Skip to main content

Full text of "Bonner Jahrbücher : Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande"

See other formats


LIBRARY 

OF  THE 

University  OF  California. 

Cliiss 


üigitized  by  Google 


JAHEBÜCHEB 


DES 


VEREINS  TON  ALTERTHU3ISFREUNDEN 


BHEINLANDE. 


XXIX  ü.  XXX. 

FÜNFZEHNTER  JAHRGANG  1.  2. 


MIT  3  LITHOGRAPHIRTEN  TAFELN. 


BONN, 

GEDRÜCKT  AUF  KOSTEN  DES  YEBEIN8. 

1860. 


Digitized  by  Google 


_    «        .      r-  1 


Digitized  by  Google 


9 


L  Ck«rograpIiie  und  desekicktet 


1.  ^ff^iftie  fcago. 

B«  darf  alfl  bekannt  voransf  esetst  werden,  daee  die  rOmi- 
seben  Knnst9tnssen  von  Milie  su  Milie  mit  tbeilweise  neun 
Fuss  hohen  eteinenien  Cylindern  bcsetst  waren,  an  denen 

eine  Inschrift  zum  minilesfen  die  Zahl  der  zurückgelegten 
Miliea,  von  der  Hauptstadt  ties  Landes  oder  der  Landschaft 
aus  gerechnet^),  meistens  aber  auch  den- Namen  dieser  Uaupt- 
«tadc,  sodann  Namen  nad  Titel  deigenigeo  repnblieanischen 
Frocoieub  oder  de^enigen  Kaisers ,  unter  demen  Regierung 
die  Strasse  gebaut  worden  war,  endlich  das  Jahr  des  Straa- 
senbaus  in  grösserer  oder  geringerer  Vollständigkeit  angab. 
Diese  Einrichtung  ist  ziemlich  alt,  da  sie  sich  bis  in  die  Zeit 
der  Gracchen,  ja  bis  gegen  die  Mitte  des  zweiten  Jahrhun- 
derta  vor  Christi  Gebort  anrttcl^  nachweisen  Iflsst^);  und  um 


1)  Dl«  hSohstd  Zahl  derMiUeo  weist  wohl  mit  DGVin,  Ton  Rom 
aus  goreehnel^  ein  Stdn  in  d«r  Oegoad  von  Nlssa  am  Yar  auf, 
BoTtto  «oh^l.  18i5  p.  173  ft.  M6moir68  des  Antlq.  de  Firanoe 
1860  p.  Die  htJohsten'  bis  jetirt  aofgeftmdeaeii  Zahlen  tob 
AYonohes  ans  sfaid  86  MUien  und  68  Lengen,  beides  ta  der 
Hlhe  -von  Baden  an  der  Lfanmat.. 

2}  Für  das  Jahf  188  t.  Chr.  Pintirehns  in  C.  Graeeho  7.  Für 
die  Jahre  117—133  naoh  Toxhandenea  Slnleninsehrlftea  hei 
BStseU  im  Rhehi.  Mns.10,  144.  OrelU  no.  8808.  Für  das  Jahr 
140  nngeiihr  Zengnisse  des  Polyhlus,  welcher  3,  39  ebie  mit 
MHienstehiett  Toreehene  Strasse  bis  nach  Oades  in  Spanien  (vgl. 
dasn  das  Maerariom  bei  OrelU  no.  6210)  uad  l^ei  Straho  7,  7, 4 
eine  solehe  bis  Thessalonieh  am  IgSisehea  Meere  anfQhti 

1 

20 1972 


Digitized  by  Google 


9 


4ie  Zeil  tob  CiiiM  Odwit  habe»  wir  «m  im  gmsM  wuM» 
ROnemidb,  ?ofl  iea  SmIm  Jet  HcnsIm  bi«  ui  4ie  EuphraC- 

Ittoder  und  bis  an  die  Catarrarten  den  NiM ,  frlcichsaai  mit 
einem  SJrassennpfzf  (iberdeckt  zu  denkeu,  das  Tauseude  voo 
Bliliensteinen  ausspaoBen  uud  fMihaltea^). 

9ui  tkmto  bekaMi  4MLt  m  leia  y  iu$  iit  eiMif«  An- 
■aline  von  iiwr  Regel  4k  Wrovma  QwiUm  Madile,  Umo- 
ferö  ala  ea  flir  ml  ihr  aMn  gestattet  war,  eiaen  grOaieni 
als  den  gewöhnlichen  Masssfab  anzulegen,  nämlich  Strassen- 
steine  auf  eine  Entfernung  ¥00  anderthalb  au  anderthalb 
Milieo  ga  setaea  tind  Jiceea  gfieeere  Wagaaia  Leaga  an 
nennm* 

Allein  weiia  wir  ma  welter  fragea:  beraht  dieee  Aaa* 

nähme  vun  der  Regel  auf  eincui  schon  bei  der  Eroberung 
Gallienft  angetroffenen  Zustand,  oder  ist  sie  eine  V«rgiinsti- 
gnng ,  die  irgead  ein  Kaiser  dem  gallischen  Natioualgeftlbl 
glaubte  aMehea  aa  sollea  >  aad  welchea  sind  ebroaologisdi 
aad  geograpbleeli  geaaa  dieOrftaiea  Ica  Leageagebieta?  so 
erhalten  wir  aieines  Wissens  nirgends  eine  Antwort.  Wer 
sich  mit  dem  Studium  römischer  Inschriüea  befasst  hat,  weiss 
welche  Verwirnmg  über  diesen  Gegenstand  herrscht.  Selbst 
Moaiaigea  ia  aelaeai  bekaaatea  Neajahrablatl  «die  Sehweis 
la  rttmlseher  Zelt^  S«  T  be gaflgl  «cli  aas  aa  aagea ,  aiaa 
treffe  in  der  Schweis  and  ia  gaas  Gallien  Milieo-  and  Lea- 
gensteine neben  einander,  da  sich  iu  dieser  Provinz  allein 
eine  nationale  Weges bezetchaiiag  behauptet  habe  neben  der 
aaaift  ftberall  darohgaHlbriea  aad  aacb  ia  Gailiea  eiagaCttbrten 
Rechaaag  aach  MiUea.  Dies  wird  Mliek  dea^eaigaa  aieht 
gentigea  ktHmea,  der  sieh  dea  starrea  SeheaiadsaM»  der  rd* 
mischen  Provincial Verwaltung  vergegenwärtigt;  ja  es  wuss 


8)  Dos  WwC  |litte  bt  •ingebOrgeit  im  GiSmUmImb,  «b«r  aaeb  im 
HebriMmi  und  gyilMhim,  vgl.  Xvsi«.  llelOi.  fii  41$  wo  aber 
oo«h  ai^a  rnt^0  hak 


^initized  by 


9 


sogar  £ir  HftHiJ<fti  imd  Waodei  ^aiM  tmle  ml  {^ractischj» 

Mliii»fll«U0«ii«i«il»ii»«)  teV^imiifadfl  coviaitl,  wm 
«r  4i»  OTTfldkgtlef  leo  McIlMiitaiM  sibli  wmI  liest ,  wftn 

■ein'  ich  ar§^  g^eschmälert  Würden^  wenn  2wei  Rechnung:ci), 
äk  sich  za  eluaader  wie  2  z«  3  verhalten»  auf  irnfend  eine 
Weise  neben  einanto  4MUr  durch  eiuattder  gegangen 
waren.  Se  ■flseea  wir  ww  MÜbst  mmImm  hbb  ftatli  «« 
•ckafo. 

Wewbv  wir  «m  MUchit  M  iip  «ICiii  MMiilMkr»  so 
lelreB  uns  AsHmum  MmelltiiiM,        beilife  HieronyMs 

uud  noch  Spätere,  dass  zu  ihrer  Zeit  das  Leutrenmass  in 
l^aiiz  Gallien,  mit  Ausschluss  der  Narbonensis  oder  der  alten 
Provincia,  also  von  Lyon  an  laudeiowärU  bis  ans  Meer  ge«> 
bittsklidi  war  inid  MUSßdm  eiMa  friociUachfla  Stt^ 
imm,  4m  AadeMlHÜMMa  aiMr  üBinimi  Milit,  aber  m 


4;  <.iu.intil,  4,  5,  22:  facientibuB  iter  muHum  detrabunt  fatigatloniä 
fiotoia  insoriptid  lapidibua  »patia;  nam  ot  exhaiisti  laboris  nosee 
mensurMD  voluptati  est,  et  hortatur  ad  reliqua  lortius  cxcqucnda 
•cire  quantum  supersit ;  nihil  enim  longum  vidori  necosse  est,  in 
quo  quid  ultimum  sit  certum  est.  Vgl.  Rutilius  Namatianus  2, 
7  sq.  Sidonius  Apollin.  carm.  24,  H  sq.  Co  lcx  Theodosianus 
15,  3,  6.  Der  Sciiluss  der  Stelle  Quintilians  wird  nur  yerstan- 
dcTi,  wenn  man  annim^nati  dass  ' entspreclrnnd  den  Uoberschriften 
der  ein/clncn  Strassenzüg^e  im  Itineranuiu  Antonini)  auch  in  den 
Haaptstadten ,  von  denen  aus  eine  Zählung  anhob,  oin  Stein 
aufgestellt  w,ir,  welcher  weaigatena  die  Gesanimtlängo  der  Strasse, 
meist  aber  auch  di«  ainzeLnen  Stationen  derielben  übersichtlich 
angab.  Von  der  Art  sind  auoh  einige  Beispiele  erhalten  und 
zusamn^engestcUt  Im  Annuftire  de  la  eoci^t^  des  Antit*  d^  ^'^^'^^ 
1S5U  p.  226 — 23tf.  Steine»  die  an  der  Greose  mehrerer  StrM- 
Magfbiete  standen,  hatten  Vßioh  zwei  und  drei  Massbestimmim. 
gen;  to  d«r  Stein  TonAlichamp,  Annuaire  1850  p.  239,  und  der 
Stein  Ton  Na«a»ff|^  fgl.  Qbttfbe7«MM  ^IrcMr  lä>  S  f.  115  ff. 
Z«U  ao,  1876. 


Digitized  by  Google 


4 


4ie  Hftirie  dacr  geimiMm  R«tto  o4«r,  wl9  wir  JcM 
wfoi,  Slwie  b«tnig.  Vm  AMians«)  al^wMi  lUft  sidi 

4 

von  Zeugoism  IMm  mm 

Auetoren,  l  rktiiideii,  Lebenden  u.  w.  bis  in  das  Mitleialter 
hinein  2uiu  Beweise,  dafls  man  von  J.  400  ftn  uiitiiiterbrochen 
n  Gallifln  Mcb  Lengen  rechaete,  id  4ait  aa  dar  McaliMt 
df«  Wortes  Um§m^)  mX%  im  •j^atmiicliM  vad  mmnimuI- 
Mhen  W«rtlmMo  levea,  torra,  leg a,  le(pia,  legoa  and  lieoe 
uiclit  <;('zv\  eifelt  werden  kann. 

Uffl  einen  Schritt  weiter  zurück,  nämlich  bis  ins  Jahr  3^, 
MBgt  nus  das  i^merofinm  Mk9rm$9l§mUmmm  Die  in 
deMMlbsB  gegefccae  Reismvia  «taei  Hlf  era ,  wskher  das 
heilige  Laad  bcsaehte,  hehl  ia  Berieaax  aa  der  Oaroaae 
an  und  zahlt  hinter  einander  14  Stationen  auf,  die  nach 
Leuten  <;eaie.ssen  sind.  Aber  mit  Toulouse ,  als  der  ersten 
Stadt  der  NarlNweosin,  hi^rt  das  Leugenmass  auf  and  begin- 
aea  die  Millea ,  an  bis  Jerasaleai  aicht  awhr  aaterbroehe« 
sa  werdea.  Ba  siad  aher  diese  StaHeaea  alchl  bellehig  aa* 
gesetzt,  sendern  es  «lad  die  wiritlichen  Lokalitaten  der  Post- 
strassen; denn  eine  zu  6  i^eu^eu  an^n  ^^ebene  Station  heisst 
auch  ad  Sextam,  aum  sickern  Beweise,  dass  dort  ein  mit 


5)  Ammianua  Maro.  15,  11,  17.  16,  12,  8.  Hieronymus  in  ioelem 
8,  18  t.  6  p.  215  Vallara.  Hesychiua  s.v.  kei'yq.  Iordani.s  liiat. 
Get.  zu  Anfang  seiner  Erzählung  der  catalaunischcn  Schlacht« 
(oap.  60  der  alten  Ausgaben).  Agrimensores  p.  332  Rigalt.  IsU 
dorus  etym.  15,  16,  1 — 3.  Acta  b.  Qenovefae  bei  Lindenbrog 
sa  Amm.  Marc.  16,  12,  ^.  Urkunde  von  712  bei  Zeoae  traditio- 
Des  Wlsenb.  p.  266  und  p.  XIII.  Beda  de  numar.  dl^.  Wes- 
•obranner  Haadsahzift  ia  PfBiiltn  Qtrmaaia  8»  90.  Dionil  de 
mensara  orbis  p.  49  ad*  Walokcnaar  a.  •.  w. 

6)  Nur  Lauga,  mit  g,  Ist  dia  liahtiga  OiihograpUa  IBr  dia  iVmi* 
saha  Zeit 

7)  mite  dam  ItfaMrarivik  Aiiloidni»  Aag.  m  Waisaliag  p.  160  ff. 
Autg.  TOD  Parthaf  and  Pfndar  p.  961  & 


Digitized  by  Google 


OeiekieMe  dm  Lm§a.  ft 

iMfM  VI.  bestieiMMter  Mb  staMl;  gtrade  m  wie  die  bei- 
«film  MHimletioM  wk  Nonai  and  mä  Vieeiiaiuii  'beb. 
Witt  li«  eben  •«!  der  Stneee  rat  TeuleMe  afteh  Car- 

wwBeii  eed  Narbesee  e»  Mmite«  nnd  am  swaBsip^ten 

Ntliensleiae  lagen.  Hieraus  ergibt  sich,  dasä  im  J.  '.V.Vi  in 
AquitaBiea  Leuf^eogteioe ,  io  der  NartK>neüsis  aber  Miüeii- 
steiae  an  den  PoststraaaeB  mi^eatelH  waren. 

VelleliBdifeB  AbümKIbm  tbcr  gans  GalileB  nd  Air  dae 
dritte  Jalirh«Bdert  erlialteB  wir  dveb  Bwei  Pütt-  Bsd  Mae» 
werke  efleielleB  «der  halboflteielieB  Chtnctere:  ieh  BMiae 
das  Himerarium  Antenini  Augusti  und  die  s.  Tabula  Peu- 
tmgeriana.  Das  Itinerarium  ist  ein  Postbuch ,  welches  eine 
AafiMhlung  aller  kaiserlicbcu  Strasaea  des  üeiches  gibt^  und 
■war  iB  der  Waiae,  daaa  jede  Strasae  erat  iai  AUgeawiiieB 
atch  ilmai  Aataga-  md  Badpaacte  beaaaal  «id  aadk  ih. 
nr  OeaaBtiaBfe  ia  IHlieB  bcatuMt»  eedana  iai  Biaaelaea 
wm  SlalieB  aa  Statiea  apeeiiciert  aad  ihre  GeaaaBBtlftage  ta 
ebenso  viele  Pt^stcii  von  Zahlen  aufgelöst  wird.  Von  diesem 
Itiaerarium  besitzen  wir  zahlreiche  und  aum  Theil  sehr  alte 
Abschriften.  Nur  in  einem  Exemplar  hingegea,  daa  wahr- 
ecMaiieb  iai  J.  IM  iai  DeaiaieaBeriüoater  aa  Baael  ge- 
fcbnebca  ist*)  aad  aicb  jetai  ia  Wiea  beftadct,  hat  «eh  die 
Straaaeacarte  erhaltea,  die  awa  Tabala  Peatiagerieaa  aeaat. 

Diese  Tabula  ist  eine  zum  Zusammenlegen  und  Mitnehmen 
eingerichtete,  aus  zwölf  Pergamentbogen,  die  der  Lange  nach 
aa  eiBaader  geleiaU  aiad,  bealebeade  Poaicarle  des  Eeichesi 


8)  Jamo  MOOLXY  mappam  muncU  detcrCpti  in  pelU»  XII  fW' 
gmmmnit  Mgt  nimlioh  der  Verf.  der  Annalas  CoImarlenseB,  die 
ihrem  grSitarea  Theil  QAoh  Baaler  Naohriehten  enthalten  and  in 
Baial  Mi%aaeioliii«t  find.  Dar  YaifaMW  dar  Annalen  iat  1221 
gabocea  nnd  Mhllowt  mit  ldO&.  Auigabaa  toh  Wurstisen  nnd 
vwbutity  ahat  niolit  ganz  TerroUitindlgt»  tob  BObmer  Fontai 
f«r*  Gaonaa.  t  2.  SiBttg.  1816. 


Digitized  by  Google 


6 


worauf  sAmmtliche  Postotatioaeii  MagesekiiMt  fmi  mit  ühm^ 
geaduriatae«  flaaen  bejmoluirl  mmii  ja  «w«i  baHcIteta 
Orta  varUndaC  alB  fMnk,  waA  ikar  Je«  SM  iat  alM  Sfiahl 

beii^eschrieben,  wHehe  die  Biitferiiung  der  beiden  Orte  angibt. 
Beide  besi-hriebeiien  Werke  fiind  Itineraneii,  jenes  ein  buch- 
filrmi^es,  scripümf  diaaaa  aia  karteafi^raiiges,  ^c<iiir.  Sia 
Btianeii  iai  Oraaaa«  wni  Owiaa  iNnahtm  aal  aiaaate  iMv« 
aia,  ao  Jaaa  aia  aaÜiwattJif ar  Waiaa  to  n  ataar  iaatiMMaa 
Zeit  vorhandenen  Stand  des  Postwesens  darstellen  und  ofi- 
cielleii  Ursprung«)  «^ein  mflssen.  Der  Privatindustrie  dürfte 
es  eiiuMg  angehören,  4ass  auf  der  Pcatingerlafel  ia  daa 
StraMauato  aliaviai  NaMi  Md  gsiahaiaga»  ?ai  CkMffaa, 
nasaaa,  Saa«,  VdikenclMlIlaB,  Maaiaakiata«,  baalo  igk 
eiKgairaf e»  aM,  wcMa  Jer  Poatearla  bla  m  alnaai  gaivia- 
sen  Grade  den  Charaeter  einer  Landkarte  verleihen.  Diese 
ZttÜiaten  gerade  sind  sebr  felilerlialt  und  geiu^ea  vandu*- 
Jana«  iaIwiHuiderlen  an. 

Van  aiaaan  Mika  lliaaiiriaa  im  liaai  akh  aillalat  Vaf- 
glaiehnf  Jar  'jetmg ea  Batfaraangen  laiehi  erwaiaaB  maä  Iat 
auch  schon  durch  den  französischen  Acadcmiker  ^iicoias 
Fröret  (-f*  ir49)  griludlirh  erwip§en®),  dasti  alle  ihre  Stras- 
aeaxflge  innerhalb  des  eigentlichen  Ualüena  aidUf  wia  iai 
gMMan  ttMfen  Raidia  mcIi  JMIiaa,  aoBdam  afena  irfani 
aiaa  Aaaaaliaa  Mwh  Laagaa  baatiiait  mJ.  ftabd  tef  aa 
nicht  stören,  dass  auf  der  Tabula  die  Leugenzahlen  nicht 
unterschieden  sind  von  den  Uilieajiabieii  ausserhalb  GalUens; 


d)  MimoSiat  d««  Insoript.  et  BL.  14  p.  163  ff.  Za  teiMn  Bawel. 
sau  Ist  MMcdinas  (1817)  d«  mit  der  Tabola  äbeMiiwIiaiinrade 
onprOagUolie  aohtteMge  grswe  Laugsosteiii  ▼onToagen  falnsn. 
*  gekommen«  d«r  auf  aeloen  vaneUodenen  Bsitoa  aeht  fltnweiill« 
idaa  mit  Ihroa  Statknea  uadEatfKanagta  ▼aneleiiiieto»  dnrelu 
wag  In  Laasan;  tgU  Mümk  S  A.  m.  1514«.  Oialtt  ao.  5886. 
Aaml»o  do  la  MfilM  ta.  AAtl<|.  da  ftest        ^  a|i  ff. 


Digitized  by  Google 


Q§mkicht^  der  Imm-  ^ 

hti  4er  sparsamen  Ofconomie  dieser  Rarle 
ein  fit  alle  Mftl  bei  Lyon  angemerkt  ist 

'ifi^ibM  IMioriM^^K  ^  ^^'i  ^^^^^^ 
darf  es  b«  di«  Iti^mil«  «Wit  WNaii<©,  W«»  Ä«  ßcl^^ 

i»er  die  ihnen  ungewöbnliche  AbktrMff  fe«^^  i»  i«»*^ 
mdorben  oder  mit  dem  ihnen  gelaufigeren  Zeichen  fthrillll« 
vwliiisdit  haben.  Wir  nüfiseu  tins  vielmehr  Gltlck  wfln- 
4al»  atbiwit  fiUfMMWit^^  das  beii^eschriebene  leugas 

 ,1  bamMhdMii  besoaifni«b«r  iaranüBithalten,  da^a 

Mif  «wci  ItapMmMM »  «e         Awlin^  her  GalUent 
Granze  überschreiten ,  dw  ÜMchlifr       Mlll«  fa  twjfeii 
eben  an  der  Gränze  deutlich  bemerkt  ist.    MlirtMi  ftvf  der 
grossen  Kriegsstrasse  aus  Italien  an  die  Nordsee  sind  ron 
[|iill„ii  hir  ober  Turin,  l^aaat  Bmv^on  bis  nach  Lyon  alle 
MMuM  wm  te  Ifiliti^  voa  Ly«»  m  aber  flbar  Retna  und 
hakmm  M»  MagM  lOle  SmUomi  hi  Milicii  «ad  LMgfft 
angleicb  ausgcsattt   IbaM  kt  4cr  Rmse  ftlrmamf  r« 
Ungarn  her  über  Wien,  Augsburg       llrtgMite  bis  ny»  M 
der  Tbar  nur  in  Milien,  dann  aber  von  Pfyn  an  tiber  Whi- 
disch.  Äugst,  Strasaburg   bis  Trier  in  Milien  und  Leuten 
Mglaifl^  (wmigitaia  «i«pi«ngUch)  syc«Hkiert.  Nur  auf  die- 
•M  Mdsa  StrMkMi,  LyoB.iMl«fM  vmä  «ya^Trisr,  ist 
die  BedNMMg  doppelt  geMkrt,  «ffeubtr  m  in  die  Swaa- 
tion  vom  Anfangs  -  bi«  M  Bndpunete  in  Mitte». T^iiehe» 
SU  können.    B*:dauern  miiss  man  insonderheit,  dass  avf  flii- 
aHS  dem  Aualande  awf  gallisches  Gebiet  übergehenden 
laei  dcf  P«a€t,  we  die  Milien  in  Leugeu  umscMaci^en, 
■icM  aageaeriit  ist*  8e  ««f  der  Strasse  rea  Genf  über 
Nyon,  lisasaiiBe,  Orbs,  FenttrHer,  BesMfiB  t»  de»  Rhelii, 
femer  auf  der  Strasse  vvm  grossen  Bemhnrdsberge  fber 
Martigny,  Vivis,  Avenches,  Solothnrn,  Äugst  nach  Mains; 

40|  Milk  Sil  iltjj  flur  ^b«ni*  bei  dtm  &nd«m  Lagduno,  Leydoa  in 
•  iiidlMij      «Ma^na  käisliiiäkl  fifr  ^  '  


Digitized  by  Google 


Gesckkshle  der  Lenga. 


endlich  avf  der  SiraMe  ▼•n  RefeBitorf  4wnk  Miwatai 
über  Bottenbiirg,  lUUwail  ud  Ziimeh  muh  WMM.  Hiw 
iflt  der  Speci«lfoneha»f  Meh  eis  MeatMider  B«—  gelat- 

seii.  Aber  soviel  sehen  wir  deutlich,  dass  zur  Zeit  der  Ab- 
fatisuiig^  der  beiden  Itiuerarieii  die  fteicbsreg^ieriiug  das  Lev« 
genmass  anerkannt  und  eingeübrl  bnite  in  Gallien  rnn  den 
Rbetnnttndnngen  bei  teydcn  an  bis  nn  die  Pyrenün« 

Aber  wann  dieie  Itlnemrien  hennsgegcben  iind,  dna  Im- 
bell  bisher  die  Geographen  und  Philologen  nicht  ^onau  be- 
stimmen können,  eben  weil  sie  auf  die  Leugen  nicht  gehörig 
achteten  ;  wir  werden  unlen  nnf  diesen  Punct  «urticltkommen. 
Von  den  Uinenrien  rttekwifln  wivd  in  4er.liütmlnr  aneli 
das  Wort  leuga  nieht  Bslir  nafetiofen.  Wir  selMn  nns  da* 
her  genöthigt,  die  uns  gestellte  FVage:  wie  alt  ist  das  Leu- 
genmass  inG;inien?  an  die  We^sAiilen  selbst  zu  richten, 
die  uns  aus  dem  Alterthum  übrig  geblieben  sind.  Eben  diese 
Steine  aollen  nns  aneh  die  Ostgrannen  des  Lsng«ngtbisls, 
an  deren  Sann  wir  einstweilen  Tonlonse»  Lyon  nnd  Ptyn 
iLennen  gelernt  haben,  etwas  vollstfttidiger  sieben  helfen ;  sie 
endiicti  sollen  uns  sagen,  wie  aU  die  Itineraiien  sind. 

Wenn  man  die  sämmtlicben  Strassensäulen  des  galliseben 
Hodens  durehainstert,  so  oinss  man  bedanem,  dass  von  die- 
ser interessanten  Gattnng  alter  Steinschriften  nicht  siehr, 
und  namentlich  aas  dem  eigentlichen  Frankreich  niebt  mehr 
Stücke,  und  vou  den  erhalteueu  so  wenig  vollständig  erhal- 
tene auf  uns  gekoounen  sind.  Inzwischen  kann  ich  versi- 
chern f  dass  ich  alle  mir  erreichbaren  Inschrillenwerfce 
darcbfcnonunen  habe,  nm  aber  den  Oofenstand,  welcher 
Brich  hesehalligte,  Gewissheit  so  erlangen.  Die  HanptresuU 
täte  dieser  Cntersuchuug  sind  kurz  folgende; 


11)  ICanolie  Bammlaags»  tob  fVamosco  wMen  mir  nnxagSngUoli; 
■o  nameattioli  Boifden  huor.  de  Lyon  p.  368—372»  «ad  man- 
Oha  TltfUe  d«r  IUbmIm«  ds»  Aaflyiahei  da  Ffaaoa.  ' 


üiyuizeü  by 


QßmdUckte  der  licuga. 


9 


1.  JUeu^eosteiue  gibt  es  nur  auf  dem  bereits  umschriebeoen 
Gebiete  GAlUeiiB,  durcbaus  keine  in  itt  Nta^oatmu^  keise 
in  Sp— Itti»  ItefiM,  Rftdiw,  BrituntoL  -  - 

%  Aach  wf  tei  filÜMliM  Mm  gibt  es  keine  kenfeB« 
■Udeo,  die  rer  den  drktea  iahrlraiNlert  gtsdvi  wareo ;  die 
bekannt  gewordeneu  gehören  alle  dem  dritten  und  vierten 
Jabrbiindert  an. 

S.  Die  gallischen  Sirnsiemteine ,  welche  im  ersten  und 
«weiten  Jnhftaidefft  nnfgesteill  worden  sind,  sind  Milien«* 

Um  die  Mden  leinten  Snine  nrft  einigen  Beispielen  in  be- 
legen, tuhre  ich  an,  dass  man  Miliensteine  gefunden  hat  auh 
den  Jahren  98  und  99  in  den  Umgebungen  von  Besancon, 
LisieaiL  imd  Avenches,  aus  dem  J.  119  bei  Trier  und  Avrn- 
«hes^  nns  dcM  J.  IdO  bei  Arenches  und  Cftln,  ans  dem  J.  162 
M  CMn  nnd. Leeden Lengenstnlen  dagegen  ans  dem  J. 
m  Wi  AveaclMs,  Seissons  nnd  Gdln^),  ans  den  J.  SIB. 


12)  Ale  oinxigü  Ausnaluno  bezeicLnat  Mommsen  Inscr.  helv.  p.  04 
eiiion  auch  sonst  räthselliaften  Lougeuätein  vom  J,  252,  der  in 
Sitten  in  Wallis  gefanden  sein  soll;  derselbe  wird  aber,  da  er 
erat  seit  1817  beachtet  ist,  wohl  in  früherer  Zeit  dahin  aus  dem 
Wadtlande  veraclxleppt  worden  sein.  Noch  merkwürdiger  wäre 
ea,  wenn  sich  in  Montpellier  und  zwar  aua  dem  J.  30  ein  Leu- 
genstein befände,  wie  Forrot  lottrea  sur  Nismes,  Nismes  1840 
p.  387  behauptet.  Hoiionüicii  steht  in  M6m.  des  Antiq.  de  Fr. 
XI  p.  115  flF.  Besseres.  Wenn  LXIII  in  der  Sohlusazoile  rfchtfg 
ist,  so  mus3  man  natürlich  tdaht  Lmgae  XIIJ,  sondern  (miliaj 

,  LXIJT  lesen. 

13)  Schöpflin  Ali.  ill.  1,  547.    Annuaire  le  Li  äocieto  de^i  .\nt!q.  de 
Fr.  1850  p.  ?80.    Mommsieri  iaacr.  lielv.  p.  72.    Steiner  2  A.  no. 
2271.  1843.  1H44.  2297.  i>ÖG.  987.1002.1485.    Miliensteino  von 
Langres  und  Clermont  «tu  d«r  Zoit  des  Claadlus  in  M6m.  des 
Inscr.  et  BL.  14,  151. 

14)  Mommsen  KeW.  p.  73.  M6m.  des  Inscr.  et  BL.  d,  WÜ.  253. 
14,  161  ff.  Rbflis}.  JAhib.  Ton  Bona  23  p.81. 


Digitized  by  Google 


tu  onancsKv  Mr  iMtigß* 

tS9.  m  M  Baiieii^dM  und  S«iiMM%  M  I.  itf 
M  Wmm  mMidk  von  LfMi^),  m  ^  J.  «i  M  Avmh 
ebet"),  «US  doü  J.  M»  M  8t.  Hkl«     4er  Brc^f^ne 

aas  iem  J.  2f0  bei  Ronen  in  H<  i  XormainHe  i\m  ilem  J. 
i76  bei  Ober-Baden  für  A  voitclies ,  aus  dem  J.  286  und 
•benso  wieder  an»  :)07— ä2d  bei  Speier 

Altt  10t--SSS  eine  lUNMtcttoeciieBe  ktimlkfgm^  m 
LesgeMlfiM  im4  M«  ciasifer  NHIeMteto  iet  n 

bcMCvIceii,  das«  ich  von  meiner  Aufzälilun^  alle  difjeni^n 
Infichrirtens«nu1en  ausg^esrlilossen  habe,  welche  vermöge  ihrer 
Verstümmelung^  oder  Unleserlichkeit  wmt  wm  vireÜBllMitar 
Aoetorkat  Mi»  l»wm      Mf«  Zuw—atelliy  bmob« 

16)  6telaer  3A.  no.072.87S.87a  887.  897.  890.  Maisiteif  f.4fifi^i. 
457,  8.  Mto,  dei  Inaor.  8,  360.  968.  14,  161  tL  H6m.  de 
TAMdtoii«  celtl^ae  6,  834. 

16)  Mto.  dea  losor.  14,  l6l  ff.   Mto.  des  knixci.  de  Fr.  18,  387  ff. 

17)  Mommsen  helv.  p.  64. 

18)  Orellt  ae.  101&  '  Mim.  dei  Ibbot.  14,  186. 
190  Otem  ao.  1(^9.  Mte.  dee  beer.  8,  966. 

20)  Momrosen  helT,  p.  74. 

21 )  Steiner  2  A.  no,  745.  73Ö.  753.  Oreiii  ao.  6245.  JSger  im  er- 
sten .Tfthreaboricht  p.  '.Vi. 

22)  Der  Milienatelo  fies  CSlner  Bezirk»  bei  Steloer  2  A.  no.  1002 
lit  in  den  Hlielnl.  Jahrb.  von  Bonn  25  p.  28  ff.  ganz  unrichtig 
ins  J.  2t*')  ^AHPt/t  worden.  Der  Stein  in  Orleans  aus  dem  J. 
275  bei  Orelli  no  5551  Ist  am  Sohltttse  T«rilüiiimeU  uad  wm 

ohne  Zweifel  ein  Lieugenstein.  ■ 
28)  So  den  Stein  tob  Ailobamp  in  der  Nähe  von  Boarget,  der  an 
dem  Yereinigungspnäet  drder  StraBsentHge  etead  und  yielleiclit 
1a  die  Zeit  des  SeTerut  oder  Cevaeella  gehStt)  den  84eitt  tod 
Attxene,  der  miiea  aad  Leagen  eagleioh  gexiUt  aa  babaa 
ieheiat;  den  StoiB  vea  Teage»,  dea  Boalea  ia  IMoeletfaae  Zelt 
terlegt;  tgl.  Aaaaaiie  det  Aatiq.  de  Franoe  1880  f*  896  ff. 
Die  bddea  Stdae  tob  Saliig  aas  dea  Jahrea  990  aa4  971,  fOr 
«elehe  aber  Beuel  MBA  dae  TuagenwiM  tNÜleb  etiria. 
■ea  bei 


Dlgitized  by  Google 


Qߧekkkte  üer  im§a. 


Ügi  oboe  Zweifel  zu  äem  SehlasM,  4ms  4at  iicvgensystem 
käm  TM  jelitr  ui  CblüM  «MiluuiatM,  aber  wMifsliM 
Mt  ab  talehMta  war  aad  MHto       allca  Kafie» 
taagaa  abaa  Aanaha»  ab  Mmp  4tr  falBariiwi  imwam 

aMssaag  gebandhabf  wurde. 

Ehe  ich  aber  weiter  gehe  und  die  Oetiesis  des  Leugeusy- 
skinw  au  ermiiieJn  suche,  muss  ich  erst  Eini^^es  beifügen '^), 
■a  aiaf  der  Ostgranae  Galliens  üa  MwkMiaia  swisakaB  4eai 
inagwi  aad  dm  MHIeafaWela  atirat  feasMr  fsaCaMeUa«. 
irt  M  4ia  Wiriittcafhtwig  «iasar  fiKrasatMcMda  aa 
asUifjaa  fefwaipaa  aad  aaaMMÜish  aa  Mcinuanf  SafciMI 
l^eweseii,  als  habe  mau  gleichzeitig  auf  den  gleichen  Stras* 
gen  beiderlei  Wf^^^teine  gesetzt,  also  in  dieser  Sache  gar 
kein  Princip  befolgt. 

Aaa  deai  IttBanriaai  flifvasalyoritenaai  toi  bmita  aafsaiarfc^ 
4aia  wcilviffts  tob  Taalaasa  4aa  liaageaaystaai  galt,  Naa 
lag  avar  Taalaaae  baialts  ia  dar  Marbaaeasia,  aber  ca  nchlta 
friMÜssber,  das  kkiaa  Staek  der  Kraasa  aadi  Bardaaax, 
da&  auch  diesseits  der  aquitauischeu  Gränze  lag ,  in  die 
Rechnung  des  gauzea  Su asseneu es  aut^uitehnien.  Der  um- 
gekehrte Fall  ftadet  statt,  wenn  von  le  Veiay  aus,  obgleich 
diese  Stadt  innerhalb  der  a^aitaaischen  Greaaliaie  liegt»  dach 
Miüaasteiaa  ^)  gafaadea  wardea;  dieaelbaa  itandaa  abaa  aa 
der  aas  dieseai  Berglaade  ia  die  Narboneaals  fOhreadea 


24)  Mit  Au3chlu?5  des  rein  Oeographischen,  «las  ZU  weh  führen  würde. 
i>ezin  es  fragt  sieb,  ob  unsre  Geo-  und  Karthographen  der  An. 
fabe  der  Alten,  wonach  die  Loire  Ms  an  ihre  Quelle,  dann  das 
S«Teim«i^bifge  die  Ostgrence  AquiUniens  bildete,  vollständig 
gereoht  geworden  sind.  So  schwankt  Plinius,  ob  er  die  Ruteni 
•nd  die  Gabali,  Strabo  ob  er  die  Haiti  lar  Nacbontmli  oder 
SU  Aquitanien  reohnen  solL 

95)  Ans  den  Regtemngen  des  ScTcnis  Alezander ,  des  Maximinus 
und  Phta^vas.  OnlU  no.  6880.  1M|B.  des  Aatt).  de  Vt.  18» 
481  ff. 


Digitized  by  Google 


12  G^$ch%ctUe  der  itoiga. 


Strasse.    Aus  dem  Gebiete  der  Sefasiaver^  jctst  Peurs  "^*), 

Im  «rwftlHil  M  wmi^a* 
Wim  feela  aosdNudMliet  Beispiel,  wie  itdi  4h  BMer  la 

solchen  Collisionsfälini  mö^eii  benommen  haben,  bietet  die 
Genend  um  dvn  Gentersee  dar.  Der  Genfersee  bildet  doch 
MM  filr  die  beiden  Strassenj^ebiete  trefflick  feeigoate  QfiM» 
••Mie.  PeliCiMli  geMrte  üe  alle  Allefcwgtwtodt  Ombti, 
wie  te  Minui4  to  Seat  «ur  BiarfcöBtmii,  im  Wallis  cnt 
«u  Rfttien,  spllter  ebenfalls  zar  Narbonrnsis  demnach  das 
UfcrlaiHl  im  Süden,  Osten  und  Westen  des  Sees  zum  Milien- 
gebiete,  H!i;,n  i:^eii  bildete  das  Nerdiiler  aie  keivetisches  Gebiei 
eiiM  Tiieil  der  LogiMMiit«  mmIa  Mglidi  bmIi  Leagm 
recbnen.  H&tte  mm  mm  an  a«niliclicu  fieaafer  ohae  Wel- 
teree das  Leu>;(  tisysteta  eing^efflhrt,  so  wire  der  Verkehr 
aus  Genf  nach  dem  HalUs  und  aus  dem  Wallis  nach  Genf, 
der  bekanntlich  nur  am  Nord-,  nicht  am  Sfidufer  stattftadea 
kaaa,  athr  encbwert  werdea,  da  Ma  eieli  fir  eke  aa  kam 
§(reeke  eiaes  vereehletoea  Wegaiaaaei  iiltte  Mieaea  aMa* 
aaa*  .Dleacai  Üehelataaia  kaai  bhui  aaa  sarar«  weaa  aaui 
die  nördliche  Uferstrasse  dem  Leuten  verbände  entzog:  und 
dem  Miliensy«item  einverleibte,  dann  aber  die  von  di^er 
Leageaachae  oerdwärte  abaweigeadeo  Straasealiniea  aolart 


26)  Aus  der  Zelt  de«  Maxfanlnns.  des  Insor.  14,  151.  155. 

Mdm.  dos  Antiq.  d«  Fr.  18,  387  ff.  448.  Von  unbekannter  Her- 
kiinft  ist  das  M.  P.  bei  Comarmond  musöö  lapiil.  de  L)  om  p.  53. 

27)  Nämlich  in  der  bei  Bcrgier  bist.  d.  grands  cheminB2  p.  uÜU  und 
Mem.  des  Inscr.  14  p.  Ib-i  mitgetheilten  Schlussformel  einer  un- 
ter Posthtimiis  errioliteten  Strassensäule  MPGABALLV  ist  leu- 
gae  V.  nicht  zu  verkennen.  MP  muM  faUoh  gelesen  seia,  oder 
sollte  es  Munioipium  bedeuten? 

28)  Ausser  Plinlus  und  Ftolemäus  sind  zwei  Inschriflen  zu  beach- 
ten bei  OreUi.Henzen  no.488.  693i>$  für  die  tplttor»  2eit  Feitiu 
Bufos^  AttPtouBB»  die  Notiiien. 


Digitized  by  Google 


Guekukie  der  Lemgo, 


IS 


4flr  Btiii  tat  nil  Levgminlen  awleiBle.  So  erklM 
Mb  flir  iktt  Thaltalaiid,  wie  er  sieh  ws  der  Betradrtmg 
ier  Terhaadeaen  MeileiMteine  ergibt.  Wir  babeo  nanllcii 
eine  Aosahl  fob  MiMeiisivle«  am  verschieietteB  Jahdittnder- 

teo,  nanieiillich  aucii  aus  den  Jalirtu  292 — 323,  also  aus  der 
Leugeoxeit,  weiche  ron  Nartioach  abwärts  übt'r  St.  Maurice, 
Villennnre,  Vma  iiad  iiully.  also  bis  nahe  zu  Lausanne,  eine 
fliiituig  TOI  Sf  nid  nelir  Milien  aofWeiseii  «üd  ebenso 
airf  der  aaden  Seite,  «Kh  aas  der  Mitte  dee  drHtea  Jahi^ 
haadert»,  eiaife  Saalea  dee  Besirkei  Nyon,  die  vertrirts 
(regen  Genf  und  rüctcwArts  ^e^eii  Lausanne  ebenfalls  Milien 
anfweisen daneben  aber  aucfi  vom  Spp  nächst  Lausanne'^) 
angefangen  und  weiter  nördlich  mehrere  zum  Rayon  Von  • 
Avencbes  gebärende  Säulen,  die  in  der  frtlbem  Zeit  Milien, 
in  der  s|Ml.tem  Lengen  sbblen.  Nil  dem  aas  dea  Stelaea 
cnaltteltea  SaebrerbaU  stiauaea  die  beidea  Itiaerarien  volU 
ettadig  tberein.  Die  Strasse  voa  Aosta  Uber  den  Bembard 
zählt  Milien  bii^Vivis,  vow  da  über  Moudon,  Avencbes  u.  s.  w. 
Leuten ;  die  Strasse  von  Aosta  (Iber  Annecy  nach  Genf  zählt 
Milien  über  Nyon  bis*  Lausanne,  von  Lausanne  über  Orbe, 
Paatarlier  a.  s*  f.  Leugea.  Aneh  die  Strecke  awisehea  Laa« 
sanae  aad  Viru  ist  aaf  der  Tabala  aa  IS  d.  i.  netbwendig 
IMen,  angegeben.  Denn  In  Ermanglung  ausdrttektlcher 
Benennungen  in  den  Itiuerariea  iniiaaeii  die  Entfernungen 
selbst  sprechen. 

Ueber  die  Strecke  von  Genf  abwärts  bis  Lyon  und  nord- 
westwärts  gegen  Chalens  an  der  Sanne  und  Besancon  hin 
liest  sich  keine  genügende  Antwert  geben,  da  In  diesem 
Lande  kein  Strassenang  veneiebnet,  meines  Wissens  auch 
kein  Wegstein  gefunden  ist  Inawischen  venanthe  ich,  dass 


89)  HommMii  lielv.  p.  65  ff. 

80)  Momasen  helv.  p.  69  IL 

81)  Honuna«!  belv.  p.  78,  ao.  88S. 


Digitized  by  Google 


14 


die  Narbonensis,  also  da«  Müiengebiet ,  sich  auf  oinc  aifiki 
iMwifichllifsiMi  6tre«fc»  him  mmtiwikm  ibiv  4ie  Uim»  «v. 
iliVBktc;  kh  ftnmtlic  4k«  nadi  oiMr  0(clle Citm, 
Aikbr^ffeni  4le  l«4e  kl,  weldM  jcMikt  4«r  Rbniia  OMv 
uiid  Bebitzuu^n  ii  habni,  nach  zwei  Sldleo  de.s  PlitiiHS,  die 
den  Jufa  aiä  Greuü||[«birge  zwischen  der  Narboueusis  und 
LigdiiMafk  bts«klMMtt,  «nd  Mch  mcr  Sküa  det  AMik» 
M  MifctUkw,  festgl  kl»  4«it  4k  EImm  mcIi  IImi 
Amlritt  «w  4mi  Quitmm  imnk  tev^yen  per  Sapmikm 

Im  ganzen  ßiindner-  und  St.  CiUeilaitd  rechnete  man  nach 
Milko,  da  sie  2u  EAlica  gehikrteo;  aber  nach  dieser  ^eüe 
.  U«  ?•»  Usierwallk  «m  ftordviik  «her  4m  Mnkmf$  w«f 
fek  Hpt  4k  I4iii4ci*  wd  Leugeogrioiw  an  kalkMM»  wk4 
schwerlich  )eMk  gelNis^ea. 

Von  Pfyn  nordwärts  zo^  sie  sich  Ober  den  Rhein  nach 
de«  tkaaimuellen,  und  sodauu  nach  der  trefflichen  (Jateiwi* 
€ktmg  vaa  tekhika  Hiaga  der  raahe«  Alf  hk  «a  j«aa 
scharfe  Bake  4Mr  Taafdaauuier  M  Lardi»  weMe  4k  OitaM 
?aa  Galtka  aa4  Rftlka  keaatlkh  aacbl.  Voa  4a  hk  aas 
Meer  falku  die  Leugeu^ränze  und  die  Reichi.giau2e  überall 
aasaniBien. 

kli  waade  aach  nun  ^sur  Frage,  waan  und  von  weai 
4aa  LeageaaMia  k  Gallka  «iagaführt  aei  Dk  fieaalwar* 
laaf  4enelhea  kaaa  aaeb  dem  Rkherigea  aicbl  wukr  aeliwk- 

rig;  sein.  Wie  oben  au^sgeführt,  schliesst  die  Reihe  der  gal- 
lischen Milien«;tpine  mit  dem  J.  162"'),  hebt  dit  der  Lcugeii- 
«Uke  ml  902  aa«  Uieraas  ergkhi  skh  aiit  rü^lhweudigkailt 


32)  Caesar  b.  G.  1,  11.  Plinloi  nat.  hitt.  8,  31.  4,  105  Sül.  an 
leteterer  Sftene  mit  BernAmg  auf  Agrippa.  AmmSann»  Maro. 
16,  11,  17. 

88)  Doeh  TgL  das  Fragment  bei  Sieker  2A.  ae.  987,  da«  ikem 
MfUeaitske  des  J.  IM  anngehSnn  sehekt*  - 


Digitized  by  Google 


dMs  inn^rhaUi  dfyr  40  Juhre  vqh  j^es-^SOS  die  Neuenmp 
cwfelilirl  tmm  bml  kk  sprahe  «ieh  mit  voller  Uebe»* 
«Hifmif  fir  dnw  4cr  l«br*  von  198  bis  dOS,  mki  cittMl 
bftlM«  Gn^e  tw  WmkmMatidifceit  fttr  M  am. 

NSiiMeb  tu  4ie  heMea  ebenfalls  io  ira  «H^Mt«"»  Mt«- 
rauD)  fallrniltn  Reg^ifruDfr<^ii  des  Marfus  Aureliii»  aml  dea 
(Joinmodus  katu)  man  ,  Hclteiat  es  luir,  diircliau6  nicht  den- 
ken; einmal  weil  diese  beiden  Regenten  zu  Gallien  in  gar 
kiCMm  pcnMicbeii  VerWlaiaa  der  Anhänglichkeit  oder  de« 
Wohlirelleiia  ataidcn,  andaiiii  und  baaptifteblich,  weil  wHir 
ihaca  Cir  dca  StrasMatM  iberhanft  wenig  oder  nicbto  ge- 
schah.   I«  der  That  int  mir  mebt  eine  einsige  Wegsänle 
in  den  rheiui^cheu  Gebenden  und  in  gmz  Gallien  vorge^ 
kommen,  die  in  den  letzten  15  Jahren  des  Marcus  oder  in 
den  43  Jahren  des  Commodus  erricliiet  worden  wäre.  £in' 
pantiyer  Beweis  für  die  VernaehU^igung  des  Strassenbaus 
wihfend  dieeer  beiden  Regiemagen  liegt  i«  de»  IfMMiB, 
deren  eich  ihr  Nachfolger  Serena  mit  aeiMB  figpamndMfc-» 
■ftlera  so  oft  bediente ,  Pomieln  wie  viaa  H  ponfe«  r€§ii» 
tuerunt  oder  vias  et  miliarifi  rcnovavprunt  u.  drgl.  Dieser 
Formeln  bedient  sich  Septiiiiiu>  Severus  (im  Pluralis  spriehl 
er,  weil  er  bald  nach  seinem  Regierungsantritte  aeiMii  Al« 
ttm  Sohn,  apiteff  beide  «i  nouneUen  MilrcfenteB  aageMS* 
Mta  bade)  —  aolcbar  Fonnaln  bedkiit  er  aieb  glaleh  in  aeioea 
cnten  Regierungsjahren,  198  ff.  indem  er  durch  die  sablvei. 
chen  Kriege,  die  er  gegen  drei  Nebenbuhler  zur  Behauptung 
seiner  Herrschaft  und  gc^^en  auswärtige  Feinde  zum  Schutze 
de«  Reiches  in  den  verschiedensten  Gegenden  2u  führen  hatte, 
daa  Beiflrfniaa  utd  den  Nutzen  gnter  Laad*  aad  MiUlir«- 
atiaawii  lebhafter  sn  enpinden  veraalasal  war,  ala  aeint 
beiden  nnkriegeriaehen  Vorgänger.  Daher  aind  aebon  ia  den 
beiden  Jahren  195  und  196 ,  in  denen  Sevems  ron  Byzan- 
tium  aus  durch  Pannouien  und  Noricum  nach  Gallien  heran- 
sog,  um  seinen  ietaten  Gegner  Ciodias  Aibimu  au  atttraen. 


Digitized  by  Google 


I 


im  4m  DMMWgefMiai  mhlnicfce  StnnenwlAfeD  mid  Brilk- 
kwlMtM       ihn  «««§«1111111.    Far  «mre  rlieliiitehen  Ge- 

feodeu  wurden  dergleichen  Arbeiten  durch  den  erwAhnten 
Krieg  begreiflicher  Weise  etwas  verspätet;  aber  der  rastlos 
ÜlAtige,  dabei  be§onders  sehr  baulustige  Mann  holte  das  Auf- 
gciclMbeM  ■•Klkhtl  bald  oacb.  Sehr  Mbireich  auid  daber 
dia  dMJabrM  tag ehdiigra  Meilenseiger,  anf  deaaa  aldisl 
SaTcras  aadi  seiae  beiden  Sühne ,  Caracallns  ab  Consul, 
Geta  bloss  als  Cäsar,  auff^efflhrt  werden.  Bloss  aus  den 
I>onauge§;eodea  stellt  Joseph  von  Hefner'^)  deren  48  au- 

MIta  fsma  rainarZafbll  seia,  das«  die  ftltestea  bekaaa- 
ten  Leageaeaalea  eben  aach  iai  J.t02  errichCet  uad  mit  deai 

Namen  des  Severus  und  seiner  beiden  Si^hne  bezeichnet  sind  ^ 
Zufall,  dass  von  dieser  Art  nicht  urni/^pr  als  drei,  und  an 
drei  so  weit  aus  einander  liegenden  Orten,  wie  Avencbes, 
SaiMaos  aad  Cala ,  gefaudea  wardea  siad ,  aas  der  apitern 
Reflenuifsseil  des  Severna  aber  beiacrt 

Man  kann  bedauern,  dass  über  Sererus  g^rossartige Stras- 
scnarbeiten  keiner  scirjer  Biographtii  v'uwti  bezüglichen  Satz 
Bieder§;e8chnebcn  hat;  indessen  muss  ich  doch  noch  bemer» 
kca^  daee  eiae  aebr  nahe  Beaiebaag  an  aasena  GegeaBtaade 
daa  Aagabe  bei  Spardaain^)  bat«  wonach  SeFenn  i.  J. 
196  daa  Pastweeea,  das  bielier  Priraten  abertragen  war,  aaf 
den  kaiserlichen  Fiscus  übernahm.  Man  kann  sich  denken, 
dass  aach  diese  Uebernatune  der  Postanstalten  des  üeiches 
für  dca  energiscbea  Maaa  eia  weiterer  Aatrieb  war,  naneat- 
llcb  seit  Heratetlaag  dca  Friedens,  dem  Strasseabaa  die  iaa» 
eerate  SorgAtlC  saasweadea. 


84)  OberbaytiMhAf  ArchiT  18,  3  p.  103  £   Manchen  1857. 

35)  8partf«nni  in  Serrero  14:  poat  haec  own  te  Teilet  oommaadare 

honlnibiui»  ToUeolaiiom  muniu  a  priTatit  ad  fltonm  tradnilt 

Oain  Casftttbomui  ad  Spsfi  Kadv.  7. 


Digitized  by  Google 


0$9€^Mi€  der  ^.eugia* 


17 


Wen  cf  iIm  eflnU  ist,  aas  im  mgelcgteii  Naterial 

eioen  Schluss  zu  ziehen,  so  dürfte  im  Jahre  202.  das  iiea- 
^eumass  in  Gallien  eingeführt  seiu. 

Dass  die  Leugnen rechnuug  in  Gallien  eine  aKgewoimte  ar, 
ehe  sie  zur  officielleu  erhoben  wurde,  versteht  sich  von  selbst, 
aach'  ohae  dass  wir  aas  auf  das  schlüpfrige  Gebiet  der  ^a* 
liscbea  aad  kjairischea  Liagalstik  begebeu,  aaf  dem  man. 
das  Wort  ieuga  als  eia  araltcs  einheimisches  au  erweiseu 
versucht  hat'^).  Ebenso  liegt  es  in  der  Natur  dir  Saclie, 
dass  mit  der  Eiuffihrun^  des  neuen  Strassenmasses  den  <(aU 
lischen  Völkerschaften  eine  Freundlichkeit  irgend  einer  Art, 
hachst  wahrscheinlich  als  Anerkeanuag  oder  Gegendienst, 
eraeigt  werden  sollte.  Auch  das  passt  aaf  Severus  vor- 
trefflich. 

Lange  vor  seinem  Regierungsantritte  noch  unter  Commo* 

das  verwaltete  Severus  das  Amt  eines  kaiserlichen  Statthal- 
ters ini  Lugdunt  nsisclicii  Gallien  und  erwarb  er  sich  in 
die^^er  Stellung  durch  seine  Strenge  und  Uueigennützigkeit 
die  Liebe  der  Provindalen,  nach  dem  Ausdrucke  Spartians 
wie  keiaer  sonst.  la  Lyoa  ^)  gebar  ihm  seine  Gattin ,  die 
berabmte  Maler  castrorum  lalia  Domaa ,  seinen  tfitem  Sohn 
Bassianus,  der  später  Antoninus  genannt  und  als  Regent  un- 
ter dem  Namen  Caracallus  unrühmlich  genug  bekannt  ge- 
worden  ist,  den  4.  April  188.  Später  befehligte  Severus 
am  Rhein,  ebenfalls  mit  Auszeichnaag ,  die  Legionen  des 
germaaldaalschen  Heeres  und  dieses  schlug  sich,  als  ihn 
im  FrBhling  193  die  pannonischen  Legionen  in .  der  Nahe 


3C)  vgl.  Mahn  in  Herrigs  Zeitsckrift  f.  neucro  Spraokea  23,  173. 

37)  Spattianu5  in  Severo  3.  Ia  Pewoeonio  Nigxo  3.  Die  CMiiuB  74, 3. 

38)  Spartiaiitis  la  Severo  4. 

89)  Aor.  flolor  epit  2].  Dlo  Ofeaaliis  78,  6. 
40)  Spaittanos  la  BoTsro  4.  In  Clodio  Albino  1 

2 


Digitized  by  Google 


« 


18  Q^ckkkte  der  Leuga, 

von  Wien  zum  Kaiser  äusriefeu,  sogleich  auf  fieine  Seite  ^^). 
In  Gallien  cndlicli  naä  awar  in  der  Nnhe  von  Lyon  fiel  aa 
19.  Febr.  197  ^>  die  cntsdiridende  ScIilacbC  vor,  dnrch  wel« 
che  sich  Severus  seines  letzten  Nebeobalilers  entledigt  sah 
und  Alleinhenr  dv&  VVeKreicFies  wurde.  Dies  sind  ,  wie  mir 
scbeinty  Alomente  genug ,  welclie  eine  freuodiiclie  Gesinnung 
Severs  gegen  Gallien  begrOnden  nnd  eine  so  eigenthflnili- 
dieAusseicbnnng,  wie  die  Leugenreehnnng  in  der  römischen 
Verwaltung  sein  musste,  erklärlich  inachen.  Eine  noch  glän- 
zendere und  zugleich  practischere  Auszeichnung  der  dem 
Kaiser  bewahrten  Treue war  es,  wenn  die  Verleihung 
des  Ins  Italicwn  an  sanimtliche  Einwohner  des  Lugdonensi. 
sehen  Galliens,  von  welcher  Verleihung  der  Jarisi  Julins  Pau- 
lus (f  um  230)  spricht*^),  wirklich  von  Severus  ausgegan- 
gen sein  sollte**).  Severu«;  An liängliclikeit  an  Gallien  gieng 
auch  auf  seinen  Sohn  und  Nachfolger  über,  und  es  ist  aus 
vielen  Anekdoten  bekannt  genug,  in  wie  drastischer,  niitnn- 
ter  selbst  lächerlicher,  Weise  Caracallus  seine  Vorliebe  für 
dieses  sein  Geburtsland  knod  gab. 

Schliesslich  füge  ich  noch  einige  Worte  Ober  die  Abfas- 


41)  Daher  auf  MUazen  Serer»  Alle  4  rh«ia!soh«B  Legionen  Teiii* 

nigt  Bind. 

42)  Spartianus  in.  Severe  11. 

48)  Practiscb  w?Crc  auch,  die  Auszeichnung  in  Betreff  der  Wegmes- 
sung gewesen,  wenn,  wie  einer  meiner  Freunde  veririutliete,  die 
Galüer  auf  ihren  Leugenstrassen  nur  das  Passagiergeld  der 
lienstrasaen  zu  bezahlen  geh«bt  hätten.  Allein  das  Bezahlen 
eines  Postplatzes  konnte  nur  naeclaabtdr  Welaa  und  Sn  Folg« 
eines  Unteriohleifii  Torkommen. 

44)  Vgl.  dio  Intoreisante  Episode  Ton  dem  Soholmolitar  Nai&oil«nni 
bei  Dio  GamIqi  76,  8. 

45}  Digwi  6Qi  15,  8:  LngduMiiiet  OalUi  Ita  Vltaaeaiai  ia  Kw- 
bonond  ioilf  Ilallol  fuat 

48)  DidEM  Seriptom  Uli  Aug.  p.  117  & 


Digitized  by  Google 


ßeickickie  der  Lenga. 


19 


stiDgsseit  der  beiden  ittnerarien  bei ,  indem  ich  deren  Her- 
•ssfabe  oder  weiiigileBi  Vorbereitung  deoi  ganzen  (sang 
neiMT  IhitarMiclMMig  ssfolge  gkabe  Bevmm  cuteliroüMi  n 
JMn.  Ua»tf«iilg  tM  4le  M  vra  SeTenu  nackgewlete- 
»eo  ThalMclMB,  Jage  ar  saklffeielM  neue  Straiaaa  aalagte, 
dasä  er  die  Postanstalt  ganz  auf  seinen  Fiscus  übernahm,  danf 
er  für  den  Nordwesten  de»  europäischen  Festlandes  eine  neue, 
disparate  Strassenniessuug  eiofübriSy  ganz  geeignet,  eine  Pub« 
Ucatioii  t  waria  diese  Strasaeasige  Talbiinäig  Teracichact , 
Icr  Vnachlaf  der  Miliea  in  LMge«  sargMIig  angemerkt 
mmä  aUca  dicMa  iar  kaiflerlicben  Anftlebt  natenlellt  war» 
als  eine  van  fhai  beabsieh tigte  und  rorbereitete 
erscheinen  zu  lassen.  Weiter  zu  gehen  ist  nicht  nüthig. 
Verhalt  es  sich  doch  ganz  ähnlich  mit  der  Notitia  Dignita^ 
iem  utriusque  imperii ;  deren  wirklich  erfolgte  Veröffentli- 
chaaf  kann  iem  darin  arwthnten  Comes  GüdenUwi  patri^ 
MNily  ieniViearin8««|»(eNi  pravinciarnoi  n.  A.  sufolge  nicht 
wer  400  angesetat  werden ;  es  liegt  aber  anf  der  Band,  dasa 
die  Schrift  eine  aus  den  practisclu  ii  liidürfnissen  durch  die 
Reichstheilung  vom  J.  395  hervorgerufene  amtliche  Publica- 
tioa  ist.  Ebenso  führt  das  Strassenbuch  den  Titel  Itiuera- 
rina  AnteiM  Augnsti.  Dass  diese  Benennung  lieinen  au* 
dem  meint  als  Caraeallns,  den  Sohn  und  Nachfolger  dea 
Sereras,  hat  im  Allgemeinen  Brissonius  nachgewiesen, 
Ür  das  fragliche  Werk  Partbey  und  Pinder  anerkannt  Se- 
verus schloss  sein  bewegtes  Leben  den  4.  Febr.  211  in 
York,  noch  im  Krieg  mit  den  Caledoniern  begriflTeii,  gegen 
die  er  eben  seinen  berflhmtea  Wall  vom  Meer  zum  Meer  er- 
hanl  hatte;  Im  Buche  aber  sind  die  britannischen  Poststrassea 
Vis  aas  FhUkm  Sevarl  fortgesetst»  Also  kaltes  wfar  aa  der 


47)  Bristoniaa  de  rerb.  sigoif,  t.  T.  AotoaUiU}  Tgl.  Wieling  iurl»- 

pnid.  restit  p.  371  fi. 
4&)  IHo  Caidiu  76,  1&. 


Digitized  by  Google 


80 


UesdUchie  der  Leuga, 


Titelfiberschrift  fost.  Die  Herans^ahe  besorgte  der  Sohn 
(starb  i.  J.  217);  aber  dasMateriai  und  wohl  auch  üie  Coa- 
ceptMii  4ca  Werkes  Ist  vm  Vater.  Weiter  aurftck  kteatn 
wir  mcht  wcKcn  4er  Lenge« ,  weiter  verwiits  dirte  wir 
k««M  wfges  Jer  B«r  m  bald  erfolgten  AbUlswif  der  eat- 
ferntesten  Provinzen,  die  sich  auf  der  Tafel  noch  als  Ao- 
merboden  stattlich  ausnehmen,  wie  Schwaben,  Dacien,  die  Ti- 
grisgegeaden.  Die  fifoehe  yon  Serems  Nacbfelger  leistet 
allen  Mwnenten  der  Brwigmg  das  riebtige  GenOge. 
rende  Einaellieiten  keannen  niebt  In  Betraebt,  da  sie  sieb 
unter  einander  selbst  widersprechen  und  aufheben ,  demnach 
theils  als  Nachtrage  späterer  Auflagen,  (heiis  auch  als  Mar- 
ginalien eiandner  Handscbriltenbesitaer  betiaebtei  werden 
ntftasen^). 

Basel. 

l*ror.  »r.  ü«  £u  it^Oi.  ♦) 

49)  Parthey  und  Pinder  in  der  Vorrede  zum  Itinerar.  Antonini. 
Pauly  Straasenzug  der  Feut.  Tafel,  Ötuttg.  1Ö36  g.  27  ff. 

*)  Leider  war  ea  dem  um  die  Altorthumskundo  so  Terdieutea  Yer* 
ÜHter  ntehtTergSnnt  deoDmok  teinec  gediegenen  Untersuchung 
Sit  ttlebaa.  Er  starb  aas  Sehmers  tiber  den  ürQhKeitigea  Tod 
•elaot  iltettea  hoffhungtroUen  Söhnet,  Pfhaidooentai  ^artnrlett. 
UUaehoB  SpMeben,  «b  16.  Jdl  d.  J.  In  BasaL 

DU  Bed. 


Digitized  by  Google 


L 

Der  Ujrsprang  4er  Rirclitbttrtte  ist  ein  Rathsel,  demo  Ltf- 
suog  bis  auf  den  heutigen  Tag;  nicht  hat  gelingen  wollen. 
Frühere  SchrifUteller  habeu  daiüber  gelegentlich  ihre  An- 
sicltini  geäussert ,  und  es  sind  da  drei  ganz  verschiedeoe 
Meiaungen  2u  Tage  gekominea*  Die  gewttbolicbstc  Annahme 
isl  4lie»  4u»  die  Eirebtbanne  un^rflnglicli  errichtet  seieo, 
um  die  Glocken,  welche  die  Genelnde  sur  Elvche  mfeo,  m 
hoeh  anfsuhiiigfn,  data  nan  sie  weit  hin  yerttebmen  kttnrie. 
Die  über  dieseii  Zweck  hinaus  gehende  Erhüliuii^  und  Ver- 
mehrung der  Thürme,  welche  in  r^itit  r  spätem  Zeit  eintrat, 
wird  dann  aus  dem  Streben  erklart,  die  Kirchenbauten  über* 
hanpt  recht  froeaartlg  aussufahren»  wohei  nuui  theils  die  Nei« 
i;anc  (ewisaer  Perioden  snr.  Entfaltnnf  kirchlicher  Pracht, 
theila  daaHvheslreben  des  g olhiaehen  Styls,  theils  die  Eifersucht 
des  mächtig  aufblühenden  Bürgerthums  iu  Anschlag  bringt.  Die 
AeliiiliclikLit  gewisser  Tburmanlagen  mit  den  im  ^^littelaller  üb- 
lichen ßefestiguDgeu  der  Städte  und  Burgen  hat  jedoch  auch 
Einige  gm  der  Oleinang  bewogen  |  dasa  die  EirchthUraie  ans 
•aldien  Featnngsanlngeii  hervorgegangen  aelen,  indem  sie 
sich  theils  an  die  Beispiele  von  wirklich  befestigten  Eirchen 
und  Rldstern ,  theils  an  den  kriegerischen  Geist  des  Mittel- 
alters, der  sogar  im  Heüand  in  der  Auffassung  der  Geschichte 


^  Indem  die  Redaktion  ihren  Lesern  die  nachfolgende  Abhand- 
lung T)r!ngt,  lehnt  sie  doch  insofern  die  Solidarität  der  darin 
•alwi«keltoii  Aaslbbtea  ab,  als  lelbilrediend  munre  Jalicbttober 
ittoh  den  satgsgenstshendso  Aadebtaa  sn  Otbola  stabea. 

