826  zu  Dilleaburg  in  Nassau  geboren,  bezog  kaum 
sechzehnjährig  die  Universität  Bonn,  wo  er,  sowie  später  in 
Heidelberg  und  Glessen,  mit  solchem  Erfolg  naturwissenschaft- 
lichen Studien  oblag,  daß  ihm  bereits  1846  die  Doktorwürde 
verliehen  werden  konnte.  Im  .Tahi-e  1849  übernahm  er  die 
Stelle  eines  Inspektors  des  naturhistorischen  Museums  zu  Wies- 
baden, wo  er  sein  erstes  grösseres  Werk:  „Die  Verstemerungen 
des  Rheinischen  Schichtensystems"  herausgab.  1855  folgte  er 
einem  Ruf  an  das  Polytechnikum  in  Karlsruhe  als  Professor 
der  Mineralogie  nnd  Geologie.  Dort  entstand  sein  bekanntes 
Werk:  «Die  Conehylien  des  Mainzer  Tertiärbeckens''.  Seit  1863 
bis  zu  seiner  im  Jahre  1896  erfolgten  Emeiitierung  wirkte  er 
als  akademischer  Lehrer  an  der  Universität  WUrzburg.  Neben 
geologischen  Untersuchungen  trieb  er  hier  vornehmlich  palä- 
ontologische Studien,  deren  Ergebnisse  er  1871—76  in  dem 
epochemachenden  Werke:  |,Die  Land-  und  Süsswasserconchylien 
der  Vorwelt*  niederlegte  Seine  späteren  Bestrebni^en  galten 
vorzugsweise  der  chemischen  Geologie  nnd  seine  Arbeiten  Uber 
Untersuchung  der  Erzgänge  erregten  in  Fachkreisen  grosses 
Aufsehen. 

Ausgetreten  aus  der  Reihe  unserer  Mitglieder  sind  die 
Herren:  Apotheker  Carl  Clemm,  Hermann  Grombacher, 
Ludwig  Jassoy,  Rud.  Krause,  Edgar  Speyer,  James 
Speyer. 

Wenn  wir  somit  durch  Tod  und  freiwilligen  Austritt  den 
Verlust  von  18  beitragenden  Mitgliedern  zu  beklagen  haben,  so 
haben  wir  die  Freude,  die  Lttcke  nahezu  ergänzt  zu  sehen  durch 
den  Beitritt  folgender  neuer  Mitglieder:  Dr.  med.  Max  Caspar 
in  Höchst,  Martin  Flersheim,  Dürektor  Viktor  Göring, 
Johann  Gnlde,  Georg  Hauck,  Dr.  med.  Carl  Herx- 
heimer, Lehrer  Georg  Jordan  in  Wiesbaden,  Dr.  med. 


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—   IX  — 


H.  V.  Mettenlieimer,  Frau  Sophie  Minjüii,  Siduey  Posen, 
Dr.  Carl  Schleussner,  Joliann  Schwarte,  Ernst  Straiiss. 

Unsere  Gesellschaft  hat  somit  im  Jahre  1898  die  stattliche 
Zahl  von  474  beitragenden  31itgliederu  vereiniirt.  Die  Ivcihe 
unserer  ewigen  Mitglieder,  deren  Namen  zum  dankbaren  An- 
denken in  die  Marmortafeln  der  Eingangshalle  unseres  Museums 
eingegraben  sind,  konnte  durch  folgende  Namen  vermehrt  werden: 
Anton  L.  A.Hahn.  Moi-itz  L.  A.Hahn.  Julius  Lrjeune. 

%n  arbeitenden  Mitgliedern  sind  ernannt  worden  die  Herreu 
Dr.  Max  Levy,  Dr.  med.  Eugen  Hergeuhahn,  Forstmeister 
Adolph  Rörig.  Dr.  jur.  Fritz  Berg. 

Zu  kurrespondiereudeu  Mitgliedern  sind  gewählt  worden  die 
Herren  Dr.  R.  v.  Verbeek.  Chef  der  geolo<rischen  Aufnahme 
Niederländisch-Indiens.  z.  Z.  Haag,  Dr.  Alfred  Voeltzkow 
z.  Z.  Straßburg  i  E.,  Dr.  Heinrich  Kaiser,  Professur  an  der 
tierärztlichen  Hochschule  in  Hannover,  Dr.  med.  David  Riist 
in  Hannover,  Apotheker  Retter  in  Samarkand,  Prof.  Dr.  M. 
A.  Forel  in  Chigny  bei  Morges,  Kanton  Waadt  (Schweiii), 
Prof.  von  I bering,  Direktor  des  Museo  Paulisto  in  Säo  Paulo. 

Aus  der  Direktion  siu<l  mit  Ende  des  Jahres  1897  statuten- 
gemäß ausgetreten  der  zweite '  Direktor  Herr  Dr.  August 
Kuublauch  und  der  zweite  Sekretär  Herr  Dr.  Edward  v. 
Meyer;  an  ilne  Stelle  traten  Dr.  Ernst  Blumenthal  und 
Dr.  Carl  Voh.sen.  Den  ausgetretenen  Herren  sei  auch  an 
dieser  Stelle  der  beste  ]  )auk  für  ihi'e  mühevolle  und  hingebende 
Thätigkeit  ausgesprochen. 

In  der  am  2.  März  d.  .1.  ab<rt  haUenen  Generalversammlung 
wurden  anstelle  der  satzaugs^^cniäli  aus  der  Kevisiniis-Koniniission 
ausscheidenden  Herren  Sandhagen  und  Dr.  Carl  Sulz  1» ach 
die  Herren  Baron  von  Rein  ach  und  .Adolf  Kugler  gewählt. 

Unseren  langjährigen  Ka-'^sierern  Herren  P»aukdirektor 
Hermann  Andreae  und  (ieneral-Konsul  Stadtrat  Albert 
Metzler  sei  gleichfalls  für  ihie  ersprießliche  und  opferwillige 
Mühewaltung  im  Interesse  unserer  Gesellschaft  herzlichst  gedankt. 

Leider  hat  sich  unser  Rechtskonsulent  Herr  Dr.  jur, 
Friedrich  Schmidt- Po  lex  gezwungen  ge.*<ehen  das  Ehren- 
amt, das  er  nahezu  zwanzig  Jahre  bei  unserer  Oesellschaft  mit 
Umsicht,  hervorragender  Sachkenntnis  und  uneimüdlichem  Eifer 
versehen  hatte,  im  Laufe  des  Jahres  1007  aus  (jesundheits- 


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X  - 


rttcksichten  niedensalegen.  Wir  sind  dem  verdienten  Hanne  der 
uns  in  manchen  schwierigen  Rechtsfragen  durch  seinen  trefflichen 
Rat  zur  Seite  gestanden  und  in  oneigeDnützigster  Weise  uns 
stets  seine  hervorragende  Arbeitskraft  zur  Verfügung  gestellt 
bat,  zu  ganz  besonderem  Dauke  verpflichtet  An  seiner  Stelle 
hat  Herr  Dr.  jur.  Fritz  Berg,  der  derzeitige  Konsnlent  der 
Dr.  Senckenbergischen  Stiftiiugsadministration,  das  Amt  eines 
Rechtsbeistandes  unserer  Gesellschaft  freundlichst  ftbemommen. 

Zwei  ganz  besondere  Ehrungen  konnte  unsere  Gesellschaft 
in  dem  Berichtsjahre  erweisen. 

Die  rfthmlichst  bekannte  Blumenmalerin  Fräulein  Elisa- 
beth Schultz  wurde  gelegeutlich  ihres  am  12.  Mai  1897  be- 
gangenen achtzigsten  Geburtstages  und  in  Anerkennung  der 
letztwilligen  Schenkung  der  von  ihr  mit  seltener  Meistei'schaft 
und  hervorragender  botanischer  Sachkenntnis  gemalten  Bilder 
der  in  Frankfurt  und  dessen  Umgebung  vorkommenden  Blumen 
an  unsere  Gesellschaft  zum  außerordentlichen  Ehren- 
mitglied ernannt.  Unsere  Gesellschaft  hat  diese  höchste  Aus- 
zeichnung, über  die  sie  verfügt,  mit  Ifreudeu  gewährt  Gelangt 
sie  doch  durch  die  Munifizenz  der  Stilterin  dereinst  in  den  Besitz 
eines  Werkes,  das  durch  Naturtreue,  künstlerische  Ausführung 
und  Reichhaltigkeit  wohl  einzig  in  seiner  Art  dasteht  Volle 
zwanzig  Jahre  hat  die  Künstlerin  an  ihrem  1262  Pflanzenbilder 
enthaltenden  Blumenatlas  gearbeitet  und  es  ist  ein  Zeichen  hohen 
Vertrauens,  daß  sie  gerade  unsere  Gesellschaft  zur  Hüterin 
ihrer  Lebensarbeit  gemacht  hat. 

Am  23.  Oktober  1897  waren  es  gerade  50  Jahre,  daß 
Rudolph  Virchow  zum koiTespondierenden Mttgliede  unserer 
Gesellschaft  ernannt  worden  war.  Mit  Freuden  haben  wir  die  Ge- 
legenheit ergriffen,  dem  Meister,  dessen  wissenschaftlicher  Ruhm 
heute  die  ganze  Welt  erfüllt,  ein  Zeichen  unserer  Verehrung  darzu- 
bringen. Das  künstlerisch  ausgeführte  Diplom  eines  korrespondie- 
renden Ehrenmitgliedes  unserer  Gesellschaft  wurde  ihm  an  dem 
genannten  Tage  durch  Herrn  Geheimrat  Professor  W  e  i  g  e  r  t ,  der 
sich  zu  dieser  Mission  in  dankenswerter  Weise  bereit  finden  ließ, 
pei-söniich  in  Berlin  überreicht.  In  seinen  Dankesworten  hat  der 
Jubilar  seiner  Freude  über  die  ihm  erwiesene  Ehre  Ausdruck 
verliehen  und  zugleich  betont,  wie  sehr  seinerzeit  seine  Er- 
nennung zum  korrespondierenden  Mitglied  unserer  Gesellschaft, 


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—   XI  - 


die  erste  P^hning  die  dem  jungen  Gelehrten  zuteil  wurde.  ><ein 
Selbstvertrauen  gefestigt  und  ihn  zu  weileier  Verfolgung  der 
von  ilini  neu  betretenen  Bahnen  der  Forschung  bestimmt  hätte. 

Am  8.  August  1897  wurde  in  der  Bockenheimer  Anbiore 
in  nächster  NiUie  unseres  Museumsgebäudes  das  Denkmal  8a m. 
Thom.  von  Soemmerrings  enthüllt.  Die  Gesellschaft  war  bei 
der  Feier  durch  ihren  damaligen  zweiten  Direktor,  Herrn  Dr. 
August  Knoblauch,  vertreten,  der  in  gerechter  Würdigung 
der  unsterblichen  Verdienste  des  großen  Forschers  um  Wissen- 
schaft und  Technik  und  im  Andenken  an  die  vielfachen  Be- 
ziehungen, die  ihn  mit  unserer  Gesellschaft  verbanden,  einen 
Kranz  zu  Füßen  des  Denkmals  niederlegte. 

Werfen  wir  jetzt  einen  Blick  auf  das  wissenschaftliche 
Leben,  das  unsere  Gesellschaft  im  Berichtsjahre  entfaltete,  so 
müssen  wir  eingedenk  sein,  daß  dieselbe  zwei  Ziele  verfolgt, 
die  sich  zwar  eng  berühren,  aber  mit  verschiedenen  Mitteln  zu 
erstreben  sind.  Wir  wollen  in  erster  Liuie  die  Kenntnisse  der 
besehreibenden  Xaturwisseuschaften  in  möglichst  weiten  Kreisen 
der  einheimischen  Bevidkerung  verbreiten,  dann  aber  ancU  selbst- 
tbätig  am  Ausbau  unser(;r  Wissenschaft  mitarbeiten. 

Dem  ersten  Zwecke  dient  unser  reichhaltiges  natur- 
historisches Museum,  dessen  Vergrößerung  und  Vervollständigung 
durch  Kauf  und  Tausch  unsere  stete  S<jrge  ist.  Es  würde  zu 
weit  führen,  alle  Neuerwerbungen  hier  einzeln  aufzuführen ;  ein 
Verzeichnis  derselben  wird  dem  gedruckten  Berichte  beigegeben 
werden. 

Unser  Bestreben  findet  volles  Verständnis  in  allen  Schichten 
der  Bürgerschaft,  wofür  nicht  nur  der  rege,  sich  stetig  mehrende 
Besuch  unseres  Museums,  sondern  auch  die  reichen  lieschenke 
an  Naturalien  sprechen,  die  uns  im  letzten  Jahre  zugegangen 
sind.  Der  demnächst  zur  Veröffentlii  hung  gelangende  Jahres- 
bericht wird  sie  alle  namhaft  machen;  hier  muß  ich  mich  darauf 
beschränken,  zwei  besonders  wertvolle  Gaben  hervorzuheben, 
es  ist  dies  eine  an  seltenen  exotischen  Arten  reiche  Sehmet ter- 
lingsammlung,  die  uns  der  verstorben»'  (Generalarzt  Dr.  Stein - 
hausen  testamentarisch  vermacht  hat,  und  eine  Kollektion  von 
Geweihen  und  ausgestopften  Tiereu  aus  Nordamerika,  die  wir  der 
Frau  H.  Möhring  verdanken.  Allen  hochherzigen  Sclienkern  sei 
hiermit  der  verbiudlicLste  Dank  der  üeseliscbaft  ausgesprocbeD. 


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—  xn  — 


Auch  durch  regelmäßige  Vorlesungen,  die  von  unseren  be- 
währten Dozenten  gehalten  werden,  suwie  durcli  Abhaltung 
einer  Anzahl  von  wissenschaftlichen  Sitzungen  wälirend  des 
Winters  suchen  wir  deu  Naturwissenschaften  Freunde  zu 
gewinnen.  Es  gereicht  uns  zur  Geuugthuung,  daß  auch  diese 
Veranstaltungen  Anerkennung  und  regen  Zuspruch  gefuuden 
haben.  Es  haben  gelesen  im  "\\'inter  18lt7/98: 
Herr  Professor  Dr.  Reichenbach  über:  ,Bau  und  Leben  der 

Wirlx'ltiere  und  des  Menschen.* 
Herr  Dr.  W.  Schauf  iibrr:  „Petrograidne." 
Herr  Professor  ^löbius  im  Auftrage  des  mediziuischeu  insLitutes 

über :  ^Ptlanzeugeugrapliie. " 
Den  laufenden  Sommer  liest: 
Herr  Professor  Dr.  Reicheubach  über:  „Vergleichende  Aua- 

tomie  der  Wirbeltiere  und  des  Menschen/ 
HerrDr.W. Schauf:  „Besprechung  der  wiclit irrsten  Ge.steinarteu." 
Herr  Prof.  Möbius  halt  botanisch  mikroskopische  t'bmigeu 

ab  \ind  im  Auftrag  des  medizinischen  Instituts:  „Besprechung 

einzeluer  PÜauzeüfamiiieu  in  systematischer  morphulogischer 

Hinsicht." 

In  den  wissenschaftlichen  bitzungeu  wiüdeu  folgende  Vor- 
träge gehalten: 

Am  23.  Oktober  1807: 
Herr  Dr.  (i.  K(»lb  aus  Wiesbaden:  „Die  Besteigung  des  Kenia 
(^Britisch- Ostafrikal" 

Am  6.  November  1897: 
Herr  llofiat  Dr.  B.Hagen:  „Die  Eingeborenen  von  Kaiser 
Wiihelmsland." 

Am  20.  Novembei'  1<S97: 
Herr  Prof.  Dr.  M.  .Mi. bin s:  „Über  Stärkemehl.*' 

Am  4.  Dezember  1897: 

1.  Herr  (jeheimrat  Pmf.  Dr.  Weigert:  ^Bericht  über  die  Über- 
reit hung  des  Diplums  eines  korrespondiei'enden  Ehrenmit- 
gliedes an  Heiru  Geheimrat  Virchow. 

2.  Herr  Dr.  W.  Schauf :  „Seiicitgneiße  aus  der  Umgebung  von 
Wiesbaden." 

Am  18.  Dezember  1897: 
Herr  Prof.  Dr.  Und.  B  u  r  c  k  hard  t  aus  Basel :  „Die  Riesen  Vögel 
der  südlichen  Hemisphäre." 


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Am  15.  Januar  1898: 

1.  HeiT  Oberlehrer  I.  Blum:  Zum  Andenken  an  Dr.  Jean 

Valentin. 

2.  Herr  Dr.  med.  F.  Blum:  Zur  Physiologie  der  Schilddrüse. 

Am  29.  Januar  1808: 
Herr  Dr.  G.  G reim  aus  Darmstadt:  «Ober  Bergstürze.' 

Am  12.  Februar  1898: 
Herr  Dr. med. Ph.  Steffan:  ^Entstehung  und  Entwickeluiio:  der 
Sinnesorgane  und  Siunesthätigkeiten  im  Tierreiche.  —  Tast- 
sinn, Geschmacksinn. " 

Am  19.  Februar  1898: 
Derselbe,  Fortsetzung  (Oeschmacksinn,  Gehörsinn). 

Am  5.  März  1898: 
Herr  Geh.  Regierungsrat Prof .  .1.  Kein  aus  Bonn:  „Über Stt'ppen 
und  Wüsten  von  Transkaspien  und  Turkestan." 

Am  12.  März  1898: 
Herr  Dr.  Steffan:  Entstehung  und  Ent Wickelung  des  Gesichts- 
sinnes. 

Am  19.  März  1898: 
Ausstellung  eines  Teiles  der  im  letzten  Jalire  geschenkten  und 
gekauften  Naturalien.  Mitteilungen  darüber  von  den  Herren 
Blum,  Boettger,  Hagen,  T.Heyden  und  Möbius. 

Am  23.  April  1897: 
Herr  Dr.  med.  E.  Rödiger:  „Die  Porträtsammlung  des  Dr. 
Senckenbergischen  Institutes. 

Schliesslich  sei  als  eines  weiteren  Mittels,  unseren  Be- 
sti'ebungen  Frennde  zu  werben,  unseres  „Berichtes""  gedacht, 
der  auch  im  Jahre  1897  als  stattlicher  Band  erschienen 
ist  und  außer  einer  genauen  Chronik  des  Berichtjahres  noch 
wertvolle  wissenschaftliche  und  populär- wissenschaftliche  Ar- 
beiten von  I.  Blum,  Ph.  Steffan,  G.  Greim,  H.  Beichen- 
bach und  M.Möbius  enthält. 

Für  den  engen  Kreis  der  Fachgelehrten  ist  eine  zweite 
Publikation  unserer  Gesellschaft  bestimmt,  die  „Abhandlungen", 
die  seit  dem  Jahre  1834  in  wechselnden  Zwischenräumen  er- 
scheinend nunmehr  bereits  bis  zum  24.  Bande  fortgeschritten 
sind.  Sie  enthalten  streng  wissenschaftliche  Arbeiten  ein- 
heimischer und  auswärtiger  Gelehrter  und  geben  Zeugnis  von 
der  mächtigen  Förderung,  die  die  beschreibenden  Naturwissen- 


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—   XIV  — 


Schäften  durch  niiseie  Gesellschaft  erfaliren.    Von  diesen  Ab- 
handlungen sind  in  dem  abgelaufenen  Jahre  erscliu'ueu: 
Band  XXI  (Voeltzkow,   Wisseuschafiliclie  Kip:ebuisse  der 
ReiBen  in  Madagaskar  und  Ostafrika  in  den  Jahren 
1889—95).   Heft  1 : 
Voeltzkow,  A.,  Einleitnnpr:  Madap:askar,  Juan  de  Nova, 

Aldabra.    Mit  8  Tatein  und  3  Karten. 
Uans  Schinz  (Zürich),   Zur  Keuntuis  der  Flora  der 

AMabra-Inseln. 
R.  V.  Lüiidenfeld.  Spongien  von  ?>aiisibar.  Mit  2  Tafeln. 
E.  Wasiu  a  II  II .  'J'i'riiiitt'ii.    Mit  2  Tafeln. 
Aug.  Fort'l.   Aiiieix'ii  aus  Nossi-H<\  3IaJuiig:a.  Juan  de 
Nüva.  den  Aidabra-luseln  uud Sansibar.  Mit 3  Abbildungen 
im  Text. 

P.  Kraniei:   Tiombidideu  aus  Madagaskar.   Mit  1  Ab- 
bildung im  Text. 

W.  Michaelsen:   Die  Terricolen  des  Madagassischen 
Inselgpbif'tcN.  Mit  3  Abbildungen  im  Text. 
Band  XXIII  (Kiikenthal,  Ergebnisse  einer  zoologischen  For- 
schungsreise in  den  Molukken  und  Borneo).    lieft  4: 

L.  V.  Heyden,  Insecta (Coleoptera  Hymenoptera,  Diptera), 

R.  L.  Pocock.  Spinnen.    Mit  2  Tafeln. 
Band  XXIV    (Kükenthal,    Ergebnisse   einer  zooloirischen 
Forsrlmns'sreisp  in  den  Molukken  und  Borneo).   Hett  1 : 

W.  K  ii  k e  u  t  h  a  1 ,  l'ara.^itische  Schnecken.    Mit  3  Tatein. 

W.  Kubf  lt,  Land- und  Süßwasserkonchylien.  Mit 8  Tafeln. 

R.  Bert^h,  Opisthobranchiaten.    Mit  2  Tafeln. 

H.  Simi  ntli.  Xacktächneckeu.  Mit  1  Tafel. 
Band  XXIV.  lieft  2. 

M.  PI  eil  11,  l'olycladen  von  Ternate. 

1j.  8.  Sclnilt/e.  Rhizostomen  von  Ternate. 

L.  L.  Breit  t  u  |j,  Kalkschwäinnie  von  Ternate. 

E.  Schulz.  Hol  Usch wänime  von  Ternate. 

B  r  u  n  u  e  r  V.  \V  a  1 1  e  n  w  y  1 :  Orthopheren  des  Malayischen 
Archipels.   Mit  5  Tafeln. 

Das  Material  an  Naturalien,  das  in  den  erwähnten  Ab- 
liandluiifieu  .^tdiie  Bearbeitung  gefunden,  ist  zum  giüßteu  Teil 
Kigeiitiini  unserer  Gesellschaft.  Es  wurde  auf  Forsrhnnf^sreisen 
gewonnen,  die  hervorragende  tielehrte  vor  einigen  Jahren  teil- 


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—  XV  — 


weise  im  Auftrag  der  Gesellschaft  ans  den  Mitteln  des  Rttppell- 
londs  nnternommen  haben. 

Anfierdem  ist  der  Katalog  der  Beptiliensammlnng  unseres 
Mnsenms,  n.  Teil:  Schlangen,  von  Prof.  Dr.  0.  Böttger,  er- 
schienen, womit  die  herpetologischen  Kataloge  ihren  Abschloß 
gefunden  haben. 

Diese  Publikationen  geben  der  Gesellschaft  die  willkommene 
Gelegenheit,  mit  gleichstrebenden  Gesellschaften,  Instituten,  Be- 
hörden und  Vereinen  in  litterarischen  Tauschverkehr  zu  treten. 
Zu  der  großen  Zahl  derselben,  die  unser  Jahresbericht  einzeln 
auffuhren  wird,  sind  in  dem  abgelaufenen  Jahre  folgende  neu 
hinzugetreten : 

Abhandlungen  und  Bericht  erhalten:  Königlich  Böh- 
mische Gesellschaft  der  Wissensdiaften  in  Prag,  Zoologica.1 
Museum  in  Tring; 
der  Jahresbericht  wird  abgegeben  an: 
Imperial  University,  Zoological  Society,  in  Tokyo, 
Bureau  gönSrale  de  Statistiqne  de  la  Province  de  Buenos  Aires 
in  La  Plata, 

Königlich  Bayrisches  Oberbergamt  (geoguostische  Abteilung)  in 
München, 

Direktion  der  zoologischen  Sammlungen  für  Naturkunde  in  Berlin, 
Kansas  University  in  Lawrence  (Kansas). 

Durch  diesen  Tauschverkehr  erhält  unsere  Bibliothek  einen 
erheblichen  Zuwachs.  Doch  auch  durch  planmäßigen,  von  einer 
eigens  zu  diesem  Zweck  eingesetzten  Kommission  geleiteten 
Ankauf  von  Btichern  streben  wir  eine  Vermehrung  unserer 
B&chersammlung  an,  um  der  in  den  letzten  Jahrzehnten  immer 
mächtiger  anschwellenden  litterarischen  Produktion  auf  dem 
Gebiete  der  Naturkunde  gerecht  zu  werden.  Auch  der  Ge- 
schenke an  Bftchem,  Zeitschriften  und  Monographien,  die  uns 
reichlich  meist  von  den  Autoren  selbst  zugehen,  sei  an  dieser 
Stelle  dankend  gedacht. 

Konnte  demnach,  verehrte  Anwesende,  in  dem  gegebenen 
Baekbliek  auf  das  abgelaufene  Jahr  ein  erfreuliches  Bild  von 
dem  gegenwärtigen  Stand  der  Senckenbergischen  naturforschen- 
den Gesellschaft  entworfen,  konnte  mit  Stolz,  aber  ohne  Über- 
hebnng  auf  den  stetigen  Fortschritt  derselben,  auf  manche 
wertvolle  Errungenschaft  hingewiesen  werden,  so  gestaltet  sich 


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—  XVI  — 


anch  der  Ansblick  in  die  Znkniift  nicht  minder  hoffirangsreicb. 
Ans  der  Frankfurter  Bürgerschaft,  die,  ohne  die  praktischen 
Ziele  des  Lebens  ans  dem  Ange  zn  verlieren,  stets  auch  idealen 
Bestrebungen  genest  war,  ist  nnsere  Gesellschaft  hervorge- 
gangen. Die  Bürgerschaft  hat  dnrch  acht  Jahrzehnte  tren  zu 
uns  gestanden,  sie  wird  uns  auch  in  Zukunft  nicht  verlassen; 
hier  sind  die  starken  Wurzeln  unserer  Kraft.  Hit  dieser  zu- 
versichtlichen HofEnung  kOnnen  wir  in  kommenden  Jahren  mutig 
an  die  großen  Aufgaben  herantreten,  die  unserer  harren.  Schon 
ist  unser  Mnseumsgebäude  für  die  stetig  sich  mehrenden  Schätze 
an  Naturalien  zu  klein  geworden;  auch  fehlen  in  demselben 
zweckmäßig  ausgestatteteVersammlungsränme  für  die  arbeitenden 
Mitglieder,  Arbeitsräume  für  unsere  Sektionäre  und  Gustoden 
und  feuersichere  Räume  für  die  Alkoholpräparate.  Der  Anbau 
eines  Zimmers,  den  wir  in  diesem  Frühjahr  herstellen  ließen,  ist 
nur  ein  kümmerlicher  Notbehelf.  Ein  Neubau  wird  ein  immer 
dringenderes  Bedürfnis. 

Wenn  unsere  festbegründeten  Erwartungen  nicht  getäuscht 
werden,  so  wird  auch  dieser  hochfliegende  Plan  in  absehbarer 
Zeit  durch  die  Muniflzenz  einzelner  Gönner  aus  der  Frankfurter 
Bürgerschaft  verwirklicht  werden. 


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—  xvn  - 


Verteilimg  der  Ämter  im  Jahre  1898. 


Direktion. 


Oberlehrer  J.  Bluiu^  L  Direktor. 
Dr.  med.  B.  Blanentliai»  n.  Direktor. 
Dr.  med.  fi.  BIMigWy  I.  SMkretftr. 
Dr.  med.  Karl  Yobseii)  n.  SekretSr. 


Bankdircktor  U.  Andreae,  Kassier. 
(ieDeralkonBoI  Stadtrat  A«  ■«tsler^ 
Kemer. 

Dr.  jur.  Frlf  s  Beif  j  BechtskonBiitent. 


BeTlsioii8-Koiiiiiii88loii. 

Otto  Keller»  Vonitiender.  Oeor^  Sebinnd. 

Artbnr  Andreae.  Baron  A.  ton  Reiuacli. 

Hif«  Metiler«  Adolf  Kngler. 

Abgeorüueler  lür  die  Revision  der  vereinigten  Bibliutiiekeu. 
Dr.  J.  Ziegler. 

Abgeorüu.  lÜr  die  Koiiimissiou  der  vereiulgieu  Bibiiutiieken, 
Prof.  Dr.  H.  Reicheabaeb. 


B&c]ier-Komiuis8ion. 

Oberlehrrr  ,i.  Miunn  Tnisirzender.      i  Alb.  von  Rcinach. 
Prof  Dr  H.  Kriclieubach.  I  Prof.  Dr.  31«  Möbius. 

Dr.  W.  Schaaf. 


V.  F.  Hejrnemaniiy  Vorsitzender. 
Kajor  Dr.  1.  Ton  HoydoM. 
Olieiiefarer  J.  BIwn. 


Redaktion  Ittr  die  Abkandinngen. 

Prof.  Dr.  F.  Richters. 
Dr.  Tb.  Petersen. 


Redaktion  für  den  Beriebt. 

Oberlehrer  J.  Dlnin,  Vorsitzender. 
Dr.  ni'  1  Frii^t  Rluiiieuthal. 
Dr.  lueU.  L.  Ködiger. 


*4 


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-    XVIII  - 


Sekttonire, 

Vergleichende  Anatomie  and  Skelette ....  Prof.  Dr.  Beichenbach. 

Sangttttore   Dr.  W.  Kobelt. 

V»gel   — 

Reptiliaa  niid  B«tr»chier   Prof.  Dr.  Boet4g«r* 

Fiache   racat. 

IniektMi  mit  Ananabme  der  Lepidopterai   .     {  ^^^ij^^^'       Uejrdeu  und 

Lepidoptecen  HoCnt  Dr.  Hafta« 

Cnutaceen  Prof.  Dr.  SleliUrt. 

Weichtie»   \^'^'  Hejnemnaa  and 

  l  Dr.  W.  Kobelt. 

Niedere  Tiere  Prof.  Dr  Koichoubtich. 

—  .  I  Oberlehrer  J.  Blum  und 

  1  Prof .  Dr.  M.  HUbtas. 

Kfaitralogie  •    Dr.  W.  Sdiaaf« 

Geologie  Prof  Dr  F.  Kfnkelln. 

PaUoatolosie  f  ^'"^       »oottp.r  nni 

Mii8eiim8*Komiiil8sion. 
Die  Sekttaaftr«  und  der  aweltc  Dlraktor« 

Komin is8ioii  für  das  KeiHestipeiidliim  der  Rüppellstiftuug. 


Oberlehrer  .f.  Blum.  Vurnitzender. 
Dr.  med.  E.  Blumcutlial. 
Prof.  Dr.  Rcieheaback. 


Prof.  !>r  Hichter». 
WÜh.  Hinter. 


Uosenten. 

Zoobigie   Prof.  Dr  H.  Heicbenbach« 

B('t4inik  ,   .  Prof.  Dr  M.  Möbius. 

Mineralogie   Dr.  >V.  Schaaf. 

Geologie  und  Paläontologie   Prof,  Dr.  F.  KlakeUa. 

Bibliothekare. 

Dr.  Fr.  G.  Sc  bneiick. 
Prof.  Dr.  yi.  Hübiae. 
Ph.  Thorn. 

Kustoden. 

Adam  Kocb. 
▲ngnst  Koch. 


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—   XIX   —  * 


Verzeichnis  der  Mitglieder 

der 

Senckenbergischen  naturforschenden  Gesellschaft. 


1.  Stiften') 

Becker,  Jolianaesj  ätiftsgärtner  am  Dr.  Senckcnbcrg'scbeu  tucU.  Institut.  1817. 

t  24.  KoTember  1833. 
*r*  Bethinanii,  Shion  Morlti,  Staatsrat   181&  t      Beaember  1626. 
BtgmWf  Job.  ^Mlh.  Jos.,  Dr.  med.,  Hineralog  (1817  aweiter  Sekrettr).  1817. 

t  16.  Juni  1808. 

Bloss,  Joli.  (ieorjET,  <tlf\senneister,  EntHHidhiM.  1817.  f  29.  Feltrunr  1820. 
Bach,  Juli.  Juk.  kaMuiir,  Dr.nietl  untl  |»hii.,  31inentlog.  1817.  f  13.Murz  18Ö1. 
Cretisclinary  Phil«  Jak.,  Dr.  med.,  Lebrer  der  Anatomie  am  Dr.  Sencken* 

berg'scben  med  Institut,  Lehrer  der  Zoologie  von  1^  bis  Ende  1844. 

Phyiikus  und  Administratur  der  Dr.  Senckenberg*schen  Stiftung  (1817 

zweiter  Dirrktni;,  1817.  f  4.  Mai  1845. 
«Ehriiiatiii,  Juli.  CliriHtiau,  Dr.  med.,  Medizinalrat  1H18.  i  1!.  .Vtigust  1K27. 
Fritz,  Job.  Christoph,  Schneidermeister,  Entumtil(»g.  1817.  f  21.  August  1835. 
*Ft«7r«IS8v  Georg  Wllh.,  ProL  der  Zoologie  in  Rio  Janeiro.  1818.  f  I.April  1825. 
*?.  Gening»  M,  Isaak)  Oebeimrat,  Entomolog.  1818.  f  Febroar  1837. 
*Grnnelius,  Joacbliu  Andreas,  Bankier.  1818.  f  7.  Dezember  1852. 
TOn  Heyden,  Karl  Hdnr.  fäeor«-,  Dr.  phil.,  Oberleutnant,  nachmals  8chi»ff  und 

liiin-^cririoister.  Kntomulug  (1817  erster  Sekretiir).  1817.  f  7.  Jan.  1866. 
Helm,  Joh.  Frieür.  Ant.,  Verwalter  der  adligen  uralten  Ucsellschaft  dcü 

Hauses  Franenstein,  Eundj^li  dog.   1817.  f  6.  Ullrs  1829. 
UtMOjf  Ludw.  Danlei,  Dr.  jai.   1818.  f  5.  Oktober  183t. 
Klose,  Job.  (teorg  Burkhard  Fransy  Dr.  med.,  Medisinalrat,  Prof.  1818. 

t  10.  F.-lini:ir  1^<54. 
*Löbrl,  Juhaun  kourad  Kaspar,  Dr.  med.,  Geheimrat,  .Stabsarzt.  1818. 

t  2.  September  1828. 
^Hetider»  Friedr.,  Bankier,  Geheimer  Eommerxienrat  1818.  f  U,  Uftrx  182ö. 
Mejer,  Bernhard,  Dr.  med.,  Hofrat,  Omitbolog.  1817.  f    Januar  1886. 

')  Die  1818  t  iiii^ctrctenen  Ueiren  wurden  nacbträglich  unter  die  fieihe 
der  Stifter  aofgenummen. 

2* 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—   XX  — 


■Itten^acy,  Wllh*  A4olf,  Dr.  pbil.,  Prof.,  IBiiMnk«.  1S17.  f  31.  Hai  1824. 

•Melber,  Job.  Georg  Darld,  Dr.  med.   1818.  f  11.  August  1824. 

Neeff)  Christian  Ernst,  Dr  m*"l    Prof..  Lehrer  der  Botanik,  Stifta-  und  Hos- 

pitalnrzt  am  Dr.  Senckenbertj'schen  Bürgerbospital.  1817.  f  16.  Juli  1849. 
Ncubui'g^Joti. Georg,  Dr  meil.,  AdininistratorderDr.Senckcnberg'schen Stiftung, 

Uinwalog  und  Ornitholog  (1817  erster  Direktor).  1817.  t     1^  1030. 
d«  Ntiff flUe,  lUtUu  Willi.»  Dr.  med.  1817.  t  81.  JnU  1842. 
RaiMy  Joh.  Wilh.,  ITospitalnieister  am  Dr.Senekenberg^KheoBttxgerhoapital. 

1817.    +  21  Oktober  1848. 
«Bttppell,  » iih.  IVter  Eduard  Simon,  Dr.med.,  Zoolog  und  ilineraiog.  1818. 

t  10.  Dezember  1884. 
*r.  Sowimerring}  Samuel  Thomas,  Dr.  med.,  Qelieimrat,  Frolenor.  1818. 

1 2.  M Urs  leao, 

stein,  Joh.  Kaspar,  Apotheker.  Botaniker.    1817.   f  16.  April  1834. 
ätiebel,  Salomo  Friedrich,  Dr.  med,  üebeimer  Hohrat,  Zoolog.  1817. 

t  20.  Mai  18H8. 

''Varreu trapp,  Joh.  Konr.,  Dr.  med.,  Prof.,  Phjsikus  und  Administrator  der 

Dr.Senekenberg'BcheD  Stiftung.  1818.  f  11.  llftrs  1860. 
ISkkWf  Georg  Adolf»  Handelsmann,  Eatomolog.  1817.  f  19.  Juli  1826. 
*Wensel,  Heinr.  Karl,  Dr.  med.,  Gebeimrat,  Prof  ,  Direktor  der  Pruaatiechen 

medizinischen  Speziais.  lm!c.    1818.    f  18.  Okt(»ber  1827. 
WJosenhOtten,  Heinrich  Karl,  Freiherr,  Künigl.  bayr.  Oberstleutnant, 
Mineralug.    1818.    f  8.  November  1826. 


II,  Ewige  Mitglieder. 

Ewige  Mitglieder  sind  solche,  die,  anstatt  den  gewöhn- 
lichen Beitrag  jähiüch  zu  entrichten,  es  vorgezogen  haben,  der 
Gesellschaft  ein  Kapital  zu  schenken  oder  zu  vermachen,  dessen 
Zinsen  dem  Jahresbeitrag  gleictücommen,  mit  der  ausdrttcklicheti 
Bestimmung,  daß  dieses  Kapital  verzinslich  angelegt  werden 
mttsse  und  nur  sein  Zinsenertrag  zur  Vermehrung  und  Unter- 
haltung der  Sammlungen  verwendet  werden  dfirfe.  Die  den 
Namen  beigedmckten  Jahreszahlen  bezeidinen  die  Zeit,  der 
Schenkung  oder  des  Vermächtnisses.  Die  Namen  sämtlicher 
ewigen  Mitglieder  sind  auf  Marmortafeln  im  Mnseumsgeb&ude 
bleibend  verzeichnet. 


Hr.  Simon  Xorlti  t.  BethmanD.1827. 
,  Georg  Helnr.  Schwendel*  1828. 
,  Job.  Frlodr.  Ant.  Helm.  1829 
,  Georg  Lndwig  Gontard.  1830. 

Fran  Susanna  Elisabeth  Belhmaun- 
Hol  weg.  1831. 


Hr.Helnrleh  Hjllot  sen.  1844. 
,  Georg  Melehtor  Mjrllos.  1814. 
,  Baron  Amschel  Major  t*  Both« 

Schild.  1845. 
,  Joh.  ii^oTg  Srhmldborn.  1845. 
I    a  Joliauu  Uauiel  Souchajr.  184ö. 


Digrtized  by  Google 


—  XXI  — 


Hr.  llexaader  t.  BeUuMiiB«  1846. 

„  Helnr.  t.  Befhmanii.  1846 
„  Dr  jiir.  Rat  Fr.  SchloH^er.  1847. 
,  81ephait  v.  Guaita.  1847. 
.  H.  L.D5bel  in  BaUfia.  1847. 
,  a.  H.  Kaaek«Steeff.  1848. 
,  Dr.  J.  J.  K.  Baeh.  1851. 
,  6.  T.  St.  George.  IHÖH. 
,  J.  A.  GrnneHns.  1S53. 
,  V.  F.  Cür.  Kröger.  1854. 
,  Alezaader  Ctomtard*  1854. 
a  M.  Frhr.  t*  BelhauuiB..  1854. 
,  Dr.  Bdoard  BVppell.  1857. 
.  Dr.  Tb.  Ad.  Jak.  Em.  MUler. 

ia58. 

,  Julius  Nestle.  1860. 

»  Edaard  Finger.  1860. 

,  Dr.  jor.  Ednard  floaehaj.  1862. 

,  J.  N.  GratTendeich.  1864. 

,  E.  F.  K.  Battner.  1865. 

,  K.  F.  Krepp.  1866. 

,  Jona»  Mjlius.  1866. 

,  Kanstantin  Fallner.  1867. 

,  Dr.  Herniana  t.  Meyer.  1869. 

,  Dr.  W.  D.  Soemmerring:.  1871. 

„  J.  G.  H.  Tetsrh.  1871. 

„  Bornhard  Doinlorf.  1872, 

„  Friedrich  karl  Rüclier.  1874. 

.  Dr.  Fk'ledrieh  HesMaberg.  1875. 

,  Ferdinand  Laarla.  1876. 

,  Jakob  Bernhard  Rlkoff.  1878, 

,  Job.  Heior.  Knth.  1878. 

„  J.  Pb.Nikol.  Mauskopf.  1877. 

g  Jean  Noe  da  Fay.  1878. 

,  Of .  Frtedr.  Metsler.  1878. 


Fraa  LooUeWllhelmine  Emilie  Gräfin 
Bose,  geh.  Griitin  \.  Heichen* 
bach-Lessonit/.  IHHU. 
Ur.iiarl  Xu^mt  ürui  liose.  1880. 

,  Onet.  Ad.  de  Nenfville.  1881. 

»  Adelf  Hetieler.  1883. 

,  Joh.  Friedr.  Koch.  1883. 

,  ,lnh,  >Vilh.  Koose.  1884, 

,  Adolf  Soemmerrinif.  1886. 

„  Jacques  Belgs.  1887. 

,  '"Albert  Ton  Relnach«  1889. 

,  Wilhelm  Metaler.  1890. 

,  ♦Albert  fetaler.  189] 

,  L.  s.  MoriU  Frbr.  t.  Betbmann. 

,  Victor  Moessinger.  1891. 

,  Dr.  Pb«  Jak.  Cretnebmar.  1891. 

,  Theoder  Erckel.  1891. 

,  (.'eorir  Albert  Keyl.  1891. 

„  .Mirhiiol  Hey.  1H92. 

„  Dr.  (Uto  Ponllck.  lHy2. 

„  Prof,  Dr.  (»g.  H.  v.  Mejer.  18U2. 

,  Frlts  NenmiUer.  1899. 

,  Tb.  K.  Seemmerring.  1694. 

,  Dr.  med.  P.  H.  Pfeirerkorn.  1896. 

,  6:iron  L.  A .  von  Lüweusietn.  1896.' 

„  Louis  Rem  UM.  1896. 
Frau  Ad.  von  BrOning.  1896. 
Ur.  Friedr.  Jaennleke.  1896. 

.  Dr.  phil.  Wilh.  Jaeanieke.  1896. 

„  P.  A.  Kesselmejer.  1897. 

.  Chr.  G.  Ludw.  Vofft.  1897. 

^  Autou  L.  A.  Hahn.  1897. 

,  Moritz  L.  A.  Bahn.  1897. 

,  Jnllns  Lejenne  1897. 


III.  Mitirli(Ml(;r  des  Jahn's  1897. 

Ihre  Majosliit  die  Kaiserin  und  Köiiigiu  Friedrieb. 

a)  Mitglieder«  die  in  FruiikTurt  wohnen. 

iir.  Abele,  Paul.    1897.  Ilr.Alfenii.iBn.  Folix.  Apotheker.  1891. 

s  Al>endroth,  Moriu,  Buchhändler. 
1886. 

,  AdicfcM,Frana,  Oberbürgermeister. 


ISOL 


„  Alt,  Frieilrieh,  Buchhändler.  1894. 
,  «Alten,  Heinrich.  1891. 
,  AliheiiDW,  Aloii,  Dr.  med.  1886. 
,  Andreae,  Albert.  1891. 


Anmerkung:  Die  arbeitenden  Hitglieiler  sind  mit  *  beseichnet. 


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Hr  Andreae,  Arthut     l  h82. 
„  *Andreae,  Hermann,  Bankdirektor. 
1873. 

,  Andreas,  J.  M.  1691. 
,  Andreae,  Ricbanl.  1891. 

.  Amlrcac.  Rn.lMlf.  1878. 
Fr.  Amlmie-Lrteuune,  Karol.  l^Iise.  1891 . 
llr.  Andreae-Passavant,  Jean,  Bank- 
dirditor,  GeDeralkossnl.  1869. 

,  V.  Amad,  Jnliiia.  1889. 

,  Askenusy,  Alex,.  Tn<,'enir'(ir.  1891. 

.  Anerl^rtrh,  L  ,  Dr.  me4.  1886. 

„  *Aüerbacb,  S.,  Dr.  med  1895. 

,  Auifarth,  F.  B.,  BuchhamUer.  1874. 

,  Ba«r,  Joseph  Horiti,  S^tnt 
1873. 

„  Baer,  Max.  1897. 

„  Baer,  M.  fi ,  Dr.  jar.,  Bechtsanw. 

1891. 

I,  Baer,  Slmuii  Leup.,  Bachhändler. 
1860. 

,  Banaa,  Jalina.  1860. 

,  ♦BanlorfT.  Karl,  Dr.  med.  1864. 

,  de  B.iry,  .l.tfoU,  Dr.  med.,  San.« 
Rat.  1866. 

,  de  Barj',  Karl  Friedr.  1891. 

g  de  BaT7-Jeaiirttnaad,  H.  1891. 

,  '»Bastier,  Fnediieh.  1898. 

,  Baunai-h,  Viktor.  1891. 

,  Becher,  Hormann.  (Ich.  Olier-Reg. 
Rat,  I'riisiilcnt  il.  K^l-  Eisen- 
bahn-Direktion. 189?. 

.  Becidiold,  J.  H.,  Dr.  pUl.  1885. 
«  Beeker,  E.,  Koiwal.  1891.  f. 

,  Beer.  J.  L.  181H. 
„  Bf-hrcnds,  Robert,  TiiyciiicMir.  IRi>6. 
,  Bebrcnds-Submidt ,  Karl,  Konsul. 
1896. 

,  Beit,  Edtiiard.  1897. 

,  Belli,  Ludwig,  Dr.  phil.,  Chemiker. 

1885. 

,  Brniiiio,  Jac<|ne.s,  Dr.  med.  1897. 
,  Bc'oder,  Augast.  1897. 
,  ♦Berg,  iYitse.,  Dr.  jur.,  Rechtsan- 
walt. 1887. 
,  Berl6,  Karl.  1878.  Ausgetreten. 
,  Bejfna,  H.  1873. 


Bibliothek,  königliche,  in  Berlin.  I88;i. 
Hr.Binding,  Karl.  1897. 

,  Binding,  Konral  1898. 

,  Bittelmaim,  Karl,  1887, 

.  «Blum,  Fer.l ,  Dr.  int'<l.  1R93. 

,  *B!nm.  J.,  Oberlehrer.  1868. 

,  Blumenthal,  Adolf.  188.8. 

,  ♦Bluuienthal,  E.,  Dr.  med.  187Ü. 

,  ^Bockenkeimer,  Jacob,  Dr.  med., 
San  -Bat.  1861. 

„  Bode,  Paul,  Dr.phil.,Scbuldirektor. 
1895 

,  Boettger,  Bruno.  1891. 
,  *Boettger,  Oskar,  Dr.  phiL,  Prof. 
1874. 

«  Bolongaro,  Karl.  1860. 

„  Bolongaro-rievenna,  A.  1869. 

,  Bonn,  l'hil.  Brl.    1880.  f. 

,  Bniin,  .Sally.  1891. 

,  Bumi,  William  B.  1886. 

,  Borgnis,  Alfr.  Frau.  1881. 

,  Braunfele,  Otto,  Konsul.  1877. 

,  Brettauer,  Karl.  1897. 

,  Brodnitz,  Siegfried,  Dr.  med.  1897. 

,  Broflt,  Franz.  1866. 

,  BrUckmann,  Phil.  Jacob.  1882. 

,  Bttckeler,  Anton,  Dr.  med.  1897. 

.  BtttBcbly,  Wilkelm.  1891. 

,  Buttel,  Wilhelm.  1878. 
,  Ciihen-Brach.Eugi  II,  Dr  med.  1897. 
,  Cahn.  Heinrich.  1878. 
„  Cann6,  Ernst,  Dr.  med.  1897. 
,  n;arl,  AaguKt,  Dr.  med.  1880. 
„  Cassian,  Karl,  Dr.  med.  1892. 
«  Clemm,E.,  Apotheker.  1891.  Ani- 
getriiten 

,  Cnyrim,  Viktor,  Dr.  meil.  1866. 
,  Cuustul,  Wilheün.  1891. 
,  Cnnse.  D.,  Dr.  pUI.  1891. 
,  Daube,  0.  L.  1891. 
,  *Deichler,  J.  C\ir\si.,  Dr.  med.  1862, 
,  Dclosea,  S  K  ,  Dr.  mcl  1878. 
,  Domraer,  Theodor,  Dr.  meil  1897. 
,  Diesterweg,  Horitz.  188Ü. 
,  Dietze,  Hermann.  189L 
„  Ditmar,  Karl  Theodor.  1891. 
,  Doctor,  Ad.  Heinr.  1869. 


Üigiiiztiü  by  <-3ÜOgIe 


—   XXill  — 


H 


.Doctor,  Ferdinand  1892. 
Dondorf,  Karl.  1878. 
Dondorf,  PanL  1878w 
Donner,  Kul  1878. 
Drexel,  Heior.  Theod.  1663.  f- 
Dreyfus,  Is.  1891. 
Drory,  Willinm.  Direktor.  1897. 
Du  Bois,  August.  lHi>l. 
Dncf»,  WUbelm.  1873. 
Ebeling,  Hugo,  Dr.  med.  1897. 
Edenfeld,  Felix.  1873. 
•E.lin^er,  L.,  Dr.  med.,  Prol.  1684 
Egan.  William.  1891 
Eienuann,  Arnold.  Dr.  med.  1897. 
Ellinger,  Leo.  1891. 
Ellisien,  Friedrich.  1891. 
Emden,  Moritz.  1897 
Enders,  31.  Otto.  1891. 
Engelhard,  KaH  Phil.  1873. 
Epstein,  J.,  Dr.  phil.,  Prof.  1890. 
?.firlaiiger,  Ludwig,  Baron.  1882.  f. 
Eissen,  Bemigins  Alex.  188S. 
Fellner,  F.  1878. 
Fester,    Aagnst,  Bankdirektor. 
1897. 

Fleisch,  Karl.  1891. 
fleiiheim,  Atbert  1891. 
Fterdieim,  Boberk.  1872. 
«Flesdi,  Kax,  Dr.  med.,  Prof.  1889. 
Flinsch,  Heinrich,  Stadtrat.  1660. 
Flinsch.  W.  I8I>9. 
Frank,  Hth.,  Apotheker.  1891. 
Freaenina,  Ant.,  Dr.  med.  1893. 
Fresenins,  Phil»  Dr.  phil.,  Apo» 

tbeker.  1873. 
♦Freund,  Hart ,  Dr.  phil.,  Prof.  1896. 
Freyeisen,  Heinr.  Phil.  1876.  I 
♦Fridberg,  Kob.,  Dr.  med.  1873.  i 
Fries,  Sohn,  3.  S.  1868. 
T.Friaching,  Karl,  Konsul.  1873.  f. 
Fritsch,  Pb.,  Dr.  med.  1873. 
Fromm,  Emil,  Dr.  med.  1897. 
FtiM.  S.,  Dr.  jur.,  Justizrat.  1866. 
Fulda,  Karl  Horm.  1877. 
Fulda,  Paul.  1897. 
Uans,  Adolph.  1897. 
Gans,  Fritz.  1891. 


Ur.Uans,  L. ,   Dr.  phil.,  Chemiker, 
Komiu.-ßat  1891. 
,  Geiger,  Berth.,  Dr.  jur.,  Jnsdsrat. 
1878. 

,  Geison,  Jak.,  Generalkonsul  1860. 
,  Geyer,  Joh.  Christoph.    1878.  f. 
,  öloeckner,  G.,  Dr.  jur.,  Kechts- 

anwalt,  Notar.  1691. 
,  Goldsehmidt,  B.  H.  1881. 
.  Goldsebmidt,  Harkns.  1878. 
,  Goldschmidt,  Max  B.  Ü.  1891. 
,  Goldschmidt,  S.  B.  1891. 
,  Graubner,  L(mi3.    1891.  f. 
,  Greiff,  Jakob,  Rektor.  1880. 
,  Orftnewatd,  August,  Dr.  med.  1897. 
,  Grunelins,  Adolf.  1858. 
,  Grunelius,  M.  Ed.  1869. 
y  V.  üaaita,  Max,  (ieh.  Kommentien- 

rat  1869. 
,  Gttnzburg,  Alfred,  Dr.  med.  1897. 
,  Gnttenplan,  J.,  Dr.  med.  1888. 
,  Haag,  Ferdinand.  1691. 
„  Hackenbroch,  Lazarus.    1892.  f. 
,  Häberlin,  E.  J.,  Dr.  jur.  1871. 
,  *Hagen,  B.  Dr.  meil.  GroKshcrzogl. 

badischer  Uufrat.  189ü. 
,  Hahn,  Adolf  L.  A.,  KonsuL  1869. 
.  Hallgarten,  Fritx,  Dr.  phil.  1693. 
„  Hallgarten,  H.  Charles  L.  1891. 
.  Hamburge  r.  K  1  >r. jur.,  Geb.  Jnstis« 

rat  Ihb«). 
„  Hammerau,  Valenuu.  1891. 
,  Harbordt,  Ad.,  Dr.  med.  1891. 
.  T.  Hamier,  Ed.,  Dr.  jar.,  Jnstixrat. 

1866. 

„  Harth,  M.  1K7R. 

„  Hiu  tiiKinn  KiiL'cn,  Ingenieur.  1891. 

a  iiiiucK,  Alex.  1878, 

,  Haack,  Horita,  Bechtsanwalt.  1674. 
.  Haack,  Otto.  1896. 

,  Haurand,  \  .  K  nnmerzienrat.  1891. 

,  Ucimpcl,  Jakob.  1873. 

,  Henrich,  K.  F.  1K73. 

,  *Hcrgenhahn,Eugen.Dr.med.  1897. 
Die  H«rmann*8ehe  Bncbhandlnng.  1693. 
Hr.Henheimer,  S.,  Dr.  med.,  San.-Bat. 
1891. 


uiyiii^ed  by  Google 


xxiv  ^ 


Hr.  Herz.  Otto.  1878. 
,  Herzberg,  Karl,  Konsul,  Bank- 
direku>r.  1897. 

„  Heuer,  Ferdinand.  1806. 

•  Heiter  A  Scboen.  mm. 

,  Heossenstamm  ,    Kail ,    Dr.  jar,, 
Bürt^enueister.  is:»!. 

,  ♦v.  Heyden,  Lucas,  Dr.  phii.,  Major 
ft.D.  1860. 

,  T.  Heyder,  Qg,  1891. 

a  ♦Heyneinann,  D.  F.  1860. 

,  Hirsch,  Ferdinand.  1S97. 

I,  Hirschberg,  Max,  Dr.  med  1H92. 

,  Hirscbfcld,  Otto  H.  18ü7, 

I  Hoc1)8cbild,Zachar7,Direktor.ia97. 

.  Hiichbeig,  Otto.  1877. 

,  Hörle,  Fr.,  Dr.  jur.  1892. 

,  Hoff.  Karl  186Ü. 

n  V.  Holzhausen,  Georg,  Frhr.  Iöö7. 

,  Holzmann,  Phil.  1866. 

,  Hemlnirger,  Micbaet.  1897. 

,  Hom^yer,  Frans,  Dr.  pbiL,  Apo- 
theker. 

,  Horkheimer,  A.  J  .  Stiulrrat.  1891. 

„  Horkheimer.  Fritz.  18112. 

,  HorstiuüDn,  Georg.  1897. 

,  von  Hoven,  Frans,  AreUtekt.  1897. 

.  Httbner,  Emil,  Dr.  med.  1896. 

a  Jacquet,  Hermann.  1891. 
Die  .7;igtr's<he  Bucliliaii.llun^'.  ISCCk 
Hr.  Jägcr-3Ian.skopf,  Fritz.  1897. 

,  *Ja8soy,  August,  Dr.  pbil.,  Apo- 
theker. 1891. 

,  JM8oy,Wilbefa&Lndw.  1666.  Ane- 
getreten 

Frau  Jeanrenaud .  Dr.  jur.,  Appeliatione- 

gerirbtsntt  18HB. 
Hr.Jeidels,  Julius  H.  1881. 

«  Jelkmann,  Fr.,  Dr.  phil.  1893. 

.  Joidan-de  Bonville,  Ferd.  1896. 

,  Jttgel,  Karl  Franz.  1821. 

,  Jungmann,  Eilviard.  1897. 

«  Jurdt,  J.  C.  lSit3. 

„  Kahn  jun.,  Bernhard.  1897. 

,  Ealm,  Emst,  Dr.  med.  1897. 

9  Kahn,  Hermaan.  1880. 

»  Kalb,  Morits.  1891. 


Hr.  Kallmorgeii .  Wilhelm,  Dr  jned.1897. 

,  Katz.  A.  18;>2. 

,  Katz,  H,  1891. 

,  Katienetein,  Albert.  1869. 

,  Keller,  Adolf.  1878. 

,  Keller,  Otto.  1KH5. 

,.  Kessler.  Wilhelm.  1844. 

,  ♦Kinkelin,   Friedrich,   Dr.  phil., 
Prof.  1873. 

.  Kirberger,  Emil,  Dr.  med.  1886. 

»  KIrchbeim,  S.,  Dr.  med.  1873. 

„  Klippel,  Karl.  1891. 

„  Klitscher,  F  Aug.  1878. 

,  Klotz.  Karl  E.  1891. 

,  Kuttuer,  Job.  Chr.  1886. 

,  Knickenberg.  Ernste  Dr.  med.  1887. 

,  «Knobtaneb,  Ang.,  Dr.  med.  1892. 
Ft.  Koch,  geb.  von  St  Goorge.  1891. 
Hr.  Köhler,  Hermann,  is;»!. 

,  Kömpel,  Eduard,  Dr.  uwA.  18H7. 

„  König,  Walter,  Dr.  phii..  Prof.  1897. 

,   T.  K6nig8warter,  H ,  Baron  1891. 
Könitier'i  Badihandlnng.  1898. 
Hr. Kopp,  Emil  Moritz  isni. 

,  Kossmann,  Alfred,  Bankdiiektor. 
1897. 

„  Kutzenberg,  Gustav.  1873. 

,  Kratzer,  J.,  Dr.  phil.   1886.  f- 

,  Krämer,  Bobert,  Dr.  med.  1897. 

,  Krausse,  Rudolf.  1897.  Aosgeiret. 

»  Kreuschor,  .Takob.  1880 

,  Kreuzberg,  Robert  1891. 

«  Küchler,  Ed.  1886. 

»  Kngler,  Adolf.  1882. 

.  Kalp,  Anton  Marx.  1891. 

»  «Lachmann,  Benih.,  Dr.  med.  1886. 

s  Laflenbuffr,  Ani^nst.  1S«17 

«  Ladenburl,^  Emil,  (lebcim.  Kom* 

merziearat.  18H9. 
,  Ladenburg,  Emst  1897. 
.  Laemmerhirt^  Kerl,  Direktor.  1878. 
,  Lampe,  Eduard,  Dr.  med.  1897. 
„  Landauer,  G<;.  Frie<lr.  1897. 
„  Landauer,  Wilhelm.  1S73, 
u  Langeloth,  J.  L ,  Architekt.  1891. 
a  La<iu6r,  Leopold,  Dr.  med.  1897. 
•  LaiitenschUlgei',A.,  Direktor.  1878. 


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—   XXV  — 


Hr.Lene1i»*Uidc,P«r4  ,Geiien1k<Mi8iil. 

,  »Levy,  Max,  Dr.  phil.  18i>8. 

,  Libbertz,  Arnold,  Dr.  med.,  San.- 
Kat,  1897. 

a  Liebmami,  Jakob,  Dr.  jor.,  Bechta^ 
aawalt.  1897. 

a  Liebmann,  Louis,  Dr.  phil.  1888. 

p  *Lierraann,  Wilh.,  Dr  med  18;)3. 

B  Lii>n.  Franz,  Direktor.  1873. 
Fr.  Livingston,  Frank.  1897. 
Hr.*LoTetz,  Wilh.,  Dr.  med.  1877. 

,  Lorey,  W.,  Dr.  jur,  187a 

,  Lucius,  Eugen,  Dr.  phil.  1859. 

,  Maas,  Simon.  Dr.  jiir.  1869, 

»  Majer,  Alexander.  1H89. 

,  Majer,  Job.  Karl.  1854. 

,  Hann,  F.  W.  1895. 

,  Marx,  August,  Dr.  med.  1878. 

.  Marx,  Karl,  Dr.  med.  1897. 
Fr.  von  Marx,  Mathilde.  1897. 
Hr.  Matti,  Alex.,  Dr.  jur.,Stadtrat.  1878. 

«  Kaubacb,  Jos.  1878. 

•  H&y,  Adam.  1891. 

,  May  Ed.  Ottst.  1873. 

,  May,  Franz  L.,  Dr.  phil.  1801. 

„  May.  Martin.  IHfiß. 

,  May,  liobert.  1891. 

,  y.  Uayer,  Eduard,  Bucbbündl.  1891. 

n  V.  Mayer,  Hugo,  Freiherr.  1897. 
Frl  Mayer,  Josepbine.  1897. 
Fr.  Merton,  Albert.    1869.  " 
Hr.Merton,  W.  1878. 

,  Metzler,  Hugo.  1892. 

,  Metzler,  Karl.  1869. 

,  Mejer,  Anton,  Stadtrat.  1893. 

,       Bleyer,  Bdw,  Dr  med.  1893. 

,  Minjon,  Hermann.    1K7H.  f. 

,  Minoprio,  Karl  Gg.  lSfi9. 

«  Modera,  Friedrich.  1M8M. 

,  »Möbius,  M.,  Dr.  phU.,  Prof.  1894. 

,  Moessinger,  W.  1891. 

,  Mouson,  Jac(|ues.  1891. 

a  Mouson,  Job.  Daniel.  Stadtrat.  1891. 

,  T.Müining,Wilh.,Freiherr,  Polizei- 
präsident. 1891. 

.  Müller  Sohn,  A.  1891. 


Hr.Mtlller,  Paul.  1878. 
,  Müller,  Siegm  Fr..  Dr.  jur.,  Jnttias- 

rat,  Notar.  1878. 
„  Mumm  V.  Schwarzenstein,  A.  18(59. 
„  Mumm  V.  Schwarzenstein,  P.  H. 

1873. 
.  Nathan,  8.  1891. 
„  Nebel,  August,  Dr  med.  1896, 
B  Nestle,  Riehard.  1855 
„  Nestle,  Richard,  jun.  1891. 
,  Netto,  Curt,  Prof.,  Bergingenieur. 

1897. 

,  Neubürger,  Otto,  Dr.  med.  1891. 

„  Neubllrger,  Theod.,  Dr.  med.  1860. 

,  de  Neufville,  Adolf.  1H!»G. 

„  de  Neufville,  Robert.  189  i. 

,  von  Neufville,  Adolf.  1896. 

,  T.  Neufville,  Alfred,  Konaal,  Kom- 
merzienrat.  1884. 

,  V.  Neufville-Siebert,  Friedr.  1860. 

,  Neustadt,  Samuel.  1878 

„  Niederhofheim,  Ileinr.  A.  18;U. 

,  V.  Obernberg,  Ad.,  Dr.  jur.,  Stadt- 
rat a.  D.  1670. 

^  Odu,  Hermann.  1873. 

,  Ochs,  Lazarus.  1873. 

,  Oppenheim,  Moritz.  1887, 

n  Oppenbeimer ,  Charles ,  Uencral- 
kousul.  1873. 

,  Oppenheimer,  0.,  Dr.  med.  1892. 

,  Oßterrieth,  Eduard  1878. 

,  Osterrieth-du  Fay.  Robert.  1897. 

,  Osterrieth-Laurin,  August.  18(>B. 

,  Oswalt,  U.,  Dr..  Justizrat,  Land- 
tagsabgeordneter. 1873. 

,  Paseavant-Gontard,  B.  1891. 

»  Peipers,  G.  F.  1892. 

,  *retersen.K.Th.,Dr.phii..l'rof.  1873. 

,  Petsch-Goll,  Phil.,  Geheim.  Kom- 
mcrzienrat.  18t»U. 

,  PfeHel,  Aug.  1869. 

,  Pfefferkorn,  Heinr.,  Dr.  jur.  1891. 

„  Pfungst,  Julius.  18S»l. 

,  Pichlcr,  U.,  Inj^enieur.  1892. 

,  Plieninger,    Theodur,  Direktor. 
1897. 

,  Poutick-Salomü,  M.  1891. 


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-   XXVI  - 


Hr.  Popp.  Georg,  Dr.  phil.  1891. 
,  Püsen,  J.  L.  1891. 
,  Posen,  Jakob.  1873.  f. 
,  Propaii^  Robort,  1680. 
«  Riiab,  Alfrad,  Dt.  pbil,  Apotheker. 
1891. 

,  voui  Rath,  WttUlier,  Landtags- 

abgeurd  neter.  18Ü1. 
s  RaveuBtein,  Simon.  1873. 
Die  Realsehnle  der  iarael.  Gemeinde 

(Philanthropin).  18H!>. 
Hr.*Rohn..T  II  .Dr.mfHl  .San  -UatlSSO. 
«  Itclm,  Louis,  Ür  iiumI  .  Prof.  1893. 
„  ♦Keichenbach,  Heinrich,  Dr.  phil., 

Prof.  1872. 
,  Reisa,  Panl«  Jnstizrat.  1878. 
,  Rentlingcr,  Jaknb.  ISHl. 
,  ♦Bithters,    Ft  rdinand,   Dr.  phil., 

Prof.  1677. 
„  Kiese,  Karl.  1897. 
,  Riesser,  Edaard.  1891. 
.  Rikoif,  Alphone^  Dr.  pbil ,  Chemiker. 

1897. 

,  Kitt<ert,  Eduard,  Dr.  phil.,  Chemiker. 

1897, 

,  *Kitler,  Franz.  1882. 

.  »RSdiger,  Emst,  Dr.  med.  1888. 

,  Rödiger,  Paal,  Dr.  jnr.  1891. 

^  *Rörig,  Ad.,For.stmeister.a.n  1897. 
,  Kössler,  Heinrich,  Dr.  phil.  1884. 
„  Knsslcr.  H.  kror.  1878. 
„  Rojrer.  Kiiil.  Baukdirektor.  1897. 
.  Roiiiies-lfettenbeimer,  Etienne. 
1897. 

„  Rosenbanni,  E.,  Dr.  med.  1891. 
«  Roscnthal.  Rudolf,  Dr.  jur. 

Rechtsanwalt,  1^<97. 
,  Kuüi,  Georg.  1878. 
«  Roth,  Job.  Heinrieb.  1878. 
H  T.  Rothschild.  Wilhelm,  Freiherr, 

(teiirrilkonsal.  1870. 
,  Kueff,  Julius,  Apotheker.  1873, 
,  Sabarly,  Albert  1897. 
a  Sandhagen,  Wilh.  1873. 
«  Sattler.  Wilhetro,  Ingenienr.  1892. 
„  ächftffer-Stuckert,  Fritz,  Dr.  dent. 

Burg.  1892. 


Hr.Schaiff.  Alex.,  Geb.  KommerateB* 

rat.  1844. 
»  Schaab,  Karl.  1878. 
,  «8cbaiif,Wilb.,Dr.pbil.,0berlebrer. 

1881. 

„  Srhelkr.  K.-xrl,  Rnchhflndler.  1897. 

,  8chepeler,  Hermann.  1891. 

,  Schericnzky.    August,    Dr.  jur.. 

JnBtixrat,  Notar.  1873.  f. 
Frl.Schimper,  Dora.  1896. 
Hr.  Schleussner,  K..  Dr.  phil.  1891. 
,  SMiInnd,  Georj;.  1891 
„  jJchinick,  J.  P.  V\  .,  Ingenieur.  187.3. 
,  *Schmidt,  Moritz,  Dr.  med.,  Prof  ., 

Geh.  San.-Rat.  1870. 
,  Scbmidt-Polex,  Anton.  1897. 
,  Schmidt-Polex,  Kar!,  Dr.jar., 

Recbtsaiiwalr  1S;I7. 
,  ♦tcbniidt-Folex,Friiz,Dr.jur,  1884. 
«  Schmülder,  P.  A.  1S73 
,  Schott,  Alfred,  Direktor.  1897. 
,  «Schott,  Engen,  Dr.  med.  1872. 
„  Schürmann,  Adolf  1891. 
,  Schulze  llf'in.  Hans.  1891. 
j  Schnniiicher,  Heinr.  1885. 
«  SchuBLer,  Bernhard.  1891. 
»  Scbwara,  Georg  Fb.  A.  187a 
,  Schwarnchild.  Martin.  1866. 
«  Scbwarzschiid-Odis,  David.  1391. 
,  Schweracr.  Max,  Direktor  1897. 
,  Schwenck,  Fr.  G  ,  Dr.  med.  1889. 
,  Scriba,  Eugen,  Dr.  med.  1897. 
.  Seefrid,  Wilb.,  Direktor.  1801. 
,  Seeger,  G ,  Architekt  1898. 
„  Seidel,  A  ,  Stadtrat.  1891. 
,  ♦Scitz,  A.,  Dr.  phil.,  Direktor  d. 

Zoolog  Gartens  1893. 
„  Scligmann.  Henry.  1891. 
,  Siebert,  August,  Oartendirektor 

des  Palmoigartens.  1897. 
„  *Siebert,J.,  Dr. jur.,  Justizrat,  18M. 
,  Siebert,  Karl  August.  18<>9. 
„  Siesniayer,  Philipp.  1897. 
w  Sioli,  Emil,  Dr.  med,,  Direktor  der 

IrrenauBtalt  1899. 
,  Sippel,  Albert.  Dr.  med.,  Prof.  1896. 
[    ,  SommerhoS,  Lonis.  1891. 


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-  xxvn  — 


Hr  Sondheim,  Moritj;.  1897. 
,  Soiniheiiuer,  .T.,  Dr.  med.  1897. 
,  Sonnetnann,  Leopold.  1878. 
«  Spejer,  Edgar.  1886.  Ansfetreten. 
,  Speyer,  Georg.  1818. 
,  Speyer.  .Taines.  1884.  Aiisj^etreten. 
,  Spiess.  Alexander,  Dr.  med.,  Geh. 

San -Rat,  1865 
,  Spicss,  Gustav.  Dr.  med.  1897. 
.  «dteffan,  Philipp,  Dr.  med.  1668. 
,  Stern,  Richard,  Dr.  med.  1693. 
.  Stern,  Theodnr  18ß3. 
,  *J>tiebel,  Fritz.  Dr  niod  1B49. 
^  V.  Stiebel.  Heinr..  Konsul.  18B0. 
,  Stilgebauer,  Uost.,  Bankdir.  1878.  f. 
,  Stock,  Wilhelm,  im. 
.  Strevs,  Oaeftir.  1891. 
,  Strauss,  Siegmund.  1891. 
,  Streng.  Wilhflm.  Dr.  meil.  18^7. 
.  Strnbell,  Brunn.  1876. 
,  Sulzbacb,  Emil.  1878. 
,  SnkWh,  Karl,  Dr.jor.  1691. 
.  Snlxbach,  Badolf.  1869. 
,  Thoma,  Phil.  189.3. 
,  Tomforde,  Heinr.,  Oberpostdirektor. 
1897. 

,  Trier,  Th.  1895. 

,  Troet,  Frita.  1H97. 

,  Trost,  Otto.  1878 

,  Ulimann,  Eugen.  1891. 

,  Una,  Siegmund.  1883. 

B  T.  d.  Velden,  Reiub.,  Dr.  med.  1891.  | 


Hr.Völcker,  Georg.  1897. 
.  Vogtberr,  Karl.  1890. 
,  »Vohsen,  Karl,  Dr.  med.  1886. 
.  Yolkert,  K  A.  Cb.   1878.  f. 
.  Vowinckel,  H.  I89L 
,  Walter,  Wilh.  1897. 
,  Weber,  Andreas,  Gartendlrektor. 
1860. 

„  Weber,  Heinrieb,  Dr.  med.  1897. 
.  ♦Weigert,  Karl,  Dr.  med.,  Prof, 

Ueh.  San.-Rat  1885. 
„  Weil,  Gebrüder.  1891. 
,  Weiller,  Jakob  Alpbons.  1891. 
,  Weiller,  Jakob  H.  1891. 
„  Weinberg,  Artbnr,  Dr.  phil.,  Lhe- 

miker.  1897. 
,  Weinberg,  Karl.  1897. 
.  »Weis,  Älbrccht.  1888. 
,  Woisbrod's  i^rnekerei,  Aug.  1891. 
,  Weismann,  Wilhelm.  1878. 
„  Weiamantel,  0.,  Dr.  phil.  1892. 
,  Weller,  Albert,  Dr.  phil.  1891. 
»  *Wenz,  Emil,  Dr.  med.  1869. 
.  Wertheim.  Jos.  1891. 
B  VV'ertheimber,  Julius.  1891. 
„  Wertheimber-de  Hary,  Ernst.  1897. 
,  V.  Wild,  Endo»,  Dr.  med.  1896. 
,  »Winter,  Wilh.  1881. 
«  »Wirsing,  J.  P.,  Dr.  med.  1869. 
„  Wirth,  Franz.    1869.  f. 
,  Wilst,  K.  L.  18(;(i. 
,  '^Ziegler,  Julius,  Dr.  phil.  18(i9. 


b)  Mitglieder,  die  aoBaerlMlb  Frankfirts  wohMn. 


Hr.Andrcac,  Achilles,  Dr.  phil ,  Prof., 
Direktor  des  Rnmor  -  Museums 
in  Hildesheim.  1H78. 

,  »Askenasy,  Eugen,  Dr.  phil.,  Prof. 
in  Heidelberg.  1871. 

,  Feist,  Fraaa,  Dr.  phil.,  Privatdoaent 
in  Zürich.  IHs? 

,  (iürke,  Oskar,  Dr.  phil.,  in  Höchst 
am  Main.  189G. 

,  Heräus,  Heinrich,  in  Hanau.  1889. 

,  »Kobelti  W.,  Dr.  med.  et  phil,  in 
Sebwanlieim  a.  H.  187& 


Die  Königliche  Bibliothek  in  Berlin. 

1  H.H2 

Hr.  Laulienheimer,  August,  Dr.  phil., 
Prof.,  in  Uikbst  a.  M.  189U. 

.  »Lepsins,  B.,  Dr.phil ,  Prof.,  Fabrik- 
Direktor  in  Griesheim  a.  M.  1883. 

,  iicharff,  Charles,  A.,  Ingenieur  in 
Offenlmch  a.  M.  1H97. 

,  Scriba,  L  .  in  Hf.obst  a.  M.  1890. 

„  Weiss,  Julius,  in  Deidesheim.  1897. 

,  Wetael,  Heinr.,  in  Stattgart. 
1864. 


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—  XXVUI  — 


IT.  Neue  Mitglieder  für  da^  Jahr  1898. 


flr.  Caspor,  Iklax,  Dr.  med.  in  HOcbat  ft.ll. 

„  üulde.  .TfthaTiiJ. 
,  Flerslieiiii,  Martin. 
,  Gttiing,  Viktor,  Direktor  d.  Zool. 
Gartens. 

„  T.  (iuaita,  OeoTgy  in  Freibttrg  LB. 

n  Hauck,  Georp. 

,  HHsr»T,  Ch.  L. 

,  Herxheimer.  Karl,  Dr.  med. 

g  Jordan,  Georg,  in  Wiesbaden. 


Hr.  Kowarzik,  .Toscf.  Bildhauer. 

,  V.  Mettenheimer,  H.,  Dr.  med. 
Fr.  Minjon,  Sophie. 
Hr.PoBen,  Sidney. 

,  ScIdenBner,  Karl,  Dr. 

,  Schneider,  Johanuea. 

,  Strunß,  Ernst. 

„  Voigt.  Max,  Dr.  meil. 

,  WitUcb,  Emst,  Dr.,  in  Darmstadt. 


V.  Aussero rd^'iit liehe  P^hi  enmitglieder. 
1884.   Hr.  Uertzog,  Faul,  Dr.  jur.,  Justizrat. 
1897.  Frftnkin  Sdialta,  Elisabetb. 


VI.  KorresiM)n<li»'reiMle  Ehrenmitglieder. 

1847,  Virchovv.  Rn  l ,  Dr.,  Geh.  Mediziiuilrat,  Professor  der  Anatomie  und 
Pathologie,  Direktor  des  pathologischen  Instituts  ao  der  Universitftt 
in  Berlin. 

I86ß.  Hr.  Kein,  J.  J.,  Dr.  phil.,  Geh.  Begieningsrat,  Profeaaor  der  Geogra|ibie 
an  der  UniTeraitit  in  Bonn. 

VII.  KorreHpuudierende  Mitglieder.') 

1836.  Agardh,  .Takoh  Georir.  Dr.,  Professor  der  B>)tanik  und  Direktor  des 
botanischen  (iartens  an  der  Universität  in  Lund. 

1842.  Claas,  Bmno,  Dr.  med.,  Sanitätsrat,  Oberarat  des  städtischen  Kranken- 
haasea  in  Elberfeld  (yon  hier). 

1844.  Fick,  .\dolf,  Dr.  med.,  Professor  der  Physiologie  und  Voiateher  des 
physiologischen  Instituts  an  der  Univorsitüt  in  Würzburg. 

1847.  Virchow,  Rud.,  Dr.  med.,  Geh  Modizin.ilrat.  I'iofessor  der  Anatomie  und 

Pathologie.  Direktor  des  pailtalugischen  luäiituis  a.  d.  Univ  in  Berlin. 

1848.  Philippi,  Eud.  Amadeus,  Direkt,  des  Museo  Nacional  in  Santiago  de  Chile. 
1850.  TO»  Mettenheimer,  Karl  Chr.  Friedr.,  Dr.  med.,  Geh.  Hed.'Bat^  Grofi- 

herzogt.  Leibarzt,  dirig.  Arzt  des  .\nna-Uospitals  in  Schwerin  (von  hier). 
1850.  Schuidel,  Sebastian  Alexander,  Privatier  in  Bad  Weilbiu  h. 
18.53.  BnrhenuH,  Franz,  Dr.  phil.,  Prof.  und  Direkt,  der  Realschule  in  Bremen. 
1H.'>7.  V.  Honieycr,  .\lexander,  Major  a.  1).  in  Greitswald. 
1857.  Carus.  Julias  Viktor,  Dr.  med.,  Professor  der  vergleichenden  Anatomie 

an  der  Univeraitttt  in  Leipsig. 

*)  Die  beigefügte  Jahreszahl  bedeutet  das  Jahr  der  Auinahme.  —  Die 
verehrt.  Korrespondierenden  llil|rü«der  werden  höflichst  erancbt,  eine  Ywlade- 
runi:  !>  ^  Wohnortes  oder  des  Titels  der  Direktion  der  Senckenbergischen  natur- 
forschenden  Gesellschaft  gefälligst  anseigen  zu  wollen. 


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—   XXIX  — 


1860.  Weinland,  Christ  Dav.  Friedr ,  Dr.  phil,  in  Hohen- Wittlingen  bei  Urach 
Wflrttemberg. 

1860.  Weismann,  Augast,  Dr.  phil.,  Geh.  Hofrftt,  Profenor  der  Zoologie  Mi 

der  Universität  in  Freihurg  i.  B,  {von  bier). 
1863.  de  Saussure,  Henri,  in  (Jenf. 
1866.  Möhl,  Dr.,  Professor  in  Cassel, 

1868.  Hornstein,  F.,  Dr.  phil.,  Profeseor  in  Cassel. 

1869.  Gegenbenr,  Karl,  Dr.  med.,  Qeb.  Holrat  und  Profeseor  der  Anatomie 

an  der  Universität  in  Heidelberg. 
1869.  His,  Wilhelm,  Dr.  med.,  üeh.  Medicinalrat,  Professor  der  Anatomie 

Direktor  der  anatomisrhen  Anstalt  an  der  Universität  in  Leipsäg. 
1869.  Qerlach,  Dr.  med  ,  in  Hongkong.  China,  (von  hier). 
1869.  Woronin,  M.,  Dr.,  Akademilier  in  St  Petersburg. 
1889.  Barbosa  da  Bocage.  Jctk  Tioente,  CatedrAtioo  an  der  Eacola  Poly» 

technica  und  Direktor  des  Mnseo  Nacional  in  Lissabon. 
1872.  West€rlund,  Carl  Aganlli,  Dr.  phil ,  in  Ronneby,  Sdiwoden. 

1872.  Hookcr,  Jos.  Dalton,  Dr.,  irüber  Direktor  des  botanischen  Gartens  in 

Kew  bei  London. 

1873.  Stossich,  Adolf,  Professor  an  der  Reiüscbale  in  Triest. 

1873.  Gramer,  Karl  Eduard,  Dr.,  Professor  d«r  Botanik  und  Direktor  des 

pflanaenphysiologischen  Instituts  am  Polyteduliknm  in  Zflrieh. 
1873.  Günther.  Albert  Dr  .  Keeper  ol  tbe  Department  ofZootogy  am  British 

Museum  (N  H  )  in  London. 
1873.  Sclater,  Phil.  Luiley,  Secretary  of  the  Zoologicai  äociety  in  London. 
1873.  y.  Leydig,  Franz,  Dr.  med.,  Geh.  Med.-Bat,  emeritierter  Professor  der 

▼evgleidienden  Anatomie  und  Zoologie  an  der  UniTOrsität  in 

Bonn,  wohnhaft  in  Wttrabnrg. 
1873.  S(  hmarda,  Ludwig  Karl,  Dr.,  Hofrat.  emerit.  Professor,  in  Wien. 
1873.  Schwendonrr,  Simon.  Dr.,  Geh.  Beg  -Bat,  Professor  der  Botanik  au  der 

UnivorsitUl  in  Üerlin. 
1873.  Fries,  Th ,  Dr.,  Professor  in  Upsala. 

1873.  Schwetnfortb,  Georg,  Dr.,  Profeseor,  Prftsident  der  Qeogvapfaischen 

Gesellschaft  in  Kairo. 
1873.  Cühn,  Ferd.  Julius,  Dr.,  Geb.  Beg-Kat,  Professor  der  Botanik  an  der 

l.'niversität  in  Breshvu. 
1873.  Reess,  liax  Ferdinand  Fiiedt  ich,  Dr..  l'ndessor  der  Botanik  un«i  Direktor 

des  botanischen  Gartens  an  der  Universität  in  Erlangen. 

1873.  Emst,  Adoifo,  Dr.,  Catedr&tieo  de  Historia  Natural  7  Director  del 

Moieo  Nacional  an  der  Universidad  Central  de  Venesnela  in  Caracas, 
Venezuela. 

ISl-L  V.  Fritstlj,  Freiherr  Karl  Wilhelm  Georg,  Dr.,  Geh.  Keg  Rar,  Pndessor 
der  Mineralogie  und  Geologie  an  der  l'niversität.  Direktor  des  mine- 
ralogischen Museums,  Präsident  der  K.  Leopoldino  -  Caroliuischen 
Deutschen  Akademie  der  Naturforscher  in  Halle  a.  S. 

1874.  Gasäer,  Emil,  Dr.  med.,  Geb.  Medizinalrat,  Professor  der  .Anatomie  und 

Direktor  <les  anatomischen  Instituts  an  der  Universität  in  Marburg 
(von  bier). 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—  XXX  — 


1875.  Btttsehli,  Johann  Adam  Otto,  Dr.  pbil.,  Hofrat,  Pntaaor  der  Zoologie 

an  Aet  Universität  in  Heidelberg  (von  hier). 

1875    Dietze,  K..  in  ,Tng;enlieini  (von  hier^i. 

1870.  Kloin,  Johann  Friedrich  Karl,  Dr.,  Ueb.  Bergrat  and  Profeasor  an  der 
Universität  in  Berlin. 

1876.  Bbenfta,  Karl,  Konml  dee  Deatachen  Beidiea  in  Hamlrarg  (von  hier). 
1876.  Horita,  A.,  Dr.,  Direktor  des  phjsikaliiclien  OteerratoriiUDS  in  Tiflia. 
1676.  Probst,  Joseph,  Dr.  pUl,  Üapitela-KanuneFor  und  Pfairrer  in  UntereeBen> 

<1nrf.  Oherarnt  Waldsee.  WflrTtomherc'. 
1875.  Tar<.n>>ni-Tozetti,  Adolfo.  Professore  d^Anat.  comp,  e  Zoologia  d^U 
invertebrati  in  Florenz. 

1875.  V.  Zittel,  Karl  Alfred,  Dr.,  Geb.  Bat,  Bitter  und  Profeeeor  der  Geo- 

logie und  Paliontologie ,  Direktor  der  jMÜIootol.  Sammlung  den 
Staates  an  der  Universität  in  München. 

1876.  Liversidge,  .^nhibald.  Dr..  Professor  der  Chemie  nnd  Hinwalogie  an 

der  Universität  in  Sidney,  Äustralien. 
1H76   Boettger,  Hugo,  Generalagent,  liier. 

1876.  Le  Jolis,  August  Frans,  Dr.,  Pr^aident  de  1&  Soci^tfi  nationmie  d«a 
Sciences  natarellee  et  mathfoiat.  in  Cherhonrg. 

1876.  Ifeyer,  Adolf  Bernhard,  Dr.  med  ,  Uufrat  nnd  Direktor  des  zoologischen 

und  anthropologisch-ethnographisrhon  Musenms  in  Dresden. 
187«.  Wetterhan,  J  D  ,  in  Freiburg  i.  Br.  (von  hier). 

1877.  v.  Vüit,  Karl,  Dr.  lueil.,  Geh.  Bat,  Professor  der  Physiologie  aa  *ier 

Universität  in  Httnohen. 

1877.  Becker,  L.,  Ober-Ingenieur  in  Kiel. 

1878.  Cbnn,  Kurl,  Dr.  Professor  der  Zoologie  an  der  Universität  in  Leipzig. 

1879.  Rittor  v.  Scherzer,  Karl  Hrinrii  h.  Dr..  k.  n.  k.  außerordentlicher  Ge- 

sandter und  bevuUniäcbtigter  Minister  in  Görz  im  österreicbiscben 
Liturale. 

1879.  Bttck,  Emil,  Dr.  pbil,  in  Konstans  (von  hi«r). 

1880.  Simon,  Hans,  Kanfmann  in  Stuttgart 

1880.  Jickeli,  Karl,  Dr.  phil.,  in  Hemannstadt. 

1881.  S«'*>anp.  Virtor  T.< '  pez.  Comiuissaire  Royal  pour  rAgricnltoro  de  TAcadömie 

Koyiilo  dl  >  S(  iences.  Corufla.  Spanien. 
1881.  Hirsch,  Kurl,  Iruhcr  Dirtiktor  der  Tramways  in  Palermo,  hier. 
1881.  Todaro,  A.,  Dr.  Professor,  Direktor  des  botaniscben  Gartens  in  Palermo. 
1881.  Snetlen,  P.  C.  F.,  in  Botterdam. 

1881.  Debeanx,  Odon,  früher  Phannacien  en  Chef  de  Pbftp.  milit.  in  Oran, 

in  Tonbmsp, 

188J.   Krii-uski.  i'ito,  k  Staatsrat.  Gynmasialifhrcr  in  Theruiusia. 

1882.  iict^iuä,  Magnus  Gustav,  Dr.  med.,  Professor  am  Carolinischen  medicu- 

chirurgischen  Institut  in  Stockholm. 
18H2.  Bass,  Ludwig,  Dr.,  in  Jassy. 

1883.  Koch.  Robert.  Dr.  med.,  Geh.  Medicinalrat,  Generalarzt  I.  Cl.  ä  la 

Buit«  des  Smitiits-Corps,  o.  Honorar- Professor,  r>irfktor  des  Instituts 
für  Infekiiuuä-Krankh^'ircn,  Mitglie<l  des  Staatsrats,  o.  Mitglied  des 
K.  Gesundhcitsumiä  in  cbarlottenburg. 


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—    XXXI  - 


1B88.  Lorets,  Ktrt.  Friedr.  Heinr.  Herrn.,  Dr.  phil,  Landtogeotog  in  Berlin. 
1888.  Bänke,  Johannes,  Dr.,  Professor  der  Naturgeschichte,  Anthropologie  und 
Physiologie  an  der  Universität.  Generaleekret&r  der  DeatBChen  aotiiro- 

pologischen  GesellsL-haft  in  MUncheo. 
ltiS3.  Jang,  Karl,  Kauimaun,  hier. 

1883.  Bonlenger,  George  Albert,  F.  B.  S.,  L  Clue  Aeaiitaot  en  British  Maeenm 
(N  H.),  department  of  Zoology,  in  London. 

1883.  Arnold,  Ferd.  Christ.  Gustav,  Dr.,  Ober-Landesgerichtsrat  in  ilUnchcn. 

1884.  Lnrtet,  Lnuis,  Dr.,  Profeesenr  d'Histoire  naturelle  k  la  Facalt6  de 

medecine  in  Ly  m. 

1884.  Se.  Königliche  Hoheit  Prinz  Ludwig  Ferdifland  von  Bayern,  Dr.  med., 
in  Nyiiipbeuburg. 

1884.  von  Koenen,  Adolph,  Dr.,  QA.  Bergrat,  ProfeBtor  der  Geologie  und 
Paläontologie,  Direktor  des  geologiieh-palftontologiBdien  llntenme 

an  der  Uiiiver.sität  in  Giirrinj^'en. 
1884.  Knoblauch,  i'erdioand,  früher  Konsul  des  Deutschen  Kelches  in  Moomea, 

Neukaledonien.  (ron  hierj. 
1884.  Hiceli,  FhineeMO.  in  Tunis. 

1884.  Rttdiuger,  Dr.,  Prof.,  in  Mttncben. 

1885.  von  Moellendorff,  Otto  Frans,  Dr.,  Konsnl  des  Deatsdien  Reiches  in 

Kownn.  Riissland. 

1885.  Fleniniin^',  W'alther,  Ür.  med.,  (ieh.  Medirinalr.it,  Trufessor  der  Ana- 

tomie, Direktor  des  anatom.  Instituts  und  Museums  an  (ier  Universität 
in  Kiel. 

1886.  von  Bedriaga,  Jacques,  Dr.  in  Nissa. 

1887.  Ehrlich,  Paul,  Dr.  med  .  TVofessor,  Geh,  Med  -Kat,  Direktor  des  kgl- 

Institnts  für  .'^'•rinnfnrsi  Inui;:  und  ."^muiiprüfung  in  Steglitz  bei  Berlin. 
IHHI.  öchinz,  Hans,  Dr  jjhil  .  Pndi  säor,  Direktor  de»  Butan,  (iarteos  in  Zürich. 
1887.  Stratz,  C.  H.,  Dr.  med.,  im  Haag,  Holland. 
1887.  Breuer,  H.,  Dr..  Professor  in  Montabaur. 

1887.  Hesse,  Paul,  Kaufmann  in  Venedig. 

1888.  von  Kimakowicz,  Mauritius,  Kustos  der  soolog.  Aliteilung  des  Hnseums 

des SiebenbHrgischen  Vereins  für  N  ifttrwisaenschaften  in  Uermannstadt. 

1888.  Zipperlen.  A.,  Dr.  med.,  ("incinuaii  Ohio. 

1888.  von  Hadde,  Gustav,  Dr.,  Excellenz,  Wirkl.  Staatsrat,  Direktor  dos 

Kankssisclien  UnMon»  in  Tiflis. 
1888.  Bmsina,  8piridion,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  und  Direktor  des  Zoolo« 

i,ns(lien  Nattonal-Hnseums  an  der  Universität  in  Agram. 
1888.  Bzchiik,  Antun,  Privatdozent  der  Paläontologie  und.  Geologie  an  der 
k.  k.  tci  hiüschen  Hochschule  in  Brfinn. 

1888.  Karrer,  Felix,  k,  ungarischer  Rat,  Vuiuntar  an  «Ier  Geulogisih-Palaontulu- 

gischen  Abteilang  des  lt.  k.  Natnrhistorisehen  Hufmuseums  in  Wien. 
1888b  Beuss,  Johann  Leonhard,  Kaufmann  in  Caleutta  (von  hier). 

1889.  Boux,  Wilhelm,  Dr.  med^  Profess  »r  der  .\natomie  und  Direktor  des 
anatomischen  Insriuits  an  der  Universität  in  Halle  a.  S. 

1889.  Brandenburg,  C,  Ingenieur  der  k.  ungarischen  btaatsbahu  in  Szegedin, 
üugarn. 


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—  xxxn  - 


1890    von  Berlepsch,  Hans,  Graf,  anf  Schloß  Berlepsch  He^sen-Nassnu. 
1890.  Fritsch,  Anton  Jobann,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  und  Knsf  ^B  der  zoolo- 

^schen  und  paläontolugischen  Abteilung  dea  Museums  au  der  L'ni- 

▼waitst  in  Prag. 

1890.  Haacke,  Johann  Wilhdm«  Dr.  phiL,  in  MUnehoi. 

18!H.  Engelhardt,  Hermann,  Professor  am  Realgymnasium  in  Dresden. 
1S91.  Fischer,  Emil,  Dr.  phil..  Pr'dossor  der  rheniie  an  der  Universität  in  Berlin. 
laül.  Hartert,  Ernst,  Curator  in  cbarge  of  tbe  zoological  Museum  in  Tring, 
Herts,  England. 

1891.  Stmbell,  Adoll,  Dr.  phil.,  PriTatdosent  dar  Zoologie  an  d«r  UiÜYer- 

sitftt  in  Bonn. 

1892.  von  Both,  Alex.,  Oberstleutnant  s.  D.  in  CasBel. 
18!)2.  Beccari,  Ediianl,  Professor  enierifns  in  Florenz 

Ibd'i.  van  Beneden,  Eduard,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  au  der  Universität 

in  Lütticb,  Belgien. 
1892.  CEanB,  Karl,  Dr.,  Hofrat,  Professor  der  Zoologie  and  vergl.  Anatomie 

an  der  k.  k.  UniTerBitit  in  Wien  nnd  Direktor  der  k.  k.  Zoologieeben 

Übungsund  Beobachtungsstation  in  Triest. 
ia&i.  D(1irii,  Ant  iti,  Dr ,  Geh.  Bat,  Profeesor  und  Direktor  der  Zoologiacben 

Station  in  >ieapel. 

18Ü2.  Etigler,  Heinrich  Gustuv  Adolph,  Dr.,  lieh.  Eeg.-Eat,  Professor  der 
Botanik  und  Direktor  des  botanischen  Gartens  nnd  des  botanischen 
Masenins  an  der  Universititt  in  Berlin. 

1892.  Uaeckcl,  Ernst,  Dr.,  Professor  der  Zoologie  an  der  Universität  in  Jena. 
1892.  Möbius,  Karl  Augnst,  Dr  .  (i-  h  Reir  .Rat,  Professor,  Direktor  der  aoolo- 

i!:is<hcn  Sammlung  des  Museums  liir  Naturkunde  in  Kerlin. 
1892.  Nunscii  Fridtjof,  Dr.,  Prot.,  Direktor  der  biologischen  Station  inCbrisiiania. 
1892.  Scbulse,  Frans  Eilhard,  Dr.,  Qeh.  Beg.-Bat,  Professor  der  Zoologie  an 

du  UniversitlU  nnd  Direktor  des  Zoologischen  InsUtnts  in  Berlin. 
1898.  Strafibnrgcr,  Eduard,  Dr.  phil.  Geh  Rcg.-Rat,  Professur  der  Botanik 

nnd  Direktor  dos  Ijot.inisrlien  (Martens  an  der  I'niversiriir  in  Bonn. 
1892.  Su^'ss.  Ivluard,  Iir.,  i'r>>fcssor  der  (ieidoi^-ie,  Direktor  des  geologischen 

Museums  un  der  k.  k.  Universitüt  in  Wien. 
1892.  Waldeyer,  Heinrich  Wilhelm  Gottfried,  Dr.  med.,  QA.  Medicinal-Rat. 

Professor  der  Anatomie  an  der  Universit&t  in  Berlin. 
1892.  Lehmann,  F.  ( Konsnl  des  Deutschen  Beiches  in  Popajrin,  Estado  de 

i'anra.  ( "(dnmliia. 
181)2.   1' luisehiiiann,  Karl,  Kauiiiiann  in  Guatemala. 

1892.  Bail,  Varl  .\dolf  Emmo  Theodor,  Dr.,  Professor  und  Oberlehrer  am 
Bealgymnasinm  in  Danaig. 

1892.  Conwents,  Hago  Wilhelm,  Dr.,  Professor,  Direktor  des  westprenssisch«! 

ProTittBial-Museuuis  in  Danzig. 

1893.  Vcrworn,  Max,  Dr.  med ,  a.  o.  Pro!,  der  Physiologie  an  der  Unimstt&t 

in  Jena. 

1893.  Koenig,  Alexander  Ferd.,  Dr.  phil.,  Tii.-Professor,  Privatdozent  der 

Zoologie  an  der  VniTersitSt  in  Bonn. 
1898.  Uattfi,  Frits,  belgischer  Konsnl  in  Valendai  Veneznela  (von  hier). 


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—   XXXIII  — 


1893.  üoU,  Fritz,  Dr.  phil.,  Professor  der  Botanik  an  der  Universität  Bonn 

und  d«r  LftudwirtMduiftliclMii  Akademie  Po^lsdorf,  in  Bonn. 

1894.  ürich,  F.  W.,  Secrettry  ol  tbe  Trinidad  Field  NatnralistB'  CInb  in 

Port  üf  Spain,  Trinidad. 

1894.  Eocrner,  Otto,  Dr.  med ,  Proleasor  der  OiirenheiUrande  an  der  Univer- 
sität in  Rostock  (von  hier). 

1894.  Douglas,  James,  President  of  the  Copper  Queen  Cuuipagu>  "Arizona" 
in  I9ew  TorL 

1884.  Pagenstecher,  Arnold,  Dr.  med.,  Geb.  SaniUtsrat,  Inspektor  des  kttnigL 

natnrhistorischen  Museums  in  Wiesbaden. 
1894.  Dreyer.  Ludwig,  Dr.  pbil.,  in  Wiesbaden. 

1894.  Dyckerhoff,  BndoU,  Fabrikbesitzer  in  Biebrich  a.  Rh. 

18^5.  Kraepelin,  Karl  Mathias  Friedrich,  Dr.,  Professor,  Direktor  des^'atur• 
bistorischen  Mmemns  in  Hamlnnrg. 

1896.  Bolau,  Cornelius  C  Heb  ,  Dr.,  Direktor  d.  Zoologischen  Qartens  in  Hamburg. 

1896.  Kfikenthal,  Willy,  Dr.  phil.,  Inhaber  der  Ritter-Professur  für  Phylogenie, 
a.  0.  Professor  und  Prosektor  des  Zoologischen  Instituts  an  der  Uni- 
versität in  Jena. 

1895.  Öeeley,  Harry  Govier,  Professor  of  Geograpby  and  Lecturer  in  Geology  in 

Eing^s  College  in  London, 

1896.  Behfing,  Emil,  Dr.  med.,  Oefa.  Medicinal-fiat,  Professor  dw  Hygiene 

an  der  Universität  in  Martiirj:?  i.  H. 
189Ö.  Mnrray,  John,  Dr.  phil.,  Director  of  the  Challenger  Expedition  Pabli* 

caliuns  Office  in  Edinburgh. 
1896.  ScharS,  Robert,  Dr.  phil.,  Keeper  of  the  Science  and  Art  Museum  in 

Dablin  (von  hier). 

1896.  Bfleking,  Hugo,  Dr.  pkiL,  Professor  der  Hineralogie  an  der  Unirersit&t 

in  Straßburg. 

1896.  Greiin.  Georg,  Dr.  phil.,  Privatdoaent  der  Geologie  an  der  technischen 
Hochschule  in  Dannstadt. 

1896.  Möller,  Alfred,  Dr.  phil ,  Kgl.  Überförster  in  Eberswatde. 

1896.  Lepsins,  Richard,  I^.  phil.,  öeh.  Hofrat,  Professor  der  Geologie  und 
Mineralogie  an  der  technischen  lluchschnle,  Inspekti>r  der  geoL  n. 
mincral.  Saiumlangcn  am  GroÜb.  Museum  u.  Direktor  der  geolo- 
gischen Lan(lesan''talt  für  <!as  Großherzogtiim  llosscn  in  T^nrmstudt, 

1896.  von  Mf'hely,  Lajos,  Prof.,  Kustos  des  K.  Nationalmuseums  in  Budapest. 

1897.  Born,  Gustav,  Dr.  med.,  Professor  und  Prosektor  des  anatomischen 

Instituts  an  der  Universität  in  Breslau. 
1897.  Verbeek.  Bogier  Dic<Urik  Marius.  Dr.  phil.  hon.  cans.,  Ing6nienr  en 

chef  dos  mines  des  Indes  Ntorlunclaises  in  Buiteozorg,  Java. 
1897.  Voeltzkow^  .Alfred,  Dr ,  z.  Z.  in  Straßburg  i.  E. 
1897.  RUst,  David,  Dr.  metl.,  in  Hannover. 

1897.  Kaiser,  Ucior.  Dr.,  Professor  an  der  Kgl.  tierärztlichen  Hochschule  in 

Hannover. 

1898.  v.  Ihering,  H.,  Dr.  Prof.,  in  Sao  Paulo,  Brasilien, 

1898.  Forel,  31.  .\  .  T^r.  med..  Prof..  in  Chiüfny  bei  Morgcs,  Kanton  Waadt 
1898.  Retter,  Apotheker  in  Öamarkand,  Turkestao. 

  3 


Üigiiizeü  by  <jüOgIe 


—   XXXIV  — 


Hechte  der  Mitglieder. 

Durch  die  Mitgliedschaft  werden  folgende  Rechte 
erworben : 

1.  Das  Naturhistorische  Museum  an  Wochentagen  von  8 — I 
und  3 — 6  Uhr  zu  besuchen  nnd  Fremde  einzuführen. 

2.  Alle  von  der  Ge^cllschiift  vcrnnstalteten  Vuriesuugeu  und 
Wissenschaft  liehen  Sitzungtiii  zu  besuchen. 

3.  Die  vereinigte  Senckenbergisclie  Bibliothek  zu  benutzen. 

Außerdem  erhält  jedes  Mitglied  alljälirlich  den  „Bericht". 


Auszug  aus  der  Bibliothek-Ordnuug. 

1.  Den  Mitgliedern  unserer  Gesellschaft  sowie  denen  des 
Ärztlichen  Vereüis,  des  Physikalischen  Vereins  und  des 
Vereins  fftr  Geographie  und  Statistik  steht  die  Bibliothek 
an  allen  Werktagen  von  10 — 1  Ulir  nnd  —  Samstag  aus- 
genommen —  von  6 — 8  Uhr  zur  Benutzung  offen.  Das 
Ausleihen  von  Büchern  findet  nur  in  den  Vormittags- 
stunden statt. 

2.  Das  Lesezimmer  ist  dem  Publikum  zugänglich  nnd  jeder- 
mann kann  daselbst  Bficher  zur  Einsicht  erhalten.  B&cher, 
die  am  Abend  im  Lesezimmer  benutzt  werden  sollen,  müssen 
bis  spätestens  II  Uhr  am  Vormittage  des  beti'effenden 
Tages  schriftlich  bestellt  sein. 

3.  Zur  EntleihuDg  von  Büchern  sind  nur  die  Mitglieder  der 
beteiligten  Vereine  und  deren  Dozenten  berechtigt,  nnd 
die  Herren  Bibliothekare  sind  p^ehalten,  in  zweifelhaften 
Fftllen  den  Ausweis  der  persönlichen  Mitgliedschaft  durch 
die  Karte  zn  verlanjren. 

4.  An  ein  Mits-lied  ki»iii)en  jrleichzeitig  höchstens  6  Bände 
ausgeliehen  werden ;  2  Broschüren  entsprechen  1  Band. 


uiyiii^ed  by  Google 


XXXV  — 


5.  Die  Rückfal  l'  der  Bücher  an  die  l'i)  Iii  thck  hat  nach 
4  Woclicn  zu  erfolgen;  die  Eutleihuug^^n^t  kann  jeducU 
vtnläii;,^ert  werden,  wenn  die  Bücher  nicht  von  anderer 
Seite  in  Anspruch  genommen  werden. 

6.  Jeder  Entleiher  ist  verpliichtet,  der  von  der  Bibliothek  an 
ihn  erq:anf2:enen  Auffordernnfr  zur  Zurückgabe  unbedingt 
Folge  zu  leisten,  ferner  im  Falle  einer  Heise  von  mehr 
als  acht  Tajren  die  Bücher  vorher  zurückzugeben,  wenn 
auch  die  Eutleihuugsf rist  noch  nicht  abgelaufen  sein  sollte. 

7.  Auswärtige  Dozenten  erhalten  BQcher  nur  dnrch  Bevoll- 
michtigte,  welche  Mitglieder  nnserer  Gesellschaft  oder  eines 
der  genannten  Vereine  sind  und  den  Versand  besorgen. 

8.  Am  15.  Mai  jedes  Jahres  sind  sämtliche  entliehenen  Bücher 
behufs  Revision,  die  Anfang  Juni  stattlindet,  au  die 
Bibliotiiek  zuriickzuliefern. 


8* 


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—  XXXVI  — 


Geschenke  und  Erwerbungen. 

Juni  1897  bis  Juni  1898. 

I.  Naturalien. 

A.  Geschenke. 

Von  Herrn  0.  Nolte  hier:   1  Giraffensch&del  ond  2  Schftdel 

von  Nashornvdgeln. 
Von  Herrn  Dr.  G.  K  olb  in  Wiesbaden :  Nicht  ganz  vollst&ndiger 

Schädel  eines  ans  einem  erlegten  Bhinoceros  bieomis  ent^ 

nommenen  Jungen  und  Schftdel  von  Naja  inpuMam, 
Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft:  2  Schftdel  von 

Cereoct^m»  eyncmotgus  und  Cynoeephalus  haniadrya$  (jung). 
Von  Herrn  H.  Bernoully  in  Sch5nberg:  1  Albatrofi-Schftdel. 
Von  Herrn  l>r.  M Ulier,  ICainknr:  Gebifi  von  SeytUum  Hellare, 

8.  Für  die  Sftii9«tierMUMmliiii|rs 

Von  Frau  H.  Moehring  hier:  Sehr  schOne  ECpfe  vom  Elch, 
Benntier  (Karibn),  Vh^nischen  Hirsch  (2  Stöck);  femer 
Eichhörnchen,  Backenhörnchen  und  Flughörnchen  als:  4 
$eiun4s  einereua  L.,  2  Seiurus  bndtofUus  Pall.,  1  Tamiaa 
atriahu  L.,  2  Pteromys  volueeUa  Cuv,f  Alles  ans  Nord- 
Amerika. 

Von  Herrn  S.  A.  S  c  h  e  i  d  e  1  in  Bad  Weilbach :  2  Mw  aylmüeua  L. 
Von  Herrn  L.  Jung  hier:  1  Hartes  fa^forum  Ray. 
Von  Herrn  Dr.  Voeltzkow  in  Strafiburg:  1  Sorex, 

8.  Fftr  die  YofelsftninlQiif : 

Von  Fran  H.  Moehring  hier:  6  schöne  Gruppen  nord- 
amerikanischer  Vogelarten  und  zwar :  Twdm  migmiornts  Ii., 
T,  musielhms  (Gm ),  Regidtt»  caknduia  L.,  SiaHa  naHs  L., 


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—  xxxvn  — 


Dendroeea  virem  (Gm.),  -D.  aestiva  (Gm.),  D.  maculosa  (Gm.),- 
D.  pcmusiih  anica  L.,  D*  blockbourniae  (Gm.),  Ötothlypis  l  elafn 
(Vieili.),  Myiodioctes  catiadensis  (1^.),  Setophaga  ruticilla  {h.), 
leteria  virens  (L.),  Hedymeles  liidoviciarnis  (Tj  \  Passerclla 
üiaca  (Merr.),  Melaspiza  fasciata  ((thi  ),  Zonotrichia  albi- 
colUs  Qmel. ,  Pymnga  rubra  (L.),  Jiinco  hiemalis  (L.), 
Spixella  monticola  (Gm.),  ÄeautJiis  finan'a  Cab.,  Carpodacua 
purpureus  (Gm.),  Spiza  cyatiea  L.,  Piech  ophanes  nivalis  L., 
Agelaeus  phoeniceus  (L.),  Scolecophcujus  ferrvgiiinus  (Gm.), 
JeUrtts  balHmore  (L.),  Quiscalus  quiscalus  aeneiis  (Ridgw.), 
CyemodUa  rn'slata  (L.l,  Vireo  eolitarius  (Wils.),  ÄmpeU» 
cedrornm  (Vicill.),  TroglO(bjtef<  nifulus  L.,  Colaptes  aumhts 
(L.),  2  HaUa^ius  Uucoccphahis  (L.)  c?  und  $  mit  2  Eier, 
2  Dpfidragnpus  canadensis  L.  <f  $.  2  TijDipauuchits  ctipido 
(L.),  Bonasia  umbelliis  (L)  mit  2  Jungen,  2  Or/^/j:'  r«;yr- 
nian7ts  (Tj),  1  Lophortyx  pictiis  Douglas,  1  CaUipepla 
califomica  (Shaw),  2  Arenaria  interpres  L.,  2  Totanus 
nula/ioletictui  (Gm.),  2  solitarius  Wils.,  Bartramia  longi' 
cauda  Beclist.,  2  Erciineies  jnisillus  Douglas,  2  Gaüinago 
«/«ücato  (Onl.).  2  Philohela  minor  Gm.,  1  Nnmmiua  spee.f, 
Äix  gponsa  L.,  Spatula  dypeata  L.  <?  ?,  -^na«  tTfcm  L.  c?, 
Qonffula  (Harelda)  htfemaUs  Tj  ,  Oldania  penpiüiUata  L. 
Mergus  aerraior  L.,  und  Merguhta  aUe  L. 

Von  Hemi  Fr.  Wagner  hier:  PnUaeuia 

Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  1  Apras' 
miciuB  eganopygms  (Vieill.). 

Yon  Herrn  Dr.  med.  Herxheimer  hier:  2  CaryfboKc  atbo- 
erisiata  (StricU.)  von  Sttd-Afrika. 

Ton  Herrn  C.  Nolte  hier:  1  Stranssen-Ei. 

Von  Herrn  Direktor  W.  Drory  hier:   1  &frmum  ahtco  L., 
1  Asio  aedpünnm  L. 

Für  die  Lokal  versammlang. 

Von  Herrn  Aug.  Dn  Bois  hier:  1  janger  Kornweih,  Circus 
cffonem  L. 

Von  Herrn  Kammerdiener  JeanHuth  hier:  1  junger  Kornweih. 

Von  Herrn  Kullmann  hier:  1  Lamas  amator  L.  juv. 

Von  Herrn  L.  Kuhlmann  hier:  Nest  von  Reguius  igtiicapilhia 


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—  xxxYin  — 


Von  Herrn  Oberhofmeister  der  Giußheizogin  vuii  Daiuistadt, 
Major  Volprecht  von  Biedesel:  1  Auerhahn. 

4.  F&r  4ie  KeptiUea-  wi4  Batraclüerwfilimy  8 

Von  Herrn  Ingenieur  Karl  Nolte  ans  Frankfurt  a.  H.:  Ctoeo- 
dÜus  niloiietts  Lanr.  pull.,  (^eocalamtis  itoliei  Bt^.  n.  sp., 
(^madeon  parvilobus  BIgr.  $  und  Ch.  taveUnsis  Stdcbr.  ^, 
2  Boodon  Uneaius  D.  B.  nnd  Ooroneüa  semiomata  Pts.  von 
Moscbi  am  Kilima-Njaro,  Deutsch- Ostafrika. 

Von  den  Herren  Konsul  Dr.  O.  Fr.  vuu  Motilltudorff  in 
Kowno  (Riiljlaud;  und  ivaufmaun  Otto  Koch  f  in  Cebii 
(Philipi)ineuj ;  3  Rana  mnguima  ßttp:r.  juv.  von  Culion 
(Calamiaues),  2  Rhacophorns  sp.  von  Tablas,  Rh.  pardalis 
Gthr.  von  Nord-Luzou,  Chersudnm  granulaiiis  Schild  juv. 
und  5  Distira  cyatiociticia  Daud.  aus  deui  See  Taal,  Luzon, 
und  Rana  signata  Gthr.  var.  similis  Gthr.,  Rhacophorns 
cl  hecticus  Pts.  und  Culo^hrynm  acutirostris  ßttgr.  von 
den  Philippinen. 

Von  Herrn  Dr.  Alfred  Voeltzk  o  w  in  Straßburj?  i.  Eis. :  BdvUophis 
nnirolor  Bttfjr.  n.  sp.  aus  VVitulaad,  O.stafrika.  8odann 
Troputonotas  dülichoccrcus  Per.  und  Tr.  sltntfpfft  Bttgr. 
und  Gcodipsa,'^  infralhieata  Gthr.  von  ir<>romauga  im  Osten 
von  Madaga.skar  und  2  Drovucjjdryas  quadrilinenlus  D.  B., 
Sieuophis  yranuKcepsi  Btt^r.  und  Minwphis  ni(ihl({icnsi's 
Grand,  von  Soalala,  Ihomicndruns  hcrnitn  D.  B.  Von  Soalala 
und  Majuuga.  Rappia  renif'  r,i  i  !t.lgr.  c?,  Mabuin  grarcnhorsH 
L).  H.  und  zahlreiche  M.  eleyan.s  [*ts..  Sepüua  mcUinum  Gthr., 
zahlreiche  Voeltxkowia  mira  Bttgr.  adult.  uud  Embryonen,  7 
Chamaeleon  verrucosus  Cuv.,  5  Ti/phhps  boettgeri  Blgr.  und 
zahlreiche  T.  hnnutuus  Daud.,  /'  /  f/i rfdatjascan'ejiffis  D.  B., 
Tropidonotus  kiteralis  D.  ß.,  -i  Drouiicodryus  öcrnieri  D.  B. 
und  6  Dr.  quadrilmmtus  D.  B.,  Lioheterodon  madagns- 
earitnsis  D.  B.  uud  4  J,.  modesttis  Gthr.,  2  Eteirodipsas 
colubriua  Sclilr^.,  2  Itir  n i'iius  miniatus  Schlg.  und  4  Mimophis 
mahfalciisis  Grand.  v<in  Aiajunga  und  2  Boa  niadagaseanensis 
D.  B.,  2  Drutnicüdryaä  bcruieri  D.  ii.  uud  2  Dr.  qKodrfh'Nmtus 
D.  B.,  2  Lioheterodon  madngascarimsü  D.  B..  2  Eteuodqmus 
colubriua  Schlg.  und  3  Mimophis  mahfalensis  Grand,  von 


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^  XXXIX  — 

Kandani,  sämtlich  im  Westen  von  Madagaskar.  Endlich 
noch  Teatudo  elephantitta  D.  B.  juv.  von  der  Insel  Aldabra, 
Pararhadinaea  mekmogmter  Bttgfr.  von  der  Insel  Nüssib^, 
3  Reinidariylm  mabuia  Mor.  de  .Tonn.,  Pkelsuma  ditbiiiin 
Bttgr.  und  3  Mahuia  ehparis  Pts.  vun  der  lusel  Makamba 
vor  der  Bai  von  Boeni  in  West-Madagaskar,  sowie  6  Hemi- 
dactyliis  mabuia  Mur.  de  Jüuu.,  2  Lygodactylus  insiilaris 
Bttgr.  11.  sp.  und  6  Ablepharm  houfoni  Desj.  var  pvroni 
Coct.  von  der  Insel  Juan  de  Nova  in  der  Straße  von 
Müst.aaibi(iiie. 

Vuü  Herrn  M;ix  Bamberger  hier:  Drymobius  boddaerü  Sentz. 
var.  tieathi  Cope  juv.  von  Facasmayu.  Nord- Peru. 

Vun  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier:  Kryr. 
jacidas  h.  aus  Triinskabpien,  Enmcccs  (dgeriemh  Pts,  aus 
Nordwest- Afrika,  Zamenis  flotukutns  Geuffr.,  Pmnmidph/s 
Sibilant  L.  und  Naja  haje  L.  aus  Ägypten,  Againa  colofwrum 
Daud.  aus  Westafrika,  Lylorhynchus  diadema  D.  B., 
Psammophis  .schoUiri  i«  or.sk.  und  Coelopcltis  tnoilensis  Rss, 
aus  Süd-Tunis  und  Iguana  tuberculaia  L.  var.  /hinolopha 
Wgni.  aus  Centralanierika. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  0.  Boettger  hier:  Jünin  agtlis  Thom.  von 
der  Oberschweinstiege  bei  Fiankfurt  a.  M.  (neu  fiir  die 
Prov.  Hessen-Nassau),  Salamaudrn  maculosa  Laar,  von 
Aulhausen  bei  Aßmannshausen  a.  Rh.  (Taunus),  Pappta 
mannorata  (ithr.  var.  parnllcla  Gthr.  von  Cal)e(;a  de  Cobra. 
Südwest-Afrika,  Uomunlaps  laciem'L.am  Südafrika,  Rajipia 
hetsilco  Grand,  und  Mabuia  clcgans  Pts.  ans  Fort  Dauphin 
(Madagaskar),  Ilonialocratiium  schislosutn  Boet.  von  Mata- 
galpa  (Nicaragua),  Helicops  kopardiitns  Schlg.  aus  Nord- 
Brasilien,  Ihifo  rrarifer  Wied  aus  ßalaa,  Xenodon  Jieuwiedi 
Gthr.  von  Rio  de  -laneii  <».  llijlodcs  sp.,  Nemticurus  ecpleopua 
(/Ope  und  iiitüdninea  orripitaJis  Jan  von  Sorata  (Bolivia) 
und  Stegonotus  vwdcatus  Schlg.  und  Micrupcchis  ikaheka 
Less.  aus  Neuguinea. 

Von  Herrn  Posteleven  H.  C.  Bickhardt  iu  Wiesbaden:  Rana 
temporaria  L.  von  Stachelberg,  Schweiz. 

Von  ileirn  Dir.  Dr.  Adalbert  Seitz  hier:  MicrohyUi  pulchra 
Halluw.  und  iiufo  mäanoniulua  Schnd.  juv.  VOU  Kaulun, 
Süd-China. 


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_:  XL  - 


Von  Herrn  Dr.  med.  Karl  Bulach  in  Aschaffenbiug :  2  flyla 
nrborea  L.  var.  intermedia  ßlgr.,  2  D/scoglosstis  piclus  Ottli, 
Ikmid/ici?/hfs  tureints  L..  fi  Jjicrrtn  nmralis  Laur.  var. 
liligaerUi  *Tiiit  1.  und  4  Clmli-idrs  occllatiis  Korsk.  var.  tHigugu 
Latr.  von  Catauia  (Sicilien)  nnd  DipsadoniorphusdendropUiius 
Boie  var.  ntulticincta  Blgr.  vuu  Üeli,  Nurdust-Siimatra. 

Von  Herrn  Dr.  August  Brauer,  Privatdozent  für  Zoul(»gie, 
in  Marburg  (Hessen):  B  Diplodattghis  inexpectatus  Slejn. 
und  C/ianiarlroit  tigris  Kühl  %  von  Mahe,  Seychellen. 

Vuu  Herrn  Dr.  Clii  i.st.  Broemrae  f  in  \\  u  ;>lja(leu  (.1892): 
Tropidotiotus  na(r/.i  L.  var.  pcrm  Fall,  vom  See  Vrachori 
in  Atolieu  und  Zamenis  gemonejisis  Laur.  von  Patras, 
Nord-Morea. 

Von  Herrn  Oberlehrer  Dr.  phil.  W.  Schauf  hier:  Angiäs  fragüis 
L.  ^  mit  blauen  Flecken  auf  <iem  Vorderrückeu,  aus  dem 
Frankfurter  Wald. 

Von  Herrn  Dr.  med.  Arthur  Hanau  in  vSt.  (i allen:  Bufo 
marimis  L.  aus  Südamerika  und  B.  lentigitwsus  Shaw  var. 
aniericdna  Holbr.,  Cistudo  Carolina  L.,  Chrgsetni/s  picta 
Scliüd.  und  Clemnu/s  guttata  Schnd.  aus  den  Verein.  Staateu. 

Von  Herrn  Dr.  Karl  Esche  rie  h  iu  Karlsruhe:  2  OgmnodactgUis 
kotschgi  Stdchr.  und  2  Ophwps  elegans  Men.  von  Konia 
und  2  Uicerta  parva  Blgr.  <?  %  von  Inewi  in  der  Nähe  des 
Salzsees  Tuz-Giöl  in  Central-Kleinasien. 

Von  Herrn  Dir.  Dr.  Heinrich  T^enz  in  Lübeck:  Podocnemis 
unifilis  Trosch.  juv,  von  Sorata,  B(divia. 

Von  Herrn  Apotheker  Adolf  Kinkelin  in  Nüruberp;:  Anolis 
e(iuestrif>  Rlerr,  von  Cuba  und  Jümdtnaea  kinkelini  Bttgr. 
von  Matagalpa,  Nicaragua. 

Vou  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  hier:  Vipera  berus  L.  von 
Sieben  tisch  bei  Augsburg. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Alex.  Könijif  in  Bonn:  2  Slefiodaclgltts 
guttat  US  Cuv.  var.  mauritanica  (^n\ch.  und  Chalddes  sepoides 
Aud.  var.  boideiigeri  Anders,  aus  der  tunesisclien  Sahara, 
Chamaeleon  basiliscus  Cope  !^  ans  Nubien.  2  Ai anthodactylus 
bo:^kianHs  Daud,  und  2  Mahtnn  (j/d/K/Hctmuiaia  Licht,  aus 
Ober-Agypten  und  luina  )na.'<((irrNicftiiis  D.  B.,  Ptgodactyliis 
lohatHs  (ieoflii*.  und  Äcanthvdactylus  scutelUUus  Aud.  aus 
Äg^^jLen. 


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—  XLI  — 


Von  Herrn  Apotheker  Retter  in  Samarkand  durch  Herrn 

Geh. -Rat  Prof  Dr.  .T.  .T.  Kein  in  Bonn:  Eremias  iclox  Pall. 

iin<l  2  Ahlrphartis  desrrti  vStrch.  vom  Syr-darja.  Turkestan. 
Von  Herru  Dr.  phil.  F ranz  W  c  ni er  in  Wien:  Heikops  picii- 

ventris  Wern.  n.  sp.  aus  Brasilien. 
Von  Paul  Beyer,  Sclililer  der  Witlilerschule.  in  Kckenlieini : 

Gecko  wonarchus  Sclilg.,   Dniro  rolans  L.  i^,  Clinjsoprlen 

rhrj/sorhlora  Schipp,  und  Bunffarus  llavicepa  Reiuh.  von  der 

Insel  Niiis  bei  Sumatra. 
Von  Herrn  Konsul  Karl  Kleischniann  in  (luatemala:  Fleisch^ 

maunia  obscura  Bttgr.  von  San  Jose  in  Costa  Rica. 

5*  Fftr  die  Fisduammlang : 

Von  Herrn  C.  N,  Nolte  hier:  7  Arten  Fische  von  O.-Afrika. 
Von  Herrn  M.  Bamberger  hier:  1  ÄrothoHf  Kugelfisch  von 
8.-Amerika. 

Ton  Herrn  Sanitftterat  Dr<  Kehn  hier:  1  Teleskopenfisch. 

Von  Herrn  F.  Beat  er  hier:  1  Teleskopenflsch  und  1  Schlaugen- 
kopffisch, Ophiocephalua  airiatus,  jnng. 

Von  Herrn  Dr.  C.  Flach  in  Aschaffenbnrg :  3  kleine  Fische. 

Von  Herrn  Apotheker  Retter  in  Samarkand,  Tnrkestan:  2 
Seapkyrhyndws  iediaehmkii  Kessler. 

6^  FIr  die  IntekteiiSMiiiBlviifft 

Von  Herrn  (Generalarzt  Dr.  Aug.  Th.  SttMuhansen:  Kine 
große  uuü  iielir  wertvolle  Sammlung  exotischer  ächmettei- 

linf^e. 

Von  Herrn  Carl  Fleischmann  in  Guatemala:  Ein  Glas  voll 

Insekten. 

Von  Herrn  Hofrat  Dr.  Hageu  hier:  Eine  Saninilnnjr  Ih'/t/mr, 
7I>l>»€noptera  und  Neuroptera  aus  Westyreußen ,  Kreis 

lierent. 

Von  Herru  Direktor  Dr.  8eltz  hier:  29  Käfer  aus  dem  äomali> 

T^and 

Von  Herrn  Henri  de  Saussure  in  Genf:    14  neue  T>pen 

von  Orthoptcid  aus  dem  Mittelmeergebiet. 
Von  Herrn  Xrajor  Dr  von  Heyden  hier:  Km f<»rft'lkäfer  mit 

Larve  und  Puppe  aus  Malitsch  bei  Torgau  aus  der  In- 


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XLII  — 


fektion  von  1887.  —  Eine  hornlose  iiaupe  von  üeilephila 

Euphorbiae. 

Von  HeiTU  A  Weis  liier:  Vier  Kasten  mit  Insekten  aus  deu 
Alpenländern. 

Von  Herrn  J.  K.  F.  Jung  hier:  AphüothrU  SieboUU  am  Eiciieu- 

sclilussen,  Puppen  und  entwickelt. 
Von  Herrn  M.  Haniber^rer  liier:  Eine  Cicade. 
Vuu  llerruW  .  von  Arand  liiej  :  Eine  Auzalil  Käfer  von  British- 

Colunibien. 

Von  Herrn  Johann  Guide  hier:  Ergaies  faber  d  u.  2j?,  Larve, 

Puppe  und  Fraßstücke. 
Von  Herru  P.  Beyer  in  Eckenheiui:  1  Mantis. 

7«  Fllr  die  Kre1»B-,  Skorpioneii»  nad  SpimiMiMiiiMliiigt 

Von  Herrn  ('.  Nolte;  1  Einsiedlerkrebs,  1  Skorpion  und  1 

Tctiisendfulj. 

Von  Herrn  Dr.  C.  Flach:  2  6»iuilla,  1  GeUmimus  und  1 
Tausend  fuß. 

Von  Iferrn  Apotheker  Ketter  in  Samarkand:  4  Skorpione  und 
1  Tarantel 

Von  Herrn  Kousul  Maus.s  m  Valencia,  Venezuela:  1  juuge 

giftige  Spinne. 
Von  Herrn  P.  ße^er  in  Eckeuheim:  1  Skorpion. 

8.  Für  die  WlrnenamMlaiigs 

Von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  hier:  Froschmagen  mit  Kchino' 
rkynchus  angitstatus,  bei  Karlsruhe  »jefunden,  und  1  Lunt' 
bn'ciis  terrestris  L.  von  Halden  ( Schwarz  wähl). 

Von  Herrn  Dr.  Hanau  in  St.  Gallen:  DLstomum  heterophi/es  &m 
Cholera-Abgäugeu  eines  jungen  Mädchens  in  Ägypten. 

9.  Für  die  KonehylleiiNunMloiig: 

Von  Herrn  Heinr.  Schaeffer  hier:  Eine  Sammlung  Laud- 

und  Seekonchylien. 
Von  Herrn  Br.  Strubell  hier:  12  Arten  Landkonchylien  von 

den  Salomons-Inseln,  davon  4  für  unsere  Sammlung  neo. 

—  Eine  H.  (Cornsia)  aphrodijte  von  S.-Christoval. 
Von  Herrn  Dr.  Müller,  Mainkur:  Einige  Meereskouchylien. 
Von  Herren  Dr.  Flach  in  Aschafienburg :  2  Chiton. 


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^  xun  — 

10.  Für  die  Korallea-  anü  Echinodermcnsammlanif : 

Ton  Hen-D  Dr.  Mbllerf  Mainkar:  Verschiedene  Gorgonien, 
Fimgien  und  andere  Korallen,  sowie  Eclimodermen, 
Schwämme  and  JSupkcUUa  aspergiilum. 

11.  Für  die  botauische  Suiumiun^: 

Von  Herrn  Aag.  Easor  hier:  Eine  Anzahl  Farne  ans  Neu- 
seeland. 

Von  Herrn  E.  Zacharias  in  Hamburg:  Ein  Blatt  von  Ouvi- 

randra  fenestraUs  von  Madagaskar. 
Von  Herrn  F.  Bastier  hier:  Ausländische  Früchte. 
Von  Herrn  Direktor  Dr.  P.  Bode  hier:  Farnkräuter  von 

Australien. 

Von  Herrn  Oberlandesgerichtsrat  Arnold  in  Manchen:  Ein 

Faszikel  seiner  Lichenes  exsiccati.  Fortsetzung. 
Von  Herrn  Baron  U-.  yon  Holzhansen  hier:  Frucht  von 

Maclura  aurantiaca. 
Von  Herrn  Major  Di  L  von  Heyden  hier:  Blatt-Umrisse 

von  dem  Botaniker  Prof.  ScIk  rbius. 
Von  Herrn  Dr.  Cr.  Kolb  in  Wiesbaden:  Mehrere  Pflanzen  ans 

O.-Afrika. 

Von  Herrn  Prot  Dr.  Kiukelin  hier:  Frucht  von  SlraUoiea 

aloides. 

Von  Herrn  Sanitätsrat  Dr.  de  Bary  hier:  Blfitenstand  von 
Monstera  deliciosa  Liebra. 

Von  Herrn  Geh.  Reg.-Rat  Prof.  Rein  in  Bonn:  Halme  von 
Stn'ghum  vidgare  mit  Fruchtrispen  von  Buchara,  Turkes- 
tanische  Baumwollenstaude  mit  Früchten,  Arisiida  ptmgens 
von  Transkaspien. 

Von  der  Stadtgärtnerei  hier:  Stammsttick  von  der  Platane. 

Aus  dem  Botanischen  Garten  hier:  Eine  keimende  Kokos- 
nuß. 

Von  Herrn  Lehrer  Fried r.  Hoff:  Früchte  aus  Trinidad. 

12.  Für  die  Minerallensammlang: 

Von  HeriTi  Fremd:  Kupferkies,  Dillenburg. 
Von  Herrn  Prof.  Dr.  Reiclie. iibacli :  Innsit.  Dillenburn:. 
Von  Herrn  Dr.  Verbe«*k  in  Haair  duK  h  Herrn  Prof.  Dr.Boettger : 
Monazit,  Billltuu;  Zinnerz,  Baugka. 


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—  XLIV  — 


Von  Herrn  von  I^einach:  Rapakiwi  u.  a.  Oranite,  Tinatia;  eine 
f,^r(>ße  Suite  iiralischer  Mineralien  und  (iesteiue. 

Von  Herrn  Konsul  Ferdinand  Knoblaui-li:  «Troße  KnllLkinui 
von  Nickel-.  K  14*1  er-,  Mangan-,  Eisen-,  Blei-Autimonerzeu 
ans  Npn-Kaled<tnien. 

Von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum:    (^esteine  und  Mineralien. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Kinkelin;  (Gesteine  vom  Spes^iart,  Oden- 
wald. Rfliwarzwald.  Taunus,  aus  der  Eifei  und  dem  Hegau. 

Von  Herrn  Schwalbe:  Tarni»witzit. 

Von  Fräulein  Lina  Eckhardt  in  H'cktuheim:  Eisenkies, 
Fahlerz,  Antimonit,  Bleiglanz  aus  Peru. 

IS*  Fllr  die  irMlofri^che  Stnniliing' : 

Von  Herrn  Oberlehrer  Dr.  W.  Se  h  a  u  f  hier:  Heibuug.sbreccie  aus 

einer  Verwerfun^^ssnalte  an  der  Starkeuburg  und  Fiaser- 

lava  von  Steiuheiui  bei  Hanau. 
Von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  hier:  Ein  Stück  Schrattenkalk 

au.«5  dem  Brandner  Thal  in  Vorarlbei'g  und  Laven  vom 

Vesuv  und  von  der  Solfatara. 
Von  Herrn  Julius  Schecker  hier;  Verkohlter  Stamm  im  Tuff 

von  Plaidt  in  der  Eifcl. 
Von  Herrn  Adolf  Schneider  liier:  Geschliffener  Karlsbader 

Sprudelstein. 

Von  Herrn  Architekt  Thoraa  hier:  Das  Fra^rineut  einer  Kngel- 
thonse])tarie  aus  diluvialem  Kies,  ein  veischiedeiifarbiger 
Lydit  und  Taunuftiuarzit  auf  zahh'eichen  Klüften  von 
Manganerz  <i:an2:artig  durchi^etzt. 

Von  Herrn  Erich  S  p  a  11  d  e  K  Zritung.s  -\'erleger  in  Nürnberg : 
Drei  Gesteinsstncke  ans  dem  Brvoziieuriff  von  Pößneck. 

Von  der  K  n  n  i  1.  T  n  t  e  n  d  a  n  t  u  r  di  s  .\  1 .  Ai-mee-Corps  in  Cassel : 
Die  Bt»hrproben  eines  Bohrloches  auf  ilein  (irundstuck  der 
Garnison  -  W abchaustait  an  der  Schwalbacherstraße  in 
Frankfurt  a.  M. 

Von  Herrn  Baron  von  Heiuach  hier:  Löß  von  Wiagoboi  bei 
Kasan:  Gesteine  vnn  der  Station  Aley  2-3000'  über  Beirut. 
Vun  Herrn  Lehier  H.  Becker  in  Hinteln:  Zwei  seltsame,  beil- 
artig gestaltete  Lyditsti'icke  aus  der  Weser. 
Von  Herrn  Geheinirat  Prof.  Dr.  Rein  in  Hi>nn:  Sand  aus  einem 
.  Bohrloch  auf  Naphtha  von  Baku;  Sand  von  einer  Wolga- 


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—  XLV  — 


imel  vor  ABtraehan;  Toa  der  ostpoxttisGlm  Kftste  Nivon- 
Batnm,  ans  dem  Flußbett  des  Serafaehaji  M  Samarkand; 
Dttoenaand  toh  Station  Chodfldia-Dawlet  bei  Boehara,  von 
Eara-kom  bei  der  StatLon  Bepetek  in  Transkaspien; 
Eoranen-DttneDBand  von  Beimnda;  Flugsand  m  der  oberen 
Dnjeprgegend ;  Sand  ans  dem  Asar  bei  Wesenberg  In  Esth- 
land;  Dreikanter  ans  der  Gegend  von  Beval;  S&ßwasser- 
kalk  mit  Eieeelgobr  von  AebaUdcb  in  Transkankasien. 
Von  Herrn  Professor  I^.  Einkelin:  Eine  Sammlung  charak- 
teristischer Oesteme  ans  den  diluvialen  Moränen  des 
Rhone-,  Rhein*  und  Reußgletschers.  Eruptive  Materialien 
ans  dem  Ries,  vom  Vesuv,  aus  der  Eifel,  vom  Sieben- 
gebirge, ans  dem  Taunus,  von  Frankfurt  a.  M.,  von  Stein- 
heim bei  Hanau,  von  Puy  de  Dorne,  von  Batavia  nnd  ans 
dem  DiUthal.  Unterer  Geschiebemergel  mit  diversen  skandi- 
navischen, baltischen  nnd  norddeutschen  Geschieben,  ge- 
schrammte Geschiebe  (Kalk-  und  Homblendegestein)  von 
Blankenese  und  Schulau  a.  d.  Elbe;  marines  Diluvium  und 
Eantengeschiebe  ans  dem  Geschiebesand  von  Bhinkenese. 
Blitzsinter  von  Pizzo  Centrale,  3002  m,  am  Gotthardt. 

14.  FIr  4tte  paiaontoliiflBehe  BunMlflay. 

Von  Herrn  Baron  von  Reinach  hier:  Backenzahn  eines 
Bkinocaroa  aus  Höchst  a.  M. ;  Fragment  eines  Oberkiefer- 
baekenzahnes  vom  Mammut  aus  einer  Sandgrube  bei  Sossen- 
heim ;  Fragmente  von  unteren  Backenzähnen  des  Mammut 
ans  einer  Sandgrube  bei  Kriftel;  Bruchstücke  vom  Schädel 
eines  Riesenhirschen,  darunter  ein  fragmentärer  Unter- 
kieferast, ein  Rosenstock  mit  Stirnbein,  ein  Keilfortsatz 
des  Hinterhauptbeines  etc.  aus  dem  Kies  in  der  Seeger- 
schen  Ziegelei  bei  Rodelheim;  erstes  hinteres  Zeheuglied 
vom  Pferd  aus  dem  über  Taunusgeröllen  liegenden  unteren 
Lehm  in  einer  Regele!  bei  Soden,  Tibiabruchstücke  vom 
Pferd  aus  dem  Löß  von  Bmchköbel,  Unterkiefer  eines 
Sängers  ans  dem  Löß  von  Ostheim,  verwitterte  Rippen 
vom  Pferd  von  Zeilsbeim,  Moor  mit  Schnecken  vom 
Leonhardsthor,  Frankfurt.  Eine  Suite  fossiler  Blchten- 
zapfen  vom  Mte.  amiata  in  Toskana  (Quecksilbergruben}. 
Pflanzenabdrücke  und  Vogelknochenreste  von  Messel; 


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—  XLVI  — 


Hydrobienkalk  von  Rtickingeu,  Müblheini  a.  M.,  Hochstadt, 
Kiliaustetten.Wilhelmsbad  und  Dreissensienbreccie  von  Alten- 
stadt nacli  (h  m  Oppertshäuser  Hof.  —  Zwei  Haifischzähne, 
ein  Ammuiiit  und  Gastropoden  aus  der  Kreide  des  Olberges 
bei  Jerusalem,  Steinkerne  von  Bilvalven  und  Gastropoden 
(Gosauschichten)  von  der  Station  Ain  Sofar  am  Libanon, 
Steinkerne  und  Hohlabdrücke  von  Turritellen  und  Carditen 
aus  dem  Eocän  von  Aintab  in  Sj  rien,  Nummulitenkalk  von 
der  Citadelle  in  Kairo  und  von  den  Pyramiden  bei  Gizeh, 
eine  Aturia  xicxnc,  die  einzelneu  Kammerausftillungen  aus- 
einandernehmbar, von  der  Citadelle  von  Kairo  und  zwei 
CIt/pcastcr  acgypticKs  von  Gizeh.  —  Fossilien  aus  der 
oberen  und  unteren  Wolgastufe  von  Kaschpour  Syzran; 
Pinacoceras  pernucinm  vom  Paß  Lug  bei  Salzburg; 
reiche  Suite  des  fossilreicheu  Zechsteins  von  Nischny- 
Nowgorod,  von  Elabouga  a.  d.  Kama,  Wiazoboie  a.  d.  Wolga, 
Kresty  bei  Nischuy  und  von  Samara;  tiefes  Perm  von 
Kresty  a.  d.  Wolga,  von  Tschombina  a.  d.  Kama;  Brand- 
schiefer mit  Fischschuppen  und  Estherien  von  Motivilnika 
bei  Wizon;  Ammoneen  aus  der  Artinskstufe  von  der 
Simskajahiitte  im  Ural;  fossilreiches  Permocarbon  von 
Poliasinsk  und  Poliasna  a.  d,  Kama ;  fossilreicher  Fusulinen- 
kalk  von  der  Simskajahtitte,  Obercarbon  von  Miniar  am 
Ural  und  vom  Zarenhttgel  bei  Samara;  eine  reiche  Suite 
aus  der  Moskaustnfe  von  Miatschevo  bei  Moskao;  Unter- 
und  Mittel-Carbon  von  Katrowsk  Oust  Kuturga  und  von 
dem  Simthal  im  Ural;  Mitteldevon  von  Oust  Katar,  Sim- 
thal  am  Ural ;  Fossilienfiihreuder  Silurkalk  und  -Sandstein 
von  Pawlowsk  bei  Petersburg. 

Von  Herrn  Oberlehrer  J.  Blum  hier:  Versteinertes  Holz  mit 
Teredo  von  Weinheim,  eine  Sammlung  von  Pupen  aus 
dem  untermiocänen  Letten  der  NiederrÄder  Schleuße. 

Von  FWLulein  von  Clevesahl  auf  Schloß  Borkholm:  Zwei 
hübsche  Suiten  silurer  Fossilien  (Gastropoden,  Bivalveu, 
Cephalopoden,  Brachiopoden  und  Trilobiteu)  aus  dem  Stein- 
bruch von  Borkholm  in  Esthland,  ferner  Fossilien  aus  dem 
Jura  von  Esthland. 

Von  Herrn  0.  F.  Roßmäßler  von  Nurga  bei  Borkholm,  Esth- 
land: Orthoceratiten,  Strophomma  depressa  u.  CyaOwphyUum 


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—  XLVU  — 


aus  Boikholmer  Kalk,  Ammouiteii  und  Bivalveu  aus  der 
jurassischen  Wolgastufe. 
Von  Herru  A    Nipiioldt  in  (-föttin^en:   Xaniihts  h'dorsatus, 
Ceraiites  semipartäun  und  Oer.  uodosiis  vou  Oiiieiiiiausen  bei 
Göttingen. 

Von  Herrn  Stud.  geol.  Ew.  Wüst.  Halle  a.  d.  Saale:  Rliizome 
von  Scirptts  maritimus  aus  der  Imgegend  von  Halle. 

Von  Herrn  Geheimrat  Prof.  Dr.  Rein,  Bonn  am  Rliein;  Aus 
dem  esthländischen  Cambrinni :  Eopliytonsaudstein  mit 
Oktielhis  mickimtxi  von  Kunda,  blauer  Thon  von  der 
Knndamliudung  und  solcher  mit  VolbortheUa  tenuis  von 
Reval,  Obolussandstein,  reich  an  Obolus  apoUinis  und 
CH).  sibiricus  vom  Glint  bei  Baltischport,  von  ebendaher 
Dictyonemaschiefer  mit  Dk'tyotiema  flabelli forme,  Sand 
von  der  Narwa;  aus  dem  esthländischen  Untersilnr: 
Glattconitkalk  von  Reval,  daraus  Megalaspis  limbatus, 
M.  plant  lim  battis  und  M.  plam'cosfaius  und  das  Pygidium 
eines  Asaphus  von  Baltischport,  Porambonitcs  rctiatlata  aus 
einer  Mergelschicht  des  Glauconitkalkes ;  aus  dem  Vaginaten- 
kalk:  Endoceras  cf.  vertebratum  mit,  abgelöstem  Sipho  und 
Enäoceras  reguläre  von  Kunda,  Orthoceras  vom  Jagowall- 
schen  Wasserfall  und  Äsaphus  cf.  dcvexus  von  Laaksberg 
beiReval,  Pleuroionmria obvallata;  ans  dem  Echinosphäriten- 
kalk  zahlreiche  Echinocrintis  aurantium;  aus  den  Jewe'- 
schen  Schichten :  Orihisina  cf .  squamata,  Asaphus  expansm, 
Chaemops  odini^  Kalkplatten  reich  an  Brachiopoden, 
Bryozöen  etc.;  aus  den  kalkigen  Kegelschichten  von 
Jewe:  Ftilodictyiim,  Eucriniten  und  Brachiopoden,  ans 
demselben  Horizont  Murchisonia  bdh'cmfta  von  Oddalem, 
endlich  ein  erratisches  Geschiebe  mit  Cijclocrinm  spaski. 
Mmiiculipora  petripolitana  von  Hoxholm;  aus  dem  Bork- 
holmer  Kalk:  Orthoceras  fenestraium,  Pleurorhifnchiis  sp., 
Poramboftites  aequirostris,  Strophomena  depressa,  Fenesiella 
und  Streptelaswa  cnropacuw,  vun  dort  und  von  Rauakyll 
auch  zahlreiche  Korallen,  damnter  Syiinyopltyllmn  orgu' 
num^  Halydtes  catemdana  und  Calamopora  goilandica; 
aus  dem  Obersilur  von  der  Insel  Dagoe:  Petttamerus 
boreaiis,  Cardiola  contrastans  etc.  und  Strandbildung  von 
ebendaselbst. 


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—  XLvm  — 


VoB  Herrn  H.  Becker,  Lehrer  in  Rinteln:  Aus  dem  mittleren 
Lias,  besonders  in  Geoden  eine  reiche  Suite  von  verkiesten 
Fossilien:  ÄmnumHea  margaritatus,  Amm.  beehei;  Amm. 
ßmbriaiuSf  Amm.  davaei,  zahlreiche  Amm.  capncormis  mit 
BüamnUeB  paxUhsuSy  Pectm  aequivalvis,  Momiis  maequi- 
vaUna,  Inoeeramtu  vubsbiatua,  Nautilus  sp. ;  aus  dem  Dogger  : 
AmmonUes  parkimonif  Avieuh  kguhia  etc.;  ans  dem 
Weißen  Jura:  PhasiamUa  siriaia  nnd  RhynchomUa  pinguk. 
Ein  schönes  Exemplur  Ammomitea  ma»yivilafuB  mit  Bnnzel- 
schicht 

Von  Herm  Professor  Dr.  Boettger  hier:  Die  Sammlung  der 
von  ihm  im  Laufe  mehi'erer  Jahre  gesammelten  Korallen 
aus  dem  Meeressand  Ton  Weinheim  nnd  Waldböckelheim  ; 
aus  dem  Weißen  Jura  von  Immendingen  nnd  Möringen 
bei  Tuttlingen :  AmmonUes  polyplocus,  Amm.  BtepkanwdeSf 
Amm.  aUtmam^  Amm.  eaheerus  nnd  Brachiopoden,  aus 
dem  braunen  Jura  von  GKraheun:  Amm.  murd^umae  nnd 
Lima  pecHnifamm^  femer  Cardinia  kUiea  aus  der  Orenz* 
Schicht  zwischen  Bonebed  und  Lettenkohle  nnd  Serpnlen- 
schicht  von  Bottweil;  SpermopkUus  eüiUm,  Original,  von 
Bad  Weilbach. 

Von  Herm  Ferd.  Knoblauch,  Konsul  a.  D.,  Nonmea  auf 
Nen-Kaledoniai:  Einige  Fossilien  von  St  Vincent  anf  Neu- 
Kaledonien. 

Von  Herrn  Dr.  med.  Kobelt  in  Schwanheim  a.  M.:  Eine  Suite 
jungtertiärer  Konchylien  von  Siena^  Taranto,  Mte.  Pelegrino, 
Ficurazzi  nnd  Val  Andona,  daranter  zwei  Originale:  BuUa 
amaUae  und  NaHea  iarenima,  außerdem  noch  einige  fran- 
zösische tertiäre  Konchylien. 

Von  Herrn  W.  Heid  in  Bockenheim:  Einige  Stttcke  Spiriferen- 
sandstein  von  Wernborn. 

Von  Herm  Dr.  Adolf  Lejeune  hier:  Ein  Kistchen  mitBryo- 
zöensand  von  Holtenau  bei  Kiel. 

Von  Herrn  Oberiugenieur  Wach  auf  den  Farbwerken  HOchst: 
Je  eine  Nuß  von  Inghns  eiiierea  fossiHs,  JtigL  cinerea 
form.  (juLpperli  nud  lugl.  yloöosa. 

Von  Herrn  Oberpostamtssekretär  Aukelein  hier:  Einereldie 
Suite  von  Ammoniten  und  Bivalven  ans  dem  fossilreichen 
Unterdogger  von  Gundershofen  im  Elsaß. 


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—   XLIX  — 


Von  Herrn  Apntlieker  Ost  er  in  Keu-Weilnau:  fossilreiche 
SpiiifeitMi^an.  Ist  eine  von  Alt-  umi  Nen-Weilnau. 

Von  Herrn  PidtVssor  Dr.  Laubeiihciiiicr  auf  den  Farbwerken 
liörlisi;  Diluviale  Koucbylien  und  Herdekuoclien  aus  dem 
Lü|]  von  Höchst. 

Von  lleirii  ()lt»*ringenienr  C.  Brandenburg  in  Szeged,  Ungarn : 
hAu  Kist(dien  mit  Cerithieii  \  >yr.  d/sjH/iciti)n,  C.  pictum  und 
C.  ruhiytH"sini()  von  Uoumhnia  bei  Porta  orientalis,  ferner 
Cardien  mul  (  ongferien  aus  den  ponti^chen  fcjciiiciiten  von 
Langenfeld  und  i\<'nisjsi2nad,  L'iigarn. 

Von  Herrn  i'rol«'ss.(»r  Ür.  h' t  ic  lienbarb  hier:  Das  B'ragment 
eines  riesigen  Stoßzalnics  v  ni  l.nithaa  privritjenins  und 
eine  gi-oße  Platte  Kalksinter,  erfüllt  mit  iiiattabdrücken, 
von  (\in>tatt. 

Vom  <t;i  dt  isr  fie?i  Museum  hier:  Das  Fragment  eines  HoN  idcii- 
srii;uiels  mit  llornzaiifeii,  ilurch  Herrn  Konservatur  (  ornill. 

Von  Herrn  Adolf  Sciiueider  hier:  Le^to/e//w  crassus  von 
8*denhofen. 

Von  11*1  in  Erich  Spaudel  in  Nürnberfr:  Fin»'  schöne  Platte 
luii  Moiiotis  snhsftia/a  von  Di'nlbaidi.  tranken. 

Von  Herrn  Dr  Leuthardt  in  Liestal.  fi-i*^<  IKind :  Eine  schöne 
Suite  Kt'üiH  t  i»rianzen  von  dt  i-  Xt  iicn  W  elt  an  der  Birs 
bei  Hasel :  Hliilter  von  I'tt /■/>/,!/ //Ihun  javqcri,  Pt.  hn  ripninr. 
Vt.  htffi'fnf/ttm,  lifuniifisduit  unh(f/fi\\0\\  Bau  ki  jiin  titn  P)la  t  ler 
und  weil»lit:lier  HUitenzajden.  Blätter  von  Artoi  tu  /lus  ntcrmni, 
DanncopsLs  HKti  'i u hin  a .  I'naptcris  r (K  1 1 nn  iji  i  P.  siriti- 
rmi'  il'ii,  M'  I  i'ijinpterts  augusta  und  Ju^itiscttini  arcnaceum 
niil  Diaiiliiaj^iua.. 

Von  Herrn  Dr.  Otto  M.  Reis.  Landesgeolog  in  München: 
Anihi.icosien  in  bandstein  und  Thun.schiefer  aus  der 
KliHinpfalz. 

Von  Heim  |)r.  Karl  Ot.si  i  .  irh  hier:  Eine  Platte  mit  Cnnijprin 
cf.  t)  niwini  n  >s  N  -n  I  »esseudorf  bei  Foiidsduri  (Judeuburg- 
Knii  ttMttjdci-  1  M'fken  >. 

Von  Fräulein  lleienc  l'öri«»  iiier:  Fragmente  eines  Backen- 
zahnes vnn  FJiph'i--  "Hit(p{ns  von  Ostheini  l>ei  W  orms  und 
Pdan/eii;ili'it  ueke  aus  dem  Srlilriclisaiktl-^leiu  von  beekliacli. 

Von  Herrn  IMicktor  Franc  k  liui  :  Si«nn<2ien  aus  dem  Muschel- 
kalk vuu  Saal  a.  d.  baaie  bei  Köuighufen  iu  U.-Frauken. 

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—  L  — 


Von  Herrn  Dyckerlioff,  Fabrikbesitzer  in  Biebrich  a.  Rh. : 
Helices  und  Tjininaeen,  ferner  ZHhnc  und  eine  wolilerhaitene 
Unterkiefeihälfte  von  Paiaeomeryj  aus  den  Hydrobien- 
schiehtcn  vom  Heßler  und  der  Calcaneus  eines  Hii'sches 
aus  dem  Diluvium  von  ebendaselbst. 
Von  Frau  Dr.  Harburdt  hier:  raradoxides  spinosus,  Cono- 
erphnlus  hofi  ^  Tnnuclctt^  oniatuSf  mehrere  Dalmaniics 
socio  Iis  vm  Böhmen,  1  Phamps  lat/frous.  2  Rnfrlla 
heh'n'nfirfoi  mis.  H  Spin' f er,  1  Aihijris  ( iDiccjiii  ica,  2  (alreola 
sandaliiia  imd  andere  K<trallen  vun  Gerolstein.  1  Bdlnoplion 
hiulciis  von  Tournay,  l'alaeonisciden  und  Ti-i<,n.)no(arpen, 
3  hübsche  Lepidodendren.  3  Calamiten,  Amndnria,  3  Sigil- 
larien  und  zahlreielie  Farnwedelstiu-ke,  1  Conchvrhtjnvhus 
arirosiriSj    3    Ktiniiitts   liliifontiis  und  Strahlen), 

Zähne  von  P/arodt/s  gigas,  NotiioiiaHrtis-  und  An  odus-Z&hnQ 
aus  dem  Muschelkalk,  2  Ccratodus  kaupi  uud  1  C.  parvus 
aus  dem  Keuper  uud  3  Cladisciks  von  llallstadt. 

Aus  dem  Lias:  AmmonHes  angubttus,  Amm.  Ifffhcfisis^ 
schönes  Exemplar  von  Amm.  rotiformis,  viele  Amm.  marga- 
ritafits,  Amm.  ojgnotus^  Amm.  raricoslatn.s,  Amm .  hrrn,spina^ 
Amm.  iiatriXj  Amm.  jamcsorii,  At^n»  fapricornm,  Fragment 
eines  fj:roßen  planulateu  Ammoniten,  2  Aptychen,  viele 
Belemnites  paxi/ios^us.  viele  Stücke  von  Preten  inm/stnius, 
Pecten  contrariuSy  2  Phigiostoma  giganleumf  1  Fiioladotnya 
glabra  und  1  Platte  mit  Pentacriniis. 

Aus  dem  braunen  Jura:  3  Ammojiltes  murchisonac^ 
1  Amm.  humphrieaianus.,  viele  Amm.  ornntua.^  Amm.  enn- 
volutns,  Amm.  lamberti,  Amm.  cordatus^  Amm.  rolula, 
Amm.  fiisciis,  Amm.  bipartitiis,  Amm.  den^iculahj^,  Amm. 
Jason,  Amm.  aneeps^  1  Pecten  demisms,  eine  größere  Zalü 
Belemnites  gigatiteus. 

Aus  dem  weißen  Jura:  Diverse  planulate  Ammoniten 
(Amm.  polygyraius,  manieUi^  trimerus,  striolaris,  jtolyplocus, 
stepfiatioidcs  und  bipler),  mehrere  Amm.  lingtdaim,  1  Ptern- 
cera  oceani,  1  Östren  grcgnria^  Terchratnla  insigfiis  und 
bisiiffarcinata,  2  Cidaris  rfegnti^y  Kugeniacrinus  caryophgf- 
InlKs,  Saccocoma  pinnata  und  pectinala,  diverse  Korallen, 
KrifOH  arctifurmis,  Fragment  von  Mcgachims  hngispinus, 
ein  paar  Scyplüen  and  Lamno-Zähne. 


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LI  — 


Ans  der  Kreide:  1  Ammomtes  inienuptus,  3  Amm. 
quere  1/ oll Hüf  1  Amm.  mayot  laaus^  1  HamÜes  atfenuaitts, 
Frag"ment  von  1  Amm.  mamillaris,  Kxogyra  cniiuiiba. 

Aus  dem  Tertiär:  1  Clupea  ymcilis  und  1  Smcnlis  minuia. 
Von  Herrn  Prof.  T)r.  Kinkel  in  liifr.  Kiue  große  Kollektion 
Aiiiiiioniten,  Bflemiiilen,  (-Jastroiiuden  iiiid  Bivalveu  aus  deu 
llumphriesiauus-  und  Murcliisoiiae-Scliichten  der  Bahr,  der 
Wutachgegend  und  Schwabens,  darunter  Ammottites 
sowerbyi  und  stuufivnsis;  eine  frroße  Zahl  von  Ammoniten 
(Amm.  tumidus,  hfrveifi,  goweriauus,  koenighi,  fraasi^  calvus, 
rehmnnm,  parkt n.sohi  und  finiatus):  ferner  Belemniten  und 
Brarlnopüden  (Tercbrnhila  pala  uml  submnaUculaia,  Rhyn- 
chotieiia  triplirosfi  und  phnseolifta  eiQ.)  aus  den  Eisenoolithen 
der  Macrocephalu.sscliichten  von  Ueisingen  in  der  Bahr; 
Ammnnifes  tripartitiis  aus  der  Stoeklioi-nkette ;  eine  Suite 
Bracliit>i*uden  (Terebratuld  pala,  nntiplrc/a,  maryarita,  con- 
iraversa  und  rihens/s,  IVtinahonella  riUmsü  und  trigona) 
aus  dem  aliiinen  Kellowaykalk  vonVils:  eine  Suit.»*  Pctre- 
faltten  aus  dem  Ilauptrogenstein  in  Baselland;  zaliireiche 
und  manniirfaltifre  Seeirr'd  Brarhiuiioden,  Bivalven.  Gastro- 
poden  und  Ammoniten  aus  deu  Batbsrlficliteu  des  Schweizer 
Jiira:  große  Bivalven  (Mytilus  antpit/.s,  Ostrea  caprina, 
Ceromz/a  r.i>-p)i(n'ca,  Pliohiiloiinjd  purckvsta  und  Pcdoi)  aus 
dem  weißen  Jura  der  Schweiz;  zahreiche  Schwämme  und 
Korallenstocke  (Moiitlivaltien  ,  Thamnastraeen  ,  Cvatho- 
ph^'llien)  aus  ileni  weilien  Jura  von  Ölten  und  vom  Randen. 

iNeocome  l'etrefakteu  aus  den  Freiburger  Alpen,  darunter: 
Ancyloceras  jourdani  und  merinni,  Avimonites  suijiuibriatus, 
difffcflis,  routfanas.  aagjtsti'osfdtus  und  ligaiiis^  Belemniies 
pistillifonnis) ;  Fossilien  (Ancyloceras  slitderi,  Perlen  heati, 
Kchinospalaiinfi  l  ordifonnis)  Vom  Justithal  am  Tliunersee ; 
l'etrefakien  l^u.  a.  Terebralula  ntofitaniana.  Torasbr  hnm- 
7ieri,  Pseadodiadema  malhtm]  aus  der  uiilerea  IvreicU'  vom 
Pilatus  und  Sentis;  zahh  eiche  Seeigel  aus  der  weiben 
Kreide  von  Rügen;  Dromiopsls  sp  luid  Siiofanf/us  burhhtndi 
von  Faxr».  Korallen  und  juidere  ['i  v-iln  u  uns  dem  Leitha- 
kaik  vuü  Suos  bei  thMnuiucHUur  Hydrobien-  und 

Cypriskalk  vuu  Nördliugeu  im  ivies.  Eine  große  K.dlektion 
vuD  Petrefakteu  aus  dem  Ober-Cobleuz  der  Haigerer 

4» 


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—   LU  — 


Papiermüble:  Lophocrinus,  Plcurodictyum,  Orthoceren  etc. 
und  Pflanzenreste  aus  dem  Culuisclüefer  von  Herborn; 
Steinkohlenptlaiizen  von  Manebach,  Sigillarien  aus  dem 
Rulirbeckeu,  Neuropieris  lochii,  Pecopteris  lamureana  und 
plunkcneti,  Annularia  brevifolia  aus  dem  Aiithracit  von 
Erbignon  im  Wallis,  Neuropieris  flexmsa  von  Sagau.  — 
Eine  «(liißere  Zalil  fussilreicher  Platten  aus  den  rliiitisclieii 
Contoi  taschichten  von  Keuth  im  Winkel :  eiuige  Fu."ssilien 
von  St.  Cassiau  und  Haingrtiudau ;  eine  Suite  Fossilien 
aus  dem  deutschen  Muschelkalk ;  Ptlanzenabdrücke  aus 
dem  Scbleiclisandstein  vou  Seckbach:  Clausilien,  Mclauia 
escheri  und  Helices  aus  der  Siißwasserniolasse  von  der 
Ruggburg  am  Pfänder^'-ebii  - .  die  Fauna  aus  dem  Cyrenen- 
mergel  des  Hoffmannscbeii  Hiunnens  vom  Haineiweg  in 
Sachsenhausen  und  des  Biaunkohb  nwri  kes  von  Seckbach. 
Eine  aus  der  iliuterlassenschaft  von  lierru  Dr.  Gey  1er  stam- 
mende große  Sammlun<:  von  PiianzenabdrUckeu  aus  dem 
Polierschiefer  von  Bilin  in  N.-Böhmen. 

16«  FIr  die  Hanlen-Sammluirs 

Von  Herrn  Dr.  Paul  itüdiger  hier:  Eine  Sperber-Mumie  vou 
Luxor. 


B.  Im  Tausch  erworben. 

1.  Für  die  Säagetiersammlniip : 

Von  Herni  Konsul  Dr.  von  Moelleudorf f :  Philippinische 
Säugetiere  und  zwar:  1  Viverra  tanyaluw/tt  Gray,  Phloeomys 
paUtdus  Nelir.,  Sciuru$  n.  sp.  uebst  einer  Varietät;  1  Tupaja 
ferruginea^' 

IHr  ile  Tufeliaimnliuiyt 

Von  Herrn  Herrn.  Bulle  in  Valdivia:  1  Murornttace  ferruginea 
Müll.,  1  Pteroj[dovhus  rubecula  Kittl. 

t.  FIr  dl«  IteptlHwi-  «ad  BalraeMeraammlanrt 

Vom  K.  K.  Naturhistorischen  Hofmuseum  in  Wien: 
Lacerta  simomji  Stdchr.  vom  B'elseii  Zalmo  bei  B^erro, 
Canaren,  2  Coluber  tacniHrns  Cope  vou  Shanghai,  Contia 


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—  LIU  — 


coronclla  ScUlg.  aus  Syrien  und  Simotes  ocfolineatus  Sclrnd. 
Viir.  mej/ennkl  Stdchr.  von  den  Sulu-Tnseln. 
(Ans  Prof  Dr.  W.  Kükentlials  Reiseausbeiite):  Lmlus  n.  »it. 
und  lihacopkorHü  otilupfuis  Hlgr.  vom  Baramiiiiß  in  Nord- 
Borneo  und  Calamaria  colUiris  Blgr.  von  Kurukan  in 
4000'  Hohe,  Nord-Celebes. 

4.  Für  die  LeptdoptercngaromlDiig: 

Von  Herrn  Hof  rat  Dr.  B.  Hagen  hier;  Eine  Anzahl  Lepidop- 
tereo  gegen  Molukken-Arten. 


C.  Durch  Kauf  erworben. 

1*  nr  dl«  TWflelekeiid-aBatoiiitaehe  SanuBlmp: 

Von  Herrn  Willi.  Schlüter  in  Halle  a.  S. :  Schädel  von  Orw 
(irkal  ^  von  Aschabad,  Tianskaspien. 

Von  der  Neuen  Zuulogischen  Gesellschaft:  Schädel  von 
MarncK.^  rieme^triniis  L.  cT,  Cercopithn  us  niditan.'i  Erxl.  c?, 
Lemur  in'inuicHSy  2  Tetrarpras  <jHfi(h-ir(inns  III.  (f^,  2  Zorilla 
sonlbt  I.  (TeolTr.,  (kndta  fdina  Thuub.  If!,  CaHin  (Fennecus) 
famelicus  Hüpp. 

8.  PIr  die  8I«g«tiemiiiiilang : 

Von  Herrn  J.  .Menj^es  in  Limbiirj?:  1  Chlam^doithoiHs  trun- 
rafna  Harlan  vom  Ilio  de  la  Plata. 

\  Uli  Herrn  H.  Rolle  in  Berlin:  1  Mifnrns  ilrifts  Schreb. 

Von  der  Neuen  Z()()lo(,^isciieii  <i  esel  Isc  haf  t  hier:  Mara- 
c"s  mntrstri n/(.i  L.  cf,  fcrro/tit/nyiis  jiiffihtns  Erxl,  c?, 
Li  t/nir  hruititi  ti<^  c?,  Proeijoii  /o/orL.,  .Siamesische  Hauskatze, 
(itneita  fr/iiia  'I'hiinb  .  'Aurilla  zorilla  I.  Geoffr.,  leiraceros 
fiua<(rx-nrnis  ßlaiiiv.      ^,  Wallaby. 

Von  Herrn  Dr.  (J.  Kraatz  in  Berlin;  Eichhörnchen  und  einige 
Mäuse  von  Kamerun. 

3.  FSr  die  Yo^elsunniliing: 

Von  Herrn  H.  Bolte  aus  Valdivia:  G!rn"idiinn  ferox  L., 
IJfflacies  tüi-iiü  Kin{J,  rif^inrrlilvus.  (ilhi<fnlaris  Kinp:,  Tncni- 
opUra  pyi'ope  Kittl.,  Auaeretcn  parulus  Kittl.,  iicytalojnis 


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—   LIV  — 


obscurus  King.  OTynrn  spinicauda  Gmel.,  Eustffhanus 

galerittis  dl*,  Cynnotns  azarae, 
Vou  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft:  Nicobaren- 

taube  und  rUUyeervus  ckyans  Gm. 
Von  Edw.  Gerrard   and  Sons  in  London:  NeopsittncuR 

riiltrii>ileum  Salvad.  Geoff'royas  iicrsotiatus  Shaw  d*  ^ 

Tnchoglossus  haematodes  L.  <?      Tr.  n  eben  ^. 

4.  Flr  4ie  Reptillea-  nnd  ^traelilerMUinlaiig : 

Von  Hen'n  Hans  Friihstorfer  in  Berlin:  Hharophorns  monti- 
cüla  Blgr.,  SpUeno^thnjne  rrhlnnsis  V.  Müll.,  2  Li/(/nsoma 
(llinuiia)  amabile  F.  Müll.,  Calatxana  actifirosttLi,  ffnicilis 
und  2  nnieUeri  Blgr.  aus  ('elebes,  Culhihi  mo'/rsfd  Btt«rr. 
n.  sp.  und  f^r'i/nniodurii/lus  nuirntoradis  Kulil  ^  vuU  der 
Insel  Lonibok  und  SIphoHnjts  aininldt/is  Mik.  und  Enyalim 
ßtznujen  Wgni.  au.s  Espiritii  Santo,  Brasilien. 

Von  Herrn  Dr.  Aug.  Müller  (Liunaea)  in  Berlin:  Amphiuma 
tridactyla  Cuv.  aus  den  südl.  Verein.  Staaten. 

Von  Herrn  W.  F.  H.  K  o  s  e  ii  b e rg  in  London :  Ihfhdes  n  i/lh ruijUiitnA 
Blgr.  und  Hk/o  glabenhnus  Gthr.  aus  den  Verein.  Staaten 
von  Columbia. 

Von  Herrn  Dr.  Georg  Kraatz  in  Berlin:  J,'<i/>/iia  sitnuhichneri 
Boc,  2  Itappia  äff.  nasuta  Gthr.  und  4  lid/i/iid  sp.,  Jfifl- 
(inilidlrs  ritfiis  Hchw.  und  //.  (uthnji  A.  Dum.  juv.,  2  Ar- 
throleptis  inw  ruilddiilHü  Blgr.  uud  2  A.  Sifi.  poecilonctiis  Pts., 
3  VrdroliijiJilu.^  iifrkanus  Blgr.:  2  Cintrtfft  hommna  Bell; 
2  J[rtn/(lart//lus  rirhardsoni  Gray,  3  IL  bocagei  Blgr.  und 
//.  fascidlns  (4ray,  2  nov.  gen.  et  sp.  äff.  Diplodw  hjlns 
Gray,  2  (ronatodes  afrkanus  Bttgr.  n.  sp.,  5  Agama  colo- 
noiiim  Daud.,  2  Amphishamn  aft.  tnncfhri  Strch.,  Laceria 
echinata  Cope,  2  Poronxni  houlcinjeri  Bltgr.  n.  sp..  Mahum 
maculUabris  uud  2  /dtldoxi  Gray,  7  Lijgosotnd  (Riopa) 
fernmidi  Burt.,  2  Srelotcs  A/y/  Zs  Bttgi*.  n.  sp. ;  8  Chamae- 
Iron  <)i(  (  Hi  (\v\xy,  zalilreicliL'  <  Ii.  €ristatm'Äi\\t\\h.,  S  Wmw- 
])//<)!(  Oft  spt  t  tnnit  Buchh.;  2  7'i/j)hlojjs  j//ffir(alf/s  ]jt&c\l  \AV. 
iti(/rol/firdla  HalloW, ,  2  Tfopidniioins  fnUgl noidcs  Gthr., 
BoüdoH  olimeeua  A.  Dum.,  2  Li/cophn/f/ini  fujictatum  Gthr. 
und  2  L.  laterale  llallow..  3  Elapopf!  modestm  (ithr., 
Gonionotopiiis  vossi  Bltgr.,  LMorophis  heterodcrmus  Hallo w., 


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~   LV  — 


Gastropyxis  smaragdina  Scblg.,  'lor/ofornis IdrIlandiU.a.llo'W.f 
Biti>;  )ia.sirorni.9  Shaw  und  B.  gnöon/ca  D.  B.  und  3  Aifieris 
sfj/((uiH(jer  Hallaw.,  .sämtlich  aus  Kamerun. 
Von  Herrn  Ingenieur  Müller  hier:  Tfipmambis  nigropunctatm 
Spix,  Amphishnnia  alba  L.,  Boa  conalneiar  L.,  Epwrates 
ccnchris  \i  Zainenis  mentovarim  D.  B.,  Sptloteft  pnUatus 
L.,  2  Dn/niohius  hofidae/ii  Seiitz.  typ.  und  5  var.  rappi 
Gthr.,  Oxybelis  aoDniiintn.s  Wied,  X.enodon  serenis  L., 
4  Liophh  melunolus  Shaw,  Stemrhma  degenhardit  Berth., 
()  lAplodira  aldofnsca  Lac^p.,  Enjthrolamprus  aesculapii 
L.  var.  venusfhsima  Wied,  Ort/rrhopus  petolnrwj!  L.  und 
2  0.  fieuiricdi  D.  B. ,  8  Rh/iiosioma  (juianense  Trosch., 
Elnps  spi.ii  Wgl,,  Lad/rsis  pirta  Trosch.  und  6  L.  lanre- 
okita  Lact'p.  und  2  Crotalus  terrificm  Laar,  von  Caracas, 
Rep.  Venezuela. 

Von  Herrn  Prof.  Dr.  Fr.  R e  e  1  in  Jena :  Prostherapis  rajrli 
Bttgr.  n.  sp.,  Krythrolamprus  aeseitlapü  L,  var.  rrmis- 
ihsitna  Wied  und  Klnps  mipartitus  D.  B.  von  Amalfi, 
(Jmcilia  pncfniiicnifi  (\\.\\\\  au.s  ir)(  K)m,  2  Aporophis  lineahis 
L.,  liJiniostoina  fjuianeme  Tro.scli.,  Ilomalocranium  semf- 
cincium  I).  B.,  Kl(t})s  romlfitiNs  L.  und  2  K.  düsaleatus 
Cope  von  l^aramiiiilla.  2  Amcira  surinamcnsis  Laur., 
Dryntohiits:  buddarrfi  Sentz.  var.  rappi  Gthr.  und  Himantodes 
cenchofi  \j.  var.  Ir/imtnrh/s  Tope  aus  dem  Caueathal  bei 
Antio(iuia.  5  ('itonifldphnrus  lemni.srdius  Daud.  von  Baran- 
quilla  und  Autiotjula.  (Inirrhnpus  nriiiriali  D.  B.,  O,  pefo- 
hntis  L.  und  Enitltrui'nnpru.s  m.M  /n'dp/i  h.  VAY.  mojKrjjiui 
Jan  von  Medellin.  f^piloies  pu/lrthis-  L.  und  Lcptophis 
Uücereffs  Wied  von  Kemedios,  7>'>a  lutis/ritlor  L.  aus  dem 
MagdalenaLlial  und  Xiphovcrcns  1«  h  todcnnus  A.  Dum.  c? 
vom  Rio  Samana,  alles  in  den  Vereinigten  Staaten  voD 
Columbia. 

Von  Frau  H  Krieb  Wwe.,  hier  (1894):  Untia  Ii uini)r}iarisy\<y\\\.^ 
Pythuii  reticulntiis  Sehnd.,  Tropidotiot ns  rh//is(ir(///s  Sehlg., 
Dendrnpliis  p/etus  Gmel.  und  Dryophis  prasuius  Boie  von 
Banjerma.siu,  Südost- Bornco. 

Von  Herrn  Jul.  Reiclielt  in  Berlin;  2  Sakunundnna  perspi- 
cillntd  Savi  ans  Oberitalien.  2  Molyc  toroaa  Esehsdi.  aus 
Californien,  3  M,  liridc^mm  Kaf.,  Sjickrpcs  ruber  JJaud. 


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—   LVI  — 


und  Sp.  porphyriticiis  Green  aus  den  östlichen  Vereinigten 
Staaten,  Nicorin  trijuga  Schweigg.  aus  Ostindien,  Chryse- 
mys  scripta  Scliöpff  aus  den  östlichen  Vereinigten  Staaten 
und  Chebdina  longicollis  Shaw  aus  Australien. 

6.  PBr  die  Pt«elifa«inlmi9t 

Von  Herrn  Dr.  G.  Kraatz  in  Berlin:  3  Fische  von  Kamerun. 

6.  Fiir  dio  Insokteiisainnilutig : 

Von  Herrn  Dr.  Sch m iedekneclit  iu  Blankenburg;  H^meu- 

optereii  ihkI  zwar: 

lUün  Irhiieiimouideii  in  500  Arten, 
4lK>  Brncoiiideii  in-  2(X)  Arten, 
1(X)  Clialcidieu  und  Proctotrupieii  in  50  Arten. 
Von  Frau  Krieb  Wwe.  hier:   £ine  Anzahl  Käfer  uud  Heu* 
Bchrecken  von  Boroeo. 

7.  Fir  die  Snauluog  der  Skorpionesy  TMabvudrUlie  uud  Spinnen: 

Von  Hen-n  Prof.  Fritz  Regel  in  Jena:   1  Taasendfnß. 
Von  Herrn  Dr.  G.  Kraatz  in  Berlin:  Einige  Spinnen  ?on 
Kamernn. 

Von  Herrn  Ingenieur  Müller  hier:  2  Tansendfflße  nnd  1  Skorpion. 

8*  F8r  die  KoacliylleiieuiBiI«iig: 

Von  Herrn  G.  B.  Sowerby  in  London:  Turriiella  bankH  QTt^y 
typ.  nnd  var.  Panama,  ifroderipiana  d'Orb.,  Payta,  eingU' 
lata  Sowb.,  Peru,  coktmnaris  Kiener,  Pondichery,  exoleia  L., 
Martinique,  flammttlata  Kiener,  gotiiosUma  Val.  typ.  nnd 
var.  martnorata  Kiener  und  yar.  meta  Reeve,  granuHfera  Ten. 
Woods,  Tasmania,  kniiginosa  Reeve,  Payta  und  var.  ier€brah.f 
var.  tign'na  Kiener  und  var.  unguUna  L.,  Senegal,  maeukUa 
Reeve,  Mesalia  striata  A.  Ad.  W.-Afrika  nnd  sulcata  Gray. 

Für  die  BotaiilBclie  SunMlmiys 

Von  Frau  II.  Krleb  Wwe.  hier:    Eine  Palmenfrucht  von 

Banjermasin,  S.O.-Boriieo. 
Ferner  gekauft  eine  Afxelia  africana^  Frucht  des  Affenbrod- 

baums,  und  andere  Früchte. 


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—  Lvn 


9.  Fttr  die  MineraUeoMnimlaDif : 

Gediegen  Tellar,  Facebay,  Siebenbttrgen;  Metaeiimabatit,Idm; 
Oersdorffit,  Harzgerode;  Arseneisen,  Reichenstein;  Zink- 
blende mit  EnpferkiesQberzug,  Grabe  Dordthea  bei  Wörs- 
hofen;  Wnrtzit,  Przibram;  Enargit,  Sierra  de  Famatina, 
Argent ;  Piagionit,  Wolfsberg;  Brookit,  Pregratten;  Borax, 
Esmaralda  Co.,  Nevada;  Kalkspat  und  Baryt,  Egremont, 
Cnmberland;  Gbalkomenit  mit  TJmangit»  Sierra  de  Umango, 
Argent.;  Brdggerit,  Raade;Norw.;  Topas  (rosa),  Sanaska, 
Ural;  Phenakit,  Krageroe,  Noi-w.;  Angit,  Ufte.  Nisbida, 
Japan;  Diopsid,  Nordmarken;  Scliefferit,  Jakobsberg, 
'  Schweden;  Mikroklin  (Manebacher  Zwilling),  Florissant, 
Colorado;  Andesin,  Nishisbiodamura,  Japan;  Anorthit, 
Kamitsaki,  Japan. 

10.  Ptr  die  palSoBtologiiehe  Samnilinif  s 

Von  Herrn  Joli.  Nemeth  in  üereriö:  Schiämmmaterial  ans 

den  Faludinenschichten  von  Cerevii  in  Syrmien,  mit  üosau- 

nnd  Leithakalk-Fossilif'u. 
Die  Petrefaktensammlnng  des  verstorbenen  Herrn  Dr.  Kraetzer, 

umfassend  tieimhe  und  pflanzliche  Fossilien  aus  fast  alleu 

Systemen. 

Von  Herrn  Steinmetz  Martin  Keil,  mitteleocäue  Fossilien  von 

Enzenan  bei  Mürnsee,  Bayern. 
Knochen  nnd  Haselnußfrücbte  aus  dem  Moor  der  Mendelssohn- 

Straße  daliier. 

Eine   Kollektion    uuterdevouer  Fossilien    von  Oberstadtfeld 

bei  Dann. 

Von  Herrn  A.  Miclii'let.  I^erliu:  Algerische  Kreide-i-*etret'akten. 

Diluviale  Skeletteile  aus  den  Mosbacher  Sandgruben:  Unter- 
kiefer und  (ieweihstan?en  von  Ahrs.  Unterkieferhälfte 
und  Geweihe  von  Cerius,  das  Kraüinent  einer  Klie  von 
Elephas,  Fragment  eines  iniiiKM  erosnnterkiefers  mit  zwei 
Zähnen  nnd  Fragment  der  Schädeldecke  von  Rhinoceros, 
Oberarm,  ein  Zeliencrljed  und  Mittelhand  vom  Pferd, 
Fragment  einer  Unterkieferhälfte  vom  l^iber.  hinit^rster 
Molar  von  Sus  scrofa,  Zähne  und  ein  ^Spruugbein  von 
liison  prüiciis. 


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—  Lvm  — 


Siiurortlincpratiteii  von  Borkhülm  und  Ammoniten  aus  dem 
^[i  >k;iiiri"  Jura  von  Herrn  0.  F.  Roßmäßler. 

Eine  PJati«  mit  khniumfäUrten  aus  dem  Rotliegeudeu  von 
Tanüuicli,  vou  der  Königlich  Sächsischen  Mineralien- 
Niederlage  in  Fi-eiberg. 


II.  Bücher  und  Schritten. 
A.  Geschenke. 

(IMr>  nitt  *  veraehenen  sind  vom  Autor  geKobem. 

*Aruol(l,  F..  r^r ,  Dber-Landesgeriuhtsrat  in  MilncbeD:  Lichenologische 

Auüilüge. 

—  Veraeichnis  der  Licbeaen  üi  TyroL 

—  Flechten  «nf  dem  Antrat 

*Berg,  CftrloS)  Dr.,  Director  del  Huseo  NmIoimI  de  Bumios  Aires:  Com» 

munieacioTies  Lcpidopterologicas. 

—  (""utribucioMes  al  cnnoi  imiento  «le  1('S  I'eces  sadaniericEDus. 

—  Lista  de  las  Fublicacioues  cientiticati. 
*Debeeiix,  J.  0.,  in  Tonlonse:  Be?üion  de  1a  Flore  agenaiee. 

Flora,  Genoasene ehalt  (Oeeellechaft  fOr  Botanik  nnd  Garteoban  in 
Dresden):  Sitzungsberichte  nnd  Abhamllangen  1896—97. 

—  Beitr.1f:e  zur  Flcra  von  ('matifii  und  fnlrnntifn 

—  Drcsdins  Gartenbau  (siwci  Kestschriiten  zur  7ü.  ÖtiitUD^sfeiw). 

—  Verzcidinis  (kr  RUcbersammlung. 

*Forel ,  iL  Ä.,  l'rof.  in  Cbigny  (Schweiz):  Histoire  naturelle  Ues  Hyiueaupltres. 

Partie  II.  Lee  Formicides  (ans:  Grandidier,  Uadagascar). 
«Haeckel,  Ernet,  Prof,  in  Jena :  Natttrlidie  SchOpInngigeMhiclite,  2 Teile. 

Neunte  umgearbeitete  Auflage. 
*flagen,  B  .  Ilnfrat.  Dr.,  hier :    Verzeichnis  »ler  in  den  Jahren  1893—95 

von  mir  in  KaiserwilhelmslaDd  und  Neopommem  gesammelten 

Tagschuiettet  linge. 
T.  Heyden,  Major,  Dr.,  L.:  Vappes,  Festreden. 

—  Bericht  der  SenckenbergiBCfaen  natnrforschenden  Oesellschaft  1859 

bis  18(W. 

—  Nachrichten  ans  der  Senckenbergischen  natnrforschenden  üesellsehaft 

in  der  Zoitsrhrift  .Iris"  von  182n-1H?«. 
*iliiialgo,  J.  Q.,  Prof.  in  Madrid:  Obras  mülaculugicas.    Eutrega  4a. 
*Kankasischea  Haaeusi  in  Tlflia:  t.  Badde,  Dieliacfaae  deaSankMos. 
Kiel,  Kommisaion  aar  wissenschaftlichen Untersnchnng der  dentadien Xeere. 

Wissenschaftliche  Meereeontersnchnngen,  N.  F.,  Bd.  II,  Heft  I, 

Abt.  2. 

Knauer.  Grbrndcr.  liirr:  A  l  Jb.  V  Hajersky,  Eine  Frflhlingsfahrt  durch 

Italien  nach  Algerien, 


Üigiiizeü  by  <-3ÜOgIe 


—   LIX  — 


*Kobelt,  W.,  Dr.  med.,  in  Schwanhcim  a.  M:  RoBmlfilera  Iconographie  der 

europäischen  Land-  nnd  Süßwassermollusken.   N.  F.  YUI,  1.  2. 
*K9iiigl.  Norwegisch«  Regierung:  Den  Nonk«  Nonlbavs  BzpeditUm 

1876—78.    XXIV,  Botanik  (ProtophyU). 
■^Lanbe,  Oust.,  Prof  in  Prag:  Die  geologischen  VerhUUusM  d«e  Minef»!« 

wasserj^ebietes  von  Gießhühl -Sau erbrunn. 
*Landwirtschait8kammer  in  Breslau: 

Jahresbericht   der  Landwirtechaftskammer  fttr  die  Provinz 

Sddeiien  1896. 

*Leger,  H.  L.«  in  Caen  :  Sur  1«  differendetion  et  1«  d4?eto|iiieinent  dee 

fel^ments  liberiens. 
Linflloy,  W..  hier:  A.  Petunniki>v.  Die  Potentinen  Centralrnßlands. 
*Loretz,  H    r>r    T.;(niles.rf'olot,'e  in  Kerlia :  Uitteiiuugen  über  ge'ilnfrische 

Auinahiuea  im  Mittel-  und  Oberdevun  aul  den  Blättern  Iserlohn, 

Hobenlimbiirg  nnd  Hagen. 
"^Ladwig,  F.,  Dr.,  Prof.  in  Greiz:  Über  dae  Leben  nnd  die  botanisebe 

Thätigkeit  Dr.  Fritz  MUUw'e. 

—  Beitr  i^'e  zur  Phytarithmetik. 

—  Snr  les  i  »rKanismes  des  ^coulements  des  Arbres. 
Sechs  andeiti  butanische  Arbeiten. 

*May,  Martin,  hier:  Sind  die  fremdartigen  Ortsnamen  in  der  Provinz 
Brandenberg  und  in  Ostdentscbland  slaviBcb  oder  germanisch? 

«Xelion,  Jos«,  Dr.  med,,  in  Brttnn:  BeitrAge  sur  HeteoriteDkaiide  UKbrens. 

*11  filier,  Hax,  Dr.,  Prof.  an  der  Hersoglicben  Tedmiscben  Hochsehnle  in 
Braunscbweig :  Die  Hermannsböble  bei  Rübeland.  Bd.  I  u.  II, 
Text  und  Atlas,  ireolnfrisrh  bearbi  itet  von  Prof.  Dr.  J.  H  Kloos 
und  i)hotojrraphi.>jch  aufgcnMuiuien  von  l'rnf,  Dr.  II.  Müller. 

*U linden,  Max.  in  Hamburg:  Drei  Beitrage  zur  Granulafragc. 

*Nebring,  A.,  Dr.,  Prof.,  in  Berlin:  Über  mehrere  nme  Spaia3>Art»n. 

—  Über  6ebifi>  nnd  SchlldeMJnterscbiede  von  Ähtetaga  dater  Liebt. 

and  Ä.  acontion  Pall. 

«Oberrheinischer  geologischer  Verein  in  MfiUhansen  i.  E.:  Be- 
richt über  die  Verhandlungen  in  MQhlhansen  i.  30.  Ver- 
sammlung am  22.  April  1897. 

*r.  Badde,  Dr.,  Direktor  des  Kaukasischen  Mtit>eums  in  Tiflis:  Bericht 
Aber  das  Kaukasische  Uosenm. 

▼  on  Botbschild*8cbe  Bibliothek,  Freiherrlicb  Carl,  hier:  Zn- 
gang8verzeichni.s  für  das  Jahr  1896. 

*BftSt,  D.,  Dr.  med.,  in  Hannover:  Heirräj^e  zur  Kenntnis  der  Radiolarien 
aus  ü  esteinen  der  Trias-  und  der  paläozoischen  Schichten. 

—  Fünf  kleinere  Arbeiten  über  Radiolarien. 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Oaitnng  Stapäi«. 

Schaeffer,  Hein r.,  hier:  Lovell  Beeve,  Elements  of  Concbology,  toI. I n. II. 
•Seharff,  B.  F.,  in  Dablin:  On  tbe  Origin  of  tke  European  Fanna. 
*8chins, H.,  Dr.,  Prof.  in  Zttricb:  Die  PÜansenweltDeatsch-Sttdwestafrikas II. 
•Schuhe,  Tb.,  in  Breslau:  Die  Verbreitung  der  Oefäfipflansen  inSchiesieu. 


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—  LX  — 


*Senckenbergiscbe  Stiftung:  63.  Nachricht  von  dem  Fortgang  und 

ZawMln  der  Sendnnbefgiichai  Stütiiiig. 
*Seoaiie,  Victor  Lopes,  in  Comfift:  Bosqa^o  historioo  de  la  Botenica 

espailolii. 

*3nellen,  P.  c  T  .  in  Rotterdam:  Hesrhrijving  van  swee  nienwe  eoorton 

van  het  Genus  Costuoptcri/x  Staint. 
«Stossich,  Micbele,  in  Triest:  Filarie  e  Spiroptere. 
*Strftti,  C.  H.,  Dr.  med.,  im  Haag:  Die  Fiaaen  auf  Java. 
Streng,  W.,  Dr.  med.,  hier:  Beiah.  Braune,  Znr  Erinnermig  an  Aagitst 

Streng. 

»Thilo.  0  ,  Dr.  med,,  in  Riga:  Sperrvorrichtnngen  an  FisohltaGbelll. 
*Vii  ('how,  Rud.,  in  lierlin:  Anlii^'e  und  Variation. 
^VolksTorlesungen,  Aasschuss  für,  hier:  0.  Jahresbericht. 
Weis,  Albreebt,  hier:  Frai»  Woenig,  Die  Fflamen  im  alten  Ägypten. 

B.  Im  Tausch  erworben. 

Von  Akademien,  Behörden,  <>esellHchaften,  Institutionen,  Vereinen  n.  dgl. 
gegen  die  Abliandlnugeu  und  die  Berichte  der  (lesellschaft. 

Aar  au.    Aargauische  Nrxtnrforschcnde  Gesellschaft:  — 
.Alexandrien.    S n e i e t e  K h e d i v i a i e  de  G c m r n p h i e :  — 
Alten  bürg.  Naturforschende  Gesellschaft  des  Osterlandcs:  — 
Amiene.  Suci6t6  Linn^enne  du  Nord  de  la  France: 

Bulletin  Vol.  13,  No.  283-292. 
Amsterdam.   KAnigl.  Akademie  der  WIsBenschalten: 

Vorh!\ndelin{;en,  Afd.  Natuurkunde: 

1.  Sertie,  Deel  .'x    Nu.  3—10, 

Zittingsverulagen.    18U6— 97.    Deel  4. 

Jaarboek  1S96. 
—  Zoologiache  Gesellschaft:  — 
Annaberg.   Annaberg-Bnchholzcr  Verein  fttr  Naturkunde:  — 
Arnstadt.   r>oTirsche  Botanische  Monatsschrift  (Prof.  Dr.  G. 

Deutsche  Botanische  Munatscbrilt.   Jahrg.  15,  No.  ü  — 10. 

Angsbnrg.   Natarwissenschaftlicher  Verein  fttr  Schwaben 

and  Neubnrg  (a.  V.):  — 
Aussig.  Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 

B  a  h  i  a.    I  s  t  i  t  u  t  u  G  c  > >  fr  r  a  p h  i  c  o  e  II  i  s  t  o  r  i  c  o :  — 
Baltimore.    Johns  Hopkins*  University; 
Circulars.    Vol.  16.    No.  l.'W  u.  131. 

.    17-    ,  132. 
Bamberg.  Natnrforschende  Oeseltschaft:  — 
Basel.  NaturforschendcGc:<ellsehatt: 
Verhaadlnngen.  Bd.  IL  No.  S. 


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—  LXI  — 


Basel  und  Uenf.  Schweizerische  Botaniscbe  Gesellschaft: — 
Batavia.  NattturkandigeVereenigung inNederlandscb Indiä: 

Natnurkundig  Tijdschrift.  Deel  66. 

Boekwerken  1898. 

—  Batav.  Genootschapvan  Kantten  en  Wetenackappen:  — 

Belfast.    Naturalists^  Field  CUb:  — 

Bergen.   Beri^ens  Museam: 
Aarlaig.  1897. 

Sars,  G.  ( An  Acconnt  of  the Cruatacea  of  Nonray.  leopoda.  Vol.  II. 
Part  5—6  und  Part  7—8. 
Berkeley.  Utiiversity  o!  California: 

Anntial  Hepoi  t  of  tlie  Boiinl  of  State  ViticnHiiral  Commiisioners. 

Appenlix  tu  the  Aiiiuial  Roport  \H'X\. 
Biennial  Repmt  of  the  I'rosiilent  vi  Llie  l  niversity. 
Brown,  E.  E.,  Notes  un  Children  s  Itrawings. 
Bttl2«(in  of  the  Department  of  Geology  Yul.  I.  Xo.  12—14,  Vol.  IL 
No.  1—3. 

Oraszi'Sonzini .  G.,  Classification,  Wine  Faattng  Qaalities  and 

Pcfocis  W2. 

Jaffti,  M.  E.,  The  Study  of  human  foods  and  practical  dietetics. 
Regibt-T  ol  the  Univtrsity  of  (.".ilifurnia  1895— yH. 
The  Vtneyards  in  Alameda  Connty. 
The  Vineyards  of  Southern  California  1895—96. 
Berlin.   Königl.  Preuss.  Akadeuiic  der  Wiasenscbaften: 
Physikalisrhe  AlihuniUungcn  18i><). 
Sitzunirshcrichic  18U7.    No.  1  — ">H 

—  Deutsche  Geologische  Gesellschaft: 
Zeitschrift.    Bd.  49.    Uefl  1—4. 

K9uigl. G cologische  Landesattstatt  «.Bergakademie: 
Geologisehe  Spexiatkarte  von  Preußen  und  den  Thflringischen  Staaten. 

Lief.  (X5  No.  34— H»;.  40- 1-2  und  4H— 48. 
,    Ib    ,   47.  48,  r)3.  54.  59  und  66  mit  15  Helten  Erläuterungen. 

,     74.    ,   41'    .M  u,  :>o  -57. 

,    82  und  H,i  mit  11  Helten   Erläuterungeu   und  5  Karten 
agronomische  Bohrungen, 
Abhandtungen  N.  F.  Heft  21-23  und  26-28. 
Geologische  Uebersicbtskarte  des  TbAringer  Waldes  lu  den  Ab* 

handlun^cn. 
Bohrregistcr  nclL-st  Bohrktirtf 

—  Botanischer  Vorein  1  ü  r  'i  i  t  i'r o  viuz  Brandenburg: 
Verhandlunj^en.    .lahr^'.  39.    18 i'T. 

—  Gesellschaft  Naturforschender  Freunde: 

Sitsungs-Bericht  1896. 

—  Direktion  der  Eoologiechen  Sammlungen  dea  Museuuis 

für  Naturkunde: 
Mitteilungen.  Bd.  I.  Heft  1. 


—  Lxn  — 

Bern.     Allgemeine  Schweiz.  Gesellschaft  fttr  die  gesamten 
Natanristen  Schäften: 
HiUeOnngen.  1895—96.  No.  1876—1485. 

—  Schweizerische  Katari orschendc  G esellieliaf t: 

Verhamllunq-cn  der  Schweiz.  Naturf.  Ges.  bei  ihrer  Versammhinfi: 
in  äcimübausen  vom  30.  Juli      1 ,  .\ti};.  18M4.  77.  Ver&ammloDf^. 

—  Schweizerische  fiotanische  Ct ese 1 1  schalt:  — 
Berichte.  Heft  7.  1897. 
Natvrbietoriecbea  Hnaenm:  — 

Bistriz.    Gewerbeschule:  - 

BShmisch  Lcipii.   Nonlljühmischer  ExcniBionsklab: 
Mitteilungen.  Jahrg.  20.  No.  2  u.  4. 

Bologna.  Aceademia  Beate  delle  Scienae  dell*  Istitnto: 

Bendiconto.  N.  8.  Vol.  I.  Fase.  1—4. 
Bonn.    Naturhistoriacher  Verein  der  Preuss.  Rhe i n lande  nnd 

Westfalens  nnd  des  Reg:. -Bez.  Osnabrück: 
Verhandlungen.    Jahrg.  ö4.  (B.  Fols^f.    Jahrg.  4,    1.  u.  II.  Hälfte.) 
Sitzungsberichte  der  Nicdcrrheinischen  Gesellschaft  iiU:  Nator-  nnd 

Heilknnde.  1897. 

Bordeaux.  Soci^t^  des  Sciences  PhysiqneB  et  Naturelles: 

Ksquisse  d'une  carte  i:r()liigique  des  environs  de  Bordeanx  1896. 
M6moires.  Tome  I.  Cahier  1-2. 

.    II.     ,  1-2. 
Proces  verbaux  des  S^nces  1894—96. 
Observations  plnviometriqneB  1896—1897. 
Boston.  Society  of  Natural  History: 

Proceedingt.  Vol  27.  N.  14.   Vol.  28.  No.  1-6: 

—  American  Academy  of  Arts  and  Sciences: 
Proceedings.    N.  S.    Vol.  82.  No.  1-15.    Vol.  38.  No.  1—12. 

Braunschweig.   Verein  für  Naturwissenschaft: 

Bramiscbweig  im  Jabre  1897  (Feetsdirift,  den  Teibtebmero  an  der 
69.Veraammlnng  deutscher  Naturf orscber  und  Ärste  gewidmet). 
Jabresbcricht  10. 

—  II  e  r  z  o  i,'  1  i  I  h  0  Technische  II  o  c  h  8 1'  Ii  n  I  e :  — 
Bremen.    Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 

Breslau.  Schlesische  Gesellschaft  für  Vaterländische  Kultur: 
Litteratnr  der  Landes-  nnd  Volkskunde  der  ProTins  Scblesieo. 

Ergftnaungsbeft  zum  74.  Jahresbericbt 
Landwirt  schuft  lieber  Z  entral?erein  f  ttr  Seblesien: 

—  Verein  I^eutscher  Studenten:  — 
Brisbane.    Royal  Society  n  f     u  e  e  n  s  1  a  n  d : 

Annais  of  thc  (Queensland  Museum  No.  1. 
Brooklyn.  Brooklyn  Entomological  Society:  — 
Brttnn.  Naturforsebender  Verein: 

Verhandlungen.   Bd.  '^b.  181»«. 

Bericht  16  der  meteorologischen  Kommission  18U5. 


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Lxm  — 


Brttnn.  K.  K.  Hahr iscb-Scblesische  LreselUcbaf t  zur  BefUr- 
ilerung  des  Ackerbaues,  der  Natar-  und  Landes- 
kunde: 

GentnlbUtt  für  die  llihriaclun  Lmndwiite.  JtkrgKag  76  n.  77. 

189ß-97. 

—  Direktinn  des  LandeS'Masenuis: 

Annales  1896. 

Brüssel  (Braxclles).  Acadeinie  Royale  des  ScienceB,  desLettres 
et  des  Beanz  Arts  de  Belgiqne:  — 

Annnaires  1896—97. 
Bulletins  Tomr  29-33. 

Memoires  ( ouronn/'s  et  des  savants  t'trangers  i  (4"),  tome  54. 
Äfernuires  couronn«'8  et  autrcs  memoires  i  (8"),  tomes  48.  Vul.  1, 

49  u.  50.   Vol.  II,  03  n.  54. 
Koticee  biogre|»UqtteB  1896.  4.  Mition. 
Reglements  et  docaments  concernant  Ics  trois  classcs  1896. 

—  Soci^^e  ßels^e  deG4ologie,  de  PaUontologie  etHjrdro- 

1  <'  £j  i  e  : 

Bulletin,    l  omes  1.  1887,  3. 1889,  8. 1894,  9.  Fase.  1,  10.  Fase.  2—3 
tt.  11,  Fase.  2— 3. 

—  Soci6t6  Bntomologiqne  de  Belgiqne: 
Annales.  Tome  41. 

Memoires.    Vol.  6.  1K97. 

Iffibncr  &  Kirbv.  P^xotische  Schmetterlinge.  Neue  Ausgabe  Heft  1 — 24. 

—  Observatoirü  Koyaie:  — 

Budapest.    Ungar.  Naturwissenschaftliche  QeeelUchaf t: 

Rovartanl  Lapok  (Entomologische  SfoDateclirift}.  Bd.  4.  Heft  I-^IO. 

—  KOnigl.  Ungar.  Geologische  Anstalt: 
Mitteilungen.    Bd.  11.    Heft  2—7  u.  Atlas. 

—  Ungar.  Geolofrisrhe  Gpsellschaft; 
Földtani  Közlöny.  Bd.  24.    Heft  1-12. 

Buenos  Aires.    Museo  Nacional: 
Anales.  Tono  6.  pag.  1—35. 

—  Revista  Argentina  de  HIstoria  Natural: 
Memoria.  1894-96. 

AnaVs.    Tomo  V. 
Laen.    Soeiete  Linneenne  de  Nnrmandie; 
Bulletin.    Skr.  4.    Vol.  10.  Fase.  1—2. 

Oalentta.  Asiatic  Society  of  Bengal:  — 
Cambridge.   Museum  of  Comparative  Zoology: 
BoUetin.   Vol.  19.  ^o.  4. 

«    Sl.    „  1-6. 
.    32.     ,  1-2. 
Annnal  Report  1896^97. 
Memoira.  VoL  80-21.  Text  nnd  Atlas. 

—  Entomologieal  Ulab:  — 


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—  j.xnr  — 


(Jatubriiige.  American  Associatiun  ior  tho  Advancemeot  uf  Science: 
Proceedings  for  the  4d.  meeting  held  a  finSalo,  N.  Y.   Aug.  1896. 
CAktel.  Verein  fttr  Xaturkunde: 

Abhandlungen  und  Bericht.    42.  1896-97. 
Catania.   Aceatlcmia  Uincnia  di  Sciense  Natarali: 

Atti.    Anno  74  1897. 

BuUettinu  UcUc  Sedule.    1Hl>7.    Fase.  4ü— 51. 
Chapel  Hill,  N.Carolina.  Elisha  Mitchell  Scientific  Society: 
Journal.  Vol.  13.  Part.  1—2. 

„    14.  1. 

i.'  h  e  m  n  i  r  x.    N  u  t  u  r  \v  i  s  s  o  n  s  (  h  a  f  1 1  i  c  h  e  (i  e s  e  1 1  s  c  h  a  1 1 :  — 
L'herbuiii-     Sn.  h  t*'-  Nationale  des  Sciences  Naturelles  et 

M  u  t  h  V  III  :i  t  iq  U  e  b  : 

H^moires.   Tome  31). 
Chicago.  Acadeuiy  of  Sciences: 

Aunual  Kcpoit.  isMi 

Bulletin.    \  1         Nu.  1. 
C  h  r  i  s  t  i  a  u  i  a     K<<tii<;i   N  "»  r  \v  o    i  s  «•  h  c  C  n  i  v  e  r  s  i  t  :i  t : 
C  b  u  r.    2s  a  i  u  i  f  o  r  s  c  b  e  u  (l  0  Gesellschaft  ü  r  u  u  b  ü  n  d  e  u  » : 

Jahresbericht.   N  F.  Bd  4(>.   ISilß— 97. 
Cineinnati.   Univeraity  of  Cincinnati:  — 
Curdoba    Academia  Nacional  de  üienciae  de  la  Repnblica 

A  r  ir n  r  i  ti  u  : 
Boleiiii.    loiiio  15.    Entleija  2—4, 
I> a n  z  i  g.    N  a  t  u r  1  o r s L-  h  c-  II  d e  G  e s e  II s> c h a f  t : 

18.  Amtlicher  Bericht  über  die  Verwaltang  der  BaturhieloiisdieB. 
archäologischea  and  ethnologiHchen  Sammlangen  dee  westprenAi- 
scben  Provinzial  M  usenins. 
Sdiritt  u.    N.  F.  Bd  U.    Jleft  2. 
Darmstadt.    Verein  fiir  Erdkunde: 
Nnt;/,i.;all.    lic-ll  17, 

—  Großherzog].  Hessische  tieologieche  LandesanitaU: 

Abhandiungen.   Bd.  3.  Heft  1. 

Delft.    feftilc  F  II  ly  t  e «' h  Ii  i  i|  ;  r 

Aim.ih.--    'lume  i.ivr.  ;5  -4.  1H'.»7. 

D  c  s  s  a  n.    N  a  t  u  r  b  i  s  l  <i  r  i  s  <  b  e  r  V  e  r  e  i  n  f  u  r  A  ii  Ii  a  1 1 ;  — 
D  t)  n  a  u  e  ä  e  h  i  n  !^  c  u.     Verein   I  ü  r    G  c  s  c  b  i  c  b  t  e    und  Natur- 
geschichte: — 
Dorpat.  Matnrf orschende  GcseUecbaft: 

Sii/iingslieiicht,  Bd.  11.    Il  iril. 
Dresden.    .N  a  t  u  r  w  i  s  s  e  n  h  r  b  a  1 1 1 1 .  bo  (iosolisrhaft  „Isis*: 

Sil/.mijslti'iicbte  iiml  A'  h.' -i  iliiiij^en  IH^?.  JftU.-DeS. 
IJ  u  b  I  i  n.    K  (I  j  a  1  Dublin  ^5  u  c  i  e  t }  ; 

Scientific  Transactions.  Vol.  5.  Part  13. 
»  »  B   6-     II  2—13. 

,   H.     .  ^■ 
,       ProceediogB.   Vol.  6.   >.  ä.    Part  3—4. 


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—  LXV  — 


DOsseldorf.   XaturwisflcnschAltlieher  Verein:  — 
Edinbari?h.    Royal  Society:  — 

—  Royal  Physical  Society: 
Proceedingt.  1896—97. 

Elberfeld-BarmeB.  NfttnrwiBaentchAftlicher  Verein:  — 
Briangen.  Physikaliech-medicinieehe  Qeeellschaf t: 

Sitzungsberichte.   Heft  29.  1897. 
Florenx.    IstimtA  «n    Studi  Snperiori  Pratici  e  di  Per- 
fez i  <i  n  a  III  (•  n  t  r- : 

BoUettino  imi.   No.  274—291. 
.      1898.    .  892-297. 
San  Francisco.  California  Acaderny  o!  Science: 

Annonnoemenl  conceroing  tlie  imblicakione. 

Occasional  papers  5. 

Proceedio£^  (Zooloq^y)  Ser.  3.  Vol.  I.  Ko.  1—5. 

„         (Botany)     „  3.        I.    „  2. 

„        (Geology)   „  3.    „  I.   „  1—3. 
Frankfnrt  a.  H.  Nene  Zoologigche  GeeelUebaft: 

Der  Zoologische  Garten.  1897.  No.  5—12.   1898.  No.  l->5. 

—  Physikalischer  Verein: 
Jahresbericht.    18!'n— 96. 

—  Freies  Deutsches  Hochstift: 
Berichte.   Jahrg.  1897.   Bd.  18.    Heft  2—4. 

s  •     1898.     ,   14.     «  1. 

—  Kaofmftnnischer  Verein:  — 

—  Verein  für  Geographie  nnd  Statistik: 
Jahrt-shericht.    1S<).t  -1S96. 

—  Deutsclier  und  österreichischer  Alpenverein:  — 

—  Ärztlicher  V  erei  n :  — 

—  Tannns-Klnb: 
Jsliresbericlit  1896  nnd  1897. 

Die  Burgen  und  Wchrhauten  im  Tannas  nnd  im  unteren  Lahngebiet. 

—  G  a  r  t  e  n  h  a  u  -  G  e  s  (•  11 8  c  h  a !  t : 
Jahrfshericht.  \H\H\  und  1897. 

F  r  a u k  f  n  r  t  a.  ().  Niit u r wissenschaftlicher  Verein  des lieg.-Bez. Frankfurt a.t ). 
Helios.   Bd.  14. 

Sodetatnin  Litterae.  Jshrg.  10.  No.  7—12. 
n  ,  ,11.   Ko.  1 — 6. 

Franenfeld.  Tbnrganisclie  Natarforschcnde  Gesellschaft:  — 
Freibnrg  i.  Br.    Naturforschende  G-esellscbaft:  — 

Berifhtp    Bd.  10.    Heft  1—3. 
Fulda.    Verein  für  Naturkunde:  — 

St.  Gallen.    Naturwissenschaftliche  (t e s e 1 1  s c h a f t :  — 
Geisenheim  (Rheingau).   Königl.  Lehtunstalt  für  Obst-,  Wcin- 
nnd  Gartenbau: 
Beriebt  1896-97, 

5 


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-   LXVI  — 

Uen!  {Qenive).   Soci6t§  de  Physiqae  et  (l'Histoire  NatureUc: 

M^moires,   Tome  32.   Part.  2.  . 
Genna  (Gcnova).  SocietJi  LigQ»tica  di  Seiense  Nfttnrati  e 
Geograf  icbe: 

Atti.     Vol.  8.   No.  4.  Vol.  9.  No.  1. 

Annali.     ,    8.    No.  1. 

—  Mnseo  Ci vit  o  <li  Storia  Natarale: 
Annali.    Vol  13.    Xo.  2-3. 

Gießen.  Oberhessiscbe  Oesellschaft  für  Natur- and  Heilkunde;  — 
Glasgow.  Natural  HiBlory  Societj: 

Transactiens  Vol.  4.  N.  S.  Part  1—3. 
ff  -    ö.      .  .  1. 

Gftrlits.   Natur  forschende  GeBelUcbaf  t: 

Abhandhingon.    Bd.  21. 
Güteborg.  Göteborgs    Kong).    Vctenskaps-  och  Vitterhcts 

Samhälles  Handlingur:  — 
Göttingen.  UniTersitätt-Bibliotbek:  ^ 
Granvilte.   Denison  Univereity: 

Bulletin.   Vol.  9.   Part  2. 
Grax.   N.u  11 1  wissenschaftlicher  Verein  fttr  Steiermark: 

Mittoiiunt^en.    Jahrg.  181)6 

—  Akademischer  Lese  verein  der  k.  k.  Hniversität:  — 
Greifs  wald.    Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Ncu-Vor- 

pommern  nnd  Bttgen: 
Mitteilnngen.  Jabrg.  29.  1897. 

—  Geographische  Gesellschaft:  — 

Güstrow.  Verein  der  Freunde  der  Naturgesebtcbte  inMecklenbnrg: 
Archiv,  .labrg.  5ü.  .Tuhiläumaband. 

„  j,     50.   Abth.  1. 

SystematlBebes  lobaltsveriseicbnis  und  alpbabetiscbee  Begiater  an 
den  Jabrgftngen  31—60. 
Halifax.    Nova  Scotian  Institute  of  Natural  Science: 

Pro(  eedings  and  Transactions.   Vol.  5».    Part  2  nnd  3. 
Halle  a.  ä.    Kaiserl   L  e  o  p  ol  d  i  n  i  sc  h  •  (' ar  o  ünische  Deatsche 
.\  k  a  d  e  jn  i  ('  'l  e  r  Naturforscher: 
Leopuldina.    Heft  33.    No.  5—12. 

a  f)      34i        a     1  1« 

Katalog  der  Bibliothek.  I,  3. 

—  Natur  forschen  de  Gesellschaft:  — 

—  Verein  für  Erdkunde: 
Mitteihinj^cn.  1897. 

Hamburg,  llamburgischc  Natur wisscnschaitlic he  Anstalten 
(NaturhistoriBcheB  Hnseuni): 
IGtteilangen.  Jahrg.  14.  Beiheft  2. 

—  Naturwissenschaftlicher  Verein:  — 

Verein  fttr  NatnrwiBsenBcbaftliehe ÜnterhaUnng:  — 


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—    LXVII  — 


Hanau.  Wetteranische  Oeeelltcliaft  fttr  die  getante  Natar- 

kande: 

Hannover.   Naiiirhistorische  Gesellschaft:  — 

Festschrift  /.m-  Feier  des  lUU}ährigen  Bestehens  der  Natnrhistori> 
sehen  (Joat  ils<  h;ift. 

Geschichte  und  Jahresbericht  44—47.  1893—97. 

BrandeSf  W.,  Flora  der  ProTini  Hennover,  Venseicbnis  der  im  Pro« 
vinzial-Unseum  an  Hannover  vorhandenen  Sattj^etiere. 

Katalog  der  Vogelsainiulung  aus  der  Provinz  Hannover. 
Harlcin.  Sociöt«' Ilollandaise  des  Scionros  Exactes  et  Naturelles: 

Archives  Neerlandaises.   Ser.  II.    1  ome  I.    Livr.  1 — 6. 

Oeuvres  completes  de  Christian  Uuygens.    Vol.  VIL 

—  Teyler-Stiftnng: 

Ardiivea.  S6r.  2.   Vol.  ö.  Part.  3, 
Heidelberg.   NaturhistoriFi  h  vi  iMlicinischer  Verein: 

Verhandhintren.  N.  F.    Üd.  >.    Heft  5. 
Ilelgolan«!.    Biol»>gische  Anstalt:  — 
HeUingfors.   Sucictas  pro  Fauna  et  Flora  Fennica: 

Acta  Societatis.  Tomus  12. 

Heddelanden.    Vol.  22. 

—  Adm i n Is t  V  1  n  »n  de  Tlndustric  en  Finlande: 

—  .Socit'tt  des  Srionces  cn  Finlande:  ~ 
Acta  T.  21.    rikiaigt.  T.  8«. 

—  Commission  geologiquc  de  la  Finlande: 
Hermannstadt.  Siebenbttrgiseher  Verein  für  Natnrwissen- 

schaften: 

Verhandhingcn  nnd  Mitteilungen.   Jahrg.  46.  1696. 
Hildesheini     Roem  er -Mussum:  - 
J  a  s  8  y.   S  0  c  i  1 1-  des  M  <•  d  e  <•  i  n  s  et  des  N  a  t  u  r  a  1  i  s  t  e  s : 

Bulletiu.    Touie  XI.   Nu.  2—6.   Tome  XII.   No.  1—2. 
Jena.  Hediciniscb-naturwissenacbaf tliche  Gesellschaft: 

l>enk.s(hrifteii    Lief.  4-5,  je  2  Hefte.  Text  und  Atlas 

JenaischeZeit8chriftfarNatnrwi8senschaft.Bd.Hl.N.F.,Bd.24.H.2— 4. 

.  S2.  .   ,    ,  2b.  1 
Innsbruck.    .N aiurw issenschaftlich-iuedicinischer  Verein :  — 

—  Ferdinandeum: — 

Karlsmbe.  Naturwissenscbaf tlicber  Verein:  — 

Kiel.  Natnrwissenscbaftl.  Verein  fnr  Sebleswig-Holstein: 

Schriften.   Bd.  U.    Heft  1 
Königsbcr<r    Physikaliseh-ökonomisvhe  Gesellschaft: 

iSchrihen.    Jahrg.  37.  isy?. 
Kopenhagen.    Uni versitetcts  Zoulogiske  Museum: 

Videnskabelige  Meddelelser  fra  den  natnrhistoriske  Forening. 
Jahrg.  1897. 

Krakau.   Akademie  der  Wissenschaften: 

Anzeiger.    1H})7.    .März— Juli  und  Oktober— Üezeuiber. 
,  L89H.   Januar— üärs. 

6* 


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—   LXVIII  — 


Lftibaeli.  KaB«alTereiii  fflr  Ef  ain:  — 
Landsliat.  Botanischer  Yerein:  — 

La  Flata.    Museu  de  La  Plata: 

Analos.  St  rrion  Antropologicn.  2. 

—  Buroiiu  gi^ueral  de  Statisti^ue  de  la  Province  de 

Buäuos  Aires: 
L^Agrienltnre,  rßlttrage,  rindustrie  et  le  Commerce  daaa  la  Province 
en  189.'). 

Lausanne    Suci^tö  Vaudoiso  des  Sciences  Naturelles: 
Bulletin.    Vol.  32.    No.  123— 126.    Vol.  33.  No.  186. 

Lawrence.   Kansas  Uuiversit^: 
Qnarterly  Vol.  6.  Mo.  I. 

Leipxig.  Verein  für  Erdkunde:  — 

—  Natnrforschen 'I  (:  C  f.sell.sehaft:  — 
Leyden.    Ü  n  i  v  e  r  s  i  t  ä  t «  n  i  li  1  i  n  t  h  ek : 

Jaarboek   van  liet  Mijnwt-zen  in  Nedorlandsch  Uat-Indie.  Jaar- 
gang  24.  ISifb.   Jaargang  25,  18%. 

—  Nederlandsehe  Dierknndige  Vereeniging: 
Gatalogns  der  Bibliothek. 

Lille.  Soci6t6  G4ologique  de  France: 
Annales.    Tomes  23—25. 

—  Sueifcte  Biologiquc  du  Nord  de  la  France:  — 
Linz.   Verein  für  Naturkunde  in  Oesterreich  ob  der  Knns: 

Jahreil»eridit26. 
Lissahon  (Lisboa).  Aeademia  Beal  das  Scienoias: 

Jomal   <k'  Sriencias  mathematicaa,  physicaa  e  naturnes.   Ser.  2 
Tome  4    No  17  -18. 

—  Societlude  de  Geograpbia: 
Boletin.    Ser.  15.   No.  1-  6  u.  10—12. 

—  DireQ<;äo  dos  Trabalhos  geologicos:  ~ 
LiverpooL  Biologiea!  Society; 

Pr  iceodings  and  Transaetions.  Vol.  tO— II.   1895— tf7. 
London,    itoy  al  Sor  i  et  y  : 

Proceedings.    Vol.  iM).   No.  368. 

,  »  61.     ,  373—378. 

,  ,  (i2.     „  379-387. 

„  63.     ,  388-394. 
Vear  Book.  1896-1898. 

—  Linnean  Society: 

Transaetions.  Zoulogy.  Ser.  S.  Vol.  6.  Part  6—8. 

a  w  1    2.       ,    7.       »     1 — 8. 

,  Botany.  ,    2.      ,  5.      „  5—6. 

Journal  Zoolofry.  Vol.  25—26.  No.  164— ir»7. 

,  Botany.  ,    31.         ,  218-219. 

s  •  »  82. 

s  ■  a  w  228. 

ProceedinL's  N'ov.  189.")— June  1896. 
List  of  the  Liuueau  Society.  1896—97. 


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—   LXIX  — 


LonUou.    British  Museum  (Natural  History).  Department  of  Znolnpry : 
Ciitulogue  üf  Tertiary  Mollusca.  Part  1.  Australasian  Tertiary  Mollusca. 
,        «Übe  Afrieiui  Pinta  L 
,        ,  Foaail  Cepbalopodai.  Part  8. 
.        I  Madreponuia  Corals.  VoL  8.  G«nn*  Mimtnpora  and 
Anacrnpora 
Qutde  to  Fossil  Mamnials  and  Binls. 
,     ^     H     Reptils  and  Fish^. 
,     ,     ,    InvertelirateB  and  Plauts. 
-~  Bojal  Mieroacopieal  Saoietj: 
Jonrna].  1897.  Part  8—6. 

185)8.      .  1—8. 

—  Zoülogical  Society: 
TransactioDS.   Vol.  14.   Part  5. 
Proceedinga.  1897.  Part  1—4. 

—  Qeologieal  Soeiety: 

Qnarterly  Jonnal.  Vol.  48.  Part  2—4. 

.  49-53. 

—  British  Association  for  tbe  Advancement  of  Sciences: 
liejjort  1897. 

—  EntoBiological  Society: 
Tlranaaetiona.  1897. 

St.  Louia.  Academy  of  8(  iences.- 
TrniisnrriMTis.   Y..1.  7.    Nn.  J— in. 

—  Missouri  liotanical  Uardcu: 
Annual  Report.  1897. 

Loavain.   , La  0611016*: 

La  Cellnle,  Becaeil  de  Cytologie  et  d^Hiatologie  gßn^rale.  Bd.  13. 
Fase.  1-2. 

Lttbeck.  G co(?r»ph ische  QeselUcbaf t und l^atarhistoriacliea 
Museum: 

Mitteilungen,  lü.  U. 
Lttneburg.  Natarwiaaenacliaftlicher  Verein;  — 
Lftttich  (Liöge).  Soci6t§  Boyale  des  Sciences: 

Mt'iiioiros.    S^T.  2.    Tome  2(). 

—  Suci^'te  ( 1   ,>  1  o  tr  i '1  u  e  de  Belgiquc: 

Annale??    T  iuo        Livr.  3.   T.  23.  Livr.  3  u.  T.  24.  Livr.  1. 
L  u  n  d.   C  a  r  0 1  i  n  i  s  c  h  e  Ii  n  i  v  c  r  s  i  t  ä  t : 

Acta  nnivenitatia  lundenais.  Tome  33.  1897. 
AceeauonB^Katalog  1886—95. 

Festekrift  med  Anletlnincr  af  Hans  Uajeatät  KoBUng  Oscar  IL  Re* 

L'f'riii^'s  Julinc-uiii  ISTi  1897. 
Luxem.    Naturlorachendf  Gesellschaft: 
Mitteilungen.   Jahrii,'.  189.5—96.    Helt  1. 
Luxemburg.    Soci6t£  Koyale  des  Sciences  Naturelles  et 
]f  athimatiqnes: 
Pnblicationa.  Tome  25. 


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-   LXX  — 


Lyon.   A  (-adcniic  fies  f^ctences,  Belies  Lettrea  et  Arte: 
M^moires.    S6r.  3    Tome  4. 

—  Mus^e  d'Histoire  Naturelle:  — 

—  Seci^t6  Linn^enne: 
Aniiftles.  Tome  43.  1896. 

—  Soci6t6  Nationale  d'A^rienlinre,  Histoire  Natarelle 

p  t  Art?  n  t  i  1  e  s : 
Annales.    Pier.  7.    Tome  4. 

—  AssoctatiunLyonnnise  des  Amis  des  Sciences  Ex  actes:  — 
Madisun  (Wis.).    WUconsiD  Academy  of  Scienccg,  Arte  and 

Lettera:  — 
Madrid.  Beat  Academia  de  Ciencias:  — 
HagdeburiEc.    Natarwisscnsrhaf tlicher  Verein: 

.Iilirr'sViori^'ht  und  Ahhanillnntren.    '2.  Halbj.ihr. 
Mailand.   Sucietu  Italiana  di  .Science  ^^laturaii: 

Atti.    Vol.  37.    Fase.  1-2. 

Hemorie.  Tomo  6.   Fase.  I. 

—  Reale  Istituto  Lombardo  di  Sciense  e  Lettere: 
Memorle.   Vnl  1«— 19.    Fase.  3. 

Rendiconti.    b'fer.  2.    V-l  29 
Manchester    IJtprnry  nnd  1' Ii  i  los  oph  i  c  a  1  Society: 

Meiüoiib  aiid  l'iuci€»liii^i>.  Vol.  11.  I'art  3—4.  Vol.  12.  No.  1—2. 
Mannheim.    Verein  für  Naturkunde:  — 

Marburg.  Qesellacliaft  anr  Beförderung  der  gesamten  Natnr- 
wiasenechaf ten: 

.Sitzunusbfrirhro  18!^ 
Schrift  t  u  IM  \  A     1  Ali}i,tndlun^(. 
Marseille.    Musee  «liiistoire  Naturelle:  — 

—  Faculte  des  Sciences:  — 

Melbourne.  Public  Library  Museum  and  National  Gallery: 
Report  of  tbe  Trusteca  1896. 

—  Royal  Society  of  Vi  r.iria: 

Procecdings.    Vol.  !).     N.  S.  Xo].  10.    N.  S.  Part  1. 
M  e  X  i  c  (t.    I « <  II  t  ^     0  r  W  i  s  s  e  n  s  r  h  a  f  1 1  i  c  h  e  r  Verein:  — 
Hinnea|>i>  1 1 8.    u  eoloi^'ical   and  Nutural  Uistory  Snr?ey  of 
Minnesota: 

Report  22  u.  23.  1893-94 
Modeaa    Society  dei  Naturalisti:  — 
Montpellirr.    AcaiU-mie  des  Scicnc  es  et  Lettrea: 

>I<  imiirt  s.    Scr.  Tuine  2.    No.  2— 4. 
Moskau    SM,  i«>tt-  I  iii {)«> r i a  1  c  des  N aturalistes: 

Bulletin.    18U7.    No.  1—3. 
Mttnclien.  KOnigl.  Bayerische  Akademie  derWiasenscbaf  ten: 

Abhandinngen  Bd.  19.  Abteilung  2. 

Sitzuni;sl>erirhte.   1897.   Heft  1—3.   1898.  Heft  1. 

Dyck.    F.  -ti  -  !,> 

—  Botanische  Qesellscbaf t:  — 


Digitizeci  Ly  ^oogle 


—    LXXI  — 


Httaeb«!!.  6ea«naeh«It  ffit  Korpbotogi«  nnd  Physiologie:  — 

—  Königl.  Bajr.  Oberbergamt  (geognosfc.  Abteilung): 

tieugnostische  Jahreshefte.   Jahrganir  18J)6. 
Müneter.    \\  estfäl  isi  her  Pro  v  insial»  Verein: 

Jahresbericht  25.    18^«— 97. 
Nantes.   äoci6t6  des  Sci&nces  Naturelles  du  rOueet  de  la 
France: 

Bulletin.   Tome  7.  No.  1—4. 
Neapel.  B.  Accademia  dcllo  ScienseFisicbe  e Matbematicbe:  — 

—  Zoologische  Station: 
ilitteihincren    Bfl  12    Heft  4 

Das  2ö  jährige  Juhiluum  der  zoulugischen  ^^tation  am  Ii.  April  1807. 

—  Societlk  Italiana  delle  Scienze:  " 
Neacb&tel.  Soci^ti  des  Sciences  Naturelles:  — 

New  Huven,   (unnecticut  A  cademy  of  Arte  and  Sciences: 
New  York.    Acadeiny  of  Sei  ♦neos: 

Transactions.    Vol.  15.  Is;).")— 

i'ructedings.    Vol.  32.    No.  116—117, 

Annais.  Toi.  6  Index,  Vol.  9.   No.  4^. 

—  American  Masenm  of  Nataral  History: 
Annnal  Report.  1896. 

Bull.'tin.    Vol.  8-9  18i)n-97. 

Visitors  Uuide  to  ibe  coUection  of  Mummals. 

„       ,     m  m      Oeological  and  Paleontological 

collections. 

Nürnberg.    Natnrhistorische  Gesellschaft:  — 

Odessa.  Soci<Ui;  des  Naturalistes  de  la  Nouvelie  Kassie: 

Tome  20.  Heft  2. 
Olfenbaeb.  Verein  für  Naturkunde:  — 
Osnabrllck.  Naturwissenscbaftlicber  Verein: 

Jabresbericbt  12.  181^7. 
Ottawa   Geological  and  Natural  History  Survey  ol  Canada: 

Annual  Report.  18!J5. 

Majis  to  a -comjjanv  .Annual  Kcport.    N.  S.  Vol.  8.  1895. 
i'aiacüzoic  Fossils.    Vol.  8.   Fart  3. 

—  Royal  Society  of  Canada: 
Proceedings  and  Transactions.  Ser.  2.   Vol.  2. 

Padova.   Societii  Veneto-Trentina  di  Scienae  naturali: 

Bullettino.    Toino  5.    -\'o  2. 
Paris.   Socii'tc  Zoologique  de  France; 

lleiuüires.    Tome  lU. 

Bulletin.   Tome  22.  1S»7. 

—  8oci6t£  G^ologique  de  France: 
BuUetia   Skr.  3.  Tome  24.   No.  10. 

g  „      3.  L'i'l.         .  3—8. 

Couipte  Renda  des  Siances.   181^3.   No.  17—18. 


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—   LXXII  - 


Pari«.  Hgr.  le  Prinee  de  Honaco:  — 

-»   8oci6t6  Pbilomathique: 

Bnlletin.    S(^r.  8.    Tome  8.    No,  9-4.    Tome  9.   No.  1—2. 

—  Feuiile  des  Jeunes  Naturalistes; 
S^r.  3.    Ann^e  27.    No.  3iJü— 329. 
Catalogue  de  U  Biblioth^ne.  Fase.  23. 

Passan.  Natvrliatoriteber  Vereia: 

Bericht  17.  1896-97. 
Tiivia.    Univcrsit'i  d  i  Pavia:  — 
Perugia.    Ac  cudemia  Mcdico-chirargica: 

Annali.    Vol.  9.    fasc.  2-4, 
St.  Petersburg*  Acad6iiiie  Imperiale  des  Sciences: 

HtaioireB.  Tome  6.  No.  d— 3. 

Bulletin.  Sfer.ö.  Tome  5.  No.  3— 5.  Tome  6.  No.  3— 5,Tome7.  No.  1. 
Annaaire  <lu  Mtis^e  zoolojjitinc  1897.    No.  1—4. 

—  B i  b Ii n t  h  <' «I  u e  de  1'  U n i  v e r 8 i 1 6 : 
Scripta  botanica.    Tomus  5.   Fase.  14. 

—  Comit6G6ologi(iue: 
Ifimoires.   Vol.  14.   No.  5. 
Balletin.  Vol.  15.  No.  6-9. 

Vol.  16.    No.  1-9. 
Carte  geologi([ue  generale  de  la  Russie  d'Eorope  1896. 

—  Societas  Entomologica  Bossica: 

Horae  Societatis  Entomologicae  Bossicae.  Tome  31.  No.  1—4. 
<—  Kaiserl.  Botanischer  Garten:  — 

—  Kaiser].  Institut  für  Experimentelle  Medicin: 
Archives.  Tome  b.  No.  2—5. 

—  Kaiser!.  IJnivuräiiüt  (Naturforscher^Geseilschafi): 
Travanx,  Section  Ofologie  et  Mineralogie.  Vol.  fö,  Text  u.  Atlas. 

»  26. 

,    28,  Livre  1-3. 

—  Russisch.  K  a  i  se  r  1.  M  i  n  (  r  u  1  M   i  sehe  Gesellschaft: 
Verhandlungen.   Ser.  2.   Bd.  33.    Lief.  1. 

Uaterialien  znr  Geol<^^  Banlands.  Tome  1& 
Systematisches  Sach-  nnd  Namenregister. 
Philadelphia.  Academy  of  Natural  Sciences: 
Proccedings.    1896.  Part  3.  1897.  Part  1—3. 

—  Amcrinin  Pin  1  o  s o  |i h  i c  al  S«)ciety: 
ProceeiJiiiüs  :]{\.    N..  153—156. 

—  The  American  Nuturttlist: 
Vol.  31.  No.  366-378. 

—  Wagner  Free  Institute: 
Transactions.   Vol.  4.  1898. 

Pisa.  Societ.'i  Tuscann  dl  Sciense  Natnrali: 
Atti  (.Memoric).    Vol.  15. 
»   (Processi  Terbali).  Vol.  10.  Stite  801—292. 
■        •  ■         •   II»     ■  1—200. 


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—   LXXIU  — 


Posen.   Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Provinz  Posen; 

Zeitschrift  der  botanischen  Abteilung.   Jahrg.  4.   Heft  1—3. 
Prag.  Deutieker  Akademiieher  Lei«ver«iii  (L«ie-  und  Rsde- 
halle  d«r  Deutschen  Studenten): 

Beridit  1898. 

—  Verein  Lo tos:  — 

—  G er m  a  n  i a, C e  n t  r a  1 V  e  r  e i n  'ler  Delitz f-^rn  Huchschttler:  — 

—  König  i.  Böhm.  Gesellschaft  der  \V  isb  ensc  haften: 
Abhandlungen  ö.  Folge.   Bde.  7,  9—13. 

»  ,         y   4  Q.  8. 

SitKoageberidite  1897.  L  n.  IL 

Jahresbericht  1897. 
Preeabur^.   Vrrpin  für  Natnr-  and  Heilkunde: 

Verhandlungen,  lieft  9. 
Begensburg.   Naturwissenschaftlicher  Verein;  — 
Beiehenberg.  Österreiehiseber  Verein  der  Naturfreunde: 

Uitteilnngen.  Jabrg.  98. 
Riga.  Naturforscher -Gesellschaft: 

Korrespondenzblatt  40.  1897. 
Bio  de  Janeiro.   Muscu  Nacional  de  Bio  de  Janeiro: 

Archivos.    Vol.  8. 
Rochester.   Academy  of  Science:  — 
Born.  Uueeo  de  Oeologia  delt*  UniveraitA:  — 

—  B.  Comitato  Geologico  dUtalia: 
Bollettino.  1897.    No.  3— 4. 

—  R.  Accademia  dei  Lincei: 

Atti  ßendictmti.   Vol.  (i.   Fase  1—12,  Vol  7.  Fase.  1—9. 

—  ü  n  i  V  e  r  s  i  t  ä  Koma  (^Pietro  de  Vescovi) :  — 

Bovereto.  B.Accademia  di  Scienze,  Lettere  ed  Art!  degli  Agiati: 

▲tti.  Vol.  1.  Faac.  3.,  Vol.  3  n.  4.  Fase.  1—4. 
Saleu  (Haas.).  Essex  Institution: 

Bunetin.   Vol.  2(5.    No.  7—12.    Vol.  27.   No.  1—12. 

,    28.     ,   1-f..       ,   29.     „  1-fi. 
San  Jose.    Mnseo  Nacional  de  la  Republica  de  Costa  Rica; 

Informe  del  Museo  Nat  ional  de  t'osta  Rica.    189(5 — 97. 
Santiago  (Chile).   Dentacber  Wiaaenacbaftlieber  Verein:  — 
^  Sociftti  Seientifiqne  du  Cbili: 

Actas.    Tome  7.    N<>.  1—5. 
Sau  Paulo.   Zoologischea  Museum  (Musen  Panliata): 

Revista.    Vol.  2. 

Sarajevo.   Busaiach-Herzci^uwinischcs  Landesmuscum; 

Wissenschaftliche  Mitteilungen.  Bd.  6. 
Siena.  Aeoademia  dei  Fiaiocritici:  — 
Sitten  (Sion).  8oci6t£  Murithtenne  du  Valais: 

Bulletin  des  Travaux.  1894—96. 
Stavanger.   Stavani^er  Mnaenm: 

Aarsberetning  for  1896. 


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—   LXXIV  — 


Stettin.   Entoniologiscber  Vorein:  — 
Stockholm.  EGnigl.  Akademie  der  Wissenschaften: 
Handlingar.  Bd.  28—89. 

Acccssions-Katalog.  10.  1896. 
Bihang,  Vol.  22.  Afd.  1—4.  1896-97. 
Observatinns  ni^t(>orologiqueg  Saödoises.   Vol.  34. 
Öveisi<rt.    Vol.  53. 

—  Institut  Royal  (ifeologique  de  la  Suede: 
Afliandlingar  och  uppsatser.  96r.  C.  No.  168. 

.  ,       .       (kl,  Format).  No.  161a,  161}*,  163—167, 

169—170,  173—176. 

—  E n  t  o in  ol 0 g i sk  a  F  i)  r  e n  i  ngen: 
Eiitoiiioluü:isk  Tidskhii.    Bd.  18.    No.  1  —  4. 

Straiiburg.  Kaiserl.  Universitäts-  und  Landes-Bi  bliothek: 
14  Inattguml-Disserkationen. 

—  Kommission   Ittr   die  geologische  Landes^ Unter" 

suchnng  von  Elsaß- Lothringen: 
Abhandlungen  zur  geologischen  Spesialltarte  Ton  BIsaß-Lotbringen. 

Bd  5.    Ifeft  5-fi. 
Stuttgart.   Verein  f ür  V aterländische  Naturkunde: 
.Tahresbefte  03. 

—  ROnigl.  Technische  Hochschnle: 
Jafares-Berieht  1896—97. 

Sjdney.  Academy  of  New  South  Wales: 
Journal  and  Proceedings.   Vol.  30.  1H9«). 
Abstract  ol  Proceedings,    Mai  — Dezember. 
Exchanges  and  Fresuntatioos.    1894  u.  1896. 

—  Linnean  Society  of  New  Sonth  Wales: 
Proceedings.  1896.  Part  4.  No.  84. 

.  Supplement  to  Vol.  1897.  Part  1--3.  No.  85  -87. 

—  Australian  Museum: 
Report  of  the  Trustees.  189(>. 
Kecor.!-^.    V<.I.  :l    N...  2-3. 

—  Dcpatiiuent   of  .Mines  and  Agriculture  (Geological 

Surrej  of  New  Sonth  Wales): 
Uemoirs  of  the  tieological  Snrvey. 

Palaeontology.  No.  1-3, 5, 7  -  9.  (No.  5  Part  1—2  u.  No.  8  Part  1—3). 
Annual  Report  ..f  tlie  noiiarnnpnt  of  Minps  1881-82  1884—96. 
Geology  of  tlie  W^ietable  rrctk,  Tin-Miniog  Ficld. 
Becords  ol  ibe  Geological  Survey. 

Vol.  2.  Part  1-4.   Vol.  3.  Part  1—4. 
.   4.    ,    1-2.     .  6.     ,  1-4. 
UlneraUi  of  New  Sonth  Wales  yon  A.  Liversidge.  1888. 
Mineral  Resources    No.  1—2. 
Recorth     Vol  h     l'art  3—4. 
The  Kilver  Sulpliiilri  of  Brokon  HUI. 
Tbc  Auätriiliau  ilining  Siundurt. 


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J 


-   LXXV  - 


Ttarondbjem.  Königl.  GeselUchaft  der  Natarwissenscbaften: 

Skriftcr  1896. 

Tokyo.  Imperial  Universitj  (College  of  Science); 
Bniletin.  Vol.  8.  No.  2—3.  (College  o!  egricaltnre). 
The  Calendar.  1896—97. 

—  Imperial  University  (Medicinische  Fakultät):  — 

—  Deutsche  Gesellschaft  für  I^iatai-  und  Völkerkunde: 
Mitteilungen.   Bd  ti.   Heft  bu. 

«  Supplementheft  zu  Bd.  6. 

SpriebwSrter  und  bildliche  Aiisdrneke  der  Japaniscben  Sprache  von 
P.  Ehmann  IT. 

—  Imperial  I  niversity  (Societas  zoologica  tokyonensis): 
Annotatiuues  zoologiae  japonensis.   Voll.  Parti — 4.  Vol. 2. Parti. 

Toronto.   The  Canadian  Institute: 

Transactions.  Vol.  ö.  Part  1.  No.  9. 

Proceedtnge.  Toi.  1.  Parti.  No.  1, 
Trencein.  NaturwiesenBchaftlicher  Verein  des  Trencs^ner 
K  <>  III  i  tates : 

Jahreshcft.    .Tahrsr.  19-  2o.  1896—97. 

Skarmitzl  lU.    Ferencz  (iyorssa  jtonyoiiiasa  1897. 
Trieet  Societä  Agraria: 

L*Attice  de!  Campi.   1887.  No.  4—11.  1898.  No.  1—4. 

Societä  Adriatica  di  iSciense  Naturali:  — 

—  M 11  s c a  (' i V i CO  di  Storia  Naturale: 
Flora  (Ii  Tricste  e  <lel  snoi  rlintorni. 

Tring  (Herts.,  England).    Zuulugical  Museum: 

Noyitates  Zuulugicae.   Vul.  5.   No.  1.  2. 
Tronsö.  TromeS  Mnseum: 

Aarshefier  18.  189.Ö. 

Aarsbr'rctniiii:.  1H94. 
Troppau.    N  a  t  n  i  w  i  s  sen  sf*h  a  f  1 1  ie  her  Verein: 

Mittfeiluiig»'H.    IMUö.  Nu.  i — 7. 
Tübingen.  Universitäts-Bibliotbek:  — 
Tafts  College,  Mass.:  — 

Turin  (Torino).  Beale  Accademia  delle  Sciense: 

Jlemorie.    Ser.  2    T<mn  \1. 
Atti.    Tnnif»  82.    Üisp.  7  — If). 
,  .    ^^3.       ,  1-6. 

—  Masel  di  Zoologia  ed  Anatomia: 
BoUettino.  Vol.  12.   No.  268-903  u.  305-310. 

Upsala.   Societas  R  <- l:  i  a  S(  icntiarum: 

Nova  acta     Vul  Ij     Fusr.  2.    Vol.  17.    FliSC.  1. 
Washington.    Jjmithsonian  Institution: 

Annual  Keport  of  tbo  Bureau  of  Ethnology  1894—95.    Vol.  U. 

Part  1-2  u.  Vol.  16. 
Annaal  Report  of  tbe  board  ol  regents.  1894  u.  1895. 
Annual  RejK^rt  of  the  board  of  regents  (Beport  of  tbe  U.  S.  National 
Hnseuui).  1894. 


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—   LXXVI  — 


Proceetlings  of  the  Davenport  Academy.  Vol.  fi. 

SmithsoDian  Miscellaneuus  Collections.  lOdb,  1038, 1039, 1071  —  1073, 

1075,  1077,  1084  n.  1087. 
Bulletin  of  the  ü.  S,  National  Hnaenin.   No.  47.  (Tbe  Ffehee  o! 

North  and  Middle  Americu.j 
Langley.  Memoir  of  George  Brown  Goode. 

Sherborn,  An  Index  to  the  genera  and  species  oi  the  Foraminifera. 

Part  1.  A  —  Non. 
The  Smithsonian  Institntion  1846—1896.   The  History  of  iU  first 

half  Centinjr,  etUted     Geofge  Brown  Goode.  1887. 
Washington.  Department  of  the  Interior  (Oeological  Sorrej): 
Annual  Keport.    17.    1895—96.    Part  1  u.  2. 
MoiKiirrtiiilis  of  the  Geolog.  Survey.    No.  87,  127  ii.  130. 
Atlas  to  accompany  Monograph  28  on  tbe  llarquette  Iron-Bearing 

District  of  Michigan. 

—  Department  oi  Agriculture: 

Beel,  Some  eommon  Birdi  in  their  lelatioB  to  Agrienltore. 
Yeurbook  1896. 

North  American  Fauna.  No.  18. 

Wellington.  Neir-Zealand  Institute:  — 

Wernigerode.  Natur  wissenschaftlicher  Verein  deiHaraes:  — 
Wien.   K.  k.  Akailemie  der  Wissenschaften: 

Denkschrilten.    Bd.  (üi. 

Anzeiger.  1892.  No.  1-27.  1897.  iNo.  13-26.  181)8.  iNo.  1—7. 
Hitteilvngen  der  prähistorischen  Kommission.  Bd.  I.  Nu.  4. 

—  K.  k.  Oeologisebe  Beichsanstalt: 
AbhandlnngeD.  Bd.  17.  Heft  4. 
Verhandlnngett  1897.  No.  6-9  nnd  11—18. 

,  1898.    No.  l— «. 

Jahrbuch.    Bd.  47.    Heft  1-2. 

—  K.  k.  N  a  t  u  r  h  i  s  t  o  r  i  sr  Ii  e  8  Hof  •Museum: 
Anuak-n.    Bd.  12.    Heft  1—4. 

—  Zool«)gii>ch-Botanische  (lesellschaf t: 
Verhandlnngen.  1897.  Bd.  47.  No.4— 10. 

(  1^98.    j|   46.    p  1^3. 

—  Entuniologischer  Verein: 
Jahresbericht  8.  1897. 

—  Oesterreichischcr  Touristen-Klub  (Selction  für  Na- 

turkunde): — 

—  K.  k.  Zentral- Anstalt   für   Meteorologie   und  £rd> 

magnettsmns: 
Jährlicher.  1894—97. 

—  Verein  sur  Verbreitung   natnrwissenschaf tlieher 

Kenn  tnlsse: 
Schriften,    m  Vvchm  1876—77. 

—  Natur  wissenschaftlicher  Verein  an  der  Universitilkt:  — 


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—  LXXVII  — 


Wiesbaden.   Nassanischer  Vorein  Ittr  Natarknnde: 

Jahrbücher.    Jahrg.  50. 
WUrzbarg.   Physikalisch-nietliciDische  Gesellschaft: 
Verhandinngen.   N.  F.  Bd.  31.  No.  1—7. 
Sitsongsberiebt«.  1896.  No.6-11.  1897.  Ko.  1--2. 
Zttrieli.  Natnrforaeliende  Gesellseliaf t: 

Vierteljahrschrift.   Jahrg.  42.    1897.    Heft  1—4. 
—    S  «•  h  \v  e  i  z  p  r  i  s  (•  h  e  Botanische  (i  e  s  e  1 1 8  c  h  a  f  t : 

Der  botanische  U arten  und  das  botanische  Maseam  der  Universität 
Zürich.  1896. 

Zweibrücken.    Naturhistorischer  Verein:  — 
Zwickau.   Verein  für  Naturkunde: 
Jabfesbericht  lR9ß, 


C.  Durch  Kauf  erworben. 

ft.  TolUtändlf«  Werke  umA  EioMlaelirifleiis 

Blanford,  The  Fauna  of  Britisb  India,  inclnding  Oeylon  and  Bnrma. 
Blankenborn,  BeiirSge  zur  Geulugie  Syrien.s: 

Die  Entwickelung  des  Kreidesystems  in  Mittel-  und  Nord-Sjrien. 
D"»rfler's  Botaniker-Adressbnch  1H<»6. 
üoehel.  Ptlaiizenbiolotjisrhe  Schilderungen.  II,  2. 
von  Haardt,  V.,  äudpulurkarte. 
H  aber!  an  dt,  Pflansenanatomie. 
Lydekker,  A  Geographica!  History  of  Ifonimals. 
Bichard,  H^moires  sur  lee  Coniferea  et  les  Cycadfies  1826, 

b.  LieferaBfBwerke: 

Arohives  de  Zoologie  exp6rimenta!e  et  gi6n£rale. 

B  ü  i  1 1 0  n :  Histoire  des  plantes. 

Beiträge  zur  Geologischen  Karte  der  Schweis. 

Brefeld:  MycoIo£ris<>he  Hntersuchungen. 

Bronn:  Klassen  und  Ordnungen  des  Tierreichs. 

Catalogne  el  Scientific  Papen. 

Carte  gtoli^qoe  internationale  de  TEnrope. 

< '  h  c  1  i  u s,    :  Erläuterungen  zur  Geologischen  Karte d. Großberxogtnms  Hessen. 

Das  Tierreich  (Deutsche  Zoolog.  Gesellscbaft). 

Ergebnisse  der  Planktun-Expedition. 

Fauna  und  Flora  des  Golfes  von  Neapel. 

Fritscb:  Studien  im  Gebiete  der  BGbmisehen  Kreideformatton. 

Grandidier:  Histoire  Naturelle  de  Hadagaecar. 

Handwörterbuch  der  Zoologie,  Anthropologie  und  Ethnologie. 

Hempel  und  Wilhelm:  Die  B&ume  and  Sträncher  des  Waldes. 

Hintae:  Handbuch  für  Mineralogie. 


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—  Lxxvm 


Journal  de  i'Anatoiaie  et  de  la  Physiologie  normales  et  pathologiqnes  de 

rbomme  et  des  animaux  (Dnval). 
Lenckart  A  Chnn:  Zool(^i««. 

Lindenachmit  Sohn,  L.:  Altertümer  nnterer  httdniaelwn  VorMit. 
Martini  - Chemnitz:  Sjrsiematiiches  Konchylm^Kabinet. 

Notes  from  the  I.eyiloii  Hnseau. 
Paleünro1o«rie  Fran(,'aise, 
Paleontoiogical  Society. 

QneiiBtedt,  Petrefaktenkimde  Deuttohlands. 
Retsins:  Biologische  UntersnclKuigeii. 

S  a  r  a  s  i  n ,  P.  u.  F. :  Ergebnisee  natorwisscnschaf tlicber  Forsebangen  an<  Cejlon. 

Sars,  An  acount  of  the  ('rnst;\!ea  of  Norway. 
Schiniper:  Miiieilnniren  o  ;^  len  Tropen. 
Sclatcr  iinfl  Tomas:  Tbc  b<M»k  of  Antelopes. 
Semper;  Kelsen  im  Archipel  der  Philippinen. 
Sniith  A  Kirby:  Bliopalo«era  Exotica. 
Taschen  borg,  0.,  Dr.:  Bibliotheca  Zoologica. 
Trovessart,  E.  L. :  r^ital  ><^a8  mammalimn.  Nova  editio. 
Try^n:  Mannnl  nf  Ci.nchdlo^j. 

Zacharias:  Furächuii^'sliL-ri<  hte  aus  der  Biologischen  Station  von  Plön. 
Zittcl:  Handbuch  der  Paläontologie. 
Zoological  Becord  of  the  Zoological  Society. 

c.  Zeitaehrllten  s 

Abhandlungen  der  (iroßherzoirlich  Hessis(-hcn  (icologischen  Landesanstalt. 

Abhandlungen  der  Schweizerischen  Paläontologiscben  üesellschaft. 

American  Juurnal  of  Arts  and  Sciences. 

AvatomiBcher  Anzeiger. 

Annale«  da  Jardin  Botaniqne  de  Bnitenzorg. 

Annales  des  Scienros  Naturelles  (Zooli)gic  et  Botaniqne). 

Annales  de  la  S^m  ii  tr  Entomol<i^ni|n(*  de  France. 

Annats  and  Magazine  of  Natmul  Hisrnry. 

Arbeiten  aus  dem  Zuolugisch-zootomischen  Institut  in  Würzburg. 

Arcbives  de  Biologie. 

Archiv  fttr  Anatomie  und  Physiologie. 

Archiv  fttr  Anthropologie. 

Archiv  für  die  gesamte  Physiologie  des  Menschen  und  der  Tme 

All  Iii V  für  mikroskopische  Anatomie. 

All  Iii V  ffir  Naturgeschichte. 

Anhiv  liii-  Entwicklungsmechunik. 

Biologisches  Centraiblatt. 

Botanischer  Jahresbericht. 

Botanische  Jahrbücher  für  Systematik,  Pflansengeographie  und  Pflansen- 

geschichte. 
Deutsche  Hntomnlotrische  Zeitschrift, 
(ieulugical  Magazine. 


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txxix 


Jahresberichte  Uber  die  Fortsobritte  d«r  Anatomie  nnd  Physiologie. 

Timrnal  für  Ornitholotric. 

Mineralogische  and  pctrugraphischc  Mitteilungen. 
Morphologlüchee  Jabrbach. 

Nachrichtebtatt  der  Dentachen  HalakusoologiBeben  GesellBchaft. 

Natnre 

Neues  .T  ihrlitu  h  für  Uineralogte,  Geologie  and  Fal&oniologie. 

Palaeontograi^bic;^. 

Zeitschrift  für  Krystallugrapbic  und  Mineralogie. 

Zeitaelirilt  für  Ethnolt^e. 

Zeitaclirift  fttr  wissenaebaltliclie  Zoologie. 

Zoologische  Jahrbücher. 
Zoologischer  Jahresbericht. 
Zoologischer  Anzeiger. 

Die  Anschaffimgeii  und  Geschenke  des  Dr.  Senckenberg'Bchen 
Medizinifichen  Instituts,  des  Physikalischen,  Ärztliclien  und  Geo- 
graphischen Vereins  werden  ehenfalls  der  gemeinsamen  Bibliothek 
einverleibt  und  können  demnach  von  unsern  Mitgliedern  benutzt 
werden.  Von  denZeitschriften,  welche,  neben  den  schon  angeführten, 
der  Gesellschaft  zur  Verfügung  stehen,  seien  erwähnt: 

Von  Seiten  des  Dr.  Seuckenberg-ücheu  Mcdi/iiiiscticu  Institutn: 

Botanische  Zeitung. 

Flora. 

Jahrbücher  für  wissenschaftliche  Botanik. 
Revue  generale  de  Butaniquc. 

Von  !<teiteu  de»  Ph)t(ikul tischen  Verelnas 

Astronomisches  JahrbiK  h.  Rrrlin. 

Astronomische  Nachrichten.  Altcma. 

Berichte  der  Deutschen  Chemischen  (Tcsellschaft.  Berlin. 

Chemiacliea  Centralblatt.  Leipzig. 

Die  Chemische  Indnatrie.  Berlin. 

Dinglen  Polytechnisches  Jonmal.  Stuttgart 

Electrotechnische  Rundschau.    Frankfurt  a,  U. 

El«-kf r"tc(hnische  Zeit.sthrift.  RcrliTi. 

Jahrcst»eii(  ht  iUicr  dio  Furtschlif  Ic  der  l  heuiie.  dictieti. 

Jahresbericht  über  die  Leistungen  der  chemischen  Technologie.  Leipzig. 

Joomal  fttr  praktische  Chemie.  Leipzig. 

Kannarsch  und  Heeren,  Technisches  Wörterbncb. 

Liebigs  Annalen  der  Chemie.  Leipzig. 

Meteorologische  Zeitschrift.  Wien. 

PuggendorSs  Annalen  der  Phiysik  und  Chemie.  Leipzig. 


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-  LXXX  - 


Zeitschrift  für  analytische  Chemie.  Wiesbaden. 

Zeitschrift  für  physikalische  Chemie.  Leipzig. 

Zeitschrift  fUr  Instrumentenkimde.  Berlin. 

Zeitachrift  für  Mathwiiatik  and  Pl^ik.  Leipzig. 

Zeitsclirift  für  phynkalimdien  und  ehemiMlmi  Unterrieht  Berlin. 

Ton  selten  de8  Irxtlicken  Terelns: . 

Charite-Anualen.  Berlin. 
Annales  d'Oculistique. 

Annati  deiristitato  d'Igiene  Bperinentale.  Born. 
Annnlea  d'Hygitoe. 

Archiv  für  Hygiene. 
Archiv  filr  Verdauungskrankheiten. 
Deutsches  Archiv  fttr  klinische  Medicin. 
Archiv  fttr  Ohrenheilkunde. 

AiehiT  fttr  experinentetle  Pafhologie  nnd  Phtromkologie 
Ardiiv  fflr  Plyeliiatrie. 
Archiv  fttr  Ophtbalmolt^e. 

Archiv  für  Dermatologie. 

Ari^-hiv  für  Kinderheilkunde. 

Archiv  für  Augenheilkunde. 

Archiv  fttr  Uynäkulogie. 

ArdÜT  fttr  klinische  Cklmrgie. 

Archiv  fttr  pathologische  Anatomie. 

ArcbiTCe  Italiennes  de  Biolugie. 

Beiträge  r.m  klinischen  rhirurgie. 

Bulletin  de  TAcad^mie  ruyalu  de  Belgi(|ue. 

Centraiblatt  für  Bacteriologie  und  Parositenkunde. 

Centralblatt  fttr  Chirurgie. 

Oentralblatt  fttr  aynäkologi«. 

Centralblatt  für  praktische  Augenhdlknnd«. 

Centraiblatt  für  Hamkrankheiten. 

CcntralMatt  für  allsrerncinc  (iemndheitspflege. 

Ncuroloirisi  ht'S  Cuntralblatt. 

Correspt^nden^blatt  der  Schweizer  Aerztc. 

Fortw^itte  der  lledicin. 

Oaiette  mMieale. 

Index  medicus. 

Jahrbuch  für  Kinderheilkunde. 

Schmidt*s  Jahrbiii  her  der  Mediein. 

Jahresbericht  über  die  Ltsistungen  der  Mediein. 

Jahreabaricht  Uber  die  Leistungen  des  Militärwesens 

Jahresbericht  der  Ophthalmologie. 

Jahresbericht  Uber  die  Fortschritte  der  Ojnlkologie, 

British  Medical  Jonmal. 

The  Lancet. 


LXXXI  — 


Deutsche  Medicinalzeitung. 

Hiraoires  coaronn^s  de  l'AcacKmie  royale  de  ll6deoine  de  Belgiqae. 
Hitteilimgeii  aus  den  Qrenigebieteii  der  Hedicin  and  Chiriugie. 
Monatsblfttter  für  AQgenheiUnmde 

Therapeutische  Monatshefte, 

üny's  Hospita!  Rejunis 

Ophthalmie  Hospitül  Reports. 

Kevtie  de  Th^rapeutique. 

BygieDiecbe  Sandacbati. 

Semaine  mfidieale, 

oi.stotrical  Transactioiis. 

Medico-chirurgioal  Transactions. 

Vierteljahrschrifi  für  iTesundheiteptlege 

Vierteljahrschrift  für  gerichtliche  Hedicin. 

Verhandlungen  der  Berliner  mediciniachen  Gesellschaft. 

VerttffentUchangen  des  kaiserlieben  Gesnndbeitsamts. 

Bttrlnmr  kltniscbe  Wocbenacbrift. 

Wiener  klinische  W<-ehcns«  lirifi. 

Wiener  mcdicinische  Wochenschrift. 

Deutsche  niedicinische  Wochenschrift. 

^ünchener  niedicinische  Wochenschrift. 

Berliner  tierftntUebe  Wocbenscbrilt. 

Zeitsehrift  fttr  Biologie, 

Zeitschrift  für  Cliirurgie. 

Zcits  lirift  für  (»eburtshilfe  und  Gynäkologie. 

Zeitschrift  für  klinisrhe  Mofliiin. 

Zeitschriit  für  vcigleii heiuU;  Augenheilkunde. 

Zeitschrift  für  Thiermedicin. 

Zeitsdirifl  fflr  Physiologie  der  Sinnesorgane. 

UiliUrftnAliche  Zeitschrift, 


Tod  selten  4eB  Vereins  fHr  (Geographie  nnd  Statistik  t 

Archiv  für  Siebenbürgische  Landeskunde. 

Beiträge  zur  Spruch-,  Land-  und  Völkerkunde  von  Niedwländisch>Indien. 
Deatscfae  geographische  Blätter  (Bremen). 

ßollettino  della  Societü  geografica  Italiana. 

KoUettino  della  Societa  Africana  d'Italia. 

iMtlefin  de  !a  Sociedad  cosTrafii  a  de  Madrid. 

Boieiin  ilcl  Iiistituto  geograiicu  Argeniiiio. 

Boletin  de  ia  Sociedad  geograßoa  de  Lima. 

Boletim  da  Sociedade  de  Geographia  de  Lisboa, 

BnlleCin  de  la  Soei^t^  g^ographiqne  de  Paris. 

Bulletin  de  la  Soci«'te  du  N<»rd  de  la  France,  Douai. 

Rulk'tiij  de  la  Societe  de  G»'otrraphie  de  Marseille. 

Bulletin  de  la  Socit'-tt'  de  (it'-n^jraphie  de  l  Est.  Nan<y. 

Bulletin  de  la  Sociite  de  üi  <»grrtphic  coniiiieniale  de  Bordeaux. 

6 


—   LXXXII  — 


Bulletin  >le  la  Socicte  Languedorienne  de  Geographie,  Montpellier. 

Bulletin  «le  la  Societc  geographique  »l'Anvers. 

Bulletin  de  la  8oci^t6  Normand«  de  Q^ographie,  Bonra. 

Bulletin  de  la  SociM6  de  GMgraphie  conunnflirciale,  HaTre. 

Bulletin  der  RumKniBchen  geographisciien  Gesetlscbalt 

Le  Globe. 

JahrlnH'h  des  riiiiarisihcn  KarpiitlKiivireins 
Jahrbuch  des  »iebenbürgiscben  Karpiabenvereins. 
Jabrwbflriclit  de»  Vereins  für  Siebenbilrgische  Landeekande. 
Jabresbericht  des  Vereins  lUr  Erdkunde,  Dresden. 

Jahresbericht  der  gerigraphischen  Gesellschaft  von  Bern. 
Journal  ol  the  American  Geographicul  Society,  New-York. 
Journal  <d  the  Gcographiral  Si  .  i«  ty.  3Ian(  hpstpr. 
Mitteilnnsren  der  ge<)grii]diih«  hon  (iesellsduft  in  Hamburg. 
Miiteiluugen  der  geographi&cben  Geüell&cbaft  in  Jena. 
Petermaons  Hitteilungen. 
Publicanoni  della  Specola  Vaticana. 
Revue  de  la  Soci6tt-  gcographique  de  T<iiirs. 

TijdschriSr  van  het  konigl.  Nedfrlaml-Mli  Aanli ijskuniiie  Genootscbap. 
Verhandln nt;fn  der  (^esfllschaft  für  Erdkunde  zn  Berlin. 
Zeitschrift  der  GeseÜBchaft  für  Erdkunde  zu  Berlin. 


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Bilanz  unü  Übersicht. 


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—   LXXXVI  — 


Anhang. 


A.  Sektionsberichte. 

Herpetologische  Sektion. 

Im  verflossenen  Jahre  wurde  in  gewohnter  Weise  welter 
gearheitet.  Nene  Sendungen  wurden  hestimmt  nnd  eingereiht, 
alte  Vorräte  durchgesehen  und  so  die  Sammlung  ergänzt  und 
vermehrt.  Der  Scblangenkatalog  wurde  unter  dem  Titel  » Katalog 
derBeptilien-Sammlung  im  Museum  der  Senckenhergischen  natur- 
forschenden Gesellschaft  in  Frankfurt  a.  M.  II.  Teil  (Schlangeu)" 
Mitte  Mai  1898  abgeschloBsen  und  gedruckt  und  teflweise  Ende 
Mai  versandt :  außerdem  wird  er  dem  diesjährigen  Jahresberichte 
beigelegt  werden.  Er  enthält  auf  IX  und  160  Seiten  die  Auf- 
zählung unserer  S(  lilHuu:en.  Diese  sind  im  Museum  in  9  Familien, 
182  Gattun<(eii.  0X4  Arten  und  1724  Nummern,  resp.  Gläsern  mit 
zusammen  etwa  2S;n  E.xemplaren  vertreltii.  waiirend  die  Sanimlnns^ 
bei  Abfassuntr  des  Rüppeirscheu  kaialuges  im  .lalire  184:i  nur 
371  Stücke  aus  (2  Familien.)  37  Gattumren  und  löO  Arten 
besessen  hatte  Während  wir  augenhlicklu  h  also  von  den  im 
Jahre  1896  bekannten  (1689)  Arten  30.68"'«  besitzen,  hatten 
wir  18-4^  davon  nur  10,93 °'o,  was  einen  Zuwachs  von  24,70 **/o 
der  Gesamtzahl  in  den  verlioi>senen  55  lalireu  bedeutet. 

Auch  im  Laufe  des  Jahres  1897/9H  erhielt  die  7?eptilien- 
«nd  Batrachier-Sammlunp^  ansehnliche  Gei^cheuke,  so  viel,  daß 
zum  Teil  —  wie  die  Kmmersche  reiche  Sendung"  vom  oberen 
T'cayali,  die  Kolieküuu  Truf.  librp:'s  au.sder  Argentina  nnd  eine 
TauschsendnuLj  vom  British  Museum  —  noch  nicht  iilles  aus- 
gepackt,  bestimmt  und  aufjrestellt  wei\ien  konnte.  Uber  diesen 
Rest  wird  der  nächstjährige  Sektiousbericht  Auskunft  geben. 
Heute  küuuea  wir  von  besonders  wertvollen  Gaben  erwähnen 


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■ 


—  Lxxxvn  — 


prachtvolle  Novitäten  von  den  Herren  Apotheker  Ad.  K i n k e  1  i n 
in  Nürnberg  (Rhadinaea  kinkeUni  BttgT.),  Konsul  K  a  r  1  F 1  e  i  s  c  h- 
manu  in  Guatemala  (Fleischmannia  ohsmra  Bttgr.),  Konsul 
Dr.  0.  Fr.  von  Moellendorff  und  0.  Koch  (Calophryntts 
aaUirostris  Bttgi*.),  Ingenieur  Karl  Xolte  hier  (Geonalamm 
noltci  Bttgr.)  und  Privatdozent  Dr.  Fr.  Werner  in  Wien 
(Helicops  fictiventris  Wern.).  Selir  interessante  und  seltne  Tiere 
erhielten  wir  auch  in  Laceria  farva  Blgi'.  aus  Kleinasien  durch 
Herrn  Dr.  KarlEscüerich  in  Karlsruhe  und  in  Diflodactylus 
iuexpeetaius  Steju.  von  den  Seychellen  durch  Herrn  Privatdozent 
Dr.  Aug.  Brauer  in  Marburg  a.  L.;  beide  Eidechsenformen 
sind  von  den  genannten  Herren  persönlich  gesammelt  worden. 

Die  wichtigste  Bereicherung  erhielten  wir  aber  wieder 
durch  unseren  freigebigen  Gönner,  Herrn  Dr.  Alfred  Voeltzkow 
In  Straßburg  i.  Eis.,  dessen  madagassische  Ausbeute  immer  noch 
neues  in  prachtvoller  Erhaltung  enthält.  Von  den  aus  dieser  Quelle 
erhaltenen  zahlreichen  Arten  seien  hier  besonders  erwähnt  die 
prachtvolle  PararhadtHoea  melano^aster  Bttgr.,  eine  überaus 
seltene  Zwergschlange  aus  Noasibe,  die  ausser  in  unsrer  Sammlung 
nur  noch  in  der  von  Liibeck  liegt,  der  kostbare,  neue,  einfarbige 
BdeUaphis  vnkolor  Bttgr.  aus  Witnland  und  die  junge  Testudo 
tlephantina  D.  B.  von  der  Insel  Aldabra,  die  einige  Jahre  bei 
uns  im  Zoologischen  Garten  gelebt  hat.  Auch  der  bis  jetzt  in 
unserem  Museum  noch  nicht  vertretene,  si)ulwnnnarttge  Typ/dops 
boeitgeri  Blgr.  von  West-Madagaskar  hat  sich  noch  nachträglich 
in  Voeltzkow^s  reichen  Vorräten  gefunden. 

Für  unsre  Gegend  wichtig  ist  der  Fund  der  in  Deutschland 
bis  jetzt  so  seltenen  Bona  flr^i/wThom,  des  Springfrosches,  durch 
den  öektionär  und  der  «1er  blaugefleckten  Form  (d')  der  Blind- 
schleiche (Amruis  frai^ilis  L.)  durch  Herrn  Oberleiirer  Dr.  W, 
Schau  f.  Keide  genannten  Tiere  wurden  im  Krank[uiter  Wald 
erbeutet. 

Von  wis.senschaftliclien  Arbeiten  wurden  im  Laute  des 
Jahres  veröffentlicht  der  , Bericht  über  die  Leistuufren  in  der 
Herpetolofirie  wülireiid  dt  s  Jahres  18»U"  im  Arch.  f.  Naturgesch. 
(Hilgeiidorf  Jahr^.  Ö8,  Bd.  2  p.  79  -l.si),  sowie  >Iitt.  ilungen  über 
^Neue  KepLilien  und  Batrachier  von  «Im  Pliilippiiit  u"'  im  Zool. 
.\uzei}>:pr  20.  Jalirg.  IHUT  p,  101  — Klt'i  und  übei  ^Jäiacophorus 
rizalt,  einen  neuen  Bauuifrosch  von  Miudanao,  nebst  Fuudoris- 


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—  Lxxxvm  — 


notizen  von  den  Philippinen  überhaupt"  in  Abh,  u.  Ber.  d.  Kgl. 
Zooi.  u.  Authr.-£tbnogr.  Museums  zu  Dresden  1898/99  Bd.  7, 
No.  1. 

Referate  über  neuere  herpetologiscbe  Arbeiten  lieferte 
der  Sektionär  außerdem  in  dem  Jahrgang  1897  des  „Zool. 
Centraiblattes "  und  in  den  Jahrgängen  1897  und  1898  des 
„Zooi.  G^artens". 

Der  Verkehr  der  Sektion  mit  wissenschaftlichen  Instituten 
beschränkte  sich  im  Vurjcihre  auf  die  zoologischen  Museen  von 
Agram,  Dresden,  Giirlitz,  Heidelberg,  Jena,  Karlsruhe,  London, 
Lübeck,  Nürnberg,  Tring  (England)  und  Wien  und  auf  die 
hiesige  Neue  Zoologische  Gesellschaft. 

Prof.  Dr.  0.  Boettger. 

Sektion  für  Insekten. 

In  dem  abgelaufenen  Jahre  wurden  die  vorhandenen  In* 
Sektenbestände  durchgesehen  und  die  neueingegangenen  Er- 
werbungen und  Geschenke  eingeordnet. 

A.  Weis  hat  die  Neuordnung  der  exotischen  Käfer,  nach 
den  Hauptvaterländem  getrennt,  bis  auf  die  Nordamerikaner 
beendet. 

Dr.  von  Heyden  stellte  die  von  Geh.  Sanitätsrat  Dr.  A. 
Pagenstecher  bestimmten  Schmetterlinge  der  KftkenthaK 
sehen  Molukken-Ausbeute  in  systematischer  Folge  zusammen 
und  reihte  die  neuerworbenen  Insekten  anderer  Ordnungen  in 
die  Sammlung  ein. 

Eine  namhafte  Vermehrung  der  Sammlung  fand  statt  durch 
Geschenke,  die  oben  angegeben  sind,  besonders  aber  durch  An- 
kauf von  1000  Ichneumoniden  in  500  Arten,  4()0  Hraconiden  in 
200  Arten  und  100  Chalcidien  und  Proctotrupien  in  50  Arten, 
alle  sorgfältig  bestimmt  von  dem  rühmlichst  bekannten  Spe- 
zialisten Dr.  Schmiedeknecht  in  Blankeiiburjr  in  Thüringen. 

Vor  allem  ist  aber  hervurzuhebeu  dais  te^tanifntarische 
Vermächtnis  des  verstorbenen  Generalarztes  Dr.  Steinlid  usen, 
bestehend  iu  seiner  hinterlasseneii  höchst  wertvollen  Sammlung 
exotischer  Prachtschnietterlinge.  Da  nur  ein  geringer  Teil  mit 
Namen  versehen  ist.  die  N  erzeichuisse  in  Verlust  ireraten  sind 
und  ein  Kinordnen  äulierit  schwierig  war,  so  erbot  sich  Herr 


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—  LXXXIX  — 


Uofrat  Dr.  B.  Hagen,  emer  der  besten  Kenner  exotischer 
Schmetterlinge,  dieselben  zu  ordnen.  Dr.  Hagen  ist  bereits 
mit  den  Vorarbeiten  seit  einigen  Monaten  beschäftigt  und  wird 
auch  unsere  Mnseal-Sammlnng  nach  der  nenesten  Nomenklatur 
umordnen  und,  soweit  es  nötig,  bestimmen. 

Major  a.  D.  Dr.  Ton  Heyden. 
A.  Weis. 

Botanische  Sektion. 