  ••  0.  Eed.- 


Digitized  by  Google 


22  Zur  GeßcMcMe  der  Kirchthürme, 

Christi  hervortriu,  erinnerten.  Wieder  Andere  haben  in  nicht 
cbrUUicben  Arcbitekluren  die  Vorbiiiirr  der  KirchÜiarne  aif- 
fcsacbt,  und  da  sie  solche  im  griecbiicliai  «ad  rdniachco 
Alterthame  nicht  sv  iaden  glaubten,  wandten  sie  ihre  Blicke 
nach  Asien,  wo  entweder  die  Stupa's  der  Buddhisten  oder 
die  Minarets  der  Muhammedaner  sich  als  Muster  des  Thurm- 
bau's  darboten.  Von  allen  diesen  Erklärung^sversuchen  nicht 
befriedigt,  haben  nenerdings  nwei  Schriflatfller  dieser  Fhige 
eine  eingehendere  Betrachtung  gewidmet,  und  sind  sn  Re- 
aultaten  gelangt,  die  eben  so  sehr  unter  einander,  als  von 
den  Ansichten  ihrer  Vorgänger  abweichen.  Zuerst  hat  Joh. 
Valentin  Klein  ^)  bei  Gelegenheit  der  Besprechung  eines 
merkwardigeu  alten  KirchenpoftaU  den  Versuch  gemacht,  die 
Thttrme  als  Schöpfung  einer  Symbolik  sn  erklaren,  die  eben- 
sowohl in  apokalyptischen  Ideen  und  Auslegungen  der  alt- 
tcstauicntlichen  Prophetie,  als  in  antiken  Mysterien  und  astro- 
nomisch- mythologischen  Ansichten  ihre  Wurzel  hat.  Ihm 
vielfach  folgend,  doch  in  seinen  Gmndanschauungea  Tailig 
abweichend,  hat  dann  Wllh.  Weingartner')  dieser  Frage 
eine  besondere  Schrift  gewidmet ,  welche  in  dem  rihnlsdien 
AlterthuDie  nicht  sowuhl  das  Vorbild,  als  vielmehr  den  eigent- 
lichen Ursprung  der  KirchthOrme  nachzuweisen  unternimmt. 
Auch  die  letxtere  Arbeit  hat  keine  ttberzeugende  Losung  der 
F^ge  gebracht,  und  die  darin  aufgestellte  Mffnung  unterl 
Hegt  sehr  erheblichen  Bedenken.  Allerdings  ist  es  ein  rieh- 
tiger  Gedanke,  wenn  sie  von  der  Voraussefzuiig  ausgeht, 
dass  die  meisten  architektonischen  Formen,  deren  sich  das 
christliche  Mittelalter  bedient  hat,  auf  irgend  ein  Vorbild  des 
romischen  Alterthums  hinweisen,  welches  als  ihre  Grundlage 
betrachtet  werden  muss.    Als  die  ROmer  das  Cbristendium 


1)  IMe  KMio  n  GuMMn-Lfnden  hü  QImmii,  ia  Oborhewea. 
GioMoa  1957. 

2)  Syitsm  des  dulsillobea  Thombanet.  CHttHaieo  1860. 


.  by 


Ziir  eeichkkie  der  KirekUOme. 


UMhneB,  nmteB  rie  tie  Ksnstforneit,  in  toea  rie  «Hfge. 

wachsen  waren,  den  christlichen  Bedürfoissen  un^  Ansichten 
anpassen ,  da  die  geistige  Natur  dieses  neuen  Glaubens  im 
Grande  keine  neuen  Formen  an  die  Stelle  zu  setzen  hatte« 
Oiete  Eelif^n  konnte  sich  nur  abfrebicnd  verbalteo,  in  so 
fem  ele  in  den  hcmcheiideii  Rsnitfomni  etwas  spcciiisch 
lleidttischcs  sv  erkenaen  glaabCe.  Wo  sie  aller  aofhttrte, 
bllder  -  und  kunstfeindlich  zu  sein ,  da  zögerte  sie  nicht, 
sich  das  Vorgefundene  anzueignen',  indem  sie  je  natli  den 
Umstflnden  dasselbe  umdeutete  oder  in  untergeordneten  Be« 
»ehungen  modelte.  Dieser  Process  war  bereits  vollendeti 
als  die  Miaaer  des  Nordeas  sieb  in  die  BrbscbafI  des  abster* 
Kendea  ROaiemiehs  im  AbeadJaade  tbeiltea.  Diese  Vdlker 
aber  braebtea  aas  ibrea  heinathHebea  Sitsea  keiae  Baukuast 
mit,  dtren  Formen  sie  hätten  im  Dienste  der  neuen  Religion 
verwenden  liünaen :  denn  die  Werlte,  welche  sie  zu  den 
Zwecken  ihres  heimischen  CuUua  anffttbrten,  waren  zwar 
fmsartif  dnrcb  Bewftltlgaag  aagehearer  Steianussen,  die 
■an  aafricbtete,  abereiaaailer  thQrmtf»  oder  aach  eiaer  ge- 
wlssea  Regel  «a  wunderbarea  Kreisen  and  Doppelreihen  sv- 
sammenstelUf ,  aber  diese  Werke,  die  mau  nicht  einmal  Bau- 
ten nennen  ivaDn,  ^^  ^l^(  n  noch  so  sehr  in  den  ersten  AnfUngen 
der  Entwickeiuiig  begriffen,  dass  mau  au  ihnen  kaum  die  dürf- 
tigalen  Spnrea  der  Bearbeitung  durcb  Haainier  uad  Meissel 
aatrifit  So  warea  dies«  Germaaen  aad  CeUea  darauf  aa* 
gcwiesen,  die  Kunstfertigkeiten  und  Ronstfonaen  sich  anan« 
eignen,  welche  sie  in  ihrer  neuen  Umgebung  bei  den  hoch 
dviliairtrn  ROmero  vorfanden.  Alhrdiugs  brachten  sie  einen 
aeuea  nationalen  Geist  mit,  der  Allem)  was  sie  bei  sich  auf* 
aahaiea,  eine  esgeatbaailidie  Gestalt  verlieh.  Es  ist  daher 
nicht  iaiaer  leicht,  die  Verbiadnag  aiit  dem  Altertbuiae  aach* 
anweisen,  da  ia  dea  ersten  Jahrhnaderten  ihres  Auftretens 
▼ermittelnde  Deokmalcr  eben  so  silten  sind,  als  die  geschrie- 
benen Ueberlieferuogen^  wahrend  häufig  die  aufgenommenen 


Digitized  by  Google 


24  Zur  Gtichkhie  der  Kirchtkürmc, 

Formen  spflter  fast  bis  m  Uokenotliciikeit  umgestaltet  er- 
acheineii.  Des  mgetchtet  «ad  ei  ifeuner  die  Wnkt  dee  beid- 
niMhen  Rons,  io  dencii  wir  sunichet  die  Vorlisfer  vmi  An» 
knflpfungspunkte  für  die  Altertliiaier  der  cliristliclicB  Kunst 
ifiu  suchen  haben. 

Nach  diesen  Grundsätzen  sollte  man  erwarten,  Weingftrt- 
ner  werde  die  Tliflrae  der  «llea  Welt  mm  AmgangspttBlLte 
seiner  Untersncliiinfeii  machen.  Denn  es  fehlte  den  rltani« 
sehen  Alterlhnm  keineswegs  an  dieser  architektonischen  Form. 
Die  Fesfungs-  iirn]  Lcucht-Thürrae  sind  bekannt  ^rnu^.  Aber 
auch  ausserdem  errichtete  man  Thflrme  lediglich,  zu  dem 
Zwecke,  eine  weite  Aussicht  tu  gewinnen.  MScen  hesais 
einen  solchen  In  den  Bsqnllinischen  Gttrten.  Harns  nennt 
ihn  mnlem  propinquam  nnbihns  ardnis  'j,  und  Nero  benutxte 
ihn,  nm  das  Schaiispirl  des  brennenden  Roms  zu  betrach- 
teu  Aehnliciie  Bauten  kommen  zu  verschiedeneu  andern' 
Zwecken  in  den  Städten  ror.  In  Athen  steht  noch  der  Thurm 
der  Winde,  der  eine  Wasseruhr  enthielt,  vnd  in  Pavfa  ging 
erst  im  J.  1964  der  schöne  und  reich  geschmOckte  Thtfrm* 
zu  Grunde,  den  man  nach  dem  Boethius  nannte,  weil  er  die- 
sem zum  Get>lugnisse  gedie&t  hatte  Auch  sonst  waren 
Geftngnisstherme  häufig,  so  dass  man  schlechthin  Turris  ffir 
Carcer  gebrauchte. 

AHein  WeingSrtner  ISsst  die  wirklichen  antiken  ThUrme 
uabcrücksichtig^t  und  sucht  den  Ursprung  der  RirchthOrire 
statt  dessen  in  den  heidnischen  Grabmalern  der  Hümer,  die 
allerdings  nuweilcn  eine  thurmShnliche  Gestalt  angenommen 
bähen,  so  da««  einige  ron  ihnen;  wie  das  der  Cftdlia  Metellh 
and  das  des  Hadrian,  im  Mittelalter  su  wirklichen  Bnrgvesten 


3)  Od.  üb.  3.  «arm.  29.  10. 

4)  Sttatoa.  Nero  a.  38. 

5)  Abgeblldel  bei  Boilei9  Jntomo  al  laogo  dal  sappUsIo  dl  Se- 
▼ailno  Boosio«Patla  1865L 


Digilized  by  Google 


Zur  GeMcMckie  der  Kirekihürme.  tS 

chfcridltet  werden  konnten.  Diese  Ansiebt  siüUi  sieb  auf 
eineo  Gnindgcdnnken ,  Hm  er  jeicafallg  eine  viel  zu  weite 
Amif^muag  gleM,  indem  er  ein  n  girMiet  Gewiclit  nvf  ile 
Belentm^  der  Todtenrere kran;  lir  tNcn  religidsen  GUCm 
Aerhaupt  ond*  fttr  den  dkriif Heben  insbesondere  Iff^t  Mion  - 
in  seiner  frühem  Schrift  über  die  Basiliken  nennt  er  den 
Bf^rifF  fon  Grab  end  Tempel  in  der  heidnischen  wie  in  der 
christlichen  Zeit  cn^  verschwistert.  Jedermann  weiss,  dnss 
die  Verebrmf  der  Msriyrer  sv  gewissen  Zeiten  eine  sdir 
bedentende  Bolle  gespieK  hnt.  Aber  niemnls  ist  sie  der  ei* 
gentHebe  Kern  des  ebrislüidien  OoltfedienBles  gewesen.  Die 
Beziehungen  zu  dem  Glauben  an  ein  künftiges  liCben  könnte 
man  nur  sehr  unpiofcndich  dahin  j^iehen  ,  und  davon  ab^"c- 
seben  lässt  sich  in  keinem  der  grossen  und  allgemeinen 
chrisflieiien  feste  mit  nlieiniger  Ansnabme  des  Charfreitags 
ancb  nar  entfernf  ein  Todtencnit  erkennen. 

Üiefor  wir  nna  nber  nnf  eine  Prtlfiing  derfVnge  naeh  den 
Ursprünge  der  Kirehthürme  eingehen  können,  mnss  vor  allen 
Dingen  das  Alter  der  letztern  clironolo«jisch  festgestellt  wer- 
den. Insbesondere  ist  ein  Irrthum  zu  beseitigen  >  auf  den 
sichWeIngirtner'sArgnnentation  in  mehrfacher  üinsicbt  sttttzl. 
Er  biAftn^et  ntelldi  ^)  weh  Kleinas    Vorgänge  nnf  den 
ärnnd  einiger  Verse  desVenantivs  Fortnnntns*),  dass' 
bereits  nm  Ende  des  dtenJahrhnnderts  nicht  allein  wirkliche - 
kirchthOrmp,  «Jonrlcni  insbesondre  auch  schon  die  Frontalthflrme* 
2u  beiden  Seiten  (ies  westlichen  Portals  üblich  gewesen  seien. 
Das  Gedicht  des  Bischofs  von  Poltie rs  (um  600),  in  welebe» 
diese  Veise  sfeben ,  bejMt  slcli  nUerdlngr  nnf  den  vom 

6)  Uc^nuig  «ad  BnlnMilnqv  des  shibtiMni  KMinitMhdSi. 

Ldpsiy  1868*  8.76  a.  «Itor. 

7)  iL  a.  0.  8.07. 

8)  A.  a.  O.  8. 40. 

9)  V«]iAat  Forianai  opp.  IIb.  8.  aapw7  oder  in  der  OoUeotlo 
PIsmiMBflIi  Tom.  8:  Üb'.  8:  car m.  6. 


Digitized  by  Google 


Zur  QaMckU  der  Kkehihürm 


WkKk9t  Fdix  awgefilirtca  Bta  4er  Kirvlw  sh  Niiaei »  wai 

es  werden  daraus  zwei  Stellen  ausgezogen,  die  aber  beide 
krineswpgs  das  etithalten,  wasKleiii  um]  iiat  hihm  Weiiigdrt- 
D^r  darin  zu  lesen  glauben.  Die  HauptstcUe  spricht  nicht 
eaC&mt  roa  der  Beichaifeiiheit  de»  KirdieageMiidei.  Sie 
laiUett 

Gallia,  plaude  Hbens,  mittit  tibi  Roma  salutem^ 
Vn]goT  apostoliciis  visitat  Allobrop^o«;, 
A  facir  hostili  duo  propugnacuia  praesunt, 
QMa  idei  (arrea  UrK  capvt  «rbi^  habet. 
Freue  dieh  Gallien,  denn  das  Heil  i&t  van  Rom  dir  ge» 

aeadeti 

Apostolischer  Glanz  geht  dem  Allobro^er  auf, 
Gegen  den  Feind  gewandt  Bollwerke  sind  sie  gedoppelt, 
Warten  des  Glanbeaa  besiial  Born  aie,  die  Herria  der  WelC* 
Selbet  ao  ana  deai  ZaaaaiaieBhaBige  ferineai  wie  &laitt  rie 
mitgethcilt  hat,  kdnnen  die  beiden  letaten  Verse  mcbt  ?ob 
Portalthärmen  verstanden  werden.    Die  Apostel  Petrus  und 
Paulus,  deren  Reliquien  die  Kirche  von  Rom  rrhalten  haUe« 
aiad  e%  welche  Bollwerke  «od  WarUlidrne  dea  Glaabeaa  f 
■aaat  werden.    Schon  grannatiaeh  kann  qoea  weder  auf 
propvgnaeula,  nach  auf  tnrrea  bezogen  werden.  Es  gebt  auf 
die  Apostoli ,  mit  deren  Preise  das  Gedicht  beginnt.  —  Die 
andere  Stelle  desselben  Gedichts  enthalt  eine  Beschreibung 
der  Varderanaiebt  der  lürche»  wie  ale  erpcbeiati  wenn  nan 
anf  dae  Haoplportal  angeht  Ea  bcisat  das 
Vertiee  aublinl  patet  aulae  forma  triCanaia 
Nomine  apostolico  sanctiticata  Deo ; 
Quantum  inter  sanclos  meritum  supereminet  ilii«^ 
Crlaiai  hate  taaiaai  enlaiina  eahnen  hahent^ 
In  medlnni  torritns  apex  eupra  ardna  teadlf, 
Qoadratumque  levans  erista  rotnndat  opus, 
Aitius  ut  stupeas,  arcc  ascendente  per  arcus 
laalar  aMmtia  agens  aedii  acumen  habet. 


Digitized  by  Go 


Zur  GeidUchie  der  Kirchthürme, 


Hoch  dcü  Scheitel  erhoben  ist  dreifach  die  Halle  geüffael, 
Ist  den  Aposteln,  ist  durch  nie  dem  Höchsten  geweiht ; 
Sq  weit  jener  Verdicmt  hervorragt  unter  den  üeirgca« 
So  rki  bAiier  erhehl  feineii  Giehel  das  Tbar, 
A«fc«lhirail  nM  Binad  sirebt  I«  in  Mitte  ü«  Sfitiw, 
Hai  itm  eckigen  Ba«  raadct  ein  luftiger  Kan«; 
Das«  noch  mehr  da  erFtaunst,  so  hat  auf  Bögen  ansteigead 
Einen  Gipfel  der  Bau,  der  wie  ein  Bt^rg  sich  erhebt. 
Aala  ist  die  Vorhalle,  nnd  dreifach  hcisst  sie  entweder,  weil 
sie  swei  Seitenarkadea  bat  eder  weil  sie  o«r  «na  irei  Bn«^en 
leaCeltt»  Uune  WiHHMgea,  cobuM,  aiad  von  dm  GicM, 
cdMy  aberlcckt  Diraber  erhebt  aicb  der  obere  Theil 
Nlttebcliilli,  benrorrageaii  wie  ein  Tbm»,       dieser  torri- 
(US  apex  bildet  ein  quadralum  opus,  welches  eine  leichte  Be- 
kröQuag,  levaos  crista,  etwa  ein  Bogenfries  oder  eine  Arka« 
daareibe,  abschliesst,  rotaadat«  So  steigt  der  ganze  Bau,  die 
An,  usf  Befen-AriMdea,  aicua  ia  die  Höbe  aad  eadel  ni 
daca  sfitiea  Dacbe«  acaaMa ,  ao  daie  ea  eiaev  Berf e  rer» 
gWebbar  ist,  instar  monlis  agens.  Nacb  diesen  Werten  folgt 
dann  die  Erwähuuag  der  Malereieu,   welche  sich  an  der 
Fronte  der  Kirche  befinden.     Also  auch  hier  ist  vou  keinem 
Thurm  die  Hede ,  am  wenigsten  von  einem ,  der  über  der 
Mitte  der  Kirche  slftade»  wie  Klein  and  Weiag«rtaer  ea  rer« 
ilebea  wellen. 

Niedrige  Mitteltbttnne  erscbeiaea  aUcrdings  rief  Mber  aaf 

Grabkirehen.  Sie  sind  aber  keine  eigentlichen  Kirchthürme, 
nnd  es  ist  gerade  die  Frage,  ob  von  iknen  die  letstem  ab- 
geleitet werden  dürfen.  Die  Grabkirche  der  Gallia  Placi« 
dia  aad  die  von  Gregar  rea  Tonrs  erwlbate  des  beiL  An* 
teflnaaa  werden  daber  aoeb  wefler  aate»  aaattbriiebar  s« 
bet^reebea  aeia. 

Erst  ^e;^'t>n  Ende  des  rten  JabHinnderts  findet  man  Erwftb- 
Bongen  voti  Thürmchen^  etwa  nur  sogenannte  Dachreiter,  und 
aacb  diese  äusaerst  seltea.    Zuerst  eine  turricnla  eccleaiae 


Digitized  by  Google 


S8 


Zur  Getchichie  der  Kirchikürme, 


zu  Laon  in  der  Zeit  des  fränkischen  Major  Domus  Ebroin 
uro  675^^).  Dana  eine  ttirricula  auf  der  Michaelskirche,  die 
swiKbra  784  ttod  T»  m  (St.  Wandrllle  ertaat  wM  Vid 
bedeateader  kann  anch  d«r  Thann  nieht  gewcnen  iein,  den 

freilich  Dur  nach  einer  eiiizig^cn  Handschrift  der  Vilac  Poii- 
tifieum  des  Anastasius  Bibliolhecarius  Papst  Stephan  II.  770 
auf  der  Peterskirche  erbaut  haben  soll,  da  er  Ibeils  mit  6oM, 
theihi  mit  Silber  bekleidet  war'').  INeflcr  and  der  Thitna- 
ban,  den  Abt  Folrad  roa  B-  Denis  7f4  smn  Absehlnsa  bradi- 
te'*),  dessen  Brschaffrnheit  abi  r  ebenfalls  im  Dunkeln  bleibt, 
sind  die  ersten  wirklichen  Kirchthürme,  welche  Mir  kennen. 

Ausserdem  treffen  wir  vor  dem  9ten  Jahrhundert  mit  Si- 
cherheit keinen  wirklichen  Rlrchthnnn  an.  Dass  der  Thurm 
bei  S.  Ajpallniare  In  Classe  au  Rarenna  nicht  mit  der  Klr* 
che  gleichzeitige  sei,  ist  anerkannt  ^^).  lieber  einen  angebli- 
chen Thurm  bei  S.  Michaele  in  Affricisro  daselbst,  in  dem 
der  Erbauer  dieser  Kirche  begraben  gewesen  sein  soll,  wer* 
dta  whr  spnter  an  sprechen  haben.  Zweifelhaft  bt  auch  das 
AHer  der  TfaHnne  anf  den  Kirchen  der  Maria  nad  des  h.  KU 
charius,  welche  zu  der  799  gegründeten  Abtei  Centula  oder 
S.  Riqiiier  {jehören.  Sie  sind  von  Pelavius  scripto 
codice  ixfiuTfiov*  abgebildet  und  Lenoir  sagt,  dass  die  Zeich- 
nnng  dnem  karolingischen  Mannscripte  entnommen  sei^). 

10)  Tita  S.  Anstrudis  bei  Mabilion,  acta  saaot  Benedict,  aaec.  1. 
Vcnet.  1733.  p.  940. 

11)  GesU  abbatum  Fontanellensium  bei  Portz,  mon.  bist.  Gem. 
Vol.  2.  p.  284. 

1^  Besohr«ibuiig  der  Stadt  Rom  von  Tlalner,  Buoittii)  Qer* 

hard  und  R{)8t«l,  Bd.  2.  Abtli.  1.  8.64. 
13)  {4«aolf»  aiehitootiye  n«n*ttiqae  (CoHdetion  de  documente  in« 

6dit6  enr  TbUt  d«  Franee,  Sir.  3).  FatI«.  1851  (F.  1).  pag.  161. 
Ii)  ALFerd.  y.  Quast»  dif  ali^lulatl» Bauw.  voaRayeima,  8.87. 
,  15)  Da  Nltbardo  CaroU  magni  nepote  syntagma.  E  Fa.  F.  (L  e. 

FetaTÜ)  otio.  Faiittus  1618. 
16)  A»Aut  moaast  I,  ^;  27. 


Zur  Ge$€hichie  der  Ku  chlhürme. 


Die  Ansicht  des  Blattes  liisst  8i  Itr  daran  zweifeln  aiut  Pela- 
?ivs  g'ieht  nir;;eiid  seine  Quelle  an,  wohl  aber  beruft  ersieh 
lUy  w«  er  die  tkwm9Jܧ^  aiifgebaui«  Vorluille,  moenia  qnac 
vMialiir  pavidlittiB  («nrU«  nole  «vgcvtia,  crirtliiily  auC 
Ib  JL  MW  VflUeaiflto  Gcfclwlile  4w  EUcten  CmMda  fM 
OavHilf  1^).  Velküds  ffwiillM  isl  es,  wenn  im  Bifcbof  Pm- 
lious  von  Nola  der  Bau  der  dortigen  alten  Glockenthürme  zu- 
geschrieben wird,  weil  eine  mjiiti(  stcns  selir  unsichere  Sajpe 

.  (vergl.  S.  38)  die  li^rAndung  der  Glocken  nach  Camj^ien  legt. 

.üriuiiMllicb  beglMlMgl  isi  wewptcps  4«»  Aller  jcvMrThäiwe 
akht 

Mtt  4m  A»Ciiiige      Mco  JahrlmiHlert»  erhalt«ii  wir  mm 

aber  einige  Nachrichten  über  Bauten,  die  weder  das  Alter, 
Boeh  die  Bescliailcnhcit  der  Thürme  im  Zweifei  lassen.  Zu- 
■kthst  ist  die  lürche  zu  Germiguy  des  Pres,  welche  Abt 
Tbeo4«lph  rvn  Fleiry  806  vaUeoicte,  BOck  grttMiteiitlicils 
«kalt«*  Smr  iat  iat  Scbiff  apiter  crneaart,  abar  der  flal- 
ficheTMl  gcMrl  im  «nfrOaglichan  Bas  aa.  In  der  Hüte 
desselben  erhebt  sich  ein  viereckiger  Tharm  in  so  enger  Ver- 
bindung uiil  den  umgebenden  Theilen,  dass  er  von  gleichem 
Alter  sein  musä  wie  diese  ^^).  Eben  so  «teht  noch  der  im 
684  erbaute  Münster  auf  der  Insel  Reicheuaii  im  Bodeo- 
aae,  mit  aiM«  vicreciugaiiTluiffai  Ober  der  klelaea  weetttchtB 
Apsia  swisckaa  dea  beides  KirebdiflreB«  Aocb  dieser  scbeiut 
wH  im  alten  Bau  gleichzeitig  zu  sein  ^^).  Besonders  wich- 
tig sind  die  beiden  isolirten  ßundUiürine  zu  beiden  Seiten 
der  eine  ähnliche  westliche  Apsis  umgebenden  Vorhalle,  pa- 
radisus,  auf  dem  Grundrisse  des  Klosters  S.  Gallen,  welcber 
lir  den  Abt  Gospert  verfertigt  und  von  diesem  bei  seinen 
na  fcegomenen  Kloaterban  bemtst  ist^).  Wendeltieppen 

17)  A.  a.  O.  p.  7. 

18)  Lenoir  a.  a.  O.  P.  2.  p.  27.  124. 

19)  Waagen,  im  Kunstblatt.  1848.  3-253. 

SO)  BmuIm  des  Klosters  S.  Gallen  Tom  J.  8^  her*«igSg«b«A  aad 


Digitized  by  Google 


30 


Zur  Geichichle  der  Kirchikibme, 


fflbren  zu  Altäreo  der  Erzengel  Gabriel  ond  Michael  auf 
ihrem  Gipfel  und  mit  der  Kirche  sind  sie  durch  flchMle 
CHliife  irerhiMdeii»  Solche  einfache  ieeNrte  Rimdlhtlrae  tM 
a«ch  die  ahcii  ThtrM  ta  Itveaaa  «ad  andeni  Ortea  OWr- 

Italiens,  so  v  io  die  v  iel  hesprocheiicn  alten  Thüniie  Irlands**), 
deren  christlidier  Ursprung  jetzt  ausser  Zweifel  gesetzt  ist. 
Zu  jenen  gehf^ren  auch  die  beiden  Thür  ine  der  alten  kleinca 
ftloslerkirche  S.  Lorensa  in  Verena,  die  «mprftnglidi  chctt- 
felis  iselirt,  jetat  aber  dnrch  einen  apttlem  Ban  mit  der  Kir- 
che verbunden,  an  den  Ecken  der  kleinen  viereckigen  Vor- 
halle stehen  ^-).  Die  der  antiken  ahnliche  Mauerarbeit,  bei 
der  Bruchstücke  antiker  Sculpluren  ?on  heidnischen  Tempeln 
mwandt  sind,  sen^t  tob  sehr  hohen  Alter. 

Gieichsciftg  entstehen  In  and  nm  Rom  Tierociügo  Klreh- 
thürme,  die  minder  einfach  sind,  als  der  zu  Germigny»  indem 
sie  sich  in  mehreren  Stockwcrkni  erheben.  Zwar  lässC  sich 
von  dem  Thurme  Hadrians  bei  der  Peterskirche  dessen 
F^rm,  nnd  ron  den  noch  erhaltenen  rftmisdieB  ThtNmen  He 
Seit  der  Erbannng  nicht  bestimmen.  Aber  dlo  ietstem,  wie 
die  von  S.  Maria  in  Cosmedin  und  von  S.  Giovanni  e  Paolo, 
sind  ganz  in  der  Weise  aufgeführt,  wie  der  Thurm  der  Kir- 
che zu  Porto,  welche  Papst  Gregor  IV.  830  baute.  Letztere 
ist  Ton  den  Saraienen  nerstOrt,  aber  in  ihren  lintaen  ist 
noch  der  graase  Tiereckl^o  Thnrm  erhallen,  der  sich  in  6 
durch  Gesimse  abgesonderten  Stockwerken  erhebt  ^^). 

Diese  altcslen  Tliürmc  befanden  sich  meistens  im  Vorhofe, 
seltener  nur  Seite  der  Kirche,  wie  bei  S.  Apollinare  in  Ciasse 
an  Ravenna,  oder  gut  hinter  der  Kirehe,  «rie  in  Torcello  bei 

•dltttetl  TOD  Ford.  KoUor.  ZOiieh  1844.  YecUdaeii  bei 
L  0  n  0  i  r  I,  p.  84. 

21)  Sohiiaase  Gesoh.  d.bfld.Kflnite,  B.4  (MitlalalterB^S),  8.416* 

22)  Leaotc  p.l62.  168  mit  einer  Abb  Udang. 

23)  BeiehteEbaaf  Bom*i  a.  a.  O.  S.  64. 

24)  Leaolr  p.164.  165. 


Digitized  by  Goo<7^^ 


Mmr  GeschidUe  der  Ktrchikürme, 


81 


Venedig.  Wenn  zwei  Tharme  vorkommen,  steheu  sie  ^e- 
wibidich  M  beides  Seilen  des  Eingangs.  Aber  auch  dieg 
Ift  nickt  nline  Anmtae.  Mnri«  de  Toscnnelln  imt  iie 
keilb  an  der  nOrdllclicn  CiiAweattg«nniier  des  Vorfcnfet^)« 
Xuwcilen  werden  de  mit  ier  Vorderwand  der  Rirelbe  fer- 
bonden.  In  Verbindung  mit  dem  Ktrchenpfebäude  selbst  findet 
man  sie  in  Italien  vidlcicht  schon  um  dieselbe  Zeit  in  S. 
Qimrgkt  in  Velabro  zu  Rom  und  in  dem  Dome,  von  Thest, 
wtikread  die  «He»  BnsitttLen  nicht  dnmnf  eingcricktet  wam, 
Thlrae  nn  tragen*    üebcr  den  Milteithnnn  in  Oerarigny, 

wie  fl%er  den  Wantattlnimi  dee  Mflnstm  anf  der  lafd  Rei- 
chenau, wird  nocli  späterhin  zu  sprechen  sein. 

Seit  dem  9(pn  Jahrhundert  mehren  sich  nun  die  Beispiele 
von  Thiirmen  ,  doch  werden  sie  erst  im  lOlen  häufig  und 
•elbat  im  Ilten  ist  ca  noch  nicht  als  Regel  an  betrachten, 
daiB  j«de  Kirche  dnen  Thnm  habe.  Dann  nber  werden 
•ie  baM  ao  allgenMsin,  daaa  die  Rettelarden  ale  amn  Theil 
wieder  ansdrficklich  von  ihren  Kirchen  verbannen,  iodfoi  aie 
In  ihnen  einen  unnOlliigea  Aufwand  erblicken.  Ira  Ge»en- 
satze  gegen  diese  Einschränkungen  wird  es  aber  immer  ge- 
wtthaliaher«  den  elaaelnen  Kirchen  mehr  und  mehr  ThOrme 
M  galien«  AaMerhalb  llallcna  wetien  diaae  in  der  Regd 
■it  tan  Rfrchengvblida  Terbnnden,  lach  ananahMfaralaa 
kommen  namentfieh  auch  in  I>eats€h1and  iseihrte  Thttrme  var. 
Einzelne  Beispiele  verlirren  sich  sogar  noch  in  sehr  späte 
Zeit**).  In  Ostfriesland  sind  noch  heutigen  Tages  alle  Kirch- 
thflrme  iaolhrt,  mit  alleiniger  Ananahme  des  atti«  rerfalknen 
Tbnrma  f<an  Rlafianhavt  nad  einet  gaaa  ncnan  au  Lear.  Dia 
Stellen  der  Kirchen,  an  welchen  Thfime  vorkommen,  aiad 
tbeib  die  Vierungen  vor  der  aslKchen  und  westlichen  Apsis, 
tbeils  die  Ecken  des  Hauptgebäudes ,  nämlich  die  Seiten  der 


25)  Lenoir  p.  166. 

26)  Woingirtnor  8.68.  i6&  Not«  4, 


Digitized  by  Google 


M  iSur  Oäidddde  der- ]ßre^k&rm£m 

V 

WcilfirwiCe)  w«  tüt  mtkt^  «bor  lodi  aielit  iMfr,  cm  Portel 

swisciicn  sich  habrn  iiud  die  Seiten  des  üsilichca  Ciiür>^  wo 
gie  bald  vor,  bald  hiuter  dem  Querschiife,  seltener  auf  der 
Miüe  iler  Kreuzflligel  sich  eriiebeu.  Am  liäufigslen  findet 
MB  itn  liiüicheii  Mitteltluini  ood  die  vcsUicbea  PortU- 
tliariM.  M  fehleo  aber  auch  g^erade  dieae«  wtthreiid  nn 
ostliches  Thurmpaar  mit  oder  ohne  Miüchhurm  vorhanden 
Ut.  Die  Gestalt  dieser  Thürme  bleibt  ausserhalb  Italiens 
in  der  Zeit  des  romanischen  Styls  noch  vielfach  rund.  All- 
jaMg  macht  iidi  aber  die  viereclu|e  geltend  und  in  dar 
goihiaelicB  Kwiat  dea  ISIca  Jahrbimderlfl  «ad  die  niDden 
Thürme  ganz  verdrängt.  Höchstiiis  setzt  uoch  der  obere 
Tbeil  eines  Thurms  in's  Achteck  um,  was  mit  den  Uebereck- 
atellvatgen  des  golbischen  Styls  harmouirt  uud  an  unscbeia* 
baren  Stallen  kommen  allenfalls  noch  einfacho  TreppeotbAffmey 
rnnd  mit  einer  Wcndeltrepf  nm  TboU  auch  nur  als  Uclno 
Erkerthürmchen  vor. 

Fragen  wir  nun  nach  dem  ursprünglichen  Zi^cck  der 
'Thnrmhavten»  so  liegt  nicbta  naher ,  ala  na  dia  VerbiadaBg 
•daraalben  mit  den  Kirchenglocken  m  dankan.    Von  .  dem 

Thtirmchen  in  S.  VVandrille  wird  gesagt,  dass  der  Abt  eine 
Oloeke  habe  hineinhängen  lassen,  wie  es  die  Sitte  der  Kir- 
chen sei^^),  und  der  Thurm  Stephans  11.,  von  dem  eine  Hand- 
«acbhll  beriehtet,  soll  drei  Cilocken  erhalten  haben.  S|«ter 
.haisaan  die  Thürme  gans  gewahnlich  Campanaria»  CamHM- 
lia  und  noch  jetzt  werden  sie  Glockentbflnae,  in  Italien  kaum 
anders  als  Campaniii  ^^  nannt.    Ihre  Geschichte  geht  ferner 
der  der  Glocken  ganz  paraUeL    Olöckchen  ,  tintinnabula, 
gab  es  acboB  im  Alterthnm  rmi  derselben  Gestalt »  wie  na« 
,jait  .Glockai|  bot  weit  kleiner,  wie  unter  andern  die  Fnnde 


27)  Campaua  in  in  turr!culft  eiuB  coUocandam,  ut  moib  est  ocolesia- 
xttm.   Pertz  1«  o. 


Digitized  by  Google 


Zur  Quckichte  der  Kirchtkume* 


ia  den  roinischen  Katakoiab^^^)  beweisen.  Aber  der  Ge- 
brandi  ww  KirchnglockeD,  die  natttrlicli  weit  grtfsser  gein 
■HBte«,  wiri  ssetst  etwa  ein  Jahrbuodert  vor  der  Zeit  er« 
watelt  als  die  ersten  TliinMbeD  verkooiineii«  Die  Knfth* 
Unf  vea  de*  Mtem  CMnriMHi,  Abt  auf  der  lasel  Bf  in  Ir» 
laod«  um  598,  ist  eine  der  ersten,  wo  von  Kirch  entlocken 
die  Rede  ist**).  Im  9ten  Jaiirhundert,  da  die  cigendichen 
TbmmbaiUeA  beginnen,  ist  auch  der  Gebrauch  der  Glockeii 
•llgeawMi  geworleii.  Später  Dinnt  die  Grtlsse  nad  Zaiil 
der  Gleckea  wie  derTbOnie  aa.  Deaaocii  halt  Wciagartaer 
ea  ftr  »Wahawita,  aa  flaaien,  die  Vaterbringuag  der  kali« 
scheliartigen  Giocklein  könne  jene  niHchtigen  Thuniibauten 
der  christlichen  Kirchen  herbe  i^efuhrt  haben  ^'^)."  Die  Kin- 
wenduui^en  aus  dem  angeblich  hüheru  AUer  der  Tiiurmbaulen 
aad  deai  spaten  Gebrancli  Ueeecr  Dadireiter  aad  Giockeattaben^ 
wafillr  aaeb  die  Aafhangaag  ia  FeaftertHbangea  von  erbebten 
Haaera»  wie  iaS.lSaba  aaRma^^),  au  lecbaea  ist,  erledigen 
(oben  S.  96)  sieh  durch  die  richtige  Auslegung  des  Venan- 
tius  F^ortunatos  von  selbst.  Zugegeben  aber,  dass,  wie  auch 
schon  Ottc  bemerkt  hat,  die  Ausdehnung  der  Thürme  nach 
Mtm  aad  Zahl  aber  das  wirhücbe  Bedarfniss  hinaus  irgead 
eiaea  besandem  Chraad  babea  mtn,  sa  stcUi  sieb  die  Frage 
daah  aar  sa:  wie  sMf  aMa  dasa  gekaauaea  seia,  dea  Dacb» 
faMem  aad  Olackcastiblea  eiae  so  aasssuscdealiebe  HlMie  aa 
geben,  um  Glockcnthürme  aus  ihnen  aa  machen?  Zwar 
aieinl  Weing&rtners  aut  dieser  winaigsten  Form  aaaafangen. 


2S)  Perrei,  oattMinbes  de  Bone.  Paris  1895»  T.  4.  pl.  8.  T.  6. 
p.  110. 

89)  CninmoaeiiB  Albas,  Tita  S.  Colombae  bei  Mablllon,  nn 
nalas  aanetorain  Benediotfaionuii  saee.  1  (Yenet.  1733.  p.d84). 
0.  82.  3&  Otta,  Glockenkimdft,  Ldpdg  1868.  8.4. 

80)  8.87.  88. 

31)  Lenolr  p.l67. 

8 


Digitized  by  Google 


S4  ^wr  GeiMchie  der  Kwekihünne, 

sei  ein  Verfabren,  bei  dem  maa  iiclier  sein  kOimey  ilen  Heh- 
tigen  Wflf  f Itkfclich  zu  verfehlen      Inilfsseii  ist  es  wiiw«r 
cinsMdieBy  was  fär  QvniMMt  hiftoriielitr  Fmdiuif 
]»ielM  kltanen,  in  im  Tkünmktm  te  Emi  mi  Thnm  m 

Fermuthen.  Freilich  ist  es  el>en  so  schwer ,  in  dem  Daeh^ 
reiCer  den  Uebergang  vom  Grabdenkmal  zum  kirdithurm  au 
erkennen« 

Ba  war»  ehen  kein  »WaliBiiki«,  wmb  «n  uf  #10  ¥11^ 
wie  wir  sie  jatii  steUcn,  sich  nril  der  Aatwert  hegntigea 

wellte,  dass  es  darauf  anlcam,  die  GlochLen  recht  hoch  zu 
häno^pn,  um  ihren  Schall  weit  iiher  die  höchsten  DAcker  und 
ausgedehnte  Strecken  hinweg  zn  senden;  ohne  dass  denelh« 
dneh  hohe  BioM  wmi  waiat  Hindcmiise  Onterhrr einig  er« 
leide  «ad  dase  maa  sieh  aehea  langst  gewOiiat  hatte ,  ksfaw 
Kosten  zu  scheuen,  wenn  es  einen  noch  so  unbedeutenden 
Nebenzweck  der  Kirche  ^»U.  Vollends  begreiflich  wäre  aber 
diese  auszeichnende  Erhöhung  der  Glocken,  wenn  die  lela^ 
tera  selbst  llr  dea  cbrietUeheo  Caitas  aefar  hedeatet  hBMea^ 
als  blosse  Signale,  aai  die  CtesMiade  aa  hcrafea,  als  Uoaia 
akustische  Telegraphen.  Eine  höhere  Bedeutung  der  Glocken 
lasst  sich  nun  nicht  gerade  beweisen,  aber  doch  mindestens 
eiaigerauMsen  wahrseheinlich  machen.  Zunäehsl  bt  in  Bt^ 
traeht  aa  aicheo,  dass  die  GiedKo»  ahi  HMieageiltii  ha- 
saadcrs  lieilig  gehaltea  wardea»  Maa  welhete  sie  ftlhaelüg 
durch  eine  besondere  Taufe,  die  nur  der  Bischof  vornehmen 
durfte.  Zwar  trat  die  Kirche  anfangs  dieser  Ccremo nie  entge- 
gen aber  das  Verbot  blieb  fruchtlos  und  wir  sehen  dar^ 
aas  aar,  dass  dieOloekeataafe  ehea  so  alt  ist»  als  die  allge« 
aidae  Biafthraag  der  Oloekea  selbst  In  IrlhAd,  dM  Laada 
jener  alten  Riindthürmc ,  war  die  Verehrung  der  Campanae 
baiulae  besonders  gross,  so  dass  ihr  Giraldus  Cambrensis  eia 


8S)  S.8a 

88)  Gapit  m.  ai.  789.  0.  18.  ut  olocas  non  baptUeni 


Digitized  by  Google 


^  QucMi^le  der  KirdUhürm,  35 


dj^nes  Kapifel  seiner  Topograpliic  widmet  '^)«  t^erncr  wls- 
mm  wir,  tos  4ie  Glockea  im  MittelaUer  n  verschiedeneii 
fl#€iiMi  ftüratbiftea,  wid  ftaneiitifch  svift  Rttdif  der 
tamAeMbl^,  «Im  «auf  4w  Qlocke  lücht  bloM  als  eia  Mit. 

U\  die  Gemeinde  zu  berafen ,  sondern  zu^^lrich  als  ein  Mit- 
tel die  Dümoncn  zu  verscheuchen,  den  ßlilz  zu  brechen  und 
dergleichen  ansaii^^).  Bekanntlich  hat  der  Gebrauch  des 
6e#ilteilSlittens  üth  weit  tiber  das  Mittelalter  hinaus  erhal- 
ate.  Br  erhmert  an  die  rttaiischa  imd  deutsche  heidnische 
nfe,  Vef  Möidinsteniisseii  dvrch  Anschtaj^en  Fon  metalfeaea 

■r 

Bedke»  M  anAvs  Hersaich  den  Dunen  au  rttjigtn ,  der 

das  Uimmelsllebt  verfinsterte^^). 

Man  liönnte  aber  auch  an  die  Müglichkfft  denken,  dass 
bei  der  Einfährung  der  Glocken  noch  eine  andre  heidnische 
ViMdintti^  «tf ewiikt  hat.  Vor  den  veraflgtfchsteii  Tem- 
fdi  im  hd^stea  Sattes  im  heidnischen  Rom,  des  eapitblinl« 
sdMQ  Jv^Hets  hat  schon  Kaiser  Aagnstus  OledLcn,  tlntfn- 
nabula,  «lufgehängt.  Er  hatte  dort  einen  zweiten  Tempel 
dem  donrif  rnden  Jnpiler  erbaut.  Da  erschien  ilun  im  Traume 
der  capitoUnischc  Jupiter  uud  bekingte  sich,  dass  durch  den 
■eaieii  Teiifpel  sein  Colt  verkftamiert  werde«  Aufustos  ent- 
itllildli^  Itelf  Auaity  4asB  er  den  dentternden  Japiter  ihm 
«Hr  akfTbiHlflter  hUg^Müt  hah«  naMlleÄ  am' andern'  Mor* 
gern  Uta  Tempel  des  letzlem  die  Glocken,  die  bis  auf  die 
Thür  hcrabjjefianfjni  hatten,  noch  in  den  Oiehel  hängten,  um 
ihn  damit  deutlicher  als  Wftcfafer  zn  bezeichnen,  da  bekannt- 
lieh  die  Nachtwächter  Qlecken  oder  Schellen  führten  ^^). 

Mjf  Iifh.&  0.88  htf  Camdeii'  aiiiUsB,  Ubendbä  dte:  Mtfpfli.  Frau. 

99t  160S.  p.  747. 
86)  O tte  GIookiBknado  S.  lo' 

36)  TaeUus'Annal.  1,  SSi  Ittreiial.  Sat.6,  W.  HaiUrt 
Gettth.  u.  St»!  der  alt  -  döMicheii  Ra'Hgloif»  S:M. 

97)  DIo  Ca  ••Ins  Uli.  64V  o.  4,  der  dioieta  Onmd  aaglebt,  erstthlk 
I0|  all  ob  dor  Tempel' j«isf  ent  Qlo^lM' bekommen  Hltte.  An- 


Digitized  by  Google 


36 


Zur  Q€SckUkt$  der  ißrduhürme. 


Sollte  es  zu  verwundern  sein,  wenn  zu  der  Zeit,  da  gich  der 
Typiifi  des  Christus -Antlitzes  nach  dem  Bilde  des  Aeskulap 
gestaltete  9  itt  eia  Solin  des  h^khsteB  Gottes  uad  ssfleich 
cia  HeilaaJy  atkrig^  war»  ier  Taite  enreckt  hatta  wni  aelM 
▼aa  saiaeai  Vater  Zeas  cnchlagen  war,  aal  itessea  Janger, 
die  Asklepiaden ,  noch  fortwahrend  Wunder  wirkten  ,  wenn 
damals  auch  der  Oedanke  ia  den  christlichen  Gemütbern  le« 
bendig  geworden  w&re,  dasi  man  den  christlichen  Gölte  die« 
selbe  Bhra  beasagca  misse  $  die  Eoai  dtm  htehsteo  beMal^ 
schea  Gatte  erwiesen  iiatte,  lass  ama  aaeb  Ihai  eiaea  Teni» 
pelwächfer  beigehen  müsse,  der  seine  Glocktn  wo  mögiicb 
Boch  weit  höher  trage,  als  der  heidnische  ?  0ie  Eirchraleh- 
rar  aogea  es  Atilich  vor ,  die  Glackea  aus  dem  ^^isdmi 
Ritas,  ?o«  dea  79  SrhelleB  aai  Oewaade  des  Hobeapiiestcia 
henaleitea  **)*  Auch  eriaaertea  sie  aa  die  silberaea  flUr« 
ner  und  au  den  Vergleich  des  Paulus  mit  dem  tönenden 
Era'^. 

Vidleicbt  hat  aaa  dea  Glockea  aber  aocb  eiaea  gaaa  aala- 
ren  fliaa  aaterg elegt.  Vielleicbl  betiaebtate  naa  sie  als  die 
eherne  Zunge ,  die  Nattens  der  GeaMiade  Gebete  aatt  IHai* 

mel  sendet  Häufig  finden  sich  gerade  auf  flltero  Glocken 
Inschriften  in  diesem  Sinne.  Der  häufigste  Sfnich  ist  das 
Gebet;  O  res  gloiiae  Cbriste  ireni  In  faee»  sebaa  126»  am 
Freibarg  im  Brosgan  nad  bis  anf  die  nsmste  jUt  ia  den 
■aanigfidisten  Variatiaaea.  Haaebcn  Ava  Maria,  daa 
Gloria,  Hilf  GoU  und  ähnlidie  Gehetsfoimeln  ^°).   Und  viel- 


äers  Sueton.  OotAvian.  o.  91,  wo  man  atter  nicht  aieht,  was 
die  Glocken  su  bedeuten  haben.  Gans  TSckehrt  ist  die  Saab« 
von  Weiagärtnac  S.  87  anfgafawt 

88)  Daran  dl  rallonala,  IIb.  1.  o.  4. 

89)  TergL  Godard,  oouts  d*afob6ol0gta  saai^  (^•])t  ed.  8.  Pa- 
Iis  et  Lyon  1868.  pag.  406  ndr. 

40)  Otte,  Gloefcaakimde  8.80.  Leop.T.  Ledebnv  bi  den  Mär* 
kiichen  Foisobutgon,  Bd.  6.  8. 198. 


Digitized  by  G 


Zur  Geschichte  der  Kkekikurme.  ti 

fach  hat  sich  der  Aberglaube,  gc%m  den  «lieKirchf  frühze!- 
seili^  eiferte,  der  Glocken  bemächtigt.  Es  wird  mehrfach 
9tt  fmrdiemtlidi  wbA  fieUMogoii  ff  halten,  die  Glocken  in 
scMagen  oder  m  iMen*  In  iCaltoi  fleht  nMW  hei  Urchli* 
chen  Pesten  das  Volk  rfeh  hinsodrangen ,  «n  die  anf  nuuH 
chen  Kirchen  erriehteten  Glockenspiele  zu  schlaffen ,  und  ia 
Kärnthen  sah  G.  Kohl  eine  wunderthatige  Kapelle,  in  der  das 
kranke  Volk  Heilunjs^  sucht,  indem  es  seihst,  wo  mügUch 
■it  den  kranken  Gliede,  den  Strick  der  Glocke  nleht  Her  an 
Mnadimenr  Leidende  nfannC  ihn  swiechen  He  Zihne,  der 
■ic  KopMinem  Behaftete  wfekelt  Ihn  wm  den  Kopl  Der 
Bnddhismus,  jene  Carricatur  des  Katholicismus,  geht  un  Ge- 
brauche der  Glocken  noch  weiter.  So  wie  die  Mong:oIen 
kleine  Wasserräder  aufstellen,  deren  Speichen  mit  Gebeten 
ketchriehen  sind,  nnd  die  iidrnseifchen  Tartaren  lUelno  Krei- 
«1  lihren,  anf  denen  die  Oehetfonnel  «naShiigo  Male  wie* 
ddiiolt  Ist,  so  hehingen  die  Chinesen  Ihre  Thttme  nn4 
seihst  ihre  Privatwohnungen  mit  kleinen  Glocken,  die  für 
ile  beten,  wenn  sie  vom  Winde  bewegt  werden.  Auch  bei 
den  Buddhisten  ist  das  Anschlagen  der  Glocken  verdienst- 
lieh.  In  der  Ukraine  sieht  nuin  das  Volk  sich  schaarenwels 
n  den  Glocken  dringen,  die  neben  den  bnddhlstischenTen- 
|eln  in  grosser  Menge  In  alten  Blnnien  aufgehMngt  sind,  ta 
Gmnde  haben  auch  die  Glockenräder,  welche  in  christlichen 
Kirchen  noch  hie  und  da  hei  feierlichen  Gelegenheiten  ge- 
dreht werden,  viel  Aehnlichkeit  mit  jenen  buddhistischen  Ge- 
betmaschinen. Es  verdient  beachtet  zu  werden,  dass  in 
Ikntschland  nnd  Bnssiani  die  Kirchenglocken  nicht  mit  dem 
Worte  genannt  werden,  weiches  das  TOnen  hfselchnet  Denn 
Schelle  (ron  schallen)  wird  nur  auf  kleine  GlOekcheu  von 
besondrer  Gestalt  bezogen  und  Zwon  (von  zweiiitj  tönen, 
tonare),  das  in  Böhmen  und  bei  den  Sädslawen  die  Glocke 
heisst,  kommt  im  Rassischen  unr  noch  im  Denünntlr  Zwonek 
lad  andern  abgeleiteten  WMcm  Tor.  Dagegen  ist  die  Ver-  - 


Digitized  by  Google 


38  Zftr  G^chkhU  der  Kirchiburm^ 

wautllschaU  vou  Glocke  mit  /Aca^eiv,  ^lucire,  glu.chsen  nictu 
sehr  wahrsdieiuUch.  Vielmehr  ist  das  Wort  Glo^^  «f^ 
gleicli«ei|if  mit  den  Gebrauche  der  Kirchenglocke«  f9  4f» 
Farmett  Clocca  sod  CUpgg«  iiifAntl^^)^  dasselbe  vi«  das  IW7 
siscbe  f(oloM,  und  beseiehnet  das  Ansehlageo  odt  dem  K\6- 
pfel  (chlochon  althochdeutsch  klopfe»,  kol  polnisch  der  Pflock, 
Pfahl,  die  Keule),  ebenso  wie  auch  das  mongolische  ChoBch|io, 
das  chinesische  Gong,  zugleich  de«  ^Ulssel  im  ül^fBer  im|4 
^ie  QMp  bedeutet«'). 

Es  seheipt  i»  der  Tbat,  alf  ob  die  Qlookeii  bei  den  Bnd- 
dhisten  und  den  abendländischen  Christen  einerlei  Ursprung 
haben,  so  wie  sich  auch  i!»re  Grösse  und  Anzahl  bei  jen^|| 
ebenso ,  wip  bei  ijieseu  gesteigert  hat.  KiHiiate  aApab^ 
m^ ,  dass  sie  vq^  Asi«n  h^r  sn  u|it  |el^iNM0«p  ^ifet , 
wOrde  die  alfe  Sage  ijlire  Deutung  a^baltf^a  y  wf^aaeb  ^  if 
Caropanien  erfunden  n^d  deshalb  Canpanae,  so  wie  kleinere 
Giocktü  i\i)lac  (daher  Nolula  die  Uhr)  nach  dem  dortigen 
durch  seiof  Kiiplsr  -  ^rhl^ei|  yopi  4Uers  her  berühmten 
ecbofssitae  genannt  vftren-  Pfiut  vrlire  d^ r  Wey  iyer  Vqr: 
breitung  äber  Unteutallen  beneicbiaet  nndOriedn»  adi^  Ara« 
her  könnten  die  Vermittler  »gewesen  sein.  Aber  freilieh  ha- 
ben sicii  beide  mehr  feindlicii  gegen  die  Glocken  verhaUep, 
Jflk  Griechen  verboten  alle  lauttOnenden  Signale,  weil  nur 
mi  «ft  Hnriiemcliall  in  ibien  EirebeaFersapimiunfsii  d^  Zei* 
eben  gum  Anfrubr  gegeben  batte.  first  ab  der  grie- 
chische Kaiser  Michael  vom  Herzog  Ursus  von  Venedig  eifi 
Geschenk  von  12  Erzglocken  erhalten  hatte ,  baute  er  ffir 
diese  einen  Thurm  nc^en  der  Sopbieukiccl^  und  8eit4em 
erst  wurden  Glociccntbilniiiie  bei  dan  Cbiecben  gewtiudicber 

41)  Otte,  Glookonkande  S.6.  Kote  3. 

4S)J.  J.  Schmidt,  mongoUsoh - dsiilieh •  vnaalMhos  'W^rtocbuöli. 

Fetwfbuq;  1836.  B.  m. 
48)  Bi^Koall  «mal«!  e««MmlifiS  ad  a.  dQ»,  OL  VeUgSjctnar 

8-63.  §.6i.  Kotf  l.      .  . 


Digitized  by  Google 


2^  Q^mMAH  dtt  gM-tfiülfliMi 


Vdliaii  dbr  kfMtt  i|i  faiM— iwi  ni,  alf  M  loH  fite» 
chMie  u4  MRgtllMle  BkMite  «ImIiCm.  Vklleidrt  er- 
klärt sich  aber  auch  die  Abneigung^  der  Griechen  und  Ara- 
ber fegen  die  Glocken  gerade  aus  einer  Oppositioa  gegen 
teitaen  nahe  tretento  BiHldbijaMii« 

Mif  fliiii  4m»  AUm  mm  m  «ier  mim  ▼«riNifteB,  gewfts 
ftif  Ims  ilia  €iMkm  jm  im  m  mam  §MHm ,  Qnmä 
gtMf ,  im  Ort,  tre  sie  tufgebftngt  werde«,  besoM^er»  «ss« 
Bttzeichuea  und  hoch  uud  würdig  vor  Aller  Augeu  hiuzustel- 
ien.  Aber  —  meint  Weingartncr**)  —  ,,dic  Capellen  in  den 
cbriätlkbeo  TbimeA  beweisen  auw  Genüge,  dass  diese  Bau- 
KtMrtiluB  MCuifi  adur  waren,  als  bleue  CUiMkenMfer  «nd 
■ifffüMtiiirn,  mm  dmm  Wart,  inas  wir  CuUitättea  in  «i. 
■an  an  eaebea  wmi  m  mkm  liabea.^  Naa,  CaHsfiNea  sind 
sie,  weQu  Glockenläuten  ein  Cultuä  ist.  Wenn  es  aber  ur- 
sprflng^lich  üblich  war,  die  Glocken  zu  schlagen  und  nicht 
mi  dem  Stricke  2u  ziehen ,  und  wenn  dieses  Seblagjea  eine 
Uicblieb  bedeataame  Haadlaag  war,  sa  eiiebeint  ea  aiobi 
bafrearfrad,  in  teNiha  derOladMi,  wfe  aaf  deaiMaa  roa 
§L  6allea  In  aaaHailila ,  alaa  Capelle  aaaalegaa  and  eiaea 

Altar  zu  bauen. 

kamerhiu  mag  es  sein,  da&s  die  Kirehthflrme  gleichzeitig 
aaeb  noch  andern  Zwecken  gedient  haben,  wie  es  ja  uoleug» 
bar  ist,  daai  sie  ia  sfäterer  Zeit  aicht  alle  bestinuat  waren, 
Qlackan  an  tragen«  Prägen  wir  die  ilteeten  Vrkaaden ,  m 
tffdfea  wir  neben  deai  des  CHaekendagens  nach  einen  awie- 
fiichcn  Gebraacb  aa,  den  nao  von  den  Thftroien  gemacht 
hat.  Eiomal  hat  schon  Otte^)  bemerkt,  dass  sie  zum  Theil 
dazu  dienten,  die  Baulichkeiten  zn  übersehen.  In  der  That 
ateitt  aaf  deai  Piaae  raa  St.  Oallea  bei  der  sehaeckenfttnnig 
fenefchjoeten  Wea4eltrep|^f  dei  einen  Tbaipes  geschrieben : 


44)  S.iiS. 

45)  iUadb.  doc  fihsist.  AxoMologi«,  3.  Aufl.  ft.  17. 


Digitized  by  Google 


10 


Zur  Qe$ekkhi€  der  Kircklhürme. 


ascensus  per  cocleam  ad  aniversa  super  inspicienda  und  bei 
dem  Hadem  Thurmc  htisst  es:  alter  similis.  £iiie  solche  Ue- 
bersicht  tnacliteii  die  höher  gch  ;i;eiifn  Theile  dca  lürebeDg;e- 
biudes  selb«!,  dano  die  wcttläufUgleo  IU««tcrfc«ateii  and  nei- 
leicht auch  die  BesiCsuiifeii  dea  KlMten  ao  Aeekefn,  Wei«. 
den  und  Heerden  fast  sur  Ffethwendig^lteit  und  man  scbloss 
sich  auch  hiernur  an  eine  alte  Sitte  an^  wie  wir  sie  in  dem 
Mäceoalischen  Thurme  keonea  gelernt  haben«  Es  ist  ein- 
lenclilend,  daaa  ni  diesen  ZweelLe  eia  Timm  mT  jeder  Mie 
dea  beben  Kirchendaehes  eeta  oiaaiteu  Aueb  kann  es  niclit 
befremden,  dass  aaf  der  Spitse  jedes  der  beiden  Thörme  ein 
Altar  errichtet  war,  wenn  wii  btiuliten,  wie  die  Kii  cIh»  selbst 
alleutimiben  mit  Altären  angefüllt  ist.  Diese  beiden  Altäre 
«od  den  GrieDgeln  Miebael  und  Gabriel  erricbtet  und  wM 
war  nalOrlicher,  als  daes  «an  hier  an  dcft  Pforten  dcf  Pa« 
radises  und  in  der  f^rOssten  Himmelsnälie  eich  mit  eeineni 
Gebete  an  die  c  beiden  Boten  Gottes  wandte,  die  auaAcliel 
an  seinem  Tlirone  stehen. 

Zweitens  lesen  wir,  daas  Agünil,  aeit  88S  Abt  an  Babbia» 
aaf  den  RIatter  einen  Tbarn  hante  and  in  dennelhea  Lan- 
pen  aufhangen  liesa.  So  steht  es  bei  Du  Cange^*>,  wib. 
rend  Mabillou's  Text^^)  allerdings  campanas  statt  lampa* 
das  bat.  Ks  ist  aber  wahrscheinlicher,  dass  ein  Abaclirei- 
ber  das  nngewöbniiebe  lampadas  in  canpaaas  verbeaaerte«  ab 
naigekebrt  Daau  kont  eine  noch  weit  altere  BraiUaag« 
Die  Äbtissin  des  obea  erwähnten  Klosters  an  Laon,  die  hciL 
Anstrudis,  um  675,  war  verlftwmdet ,  und  Ebroin  ,  der  eben 
mit  einem  Heere  in  der  Nabe  war,  wollte  sie  mit  Gewalt 
aas  de«  Kloster  liolea  lassen«    Da  erhoben  die  Tenaaiawl-» 


46)  Qlossar.  med.  et  Inf.  Utinit     Tarne:  lampadas  feoit  in  ea 
pendere. 

47)  Mlraonla  S.  Colombaa  o.  S  fa  Aot  Bauet  Benediel.  aaee.  8. 
Parie.  1669.  p«a*41. 


Digitized  by  Google 


Zur  Geschichte  der  hirduhürme. 


41 


ien  Nonnen  ihre  Stimmen  im  Gebet  und  da  die  abgeordne- 
ten Häscber,  von  <fem  Gesänge  überrascht,  ihre  Auj^en  empor 
richCctfii,  «Iben  von  dem  Tharmelien  der  Kirche  eine 
Fcverkvgel  MSgefteo  bis  son  Ilivael.  Von  Pnrehl  orfillt, 
bcriditeten  sie  flkses  Seichen  ätm  Bbrofiif  itr  sieb  Hfwt 
näi  Jer  Äbtissin  aussdbnte Es  liegt  nahe,  dies  so  n 
deuten,  dass  die  Krie^jer  den  Lichlglaiiz  sahen,  der  von 
Tborme  ausging;  und  da.ss  sie  in  jener  wunderglaubi^jfn  Zeit 
■■d  bei  der  damaligen  Seltenheit  solcher  Thfirmc  eine  himm- 
llscke  Kncbeinmg  m  sehei  glaubten.  Welngirtner  bal  aacb 
Klefai's  Vorgänge  einige  andre  Hindeafongen  anf  efaen  Udit« 
ealCM  beigebracht,  der  a«f  Tbflraea  slattfbQd.  Br  erianerl 
zunächst  an  die  Todtenleuchten,  lantenies  des  morts,  fanaux 
des  cimctierrs,  die  auf  Kirchhöfen  den  Verstorbenen  zu  Ehren 
errichtet  wurden ,  wie  der  Ort  ihrer  Aufstellung^  und  aas« 
dfidüiebes  Zeugaiss  bewosen.  Sie  siad  jedoch  iLoine  Thflfmo» 
•aalen  aar  Bialea  oder  PMIer^)»  die  settea  He  GeslaN 
klelacr  Rai^lea  alt  Tbenaehea,  wie  die  1988  gestiftete  so* 
genannte  ewige  Lampe  zu  Schulpforta  ^^),  annehmen.  Ob  aber 
die  Sflule  auf  der  Knpdie  der  hei!.  Katharina  zu  Fonfe- 
vrault^^)  wirklich  eine  Todtenlrurlite  und  nicht  etwa  bloss 
ein  Abzugsrohr  für  PackeU  and  Licbtdaast  ist»  steht  noch 
labia«  Sie  gleicht  TallhoMmea  dem  Rauchfaage  aaf  der  dar* 


48|  Ytm  8.  Aattnidli  L  o.  Camqiie  tooes  ptdleiiavm  isaMlmonia. 
Horn  «ndtrait  MteUIlM  et  eönittMEbroIiii  nlmto  timore  exterriti, 
adspidoitot  sarta«  Tld«rant  de  torriculo  eoolesUe  globum 
igneam  tzire  uaquo  ad  coelum. 

49)  Abbildungen  bei  Lenoir  II,  442  und  J.  Oudini  manael  d'*r- 

cheologie,  Ed.  3.  Paria  Lm  p.  10.  Fig.  1.  2. 

50)  Tuttrißh,  Denkm.  B«uk.  Abtli.11.  Uef.6  n.  6.  S.4.  Ab. 
bUd.  X«r.  8. 

51)  Oallbaband,  aominenti  msctdiii  et  modenMi.  Paris  I8661. 
Ton.  8* 


Digitized  by  Google 


Znt  Geschichte  der  Kvrckihwrm^, 


iigeü  Kloftterküche  ^^).  Auch  die  Oeffuungen  auf  der  Spitic^ 
TOD  wirklichen  Grabkaf^Uen ,  wie  der  su  Montraorillon^'), 
wohl  wur  diescu  Zweck«  Ferner  bemerkt  Weio^ail« 
ifißlit  im  Hiwr  oier  MwmC  im»  riel  ak  iMhlliam  ImM| 
«■i  iu0  ilie  TArkea  ifa»  HiMure  fan  Emmmb  M  Nacht 

prachtvoll  beleuchten.  Er  hHtte  hinzüfüL^et)  kunncu,  daäs  die 
Leuchler  und  Kandelaber  in  den  chrisüicheu  Kirchen  ioiBlit- 
Ifl^lar  Pliari  genannt  wurden,  was  frelUcb  bei  Gcei^or  v#a 
T/HKi  aJMh  w  lier  Bedealwig  ren  Mem«  Mllem 
koami  ,  ml  Jaei  die  ninaekea  anf  den  8<rebe|pfiilleni 
der  ^(olhischen  Kirchen  Pialt^u  fPhialae)  heissen ,  was  neben 
der  Bedeatung  einer  Schale  oder  Flasche  ebenfalls  die  eines 
|«whfe|a  Ml  «Miücli  daae  Miicbe  idMehtaBg  m  Tkir- 
wm  od«  lüiffelB  avdi  chrlatUcker  Gdraach  iat,  wie  die 
greaeaftlge  IIHnriiiatiMi  der  Feteiekvypel  in  Bmi 
|»|)wei8t,  Wf4che  am  Oätcrtagc,  am  Peter-  und  Pauls. Feste 
fpid  m  Krttaungsfeier  des  Pai^tes  stattfindet.  Ausserdem 
wrd  aaeli  auf  die  Sage  kiagewieaea,  daae  die  alten  iiieehen 
Snndditrpic  Veneffthinae  der  Dndden  geweaea  aelen.  Baeh 
liegt  dieeer  Sage  keineewegt  eine  Velkaerianeraag  m 
Grunde.  Sie  ist  eben  so  eine  firfindang  der  Gelehrten^), 
die  gern  den  Draiden-Cultos  mit  asialiechen  Culten  idenii- 
Mft  k9km^  via  die  daveh  ÜMilliaacon  aafigehiaclite  Saga^ 
welche  die  Grabkapelle  Fen  HentaHirllleB  fllr  elaea  Dmi- 
denteapei  ausgiebt. 

Das  sind  ungefähr  die  wenigen  Momente,  welche  die  Mei- 

52)  Lenoir  II,  p.  M8-366. 
58)  Gailbabftud  a.  a.  O. 