Auch  in  dem  vergangenen  Jahre  sind  die  botanischen 
Sammlungen  unseres  Museums  gewachsen.  Herr  Oberlandes- 
Qerichtsrat  Arnold  in  Mttnchen,  der  unermüdliche  Flechten- 
forscher, vermehrte  seine  uns  schon  überwiesenen  Flechten 
durch  ein  neues  Fascikel,  und  von  andern  Seiten  wurden  wir 
gleichfalls  mit  wertvollen  Schenkungen  für  das  Herbarinm  be- 
dacht. Für  die  Schansammlnng  verdanken  wir  Herrn  Greh. 
Kegieruugsrat  Prof.  Rein  in  Bonn  interessante  Stücke  (Durrha- 
Halme  mit  groBen  Rispen,  eine  Baumwolienstaude  mit  reifen 
Kapseln  und  Stechgras,  Aristida  fungens,  dessen  Wurzeln  von 
Sandröhren  umhüllt  sind)  aus  Transkaspien  und  Turkestan. 
Eine  im  Botanischen  Garten  gekeimte  Kokosnuß  (s.  Frotok. 
der  Wissenschaf tl.  Sitzung  vom  19.  März)  wurde  unserer  Samm- 
lung tiberwiesen.  Von  Herrn  von  Holzhausen  erhielten  wir 
Früchte  der  in  seinem  Parke  befindlichen  Maclura  aurantiaca 
(s.  Trütok  der  wissenschaftl.  Sitzung  vom  18.  Dezember  1897) 
und  Herr  KSauitätsrat  Dr.  J.  de  ßary  schenkte  uns  Bluten- 
stände von  Monster a  deliciosa  Liebm  Wir  haben  die  drei  letzt- 
genannten Geschenke  in  Foriin)!  aufbewahrt. 

Ans  (lern  Protokoll  der  wissenschaftlichen  Sitzung  vom 
2H.  Oktober  1897  ist  zn  ersehni,  daß  Frl.  Elisabeth  Sch ul tz, 
die  viHtrelYIiclie  Kiiustleriii  und  teine  I^eobachterin  der  Natur, 
ihre  126"J  Aqiinrellbildfr  der  riiaiH^ioüaiiientldra  aus  kV'V  üm- 
geiiiiM'j  Fraiiklurt.s  für  die  Senrkeulierni>elie  ( it'sellscliat't  der- 
maleiu:;t  bestiuuut  hat.  Ks  wird  dieses  (ieschenk  ein  aussre- 
zeichnetes  Mittel  >ein .  das  Interesse  l»ei  den  Resnchern  des 
Museums  für  die  Pflauzcnwelt  zu  wecken.  .^<  lu)ii  eijinial  hat 
eine  Frankfurter  Dame  <lie  von  ihrer  Kiiiistb  rliaiid  Gremalten 
Pflaozenbilder  unserer  Bibliothek  zum  Kigeuium  anvertraut: 


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—  xc  — 


Frni  von  Panhuys  geb.  von  Barckhauseu.  die  längere  Zeit 
iu  Surinam  lebtp  und  von  dort  die  von  ihr  nach  der  Natur  in 
den  Trui)t'ii\viU(iern  gemalten  Bilder  mitbrachte.  Letztere  werden 
wir  demnächst  in  dem  Museum  ausstellen. 


Mineralogische  and  petrographische  Sektion. 

Fttr  die  Museumssammlang  wurden  aus  dem  Nachlasse  des 
in  Peru  verstorbenen  Herrn  Eckhardt  folgende  Mineralien  ans 
peruanischen  Gruben  angekauft:  Zinkblende,  Bleiglanz,  Kupfer- 
indig,  gediegen  Silber,  kleiner  Erystall  von  Polybasit  mit 
Xanthokon,  Ouprit  mit  gediegen  Kupfer,  Brochantit,  eine  Stufe 
mit  mehreren  kurzen  bis  1  cm  dicken  Krystallen  von  Pyrargyrit 


^-v  Ka .  ii  .  —  *  K  .  R3),  schöne  Stuten  von  Fahlerz     •      .  0  j, 

eine  Stufe  mit  Pyrit  und  Boumonit. 

Unter  den  Geschenken  verdient  die  über  100  Nummern 
umfassende  Collection  neukaledoniscber  Erze  von  Herrn  Konsul 
Knoblauch  besondere  Erwähnung.  Sie  enthält  Kupf erlasure, 
Malachite,  Kupferkiese;  Pyrite;  Nickelsmaragd,  Gamierite,  derbe 
Kobalterze;  Antimonite;  Bleiglanze,  Cerussite,  Anglesite;  Pyrola- 
site;  Magnettte,  Chromite  u.a.,  femer  Gangarten  und  Neben- 
gesteine. Die  Umsicht,  mit  weicher  diese  Suite  zusammengestellt 
ist,  vei*dient  dankende  Anerkennung.  Es  wäre  sehr  erfreulich, 
wenn  Heir  Knoblauch  auch  den  kiystallisierten  Vorkomm- 
nissen seine  Aufmerksamkeit  zuwenden  wollte,  da  in  der  von 
ihm  fibergebenen  Suite  fast  lediglich  derbe  Stficke  vorliegen.  — 

Ein  f&r  die  Sammlung  neues  Mineral  ist  der  aus  der 
Grube  ,  Hülfe  Gottes*^  bei  Nanzenbach  (Dillenburg)  stammende 
Inesit,  von  Herrn  Prof.  Dr.  Reichenbaeh  geschenkt.  Es 
ist  dies  ein  Zeolith  von  der  Zusammensetzung  (Mn,  Ca)  Si  Ot 
4-  Hs  0.  Seine  schönen  fleischroten  bis  rosaroten  radialfaserigen 
Büschel,  deren  Individuen  nahezu  2  cm  lang  werden,  füllen, 
von  beiden  Salbändern  ausgehend,  eine  2  bis  4  cm  breite  Spalte 
in  Mangaukiesel  aus.  — 

Mit  der  Vervollständigung  der  Kollektion  der  Odenwald- 
gesteine wurde  fortgefahren. 


Oberlehrer  J.  Blum. 
Prof.  Dr.  M.  Möbius. 


Dr.  W.  Schauf. 


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—  xa  — 


Bericlit  der  geol ogisch-paläontologischen  Sektion. 

Wenn  in  den  letzten  Jahren  ein  guter  Teil  der  Arbeit  ia 
der  Sektion  dabin  ging,  durch  Ziisammenstellnng  von  Tauscb- 
Sendungen  als  G^egensendnng  Saiten  ins  Museum  zu  scbaffen, 
die  zur  Vervollständigung  der  in  der  paläontologiscben  Samm- 
lung vereinten  fossilen  Lebewelt  dienen,  Seiten,  die  in  Rttek- 
sicbt  auf  diese  Lebewelt^  auf  Zeit  nnd  örtliche  wie  facielle  Um- 
stände von  besonderem  Interesse  sind,  so  wurde  heuer  ein 
grofier  Teil  der  in  der  Sektion  bewältigten  Arbeit  auf  die 
Bestimmung  nnd  Einordnung  von  größeren  Sammlungen  ver- 
wendet, die  teils  durch  Schenkung,  teils  durch  Kauf  erworben 
worden  sind. 

Unter  den  Schenkungen,  die  auf  Seite  XUT  bis  LII  auf- 
geführt sind,  mttssen  folgende  besonders  hervorgehoben  werden, 
insofern  sie  zahlreiche  Lücken  füllten. 

Vor  allem  kam  uns  heuer  anfierordentlich  zu  gute,  daß 
zwei  Mitglieder,  die  Herren  Geheimrat  Prof.  Dr.  Rein  in  Bonn 
und  Baron  A.  von  Rein  ach  hier,  am  geologischen  Kongreß  in 
St.  Petersburg  teilnahmen  und  sich  an  den  sich  anschließenden 
Exkursionen  beteilii^ten,  wobei  sie  sich  in  aufopferndster  Weise 
in  obiger  Richtung  bemühten. 

So  hat  sich  u.  a.  ein  lauggeliegter  Wunsch,  den  ich  besonders 
auch  in  Rflcksicht  auf  die  Gewinnung  von  Lehrmaterial  für  die 
Vorträge  über  historische  nnd  allgemeine  Geologie  hegte,  erfüllt 
dadurch,  daß  Herr  Prof.  Dr.  Rein  bei  der  Tour  in  Esthland  die 
ältesten  Wasserabsätze,  wie  sie  in  so  eigenartiger  ^^'eise,  in  gerade- 
zu Uliverwischter  Erhaltung  ihre:*  urspriingliclien  Habitus  in  den 
ballischeu  riovinzen  Kußlands  abgelagert  sind,  zusannnen  mit 
zahlreichen,  äußerst  interessanten,  diesen  Sedinienten  eingebetteten 
Fossilien  gesammelt  hat.  Von  den  doiiigen  canibrischeii  Auf- 
sammlniigen  besaßen  wir  bisher  fast  nichts.  Sie  sind  uns  auch 
insofern  vuu  großem  Werte,  daß  .sie  eine  ganz  andere  Fa(;ies  des 
cambrischen  Meeres  darstellen,  als  die,  welche  wir  in  den  letzten 
Jaluen  aus  Süd-Fiaiikieich  durch  'l'ausch  erworben  haben  und 
von  Böhmen  besaßen.  In  der  Kein  sciien  Sendung  sind  alle 
Schichtenglieder  in  der  instruktivsten  Weise  vertreten:  Euplix  toii- 
.sandstein  mit  Olruclhis  michwilxi,  Mauer  Thon  mit  l'o/hnf  /hclla, 
Obolussandsteiu  und  endlich  Dictyoneraenscliiefer.  —  Aus  den 


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—  xcn  — 

silui'ischen  Fimdstücken  hebe  ich  besonders  lieiTor  die  Giau- 
konitsande  (das  Lager  der  CoDodonten),  durchsetzt  von  Wnrm- 
röliren;  auch  von  Trilobiten  war  mancherlei  fOr  ansNenes  und 
Schönes,  so  u.  a.  auch  an  mannigfaltigen  Fossilien  reiche 
Platten  ans  dem  Unter-Silur  von  .Tewe,  die  als  Schaostttcke 
und  Zeugen  reichen  tierischen  Lebens-  im  .silurischen  Meere 
hinter  den  bekannten  Dudleyplatten  kaum  zurückstehen. 

Die  besonders  an  Korallen  reiche  AiifsaninHung  ans  dem 
Borkhohner  Kalk  wurde  im  Laufe  des  Jahi  "BS  All  h  beste  ergänzt 
durch  die  liebenswürdigen  Zuwendungen  von  Fräulein  von  Oleve- 
sa hl  auf  Schloß  Borkholm,  in  der  wir  eine  neue  Freundin  nnseres 
Museums  gewonnen  haben  und  deren  Interesse  ffir  dieses  wohl  von 
Herrn  0.  F.  BoBmftßler  angeregt  worden  war.  Die  zwei  Send- 
ungen von  Fräulein  von  Clevesahl  bestehen  mehr  ans  zierlichen 
kleinen  Formen  von  Braehiopoden,  Bivalven,  Gastropoden  etc. 

In  hohem  Grade  waren  uns  endlich  die  ebenfalls  von 
Herrn  Geheimrat  Rein  gesammelten  Sande  erwünscht,  die, 
aus  den  verschiedensten  Gegenden  stammend,  auch  verschiedene 
Entstehungsgeschichte  haben. 

In  Beziehung  auf  die  Schichtenglieder  und  ihre  Fossilien 
aus  Rußland  bildet  die  wissenschaftlich  sehr  wertvolle  Schenkung 
von  HeiTu  von  Bein  ach  geradezu  die  Fortsetzung;  sie  ist  von 
ihm  zumeist  auf  der  Westseite  des  Urals  gesammelt  worden  und 
umfaßt  fast  alle  dort  entwickelten  jüngeren  paläozoischen 
Schichten,  vom  Mitteldevon  bis  zum  Ober-Perm  (Zechstein).  Sehr 
fossilreich  sind  die  Obercarbon-  und  Fusulinenkalke,  die  Permo- 
carbonschichten,  darunter  die  Artinskstnfe;  sie  waren  ohne  Aus- 
nahme in  der  Sammlung  noch  nicht  vertreten,  was  auch  von 
der  sehr  bedeutenden  Aufsammlung  aus  dem  an  Fossilien  reichen 
Zechstein  Rußlands  gilt,  deren  Bestimmung  Herr  von  Reinach 
ausführte,  woraus  sich  eine  große  Übereinstimmung  mit  den 
Fossilien  des  deutschen  Zechsteins  ergab.  Sehr  erfreulich  wareu 
uns  dann  die  schönen,  z.  T.  perlniuttercrlänzendeu  Fossilien  aus 
den  oberstjurassischen  oder  untHicietacisL-lien  W'olgastiifen.  an 
welchtn  unser  Besitz  bisher  auch  nur  ein  svhv  «geringer  war.  Ein 
äußerst  interessantes  Fossil  ist  die  eovliue  Atu/iu  liicxac  von  K  uid. 

Der  Haui)tteil  der  von  l'iufessoi-  Kiukelin  dem  Museum 
ubergelxMU'u  Sammlung  umfallt  alle  seine  Aufjjanunlungtiu  der 
Fossilien  aus  dem  brauueu  J  ura,  den  Murchisouae  uud  Hum~ 


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—  xom  — 

phriesiaimsschichten,  dem  Cornbrash  und  besonders  ans  den 
Macrocephalnsschi(  Ilten  des  südvvp>tlicljen  Deutschland  und 
der  Sch\v«Mz.  Neu  für  die  Sammlung  des  Museunis  sind 
die  Suiten  von  Fossilien  aus  dem  Hanptrn^enstein,  die  nuiiinifj:- 
faltigeu  Brachiopoden  des  alpinen  Vilserkalkes,  dann  die  8uite 
von  Cephalopoden,  Echinodermen  etc.,  aus  dem  Neocom  der 
Freiburger  Alpen  und  fossilreiclier  Platten  aus  den  rhätischen 
Coatortaschichteo  von  ReuUi  im  Winkel;  reichhaltig  ist  auch 
die  Aofsamiiilaiig  aus  dem  Oberkoblenz  der  HaJgerer  Papier- 
mühle. Eine  recht  bedeutende  Bereicherung  unserer  tertiären 
phytopaläontologischen  Sammlung  besteht  in  der  Einreihung  der 
BiUner  Pflanzen  (19  Schiebladen),  die  ursprünglich  im  Besitze 
von  Herrn  Dr.  Gey  1er  sei.  waren.  Aus  den  ScheokoDgeB  von 
Prof.  Kinkelin  sind  außerdem  noch  hervorhebenswert  die 
Pflanzenreste  ans  dem  Anthracit  der  südlichen  Schweiz. 

Eine  vierte  große  KoUektion,  die  der  paläontologischen 
Sektion  geschenkweise  zukam,  wurde  uns  von  Frau  Doktor 
Harbordt  dahier;  sie  enthielt  Fossilien  aus  fast  allen  Systemen, 
aus  dem  cambrischen,  siluren,  devonen,  permiscben,  triassiscben, 
cretacischen,  besonders  aber  ans  dem  jurassischen.  Die  Ein- 
reifaong  etlotderte  einen  beträchtlichen  Zeitanfwand,  da  die 
Objekte  mir  zumeist  unbestimmt  zukamen.  Sehr  schätzenswert 
war  uns  auch  diese  große  Gabe  nnd  zwar  nicht  allein,  weil 
durch  manche  Objekte  sich  noch  vorhandene  Lftcken  f&Uten, 
sondern  ancb  weil  unter  denselben  mehrere  sehr  hübsche  und 
hochinteressante  Stöcke  waren ;  als  solche  hebe  ich  einige  Tri- 
lobiten,  dann  ein  paar  Geratoduszähne,  Ammoneen  ans  der  Trias 
und  Kreide,  ein  paar  Aptycben  aus  dem  oberen  Jura  und  sehr 
schöne  Lepidodendronstämme  hervor. 

Wieder,  wie  schon  seit  ein  paar  Jahren,  hat  uns  Herr 
H.  Becker  von  hier,  Lehrer  in  Rinteln,  mit  einer  Überaus 
scbdnen  Sendui^,  besonders  aus  den  Amaltheenthonen  der  Sohle 
der  Weser  bei  Rinteln,  die  bei  Sprengungen  gewonnen  wunlen, 
beschenkt.  Auf  den  Sektionsbericht  1897  pag.  OVI  verweisend, 
ist  besonders  zu  bemerken,  daß  sich  in  der  heurigen  Schenkung 
nnn  auch  Lytoeeras  ßmbriatm,  Inoceramus  substriatm,  Pectm 
aeffuivalvis  g^efuuden  haben.  Unter  den  heuer  gesammelten  Am" 
inonites  manjiu  ildtits  befindet  sich  ein«'r  mit  vorziiirlich  erhaltener 
sog.  Runzelscliiclitj  zu  dt-reu  Präparation  die  IVü  itizieruug  durch 


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—  XCIV  — 

Verkiesung  recht  gtiustij?  war.  Höchst  seltsame  Lyditstücke,  die 
ebenfalls  beim  liaggeni  aus  der  Weser  gefördert  worden  sind, 
verdanken  wir  anrh  Herrn  H.  Becker;  sie  siud  beilartig  ge- 
stallet und  konnten  ilun  h  diese  ihre  üestalt  Wold  glauben  machen, 
daß  man  es  mit  Artefakten  zn  thun  lialie.  Hierüber  zu  Kate 
L'^ezogeue  Prähisii»nker  und  Arrliäolugen,  Herr  Dr.  A.  Ham- 
me ran  und  Heir  Architekt  Thunia,  haben  diese  \'erinnluni:' 
f^anz  liestinimt  zuriick^iewiesen :  so  wird  also  die  (iestalt  eine 
iiielir  /infjilli^e.  wolil  durch  die  Struktur  des  Ge.sleiih  -  bediuirte, 
durch  mechanische  Einwirkung;.  Stoi]  (kU  r  dergl.  erzeugte  sem. 

Von  Interesse  für  die  Strati^qapliie  des  rheinischen  Unter- 
devou  ist  es,  daß  Heir  Apotheker  Oster  in  Xeu-Weiluau  eine 
Schichte  im  unterdevouischeu  Saudstein  entdeckt  hat,  die,  ähn- 
lich wie  die  JSiuglioter  Schichten,  vorherrschend  Bivalven  eiitliült. 
Nun  sind  auch  durch  die  (TÜte  von  Herrn  Oberingenieur  Wach 
auf  den  Farbwerken  die  Belege  in  die  Sammlung  gelangt,  die 
es  sehr  wahrscheinlich  machen,  daß  wohl  auch  zwischen  Nied 
und  Raunheim  die  pliocänen  Flöizchen  miteinander  in  Ver- 
bindung stehen.  Recht  erfreulich  war  uns  die  liebenswürdige 
Sendung  von  Herrn  Dr.  Leutbardt  in  Liestal,  welche  unsere 
Flora  aus  der  Zeit  des  Keupors  wesentlich  vergrößert  hat. 

Zu  den  Geschenken,  die  besonders  auch  fUr  die  Geologie 
hiesiger  Gegend  äußerst  wertvoll  sind,  gehören  vor  allem  eine 
vollständige  Sammlung  von  Korallen  aus  dem  Oligocän  des 
Mainzer  Beckens  und  die  Reste  von  SpermopkUus  ruftseenSf 
welche  verjähren  von  Dr.  0.  fioettger  in  Bad  Weübach  er^ 
werben  wurden,  deren  Lager  das  alte  Diluvium  daselbst  gewesen 
zu  sein  scheint.  Hierher  sind  dann  noch  die  Beste  von  Carrut 
euryceros  aus  dem  Kies  von  Bddelheim,  ein  Geschenk  des  Herrn 
von  Rein  ach  und  ein  Po^neom^r^aü-Unterkieferchen  ans  dem 
Hydrohienkalk  vom  Heßler,  ein  Geschenk  der  Herren  Fahrik- 
besitzer  Dyck  erhoff  in  Biebrich  a.  Bb.,  zu  rechnen. 

Von  den  Ankäufen  nahm  besonders  die  Erwerbung  der 
Dr.  Kraetzer'schen  Petrefakten  die  Thätigkeit  des  Sdctionärs 
längere  Zeit  in  Anspruch.  In  dieser  Sammlung  waren  auch  so 
ziemlich  alle  S^'Steme  und  zwar  durch  mehr  oder  weniger  große 
Suiten  vertreten.  Aus  den  letzteren  ist  eine  Suite  ans  dem 
Cyrenenmergel  von  Hieshach,  einige  sehr  hübsche  Hippuriten, 
eine  kleine  Snite  von  Isle  de  France,  die  Suite  aus  dem  Vilsener 


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—  xcv  ^ 


Kelloway-Kalk,  eine  kleioe  hübsche  Suite  an<!  den  liassischen 
Gii  sT^Mu  r  Schicliten  von  Großraramiiifr  und  au.s  drui  Perlipraben 
iiei  Weyer,  eiue  groljere  Suite  rliätisclier  Fossilien  von  der 
Kothalp  zu  nennen.  Eine  recht  eiiiptindliclie  Lücke  liestand  im 
MauL^el  an  Fossilien  aus  dem  mitUild{;vonischen  Kalk  von  Vil- 
mar  a.  d.  Lahn;  diese  ist  nun  leidliclt  }z-efiillt  durch  einige  wert- 
volle J^eti  efakten,  unter  deuen  Gyroceras^  Cyrtoceras,  Virrus  etc. 
enthalten  sind. 

Um  in  der  F'olge  die  Fauna  des  uns  zunächst  liegenden 
Devon  niüglichst  vollständig  im  Museum  vertreten  zu  haben, 
bezogen  wir  auch  heuer  eine  Suite  aus  dem  Uuter-Cublenz 
von  Stadtfeld,  das  so  mannigfaltige,  interessante  und  zahl- 
reiche Fossilien  in  Gestalt  von  Steinkernen  und  Hohlab- 
drftcken  eiitkält.  Wir  werden  bald  eine  Liste  derselben  geben, 
die  nicht  unwesentlich  größer  ist  als  die  schon  bekannte.  Jede 
Sendung  hat  noch  die  Mannigfaltigkeit  gemehrt  und  schöne  und 
instruktive  Stücke  gebracht.  So  fahren  wir  auch  im  Ankauf 
von  Mosbacber  Knochen  etc.  fort.  Die  drei  Geweihe  der  heurigen 
Erwerbung,  deren  Restauration  recht  schwierig  war,  sind  wohl 
besser  als  alle  bisherirren  Funde  geeignet,  die  Frage  &ber  den 
großen  Hirsch  von  Mosbach  zu  lösen. 

Schon  in  früheren  Berichten  sprachen  wir  den  Wunsch 
ans,  daß,  da  Herr  Dr.  Gey  1er  die  Bestimmung  unserer  Tertiar- 
pflanzen  nnr  zum  Teil  erledigt  hat,  dieser  Arbeit,  die  sich  unser 
verdienstvolles  Mitglied  vorgesetzt,  aber  infolge  seines  zu  frühen 
Ablebens  nicht  zu  Ende  geführt  hatte,  sich  ein  erfahrener  Phyto- 
paläontolog  annehmen  möge,  um  unserem  reichen  Material  erst 
den  wahren  Wert  zu  geben.  Der  Liebenswürdigkeit  und  Opfer- 
willigkeit von  Herrn  Professor  H.  Engelhardt  in  Dresden 
danken  wir  es,  daß  nun  in  dieser  Sache  ein  schon  bedeutender 
Fortschritt  gemacht  ist.  Hier  bemerke  ich  vorerat,  daß  Herrn 
Prot  Engelhardt  nur  die  Objekte  vorlagen,  welche  von 
Dr*  Gey  1er  noch  keine  Determinierung  erfahren  haben.  Die 
Bearbeitung  galt  zuerst  unserer  Suite  aus  dem  Rupelthon  von 
Flörsheim,  von  welcher  im  Senckenb.  Berichte  1882  p.  285 
Gey  1er  In  einer  Liste  57  Species  aus  tongrischer  Zeit  ange- 
geben bat.  Hierzu  sind  nun  noch  weitere  43,  zu  21  Gattungen 
gehörige  Species  gekommen.  Der  tongrischen  Flora  folgte  dann 
die  ans  dem  oberoligocanen  Münzenberger  Blättersandstein. 


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—   XCVI  — 


Hiernach  besitzen  wir  jetzt  iu  unserer  Sammlung  107  zu  58 
(Tiituingen  gehörige  Arten.  Engelhardt  erkanntt^  iu  unserem 
Material  als  für  Müuzenberg  nen,  also  von  dort  weder  von 
Ludwig(Palaeontogr.  Bd.  Vlll).  noch  von  von  Ettinghausen 
(Wiener  Sitznngsher. ,  Mathemat.  — -  uaturwisseuscliaftl.  (Jiasse 
Bd.  LMl  Abt.  I.  pag.  805  ff.)  mitgeteilt: 


i  Ii  tj iienu m  f riesig 
Sahhiia  sp., 
Ptens  oefungeiisis, 
Finus  prohlematicUf 

—  resinosa, 
Poaciies  atig(ts(ti.9, 

—  caespiioms. 
Potamogeton  genimlatus, 
Smilax  linguUiia, 
Carpinus  pyramidaUSf 
Querem  heerif 

—  gmdini  M., 

—  furcinervia  M., 
Äinus  kefersteini  M., 

—  gracHis  M., 
Carya  ven&üma  M., 
Jughns  corrugata, 
Myrica  hakeaefoUa, 

—  acuHloba, 

—  meyerif 
Dapknoyenß  ludwigi  M., 
Vryandroides  kuviffoia, 


Populus  mufabilis  M.» 
Salix  angmta, 

—  abreviaitty 

—  eirmgala, 

—  iencra, 
Vinn  IS  hr  fluni  M., 
Pisonia  landfolia  M*, 

—  ovata  M.., 
Magnoüa  Utdwigi  M., 
Oinnamomum  tratisi^ermm, 
Cupmiia  neptum, 
Sapindiis  biUnieus, 

Acer  integrüobnm, 
Weinmannia  xelkovaefolia, 
—  ?  =  microphyUa, 
Prunus  anguste-serrataj 
Carpolites  prumformis, 
Ceasia  Ugmium, 
Sapoiaeites  minor, 
Dhspyros  braehifaepala  H. 

—      lotoides  M., 
Symplocot  caaparyi  M., 


Die  Arten,  deren  Namen  eiii  M.  beigesetzt  ist,  sind  nur 
für  M&nzenberg  neu,  während  sie  ans  der  Wetteran  schon  be- 
Icannt  sind.  Eben  liegen  Herrn  Pix)f .  Engelhardt  die  Pflanzen- 
reste  von  Salzhausen,  ans  dem  Hafen  von  Frankfort  a.  M.,  von 
ßischofsheim  i.  d.  Rhön  nnd  von  Himmelsberg  bei  Fulda  vor. 

Die  Sendung  von  irischen  von  Tanbatö  bei  Säo  Paulo  in 
Brasilien,  die  wir  Herrn  Smith  Woodward  am  British Masenm 
N.  H.,  anf  seinen  Wunsch  zur  BearbeituDg  ttbersandt  hatten, 
ist  znr&ckgekommen;  sie  hat  zu  seiner  Abhandlung  Uber  jene 
Fauna,  die  wohl  in  der  Bevista  des  Musen  Panlista  veröffent- 
licht werden  wird,  mehrere  Originale  geliefert. 


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XCVII 


Unsere  Sammlung  T0QTaabat6*FischeQ  besteht  hiernach  aus: 
zahlreichen  größeren  und  kleineren  Kx.  von  Tetragonop' 

(69118  arus  A.  8.  W.,  ein  Original, 
drei  Ex.  von  Pcrichtlniü  antiqmts  A,  S.  W.,  zwei  mit 

Gegenpiatte,  ein  Original, 
ein  Ex.  Arim  ikerinyl  A.  8.  W.,  Oripfinal  und 
ein  Chrnmid^  gen.  non  det..  mit  Oejrenplatte. 
Herr  Dr.  Henry  Schroeder,  Landesgeolop:  in  Berlin,  hat 
die  seit  mehrei-en  .Taliren  unterbrochene  Bearbeitung  der  Säuger- 
fauna ans  den  Mosbacher  Sanden  wieder  aufgenommen  und 
vorderhand  hier  ein  Inventar  unseres  Besitzes  hei'gestellt. 

In  der  Schausammlung  wurden  dieses  Jahr  folgende  Kol- 
lektionen neu  aufgestellt: 

Fossilien  des  Kohlenkalkes  von  Spitzbergen, 

0      aus  dem  Ober -Carbon  und  Perm  von  Rußland, 
,      aus  dem  mittleren  Lias  der  Weser  hei  Einteln, 
„      aus  dem  Eocän  von  SM-l<Yankreich, 
,      aus  dem  Mitteleocän  von  den  Diablerets, 
,      aus  der  Braunkohle  von  Taubat^  beiS&o  Paulo, 
die  Doggerflora  aus  dem  Tetorigawathal  in  Jaimn, 
,  Bupelthonflora  von  FlCrsheim, 
9  oberoligocäne  Flora  ans  dem  Blättersandstein  von 

Mfinzenberg  und  Bockenberg, 
p  Afiuitanflora  von  Rivaz  und  Rocliette  und  ans  dem 

Zsilythal  in  Siebenbiiigen. 
ein  Teil  der  Flora  von  Himmelsbergr  bei  Fulda, 
die  Neogenflora  von  Porto  da  Cruz  auf  Madeira, 
s         „       aus  dem  Obermiocän  von  Gleiclienberg 
und  Pliocftn-  oder  Diluvialfloren  von  Japan. 
Herrn  Dr.  Keil  hack  wurde  von  Kinkel  in  auf  sein  An- 
suchen fttr  den  Taschenkalender  für  Geologen  1897  eine  möglichst 
knrz  gefaßte  Zusammenstellung  des  in  der  mineralogischen  nnd 
pal&ontologisch -jreoloLnschen  t^ammlung  enthaltenen  Materiales 
mitgetheilt.    Auf  wi  itt  ii>  Ersuchen  wurden  für  den  betreffenden 
Kalender  1898  die  Notizen  vervollständigl :  bedeutenden  Zeit- 
aufwand und  Mühe  erlurtlerte  besonders  die  Eilülluii<r  <les  von 
Dr.  Keilback  ausgesprochenen  Wunsches,  neben  den  Inkalen 
und  sacliliclieii  Suilcu  aucli  die  Originale  mit  der  Notiz  von 
Autor  und  Ort  der  l'uhlikatiou  aufzuführen.    Wenn  icli  nach 

7 


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meiiiei-  Auf.-tt^lliiiif?  nbpp  «lie  pulilontohtfrisrlie  >Mnmiliiri£r  des 
8*'!ickeiib>Mi:i><  hfii  Mnseiiiiis  iii  teile,  so  muü  jeuei"  Kalender  uuu 
eiu  sehr  dickleibigt's  ßiich  werden. 

Zu  den  Arbeiten  in  der  Sektion  kommt  noch  die  Kiiikt  lins 
über  syrische  Fossilien  ans  der  Kreide  und  dem  Eocän,  weiche 
Herr  von  Rein  ;n  Ii  von  Herrn  Professor  Day  am  Protestant 
CoUef^e  in  Beirut  zur  Bestimmung  erhalten  hat. 

Auch  heuer  wurde  die  geolosiisch-naläontologische  Sammlung 
von  zahlreichen  Fachgelehrten  besucht:  wir  nennen  die  Herrn: 
Prof.  Dr.  Carlos  Berg  Museum  nacionai  Buenos -Aires.  Herbert 
Bolton  Owens  College  Manchester,  Dr.  Deichmfti  1er  Museum 
Dresden,  Prof.  Dr.  Da  nies  Museum  f.  Naturkunde  Berlin,  Dr. 
Kahlbaum  (ioerlitz,  Dr.  Loerenthey  Universität  Budapest, 
Prof.  Dr.  Ix  T.epsitts  Darmstadt,  Dr.  Karl  0 estreich 
Wien,  Prof.  Kenevier  und  Prof.  Dr.  Lugeon  Universität 
Lausanne,  Dr.  H  Schroeder  goelog.  Laudesaustalt  Berlin, 
Dr.  E.  Wittich  Museum  Darmstadt,  W.  Welte rstorff 
Mnsoum  Magdeburg,  Ewald  Wüst  stnd  geol.  Halle  a.  d.  S. 
Kinkelin  hatte  auch  das  VergnügeD,  Herrn  Prof.  Dr.  Dam  es 
und  Herrn  Dr.  Klemm  in's  Kevier  zn  führen. 

Juni  1898.  Prof.  Dr.  F.  Kinkelin. 

(Prof.  Dr.  0.  Boettger). 


B.  Protokoll-AuszUge. 

Sanistat.%  den  2».  Oktober  1897. 
Vorsitzeuder:  Herr  Oberlehrer  J.  Blum. 

Der  Vorsitzende  begrüßt  die  zahlreich  erschienenen  Mit- 
glieder in  dem  verschönerten  und  erweiterten  großen  Hörsaale 
und  bemerkt  über  die  Herstellung  des  Saales  in  den  jetzigen 
Zutand,  daß  die  Dr.  Senckenbergische  Stif tun  gs- Administration 
damit  aufs  neue  bewiesen  habe,  wie  sehr  ihr  die  Förderung 
der  wissenschaftlichen  Bestrebungen  der  ihr  nahestdiend^  Ge- 
sellschaften am  Herzen  liege. 

Seit  dem  Jahresfeste  am  31.  Mai  hat  die  Gesellschaft  durch 
den  Tod  verloren:  die  hiesigen  Mitglieder  Louis  Graubner, 


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~   XllX  — 


Bankdirektor  Gust.  Slilgfcbauer.  K«msni  K.  Becker,  .Toh. 
Chr.  G  ti.ver,  Luzar  Hacken  Im  och  und  das  kuric.->i  uiiUieiende 
Mitjrlif'd  Geh  Hofrat  T)r.  R.  Fresenius  in  Wiesbaden.  Zu 
iiinen  tiat  am  vcrilu^scnri)  .Munta^'  Hm-  I)r  (t  H.  Otto  Vi>l<r(M'. 
Erstarb  aul  seinem  Landsiue  „Waitr  Sniinenltiick"  in  Sulzbach 
am  Taunus.  7r>  lalut'  alt.  Unsere  älteren  Mitglieder  erinnern 
sich  UDcli  It'l'liaft  <b'i  .lalire  iJ^öfi  — 18()0.  in  denen  er  als  Dozent 
der  (Tesellsclialt  für  Mineraiir^ie  und  Gedloi^ic  durch  nn^'-emein 
klaren  und  furnivollendeten  Vortrag  seine  Zuluner  zu  begeistern 
und  viele  von  ihnen  zu  weiterem  Studium  anzuregen  verstand. 
Allen  ir«*nannten  Toden  \vir<l  die  (-iesellsciiaft  ein  dankl-ares 
Andenken  bewahren.  Die  Anwesenden  erheben  sich  zur  Khrung 
der  Heimgegangenen  von  ihren  Sitzen.  —  In  die  Reihe  der 
e  w  i  g  e  n  M  i  t  g  I  i  e  d  e  r  sind  eingetreten  :  Herr  Julius  T .  e  j  e  u  ne , 
Herr  AiUon  L.  A.  Hahn  nnl.  durch  letztwillige  Verfügiliig, 
der  sei.  Herr  Moritz  L   A.  Hahn 

Der  Vorsitzende  fährt  fort:  „Meine  Damen  und  Herren! 
Sie  haben  in  diesem  Sommer  Gelegenheit  gehabt,  die  von  Fräulein 
Elisabeth  Schultz  ausgestcdlt  gewesene  Phanerogamen-FJora  der 
Umgegend  von  Frankfurt  in  J2(')2  A(iuareilen  zu  bewundera. 
Zur  Bewältigung  einer  solchen  Riesenarbeit  gehört  ein  langes 
Leben,  Veiständnis  der  Natur  und  eine  unendliche  Liebe  zu 
ihr,  verbunden  mit  der  Meistei-schaft  des  Kiinstlers.  Diese 
glückliche  Vereinigung  traf  bei  Fiäalein  £lisal)eth  Schultz  zu. 
In  Anbetracht  ihres  hohen  Verdienstes  um  Wissenschaft  und 
Kunst  und  in  Erwägung,  daß  diese  wertvollen  Aquarelle  be- 
stimmt worden  sind,  einstens  den  wissenschaftlichen  Zielen  der 
Gesellschaft  zu  dienen,  hat  die  Vei*waltung  in  ihrer  Sitzung 
vom  28.  August  beschlossen ,  Fräulein  Elisabeth  Schultz  zum 
außerordentlichen  Ehrenmitgliede  der  Gesellschaft  zu  er- 
nennen. Es  ist  dies  die  höchste  Auszeichnung,  die  die  Gesellschaft 
gewähren  kann.  Den  Zweck,  den  die  Gesellschaft  mit  dieser  Er- 
nennung verfolgt  hat,  der  greisen  Künstlerin  eine  Freude  zu 
bereiten,  hat  sie  in  hohem  Maße  erreicht.  Mochte  es  Fräulein 
Schnitz  noch  recht  lange  vergimnt  sein,  sich  au  dem  Anblick 
ihrer  Schöpfungen  zu  erfreuen  l*  ITerner  bemerkt  der  Vorsitzende : 
„Laut  Sitzungsprotokoll  vom  2H.  Oktober  1847  wurde  der  junge 
Gelehrte  Dr.  R.  Virchow  an  jenem  Tage,  also  heute  vor 
fünfzig  .liihren,  zum  korrespondim-enden  Mitgliede  erwählt  Die 

7* 


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—  c  — 

(Tesoll><'1inft  wollte  den  heutigen  Tag  liicht  vorüberpfHiPH  lassen, 
oliiip  (It'iii  Altmcistci'  uaturwissenschaftlicher  Foi  scluinjr  iliiv 
Hultiiguiig  aiisziulriicken  und  sie  hat  daher  ni\  dem  heiitifreii 
2H.  ( )ktol)er  Herrn  <  >  clipinirath  Professor  1  I\  u  d  (i  1  f  Vi  r  c  Ii  o  w 
zum  korresp(»ndierenden  Khreiniiitirli»Ml  ei-nannt.  Herr 
(^eheinirath  Professor  Weigert  ist  gestern  luu  li  Berlin  jrereist, 
um  heute  das  Dii>loni  im  Namen  der  Gesellschaft  zu  iiberreichen. 
Wir  sind  Henn  Geiieimrath  W^eigert  für  seine  ungemein  große 
Liebenswürdigkeit  sehr  zu  Dank  verpflichtet/  Schließlich  be- 
grüßt der  Vorsitzende  Herrn  Dr.  George  Kolb  aus  Wies- 
baden, der  mehrere  Jahre  in  Britisch -Ostafrika  geweilt,  in 
letzter  Zeit  Studien  halber  oft  im  Museum  der  Senckenbergischen 
Gesellscbaüt  verkehrt  hat  und  die  Freundlichkeit  hatte,  den 
Vorti  ap:  zu  übei-nehraen. 

Herr  Dr.  Kolb  sprach  nunmehr  ttber 

Zwei  Exi)editionen  zum  Berge  Kenia 
in  K  n g  1  i  s c h -  0 s t -  A f  r i k a. 

Der  Redner  führte  wie  folgt  aus:  ^.Alle  hohen  Gebilde 
Äqnatorial-Afrikas  sind  infolge  ihrer  Fruchtbarkeit  für  die 
umwohnenden  Völkerschaften  ein  heißersehnter  und  deshalb 
vielnmstnttener  Besit2,  woher  es  denn  kommt,  daß  solche  Berg« 
stets  von  den  kampfeslustigsten  Stammen  bewohnt  werden.  Des- 
halb sind  Forschungsreisen  in  solche  Gebiete  in  der  Regel  mit 
großen  Schwierigkeiten  verknüpft.  —  Anfang  des  Jahres  1894 
traf  ich  mit  zwei  weißen  Begleitein  in  Mombasa,  der  von  Vasco 
da  Gama  gegründeten  Hafenstadt  Englisch-^st-Afrikas,  ein. 
Ursprünglich  war  unsere  Absicht  gewesen,  uns  der  Freiland* 
ExiMsdition  anzuschließen.  Zum  Glfick  löste  sich  dieses  unsinnige 
Unternehmen  schon  vor  unserer  Ankunft  an  der  Kfi»te  auf  und 
ich  mußte  auf  eigene  Faust  vorgehen.  Es  glttckte  nns,  in  10 
Tagen  eine  Karawane  anzuwerben,  unterstützt  durch  die  liebens- 
würdige Fürsorge  der  englischen  Beamten  in  Mombasa,  und 
bald  befanden  wir  uns  mit  50  Mann  auf  dem  Wege  nach  den 
Hochlanden  im  Innern.  Der  Küstensaum  wird  von  dem  Hoch- 
lande im  Innern  getrennt  durch  einen  12—16  Tagereisen  breiten 
Wüstengürtel,  der,  völlig  eben,  allmfthlich  von  200  bis  zu  600 
Meter  ansteigt.  Spärliche  Vegetation  in  dem  wasserarmen 
Lateritbo<len  charakterisieren  in  der  Trockenzeit  die  traurige 


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—  CI  — 


Gagend.  Wir  folirten  dor  alten  Karawanenstrasse  zum  Tsavo- 
flnsse,  deu  jetzt  die  Eiseubah»  dank  der  großen  Thstkraft  der 
Engländer  bereits  überschritten  hat.  Dann  folgten  wir  rechts 
abbiegend  dem  Atbiflasse  und  befanden  uns  nach  3  Wochen 
in  Ikutta,  einer  deutschen  Uisslonsstation  in  Ukambani,  wo  wir 
nns  der  freundlichsten  Aufnahme  seitens  der  Missionare  zu  er- 
freuen hatten.  Wie  gefürchtet  die  Keniavölker  unter  den  Kfisten- 
negem  sind,  sollte  mir  bald  klar  werden.  Wenige  Tagereisen 
weiter  nach  Norden,  als  kein  Zweifel  mehr  über  das  Ziel  unserer 
Reise  sein  konnte,  entlief  nachts  die  ganze  Karawane  mit  Ans* 
nähme  des  Kochs  und  meiner  beiden  Diener.  —  Mit  Hilfe  der 
Missionare  brachten  wir  unser  gesamtes  Expeditionsgat  auf  die 
Mission  in  Sicherheit.  ~  Dann  entsandte  ich  den  einen  meiner 
weifien  Begleiter  mit  Missionsnegem  zur  Küste,  um  neue  Leute 
anzuwerben.  Nach  zwei  Monaten  traf  diese  neue  Karawane, 
lauter  von  der  englischen  Regierung  ausgesuchte,  tüchtige  Leute 
ein,  dagegen  trennten  sich  nun  meine  beiden  weißen  Begleiter 
von  mir.  Der  eine  erreichte  wohlbehalten  die  Küste,  der  andere 
ging  entgegen  meiner  Weisung  vom  Wege  ab  und  wurde  nörd- 
lich vom  Killmanjaro  erschlagen.  Ich  selbst  erreichte  mit  meinen 
Leuten  wohlbehalten  den  Oberlauf  des  Tana  an  der  Stelle,  wo 
der  Fluß  die  unter  dem  Namen  „Kilolum",  d.  i.  der  «Brummer", 
bekannten  Wasserf&lle  bildet.  Zwei  Monate  blieb  ich  an  diesen 
Fällen,  deren  Pracht  weder  Wort  noch  Photograpliie  wieder- 
geben können.  Längst  war  die  Regenzeit  eingetreten,  da  er- 
schienen eines  Tages  Botm  auf  der  anderen  Seite  des  nun  so 
stark  wie  der  Rhein  angeschwollenen  Flusses  mit  einem  liriefe. 
In  einem  selbstgefertii^ten  Eskimokajak  setzte  ich  iiber  den 
Ötiüin  und  emiiliii«^  einen  l^rief  des  eng'lisclien  Sportsmanns 
A.  V.  Neu  mann.  Dieser  befand  sicli  in  den  Aembeberj^en  nörd- 
lich vum  Kenia  in  kritischer  Lajre,  4  seiner  Leute  waren  von 
den  Einerobi  neuen  ei  iinndet  worden  und  meine  Anweseniieit  sehien 
erwünscht.  Aber  wie  den  Flui)  iil)erschreiten.  der  seiner  Zeit 
schon  I>r.  IN'ters  ein  niiiilierwimniches  llinilernis  *  nt^(-g^en<;;estellt 
liatte'r^  W  ir  Üocliten  aus  t  iuer  Weidenau  einen  grolien  Korb 
in  Boutst'orm,  Uberzo}z:en  das  (^anze  mit  dem  Sonnendach  meines 
Zeltes  und  das  Üuot  war  fertig'.  Eine  Probe  fiel  jxiinstii^  ;iu<  und 
am  dritten  Tage  setzten  wir  in  2  Abteilungen  liber.  nit  ht  ohne 
mitten  im  Strome  mit  Miihe  einem  .\ngrift  eines  Fhiüpferdes 


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—  CII  — 


entgangtm  zu  sein.  Drei  Tage  darauf  waren  wir  in  Seitjii,  dem 
Lager  Herrn  Neiimanns,  und  wenige  Tage  darauf  bestrafteo 
wir  durcli  einen  nächtliciieu  Überfall  die  Meuchelmörder,  bis  sie 
um  Frieden  baten  und  Buße  zahltet].  Wir  zogen  dann  in  die 
wiblreiche  £bene,  welche  sicli  im  Norden  des  Kenia  znra  Gnasso- 
Niro-Flusse  ausdehnt.  Der  Wildreichtum  dieser  Gegend  ist  ein 
enormer,  insbesondere  ist  das  Nasiiom  eine  Landplage,  stellen- 
weise trifft  man  es  so  häufig  wie  hier  zu  Lande  den  Hasen, 
und  Verwundungen  durch  dies  wilde  nnd  boshafte  Tier  sind  an 
der  Tagesordnung.  Wir  zogen  dann  von  Ort  zu  Ort,  allent» 
halben  Freundschaft  schließend,  und  erreichten  schließlich  das 
Dorf  Kaveri,  in  8000  Fuß  Höhe  am  Kenia  gelegen.  Dort  lebt 
ein  kleiner  Stamm  der  Ntorobo,  ein  nilotisches  Jägervolk,  welches 
nur  von  Eleyhanten-  nnd  Nashornjagd  lebt.  Aber  alle  Völker 
waren  infolge  der  anfangs  erwähnten  Feindseligkeiten  so 
mißtrauisch,  zudem  gingen  unsere  Patronen  auf  die  Neige,  daß 
ich  mich  kurz  entschloß  und  zar  Kfiste  zurückkehrte,  wohin 
Neumann  bereits  zwei  Monate  früher  vorausgeeilt  war.  An  der 
Kfiste  fand  ich  aus  Europa  nachgeschickte  Waffen  und  Instra- 
mente vor,  die  Liebenswürdigkeit  der  englischen  Behörden  that 
das  Übrige  und  so  war  ich  3  Wochen  nach  meiner  Ankunft  an 
der  Kfiste  bereits  wieder  auf  dem  Zug  ins  Innere.  —  Große 
Befriedigung  gewährte  es  mir,  daß  meine  Leute  fast  sämtlich 
sich  wieder  hatten  anwerben  lassen.  Diesmal  wählte  ich  von 
der  Mission  Ikutta  aus  einen  Weg  durch  die  Wflste  zwischen 
dem  Ukamba«  und  dem  Oallalande,  wobei  mich  Herr  Missionar 
Säuberlich  bis  zum  Tana  begleitete.  Wir  entdeckten  dabei 
eine  große,  dicht  bewohnte  Gebirgskette,  welcher  wir  den  Namen 
Prinz  Luitpoldkette  gaben.  Am  Tana,  als  Freund  Säuberlich 
mich  verlassen  hatte,  hoben  wir  nachts  eine  Sklavenkarawane 
auf  und  befreiten  unter  anderen  auch  ein  Ntorobomädchen  aus 
Marsabit,  also  vom  Ostrande  des  Rudolfsees.  Dies  sollte  uns 
später  von  uuscliätzbart  in  Vort«^il  sein.  Wir  zogen  diesmal  auf 
die  Südostseite  de.^  Kenia,  wo  ein  unbekanntes  Volk,  die  Muimbi, 
wohnen  sollte,  und  e.^  irliirkte  mir,  Hlutsbrüderschafi  mit  diesen 
liebenswiuiligen  Leutchen  /.u  >chlit  ßen.  Ein  weiteres  Vordringen 
in  dieser  Kichtung  er.-^chiiii  wegen  der  feind.^eliiren  Haltung  der 
Wazuka  niclii  ohne  Blutvergieljen  möglich  und  ich  wandte  mich 
deshalb  wieder  nach  Norden  in  das  im  vorigen  Jalue  bereiste 


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—  cm  — 


GeVtif  t,  trotzdem  trat  das  Gefürchtt-ttj  ein.  bei  eiueui  Fluß- 
ül)er*raii<r  wurde  mein  Kncheiijuu|?e  dicht  hinter  mir  niederge- 
.stotieii.  —  Der  Ort  des  llherfalles  war  gliicklich  gewählt  und 
ef?  beduifte  eines  mehrstüiuiifren  Gefechtes,  bis  wir  uns  aus  dem 
Thalkessel  herausgearbeitet  und  zum  Herrn  der  Situation  ge- 
macht hatten.  Die  Kitu  baten  um  Frieden,  wir  schlössen  Bluts- 
brüders(  haft,  aber  doch  war  ich  froh,  als  wir  2  Tage  später  die 
Hütte  des  Häuptlings  Tombori  erreicht  hatten,  der  seit  dem 
vorigen  Zu^^e  mir  befreundet  war.  —  Da  Proviant  jetzt  kura 
vor  der  £rnte  nicht  gut  zu  kaufen,  jetzt  aber  die  beste  Jahres- 
zeit zu  einer  Besteigung  des  Kenia  war,  so  zog  ich  wieder  in 
die  Gnasso-Niro- Ebene  und  erlegte  in  19  Tagen  44  Stttck  Nas- 
horne.  Das  vielbegehrte  Fieiscii  verkaufte  mein  Niampara 
(Hauptmann)  an  die  Weiber  für  Mehl  und  Bohnen  und  so  s:im- 
melten  wir  Vorrat  für  B  Tage,  innerhalb  deren  wir  die  Be- 
steigung des  Berges  auszuführen  iiofften.  —  Am  ersten  Tage 
erreicüten  wir  einen  kleinen  Kratersee  in  IKXK)  Fuß  Höhe,  den 
Neiunann  bereits  entdeckt  and  mir  zu  £hren  benannt  hat.  Dieser 
Tag  war  der  anstrengendste  der  ganzen  Expedition,  wir  waren 
18  Stunden  unterwegs  und  wurden  3  mal  im  Finstem  von  einem 
Nashorn  angegriffen.  Am  2.  Tage  entdeckte  ich  durch  Zufall 
einen  auch  den  Eingeborenen  unbekannten  See  in  10000  FnB 
Höhe,  den  ich  meinem  verehrten  Kampfgenossen  zn  Ehren 
„Neomann-See**  genannt  habe.  Das  3.  und  4.  Lager  schlugen 
wir  im  Bambusdickicht  auf.  Am  5.  Tage  erreichten  wir  die 
obere  Waldgrenze  und  schlugen  Lager  an  einem  wunderbaren 
Wasserfall.  Dort  trafen  wir«  3  Eingeborene  und  dies  war  unser 
Glück,  sonst  würden  wir  den  Gipfel  nie  erreicht  liaben.  Diese 
führten  uns  einen  Weg,  der  sehr  bald  auf  das  Gipfelplateau 
fahrte,  an  dessen  anderem  Ende  wir  die  Spitzen-Pyramide,  die 
von  mir  Viktoria-Spitze  benannte  Kuppe,  liegen  sahen.  Un- 
gemein beschwerlich  war  der  Marsch  über  diese  Ebene  in 
15 — 16O0O  Fuß  Höhe.  Meine  Leute  wurden  von  der  Berg- 
krankheit befallen  und  nach  8  stündigem  Marsch  mußten  wir 
an  einem  Gletscherbach  4  Kilometer  von  der  Spitze  Halt  machen. 
Ich  selbst  mußte  mit  dem  Hauptmann  Holz  sammeln,  d.  h.  trockne 
Erica,  Khododendron  und  eine  Buclisbaumart,  die  zwischen  den 
Scbneeflftchen  wuclis,  bis  mich  heftiges  Nasenbluten  einhalten 
ließ.    Mit  Sonnenuntergang  l>egaun  «ine  grauenhafte  Nacht. 


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CIV  — 


6ehr  schnell  fif^l  dns  Theimometer  auf  —6,  um  MifternHclit  auf 
—  12,5  Grad  CelMii>.  VI  uiHi-li  wie  Spiritus  braiiuteii  die  Lager- 
feuer, um  welche  die  Leute  zähueklappernd  saßen,  und  die 
Nacht  wollte  kein  Kude  nehmen.  Endlich  graute  der  Murgen. 
Nur  4  Iveute  waren  Im  Stande,  mich  zu  begleiten,  bis  der  fn.-^che 
Neuschnee  ihnen  Halt  gebot.  Schnell  wurden,  als  Wolken  auf- 
zogen, einige  Pliotographien  aufgenommen,  dann  ging  ich  alleine 
weiter,  viiu  Zeit  zu  Zeit  durcli  einen  Schuß  den  Leuten  die 
Richtung  meiner  Wanderung  anzeigend.  Als  ich  den  Krater 
erreichte,  wogten  mächtige  Nebel  in  der  Tiefe,  nur  die  Spitze 
der  Viktoriapyramide  ragte  —  in  der  Höhe  des  Kolner  Domes, 
wie  es  mir  schien  —  über  mir  und  ein  Gletschertisch  von 
enormer  Größe  ragte  mir  gegenüber  aus  dem  Haupteise  empor. 
Der  Krater  dürfte  2,5  zu  3,5  Kilometer  Durchmesser  haben. 
Noch  ein  IMick  auf  das  wogende  Wolkenmeer  unter  mir,  ans 
demdieAeittbe-Krater  wie  schwarze  Inseln  aufgetaucht  erschieneD, 
dann  ging  es,  so  schnell  als  es  die  Kräfte  erlaubten,  suriick  zu 
den  Leuten,  zum  Lager  und  den  Berg  abwärts,  denn  unsere 
Lebensmittel  waren  fast  zu  £nde.  Am  10.  Tage  langten  wir 
¥rieder  in  der  Ebene  an.  Zum  Glück  erlegte  ich  mitten  in 
unserem  alten  Lager  ein  gewaltiges  Nashorn  mit  dem  längsten 
Horn,  das  ich  je  geschossen;  es  mü^t  80  Zentimeter.  Mit  dieser 
Bergbesteigung  war  die  Stimmung  der  Eingeborenen  wie  ver- 
wandelt. Der  Berg  gilt  als  verzaubert,  ein  großer  Drache  haust 
dort  oben.  Mir  war  nichts  geschehen,  ohne  Zweifel  war  ich 
der  Bruder  der  großen  Schlange.  Feierlich  wurde  ich  mm 
„Mutuma''  ernannt  und  damit  zum  Herrscher  Über  das  Land 
Monisu.  Die  nun  folgenden  Monate  meiner  ,  Regierung*^  waren 
reich  an  wissenschaftlicher  Ausbeute,  denn  nun  hatten  meine 
„Uuterthanen"  kein  Geheimnis  mehr  vor  mir.  Überreich  waren 
sie  auch  an  Komik.  Das  Wertvollste  war  für  mich  aber  die 
Freundschaft,  welche  ich  mit  Hilfe  des  s.  Zt.  befreiten  Ntorobo- 
mädchens  mit  diesem  Jägervolke  schloß,  sudaß  es  mir  sogar  ge- 
lungen ist,  diese  interessante  Rasse  zu  photographieren.  So  kam 
Neujahr  1896  heran  und  wir  schnürten  unser  Bttndel.  Auf 
der  Heimreise  begleiteten  mich  drei  Eingeborene.  Der  Häuptling 
„Beimuisu"  von  Monisu,  der  Sohn  des  Häuptlings  aTombori**, 
Namens  «Kinondo^,  und  »Barlo*,  der  IS^ährige  Sohn  des  Häupt- 
lings von  Seitjn.   Der  Letztere  hat  ein  Jahr  die  deutsche 


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4 


—  cv  — 


Volksschule  besucht  und  ist  jetzt  mit  Freund  Säuberlich,  dem 
Missionar,  wieder  zurückgekelirt.  —  Noch  besuclite  ich  das 
Munionig:ebirge,  um  den  Ijeiiigcn  Baum  der  Wakamba  zu  sehen  ; 
und  wirklich,  die  Neger  haben  nicht  Unrecht:  diese  enorme 
Mimose  streift  ans  Uberirdische  in  ihren  Dimensionen.  Am 
Athi  entdeckten  wir  noch  eine  Höhle,  welche  zweifellos  Menschen 
zum  Aufenthalt  gedient  bat.  Leider  war  sie  zur  Zeit  von 
liöwen  bewohnt  und  wir  mußten  von  einer  genaueren  Unter- 
suchung abstehen.  Nun,  hoffentlich  das  nächste  Mal.  Denn  ich 
boSe,  daß  es  mir  gelingen  wh^,  eine  neue  Expedition  nach 
jenen  Gebieten  zu  unternehmen  und  weiter  zum  fabelhaften 
See  Loriiin  und  zum  Rudolf see,  dessen  Fauna  und  Flora  so  gut 
wie  gänzlich  unbekannt  sind''. 

Eine  große  Anzahl  selbstaufgenommener  Photographien 
illustrierten  den  Vortrag. 

Die  Versammlung  nahm  diesen  mit  großem  Interesse  ent- 
gegen und  der  Vorsitzende  dankte  dem  Redner  in  warmen 
Worten. 

Samstag,  den  6.  Nofember  18117. 

Vorsitzeuder:  Herr  Oberlehrer  Blum. 

Der  Vorsitzende  macht  auf  die  ausgestellten  Land-  und 
Süßwasserkonchylien  aafmerksam,  die  einen  Teil  der  Hollnskeu- 
ausbeute  Kttkenthars  bilden  und  von  Dr.  K o b e  1 1  bearbeitet 
worden  sind.  Die  Arbeit  beündet  sich  im  1.  Hefte  des  24.  Bandes 
der  Abhandlungen  und  ist  mit  acht  schönen  Tafeln  illustriert, 
die  ebenfalls  vorliegen.  Von  den  beschriebenen  Arten  sind  etwa 
20  neu  und  eine,  Phania  hmpas  M&ller,  nach  langen  Jahren 
zum  erstenmale  wieder  aufgefunden.  AuBerdem  weist  der  Vor- 
sitzende auf  den  vorliegenden  Bd.  XXIII  der  Abhandlungen, 
den  ersten  Band  der  wissenschaftlichen  Ergebnisse  Kükentliat^s, 
hin.  Er  enthält  14  Arbeiten  mit  629  Seiten  Text  nnd  26  Tafeln 
Abbildungen.  Voraussichtlich  werden  die  noch  zu  publizieren- 
den Reiseergebnisse  zwei  weitere  Bände  erfordern.  Das  sind 
Erfolge,  bemerkt  der  Vorsitzende,  die  von  dem  Reisenden  nur 
bei  gediegener  Sachkenntnis,  großer  Gewandtheit  und  unver- 
drossener Arbeit  auch  in  den  ungünstigsten  Verhältnissen  erzielt 
werden  konnten. 


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—   CVl  — 


Hierauf  ergriff  Herr  Hofrat  Dr.  ß.  Hägen  das  Wort  zu 
seinem  Vortrage  über 

Die  Eingeborenen  von  Dentsch-Neu-Guinea. 

Er  sagte:  Dieses  Thema  dürfte  gerade  jetzt  ein  beson- 
deres Interesse  beanspruchen,  da  vor  kurzem  die  Nachricht 
von  der  Ermordung  des  stellvertretenden  Landesliauptnianns 
C.  V.  Hagen  (hnch  die  entsprungenen  Mörder  der  Ehler^'schen 
Expedition  durch  die  Blätter  ging. 

Was  die  Abstammung  der  Papuas  betrifft,  so  finden  wir 
sowohl  bei  der  vergleichenden  Sprachforschung  als  der  Anthro- 
pologie nur  wenig  Aufschiaß.  Wir  sehen  die  Papuas,  die 
Melanesier,  wie  eine  Völkerrasse  mitten  in  der  malayiscb-poly- 
nesischen  Basse  sitzen,  gegen  die  sie  sich  durch  einen  breiten 
Gttrtel  von  Mischvölkem  abgeschlossen  haben.  Ebenso  wie 
Nen-Guinea  in  zoologischer  Hinsieht  eine  Sonderstellung  auf 
unserem  Erdball  einnimmt,  indem  es  hente  noch  eine  uralte 
Fauna  lebendig  besitzt,  welche  in  andern  Erdteilen  längst  nnter- 
gegangen  und  abgestorben  ist,  ebenso  zeigt  es  in  seiner  mensch- 
lichen Bevölkerung  Zustände,  welche  an  die  frühesten  Epochen 
des  Menschengeschlechts  erinnern.  Der  Papna  lebt  noch  mitten 
in  der  Steinzeit;  Metall  kennt  er  nicht,  oder  hat  es  wenigstens 
bis  vor  karzem  noch  nicht  gekannt.  Wir  bringen  ihm  jetzt 
eiserne  Messer.  Äxte  und  Hobeleisen,  er  legt  das  altehrwfirdige 
Steinbeil  zur  Seite,  das  der  jüngeren  Generation  langsam  in 
Vergessenheit  gerät,  und  schickt  sich  an,  direkt  aus  der  Stein- 
zeit heraus  in  eine  neue  Epoche  seines  Daseins,  in  das  Zeit- 
alter des  Eisens,  einzutreten. 

Bezßglicb  der  körperlichen  Beschaffenheit  der  Papuas  hebt 
Redner  hervor,  daß  dieselben  schlanke,  sehnige  Gestalten  von 
mittlerer  Größe  (im  Durchschnitt  etwa  162  Centimeter)  sind 
mit  ziemlich  schmalen  und  langen  Schädeln  und  Gesichtern,  an 
denen  oft  eine  kühn  gebogene  Nase  vorspringt,  welche  dann 
dem  Antlitz  im  Verein  mit  den  charakteristischen  Ziegeubärten 
ein  frappant  semitisches  Gepräge  verleibt.  Das  Weib  hat  sich, 
wie  bei  den  Naturvölkern  fast  dnrchgehends,  anatomisch  noch 
nicht  soweit  vom  Manne  differenziert,  wie  bei  den  Kulturrassen. 

Nachdem  Redner  sodann  noch  auf  die  Sprachverhältnisse 
bei  den  Eiiigel>orenen  eingegangen  und  einige  ergötzliche  Sprach- 


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proben  ans  der  zwischen  diesen  und  den  Europäern  gebräuch- 
lichen lingna  frauca,  einem  schauerlichen,  als  Pitjen-fiuglisch 
bezeichneten  Uaiversal-Jargim,  gegeben  hat,  bespricht  er  knrz 
den  Handelsverkehr,  meistens  Tansehbaiidel  und  geht  dann 
über  auf  Kleidung,  Waffen  und  Schmuck. 

Des  weiteren  werden  die  geistigen  und  Charaktereigen- 
schaften einer  Betrachtung  unterzogen  und  als  besonders  charak- 
teristisch hervorgehoben  die  große  Eitelkeit,  aber  auch  die  Gut- 
mfttigkeit  der  Papuas,  namentlich  an  der  Astrolabe-Bai,  wo- 
bei die  Überzeugung  des  Vortragenden,  auf  langjährige  per- 
sdnliche  Erfahrung  begründet,  zum  Ausdruck  kommt,  daß  der 
sogenannte  Wilde  von  Haus  aus  ein  harmloses,  gutmütiges,  den 
Europäer  wie  ein  hdberes  Wesen  verehrendes  Geschöpf  sei,  eine 
Illusion,  die  der  Europäer  gewöhnlich  selbst  zu  seinem  eigenen 
Schaden  nur  zu  bald  zu  zerstören  pflege. 

Zum  Schlüsse  giebt  Vortragender  noch  ein  anschauliches 
Bild  der  Sitten  und  Gebräuche  unserer  braunen  Brüder  in  der 
S&dsee,  indem  er  den  Lebenslauf  eines  Papua  von  der  Astro- 
labe-Bai von  der  Geburt  bis  zum  Grabe  schildert.  Einige  mit- 
geteilte Liedchen  zeugen  von  der  Phantasie  und  poetisclien 
Begabung  dieses  Völkchens. 

Zahlreiche  Bilder  und  Photogramme,  meistens  Originalanf- 
nahmen  desVoitrageuden,  erläuterten  und  illustrierten  den  Vortrag. 

Der  Vorsitzende  dankt  dem  Redner  für  die  interessanten 
Hitteil ungeu  aus  seinen  anthroiiologischen  Studien,  die  demnächst 
in  einem  umfangreichen  Werke  erscheinen  werden. 

Samstag  deu  20,  November  1897. 

Voraitzender:  HeiT  Oberlehrer  Blum. 

Ausgestellt  sind  zahlreicht^  im  Laufe  des  letzten  Jahres 
eingegangene,  fiir  »lie  Sammlunor  neue  Krieditiere  und  Lurclic. 
Professor  Dr.  l).  l^octtger  kiuiptr  au  einzelne  der  besonders 
auffallenden  Funueu  kurze  Bemerkungen.  Die  meisten  der 
ausgestellten  Arten  verdankt  die  (iesellschaft  freuuilliilien 
Scheukeru.  und  vor  allem  den  Herreu  Dr.  Alfr.  Voeltzkow, 
Dr.  Aug.  Brauer,  Dr  \.  Zipi^erlen,  lug.  Karl  Nolte  und 
den  Konsuln  Dr  1  r  \  -'n  .M  ru' 1 1  eudorf f.  <i.  von  Schröter 
und  b\  C  Lehmann.    Kiu^elieuder  bespricht  der  Redner  die 


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blautleckige  Form  unserer  geiiieiiieu  Blindschleiche,  sodanu  die 
stachelschwänzige  Eidechsf».  <leu  eiuzigeii  Vertreter  der  (laltiing 
Lacerfa  aus  dem  tropischen  Afrika  und  gewisse  im  niänulichen 
Geschlechte  mit  doppelten  Nasenhörnern  versehene  (  liamäleons. 
Eigentümliche  Nasen  hörner  trägt  auch  eine  vorliegende  ost- 
afrikanische Baumviper  (Atherisjj  aber  in  beiden  Geschlechtern. 
Einige  besonders  durch  ihre  Verbreitung  bemerkenswerte  Gecko- 
nen  aud  zwei  ueue,  durch  ihre  Brutpflege  auffallende  Schleichen* 
lurche,  wurmartige  Wirbeltiere  aus  der  Klasse  der  Lurche  ohne 
Gliedmaßen,  beanspruchten  f^chließlich  noch  besonderes  Interesse. 

Hierauf  hielt  Herr  Professor  Dr.  M.  Möbias  seinen  an- 
gekündigten Vortrag: 

Über  das  Stilrkemehl. 

In  Deatschland  benatzt  man  zur  Gewinnung  des  Stärke- 
mehls hauptsächlich  die  Früchte  der  Getreidearten  und  die 
Kartoffeln,  weil  in  beiden  die  Pflanze  Stärke  aufgehäuft  hat^ 
dort  zur  ersten  Ernährung  des  Keimlings,  hier  zur  Ausbildung 
der  Triebe  ans  den  sogenannten  Augen  der  Knolle.  In  dem 
Leben  der  Pflanzen,  von  denen  die  Frtkebte  oder  die  Knollen 
genommen  sind,  ist  die  Ablagerung  der  Stärke  in  den  daza  be- 
stimmten Organen  das  Endprodukt  des  Emährungs^  und  Stoff- 
wechsels, der  gerade  hinsichtlich  der  Starkebildung  verhältnis- 
mäßig  einfach  verläuft  und  leicht  zu  übersehen  ist.  Es  wird 
nämlich  als  erstes  organisches  Produkt  ans  Wasser  und  der 
Kohlensäure  der  Atmosphäre  auch  Stärke  gebildet.  Dies  ge- 
schiebt aber  in  den  Blättern  und  aus  diesen  muß  die  Stärke 
nach  den  Keservestoffbehältern ,  den  Früchten  und  Knollen, 
transportiert  wei-den.  Zum  Transport  wird  sie  in  Trauben- 
zucker verwandelt,  weil  dieser  in  Wasser  löslich  ist  und  die 
wässerige  Losung  leicht  von  Zelle  zu  Zelle  in  der  Pflanze  dringen 
kann,  bis  zu  dem  Orte  der  Ablagerang,  wo  ans  dem  Trauben- 
zucker wieder  die  Stärkekörner  entstehen.  Die  Bildung  der 
Stärke  ans  Kohlensäure  und  Wasser  ist  an  das  Licht  und  das 
Blattgrün  gebunden  und  wirklich  entstehen  die  Stärkekdrnchen 
im  Blatte  in  den  ChlorophyllkOmern,  den  protoplasmatischen 
Trägern  des  BlHttgriins,  selbst,  die  man  deshalb  auch  Stärke- 
bildner oder  Troidioplasten  nennt. 

Andere,  farblose  Tropiioplasten  besorgen  in  den  Zellen  der 


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-  CIX  - 

Kartofielknolle  die  Hückbilduncr  der  Staike  aus  Znrk-  r.  wozu 
kein  Licht  iiotweudi^'  ist:  es  ist  eben  au('}i  kein  >\ utheliM  iier 
Prozeß  aus  einfacheren  Stoffen,  sondern  nur  eiue  chemische  Um- 
set/.uug,  da  der  Zucker  die  gleiclie  Zusanimensetzuup  wie  die 
Stärke  besitzt  Es  kann  auch  aus  dem  wandernden  Zucker 
vorüberfrehend  Stärke  (jeliiid^t  weriien  und  so  können  wirStürke- 
körner  au  Orten  linden,  wo  sie  weder  durch  primäre  Hihlnng: 
entstanden  noch  als  Reservestott  abgelagert  sind:  es  ist  dies 
die  sogenannte  transitorische  Stärke 

Das  anfänglich  kleine  »Stärkekorn  wäciist  iunerlialh  seines 
Stärkebildners,  wird  von  diesem  gleichsam  ernährt  und  wahr- 
scheinlich bis  zu  seiner  Auflösung  umschlossen  gehalten,  wodurch 
die  Substanz  des  Trophoplasten  zu  einem  dünnen,  kaum  mehr 
sichtbai'en  Häutchen  ausgedehnt  werden  kann,  wie  bei  den 
Körnern  der  Kartoffelstärke,  die  zu  den  größten  gehtuoTi  und 
0,070 — 0,OB0  mm  lang  werden.  Das  Wachstum  geschieiit  durch 
Auflagerung  neuer  Schichten,  wobei  die  Schichten  wahrscheinlich 
den  täglichen  Perioden  der  Stärkehildung  entsprechen.  Wir 
sehen  hier  deutlich  den  Unterschied  zwischen  dem  lebendigen, 
organisierten  Stärkebildner  und  dem  zwar  organischen,  aber  nicht 
organisierten  Stärkekorn,  das  sich  ganz  passiv  verhält,  wie  sich 
auch  die  Zellmembran  dem  ihr  anliegenden  lebendigen  Proto- 
plasmaschlauch  gegenüber  verhält  Das  Stärkekom  wächst 
also  wie  ein  Krystall  und  ist  wahrscheinlich  auch  ein  sphäro- 
krystallinisches  Gebilde,  d.  h.  besteht  ans  lauter  Krystallnädelchen, 
die  um  einen  gemeinsamen  Mittelpunkt  zu  einem  kngelähnlichen 
Körper  angehäuft  sind.  Die  Substanz  der  Krystallnadeln  ist 
das  Kohlehydrat  Amylose,  das  in  zweierlei  Modifikationen  im 
Stftrkekorn  durcheinander  krystallisiert  ist. 

Die  Auflösung  des  Stärkekorns  scheint  ebenfalls  von  dem 
Stärkebildner  selbst  auszugehen,  indem  dieser  eine  besondere, 
Diastase  genannte  Substanz  erzeugt.  Durch  sie  wird  die  Sub- 
stanz des  Stärkekoms  aufgelöst,  entweder  so,  daß  sie  von  außen 
her  abschroilzt  oder  so,  daß  sie  durch  Spalten  und  Kanäle  all- 
mählich gleichsam  zerfressen  wird.  Dieser  Auflösungsprozeß 
findet  auch  in  der  Nacht  statt,  so  daß  die  Blätter  des  Moldens 
weniger  Stärke  enthalten  und  deswegen  durch  .TodlÖKung,  die 
die  Stärke  bekanntlich  blau  färbt,  weniger  dunkel  gefärbt 
werden,  als  des  Abends.   Am  Tage  wii-d  wieder  neue  Stärke 


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gebildet,  solange  das  Blatt  tliätig  ist;  vor  seinem  Abfallen  oder 
Abstejbeii  wandert  alle  Stärke  diircli  den  Blattstiel  in  den 
Stamm  aus,  indein  sie  in  Tranbenzucker  iibeigeht.  Dessen 
Lösun«:  wird  luiuptsäelilich  in  der  Kindt;  transportiert,  teils  naclj 
den  Orten  bin,  wo  Reserve?:toffe  ab^ela<i:ei  r  werden.  Oas  Letztere 
;,a^sebiebt  bei  einjährigen  Pthmzen  in  den  8anien.  bei  den  Stauden 
in  Knollen,  Hliizoraeu,  Wurzeln,  bei  den  Hfdzpflauzen  iu  gewissen 
Elementen  des  Holzes:  auch  hier  im  Holze  ist  der  Keservestoff 
in  den  meisten  Fällen  wiederum  Starke.  Heim  Keimen  der 
stärkehaltigen  Samen,  bei  «leni  Austreiben  der  Stauden  und 
Bäume  wird  die  Stärke  wieder  durch  Diastase  anfgelr»st,  in 
Zucker  umgewandelt,  der  dauu  zum  Aufbau  der  ueueu  Organe 
verwendet  wird. 

Der  Vortrag  wunle  durch  Tafeln,  Präparate  und  mikro- 
sküpische  Demonstrationen  unterstützt. 

Der  Vorsitzende  sprach  dem  Kedner  für  den  klaren,  schönen 
Vortrag  wärmsten  Dank  aus. 

Samstag,  den  4.  D«ieiiiber  1897. 

Vorsitzender  Herr  Oberlehrer  Blum: 

Der  Vorsitzende  eröffnete  die  Sitzung  und  erteilte  nach 
\'or]esung  des  Pri)tokoll8  das  Wort  Herrn  Geheimrat  Professor 
Weigert  zur  Berichterstattung  ütber  die  Überreichung 
des  Diploms  als  korrespondierendes  Ehrenmitglied 
an  Herrn  Oeheimrat  Professor  Virchow  am  23.  Ok- 
tober d.  Js.  Herr  Geheimrat  Weigert  hatte  sich  nach  Berlin 
begeben,  um  das  Diplom  personlich  zu  übei^eben  und  er 
schildert  nun  den  Vorgang  der  Überreichung  und  die  Freude, 
die  diese  Ehrenbezeugung  bei  dem  Gefeierten  hervorgerufen 
hat,  besonders  da  sie  die  Erinnerung  an  die  ihm  vor  50  Jahren 
von  der  Gesellschaft  verliehene  Auszeichnung  durch  die  Er- 
nennung zum  korrespondierendeu  Mitgliede  in  ihm  wachrief. 
Diese  Ernennung  war  nämlich  die  erste  wissenschaftliche  Aos- 
zeichnnng,  die  dem  damals  noch  so  jungen  Forscher  zuteil 
wurde.  Der  Vorsitzende  wiederholte  dem  Berichterstatter  den 
Dank  der  Gesellschaft  für  die  Uneigenuützigkeit  und  Liebens- 
würdigkeit, mit  denen  er  sich  zur  Reise  nach  Berlin  bereit  er- 
klärt hatte. 


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—   CXI  — 


Heri  Dr.W.ScIiauf  hielt  alsdann  den  angekündigtenVortrag: 
Sei'icitgueiöe  aus  der  ümi;el)ung  von  Wiesbadeu. 

(Siebe  diesen  Bericht  ^eitc  3). 

SamstHg,  den  18.  Deiember  1897« 

Viiisitzender  Herr  Oberlelirei-  Blum: 

Der  Vorsitzende  begrüßt  Herrn  Professor  Dr.  Rud.  Hurck- 
liardt  aus  Basel  und  dankt  ihm  für  die  bereitwillige  Über- 
nahme des  heutigen  \^)rtrages.  Der  Vorsitzende  teilt  alsdann 
mit,  daß  Knde  dieses  Jahres  der  zweite  Direktor,  Herr  Dr.  med. 
A.  Knoblauch,  und  der  zweite  Sekretär,  Herr  Dr.  med.  E.  v. 
Meyer,  ans  der  Direktion  au.szutreten  haben.  An  ihre  Stelle 
wurden  die  Herren  Dr.  med.  E.  Blumen thal  und  Dr.  med. 
('.  Vohsen  gewählt.  Herr  Dr.  F.  Schmi dt-Polex,  der  der 
Gesellschaft  fi'infzehn  Jahre  lang  als  Rechtskonsulent  treu  zar 
Seite  gestanden,  hat  sich  aus  Gesundheitsrücksichten  veranlaßt 
gesehen,  sein  Amt  niederzulegen,  das  Herr  Dr.  F.  Berg  zu 
übernehmen  die  Güte  hatte.  Die  Gesellschaft  ist  beiden  Herren 
ztt  vielem  Danke  ver{»flicUtet. 

Alsdann  legte  der  Vorsitzende  in  zwei  Exemplaren  eine 
Frucht  vor,  die  Oaage-Orange,  Madura  tmraniiaea  Nutt., 
die  aus  dem  Parke  des  Herrn  von  Holzbansen  dahier 
stammt  and  wohl  selten«  wenn  Uberhaupt  je,  in  Deutschland  so 
schön  gewachsen  ist.  Das  größere  Exemplar  hat  ein  Gewicht 
von  einem  Kilogramm  und  einen  Durchmesser  von  gut  12  Zenti- 
meter. Die  vorgelegten  Früchte  sind  noch  grün;  im  raifen 
Zastande  sehen  sie  gelb  ans.  Die  Osage-Orange  gehört  zu  den 
Maulbeeigewächsen  und  die  Frucht  ist  daher  wie  die  Maulbeere 
eine  Sammelfrucfat.  Die  B&umchen  im  von  Holzhansen^schen 
Parke  sind  etwa  5—6  Meter  hoch  und  es  stehen,  da  sie  ge- 
trennten Geschlechtes  (zweihäusig)  sind,  männliche  und  weib- 
liche Bäumchen  beisammen.  Die  dornigen  Äste  sind  dünn  und 
nur  dadurch,  daß  das  Holz  ungemein  fest  ist,  vermögen  sie  die 
schweren  Früchte  zn  tragen,  ohne  zu  brechen.  Seiner  Festig- 
keit und  Elastizität  w  egen  wird  das  Holz  in  seiner  Heimat  zur 
Anfertigung  von  Bogen  verwendet,  dalier  die  Amerikaner  den 
Baum  Bow-wood  nennen.  Der  Osage-Orangenbaum  ist  in  Nord- 
amerika zn  Hause,  in  der  Heimat  der  0  sagen,  einem  Indianer- 
stamm  in  Arkansas  und  im  nördlichen  Louisiana. 


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—  cxn  — 

Herr  Professor  Eud.  Bnrckhardt  (Basel)  hielt  nunmehr 
seinen  angekündigten  Vortrag: 

Die  Riesen  Vögel  der  südlicheu  Hemispliäre. 

Nach  einleitenden  Worten  des  Trankes  g:egen  die  Leiter 
der  Senckenbergischen   naturfoischenden   Gesellscliaft  rorht- 
fertigt  der  Vortragende  die  Wahl  seines  Themas:  nicht  nur  die 
Gelegenheit,  die  sich  ihm  bot,  sich  mit  dem  Gegenstande  ver- 
traut zu  machen,  hat  ihn  zu  ilii-  bewogen,  sondern  auch  die 
wertvollen  Fnnde,  die  in  diesem  Jahrzehnt  gemacht  worden 
sind,  erlauben,  die  Diskussion  fiber  die  an  die  Existenz  von 
Riesenvögeltt  geknfipften  Hypothesen  erneuter  Prüfung  zu  unter- 
werfen. Allgemein  bekannt  ist  die  Ordnung  der  Laufvögel,  zn 
welcher  neuerdings  gezählt  wurden:  die  afrikanischen  und 
amerikanischen  Strauße,  die  Emus  und  Kasuare  von  Australien 
und  Neuguinea,  die  Schnepfenstrauße  und  die  ausgestorbenen 
Moas  auf  Neuseeland  und  endlich  die  BieseuTögel  von  Madagaskar, 
Aepyornis,  welche  den  Moas  ähnlich  sahen.  Diese  Vogelfamilien 
werden  einzeln  besprochen,  wobei  namentlich  auch  der  neuen 
und  vollständigeren  Funde  von  Aepyornis  gedacht  wird,  die  erat 
in  diesem  Jahre  die  Aufstellung  eines  ganzen  Skelettes  im 
Britischen  Museum  ^gestatteten  und  femer  der  Entdeckung  nnd 
Veröüentlichung  einer  früher  gänzlich  unbekannten  Fanna 
tertiärer  und  quartärer  Riesenvögel  in  Südamerika.  Die  gansse 
Ordnung  der  Laufvögel  weist  besonders  eigentfimliche  Eigen- 
schaften auf,  so  die  Verktlmmerung  der  Flügel  und  ihre  Folgen, 
die  übermäßige  Ausbildung  der  Beine  und  die  Rückbildung  des 
Greiieders.  Sie  wurde  später  als  ein  getrennter  Vogelstamm 
betrachtet  und  den  übrigen  Vögeln  oder  B'lugvögeln  gegenüber- 
gestellt. Sueben  wir  aber  genauer,  so  finden  sich  zahlreiche 
„Flugv()gel'',  welche  im  Begriif  sind  zu  Riesen  zu  werden,  unter 
Beginn  oder  völliger  Durchführung  der  Laufvogelmerkmale. 
So  wurde  schon  längst  erkannt,  daß  der  Dodo  oder  Droiite, 
der  einst  auf  Mauritius  gelebt  hat  und  von  den  Ansiedlem  aus- 
gerottet worden  ist,  eine  Riesenlaube  sei.  Weitere  Riesentanben, 
aber  auch  Gänse,  Reilier,  Wasserhühner,  Raubvögel  wurden  in 
denselben  (lebielen  gefunden,  in  deiu  ii  hi  utc  noch  fluglose  und 
riesig  ausgebildete  Vögel  wohnen,  und  zwar  sind  bis  jetzt  eine 
ganze  Reihe  von  erloschenen  oder  im  Krlöscheu  begrififeueu 


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—  cxm  — 

Vögeln  bekannt^  die  unter  Reduktion  ihrer  Fittgel  infolge  der 
insularen  Einengung  sieb  teils  anscliicken  Biesenvögel  zu  werden, 
teils  wenigstens  ihr  Flugvermögen  aufgegeben  haben,  aber  aus- 
gestorben sind,  ehe  sie  ihr  Ziel  erreichten.   Die  Hypothesen, 
welche  sich  an  das  stetsfort  sich  mehrende,  vom  Vortragenden 
durch  Abbildungen  belegte  Material  knfipfen,  sondern  sich  nach 
zwei  Richtungen.  Die  einen  Forscher  nehmen  an,  es  habe  einst 
am  SQdpol,  etwa  zur  Kreidezeit,  ein  großer  Kontinent  existiert, 
die  Antarktika,  auf  welchem  sich  die  Riesenvügel  ausgebildet 
hätten;  von  dort  seien  sie  durch  zeitweise  bestehende  Land- 
Verbindungen  nach  denjenigen  Gegenden  ausgewandert,  die 
heute  noch  eine  Anzahl  von  ihnen  bewohnt.  So  sei  die  weit- 
geliende  Ähnlichkeit  zwischen  den  Moas  von  Neuseeland  und 
den  Aepyornithen  von  Madagaskar  zu  erklären,  so  auch  die 
Existenz  von  ähnlichen  Rallen  auf  Mauritins  und  den  bei  Neu- 
seeland gelegenen  Chatham-Inseln.    Diese  Ansicht  trat  in  Ver- 
bindung mit  der  oben  erwähnten,  wonach  die  Vögel  uiclit  als 
einheitlicher  Stamm  sich  sollten  aus  den  Reptilien  entwickelt 
haben,  S(mdeni  in  den  getrennten  Stämmen  der  Laufvögel  und 
dt^v  Flugvögel.    Demgegenüber  vertreten  andere  b'orscher  die 
Ansicht,  die  flnn:1f)spn  Riesenvösfel  seien  völlig  unahlüingig  von- 
einander an  ihren   WOlinm tcu  tnt.standen.    Fiir  die  Existenz 
eines  antaiktischen  Kontinents  seien  sie  daher  nicht  lipranzu- 
ziehen.    Nach  anatomischen  l'ntersuclainj^cii.  insl»«  .suiuk  re  von 
M.  ^M■l^bringer  in  .lena,  sei  die  Tiaufviio^rlordnung  aufzulösen 
und  es  zei<?e  jede  der  zw  \hv  j^cliitri^ren  Faniilirn  Merkmale,  die 
sie  der  einen  oder  nnderen  (-»ruppe  von  Fhi<rvi»jreln  naiie  brinfren, 
die  aber  von  den  durch  Anpassung  entstandenen  Merkmalen 
iibertilnlit   würden,   die  Ähnlichkeit   sei  eine  äußerliclie  und 
deute   nicht  sowohl   auf  \'er\van(it>ehaft   als   auf  Ahnlniikeit 
der  Tjeiiensliedin^^unfren.  untei'  denen  sitdi  die  Faut'vi'gel  aus- 
gebildet liälten.    Verständlich  gemacht  wiinle  diese  Auffassung 
dnrch  die  Existenz  der  aufgezählten  Kiesengänse,  Reiher,  Raub- 
vögel u.  s.  w..  l)pi  denen  <ler  Riesenwuchs  in  gering»Mpni  Maße 
die  Zugehörigkeit  der  Riesenformen  zu  der  flugfähigen  Ver- 
wandtschaft verwischt  habe.  Der  Vortragende  bekennt  sich  als 
Anhänger  der  letzteren  Hypothese  und  sucht  seine  iStellung 
aus  der  Geschichte  der  Entdeckungen  und  der  Geschichte  der 
Zoologie  zu  begründen,  wobei  er  nameutlicli  Parallelen  aus  der 

8 


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—  CXIV 


Stammesgeschichte  der  S&iigetiere  and  ans  der  Pathologie  zam 
Yeigleicli  beizieht. 

Die  Zuhörer  zollten  dem  Redner  reichen  Beifall  und  der 
Vorsitzende  sprach  den  Wunsch  aus,  daß  die  Gesellschaft  öfters 
die  Fi<eude  haben  möge,  ihn  in  ihrer  Mitte  begrüßen  zu  können. 

Samstag,  den  15.  Januar  1898. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  Blum. 

Bei  Beginn  der  heutigen  Sitzung  widmete  der  Vorsitzende 
Herr  Oberlehrer  Blum  dem  verstorbenen  korrespondierenden 
Mitgliede  Herrn  Dr.  Jean  Valentin  folgende  Worte  der  Er- 
innerung: Hochgeehrte  Versammlung!  Ein  trauriges  Ereignis 
veranlaßt  mich,  heute  in  der  ersten  wissenschaftlichen  Sitzung 
des  Jahres  statt  eines  Grußes  für  die  Zukunft,  Worte  der  Er- 
innerung an  Sie  zu  richten.  Am  vorletzten  Tage  des  alten 
Jahres  erhielt  die  Senckenbergische  Gesellschaft  von  dem 
Direktor  des  Museo  Naeional  in  Buenos  Aves,  Dr.  Carlos 
Berg,  die  erschütternde  telegniphische  Mitteilung,  daß  Valentin 
auf  einer  Expedition  nach  Patagonien  gestorben  sei.  Eine 
zweite  Depesche  an  die  Familie  besagte,  daß  der  Tod  durch 
einen  Absturz  erfolgt  ist.  Im  Oktober  hatte  Valentin  im  Auf- 
trage des  Museo  Nacioual  eiue  auf  sechs  Monate  berechnete 
Reise  nach  PataRouieu  angetreten  zum  Zwecke  geologisch- 
mineralo^isfliPi  Stuili«  n.  Kin  Daniitft  r.  der  die  Schiffahrt  au 
der  p;itaf2:uiiis(lieii  Küstt'  vt'niiittelt,  hatte  iliii  iii  vier  Tageu 
ii.icli  Puerto  Madriii  im  »T(»lf()  Nuevo  s^ebruclit  und  von  da  l>e- 
nutzte  er  die  Eisenbahu  bis  zu  ilirer  Hudstatiou  Trelew,  eiueju 
kleinen  Stiidtchen  im  Gouvernment  Chubut.  Seine  Reisebe- 
gleitung bildete  bis  hierher  ein  Jäger,  der  zugleich  Präparator 
war,  Nuumelir.  da  die  eigentliche  F(MS(lunip:sarbeit  begann, 
uaiiin  Valt^ntin  .sich  noch  einen  Kiihrmann,  der  auf  einem  vier- 
rädrigen Kai  i-en  das  (iepäck.  den  .Mundvorrat,  das  Trinkwasser 
und  die  Ausbeule  zu  befördern  hatte,  und  einen  l)iener.  Außer- 
dem führte  er  seeli;*  l?eiti)ferde  und  einen  .Tagdhund  mit  sich. 
Wohl  au.sgerustet  und  nachdem  di«"  iiarrancas  des  ( 'liubuttlusses 
untersucht  vvoi-den  waren.  l)t'<:al>  ei-  siel»  am  10.  November  von 
Trelew  nach  dem  Hafenorte  K'awsun,  dem  .Sitz  des  Gouverneurs, 
von  wo  er  iu  vier  Tagen  auf  der  Estaucia  Cabo  Baso  in 


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—  cxv  — 

Chubut,  der  Schäferei  eines  ihm  befreundeten  Deiitsi  lien  Xameos 
Fischer  ankam.  Der  Ort  liegt  zwischen  dem  44.  und  45.  Grad 
siidlicher  Breite.  Am  26.  brach  nordwärts  nach  einem  wenige 
Stunden  entlemten  Gebiete  am  Atlautiscben  Ocean  auf.  Dort 
arbeitete  er  noch  am  4  Dezember,  an  welchem  Tage  er  eine 
letzte  Postkarte  abschickte;  er  schreibt  darauf,  daß  er  in  zwei 
Wochen  wieder  In  i  Fischer  zu  sein  gedenke.  Diese  Karte  so- 
wie drei  Briefe  früheren  Datums,  die  alle  sein  Wohlbefinden 
bestätigen  und  die  froheste  Zuversicht  ansdriicken.  sind  am 
7.  Jannar,  also  2  Wochen  nach  seinem  Tode,  bei  seiner  Fraa 
eingetroffen. 

Jean  Valentin  ist  dreißig  Jahre  a)  t  geworden.  Er  war 
der  Sohn  des  längst  verstorbenen  Lehrers  an  der  Weißfrauen- 
scbole  Karl  Valentin.  Frühe  schon  yerriet  er  eine  ent- 
schiedene Neigung  f&r  die  Natnrwissenschaften.  Schon  als 
SchiUer  der  WOblerschule  besuchte  er  fleißig  die  Vorlesungen 
des  Herrn  Professor  Kinkelin  und  beteiligte  sich  mit  Eifer 
an  den  Exkursionen.  Nach  Absolviernng  der  WOblerschule  be- 
gab er  sich  nach  Freiburg  i.  Br.,  wo  er  hauptsächlich  dem 
Studium  der  Chemie  und  Physik  oblag,  und  dann  nach  Zarich. 
Hier  war  es  besonders  «der  Geologe  Professor  Heim,  der  den 
jungen  Studenten  durch  seine  klaren  Vorträge  und  die  noch 
lehrreicheren  An^tfllige  fesselte.  Schließlich  suchte  Valentin 
noch  die  Universität  Straßburg  auf,  woselbst  seine  vornehmsten 
Lehi'er  der  Paläontologe  Be necke  und  der  Mineraloge  und 
Petrograph  Bücking  waren.  Dort  promovierte  er  auch  1889 
mit  seiner  Dissertation  «Die  Geologie  des  Kronthaies  i.  £.  und 
seiner  Umgebung". 

Nach  Beendigung  seiner  Universitätsstudien  bot  ihm  die 
Senekenbergische  naturforschende  Gesdischaft  die  Gelegenheit, 
sich  einer  Forschungsreise  des  Dr.  Rad  de  nach  Hocharmenien 
anzuschließen.  Im  Januar  ISMO  begab  er  sich  deshalb  nach 
Tiflis,  bereitete  sich  am  dortigen  Mu.seum  für  seine  Reise  vor 
und  brach  im  April  mit  der  Expedition  nach  dem  Karabagh- 
Gau  auf,  von  wo  er  dann  im  September  de.«selben  Jahres  iiber 
Titiis,  Batum,  Koustantinopel.  Kalvmuu^.  Brindisi  nach  Frankfurt 
zurückkehrte.  Sein  Reisebericht  (Her.  d.  Seuckenb.  nalurf. 
Ges.  1891,  S.  159)  mit  2  Tatt^ln  nnd  4  Te.xtlifiiuen  schildert 
nauieutlich  die  geologisclien  \  erhaluiisse  des  Karabagh.  Das 

«♦ 


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—  OXVI  — 

petrographische  Material  ist  von  C.  R.  Thost  bearbeitet  (Abb. 
d.  S.  n.  G.  m.  Will,  S.  211),  während  die  Krieclitiere  und 
die  Meeresmollusken  von  Professor  Boettg^er  beschrieben  sind 
(Ber.  1892,  8.  131  u.  S.  1()3),  die  Laiidkonchylien  von  Dr.  K  obelt. 
Die  Beschreibung  der  Nacktscbneckeu  hat  Professor  Simroth 
veröffentlicht. 

Zur  weiteren  Ausbildung  besuchte  er  nach  seiner  Rück- 
kehr im  Wintersemester  1890/91  die  Berc^akademie  in  Berlin 
nnd  im  Sommer  1891  die  zu  Clausthal  im  Harz,  worauf  er  als- 
dann in  der  Metallgesellschaft  dahier  zwei  Jahre  als  Montan- 
techuiker  tbätig  war.  In  dieser  Stellung  hielt  er  am  Sencken- 
bergianum  im  Summersemester  1892  Vorlesungen  ,Ueber  ange- 
wandte Geologie*". 

Die  Wanderlust  und  der  Trieb  Keaes  za  sehen  nnd  den 
Gesichtskreis  zu  erweitem,  veranlaßten  ihn  im  Herbst  1893,  be- 
gleitet von  seiner  jungen  Frau,  einem  Rufe  als  Geologe  an  das 
Mnseo  de  La  Plata  in  Argentinien  zn  folgen,  in  welcher 
Stellung  er  anderthalb  Jahre  verblieb.  Aus  dieser  Zeit  stammen 
zwei  Briefe  an  die  Gesellschaft  (Ber.  1895«  S.  75).  In  dem 
einen  beschreibt  er  die  Stadt  La  Plata  nnd  das  von  Dr.  B'rancisco 
Horeno  gegründete  nnd  geleitete  Museum  und  in  dem  anderen, 
ans  Hinojo  in  der  Sierra  von  Tandü  (Prov.  Buenos  Aires)  da- 
tiert, giebt  er  ein  kurzes  Bild  von  der  Geologie  dieser  Sierra 
nnd  berichtet  Ober  das  Reisen  im  Innern  des  Landes.  Ein 
wissenschaftliches  Ergebnis  dieser  Reise  war  der  „Beitrag  zur 
geologischen  Kenntnis  der  Sierren  von  Olavarria  nnd  Aznl* 
(Ber.  1895,  S.  81).  Es  sind  das  isoliert  stehende  Ausläufer  der 
Sierra  von  Tandil,  ttber  deren  Geologie  vorher  noch  wenig  ver- 
öffentlicht worden  ist.  In  den  Monaten  September  und  Oktober 
1894  bereiste  er  die  Provinz  San  Luis,  worüber  er  in  der 
Revista  del  Museo  de  La  Plata  berichtete. 

Am  1.  April  1895  vertauschte  Valentin  seine  bisherige 
Stelle  mit  der  eines  Chefs  der  geologischen  nnd  mineralogischen 
Abteilung  am  National  -  Museum  in  Buenos  Aires.  Von  seiner 
außerordentlichen  Schaftenshust  und  Schaffenskraft,  aber  auch 
zugleich  von  seinen  gediegenen  und  umfangreielieu  Kenntnissen 
legen  eine  Reihe  von  Arbeiten,  meist »mis  in  spanischer  Sprache 
veröffentlicht,  beredtes  Zeugnis  al».  Kine  prächti;ze  Schilderung 
von  einem  Ausflüge  nach  dem  PiiiamiUo  de  Uspallata,  einem 


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cxvn  — 


der  Hanptkordillere  vorgelagerten  Gehirgsstock  in  der  Provinz 
Mendoza,  befindet  sich  in  unserem  Bericht  1896,  S.  135. 

Ein  arbeitsreiches  Leben  ist  in  seiner  Vollkiaft,  inmitten 
emsigen  Wirkens  im  Dienste  der  Wissenschaft  vernichtet  worden 
und  viele  Hoffnungen  sind  damit  zu  Grabe  gegangen.  Eine 
schwergeprüfte  jugendliche  Frau  mit  zwei  kleinen  Kindern 
weint  um  ihren  treuen  und  liebevollen  Gatten;  tiefgebeugt 
trauert  eine  Mutter  um  ihren  einzigen  Sohn,  die  Stütze  ihres 
Alters,  und  klagend  vergegenwärtigen  sich  die  Schwestern  die  Zfige 
ihres  teuren  Bruders,  der  ihr  Stolz  und  ihre  Freude  war.  Die 
Wissenschaft  hat  in  Valentin  einen  aufstrebenden  Forscher  ver- 
loren, der  zu  den  schönsten  Erwartungen  berechtigte,  und  die 
Senekenbergische  naturforschende  Gesellschaft  beklagt  in  dem 
Dahingegangenen  einen  aufrichtigen  Freund  und  eifrigen  Förderer 
ihrer  Bestrebungen;  sie  wird  ihm  stets  ein  treues  Gedenken 
bewahren.  —  Die  Anwesenden  erhoben  sich  zur  Ehrung  des 
Heimgegangenen  von  ihren  Sitzen. 

\Wvv  Dr.  iiii'd,  F.  Blum  hielt  nunmehr  seineu  ange- 
küudigteu  Vortrag: 

Zur  Physiologie  der  Schilddrüse. 

Die  Schilddrüse,  ein  früher  ganz  unbeachtet  gebliebenes 
Organ,  ist  seit  Beginn  der  80er  Jahre  von  Physiologen  und 
Klinikern  auf  das  eifrigste  studiert  worden.  Es  zeigte  sich 
nämlich  im  Tierexperimeut,  daß  die  Anwesenheit  der  Drüse  von 
lebenswichtiger  Bedeutung  für  den  Orjranismns  ist  und  die 
Beoimchtungen  am  Mensciien  lehrten,  daß  Störungen  in  der 
Funktion  der  Schilddrüse  mit  schweren  Im  kraiikuiigen  einher- 
gehen. Andererseits  wurde  von  klinischer  Seite  aus  nachtre- 
wieseii,  daß  die  Eiufrahe  von  Sc]iilddrüsensuli>t;niz  bei  iiiam  heu 
ErkraukunjEren  geradezu  lehensretteud  zu  wirken  \ n mag.  Unter 
diesen  Umständen  war  es  niclit  zu  verwundern,  daß  eine  rece 
Foi*schung  nach  der  wirksamen  Substanz  jenes  Organs  aUeui- 
haiben  begann. 

Den  ersten  wesentliclien  Fortschritt  zur  Aufklärung  der 
Pliysioloprie  <ler  Schilddrüse  brachte  die  Knttltckiing  des  ver- 
storbeueu  Professors  Baumann,  der  im  Jahre  1S<M»  feststellte, 
daß   die  Schilddrüse   eine   urganische  Judsubstanz    —  das 


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—  cxvm  — 


Tbyrojodin  oder  Jodothyrin  —  enthalte  und  daß  diese  im 
wesentlichen  alle  Eigenschaften  besitze,  wie  die  Schilddrüse 
selbst. 

Ende  des  Jalires  1896  wurde  durcli  den  Redner  darauf 
hingewiesen ,  daß  das  Jodothyrin  auffallende  Ähnlichkeit  mit 
mit  Jodeiweißpräparaten  besitze  und  weitere  Untersuchnngen 
ergaben  neuerdings,  daß  die  Jodsubstanz  der  Schilddrüse  ein 
Jodeiweißkdrper  ist.  Das  Thyrojodin  ist  also  nur  ein  SpaltnngS' 
Produkt  eines  Jodeiweifies. 

Seinen  Jodvorrat  gewinnt  das  Oigan  dadurch,  daß  es 
durchpassiereude  Jodverbindungen  aufgi'eift  und  verarbeitet; 
je  mehr  Jod  in  der  Nahrung  enthalten  ist>  um  so  reicher  ist 
die  Schilddrüse  an  diesem  Element.  Hat  die  Drüse  Jod  einmal 
aufgegriffen,  so  h&lt  sie  es  auch  mit  großer  Energie  durch 
Wochen  und  Monate  fest.  —  Vielerlei  Anzeichen  legen  den 
Schluß  nahe,  daß  die  Jodsubstanz  der  Schilddrüse  nicht  in  den 
Kreislauf  gelaugt;  vielmehr  innerhalb  der  Grenzen  der  Drüsen 
dauernd  verbleibt.  Ob  das  Jod  dort,  ohne  Umsetzungen  durch- 
zumachen, liegen  bleibt  oder  ob  sich  innerhalb  der  Drüse  ein 
kontinuierlicher  Jodstoffwechsel  vollzieht,  läßt  sich  nicht  mit 
Sicherheit  entscheiden.  Es  sprechen  aber  die  Erscbeinnogen, 
die  der  Herausnahme  der  Drüse  folgen,  dafür,  daß  in  derselben 
eine  beständige  Lebensthätigkeit  vor  sich  geht  und  diese  dürfte 
wohl  durch  Umsetzungen  des  Jods  bedingt  sein. 

Der  Vorsitzende  dankt  dem  Redner  für  seinen  Vortrag. 


Suiiistag,  den  29.  JaniiHr  18*J8. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  Blum. 

Der  Vorsitzende  besprach  eine  Anzahl  aufgestellter  Pflanzen, 
die  im  Freien  ihre  Blüten  entfaltet  Iiaben.   Von  diesen  Pflanzen 

blühen,  wie  in  diesem  Winitr  ge:>ciiah,  manche  öftera  schon  um 
die  W  eihnachtszeit  und  noch  früher,  so  die  schwarze  Nieswurz, 
dvi-  uacktblüti^e  Jasmin,  die  wohlriecliende  Piuselblurae,  Pcta- 
Sites  frag  raus,  die  woldriecliende  Wiutci  bliiiue.  Chimonanthus 
fragrans,  und  die  wohlriechende  Hecktüikirscfie,  Loniccra 
Jraorantissima\  dagegen  sind  die  folgenden  Ilhiuzeu  diesmal 
der  Durchschnittszeit  ihrer  üliUenentfaltung  bedeutend  voraus. 


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-   CXIX  — 


Die  Haselnuß,  <lt-ren  eiste  Blüte  nacli  dem  Mittel  ans  30  Jahreu 
am  B  Feliriiar  eischeint.  hat  nacli  Dr.  Zie^ler  fschonam  15.  (1.  ^Its. 
im  BiefrwaUl  und  anderwärts  f^estiuibt.  Jfrllcborus  purpurasccns 
ist  im  Hegrift",  ihre  purpurnen  Kr«jnenl)lätter  auszubreiten,  was 
sonst  erst  Ende  Februar  geschiebt.  Der  Winterling.  Eranthis 
hiemaJh,  blüht  seit  dem  25.  d.  Mts.,  besonders  srhön  im  Nizza, 
während  das  Mittel  aus  17  Jahreu  für  dir  erste  Blüte  auf  den 
13.  Februar  fallt  Den  grüßten  Zeitunterschied  weist  der  Seidel- 
bast, Daphne  mczcreum,  auf:  er  hat  im  Botanischen  Garten 
und  au  anderen  Orten  schon  am  '25.  Dezember  geblüht,  über 
zwei  Monate  früher  als  in  einem  normalen  Winter.  —  Alsdann 
teilte  der  Vorsitzende  mit,  daß  der  verstorbene  Generalarzt  Herr 
Dr.  A.  Stein  hausen  in  Bockenheim  der  Senckeubei^schen 
naturfoi-schenden  Gesellschaft  seine  Schmetterlingssammbing 
testamentarisch  veiinacht  hat  und  daß  diese  nunmehr  der  Ge- 
sellschaft definitiv  übergeben  worden  ist.  Die  Samnihing  besteht 
aus  einer  reichen  Zahl  sehr  wertvoller  exntiM  her  Tiere,  die  in 
zwei  Schränken  untergebracht  sind.  Sobald  sie  neu  pivii  niert 
und  geordnet  sein  werden,  was  Herr  Hof  rat  Dr.  B.  Hagen 
zu  übernehmen  die  Güte  hatte,  wird  die  Gesellschaft  sie  in  ge- 
eigneter Weise  ihren  Mitgliedern  zugänglich  machen. 

Das  korrespondierende  Mitglied  Herr  Dr.  G.  Greim,  Darm- 
stadt, sprach  hierauf 

1) ber  Bergstürze. 

Seit  Hoff  and  Lyell  hat  man  sich  gewöhnt,  von  den  frflhmn 
Katastrophentheorien  abzusehen  und  die  Wirkung  der  Kräfte, 
die  umgestaltend  auf  das  Festland  eingreifen,  als  eine  langsame 
anzusehen.  Doch  giebt  es  immerhin  einige  Erscheinungen,  die 
sich  in  diesen  Quietismus  nicht  fügen  wollen,  z.  B.  die  Berg- 
stfkrze.  Sie  treten  nur  an  Gehängen  mit  relativ  steilen  Böschungs- 
winkeln auf,  doch  natürlich  nicht  an  allen  derartigen  Gehängen. 
Es  ist  nämlich  zur  Entstehung  des  Bergsturzes,  abgesehen  von 
besonderen  Eigentümlichkeiten  des  Gesteins,  vor  allem  nötig, 
daß  sich  eine  Ablosungsfläche  bildet.  Im  einfachsten  Fall  kann 
dies  durch  die  Schichtung  erreicht  werden,  indem  eine  Schichtfnge 
als  Ablösungsfläche  dient.  Es  sind  dies  die  im  engereu  Sinn 
„Bergschliitfe**  genannten  Bergstürze.  Natürlich  muß  hierbei 
die  Schichtung  sich  in  derselben  Richtung,  wie  das  Gehänge 


—  cxx  — 


senkeu,  aber  nnter  schwächerem  Winkel  als  letzteres.  Ein  der- 
artiger  Bergschlipf  war  der  von  Goldau  am  2.  September  1806, 
bei  dessen  Entstehuniar  verschiedene  begünstigende  Umstände 
mit  wirkten.  Ist  dagegen  die  Ablösuugsfläche  nicht  parallel  einer 
Scliichtfläche,  sondern  durchsetzt  das  Gestein  quer,  so  giebt  es 
einen  Ini-.-turz  im  engeren  Sinn.  Auf  diese  Weise  entstand 
der  vorzüglich  untersuchte  Bergsturz  von  Elm  in  (ilarus  am 
11.  September  1881.  der  gerade  wie  der  von  (iuldau  als  Typus 
dieser  Art  eingehender  besprochen  wird.  Durch  die  Lagerungs- 
verhältnisse allein  wird  aber  niemals  ein  Bergsturz  entstehen. 
Es  ist  dazu  die  Mitwirkung  anderer  Verhältnisse  notwendig, 
insbesondere  die  einer  Kraft,  welche  den  Zusammenhang  an  der 
betreffenden  Stelle  langsam  lOst,  so  daß  die  Abtn  iiüuug  der 
stürzenden  (lesteinsmasse  erfolgen  kann.  Daran  ist  im  Gebirg 
kein  Klüngel  es  können  in  dieser  Weist:  klinuitische  Faktoren, 
rüauzenwuclis,  Arbeiteu  des  Menschen  etc.  thätiL^  sein,  (le- 
Wühnlich  ist  von  die.*Jen  T^rsachen  der  Lockerung  in  dem  (^efibi-e 
des  (-resteins  der  letzte  Anstoli  verschieden.  In  dem  Hochgei»ng 
wij'kt  als  solcher  meist  heftiger,  anhaltender  i>Vg(  u  oder  die 
Schneeschmelze,  auch  können  Erdbeben  die  Auslosung  des  reifen 
Bergsturz  veranlassen.  Die  Massen,  welche  sich  bei  dieser  (Ge- 
legenheit liL'Wegeu,  sind  im  Vergleich  zu  Meuschenwerk  unge- 
heuer, nämlich  viele  Millionen  Kubikmeter,  kbin  dagegen  im 
Hinblick  auf  die  Größe  des  (iebirgs  und  die  von  anderen  Kräften 
darin  transportierten  Massen.  Deshalb  sieht  man  anch  von  den 
größten  recht  oft  schon  bald  nichts  mehr  Auffälliges  an  der 
entstandeneu  Nische  im  Gehänge,  dem  Abrißgebiet,  auch  die 
Sturzbahn  und  das  Ablagerungsgebiet  bedecken  sich  bald  mit 
Vegetation,  so  daß  nur  noch  die  Terrainformen  oder  die  geo- 
logische UptersuchuDg  ihn  erkennen  lassen.  Groß  ist  der  Schadeo, 
den  die  Bergstürze  anrichten,  und  es  drängt  sich  daher  von 
selbst  die  Frage  auf,  ob  niciit,  da  sie  sich  nicht  vermeiden  und 
nicht  halten  lassen,  durch  rechtzeitige  Warauug  die  Größe  des 
Verlustes  verringert  werden  kann.  Es  scheitert  dies  jedoch 
meist  an  der  Gleichgültigkeit  oder  auch  dem  direkten  Wider- 
stand der  Bevölkerung,  die  sich  bei  ihrer  Anhänglichkeit  an  die 
angestammte  Scholle  nur  schwer  zur  Räumung  bewegen  läßt. 

Per  Vorsitzende  drückte  dem  Redner  für  den  schönen  Vor- 
trag den  Dank  der  Gesellschaft  ans. 


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—  CXXI  — 


Samstag  den  12.  i  eliraai'  189Ö. 

VorBitzender:  Herr  Oberlehrer  Blam. 

Der  Vorsitzende  teilt  mit,  daß  das  korrespondierende 
Mitglied  Herr  Geheimrat  Prof.  Dr.  Rudolf  Lenckart  in 
Leipzig  am  6.  d.  Mts.  in  seinem  76.  Lebensjahre  gestorben  ist 
nnd  er  widmet  ihm  einen  warm  f^ehaltenen  Nachruf.  Die  An- 
wesenden ehren  den  beimgegangenen  gioßen  Gelehrten  durch 
Erheben  von  ihren  Sitzen. 

Hierauf  hält  Herr  Dr.  med.  Ph.  Steffan  seinen  ange- 
kündigten Vortrag : 

Eutste Ii une;  und  Entwickeluug  der  Sinnesorgane 
und  öiunt:sthäti<i:keiten  im  Tierreiche. 
(Siehe  dieseu  Bericht  S.  29). 

Samstag  den  5.  Mftra  1898. 

Vorsitzender:  Herr  Oberlehrer  Blum. 

Der  Vorsitzende  teilte  aus  einem  Biietc  des  Herrn  Pro- 
fessor Dr.  C.  Berg  in  Buenos  Ayres  über  den  verunsrliukteu 
Dr.  Jean  Valentin  ergänzend  mit,  daß  der  'I'-mI  dt-s  letz- 
teien  am  lU.  Dezember  erfolgte  diircli  einen  Absturz  von  und 
mit  dem  überragenden  Teil  des  '^0 — 40  Meter  Indien  Meeresiifers 
^Ajruada  Heyes",  etwa  S5  Kilometer  siullicli  von  K'awson.  der 
Hauptstadt  Obnbuts.  L^ele^pii.  Jedenfalls  ist  df^r  Toil.  wie  nwvh 
die  sorgfältige  gerichtlirlie  I  ntersuchuns:  bestiitigte.  ein  i)lötz- 
licher  gewesen.  l>ie  l^t  isetzung  der  I.eiclie  liat  mit  allen  Ehren 
anf  dem  Friedhofe  der  Ötadt  Hawsoii  am  12.  Dezember  d^U  Uhr 
morgens  stattgefunden.  Kine  Klirenwadie  von  10  «Gendarmen 
und  alle  Obrierkeitspersonen.  sowie  viele  Einwohner  der  Stadt 
gaben  dem  Hinges(  liiedenen  das  letzte  Geleite. 

Herr  Geli.  Kegierungsrat  Profe.ssor  J.  Rein  auü  Bouu 
hielt  nunmehr  seinen  angekiiudigteu  Vortrag: 

Ober  Steppen  undWfisten  von  Transkaspien  nnd 

Tnrkestan. 

Noch  vor  40  Jahren  zählte  man  Transkaspien  nnd  Tnr- 
kestan zu  den  wenig  bekannten  Ländern  Innerasiens.  Ihre 
Natur  und  Bewohner  boten  dem  fremden  Reisenden  vielerlei 
Schwierigkeiten  und  Gefahren.  Seitdem  hat  Rußland  seine  starke 


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—  CXXII 


HaTul  auf  dieselben  fjelegt,  zu  iliren  Oasen  und  Städiei]  durch 
Steppeu  und  Wüsten  die  Wege  gebahnt,  den  nomadisierenden 
Turkmenen  das  Eäuberhandwe.rk  verleidet,  den  islamitischen 
Fanatikern  in  den  Städten  {jezeiert.  daß  man  den  Anders<rlänbigen 
nicht  unbestraft  beschimpfen  und  verletzen  darf.  Es  hat  den 
Mohammedanern  und  Juden  in  diesen  Ländern  die  Sesrnnugeu 
seines  mächtigen  Schutzes  von  Gesetz  und  Ordnung  gebracht, 
dem  Handel  und  den  Erzeugnissen  des  (iebietes  vürteilhafte 
Verkelirswege  und  neue  Absatzgebiete  crriffnet.  Russische 
Sprach-  und  Naturforscher  bereisten  das  Land  nacii  verschiedenen 
Richtungen  und  machten  uns  näher  mit  ihm  bekannt.  Das 
Alles  sind  die  SegnuDgen  der  russischen  Besitzergreifung  und 
Kulturarbeit. 

Nach  einer  kurzen  geographischen  Ubersicht  über  Lage, 
Grüße  und  ObertlächengeliaU  wendet  sich  der  Vortragende  zur 
Schilderung  des  Klimas  von  Hussisch-Zeutralasien.  Große  Trocken» 
beit  und  Beschränkung  der  spärlichen  Niederschlftge  auf  die 
Wintermonate,  große  Gegensätze  zwischen  Sommerhitze  und 
Winterkälte  sind  die  auffallendsten  Züge  desselben.  Nirgends 
reichen  Regen  und  Schneefall  für  Bauinwuchs  und  Landbau 
aus.  Diese  sind  nur  mit  Hülfe  künstlicher  Bewässerung  möglich; 
wo  solche  stattfindet,  ist  die  Oase  mit  ihi*en  mannigfachen  Kol- 
tnren,  wo  sie  fehlt,  herrscht  die  einförmige  Steppe  oder  die  noch 
Ödere,  vegetationsarme  Flugsand wttste.  Von  den  3660000 
Quadratkilometer  des  russischen  Zentralasiens  entfallen  Aber 
3  Millionen  auf  diese  beiden  Landschafts-  und  Vegetations- 
formen, die  ihr  Dasein  in  erster  Linie  dem  Klima  verdanken. 
'  Die  strenge  Winterkälte  verhinderte  die  Ansiedelung  der  Bäume 
und  StiAucher  der  Mittelmeerregion ;  der  trockene  beiße  Sommer 
nahm  unseren  mitteleuropäischen  Waldbänmen  die  Möglichkeit, 
hier  fortzukommen.  So  ist  denn  Baumlosigkeit  der  Steppen 
und  Wüsten  ihr  Grnndcharakter  und  eine  Folge  ihres  Klimas. 
In  beiden  „wehklagt  kein  Hain  über  des  Sturmes  Wüten*. 

Der  Boden  der  Steppe  ist  in  der  Regel  thonig  und  dicht, 
dabei  oft  so  eben  und  fest,  wie  eine  geglättete  Tenne;  doch 
ist  die  Oberflächenforni  Nebensache:  Anch  über  Hügelland- 
schaften  und  Gebirgen  hinan  dehnen  sich  Steppen  ans.  In  den 
St('i)pen  Transkaspiens  und  mehr  noch  in  Turkestan  hat  sich 
vielfach  Löß  mit  Lehm  vermischt  und  einen  sehr  fruchtbaren 


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—  cxxm  — 


Boden  geschaffen,  dem  nur  das  Wasser  fehlt,  um  reiche  Ernten 

sa  liefern. 

Nach  der  Begenzeit  im  Friihjar  bedecken  sich  die  trans- 
kaspischen Steppen  rasch  mit  einer  Menge  Gräser  nnd  Kräuter 
and  liefern  reiche  Nahrang  für  die  Herden.  Manche  Arten 
dieser  Gewächse  stimmen  mit  denen  der  Mittelmeerregion  ttber- 
ein.  Die  Gräser  bilden  keinen  geschlossenen  Rasen,  sondern 
treten  bttschelförmig  anf.  Niclit  wenige  sind  dabei  kiese] säure- 
raicb,  rauh  and  borstenförmig,  wie  unser  Borstengras,  Naräus 
siricta  L,  Ein  gemeinsamer  Zag  verbindet  die  Erantvegetation 
der  Steppe  Transkaspiens  mit  derjenigen  der  Mittelmeerregion 
nnd  fast  ganz  Vorderastens.  Es  ist  die  H&uflgkeit  der  Be- 
haarangf  jaVerfilznng  aller  grünen  Teile»  znmal  der  Blätter. 
Die  wissenschaftliche  Botanik  erklärt  dies  als  ein  Schutzmittel 
gpgen  die  Verdanstnng.  Bei  den  Standen  und  Sträuchern  der 
Steppe  und  mehr  noch  der  WQste  tritt  uns  eine  auffallende 
Armnt  in  der  Belanbung,  dagegen  eine  häufige  Stachel-  und 
DomenbÜdnng  entgegen.  Besonders  auffallend  ist  dieser  Cha- 
rakter bei  der  verbreitetsteu  Stande  der  Steppe,  dem  Alkagi 
catnelorum. 

DieVegetationsdaner  der  meisten  Steppenpflanzen  ist  kurz. 
Kommt  der  heiße,  trockene  Sommer,  so  sterben  sie  ab.  Im 
Nachsommer  und  Herbst  erscheint  die  Grassteppe  wie  ein  oft 
nnfibersehbares  Stoppelfeld.  Einen  wesentlich  anderen  Charakter 
hat  die  Salzsteppe.  Granweiße  Farbe  des  oft  ganz  nackten 
Bodens  und  salzliebende  Pflanzen  (Halophyten)  an  anderen 
Stellen  deuten  sie  an.  Diese  Salzpflanzen,  meist  zu  der  Familie 
der  Salsolaceen  (Cbenopodiaceeu)  gehörend,  sind  vielfach  fleiscliig 
oder  sparrig  und  bewahren  ihre  grüne  oder  rOtliche  Farbe  bis 
in  den  Herbst  hinein.  Wo  sich  das  Wasser  der  Steppenflüsse 
znletzt  in  Sümpfen  verliert  nnd  salzreicher  geworden  ist,  weist 
die  8t(?ppe  grüne  Flecken  s<»lcher  Salzpflanzen  auf,  oft  auch 
schöne  lueterlKilie  Büsclie  einiger  Taniarixarten,  deren  prächtig 
rote  liliUeiistiHUtjü  im  September  das  Anire  erfreuen.  —  Aus 
feinem  Flug.sund  bestehen  die  turkmenisclieii  uinl  turkestani.**ciien 
Wüsten.  Er  stammt  aus  den  Uebirgen  im  Osten  und  hat  im 
Laufe  ungezählter  .Tahrhnmlci  te  einen  laugen  Weg  durch  Sti  öme 
und  mit  den  Winden  zurücksreleG't  und  viel  Abschleifung  «  i  laliron, 
bevor  er  zu  den  ausgedehiiteu  Wüsten  zusammen  kam.  Die 


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—   CXXIV  ^ 

1415  Werst  (1509  Kilonieter)  lan^e  transkaspische  BhIiu  (linrh- 
sclineidet  melirere  Wüsten  auf  einer  Gesaujtlunge  von  über  3lHj 
Werst.  Die  gi  ößte  dieser  Wüstenstrecken  derselben  führt  durch 
die  ?roße  Kara  Kum  (Schwarzer  Saud)  zwischen  Merw  und 
Tscharts(  hui  am  Amu-darja. 

Diese  Wüsten  sind  bedeckt  mit  sogenannten  Sicheldüneu 
oder  Harchane,  wie  sie  auch  nach  der  kirgisisclien  Bezeichnung 
genannt  werden.  Zu  Tausenden  und  Abertausenden,  soweit 
nur  das  Auge  reicht,  erblicken  wir  in  einer  solciien  Wüste  diese 
Barchane.  Wie  ans  einer  Form  gegossen,  meist  nur  2 — 4  Meter 
hoch,  reihen  sich  diese  Diinen  aneinau(ier.  Wie  unsere  Bäume 
an  der  grünen  Moos-  und  Flechteuhülle  der  Westseite  ihrer 
Stämme  den  vorherrschenden  Westwind  als  Regenbringer  er- 
kennen lassen,  so  zeigen  Richtung  und  Gestalt  der  Flugsand- 
dünen die  vorherrschende  Windrichtung  an.  Von  der  Luv-  oder 
Windseite  steigen  sie  sanft  und  in  der  Kegel  unter  einem  Winkel 
von  8 — 10  Grad  an;  auf  der  entgegengesetzten  fallen  sie  steil 
und  meist  sichelförmig  ausgeschweift  ab.  Die  Sandkörner  haben 
meist  nur  V4  Millimeter  Durchmesser  und  sind  deshalb  sehr 
leicht  beweglich.  Daher  ändern  die  Dßnen  nicht  blos  mit  dem 
Winde  ihre  Lage  und  Gestalt,  sondern  es  schreitet  auch  der 
Flugsaud,  also  die  Wüste,  leicht  weiter  vor  und  fibeiilutet  Steppe 
und  Kulturland.  Dadurch  wurd  die  WOste  zu  einer  Gefahr  f&r 
ihre  Nachbarschaft.  Sie  gefährdet  auch  an  verschiedenen  Stellen 
die  transkaspische  Bahn.  Nur  die  Wttstenpflanzen,  eine  kleine 
Anzahl  Sträucher  und  ein  Boratengras,  welche  alle  ihre  Wurzeln 
in  den  Sand  der  Barchanen  tief  einsenken,  kOnnen  dieser  Be- 
wegung Einhalt  thnn.  Ist  dies  geschehen,  so  geht  die  Wttste 
im  Laufe  der  Zeit  in  eine  Steppe  ttber.  —  Professor  Rein  fährt 
Beispiele  dieser  wechselseitigen  Obergänge  an,  erwähnt  noch 
kurz  der  Steppentiere  und  schließt  seinen  Vortrag,  indem  er 
zur  Vorzeigung  und  Besprechung  einiger  besonders  wichtiger 
Pflanzen  aus  diesem  intei-essanten  Gebiete  fibergeht. 

Herr  Major  Dr.  von  Heyden  besprach  hierauf  einige 
Käfer  dieses  Gebietes,  welche  durch  ihre  gelbliche  Farbe  dem 
Leben  im  Sande  angepaßt  sind.  Viele  haben  langbehaarte  und 
sehr  breite  Tarsen  der  Beine,  was  die  Beweglichkeit  auf  dem 
Sande  sehr  erleichtert.  Repräsentanten  von  12  Gattungen 
werden  vorgelegt. 


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—  cxxv  - 


Der  Vorsitzende  dankte  den  beiden  Rednern  nnd  sprach 
insbesondere  Herrn  Gebeimrat  Professor  Rein  den  Dank  der 
Gesellscliaft  aus,  deren  wissenschaftliche  Bestrebungen  er  stets 
nnd  frenndschaftlichst  zu  unterstützen  bereit  ist, 

Samstag,  den  19.  Mftrz  1898, 

Vorsitzeuder:  Herr  Oberlehrer  Blum: 

Der  Vorsitzende  macht  anf  die  vielen  nnd  wertvollen  aus- 
gestellten Naturalien  aufmerksam  nnd  hebt  von  den  Säuge- 
tieren, Vdgeln  und  den  Skelett  eilen  besonders  hervor: 
einen  Berber wen,  der,  wenn  er  sich  auch  schon  seit  1830 
in  dem  Mnsenm  befindet,  doch  als  neu  betrachtet  werden  kann. 
Den  Bemühungen  der  beiden  Kustoden,  der  Herren  Koch,  ist 
es  n&mlich  durch  die  verbesserte  Präparationsmethode  gelungen, 
ans  dem  anansehnlichen,  mißgestalteten  Löwen  einen  prächtigen 
Repi'i.sentanten  des  Kdnigs  der  Tiere  herzustellen.  Es  ist  das 
nm  so  erfreulicher,  als  der  Berberlöwe  durch  die  immer  weiter 
vordringende  Kultur  in  Nord-Afrika  bald  ausgerottet  sein  wird 
und  ein  schönes  Fell  dieser  Spielart  schwer  nnd  nui*  mit  großen 
Kosten  zn  beschaffen  ist.  —  Drei  Köpfe  mit  stattlichem  Geweih 
bezw.  Gehörne  —  des  großohrigen  Hirsches,  Cervta 
mocrotiSf  der  Gabelantilope,  Asüüocapra  americana^  des 
Dickhorn  Schafes,  Ovis  montana  — ,  alle  drei  aus  Nord- 
amerika, verdankt  die  Gesellschaft  der  Gfite  des  Herrn  Albert 
Andreae  hier.  —  Von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft 
wurde  eine  für  die  Sammlung  nene  Meerkatze,  CercopUkecus 
mctitans,  erworben.  —  Interessant  ist  eine  von  Herrn  Menges 
gekaufte  Cr  ü  r  t  e  1  m  a  u  s ,  Chlamydophorus  tmncatus,  eine  nalie 
Verwandte  des  Gürteltieres.  Sie  ist  von  Maulwurfsgröße,  triljjt 
einen  dicken,  lederartiireii  Panzer,  lebt  in  der  Erde  und  wurde 
erst  1824  in  deu  argentinischen  Provinzen  Meiidoza  und  San 
Luis  entdeckt.  —  Die  Samndung  der  Paradiesvögel  ist 
durch  die  Freigebigkeit  des  Herrn  Stadt) at  Heinrich  Klinsch 
und  Harnii  .A  von  Reinach  um  zwei  Stiickt-  aus  Xeu-(iuinea, 
Drepanoffiis  alhcrtisi  ccrvinicauda  und  Amtdyonns  suhnlaris^ 
veruieliit  wöiden.  Aurli  finer  aufgestellten  Spei  lter-M  uniie 
von  Luxor,  Geschenk  des  Herrn  Dr.  Paul  Koediger,  wurde 
gedacht. 


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—  CXXVI  ^ 


Herr  Professor  Dr.  0.  Boettppr  macht  sodann  Mit- 
teilungen über  den  Ziiwaclis  der  Saniinlungeu  an  Kriechtieren 
und  Lurchen  im  verliossenen  .lahre.  Geschenke  liegen  vor  von 
deu  bewährten  Gönnern,  den  Doktoren  A.  Brauer  in  Marburg, 
Fr.  Werner  in  Wien  und  A.  Voeltzkow  in  Berlin,  dem  Pro- 
fessor Dr.  A  Koenig  in  Bonn,  den  Konsuln  F.  G.  Lehmann 
in  Popayän  und  G.  v.  Schröter  iu  Costa  Rica,  sowie  von  dem 
Frankfurter  C.  Fleischmann.  Kaufmann  in  Guatemala,  und 
von  der  Neuen  Zoologischen  Gesellschaft  hier.  Tauschsendungen 
kamen  von  Berlin  und  Karlsruhe;  angekauft  wurden  besonders 
Objekte  aus  Kamerun,  Golumbia,  Venezuela  und  Zentral-Brasilien. 
Von  besonders  merkwürdigen  Tieren  zeigt  der  Vortragende  zwei 
neue  Eidechsen  aus  der  Geckonengattung  Lygoäaciylus  von 
Madagaskar  vor,  sowie  eine  größere  Anzahl  von  neu  erworbenen 
C/iamackon-Arten,  von  denen  namenÜtcU  solche  aus  Kamenm 
und  Deutsch-Ostafrika  im  männlichen  Geschlecht  durch  seltsame 
Kopibörner  oder  eine  segelartige  ilautf alte  längs  der  Bückenmitte 
ausgezeichnet  sind.  Von  Schlangen  werden  drei  neue  Gattnngen 
vorgelegt,  die  in  dem  im  Drucke  befindlichen  Katalog  derSchlangen- 
sammlnng  zum  erstenmal  beschrieben  werden.  Von  Schildkröten 
verdient  eine  der  beiden  Arten  von  Biesenschildkröten  £rw&hnnng, 
die  die  Gesellschaft  seiner  Zeit  von  der  Insel  Aldabra  erhalten 
hat  und  die  bis  jetzt  hier  im  Zoologischen  Garten  lebte.  An  dem 
eigentümlichen  Beutelfrosch  aus  Ecuador  wurde  schließlich  die  auf 
dem  Bücken  des  Weibchens  befindliche  Bruttasche  demonstiiert, 
in  der  die  Kaulquappen  ihre  volle  Entwicklung  durchmachen. 

Herr  Hof  rat  Dr.  B.  Hagen  lenkt  die  Aufmerksamkeit  dei* 
anwesenden  Mitglieder  und  Gäste  auf  die  reiche  und  wertvolle 
Sammlung  exotischer  Schmetterlinge,  die  die  Gesellschaft  dem 
verstorbenen  Herrn  Generalarzt  Dr.  A.  Steinhausen  verdankt. 
Bedner  rühmt  bei  dieser  Gelegenheit  die  Beschäftigung  mit  den 
Schmetterlingen,  die  veredelnd  auf  Jung  und  Alt  wirke  und 
sagt,  daß  er  jeden  Menschen  bemitleide,  dem  es  in  seiner 
Knabenzeit  nicht  vergönnt  war,  seinen  Lieblingen  draußen  in 
Feld  und  Wald  nachzujagen.  „Zu  den  schönsten  Erinnerungen 
aus  meinem  Tropenleben,''  bemerkt  Bedner,  „die  ich  um  Nichts 
in  der  Welt  missen  möchte,  gehören  die  Stunden,  die  ich  proeul 
negutiis  mit  dem  Schmetterlingsuetz  in  der  Hand  draußen  im 
Urwald  zubringen  durfte. 


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—  cxxvu 


Der  verstorbene  Herr  Generalarzt  war,  wie  seine  Samm- 
Irnig  beweist,  jedenfalis  einer  jener  für  alles  Schone  und  Groß- 
artige begeisterten  Männer,  nnd  was  ihm  fern  in  fremden  Zonen 
lebendig  zn  sehen  versagt  war,  das  trachtete  er  sich  wenigstens 
zn  Hause  in  seinem  Kreise  in  totem  Materiale  zn  verschaffen, 
und  so  hat  er  sich  allmählich  die  umfassende  Sammlung  an- 
gelegt, die  er  in  echter  Großhenigkeit  der  Senckenbergischen 
natuHorschenden  Gesellschaft  testamentarisch  vermacht  hat. 
Die  ganze  Sammlang  enthält  ungefähr  1500  Arten  in  etwa 
{KXX)  Exemplaren,  wovon  die  Hälfte  ausgestellt  sein  mag. 

Die  Steinhausen'sche  Sammlung  bildet  eine  wichtige  Be- 
reicherung der  Museumssammlung,  und  diese  kann  sich  nun- 
mehr in  eine  Reihe  mit  den  Sammlungen  viel  größerer  Staats- 
museen stellen.  Der  heute  vorliegende  Teil  umfaßt  die  Unter- 
familien der  Papilioninen,  der  Pierinen,  der  Danainen, 
der  Helieoninen  und  der  Acraeinen.  Herr  Hofrat  Hagen 
demonstriert  hierauf  deren  hervorragendste  Veitreter. 

Zur  Vorlage  kommen  ferner  von  Neuerwerbungen: 

1.  Drei  Centurien  Käfer  aus  Lombok,  Celebes  und  Java, 
gesammelt  von  Herrn  H.  Fruhstorfer. 

2.  Eine  größere  Anzahl  Käfer  aus  British  Columbia, 
G^eschenk  des  Herrn  W.  von  Arand,  hier. 

3.  Der  höchst  merkwillrdige  Käfer  Hypocephalus  armatns. 
Herr  Major  Dr.  L.  von  Heyden  berichtet  darüber  schriftlich: 
Derselbe  wurde  zuerst  1832  von  Desmarest  aus  Brasilien  be- 
schrieben nach  einem  im  Pariser  Museum  befindlichen  Exemplar, 
(las  damals  zu  300  Francs  angekauft  war.  Langte  blieb  es  als 
Unikum  ein  Stein  des  Anstoßes  für  alle  Systematiker;  we^en 
der  ganz  abei  ranteu  t  onn  seines  Köriiers  und  der  Beine  wurde  es 
nacheinander  zu  den  Sili»liidae,  Cucujidae,  dann  als  besondere 
Familie  zwischen  die  Lainellicornia  und  Tenebriunidae 
gestellt.  8])iii(>la  woUU-  das  Tier  sogai-  yaiiz  aus  dm  KiiftTii  aus- 
freschiedeii  wis.seu.  Burmeister  war  der  Kiste,  der  ihm  seine 
richtige  Stellung:  an  der  Spitze  der  Bockkäfer,  Lon<?iconiia. 
bei  den  Prionidap  zuwies.  Die  erste  Abbildung  wird  vorgezeigt. 