M)  inirBm  a  ealiiiDiiis.  pharis  haraoMljqae  traMTolatis  «roubut 
arezeruiit  Qragor.  Xaron.  de  gloria  m»rtyniin  lib.  I.  o.  65. 
TÄp  Lenket  ae  eolannla  giebt  kafam  fiUaDB.  Fhail  hetaaia  itdit 
offaabar  im  Oegensatee  gegen  ealanmae,  Blnlen  and  hedoili* 

56)  £dw.  Ladwieh»  anttqvlties  of  h«laad.  DabUnlTSa  p.897  t 


Digitized  by 


Zmt  ffirtfrii'iiftf  ifar  Kjh  riitfiiMii 


mit  einem  Licht-  oder  Fackel  -  CuÜuüi  in  \'irbiudujig  stehe. 
Das  Auaündeii  vuq  Lichteru  und  Lampeii  ist  ein  sehr  alter 
Gebraacl)  lief  liUifehp^^)^  4er  iheiM  m  Vertorlictoog  der 

lige  fq^t^ii^t  U  ^b  j|«r  firlotelilitof  im  wirklickoi  #4tr 
syiib^^l^cjieii  Sinne  ^ogefilirt  imnlc.  Sin  Cdlw  dtr  Uls- 
tern Art  ist  dk  berütimte  und  durch  den  Lugestüm  der  Glau, 
bigeo  berüchtigt  gewordene  Erscheinung  des  Lichts,  welche 
f^Qfh  alljährlich  in  derKircbe  des  lieiLGre- 

1^  ffOfUHtim  9li9i^MtU  4^  Bliceiibeie«f«if  «ia4M 
■Idfi  ^  T»lt^f  den  Meilifeii  ud  ItoKym»  Kecm  i|% 
l/eber  ^AH^eo  waren  L«mieo  aafgehifi  nai  aaeii  am« 
serdoffi  wurdf^o  Kirchen  bei  feierlichen  Anlassen  auf« 
^glänzendste  erleuchtet.    Bei  Processioncn  trug  man  Kerzen. 

^  jUogerea  Xibeodosius  berichtet  Marcim 

Tin  ^ccfMlM^  tu  kUUM  ^bifA  PfUM«« 

if^  «H^  l^l^rf «rtiiBlißtt  ifiid  aMliUiiI««^ 

l^f^rjefi  getrageii,  an  daiia  «afi  gaglanbt»  dieGeatine  aif  dcp 

^4e  2^  sehen  ^^).    Dieser  Gebrauch  hat  Anknüp- 

fungspunkte im  jüdi^ichea,  wie  im  heidnischen  €uUu8.  Im 
TjHVM^  ^  Jl^rusalem  braw^e  auf  dem  AKar  Jevohas  ein 
qiifaa  ivi^  m  ftop  «af  4mi  4Mar  dar  V^fia-  In 

iilH'HcM»  fpv4  rtfüM^eii  Ofilm  #her  iHur  Ina  elii 
aialtfa  Symbpl  der  Reinigung  und  in  dioie^  giana  MmI« 
eß  wohl  von  den  Christen  aufgenpounen  werden.  Eß  ist  nieht 
undenkbar,  dass  namentlich  ein  Fackel  >  Cultus  aus  den  b«c> 
e|)ifc)ipn  Jllyst^rie^     efr<msA  in  den  phrlatli«hea  ftito^  ttbecn 

56)  B.  die  Abhandlung:  Couronnoa  do  luiui^rcs  p6<iiculeeB  bei  Q«il- 
h  ab  and  Taroliitecture  du  5.  17.  ai&olo  dt  doa  »rtt  qtd  en 
d^pendent.  T.  4.  TarU  1858. 

57)  Bar'on.  aonaics  eocIeaiaBt.  a.  401.  XXYIIT. 

68)  Grenzer,  Symbolik  (DeutMha  MOHm  Abtlbl).  B.i.  6.816. 


Digitized  by  Google 


44 


Zur  Geicluchie  der  Kirchthürme, 


gangen  ist,  wie  das  Symbol  des  WeiostockSy  welches  eben« 
falls  dwi  schon  eine  Besiehnn^  anf  das  kflnflige  Leben  ge* 
habt  batte,  <lie  es  fan  Christenthnm  allerdings  Boncift  be« 
biflt  D«i;;r;(fo  ist  es  nicht  rifbtig,  wenn  Wein g^ärtner  meint, 
dass  ein  solcher  LtchtcuKus  nothwendi^  eine  Beziehung  zum 
Todteocultus  andeute.  Wenn  wirklich  die  Kirchthfirme  je» 
■als  na  Ltcbtlrftgern  bestimmt  gewesen  sind ,  sa  wihi  man 
sie  nicht  als  cdossale  Todtenlencbten ,  sondern  als  Pbari, 
Lenebtthftnne  so  befrachten  haben,  deren  strahlende  Fackel 
entweder  den  Herrn  der  Welt  oder  den  Kirchenhcili^en  ebenso 
ehrte,  wie  die  kleineren  Phari,  die  in  der  Kirche  selbst  brann- 
ten. FAr  die  Verbindung  des  Uehterdienstes  mit  dem  Tod- 
tenenltas  fibrt  Weingirtner  noch  die  bekannten  Craablnngcn 
rmi*nlehflieben  Visionen  an,  mit  denen  Ditmar  von  Merse« 
bürg  seine  Chronik  einleitet.  Diese  gehören  nan  gar  nicht 
hierher.  Sie  werden  hier  mit  dem  ausgesprochenen  Zwecke 
•nnblt,  den  Lesern  die  Unsterbücbkeit  der  8eele  glanb« 
baft  sa  macken*  Wie  man  aber  andi  sahst  Aber  sie  den- 
keil  mag,  die  Annahme  einer  aussehllesslfehen  oder  andk  n«r 
▼or^tfgsweisen  Beziehung  des  Lichtcultus  zu  dem  Todtencul- 
tus  erhltlt  in  ihnen  keine  Stütze. 

lio  haben  wir  also  drei  rerachiedene  Zwecke  der  Thnim- 
lanten  kennen  gelemt ,  die  Anfliingnng  der  Gloeken ,  die 
Bfaafbiehtigung  der  Umgebung  nnd  die  Brlenehtang.  Der 
zweite,  als  der  praktische,  war  vielleicht  der  ursprüngliche. 
Der  letzte,  wenn  er  je  allgemein  war,  ist  jedenfalls  am  frü- 
hesten vergessen.  Der  entere  dagegen  wurde  frtihzeitig  eis 
die  B^el  angesehen,  so  dass  man  fast  die  Begriffe  Tbnrm 
nnd  Glocke  nicht  mehr  m  trennen  wnsste. 

Aber  können  nicht  die  Thürmt  daiiibeu  als  Begrftbniss- 
statten  benutzt  worden  sein?  Was  Weingftrtner  dafür  bei- 
bringt, ist  wenig.  Die  KapeUen  im  untersten  Stockwerk 
^ins4ner  Thiime,  sdM  wenn  sie  mit  bcsondem  Apsiden 
versehen  rind,  beweisen  nlckts,  nnd  ebenso  wenig  die  Tkttnne, 


Digitized  by 


Zur  QnokichU  der  lürchMrmß, 


wdche  aber  ciaer  mr  Kirche  gebührenden  Apsis  sich  erfce- 
hen.  Von  wirklichen  Grabstätten  iuüerLaiU  der  TbUrme  \mi 
er  zirei  angebliclie  Beispiele  mitgetheilt.  Sie  üad  mini«'* 
stens  sehr  sweifelhafter  Art  Zueilt  esil  Bacbaud«,  itt  im 
Vtnkk  Jidianv  Ar§eBl«f  ine  m  Bftvcwia  ikfmi.  M 
geweibie  Kicdbe  B.  Mkkäü  in  AfHdm  aiMe«  in  4c«i 
ThviM  Beben  teer  Kirche  begraben  sein.  Wäre  dem  so. 
SU  ItäUen  wir  hier  wirklich  schon  ini6(€ii  Jalirhuodert  einen 
Thnrni.  Aber  entweder  war  der  angebliche  Thurm  nur  eis 
Grabmal  nach  altrümiscfu  r  Weise,  der  mit  nicht  mehr  Recht 
M  gcoannt  wird,  als  der  Timm  der  CicUin  Malelln  mU 
die  Tam  Pfgnatlm,  oder  das  Grab  war  gar  nkht  in^  mm^ 
dern  mar  neben  dem  Tbnrme,  «der  endlieb  der  Tbnrm  lel 
erst  später  so  gebaul,  dass  er  das  Grabmal  mit  pinsclilos.s. 
Die  Berichte  sind  darüber  widersprechend,  und  da  nur  iioch 
ein  kleiner  Xheii  der  Kirche  steht ,  so  ist  die  ^iache  aichi 
aHMMcbcn.  AgaeUni  lagl  nimlicb{  in  avea  aazea  tmm 
l«Bge  ab  ipta  arehaagdl  ccdcaia  iafra  tmm  Baabania  re* 
quiescit,  and  bei  tarrea  ttebt  die  Netet  Baebaadae  aepnU 
cruoi  ^^).  Der  Herausgeber  scheint  hiernacii  der  erstem  iVlei> 
nang^  gewesen  zu  sein.  Aber  Pabri  sn^^t:  Bacauda  il  cui 
sepolcro  di  aiarmo  dall*  storic  aeitre  abbiamo,  che  gia  era 
ffema  11  eampaalla*^).  Oanaeb  war  alm  daa  Qnb  bei  wti 
alAt  In  dam  Tbnrmai 

Daa  nweHe  bettüt  einen  der  berflbmlmi  iimban  Bani- 
tbiirme.  Unweit  der  sidwestlicben  Ecke  der  Kathedrale  von 
St.  Canice  in  Kilkenny  steht  ein  solcher,  dessen  Grund  ge- 
aaoer  untersucht  worden  ist.  Man  fand  unter  einem  gepfla- 
sterten Boden  menacblicha  Gerippe  in  regelmäseiger  liage 


90)  Agnalli  Uber  poatifioalls  ed.  Bened.  Baochiniua.  Tooet.  1708. 
P.  2.  p.  9i. 

61)  OiroL  FabrI  loisoN memodd  dlBaTeona  antlM.  Y«ii6l.l664. 
P.  1.  p.8fid.  ' 


Digitized  by  Google 


46  Zur  Öeichkht6  der  Kirchthärme. 

Mt  den  Fäsfien  i^ei^en  Os(eu  wtä  darunter  einen  Sarg  mit 
äwm  lüttdcni.  Ah«  Ale  Lage  dieser  Ocri|^e  ihtt  sd , 
•ie  mm  ThtXk  tm  im  Vmidameiit  itg  Thmnus  IrdKetKI  «mr«' 
Der  Bericfcferstaüer  seMieitst  <faraus  mit  lleeht  niebä 
weiter,  als  Hass  der  Thurm  auf  dem  Boden  eines  altert  Gö'tl 
tMaekers  errichtet  war  ^^).  Ein  Grabmal  n  ürde  die  Leichen 
fws  M  tnämm  U«flni|f  dnacMiesBeii.  Der  Befand  aptielil 
«Im  eher  f«giw ,  ib  fir  Weing «rtner^s  Aimalime.  In  ikt 
T\mi  tlMil  die«e  Iflillnw  ikiMn  Mdefn ,  «Is  CHodieiiAdm^ 
ind  nieht  einmal  von  so  ausserordentlich  hohem  Alter,  wie  die 
Sciflpturen  an  mehreren  derselben  beweisen.  Auch  unter- 
■cMdet  sie  skh  von  de»  isolirten  RiiitdthOnnen  Englands 
McMi  «•  wesentlidi»  wie  mm  ntM  gvm^hrt  hat**).  Billige 
sM  «merNeli  seMMt  imd  c^^lindriscli,  wie  die  Tfeeraie  in 
Rayenna,  andere  konisr h  und  in  mehrere  Stockwerke  getheilt, 
so  dass  sie  den  Minarets  Ähnlich  werden.  Was  sie  AulTal- 
lendes  liaben,  nämlich  ihr  geringer  Durchmesser  ron  9  bis 
16  Fuss  «ml  die  iMchgetegerte  Tiiflr,  erklärt  sich  Ms  den^ 
Mmgcl  diier  AtlBtrepfe.  tte  eafiiielteB  von  Stoekweift 
SMkmtik  Leitern  und  die  «nierste  Leiter  seijsie  mau  au^ii> 
an.  Das  Volk  nrnnt  diese  ThUrme  Glorkrnhiiiiser ,  Cloch- 
theach  oder  in  spaterer  Form  Cloo^hochd.  Man  sieht ,  mit 
4mt  Siwiit  ist  der  Nsae  Tom  €oiKiaenl  an  elngrfiiit^t  ikf 
dslgca  ist  noch  die  Spitne  mit  SchaUIMfem  nach  diMi  fta* 
Wdtgegendca  erimllett  md  M  im  minarel  artigen  Thorm 
von  Ardmorc  sind  noch  Reste  des  Glockens(uhls,  so  wie  Ril- 
ktt  in  der  Tlittr  gefunden ,  in  welchen  der  Strick  lief,  so 


69)  Tho  aidiaologloal  joanaL  YoL  15.  London  1868.  p.  186.  187 
(über  Grave t  aad  Prim,  t&o  bisit  aroUtect  aad  «atiqn.  of 
tha'eathedx«!  ehmeb  of  Si  Caateo,  Kllkoniiy,'  DUbKnl857)^  wo 
■lok  oIbo  ZMehniaig  von  der  Lage  d«r  Geripptf  findet 

68)  3.  Oage,  obB^rvatfonir  onr  tbo  eeotesfifBdcal  toxAS.  toweita' of 
>iorfolk  and  äuüoik  ixx  der  Archeologia.  Vol.  23.  London  1831. 


Digitized  by 


Xttf  GeidUchie  der  Ki^dUhüfm. 


diss  man  von  anssen  lauten  konnte  ^*).  Wenn  ftbrlgf^ils  \Vf  in- 
l^ärtner  von  Apsiden  spricht,  die  sie  j^rösstentheils  noeli  ha- 
ben soUfB^X  M  MM  er  die  Rondthflrme  mit  ccHkcben 

Uf ftlartif «  Bot  vot  MMiteaai  Stetem  aü  4m«  Inn: 
gen  Zugänge  und  drei  Tierrckige«  Nitclmi  iaiat^). 

Endlich  beruft  sieh  Weingärtner  noch  auf  zwei  Beispiele 
von  ThOitnen,  unter  denen  sich  Krypten  Liefinden  sollen.  Aber 
aiicli  aiit  ditieB  atebt  ea  nissiich.  Das  eine  ist  die  ärypte 
wier  ätm  AwriwitbiiMd  dar  KtHiadrak  ot  Caslcrtanr 
Maaeftvjrrte  «tr  «iSmkir  oIm  Mbatkapflla  dar  altM  KirpM 
daa  JNmm,  Iber  dar  bakMBÜ&di  aii  rMlig  vmaimHr  Rnk 
Bau  aafgefihrt  iat  IHea  geht  theils  aas  deai  Styl  dar 
Bildwerke  in  dieser  Krypte^  tbeils  aus  dem  Umstände  bcrfOfi 
dasa  sie,  wahrscheinlich  bei  diesem  Neu -Bau,  zogemanert 
wvrde  «od  aur  durch  ein  klewea  viereekifes  Loch  zugäng- 
Ikh  bliak**).  la  iat  «Im  Mtodartwa  timfßklb,  ^  MnrTlHMi 
«id  Erypte  eigendM  wiiiiia^  gabtna.  Bm  Mim  BdN 
wfM  iit  Ae  Krypte  Mtar  im  Thwrm  tot  CMIkigm  bd 
Sondenhaasen.  Aber  Ruglcr,  der  neben  Puftrieh  noch  Ju- 
net's  nicht  pnblktrte  Aufnahmen  benutzt,  nennt  diesen  Bau 
gir  sieht  eioen  Thurm,  sondern  eine  tbormartige  KapcHa^ 
■KaiiHrta  mit  dimut  victiHBliggiif  Krypto,  die  aM|  ffiMf 
im  iertber  beflMHidie«  Obeiyaeeheaay  te  dne  eetuvrle  ge*' 


64)  Ledwloh  a.  a.  0.  p.  283-805,  reicht  hier  nebit  den  Abbil- 
da&gen  im  1.  2,  u.  9.  Bde.  der  Aroheolog!a  ava.  Die  Arbelt 
vanPeirie  in  den  Traneactfont  of  tbaroyallrisb  scadamy,  ToL 
20,  yr«f  mir  nioht  sor  Hand. 

65)  S.  34.  Note  2. 

66)  LedwiQh  ^807  f.  iLbbUdnagaB  auf  pl.  2&  26. 

67)  a  8& 

68)  Lfibka,  dateU.  dar  Ikobftilte.  8.  ünUt-  K«Ib  1856.  S.  443. 

69)  Tbon.  Whrlgbtt  <ba  arobaaloglMl  aUbaia.  Londoil''  1845. 


Digitized  by  Google 


4ft  Zttf*  flrtffWflftlf  rftr  iBfflMmrMn 

l6f fw  VMludle  iüiete  f«»).    Dut  aks  luto  i»w#ludi«lnr 

Thurm  war,  auch  \V  ciugärtnor  niclit  eui^^an^eii,  der  hier 
eine  auffallende  Aehultclikeit  mit  Grabdeoki]i<ilern  fiudet  '^). 
Die  ImlMfMildrflUg^eii  Bögen  der  Krypte  seigca  oluMkia»  dam 
bkff  giM  «ttf ew«li«üclie  frcaiartig«  Fomcft  sur  lavca« 

Wenn  nun  aber  diese  Beui|pie]e  von  Ortiberii  und  Krypten 
in  Thürmen  unberii<  ksjchtigl  blciLm  iHU.Nseu,  so  tchh  «  s  für 
WeiagUrUien  Anskiil,  dass  die  Thürme  aus  GrabdeuiuBakr« 
hcrr^rgtfAMgni  feien,  an  jcglklier  BegriMuag,  Btnn  im 
tlMiMrtaft  GetUll  des  Orabaali  im  Tlieaierleli,  Duu 
Stellungen  des  Grabes  Christi  aaf  eiiiigcii  Diptychen,  und  ei- 
niger Beinhäustr  odft'  Karuer  (rarnaria),  die  ihn  zu  dieser 
Meinung  verleitet  hat,  ist  von  der  Gestalt  wahrer  TJiürm« 
dach  aadi  setir  weit  entferat.  Ei  wäre  keia  idüecliterer  fiia- 
faUy  wcan  Jcaand  die  Thanw  van  den  Tanfkaf dien  aUaU 
tea  wallte,  die  wakrlicb  jenen  nack  weift  nebf  aknlicli  seken, 
als  jeue  Grabnaler  und  Karner.  Man  erinnere  sich  nur  an 
S.  Giovanai  in  Fönte  au  Aareiuia  uad  an  die  Baptisterien 
n  navcaa  and  Fiaa* 

Mna  vid  anfallendere  AeWiehkaift  nnsarer  KinktkOme 
■It  wkkliaken  Tlrilnnen  anderer,  asialiaeker  Rdigionett  hat 
mehrfaeh  den  Gedanken  erregt,  dass  Asien  mit  sciuem  ural* 
ten  hinunelstürniendeu  Thurmbau  zu  Babylon,  wie  es  die 
Wiege  dci  MeaadieageacblecktB  and  der  manotbeiatiscken 
Edlgiane«  iet,  sa  aack  die  Wiege  de«  chriatiichen  Tknnn- 
ban'i  id.  Maa  kal  diesen  Gedanken  als  daen  massigen 
Einfall  bei  Seite  geschoben  ^^).  Dennoch  lässt  sich  Man- 
ches  für  deasdben  sagen,  was  wobi  beaditet  aa  werden  ver- 
dient 


70)  Ku  gl  er,  Qoaoh.  der  Baukunat.  Bd.  2.  S.  40h 

71)  8.  3-2. 

72)  Yeigl.  LedwioiL  a.  «.  0.  p.297. 


Digitized  by 


Zur  Getehichie  der  Kirchtkürme 


49 


Am  nächstes  liegt  der  Gedanke  au  die  buddhistischen  Stu- 
pa's  oder  Tope's,  da  sie  demselben  Ritus  angehören,  dem 
möglicherweise  die  Glocken  entnommen  sind.  Die  Grundlage 
im  Thmtm  wäre  4$mn  Mt  4m  Bnktnl,  aber  MHdi  te 
OnblOilia*«»  keia  ebritlHclMs.  Dia  Slapa't  M  an  aWr 
ia  ihicr  ürforai  allerliaga  weniger  Thtnaea ,  ab  Kapfcfo 
gIfMi.  Indessen  sind  sie  einerseits  in  China  und  andrerseits 
ha  Norden  Perslen's  zu  Ertwan,  Selwas  und  Naktsrhewan 
zu  wahren  TtiOrmen  geworden.  Selbst  im  Innern  Indieu't 
tmheiat  der  gewaltige  Kutab  Minar,  iea  mm  Mh«r  wegta 
Miaca  Naaieaa  aa^i  aeiaer  Ckitalt  lir  da  ■ahaameteifelMt 
Sieg dtofaaal  Mall,  ah  alaa  aaldie  aaai  aehtaakaa  Thanie 
■aigestaltele  SCapa,  weaa  auia  seine  Umgebang  nnd  die  ehe- 
mals an  seiaen  Posse  beliadliehea  Scniptarea  in  Betracht 
sieht 

Gerade  dieser  RutabMiaar  könnte  das  Vorbild  far  die  am- 
haa—daaipchca  Mlaareli  gewardea  aeia«  da  der  ecita  Bau 
•UMa  aakhca,  das  flUaaict  aitf  der  Meaehae  m  IHuMikiae 
dirch  Chalif  Walid  H.  (r05— 717),  ia  diceelle  Mt  Ihllt,  ab 

ludieu  von  den  Arabern  erobert  wurde.  Eh  war  schon  zu 
Muhammeds  Zeit  Sitte,  das  Gebet  von  einem  Tharme  aus  zu 
▼erkOndigen.  Aber  Biläl«  der  erste  Gebetausrufer  des  Pro* 
fhetea,  aad  eeiae  aachitea  Nachfolger  bcaatalea  Menm  aiaca 
fieiockigea ,  ant  eiaer  Weadeltfefpe  Teneheaea  Thona  in 
dem  Haase  des  Abdallah  Ben  Omar,  welcher  BImitmAr,  Ib 
Richtschnur,  hiess.  Erst  nachdem  Walid  d«is  Beispiel  j?ege- 
ben  hatte,  erhielt  auch  die  Moschee  von  Medina  durch  Omar 
II.  ihre  ersten  Minarets  Lange  vor  Muhammeds  Zeiten 
htttea  db  Araber  eiaea  Tharm,  der  als  Weltwnnder  berflhml 
war^<^).  Er  hbss  Chavarack  oder  Chnnagabi  d.i.  Fkeadea- 

73)  K agier,  Geioli.  der  Bank.  Bd.  1.  8.487. 

74)  Ferd.  Wfistenfeldy  Geteb.  der  Stadt  Medba»  8.76  mb 
dflu  AutbliigabogaiL 

75)  D 'Herbei  ot,  orfantallsoba  Bibllolbak»  u.  d.  W.  fleiaiamar; 

4 


Digitized  by  Google 


Uira,  der  410  starb.  Voo  diesem  Thurme  sali  man  weit  Aber 
deo  Eaphrat  und  das  Meer  tiinaus.  Die  Kunst,  sagte  man, 
war  aa  ihm  so  gnm,  Jam  die  l^arbe  der  Alaueni  sidi  tAf«- 
lidi  Mbmals  iatal»  Mi  tei  eii  cteigtr  Stete 
OiMe  swMMAMt  Komb  «btr  iiüs  Bt— rirter  v na 
dem  Tlivrme  herabstürzen^  entweder  damit  er  nicht  den  ver« 
häogaiisvoUen  Stein  verrathe,  oder  damit  er  keinem  Aodern 
•iMS  Aock  prachtvollem  Tiwrn  baue.        ward  dar  9rm* 


ChaTamek  and  BlnitniAr  waren  allerdings  keine  Feuer- 
fhOrme,  keine  Minare.  Freilich  nicht  die  Gestalt,  wohl  aber 
der  Name  und  die  Sitte  fettlickcr  Bekuchtnug  sind  auf  4m 
Thwm  de»  Wnli4  vielleidil  jenen  MüanMiicbc«  Tfair» 
Ml  ibMtrigWt  vie  drr  m  nns*  Abni  im  SMvealM  vnn 
Farsistan,  welche  TffMtbiieh  dam  nen  miebtctea  FeuerkuU 
lus  zu  dienen  bestimmt  waren  ^^).  Den  christlichen  Thürmen 
i»i  der  Minar  von  Damaskus  jedenfalls  nicht  nachgebildet,  da 
4iflie  eiat  ein  Jahrii— dert  e^ter  «Ii  Sidierhett  nachgaiwei 
•Ml  weite  kBmm*  AlMings  hnt  tkk  WnlU  ehrlattMer 
Kiwtler  wm  Cenetantinopel  Micnt  DanuM  folgt  aber  an 
Allerwenigsten  etwas  iür  ciiiea  christlichen  Ursprung  der  Mi- 
■areif.  Die  italienischen  Architekten^  welche  Iwan  III.  und 
IV,  Mcb  Megfcan  brnfen,  imbeft  in  im  rmk  ihmem  eibnoleB 
Kkchca  lumm  einer  Emmunmg  an  4ea  Sijl  llinr  Hfkufh 
flfiebiM  gewahrt,  wbbrend  m  denPaliaten  4er  Cme  we» 
nigstens  in  Einzelheiten  die  italienische  Bauweise  eingewirkt 
hau  Die  herObBte  JKirche  WaMili-EUgennei,  die  IwaniV.» 


Uaiuza  Isfaheasii  annal.  in  J.  Lassen  Raamussen, 
JUst.  praeeip.  regnorum  Arabom  ante  Iilamtomnm.  HathIm  1&17. 

Pag.  9  und  pag  -0.  not.  n. 
76)  Xag Ur  Bd.  1.  8.438.  488. 


Digitized  by  Google 


Zur  Geschkhie  dar  iürckÜribrm,  51 

der  Scbreckliehe,  l&5i  vou  eiaea  Veae^Mier  aalMlurCD  livis, 
wurde  sofar  eins  der  orig^nelUten  und  charakterroHsten 
Wcike  im  griechisch  •  moD^olischea  Style.  Iwm  lieaa  den 
■awfktrtr  Uoidea,  daaü  «r  Mb  — nifi  Wmk  b«%  ml* 
dm  HcM  «i      Seile  gMleitt  wcdIm  kiaae"). 

üeWrtlickM  wir  iw  UilierigHi  Irtrtmiif  en,  m  itgdufait 
it  la  4er  That  nidit  mslavUicb,  äam  Jer  IKMk  Niaar  M 
Delhi  uod  der  Thurm  des  Walid  zu  Damaskus  den  Pfad  be- 
.  setduieu ,  auf  welchem  der  von  Alters  her  in  Asien  eialiei- 
■lache  Tbwhaii  für  relifitea  ZvMki  Mdi  fianaf»  fcteagi 
ii«M  fener  dkm  fiitatnng  aft  Mm  faffiiiafcm  iina 

vmilCdt^  taiit  rerimipft  hat,  iaaa  •■illdi  Jar  all  adirfi* 

sehen  Gelirftucheu  ebenfalls  verwandte  Gebrauch  der  Glocken 
im  christlichen  Europa  von  Anfang  an  mit  dem  Thunnbaa 
TerBchmolzfn  wurde,  da  die  Glockcnattthle  uod  Thüraicbeii 
kniti  Me.EiUUktaa$  gtinäm  haMM,  «ad  im  gwa^i^  ivil* 
flhiB  im  awfcawuJaaiwhc  Wiaar  hatte»  imt  Mnmktf  wii> 
chea  iie  dviadidie  Sitte  rea  irtiiileciea  Machte»  athreahe 
verwandt  war.  Die  Gleichartigkeit  der  Foraien  des  Kutab 
Minar,  der  meisten  muhammedanischen  Minarets  in  Asien  und 
diiiger  der  irischen  Bundthürme,  namentlich  des  von  Ard- 
MMra^*)»  »iaie  la  diceev  ianahaii  ihre  BthÜnMiy  iadaa. 
Weaa  Ma  mA  aaf  aehhe  Vatanthaagaa  üharhaia^  riaTaa 
an  will»  ae  wird  aMUi  gegea  diaaan  flaiaaWMalMaf  weil 
kaum  einen  starkern  Einwand  erheben  köneen,  als  der  sich 
allenralls  vou  der  Lichterscheinui)^  auf  dem  Klostertlttirmchen 
der  Anslrudia  herleiten  liesse,  welchea  freiiieh  einige  Deceo« 
aiaa  allar  iai,  ob  dar  Miaar  tea  Diaiadwa.   Weliea  wir 


77)  Kuf  Ur  Bd.  1.  S.573.  AbbUdungen  bei  Rob.  Lyall,  tha 
diaraoter  of  the  RuasUns,  London  1823,  und  Roseagarteni 
architektODuohe  Stylarton,  S.  Ißl .  Fig.  163. 

7^  AiaMobgia  m  1.  lioüdeD  1770.  ^«Nk 


Digitized  by  Google 


62 


Mm  QmokkkU  dar  ffirfiiWrwfl 


aker  auf  diese  entfeniCeii  Besiehungeu  zum  Orient  nicht  ein- 
gfeheo,  so  haben  M  ir  auf  die  Frage  narh  dem  Urspruno^e  der 
Thürne  keine  audre  Aatwwt,  als  die;  dass  aieJiei  den  Chri* 


IL 

im  DnrchscbniU  oicht  viel  Ober  100'  eiMben  haben.  Ihre 
Zahl  beschränkte  sich  auf  einen,  höchstens  zwei  bei  jeder 
Kirche  und  in  den  meisten  Fftlien  staaden  sie  isolirt.  Oaait 
ftaf  dm  Mtviaiit  VMMdennf  vw  fleh.  Nieht  mr 
wiilwM  lit  m  WÜm  vmä  DMe  vBd  rcrlttdtftea  ihn  Qe. 
stalt  je  nach  dem  jedesmal  herrscheoden  Bansfyle,  bis  jene 
prachtvollen  Kolosse  daraus  wurden,  die  wir  heutig: es  Tag:ea 
bewnodern^  sondern  es  vermehrte  sich  auch  ihre  Zahl  bei 
#«a  «iaselM  RirciM%  nü  deren  Kttifcr  ale  enf  verbiuidai 
inrtNkn,  «Ii  ile  miMMii  ia  Rcsielmig  «n  den  Ktrcheagebande 
^anz  bestimmte,  aber  doch  sehr  verschiedene  Stellen  ein. 

Es  ist  nicht  die  Absicht,  hier  die  Enfwickelun^  des  Styls 
der  Kircbtbtlrmc  zu  erörtern,  so  weit  es  die  Ästhetische  und 
•NhilelLloaMbaMle  dwtii»  belriA.  Dagegea  dttrta  wir 
■Seilt  «■tfffliMf »  bmIi  Mf  die  Vrage  eimfebcn»  welebe 
Ihnsachea  aaf  di»  Vtwwinmg'  der  Thflnie  eingewirkt  und 
ihnen  bestimmte  Stellen  an  dem  Kirchen ^ebande  angewiesen 
haben.  Durch  diese  Betrachtiuigea  werden  noch  einige  Punkte 
ito»  BrMigHiig  ftadm,  di«  naa  odi  der  Frage  aach  denUr» 
iffange  der  Thiffme  ia  Verbiadvag  gebraebt  liat. 

Nachden  die  Thflrme  eingeführt  waren ,  gereichte  es  nur 
zur  Rostenersparniss ,  wenn  man  beim  Neubau  einer  Kirche 
den  Thurm  unmittelbar  mit  der  Kirchenmauer  verband.  Der- 
•alba  warda  daaa  a«  aatirüdiitaa  vieiecUgaad  darcb  eiae 


Digitized  by 


3Smt-  (Scichichit  dßf  ißridUkütMi^, 


Thür  von  itt  Kirche  aus  xasiaclich 
warnt  Lage  et  gestettete,  konte  mut  tdfar  im  wlmi  Hm 
als  Afais  ate  Kapelle  m  der  Kirche  litiwa.   Hk  faeeWi 
ee  la  deai  H •aeCcrlluni  aaf  der  laeel  KeMeaaa ,  der  eiaa 

ApsB  um^ichliesst ,  welche  ebenso,  wie  auf  dem  Plane  won 
St  Gallen,  zwischen  zwei  westlichen  RirchihOren  anp^eleg^ 
ist.  R&thselhaft  bleibt  freilich,  dass  nebea  der  Kirche  noeb 
ein  isolirter  Kaadtbuna  elf lit ,  der  aber ,  wem  ich  den  Be- 
fiehl lacht  rantehe.  gleich  im  Chera  Im  a|ithgatMethca 
Gcichaack  gebaat  Ist  Aaf  ihdlcha  Walsa  aMIgea  die 
spätem  Tharmkapellen  in  den  Domen  au  Naumburg  aad  Caa*> 
terbury  zu  erkh'iren  sein. 

Rakner  war  es,  deo  Thurm  auf  die  Mitte  der  Kirche  tber 
die  Vierung  aa  setzen.  Schon  der  Bau  raa  Gerailgay  vaa 
m  gleht  daraa  eia  Beispiel,  «ad  Ich  kenaa  fcsiB  «räCia 
aas  sa  Mher  ML  Beaa  wiikliehe  ChihkffcheBy  wie  dto 
der  Galla  Plaeidia,  jetat  8.  Nasaria  a  Celaa  ia  RarcBaa,  aad 
die  des  heil.  Antolianus,  welche  Gregor  vou  Tours  •'^J 
erwähnt,  schüren  nicht  hierher,  und  unter  dieselbe  Kategorie 
dfirfte  auch  die  Kapelle  des  erz bischöflichen  Palasica  ia  Ba- 
reaaa  a«  lihlea  sein,  derea  Kappetthana  gaaa  deai  raa 
Kaaaiia  a  Otisa  gleicht  aad  die  wahiachalalleh  aar  aiaaOa« 
deakkhnhe  des  heiL  Cassiaaas  Ist«)*  VwM  —  Ich  wie* 
derhole  es  —  das  Gedicht  des  Venaatius  Portunatus  spricht 
Fon  keinem  Mittelthurm,  die  Zeichnung  der  Kirche  S.  Ricba- 
rias  bei  Petavius  aber  ist  voa  weit  jttugerem  Dataai.  Der 
Baa  renGermigny  ädgt  aaa  aaf  das  deadlehala»  dasi  er  aaf 
biaaatiaischea  Bhüssea  hciait.  Der  «afliche  IMl  dtam 
Rlreha  Ist  eteCcaCrallaa  raa  rlerstarkcalPftBeni  arit  chm 
hechgewtflbten  Umgänge,  dem  sich  drei  Apsiden  von  bafei^ 


7»)  Waagen  Im  Kamlblatk  184$.  KSSa 

80)  De  gloria  mar^jrram  Hb.  1,  e.  65. 

ft)  Quast  a.  a.  O.  S.16.  VemjL  Wetafittaar  S.7Bh  TS. 


Digitized  by  Google 


M  Zur  QmckkhUt  der  Kirchihürmt, 

6eafittraii|^«iii  Gnmdriss  kleeblaüartig  anlegen.  Von  den  Mit- 
tdf itilm  Aber  erhebt  sttk  anstatt  der  bysanttninchen  Kopfal 
im  «Bfcrmn  Stockwerken  anftlfigeni  der  abendtindiacbe 
viereckige  TlNNm**).  Be  wird  gesagt,  diese  Kirclie  sei  dem 
Mflnster  von  Aachen  nachg^eahmt  ^^).  Das  ist  aber  nar  laso- 
fern  richtig,  als  beide  Bauten  im  byzantinischen  Styl  aiigc- 
legt  sind.  Man  hätte  allerdings  aucb  eiokeisyclie  Gcablür* 
cken  daM  nMnMnster  •eham  kimisn^  wenn  tum  die  nnlsr 
dem  ClMr  tsindMifhs  Erypte  ab  Hirtyrergrak  ketmcbleln. 
Jene  Orabliirche  des  AntoUanas  hatte  nicht  einmal  eine  Rop . 
pel  auf  dem  Bau,  den  Grejg^or  bald  einen  Thurm,  bald  rine 
Säule  nennt,  wahrscheinlich  weil  sich  sofort  zeigte,  dass  er 
eine  aeb^  niebt  tragen  kanne;  denn  aia  HisciMf  Avilas  ilin 
seiner  Banftlttslbeil  wi«en  ablrafen  lassen  weilte,  wnrden 
erst  die  Balken  nnd  KlaBMngm  weggenesmen  ^) ,  die  Um 
noch  zusammen  hielten,  worauf  er  einstürzte,  ohne  den  in 
der  Mitte  stehenden  Altar  zu  beschädigen.  Wenn  indessen 
die  Ansieht  gdiemdil  iMUte,  dass  der  «etliche  Theil  der 
Rkrcke  ifaer  der  Kryyte  als  CkraUürehe  an  betrachten  eci, 
so  afsstsn  die  HÜMIitifM  oder  Kuppeln  viel  IMkcr  «nd 
viel  allgemeiner  vorkommen,  als  es  wirklich  der  Fall  ist. 
Denn  erst  seit  dem  Ende  des  lOten  Jahrhunderts  treten  sie 
an  rerschiedenea  Orten  häufiger  auf,  theils  als  rein  bysaa- 
titttsdie  Ettffeln  in  Venedig  nnd  an  Perigord  nnd  Umgegend, 
tkeila  als  tknianrliie  Knffsihtfdafikuiigen,  wie  anf  8.  €lnde« 
bardi  in  UdeslMim,  tiieUa  endHdi  ähnlich  wie  in  Germigay 
als  viereckige  Thflrme,  die  um  so  sehwerfäUip^er  werden,  je 
grosser  die  Kirche  ist,  wovon  England  die  merkwürdigsten 
Beisfiele  antsnweisen  bat  Dass  man  vollends  die  Knnpd 
oder  dea  BUtteUkm  jemala  ab  ein  Gnbmal  Ar  den  Ldk 


88)  Lanotr  IL  p.S7.  ISi.  QitwMm  inii.898^  Qssnohaitt  Flg.877. 
88)  Das.  p.  121. 

84)  IumB  tlgaa  sm WqRS.  vrf  tsgabs  asiovsci*  Oreg.Tuioa.  Le. 


Digitized  by 


Zur  GeichiciUe  der  Kirohlküme,  &b 

Christi  betrachtet  habe,  den  mau  io  derHosli«  rerehrte,  lässt 
«dl  auf  keine  Weise  begriindeii.  Die  Tburffiforoi  der  Ci- 
hm$m  Iti  dafOr  nichi  «Mmfihren.  Diese  waren  anfangt 
thMkt  raUa  Bicbfoi ,  im  tmkmtn  lie  vmchieieiie  Ge- 
italta  «a^  MMDtM  ii«  der  Trabe,  Mcb  sfiler  iie  einer 
IMe,  Mi  Men  mm  iea  Wecfced  der  Bauatyle  folgte, 
wurde  beaenders  in  der  gothischen  Zeit  auch  die  der  Thtrme 
•Mich.  Nur  so  viel  kann  man  veruiuthen  ,  dass  in  Byxanji 
die  der  griecbificben  Kirche  eigenthüialichen  Kuppelbauten 
deshalb  «nr  Regel  gewor<)fn  sein  möge«,  weil  man  dieGra- 
btilLirclif  Md  Mdeie  GedeakkireliM  m  dM  Mlige«  Oer- 
len  in  MAatinay  eowie  die  kfiniftfaii^  Mgeiegte  kaiierliche 
OnbUrdie  in  ConetaDttoepel,  die  AposMürche,  aif  Vorbil* 
der  für  andre  Kirchenbauten  bebandelte. 

Was  den  Mitteiihurm  veranlasst  hat,  \var  nichts  Anderes, 
als  die  Verbindung  der  griechischen  Gestalluog  des  Kuppei- 
banc»  mit  dem  abendündiedien  JUanghausc,  durch  welche  die 
bn  Oecidenl  imuK  «ehr  MtgebildeCe  Krenif  eitall  dee  Qmnd. 
iNNt  der  Kirchen  geechnfe  wnrde.  Ana  Mherer  Zelt  kt 
Gemigny  ein  reroMellee  Beispiel  dieeer  Verbindung ,  denn 
der  Dom  zu  Aachen  blieb  eiufacii  bei  der  \arhalimung  von 
S.  Vitale  in  Ravenna  stehen«  Zunächst  sieht  man  im  Peri- 
gerd ,  Vi  ie  die  byzantinische  iUuart  von  8.  Front  auf  die 
iMghlufr  der  Bnsüilten  MgewMdt  wnrde.  Dech  Uieb 
di«M  Binreiae  nnf  dnM  jLleinM  Beslrfc  btachrlBlLt  Md  ehi 
ThiwnbM enliridtelle  sieh  MedeiMlben  eo  wenig,  dnaa  rld- 
nehr  dert  besondre  Glockenthtlrme  neben  den  Kirchen,  ähn- 
lich wie  bei  S.  Marco  in  Venedig,  vorkommen  ^^).  Den  grös5u 
ten  Einfluss  auf  die  Verbreilung  jener  combinirtcn  Krciizau- 
lage  hat  ohne  Zweifel  SicHlen  g eAbt  Hier  wurde  die  eiu- 
Cufafte  ZaiamninwetiMg  dee  byf Mtinlscben  Rnppelbaiief  - 


86)  F.  de  Veraeüb,  ratebiteotiiie  bjsantiiie  en  Fxaaoo.  P*- 
fis  IfiU. 


Digitized  by  Google 


50  Zur  GtMdikhle  der  KMUküm^ 

■Ii  iler  UteiBiselieD  Basilika  rorgcttOMieB  «nd  Stellung; 

dieser  Insel  zwischen  Ori(  iil  und  Occident,  Griechenland  und 
Italieu,  ConstauUuopel  und  Horn  maciu  dies  leiclii  rrkliLriidu 
Seibat  Afrika  iiod  der  lalan  iiaben  ihre  oBrerkeBibaM 
Sparen  in  dem  phantaatiachen  Style  der  dartif  en  Kirchen 
hittterlasaen.  Wir  kennen  diese  Kirchen  erst  seit  der  nar* 
manoiftchcn  ErobeiunjE^  1072.  Vielleicht  war  aber  dieselbe 
Verbindung  des  griecbisclien  und  lateinischen  Styls  schon 
frttber  in  Uoterilalicn  vor|;enoainien*  Jedenfalla  darf  nan 
wohl  annehmen ,  daas  In  Sicilien  die  neven  Berrschar  jene 
Stylentwiekelung^  bereite  vorfanden,  wenn  sie  gleich  unter 
dem  Druck  des  Islam  sich  nicht  so  prachtvoll  haUc  intfalun 
künneii,  wie  sie  jetzt  in  den  Werken  aus  Robert  Guiscarda 
und  aeiner  Kacbfolger  Tagen  erscheint.  Denn  nicht  lange 
vorher»  1000,  tritt  dieselbe  Verschmdanng  der  gricchiachen 
und  rümiaehen  Kirchenanlage  so  prägnant  In  dem  Domban 
von  Pisa  auf,  der  bald  nach  dem  Zuge  der  Pisaner  ge^ea 
Sicilien  unternommen  war,  und  dessen  Baumeister  Busketus 
mandesfKÜb  nicht  zum  Griechen  zu  machen  braucht.  Mao 
kennt  die  Verbindung  der  Normandie  mit  Sicilien  elocnelta 
und  mit  Frankreich  und  Englani  andreraelta.  Femer  welaa 
man,  welchen  Einfluss  die  Bauwdae  der  Piaaner  in  der  Lom- 
bardei  geübt  hat  und  in  welchen  Beziehungen  zur  Lombar* 
dei  die  dentsclini  Kaiser  slaiidcn.  So  ist  die  Brtlcke  geschla- 
gen, um  den  Ursprung  der  Kreuzkirchen  und  mit  diesen  den 
der  Kuppeln  und  Thttrme  Aber  der  Viemng  an  erlütren« 

Nachat  dem  MIttelthnrme  machen  steh  dleThOrme  heaonden 
bemerklich ,  welche ,  in  der  Regel  zu  zweien ,  die  Westäcile 


86)  1)ä88  Blink iMus  mr\it  ans  Dultchium  war,  wie  man  aus  seiner  uiias- 
verstanrleneii  ürabsciitiü  gefolgert  liAt,  ist  jetzt  hinlänglich  b«- 
kantit  Man  sehe  unter  Andern  Quatrem^re  des  Quinoy 
hUt.  de  la  vie  et  dts  oavxagM  d«ft  ^at  «ilbbret  «roUtaolM.  T.l. 
Parii  18d0.  r.8. 


Digitized  by 


Icr  Kircke  lack  bddM  Seiten  dnfaiseB.  In  DeaiidilMdl 
hikcB  sie  ia  4er  Torfolhisdien  Zeil  seiir  fewöbnlkb  die 
weelliche  kfA»  swiecben  tieb,  wie  s.  B.  aoi  BaMberger 

Dom ,  au  S.  Godehard!  in  Hildesheim  und  anderwArfs.  Sie 
sind  danii  meistens  noch  rund  oder  doch  achteckig  und  glei- 
eben  daiier  voUkooifflen  deu  beiden  Thiirmeu  auf  dem  Plan 
ron  S.  Gallen,  nur  mit  der  Anennbae,  diM  die  ThOrme  jetnl 
■H  ier  Kirche  Tcrbnnden  werden.  In  andern  Füien  eind 
rie  dner  beben,  nebit  in  nebreren  Steckwerben  anfgebnnten 
Terbnile  nofgesetst  So  nn  Den  an  Braunscbweif  und  necb 
au  Notre  Dame  zu  Paris.  Solche  ThOrme  haben  die  meiste 
Analogie  mit  den  Kuppeln  anf  dem  Narthex  griechisclier  Rir- 
cben  nnd  mit  den  Minarets  auf  den  Ecken  nuhamnedaaiscber 
HMcilcen«  VerMbicden  deren  ist  die  Anerdannf  ,  nach  weU 
cber  nwei  ven  dem  Boden  anfirteif  ende  Tbime  das  flanf t- 
portal  der  Kircbe  nwieeben  sieb  beben.  Dieoe  Anordnang 
ist  haaptsächlieb  von  Frankreich  au!(gegangen  und  der  go« 
thischeStyl  hat  bekanntlich  aus  ilir  den  grosi^ariigsteu,  reich- 
sten und  prachtvollsteu  Facadenbau  entwickelt.  Diese  Stel- 
inag  der  FrontaUhürme  gieicbl  so  augennillig  den  Befestigun- 
gen der  Thore  in  Stbdten  nnd  Borgen^  daie  niemand  in  der 
Tbat  skb  bedenkt,  die  letstem  Air  ibr  Vorbild  na  bnltcn, 
and  nacbdeoi  dae  angebliebe  Tbnnapaar  des  Venantins  Feiw 
tunatus  seiaeuBodeu  verloren  hat,  ist  auch  kein  Grund  mehr 
zu  bezweifeln,  dass  wirkliche  Befestigungfen  der  Kirchen  und 
i^löster  den  ersten  Aolass  zu  diesem  stolxen  Schmuck  des 
Piertala  gegeben  baben.  Leaoir  bemerkt,  mr  Zeit  der  Vor- 
baemngen  dnrcb  die  Normannen  mOaae  die  Befcatignng  der« 
nlbcn  noch  nicht  gewihnlieb  gewesen  sein,  da  dieser  Feind 
80  wenig  Widerstand  gefunden  hätte.  Begreiflicher  Weise 
wurde  das  Heilmittel  erst  dann  angewandt,  als  man  die  Ge- 
fahr iLennen  gelernt  hatte.  Seit  dem  Ilten  Jahrhuudert  wa- 
ren es  bcaonders  die  KUieter,  die  mch  dnrcb  die  weitlanig« 
ilin  md  foUatlndigatCB  WeAo  n  idMtien  sncblca,  wio  as 


Digitized  by  Google 


Zur  GmcMchtM  der  KwMkütm^ 


•dM  Iraker  4ie  MMcbe  im  Orient  wbA  OriedieiilMid  getlM 
hatten«  Fmnkrejch  hat  i«Fon  Beiii|ilc1e  in  hinrckhenicr 
WM,  In  len  felfemien  tMidelastig^en  Mim  Temielirfen  eleli 

die  befestigten  Klöster  und  Kirchen  in  Fraakreic!)  und  Eng- 
land. Selbst  in  Innern  der  Sl&dte  hielt  man  sie  nicht  für 
iheiitlaiig.  Theik  anehte  man  ile  gegen  innere  Anlataade 
M  aehitaen,  ftheiia  hetrachtcte  man  aia  aneh  ala  gebeillgta 
Mvehtoarfer  Ür  ilie  Borger  «hI  deren  Hab  nndOat*^).  Mn- 
meutlich  baute  man  an  <len  Kirchen  feste  Thürme  ganz  nach 
Ali  der  Berfricde  oder  Donjeons  mit  eiuenn  nur  von  oben 
mgangliehen  Verliess,  um  die  Schatze  der  Kirchen  darin  aa 
bergen,  eine  Sitte,  die  van  den  Jahanniteni  nnd  Tenqplem 
nnaging,  ala  4ieaelben  die  grosaen  Banquiera  nnd  Miatamai« 
ster  der  Christenheit  wurden  ^^).  Zar  Unterbringung  der 
wicli(it;eii  Urkurjden  benutzte  man  die  iu  den  Thtlnnen  an« 
gebrachten  tcapellenartigeu  Räume  aehr  allgemein '^^).  Manche 
der  nntem  Gewalbe,  weiche  man  anf  den  eisten  Blicic  far 
Krypten  halten  ang,  aind  vielleicht  nraprflnglkh  an  aalehmi 
Schataliannnem  und  Archiven  bestimmt  gewesen.  Man  iiaante 
geneifi^t  sein,  dies  namentlich  von  solchen  Doppelkapellen  zu 
vermuthen,  die  in  Fesiungstbtlrmen  angebracht  sind.  Der 
Kiaiaiii  der  pvoAuien  Banknnat  anf  die  iKirdiüehe  Archltcfc«- 
tnr,  den  Weingartner  nnr  gans  im  Allgenminctt  anerkamit 
wiaaen  will  ^) ,  erhalt  hiernach  eiae'  beetimmtan  Beiiehnng 
an  gewissen  Vorgängen  und  Zwecken. 

Unter  den  Thürmen,  weichte  sonst  noch  vorkommen,  sind  die 
aaltanaten  die  auf  den  Kreaoiligein  nnd  der  dem  Mittelthnnn 
eaütTecbandf  iber  der  Viermig  var  dnar  weallieben  Afaia 
a4er  gber  der  Vailmlla,  Oleae  acUnan  In  ibattehar  Waiaa 


87)  LeaoU  L  p.55<*86.  IL  p.490.  491. 

88)  Dat.  TL  880.  881. 

89)  Dm.  n.  876  f^. 

90>S.68. 


Digitized  by  Google 


I 


Mtf  dacr  Anwendung  des  bysantiDischen  Kuppelbaues  zu  b«i> 

wie  derütlidie  MÜtelUm,     m  licb  ta  MWm 
§miem^  w  gtmU  ila  bjrsutiMschin  Rirclm  gaw  gtw9lk^ 
ficb  Knppela  iMibca.  Hiafif  er  sM  Tbünu  ni  dta  ScUoi 

der  Kreazflö^el ,  mei!^t  an  der  dstlicben  Seite,  wo  sie  die 
Chorapsis  zwi«iffuMi  sicii  habcy.  Ziiwiileii  mag  ihnen  der 
Ckdaake  sa  Graode  liegen,  data  mm  den  östlichen  Chor  eben 
M  aModnao  wollt«,  wie  eiaca  fegeaflberliegeMien  weaUU 
Am.  8e  Mi  Ruiberf er  Dwi  wo  cia  Mittellh««  fciill«  Li 
aatea  Mlea  BifMi  sie  miiclisl  de«  pimklisfllieD  Zweck 
fehabt  haben,  ctt  d«a  btkbsten  Tbeilea  des  Gebaades,  nad 
aaoientlich  unter  das  Dach  zu  gelangen.  Man  findet  häufig 
gerade  an  diesen  Stellen  verstärkte  Strebepfeiler  oder  runde 
Anbaue ,  in  deaea  eiae  Weadeltreppe  hinauf  führt  und  die 
MifMi  ab  f aas  «aterg eovdaele  Tbeile  dca  Gebiadee  ba- 
fcaadelt  aiad.  Daaebea  aiecbte  et  paaacad  endieiaeB«  im 
«atera  Theil  dieser  Tbttnae  ia  ihaKeber  Weiee  aa  Tefwca* 
de«,  wie  in  Grieclicolaiid  rpgeltna^isig  die  btidra  Neben-Apsi- 
den  bfuutzt  uurtfen.  Da^s  man  auch  aus  diesen  Anlagen 
alaUliefaeTliiirme  machte,  darauf  hat  ohne  Zweifel  die  berr- 
acfceade  C^yaboUk  des  MittdaUen  aicht  geriagea  Biaflaei 
gatU*  b  bt  befcaaatt  daae  mtm  die  Kireiia  gm  als  da 
BBd  des  iriaualischea  leraialeiae  bebaaddle,  wie  ee  ^ea  Bae- 
cbiel  rorgezeichnet  und  \\i  dir  Apokalypse  geschildert  ist. 
Die  ewige  Gof(ess(adt  aber  konnte  man  sich  in  jener  Zfif, 
da  Aeinhch  der  Vogler  Bnrgca  baute  und  daa ; stadtische  We^ 
saa  aecb  ia  dea  Aafiuigea  sciaer  fiatwicUaag  war,  aidU 
aiideis  als  «alsr  tai  HMe  daer  ailt  Maaem  aai  Thinm 
wahlrerwabftm  Vesle  tokea.  Barg,  Qvitas  aad  Urbs  wa- 
ren  damals  gleichgeltende  Begriffe,  wie  Btirger  und  Städter 
noch  heute.  Im  Heliand  heisst  Jerusalem  die  Burg.  Er. 
acheint  doch  Christus  mit  seinen  Jüngern  selbst  in  diesem 
Gedichte  aecb,  wie  ein  Kriegsherr  aul  seiacn  ritterlidiea 
IHradmtaaHs   WasWMer,  wen  aaa  lea  nlshtfpalOt* 


Digitized  by  Google 


m  Zwr  GeichiehU  der  iürcluhärm. 

tdtltmi  ab  iw  ttartai  ikrCried  bclrachteto  vnd  dhd  Kireht^ 
aaner  de«  sUttlichco  Vcrüietdigongsthfiniiea  an  Thare,  ii«ff 
mit  schlanken  und  hohen  Warlthürmen  umgab.  Einige  der 
altern  Kirchthiirme  sind  in  dt  rThat  nur  solche  Erkerl hu nne, 
die  gleicii  den  Mauerthttrmen  derVesten  nicht  ?ob  der  Erde 
aafstetgcn ,  soodem  ans  den  Ecken  der  Manar  mt  ia  aiier 
belrttcfatlichen  Hdlw  kervortreten.  So  auf  der  roa  Sprla« 
ger^^)  aitgecbeilten  Zeicbanng  am  cincB  faa  IStea  Jakr« 
hundert  geschriebenen  Passional ,  und  an  der  Facade  von 
Notre  Dame  la  Grande  zu  Poitiers  ^^).  Der  Dom  FonSpeicir 
mi  seinen  swei  kunen  und  dicken  MiUelthtlnnea  und  den 
Wer  ickianken  Ecktbflnnen  nackt  gaas  einen  Mknlicken  Bin* 
dmck ,  wie  sum  Beispiel  jenes  Caslell  dee  Sigfsnnnd  Pan» 
dulph,  welches  Robert  de'  VaKuri  als  ein  Muster  der  liefe- 
stigun^:  preist,  wie  es  Maltbeo  de  Paslis  auf  awei  Medailiona 
abgebildet  hat 

Klein  geht  in  einer  Eeaiefaung  noch  weiter,  indem  er,  flick 
aaf  den  nifesrerstandenen  Venantins  Fortunatas  stiitsend,  die 

Portaltbürnic  für  NacJibilduii<;en  der  Stadtthorc  des  irdischen 
Roms,  als  des  Abbildes  des  himmlischen  hält,  die  ihm  dann 
lugleich  die  Säulen  Jachin  und  Booz>  die  beiden  nicht  ge» 
atorbenen  Enocb  und  Elias «  welche  er  in  den  swei  Zeugen 
der  Apokalypse  (Cap.  11,  V.  4)  wieder  erkennt,  und  endlich 
sogar  die  Apostel  Petrus  und  Paulus,  sowie  auf  der  andern 
Seite  Castor  und  Po J lux  symbolisch  darstellen  sollen.  Die 
Eirchcnlebrcr  wissen  ron  dem  Alien  nichts.  Denn  die  scbwui- 


91)  Die  Baakansi  das  okristlishsn  Mittdaltatfl*  Bomi  1864*  Taf.  12. 
Fig.  S7. 

98}  N.  Z.  Willem  In»  monnmeas  fraa^ab  ioidits.  T.I.  pl.49.  Le- 
aoir  n.  p.  69. 

99}  G.  FHadlinder,  Roberto  da*  TaltoxL  WbtaBiohaftUoho  BiU 

dung  des  Soldaten.  Castellum  Sigismundum.  BerUn  1850.  Zeit- 
schrift für  Kunst I  Wiftsemohaft  und  GeacUckta  des  Kriege». 
1850.  Kdfi.  2. 


Digitized  by 


•dgCB  McteflMni  ciiief  Diditm,  wie  Vfloutiw,  iM  Mm 

y«r8ldlliini^eD ,  ile  nU  Symbole  im  Telke  lebendif  eiiii  wai 
bleiben.  Ihueii  bt  deulet  der  Thurm  den  Verkünder  des  gUii" 
liehen  Wo rtg,  den  Praedicator,  weil  er  die  Glocke  tr'Af^t,  von 
ier  mJkmi  AIchui  sagte,  dass  sie  iu  der  ^eit  des  Leideiu  Cbri- 
iti  Tcntamme,  wcU  4%  die  Pfcdigt  echweige.  Damm  eetste 
MM  gern  im  0aKB  Mf  ^ie  Thormepitie.  Alleafalh  wM 
Meh  Kpieleai  hissu^afügt ,  itm  die  fcbluike  Gestalt  md 
die  iiohe  Spitze  des  Tbvrms  den  Prjüaten  anselge'^).  Mit 
Recht  erinnert  Weingftrtner  ^^),  die  Symbolik  schaffe  nie  For- 
men, sondern  sie  verleibe  ihnen  nar  allmftlig  nach  der  SchO« 
phuf  gleichsam  Seele  und  geistlose  Kraft  und  dadurch  eine 
gewiaae  StobilitiV  daai  rie  dieseU»eB  mit  dem  lelif  iUeen  Be- 
waiataeiD  des  Vettes  in  Verbindung  seCse»  In  der  Tbat  wird 
niemand  glauben,  dass  diese  Idee  einer  Besiebnng  anf  das 
Prediglamt  bei  der  Schopftin«;  der  Thürme  massgebend  ge- 
wesen sei.  Aber  diese  Idee  ist  auch  von  der  Art,  dass  man 
ven  ihr  niclit  einmal  den  geringsten  £iniltf^^  auf  die  Ausbil- 
dung des  Thurmbanes  erwarten  kann,  Au£  der  andern  Seite 
Ist  es  aber  anch  wahr,  dass  das  Blittelalter  sieb  in  mystischen 
VerlinapfBngen  alt-  und  neutestamentlieher  Ueberiiefemngen 
und  Ideen  «^eliel,  und  Walther  von  Chatillon  spoKet  schon 
darüber,  dass  maa  einen  übertriebenen  Werlh  auf  die  Kennt« 
niss  solcher  Dinge  lege^^).  Einige  solcher  Gedanken  sind 
sehr  Ikrfih  zu  stehenden  Symbolen  geworden ,  wie  die  Tbiere 
aus  der  Vision  des  Bsechiel  und  Anderes.  Manches  ist  fer- 
ner  aus  dem  Salomonischen  Tempel  bin  und  wieder  aufge- 
BoamKn,  ohne  dass  man  sieb  rieUekbi  der  Bedeutung  den* 

H)  Oodard,  aroh6ologie  saor6e  (T.  1).  Ed.  2.  Paria  et  Lyon  1858. 
pag.  405—407. 

95)  S.  51. 

i^6)  Die  zeliB  Gelichto  -Ics  a  1 1  Ii  e  v  von  Taille,  genannt  von 
C  Ii  t  i  1 1  0  Q  ,  herausgegeben  von  W.  M  üi  d  e ne  r.  Uanaover 
l&ob.  ä.  4Ö  f. 


Digitized  by  Google 


\Zmr  BnMektB  4er  Ijrcüliinif. 


tat  WertMi  Jidiltt  «iii  i«N»s  hewMmHfm  fiiito  te  Dwir 

Brnnberg^  ^^).  Eodlkh  gind  gnostische  Irfeen  in  <!er  Ge- 
heinilcbre  der  Temiiler  wieder  aufgelebt  und  es  wird  wohl 
Bichl  s«  iengm  Mto,  'iats  sie  ihre  Wirkragn  mmh  aber 
IfesM  KfClt  hlMtt  ersCrerkt  habe«  wm  mm  jeMi 
ioldie  lieM-A«kiifH^8«B  wHivr  verfolgen  ,  ak  kkm  Be- 
weise zwingettd  vorliegen,  so  ^t  rath  loaa  alltrdiiigs  auf  die 
gefährliche  Bahn,  welche  Klein  betreten  hat,  auf  der  man 
tHea  Maglicfae  finden  kaBo,  well  die  Phaataaie  ta  keiiie  Aate 
flckranke  |;ekiiiidea  iit. 

Die  gothiseke  Knasl  kal  üeTkilrae  wieder  eiifeMkrtUiiLl, 
weil  die  durch  drii  Achte»  Aristoteles  eri^tandeue  Thcolo- 
gie ,  iiiHer  deren  Anspielen  jene  merkwürdige  Umwandlung^ 
des  kirchlichen  Baustyls  vor  sieh  ging,  keinen  Raum  nebr 
fSr  die  apekalypihiche  Synbelifc  hatte.  Man  behleil  in  der 
Regel  mir  die  Ferfalrtiffnae  bki.  Diese  aber  eniwicfceltcw 
sich  iiunu  1  prachtvoller  und  grossartigrr  und  namentlich  die 
reich  und  mächtig  gewordenen  Städte  setzten  ihren  Stola 
darein,  ia  liervorragenden  Kirchen-  und  Tburmbauten  es  a«- 
dem  memthm.  So  ferderte  flercas  in  dea  Cenlraetey 
der  ISSd  mU  Giefte  aber  den  OIoekeatbiirBi  des  Denea  ge« 
schlosst  I)  wurde,  dass  er  ein  Gebäude  herstelle,  welches  Alle% 
was  Griechen  und  Römer  zur  Zeit  ihrer  höchsten  Macht 
ausgeführt  hätten,  an  Grasse  nud  Schönheit  tiberbiete  ^^). 

Sehr  gewabnlich  nosaten  in  dieser  Zeit  die  KirchthOrtaa 

97)  Stieglitz,  alt^donlwbe  Baokniisi  Taf.88b 

$8)  Ton  Hammor'Pnrgetall,  Myttoriiuii  Bapbomotis  vot«l«- 

tni,  ia  d«»  Paadginben  d«t  Orients.  Bd.  6.  Wien  1818.  S.  1—120, 

eine  freilich  sehr  angefochtene  Abhandlung. 

99}  Un  edifizio  cosi  magnifico,  che  per  altezza  e  qualita  venga  a  su- 
perare  tanti  juaiiti  in  qiiel  generc  ne  fossero  stati  fatti  da'Greci 
e  da' Roraani  iio' tenipi  lella  loro  piÄ  florida  potcnza.  C.  Runge, 
der  Qlockenthurm  des  Dom»  zu  Florens.  Berlin  1853. 


Oigitized  by 


■UtlcMl  «eMhr  te  itHtehMi  BtfIHvto,  MMto, 
U9if^  wlmmkmm,  ior      fllamgloikt  wi  Ii«  WtliMvf  ift 

Btftdtischen  Wachten  trägt  Fast  rar  iii  den  Niederlaniifii 
keimen  wir  uoeh  hin  und  uieder  den  einzeln  stehenden  Jef- 
frey oder  den  entsprechenden  Thiira  des  Stadthauses,  wah« 
tmi  iehr  hAuig  nocli  heutiges  Tages  die  Stadt  das  M^m* 
thw  M  4aü  n»  ihM  Wadiler  heir>hilca  iUicMMmü  «ftd 

Sawtil««  ging  lie  ÜBirfiriafcwiy  i»  Betriff  ^etBiM  iff 

Tiiiirio€  noch  weiter.  Zumal  iu  Deutschland  zon^  miin  nach 
dem  Vorgänge  des  Münsters  von  Preibur^  im  Breii»gau  selbst 
dam  beiden  PortallhOriDe  su  einem  einzigen  Thurme  Aber  der 
Mitt»  der  Vorhalle  naaaiaMa.  Ea  gcachah  diaa  keiMtwiga 
Wmm  WM  Sparaaaricelt  bei  Ualnera  Kirchen,  amidern  ca  ga* 
nOgte  dieser  Zeit  der  eine  Gloekentharai  «ad  Balftied ,  der 
aber  immer  noch  eine  Ergänznn^  des  stulzen  Baues,  ein 
Wahrzeichen  der  Macht,  des  Reichihums  und  der  OpCerfähig- 
keit  derer  war,  die  den  Bau  ausgeführt  hatten. 

Nach  apater,  naaiaatlich  iai  J5tea  Jahrbuadeft,  hat  rna 
die  Thflnae  haaig  auch  wieder  ran  der  Wcalaeita  fart  aa 
die  Seiten  des  Ghora  verlegt.  Namentlieh  ist  diea  bei  Hal- 
lenkirchen geschehen,  bf  i  denen  das  QuLi4»chifT  fehlt  und  flie 
Thürnie  den  Platz  der  Krenzfltto^el  einnehmen.  I>lt'ist*  ntlu  ils 
febli  aber  in  diesem  Falle  der  Thurm  auf  der  einen  Seite 
gan«9  and  ea  acheint,  daaa  man  nicht  iauner  die  Abaicht  f 
habt  habe^  beide  ThIInne  ausnnfahren.  Ea  ist  daher  bedank« 
lieb,  an  sagen,  daaa  man  miltelat  dieser  Thvmanlage  die 
darch  den  Hallenbau  verlorene  Kreuzform  habe  herstellen 
wollni.  Nur  die  Demuth  einz(  liicr  3Iönchsordei),  die  in  be- 
grüudeU-r  Opposition  gegen  die  reich  und  üppig  gewordenen 
altern  Orden  geflissentlich  nur  Schau  getragen  wurde,  dul- 
dete auch  dieae  letnten  Thflrme  nicht*  Im  Allgemeinen  iat 
eher  die  Voratellnng  im  Bewuaatsein  des  Volka  geblieben» 
dass  zur  Kirche  ein  Thurm  gehört,  and  fast  jede  Stadt  iat 


Digitized  by  Google 


04 


gtols  aaf  Jtan  fliipttlMm,  4tr  te  P^cate  fchM 

ler  PenM  »Is  ihr  Wahrseichen  «ai4  als  4er  tarn  Mristen  cha- 
raktet'b(isc))e  Theil  ihrer  Physiognomie  erscheint.  Ja  die 
TilinM  sia4  iii  deutschen  Landeu  recht  eigentlich  wieder 
M  Bhrea  gdLfMien,  letl  mb  m  den  gMMeii  deatocliea  Dm- 
baiUn  üe  Meiiterweilie  der  Natie«  wieder  aiierkaiuil  iMt 
Leider  elad  sie  «im  htttem  IMl  mvoDendet  geUiebea. 
Möofe  es  gelingen,  die  kühnen  Gedanken  jener  Münner,  wel- 
che ihres  Flug  fflr  die  wirren  Zeiten  des  Mittelalterg  sa  hoch 
giMMea  haUea,  io  dieaea  JalirlMuideri  weaigsleM  m  de« 
eiieiiy  fiOitleB  «nd  edelatea  Moaterhay  deaCOlacr  Ihm  mi 
Asillhning  m  briag en« 
Cri^ttiugen. 