Von  pflauzliclien  Gegeiistiindt  ii  sind  aufgestellt  und  werden 
von  Herrn  T^ntfcssor  M.  Möbiu.N  erläutert: 

1.  Kiiu^  ^.ieittYnete  Frucht  der  L('<rniiiiuose  Afzelia  {liUsia) 
aJUcana  mit  den  iu  einer  Reihe  liegenden,  durch  schmale  Leisten 


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—  cxxvin  — 


getrennten  schwarzen  Samen,  die  eich  durch  einen  scharlach- 
roten Samenmantel  oder  Arillus  auszeichnen,  ein  Gehildef  wie 
es  auch  z.  B.  bei  der  Muskatnuß  in  Gestalt  des  sogenannten 
Macis  und  beim  Ricinussamen  als  fleischige,  weißliche  Schwiele 
vorkommt.  Hier  nmgieht  der  Arillus  nur  die  Anheftnngsstelle 
des  Samens,  er  Ist  fleischig,  wachsartig  nnd  bildet  in  Guinea 
eine  beliebte  Speise  der  Eingeborenen.  Die  Pflanze,  von  der 
die  Frucht  stammt,  ist  ein  mit  der  Tamarinde  nahe  verwandter 
Baum  aus  der  Familie  der  Caesalpiniaceen. 

2.  Ein  Blatt  der  mit  unseren  Laichkrftutem  (P^tamogeion) 
nahe  verwandten  Ouviranda  /enesiraHs  (Aponogeian  fenesirtäe) 
aus  den  FlUssen  des  östlichen  Madagaskar.  Das  Blatt  ist  in 
sehr  zierlicher  und  regelmäßiger  Weise  gitterartig  durchbrochen ; 
dadnrah  wird  die  absorbierende  Oberfläche  des  im  Wasser  unter- 
getauchten Blattes  in  ähnlicher  Weise  vergrößert  wie  durch  die 
feine  Zerscblitzung  des  Laubes  an  den  Blättern  anderer  sub- 
merser  Pflanzen,  z.  B.  von  Myrtopkülum  nnd  Batrachium,  Etwas 
ähnliches  wie  bei  Ouvirandra  findet  sich  bei  einigen  Rotalgen 
des  Meeres  (Clmtdea  und  Mariensia),  von  denen  Abbildungen 
vorgezeigt  werden.  Die  Durchbrechung  des  Blattes  wird  hier 
gleich  bei  seiner  Bildung  angelegt,  es  erfolgt  also  keine  nach- 
trägliche Zerstörung  von  Gewebe,  wie  etwa  bei  der  Lochbildung 
in  den  Blättern  der  bekannten  Zimmerpflanze  PkUodendi  on 
fertusum  (Monsiera  äeliciosa), 

8.  Eine  halbierte  keimende  Kokosnuß.  Diese  Nuß  wurde 
im  Sommer  1896  dem  botanischen  Garten  durch  Herrn  Hoff 
übergeben  und  war  von  dessen  Sohne,  einem  Steuermann,  aus 
Trinidad  mitgebraclit  worden.  Sie  zeigte  damals  schon  ein  hervor- 
tretendes piiines  Spitzchen.  Im  (lewüchshause  des  botanischen 
(4aitHii8  auf  nassem  Schlamm  lirpeiid,  entwickelte  die  Nuß  im 
\('ilaufe  von  etwa  andeitliall»  Jahren  noch  einige  Er.stlings- 
blättpf  nnd  zwei  ^^'lu•ze]ll.  Da  eine  Weiterentwicklunj^  nicht  zn 
erwuilen  war.  wurde  sie  der  Länge  uacli  aiiseinanderge.sägt  und 
für  das  Museum  in  FohikjI  gesetzt.  Man  sieht,  wie  der  Keim- 
ling, der  um»  1  dem  Keinilix  lu'  im  Kleisclie  der  Nuß  gele?r*^n 
war,  durch  das  Loch  hiridiiicli  uaeh  aulifu  irewachsen  ist.  liier 
den  b^bUitterteu  Trieb  gebildet  hat.  v«ni  dem  aus  aneh  die 
Wurzeln  durch  die  Faserhüiie  sieli  bt  rausfrebohrt  haben,  wie 
er  nach  iuueu  aber  ein  großes,  aus  weichem ,  schwamiuigem 


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—   CXXIX  — 


Gewebe  bestehendes  Saugorgan  entwickelt  hat,  das  die  urspriiiig- 
lich  mit  der  Kokosmilch  erfüllte  Höhlung  jetzt  ganz  ausfüllt 
und  sich  dem  waiulstaiidigeii  Fleisch  anlegt,  um  ans  jIhü  die 
Nahrung  für  die  Kfunptlanzt'  zu  saugen.  Über  die  Blüten-  und 
Fnichtiuldiing  der  Kokosnuß  werden  an  der  Hand  anderer 
Präparate  und  guter  Abbildungen  einige  weitere  Mitteilungen 
gemacht. 

Der  Vorsitzend»-  u  ilt  ndt .  daß  mit  der  licutigen  Aus- 
stellung die  wissenscliaftlichen  Sitzungen  des  Wintersemesters 
abschließen.  Er  dankt  den  Rednern  für  ihre  Bemühung ;  aber 
auch  den  Zuhörern  für  ihre  rege  Beteiligung  an  den  Sitzungen, 
die  diesmal  die  sonst  üblich  gewesene  Zahl  bedeutend  über- 
schritten haben. 

Am  2:'k  April  isus  hielt  Herr  Dr.  med.  E.  Koediger 
uachträglich  noch  einen  Vortrag  über: 

Die  Porträts  der  Dr.  Senckenberg^schen  Stiftung. 
(Siehe  im  wissenschaftlichen  Teile  dieses  Berichtes  pg.  113). 


•1 


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Wissenschaftliche  Abhandlangen. 


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^   3  — 


Über  Sericitgneifse  im  Taunus,  mit  besonderer 
Berücksichtigiiii^  der  Vorkomimüsse  iii  der 

Sektion  Platte. 

Von 

W.  Schaut. 

WoiMtlielnr  bbalk  eines  io  der  witteiiscbafllielieii  Sitsong  der  Sencken- 
beigisclien  natnrforachemlen  Gesellschaft  am  4.  Deietnber  1807  gehaltenen 

Vortrages. 

Mit  Tafel  I. 


Mit  dem  Namen  Sericitgneiß  bezeichneten  K.  Lossen 
ond  C.  Koch  sowohl  im  linksrheinischen  als  auch  im  rechts- 
rheinischen Taunus  aufti'etende,  mit  den  übrigen  Gliedern  der 
unteren  Tannusgrnppe  konkordante,  fossillreie,  .krystaliine* 
schieferige  Gesteine  von  meist  grünlichgrauer  oder  blftulich- 
gi-auer  Farbe.  Sie  hissen  auf  dem  Querbrnch  in  (makroskopisch) 
dichter  Grandmasse  neben  Fasern  oder  Streifen  von  Sericit 
mit  bloßem  Auge  oder  mit  der  Lupe  als  Einsprenglii^e  mitunter 
Feldspäte  und  Quarzkdrner  erkennen,  während  die  Spal- 
tnngsflächen  mit  Häuten  oder  Striemen  von  Sericit  Uber- 
kleidet sind. 

In  ihrer  äußeren  Erscheinungsweise  machen  die  Sericit- 
gneiße  den  Eindi-nck  vonSedimenteo,  welche  durch  gebirgsbUdende 
Kräfte  angerichtet  und  zu  Falten  und  feinsten  Fältchen  zu- 
sammengepreßt wurden.  Die  Streichrichtung  der  Schieferungs- 
fläche verläuft  im  Mittel  N.  ca.  56^0,  in  der  Wiesbadener  Gegend 
herrscht  steiles  Nordwestfallen  vor  (65*^— 85*^). 

Es  widerspricht  jeglicher  Erfahrung  über  Gesteinsbildung, 

Massen,  welche  wesentlich  ans  Quarz  und  ITeldspat  bestehen 

1* 


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—  denn  daß  lit  i  S(  ricit  erst  nachträglich  gebildet  wurdr.  soll 
später  gezeigt  werden  — ,  als  krj'stalliuen  Meeresabsatz  anzu- 
sehen, nnd  sich  ihre  Entstehung  etwa  so  wie  die  des  Gippes 
oder  Anhydrites  vorzustellen.')  War  die  Bildungsstätte  der 
Sericitgneißo  der  Meeresboden,  so  können  wir  uns,  wenn  wir 
nicht  zu  gekünstelten  Hypothesen  unsere  Zutiucht  nehmen  wollen, 
nur  denken,  daß  sie  einst  feldsi)atreiclie  sandige  Kiisten- 
gebilde  waren,  oder  auch  —  vielleicht  mit  gewohnlichen  Sedimenten 
vermischte  —  Tuffe,  d.  h.  loses  vulkanisches  Auswurfsmaterial, 
welches  entweder  auf  submarine  Ausbrüche  zuri'ickzuftthren  wäre 
oder  auch  von  vulkanischen  Inseln  oder  Küstenvulkanen  einge- 
schwemnit  wurde.  Welche  chemischen  oder  mechanischen  Vor- 
gänge sich  abgespielt  haben  müßten,  um  den  heutigen  Zustand 
dieser  Massen  zu  erzengen,  darüber  Betrachtungen  anzustellen, 
wird  wohl  durch  die  hier  mitgeteilten  Beobachtungen  iiberflüssig. 

^fan  ist  aber  durchaus  nicht  berechtigt  aus  der  Schief  er  ung, 
d.  k  der  Fähigkeit  eines  Gesteines,  parallel  bestimmten  Flächen 
za  spalten,  auf  Schichtung  zu  schlieBen,  d.  h.  anzunehmen,  der 
Gesteinskörper  sei  succesivd  zum  Absatz  gelangt  Eruptiv- 
gesteine können  ebenso  gut  Schielerung  zeigen  als  Sedimente, 
Phonolithe  z.  B.  können  dadurch  primäre  Parallelstrnktur  nnd 
Spaltbarkeit  aufweisen,  daß  sich  während  der  Strömung  der 
Lava  zweidimensional  ausgebildete  Feldspäte  auf  die  breite  Seite 
gelegt  haben,  und  es  hat  den  Anschein,  daß  manche  Oneiße 
nichts  anderes  smd  als  Granite  mit  ursprflnglicher  Parallel- 
anordnung der  lamellar  ausgebildeten  Biotite  oder  Huscovite. 

Aufler  dieser  ursprQnglichen,  als  solche  zum  Teil  wohl  kon- 
statierten, snm  Teil  noch  umstrittenen,  planen  Paralldstruktur 
kennt  man  schon  seit  dem  vorigen  Jahrhundert  eine  durch  den 
gebirgsstauenden  Horizontaldruck  an  schon  verfestigten  Gesteinen 
erzengte  sekundäre  Spaltbarkeit  (Trausversalschieferung,  clea- 
vage),  aber  welche  Herr  Dr.  Loretz  in  unserer  Gesellschaft 
einen  gedankenreichen  Vortrag  gehalten  hat,  der  in  dem  «Bericht' 
des  Jahres  1879/80  zum  Druck  gelangt  ist 

')  Tiebee^LotangMi  halMii  sw«r  eigttben»  daß  anl  dem  Miafetbodeii  ia 

i^'>ßen  Tiefen  SiUkatbildungen  vur  sich  geben  können,  aber  von  der  Ent- 
stehung einzelner  Silikate  bis  zur  Entstehung  eines  krj'stallinen  Gesteines  von 
bestiiuiiiUr  Struktur  ist  ein  großer  Schritt.  Auch  miigeman  sich  daran  erinnern, 
daß  unter  den  mannen  Neubildungen  Z  e  o  1  i  t  b  e  eine  gruäe  Bolle  spielen. 


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—   5  — 


Die  Transversalschleferang  wird  haaptsftchlich  an 
Gestehlen  von  ansgesprocliener  Scbiefernng  beobachtet  nnd  ibr 
Wesen  besteht  darin,  daß  sie  von  der  Sebichtnng  vollkommen 
unabhängig  ist,  dafi  sie  in  einem  durch  den  n&mlichen  Stannngs- 
yorganggefalteten  Schichtensystem  parallel  einer  nnd  der  nämlichen 
ßbene  verläuft  nnd  demnach  die  ursprünglichen  wellig  verlaufenden 
Grenzflächen  der  Schichten  nnd  die  denselben  parallelen  Spaltungs- 
flächen, soweit  sie  nicht  völlig  durch  diese  zweite  Spaltbarkeit 
unkenntlich  geworden  sind,  in  verschiedenen  Winkeln  schneidet. 
Von  ihrer  Existenz  im  Taunus  kanu  man  sich  am  besten  an 
den  „Phylliten*  nnd  Wisperschiefern  überzeugen.  Stellen  Sie 
dagegen  Beobachtungen  an  unseren  «Sericitgueißen"  an,  so 
werden  Sie  fast  ausnahmslos  gewahren,  daß  ihre  Spaltungs- 
flächen sich  den  Falten  anschmiegen,  und  demgemäß  in  der 
Regel  nicht  eben  verlaufen,  sondern  wellenförmig  gebogen 
sind.  Hin  nnd  wieder  kann  man  jedoch,  besonders  am  «fein- 
schieferigen  Sericitgneiß%  stellenweise  eine  zweite  Spaltbarkeit 
wahrnehmen. 

Ehe  wir  uns  näher  mit  der  Frage  nach  der  Entstehung 
unserer  Gesteine  und  ihrer  heutigen  Struktur  beschäftigeu,  sollen 
noch  einige  weitere  Beobachtungen  tlber  ihre  äußere  Erscheinungs- 
weise angestellt  werden. 

Mit  der  Schiefernug  iiarallel  wird  man  an  den  meisten 
Aufschinsseu  eine  Absonderung  in  Tafeln  oder  dickeren 
Platten,  deren  Flächen')  mit  Sericit  überzogen  sind,  wahrnehmen, 
wodurch  der  Abbau  der  (resteiiie  wesentlich  erleichtert  wird. 
Außerdem  gewahrt  mau  ein  Ivl  iift  nystem.  welches  die 
Schiefeniiio:sÜ!icheii  oder  die  Tuugentialebtiie  ihrer  Falten  l  eclit- 
winkelig  schneidet  und  meist  sehr  steil  (über  70°)  einfrült.  Das 
Mittel  aus  etwa  2U  Messungen  ergab  für  den  Winkel,  welclien  das 
Streichen  dieser  Kiiiftiiug  mit  dem  Streichen  der  Schieferungs- 
fläche  bildet,  ca.  Ü8'\  die  Abweicliung  voiii  rechten  Winkel  kann 
aber  bis  30°  betragen;  mau  beobachtet  sowohl  N.O.  —  als 
auch  S.W.  Fallen,  soweit  die  Klüfte  nicht  vertikal  stehen. 
Die  nicht  zu  kugueudr  Kuiistanz  in  der  Orientierung  dieser 
bisher  wohl  zu  wenig  beachteten,  auch  in  deu  übrigen  Uliederu 


')  Nach  ilcr  später  zu  erörtcrndtii  Auff.issiing  über  tlit-  Natur  lui'l  Ent 
stebuagder  äericitgneiße  sind  diese  Fläcbeu  wulil  als  „(ileitüächeii*  anfj&ulasseu. 


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der  TaunuBgi^appe  auftretenden  Risse  zeigt  ihre  Abhängigkeit 
von  der  Gebirgsbildnng;  sie  entstanden  in  der  Richtung 
des  gebirgsbildenden  Dvackes.  Kam  es  lAngs  derselben  zu 
Verschiebungen  (Verwerfungen  oder  transversalen  Horizontal- 
verschiebungen), mit  Erweiterungen  der  Klüfte,  so  entstanden 
die  Gangspalten,  die  Sie  hente  vorwiegend  mit  Quarz  erfttUt 
sehen,  wenn  es  auch  wahrscheinlich  ist,  daß  die  erste  FikUnng 
aus  Baryt  bestand.  Die  Steinbrecher  kennen  diese  KlUftnng 
wohl  und  nennen  sie  Schnitt  oder  Querschnitt*). 

Dieses  Hanptkluf  tsystem  steht  vielleicht  auch  in  Zusammen- 
hang mit  der  ThalbHdung«  In  einem  Bruche  in  der  Nähe  des 
Rettungshauses  bei  Sonnenberg  bemerkt  man  an  der  Südwand 
in  der  Richtung  der  Hauptklflf  tung  eine  unten  ca.  0,5  m  breite,  oben 
weitere  Spalte,  welche  mit  Lehm  ansgef  illlt  ist,  der  noch  deutliche 
Schieferstruktur  zeigt  und  am  östlichen  Salband  an  einer  Stelle 
in  weichen  Schiefer  llbeiigeht.  Am  Ausgehenden  ist  durch  Aus- 
schwemmung ein  Graben  entstanden,  eine  Thalbildung  en 
minature,  weiche  an  die  zahlreichen  Querthüler  des  Taunus 
erinnert. 

Man  wird  diese  Hanptklfiftung  um  so  deutlicher  nnd 
gesetzmäßiger  entwickelt  finden,  je  mehr  die  Schieferung  des 
Gesteines  ausgeprägt  ist. 

Weniger  regelmälJig  verläuft  eine  zweite  Klüftung, 
welche  besonders  im  „flaserig-schief erigen "  und  „feinschief erigen 
Sericitgneiß"  hervortritt,  aber  im  Gegensatz  zu  jener  annähernd 
das  Streichen  des  Gebirges  innehält,  und  deren  Fallen  0—50* 
beträgt,  bald  nach  S.O.,  bald  nach  N.W.  Au  einigen  Stellen 
des  Bruches  bei  Schloß  Frieili ichshof  fOronberg)  lallt  di«' 
mit  der  Schieferung  streichende  Kluttuug  20^  N.W. ,  uud 
das  Gestein  zeigt  außer  der  mit  75"  N.W.  fallenden  Schieferungs- 
ebene eiue  Spaltbarkeit  parallel  der  zweiten  Klüftung,  deren 
Ursache,  wie  die  mikrosko]Msc))P  Untersiichnnpr  lehrt,  auf  einer 
in  „Ausweichungscleavage"  übergehenden  Kleinfältelunir  beruht. 

Wo  Plattung,  erste  und  zweite  Klüftung  zu.saiiuiien  auf- 
treten, erscheiuea  die  Gesteine  in  paralielepipediscbeu  lilockeu 
abgesondert. 


')  Vgl.  A.  T)aubr(e.  ^ynthet.  Stadien  nir  Bxperimentol - Qeologie. 
Deutacb«  Ausgabe,  p.  230  S. 


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-  7 


Killen  übeiiasclieudeu  Anblick  gewähren  die  an  nianclien 
iitelien  m<if?spnliaft  die  Sericitgiieißf»  diirchschwftrmenden.  den 
Schiefeniugsrtäclien  paialk'l  eiiifj^cschaltett  u  uarz  t  r  iimer ,  für 
deren  Studium  namnitlich  der  ^noße  Brncli  im  Nerothal  nahe 
bei  der  [ieichtweißhühle  zu  empfehlen  ist  Sie  erscheinen  im 
Querschnitt  als  aranz  sclnnale  bis  handbreite  oder  auch  dickere 
Adern,  welche  <lurch  prachtvolle  Faltungen  ausf^ezeichnet  sind 
In  dem  Bruche  im  Distrikte  Rottannen  am  Rossert  kann  mau 
an  den  steilen  Wänden  einzelne  Bänder  über  10  m  sich  schlangeu- 
artig  aufwärts  winden  sehen.  Sie  sind  in  der  Regel  zu  mehreren 
Zügen  vergesellschaftet ,  zwei  oder  mehrere  fließen  zusammen, 
trennen  sich  wieder,  sie  schwellen  wulstartig  an,  bilden  Knauern 
uud  Nester,  keilen  sich  bald  aus  oder  sind,  soweit  der  Aufschluß 
reicht,  in  angeschwächter  Mächtigkeit  verfolgbar.  Mituntei-  um- 
schließen sie  losgerissene  Brecclen  des  Nebengesteines  oder  letztei'es 
ist  fingeraitig  in  sie  eingezapft,  wie  Sie  es  besonders  schön  an  dem 
vorliegenden  großen  angeschliöeneu  Blocke  Tom  Jobannesgraben 
im  Goldsteiner  Thal  gewahren  können. 

Zwischen  ihnen  und  den  großen  Quarzgängen  besteht  ein 
wesentlicher  Unterschied.  Während  letztere,  wie  oben  erwähnt,  das 
Gebirge  quer  durchschneiden,  scharen  sich  diese  Trümer  parallel 
den  Falten  und  senden  nur  vereinzelte,  die  Schieferangsflächen 
schneidende  Abzweigangen  ab ;  während  die  Quarzgänge  keinen 
Feldspat  Itlbren,  tiitt  in  diesen  Trümern  Feldspat  auf,  mit 
Vorliebe  an  den  Salbändern  angesiedelt.  Die  für  den  Gangquarz 
80  cbarakteristiscbeu  rbombo^riscben  Hoblformen  fehlen  hier, 
statt  der  blätterigen  Struktur  des  Gangqnarzes  herrscht  die  kör- 
nige; in  Hohlräumen^)  siedelt  sich  neben  Albit  und  Quarz  Eisen- 
glanz und  wohl  Fluorit  an,  welcher  bei  Dotzheim  mit  Quarz  und 
Feldspat  zu  einem  violetten  körnigen  Aggi*egat  verwachsen  ist; 
die  Salbänder  sind  mit  Sericit  oder  Sericit  und  Chlorit  bekleidet. 

Uan  wird  beim  Anblick  dieser  Trfimer  an '  die  granitischen 
Injektionen  im  Spessart  und  Odenwald  erinnert,  welche  zwischen 
die  durch  die  Faltung  sich  aufblätternden  Schiefermassen  nach- 
träglich eingepreßt  wurden.  Schon  die  Thatsache,  daß  die  Qnarz- 
trllmer  des  Taunus  sich  oft  nach  knrzem  Verlanfe  an  beiden  Enden 
aaskeilen  oder  auch  als  vereinzelte,  dnrch  eine  sericitische 

')  Albit-(^uiirz-Hucui.tiiiUruäeii  tindtu  sich  übrigens  bäutigcr  auf  Spält- 
chen  quer  zur  foliitrferung  als  parallel  denBelben. 


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—   8  — 


Gleitfläcbe  miteinauder  verbundene  Knauern  auftreten,  wider- 
spricht dieser  Vorstellung.  Außerdem  kann  man  den  Nachweis 
führen,  daß  sie  selbst  an  der  Faltung  teil  genommen  liaben, 
denn  uiakioskopisch  und  mikroskopisch  gewahrt  man  Spuren 
von  Druckwirkung,  bestehend  ui  radial  verlaufenden  Rissen, 
Zertrümmerung  der  Quarze,  Biegung  der  Feldspäte  (Dotzheim). 
Die  Hauptausfnihmg  der  Hohlräume  war  also  vor  Beendigung 
des  Faltungsprozesses  vollendet,  aber  auch  nach  Abschluß  des- 
selben oder  wenigstens  während  seines  letzten  Stadiums  fand 
noch  Miueralzufulir  statt,  wie  die  z.  T.  in  schmalen  Drusen- 
räuuieu  aufti'  ttndeu  unverletzten  Quarze,  Aibiie,  Haematite  be- 
weisen. Daß  die  Eutstehunir  der  Triimer  schon  vor  die  Periode 
der  Gebirgsbildung  zu  verlt  L-^eu  ist,  ist  kaum  anzunehmen,  sondern 
man  wird  sich  vorzustellen  haben,  daß  durch  Seilendruck  — 
wie  auch  bei  künstlichen  Versuchen  zu  beobachten  ist  —  Hohl- 
räume abgestaut  wurden,  welche  sich  mit  Quarz  u.  a.  füllten.  Es 
liegt  gewiß  nalie,  zu  vermuten,  daß  infolge  der  Gesteinsver- 
schiehunp  die  firkulatiou  des  Wassers  begünstigt  wurde,  und 
weil  die  gebirgs bildenden  Kräfte  mechanische  Zertrümmerung 
der  Gesteinselemente  zur  Folge  hatten,  wurde  außerdem  deren 
Lösungsfälligkeit  gesteigert. 

Besondere  Beachtung  verdient  noch  das  Verhalten  der 
gefalteten  Quarztrtimer  zur  Faltung  des  Nebengesteines.  Während 
nämlich  jene  in  schlangenartigen  Windungen  das  Gestein 
durchziehen,  schmiegt  sich  zwar  das  nächstbenaehbarte  Neben- 
gestein innig  an  die  wellig  verlaufenden  Bänder  an  und 
zeigt  außerdem  gewöhnlich  noch  Feinfältelung,  aber  schon  im 
Abstände  yon  wenigen  Centimetern  beginnen  die  Gei^teinsf alten 
tlacher  zu  werden,  sie  glätten  sich  mehr  und  mehr  ans,  um  schließ- 
lich in  wenig  gebogene,  mitunter  fast  geradschiefrige  Massen  ftber- 
zugehen.  Mit  anderen  Worten:  die  harten,  relativ  dünnen 
Qaarzplatten  haben  diuxh  den  gebirgsbildenden  Horizontaldruck 
intensivere  Faltung  als  das  einschließende  Gestein  erfahren 
und  haben  die  nächstanstoßenden  Partieen  gezwungen,  sich  ihnen 
passiv  anzuschmiegen. 

Diese  Beobachtung  findet  eine  willkommene  Analogie 
in  dem  kleinen  Versnch,  dessen  Besultat  Sie  in  dem  vor- 
liegenden künstlich  gefalteten  Sebichtsystem  vor  sich  sehen. 
Ursprünglich  bestand  dieses  Modell  eines  Kettengebirges  ans 


I 

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9  — 


horizontal  übereinander  geschichteten  Lagen  von  versclüeden 
gefärbtem  Papier,  Gelatine,  Wachs,  Bildhauerthon,  und  es  wurden 
die  von  dem  oben  und  vorn  offenen  Kasten  umrahmten  Schichten 
durch  eine  vertikale  Preßplatte,  welche  durch  eine  horizontale 
Sciiraube  bewegt  werden  konnte,  einem  ziemlich  starken  Seiten- 
druck  unterworfen,  während  durch  zwei  auf  das  horizontal  auf- 
liegende Brett  einwirkende  vertikale  Schrauben  ein  regulierbarer 
Gegendruck  hergestellt  wurde.  Auf  eine  Lage  von  Thon  wurde 
eine  Gelatineplatte  gelegt,  auf  diese  wieder  Thon.  Nun  sehen  Sie, 
wie  der  Thon  zu  zwei  großen  Sätteln  und  Mulden  zusammen- 
gepreßt worden  ist,  die  eingeschaltete  Gelatineplatte  aber  zu 
vielen  engen  Falten  gestaut  wurde.  Bei  diesem  Versuch  reichte 
die  Gelatineplatte  nicht  bis  an  die  Preßplatte  und  die  gegen- 
ftberliegeude  Wand,  sondern  stand  von  beiden  um  je  0,5  cm  ab.^) 


')  E.  Reycr.  Goolog  u.  geop^n.  Experiment«.  I.  Heft:  Deformation  und 
üebirgsbildung,  p.  8.  ,In  Fig.  8  hingegen  ist  eine  plastische  weiBe  Schicht 
ttngMdiftltflt  sniadnii  Imügen  Lagm.  Nach  der  Deformatioii  ist  nur  die 
weiße  Scbicht  gefaltet,  wAhrend  in  den  boinogeneo  SedimentMi  im  Hangenden 

nnd  liegeoden  Itetne  Faltuni^  eingetreten  ist."  Reyer  hat  bei  seinen  Ver- 
sn'hf-n  die  Faltung  nicht  durch  ILiiizontaMinck,  sondern  durch  Gleitung 
schlammiger  Massen  mit  eingelniicrttn  pl;istib(hcn  erzeugt.  —  Hans  Schardt. 
Emdes  g^logiques  aar  le  Fajs-d'Enhaut  Vandois.  Bull,  de  la  Soci6te 
Vaodoiae  de«.  Fe.  nat.  Vol.  XX.  1884.  p.  140  S.  Schardt  experimentierte 
mit  Thon  von  vereeliiedener  Plastizität,  welcher  dnrcb  die  Kontraktion  einer 
untergelegten  Kautschnkplatte  zur  Faltung  gezwungen  wurde,  und  gelangte 
zu  ähnlichen  Resultaten.  P.  145:  «Une  assisc  d'argile  prcsque  secbe  est 
interposee  eutre  deux  couches  molles  (argile  mtlan<(('o  de  linion  laciisrre  qui 
en  diminuc  la  pla5tirit«*V  La  couche  mollp  infcricnr».-,  t<nit  cn  augmentant 
d'epaissettr,  suit  assez  exactemcnt  le  muuveuient  de  la  cuuche  plus  dure  qui 
la  recouTre.  Cdie-ci  forme  des  replis  intenses,  moins  algns  cqtendant  quo 
loraqn'elle  n*est  pas  recouverte  d*une  seconde  conche  plastiqne.  Celle>ci, 
identique  h  la  preiuiere,  n'augmente  presijue  pas  d'epaisseur;  eile  aubit  le 
ni^mc  plisseiiient  qiie  l;i  cuuche  dure  (fig.  1,  2,  ?>.  pl.  Vll  .  L '  i  n  1 n  .s  i  t  c 
de  cepiissement'Iiiiiinuedc  bas  enhaut,  tandisquc  le  contrairc 
a  Heu  chez  la  couche  uiolle  inf6rieure,  et  que  le  pli  devient 
Dul  ä  Tendroit  oü  l'argile  adbi-re  au  cautcbouc.  On  est  duuc 
«n  droit  de  condure  que  les  concbes  dar  es,  itant  les  conductrices  de  la  foroe 
relonlante,  agissent  aetivement  sur  les  couches  molles  qui  les  reeouvrent 
en  les  sonlevant  rfcllement,  et  que  la  couche  niuUe  infcrieure,  moins 
active  que  la  couche  iluie.  oat  ccpendam  forcee  de  suivre  Ic  nionvemcnt  de 
(■elle-ci,  gniee  :\  radb^rencL'  1  euipeche  de  s'eu  detacber.  Dans  la  nature 
cette  adbereuce  est  remplacee  par  la  peseuteur." 


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—  10  - 

Im  Nerotliale,  an  einer  iStelle  des  Bruches  im  unteren 
Goldsteiuer  Tliale  auf  der  linken  Thalseite,  vereinzelt  auch  in 
den  großen  Brüchen  oberhalb  Sonnenberg  auf  dem  linken 
Gehänge, zeigen  die  Sericitgneiße  höchst  merkwürdige  Torsionen, 
so  daß  die  Streichricbtung  der  Scliipf^rungsflächea  mitunter 
bis  fast  um  90^  gedreht  erscheint,  dabei  kann  sich  auch  die 
Größe  des  FaUwinkels  ändern  und  von  65**  bis  auf  25**  herab 
sinken.  An  zwei  Stellen  (Sonnenberg,  Goldsteiner  Thal)  lehnen 
M(  h  solche  Torsionen  direkt  an  Quarzzüge  an  und  im  Nerothale 
sind  die  Gesteine,  wie  schon  oWn  erwähnt,  reichlich  von  Quarz- 
bändern durchschwärmt  Ks  drängt  sich  daher  der  Gedanke 
auf,  daß  ein  ursächlicher  Zusammenhang  zwischen  der  Quarz- 
einlagernng  und  den  Torsionserschetnungen  existiert,  etwa  in  der 
Weise,  daß  durch  dichtere  oder  weniger  dichte  Scharang  dieser 
Trümer  und  durch  verschiedene  Mächtigkeit  eines  und  des 
nämlichen  Trumes  dem  Horizontalschub  verschiedener  Wider- 
stand geleistet  wurde,  so  daß  wechselnde  Resultanten  zur  Geltung 
gelangten.  Indes  bedarf  die  ganze  Erscheinung  noch  weiterer 
Untersuchung. 

Wir  wollen  uns  nunmehr,  nachdem  wir  zu  den  oben  mit- 
geteilten Beobachtungen  und  Folgerungen  im  Felde  geführt 
Wullen,  znr  petrographischen  Betrachtung  unserer  Gesteine, 
zum  Studium  ihrer  mineralogischen  Zusammensetzung  und  Struktur 
wenden,  welche  uns  zu  einer  wesentlich  anderen  Auffassung 
ihrer  systematischen  Stellung  und  Genesis  als  der  bisherigen 
führen  wird,  wonach  man  die  Sericitgueiße  des  Taunus  als  meta- 
morphe Sedimente  anzusehen  geneigt  war.  ^) 

C.  Koch  unterscheidet: 

Körnig-flaserigen  Serleitgneiß,  flaserig-schiefe- 
r  igen  Sericitgueiß,  feinschief  erigen  Sericitgneiß,  dichten 
Sericitgueiß,  porphyroidischen  Seiicitgneiß.  Es  soll  ausdrück- 
lich darauf  hingewiesen  werden,  daß  die  folgenden  Notizen  nicht 
allgemein  für  alle  diejenigen  Gesteine  Geltung  haben,  welche 
von  C.  Koch  unter  dem  Begriff  Sericitgueiß  snbsamiert  werden, 

')  Lotten,  Geogr.  Beschreilmng  des  Hnkarhein.  Tamms.  Z.  geol. 
Qea.  XIX.  1867.  509.  —  Wichmann.  Mikrosk.  Unters,  über  die  Sericit- 

irosteine  des  'I\innus  Verh  naturh.  Ver.  Kheinl.  u.  Westph.  1877.  1.  —  C.  Koch, 
Hrl.  2.  geol.  SiKt£i;iik.  v.  Preußen.  Blätter  Köoigstein,  Ködelbeiiu,  Platte. 
VViefibadeD,  Eltville. 


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—  11  — 


denn  abgesehen  davon,  daß  auch,  z.  B  bei  Rambach,  zu  den  Horu- 
blendesericitechiefern  (Diabasschiefern  ^)  zu  rechnende  Vorkomm- 
D»se  als  8ericitgneiß  kartiert  sind,*)  soll  insbesondere  der 
Porphyroidzng  Ehlhalten Bnppertshain  gans  ans  dem  Kreise 
unserer  Betracht ang  bleiben,  nnd  ich  hoüe,  fiber  diese  natron^ 
reichen*)  Eraptimassen  —  denn  als  solche  dürfen  sie  ohne 
Zweifel  angesehen  werden  —  sp&ter  berichten  zu  kOnnen.  Zu 
diesem  Typus  ist  wahrscheinlich  aneh  der  bei  Georgenbom  auf- 
tretende sogenannte  .dichte  Sericitgneiß/  ein  h&Ueflintaartiges 
Gestein,  xn  rechnen.  Auch  die  Zugehörigkeit  des  kOrnig-flaserigen 
Sericitgneifies  im  Distrikte  Bot  tan  neu  sowie  an  einigen  anderen 
Punkten  am  Bossert  und  aus  der  Cronberger  Gegend  zu  den 
Typen  der  Wiesbadener  Vorkommnisse  ist  sehr  fraglich,  da  man 
in  ihnen  eine  faserige,  alteiierte,  aus  gr&ner  Hornblende  herror- 
gegangene  braune  wahrnimmt^  welche  hftnflg  in  ans  Bttscheln 
besiebenden  Streifen  angeordnet  ist. 

Eine  geeignete  Basis  fttr  unsere  Untersuch angen  gew&hren 
die  Vorkommnisse  des  Goldsteiner  Thaies,  welches  bei 
Sonnenberg  in  das  Bambachthal  einmündet.  Ein  guter  Auf- 
schluß findet  sich  am  linken  Abhaug  etwa  1  km  von  der  Stickel- 
mOhle  entfernt  Koch  karüert  dieses  Gestein,  welches  „einem 
feinkörnigen  Granite  entfernt  ähnlich  sieht/  als  porphyroidischen 
Sericitgneiß,  erwähnt  aber  selbst  (Blatt  Platte  p.  9  nnd  10), 
daß  dieser  „porpUyroidische  Sericitgneiß  eigentlich  nur  eine 
besondere  Form  des  körnig-flaserigeu,  welcher  wesentlich  andera 
aussieht  als  die  Porphyroide  von  Ehlhalten  in  dem  Blatte 
Königstein",  sei.  „Sie  lagern  mit  körnig-ilaserigen  zusammen  und 
gehen  in  diese  über.* 

Diese  Bemerkungen  Kochs  sind  vollkommen  richtig,  denn 
die  hier  und  bei  Kanibaeh  unterhalb  der  Uipfelmiihle  anstellenden, 
oft  mehr  körni^^en  als  schieferigen  Partieen  nehmen  durchaus 
keine  isolierte  Stellung  ein,  somlern  sind  mit  der  bei  Wiesbaden 
dominierenden  tlaserig-scliieteri^en  Facies  auts  innigste  verknüpft 
und  durch  Übergänge  verbunden. 

*)  Milch,  Z  g«oI.  Oes.  XU.  1888.  394. 

*)  Am  Bossert  ist  an  einig«ii  Stellen  Sericitgneift  als  Uoniblendesericit- 
•cbieier  anfgenomiaen,  wie  aus  Handstücken,  die  dem  Bedaer  durch  Herrn 

TOS  Beinacb  tih-r-^r,  h^n  wurden,  hervorgeht. 

*)  Lwueu,  Jahrb. prenfi.geol.LandeüanstaU  1884.  odl  (Aualyse  vonätaxck). 


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~    12  - 


An  maucheii  iSlcllen  des  p^enannteD  Aufschliisises.  hat  das 
Uusteiu  fast  rieh  tun  g  ^1  ose  Struktur,  Schief  eruiifr  oder 
Flaseniug  ist  kaum  beuierkbar.  und  mau  entdeckt  jene  ujituiiter 
erst  durch  Schlagen  mit  dem  Hammer,  kurz  mau  hat  fast  den 
Eindruck  eines  von  unregelmäßigen  Klüften  durchzogenen 
Masi?engesieines.  An  solcheu  Stellen  herrscht  eine  bläulich- 
graue Farbe,  welche  in  feuchtem  Zustande  ins  Grünliche  über- 
geht, vor.  Der  Bruch  mancher  rarlieeu  kann  geradezu  als 
splitterig  bezeichnet  werden.  Bei  guter  Beleuchtung  erkennt 
man  mit  der  Lupe  in  adiagnostischer  Grundmassc  vereinzelt 
Quarzkör uer  und  grünlichgraue  Feldspäte,  welche  hier  und  da  mit 
lebhaft  glänzenden  Spaltflächen  hervorblitzen.  Das  Gestein 
macht  schon  bei  oberflächlicher  Betrachtung  den  Eindruck  eines 
Quarzporphyres,  welcher  aus  dichter  Grundmasse  Ein- 
sprenglinge  von  Quarz  und  Feldspat  hervortreten  läßt.  An  etwas 
verwitterten  Flächen  bleicht  das  Gestein  aus  und  die  Einsprenglioge, 
besonders  dei'  Feldspat,  heben  sich  schärfer  and  zahlreicher  aas 
der  Grundmasse  ab. 

An  anderen  Stellen  wird  die  ParalleUtroktar  deutlicher, 
das  Gestein  gewinnt  köruig-flaseriges  Aussehen  dadarch,  daß 
die  £insprenglinge  oder  auch  Partieeu  der  Grandmasse  von 
wellig  verlaufenden  Sericithäuten  umschmiegt  werden;  noch 
entschiedener  tritt  die  Parallelstruktur  durch  die  Scharang 
schmaler  Sericitstreifchen  hervor.  Des  weiteren  gewählt  man 
im  Querbruch  auf  große  Strecken  anhaltende  Sericitbäuder, 
welche  nicht  selten  vom  Streichen  and  Fallen  des  Gebirges 
abweichen,  gekiHmmteu  Verlan!  aufweisen  oder  einen  linsen- 
förmigen Gesteinskern  umschließen,  an  anderen  Stella  aber 
normal  orientiert  sind,  sich  parallel  scharen,  und  das  Gestern 
in  Platten  zerlegen;  man  sieht  viele  solcher  mit  schwach 
gerunzelten  Sericithäuten  Überzogene.  Platten  durch  den  Stein- 
brnchshetneb  umherliegen.  Sind  solche  Platten  verwittert,  so 
tritt  auch  auf  ihren  parallelen  Begrenzungsflächen  die  Porphyr- 
struktar  deutlich  hervor.^) 

')  An  cini^^eo  Steileu  zeigen  sich  auf  der  Oberfläche  regelniäflig 
orientierter  Platten  scharfe  wie  mit  «lein  Messer  herß:estellte,  ilichtf^edrängfe 
Einschnitte  im  SericitUberzug.  tlie  ihm  ein  fiintreppenartigcs  Aussehen  ver- 
leihen ;  die  Scbnitltläche  bildet  mit  der  liiiuptkluftung  einen  spitzen  Winkel. 
Bin  in  der  MaBeamwammlttiig  niedergelegtes  Handstück  seigt  deatlidi  swei 


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—   13  — 


Ein  gaugartiges,  etwa  1  m  breites,  welliges,  von  Quarz- 
ti'fimern  durchsetztes  Rand  zieht  sicli  in  konkordanter Einlagerung 
an  der  Hinterwand  des  Bruches  hiuaaf.  Da  es  anstehend  nicht 
gat  zu  beobachten  war,  beziehen  sich  die  folgenden  Notizen 
auf  herumliegende  Blöcke  Dieso  T^apre  erhält  ihren  gangartig^en 
Charakter  nicht  nar  durch  die  gedrängte  Scharung  der  Quarz- 
Peldspattrümer,  sondern  auch  dadurch,  daß  das  von  ihnen  durch- 
zogene Gestein  viel  dichter  und  f  ei nschief  riger  ist  als  die 
Umgebung,  so  daß  es  sich  auch  ohne  Quarz  deutlich  abheben 
würde.  Bald  herrscht  das  Nebengestein,  bald  der  Quarz  Yor, 
beide  sich  aneinander  anschmiegend  und  in  gleichen  Knrven 
verianfend,  uad  an  manchen  Blöcken  gewahrt  man  5 — 7  fachen 
Wechsel  von  Trümern  und  Nebengestein  in  0,5—4  cm  breiten 
Bändern;  zwischen  den  Qnarzadern  erscheint  der  Schiefer  durch 
aUroftbltche  Verjttngnng  bis  zum  Verachwlnden  öfter  wie  aus- 
gewalzt, und  an  den  Biegungsstellen  sind,  wie  oben  beschrieben, 
Scbiefeiietzen  breccienartig  in  Quarz  eingebettet  Dieses  Zu- 
sammengehen von  Qnarzadern  mit  feinschiefriger  Facies  des 
Sericitgneißes  ist  eine  vielfach  zu  beobachtende  Thatsache.  Wenige 
Meter  von  dieser  Stelle  entfernt  tritt  feinschieferiger  Sericitgneiß 
ohne  Einschaltung  von  Trümern,  allmählich  in  körnig-flaserigen 
übergehend,  auf. 

Weit  deutlicher  als  im  Handstück  tritt  die  Struktur 
unseres  Gesteins  in  DfinnschlifFen  heiTor.  Die  fast  kömige 
oder  körnig-flaserlge  Facies  zeigt  schon  bei  Betrachtung  mit 
bloßem  Auge  oder  mit  der  Lu^te  ausgezeichnete  porphyrische 
Struktur:  Feldspäte,  meist  getrübt,  rechteckig  konturiert  oder 
gerundet,  Bruchstücke  derselben  und  wasserhelle,  mitunter 
automorphe  Quarze  und  Quarzfragmente  heben  sich  aus  gran- 
durchscheinendem, durch  Serieit  schlierigem  Grande  ab.  Außer 
Quarz,  Feldspat  uud  Serieit  fällt  bei  der  Untersuchung 
mit  der  Lupe  neben  kleinen  Magnetitkry stallen  ein 
opakes,  im  auffallt  nden  Lichte  schniutzigp:»'!!)  aussehendes,  meist 
durchliichertes  Mineral  auf,  welches  mitunter  in  sechsseitigen 
oder  leistenfürmigen  Durchschnitten,  in  kleinen  zerlappten 
Plättcheu  oder  Fetzclieii  erscheint,  manchuinl  aucl»  in  Leistchen, 


durch  Schlagen  frzm^iv  Tronnttng^sfliichen  einer  solchen  Platte,  welche  die 
FurtötiUun^;  jener  äcbnittüäcben  bilden. 


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—   14  — 


welche  sich  in  eiuem  Winkel  vou  60°  schneiden  (Rossert).  Ein 
Teil  dieser  Gebilde  läßt  sieb  als  Titan  eisen  iliiiih  den 
cbaraktfristischen  Verlauf  der  Umwandlung  zu  Titauit  an- 
ispreclieii,  während  ein  anderer  Teil  nicht  sicher  zu  bestimmen 
ist  und  mr»glicher\veise  einem  veränderten  Biotit  angehört. 
Das  Miki.  skoj»  läßt  als  weitere  Gemengteile  K\>Hiotk(ir neben. 
Apatit,  dessen  Existenz  ancli  durch  P!iM-[)lii)rsäure-Keaktiou 
einer  größeren  Quantität  von  desteiuspulver  bestätigt  wurde, 
sowie  mitunter  zerstückelten  Z  i  r  k  0 n,  vereinzelt  auch  noch  ein 
anderes  stark  liclitbrerhendes  Mineral,  weiches  gern  mit  Titan- 
eisen vergesellschaftet  und  wohl  als  Auatas  zu  deuten  ist, 
erkennen. 

Untersucht  man  Präparate  des  wenig  geschieferlen  Typus, 
welche  senkrecht  zu  der  anp;edeuteten  Spaltbarkeit  geschnitten 
sind,  so  kann  man  feststellen,  daß  die  iSchieferung  hauptsäch- 
lich durch  die  Parallelstellung  der  Sericitblättchen  hervorge- 
rufen wird.  Einzelne  Leistchen  liegen  in  paralleler  Gruppierung 
in  der  Grundmasse  zerstreut  wie  Fluctuation  erzeugende  Mikro- 
lithe,  oder  die  Sericitblättelien  sind  zu  geschlossenen  Aggregaten 
gruppiert,  welche  sich  als  geradlinige  Streifoben  und  wellige  Züge 
durch  die  Grundmasse  hindurchziehen,  fiinsprenglinge  nicht  selten 
flaserig  umschmiegend. 

Vergleicht  man  damit  die  typisch  flaserig-schieferige  Facies 
(Sonnenberg),  so  erkennt  man,  daß  eine  Anreicherung  des  Sericites 
in  der  Omndmasse  stattgefunden  hat.  Durch  schmale,  oft 
auf  größere  Stiecken  zusammenhängende  Bänder  von  Sericit 
wil  d  die  Grundmasse  in  einzelne  Lagen  zerlegt,  welche  seitlich 
buchtig  begrenzt  erscheinen,  ausgezackt  oder  zerrissen  aussehen; 
außerdem  durchschwftrmt  der  Sericit  aber  auch  noch  in  einzelnen 
Mikrolithen  die  Orundmasse. 

Die  mikroskopische  Untersuchung  des  Gesteines  im  Gold- 
steiner Thale  zeigt  femer,  daß  die  porphyrisch  eingesprengten 
Quarze  häufiger,  als  es  bei  der  Betrachtung  mit  der  Lupe 
den  Anschein  hat,  automorphe  Konturen  besitzen,  aber 
neben  solchen  Schnitten,  welche  bei  gekreuzten  Nicols  einheitlich 
dunkel  werden,  ei'scheiDcn  öfter  nndnlös  auslöschende  Indi- 
viduen, d.  h.  die  Kiystalle  besitzen  wechselnde  Lagen  der 
optischen  Hauptachse,  und  es  kommen  Schnitte  vor,  welche  an 
polysynthetisehe  Zwillinge  erinnernde .  Interferenzstreifen  aaf- 


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weisen.  Da  man  diese  Erscheinnng  häufig  in  Quarzen  durch 
Gebirgsdrack  gepreBter  Gesteine  antrifft  und  man  durch  Druck 
bei  Gläsern  und  manchen  Krystallen  moleknlare  Umlagerangen 
künstlicli  hervorzurufen  imstande  ist,  wird  das  Phänomen 
wohl  mit  Reciit  als  eine  Folge  des  die  Gesteinsdislokation  her- 
von  ufeDÜeu  Horizontaldruckes  gedeutet.  War  das  vorliegende 
Gestein  ein  Quarzporphyr,  so  darf  es  nicht  verwundern,  auch 
zerbrochene  Krystalle  m  finden,  da  solche  Zerhrechnngen 
aneinander  gepreßter  Krystalle,  wahrscheinlich  kurz  vor  der 
völligen  Erstarrung  der  Lava  erfolgt,  in  Quarzporphyren  eine 
ganz  gewöhnliche  Erscheinung  sind.  Gewiß  dttilen  größere 
vereinzelte  Bruchstücke  oder  auch  wenige  nahe  bei  einander 
liegende  ah»  vor  dem  Verfestiguugsakte  entstandene  angesehen 
werden,  aber  schon  solche  energische  Zertrfimmerung,  wie  Fig.  14 
zeigt,  ist  auf  diese  Weise  wohl  nicht  zu  erkl&ren,  sondern  dflrfte 
wie  die  nndulöse  Polarisation  auf  eine  intensiver  wirkende  mechan- 
ische Kraft,  als  welche  wir  die  Gebirgsbildung  anzusehen  haben, 
zur&ckzuftthren  sein. 

Ferner  zeigen  ursprünglich  automorphe  Individuen  nicht 
mehr  allseitig  scharfe  Konturen,  sondern  sind  an  einer  Stelle 
randHch  unregelmäßig  zackig  eingebrochen,  oder  es  erscheinen 
Quarze  im  gewöhnlichen  Lichte  linsenartig  gestaltet«  während 
sich  bei  -f*  Nicols  ergiebt,  daß  der  Kern  der  Linse  aus  einem 
größeren,  meist  undulös  polarisierenden  mndlichen  Individuum 
beateht,  die  Zuspitzung  aber  durch  ein  sich  verschmälemdes 
Aggregat  von  Qaarztrfimmem  erzeugt  wird.  An  stärker  ge- 
schieferten Stellen  kann  es  zu  schweifartigen  Anhängen 
kommen  (Lossens  Schwänzchenquarz).  Solche  Quarze  werden 
gerne  von  Sericit  umsclimiegt,  welcher  hinter  ihnen  zwei  sich 
einander  nähernde  Streifen  bildet,  wie  die  Spur  eines  das  Wasser 
durchfurcheudeu  Schiffes.  Diese  Erscheinungen  können  zum 
Teil  nicht  anders  gedeutet  werden  denn  als  Resultate  eines 
gleitenden  Druckes,  welcher  die  entstellenden  Trümmer  in  der 
Kichtung  des  geringsten  Widerstandes  auurduei  und  den  Sericit 
zwingt,  sich  dieser  Riclitunfr  zu  accomodieren.  Während  man 
die  eben  erwähnten  Erscheinuni^en  in  der  kürnig-ilaserigen 
Facies  nur  vereinzelt  gewahrt,  pulenzieren  sie  sich  entschieden 
in  der  Üaserig-scliiefrigen  (Sonnenberg).  Es  lindet  eine  Zu- 
nahme der  Bruchstücke  der  Einsprenglinge  statt,  welche  oft 


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durch  Zerreibsel  voneinander  getrennt  erscheinen,  antomorphe 
Individuen  treten  ganz  zurück,  „Schwänzchenquarze"^  und  linsen- 
förmige Aggregate  werden  häutiger,  Feldspate  werden  raudlicli 
zerfetzt,  mitunter  auch  der  ganze  Krystall  zertriimmert ;  selbst 
Eisenerze  werden  hier  und  da  zu  einem  schmal  linsenföimigeQ 
Aggregat  ausgezogen.  — 

ITlüssigkei t sei nsch Hisse  sind  im  Quarze  im  ganzen 
spärlich,  our  an  manclien  Stellen  treten  sie  zahlreicher  auf  und 
lassen  dann  auch  bewegliche  Libellen  erkennen. 

Die  Feldspäte  sind  manchmal  so  stark  chemisch  alteriert, 
daß  man  ihre  Natur  nicht  sicher  zu  bestimmen  vermag.  Neben 
Orthoklas  von  feinstreifigem  mikroperthitischcm  Aufbau  treten 
auch  Plagioklase  auf.  Beide  Feldspäte  bedürfen  noch  näherer 
Untersuchung.    Mikroklin  scheint  nicht  vorhanden  zu  sein.  — 

Von  besonderem  Interesse  sind  die  chemischen  Umwandlungs- 
vorgänge,  welche  der  Feldspat  erfährt  Er  ist  das  Muttermineral 
des  Sericites,  und  man  kann  mitunter  vollständige  Pseudomor- 
phosen  von  Sericit  nach  Feldspat  erkennen  (Fig.  5).  Die  Um- 
wandlung erfolgt  dfter  vom  Rande  her,  so  dafi  ein  unterbrochener 
oder  geschlossener,  an  den  Ecken  meist  abgerundeter  Bahmen  von 
Sericit  um  die  Feldspatschnitte  entsteht,  in  unregelmäßigen 
Buchten  frißt  sich  das  parasitische  Mineral  ein,  dringt  auch  längs 
der  Spalten  vor,  bildet,  von  diesen  aus  um  sieh  greifend, 
neue  Zerstdrungsherde,  welche  mit  randlichen  Nestern  ver- 
schmelzend nur  noch  zerfetzte  inselartige  Partieen  des  Mutter^ 
minerales  ftbrig  lassen,  bis  auch  diese  der  Zerstörung  unterliegen, 
so  daß  man  alle  Stadien  von  völlig  unverändertem  Feldspat  bis 
zu  vollkommen  sericitisiertem  verfolgen  kann.  Bei  geschieferter 
Gesteinsfacies  zieht  manchmal  ein  Feldspatrest  einen  langen 
Schweif  von  Sericit  nach  sich  oder  es  lassen  ausgezogene 
Sericitlinsen  noch  Feldspatreste  ^kennen,  so  daß  man  gewiß 
angesichts  mancher  in  der  Qrundmasse  auftretender  linsenförmiger 
oder  geschweifter  dicht  gedrängter  Sericitaggregate  die  Präezistenz 
von  Feldspateinsprenglingea  anzunehmen  berechtigt  ist.  Da 
andere  Herkunft  dieses  eigentümlichen  Kaliglimmers*)  in  den 
Taunusgesteinen  nicht  zu  konstatieren  ist,  darf  man  vermuten, 
daß  auch  die  in  der  Grundmasse  überall  verteilten  und  vor- 


»)  Laspeyre»,  Z.  f.  Kryst.  IV.  1880.  244. 


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—  17  — 


iriegeiid  parallel  angeordneten  Sericitbl&ttchen  lediglkh  Feld- 
spatderivate sind.  — 

Bei  schwacher  YergrOdernng  heben  sich  die  .  Quarz-  nnd 
Feldspataasscheidungen  ans  einer  sehr  f  einkSmigen,  bei  +  Nicola 
mit  schwach  bläulicher  Farbe  interferierenden  Grundmasse 
hervor,  deren  Kontinuit&t  außer  durch  die  genannten  Mineralien 
und  Sericitblättchen  noch  durch  größere  Sericitaggregate,  durch 
Nester,  Linsen  nnd  Trflmer  von  gröberem  Korn  als  ihr  selbst 
asukommt,  unterbrochen  wird;  sie  heben  sich  entweder  ebenso 
scharf  wie  die  eiugesprengteu  Krystalle  aus  der  Gmndmasse 
ab  oder  scheinen  mit  derselben  allm&hlich  zu  verschmelzen. 
Es  ist  daher,  namentlich  bei  stark  geschieferter  Fades,  oft 
schwer  anzugeben,  ob  man  Grundmasse  oder  Zerreibungs- 
Produkte  vor  sich  hat.  Jedenfalls  besitzen  die  am  wenigsten 
geflaserten  Massen  eine  holokrystalllne  Matrix,  welche  durchaus 
den  Eindruck  des  mikrogranitischen  Quarzporphyren  eigenen 
Gemenges  von  Quarz  und  Feldspat  macht.  —  Von  wesentlicher 
Bedeutung  für  die  Auffassung  unserer  Gesteine  ist  ferner,  daß 
hin  und  wieder  mikropegmatitische  Verwachsungen  von 
Quarz  und  Feldspat  vurkumnieu.  Eine  gwie  vStelle  mit  der- 
artiger Implikationsstruktur  ist  in  i  ig.  3  wiedergegeben  und 
macht  eine  näliere  Beschreibung  tiberflüssig;  die  tluukel- 
ei'scheinenden  Partieeii  gehören  dem  Feklspate  an. 

Fassen  vvii-  die  bisherigen  Beobachtungen  zusammen,  so 
ergiebt  sich,  daß  in  mineralogischer  Hinsieht  unsere  Gesteine 
sicli  von  einem  normalen  Quarzporphyr  wesentlich  nur  durch 
den  Gehalt  von  Sericit,  dessen  sekundäre  Xatnr  als  erwiesen 
gelten  kann,  unterscheiden;  in  mikrukrysLalliuer  Grundmasse 
erscheinen  autumurplie  iMiisprenglinge  von  Orthoklas.  Plairioklas, 
Quarz,  Magnetit,  Titaneisen.  Kisenp:lanz  (Xerothal),  wozn  uuter- 
georilnet  noch  Apatit  und  Ziikou  kommen,  Apatit  meist  als  Ein- 
schluß in  den  Feldspäten. 

Die  strukturellen  Abweichnnsren  von  einem  nornialt-u 
Quarzporitliyr  lassen  sieh  durch  mechanische  Defoiniationcn  er- 
klären. Zwischen  einer  Facies  mit  fast  ricliiungslost'i'  »Struktur 
und  solcher  mit  ausgesprochen  körnig-tiaseriger  oder  tiaserig- 
schieferiger  sind  alle  möglichen  t^jergäuge  vorhanden.  Da 
der  sicher  erst  nach  der  Gesteins  Verfestigung  ent- 
standene Öericit  Paralleiauordaaug  seiner  Lamellen  innerhalb 

2 


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der  OruDdmasse  lefgt,  für  «ine  Bolebe  OrientieniDg,  selbst  bei 
der  Voraussetzung  einer  planen  Parallelstniktiir  oder  velligeB 
Flnctuationsstmlctar  des  ursprünglichen  Oesteines,  nicht  der 
geringste  Grund  vorbanden  ist,  so  ergiebt  sich  daraus  die  That- 
sache,  dafi  dieser  Parallelismus  des  Seridtes  auf  mechanisch 
einwirlcende  Kräfte  zurttcksufQhren  ist  und  demnach  ein  Hassen- 
gestein  durch  die  mit  der  Faltung  verknftpfte 
Gleitung  seiner  Elemente  Schieferung  anzunehmen  im- 
stande ist. 

Es  ist  von  yomherein  einleuchtend,  daß  ein  zwischen 
faltungsffthige  Massen  eingeschaltetes  Eruptivgestein  ebenfalls 
in  toto  gefaltet  werden  muß,  wie  bei  dem  vorliegenden 
Pressungsversucb  die  zwischen  Papierlagen  eingeschaltete  Wachs* 
platte  Faltung  erfahren  hat.  Die  Faltungsfahigkeit  einer 
Eruptivdecke  kann  durch  plattige  Absonderung,  welche  bei 
Quarzpui  ph yren  häutig  beobachtet  wird,  nnterstfttzt  werden,  der 
Gebirgsdruck  wirkt  dann  anf  ein  System  relativ  dtnner  Platten 
bei  großer  horizontaler  Ausdehnung.^) 

Daß  die  Schenkel  gefalteter  Gesteine  ausgewalzt, 
ja  bis  zum  Versehwinden  verdünnt  werden,  ist  eine  oft  ge- 
machte Beobachtung  und  insbesondere  von  Heim  in  seinen 
B  Untersuchungen  ttber  den  Mechanismus  der  Gebirgsbildung* 
IL  IM.  41  !f.  durch  zahlreiche  Beispiele  belegt.  Waren  vor 
der  Faltung  lamellare  Mineralien  vorhanden  oder  entstanden  sie 
während  dieses  Aktes,  oder  lag  eine  dichte  Grundmasse  mit  ein- 
gesprengten größeren  Bestandteilen  vor,  so  werden  sich  jene  Mine- 
ralien parallel  den  ausjrewalzten  Faltungsschenkeln  orientieren, 
die  Einsprengliuge  diiiTh  Zertrlimmening  zu  Linsen  komprimiert 
werden.  So  vermag  ein  nrspriinglich  porphyrisch  sti  uiertcj?  Gestein 
in  köini2:-tlaseripes.  fiaserig-schiefriges,  feinschiefriges  i'iberzu- 
geheu,  je  nach  iler  lutensität  der  Zerreibung  seiner  Eiusprenglinge 
und  je  nach  dem  Betrag  seiner  fläclioihaft  ausgebildeten 
Mineralien.  Mit  diesem  Vurgange  ist,  soweit  meine  Beobachtungen 
im  Taunus  reichen,  eine  lineare  Erstreckung  in  der 
Streich  Ii  nie  verbunden,  so  daß  also  von  zwei  senkrecht 
zur  Schieleruugsf lache  gerichteten  Schnitten  der  parallel 

*)  Für  eine  andere  Auffassung,  als  claB  die  hier  als  QuArzporphrre 
gedctitcton  (iost.  inc  nrspriinglich  D e c k e n  waren,  aeheint  keiB  liiiiraicheiiilar 
GruDÜ  vorbanden  zu  sein. 


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der  Streichlinie  verlaufende  länger  gestreckte  Linsen  von 
Quarz  und  Feldspat  oder  deren  Agpregaten  ergiebt,  als  der 
Senkrecht  zur  Streichlinie  gerichtete. — 

Man  kann  wohl  den  Satz  aufstellen,  daß  je  mehr  die 
Schieferung  ausgesprochen  ist,  desto  ßericitreicher  das  Gestein 
wird .  Die  Theorie  des  ^  1 )  y  n  a  ni  o  m  e  t  a  m  o  r  p  h  i  s  ni  u  s "  schließt 
aus  diesem  rmstaiide  und  tViuer  aus  der  Tliatsache,  daß  der 
Sericit  vorwiegend  in  Gebieten  auftritt,  welche  dem  Gebirgs- 
druck  unterworfen  waren,  daß  zu  seiner  Entstellung  lioher  Druck 
fördernd  oder  auch  unentbehrlirh  sei.  Die  Einwände,  welche 
man  gegen  diese  Auffassung  erhoben  hat,  lassen  sich  wohl  am 
besten  durch  die  von  F.  Zirkel  im  ersten  l^and  der  zweiten 
Auflage  seines  Lflirbuches  der  Petrographie  p.  629  angestellte 
Überlegung  wiedeigeben:  ^Wie  es  scheint  ist  die  Mitwirkung 
d^'s  Dnickes  als  eines  für  bedeutsam,  ja  wohl  für  uncrlilßlich 
geljaiteueu  Faktors  bei  den  Unl^^  .i nillüiigeii  und  Neubililiiii;^^*'ii, 
welche  in  stark  dislocierten  Gebieten  hervortreten,  oft  sehr 
übei-sch;itzt  Worden,  und  es  fragt  sich,  ob  es  nicht  in  vielen 
Fällen  ausreicht,  fi'ir  jene  Vorgänge  bloß  die  durch  den  Druck 
zustande  gekommene  innerliche  Kataklasstruktur  in  Anspruch 
zu  uelimeu,  durch  welche,  im  Gegensatz  zu  dem  untjetroffenen 
Gestein,  dem  Wasser  ganz  unzählige  Angriffspunkte  geboten 
und  auch  Räume  für  Neuahsatz  besrhnfft  wurden.  In  der- 
artigen Fällen  würde  alsdann  nur  ein  iiidirekter,  kein  dii'ekter 
Zusammenhang  mit  dem  Druck  anzunehmen  sein.  .  . 

Speziell  für  die  Entstellung  des  Sprintes  dürfte  es  recht  schwie- 
rig sein,  sich  eine  bestimmte  Ansicht  zu  bilden,  da  die  Umwandlung 
von  Feldspat  in  Muscovit  häuhg  beobachtet  wird  und  eine  scharfe 
Grenze  zwischen  Muscovit  und  Sericit  wohl  kaum  existiert. 

isach  Zirkels  Auffassung  ist  es  also,  ohne  eine  spezifisch 
chemisclie  Wirkung  des  Dynamometamorphismus  anzuerkennen, 
wohl  begreiflich,  daß  Sckiefernng,  Feinfältelung,  Sericitbildung, 
Hand  in  Hand  gehen.  — 

Der  wesentliche  Unterschied  zwischen  der  früher  erwähnten 
^Transversalschieferung"  und  den  hier  beschriebenen  Erschei- 
nnngen  besteht  darin,  daß  dort  die  Flächen  der  Falten  von 
einer  filyerall  parallel  stehenden  Spaltungsebene  geschnitten 
werden,  während  hier  die  Spaltbarkeit  den  Falteu  und  Fältchen 
parallel  und  demnach  häufig  gekiümmt  verläuft. 

2* 


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—  BO  — 


Es  scheint,  d&ß  Loretz  in  dem  oben  zitierten  Vortrag  zu 
weit  geht,  wenn  er  p.  89  sagt :  „Ein  derartiger  Metamorphiemns 
anf  rein  mechanischem  Wege  ^  in  der  Art  also,  daß  durch  den 
Seitendrncfc  oder  infolge  von  chemischen,  ans  dem  Seitendmck 
abgeleiteten  Wirkungen,  die  klastischen  Sedimente  in 
krystallinische  Gesteine  übergegangen  wiien — ist  ausgeschloesen, 
weil  auch  in  diesem  Falle  Transversalstrnktnr  oder  Schieferung, 
Anordnung  der  krystallinisclieu ,  namentlich  der  lamellaren 
Bestaudteile  normal  zur  Druckrichtung  zu  erwarten  w&re." 
Diese  Bemerkung  muß  natürlich  auch  au!  in  Schiefergesteine 
übergtiiUiite  Kiuptivmassen  übertrapren  werden.  Allein 
unsere  Beobachtungen  im  'J'aunus.  sowie  in  anderen  Gebirgeu 
angestellte  zeigen,  dali  mau  mit  Notwendigkeit  in  vielen  Ge- 
bieten zur  Annahme  einer  Faltunp:s  schief  er  uug  geführt 
wird.  Loretz  gieht  Übrigens  selbst  zu.  ^daß  die  nächste  Wir- 
kung des  Horizontalschulies  iu  AufricliLuug,  Faltung  und  Über- 
schiebung der  Schichten  bestand,  und  der  Vorgang  der  Schieferung 
(d.  i.  Transversalscliieferung)  erst  nach  diesem  Prozeß  oder 
doch  erst  in  den  späteren  Stadien  desselben  begann".  Da  bei 
klastischen  Gesteinen  schon  vor  der  Faltung  eine  Trümmer- 
struktur Vorhanden  war,  so  sind  deren  mechanische  Ver- 
ändeninjren  als  Kulgen  des  Gebirgsdruckes,  soweit  sie  nicht 
ein  n  Rnf  Ka1tnn<j  und  Transversalschiefeiung  beruhen,  schwieriger 
fe-t/:i[-iell  M).  (iiebt  man  zu,  daß  die  Transversalstruktur  im 
letzten  Stadium  der  (4«  bir?sbildung  erfolgte,  so  ist  auch  zu 
erwarten,  daß  in  einem  Faltungssystem  eingeschaltete  Eruptiv- 
VaspY  dadurch,  daß  sie  diirch  die  oben  beschriebenen  Vor- 
gange zunächst  konkordante  Parallelstruktur  erhalten, 
schließlich  Transversal<iriiktur  annehmen  können.  An  vielen 
Stellen  ist  an  den  Scricitgueißen  eine  transversale  Spalt- 
barkeit  zu  konstatieren,  aber  sie  geht  nicht  so  weit,  daß  sie 
wie  bei  den  mit  vollkommener  Cleavage  ausgestatteten  Thou- 
schiefern  an  jeder  beliebigen  Stelle  des  Handstückes  hervor- 
gerofen  werden  könnte,  sich  demgemäß  als  eine  allgemeine 
Verminderung  der  Kohäsion  in  der  Richtung  des  Horizontal- 
Schubes  äußerte,  sondern  die  Spaltnngsflächen  sind  durch  aUer- 

')  Bine  xaianiinenfMseiide  Dantellnog  der  Wirkungen  des  Qebirgs- 
drackei  giebl  F.  Ziikel  im  1.  Bd.  gdnce  Leb-bachei)  2.  Aufl.,  p.  603—634, 
wo  avcli  die  Litteratnrangeben  in  finden  eind. 


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81 


dings  oft  mikroskopische  Abstände  getrennt,  und  die  Unter- 
suchnno: de  r  Pi&parate  bat  ergeben,  daß  die  zweite  Schieferung 
lediglicli  durch  eine  potenzierte,  mit  Ausweichung  verknüpfte 
Kleinfältelung  erzeugt  wird  (Heim's  Ausweichungscleavage). 
Sie  sehen  hier  ein  Uandstfick,  weicht  s  einer  sclimalen  Sericit- 
gneißeinlagemog  ans  dem  Bruch  Mohr  s  Mühle  gegenüber  bei 
Vockenbansen  entnommen  ist  Dasselbe  zeigt  deutlich  den  Über-* 
gang  ans  einem  kompakten,  wenig  flaserigen  Gestein  in  ein  ge- 
strecktes schieferiges.  Sie  gewahren,  wie  mit  der  Parallel- 
struktur der  Sericitgebalt  snnimmt,  und  wie  am  Bande  durch 
den  flammer  erzeugte  Trennangsfläcben  die  der  natQrlichen 
Begrenznngsebene  parallele  Schieferung  in  schiefem  Winkel 
schneiden.^) 

Ein  weiterer  Unterschied  zwischen  Faltungsschiefernng 
und  Cleavage  scheint  darin  zu  bestehen,  daß  bei  jener,  wie 
unsere  Beobachtungen  zeigen,  Streckung  in  der  Streichung s- 
Ii  nie  erfolgt,  während  bei  dieser  Streckung  in  der  Fall- 
richtung  beobachtet  wird.  — 

Wir  mflssen  uns  aber  nochmals  zur  mikroskopischen 
Untersuchung  des  Vorkommnisses  im  Gotdsteiner  Thal  zurück- 
wenden, denn  sie  wird  uns  das  schwerwiegendste  Argument  für 
die  Anpassung  dieser  Massen  als  aus  Schmelzfluß  entstandener 
liefern. 

Der  Quarz  zeigt  nämlich  sehr  häufig  diejenige  Alteration, 
welche  man  als  magma tische  Korrosion  bezeichnet.  Sie 
besteht  darin,  daß  aus  vulkanischem  Magma  frühzeitig  ausge- 
schiedene Krystalle  nachträglich  wieder  angeschmolzen  wurden 
und  dahermannigf altig  gestaltete  Einbuchtungen  zeigen,  welche  mit 
rasch  zu  (Ghlas  oder)  feinkörniger  Omndmasse  erstarrter  Schmelze 
ausgefüllt  sind.  Als  Erklärung  dieses  Vorganges  adoptieren  wir 
wohl  am  besten  für  die  vorliegenden  Gesteine  die  von  Lagorio*)  ge- 
gebene. Verhalten  sich  nämlich  geschmolzene  Silikatmassen  wie  die 
meisten  Körper,  d.  h.  wird  durch  Druck  ihre  Schmelztemperatur  er- 
höht (entgegengesetzt  dem  Verhalten  des  Eises),  so  kann  durch 

*}  Fig.  6  giebt  ein  diarakt«riBtiaehn  Bild  dieser  in  venchiedenen 
Gliedern  der  TannnBgmppe  nicht  selten  zu  beobachtenden  Struktur;  das 
Präparat  ist  dem  pg.  11  erw&bntoi  Gesteine  im  Distrikte  Bottannen  bei 
Eppstein  entnommen. 

*)  Min.  tt.  peU-og.  Mittb.  VIII.  1887.  ölü. 


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—   22  — 


Druckverminderung  wieder  Sclimelzuu?  erfolgen,  da  diese  wie 
Temperaturerhöhung:  wirkt.  Erstarrte  Quarz  in  der  Tiefe  unter 
dem  Druck  von  d  Atmosphären  der  auf  ihm  lastenden  Lavasäule 
bei  t^,  so  konnte  durch  rapides  Aufsteigen  des  ihn  umschließenden 
Magmas  eine  plötzliche  Druckverminderung  auf  (d — n)  Atmo- 
sphären erfolgen,  während  die  Temperatur  kaum  verändert  wurde. 
Unter  dem  nunmehr  wirkenden  Drucke  von  (d— a)  Atmesphären 
würde  der  Quarz  aher  schon  bei  (t— m)''  erstarren,  so  daß  er 
durch  den  in  dem  umgebenden  Magma  herrschenden  Temperatur* 
Ubersehufi  von  m°  wieder  angeschmolzen  werden  kann. 

Die  magmatische  Korrosion  in  typischer  Ausbildung  ist  mit 
anderen  Deformationen  und  mit  unregehn&ßigen  Wachstums^ 
gebilden  durchaus  nicht  zu  verwechseln.  Sie  tritt  in  unseren 
Gesteinen  so  charakteristisch  auf  als  in  irgend  einem  normalen 
Quarzporphyr.  Wer  die  Erscheinung  kennt,  wird  angesichts 
der  F^.  1  und  2  auch  nicht  den  geringsten  Zweifel  hegen,  daß  jede 
andere  Deutung  ausgeschlossen  ist  Mitunter  yerlaulen  die 
Konturen  der  Schmelzzone  parallel  den  Konturen  des  Krystalles 
(Fig.  1).  Bald  gewahrt  man  nur  eine  Einbuchtung,  hald  mehrere, 
bald  breithnchtige,  bald  schmalbuchtige  Einsackungeo,  die  öfter 
mit  einem  schmalen,  manchmal  gewunden  verlaufenden  Kanal 
beginnen,  um  sich  im  Krystallinneren  zu  erweiteiB. 

Die  Natur  der  die  Buchten  erfttllenden  Materie  l&ßt  sich 
nicht  besthnmen;  man  kann  nur  angeben,  daß  in  ihr  neben 
einem  schwach  polarisierenden  Aggregate  Seridt)  w^  auch 
Eisenerze  auftreten,  und  daß  sie  mitunter  ein  dichteres  Aussehen 
hat  als  die  Gesteinsgmndmasse.  Von  Ähnlicher  Beschafienheit 
wie  jene  Materie  sind  anch  allseitig  begrenzte  Einachlftsse  in 
den  Qnarzkrystallen,  die  zum  Teil  auf  Einsaekungen,  deren 
Zufnhrkanal  nicht  angeschnitten  ist,  zurftckzuf Ohren  sein  mögen, 
zum  Teil  aber  auch  als  während  des  Wachstumes  des  Quarzes 
umschlossene  Grundmasseuparttkel  oder  veränderte  Glaaein- 
Schlüsse  zu  gelten  haben,  besonders  wenn  sie,  wie  mehrfach 
beobachtet  wurde,  in  Form  kleiner,  parallel  gestellter  hexaguualer 
Pyramiden  auftreten. 

Der  Quarz  zeigt  also  ritmtliehe  Eigenschaften  ehies 
echten  Porphyrquarzes,  und  durch  die  soeben  mitgeteilten  Be- 
obachtungen ist  unwiderleglich  erwiesen,  daß  er  sich  einmal  in 
einem  schmelzflüssigeu  Medium  befunden  hat. 


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—  88  * 

Es  wäre  demnach  nur  noch  die  Frage  m  diakatieren,  ob 
in  der  That  das  ErsUrningsprodukt  eines  gefloaeeneu  Lava- 
Stromes  vorliegt  oder  ob  man  es  mit  einem  qnarzporpbyräbnlichen 
^ErystalHnf f  e"  zu  thun  hat,  deren  Unterscheidung,  be- 
sonders im  Znstande  nachträglicher  Verändernng,  oft  kanm 
dnrcbfllbrbar  sein  soll.  Die  Frage  wäre  als  gelöst  zu  beti'achten, 
wenn  man  beweisen  könnte,  daß  die  Korrosion  des  Qnarzes  in 
der  That  durch  di6  ihn  gegenwärtig  umgebende  Gmndmasse 
veranlaßt  wurde.  Diesen  Beweis  zn  führen  ist  aber  bei  dem 
heutigen  Erhaltungszustand  der  Gesteine  kanm  möglich.  Der 
einheitliche  Charakter  des  Gesteines,  das  Fehlen  von  Bomben, 
das  Fehlen  der  auch  aus  j^dynamometamorphen"  Tuffen*) 
beschriebenen  Glaspartikel  und  der  konkavbogig  begrenzten 
Körperchen  sprechen  nicht  ffir  Tuffe.  So  lange  also  ein  direkter 
Beweis  ffir  die  Tuffnatnr  nicht  zu  erbringen  ist,  scheint  es  ge- 
rechtfertigt, die  hier  beschriebenen  ,Sericitgneiße*  als  durch 
Gebii-gsdruck  mehr  oder  minder  geschieferte  Quarzporphyre  anzu- 
sehen, als  welche  Herr  Prof.  Rosenbusch  mflndlichen  Mit- 
teilungen zufolge  sie  i^chon  frfiher  angesehen  hat. 

Wegen  der  großen  Bedeutung,  welche  die  n  agmatischen 
Korrosionserecheinnngen  für  die  Auffassung  der  Natur  der  „Sericit- 
gneiße"  haben.  iii*t^f^u  liier  einige  Punkt  l  -t  nannt  werden,  an 
welchen  sie  beobachtet  worden  sind:  an  nieliieren  Stellen  des 
Goldsteiner  Thaies,  auch  am  .Iohanne>graben.  auf  der  Hiilie 
im  Distrikt  Burg,  unterhali»  der  Gipfelmühle  lei  Rambach 
und  aul  dem  (-iii)fel  (Xeufeld),  beim  Ketlungshau>,  in  dvu  gioßeu 
Brüchen  bei  Sonnenberg,  bei  Dotzheim,  Möhrs  Mulile  »regen- 
über  bei  A  Ockenhausen,  auf  dem  Bessert  in  einem  durch  Herrn 
von  Reiuach  südlich  von  der  Ht:imlicheu  Wiese  geschlagenen 
Handstücke,  in  dem  Bruche  zwischen  dem  Porphyroidzug  und 
Ehlhalten  an  dem  Wep:e  von  Vockenhausen  nach  Ehlhalten, 
ferner  hinter  dem  S(  liluij  Friedrichshot  bei  Cronberg. 

Durch  Pufahl  ist  auf  Tiossens  Veranlassung*)  ein  (lesteiu 
analysiert  worden,  von  welchem  als  Fundort  der  .Distrikt  Burg 


•)  Rospnhn'sch.  Mass.  Ue«t.,  2.  Auti.  —  Mügge,  N.  J.  I.  Mia. 

Beilageb.  VIII.  641. 

J.  preoBS.  geol.  Landesaust.  1884.  üM. 


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84  — 


bei  Bambach"  angegeben  wird,  mit  der  Bezeicbniiiig  «kömig* 


Die  Analyse  erglebt: 

SiOt 

77,08 

AUOa 

11,50 

FeäOa 

0,39 

FeO 

0,82 

MgO 

0,05 

CaO 

0,11 

NajO 

0,87 

K2O 

7,97 

SO3 

0,13 

IMh 

0,05 

TiOg 

0,05 

Wasser 

0,47 

99,49 

Der  Alkaligehalt  ist  mit  dem  vieler  Qoarzporpbyre  diurch- 
aus  fibereinstimmend.  Daß  trotz  der  tiefgehenden  Umwandlnng 
der  Feldsp&te  das  Kall  nicht  yermindert  vnrde,  liegt  eben  daran, 
daB  es  zur  Nenbildang  des  Sericites  Verwendung  fand.  Auf- 
fallend aber  ist  der  hohe  Gehalt  an  BiOt,  denn  man  sollte  um- 
gekehrt erwarten,  dafi  SiOt  weggeführt  wurde,  oder  wenigstens, 
wenn  die  bei  der  Thon-  und  Sericitbildung  freiwerdende  SiQi 
wieder  als  Quarz  ausgeschieden  wurde,  nur  lokal  ein  höherer 
Prozentsatz  als  gewöhnlich  nachzuweisen  wäre.  Es  ist  daher  zu 
bedauern,  daß  keine  mikroskoplsehe  Beschreibung  der  analysiertmi 
Probe  vorliegt,  denn  wie  die  Sericitgneiße  im  großen  von  Quarz- 
oder  Qaarz-Feldspat-Bändem  durchtrttmert  werden,  so  gewahrt 
man  auch  mikroskopisch  derartige  als  Neubildungen  anzu- 
sehende Schnüre,  welche  öfter  nicht  nm  welligen  Verlauf  wie 
jene,  sondern  auch  Druckersclieiuungen,  namentlich  undulose 
Auslüschuug  größerer  (^uarzkorner  zeigen. 

Der  „köruig-flaserige"  und  „liaserig-schieferige"  Serieit- 
giieiß  der  Wiesbadener  Gegend  scheint  größtenteils  als  i^uaiz- 
pori)h}r  angesehen  werden  zu  dürfen,  ob  aber  alle  fein  schie- 
fer igen  Varietäten  hierher  zu  rechnen  sind,  bleibt  zu  unter- 
suchen. 

Es  ist  vielleicht  nicht  iiberiliissig.  zu  bemerken,  daß  die  in 
den  nSericitglimmerschiefern''  und  „Phjlliten"  fast  nie  iehleuden 


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—   25  — 

Batfle  (uThonschiefeniädelcheii'')  in  dem  feinschieferigeii  ,Sericit- 
gneiß*^  ebenso  me  in  den  fibrigen  Facies  vermißt  werden.  Auf 
deren  Auftreten  in  den  Gesteinen  von  Altenha  in  nnd  am  Staufen 
wurde  schon  frfiher  hingewiesen.^) 


Erlcl&ninf  zu  Tafel  I. 

Fi^ur  1.    Magmaiiscb  korrodierter  automorpher  Quarz.  Goldsteiner 
Thal  \m  Sonnenber^  (Wiesbaden). 

Figur  2.   Dasselbe.  Ferner:  Grundmasseneinschlüsse ;  undalöse  Po- 
larisation. Nicola  -f 

Pigar  3.   Mikropegmatitische  Verwachsung  von  Orthoklas  und  Quarz, 
Nico]«  +-  Obcrlialb  Bambach  bei  Wiesbaden. 

Fi  gm  4.  Zertittminerter  Qaan.  Nicola  +.  Nerothal  bei  Wiesbaden. 

Figur  6.  Serieit  nach  Orthoklas.  Orthoklas  dunkel,  Sericit  hell 
Nieols  +.  Dotsiieim  bei  Wiesbaden. 

Figur  6,  Feiai&Uelaiig,  ttbei^Esliend  in  Tnuisrersalscbiefernng.  Dis- 
trikt Bottannen  bei  Eppstein.  Vgl.  pg.  11,  81. 


>)  Bericht  Uber  die  2d,  Versammlong  d.  Oberrh.  geol.  Ver.  1896. 


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—  27  — 


Uber  das  optische  Verhalten  von 
Globigerüieu-ächaleii. 

Von 
W.  Sehanf. 


Globigerinen-Gehäuse,  sowohl  recente  als  auch  fossile^ 
zeigen  im  parallel  polarisierten  Liebte  bei  gekreuzten  Nicola 
eine  ttberraachende  Eracheinnng.  In  sämtlichen  Kammern  ge- 
wahrt man  nämlich  ein  dunkles  Krenz  sowie  einen  oder  mehrere 
farbige  Kreisringe.  Die  Arme  aller  Kreuze  stehen  unterein- 
ander parallel  und  parallel  den  Schwingungsebenen  der  Nicols, 
so  daß  ein  Überaus  zierlicher  Anblick  entsteht,  besonders  da  mit 
der  Abnahme  der  Kammerdimensionen  die  Kränze  immer  kleiner 
werden.  Durch  Drehung  des  Pr&parates  wird  keine  Veränderung 
der  Kreuzlage  hervorgerufen. 

Der  Charakter  der  Doppelbrechung  ist  negativ. 

Jede  Kammer  zeigt  also  ein  ähnliches  Verhalten,  wie  es  ein 
aus  Calcitfasem  bestehender  excentrisch  geschnittener  Sphärolith 
aufweisen  würde  (vgl.  Bosenbusch,  Mikrosk.  Physiographie  Bd.  I, 
2.  Aufl.  p.  73),  and  die  Gesamtheit  der  Kammern  erscheint  wie 
ein  Aggregat  solcher  Sphärolithe. 

Bs  ist  aber  zu  erwähnen,  daß  ein  radialfaseriger  Bau  der 
S[ammerwände  auch  bei  Anwendung  stärkster  Systeme  nicht 
mit  Sicherheit  beobachtet  werden  konnte.  Die  Entscheidung 
darftber,  ob  der  hier  angedeutete  Erklärungsversuch  ausreicht, 
oder  ob  der  Erscheinung  eine  andere  Ursache  zu  Grunde  liegt, 
muß  den  Foramlniferen-Kennern  flberlassen  werden. 


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-  29  — 


£iitstelmug  und  Entwickelung  der  Linnes- 
Organe  nnd  Sinnesthätigkeiten  im  Tierreiche. 

Drei  pupulär-wiasenschaf (liehe  Vortrüge,  gehalten  in  der  Senckenbergischen 
ii»larfoiicli«ii4Mi  G«Mllflcl»ft  an  lt.  und  19.  Fiteoar  uid  12.  Hin  1898*) 

TOB 

Or.  med.  Ph.  Steffan. 


I.  Allgemeine  Einleitung. 

Verehrte  Anwesende!  Wie  ich  in  früheren  Jahren  an 
gleicher  Stelle  bereits  auseinandergesetzt  habe,  beruht  die 
gesamte  Verstaudesentwickelung  des  höchstentwickelten  Ge- 
schöpfes unseres  Planeten,  des  Menschen,  darauf,  daB  seinem 
Gehirne  vermittelst  der  Sinnesorgane  von  Ange,  Ohr,  Nase, 
Znnge  und  Hantoberfläche  her  bestSndig  Sinnesempflndnngen 
(Sinneseindrticke,  Sinneswahrnehmungen)  ans  der  Anßenwelt 
znfliefien.  Dadurch  daß  nnser  Gehirn  alle  von  einem  Gegen- 
stande oder  Vorgange  der  Außenwelt  ausgehenden  Sinnes- 
empfindungen nntereinander  in  Verbindung  bringt,  kommt  die 
richtige  Vorstellung  und  Erkenntnis  eben  dieses  Gegenstandes 
oder  Vorganges  zu  stände,  d.  h.  entwickelt  sich  beim  Menschen 
die  Verstandesthfttigkeit,  resp.  lernt  der  Mensch  denken.  Unsere 
Sinnesorgane  und  die  durch  sie  vermittelten  Sinnes- 
empflndnngen sind  die  Ausgangspunkte  undVermitt- 
1er  unserer  gesamten  Verstandes-  und  Seelenth&tig- 
keit:  nil  est  in  intellectu  quod  non  antea  fuerit  in  sensu 
(deutsch:  Unsere  Sinne  sind  die  Eingangspforten  f&r  unseren 
Verstand).  Das  Denken  ist  somit  erst  eine  sekundäre  Funktion, 
das  Primäre  aller  Erkenntnis  sind  die  sinnlichen  Empfindungen 


*)  Di«  Vortrige  waren  «iin  genaueren  Veretftndnls  tob  niebr  als  90 
DeinonatnttioBen  mittdat  dea  Skioptikona  begleitet. 


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Dnd  Wahrnehmttiigeii.  In  sehr  geistreicher  Weise  drAckt  dies 
L.  Fenerbach  in  den  naehfolgenden  Worten  ans:  „Denken 
heißt,  die  Evangelien  der  Sinne  im  Znsammenhange  lesen/ 
Was  fOr  den  Menschen  gilt,  gilt  anch  für  die  Tierwelt,  so- 
weit sie  ein  Gehirn  besitzt.  Steigen  wir  in  die  niedere  Tier- 
welt mit  einfacherem  Nenrensystem  (Schlnndring  mit  Schlund- 
ganglioD  oder  gar  nnr  unter  der  Äußeren  Haut  gelegenen 
Nervenzellen)  binab,  so  sind  anch  hier  die  IKnnesthatigkeiten 
die  Vermittler  fttr  die  Bethätignng  der  angebomen  Intelligenz 
oder  des  Instinkts  sowie  für  alle  Funktionen,  die  das  Tier  m 
seiner  eigenen  Erhaltuug,  Ernährung  und  Fortpflanzung  nötig 
hat.  Ohne  Sinnesthätigkei t  ist  das  tierisclie  Leben 
nicht  möglich  und  nicht  denkbar. 

Nach  dieser  Darlegung  scheint  es  mir  von  liiichstem  Inter- 
esse, der  Entstehung  der  Sinnesorgane  und  Siuuesthätigkeiteu 
im  Tierreiche  nachzuspüren  und  sich  ein  Bild  von  deren  auf- 
wärts steigenden  Entwickelung  zu  machen.  Um  über  den 
Anfang  aller  Sinnesthätigkeit  in  der  organischen  Welt  klar 
zu  werden,  iiilisseu  wir  uns  vor  allem  die  Zustände  auf 
unserer  Erde  verg:ep:enwärtip;en,  als  die  organi>;cbe  Materie  iu 
Erscheinung  trat.  Oliue  Vorliauuensein  vou  Wasser  ist  alle 
organische  Existenz  unniügliclu  ja  wir  müssen  annehmen,  daß 
zur  Zeit  des  Entstehens  der  Oigaaisnien  auf  der  Erde  deren 
größte  uder  ganze  Oberfläche  mit  Wasser  bedeckt  gewesen  sein 
muß:  denn  die  p^e-^amte  niedere  Tierwelt  besteht  aus  Wasser- 
tiereu .  das  ei  ste  eii  rrfiuisclie  Leben  muß  deiiif^emäß  wohl  im 
Wasser  entstanden  sein.  Erst  iu  dem  Maße  als  das  Land  aus 
dem  Wasser  emporstieg,  war  auch  die  Möglichkeit  zur  Heran- 
bildung organischen  Lebens  auf  dem  Lande  resp.  an  der  Luft 
gegeben  (Lufttiere).  Heute  noch  sind  G:nt  zw^ei  Dritteile  unserer 
GesMiiit  Krdoberfläciie  vun  einer  über  i^uK)  Meter  dicken  Wasser- 
scliiclit  bedeckt.  Die  Annahme,  daß  zur  Zeit  der  Erscheinung  des 
organischen  Lebens  auf  unserer  Erde  alle  jene  auf  Bewegung: 
berulienden  Naturerscheinungen  d.  h.  Licht,  Wärme,  SclialL 
Elektrizität  und  Magnetismus  bereits  vorhanden  waren ,  ist 
unzweifelhaft  richtig.  Die  vom  Lichte,  dem  Schalle,  den  Schmeck- 
und  Riechstoffen,  der  KörperberUhrung  ausgehenden  sogenannten 
Sinnesreize  sind  demnach  der  Entstehung  der  Sinnesthätig- 
keiten  und  Sinnesorgane  selbst  voraus  gegangen;  indem  die 


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-   81  — 


Sinnesreize  auf  die  Organismen  einwiikten  und  letztere  auf 
diese  Reize  reagierten  (Sensibilität  Albrecht  von  Haller's), 
sind  die  Sinnes*  liznie  und  Sinnesthätigkeiten  nachträglich 
zur  Ausbildung  prt'knniiiipn.  Ohne  Sin uesreiz  kein  Sinnes- 
organ und  keine  Sinnesthätigkeit.  Tiere,  die  stets 
und  ständig:  im  Dunkeln  leben,  besitzen  keine  Anpeii  und 
wenn  deren  im  Liebte  lebenden  Stamine.^ig'eiKisseii  solche 
besitzen,  gehen  sie  bei  ihnen  zu  Grunde,  resp.  kommen  niii-  noch 
zu  rudimentärer  Entwickehmg.  (Eingeweidewürmer,  Höhlen- 
tiere, Tiefseetiere  s.  später.)  Demgemäß  sind  auch  die 
8innesempf indnn gen  untrügliche  reelle  Bilder  der 
Außenwelt,  sie  erschließen  uns  mit  voller  Wahr- 
heit das  Wesen  der  uns  umgebenden  Dinge.  Max 
Herz  in  ^^'ien  (Kritische  Psychiatrie,  Wien  1896.  K.  Prochaska) 
f;i|]t  df;n  \  oiTrnii<:  der  Entstehung  der  Sinnesorgane  folgender- 
maßen auf:  .Kinc  iiiii'^eformte  flüss-i^e  Mas«f'  heterogenster  Zn- 
sammensetzung stK  int  die  AVeit  der  Dinge  an  den  Organismus 
heran.  Da  beginnt  er  zunächst  zu  sichten,  gewissermaßen 
durchzusieben.  An  einer  Stelle  extrahiert  er  alle  Äther- 
schwingungen und  refüsiert  alle  anderen  (Auge),  au  einer 
anderen  wählt  er  sich  Schwingungen  kleinster  Massenteilchen 
der  Luft  (Ohr)  u.  s.  f.  Getrennt  leitet  er  sie  seinem  Zentral- 
nervensystem zu.  Den  sinnlichen  Rohstoff,  den  er  sich 
so  selbst  geschaffen,  erhält  er  also  in  Gruppen  ge- 
trennt." So  die  Auffassung  von  Max  Herz.  Hinzuzufügen 
bleibt,  daß  wir  nur  für  zwei  Sorten  von  Schwingnngsarten  keine 
Sinnesorgane  haben,  für  Elektrizität  nnd  Magnetismus;  von 
letzterem  spüren  wir  überhaupt  nichts.  Daß  wir  für  die  Ein- 
wirkung der  Elektrizität  kein  Sinnesorgan  besitzen,  erklärt  sich 
leicht  daraus,  daß  freie  Elektrizität,  welche  als  Sinnesreiz  auf 
den  Organismus  wirken  könnte,  in  der  Atmosphäre  alsbald  aus- 
geglichen wird  (Gewitter,  Blitz,  Wetterleuchten,  Nordlichter), 
somit  also  von  vornherein  die  Entstehung  eines  Sinnesorganes 
Ifir  Perception  der  Elektrizität  gegenstandslos  geworden  ist. 
Ja  unser  Körper  setzt  sogar  durch  die  unbefeuchtete  äußere 
Epidennissehicht  der  Einwirkang  der  Elektrizität  noch  besonderen 
Widerstand  entgegen.  Was  der  tierische  Organismus  an  elek- 
trischer Kraft  fttr  seine  Existenz  bedarf,  bezieht  er  eben  nicht 
von  außen,  sondern  erzeugt  er  in  sich  selbst.  Außer  Licht 


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Wärme,  Schall,  Riechstoffe,  Oeschmackwtoffe  und  direkter  Auflerer 
Berfihrong  des  Körpers  d.  h.  Auge,  Ohr,  Zunge,  Nase  und  ftufiere 
Haut  giebt  es  keine  anderen  Sinnesreize  und  ihnen  entsprechende 
Sinnesorgane.  Die  vorhandenen  Sinnesorgane  können 
in  den  yerschiedenen  Tierklassen  verschieden  hoch 
aasgebildet  sein  und  ihre  Leistangsf&higkeit  dem- 
nach wechseln;  aber  es  giebt  keine  anderen  ans  nnlie* 
kannten  Sinnesreize  nnd  Sinnesorgane,  wie  die  oben 
genannten.  Infolge  der  mannig&ch  wechselnden  Aasbildang 
and  Modifikation  der  einzelnen  Sinnesorgane  im  Tierreich  kommt 
John  Lubbock  zu  dem  folgenden  merkwürdigen  Aussprach: 
„Wir  haben  fünf  Sinne  und  bilden  uns  bisweilen  ein,  daß  weiter 
keine  vorhanden  sein  könnten,  aber  es  ist  klar,  daß  wir  bei  den 
engen  Grenzen,  die  uns  Menschen  gezogen  sind,  das  Unendliche 
nicht  ennessen  können.  Weuu  wir  die  Frage  von  der  anderen 
Seite  betrachten,  so  finden  wir  bei  Tiereu  Sinnesorgane,  reichlich 
mit  Nei  ven  ausgestattet,  deren  Funktionen  wir  indessen  bis  jetzt 
außer  stände  isiud  erklären  zu  können.  Es  kann  fünfzig 
Sinne  geben,  die  so  verschieden  von  den  unserigen  sind,  wie  das 
Hören  vom  Sehen,  und  auch  innerhalb  der  (Trenzen  unserer 
Sinnenwelt  mögen  unendlich  viele  Töne  vorhanden  sein,  die  wir 
nicht  hören,  und  Karben  so  verschieden  voneinander  wie  Grün 
und  Kot.  fiir  die  wir  k*'in  Enii>imdüiigsvermugen  besitzen.  Diese 
und  an  ii  it  tausend  i^rageu  harren  uoch  der  Lösung.  Die  uns 
umgebende  Welt,  mit  der  wir  vertraut  sind,  kann  in  anderen 
Tieren  einer  gänzlich  verschiedenen  Phitz  machen,  sie 
kanu  Vüll^  sein  von  einer  Musik,  die  wir  nicht  hijren.  von  einer 
Farbenpracht,  die  wir  niclit  sehen,  von  (iefüldseindrücken,  die 
wir  nicht  empfinden.^  Diese  phantastische  Ansicht  John  Lub- 
bocks  muß  von  uns  zurückgewiesen  werden.  Wo  bliebe  da  die 
exakte  naturwissenschaftliche  Forschung!  Zwischen  Himmel 
und  Erde  giebt  es  für  uns  nichts  weiter  als  das,  worüber  unsere 
sehr  zuverlässigen  Sinnesorgane  uns  sichere  Auskunft  geben. 
Was  sich  nicht  sinnfällig  beweisen  laßt^  entbehrt  jedweder  rerrlei^ 
Unterlage.  Lehren,  mögen  sie  noch  so  geistreich  ausgedacht 
und  noch  so  logisch  herausgetüpfelt  sein,  sind  hinfällig,  wenn 
die  ihnen  zu  (^rnnile  liegende  Voraussetznng  nicht  einer  sinn- 
fälligen Thatsache  entspricht.  Wo  dieser  sichere  Untergrand 
feUit,  hört  die  exakte  Wissenschaft  auf,  and  wir  bewegen  ans 


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—   83  — 


auf  dem  Boden  der  Hypothese,  des  Glaubens  und  des  Meinens, 
eines  Bodens,  der  jeden  Augenblick  samt  dem  darauf  erbauten 
stoksen  G^b&ude  anscheinender  Wissenschaft  zusammenbrechen 
kann.  Mehr  wie  unseren  fünf  Sinnen  entspricht,  giebt  es  daher 
im  Tierreiche  nicht,  umgekehrt:  je  mehr  wir  in  der  Tierreihe 
herabsteigen,  desto  unvollkommener  muß  die  Sinnesthätigkeit  im 
allgemeinen  werden;  denn  auch  ihre  Ent Wickelung  geht  vom 
Einfachen  zum  Zusammengesetzten  langsam  aufw&rts. 

Ehe  ich  indes  speziell  auf  die  Entwlckelongsgeschichte 
der  Sinnesthätigkeiten  und  Sinnesorgane  im  Tierreich  fibergehe, 
bedarf  es  noch  eines  weiteren  orientierenden  Oberblicks.  So 
falsch  und  unlogisch,  ja  geradezu  verkehrt  es  ist,  aus  den  kern- 
plizieiten  Sinnesorganen  der  höheren  Tiere  auf  die  einfacheren 
Formen  der  niederen  Tierwelt  rfickschlleßen  zu  wollen,  weil 
allein  der  umgekehrte  Weg  zu  richtigen  positiven  Schlüssen 
führen  kann,  will  ich  doch  einen  Augenblick  diesen  falschen 
Weg  betreten,  weil  er  uns  zu  einer  sehr  wichtigeu,  wenn  auch 
negativen  Erkenntnis  ffihrt,  d.  h.  uns  lehrt,  wie  die  Sinnes- 
thätigkeit der  niederen  Tierwelt  hn  Vergleich  zu  der  unseligen 
nicht  beschaffen  sein  kann. 

Hit  Rücksicht  auf  das  umgebende  Medium,  in  welchem 
sich  das  Leben  der  Tierwelt  abspielt,  unterscheidet  man  Tiere, 
die  im  Wasser,  auf  der  Knie  an  oder  in  der  Luft,  und  solche, 
die  teils  im  Wasser  teils  auf  der  Erde  an  der  Luft  (amphibiotisch) 
leben.  Der  größte  Teil  der  niederen  Tierwelt,  die  Prutozoeii 
oder  Urtiere,  die  (  Tdenteraten  oder  Sack  liiere,  die  Echinudei  iiieii 
oder  Stachelhäutei-,  die  Molhiskeu  uder  Weichtiere,  leben,  mit 
alleinij^er  Ausnaliine  der  Landi>chnecken,  im  Wasser ;  die  Würmer 
ebeuiall.s  im  Wasser  oder  in  feuchter  Lmgebung,  \'un  den 
Gliedertiereu  leben  die  Krebse  vorzugsweise  im  Wasser:  von 
den  Wirbeltieren  die  Fische  und  Oetaceen.  Auf  der  Eide,  au 
oder  in  der  Luft  leben  von  den  (iliedeitieren  die  Spiiineu, 
Tausendfüße  und  Iiis»'kten.  von  den  W  irbeltieien  die  Vögel  und 
Siuio;etiere  mit  Ausnainne  der  CeUiceen.  Teils  im  Wassel-,  teils 
auf  der  Erde  au  der  Luft  leben  die  Amphibien.  Diese  Eiiiteilun«^ 
der  Tiere  mit  Rücksicht  auf  das  umprelteiule  Medium  ist  für 
die  Erkenntnis  von  deren  Sinnosthittiirkeiteii  im  Ver<;leicli  zu 
den  uiis»Mi!ji;en  von  ausschlagi:elieiider  Bedeutung;  denn  die- 
jenigen un.serer  tSinuesthiltigkeiteu,  die  nur  durch  Vermittelung 

3 


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84 


der*  Luft  zn  stände  kommen  kännen,  sind  bei  Wassertieren 
nicht  mOgUch.  Betrachten  wir  in  dieser  Beziehung  unsere 
lAnf  Sinne,  so  besteht  zwischen  Tast-  und  Geschmackssinn 
einerseits  und  Gernchs-,  Gehdr-  und  Gesichtssinn  anderer- 
seits der  Unterschied,  daß  die  Tast-  und  Geschmackseindrttcke 
unsere  ftuBere  Haut  resp.  Mundschleimhaut  direkt  treifen 
mttssen,  w&hrend  unsere  Geruchs-,  Gehör-  und  Gesichts- 
einpfindungen  durch  die  Luft  vermittelt  werden.  Tast-  und 
Geschmackseindrücke  können  yon  Wassertieren  also  mindestens 
ebensowohl  empfunden  werden  wie  bei  uns;  vermutlich  ist  ihr 
Tastsinn  bei  der  zarteren  Konstruktion  ihrer  KOrperoberfläche 
noch  feiner  wie  der  nnserige,  ihr  Geschmack  ist  sicher,  da  er 
ja  gerade  an  die  Wasserlöslichkeit  der  zu  schmeckenden  Sub- 
stanzen gebunden  ist,  bei  ihnen  noch  besser  entwickelt  als  bei 
uns.  Wir  sind  also  a  priori  vollkommen  berechtigt,  bei  Wasser- 
tieren wohl  oiganisierte  Tast-  und  Geschmacksorgane  zn  finden. 
Von  den  drei  durch  die  Luft  vermittelten  Wahrnehmungen  (Ge- 
ruchs-, Gehör  und  Gesichtssinn)  mfissen  wir  ihnen  von  vornherein 
die  Fähigkeit  von  Sehvermögeu  zugestehen,  da  die  Schwingungen 
des  LichtHthers  wenigstens  bis  zn  200  Faden  (1  Faden  =  1,88 
Meter,  200  Faden  =  376  Meter)  sich  in  das  Wasser  fortzu- 
pflanzen vermögen:  daher  finden  wir  auch  bei  Wassertieren, 
soweit  sie  nicht  in  der  ewigen  Finsternis  der  Tiefsee  leiten  und 
sich  hier  auch  nicht  selbst  durcli  besondere  Lenchtorgane  Licht 
zu  schaffen  vermögen,  wuhUmsoebildete  Seliorgane  (Augen).  Ein 
üehor  in  unserm  Sinne  kauu  itei  W  assertieren  kaum  vorhanden 
sein;  das  lehrt  ein  einfaches  Experiment  beim  Menschen.  Fullen 
wir  unseren  äußeren  Gehürgang  mit  Wasser,  so  daß  die  Schall- 
wellen der  Luft  unser  Trommelfell  nicht  mehr  ern-ichen  können, 
s(»  sind  wir  nahezu  taub  d.  h.  es  bleibt  nur  ein  Rest  vtmi  Hitrver- 
nii»aen,  soweit  ein  solches  durch  die  Schädelknochen  vermittelt 
werden  kann  (Knochenleitnng) ;  da  nun  aber  die  niederen 
Wassertiere  nich  einmal  K'noclien  besitzen,  ihre  ganze  Körper- 
masse vielmehr  von  weichci  Beschaffenheit  ist.  so  kann  hier 
von  einem  Hörvennögen  kaum  die  Kede  sein:  die  Wassertiere 
sind  also  höchst  wahrscheinlich  so  p:nt  wie  taub.  Bleibt  noch 
der  Geruchssinn  iibrig;.  Diese  Sinnesthätigkeit  ist  bei  Wasser- 
tieren geradezu  unniö<^lich;  denn  die  Stoffe,  die  nnui  riechen 
soll,  müssen  der  Luft  in  gasförmigem  Zustande  beigemischt  t-iein, 


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—  SB  — 

•ja  bei  den  Wirbeltieren  mit  Liingenatmung  muß  der  mit  Riech- 
stoffen vermiscbte  Luftstrom,  damit  die  Riechstoffe  zur  Wahr- 
nehmung kommen  kOnnen,  an  der  die  Geruchsempfindang  ver- 
mittelnden Schleimhant  der  Nase  im  Strom  vorbeigeffihrt  werden 
können  d.  b.  das  Riechorgan  mnß  einerseits  mit  der  umgebenden 
Luft,  anderseits  mit  der  Rachenhohle  und  von  hier  aus  mit  der 
Lunge  in  Verbindung  stehen.  Das  lehren  wieder  ein  paar  ein- 
fache Experimente  beim  Menschen.  Füllen  wir  nämlich  die 
Nasenhöhle  eines  Menschen  mit  Wasser,  so  ist  sofort  aller  Ge- 
ruch verschwunden,  mögen  wir  dem  betreffenden  Wasser  auch 
noch  so  scharfe  Riechstoffe  wie  Ean  de  Gologne  u.  drgl.  bei- 
fügen (Versuche  von  E.  H.  Weber).  Wie  wenig  das  aasge- 
bildete  Gemchsorgan  an  der  Luft  lebender  Tiere  das  Wasser 
verträgt,  mögen  noch  die  nachfolgenden  zwei  Beispiele  lehren. 
Der  Frosch  zieht,  wenn  er  ins  Wasser  springt,  rasch  eine  Haut 
fiber  seine  äußere  Nasenöffnnng  und  schfttzt  sich  so,  so  lange 
er  sich  im  Wasser  aufhält,  vor  dem  Eindringen  von  Wasser,  und 
ebenso  macht  es  das  Krokodil  und  manche  Sängetiere,  die  viel 
im  Wasser  leben  und  untertauchen  (Z  u  c  k  e  r  k  a  n  d  1).  Anders  ver- 
.hält  es  sich  da,  wo  ein  solcher  Schutz  fehlt,  d.  h.  bei  den  im 
Wasser  lebenden  Säugetieren,  den  Cetaceen:  bei  ihnen  ist  gar 
kein  Geruchsorgan  vorhanden  und  die  anatomische  Untersncliung 
ihres  Gehirns  lehrt,  daß  auch  kein  Riechlappen  und  kein  Riech- 
nerv zur  Entwickelung  gekommen  ist.  —  Selbst  bei  wasser- 
freier, normal  lufthaltiger  Nase  riechen  wir  so  lange  nichts,  als 
die  mit  Riechstoffen  vermischte  Luit  in  unserer  Nase  stille  steht 
(1.  Ii.  bei  anfrehaltenem  Atem  oder  bei  Atiaung  (luich  den  Mund; 
sie  niiilj  vielmehr  im  Strome  von  auijeu  iiacli  innen  an  der 
Sclileinihiuit  unserer  Nase  vorbrigefiihrt  werden  d.  Ii.  wir  müssen 
„schnüffeln"  oder  wie  man  bei  unseren  mit  vt»rziisflichen  (^e- 
mchsorganen  versehenen  Säugetieieu  sagt:  ^sclinupiicrn".  Ge- 
hör- und  Geruchsii]  gane  sind  daher  bei  Wass«  i  lieien  entweder 
liberhauiti  nur  nian<:relhaft  entwickelt  oder  es  kann  da,  w*»  wir 
sie  liesser  entwickelt  sehen,  die  von  ihnen  verniittelte  Siinies- 
eiupfindung  mit  der  unserigen  noch  nicht  ganz  gleich  sein.  Re- 
kanullich  wittern  Fische  auf  weite  Distanzen  das  Aas.  Diese 
Fähigkeit  ihrem  Geruchssinn  zn/usclnviben.  ist  nach  deni  Ge- 
sagten absolut  falseh  :  denn  ein  Fisch  kann  nicht  riechen,  das 
ist  eine  pii>  siolugische  Uumögiiclikeit;  im  Wasser  gelüste  Stufie 

3* 


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—  86  — 


kann  ebeu  auch  der  Fisch  nur  schmecken.  Demgemäß  be- 
sitzen die  Fische  in  der  Mundhöhle  an  den  als  Barteln  bezeich- 
neten, am  Maule  befindlichen  Anhängen  und  auch  sonst  noch 
nervöse  Endapparate ,  die  unseren  sogenannten  Geschmacks- 
knospen entsprechen:  (üorpora  cyanifoimia.  Für  die  Fische  ist 
der  Geschmackssinn  von  allerhöchster  Bedeutung;  er  erseut 
ihnen  geradezu  unseren  Geruchssinn,  und  wenn  wir  bei  ihnen 
anatomisch  ausgebildete  Geruchsorgane  finden,  so  kann  deren 
physiologische  Funktion  doch  nur  unserem  Geschmackssinn  ent- 
sprechen. Erst  bei  solchen  Tieren,  die  an  der  Luit  leben,  kann 
das  anatomisch  ausgebildete  Geruchsoigan  auch  die  ihm  wirklich 
zukommende  Funktion  der  Yermittelnng  des  Oemehssinnes 
übernehmen.  Geruchs-  und  Geschmackssinn  (Biech  -  Schmeck- 
sinn) sind  eben  bei  den  Wassertieren,  wenigstens  im  physio- 
logischen Sinne,  noch  nicht  differenziert,  wenn  audi  die 
betreffenden  Organe  anatomisch  bereits  ausgebildet  sind;  die 
physiologische  Differenzierung  findet  erst  bei  den  an  der  Luft 
lebenden  Tieren  statt.  Aber  auch  der  Mensch  verwechselt  noch 
sehr  leicht  den  Geschmacks-  und  Geruchssinn  und  spricht  irr- 
tümlich von  einem  aromatischen  oder  wttrzigen  Geschmack  u.  s.  f. 
Er  verwechselt  ferner  den  Greschmackssinn  auch  mit  Empfin- 
dungen, die  in  das  Gebiet  des  Tast-  und  Geffihlssinnes  hinein- 
gehören,  und  spricht  von  einem  stechenden,  scharfen,  beifienden« 
kühlenden,  brennenden  Geschmack.  Ja  wir  sind  sogar  nicht 
imstande^  die  feinen  Verschiedenheiten  des  Geschmacks  richtig 
wahrzunehmen,  wenn  sich  unser  Riechepithel  nicht  in  ganz  nor- 
malem Zustande  befindet  (Schnupfen !).  Daraus  können  wir  auch 
bei  uns  noch  ki.u  die  mihe  Verwandtschaft  des  Geschmacks-  und 
Geruchssinnes  evkeimen.  0  f  f  e  ti  b  a  r  sind  also  u  r  s  p  i  u  n  g  1  i  c  h 
die  drei  Siuueserapfiiiiiungen  des  Tastsinnes,  Ge- 
schmackbsiunes  und (4 eniclissiuues  ineinanderfließend 
und  bilden  eine  nocli  nicht  differenzierte  Sinnes- 
em p  findung  der  nieder  eu  Tierwelt  (Urs  innesempfiu- 
duug),  aus  welcher  erst  zuletzt  mit  dem  Treben  an 
der  Luft  der  Gerachssinn  al.s  besonderer  Sinn  sich 
abscheidet.  Daß  im  Was.ser  lebende  Tiere  in  Bezug  auf 
ilire  SinnestliHtif?keit  und  den  Bau  iln-er  siinies(n-o:;nv'  andere 
Veihaltm>>e  bieten,  wie  an  der  Luft  iebeude  Tiere,  ist  sonach 
nicht  zu  verwundern. 


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—   37  — 


Betrachten  wir  uns  jetzt  die  Sinnesthätigkeit  der  niedersten 
Tierwelt.  Bereits  die  niederststelieiuleii,  sog.  einzelligen  Tiere, 
die  Prnt"»5^oen  oder  Urtiere  (Infu.sorien  etc.  etc.),  an  welclieu 
—  ^\  tiHLr^teus  bis  jetzt  —  irgeml  welche  Organe  zu  iindeu 
libeiiiaupt  noch  nicht  gelungen  ist,  besitzen  Empliudung  und 
Bewegung;  das  sie  zusammensetzende,  noch  undifferenzierte 
Protoplasma  (Sarkode)  vereiuiet  in  sicli.  ähnlich  der  Ptlanzen- 
zelle,  die  Fähigkeit  der  Atmung,  der  KruähruHg.  der  Furt- 
Pflanzung,  der  Bewegung  und  der  Empfindung,  Eigenschaften, 
welclie  bei  den  über  ihnen  stehenden  Tieren  an  besondere  Or- 
gane gebunden  sind.  Wenn  ich  hier  des  feineren  Baues  der 
Protozoen  oder  Urtiere  Erwähnung  gethan  habe,  müssen  wir 
ans  wohl  vergegenwärtigen,  daß  auch  unsere  besten  Mikroskope 
noch  lange  nicht  imstande  sind,  uns  den  feinsten  Bau  der 
pfl&nzUcben  oder  tierischen  Zelle  zu  enthüllen.  Ancb  das  kleinste 
mit  unseren  heutigen  Hülfsmitteln  noch  zu  erkennende  Teilchen 
organischer  Materie  ist  doch  in  Wii'klichkeit  noch  aus  vielen 
Millionen  Molekülen  zosammeogesetzt,  jedes  Molekül  ist  aber 
noch  dazu  eine  Zosammensetzung  von  Atomen  als  kleinster 
Teilchen,  also  immer  noch  ein  sehr  komplizierter  znsammenge^ 
setzter  EOrper.  Wie  Tiel  ist  uns  also  noch  über  die  feinste 
histologische  Struktur  der  Zelle  unbekannt!  Wie  sehr  wird 
also  auch  die  Zukunft  noch  an  der  Hand  vervoUkommneterer 
Untersnchungsmethoden  unsere  Erkenntnis  über  die  feinere 
Struktur  der  Urtiere  erweitem!  Was  wir  von  dieser  heute 
wissen,  ist  sicher  noch  sehr  unvollkommen,  und  dasselbe  gilt 
natürlich  auch  von  den  Beziehungen  dieser  Tiere  zu  den  sie 
umgebenden  Medien  resp.  von  dem  Wechselverkehr  zwischen 
diesen  Tieren  und  der  Außenwelt. 

Wie  dem  nun  auch  sein  möge  und  welche  wunderbaren 
Knthailungen  in  dieser  Begehung  die  Zukunft  noch  in  ihi*em 
Schöße  birgt,  soviel  wissen  wir  heute,  daß  mit  der  höheren 
Entwickelang  der  Tierwelt  diejenigen  Funktionen,  welche  zur 
Erhaltung  und  Fortpflanzung  jedweden  Tieres  nr»tig  sind,  und 
welche  bei  den  Protozoen  das  sie  zusammen.^etzende  l^rotoplasma 
(Sarkodemasse)  in  seiner  Gesamtheit  gleichzeitig'  ausübt,  an 
einzelne  Organe  übergehen,  und  als  besondere  Apparate  zur 
Ausbildung  kommen:  Atmungsapparat,  Verdauuugsapparat.  F(trt- 
pflanzuugs-  resp.  Geschlechtsapparat,  binue^upparat.  Damit 


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—  88 


geht  also  die  Sinnesthätigkeit  der  Tierwelt,  die  bei  den  ein- 
zelligen Tieren  gleichwie  hei  der  Pflanzenzelle  noch  dem  Ge- 
samtprotoplasma der  Zelle,  resp.  der  Sarkode  inne- 
wohnte, an  besondere  Sin nesap parate  oder  Sinnesorgane 
Uber.  Diese  Sinnesorgane  dienen  den  niederen  Tieren  als  Sonden 
oder  Fühler,  mittelst  deren  sie  mit  der  sie  umgebenden  Anßen- 
welt  in  Verbindung  treten  und  die  ihnen  über  deren  Beschaffen- 
heit Nachricht  geben,  sei  es,  daß  es  sich  um  Herbeischaffang 
passender  Nahrung,  sei  es,  daß  es  sich  um  die  Erhaltung  des 
Geschlechtes,  sei  es,  daß  es  sich  um  Schatz  7or  drohender  Ge- 
fahr handelt. 

Wollen  wir  uns  einen  Einblick  in  die  Slnnesthftt^keit 

dieser  Tiere  bilden,  so  sind  wir  zunächst  auf  die  Anatomie 

angewiesen.  Wir  müssen  diejeuigtu  Organe  aufsuchen  und 
nachweisen,  welche  überhaupt  imstande  sind,  eine  Siunes- 
thätisfkeit  zu  \  i  imitteln.  Tn  welcher  Weise  die.se  Organe 
physiol  ugisch  fiiuktiunieieu,  resp.  welche  Art  vou  Sinnes- 
thätigkeit sie  vermitteln,  können  wir  nur  aus  den  Lebens- 
bediiiguugen  und  Lebensiiußerungen,  insbesondere  den  Beweg- 
ungen der  betr.  Tiere,  indirekt  erscliließen.  Als  auatoniische 
(irnndliige  eines  t^innesorganes  müssen  wir  fordern:  einen  be- 
wunderen Endapparat,  einen  Tjeitnngsnerv  und  ein  ner- 
V()ses  Zentrum,  d.  Ii.  zum  wenigsten  eine  als  solclies  fimk- 
tiunierentle  Nervenzelle.  Damit  ist  uns  der  analuiiiiM  he 
Wegweiser  zum  Nachweis  von  Sinnesoiganen  in  der  Tierwelt 
gegeben,  soweit  sie  überliauitt  ine  Ausbildung  von  einzelneu 
Orgauen  erkmut-u  läßt.  Ks  nuiij  unser  liixhst  es  Interesse  erregen, 
wenn  zwei  Forscher,  »Stewart  und  von  Lendenfeld,  bereits 
bei  den  Kalkschwäramen,  d.  Ii.  dei-  niedersten  Stufe  der  Sack- 
tiere oder  Cölenteraten  sob'he  Sinnesorgane  gefunden  zu  haben 
scheinen,  v.  Lendenfeld  beschreibt  folgende  (lebilde,  die  sich 
rings  um  den  Eingang  in  die  Kürperöfifnuug  oder  Sacköifnung, 
Ost  ulum  genannt,  bei  dem  Knollenkalkschwamm  vou  Grönland, 
Lcnmndra  pcNici/laia  (vergl.  Brehmes  Tierleben,  3.  Aufl.  Bd.  X 
S.  633)  befinden:  Gruppen  von  spindelförmigen  Zellen,  welche 
an  der  Hautoberflikche  endigen  und  Ausläufer  nach  innen  zu 
absenden,  am  hier  anscheinend  mit  sternförmigen  Zellen  in 
Verbindung  zu  treten,  welche  nervöser  Natur  zu  sein  scheinen, 
also  Nerven-  oder  Ganglienzellen.  Jene  spindelförmigen  Zellen 


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89 


in  der  Hautoberiläche  als  Endapparat  eines  Sinnesorganes 
pflegen  bei  den  niederen  Tieren  sehr  charakterisUsch  und  sach- 
gemäß als  Sinneszellen  bezeichne t  zu  werden :  sie  Termitteln 
eine  Sinnesth&tigkeit,  und  es  bleibt  dabei  zanächst  noch  dahin- 
gestellt, weleher  Art  diese  Sinnesthätigkeit  beschaffen  ist 
Diese  rings  um  das  Oscnlnm  stehenden  Sinneszellen  derLeueandra 
pmicäiaia  mit  ihren  Auslänfem  und  dazugehörigen  Nerven- 
zellen stellen  somit  die  älteste  und  ursprünglichste  Form 
eines  Sinnesorganes,  resp.  eines  Nervensystems  ftberhaupt,  in 
der  Tierwelt  dar;  gehören  doch  die  Schwämme  mit  den  fibrigen 
niedrig  organisierten  Tieren  —  alle  Bewohner  des  Wassers  — 
zu  den  ältesten  Überresten  tierischen  Lebens  auf  unserer  Erde, 
wie  sie  die  Geologie  in  den  untersten  Schichten  der  sog.  cam- 
brischen  Formation  nachgewiesen  hat  Welch'  unfaßbar  weiter 
Weg  bis  zur  Ausbildung  der  komplizierten  Sinnesorgane  und  des 
Nervensystems  des  zuletzt  auf  der  Erde  zur  Entwickelung  ge- 
kommenen, höchstorganisieiten  Säugetieres,  des  Menschen!  Und 
doch  vermissen  wir  auch  beim  Aufbau  unserer  Sinnesorgane 
samt  X«rveusysteni  nicht  jenes  Grundprinzip,  nach  dem  auch  das 
urspiün^liclie  Sinncsurgau  resp.  Nervensystem  jenes  unschein- 
laiciii  Kalkschwäiumchciis  (Leucaudia  penicillcita)  aiifjrebaut  Ist: 
1)  einen  besonderen  peripheren  Endappai  at.  zuuäclh^t  nur  eine 
Sinneszelle,  ^vek•he  den  vuii  außen  kommenden  Sinnesreiz 
in  einen  Nervenreiz  um.setzt,  2)  einen  Leitungsnerv  und  3)  ein 
nervöses  Zentrum,  zimäch^st  nur  eine  Nervenzelle 
(Neuron).  Bei  der  Kutwickeiung  der  mehrzellif^en  Tiere  unter- 
scheiden wir  bekanntlich  8  Schichten:  Daf?  Ektoderm  zu  äußerst, 
dann  das  Mesoderm,  zu  iuiierst  das  Endoderm.  Mit  der  Aus- 
bildunp:  dieser  H  Schichten  geht  die  weitere  Entwickelung  der 
Sinnesorgane  bei  den  Tieren  an  das  Ektoderm  über,  welches 
ja  auch  zunächst  von  den  von  außen  kommenden  Sinnesreizen 
getroffen  wird.  Indem  diese  Sinnesreize  die  ursprünglich  in- 
differente Zeillage  des  Ektoderms  treffen,  tritt  eine  Differen- 
zierung dieser  Zellen  in  einfache  Epithelien  und  in  Sinneszellen 
ein,  welch'  letztere  durch  einen  leitenden  Nerv  mit  einer  zen- 
tralen Nerven-,  resp.  Ganglienzelle  in  Verbindung  treteu.  Da- 
mit haben  wir  die  primitivste  Form  eines  Sinnesorganes,  be- 
stehend aus  der  Sinnebzelle  als  Slnnesendapparat  mit  zuge- 
höriger Nervenleitung,  wie  es  von  Lendenfeld  bei  der  Lmeandra 


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-  40  — 


pemcitiafa  znerst  nachgewiesen  hat.  ZuB&cbst  finden  wir  hier 
nur  noch  eine  Art  7on  Sinneszellen,  natftrlich  anch  nnr  einer 
einzigen  Art  von  Sinnesth&tigkeit  entsprechend.  Erst  mit 
der  höheren  Organisation  der  Tierwelt  tritt  eine  weitere  Diffe- 
renzierung der  Sinneszellen  in  Seh-,  Gehör-,  Geruchs-,  Ge- 
schmacks- und  Tast-Sinneszellen  ein  und  damit  auch  eine  dem- 
entsprechende  Vervielf&ltignng  der  SinnesthiLtigkeiten.  AUflber- 
all  aber  —  und  mag  das  betreffende  Sinnesorgan  auch  noch  so 
kompliziert  gestaltet  sein  —  finden  wir  die  ursprüngliche  Sinnes- 
zelle in  dem  betreffenden  Sinnesapparate  entsprechend  modifi- 
ziert wieder;  sie  ist  es,  die  stets  den  äußeren  Sinnesreiz  perzi- 
piert,  d.  h.  in  einen  Nerrenreiz  umsetzt  und  diesen  Reiz  dann 
an  den  zugehörigen  Nerven  zur  Weiterleitnng  an  das  nervöse 
Zentralorgan  ikberträgt,  so  daß  hier  je  nachdem  eine  Gesichts-, 
oder  Gehörs-,  oder  Geruchs-,  oder  Geschmacks-,  oder  Tast- 
Empfindiing  zur  Wahrnehmung  kommt. 

In  Bezug  auf  die  Lokalisation  der  Sinnesorgane  am 
tierischen  Organismus  lehrt  uns  deren  Kiitsteliinifrsart,  dalj  all- 
liberall  ila,  \vu  ein  Eklutleriii  ist.  d.  Ii.  also  auf  der  ganzen 
äußeren  Körperoberf liic he,  aiicU  Sinnesorgane  entstehen 
können.  iSolauge  die  ^iiincszellen  über  die  g  a  n  z e  Körperober- 
Uache  zerstreut  liegen,  ist  auch  die  pranze  Kürperuberfläche,  wie 
frliher  bei  den  einzelligen  Tieren  das  gesamte  Zellenprotoplasma 
(Sarkode).  Sinnesorgan.  h'eLienwiirnier  besitzen  bekanntlich  keine 
Augen;  sie  reagieren  mit  ihrer  ^^anzen  Kuiiieri»berriäche  auf 
Licht,  vorwieefend  fit-iHch  mit  ilirem  Ktii)femle  (Veit  (iraVter  u.a.). 
Bei  der  weilereu  Ausbilduii2'  einzelner  difl'erenter  Sinnesorirane 
können  dieselben  fernei-  ül)erall  sieh  ausbilden,  wo  sieli  i;ktu- 
derm  befindet,  d.h.  überall  auf  der  ganzen  Körper- res]».  Haut- 
oberflärhe.  Demnach  hat  es  auch  gar  nichts  Wunderbares  an  sicli. 
wenn  wir  niedere  Tiere  finden,  die  Augen  auf  dem  Rücken  oder 
an  den  Seiten  oder  am  Hinterende  des  Körpers  haben,  andere  die 
ihre  Hörorgane  im  Schwänze  haben  (Crustaceengattung  Mysis). 
Wenn  wir  in  solchen  Fällen  genauer  zusehen,  hat  das  stets 
seinen  durch  die  Lebensweise  des  betr.  Tieres  bedingten  Zweck- 
mäßigkeitsgrund. Unter  den  Würmem  finden  sich  einzehie 
Arten,  wie  die  der  (.'nttnTi  "^  A)?iphicora,  welche  im  Zusammen- 
hang mit  der  Fähigkeit,  gleich  geschickt  sich  nach  vorn  nnd 
nach  hinten  zu  bewegen,  Angen  an  beiden  Eörperenden  besitssen, 


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—   41  — 


and  andere,  die  PoltfophihalmuS' Artelac  die  solche  sogar  auf 
allen  Segmenten  tragen.  Wo  sollten  z.  B.  bei  einer  Mnsohd 
an  anderen  Stellen  des  Körpers  Augen  sitzen,  als  an  solchen, 
die  das  Tier  aas  seiner  Schale  heransstrecken  kann  nnd  so  dem 
Lichte  aussetzt,  d.  h.  am  freien  Mautelrande  oder  an  der 
Mttndung  der  Atemröhre  (Sipho)?  Die  den  Röhrenwüimern 
zugehörige  Sahella  (Branchioma)  hat  ihre  Augen  an  den  Kiemen, 
die  Seesterne  haben  sie  am  Ende  ihrer  Arme,  die  Medu.sen 
am  Rande  des  glockenfürmigeu  Körpers  d.  h.  immer  an  Orten, 
wo  die  Augen  auch  frei  benutzt  und  einer  allseitigen  freien 
Ortsbewegung  dienstltar  gemacht  werden  können.  Eine  über 
die  endliche  Hemi.s[»häie  weitverbreitete  Gattung  von  Naekt- 
scliueckeu,  OnchidiHvi ,  liat  über  den  Rücken  zerstreut  bis  zu 
lf)0  Augen.  WariiuiV  Das  Tier  l)esitzt  auf  dem  Ixiicken  Drüsen. 
d»'nMi  Inhalt  es  seinen  sich  nähernden  Feinden  entgegensjiritzt : 
bei  der  trägen  Ikwegiifhkeit  des  'JMeres  wiirden  ihm  diese 
Drüsen  niclits  nützen.  bt'säL'ie  fs  eben  niclit  jene  Kiickenaugen, 
die  ihm  den  rücklings  nahenden  Feiutl  verraten  n.  s  f.  u.  s.  f. 
Auch  die  Ohren  finden  wir  bei  manchen  Tieren  an  den  Beinen. 
Tni  allgemeinen  pttegcn  wir  die  Gesichts-  und  Gehörorgane 
ara  Kopfe  der  Tiere  zu  finden;  die  Geschni;icksorgane  liegen 
natürlich  im  Munde  oder  doch  in  dessen  unmittelbarer  Nähe 
und  ebenso  pflegen  sich  die  Geruclisorgaiu^  zn  lokalisieren. 
Der  Tastsinn  nimmt  die  gesamte  KörperoberÜäche  ein,  nur  hier 
mehr,  dort  weniger  voUkommen. 

II.  Niedere  sog.  vegetative  Sinne :  'I'astsiun,  Ueschiuackssiun, 

Ueruclissiuu. 