Digitized  by 


U«  DeoLmäler* 


1.   Die  Bta  ^r^utnna. 
lUenitt  TM  II.  n.  1  u.  2. 

Wem  diese  JaMOcher  bisher  selten  Iber  iiitiqaarisehe 
Fmi»  aas  itm  Gebiete  tob  DAivii  berichtet  haben ,  so  Ist 
die  ürsaehe  davoa  nicht  in  der  ünfniehtbarkeit  jenee  Ciebie« 

tes  für  unsere  Zwecice,  sonderu  in  tvtlkUig^en  UinsfHntfen  zu 
sucheo.  Es  mOsste  aufTatlen ,  wenn  äte  Römer,  \\  ciclie  in 
allen  Thailen  der  AbeinproTioc »  insofern  sie  auf  dem  rech-' 
ien  Rheinnfer  gelcfon  tat»  so  sahlreicbe  Sparen  der  von  . 
ihnen  verbreiteten  Kaltnr  anrflckgelassen  babeni  welche  utlei 
der  Krief  sknnstf  den  Ackerbau  mit  Vorliebe  pflegten ,  sich 
nicht  aach  in  einer  Gegend  niedergelaMen  und  angebaut  hat- 
ten, welche  in  ihren  Ebenen  fOr  den  Landbau,  in  ihren  Hiihen 
and  Bergen  fflr  die  Vertheidigunpf  des  Landes  von  so  glück- 
licher nnd  hoher  Bedeutung  war.  Der  evangelische  Pfarrer 
fiinion  ran  Alpen,  welcher  na  Anfang  dieses  Jahrhnnderta 
eine  Geschichte  des  Mnkiacben  Eheinnfers^)  dnrdi  den 
Dmck  b^annl  nadlte,  sc MIdert  ms  jene  Gegend  mit  fal« 
gendeu  bltthenden  Farben.  ^Goldene  Pelder,  prächtige 
Wiesen,  herrlich  angelegte  Gärten,  Kanäle,  Teiche,  Land- 
haaser  y  Dörfer  nnd  Städte  wechseln  auf  das  angcnehnste 
aril  einander  ab.   Hier  bcaerlu  m  sdion  dasi  aan  sieb 


1)  Taa  Alpen»  GMohbhta  «et  frUMien  Bbetaallm.  XlHa  IM 


Digitized  by  Google 


66 


Die  Dea  Ardumm, 


iem  Reiche  des  TraubeugoUes  nähert.  Die  südlichen  und 
wesUichen  Abbunge  der  Hügel  lud  Berge  (rageu  eiaen 
lieblichen  Wein ,  Frfichte  und  Genüse  nni  weit  Tollkom* 
neuer  als  sonst  irgendwo  Die  lachenden  Ebenen 

dieses  Kaufous  und  Dürens,  seiner  Hauptstadl,  wcrdeii  ge-. 
gen  Südwesten  von  dem  Gebirge  begrenzt,  das  liier  au- 
(jftngt,  und  in  einer  Kette  Cprtlaufend  sich  mit  den  Ardennen 
vereinigt.  Seine  ersten  Wdlbnngen  sind  fletssig  nngebant» 
Gärten,  Weinberge  und  Felder  begegnen  dem  geOIAielen 
Auge.   Je  höher  sich  das  Gebirge  erhebt  desto  geringer  wird 
die  Fruchtbarkeit  und  Vegetation. . . .  Freunde  der  Natur  be- 
snchen  das  Gebirge  der  unermes^licheo  Aussicht  wegen/ 
Cnbeschreiblieh  schon  ruht  die  reisende  Flur  des  Jülich-, 
scben  «od  Kölnischen  vor  dem  Auge  des  Zuschauers*. 

Es  wäre  dqe  lohnende  Arbeit ,  wenn  man  alle  Orte  in 
dieser  Gegend  auf  tiner  Karte  verj^eichuen  wollte,  wo  einst 
römische  Alterthümer  gefunden  wurden  und  wo  jet^t  die 
Sjj^uren  ehemaliger  römischer  Anstedlung  noch  su  Tage  lie- 
gen^). Um  eine  annfthemde  Vorslellong  davon  sn  geben,  wie. 
weit  sich  die  römische  Kultur  hier  verbreitet  hatte,  wollen  wir 
Bekanntes  nicht  wiederholen,  sondern  nur  auf  ein  Dorf  in 
der  Nalic  \im  Düren,  auf  Gürzenich  hinweisen,  um  uns  dadurch, 
den  Weg  au  dem  Denkmale  au  bahnen,  dessen  VerOCentlidMUg 
der  Zweck  dieses  Artikels  ist.  Nach  allen  Richtuf^g^n  hin 
um  Gfiraenieh  hemm,  schreibt  uns  der  Bürgermeister  von 
Gürzenich  -)  Uerr  Sclullings-Englertb,  iindeu  sich  Bruchstücke 


1)  Vgl.  MaterialieQ  zur  Geschiebte  Dürens^  von  M*  M*  Bonn^  D.  Rum« 
pel  u.  P.  J.  FiscLbach.  Düren  1835-  S.  5-  ff. 

2)  In  dem  Codex  inscriptionum  Ivomanaram  Danubü  et  Rheni  tou* 
Dr.  Steiner,  kommen  hier  mehrere  IrrthOmet  Tor.  Im  S.  Bande  iUttm 
Werites  Mest  ee  Sw  81^  »lismagea  dM  lOnStelie  Msic»  durum 
an  der  durch  die  Eifel  Yon  Edln  direkt  naeh  Trier  zteheadeo  RSimb- 
iiraate  und  dem  dahel  hffitv^Hfth  gewJieaeu  Wawarl^ttuagekaMl  in 
fleielier  Biehtung  dieser  SlraMe."   DieM  Angabe  ist  unriQhtfg*    ¥s»*. . 


Digilized  by  CoOgle 


Dm  Ika  ÄrdiUmia^ 


er 


w^mißtktr  Zkget  tot;  «m  bM  hikuAg  gal  triimll«  wd  ihn 
fliint  MAKt  irfdt  Mlfen  llbtr  üe  Hilfte  to  GaaiMk 
VitMluriicfc  Mni  Mi  iiciBelbcn  swiscbea  OarMiicb  u4 

Derichsweiler,  in  der  Mitte  des  Feldes  welches  Rott  i^enannt 
wird.  Audi  auf  der  en( gegen g^esctzten  Sritr  nach  Rirofel  hin, 
uüd  weiter  nach  Gey,  finden  sich  die  Spuren  römischer  Aur 
aMUmgf  uni  nMentlicb  auf  jener  Streek«  wdehe  ror  wtmlg 
lakfca  Mch  Q»cllwaM  war.«  Bier  ioden  wir  una  an  Jeaer 
Sidlc,  wa  vMcr  ier  CMlttin  ArlaiBoti  § ewiteelea  Denkmal 
geAinden  wnrde.   Aber  noch  weiter  hinauf  nach  dem  Gehirge 


co4artm  ist  die  jetzige  Stadt  Düren  an  der  Roer,  wo  nach  dem 
bekAnnton  Bericlite  dei  Tacitus,  Anaales  IV ,  28  im  Jahre  69  iMoh 
Cbdtttta  die  C«haritn  4er  Ubier  von  CiTÜi«  niedergehauen  worden. 
Caetae  cohortea  coram  in  lico  Marcoduro  incurioaiai  ageateti  qnle 
prooni  lipe  ebereiil.  Diete  Yerwaohtlaag  findet  aieh  «luh  bei  lltern 
Oelehiteoi  wie  «Ich  «u  Ukert*»  Geographie  II.  Th.  II.  Abih.  8.  640. 
Note  79  «Dt  Wilfheiia  ,  LaoUboigearie  p*  IM.  n.  A.  ergibt.  Uerr 
Sielner  TerwebC  auf  MInola  8.  80d»  and  an  dieser  Stelle  tagt  MInola 
Berttna  habe  Marmagen  mit  Maroedamnii  DQren,  verweehtelt  II  Auf 
8.  81.  bei  8lelner  wird  ein  Ort,  Chirsenleh  bef  Marmagen  anfge- 
IIM  «id  eine  iDtehitfl  Ten  dem  Fragment  einer  rBmisohen  Am  niife* 
getfieill  awelehee  ab  Geeehenk  des  Grafen  Ton  Bohellard  dahiei  (fnr 
Glnenieh)  in  die  Sammlung  ditfi.B*  t.  HSpdi  gekommen  ■dl*'.  Dtesei 
Gimeaieh  Iii  dae  Pfandorf  GUrseoleh  bei  Dflten;  die  Grafen  ScbeU 
lard  hatten  ihr  Sehloie  uni  Ihren  'Wohnifta  an  GQnenieh ,  aleht  fn 
GInenloh,  welohes  wahriehelalioh  nirgendwo  andere  all  in  dem  Co* 
dex  Inaeriptfonnm  ezUflrt.  Etwa  8  und  eine  halbe  Stunde  nerdweat* 
Heb  Ton  unaeier  Fundstelle  liegt' dae  Dorf  Greetenieh  In  einer  Fortiet. 
sang  dee  gHnnnlin  Weldea,  eine  lelDe  nlohe  Fundelelle  Hir  rQmlaohe 
MSnsen,  wo  man  aogar  daeAdnataeum  CMean  hat  finden  wollen.  Zn 
einer  InaehiUI  welehe  H.  Steiner  II.  B.  8.  S41  mittheilt  «ohreibt  der- 
selbe: sie  sei  an- Gressenich  gefunden  worden,  „und  sei  an  einem  Eok> 
hause  bei  OomellmHester  su  Aachen  alt  Boksteln  ^gemauert*.  Cor- 
neHmilnster  ist  keine  Kirehe  In  Aachen ,  sondern  ComelimOnster  ist 
öa  Dorf  oder  Flecken  und  mehrere  Standen  von  Aachen  entfernt  Das 

« 

^ttheie  bei  Leraehi  Ceoiralmutettoi  III.  6]4 


Digitized  by  Google 


68 


Dis  iha  Anbtbma, 


mif  fiadoi  rieb  aoldM  Links  tob  Oef  «iac  VhiM- 

stsnde  oibcr  des  Gebirge  so,  10  MiBolen  eberiiftlb  des  Bmk 

ses  Gronau,  fitidnt  sich  ein  Feld  nnmiUelbar  an  dem  Fussedes 
Gebirges  welches  mit  kleinen  Fr«igmfHteii  römischer  Ziegel 
ObersAt  ist.  Links  im  Thale  daseben  finden  sich  breite  Ott- 
ben  oder  Wälle,  nad  eben  so  siif  de»  Ksonm  des  Berges, 
welche  ohne  Zweifel  n  jener  Art  ron  VerllieidigiingsireriiCB 
gehören ,  fiber  welche  «ue  Schneider  in  seiner  Schrift  über 
die  alten  Befest i*i^unn^en  in  den  Vojjesen  lehrreiclir  Millhei. 
Jungen  gemacht  hat*  An  jeuer  Stelle  hatte  die  Natur  fielbsl 
eine  Hoch  warte,  deren  erster  Zweck  in  dem  römischen  Kriegs- 
wesen, die  ObserriruDg  war,  bingebant;  denn  an  den  Ab* 
hange  dieses  Bergkamroes  schon,  ist  die  Anssidit  wie  van 
Alpen  sich  ausdrückt ,  in  der  That  eine  uncrmessliche  und 
man  konnte  -von  dieser  Stelle  aus  die  Bewegungen  feindlicher 
Kriegsschaaren  und  Piandemngssage  in  sehr  grosser  Bnt- 
l^ronng  beobachten.  Bs  genflgen  diese  Hinwelsnngen  nm  mu 
neigen,  dass  wir  uns  hier  anf  altrOmisebem  Boden  befinden. 
Indem  wir  die  Inschrift  auf  jenem  Denkmale,  von  dem  man 
auf  Tafel  Ii  eine  Abbildung  findet,  hier  mittheilen ,  wollen 
wir  uns  nnäcbsl  mit  der  Deutung  derselben  besdialligeii. 
Die  Inschrift  lautet : 

OEAE  ARDBI 
NNAE  T  IVLI 
VS  AEQWLIS 
S-     L  M 

d*  L  Deae  Ardainnae  Titus  Inllus  Aof  uaUs  sohrlt  llbsin 

raerito. 

Der  Stein  ist  der  Göttin  Arduinna  gewidmet.  In  den  la. 
teiniscben Inschriflen  wird  6  nicht  selten  statt  V geschrieben; 
so^ilndet  man^biTum  statt  vivum,  5irgo  statt  virgo/ Bieter  Inns 

statt  Fictorinus,  und  in  unserer  Stelle  Ardbinna  statt  Arduinna. 

Wenn  ancb  selten  Torkomnend,  so  ist  die  CiottuiAidninna  deck 


Digitized  by  Google 


Die  Dea  Arduinna, 


9b 


•icbt  f^njlich  nnl>fkannt.  Auf  einer  Inschrift  bei  Gruter 
p.  314  n.  3.  kommt  die  Diana  mit  dem  Beinemen  Ardtiinna 
VW.  0iiselbst  40,9  und  bei  Orelli  unter  Nr.  1960;  bei  Wahl 
M«cder  Goiiatn,  bei  Zell«  ddcctot  inicriptioiiiiiiit  Nr* 
tS3i  kiMt  eine  Inschrift  rou  einem  VotiTsCdn  ans  Rom  For 
wflchtto  Ar  d  Pinna  c»  Ctmntoylovl  n«  w.  gewidmeC,  nnd 
wo  anter  dem  Namen  Ardolnna  das  Bild  der  Diana  darge- 
stellt  ist.  Orelli  fügt  dieser  Inschrift  folgende  Anmerkung 
Uagenbadks  binxu.  Ligorius  videtur  vocem  Ardoinnam  eiListi- 
matoe  Sabioan,  quod  ei  posita  inscriptio  a  eire  8abino :  po- 
tias»  fnia  idem  ei  dvia  Remne  fnit,  Gallicam  vocem  babeam; 
«ota  Ardueona  aylva  Oalliafr  Auch  Seiden  ist  dieser  Mei- 
sung  wie  folgende  Stelle  zeigt:  Nenorensig  item  Diana,  et 
Diana  Arduinna,  uti  olim  Aibunia  dea  a  engnomine  Inci 
iodigelabautur^).  könnte  mau  au  der  Richtigkeit  dieser  Er- 
klärung aweifeln»  so  müsste,  wenn  man  den  Fundort  unseres 
Oenkamk  in  Betracht  sieht»  dieser  Zweifel  schwinden« 
Wir  geben  dann  iber  dicseii  Ftedort  aiber  m  beneiehnen« 
Von  Dtren  fibrt  In  grtder  Rle btmig  eine  liandslrisse  nach 
Moutjoie.  An  der  rechten  Seite  dieser  Landslrasse,  wenn 
man  vou  Düreu  nach  Monfjoif-  ;;ilit,  in  der  Nuhe  des 
P£arrdorfes  Gey,  wurde  niiser  Denkmal  im  vorigen  Jahre 
anagcgrmbea.  Die  fiatfenmng  des  Fandortrs  von  der  Land« 
sf raaae  beMgt  etwa  900  Schritte,  tob  dem  genannten  Dorfb 
etwa  8  Hinnlen.  Die  Dirfer  Birgel  nnd  Gey  waren  bis  in 
die  lct;s(en  Jahre  durch  einen  Hochwald  von  einer  halben 
Stunde  im  Durchmesser,  den  Beibusch ,  geschieden  ;  dieser 
Hochwald  ist  nun  gescliwunden  und  beim  Ausroden  wurde 
«nser  Denkmal  im  febmar  des  Jahres  1859  entdeckt  Dieser 
Wald  war  das  Ende,  der  Saum  der  Ardninna  silva«  des  Ar« 
dennenwalds,  nach  Casars  Angabe'),  des  grOssten  Waldes  In 


1)  iselden,   ie  diii  Syrl3  syntagma  II  c.  2.  p.  159. 

2)  Ardueiuia  silva  mgenü  nuigaitudiao  per  medio»  finM  TreTirorum 


Digitized  by  Google 


Ml  Dea  Aräuinna» 


Oallien,  der  sich  vom  Rheine  und  den  Greoscn  der  Trerirer, 
bis  XU  deu  Ncrviern  und  Remern  erstreckte,  sich  utfrdlieii 
bU  svr  Scheide  lünMog  und  «ber  600  riniaehe  Meilen  Iaii|^ 
war;  es  war  dieser  jüngst  rerscIiWMdeiie  Wald  das  Bude 
oder  der  Aafaag  der  Ardenneo ,  die  uns  Tacitus  naher  als 
Wald^^ebirge  bezeichnet*).  Wenn  die  Rnmer  so  vielen  an- 
dern wmdem  und  Uaiaeii  gOttUdie  £iireii  beaeagten,  dann 
würde  es  aaffalleD  wesii  sie  eiaeB  sa  vngebeiieni  Walde, 
wie  der  Ardennenwald»  der  se  vielen  RMnem  ferbangnlan- 
voll  geworden  war ,  In  welehea  die  rdnisehen  Legionen  so 
Ariele  Siege  erfochten,  und  so  viele  Niederlagen  erlitten,  gOtt- 
Ucbe  £bre  nicht  erwiesen  liäüen.  (Plin.  h.  ii.  Xil.  2.) 

Hier  erbebi  sich  nnn  die  Frage  ob  die  Dea  Ardninoa  Mf 
nasertt  Denknal  und  die  Diana  Ardninna  fir  dasselbe  Wo« 
sen  SU  halten  seien?  Wir  glanben  diese  Frage  fordere  eine 
verneinende  Antwort.  Wie  es  eine  Diana  Abnoba,  eine 
Diana  des  Schwarswaldes  gab,  so  mochte  es  auch  eine  Diana 
Ardninna  geben »  aber  diese  Diane  Ardninan  scbüesst  nichi 
nothwendig  die  Den  Ardninna  eas,  so  wenig  die  Diene 
Abnoba  die  Den  Abnobe  ensschlicsst  Als  positives  Seng* 
ttiss  das  hierfür  zu  sprechen  scheint,  fuhren  wir  an  ,  dass 
bei  jener  Inschrift  der  Diana  Arduinna  das  Bild  der  Diana 
beigefügt  ist,  wahrend  auf  beiden  Seiten  nnseres  Deniuaels 
•dn  Baan»  das  Attribnt  einer  Waldgbltin,  abgebildet  ist. 

Der  gemeldete  Fand  beschrinkt  sich  niebt  anf  den  Votiv« 
stein  allein.  Neben  dem  Steindenkmale  sind,  wie  der  dor- 
tige Bürgermeister  ür.  W.  Leers  uns  berichtet,  eine  grosse 
Menge  rttnischer  Ziegel  in  grosien  und  lüelnen  Stücken 
getadeft  werden»  and  Herr  Afotheker  Eunpel  an  Dlren,  in 


a  flamme  Rheno  ad  initiom  Remoram  pertiaet  GaeMr  B.  G.  Y.  3. 
Ardaeuia  est  toUafl  GallU«  mazima  tllTa  atqae  ab  ripls  Kb«id  finibnt- 
qae  TrerCroinm  ad  Nerrios  porÜBet  Dasalbst  TL  29. 
1)  Petebftnt  taltOMi  ^nibua  nomea  Aidasnoa.  Taoit.  aanaL  OL  4S. 


DU  Dea  Arduitma, 


71 


lesm  Beslts,  a«r  Stein  «hergegangen  ist,  bestätigt  aiesc 
Aogabe  md  ffigt  hiomi:  üan  habe  daselbst  auch  Scherben 
ron  einer  sehr  grossen  Schale  von  graner  Thonmasso  gefon- 

dc  n,  und  nicht  weit  von  dieser  Pondstelle  seien  ebenfalls  eine 

Menge  zerbrochener  römischer  Ziegel  beim  Graben  m  Tage 

gcAftrilert  worden. 

Von  K»ln,  dem  Mittelpunkte  der  Provinz,  der  Hanptsladt 
der  Gennania  secnnda  oder  inferior,  laufen  verschiedene  r». 
mische  Strassen  wie  Radien  von  Ihrem  Ccntro  ans.  Bine 
dieser  Strassen  lauft  an  dem  linken  Rheinufer  hinauf ,  die 
andere  hinab,  eine  Strasse  führt  über  Jülich  nach  Tongern  und 
Belgien,  die  andere  nachTricr  u.  s.w.  Nun  aber  scheint  ein 
Strassensng  grade  In  der  Mitte  2u  fehlen,  ein  Strassenzug 
welcher  in  der  Mitte  nwischen  diesen  vier  Strassen  steht, 
und  in  grader  Richinng  nach  Gallien  hineinführt,  wel- 
cher die  Wald,  uud  Gebirgsgegend  det  Mon^oier-Landes,  wel- 
ches wegen  seines  Wülder  und  Schluchten  ein  gOnstiges 
Terrain  für  die  Feinde  der  Römer  bildete,  durchschneidet  und 
In  grader  lUchtung  nach  Gallien  führt.    Die  Pcutinger- 
sdie  Tafel  gibt  eine  Strasse  an ,  welche  von  Rheims  nach 
Rttln  durch  den  Ardcnnenwald  fahrt;  eine  Strasse  welche 
den  Geographen  aufzuzeigen  bisher  nicht  gelungen  ist.  ükert 
»gibt  sich  der  Hoffnung  hin,  dass  Nachforschungen  in  dieser 
Gegend  näheren  Aufschluss  geben  werden« »).  Zieht  man 
eine  grade  Linie  von  Köln  nach  Rheims,  so  würde  sie  von 
Daren  mit  der  beaelchneten  Landstrasse  nach  Montjoie  zu- 
aaannenfitllen.  Nun  aber  finden  wir  angegeben,  die  bezeich- 
nete  Landstrasse  in  deren  Nahe  unser  Denkmal  gefunden 
\^urde,  sei  auf  eine  Ramerstrasse  gegrandet*).  Wenn  diese 
Angabe  auch  richtig  ist,  so  trifft  sie  doch  nicht  flberall  «u. 


1)  Uheri,  aeoffnphlo  2.  Tb.  2.  Abth.  S.  557. 
^  Vgl'  Sammluig  Tonlfatflii«liea  zur  QeaoUohte  DOrenSi  von  Bonn, 
Sooipel  und  IMitaoh.  Pttrea  188Ö.  B.  6. 


Digitized  by  Goo^^Ic 


Ikirt  niMlich  aucr  UrakMl  gcAmlai  v#rte|  iecfct  fie 
jetzige  LaalffriHe  iie  Stoerstrasse  nicht ,  ilie  enfere  i«t 

gaoz  gewiss  spater  erbaut  worden.  Aber  dennoch  war  das 
Deoknal  in  der  Nahe  der  Römerütraase  errichtet,  indem  diese, 
wenn  wir  uns  aichl  gftNS  tftiischeo,  Mehr  rechts  voa  ier  Jel. 
■ife«  LandstriBse  hiwof  t  heqsenere  wi4  kilniere 

Ptassweg  sich  bis  fai  die  letsten  Jahre  iin4  Ms  mar  Zer- 
störung des  Waldes  erhalten  hatte.  Der  eine  Endpunkt  der 
bezeichneten  Rttneratrasse  war  nach  der  Peutingerschen  Ta- 
fel Rheims;  nnn  erstreckte  sich  auch  der  ArdenncnwaM  aach 
der  Aogabe  Ciaars  bis  sn  den  Reinem.  Nack  Streb«  warea 
die  Rener  vnter  den  benachbarten  Vdlkersebaftea  die  mm^ 
l^ezeichnctsten  ,  ihre  Hauptstadt  Durucortora  war  stark  be- 
völkert und  der  römische  Prä fekt  hatte  seinen  Sitz  daselbst 
Eine  direkte  Verbindung  mit  dieser  Stadt  ,  der  Haupt* 
Stadt  des  untern  Germaniens  an  Rheine,  mit  Rain,  erhatt 
hierdurch  einen  neuen  Grad  innerer  Wahrscheinlichkeit 
Wir  waren  nun  geneigt  auf  das  eigeiithümliche  Zusam- 
meutretfen  aufmerksam  zu  machen,  dass  nämlich  der  eine 
Votivstein  mit  der  Inschrift  der  Arduinna  sein  Dasein 
einem  Rtlrger  von  Rbeiau  verdankt,  der  am  Ende  des  Ar* 
dennenwaldes  einst  wohnte ,  während  Julius  Aequatis  der 
Dea  Arduinna  unser  Denkmal  ganz  an  der  entgegengeseiz* 
ten  Seite,  am  Anfange  desselben  Maldts  errichtet!  Allein 
es  tritt  uns  hier  eine  Schwierigkeit  entgegen  ,  welche  wir 
nicht  beseitigen  können.  Denn  wir  sehen  nicht  ein,  wie  die 
iweite  Inschrifl,  nachdem  Reilermann  auf  den  Grund  eigener 
Anschauung  des  Votivsteines  berichtet,  dass  in  jener  Inschrift 
nidu  A  rdoinne  und  Camulo, sondern S a t u rn o  et  Marti 


ftyt/uoytti.  ötrab.lib.  IV.  p.  191. 


Digitized  by 


Dh  Dea  Ardttiima,  fZ 

giitini  wcriea  «iff«,  Mdi  gerettet  wcvlea  ktaateO* 

Fällt  nun  diese  Inschrift  aus,  so  beschrankt  sich  die  Zahl 
der  Denkmälrr  v^elche  von  einer  Dea  oder  Diana  Arduiuna 
sprccbeu  auf  zwei ;  auf  das  eine  bei  Gruter,  und  auf  daa  uns* 
Hfe;  im  bcidcii  aber  lautet  der  Naoie  Arduiona. 

Jcae  BeMcrkwf  iber  das  ZManmcfitreffen  itt  ciBtawiifc« 
liehen  aiil  einer  Mtea  anf  eiaer  irrig «a  Leeaaf  berahendea 
Inschrift,  fahrt  aaa  an  einer  andern  Betraditang.  Wenn  die 
Römer  eine  Krise  zu  Wasser  oder  zu  Lande  unternahmen, 
Ko  riefen  sie  deu  Schutz  eiucr  oder  mehrerer  Goltheileu  an, 
indem  aie  denselben  nach  glücklich  vollbrachter  Reise  ein 
beatiauates  Opfer  aa  briagea  das  Gelttbie  ablegtea  *>.  Aaf 
ier  Reba  telbat,  wartfea  salche  Gelübde  bei  gegebeaea 
VeraalaDsangea  ebeafalls  ab «re legt,  Gebete  worden  gespre- 
cheo ,  OpftT  dargebracht.  Neben  deu  Wegen  uud  Strassen 
waren  zu  diesem  Zwecke  Tempel,  Altäre,  einfache  Steine 
B.  a.  w.  errichtet.  Wir  können  ukhis  besseres  (hua  um 
diese  religiöse  Richtung  der  Römer  aaf  ihren  Reisen  zu  be* 
aeiehoea,  als  wenn  wir  dien  Anfaag  der  Schrift  des  Apa- 
lei na  hier  miltheilea  >  die  aater  dem  Titel  Florldomm  be« 
bannt  ist.  Apuleius  leitet  seine  Schrift  mit  folgenden  Wor* 
ten  ein  :  Ut  ferme  religiosis  viantium  moris  est,  cum  aliquis 
lucus,  aut  aliquis  locus  saactus  in  via  obiaius  est,  vctiiam 
postnlare,  doaam  apponere,  paaliaper  awidere:  ita  et  mihi 
praeAwda  reaia  et  babeada  oratio,  et  iahibeada  propentia 
rat.  Neque  eaim  iaalias  rellgiosam  morem  riatori  obiecerit, 
aat  ara  Horibna  redimita ,  aut  spelonca  frondiboi  inumbrata, 
aut  quercus  toraibus  ouerata,  aut  fagus  pellibus  corouata, 
\  el  etiam  colliculus  sepimine  consecratus,  vei  Iruncus  dolamine 
effigiatus»  vei  cespes  iibambe  humigatas»  vei  lapii  aagaiae 


1}  ä.  Grotefen  l^,  Zusätze  su  de  WaU  MoeUergodia«!!» im XYlU  HefM 
S.  240  dieser  J.i:irb:icher. 

2)  S.  Virgils  Aea«id.  Y,  t.  235.  fl. 


Digitized  by  Google 


74 


Die  Dea  Ardumna, 


delibutus.  Selbst  Cttsar  untcrliess  diese  Andachtsübiing  nicht  • 
er  that  was  die  meistea  thalen;  so  oft  er  sich  iu  dm  Wa- 
gen  aetste  sprach  er  einen  froainien  Spruch  und  wiederhoTte 
denselben  dreimal^).  Wenn  man  nun  2ulr  Seite  einer  rttnri- 
scheii  Strassf»,  wclclip  diirrli  (iiKii  iingeheurrii  Wald,  durch 
tiefe  SrliliK  lit(  M  ,  uhw  kahle  Gegenden,  durch  schaurlichea 
Dickicht  fahrig  die  Ueberbleibsel  eines  Tempels»  einer  aedl« 
cula,  eines  sacellum  findet,  so  kann  dieses  nicht  im  min» 
desfen  befremden,  und  so  sprechen  wir  die  Ansicht  aus  an 
der  oben  bezeichneten  Fundsfelle  liabe  tine  solche  aedicula, 
ein  solches  sacellum  gestanden.  Durch  diese  Annahme  ist 
das  Vorkommen  der  i^rossen  Menge  von  Ziegeln  an  dieser 
Stelle  erklärt.  Bei  dieser  aedicula  hatte  Julius  Aequalis 
wahrsdieinTich  als  er  einst  eine  Reise  durch  den  Arden« 
nenwnid  machte,  der  Waldjjftttin  Arduinna  ein  Gdiibde  gc- 
tban,  welches  er  erfüllte  indem  er  jenen  Denkstein  hier 
errichten  Hess.  In  dieser  Annahme  finden  auch  die  Bruch- 
stücke der  Schale»  die  man  bei  den  Ziegeln  gefunden  hat» 
ihre  Brkiflrung.  Es  war  eine  Opfersdhale  in  welcher  der 
Güttin  Opferspeisen  dargebracht  uurtlen.  Wolllc  man  an- 
nehmen die  Dea  Arduinna  auf  uuserm  Geiiibdesteine  sei  iden- 
tisch mit  der  Diana  Arduinna,  so  wttrde  unsere  Ansicht  da- 
durch nfer  gewinnen  kdnnen.  Unter  den  dKs  und  deabus 
vialibus  nahm  die  Diana  eine  hohe  Stelle  ein.  Juvenitia,  sagt 
Festus  lib.  9,  fmgcbantur  Dianae  simulacra  ,  quia  ea  aetas 
fortis  ebi  ad  tolerandam  viam.  Diana  enim  viarum  pntaba- 
tur  dea,  und  Augustinus  de  ctvit.  dei  7, 16.  schreibt  Dianam  si« 
■iliter  Lunsm  et  viarum  praesidem  diierunt.  Wie  Apollon, 
der  Sonnengott,  der  Wegegott  bei  Tage,'so  Ist  seine  Schwerter, 
die  Diana,  der  Mond ,  die  WegegOttin  bei  Nacht ;  sie  hat  die 
Prädikate,  so«ipita,  redux,  enodia,  lucifera  ,  welche  sich  alle 
aul  ihr  schtttaeades  Verhilltniss  au  dem  Wanderer  und  Bei« 


1}  PUd.  88»  9.  SneloB.  in  InUo  Cms*  87. 


Digitized  by 


^Hicfk  Hsf^ti.  tot  gf«wissen  ZHflwi,  namentlich  »or  Breit  des 
Neumoads  opferten  die  fleicbea  der  Uecate  oder  der  Diana 
Of«isai,  ilicfe  wurden  m  den  Amen  nnil  Baagernden  f er^ 
Sehrt,  and  es  biesee>  iie  Heeate  liebe  sie  geaowen  wie  der 
Sehttllavt  av  Arieteyliaaea  Platas*)  Act  II  eeena  6.  V.  59d 
beriehtet.  Der  ireni^  werthvollen  Opferschale,  deren  Scher* 
ben  bei  nnserm  Denkmale  gefunden  wurden,  mü^en  auch  die 
Speisen  entsprochen  haben ,  die  nach  dem  Zeti^^nisse  alter 
Scbriflstelleraictit  bamer  sehr  fein  und  auiigewahU  warea. 

Vaeb  ebier  spätem  ttittbeilaag  ^es  BOrgeraielsteEs  Leen 
ibe^  iiesea  Faad  babea  sieb  an  der  beaelcbaetea  Stelle  Seber^» 
iea  Tea  la^r  als  einer  Sebale  gefunden.  Diese  Angabe 
kan»  unsere  Mcinuntr  nicht  schwächen,  indem  sie  daraufhin- 
weisen würde,  dass  der  Götlin  hier  von  mehr  als  einem 
Flehenden  oder  Hülfe  and  Schutz  Sucbenden  Opfer  darge- 
biaebt  worden.  Der  geoaante  BerichCerslatter  fflgt  biaaa: 
%k  Biekslcbt  aal  dIeSeberbea  der  Opfersebale  mass  iebaocb 
elae  Beawritaag  Aber  die  Teehalb  machen.  Dass  die  Sehnte 
auf  der  Töpferscheibe  gemacht  ist ,  leuchtet  auf  den  ersten 
BKck  ein.  Dieselbe  ist  aber  nicht  nach  Art  der  jetzig-en 
Töpfereien  bios  uiii  den  Ktngcru  gedreht,  oder  wie  der  tech" 
aisebe  Aasdrack  sagt  »aalgedreht^  sondern  sie  ist,  wie  es 
Jetat  bebi  Poraeilaa  and  Fbyeaee  geseliiebf ,  aaehdeai  de  aa- 
fettaekaet  war,  alC  efaten  scharfen  lastraaeate  roa  MetaB 
abgedreht  worden. 

Ausser  unserm  Votirsteine  nnd  den  bezeichne (po  Frag- 
menten wurden  noch  einige  Anticaglien  hier  gefunden.  Zu- 
alchst  erwihaen  wir  eines  Stelaes  aas  einer  rilaiiscfaea  Baad« 
aiflble.  Er  sCarnnt,  wie  der  geaaaate  Beriehtentatter  aas 
«leldM;  aas  dea  Bfledenaeadlger  Sieiabrilebea,  aas  deaenaedl 
jetat  die  flldhlstefaie  berkeanaen.  Der  Stein  hat  15  aSolt  lai 


1)  Ol  dk  nivißts  nQX^"^^  ntmSvtif,  xtä  jf^^toy  «vr«  »al  iUyw, 
ort  ^  SiUfni  Kifvyiy  wta. 


Digitized  by  Google 


fi  Dk  Dem  Ardähma. 

Dnrchmeflser.  Die  RiMf n  io  denfelben  gleicben  ganx  denen, 
die  man  auch  gegenwärtig  in  die  MuhLsltiae  einbaut;  er  un- 
'   terschcidet  sicii  jüier  von  den  neuern  MtiiiUteiuca,  indem  er 
nklH  ilacli  Mttdern  convrx  su|;elNinen  ist. 

Endlich  irnrdc^  was  nnseim  Fnndnrte  nnch  ein  bnttndtfis 
Intorcfse  gibt ,  tncb  ein  Stcimncnter  ww  8  Zoll  Ling:e  ge- 
funden. Es  fiiuüirt  dasselbe  seiner  Gestalt  nach  an  ein 
snklies  Messer,  welches  unterer.  15  auf  Tafel  b  iuEccard, 
da  origine  Garnanarna^  abgebildet  isl  «ad  f«r  ai« 
hcUif aaMaiacff  ?aaBinigett  erkilrt  wardan.  Wie  diasea  Mcaser 
an  diese  Stelle  gekaniHifn,ob  es  rar  denlUnieni  hier  fawa> 
sen,  wozu  es  gedinit,  oh  es  ein  heiliges  Messer  irgend  eines 
Druiden,  ob  es  eine  Waffe  u.  s.  \\\  die  Untersuchung  dieser 
Fragen,  konnte  den  Stoff  au  lehrreichen  BelraehtnageA  darbi^ 
ten,  ohne  sa  einer  bestianiten  nnd  sichern  AnlwarC  an  Itihren. 
Da  die  Fläche,  auf  welcher  sich  röaiiscbe  Zie<^(l  bela- 
den, nicht  weniger  als  zehn  Morgen  bclrä^'t,  so  darf  man 
sich  der  Uofluung  hingeben,  dass  im  Laufe  der  nächsten  Zeit 
der  Ztt£ill  oder  die  Nochforschung  dort  noch  mehr  ans  Licht 
bringen  und  naa  Stoff  an  einem  neuen  Berichte  geben  wefu 
den,  in  welchem  noch  die  angedeuteten  Fragen  Ibra  SlaUo 
finden  konneu. 

Kurz  bevor  man,  von  Düren  kommnid,  zu  dem  Fundorte 
gelaugt,  überschreitet  man  einen  l^leineu  Bach,  welcher  der 
Beybach  genannt  wird.  Weiter  hinauf  fahrt  der  Bach,  da 
wo  er  ebeamla  ran  einem  schanerllchen  Dickicht,  dem  Dia- 
nes buseh,  verborgen  wurde,  wie  dieses  Dickicht  selbst,  den 
Namen  Binnesbusch  und  Binuesbach.  Der  Eigcnthümer 
unseres  Votivstetos,  Herr  Kumpel ,  ist  geneigt  diesen  Namen 
aiii dar  DeaArdniana,  A r d -bi nna  in  Verbindnng  an  bringen. 

Dem  Schlosae  diasea  Artikela  haben  wir  nach  awel  B^ 
merkungen  hioavsufügen ;  die  erste  gilt  «nam  möglichen IKiaa« 
Verständnisse  vorzubeugen. 

Wann  wir  aber  vom  bisi^er  unbekannten  iAnüe  einer  AO- 


Digitized  by  Google 


Die  Dea  Ardmima. 


ff 


merstraAse  der  Peutingersclien  Tafel  gesprochen  haben,  ao 
kann  e§  uns  nicht  eiufailen,  diese  Sache  als  rine  ausgemachte 
annuehen,  vielmehr  sind  wir  der  doppelten  Ueberaeugung, 
dnas  sie  eine  eigene  Prüfung  fordere  und  verdiene. 

Hie  Zweite:  la  kirser  Zeit  haN«  wir  dr^Ml  OeiegeB» 
Ml  gekabt  iber  ri«iidie  F^nde  an  berichlea »  wekhe  bei 
Aliud— gta  von  WMaagen  gemaebt  wrti».  8a  TMiilM- 
deu  in  dem  Stoinme  1er  Walde  bei  Köln,  in  dem  Probsteiwalde 
b«i  Stolberg:,  und  jetzt  in  dem  Beibnsche  bei  Dflren.  Das« 
in  dieaea  Wäldern  röaiacbe  Niederlassungen  gewesen,  davon 
baHe  an  i^eiae  AbMif  4iaK  WiMer  MtaUii  vieiaMhr 
■tedncb  aii  tele«  alt  VfwiMef  «li  ala  tai  Piagb 
gcwartBi  Maa  afffceaal  blcvaaa  ifaa  BfMHa 
aimtk  die  BevOlberung  am  Rhein  gewesen,  als  lie  BAMT  tber 
diese  Gegenden  herfscblea. 

PMf.  Wtrmmm 


Digitized  by  Google 


3.  iiona  ooit  Btttxiöi. 

Die  früher  bereitf  in  der  Kürze  erwkhitte  Marniorstatoette 
lier  Diana  vi»  welcher  eine  Abbildung  aaclt  der  von  Oer* 
JmmnI  «ilfilfceillMi  Mdkmmg  wtiT%Uif  i  gofctai  wi,  «wie 
M  BcfCrieh  mi  i«r  fiMMlmienier  ilvr,  «b  dmam  JM^ngt 
gefttttieu,  in  wdcliem  sich  in  einer  Länge  ron  e(wn  drelsstf 
Puss  die  Grundmauern  eines  Gebäudes  tiinsiehen.  Auf  dem 
Mörtele&tricii  desaelhen  wurde  dieselbe  neben  mancherlei  An- 
fkiflit«  wn4  AMaffM  Kater  Hadriwi,  JatoalAea«  €mk 
wniuM  ml  ValenllaiMios  sartriMMfi  «fttfecki,  m  Im  l«r 
•bare  Tlieil  lea  UMm,  ler  Itoka  Am  ml  ler  Kepf  ml 
später  zuiD  Vorschein  iLamen ;  jetzt  ial  sie  bis  auf  den  linlien 
Vorderarm  und  den  ganzen  rechten  Arm  vollständig  vorhanden. 

Dia  StaUietta,  welche  ler  gegeowärtige  Beaiteer  hei  nmm 
kiraeB  Anlrathali  in  Brno  aieh  1«  Augmichcia  Bekam  Heü, 
iit  etwa  aalerthalh  Fm»  bock,  vea  felaeai,  alabaaterabaH- 
chem  Marmor  und  ohnf^  soiiderlich  feine  Ausführung  fabriii- 
mässig  gearbeitet,  daher  ohne  eigentlich  stilistischen  Werth. 
Allein  ausser  dem  eigenthümlichen  Interesse,  welches  jele  ia 
ler  UelBfrerim  aafgelsBleae  Sealf  tar  als  Bellnf  nr  Keaal» 
aiss  ler  la  Im  miBisebea  ProTiasea  feflbtea  EaasI  gewibri» 
bietet  diese  Statuette  eine  Vorstellung  der  Diana  dar,  welche 
in  dieser  Modification  selten  zum  Vorschein  gekommen  ist. 

Der  Typas  ler  rasch  lahuaeilealea  Jagdgdttin,  welcher  ia 
ler  Diam  vm  Versailles  dam  so  flberau  lebealigm  Aas- 
liock  getalm  hal,  liegl  aich  bier  la  Graale.  Dm  liakm 


1)  CtorhArd  aroh.         im  p.       19.   Jbb.  det  Vwaini  XXVUl 
p.  108  f. 


Digitized  by 


Diana  eon  Bertrich, 


79 


Fuss  kraftig  vorsofzr>i(1  schreitet  sie  weit  aus,  so  dass  der 
recbte  nur  mit  den  Zehen  die  Erde  bertthrt,  der  ^anze  Kör- 
per wie  aiiek  der  Kopf  sind  Tonrärts  g^eneigt.  Die  Pomien 
wää  ia  Ausimck  des  Getldito  sind  auffülend  Jufendlieb, 
woM  aveli  das  in  die  Hltiie  geetrielieiie  «od  in  einen  Knelen 
insaramengefaflste  Haar  wohl  iHunnt.  Der  irmelloae  doriedie 
Chiton  ist  bis  auf  die  Knie  aufg:eiiommen  nnd  Hattert  im  ra- 
schen Lauf  vom  Winde  bewejjt  bauschig  um  dieselben,  unter 
der  Bfitti  van  eiaem  schmalen  Gflrtel  zusammengehalten  ist 
er  mm  den  iMh  moeh  cinmil  gegflrtel ,  to  dasa  die  ttberfal- 
lenden  Pillen  das  Band  verdecken.  Bin  Uebenrnrf  ist  nm 
den  rorwirts  gesfrecfcten  Heiken  Am  gewmden ;  der  rechte 
Am,  welcher  fehlt,  war  der  Richtung  der  Schulter  nach 
nicht  erhoben,  auch  ist  der  KOcher,  den  sie  auf  dem  Rficicen 
tnij^,  geschlossen,  so  dass  sie  also  keinen  Pfeil  aus  demsel* 
Iben  lierreniciicn  kannte.  Dies  würde  auch  nicht  panen  m 
der  naKtelkar  neben  der  Oailin  lierlanfenden  Huidin,  wel» 
ehe  von  itm  m  ihr  anfopringenden  Hnnde  so  eben  ereilt 
wird;  sie  konnte  also  kein  Xfet  nelir  für  das  Oeseboss  der 
fem  hintreffenden  Göttin  sein,  offenbar  hat  die  schnellfQssige 
Diana  im  Wettlauf  mit  ihrem  Hunde  das  Wild  erja<^rti  woU 
Jen  und  ist  im  Begriff  es  au  erfassen,  wie  die  Diana  ron  Ver- 
saUies  die  fliadin  schon  erfhsst  hat 

ttne  grosse  UebereinstlnMnmif  mit  dieser  Aatnetle  sefgl 
eine  grössere  MaraHmtatne  des  Pariser  Mnseuas  in  ihren  an- 
tiken Theilen       Die  Füsse  haben  genau  dieselbe  ausschrei- 


^)  Auf  dnom  VasenbUd  (aroh.  Ztg.  1846,  46.  61.  eiam.  U,  92} 
and  auf  Münzen  von  Eph«909,  Daldia,  Chersonesos  (61*  öftrem. 

II  p.  300f.)  ist  I)i<ma  vorgebtellt,  wie  sie  der  Im  Lauf  ereilton 
Hindin  auf  den  Kücken  kiiieet ,   ganz   den  Vorstellungen  de» 
Herakles  mit  der  kerynitiaclion  Hindin  entsprechend. 
3)  Clarac  muB-  de  sc.  285,  41U.    i>iti  Ergäazuagen  aijau  uaiier  au. 
gegeben  ebend.  t.  IV  p.  44,  1218. 


Digitized  by  Google 


JHana  wm  B»lHek. 


littjto  BkMmg^  aar  ^mi  sie  «Mkty  «ibrad  «Mm  Mumi 

mit  den  haufi^^  vorkouimeiiden  kvnren  JajSfdstiefeln  {t^'d^o/.u'- 
Sii)  bekleidet  ist;  der  Chiton  ist  ebenso  geschürzt  und  steigt 
a«ch  in  alle«  WMeatUchen  «ieasellieu  Faltenwurf,  auch  ist 
Ueberwnrf  m  entofredieBier  Woie  aber  die  Mitte  dca 
Kaken  Anae  g^iaft.  Der  aatere  Theil  deaselbea  u(  abge. 
brochen  und  zugleich  scheint  eiu  Thcil  de»  überli linkenden 
Gewandes  verloieD  gegangen  zu  'sein.  Von  dem  rechten 
Oberarm  ist  ooch  ein  Theil  erbaltea  und  giebt  den  Beweis, 
da«  derselbe  aicht  gebobea  war,  der  kapf  sowie  der  &•> 
cker  aiad  aea,  doeh  ist  das  Ober  die  Brust  gebeade  Rdober«- 
band  denthch  angegeben.  Offenbar  gehen  beide  Statuen  auf 
ein  Original  zurück,  von  dessen  Verdiensten  die  pariser  Sta- 
tue sowohl  durch  feine  Ausführung  des  Gewandes  als  durdi 
die  LebeadiglLeit  uad  CIraaie  des  Aasdracks  eiae  bei  weiten 
gOastlgere  Varstallang  giebt  Die  Grappe  dar  Hladiii  arift 
deai  Haade  fehlt  derselben ;  ob  dies  der  auch  saaat  aiangel- 
haften  Erha1(iin<^  zus^tiscbreiben  sei,  oder  ob  der  Künstler  es 
nicht  für  nötliig  gehalten  habe,  die  rasche  Bewegung  der 
JagdgttttiB  aaf  solche  Weisa  aiher  sa  charalLterisiffeft  JAssC 
sich  sebweiUeh  aatscheidea. 

Die  beidea  Thiere  finden  sidi  dagegen  bei  einigen  St»> 
tuen  der  Diana,  die  wiederum  nicht  gan^  mit  der  unsrigen 
übereinstimmen.  Eine  JUarmorstatue  der  dresdener  Sammlung 
ist  in  ähnlicher  Btwegtm$  aa%efasst,  aileia  sie  setat  den 
lachtaa  Fais  aaatatt  das  Hakan  rar  and  giebl  den  Oberkür« 
per  eine  Wendung  nach  links  hin ,  welche  der  g anaea  Hai- 
tang des  Körpers  einen  etwas  verschiedenen  Charakter  mit- 
Iheilt.  Der  Chiton  ist  ähnlich  geschürst  und  behandelt;  der 
Ueberwurf  aber  bauscht  sich  über  der  linken  Schulter  in 
daeai  Dogen  in  die  flöhe  anstatt  Ober  den  Ann  geschlagen 


4)  Leplftt  marbMt  öd.  Becker  A.agu»teum  101.  Ciarao  maa.  de  ao. 
570,  1216. 


Digitized  by  Google 


81 


MI  wls»  K#|if  vb4  Mftut  ifal  MO  vbA  Mfcir  i  niifrifcifly 

der  ErgAnzer,  weldier  sie  so  eben  den  Pfeil  entsenden  lAsst, 
das  Ricluij^e  <rt'tr«ffen  habe;  der  halbgeöffnete  Köcher  ist  alt. 
Zu  den  Füssen  der  Göttin  liegt  die  Hindin,  über  welciie  cüi 
Umai  hergeftiffit  ist;  VmiHiMmg  ciict  fcn«iflHUM 
WctfiftiifeH»  wit  wm  iu  mamtOtwfjfe  waafftäMkk  iit^  tritt 
hier  Surick  wor  <ler  des  fUcklieli  teirungene»  Wildes. 

Ifl  der  schreitenden  Bewegung  steht  der  unserigen  viie« 
derum  eine  Marmorstatuc  itn  Museo  Borboiiico  ^)  iiHher,  nur 
dass  diese  Bewegung  ungleich  geisttflsigter  erscheint ;  auch 
isl  der  Repf  der  Güttin  nach  vorne  und  unterwflrta  geneigt, 
WS  der  raich  roraslssfende  Hund  die  Hisdia  ereilt,  die  es 
ehsB  wot  Ihm  siedergeitirst  wm  leis  echeiBt ,  chesrslis  halt 
ne  des  linken  Ans  gesenkt ,  während  der  rechte  abgebro* 
chen  iät.  Der  Kopf  hat  nicht  den  Charakter  des  jungen 
ni&dchens ,  wie  bei  unserer  Statue ,  sondern  ist  dem  allge- 
meinen Charakter  der  Diana  gemäss  gehalten,  von  ernst 
krlftigeai  Assdrsck  sut  eisfsch  geordsetea  Haar. ,  Wiehti- 
ger  ist,  daas  das  Gewasd  isssfem  sadsrs  hehssdelt  ist,  sIs 
der  Ueherwsrr  sieht  flher  des  Hskes  Ans  gehangt,  sosders 
zusammengedreht  und  nach  Art  eines  Ciüi  tt  !ä  uiu  die  iVlitte 
des  Lcibf's  gewunden  ist,  eiiir  Traclit,  vvdche  sich  in  glei- 
clier  Weise  bei  vielen  Bildern  der  Diana  hndet  Mit  dieser 
sespslitasisches  Ststse  slisust  aber  wiedenus  eis  Torso  isi 
Psaiasss  Strsssi  is  Ron  so  gesas  flhereis,  dsss  heida  llr 
Wiederbolssges  desselhes  Origtsals  geltes  mllssen  ssd  wess 
neben  der  letzteren  der  Hund  ohne  die  Hindin  erscheint, 
dies  nur  dem  Zufall  der  minder  guten  Erhaltung  zuzuschrei- 
ben ist. 

So  bestätigt  auch  diese  ZusaaMsesstellssg  yerwaudter  Sculp- 


5)  Clarao  mu».  de  so.  570  B,  1224  B.  Gerhard  Neap.  ant.  Büdw. 

p.  26,  75. 

6)  Clarac  mud.  do  ao.  D7Ü  A,  122'^  A. 

6 


Digitized  by  Google 


Atatt  Mm  BtHHA 


•Millidic«  Ciuirakterrtire  mer  OollMt  fo  dm  MtlHreft  4cr 

bildenden  Kunst  ihren  bestioiniteii  Ausdruck  gefunden  hatten, 
die  spatere  Zeit  in  freier  Benutzung  derselben  durch  Umbik- 
im  nnd  VendMi  lalüveicbn  jSflelnrtcii  kemninft  4le  ohnt 
im  QimMmnkUT  m  bediiMcIltaf «o,  «wli  dni»  fttiriiMt 
BdM  der  NoMi  MciU  cfttMwen. 

Bona* 


Digitized  by  Google 


■»  Iii  da  Dicht  gcriiifM  VcHi«Mt  «MmMtt  te  sidi 
4i0  AHeiHiWMfiiiebvif  oft  4«  r«gi(oi£ifer  d«r  kvitiMiMin 
BeliMidlmig  and  Slchitiiig  rdsiiMheff  InwIiriAMi  sogvwciillct 

hat,  welche  unzweifelhaft  für  die  Geschichte  und  Geographie, 
für  Kunst  und  Alterfhflmer ,  für  die  Kenntniss  alit  r  Thcile 
des  öffentlichen  und  Privatlebens  eine  der  wichtigsten  und 
aiahmiMi  «müm  MMeo.'  Vm  wu  mht  ttegtade  Bekficle 
mmMvm^  ci4uNrt  M  ^raa ,  4mi  dM  togtiiWBilf  UeoH 
iMrteiiltad  ««f  den  raehtMi  ftMnafMr  int  hi  ntMtlar  Z«C 
durch  die  dario  asr^efoBdeneii  Iii9ehriflMr,'WiinHn  wir 
ser  Sunel^eeanae  (iloi(enburg)  noch  andere  blühende  Städte 
(civitates)  mit  römischen  IVIunicipal  -  Einrich(un«^en  kennen 
lernen,  seiner  Bedeutoog  nach  erschlossen  worden  ist  Wie 
viele  Naaen  ?oo  aonat  nicht  genannten  Localgotlbeiten  wir 
«Heia  den  ftdcoden  SteiMan  mdnniLea,  dbilllt  hietea  mnt 
Mfblehtr  aaUraiehe  jSeagniMe  |n  Begiehnng  auf  die  müU 
teittchcn  Oettbeitea  (laatrei,  aatrenae),  deren  eifrige  Ver-^ 
dbrUDg  so  viele  Steinscliriften  in  den  niedcrrlicinischen  Lau« 
den  beurltunden.  Ebenso  haben  wir  blo:»8  durch  Inschriften 
voü  den  römisch -gallischen  Göttinnen  Hiudana  (oder  Qlu- 
deaa.*^  Damsalbi  «der  finawaaliia^  Knade  erhalten,  .Vna 


1)  LeiohtIeu,  das  römUcLe  iSciiwa^en.  1825.    Von  Jaumann, 
Colonia  Sumloocnnc.  Stuttgart  1840.    Th.  Mommsen  in  den 

'  Berichten  üb.  d.  Ycrliündl.  d.  «««hs.  Qe«.  d.  WIm.  fkUoUhiit, 
Cl.  B.  4.  1852.  S.  198. 

2)  Rhaln.  Jahrbb.  XX IT,  6?. 

3)  In  diei.  J*hrbb«  XII.  S.  45  u.  PU^V»  13. 


81 


wdcker  Widitif kcit  iie  lucfcriflM  nr  Bolininf  ler 
Lage  Miicfcer  Orte  liiiJ,  dafür  kan«  das  aaf  4er  Peatiage?^- 

fichen  Charte  ^mannte  Belginum  zum  Belegte  dienen,  welches 
nach  einer  jüngst  aufgefundenen  Steinschrift  mit  Recht  in  die 
Nahe  des  stumpfen  Thurms  auf  dem  Hunsrflcken  verseUt  wer^ 
den  iat^).  la gleicherweise  laaien  die  ia Laufe  dlcaeaSean 
«eia  am  BuperiBkerge  bei  Biag ea  aal  einer  anagedelwlen 
Grftberstfttte  zu  Tage  gekonuMnen  neue  Soldatensteine,  de- 
ren Anzahl  nunmelir  auf  die  Zahl  sechs  gestiegen  ist,  keinen 
Zweifel  übrig ,  dass  auch  auf  der  linken  Nabeseitc  die  Rö* 
BMT  ein  festes  Standquartier  liir  ciae  sahlreielM  Bcsatnnnf 
erriclitel  kitte«. 

Wir  glavMea  diese  BeaMrfcangen  ^oiwsscbicicen  s«  flo- 
gen, uru  daran  die  Besprechung  von  zw  ei  luschrifen  zu  knüp. 
feu ,  welche  geeignet  sind ,  eine  bisher  streitige  Frage  über 
einen  wichtigen  Punkt  der  rtlaiischen  Geographie  und  Stati- 
stik wenn  nidU  an  cntackeiden»  sn  deck  der  SntsdMidnng  ntk» 
mm  IkkraL 

L 

in       ^Lekaluntersacbuttgen'  unseres  ehemaligen  Vereiaa» 
■ilglie^es,  des  RnnigL  Prenss.  OleraC-Uentenant  F. 
Sek  midi  *iker  den  Plihlgraben  eder  ilmes  transikenanaa 

vom  Rhein  unterhalb  Neuwied  bis  Oehringcn,  sowie  über  die 
alten  Befestigungen  zwischen  Lahn  and  Sieg*,  welche  des- 
sen Bruder  E.  Schmidt,  Künigl.  Preuss.  Major  a.  D.,  ans 
den  Papieren  des  Versterkenmi  nasaminengcstellt  und  in  den 
Annalen  des  Nassan'scken  Vereins  Bd.  VI.  H.  1  von  S.  116--S0ft 
herausgegeben  hat,  werden  zwei  Inschriften  mit  ertantem- 
den  Zusätzen  des  Unter^eiciineteu  mitgetheilt,  die  bei  dem 
Bau  der  Hiieinstrasse  unter  fransliiischer  Herrschaft  amFusse 
der  Burg  Rkeineck  gefimden  worden.    Da  auf  die  genaue 

4)  In  diM.  Jahibb.       48  A 


Digitized  by  Google 

«  •  ■ 


Krailteluag  des  Fuadortes  viel  ankoramt,  so  lassen  wir  Ober 
den  ThatbMlM^  ier  AoIMm«  äta  W«rtl«Bt  des  Berichtes 

Jlkif  Mg;  HeMcBpttoOt  welcher  von  derLihn  ftasgeheni 
ia  Bordwesaidier  Biching  bis  sia  Rheine  geftthrt  war, 
fand  au  der  Mflndong  des  Baals-(Paals.  oder  Pfahls-)Baches 
seioen  Anscbloss  aa  der  Rheio.  Diese  lag^  früher  der  des 
Vinxibachs,  welche  sieb  unterhalb  der  Burg  Rheineck 
brfiodel»  gegenüber,  aber  darcb  Ueberelaknnft  der  Geraein- 
tai  Ehciabrchl  B«Muigea  kt  in  aeaerer  Zeit  das  Bett 
im  BMihncfaee  Us  aahe'ta  4en  letateraOrt  geftthH  woriea* 
IKeicr  ifliehaliehe  Viaxthaeb  (Pfingstbach),  voa  den  An- 
wobnem  wie  Fins-,  Fieosbach  ausgesprochen,  bildete  bis  zur 
Besitzuahme  des  linken  Rheinufers  durch  die  Franzosen  die 
Gränze  zwischen  den  ErzdiOcesen  Cöln  und  Trier.  Die  jetzt 
•her  ihn  fttbrende  Brücke  der  Rheinstrasse  ist  1810  durch 
4ea  f  cgenwiitif  (1889)  in  Borchheua  hei  Cohlens  wohnen- 
ica  BaoMcliter  Mer  erhaat  wnrien.  Bei  dieeer  Gelegen^ 
heit  hat  maa  aehrere  Puss  tief  unter  der  jetiigcn  Bodenlli- 
cbe  in  den  zu  beiden  Seiten  liegenden  Weingärten  nicht  nur 
Subsiructionen  alter  Mauern  nebst  Münzen  gefunden,  sondern 
auch  zwei  Votivsteine,  durch  deren  örtliche  Auffindung  es 
^ehll  kaun  zu  bezweifeln  sein  dürfte,  dass  dieser  Bach  die 
Qrinie  swMien  Ober-  undNiedergennaniett  heethnnte«  Beide 
Steine  9  welche  Toa  NIedemeadIger  oder  Beller  La?a  8ch5a 
gearbeitet  sind ,  vnd  den  Bchriftztigen  nach  in  das  nweite 
Jahrhundert  gehören,  befanden  sich  1834  in  der  Sammlung 
von  Alterthtimern  des  Grafen  Reriegse -Breitenbach  zu  Cob- 
lenz,  wo  der  Verfaner  die  Inschriften  kopirt  hat.  No.  1,  der 
roa  oben  aach  unten  geeiirnngen  ist,  ohne  dass  dadurch  die 
Inschrift  weseatllcb  gelittea  hat»  ist  oherbalh  des  Baches  (ge- 
gen  Aaieraaeh),  No.  II  aber,  der  hier  wichtigste  nad  dabei 
▼oHkoinnien  erhalten,  unmittelbar  an  seinem  nördlichen  Ufer, 
wo  die  Bräcke  steht,  anfgeünden  worden  : 


L/iyiii^ed  by  Google 


86 


1  .       .  .  j 

I  •  O  •  M 

BT  •  OBNIO  •  LOCI 
IVNONr-REGINAE 
TERTINIVS 
SEVERVS 
HIL-IiEQ*Vin*AVO 

P-V  SLLM 

lovi  optimo  rnaximo  et  Geuio  loci,  lunoni  reg^inae  Tertf* 
niiis  Severus  miles  legioois  oetarae  Aof^ae  bfnetkiariut 
eonaol»  ex  voto  posuit;  voCom  solrtt  laetus  lubens  merito. 

2. 

PINIBVS  ET 
GEKIO  *  LOCI 
BT*1-0*H*MIUT 
LBO'XXX'V-V 
M  *  MASSIVEN! 
VS-SECVNDVS 
BTF'AVREUVS 
DOSSO 
V*S'L-M 

Fiiiitujs  et  Grttio  loci  et  lovi  optimo  iiiuxiMio  inilitt  s  legio- 
nis  (ricesimac  Uipiae  viciriciü  M.  Massiaeoiiis  Secuudiu  d 
F.  Aiireliiaa  Hosso  votum  aolveml  labeotea  neiito.  , 

Merhalb  iferBrlcka  über  des  Vioxf bacb  tiiid  «ochMaueiw 
reste  am  Rhein,  sowie  gegenüber  am  rechteu  Ufer,  und  hier 
ist,  wie  in  der  Gegeud  die  Sage  geht,  der  Rhein  durch  eiat 
Kette  gesperrt  gewesen.  Wabrseheiniich  war  hier  «iia  al|# 
tiieriacbe  ZoUstJUte.«^ 

Hierzu  bemerke  ich  noch,  dass  nach  brieflicher  Mittbfilung 
meines  verehrten  Freundes,  des  Professor  Dr.  Fiedler  in  We- 
sel^ welcher  in  den  mannigtr  Jafaranr  vaniiifmiLattMrraHi 


Oigitized  by 


Wmg^  In  Breill  eioe  Akschrift  beUkr  liMhrillti  «MtM 
«Mi  Mm  MÜttt  mcMmt  in.  CdUMfl  MMft  fcat,  11«^ 
1  aafikticll  «atfliluüb  JUMtfeu,  N«.  S  aber  M  PmuM» 
ofciriirtb  Irohl  g<iffMi<lf  wurimt  ite ,  die  Auf  ale ,  weMte 

fti  Allg^emeioen  mit  der  oben  loitgetkeiltfn  sich  vereinigen 
lasst,  jedoch  dem  Berirhte  des  Baumeister«!  Suder  gegenüber 
nirht  ma<7s gebend  sein  kann.  Nach  4cr  Abschrift  des  Prof. 
ficdler  fehM  kk  IciMm  Mit  von  No.  1  du  8  Mek 
V(otaA).  Bei  im  SUtee  f!h,%  welcher  vwiPMler  bereUe 
fai  4m  NeM  MUtbtMwgea  im  tiilriaf « -etclw.  Alterlk-Tcr. 
I,  3,  20  nod  nach  ihm  too  Steiner  Oed.  Tai.  Res«  Damb.  «I 
Rhen.  I.  N.  976  bekannt  gemacht  worden  ist,  giebt  derselbe 
Z.  3  die  Schreibung  MILU,  und  Z.  4  MASSr4!V!  statt 
an,  welches  letztere  auf  einein  Versehen  beruhen  möchte; 
eniHeh  2.  t  nach  W '  elatt  P  den  Bacbatabea  linäm). 
Meie  LeaaH  aahelal  He  ridili|fe  sa  aein,  obf leich  IIa  BIfte 
9  Ahr  Festae  aaci  bfaweilea  aiaVaraaaie  aaf  laechriftea  ildb 
findet  Von  dem  weiteren  Schicksale  dieser  Steine  habe 
ich  nur  so  viel  erfahren  ktlnnen,  dass  dieselben  nach  dem 
Tode  des  Grafen  Rennese  mit  den  übrigen  Sammlnugen, 
nonaeat  Crenildea  aad  Roeocco's  foa  dem  ilteeten  icfaer 
80hae  aadi  Aatwet^a  geaehaft  aal  bÜBalUcb  TCialeigeft 
wafiea  adea.  Der  bekaaate  VerfiMaer  dca  rheia.  Aatiqaa* 
riae,  Vr.  ren  Stramberf  ia  Coblenz,  will  sogar  wissen,  dasa 
der  wichtigste  Stein  No.  2  von  einem  Engländer  für  6  Pres 
erstanden  worden  und,  wie  so  mancher  andere  Schatz  dea 
Alterthuffls  ans  den  Bheinlaudea,  über  dea  Caaal  gewaa* 
den  aei.  . 

Weadea  wir  aaa  aach  vaialeheader  Darlegaag  dea  ThaU 
beataadea  aar  abherea  Betrachtaag  der  fraglichen  laacbriflea, 

ao  gibt  aaa  bei  dem  Stein  Nr.  1  das  Vorkommeü  eiaes  Sol- 


6)  0.  ZaU,  Haadbaek  des  fOn.  Bpigraphft  a.  TkdI.  S.84. 


Digrtized  by  Google 


88  EpigrapMicke  Am^dtiem 


dalen  Tertiuius' )  von  der  8.  Legion,  welche  bekanntlich  ihr 
Standquartier  in  Sdassbur;^:  hatte  und,  wie  aus  zahlreichen 
JMokmälerii  hervorgeht,  an  100  Jahre  laug  xur  üesal^ung 
mi  VerihekUf  iiog  dcf  DaMMi«l»alaode»  iimit  %  eloM  hlilwf 
kMcshtamrorllieA  Fiigcmif ,  «Im  die  FinidstiUI*  ämm  l^t 
üvitciM  Mu  O^geffMoieii  gehfrt  halbe»  nOge,  4«  aMtür 
einigen  Zieg^elti  oder  Backsteinen  in  Cleve  und  Xanten  ket^ 
nerlei  Denkmäler  dieser  Legion  am  KicderrJicin  bekannt  sind» 
Diese  Vemuthung  gewinnt  an  Wahrscheinlichkeit  durch  die 
•ieb  ieieht  eufdrimgeiide  AoMheiei  daie  äm  üekeo  Dfcv  f  ^ 
genüer  des  Bndpmifcte,  we  eich  der  Pfeiilgrabea .  m  itm 
Rhein  anschJoss,  ein  Wachtposten  aufgestellt  war,  welcher 
mit  der  grosseren,  in  Niederbiber  bei  Neuwied  t«(ationirteo 
Besatzung  von  Soldaten  der  8.  Legüm  in  unmittelbarer  Ver* 
hindaig  slnad  Wüt  eine  SUtkn  en  der  fiteile  des  Wrn^ 
orCee  spricht  auch  der  geniua  lo€i*X  ^  QrU^feMt  wtUmm 
Mhen  den  hueheten  Gottheiten ,  den  Implte.  und-  im  Jnne^ 
diese  Volivara  geweiht  ist. 

In  der  Inschrift  No.  2  (ritt  uns  zunächst  der  dem  geniui 
loci  und  dem  Jupiter  vorangesetzte  Name  der  Fines,  weh 
eher  hier  ohne  SSweifel  'Gninagottheit'  hejseiebnet^  so  hede»> 
tungivell  entgegen,  da^s  wir  denselhen  heim  Milen  elMr 
näheren  Bestimmung  nicht  leicht  i|uf  die  Gränze  einer  blos- 
sen Ortsgemarkung  beziehen  können,  wie  diess  Steiner  Cod. 


6)  In  «iaar  Wornsar  laiohr.  (Aimaloa  d.  Yer,  fflr  Kass*  AbIkIT« 
^  S«&75)  baM'^et  lai  dectelbo  Namen  naiee  Hastlful  diritalls 
Uattfaoomm« 

7)  Yergl.  Prof.  Klein  Ober  die  Legionen,  welebe  In  Obergema- 
nten  standen.  Mains  1853.  S.  19. 

6)  Ueber  die  nüilreiohen  Zlegelinsolirffien  der  leg.  YIIT.  Aug.  c« 
NledeiMbee  Trgi.  diese  JabrMKXXTL  &196  n.  XXTII,  148. 

9)  üeber  den  gexdoi  lodt  weleher  Tom  Ende  des  swelten  Jahr- 
hnnderts  an  Uufig  anf  TetlTslainea  Torkommt,  TorgL  Lenoh 
O.-M11S.  L  tt.  4. 


I.  R»  l»90r  feltai  hat.  Betcliteiiswcftk  itl  aocb,  tot  4m 
Wwt  Vitteft*  to  «iieier  BeaeKtmiy,  m  viel  nir  Mounit  Ig, 

mir  eiaaal  in  einer  alterthflnlichen  Formel,  womit  die  Fe- 
tialen  vou  einem  benachbarten  Volke  für  Gebielsverktzuo« 
gen  CieuugthuuQg  fordern,  gebraucht  wird  ^^).  Auch  hiec 
encbeioea  die  personificirten  Granjcn  (inca)  in  Vecbinduof 
■H  JsfUer,  dcB  Bcecliatser  der  ChrinseB ,  weber  Mcb  efi» 
tcr  JapHer  TenpiuiM  «der  Terminalia»  bei  den  Qriechta 

Uem,  mui  werden  als  Zeugen  ffir  das  Ferlelala.  Recht 
aagernfen.  Wir  werden  demnach  auf  einen  anderweitigen, 
umfänglichem  Gränzbezirk  hingewiesen,  und  da  der  Votir«- 
stein  nicht  von  Civilpersoneu ,  sondern  von  Soldaten  errich* 
tet  ist ,  scheint  die  Annahme  eines  solchen  Besifks  gehnlea^ 
»elcher  mter  militärische  Verwaltung  gestellt  war.  Ks  kau 
■«I  aber  an  den  Fundorte  der  beiden  Steine,  wo  noch  benlo 
das  aber  im  Winkel  swisehen  dem  Rhein  und  der  Vlutt- 
baeh  thronende  Schloss  Rheineck  in  Bezug  auf  Sprache  und 
Sitle  dai»  'Oberland'  (Land  der  Trevirer)  von  dem  'Nieder^ 
land'  (dem  Wohnsitze  der  Eburuneo,  später  der  Ubier)  schei- 
det ^^)t  k^ne  andere  Gransscheide  gemeint  sein,  als  die  mmi* 
iclM  GcnHuila  superior  und  inferior*  Rio  Slatheiinng  des 
Landes  westlich  vom  Rheln^  von  sdner  Quelle  bis  nur  Mtln- 
dung,  welches  wahrscheinlich  schon  vor  der  Ankunft  Casar's 
am  Rheine  von  den  mit  Ariovist  verbündeten  deutschen V^ül- 
kern  besetzt  war ,  in  Germania  superior  und  inferior  er- 


10)  Livias  Ab  tr.O.L  0.32.  §.6.  'Audi,  Japfter,  andite»  finM* 

11)  Karl  Simrook,  RheinUn*!.  3.  Aufl.  S.  311. 

12)  Dass  beide  Germanien  nieht  eigenüicho  ProTlnscBf  wlo  man 
gewöhnlich  annimmt,  sondern  nur  besondere  dioeoeses,  d.  h. 
militärische  Yorwaltungsbeairke  gebUdot  ha^^on ,  wal- 
ehe  an  Gallia  Belgica  gehörten  aad  mitfr  aigenon  UUUftrgou. 
▼ernears  (legnti  Augusti,  pio  praetoro  «xeroitus  Germantci) 
•taiidaD,  hat  Iliaodor  Mommson  \a  'den Bariditaa  über  die 


biyiiized  by  Google 


BpigrapÜid^  AnäMitm^ 


«nliflC  TadfiM  all  flclion  sinr  Seit  des  Tibciriiis  bcsichnii; 
•fcne  jedocil  iie  GrSinz«  der  beiden  Germaniae  nach  Westen 

weher  anziigeben,  als  (iass  sie,  mit  Aussrhlwss  derTrevirer, 
die  Sequaner  und  die  Lingoneu  berührt  haben  ^^).  Ebenso 
«■bcsäflMt  161  ik  Qrttnxe  «wischen  Ober-  wai  Uatergeraift» 
•Icn ;  mr^der  Ck«graph  Ptolemaeus  nennt  in  der  vielbe spm- 
dienen  Stelle  11)0  einen  PfosS  *OßQ/^ya  (^OßQi'yxa,  ^OußQi'xa) 
als  Gränzscheidc  ,  setzt  ihn  jedoch  irrlhümllch  südlich  von 
MogoQliacum,  welches  nach  dem  einstimmigen  Zeugnisse  des 
Tacitus  und  anderer  Gescbichtschreiber,  sowie  auf  den  Qrond 
lahiroicher  Insebrillen  nn  Ober-Germanien  geliarte.  Wie  AU 
ttrtiinawffinelier  haben  sieh  «It  Mutbnmssangen  ersehopft, 
diesen  rätbselhaften  Namen  genauer  zu  bestimmen.  M'ähreud 


VerliancHungeii  der  Konigl.  Üi;:Lo,  Ues.  d.  Wiss.  Leipzig. 
Philo!. -hUt.  Classe'.  4.  B.  185.'.  S.  2ül  IT.  Boaaiiöinnig  naohgc. 
wiesen,  naoh  Vorgang  Fechter'»:  *Helvctien  in  der  vorconstanti^ 
machen  Provin7Jal-Einthcilung  Galliens'  (in  Qerlaoh's,  Hottin- 
ger's  u.  Wackörnagel's  ßoUwob.  Museum  für  hist.  Wfss.  Bd  -1. 
Frauenfeld  IH^O.  S.  308— 841.  Diese  Ansicht  hat  ^'U  jotzt  si  ;!i 
fast  all^emeiaon  Beifall  erworben  und  n^öchtc  schwerlioh  durch 
d«n  Widerapraoh  A*  W.  Zumpfs  (A.ug.  Quielm,  ZamptU.  «ftUi» 
di«  RomAn*  aiTO  de  selectlä  antiq[ttitalttm  Romaa.  oapitibus  oapilB 
qUAtuor.  Berol.  1859}  euohUttert  werden,  welcher  sich  übcigtiiDJ 
durch  die  BorgfältigoZusanimenstoUiuig  der  einzelnen  Legaten  ia 
beiden  Qermanien  unsem  Dank  Terdient  haJL  In  etaem  Paukte 
BobeInt  um  jedoeb  Tb.  Homouen  so  weit  la  gehen ,  weaii  ev 
die  Efaifllbniag  gaUlaober  laBtttattonen  In  den  bdden  Germaxilea 
•e  well  aaadehntt  data  er  die  T^lkersoharten  denelben  an  den  jiKhr* 
liehen  liaadtagen  der  drei  gaUlsoHen  Previasen  In  Lyon  aoirie 
an  der  damit  Terbandenen  rellgtSsen  und  polltlsoben  Qemaia- 
aebaft  Tbetl  nehmen  ISisti  da  dieier  Grad  ren  Abhängigkeit 
der  Haksrbetniseben  Germanen  dnroh  Itdue  einzige  darauf  lie- 
aÜgUebe  Tnselirfft  erwiesen  werden  kann. 
13)  Fr.  A.  Üekert,  Geogr.  der  Qrteehen  o,  B9mer.  II.  Tb.  2.  Abtb. 
S.  MG. 


Digitized  by  Google 


Epigraphliche  Anakkten: 


eiiifge  denselben  sogar  auf  dem  rechten  Rheinufer  socfttei 
nnd  für  den  Main  prkli'irten,  liabru  ihn  andere  fOr  die  Mo- 
sel ausge^ebeit,  audere  für  die  bei  Sin;!i<r  in  den  Rhein  niQn> 
dende  Ahr;  andere,  welche  sich  durch  eine  dunkle  Namen»- 
ihDlfehkeit  leiten  ÜesseDi  dachten  an  den  Ob  er  «»Rh  ein» 
^sn,  eine  Ansicht,  welcher  noch  jflD|^  Pr#f.  Riete ^)  m1« 
nen  MM  f  esehenht  bat.  Endlich  bat  Frof.  BVehlng  ta 
seiner  schatzbaren  Ausgabe  der  Notitia  Dignifatum  mit 
grossem  Aufwand  von  Gelehrsamkeit  den  Plussnamen  bei  Pto- 
lemaeus  mit  der  Nahe  (Nava)  zu  identificireu  gesucht. 

Diese  verschiedenen  Erklftrangsversuche  werden  nunmehr 
alantüeh  ier  gltichlkhen  Hypotbeae  des  «i  die  Irferaebnng 
'4tf  rVniiflchen  Strassen  und  Befesdgnvgen  te  Jen  Eheintmi 
den  sehr  verdienten  Oberst-Llentenant  ¥.  W.  fikbnridt  weicht^ 
mflssen,  welcher,  gestützt  auf  dit^  Thatsachc,  dans  gerade 
der  Pfin^st-  odvr  Vinxtbach  bis  zur  franz(i<i>rhen  Er- 
oberung des  linken  Kheinufers  die  CSr&Bze  des  Cüluischen 
und  Trier'scben  Eraatiftes  bildete,  sowie  auf  die  Aehniich« 
keit  dea Namena,  der  im  Munde  dea Valkea Pina«(PieBa»)» 
hteh  lantet,  mit  dem  Inaebriftllehea  Pinea ,  in  dienern  Ba* 
ehe  die  Gnnflaehelde  awischen  6her*  nnd  Cntergermanien 
erkannt  hat. 

üm  die  von  Schmidt  nur  aii^^ff^nifrien  Beweise  zu  befe- 
stigen und  zu  ergänzen y  bemerken  wir  noch,  dass  wie  im 
Allgemeinen  die  Begranzvn^  der  altea  DiUcesen  mit  der  po* 
Ktiacben  Landeaeintheilnn^  nnter  den  ROmem  and  dii^nlf^ 
der  geifltlieben  Sprengel  nnd  Dekanate  mit  der  Gaaabthci. 
lung  in  der  Irinkischen  nnd  spatem  Zeit  fibereinstimmt,  an 
auch  die  GrSnzen  des  südlichsten  di  r  zum  Kfilnischen  Erz- 
stift  gehüreiideu  Gaue,  des  sog^.  Ahr-  oder  liunn^xaus,  ^'nade 
his  Ober  die  AJir  reichen«  indem  der  gan2  in  der  Nähe  dea 


U)  In  dies.  Jahrbb.  H.  XXT;  78. 
15)  Noüt.  Ooöideotb  p.  ddS'f. 


99  B^iffp&fhitthit  ilMAMtoR» 

VtaxIktclHS  gvbf Ott  Ort  BreWff  toi  gtiUdiitMi  Pnkt 

WMele  »). 

Kehren  wir  zur  iiaiirrn  Betrachtung  der  Inschrift  zurück, 
fo  bietet  die  Erwähnung  von  Soidaieu  der  30.  Legion  eine 
nillkcMieue  BtMÜgmg  unserer  oben  aufgi^tellten  Hypo- 
thttie:  gleichwie  nAmlidi  aof  der  SAdteite  Vinxtbftelicf 
ein  fioldal  der  ia  Obergeraamen  stationirtea  8.  Legieii  dea 
Votivstein  geweiht  bat,  so  erscheinen  aaf  der  an  dem  gegen- 
überliegenden Ufer  gefundenen  Votivara  als  Dcdicatorcii  Sol- 
daten der  Leg.  XXX.  Clpia  Victrix,  welche  bekanntlich  von 
ftaiaer  Trajaa  gebildel  iat  «ad  roa  Anfaag  ihrer  firricfataag 
bis  ia  die  epile  Kaiieraeit  ihre  Siaad^aartiere  u  üaterger- 
nanien^  meistens  in  Castra  Vetera  ( Xanten -Birten)  gehabt 
hat  ^').  Man  wird  daher  der  weitcrfii  Folgerang  gern  bei» 
pflichten ,  dass  die  auf  dem  Steine  genannten  Marcus  Maa- 
•iaeaiaa  Secaadas  aad  Lacius  AareUus  Dosso  ebeafaüa  aa 
mmm  Militarpobtea  gehört  hahea,  deaaea  Beatfanaiaag  es  war, 
theils  die  GrAaae  aa  bewaebea ,  theils  die  eingeheadea  Be- 
fehle der  Militürbehtirden  weiter  zu  befördern.  Die^ier  Po. 
Sien ,  auf  dessen  Vorhandensein  die  nach  dem  Zeugnisse  des 
Oberst  -  Lieut.  Schmidt  früher  noch  sichtbaren  Alauerreste 
aai  Rheia  oberhalb  der  Brücke  aber  den  Viaztbach  hiaaa- 
welaea  acbeineo,  ataad  sehr  wahncheblich  ailt  deai  ia  Re- 
Mgea  (Rigomagus),  wa  noch  in  jüngster  Zeit  die  interes- 
sante Inschrift  des  Arcias  Marinus,  eines  Priesters  des  Jupi- 
ter  Dktlieheaus  ^^),  aa's  Lkht  gekemaMn  ist,  garaiionireodea 


16)  Man  vergl.  Dr.  Eckertz:  'Die  Aiudehnang  des  frjtnkiicheo  Kt- 
paaiUndes  »af  dar  linken  Rheinseit«.*  (Progr.  des  Fiiedr.-WiUi.- 
Oymn.  su  KQIn  rom  J.  1854)  &8. 

■ 

17)  Orotefmd  hi  {SimmannannV  ZaliBahr.  f.  Altartktunswlssaiualian. 
1840.  8.  661. 

18)  Jnpit»«  Dollohanot*  BrUXrang  ebitr  la  Remageii  -geftindsMii 
Stataiebiift  ii.6.w.  Von  FrotBranii.  Wiaakolpaoasprogr.  f.lQ63. 


u  kjui^cü  L/y  Google 


COTpi  Im  MdMicr  BesMlnaif .  Aot  ««er  laMhfifl  geht  her* 
VW«  toi  die  ierUfe  Qiinlioii  dmaab  ümü  Ujtkdnti 
Cehwrte  (C«fc»l  PleHft  ÜMMieeiumni)  kMtMden  bat;  tob 

nOg^efi  auch  aeilweilig  SoMaIctt  to  aa  Legion  tot  gettaa* 
deti  haben,  welcher  die  Cuhortcnsoldaten  atUcbirl  waren. 
Noch  verdient  srhliesslich  die  Thatsaclic  anfjeführC  zu  wer- 
den, dass  aof  Schloss  Elbeineck  zu  verschiedenen  Zeiten  rd- 
MlMbe  MtMM  fud  in  als  der  jet««e  kunstiitbeBia 

IMIser^  Herr  CiteniiBfalcr  van  BadiMna-HaUwaf  aiM 
Weg  plaaim  Hefa,  da  röaiiicbea  Grab  aiU  Vaaaa  «ad  üv*- 
naa  gefandeii  worden  ist  eki  Beweis,  daM  R5Bier  dia» 
•en  bis  nahe  zum  Hliein  vorspnugeaden,  weifschauenden  Berg: 
SU  >esetzen  and  aiit  eineoi  WachÜiurm  zu  versehen  nicht 
unterlaaaa  haben  werden. 

Paiaaa  wir  die  eiaaalaett  Maneftte  maawMD,  welche  wir 
nr  üalerrtilMf  vad  Briiateraag  der  ScbttidCacbea  Hypa- 
tbeae  ansgefakrt  babea:  aaalcbat  die  NaaMaifthallcbkeii  des 
VbiXtbaches  mit  dem  inschriftlieheii  Fines,  sodann  die  toII- 
komraene  Uebereiosiimmuiig  der  durch  diesen  Bach  be»tiiuin. 
ten  Gränzeu  der  beiden  Germanien  mit  denjenigen  der  Knl- 
niacben  und  Trier'icbea  OiOaesen,  welche  das  ganze  Mittel- 
alter biadurcb  bia  aar  aeaern  Zeit  iMt  anverftadert  bcstan- 
to  balea»  Üeraer  den  Paralklisaiat  awbicbea  de a  aa  beide« 
ScHra  dea  Grinabachea  statlaairten  Seidaten  verschiedener 
Legionen,  endlich  den  bedeutungsvollen  Umstand,  dass  noch 
heute  (ias  Schloss  Rheinecli  iu  Bezug  auf  Sprache  und  Sitte 
das  Oberland  von  dem  Niederland  scheidet  — :  so  wird  man 
dea  raa  Ptolemaas  aicher  aus  alten  Quellen  aufgenommenen 
(Briaiiaas  0  b  r i a  ga  endlich  als  aachgewiesea  uad  auf  Graad 
aweler  lascbrifllicher  Deakaiiler  dea  Viaxtbaeb  als  saU 
eben  betracbtea  dOrfea,  welcher  aar  Rflaieraeit  Ober-  aad 


1^  8.  dl6M  Jahib.  II.  ö.  32, 


Ihm  dB»  wem  «iicli  «codidi  ufofcnlichcr  Btchi,  üe  Cfartm« 

scheide  Bfreier  LftiMler  bildete,  kann  um  ebensowenig  be* 
fremilfii,  als  dass  zu  C^uar's  2eit  ein  jet^et  fafit  iiamfiiloser 
Bach,  derRubicaii,  Ualiea  v«m  CisalpiuiscbfiM  Gallien  iremiU, 

2m  MilMie  ifndieii  wir  iie  KrwartnBg  aw,  ^teü 
«■Ca»  ga«iahtroll0  Grinde  ftaUMsla  BrgeMM  «MnrtrUft. 
tMMkwif  den  Baifiill  d«  Pafihariumer  tidb  iwwerben  wtrd«, 
wie  denn  auch  bereits  uach  dem  Vorg^ang  des  Diileriieicliiie> 
ten'^)  Prof.  Becker-^)  und  Prof.  Kiedler  (laut  brieflidier  Mit- 

tiniiiMg)  mtkvüHkemmm  4&mi  «iMrafilAadMieffUirtbftbMir 

♦  ■  '■  . 


» 

Der  mn  die  valerländiscbe  Oeschiebte  and  Rumt  so  ver- 
diente Prof.  L.  Lersch  gU)'^  bti  der  Ausarbeitun«:  seines  Ceu- 
iralmuseuiDs  rheiulUndi.sclier  Inschriften  (Bonn  1839—42) 
Von  dem  Gmodsalse  aus,  nichts  aufsnioebneo,  als  was  nocb 
vorfindjich  war  and  ron  ihm  mit  eignen  Aogen  genan  ge- 
proh  werden  konnte »  damit  durch  Ausscheidung  mancher 
theils  iuterpolirter,  tlieils  erdichteter  Inschriften,  welche  ohne 
Kritik  \u  Hie  giojistitii  Samroelvvfikc  auf<;enoranien  worden 
sind,  eine  feste  Grundlage  för  diese  so  wichtige  Gattung  rO- 
nbcher  Denkmäler  gelegt  wOrde.  So  nweckmässig  dieses 
Verfahren  ffir  den  Anfang  auch  war,  so  drängt  sich  doch 
jetzt  bei  dem  grossen  Fortschritt,  den  die  Wissensdiafl  der 
Epigrapliik  gemacht  hat,  das  unabweisslichc  Bediirfuiss  auf, 
auch  diejenigen  Inschriften,  von  denen  nur  Abschriften  vor- 


20)  F.  W.  Schmidt,  Lok&limtersucli.  S.  74  Anm. 

Sl)  J.  BMk«r  im  Ar«h.  fOriraakf.  OaMh.  ü.  Jb.  i«B.  &  2.  Jim»  1* 


L  iyui<-cü  L/y  Google 


hmdtn  smif  ßnt  ihre  Quelle,  i.  h.  die  rdUio  princ^»  t«. 
rftclmfllireii  «»d  die  Oliw^wAidiglteU  der  tmm  Mewigei- 
«itar  focflttliff  M  ulenMchM»   Wir  ikmm  Mi 

4nrdi  B^preclmog  elier  vor  Muht  900  Jaima  -  u  ^ar 
SUi4t  Bonn  gefundenen  Inschrift  erläutern ,  welche  ut 
gleich  Gelegenheit  bietet,  das  fast  ganz  erloschene  Anden- 
ken eines  geklirten  Laadsmaunes ,  welcher  sich  um  die  v»- 
^trimdjgche  Epigrapbik  grnsse  Verdknate  nrworhcii  hU,  im 

4MNr.«lill«  n  «nMMD.  Wir  iMfoen  die  iii€M«r^  te» 
fm  iMer^i  f.  LVUI»  b.  4  Mniliche  iMfMft«  Mdi  Wil» 

eher  eiu  Praefec(u8  Aurelius  Sintus  2ur  Regierungaaeit  de* 
Diocletian  und  Maximiui),  unter  dem  Consulat  des  Tuscus  und 
AnnUnus  (2dd>  n.  Chr.  einen  Tempel  des  'Mars  Militarii* 
wmUkmii  «tf  wieder  errichten  liess.  Gruter  gibt  daselbst  «Ii 
iciM««llc«i:  «EzModülectioMhMNovMitifain.'  ümNk.im 
QüU  mmm  hochgeMbitoteB  nmuta,  des  Bra.  Praf.  Scha- 
pen, war  es  aiir  yergOaBt,  dieses  selten  gewordene  Bach,  wd* 
chcÄ  uuU  r  dem  Titel:  *Fraiicisci  iiiodi  ünjgensiä  Novantiquac 
Lectioues  tributae  in  Epistolas  cciituui  et  quod  superest'  [133] 
m  Fraahfprt  a.  M.  bei  Audr.  Wechels  Erben  im  J.  1584  er- 
•chieaeii,  aad  apäter  ia  den  V.  Baade  der  ^Uunpas  aire  Cut 
arltaai  libcraBan'  Toa  Jaaas  Oroter  im  J.  1607  so  Fraaiif. 
ahgadrackt  wordea  ist,  aldier  eiameben.    Gleich  der  B. 
Brief  dieser  Sammlung  enthält  eine  grflndliche,  in  fllenctt' 
dem  und  ^(M.'ililtem  Latein  geschriebene  Untersuchung  des 
Jacobus  Campius  über  die  ara  Ubiomai,  an  deren  Schluss 
sowohl  die  fragliche,  jetxt  verloren  gegangene  Inschrift,  als 
eine  »weite  dea  Partaais  Salatarihna  geweihte,  die  in  de« 
henachhartea  Godesherg  gefaadea  worden  nnd  jelat  im  hie> 
sigen  Mnseam  der  vatcrliadlsehen  AlCerthUmer  aufbewahrt 
wird,  abgedruckt  ist.    Lersch  iültrt  in  der  Nü(e  zu  dir  iiu 
Centrairaas.  Ii.  Xo.  18  mitgetheilten  Godesberger  Inschrift 
ddaae  Alteate  Quelle  niohi  aa  and  scbaiaA  aia  überhaapi  nicht 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


g«kaMU  M  kftkea.  Dteser  Brief,  wtichef  rai  Jmb  Ka«^ 
M  4ii  h  liBt  an  Minüim  f  «tdirieben  war  «ail  roa  dkac« 

dem  bfrOlmiten  Herausg^ebar  des  Tacilus,  Justus  Lipsius* 
wördirli  mitgetheilt  wurde,  if;t  um  i^o  bedeutsamer,  a1<;  er 
unter  dcu  Gründen,  welche  dafür  sprechen ,  die  von  Tacilua 
erwftliate  Ära  OMorni,  aklit  aacli  Gadesbcrf ,  wie  4er  aaa» 
gaseMuMte  ■vaMnlal  wi^  BeArderer  Am  WiiaeoecliaArii  rar 
Mt  4€r  llelMiaafion,  CkafHeraNiaa  veaFfeacaaar,  aaiwlMa, 
gouderii  uach  Bouii  zu  verlegen,  einige  tiiciit  mehr  vorhan- 
dene Denkmftlerrestc ,  ein  tirnlfes  Gebäude  am  Wichelshof 
ni  eine  Wasserleitung  mit  Bogenstellung  (aqnae  daetat 
ilnwlilia^)  erwilint  Bin  genaaer  Abdruck  ilicses  Dacaneati 
aacb  ier  efttaa  Aaigafca  4er  Naf*allfaae  lectiaaes  va«  Ma» 
dlue ,  welcbea  wir  anter  dem  Texte  geken ,  wird  dalier  den 
Freunden  der  rbeiniscbea  Alterihämer  nicht  unwiUkemmea 
•ela^). 


ite)  Ton  dieser  WMswleitung,  weloho  Ton  derEifel  «i»  ttborDraae- 
dotf  naoh  dem  easlniiB  fflbrte,  hat  mdn  TOrohrCerFreoiid,  Prof. 

Simrook,  nooh  in  seiner  Jagend  Reste  auf  der  an  dem  so^. 
Rennweg,  der  ewischen  dem  Kirchhof  und  der  Thonfabrik  von 
Hrn.  Sarter  Torbcii'uliit,  gclcgcucu  Acckern  zu  iago  btelieade 
Rudera  gesehen.  Jetzt  hat  man  ullca  Mauerwerk  sorgfältig  aus- 
gebrochen.  Die  von  Campius  für  den  Namen  Vigelshof,  der 
jetzt  Wichelshof  heiöst.  angegeheno  Alileitung  Toa  vigiles  scheint 
nnnohmb.ir ;  noch  später  naouten  die  Jvülner  die  Wartthiirme 
der  St  i  Itmauer  *  WlchhSuser'.  Vrgl.  Minola,  kurze  Uebersiolit 
siok  am  Rhein  Merkw.  ereignete.  S*  240» 
98)  Franc.  Modius  lusto  Lip&io  S. 

Do  ara  Ubiorum,  eujos  apud  Xaoituai  tauin,  Lipst  amicissimOf 
tnonfio  est,  haec  naao  ad  ie  mitto ,  qiiao  nuper  totidom  verbii^ 
{romo  iisdem,  ad  me  scripsit  luria  et  antiquitatis  peritissimus 
Jaoobna  Campias:  'Aram  Ubioram,  taquit,  exiatlno  iolbi  lool 
ftaltM^  nbl  nane  est  opi^dam  Bonaa.  Nam  Tacttat  aram  apad 
'  oattra  pilniaa  logloais  potoÜ  AU  onim  legatoi  ab  Mnata  tOfioi* 
Ml  apnd  Acam  OUonm  temanlaom  adilH«:  Dma  Ibi  legte» 


Digitized  by  Google 


In  Bcumr  Zeit  llabfB  vwar  besmiien  MiiiMrt  te  lelMr 

alten  Geographie  und  Fr.  Ritter  ia  diesen  Jahrbüchern  (H. 


aat,  pfiman  «tqu«  irlgMlmam  hTaoiMies  Ao  Plaaoiim  legatto» 
Bfa  piiiMip«ai  •  tanmltii  al  ftiror«  nfittii»  parieUteaCem »  In  aa* 
afaria  prfmaa  laglonb  aabddinm  qoaarfnai  OHa  rfgn*  at  «qollaiii 
attplaxnm,  taligfoBa  aaio  tatetam.    At  aaatm  pttaua  kgiaala 
prapaBomum  sHa  Mssa,  ax  aodamTlMlIo  palal:  aam  BhioXX 
Bovttani  bybacaa  Piimaa  lasloats  nomiaAt.  Onr  vaio  liMIo  aoaa 
UalmctaaTMltaBBo»»aa  namtfoBaiB  nan  faaial^  oauisa  aal|  q«od 
laaii«  Ula,  nM  nniia  hkIm  asl,  ax  dioliiM  laKtonnm  in  ao  aom* 
maraliona  danuun  fiaqnaaUil  aft  In  opplU  nomiidi  ajuii  aoliu 
anta  eastra  fnlsiant,  foimain  aadtfioari  ooaptaa  dt»  nt  da  Vato- 
ribna  anctor  aodam  Ubro  aarlblt:  'YaUam  moioiqiia  fitmabaat» 
aabversa  longaa  pada  apara  band  pfoaiil  aaalria  tn  modiim 
aunielpll  axttraato*^  Bl  aottl,  Madl,  ax  Somaai!  ad  praaddam 
OaUlaa  orcUaoa,  aaapa  tlyHalaa  dtvaMawiQB  tagloMm  kf» 
bamai  qnaa  laaldaa  aqnaa,  aoToiqna  anuiaa  ftaib  orbtom  ttaaa 
ribna  taftiadarant,  axpelfiiM.   Jam  paipatna  ftdaaa  Bonnaa  Fkl> 
ma«  Lagionb  bybacaa»  qaamdla  Bbanl  ripam  Bonaaaa  lagtoaaa 
Uisadenmt,  praator  Tadlom  ailam  PtoloDaana  Indtelo  aat*  qal 
Bonaaa  lagionam  Prinam  aürfbüil»  dnravltqaa  ad  Caroll  Magni 
at  LudoTfol  nsqna  temporai  «t  avbi  Boima  Caitra  Bonnanai*  dl- 
aavatar  pasatmqiia  In  antiqali  Eeelaalaa  aoatraa  montnientia  oppl» 
dam  Cattrobonnaoia  ladigatatar.    Qdd  qnod  hodlaqna  as- 
flaat  eerttailnia  aaatrarnm  iadlata»  band  preanl  oppld«i  nblavna 
aoUnnm  ^Cj^om  aoUaginm  aa^  DIadakIzaban  Tulgo  diatum»  ad 
portaaiy  qoaa  ColoDlani  Agrippinam  dnolt?  Ao  aan  pcoaul  blao 
ifUa  aadifidomquo  perraCutam  lanaiaana  ilpaa  Bbanl»  qnod  a 
Tlgiliim  ilattoidbai  (alil  ma  fallit  aoajaatnra)  aamaa  aHaamma 
ratfaat  VtgaltboTaa,  sab  onjaa  ftmdo,  oam  flnm'aa  aloalorf- 
baa  aaatalfbQS  a  dpa  raoadlt,  in  ipto  alveo,  et  vineis,  qnaa  no« 
bUIaaifal  vfal  faraataaimaa  vietaat  habet,  Taiernm  aoadamatam 
ab  Attgasta,  Tlbario,  Narone,  ad  Graaeoa  uaqua  Imparataiaa 
Ooaataatlaoa,  YaloBÜidaBos ,  magna  copia  raperftur,  adbaao 
vaia  attam  «ffodlontar  antlqui  plana  operlB,  at  Latlab  wbb  Ta- 
ifa  iuadpta.  Ooaspidtor  praeteraa  aquaedaotos  itraetflls,  f 
Bhanam  asannll:  baad  ambigua  castroram  Indioia.  Sf 

7 


Digitized  by  Google 


XVII.  S  47.  Note)  der  voa  Lipsiiis  angeoiwuiciieii  Aasidit» 
ÜB  An UWomoi  lei  in  der  ciFllM  Ubtorun,  der  spftterea 


deamu»  «d  TMiUioii  oulua  disUntUe  ioler  Ax4m  Ubiorum  et 
Ydtttra  BonoAe  «b  eUdem  interstitium  plane  reipondet:  loquens 
B(«Bpo)  de  Quinta  «t  Undevigeuma  lefioxilbiu,  «it,  Mfl  «päd 
MxafMtmuift  Upidtm»  In  loeo,  oui  Yetera  nomoa  eMOt,  hyber- 
aaiMt  qiUM  ntb  aostrae  fttoeimnioni  plan«  ti  onulao  ooa* 
gCMBt  Mt:  Unto  «Bim  IntorriU»  oppld«m  XanolMirimn  (YaCara 
iiMO  faaiaat)  Bonn«  diatoi  Foit  oiun  axfetiniavam  hano  XJbto- 
ram  aram  rftem  fuiita  in  nrea  Godesberg»  qoae  eit  AKJii^b. 
eopf  ColooLensUi  nd  Y.  fere  lapidem  anprn  Bonnaitti  qnod  Ulio 
fiuiam  AesanUpU  f ubia,  az  inaaif ptiona  nntfqol  laptdis  aoBatarat» 
et  Taciflliaila  Tidaraior,  aram  in  ediliote  loeo  poiitaBu  Hooqne 
adae  nUit  pertnaiaratittiutrlaNorae  AqoUae  Cemes  Harmanana, 
antlqnSlatf«  al  hiitefiarum  oKm  perfliailmiia.  PaiauaMram  et 
ago  oommanibttt  qulbnadan  anJeia»  anm  aia  in  aadibtia  meia  e 
muroinm  pinDls  aroom  ülam  ottendereoi.  Sed  trraTimus,  si  noa 
toto  eoelo,  quod  alunt,  oerto  bona  eius  parte  :  nam  et  nimis  longo 
a  Primae  legionia  castria  abest,  neo  alia  suni  vebügia,  quam  la« 
pidia  iäUu6  AütscuUpiiini ,  vtjri  biinillusc^uo  adeo  est,  Komanos 
longo  post  tempore,  cum  Bounaui  inoolerent.  eanftatis  Doo  illic 
sacellum  con9tiiuiä;3C ,  in  quo  qtillem  ipao  ctiain  sumn  quidom, 
ßed  aoccptum  a  Graecis  inoreni  obscrvarunt,  quo,  riiictore  Plii- 
taroUo,  et  in  lociä  editid,  et  extra  oppida,  fana  huic  Dco  pone* 
bantor.  Sed,  quo  oertius  etiam  oredas,  [non]  nos  errasse,  ioTe- 
nimus  nono  nuper  Beroliemiaa  et  ego  lapidem  Bonnae»  In  pu- 
blioa  7ia  negligenter  looatum,  cuius  litterae  rotarum  «ttilta  axe- 
sae  inacriptionem  indicant  huiua  (»lo!)  rei  magit  eoagmenCen). 
Teitatar  enim  Ule  templnm  llarUa  Inibi  fuiaae»  tune  retoatate 
aoUapaam,  ao  fanpocibua  Dieolettanl  et  Maadalani  AA.  «  aole 
mianratam.  XTtriuaque  lapldla  toaeripttonam  tibi  Iranamitto,  fa- 
qoa  adae  aensnio»  Modi,  abaurdana  adao  faelnritiB  pnlaa^  qol 
eoniaaaitt,  Ubioa  aom  ab  Anguito  In  QaUUia  tradneti,  et  In 
proxlml»  Bhane  agila  eoUooati  eaaantt  aram  onmtiltnitte,  ad  quam 
ittrialataadl  Deonunqne  reUgtone  ae  adatringec«at|  In  Ilde  maa* 
floriM.  Qnod  al  tibi  afedlbOa  videbllw>  vidaUtart  haad  dabia»  ei 
Ulttd ;  Haiti  aoa  pettidBiiiai  aaaiam  Olam  vpIttlMa.  Ctdaa  aaim 


Digitized  by  Google 


CfMbAfiipflMMto  Ml  Ndm,  MgwpücbM;  JdtcihälM 
ÜB,  wom  Campius  für      lientiidning  tw  An  Olionai^ 


Del  aomine  iuriaiarandi  formuia  poUus  oondp«retur,  qa«in  ei  ob, 
quem  geo«  h«ee  praeeipuo  temper  honore  oolaik  ?  Sad  et  Tran« 
qaillu«  trarlU.  Aagustum  quorundam  Barbarornm  piincipes  in 
•ede  MarUs  ultoris  iurare  coegisse,  mansuros  se  in  fide  et  paoe, 
qnam  peterent.  Illud  ett,  quod  mihi  non  laüi  plaoet,  quod  ad. 
tootum  lue  Marti  et  attributum  prep«  otiotom  ridetur,  nid  s!  tu 
•Itter  itataeS)  •(  ld«o  «d  rem  faoere  putabia  ut  per  hoe  signifi. 
eentur  Ubii  aoA  pM«M  tantam  oultnri  ipsi,  sed  militatari  etiam 
•d  hoo  deisc#ps  adTersna  hostes  Romani  noMiaia}  ti  Mrfbtl 
eerte  de  Hs  TMÜai  ia  Ubello  De  raofllMU  Germanorum;  eatp«- 
rimento  fidei  super  ipsam  Rheni  ripam  ooUocatos,  ut  MeeNilt, 
Boa  nt  oustodirentur.  £1  lutea  quidem  de  ArA  Ubioram  quae 
diMfMBi  jam  habebam.  qaae  ti  forte  tibi,  Modi,  non  plaeebaat: 
dloaroas  sane  Ubieo  solenti  tarn  eonsnetudiae  Aaguato  aram  eon- 
stitaisse,  in  memoriam  benefioU,  quo  ab  eo  tradaotii  lire  ab 
Agripp*  siilitiae  Tictoriaeque  Augutll,  al  Taoltos  ait,  ioeio  la 
ftden  accepti,  et  !n  proziaü»  Bkeno  agile  eoMoeH  Aionmt,  ad. 
ditia  sacrificiifl,  deieeliaque  ex  primoribas  gentis  saoerdotibus,  la 
quibns  fttH  Sigltmandua  Segestis  ßltus,  qui  saeetdoe  apadAram 
Ubiorum  oreatus ,  deficicntibus  Oermanis  vltta»  ruperat ,  proAa« 
fiia  ad  rebellM.  Sio  Aogutto  Ära  dedieata  Lngdunii  saeerdota 
ereato  C,  Jotto  Yaroondad  Aedno,  Julio  Antonio  et  Vah,  AhU 
eeao  Com.*)  Sie  eldem  Aagealo  Narbone  Ära  la  foro  poiila 
eet,  eerlli^  leglbni  dedlealat  at  etetto  dlebne  etat  Munfal  lap* 
pUeeiflDr  lieetiaeqne  bnaioianBtar,  T.  StatfUo  Tanr0|  M.  AenU 
lio  LepidoCoee.  at  iMtbel  Inieilplb  minaeiift  qaam  ediditEIIii 
TbMlae  la  Auoaimai  Sie  la  Bdteaala  tenplam  D.  CUadIo 
eoailltiitav,  qaeei  enha  Mteniee  demlBailonls.  Deniqet  deAv. 
foete  qoldem  aaelor  quidem  TreaqnOlne»  pleieeqae  prerfoole* 
lam  praetor  topla  et  aiae,  ladet  qaoqae  qulaqueaaeles  pene 
oppidain  el  oonilitnieM.  Vi  Jev  alUl  adiam  Mdeil  poutt»  il 
et  Ufeil  kam  Aagoato  dioatitoiBli  adUMtU  la  ko«  emaenllei 


•}  SaiMie  la  CUidlo,  Flotae  ipttm«  ttK  €0000.  Gh- 
QXJOVD)  UatoilM  Uv^sm. 


L/iyiii^ed  by  Google 


MO 


EpigrapkUekß  AmMUm, 


im  Bttmifinnkir  4er  1.  mi  flöi  Legi««  fnitw  Tttertus 

(Tac.  Ann.  I,  36)^  mit  Bonoa  und  Bonneusia  castra,  wie  der 
Ort  in  der  Geschichte  des  Ba(averkri«gs  von  Tacitus  gcoMiai 
wird  (HisI*  IV,  25,  20),  gtlUaä  g CMchtea  Orflndt,  mimmU 
lieh  die  durch  d«s  Beispiel  rMVelm  (XaMeii)  aatmlitBte 
Anaihoie,  daie  der  Mher  naaenleee  oder  nhedeofeade  Ort 
durch  den  langen  Aufenthalt  von  Legionen  allmählich  zu 
einer  volkreichen  Sladt  (oppidum)  auge wachsen  sei^  sodaua 


ll  in  tpedMB  nIlgf«nU  flum  arga  principem,  Pop.  Q.  Rom.  pro* 
baranl  d4«ai.   Vmm  ui  tnä  •  f«ed»  ei  penleleM^sdwMone, 

quae  postea  inoleyit,  Dt  pro  De»  Augustai»  li*b«retar,  extniamas; 

quid  prohibet  dicoro  ,  Ubios  aotemao  memoHae  et  reverentiao 
©rga  Augustum  Aram  coUocasse?  <^uod  ego  tarnen  ut  tibi, 
Modi,  probem,  non  laboro:  ego  inquam ,  qui  Arae  liuius  situm 
et  reglonem  indloasso  contentus,  religionem,  quam  in  ea  colue- 
runt.  Augnstiqtie  nno9^(o(TtVf  oum  Arminlo  Germono  rideo,  cum 
Tertuliiano  etiam  detestor'. 

Habes  ,  m\  Ltpsi,  doctbsimi  vm  su{  or  hao  re  sententiam, 
quam  ut  tua  oomprobarii  aut  argumenii»  alioqui  debilitari  to- 
hementer  optem,  i(«  ne  quid  hio  deesse  posset  tibi,  quoqao 
modo  huo  pertineaiy  placuit  in&oriptiones,  de  quiba»  Agit  Cam- 
piosf  Mo  Babiungero,  ai  quid  forte  io  alteratrani  partem  apad 
to  Talera  poteent  Yale. 

In  aroe  Qodeaberg: 

FOETVNIS 

SALYTAJIIBVS 

ABSOVLAPIO  HTG///**) 

Q  •  YEMIDITS  RTF// 

MAKiTS  mxm  /// 

LEa*LBa*l*U'P/// 
LEO- AYO '////>// PB. 
PBOVINC'CIHC^/ 

D ///////// 

*)  Hygiaeq  puto  fui^se.  Videatur  Thes.  antiqaitatis  H.  Golt- 
»ü  uoftiri.  et  Aldi  Ortiiographia  cum  alibi  tum  inprimip  p.  171» 


Digitized  by  Google 


Epigrä^kche  AmUelUm, 


die  g'enane  UebereiastimniuDg  der  van  Tacitus  (Ann.  I, 
angegebenen  EnCferniuig  der  Ära  ITbioruni  mit  der  wirklU 
eben  Lage  Bonos,  —  so  viel  filnlenciitcndes  uod  Uebersei^ 

«oMt»  BflcfcilflU  u*  ÜMBeii;  ab  di«  an  mMok  le^ 
ywhiigtd  •  cwciitiit»    Vetariipeni  BfliMB  wi#  #Mr  ifm  9nt, 

Ritter  an  der  angeführten  Stelle  ausgesprochenen  Ansicht,  dass 
die  Ära  übiorum,  welehe  von  den  Ubiern  ohne  Zweifei  dem 
vergötterten  Augustns  geweiht  war  (gleichwie  -  die  Gillier 
iluB  die  berttlimte  Ära  io  Imgdunvm  errichlii'liMiM)»  niebt 
■Ü  4tm  -1m  dMi  Bmhmt  Hhmi  ImMIUmb  gtatowi  StilBi 
■rff  dtr  iBicMft  'Deae  Vletoria«  Sacnm*' WeatiMit^  wvriM 

Rehren  wir  nach  dieser  kleinen  Abschweifung  über  die 
Ära  übiofuin  zu  unserer  Auf«:abe,  der  in  dem  Briefe  zuerst 
aitgelheyten  loschrift  des  Mars  Militaris  zurück,  so  müssen 
vir  ■»■IdMl  die  Thatsacbe  liervorheben ,  daai  Jmb  Coi^ 
|lai  im  II— aiawhalt  ail  ukmm-  ftmwJg  ÜMbe«  m  iMi 
«tf  «iMT  tMb  'Mhfer  boMldneleB  üMllchM  MfiMe  i« 
ffdgUüiea'  iMehrifIttflii,  wann  die  CinfBfctete  bereits  dmreh 
das  Darüberfahreu  von  Wagenrädern  abgerieben  waren,  nach- 

Bonn««:  . 

PRO  •SALTFE*  IMPF*/ 
DIOCLETIiLKI  ET  M  AXIMI 
AMT«  AVaa  •  C0N8TANTI/// 
•  BT  MiXIMIANI  NOBB  *  •     .  ' 

CAESS  •  TEMPLVM  •  MARTI/// 
■  ILITAIilS  - VETVb  i  ATE  COL 
♦  •    r  .    LAPSVM- AVR-SIXTVS  PRAE       ^  . 

£EC  •  IM  •  S  •  A  •  SOLO  •  KESTI 
TVIT  -  DIE  XIII-  KAL-  00» 
//VSCO  a«  ANYLTKO  COS'  *) 
*)  Id  Ost,  Tuäco  ei  Aauüoo  Coas.  quoxum  oo&iui&iu«  iocidit 
ia  aanaa  ChcUti  295. 


tot 


lässig  eingelegt  (locatum)  gefunden  und  die  Insdirift  co- 
pirt  habe.  £ijie  genaaere  Angabe  ttber  deo  Fuodort  des 
Steil»  bieten  *  die  MateriaUMi  snr  geistl.  uod  wdtlidMflU^ 
tWk  to  aMfffMi.  wi  WMtplMaiicbeD  EniaM.'  fttagt« 
im.  BJ.L  fl.«.  8.18t,  wmmIi  ier  8tdi  faifthatt  8cr 
Stadt  BoDu,  wahrscheinlich  bei  dem  Neubaa  dea  durch  Brand 
aerstOrten  Klosters  im  J.  1315  ai!sge*rraben  wurde.  Wc- 
aigateiifl  kamen  damaia  laut  einer  alten  ElosterchrouilL  bei 
dar  BrdaiMi  fmie  ilcipanie  Sirfe  nü  iriiiMwhtii 
langcbciM«,  wavMi  8  ki  ElMtciliift  fauifi  tlßhtm  Mfeb— , 
nun  Voracbehi ,  und  In  der  Qiranik  heisst  es  ausdrflcklle!» : 
*Diese  unsre  Kirch  und  Closter  ist  vor  Zeiten  Ein 

Heydnifcher  affgötzen  tempel  gewesen,  darin  der  Affgedt 
Muni  TCtebret  waiien  ala  ein  •banter  abyadl  in  deiaan  Shr 
der  TcBpd  cibtset  Warden'  — :  eine  Tmdilian,  wtlalia  aick 
ahne  Bwcifel  anf  nnaem  InadurlAatein  grandei  In  nanatar 
Zeit  hat  der  Mainzer  Archäologe  Leime  die  Aechlhett  der 
Inschrift  in  Zweifel  gesogen  und  die  Vermutbnng  ausgespra- 
ahen ,  d^ss  der  Stein  mit  verwitterter  Inacbrifl  durch  einen 
■aacn  Stein  nnd  eine  der  alton  nicht  tr«i  naehg ebitdalt  U* 
adnifl  enatel  wnvdan  aaL  Ab  Grin4^  welche  HHr  eint  apl» 
tere  Zeit  zeugen  sollen,  werden  angeführt:  der  unrömische 
Zusa(z  'militarig'  zu  Marti§,  dann  'praefeclus  ia)p(eratoris)', 
endlich  die  moderne  Bezeichnung  dea  Datums  DIE  XiU.  M. 
OC  Ma  aiate  diaaer  AnaatoUmgen,  daa  Attrihnl  daa  Man 
hetfcimd»  wciaa  iiich  Jacah  Caai|»ina  anfcstaiaen  lat^  arla* 
dIgC  aieh  cehr  leicht  dnrch  VergleidMing  ehier  Fmlldin- 
Schrift  bei  Uenzen  n.  5672,  worin  ebenfalls  ein  Mars  MilK- 
taris  vorkommt.  Dieser  Beiname  des  Mars  ist  mit  *Campe- 
ater*        a.         f^.  8d88)  sa  vergleichen;  dnrch  beide 


24)  QMoh.  dac  SUdt  Bonn     K.  A.  M Oller.   Bonn  1834.  S.  34. 
26)  Dorow,  die  Denkmale  germ.  lk  röm.  Zeit  in  den  rheinisch- 
wMtphiUiehea  Pro^rlaatB.  Stetig,  a.  miag.  im.  I.Bd.  8.  4& 


Digitized  by 


Epigraphkehe  AmMtm.  ios 

Beioamen  wird  Man  ab  Schatepatron  ^es  gesamraton  Waf^ 
Cenbuidwerks  ^  ab  dgeirtlieber  Qott  der  rtaitcbM  Lager 
«nd  Legionen  besdchnot^}.  Begrindoter  wMe  der  «weile 
Terdacbtsgmnd  sein,  wenn  die  Lesinig  IMP,  welche  Dofow 

anfgenonimeti,  richtig  wäre :  denn  meines  Wissens  findet  sich 
ein  praefecttis  mit  dem  Zii>a(z  Imprratoris  nir«^fndwo  auf 
Inschriften,  da  die  verstümmeUe  Inschrift  bei  Orell.  n. 
tticbts  iicweisen  iLann.    Allein  in  der  Ed*  princeps,  i.  h.  In 
der  Abicbrift  ntseres  €anipina  gtebt  IM.,  ebie  fiigle,  defea 
Devtviig  freüieb  uns  in  »ene  BedenbUebbeHen*  mwickclt 
Denten  wir  Ütesefbe  nftnlicb  mit  0rM  (n.  IMI)  dnreb  ini- 
pensa  sua',  so  bleibt  praefecfii*^  obnp  ein  die  CtiarjE^e  näher 
bezeichnendes  Aüribut  z.  Ti.  Urb! ,  praetorio,  alae,  cohortis, 
legionis,  welches  nach  dem  Stil  der  Inschriften  niemals  fehlt. 
Um  diese  SchwieriglLeit  Jtn  lOfleo  sehe  ich  keinen  andern 
Awweg,  als  die  auf  den  uotorAidi  vet witterten  tetand  den 
Blefain ,  auf  im  nacb  Kamp'a  Ahaehrift  in  der  d.  MI«  cfai 
t  iifnfer  Cnnetanti ,  In  der  0.  S.  das  B  bei  Hiaiifi  in  der  f. 
das  >T  bei  Militaris,  In  der  8.  Z.  das        endlich' das  T  im 
Anfang  der  letzten  Zeile  fehlt,  gestötzfe  Vermiithung',  dass 
Jacob  Campins  in  der  8.  und  9.  Zeile  einzelne  halberloschene 
Bnehstaben,  die  er  nieht  mehr  genau  lesen  konnte,  nneb  df- 
ne«  Ermessen  crginnt  habe.  Wenn  leb  mfeh  nlcbt  tanscbe, 
so  stand  in  der  8.  Z»  naeb  PRAB  nteb  ein      ferner  war 
In  Z.  •  der  erste  Bncbstabe  nicht  ein     sondern  ein  end- 
lieh  ist  C  in  G  zu  verwandeln.    Nach  dieser  im  Ganzen  ge* 
linden  Aenderung  stellt  sich  ein  PRAEF(ECTVS)  LEG  •  1  • 
AI  \  d.  h.  der  P(rinia)  M(inenria)  heraus,  welche  hier  einzig 
und  allein  genannt  sein  kann.  Bin  Pmefectns  derselben  Le- 
glo  eiMbeint  nH  gleidier  Besdehmrag,  PB.  LBQ.  IM«  nhn» 
icn  spatem  gewObnBeben  Znsatn  P(ia)  F(e]ix)  bei  Leneb 
C.-M.II,  20.  Gruter.  CHI,  11.    Noch  erttbrigt  das  folgende 


S6)  L.  FctUiri  i«Bi.  M]rtbok»giA.  Bwl.  1858.  S.310  nobst  Anm.  5. 


Digitized  by  Google 


IM 


S  za  erklären.  Weno  nidit  For  dtm  S  ein  P  gwtwiieii,  so 
das«  wir  die  Sigle  S(ua)  r(ecuiiia)  annehroeo  könnten  ^  so 
Utibt  Möglichkeit  das  S  4iirdi  £»arehaiiae  oder  jkfU- 
mUam  m  imim,  «in  BdnMif,  der  v«i  Or.  ikUenym  ab 
ior  UaiffMi  liegte  a^fckAmi  iiidic«vi«m  wovd«  isl'O* 
Waa  den  dritten  Aaste«  MrUR,  so  ist  dagegen  antaaoiken, 
dass  Lehne  wahrscheinlich  nach  Uü|>sch,  Epigrammato^^raphie 
iUschUch  XUIL  lll(easis)  OC.  staU  XIU.  Kai.  OC.  iieat,  wal- 
aht  latsten  iaackhnaag,  jedoch  in  der  ftcfol  ahat  voifa- 
Milte  Vm,  dte  gftwQfcalkiM  ist 

SoaiiC  wtrea  die  ^e^ea  aasei«  Toa  Oadli  «iMeaUiab 
aufgenomiueae  uud  von  Heozcu  uicht  angefochtene  Inschrift, 
ffir  deren  Aechtheit  jetzt  auch  der  Name  des  ersten  Editor'« 
kargen  kann,  aufgeworleaen  Zweifel  glücklieb  gehoben. 

Wir  iadea  als«  ia  «aseief  Inselirilt  eia  aasdricUkbea 
geagniM,  daai  aaf  dcai  Badca  den  jeCal  abfetragaaeo  Ba- 
gdtluder-Elosten  eia  Tcaipel  des  Mars  stand,  welcher  vor 
Alter  verfallen  war  und  unter  dem  Consulate  des  Tuscas 
«ad  Anulinus ,  d.  h.  im  J.  n.  Chr.  vom  Conaiandaaten 
4er  1.  Miaeffviaeke&  Legioa,  Aarettat  fii(a)tas,  van  ttiaad 
aas  hcrgflftelll  aad  deai  hcüaiidiea  Oiltas  wieder  gegcbaa 
wardie.  Isl  aaefo  Deahmg  des  S.  P.  ea*  saa  fecaaia  tiekttg, 
so  erscheint  dieser  Praefeclus  als  cia  Mann,  welcher  in  die 
Intentionen  der  Christenfeindlichen  Kaiser  Diodetian  und 
Maximian  bereitwillig  eiaging  nnd  bei  dea  Forteeimttett  der 
l«ahfe  dea  fivaageliaaMi  weiche  daaub  bereite  ia  dea  riaii- 
a#iM  Beeren  aalilrsiehe  Beiteaaer  aiUte,  keia  pereMidMa 
Opfer  scheute,  um  durch  Wiederaufbau  einer  heiduiäclieu  Cul- 
tusstätfe  den  erkaltenden  Eifer  für  die  alten  Gütter  unter 
seinen  Soldatea  aaf  s  Neue  2u  beieben.  (Jasre  Vermtbaag 
wird  niebl  a«  gewagt  eracbeiaen ,  weaa  wir  erwsgea ,  daai 
aidil  Tone  10  Jabre  fMher  aacb  der  altea  üeberlielbnnig 


21  j  lu  dioi.  Jfüubb.  U.  ZXVXa.  S.  109 1 


Digitized  by  Google 


SpSgraphigche  AaaUklm, 


m 


A^r  ihn  Thebaische  Legion,  worin  sich  trots  irielfachen 
AiiSficliaittckiinu^eD  ein  unverwerflieher  Kern  findet^  gerade  die 
Btuit  Bonn,  a^bst  Cüln  und  Xanten^  als  Schauplatz  baseicil» 
•ci  wM,  IT*  aif  im  iM«4  4as  Miukmmm  Bvtmkm  smi 

I— ■iftwi  »it  4m  ToJe  g«bli»l  Mm 
Wir  w—ian  «m  B«NMlir  s«  las  letiten  Thtil  «iserer 

Aufgabe,  worin ^  soviel  es  die  wenig^en  von  uns  aufgefunde- 
neu  Notizea  erlauben,  eiu  Bild  vom  Leben  und  ?on  der  wis« 
senscbaftlicliea  Thaügkeit  «iMfres  ^plefirten  Landsnannaf 
Motk  Raa^  miwoihm  warte  a^U.  Vab«  aciia  Cktari 
wui  iciae  BUcn  iit  um  MkU  h^kmutti  war  kMbI  er  tai 
Wmmm  nah  dar  nadi  jctal  m  Bou  in  walUkhar  NtalkaM* 
meoachaft  blQbenden  Familie  *Kaaip'  entstammt  gu  sein.  Sa- 
eben  wir  daher  zunftchst  die  in  dem  oben  abf^edruckten 
Briefe  enthattenen  Andeutungen  auf,  so  ergiebt  sich ,  dass 
tLäMf  m  Bonn  ein  «igaea  Uaiia  bewohnte,  von  dessen  Manar- 
tAtmm  «n  er  das  danb  Mch  in  aelntr  Herrlkbkcit  fna* 
fmie  Mlaas  Gedeebcrf wo  in  ron  ihn  nltgelbclke 
Slafai ,  der  P^rtania  flalntarlbna  f awaiht ,  gefnndan  warte 
war,  betrachten  konnte.  Die  Frage«  was  dies  wohl  [ür  eine 
Wohnung^  gewesen  nein  möchte,  bin  ich  durclt  Auffindung  von 
swei  urkundlichen  Quellen  im  Stande  zu  beantworten.  Das 
Kircbenaiabtfr  te  alten  Caniaiitiftes,  der  jetaigen  Mirtina» 
•dar  Mtetoffhml  bewahrt  nialieh  cinan  alte«  P«rgaMeRt- 
c&i&Lf  welcher  die  S4iftwiga«rknnden  einer  im  Anfange  dei 
id.  JnbriHindert»  erriehteten  Vratemitit  tmn  h.  iohannaa 
dem  Täufer  eoUiält^'^);  unter  den  Namen  der  eingeschriebe- 

2Ö;  I  ruL  lliäun,  zur  Goschichte  Icr  Thebaisrhen  Leglou.  Winckel- 
taanii  d  I'rograrnm  f.  d.  J.  1850.  Ö.  lü  uü<l  Aum.  1. 

29)  Das  vuia  Erzbisohof  Tiieod  orich  von  IIcInsTjerg  1210  crl  .luto 
SchloBs  wuxde  im  J.  1583  in  Folgo  der  Gebhard  Traohsesa  » 
»chon  Wirren  bia  auf  den  festen  Thurm  zerstört. 

SO;  lu  dem  Qotiex  befinden  aich  2w<u  sdie  Ablsssorkanden/  die  ehi« 


Digitized  by  Google 


106 


EpigraphUche  AnaUkUn. 


nen  Mitflieder  dieser  zum  Besten  der  schlecht  gestellten  VU 
carifn  ffgrttndcten  Bruderschaft  iaiiet  sieh  mter  ileriMrik 
Wemiiia  Dccanonm  an  der  15.  Stelle:  lacobvs  Ranpios  ff. 
Doctor  Decanus  Oflcialie  Boimeaeis  d.  15.  Deeemhris  a.  1886 

mit  rig^iter Hand  aufgezeichnet.  Danach  steht  fest,  dass  un- 
ser Kampius  in  dem  angegebenen  Jahre,  als  er  sich  in  das 
Album  der  Bruderschaft  einschrieb,  die  SteHe  ehies  Oecanna 
an  Cassiasstifle  heUeidetCb  Baa  «weite  Zeug  »Im  Ist  clii  aas 
den  Milfhnieb  der  dat  Casalnistlft  hetreÜBttden  Munde« 
gerettetes,  ebenfalls  im  Archiv  der  Martinspfarre  niederge- 
legtes Ermalinunjrsschrerben  des  Erzbischofs  Gebhard  Truch- 
sesSy  welches  d.  dato  11.  October  1578  vom  Sclilos.«  Brfliil 
aus  eriasflen  ist,  und  ron  dem  Dechaot  Jacobos  ILampfus 
am  SS.  Od  deai  msaaunellen  Kapitel  nitgetbeilt  wnrd«. 
In  diesem  auch  in  kulturhistorischer  flhsiehf  merfcwtrdigeft 
Encyclicam'O  wird  dem  Decan  mir  strengsten  Pflicht  ge- 


Ton  dem  so  Avignoa  Mildireaden  P«pBto  6«ii«dtet  XIL  Im  J. 
1338,  die  andere  von  dem  zu  Bonn  wellenden  Cardinal  Pilous, 
im  J.  1382  unter  ürban  YL  ausgestellt  Bei  der  Seltenheit  so 
alter  Indnigenzbriefe  sollen  beide  Uricunden  an  einem  anderen 
Oi  to  ii^ lg  e  i  ruckt  worden. 
31)  Der  Eingang  dieses  Eiiiialm ungssehreibens,  dessen  Aliltiietiung 
ich  der  Göte  des  Hm.  Hauptmann  sen.  verdanke,  enthält  unter 
Anderem  Klagen  darüber,  "dasd  etliche  Geldtiiohe  Personen,  in 
und  ausserhalb  unserer  Stadt  Köln,  mcnniglicher  zu  schimpier- 
lichen  Exempel,  da  man  doch  inen,  bey  dieser  spHzamer  Welt, 
ohnedar  nirht  fast  gewogen,  mit  ungepurlichcn  Klei'lungen, 
Kurtzen  Mänteln,  zersctinitten  Hosen,  Sammeten  Fudter,  Auf« 
haltung  Tcrdechtiger  Personen,  Leistungli  und  Aastellungh  aller- 
bandt  vielfältiger  Gesellsohaft  und  Comessation  und  sonst  ge- 
gen eterilcaUsche  Zugt  Ir  Leben,  ooordenüioli  treiben"  — .  Daet 
unter  Deobaat  in  Folge  dietet  Besoripis  mit  ernster  Strenge  ge- 
gen die  davon  Betroffenen  elngesohxltten  te!|  beweisen  swel 
noeK  Im  vorgenannten  Aieblv  erballene  DMpUnarptetoeoUe 
aus  den  Jahren  1578  und  1579  m^er  grobe  Sxoeis«  v«n  drei 


Dlgitized  by  Google 


tor 


■acht,  ämnt  m  sisbeo,  dass  **ä\e  Canonicheo,  Viearien,  0/- 
ficianten  und  andere  Geistliche  Pergonen,  den  hh.  canonibus, 
Synodalibus  und  Provincralibus  Slaüiiis,  ihrem  Stand  und 
V«caCaMi  geuiäas  sich  Yerhalten  und  die  jungen  Canonici  aidi 
M  4ca  tladlit  ia  «ml  «uftrhilb  4er  Sladt  C»la,  Im  calb^ 
Hei«  Uaivmititihiit  — >  m  ftcgabM,  «igdallMi  wffita." 
Wmt  Drkui«  seigl  von  Jtcob  Cmmp  tthum  fin  Jabr  iNi«h 
der  Erhebung  des  Gebhard  Trucbscss  auf  den  Erzbischüüi« 
chen  Stuhl  als  Decao  des  Bonner  Stiftes.    Als  solcher  hatte 
er  eine  besondere ,  den  Stifte  gehörige  Amtswohnung,  wel* 
9k»  Mb«!  nndcren ,  bei  der  Erweiterung  der  VcitMf  sbaotea 
ntor  tai  aii  tadwif  JUV.  wbttndelM  Glencw  Jeeep b^ 
■itilcrgeiiMfaea  RapiCdehiwem  bialer  deM  Mitter  tag  vni 
•tt  4le  dort  verbeOiatede  SladUMuier  nlt  ihrM  fiSlnM 
("murorum  pinnis")  stiess.    Dass  ihn  seine  Neig^ung  mehr  za 
humanistischenf  als  zu  theologiscln  ti  Studieu  hinzog,  bfzen» 
gen,  ausser  seiner  Verbioduiig  mit  dem  berühmten  Niederlin- 
diachen  Philologen  M  o  d  i  u  s ,  welcher  damals  zum  Zwecke  seU 
ler  Stalien  die  reicbea  hnndschriflllcbea  ScbiUe  derlLMcr 
Still»-  «li  Rloster-Bibliotbekeii  benaUte,  sdae  freundscbaft- 
lieben  Seaiebungen  so  anderen  rbeinlscbea  Cklebrten  aal 
Befördern  des  Humattisiiius ,  die  nicht  Theo]o<j;eu  »areu.  Als 
solclie  ersrtieiuet)  in  den  Briefen  des  Modius  der  in  Bonn 
Wohnende  Jaaus  Palmerius  Meiler,  welchem  Modius 
Conjecturen  zum  Silius  Italtcna  aberschickt,  ein  Herr  voa 
Berabfiai,  A4olf  Scbeiffart  Foa  Merode,  deaiea  Be- 
kaaattcbaft Hedias  aaeere» Kaaip Terdaabte,  eia  Graf  Ef* 
aioad  ia  KMn,  fa*  deeasea  Haate  Nediae  die  g aatlicfatte  Aaf- 
nahmc  gefuudea  hatte,  vor  allen  aber  sein  unzertrennlicher 
Preaad,  der  Kölner  Recbtsgelehrte  Hieronymus  Berchem, 


aUiltnilgllodeni,  wetohe  sn  Kavsentrafm  Toa  UTagoa  bis  an 
6  Woohaa,  Tstbaaden  mit  Fattan  'nad  Bomtlbangrai  Ttnuthallt 
ward«!. 