Wir  kommen  jetzt  zur  Beantwortung  der  Frage,  welche 
Art  von  Sinnesthatigkeit  jene  primitiven,  gleichförmig  gebauten 
Sinneszellen  der  niedersten  Tierwelt  zu  vermittelu  imstande 
sind.  Hier  mfissen  wir  zunächst  zugestehen,  dafi  wir  uns 
überhaupt  keine  ganz  klare  und  sichere  Vorstellung  von 
deren  Sinnesthätigkeiten  machen  können;  allein  wir  sind  doch 
wohl  zu  der  Annahme  bei'echtigt,  daß  es  sich  nur  um  Tast>, 
vielleicht  auch  Geschmacks-Empfindungen  handeln  kann.  Bei  dem 
einförmigen  Bau  jener  Sinneszellen  kann  es  sich  auch  nur  um 
eine  Sinnesthätigkeit  handeln  (Ui-sinnesthätigkeit);  indes  könnte 
die  dadurch  vermittelte  Empfindung  sehr  wohl  eiue  gemischte 


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Tast-,  GescbmacksempfiDduDg  sein  (onsere  Mundhöhle  1).  Gleich 
wie  bei  den  Protozoen  die  sie  konstruierende  einförmige 
Sarkodemasse  (Protoplasma)  allen  zn  ihrem  Leben  nötigen 
Funktionen  entspricht  (Atmung,  Ernährung,  Fortpflanzung,  Em- 
pflndong,  Bewegung),  ohne  daß  also  noch  diese  einseinen  Funk- 
tionen je  besonderen  Organen  entsprechen,  welche  sich  erst  bei 
höher  stehenden  Tieren  differenzieren,  so  entspricht  bei  den 
niederen  Tieren  anch  die  eine  Art  von  Sinneszellen  aller  n 
ihrem  Leben  nötigen  Sinnesthätigkeit,  die  wir  bei  den  höher 
stehenden  Tieren  sich  allmählich  in  ffin!  gesonderte  Sinnesfunk- 
tionen differenzieren  sehen,  gebunden  an  fön!  verschiedene  Sinnes- 
organe. Ein  eine  Sinneszelle  tavffender  Reiz  kann  indes  bei  den 
niederen  Tiei'en  eine  Misch-  oder  Doppelempfindung  aus- 
lüiseii  (Tast- Geschmacksempfindung).  Ja  anch  das  Licht  wirkt 
sicher  wie  auf  die  Sarkodemasse  der  Protozoen,  so  auch  auf  diese 
Simit'szt'lleij  ein  und  veranlaßt  diese  Tiere  zu  besonderen  Lebens- 
äußerungen d.  h.  bewirkt,  dal]  sie  das  Licht  auf^uclleu  uder 
meiden.  Natürlich  dielit  es  sich  hier  so  wenig  wie  bei  der 
Pflanzenzelle,  die  bekanntlich  ebenfalls  auf  Licht  reajiriert  (Helio- 
tropisuiu.s  und  Thermotropisnnis )  um  wii  kliches  räuuiliclies  Selieu, 
.sondern  nur  um  einen  Kinliuli  von  Hell  uiul  Dunkel  sowie  von 
Farben,  vielleiilit   -Aho  bluü  um  eine  physikalisch -chemische 
Wirkung  des  Lichtes  (chemotaktisch).    Gleichsam  als  ob  die 
Natur  bei  der  nur  in  beschränktein  Maße  möglichen  Sinnes- 
thätiirkrit  der  nir,li  ifii  Tierwelt  einen  Ersatz  für  eben  die^e 
Beschriiiikuiiir  lueteii  wollte,  sehen  wir  die  Tasturgane  vieler 
dieser  Tiere  in  einer  so  vollendeten  Weise  entwickelt  und  aus- 
gebildet, wie  wir  es  bei  den  höheren  Tieren  mit  ihren  5  b^inuen 
niemals  wiederüiideii.    (Tleicii  die  nach  den  Schwämmen  kom- 
mende höheie  Unterabteilung  der  Cölenteraten,  die  Nesseltiere 
(umfassend  Schwimmpolypen,  Hydromedusen,  Scheibenqualleu. 
Seeanenn)neu  oder  Aktinien,  Korallen  etc.)  besitzen  wunderbar 
konstruierte  sog.  Nesselkapseln  oder  Nesselzellen.   Jede  Nessel- 
kapsel enthält  einen  Nesself  adeu,  der  wie  ein  umgestülpter  Strumpf 
in  der  Kapsel  eingezogen  liegt,  bis  au  die  Spitze  mit  Widerhakeu 
versehen  und  wahrscheinlich  mit  giftiger  Masse  gef iillt  ist ;  häufig 
sind  die  Nesselzellen  zu  Gruppen,  sog.  Nesselbatterien  vereinigt. 
Ein  einziges  Tier  besitzt  eine  große  ZaM  solcher  NesselaeUen. 
„Die  in  der  Nordsee  lebende  gemeine  rote  Seerose  (Actiuia  mesem- 


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bryanthemiuii)  hat  in  einem  Fangarme  yon  mittlerer  Größe  mebr 
als  4  Hillionen  reifer  Neeselkapseln  und  in  air  ihren  Fangarmen 
zusammen  wenigstens  500  Millionen.  Ein  Fangarm  der  pracht- 
vollen sammtgrQnen  Seerose  (Antbea  cerens)  enthält  Über  43 
Millionen  Nesselkapseln,  also  besitzt  ein  Tier  mit  150  Fang- 
aimen  den  ungeheuren  Vorrat  von  6450  Millionen.*  Diese  Tiere 
können  sehr  gefährlich  werden.  Die  FhysaUa  pelagica  verursacht 
Ohnmachtsanfölle,  Fieber  bis  zur  Lebensgefahr.  Bei  den  Rippen- 
quallen treten  an  Stelle  der  Nesselzellen  Greifzellen,  d.  h.  halb- 
kugelförmige  kleine  Heivorragungen  der  Fangfäden  mit  einem 
elastischen,  spiralisch  aufgerollten  Stiele,  aber  ohne  Giftaititanit ; 
die  halbkugel füruiigeii  Hervorragungen  sind  mit  staikklebendeii 
Körnchen  besetzt,  an  dpnen  leicht  kleinere  Crustaceen  hängen 
bleiben.  I)i«^  auf  die  (  <>lt  nteraten  folgende  näcliste  Abteilung  der 
niederen  Tiere,  die  Ivliinodermata  oder  Stachelhäuter  (um- 
fassend die  Seewalzen,  Set  igcl.  Srcstmae,  Schlaugenstei  iie  und 
Hiuuijterne)  besitzen  Ambulacnilfülie  oder  kurz  Anilmlac  reu. 
die  sich  um  üt  ii  Mnnd  herum  zu  Tentakeln  lieraiifbildeii ; 
außerdem  besitzen  die  ScciLicl  und  St'estei  ne  noch  Pedicellarien 
und  Stacheln.  Die  Aniluilaeralfüßciit  n  sind  häutige  llulilzylinder 
mit  einer  Saugscheibe  am  Knde  nml  dienen  hauidsät-lilich  der 
Fortbewegung,  sind  zn^^l»'i(  Ii  aber  auch  fähijr.  sehr  zarte  Kin- 
drücke von  gewissen  Eigenschaften  der  Körper,  an  welche  sie 
sich  heften,  zu  empfinden.  Die  Tentakeln  dienen  nur  dem 
Tasten,  die  Pedicellarien  sind  teils  Tast-,  teils  Reinigung.s- 
organe.  Die  Stacheln  benutzen  die  Seeigel  wie  Stelzen. 
—  In  der  gesamten  niederen  Tierwelt  sehen  wir  Tast-  und 
(lefühlsorgane  in  der  mannigfachsten  Weise  ausgebihlet  als 
Wiraperepithel.  Bündel  hervorstehender  Haare  oder  Bmsten, 
Warzen,  Kückenanhänge  oder  Kückenzirren,  Küssein,  Tentakeln 
(alles  besonders  bei  Würmern) ,  ferner  als  Fühler  (Krebse, 
Insekten  etc.).  Ich  gehe  des  näheren  hierauf  nicht  weiter 
ein.  Nochmals  kurz  zusammengefaßt  haben  wir  uns  also  die 
Sinnesthätigkeit  der  gesamten  im  Wasser  lebenden  Tierwelt  im 
wesentlichen  als  auf  dem  Tast-  und  Geschmackssinn  beruhend 
vorzustellen,  ohne  daß  sich  anatomisch  ein  Unterschied  einzelner 
Sinneszellen  herausfinden  ließe ;  es  scheint  hier  ein  und  dasselbe 
Sinnesendorgan  zwei  Sinnen  zugleich  zu  dienen  (Mischempfindung), 
d.  h.  die  TJrsinnesthätigkeit  der  niedei'en  Tierwelt  entspricht 


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eiBer  gemischten  TaBt-GeBchmacksempflnduDg.  Der  Tast- 
Geecliinackssinii  ist  die  erste  und  älteste  Sinnes- 
empfindting  in  der  Tierwelt  nnd  im  gesamten  Tier- 
reiche vom  niedersten  bis  znm  höchsten  Tiere  vor- 
handen (Ursinn).  Obwohl  der  Tastsinn  zn  den  niederen 
Sinneu  gerechnet  wird,  ist  doch  kein  Sinn  im  gesamten  Tier- 
reiche von  gleich  großer  Wichtigkeit  Ohne  ihn  ist  das  tierische 
Leben  undenkbar.  Dnrch  ihre  freie  Bewegung  unterscheiden 
sich  die  Tiere  wesentlich  von  den  Pflanzen ;  die  freie  Bewegnng 
bedurfte  aber  eines  Sinnes,  der  dem  Tiere  über  die  Beschaffen- 
heit seiuer  T^mgebunp  Nachricht  gab  und  es  zugleich  vor  äußerer 
Beschädigung  scliiitzte.  und  so  flihrte  die  freie  Bewegung  zum 
Tastsinn  als  Ursinn.  J  e  d  em  unserer  Sinne  steht  ein  Bewepungs- 
«ipparat  zur  Seite,  der  es  ihm  ermöglicht,  die  ihm  zukoiumeude 
Funktion  zweckents])rechend  zu  erfüllen:  Dem  Gesichtssinn 
die  Aui^enniiiskulatur,  dem  Gehörsinn  die  Sprachmusknlatnr, 
dem  (i<*riiclissinu  die  Atmungsmiiskiilatur,  dem  (i»'schmackssinii 
die  Zuugen-  und  Kaunmskulatur.  dem  Tastsiim  die  Gesamt- 
köi'permuskulatur.  Aus  dem  Tai>tsiiiii  halten  sich  durch  Um- 
bildung und  Differ*  nzieriiug  der  Endoriraiip  alle  librigen  Sinne 
entwickelt,  und  dem  eiitsi>noht  auch  unsere  lieutige  physikalische 
Auffassung  der  Sinnest Imtigkeit.  Denn  jede  Sinnesthatigkeit 
setzt  Reize,  jede  Wirksamkeit  der  Heize  abei-  ]>hysikalisch  eine 
Berührung  voraus,  uii  mm  diese  bewirkt  werde  durch  den  An- 
prall d*  r  Moleküle  eines  hypothetischen  Mediums  des  Äthers, 
der  Luftteilchen  oder  sonstiger  wirklicher  ponderabler  Massefl 
ist  insoferu  unwesentlich,  als  die  wissenschaftliche  Auffassung 
nur  die  logische  Kontinuität  der  Vorstellangen  zu  wahren  bat 
{Albrecht  Kau).  Kein  Sinn  ist  beim  Neugehonien  bereits  so 
entwickelt  wie  der  Tastsinn,  an  ihn  schließt  sich  die  erste 
Verstandesthätigkeit  der  hirubegabten  Tieie  n!i.  vom  niedersten 
bis  zum  höchsten.  Der  Tastsinn  ist  der  Erzieher  der  höheren 
Sinne,  insbesondere  unseres  höchsten  Sinnes,  des  (Gesichtssinnes. 
Dem  Blinden  ersetzt  der  Tastsinn  den  Gesichtssinn.  Ja  man 
nehme  dem  Menschen  alle  Sinne  und  lasse  ihm  allein  den  Tast- 
sinn :  er  bleibt  immer  noch  erziehungs-  und  bildungsfähig.  (Laura 
Bridgemann,  Oliver  Caswell,  Helene  Keller).  Fiele  auch 
der  Tastsinn  noch  weg,  so  wäre  das  betr.  QeschOpf  nur  noch 
eine  rein  vegetierende  blödsinnige  organische  Masse,  die  man 


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nur  mit  Hülfe  einer  künstlichen  Ernährung  am  Leben  erhalten 
könnte.  —  Der  Geruchssinn  ist  im  Wasser  ganz  unmög- 
lich, und  das  bei  den  Fischen  anatomisch  ausgebildete  6e- 
ruchsoigan  mafi  noch  eine  unserem  Geschmack  vergleichbare 
Sinnesemiifindung  vermitteln.  Erat  mit  dem  Erscheinen  von 
Lufttieren  konnte  der  Geruchssinn  zur  Ausbildung  kommen 
(Steinkofalenformation :  Spinnen,  Insekten.  Amphibien).  Die 
Sinnesthätigkeit  der  im  Wasser  lebenden  Tiere  entspricht  dem- 
nach im  wesentlichen  den  sog.  niederen  Sinnen  der  höheren 
Säugetiere  (Tastsinn,  Geschmackssinn,  Geruchssinn),  nur  daß 
der  Gerachssinn  noch  nicht  vom  Tast-Geschmackssinn  ab- 
getrennt ist,  und  dies  ist  auch  ganz  selbstvei'ständlich,  denn 
wenn  wir  die  ffinf  Sinne  der  l^ugetiere  in  niedere  nnd  höhere 
einteilen,  d.  h.  Gehör-  und  Gesichtssinn  als  die  beiden  höheren 
Sinne  bezeichnen,  so  geschieht  dies  darum,  weil  unsere  drei 
niederen  Sinne  zu  den  sog.  niederen,  vegetativen  Thätig- 
keiten  nnseres  Körpers  in  Beziehung  stehen,  zu  der  Er- 
nährung nnd  fi'ortpflanznng,  während  die  beiden  höheren 
Sinne  (Gehör  und  Gesicht)  den  höheren,  sog.  animalen 
Thätigkeiten,  d.  h.  der  geistigen  Wahrnehmung,  Empfindung 
und  willkürlichen  Bewegung,  vorstehen.  Nun  ist  aber  die 
ganze  LebensthäUgkeit  der  niederen  Tierwelt  (Protozoa,  Coelen- 
terata,  Echinodermata  nnd  Mollusca)  eine  wesentlich  vege- 
tative, anf  Ernährung  und  Fortpflanzung  gerichtete,  wo- 
für eben  die  niederen  Sinne  bestimmt  sind.  Von  den  beiden 
höheren  Sinnen  kommt  der  Gehörsinn  als  solcher  bei  Wasser- 
tieren kaum  in  Betracht,  sie  sind  alle  ganz  oder  doch  nahezu 
taub ;  dagegen  ist  der  Gesichts.sinn  insoweit  möglich ,  als 
die  Tiere  in  höheren  Wasserregioueii  Icoen,  in  die  die 
Schwingungen  des  Lichtäthers  noch  eindringen,  iiiigrlalu  'liiO 
Faden;  unterhalb  dieser  Tiefe  herrscht  völlige  Fitisternis.  Die 
iu  diesen  Tiefen  ewiger  Nacht  lebenden  Tiere  haben  kt  ine  oder 
doch  nur  rudimeiiUlr  tiitwiikelte  Augen,  während  andeie  sehr 
wohl  ausgebildete  Augen  besitisen;  dann  sind  diese  Tiere  aber 
auch  im  stände  sich  selbst  zu  leuchten,  indem  sich  an  ihrem 
Körper  ganze  Reihen  von  Leuclitor^anen  befinden,  die  sie  nach 
^\  illkiir  leuchten  lassen  k<"iuueii.  lU'i  /'//'>//(•// /////>■  (w/rntetts  liegt 
das  bedeutendste  ilieser  rjeuchtuigaue  gerade  untnhalb  jedes 
Auges,  sodaß  dieser  irisch  geradezu  mit  einer  Blendlaterne  ver- 


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sehen  ist;  er  läßt  sein  Licht  leuchten,  eine  Beute  zu  erhaschen, 
er  läßt  es  wieder  erlöschen,  wenn  er  sich  unsichtbar  vor  Ver- 
folgern machen  will.  Bei  anderen  Arten  mag  das  Lidit  auch  als 
Verteidignn^sniittf  ]  dienen;  so  haben  manche  Arten  der  Gattung 
Seopelus  große  Leuchtorgane  am  Schwänze,  sodaß  ein  von  hier 
ans  gleichsam  abgeschossener  Lichtkegel  einen  Feind  blenden 
und  verscheuchen  kann.  Bei  wieder  anderen  mögen  sie  als 
Lockmittel  dienen,  Ccratias  Uspinosm  z.  B.  hat  einen  roten 
Faden  über  dem  ^[aule  am  Kopfe  hängen  mit  einem  Lencht« 
Organe  am  freien  Ende  zum  Anlocken  von  Beutetieren. 

Was  wir  bei  Wassertieren  von  anatomisch  ausgebildeten 
Geruchs-  und  Gehörorganen  finden,  entspricht  in  seiner  physio- 
logischen Funktion  noch  nicht  der  späteren  endgültigen  bei 
Lnfttieren.  Die  Gephalopoden  z.  B.  zeigen  hinter  dem  Auge  je 
ein  sackförmiges,  2— mm  langes  Grübchen  mit  spaltformiger 
Öffnung  nach  außen.  Das  Innere  dieser  Grübchen  ist  mit  großen 
cjlindrischenWimperzellen  ausgekleidet,  zwischen  welchen  keulen- 
förmige Sinneszellen  mit  großen  Eernen  eingestreut  sind,  deren 
gegen  die  Höhle  gekehrtes  Ende  ein  starres  Stäbchen  trägt, 
während  das  entgegengesetzte  mit  Ästchen  des  Riechnerven 
zusammenhängt,  also  Biechzellen  wie  bei  den  höheren  Tieren. 
Die  Fische  besitzen  ein  anatomisch  wohl  ausgebildetes  Riech- 
organ: eine  Nasenhöhle  (Riechsack},  von  der  der  Riechnerv  zum 
Riechlappen  am  Vorderbim  emporsteigt ;  die  Nasenhöhle  (Riech- 
sack) endet,  sei  es,  daß  sie  wie  bei  den  ('3xlostomen  oder 
Rundmäulern  (Petromyzontidae  und  Myxinidae)  einfach  medial 
liegt,  oder  wie  bei  den  übrigen  Fischen  doppelseitig  ausge- 
bildet ist,  mit  wenigen  Ausnahmen  (Myxinidae  und  1  )ipii<ti  oder 
Lungeniiscliü)  nach  liinten  blind,  d.  h.  ohne  alle  Verbindung 
mit  der  Mund-  oder  Gaunienliülile.  In  W:isser  gelöste  Stoffe 
kann  man  aber  nun  einmal  niclit  riechen,  sondern  nur  schmecken, 
also  kiiiiiien  es  auch  nur  Geschmacksemi)lindun<j:en  sein,  welrlie 
diese  anatumi.sclien  Kiecliorgaue  der  Wassel  iiere  vermitteln. 
Krst  der  Aufenthalt  an  der  Luft  ermrt^^liclit  den  Geruchssinn, 
hier  eilan<;t  er  aber  al.sbald  eine  Bedeutung,  die  weit  über  die 
<les  (Tescliniaekssinnes  hinausgeht.  Während  bei  den  Wasser- 
tieren <lie  teine  Ausläldung  (h'<  «lesclmmckssinnes  ttberwie<rt, 
und  dieser  Sinn  jrleichsani  die  Kunkuou  d»*^  s]>äteren  (ieruchs- 
siuues  eiuätweileu  noch  mitversieht,  tiitt  bei  den  Lufttiereu 


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gerade  der  Geruchssion  immer  mächtiger  hervor  und  Überwiegt 
den  Geschmackssion  an  Bedeutung.  Bei  Lufttieren  erhält 
der  Geruchssinn  gerade  umgekehrt  wie  bei  den  Wassertieren 
das  Übergewicht  über  den  (leschmackssinn.  Schon  bei  den 
nieileren  Lufttieren,  den  an  der  Luft  lebenden  Weichtieren,  den 
Land-  und  Lungenschnecken,  lerner  den  Insekten  —  bei  den 
Spinnen  sind  bis  jetzt  Geruchsorgane  noch  nicht  mit  Sicherheit 
nachgewiesen  —  ist  der  Geruchssinn  von  hoher  Bedeutung;  er 
dient  hier  zum  Auffinden  der  Nahrung,  zum  Finden  der  richtigen 
Fährte,  zum  Erkennen  anderer  Individuen,  zur  Unterscheidung 
von  Freund  und  Feind,  zur  Vermittlung  der  Fortpflanzung.  Es 
kann  gar  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  die  Insekten  ein  sehr 
«feines  GeruchsTermdgen  besitzen,  weit  feiner  wie  wir  Mensehen. 
Der  anatomische  Sitz  des  Geruchssinnes  bei  den  Landschnecken 
wie  bei  den  Insekten  kann  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  nur  in 
den  Ffihlem  gesucht  werden.  Die  Nervenendigungen  des  Riech- 
organes  sind  kaum  von  solchen  des  Tastorganes  zu  unter- 
scheiden: eine  Sinneszelle  mit  Riechstift  in  Riechgruben  oder 
hörner-  und  keulenförmige  Gebilde  neben  den  Tastorganen. 
Der  Geruchssinn  scheint  bei  den  Insekten  alle  anderen  Sinnes- 
tbätigkeiten  zu  überragen  und  gerade  mittelst  dieses  Sinnes 
sind  sie  befähigt,  uns  iii  gertchtes  Staunen  zu  versetzen.  Sie 
gebrauchen  ihre  Fühler  wie  die  Säugetiere  (Elefant,  Tapir, 
Scliweiu,  ^hiulwurfi  ihren  Rüssel  oder  (Hnnd,  Katze)  ihre 
Schnautze  benutzen.  Insoiern  dci  Geruchssinn  sowohl  bei  den 
Landschnecken  als  bti  den  Insekten  in  keineilei  Beziehung  zur 
Atmung  steht,  unterscheidet  i-v  sich  nncli  vun  dum  Ueruchssinn 
der  au  der  Luft  lebenden  W  irlieltiei  e  nnd  veirät  damit  nur  zu 
deutlich  seine  nahe  ^  t  l  Avandtschafr  zum  Tast -Geschmackssinn. 
Erst  bei  den  durch  Lunsen  atnieinlen  \\'irbeltiei tai  überniniuit 
der  <  i  i'i  uchssinn  nocli  die  be.^oiuiei  e  Missidn  eines  Wächters  des 
Almuugsprozesst  <  Wie  wiclitig  der  (4erut  lissinn  aber  auch  für 
viele  an  der  Luit  lebenden  Wirbeltiere  in  Hezu^  auf  Erhaltung 
ihrer  Existenz,  ihre  Ernährung  und  Fortiitianzung  ist.  !  (  wei.st 
die  hohe  Ausltildung  des  (Tenichsnrganes  bei  vielen  derselV-fii. 
selbst  solchen,  die  noch  auf  sehr  niederer  Stufe  der  Entwiekiniif^ 
stehen,  wie  bei  den  Reptilien,  bei  denen  zuerst  ini  Tierreiche 
eine  wirkliche  Hirnrinde  zur  Ausbildung  gelangt.  Edinger 
ist  es  gelungen f  den  Nachweis  zu  führen,  daß  z,  B.  bei 


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der  Kiesenschildkröte  /Thelone  niidas)  wesentlich  au  dm  Riech- 
appaiat  sich  die  erste  KntwickeliuiLr  der  Hiiniimle  anschließt, 
daß  somit  der  pliylogeuelisch  mit  am  älteste  [viudenteil  und 
somit  auch  die  pliylogenetisch  älteste  psychische  Thätigkeit  des 
Tieres  an  den  Riecliapparat,  resp.  an  den  Riechakt  anknüpft 
(Tast-,  Schmeck-,  Riechsiun).  Gleicliwie  bei  den  Insekten  muß 
also  auch  noch  bei  den  niederen  Wirbeltieren  <ler  GeinicbssiDB 
als  hüchststehender  Sinn  bezeichnet  werden.  Aber  auch  noch 
hoch  in  die  Reihen  der  Wirbeltiere  hinauf  können  wir  die 
feine  Ausbildung  des  Geruchssinaes  bewundern,  ich  brauche  nur 
an  den  wunderbaren  Geruchssinn  unserer  Hunde  zu  erinnein. 
Eine  Ausnahme  machen  dit  Vogel:  ihr  Geruchsinn  ist  wenig 
entwickelt,  dagegen  übertreffen  sie  alle  anderen  GeschOpfe  aik 
Schärfe  des  Gesichtes. 

Ich  kann  die  Betrachtung  der  sog.  niederen  Sinne  (Tast-, 
Geschmacks-  und  Geruchssinn)  nicht  Yerlassen,  ohne  nochmals 
auf  deren  nahe  gegenseitige  Verwandtschaft  aufmerksam  am 
machen.  Bei  der  niederen  Tierwelt  geht  diese  Verwandtschaft 
schon  darans  hervor,  daß  sich  die  Sinnesendapparate  fOr  den 
Tastsinn,  Geschmackssinn  nnd  Geruchssinn  anatomisch  meist  gar 
nicht  unterscheiden  lassen;  sie  läßt  sich  aber  des  weiteren  bis 
zum  Menschen  hinauf  anatomisch  nachweisen.  Die  Tastzellen 
in  der  Haut,  die  Geschmackszellen  auf  der  Zunge,  die  Riech- 
zelten  in  der  Nasenschleimhaut  sind  ja  alle  nichts  anderes  ahi 
die  Nachfolger  jener  uralten  Sinneszellen,  die  sich  als  ein-* 
f achstes  Sinnesorgan  nnd  nur  noch  eine  einzige  Ursinnes- 
empfindung  vermittelnd  bei  jenem  niederst  stehenden  Kalk- 
schwämmchen  (Leucandra  penicillata),  rings  um  das  Oscnlum 
gelagert,  vorfindet.  Noch  bei  den  oligochaetenWürmera  (Lumbri- 
cus)  bilden  dieselben  Sinneszellen,  zwischen  die  Epithelzellen  der 
Haut  eiiigelatrert,  die  Endigun^en  des  seusibleu  Nervensystems 
(M.  von  Lenliüssek,  G.  Ketzins  u.  a.).  Sensibles  und  sen- 
sorisches Nervensystem  haben  aber  doch  wohl  denselben  Ur- 
sprung (der  Regenwurm  reagiert  auf  Licht-  und  Geruclisreize 
und  hat  doch  keine  ei<j:enUichen  Sinnesorgane).  Speziell  in  Bezug 
aiil  aie  Kndi<riinosvveise  des  Kieehnerven,  der  diesen  ursprttng- 
lirhcn  \  eiiialtnissen  noch  heute  am  niiclisten  steht,  sagt  G.  Retzius 
in  seinen  _Hiolu<rischen  üntersiu-hiiugeu*'  (Bd.  III,  1892):  „Die 
noch  bei  den  höchsten  Tiereu,  den  Säugeiu,  vorhandenen  Ver- 


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Hltnisse  des  Biechorganes  erweisen  sich  nach  ihrem  histologisch- 
morphologischen  Bau  als  sehr  primitive,  auf  einem  niedrigen 
Standpunkte  stehen  gebliebene."  Bei  den  höheren  Säugetieren 
und  den  ^leusclien  ist  es  allein  der  Riechnerv,  der  in  einer 
Sinoeszelle  im  Schleimlmutepithel  der  Nase  endigend  noch  an 
die  älteste  nrsprüngHcbe  Konstruktion  sensibler  und  senso- 
rischer nervöser  Organe  der  niedersten  mehrzelligen  Wasser- 
tiere erinnert.  Tast-  und  Geschmacksorgane  der  höheren  Tiere 
stehen,  wenn  wir  weiter  den  Anseinandersetzangen  von  G.  Betzius 
folgen,  bereits  an!  einer  höheren  Stufe  der  Entwicklung:  Der 
Zellkörper  der  fr&heren  Sinneszelle  ist  zentralwärts  vom  Epithel 
in  die  Tiefe  abgerückt  und  sendet  einen  Ausläufer  weiter  nach 
dem  Zentralorgan,  dagegen  einen  zweiten  Ausläufer  peripber- 
wärts  zum  Epithel,  wo  er  die  dem  Tast-,  resp.  dem  Geschmacks- 
sinn dienenden  Sinneszellen  umspinnt  und  in  frei  aus- 
laafenden  Spitzen  endet,  d.  b.  mit  denselben  in 
keinerlei  direkte  Verbindung  tritt,  wie  es  bei  der 
nrsprlingUchen  (primären)  Sinneszelle  der  Fall  war.  Betzins 
l»ezeichnet  daher  die  Taat-  und  Geschmackszellen  der  höheren 
Tiere  als  sekundäre  Sinneszellen.  Anticipando  sei  hier  gleich 
bemerkt,  daß  es  sich  bei  den  Haar-  oder  Hörzellen  im  Epithel 
des  Hörorganes  gerade  so  verhält,  d.  h.  auch  sie  sind  solche 
sekundäre  Sinneszellen,  umsponnen  von  den  Endanslänfern 
der  Geiiöruerveu.  In  der  Retina  linden  wir  in  der  Stäbcheu- 
und  Zapfenscliiclit  nebst  den  dazu  gehörigen  Körnern  der 
Körnerschicht  die  Repräsentanten  der  alten  fSinueszellen,  die 
allmählich  in  Sehsinueszelieu  oder  Stäbcheuzelleu  übergingen, 
wieder. 

Gleichwie  alle  unsere  verschiedenen  Sinnesorgane  aus  der 
ursprünglich  einheitlichen  Form  tlei*  Sinncszell«'  hervorgegaimn  n 
bind,  so  war  ursprünglich  auch  nur  eine  Koiiii  von  Nim  ven- 
fasern  vorhanden,  die  eben  die  Sinneszelle  mit  ilirem  ZcMitral- 
organe,  il.  b.  ursprünglich  r'nwv  cinfarlif-ii  sulikiilaii  gelegenen 
Nervenzelle,  verband,  üie  .Nervenfaser  war  urspriniglich  nichts 
auderes  als  ein  T/eiter  des  in  der  Sinn»  >/.<  lle  zu  einem  Nerven- 
reiz umgewamlelten,  von  außen  knmiii.  ndeii  Sinnesreize?:  zum 
nervösen  Zentralorgau.  Erst  allmaiilieh  durch  Arbeitsteilung 
haben  sich  die  verschiedenen  Arten  von  Nei  ven  herausgebildet. 
Ob  eine  Nervenfaser  sensible  oder  sensorische  oder  motorische 

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Heize  leitet,  das  liihiprt  einzig  und  allein  davon  ab.  mit  weichem 
Endapparate  sie  eVien  in  Verbindung  stellt.  Die  Spezifizität 
einer  S  i  n  n  e  s  t  lüi  t  i  k  e  i  t  beruht  auf  deren  dem  äuße- 
ren Sinnesreize  angepaßten  Siniiesapparate  (Sinnes- 
organ). Daß  der  Sehnerv  auch  auf  ihn  unäquate  Reize  stets 
mit  einer  Lichtwahrnehmung,  der  Gehörnerv  mit  einer  Gehör- 
wahraehmuDg  antwortet,  ist  eine  erst  im  Leben  anerzogene  und 
erworbene  Eigenschaft,  beruht  aber  nicht  auf  einer  Spezi- 
fizität  des  betreffenden  Nerven.  Anatomisch  sieht  eine 
Nervenfaser  aus  wie  die  andere:  Achsencylinder  und  Markscheide, 
nur  ist  ein  Xerv  dicker  wie  der  auciere:  auch  zeigen  alle  die- 
selben physikalisch-chemischen  und  physiologischen  Eigenschaften 
(Leituugsgeschwiudigkeit  des  Reizes  100  Fuß  in  der  Sekunde). 
Mit  dieser  matenaliätisch-empii  istischen  Auffassung  (v.Helmholtz) 
stimmt  allerdings  nicht  das  Johannes  Müller'scbe  Gesetz  von 
der  spezifischen  Sinnesenergie:  „Die  Empfindung  ist  nicht  die 
Leitung  einer  Qualität,  eines  Zustandes  unserer  Nerven  zum 
Bewußtsein,  veranlaßt  durch  eine  äußere  Ursache/  (Desgl. 
duBois-Beymond,  A. Lange,  Rosenthal  etc.).  Demnach  wären 
unsere  Sinnesnerven  schuld  an  der  Wahrnehmung  von  Licht, 
Schall  etc.,  während  diese  in  der  Außenwelt  gar  nicht  existierten, 
und  es  k&nnten  umgekehrt  in  der  Außenwelt  Vorgänge  statt- 
finden, von  denen  wir  gar  keine  Ahnung  haben,  weil  wir  keine 
besonderen  Nerven  dafOr  besitzen.  Diese  idealistische  vitalistisch- 
spiritualistische  Anschauung  ist,  wenigstens  meiner  persönlichen 
Überzeugung  nach,  heute  gegenüber  der  materialistisch-empi- 
ristischen Auffassung  (v.  Helmholtz)  nicht  mehr  haltbar. 
Unsere  Nerven  gleichen  den  Telegraphendiühten:  „Ein  solcher 
Draht,*  sagt  von  Helmholtz,  „leitet  immer  nur  dieselbe  Art 
elektrischen  Stromes,  der  bald  stärker  bald  schwächer  oder  auch 
entgegengesetzt  gerichtet  sein  kann,  aber  sonst  keine  qualitativen 
Unterschiede  zei«rt.  Deiimach  kauu  man.  je  nachdem  uiau  seine 
Enden  mit  verschiedenen  Apparaten  iu  Verbindung  setzt,  tele- 
graphische Depeschen  geben,  Glocken  läuten.  .Minen  entzünden, 
Wasser  zersetzen,  Magnete  bewegen,  Ei.>eu  maguetisicren,  liicht 
entwickeln  u.  s.  f.  Ähnlich  in  den  Nerven.  Der  Zustand 
der  Reizung,  der  in  ihnen  hervorgerufeu  werden  kann  und  von 
ihnen  furtgeleitet  wird,  ist,  soweit  er  sieh  an  der  isolierten 
Nervenfaser  erkennen  läßt,  überall  derselbe,  aber  nach  ver- 


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schiedenen  Stellen  teils  des  Gehörs,  teils  der  äußeren  Teile  des 
Körpers  hingeleitet,  brineft  er  Bewegungen  hervor,  Absonderungen 
von  Driisen,  Ab-  und  Zunahme  der  Blutmenge,  der  Böte  und  der 
Wärme  einzelner  Organe,  dann  wieder  Liclitempfinduugen,  Ge- 
hörempfindungen u.  s.  w.  Wenn  jede  qnalitatlT  verschiedene 
Wirkung  der  Art  in  verschiedenartigen  Organen  hervorgebracht 
wird,  zu  denen  auch  gesonderte  Nervenfasern  hingehen  müssen, 
so  kann  der  Vorgang  der  Heizung  in  den  einzelnen  Fasern 
ttberall  ganz  derselbe  sein,  wie  der  elektrische  Strom  in  den 
Telegraphendrähten  immer  derselbe  ist,  was  für  verschieden- 
artige Wirkung  er  auch  an  den  Enden  hervorbringen  möge. 
So  lange  wir  dagegen  annehmen,  daß  dieselbe  Nervenfaser  ver- 
schiedenartige Empfindungen  leitet,  würden  auch  verschiedene 
Arten  des  Reiznngsvorganges  in  ihr  vorhanden  sein  müssen, 
die  wir  bisher  nachzuweisen  noch  nicht  imstande  gewesen  sind." 
Der  Nerv  ist  also  sensorisch,  wenn  er  mit  einem  Sinnesapparate, 
motorisch,  wenn  er  mit  einem  Muskel,  sekretorisch,  wenn  er 
mit  einer  Drüse,  vasomotorisch,  wenn  er  mit  einem  Blutgefäße 
in  Verbindung  steht  Seine  Funktion  ist  in  diesen  vier  Fällen 
immer  dieselbe;  sie  besteht  in  der  Reiz-Leitung  und  -Ober- 
tragung;  aber  die  Wirkung  dieses  Reizes  hängt  ab  von  dem 
damit  verbundeneu  Apparat.  Das  steht,  wie  mau  leicht  einsieht, 
in  denkbar  größtem  (lOgensatze  zur  Auffassung  von  Johannes 
Müller,  welcher  jedem  Nerv  eine  liestimmte,  mir  ihm  zukumnieude 
Funktion  zugestelieu  will.  Ks  muß  hier  hervorgehoben 
werden,  d  a  li  der  Reg  r  ii  n  d  e  r  d  e  r  Idee  von  d  e  r  G 1  e  i  c  h  - 
artigkeit  aller  Nervenfasern  unser  Landsmann 
Hermann  von  Meyer  war  (^Untersnclmngen  iilM  r  die  Phy- 
siulugiti  der  Nervenfasern'^ ;  aus  der  Zeit  seines  Privat-Jjozeutums 
in  Tübingen,  ls:{9  -44). 

Unter  dem  Einiluß  der  äußeren  Sinnesreize  zur  Ent- 
wickelung  gekommen,  gehen  somit  die  Sinne  die  zuvei  lassii^ste 
Auskunft  über  die  umgeben<ie  Außenwelt  und  regulieren  ileni- 
gemäß  die  Thäti<rkeit  der  gesamten  Tierwelt.  So  lange  noch 
kein  Gehirn  voilianden  ist;  d.  h.  so  Innge  die  J^innesempfindungeu 
anfänglich  nur  einer  subkutan  gelegenen  Nervenzelle,  dann 
einer  Zusammenhäufnng  von  Nervenzellen  oder  einem  Nerven- 
gangliou,  wie  dem  Schlundganglion,  zuiließen,  ist  diese  Tliätigkeit 
nur  eine  einlach  meciiauisch-reöektorische,  unbewußte  und  un- 

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willkürliche,  die  infolge  angeborner  Intelligenz  oder  Instinktes 
den  Stempel  auffälliger  Zweckmäßigkeit  an  sieb  tragen  und  uns 
dadurch  irrtümlich  zur  Annahme  von  bewußter  Verstandesthätig- 
keit  verleiden  kann.  Will  man  das  Schlnudganglion  der  niederen 
Tiere  mit  einem  Geliirn  vergleichen,  so  könnten  doch  nur  die 
sog.  niederen  Hiruteile,  die  sich  zwisclieu  die  beiden  Großhirn- 
hemisphären und  dem  Rtickenmarke  einschieben  d.  h.  vei  längei  t«  s 
Mark  nebst  Anhängen,  Kleinhirn  und  Vierhügel  und  Teile  der 
Großhirnganglien  in  Betracht  kommen,  aber  nicht  die  darüber  sich 
legenden  sog.  höheren  Hirnteile,  die  beiden  Großhiinhemisphären 
.mit  der  granen  Hirnrinde.  Je  vollkommener  die  Auabildung  der 
Sinnesorgane  und  Je  höher  zugleich  die  Entwickelung  des  eigent- 
lichen Gehirns,  desto  mehr  tntt  auch  die  Beföhignng  zu  Tage,  aus 
den  dem  Gehirn  von  der  Außenwelt  zufließenden  Sinnesempfin- 
düngen  bewußte  Begriffe,  Vorstellungen  und  Schlüsse  abzu- 
leiten, d.  h.  zu  denken  und  demgemäß  auch  w i  11k ftr lieh  und 
zweckmäßig  zu  handeln.  Für  den  Menschen  als  dem  ent- 
wickeltsten organischen  Wesen  uuserer  Erde  sind  die  Sinnes- 
empflnduttgen  die  festen  Grundpfeiler,  auf  denen  sein  ganzes 
Denken  und  Handeln  beruht,  und  hier  stehen  die  zwei  höheren 
sog.  animalen  Sinne,  d.  h.  Gehör-  und  Gesichtssinn,  in  erster  Reihe. 

HI.  Höhere^  sog.  animale  Sinne:  Gehörsinn  und  GesiehtssliiB. 

Was  wir  bei  Wassertieren  von  Gehörorganen  finden,  ent- 
spricht zunächst  noch  wenig  dem  Gehörorgan  der  höheren 
Tiere.  lJusier  Gehörorgan  besteht  Ix'kjinutlich  aus  divi  Teilen: 
1.  dem  die  Schallbewe<riin<:'  empfangenden  und  iilu'i-ti-.i'renden 
Apparat,  bestehend  aus  dem  äußeren  und  mittleren  ( )lir.  2.  dem 
die  Schallbeweguugen  unalysicicmleu  und  in  Nervenerreguug  um- 
setzenden Apparat,  dem  Labvrinlii.  und  3.  dem  diese  Erregung 
weiter  leitenden  Ajiiiiirat.  dem  N.  acusticus  und  dessen  Ver- 
breitnn^sbezirk  im  iiehiiu.  Bei  allen  Wassei-tirifn .  Kiselie 
einl»e<^ritTen,  fehlt  das  äuliere  und  mittlere  Ohr.  Was  wir  im 
Tierreich  als  »'rste  Andt-utun{:'  des  ( iidirnor^anes  fiiulen.  ent- 
spricht dem  Labyrinth  der  höheren  Tieie  und  bestellt  ans  einem 
kleinen,  mit  einer  Konkremeute  enthaltenden  KlUssigkeit 
gefüllten  Siiek(  htMi.  der  sog.  ( »toc}  ste  (Hrtrsäekchen).  An  diese 
Otoeyste  läuft  der  Hörnerv  heran  und  tritt  mit  den  die  Otocyste 
auskleidenden  iiaarzeUeu  (Wimperzelleu)  in  Verbindung;  in  dem 


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zentralen,  von  diesen  Haarzellen  eingesclilossenen  und  mit 
Fl&ssigkeit  geffiUten  Hohlraum  schwimmen  ein  oder  mehrere 

Otolithen,  die  mit  den  Wimpern  der  Haarzellen  in  Beziehung 
treten.  Solche  Otocysten  timleu  sich  bei  Cölente raten, 
z.  B.  den  Medusen  am  Rande  der  Umbrella  oft  in  beträcht- 
licher Menge  und  hier  einem  Xervenrinire  iiuflicjiciid,  Bei  dm 
Echinodermen  fehlen  sie.  Dagegen  Im  sitzen  die  Mollusken 
alle  ()toc\sten.  Bei  den  Muscheln  finden  wir  zwei  Hör- 
bläsclien  an  der  Fnßbasis.  bei  den  Schnecken  liegen  die 
Otocysten  in  der  Xachbarsidiuft  dti-  Fnßjranp'lien ,  bei  den 
Rnderscliuecken  auf  dem  rnterschkuid^'-;in<rlinii ;  bei  ilen  CV- 
i)h;il<'i)(Mlt'ii  zeisren  <lip  H«Mk;ii's^-lii  Vors|iriin«5^e,  vermiitlicli  die 
ersten  Andentuii<:t.'n  dri-  hallizirkeliorniigen  Kanüle.  Die  im 
Wasser  leiieiidi  u  Wiuuier  besitzen  hie  und  da  Otocysten,  so  in 
seltenen  h'älleii  die  Strudelwürmer  oder  Tnibellarien  (Unter- 
ordnung der  PlattwUrmer)  und  die  SMiidwininer  oder  Arenirohw 
(Unterordnung  der  Rinjrehviiniier  mit  zwei  Otocysten).  Die 
Krebse  haben  im  Basalgliede  der  Innenfiihler  Gehörsäckchen 
und  erweisen  sich  gegen  Geräusche  sehr  emptindlich ;  bei  Mi/sis 
liegen  die  Gehörorgane  merkwürdigerweise  seitlich  in  den  in- 
neren Lamellen  des  Schwanzfächei-s.  (Uber  die  Gehörorgane 
der  übrigen  an  der  Uuft  lebenden  Gliedertiere :  Insekten,  Spin« 
neu,  Tausendfüßer  ist  nichts  Sicheres  bekannt).  Was  Wasser- 
tiere wiiklich  an  Gehör  besitzen,  kann  vermutlich  nur  durch 
die  Eorperleitung  selbst  zu  stände  kommen  und  ent- 
spricht unserem  (Tehijr,  soweit  es  durch  sog.  Knochenleitnng 
ermöglicht  wird;  jedenfalls  kann  es  sich  nur  um  eine  sehr  un- 
yoUkommene  Gehörleistung  handeln.  Die  meisten  Physiologen 
schreiben  heutzutage  dem  Teil  unseres  inneren  Ohres,  der  aus 
den  balbzirkelförmigen  Kanälen  besteht,  keinen  wichtigen  An- 
teil beim  Vernehmen  von  Schallwellen  mehr  zu  und  betrachten 
diesen  Teil  des  inneren  Ohres  vielmehr  als  dazu  bestimmt,  uns 
einen  genauen  Begriff  von  unserer  Körperlage  zu  geben,  sodaß 
wir  bei  Erkrankung  dieser  Teile  unseres  inneren  Ohres,  wenn 
wir  uns  bewegen,  sofort  in  den  Zustand  des  Schwindels  ver- 
fallen (Meniere'sche  Krankheit,  Ohrensausen  mit  Sehwindel). 
Dasselbe  scheint  nach  den  Untersuchungen  von  Delages  bei  den 
mit  Otoc3'sten  versehenen  Wassertieren  stattzufinden.  Zerstört 
man  einem  Uephaloitoden  seine  Otocysten,  so  sind  die  Bewegungen 


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dfis  Tieres,  wenn  es  zn  Behwimmen  anfängt,  zunächst  noch  nor- 
mal; aber  es  daueii  nicht  lange,  dann  kommt  das  Tier  ins 
Schwanken  und  schließlich  liegt  die  Unterseite  des  Tieres  nach 
oben  gekehrt;  vergeblich  sucht  es  sich  zn  drehen  nnd  seine  nor- 
male Stellung  wieder  zu  gewinnen.  Cephalopoden^  die  man  ihrer 
Aagen  beranbt  hat,  bewegen  sich  zwar  langsam  und  vorsichtig, 
aber  doch  vollkommen  korrekt.  Dasselbe  kann  man  auch  bei 
anderen  solchen  Tieren  beobachten  z.  B.  bei  den  Medusen.  Die 
Otocysten  haben  demnach  bei  den  Wassertieren  den  Hauptzweck 
von  Organen,  welche  die  Bewegimg  regeln,  indem  sie  veimnt- 
lich  durch  Reflex  entsprechende  Muskelwirkungen  hervorruleni 
durch  welche  der  Edrper  in  der  beabsichtigten  Bichtung  und 
in  normaler  Orientierung  während  der  Daner  der  Bewegung 
erhalten  wird.  —  Bei  den  Fischen  können  wir  am  inneren 
Ohre  scliou  eine  weitere  Ausbildung  in  einen  Sacculus  (später 
Seimecke,  deren  erste  Andeutung:  als  Lageiui  oder  Lagenula 
bezeichnet  wird  i  und  einen  Utricuhis  mit  den  daraus  entspringen- 
den halbzükeitürmigeu  Kanälen  unterscheiden;  aber  auch  bei 
ihnen  fehlt,  wie  gesagt,  äußeres  und  mittleres  Uhr.  —  Erst 
den  Amphibien  und  von  ilinen  aufwärts  bei  den  übrin:t'n  auf 
dem  Lande  lebenden  Wirbeltieren  findet  sich  ein  mittleres  Ohr: 
bei  dt'U  Ampliilaen  nnd  Reptilien  Trommelfell  in  einer  Haut- 
einsenkung, dann  zwischen  Trummelfell  und  Feuestra  ovalis 
e  i  u  hantelfrn  inij^er  (7  e  h  i>  r  kuochen,  Columella  genannt,  Pauken- 
hohle  und  Tuba  Eustachii;  äußeres  Ohr  fehlt.  Dazu  tritt  bei 
den  Vögeln  ein  äußerer  Gehörgang  ohne  äußeres  Uiir.  Erst 
bei  den  Säugetieren  kommt  die  Ohrmuschel  als  phylo- 
genetisch jrin<^ster  IVil  zum  Auffangen  der  Schallwellen  hinzu, 
sie  fehlt  nur  bei  den  Monotremen,  Cetaceen,  Sirenen  und  See- 
hunden, ferner  besitzen  die  Säugetiere  drei  Gehörknöchelchen 
an  Stelle  der  früheren  einfachen  Columella  zwischen  Trommel- 
fell und  Fenestra  ovalis,  welches  zum  Vorhofe  des  Labyrinthes 
führt  (die  Feuestra  rotunda  geht  zur  Schnecke).  Das  häutige 
Labyrinth  zerfällt  in  zwei  Hauptteile,  den  Utriculus  und  den 
Sacculus,  beides  kleine  Säckchen,  die  in  dem  Zentralteile  des 
knöchernen  Labyrinthes,  dem  Vestibulum,  eingeschlossen  sind. 
Die  Außenfläche  des  Vestibulum  ist  der  Trommelhöhle  zuge- 
wendet und  zeigt  das  ovale  Fenster,  die  obere  Fläche  ist  mit 
dem  spüralförmigen  Anhange  der  Schnecke  in  Beiiehang  und 


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die  hintere  setzt  sich  in  die  halbziikelförmigen  Kanäle  fort. 
Hörleisteu  der  Ampullen,  Hörflecken  im  Utriculus  und  Sacculus, 
Hörzeilen  mit  Hörhärchen;  letztere  ragen  io  die  Endolymphe 
hinein.  Um  die  Hörflecken  im  Utriculus  und  Saccolus,  den  sog. 
Otolithenaäcken,  sammeln  sich  Häufchen  von  kohlensaurem  Kalk, 
OtoHthen.  Die  Endigungen  der  Schneckennerven  zeigen  weit 
verwickeitere  Bildungen,  die  man  das  Covti'sche  Organ  genannt 
hat.  Indem  sich  allmählich  aus  dem  ursprünglichen  Otolithen- 
sacke  (Otocyste)  als  erster  Andeutung  des  Labyrinthes  eine 
Scheidung  in  Schnecke  und  halbzirkelförmige  Kanäle  ausbildet, 
könnte  man  an  eine  Trennung  früher  im  Otolithensacke  ver- 
einter, natOrtich  noch  nieder  entwickelter  Funktionen,  Gehör- 
und  Gleichgewichtsoi-gan,  denken.  Jedenfalls  stellt  die  Schnecke 
den  höchstorganisierten,  am  siiätest  entwickelten  Teil  des  inneren 
Ohres  dar,  der  für  unser  Gehör  am  wichtigsten  ist.  Auf  ihr 
beruht  die  in  der  ganzen  Tierreibe  höchst  stehende  Entwicke- 
lung  des  Gehörs  beim  Menschen,  der  er  den  Hauptunterschied 
von  den  ihm  nächststeheuden  Säugetieren  verdankt,  die  artiku- 
lierte Sprache  und  die  musikalische  Ausbildung. 

Von  ht>chstem  Interesse  ist  das  Studium  der  Entstehung 
und  Ent Wickelung  des  Gesicliissinnes.  rrsp.  des  Sehorganes,  im 
Tierieiclie.  Einmal  kumiut  dieser  mihi  vtiii  (h'ii  Wirbeltiereu 
an  l>is  tief  in  das  Bereich  der  niederen,  im  Wasser  lebenden 
Tie!  weit  hinab ,  soweit  eben  die  Schwingungen  des  Licht- 
illhers  in  das  Wasser  liiueindringen,  zur  Kntvvickelung;  dann 
aber  auch  ist  das  St-horf^au  von  seiner  ers^leii  Entwickeluug 
an  wohl  charaklensiert  und  kaum  mit  einem  anderen  Sinnes- 
organ»' zu  verwechseln.  Wir  kr»nnen  seine  Geschichte  genau 
verfulgeu  von  der  ersten  Diü'erenzierung  der  Selisinneszelle  ab 
bis  zu  unserem  eigenen  kompliziertin  Sehorgan  herauf.  — 
Welche  charakteristische  Veränderung  bemerken  wir  zuniu-hst 
au  derjenigen  Stelle  der  Korperoberfläehe.  wo  sii  li  Sinneszeilen 
unter  dem  Eintliisse  des  sie  treffenden  Lichtreizes  zu  Sehsinnes- 
zellen  umzuwandeln  anschicken?  Die  Stelle  wiril  pigment- 
haltig. Das  Pigment  begünstigt  eben  den  Lichteinfluß:  es 
läßt  das  Licht  nicht  durch,  sondern  absorbiert  es  und  hält  zu- 
gleich das  Seitenlicht  ab.  Das  Pigment  liegt  entweder  in  der 
Sehsinneszelle  selbst  oder  in  den  sie  umgebenden  Sttitzzellen  — 
heide  ektodermen  Ursprungs  —  oder,  wenn  wir  gleich  auch  die 


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Arthropoden  berücksichtigen  wollen,  iu  mesodermalen  PigmeDt* 
zollen.  £ine  Ansammlung  solcher  pigmentierten  Zellen  (Pigment- 
fleck) repräsentiert  die  erste  Anlage  eines  Seborganes  bei  den 
niederen  Tieren.  Dazn  tritt  dann  ein  lichtbrechender  Körper, 
sei  es  als  Glaskörper,  sei  es  als  Linse  oder  beide  zusammen. 
Es  versteht  sich  von  selbst,  daß  die  ersten  noch  unToUkommenen 
Anlagen  von  Sehorganen  in  der  niederen  Tierwelt  nur  den 
niedei'Sten  Grad  von  Sehvermögen,  d.  h.  die  Unterscheidung  von 
Hell  and  Dunkel,  zu  vermitteln  vermögen.  So  sehr  also  auch 
die  niederen  Tiere  mittelst  der  Ausbildung  ihrer  Tastorgane 
die  Wirbeltiere  und  den  Menschen  übertreffen  können,  so  wenig 
ist  dies  in  betreff  des  Gesichtssinnes  der  Fall. 

Bei  den  Cölenteraten,  Elchinodermen,  Lamellibranchiaten 
(Muscheln)  läßt  sich  die  Bildung  des  Sehorganes  aus  den  im 
Epithel  zerstreuten  Sinneszellen  auf  das  deutlichste  verfolgen. 
Es  findet  eine  Anhftnf  ung  von  Sinneszellen  an  einem  bestimmten 
Platze  der  Eöriteroberflache  statt ;  diese  Sinneszellen  sind  derart 
von  Epithel-  oder  Sttttzzellen  nmgeben,  daß  keine  einzelne  Sinnes- 
zelle die  andere  berührt.  Diese  Einrichtung  bezweckt  natür- 
lich die  Isolierung  der  Siuueszellt;,  um  so  eine  genauere  Sinues- 
wahriiehmuiig  zu  ermöglichen.  (Die.selbe  Kiiinchtunp^  lindet  sich 
nebenbei  f2;esagt  übrigens  auch  bei  den  Sinueszellen  des  (ie- 
soUuiacks-  und  berucbsoigcines  und  besonders  auch  de«  (Jehör- 
organes  wieder).  Das  Pigment  liegt  zunächst  bei  den  niederst 
stehenden  Tieren  iu  den  Stiuzzellen,  die  Sehsinneszellen  sind 
pigmentfrei;  das  liditpciziiiierende  Ende  der  letzteren  ist  der 
Körperoberfläche  des  Tieres  zugekelirt.  das  XeiTenende  V(»ii 
derstdbeu  abgewendet.  .Am  einfachsten  verliält  sich  die  Sache 
bei  der  8ehgrube  von  Quallen,  wie  der  Aurclia  aurita  (Fig.  08 
und  70,  Carriere*);  dazu  kann  nocli  ein  linsenförmiger  Körper 
(Verdickung  der  Caticula  des  Epitliels^  hinzutreten,  wie 
beim  Auge  einer  anderen  Qualle,  L/w/a  köilikcri  (Fig.  69, 
Carriere),  wodurch  sich  die  Seligrube  noch  mehr  vertieft. 
Diese  sog.  Ocellen  stehen  immer  auf  der  Basis  der  Ten- 
takeln und  zwar  auf  der  Seite,  welche  beim  ruhigen  Schwimmen 
(Schweben)  nach  aaßen  gerichtet  ist,  oder  zwischen  den  Ten- 


Die  SeborgAoe  der  Tiere,  vergleichend  anatomisch  dargestellt  von 
Dr.  Jastos  Oarritee.  MttnolMii  and  Leipdg,  1885. 


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takeln  nächst  dem  Gehörorgan.  Bei  den  Seestemen  stehen  sie 
auf  einem  Wulste  des  am  Ende  Jedes  Armes  befindlichen  Ten- 
takels. Bei  den  Muscheln  sieht  gewöhnlich  nur  der  Mantelrand 
oder  die  Mündnng  der  Atemrohreu  (Sipho)  etwas  aus  den  Schalen 
heraus  und  nnr  hier  konnten  sich  Orgaue  der  Lichtempfindnng 
entwickeln.  Solche  Organe  finden  sich  bei  Fet^unmlus  nnd 
Area,  sowie  bei  Pßeien  und  Spondf/lus^  und  zwar  zeigen  die 
beiden  ersteren  einen  anderen  Typus  wie  die  beiden  letzteren. 
Bei  Pectunculiis  und  Area  stellen  die  Selizellen  langgezogene 
Kegel  dar,  die  Spitze  nach  innen  gekehrt;  das  Pigment  ist  in 
der  Ptii  ipherie  der  Zelle  abgelagert  und  umgiebt  wie  ein  Mantel 
<ku  Zellkörper;  jede  Zelle  besitzt  eine  von  ihrer  Cuticnla  ge- 
bildete Konvexlinse;  das  ganze  Organ  zeigt  eine  nach  außen 
konvex  hervorgewölbte  Fläche  (Fig.  78  und  79,  Carriere). 
Die  Zellen,  welche  den  Sinneskorpcr  bilden,  biml  niclit  scliaif 
gegen  das  Epithel  des  .Mantels  abgegrenzt,  soikUtii  gehen  darch 
lange  uud  schmale  Zwisclienformen  in  die  Cyliuderzelleu  desselben 
über,  so  daß  diese  Riimt  sorgane  von  Area  und  Vcclnnculus  zu 
den  schönsten  Beispielen  für  die  Entstehung  vt»ii  Sinnesorganen 
aus  Epithelzellen  gehören.  Recht  kompliziert  uinl  sehr  merk- 
würdig sind  die  Auii:en  von  Peclen  und  Sponäylus.  Der  Seh- 
nerv schlägt  sich  hier  wie  um  den  Rand  einer  Schüssel  von 
außen  her  um  die  Schale  der  Sehsinneszelleu  herum  und  tritt 
so  au  deren  der  Körperoberfläche  zugekehrtes  Nervenende 
heran,  während  das  lichtperzipierende  Stäbchenende  der  Köri>er- 
oberrtäclie  abgewendet  ist.  also  gerade  umgekehrt,  wie  bei 
Pectunculm .  und  Area  und  den  Augen  der  Cöienterateu  und 
Echinodermeu,  sowie  aller  anderen  Wirbellosen,  aber  ganz  wie 
bei  den  VVirbeltieraugeu  (Fig.  80,  Carriere). 

Aus  dem  bisher  Auseinandergesetzten  haben  wir  eine  Basis 
gewonnen  für  den  Aufbau  des  Sehorganes  in  der  gesamten  Tier- 
reihe: das  Sehorgan  der  Aurelia  aurita  und  Ldxxia  kölUkeri 
bietet  die  Grundlage  ffir  die  sog.  Camera  obscnra-Augen,  die 
Augen  von  Pechmctdus  und  Area  die  Grundlage  fUr  die  sog. 
zQsanunengesetzten  FlUjheraugen  der  Arthropoden.  Das  Auge 
Ton  Beeten  nnd  Spondylm  ist  ein  Camera  obscura-Auge,  das 
bereits  an  das  Wirbeltierauge  erinnert.  Unter  Camera  obscura- 
Angen  versteht  man  solche,  die  nach  dem  Prinzip  einer  Camera 
obscura  gebaut  sind,  so  daß  in  denselben  ein  reelles  Bild  der 


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Außenwelt  entworfen  und  auf  der  im  Hintergrande  des  Auges 
ausgebreiteten  Retina  aufgefangeii  werden  kann;  sie  stellen 
eine  s -liwarze  Hohlkugel  dar,  in  der  vorn  eine  pigmentfreie, 
durchsichtige  Stelle  den  Lichtstrahlen  Eingang  gewährt  (Fig.  1, 
Carriere)  und  finden  sich  bei  den  Gastro]  nflfMi  (Schnecken), 
Cephalopoden,  Würmern  und  Wirbeltieren,  auch  geiiören  die  Napf- 
äugen  der  Insekten  hierher,  sowie  die  Augen  dnr  Myriapoden 
und  Arachniden.  Unter  zusammengesetzten  oder  Fächeraugen 
versteht  man  solche,  bei  welchen  die  Sehzellen  fächerförmig 
angeordnet  sind  und  einen  Kegel  bilden,  dessen  Basis  gewOlht 
fiber  die  Körperoberfläche  herrorzm*agen  pflegt  (Fig.  2,  Carriere). 
Hier  kann  kein  reelles  Bild  im  Augenhintergrunde  entstehen. 
Diese  Angen  finden  sich  bei  den  Arthropoden. 

Grastropoden  (Schnecken).  Die  einfachsten  Angen  in 
Form  von  Sehgraben  finden  sich  bei  BatEUa  und  HaUoti». 
Beim  Auge  der  PtUella  (im  Meere  lebende  Napfschnecke}  setzt 
sich  das  Epithel  des  Tentakels  direkt  in  die  Gmbe  hinein 
fort  und  yerwandelt  sich  allm&hUch  in  Sehsinneszellen  oder 
Stäbchenzellen  und  in  Stutzzellen  oder  Sekretzellen  um.  Die 
feine  Outicnla  des  Epithels  breitet  sich  ftber  die  Einsenkung 
als  ein  dicker  galertiger  Oberzug,  der  wahrscheinlich  von  den 
Sekretzellen  abgesondert  wird  und  als  Schutz  der  sehr  em- 
pfindlichen freien  Enden  der  Stäbchenzellen  gegen  das  Wasser 
dienen  mag  (Fig.  8,  Carriere).  Bei  HaHoiis  iuberculata  ist 
das  Auge  fast  vollkommen  zu  einer  Kugel  geschlossen  (Fig.  9, 
Carriere),  noch  vollkonuiieiier  ist  dies  bei  Fissurella  und 
Trochus  der  Fall  (Fi^.  10  und  Li.  L'an'itn-e) ,  am  voU- 
kuininensten  bei  Tritoniiua  (Fig.  12,  Oarricie,  deutlicher 
Correa!)  Ebenso  ist  das  Auge  der  um  Lande  lebenden 
Lungenschnecken  gebaut,  z.  B.  das  Auge  vou  Iklix  pomatia 
(Fig.  14 ,  Carriere).  —  Bemerkenswert  für  daü  Auge  der 
Schnecken  ist  das  Auftreten  resp.  das  Eingeschobensein  sraup:- 
liijöer  Massen  oder  eines  wirklichen  Ganglions  in  den  Selmei  veu 
vor  dessen  Kintritt  in  das  Aü<^e  oder  ducli  vor  dem  (  bergang 
der  einzeln»»!)  N^i  venfaseru  des  X.  opticus  in  das  Nervenende 
der  Stalxiieuzeileu.  Dieses  sog.  Ganglion  opticura  periphericum 
ist  für  alle  An^^en  im  £^esamten  Tierreii'he,  auch  für  die  zn- 
sainmeiiL!  -I  tzieu  oder  Fiielieraugeu  dei  Crustaceen  und  iusekten 
chaiakteiiä  tisch.   Ks  bildet  den  Vorläufer  der  Uauglieuschicht 


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-  69  ^ 


in  nnseTer  Eetina  and  zeigt  zaerst  im  Auge  der  Cepbalopoden, 
wie  wir  gleich  sehen  werden,  die  UmgestsltUDg  in  eine  besondere 
Schicht  der  Betina  (Ganglienzellenschicht].  —  Überall  finden 
sich  in  der  Retina  der  Schnecken  die  beiden  ZellformeD,  Stäb- 
chen- und  Sekretzellen,  das  Pigment  liegt  in  den  Stäb- 
chenzellen nnd  amgtebt  deren  zentralen,  erregbaren  Teil  wie 
einen  Mantel;  die  Sekretzellen  sind  pigmentlos.  Überall  läßt 
sieh  anch  beim  Schneckenauge  wieder  auf*s  deutltebste  der 
direkte  Übergang  der  Zellen  des  Ektoderms  in  die  Stäbchen- 
und  Seki-etzellen  nachweisen.  —  Meist  besitzen  die  Schnecken 
zwei  Augen  am  Vorderende  des  Körpers,  oft  auf  Stielen  (Oma- 
tophoren).  Wie  bei  den  Muscheln  finden  sich  anch  mehr  als 
zwei  Augen.  Die  Onchidien  (nackte  Lungenschnecken)  liahen 
zwei  normale  Angen  am  Kopfe  und  noch  ca.  80  Aufren  außer- 
dem auf  dem  Rücken;  letztere  besitzen  eine  Cornea,  eine  äuLuie 
und  eine  innere  Linse,  der  Opticus  tritt  in  der  Mitte  der  Retina 
ein,  seine  Faseru  laufen  nach  innen  der  Körperolu  rtläche 
zu  über  die  Stäbcht;nzfllen  hinweg  uud  das  Stäbclieucude  ist 
nacli  außen  gekehrt,  der  Körperoberfläche  abgewendet,  ganz 
wie  bei  dem  Wirbeltierauge  (Fig.  17,  Carriere).  Bei  den  höher 
entwickelten  bchiieckeiiaugt'ii  > J^lt'iocera.s)  tritt  das  frülier  in 
der  Achse  der  Stäbchenzellen  ufiejiene  Stiiltcheu  Uber  das  Pigment 
aus  der  Zeile  hervor.  —  W'iiriiier.  Ich  überj2<'lit'  die  primi- 
tiven Bildungen  von  Seli  M  j^  nien  der  iiiidi  icn  Wiiniier.  auch 
die  liiidungeu,  deren  Auffa>sun^-  als  Auge  srlir  fiairwihdiu-  ist, 
wie  die  sog.  Augen  der  Bliitcgcl :  Beeherfiinui^e  Organe  am 
Kapfe.  außen  von  Pigmentzellen  umgaben .  innen  die  s<»g.  Inneu- 
körper,  durch  deren  Mitte  ein  Nerv  verläuft  (Mj;.  2J.  Karriere), 
uud  wende  mich  gleich  zu  den  wohlentwickeltc  u  Augen  der 
frei  lebenden  Borstenwiirmer :  Nereiden  und  Akiopiden.  Die 
Augen  der  Nereiden  schließen  sich  vollkommen  an  die  der 
Schnecken  an  (Fig.  2(5  und  27,  Carriere).  Das  Auge  der  Alciopi<leu 
erreicht  die  höchste  Stufe  der  Eutwickelung  aller  bis  jetzt  be- 
trachteten Augen  mit  wohl  ausgebildeter  Linse.  Die  Stäbchen- 
zellen enthalten  das  Pigment  an  der  Grenze  zwischen  vorstehen- 
dem Stäbchen  und  Zellkörper  (Fig.  28,  Carriere  und  Greef*). 
Sowohl  bei  den  Nereiden  wie  bei  den  Alciopideu  linden  wii'  auch 


•)  Über  dM  Auge  der  Alciopiden  von  Riebard  Greef.  Marburg,  1876. 


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das  Ganglion  optietun  wieder.  —  0  e  p  h  a  1  o  p  o  d  e  b.  Sie  besitzen 
das  höchstentwickelte  Auge  aller  Mollnsken  mit  Cornea  (dieselbe 
ist  bei  einer  Reihe  yon  Decapoden  in  der  Mitte  durchbohrt), 
Iris,  Corpus  epitheliale  (ciliare),  Linse.  Die  Retina  zeigt  nach 
Carri^re  (Grenacher  faßt  die  Sache  etwas  anders  an!)  zu  innerst, 
d.  h.  der  K(^rperoberflilche  zugekehrt,  die  Stftbchenzellen  von 
ganz  gleicher  Konstruktion  wie  bei  den  Alciopiden  und  nach 
außen  davon  eine  Ganglienzellenschicht.  Letztere  ist  als  das 
zu  einer  Schicht  ausgebreitete  Ganglion  opticnm  periphericnm 
der  Schnecken  und  Wftnner  aufzufassen.  Dadurcli  nähert  sich 
das  Auge  der  Wirbellosen  sehr  dem  Aujje  der  Wirbeltiere,  zu- 
mal sich  an  die  GanglienzellenscliiciiL  noch  weiter  nach  außen 
die  Ausbreitung  der  Sehuervenfasern  (Nervenfaserschicht)  an- 
schließt, auf  welche  dann  die  Sclera  folgt  (Fig.  80,  Carricre). 
Meist  fehlt  sonst  dem  Auge  der  Wirbelh)sen  eine  eigentliche 
Sclera,  wie  denn  aiicli  die  Augenmuskeln  in  der  l?egel  veinniit 
werden.  Ebenso  koninit  es  nirgends  zur  Ansbildung  einer  eigent- 
lichen Chorioi(b^a,  selb^t  niclit  bei  AiiweMMilieit  einer  woblent- 
wickelten  Iris.  Wirbt' Itiei  t;.  Dns  Wirbeltierange  schließt 
sich  direkt  an  das  Ange  der  (  ei^haloiioden  an  mit  dem  Unter- 
schiede, (laß  <lie  einzelneu  Hetinalagm  <j:eraile  umgekehrt  wie 
bei  fh'W  Mollnsken  lie^if  n  :  die  Scliicht  der  Sinneszellen  liegt  bei 
dem  Wirbeltieraiige  am  meisten  nach  außen,  di»-  Stäbchenenden 
von  der  Körperoberfläche  abgewendet,  darüber  ist  der  sog. 
cerebrale  Teil  der  K'etina  ausgebreitet,  in  specie  die  Ganglien- 
zellenscliicht,  am  meisten  nach  innen,  d.  h.  der  Körperoberiiäche 
zugekehrt  liegt  die  Nervenfaserschicht  (Ausbreitung  des  N.  opti- 
cus). Nach  außen  sind  die  Stäbcheneudeu  der  Stäbchenzellen 
von  einer  Pigmentzellenlage  amgeben,  welche  aus  dem  äußeren 
Blatte  der  primären  Angenblase  hervorgegangen  ist  (Pigment- 
schicht oder  Pigmentepithel  der  Retina).  Noch  weiter  nach 
außen  folgt  dann  ilie  Gefäßschicht  der  Chorioidea,  welche  von 
der  Selera  umschlossen  wird.  Die  nmgekehrte  Lage  der  Sinnes- 
zeilen imWirbeltierange  beruht  auf  der  Entwickeluugsgeschichte 
desselben  und  erklärt  sich  zur  Geni'ige  aus  dem  Umstände,  daß. 
die  Augen  blase  der  Wirbeltiere  sich  nicht  direkt  ans  der  Haut- 
schicht bildet,  sondern  zunächst  durch  Ausstülpung  aus  dem 
MeduUarrohre  hervorgeht,  das  erst  seinerseits  als  ein  Anhangs- 
oi^n  der  epidermoidalen  Anlage  seinen  Ursprung  genommen 


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hat.  Daß  bei  den  Wirbeltiereu  die  Stäbchen-  und  Zapfenschicht 
der  Retina  (Neuroepithelschicht)  zu  äußerst  liegt ,  bietet  den 
Vorteil,  sie  in  nähere  Beziehung  zur  Chorioidea  zu  bringen,  d.  h. 
ihr  eine  gesicherte  Ei  nährnng  zu  bieten  und  ihr  dabei  doch  die 
Charaktereigenschaft  aller  Epithelschichten,  d.  h.  der  eigenen 
Gefäßlosigkeit,  zu  wahren.   Die  Natur  bietet  hier  eine 
besonders  geschickte  Leistung,  um  dem  höherstehen- 
den Wirbeltierauge  ein  besonders  gutes  Sehver- 
mögen zu  ermöglichen  (vergl.  die  Carri^re'sche  Tafel,  betr. 
Schema  zur  Elntwickelung  des  Auges).  Die  Retina  fast  aller 
Wirbeltieraugen  besitzt  als  Stelle  des  schärfsten  Sehens  eine 
sog.  Fovea  centralis;  sie  fehlt  nur  bei  den  nackten  Amphi- 
bien und  den  Fischen  (Leuckart).    Die  Vögel  als  besonders 
scharf  sehend  besitzen  sogar  noch  eine  zweite,  exzentrisch  ge- 
legene Fovea  centralis  (Wirbeltierauge,  s.  Carri^re  Fig.  36).  Die 
Bewegungen  des  Auges  werden  bei  allen  Wirbeltieren  durch 
sechs  äußere  Augenmuskeln :  vier  recti  und  zwei  obliqui  bewirkt 
—  Bei  den  sog.  blinden  Wirbeltieren,  unter  denen  sich  keine 
Vögel  befinden,  sind  die  Augen  klein,  dem  Lichte  wenig  zu- 
gänglich, mit  schwachen  Mnskeln  versehen  und  auch  im  Innern 
mehrfach  abweichend:  Maulwurf  (Talpa),  Blindmaus  (Spalax), 
die  beide  unter  der  Erde  leben,  der  Olm  der  Adelsberger 
Grotte  (Proteus  anguiuus)  und  die  blinden  Fische  der  Tropf- 
jsteinhöhle  in  Kentucky  f Aniblyoiisisj.    Im  übri<ren  zeigen  die 
Anteil  der  verschiedenen  Klassen  der  ^\'irbeltie^e  die  nach- 
fultreiuk'ii  Modiftkationen.  —  Fische.    Bei  dt  ii  Cyclostomen, 
meist  ^(-lilaiiiiubewühner,  sind  die  Augen  nur  riblinunlär  ent- 
wickelt und  liegen  unter  der  Haut  zwisclien  Muskeln  und  Rinde- 
gewebe eingebettet;  sonst  besit/t  u  diu  Fische  wohlciiLwiitkclte 
Augen,  deren  Sclera  naclisL  dem  Opticuseiutritl  ins  Auge  mit 
der  Orbitalwand  durch  ein  fibröses  oder  knorpeliges  Band  ver- 
bunden ist  (Fig.  44.  Carrii'M-e).    Bei  den  KnocIienfisrht  H  tiii(b4, 
sich  zwischen  ('horiuiiU;a  und  Pigmeutschicht  der  Uetina  die 
Argentea.  in  deuMi  Zi  llen  zahllose  irisierend*».  stäbclieiitVuniige 
KrysUilioide  ei4igehifxert  sind,  ferner  zwischen  Ari:»'iitpa  und 
Ketinalpigment  an  der  I  jiitritisstelle  des  Sehnerven  und  diesen 
ring-  oder  hufeisenförmig  umgebend  ein  aus  Arterien  und  \  Piien 
bestehendes  Wundernetz,  die  sog.  Chorioidealdriise.    Trotz  ilires 
Crlanzes  ist  die  Argentea  der  Knocheuüsche  für  dait»  Sehen  be- 


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deutimgslos.  da  sie  nach  innen  so  dick  von  Pigment  bedeckt 
ist,  daß  sie  durch  dasselbe  niclit  liiinlnich  schimmert:  nur  in 
der  Iris  tritt  sie  zu  Tage.  I)!i<j:egen  leuclitet  bei  den  Kiioriiel- 
fischen  das  gleich  der  Arfrentca  nrebautr  Tapetuin  lucidum  durch 
das  Pigment  hell  hindurch,  sodaß  die  Stäbchen  von  demselben 
Lichtstrahle  zweimal  fretroffen,  also  auch  stärker  gereizt  werden. 
In  den  Augen  vieler  Fische  zieht  sich  von  der  Eintrittsstelle 
des  Sehnerven  gegen  den  Ciliarkörper  eine  dünne,  schmale, 
sclnvarz  pigmentierte,  sichelförmige  Falte  hin,  welche  —  um  das 
Bild  beizubehalten  —  mit  dem  Rücken  in  der  Retina  liegt,  mit 
der  Schneide  in  den  (jlaskörper  hineinragt  Dieser  Processus 
falciformis  biegt  vor  der  Iris  quer  ab  zur  Augenachse  und  befestigt 
sich  mit  seiner  knopfförmigen  Anschwellung,  der  Campannla 
Halleri,  an  den  Äquator  der  Linsenkapsel.  Die  Membrana 
hyaloidea  enthält  bei  Amphibien,  Reptilien  nnd  Fischen  reich- 
lich Blatgefäfie.  Der  Processus  falciformis  findet  sich  anch  bei 
den  Reptilien  wieder,  doch  nicht  bei  allen,  dagegen  erreicht 
er  bei  den  Vögeln  eine  ganz  besondere  Ausdehnung  nnd  wird 
hier  als  Kamm  oder  Pecten  bezeichnet  (Fig.  50,  Carriöre).  Der 
Pecten  der  Vögel  hat  jedoch  nichts  mit  der  Linse  sn  schaffen 
und  ist  nur  Emährungsorgan  f&r  das  innere  Auge.  Processus 
falciformis  und  Pecten  liegen  an  Stelle  der  fötalen  Augenspalte; 
sie  haben  dieselbe  Bedeutung  wie  das  Corpus  ciliare.  Fische 
und  Schlangen  besitzen  eine  besondere,  aus  dem  N.  opticus 
stammende  Art.  hyaloidea,  dafür  fehlt  das  Corpus  ciliare.  Während 
bei  den  Reptilien,  Fischen  nnd  Vögeln  nur  durch  den  fötalen 
Angen Spalt  Gefäße  in  das  Auge  eintreten,  welche  den  Processus 
falciformis  und  Pecten  bilden,  nnd  die  Ernährung  der  an  sich 
gefälMosen  „anangischen"  Retina  hauptsächlich  diesen  und  den 
Gefäßen  der  Membrana  hyaloidea  (Vasa  hyaloidea)  überlassen 
ist,  tritt  bei  den  Säugetieren  dicht  au  dem  Aupeiistiel  in 
die  von  ihm  gebildete  Rinne  eine  Arterie  in  das  Auge  ein, 
welche  bei  dem  Verwachsen  der  Rinne  in  dieselbe  eingeschlossen 
wird  lind  auf  diese  Weise  in  das  Zentrum  des  X.  opticus  und 
durcli  diesen  hindun-h  zur  Jietina  gelangt  (Art.  centralis  retinae). 
Nacliträglicli  entst<dit  dann  neben  ihr  das  riickftthrende  Gefäß, 
die  Vena  centralis  retinae.  Auch  unter  den  Säugetieren  hat 
das  Taiutnni,  welclies  wir  liti  den  Kuorpeltischen  bereits 
kennen   gelernt  haben,  da»  aber  bei   den  Amphibien  und 


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Vögeln  zu  fehlen  oder  doch  nur  vereinzelt  vorzukommen 
scheint,  eine  große  Verbreitung:  Raubtiere,  Wiederkäuer, 
Beuteltiere,  Pferd,  Elefant,  fleischfres^Hende  C'etaceen.  Es 
beschränkt  sich  bei  der  Mehrzahl  der  Sängetiere  (bei  den 
Fischen :  ganzer  Augengrund  bis  Corpus  ciliare)  auf  eine  Zone, 
die  sich  oberhalb  der  Eintrittsstelle  des  Sehnerven  nach 
außen  hinzieht,  d.  Ii  die  Stelle  des  schärfsten  Sehens.  Das 
Tapetnm  macht  die  Augen  Jichtenipfindlicher  und  die  damit  ver- 
selicnen  Tiere  besondeis  zum  Sehen  im  Dämmerlicht  geeignet. 
Indem  bei  allen  Tieren,  denen  mit  nnd  denen  ohne  Tapetum, 
die  Hinterfläche  der  Iris  samt  Corpus  ciliare  intensiv  pigmentiert 
sind,  irird  hier  alles  aus  dem  Augenhintergrand  reflektierte  Licht 
verschluckt  (d.  h,  nicht  wieder  zurückgeworfen,  wie  bei  den 
Alhinos)  nnd  somit  ein  gutes  Sehen  gesichert.  —  Iris  nnd  Ciliar- 
mnskel  bestehen  bei  den  Sängetieren,  Fischen  und  Amphibien 
aus  glatten  Muskelfasern,  hei  den  Reptilien  und  Tugeln  aus 
quergestreiften  Muskelfasern.  Die  Beweglichkeit  der  Iris  ist 
bei  den  VOgeln  äußerst  lebhaft,  bei  den  Fischen  äußern  träge. 
Die  Form  der  Pupille  ist  im  Ruhestande  stets  kreisförmig, 
im  Zustande  der  Verengerung  verschieden:  quer  oval  hei 
Pferden,  Wiederkäuern,  Känguruh,  Murmeltier,  Walfisch,  Robben, 
senkrechte  Spalte  bei  Katze,  Füchsen,  Krokodil,  einigen 
Schlangen,  Haifischen,  rund  bei  den  meisten  Vr>(.^eln  mit  Aus- 
schluß der  Eulen  (mehr  senkrecht)  und  der  hiihnerartigen  Vi  »gel 
(mehr  quer),  herzförmig:  Delphin,  rhombisch  queroval 
bei  Frosch,  Salamander,  (leeko.  Die  Robben  besitzen  ein  schijui- 
förmiges  Operculum  pupillae,  «las  sie  wie  einen  Vorhang  vor  die 
Pupille  herunterschla<j^en  können.  Älnilich  .>ind  die  sotr.  Trauben- 
körner bei  Pferden  und  Wiederkäuern.  Die  Pupille  von  Anahleps 
letrophthalinua  ist  durch  eine  quere  ßi  iicke  in  zwei  Iii  Uten 
teilt.  —  Bei  Fischen  und  Ampiiibien  ist  das  A  ilii'  L'^ewüliiilich  für 
die  Nähe  eingestellt.  —  Außer  Mt-n-sch  und  Allr  besit/(en  die 
übrip^eii  SäujretiH'e  einen  Muse.  retra(*t(»r  oriili  >  iwu  li  innen  \  on  den 
vier  recti);  ihre  Aiigenliöhle  ist  nach  (Ut  SrlilatcnsL'iti-  /u  <iff»^n.  so 
daß  der  Inhalt  dci- Orbit;i  bif»r}iin  ausweicheu  kann,  l'ntt^r  den 
übrigen  Wirbeitieren  wird  dt;r  l^iickziebmuskel  nur  noch  bei  den 
Schildkröten,  den  Krokodilen,  Midt-ch^eii  und  den  nnirpseliwinizten 
Batrachiei  n  jrefunden.  —  Die  l^'isi  he  besitzen  als  Aufrenlidei  Haut- 
falten,  aber  ohne  Muskulatur  und  i>iud  daher  unbeweglich ;  auch 


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die  Lider  der  Auipliibien,  lieptilieii  und  Vögel  sind  nicht  viel 
iiiilier  eulwickelt.  —  Außerdem  findet  sich  bei  den  Knorpelfischen, 
sowie  bei  den  am  Lande  lebenden  Wirbeltieren  als  drittes  T,id 
die  Nickhaut,  eine  Falte  der  ronjnnctiva,  welche  bei  Annieu, 
Jü'I>tilien  und  Vögeln  so  stark  entwickelt  ist,  daß  sie  über  das 
ganze  Auge  weggezog^^n  werden  kann.  Ihre  Bewegung  wird 
bei  Reptilien  und  Vögeln  durch  zwei  Muskeln,  M.  quadratus  und 
pyramidalis,  vermittelt.  —  Bei  den  Schlangen  und  Ascaiaboteu 
verwächst  das  obere  Augenlid  mit  dem  unteren,  sodaß  die  Con- 
junctiva  einen  glatten,  vor  dem  Auge  liegenden  Sack  (die  sog. 
, Brille")  bildet,  über  welche  die  glatt*^  durchsichtige  Oberhaut 
wegzieht  Die  wirkliche  (Cornea  kommt  also  hier  mit  der  Außen- 
welt in  gar  keine  Berttbrnng  und  ist  gegen  Luft  und  Feuchtigkeit 
abgeschlossen  (Fig.  65  und  66,  Carriere).  Das  Epithel  der  Cornea 
wird  bei  den  Wassertieren  durch  das  äußei  e  Medium  selbst  feucht 
erhalten,  bei  den  Landtieren  sind  verschiedene  Drüsen  vorhandeu, 
welche  diesen  Zweck  erfüllen.  Die  Thräneudrüse  findet  sich  bei 
den  landlebenden  Wirbeltieren  mit  Ausnahme  der  Amphibien. 
Die  Harder^schen  Drüsen  mit  schleimigem,  fettem  Sekret  und  in 
inniger  Beziehang  zur  Nickhaut  stehend,  fehlen  den  Mensehen^ 
Affen,  Cetaceen,  Schlangen  und  unter  den  Arten  mit  Nickbaat 
auch  den  Schildkröten  und  Haifischen. 

Wir  kämen  nun  zur  Besprechung  der  zusammenge- 
setzten oder  Fächerangen  der  Arthropoden,  als  deren 
Vorstufe  wir  bereits  bei  den  Muscheln  das  Auge  von  Arm 
und  Pectunetäus  kennen  gelernt  haben  (ITig.  68  und  6d,  Carriere). 
Während  bei  den  Gastropoden,  Cephalopoden  nnd  Wirbeltieren 
die  Augen  je  nach  einem  Typus  gebaut  sind,  herrscht  bei  den 
Arthropoden  hierin  große  Mannigfaltigkeit.  Wir  begegnen  ver- 
schiedenen Formen  von  Sehorganen,  von  denen  in  den  einzelnen 
Familien  teils  ausschließlich  eine,  teils  mehrere  zusammen  vor- 
kommen. Die  Augen  der  Myriapoden  (Fig.  91,  92,  98,  Carriere) 
und  Spinnen  (Fig.  97,  98,  99,  100,  Carriere)  sind  noch  nach  dem 
Typus  der  Camera  obscura-Augen  gebaut,  desgleichen  die  Ocellen 
(Stirnaugen)  der  Insekten,  welch  letztere  sich  hier  neben 
den  beiden  zusammengesetzten  Hauptaugen  vorfinden  (Fig.  1 14, 
(  arrirre).  In  die.^eu  ein  fachen,  mit  nur  einci'  Linse  ver- 
sehenen Augen  besteht  ilie  Retina  aus  einem  Epithel  gleich- 
artiger  SinueszeUen,  deren  jede  einzelue  für  öich  ein  lichtem- 


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pfiluieudes  Endorgaii  dar^;tellt  (Fig-.  85,  Carri^re).    Die  Mittel- 
aiigen  der  Skoi  j)iune  sehen  äußerlich  el)ei]so  aus,  d.  h,  sie  sind 
ei  11  linsig:  aber  die  Retiua  zeigt  den  wichtigen  Unterschied, 
daß  die  sie  /usanimensetzendeii  Kieiiiente  resp.  Sinneszollen  in 
(Tiujipen  (Ketinulae)  zusammengeurdnet  sind,  deren  jede  physio- 
logisch einer  Sinneszelle  in  der  ungruppierten  Ketina  entspricht 
(Fig.  89  und  \H).  Carri^re).    Bei  den  Hauptangen  (tSeitenaugen) 
der  Insekten  und  Crustaceen  besitzt  jede  Retinula  auch  noch 
ilire  besondere  Cornea  und  Linse  (Krj'stallkegel)  nnd  bildet  so 
ein  für  sich  abgeschlossenes  Ganzes.  Damit  geht  zugleich  eine 
Gestaltveränderiing  des  ganzen  Anges  vor  sich;  dasselbe  stellt 
ein  nach  außen  gewölbtes  größeres  oder  kleineres  Kugelsegnient 
dar,  dessen  Badieu  die  einzelnen  Retinulae  bilden  (Facetten- 
oder Fächerauge,  vergl.  Fig.  86  und  87,  Garriere).    Die  Zahl 
dieser  Ketinulae  mit  zugehöriger  Facette  kann  bis  zu  25000 
betragen.  Bei  den  Augen  ohne  Retinulabildung  ist  das  Pigment 
i  n  den  Retiuazellen  enthalten  (aotochrome  Augen)  nnd  die  Zellen 
sind  dadurch  isoliert,  in  den  Betinula  -  Augen  aber  in  da- 
zwiscbenstehenden  Pigmentzellen,  welche  entweder 
Ton  Hypodenniszelleu  oder  von  eingewanderten  mesodermalen 
Zellen  gebildet  werden  k5nnen  (exocbrome  Angen).  Die  eine 
Retinula  zusammensetzenden  Sinneszellen  senden  nicht  an  ihrem 
einen  peripheren  Ende  Stäbchen  aus;  sie  scheiden  vielmehr 
diese  Stäbchensubstanz,  das  Mabdomer,  an  ihrer  einander  zu- 
gewendeten  Innenseite  ab.  Indem  die  Bhabdomere  der  einzelnen, 
eine  Retinula  zusammensetzenden  Sinneszellen  einander  berühren 
nnd  miteinander  verschmelzen,  kommt  das  Rhabdom  der  Reti- 
nula zu  Stande  (Fig.  95,  103,  104,  105,  Carriöre).  Die  Retinula 
der  Insekten  nnd  Crustaceen  besteht  ans  4 — 8  dicht  aneinander 
liegenden  oder  teilweise  miteinander  verwachsenen  Sinneszellen; 
doch  kommt  letztere  Zahl  selten  vor  und  fttr  die  Insekten  sind 
sieben  Zellen  die  Regel.    Das  Rhabdom  ist  durch  seine  Wider- 
standsfähigkeit gegen  die  zur  lv<inservieruug  der  Augen  benatzten 
Keageuzien  bedeutend  von  den  Stäbchen  der  Wirbeltiere  ver- 
schieden,   in  manchen  Phallen  sind  die  Ivliabdome  der  Arthro- 
poden rot  gefärbt ;  diese  Farbe  ist  jedoch  viel  lichtbeständiger 
als  der  Sehpuri»ur  der  Wir])eltipre.    Die  Form  und  Gestalt  der 
Khabdome  ist  verschieden:  ri.lireiifr.niiig,  triehlerfünnig,  stab- 
formig,  spindeitörmig  (Fig.  iia,  Carriere).  Wo  hinter  der  Cornea 


—   66  — 


Doch  ein  Krystallkegel  liegt,  stößt  der  Rhabdom  mit  seinem 
vorderen  Ende  an  diesen  (Fig.  115,  124,  130,  133,  116,  119 
und  122,  Carri&re).  Der  Ganglienapparat  zeigt  neben  dem 
peripheren  noch  ein  zentrales  Ganglion  opticum,  zwischen 
welchen  beiden  sich  die  Opticnsfasern  kreuzen  und  ein  Chiasma 
bilden  (Fig.  112  und  118,  C^arriii'e).  Letzteres  fehlt  bei  dem 
Libellenange  (Fig.  117,  Oarriöre).  Eine  Reihe  von  Krebsen 
(Schizopoden,  Stomatopoden  und  Decapoden)  besitzen  im  Augen- 
stiele nicht  weniger  als  vier  Ganglien  hintereinander,  alle  vier 
durch  Chiasmen,  deren  Kreuzung  bei  den  dem  Auge  näheren 
Ganglien  am  vollständigsten  ist,  miteinander  verbunden  (Fig.  129 
Carriöre). 

Ich  kann  die  vorstehende  Beschreibung  des  Sehorganes 
im  Tierreiche  nicht  abschließen,  ohne  einer  ziemlich  rätselhaften 
Bildung  niederer  Wirbeltier  zu  gedenken.  Das  primäre  Vorder- 
him,  später  nach  Ansstiilpung  des  sekundären  Vorderhimes 
(Corpus  striatum.  darüber  Pallium  als  erste  Andeutung  der 
spätereu  Hemispliäreii)  als  Zwischeiihirn  bezeichnet,  verlängert 
sich  nach  oben  dorsalwurts  in  den  Epiphysenschlaucli  (ventral- 
wärts  lufundibulum).  Bei  Vögeln  uud  Säugetieren  Huden  wir 
als  rudimentären  Rest  dieses  ISchlauches  tief  im  (Jehirn,  von 
den  Hemisphären  iilu  i  la;::»' 1 1.  zwischen  den  Vierhiigeln  ein  kleines, 
ungefähr  haseluulj;j,r(ilk's  (^rbilde,  die  Zirbeldrüse  (Glandula 
pinealis).  Bei  einigen  KiiuipeUi>chen  und  bei  vielen  Reptilien 
dacesrcn,  bei  denen  die  Hemisphären  (Pallium  i  nocli  weiiif^  ent- 
AVicktli  Mini,  tint  der  Epiphyseuschlauch.  resp.  die  Kpipliyse, 
iiacli  riickwilrts  vom  Pallium  diircli  ein  Loch  des  Schädeldaches 
hiudurcli  zu  einem  unter  der  Haut  iie<^^enden  Sinnesorgan  empor, 
das  auff:illip:e  Ähnliclikeit  mit  eineni  Auge  hat;  denn  man 
kann  an  ilmi  t^ine  (  «rnea  und  Linse,  sowie  eine  Retina  samt 
Pignientschiclit  unterscheiden  (sog.  unpaariges  Parietalauge).  Das 
vollständigste  Parietalauge  unter  den  noch  lebenden  Reptilien 
besitzt  die  (lattnng  Ihdieria  (auf  Neu -Seeland);  sie  bildet 
ein  Bindeglied  zwischen  Eidechsen  und  Krokodilen.  Der  un- 
paare  Sehnerv  durchbohrt  jedoch  nicht  die  Retina,  um  sich  an 
deren  Innenseite  zu  verbreiten,  wie  es  bei  den  Seitenaugen 
der  Wirbeltiere  der  Fali  ist,  sondern  tritt  nach  Analogie  der 
Augen  der  Wirbellosen  von  außen  an  die  L'etina  heran.  Wii' 
hätten  also  hier  bei  ein  und  demselben  Wirbeltiere  zweierlei 


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~    Ü7  — 


Augen,  die  nacli  zwei  ganz  verscliiedeiien  Ty^jen  gebaut  sind. 
Das  Piirietalauije  der  jetzt  nocli  lelieiulen  Tiere  ist  nicht  mehr 
zum  Sehen  creeiimet;  dagegen  war  dies  offenbar  bei  den  ge- 
waltigen ausgestorbenen  fussilen  Reptilien  (Ichthyusauren  und 
Piesio-saiueD)  der  Fall,  wie  deren  großes  Scheitelloch  im  Schädel- 
dache andeutet.  Auch  das  Lanzettfischchen  (Auipiiiuxiis),  einziger 
Vertreter  der  niedersten  Klasse  der  Wirbeltiere,  der  sog.  Acraniiir, 
besitzt  einen  unpaaren  Aiigenrteck  am  abgestumpften  Vordnr- 
ende  seines  (bekanntlich  gehirnlosen)  Meduliarrohres:  allein  die>t  r 
Augentieck  ist  mit  dem  Parietalauge  nicht  zu  vergleichen,  weil 
der  anatomische  Bau  beider  ganz  verschieden  ist.  Es  kann 
demnach  nieht  zweifelhaft  ^ein,  daß  die  Zirbeldrüse  der  Säuge- 
tiere der  Vertreter  jenes  Hirnlapi)ens  ist,  dei'  bei  den  Reptilien 
das  rudimentäre  Scheitelauge  trägt  und  daß  dieses  letztere  selbst 
wieder  der  entartete  Nachkomme  eines  Organes  ist.  das  in 
frii bereu  Zeiten  die  Arbeit  eines  wahren  Seliwerkzeuges  ver- 
richtete. 

Wie  haben  wir  uns  wohl  das  Sehen  der  Tiere  vorzustellen? 
—  Nur  da  wo  ein  lichtbrechender  Apparat,  insbesondere  die 
Linse,  ein  scharfes  Büd  auf  der  Retina,  resp.  den  peripheren 
Enden  der  Sehsinneszellen  entwirft,  kann  von  einem  scharfen 
Sehen  die  Bede  sein;  dazu  bedarf  es  noch  außerdem  einer  be- 
sonders gebauten  Fovea  centralis  retinae,  während  unsere  £e- 
tinapenpherie  mehr  zn  unserer  Orientierung,  insbesoudere  zum 
Erkennen  von  Bewegungen,  befähigt.  Demnach  laßt  sich  an- 
nehmen, daß  die  Wirbellosen  kein  scharfes  Sehen  in  unserem  Sinne 
(Erkennen  von  Formen,  Raumsinn)  besitzen  können,  daß  sich 
ihr  Sehvemögen  auf  das  Erkennen  von  Hell  und  Dunkel  sowie 
Bewegungen  beschränkt.  Ja  selbst  bei  Wirbeltieren,  die 
doch  alle  eine  Fovea  centralis  retinae  besitzen,  hilft  die  Be- 
wegung eines  Gegenstandes  sehr  dazu,  ihn  auch  zur  Wahr- 
nehmung zu  bringen.  So  lange  die  Fliege  stille  sitzt,  kümmert 
sich  der  Laubfrosch  nicht  um  sie,  d.  h.  er  bemerkt  sie  nicht; 
sowie  sich  die  Fliege  bewegt,  wird  er  erst  aufmerksam  und 
schnappt  nach  ihr.  Unter  den  Wirbellosen  können  wir  allein 
den  Alciopiden  und  Cephalopoden  ein  schärferes  Sehen  zuge- 
stehen. Je  freier  das  Leben  dieser  Tiere  und  je  lebhafter  ihre 
Bewegungen  sind,  desto  besser  entwickelte  Sehorgane  pflegen 
sie  zu  besitzen ;  das  ist  eben  eine  notwendige  Konsequenz  ihrer 


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-  68 


Leoeosweise.  Aiigen^  die  nicht  nach  dem  Prinsipe  einer  Camera 
obscura  gebaut  sind,  also  die  zusammengesetzten  oder  Fächer- 
oder  Facettenaugen,  kOnnen  kein  scharfes  Sehen  in  unserem 
Sinne,  d.  h.  Erkennen  von  Formen,  vermittelu.  Das  Rhabdom 
einer  Retinula  vermag  nur  einen  einzelnen  Lichtreiz  zur  Wahr- 
nehmung zu  bringen;  diese  die  Rhabdome  treffenden  Lichtreize 
können  aber  niemals  ein  scharfes  Retinalbild  erzeugen,  dazu 
fehlt  es  an  der  nötigen  Fiachenausdebnung  der  Retinulae,  dem 
steht  ferner  auch  gerade  die  Fäcberform  des  Auges  entgegen. 
Dagegen  sind  die  Fächeraugen  sehr  geeignet,  in  weitem  Um- 
kreise Bewegungen  von  Gegenständen  wahrnehmen  zu  lassen, 
indem  das  BiUl  dieser  (i  egenstände,  rascl»  hintereinander  immer 
neue  Facetten  treffend,  immer  neue  intensive  JjiclittMmlriicke 
verursachet  und  somit  die  Aufmerksamkeit  des  Tieres  auf  sich 
ziehen  wird.  Hierin  liegt  der  Hauptzweck  des  zusammenge- 
setzteu  Fächer-  oder  Facettenauges.  Eine  Wespe  z.  B.,  die  auf 
Fliegen  Jagd  uiacld,  erkennt  die  Fliege  sofort,  wenn  sie  sich 
bewegt  ;  sitzt  die  Fliege  dagegen  still,  so  ist  die  Wespe  imstande, 
einen  benachbarten  gleich  großen  Na^jclkaupf  für  eine  F'liege 
zu  halten  und  auf  ihn  statt  auf  die  Fliege  loszufliegen  I)er 
Formen-  oder  Hannisnin  iler  ( iliedt-rliere  mit  zusammens:es(itzten 
Ang;en  kann  kein  iri-tdier  seiu,  ihre  Stärke  beruht  vielnieliv  auf 
dem  Erkennen  von  Bewegungen',  dagegen  hi  der  Farbensinn 
Wohl  Vorhanden;  sie  zielien  bestimmte  Farben  anderen  vor, 
lichtliebeude  Tiere  scheinen  die  blaue,  li(  htselieue  die  rote  vor- 
zuziehen, auch  werden  die  Augen  dieser  Tiere  von  den  für  uns 
unsichtbaren  ultravioletten  Strahlen  attiziert.  Auch  die  Glieder- 
tiere  mit  nur  einfachen  Augen  (Myriapoden,  Spinnen,  Skorpione) 
besitzen  ein  nur  sehr  mangelhaftes  Sehvermögen.  Spinnen  ver- 
mögen Bewegungen  ihrer  Beutetiere  auf  höchstens  20  cm,  diese 
selbst  nur  auf  1 — 2  cm  mit  ihren  Andren  zu  erkennen;  dagegen 
sind  sie  sehr  empfindlich  gegen  Erschütterungen  ihres  Netzes 
(Tastsinn  als  Ersatz  für  den  mangelhaften  Gesichtssinn). 
Noch  schlechter  sehen  die  Skorpione,  am  schlechtesten  die 
Tausendfttße;  letztere  scheinen  nur  Hell  und  Dunkel  unter- 
scheiden zu  können.  Was  die  einfachen,  zwischen  den  zusammen- 
gesetzten Seitenaugen  sitzenden  .  Stirnangen  (OceUi,  Stemmata) 
mancher  Insekten  (Ameisen,  Wespen,  Bienen  u.  a.)  betrifit,  so 
~  ist  deren  Bedeutung  für  das  Sehen  sehr  untergeordnet*.  Zer- 


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-   69  - 


Störung  der  einfachen  Stirnaugen  hat  gar  keinen  Einfluß  auf 
das  Benehmen  der  Tiere,  dagegen  tritt  ein  solcher  sofort  zn 
Tage,  wena  die  znsan)nion^p>ptzten  Augen  gebrauchsunffthig 
gemacht  werden.  Die  einfachen  Stirnangen  scheinen  demnach 
von  noch  jToringerer  Bedeutung  für  das  Sehvermögen  zu  sein  wie 
die  einfaclien  Augen  der  Myriapoden,  Spinnen  und  Skorpione.  — 
Nach  diesem  Überblick  i'iber  die  Ausbildung  des  Sehorganes 
im  Tierreiche  ist  es  von  lioliera  Interesse,  sich  nochmals  die 
nachfolgende  Thatsache  in  das  Gedächtnis  zurfickzurufen.  Durch 
die  gesamte  Tierreihe  hindurch  ist  es  ein  Gebilde  des  Auges, 
das  sich  mit  geringen  Veränderungen  immer  wiederfindet;  von 
ihm  geht  der  weitere  Aufbau  des  Auges  aus,  es  bildet  den 
Grundpfeiler  unseres  Gesichtsorganes.  Ks  ist  dies  die  Seh- 
sinneszelle,  aus  welcher  sich  zunächst  die  Retina  als  licht- 
percipierendes  Organ  aufbaut.  Diese  Sinneszellen  sind  Abkömm- 
linge der  ursprünglichen  Ektodermzellen  (differenzierte  Ekto- 
dermzellen)  und  zeichnen  sich  dadurch  aus,  daß  sie  an  ihrem 
peripheren  Ende  (Stäbchen)  oder  an  der  Seite  (Rhabdomer) 
einen  stark  lichtbrechenden  Körper  (Kutikularbildungen  =:  Riech- 
nnd  Gehorhärchen)  ausscheiden,  und  daß  von  ihrem  zentralen 
Ende  eine  Nervenfaser  zum  Ganglion  opticum,  resp.  Ganglien- 
zellenschicht der  Retina  abgeht.  Die  Sehsinneszellen  sind  ent- 
weder selbst  pigmentiert  oder  das  Pigment  ist  in  gleichfalls 
epithelialen  Zellen  enthalten,  welche  bei  vielen  Wirbellosen 
zwischen  den  Sinneszellen  stehen,  bei  den  Wirbeltieren  über 
denselben  liegen,  so  daß  nur  die  Stäbchen  von  den  Fortsätzen 
der  Pigmentzellen  umhüllt  werden.  —  Das  Auge,  gleich  wie 
unsere  iibrigen  Sinnesorgane,  geht  in  letzter  Linie  aus  der  durch 
den  äußeren  Sinnesreiz  bedingten  Differenzierung  der  das  Ekto- 
derni  iiiuli  außen  begrenzenden  Zellschi'  lit  in  spezilisclie  Sinnes- 
zelleu  iiii«!  einfjiclie  Kiuthel/.ellen  hervor.  iJuich  diese  Speziti- 
zieruu}/  «lei  Kkiddeniiztillen  wird  die  Möglichkeit  geschaffen, 
den  die  sinneszelle  trelleinleu,  iln-  udaijuaten  Sinnesreiz 
in  Neivenit'iz  umzusetzen  und  dem  Tiere  zur  eiitsintcleii- 
den  Wiilinit  liuiung  zu  bringen.  Auf  sololie  Weise  sehuu  wir  im 
Tierreielie  die  verschiedeneu  Sium^Ki  oaiir  und  Siniiestiiätiirkeiten 
sich  ausbilden  und  <lie  zur  Erhalt  un*(  der  Existenz  dei-  Tiere 
nötige  Wechselwirkung  zwischen  Tier  und  Außenwell  herstellen. 


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-  IX 


Die  zweizeilijsce  Snmpfeypresse  am  ßeclinei- 
grabeii  iu  i  raiikfurt  a.  M. 

Von 

J.  Blum. 

Hit  Tafel  n  und  Hl 


Der  maleriscli  gelegene  Rechneigraben  im  östlichen  Teile 
der  Frankfurter  städtischen  Anlagen  ist  von  einer  Heihe  schöner 
Bäume  umkränzt.  Rtwa  fünfzig  Schritte  in  ungefälir  süd südöst- 
licher Richtung  von  dem  dort  befindlichen  Schopenhauer-Denk- 
mal steht  frei  am  Rande  des  Wassers  eine  8 u  iii  j)  f  pre sse , 
zweifellos  der  stattlichst»'  Baum  iin  dem  ganzen  Weiher  und 
wuiil  auch  das  scliouste  Exemplar  seiner  Art  in  weitester  Um- 
gehung von  Frankfurt  a.  M.  Von  erwälim  iiswerten  'i  axodien 
aus  üiist'ieni  Gebiete  seien  genannt  die  etwa  sieben -^i«:.!.! Ii ri*r('n 
am  (TToßtMi  Weilier  hinter  dem  Kurhause  in  Wi'^-<l»a(len  und 
zwei  bt-isaiiiuieustclieinle  Exemplare  mit  besonders  scliinier  Krone 
im  Sc))]nri(/raben  in  Darnistadt,  die  aber  wohl  nur  als  ein  Baum 
auf/uf,i-'^('u  sind,  ind«Mn  mit  ziemlicher  sich»'! h«'it  aiifreiiitmmen 
werden  kann,  daß  der  zweite  aus  einem  W  urzelschüß  des  ersten 
entstanden  ist. 

Die  Kintiiluung  der  ^mniitVypresse  in  Europa  geschah  vor 
1640.  John  Parkinson  Inschieibt  sie  und  bihlet  sie  zuerst  ab 
in  seinem  Theairuni  botanicum.  London  1H4(),  unter  dem  Namen 
Oipressus  (trnerivmm  und  bemerkt,  daß  Samen  von  ^Master 
Tradescanf  aus  Virginien  mitgebracht  wurde  und  hier  (in 
London,  vermutlich  iu  den  Gärtnereien  der  Herren  Tradcscant) 
sehr  gnt  treibe. 

Die  älteren  Hauptwerke,  in  denen  die  Sumi>f(  ypresse  unter 
verschiedenen  Namen  wissenschaftlich  behandelt  wird,  lasse  ich 
in  chronologischer  Reihe  hier  folgen. 


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—  72  — 

1.  Cupressus  americana  ParkiDBOn.  Theatnun  botanicam. 

London  1640. 

2.  CnpressQS  virginiana  Tradescanti  Ray.  Hist  pl.Il, 

1693,  i>ag.  1408. 

3.  Cupressus  virginiana  fol. Acaciae  cornigerae  paribns 

et  deciduis.  Plnkenet  Almag.  1696,  pag.  125. 

„       Pliytogr.  tab.  85,  fig.  6. 

4.  Cupressus  virginiana  foliis  Acaciae  deciduis. 

Comnielin  Hort.  Med.  Amstel.  I.  1697,  p.  113,  tab.  59, 

5.  Cupressus  americHua  Catesby.    Natur- Hist.  of  Carol., 

Fltji.  and  Bahama-lsl.  I.  London  17;U,  pag.  11,  tab.  11. 

6.  (  upi  essus  disticha  L.  Sp,  pl.  IT.  1753,  p.  1003. 

7.  Taxodium  disticlium  Kicliard.    Ann.  Mus.  XVI.  Paris 

1810.  \).  21KS. 

8.  S  c  b  u  b  e  r  t  i  a  d  i  s  t  i  c  h  a  Mirbel.  Meui.  Mus.  XUL  Paris  1825, 

pag.  75. 

9.  Taxodium  distichuni  Kichard.    Mem.  siir  les  coniferes 

et  les  eycadees  de  L.  C.  Kicbard  et  Acbille  Riebard 
fils.    Stuttgart  und  Paris  1826,  pag.  143,  tab  lo. 
10.  Cuprespinnata  disticha  (NeUou)  Seuilis.  Pinaceae  61. 
1866. 

Die  gebräuchlieben  Yolksnamen  für  Tajco^um  di^Uchum 
sind  in 

Deutschland:  Zweizeilige  Sumpfcypresse  oder  Taxodie*  Vir- 
ginische Sunipfcy presse,  Eibeneypresse. 
Amerika:  Bald  Cypress.   (Bald  =  kahl,  sommergrün). 
Frankreich:  Cypres  ehanve,  Cypr^s  de  TAmörique.  (Chauve 

=  kabi). 

Italien:  Cipresso gaggia.  (Gaggia  —  Akazie  —  Akaziencypresse). 

Unsere  Sumpf cy presse  wurde  im  Jahre  1812  von  dem  da- 
maligen Stadtgärlner  Hinz  gepflanzt  und  bat  somit  beute  ein  Alter 
von  86  Jahren.  Ibre  Höhe  (von  Forstmeister  Rörig  gemessen) 
beträgt  23,5  m.  Sie  ist  vom  Boden  an  verzweigt  und  ei-weckt 
den  Kindruck,  als  bestände  sie  aus  mehreren  verwachsenen 
Stämmen,  besonders  auch  weil  der  Stamm  oben  mehrere  Neben- 
stämme bildet,  die  senkrecht  aufwärtsstreben.  An  der  Wasser- 
seite sind  die  Äste  bis  zu  3  m  Höhe  abgehanen,  wahrscheinlich 
weil  sie  beim  Schlittschuhlaufen,  wozn  der  Weiher  bei  genügender 


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—  78  — 

Eisdicke  gerne  benutzt  wird,  störten.  Über  den  drei  untersten 
Ästen  gemessen,  75  cm  von  dem  Boden  entfernt,  bat  unser 
Baum  einen  Stammumfang  von  3,70  m  und  am  Boden  einen 
solcben  von  5  m.  Die  Borke  der  Snmpfcypresse  ist  braun,  l&ngs- 
rissig.  Nach  den  Beobachtungen  H.  Mayrs  an  amerikanischen 
Stämmen  bedeckt  sie  einen  4  cm  breiten  Splint  und  ein  schmutzig» 
braunes  Kemhoiz.  Die  Äste  sind  an  unsenu  Exemplar  seitlich 
zusammengedrflckt  Die  oberen  gehen  steil  oder  schr&g  auf- 
wärts, die  unteren  sind  mehr  wagrecht,  sperrig  ausgebreitet, 
zum  Teil  abwärts  geneigt.  Ein  Ast  zeigt  Fäulnis;  wahrschein- 
lich ist  frtther  einmal  ein  Zweig  an  ihm  abgebrochen,  wodurch 
Fäalniserreger  Zutritt  nach  inneu  gefunden  haben.  Das  Geäst 
in  seiner  Gesamtheit  bildet  eine  sturopfkegelförmige  Krone,  die 
trotz  ihrer  Mächtigkeit  infolge  der  feinen  Zweigchen  mit  den 
scliiiialeu  Nadeln  den  Eindruck  des  Weielien.  Zarten  erweckt. 
Die  Taxuilien  in  den  Morästen  Nordamerikas  breiten  ihre  Aste, 
von  denen  oft  fädige,  ^iMue  Tillandsienstränpre  (Tillamhia 
usneoidcs)  älndich  der  BurtÜeclite  an  anst-ren  Tannen  herab- 
hängen, liocli  oben  auf  einem  geradscluiftij^en  Stamme  weit  und 
sparrig  ans,  trajren  spärliche  Belaubung  und  zeigen  nicht  jene 
Si']ii>ne  kegelf(jrini(z:e  nnd  dichte  Krone,  die  sie  am  Rande  von 
Flnsseu  oder  kleinen  Seen  zu  bilden  ptlegeu.  EigeutUmlicli  ist 
den  jüngeren  Taxodien  in  den  Morästen  auch  die  flasclien- 
förraige  Anschwellung  an  der  I^a>is  ihrer  Stämme,  wie  an<  der 
Abbildung  in  H.  Mayr  „Die  Waldungen  von  Nordamerika. 
München  1890'  ersiditlich  ist. 

Die  Nadeln  .sind  freudig  grün,  Hach,  liuealisch,  in  eine 
Spitze  auslaufend,  bis  I  n  cni  lang  und  über  und  unter  dem 
Mittelnerven  von  einer  Rinne  durchzogen  (s.  Taf  III,  Fig.  9). 
An  den  Langtrieben  (den  unbegrenzten  Zweigen)  stehen  sie 
in  spiraliger  Anordnung  um  die  Achse,  während  sie  an  den  letzten 
Seitenzweigen,  den  Kurztrieben,  abwechselnd,  gescheitelt  (zwei- 
zeilig) und  wagreclit  gestellt  sind.  Im  Herbste  färben  sich  die 
Blätter  braun  und  fallen  dann  bald  ab,  besonders  nach  einem 
Froste,  die  an  deu  Langtriebeu  stehenden  einzeln,  die  an  den 
Kurztrieben  mit  diesen  selbst. 

Die  Blüten  sind  einh;ln>ig.  erscheinen  Ende  April,  kurze 
Zeit  vor  den  Blättern  (s.  Taf,  III,  Fig.  1),  die  männlichen  Blüten 
in  hängenden  Rispen  am  Ende  vorjähriger  Zweige,  die  weib- 


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—   74  — 


lif  lirn,  in  der  Zahl  von  1—3,  am  Grunde  der  Rispen  oder  an 
besonderen  Zweigen.  Im  Herbar  des  Senckenberg:ischen  Museums 
befinden  sich  Blüten,  die  in  dem  wärmeren  Florida  im  März 
gesammelt  ^vorden  sind.  Die  grünen  Blütenknospen  sind  schon 
Ende  des  Summers  sichtbar,  die  männlichen  etwas  früher  als 
die  weiblichen,  nnd  beidp  erweisen  sich  bald  nach  ihrem  Er- 
scheinen als  verhältnismäßig  groß.  An  der  männlichen  Blüten- 
knospe umschließen  16—18  spiralig  gestellte  HtiUschuppen 
12 — 14  Staubgefäße,  wovon  jedes  aus  einer  wenig  excentrisch  ge- 
stielten, schildförmigen  Schuppe  besteht,  an  deren  Unterseite 
meistens  5  Pollensäckchen  in  ringförmiger  Anordanng  hängen, 
ähnlich  etwa  wie  bei  den  Schachtelhalmen  die  Sporensäcke  an 
den  Schildchen  (Tai  III,  Fig.  4).  Die  Staubgefäße  sitzen  mit 
ihren  Stielen  an  einem  Säulchen,  das  sich  zur  BliUenzeit  streckt 
und  sie  über  die  Hüllschappen  erbebt  (Taf.  III,  Fig.  3).  Der 
Zapfen  ist  kugelig  oder  kugeligoval,  von  20—30  mm  Durch- 
messer. Die  Frachtschuppen  sind  gekerbt  und  die  Deckschuppen 
mit  Domenspitzen  besetzt;  beide  sind  miteinander  verwachsen 
und  spiralig  angeordnet.  Im  Winkel  der  Fruchtschuppe  stehen 
zwei  zackige,  kantige  Samen,  die  aber  bei  nns  nicht  zur  Reife 
gelangen.  Kotyledonen  sind  es  5—9,  meistens  6.  Der  Zapfen 
bedarf  zu  seiner  Entwickelung  ein  Jahr  und  fällt  als  Ganzes  ab. 

In  den  neueren  Werken  sind  die  Abbildungen,  die  den 
Blutenbau  der  Sumpfcypresse  veranschaulichen  sollen,  fa.st  sämt* 
lieh  der  Tafel  10  in  Richards,  Vater  und  Sohn,  K^m.  s.  1.  conif. 
et  1.  cycad.«  Stuttgart  und  Paris  1826,  entnommen.  Die  Ver- 
hältnisse der  männlichen  Blüten  sind  dabei  nicht  sehr  klar  und 
nicht  durchweg  der  Wirklichkeit  entsprechend  gegeben.  Herr 
Professor  Dr.  M.  Möbius  hat  sich  deshalb  der  Mtthe  unter- 
zogen und  die  Blfiten  naturgetreu  nach  frischem  Hateriale  ge- 
zeichnet und  mir  zur  Verfügung  gestellt.  Tafel  III  giebt  diese 
Zeichnungen  wieder,  aus  denen  das  Wissenswerte  über  die 
Blüten  leicht  zu  ersehen  ist  Herrn  Professor  Möbius  spreche 
ich  meinen  verbindlichsten  Daük  hu>. 

Die  Wurzeln,  die  sich  in  wagrechter  Richtung  weithin  er- 
strecken und  vielfach  verzweigen,  treiben  eigentümliche  hohle, 
kniefiirmige  Schößlinge  ^Cypress  knees)  über  die  Erde  und 
zwar  an  ganz  freistehenden  Häiunen  gerne  nach  der  Südseite 
zu,  wie  au  unserem  Exemplare.  Au  diesem  sind  die  Schößlinge 


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—  76  — 


nur  bis  35  cm  hoch,  aber  immerhin  auffallend  und  auch  auf  der 
Abbildiing,  Taf.  II,  sichtbar.  Im  Giardino  pubblico  in  Mailand 
stehen  am  Rande  des  Weihers  mehrere  Snmpfcypressen,  die 
lange  nicht  an  die  Schönheit  der  Öumpfcypresse  am  Rechnei- 
graben  heranreichen,  da^efien  Wurzelausschläge  von  52  cm 
Höhe  aufweisen.  In  Amerika  werden  sie  noch  bedeutend  höher 
und  zuweilen  von  den  Eingeborenen  als  Bienenkörbe  benutzt. 

Welche  Rolle  diese  Schößlinge  im  Leben  des  Baumes 
spielen,  Ist  noch  nicht  mit  Sicherheit  festgestellt.  Sehr  wahr- 
scheinlich dienen  sie,  wo  die  Wurzeln  ganz  oder  teilweise  von 
Wasser  umgeben  sind,  der  Befriedigung  des  Atembed&rfnisses. 
Ähnliche  Bildungen  zeigen  sich  auch  bei  anderen  wasser- 
bewohnenden Bäumen.  Herbert  J.  Webber  schreibt  im  Year*- 
book  of  the  U.  S.  Departm.  of  Agric.  1896,  p.  94,  daß  die  schwarze 
Mangrove  (Avieetmia  nifida  Jacq.)  und  die  Sumpf-Maugrove  (La- 
guneularia  retcemtfsa  Gaertn.),  die  zahlreich  in  den  der  Ebbe 
und  Flut  unterworfenen  Morästen  (swamps)  Süd-Floridas  ror- 
kommen,  in  Menge  besondere  Wurzeln  entwickeln,  die  nicht  in 
normaler  Weise  abwärts,  sondern  so  hoch  aufwärts  wachsen, 
daß  sie  die  längere  Zeit  Uber  der  Luft  ausgesetzt  bleiben  und 
nur  bei  Hochflut  von  Wasser  bedeckt  sind.  Die  Höhe  dieser 
Wurzeln  über  dem  Boden  wechselt  von  2 — 18  Zoll;  sie  sind 
besonders  in  den  Salzmorästeu  dicht  beisammenstehend  zu  be- 
ol>aehLeii.  Ta\odien,  die  an  trockenen  Orten  \va(  lisen,  bilden 
keine  kuees.  Den  innern  Promenadeiiwitr  iitlicn  dcui  Rechnei- 
graben in  südlicliei  Kichtung  fortsc  izeiid.  jrelangt  mau  in  der 
Nähe  von  Guiolletts  Grab  an  ciiu'  solche  Sumpfcypresse,  die, 
obwohl  gleichaltrig  mit  der  eben  l)f.>cliriebenen,  doch  eine  gauz 
andere  Tracht  dailiietet.  lijre  llidie  beti'Hort  19.20  ni  ii»i'iijr) 
bei  einem  Stannnunifang  von  1,14  ni  in  Hni^tln"die  niid  vun 
l.nO  m  am  Boil.-n,  Drr  Stamm  ei liebt  sirli  senknclit.  verästelt 
8ich  erst  weit  üben  und  trägt  eine  kleine  kegelfüi iiiiue  Krone. 
Allerdinpfs  mnl.»  bemerkt  wrrden.  daß  diese  Snni|>fcyi»ies?e  l'riilior 
von  iUumeu  iiuistandt  n  war.  WurzelsclitWilinL^e  liaben  sich,  wie 
schon  augegeben,  kt  ine  entwickelt.  lu  dem  ( i  iintlierjsljurg-Park 
steht  eine  Sumiif('\  presse  mit  Wnrzplscliüljlin^ren  frei  in  einer 
trockenen,  flachen  Mulde,  die  aber  frtiher  mit  Wasser  angefüllt 
war.  Der  betreffende  liaum  war  in  diespin  Jahre  iiber  und 
über  mit  Blüten  bedeckt,  so  daß  er  ganz  braun  aussah.  Dieser 


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-   76  - 

Baum  ähnelt  übrigens  in  seiner  Tracht  unserem  Exemplare  am 
Eechneigraben ;  die  unteren  Äste  liegen  auf  dem  Boden  aus- 
gebreitet. 

Bei  uns  wird  Ta.rodiiim  dtstichum  aus  importiertem  Samen 
gezogen  ;  jedoch  kann  die  Zucht  auch  durch  Ableger  und  junge 
Triebe  geschehen.  In  den  Morästen  Amerikas  scheinen  die  Ab- 
leger das  wesentlichste  Mittel  zur  Selbstvermehrnng  zu  bilden. 

Die  Sumpfcypresse  ist  in  Nord-Amerika  zu  Hanse.  Ihr 
Verbreitungsgebiet  erstreckt  sich  vom  39**  bis  zum  30**  nGrdl. 
Breite  und  von  der  Kflste  des  Atlantischen  Oceans  bis  zum  100^ 
w.  Länge  von  Greenwlch,  namentlich  findet  sie  sich  in  den 
Staaten  Delaware,  Vii'ginia,  Missouri,  Tennessee,  Mississippi,  Ca- 
rolina, Loaistana  und  Texas.  In  letzterem  Staate  kommt  sie 
mehr  an  den  Ufern  der  Flfisse,  in  den  fibrigen  Staaten  meistens 
in  Sfimpfen,  morastigen  Seen  (swamps)  vor  und  bildet  darin 
große  Wälder.  ,»Sie  rttckt  von  allen  Bäumen  am  weitesten  in 
den  weichen  Schlamm  der  Moräste  vor,  in  demselben  ein  unge- 
heueres Wurzelwerk  bildend.  Sie  gedeiht  am  besten  da,  wo 
der  Boden  stets  vollständig  mit  Wasser  getränkt  ist,  so  in  den 
Bassins  und  Buchten  an  den  Ufern  des  Mississippi,  wie  an  den 
kleinen  Landseen  in  der  Mitte  der  unermeßlichen  Moräste 
Virginiens  und  Carolinas;  wenn  die  Bäume  größer  werden,  sinken 
sie  allmählich  ein  und  füllen  dann  die  Wasserbecken  nach  und 
nach  ans,  manche  ihre  anfrechte  Stellung  beibehaltend,  andere 
nach  verschiedenen  Richtungen  durcheinanderliegend  und  den 
Boden  bedeckend.  Es  stehen  öfter  ganze  Gesellschaften  von 
100  bis  800  solcher  vierzig  bis  siebenzig  Fuß  hoher  Bäume 
beisammen,  welche  während  eines  Zeitraumes,  der  mehrere 
tausend  Jahre  umfassen  kann,  die  ISeebecken  mit  organischer 
Masse  erfüllen.  Zuweilen  bricht  aber  der  Fluß  in  dieselben  ein 
und  uuterwiililt  den  lioden ;  die  Cypressen  werden  dann  samt 
ihrem  Wurzelwerk  Wfg<res(  Invcnnnl  und  liilden  Jene  den  Dampf- 
schirteu  *b'>i  ^fississippi  so  gefährliciien  schwininiendeu  Biuune 
(snakes;,  weklie  an  der  Ausmündung  des  Flusses  in  großen 
Massen  zusamnieugesehwemmt  werden  und  ganze  Holziagen  im 
Schlaninie  bilden*^.') 

Ein  Fraukiurter,  Ferdinand  LindUeimer,  der  mehr  als 


')  Heer,  die  Urwelt  der  Schweiz.  Zürich  1865,  p.  d07. 


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—  V  — 


vierzig  Jahre  im  fernen  Westen  weilte  (er  starb  als  hoh^r 
Siebziger  in  New-Braunfels,  West^Tezas),  der  sich  um  die  Er- 
forschnng  der  Flora  von  Texas  sehr  vei-dient  gemacht  liat, 
liefert  in  einem  kleinen  Buche  (Aufsätze  und  Abliandlungen  von 
Ferdinand  Lindheimer  in  Texas.  Herausgegeben  von  einem  seiner 
Schttter.  Gedruckt  bei  Theodor  Wentz  in  Frankfurt  a.  M.  1879) 
eine  recht  anschauliche  und  originelle  Beschreibung  des  Taxodium 
distichum,  «Die  Cypresse/  sagt  er,  steht  in  West-Texas, 
wo  keine  Sümpfe  sind,  reihenweise  am  Wasserrande  klarer, 
fliessender  Bäche  und  Ströme,  oft  so  dicht  gedrängt,  daß  zwischen 
zwei  Stämmen  kein  gleicher  dritter  mehr  Raum  hätte.  Wollte 
ein  Maler  solche  Partien  zeichnen,  wie  au  der  oberen  Guadalupe, 
am  Spring -Creek,  an  der  Sabina,  an  der  Medina  vorkommen, 
wo  oft  in  dichter  Reihe  :\  bis  7  Füll  dicke  Cypressen  sich  rinden, 
(ItMen  nackter  Schaft  allein  60 — 80  Fuß  erreicht,  man  würde  sein 
Biid  unwahr  uud  überladen  nennen."  Von  einer  Cypresse  in 
der  Nähe  seines  Wohnorts  New  llraniifels  erzählt  Lindlieimer, 
daß  sieben  .Mann  ^^le  kaum  zu  uniklaftein  vermögen,  was  einem 
Umfang  vun  ungefähr  12,25  m  und  einem  Durchmesser  ymi  etwa 
4  m  entspräche.    Er  hat  sie  auf  über  tausend  Jahre  geschätzt. 

Sehr  iniei essaiit  siii  i  in  diesem  Auts>atze  die  Heobaehtuugen 
ftber  die  Bezieliungen  des  Puters  (Melcagria  gulhiparo)  zur 
Cypresse.  ^Die  I.i»  hlin^isscldafsteUen  für  Puter,  Turkey  roust," 
heißt  es  darin,  „sind  die  ('\ pressen  und  das  aus  mehreren  Ur- 
sachen. Die  Cypresse  ist  ein  sehr  holier  Baum,  auf  welchem 
der  l'uter  sich  sicher  fühlt;  die  Cypresse  hat  sehr  lange  wa«^- 
rechte  Äste,  auf  welchen  ein  Vogel  bequem  sitzen  kann ;  die 
('y presse  steht  oft  nahe  an  Felsen,  über  die  der  Puter,  der  sich 
mehr  auf  seine  Beine  als  auf  seine  Flügel  verlässt,  sich  leicht 
durch  Flucht  retten  kann.  Die  Cypresse  steht  femer  nahe  an 
dem  Wasser  untl  Wasser  will  dieser  Vogel  wegen  der  Hitze, 
die  sein  starker  Verdauungsprozeß  erzeugt,  des  Tages  wenigstens 
dreimal  n.  s.  w." 

Über  die  Bildung  der  Sumpfmoore  mit  Hilfe  des  Taxodium 
dütichum  und  über  die  Cypressensümpfe  schreibt  Schleiden 
(Die  Pflanze  und  ihr  Leben,  5.  Aufl.,  Leipzig  1858,  S.  384): 
„Wo  dichte  Belaubung  den  Einfluß  der  Sonne  und  den  er- 
frischenden Luftwechsel  bindert  und  so  die  Zersetzung  der 
vegetabilischen  Kassen  verlangsamt,  wo  der  Boden  flach  und  ohne 


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—   78  — 


Gefälle  ohnehin  schwer  seines  Wasserreichtama  sich  entledigt»  nnd 
um  80  weniger,  wenn  die  aufgehäuften  Pflanzenleichen  beständig 
den  Abfluß  hemmen,  und  der  entstandene  Humus  begieilg  die 
Feuchtigkeit  ansangt,  da  bflden  sich  die  ausgedehnten  Sumpf- 
moore.  Durch  die  fortwährende  Zunahtne  der  Yegetationsreste 
erhebt  sich  der  Boden  und  oft  liegt  eine  solche  wasserdnrch- 
tränkte,  halbflQssige  Masse  zuletzt  weit  Uber  dem  Niveau  der 
umgebenden  Ebene,  ohne  daß  jetzt  noch  die  Sonne  im  stände 
wäre,  auch  wenn  Stürme  das  schützende  Dach  entfernen,  den 
Sumpf  auszutrocknen  oder  auch  nur  sein  Fortwachsen  za  be- 
schränken. Ein  solcher  Sumpf  erhebt  sich  bis  zu  12  Fuß  Über 
die  umgebende  Ebene  in  Virginien  zwischen  den  Städten  Suffolk 
und  Waldou,  von  den  Einwohnern  „the  eat  dismal"  (der  große 
rnselif^e)  genannt,  der  nicht  unbetiäehtliclien  Flüssen  den  Ur- 
sprung ijäebt  nnd  sie  mit  Wasser  versorgt.  Es  ist  besonders 
die  uordamerikanisclie  ('.\  presse,  welche  mit  ihrer  feineu  aber 
dichten  iielaubuug  zur  Bildung  desselben  Veiaulassung  gegeben. 
Derselbe  Baum  ist  es.  welcher  die  furchtbaren,  verrufenen 
Cypressen sümpf e  Louisianas  an  den  Ufern  desRedriver 
und  Mississippi  bildet.  Riesenstänmie  von  unerhörter  Mächtig- 
keit drangen  sich  aneinander,  iliie  Zweige  ineinander  flechtend 
und  am  helNten  Tage  ein  düstres  Dämmerlicht  vn  I  i  eilend. 
Der  Boden  iiesteht  nur  ans  lialltverfaulteu,  übereinander  ge- 
tüi-mten  BliU-ken  und  dazwischen  ans  einem  iinerfrriindlich  tiefen, 
fh'issigen  Schlamm,  in  welcliem  sicii  gefräßige  Alligators  und  die 
beißenile  Scliildkröte  um  her  wälzen,  die  alleinigen  Herren  dieser 
unter  der  Glut  der  fast  tropischen  Sonne  qualmenden  Hölle; 
so  im  hohen  Sommer,  während  im  Frühling  sich  brausend  die 
trüben,  schlammigen  Fluten  der  austretendi^n  Ströme  in  meilen- 
weiter Ausdehnung  durch  diese  feindselige  \'egetation  ergießen.  — 
So  entsprechen  diese  Oypressensümpfe,  von  denen  uns  Seal  sfield 
ein  80  lebendiges  Bild  entworfen,  im  Hinnenlande,  den  Mangrove- 
Wäldern,  welche  die  Flußmündungen  last  aller  Tropenströme 
umsäumen." 

Ttucoäium  distichian  war  zur  Pliocän-  und  Miocänzeit  über 
ganz  Europa,  nordwärts  bis  znm  82^  und  wahrscheinlich  noch 
weiter,  verbreitet.  Auch  aus  Asien,  aus  der  Gegend  Ton  Orenbnrg, 
aus  dem  Amurland,  der  Insel  Sachalin  nnd  von  Alaska  ist  die 
fossile  Art  bekannt  In  Deutschland  ist  sie  häufig  und  bildet 


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—   79  — 


zaweflen  große  Brannkohlenlager.  Das  pliocäne  Taxodium  ist 
von  Gey  1er  und  Kinkel! n  in  der  Nähe  von  Frankfurt,  in  dem 
Klärbecken  bei  Niederrad,  nachgewiesen  worden. 

T€UPodium  diiUiehum  liefert  ein  vorzügliches  Nutzbolz  von 
0,45  spec.  Gewicht.  Eis  spaltet  tangential  und  wird  daher  be- 
sonders zur  Herstellung  von  Schindeln  vei-wendet,  anderei-seits 
eignet  es  sich  nach  Lindheimer  wegen  seines  Widerstands  gegen 
radiale  Spaltung  in  hohem  Grade  zum  Bau  von  Kanoes ;  „denn 
gerade  am  Hinterteil  und  am  Vorderteil,  wo  die  Jahrringe  von 
den  Flächen  des  Kanoes  durabkreuzt  werden,  wßrde  fast  jede 
Holzart,  die  Platane  allenfalls  ausgenommen,  in  der  Sonne  spalten. 
Vor  der  Platane  hat  aber  die  Cypresse  den  Vorzug,  daß  sie  als 
ein  barzhaltiges  Holz  der  Fäulnis  nicht  leicht  ausgessetzt  ist." 

Es  werden  alljährlich  ungeheure  Mengen  von  Cypressen- 
stämmen  gefällt,  besonders  seitdem  die  früher  als  unerschöpflich 
gehalteiiL'n  Wälder  außerhalb  der  Muräste  in  bedenklicher  Weise 
verseil vvuinleii  bind.  So  berichtet  Dr.  Karl  Mohr.  Mobile,  in 
einem  Aufsätze  .Wälder  der  Sumpfcypresse"  (Natur  1895,  Nu.  27), 
daß  das  während  des  Jahres  1892 — IHD.'i  in  den  an  den  Atcha- 
falaya-B'luß  in  l.uiiisiana  gien/eiideu  Cyi)ressen -Wäldern  ge- 
schlagene haudelswerte  Stainmliolz  von  Sacliverstäii(lifi:en  auf 
270  Millionen  Fuß  (Ubertläche -Maß)  ge.Ncliätzt  wiii'de.  Diese 
\\  aUier  ziilileii  allei'dings  zu  den  ei'^iebi^steii :  sie  umfassen  aber 
einen  verhältnismäßig  nur  kleinen  K'ainii  im  Vergleiche  mit  dem 
ganzen  Verbreitungsgebiete  der  Sumpfcypresse. 


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Tafel -Erkl&ruug. 


Tafel  II: 

Tiuixlmiii  ili.silchinii  am  Ueclmcigrabcn,  einem  Weiher  in  den  städtischen 
Anlagen  in  Frankfurt  a.  M. 

Tafel  UI: 

Fig.  1.  Ein«  Bltttenriape  in  natörticber  GrOße.  Bei  w  swei  ««Uidie 
Bifiten.  6=  BlattitnoBpen. 

Fig.  2.    Ein  einzelnes  AstcilMl  mit  männlichen  Blüten,  WMiigTergrOfieit. 

Fig.  3.    Eine  einzelne  männliche  BlUte,  stärker  vergiOßert. 

Fig.  4.  £in  abgeschnittenes  Pollenblatt  von  innen  gesehen.  8  das 
durchschnittene  Stielchen,  sch  die  Schnppe,  p  die  l'ollons.icke 

Fi^.  5.  Längsschnitt  durch  ein  PollonljUut  mit  dem  Ansatz  an  die 
Achse  der  Blüte.    Bezeicbnnngen  wie  in  Fii;:.  4. 

Fig.  6.   Einige  Pollenkörner,  in  Wasber  liegend. 

Flg.  7.  Une  weiUiche  BIflte,  f  eigrOISert. 

Fig.  8.  Bin  Frachtblatt  aas  dem  oberen  Teile  der  welhUdien  Bifite 
mit  den  awei  acbseUtändigen  Samenknospen,  von  innen  geaeheo. 

Fig.  9.  Qaenicbnitt  darch  ein  Blatt.  Bei  h  der  Hangang,  bei  »p 
Spaltöffnungen. 


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-  81  — 


Über  eiü  eigentümliclies  Blühen  von  Bambusa 

vulgaris  Wendl. 

(Mitteilung  ans  dem  bottnisdien  Garten  m  Frunkfnrt  ü.  M.  III.) ') 

Von 

M.  MVbittS. 

Hit  Ttlfll  IV. 


Im  Botanischen  Garten  zu  Frankfurt  a.  M.  begann  im 
Sommer  1894  ein  in  einen  'J'opf  freptlauztes,  etwa  mannshohes 
Exemplar  von  Bambusa  l  uti/arts  Wondl.  zu  liluiieii,  indem  sich 
au  clen  beblätterten  Zweigen  gmße  Hliitenrispen  bildeten. 
Früchte  gingen  aus  diesen  Blüten  nicht  liervor,  sie  vertrockneten, 
fielen  zum  Teil  ab.  zum  griili^-ren  Teil  aber  erliielten  sie  sich 
uud  im  näclisten  Jahre  (IHi).'))  kamen  an  denselben  Kispen 
zwischen  diesen  alten  Blliteu  vielfach  neue  hervor,  welche  sich 
wie  die  des  vorigen  Jahres  verliielten.  Im  f(»lf^enden  Jahre 
(189(j)  wiederholte  sich  diesellu'  Erscheinung.  Die  vegetative 
Eatwickelnng  des  Stockes  stand  in  diesei-  Zeit  ziemlich  still 
und  im  foliieiiden  Winter  tring  der  stärkere  Stamm,  dessen  Rest 
noch  bei  st  in  Fig.  1  zu  seilen  ist,  zu  Grunde.  Der  schwächere 
Stamm,  der  ebenfalls  Blüten  getragen  hatte,  erhielt  sich  n(»(  Ii 
im  Sonnner  1897,  ging  aber  allmählich  nocii  in  demselben  Jahre 
zn  Grunde  und  wurde  etwa  1  m  über  dem  Boden  abgeschnitten. 
Im  Frühling  1897  aber  erschienen  zwei  junge  Triebe  aus  der 
Erde,  die  gar  keine  filätter,  sondern  nur  Blüten  bildeten.  Der 
eine  kam  direkt  aus  dem  Rhizom  nnd  wurde  etwa  60  cm  hoch, 
der  andere  entsprang  seitlicli  einem  älteren  Halm  und  wurde 

*)  Die  erste  Mitteilung  ist:  Beitraj^  zur  Anatoinie  der  Fieusblätter 
(Ber.  d.  Senckenb.  natttrf.  Oes.  in  Frankfurt  a.  M.  1897  p.  117—138.  Taf.  II, 
ni);  die  zweite:  i  hir  WachHansscheidnng  im  Innern  von  Zellen  (Ber.  d. 
deutsch,  botan.  Ges.  1887,  Band  XV.  p.  435-441). 

6 


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I 


—  82  — 


etwas  über  30  cm  lioch.  Am  9.  Dezember  1897,  als  diese  Triebe 
mit  ihren  Blüten  noch  ganz  frisch  aussahen,  wurde  die  Pflanze 
aus  dem  Topfe  genommen  und  photographiert,  nach  welcher 
Aufnahme  die  Fig.  1  der  Tafel  gezeichnet  ist.  Die  Pflanze 
wurde  dann  wieder  in  ihren  Topf  iu  Erde  gesetzt  und  nachdem 
sie  den  Winter  über  im  Gewächshans  gestanden  hatte,  traten 
an  den  beiden  neuen  Sprossen  in  diesem  Frühling  (1898)  wieder 
einzelne  neue  Blüten  zwischen  den  Resten  der  alten,  von  denen 
viele  abgefallen  waren,  auf.  Neue  vegetative  Triebe  haben  sich 
in  dieser  letzten  Periode  nicht  gebildet  nnd  das  Rhizom  ist  nun 
auch  selbst  im  Absterben  begriffen.  Der  Stock  ist  schon  min- 
destens 80  Jahre  im  Garten  und  hat  früher,  als  er  in  freier 
Ei'de  im  Gewächshaus  kultiviert  wurde,  ein  sehr  üppiges  Wachs- 
tum gezeigt  und  starke  Sprosse  gebildet.  Wegen  Mangels  an 
Raum  wurde  er  von  da  schon  vor  längerer  Zeit  ausgepflanzt 
und  in  einen  Topf  gesetzt,  wo  er  zurückging  und  gerade  da- 
durch wohl  zum  Blühen  veranlaßt  wurde.  ^)  Ein  anderes 
Exemplar,  übrigens  ein  Teil  desselben  ursprünglichen  Stockes, 
hat  noch  nicht  geblüht,  obgleich  es  nnter  denselben  Bedingungen 
gehalten  wurd  und  nur  wenig  kleiner  als  jenes  blühende  ist. 

Ich  weiß  nicht,  ob  man  in  anderen  Gärten  eine  solche 
Erscheinung,  wie  die  hier  von  dem  blühenden  Bambns  beschriebene, 
schon  beobachtet  bat;  mir  scheint  die  Sache  doch  interessant 
genug  zu  sein,  um  sie  einmal  zu  beschreiben  und  abzubilden. 
Daß  die  Bambusen  ganz  eigentümliche  Verhältnisse  in  Beziehung 
auf  das  Blühen  zeigen,  ist  bekannt ;  die  ausführlichste  Zusammen- 
stellnng  darüber  findet  sich  in  Schröters  Arbeit  über  den 
Bambus  (Neujahrsblatt  der  ZUri(  lier  naturf  Gesellsch.  auf  das 
Jalir  1886,  Nu.  LXXXVlll),  auf  die  hier  verwiesen  sei.  iu  der 
aber  Lkunbiisa  vulgaris  nicht  besonders  erwalint  wird.  Auch  ist 
es  nicht  unbekannt,  daß  sulclie  nur  Blüten  trageude  Triebe 
aus  dem  Rhizom  hei  auskommen.  Schröter  berichtet,  daß  im 
Jahre  I8ü7  alle  llxduplare  von  Ariindhiaiia  japonica  Sieb,  et 
Zncc,  die  iu  den  europäischt  n  (iiirten  von  Paris,  Sceaux,  Mar- 
seille und  audcren  ()rt»Mi.  sowie  im  botanischen  Oarten  von 
Hamma  bei  Algier  kultiviert  wurden,  iu  liliite  kamen,  „und  zwar 

')    Vei'i^I.  hierzu  meine  Beiträge  Eor  Lehre  von  der  Fortpflanxaftg 

der  Ucwuchse  (Jena  18ij<,  j}.  123j. 


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—  83  — 


80,  daß  die  ftltesten  and  jangaten  Triebe  ganz  gleichmäßig  er- 
griffen wnrden;  sogar  die  eben  ans  der  Erde  heryorgetretenen 
Knospen  verwandelten  sicli  sofort  in  blfihende  Triebe.*  Femer 
heißt  es  in  Munroe*s  Monograpb  of  the  Bambuseae  (Transact. 
of  the  Linn.  Soc.  vol.  26,  p.  107):  Inflorescentia  variabilis 
,8capas  vel  panicnla  radicalis  aphyUa**  etc.  (teste  Schalt  es). 
Der  Scapos  radicalis  aphyllns  ist  also  ein  Rhizomsprofl,  der  nur 
Blllten  trägt.  Dagegen  ist  mir  keine  Angabe  darüber  bekannt, 
daß  sich  nene  Blikten  an  den  Ährenresten  der  vorjährigen 
Blßten  bilden  nnd  daß  so  derselbe  Stock  mehrere  Jahre  hinter^ 
einander,  hier  also  4  Jahre,  blüht.  Im  allgemeineu  gelieu  ja 
die  Halme,  wenn  sie  geblüht  haben,  woi-an!  sie  dann  meistens 
aach  Früchte  anzusetzen  scheinen,  zn  Grande,  und  so  heißt  es 
anch  von  der  oben  erwähnten  Armdinaria  Japonica^  daß  die 
frnchtenden  Triebe  abstarben.  Wahrscheinlich  ist  gerade  der 
Umstand,  daß  sich  in  dem  von  nns  mitgeteilten  Falle  keine 
Früchte  aus  den  Blüten  entwickelten,  also  kein  Material  zur 
Fruchtbildung  verbraucht  wurde,  die  Ursache,  daß  aus  den 
kleiuen  Knospen,  diu  schon  im  Vurjaliie  angelegt  waren,  sich 
auch  wirklich  neue  BIüUmi  ausbilden  konnten. 

Die  Eutstehuugsweise  dieser  neiieu  BiUten  ist,  soweit  ich 
es  ermitteln  konnte,  eine  zweifache:  teilweise  nämlich  sind  es 
Blüten,  bezw.  ganze  Alirchen,  die  iui  ersten  Jahre  schon  bis 
auf  die  einzelnen  Blüteuteile  unf:^elegt,  aber  sitzen  geblieben 
w%'iren  und  sicli  erst  im  zweiten  .Jahre  entwickeln,  die  vor- 
jährigen Spelzen  eiufacli  auseinanderschiebeud  (Fig.  2);  auch  mit 
den  Endbliiten  der  Älncheii  kann  dies  offenbar  der  Fall  sein, 
wie.  Fig.  'A  oben  zei^rt:  teilweise  aber  Werden  in  den  Achseln 
der  unteren  HiUlspeizen  eines  .\hrchens,  (U'ssen  Blüten  sich  im 
ersten  Jahre  entfalten,  junge  A Indien  angelegt,  die  dann  eben- 
falls im  zweiten  .Jahre  zur  Knt Wickelung  kommen.  Im  letzteren 
Falle  steht  die  Blattstellungsebene  der  jungen  Ährchen  senk- 
recht auf  der  der  alten,  wie  es  bei  j  in  Fig.  3  zu  sehen  ist. 
Hierauf  bezieht  sich  vielleiclit,  was  Munroe  (1.  c.  p.  >^1)  beider 
Charakterisierung  der  Gattung  liamlmm  sagt :  „glumae  duae  aiit 
numero  indefinitae,  inferiores  plerunviue  gemmiparae."  Wir 
sehen  auch  in  einem  reifen  Ährchenknäuel  die  einzelnen  Ährchen 
von  ziemlich  verschie<lener  Größe,  sodaß  die  deutlich  hervor- 
tretenden zwischen  0,5  und  2  cm  lang  sind.   Das  hängt  damit 

8^ 


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—   84  — 


zuBammen,  daß  die  Zahl  der  Blüten  in  einem  Ährchen  ver- 
schieden ist,  indem  bei  den  kleineren  Ährchen  die  unteren 
Spelzen  alle  steril  sind  nnd  nur  die  oberstt  n  Bliiton  tragen,  bei 
den  größeren  dagegen  nur  wenige,  nftmlich  2— :i  sterile  HüH- 
spelzen  vorhanden  sind,  die  folgenden  aber  fertil  sind,  also  zu 
Deckspelzen  werden  und  dann  bis  zu  sechs  Blüten  im  Äbrchen 
Torbanden  sind.  Nach  Munroe  ist  bei  Bambusa  tuigarU  die 
Zahl  der  Blüten  in  einem  Ährchen  4— 9-'12.  Die  untersten 
Spelzen  sind  immer  die  kürzesten,  die  Deckspelzen  also  länger 
als  die  Hüllspelzen,  welch*  letztere  auch  yon  unten  nach  oben 
an  Größe  zunehmen.  Die  Vorspelze  (Fig.  5)  ist  ungefähr  eben- 
solang wie  die  Deckspelze  (Fig.  4)  in  derselben  Blüte ;  letztere 
ist  zugespitzt  und  oben  mit  ganz  kurzen,  spitzen  Haaren  ver- 
sehen (Fig.  6),  erstere  ist  oben  zweispitzig  und  besonders  an 
den  Spitzen,  sowie  auf  den  beiden  Kielnerven  mit  etwas  längeren , 
spitzen  Haaren  versehen,  die  an  den  beiden  Endspitzen  der 
Vorspelze  aneinanderstoßen  (Fig.  7).  Von  den  drei  Lodiculis, 
die  bekanntlich  bei  Bambttsa  vorhanden  sind,  sind  die  beiden 
vorderen,  nach  der  Deckspelze  zu  stehenden,  kürzer  und  breiter ; 
die  dritte,  nach  der  Vorspelze  zu  stehende,  ist  länger,  spitziger 
und  schmäler,  ein  Unterscliied,  der  auch  von  Munroe  (I.  c.  p. 
108)  für  Bambttm  vulgims  mit  folgenden  Worten  angegeben 
wird:  „Squamulae  tenuiter  merabranaceae,  diaiihanae,  apice  pilis 
sat  longis  ciliatae.  iiiae(iuales.  duae  obovatu-obluiigae,  tertia  loiigior 
et  multü  angu.stiur.-  i  ^  uiul  9  zeigen  eine  vordere  und  die 
hintere  Lodicula  aus  einer  iilük',  deren  ^Staubgefäße  sicli  bereits 
gestreckt  haben,  und  der  Unterschied  in  der  Gestalt  und  Uröße 
ist  daran  deutlich  zu  sehen.  Alle  Lodiculae  sind  am  vorderen 
Rande  mit  langen,  steifen,  spitzen,  einzelligen  Haaren  dicht  be- 
setzt. Die  Länge  der  vordtM-en  Lodiculae  mit  den  ILiareu  be- 
trägt etwas  über  2  mm.  die  liintere  Lodicula  ist  naliezu  3  mm 
lanir.  Ki(i:<nitiniilicli  ist.  daß  die  voitbMeii  Lodicnlaf^  ihre  detinitiv^e 
GruUe  und  Ge.stak  ehei-  ci"lan<reu  als  liie  hiuLere,  denn  bei  einer 
jnnqren  Blüte,  wie  der,  deren  Staubgefäße  und  Pistill  in  Fig.  10 
und  11  dargestellt  sind,  finden  wir  die  3  Lodiculae  von  fast 
glei<'her  Läns-e.  die  dritte  aber  etwas  schmäler  und  spitziger ; 
in  der  letzteren  sind  aui  Ii  noch  keine  Gefäßbündel  zu  erkennen, 
während  sie  in  den  ersteren  schon  vorhanden  sind.  Erst  wenn 
die  Blüte  älter  geworden  ist»  sehen  wir  dann  die  hintere  Lodi- 


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—   85  — 


cula  läDger  als  die  vorderen  geworden  nnd  mit  GefftfibOndeln 
versehen.  Es  scheinen  gewöhnlich  vier  solcher,  natHriich  ftoßerst 
feiner  Qe&fibttndel  vorhanden  za  sein,  die  ein  Stttck  unterhalb 
des  vorderen  Bandes  verschwinden.  Das  Mesophyll  der  Lodi- 
culae  besteht  aus  etwa  zwei  Scliicliteu  von  parenchymatischen, 
langgestreckten,  dünnwandigen  Zellen,  die  kein  Chlorophyll 
enthalten.  Die  Zellen  der  Oberhaut  sind  denen  des  Mesophylls 
ähnlich,  etwas  schniiller  und  iiaüti<r  auch  an  den  Enilen  zugespitzt; 
im  älteren  Zustande  läßt  jiich  an  den  Längswänden  eine  feine 
Wellung  erkennen ;  Spaltöffnungen  fehlen.  Die  drei  Lodiculae 
bilden  drei  voneinander  ganz  getrennte  Blättchen  und  aus 
diesem  Unistande,  sowie  aus  ihrer  Struktur,  he.sunders  dem 
Fehlen  des  Chlorophylls  wiinle  man  aunehuieu  können,  dali  .sie 
als  die  Perigonblätter  der  Blüte  aufzufassen  sind.  HaekeP) 
könnte  dajjregen  für  seine  Antfa>>iing,  nach  «Ut  l»Hkanntlich  die 
beiil«'ii  Vorderen  TiiMliculae  einem  gespaltenen  zweiten  Vurblatte 
»11  r .sprechen,  die  hintere,  wenn  sie  vorhanden  ist,  einem  <lritten 
Vorblatte  entspricht,  die  verschiedene  Gestalt  und  das  nngleiclie 
Wachstum  der  Lodiculae,  wie  es  elten  «geschildert  wurde,  geltend 
machen.  Wir  wollen  hier  die  Saclie  dahingestellt  sein  lassen 
und  nur  noch  erwiilinen.  dat.:  den  Lodiculis  hier  keine  liesondere 
biologische  Bedeutung  zuzukommen  scheint:  die  Hiliten  öffnen 
sich  ja  bei  Jiambma  überhaupt  nicht,  d.  h.  die  Spelzen  treten 
kaum  auseinander,  und  die  liodicalae  würden  bei  ihrer  großen 
Zartheit  keine  Rolle  für  den  ()ffnuugsmechanismus  spielen  können, 
wie  sie  es,  ebenfalls  nach  Hackel,  in  anderen  Grasblüten  thuen. 

Die  sechs  Staubgefäße  stellen  rings  um  den  in  der  Mitte 
befindlichen  Fruchtknoten;  die  farblosen,  anfangs  kurzen  Fila- 
mente (Fig.  10)  strecken  sich  bei  der  Geschlechtsreife  und 
schieben  die  rotgefärbten  Antheren  zwischen  den  Spelzen  heraus. 
Die  Antheren  sind  nicht  versatil  wie  bei  den  meisten  Gräsern, 
d.  h.  der  Staubfaden  ist  nicht  nahe  der  Mitte  an  der  Anthere 
befestigt,  sodaß  die  Antheren  leicht  aus  ihrer  aufrechten  Lage 
umkippen,  sondern  der  Staubfaden  ist  am  Grunde  der  Anthere, 
zwischen  den  nach  unten  gerichteten  hornartigen  Foitsätzen 
der  PoUensäcke  befestigt,  die  Antheren  sind  basiflx.  Das 
Connectiv  verlängert  sich  in  eine  Spitze  über  die  Pollens&cke 


Kogler'a  botan.  Jahrbücher,  Bd.  I,  p.  386. 


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—   86  - 


hinaus,  die  ebenfalls  rot  gefilrbt  nnd  mit  einigen  einzelligen 
spitzen  Haaren  besetzt  ist. 

An  dem  Grüfel  sieht  man  nur  in  gauz  jungen  Blftten,  daß 
er  oben  in  drei  Äste  gespalten  ist;  die  drei  Gefftßbtkndel  dieser 
Äste  lassen  sieh  durch  den  ganzen  Griffel  bis  zam  Finiehtknoten 
verfolgen  (Fig.  11).  Später  scheint  der  Griffel,  wieanch  Hnnroe 
angiebt  (1.  c.  p.  108),  durch  das  frühzeitige  Schwinden  der  Narben 
und  Äste  einfach  zu  sein.  Die  Griffeläste  sind  dicht  zottig  be- 
haart, weiter  unten  ist  der  Griffel  nur  mit  einfachen  si)itzen 
Haaren  besetzt,  die  am  Fruchtknoten  yranz  ver.^cliwinden.  Eine 
Frucht  habe  icli  an  unserem  Stocke  uiemals  entstehen  seheu 
und  glaube,  daij  überhaupt  eine  Bestäubung  gar  nicht  istatt- 
gefunden  hat.  Ich  muß  mich  also  mit  diesen  Angaben,  welche 
die  früheren  Beschreibungen  der  Blüten  von  Biimbusa  vulgaris 
in  einigen  Punkten  ergänzen  mögen,  begnügen. 

Der  Bau  de^  HhIiim  s  uud  des  Blattes  ist  bei  den  Bam- 
buseu  bekannt  genug  und  die  hier  bespt  uchene  Ai  t  bietet  darin 
nichts  Besonderes.  i'l)er  den  Bau  des  Halmes  findet  sich  auch 
einiges  iu  der  citierteii  Arbeit  von  Schröter  (1  c  \')).  was 
auf  den  Angaben  Ö  c  h  \v  e  n  d  e  n  v  s  beruht ;  eine  Abbildung  von 
dem  (Querschnitt  eines  Bambusblattes  findet  man  iu  Kerners 
Pflanzenleben,  Bd.  I.  p.  272  (I.  Auflage).  Ich  benutze  aber  die 
Gelegenheit,  um  noch  einiii:es  über  den  Bau  des  Khizumes  und 
der  Wurzel  zu  sagen,  worüber  mir  keine  anderen  Angaben  be- 
kannt sind. 

Das  Khizom  hat  einen  fast  kreisförmigen  Querschnitt  und 
in  seinen  dickeren  Theilen  einen  Durchmesser  von  etwa  3  cm. 
Unter  der  kleinzelligen  Epidermis  liegt  eine  im  Verhältnis  zum 
ganzen  Durchmesser  zwar  schmale,  aber  doch  mehr  als  20  Zell- 
schichten  breite  Rindenzone,  in  der  nur  einzelne  nach  den 
Niederblättern  abgehende  Gefäßbttndel  auftreten.  Der  innere 
Teil,  innerhalb  dieser  Kiudenschicht,  ist  von  außerordentlich 
zahlreichen  Gefäßbündeln  durchzogen,  die  teils  längs,  teils  quer 
verlaufen.  Die  ersteren  sind  in  der  äußeren  Region  zahlreicher, 
sodaß  man  hier  die  meisten  Bündel  auf  dem  Querschnitte  auch 
wii*klich  querdurchschnitten  sieht;  dicht  unter  der  Binde  sind 
die  Bündel  am  kleinsten  nnd  am  dichtesten  aneinander  gelagert; 
weiter  innen  sind  die  querverlanfenden  Bttndel  h&ufiger,  sodaB 
dadurch  das  querdnrchschnittene  Rhizom  hier  schon  dem  hlofien 


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-  S7  - 

Ange  me  mit  yielen  feinen  Adern  dnrctasogen  ei'scbeint;  da- 
swischen  treten  aber  auch  viele  längsverlaiifende,  also  qner- 
darchschnittene  Bttndel  anf.  Die  Ansah!  der  querrerlanfenden 
Bfindel  nimmt  in  der  N&he  der  Knoten  zn  und  ist  in  der  Mitte 
der  Internodien  am  geringsten.  Der  Querschnitt  durch  die 
Bftndel  zeigt  fiberall  ungefähr  dasselbe  Aussehen  und  entspricht 
dem  eines  typischen  Grasbttndels,  also  auch  dem  in  den  Halmen, 
jedoch  sind  die  beiden  großen  Holzgefftfie  weniger  weit  als  die 
im  Halme.  Vor  dem  PhloSm  liegt  ein  halbkreisförmiger  Belag 
ans  BastfaserzeHettf  der  so  grofi  oder,  bei  den  ftuAeren  Bändeln, 
größer  ist,  als  Phloöm  und  Xylem  zusammen,  auf  der  Xylemseite 
ist  der  Bastfaserbelag  bei  den  äußeren  Blindeln  viel  schwächer  als 
auf  der  Pliloemseite,  bei  den  iimeren  HUndeln  fi'hlt  er  ganz.  Die 
Wände  dieser  Baslfaserzellen  .sind  weniger  verdickt,  als  dies  im 
Halme  der  Fall  ist  und  bei  den  inneren  Büudeln  noch  etwas  dünn- 
wandiger als  bei  den  äußeren.  Die  Parenchynizellen  haben  nur 
schwach  verdickte  Wände  und  sind  reich  an  Stärke,  die  besonders 
in  dem  periplierisclien  Teile  des  Rbizorns  aufgespeichert  ist. 

Von  den  Wurzeln  hatten  die  dicksten  einen  Dnichmesser 
von  3 — 4  mm;  in  ihrem  anatoniisrlien  l^an  stimmen  die  dicken 
und  die  dfinnen  Wurzeln  im  wesentlichen  iibeivin  und  der  Quer- 
schnitt zeigt  Folgemles.  Die  Epidemiis  besteht  an>  diamwandi^ren, 
senkrecht  zur  Oberfläche  gestreckten  Zelb-n.  von  denen  viele  zu 
Wurzelhaareu  ausgewaclisen  sind.  Die  Zellen  der  darunter 
lieireudeu  Ectodermis  sind  annähernd  (luadratiscli  und  haben 
nur  schwach  verdickte  Wände.  Unter  ihr  liegt  eine  Zone 
von  n  Lagen  kleiner  /ellcii  mit  stark  verdickten  und 
verholzten  Wänden,  sie  geht  nach  innen  zu  in  das  großzelli«::^ 
Kindenparenchym  i'iber,  dessen  Zellen  nach  innen  zu  wieder 
kleiner  werden  und  in  der  Nähe  des  Zentralstranges  eine  sehr 
schöne  Anordnung  in  radiale  Reihen  zeigen.  Die  innersten 
kleinen  Rindenzellen  haben  wieder  dickere  und  verholzte  Wände. 
Die  Wände  der  Schutzscheidezelleu  sind  ringsum  gleii  hmäßig 
stark  verdickt,  bei  den  diuineren  Wurzeln  noch  meljr  als  bei 
den  dickeren  und  dort  treten  <lann  auch  die  Poren  viel  stärker 
liervor.  Die  Zellen  des  Pericanibiums  und  die  des  darunter 
liegenden  Gewebes  vom  Zentralstrang  bekommen  ebenfalls  ver- 
dickte und  verholzte  Wände,  sodaß  das  erstere  wenig  deutlich 
zu  unterscheiden  ist.  Auch  einzelne  alternierende  Xylem-  und 


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^   88  — 

Pliloemteile  lassen  sich  nicht  erkennen.  Deutlich  hervor  treten 
etwa  20  große  Gefäße,  die  io  einen  Bing  um  das  innere  in- 
differente Gewebe,  das  sogenannte  Mark,  angeordnet  sind.  Bis 
aber  diesen  Bing  hinaus  nach  innen  scheint  aof  dem  Quer- 
schnitte das  Gewebe  des  Zentralcylinders  aus  Unter  dick- 
wandigen Elementen  zn  bestehen,  die  dann  in  die  weniger  dick- 
wandigen and  größeren  Zellen  des  innersten  Teiles  Übergehen. 
Besonders  in  den  dUnneren  Wurzeln  treten  außer  den  weiten, 
in  den  Bing  geordneten,  hier  in  etwas  geringerer  Anzahl  vor- 
handenen Gefäßen  andere  kanm  hervor,  aber  in  den  dickeren 
Wurzeln  bemerkt  man  außerhalb  der  weitei'en  auch  zahlreiche 
engere.  Die  Phloemgrnppen  sind  im  ausgebildeten  Zustande 
kaum  zu  erkennen.  Die  Entwickelungsgeschichte,  zu  deren 
Untersuchung  mir  allerdings  nnr  wenig  geeignetes  Material  zur 
Verfügung  stand,  ergiebt,  daß  jene  großen  Holzgefäße  schon 
sehr  frttbzeitig  augelegt  werden,  vor  der  Differenzierung  des 
ttbi  igen  Gewebes,  und  daß  dann  außen  zahlreiche  alternierende 
Xylem-  und  Phlo6mgiuppen  entstehen,  ohne  daß  aber  jemals 
deutliche  Xylemstrahleu,  die  sich  bis  zu  jenen  großen  Gefüßen 
verfolgen  ließen,  zu  erkennen  wären.  Soviel  läßt  sich  ferner 
feststellen,  ilaß  die  engsten  und  äußersten  Holzgefaße  nicht, 
wie  bei  vieli-n  anderen  Gräsern,  direkt  unter  der  Schutz^cheide, 
das  Pericambium  unterbrechend,  entstehen,  sondern,  daß  sie 
so<;ar  noch  zwei  bis  drei  Zellen  weit  vom  Pericanibiuiu  nach 
innen  zu  angelegt  werden.*)  —  An  absterbenden  dicken  Wurzeln 
finden  sich  in  den  weiten  Hulzgefäßen  gelbe  schleimartige  Massen 
und  im  Zentrum  ein  durch  Zerstörung  des  „Markes"  gebildeter 
weiter  Hnhlraum.  Zum  Schlüsse  sei  noch  darauf  liingewiesen, 
daß  sich  ein  dem  oben  beschriebenen  ganz  ähnlicher  Bau  der 
Wurzeln,  nach  der  T^ntpi-sucliung  des  ausgebildeten  Zustandrs, 
auch  bei  anderen  Graseru,  welche  derljere,  holzige  Wurzeln  be- 
sitzen, hndet  und  zwar  nicht  nur  bei  den  verwandten  Formen, 
wie  Phi/llusfaahi/s  bambusoiden  Sieb,  et  Zucc.  und  Arundinat in 
japonim  Siel),  et  Zucc.  (Bambiisa  Melake  Hort.),  sondern  auch 
bei  ferneriiteheuden  Formen,  wie  Qynerium  argetUeum  Nees 


Diese  Zdlen  scheinen  ftber  ans  dem  Pericambinm  henMgegnngea 
zu  sein,  das  also  dnrcb  frülueitig  auftretende  Tdloogen  mehnehiehtig 
wild. 


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—   80  — 


nnd  EriaHtkus  Ravetinoe  Beauv.,  sodaß  es  enipfebleu  dürfte, 
über  diese  Graswurzeln  noch  genauere  entwickelaogsgescbicbU 
liehe  Stadien  anznstellen. 

Frankfurt  a.  M.,  Botanischer  Garten.  Juni  1898. 


Erklirong  der  Tafel  lY, 

Fi|r  1.  Rliizoiii  mit  Halmen  nti>l  Wurzeln  Kiclifs  das  En»1e,  wo 
ihis  Khiziiiii  von  der  Mutttriitlanze  ;il>getrennt  wurden  ist,  links  die  wachsende 
Spiu«,  welche  den  grüßeren  Blütentrieb  geliefert  hat.  at  =  Stelle,  wo  der 
grüßt«  der  blfilieiideii  Halm«  angeaesseii  hat.  h  =  Halm,  welclier  ebenfalls 
geblttttt  bat  und  oben  abgeschnitten  ist. 

Fig.  8.  Junges  Abrcben  (1896),  das  xwiscben  den  TeijSbiigen  Spelzen 

heranskoromt.   (Nat,  (?r.  —  2  cm  Länge). 

Fig.  3.  Ein  Ährchen  mit  vorjährigen  (185)7)  und  diesjährigen  Blüten 
( 1 H98) ;  die  Torjfthiigen  Teile  grau,  die  diesjährigen  weiß.  (Nat.  Qr.  =s  2  cm 
Länge). 

Fig.  4.    Deiktiptlze  (vergr.). 

Fig.  5.   Vorspelzc  (vergr.). 

Fig.  6.   Oberes  Ende  der  Deckäpelzt  (vergr.). 

Fig.  7.  Oberes  Ende  der  Vorspeise  (vergr.). 

Fig.  8.  Eine  der  beiden  vorderen  Lodiculae. 

Fig.  9.  Die  hintere  Lodicnia,  beide  ans  derselben  alten  Blttte  in 
ricbtigem,  g^enseitigem  OrSfienverlülltnis  (vergr.). 
Fig.  10.  Ein  Staubgefäß  (vergr.). 

Fig.  II.  Frnchtknuten  mit  Griffel  und  dreiteiliger  Narbe,  aas  derselben 
jungen  Blttte  wie  Fig.  10  (vergr.). 


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—   91  — 


Über  den  Gelxürsiim. 

Vuitiag,  gi'li.'ilteii  Jaliresfeste 
der  Seuckenbergisclieii  naturiorsciieuden  Gesellschaft 

am  22.  Mai  1898 

von 

Dl*.  Karl  Vohsen. 


Die  lieduer,  deueii  die  eliieiivolle  Angabe  wurde ,  vui' 
dieser  Kestversammlung  bei  der  Jahresfeier  unserer  Gesellschaft 
ein  ihueu  vertrautes  Gebiet  der  Naturwissenscliaff  gemein- 
verständlich darzustelh^n.  pHegen  mit  bereclitig:tem  Stolz  auf  die 
gewaltigeu  Furtschrilte  hinzuweisen,  die  auf  dem  Boden  natur- 
wissenschaftliclien  Denkens  dem  rastlosen  Forschereifer  gelungen 
sind.  W  ir  haben  in  den  letzten  .fHlir»Mi  von  dieser  Stelle  die 
kühnen  Hypothesen  der  Biologie  in  rtlanzen-  und  Tierreich, 
die  Resultate  der  Gehirnforschung,  die  staunenswerte  Ent- 
wicklung unserer  Kenntnisse  von  der  Netzhaut  des  Auges  be- 
handeln hören.  Wir  haben Hutten's  Worte:  ^Die  Wissenschaften 
blühen,  es  ist  eine  Freude  zu  leben*^  in  uns  nachfühlen  können, 
die  wir  die  Renaissance  unserer  Tage  erleben,  die  (leburt  einer 
neuen  Welt  au^  tlem  (ieist  naturwissenschaftlichen  Denkens, 
das  immer  tiefer  in  die  Methoden  aller  Wissenszweige  ein- 
dringt. —  Was  uns  umgiebt,  wir  selbst,  sind  Teile  eines  irroßen 
Ganzen,  das  wir  als  Natur  bezeichnen  und  jede  Wissenschaft 
ist  in  diesem  Sinne  eine  Naturwissenschaft.  Dieses  Bewußtsein 
dr&ngt  immer  mehr  in  unserem  geistigen  Leben  den  Begriff  der 
Philosophie  als  einer  besonderen,  über  den  anderen  thronenden 
Wissenschaft  zurück  und  immer  aUgemeiner  tritt  zu  Tag:  an 
Stelle  einer  Philosophie  als  solcher  das  philosophische  Denken 


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-  92  — 


auf  dem  Gebiet  der  Erfahruogswissenschafteii.  Wir  können  es 
dahin  definieren,  dafi  die  Resultate  der  Einzelwissenschaft  zur 
Bildung  einer  Weltanschanung  verwendet  werden.  Philosophisch 
denken  heißt  den  Blick  aaf*s  Ganze  richten,  und  in  diesem 
Sinne  wird  auch  die  echte  Naturforschnng  Philosophie  genannt 
werden  müssen. 

Die  Sinnespbysiologie  nun  nimmt  in  dieser  naturwissen- 
schaftlichen Welterkenntnis  einen  ganz  besonderen  Platz  ein. 
Seit  Kant  in  seiner  unsterblichen  erkenntnis-theoretischen  Tbat, 
die  Gedankenarbeit  eines  Berkeley  nnd  Hume  vollendend,  unser 
Erkenntnisvermögen  auf  die  einfache  Formel  brachte,  daß  wir 
das  Ding  an  sich  nicht  erkennen«  sondern  die  Dinge  nur  so- 
weit verstehen,  als  sie  venuöge  der  eigentümlichen,  einmal  ge- 
gebenen Erkeuutuiswerkzeuge  von  uns  verarbeitet  werden  — 
mögen  wir  diese  gegebenen  Voraussetzungen  nun  mit  ihm 
aprioristisclie  Formen  unserer  VerDuutt  Ht*iiüen,  oder  sie  als 
gegebene  I Bestandteile  unserer  einfachsten  Sinnesthätitxkeileii  be- 
tnicliicii  —  seit(b'm  erwäclist  fiir  jeden  Denkenden  die  l'Hiclit, 
die  Sinnesthüti<;keiten  als  die  Ersehlit'ljcr  der  Welt  zu  verstehen 
—  flir  den  Naturfurscher  aber  ist  es  geradezu  eine  prinzipielle 
Frage,  sich  kritische  Kecheuschaft  abzulegen  über  die  Sinnes- 
wcikzt'uge,  deren  Daten  den  Ausgangsi>uukt  seiner  Unter- 
suchuugeu  bilden. 

Wenn  ich  Ihnen  heute  in  der  kurzen  7»Mt  eines  Vortrags 
vorfiiliren  möclite,  was  die  Ki  forsdiung  unseres  (^lehursniues  an 
Thatsächlichem  zweifellos  festgestellt  hat ,  so  muß  ich  von 
vornherein  bitten,  jede  Indier  gestimmte  Erwaituiii:-  zu  daiiipten. 
Des  tliatsiU'lilich  Feststeheiuien  wird  sicli  wenig  ergebeu  —  die 
mehr  oder  weniger  wnlsr^cheinliche  Hypothese  muß  mehr,  wie 
erwünscht,  die  Lücken  fidlen,  die  in  der  Reihe  der  Thatsachen 
noch  weit  klaffen  —  und  die  wissenschaftliche  Genugthuung 
wird  fiir  uns  mehr  darin  liegen,  die  festgestellten  Thatsachen  zu 
betrachten  unter  Berücksichtigung  der  ungeheuren  Schwierig- 
keiten, die  gerade  der  Erforschung  dieses  Sinnes  sich  eut- 
gegentürmen. 

Es  umgiebt  uns  ein  Ozean  bewegter  Luft.  Kein  Körper, 
der  in  geeigneter  Weise  bewegt,  nicht  in  dem  umgebenden 
Medium  Schallphänomene  hervorrufen  könnte.  Die  physikalische 
Untersuchung  hat  als  Ursache  der  Schallwahmebmungen  Ver- 


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dichtuDgen  und  VerdüDnungen  der  Luft  nachgewiesen,  die  wir 
uns  am  einfachsten  unter  dem  Bild  einer  Wasserwelle  veran- 
schaulichen. Auf  der  iiberreichten  Tafel  finden  Sie  den  Ge- 
samtbereich der  als  Töne  wahrnehmbaren  Schwingungen  zu- 
nächst als  Oktaven  eingetragen.  Von  1 1  bis  55,000  Schwingungen 
sollen  unserem  Ohr  wahrnehmbar  sein,  wenn  anch  den  Grenzen 
nach  unten  und  oben  wenig  von  musikalischem  Ton  anhaftet. 
Denn,  wie  Sie  sehen,  ist  der  musikalisch  branchbare  Teil  der 
Skala  auf  die  Schwingungen  von  41 V«  dem  Ei  des  Eontrabasses 
bis  zn  dem  dv  der  Pikkoloflöte  mit  4752  Schwingungen  be- 
schränkt. Der  Grund  dieser  Beschränkung  wird  Ihnen  sofort 
klar,  wenn  Sie  die  auf  einen  Teil  der  Skala  beschränkte  Fähig- 
keit unseres  Gehörs  betrachten,  feinere  Unterschiede  der  Ton- 
höbe zu  erfassen.  So  arm,  wie  es  bei  den  halben  Tönen  des 
Klaviera  scheint,  jede  Oktave  nur  12  Töne  umfassend,  ist  nun 
die  Skala  fflr  unser  Gtehör  nicht.  Der  deutlich  unterscbeid- 
baren  Töne  sind  es  viel  mehr.  Wir  sehen  beim  Auge  die 
Farben  des  Spektrums  ohne  scharfe  Grenzen  ineinander  über- 
gehen, während  unser  Gehör  eine  ungemein  viel  gröBere  Menge 
von  Tönen  als  scharf,  qualitativ  unterschiedene  Tonhöhen  auf- 
zufassen vermag.  Das  musikalich  geschulte  Gehör  unterscheidet 
nach  den  Untersuchungen  Preyer's  in  den  tiefen  Oktaven  Töne, 
die  um  8—16  Schwingungen  in  der  Sekunde  voneinander  ge- 
trennt sind,  in  den  mittleren  Oktaven  vun  ai  —  cir  wird  sein 
ruterscheidiingsverniögen  so  fein,  daß  es  eine  I  )i-ittel-Schwingung 
in  der  Sekunde  als  eine  Tondifferenz  erkenueu  kann,  hoher  in 
der  Skala  nimmt  dies  Unterscheidungsverraögen  wieder  ab  und 
über  dem  Cv  sind,  auch  bei  musikalischen  Menschen,  Irrtümer 
von  100 — KXKj  Schwingungen  nicht  selten. 

Diese  physikalisch  bei  legte  Tonwelt  ist  nun  in  Wirklichkeit 
ebenso  gemischt,  wie  es  die  Wellen  eines  brandenden  Meeres 
für  unser  Auge  sind.  Das  Auge  ver.sagt  und  die  Phantasie  er- 
lahmt, wenn  wir  versuchen  in  dem  bewegten  Meere  ilie  zahl- 
losen WelieiLsy.steme  zu  verfolgen,  auf  und  ab  schwankend,  zu 
Bergen  getürmt,  zu  Thälern  vertieft,  von  wediselnden  Kräften 
zersplittert  und  zerstäultt'  —  Nur  in  großen  Zügen  nimmt  das 
bewundernde  Auge  das  mächtige  Schauspiel  auf.  das  Helnilioltz 
als  treffendes  Beispiel  des  ästhetischen  Wohlgefallens  au  der 
Musiii  heranzieht.   Unser  Ohr  aber,  ungleich  dem  Auge,  üudet 


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sich  in  dem  umgebenden  Ozean  der  Luftwellen  zurecht,  es  ver- 
mag die  unendlich  feinen  und  komplizierten  SchwingmigsformeD 
2a  analysieren,  die  ihm  die  bewegte  Luit  zuträgt. 

Was  usser  Gehör  in  feiner  Differenzierung  der  Laute  leistet, 
offenbart  uns  am  besten  das  wichtigste  Gebiet  seiner  Thätig- 
keit,  die  menschlictie  Sprache.  —  Was  der  Mensch  durch 
Kultur  geworden,  verdankt  er  der  Sprache.  Sie  ist  die  Trägerin 
des  Gemeinsinns,  sie  kündet  die  Gefühle,  sie  ermöglicht  die 
Bildung  abstrakter  Begriffe,  durch  die  der  Menschengeist  sich 
die  Welt  erobei*t.  Worte  sind  akustische  Zeichen  für  Be- 
griffe. Wir  können  uns  vorstellen,  daß  eine  Sprache  aus  Ge- 
berden an  die  Stelle  der  Lautsprache  tritt,  wie  sie  das  soge- 
nannte französische  System  des  Taubstummenunterrichts  in  der 
That  ausgebildet  hat.  Aber  eine  Geberdensprache  eignet  sich 
nur  mit  unsäglicher  Mfihe  und  Unbeholfenheit  das  an,  was  die 
Menschheit  sich  in  Jahrtausenden  an  Begriffs-  und  Wortschätzen 
erworben  hat,  denn  ihr  fehlt  gerade  das,  was  den  Gehörsinn  so 
geeignet  machte,  dieGeburts-  und  Aufnahme-Stätte  der  Zeichen 
für  die  abstrakten  Begriffe  zu  werden.  Die  Geberdensprache 
verhält  sich  zur  Lantsprache,  wie  der  optische  Telegraph  zum 
Telephon.  Die  Übermittlung  des  Lichtpunktes  erfolgt  wohl 
rasch,  aber  Form  und  zeitliche  Aufeinanderfolge  der  Zeichen, 
deren  sich  der  optische  Telegraph  bedient,  erfordert  als  Voraus- 
setzung eine  umstilndliche  Verabredung,  wenn  seine  Zetdien 
Worte  oder  Sätze  bedeuten  sollen,  —  und  einer  größeren  Be- 
weglichkeit, wie  sie  durch  optische  Buchstaben -Zeichen  er- 
reicht wird,  entspricht  wieder  ein  größerer  Zeitverlust.  Der 
telephonischen  Mitteilung  folgt  das  Verständnis  sozusagen  im 
Momente  der  Wahrnehmung. 

Geben  wir  uns  Rechenschaft  über  die  Eigentümlichkeiten, 
die  gerade  den  ( i  ein >r sinn  befähigen,  Träger  der  Verständigung 
zwischen  den  (leschüpfen  zu  werden  und  die  abstrakte  Begriffu- 
bildung  zu  ermügliclien. 

Alle  Dinge,  können  tönen!  —  So  snclite  man  sich  früher 
die  Entstehung  der  Sprache  zu  erklären,  daß  man  Schall- 
naclijihmnug  als  Ausgaugüpuuki  der  Bezeiclinung  durch  Laute 
annahm.  Wohl  !>pielt  die  Schallnachahmung  im  Leben  der  Sprache 
eine  Rolle  —  aber  die  Worte .  die  auf  sie  hinweisen  ,  sind, 
nach  Max  MüUer's   tiefieudem  Wort,   Spielzeug  nicht 


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Werkzeug  der  Sprache.  Nicht  die  Dinge,  die  tönend  be- 
wegt werden»  ensengen  die  Sprache,  sondern  das  GeechSpf, 
das  Lante  änflert.  Wohl  kann  der  XIang  von  Dingen  in  die 
lautliche  Bezeichnung  yerwoben  werden  —  aber  das  geschieht 
erst,  nachdem  der  Mensch  auf  anderem  Wege  bereits  Sprache 
and  abstrakten  Begriff  erworben  hat,  und  das  Ding  benennt, 
das  er  bereits  kennt 

Auch  auf  dem  Gebiete  der  Sprachforschung  ist  in  den 
letzten  Jahrzehnten  anstelle  willkürlicher,  mehr  weniger  geist- 
reicher Theorien  die  naturwissenschaftliche,  empirische  Methode 
getreten,  die  das  geheimnisvolle,  mehr  wie  jedes  andere  Problem 
fQr  die  Selbsterkenntnis  des  Menseben  wichtige  Rätsel  des  Sprach- 
nrsprangs  zu  lösen  versucht.  Der  bahnbrechende  Geist  des  Frank- 
furter Gelehrten  Lazarus  Geiger  erwies  zuerst  den  Inhalt  der 
Sprachwurzeln  als  sichtbare  Objekte,  während  man  bis  zu  ihm 
immer  nur  an  tonende  Objekte  als  Inhalt  der  primitiven  sprachlichen 
Bezeichnung  dachte.  Er  verlangte  zuerst  neben  den  von  Grimm, 
Pott  und  Anderen  ergründeten  Lautnniwandlungs-Gesetzen  nach 
den  Gesetzen  der  Hegriffs-  oder  Bedeutnngs-Umwandlung. 
Sein  umfassendes  Genie  aber  ließ,  wie  Theodor  Neubiirger\)  treffend 
sagte,  den  Bugen  des  Odj^speiis  zurück ,  den  bis  heute  kein 
Berufener  gleich  ihm  zu  spHiiiieu  vermochte.  Geiger  starb 
schon  im  42.  Lebensjahre.  —  Auf  seinen  Schultern  ruht  die 
Theorie  des  Sprachuisprungs ,  die  mir  naturwissenschaftliches 
Denken  am  ehesten  zu  befriedigen  geeignet  erscheint ,  die 
Ludwig  Noire's.  Gei{]^er  iand  das  siclitbare  Objekt,  an 
(las  die  spraclilicht^  F5ezeichnung  sicli  anlehnte,  in  dem  „An- 
blick eines  hefti^^  bewehrten,  menschlieheii  (»der  tierischen  Ge- 
sichts, den  Schrei  aus](ist;nd  als  Ausdruck  der  Teilnahme  und 
inneren  Erregung."  (Neul)ürp:er.)  Noiie  nimmt,  dem  Inhalt  der 
Sprachwnrzeln  entsprechend,  die  stets  auf  die  menschliche  Thätig- 
k  e  i  t  hinweisen  ,  die  «renieinschaftliche  Arbeit  einer  Stanime.s- 
genieinschaft,  von  unwillkürlichen  Lauten  begleitet,  wie  wir  sie 
auch  beim  Tiere  beoltacliten ,  als  Ausgangspunkt  der  Sprach- 
bildung an.  Das  von  Geiger  zuerst  postulierte  Gesichtsbild  er- 
scheint ungezwungen  mit  dem  Laute  vereinigt  als  das  Produkt 
der  schaffenden  Thätigkeit. 

')  Anthropologenkongrefi  1882:  Daa  Verhältnis  der  Sprachfonehang 
sar  Anüiropologie. 


— .  96  — 


Auch  Max  M  ü  1 1  e  r  bat  sich  dieser  Theorie  angeschlossen, 
die  alle  Elemente  aufweist,  welche  Sprach-  und  Begriffsbildang^ 
Yoraussetzen.  Erstens  d^^r  unwillkürliche  Laut,  der  künftige  Träger 
der  Sprache,  die  Th&tigkeit  begleitend,  zweitens  das  Geschaffene, 
die  gemeinsam  gegrabene  nnd  bewohnte  Höhle,  der  gemeinsam 
Überwundene  Feind,  als  der  Inhalt  des  zukünftigen  Wortes, 
den  es  vermöge  der  rfickerinnernden  Kraft  der  Gehörswahr- 
nehmnng  im  Gefflhl  der  Gemeinschaft  hervorruft,  —  und  drittens 
die VerständlichkeitnndMitteilbarkeit  fQreine  gröBereZahl 
von  Individuen,  deren  jedes  mit  diesem  jederzeit  erzengbaren 
Laut  die  Fähigkeit  hat,  in  seinem  Nächsten  durch  dessen  Ge- 
hörsinn die  gleiche  Erregung  hervorzurufen,  die  es  selbst  be- 
wegt. —  Von  diesem  Keime  aus  mag  der  Wnnderbaum  mensch- 
licher Sprache  und  Begriffsbildung  vielleicht  entstanden  sein!  — 
Möge  aber  auch  an  Steile  dieser  so  anschaulichen  Theorie,  die 
Noir6  in  seinem  tiefdurchdachten  Werke  „Lugos,  Ober  Ursprung 
und  Wesen  der  Begriffe"  durchgeführt  hat,  eine  andere  An- 
schauung treten  —  so  bleibt  doch  immer  die  gleiche  Bedeutung 
des  Gehörsinns  fttr  die  Sprache  nnd  Begriffsbildung.  Denn  das 
Wesentliche  fttr  die  abstrakte  BegiilfsbUdnng,  in  der  die  Über- 
legenheit des  intelligenteren  (xeschöpfes  besteht,  beruht  in  der 
raschen  Aufeinanderfolge  der  Vorstellungen,  für  die  eben  nur 
solche  Zeichen  brauclibar  sind,  die  sich  selbst  rascli  folg:en  können, 
mannigfaltigst  er  Wandlungen  fähig  aiud  und  rascheste  Auf- 
fassung ermitglichen. 

Wir  veidaiikt^u  unserem  Mitbürger  Heiru  Oskar  Wolf  in 
seinem  ausgezeichneten,  1871  erschienenen  Werk  über  Sprache 
und  Ohr  eine  genaue  Analyse  der  Spiachlaute  in  physikalischer 
und  mnsikalisclier  Beziehung.  P>  zeigte  darin  zum  erstenniale, 
(laß  Vokale  sowuiil  wie  Ivonsonauten ,  die  man  wesentlich  als 
bloße  (ierilnsfhe  zu  betraeliten  geneigt  war,  ilire  bestimmte  in 
kleinen  Ureuzeu  scliwankende  Tonhölie  liabeu.  Diese  erstreckt 
sich  vom  R  als  tiefstem  Laut  mit  IH  Schwingungen  bis  y.wm 
S  (civ — cv)  mit  4032  Schwingungen  in  der  Sekunde.  —  ^eben 
der  Aufnahme  dieser  in  ihrer  Zusammensetzung,  in  Form,  Zalil 
und  Stärke  unendlichen  Verschiedenheiten  iinffM-worfenen  Laute 
beweist  unser  Gehör  eine  autierordentliche  Sek  Helligkeit  der 
Auffassung.  Während  unser  Auge  eine  Reihe  von  Einciriieken, 
deren  £iuzeldatter  unter  '/lo  Bekunde  liegt,  nicht  mehi*  voueiu- 


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ander  sondern  kann,  unterscheidet  unser  Gehör  in  der  Sprache 
mit  Leichtigkeit  20  und  mehr  qualitativ  verschiedene  Laute  in 
der  Sekande.  Diese  große  Beweglichkeit  der  Gehörswahr- 
nebmungen  eignet  sie  dazu,  erstens  den  an  sie  gebundenen  Be- 
griffen eine  rasche  Aufeinanderfolge  zu  gestatten  und  zweitens 
stellt  sie  eine  unendliche  Fttlle  der  Bezeichnungen  zu  Grlirfe. 
Gesichts  Wahrnehmungen,  und  solche  sind  ja  auch  die  Ele- 
mente der  Geberdensprache,  wechseln  für  unser  Auffassungs- 
vermögen viel  langsamer,  ein  Gesichtsbild  verdrängt  das 
andere  und  hinterUBt  einen  Eindruck,  der  erst  wieder  von 
einer  ähnlichen  Wahrnehmung  geweckt  werden  muß,  welche 
Wahrnehmung  wir  aber  nicht  aktiv,  kttnstlich  hervor- 
rufen können  —  das  Gehörbild  aber  ist  ein  reines  Symbol 
für  das,  was  es  bezeichnet  —  (zwischen  dem  Worte  ,Haus* 
und  einem  Hans  besteht  gar  kein  Zusammenhang)  —  und 
bindet  so  die  geistige  Repräsentation  oder  Abstraktion  an 
eine  sinnliche  Wahrnehmung,  den  Laut,  der  all- 
zeit aktiv  reproduzierbar  ist.  Bas  Wort  Vernunft  schreibt 
sich  vom  Vernehmen  her  und  deutet  schon  auf  die  Wichtigkeit  der 
Gehörswahmehmungen  fttr  die  Bildung  abstrakter  Begriffe  hin.  — 
Diese  Gesichtspunkte  werden  zu  leicht  außer  Acht  ge- 
lassen in  der  so  aktuellen  Frage  des  Taubstummenunterrichts. 
Wie  urrtUmliche  Anschauungen  Uber  das  Wesen  der  S[)rache 
und  ihre  Beziehungen  zum  Laut  herrschen,  zeigt  unter  Anderen 
Arthnr  Hartmann,  der  in  seinem  Buch  Uber  Taubstummheit 
und  Taubstummenbildung,  das  die  Frage  in  sonst  trefflicher  und 
klarer  Weise  behandelt,  nuch  annimmt,  daß  «Hb  (jeberden  die 
ursprüngliche  Sprache  des  ilenschengesclileclits  o:e\vesen  und 
durch  die  pliouetische  Sprache  verdrängt  worden  seien.  r^-\-iii 
je  tieferer  Stufe  ein  Voiksstamm  stellt,  je  weniger  die  idionetische 
Sprache  entwickelt  ist.  um  s(j  mehr  tiudeu  sicli  iieherden  im 
Gebrauch,  wie  wir  dies  vou  den  Forschungsreisenden  aus  den 
lange  Zeit  von  der  Kultur  unberührt  crebliebeueu  Gegenden 
Asiens.  Afrikas  und  Amerikas  berichtet  bekoiumen."  ^)  Es  dürfte 
drill  \  üi  tas.ser  schwer  fallen  diese  Behauptung  zu  belegen.  Ein 
Sü  gründlicher  Forscher,  wie  Waitz  in  .'^lMllt  r  Authrop(>ln<rip.  weiß 
nichts  davon.  0  ja,  das  Mienenspiel,  die  ^darstelleuden  Zeichen", 


*)  Hartmann  1.  e.  ä,  109. 

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wie  sie  Waitz  nennt :  Zeichen  des  Grußes,  der  Verehrung,  Ver- 
achtung, des  Friedens,  der  Feindschaft,  die  Staodesmerkmale 
mögen  bei  niederstehenden  Völkern  besonders  ausgeprägt  sein 
aber  das  ist  keine  Sprache,  keine  begriffliche  Mitteilung,  die  dieser 
voranging,  sondern  erst  Ergebnis  sprachlich  erreichter  Kaltar. 
—  Wir  selbst  leiden  ja  keinen  Mangel  an  solchen  Zeichen,  nnr 
treten  sie  mit  der  fortschreitenden  Herrschaft  der  Vemnnft  nnd 
Sitte,  soweit  sie  Änßemngen  spontanen  Gefühls  sind,  zorftck. 
Aber  darüber  ist  kein  Zweifel,  daß  sie  zum  wesentlichen  Cha- 
rakteristiknm  des  Menschen  erst  als  sekundäre  Merkmale  ge- 
hören —  das  primäre  aber  ist  allüberall  Lantsprache  nnd  kein 
Volk,  das  ohne  diese  gefunden  wäre.  — 

Sie  erinnern  sich  noch  einer  jüngst  stattgehabten  öffent- 
lichen Polemik,  in  der  der  Altmeister  des  Taubstummenunterrichts, 
unser  Landsmann  Yatter  mit  überzeugter  Begeisterung  seine 
erfolgreiche  Methode  des  Laut-Unterrichts  vertrat.  In  ihm  ver- 
leihen wir  dem  Taubstummen  nicht  nur  die  Möglichkeit  sich 
mit  dem  VoUsinnigen  zu  verständigen,  sondern  wir  geben  ihm 
in  den  Bewegungsempfinduugen ,  die  das  Sprechen  auch  des 
nichthörenden  Taubstummen  begleiten,  eine  AH  von  Ersatz 
für  die  aktiv  reproduzierbaren  Laute  und  verhelfen  ihm  so  zu 
einem  Teil  der  Beweglichkeit  des  Denkens,  die  seine  hörenden 
Brüder  in  so  hohem  Maß«  besitzen.  —  Die  Geberden  sind  un- 
beholfen und  arm,  wenn  der  Taubstumme  mit  ihnen  auf  viuv 
Nachahmung  der  Gegenstände  ausgeht  —  dienen  ihm  die  Ge- 
berden als  Zeichen  iür  die  Schrift,  so  wird  sein  Ausdrucksver- 
mögen wolil  reicher,  aber  schwerfällig  und  unvollkommen,  nnd 
bei  dem  nötigen  raschen  Wechsel  der  optisciien  Buchslabeu- 
zeichen,  die  doch  ursprünglich  als  ein  zur  Dauer  fixierter,  räum- 
lich ausgedehnter  Siniieseindruck  gedacht  sind  —  wird  die  Mit- 
teilung uneii(lli(?h  viel  schwieriger  zu  erlernen  und  aufzufassen. 

Die  W  eciiselwirkung  zwischen  Gehör  und  Spra(  he,  die  sich 
auü  dem  Gesagten  ergiebt  und  die  sich  in  der  innigen  Wechsel- 
beziehung zwischen  schallwahrnehuienden  und  lautbildenden  Or- 
ganen ausdrücken  mull  lindet  iln-en  deutlichen  Ausdruck  in  geradezu 
frappanter  Weise  in  dem  Verhalten  der  Organe  in  der  Tierreihe. 

Die  Entwicklungsgeschichte  zeigt  uns  die  erste  Anlage  des 
Gehörorgans,  wie  die  jedes  anderen  Siunnesorgans,  aus  dem 
£ktoderm  sich  entwickeln.   Die  einfachste  Form  ist  in  einer 


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Einstülpung  des  Ektoderms  gegeben,  die  bald  offen,  bald  ab-» 
gescblossen,  als  GehdrbU sehen,  neben  ihrem  Zusammenhang 
mit  dem  Nervensystem  als  charakteristisches  Merkmal  Hör- 
haare, entsprechend  den  FUhlhaaren  der  ftnfieren  Decke  und 
einen  Hörstein  oder  Otolithen,  oder  auch  eine  Otokonie 
genannte  Konkrementanh&ufung  enthält.  Homologe  Gebilde 
können  mr  durch  die  ganze  Tierreihe  bis  zum  Menschen  verfolgen. 

Die  ttberreichte  Tafel  zeigt  Ihnen  das  Auftreten  der  so- 
genannten Gehörorgane  in  der  Tierreihe  im  Zusammenhang  mit 
dem  Auftreten  der  lanterzeugenden  Organe.  Sie  sehen  auf  der 
ersten  Abbildung  die  kleinen  konkrementlosen  Bläschen  in  der 
Randzoiie  der  Qualle,  die  als  hypothetische  (Tehörorj^ane  ange- 
sprochen werden.  Den  Zusaumieuhaug  der  haarartigeu  Bildungen 
in  der  Utocyste  mit  den  gleichen  der  äußeren  Decke  sehen  Sie 
Uüch  ganz  deutlich  ausgesprochen  bei  der  Meduse,  die  Ihueu  die 
zweite  Abbildung  wiedergiebt.  Die  dritte  Abbildung  zeigt  Ihnen 
das  otolithenhalti^e ,  mit  Hörhaaren  versehene  Bläschen,  die 
Otocyste,  das  uns  nun  durch  die  ganze  Tierreihe  bis  zu  den 
Wirbeltieren  begleitet.  Die  einzige  Ausnahme  bilden  die  In- 
sekten, denen  die  Dtocyste  fehlt  und  die  ein  paukenh<31üen- 
artiges  Sinnesorgan  mit  <ranglion:ir«'r  Xervenausbreitung ,  in 
kenlenfurmigeu  Stäbchen  endigHii  1.  liesitzen.  Und  gerade  diese 
Tiere  sind  e.s  auc.li  die  eiu  lutegiimentgebilde,  aus  Zähnen  tind 
Leistchen  bestellend,  aufweisen,  mit  denen  sie  die  wahlbekannten, 
brummenden,  zirpenden,  schrillen  Laute  erzeugen.  —  Bei  den 
Krpbseu,  deren  vielleiclit  Sehall  wahrnelimende  kompliziertere 
Organe  die  AbbiUiungen  Ihnen  wiedergeben,  kommt  ein  iauter- 
zeugendes  Organ  an  den  vorderen  Gliedmaßen  vor,  das  nur  bei 
Mfinnchen  vorhanden,  zur  Zeit  der  Brunst  zur  Anlockung  der 
Weibchen  benutzt  zu  werden  scheint.  —  Bei  den  Wirbeltieren 
finden  wir  die  Acranioten  ohne  lauterzeugende  und  tonwahr* 
nehmende  Organe.  Bei  den  Cranioten  aber  entwickelt  sich  das 
otolithenhaltige  Organ  in  besonderer  Weise.  Es  gestalten  sich 
allmählich  die  halbzirkelförmigen  Kanäle  in  Verbindung  mit 
einem  doppelten  Vorraum,  dem  Sacculus  und  Utriculus,  von 
denen  aus  zunächst  bei  den  Fischen  als  lagen a  leicht  an- 
gedeutet und  ohne  entwickeltere,  besonders  diSerenzieite 
nervöse  Gebildet  mehr  vorgeschritten  schon  bei  den  Amphibien, 
der  Anhang  des  nun  Iiabyrinth  genannten  Orgaus  entwickelt, 

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der  sieb  zu  immer  größerer  Selbstftodigkeit  gelangt,  eine 
spiralförmige .  Drehnng  annimmt  nnd  endlich  als  Schnecke 
in  dem  Labyrinth  nnterschieden  wird.  Ein  weiteres  Gebilde 
üitt  bei  den  Amphibien  zuerst  auf:  die  Paukenhöhle.  Sie  bildet 
einen  Hohlraum,  dem  Labyrinth  vorgelagert  nnd  enthält  zunächst 
einen  knorplig  knöchernen  Stab,  die  Columella.  Biese  wird 
vorwiegend  knöchern  bei  Reptilien,  ganz  knöchern  bei  den 
Yögeln.  Reptilien  und  Vögel  haben  als  weiteren  Fortschritt 
ein  äußeres  Ohr,  zunächst  in  einem  Gehörgang  nnd  Ansatz  zu 
einer  Ohrmuschel  bestehend.  Die  Sänger  endlich  haben  B  Gehör- 
knöchelchen, Gehörgang  und  entwickelte  Ohrmuschel. 

Dieser  Entwicklung  entspricht  nun  aufs  genaueste  die  des 
lauterzeugenden  Organs  von  der  Stelle  an,  wo  eine  Schnecke 
als  selbständigeres  Gebilde  auftritt. 

Die  Fische  gelten  als  stumm.  Nur  von  den  Umberfischen, 
den  Maigres  der  Franzosen,  wissen  wir,  daß  sie  eine  unter- 
seeische Musik  machen,  walirscheinlich  iu  der  Schwimmblase 
erzeugt,  welche  von  deu  Fischern  benutzt  wird,  da  man  sie  an 
der  Oberfläche  des  Meeres  vernehmen  kann.  Ob  es  richtig  ist, 
daß,  wie  die  Fischer  behaupten,  sie  durch  Pfeifen  angelockt 
werden  können,  will  ich  dahinp:est€llt  sein  lassen.  Was  sonst 
—  besonders  von  Johannes  Müller  —  von  lauterzeugenden 
Fischen  mitgeteilt  wird,  bezieht  sich  meist  auf  Laute,  die 
accidentell  erzeug:t  werden,  wenn  der  Fisch  seinem  Elemente 
entnommen  ist,  (Tpräu^rlin.  die  zufällige  l>ewegungen,  wie  das 
Ofiueu  der  Kiem*  ii  i  rL-N  itt  n  und  etwa  den  Geräuschen  in  den 
Därmen  gleichzuistellen  sind. 

Bei  Amphibien  finden  wir  --^rlion  Stimmlippen  als  Wulste 
angedeutet,  es  differenzieien  sicli  die  Knorpel  des  Kehl ko])is,  der 
sich  bei  den  Kejitilien  sclion  als  ein  deutlich  von  der  Luftröhre  ab- 
gesetztes Gebilde  zeigt.  Die  Vögel  mit  ihrem  entwickelten  Gesangs- 
vermögen zeigen  den  feingebauteu  Syriux  au  der  Teilungsstelle  der 
Lnftrrdire  und  die  Säuger  endlich  den  mehr  weniger  vollkommenen 
mit  kompliziertem  Muskelapparat  ausgestatteten  Kehlkopf. 

Was  aber  den  Parallelismus  dieser  Organe  am  meisten 
erhärtet,  ist  die  Thatsache,  daß  er  sich  auch  in  den  Rückbildungen 
ausgeprägt  hat.  Das  zeigen  Schlangen,  Wale  und  Monotremen 
(Kloaken-  und  Beuteltiere),  deren  Ohr  und  Kehlkopf  entsprechende 
VerkUnimerungen  aufweisen. 


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—   101  - 


Diese  ThAtsachen  oi-dnen  sich  vor  unserem  Bliek,  wenn 
wir  sie  im  Lichte  unserer  modernen  Erkenntnis  yon  der  Doppel- 
fnnktion  des  Gehörorgans  betrachten. 

Die  Störungen  des  Körper -Gleichgewichts  —  die  durch 
zahllose  Versuche,  zuerst  von  Flourens  und  in  unserer  Zeit  be- 
sonders durch  die  Forschungen  Ewald*8  nachgewiesen  sind  — 
bei  Verletzungen  der  zu  den  Otolithen  ia  naher  Beziehung 
stehenden  halbzirkeUörmigen  Kanäle  sprechen  für  eine  statisclie 
Funktion  des  Labyrinthes,  wenn  wir  auch  dahingestellt  sein 
lassen,  ub  wir  diese  als  statischen  Sinn  bezeichnen  dürfen.  — 
Schon  früh  wurden  die  otolitlienlialtigen  Gebilde  von  den 
Zoologen  als  Gehörorgane  angesprochen,  aber  wesentlich  per 
exciusionem,  man  wußte  nicht  was  sonst  mit  diesen  (Tebilden 
anfangen.  Yves  Delages  und  später  vorzüglich  Chun  und 
Verworu  haben  durch  ihre  f 'iitersnchungen  die  Natur  der 
Otocysten  als  Gieichgewi(:litsor<;aue  sichergestellt.  Für  ihre 
Thätigkeit  aber  als  (iehörurgane  fehlt  uns  jeder  zwingende 
Beweis.  Tiieoretistdi  können  wir  sie  als  Wdlilfi-'MM'gnet  ansehen, 
geübt  durch  die  Wuhrnelininng  oioberer  Heweguiigeu  allmählich 
auch  die  feineren  Schwingungen  des  umgebenden  Mediums  dem 
Nervensystem  zu  übermitteln.  Aber  spärlich  sind  die  Versuche, 
die  dies  festzustellen  scheinen.  Eigentlich  sind  es  nur  zwei 
Beobachtungen.  Ranke's  Beobachtungen  an  Pterotrachcd  und 
Mensen 's  bei  Mysis.  Die  zugeführten  Töne  bewirkten  hier  Be- 
wegungen der  als  Fühler,  Wimpern  oder  Hörstäbe  bezeichneten 
Gebilde.  —  Auf  die  spärlichen  Beobachtungen  können  wir  eine 
Erkenntnis  nicht  aufbauen.  — 

Diese  Beobachtungen  aber  wurden  erst  unternommen,  nach- 
dem eine  Hypothese  unsere  Wissenschaft  befruchtet  hatte,  die 
zu  den  größten  Errungenschaften  der  Physiologie  zu  rechnen 
ist  und  streng  logisch  aus  physikalischen  und  physiologischen 
Thatsachen  entwickelt  wurde:  Die  Hypothese  Helm  holt  z  Ton 
der  Funktion  des  Corti'schen  Organs! 

Wir  haben  doppelte  Veranlassung  bei  der  Jahresfeier  der 
Senckenbergischen  Gesellschaft  dieser  wissenschaftlichen  That 
zu  gedenken.  In  der  Vorrede  üur  ersten  Auflage  seiner  Lehre 
von  den  Tonempfindungen  gedenkt  Helmholtz  in  besonderer 
Dankbarkeit  der  Senckenbergischen  Gesellschaft,  die  ihm  durch 
Verleihung  des  Soemmeriingpreises  die  Mittel  gewährt  habe,  ein 


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—   102  — 


Harmonium  in  reiner  Stimmung  bauen  zu  lassen  und  so  einen 
Teil  der  Untersuchungen  auszuführen,  die  seinem  Werice  zn 

Grunde  liegeu. 

Ich  erlaube  mir  Ihnen  die  interessanten  Schreiben  vorzu- 
legen, die  von  dem  großen  Pliysiker  und  Physiologen  bei  dieser 
(irelegeuheit  au  die  Senckeubergische  Gesellschalt  gerichtet 
wurden.*) 

Helmhoitz  fand  als  Grundlage  zu  seinem  Werke  „Die 
Lehre  von  den  Tonempfindungen"  die  Keiintuis  der  Obertöne, 
der  Kombinationstüne  und  der  Schwebungeu  sclion  vor.  Al>er 
er  vervidlkummuete  zunächst  die  Methoden  der  Beobachtung  der 
Obertöne  durch  Erfindung  der  sie  vermärkenden  Kesouatoren 

')  Der  erste  Brief  Uitfcet: 

Herrn  Or.  Bipps 
Sekretär  der  SeDckenbergiadieB  Oeeellecbaft 
ta  Frankfurt  a.  M. 

Hochgeehrter  Herr! 
Bei  meiner  gestern  nfolgtm  Bttckkebr  ans  England  fand  ick  die  mir 

von  Ihnen  zugesendete  Anzeige  vor,  daß  die  Senckenbergische  Natarforschende 
GescUscliaft  mir  tlcn  Sdcmnierriiigischon  Preis  znerknnnt  habe.  Ich  bitte 
Sie  der  Gesellschaft  mittheilen  zu  wollen .  daß  ich  diese  ehrenvolle  Au8- 
zeichnnng  mit  der  großt^u  Freude  und  Dankbarkeit  entgegennehme,  und 
an!  die  Anerkennung  meiner  Leistungen,  die  mir  in  dieser  Weise  von  einer 
so  jkttsgezeicbneten  nnd  berttbmten  Qesellsebtft  gesdienkt  wird,  stoU  bin. 
leb  babe  dnrdi  Tielftitige  Brfabrangen  Uber  Anssetningen  von  wissensebaftp 
liehen  Preisen  n.  s.  w.  mich  flbenengt,  daß  Geldbewilligungen  in  der  Art 
vertheilt,  wie  sie  mit  dem  Soemmerringschen  Preise  verbanden  sind.  l>d 
weitem  am  nützlichsten  für  die  Wissenschaft  sind.  In  incinem  eigenen  Falle 
kommt  die  mir  ertheilte  Bewilligung  einem  BedUriniii  entgegen.  Ich  werde 
sie  n&bmlicb  verwenden,  nm  ein  rnnsikaUsebea  Instmment  amfllbrea  an  lasten, 
anf  welcbem  der  Versnch  an  einem  vollkomraeren  Stimmnngsiijrstem  gemacbt 
werden  soll,  als  das  bisherige  war,  und  worüber  Sie  eine  Irarze  Auseinander- 
setzung des  Planes  auf  beiliegendem  gedruckten  Blatt  finden.  Es  ist  die 
AusfUhrnn^  dieses  Instruments  für  die  Vollendnnj;  meiner  akustischen  Studien 
Über  physi(di)gi8che  und  physikalisdie  Theorie  der  Musik  niUhig,  deren  "Ver- 
öffentlichung ich  eben  vorbereite,  und  es  wird  mir  diese  Vollendung  durch 
die  HllUe  Ihrer  Oesellscbaft  betrftehtticb  erleichtert. 

Hit  dar  grSfiten  Hodiacb^mg 
Dur  ergebmer 

H.  Hebnbolta. 

Im  aweiten  Brief  bestätigt  Helmbolta  den  Empfang  des  PrsiseB  and 
des  Diploms  als  korrespondierendes  HitgUed. 


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—   103  — 


und  fand  in  diesen  erst  das  Mittel,  die  Lehre  von  den  Kläugen, 
die  sich  ja  dnrch  die  Kombination  ihrer  ObertSne  Yoneinander 
unterscheiden!  ^  vollendeter  Weise  aufzuhauen.  Er  entdeckte 
zu  den  Kombinationstönen  die  SummationstOne»  und  so  war  eine 
breite  Basis  gewonnen,  um  die  bis  dahin  verborgenen  Ursachen 
der  Konsonanz  und  Dissonanz  in  den  bei  naheliegenden 
Schwingungszahlen  auftretenden  Schwebungen  aufzudecken.  — 
Znm  Verständnis  seiner  Betrachtungsweise,  wie  auch  für  pliysio- 
logisch-psychologische  Untersuchungen  im  Allgemeinen  besonders 
wichtig  und  cliarakteristisch  für  die  Denkart  des  großen  M-mnes 
scheint  mir  seine  iMrlegung  der  Koutroveraie ,  die  zwischen 
Oimi  und  Seebeck  entstanden  war. 

Schon  vor  Hehnholi/  hatte  Ohm  das  Gesetz  aufgestellt, 
daß  unser  Gehör  nur  eine  pendelartige  Schwingung  der  Luft  als 
einfachen  Ton  auffassende,  jede  andere  periodische  Luftbewegung 
aber  zerlege  in  eine  Reihe  von  pendelartigen  Schwingungen 
und  die  diesen  entsprechende  Keilie  vou  Tönen  empfinde.  — 
iSet'lieck  aber,  der  mangels  geeigneter  Methoden,  diese  ein- 
faciien  pendelartigen  ^Schwingungen  als  nv»ertöue  in  Klängen 
sehr  oft  nicht  wahrnehmen  konnte,  behauptete,  daß  wir  auch 
andere  Schwingungen  als  pendelartige  empfinden,  indem  der 
Grundton  durch  einen  Teil  der  obertöne  verstärkt  und  nur  als 
solcher  ti  ii  t  inden,  die  Übertöne  aber  nur  2um  Teil  wahrge« 
nommen  wurden. 

Heimholt/,  klärt  nun  diese  Kontroverse  wie  folgtauf.  Er 
unterscheidet  zwei  verschiedene  Arten  oder  Grade  des  ßewußt- 
werdens:  (Helmholtz  1.  c.  S.  107.)  „Der  niedere  Grad  des  Bewußt- 
werdens ist  derjenige,  bei  welchem  der  Einfluß  der  l)etre£[enden  Em- 
pfindung sich  nur  in  der  von  ans  gebildeten  Vorstellung  von 
äußeren  Dingen  nnd  Vorgängen  geltend  macht  und  diese  be- 
stimmen hilft.  Dies  kann  geschehen,  ohne  daß  wir  uns  dabei 
zur  Erkenntuis  zu  bringen  brauchen  oder  veniir>geu,  welchem  be- 
sonderen Teile  unserer  Empfindungen  wir  die  Anschauung  dieses 
oder  jenes  Verhältnisses  in  unseren  Wahrnehmungen  verdanken. 
Wir  wollen  mit  Leibnitz  den  Ausdruck  brauchen,  da0  der 
betreifende  Empfindnogseindruck  p  e  r  z  i  p  i  e  r  t  sei.  —  Der  zweite 
höhere  Grad  des  Bewußtwerdens  ist  der,  wo  wir  die  betreffende 
Empfindung  unmittelbar  als  einen  vorhandenen  Teil  der  zur 
Zeit  in  uns  erregten  Summe  von  Empfindungen  unterscheiden. 


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—   104  — 


Eine  solche  Empfindung  wollen  wir  als  wahrgenommen 
(appeizipiert  nach  Leibnitz)  bezeichnen.  Beides  muß  sorgfältig 
Toneinander  geschieden  werden. 

Seebeck  nnd  Obm  sind  miteinander  darüber  einig,  da6 
die  harmonischen  ObertOne  der  Kl&nge  perzipiert  werden, 
denn  als  perzipiert  erkennt  Seebeck  sie  an,  indem  er  zugiebt, 
daß  ihre  Einwirkung  auf  das  Ohr  die  Stärke  oder  Klangfarbe 
des  betreffenden  Schalls  verändern.  Der  Streit  dreht  sich  darum, 
üb  sie  auch  in  allen  It  alien  in  iliici  gesonderten  Existenz  w a In- 
gen um  nie  n,  ap perzipiert  werden  können,  oh  also  das  Ohr 
auch  ohne  Unterstützung  vun  i;*  >tHiatoren  oder  anderen  physi- 
kalischen Hilfsmitteln,  welche  die  zu  ihm  gelangende  Klang- 
masse selbst  verändern,  durch  bloße  passende  Richtung  und 
Spannunf?  der  Aufmerksamkeit  unterscheiden  könne,  ob  und 
wie  s^  it  k  in  dem  gegebenen  Klang  lüe  Oktave  oder  Duo- 
decime  etc.  vorhanden  sei.* 

Helmhol  tz  verweist  nun  auf  andere  biune,  wie  z.  B.  den 
Geschmack,  der  auch  den  Menschen  nicht  fähig  mache,  die  Be- 
standteile einer  vorgesetzten  Speise  zu  ermitteln,  wenn  er  nicht 
selbst  die  Kochkunst  praktisc;ii  ausgeübt  habe,  obscliou  die  In- 
gredienzien unserer  Speisen  nicht  gar  so  mannigfaltig  seien  und 
fülirt  ähnliclies  auch  für  andere  Sinne  aus. 

Er  kommt  zu  dem  Schluß,  daß  die  durch  scharfe  Aufmerk- 
samkeit und  physikalische  Hilfsmittel  nachweisbaren,  die  Klang- 
farbe bestimmenden  Obertöne,  welche  den  einfachen  Schwingungen 
eines  zusammengesetzten  Klanges  entsprechen,  empfunden  (per- 
zipiert) werden,  wenn  sie  auch  nicht  immer  znr  bewnßten  Wahr- 
nehmung kommen  (apperzipiert)  werden. 

Wir  stehen  bei  sinnesphysiologischeu  l'ntersnchnngen  über- 
haupt mehr,  wie  bei  anderen,  unter  dem  Bann  der  gewohnten 
Gesamtempfindung,  d.  h.  der  vielfachen  Empfindungen,  die  zn 
gleicher  Zeit  auf  uns  wirksam  sind  und  waren  nnd  die  unser 
Apperzeptionsvermögen  sich  längst  in  Fttlle  angeeignet  hat, 
ehe  wir  zn  der  Beife  gelangen»  die  wissenschaftliche  Unter- 
suchnngen  voraussetzen.  Diese  mannigfaltigen  Ehrfahmngen 
können  je  nach  dem  gegebenen  Fall  unsere  &kenntni8  ebenso 
unterstützen,  wie  sie  erschweren. 

So  hdren  wir  die  Klangmasse  eines  Orchesters,  nachdem 
wir  jedes  einzelne  Instrument  oft  gesehen  und  gehOrt  oder  auch 


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—    105  — 


eines  oder  das  andere  gespielt  haben.  Infolj^e  davon  löst 
sich  die  Gesamtmasse  des  Khings  viel  eht  i  iii  unterscheidbare 
p]iiizelwahrnehmujigeu  auf.  als  wenn  wir  etwa  ürchestermnsik 
zum  ersten  Male  durch  einen  Phonographen  vernehmen  wurden, 
ohne  alle  aus  andersartigen  sinuUcheu  Wahrnehmungea  sich 
herschreibenden  Erfaliruncren. 

Andrerseits  nehmen  wir  von  Jugend  auf  als  einfache  Klänge 
den  Grundton  mit  seinen  Obertiuien  auf.  In  dieser  ein- 
heitlichen Wahrnehmung  knmmen  uns  gar  keine  Obertöne  zum 
Bewußtsein.  Und  doch  sind  diese,  einmal  als  risadip  der 
Klangfarbe  erkannt,  durch  geschärfte  t>inne  und  geeignete  iu- 
strumeute  fi\r  unser  l^ewubisein  fixiert,  der  Kompaß  in  den  un- 
zähligen Wiindlungen  iierioüischer  und  nicht  periodischer  Luft- 
schwinguiigen ,  der  uns  den  Weg  zeigt  zu  einem  Verständnis 
des  geheimnisvollen  Vorgangs,  mit  dem  unser  Gehör  sich  iu  der 
umflutenden  Ton-  und  Geräusch- Masse  zurechtfindet. 

Die  physikalische  Analyse  der  Klänge,  die  physiologische 
Analyse  der  Klangemptindungen  hatte  zu  den  ObertOnen,  Kom- 
binations-, Summationstönen  und  den  Schwebungen  als  Elementen 
der  Ton  weit  geführt.  A\  o  aber  war  das  Organ,  das  diese  Analyse 
in  unserem  Ohr  vornahm? 

Der  einfachste  Nachweis  der  Mischung  eines  Klanges  aus 
Grundton  und  Obertönen  ist  am  Klavier  zu  erbringen,  wo  wir 
jeden  Ton  beliebig  dämpfen  können.  Es  zeigt  sich  hier,  daß 
jeder  angeschlagene  oder  auch  bei  gehobenem  Pedal  hineinge- 
sungene Ton  eine  Reibe  bestimmter  Saiten  zum  Tönen  bringt. 
Dies  erfolgt  nach  den  Gesetzen  des  Mitschwingens.  Wenn  die 
kleinen  regelmäßigen  Anstöße  der  Lnitteilchen  in  der  richtigen 
Zeit  erfolgen,  beobachten  wir  an  den  Saiten  dasselbe,  was  wir 
etwa  an  einer  Schaukel  beobachten,  die  sich  immer  ausgiebiger 
bewegt,  wenn  ihr  im  Momente  des  positiven  oder  negativen 
Aufschwungs  der  richtige  Anstoß  gegeben  wird. 

Sind  solche  Teile  im  Ohr  vorhanden,  so  wäre  die  Zerlegung 
der  Klänge  erklärt.  Helmholtz  sprach  als  solche  das  von  dem 
Marchese  Corti  1851  entdeckte  Organ,  das  Endgebilde  des  Hör- 
nerven  in  der  Schnecke  an,  in  welcher  eine  von  der  Basis  nach 
der  Spitze  an  Breite  zunehmende  Membrana  basilaris  sich  aus- 
spannt, die  nach  seinen  Berechnungen  der  Tonskala  ausreichende 
mitschwingende  Fasern  zur  Verfügung  stellt. 


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—    106  — 


Veranschaulichen  wir  ans  nun  die  Schwierigkeiten,  die  sich 
der  experimentellen  Bestätigung  dieser  Theorie  entgegenstellen. 

Die  Hypothese  bringt  mit  einem  Male  einen  Znsammenhang 
in  das  geschilderte  Verhalten  der  Tienreibe.  Nun  wissen  wir, 
wamm  es  gerade  die  Schnecke  ist,  deren  Entwickelnng  mit  der 
der  lauterzeugenden  Orgaue  gleichen  Schritt  hält.  Die  Wechsel- 
wirkung, die  uns  theoretisch  nahe  lag,  erhält  ihre  thatsächliche 
Bestätigung  ui  der  Orgaiientwickelunp:.  Der  Forschereifer,  neu 
befruchtet  durch  die  Helraholtzsche  Tlieorie,  Ubertru^i:  sie  aber 
auch  auf  die  uiederen  Tiere,  die  Utocvsten-  und  Autennen- 
Fühler,  und  fand  zwei  Thatsachen,  die  der  Hypothese  eine 
Stütze  zu  veileiheu  schienen,  Kaiike  zeigte  die  Bewegungen 
der  Wimpern  bei  Pterolrachea,  Hensen  die  Bewegungen  der  Hör- 
stäbchen bei  Krebsen,  die  auf  besLiminte  Töne  mit  Bewegungen 
reai^aeiteu.  Aber  diese  Versnclie  sind  uicht  eindeufis;.  Sie  be- 
ziehen sich  auf  Tiere  uud,  wie  Weber  Liel  treffend  beiiiei  kt, 
auf  die  Frage:  Was  liört  ein  Tier?  kann  nur  der  Mensch  ant- 
worten. —  Daß  Stäbchen  von  gewi.sser  Tiänge  enUpKfhfnd 
ihrer  Gruße  und  U estalt  zum  Mitschwingen  geeignet  sind,  ist 
ein  physikalisches  Gesetz.  Die  Folgen  ihrer  Bewetriinfifen  aber 
können  ebensowohl  nur  Tasteiuphudungen  sein,  denn  nichts 
verriit  uns  ihr  \\'esen.  Da  auch  die  Beziehung  dieser  Otocysten- 
und  sogenannten  Hörhaare  zu  einem  Zentralorgan  mit  bestimm- 
barer Hörsphäre  nicht  nachzuweisen  ist,  geht  der  Wert  dieser 
Thatsachen  nicht  darüber  hinaus,  als  daß  das  Mitschwingen 
von  Körperteilen  bei  Tieren  nachgewiesen  erscheint,  und  Hensen 
selbst  will  auch  weitergehende  Schl&sse  daraus  nicht  gezogen 
haben. 

Die  Untersuchungen  bei  \Virbeltieren,  wo  wir  es  mit  einem 
Homologon  der  Schnecke  oder  entwickelten  Schnecken  zu  thun 
haben,  ergaben  auch  wenig  befriedigende  Hesoitate.  Bei  Fischen 
ist  durch  keine  sichere  Beobachtung  Gehörvermögen  nachge- 
wiesen. Und  in  den  anderen  Klassen  ist  gerade  die  Schnecke 
das  einem  operativen  EingriÜ  am  schwersten  zug&ngige  Organ. 
Während  die  halbzirkelförmigen  Kanäle  einzeln  zerstört,  onter- 
banden,  ja  plombiert  werden  konnten,  wie  uns  dies  die  technisch 
80  glänzenden  Arbeiten  Ewalds  zeigten,  und  man  so  die  Ans- 
lallserscheinnngen  zn  studieren  vermochte  —  können  wir  der 
Schnecke  nicht  ohne  Eingriffe  an  saccnlos,  ntricnlus  und  meist 


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—   107  ~ 


auch  den  halbzirkelfOrmigen  KanaloD  beikorainen.  Daß  wir  mit 
nnseren  gegenüber  den  fraglichen  GebiULen  plampen  Instra- 
inenten, einmal  vermöchten,  gar  Teile  des  Cortischen  Organs 
zu  zerstören,  erscheint  mir  sehr  fraglich.  —  Eingeschlossen 
in  eine  feste  Knochenhülle  wird  schon  jede  Zerstörung^  dieser 
das  zarte  Gebilde  verletzen  und  von  den  Fenstern  des  Labyrinths 
aus  zerstört,  werden  die  Verletzunofen  nicht  zii  begrenzen  sein. 

"NVu  iniissen  demnach  hier  das  Werk  der  Zerstörung  so 
feiner  Gebilde  anderen  Agentieu  überlassen,  die  in  Furui  krank- 
hafter Vorgänge  Zustände  schaffen,  die  wir  nüt  unseren  groben 
Fingern  nicht  zu  erzieleu  vermügeu.  Wie  in  der  Physiologie 
des  Zentralnervensystems,  speziell  der  Sprachbilduugs Vorgänge, 
die  Beobachtung  des  kranken  Menschen  die  wicliticrsten  Resultate 
gezeitigt  hat,  indem  sie  durch  die  Austallsiix  lu  iinnifTHn  den 
Mechanismus  uusen  s  Denkens  und  Sprecliens  erk(  iiin  ii  U^lu  te 
—  so  muß  auch  dieser  Weg  vor  Allem  beschritten  wrrden,  um 
zu  einem  Thatsachenmaterial  zu  gelangen,  das  die  Heiuiholtzsche 
Theorie  zu  erhärten  geeignet  erscheint. 

Die  Erlüllung  dieser  Forderung  setzt  Zweierlei  voraus: 
Kine  eiuvvandsfreie  Prüfungsraethode  für  das  iTehür  des  Menschen 
lind  eine  genaue  makroskopische  und  mikroskopische  Unter- 
suchung des  Gehörorgans  am  Lebendeu  und  au  der  Leiche. 

Die  Fortschritte  auf  diesem  Gebiete  sind  seit  dem  Erscheinen 
des  Helmhol tzschen  Werkes  großartige  gewesen.  Wohl  werden 
wir  nie  die  Eudigungsstelle  des  Höruerveu  in  gleicher  Weise 
experimentellen  und  histologischen  Untersuchungen  unterwerfen 
können,  wie  wir  vor  einigen  Jahren  durch  Herrn  Edinger  nns 
yon  der  Netzhaut  des  Auges  berichten  ließen ;  deun  die  Endigongs- 
stelle  des  Hörnerren  ist  nur  nach  umständlichen  Vorbereitungen» 
Härtongs-  nnd  F&rbongsmethoden  untersuchbar,  die  den  Nach- 
weis 80  feiner,  nur  am  frischen  Organ  untersuchbarer  Verhält- 
nisse unmöglich  machen,  wie  die  chemischen  Reaktionen  und 
elektrischen  Spann  ungsverbältnisse  der  Netzhaut.  Doch  aber 
reichen  unsere  heutigen  Methoden  schon  aus,  feinere  Verände- 
rungen am  Gortischen  Organ  nachzuweisen.  In  Bezug  auf  die 
Vorgänge  im  lebenden  Nervenendorgan  werden  wir  wahr- 
scheinlich fAr  immer  auf  Analogien  angewiesen  bleiben,  da  die 
Grundlagen  der  Thätigkeit  von  Sinnesnerren  auf  einheitliche 
Vorgänge  znräckgef&hrt  werden  dürften. 


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-  108  - 


Schallleitende  Teile  des  Obres,  ftußeres  Ohr,  Trommel- 
feil  and  Gehörknöchelchen  wollen  w  heute  nicht  in  den  Kreis 
unserer  Betrachtungen  ziehen.  Es  genüge,  daß  auch  in  Bezug 
auf  diese  Teile  des  Apparates  die  Helmholtzschen  Untersuchungen 
hahnbrechend  waren,  wenn  auch  fleißige  Arbeit  herYorragender 
Männer  wie  Bezold,  Bensen,  Kessel,  Lucae,  Mach  und 
Politzer  die  Helmholtzschen  Daten  vielfach  erg&nzt  und  ge- 
ändert haben.  Das  allgemeine  Besnltat  ist,  daß  die  genannten 
Apparatteile  die  Aufgabe  erfüllen,  die  Schallwellen  der  Luft 
auf  die  kleine  Steigbügelplatte  zu  übertragen,  die  sie  auf  die 
Flüssigkeit  des  Labj'rintlis  und  der  Schnecke  fortpflanzt.  In 
den  Muskeln  der  Trommelhöhle  ist  ein  Akkomudatioiisapparat 
gegeben,  der  durch  feine  Einstellunt;:  der  Gehörknöchelcheu  die 
Übertragung  der  Schwingungen  reguliert. 

Die  tuukiiouelle  Prüfung,  die  uns  nun  zum  Schlüsse  be- 
schäftigen muß,  wird  in  erster  Linie  berufen  sein,  die  Daten 
zu  liefern,  oluie  welche  die  pathologische  Anatomie  unsere  Kennt- 
nisse nicht  weiter  fordern  kann.  Seit  Besteheu  einer  wissen- 
scliafilichen  Ohrenheilkunde  ist  an  dieser  Prüfung  naturgemäß 
von  Ohrenärzten  auf  das  eifrigste  gearlieitet  worden. 

Die  ikurteilune  der  funktioiit  Heu  [.eisiungen  eines  kranken 
Ohres  ist  durch  mehrere  UmsLäude  sehr  erschwert.  Die  Schall- 
wellen der  Luft  bewegen  nicht  nur  das  Trommelfell,  sondern 
übertragen  sich  auch  auf  die  Knochen  des  SrliMdels.  die  ihnen 
eine  breite  Fläche  bieten.  Die  Hohlräume  der  Schädeikuochen 
müssen  auf  mannigfaltige  Weise  den  Schall  beeinflussen,  wenn 
auch  noch  genauere  Untersuchungen  darüber  fehlen.  Hat  man 
doch  diagnostisch  die  Resonanz  der  Warzenfortsatz-,  Stirn-  und 
Kieferhöhlen  zur  Beurteilung  ihres  Füllungszustandes  heran- 
ziehen können.  Sie  beeinflussen  die  Schallleitung  durch  ihre 
Kesonanz,  wie  durch  die  Vergrößerang  der  Fläche  der  Schädel* 
knochen.  Die  Resonanz  der  eigenen  Stimme,  die  sich  bis  zur 
Schmerzhaftigkeit  steigern  kann,  beruht  darauf,  wie  auch  auf 
der  Knochenleitung  die  Unmöglichkeit  beruht  durch  Verschluß 
der  Ohröffnungen  SchallwahrDebmungen  auszuschließen.  —  Hier- 
aus erwächst  f&r  die  objektive  Gehörsprfifung  die  unQberwind- 
liehe  Schwierigkeit,  bei  einseitiger  Schwerhörigkeit  das  gesunde 
oder  bessere  Ohr  auszuschließen.  Bei  den  tieferen  Oktaven 
gelingt  das  noch^  von  der  2  gestrichenen  Oktare  aber  hören 


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—   109  — 


ytir  bei  noch  so  fest  TerscUossenem  Ohr  die  Töne.  Sie  wissen 
ans  Erfahmng,  irie  hohe  Töne  dicke  Maaern  dorchdriugen,  wie 
in  GefängnisscD,  wo  jede  Möglichkeit  der  Mitteilung  unter  Ge- 
fangenen ausgeschlossen  werden  soll,  die  akustische  Übermitt- 
lung alle  Hindernisse  überwindet.  —  Oft  tibeirascht  uns  ein 
einseitio;  schwerhöriger  Mensch,  wemi  wir  sein  o^esundes  üiir 
fest  ver.^chlusseu  wissen,  dalj  er  bei  liuiimt-hr  eiiolgendem  Ver- 
schluß beider  Ohren  ebeusogut  hört,  wie  bei  offenem  kranken 
Ohr,  ein  Beweis,  daß  die  Hörwahrnelimung  fein  genug  war,  den 
Verschluß  zu  umgehen. 

Eine  weitere  Scliwierigkeit  liegt  in  der  Unfähigkeit  mancher 
Mensclien,  Ton  und  eine  schwirrende  taktüe  Empündung  zu 
unterscheiden,  wie  sie  durcii  tiefe  Töne  mit  weiter  Amplitude 
am  Trommelfell  und  durch  Erschütterung  des  Schädels  beim 
Aufsetzen  von  Stimmgabeln  im  TCopf  hervorgerufen  wird.  Be- 
sonders störend  wirkt  diese  Emptindung  bei  Eeststellnng  des 
Hürvermögens  von  Taubstummen,  von  dessen  Wichtigkeit  wir 
uns  gleich  noch  zu  unterhalten  liaben  werden. 

Ans  praktischen  Grüudeu  bildet  das  wichtigste  Mittel  für 
die  Hörprüfung  die  Sprache.  In  dem  Mangel  ihres  Verständ- 
nisses liegt  das  schwerste  Leiden  für  den  Kranken,  das  ihn 
zum  Arzt  führt  —  aber  die  Prüfung  mit  Sprachlauten  hat  auch 
hohes  theoretisches  Interesse.  Wir  wissen  aus  Oskar  Wolf's 
schon  angeführtem  Werk,  daß  Vokale  wie  Konsonanten  ilire 
bestimmte  Tonhöhe  haben.  Sie  sehen  die  Spnichlaute  auf  der 
Tafel  eingereiht  in  die  Tonskala  und  es  liegt  nach  späteren 
Untersuchungen  Dennerts  und  Barths,  denen  es  allerdings 
anch  nicht  an  Widerspruch,  besonders  Hensens,  gefehlt  hat,  kein 
Grund  vor,  die  fierriusche  aus  den  Tonwahrnehmungen  auszu- 
schließen und  für  sie  —  wie  Heimholt z  —  ein  besonderes 
Nervenendgebilde  in  den  otolithenhaltigen  Endigungen  des  Hör- 
nerven im  Vorhof  anzunehmen.  —  So  liat  man  schon  lange  die 
Sprache  als  Hörprüfangsmittel  benutzt  und  wir  mflssen  sagen, 
daß  wir  ein  feineres  uns  kaum  auszusinnen  vermöchten.  Wir 
können  bis  zum  S-Laut  eine  Beihe  von  Prüfungslauten  und 
Worten  zusammenstellen,  die  mit  dem  B  von  16  Schwingungen 
schon  beginnt  und  der  geübte  Diagnostiker  kann  aus  der  Hör- 
sch&rfe  für  gewisse  Worte  auf  die  Natur  des  Leidens  Bückschlttsse 
ziehen.  Wir  sehen,  daß  anch  die  musikalische  Skala  so  gut  wie 


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—   110  — 


ganz  in  diesem  Tonbezirk  vorhanden  ist,  vie  wir  denn  die  ganze 
Instrament&lmnsilc  als  erwachsen  ans  dem  Gesang  betrachten 
dürfen.  Sie  löste  gleichsam  die  Stimme  ab,  um  das  Gehör  zn 
jenem  Grad  von  musikalischer  Auffassungs&higkelt  zu  erziehen, 
der  die  Quelle  unserer  reinsten  Genttsse  ist  —  nnd  auf  dem 
Gipfel  der  Vollendung  reicher  dem  Gesang  znrAckzugeben,  was 
sie  ihm  entliehen  hatte.  —  Aber  doch  kann  die  Sprache  als 
Prfif  ungsmittel  bei  aller  praktischen  und  theorettechen  Bedeutung 
nicht  ausreichen,  uns  die  Funktionen  des  Ohres  zu  analysieren. 

Diese  Aufgabe  galt  es  zu  lösen  und  die  letzten  Jahre 
haben  uns  durch  die  unermUdlicIien  Arbeiten  eines  heryorragen- 
den  Gelehrten  und  Arztes,  Friedr  ich  ßezolds  in  München, diesem 
Ziele  weseutlicli  näher  gebracht.  —  SpracLlaute  und  Klänge 
musikalischer  lustnimente  enthalten  zalilreiche  Obertüne  imd 
sind  (leslialb  zur  Prüfung  in  dem  von  uns  veilaiigten  Sinne 
nicht  ausreichend,  da  wir  dem  Ohr  ja  einfaclie.  iteudelartif^e 
Schwingungen  zuführen  wollen,  wie  sie  die  Helmlioltzsche  Hypo- 
these von  den  Fasern  iler  Basilarmembran  allein  aufgeuümmen 
werden  läßt.  Ausfallserscheinungeü  können,  die  Richtigkeit  der 
Theorie  vorausgesetzt,  nur  durch  solche  nacljgewiesen  werden.  — 
Instrumente,  die  solche  obertönefreien  K.länge  erzeugen  können, 
sind  Stimmgabeln  und  <;edackte  Pleiien. 

Während  wir  bei  den  letzteren  Obertime  nicht  ganz  aus- 
schließen können,  gelingt  uns  dies  bei  Stiramgal  elTi  <hirch  Be- 
lastung ihrer  (labelenden  mit  Gewichten.  Es  gelang  Bezold 
und  Edelmann  solche  Stimmprabeln  bis  a2  herzustellen,  von 
diesem  Ton  ab  folgen  gedackte  i'feifen  bis  zu  f  5,  das  schon 
oberhalb  der  musikalisch  brauchbaren  Töne  liegt  und  von  diesem 
ab  das  sogenannte  Galtonpfeifchen,  das  wir  bis  zur  Erzeugung 
eines  Tones  von  zirka  55000  Schwingungen  verstellen  können. — 
Interessant  ist  die  von  Bezold  mitgeteilte  Thatsache,  daß  es  dem 
Physiker  Hagenbach-Bischofi  gelungen  sei,  noch  ftber  diesen 
höchst  wahrnehmbaren  Ton  hinaus,  an  einer  sensitiven  Flamme 
Wirkungen  des  Galtonpfeifchens  nachzuweisen.  Das  wäre  ein 
Analogon  zu  den  wirksamen  Strahlen  des  Lichtes  jenseits  des 
Violette,  die  wir  durch  thennoelektrische  Experimente  nachweisen 
können. 

Mit  den  Instramenten  dieser  Itickenlosen,  die  ganze  wahr- 
nehmbare Skala  umfassenden  Tonreihe  können  wir  nun  dem  Ohr 


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-  III  — 


jene  einfaclieii  pendelartigen  Schwingungen  znfflhien,  deren 
Wahmebmnng  ausbleiben  wird,  wenn  die  entsprechenden  Teile 
der  Basflarmembran  außer  Thätigkeit  sind  oder  die  Nerven- 
leitang  zu  denselben  unterbrochen  ist. 

Da,  wie  wir  sahen,  die  Leitung  durch  den  Kopfknocben  und 
dadurch  ein  Hinüberhören  nach  dem  künstlich  verschlossenen 
Ohr  nicht  auszuschließen  ist,  eignen  sich  zu  Untersuchungeii 
dieser  Art  nur  solche  Kranke,  deren  Hörvermögen  beideroeits 
hochgradig  herabgesetzt  ist,  also  fast  taube  oder  taubstumme 
Mensehen.  An  solchen  nun  hat  Bezold  zahh*eiche  Untersncbuugen 
Torgenommen,  deren  Ergebnisse  Ihnen  die  vorgelegten  Tafeln 
wiedergeben.  Er  hat  die  Kranken  in  Gruppen  geteilt  je  nach- 
dem ihr  Hörbereich  inselfürmig  einzelne  Tonwahrnehnnmj^^eu  er- 
]iitlleii  zeigte,  größere  Liicken  iu  der  Tonskala  aufwies,  Defekte 
entweder  am  oberen  oder  unteren  Knde  oder  Einschränkungen 
am  oberen  und  unteren  Ende  darbot. 

Aus  dem  auffallenden,  vielhundertfach  erhärteten  Befund, 
daß  der  Verlust  von  Trommelfell  und  Gehürknöchelclien  ohne 
wesentliche  Störung  in  der  Sprathwalirnehmuug  ertragen  werden 
kann,  daß  aber  diesen  Kranken  die  'Jone  vom  ^n'oßen  A  mit 
110  Schwinynngen  abwärts  vei  loren  gelien .  zieht  Bezold  den 
Schluß,  dab  ts  sich  in  der  Schallleitungskette  um  einen  Hiilfs- 
apparat  Itandt  ie.  der  bei  den  Wirbeltieren  durch  sein  Dazutreten 
eine  Aui^breitung  der  wahrnehmbaren  Toüskala  um  eine  Keihe 
von  Oktaven  abwärts  bewirke. 

Der  sicliere  Nachweis  —  und  p'esichert  "wird  ei-  durcli  die 
vielfaclieii  Wiederholungen  der  Versuclie  mit  i2:leiclieni  Ergebnis  und 
von  verschiedenen  IJntersuchern  —  dieser  ninschriebenen  Ton- 
defekte bedeutet  flir  die  Helmholtz'sche  Theorie  die  bedeutsamste 
Stütze.  Denn  nur  dann  können  solche  Erscheinungen  vorkommen, 
wenn  in  der  That  ein  Endapparat  mit  abgestimmten  Elementen 
vorhanden  ist,  durch  deren  teil  weisen  Verlust  sich  der  um- 
schriebene Tondefekt  erklärt.  —  Aber  auch  der  direkte  Befund 
des  der  Leiche  entnommenen  Gehöroi'gans  hat  in  einer  Keihe 
von  Fällen  umschriebene  Zerstörnn<ien  am  Corti'schen  Organ 
nachgewiesen,  die  der  Helmholtz'schen  Theorie  entsprachen.  In 
erster  Linie  sind  hier  die  Habermann'schen  Untersuchungen  bei 
Kesselschmieden  zu  nennen,  einer  Klasse  von  Arbeitern,  die 
dnrch  ihre  Beschäftigung  alle  mit  der  Zeit  an  Schwerhörigkeit 


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—   112  — 


leiden.  E&  fand  sich,  entsprechend  dem  Verlust  an  der  oberen 
Hörgrenze,  eine  Erkrankung  der  ersten  Windung  der  Schnecke, 
welche  die  kürzesten  Fa3ern  des  Corti^schen  Organs  enthält, 
die  entsprechend  den  kürzeren  Saiten  des  Klaviers  oder  der 
Harfe  auf  die  höchsten  Töne  abgestimmt  sein  mtlfiten.  — 

Ein  besonderes  Verhalten  einer  Heihe  von  Taubstummen 
muß  noch  erwähnt  werden.  Trotz  eines  lückenlosen,  wenn  auch 
berabf esetzten  Gehörs  für  die  einfachen  Töne  der  kontinuier- 
lichen Tonieihe,  welche  den  Sprachlauten  entspricht,  zeigten  sie 
sich  fttr  die  Sprache  taub.  Der  Zustand  scheint  in  einer  ge- 
storten Funktion  des  Zentralorgana  begrflndet  und  gehörte  bis 
jetzt  zu  den  schwierigsten  Aufgaben  der  ärztlichen  Diagnostik. 
Es  ist  eine  Wort-  oder  Sprachtaubheit,  entsprechend  der 
Seelenblindheit  bei  erhaltenem  Sehvermögen.  Es  ist  wahrschein- 
lich, daß  dieser  Zustand  bei  Kindern  entsteht,  die  frühzeitig 
durch  ein  Leiden  des  Schallleitungsapparates  schwerhörig  wurden. 
Das  Leiden  blieb  ungehoben  und  es  bleiben  die  zentralen  Bahnen 
ungeübt,  die  zur  Ausbildung  des  Zentrums  für  die  SprachUut- 
Wahrnehmungen  ffUiren. 

Nach  dieser  Seite  eröffnen  die  scheinbar  nur  theoretisch 
wichtigen  Untersuchungen  auch  einen  Ausblick  auf  praktische 
Nutzbarmachung,  die  den  unglücklichen,  von  der  menschlichen 
(remeinschaft  ausgeschlossenen  und  so  oft  verbitterten  Taub- 
stuujiiieu  zu  Gute  kommen  wird. 

Dies  Gebiet  der  Bezielauigeii  zwischen  Hirmiiide  und 
peripherem  Gehürorgan  iüt  ein  noch  wenig  geklärtes,  und  ich 
muß  es  mir  versagen,  darauf  einzugehen.  Wir  wissen  eine 
scharfe  Grenze  zwischen  Leistung  der  beiden  räumlich  getrennten 
Teile  noch  ebeu.sowenig  zu  ziehen,  wie  wir  es  bei  dem  sonst 
so  viel  genauer  ergriiudeteu  Gesielitssinn  vennöpen.  Hier  bleibt 
zukunftiger  Forschung  noch  das  Meiste  vorbehalten. 

Wie  auf  dem  heute  betrachteten  Gebiet,  so,  dürfen  wir 
hoffen,  wird  auch  auf  diesem,  rastlose  Arbeit  langsam  eine  klare 
Einsicht  anbahnen. 


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-   118  - 


Die  Porträtsammlnn? 
der  Dr.  Senckenbergisclieu  iStiltuug* 

Von 

Dr.  Ernst  Roediger.^) 


Die  AusBchmflckang  der  Hörsäle  der  Senckenbeigiseheii 
Stiftung  durch  Portrftts  hiesiger  Ärzte  im  vergangenen  Herbste 
hat  in  weiten  Kreisen  lebhaftes  Interesse  erregt  und  von  vielen 
Seiten  den  Wunsch  wachgerufen,  Nachrichten  Uber  die  Ent^ 
stebnng  dieser  sowohl  für  die  Kunstgeschichte  wie  für  die  der 
ärztlichen  Geschichte  unserer  Stadt  so  wertvollen  und  bedeute 
Samen  Sammlung  zu  erhalten.  Daß  die  Erfüllung  dieses  Wunsches 
erst  jetzt  möglich  geworden  ist,  lag  in  den  Schwierigkeiten  die 
erforderlichen  geuaiieii  biographischen  Nachrichten  zu  erhalten 
und  in  historischer  Beziehung  in  dem  Fehleu  jeglicher  Angaben 
über  die  Entstehung  des  größten  Teils  dieser  Sanmiluug. 

Als  im  vergaugeuen  Jahre  dieses  Gebäude  einem  Umbaue 
und  einer  umfassenderen  inneren  Reparatur  unterworfen  wurde, 
mußten  die  Bilder,  welche  seit  der  Erbauung  des  Hauses  im 
Jahre  1867  die  Räume  der  Bibliothek  sclimückten,  von  den 
Wänden  al)i(enommen  werden.  Manche  von  ihnen  zeigten  stärkere 
Beschä  ligiuigen,  fast  alh'  waren  reparatni-hedürftig. 

Die  Administration  dt  i  Scik  ul  ei  giMiien  Stiftung  beschloß 
bei  dieser  Gelegeuheit,  Wüliibe\vuljt  des  historischen  und  zum 
Teil  auch  hohen  künstlerischen  Wertes  der  Bildersammlung, 
nicht  nur  die  in  der  Bibliotliek  befindlichen,  sondern  die  sämt- 
licbeu  vorhandenen  Bilder  einer  genauen  Prüfung  zu  unterziehen. 

*)  Tortnig,  gehalten  d«ii  23.  April  1898,  zu  walclmn  von  Seiten  der 
Dr.  Senckenbergischtn  St  ift  nngsadmioistration  die  Portrttteammliuig  im  grofim 
HOcHiale  des  BibUotheksgebttades  aufgestellt  war. 

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—   114  — 


Das  Sitzungszimmer,  verschiedene  Käume  des  Hospital?  waren 
mit  Porträts  geschmückt,  ja  es  war  sogar  bekannt,  daß  noch 
eine  weitere  Anzahl  auf  den  Böden  des  Hospitals  aufbewahrt  sei. 

Nachdem  die  vorhandenen  Schätze  zusammengebracht 
waren,  zeigte  es  sich,  daß,  abgesehen  von  einigen  nebensäch- 
licheren, oder  wenigstens  nicht  zu  unserer  Betraclitanp:  gehörigen, 
im  ganzen  82  Porträts  in  Ol  und  Pastell  und  8  Bildnisse  in 
Wachs,  unter  diesen  ein  Doppelporträt,  vorhanden  waren. 

Zum  Teil  waren  die  Bilder  in  einem  Zustande  sehr  schlechter 
Erhaltung  und  einer  sofortigen  Restaurierung  dringend  bedürftig. 
Die  Administration  beschloß,  ungesäumt  eine  Wiederherstellung 
aller  dieser  Bilder  vornehmen  zu  lassen  und  beauftragte  den 
bekannten  Xünstler  Herrn  Ludwig  Windschmitt  hierselbst 
mit  der  Ausführung.  Aus  seiner  Hand  sind  die  Bilder  verjftngt 
wieder  auferstanden  und  Schäden,  die  unheilbar  erschienen,  so 
getilgt,  daß  sie  kaum  noch  erkennbar  sind.  Die  Administration 
ist  Herrn  Windschmitt  fttr  seine  Leistungen  zu  besonderem 
Danke  verpflichtet. 

Schon  vor  Inangriffnahme  der  Wiederherstellung  wurden 
die  Bilder  auf  Bezeichnungen  und  Signaturen  untersucht  und 
ebenso  sorgfältig  auf  diese  bei  den  Arbeiten  selbst  geachtet. 
Trotzdem  waren  nach  Abschluß  derselben  12  Bilder  vorjianden, 
über  welche  nicht  die  geringste  Auskunft  auf  diesen  zu  finden 
war,  wen  sie  darstellten.  Bei  zweien  der  übrigen  konnte  die 
handschriftliche  Bezeichnung  als  unrichtig  nachgewiesen  werden. 

Wie  war  nun  hier  Aufklärung  zu  bringen? 

Stricker  hatte  im  Jahre  1858  im  8.  Heft  des  Archivs 
für  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst  in  einem  Aufsatze  über 
die  Geschichte  iler  vereinisrten  Dr.  Seiickenbergiselieu  Bibliothek 
im  Anhang  ein  Verzeichuifi  der  damals  auf  tlerselben  befindlicheu 
Porträts  in  Ol  gejreben.  Es  waren  im  {ganzen  26  Stück.  Diese 
sind  bis  auf  zwei,  die  lieiden  Ärzte  Burggrave,  Vater  und  Sohn, 
von  wrhliHii  es  /wcililliaft  ist.  ob  sie  Uberhaupt  in  unserem 
Besitze  waren,  vorhanden  uud  zwar  mit  (buitliehen  Bezeichnuniren. 
Uber  die  and^^ren  «riebt  er  aber  keine  Nachricht.  Ebensowenig 
war  ans  den  kunstircschichtliclicn  umi  medizinischen  Nachrichten 
aus  älterer  und  neuer  Zeit  etwas  W'eseulliche.s  zu  tiudeu. 
Hiispfen  und  Gwiiiiier  füiiren  zwar  eine  kleine  Zahl  der 
bemerkenswertesten  Bilder  an»  geben  über  übev  das  Zustande- 


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—    115  — 


kommen  der  Sammlnng  und  über  wettere  Einzelheiten  keine 
Auskunft. 

Geschichtlich  bekannt  war,  daß  beim  Tode  Senckenbergd 
außer  den  vorhandenen  FamtJienporträts  25  Porträts  hiesiger 
Ärzte  die  Wände  des  Versammlungssaales  schmfickten;  wen  die- 
selben  aber  darstelleu,  wird  nicht  gesagt  und  auch  die  zunächst 
angestellten  Untersuchungen  in  der  Nachlaßaufnahme  Sencken- 
bergs  führten  zu  keinem  Ziele. 

Dagegen  brachten  die  Durchsicht  der  Jahresberichte  der 
Senckenbeigischen  Stiftung  und  der  Sitzungsprotokolle  wenigstens 
einige  Ergebnisse  über  die  spätere  Zeit,  \acli  dem  To<le  Seiicken- 
beri^s  waren  durch  Schenkung  und  Ankauf  18  Porträts  in  den 
Besitz  der  Stiftung  gelaugt,  ferner  aus  der  Klotz'scheu  Erb- 
schait  im  Jahre  1795:  vier.  Suiuit  lagen  Nachrichten  über  46 
Bilder  vor,  wenn  wir  V(»n  den  uns  bekannten  Senckenbergischen 
Familienliilderii  absehen. 

Eine  genaue  I>iu(hsicht  des  Archivs  der  Stiftung  brachte 
uns  dem  Kernpunkt  der  F'rage  iilter  die  Entstehuntr  der  Samm- 
lung etwas  näher.  Es  fand  sich  eine  haudscliriftliclie  Aufzeich- 
nung von  der  Hand  Senckeultergs,  in  welcher  er  im  .lalire  1745 
beginnend  den  R^'stand  seiner  Ölgemälde  und  Kupfer;^tiche  in 
diesem  .lalire  und  weiterliin  clironoitmisch  den  Zuwachs  bis-  zum 
.Talire  1  Ttiö  aufgezeichnet  liatte.  Wir  bekommen  in  dieser  Auf- 
zeiciinung  Xjk  In  ichten  über  17  Porträts,  von  welchen  wir  aber 
leider  7  nicht  mehr  besitzen. 

Es  sind  dies:  das  Bil  l  seines  Söhnchens  Gerhard,  welches 
Bild  im  Jahre  17Ü9  gestohlen  wurde,  ein  Miniaturbild  seines 
Bruders  Reichshofrat  v.  Senckenberg,  f< nier  ein  Bild,  dar- 
stellend die  Herren  Johann  v.  Melem  und  Hermann  Reck- 
mann, älteren  und  jüngert^n  Bürgermeister  von  Frankfurt  im 
Jahre  1605,  welches  jetzt  im  Besitze  des  historischen  Museums 
ist,  das  Porti  ät  einei-  Frau  Reck  mann,  zwei  Bilder  von  Lucas 
Cr a nach,  darstellend  Martin  Luther  und  den  Theologen 
Justns  loan,  uud  das  Porträt  des  Kardinals  Anastasias, 
ein  Originalbild  Albrecht  Dürers.  Letztere  drei  besonders 
wurden  von  den  zahlreichen  Besuchern  der  Stiftung  bei  Leb- 
zeiten Senckenbergs  als  hervorragend  schöne  Werke  bewundert. 
Vielleicht  haben  sie  mit  anderen  Schätzen  unserer  Stadt  um  die 
Wende  des  Jahrliunderts  ihren  Weg  nach  Frankreich  gefunden. 

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—   116  — 


Es  fehlen  leider  ferner  zweiWacbeportr&ts,  das  des  Arztes  und 
Pliüosophen  F  ran  eisen  s  Merenrins  t.  Helmont  nnd  des 
TheophraBtns  Paracelsns. 

Die  Anfstellnngen  der  Bilder  in  den  Senckenbergisehen 
Verzeichnissen  sind  mit  Bemerkungen  versehen  nnd  bei  einem 
fand  sich  eine  Notiz:  «Tide  Haushaltbnch  de  hoc  mense'. 

Nach  mühsamem  Suchen  in  dem  Archiv  der  Stiftung  nnd 
unter  alten  Verwaltungs-  nnd  GescUlftsbüchern  auf  den  BOden 
des  Hospitals  fanden  sich  endlich  die  Hanshaltungsbficher 
Senckenbergs.  Diese  sind  mit  bemerkenswerter  Genauigkeit 
geführt.  Jede  noch  so  kleine  Ausgabe  ist  gewissenliaft,  oft 
mit  Angabe  des  Grundes,  notiert.  Es  fand  sich  die  angezogene 
Notiz:  eine  Ausgabe  fUr  Bestauriernng  eines  Bildes  durch  den 
Maler  Juncker.  Ebenso  später  der  Preis  für  das  von  Tisch- 
bein gemalte  Porträt  Senckenbergs  ans  dem  Jahre  1771,  nnd 
zufällig  in  der  Nähe  dieses  Eintrags  die  Notiz:  „Dem  Diener 
des  Herrn  so  und  so,  der  mir  das  Porträt  des  Dr.  so  und  so 
brachte,  ein  Trinkgeld  von  12  Kr/ 

Eine  genaue  Durchsicht  der  Haushaltungsbücher  forderte 
nun  eine  Reihe  höchst  interessanter  Aufzeichnungen  zu  Tage, 
welche  verglichen  mit  eutsprechenden  Stellen  in  seinen  uiuiang- 
reichen  Tagebüchern  für  die  größere  Zahl  der  Porträts  nicht 
nur  über  die  Herkunft  derselben,  sondern  auch  noch  über  manche 
Einzelheiten  Aufschlüsse  geben.  Xun  konnte  man  an  die  Be- 
stimmung der  unbekannten  Bilder  denken,  die  aber  wieder 
durch  den  Umstand  erschwert  war.  daß  wir  jetzt  eigentlich 
mehr  Bilder  haben  sollten,  als  thatsächlich  vorhanden  sind, 
während  wir  anderseits  immer  noch  einige  wenige  Bilder  be- 
sitzen, über  deren  Herkunft  gar  nichts  bekannt  ist. 

Unter  Benutzung  aller  einzelnen  Daten  und  Angaben  über 
die  dargestellten  Persönlichkeiten  und  unter  der  kritischen  und 
kunstverständigen  Mithülfe  der  Herren  Konservator  Otto  Cor- 
nill,  Ferdinand  iTünther,  Professor  Weizsäcker,  sowie 
der  Beihtilfe  des  Herrn  Stadtarchivars  Dr.  Jung  bei  den  histo- 
rischen Arbeiten,  für  welche  die  Administration  diesen  Herren 
zu  lebhaftem  Danke  verpflichtet  ist,  kamen  die  Untersuchungen 
jetzt  zu  einem  gewissen  Abschluß.  Vielleicht  helfen  glückliche 
Umstände  unseren  weiteren  Bemfihnngen,  die  noch  fehlenden 
7  Bilder  zu  bestimmen. 


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—   117  — 


Bei  dem  engen  Zusammenhange  der  Familie  und  speziell 
des  Lebens  unseres  Dr.  Johann  Christian  Senckenberg, 
des  Schöpfers  der  Senckenbergischen  Stiftung,  mit  der  vor- 
liegenden Sammlung  betrachten  wir  diese  ^vohl  am  besten  an 
der  Haiul  der  Lehensgeschichte  der  Familie  Seuckenberg,  welche 
Goethe  in  Wahrheit  und  Dichtung  mit  so  treffender  Zeichnung 
der  Personen  erwähnt,  dafi  ich  mir  nicht  versagen  kann,  sie 
Ihnen  mitzuteilen. 

Er  schreibt:  .Eliner  bedeutenden  Familie  muß  ich  gedenken, 
von  der  ich  seit  meiner  frühesten  Jugend  viel  Sonderbares  ver- 
nahm und  von  einigen  ihrer  Glieder  selbst  manches  Wunderbare 
erlebte;  es  war  die  Senckenbergische.  Der  Vater,  von  dem  ick 
wenig  zu  sagen  weiß,  war  ein  wohlhabender  Mann.  Er  hatte 
drei  85hne,  die  sich  in  ihrer  Jugend  schon  durchg&ngig  als 
Sonderlinge  auszeichneten.  Dergleichen  wird  in  einer  be- 
schränkten Stadt,  wo  sich  niemand  weder  im  Guten  noch  im 
Bösen  hervorthnn  soll,  nicht  zum  besten  aufgenommen.  Spott- 
namen und  seltsame,  sich  lang  im  Gedächtnis  erhaltende  Märchen 
sind  meistens  die  Frucht  einer  solchen  Sonderbarkeit.  Der 
Vater  wohnte  an  der  Ecke  der  Hasengasse,  die  von  dem  Zeichen 
des  Hauses,  das  einen,  wenn  nicht  gar  drei  Hasen  vorstellt^, 
den  Namen  führte.  Man  nannte  daher  diese  drei  Brttder  nur 
die  drei  Hasen^  welchen  Spitznamen  sie  lange  Zeit  nicht  los 
wurden.  Allein  wie  große  Vorzüge  sich  oft  in  der  Jugend  durch 
etwas  Wunderliches  und  Unschickliches  ankündigen,  so  geschah 
es  auch  hier.  Der  älteste  war  der  nachher  su  j-iihmlich  bekannte 
Reichshofrat  von  Senckenberg.  Dt  i  zweite  ward  in  den  Magistrat 
aufgenommen  und  zeigte  vorzügliche  Talente,  die  er  aVier  auf 
eine  rabulistische,  ja  verruchte  Weise,  wo  nicht  zum  Schaden 
seiner  Vaterstadt,  doch  wenigstens  seiner  Kollegen  in  der  Folge 
mißbrauchte.  Der  dritte  Bruder,  ein  Arzt  und  ein  Mann  von 
großer  Kechts<  h;ift'enlieit.  der  aber  wenig  und  nur  in  vornehmen 
Häusern  i)rakli/ierte,  lieliielt  bis  in  sein  hOciistes  Alter  immer 
ein  etwas  wunderliches  Äußere.  Kr  war  immer  sehr  nett  ge- 
kleidet, und  man  sah  ihn  nie  anders  auf  der  Straße  als  in 
Schuhen  und  Strümpfen  und  einer  wohlgeimderten  Lucken- 
perücke,  den  Hut  unterm  Arm.  Er  ging  schnell,  doch  mit 
einem  seltsamen  Schwanken  vor  sicli  hin,  so  daß  er  bald  auf 
dieser  bald  aui  jeuer  Seite  der  StraJje  sich  befand  und  im  (ieheu 


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ein  Zickzack  bildete.  Spottvögel  sagten :  er  suche  ihircli  dieseu 
abweictaendeu  Schritt  den  ab^»  sdiiedenen  Seelen  aus  dem  Wege 
sn  gehen,  die  ihn  in  urrader  Linie  wohl  verfolgen  möchten, 
und  ahme  diejenigen  nach,  die  sich  vor  einem  Krokodil  fiirchten. 
Doch  aller  dieser  Scherz  und  manche  lustisfe  Nachrede  ver- 
wandelte sich  zuletzt  in  Klirfurcht  gegen  ihn,  als  er  seine  an- 
sehnliche Wohnung  mit  Hi)f,  Grai'ten  und  allem  Zubehör  auf  der 
Eschenheimer  Gasse  zu  einer  medizinischen  Stiftung  widmete, 
wo  neben  der  Anlage  eines  bloß  ffir  Frankfurter  Bttrger  be* 
stimmten  Hospitals  ein  chemisches  Laboratorium,  eine  ansehn- 
liche Bibliothek  und  eine  Wohnung  ffir  den  Direktor  eingerichtet 
ward,  auf  eine  Weise,  dei'en  keine  Akademie  sich  hätte  schämen 
dfirfen/ 

So  weit  Goethe. 

Die  Familie  Senckenberg  gehörte  zu  den  vielen  Familien, 
welche  hier  ursprünglich  nicht  einheimisch  waren.  Sie  stammte 
aus  Schlesien,  von  wo  ein  Apotheker  dieses  Namens  nach  unserer 
Nachbarstadt  Friedberg  auswanderte.  Hier  gelangte  er  za 
großem  Ansehen  und  starb  als  älterer  Bürgermeister.  Der 
ältere  der  beiden  Söhne  pflanzte  das  Geschlecht  in  Friedberg 
fort,  wo  aber  schon  der  Stamm  1750  erlosch.  Der  zweite  Sohn, 
Johann  Hartmann,  welcher  den  ärztlichen  Beruf  erwählt 
hatte,  ward  in  seiner  Vaterstadt  Physikum,  Mitglied  des  Rats 
und  1685  Bürgermeister.  1681  hatte  er  eine  Frankfurterin,  die 
Tochter  des  Juristen  von  den  Hirghden.  geheiratet,  168S 
siedelte  er  nach  Frankfurt  über.  161)5  ward  er  Physikus  und 
1700  Physicus  primarius,  der  Vorsitzende  des  Physikats.  Nach 
dem  Tode  seiner  ersteri  I'rau,  deren  diei  Kinder  schon  vor  ihr 
gestorben  waren,  vt^rht  i ratete  er  sich  zum  zweiten  Male  mit  der 
Tochter  des  hiesigen  RaLschreibers  Raumburger.  Aus  dieser 
Ehe  entsprossen  vier  Söhne,  von  wclclien  einer,  der  Apotheker 
ward,  mit  ;>ü  Jahren  stnrb.  Die  drei  anderen  werden  wir 
später  zu  besprechen  haben. 
luv.-No.  1.  Johann  Hart  mann  Seufke  übe  r^r.  den  uns  das  erste 

Hilil.  Ui'.'o  von  dem  liiesigen  Künstler  Johann  Valentin 
<iranibs  «rcmalt.  zeigt,  war  als  Arzt  tüchtig  und  belieltt.  von 
seinen  Mitl)ürfrerii  ^eadilft.  Nacli  einem  si-liwereu  Veiluste 
seines  Haukes  durch  ein  Brandunglück.  noch  immer  im  Besitze 
eines  Veruiogcus,  das  ihn  wenigstens  vor  Isaiiruugääorgeu  schützte, 


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hätte  er  ein  glückliches  Leben  fühi-en  kOnoeii,  wenn  nicht  seine 
zweite  Grattin  dasselbe  getrübt  hätte. 

Das  zweite  Bild  giebt  uns  von  dieser  nicht  gerade  einen  im.-vo.t. 
ongftnstigen  Eindruck.  Allein  den  SchildemDgen  nach  zu  nr- 
teilen,  welche  yon  ihr  erhalten  sind,  maß  sie  das  Abbild  von 
Shakespeares  bezähmter  Widerspenstigen  gewesen  sein.  Leider 
aber  hat  offenbar  Johann  Hartmann  Senckenberg  nicht  des 
Dichters  Urbild  gekannt  und  aus  dessen  Darstellung  das  richtige 
Heilmittel,  nämlich  das  von  Anfang  an  in  steigender  Dosis  zu 
gebende  homöopathische,  nicht  erfahren  können. 

Er  starb  17S0.  Seine  Gattin  fiberlebte  ihn  um  10  Jahre. 

Von  den  Söhnen  hatte  der  älteste  das  GlQck,  in  seinem 
dritten  Lebensjahre  ans  diesen  traurigen  häuslichen  Verhältnissen 
herausgenommen  zu  werden.  Auf  Bitten  einer  Schwester  seiner 
Mutter,  welche  kurz  vorher  ihren  Gatten  verloren  hatte,  kam 
er  nach  Gießen  und  wurde  dort  erzogen.  Es  ist  dies  der  spätere 
Beichshofrat  v.  Senckenberg. 

Die  beiden  andern,  der  spätere  Arzt  und  der  Senator, 
wuchsen  bei  den  ewig  hadernden  Eltern  auf  und  entbehrten 
jeder  Erziehung:. 

Johann  Christian,  der  Arzt,  war  und  blieb  der  Mutter 
ebenso  verhaßt,  wie  er  der  Liebling  des  Vaters  war.  Allein 
dieses  tiauiigu  W-rhäliuis  entwickelte  und  stiUilte  die  sittliche 
Kraft  dieses  von  der  Natur  bedeutend  angelegten  .Mannes  und 
er  gewann  es  über  sicii,  nacli  dem  Tode  seines  Vaters  noch  volle 
10  Jahre  mit  der  Mutter  zii>aiiimen  zu  leben. 

Der  jünf^ere,  Johann  Erasmus,  dai<egen  war  der  Liebling 
der  Mutter  und  ward  ein  Muttersöhuclien,  dem  alles  gewährt 
wurde,  was  er  begehrte,  und  dem  jede  Unart  verziehen  wurde. 

Die  Folgen  der  Krziehnnj?  /.i^'wiivn  «sich  in  seinein  späteren 
Leben,  das  ich  als  bekannt  voraussetzen  darf.  Er  starb  1795, 
nachdem  er  26  Jahre  laug  als  iStaatsgefaugeuer  iu  üaft  ge- 
wesen war. 

Der  älteste  der  drei  Hriider,  Heinrich  (liristian,  1704  geboren, 
wurdf^.  wie  soeben  lu  nierkt,  in  (ließen  erzogen.  Mit  15  Jahrt  ii 
begann  er  hier  das  Studium  der  Jurisprudenz,  bezog  .«-piiter 
die  Universitäten  Halle  und  Leipzig.  Na(;h  abirelegtem  Examen 
in  Gießen  ließ  er  sich  in  Frankfurt  als  Advokat  nieder.  1730 
erhielt  er  von  dem  Wild-  und  Kheingrafen  von  Dliaun  die  Stelle 


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eines  ersten  Rats.  1735  folgte  er  einem  Rufe  als  Professor 
nach  Gi  ttinr^en.  1738  ging  er  in  gleicher  Eigenschaft  nach 
Gießen.  1743  wurde  er  Geheimer  Justizi-at  und  Nassau-Ora- 
nischer  Gesandter  bei  dem  rheinischen  Kreis  und  siedelte  1744 
nach  Frankfurt  über.  Bei  Gelegenheit  der  Krönang  Kaiser 
Franz  I.  wurde  er  von  diesem  zum  Reichshofrat,  zum  Mitgliede 
des  höchsten  Beichsgeriehtes  nnd  des  kaiserlichen  Staatsrates 
ernannt.  Er  war  der  erste  Frankfurter,  dem  diese  hohe  Ehre 
za  teil  ward.  Im  Herbst  1745  siedelte  er  nach  Wien  über. 
1751  wurde  er  in  den  erblichen  Beichsfreihermstand  erhoben, 
in  dem  er  anf  4  Ahnen  geadelt  wurde.  Der  letztere  Umstand 
hat  dazu  geführt,  daß  man  unserem  Arzte  Senckenberg  in 
späterer  Zeit  oft  das  Prädikat  «von*  beilegte.  £r  hat  Jedoch 
nie  etwas  davon  wissen  wollen. 

Reichshofrat  y.  Senckenberg  starb  zu  Wien  1768.  Er 
hinterließ  zwei  Söhne.  Der  ältere,  Benatns  Leopold  Christian  Karl, 
geboren  1751,  der  sich  als  Gelehrter  in  denselben  Fächern  wie 
sein  Vater  auszeichnete  und  als  hessischer  Regiemngsrat  zu 
Gießen  lebte,  starb  1800,  nicht  wie  fälschlich  angegeben 
wird  infolge  eines  Sturzes  in  seiner  Bibliothek,  sondern  an  den 
BUttem,  nachdem  er  einige  Tage  zuvor  seine  einzige  Tochter 
an  derselben  Krankheit  verloren  hatte. 

Der  zweite  Sohn,  Karl  Christian  Heinrich,  ward  Militär, 
trat  in  sardinische  Kriegsdienste  und  starb  ohne  Hinterlassung 
von  Kindern  1842  m  Kiilingeu. 

Mit  diesen  beiden  erlosch  der  Frankfurter  Zweig  des 
Seuckenlu  rgischen  Gesclileclits. 
jnv..No.8.  D<^^^  dritte  ]*orträt  in  der  oberijten  Reihe  links  stellt  den 

Reichshuf  rat  v.  vSeuckenberg  dar.  Bei  der  Restaurierung 
fand  es  sich  in  einem  Zustande,  der  darauf  schließen  läßt,  daii  es 
früher  sehr  schwer  bescliädigt  gewesen  sein  muß.  Es  war  viel- 
fach verkittet.  Die  Restaurierung  mußte  sich  darauf  bescliränken, 
möglichst  viel  des  Alten  zu  erhalten  und  nur  soviel  zuzufügen, 
daß  nicht  ein  neues  Bild  daraus  entstand.  Daher  der  hölzerne, 
plumpe  Ausdruck. 

Das  Porträt  erhielt  Dr.  Senckenberg  nach  dem  Tode  seines 
Bruders  1768. 

lBv.-}io.4.  l^ÄS  nächste  Porträt  stellt  dessen  Sohn  Renatus  Leo- 

pold V.  Senckenberg  als  löjährigeu  jungen  Mann  vor.  E& 


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ist  1767  in  Wien  von  MilHtz  gemalt.  Senckenberg  erhielt  es 
1768  zum  Geschenk. 

Der  uns  nun  am  meisten  interessierende  zweite  Sohn  des 
Johann  Hartmann  Senckenberg,  Johann  Christian,  der  Arzt, 
worde  am  28.  Februar  1707  hier  geboren.  Schon  in  früher  Jngend 
sprach  sich  der  ihm  angeborene  Beruf  zu  einer  naturwissenschaft- 
lichen Lebensth&tigkeit  so  aus,  daß  er  sich  bereits  im  13.  Jahre 
ein  Krftnterbnch  gesammelt  hatte,  dessen  Inhaltsyerzeichnis 
noch  vorhanden  ist.  Sein  Universitätsbesuch  mußte  aufigeschoben 
werden,  weil  sein  Vater  nach  dem  großen  Verluste  bei  dem 
Brandunglttcke  die  Kosten  nicht  dazu  aufwenden  konnte.  Durch 
private  Arbeiten  bereitete  er  sich  hier  in  Medizin  und  Natur- 
wissenschaften vor  und  bezog  erst  in  seinem  28.  Lebensjahre 
die  Universität  Halle.  Auf  der  Heimreise  von  Halle  ging  er 
Uber  Berleburg,  woselbst  er  den  später  noch  zu  erwähnenden 
Separatisten  Dippel  kennen  lernte,  dessen  Wesen  und  Wirken 
auf  sein  Inneres  einen  mächtigen  Kinßuß  austtbte.  1782  kam 
er  nach  Frankfurt  znrtlck  und  erhielt,  obwohl  er  noch  nicht 
den  Doktortitel  erworben  hatte,  die  Erlaubnis  Praxis  auszattben. 
Neben  dieser  studierte  er  fleißig  weiter,  giug  1737  nach  Göttingen 
und  erlangte  dort  nach  ehrenvoll  bestandener  Prüfung  den 
Düktortitel.  Er  kelirte  uacli  liaiibe  zurück  und  beliielt.  abge- 
sehen von  einer  kur/eu  Abwesenheit  als  Leibarzt  des  Land- 
grafen von  Hessen  -  Homburg,  Statthalters  zu  Tournay  in  den 
Niederlanden,  seineu  bleibenden  Wohnsitz  in  seiner  Vaterstadt. 
Im  Juni  1742  verheiratete  er  sich  mit  .lolianna  Rebecca 
Riese,  der  Tochter  eines  reichou  Frankfurter  Juweliers,  mit 
der  er  nur  1^/*  Jahr  in  der  glücklichsten  Ehe  lebte.  Sie  starb, 
imclidem  sie  einem  Töchterclien  das  Lelieii  gegeben  hatte,  welches 
ebenfalls  iii^ht  ganz  2  Jahre  alt  starb.  14  Monate  nach  dem 
Tode  der  ersten  üaLtin  verheiratete  Seiickenberg  sich  zum 
zweiten  Male  mit  Catharina  Rebecca  Meiiiugh,  der 
Tochter  des  Ysenburgischen  Regit  rungsrates  .Johann  Jakob 
Mettingh.  1747  wurd*' iliüi  ein  Sohn  geboren,  der  aber  schon 
4  Monate  nacli  seiner  Ijeburt  starb.  Zwei  Monate  nachher 
sclüed  auch  die  Mutter  aus  dem  Leben. 