Digitized  by  Google 


106 


wddM  IMm  iKte  Tale  iw  «acli  ab  litoiniMte 

priesenen  Freundes  Janus  Palmerius  einen  Cyclos  von  Elegieen 
gewidmet  hat.  Wie  lange  es  unserem  Kamp  vergi^uut  war,  im 
Vflieiiie  mil  diesen  in  der  M$gß  himiaiiiiliflrher  Bildung  f»^ 
f Mscilif  weUdÜPiadca  Mtens»,  ii«btii  idier  widniftii  Aste» 
tliillgitsil  am  BmiBcr  Stille  mmt  Nsigung  jni  higtsiiffghiii 
and  epigrapKischcii  Studien  zu  belriedigeu ,  darüber  waren 
wir  nicht  im  Stande,  etwas  Sicheres  zu  erinilLehi.  lieber 
•ein«  Schicksale  in  den  Ditdistfolgenden  zwei  Jahrzehnten 
hmscbi  Ckfcs  S€bwH§im^  selbtl  in  HaralMim's  BlbiialMi 
ler  Melurta  des  Brjntifles  KUm  wird  seiner  ttidü  «nrAtei. 
Ibmi  in  Anfange  des  17.  Jalnrh.  teacfcC  sein  Name  and  seiae 
Stille  Wirksamkeit  in  der  ehrciivullslcn  Weise  wieder  auf. 
Der  bekannte  Geschieh tsclir eiber  der  Stadt  Maina ,  Nicalaua 
Serarta  führt  iba  unter  dem  Titd  eines  Omnaaiaaisehea 
*Oeistliebea  Ricbtctm  uad  Preteaotarius*  als  aocfa  Icbead  aa 
«adl  kerall  sidi  ia  Betief  4es  Bidielstebi  au  Maiaa  aal  die 


32)  MoguntiacariitJi  i  ci  um  libriV  auct.  Nie.  6erario  S.  I.  S.  Th.  Dr. 
ao  in  AoaU.  Moguat.  Prof.  Mog.  I(i04.  p.  61  'Saxäam  i»l,am| 
quae  hodio  superest,  molem  videri  esae  Druaianam  [ut  credam} 
movot  me  P  tarn  vetus  tamque  omolam  oro  iactata  fama  :  de* 
Inde  tanta  tam  multorum  et  bonorum,  quos  indtcavi,  soript^ram 
auotoritas,  quibus  in  Theatri  urlium  Tom.  Y.  oh.  XXIII  suum 
addon  o&leulam  irldeo  AntfqaltsUs  perftiMimami  admodum  R.  D. 
Jaeobttm  Oamfimm  MogvirilBaa  hutas  Mdli  Arohiep.  Eeoleila- 
igeam  indioem  af  Protonotaiiiim  laplantlnliaimi-  Oiai  «olm 
da  VS»,  qaod  ad  Tivfiros  est»  Bgilano  atoimaeato  dfaiiiirii^ 
•et,  ad&«itt  MUtidtm  npmMt  wwimmtnfmm  €Mmt  MofwUias 
prepe  murot,  gitoä  indubüaum  mäU  99$  iH  Aonor««  DrmiQer* 
monici  €as$in§etim.  —  Ait  Snatoaiii«,  ad  Illud  qnotaanis  daoQc- 
Mre  mllltem.  Ojportuä  <^äitr,  «ft  1.  e,  'D.  Caippiiu*s  iumuhm 
nom  mommUantmm  negu»  UnU  operM  Mdßrmiorü  et  permo' 
mniü  /tum»  Anf  p*  6S  f Ühit  Saroilu  -wag«a  der  Heileltoiig 
des  Namens  Elohelstein  von  aqaila  nochmals  Kantp'a  Autorl* 
iXkt  an:  'quod  a^uilae  signum  ei  superpositum  faeiit*. 


Epigraphiiche  Anakklen, 


i09 


AucCorität  'des  in  der  Altcrthuimtkande  so  erfahrenen'  Jac 
Campios.  Dfirfen  wir  über  die  Ursachen,  welche  unseren 
gelehrten  Stifts -DecM  kewo[^en  haben  mOgen,  seine  ehreo- 
Tollc  ottd  fir  Üm  so  aiigeiielMie  SteH«og  In  Bonn  nH  einer 
notten  Wlftaakdl  in  der  Metropole  einer  flrenden  SfiMM 
SU  ▼eitnmeben,  eine  Mnthnintsnng  wagen,  so  Meten  Üb  len 
Truchsessischen  Wirren  nachfolgenden  bis  zum  J.  1588  an- 
dauernden KtiegsstUrme ,  in  welchen  die  Stadt  Roiin  äarch 
wiederhoite  Belagerung  und  durch  den  Uebcrmuth  der  einge- 
Anrogenen  Schenkischen  Schaaren  aufs  Aergste  heimgesucht 
wurde,  sn  elneni  soldien  EntochioMo  die  natftrlichsle  nnd  da» 
licr  wahneheinliiMe  Vcranlassiing.  Dan  unser  Kamp  an^ 
in  Rlainn,  dem  Sftne  einer  ünlvenHlt  und  einer  so  relelien 
Pundstütte  rümischer  Denkmäler ,  die  ihm  vergönnte  Müsse 
SU  seinem  Lieblin^sstudium  der  Archaolog^ic  verwandt  habe, 
geht  aus  dem  eben  augcfflhrten  Zeugnisse  des  Serarius  znr 
Genüge  Iwnror.  ifiernacli  erfahren  wir  ausdrücklich ,  dasa 
er  an  den  jetsi  selten  gewordenen  hisloriacb-geograpbiscben 
Bildef^  nnd  Karten- Werke  des  Dcchanten  Georgios  Agrippa 
Bmin  (Brauu) ,  welches  an  Kttln  tob  J.  1578  bis  1616  in 
6  Foliobanden  ^gleichzeitig  in  lateinischer,  deutscher  und  fran- 
zö:$ischer  Sprarlip  erschienen  ist,  Mitarbeiter  war;  wahr- 
scheinlich liat  er  die  historisch  -  antiquarischen  Notizen  über 
die  von  den  Römern  gegrüadetcn  Eheinstüdte  mit  ihren  noch 
fosbandenen  Denkmälern  grüBtentbefla  rediglrl''). 

86)  TsTgL  Ober  das  Wsric,  wtlobes  weder  dfo  Uesige  üalvetshili- 
Ubndbefc,  noeb  die  Btadtblbileftekeii  von  K9Id  und  Kobleos 
berftsMit  Dr.  Qwfamer  im  AroUv  Ar  Fraukftirls  Oetebiebte  and 
Kmut  N.  F.  1.  Bd.  Frankfurt  1690.  8. 279.  Der  deutseheTl. 
tel  desBoebes  itt:  'Besobretbaiig  u.  Gontrefaetar  Ton  den  Tor- 
nembUm  Stetten  der  Welt'.  Von  der  letefaiiieben  BearbeKong, 
die  den  Ittel  fObrC:  UrMm  frü§e^^mttnm  munü  Aeatnm, 
findet  lieh  ein  Exempler  in  der  ilMMfoben  Blbliotheb  snMafaii; 
leider  eher  Üiblt  Uot  bdefilebev  MMbeUung  des  Hm.  Pkef.' 


Digitized  by  Google 


11# 


Bin  swcitei  ehreBto  ZevgniM  IlWr  wiier«ii  Kaaip,  wdcbei 
leiiie  nit  Eifer  im4  Brfolf  forCfetetete«  epi^raphisdieB  Be« 
fichäftig^ogen  bekundet,  hat  Gruter  in  der  Vorrede  zu  sei- 
nem Corpus  iiiscriptionum  (Ueideibergae  1603  und  1663)  hin- 
terlassen '^).  Wir  sehen  daraus,  dass  Gruter  einen  nicht  un- 
betfenCenien  Tlieil  4er  seiner  Sawnlnng  elnTericibtca  ibei« 
niscben  Ibscbriflen  mittelbar  4m  rheinischen  Archidincom» 
rerdankfe.  Dieser  hatte  nänifcb  van  4en  salilreicben  römi- 
schen Steinen  ^) ,  welche  bald  darauf  die  Stfirme  des  17. 
Jahrh.  grdssentheils  der  Zerstörung  Preis  gaben,  Abschriften 
genommen  und  das  Mannscript  seinem  Prennde  Marquard 
Preber,  den  Gescbicbtscbreiber  der  PfalSy  m  Heidelberg 
•beriassen,  welcher  dasselbe  wiedemm  dem  Omtemt  tiber« 
liess.  Gruter  bezeicliiict  die  Herkunft  dieser  Inschriften  ge- 
wöhnlich durch  die  Worte:  Campius  Frehero^  welche  auch 
in  Hüpsch  Epigrammatugraphie  bei  niederrheinischen  Stei-> 
nen»  s*B.  no.83  nnd  no.38«  nnfefQbrt  sind.  Die  Richtigkeit 
dieser  Tliatsache  bestätigt  noch  der  spatere  Historiker  von 


KMa.  gerade  dM  yw  mir  TSrlangte  28.  BhrtI  dM  5.  B.,  das 
▼on  dem  friUieren  Bibliothekar  Bodmaaa  aasgeriiMn  worden 

sein  soll. 

34)  In  der  (unpaginirten)  Praef.  führt  C.  naclidem  er  zuerst  die 
Beiträge  dea  jungem  Merc.itor  und  eined  Anoiiener  Freundes, 
Joh.  YivienUB,  der  ihm  die  von  dem  kunsUiebenden  Grafen 
Hermami  von  Blankenheim  gesammelten  Insehriflen  abzusohrei* 
l->en  iiliernoninien  hatte,  n.A,  dankluir  erwähnt,  alsofort:  Quod 
et  (lo  ic  dictum  ^olo,  Marquarde  Frehero,  —  siipge??isli  eniia 
illa  omnia,  quae  pridem  ab  interitu  viadicarat,  tractu  Maguntino, 
JacobusCampiue ArohidiaooAue»  reram literarumqae  Teteroin 
IrnpeuM  doctus  — . 

86)  'Damals  standen  noch  1000  sobSne  rSm.  Steine  überall  InMainzi 
ehe  sie  in  d.  J.  1632  ff.  und  1683  zu  Grunde  gingen*»  schreibt 
mir  Piof.  Klein  tob  Mains»  dat  mir  Ober  Camplot  daalMiiswerilie 
Fingoraaiga  gegabaa. 


i..iyui<-cü  uy  Google 


Iii 


bfu  PVidM      te  aber  wabndifiilich  mt  aw  fienifai 

gescbapft  bat    Auner  deai  hier  AngefOhrten  erlkliraii  wir 

niehto  nelir  weder  Uber  die  wissenschaflliebeD  Arbeiten,  aoeh 
über  die  Lebensscbicksale  Karap's.  Schunk,  in  seinem  Ge- 
lehrten Mainz  '^),  w  eiss  nichts  über  ihn  zu  berichten,  als  die 
dem  Serarius  eotlehote  Notiz,  das«  er  zu  Anfang  des  17. 
Jabrb*  £rab,  Maias»  ProtoDotariat  anil  der  VerfiMier  (t) 
•der  Mitarbeiter  des  Theatri  Urbian  geweeea*  So  rolliiaa* 
dif  war  daa  Andenbc«  aa  dea  rerdienstrollea  aad  cdelfa- 
fliantea  Ckdebrten  in  Folge  der  doreh  doa  Terbeereaden  dreif 
sigjährigeu  Krieg  einreissenden  Barbarei  erloschen,  dass  sich 
oiclit  einmal  eine  Angabe  tiber  8v\n  Todesjahr  erhalten  hat. 
Doch  auch  die  dürftigea  ttberlieferteu  Thatiachen  lawea  una. 
in  Jacob  Ranif  ciae  jener  edlen  Naturen  ertLeaDen»  wcieba 
ibr  lidebalcaVergaigea  faaPorKbea  aadBrlLeaaett  der  Wahr« 
beU  ftadeo  uad  die  Frflebta.  ibrer  atillea»  erfolgieicbfln  Bor 
«abangen  neidiot  ttrebenden  Preaadea  aberiaeaeB,  obaa 
selb:*;!  nach  Sciiririslellerrubm  zu  geizen.  Möge  dieser  kurze 
biographische  Versuch  Veranlassung^  geben,  Ober  die  Lebens- 
nnstaude  und  das  Wirken  eines  mit  Unrecht  vergessenen  Ar* 
ebaalogea  weilfraNachfoncbangeaamiateileo;  «Mtgikb,  daaa 
die  wertbralla  Haadeebrift»  die  er  deai  Hiitoriker  Freber 
idieRfcta»  aoeb  irgendwo  iaiWiakel  daer  oberrbeiauchea  Bi^ 
bdotbefc  versteckt  liegt. 
Boan. 


36)  Fucha,  Alt«  Gesch.  von  Maini.  1771.  B.  I.  186. 

37)  BeltrKgo  tju  Maloc.  QaeoUobte.  lU.  Bd.  U.  H.  Muns  1792. 
S.  168. 


Digitized  by  Google 


4.  jRapiiuu0« 

(Uiena  Tat  U,  13). 

Der  schöne  N.  13  abgebildete  Carneol,  der  sich  im  Be- 
sitz  des  Herrn  Geh.-Rath  v,  Quast  beendet,  stellt  auf  der 
Vordenciie  ia  eigcntfafloilicher  Weise  itn  Stnrs  des  Kapa- 
■eus  dar,  wtlireiid  er  anflerHiiiterscHe  eineo  ScarabAas  biU 
4leC*>  IKeser  Stvra  des  Kapaneas  gthOH  au  des  eindraeka* 
vollsten  f  ung^eheuersten  Ereignissen  des  ersten  Thebischen 
Krieges  y  der  an  solchen  und  an  hochaltertliümlicben  Ideen 
reicher  war  als  irgend  ein  anderes  Griechisches  fipos*  Ge- 
httrte  dach  aveh  der  Sloff  der  Thebais  einer  weil  ällerea 
Seit  an  als  der  der  llias  and  der  Dichter  derselben  ist  vns 
nur  als  Homeros,  unter  keinem  andern  Namen,  beliannt  ge- 
worden, so  wie  die  der  llias  und  der  Odyssee,  während  fast 
alle  andern  alten  epischen  Gedichte,  indem  sie  auch  anter 
diesem  voIfcsOblichen  Nasen  nnd  Ehrentitel  des  ans  neh- 
fen  einseinen  Heldenliedern  ansammengesetsten  Gedichts 
giengen,  doch  auf  ihre  Eigennamen  in  verschiedenen  Gegen« 
den  surüctLgefübrt  wurden.    Diese  Thebais  hatten  die  Atti- 


*)  OeIeg«ntUe]k  «laei  BmqoIim  bei  dorn  Hm.  Q6li..R»tIi  ▼«  Quaal 
gewährte  mir  dendbe  die  Anioliauaiig  dleaes  yerlreffildlien  Inta- 
glios  Muunt  der  BrUubniaai  denselben  fOr  eine  FaUioatfon  In  die- 
sen Jahrbüohem  ftu  benuteea*  Der  Stein  sdehaet  sich  dareh 
ein  stilvoll  flaobes  nnd  soharfes  Relief  aus  und  ist  bezüglich 
seiner  Herkunft  zu  sagen,  dass  Hr.  t.  Quast  Ihn  TOn  dem  Ter- 
storbenen  Geh. -Rath  Schulz  in  Dresden  erhielt  und  dieser  ihn 
wahrscheinlich  während  seinea  AufenthaltCB  in  Unteritalicu  er- 
warb.  £•  ausm  Weerth. 


u  kjui^L-ü  Google 


113 


sehen  Tragiker  zur  Quelle  wo  sie  den  Rapaneus  berfihrten, 
alle  Andern.   Nur  das  Eilte  ist  von  ihm  bekannt ,  dass 
tr  iai  SikAliBCii  der  Sieben  von  Argos  die  Kadneische  V^te 
•ach  gegen  iea  Eath  des  Sehen  «nd  die  Zeichen  des  Ze«e 
cffohem  n  weUen,  weiter  trieh  ate  eioer  der  Aodem  «J 
g&nx  nahe  der  Bionahae  der  Stadt,  da  er  die  Sfvmleiter 
ang:e8etzt  und  erstiegen  hatte,  deren  Erfindet   er  o^enanut 
wird      von  Zeu«!  herabgeblitzt  mirde.  Sophokles  j^itht  ihm 
eine  Kackel  in  die  Hand^),  womit  er  die  Stadt  anzuzünden 
dachte.   Zeus  hatte  das  gegen  die  Stiaae  des  Amphiamos 
hewdileasne  Untemehaen  Schritt  vor  Schritt  mit  Uhlen  Zd- 
chCD  nnd  Schrecknissen  verfolgt;  «her  die  Mnthigen  hatten 
sich  nicht  abschrecken  lassen.  Das  ahnungsvolle  Grauen  wel- 
ches das  von  einem  missachteten  Seherspruch  ausgehende, 
die  üui>§erste  kriegswuth  und  Feindschaft  athmende  Gedicht 
beherrschte,  nimmt  Aeschyius  in  den  Sieben  «im  Anlast  den 
trotaigea  Math  des  gansea  Heen  in  Kapanens  anf  die  Spitne 
an  stelgem,  indcai  er  ihn  hn  vorsttaienden  Minden  HeMen- 
Mth  den  BUtiaelcben  des  Zons  vor  dem  Anssug  aas  Argos, 
deren  er  sich  in  diesem  entscheidenden  Augenblick  sehr  na- 
türlich erinnerte,  ausdrücklich  Trotz  bieten  Iflsst: 
Denn  ob  es  Gott  gefalle,  sprach  er,  oder  nicht, 
Werd*  er  die  Stadt  austilgen  und  iba  niaaer  Zeus 
Groll  in  den  Grund  einschlagend  heaunen  seine  Bahn: 
Der  Blitse  Lenchtnngen-nnd  der  Bonnerfceile  Wurf, 
Was  seyn  sie  aehrl  alttlglg  sehwgMe  Sonnenglut. 
Die  Vermessenheit  des  Sophokleischen  Ajas  ist  sehr  viel 
geringer;  er  ist  seines  Mnths  und  seiner  Kraft  so  voll,  dass 
er  prahlt  auch  ohne  den  Beistand  der  Athena  siegen  su 
wollen,  wofür  er  erfahren  auss ,  wie  ohnmächtig  und  nich- 
tig 4er  Mensch  ohne  Gott  sey*   Kapaoens  spricht  ia  Tan* 


1)  Veget  d«  ro  mtttt.  4,  21. 

2)  Aallf.  18&  hvetf6ifO€, 


8 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


114 


KapaneuM. 


mel  seiner  Kampflust,  eia  entschieden  Un^lAubi^er  an  die 
Seher  und  die  Zeichen  iu  so  frtther  Zek,  den  Gcnittencidm 
it»  Zens  Hohn,  die  ihn  niebt  nblmllett  solllen  seinen  Wülea 
dorchsnsetnen ,  nur  BfBclieinnng^en  seyen  vnd  niehts  bedou* 

tetcn.  Zeus  aber  richtet  auf  seinen  Nacl<.en,  als  er  sciion 
auf  der  Höbe  der  Zinne  angelangt  ist,  den  Biit2  und  er 
sinkt  hinab. 

FAr  die  Knnst  ist  dieser  Gegenstand  minder  gtaslig,  dn 
sie  an  so  trotzige  Ueberkölinlieit  und  Trriregette  Freigeisto- 
rei  nur  erinnern,  sie  nicht  ansdrtteken  kann.  Selbst  nnr  nis 

Giranten  den  Kapaiieus  darzustellen ,  wie  ihti  Aeiicliylus 
nennt,  veruiuciite  sie  nur  in  Verbindung  mit  andern  Seenen 
des  Kriegs,  wie  wir  ihn  auch  aufgenommen  finden  in  GesUU- 
den  des  Philostratus  (9,  99.  30)  md  wie  er  in  eineni  tob 
Zoega  erwähnten  Relief  der  Villa  PamAii  vorkonMits  andi 
an  einer  Etmriscben  Aschenkiste  ist  er  riesi^^^russ :  aber 
diess  bedt'ütet  nicht  viel.  Es  wird  daher  auch  kein  altes 
Kunstwerk  gerühmt  das  ihn  darstellte,  obgleich  zwei  alte 
Gemälde  knra  erwähnt  werden*  Um  so  mehr  Aufinerksam- 
keit  verdient  ein  Albanisches  Basrelief  in  pentelischem  Mar« 
mor  bei  Winckelmana  (Tat  109)  nnd  Zoega  (Tat  47),  des- 
sen  Meister  verstanden  hat  wenigstens  die  übergewAhnlictie, 
die  wunderbare  Natur  und  Kraft  des  Kapaneus  anzudeuten. 
0er  Riese  nemlich,  indem  er  vom  Blitz  in  den  Nacken  ge- 
troffen Sttsammenkracht,  greift  noch  dabin  wie  nach  einer 
Vnnde ;  er  erscheint  mit  grimmigem,  aber  naverserrtem,  ge- 
lasstem  Gesicht  nnd  mit  noch  nicht  ganz  erschöpfter  Kraft 
in  dem  zurückgreifenden  wie  in  dem  nucli  den  Schild  hal- 
tenden Arm  und  in  den  dem  Hiosttiraen  widerstrebenden  Bei- 
nen. Oer  Blita  selbst  hat  niebt  vermocht  ihn  augenblickliob 
m  tgden.  Die  Figur  gehart  mi  den  sinnreicbsten  nnd  ge- 
waltigsten *)•  Unter  den  von  Argos  nach  Ddpbi  geweibefen 


3)  Nioht  riohtijj;  fa«st  Zoega  deo  Qedsnkeii  des  A.eaobylu»  auf : 


Digitized  by  Google 


I 


Kaptmeui,  tt& 

Statnen  der  sieben  Annibrer  gegen  Tlicbta  war  auch  die 
des  Kapaneus  und  eia  Epigramm  auf  eine  i§l  erhalten 

P«v  fcadtfiUtene  Steiae»  die  oft  «■  die  terUhmtestea  He- 
wifiyihea  laehr  erienem  wellea  um  ciaen  .Aiogiteiii  «u 
fce— yrilfharp,  ele  ihm  eiooB  voilitlndii^eii  nid  den  Regel« 
der  Ce»peeitiea  Toe  ellea  fieiten  genü^^eedeB  Avedrock  ge- 
ben, war  Kapaoeus  ein  ziemlich  anlockender  Gegenstand, 
weil  dieScene  so  stark  auffalU  und  auf  dif'  Katastrophe  des 
Ueideu  allein  beschränkt  ist.  Auch  werden  deren  neun  frtt- 
ker  bekenati  verseichnei  Ob  dariuiter  eine  Arbeit  ist, 
welsbe  der  hier  bcMml  giMchtea  m  Verdienal  gieieh 
hmmif  lumm  Wh  jetit  niehft  ■nteiracbeii :  tm  Abwechehing 
fcUC  es  aetirtieh  Bichl,  dise  der  Held  jetel  die  Leiter  o^- 
steigty  von  ihr  herabgeblitzt  wird ,  auf  Stücken  derselben  xu 
Boden  liegt  u.  s.  w.  Ganz  sinnig  iüt  der  Gedanke  des  nn- 
srigen.  Der  Blitz  ist  aiu  Hinterhaupt  gichtbar  und  der  Leib 
ist  schon  entseelt,  der  linke  Arm  hangt  gerade  herab >  die 
Beiae  Uekea  tia:  ducb  tet  aech  die  Hechle  die  Leiter,  «a 

Tantandoal  eh*  anoh*  a  dispetto  dl  Giore  la  cittk  avrebba  in- 
oendiata  —  dalla  ferociU  deUa  moeaa  ch'  ancora  succumbendo 
sembra  minaedare  e  dal  dispettoso  modo  come  ver  la  oervlce, 

OTO  pezcosäo  r  avca  il  f ulmine ,  dirigo  la  destra,  quasi  per 
fitrapparno  la  baetta  e  di  nuovo  scagliarla  contro  Oiove.  DicäS 
Uebermass  hat  dem  Stalius  in  der  Thcb.ild  gefallen  10,  897  ff.: 
▼on  Aeschylus,  welchen  Zoega  anführt,  ist  es  fern.  Aach  hät^e 
er  unter  den  Bedenklichkeiten,  die  man  einwenden  könnte,  nicht 
nennen  sollen,  dasa  man  nichts  yon  dem  Blitze  sieht.  Denn  der 
Blitzatrahr ist  schon  vorüber  indem  Kapanous  der  Wirkung  do8- 
aelben  mit  der  Hand  nnchgeiit.  Ohnehin  lätst  die  edelste  Kunst 
nicht  sehen  ab^sicUtlicli  die  Dinge  lua,  deren  Wirkung  erkannt 
werden  soll,  wie  sie  Poräouen  und  ihre  Handlung  voraussetj^t 
und  hinzudenken  liiast. 

4)  Pau=an.  ](),  iL),  2.    Antbol.  Gr.  4,  8. 

5)  In  den  Gemmcnverzeichnisson  und  in  Overbecks  Bildwerken  des 
Thebiochen  :n  i  iroir^clicu  Kreisos  S.  126  {.  Auch  ©ine  Münze 
TOS  Philippus  dem  ersten. 


Digitized  by  Google 


116 


Kapaneus. 


welcher  4«r  Körper  hinabstürzt ,  im  Fall«ii  an.  Der  obere 
Theil  der  Leiter,  welchen  allein  der  Stein  fasste,  bricht  un- 
tm  ttrfl  ciaer  Stufe  ab :  da  man  sieh  ndi  Htm  aU  ^er  Ab- 
fcieviatar  4w  Leiter  ehaehla  MicUeo  vMrte,  so  w«llie 
■Ml  den  Schein  Hm  de  aaeli  «nte«  in  Jm  Pnfcnii— te 
fortliefe,  nicht  mit  der  Verunstaltong  erfcanfen  itas  sie 
das  eine  Bein  der  Flg^r  deckte  und  in  dem  Oval  doch  nicht 
nach  ihrer  regelmässigen  Form  hervorträte.  Man  hat  an  ein 
Tlior  gcdnehty  und  H  wohl  in  nebr  »Ii  einer  Sage  ler 
kiknrte  tni  f ewallfj^ale  der  Stidteewtflraer  daa  StadttlMr 
«asllebt,  HO  fttbe  ein  Held  aad  eiaTior  aacli  ein  gutes  llnf- 
bild  ab.  Aber  Ka])aneu8  ist  das  Gegentheil  eines  Erobererg. 
Wahr  ist  es  dass  eine  Leiter  leicht  weit  besser  anzudeuten 
war.  Da  aber  eia  Thorfittgel  zu  dea  aMea  Festaagsmauem 
dardiiOB  aidit  )iant,  andi  die  Aadeataag  daaa  derlJaginelK. 
Me  nebea  cfafm  der  aiehea  Sfadttbore  berabgeflillea  aey, 
leer  vnd  einem  so  geschickten  Künstler  nicht  ^aotraneR 
aeyn  würde,  so  mU^sen  wir  sagen  dass  dasDing  an  welches 
Kapaneua  sich  noch  im  Fall  mit  deai  Ana  anauklammern 
eelieinly  an  errafhfB  ibrif  bleibt 

Da  In  diesen  Zeitea»  bei  hocbfesliegcncai  witMeehallll* 
dbea  neias,  der  Hang  liemtebt  dardi  Hasaamensacbung  und 
Vergleichung  des  Besonderen  an  gleichartigen  Dingen  die 
Renntniss  zu  erweitern,  so  würde  es  keine  verftchtliche  Un- 
tersuchung abgeben,  wenn  man  aus  allen  Vorräthen  der  Gem* 
■ennbdrflclLe  dii||enigen  aaiaonderte,  woria  Bescbriakaag 
aad  Bedlagtiieil  der  iciaea  Parstdiaag  darch  dea  Ranai  er- 
keaabnr  kf.  Maa  wflrde  daaa  aach  geeigncteadesielilfpaak* 
(cn  unterscluiden,  Andeutungen,  Abbreviaturen,  Nothbehelfe 
auf  gewisse  Regeln  und  Gewohnheiten  surUckführen,  manche 
Dunkelheiten  und  Zweifel  verscheuchen,  an  Vielem  als  höchst 
sinnreich  sich  evfreaea,  Maacbes  obae  Zweifel  nadi  ans  be- 
stbuBtca  Orfladea  tndela. 

Baaa»  Weleker. 


Digitized  by  Google 


6w   tftne  gttr^tfd^c  un\>  eine  x&mifd^t  Jnfd^rift  in  iftiln. 

la  «MT  In  Mi  18M     Kthi  ▼•rfteiferten  SuMriung  4fr 

verstorbenen  Frau  Mertens  -  Schaaffliau&en  befand  sich  ein 
unter  Nr.  1918  des  Katalogs  verzeichneter  Grabstein  ^table 
it  marbre  biaiic  avec  uoe  inscriptian  grecque  s^pulcrak, 
kint  16  Cent. ,  larg*  SS  ceBt.%  welcher  aadi  ier  Veraiche- 
fuf  iM  Hem  hm§&ttB  aocb  nicht  MaMt  f cmmM  Wf»- 
te  ift.  Wm  «Mh  ÜMe  UcIm  wahlMliillMift  OaMtalM- 
tefel  aicbt  ia  RMnlude  ftftmien,  aoad«»  vm  Roa  Mar» 
her  gekommen  ist,  so  kann  sie  duch  als  ein  Uesit^lhum  der 
unserem  Verein  bis  zum  Tode  treu  verbundenen  gelehrten 
fma  Anspruch  machen,  ia  diesen  Blattern  besprochen  n« 
werlen.  Wer  weiss,  in  wessen  Besits  dieses  Denkmal 
keaaen  nad  nl  es  Jemals  wieder  Mr  eiae  wlawaehaftliahe 
BcaaCnoBf  angestellt  sein  wird.  Bd  Beslelitifaaf  der  Her- 
teM.Schaaffhansen'scieB  Saanalaaf  aa  Ta^e  rar  der  Ver. 
Steigerung  nahm  sich  der  UiUerzeicliuete  eiue  treue  Absciirift 
jenes  Henkaals  und  theilt  sie  hier  mit: 

e  ic 

C  AHIIONICYN 
BIO)  KAAY^IANH 

CYNBiOC  MNIAC 
XAPIN  €Z  H  Ae 


IIS  Eine  grie^ehe  miä  eine  romiiche  Infchrlß  m  XSNn. 


Deutsch  flbersetst  beiwen  iie  Worte: 

y,Den  Götfera  der  Unterwelt.  Ihrem  Ehfiiiaiiii  Sextus  Del- 
lon  (setzte  diescii  Stein)  die  Ehefrau  Ciaudiaoa  zur  Ennne- 
runn^.    Er  lebte  35  Jahre/' 

Die  auf  rdmischen  Grabsteioea  gewtfholiche  Widnuags« 
fonael  D.  M.  Biis  MaaibuHf  d.  h.  den  gaadigea  Göttern  oder 
den  Geistern  der  Verstorbenen,  wird  auf  griechischen  Grab- 
steinen  der  rümiscben  Zeit  durch  die  Buchstaben  0.  K.  oder 
KAT.  liATAXQ,  bezeichnet,  d.  b.  o^-  xaTu/&oviotg^  wo- 
Ittr  auch  yßovioig  oder  imxdvvi'oig  gesetzt  wird ,  d*  h.  den 
uaterirdischea  Gttttern.  Sonst  wird  das  rllniiflciie  Wort  Bla- 
Bcs  grieehiseh  durch  ;r^^o<  ausgedrttckf,  dena  in  der  älte- 
sten Sprache  Latiums  bezeichnete  das  adjectivische  Wort  ma- 
nus,  woher  mane,  früh,  am  Mor^ei»,  g^ebildet  ist,  hell,  gut, 
gnädig,  und  die  Dii  Manes  werden  als  boni  und  prosperi 
gedeutet.  Nach  einem  den  klassischen  Sprachen  eigenthOn« 
liehen  Eupheminaius  beissen  daher  die  Verstorbenen,  die 
durch  die  Weihe  der  Bestattung  gelintert  und  gleielisani  con» 
secrirt  oder  göttlicher  Ehre  gewürdig^t  sind,  i>lani,  oder  nach 
der  gewöhnlicheren  Form  Manes,  die  Verkiürtcn,  die  guten, 
gnadigen  Geister 

Der  Buchstabe  C  statt  S  tot  de«  NaoMn  Delioa  ist  die 
Sigle  fOr  Sextas.  Der  Verstorbeue  war  ein  griechischer 
Sklave  mit  dem  römisehea  Vornamen  seines  Herrn.  Der 
Name  seiner  Gattin  Claudiaua  d(  utet  darauf  hin  ,  dass  er  in 
einem  Hause  der  Claudier  wohnte.  Die  aus  der  Cursiv* 
Schrift  entlehnten  Ponaen  der  Buchstaben  C,  Q  und  U)  wur- 
den in  Bom  seit  der  Zeit  des  Kaisers  Gaudius  auf  griechi- 
schen Steinschriften  und  in  Hellas  sdhst  im  Zeitalter  Ha- 
drians  uud  der  Antonine  sehr  gewöhnlich  ^j,  eheuäu  die  Form 


1)  S.  die  Kaohwelsangea  in  Preller's  K8m.  Mythologie.  Berlin 
1858.  S.72%.  456  fgg. 

2)  Fransli  Elomeata  Eplgr.  Qr.  p.  SÜ.  ef.  p.  383. 


Digitized  by  Google 


JSiiie  ^fteftiidke  und  eme  römucke  Imtkriß  in  Köln.  110 

4c«  BadMtabeii  M,  wi«  sie  sich  meb  inf  rdmischen  luffchrif- 
t«ii  der  ftaücncit  McC,  und  aebcD  der  Fmü  dci  A  fiodci 
skb  ichiiii  die  den  UfeiaiBclien  L  sich  annUheriidc  Ponn 
X ,  welche  ^If  ichsam  auf  rttoibeheii  Steinschriften  vorkonint 

Mau  könnte  zwar  vermutlieii,  dass  der  Name  des  Vc r.storbe- 
Den  ^iift(OP  gewesen  sei,  allfin  die  beiden  Buchstaben  sind 
nicht  verbiindeii  und  oben  steht  zviischen  beiden  ein  kufflina 
ftiialicber  Strich,  von  den  ich  nicht  weiss,  ob  er  mit  Absiebt 
eiof^ebanen  oder  nnr  nnfUlli^  aus  Verseben  des  Stclnnelsen 
dabin  i^ekonnen  ist.  Die  in  dem  Namen  J^kltap  (won  Jr^ 
In^  ^ebUdet>  staUAndende  Verdoppelunif  des  ji,  wie  iniroJl- 
Xl:;^  ^lovu.o;,  ist  aut  ^riecliisclieu  liisciintieu  aus  der  römi- 
schen kaiser/eit  nicht  ungeHölutlich  !>1it  dem  Namen 
DeJion  ist  Oellius,  deu  jeder  Leser  des  Horatius  iLcuut,  ver- 
wandt, der  urspraugiich  Oelius  gelautet  haben  mag.  Luppns 
und  Tillius  lUr  Lupns  und  Titius  kommen  auf  griechischen 
Iflschrinen  vor. 

CYNBIOC,  worin  die  gewdhnliehe  Verwandlung  des  N  vor 
dem  Lipp! ubuchstaben  Ii  in  3/  unterlassen  ist,  entspricht 
hier  drm  römisciien  Worte  contuhernalis ,  w  eh  lies  von  den 
in  eiuer  J^klavenche  (coutuberuium)  lebenden  Eheleuteo  ge- 
braucht wird  *).  Die  Weglassung  des  Jota  subscripti  in  aw- 
ß/to  ist  aufSteittschriAen  der  rdmiseben  Zeit  sehr  gewöhnlich. 

Die  Formel  MINIAC  XAFIN^  memoriae  causa,  wofür 
hiufig  auch  das  gleichbedeutende  ftvi^f^t^i /ugof  steht,  ist  auf 


3)  Franzii  El.  Epijr.  Gr.  p.  247. 

4)  Ötephani  TUea.  L.  Gr.  ed.  Paris.  Vol.  VII.  p.  1052.  Eheleute 
im  Sklavenätando  waren  contulienriles,  ihre  E!io  ein  contuVer- 
nium ,  nicht  matrimonium  o  ior  conn'ibium,  nnd  die  aus  dieser 
Terhin'luag  hervorg'ei^angenen  Kinder  (vernae)  gehörten  dem 
Herrn  ab  Eigentlmrn.  6.  über  diese  nujttiae  serviles  ,  wie  sie 
Plautus  im  l'rolog  zur  Casina  <J8  iT.  nennt,  Birnbaum's  Zu- 
sitze  zu  Crouzer«  Röm.  Antiq.  ä.4d2  ff.  d.  I.  Aiug. 


Digitized  by  Google 


IflO  Eme  gneMtdie  und  eme  rmw4ie  hisdinfi  in  JDMi. 

GrabstemBcbrifleii  sehr  gewöhalkli  %  Mvi*ag  Hat  ^km/ck  »1 
nach  der  zu  jener  Zeit  in  Rom  üblichen  Aossprache  des 
Griechisrhen  geschrieben  oder  E  ist  durch  Nachlftssigkeit 
des  {»chriflbauers  ausgelassen  worden.  QZ  *  ist  Abbreviatar 
fir  slijof.  Die  Angabe  des  Alten  a«f  griediiaeheo  SCein- 
flchriftco  wurde  erat  in  der  rtoiaclieB  PerMe  gewttluUeb, 
und  war  es  sehen  früher  in  Aegypten  ,  wo  die  CbToneiogie 
und  Uorologie  beliebte  Wissenschaften  waren  und  daher  auf 
GrabdenkiRdlern  das  Lebensalter  des  Verstorbenen  mit  der 
grössten  Genauigkeit  angegeben  wurde  ^  wie  wir  auch  auf 
siiitem,  sunal  christlieh  «römischen  Inschriften  nieht  bless 
die  Lebensjahre,  senden  auch  Mannte^  Tage  and  Stunden 
der  Lebensdauer  des  Veraterbenen  beseichnet  tndea.  Anstatt 
des  folgenden  H'  sollte  man  die  Sigle  i'^l,  btt]^  erwarten, 
denn  H  kann  hier  weder  fttr  (xaiov  stehen,  wie  anderwärts, 
noch  auch  ^fiiii»s  beneichneo,  wofür  es  auch  als  Sif  le  häufig 
vvrkenunt.  Denn  Delloas  Lebensdauer  sihlte  Claudiana  mcht 
nach  Tagen,  sendern  nach  Jahren,  und  der  Mann  hatte  finf 
und  dreissi»^  Jahre  gelebt,  wie  die  Zahlzeichen  ^6  aussagen. 
Man  muss  annehmen,  dass  hier  der  Schriflhauer  dasü  statt 
des  E  gesetat  hat,  entweder  aas  Nachlässigkeit  oder  in  Folge 
der  Aussprache,  nach  welcher  angebildete  Steinschrifttmuer 
bäuftg  Buchstaben  vertauschten. 


Eine ,  so  viel  ich  weiss,  noch  nicht  bekannt  gemachte  rtH 
mische  Inschrift  findet  sich  aufgestellt  in  dem  Vestibül 
oder  in  der  Vorhalle  au  der  Gemälde- Galierie  des  Herrn 


6)  Ffsns.  im  «ngef.  W.  p.888.  MO. 


Digitized  by  Go 


StedtlMMlitm  «.  D.  Joi.  PeCer  Weyer  la&«lB  (Roth- 
fsrberbMli-Stntee  Nr.  1).  Das  Udac  sicrlich  f arbeitete 
OraMMkoMl  wwn  wfUmtm  Marmor,  ^^e^en  7  Zoll  hoch  nnd 

9  Zoll  breit,  ^^tammt  aus  Italien  und  kam  am  Ende  des  Jah> 
res  1817  durch  den  italienischen  Kunsthändler  Gaetano  Gior- 
giiM»  nach  Ki^ln  mit  vielen  andern  fflr  da«  Kabinet  des  kura 
verlMr  rcnterbcnen  Kdniga  WdrCanherg  ketthuiUa 
KawtwIiiUiMi  md  r^alichco  Antiken,  welche  nber  gmeaen- 
tbeils  der  Steltnth  ren  KOln  in  Felfe  einer  dringenden  Vor- 
iCelInng  dea  Cananicus  Wallraf  s  aas  städtischen  Mitteln  an- 
kaufte und  sie  dem  Wallrafschen  Museum  einverleibte.  Zu 
den  übrigen  Stücken,  utlche  von  andern  Kunst-  und  Alter- 
thunsfrennden  hei  dieser  Gelegenheit  angekauft  wurden,  ge. 
hm  dna  vorlief  ende  Itleine  Denkmal,  daa  in  den  Beailn  dea 
■erm  Weyer  f  ekonaen  iat,  AuaMriiek  kat  flker  jene  nna 
ItnUen  anek  Edbi  gehneblen  AitertknmaaehMm  und  deren 
Ankauf  bericbtel  der  Herr  Archivar  Dr.  Innen  in  den 
„Zeitbildern  aus  der  neuem  Geschichte  der  Stadt  Köln,  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  Ferdinand  Frann  Wailraf.^  Kttln 
1857.  S.  357—362. 

Die  wciaao  MaraMrtnfel ,  die  einai  daa  Grak  etnea  kniaei^ 
Mckeft  Freigelaaaenen  aehmflekte,  atammt  nna  der  Zeit  dea 
UaeraCInndins,  wie  nna  derlnackflfl  aelbat  kerrorgeht,  nnd 
bt  schmnckvoil  gearbeitet.    Der  obere  dachförmig  gebildete 

Theil  bat  im  Frontispice  in  flachem  Relief  gearbeitet  zwei 
Vögel,  die  sich  gegentlber  stehend  mit  den  Schnäbeln  in  eine 
Frucht)  die  einem  Apfel  gleicht,  einhacken;  unter  der  In- 
tchiift  iat  ein  Fmckt-  nnd  Blmnengewinde  nnd  in  der  Mitte 
dea  nntem  Tkeüa  eine  nieflick  genikeltete  HorfonenMaake 
Ten  edler  Bfldnng  ala  aekitnender  TallanNUi  nngekrnckt^. 
Die  Seiten  sind  mit  verzierten  Säuleu  eiugefasst. 


6)  St  oho  über  dessen  Bod«utung  die  Jahrb.  tuuerM  Yercina  ILXllL 
8. 576. 


ItS  Bkm  grMiikdi0  vmi  «ine  nMtcAa  lugdirift  m  K&ku 


0  M 
Tl  CLAVOlO  •  AVC 
L  SCAPVLAE • TA 
BVL  •  CASTR  *  CLA/Oll 
VICTOR  .  lANVARl 
SCORPVS  •  INCITAT 
LIB  •  PATRONO  BMF 


Diis  Manibiis  (sacnim).  Tiberio  Claudio  ,  Au^iisti  liberto 
Scapulae,  labulario  castrensi  (castrorum)  Claudii,  Victor,  Ja- 
iiaarius  (tive:  Jannarii  filii»)  Scorpns,  lacitatus,  liberti,  pa^ 
trooo  beiie  nerentl  feceruut. 

Es  errichtefen  also  dieses  Denkmal  vier  (oiirr  drti)  Frei- 
gelaiisene  des  Tiberius  Claudius Scapula,  der  selbst  ein  Frei- 
galasaener  4cf  kaiaers  Ciaadins  war  und  sagleich  das  mi- 
lilftriacbe  Amt  eiacf  RegUtratora  oder  Archivars  ist  Lager 
dfs  Claudiiis  ▼eriraltcte.  Es  ist  eiae  beitannfe  Tliatsacbe, 
dass  iu  Rom  am  kaiserlichen  Hofe  der  Einfluss  der  Liberli> 
neo,  meist  gebildeter  Griechen,  besonders  unter  Claudius  be- 
dcatend  zu  werden  anfing  uod  viele  Civil-  «ad  Aliliiarslel- 
len  nit  soleben  Leuten  besetst  wurden.  Des  Eaiser»  Umge- 
bung bestand  grOsslenthells  aus  Preigelasseneu,  die  durcb 
Reicbthum  und  Bildung  sich  geltend  zu  nacben  wussten. 
Wie  freigeborene  Römer  zwisclini  d*  n  Gentil-  und  den  Zu- 
aanen  den  Namen  des  Vaters  und  häufig  auch  des  Grossva- 
ten  SU  setsen  pflegten,  wie  Ti*  Caesari«  Divi  Augusti  F., 
Hivi  Jullt  nepoti  Augusti »  sa  schoben  die  liberti  nach  dem 
von  ihren  ehemaligen  Herren  angenommenen  Oentilnameu 
gewöhnlich  noch  L  oder  LIB.  und  den  ihres  •jetzi'^eü  Palro- 
nus  ein.  Als  Sklav  hiess  der  Verstorbene  Scapula.  Dieses 
Wort,  das  ein  Schulterblatt  bedeutet,  kommt  als  Beinaaie 
meist  in  der  gens  Cornelia  vor.   Im  Jahr  828  v.  Chr,  war 


Eine  griechische  und  eine  römische  Intchrifl  in  Köln.  12A 

da  P.  Cornelius  Scapula  Consul  Im  spanischen  Kriege 
CAsars  g^eg:pii  des  Pomppjus  SUhne  stand  ein  Scapiila  an 
der  Spitze  eines  Au&laiides  io  Cordttba,  wo  er  sicii,  um  der 
6efiiB|feiiiclMi(l  wtt  riilfeiiea,  ▼•n  seinen  Begleitern  tMten 
dnn  veitRntien  lies«.  Andere  8c»pnU  sin4  anf  Stein- 
schrillen  genannt.  Dnser  Scapula  war  ein  tabularins  ca* 
itrentls  «der  aitHtuni ,  der  die  Pnhmng  der  Regislratnr  nnd 
Aufsicht  des  militflriiirhen  oder  Corps- Archivs  zu  besorgen 
batte.  Dieses  hiess  fabularinm  castren^e  und  wird  aiicl)  auf 
Steinschriften  erwähnt.  So  heisst  ein  in  demselben  Amte 
stehender  Militar-Beamte  tabularius  castrornni.  Aaf  Hemies 
a,  einer  im  Jaär  ]fl7  hei  Mains  geAiodeneo,  jetst  nicht 
■ehr  Torbandenen  Steinschrift,  wird  ein  anf  Sinlen  mhen- 
des  Archivgehaude  tahularinm  pensile  genannt,  als  dessen 
Erbauer  ein  Ingenieur-Hauptmann  (cenlurio  straluruin)  L.  Au- 
relius  Fesdnus  tirwl  AHjii(ur  oder  Adjutant  Cassius  Maitiiius 
unter  dem  Consulate  des  Präsens  und  Clxtricatus  im  2iT 
n.  Chr.  bezeichnet  werden*). 

Die  folgenden  vier  Namen  geliOren  nicht  einen  Polyony« 
■08  oder  vieloaaiigen  Libertns  an ,  der  seinem  Patronns  den 
INnksteltt  setzte ,  sondern  es  sind  ohne  Zweifel  vier  elnna- 
ini<;c  Libf  rti  des  Scapula.  i>a!>s  zu  lAXVARl  nicht  filius  hin- 
zij^^rdacht  werden  müsse,  sondern  die  fehlende  EndnnfjVS  des 
Raumes  wegen  ausgelassen  wurde,  iiaun  wohl  als  gewiss  an* 
genommen  werden.  Der  eigenthttmliclie  nnd  wobi  selten  vor- 
kommende SCOBPVS  Ist  ohne  Zweifel  ein  griechischer  Name» 
der  entweder  mit  oxd^icio^  verwandt  Ist,  oder  eine  Zusam- 
mensetnnng  ans  0x09^,  stercus ,  und  nov<; ,  wonach  es  den 
deulsciieu  kotiifuss  bezeichnen  wQrde.    INClTAT(us),  wo 

7)  Ut.  TM,  28. 

8)  Der  Stebi  Itt  abgebildet  ta  Fnobs  all»  OaioUelite  toh  Mahis, 
Bd>  I.  8. 40 ff.  Tab.Yi  n.  UT.  Lahne*»  Oflaamu.  Sahrfftan 
%  211.  n.  59.  Stalnar*»  Cod.  Intar.  Rhaa.  I.  n.  488. 


Digitized  by  Google 


auf  4«r  laidiiift  les  Rauaet  wegen  die  EnduDf  VS  wie  in 
4er  Torfaerg^ehenden  Zeile  bei  lauuarl  fehlt,  ist  nicht  allein 
der  Name  des  als  ausgezeichoeten  Reoaers  bekaouleii  Lieb* 
IngipfenlM  des  Kaisen  Caliguia,  der  Umi  sogar  die  t&tm» 
larlsdie  Wirde  svgedacht  batle  *),  sondm  wir  lade«  nA 
Wettfabrer  (asrig ae  circeases)  mA%  diesen  Nane«  Uaser 
lucitatus  hatte  als  Sklav  wahrscheinlicti  die  Dienste  eines 
Läufers  (cursor)  verrichtet  und  daher  seinen  Namen  erhal- 
tea.  So  piegte  der  Kaiser  Aelius  Veras  seiaea  Liafera  Na* 
Ml  TOB  Wiadea  sa  gabea  aa4  sie  mä  ntllgea  sa  sehatlt 
Um  Dass  die  daakbarea  Libarli  ibnai  »walüverdleBtaa« 
(Beae  Merenti)  Patronus  den  Stein  haben  setsen  lasseiii  machl 
ihm  nicht  weniger  £hre,  als  seiaea  Freigeiasseaea. 
Wosei 


9)  Soetoa.  CMlgaU  o.  55. 

10)  MarHaUt  Epfgramm.  X,  6,  6.  XI,  1,  16. 

11)  Spartfui.  in  t.  Ael.  Ter!  o.  5.  ed.  Bip.  I.  p.84.  Carsoiibut  suis 
•xeinplo  Cupidinam  aIm  frequenter  appoiuit  eoBqae  Tentorom 
noailalbiii  »tepo  Toelta^t;  Boream  aUam,  alittin  Kotiuni  etitom 
'AquUanom  «atClMlain,  eeteiiiqae  Bomiidbiis  appellaas  el  tede« 
fett«  atque  Ubamsillwr  fMleiis  ««nttate. 


Digitized  by  Google 


6b  ^ftfliiii  Sltfinsf« 


Pir  ta  Frevi  wie  fttr  ioi  f elehrteD  Venclicr  N«- 

ter  ist  das  Brobltbal  unterhalb  Andernach  am  Rhein  gleich 
ansiebeud.   Was  aber  das  Interesse  dieses  romantischen  Tha- 
ies erhöht,  ist,  dass  auch  der  Freund  des  Alterthums  sieb 
hier  avf  «kern  ergiebigen  Beda«  seiner  Beobachtusgcn  nad 
FMidingcB  bcifldet  Die  gyenmi  Teftteiiibrtdie  ^  wdche 
hier  mn  ZcH  dar  IUmt  eebea  iMgekevlet  worieo ,  ene«* 
gea  feit  «ndl  fart  ciMn  lebhafteo  Veitebr  ta  im  eng ea  «ei 
tiefeiDfeecbnittenen  Thale,  und  man  kann,  ohne  Gefahr  zu 
irren,  sagen,   dam  die  gegenwärtige  Industrie  durch  eine 
ununterbrochene  kette  mit  der  alt-rOmiscben  susammenhftegt. 
Vea  der  Anweiciiheit  der  Romer  sengen  nicht  nllein  die 
gewaltigen  Stebbricbe,  aacb  Mimen  nnd  Allire  nni  Qe* 
libieileine  geben  Ten  ilrai  Anfenthilte  an  dicecr  Stelle 
Sengniei.    Pir  eine  <e  aciiwere  nni  geMrIiehe  Arbeit, 
wie  das  Steinbrechen,  kounte  derRümer  des  Scliutzes  einer 
seiner  Gottheiteu  nicht  entbehren ,  und  es  ist  mit  Rtlcksicht 
auf  die  Rraftanstrengung ,  welche  das  Geschäft  in  Anspruch 
aata,,eebr  begreiflich,  dass  man  aieh  aa  den  Herenlea  Sa- 
nmni»  den  Fetacnbetknlee  «n  flilfe  waaüe.  Dihcr  lei  ieaa 
üdi  eine  ndMUlche  Auaid  fion  Inicbiiacn  In  den  BreM- 
ÜMe  gefimiea  weriea,  welelie  ien  Beitnles  gewidmet  siai 
?oa  deofn  sowohl  in  dem  Centralinuseum  rbeinlftndischer 
Inschriften  von  Lersch,  als  iu  diesen  Jahrbüchern  gebandelt 
worden.    Der  neueste  Fund  dieser  Art  ist  auf  einer  Besitsung 
dee  Herrn  Mediciaalratliee  Dr.  Jnllae  Wegeier  an  Cehlena 
•nf  der  Bnid,  in  ücmm  Jalne  g caacbt  weiien.   Ckma  In 
Nike  ier  Onbicfc'i  MiUi  wnvli  In  einen  ran  denRi- 


126  B$mitei  Saaamu. 

mero  bereits  ausg^ebeuteten  Steinbruche  eine  Ära  von  Tuff- 
stein mit  einer  lalrinisclirn  Inschrift  ^pfunden,  deren  Lesung 
aber  bisher  uoserer  nad  des  Hrn.  Ür.  Wegeier  Bentthiuig 
nicht  gans  gfloiigett  ist.  Die  Scbrifl  bt  sekr  uorfgelaii- 
flig  and  der  Steini  m  «Ich  scbnn  aelir  porte,  enthält  m  viele 
Vertiefungen,  diss  die  Ent8ifferun<?  äusserst  schwierig,  nh- 
wohl,  wie  wir  glauben,  niclii  unmöglich  ist.  Anfang  und 
Ende  der  Inschrift  lauten: 

HERCVfJ  SWANO 

SACBVM  1VL1V8  VI€ 

TOR  )  PRO  SB  BT 

COMMILITOMES  


liSe.  AV6VSTA  V.S«  L*  M 
llercttll  Saxano  saentm  lulins  Vietor  centnrio  pro  se  et 

commilitones  Legio  Augusta.  Votum  8ol?it  lubeuä 

merito. 

Neben  diesein  Votivstciue  wurde  ein  anderer  gefunden, 
welcher  diesen  Funde  ein  eigCBthiaüiehes  laterene  gibt 
Der  snletst  genannte  Vetivatein  iat  im  enten  genau  nadi*- 
geUMet,  bat  dieselbe  OrOsse,  dieselbe  Form ,  nur  dass  er 
besser  erhalten  ist.  Dieselbe  insclirift,  welche  der  erstge- 
nannte Stein  "trägt,  findet  sich  auf  dem  zweiten,  aber  nicht 
ein«:ehaucn,  sendem  mit  gans  feinen  rothen  Strichen  für  den 
'Steinhauer  v^rgeseichnet.  Diese  Striche  sind  indessea  regel* 
nassiger,  als  die  Schriftidge  «if  den  erstgenainrtett  Denk» 
male,  und  roerkwtirdiger  Weise  htiren  diese  Striche  in  den 
mittleren  Zeilen,  da  wo  das  erste  Denkmal  schwer  zu  lesen 
ist,  auL  Ob  sie  nie  da  gewesen,  oder  spater  verschwunden, 
wissen  wir  nicht  m  sagen.  Wie  verhalten  sich  nun  beide 
VelIvBtelne  nn  einander  f  Wir  verargen  es  liienand,  der  hier 
an  die  neuesten  Nachrichten  Aber  Rheinzabern  denkt.  Aber 


Bereutes  Saxanui. 


an  Ort  and  Stelle  erfährt  man  nichts,  was  diesen  Gedanken 
rcchtlertif  te ;  jedeufalls  nflsste  der  Versuch  der  Verv»elfAi(i<. 
fmg  m  langer  Zeit  aofeetellt  wordea  ecki.  Aber  wts 
MlHe  deM  abgehsHen  babe»,  Werk  n  ToUenlenf  Bn 
kOnneii  dtim  aber,  weaa  ama  diesea  Gedaakea  akhi  aaf* 
kommen  lassen  darf,  verschiedene  Vcrhaltniflae  awiaehca  bei- 
den Denkmälern  gedacht  werden.  Wollte  nun  ein  anderer 
Widmender  denselben  Stein  errichten  f  Fand  man  die  Aus- 
fahrungf  der  laschrifl  aof  dem  altern  Steine  ao  aMBgelhaft 
aad  wollte  maa  sie  aaf  deai  aeaea  ßleiae  besser  aad  ragel- 
Biaeiger  hersteflca?  Gewiss  tat,  daas  die  Qoadratarii  die 
ibaea  aafgegebeaea  Inicbriflen  akht  Inner  genaa  aad  obae 
Fehler  auf  den  Stein  übertrugen.  Erklart  wird  diese  Tbatsaebe 
hinlänglich  durcli  die  Bildunj^sMufe,  auf  welcher  diese Steia- 
bauer  standen.  Aber  es  scheint,  dass  sie  nicht  immer  aas 
Veneben  Fehler  in  ihren  Ausführungea  auf  dem  Steine  macb- 
len»  soadeni  dase  sie  sich  aaweilea  aaeb  abeicbtlkb  Veig»> 
deruagea  bei  der  Uebertragaag  erlaabtea.  Wir  icbftpfea  dieae 
Aasieht  aaa  folgeader  Stelle.  AfolliaaritSidoaiaeBettdetieM 
Secundus  eine  Grabschrift  zu  mit  dem  Gesuche,  für  die  ge- 
naue Eintragung  in  den  Marmor  Sor^e  /u  tra^'cu  und  zu- 
f  useheo ,  dass  der  Steiuhauer  keinen  Kehler  mache ,  sei  es 
aus  Absiebt,  sei  es  aus  Veneben  Vide  at  Vitium  non  fa- 
dat  ia  nnrnore  lapidicida:  qaod  factam  ilre  ab  iadaatria, 
sea  per  iaearian,  nlhi  nagia,  qaan  qaadratafio  Hfidaa  la- 
etor  adecribat.  Aber  wie  soUtea  die  Qoadfatarii  daaa  kaai- 
men,  mit  Absiebt,  de  industria,  eineVertaderung  in  einer 
Inschrift  vorzunehmen?  Sollten  sie  sich  unterstanden  haben, 
dieses  aas  Schalkheit  zu  thun?  Wir  zweüeln  daran.  Aber 
wahrscheinlich  geschah  dieses  so.  Den  Quadratariern  wur* 
den  ofl  lascbriftea  aaCigegebea  ?ob  Leuten ,  weiche  ia  der 


1)  Sldonii  Apoüiaari«  opera.  edit.  2-  Slrmondi  p.  76.  epi«t.  Ub.  III. 
epUt.  XII. 


Digitized  by  Google 


Hercules  Saxanut. 


Rechtschreibung^  wie  in  der  Grammatik  schwach  waren;  die 
Quadratarii  verbesserten  nanclien  Fehler  uud  go  wurden  sie 
feaelgtaneh  il^rlVerbeficnHigMi  aambrlBgcB,  wo  aiditi  m 
rerhcatcm  ni  ihreVcrbeiMmif  dneVcnchllMermf  war. 

Sidonf m  üefg  Ae  Imchrift,  woirM  oben  iie  Rdle  war,  nif 
einen  Grabstein,  welcher  für  das  Grab  seines  Grossvaters 
bestiDBit  war,  einbauen.  Der  Grossvatcr  des  Sidonius  war 
schon  liugst  gettarbeo;  suHilUf  kMiSidoains  dazu  als  mtm 
hm  Bai^riffß  war^  tasea  Grab  siit  vielea  andern  Gräbern  tu 
nentaren  nnd  der  Erde  gleich  nn  maeben ;  vm  mm  das  An- 
denken seines  Ahnen  an  dieser  Stätte  su  erhalten,  verfer- 
tigte Sidonius  eine  neiir,  laiij^c  Inschrift,  die  sofort  an  die- 
ser Stelle  eingehauen  werden  sollte.  Fand  man  nun  eben  so 
an  der  iroU^  dass  der  alte  Siein  sn  sehr  dnreb  die  Zeil 
feiltteB  hatte,  nnd  fand  ein  spaterer  Steinarbeiler  oder  Sol- 
dat sieb  dvrch  frooMnen  Sinn  an^^eregt,  den  altem  Stein  er- 
neuern zu  lassen?  War  der  Widmende  vielleicht  einer  sei- 
ner Vorfahren,  vielleicht  ein  Soldat,  nn  Centurio,  der  der- 
selben liSgion,  derselben  Cohorte  angehört  hatte  I  Dass 
die  mniisebcn  Soldaten  In  diesen  Steinbrüchen  bescbifllgt 
waren  Ist  bekannt;  die  ftamer  nnd  die  rOnilseben  Soldaten 
brauchten  diese  Steiuart  zu  ihren  Hauten.  Lerscb,  Centrai- 
Museum  II.  S.  28,  sagt:  „es  sei  bemerkenüwerth ,  dans  es 
nach  den  von  ihm  mitgetheilten  Inschriften  gerade  die  Legio 
X  geainn  gewesen  sei,  die  an  den  Arbeiten  in  diesen  Stein- 
briehen  verwondet  worden  seL  Unsere  Insdirift  neigt»  dass 
auch  Soldaten  einer  Legio  Angnsta  dazu  genoauaen  wurden. 
Bonn. 

PfWf«  IIMIWM« 


L  lyui^üd  by  Google 


I. 

Wober  te  Mannte  Tlim  f«  Ekein  mterUb  Bingen 
4«i  Nmnen  N&nietbam  cfhaKeD,  toabcr  gibt  et  ver« 

schiedeue  Meinungen.  Die  S<i^e,  welche  diese  Benennung 
von  dem  Erzbischofe  HaUu  von  Mainz  hcrlcitot ,  ist  ^ut  er- 
funden, aber  sie  hat  keineu  historischen  Halt  und  seUt  das 
Andenken  dieses  rerdieoleo  Mauoes  In  ein  falsches  Licht* 
0ie  Ableitnnf  van  Mantb»  Mautbthnrni  bat  viel  Schein 
fllr  aieb;  aber  wir  halten  aneb  sie  nicht  fülr  die  richtige, 
weswegen  wir  eine  andere  au  begiünden  «neben  werden. 

Mus,  Muse  Icommt  im  Gof bischen  vor  und  bedeutet  hier 
Harnisch f  dasselbe  Wort  hat  sich  aiicli  im  Hoch(k-u(schen  er- 
halten. JMuseisen,  welches  nuch  iu  der  Limburger  Chronik 
Torknannty  Masiaeni  Mnsenier  ist  ein  Theil  des  Pansen ,  di^ 
eiserne  Bekleidnag  der  Anne.  Im  Oentseben  erweiterte  daa 
Wart  aeuc  Bedeutung  und  wurde  allgeaiein  tobi  Waffenplatn 
gebraucht  Daher  kommt  Musbaus,  Mäushus  in  alten  Cbro- 
nÜLen  als  Waffeuplal^; ,  als  Zeughaus  vor.  Das  Zeughaus 
selbst  heisst  d^uch  Muser ie.  In  JLübcck  und  in  Braunschweig 
wurden  diejenigen  Mitglieder  dra  Rathes,  welchen  die  Auf- 
sieht  iber  das  Zeugbaus  tibertragen  war,  Muse- Meister  ge« 
naant.  Dreyer  leitet  daher  auch  das  Wart  Jlfiiaketier  ab« 
Das  Wort  Muskete  koaait  allerdings  im  Pranadsiachen  üfow- 
quet,  im  Spanischen  Mosquete^  im  Italienischen  Moschctto 
vor ;  allein  daraus  folgt  nicht,  dass  dasselbe  nicht  deutschen 
Ursprünge  sei.  Die  fransasische  Sprache  hat  nicht  wenige 
Worte  ans  dem  Deutschen  In  alcb  anfgenaounen ,  dia  ihren 

9 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


130  Ber  MäuieÜlum  unlerkalb  Bmgen 

deutschen  Ursprung  gar  nicht  mehr  verrafhen.  So  wird 
man  in  dem  Worte  Bivouac  den  deutschen  Ursprung  schwer- 
lich errathen  und  doch  ist  das  Wort  nichts  anderes  als  dM 
tatiche  SetMcAy  AtiMieAi  daher  Bivoaicl  Der  ShMatxm 
iit  hiernach  nichts  anderes,  als  ein  WaflfenpIaCs,  ein  Ort, 
welcher  nil  WaiTen  versehen  i§t  nnd  daher  Buni  Scfantae  van 
Menschen  oder  Ländern  dient. 