Zum  dritten  Male  verheiratete  sich  8enckeuberg  im  Jahre 
1754  mit  der  Witwe  des  Kurpfälzischen  Rats  Johann  Christian 
Bnpprecht  geb.  Bach.    Doch  auch  diese  Ehe,  die  für 


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Senrkenbpr*^  eiue  nicht  glückliche  gewordeu  war,  löste  der  Tod 
schon  nach  2  Jahren. 

Alle  seine  Lielieu  deckt  das  Grab  —  er  selbst  im  fünf- 
zigsten Jalire  alleinstehend,  seine  beiden  vermoorenden  Brüder 
bedürfen  seiner  Habe  nicht,  —  so  reift  in  ihm  der  Entschluß, 
sein  beträchtliches  Vermögen  dem  Wohle  seiner  leidenden  Mit- 
bürger zu  weihen  und  der  Wissenschaft  eine  Freistätte  zu  er- 
richten. Persönlich  bedürfnislos  und  sparsam,  im  Besitze  einer 
ausgezeichneten  Praxis,  die  sich  übrigens  nicht  nur  auf  Wohl- 
hal)ende,  sondern  auch  auf  Arme  erstreckte,  im  Besitze  eines 
bedeutenden  Vermögens  aus  den  beiden  ersten  Khen,  dachte  er 
von  nun  an  an  nichts  anderes,  als  wie  er  dies  zum  besten  seiner 
Vaterstadt  nützen  könne. 

Nachdem  er  sich  hierüber  mit  seinen  beiden  Brüdern,  mit 
denen  er  im  innigsten  Verkehr  lebte,  benommen  und  besonders 
seinen  ältesten  Bruder,  den  ßeichshofrat  in  Wien,  um  seinen 
Beirat  gebeten  hatte,  ILberreidite  er  seinen  Hauptstiftnngsbrief, 
datiert  vom  18.  August  1763,  als  seine  „woUbedftchtJge  Willens- 
verordnnng  und  nnwidermfliche  Stiftung  wodurch  er  bei  Er- 
mangelung ehelicher  Leibeserben  und  aus  Liebe  zn  seinem 
VaterUnde  mit  Hintansetzung  aller  Auswärtigen  Vorteile  »seine 
Vaterstadt  Frankfurt  a.  M.  und  deren  gemeines  Wesen**  zum 
einzigen  Erben  seiner  gänzlichen  Habseligkeit  einsetzte.  Er 
Ubei'gab  sogleich  95,000  Gnlden  dem  Beeheneiamte,  wovon  er 
sich  für  seine  Lebzeit  die  Zinsen  vorbehielt;  nach  seinem  Tode 
solle  diese  Nutzniesung  an  das  Collegium  medicum  Ubergehen, 
welches  davon  '/>  für  öffentliche  medizinische  Zwecke,  fiUr  be- 
stimmte Honorare,  die  jährlichen  Schätzungen  und  Unterhaltung 
des  Hauses,  Vermehrung  der  Bibliothek  etc.  verwenden,  das 
fibrige  '/s  aber  an  arme  Kranke  durch  die  Pbysici  und  Ärzte 
nach  ihrem  besten  Wissen  und  Gewissen  austeilen  soll. 

Im  Anfong  des  Jahres  1766  ftberreicbte  er  der  Stadt  seine 
nötig  erachteten  Zusätze  und  Erläuterungen  zn  seiner  nrsprfing- 
liehen  Stiftung,  die  ebenso  wie  die  Zusätze  \on  selten  der 
Vaterstadt  bereitwillig.^t  genehmigt  wurden. 

Im  wesentlichen  zerfiel  die  Stiftung  in  zwei  Teile,  in  eine 
wissenschaftliche  und  eiue  nnldtliiiii<re.  Jene,  das  medizinische 
Institut  oder  (■olle^iuni  niedieonim  geuaunt,  erhielt  -/a  der  Ein- 
künfte zur  Verwendung,  diese  Va.   Die  erstere  vvui,  wie  diese 


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—  123 


Bestimmnnj^  zei^t,  ursprünglich  die  Hauptsache,  auch  war  der 
«weite  Zweck  aufangs  nur  als  Nebensache  mit  dem  ersteren 
verbunden.  Nach  der  anfänglicheu  BeBtimmung  n&mlich  sollte 
jenes  Drittel  durch  die  Physiker  an  arme  Kranke  verteilt,  ein 
etwaiger  Überschuß  von.  den  beiden  anderen  Drittel  aber  für 
medizinische  Stipendien  im  weitesten  Sinne  (nämlich  auch  für 
Chirurgen,  Apotheker  and  Hebammen,  nnd  nicht  bloß  zum 
Studieren,  sondern  anch  zum  Reisen)  verwendet  werden,  sowie 
fOr  alte,  bedürftige  Ärzte  und  für  Witwen  nnd  Waisen  von 
Ärzten.  In  den  Zusätzen  jedoch  bestimmte  Senckenbei'g  den 
Haaptteil  dieses,  Vt*  als  für  die  Gründung  und  Erhaltung  eines 
Hospitales  für  hiesige  Bürger. 

Die  Verwaltung  beider  Stiftungen  wurde  so  angeordnet, 
daß  für  das  medizinische  Institut,  das  aus  4  Ärzten  bestehende 
städtische  Physikat  allein,  für  das  Spital  aber  ebendasselbe  in 
Verbindung  mit  4  anderen  Frankfurter  Bürgern  die  Administratoren 
sein  sollten.  Die  Hauptaufsicht  übertrug  Senckenberg  dem  jedes- 
maligen ältesten  Nachkommen  seines  ältesten  Bruders.  Für  den 
Fall  des  Anssterbens  dieses  Zweiges  seiner  Familie,  welcher 
Fall  1842  eintrat,  substituierte  er  die  beiden  Dekane  der  juristi- 
schen und  medizinischen  Fakultät  der  Universität  Gießen.  Diesen 
Stellvertretern  sowie  dem  jedesmaligen  Stadtschaltheiß,  dem 
ältesten  Syndicus  und  dem  Senior  des  Bürgerkollegs  sollte  jedes 
Jahr  Rechnung  abgelegt  werden. 

Nachdem  er  so  alles  Nötige  fiir  den  Todesfall  vorgesehen 
hatte,  war  er  rastlos  bemüht,  seine  großartige  Schöpfuug  auch 
praktisch  ins  Leben  /m  rufen.  Seine  nächste  Sorge  war  auf 
eine  zwecken tsprecliuude  Liejrenscluift  gerichtet,  welche  er  in 
dem  H  a  i"  m  s 'scheu  Besitztum  am  Eschenheimer  Thor  ge- 
funden zu  haben  glaubte. 

Aui  1.  Februar  17<U>  kaufte  «'r  hier  diesen  (  Ji  iunl  nnd 
Boden,  der  damals  bis  an  die  alle  luulgasse,  die  \"erl;ingeinng 
des  unteren  Teile>  der  Stiftstrasse  nach  der  Bleichstrasse  zu, 
sich  erstreckte,  für  die  Summe  von  23,0<K)  fl. 

S«>fort  lit'^.s  er  die  vorhandeuen  (ipbiuide  für  seine  Anstalten 
und  Sammlungen  Ijerriehten  und  das  Kehlende  hin/iil'anen.  Er 
richtete  zutiächst  die  Bibliothek,  dann  ein  chemi^i  hes  Labora- 
torium. Zimmer  für  die  Sammlungen,  ein  weiteres  für  abzuhakende 
Vortrüge  und  ein  Koiitereuz-Zimmer  für  die  Physici  uud  Äizte 


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—   124  — 


ein,  uud  in  diese  Zeit  fällt  der  Beginu  der  Entstehung  der  Samm- 
lung von  Porträts  hiesio-er  Ärzte.  Am  3.  September  schenkt 
die  Stadt  Frankfurt,  iie  im  Besitze  des  Siuiitätsanites  befind- 
lichen Porti  ätv  li  r  ii  r  Physici  Primarii  und  die  Bürgerschaft 
beweist  ilire  J  riln  ilime  au  der  neuen  Stiftung  durch  Über- 
lassung vorhandener  Porträts  Frankfurter  Ärzte.  Fast  alle 
stammen  aus  Privatbesitz,  aus  den  Familien  der  Dargestellten, 
nur  ein  einziges  hat  Seuckenberg  aus  Privatbesitz  gekauft. 

Nach  vollendeter  Einrichtung  des  Hauses  geht  Sencken- 
berg  au  den  Bau  der  Anatomie,  die  in  ihrer  ursprünglichen 
Gestalt  noch  heute  erhalten  ist  und  an  die  Schaffung  des 
botanisclien  Gartens. 

So  war  Senckenberg  in  den  Jahren  1766  bis  1769  eifrigst 
bemüht,  dem  wissenschaftlichen  Teile  seiner  Stiftung  eine  Wohn- 
stätte zu  errichten,  während  das  zu  gründende  Bttrgerliospital 
vernachlässigt  wurde.  Von  Freunden  hierüber  zur  Rede  ge- 
stellt, gab  er  die  prophetische  Antwort:  „Wenn  der  Tod  mich 
{  überraschen  sollte,  ehe  mein  Werk  ganz  vollendet,  so  wird  das 
Kitinkenhaus  nicht  leiden,  aber  desto  eher  mochte  man  ver- 
gessen, daß  ich  der  Wissenschaft  hier  einen  Tempel  gründeo 
wollte.* 

Im  Jahre  1771  endlich  ging  er  an  den  Bau  des  Bürger- 
hospitals und  gegen  Ende  des  Jahres  1772  hatte  Senckenberg 
noch  die  Freude,  den  Bau  bis  sur  Hälfte  vollendet  zu  sehen.  Die 
beklagenswerten  Umstände  seines  Todes  am  15.  November  1772 
sind  bekannt.  Seine  Leiche  wurde  seinem  Wunsche  entsprechend 
im  botanischen  Garten  beigesetzt,  damit  er  auch  noch  im  Tode, 
wenigstens  dem  Leibe  nach,  bei  seiner  Stiftung  sein  kdnne. 

Wie  Senckenberg  vorausgesehen,  wurde  dnrch  die  lebhafte 
Teilnahme  und  UuterstUtzung  seiner  Mitbürger  der  Hospitalban 
1779  vollendet. 

Die  weitere  Geschichte  der  Stiftung  Senckenbergs  gehört 
nicht  mehr  hierher.  Zu  erwähnen  ist  nur  noch  die  Errichtung 
emer  medizinischen  Spezialschule,  einer  Art  medizinischer  Hoch- 
schule, im  Jahre  1812  im  engsten  Anschluß  an  die  von  Sencken- 
berg geschaffenen  Einrichtungen,  die  Verwirklichung  eines 
Planes,  den  Frankfurt  zu  allen  Zeiten  gehegt  hatte,  vom  Jahre 
1384  an,  wo  man  den  Versuch  fjemaclit  hatte,  die  Pariser 
Uuiverijiiät  hierher  zu  verlegeu,  bis  in  die  neuesten  Zeiten. 


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Leider  war  der  medizfniflcheii  Spesdalschnle  nur  an  kurzes  Leben 
besehieden.  Sie  hörte  mit  dem  Weggänge  ihres  Beschützers  des 
Fürsten  Primas  auf. 

Die  Geschichte  der  Stiftung  teilte  die  Bildersammlnng;  in 
Kriegsjahren  worden  sie  teilweise  schwer  beschädigt,  man  schaffte 
sie  auf  die  Böden  des  Hospitals,  wo  manche  der  jetzt  anfge- 
fnndenen  seit  jener  Zeit  verblieben  sein  mochten.  Aber  auch 
Zuwendungen  wurden  ihr  zu  teil  bis  in  die  neueste  Zeit,  die 
Sie  an  den  angebrachten  Schildern  erlcennen  mögen. 

Werfen  Sie  nun  zunächst  einen  weiteren  Blick  auf  die 
Senckenbergischen  Familienbilder,  so  haben  Sie  auf  dem  fünften  inv..No.6. 
Bild  in  der  oberen  Reihe  unseren  Stifter  im  Jahre  1748  von 
Hauck  nach  dem  Tude  seiner  zweiten  Frau  und  seines  Sühuchens 
gemalt.  Senckenberg  selbst  und  aadi^re  sagen,  daß  sein  Ge- 
sicbtsausdruck  ein  trauriger  sei,  gegen  seine  sonst  heitere  Mieue. 

Die  beiden  nächsten  sind  die  Porträts  seiner  ersten  Frau. 
Das  zweite,  unmittelbar  nach  deren  Tode  von  Anton  Sturm  mv.No. 7. 
gemalt,  hat  offenbar  Senckenberg  nicht  gefallen.    Das  erstere,  inv.-xo.s. 
entschieden  besser  ausgefallene,  von  Lippold  wohl  gemalt, 
ist  allein  in  dem  Verzeichnisse  seiner  Bilder  erwähnt. 

Das  nächste,  das  seines  Töchterchens ,  ist  nach  dessen  inv.-No.8. 
Tode  von  ¥  r  a  n  z  L  i  p  p  0 1  d  gemalt. 

Das  folgende  Bild  ist  das  Senckenbergs  zweiter  Frau,  inv.-xo.». 
geb  Mettiugh,  von  der  Hand  Justus  Junckers  1747  ange- 
fertigt. 

Das  letzte  in  der  Keihe  ist  ein  Porträt  unseres  Stifters  lav.-No.  10. 
aus  dem  Jahre  1771,  von  dem  Hanauer  Tischbein  gemalt. 
Senckenberg  selbst  schreibt  hierüber: 

„1771  im  Januar  ließe  mich  abermal  mahlen  auf  guter 
Freunde  Autrieb,  so  von  dem  Herrn  Geheimrath  v.  Barckbaos- 
Wiesenh&tten  von  dem  Maler  August  Wilh.  Tischbein. 

Es  war  im  Winter,  item  hatte  ich  einen  starken  Katarrh 
damals.  Da  ich  stets  mit  dem  Maler  in  seinem  Quartier  in  der 
weisen  Schlange,  wo  ich  saß,  disponirt  und  wir  lustig  waren, 
sagte  er:  Er  wolle  meine  muntere  Miene  nehmen  nnd  die  attra- 
pirte  er  auch.  Ich  ließ  ihn  seine  Idee  ausführen,  wie  er  wollte. 
Korgens  zwischen  10  und  12  Uhr  malte  er  mich,  da  ich  nichts 
im  Magen  hatte.  Schmeichelte  nicht,  so  ich  nicht  werth.  Da  ich 
ihm  den  Bock  freigelassen,  gab  er  mir  schwarzen  Sammet  dazu.^ 


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—  126  — 

iiiv.-No.n.  Das  zweite  kleinere  Porträt  von  Senckenberg  ist  ein  Jahr 
später  von  demselben  Tischbein  gemalt  worden,  nm  als  Vor- 
lage für  einen  Kupferstich  zu  dienen,  welchen  er  auf  Bitten 
seiner  zahlreichen  Freunde  und  Verehrer  anfertigen  lassen  wollte. 
Er  wollte  diese  Arbeit  dem  hiesigen  Stecher  Wiek  er  übertragen. 
Die  Anfertigung  ist  aber  unterblieben.  N  o  t  h  n  a  g  e  1  s  Radierung 
ist  später  entstanden  und  giebt  Senckenberg  im  Profil. 

iBT.-No.  lt.  Weiterhin  haben  wir  die  bekannte  Wachsbüste  Sencken- 
bergs  hier  auf  der  Staffelei,  welche  von  Raus  ebner  nach  der 

biT..No.Ri.  Todenmaske  Senckenbergs,  die  Sie  hier  auf  dem  Tische  sehen, 
angefertigt  worden  ist. 

inv  No  13        Das  zweite  und  dritte  Porti-ät  sind  die  eines  Vetters  Ton 

and  14. 

Johann  Christian  Senckenberg,  des  Apothekers  und  Burger- 
meisters in  Friedberg,  Otto  Rudolph  Senckenberg  und 
seiner  Ehefrau  Anna  Oatharina,  geb.  Dietrich,  im  Jahre 
1742  von  J.  Liuck  gemalt. 
I1IV..N0. 15.  Die  Bestimmung  des  letzten  Bildes  in  dieser  unteren  Reihe 
hat  uns  lange  Zeit  beschäftigt.  Obwohl  es  durch  die  kflnst- 
lerische  Schönheit  und  die  feinen  sympathischen  ZQge  des  Dar- 
gestellten eines  der  besten  Bilder  der  Sammlung  der  Stiftung 
ist,  fehlt  jede  Nachricht,  wen  es  darstellt.  Das  Einzige,  was 
bei  der  sorgfältigsten  Untersuchung  an  Kennzeichen  an  ihm 
gefunden  werden  konnte,  waren  einige  auf  dem  Rahmen  auf- 
geklebte Zahlen.  Die  Nachforschungen  ergaben  schließlich,  daß 
diese  Katalognummern  sind  von  fi-iiheren  Frankfurter  Kunst- 
ausstellungen, in  welchen  das  Bild  als  eine  Arbeit  ITranz  Lippolds, 
als  Bild  eines  unbekannten  Frankfurter  Arztes  ausgestellt  war, 
und  als  solches  erwähnt  es  auch  Gwiuner  in  seinem  Werke ; 
„Kunst  und  Künstler  in  Frankfurt  a.  M.". 

Der  Tracht  und  der  reriickt'  luich  durfte  nach  der  An- 
sicht von  Kennern  das  Bild  um  das  dahr  1770  entstanden  sein. 
Es  stellt  einen  ca.  i)<  »Jährigen  Mann  dar. 

Nun  fehlte  unj<  aber  in  den  gewonnenen  Nachrichten  über 
die  Porträts  von  Ärzten,  welche  die  Stiftung  besitzen  sollte, 
keines  eines  Arztes,  der  um  diese  Zeit  etwa  60  Jahre  alt 
war.  — 

Da  fand  sich  in  den  Tagebücliern  St ückenbergs  unter  dt'ni 
6.  Mai  ITCii)  dir  Xotiz:  ^Es  malt  luicli  eben  der  Maler  Juncker 
zum  ersten  Male,  mich  den  angehenden  Greis".  Senckenberg 


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—  127  — 


war  damals  im  60.  Lebensjahre.  Der  Maler  Jancker,  der  ge- 
nannt wird,  ist  Jnstas  Jancker  der  ältere,  welcher  mit  Sencken- 
berg  eng  befreundet  war.  Von  diesem  Porträt  Senckenbergs 
ist  jedoch,  nirgends  sonst  die  Rede.  Und  nach  der  jetzigen 
Kenntnis  Ton  den  Bestanden  der  Bilder  in  seinem  Nachlasse 
erscheint  es  sehr  zweifelhaft,  daß  er  selbst  dieses  Porträt  be- 
sessen hat.  Nach  sorgfältiger  Prfifang  dieses  hier  vorhandenen 
Bildes  anf  Grand  jener  Notiz  Senckenbergs  sind  eine  größere 
Zahl  hiesiger  Kunstkenner  übereinstimmend  zn  der  sicheren 
Überzeugung  gekommen,  daß  hier  dieses  Bild  thatsächlich  ein 
Porträt  unseres  Stifters  ist  Abgesehen  von  der  Ähnlichkeit, 
die  dieses  Poiirät  mit  den  anderen  Senckenbergs  zeigt,  nnd 
einer  größeren  Anzahl  anderer  Beweismomente,  die  hier  anzu- 
fahren zn  weitläufig  wären,  fielen  einige  ganz  charakteristische 
Merkmale  besonders  ins  Gewicht,  die  beiden  quer  verlaufenden 
Falten  auf  der  Nasenwurzel  und  das  stärkere  Hervortreten  des 
linken  Auges,  das  auf  der  Wachsbüste  Kciujscliuevs  ganz  be- 
sonders scharf  gezeichnet  ist. 

Im  engsten  Anschluß  au  die  Familie  Senckenberg  ist  zu-  mv  -No.  i«. 
erst  eines  Mannes  zu  «redenken,  welcher  den  Ausbau  des  Ilospi- 
tales  in  wahi  liaft  fiustliclier  und  jarleichzeitig  vornehmer  Weise 
fördt-rte.  lu  den  .Taliien  1775  bis  1779  erhielt  die  Seneken- 
bergisclie  Stiftung  von  eiuem  anonymen  Wuhlthäter  nacli  und 
nach  ii36(J<)  (tuMen.  Erst  nadi  stnnem  Al)leben  1782,  als  er 
der  Stiftung  uuchmab  5000()  Gulden  te<tanientai  isr.]i  vermaclite, 
erfuhr  man,  daß  dieser  grußherzige  lieber  der  hiesige  Bankier 
Simon  Moritz  l^ethmann  war. 

Die  Senckenbersfisclie  StiftnnGr  verdankt  das  Bild  ihres 
großen  Fr»rderers  der  inite  des  Freiherrii  Moritz  v.  Beth- 
niiinn.   welcher  rs  nach  dem  im  Faniilieubesitze  von 

Friedrich  Ludwig  Hauck  gemalten  Originale  kopieien 
ließ. 

Das  nächste  Bild  ist  das  Porträt  eines  friih  verstorbeneu  inv..No.  09. 
Söhnchens  des  liiesigen  Biirgerkapitäns  und  Mitglieds  des  r)ler 
Kollegiums  T.  ltann  David  Klotz  uud  seiner  Ehefrau  A n na 
Elisabeth,  geborenen  Kirsch.  Letztere  vennachte  1796  als 
Witwe  testamentarisch  dem  Bürgerhospital  eine  Summe  von 
ilher  50000  Gulden  und  dieses  Bild,  welches  zum  Andenken  in 
dem  Amtszimmer  einen  Platz  finden  sollte. 


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—   128  — 


Frankfurter  Ärzte. 

imw^s;  H.  Dm  älteste  Porträt  eines  Frankfurter  Amtes,  welehes  die 
Stiftung  besitzt,  ist  das  des  Johannes  Sehroeder.  Derselbe 
war  im  Jahre  1600  zu  Salznffeln  m  Westfalen  gehören,  studierte 
an  Tersehiedenen  Uniyersitftten  DentseUands,  FVankreichs,  Däne- 
marks und  Italiens,  trat  nach  seiner  Promodon  za  CaSn  in 
Frankreieh  als  Uflitärarzt  bei  dem  schwedischen  Heere  ein. 
Am  8.  Dezember  1635  werde  er  in  Frankfort  als  Arzt  rezipiert, 
im  Jnni  1643  znm  Physikns  ernannt  1658  wurde  er  Physleos 
Primarius  und  starb  hier  am  1.  Februar  1664. 

Er  war  der  Verfasser  eines  Lehrbaches  der  Arzneimittel- 
lehre, eines  verdienstvollen,  und  wie  die  große  Zahl  der  Auf- 
lagen und  UbeiscL/.uugeu  lu  fremde  Sprachen  bewciaL,  sciiier 
Zeit  üchr  geschätzten  Werkes. 

Das  Bild  kaufte  Senckeuberg  im  März  1770  nach  längeren 
Verhandiuugeu  Vüu  dem  Urenkel  des  Arztes,  dem  Notar  Johann 
Philipp  Christian  Lang,  für  einen  Convenüonstlialer  = 
2  ti.  24  kr. 

Es  ist  nach  einer  Signatur  rechts  oben  im  Jahre  1638 
gemait,  also  drei  Jahre  nach  seiner  Niederlassung  in  Frankfurt. 

Es  folgen  weiterhin  auf  drei  Porträts  die  Kepräsentanten 
einer  sehr  angesehenen  ärztlichen  Familie  Horst. 

Der  Vater  Gregor  Horst  war  in  Torgau  geboren,  stu- 
dierte 2U  Wittenberg,  Helmstädt  und  Basel,  ging  dann  als 
Professor  der  Medizin  nach  Wittenberg,  dann  als  Physikus  nach 
Salzwedel,  wurde  darauf  Professor  zu  Gießen  und  Leibarzt  des 
regierenden  Landgrafen  und  ging  schließlich  als  Pbysikne  nach 
Ulm.  Er  war  ein  berübmter  Praktiker,  den  seine  Zeitgenossen 
«den  deutschen  Aesculap*^  nannten. 
iav..No.i«.  Sein  Sohn  Jobann  Daniel,  welchen  das  erste  Bild 
darstellt,  war  1616  zu  Gießen  geboren.  Er  promovierte  m 
Tübingen,  wurde  1637  Professor  zn  Gießen  nnd  Undgrftflicher 
Leibarzt.  1660  ließ  er  sich  als  Arzt  in  Frankfurt  nieder  und 
wurde  1663  erster  Physikus.  Anßer  anderen  medizinischen 
Abbandlangen  gab  er  eine  Bescbreibnng  der  HeUqnellen  Ton 
Ems,  Schwalbacb  nnd  Selters  heraus.  Er  starb  1685.  Sein 
Bild  wurde  Senckenberg,  ebenso  wie  das  folgende,  1766  vom 
Sanitätsamte  ge:»clieukt. 


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« 


—   129  — 

Sein  Sohn  Georg,  welcheu  das  zweite  Bild  darstellt,  istiat.-No.it. 
1644  zu  Marburg  geboren,  promovierte  in  Basel  1665,  wurde 
16G6  hier  Arzt  und  1684  Physicus  Ordinarius.   Er  starb  1688 
an  einem  bösartigen  Fieber. 

Das  nächste  Bild  ward  1786  dem  medizinischen  Institute  inv.-No  72. 
von  dem  damaligen  H<»spitalmei.'^ter  Otto  Wilhelm  Maass 
geschenkt.  Nach  des.sen  Angabe  sollte  es  seinen  Vorfahren, 
den  Arzt  Johann  Daniel  Horst  darstellen,  und  so  war  auch  das 
Bild  links  oben,  wie  es  schien  von  jüngerer  Hand,  signiert. 
Bei  der  Restaurierung  schwand  diese  Aufschrift  und  es  trat 
eine  andere  zu  Tage,  welche  zeigt,  daß  das  Porträt  einen 
Brader  von  Johann  Daniel  Horst,  den  ersten,  darstellt,  mit 
Namen  Balthasar,  welcher  zu  UJm  1623  geboren,  später 
Apotheker  in  St.  Goar  und  Langenschwaibach  war  nnd  an 
letzterem  Orte  1678  verstarb. 

Das  folgende  Bild  zeigt  ans  den  Arzt  Dr.  Jobann  Lad- iaY..Mö.i«. 
wig  Witze  1.  Er  war  als  Soha  eines  hiesigen  Bflrgers  and 
Schabmacbers  1628  geboren,  promovierte  za  StraSbarg  1651, 
ließ  sieb  1653  bier  als  Arzt  nieder,  wurde  1655  Physicas  extra- 
ordinarios,  1667  zweiter  und  1666  erster  Pbysikas.  Er  starb 
1692.  Wie  ans  Senckenberg  in  seinem  Tagebnehe  erzfthlt, 
wohnte  er  in  der  Schnargasse,  dicht  bei  der  Bomgasse  neben 
dem  Hans  „zum  Esel**.  An!  der  anderen  Seite  des  Esels  wohnte 
ein  Bäcker.  Der  Bäcker  bieß  der  Eselsbäcker  nnd  Wltzel  der 
Eselsdoktor. 

Das  Bild  war  fr&her  an!  dem  Sanitätsamte  aufbewahrt. 
Senckenberg  erhielt  es  mit  zwei  anderen  ärztlichen  Porträts 

1766  von  jenem  zum  Gesclienk. 

Die  beiden  nächsten  Porträts  zeigen  uns  zwei  Mitglieder 
einer  sehr  angesehenen  FamiHe  de  Spina,  wie  sie  sich  in 
lateinischer  Übersetzung  ihres  alten  Namens  de  TEspine 
nannten.  Die  Familie  de  TRspine  stammte  aus  Flandern,  ge- 
hörte zu  dem  alten  Adel  und  vei-lieli.  wie  so  viele  andere  Fa- 
milien, welclie  der  protestantis(^lien  Religion  angehörten,  unter 
der  Herrschaft  der  Spanier  ihr  Vaterland. 

Der  älteste  der  Familie,  welcher  nach  Deutschland  kam, 
war  Peter  de  Spina,  welcher  in  Aachen  1569  als  sehr  an- 
gesehener Arzt  starb.  Sein  Sohn  Peter  II  studierte  ebenfalls 
Medizin,  ließ  sich  als  Arzt  in  Aachen  nieder,  erhielt  die  Wftrde 

9 


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—   130  — 


eines  Senatoren  nnd  wußte  sich  in  seinem  Bentfe  so  anszn* 
zeiclinen,  daß  er  1599  einen  Bnf  als  Professor  der  Medizin 
nach  Heidelberg  erhielt  und  sich  hier  nicht  nnr  als  akademischer 
Lehrer,  sondern  auch  als  praktischer  Arzt  nnd  Leibarzt  pfälzischer 
Fttrsten  auszeichnete.  Von  seinen  13  Kindern  waren  zwei  her- 
vorragende Juristen  und  pfälzische  Gesandten.  Ein  anderer, 
Peter  III,  widmete  sicli  der  Medizin  und  dei  akadeiiiLsclicn 
Laufbahn  und  wurde  sclion  mit  29  .laliren  Rektor  der  Universität 
Heidelberg.  Als  nach  dem  Präger  Frieden  im  Jahre  1635  die 
Rheinpfalz  in  bayerischen  Besitz  kiini,  erging  an  ihn  von  weiten 
der  Stadt  Frankfurt  der  Ruf  als  Ai  liiater  oder  Ph5^sicus  Pri- 
marius. Die  ausgestandenen  Bedrängnisse  wälirend  der  Kriegs- 
zeiten und  die  neu  gescliaffenen,  fiir  ihn  ungünstigen  Verhältnisse 
ließen  ihn  jenen  annehmen.  Hier  in  Frankfurt  gewann  sein 
Wirkungskreis  als  ausübender  Arzt  bald  die  weiteste  Aus- 
dehnung nicht  nur  unter  der  Bürgerschaft,  sondeni  auch  bei 
den  benachbarten  Fürsten  von  Mainz,  Pfalz -Sinunem,  Zwei- 
brücken, Cassel,  Darmstadt,  Nassau  etc. 

Von  seinen  Kindern  zeichnete  sich  wiederum  einer  als 
t&chtiger  Jurist)  Professor  und  Syndicus  der  Universität  Heidel- 

iaT.-No.ta.berg  aus,  w&hrend  Peter  IV,  welchen  das  erstere  der  beiden 
Bilder  darstellt,  Arzt  wurde.  IfföS  warde  er  in  Frankfurt  als 
Arzt  recipiert  und  genoß  als  solcher,  gleich  seinem  Vor&hren, 
großes  Ansehen. 

Von  seinen  Sdhnen  wird  Peter  V  nicht  Arzt,  sondern 
Jurist.  Er  lebte  hier  als  Besident  der  Generalstaaten  bei  den 
Eheinischen  Kreisen.  Ein  anderer  Sohn,  David,  ward  Arzt^ 
war  einige  Jahre  hier  als  solcher  thätig  und  spftter  augesehener 
Professor  der  Medizin  zu  Heidelberg.  Ein  anderer,  Johannes, 

iiiv.'Mo.c5.  welchen  das  zweite  Bild,  1721  von  dem  geschätzten  Frankfurter 
Maler  Für  ich  angefertigt,  darstellt,  studierte  zuerst  Jurispm* 
denz,  widmete  sich  dann  aber  dem  Militärstande  und  starb  1742 
als  Kümmandant  der  Nassauischen  Feste  Dillenburg,  als  letzter 
seines  Geschlechtes  Der  sehr  bedeutende  Familienbesitz  ^ng 
an  einen  Anverwandten,  Herrn  Major  Friedrich  Wilhelm 
von  M a  1  a p e r  t,  iiber.  von  weichem  Senckenberg  im  Jahre  1766 
die  beiden  Bilder  erhielt. 

inY..No.2i.  ]'),[<  folgende  Bild  zeigt  im-  den  Dr.  Joachim  Merian, 
einen  äoim  des  bekannten  Kupierstechers  Mathäus  Merian 


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—   131  — 


des  älteren  und  seiner  Ehefrau  Maria  Magdalena  de  Bry. 
Joachim  Merian  war  hier  im  November  1636  gehören,  studierte 
nnd  promovierte  zu  Basel  und  ließ  sich  im  November  1666,  zox 
Zeit  der  groBen  Pestepidemie,  hier  als  Arzt  nieder.  Zwei  Jahre 
lang  war  er  in  den  hiesigen  Hospit&lem  th&tig  nnd  wnrde  1668 
an  Stelle  des  vierten  Physikus  Dr.  Steeb,  welcher  nach  Speier 
floh,  zom  Physictts  extraord.  ernannt  Im  Jahre  1675  wurde 
er  Physicns  Ordinarius. 

Das  Porträt  ist  von  dem  älteren  Bruder  des  Arztes, 
MatthäusMerian  dem  jüngereu,  gemalt.  Dessen  Monogramm 
M  F  befindet  sich  auf  der  Rückseite  des  Bildes. 

Senckenbeig  erhielt  es  1766  von  dem  Pfarrer  Joliaiiii 
Matthäus!  Burgk  zum  Geschenk  für  das  medizinische  Institut. 

Ks  folgen  vier  Bilder  einer  anderen  ärztlichen  i^amilie 
FrankJiiits,  der  Familie  K issner. 

Das  erste  ist  das  vi»n  .1  o  h  a u  ii e s  K  i  s s n er ,  1^45  hier  inv.-No.Ä8. 
geb(jien  und  nach  seiner  Pi-omotion  in  Tjpvden  1670  als  AizL  in 
seiner  Vaterstadt  aufgenommen.    Seine  Eln  frau  Anna  Elisa- 
beth, welche  das  zweite  Bihl  zei8:t,  war  eine  Schwester  des  üiv.*no. 68. 
später  zu  erwähnenden  Conrad  Hieronymus  Eberhard 
genannt  Schwind. 

Seinen  Sohn  Johann  Georg  stellt  das  dritte  Bild  dar.  ijiT.-No.tt. 
Er  war  1673  hier  geboren,  promovierte  1699  in  Leyden,  wurde 
1701  als  Arzt  hier  aufgenommen,  171Ö  zum  dritten,  1728  zum 
zweiten  und  1734  zum  ersten  Physikus  ernannt. 

Von  ihm  hesitzen  wir  noch  ein  weiteres  Porträt:  das  inT.<N9.ss. 
erste  in  der  untersten  Reihe  an  derselben  Wand,  von  der 
hekannten  Wachsbossiererin  Anoa  Maria  Braun  gefertigt. 

Das  vierte  Bild  stellt  den  Enkel  des  ersten,  Johann inv..No.M. 
Christian  Kissner  als  Knabe  von  11  Jahren,  dar.  Er  wurde 
1748  als  Arzt  hier  aufgenommen  und  starb  1786.  Es  ist  1728  von 
dem  damals  hier  wohnenden  Wiener  Poiträtmaler  Jan  neck  gemalt 

Die  beiden  ersten  Porträts  kamen  durch  die  Schenkung 
einer  Nichte  der  Dargestellten,  £>au  Dr.  Fleischmaun,  der 
Witwe  eines  hiesigen  Ai'ztes  und  Physici  1769  an  Senckenberg. 

Die  drei  letzteren,  einsehliefilich  des  Wachsbildnisses,  wurden 
von  dem  letzten  Dr.  Kissner  Senckenberg  gegeben. 

Johannes  v  u  n  F 1  a  in  m  e  r  d  i  n  g  h  e ,  Sproß  einer  ange-  inv..No. «4. 
seheuen  niederländischen  Familie,  ist  1647  als  Sohn  eines  Kauf- 


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—   132  — 


maimes  hier  geboren.  Er  studierte  in  Leyden  and  Amsterdam, 
promovierte  in  Leyden  1671.  In  demselben  Jahre  wnrde  er  hier 
als  Arrt  rezipiert.  Er  seheint  jedoch  nicht  lange  hier  th&tig 
gewesen  za  sein,  denn  in  demselben  Jahre  wird  er  zu  Amster- 
dam unter  die  Zahl  der  Ärzte  aufgenommen,  und  heiratet  1675 
in  Amsterdam  als  dortiger  Arzt.  Er  starb  daseiist  1691. 

Das  Tortreffiiche  Porträt,  welches  schon  yon  Httsgen  als 
eine  Perle  der  Gemäldesammlung  der  Senckenbergischen  Stiftung 
beschrieben  wurde,  ist  1671  yon  David  van  der  PlaCs  in 
Amsterdam  gemalt,  mit  vollem  Namen  links  unten  signiert.  Es 
wnrde  von  dem  Großneffen  des  Arztes,  Herrn  Carl  Jordis, 
1767  an  Senckenberg  geschenkt. 
inT..No.».  Conrad  Hieronymus  Eberhard  genannt  Schwind, 
Sülm  eines  Kaufmanues,  hier  geboren  1653,  stmlierte  drei  Jahre 
in  Jena,  ward  dann  durch  deu  Tod  seines  Vaters  gezwungen 
das  Studium  aufzugeben  und  sich  dem  Handelsgeschäfte  zu 
widmen.  Erst  1680  konnte  er  zu  Leyden  und  Utrecht  seine 
Studien  fortsetzen.  Nach  Beeiidiguug  derselben  ließ  er  sich 
1683  hier  als  Arzt  iiieiler  ward  1688  Physikus,  kam  1698  in  den 
Rat,  wurde  1706  jüDgerer  und  1719  ältei  er  Bürgermeister.  Er 
bekleidete  das  Amt  eines  Rurjrermeisters  späte!hin  noch  drei- 
mal. Außer  ihm  wurden  nur  noch  drei  Frankfurter  Ärzten, 
nämlich  Joh.  Hartmann  Beyer,  Seiffart  von  Kletten- 
berg, dem  Vater  von  Goethes  schöner  Seele  und  Schwiegersohn 
des  Dr.  Jordis,  und  Johann  Jacob  Grambs  diese  Aus* 
Zeichnung  zuteil.  Eberhard  starb  in  dem  hoben  Alter  Yon 
nahezu  89  Jahren. 

Das  Bild  kam  aus  Familienbesitz  durch  Herrn  Dr.  Johann 
Christian  Kissner  1767  als  Schenkung  an  Senckenberg. 

Über  die  Lebensschicksale  der  auf  den  beiden  n&chsten 
Bildern  dargestellten  Ärzten,  Le  Cerl,  sind  wir  etwas  besser 
unterrichtet.  £in  in  dem  Archiv  der  Stiftung  befindlicher,  von 
Senckenberg  geschriebener  Auszug  aus  Familienpapteren,  schildert 
in  lebhaften  Farben  die  Schwierigkeiten,  mit  welchen  der  Yater 
IBV..M0.S6.  Peter  Le  Gerf  zu  kämpfen  hatte,  der  16^  zu  Gafin  in  der 
Normandie  geboren,  späterhin  wegen  der  Religionswirren  als 
Lutheraner  sein  Vaterland  veriassen  mußte,  und  nach  längeren 
Irrfahrten  endlich  hier  festen  Fuß  faßte.  1686  wurde  er  als 
Arzt  hier  aufgeuommeu.    im  Jahre  1700  reiste  er,  nachdem 


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seine  Frau  gestorben  war,  mit  einem  Töchterchen  und  seinem 
Tierjfthrigen  Söhneben  wieder  in  seine  Heimat,  da  man  ihm 
Hoffnung  gemacht  hatte,  wieder  in  den  Besitz  seines  väterlichen 
Vermögens  zn  gelangen.  AHein  sehou  gleich  nadi  der  Ankanft 
sah  er  sich  getäuscht  nnd  anßer  stände  nach  ITrankfnrt  znrfick- 
zukehren.  Er  praktizierte  einige  Jahre  in  Honfleor,  Orleans 
uud  schließlich  iü  Paris,  woselbst  er  dit  Kliniken  und  die  Ana- 
tümie  besuchte.  Neben  dem  Schulunterricht  besuchte  der  da- 
mals elfjährige  Sohn  mit  seinem  Vater  die  Vorlesungen  über 
Anatomie  und  Chirurgie,  und  reichte  ihm,  wie  er  selbst  be- 
richtet, .flpißiec  die  Hände  inter  primos  bei  der  Sektion  von  etwa 
20  Cadaverii  lu  yderlei  Geschlechts  " 

Nach  vielen  Mühsalen  kehrten  sie  endlich  17ÜÜ  wieder 
nacli  Frankfurt  zurück.  Der  Vater  war  bis  zu.  seinem  Tode  als 
beliebter  Arzt  hier  thätig. 

Der  Sohn  aber  bezog  schon  im  folgenden  Jahre,  im  Alter  inv.-No.». 
von  14  Jahren,  die  Universität  Heidelberg,  um  zunächst  Humaniora 
zn  studieren. 

Seine  weiterhin  folgende  medizinische  Ausbildung  in  Heidel- 
berg, Jena  und  Straßburg  war  eine  gründliche.  Erst  £ude  des 
Jahres  1718,  also  nach  neunjährigem  Studium  ließ  er  sich  hier 
als  Arzt  nieder.  1735  wurde  er  vierter  Physikus,  1739  dritter, 
1742  zweiter  nnd  1744  Physicos  primarins,  oder  Vorsitzender 
des  Sanitätsamtes.  Er  starb  1755. 

Seine  Witwe,  eine  geborene  Prischwitz,  schenkte  1766  die 
beiden  Porträts. 

Johann  Philipp  Jordis,  geboren  hierselbst  1658,  inv-No.». 
studierte  und  promovierte  zn  Utrechti  ließ  sich  hier  als  Arzt 
1685  nieder  und  starb  1725. 

Er  war  mit  einem  Fräulein  de  Neufville  vermählt. 

Das  Bild  hat  ffir  nns  ein  besonderes  Interesse  dadurch, 
daß  es  von  Fräalein  Susanna  Gatharina  von  Kletten- 
berg, Goethes  schöner  Seele,  einer  Enkelin  des  Arztes,  1766 
an  Senckenberg  geschenkt  wurde. 

Pierre  B^rederic    d  ürville    entstammte    ebenfalls  inv.-xo.ss. 
einer  alten  Brabanter  Adebfamilie,  die  1574  liier  ansässig  wurde. 
Er  ist  1662  geboren  und  praktizierte  hier  von  KiHH  bis  zu 
seinem  Tode  1739.    Offenbar  hatten  die  Ärzte  damals  bessere 
Zeiten  als  jeUst,  deuu  er  vermochte  es  gleichzeitig  sowohl  als 


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—   134  — 


Arzt,  wie  als  Bankier  th&tig  za  sein  und  zwar,  wie  uns  über- 
liefert wird,  beides  in  gleich  ausgezeichneter  Weise. 

Das  Porträt,  welches  vielleicht  schon  irtther  einmal  im 
Besitze  der  Stiftung  gewesen  ist,  wenigstens  erhielt  Senckenberg 
im  Jahre  1766  ein  Bild  dieses  Arztes,  das  jedoch  schon  Stricker 
nicht  mehr  als  vorhanden  erwähnt,  ist  die  jüngste  dankenswerte 
Vermehrung  unserer  Sammlung.  Es  wurde  der  Stiftung  in  diesem 
Jahre  durch  Herrn  Rei  i:  Ii a  r  d- d' Orville  von  der  Familie 
d  Orville  in  Miclielstadt  verelirt. 

Die  beiden  nächsten  Porträts  sind  die  der  Arzte  Paulus 
von  der  Lahr,  Vater  und  Sohn. 
iav..No.«9.  Der  ältere.  Sohn  eines  hiesigen  Handelsmannes,  ist  1666 
hier  geboren.  Er  promovierte  zu  Leyden  und  war  vom  Jahre 
1689  bif?  1711  hier  thätig. 
iaT.-No.37.  Sein  Sohn  Paulus,  170Ü  hier  geboren,  war  hier  Arzt  von 
1722  bis  1741. 

Über  die  Herkunft  der  Bilder  ist  nichts  bekannt. 
inv^No. so.        Jacob  Fr6deric  duFa  v,  Sproß  eines  brabanter  Adels- 
geschlechtes, welches  ^ur  Zeit  Albas  ans  Valenciennes  hier 
einwanderte,  ist  1671  hier  geboren. 

Nach  Beendigung  seiner  Studien  war  er  von  16d8  bis  1725 
hier  als  Arzt  thätig. 

Das  Bild  wnrde  von  seiner  Nichte  Frau  Maria  Elisa- 
bethe  de  Neufville  geb.  de  Bary  1767  Senckenberg  ge- 
schenkt. 

Aller  Wahrscheinlichkeit  nach  ist  das  sehr  schöne  Portr&t 
von  Saroye  gemalt 
inv..iio.si.  Nicolans  Maximilian  Wilhelmi,  1672  zu  Langen- 
schwalbacli  geboren,  studierte  zu  Marburg,  Jena  und  Leyden. 
£r  promovierte  in  Leyden  1694  und  wurde  schon  nach  zwei 
Jahren,  also  im  Alter  von  24  Jahren  Lelbmedicns  des  Grafen 
von  Braunfels  und  Physicus  Ordinarius.  Drei  Jahre  später 
begleitet  er  längere  Zeit  den  Landgrafen  von  Hessen-Rheinfels 
auf  Reisen. 

1710  zog  er  nach  Frankfurt  und  ward  hier  ein  Jahr  spftter 
als  Arzt  aufgenommen.    Er  starb  1752. 

Sein  Bild  wurde  Senckenberg  17f)7  von  dem  nachmaligen 
Adniini.«^trator  der  Stiftung  Herrn  Schubart,  einem  Schwieger- 
söhne Wilheimi'ä,  iUr  das  medizinische  Institut  geschenkt. 


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« 

—   135  - 


Der  nächste,  Johann  Michael  Büttner,  1683  hier  ge- inv.-No.s4. 
boren,  1710  als  Arzt  aufgenommen,  wurde  1716  vierter,  1726 
dritter,  1728  zweiter  und  1728  erster  Physikus.   Er  starb  1744. 

Drs.  Bild  kam  wohl  noch  zu  Lebzeiten  Senckenbergs  in 
seinen  Besitz.  Wenigstens  linden  sich  unter  seinen  Aolzeieh- 
nnngen  Verhandlangen  mit  Nachkommen  des  Dr.  Büttner, 
welclie  ihm  das  Bild  fftr  das  medizinische  Institut  schenken 
wollten. 

Philipp  Heinrich  Fi  Sterins,  1697  zu  Büdingen  ge-  iiiT.-No.a6. 
boren,  wurde  1723  hier  Arzt  und  starb  1743. 

Das  Bild  wurde  1767  Senckenberg  von  dem  Sohne,  damals 
hiesigem  Gamisonslieutenant,  verehrt. 

Johann  Martin  Starck,  1704  hier  geboren,  wurde  zwei  ibv-no.». 
Jahre  nach  seiner  Promotion  1730  als  Arzt  in  seiner  Vater- 
stadt aufgenommen,  1742  wurde  er  vierter,  1744  zweiter  Physikus 
und  starb  1751  als  kurz  zuvor  gewählter  erster  Physikus. 

Sein  Hihi,  1746  von  F.  Lippold  gemalt,  wurde  im  Jahre 
1804  vom  Sohlte  des  Arztes,  dem  Advokaten  Johann  Balthasar 
Starck,  der  SiitLuiig  geschenkt. 

J  0  h  a  n  u  Adam  O  e  r  t  e  1 ,  1 709  zu  Bayreuth  geboren,  inv.-No.  sa. 
wurde  1734  hier  Arzt.    Er  starb  1756. 

Das  Bild  sctieiikte  seine  Witwe  1787. 

Karl  Wilh e Im  Christian  Weidmann,  Sohn  des  fürst-  inv.-No.«. 
lieh  Nassauisclieu  Hof- Apothekers  zu  Weilbiirg,  1719  geboren, 
wurde  1746  hier  als  Arzt  aufgenommen  und  starb  hier  42  Jahre 
alt,  1761. 

Das  Pastellbild,  von  A.  W.  Tischend  ort  f  1755  gemalt, 
schenkte  ein  Anverwandter,  Herr  Trost,  1768  an  Senckenberg. 

Johannes  Lausberg  war  1 720  zu  Elberfeld  geboren. iiiv.*no. 4». 
Nach  einem  4^2  jährigen  Studium  in  Halle  und  einem  einjähiigen 
Aufenthalte  in  Paris,  wo  er  GebartshUlfe  trieb,  ließ  er  sich  hier 
1745  als  Arzt  nieder.  £r  konnte  jedoch  nur  kurze  Zeit  die 
Praxis  ansfiben.  Schon  nach  nicht  ganz  zwei  Jahren  starb  er 
in  seiner  Vaterstadt  an  der  Schwindsucht. 

Sein  Bmder,  der  hiesige  Weinhändler  Johann  Bttttger 
Laasberg,  schenkte  1781  das  Bild,  welches  er  schon  bei  Leb- 
zeiten Senckenbergs  diesem  lOr  das  medizinische  Institut  ver- 
sprochen hatte.  Es  ist  im  Jahre  1744  von  Franz  Lippold 
gemalt 


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—    136  — 

tAY..Yt9.4B.  Jacob  Friedrich  de  Nenfville,  1728  hier  geboren, 
starb    nach   fünfjähriger  Thätigkeit   als  Arzt  hierselbst  im 

Jahre  1755. 

Das  Bild,  eine  verkleinerte  K  )pie  nach  dem  1753  vuu 
Ermeltraut  gemalten  Originale,  \velches  jetzt  im  Besitze  der 
de  Neufville 'sehen  Familienstiftung  ist,  wui*de  1767  von  der 
Mutter  des  Arztes,  Frau  de  Neufville-de  Bary,  Sencken- 
berg  gesclieukt. 

inv.-No.  44.  Johannes  < t  r  a  m  m  a  n  n ,  1 732  hier  geboren ,  wurde  1757 
als  Arzt  hier  aufgenommen.  1760  bereits  vierter  Physikns,  und 
dritter  im  Jahre  1772.  ein  Jahr  vor  seinem  Tode.  Er  starb 
wenige  Tage  bevor  er  sein  Amt  als  Administrator  der  Seuckeu- 
bergischen  Stiftung  antreten  sollte. 

Das  Bild,  wahrscheinlich  von  Johann  Volkmar  Pader- 
born gemalt,  vermachte  er  testamentarisch  der  Stiftaug. 
iiiT.'Ko.45.        Johann  Peter  Nordmann,  1735  hier  geboren,  wurde 
1768  hier  Arzt.   Er  war  Hoch-  and  Teatschmeisterlicher  Mof- 
rat  and  starb  1772. 

Sein  Portr&t,  welches  von  Johann  Volkmar  Fader- 
bor n  1772  hier  gemalt  ist,  kam  wohl  noch  zn  Lebzeiten  Sencken-- 
bergs  in  Besitz  der  Stif tnng. 
lav-No.«.  Johann  Adolf  Bebrends,  zn  Gantersblam  in  Hessen 
1740  geboren,  promovierte  1762  in  Jena,  wurde  in  demselben  Jahre 
hier  als  Arzt  rezipiert,  1772  vierter,  1773  dritter,  1781  zweiter 
und  1790  erster  Physikus.  Von  Senckenberg  selbst  wnrde  er 
zum  Administrator  der  Stiftung  ernannt.  Er  starb  im  Jahre  1821. 

Sein  Hauptwerk  ist  die  bekannte  topographisch-statistische 
Schrift  über  Frankfurt ;  Der  Einwohner  in  Frankfurt  in  Absicht 
aui  seine  Fruchtbai keiL,  AIurlaüLat  uud  GesuudkciL  geschildert; 
1771  herausgegeben. 

In  den  Kriegszeiten  machte  er  sich  besonders  dui-ch  vor- 
zügliche sauitatspolizeüiche  Maßregeln  um  das  Wohl  der  Stadt 
verdient. 

jnv..No.52.  Von  seinen  18  Kindern  folgte  sein  Sohn  Johann  Bern- 
hard Jacob,  1769  frel'oivn,  dem  Vater  im  Beruf. 

Er  war  von  1798—1816  Lehrer  der  Anatomie  am  Sencken- 
bergischen  Institute.  Ein  Mann  von  wissenschaftlicher  Bedeutung, 
dem  1793  bereits  ein  Ruf  nach  Altorf,  und  1803  nach  Loder 's 
Tode  die  Stelle  als  Professor  der  Anatomie  in  Jena  angeboten 


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137  — 


wurde.  Auch  eine  dritte  Berufonif  nach  Wfirzbarg  lehnte  er 
ab.   Er  starb  1823. 

Das  Bild  des  älteren  Behrends  warde  1811  im  Auftrage 
der  Stiftnngsadministration  gemalt. 

Das  des  jüngeren  schenkte  seine  Schwägerin  Frau 
Behrends  geb.  Passavant  1851. 

Beide  sind  von  Ferro ux  gemalt. 

Conrad  Heinrich  Hieronymus  Bühle,  1741  hier  iaT..No.4r 
geboren,  ein  Sohn  des  Kaiserlichen  Hofapothekers  Rtthle  von 
Lilienstern,  Besitzers  der  Kopf apotheke,  promovierte  in  Jena 
1764.  Im  gleichen  Jahre  wurde  er  hier  unter  die  Zahl  der 
Ärzte  anterenommen.  Er  starb  1776. 

Seine  Witwe,  die  später  verehelichte  Frau  Hofrat  Koch, 
schenkte  das  Bild  1792  der  Stiftung. 

Johann  Jakob  Reichard,  1743  hier  geboren,  wurde  ittv..N«.48. 
nach  Beendiffimg  seiner  Studien  in  Göttingen  1768  hier  als 
ArzL  rezipici  t.  177.S  wurde  er  als  erster  Arzt  des  Sencken- 
bergischeu  Bürgerhospitales  augestellt.  Er  starb  1782  und  ver- 
machte außer  seiner  Büchersammluüg  der  Stiftung  4000  Guiden 
zur  Vermehrung  der  boiaiiischen  Rüchersammlung. 

Sein  Bild  wurde  im  Jahre  1782  im  Auftrage  der  Stiftungs- 
admiüistration  an    feit  igt. 

Friedrich  i>igismuüd  Müller,  1746  hier  geboren,  ihv.-no. 49. 
promovierte  in  Straßburg  und  wurde  im  gleichen  Jahre  hier  als 
Arzt  aufgenommen.  Kv  war  Arzt  am  Heiiigeugeist- Hospital, 
der  erste  Lehrer  der  Anatomie  am  Senckeubergischen  Institute 
und  von  Senckenberg  selbst  noch  ernannter  Koadministrator 
der  Stiftung.  Er  starb  1778. 

Georg  Friedrich  Hoff  mann,  1764  hier  geboren,  1787  ibt.-no.m 
in  Harburg  promoviert,  wurde  in  demselben  Jahre  hier  als  Arzt 
au^nonmien. 

Er  war  als  Schriftsteller  sehr  fruchtbar;  gab  u.  A.  die 
Frankfurter  medizinischen  Annalen,  später  das  Medizinische 
Wochenblatt  heraus  und  machte  sich  um  die  Errichtung  der 
neuen  Friedhofe  verdient  Er  starb  1848  und  schenkte  noch 
zu  Lebzeiten  sein  Bild  der  Stiftung. 

Seligmann  Joseph  Oppenheim,  1766  hier  geboren,  ihv-no. 51, 
promovierte  1798  in  Göttingen  und  wurde  im  folgenden  Jahre 
hier  als  Arzt  aufgenommen.  In  Anerkennung  seiner  Verdienste 


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ernannte  ihn  Fürst  Primas  1812  zum  Oberschul-  und  Stiidienrat 
und  etwas  später  zum  Munizipalrat.   Er  starb  schon  1817. 

Sein  Bild  wurde  der  Stiftung  von  den  Erben  der  Frau 
Henriette  Hanau,  geb.  Kulp,  durch  Herrn  Dr.  Fritz 
Stiebel  1807  geschenkt.  Es  ist  eine  Arbeit  von  Schöner 
aas  dem  Jahre  1810. 
iav.-Ko.si  Carl  Wenzel,  1769  in  Mainz  geboren,  stadierte  nnd 
promovierte  1791  in  seiner  Vaterotadt.  Infolge  der  in  Mainz 
durch  die  Einnahme  der  Stadt  durch  die  Franzosen  1792  ein- 
getretenen Zustände  siedelte  er  nach  Frankfurt  Uber. 

Mit  Eintritt  der  fürstlich  primatischen  Herrschaft  wurde 
er  zum  Leibarzt  des  Fürsten  und  zum  Geheimrat  ernannt.  Er 
war  es  hauptsächlich,  welcher  die  Errichtung  einer  medizinischen 
Spezialschule  auf  Grund  des  vorhandenen  Senckenbergischen 
medizinischen  Institutes  veranlaßte,  zu  deren  Direktor  und  Pro- 
fessor er  ernannt  wurde.  1824  wurde  er  zum  Stadtgeburts- 
helfer ernannt.   Er  starb  1827. 

Das  Porträt,  von  T  hei  Ott  gemalt,  wurde  der  Stift  uiit,' 
von  seinem  Schwiegersohne,  dem  hiöJiigen  Arzte  Detmar 
Willlelm  Soemmerring,  dem  Sohne  des  berühmten  Samuel 
Thomas,  1853  der  Stiftung  t,^escheukt. 

lu  medizinischer  Hinsicht  ist  Wenzel  dadui  ch  hesiaiders 
hervorgetreten,  daß  er  als  erster  in  Deutschland  die  Uiteratiou 
der  künstlichen  Frühgeburt  bei  Beckeneuge  unternahm  und 
empfahl. 

iav.-No.64  Johann  Conrad  Var rentrapp,  Sohn  des  luesi^^en  Buch- 
händlers Johann  Friedrich  Var  rentrapp,  war  1779  ge- 
boren. 1804  wurde  er  als  Arzt  hier  rezipiert,  von  1807 — 1808 
Arzt  im  ßUrger-Hospitale,  von  1812—1813  Arzt  an  den  Militär- 
lazareten  und  Professor  der  gerichtlichen  Medizin  und  medi- 
zinischen Polizei  an  der  medizinischen  Spezialschule,  von 
1814—1841  Arzt  am  Hospitale  zum  heiligen  Geist.  1814  wurde 
er  Physikus  und  trat  in  die  Administration  der  Senckenbergischen 
Stiftung  ein,  welcher  er  von  1818  ab,  als  er  Physicns  Primarius 
wurde,  bis  zu  seiner  Resignation  im  Jahre  1851  als  Vorsitzender 
angehörte.  Er  starb  1860. 

In  dankbarer  Anerkennung  seiner  großen  Verdienste  um 
die  Stiftung  ließ  die  Administration  sein  Bild  1853  von  Carl 
Bennert  malen. 


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Samuel  Christian  Lncae,  1787  hier  geboren,  promo- )]iv.-n«.6  . 
vierte  1808  in  Tübingen,  wurde  1809  als  Arzt  hier  rezipiert, 
1812  Privatdozent  in  Heidelberg  nnd  kurz  darauf  Professor 

der  vergleichenden  Anatomie  und  Physiologie  an  der  medizinischen 
Spezialschule  hierselbst.  1815  wurde  er  Professor  der  Patho- 
logie und  Therapie  und  Direktor  der  mediziuischeu  Kliuik  m 
Marburg  und  starb  daselbst  1821. 

Sein  Porträt  schenkte  der  Stiftung  sein  Sühn,  der  hiesige 
Professor  Christian  Gustav  Lucae,  im  Jahre  1851. 

Das  nächste  Bild,  ein  Porträt  unseres  verehrten  Herrn  inv.-No.aß. 
Geheimrat  Weigert,  schenkte  im  vei-gan<]^enen  Jahre  die  Künst- 
lerin FrSulein  Ottilie  Roderstein  der  Stiftung  mit  dem 
Wunsche,  daß  es  die  Stalte  der  Thätigkeit  des  ausgezeichneten 
Forschers  zieren  möge. 

Wir  gehen  Uber  zu  den 

Porträts  Frankfurter  Persönlichkeiten. 

In  der  obersten  Reihe  an  der  Hinterwand  das  dritte, 
vierte  und  fünfte  Bild  von  links  sind  Porträts  der  Familie  Itter. 

Das  erste  darstellend:  Antonius  Itter,  Sohn  eines iav..No.M. 
Pfarrers  in  Langen.    1611  geboren,  wurde  1635  Präzeptor 
der  zweiten  Klasse  des  hiesigen  Gymnasiums,  1666  Konrektor. 
Er  starb  nach  60jahriger  Lehrthätigkeit  1695. 

Seine  Ehefrau,  die  das  zweite  Bild  darstellt,  war  eine  inv.-No.M. 
Tochter  des  hiesigen  Okulisten  und  Bruchschneiders  Lorenz 
Hey  er. 

Das  dritte,  der  Sohn  Johann  Wilhelm,  1656  hier  ge- iitv.-xo.m. 
boren,  ward  Advokat  und  starb  1691. 

Die  drei  Bilder  sind  von  dem  geschickten  hiesigen  Porträt- 
maler H.  Boss,  1685  beziehungsweise  1691,  gemalt. 

Das  äußerste  Bild  in  dieser  Reihe  an  der  Thüre,  1742  ijBT.-No.M. 

von  J.  Diehl  gemalt,  stellt  einen  Johannes  Siegner,  Bier- 
brauer dar.  Es  ist  für  Frankfurt  deslialb  vuu  Interesse,  weil 
er  in  der  damaligen  Traclit  eines  Bür^erfähnrichs  abgebildet  ist. 

Hiob  Ludolf,  ein  berühmter  iSiirachgelehrter,  war  1624  inv.-xo.ct. 
zu  Erfurt  gebni-en,  anf  dessen  Gymnasium  und  rniversität  er 
die  erste  Auftbildung  eihi-  lt,  wobei  sicli  an  ihm  großes  philo- 
logisches Talent  mit  eLseruem  Fleiße  gepaart  bewährten.  Er 


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fitttdierte  JarisprudeDz,  zeichnete  sich  aber  auch  schon  in  seinem 
20.  Leben^ahre  durch  die  Kenntnis  der  ftthiopisehen  Sprache 
ans.  Von  1647—1661  bereiste  er  Frankreich,  England  und 
Italien,  Holland,  Schweden  nnd  D&nemark,  und  fand  ttberall  bei 
den  ansgezeiehnetsten  Gelehrten  die  beste  Anfnahme.  Herzog 
Ernst  von  Sachsen  berief  ihn  1658  nach  Gotha,  sein  Nachfolger 
Herzog  Ferdinand  ernannte  ihn  1675  znm  Eammerdirektor  nnd 
1686  znm  Geheimen  Bat. 

Ludolf  war  wegen  seiner  wichtigen  philologischen  Publi- 
kationen oft  und  lange  in  Frankfurt  und  lebte  zuletzt  ganz 
liitr.  Er  war  zweimal  mit  Frankfurterinnen  verheiratet.  Die 
erste  Frau  war  eine  Tochter  des  Schöffen  Julia  im  Jacub 
Müller,  die  andere  eine  geborene  von  Lersner.  Er  starb 
hier  1704  und  vermachte  der  Stadtbibliothek  nicht  nur  einen 
großen  Teil  seiner  Hi))1iotliek  unl  Handschriften,  sondern  auch 
einen  {^roßnii  Teil  seiner  gelelirfei!  Korrespondenz,  von  über 
i2UU  an  ihn  und  von  ihm  an  andere  gerichtttt  n  !'> riefen,  unter 
welchen  sich  u.  a.  35  Ori^inalbriefe  von  Leibnitz  belinden. 

Das  vorzügliche  Porträt,  welches  IGSB  von  dem  berühmten, 
aus  Osnabrück  stammenden  Londoner  Porträtmaler  Clost er- 
mann gemalt  ist,  erhielt  Senckenberg  von  dem  mit  ihm  be- 
freundeten Baron  Meckel,  dem  Mäcen  des  älteren  Schütz, 
im  Jahre  1749. 

jaT.-Mo,»7.  Das  folgende  Bild  ist  ein  sehr  schönes  Porträt  des  Prädi- 
kanten  Hartmann  Beyer,  welches  der  Tradition  und  einer 
handschriftlichen  Bezeiehnnng  anf  dem  Blicken  nach,  angeblich 
dessen  Sohn,  den  Arzt  Johann  Hartmann  Beyer,  vorstellen 
sollte.  Wenn  schon  die  Tracht  und  ein  Vergleich  mit  den 
Bildern,  wehshe  von  beiden  in  unserer  Stadt  vorhanden  sind, 
sofort  die  Unrichtigkeit  jener  Überlieferten  Angabe  beweisen, 
so  giebt  eine  Signatur  links  oben,  die  nicht  leicht  zu  ftbersehen 
ist,  das  Jahr  der  Anfertigung  des  Bildes  an.  Es  ist  im  Jahre 
1567  gemalt,  stellt  also  den  Prädikanten  im  51.  Lebensjahr  dar 
und  dürfte,  da  Hartmann  Beyer  sich  1545  in  Frankfurt  nieder- 
ließ, wohl  hier  entstanden  sein. 

ibt^Kq.«.        Das  nächste  ist  ein  Doppelporträt  des  berühmten  hiesigen 
Petschierstecliers  Johann  H  elf  rieh  Riese  und  seiner  Ehe-  * 
frau  Johanna  MagJalena  geb.  von  Groll.    Fs  i^t  von 
der  bekannten  KUuätleriu  Anna  Maria  Braun  mi  Jaiue  1705 


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—   141  — 


verfertigt.  Ober  die  Herkunft  dieses  vorzüglichen  Stackes  geben 
unsere  Akten  leider  keine  Ansknnft.  Sieber  ist  es,  daß  es 
Senckenbeiig  nicht  besessen  hat. 

Das  erste  Bild  in  der  untersten  Beihe  ist  das  des  Esaias  ibt^no.«*. 
Philippus  Gloekf  eines  Syndikus  der  Stadt  Frankfurt,  der 
von  1646—1710  lebte.  Es  ist  eine  Arbeit  desJohannPhilipp 
Für  ich. 

Die  beiden  nächsten  kleinen  Bikler  sind  die  Porträts  des  Iüt^-No.» 

and  67. 

bekannten  hiesigen  Sammlers  Zacharias  Conrad  von  Uffen- 
hach,  des  jüngeren,  1683  geboren,  und  seiner  Ehefrau,  einer 
Tochter  des  Schöffen  Persbächer. 

Von 

nicht  Frankfiirter  Persl^nlfehkeiten 

haben  wir  zunächst  an  der  Hinterwand  oben  in  der  Ecke  ein  iüv.no.7o. 
schönes  Porträt  des  Kaisers  Leopold  des  Ersten. 

Das  nächste  Bild  zeigt  in  der  Mitte  das  Porträt  des  Jacob  inv.'N<».7«. 
Böhm,  umgeben  von  mystischen  und  allegorischen  Figuren. 
Dieser  merkwürdige  Mann,  von  Beruf  Schuhmacher,  1575  in 
Schlesien  geboren,  war  eine  philosophisch  tief  angelegte  Natur, 
der  sich  mit  besonderem  Eifer  theologischen  Studien  hingab 
und  Schöpfer  eines  theosophischen  Lehrsystems  wurde,  welches 
in  weitesten  Kreisen  Beachtung  und  üiteresse  fand.  König 
Karl  der  Erste  von  England  yeranlaßte  eine  englische  Über- 
setzung seiner  Schriften.  Selbst  noch  in  späteren  Zeiten  haben 
Männer  wie  Hardenberg,  Scfilegel  und  Tieck  sieh  ein- 
gehend mit  seinen  Lehren  befaßt  und  Hegel  sprach  mit  größter 
Hochachtung  von  ihm.  Er  starb  1624  in  Görlitz. 

Joha nn  Conrad  Dippel,  1673  auf  Schloß  Franken- ]iit..ko. n. 
stein  bei  Darmstadt  geboren,  studierte  in  Gießen  zuerst  Theo- 
1  );^itj,  wurde  Magister,  später  wandte  er  sich  der  Alchymie  und 
dann  der  Medizin  zu  und  wurde  nach  mannigfachen  Irrfahrten 
ITH  in  Leyden  Doktor  der  Medizin.  Er  gehurte  aber  mehr 
der  Geschichte  der  protestantischen  Kirche,  als  der  der  Medizin 
an.  Mit  großem  Eifer  nahm  er  teil  an  den  Kämpfen  zwisclH^n 
dem  Pietismus  und  der  lutherischen  Orthodoxie,  gehörte  zuerst 
der  letzteren  an.  trat  nachher  zum  Pietismus  i'iber,  verließ  zuletzt 
auch  diese  Lehre^  um  sich  mehr  und  mehr  teils  in  religiösen 


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—   142  — 


Mysticismus,  teils  in  astrologische  und  alcliymistische  Grübeleien 
zu  vertiefen.  Er  fahrte  eine  umherirreude  Lebensweise  unter  sehr 
wechselnden  Verhältnissen.  Vom  Gerücht,  ein  ausgezeichneter 
Arzt  und  großer  A.lchymist  zu  sein,  begleitet,  wurde  er  überall, 
da  die  Leute  damals  wie  heute  Gesundheit  und  Geld  nötig 
hatten,  mit  offenen  Armen  aufgenommen  und  gefeiert;  bald 
jedocli  wurde  er  wegen  seiner  scharfen  Angriffe  auf  die  Lehren 
der  Kirche  und  die  Politik  der  Regierungen  verfolgt.  Nachdem 
er  flüchtig  teils  in  Dentscbland,  teils  in  Holland  und  Dänemark 
umheigeirrt  war,  praJctizierte  er  einige  Zdt  in  Altona,  trieb 
Alcbymie  nnd  polemische  Schriftstellerei,  saß  nachher  7  Jahre 
lang  gefangen  in  der  Festung  Hammershns  an!  Bomholm  nnd 
kam  endlich  1726  nach  Schweden,  woselbst  er  anfangs  sowohl 
als  Arzt  wie  auch  als  Theologe  freundlich  aufgenommen  wurde. 
Aber  nachdem  er  gegen  gewisse  Lehrsätze  der  lutherischen 
Kirche  aufgetreten  war,  wurde  er  aus  dem  Königreiche  ver- 
bannt Nach  erneutem  Umherirren  in  Dänemark  und  Deutsch- 
land fand  er  endlieh  eine  Zuflucht  bei  dem  Grafen  Wittgen- 
stein in  Berleburg,  starb  aber  bald  daselbst,  im  Jahre  1734. 

Mit  diesem  Manne,  der  trotz  aller  Schwärmerei  und  Theo- 
sophie ein  sehr  tiefes  und  ausgebreitetes  Wissen  besaß,  stand 
Senckenberg  in  Verbindung.  In  vorgefundenen  Briefen  wird 
Senckeiibeig  Dippels  genauester  Freund  genannt;  Senckenberg 
erbte  nach  Dippels  Tode  einen  Teil  seines  Nachlasses  und  mit 
diesem  wohl  dieses  Bild,  von  welchem  Senckenberg  sagt,  es  sei 
1705  hiti  m  Frankfurt  gemalt  worden. 

Dippel  schrieb  unter  dem  Namen  „Cliristianus  Democritus.* 
Viele  gedruckte  Schriften  aber  auch  uucli  manche  ungedruckten 
linden  sich  in  unserer  Bibliothek.  Senckenberg  hatte  die  Ab- 
sicht, alle  von  Dippel  hinterlassenen  Schriften  herauszugeben 
und  eine  ausführliche  Lebensbeschreibung  denselben  beizufügen. 
Die  Materialien  von  Senckenberg  hierzu  finden  sich  noch  vor, 
welche  zum  Teil,  soweit  sie  Frankfurter  kirchliche  Streitig- 
keiten betreffen,  von  erhöhter  Bedeutung  für  unsere  Stadt  sind, 
weil  Senckenberg  die  Namen  der  streitenden  Persönlichkeiten 
zugesetzt  hat. 

IIIT..N0.78.  Mathaeus  Wesenvecius  oder  Wesenbeck  war  als 
Sohn  eines  angesehenen  Juristen  1&31  zu  Antwerpen  geboren 
nnd  verließ  1552  als  Protestant  wegen  der  Beligionswirren  sein 


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143  — 


Vaterland.  Er  ging  zuerst  nach  Jom,  sjAter  nach  Wittenberg, 
wo  er  1669  als  Professor  dar  Jnrispmdaiz  eine  Anstellung 
erhielt  nnd  1586  starb. 

Das  Bild,  welches  Senckenber^  im  Jahre  1766  von  einer 
Frau  Anna  Christine  Diesterweg  geb.  Heeser  eiiiielt, 
war  leider  in  eiueni  .sehr  schlechten  Zustande  der  Erhaltung. 
Offenbar  schon  in  früher  Zeit  einmal  restauriert,  war  es  im 
Laufe  der  letzten  Jahrzehnte  weiterem  Verfalle  ausgesetzt,  und 
soll  jetzt  noch  einmal  einer  gründlicheren  Wiederherstellung 
unterzogen  werden.  Kjuzelne  gut  erhaiteue  Partieen  verraten, 
daß  es  ein  vorzügliclK  s  Bild  gewesen  sein  muß.  Es  ist  ein 
Bild  der  Holbeinsclien  Schule,  vielleicht  von  Amberger. 

M  i  c  Ii  a  e  1  B  e  r  n  h a r d  Va  1  e  n  t  i  n i,  zu  Gießen  1657  ge-  ihv-no. 74. 
boren,  studierte  daselbst  und  erhielt  1687  den  Lehrstuhl  der 
Physik  in  seiner  Vaterstadt,  den  er  später  mit  dem  der  Medizin 
vertauschte.  Bald  machte  er  sich  durch  seine  Erfolge  in  der 
praktischen  und  schriftstellerischen  Thätigkeit  s  >  berühmt,  daß 
er  den  ersten  Rang  unter  den  Professoren  der  Universität  ein- 
nahm. Er  wurde  1720  Senior  und  Ökonomie-Inspektor,  1728 
Kaiserlicher  Leibmedikus  nnd  des  Heiligen  römischen  Boichs 
Comes  palatinns.  Er  starb  1729. 

Er  war  einer  der  ersten,  welche  in  Deutschland  die  China- 
rinde therapeutisch  verwandten. 

JosephWenzel,  ein  älterer  Bruder  des  Geheimrat  Carl  lav-No.». 
Wenzel,  war  1768  in  Mainz  geboren.  Er  studierte  in  Mainz 
und  erwarb  sich  mit  seinem  Bruder  an  demselben  Tage  dort 
die  medizinische  Doktorwürde.  Beide  Brüder  traten  dann  eine 
grOfiere  wissenschaftliche  Reise  nach  Bayern,  Österreich  und 
Italien  an  nod  kehrten  nach  zwei  Jahren  in  die  Heimat 
zui'ück. 

1804  wurde  Joseph  Professor  der  Anatomi«  und  i'hysio- 
logie.  Seine  ausgezeichneten  Leistungen  fanden  allgemeine  An- 
erkennung; jedoch  war  ihm  nui*  ein  kurzes  Leben  besclüeden, 
denn  er  starb  bereits  IHOC). 

Es  sind  dann  weiterhin  zu  erwähnen  die  beiden  kleinen  inv.-No.?» 

und  79. 

Porträts  von  Luther  und  Melanchton  in  der  untersten  Keiiie 
der  Hinter  wand,  zwei  Origiualbilder  Lucas  Cr  a  nach  des 
Jüngeren  mit  dessen  Signatar  ans  dem  Jahre  1502,  ein  Ge- 
schenk des  i^Yäulein  von  Mühlen  aus  dem  Jahre  1760. 


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_  144 


iBv..ifo.8o.  Ein  medizinisches  Kiiriosom  eigner  Art  stellt  das  folgende 
Bild  dar.  Es  ist  das  Porträt  eines  Mannes,  an  welchem  die 
erste  bistoriBch  beglaubigte  Erdfinung  des  Magens  (Gastrotomie) 
vorgenommen  wurde. 

Die  Geschichte  meldet  von  diesem  folgendermaßen: 
«Den  19  Mai  dieses  1635t6n  Jahres  begab  es  sich,  daß 
ein  Bauersknecht  von  Grnnwaid,  7  Meilen  von  Königsberg 
Nahmens  Andreas  Granheide  sich  ttbel  in  dem  Magen  befände, 
derohalben  nahm  er  ein  Messer,  faßete  solches  bei  der  Spitze, 
und  wflhiete  mit  der  Schale  in  dem  Halse,  in  der  Memnng  sich 
also  zu  fibergeben  oder  zn  brechen:  Ahes  das  Messer  entfahr 
ihm  nnd  ging  bis  in  den  Magen.  Daranff  ward  der  arme  Kerl 
nach  Königsberg  gebracht  zum  Doctor  Daniel  Becker.  Derselbe 
ließ  ihm  den  9  Julii  in  Gegenwart  anderer  Medicorum  auf  ein 
Brett  binden  und  auf  vorhergehende  Application  des  magnetischen 
Pflasters  durch  einen  Wundarzt  J>aniel  Schwabe  operiren.  Das 
herausgezogene  Messer  ward  hernach  auf  Begehren  Anno  1037 
dem  Könige  in  Polen  Wladislaus  znerescliicket.  Hernach  hat  es 
der  König  Johannes  Casimir  dem  Hertzogen  Boguslao  Radzivilen 
gegeben,  welclier  e>  rndlich  wiederumb  aut  die  Königsberizisdie 
Ch urfürstliche  Bibliothek  verehret,  da  es  auch  noch  jeiziirer 
Zeit  mit  des  Andreas  Grunheide  Bildnuß  zu  sehen  ist.  Dieser 
Grunheide  hat  nach  der  Zeit  Anno  1641  geheirathet,  und  hat 
sich  zu  Landsberg  in  der  Vorstadt  wohnhaft  niedei'gelasseiL*' 
Soweit  der  Chronist. 

Der  merkwürdige  Fall  wurde  von  dem  kurbrandenburgi- 
schen  Hofarzt  und  Professor  in  Königsberg,  Daniel  Beck  her, 
im  Jahre  1643  in  einer  Abhandlung  ausführlich  beschrieben. 
iBT.-No.«s.  Zum  Schiasse  darf  ich  mir  ertauben,  Ihnen  noch  ein  Bild 
aas  dem  Besitze  der  Stiftung  zu  zeigen,  welches  zwar  nicht  in 
den  Rahmen  unserer  heutigen  Betrachtung  gehört,  welches  l^e 
aber  gewiS  wegen  seiner  Schönheit  interessieren  dttrfte.  Es 
ist  dies  ein  Triptychon,  welches  der  Stiftung  im  Jahre  1705 
von  Frau  Kapitän  Klotz,  geb.  Kirsch,  nebst  anderen  Bildern 
vermacht  wurde. 

Nach  dem  Urteil  eines  hervorragenden  Kunstkenners  ist 
es  dem  Meister  vom  Tode  der  Maria  zuzuschreiben. 

Werfen  wir  noch  einen  knrzen  Rückblick  auf  die  Samm- 
lung.  Der  Kei-npunkt  ihres  historischen  Interesses  liegt  in  den 


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—   145  — 


Porträts  hiesiger  Arzte  vom  Jalire  1638  bis  in  unsere  Tage. 
Es  sind  im  ganzen  46  Stück  und  unter  diesen  eine  Reilie  von 
Bildern  der  Vorsteher  des  Gesundheitswesens  einer  Stadt  und 
eines  Staates,  das  zu  allen  Zeiten  uacii  außen  hin  einen  guten 
Ruf  liatte.  Vom  Jahre  1658,  also  10  Jahre  nach  Beendigung 
des  30jährigen  Krieges  ab,  bis  zum  Jahre  1851  fehlen  uns  nur 
vier  Porträts  von  Vorstehern  des  Sanitätsamtes,  nämlich :  die 
Ärzte  Johann  Caspar  Sparr,  der  im  Jahre  1694  und  1695, 
Cornelius  Gladbach,  der  vom  Jahre  1755  bis  1781,  Phi- 
lipp Bernhard  Pettmann,  welcher  von  1781  bis  1790 und 
Johann  Christian  Altenfelder,  welcher  von  1811  bis 
1818  jene  oberste  WUrde  bekleidete. 

IJnd  von  1851  bis  zum  Verluste  der  Selbständigkeit  des 
Sanit&tswesens  1866  noch  die  Porträts  der  Ärzte  Mappes  und 
Kloss. 

Wir  haben  im  Bilde  eine  größere  Zahl  Männer,  welche 
als  Ärzte  oder  als  Forscher  Hervorragendes  geleistet  haben, 
daneben  aber  bleiben  Lücken.  Es  fehlen  uns  Bilder  von  Männern 
wie  Lorenz  Heister  und  Soemm  erring,  andere  aus  späterer 
Zeit  nicht  zu  nennen. 

Entstanden  ist  die  Sammlung  durch  den  Gemeinsinn  und 
die  Liebe  eines  Sohnes  zu  seiner  Vaterstadt  und  durch  die 
patriotische  Unterstlitziiug  ihrer  Bürgerschaft  bis  in  die  neuesten 
Zeiten.  ^Möge  dieselbe  Teilnahme  der  Senckenberg:ischen  Stiftung 
stets  beschieden  sein  und  diese  Saninilunp:,  die  ihres<(leirlien  in 
Deutschland  nicht  hat.  durch  Zuwendungen,  sei  es  durch  Ori- 
ginale oder  Kopien  vorhaudener  I-^ilder.  vermehrt  werden.  Die 
Stiftungsadministration  aber  wird  jeder  Zeit  eine  treue  Hüterin 
der  ihr  anvertrauten  Schätze  sein. 


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—   147  - 


Beitrag  zur  Geologie  von  Syrien. 

Von 

Prof.  Dr.  F.  Kinktlin. 


Auf  seiuer  Koute  durch  Syrien  wurde  Herrn  Albert 
von  Rein  ach  eine  Kollektion  von  syrischen  Petrefakten  von 
üerro  Professor  Alfred  I  I  v  Day  am  Syrian  Protestant  College 
der  amerikanischen  Mission  in  Beirut  zum  Zwecke  der  näheren 
Bestimmung  flbergeben.  Nähere  Notizen  über  die  Fundstacke 
sind  denselben  außer  einer  allgemeinen  Ortsangabe  nicht  bei- 
gegeben  worden. 

Die  Fundpunkte,  welche  auf  den  den  Objekten  angeklebten 
Papierstreifen  notiert  sind,  sind  folgende: 

I.  Northern  point  of  Aleppo  read  (Nord-Syrien).^) 
U.  Side  hill  SW  Beirnt  R  Bridge  sea  road  (Mittl.  Syrien). 

III.  Jebaea  near  Karietein  (ONO  von  Damaskus  am  Saume 
der  syrischen  Wüste,  Mittl.  Syrien). 

IV.  Hill  E  of  Karietein  (Mittl.  Syrien). 
V.  Aintäb  (Nord-Syrien), 

VI.  Aintäb  and  SaraskHja(?}  (Nord-Syrien). 
VII.       NE  .)f  Jieilan  (Nord-SyrienX 
VIII.  ^^'  of  ivortol  (wohl  mit  Kiirtal    im  Kurileugt^.l)ir^ 
[hlitükf uliüin,  Zeitschr.  d.  deiitscli.  geol.  Ges.  1890 
S.  331]  identisch). 
Die  größte  Anzahl  von  Fos>ili(^n  wurde  am  Northern  point 
of  Aleppo  road.  also  in  Nord  -  Syi-icn.  f^esammelt  .    HcsDiiiler-^  was 
die  cretacisclien  i5chichten  und  die  ihnen  eingelagerten  Fossilien 

')  Zur  nftheren  Ortsbesiiminimg  habe  ich  di«  eingeklmiimerten  Notixeo 
beigefOgt.  F.  K. 

!(>♦ 


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—   148  — 


angeht,  bringen  die  folgenden  Notizen  fast  dnrchans  Nenee. 
Baß  aber  die  hier  anfgeffibrten  cretadscben  Fossilien  ans  S^ien 
Yon  keinem  der  Forscher,  die  sich  mit  der  Geologie  von  Syrien 
besehflrftigt  haben,  anfgeführt  worden  sind,  rührt  wohl  davon 
her,  dafi  die  Anfschlttsse  zam  Teil  nen  sind  nnd  znm  Teil  nörd- 
licher liegen,  als  die  bisher  besuchten  LokaKt&ten. 

Es  gilt  also,  wenigstens  was  die  cretacischen  Anfsamm- 
lungen  angeht,  dasselbe,  was  Herr  Dr.  Blankenborn  in  der 
Einleitung  zu  seinem  größeren  Werk ')  über  die  Entwickelung 
des  Kreidesystems  von  Mittel-  und  Nord-Syrien  sagt,  daß  näm- 
lich auch  nicht  zwei  Forscher,  die  sich  mit  der  Geologie  von 
Syrien  befaßt  haben  —  ganz  abgesehen  von  der  Erklärung  der 
Lageruügsverhältnisse  —  in  der  scliließlichen  Altersbestimmung 
der  einzelnen  Schiebten  zu  einem  übereinstimmenden  Kesultat 
gekommen  sind. 

Wenn  nun  auch  die  hier  mitgett  ilteu  Notizen  über  syrische 
Fossilien  des  Wertes  entbehren,  welchen  sie  durch  stratigraphische 
Studien  besäßen,  so  dürfte  doch  ihre  Mitteilung  von  Interesse 
sein,  indem  sie  zu  solchen  weiteren  Anlaß  geben  möchten.  Vor 
allem  fordern  hierzu  die  Fossilien  von  Northern,  point  of  Aleppo 
road  auf. 

Lokalitäten  I   IT  incl. 

Die  Gesteine,  welchen  die  Fossilien  aus  den  Lokalitäten 
I — ^IV  incL  eingebettet  Hegen,  sind  Kalksteine«  Unter  denselben 
ghLube  ich  wenigstens  zwei  Arten  unterscheiden  zn  können,  die 
wohl  auch  verschiedenaltrige  Schichten  darstellen.  Diese  Ver- 
mutung ergiebt  sich,  resp.  bestätigt  sich  denn  auch  durch  die 
organischen  Beste, 

Der  eine  Kalkstein  ist  ein  dichter,  kleinkrystalltner,  fein- 
zuckerkömiger,  der  andere  ist  ein  weifier,  yon  kalkigen  Oiganis- 
menresten  reichlich  durchsetzter,  durch  Auflösung  solcher  loche- 
riger Kalkstein,  der  auch  sd  einigen  Stücken  oolithiseh  erscheint. 

a)  Aus  dem  dichten  kleinkrystallinen  Kalkstein  liegen  mir 
folgeude  Fossilien  vor,  von: 

')  Dr.  M  a  X  B I  ankenb  o  r  n ,  Beiträge  zur  Geologie  SyriAUB-  Di^  Knt- 
wickelung  des  Ereidesjstems  in  Mittel-  und  Nord-Syrien  etc.  Eine  f^eo- 
gnostisch-palaeontologische  UoDOgraphie.  1890.  In  Konunission  bei  K.  Fried- 
ländeir  &  Sohn,  Berlin. 


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—  149  — 


I.  Northerir  point  of  Aleppo  road. 
1.  Inoeeramus  eonisenirieuB  Sow. 

Fig.  1. 

Das  Fossil,  aaf  das  ich  diese  Art  beziehe,  ist  ein  Stein- 
kern  (Fig.  la)  und  zwar  die  voUstftndige  Ausfttlliiiasse  der 
Hnschel;  es  läfit  daher  nicht  allein 
die  innere  Oberfläche  der  beiden  un- 
gleichen Klappen  erkennen,  sondern 
auch  die  Art  des  Schloßnuules,  näm- 
lich die  kleinen,  regelmäßig  auf  dem- 
selben sich  folgenden  (^Herrinnen 
(Fig.  1  b).  Diesbezüglich  verweise  ich 
auf  die  eingehende  Beschreibung  und 
Abbildung  in  Goldfuß'  Petrefacta 
Germaniae  Bd.  II  S.  HI  Taf.  109 
Fig.  8  a  b  c.  Die  konzentrischen  An- 
wachsstreifen der  Klappen  sind  am 
Steinkern  nicht  zu  beobachten. 

Inoceramm  etmcentricus  Sow. 
kommt  in  Menge  im  Grtinsandstein  /«««raiwwewüeiilrtoiiSaw. 
der  Alpen,  im  Grünsand  Westfalens  <g  gtdaketii.  h)  Teü  dw 
und  dem  Englands  (Fulkestone)  vor,  Schienet  in  aechafadMr  Yei^ 
besitzt  also  schon  in  Europa  eine  gittBenug. 
aoBerordentliche  Verbreitnng.  Es  ist 
daher  wertvoll,  daß  gerade  ein  charakteristisches  LeitfossU  des 
Ganlt  zweifellos  fflr  ^rien  festgestellt  werden  konnte. 

Daß  die  folgenden  Fossilien,  deren  Bestimmung  außer  der 
Voia  aeqtdcostata  Lam.  nicht  sicher  ist,  demselben  Horizont  wie 
Inoceramua  concentrieus  angehören,  ist,  der  Gesteinsbeschaffen- 
heit nach  zu  urteilen,  nicht  unwahrscheinlich,  aber  auch  nicht 
sicher.  Vola  aequicostaia  Lam.,  von  welcher  im  Gegensatze  zu 
den  anderen  Fossilien,  die  aus  dem  dichten,  kleinkrystallinen 
Kalkstein  von  Northern  point  of  Aleppu  road  stammen,  die 
Schale  erhalten  ist,  könnte  wohl  einem  etwas  höheren  Horizont 
augehören,  was  übrigens  auch  bei  den  anderen  als  Steinkerne 
und  Hohlabdrucke  vorhandenen  Hivalveii  möglich  ist.  da  die 
Arten,  mit  denen  sie  verglicheu  sind,  und  denen  sie  nahe  stehen, 


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in  der  europftischen  Kreide  einen  liuberen  Horizont  einnehmen. 
Weiteres  Sammeln  und  genaue  Angabe  der  Lagerot&tte  wird 
hierin  erst  Sicherheit  bringen. 

2.  cf.  Mutiella  ringntsrenais  Mant.  sp. 

Aneh  dieses  Fossil  ist  ein  Steinkern  nnd  zwar  der  einer 
rechten  Klappe ;  es  stimmt  mit  der  Abbildung  recht  nahe  über* 

ein,  welche  A.  Fritsch  (Studien  im  Gebiete  der  böhmischen 
Kreideformation  10,  im  Archiv  der  natm  w.  Durchforschung  von 
Böhmen  V.  2,  Geolog.  Abteilung)  von  Matidla  ringmcrensü 
Mant.  sp.  S.  101,  Fig.  04  giebt.  Die  hier  abgebildeten  Muskel- 
eiudriicke  sind  im  Steiukern  nicht  erhalten;  jedoch  ist  die 
Fälteluug  am  Sclialenraud  mit  der  von  A.  Fritscli  abgebildeten 
^nnz  iibereinstimmeud.  v.  Zittel  führt  übrigens  nach  A.  Fritsch 
diesellx'  iüvalve  als  Fijnbria  coarctata  ans  den  \Vernsd«»rfer 
Schichten  an.  alsu  aus  Schichten,  die  das  unmittelbar  T/ieo^ende 
von  einer  dem  Gault  zeitlich  gleichgestellten  Scliiclit  l)ildt;n, 
während  die  Iserschichten.  aus  denen  der  Steinkern  von  A. 
Fritsch  stammt«  dem  Turon,  also  einer  hangenden  Schicht  des 
Gault,  angehören ;  auch  aas  dem  Ünter-Turon  von  Malnitz  etc. 
führt  sie  Fritsch  (1.  c.  IL  S.  115)  an.  Gestalt  des  Kerns  nnd 
der  Horizont  machen  also  die  annähernde  Bestimmung  wahr- 
scheinlich, da  die  vertikale  Verbreitung  dieser  Bivalve  ziemlich 
groß  zu  sein  scheint 

3.  Terebrntuki  sp. 

In  einem  Stftck  krjstallinen  Korallenkalkes  steckt  der 
Steinkem  der  größeren  Klappe  einer  jungen  TerebnUula,  welche 
folgende  Maße  besitzt:  Höbe  9  mm,  größte  Breite  6  mm. 

Die  Wölbung  ist  gleichmäßig,  aber  genauer  nicht  bestimm- 
bar. Auf  der  unteren  Hälfte  des  Kernes  verlaufen  zwei  schmale, 
ziemlich  konzentrische  Rinnen  —  eine  tiefere  obere  und  eine 
weniger  tiefe  nach  rechts  und  links  auslaufende  untere,  sonst 
ist  der  Steinkern  ganz  glatt,  läßt  also  keine  Falten  erkennen. 
Fnter  solchen  Umständen  kann  eine  nUhere  Bestimmung  kaum 
stattfinden;  wahrscheinlich  ist  wohl,  daß  dieses  Fossil  zu  Tere- 
bratulu  biplicata  Sow.  oder  dutcmpleuna  d  Orb.  gehört. 


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—  151  - 


4.  Cardium  dayi  nov.  sp. 

Fig.  2. 

Diese  ziemlich  stark  konvexe  Bivalve  (Fig.  2)  ist  als  Hohl- 
abdruck in  ziemlich  guter  Erhaltung  vorliegend;  sie  kommt  dem 
Cardium  alutaceum   Mst.  (Goldf.  1.  c. 
S.  222,  Tai.  144,  Fig.  5a bc)  aus  der 
weißen  Kreide  durch  die  K<)rnelung 
der   Kippten    nahe;    beim  syrisclien 
Cardium  sind  jedoch  auch  die  Kinnen 
sehr  fein  geteilt,  sodaß  sie  im  Ab- 
druck einer  sehr  feinen  Perlschnur 
gleichen,  auch  ist  die  Zahl  der  Kippen 
bei  ihm  —  ungefähr  24  —  wesent- 
lich   geringer;    sie    stehen   weiter  «. 
Yoneinander    ab   als  bei    Cardium        Cardwm  dayi  Kink. 
alutaceum  Mst. 

Breite  des  Schalenabdruckes  von  vorne  nach  hinten  Ö  mm 
Höhe    9  n  5  mm 

Die  ziemlich  stark  gewölbte,  linke  Klappe  hat  demnach 
kreisförmige  Gestalt  und  ist  gerippt;  die  Rippen  sind  mit  16—18 
Körnern  besetzt  und  in  den  zwischen  den  Rippen  befindlichen, 
etwas  schmaleren  Rinnen  finden  sich  sich  aneinanderreihende 
Grttbchen,  deren  Zahl  viel  größer  ist  als  die  der  Kömer  auf  den 
Rippen;  es  kommen  4—5  Grübchen  auf  den  Abstand  zweier 
einanderfolgenden  Körner. 

Ich  benenne  diese  zierliche  Bivalve  zu  Ehren  des  Herrn 
Professor  A.  E.  Day  in  Beirut,  der  die  hier  beschriebenen 
Fossilien  gesammelt  hat. 

5.  Vota  aequicMtaia  Lam, 

6oldfu88,  1.  c.  U  S.  Ö4,  Taf.  92,  Fig.  6. 

Von  einer  pectenartigen  Bivalve  ist  eine  linke  Klappe  er- 
halten ;  dieselbe  ist  geöhrt  und  stark  gewölbt ;  sie  besitzt  23 — 25 
ziemlich  breite,  abgerundete,  glatte,  gleichförmige  Längsrippen, 
zwischen  welchen  schmale,  nicht  halb  so  breite  Bippen  vom 
Wirbel  nach  dem  Schalenrand  laufen.  Von  den  Ohren  ist  nur 
eines  fragmentarisch  erhalten;  es  ist  glatt  und  entsprechend  der 
Wölbung  der  Klappe  gebogen. 


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Gold  fuß  giebt  diese  Muschel  aas  dem  Grünsand  von 
äacbsen  und  Bayern  an.      ,  . 

6.  lAihodamus  ct.  rosiraiuä  d^Orb. 

Fal.  fruif.  d'Orbigny,  Lunellibfanches,  Terr.  crtt««te  S.  292,  Taf.  334,  Fig.  16, 17. 
A.  Fritioli,  Stadium  im  Gebiete  d.  I>»bm.  Kreideform.  III  S.  105,  Fig.  72 

Ein  Stück  dichten  kryptokrystallinen  Kalksteines  ist  von 
drei  Bohrlöchern  durchsetzt,  von  denen  das  eine  von  dem  Stein- 
kern einer  Bohrmuschel  erfüllt  ist,  während  die  beiden  anderea 
noch  Schalenstücke  dieser  Bivalve  enthalten.  Die  Gestalt  des 
Steinkemes,  der  Anwachsstreifen  zeigt,  hat  große  Ähnlichkeit 
mit  dem  von  A.  Fritsch  abgebildeten,  schmalen,  nach  Tome 
sieh  zaspitzenden  lAihodomm  cf.  rostraius  d*Orb.;  an  unserem 
8tnck  ist  zwar  das  eine  Ende  abgebrochen,  während  das  andere 
im  Gesteine  steckt,  auch  kann  man  nicht  erkennen,  ob  die 
Oberfläche  der  Schale  so  rauh  sknlpiert  ist,  wie  es  Fritsch 
in  Fig.  72  d  abbildet.  Dieses  Vorkommen  von  Bohrmuscheln  im 
kryptokrystallinen  Kalkstein  dürfte  einen  dnrch  Hebung  des 
G^ebietes,  resp.  Zurfickweichen  der  Kttste  veranlagten  Hiatus 
zwischen  Gault-  nnd  Senonzeit  andeuten, 

d '  0  r  b  i  g  u  y  f  ülirt  den  Lithodonnu  rostratus  aus  dem  Tui  on 
au  (I.  c.  S.  292). 

Hierher  durfte,  wenigsteiLs  der  dichten,  kryptokrystalliiieu 
Gesteinsbeschaffenheit  des  Kalksteines  uach  zu  urteilen,  noch 
das  Fragment  eines  Korallenstöckchens  bez.  des  Sieiukerns 
eines  solchen  gehören,  der  stark  beschädigt  ist,  sodaß  eine 
einiger  11) aßen  sichere  Bestininiuug  kaum  möfrlich  seiu  wird. 

Hinten,  oben  und  unten  sind  Bruchflächen,  das  Vorne  bildet 
von  rechts  uach  links  eine  konvexe  Fläche,  die  von  oben  nach 
unten  konkav  i«?t.  Auf  dieser  von  Poren  besetzten  Oberfläche 
erheben  sich  ohne  besondere  Ordnung  und  nicht  gerade  dicht 
zahlreiche,  von  einem  zentralen  Kanal  durchsetzte  Höckerchen, 
die  au  ein  paar  weniger  beschädigten  Stellen  eine  sechsteilige 
Sterngestalt  zeigen ;  an  den  Seiten  eines  Höckerchens  kann  man 
sechs,  bis  zur  poröseu  Basis  reichende  Rinnen  unterscheiden. 
Man  durfte  etwa  auf  die  Ähnlichkeit  mit  den  bei  Goldfuß  l  c. 
Bd.  1,  Tai  23,  Fig.  8c  abgebildeten  Korallen  hinweisen.  Gold- 
f  uJS  nennt  sie  Asiraea  gemmtUa..  An  uuserem  Stttck  kann  ich 


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jedoch  keine  Zweiteilung  der  sechs  blattartigen  Sternstrahlen 
erkennen,  wie  sie  bei  Gold  fuß  abgebildet  ist. 

Nach  Obigem  sind  die  Kelche  am  Korallenetock  ziemlich 
tief  eingesenkt  nnd  von  einem  Sünlchen  darchsetzt;  sie  besaßen 
6  Sternleisten;  die  Oberfläche  zwischen  den  Kelchen  war  hdckerig. 

b)  Ans  dem  von  zahlreichen  kleinen  Poren  durchsetzten, 
weißlichen,  zum  Teil  etwas  weiß  abf&rbenden  Gestein  liegen 
folgende  Fossilien  vor: 

7.  Oßirea  afi.  prionota  Qi. 

Von  den  einem  kreideweißen  Kalkstein  reichlich  einge- 
betteten Anstem  ist  keine  ganz  frei.  Sie  gehören  zu  der  Gruppe 
des  Genus  Oatrea,  die  aus  mehr  oder  weniger  schmalen,  ge- 
streckten und  mit  einem  etwas  (]:ebo(^enen  Läugskiel  ausge- 
statteten Formon  bestehen.  Hierher  gehören  Östren  carinata, 
eerrcita,  pectinaia  und  priuiiota.  Dieser  letzteren  Goldfu  fi- 
schen Art  (Goldf.  1.  c.  Bd.  II  S.  10,  Taf.  74,  Fi?.  8  od.  ü)  steht 
unser  Stück  von  der  Straße  nach  Aleppo  am  nächsten. 

Die  Falten,  welche  von  der  Mitte  des  Kückens,  also  von 
dem  Läni^skiel  auslaufen,  ^iü(i  scharfkantig  und  öfter  gabelig; 
sie  sind  auf  der  hinteren  Seite  des  Kückens  zahlreicher  als  bei 
Oärea  prionota  Gf.,  während  sie  auf  der  vordeipu  völlig  zu 
feilen  scheinen.  Ob  die  Schale  eine  ohrenförmige  \  erbreiteruug 
hat,  ist  nicht  erkennbar,  da  die  Schloßpartie  im  Stein  steckt. 

(htrea  prionota  Gf.  kommt  im  SeaoQ  von  Frankreich,  Eng- 
land und  Belgien  vor. 

8.  aft".  Ca I tr  i  na  ayuillonl  d^Orb. 

Ein  aus  dem  Gestein  kegelförmig,  zipfelartig  hervorragendes, 
glattes  Fossil,  das  einer  Pileopsis,  deren  äußerste  Spitze  abge- 
hroclen  ist,  ähnelt,  m(>chte  wohl  die  an  ihrer  Spitze  festge- 
waclBene,  kegelförmige,  rechte  Klappe  eines  kleinen  resp.  jungen 
Rndsten  sein  von  der  Gruppe  von  Caprina  aguilkmi  d^Orh. 
(Tuion)  oder  Caprina  adversa  d'Orb.  (Cenoman)  (Pal.  FranQ. 
d'OA)igny,  Brachiopodes  Terr.  cr6tac6s  Tome  IV,  Tab.  538  u.  537). 

Im  Besitze  von  wulstfGrmigen  Ringen  oder  peripherischen 
Wh'sten  auf  der  betr.  Klappe  stimmen  diese  zwei  Arten  mit 
der  syrischen,  ttberein;  letztere  ist  gedrungener  als  Caprina 
agtdhni  und  kommt  dadurch  der  Caprina  adversa  näher;  diese 


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Ictztcift  ist  jedoch  gebogen,  die  syrische  und  Capriria  nguiUoni 
hingegen  stiack.  So  stimmen  die  beiden  letzteren  auch  darin 
miteinander  überein,  daß  sie  einen  von  der  abgebrochenen 
Spitze  nach  dem  Schalenrand  laufenden  Wulst,  also  einen  Längs- 
wulst,  besitzen,  der  als  schmaler  henrorragender  Bücken  die 
drei  auf  dem  tischen  Fragment  Yorbandenen  ringförmigen 
Wülste  qnert 

9.  Turritella  aiY.  neptuni  Münster. 

Fig.  3. 

Auf  einem  KoraUenstock,  den  ich  nicht  di^terminieren 
kann,  sind  zwei  Abdrttcke,  der  eine  gehört  einer  nicht  be- 
stimmbaren Bivalve  ß  Pectm),  der  andere 
einer  turritellenartigen  Schnecke  (Fig.  3)  an. 
Auf  den  6  Windungen  der  letzteren,  die  sich 
durch  scharfe  Kanten  resp.  tiefe  Nähte  von- 
einander abheben,  sieht  man  besonders  in 
den  unteren,  der  Mnndöffnung  zu  liegenden 
Windungen  deutlich  die  sichelförmigen,  kräfti- 
gen Anwachsstreifen  iQiierstreifen),  ferner 
in  den  oberen  Windungen  parallele  Längs- 
streifen, <lie  nicht  immer  gleichweit  vonein- 
ander entfernt  sind  und  auch  in  der  zweiten 
und  dritten  Windung  abwechselnd  verschieien 
stark  erscheinen.  In  der  untersten  letzten) 
Windung  scheinen  die  Längsstreifen  ver- 
wischt. Auf  der  zweiten  Windung  zählt  n^an 
acht  (mit  acht  schwachen  Zwischenstreifen),  auf  der  dntten 
sieben  (mit  sieben  schwachen  Zwischenstreifen),  auf  der  vierten 
sechs  (hier  sind  Zwischenstreifen  nicht  erkennbar),  auf  der 
fünften  vier  oder  fünf,  auf  der  sechsten  drei?  L&ngsrippen. 
Die  Windungen  sind  flach,  kaum  gewölbt,  nehmen  an  Breite 
nur  langsam  zu,  so  daß  die  Schale  ähnlich  wie  bei  Turntella 
acicularis  Kß.  aus  dem  Priesener  Senon  verlängert  kegeUönnig, 
fast  cylindrisch  ist.  In  der  Skulptnr  erinnert  die  synsche 
Schnecke  an  Turritella  n^iurU  Hst  (Goldf.  1.  c.  III  S.  106, 
Taf.  196,  Fig.  15)  aus  dem  GrUnsand  von  Toumay,  bei  der 
auch  stärkere  und  schwächere  Längsrippen  (Gttrtelchen)  mit- 
einander abwechseln. 


Fig.  3. 
Tnrritdla  äff.  nep- 
tuni Münster. 


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—   156  - 


Bei  der  meist  wenig  gOnstigen  Erhaltimg  der  Korallen, 
die  von  Northern  point  ol  Aleppo  road  vorliegen/  beschränke 
ich  mich  daraal,  nur,  soweit  sie  Goldfaß*schen  Arten  nahe 
zn  stehen  scheinen,  die  von  Goldfuß  gegebenen  Benennungen 
anfzufOhren.  Ein  Teil  der  Stbcke  ist  unbestimmbar. 

;  10.  äff.  Siylina  geminata  Gl  sp. 

Ein  zieraUch  wohl  erhaltenes  Fragment  eines  Eorallen- 
stockes  scheint  der  Astraea  geminata  6f.  (Goldf.  1.  c.  I  S.  69, 
Taf,  23,  Fio:-  Sau.  b)  sehr  nahe  zu  stehen,  wenn  nicht  mit  ihr 
identisch  zu  sein.    In  den  kreisrunden  Kelchen,  die  sich  kaum 

über  die  Obeitläclie  erheben,  .'^ieht  mau  deutlich  16  abwechselnd 
gleiche  LameUen  Die  die  Zellen  bei  StijUna  verbindenden 
Rippen  sind  nicht  zu  beobachten,  ebensowenig  wie  das  Hervor- 
treten des  zentralen  Sänlchens. 

(4ol(lfnß  führt  AsUaea  geminata  von  der  weißen  Kreide 
am  Petersberg  bei  Maestricht  an. 

11.  lleliastraea  äff.  rotuia  Goldf.  sp. 

Ober-  und  Unterfläche  des  dickplattig  entwickelten  Korallen- 
stockes sind  nur  die  Abdrücke  der  wirkliclien  Korallenoberfläche. 
Die  cyliuderförmigen  Füllmassen  der  Kelche  lassen  ziemlich 
deutlich  eine  2x]2-Teilung  erkennen,  also  das  Vorhandensein 
von  24  Sternleisten,  weiche  abwechselnd  von  ungleicher  Größe 
sind.  Jene  Füllmassen  von  einer  ringförmigen  Vertiefung  um- 
geben, sind  nicht  exakt  in  Beiben  gestellt.  Die  Grundmasse 
zwischen  ihnen  läßt  an  ein  paar  Stellen  winkelig  gestellt  La- 
meUen erkennen,  wie  sie  Goldf  nß  von  Astraea  rotuia  abbildet. 
Die  Kelche  sind  jedoch  bei  der  syrischen  Koralle  doppelt  so 
groß  als  bei  der,  welche  Goldfuß  vom  Petersberg  bei  Maestricht 
unter  obigem  Namen  dargestellt  hat  An  den  seitlichen  Bruch- 
flächen des  KoraUenstockes  sieht  man  einander  sehr  nahe  liegende 
parallele  Böden,  jedoch  nicht  so  deutlich  wie  bei  einem  zweiten 
Stock.  Dieser  ebenfalls  in  ebener  Fläche  ausgebreitete  Polypen- 
stock zeigt  auf  seiner  Oberseite  in  einer  porösen  Grundmasse,  nicht 
besonders  regelmäßig  in  Reiben  gestellt,  größere  nicht  immer  ganz 
kreisfiirmig  unigrenzte  Kelche  von  ziemlich  cylindrischer  Gestalt; 
sie  sclieinen  ebenfalls  wie  das  eben  beschriebene  Stück  2  12 
ziemlich  kräftige  Sterulei&lea  zu  besitzen.    Die  Kelciie,  von 


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welchen  Übrigens  höchstens  einer  die  Septen  zu  beobachten  ge- 
stattet, sind  nicht  ftberali  gleich  weit  Toneinander  entfernt. 
An  der  abgebrochenen  Seite  sieht  man,  wie  schon  bemerkt,  in 
siemlicher  Erhallnng  mehrere  Böden,  welche  also  die  Zellen 
nach  nnten  abschließen,  so  daß  parallele  Etagen  entstehen.  Die 
Unterseite  dieses  Stückes  bildet  der  stark  abgeriebene,  verwitterte 
Abdruck;  aber  auch  bei  solch  schlechter  Erhaltung  sogt  sich 
eine  gewisse  Übereinstimmung  mit  Aatraea  rotula  Gl,  nur  sind 
auch  hier  die  Kelche  bez.  die  durch  Zerstörung  als  stark  ab- 
genutzte Sftulchen  heryortreteuden  Steinkeme  derselben  wesent- 
lich größer,  als  sie  Ooldfuß  von  Astraea  ratuia  abbildet;  sie 
sind  von  einer  kreisförmigen  Vertiefung  umgeben,  woraus  her- 
vorgeht, daß  die  Zellen  einen  über  die  Grundmasse  hervortreten- 
den Rand  hatten.  Die  Zwischenräume  zwischen  den  Säulchen 
lassen  deutlicliei  als  im  ersteren  Stück  auch  winkelig  gestellte 
Lamellen  erkennen. 

II.  Side  Hill  SW  Beirut  R  Bridge  sea  read. 

Von  dieser  Lokalität  sind  zwei  Stücke  vorhanden:  der 
Steinkern  einer  Muschel,  BMg.  4,  und  ein  Gesteinsstück  mit  dem 
Abdruck  eines  Muschel -Fragmentes.  Das  Gestein  mit  dem  Ab- 
druck ist  ein  lockerer,  weißlicher,  kreideartiger  Kalkstein,  der 
dem  weißlichen  kreideartigen  Gestein  entspricht,  das  in  Aintäb 
ansteht  (siehe  nnten  S.  160).  Sicher  ist  es  freilich  durchaus  nicht, 
daß  der  Steinkem  aus  demselben  Horizont  stammt,  wie  der. 
Hohlabdruck,  da  er  aus  dichtem  Kalkstein  besteht. 

12.  äff.  Veiierupis' s]^. 
Fig.  4. 

Ein  ziemlich  gut  erhaltenef, 
loser,  ziemlich  flacher  Steinkem 
(Fig.  4)  ist  von  mehr  quadratischer 
als  kreisförmiger  Gestalt. 

Der  Abklatsch  der  linken  Klappe, 
d.  i.  die  Innenseite  dieser  Klappe,  ist 
fast  gleichseitig.  Der  Wirbel  ist  nur 
schwach  nach  hinten  gebogen;  von 
ihm  gehen  nach  dem  Unterrand  radiär 
Fig.  4.  äff.  Kenerwi^i«  8p.      Verlaufende,  wenig  hervortretende, 


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—  157  — 


ferne  Streifen,  die  auf  eine  radiär  gerippte  Skalptnr  der 
Schale  adiließen  lauten.  Eine  konzentrische  Streif ung  (Anwacha- 
streifen)  sieht  man  besonders  dentlich  nahe  dem  ünterrande, 
bei  genaner  Betrachtnng  auch  anf  dem  Übrigen  Teil  der  linken 
Seite  des  Kerns.  Zwei  vom  Wirbel  nach  dem  Unterrand  diver- 
gierende Rinnen,  die  ziemlich  s\Tnmetrisch  liegen  und  also  einen 
mittleren,  scliwacli  gestreiften,  dreiseitigen  Raum  begrenzen, 
fallen  besonders  auf;  sie  erreichen  den  Unteri-and  nicht.  Dieser 
dreiseitige  Raum  ist  von  einer  auch  radiär  verlaufenden,  sehr 
schwachen,  mehr  nach  vorne  zu  liegenden  Depression  durch- 
zogen. Außerdem  beobachtet  man  eine  flache  Querleiste,  die 
nahezu  dem  Oberrand  i)arallel  ist.  Es  ist  wahrscheinlich,  daß 
sie  zur  Mantelbucht  gehört:  icli  erlaube  auch  zu  erkennen,  daß 
sich  die  Leiste  an  ihrem  hinteren  Kn  ie  spitzwinkelig  nach  vorne 
in  der  Linie  eines  Anwachsstreifens  umbiegt.  Dieser  Mantel- 
bucht nach  zu  urteilen,  wäre  nicht  an  eine  Lucinide  zu  denken, 
sondern  an  Vetiempis  mit  tieler,  fast  horizontaler  Bucht:  bisher 
keuut  man  das  Genus  Venerupis  sicher  bestimmt  schon  ans 
dem  Eocän.  —  Die  vor  dem  dreiseitigen  Mittelfeld  liegende 
Partie  der  linken  Seite  ist  schmal  und  glatt,  die  dahinterliegende 
breiter  und  gestreift. 

Die  rechte  kleinere  Seite  des  Xerns  ist  verdrückt;  sie 
läßt  anch  radi&re  Streifnng  erkennen.  Der  Kern  scheint  zn 
einem  Vmerupii  nahestehenden  Genns,  wenn  nicht  zu  Venerupis 
selbst  za  gehören,  dessen  Schalen  von  oben  nach  unten  und 
Yon  Torne  nach  hinten  ziemlich  gleiche  Dimensionen  haben 
(Höhe  18,5  mm,  Breite  18,5  mm).  Der  obere  Rand  (Hinterrand 
des  SchloSfeldes)  ist  jedoch  gerade  nnd  gestreckt,  der  Vorder- 
nnd  der  Oberrand,  d.  s.  die  Seiten  des  Schloßfeldes,  stehen  zu 
einander  senkrecht  nnd  sind  gerade,  der  Hinter-  nnd  Unterrand 
biUlen  zusammen  nngefähr  einen  Halbkreis. 

IlL  Jebaea  near  Karietein. 
13.  Mxsogura  iaeiniaia  Qt. 

ttlMfBSS,  1.  c  II  8.  86,  Taf.  86,  Fig.  12. 

Von  dieser  sehr  charakteristischen  Ostreacee  des  west- 
iäliscij I  II  senonen  Uriinsandes  (Aachen — Coesfeld)  liegt  uns  ein 
Fi^htexempiar  aus  Syrien  vor.   Goldiuß  bildet  die  Luler- 


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schale  obiger  Spesdes  in  zwei  Großen  ab ;  unser  Exemplar  er- 
reicht fast  die  Größe  desjenigen,  welches  mit  Fig.  12  d  bezeichnet 
ist,  stimmt  aber  sonst  in  allen  Teilen  mit  der  in  Fig.  12a  dar- 
gestellten Unterklappe  flberein  nnd  ist  daher  mehr  kreisrund 
als  l&ngUch.  Man  kann  sich  ungef&hr  in  der  Mitte  des  Rückens 
einen  nnregelmäßigen  Kiel  verlanfend  denken,  von  dem  nach 
hinten  drei,  nach  vorne  zwei  große,  vom  Kiel  nach  dem  Schalen- 
rande divergierende  Falten  abgehen ,  so  daß  diese  Schale  also 
durch  sechs  kräftige  Falten  auf  der  Außenseite  der  Unterklappe 
ausgezeichnet  ist;  anßerdem  kann  man  noch  zwei  schwächere 
Falten  unterscheiden.  Am  Schalenraud  erkennt  mau  auch  bei 
unserem  Exemplar  die  Falten  mit  etwas  aiifiageuden  Spitzen 
endigend ;  letztere  sind  zwar  nicht  vollständig  erhalten.  Ob  sie 
hohl  sind,  ist  nicht  zu  beobachten.  Die  Schale  ist  anßerordent- 
lich  dick  und  zeigt  inmitten  der  Innenseite  einen  sehr  tiefen 
Muskeieindruck. 

Hulie  (Wirbel  bis  zum  Unterraudj  Üö  mm. 
Größte  Breite  81  „ 

Größte  Dicke  42,5  , 


IV.  Hill  E  of  Karietein. 

14.  J*ecfen  (t^per  Lam. 
Goldfuaa,  1.  e.  11  Ö.  ö8,  Taf.  91,  iig.  1, 

Von  dieser  in  beiden  Klappen  gleichförmig  gewölbten 
Bivalve  liegen  acht  ziemlich  gut  erhaltene  Schalen  vor»  die 
mehr  oder  weniger  deutlich  die  Scbalenskulptnr  erkennen  lassen; 
darunter  sind  drei  Exemplare  mit  zusammengehöriger,  gewölbter, 
rechter  nnd  linker  Klappe.  Die  Gestalt  der  Klappen  ist  fast 
kreismnd.  Bei  zwei  Doppelschalen  und  einer  einzelnen  Klappe, 
die  die  Maße  genau  zu  nehmen  erlauben,  smd  die  Dimensionen 
folgende: 

Höhe      31  mm      41,5  mm      36  mm. 
Länge     30  .       41     ,       35,5  „ 
Dicke     12  ,       19     ,        -  , 

Von  dem  Wirbel  laufen  17—18  Kipiuu,  die  ungefähr  gleich 
breite  Furchen  zwischen  sich  haben.  Auf  den  ganz  gleich- 
förmigen Furclien,  wie  auch  auf  den  Kippen,  verlaufen  in  sehr 
geringem  Abstand  Streifen  in  grotier  Zald,  die  sich  auä  spitzen 


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Höckercheu  oder  Schuppenstaclieln  zusammensetzen.  Auf  eine 
Forclie  und  Kippe  kommen  20—22  solcher  Streifen.  Die  Ohren 
sind  ungleich  und  gestreift;  auch  diese  Streifen  sind  feinge- 
kürnelt. 

G  ol diuß  hat  diese  Muschel  aus  dem  Ürünsand  von  Essen 
besciuieben. 

15.  !Pecten  seriato-punctatus  Müuäter. 

fioidfuss,  l.  c.  II  S.  52,  Tai.  ;)2,  Fig.  1. 

Auf  einem  Kalkstück  befinden  sich  zwei  Schalen,  die  sich 
durch  ihra  Größe  und  Skulptur  als  zasammengehörig  oder  doch 
zur  selben  Art  gehörig  ausweisen;  sie  sind  kreisförmig,  beide 
flach  konvex,  doch  die  eine  mehr  als  die  andere.  Vom  Wirbel 
strahlen  16  Hippen  gleichförmig  aus.  Forchen  nnd  Bippen  sind 
von  gleicher  Breite.  Deutlicher  beobachtet  man  an  der  flacheren 
Klappe  mit  der  Lupe  an  einigen  Stellen,  wo  die  Oberhaut  noch 
leidlich  erhalten  ist,  nicht  nur  das  Vorhandensein  von  drei  zarten 
Linien  in  den  Furchen,  sondern  anch  daß  dieselben  aus  drei 
Reihen  feiner,  querliegender,  ritzenförmiger  Hdckerchen  hervor- 
gehen. Von  den  Ohren  ist  nur  eines  an  der  flacheren  Klappe 
erhalten;  es  ist  gestreift  und  die  Streif en  sind  quer  gerunzelt  Von 
den  Dimensionen  ist  nur  die  Höhe  mm)  mit  ann&hernder 

Sicherheit  zu  bestimmen,  da  die  Klappen  an  den  Seiten  etwas 
abgebrochen  sind,  doch  mag  wohl  die  Breite  der  Höhe  wenig 
nachstehen. 

Diese  eben  .lulgt  tuhrten  C'liai  aktere  stiuimen  völlig  mit 
der  P€ctc7i-kYt^  die  G  oldf  uß  aus  dem  Kreidemerp'el  von  Quedlin- 
burg unter  dem  Namen  Pecten  seriato-purwiatus  beschrieben  und 
abgebildet  hat. 

V.  Aintlb. 

Die  mit  Aintab  bezeichneten  Fossilien  stammen  aus  zwei 

Horizonten. 

a)  Kreidiger  Kalkstein. 

Während  nach  Blankenborn  (Zeitschr.  d.  deutsch,  geol. 
Ges.  1890  Bd.  42  S.  327)  im  Thale  des  Afrin  das  oberste  senone 
Kj^eidegebirg  als  weißer,  weicher  Mergel  etc.  in  zerstreuten  Partien 
ansteht  und  auch  im  Osten  von  Aintal»  schon  bei  Nisib  (Blanken- 
hom  1.  c.  S.  335)  in  dem  tieferen  Finßthai  des  Kirsun  Tschaj  die 


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senone  Kreide  entbldßt  ist,  seheint  in  Aint&b  selbst  dieser  Horizont 
nicht  XU  Tage  za  treten ;  aach  in  „Die  Entwickelnng  des  Kreide- 
Systems  in  Syrien*  S.  59  a.  60  giebt  Dr.  Blankenborn  lOt^ 
teilnngen  ttber  die  Terbreitnng  von  Kreide  und  Eocftn  in  Nord- 
Syrien.  Blankenborn  fttbrt  an,  dafi das  Grundstock  des  Syrian 
Protestant  College  auf  den  untersten  Lagen  des  Eocftn,  auf 
weißem,  weichem,  erdigem,  zuweilen  kreideartigem  Kalkstein 
stehe,  der  im  großen  eine  schieferige,  in  Platten  spaltbare 
Struktur  besitze.  Ich  gehe  wohl  nicht  irre,  wenn  ich  annehme, 
daß  die  einen  mit  Aintäb  bezeicbneten  uud  mir  übergebenen 
Fossilien  diesem  Horizonte  angeliörea,  denn  sie  liegen  in  einem 
lockeren,  abfärbenden,  homogeaen,  kreideartigen ,  weißlichen, 
allerdings  nicht  schieferigen  Kalkstein  und  sind  Pecten-F ormen, 
ähnlich  denjenigen,  die  Dr.  Blanken h orn  von  Professor  Li- 
vonian  ans  dem  oben  nach  seiner  üesLeiiihbeschaftenheit  be- 
schriebenen untersten  Eocän  erhalten  und  als  Pecten  Uvoniani 
beschrieben  und  abgebildet  hat  (1.  c.  S.  351,  Tai.  XXX,  Fig.  la.  b.). 

16.  Pecten  äff.  livanktni  Blkhrn. 

Von  Aintab  erhielt  ich  drei  einzelne,  fast  völlig  kreis- 
förmige Klappen,  yon  denen  besonders  eine  gut  aus  dem  gelb- 
lich-weißen, kreideartigen  Kalk,  der,  diesem  Stück  nach  an 
urteilen,  dickplattig  zu  sein  scheint,  hemuspräpariert  werden 
konnte.  So  liegt  bei  ihr  nicht  allein  der  gesamte  Umfang  frei^ 
sondern  auch  die  zwei  nicht  völlig  gleichen  Ohren,  die  außer 
den  zarten  Anwachsstreifen  nur  ganz  schwache  L&ngslinien 
erkennen  lassen.  Die  Anwachsstreifen  der  Klappen  sind  je 
nach  dem  Qrade  der  Abnutzung  bei  den  drei  Klappen  ver- 
schieden gut  erhalten;  gegen  den  TJnterrand  sind  sie  natfidich 
deutlicher.  Ich  zähle  auf  ihnen  18—19  glatte,  runde  Bippen, 
deren  Breite  ungefähr  1  Vi  mal  grQßer  ist,  wie  die  zwischen- 
liegenden glatten  Binnen.  Die  Dimensionen  scheinen  nicht  za 
gestatten,  daß  sie  mit  Pecten  Hvomani  Blkhrn.  völlig  identifiziert 
werden,  da  bei  ihnen  die  Länge  etwas  größer  ist  als  die  Höhe; 
bei  Pecten  Uvoniani  ist  dies  Verhältnis  ein  umgekehrtes.  Die 
Dimensionen  der  drei  Klappen  sind  folgende: 

1.  Höhe  45    iiiiii     Lauge  47,5  mm. 

2.  „     48,5  „  „  ca.  50  „ 

3.  „    4U,5  ,  ,      43  , 


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—   161  — 


Nicht  allein  in  Klappe  1,  sondern  auch  in  Klappe  3  sind 
die  Ohren  leidlich  erhalten;  sie  setzen  bei  der  letzteren  .Klappe 
etwas  tiefer  an  der  Klappe  an  als  die  Ohren  der  YoUständig 
erhaltenen  Klappe  1 ;  auch  bricht  die  Seite  der  Klappe  bei  der 
Klappe  3  vorne  wie  hinten  steiler  gegen  die  Ohren  ab,  als  dies 
bei  Klappe  1  der  Fall  ist,  KUppe  1  und  3  dfirften  wohl,  die 
eine  die  rechte,  die  andere  die  linke  Klappe,  von  zwei  ver- 
schieden großen  Schalen  derselben  Art  sein. 

b)  Ein  weiterer  Horizont  ist  nnr  durch  ein  Gesteinsstttck 
und  außerdem  durch  vier  lose  Steinkeme  vertreten;  aus  dem- 
selben hat  Dr.  Blankenhorn  zahlreiche  Fossilien  beschrieben. 
Das  Gestein  ist  ein  schmutzig- weißer  verkieselter  Kalkstein, 
erfüllt  mit  zahlreichen  Steiukeraeu  und  durchsetzt  von  vielen 
Hohlräumen,  die  durch  die  Auflösung:  der  kalkigen  Schalen  von 
Gastropoden,  Bivalven  etc.  entstaudtn  sind.  Die  Oberfläche  der 
Steiukerne  und  llohlabdriicke  halten  durch  Oxydation  einen 
rötlich-braunen  Überzug  erhalten,  was  auch  von  den  losen  ötein- 
kerneu 

Die  Hohlabdriicke  auf  dem  Gesteinsstück  gehören  zumeist 
SU  einer  Bivalve,  die  sich  mit 

17.  Cardita  aiiitabeiisis  Blkhrn. 
Blankenhorn,  Zeitschr.  d.  deutsch,  geol.  Ges.   1890.   S.  332  a.  S.  364 
T*f.  XIX  Fig.  4-7. 

Völlig  deckt. 

Von  einem  Gastropoden  sind  vier  Windungen  des  Stein- 
kerns erhalten,  Windungen,  die  von  oben  nach  unten  nur  wenig 
an  Breite  zunehmen;  der  Naht  entsprechen  tiefe  Binnen,  denen 
entlang  steile,  abgerundete  Windungsränder  verlaufen.  Auf  der 
Innenseite  der  Schale  existiert  ungefähr  in  der  Mitte  der 
Windung  als  i.angsstreifen  eine  seiclite,  schmale  Einue,  längs 
welcher  oberhalb  und  unterhalb  derselben  gerundete,  breitere, 
niedere  Längsleisten  parallel  laufen.  Es  scheint  mir  wenig 
zweifelhaft,  daß  dieses  Fossil  der 

18.  TurrUeUa  angiiUxia  Sow. 
D'Axchiac  &  Haime  Gronp.  nommalit  de  rinde.  Taf .  27,  Fig.  6—9. 
BlanMahoni,  1.  c  a  333  n.  367. 

angehört,  welche  Dr.  Blankenhorn  ebenfalls  von  Aintäb  aus 
gelblichen,  kieseligen  Lagen,  die  ganz  den  Kieselkalkeu  und 

Ii 


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—   162  — 

Hornstemen  des  tieferen  (?)  Eocäu  sadlich  bei  T&b  entsprechen, 
anf&hrt. 

Die  losen  Steinkerne  gehdren  zu  den  herzförmigen  Spa- 
tanginengattungen,  bei  welchen  der  After  (Periproct)  über  dem 
unteren  Schalenrand,  also  snpramarginal  liegt  und  die  qnere 
Mnndöffnnng  (Peristom)  weit  nach  verne  gerückt  ist.  . 

Von  den  yier  Steinkemen  sind  zwei  unter  sich  sehr  ver- 
schiedene infolge  ihrer  schlechten  Erhaltung  kaum  bestimmbar. 

Von  dem  einen  derselben,  den  ich  für  dem  S^ixasUr  orcMnc» 
Cottean  nahestehend  hielt,  giebt  Blankenborn  (1.  c.  8. 349, 
Tai  XVin,  Fig.  San.  b)  eine  AbbUdnng  und  führt  ihn  als 
Sckixaster  cf.  rimosus  Ag.  auf.  Abgesehen  von  der  schlechten 
Erhaltung  glaubt  Dr.  0  p  p  enheim,  daß  er  weder  mit  SehixttsUT 
asrckkei,  noch  mit  Sehixaster  rimasua  za  identifizieren  sei. 

Von  den  zwei  leidlich  erhaltenen  Steinkemen  gehört  der 
eiue  zu 

19.  Schizaster  vicinalis  Ag. 

Cotteau,  Pal.  Itmq.  S.  328,  Taf.  98-99. 

Dames,  Palaeontogr.  Bd.  25  S.  63,  Taf.  9,  Fig.  4  a  und  b. 

BIttitr,  BeitrSge  s.  Pallont.  ÖstemichB-Ungarns,  Bd.  I  S.93,  Taf.  11,  Fig.&. 

Die  Pruliliiuie  und  Aiiorduung  der  vorderen  Furchen  und 
die  durch  sie  veraulaßte  Au.sbuclitung  führten  zu  ubiger  Be- 
stimmung. Ein  spezifischer  Unterschied  ist  es  kaum,  daß  die 
hinter  dem  Scheitel  (Apex)  liegende  Partie  relativ  etwas  kürzer 
ist  als  bei  dem  von  Dam  es  abgebildeten  Stück.  In  der  Größe 
stimmt  der  Steinkern  mehr  mit  Schixaster  rimosm  Ag.  überein. 
Die  Erhaltung  des  Steinkernes  ist  so  gnt,  daß  sich  nach  ihm 
die  Anordnung  der  blattförmigen  Ambulakren  (Petalodien) 
und  der  In terambniakral platten  ziemlich  gut  geben  ließe.  Dr. 
Blankenborn  (1.  c.  S.  348)  führt  von  Aint&b  auch  SeMzatskr 
vieinaUB  anf;  das  betreffende  Stück  besitzt  aber  eine  wohl- 
erhaltene Schale  nnd  stammt  ans  einem  weißen,  weicheren  Kalk- 
steine. Das  Lager  der  beiden  Stttcke,  obwohl  beide  von  Aint&b 
oder  der  Umgegend  von  Aintftb  kommend,  ist  demnach  ein  ver- 
schiedenes. 

Ans  dem  weichen  Ealkgestein  nnd  dem  verkieselten  Kalk- 
stein fuhrt  Dr.  Blankenborn  noch  mehrere  Echiniden  anf. 
Die  Stficke  ans  dem  letzteren  haben  auch  fast  dnrehans  keine 
nähere  spezifische  Bestimmung  erfahren. 


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—   163  — 


Über  das  von  mir  als  SMuuier  vieinäU»  Ag.  bestünmte 
Stack  schreibt  mir  HeiT  Dr.  Oppenheim:  «Bezüglich  des 
Sehixasier  vieinaHs  stimme  ich  mit  Ihnen  nach  Vergleich  mit 
meinen  yicentiner  Typen  ttberein.  Wenn  Blankenborn  sagt: 
„die  Art  ist  sonst  nur  ans  dem  Obereocän  bekannt*,  so  ist  dies 
irrig.  Schon  Dames  giebt  die  Form  von  der  Porga  di  Bolca, 
also  aus  typischem  Blitteleocftn  an ;  die  Fnndponkte  yon  Verona 
sind  zudem,  wie  Bittner  zuerst  nachgewiesen  hat,  und  ich 
bestätigen  kann,  sämtlich  mitteleocän,  und  die  Art  geht  hier 
z.  B.  in  ValpolicL'lla,  wo  ich  sie  selbst  gesammelt  habe,  bis  an 
die  JUsis  herab  und  liegt  im  gleichen  Niveau,  wie  in  Syrien." 

Den  anderen  wolilerhaltenen  Echinidensteinkern,  der  in 
meine  Hände  kam,  «erlaubte  ich  dem  Pcrirosinns  nioyiterialensis 
V.  Schaur.  sp.  nahestehend.  Unterschiede  vun  der  Dam  es 'sehen 
Art  erkannte  ich  auch  u.  a.  darin,  daß  der  Scheitel  im  Stein- 
kern nicht  soweit  nach  vorne  geriickt  erscheint ,  wie  dies 
Dames  vom  Srhixnste/-  inuntevialensis  abbildet,  so  daß  der  von 
den  beiden  vorderen  paarigen  Ambulakralfurchen  gebildete  Winkel 
nicht  so  nahe  einem  gestreckten  Winkel  ist,  wie  ihn  Dames 
abbildet  und  beschreibt.  H^rr  Dr.  P.  Oppenheim,  dem  ich 
diese  Bestimmung  znr  Beurteilung  vorgelegt  habe,  hat  ihn  als 

20.  PerlmsinuH  blankenhorni  Oppenh.  n.  sp. 

Fig.  öa,  bt  c,  d* 

benannt  und  beschrieben.^) 

^    20.  Pwieo9mu9f  htanheiMkwnU  Oppenh.  n.  sp. 
Blankenborn  1.  c  p.  361.  fPwieomM  ep. 