Es  lassen  sich  noch  andere  nähere  Belege  für  diese  Ab- 
leitnng  beibringen.  Als  Bonn  noch  eine  Festung  war,  er- 
hohen sich  (wo  jetfft  das  Banj^tgebAude  des  Schlosses  steht) 
die  beiden BollwerlLe  Rats  nnd  Maus,  vor  denen  ein  Meh- 
tigcs  Aussenwerk  fast  den  ganzen  jetzigen  Hofgarten  be- 
deckte. Diese  Maus  war  ein  Zeughaus,  wie  der  Festungs- 
thurm,  wie  der  Mäosethurm  bei  Bingen.  Diese  Mus,  dieser 
Mttsthurm  in  Bonn  ist  xerstsrt,  aber  die  Erinnenuig  daran 
hat  sich  nicht  bloss  in  den  Ueberliefernnf  en  der  Stadt  Bonn 
erhalten,  anch  eine  Oasse  Boan's,  deren  Namen  sonst  mehr- 
fach falsch  gedeutet  worden  y  bewahrt  das  Audeukea  an  die-  • 
sen  Thurm.  Die  schmale  Gasse  Bonn  s,  welche  geradesu  auf 
die  Maos  oder  Mus  hinführte,  erhielt  und  bewahrt  daher 
ihren  Namen  Manspfad.  Neben  der  Mans  gab  es  in  Bonn 
eine  Katse.  Wurde  ein  Bollwerk,  ein  Sebirmweifc  hei  einer 
befestigten  Stadt  Maus  genannt,  dann  lag  es  sehr  nalke,  das 
andere  entsprechende,  die  Katze  zu  nennen.  Dieses  geschah 
aber  wahrscheinlich  erst  dann,  als  autn  die  nrsprttngliche  Be* 
deutnng  von  Mvs  vergessen  halte  nnd  daHUr  an  eine.  Mans 
dachte.  Auch  das  Wort  Katse  kommt  an  andern  Orten  als 
zu  Bonn  in  der  bezeichneten  Bedeutung  vor.  „Da  kamen, 
schreibt  die  Limpurger  Chronik,  die  feind  in  der  naeht  heim- 
lieh  und  spickten  die  Katzen  und  sticssen  sie  an  und  ver- 
brannten  sie«  Vnd  verplieben  deren  von  Frankfnrt  fllnflBig 
todt*  Die  Stadt  Trier  nennt  eines  ihrer  Thore  das  Mus- 
thor,  porta  mustUs,  die  Strasse  Musf borstrasse.  In  den  Ge- 
stis  Trevirorum  (um.  I.  p.  330  lesen  wir  folgende  Stelle: 


L.iyui<-uü  L/y  Google 


mhI  «Ali  Uaekkrei»  bm  Barn.  ISl 

MaÜMi  fMf««  cwMitui  ml  a  Mdibiw  ccelcsi««,  ^«i 
fmlui  tfc,  sie«!  piiM#m1tM  Aicnt  per  fwiam  üfmÜM 
(HMBia)  tnrilittfloa  taCroMittfntw,  liclmlibwct  honinibiis 

tvpervenientibuR  munierunt  palathia.  D»  Mvslhor  fUhrt  hier 
zuin^  Palatium,  wpIcIips  in  Vertheirffgrun^austaiid  gesetzt  wiril. 
Asch  jetzt  Qoch  führt  dieses«  Thor  zur  Kaserne  in  Trier  hin. 
Ans  den  voransteheftdeo  MitUieilungen  erhallt  aach,  wober 
AeBcseiehooiif  Katsenkopf,  d.LMler  oder Uetner Mllr- 
wr  ataMMt 


IL 

In  einem  kleinen  Aufsafse^  welcher  in  dem  20.  Hefte  die- 
aar  JahtMcher  8.  160  ahgedrackt  lat,  hahea  wir  die  Ao- 
iMK  aa  hegriaden  gesacht,  daaa  daa  Hoehkrena  awiachea 
■•aa  aad  Qadeaherf  aar  Sflhae  eiaea  Tadfeehlages  errichfeC 

worden  sei.    Indem  wii  auf  dem  dort  betretenen  Wege  die 
Erlcl^runof  gesucht  haben,  welcher  Veranlassung  das  genannte 
Dcokmal  meinen  Ursprung  verdanke,  gelangten  wir  aaKlekh 
la  daa  Qehiet  der  mittelalterlichea  Rcchtaalterthttaier  aad  awar 
aa  ciae  8fclle,  die  aach  weaig  aafjgeUart  lat   Za  deajcai* 
gea  8lefle%  die  wir  daaali  aar  BegrOadaag  aaaerer  Brkli- 
raag  aaMrfea,  koaaea  wir  jetat  aeeh  awel  aene  hlaaufügen, 
ia  denen  auch  6her  das  gerichtliche  Verfahren  selbst ,  m  el- 
ches  bei  solchen  Strafen  beobachtet  wurde,  nähere  Aufschlüsse 
g^ebea  sind.    Wir  verdanken  diese  Stellen  dem  Herrn  WaU 
tUerer  aa  Bellagrici  lai  baieriachea  Regeakreiae ,  welcher 
ditaalhea  aach  dea  MgiaaKUrkaadea  aaa  deai  Ardilf  aa 
Beilagriea  ia  Ha.  6  des  Mttraherger  Aazeigera  roai  J.  1800 
▼erölTentlicht  hat.   Hier  heisst  es: 

„1436,  Montag  nach  Unser  l  Frauentag  in  dir  Vasten. 
Uaaharl  Sebichitersa,  geaaaat  Becker,  wird  vor  mehrerea 


üiyiiized  by  Google 


Der  MäuseUmrm  bei  Bingen 


genannten  Spnichleaten  mit  Anna  der  WarnfnUyii  gesühnt, 
wegen  des  an  iiirem  Manne  begangenen  Todtechlages.  Wiß 
AcckcTt  um  wdiche  der  Streit  mit  dem  Wanifrits  begtwit 
blieben  der  Wamfritsyn  sDd  deren  Rindern;  die  ebenOüls 
zum  Streite  beitragende  Geldsebald  Ist  ab.  Becker  hat  bin- 
nen Jahresfrist  eine  Romfahrt  und  Aclifahrl  zu  Ihua  und 
darüber  gute  Urkunde  beizubriiij^ea ,  ein  Steinkreut^ 
setzen  zu  lassen,  wo  es  ihm  die  Wamlirilaya  weisen 
wird.  Femer  soll  er  derselben  19  llor.  rb.  nahlen  und  9 
b.  Messen  an  drei  Orten  für  die  Seele  des  BncMagenen  le» 
sen  lassen.* 

^1463,  Mittwoch  vor  Oculi.  Graljeiisclu  iiilz  und  Graben- 
frledell,  Gebrüder  zu  Hirsperg  liaben  Llein  Pöggel  d.  j.  des 
Ulrich  Pi^ggel,  an  Kaidorf  gesessen,  leibliehen  Sohn,  erschla- 
gen. Sie  werden  nun  von  Herr^  Albrecht  von  Wolfoltin» 
Pfleger  zu  Hirsperg,  und  Sebastian  Penlanter,  Rlcbler  m 
Berngau,  als  erbetenen  Spruchleuten,  mit  dem  Vater  und  den 
firfldern  des  Ulein  auf  nachfolgende  Bedingung  gestthnt:  Bis 
kommende  Ostern  lassen  sie  80  Seelenmessen  lesea  und  ge* 
ben  90  Pfund  Wachs  dann;  binnen  Jabresfirlst  nntcnebsKn 
sie  eine  ^Romefabrt  und  eine  AebfabrI.*  Sie  lassen  ^ein 
slryne  krrulz  fertigen  uud  setzen  an  die  eiuidt  do  solicher 
totsclilag  geschehen.^  Den  Hinterbliebenen  zaiilen  sie  15  il« 
rh«  Beide  Theile  machen  sich  zu  einer  dem  Herrschaftspfle- 
ger verAOlcaen  Conrentimustrale  von  flO  fl.  rb.  verbindlidH 
falb  sie  diese  Sflbne  nicht  halten,  oder  deren  ArtIM  naer- 
fiÜlt  lassen.« 

Die  Errichtung  eines  Kreuzes  zur  Sülinr  eines  Todtsclila- 
ges  wurde  von  den  Gerichten  als  ordentliche  Strafe  verhängt 
Alleui  ausser  dieser  Strafe  mnssten  die  TAdtschlager  sieb 
noch  andern  Strafen  nnternlehen  und  dazngehdrte  InDentseh* 
land  die  Aa  eh  fahrt.   Aber  was  Ist  eine  Aacbfahrtt. 

Achfahrt  wird  in  dem  17.  Bande  des  oberbaierischen  Ar- 
chivs durch  eine  Walhbhrt  nach  Achea  am  Acliensee  InTy» 


Digitized  by  Google 


und  das  Uochkreui  bei  Bonn, 


rol  erklärt.  Herr  Walthiercr  weist  auf  Schroer,  Nachtrag 
zum  Wörterbuch  der  deutschen  Mundarff  u  des  ungarischen 
fiergiaudes  (Wien  1853)  Inn  ,  zur  Begründung;  der  Ansicht, 
4ms  hier  mler  Achfahrt  eine  Buwfahrt  nach  Aachen  su  ver- 
•tchea  sei.  INraer  Ansieht  ■oia  ann  beipflichten.  Aachen 
vtlhle  lieh  im  Mittelalter  4en  frasienWalifahrtMrten:  Jen- 
salem,  Rm  und  St.  Jakob  von  Compostella  an.  Bei  dier 
Heiligthumsfahrt  erschien  eiuc  zahlreiche  Prosession  selbst 
aus  dem  eiith';;enen  Lande  derün^i^arn!  Wie  man  eine  Rom- 
fahrt  maciiü\  so  machte  man  auch  ( ine  Aachfahrt,  eine  Pil- 
gerfahrt nach  Aachen.  Solche  Wallfahrten  nntemahB  man 
mm  eif enem  flreleo  Antrieb,  oder  de  wvrden  jemand  in  der 
Beichte  alf  Bmse  anferlegt,  oder  endlich  sie  wurden  jemand 
von  dem  Gerichte  als  Strafe  Euerhannt.  Dem  Grafen  Felix 
VOR  Werdenber^  wurde,  weil  er  den  Grafen  Andreas  von 
Soonenberg^  ermordet  hatte,  von  den  kaiserlichen  Coromissa- 
rien  unter  Anderm  folgendes  als  Strafe  auferlegt:  „Er  soll 
Üse  nachgehende  KUchfart  tbun  und  Fon  dem  wallen  und  rei» 
m  nii  lasten,  bis  dass  die  all  vollbracht  werden :  die  ersten 
f  en  Jerasalem,  die  andere  gen  Rom,  die  dritte  gen  Sanct  Ja- 
kob und  die  vierte  gen  Aucb.^^)  Auch,  ist  hier  Aachen;  die 
Aaehfahrt  wird  auch  Ochfahrt,  Ochvart  genannt,  wie 
das  Volk  in  Aachen  selbst  die  Stadt  Aachen  Ocheo,  Och- 
gen  ausspricht.  Die  Aachfahrt  erscheint  uns  hier  als  ein 
Interessanter  Beitrag  zu  den  deutschen  Rechtsalterthilmeni, 
welcher  den  Stof  au  weiterer  Ontersuchung  bietet 
Bonn. 

Prof«  BrttDD« 


1)  &  Vaaottii  OoMhieht«  der  Orafen  toü  Moatf»rt  &651.  VgL 
Dr.  MSrokar  tm  Ajizeiger  fUr  Kunde  der  deaUehea  YorMlt 
N.  F.  7.  Jahrgang.  1860.  N.  19. 


Digitized  by  Google 


8.  üömi(fl}t  0iüUufuinL, 


L 

Bekannt  ist  schon  manchem  Leser  dieser  Blätter  der  glück- 
liche Fund  zweier  römischer  Meilensteiue,  die  im  Jahr  1858 
dem  FiussbeU  des  Eheina  bei  S  als  ig;,  einem  Dorfe  am 
linken  Ufer  nniercn  SlrmBes^  dne  Stnn4e  obwM^  fiof fari, 
wieder  nbgewimnea  nnd  dnrch  die  Anfiaerluanriteil  dci  Nns- 
sauischen  AI terthums Vereins  und  des  kundigen  Cousenrators 
am  Museum  der  Alterthümer  zu  W  i  e  g  b  a  d  e  ii ,  Dr.  K.  R  0  8 
ael  diesem  Museum  zugeführt  wordeo  sind*  Letzterer  Um- 
'  etaad  darf  una  nicht  hiodeniy  ancb  hier  ron  lUeaem  Fmt^ 
der  OBprfinflidi  nnerer  SaMÜnng  apfedacbt  war,  ilkt  a« 
nehmen,  wobei  wir  nna  aaf  den  Bericht  Aber  denselben  dureb 
den  genannten  Dr.  Rossel  in  den  Annalen  für  Nassauische 
Aiterthumskuude  und  Geschichte,  Band  VI.  1859,  besiehen. 

Lange  waren  diese  beiden  Steine  als  ein  besonders  bei 
niedrigem  Waisentande  die  Scbifffahrt  belästigendes  Binder- 
aiss  den  Schiffern  der  Umgegend  bekannt  Nancher  remn* 
thete  kostbare  Marmorsäulen,  Andere  dachten  an  dort  mög- 
licher Weise  versenkte  schwere  Geschütj^e ,  bis  endlich  die 
Ktfnigliche  Wasserhaubehörde  ztr  Cobleoz  bei  Gelegenheit  voa 
Baggerarbeiten  nnd  Strsoibanten  diese  Steine  beraufbeben 
lleBS.  Bs  sind  sechs  Pnss  hohe  Cyllnder  ron  Sanistein  nlt 
elneai  Dmrdimeager  des  einen  yen  16,  des  andern  Ten  M  Zell. 
Obgleich  die  darauf  eingegrabenen  Inschriften  durch  die  Lftnge 
der  Zeit,  durch  das  Wasser  und  durch  Schiffisbiele  und  Flosa- 
stinune,  die  an  ihnen  Jahrbnaderte  lang  vorbeigestreiltbabcay 


Digitizoci  by  Lj^j 


tu 


CMIwcise  «teerHeb  f  ew^rien  sind ,  so  bat  d«eh  Ihr.  Rot- 
sei aus  dem  noch  Lesbaren  naclio^cwiesri],  dass  der  eine  Steiw 
gut  Zeit  des  Kaisers  Elagabal ,  re^.  218—222,  der  andere 
zur  Zeit  Aurelians,  ref^.  270 — 272,  errichtet  worden  ist  Sic 
bcstitIgoB  «M  iiofiiMteiii  einer  r Aaiicbeii  Heentimtfe  Üngi 
im  BMne  von  Hains  libCdln»  icrenMcIleny  oder  genaner 
galliedio  licnkc»  Toa  Matni  an,  »A.  HOG,*,  als  den  BaapI* 
orte  der  damaligen  Provins  Germania  superior,  gereelinet 
wurden.  Auf  dem  einen  Steine  ist  die  Leukenanzahl  vom 
alten  Rloguntianjm  bis  zum  ursprüngliclun  Standorte  der 
Sanle  auf  29  berechnet,  auf  der  andern  liest  man  jetzt,  aber 
■mllattodif;  U,  «aprtnglioli  yielielelitsr  oder  98»  ao  dan 
dieaar  BUim  als  einer  der  atehsten  «aeli  Hains  Mn  anf  den 
onleren  folfle«  Meoe  Zablen  cotaproeben  sieariieb  fenan 
der  Entfernung  des  Fundortes  der  Steine  von  Mainz,  so  dass 
sie  von  ihren  ersten  wirklichen  Standorten  nieht  gar  zu  ent- 
fernt lagen.  Sie  gehen  aber  jedenfalls  davon  Zeugniss ,  dass 
•■oh  in  jenem  engen  Bheintbale  swisehen  Bingen  und  Cob- 
tafr  cina  rNnsebo  Stnsso  rorbaaden  war,  Dir  deren  Brfaal- 
Inag  aMM  aiacb  aar  ZeH.  der  beiden  genaanten  Kaiser  Sorga 
getragen.  So  sind  sie  niebt  nninteressante  Bansteine  mr  Oe* 
schichte  des  römischen  Lebens  in  unserm  deutschen  Vater- 
lande, —  so  wie  sie  jetzt,  nach  vielrn  Jahrhunderten  ihrer 
Verborgenheit,  ein  werthvoUcr  Schmuck  des  Wiesbadener 
Mnsanas  sind,  in  dessen  Vorballe  sie  aafgesleUt  worden. 

IL 

Von  weit  narollkonunnererBesebaSienhelt  ist  das,  was  das 
Mnsenai  ▼ateriindlsrberAltrrthdaier  sniBonn  won  römischen 

Meilensteinen  besitzt.  Es  beschränkt  sich  4i^s  auf  drei  kurze 
SRulenfra^mpiUe,  keins  über  3  Fuss  hoch,  und  nur  auf  zweien 
derselben  findet  sich  eine  Zeitbestimmung.  Das  erste,  nnweit 
AeaMgco  gofiaadeno  €ylinderstiefc  gebOrt  der  Bogiernngsjmt 
te  Users  AntoniBna  Pbw  an,  rag.  118—161;  das  «weile 


Digitized  by  Google 


136 


Römische  MeUensteine, 


ia  der  Nahe  von  Cöln  gefundene  ist  aus  der  Zeit  des  FlO" 
rianos,  ttg,  das  dritte  Prtgmenti  so  St.  Thomas  M 
Andctnaich  gcfondeii»  ht  ohne  Zcltdatan«  Vergl.  Lersch, 
Gentralmmeam  t.  S.  51.  II.  S.  64.  Overbeek,  Ratalof 
des  Rheinischen  Museums,  Bonn  1851.  No.  10.  11.  13. 

Die  sämmtlichen  bisher  in  der  Rhein ^e^^end  gefundenen 
Meilensteine  hat  kOrzlich  Prof.  RIein  in  Mainz  flbersicht- 
lieh  in  Ahehiiseheii  Museam  für  Philologie,  N*  F.  XV. 
laittiieBgMtcllt.  Bs  sliid  dort  86  Stdao  airfj|eMrt* 

HI. 

Da  solche  Meileugteine  wichtige  topographische  und  ehro- 
•okigische  Zeugnisse  besonders  Aber  Anlage,  Pflege  und  Ver- 
Immfittg  ftalscherüemtnuMeii  i«  dem  weiten  Unraaga  des 
ailcii  ftihaemicN  Ikim ,  so  iMlea  wir  hieitMitth  aeht  la- 
sdnifleii  von  Denksteinen  dieser  Art  mit,  die  einer  noch  eut* 
fernteren  römischen  Provinz^  der  Prov.  Tarraconensig  in  His- 
panien  angehören,  in  Braga,  der  alten  Bracara  Augusts, 
jetatHanpitftadl  der  ndriHehea  Provias  Portugals  Batre  Minhd 
6  Ilaaro  sah  der  Uateiseichacte  laiJahiam4  aaf  dcnPlatae 
CarvalhAea  de  SAa  SehasHAo  swdif  mehr  oder  weniger  gnt 
erhaltene,  8  bis  12  Fuss  hohe  Meilensteine  aurg:estellt,  deren 
Inschriften  er,  soweit  sie  noch  lesbar  waren,  genau  abge» 
■chtiehen  hat.  Nar  daige  derselben  sind  in  des  Porlagicsea 
JeroayiM  Caatadar  Argnte  Wok,  da  aati^aitatltas  cnavea- 
tas  Biacaraa  Aagastae,  Olisipona  17S8,  4,  jedach  aleht  gans 
correkt,  aufgenommen.  Ich  gebe  daher  hier  acht  derselben, 
die  am  besten  erhaltenen,  und  M'elche  zugleich  geschichtliche 
nnd  Ortliche  Data  liefern,  chronologisch  geordnet.  Sie  ge- 
hören den  drei  eiaM  ehristliehan  Jahrhnndcclen  an  nad  tra- 
gea  daa  Charakter  ihrer  Bell;  dia  älteren  haltea  sieh  ia  ela« 
facber  ROrze ,  die  späteren  gefallen  sich ,  so  unbedeutend 
auch  die  darin  genannten  Kaiser  waren,  in  adnlatorischer 
Brette. 


Digitized  by  Google 


Bihmtche  Metlemteine. 


137 


1. 


II. 


DIVI  IVLI  AV6 

PONT  MAXiaiVS  1MP 


Via  CONSVL  V  TU  POTEST 
XXIV  BRACARAYG 
IUI 


TI  CLAVDIVS  CABSAR 

AVGVSTVS 
GfcRMANICVS 
PONTIFEX  MAX 
TMP  V  COS  III 


TRIBVNICIA  POTES 


TÄTE  III  P.  P.  BRACA 


ini 


III. 

IMP  CABSAU 
TEAIANO  HAMIA 

AVG 
PONTIF  MAX 
TaiB  POTES  XVIll 

COS  III  P  P 
A  BAACAEA  AVQ 

IV. 

IMP  CAES  DIVI  SEVERI  PII  FIL 
MVl '  MAIICl  ANTONIM  NBPOS 
mVI  *  AWTONINI  ni  PR WBP08 
Dm  *  BADBIAM  *  ABBBPM 

DIVI  •  TRAIANI '  PART  •  BT  DIVI 
NERVAE  •  ADNEPOT  • 
M  *  AVRELIO  '  ANTONINO  '  PIO  '  FEL '  AVG  * 
PART  *  MAX  '  BRIT  *  MAX  • 
0BR1IANIC0*MAX* 
PONTinCl-MAX. 
TRIB  •  POT  *  XVn  IMP  -  ni 
COS  UU  P.  P.  PROCOS  1 


Römische  Meüensteim. 


V. 

SEVERI  m  IHK .  . .  ANTOKINl  Ptt 

MAGNI  FILIO. 
ANTONIN 
PONT  MA 
COSn  PEOC 
PORTISSI 
PRINCIPI 
A  BRACAR 
M  P  Ul 

VI. 

IMP  CAESAR  6  IVUVS 

VERVS  MAXIMIWS  P  -P^ 
AVG  GERMANK    >IAX  *  DACIC 
MAX  SARMATiC  •  MAX  PONT 
MAX  *  TRIB  •  POTESTATIS 
V  IMP- VI!  PP  COS  «PRO 
COS*  BT  6  'IVLIVS  VERVS 
MAX 'NOBILISSIMVS  CAESA 
GERDIANiC  •  MAX  •  DACIC 

MAX  SARMATIC  MAX  PRiNCBPS 
IVVMTVTIS  *  nUVS  e  0  *  H  •  IMP  *  C 
iVU  VERI  MAXIMINI  P-P*AV« 

VIAS  ET  PONTES  TEMPORE 
VETVSTATIS  CONLAPSOS  (sie) 
RfiSTITVERVNT  CVRANTfi  Q 
DSGIO  •  LEG  *  AVOG  PR  PR 
ABRA*AVO*M*P*I 


m 


m 

IMP  AC  NOBIUS 

mmo  CAKS  nmcin 

nrVSNT  M  AVRBUO 

CARINO  p.  p.  nmcTo 

AVG  P.  m.  TR  POT  COS  PROCOS 
A  BRAC 
M  P  VL 

YIIL 

AVÖ 
MAX 

TRIB  POTEST  IIX 
COS  III  P  P 
A  BRACAa  AVG 
ASTVR 
MP  .  . 

1.  Vierter  Mtileaiicto»  wit  alle  Utife  tm  Bncarm  mm 
fctthlt,  Bieier  $m  im  Refiemagwelt  to  Tiber;  reg. 
14- sr. 

t.  Vierter  Meilenstein ,  ans  der  Zeit  des  CUndiiu,  reg. 
41— M. 

%  DreiMtaler  Mleiwteln,  tm  der  Seit  detfladriaa,  reg. 
llf'lBB.  ilni  ibalidi  fet  der  swaDsigrte  MeileMtein  die- 
0er  Striflsey  der  in  dem  8ftd<elifti  Pmite  de  Lina  aafgettellt. 
ist.  S.  Zimnermann's  Zeitschriii  für  Alterthums Wissenschaft. 
1840.  S.  781.  II. 

4.  Deafcateia  n  Ehren  des  Caracalla;  reg.  SU— 217« 
Sohns  des  Kaisers  Sevenis.  Ilm  ibalieh  Wieden»  der  SO. 
Bteu  In  PoBte  de  Lina  aufgestellt  a.  a.  0.  S.  7S1.  I. 

5.  Dritter  Meilenstein  ans  der  Zeit  des  Elag:abal;  reg. 
S18— SSSy  der  sich  den  Soba  des  Caracalia  nannte. 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


140 


0.  Erster  Meilenstein,  aus  der  Zeit  des  Maximinus  Thrax, 
re^.  235 — 238,  und  dessen  Sofints,  dis  Cart;ai  lul.  Verws 
Maximus,  zu  deren  Zeit,  wie  auf  dem  Steine  bemerkt  wird, 
die  durch  Alter  yerfalleoen  Heecstrassca  und  Brtickea  die- 
ser Provina  wieder  hergestellt  worden  wareo.  Aehnlieh 
ist  der  18.  Stein  aus  derselben  Rtgierun^^szeit,  in  Bertiando 
aufgestellt.  S.  Orelli  965. 

7.  Sechster  Meilenstein,  aus  der  Zeit  des  Carinus,  reg. 

&  Bin  Meilenstein  9  swar  nleht  mehr  in  bestimnen  der 
wievielte  der  Heerstrasse ,  auf  welehem  aber  nicht  nur  der 

Anfangspunkt  der  S(tasse  Bracara,  sondern  auch  der  End^ 
punkt  derselben ,  die  Stadt  Asturica ,  des  heutigen  Astorga, 
genannt  ist. 

Das  Antoninische  liinerar  giebt  vier  verschiedeiie  Heer- 
sCrassen  von  Bracara  nach  Asturica  an,  von  welchen  nsr 
eine  In  mdglichst  gerader  Linie  Uber  das  hohe  Gerezge- 
birge  das  Land  der  Callaiker  oder  Gallaecia  und  Asturien 
rerband,  dagegen  die  Anderen  im  ZicluaciL  eine  Menge  Städte 
oder  Miiitftrposltionea  in  Znsnninenhang  braebten;  im 
Theil  kfihne  Werke  rüniischer  Grossartigkeit  nnd  Bebarr- 
liehkeit ,  die  aber  jetst  nur  noch  hier  mi  da  ilnrch  ihre 
Trümmer,  einzelne  Brücken  uud  eine  grosse  Anzahl .  solclier 
Meilensteine  aufzufinden  sin^. 

Portugal  und  Spanien  hedilrfen  noch  einer  besonderen 
Theilnahne  und  Untersncbung  in  Beng  nnf  die  dortigen 
rgnischen  Alterthfflnier.  Pflr  die  loscfariften  wird  Jetst  diese 
Aufgabe  doreh  die  Reise  des  Dr.  Hilbner  auf  die  befrie- 
digendste Weise  gelöst  werden,  welcher  bereits  der  Berliner 
Academie  mehrere  interessante  Berichte  aus  Spanien  einge« 
sandt  hat.  Vergl.  Monatsberichte  der  Akademie  der  Wis- 
senschaften nn  Berlin,  Haihelfc  1860  nnd  ff.  —  üeber  die  in 
Portugal  noch  verbandenen  rtlmischen  AlterthUmer  flberbaupt, 
Bauwerke,  Sculptureu  und  graphisciie  Denkmäler  vergl.  des 


Römische  MeiUmieine, 


141 


ünferzeichnefei! :  Erinnerungen  au»  6il«iir«ft.  0etclilcMi* 

rhp,  topographische  und  Utirarische  Mitthfilunijpn  aus  Ita- 
lien, (\cm  südlichen  Fraukreich,  Spauteu  und  Porlugal.  öer- 
liQ  18&1.  6. 10^904. 

Bona,  iM  Novenker  1860L 

Bellermana« 


j^ronce-iampci  ein  (ßtabttfunti  wm  üuhcttiitin. 
(lUenii  Tat  II»  a  4.     €.  7.  8.) 

An  ifm  im  Rheine  lagekehrtcB  Abbwfe  ^er  Hügelkette 

bei  der  Stadt  Calcar,  deren  hüchste  Punkte  Calcarberg,  Moii- 
rcbero:  und  Pirenberg"  heissen,  führt  fast  auf  der  H'AUtc  des 
Weges  zwischen  dem  Monreberg  and  Pireoberg  von  der  Hübe 
in  rieb,  wfiüich  tob  im  BergiUeken  big  gnm  Nienthale 
Msbrritesdh»  Boehlanto»  durch  BergscMoebteB  eio  Waldweg 
Ib  dfe  mederong,  welcher  tob  seiner  Benatzung  (die  Bewoh- 
ner der  H5be  bedienen  sich  seiner  zum  Hinaufschaffeu  ihres 
Wasserbedarfs  aus  dem  in  der  Niederung  fliesseuden  Gewäs- 
ser Munt)  der  Wasserweg  genaBBl  wird.  Starke  Regca- 
gisse  schweaimeB  diesen  Bergweg  regelsMsig  ans.  Nach 
einem  solchen  Breignisse  traten  im  Spatsommer  dieses  Jah- 
res, als  man  zur  Ausfüllung  der  ausgetieften  Sohle  des  We- 
ges die  Bergwand  abgrub,  im  unteren  Drillet  des  Weges 
hart  an  diesem  und  nahe  beieinander  zwei  in  die  Bergwand 
eingesenkte  rUmische  Aschensarge  «i  Tage,  welche  tob  einer 
Menge  unregelmAssiger  Brach-  nnd  Tuffsteinreste  nmgebcB 
waren.  Die  etwa  9f  hohen,  ebenso  langen  ond  IVt'  breiten 
Stlrgc  waren  aus  Tuffstein,  aussen  roh,  innen  glatt  grarbei- 
tet  und  mit  ttberstehen^en  Decksteinen  von  weissgelber  Farbe 
fest  geschlossen.  Sie  enthielten  Schalen,  Krtlge^  vrneBartige 
Ckfhsse,  TbonlampsBy  Asche  und  Knochenreste.  Die  Rnocben* 
reste  des  einen  Sarges  wurden  von  einem  Sachkandlgen  als 
einer  Rinderleiche  angehörig  erkannt;  dieser  Sarg  enthielt 
ausser  einer  flachen  Schale  von  Siegelerde  mit  dem  Topfer- 
seichen  GRACVKASF  (Fig.  7)  auch  die  auf  der  beiliegenden 


Digitized  by  Google 


Bnnee^Idunpe^  mn  OrOberfmd  mmh  JVMnrM».  IIS 


%Manng  (Fig.  S  tm  ier  Mte,  flf.  4  vm  elca)  albge- 

bildete  interessante  woblerhaltene  Lampe  von  Bronse,  welche 
sich  jftst  im  Besitze  der  Eigenthömeriii  des  Monreber^esy 
des  Fräalfins  J.  Fonck  zu  Goch  beAndef. 

Die  Lampe  stellt  eines  Fisch  dar,  unter  dessen  erhobener 
MiwmmAomo  «to  Udnmr  dalpbiaartif  er  Plsdi  it  wge« 
hnthi  bt»  d«M  dadireh  ein  Oehr  sm  DuichsteckeD  des-Fln» 
gen  Win  Tragen  gehUdet  wird.  Der  kleinere  Fiseb  Ist  de« 
grösseren  in  sehr  gefälliger  Art  augefügt;  die  Schnauze 
scheint  sich  unter  der  Schwanzflosse  einzubei«igf n ,  der  Kör- 
per ist  bogcufdrmig  gekrümmt,  die  S(  h\^  aiizflosse  liegt  lädier- 
fttnuig  ausgebreitet  a«C  der  Banebflache  des  grosseren  Fi« 
iehei.  Dyrck  diese  ToHkomeaere  Constnieti««  des  OAn 
•BterMhcidet  sich  diese  Lasipe  res  einer  IknKehea^  welcke 
sidi  in  ROnigl.  rbein.  Msiemi  raterl.  Altertk.  (Inr.  «SU* 
Overbeck  s  Katalog  S.  122)  befindet.  Steckt  man  den  Zei- 
gefinger durcii  das  Oehr  und  lasst  dieses  zugleich  auf  den 
gebogenen  Mittelfinger  rubeo,  so  kann  man  auch  ohne  MÜ- 
holfe  des  Daumeos  die  Lanpe  sicher  und  bequem  tragen« 

Dieselbe  ist  aber  aveb  svn  Stehen  eingerichtet.  Bieren  die* 
■ea  die  in  Dreieck  stehenden  drei  BanchHessen ,  iwei  Ftr- 
dcre  nnd  eine  hintere. 

Zdiu  Aufhängeti  ist  die  Lampe  mit  3  Kettchen  versehen, 
m  eldte,  obgleich  in  mehrere  Stöcke  zerfallen,  doch  noch  bei- 
nahe vollständig  erhalten  sind  und  von  welchen  zwei  an  den 
hinter  den  Ke^fe  liegenden  durchbohrten  SeitenfleMn^  die 
dritte  in  der  Mitte  der  ebenso  durehbohrten  nnd  wie  die  er- 
steren  nit  ehicn  dmchgesogenen  Ringe  versehenen  Schwans» 
ioese  beftstigt  sind«  Die  beiden  vorderen  Kef  tehen  sind  etwa 
11",  die  liinteren  oy/'  lang;  jede  trägt  an  ihrem  Ende  eUien 
kleinen  Ring,  dazu  dienend  eingehakt  2U  werden,  wenn  die 
Lampe  aufgehängt  werden  soll.  Das  hintere  Ket(chen>ist 
noch  dadurch  nnsgeselchnet,  dass  nn  ihn  in  renchiedenen 
Abständen  nwischen  die  Rettenglieder  den  Schfansringca 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


gkiclie  Einige  tüngMgt  sind,  oieaUr  n  4m2wccke»  lim 

Kette  beim  Häri^en  beliebig  verkArsen  sv  kdaae»  mm  bela 

allmähli;^*  u  Verbrennen  des  Oeles  dieses  letztere  Hein  Dochte 
besser  zufliessen  2u  lassen.  Von  den  beiden  Seiteukettea 
bestebt  die  rechte  nus  41  Gliedern  und  ist  offenbar  vollstän- 
dig erhalteD,  die  liake  bat  noch  43 ,  die  hiotere  39  Glieder« 
Aa  der  lelatma  fiadai  Mt  die  erwibattn  VerkAriaagtriafa 
awisehen  dem  11.  und  19.,  de«  17.  nad  18.,  dem  31.  und 
32.  Glied ('  f  infjefiig^f. 

Die  Kettenglieder  selbst  sind  aus  Metali draht  geschmaek- 
voU  gearbeitet  aad  bestehen  aas  Doppelgliedera  voa  bira- 
flMrfger  Gestalt,  paarweise  so  aasammeagefdgt»  dass  die 
aas  ihnea  ansamaiengcsetzten  Kettea  vierseitig  ersebeiaea.  Bei 
der  Ansicht  von  vorne  sieht  man  nur  einfache  Glieder  und 
awar  hier  wie  an  der  entgegengesetzten  Seite  diese  mit  deo 
breiten  Baden  nach  oben  (Fig.  6),  aa  den  beiden  anderen  Sei* 
teil  aber  nach  abwftrts  gerichtet,  wkhread  nan  bei  eiaer  ImI« 
bea  Drehung  (Fig.  6)  die  Doppelgliederuag  bemerkt 

Die  Lampe  ist  zum  Tlieil  leicht  mit  Grünspan  tiberzogen, 
an  anderen  Stellen  aber  p:anz  blank  und  glänzend.  Sie  ist 
von  der  Schnauze  bis  zu  der  Kopfflosse  des  als  Henkel  die- 
nenden kleineren  Fisches  5"  S'"  Ung,  1"  4"'  lioch  «nd  awi* 
•eben  den  RopMossen  S''  4'"  breit.  Die  Schwanaflosse  ist 
9^  1"'  breit;  jedes  Kettei^licd  4"'  lang  and  2"'  breit.  Das 
Gewicht  der  Lampe  mit  Einschliiss  der  Keltcben  t>cträgt 
21%  liOlh  n.  G. 

In  de»  Ascbensarge  faad  sich  die  Lampe  auf  dem  Bodea 
atfbead  aad  auf  ihr  lag  eia  rander,  apita  aalanfender  Stift 
vaa  demselbea  Metall,  4'' 8'"  lang  and  V^s  Lotb  sebwer, 
offenbar  zum  Herausstorhrrn  des  Duciites  bestimmt  (Fig.  S). 
Goch  im  Dezember  1059. 


WiffwM  M  seit  taagcfcr  Mt»  ridwllff  «ttd  wdillcgrii. 
M,  4m  MfrfMn  liMbar  gnndtt  hat,  ein«  Jen  heaClfMi 

Staude  der  fpio;raplüsrhen  Kritik  entsprechende  inö^lichtt 
ToUsfandig:e  Sammlung  der  römischrn  Inschriften  derRhein- 
lande,  d.  h.  der  rbeiuiscben  Vorlaode  der  römischea  Prov  iiix 
OaUlcB,  WmtoeUtung  und  Erweiterung  to  Lericli'aclieD 
CanttilaiaH— •  rMolbiJiiclier  fandiriftei  reimnateltet  in 
•eile«:  M  HdU  deck  dfetecll  daa  projektlrteCorpiiaiiiacit. 
ptloMHi  latiMnni  beaMebtlffte  vod,  tt9f\t\  befcaoat  ist,  in 
faten  Fortgange  begrifFene  Zusammenstellung  aller  rtfmi- 
sehen  Inschriften  zunächst  die  Bemühungen  auch  der  rheini- 
acben  Bpi^apbik  siir  VMerung  dieaea  grossen  Zieles  um 
ao  Mhaftor  hi  Anapnidl  sa  aehMi  berechtigt  aela,  ala  nur 
ni  dca  GniBia  tickllger  mi  grlndllcber  Torarbeiten  Icr 
ImlcB  ^taHioiMhnng  der  für  Alla  beatlMte  Ckaannfbiv 
■il  Brfalg  aafgeftthrt  werden  kann.  Die  Hauptpunkte  und 
Erfordernisse,  auf  welche  es  dabei  am  meisten  anzukommen 
hat,  sind ,  wie  uns  dflnkt,  etwa  folgende.  Vor  Allem  für*s 
Erste  die  möglichsteVervf  llaiindignng  des  Materiala 
d.  b.  dea  Inachriftenachalies  aelbit,  aei  ea  durch  Anfirachcn 
md  Vcfünlliehniig  der  dfler  iaPriiralaannihnifen  nod  Wob« 
MHifett  «der  MtefKcben  Muacen  Tergrabenea  oder  ia  haad» 
Bchriftliehen  Quellen  oder  seltenen  Druckwerken  tlberliefer- 
teo  kleinem  und  grossem  inschriftlichen  Denkmaler,  oder 
auch  durch  Beleuchtung  der  Schicksale  einaelner  Inschrif- 
ten, der  Gooehiehte  ihrer  Publikation  vad  die  Kritik 
dfio  fwMnrcao  «ad  4cr  Molbode  Ibnr  HetaMgober  nad  B»- 

10 


Üigiiizeu  by  <jOOgIe 


146      BeUrdge  utr  rheimlmdiicheu  Insckhftetüamde, 

arbeiter.  Daran  reiht  sich  weiter  die  nicJil  oft  genug  sa 
wiedcriMleBde  Wiederverg lcicb«ag  der  ii«cli  v«r- 
b«iide«ett  Originale  nit  deteii  Veriffcotlicliiuifni,  m- 
«•1  bei  der  Bnrflgung,  da«  6fter  elee  beseadere  epigra^bl* 
sehe  Beobachtung  oder  EntdeciLung  zu  ihrer  allseitigen  Be- 
stätigung und  fiegründiiBg  geradezu  eine  neue  Durchverglei- 
cbang  der  Origioale  «nvaigllaglich  erfordert.  Mit  beidea 
AüCerdwingcn  stebt  im  tnfßim  Znsaaweabeiife  dae  f «rt* 
l^eaetste,  durcb  den  Fortsebritt  der  laecbrlflenkande  ftk» 
boteiie,  Studium  der  epigreph  iscbe  n  Texte,  und  die 
auf  mannigfachen  Wc;^en  zu  versuchende  Entzifferung 
bisher  als  unleserlich  aufgegebener  lasebrifteu ,  deren  ver* 
waiebene  2flge  nnd  Jabrbanderte  Jaag  reracblesiener  inbalt 
alcb  oft  in  glfleklleber  Stande  im  geiblen  Anfe  wd  der 
aeharftinnigen  Conbination  des  nnennldeten  Forscliers  er* 
schliesseo.  Dazu  kommt  endlich  die  Ausdeutung  und  In- 
terpretation der  tiberliefe rteu Inschriften  sei baty 
wdche  bekanntlich  so  blnfig  dareb  die  speeidlsten  loen« 
len  Bealebnngen  ein  lieht  nnd  eine  Bc^enlnnf  erbnUini» 
welebe  an  ihrem  rollen  Verstlndnisso  nnorllasliib  oind»  Mas 
zu  alleiD  Diesem  in  Folgendem  einige  Britrage  und  Belegt 
jt^rgeben  werden,  erscheint  es  zweckmftssig,  die  Inschriften 
öffentlicher  Denkmaler  und  nfiaifdler  Urkunden  4m 

4 

Grab-  und  Votivlnaehriften  raranaaslellett. 

»  »  .  » 

L   Oeffentliche  Deni^mAler« 

Die  Zahl  der  Urkunden  dieser  Art  in  den  Rheinlaaden  ist 
in  der  neaesten  Zeit  durch  eine  leider  fragnentirte  au  AI- 
tenbnrg  an  drr  A  are  bei  Windlaeb  (Vindonbwia 
gefandene ,  jetzt  an  K  On  i  ga  fei  d  e n  nnibewabrte  luehiifl 

vermehrt  worden,  welche  als  das  Älteste  Zeugniss  über  die 
vorgenannte  römische Militärstation  in  dem  „Anzeiger  fflr 
Schweizerische  Geschichte  jh»4,  AlteJtbunia- 


u  kjuL.cü  uy  Google 


km»i%^  Vt  Mwf«  1  a  9.  Jmi  1800  van  Um.  Dr.  0. 
JItirer  lüpwcfcwi wmiU,  wtMer  M  Mcb  mIm  Kälte- 
tet »«•••liUlitv  i«r  XL  mnl  XXI.  LegU»«  (NÜ. 
M.'  ier  antMiiiar.  OtsellsdNift  in  MH^  VVL  Ui.  & 

1853.  vgl.  Jabrb.  XXII.  S.  108if.)  namhaftes  Veriiensl  um 
die  Geschichte  der  militiriftchen  Organisation  der  Römer  am 
Ebeiiie  erworbta  hat«    Okflea  in  schiinen  und  tief  einge* 

MMt  hnntniet  ilek  eliot  flwclM  altTbell  cte  AvTichfill 
cim  «imllcheii  Umtoslt  Mt  VkMmut,  von  wo  m  hi 
•fit-TViBiwher 2eiC  Mit  andern TrflaiiMm  nach  Altenburg 

Fcrschleppt  worden  sein  mag.  Die  Tafel  selbst  iät  4'  6" 
lang:  und  3'  bieit,  die  Buchstaben  der  ersten  Zeile  beinahe 
V  hoch.   IKt  lUate  der  Schrift  lauten: 

0 • CAS8 ARB 

POTESTAT'X 

0  •  MMfOmO  •  B 

0-LBGATO-AVOV 
wobei  noch  eine  Spur  von  C  im  Anfange  der  zv^  eiten  Zeile 
auf  das  vorhergegangene  TRIBV'MC  hiiiweiiet.  Es  bezieht 
•ich  diese  Inschrift  ndmlich  offenbar  auf  den  auch  ala  Dieb« 
IMT  bocbfefBierlMi  Lb  Pom^ßmißu  Shem^iu  welcher  aach 
Tacit.  Am.  XII,  tf  wilier  Kaiser  aaiMlIw  Chr.) 
üo  BCdie  aiaca  kaiaarlieheii  Legaten  ia  Ohergemaalen  ha. 
kleidete  «ad  mit  den  raaberiachen  Chatten  gifleklich  kämpfte ; 
es  ist  somit  durch  unser  Fran:ment  ein  direktes  Zeugniss  für 
die  seither  schon  aufgestelllt*  Annahme  gewonnen,  dass  un- 
ter Claudias  die  Militärgranae  am  Rhein  organisirt  und  io 
Faiga  iamm  Legia  XXI  fai  Vladoaissa  ihr  6taa4qaar« 
liar  gvMMM  haha.   Dia  Aanvasenhait  dea  kaisarüchaa  La- 

'  1)  üe^er  das  T)ald  als  Lucius  ,  bald  als  -PnMtus  oder  Qulntus  be- 
zeiohncto  pracnoTTjen  de«  Porapomiu  Seoundut  rgL  Paulj  Real- 


Digitized  by  Google 


ftln  PMifoiiiiis  ftllt  aber  nach  dem  Gange  der  bei  TacU 
tat  cnlMtwi  MgaiM  4ie  Mm  M  Sl  Oir^ 
WM  hier  wieder  gcwM ait  der  triktoieit  p^leelasX  tobi» 

&ers  Claudius  (50  n.  Chr.)  zusammenfllUt :  ee  ist  demoack 
offenbar  der  Namen  des  Kaisers  Claudias  rorCAESARE  zu 
ei|;aBseB  «id  dcmaacb  sn  venroUaOUidigen  (vfi  Or. 
[n-CLAVDqO*  CAB8ABB-[AY6Vm  *  «BEMAIfiCO  •  ffOlHIF^KAX*] 

fnuBvmc)  roTBSTAT  «TriMP  *xvi*cos- tm  -oon  •  osmii*  p»ri 

[CEKS-  LVCljO  rOMPOINIÜ  •  SfECVNDO  ] 

t  ]OLEGATO-AYGViSn  3 


Es  wird  zugleich  aber  durch  diesen  Fund,  wie  Hr.  Dr.  H. 
Meyer  a.a.O.  S.  105  mit  Recht  bemerkt,  auch  ein  weiteres 
bereite  1848  ebenfalls  bei  Altenburg  ausgegrabene« 
nngmeat  «Is  Tbeil  eiaes  denaelbc«  Legaten  betreicndea  t»C- 
fentlielien  Denkmals  m  deuten  die  MOgiidikeit  gegeben.  Anf 
einer  grossen  prachtigen  Steinplatte  findet  sieb  nämlich  der 
spärliche  Uebcrrest  dreier  Zeilen  einer  Insclirift,  deren  Buch- 
staben mit  gleicher  Eleganz,  wie  auf  der  obigen,  geschnitten 
und  ebenfallal'  hoch  sind;  sie  lauten  nach  Hoamsen  Inacr. 
Helr.  n.  Sd6: 

AVOVSTO 

VNDO  L.EG .  AV 

LE610  

was  sich  npah  dem  oben  bcmeriiten  leicht  ergianen  lissi: 
(TI*CLAVDIO  *  CAESARE]  AVGVSTO  [GBRMAKICO  •  POKT*  MAX'  TRIB- 

POT*?«  niP-xvt-oos*ini*Gos*  dbsign-p 

[LVCIO  •  rOMl  OI»iiü  •  SEC] VRDO  •  LEG  A V[G VSTI  •  . 

[.   ]LBGXO  pUU  B..  f.  r 

indem  sngleieb  naeb  LBGIO  Ae  Zahl  XXI ,  wie  aneh 

Mommsen  annimmt,  gewaltsam  ausgemeisselt  wurde  :  es 
rührt  demnach  letztere  Inschrift  wohl  ?on  einem  Denkmale 
her,  welche»  die  Legi«  XKlBaiax  enichtet  hall^  waa  «bri- 


L  iyui<-cü  Google 


Ü  Orabichrif Ud. 

Nicht  HMer  be«ctlMMir«Hh  nd  kl  mMMher  Hioiieht 

von  giQSAtok  epigraphischem  Interesse  sind  aaeh  dlleBeitrtge, 
welche  deo  Grabinschriften  aus  römischer  Zeit  in  dea 
Rheinlaoilea  theils  in  noch  uuedirten,  thHIs  unrichtig 
faUfaDCa  und  falsch  gsdeoteten  Stcindenlunaiem  ge« 
gagilM  wariaa  ktaM.  Vanuumitdfca  siad  darnalar  S  dcoi 
wk  iafcMIlUcliai  Dcatallen  aa  nidiea  Baden  ?aB  Maina 
aad  teiaer  üaigegead  eatetaanieade  OnUaidiriflaB  fao  8  a  U 
daten,  welchen  längere,  in  metrische  Form  eingeklet» 
dete  Erfi^Usse  des  Schmerzet  und  der  Klage  beigefügt  sind, 
die  theils  den  Verstorbenen  selbst  in  den  Mund  gelegt  werden, 
IhflUa  aacb  vaa  dcM  AafehMigai  «nd  Freunden  als  Nach« 
rar  gewiiawt  riad.  la  tM  Um  aMdifchea  Grablaschrieic« 


H  km  fislsMai  Fudorl«  wurde  jOagtl  MMh  der  abenfalU  jetzt 
In  slttn  KloeCei||»baBde  SU  K  8  n  I K  ■  f  •  1  d  e  o  tafbewabrta  O  r «  b- 
sisla  eines  rifBliehea  Belters  »11  fieUefbUd  entdeoki,  deiwa 
iBwhcift  lsld«r  ciDäUoh  ssratSrt  lat.  Du  BaUefbild ,  Toa  dem 
In  dem  a^nseigor*^  a»  a,  O.  Talbl  II  eine  Abbildung  und 
8. 107  f.  einsBeieluelbiiiig  gageben  bi,  enthält  die  gewöbnllohe 
DsfiMhmg  elaes  ReHers  ia  Tettem  Qatoppe ,  der  ndt  der  Lia. 
Imb  dea  Xlgel  des  Ffcfdes  and  dea  «lalea  BeUld  am  Slenea 
Mhm^  ■Ihiwfil  die  Bselila  eine  IsageLaaM  gego  elaen  ma- 
tee  dem  PlMde  aiadergawarfeaea  Feiad  kehiif  der  im  BegfURe 

.  Istr  dasBolebmeiaer  dan  Pflstda  la  deaBanah  tu  staeeat  kfau 
tar  dem  Pferde  sehieUet  eia  mit  Helm  «ad  Waffearadc  a«a> 
geotatteter  Msna  her;  das  gaase  Büd  Isl  ia  setaeB Siaselheltea 
aiebt  melir  dentBeb,  laabeeoadeia  die  NalloBilitH  des  Feindes 
aas  BeUeldiiag  aad  Bewaflkinag  aleht  mehr  sn  erkenaea;  Sha- 
lleha  üanlellvngea  betFaeha,  GeaekT.  Ualas.  p.lOO.Taf.Xin. 
,  SdMr.  d.  Msinaee  Yefdaa.  186e>  U.  S.  S06^  a.  86. 


4m  Bhfinlaadlw  v«n  «v  e»  grlmw  iwUtnmtf  4a  Um»  Iii 
TOM  Brgtam  geraie  avfOrabitelaeB  ▼on  Soliatt»  mlaMli». 

seltcii  bezeichnet  werden  moss.  Den  bei  Orelli- Benzen 
B6Sß  und  6788  aus  Aquileia  und  Brrscia  beig^ebrachtcn  rei- 
het sich  zunächst  die  erste  dieser  inZablbach  bei  Mainz 
g^mdwtü  GrabschriftM  an,  welche  weilcr  bei  Faclis, 
Lahiie  aai  Sirlner,  noch  aach  tob  Larzeb  io  dtcM 
Jahrb.  V.  VI.  S.  300.  n.  IM  f eaaa  wMergegebea  vn4  aa 
dem  erreichbaren  Abschlüsse  vervollständigt  worden  ist.  Sic 
lautet  nach  den  uns  vorliegenden  wiederholt  verglichenen 
«ad  stadiertaa  Abklatschea  also: 

C'IVLIVSCF-VOLT 

CASkC  :  NlGfiE  -  AU 

liB8'UG*H*  AHM 

XXXXV  '  AER  •  XVII 

■  S  B 

HOSPES  *  ADES  •  PAVCIS  *  ET  •  PERLE  CE  VER 
SIBVS  •  ACTA  •  AETERNVM  •  PATRIAE  •  HlC 
ERIT  •  IPSA  •  DOMVS  HfC  •  ERIT  •  INCLVSVS  •  TVMV 
IiO  •  BIC  *  I VU V8  *  IPSB  •  BIG  *  CINIS  •  BT  *  CABO  *  COR 
MBB  *  FAGTVB  •  BBIT  '  CVM  *  MBB  •  IVCVNDB 
ABTAS  *  FliORBBAT  *  AB  *  ANNIS  •  ADVENIT  •  FATIS 
TERMINVS  •  IPSE  •  MEIS  •  VLTIMVS  •  IPSE  •  FVIT 
XXXXV  •  ANNVS  •  CVM  •  MIHI  •  FATALIS  •  VE 
NIT  '  ACERBA  *  DIES  *  HlC  *  ECO  •  NVNG '  COCOB 
BTYCIAB  -  TRANBIBB  •  PALVDBS*  BBDIBVB  •  ABTBB 
HIB  *  MB '  MBA  •  FAT!  *  TBNBNT  •  ME  ^  MBMINI  f  0 A  L 
LIR^N ATVM* C AROQ *f lARE ..  S  ET  MILES  COLLO« 
FORTITER  •  ARM . . .  LI  •  CA VDIA  •  CRVDELIS  •  TRI 

BVIT  •  MIHI  -  NV  IICVLTOS  •  ARTVS  •  TER 

RA  •  CINISQ  OCNATVS 

MILBS  *  LEG  •  II  vP  .....  •  TBRIS 
BIVB     EST 


Digitized  by  Google 


Bäkikm  ivr  rktkdäiidkckm  fwirilriitüiilMwito;  tftl 

iir  Vene  fMtaltet  sM  ier  Text  dieser  GnMrift  in  fei- 
gtwätr  Wdft  ra  duem  Bfnf aage  wui  Mime  Mbtt  ^ 

«wischen  geschobener  Anrede  des  Verstorbenen  an  den  vor. 
ilbersiehenden  Wanderer  in  einer  ana  7  Distichen  bestehen- 
itu  meiritcheB  Confosition: 

Qthw  J«li«8y  Gfti  fttiiiB,  Voltlula»  Ctraioae,  Niger,  ^ilet 
legionit  aeeaiiJte,  amionmi  qntdragiat«  qolnqoei  aeran  sele« 

cim,  bic  Situs  est. 

IhiiM»  «to  fvmsiM  ot  pcflefe  venlbai  Mia: 
Aetamwi  patiia«  hie  ült  ifta  inmm. 

Hie  erit  inelusns  tamolo  hie  Jalins  ipse, 

Hie  einis  et  caro  corpore  factus  erit. 
Crnrn  Bea  iucuade  aetas  florebat  ab  aimit, 

Ad?enit  fatis  termiuiia  Ifae  aiia» 

Om  mM  UMb  wtuH  acerha  te. 
lüc  ego  nme  cogor  Stygiaa  Craatiie  palato : 


Sedibus  aelerniä  me  mea  fata  fenenL  10 
Sie  fflemlni  natum  caroque  •  *) 

Et  aulea  eollo  fortiter  arai[atu]li. 
Ctaote  cnMie  IriMt  nUit  mi[Ua  iaventaal] 

ÜMsItei  arlni  lem  elaii^  [auuietf] 

....  oguatus  ffliles  legiouis  secundae  teris 

eins  est 


In  liagaiif«  war!«  sdllierVOL  gelcflen;  allein  dier  dent. 
licfa  eriialite  «n4  ail  einem  Onctateidie  flkcrleckte  Bavpt« 
atrieli  ies  L,  welches  daxii  aoeh  in  iler  Hölle  dee  0  einen 

ersten  Querstrich  hat,  beurlittuden  eine  unzweifelhafte  Li- 


Wir  eifinsen  V.  11  also : 

»mübI  pain'a«  natum  earoque  ptu^mi. 


Digitizea  by  <jOü^it: 


gatnr  yod  L  und  T.   Z.  1  der  «Ktriachen  Com^Diiüoa  ist 
SIB  von  VKRSlBVfi^  ImI  f aas  tesBlUrt»  ACTA  4«f Cf •» 
koMen  Icster.    SS.  4      der  Stda  deatllclk  ST,  wfthvenl 

Obentadienrath  Dilthey  und  Prof.  Bflcheler  EX  leeen 
wollen.    Der  Hiatns  in  Z.  3  stellt  sich  dem  in  caesura  pri- 
maria in  Z.6  an  der  Seite,  wenn  man  mit  Büchel  er  ^taU 
des  offeobar  verselciien  MEE  ein  MEA  anabivt*    Z.  7  er» 
seheint  es  in  diesem  Produkte  soldatiscker  Metrik  aas  der 
Zelt  FOD  9 — dS  naeh  Chr.,  wahrend  weleher  die  Lef.II  vm 
Oberrheiu  stand,  unnöthi^,  mit  Lerscli  quiutu'  et  quadra* 
gesimus  zu  lesen;  ebenderselbe  liat  fälsciilich  aacliZ.8 
NATALIS  aufgenommfa  gegen      PATALIS  des  Steins  und 
einiger  der  Mhereo  Herausgelier.  Z.  10  scheint  das  PATl 
des  Steines  aa  die  Personttkatlen  des  PATVM  in  eiaca  PA« 
TVS  zu  erinnern ,   dem  spUter  die  PATA  an  die  Seite  trat 
(Preller,  Röm.  My(h.  S.350).    Von  Z.  11  an  verwirren  die 
bislierigen  Herausgeber  der  Inschrift  sowohl  die  Versabt  hei- 
tag  als  aueh  dea  SckHa»,  dessen  Bade  aoeh  Nicaiand  lest« 
gestent  hat;  irdlleh  ist  das  siaalsse  CAL*LIR  sowaht  als 
das  balhserstorte  Seblasswort  hinter  CAB09  bis  jetst  sa 
entziffern  noch  nicht  gelangen,  aber  der  Sebluss  des  Verses 
11  ist  doch  erkannt,  wie  auch  nicht  minder,  dass  mit  FOB- 
TITEB  aiehl  etwa  eia  aenerVers,  sondern  die  aweUeHalAa 
des  PentaaMters  begtaat  Statt  ABM  lasen  die  entea  Her- 
aasgeher  ADM:  Jetat  siad  Toa  EM  aar  sehwaehe  Sparea 
übrig,  dagegen  ist  LI  deutlich  hinter  der  Lücke  sichtbar  und 
somit  die  Ergänzung  TVLl  nahe  gelegt.    Z.  13  dürfte  GAV- 
DIA  allein  aus  den  theilweiae  schwachen  Zügen  hergestellt 
aad  saaiait  der  Verainthaag  am  Seblasse  durch  elac  aadere 
Bwtrische  Grabschrilt  aas  Zahlbach  bei  Lehne  tti  g^- 
stiltat  werdea  können,  in  weleher  das  erste  Disticbea  laatet: 
Cum  mihi  prima  novos  spargebat  flore  Im^enUci 
Heu  miser  aetatis  praemia  nvUa  iuU» 
Z.  Id  steht  im  ?ar  cuttas  aichi  gans  siebers  aai  ScUasaa 


Digitized  by 


«Wr  iil  dM  O  biater  ClNiS,  worin  m  to  Aitfhif  im 
Ü88A  Mheii  wollte^  offmbar  nkbU  ab  0,  wla  2L  11 ,  m- 
m1  a«eh  dai  VeiMMM  dae  karse  Silbe  Mater  ClNiS  er- 

forderte. 

Mit  AiKsnahma  des  letzten  Verses  und  des  Schlosses  bis 
jetzt .£;ao2s  uuedirt  ist  folgende  nach  dem  Cataloge  des 
Maiaaer  Maseaow  S.51.  Nr.  181  bei  Sie  Isar  II,  iW  wie» 
tebalta,  leider«  aben  verstinuaelta  Ombiaadirift  elwa  Ije- 
giaBsaaldatea ,  welcbe  ibn  ein  eagbeArenadeter  CaaualUl^we 
atatt  der  Matter  und  der  feraea  AogebOrigen  widmete: 

«   •   •   •  FliEtSI 
CVM  BIS  DVODENOS  AETAS  ...  0   . . 

TVM  •  AAPVIT  *  FATlS  *  MOaS  *  UilMlCA  •  SVIS. « 
VT  •  RBSClT  *  MATER  PUNXIT  *  FLBVSRB  •  SORAUi  * 

FLBVISSBT  •  GENITOR  •  OCCIDIT  •  IPSB  •  PRHMl  - 
COGNATl  •  PROPRII  •  LONGA  •  REGIONE  '  RELICtI  ' 

Hi  POMPAM  •  ORNASEIVT  •  PVNERIS  •  VSQVE  •  MEI  • 
QVI  •  POSVIT  •  PROr VLVS  Tl T  VLVW  •  NOMENQ  SODAUS* 

INSCRIPSIT  '  MAERENS  •  HIC  •  PIBTATIS  *  BONOS  * 
fUS  •  PBLIX  -  VALBAS  '  BT  *  TB  •  T V A  •  SBRVBT  *  ORtM  * 

BT  *  dIcAS  •  CLARO  •  BIT  *  TIBI  *  TERRA  •  LBVlfi» 
L  '  VALERiVS  »  PROCVliVS 
COMMANiPVLARIS 
D  •  8  •  P  "  C  • 
Wiewohl  hier  auf  dein  Steine  selbüt  die  Verseiiitheilung  ein- 
gehalten ist,  Hiederholni  wir  dennoch  den  Text  selbst,  uai 
cioige  Resonderheitea  besser  her  vortreten  au  lassen: 

.  •  •  .  lea  

Cam  bia  dvadeaoa  aefaa  [compWerat  annoat] 

Taw  rapuit  fatis  mors  inimica  suis. 
Ut  rescit,  inater  planxit,  fleyere  sodales, 

Fievisset  geoitor:  occidit  ipse  prior. 
Cafaati  prafiü  loaga  lagiaiie  ralicüs  5 


154     BtHrOge  wmr  rkMiuMtektm  huckripenkunde, 

Hi  iKMMpam  ornatsent  ftinerU  usque  mei. 
Qui  posuit  Proculus  titulum  nomenque  iodalii, 

lascripsit  maereas:  hie  f  ietatis  Imibm: 
Sia  felix,  valeasi  €t  Ce  tm  icr? et  origa»  10 

Bt  üeaa  aani:  Ot  IM  tem  le?if. 

Lacfaa  Valerias  Procalas,  commaoipnlaris ,  de  sno  ponen- 
ivm  cnrarit. 

fiemerkeoswcrth  ist  vor  Allcfli  die  öfter  begegnende  Aus- 
fAgnf  des  langea  i  dareh  ein  Aber  die  Uoie  Tarllnf crtca 
I,  laiMden  Z.  4  im  VT*  EBSCiT ,  d.  h.  vt  reMÜt,  waiiach 
dia  Mdea  i  des  NetnuM  halber  in  ein  laafet  vereinigt  wer» 

den:  es  muss  also  ul  resciit  mater  züsammengezogeo  wer- 
den. Wftbreod  oben  auoachst  nach  der  jetat  fehlenden  Er- 
wahaaaf  tm  Nattea,  Helauitb,  Carpa,  Alter  aad  JHeaatJali- 
ftm  iaa  Vantarbeaett  in  wanlf itana  6  Disticbaa  daam  M- 
bar  Tad,  der  SehaM»  der  Matter ,  die  Traner  der  Jngend- 
genossen  und  Cuinmilitonen  zusanimengefasst  ist,  folgt  alsdann 
der  Name'  des  am  Sehlnsse  genannten  Procuius,  welcher  dem 
franode  dieeee  letate  Liebesaeichen  nnd  diese  letate  Ehre  er- 
wies, woran!  in  dem  letaten  Distichan  mit  der  tibllahen 
An«^  an  to  Wanderer  gcscblasten  wird,  welebeai*  ain 
glflckliches  Leben  gewflnseht,  ein  Lebewohl  angerufen  und 
nnd  die  Hoffnung  ausgesprochen  wird,  das  ihn  sein  Ursprung, 
d.  b.  die  Erde,  lange  behalten  möge :  schliesslich  soU  er  deai 
hier  bcatattatan  Clanu  den  bekannten  Wnnaeh  ansa^rachan; 
denn  daas  der  Verstarhene  den  slenUeh  haaftgan  Zunamen 
CUwMS  hatte  (vgl.  Mnrat.  MCCCLXXVI,  9;  MCDVI,  1. 
Mommseu  I.  R.  N.  2.  1952.  2287.  ^103.  «306  u.  a.  m.)  ist 
hieraot  nach  Prof.  Büchel  er  s  scharfsinniger  Beraerlmng 
anicbtliehi  wahrend  maa  Mher  elaro  aU  Adrerbinm  an 
danten  geneigt  war,  —  In  gleicher  Waise  nntan  nnl  oben 
mstllnunelt  ist  leider  aneh  eine  8taZahlbachar  insehrifl, 
welehef schon  Ljehne  (150  S.  96)  so  beschädigt  fand,  dass 
er  nur  den  ersten  Vers  und  auch  diesen  nicht  euunal  voU- 


Digitized  by 


Bei&äge  «nr  rhemläHdi$ehm  huchrifhlimii.  155 


slAndli^  cHtjitffDf II  SV -kl^MMfli  tffklSTtoi  4mhmA  al^Mf  ^cirtAt- 

IfC  der  uns  vorliegende  Papi^r^bdruck  auch  jetzt  aocli  Alles 
s«  Itten,  WM  sieb  auf  dem  Steine  erhalten  hat:  - 

...  KCl  

.  ALB*AVS  

MIL-LEG-imf-I  .  . 

>inVNATI-AI  

XXXVU  •  AER  *  X  .  . 
mC  *  SITVS  *  IBST  •  L  *  SB  ...  . 

omvs  *  Avso  •  >  •  ivLi  *  n  

TIALIS  •  BXS  •  TESTAMB  

PECIT  •  VIVITB  •  PELICES  •  VIBVS  •  EST 
DATA  •  VITA  •  PRVENDI  •  NAM  •  MIBI 
NON  •  PATO  DATVM  •  EST  *  PELICE  • 
MOaARI  •  HIC  •  EGO  *  NVNC  *  UC  •  • 

FATIS  •  GOMPOSTVS  •  .  IIQV  

CRVDBLBS  •  SVPBRINI  

rORTVNA  •  INIQV  

MEA  •  lAM  •  

NON   . 


Mit  Benatzwif  lies  von  Lehne  noch  unverstflmmeU  flber- 
lieferton  Anfangs  der  Inschrift,  ergtnst  sich  dieselbe  in  fol- 
fender  Weise: 
Titus  Caeeilios,  Tili  Ülins,  Oaleria,  Auso,  nlles  fegionls 

quartae,  macedoiiicae,  centiiria  Rluuati,  aonoruin  ing'mU  Se- 
ptem, acrum  ^eptrnid<  cim,  hic  Situs  est.  Lucius  Sempronios 
Adso,  centuria  lulii  Martialis,  exs  (estamento  fecit. 

Tirite  feUce^,  quibus  est  data  vila  fruendi: 

Nnm  mihi  non  Cato  datiun  est  felice  aierarl. 

Mc  eftf  mme  itcee  latb  cempostiis  iniqnls, 

Crvddes  soperi  ....  .  fortnna  Inlqva. 