Der  Umrifi  des  Steinkerns  ist  gerandet  sechsseitig,  Torne  tief  ans- 
gwandet,  hinten  homontal  abge- 

sdinitten,  die  grttfite  Breite  liegt  aaf 
den  Endigungen  einer  durch  den 
Scheitel  parallel  zum  Hinterrand  tre- 
zogenen  Linie.  Das  Prutil  ist  stark 
gewülbt.  Die  grüßte  Hohe  liegt  in 
dem  etwas  hinter  dem  Zentrnm 
gelegenen  Apex,  an  welchem  die 
Schale  nadi  Torne  jih,  nach  hinten 
aUmähUch  abfällt.  Das  vordere,  zu-  Fig. 5a.  Vericosmus?  blankenhoni 
erst  ganz  flache  und  mit  großen  ein-  Oppenh.  n.  sp. 

seinen  Foren  besetzte  Amboiacram  Ansicht  von  hinten. 


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—  164  — 


VI.  Alniib  »nd  Sarakaia. 

Von  Aintäb  und  Sarakaia,  wohl  von  dem  Schichtglied  ab- 
stammend, (las  nach  Blanken  hör  n  den  Hügel  im  Süden  von 
Aintäb  bildet,  kommt  ein  Stück  eines  grauen,  kleinkrystallinen 
Nummuliten  führenden  Kalksteines,  das  nach  der  Abrundung 
der  Kanten,  wie  auch  nach  der  Ansiedelung  von  Flechten  zu 
urteilen,  schon  Uinj^er  vom  anstehenden  Fels  abgelöst  war  und 
auch  von  flieljeiulem  Wasser  transportiert  worden  ist.  Besonders 
auf  einer  fast  ebenen  Seite  des  Stückes  treten  die  Nummuliten 
iufolge  der  angieicken  Verwitteru&g  etwas  hervor.  Herrn  Dr. 


Yifr.  .')  I). 

Ferioomtis  ?'  hlankenkorni  Oppenh. 
Ansicht  von  oben. 


Fi«;.  5  c. 

l*erico8musY  hlnnlnihorni  Oppenh. 
Ansicht  vun  anten. 


vertieft  sich  in  einer  EntfernnDg  von 
15  mm  vom  Schoitcl  ^anz  plötzlich 
und  schneidet  (kn  \'ur<lerran(l  noch 
stärker  ein.  als  dies  bei  E.  marUt- 
vialensia  der  Fall  ist.  Hier  so- 
wohl wie  anf  der  Hinteneite  springt 
die  Schale  wie  bei  E.  monfcmafeiisit 
in  zwei  starken  Backein  nach  außen 
vor.  Dio  paarij^cn  l'etalodien  sind 
beinahe  gleich  lanji; ;  sie  sind  viel 
breiter  und  tiefer  als  bei  der 
viceutiner  Art;  die  vorderen  sind 
keulenlOrmig  und  in  ihren  Bn« 
dignngen  leicht  gekrümmt.  Oer 
Winkel,  welchen  sie  bilden,  ist  bei 
den  vorderen  kleiner,  bei  den  hinteren 
größer  als  bei  E.  montevifdensin : 
auch  lie^'en  alle  vier  Petalodien  bei 
der  syrischen  Art  gleichmäßig 
t  i  e  f ;  die  vorderen  zeigen  jedersdte  26, 
die  hinteren  18  FMre  von  ongcjochteB 
Bimselporen,  welche  dnreh  ein  engea 
Band  getrennt  werden.  Die  Inter- 
porif erenzone  ist  schmaler  als  der 
porentragende  ischalenteil.  Die 
vier  paarigen  Interambulakren  laufen 
im  Scheitel  spitzer  und  keil- 
förmiger nisanimen.  DaePeriprokt 
scheint  breiter  m  sein,  als  bei  der 
▼ieeatiner  Art;  seine  Lage  ist  die 
gleiche.  Die  Lage  des  Peristom  ond 
die  Verhältnisse  der  nur  im  Plastron 
leicht  gewölbten,  sonst  Hachen  Unter- 


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—  165  — 


P.  Oppenheim  in  Charlottenbnrg,  der  sieb  am  die  Klttrang 
der  pal&ontologischen  und  stratigraphiscben  Verhättnisse  des 
Vicentiiier  Tertiftrs  etc.  die  grdBten  Verdienste  erworben,  ver- 
danke ich  die  n&here  Bestimmung  der  ans  Syrien  stammende 
Nommnliten.  Hiemach  sind  die  von  Aintab  mit  genetzten 
Septalverlängerungen  resp.  Oberfläche  versehen,  und  kommen 
also  nur  Nummnliies  laevigatus  hdm. -lamarcki  d'Arch.  und  ititer- 
mediiis-fichteli  d  Aich,  in  Frage. 

Dr.  Oppeuheim  äußtjrt  sich  hierüber  weiter:  „Das  sehr 
dichte  im  Zentrum  mit  ganz  feinen  Maschen  versehene  Netz,  die 


Mite  «itiprecheii  genan  bei  beiden 

Arten. 

Länge  und  Breite  47  mm. 
Höhe  28  mm. 

Länge  der  Vorderforche  22  mm. 
Länge  der  veiderMi  purigen  Pe> 

telodien  18,  Breite  6  mm. 
Länge  der  biBtereo  16»  Breite 

R  mju. 

Da  ilie  Zahl  der  Genitaltäfel- 
i  heil,  von  denen  PeneoÄTnM.fi  nur 'Irei.*) 
Linthia  vier  besitzen  soll,  an  tieiu  vor- 
liegenden Steinkem  nicht  mit  Sicher- 
heit «ilumiit  werden  kaim  —  ich  glaube  vier  Poren  im  Scbeiteecliilde  erkennen 
sn  können,  von  denen  die  hintere  rechte  sieb  weiter  nach  an6en  entfernt  als 
die  vordere  —  so  ist  die  genwiaehe  Stellung  dieser  anlfallenden  Form  nicht 
gesichert.  Der  allgemeine  Habitus,  starke  Ausrandung  der  Vorder- 
seite, die  Tier  Buckel  an  den  ^»pitxen,  die  fast  vollständige  Gleichheit  der 


Fig.  6d. 

Ptneotma?  Uanktißiwnii  Oppenh. 
Llngsidmitt. 


*)  Dames  giebt  I.e.  p.  65  vier  Genitalporen  bei  P.  montevialensit 
T.  Sdunrolb  an;  «n  gnt  erhaltenee  Sittek,  welches  mir  von  Castelsiea 
vorliegt,  UAt  im  Einklänge  mit  der  Diagnose  von  Cottean  nnr  drei 
erkennen,  die  Ytardm  rechte  Pore  fehlt  hier.  Ich  bin  übrigens  nicht  gans 
ttl)erzeugt,  daß  Lau  Ii  es  Pieriastcr  capfJUnü  (Laube,  Einleitung  zur  Kennt- 
nis der  Ecliinndennen  ties  venotianisrhen  Tertiiir«,'*  liictes,  Dcnkschr.  d.  k. 
Wiener  Akad  29  liil.  1808  p.  2^>,  Taf.  6,  Fig  3  \  wn  in  -U  r  IJpschreibung  übrigens 
der  Genitalapparat  nicht  erwähnt  wird,  mit  Pericosmus  mutitevialensis  v.  Schau- 
roth in  der  Dam  es' sehen  Fassung  übereinstimmt.  Vielleicht  sind  hier  zwei 
Arten  vorhanden,  jedenfalls  wQrde  sonst  die  Type  in  Umriß  und  Profil  sehr 
anffaüend  variieren,  —  Aach  Bittner:  Beitr.  aar  Kenntnis  alter  tertiHrw 
Ecbinidenfautu  II.  ßcitr.  snr  Palaeont.  ()sterreich-rn<;arns  1,  Wien  1880,  zeich- 
net übrigens  bei  P.  spatanyoides  Desor  sp.  auf  Taf.  IX,  Fig.  3  vier  Gcnital- 
poren,  wfthrend  er  im  Text  aasdrücklich  aof  pag.  100  nnr  drei  angiebt. 


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—    166  — 


flache  Gestalt  der  großen  and  die  kugelige  in  der  Mitte  ange- 
schwollene der  kleinen  Fonnen,  die  einfachen  Septalverl&ngeningen 
am  Bande  bei  den  letzteren,  die  großen  Pfeiler,  die  Gestalt  des 
L&ngsschnittes  bei  der  großen  Form  (cl  d'Archiac  n.  Halme 
Monographie  Taf.  IV)  —  alles  dies  spricht  fttr  NummuUtes 
laevigatus  Lam.  nnd  kmareki  d'Arch.  Beide  sind  Leitfossilien 
für  die  untere  Abteilung  des  Mitteleocftns,  des  unteren  Grob- 
kalkes des  Pariser  Beckens.'  Oppenheim  vermutet ,  daß 
NummuHte»  intermidius  nnd  cf.  /ScÄfefe',  welche  Blankenborn 
(Z.  d.  deutsch,  geol.  Ges.  1890  p.  318  if.  nnd  p.  341)  von  Aint&b 
angiebt,  auf  die  älteren  NummuUtes  Uuvigaius-lamareki  zurück- 
zuführen  sein  werden.  Nach  der  im  allgemeinen  herrschenden 
May  er  Gsellen  Ausicht  sind  die  Scliichteii  von  Priaboua  mit 
NiimmuMtes  intennedius  von  obereocäucm  Alter. 

\rn.  Mt.  NE  of  Beilan. 

Dieselben  Nummulitenspezies  kommen  an  der  Lokalität 
vor,  welche  Professor  Day  mit  NE  of  Beilan  bezeichnet 
hat.  Sie  erfiUlen  hier  Stücke  von  dichtem,  grauem,  mergeligen 


vier  Petalodien,  endlich  die  groSe,  unlengban  Ibnllehkeit  mit  der  vioeiitiiMr 

Art,  deren  Zugehörigkeit  zu  Pericosmus  mit  Sioherheit  erwiesen  wurde,  lassen 
auch  bei  ihr  den  Anschluß  ))ei  dieser  Gattung  als  sehr  wahrscheinlich  er- 
kennen. Die  speziftschen  Unterschiede  von  Pericosmm  w'fitevialensis  V.  Schan- 
roth  sp.  wurden  durch  den  gesperrten  Druck  hervorfjelioben. 

Es  sei,  daCotteau,  dessen  scratigraphischc  AngabuD  Überhaupt  äußerst 
ungenau  sind,  in  der  Pal.  fran^aise  Ecli.  tert.  I  p.  442  den  Perieomus  monU- 
tmdenaia  ans  dem  EeoSii  eines  mir  nicht  bekannten  Mt.  PUato  ans  den 
Tieenthio  aaglebt,  hier  noch  daran!  hingewieeen,  daß  diese  Art  noch  nie- 
mals nnterhall)  (lerSchioschichten  gefunden  wurde,  deren  charakteristisches 
Leitfossil  sie  ist  Wie  man  sich  auch  zur  Altersfrage  dieses  K'^rrplexes  stellt, 
ob  man  in  ihm  ein  ( >beroli£iocän  oder  ein  I  ntiTmidcan  sieht,  für  Cotteau, 
welcher  iinscheinenil  ihis  olit^Aciln  nicht  anerkennt,  wäre  «iie  Type  jedenfalls 
als  .,miociui  anzuführen  gewesen.  Der  große  Alters  unterschied  der  beiden 
Arten,  der  syrischen  nnd  der  Ticentinisehen  Type,  lieB  eine  Bpenfiecbe  Identl- 
t&t  von  Tomherein  sehr  wenig  plausibel  «scheinmi.  Anoh  m  d«i  von 
Cottean  ans  Algier  (P.  nkaesi  Pom,)  und  Sfld-Frankr«ch  bescbriehenen 
Pericosiiif/^-Arten  bietet  die  syrische  Form,  deren  Habitus  sehr  auffallend 
ist,  keine  TJerührnngspunkte  dar. 

Sie  sei  Herrn  Dr.  Bl  an  k  c  n  h  o  r  n  gewidmet,  dem  die  Wissenschaft 
wertvolle  Untersuchungen  über  die  (ieologie  25yhens  verdankt. 


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—   167  — 


Kalkstein  and  treten  auch  hier  auf  der  angewitterten  Ober- 
fläche mehr  herror,  als  an!  den  frischen  Brnchfi&chen. 

Vm.  W  of  Kortol. 

Ans  der  Gegend  von  Kortol  stammen  zwei  Stftcke  eines 
gelblichen  porteen  Kalksteines,  der  fast  nur  ans  Nnmmnliten 

besteht.  Über  letztere  schreibt  Oppenheim:  „Aach  hier  ver- 
bot sich  infolge  der  Umkieselung  eine  Untersuchung:  durch 
Schnitte,  trotzdem  sind  aber  bei  der  günstigen  Erlialtung  der 
Oberfläche  folgende  Foramiuifereuarteu  mit  ziemlicher  Sicher- 
heit festzustellen: 

Nuvimulites  lamarcki  d'Arch. 

Nummulites  ffucttardi  d'Arch. 

Nummulites  murchuoni  Brun. 

Assilina  mhgrannlosa  Oppenb. 

Orbitoides  nummuliticus  Gümb  |  vergl.  Blankenhom 
Orintoides  cf.  papyraceus  Boubee  |  1.  c.  p.  342. 
Von  diesen  wird  Nummulites  gvettardi  bereits  von  L artet 
erwähnt  Die  Orbitoides  hat  Blankenborn  augenscheinlich 
bei  seiner  Beschreibung  vor  Augen.  Heterostegina  assilinoides 
Blankenh.  konnte  ich  in  den  Stücken  nicht  auffinden.  Das 
Nivean  dieser  verkieselten  Gesteine  von  Kortol  scheint  das  gleiche 
zu  sein,  wie  das  yon  Aintäb  etc.,  also  die  Basis  des  Mitteleocftns.'' 

Nach  den  Bestimmungen  der  von  den  verschiedenen  in 
Nord-  nnd  Mittel-Syrien  befindlichen  Lokalitäten  stammenden 
Fossilien  zn  urteilen,  gehören  solche  mindestens  vier  geologischen 
Horizonten  an: 

dem  Gault  nnd  der  oberen  mittleren  Kreide,  (krystalliner 
Kalkstein), 

der  Oberkreide  —  Obertnron  und  Senon  (poröser  Kalkstein, 
reichlich  mit  Schalentr&mmem  durchsetzt), 

dem  Uuter-Eocän,  (weißlicher,  kreideartiger  Kalkstein), 

dem  Mittel-Kocän.  (verkieselter  Kalkstein  und  grauer  und 

gelber  dichter  Ivalkstein). 
Vorausgesetzt,  daß  Inoceraiuus  concentricus  8ü\v.  in  Syrien 
nicht  in  einen  höheren  Horizont  eintritt,  als  in  Europa,  so 
liegen  aus  dem  Gault  folgende  Fossilitüi  vor: 

Inoceramus  concentricus  Sow.  von  ^.  point  of  Akppo  road. 


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—  168 


Welchem  Schichtenglied  oder  welchen  Schichtengliedern 
Terebratula  8p.  *       N.  point  of  Aleppo  read 

cf.  MtäieUa  ringnurmiMS  Ifant.  &P*  «  .  «  »  «  » 
Oardium  dayi  mihi  »     «     »      «  » 

Vota  aequieosiata  Lam.  *     >     «      «  « 

angehören,  ist  ohne  Kenntnis  der  Schichtenfolge  an  der  betr. 
Lokalitiit  nicht  festzustellen;  sie  kommen  doch  wohl  ans  Sedi- 
menten, die  sich  Ittckenlos  dem  Ganlt  anschließen,  also  wohl 
von  cenomanem  Alter  sind.  Das  Genoman  kommt  kalkig  ent- 
wickelt in  Palftstina  Tor.  (Blankenhorn  1.  e.  S.  17.) 

In  ein  GesteinsstUck  von  krystallinem  Kalkstein  haben 
sich  Bohrmuscheln  eingebohrt,  die  mit  dem  aus  den  Iserschichten 
(Obertiiron)  vuii  A.  Fritscli  beschriebenen  Lithodomus  cf. 
rostraiu^  d'Orb.  ziemlich  übereiustinimen.  Es  hat  somit  zwischen 
der  Ablagerung  des  Gault  einerseits  und  der  der  Oberkreide, 
vielleicht  des  Oberturons,  anderseits  eine  Unterbrechung  in 
der  Wasserbedeckung-  stattgefunden;  das  j^htM-  hat  sich  also 
hier  zurückgezogeu  oder  das  Land  hat  sich  gehoben;  erst  zur 
obercretacischen  Zeit  scheint  das  Meer  wieder  in  N.-Syrien  von 
dem  Gebiet,  das  es  inne  gehabt  hatte,  Besitz  genommen  zu  haben. 

Ebenfalls  von  Northern  point  of  Aleppo  road,  woselbst 
obige  Fossilien  aufgesammelt  worden  sind,  stammen  und  zwar 
ans  einem  lithologisch  sehr  verschiedenen  (porösen,  z.  T.  kreidig 
ahfftrbenden)  Kalkstein,  folgende  Fossilien: 
Osirca  cfr.  prionota  Goldf. 
äff.  Caprina  aguiUam  d'Orb. 
HktrrMla  äff.  neptum  Mttnster 
Hdiasiraea  äff.  roHtla  Fauj.  sp. 
äff.  SiyHna  gemmaia  Goldf.  sp. 
Demselben  oder  einem  sehr  nahestehenden  Horizont  ge- 
hören ferner  an: 

Exoffifra  laeumia  Goldf.        Ton  Karietein 
Beeten  asper  Lam.  „  . 

Pecien  seriato-punciaius  Mflnst.  „  „ 
Es  sind  dies  zumeist  Fossilien,  welche  ans  dem  west- 
fälischen nnd  böhmischen  und  auch  aus  dem  englischen  Turon 
und  Senon  bekannt  sind. 

Zeigt  das  Aiiftreieu  dieser  Fossilien  im  mittleren  und  nörd- 
lichen Syrien  die  außerordentliche  Ausdehnung  des  europäischen 


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—  169  — 

Emdemeeres  Dach  Osten,  so  ist  nicht  minder  hervoriiehenswert, 
daß  dieselben  Organismen  eine  solch  v^te  Verbreitang  hatten, 
so  besonders 

Inoceramiis  concentricus  Sow. 

Vula  aeqtticostata  Lam. 
Kxogyia  laciiiinla  (yoldf. 
Pecten  asper  Laui 

Pecten  seriato-punciatus  ilüQSter  und 

Sttßina  gcmmata  Goldf.  sp.. 
was  nur  verständlich  ist  durch  die  Bewegliciikeit  dieset-  Tiere 
in  ihrer  Jupreiidzeit,  sowohl  der  Ostreen  und  Pectinideu,  als 
auch  der  KorciUentiere. 

Ein  weiterer  Umstand  scheint  mir  noch  hervorp:ehoben 
werden  zu  sollen,  daß  eben  diese  Fossilien  fast  durchaus  der 
nordeuropäischen  Kreidefacies  anorehören,  wie  sie  in  England, 
Nordfrankreicbf  Westfalen  nnd  Böhmen  auftritt,  und  nicht, 
wie  es  z.  B.  vom  Libanon  berichtet  wird,  der  mediterranen 
Hippuriten-Facies.  Die  Verbindung  jener  Facies  von  England, 
Nord-Frankreich,  Westfalen  nnd  Böhmen  mit  Nord-Syrien  wird 
wohl  Uber  Ost-Galizien  und  Süd-Bnfiiand  stattgefunden  haben, 
von  wo  die  Oberkreide  in  solcher  Entwickelnng  bekannt  ist 
Wie  in  der  nordenrop&ischen  Kreide  die  Rndisten  verhältnis- 
mäßig selten  sind,  so  auch  in  Nord-Syrien,  wo  sich  die  Capri- 
niden  nnr  dnrch  ein  Fossil  verraten,  die  Glanconien,  Nerineen, 
Actaeonelliden  etc.  aber  ganz  fehlen.  Von  den  SenonfossUien 
der  Krim  (Karassnbazar),  die  wir  Herrn  Staatsrat  0.  Betowski 
verdanken,  stimmt  übrigens  keines  mit  den  syrischen  Uberein. 
Die  Krimfossilien  gehören  dem  obersenonen  Mucronatenkalk  an 
nnd  sind: 

Belemniiella  mucronata  Schloth.  sp. 

Ostrea  juirabilis  Demidoff 

Ostrea  vesiculwis  Lam. 

Inoceramm  cuvieri  Sow. 

Ananchyies  ocatus  Leslve  sp. 

Spatanxjm  cfr.  granidosus  Gf.  sp. 

Spntfirtfjfis  cfr.  bufo  Cuv.  sp. 
Die  syrischen  Fdssilien,  die  wir  oben  aus  der  v)berkreidH 
aufgeführt  haben,  werden  etwas  tieferen  Schichten  der  Ober- 
kreide augehören,  als  die  Fossilien  von  Karassubazai*.  In  der 


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—  170  — 


G^egend  von  Beirot  existierte  aber  docli  das  Obersenoii  in  Form 
eines  leuerBteinfttbrenden,  kreideartigen  Kalksteins.  (Blanken- 
born, Entwickelang  der  Kreidebildnng  in  Mittel-  und  Nord- 
Syrieu,  S.  6  und  16  ff.) 

Nach  dem  westlichen  Asien  —  Nord-Syrien  —  fftbrte  dem- 
nach znr  Zeit  der  Oberkreide  von  Westen  resp.  Nordwesten 
aus  dem  nordischen  Kreidemeer  eine  Meeresstraße.  Von  Nord- 
Syrien  noch  weiter  nach  Osten  scheint  eine  FortsetzuDg  des 
nordeuropäischeu  Kreidemeeres  diircli  Fossilien  augedeutet  zu 
sein,  die  an  der  Süd  -  ( )stkiiste  von  Dekhan  bei  Pondicheiy 
vorkommen  und  nordeuropäische  Anklänge  besitzen  sollen. 

Die  aus  den  hier  beschriebenen  Fossilien  und  Gesteinen 
gezogenen  Schlüsse  gebe  ich  natürlich  nur  mit  Vorbehalt,  da 
ich  die  Lagerungsverhältnisse  der  verschiedenen  Gesteine  etc. 

ht  von  Augenschein  her  kenne  und,  wie  schon  erwähnt,  die 
Ortsangaben  nur  ganz  kurze,  alltremeine  sind. 

Anders  hat  sich  für  Nord-Syrien  die  Verbindung  der 
meeriscben  Wasser  zur  frühen  Eocänzeit  gestaltet.  Pie  Fossilien 
zeigen  z.  T.  spezifische  Übereinstimmung  mit  solchen,  welche 
aus  dem Kitteleocän  desVieentins  bekannt  sind;  bei  reichlicherem 
und  hesser  erhaltenem  Material  wird  die  Übereinstimmnng  wohl 
eine  wesentlich  grOfiere  werden.  Mit  dem  eocänen  Mittelmeer 
stand  also  znr  IKitteleocftnzeit  ein  Teil  Nord-Syriens  im  Zn- 
sammenhang,/der  noch  nördlicher  liegt  als  Northern  point  of 
Aleppo  road,  wie  es  auch  ans  den  Bestimmungen  Blanken- 
horns  hervorgeht.  Die  weite  Verbreitung  von  SMuuter  vidnalU 
erklärt  sich  auch  aus  der  pelagiscben  Lebensweise  der  jugend- 
lichen Ecbiniden. 

In  welchem  Altersverbältnis  die  Echiniden  führenden  Eiesel- 
kalke  von  Aintftb  etc.  zu  den  Nummnlitenkalken  stehen,  ist  ans 
den  hier  vorliegenden  Daten  nicht  ersichtlich.  Nach  den 
O  p  p  e  n  h  e  i  mischen  Bestimmungen  der  Nummuliten  etc.  gehören 
die  Nnmmulitenkalke,  welche,  von  Prof.  Day  gesammelt,  hier 
besprochen  worden  sind,  dem  frühesten  Mitteleocän  an.  Dr. 
ßlaukenhorn  bemerkt  (1.  c.  Nord-Syrien  S.  328),  daß  die 
Schichtensysteme  koukurdant  zu  folgen  scheinen.  In  einem 
Falle  konnte  er  aber  an  einem  selir  guten  Aufschlüsse  auf  der 
Ostseite  des  Gebirges  (Nusairiergebiig)  eine  ganz  mizweifelhafle. 
wenn  auch  geringe  Diskordanz  der  Lagerung  wahruehmen 


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—   171  — 


zwischen  senkrecht  zerklüftetem  Kalk  mit  vielen  Nnmmnliten 
oben  and  weichen  dünngeschichteten  Senonmergeln  nnten.  Offen- 
bar habe  dort  mit  Ende  der  Ereideperiode  eine  kurze  Unter- 
breehnng  in  der  Sedimentation  nnd  später  eine  Transgression 
stattgefnnden,  woiauf  auch  der  sonst  beobachtete  plötzliche 
Übergang  in  petropfraphischer  Hinsicht  (siehe  auch  u.  a.  Blanken- 
horn  1.  c.  S.  hinweise.  Zusammenfassend  sagt  Blanken- 
born (1.  c.  S.  325):  Diese  Hornstein-Schichten  und  Kieselkalke 
bilden  fast  im  ganzen  südlichen  Nord-Syrien  die  Basis  des 
Eocäüs  direkt  über  den  scuouen  Kreidemergeln. 

Nach  der  l'lit  dt'ruug  des  Eocäns,  welche  Bliuikenhorn 
(\.  c.  S.  335—337  )  giebt.  zu  urteilen,  sind  in  unsti  t  lu  Material 
die  beiden  Hauptabteilungen  vertieten  und  auch  die  beiden  von 
Blau ken hör n  unterschiedenen  Unterabteilungen  der  unteren 
Hauptabteilung.  Hiernach  ist  dif  ]ir>here  Hauptabteilung  von 
den  NummuUtenkalken  gebildet,  die  untere  Hauptabteilung  aber 
durch  den  kreidigen  Kalk  mit  Pecten  äff.  livoniani  Blkhrn. 
nnd  dem  hangenden,  Echiniden  etc.  führenden  Kieselkalk.  Da 
es  den  Anschein  hat,  daß  in  den  verschiedenen  Teilen  Nord- 
Syriens  die  geologischen  Vorgänge  zur  cretacischeu  und  eocänen 
Zeit  nicht  gleichen  Schritt  gehalten  haben,  so  werden  weitere 
stratigraphische  Studien  und  fortgesetztes  Aufsammeln  von 
Fossilien  noch  nötig  sein,  um  znr  vdlligen  Anfklftrnng  jener 
Vorg&nge  zu  ffihren. 


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—  173  — 


Über  Sreikanter 
aus  der  Lmgegend  \oü  Frankfurt. 

Von 

Dr.  E.  WiUich. 
Hit  Tafel  V  und  VI 

Das  genaue  Studium  des  Diluvinms  lieferte  uns  eine  über- 
raschende Fülle  interessanter  Aufschlüsse  über  die  geologi^^chen 
Verhältnisse  dieser  zuletzt  vergangenen  Epoche.  Die  Be- 
deckung der  norddeuUcheu  Ebene  mit  mächtigen  Eisströmen» 
und  die  Vergletscherung  unserer  Mittelgebirge  gehören  zn  diesen 
Resultaten,  Hand  in  Hand  mit  diesen  ?]ntdeckungen  ging  auch 
die  Erkenntnis  des  wichtigsten  diluvialen  Gebildes,  des  Lösses 
resp.  Flugsandes.  Es  bedurfte  langer  nnd  genauer  Untersuchung^ 
bis  die  äolische  Entstehung  dieses  eigenartigen  Sedimentes  sicher 
festgestellt  werden  konnte.  Mit  der  Erkl&rnng  der  Bildung  des 
Ldsses  war  auch  die  der  nicht  weniger  eigentümlichen  Kanten- 
geschiebe  gegeben,  ja  letztere  sind  Jetzt  wichtige  Argument^ 
bei  der  Betrachtung  der  Lößfrage.  Diese  Kantengeschiebe  sind 
GeröUe  der  diluvialen  Schotter  (in  Norddentschland  oft  Oe*- 
schiebe  der  Moränen),  die  während  der  Zeit  der  Flugsand-  und 
Lößbildnng  durch  Sandwehungen  ihre  <  gmartige  Bearbeitung 
resp.  Deformierung  erfuhren  und  an  geeigneten  Stellen  wohl 
heute  noch  derselben  Wirkung  unterliegen.  Als  Sedimente  sind 
die  Dreikanter  also  mittel-  oder  altdiluvial,  hinsichtlich  ihrer 
Umformung  gehuieu  sie  jedoch  der  folgenden  jungdiluvialen 
Epoche,  der  Lößzeit,  teils  sogar  noch  der  Gegenwart  an. 

Dreikanter,  Kanteu-  oder  Pyraniidengeröllc  resp.  Geschiebe 
sind  GeröUe  oder  Geschiebe,  an  denen  miudesieus  eine  von 


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174  — 


scharfen  Kanten  ganz  oder  teilweise  umgrenzte,  glatte  Fläche  an- 
geschliffen wurde.  Nicht  selten  kommen  jedoch  Dreikanter  vor 
mit  mehreren  polierten  Flächen,  die  in  scharfen  Kanten  zu- 
sammenstoßen, wodurch  dann  drei-,  vier-  und  mehrseitige  Pyra- 
miden entstehen  können,  die  zum  Namen  Dreikanter  Veranlassung 
gegeben  haben,  (Die  Bezeichnung  „Dreikanter",  ursprünglich 
nur  fttr  eine  bestimmte  Varietät  der  KantengeröUe  gebildet,  hat 
sich  so  eiDgebtirgert,  daß  sie  jetzt  für  KantengeröUe  im  all- 
gemeinOD  Anwendung  findet).  Meist  zeigen  solche  Stücke  mit 
sehr  scharfen  Kanten  anch  einen  ausserordentlich  hohen  Speck- 
glänz.  Die  einzelnen  Facetten  bilden  stets  stampfe  Winkel  mit- 
einander, nur  bei  annähernd  paralielepipedischen  Gerdllen  resp. 
Geschieben  kommen  Winkel  von  90*  vor. 

Oft  sind  auf  den  Facetten  der  KantengerGlle  eigentttmliche 
mndliche  Eindrflcke  bis  etwa  2  cm  Dnrchmesser  und  Ton  wech- 
selnder Tiefe  zu  beobachten,  die  gleichfalls  geglättet  und  speck- 
glänzend  sind.  Nicht  selten  erwecken  solche  Vertiefungen  den 
Anschein,  als  seien  sie  in  das  Gestein  eingedrückt  worden.  Zu- 
weilen führen  zu  diesen  f.ücliern  liin  tiaclie  Rinnen  von  ver- 
schiedener Lauge  (bis  zu  lOcnij;  treten  an  einem  KHuu  iigerölle 
mehrere  solcher  vertiefter  Streifen  auf,  so  sind  sie  meist  alle 
parallel  gerichtet. 

Werden  8edimeut-(ientlle.  die  nicht  durclnveg  ans  gleichem 
Materifll  1»  stehen  zu  Dreikant»  t  ii  treschlityen.  so  \ve(  hseln  oft 
I)arailele  iiüi^n  und  Erhebungen,  beidt'  «j  Ihk  lifalis  geglättet,  mit- 
einander ab  und  zwar  derart,  daü  die  Kiiien  immer  in  den 
weicheren  oder  lockeren  7(<nen  des  Gerölles  liegen,  während 
die  härtereu  oder  festeren  l'artieen  die  vorspringenden  Kanten 
bilden.  Tritt  eine  derartige  Erscheinung  an  einer  aulsteigenden 
Facette  auf,  so  entsteht  ein  treppenartiger  Aufbau. 

Zuweilen  kommen  auch  solche  polierte  Gerolle  vor,  bei 
denen  wohl  auf  der  ganzen  Oberfläche,  oder  auf  beiden  Seiten 
eine  starke  Glättung  zu  erkennen  ist,  die  aber  dennoch  keine 
Kanten  oder  Facettierung  zeigen,  statt  deren  jedoch  mit  zahl- 
reichen Ldchern  und  Binnen  bedeckt  sind,  so  daß  sie  ein  eigen- 
tümlich blatternarbiges  Aussehen  haben. 

Die  Gestalt  eines  Kantengerölles,  die  Zahl  nnd  Lage  seiner 
Facetten  hängt  natürlicherweise  vor  allem  ah  von  der  ursprüng- 
lichen Form  des  GeröUstfickes  selbst  So  besitzen  lange,  nach 


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—   175  — 


einer  Eichtang  besonders  ausgedehnte  Gerölle  meist  auch  nur 
eine  dieser  Längsricbtang  entsprechende  scharfe  Kante,  die  eine 
ebenso  gerichtete  Scblifffl&ehe  abgrenzt.  Bei  flacher  und  mehr- 
eckiger Form  des  ursprünglichen  Gesteinstfickes  treten  mehrere 
nach  dem  Innern  gerichtete  Kanten  auf.  Dicke»  resp.  hohe 
Stücke  zeigen  meist  eine  Gl&ttnng  ihrer  vertikalen  Seiten,  die 
oben  und  unten  von  sehaiien,  dem  äufieren  Umriß  etwa  parallelen 
Kanten  begrenzt  werden. 

ErklärnngSTersttche  der  Eutstekimg  der  Dreikanter. 

Solclie  eigenartige  Gesteine  mußten  begreiflicherweise  schon 
frühe  aiitinerksamen  Beobachtern  auifalieu  und  sie  zur  Er- 
klärung ihrer  Entstehung  veranlassen. 

Die  ersten  Mitteilungen  ulter  Pyramiden-Gerölle  staumien 
von  A.  V.  Gutbier.  Kr  beobachtete  im  Diluvium  in  Sachsen 
Geschiebe  und  Bh»rkt'.  die  auijerordentiich  glatt  und  facettiert 
waren;  manche  Stücke  sahen  ans  „als  wären  Mas.sen  aus  dem 
Stein  herausgeschnitten,  niancimial  als  wäre  der  Ausschnitt  oder 
Eindruck  nicht  ganz  vollendet  worden.''  Gutbier  dachte  sich 
die  Entstehung  dieser  facettierten  Steine  durch  Abschleif ung 
der  Geschiebe  an  irgend  einer  festen  Unterlage  z.  B.  einem  Fels- 
block. Die  Kantengeschiebe  sollen  an  der  Sohle  eines  Eisberges 
lestgefroren  und  dann  über  den  felsigen  Boden  geschleift  worden 
sein.  Veränderte  sich  die  Lage  des  im  Eise  gefaßten  Steines, 
so  mußte  eine  neue  Fläche  angeschliffen  werden»  und  zwischen 
dieser  und  der  fr&heren  Facette  entstand  eine  Kante.  Die  Ver- 
tiefungen und  Löcher  sollten  durch  allmähliches  Aushobeln 
entstanden  sein,  wobei  kleinere  Steine  auf  größeren  längere 
Zeit  hin-  und  hergeschoben  wurden.  In  einer  späteren  Notiz 
vergleicht  Gutbier  Kantengeschiebe  aus  der  Gegend  von 
Klotzscha  mit  manchen  roh  bearbeiteten  Feuersteinen.  Wirk- 
lich wurden  auch  manche  Breikanter  ffir  Artefakte  des  dilu- 
vialen Menschen  gehalten.  (Sitzungsbericht  d.  Anthropol.  Ges. 
Berlin  1870,  71,  74). 

Als  später  an  Stelle  der  Drifttheorie  die  Ansicht  einer 
Inlandseisbedeckung  der  norddeutschen  Ebene  trat,  mußte  auch 
au  eine  antlere  Ursache  der  Entstehung  der  Dreikanter  ge- 
dacht werden. 


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—   176  — 


Herendt  rrlnubte  dieselbe  in  dem  gegenseitiereii  An- 
einauderstoßen  der  durch  circulierendes  Wafisar  bewegten  Ge- 
rölle  gefunden  zu  haben. 

Nach  seiner  Ansicht  sollten  Pyramidalgescbiebe  entstehen, 
wenn  in  einem  Haufwerk  von  Q-er511en  durch  das  zwischen 
der  einzelnen  Steinen  fließende  Wasser  einzelne  gehoben  werden 
und  dann  wieder  auf  die  Unterlage  fallen.  Durch  öfteres 
Wiederholen  dieses  Vorganges  soll  sowohl  die  Unterseite  des 
an&ehlagenden  als  auch  die  Oberseite  des  angestoßenen  Steines 
gegl&ttet  werden.  Wird  ein  Gerdlle  gleichzeitig  anf  versehie- 
denen  Seiten  Ton  mehreren  Steinen  bearbeitet,  so  sollen  an! 
dem  GeröUstttck  ebensoyiele  glatte  Fl&chen  entstehen.  Ob  hier- 
bei jedoch  spiegelnde  Flächen  erzengt  werden-  kennen,  scheint 
recht  zweifelhaft;  anch  müßten  die  Xanten  nicht  immer  gerade 
sein,  sondern  den  Umriß  des  härteren  Steines  annehmen.  Ebenso 
dfirften  anf  diese  Weise  niemals  die  eigentümlichen  Vertiefungen 
nnd  der  treppenfthnliche  Aufban  mancher  KantengerSlle  ent- 
stehen. Daß  ein  Geröll  trotz  wiederholten  Aufschlagens  stets 
wieder  in  dieselbe  Lage  zurückfällt,  wie  es  nach  Berendts  An- 
siclii  >em  müßte,  ist  wühl  nur  in  wenigen  Ausnahmefällen 
möglich. 

Die  richtigfe  Erklärung  der  Bildung  der  Dreikanter,  wonach 
dieselben  als  durch  äolische  Erosion  und  Korrosion  bearbeitet  an- 
zusehen sind,  verdaulien  wir  Gott  sehe,  der  1883  die  Dreikanter 
in  Schleswig- Holstein  als  „Saudeuttings  oder  Sandcratschers" 
ansprach.  Allerdings  hatte  M.  Travers  die  Kantengerölle  von 
Neu-Seeland  bereits  1869  für  Saudwornstones  gehalten,  also 
für  Steine,  die  durch  gewehten  Sand  geschliffen  wurden,  doch 
blieb  seine  Erklärung  bei  uns  sehr  lange  unbekannt;  ebenso 
das  Referat  hierüber  im  Quarterly  Journal.  Dreikanter  sind 
also  GeröUe,  die  durch  den  gewehten  Sand  angeschliffen  und 
poliert  wurden;  die  Zeit  ihrer  Bildung  fällt  für  die  Dreikanter 
unserer  Gegend  zusammen  mit  der  des  Lösses  und  Flugsandes. 
L5ß  nnd  Flugsand,  örtliche  nnd  zeitUche  Äauivalente,  sind 
bekanntlich  äolisehe  Sedimente,  d.  h.  vom  Wind,  zusammen- 
gewehte  Ablagerungen,  die  sich  nur  während  eines  trockenen, 
kontinentalen  Klimas  bilden  konnten,  später  vielfach  jedoch  eine 
2.  T.  recente  Umlagemng  erfuhren.  Unter  geeigneten  Yerhältr 
nissen  werden  daher  wohl  heute  noch  Windschliffe  bei  uns  ent- 


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—    177  — 


Stehen  können  (cfr.  Cbelius,  Flngsänd  anf  Rbeinallav  nnd  zar 
Jetztzeit). 

Sntstehiing  der  Dreikaitter» 

Wenu  iiicin  die  zur  Lüßzeit  herrsclieiuleu  Verhältnisse  be- 
trachtet, so  erkennt  man  auch,  daß  dieseli)en  wolil  geeignet 
waren  zur  Bildunc:  der  Kantengerülle.  Weit  und  breit  waren 
damals  das  obttre  !.']](  iiiihal.  sowie  das  untere  Mainthal  bedeckt 
nnt  den  groben  bclioltermassen,  die  die  Flüsse  zur  nüttlpreii 
und  älteren  Diluvialzeit  hier  abgelagert  hatten.  Vielfacli  in  iler 
nächsten  Nähe  von  Frankfurt  treffen  wir  diese  (Jeröllbüdungeu 
an,  so  an  der  Main-Neckar-Balinliuie  südlich  von  Louisa  bis  zum 
Nord-Rangier-Bahnhof  Isenburg,  an  der  Schwanheimer-Keister- 
bacher  Terrasse  etc.  Sie  bestehen  aus  einem  wenig  geschichteten, 
groben  Sande,  in  dem  zahlreiche  Gerolle  von  Buntsandstein,  ferner 
Quarz,  Lydit  etc.  liegen,  die  von  Walnußgröße  bis  zu  Blöcken 
von  fast  0,25  cbm  und  über  50  Pfund  Schwere  variieren.  In- 
folge des  beigemischten  Limonites  sind  sie  gelblich  bis  rotbraun» 
wo  derselbe  fehlt,  also  besonders  nach  oben  hin,  sind  sie  weiß, 
wie  gebleicht. 

Zur  Besiedelang  mit  Vegetation  war  dieser  sandige  Boden 
wenig  geeignet.  Dazn  kam  noch  die  ffir  eine  üppige  Flora  un- 
günstige 'Änderung  der  meteorologischen  Verhältnisse,  da  an 
Stelle  des  vorher  feuchten  oceanischen  nunmehr  das  trockene 
kontinentale  Klima  trat.  Infolgedessen  war  die  Pflanzendecke 
nur  sehr  gering,  Wald  im  allgemeinen  wohl  gar  nicht  oder  nur 
als  schmaler  Saum  an  den  Uferrftndem  mhanden,  manche  Striche 
mögen  einförmige  Steppe  oder  gar  eine  öde  Sandwüste  gewesen 
sein.  B'ossile  Pflanzen  fehlen  im  T-öli  und  Flugsand  völlig,  nur 
die  Relictentiora  von  Mumbach  giubt  uns  noch  eiu  ungefähres  Bild 
von  dem  spärlichen  Pflauzenwuchs  jener  Zeit  (cfr.  .Tännicke  l.  c). 
Es  ist  interessant,  daii  liier  überwiegend  Formen  der  süd- 
russisclien  Steiti»en  vorkommen. 

Flüchtige  Steppenliere.  wie  die  Saiga-Antiiope  unsl  da>  wilde 
Pferd  bewohuteu  die  spärlichen,  monotonen  Grastlächeu,  kleine 
Xairer  wie  Ziesel  und  Pfeifhase,  Murmeltier  und  Springmaus 
wühlten  üiren  unterirdischen  Bau  in  das  lockere  Erdreich :  und 
als  echte  Steppenräuber  machten  Wolf  und  Korsak  Jagd  auf  die 

scheuen  Bewohner  der  Einöde.  Auch  die  Konchylienfauua  unserer 

12 


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—   178  — 


Steppenbildtuigen  zeigt  nach  BQttgers  üntereochnng  wesentliclie 
ÜbereiDStfianiang  mit  derjenigen  des  GouTernements  Orenbnrg 
(efr.  Kinkelin,  Vor  and  w&hrand  der  Diluvialzeit  pag.  65). 

Es  erafdieint  nicht  unwahrscheinlicby  daß  mit  Beginn  des 
kontinentalen  Klimas  die  Wasserflächen  unserer  Landschaft  mehr 
nnd  mehr  abnahmen,  diese  durch  das  VoiTücken  der  IScbntt- 
kegel  nnd  Deltabildungen  der  Zuflüsse  versandete  und  die 
Steppe  den  juuo^fräuliclien  Boden  rascli  eroberte. 

Ähnlich  niügeu  diese  Vorgänge  gewesen  sein,  wie  sie 
Czerny  1.  c.  schildert  aus  der  asiatischen  Steppe,  wo  der  Aral- 
und  der  vSarvkupa-,  ferner  der  Balschasch-  und  Alakul-See 
ständig  abnehmen ;  auch  die  Seen  von  Co!  n  ado.  das  Tote  Meer, 
der  Bevevero-8ee  in  Argentinien  zeigen  die  gleiche  Erscheinung. 

Die  geringe  Feuchtigkeit  der  Luft  und  die  spärlichen 
Niederschläge  konnten  von  keinei'  I^edeutung  sein  für  die  Ge- 
staltung der  Oberfläche  und  an  Steile  der  Thätigkeit  des  tließen- 
den  Wassers  trat  hier  die  Wirkung  des  Windes.  Wie  uoch 
jetzt  in  Steppen  und  W^üsten  wird  wohl  auch  zur  Diluvialzeit 
unsere  Steppe  die  Stätte  heftigster  Luftströmungen  gewesea 
sein,  die  mit  ziemlicher  Konstanz  Uber  die  Einöde  hinbrausten, 
nnd  denen  weder  Baum  noch  Strauch  Widerstand  boten.  Wenn 
nun  der  Sturm  mit  ungebrochener  Gewalt  über  die  dttrre  Sand- 
wüste dahineilte,  so  wirbelte  er  die  kleineren  Teile  des  lockeren 
Bodens  anf  und  trug  sie  in  mächtigen  Staubwolken  oft  meilen- 
weit fort.  Größere  Körner,  die  der  Wind  nicht  in  die  Höhe 
heben  konnte,  wurden  anf  dem  Boden  weiter  geschleift  oder 
gerollt  und  so  über  die  Unterlage  hinweggefegt. 

Leichtbewegliches  Material  hierzu  boten  die  GtoröUe  nnd 
Sande  in  großer  Masse,  nnd  sie  sind  es  daher  auch,  aus  denen 
der  Wind  nicht  nur  die  staubfeinen  Teile,  sondern  selbst  größere 
Sandkörner  ausblies,  um  sie  dort  zusammenzutragen,  wo  seine 
transportierende  Kraft  nachließ.  Wir  finden  daher  in  solchen, 
vom  Winde  zusamniengewehten  Ablagerungen  eine  Sonderung 
nach  der  Größe  und  ^Schwere  der  einzelnen  Bestandteile.  In 
nächster  Nähe  von  der  ursprünglichen  Lagerstätte  treffen  wir 
die  größereu  und  schwerereu  Sandkörner  als  Flugsand  ange- 
häuft zu  mächtigen  Dimeu.  Weiterhin  nach  den  unsere  Ebene 
unigebenden  Höhen  wird  das  Korn  des  Sandes  immer  feiner; 
mehr  und  mehr  häufen  sich  die  staubförmigen  Partikeln,  wäht*end 


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—   179  — 


die  größeren  Körner  allmählich  verschwinden.  ScblieBlicb  gehen 
diese  äolischen  Sedimente  in  den  Löß  über,  jenen  feinen  dilu- 
vialen Staub,  den  der  Wind  noch  hoch  in  die  üandgebirge  der 
Ebene  hinauftragen  konnte. 

Daß  außerordentliche  Massen  Ton  Stanb  und  Sand  ans  den 
dilnvialen  Schottern  heransgewebt  worden,  beweist  die  große 
Mächtigkeit  des  Flugsandes  und  LOsses,  sowie  ihre  anßerordent- 
liche  räumliche  Verbreitung.  In  jenen  Schottern  mußte  nach 
Entfübrang  der  kleineren  Partikel  eine  ralative  Anreicberung 
an  gröberen  Steinen  stattfinden,  die  nun,  von  Sand  und  Staub 
befreit,  yiellach  die  Oberfläche  des  Bodens  bedeckten. 

Wurde  durch  die  Steppenstftrme  der  Sand  Uber  jene 
Geröllstücke  hinweggefegt,  so  mußten  diese  eine  beträchtliche 
abschleifende  Wirkung  durch  das  gewehte  Material  erfahren. 
Bei  längere  Zeit  konstantem  Winde  wird  diese  Abscheuerung 
sich  auf  den  Gerollen  bemerkbar  ^cuiacht  habeu  durch  eine 
zunehmende  Glättun^  der  dem  Winde  zugekehrten  Seite.  Schließ- 
lich mußte  diese  Klaclie  derart  poliert  worden  sein  durch  das 
stetige  Anschleifen  d»^s  scharieu  Quarzsaudes ,  daß  sie  jenen 
charaktHi  istischen  Speckgianz  erhielt,  der  jetzt  noch  die  Kanten- 
geiöiie  aiiszeichuet. 

Wandte  ein  solches  Geröllstück  dem  Wiude  eine  flache 
Seite  zu.  so  mußte  dieselbe  allmählich  völlig  glatt  pidiert  werden; 
über  den  vorsprinjrenden  Ecken  konnten  sich  dagegen  Kanten 
bilden.  Traf  der  wehte  Sand  jedoch  auf  eine  erhabene  Fläche, 
so  mußte  auch  hier  durch  den  Anprall  des  Schleifmaterials  eine 
glatte  Facette  entstehen,  ringsum  aber,  wo  das  Gestein  umbog, 
wurden  Schneiden  angeschliffen,  ebenso  auch  nach  oben  und  an 
der  Unterlage  nach  unten  bin.  Es  bildete  sich  also  hier  eine 
polygonale  Facette,  die  von  scharfen  Kanten  umgrenzt  wird. 
Da  die  bei  uns  rorkommenden  Buntsandsteinstncke  meist  parallel- 
epipediscbe  Gestalt  haben,  so  sind  solche  Scbliffflächen  gewöhn- 
licb  rechteckig.  Dadurch,  daß  mehrere  Gerölle  nahe  bei  einander 
lagen  nnd  sich  so  teilweise  schützten  oder  die  Richtung  des 
schleifenden  Sandes  ablenkten,  wurde  die  Lage  nnd  Gestalt  der 
Flächen  modifiziert. 

Welchen  Einfiuß  die  wechselnde  Härte  auf  die  künftige 
Gestalt  eines  Dreikanters  hat,  zeigen  Fig.  3  und  4.  Hier  erkennt 
man  deutlich,  wie  die  vorspringenden  Kanten  den  dichteren  und 

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festeren  Teilen  entsprecheu,  währeud  in  den  weicheren  der  Sand 
tiefe  Rinnen  ausgefurcht  hat. 

Andere  Formen  des  Windscliliffes  lassen  Fig.  1  und  2  er- 
kennen. An  diesen  GeröUen  treten  kaum  scharfe  Kanten  auf, 
dagegen  ist  die  ganze  geglättete  Hache  mit  Gruben  bedeckt. 
Vielfach  werden  hier,  wie  so  hänflg  im  Buntsandstein,  Thongallen 
gesessen  haben,  oder  es  waren,  wie  im  PsendomorphoseDsand- 
stein,  hier  schon  vor  dem  Anschleifen  Hohlräume  vorhanden, 
entstanden  durch  Wegffihrung  des  ursprünglichen  Kalkspates. 
Natürlich  sind  auch  sämtliche  Vertiefungen  glatt  gescheuert. 
Sehr  interessant  sind  die  Vertiefungen  auf  der  SchlifFseite  des 
größten  Dreikanters,  die  mit  den  Zufuhrrinnen  des  Schleifsandes 
erhalten  blieben.  Es  sind  sieben  Gruben  von  0,5  cm  Länge 
mit  nach  unten  gekehrter  Ausmiindung.  Zu  ihnen  führt  je  eine 
fast  1  cm  breite  Rinne,  so  daß  im  ganzen  sieben  solcher  Furchen 
vorhanden  sind,  die  alle  miteinander  parallel  laufen.  Ähnliche 
Rinnen  und  Kauten  beobachtete  Chelius  bei  Schneewehen. 

Eine  andere  Art  der  äolischen  Erosion  zeigen  die  groben 
Konglomerate  des  oberen  Buntsandsteins  (im  Maindiluvium  bei 
Frankfurt  gehören  dieselben  stets  dem  als  sm*  bezeichneten 
Horizont  an).  An  solchen  Stücken  ist  nicht  eine  Fläche  in 
toto  geschliffen  und  poliert,  sondern  es  sind  die  einzelnen  CieröUe 
des  Konglomeratstiickes  jedes  für  sich  besonders  geglättet ;  in- 
folge der  verschiedenen  Härte  derselben  zeigt  ein  tjolches  Konglo- 
merat einen  in  den  einzelnen  Teilen  wechselnden  Grad  der 
Bearbeitung.  Die  weichere  Zwischenmasse  ist  olt  tief  aus- 
gescheuert. 

Bei  Kantengerüllen,  die  aus  Buntsandstein  bestehen,  sind 
die  geschliffenen  Seiten  oft  schon  an  der  roten  Färbung  zu  er- 
kennen. Beim  Wassertransport  wie  an  der  Luft  wurde  wohl 
das  aus  Koteisen  bestehende  Zwischenmittel  des  Buntsandsteins 
gelockert  und  dann  leichter  durch  den  Steppensand  abgescheuert, 
so  daß  allmählich  wieder  das  frische  Gestein  mit  seiner  blut- 
roten Farbe  zum  Vorschein  kam.  Die  dabei  abgeschlittenen 
Teile  vermehrten  das  Material  an  Sand,  während  das  entstandene 
Schleifpulver  sich  dem  Lößstaub  zugesellte. 

Wurde  durch  den  Wind  der  die  Unterlage  eines  Dreikanters 
bildende  Sand  im  Laufe  der  Zeit  allmählich  weggeweht,  so  konnte 
der  Stein  leicht  umfallen.  Er  bot  alsdann  dem  Winde  die  seit- 


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her  vor  der  Abschleifung  geschützte  Seite  dar,  die  die  {gleiche 
Glättung  erfuhr,  wie  die  früher  exponierte  Partie.  So  konnte 
ein  Gerölle  auf  beiden  Seiten  angeschliffen  und  facettiert  werden, 
und  uuter  unseren  DreikaiUern  finden  wir  nicht  selten  solche 
doppelseitig  polierte  Kanter,  meist  von  rundlicher  (lestalt,  selten 
flache,  plattige,  da  bei  ersteren  die  Ausblasung  der  Unterlage 
leichter  vor  sich  s^ing. 

Schon  lange  sind  den  Geologen  solche  Gesteine  als  äolische 
Tische  bekannt,  deren  Unterlage  durch  den  Wind  immer  mehr 
erodiert  wird,  bis  die  Grenze  ihres  stabilen  Gleichgewichts  über- 
schritten wird,  und  der  Stein  umstürzt  (cfr.  Neumayr,  Erdgesch. 
Bd.  I.  Figur  auf  pg.  528).  G.  Schweinfurth  erw&hnt  in  Jra  Herzen 
von  Afrika*^  I.  pg.  40  einen  solchen  Felsen  von  35 '  Höhe,  dessen 
(xestalt  er  mit  einer  Feige  oder  Birne  vergleicht. 

Eine  Ungleichheit  im  Grade  der  61&ttung  beider  Seiten 
dttrfte  anf  eine  verschieden  starke  und  ungleich  lange  Wind- 
erosion zurQckzuführen  sein. 

Während  nun  so  der  Wind  die  Unterlage  eines  Kanten- 
gerOlies  ausblies,  wurde  gleichzeitig  die  frdwerdende  Seite 
desselben  vom  Sande  angeschliffen.  Die  erwähnten  äolischen 
Tische  sind  daher  durchweg  nach  nntenhin  spitzer,  da  gerade 
an  ihren  unteren  Teilen  die  Schleifwirkung  sich  besonders 
geltend  machte. 

Fig.  5  zeigt  ein  Kantengerölle,  das  oberflächlich  geglättet 
ist  und  ebenso  hat  auch  ein  Teil  seiner  Unterseile  Wiudschliff 
erfahren ;  hier  ging  jedoch  die  Winderosion  nicht  soweit,  daß 
das  Kantengerölle  umfiel,  sonderu  es  blieb  vielmehr  auf  einer 
kleinen  elliptischen  Fläche  noch  aufsitzen,  die  ihre  ursprüngliche 
Rauhigkeit  bewahrte,  da  sie  vom  Abschleifen  verschont  blieb. 

Neben  der  Dauer  der  Windwirknng  ist  die  Ausarbeitung 
emes  Dreikauters  noch  sehr  vom  Schleifmaterial  selbst  abhängig. 
Uberall,  wo  grober  Flugsand  als  solches  diente,  sind  die  Gerölle 
stark  geglättet  und  die  Kanten  scharf  ausgeprägt.  Mit  der 
Abnahme  der  Korngröße  werden  die  Kauten  weniger  scharf  und 
die  Facetten  matter.  Je  mehr  wir  uns  den  Stellen  nähern,  wo 
nur  die  staubfeinen  Teilchen,  der  Löß«  hingetragen  wurden, 
um  so  undeutlicher  und  seltener  werden  Kantengerölle;  im 
reinen  Lößgebiete  fehlen  sie.  So  finden  wir  z.  B.  unter  dem 
groben  Flugsande  von  Messel  noch  Gerölle  mit  deutlichen  Wind- 


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schliffen  recht  hftnfig,  während  einige  Kilometer  südwestlich 

davon  bei  Darmstadt,  wo  feinkörniger  Flugsand  ansteht,  schön 
bearbeitete  Kanter  selten  sind  (cfr.  Chelius,  Notizbl.  d.V.  f.  Erdkde., 
1892,  pg.  :U  i. 

Es  muß  dalier  bei  Betrachtung  der  Dreikanter  auch  die 
Korngröße  des  bei  ihrer  Bildung  wirksamen  Fiugjjandes  beachtet 
werden.  Tin  allgemeinen  nimmt  das  Korn  dieses  Sandes  vom 
linken  Maiuufer  nach  Süden  zu  ab.  Im  unteren  Mainthal,  be- 
sonders in  der  T.iiiL''p[rend  von  Frankfurt,  treffen  wir  daher  den 
crrnbkörnigstt'n  Klugsaud,  der  hier  aus  den  zerfallenen  groben 
Buntsandsteinfrerülien  entstand.  Nachstehende  mechanische  Sand- 
analysen mögen  obige  Worte  bestätigen.  Aus  einer  Sandgrube 
SW  von  Neu-Isenburg  wurden  Flugsandproben  dicht  über  hier  an- 
stehenden Dreikantern  entnommen  und  einer  Sondeining  nach 
Korngrößen  unterworfen.  Der  Sand  enthielt  Kömer  im  Durch- 
messer von 

<5mm      <3       <2      <1      <  0,5      >  0,5 

3,9  0/«        6,0        4,4      17,4       18,5  49,8 
staubfeines  Material  2%,  aus  der  Differenz  bestimmt. 

Die  Teile  yon  Uber  0,5  mm  Durchmesser  betragen  hier 
also  über  50  ^/o;  die  gröberen  Körner  Uber  1  mm  Durchmesser 
sogar  mehr  als  dO*^/o. 

Finden  wii*  Dreikanter  noch  in  ihrer  ursprünglichen  Lage, 
so  müssen  die  einzelnen  Facetten  denjenigen  Richtungen  zugekehrt 
sein,  aus  ^enen  der  Sand,  das  Schleifmittel,  herangeweht  wurde. 

Gottsche  beobachtete,  daß  bei  pyramidalen  Geschieben  in 
Schleswig  -  Holstein  die  Hauptschliffflächen  den  Hauptwind- 
riclitunofeu  ])arallel  seien.  Ferner  fand  M.  Verworu,  daß  die 
sich  jetzt  bildenden  Dieikauter  d»  r  Sinai -Wüste  am  Djebel  Nakfis 
fast  alle  ihre  Kanten  von  WSW  nach  ONO.  ilu  e  angeschliffenen 
Facetten  nacli  NNW  und  SSO  richten:  die  voifierrschende 
Windrichtung  ist  dabei  NNW  und  N:  zuw^Mbn  abwechselnd  8. 

Ebenso  berichtet  Mackwiiz.  daß  die  iiit^isteu  Dreikanter 
in  der  Umgregend  von  Nömmc  nahe  bi-i  Keval  ihre  SchlifFfläcben 
der  hauptsächlichsten  Windrichtung:  zukehren.  Auch  ich  hatte 
Gelegenheit  noch  einige  Dreikanter  in  zweifellos  ursprünglicher 
Lagerung,  in  diluvialen  Schottern  unter  Flugsand  ca.  1  ni  unter 
Terrain  anzutreffen  in  einer  Sandgrube  am  städtischen  Elektrizi- 
tätswerk in  Isenborg.  Diese  Stücke  richteten  ihre  am  stärksten 


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polierte  Seite  alle  nach  SW,  eine  zweite  Scblifffläche  nach  NO, 
die  dritte  nach  NW.  Vemutlich  war  demnach  die  südwestliche 
Bichtang  die  des  vorherrschenden  Windes.  Weitere  Beobach- 
tungen hierüber  sind  noch  sehr  erwttnscht 

Neben  der  Bildung  der  Dreikanter  haben  wir  noch  vielfach 
Gelegenheit  uns  von  der  starken  Erosionswirknng  des  vom  Winde 
getriebenen  Sandes  zu  überzeugen.  —  So  erwähnt  n.  a.  Graf 
Bandissin  in  der  Beschreibung  der  Insel  Sylt,  dafi  dort  viel* 
fach  Fensterscheiben  dnrch  den  gewehten  Dünensand  ange- 
schliffen wurden.  Wie  kürzlich  berichtet  wurde,  sollen  in  der 
russischen  Steppe  die  ^elegraphendrähte  durch  den  Sand  in 
kurzer  Zeit  durchschnitten  worden  sein.  Auch  die  grofie  Sphinx 
verdankt  die  starke  Glättung  ihrer  einen  Seite  der  Wirkung  des 
Wüstensandes. 

Diese  Vorgänge  in  der  Natur  hat  sich  mm  auch  die  Technik 
zu  nutze  gemaclit  und  sie  bedient  üich  des  Sandgebläses,  um 
eine  Reihe  kräftiger  Öchleifwirkun<i:en  zu  erzielen.  So  wird  z.  B. 
in  der  Mattglasfabrikation  das  <ilas  augeätzt  durch  einen  an- 
haltenden Strom  von  Saudkurneru. 

Auch  die  Sieiuindustrie  macht  jetzt  vielfach  Gebrencli  von 
der  erodierenden  Kraft  dt^s  ii:el)laseuen  Sandes.  Bei  diesem  soge- 
nannten Sandstrahlgebläse  werden  meist  in  weicheres  (iestein,  z.B. 
Marmor,  Hoch-  oder  Tiefreliefs  durch  den  Sand  ausgeschliffen, 
indem  man  auf  die  betreffende  Gesteinsplatte  harte  Schablonen 
auflegt  zum  Schutze  der  bedeckten  Teile  und  dann  einen  Sand- 
strom unter  einigen  Ätmosphäreu  Druck  auf  die  Platte  wirken  läßt. 

Zeigt  eine  solche  Schablone  eine  nur  wenig  vorragende 
Ecke,  so  scliUtzt  sie  die  dahinter  liegende  Partie  der  zu 
schleifenden  Platte,  und  es  entsteht  so  eine  erhabene  Kante, 
genan  wie  bei  unseren  Dreikantern. 

Bei  allen  diesen  Vorgängen  ist  die  Dauer  der  Einwirkung 
bis  zur  Erzielnng  einer  intensiven  Wirkung  relativ  kurz.  Es 
liegt  nahe,  zu  vermuten,  daß  auch  die  Bildung  eines  Dreikanters 
in  einer  geologisch-kurzen  Zeit  vor  sich  ging. 

TerbreitoDg  der  Dreikanter.  Torkommen  in  der  Main- 

Bheinebene. 

In  der  Umgebung  von  Frankfurt  treffen  wir  Dreikanter 

nur  auf  der  linken  Mainseite,  hier  aber  recht  zahbreich  an. 


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Sie  gehören  überall  znm  Diluvium,  teils  den  älteren  Schichten, 
wie  atif  der  Kelsterbach  -  Schwanheimer  Terrasse,  teils  den 
mitteldiluvialen  Schottern  an. 

Bei  weitem  am  häufigsten  sind  Einkanter,  daneben  finden 
sich  jedoch  auch  Mehrkanter  and  doppelseitig  geschliffene 
Pyramidalgerölle. 

Soweit  das  Maindihi?ium  reiclit,  treffen  wir  ftberall  an 
geeigneten  Orten  Bantsandsteinschliffe  an;  stets  liegen  sie  an 
der  Oberkante  der  GerGlle  oder  Schotter,  oft  in  größerer  An- 
zahl znsanunen  unter  einer  Flngsanddecke  oder  an  der  Sohle 
einer  Dfine,  wofern  letztere  Schichten  nicht  wieder  denndiert 
worden. 

So  sind  die  Dreikanter  im  ganzen  Frankfurter  TJnterwald 
nnd  dem  südlichen  Teile  des  Oberwaldes  zerstreut;  ebenso 
treffen  wir  sie  bei  Schwanheün-Eelsterbach  n.  s.w.  an;  an  allen 
diesen  Punkten  dürften  die  EantengerOUe  ans  den  unteren 

diluvialen  Schichten  stammen. 

Weiter  nach  Süden  finden  sich  zahlreiche  Dreikanter  in 
der  Gemaikuiig  von  Isenburg.  Hier  bildet  die  Oberüiiche  der 
diluvialen  Schutter  vielfach  ein  Steinptlaster,  in  dem  jedes 
Stück  deutlich  Wintlscliliff  zeigt.  Eine  größere  Anzahl  besonders 
interessanter  Kanter  wurden  kürzlich  beim  Legen  der  Rohre 
der  Isenburger  Wasserleitung  gefunden.  Durch  das  gütijre  Ent- 
gegenkommen der  Herren  Fässler  &  Amend.  rnlernehuier 
der  betr.  Anlage,  wurden  diese  Stücke  mir  til» erliefert,  wofüi* 
ich  beiden  Herren  sehr  zum  Dank  verpflichtet  bin. 

Westlich  reichen  die  Dreikanter  bis  in  die  Gegend  von 
Walldorf.  Mainaufwärts  kommen  Kantengerölle  vor  bis  nach 
Niederroden  und  Babenhausen,  im  eigentlichen  Maiuthale  bei 
Obernbarg  und  selbst  in  der  Umgegend  von  Miltenberg.  An 
allen  diesen  Orten  lieferte  meist  Buntsandstein  das  Rohmaterial. 

Auf  der  rechten  Mainseite  scheinen  Dreikanter  zu  fehlen, 
wenigstens  wurden  bis  jetzt  noch  keine  rechts  des  Maines 
gefunden;  gleichzeitig  fehlt  hier  im  allgemeinen  auch  der 
Flugsand. 

Möglicherweise  bildete  der  Main  ffir  den  schweren  Flug- 
sand eine  Grenze,  die  nur  Ton  dem  leichteren  Material  über- 
schritten werden  konnte.  Selbst  wenn  jedoch  durch  die  nördlich 
des  Mains  auftretenden  Sande  Dreikanter  gebildet  wurden,  so 


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sind  dieselben  jetzt  ftberall  mit  dejectiyem  LöB  bedeckt  nnd 
80  vdUig  unzugänglich. 

Näher  gegen  den  Odenwald  hin  stellen  sich  im  Düniriam 
Gerdlle  der  dortigen  Gesteine  immer  zahlreicher  ein,  während 
Bnntsandstein  mehr  nnd  mehr  abnimmt.  Bei  Sprendlingen, 
Dietzenbach,  Urberach  etc.  finden  sicli  vielfacli  KantengeröUe, 
die  aus  dem  nahen  Rotlie<^endeu  stammen  und  meist  aus  (Quarzen, 
Pegmatiten,  seltener  Apliten  bestellen.  I^e.^onders  die  Pegmattie 
sind  hier  scliün  o^escliliffen,  da  sie  bei  hohem  Feldspatgehalt, 
infolge  der  etwas  geringeren  Härte  desselben,  leichter  und  l)esser 
bearbeitet  werden  konnten.  Seltener  sind  die  Quarzgerülie  zu 
schijuen  Kantern  modelliert.  Auch  von  dem  problematischen 
Eruptivgestein  vom  Häsengebirge  bei  Urberach  fanden  sich  Ge- 
rolle mit  gutgeglätteter  Oberdäche  (cfr.  Chelius,  Blatt  Messel). 

Direkt  am  Fuß  des  Odeuwaldes  stellen  sich  auch  Diabase, 
Diorite  etc.  als  Dreikanter  ein.  Gut  geschliffene  Stücke  hier- 
von finden  wir  südlich  von  Messel,  an  der  dortigen  Braunkohlen- 
gmbe»  wo  eine  Steinsohle  aus  solchen  Kantengeröllen  bestehend 
unter  starker  Flugsanddecke* ansteht. 

Weiter  si'idlich  finden  wir  noch  Dreilcanter  bei  Darmstadt, 
an  der  Ludwigshöhe  bis  nach  Malchen  a.  d.  B.  hin.  Südlich 
von  diesem  Punkt  fehlen  an  der  Bergstraße  die  KantengerOUe, 
da  von  hier  an  entweder  grobe  QerttUe,  also  das  Bohmaterial 
der  Kanter,  Überhaupt  nicht  mehr  vorlcommen,  oder  von  gelben 
Sauden  völlig  verdeckt  sind.  Dagegen  treten  weiter  südlich  in 
der  Bheinebene  bei  Freiburg  i.  B.  wieder  Dreikanter  auf,  die 
Steinmann  1.  c.  beschreibt 

Breikanter  aufierhalb  der  Bhein-Mainebene« 

Überall,  wo  wir  jetzt  Dreikanter  antreffen,  sind  oder  waren 
ähnliche  klimatische  und  geologische  Verhältnisse. 

Als  Ursprungsraaterial  bedarf  es  stet.^  gerijllführender 
Sande,  Schotter,  üeschiebelehms  oiler  dergl.,  die  wenig  oder 
gar  nicht  mit  Vegetation  bedeckt  sind;  ferner  eines  trockenen 
Klimas  und  heftiger  Winde,  die  eine  Bewegung  des  Sandes  und 
btaubes  veranlassen. 

Wo  solche  HtMlingiingen  erfüllt  sind,  düifen  wir  füglich 
die  Bildungi^n  von  Dreikantern  erwarten.  Nirgends  wo  treÜ'eu 
wir  aber  dies  in  extremerer  Weise  als  in  den  Wüsten.  Hier 


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entstehen  heute  noch  yor  den  Augen  des  Beobachters  die  Drei- 
kanter, genau  wie  bei  nns  zur  Düuvialzeit.  Eine  anschauliche 
Schilderung  derartiger  Vorgänge  Terdanken  wir  J.  Walther, 
der  sie  in  der  GalalawUste,  zwischen  dem  Roten  Meere  und 
dem  NUe,  beobachten  konnte. 

Dort  treten  in  d^  Wadis  größere  GerGUe  auf,  Uber  die 
die  Chainsinstftrme  den  Wüstensand  binwegtreiben,  wobei  fast 
alle  GerOUe  gegl&ttet  werden,  so  daß  sie  die  eigenartige  Facet- 
tiernng,  die  scharfen  Kanten  und  den  charakteristischen  Speck- 
glanz erhalten.  Völlig  regelmäßige  Dreikanter  sind  allerdings 
selten,  dagegen,  wie  bei  nns,  alle  Obergänge  von  matten  bis 
zu  glänzenden  Flächen  nnd  von  flachen  Kanten  bis  zu  scharfen 
Schneiden. 

Die  gleiche  Erscheinung  bemerkte  M.  Verworn  in  den 
Wüsten  der  SinaY^Halbinsel.    Der  eingehenden  Darlegnng  sei 

kurz  Folgendes  entnomraen.  An  der  Westküste  der  Halbinsel, 
am  Fuiie  des  Djebel  Nakiis  zielit  ein  aus  reinem  Quarzsande 
bestehender  vegetationsloser  Flugsaudrückeu  entlaug.  Wo  dieser 
Sandstreifen  an  den  Felsen  herantiitt,  liegen  zahlreiche  Kanten- 
ger()lle.  Auch  liier  sind  vullkuinmen  dreiseitige  Preikanter 
seht  II,  111t  ist  zeip-en  die  (Terölle  eine  einzige  Lan^skante.  mit 
einer  oder  zwei  Schlift'fläclieii :  es  sind  soirenannte  Einkanter, 
die,  wie  erwähnt,  zur  Windrichtung  oiit-iiLiert  sind. 

Auch  die  beiderseitige  Anschleitung  beobachtete  Verworn, 
ferner  macht  er  auf  die  Wichtigkeit  der  ursprünglichen  Gestalt 
aufmerksam;  ebenso  konnte  Verworn  KantengeröUe  mit  rund- 
lichen, ausgeblasenen  Löchern  sammeln. 

Auch  die  großen  Wüsten  Inner-Asiens  bergen  zahlreiche 
Windschliffe,  über  die  Richthofen  in  Neumayer^s  .Anleitung  zu 
wissenschaftlichen  Beobachtungen"  berichtet. 

Ebenso  finden  wir  sie  in  dem  Wfisteng&rtel  Nord-Amerikas, 
in  Colorado,  Nebrasca,  den  Mauvaises  terres. 

Aus  der  Kieswttste  der  Kalahari  in  Südwest-Afrika  brachte 
Stapf  vom  Sand  polierte  Gerölie  mit,  n.  a.  auch  KantengeröUe 
mit  ausgeblasenen  Hohlräumen.  Als  Hauptbedingung  zur  Bildung 
der  Windschliffe  erkannte  Stapf  st&ndige,  starke  Winde,  die  die 
losgelösten  Teilchen  wegführen  und  die  GeröUe  damit  scheuem. 

Unter  ähnlichen  Verhältnissen  kommen  auf  der  Nordinsel 
Ton  Neu-Seeland  nahe  der  Küste  gidehfiüls  Dreikanter  yor. 


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—    187  - 


Die  meisten  dieser  erwähnten  Kantengerölle  gehören  hin- 
sichtlich ihrer  Bearbeitung  der  Gegenwart  an,  es  sind  also 
receute  Dreikanter. 

Nicht  minder  verbreitet  tiuden  wir  aber  auch  diluviale 
Kanter.  Außer  im  unteren  Main-  und  Rheinthal  sind  sie  in 
der  norddeutschen  Tiefebene  außerordentlich  zahlreich,  ebenso 
in  Sachsen.  Tn  gleicher  Häutigkeil  kuiniiieii  Kanteugei-ölle  in  den 
russischen  0^^t^^eepr<)vin/:en ,  besonders  bei  Reval,  in  Schleswig- 
Holstein  und  Jütlaud  und  sof^ar  in  Island  vor. 

Außer  den  Dreikantern  im  Diluvium  wurden  bis  jetzt  nur 
in  zwei  anderen  Furmationen  Kantengerölle  gefunden.  Aus  dem 
mittleren  Huntsandstein  (Eck'sches  Konglomerat)  von  Radheim  im 
östlichen  Odenwald  erwilhnt  Chelius  das  Vorkommen  von 
KantengeröUen.  Es  sind  Quarzgerölle,  die  au!  einer  oder  anf 
allen  Seiten  geglättet  und  mit  scharfen  Kanten  versehen  sind. 
Wegen  ihrer  frappanten  Ähnlichkeit  mit  den  diluvialen  Drei- 
kantern wurden  sie  von  Chelius  sofort  für  Windschlifie  an- 
gesprochen (cfr.  Erläuterungen  zur  geologischen  Karte  von 
Hessen,  Blatt  Nenstadt-Ohernhnrg  pg.  13)> 

Die  geologisch  ältesten  Dreikanter  durften  wohl  die  des 
Cambrinms  von  Lngnils  in  Schweden  sein,  die  Lind  ström 
und  Nathorst  im  cambrischen  Eophytonsandstein  fanden. 

Noch  an  vielen  Orten  d&rften  diese  interessanten  Kanten- 
gerölle gefunden  werden,  wenn  erst  der  Blick  der  Sammler 
darauf  hingelenkt  nnd  an  ihr  Aussehen  gewohnt  ist. 

Nicht  vereinzelt  oder  anf  kleine  Fundstellen  lokal  be- 
schränkt finden  wir  Dreikanter,  sondern  über  große  und  weite 
Strecken  hin  verbreitet.  Die  I  mbtäiide,  die  zu  ihrer  Kntstehnng 
führten,  müssen  daher  wohl  ebenfalls  eine  allgemeine  Bedeutung 
haben.  Die  Annahme  einer  ausgedehnten  dilnvialen  Steppen- 
landschaft in  unserer  Gegend  winl  dnrch  die  Funde  von  Kanten- 
eertdlen  bestärkt,  das  friihere  Vurlicnsrhen  eines  e-xcessiven 
kontinentalen  Klimas  bt'stätij,^t  und  unsere  Vorstellung  über  die 
äolische  Entstehung  des  Losses  und  i^lugsandes  wesentlich 
gefördert. 

6ü  geben  uns  die  Dreikauter  einen  neuen  Beitrag  zur 
Erkenntnis  der  geologischen  und  geophysikalischen  Verhältnisse 
unserer  Landschaft  zur  jüngeren  Diluvialzeit 


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—   188  — 


Litterator. 

Gntbier.  Geogn.  Skizze  der  Sttchsisolieii  Schweis. 

,       Isis  1865,  p.  64,  84. 
W.  T.  L.  Travers.    On  tbe  sandwornstones  of  Evans  Bay.  Transactions 

aiid  Truceedings  of  tbe  New  Zealand  Institution,  18üd,  Vol.  2. 
Enys.  On  sandwonutoiies  from  New  Zealaad.    Qnarterlj  Journal  Geol. 

See  1878. 

Oettsebft.  SedimentürgesobielM  der  Provinz  Schleswig-Holstein^  1883. 

Berendt.  fber  Pyramidalgr schiebe  oder  Geschiebe- Dreiksnter.  Jahrhnch 
der  Kgl.  preußischen  Landes-Anstalr,  18H5. 

Heim.  Vher  Kantengeschiebc  aus  dem  norddeutschen  Diluviaui.  Viertel- 
jahresschrift der  Züricher  naturforscbenden  Gesellschaft,  1888. 

SaaerAChelins.  Die  ersten  Kantengeschiebe  im  Gebiete  der  Bheinebene. 
Nenes  Jahrbnch  f.  M.,  1890,  Bd.  IL 

San  er.  Die  ftolisdie  Ihit&tebang  des  LttB  am  Eand  der  norddeutschen 
Ebene.  1889. 

,  Geijenwärtiüfer  Stand  der  Lößfrage  in  Dentschland  Globus.  1892.  p.  24. 
J.  Walther.    Die  Kntstehnnj^  von  Kantengeröllen  in  der  Galaia-Wüste. 

Sitzungsbericht  der  Kgl.  sächsischen  üesellschalt  der  Wissenschaften. 
Leipzig  1887. 

«   ,     Denudation  in  der  Wttste.   Abbandlangen  der  Kgl.  slchsiiebei! 
Oeseltsebaft  der  Wiisensohaften.  1891. 

M.  V  e  r  w  0  r  n.  Die  Sandschlilfe  vom  Djebel  Naktts.  Neues  Jahrbuch  f.  M  ,  1896. 
M  i  (-  k  w  i  t  z  \  Über  Dreikanter  im  Diluvium  von  Reval  und  Brieftiohe  Mit' 
Schmitt      J      teilungen.    Neues  Jahrbuch  für  Min..  1885,  Tl. 
Nathorst.   Über  Pyramidalgeschiebo,    Neues  Jahrbuch  lür  Min.,  1886,  L 
Czerny.  Wirkung  der  Winde  auf  die  Gestaltung  der  Erde.  Petermanns 

Hitteilungen    Ergänz nngsheft  48,  1876. 
Aseherson.  Die  ly bische  Wttste  and  ihre  Oasen:  Das  Aasland,  1875. 
Thoalet.  Exp^rienoes  synthitiqnes  aar  Tabrasion  des  roches  par  In  saUe. 

Compt.  rend.  Acad.  T.  CIY.   Annal.  d.  Ifinei,  Mars  Avril,  1887. 
Jän nicke.  W.    Die  Sandflnra  von  Mainz.  1889. 

Stapf.    Das  untere  Khuisehthal  und  sein  Strandgebiet.  Verbandlangen  des 

Vereins  für  Erdkunde.    Berlin.  1887. 
Nehring.    L'rsacbcu  der  Steppeubilduuy.    (Jeograpiiische  Zeitchrift  I. 

,      Zar  Steppenfrage.  Olobas  LX7. 
Kinkelin,  Ft.  Dar  PUocKnsee  des  Bhein-  and  Mainthaies  and  die  ehe- 
maligen Mainläufe.    Bericht  d.  Senckbg.  Ges.,  188!). 
„      Vor  und  während  der  Diluvialzeit  im  Bhein »Maingebiet^  Beriebt 
d.  Senckbg.  ^'alurf.  Ges.  Frankiort,  189Ö. 


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—   189  — 


Kinkelin,  Fr.  Die  Tcriiiir-  und  Diluvialbildnngen  des  unteren  Mainthaies, 
der  Wetterau  and  des  Südabbanges  des  Taanos.   Abhandlangen  d. 
Kgl.  pr.  t,'C'olo^.  Landes-Anstalt.    Bd.  IX. 
Keil  back.    Vergleich.  Beobachtg.  der  isländ.  Gletscher  u.  noidd.  Diluvial- 
ablagerungen.  Jahrbch.  d.  Kgl.  pr.  LandM-AittUlt  fttr  1888. 
Richtbofan.  China.  Bd.  L 
Krause,  E.   Die  Steppenfragtt.  Olobns  LXY. 
Lepsin«.   Das  Hainser  Becken.  1883. 

Geologe  V.  Deutschland.  Bd.  I,  1892. 
Chelius.    Erliiuterunt/en  zu  Bh\tt :  Messel,  Mörfelden. 

,      llugsami  aai  Hheinalluv.  u.  zur  Jetztzeit.  N.  J.  f.  II.,  18B2,  Bd.  I. 
,      n.  Vogel  Erläuterungen  am  Blatt:  Grofi-Ümetadt 
,      «.Klemm.  Erlttnternngen  sa  Blatt :  Ntostadt-Obemboig,  Schaaf- 
heim, Babenhausen. 
,      n.  Klo  mm.   Mitteilg.  aus  den  Aufnahmegebieten.  Notiablatt  d. 
Ver.  f.  Erdk.   Darmstadt  1893,  1894. 
Steinmann.  G.    I  ber  die  Gliederung  des  Plcistocan  im  badischen  Ober- 
lande.  Mittig.  d.  gr.  bad.  geolog.  Land.-Anst.,  XXI.,  1893. 


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Kleine  Notizen 

aiis  der  geologiscli-paläontologisclieu  Sektion. 

Von 

Prof.  Dr.  F.  Kinkelin. 


1.  Hyaena  spelaea  Goldf.  im  L06  von  Sossenlieini 

bei  Höchst  a.  M. 

Von  einem  Tier,  das  bisher  ans  dem  Dilnvium  hiesiger 
Gegend  noch  nicht  bekannt  war,  von  der  Hyaena  spelaea  Goldf. 
hat  sich  im  Löß  von  Sossenheim  ein  fragmentärer  Oberkiefer 
gefunden. 

In  diesem  Oberkiefer  sind  erhalten :  anf  der  rechten  Seite 
der  große,  kegelförmige,  äußerste  Incisiv,  der  Canin,  der  zweite 
nnd  der  dritte  Praemolar  und  nnr  ein  Stück  der  Warzel  des 
Beißzahnes  oder  vierten  Praemolar,  anf  der  linken  Seite  die 
Warzel  des  großen  Incisiv  (is),  der  Canin,  die  drei  vorderen 
Praemolaren  und  auch  das  vordere  Wurzelstttck  des  vierten 
Praemolar.  Dieser  letztere  Zahn,  der  gerade  durch  seine  Ge- 
stalt für  das  Genus  Hyama  charakteristisch  ist,  fehlt  also  leider, 
und  mit  ihm  der  kleine  MoUr,  dessen  geringe  Größe  der  Haupt- 
unterschied  ist  zwischen  der  ff.  spekua  und  der  H.  prisca  M. 
de  Serres,  deren  oberer  Molar  relativ  orroß  und  dreiwurzelig  ist. 

Da  beiderseits  die  Alveolen,  lu  welcher  die  Hiißersteii 
Incisivs  (ia)  sitzen,  erhalten  sind,  so  läßt  sich  der  zwischen 
ihnen  liegende  Kaum,  in  dem  die  vier  kleinen  Tncisiv  s.  Z. 
steckten,  bemessen;  er  ist  su  klein,  daß  man  kaum  glauben 
mochte,  daß  sie  hifr  Platz  InUten.  Von  ihnen  sind  weder 
Alveolen  noch  \\'urzelbruchsLrllen  zu  beobachten;  sie  müssen 
früh  ausgefalleu  oder  ausgebrochen,  heruach  aber  die  ALveolai*- 


—   192  — 


rftume  verwachsen  sein.  Ein  Ähnliches  gilt  wohl  auch  für  den 
vordersten  rediten  Praemolar;  hier  sieht  man  zwar  noch  eine 
flache  kleine  Gmbe,  wo  die  Alveole  dieses  Zahnes  war. 

Die  hedentende  GrOße  der  fossilen  Byaena  ist  ersichtlich 
aas  dem  Vergleiche  einiger  Maße  mit  denen  einer  ansgewachseneD« 
nach  der  Abnutzung  der  Zähne  zu  urteilen,  etwas  älteren  H^aena 
erocuia  Zimmenn.  des  Senckenbergischen  Museums: 

bei  bei  der  nach  Goldfuß 

Hyaena  «ptlaea     recenten  (Döderlein-Steinmami) 
Sossenheim       E.  erocuia  H.  spelaea 

mm  mm  mm 

Länge  von  pa  18  15,5  — 

•       ,    1)3  2ü  23  — 


(1er  Zalmreihe 


von  pi,  \)i  u.  p8  der 

linken  Seite  51  46  44,2 

Distanz  der  Spitzen 
resp.  der  Mitten  der 
Abnützungsflächeu 

der  beiden  C  75  Ö2,5  — 

Distaoz  der  Spitzen 
resp.  Mitten  der  Ab- 
nützangsflächen  der 

beiden  ps  110  78»ö  — 

Distanz  der  Mitten 
des  Innenrandes  der 

beiden  pi  86,5  68  — 

Hiernach  war  die  Hyäne,  die  sich  bis  ins  untere  Main- 
thal veriiTt  hat,  ein  ganz  gewaltiges  Tier;  bekanntlich  hat 
Hyaena  spelaea^  die  man  auch  mit  Hyaena  eroeuta  identisch 
hält,  in  großer  Menge  u.  a.  in  Höhlen  und  Klfiften  des  eng- 
lischen,  belgischen,  fränkischen  etc.  Kalkgebirges  zur  Diluvial- 
zeit  gelebt.  Ich  erinnere  nur  an  die  Bewohner  der  Linden- 
thaler Hohle  bei  Gera  und  der  Ofnet-Höhle  bei  Utzmemmingen 
am  Bande  des  Bies  (Senckenb.  Ber.  1880/81  p.  89  u.  97).  Seinen 
Ausgangspunkt  hat  das  Genus  Hyaena  wohl  von  Sftdoeten, 
Griechenland  und  Indien  (Sivalikschichten)  genommen,  wo  es 
zur  früheren  Pliocänzeit  schon  existiert  hat.  Heute  ist  es  auf 
Afrika  lind  West-Asien  bescluaukt,  Ihjaena  erocuia  auf  Süd- 
uud  Ost-Afrika. 


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—  198 


2.  Cervua  euryceroB  Aldr. 
•  Ans  der  üngegend  von  Berlin,  z.  B.  von  Rixdorf ,  nnd  zwar 
aas  dem  Eies,  der  den  unteren  Geschiebemergel  direkt  Über- 
lagert, ist  die  Existenz  desRlesenhirscben  (Gervus  euryceros  Aldr.) 
l&Dgst  bekannt,  also  ans  DilnTtalschichten,  die  &lter  sind  als 
der  L6ß.  Ans  dem  unter  dem  interglacialen  Torflager  yon  Klinge 
bei  Berlin  liegenden  Thon  hat  N  eh  ring  eine  nahverwandte 
Form,  Oervus  ruffii,  bekannt  gemacht  Ans  der  Rhehi<lfaiugegend 
sind  solche  Nachrichten  rar;  so  berichtet *t.  Gftmbel  von 
Resten  des  Riesenhirschen  ans  einem  nnter  dem  Torf  Ton 
Grafenrheinsfelden  liegenden  Sand.  Von  Herrn  Inspektor  Gräff 
dahier  wurden  1872  in  einer  Kiesgrube  am  Nieder  Wald  Geweih- 
zacken entdeckt,  die  dem  Biesenhirschen  zugeschrieben  wurden 
(Senckenb.  Ber.  1889  p.  110).  Die  Angaben  von  Saudberger 
(Land-  und  Siißwasser-Konchylien  d.  Vorwelt  p.  826)  und  C.  Koch 
(Krläuterungen  zu  Blatt  Wiesbaden  p.  50),  die  den  Cervus  ennjceros 
Aldr.  bez.  Cerrus  hibernicus  Owen  sogar  aus  den  Mosbaclier 
Sauden,  die  jedenfalls  Riter  sind  als  das  liixdorfer  Lager  die:>es 
Tieres,  aufführen,  habe  ich  als  auf  Irrtum  beruhend  im  Senckenb. 
Ber.  1889  p.  104  dargethan.  Die  Geweihe,  die  von  Mosbach  bis 
daliin  als  Megaceros  hibernicus  Owen  gedeutet  worden  sind,  ge- 
hören hiernach  einem  Elen  (Akes  latifrmis  Johns J  an,  dessen 
Reste  in  großer  Zahl  in  diesen  altdiluvialen  Sauden  und  Kiesen 
(Elefas  antiqnus-Stufe  Kiuk.)  eingebettet  sind. 

Aus  dem  Löti  besitzt  das  Senckenbergische  Museum  sichere 
Reste.  Bei  Breckenheim  hat  Dr.  0.  ßoettger  eine  Hinter' 
hauptpartie  eines  Cervus  euryeeras  aufgefnnden  und  ganz  neuer- 
dings sind  Stirn  und  Rosenstockpartien  von  zwei  Tieren  im 
Löß  von  Sossenheim  gefunden  woi*den,  die  in  der  Sammlung 
des  Altertumsvereins  von  Höchst  a.  H.  liegen.  Sandberger 
giebt  auch  zahlreiche  Fundstellen  (i.  c.  p.  909  u.  948)  an. 

Volle  Gewißheit,  daß  auch  in  unserer  Landschaft  schon 
in  den  den  Löß  unmittelbar  unterlagernden  Flußgeröllen  (Elefas 
primigenius-Stufe  Kink.  in  Abhandlungen  zur  geolog.  Spezial- 
karte  von  Preußen  Bd.  IX,  Heft  4,  p.  264—266)  Reste  vom 
Riesenhirscb  liegen,  hat  ein  Fund  von  Reinach's  in  der 
Seeger*schen  Ziegelei  in  Rödelheim  gebracht.  Die  besten 
Stücke  unter  denselben  sind  ein  fragmentilrer  Unterkieferast  und 
ein  liüsenstock  mit  einem  Teil  des  Stirubeius.    Bei  der  Auf- 

13 


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—  194  - 

findung  dieser  Knochenst&cke  ist  jedeDfalls  der  YolIstiLodige 
Kopf  zMirftminert  worden,  denn  an  den  yersehiedenen  Trünnnem 
ist  keine  Spar  eines  Transportes  za  beobachten. 

Im  Unterkieferast  sind  leider  aach  die  Zahnkronen  alle 
abgebrochen.  Die  Dimensionen  der  Z&hne,  besonders  aber  die 
f&r  Cervm  euryceros  so  sehr  charakteristische,  nahezu  walzen- 
förmige Gestalt  der  ünterktefer&stef  liefern  den  ganz  znver- 
l&ssigen  Nachweis,  daß  die  bei  Bödelheim  zosammengefundenen 
Skeletteile  dem  Biesenhirschen  angehören,  was  denn  anch  der 
niedere  nnd  mächtige  Rosenstock  bestfttigt 

Vom  Ünterkieferast  ist  nur  der  die  Backenzähne  ent- 
haltende mittlere  Teil  erhalten,  aber  auch  davon  fehlt  noch  die 
PaiUe,  welche  den  vordersten  Praemolar  catiiält.  Wie  schon  er- 
wähnt, sind  die  Kronen  aller  Backenzähne  abgebrochen,  sodaß 
ihre  gegenseitige  Stellung,  ihre  Gestalt  und  Dimensionen  nur 
aus  den  Bruchflächen  der  Wurzeln  zu  erkennen  sind. 

Beim  Verjj-leiche  des  R(>dp!heimer  Fossils  mit  dem  Unter- 
kiefer eines  iiiesenhirschen  aus  irischem  Torf  (Seuckeubergiscbes 
Museum)  ergiebt  sich  folgendes: 

von  Rödelheim    von  irlaud 


Länge  der  Zahureihe  von  pt  iucl. 

mm 

mm 

1Ö3 

142 

Ui>he  des  Unterkiefers  vom  vorderen 

Rand  des  im  aus  o:emessen  . 

54 

50 

Breite  des  Unterkiefers,  ebenda  ge- 

38 

37 

H6he  des  Unterkiefers  vom  hinteren 

Rand  des  pt  aus  gemessen 

48,5 

45 

Breite  des  Unterkiefers,  ebenda  gem. 

26 

24 

43 

41,5 

«  »   

»  »   

|ö7 

)  29 

9            1»  P»  

22,5 

22 

22 

21,5 

Größte  Breite  d.  hist  Hälfte  von  ms 

21 

20 

•               1»         Tl        »            V           »  ^ 

22 

22 

n           »       »      r>         n         n  ^ 

18(?) 

20 

»            n        n       n          »         »  P* 

16,5 

16,5 

»          n       Jt      n        II        »  P> 

13 

14,5 

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—   196  — 


Die  große  Überemstimmang  der  Bahezii  walzenfönnigeii 
Gtestalt  des  UnterkiBfers  ist  hieraus  ersichtlleb.  Der  Rödel- 
heimer  Unterkiefer  hat  altordings  einem  etwas  größeren  Tiere 
angehört,  als  der  irische  Riesenhirscb  unseres  Hnsenms  war. 

An  entsprechenden  Stellen  des  Rosenstockes  finde  ich : 

von  Rödelheim    von  Irland 


mm 

mm 

Die  Höhe  des  Rosenstockes  .  .  . 

33 

30 

Den  größten  Durchmesser  der  dis- 

talen Endfläche  des  Rosenstockes 

88 

80 

Den  kleinsten  Durchmesser  der  dis- 

talen Endfläche  des  Ro^senstockes 

85 

80 

3.  AmphUroffulus  pomeli  Filb. 

Kiirzlich  habe  ich  es  wahrscheinlich  gemacht,  daß  im  oberen 
Hydrobienkalk  (Untermiocan)  der  Dyckerhoff'schen  Brttche  bei 
Biebrich-Mosbach  entdeckte  Geweihstacke  ^)  (Senckenb.  Abh.  XX 
p.  24ff.  Taf.  VI  Fig.  1, 2, 3, 4, 5, 6)  zn  Tieren  gehören,  von  welchen 
aach  andere  Skeletteile  von  Zweihufern  oder  Solenodonten  in 
diesem  Lager  gefunden  worden  sind.  Vor  allem  war  es  ein 
Unteridefer,  der  noch  erlaubte,  auch  die  Speeles  zn  bestimmen. 
Hiemach  zähle  ich  zwei  jener  Geweihstücke  (Fig.  3,  4,  5  und  6) 
zu  Dremotherium  feignouxi  Pomel. 

Mit  diesem  ziemlich  vollkommenen  Unterkieferast  kam 
auch  eiu  kleineres,  derselben  oder  einer  nahverwandten  Gattung 
augehüriges.  nur  von  zwei  Midareu  besetztes  Unterkieferfragment 
(1.  c.  p.  31  u.  34  mit  Anm.  unten)  vor,  ebenfalls  begleitet  von 


*)  Za  m«iiier  Verwanderang  spricht  Herr  Dr.  0.  Boger  un  88.  Ber. 

d.  Augsbarger  naturw.  Ver.  S.  34  von  ,im  Untermiocän  ....  noch  geweihlosen 
rervu!!<l»'n  ( Afni  hiirafjulus  nrxA  Dremotherium)",  obwohl  er  meiner  Publikation 
übtT  untcrujiucäne  Geweihe  in  der  Anmerkung  Erwahnunt;  rliut  Was  «tlieser 
jedoch  bis  jetzt  vereinzelte  Fund"  —  derselbe  besteht  aus  4  zu  verschiedenen 
GeweilMii  gehörigen  Fragmenteii  ~  durch  die  Verefauelilteit  an  aemer 
fiiisteiu  Terlieren  boU,  ist  mir  «bsolat  iin?erstttndlich.  Es  wird  mich  sehr 
heuen,  wMin  Herr  Dr.  0.  Bog  er  eich  perafinlicta  von  der  Existenz  jener 
Geweihe  überzeugt,  wie  dies  derweilen  eine  grofie  Zahl  von  Paläontologen 
getban  hat.  Daß  in  Kt  i  kenabsätzen  die  Süuffcrreste  selten  sind,  wesentlich 
seltener  als  in  Kalksintex  und  aach  in  flaviatUen  Absätzen,  ist  leicht  ver- 
ständlich. 

13* 


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—  196  - 


entsprechend  kleineren  anderen  Skelettellen.  Mit  Bestimmtheit 
habe  ich  dieselben,  auch  nicht  generisch,  determiniert,  ließ  es 
also  unentschieden,  ob  diese  Skeletteile  zu  AtnpkUraguha  oder 
zn  Drenwtherium  gehören,  habe  aber  die  Vennatang  ansge- 
sprechen,  daß  ihnen  wohl  das  kleine  EosenstOckehen  (1.  c.  Taf.  VI 
Fig.  2)  angehören  möchte.  Die  generische  Bestimmung  war 
dnrch  die  UnvoUkommenheit  der  Reste  und  das  Unzureichende 
an  denselben  ausgeschlossen.  Die  Kunzelnng  der  Backenz&hne, 
welche  nach  Bütimeyer  f&r  DremciUtefmm  charakteristisch 
sein  soll,  während  der  Mangel  derselben  dem  Genus  AmphUra" 
gulus  eigen  sei,  fehlt  zwar  nicht  an  den  zwei  Backenzähnchen 
des  kleinen  Unterkieferfragmentes,  ist  aber  nicht  so  deatlich 
wie  bei  den  Unterkiefer-  und  Oberkiefennolaren  des  größeren 
Tieres  {Dremotherium  feignatixi);  eine  völlige  Glätte  ist  jedoch 
nicht  zu  konstatieren. 

Neuerdings  kam  uns  aus  demselben  Steinbruch  der  Herren 
Dyck  erb  off  ein  sehr  viel  vullkommeneres,  ebenfalls  rechtes 
llnterkiefeifiagnient  aus  demselben  Schichtenkomplex  zu.  Durch 
die  sorgfältige  Arl)eit  uiiseies  Präi)arators  Herrn  August 
Kucli  IvuiitMi  alle  Kronen  der  Backenzaline.  die  im  festen 
splitterij^en  Kalk  gejsLeckt  haben,  unverlt  izt  mit  ihren  Kau- 
flächeu  zum  Vorschein.  Daß  in  diesem  Kieiercheu  nur  6 
Backenzähne,  also  nur  3  Praeniularen  sich  befinden,  ist  voll- 
kommen sicher.  Vor  dem  im  Kalkstein  steckenden  vordersten 
Praemolar  ist  nämlich  noch  eine  kurze,  zum  Kiefer  gehörige 
Strecke  vorhanden,  die  weder  die  Spnr  eines  Zahnes  noch  einer 
Zahnwurzel  erkennen  läßt.  Jener  vorderste  Praemolar  ist  dem- 
nach auch  der  erste  Praemolar  und  die  Zahl  der  Pmcnifdaren 
also  nur  drei.  Diese  Zahl  schließt  übrigens  das  Genus  AmpkUror 
guim  nicht  aus,  wohl  aber  wärde  das  Vorhandensein  tou  4 
Praemolaren  das  Genus  Dremoihmum  ausschließen. 

Was  die  Runzelung  der  Backenzähnchen  angeht,  so  gilt 
fast  dasselbe,  was  ich  oben  Ton  dem  nur  mit  2  Mohiren  be- 
setzten TJnterkieferlragment  mitgeteilt  habe.  Leider  ist  Uber 
die  Dimension  des  Diastemas  nichts  zu  ermitteln,  da  der  Ab- 
bruch hinter  den  Incisiven  stattgefunden  hat. 

Ein  Kennzeichen,  das  fftr  Amphitragulus  gelten  soll,  trifft 
bei  den  beiden  kleinen  Unterkieferfragmenten  zu,  daß  nämlich 
deutliche  Mittelrippen  und  Randfalten  auf  der  Innenwand  der 


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—    197  — 


unteren  MolHieii  kaum  hervoi  treten,  während  sie  bei  Dremo- 
ttierium  kräftig  siud. 

Die  Länge  der  Zalinreihe  des  Unterkiefers  ist  48  mm, 
entspricht  also  fast  völlig  derjenigen  (50  mm  1.  c.  p.  31),  welche 
V.  ^leyer  von  Palaeomemr  jurdim  (=  minor  =  pygmaeus)  an- 
giebt.  V.  Z Ittel  führt  diese  J^alaeomeryx-Art  unter  Amphitra- 
gnhis  auf  und  Schlosser  hat  sie  als  mit  Ämphiiragulus  pomeli 
Filhol.  identisch  bestimmt. 

Auch  daß  das  Palaeomeryxwülstcheii  fast  nur  bei  nia,  aber 
kaum  bei  m«  und  mi  zu  erkennen  ist,  möchte  nach  der  der- 
zeitigen Charakteristik  der  beiden  Genera  mehr  für  die  Zu- 
gehörigkeit dieses  Unterkieferastes  zu  Ämphiiragulus  sprechen. 

Soll  ich  rekapitulieren,  so  wären  die  für  das  öenus  maß- 
gebenden Charaktere,  die  wir  an  dem  besprochenen  Unterkiefer- 
ast beobachten  können: 

1)  Zahl  der  Praemolaren  ist  nnr  3, 

2)  Backenzähne  fast  völlig  glatt, 

3)  Mittelrippen  aaf  der  Innenwand  der  unteren  Molaren 
fehlen, 

4)  Palaeometyzwülstchen  nicht  sehr  deutlich  entwickelt. 
So  ist  es  nach  alledem  kaum  zweifelhaft,  daß  das  Eiefevchen 

Ampkitragulus  pomeli  zugehört,  also  dem  anderen  Falaeomenfx, 
den  H.  y.  Mejer  noch  von  Weisenau  auffuhrt,  dem  PtUaeamerffx 
medms  (=  minar  v.  Meyer.      pggmaet/s  v.  Meyer). 

Es  ist  aber  auch  kaum  zu  zweifeln,  daß  das  1.  c.  p.  31 
Anm.  2  anfgeftthrte  Kieferfragmentchen,  von  dem  auch  oben 
die  Rede  war,  demselben  Tiere  angehört,  da  die  in  ihm  er- 
lialtenen  .Molaren  ganz  dieselben  Diniensiunen  haben,  wie  die 
Molaren  in  dem  im  Kalkstein  z.T.  steckenden  Unterkieferast; 
ein  kleiner  Unterschied  existiert  nur  in  der  etwas  gröberen 
Oberflächenstruktur  des  ersteren. 

So  stellt  sii'h  schließlicii  heraus,  was  freilich  vuu  vorne- 
herein zu  vermuten  war.  daß  die  beiden  Wi^nlerkäuer  vom 
Heßler  dieselben  sind,  wie  die  vom  nahen  Weisenau,  nämlich: 
Palaeomen/r  srhcnchxeri  v.  Meyer  —  ] inmotheiitim  ßignotixi 
GeofFr.  und  Falaeatnerifx  medius  v.  Meyer  =  Ampküroffulm 
pomeli  hi\h. 

Auch  das  möciite  als  wahrscheinlich  gelten,  daß  schon  beide 
Arten  und  Gattungen  zur  Untermiocänzeit  Geweihe  besaßen. 


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—   198  — 


4.  Eine  Tlefboliniiig  im  westliehen  Franktat  M. 

Die  Veröffentlichmig  des  Ergebmases  einer  TiefbobruBg  ist 
bei  den  zabbreicben  Verwerfungen,  die  unsere  Landscbaft  durch- 
setzen, auch  dann  von  Interesse,  wenn  die  schon  gewonnenen 
Kenntnisse  Uber  SchichtenstGrungen  dnrch  sie  nicht  Termehrt 
werden,  sondern  schon  bekanntes  nur  bestätigt  wird. 

Zum  Zwecke  der  Herstellung  eines  Brunnens  an!  dem 
Terrain  der  hier  zu  errichtenden  Garnisonswäscherei  an  der 
Schwalbacher  Straßi;,  zunächst  der  Mainzer  Landstraße,  ließ  die 
königl.  Garuisons Verwaltung  dahier,  bezw.  die  königl.  Intendantur 
des  XI.  Armeekorps  in  Kassel,  eine  Bohrung  vornehmen. 

Ausreichende  Wassermenpreii  wurden  erst  in  ca.  120  m 
Teuf*-  t  rreicht,  die  wasserführende  Schicht  scheint  liier  eine  zer- 
brochene Bank  verhärteten  Mergels  zu  sein.  Auf  eine  w^asser- 
führende  Schicht  traf  man  aber  scIkhi  m  21—22  m,  wo  pliocäne 
Sande  auf  pliocänem  Thon  rulien;  außerdem  führt  das  Bohr- 
register noch  wasserführende  Schichten  an  im  untermiocäneu 
Schichtenkomplez  in  einer  Teufe  von  65—66  m. 

Ich  lasse  nun  die  Beschreibung  der  durchbohrten  Schichten 
folgen  und  bemerke,  daß  meine  aus  den  Bohrprobeu  gewonnenen 
Notizen  aus  dem  Bohrregister  des  Bohruntemehmers  besonders 
da  ergänzt  sind,  wo  im  Register  Braunkohlen  notiert  sind,  die  sieb 
in  den  Proben  nicht  fanden,  die  also  vom  Bohrnntemehmer  nicht 
aufgehoben  worden  sind.  Die  Tiefenangaben  sind  den  Notizen 
entnommen,  welche  an  den  Fächern  der  Schieblade  angebracht 
sind,  in  denen  die  Bohrproben  aufbewahrt  wurden.  Wo  eine  ge- 
nauere Tiefenangabe  ans  dem  Bohrregister  ersichtlich  war,  ent- 
nahm ich  sie  natttrlich  diesem. 

Ich  entledige  mich  hier  der  auge nehmen  Pflicht,  der  kdnigl. 
Intendantur  des  XI.  Armeekorps,  wie  den  Herren  königl. 
Baurat  Pi e  p er  in  Hanau,  königl.  Major  D  o  r  g  u  t  h  und  Ingenienr 
Lachmann  dahier,  die  mir  hierbei  durch  Oberlassung  der 
Bohrproben,  Mitteilung  des  Bohrregisters  und  anderer  auf  die 
betreffende  Bohrung  heziig^lichen  Notizen  gefällig  waren,  meinen 
verbindlichsten  Dank  auszusprechen. 

Terrain  96,0  m  über  Amsterdamer  Pegel. 

Muttererde  und  Lehm  bis     2,0    m  2 

Lehmiger,  schmutzigbrauner  Sand  mit  gröberen  < 
Grescbiebeu  „      3,0  mj  B 


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—   199  — 


Schmutzigbrauner  Sand  mit  größeren  Ge- 
schieben   

Gelber  Letten  

Ziemlich  grober  Sand  (Quarzkörner  gerundet) 
mit  kleinen  Geschieben  (Quarz  und  fester 
Sandstein)  

Liehtgrauer  Thon  mit  feinem  Quarzsand  und 
kleinen  Eisenkonkretionen   

Liclitgrauer,  feiusandiger  Thon      .    .    .  . 

Feinsandiger  Thon  mit  kiemeii  Eisenkon- 
kretiüuen.  rot  gefleckt  

Thoniger  Sand,  erfüllt  mit  z^lüreiclien  Brauu- 
eisenkiiollclien  

Feinsand iger  Thon  mit  gelben  uud  roten 
Flecken  

Feiner  schlichiger  Sand  

Lichtgrauer  Thon  mit  roten  Flecken,  wechsel- 
lagernd mit  schlichigem  Sand     .    .    .  . 

Schlichiger  Sand  und  Lichtgrauer  Thon  mit 
gelben  und  roten  Flecken  und  holziger 
Braunkohle  

Schlichiger  Quarzsaud  .   .   .   .  | 

Bräunlicher,  feiner  Quarzsand.  |  wasser- 
etwas  verbunden  (fahrend 

Heller,  sehr  leiner  reiner  Quarzsand  J 

Hellgrauer,  gleichförmiger  Thon,  mit  zahl- 
reichen, sehr  kleinen  Eisenkonkretionen 
und  etwas  Qnarzsand  

Fast  völlig  r^er,  sehr  feiner  Qnarzsand 

Dunkler,  schiefriger  Letten  mit  Hydrobien 

Feiner  Kalksand,  untermischt  mit  feinem 
Quarzsand  

Sandiger  Mergel,  bestehendfastnurans  kleinen 
KalkknöUchen,  Qaarzköruem,  sinterigen 
Kalkpartikeln  und  wenig  Thon  .    .    .  . 

Kalksaudiger  Mer<?el.  voll  von  kleinen  Kalk- 
konki'etionen  und  Al<;eiikalkpartikeln,  da- 
rin wenig  Hydrobien,  aber  ziemlicii  viel 
Cypnssteiukerue  und  -Inkrustationen  .  . 


—  200  — 


Dankler,  schalig-sebieiriger  Letten,  schwer- 

Idslich  bis  30,76  m 

DiiBkler,  schiefriger,  schwerldslicher  Letten 

mit  wenig  Eohlenpartikelchen.  Darunter 

ein  Fragment  von  FoUicuUtes  kaUennord- 

heimenm  Zenk  «    32,0  m 

Hellgrauer  Letten,  leichtlöBlicb,  durefamengt 

mit  ziemlich  viel  feinem  Quarzsand  .  .  .  33,0  m 
Sebiefiigei,  ziemlich  schwerlöslicher  Letten 

mit  yiel  Kohlenpartikeln,  mit  Hydrobien 

und  Quarzkörnern  ' .    .     „     34,0  m 

Schwerlöslicher,  schiefriger,  dunkler  Letten 

mit  einigen  Hydrobien  (IL  vcutrosa  u.  H. 

aturefisis)  ,     35,0  m 

Dunkeigrauer,  schiefriger,  ziemlich  löslicher 

Letten  mit  einigen  Hydrobien  und  Fiscli- 

resten  (darunter  Sclilundzälme,  Wirbel  und 

2  größere  Ütolitheu  {Oobim  fraticofurianus 

Kok.),  selir  wenig  Braunkohle  ....  ,  39,0  m 
Schiefriger,  ziemlich  löslicher  Letten,  ziemlich 

voll  von  Hydrobientrümmern  (H.  ventrosa 

u.  n.  aturensis)  und  Fischresten;  außer- 
dem ist  er  von  Quarzsand  durchsetzt  und 

enthält  schwarze  Braimkohlenstückchen  .  „  40,0  m 
Schwerlöslicher,  schiefriger  Letten  mit  sehr 

wenig  Hydrobien  und  Fischresten  (Schlund- 
zähne   und   kleine  Otolithen  [OtoUtkus 

(Oobim)  franeofurtamm  Kok^J)  ....  ,  41,4  m 
HellgranerThonm.nichtzahlreichenHydrobien  ,  42,0  m 
Lichter,  grttnlichgraner  Letten,  erfüllt  mit 

reichlichen  Qnarzsandkörnem  und  vielen 

sehr  kleinen  Branneisenkonkretionen  .  .  „  43,8  m 
Licbtgraner,  sandiger  Letten,  sandig  von  den 

ihm  beigemengten,  in  ihm  ausgeschiedenen, 

kleinen  Kalk-  und  Mergelpartikeln,  mit 

wenig  Brauneisen  „    44,3  m 

Bröckliger,  schiefriger  Letten,  nicht  leicht- 
löslich, mit  wenis:  Hydrobien  (H.  ventrosa 

u.  IL  atarensia)  und  wenig  Fischreaten  .     ,    47,ü  m 


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—  201  — 


Lichtgrauer  Letten  mit  xiemlicli  viel  kldneii 

Algenkalkpartikeln   bis  47,9  m 

Graner,  schwer  zerfallender  Letten   ...»    49,0  m 

Lichtgran«  Letten   ,    60,0  m 

Licbtgraner  Letten,  dnrebsetzt  yon  Algen- 

kalkteilchen  und  kantigen  Kalkkörnern  „     50,4  m 

Lichtgrauer,  verhärteter  Mergel  .  ,  .  .  „  öl,0  m 
Heller  Letten,  voll  kleiner  Mergelkonkretioneu 

(ca.  1 — 3  mm)   ,    52,0  m 

Fetter  Thon,  schwerlöslich,  fossillos,  wie  alle 

Schichten,  in  denen  keine  Fossilien  ange- 
führt sind   ,    55,0  m 

Lichtgi-auer  Letten  mit  kleinen,  kalkigen 

Partikelchen   ,    66,3  m 

Letten,  voll  kleiner,  kalkiger  und  mergeliger 

Ausscheidungen  und  daher  sandig  er- 
scheinend   ,    58,3  m 

SchwerlÖsUcber,  fetter  Thon  mit  sehr  wenig 

Trümmern  von  Hydrobien  und  HeUcea  und 

dem  Schneidezahn  eines  Nagers  59,4  m 

Mergelbauk   ,    60,1  m 

Letten  mit  reichlich  beigemengten  Stttckchen 

kleiner,  kalkiger  nnd  mergeliger  Ans- 

scbeidnngen,  wobl  Algenkalkstückcben  .  «  61,7  m 
Feste  Kalkschicht,  mit  reicblicb  eingebackenen 

C^m-Scb&lcben   „    62,3  m 

Zarte  Letten  mit  ziemlich  vielen  sehr  feinen 

Mergelkdmchen,  Wasser  führend  .  .  ,  66,0  m 
Lettige  Sandscbicbt  {den  meist  gerundeten 

Qnarzkömchen  sind  ancb  ziemlich  zabl- 

reiche  weiße,  sehr  kleine  KalkkonkreÜonen 

beigemischt)  mit  ein  paar  Cy/jm-Schälchen, 

stark  Wasser  führend   „     66,0  m 

Eine  I^ank  verhärteten  Mergels  .  .  .  .  „  66,9  m 
Dunkler,  schwerlöslicher  Letten  mit  vielen 

kleinen  Kalk-  und  Mergel-Ausscheidungen  „  78,0  m 
Dunkelgrauer,  nicht  leicht  liislicher  Letten  mit 

wenig,  meist  inkrustierten  C^^^ris-Schälehen  „    95,6  m 

Eine  fast  reine  Kalkbank     ......  ,    97,1  m 


—  208  — 


Grauer,  schief rigei  Letten,  reichanFischresteD  bis  100,0  m  S 
Dunkler  I   scbiefriger  Letten  voll  (^fpris,  ^ 

5 

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5* 


3* 


schwai*sen,  Hnsenfönnigen,  oolitfaisehen 
Konkretionen  and  Fisckresten   .   .  .  .    ,  107,0  m 
Dunkler,  fetter  Letten,  dazwischen  g;rauer, 

im  Bruch  muscheliger,  verhftrteter  Mergel    »  112,0  m 
Dunkler,  fetter,  schiefriger  Letten,  schwer 
löslich,  mit  wenig  Hydrobien  und  Fischresten, 
ziemlich  viel  roten  Eisenausseheidnngen  .  bis  118,0  m 
Ebensolcher  Letten  mit  zwischengelagerten,  v 
verhärtetenMeigelbftnken;  Hydrobiaobhua!    «  122,4  m  J< 
Da  das  Bohrloch  durch  hineingeworfenes  oder  hineinge- 
fallenes Material  verstopft  war,  so  wurde  die  Bohrung  von 
neuem  begonueu :  es  ergeben  sicli  aus  deu  Uei ausgespülten  Ge- 
steinsstUckeu 

in  der  Teufe  von  119 — 120  m: 
am  8.— 19.  Juli  Trümmer  von  schwarzgrauem,  zum  Teil  oolithi- 
schem  Kalk  und  liclitgrauem  Mergel  (aus  verhärtetem 
Mergel  und  Septarien);  die  zahlreichen,  schwarzeu,  ooiithi- 
schen  Kügelchen  stammen  wohl  zum  Teil  aus  Letten, 
dem  sie  eingemengt  sind  (siehe  bei  78 — 95,6  m  und 
lUO— 107  m),  zum  Teil  auch  aus  zertrümmertem,  oolithi- 
schem  Kalk;  hier  Hydrolna  obtusa  selten,  häufiger  Fota- 
mides  plicatm  pmtulatm^  welche  zum  Teil  verkiest  sind. 
Am  11.  August  dunkler,  oolithischer  Kalk  und  hellgrauer, 
nicht  oolithischer,  verhärteter  Mergel;  dabei  auch  etwas 
weniges  fremdes  Material  (Sandstein,  Quarz  und  Frag- 
mente von  gebranntem  Thon) ;  die  Menge  der  Oolithkönier 
ist  groB,  aber  auch  die  der  Stückchen  des  bei  der  Bohrung 
zertrümmerten,  hellgrauen  Mergels. 

Fossilien :  Hydrobia  abHua  (zum  Teil  verkiest), 
sehr  zahlreich, 
Potamides  pHeahts  pustukUus  (zum 

Teil  verkiest),  zahlreich, 
TympanoUmus  eonieus^  nicht  selten, 
MytUm  faujasi,  ziemlich  häutig, 
Dreissmaia  brardi,  selten, 
Baludma  sp.  (phasianella?},  selten, 
Fiscbreste. 


9 
i 

I 


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CD 

n 
er 

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—   203  — 

Am  19.  August  heller,  yerharteter  Mergel  mit  muscheligem ' 
Bruch,  wahrscheinlich  von  Septarien;  auf  einem  Stttck  klein- 

krystallisierter  BrauDspat,  wie  in  den  Zwischenräumen  der 
durch  Druck  zertrümmerten  Mergelbänke  in  der  Hafen- 
baugrubc  1885.  Die  Stücke  der  Mergelbank  in  dieser 
Probe  siud  größer;  unter  ilmeii  ist  auch  eiu  Stück  oolithi- 
scher  Kalk.  Einiges  fremdes  Material  besteht  aus  Bant- 
saudstein,  gelbem  Hornstein  und  Ziegelstückchen. 
Am  22.  August  sind  die  Hauptmasse  die  schwarzen  Oolith- 
körner.  außerdem  etwas  bellgrauer,  verhärteter  Mergel. 
Fremdes  Material  ist  ein  Qnarzstück. 
Fossilien;  Uydrobia  obiusa,  nicht  häufig, 

Potamides  plicatns  pustulatus,  ziemlich  häufig, 
Tjfmpanoiomtis  conicus,  ziemlich  häufig, 
Cypris  inkrostiert,  oolithische  Körner, 
Fischreste. 
Die  Bohrung  durchsetzt  somit 

Matterboden  und  Diluvium   6,0  m 

Oberplioc&ne,  kalkfreie  Sande  und  fleckige  Thone, 

fossillos   18,35  m 

UntermioG&ne,  meist  schief rige  Letten,  Wechsel* 
lagernd  mit  kalksandigen  Schichten  nnd  B&nlcen 
verhärteten  Mergels.  Fossilien:  Hydrobien  und 

Oypris  ca.  94,0  m 

OberoligoG&ne  Gerithienschichten,  nicht  durchbohrt  2-^4  m 
IMe  einzelnen  Schichtenstnfen  heben  sich  sehr  deutlich  von- 
einander  ab,  besonders  auch  die  kalkfreien  Sande  und  Thone 
des  Pliocäns  gegen  die  mergeligen  Letten  der  nntermiocftnen 
Hydrobienschichten,  aber  auch  letztere  von  denen  der  Ceiithien- 
schichten  (thonige  Facies),  die  hier  zugleich  mit  den  zwei  Ceri- 
thieuarten  durcli  die  Hijdrohia  ohtusa  Saudb.  angezeigt  sind; 
diese  Art  kommt  übrigens  auch  uoch  in  deu  tiefereu  Hydrobien- 
schichten (kalkige  Facies)  vor. 

In  Beziehung  auf  das  Niveau,  in  welchem  obige  Schichten- 
komplexe  —  Oberpliücän,  üntermiocän,  Cerithienschichten  — 
nach  oben  abscldielien,  ist  vorerst  hervorzulieben,  dai3  beziiglich 
des  ausgehenden  Pliocäus  von  nachbarlichen  Bohrlochern  und 
Aufschlüssen  nur  die  Schichtenfolpre  im  Klever'schen  Brunnen 
(Seokenb.  Bei.  1894  p  123)  mit  der  im  Bohrloch  der  Garnisous- 


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204  — 


W&ficherei  ftbereisstimmt;  in  allen  anderen  fehlt  das  Pliocän 
zwischen  Dflnvinm  und  Unteimioeän  vOllig.  Im  Elejer^scben 
Brunnen  ist  das  Pliocftn  22  m,  im  benachbarten  Bohrloch  der 

Gamisons -Wäscherei  18,35  m  mächtig. 

Über  die  betreffenden  Verhältnisse  an  einigen  im  Westen 
Frankfurts  bekauuLen  Aufschlüssen  gilt  folgendes: 


1 

OarnisoDB- 
WSacherei 

1  « 

Kleyers 
Bronnen 

Brönners 
Brunnen 

n«"  - 

Gasfabrik 

Bocken- 
heim 

Tiefe  der  Cerithiensehidit 
unter  dem  ausgebendeD 
UntenniocflJi 

Tiefe  der  Ceriibienschicht 
unter  Tenabi 

ea.  94  m 

118—120 
m 

sehr 
bedeutend 
unter 
14  m 

sehr 
bedeutend 
unter 
49m 

sehr  nahe 
unter 
96  m 

nahe  unter 
108,4  m 

noch 
bedeutend 
unter 
d4m 

bedeutend 

unter 
4Um 

5 

Fabrik 
Peter 

Frank* 
furter 
Oaefabrik 

7 

Hafenbau 
nalwiei» 

lieh.  Bode 

8 

W«Wer- 
itiafie 

9 

Cron- 
berger 
Strade 

Tiefe  der  Cerithiensi,hicht 
unter  dem  ausgebenden 
Untermioc&n 

noch 
bedeutend 
unter 
40  m 

ca.  43  m 

ca.  2  m 

Om 

Om 

Tiefe  der  Ceriibienschicht 
anter  Terrain 

4 

bedeutend 
unter 
47^  m 

ca.  50  m 

5,2  m 

4  m 

4  m 

Anmerkunp:.  H^^  AMi  d.  pt-r-Mß  ixeol  Landcs-Anstalt  IXp.  35— 41; 
4)  Senck.  Ber.  1894  p  2« ;  .">)  Senck.  ßtr.  I.S1»4  p.  23 ;  B)  Senek.  Ber.  1894  p.  27 ; 
7)  Senck.  Ber.  18«4  8,0  p.  177-1S)0;  S)  Senck.  Ber.  1884/85  p.  184;  9)  Abb. 
d.  preuB.  geul.  Landes-Anstalt  IX  p.  72. 


Was  uns  die  erste  Tabelle  iiber  die  Tiefe  der  Ceritliien- 
srliicht  unter  dem  ausgehenden  Untermiocäii  zeigt,  ist,  daß 
die  Denudation  des  üntermiocäns  auch  im  westlichen  Frank- 
furt in  sehr  nnfjK'icheni  Maße  .«^tattcrefnnden  hat;  schon  hier- 
aus geht  hervor,  daß  wahrscheinlich  eine  Senkung,  die  die 


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westlichsten  Orte  erfahren  haben,  daran'  schuld  ist,  daß  an 
ihnen  die  Denudation  in  wesentlich  geringerem  Mafie  sich  geltend 
gemacht  hat,  sich  hat  geltend  machen  können. 

Bezflglich  der  Angaben  in  der  zweiten  Tabelle  erinnere 
ich  daran,  daß  ich  (Abh.  d.  prenfi.  geol.  Landesanstalt  IX  p.  206, 
211)  nachgewiesen  habe,  daß  die  Schichten,  in  denen  die  Ceri- 
thien  in  unserem  Tertiärbecken  zuletzt,  und  zwar  in  großer 
Menge,  auftreten,  einen  weitverbreiteten  Horizont  bilden,  mit 
dem  die  Cerithienschichteu  nach  den  Hydrobienschichten  ab- 
schließen. 

Aus  dieser  Zusammenstellung  erkeuiieii  wir,  daß  die  west- 
lichsten der  in  ihr  genau uten  Lokalitäten  —  Bohrlocli  in  der 
Garnisons-Wäsclierei,  Kleyers  Brunnen,  Brunnen  in  der  ehe- 
malijren  Brönner'schen  Fabrik,  Bohrloch  in  der  (4asfabiik  in 
BtH-kenlieim  und  das  Bohrloch  in  der  neuerbauteu  Peter'.sclien 
liiimmifabrik  zunächst  der  Galhiswarte —  einer  Scholle  ange- 
hören, einer  westlichen  Scholle,  welche  an  einer  östlichen  ab- 
gesunken ist,  auf  welcher  u.  a.  folgende  Ortlichkeitm  liegen: 
Frankfurter  Gasfabrik,  Frankfurter  Hafen,  Wühler-  und  Cron- 
berger  Straße.  In  der  westlichen  Scholle  liegt  die  betr.  Cerithien- 
schicht  —  und  zwar  wohl  an  allen  6  aufgeführten  Lokalitäten  — 
in  ungefähr  gleicher  Tiefe,  so  daß  Schichtenstörungen,  wie  sie 
in  der  östlichen  vorkommen,  und  die  wir  sofort  besprechen 
werden,  hier  wohl  nicht  vorhanden  sind. 

In  der  Östlichen  Scholle,  der  sog.  Frankfurter  Teilscholie 
(Abh.  d.  preuß.  geol.  Landesanstalt  IX  p.  30—73)  treffen  wu- 
nämlich  z.  B.  nahe  dem  westlichen  Ende  des  Frankfurter  Hafens 
die  Cerithienschicht  fast  unmittelbar  unter  dem  Hainschotter, 
während  sie  in  der  nahen  Gasfabrik  circa  41  m  tiefer  liegt. 
Erinnern  wir  uns,  daß  uns  während  des  Baues  des  Halens  in 
dem  ostwestlich  verlaufenden,  circa  600m  langen,  offen  vor- 
liegenden Profil  der  Hafenbaugrube  (Senck.  Ber.  1884/85  p.  179  ff. 
mit  Tafel)  die  seltsame  Thatsache  vor  Augen  stand,  daß  die 
Tertiärschichten  auf  dieser  ganzen  Länge  in  Mulden  und  Sättel 
gelegt  waren  (Abh.  d.  preuß.  geol.  Landesanstalt  IX  p.  4—9), 
und  daß  dadurch  u.  a.  der  Cerithienhorizont  nahe  dem  westlichen 
Ende  der  Grube  fa.st  bis  zur  Terrainhühe  heiauf^edriickt  war. 
während  wir  ihn  am  östlichen  Ende  der  betr.  Baiii2:nibe,  also 
nur  etwa  '/i  km  östlich,  in  circa  40  m  Tiefe  (Senck.  Ber.  lbö4/85 


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t 


—  206  — 


p.  183)  unter  dem  Niveau  des  hier  ausgehenden  Untermiocän 
wissen.  Ich  erklAre  mir  diese  eben  bescbnebene  Faitang  der 
zam  größten  Teil  piastischen  Schicliteii  dorch  einen  von  Osten 
resp.  von  den  hangenden  Schichten  ausgeübten  Druck,  dem  jene 
nach  Westen  auswichen.  Der  NS  lanfende  Basaltgang  Laisa- 
Pol  war  es,  der  dem  Ausweichen  als  querliegendes,  festes  Wider- 
lager ein  Ende  setzt  und  zur  Stauung  und  dadurch  zur  Faltung 
geführt  hat  (Senck.  Ber.  1884/85  p.  173).  Es  ist  kaum  anzu- 
zweifeln, daß  die  ungefähr  NS  laufende  Verwerfungsspalte 
zwischen  den  beiden  hier  besprochenen  Schollen  die  n&rdlichste 
B'ortsetzung  einer  östlichen  Bheinthalspalte  ist,  und  audi  die- 
jenige ist,  in  welcher  der  Basalt  Lniaa-Pol-Bockenheim  empor- 
gedrungen ist  (Senck.  Ber.  1884/85  p.  241).  Die  westliclie  Scholle 
(Unteres  Nidda thal.  Abb.  d.  preut3.  geol.  Landesanstalt  IX  p.  119fF) 
scheiut  iiiciit  gefaltet.  Der  Betrag  der  Verwerfung  zwischen 
den  beiden  Scbollen  ist  zmn  nniidesten  80  m,  wahrscheinlich 
nicht  unbeträchtlich  größer  (circa  120  m). 


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Inhalt. 


Seite 

Bericht  ttber  die  Senckenbergische  natnrforschende 


GnsellRc.haf  t  vom  Jani  1HH7  bis  Juni  1898.  Erstattet 

von  Dr.  med.  ErnstBlumenthal   III 

Verteilung  der  Ämter  im  Jahre  1898   XVII 

Verzeichnis  der  Mitglieder: 

Stifter   XrX 

Kwige  Mitglieder   XX 

Mifi,dicdcr  des  Jahres  1897   XXI 

Nene  Mitt/lieder  tiir  das  Jahr  1898   XXVIII 

Außerordentliche  EhrenmitKlieder   XXVIII 

Korrespondierende  Ehrenmitglieder   XXVIII 

Korrespondierende  Mitglieder   XXVIII 

Rechte  der  Mitglieder   XXXIV 

Bibliothek-Ordnung   XXXIV 

Geschenke  und  Erwerbangen: 

Naturalien   XXXVI 

Bücher  und  Schriften    LVIII 

Bilanz  per  31.  Dezember  1897  LXXXIV 

Ubersicht  der  Einnahmen  und  Ausgaben  LXXXV 

Sektionsberichte: 

Herpetologische  Sektion   LXXXVI 

Sektion  für  Insekten  .  ..  .  ,    ..   LXXXVIII 

Botanische  Sektion  -  T,XXXTX 

Mineralogische  und  Petrngraphische  Sektion     .    .    .    .  XC 

Geologisch-paläontologische  Sektion    XCI 

Protokoll. Auszüge   XCVIII 

Dr.  George  Kolb,  Zwei  Expeditionen  zum  Berge  Kenia 

in  Englisch-Qst-Afrika   C 

Hofrat  Dr.  B.  H  a  g  e  n ,  Die  Eingeborenen  von  Deutsch- 

Neu-Guinea   C^I 

Professor  Dr.  M.  Möbius,  Über  das  Stärkemehl  .    .    .  ÜVIII 
Professor  R.  Bnrckhardt,  Die  Kiesen vögel  der  süd- 
lichen Hemisphäre   CXII 

Oberlehrer  J.  Blum.  Dr.  Jean  Valentin  f   CXIV 


Seite 

Dr.  med.  F.  B 1  g  m  .  Zur  Physiologie  der  Scliilddrüse     .       CXY II 

Dr.  Q.  6 reim,  Über  Bergstürze   CXIX 

Geh.  Reg. -Rat  Professur  J.  Rein,   t^ber  Steppen  und 

Wilsten  von  Transkaspien  und  Turkestan  .    .    .    .  CXXI 

Prof.  M.  M(^biaB,  Eine  keimende  Kokosnnß    ....  CXXVIII 


Vorträge  und  Abhandinngen. 

Über  Sericitgneiße  im  Taunns.  mit  besonderer  Berücksicbtig-nng  der 

Vorkommni9se  in  der  Sektion  Platte.    Von  W.  Sc  häuf. 

(Mit  Tafel  I)   3 

Über  das  optische  Verhalten  von  Qlobigerinen-Schalen.  Von  W.  Schanf.  27 
Entstehung  and  Entwickelnng  der  Sinnesorgane  und  Sinnesthätig- 
keiten  im  Tierreiche.  Drei  populär- wissenschaftliche  Vorträge, 
gehalten  am  12.  und  lü.  Februar  und  12.  März  18HH  von 

Dr.  med.  Ph.  Stetfan.    29 

I.  Allgemeine  Einleitung   29 

II.  Niedere  sog,  vegetative  Sinne:  Tastsinn,  Geschmacks- 
sinn, Geruchssinn   41 

III,  rii'ihere  sog  animale  Sinne :  Gehörsinn,  Gesichtssinn  52 
Die  zweizeilige  Sunipfcyprcsse  am  Kechncigraben  in  Frankfurt  a.Al. 

Von  J.  Blum.    (Mit  Tafel  II  ü.  III)   71 

Über  ein  eigentümliches  Blühen  von   Bambusa  vuigaris  Wendl. 
(Mitteilong  aus  dem  botanischen  Garten  zn  Frankfurt  a.  M.III) 

Von  M.Möbius.    (MIl  Tafel  IV)   8t 

Uber  den  Gehörsinn.    Vortrag,  gehalten  beim  Jahrestest  am  22.  Mai 

ISm,  von  Dr.  Karl  Vohsen.    (Mit  2  Ubersichtstabellen)  .  *n 
Die  Portriitsammlung  der  Dr.  Senckenbergiscben  Stiftnng.  Von 

Dr.  E  r  n  3 1  K  0  e  d  i  g  e  r   113 

Frankfurter  Arzte  .  ..  .  .  ,  .  .  ,  .  ..  .  .  .  ^  12H 

Frankfurter  Pprsönlirhkf it(!n  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  Liü 

Nichtfrankfurter  Persönlichkeiten   141 

Beitrag  zar  Geologie  von  Syrien.   Von  Prof.  Dr.  F.  K  i  n  k  e  l  i  n. 

(Mit  Textillnstrationen)   147 

Über  Dreikanter  aus  der  Umgegend  von  Frankfurt.    Von  Dr.  E. 

Witt  ich.    (Mit  Tafel  V  und  VI)   173 

Kleine  Notizen  aus  der  gcologisch-tialäonrologischcn  Sektion.  Von 

Prot.  Dr.  F.  Kinkel  in   191 

1.  Hi/aena  .•ijjelaea  Goldf.  im  Löß  von  Sossenheim      .    .  191 

2.  Cervus  euryceros  Aldr  193 

3.  Amphitrugiilu.s  pomtli  Filh  195 

4.  Kine  Tiefbohrung  im  westlichen  Frankfurt    ....  198 


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/)V/'.  d.  Sem  kenb.  naturf.  Gcsellsch.  /SpS 


Taf.  I. 


G.  KUiuin  phot. 


LUhliiruik  der  if'eriagtantialt  F.  BrHi.kmanH  A.'C,  München 


Zu  r.  li.  St  ill  k  ruh.  natiti  f.  (ßi  sr/'  -  /i.  iSi^S 


Tnf.  II. 


Googl^ 


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Bcr.  (l  Sciu'knib  nnturf  des  />Sf?S. 


'Ihr  V. 


Dm  kiinii'i    i  t'ri    Isen  hu ry. 


Google 


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niBimgiH 

3  2044  106  268  568 


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i.  9  ^  ■Jf'  .