•  Bea  iam   5 


IM     BäMäB  MT  rhmMadkdim  fatiririfltoihinrfif 


Iteiiditiff  «Ihm  SBwdM.lM  lielm •  SL  S  AVMm«  w«l- 

dm  er  k  AVSONIVS  erglnste  und  «nf  die  Stadl  Ausa  In 
Terraconensischen  Gallien  als  Heimathsbezeichnung^  bezog ; 
in  diesem  Falle  aber  müsste  vidnehr  eben  der  Name  der 
Stadt  selbst  arwartel  werden ;  et  aber  AVSO  dasselbe 
«Her  bef  eynende  cegmmiepy  wie  das  des  Lad»  SenproniM 
■od  stebt  ganz  reg^elreebt  hinter  dem  Nauen  der  Tribvs. 
Darf  man,  nie  obcu  gtschcheu  ist,  aus  der  Erwähnung  der 
IUI.  Legion  einen  Scbluss  auf  Hie  Zeit  der  Abfassung  die« 
ser  Grabschrift  lieben,  so  fallt  dieselbe  in  die  Jahre  43—70 
V.  Chr^  in  wdcber  Zeit  jene  nnter  der  Eegierang  des  Clin- 
dins  ud  Nero  an  Rheine  Standquartier  hatte«  Bemerkens* 
Werth  ist  auch  das  schon  in  der  enten  Inschrift  vorkom- 
mende seltene  AERVM  für  STIPENDIORVM,  wie  beiOrelli 
Zu  bedauern  ist  die  Verstümmelung;  der  nur  in  Ue- 
zametem  abgefassten  metrischen  Composition,  deren  Inhalt^ 
wie  deren  Sprache  nnd  Metrik  das  g rO§ste  Interesse  selbst  in 
den  wenigen  Zdlen  Ueten,  welche  erhalten  sind.  Lehne 
las  den  eri<ten  Vers  nur  bis  vor  fruendi ,  daher  Prof.  B  ü  * 
cheler  in  Fleckeiseu's  Jahrb.  LXXVll.  H.  1.  S.  68  am 
Schlüsse  beata  erganste,  indem  er  zugleich  den  im  Vene 
liegenden  I  so  oft  ansgesprochenen  Gedanken  dnreh  wdtere 
Verweisungen  belegte,  denen  man  Orelll7d0t  « Vinte  feil* 
ces,  qui  legitb*  und  4807:  ^dum  vivimus  vivamus',  Grut. 
419,  6:  »vivite  felices,  moneo  mors  omnibus  in^tat^  und  das  ^ 
Virgil'sche:  vivite  felices,  <|uibus  est  fortuna  peracta''  beifü- 
gen kann ;  vliwre  ist  hier  nämlich  der  ganie  Inbegriff  des 
sinnlichen  Genlessens,  des  fa^f  nl^e,  ede^hibe,  lüde; 

nicht  «nerwahnt  mag  dabei  der  Fon  Le  Blant  inscript  cbrd- 
tiennes  p. 65  nachgewiesene  Gegensatz  der  christlichen 
Anschauungsweise  bleiben,  wie  sie  sich  gleichfalls  auf  Grab-> 
Ring-  nnd  sonstigen  Anfschrillen  ansspricht:  vivaa  In  deo, 
Tiras  in  pace  dd,  yiras  feliciter,  riratia  in  Christo  n«  a.  m. 
WdtnUB  spricht  ikb  In  dem  faiwmwm  fetoß  md  icr^ 


Digitized  by  Google 


StÜragB  sir  rkeiMudiichm  Inschiifiettkimde,  16f 


Mffua  derselbe  Gedanke  aas,  Mie  er  in  beiden  obig^en  In- 
Schriften  und  öfter  auf  heidnischen  Grabsehriften  begegnet. 
Mww  mkürlich  mebelBt  i%M  hinter  SVMRI  folgrade  fO, 
wm  iidit  eschlMM  Ift^  w«M  et  avdi  sweifelhafi  UdM, 
•I  Bicht  «wh  SVraüBKf  felmn  weHen  kdimes  an  im 
Hiatus  in  fortuna  iniqua  nm  Srhlnsse  des  Hexameters,  wie 
es  scheint,  darf  v»iedrrum,  wie  an  den  briHtn  oben  in  der 
ersten  Inschrift  bemerlLten,  lieiu  Anstoss  genommen  werden. 

Einem  Saldilen  iefsdbcB  Legioii  gehdrte  wahrscheinlich 
«adi  He  leider  Hut  g ans  venraadiene  teehrifl  eineg  flabl- 
lacher  Stefaes  an,  wekher  var  daig ea  Jahrea  ia  te  lllaia*» 
ser  Matenm  gebracht  wurle  «ad  nach  l^aclii,  Oetdi.  vaa 
Mainz  1.  S.  332,  Ton  Prof.  Klein  im  Mainzer  Wochenblatt 
18&7.  n.  127.  S.1113  folgendermassen  wiederholt  wird,  da 
Iba  Lahae  Ia  seine  Sammlung  aidit  aufaahm: 

0  •  COPINBL  .  . 

As*ra 

vs  • 

AC 
AN 

H  •  6 

Dar  na  farHegaala  PaffefaMradt  IlMt  aber  aar  aad 
folgealet  cfkeaaett! 

S  •  CORNBI  V 
SPPVPI^IR 
AS-SI  I 
VS- 

'  AO* 
AN 

Darnach  beatAtigt  sich  Z.  1  die  Venanthang  £leia*i|  daia 


TL  t  CORNELIVS  zu  lesen  srI,  denn  E  i«;t  mit  N  legirt,  von 
L  noch  der  gerade  Strich  erkenubar,  am  Scbliuse  aber  mhp 
fmk  imtcre  SfUse  4m  V  voriuuiicii,  swifckm  i«ü« 
Sdmketay  wie  511er ,  du  S  ftstaMtea  m  kthtm  ncMat 
Z.  2  lind  die  4  ersten  Bocbstaben  dentlleh ,  das  Ste  P  in 
PVP  l^auin  mehr  zu  erleennen;  weitcTliiu  nur  (in  senkrech- 
ter Strich  vor  der  obera  Spitze  des  A  aichtbar:  vteUeiclit 
war  es  P  oder  R,  wom  acbwacbo  Sfaren  aaleites;  E  m 
Me  iü  mMiwfiüBlb«f(,  ebease  icr .  leakreelta  fllrleli  vor 
iMMdben ;  ob  in  diesen  ZOgen  mit  BinselilnM  iee  denttlehen 
AS  von  Z.  3  die  Bezeiclinunp^  der  Ufijnath  zu  suchen  sei 
ist  ebenso  zweifi^iliaft ,  als  aus  81  «... .  und  VS  von  Z.  4 
ein  coguomea  SECVNDVS  mit  Prof.  Klein  herzustellen; 
nicht  «inder  nweifeihaft  hleibl  deeseibon  delelHrton.  £Tfia* 
mnf :  [MIU  LKO.  Uli  H]ACl,  wenn  nnch  wiedemm  SL  B 
die  Beseichttvng  (AN)  der  Lebeno'  nnd  Dienstjahre  und  Z.  7 
das  H  *  S  *  E  nicht  zu  verl^ennen  ist.  Z.  7  ist  eigentlich  nur 
TEl  sicher,  und  achwer  au  sagen»  womif  aich  dteaer  Schloaa 
beiof. 

Aehnliche  kleine  Verbeaaerungen  derTeilworte  erBOglicbt 
die  wiedertioKe  Lesung  des  Originals  avcii  bei  andern  llenk- 

roftlmi  des  Mainzer  Muäeuniä.  So  wird  eine  1804  m  Wei- 
senau gefundene  Grabschrift  eine^  Soldaten  der  l<eg.  1. 
4dlnliift  bei.  Lehne  136  folgendennasaen  wiedeinegeboni 

€  *  ANICINIVS 

C*P*€L*RVPV9 

APROMIL-LEG* 

I  •  ADr  AN  XXXrST- 
XVlI-H-SEEX-T-P^C- 
Wilirend  die  genmere  Aoaicht  des  Steinet  selbst  gnnn  nn- 
nwelfelliaft  folgende ,  nicht  nnbedenlende  Aendemngen  ge* 

bietet: 


Digitized  by 


BeUräg«  Mur  rkeinUmdkchm  htduifltnkundM,  Hf 


C- ANTONI  VS 

CPCL'RVFVS 

Arno  •  Mlli  •  LEG  • 

l  ADI  AN  XXXI•ST• 
9U  I  kl  G  iHt  gam  ertofekea;  Z.  4  AN  ligirft  mi  n 
itaik  ▼crwifcht;  9S.§  «illidi  titlit  tatlicli  wr  KX*  wm 
Lehne  ubersah;  es  ist  demnach  der  GrabMein  durch  den 
Erben,  nach  der  Bestimmung  des  lestamcaleSy  wie  so  oft 
§kh  k/Uttf  erricblet  wordeo. 

Eine  andere loAcbrift  desselben Maseans  ausCaslel  wiH 
in  te  «ZaiCMbrifl  <iea  MaUser  VartUs«  i«  «.  M 
laliMidanMiaaM  cüfts 

M 

OCLATIG  MASVOM 
MATRONE  PIENT 
ISSIME  •  OCLATIVS 
. .  VCARIO  •  LIBER 

TVS*VIVVS*P061  .  . 

IT  •  INPKNOlO 
S         V  O 

Die  anf  dem  S(eioe  in  seiner  jetzigen  Gestalt  noch  vor* 
handcncn  Schriftzü^e,  welche,  schfin  und  quadratiaeh  gehal« 
ten^  auf  eiof:  irtth^e  Zeit  Ikiavciaeii,  iaapan.  aiak  fcpMi  ao 
faiititf  ilf  n ' 


LATiB  MSVal} 

TRONE  •  P13H 
SlMBOCLATiV« 
NCAR10-LIB3BI 
S  VIVvS  'E  Sil. 
IT  •  INP3KDI0 
S      V  O 
2-1  Iii  vaaD  ipr  ila 


[0C]LAT1[A]B  IU8V0lfi[AI) 

[PA]TR0N[A]E  •  PIEN[T] 
d.>.   [IS]&IM[AJE  0CLATIV[S] 
.  .  NCARIO  L1B£R 
[T VJS  •  YIVVS  •  ET  mi 
[fSC]IT*IN»iniiO. 
S      V  0 


Digitized  by  Gi. 


Mft        ttädh^dnäk  mat  ffc<tfllifil*^'*^**t  f M  If  ftriflfllllfllllffir 

aelaog  des  Steines  an  der  rechten  Seite  2—3  Anfangsbacb* 
•takea  aller  Mks  fmklilel  Imt.  &  »  flM  i  «i  «iflW 
I  ?or  V  UeiMT      4le  Obrifei  iwMal««»  4m«  wmk 

HA  md  Nl  lifire,  wit  Mch  S.  9  BH,  S.  6  BR.  &  6  VT 
«nd,  wie  es  scheiitt,  war  auch  BI  von  SIBI  verbunden,  da 
wie  Z.  1  das  I  am  äcblugge  höher  ist,  als  die  andern  Boch- 
•taNn,  endlich  ist  auch  Z.7  EN  verbunden.  Ob  Z.g  aekea 
im  weHea  V  noch  cia  aweitrs  V  kkiaer  tiiifdMM  Ifl» 
llMl  tidi  wähl  kmm  orahr  nit  Mictlieit  totiMoi,  ia  He. 
ses  letatere  auch  nur  eine  Ausspren^unf^  des  Steines  sein 
kann,  so  dass  VIVS  wie  ftfter  statt  VIVVS  gesetzt  wäre, 
wofür  aahlreiche  Beispiele  in  diesen  Jabrb.  XV.  S«M  beige- 
bracht  worden  aSnd.  DomMoh  dttrfle  die  xanie  InecMft 
alee  im  crgiasen  «ein:  DMa  Maaikn»  Oelaliie  HaMonite  p«« 
(ronae  flentiMlaMe  Matfns  . . .  nearia  KleHae  rUm  et  aiU 
fecit  impendio  suo,  und  es  i^t  demnach  die  Grabschrift,  wel- 
che  der  Freigelasi^ene  Oclatius  . . .  ncario  seiner  Herrin,  pa- 
traaa,  Odatia  Masuonia  und  zugleich  sich  selbst  bei  Lek« 
fleitea  auf  eifene  Rosteii  setzen  Hess«  Was  den  ia  dieser 
InscMft  TarkoMeaden  Naeten  kctriit,  sa  Ist  sckaa  ia  der 
Mainzer  Zeitschr.  a.  a.  0.  S.  500  f.  aaf  die  ja  Steiasehrif- 
ten  nachweisbaren  OCLATII  hingewiesen  worden,  denen 
einerseits  der  M,  Oclavius  Pullus  der  M  a  r  m.  S  a  1  o  n  i  t.  X. 
frier»  weiB  aaders  diese  Legeade  eia  Messer  MitvikMI^ 
statt  Oclatins  ist«  andranseits  der  MOGL  RVfVt  elacr  M 
deai  Ballet  18da  p.  95  efwfthatea  laecMft  aag eveUit  wer- 
den kann,  worin  Bor^^^hesi  einen  Marcus  Oclatius  Rofus  er* 
keanL  Auf  dieselbe  Namensform  werden  ohne  Zweifel  dann 
aach  die  angebliche  OCI ATI A  SECVNOA  (Orut.54,  9),  so* 
Wie  die  €MUA  OGTATIA  M  Kataaesicli  btr.  «M.  IL 
p.98.tt.C€C€XlX,  MarakSaloait»X  p.l9d  mrttdkaallk. 
ren  sein,  wiewohl  sich  freilich  neben  letztere  eine  OCIACIA 
ERYCINA  a1§  uxor  eines  Helvios  Ecimarus  einer  Inctchrift 
aas  Nüaes  steUt:  vgl.  CaIaL  d.  mu.  d.  Bisica.  p.7&  a.  Sd» 


Digitized  by  Google 


wekbe  IddH  fUUOCTACiA  verlesen  sein  kann,  MraCUlt 
llsl  Mif  MMWCf  iMtinrlft  4iv  Kkciliii  OdflÜMV  • » •  MMffo 
Mfa  pnüMM«  nicb  Mimlem  OebriMlke  ?«i  selaer  ft« 
froM  Iteltfll«  cntoMMM.    Mh  Mfii«B«i  . . .  «eorfo  itt 

leider  verstümmelt  und  deutet  in  dieser  Grstalt  fast  auf  einen 
l^riechisc  h  e  n  Namen;  denn  es  ht  doch  wohl  kaum  an 
eine  von  Ajicarius  (Murat.  MCDXIX,  7;  MOCXXX,  4.  5) 
als Nebeororm  Ton  Anehariua  (Gr st 866»  7;  352,  1;  754,  9) 
«bf(«lflltele  ketondm  BiMnf  A«f  •  sa  ^aken;  Jedentelto 
iit  4er  Tor  C  nodi  iWig«  Schriflbiug  kein  sondeni  im« 
swdfelllafl  ein  ArtifaieiiHrtef  N.  Dieser  GraiMchrift  mag  dat 
noseres  Wissens  nochunedirte  Fragment  einer  andern  an- 
gereiht werden,  welches  in  demselben  Masfitm  aufbewahrt 
wird  und  durch  seine  schlechte,  durch  Qoerlinien  abgetheilte 
Schrift  a«f  eise  ipitm  Zeit  hinweiiet ;  et  enÜMlt  folgende 
84hfUlreiCcs 

1» 

PL ACID 
RVVSSAI 
MIL  •  LEG  •  0 
XSIME  •  MER 

•  IbI  E  wMA  pmm  itelicr,  ekew»  MI  ia  4,  wie  Mch 
&    X  ml  R;  «AhndieiBKeh  gehMte  Jlesct  PrafmeaC  ra 

der  Grabachrifl  eines  Placidus,  des  Sklaven,  SERVVS,  eines 
LegioBssoldaten,  SATVRNINVS,  welcher  es  demselben  viel- 
leicht ob  roerita  errichten  Hess ,  wie  ähnliche  Beispiele  x.  B. 
im  der  „ZeiUclirifl  ies  Maiaser  Vereiaft*"  1,  S.  88 
aai  eeael  wiliegeab 

Um  wehere  BenMenmg  erkalten  ile  GrabedrUlea  4cr 
Rh«ialni4e  Aodi  ciaife  bis  Jefst  gaaa  «abekaaat 
gebliebene,  in  frühern  Jahrhunderten  dein  kiasbiscliea 
Bedea  von  Trier  entsciefcae  DeakaUÜer,  welche  der  ge- 

U 


1#S      Beiiräge  iur  rhekUandUchm  Imdwiflmikunde, 

lehrte  Franzose  Lc  Blaut  in  dem  I.  Baude  seiner  reirb« 
baltigen  und  für  das  Studium  der  chrisüicheu  Inschriften  so 
überaus  wertbvolleii  Samiluiif  4er  IntortfiiAiis.  «breUeiuies 
U  Gaule  (ParU  1856)  p.a0eL  «ife  b.  8ß&  SM  ailviaittlai 
veimlastt  war.  liC  Blaut  arbielt  BUriidi  ui  Rm  dnreli 
den,  nach  Borghesi's  Hinscheiden  wohl  ersten  Kpigrapbiker 
Italiens,  Herrn  6.  B.  de  Rossi,  Kenutniss  von  rheinländi- 
scheu  Inschriften ,  w^cbe  sich  uuter  andern  auf  der  letzten 
Seite  einet.  Kieaflars  von  Gmter  Tergeiclwei  iadea,  4«a 
nerel  J«  Scaliger,  dann  G.  Voniin^  «tiefst  G.  Uariai  ge** 
hOrt  hatte  nnd  jetst  der  Vatieaniseben  Biblietbek  einverleibt 
ist.  Eine  handschriftliche  Notiz  von  O.  Vossius,  vorn  an 
diesem  Exemplar,  beurkundet,  dass  die  letzte  Seite  von  der 
Hand  Scaligers  bcachriebeA  sei.  Dea  Codex,  aus  mtki^tm 
diese  Ineckrilteii  geaeMM  sind»  kenat  am  aidAi  er  «MMa 
sehr  alt  gewesen  sein ,  da  er  dareh  ex  vetcri  oder  vetaela 
membrana  bezeichnet  zu  werden  pflegt  und  dabei  das  Wort 
^Inschrift^  nicht  durch  ^inscriptio'^  sondern  durch  i^emo- 
ria'  ausgedrückt  wird.  Wahrend  nun  bei  Le  Blant  mM0 
—TS  awei  christüche lascbriftea  aiw  Trier  dardi  »exMi* 
brana  vetnsta  Treveda*  aod  «ex  eaden  Mabraaa  vetaita 
Treveris*  eingeftthrt  werden ,  finden  sich  p.  308.  mb  n.  MO 
aus  demselben  Codex  1  christliche  und  3  Iieidnisclie, 
deren  Herkunft  nicht  angegeben  ui ,  welche  aber  sicherlich 
ebenfalla  Trier  angehören,  zmtX  die  «hristlicbe  eiSieabar  die 
Hadikatitifliiiiohria  deir  S^  l49nalte*lü»li«4,te  lasdeilA 
ad  P4a«Ma^  ist;  sie  lautet; 

ex  eadem. 

\  '     DN  •  PLACIDVS  •  VALENTINIANVS  PIVS 

FELIX  •  A VG  •  DEDICAVIT  AEDES  '  SCI  •  AC 
^       BKATISSIBU  '  MAETYIUS  •  LAVABNTIS  . 
Die  B  heidniicbeD  w;erdett  falgeademaeaaD  aagefflhii: 


Digitized  by 


1. 

C'CABSIO  C  F  PAP-IVSTO  C  CAESIVS  PAP*  IVSTVS 
Inl  Via  AP-Q  A'PILIO  PIISSIIVIO 

BT  VBTTI A  •  STE  •  PRtSCA  *  PEIVIGNO 

2. 

ex  eadem  membrana. 
AREA  SEPVLTVRAE  I\  •  FRONTE  •  XX 
IN '  AGB  'P'XL*H*M*flN*S* 

S. 

ex  eadcni. 

GLITIA  '  M  '  PILIA*  FLACCI  *  VXOR  •  SIBl  •  BT 
VIRO  •  SVO  •  PACIBNDVM  •  CVRAVIT  • 
FVNVB  *  BT  •  LOCVB  •  PVBUiCB  • 

In  Nr.  1  ist  Z.  2  der  IUI  viratus  AediUcia  Potestate 
des  C.Caesius  Imtus  bemerkenswerth,  der  zugleich  als  Q.  A. 
d.  h.  ffuaestor  aerarii  brseichnet  wird ;  beide  m  u  u  i  c  i  p  a  1  e 
Wilden  werden  i^fler  tbeilweise  mit  denselben  Abbreviatu* 
fCB,  «rie  Mer  envibrt',  vgLOrelll  140i.S3S|.  »i».  4906. 
snr.  ft4U  4109  «•  i.  n.    AuffiOend  ift  aber  die  Moter 
VBTTIA  reifende  Slgle  STB,  die  flbllclle Beseiduinng  (vgl. 
Orelli-Henaen  7407  u.  Lerscb,  Cenlral-Mus.  II.  n.  74. 
d.53)  der  tribus  Stellatina,  wilhreud  doch  diese  Tribus-Be- 
seichaong  (vgl.  Maffei  ars  crit.  p.  361 ;  Zell,  Handbuch 
p.  Epigr.  I.  p.  117)  bei  dem  Namen  der  Frauen,  4a  aie  nicht 
BUtgUedfff  einer  Trihne  in  rechOiciiea  Binne  waren,  niehl 
bnigeflifl  werden  let  nnd  daher  Gm  1 714,  4:  IVLIANA'C* 
F  •  SCAPT  für  felfleh  geleien  oder  nnfteht  erklärt  wird.  Be 
ist  demnach  jedenfalls  in  STE  ein  Irrtbum  des  Abschreibera 
,  SU  unterstellen ,   worüber  dt  r  compefenfe  Kenner  römischer 
Tribusverbältnisse ,  Hr.  Archivsekretar  Dr.  Grotefend  in 
BlMnever  eich,  Alke  erkdigendy  he icikdi  alen  anüincbt  i  nlcii 


Digitized  by  Google 


zweifle  durcbaus  nicht,  dasf  die  BucbfiUbca  STE  aichts  Ad- 
dera  sind,  als  OTaHi  ffUa«  (Me  wArdea  gewiss  sdNr 
gldib  daraaf  gskowawa  s4a^  weaa  dsr  HasM  SÜmlkts  ge* 

wöhnlicher  wäre ;  die  volle  Besridinung  C * F* PAP*  verlsDgt 
bei  der  Frau  eine  ^leiclic  Vollständigkeit.  Sonderbar  ist  es, 
dass  gerade  die  VeiÜer  unter  den  wenigen  Familien  vertre- 
tea  siad«  ia  deaca  dcrVaiaaawSlaüvt  «ach  saast  Torkansit. 
Maratori  1764,6  luil  elaeTarimr  laschrift,  woraaf  «a  L* 
VETTIVS  8TATI  FIL*POL  genaaal  wird.«  Aacli  derNa- 
men  der  GLITIA,  der  Gaüin  des  FLACCVS  in  N.d  wird  in 
gleicherweise  und  an  erster  Stelle  durch  den  Zusatz  M(arci) 
FILIA  vervallstAadigt.  fiine  GLITIA  MANSVETA  findet 
sidi  M  Marat  ISIO,  9,  cia  GLIT1V8  QALLVS  M  Tac^ 
Aaa.XV,  S6,  7,  ela  L*GLmVS  TBRV8  aad  swei  Q-GU. 
TIVS  ATILIVS  and  FELIX,  bei  Grat. 913,  4;  416,6;  64,5; 
auch  am  Schlüsse  derselben  Inschrift  ist  LOCVS  PVBLICE 
den  Sinne  nach  dasselbe  wie  N*  1  der  Locus  Datus  Deca- 
fiaanailleciiCa;  aielH  aiinder  mslAadlicli  ist  das  aMielie  Bae 
Maaaaieataai  Heradcat  Maa  ia^itar  vaa  N.  9^  wie  Orelil 
Mar  aad  Ufter. 

Schliesslich  mögen  diesen  rheinländischen  Grabschriften 
swei  andere  angereiht  werden,  deren  Wiederholung ,  wie- 
walil  sie  nicht  gerade  die  üheinlande  betreffsa,  am  so  meli# 
fBieditCirtigl  aiia  wird,  als  sie  iMIwcise  ia  aati^aarisslM 
Wflifcea  aiHgfiMil  wevdea,  welehe  alebt  leldit  aHgeaMla 
Biijifangltch  und  verbreitet  sind,  wogegen  diese  JahrhOcher^ 
als  eines  der  flauptsammelwerke  epigraphischen  Materials, 
deren  allgemeinere  Verwerthang  in  sichere  Aussicht  stellen. 
Die  enMe  deneikea,  jetat  aafbewsJirt  ia  der  reichea  Aaü- 
iMnuaiMlsag  ilfi  Baraa  Wesiweaea  iai  Ba^g»  wird  Vaa 
FraT.  K.  B.  Btark  ia  seiaen  «teHrigea  aar'  antikea  Denk* 
mälerkunde^  in  den  Berichten  der  phil. -bist.  Cl.  der  KgL 
Sachs.  Gesellsch.  der  Wissensch.  1860.  S.  3  also  naher  ein» 
geUhrt:  »Aa  eiaer  Aseiisakiste  aielit  sidi  leekls  aad  üaks 


.  by 


te  laidirift  aa  4eii  M Mteä  ein  Blnueiio  lad  WtmM* 
krans  hio;  T«ni  sdgea  alcli  IttM  fkkmie  Vftgd. 
Die  iMcbrift  ]Mt«i«:  ^ 

D.  M. 
ATERIAE  •  SABINA! 
VXORI  PIETATB  ET  CAiSTITATS 
INCOMPARABILI 

vix*  Almas  XLV 

POS- 

Die  zweite  laschrift,  zu  Bath  in  England  gefunden  und 
jetzt  zu  Exptpr  bei  Dr.  UTiisj^ravc  aofbewahrt  ,  lautet  nach 
4len  Procedings  for  1851.  Memoirs  illustrative  of  the  history 
and  aatiqultiee  of  Brislol  aa  tke  Weiten  caanüee  of  Qr. 
Britaia.  WHIi  naBy  platce.  LoiHlon  IBSB.  gr*  a  p«  UVIII 


»  n 

CAM1LLVS 
SATVRIifAUS  CA 
MILLE  NATVLE  PAT 
RONB  MERENTISSINB 

racrr 

Be  hit  4ieiei  ali»»  ihaBeli  wie  ata  üeCaatieler  Inaehiift 
4ee  Mkiujsev  ffuseawe,  Hae  Ten  Jeai  Aflgelaieeaea  CAMIL- 

LVS  SATVRPfALIS  seiner  patrona  mereDÜssima  CAMILLA 
NATVLA  gewidfUfte  Grabscbrift.  Die  Namen  Caroillus  und 
Camilla  sind  ziemlich  häufig;  vgl.  Grut.  864,  1;  Murat. 
]IICa>XLVIil,  8,  eiw  CevUla  AnaU  findet  ndi  kci  Grat. 
#j;f ;  Caninb  Benpreaia  MMarat»MCXLT»  P*  Wie  tob 
Ätefctae  (MettMen  I.1I*S8BI)  AiemMn  ^d.MN>),  ee 
ist  ton  Natos  (ibid.  6310  [59])  iMnto  abgeleitet;  eine  Na^ 
tula  7)fche  findet  sich  bei  Mural.  MDXI,  1;  auch  Nerula 
(Mommsen  1- c.  2614. 2615)  Veruia  (S te inerll,  328)  and 
flmUtl^t  nliianiiiiidBB||fii  laiMB  aidi  dam  WKleidieBi 


Digitized  by  Google 


166      beiiroffe  iur  rhwUänäMfäm  ImchrifieHh»m/k* 


III«   V  0 Ii  V  iiiäch ri f  t  eu. 

J.  Uobekaunte  Golthcit. 

Ab  4ie  8pitM  der  hier  m  etwtkmmim  lascliriftc«  stelit 
tkk  soBlciwC  ilie  Avfiiclirill  einet  aebleekif en ,  leiler  ^hm 

abgebrochenen  Steines,  welchen  schon  Lehne  119  und  dar* 
nach  der  Catalog^  des  Mainzer  Museums  38.  n. S6 
ale  eine  Votivara  erkUUrteo,  wiewohl  dieses  nicht  mit  vttlM* 
ger  BesÜmtbeit  maagiemMki  werde«  iuuui.  Die  r4NiLeli«e 
aisfelMieBe  ente  Zeile  hnt  snersl  Lcricli  in  dieM  Jaltrb. 

S*96  (uod  ihm  folgend  Steiner  Ii,  994)  nach  eigner 
Vergleichung  nachgetragen,  ohne  sie  aber  genau  wiederzu- 
geben, noch  auch  einen  bedeutenden  Irrthum  in  deuTej^te  mi 
bcMitigen;  es  Inntet  naaülch  die  Insclurift  gm«  üIm: 

VALERlI  FAfST*  S 

LAMBRE  MODE^XVS 
*  ^STOR 

VALERVs  •  AI4BA/VS 
4»CT0R  • 

POSVERVIT  •  D  •  S 
Z.  1  ist  nvr  *noeh  der  nntere  Tbeil  eines  I  oder  T  oder 
P  und  dc&  H  übrig,  worauf  ein  Punkt  folgt:  vorher  scheint 
ein  V  g:e8tanden  zu  haben,  also  vielleicht  F/A.  Hinter  dem 
Punkte  deuten  die  II  fast  nasweideutig  auf  ein  verwischtes 
üf,  woranf  eine  LadLe  folgi.  In  weldwr  niclil  allein  ein 
gnnaw  Bnehitabe,  tondeni  anch  die  HAIfte  einea  N  festen- 
den tn  haben  scheint;  denn  das  folgende  V  ist  sehr  spita 
und  kann  als  solche  Hälfte  gelten ;  \a  eiter  ist  V  und  A  ligtrt, 
wie  Z.  2  4  und  F,  Z.  5  das  A  uod  aowie  A  und  N  und 
Z.7  NmA  T;  ebensa  ist  aai  Sehlaaie  ran  Z.  i  RVM  enga 
rerbnaden:  es  kaan  nnr  VAHOEVM  oder  VARIORVJH  ga- 
lern  werden;  Ic^tsteres»  iatofem  iwjadien  11  mßä  O  anf  dar 


Digitized  by  CjUv.;v.i 


KmI«  fildact  /,  wmh  IUmi  itt,  gtnd*  fo  miiitt 
WOTien  wäm  kwam^  wie  das  Z,  8  feral«  teiitef  Mmllfdif 
F  nicht  Mir  ffehtlar  aad  gleidicrwriM  umsh  Z.  S  letett 

fi  halb  verwischt  ist.  Es  tcheint  demnach  in  der  ersten  Zeiki 
irgend  ein  collegium  Tig^ntiariorum  oder  ähnliches  erwähnt 
gewesen  zu  sein.  Weifrr  ist  2  das  letzte  V  in  VALE- 
RIVS  kieiaer  (wie  auch  Z.  5  das  erste  S)  fitf^emeiselt  und 
&  fidelMii  rerklMiitrt  4trtfce^  gtatrlli.  Z.S  latlitrscli 
LAMMRB,  hat  ileh  ahef  «Ivitli  da^  fm^inife  tberB  vnA 
R  fiNi  tfer  Mitte  hcMer  BnclMt^hMi  'an  hfaiaatgeheade  Am* 
Sprengung  des  Steines  irr^  füHiren  lassen ,  welche  er  fir  I 
ansah.  Z.  4  sahen  er  und  Lehne  nebst  ihren  Narhfol^rni 
in  dem  vor  S  noeh  flbngen  Obertheil  eine««  Buchütabeiis  ein 
P  mit  darinliegendem  I  d.h.  PiOTCHI;  es  ist  aber  vielmehr 
ior  4NMudt  aiMs  B,  deasea  ahm  ^rliaiai;  wie  Ver^ 
gUMIaag  alt  im  flIrtgeiiB  4er  InadHrlfl  jleifet;  etwM-  aaiü 
?eni  ahergekrfla»t  ist;  avcfa  ist  gerade  rar  üeäsai  MsMl 
eiaes  B  die  Spitze  eines  A  übrig;  es  stand  also,  wie  auch 
die Haumvertheilung  der  Zeilen  beurkundet,  QVAESTOR  und 
es  Itann  wohl  kaum  gezweifelt  werden,  dass,  wenn  Valerius 
Albaans  als  ACTOE,  Lambreus  Modestus  als  QVAESTOR 
beaeichaet  warea,  der  roraasgelkeflde  Valerias  Paastas  als 
CVBATOB  dagefUirt  war;*ift  gant  gleicher  Baagfelge  er. 
•eiwiaea  alarilch  diese  8  aiaaiei-palea  Aenter  aaf  einer 
1648  an  IMm  geAmdenea  Velivara  der  VWtana: 

FORTVNAB 
'    AVG • SAC • C  '      *        '  ' 

•     •    f^EMONIVS-SE  "  * 

•      *  liBCIO*CV*BT*T  ' 

TBBTIVB-PBUX^« 

BT  €AtlVB*VEBB 

CVND¥S*ACT 
DS^P 

wahei 4^#leit«lila«4««4e  Sclilasg|orBie4  de  sue  po- 


Digitized  by  Google 


ilgwit  aidrt  —  ■fcewtliea  trt  (vgl,  g»  i  licfcrif  t  i  MaU- 
•er  VerelKf  I,  S.M  b.  It);  mmIi  ia  einer  u^eni  HiiiiH 

ser  Insctirift  (ebettdort  II,  1  a.  2«  S.  209.  n.  38)  wird  €ife 
VftfiiM '  ACT '  erwAtmt 

BImt  fMchcn  VwffcfiwwMy  iH  Teilcf  Miif  mh*  41« 
M  L^fcBfl  ü  hl  lolfeiiiMr  ÜMi  wgMb  V«Mt*MII: 

NVM[INI] 

HYGI[A£] 

[E]T  •  AESICV] 

MAW[0) 

QV1B[TA]'(B0] 

IIVI«A-[P]- 

Auf  deiQ  io  ^em  Mainzer  Museum  befiudliehen  Fragmente 
liest  man  nacb  itm  ima  varliegcndeii  AliUaladit  mir  ucb 

^^^^^^^^^H  ^^^^^^^^^Vr  ^^^^^^^^^^^^^ 

YOI/ 

VAL'A 
PI 

L  L  I 
QVl  •  II 
MVLA 

4.     wohl  Nwlol  TgiM  Vakriot  AlUm»  tMoti  adrit 

i>ena  laetna  mfrito  Z.  3  ist  jetzt  kein  Strich 

einea  H  übri^,  welches  Oberhaupt  gar  nicht  dagestanden  ra 
haben  scheint,  denn  auch  die  Form  des  Namensohne  U  ist 
a.  durch  arallidPAS  haariumdal;  IMar  /  ist  aoch  dar 
utm  Thcil  daa  ante«  fkknkiH  nui  A  aichthtr.  2.  S  iat 
rott  F  «ad  daai  sweKan  A  aar  geringe  Spar  ihrig.  S.  ft« 
welche  Lehne  ganz  übergeht,  enthielt  wohl  dieWeihformd 
V.  S.  L.  L.  M.   Z.  6  ist  QVI  deutlich  durch  einen  Paaki 

va«  dca  falfaadwii  jaM  fuw  vanrlachlaa  SiMiWgM  f 


Digitized  by  Google 


Bmiräge  >«r  rkemldndUchcn  Imickrifiewkimde,    ,  169 

trennt,  also  keinesfalls  QVIETA  anzonehmen.  Mit  Recht 
ktti  iUirifeus  Lehne  selbst  gegen  sciurn  eigeafo  Ergia- 
avifffonaeli  teaaftogtwieteo,  itm  dtthmtm  iIcsAnci^ 
i^piw  ia  tenegd  TaraB  mni  aar  aaf  «aamrAra  aach« 
aMaJe;  er  iltlit  a^  fcier  ilerliaupt  gar  aicllC  da,  to 
tet  alaa  aaeh  jen«  Baagafiming  Mut  SMraag  erlfMct, 
•relebe  auf  alleu  uns  voilirgc^nden  Drnknifllcrn  dieser  Gott- 
beiten  eingehalten  ist.  Im  üebrigen  erscheint  der  Text  der 
beuba  ietxlea  ^Seilen  ro  wunderbar,  <Ufl8  ein  bestinaiter  Siaa 
aitiH  Mbff  aa  ■nailttla  acia  iätO». 

» 

9»  Man  IiMMülaf. 

Weit  grössere  Schwierigkeifen  als  diese  einfache  Votir- 
widmung  setzen  2  andere  bis  jetzt  noch  unedirte  Frag- 
■MMa  teielben  Mnsevms  jedem  Restitotlonsversaehe  iasofem 
cBlfUfa^-ala  Ibaide,  wie  te  Stein  aad  die  scbgaea  graa« 
wm  fmi  faalnÜich.regelailiBigeB  0cbriftaiga  aagfaseMa- 
IM  IckaadeB,  offimbar  elaeai  grosefn  Denkaiale  aal  «war, 
wie  es  scheint ,  eiiirm  religiösen  angehören  ,  ein  passender 
Zusammenhang  sich  aber  aicht  recht  heratelien  Usst.  Sie 
laatea: 

/C  Elltf 

/liLAFON 

ONEMSVA 
AafiSACr 

TEM*BT«IT 
M*AD*TEM 

PVBLICE  P 
In  N.  1  ist  Z.  J,  wenn  nicht  Alles  trügt,  LEVCETIO  oder 
LOVCETIO  zu  lesen,  unter  welchem  keltischen  wahrscheio* 
Ucb  von  4ca  Leaci  fatBiimmanca  Beinaaea  4er  rtaüidia 


170      Beiträge  «tir  rheinlätidischen  Inichriftenhutide* 

Mars  in  mehreren  Votivinschriften  ci scheint,  welche  theils 
der  Umgegend  von  Maiu«,  theils  auch  iäugland  angehtiren 
(vgl.  Sieioer  U»  571  572,  248  «ad  Or«tel«Bd  Im 
Jahrb.  XVIII.  p»  843) ;  es  wäre  sanut  nasm  StdaachiUI  itis 
fttafla  Deakaial  dieser  keltisch -raarisdiai  Gottheit.  Onge- 
wiss  aber  bleibt  bei  der  Zusammenhaiig^losi^^keit  der  Ueber- 
reste  ob  Z.3  vielleicht  OB  CONSERVATiON£]ll  ISVAAI  und 
Z.  4  nach  Orelli  4380  das  auf  Grahdeaknäkm  t arkoauaeiida 
COaONAM  SACBlflCARB  mt  cifUNna  Mte.  «ehr  A»^ 
haltspunkta  sehdat  dagegen  N.  S  aa  bialaa,  iadcai  vor  1a» 
lius  ein  praenomen ,  nach  demselben  das  cognomen  ausge- 
fallen  sein  dürfte,  so  dass  das  Ganze  gelesen  Herden  kdnute : 

 lulius  ....  iemplum  et  ituai  ad  (emplum  publice 

posaity  wiewohl  aach  bei  dieser  Br^laaaag  oieht  alle  Ke» 
deakea  beseitigt  siad.  Vielleicht  siad  beide  Pragaicate  ala 
Theile  einer  grossea  Votl?iasdirift  aa  einen  deai  Mars  Leu- 
cetius  geweihten  Tempel  anzusehen ,  wobei  die  Motive  zu 
dessen  Erbauung ,  sowie  einzelne  dabei  beUiciligte  PemoiiCil 
ia  der  laschrift  erwahot  warea. 

4*  Daaa  aad  Medana* 

Aadere  aad  awar  bis  jetst  gaas  aabekanaC  geweseae  kel* 

tische  Gottheiten  sind  in  der  letzten  Zelt  durch  den  kleinen 
Votivaltar  aus  Bertrich  bekannt  geworden ,  dessen  in  diesea 
/ahrb.  XXVIII.  S.  109  mif^^etheilte  Inschrift 

DEVERCANB 

ET  MBDVRB 

L-TACOTVS 
V-S  L  M  " 

hier  wiederholt  wird,  um  der  GüiXia  MEDVNA  eine  bis  jetzt 
gieiehfalls  gaas  «ahekaaat  geweseae  DVNA  vergleichead  an 
die  Seite  aa  stellen»  wekhe  letatere,  wie  Ufter  die  keltischen 
OMÜBnen,  mit  einen  Mar»  BoMmm  gepaart  wird.  Die 

erste  Notia  ttber  diese  Gottheiten  brachte,  soviel  uus  bekannt 


Oigitized  by 


ist,  der  tensOsische  Altcrthrasfondidr  CUnieiit  in  eincni 
Berichte  Aber  ileo  Panil  sweier  Imcbriftcn  su  ßonhy  swi- 

scheu  St.  Amaiid  und  Entrains  in  de  Canmont's  Bulletin 
monumenta!  1854.  vol.  XX.  p.  252,  worauf  sie  in  verbesser- 
ter Gestalt  he  Blant  Inscriplious  cliretieiiaes  de  la  Gauie 
(Paris  1856)  L  p.  28  wiederliolt  hat: 

MARTBOLV 

NNl-CABINl 

VS  SBVBRVS 

DONVM  DE 
DIT 

wobei  Clömeut  auf  die  noch  existireade  Familie  C  Ii  ab  in 
(Cabinius)  zu  B  o  u  h  y  aufmerksam  macht ,  in  dessen  Nabe 
sich  auch  ein  Dorf  Bon  Ii»  befinde,  anf  welcbci  der  Navco 
des  BMham  als  Localieolt  absiele.  Offenbar  waren  ni»- 
ttch,  wIeLeBlanC  bemerkt,  den  Rümem  die  Mineralwas- 
ser von  Bouby  bekannt,  wie  mehrere  andere  derselben  Ge- 
gend (Nievrt  ),  welche  Abhr  Greppo  in  seinem  Werke  über 
die  Eaux  thermales  et  minerales  de  la  Gaule  (Paris  1816) 
p.  277  besonders  erwähnt.  Es  scheint  aber  weniger  der 
Localgatt  AoioliiiiiWt  wie  seine  IdentiCcimng  mit  Mars  (nkht 
mit  Apallo)  »igt,  als  rielmehr  eine  eigene  Odttin  l^iiiia.din 
topische  Badegottheit  der Wamr  von  Bouliy  gewesen  m 
sein^  gerade  wie  auch  Dei  crcana  und  die  vielleicht  mit  jener 
Düna  identische  oder  vervi  andte  Meduna  (wahrscheinlich 
soviel  als  Mater Duaa)  als  lecaie  Vorsteherinnen  des 
Bades  Bertrich  angenenwieo  werden  können.  Bs  wirf 
■Imlich  jene  ümm  nnsammen  mit  Mm9  B0Mmm9  in  einer 
nweiten  Inschrift  dessdben  Pkindortcs  also  eingsflbrt : 


m      Btiird^e  tut  riWrfiiiiliiifftQftiiii  AifcftHAciiftiiiufe. 


AVO  •  BACK 
MARTI  •  BOLV 
INNO  ET  OVNA 
C  •  mm\T  '  VIRI 

6ALVT  •  SVA  •  BT  •  IVL 
T8AI1LI  -  VIRILU 

ANI  •  WLI  •  BT  •  AVI 

TILLAE  •  AVITl '  FIL 

VXORIS- V'SLM 
ahmt  Zweifel  hat  der  GcveiBteath  Gaiu  Donltiw  Virilii 
Ar  4tu  erwisflclltm  gatenBrfolg  eiaer  Baiekar  fttr  iieb, 
Frau  und  Sohn  dem  Localgotte  und  d^r  Badeg^tfttin 
den  schuldigen  Dank  mit  dieser  Votivwidmun^  abgestattet.  Be- 
aMrkcniwcrlh  ist  dabei^  dass  auch  noch  andere  Namenbildaa« 
fBB  TtA  ifurlbca  Staiaaa  DVBA  aaf  fceltiselicfli  GaUele  «aa 
hffffBca.  Ba  cndieiBt  dandba  Uati  ia  seiaer  Meatlfiai- 
raa«  arit  loa  DBVB  SBGOMO  aiacBtheib  aki  BBGOMO 
CVNCTINVS,  anderatbeiis  als  MARS  SEGOMO  und  als 
DEVS  MARS  SEGOMO  DVNAS  a^ui  Inschriften  von  Con* 
tts  bei  Nizaa,  Ariutbod  (JaraXLyaa  aadCuioa  (d^Sp. 
«»  l'Aia)  vgl.  Bar. aiahdal.  ISStt.  f.  815 fff.  Baiaaiaa  Ia« 
aciifl.  deLyaa  p. Osq.  OrellUflaasaa  f4Mj.);  ebenso 
Kfidet  sieh  ein  C  -  DVNATIVS  GRATVS  auf  einer  bisher 
ganz  unbekannten  Malroneninschrift  im  Butl.  archeol.  de 
TAtten.  fran^ais  18d5.  n.  2.  p.  16,  sowie  eine  christliche 
WNAMIQLA  aaf  einer  Trierer  laMbrlft  bei  Bteiaer 
%  IBM 

6«  Batnif^rta* 

Seit  unserer  Zusammnistcllmifr  der  Denkmäler  des  Mer^ 
curius  und  der  Rosmerta  iu  diesen  Jahrh.  XX.  S.  109^30 
haben  die  den  Meicarias  nad  seiae  gdUlichea  Begleiterinnen 
batrdtaden  Btcintchiiftan  nniBiltenMhncitlglhaUaaihara 


Beiträge  zur  rheinländiicken  Intchri/UnkuHde^  ITS 

Beleuchfungf,  theils  auch  durch  neue  Funde  eioeBercir)ierung 
gefttiuleii,  welche  die  RevisMU  jener  a.  a.  O.  vereinigten  Mo- 
■«Mte  ftk  sehr  wanseheoiwerth  civcheinen  UkuL  hm 
itm  SciliHM  jcMT  StaanncBilclImiir  ^  beginoM,  so  Mm 
II«  wettigei  UBi  tettcnca  Dcnknllcr  des  Meraariit$,mi  ' 
iHdto'  eiscB  neuen  Sawadis  durch  den  frcr(hT«lleii  AlUr  er« 
halten,  dessen  Inschrift  Heep  nebst  den  Bruchstücken  einer 
andern  gleichfalls  beiden  Gof(!i(it(u  ;,'e widmeten  in  diesen 
Jahrb.  XXVli.  S.  $S  und  73  mitgetheilt  hat;  es  ist  jcdocli 
dabei  ohne  Zweifel  kd«  weiterer  Werth  auf  die  den  Mercu. 
rlw  oBd  sefaier  ' Mutter  gmt^mnm.  gemarhle  Widmuig  einci 
cadooeas  und  einer  aim  svlege»,  um  darnach  etwa  auf  Deafc^ 
Milem  des  Mereurins  i»d  einer  aut  dem  cadoeeus  rersehe« 
Ben  göttlichen  Begleiterin  in  dieser  letztern  überall  eineRfnia 
sehen  zu  wollen:  vielmehr  zeigt  gerade  dieWidnonn«^  eines 
cadneens  nor  auf  nercur  all  ei b,  dem  zugleich  überdies 
eise  ara  gen  einsam  BHt  UMa  geweiht  war,  da  nach  Ha* 
cioh.  I,  IS  in  Monate  Mal  die  Raniente  Malae  pariter^ne 
Mereurio  nn  opfern  pflegten,  —t  Ein  weiteres  ▼iertes  Denk- 
mal zu  den  S.  109-~]]9  angeführten  des  Mereurius  vnd 
der  Fortuna  dürfte  in  dem  leider  fragmenttrten  Steinrelief 
des  Speicrer  Museums  zu  selten  sein,  welches  bei  L  a  u  d  s  t  u'h  1 
unter  den  s.  g.  Reidenfels  obaweil  einer  Quelle  in  einen 
Waldthal  194%  gefMBdea  wardt  uad  in  „ZweUen  Berlehla 
des  hist.  Vereins  der  Pfaln«  (Speier  18d7)  Tat  U.  a.  &  ah* 
gebildet  Ist;  leider  slad  aaf  diesen  Relief  aas  rothen  Sand«» 
steine  nur  noch  linlis  die  Füsse  und  die  herabgestreekte 
rechte  Hand  des  Mereurius  mit  dem  caduceus,  und  rechts  die 
ganze  Figur  (ohne  Kopf)  einer  schlanken,  bekleideleu  weib- 
lieben Gestalt  ahrig»  welche  die  Rechte  herabhalt,  im  linken 
Arne  nber,  wie  nan  noch  dentlich  sehen  kann,  ein  Fi  11» 
hörn  trag,  was  jetnt  abgesehlagea  ist«  —  Za  diesen  Za- 
sanmeastellBBgen  des  Merettrttis  nit  dfofn,  Ferner  (a«'  a*  ih 
S«  119— 120)  und  Fortuna  kommt  endlich  noch,  wenn  im* 


Digitiz  ed  by  Google 


17i      Beiträge  stir  rheinländischen  inschriflenkunde 

<Iers  die  göttliche  Begleiterin  richtig  erkannt  ist,  Minerva 
auf  einem  zu  Canstatt  in  Würteraherg  um  das  Jahr  1820  ge* 
tadenen ,  jctat  aber  wahrscheinlich  nicht  mehr  vorhnndenett 
SteindenkBale,  welches  die  Minerva  und  dcnMeretrriaw  mil 
den  Beutrl  im  Basrelief  dargestelK  haben  soll;  vgl.  Wir- 
teraberg.  Jahrb.  1835.  I.  Heft.  S.  20.  n.  13;  3.  u.  4.  Jahrg. 
S.  173  nnd  v.  Memminger,  Beschreibung  von  Canstatt 
(1832).  S.  18. 

"  Besonderer  Sichtung  bedflrfen  endlich  ancb  die  l>enkMAler 
ies  MereuHus  und  der  Bameria  selber,  wobei  die  anssn- 

scheidenden  leicht  wieder  durch  andere  bis  jetst  übersehene 
oder  neu  aufgefundene  ersetzt  werden  können.  Zunächst 
ist  zu  dem  S.  113  zum  erstenmale  eingefohrfen  die  Abbildung 
bei  Sattler  Topogr.  Geschichte  v.  Würtemberg.  Stuttgart 
178d*  S.  14  nnd  19  naehsntragen,  deren  Ansieht  dieBeglei- 
ferin  Mercurs,  namentlich  bezagtich  ihrer  RopfbedeckvnDrt 
^rrade  so  unverkennbar  als  unrümisch  und  barbarisch  er- 
srlieinrii  lusst,  wie  auf  dem  Sulzbacher  Dnikmale  (Floren- 
court  fig.  5)  und  wie  auf  einem  ViergOtteraitarc,  der  gleich- 
falls in  Warleniberg  gefunden  «nd  bei  S  a  1 1 1  er  «.  a«  0.  S. 36 
beschrieben  nnd  abgebildet  ist;  anf  allen  drei  Denlmlüern 
hat  idie  der  Resmerla  der  flbrigen  Denkmaler  entsprechende 
Begleiterin  des  Mercnr  dieselbe  Gewandung  und ,  ie  dieser 
Gott,  trflgt  sie  den  caduceus.  Ganz  in  derselben  Weise 
bekleidet  uud  ausgestattet  erscheint  auch  der  OMt  Recht  von 
Floreneonrt  dS  (N.  IX)  als  R»merta  gedentefe  Torso 
einer  bei  Neustadt  a.  d.  Haardt  gefiindenen  weiblichen  Figur, 
die  man  gleichfalls  als  Mala  gedeutet  hatte;  eine  Abbildung 
derst'lbeu  findet  sich  auch  in  der  Beilage  des  „Infelligenzblat« 
tes  des  Rheiakreises'  1828.  n.  18.  v.  7.  August  n.6.  S.267. 
^  Es  kommen  nun  aber  weiter  hieran  noch  andere  bis  jetzt 
«Is  solche  noch  nicht  erkannte  Darstellungen  des  Meremivt 
und  derAoMierfa.  Dasselbe  «Intetligenzblalt**  bringt  in  seiner 
Beilage  Nr.  112  v.  28.  NÖT.  1826.  u.  2.  S.584  Beschreibung 


u  kjui^L-ü  Google 


«ad  AbbililuDg^  swricr  offenbar  swtnUDCiigelillrigcii  0toinAnic« 

mente,  welche  nach  einer  schrifrlichen  Notis  tdioB  1768  M 
der  Kirchcnmaucr  zu  Ohmbacli  in  der  baierischen  Hfala  als 
,Heidenköpfc* eingemauert  waren;  derZusfand  der Zerstöninfj, 
Ii  welcbein  sie  sich  befinden,  der  Ort,  wo  man  sie  anbrachte, 
teilen  wast  Genüge ,  dasB  wir  ein  nlUheidniAciies  religÜM 
Benkntl  ror  vns  haben.  Die  eine  minnlichn  Plgnr  Bit  an« 
febüeben  ^«mem*  nnd  ab  Paiiins  gedentet,  ist  Rienani 
als  Mercurius  mit  dem  peUttUS  und  seine  Begleiterin,  4t* 
reu  Gewandung  man  nicht  verkennen  kaun ,  sicherlich  Nie- 
mand als  Rosmerta^  deren  Haar  und  Hauptschmuck  wiederum 
dem  der  Begleiterin  deflMercurins  auf  dem  SuJzbachrr  Denk* 
ml  fthnlicli  erklart  werden  mmt.  —  Deaielben  Msbadier 
Denknale  wird  aber  endlich  aneh  ran  Sehnoerini^er  Im 
Bnllettn  18Sd*  n.  II  nnd  III*  p.  41«-4ft»  n.  S  ein  Bnarelier  ver-> 
glichen ,  welches  aus  den  fanden  van  Onndenhafen  «od 
Utenhoffen  (nicht  weit  von  Niederbronn)  im  d^p.  du  bas  Rhin 
stammt.    Diese  Funde  enlliiehen  ausser  zahlreichen  Votiv- 
Widmungen  an  Mercurius  allein  auch  ein  Steinrelief,  welches 
eine«  Qrwfpt  Ton  swei  Penanea*  darstellt,  deren  eiae  ein  jn- 
gcndlieher  Meremiv»  mit  petasas  nnd  Bdrsa  in  der  Reeh- 
tan,  avi<  Seite  den  Baek,  darstellt   Van  der  andern  taaaa 
heisst  es:  un  personage  ä  en  juger  d'aprte  la  drapene  ^ 
seule  en  restc  i\vvc  le  bras  qui  repose  sur  celui  de  Mercure 
perait  ^trc  un  femme  et  reprösenter  sa  compagne  Hesiia  ou 
nne  ddesse  d'un  nan  peut-dtre  dilli&rent  et  dant  iea  relatiana 
atee  Merenre  aant  Iea  m^s:  la  nm  la  plus  prapra  paw 
ce*  baardflef  serait  prabablement  celai  ieLaruJ^  Ohne  Zwei» 
Ihl  ist  aber  aneh  hier  weder  Nata  naeh  Heatia  nach  Lara» 
sondern  ntir  Rosmerta  die  Begleiterin  des  Mercurius,  wenn 
sie  auch  in  keiner  der  dort  «jcfnndenen  Votivinschriflen  ne- 
hen  letzterm  ausdrücklich  genannt  ist;  finden  wir  doch  auch 
Büf  dem  Wiesbadener  Denkmale  (FlareBcaurt  fig.4)  zwar 
l^aide  Clatlheitcn  abgebildet,  aber  nvr  den  Mcrariia 


VmaiMm  m  4w  loscbrift  arwihnt  —  Biatn  «citem 
«rwMtitMi  wai  wiehtigen  2«WMlit  «rliMtin  M  Zeagttiift 

für  diesen  Doppelkultus  einer  rümisrheu  und  barbarischen 
Gottheit,  über  deren  Namen  man  vordem  noch  nicht  einoiil 
IM  iUaren  war  (vgl«  Florenconrt  S.  17)»  durch  4it  AnU 
MlWif  ^cs ftifelldieBf  imtlUm  beiABdamach»  wwOhcr 
die  Khilsham  HitÜMMloagini  Preudeftherg*«  ia  iktm 
Jahrb.  XXVI.  .S.  ]§4  ff.  die  erwftwdiieB  Aafliliniagen  ge. 
hraclit  haben.  —  Erhielten  durch  diesen  bedeutenden  Fund 
saf9»bi  die  plastischen  als  die  ioschriftlicheu  DenkoiMer  des 
Eaatttria*CaUtt8  aiae  aaabafte  Bereicberaag,  wedanJi 
lifili  laebceaadere  die  StM  der  klatcn  aaf  acli  i  Temdirtc^  aa 
M  aadiifwaito  die  ia  die«.  Jahrb*  XX.  S.lld  t  im  Mae« 
BMrta-Cultus  zugewiesene  badische  Inschrift  (Steiner  1I| 
879),  wie  auch  das  in  England  aufgefundene  angeblich  ein- 
aige  ZeugoiM  für  deaeelben  Cult  als  nicht  hierher  geharig 
«ad  Uimk  gedeatet  aasaaaebeidcn.  jjteide  laiebriftea  gehom 
aaailleh  O r a ba t  ei a e  a  aa,  wie  aiaerselte  die  Taa  Fr a  h  aa r 
(die  droeehers.  Saanalnng  vaterl.  AlCerlbaiaer  in  Carlsrabe. 
1860.  S.  28.  u.  64)  ermittelte  und  festgestellte  Lesung,  au 
der  vorderhand  festzuhalten  ist,  andererseits  Prof.  Brannte 
AaefÜmag  ia  diesea  Jahrb.  XXVI,  aad  Dr.  H«b« 

aat^s  HKtbeilaag  ia  dcai»Ebcia.filaaeaai«  N.  R  XIV. 
aaabarelseB.  »aeeagliscbelaicliritoel  ist  alaitieb  die  Grab* 
ecbrift  eines  Soldaten  Namens  Smerlalus^  wie  M  o  m  m  s  e  n  er- 
gänzt hat^  oder  viellriclit  besse  r  tinci.  SmertiilUanm  (L  ebne 
864),  welche  Namen  nebst  der  vea  Braun  (S. HO)  aaga* 
fabftaftiSairrlerta  aad  .der  SftsQtQftd^aiml»  Matavara» 
Ateaara  «•  a.  ab),  eawie  dea  Sfii^tat,  ainm  briCaaai»> 
•eiwB  Volke  bei  PtoIeaMae  aSmber  aaf  deat^ben  Wart- 
stamui  zurückgehen,  welcher  auch  dem  Worte  Rosmcrla  zu 
Grunde  liegt;  es  ist  demnach  in  keinem  Falle  mit  Floren^ 
court  S.47  f.  und  Andern  bei  diesem  Namen  an  das  deaU 
adiaMlift  aadaafcea,  saadeni  vielaehr  «alZaaaa  GiaaN% 


Cell.II.  mtL  Mldiit  «Ine  Immmmmtmt^mBg  m 

iMr  MNMitfMi  MM  M  mi  ierWnrMl  MHIT 

ivhallen.  Allen  diesen  Nanen  kt  endlich  aach  der  SMBR- 
TVCCVS  <!er  Cursivscbrift  aus  Vechten  an  die  Seite  zu  siel- 
len,  welche  in  diesen  Jahrb.  XXV,  S.  21  ff.  {^Icichfalis  als 
citte  4er  AoanerU  gewidmete  VotiviBtchrift  zu  deuten  vü» 
mkitwmtim  Ml  «in  VetMcli,  wdeher  fMck  MIca 
•Mb  nfffflkliuiMl  nniihst  wifJ  Mif  Mb  fennActt  ttSittM» 

InwiMlbsn  alnd  cftsr  swd  wettm  InMkviftttdM  Baak* 
m&Wr  dieses  Doppelcultus  zu  Tafe  gefordert  und  damit  die 
6esammtzahl  d^r  hierhergrehOrifren  Steinschriften  auf  zehn 
erhtthi  worden,  aus  welchen  jedoch  zuvor  noch  die  der 
innmling  des  Rcntnen  Hm.  Bändel  zu  Worms  angehdrigt 
wicdcifcnH  ircrdi«  mg,  weil  •!•  weiar  te  4kM  Muh» 
WO,  Mdi  TM  Praf.  llel»  ta  ttlMr  Mrift  Ümt 

Hn  Jäim^Mte  UiMfabaho  «  Miins  IflML  S.  IML  n.  MeH 
tnch  voii  Steiner  II,  2377  (nach  Hrn.  Bändels  AbscbrUl) 
tkhuig  und  genau  milgetbeilt  worden  ist.  Sie  Iwtel: 

DEO 

MERCVRl 

BT'BMIl 

BBn*L 

SnVANDI 

?S  •  QVIBT 

VS  EX  VoTo 

IN  SV  P 

Nach  Vergleichun^  der  uns  von  kundiger  Baad  nngegaa- 
|inM  AhneMft  te  iaadiiill  mI  der  in  tai  fnMfttfelta 
■ri  ieheniwertlien  rthriieh » gewaatwliea  CoilffalMMiHi  m 
Mtin«  fceMlidMn  getreaen  NncbMMnag  im  Originals  Üüt 

•ich  Folgendes  zur  Schrift  selbst  bemerken.  Z.  1.  DEO  steht 
auf  der  obern  Leiste,  wurde  darum  wohl  von  den  ersten  Her- 
ansgebera  leicht  iberseben.    Z.  2  istilf£  und  VR  ligirC,  d*S 

J  am  Sdiiasse  klela  na4  criMtht  aebea  üe  letale  liigalar  ga* 

12 


iMIt  flw  S  ilabi  Miich  Iber  Ji  cte  kkiM  7  eiim 
Punkte  danken.   2. 4  irt  ff«       etaM«  8.5  RR  Mi  lü 

ligirt  Z.  6  ist  /  verkleinert  dein  letzten  Schenkel  V  auf* 
geseUt.  Z.  7  ist  in  seiner  untern  Hälfte ,  sowie  der  un- 
tere Theil  des  ersten  Schenkels  Fon  V  serslirt,  miter  die 

ITiier  ioi  in»  minm  nodi  uMlf  MuMi  iftmmiMm 

Inschriften  derRosmerta  stellen  wir  die  zu Metz^gefundene 
voran ,  um  zugleicii  auch  kurz  die  übrigen  gleichzeitigen 
hide  von  dort  ansuführea,  welche  insgesammt  jetzt  imMiu 
wmm  ämMH  Mftmkrt  wmä  wwoM  im  dmm  IMlüte  4»  la 
mäM  i*MdMHi»  et  »Mm  fai  MenllB,  freattf 
«uide  Meti  1856.  p.  W  «Iff  aveli  ta  4er  Revue  des  sow 
d(lt<^  savantes  1858.  Tom.  V.  p.  836  tuehr  oder  u  ciitfer 
voUstAadig  mitgetheilt  T^  erden.  —  Ausser  einem  BriicbsläcJLe 
■M  4«  RHcMaleR  R.  N*  D.  sM  MidMl  «•  QrabMalM 
sweler  Vhamn  bttiaritmirftti^  vw  4«ttNi  41«  che  to  ti«tt 
Nische  In  Ungm  Ümmi9  «bgcMiel  ist»  «k  ier  4aMlNt 
befindlichen  fragmenlirten  Inschrift: 

CARADDOVNA 
F1L 

Des  Relief  4er  ■ii4eni  seigt  aie  ebealUli  fa  eleer  Rieche,  ki 
4er  eteea  Hand  cfne  Relle ,  alt  4er  in4eni  aebciit  sie  ibr 

kleid  zu  beben  oder  zu  halten,  darüber  steht: 

M 

PERP :  I  •  SECVR 
HBLVIARMVUIHA 
Wdbel  4er  IctUe  Rum»  tat  4ea  L« IVLliONIV0  1VLUR¥R 

einer  Matnser  Inschrift  (Z.  d.  M.  Vereins  I.  S.  S17)  erin- 
nert. Ausser  diesen  Grabsteinen  fand  sich  aber  auch  ein 
Reliefbild  des  Hercules  in  einer  viereckigen  Nische ;  der  Gott 
hat  Mf  der  Schalter  4ie  Keile  ■■4  preset  nü  4er  Liakett 
eise  MlMige  fegen  4ie  Bml;  4iiiler  elehtt 


Digitized  by  Google 


BtUtdg»  mir  rkMiwänkm  kimskHpmkmi«,  tf9 


HBRCVU 

PATLOVIfVS 
ORIOLAEP 

VS  L  M 

Weit  wichtiger  ist  aber  endlicJi  eine  vrpitere  Votivara,  ge- 
funden „au  coin  de  ia  rue  Taison  «ir  uae  pierre  rMUagii* 
lain^      M§miw  Inschrift: 

DSO « fllftOCvaiO  •  EOIISRIAB 
MVSICVS'ULLVTB' fILB-flVL-fiX  VOTO 

Bnr  mkt  AMitk  ÜMtr  Imchrlft*  amgi  hidinglkli  foa 
der  §chlechteu  Lesung  und  Abschrift  derselben,  welche  mehr« 
fache  Ligaturen  2U  eolhalten  scheint ;  wenn  nicht  Alles  trügt, 
so  ist  in  der  2.  Zeile  ebenso  gewiss  MVSICVS  PRO  SALVTfi 
PILIB  6VB  »te  k  der  1*  DfiO  MBRCVRIO  [BTJ  ROS« 
UBBTAB  M  kM ,  wolei  aoieBtlidi  ia  der  i.  Mit  viel. 
Ukki  die  Ligatur  roo  LI,  sowie  rw  AE  llleraelieB  wwde; 
der  Namen  des  Musieiis  bedarf  keines  nähern  Beleges;  be* 
kannt  ist  auch  der  Arzt  G.  IVLIVS  MVSiCVS  auf  einem 
Wormser  Siegelsteine  (vgl.  Prof.  iL! ein  „die  Hess.  Ludwigs- 
baliii'  6. 106).  Dass  aber  die  Emeodation  der  1.  Zeile  eine 
dkmo  naiieiiegeiide  ab  (esidMrte  ist«  lieweiset  die  weitere 
BfMlunf  des  Araaittalsdiea  Beriasfehcis:  «andefsas  da 
l'iiucrif fioa  se  tra«?eat  des  Craces  ▼bibles  de  pieds  ^  ia- 
diqoent  que  deux  statues  Uaitiit  plac^es  sur  celte  pierre  qu| 
leur  servait  de  socle;  pres  de  l«^  on  a  Irnuve  une  tele  de 
bouc  en  pierre  et  un  amas  de  debris  de  jambes,  de  bras,  de 
draferics  prave aaat  d'ua  MUdaeat  iaij^ortaat**^  Es  scheiaea 
dcaaadi  aadi  diese  Beste  ciaer  »aeifet  Metcarii  et  Botaier« 
taci"  all  »dao  signa*  aageblftrC  a«  babea ,  wie  das  obeaer- 
Wihute  Kapellchen  bei  Andernach  auf  der  bezflglicheu  In- 
schrift bezeichnet  wird. 

Eine  10.  Inschrift  der  Rosmerta  wnrde  vor  einiger  Zeit  zu 
Chatenoy  (d^p.  des  Vosges)  gefunden  und  von  L.  Renier  in 
des  «BaUetia  de  la  sociM  iaifdriale  des  aatiquirca  de 


180      Beiträgt  «tir  rheinländischen  Inschriftenkunde, 

France.  I  Irimest.  1859.  p.  160  mit  den  übrig^en  MUMMmengt» 
tIcUt  Sie  lautet  (vgl.  Philologie  XVI,  2.  p.381): 

MfiRCVRIO 

BT  ROSMERTAE 

SACRVN 

REGALIS  LT 

AVGVSTVS  RV 

HAEREDES  FEBR 

WA  8"  Ii««  n 
Ii.  Mereario  et  Rosmertae  aacnm.  Regalii  et  AngurtM 
Ruiii  (oder  Rustii)  Febniarini  haeredes  votum  solvenint  lu- 
bentes  merito.  Offenbar  hatte  der  ]api(^a^ius  die  Worte  RV- 
FU  FEBRVARINI  zuerst  ausgelassen  und  dann  an  Stelleo 
dogeschaltcty  «o  noch  einiger  Fiats  war. 

Noch  apater  als  diese  wnrde  L.  Renier  eine  weitere  11. 
Inicbrlft  bekannt,  welche  sn  Sovlosae  geAinden,  jetst  fm  Nfn- 
seum  von  Epinal  aufbewahrt  wird.  Sie  lautet  (vgl.  Pliilolo- 
gns  XVI,  8.  p.382): 

DMETRO 

SMSRTB  •  n 

ONO  •  DBorr 

ALBVLA 

EX • VOTO 
SLM 

4.  h«  Den  Merairin  et  Rosoiertne  denn  Mit  AIhnl«  ez  Toto 
mc^tn  lobem  merito,  wobei  die  AbkOnrang  Hl.  olfettbar 
darauf  hinweiset,  dass  die  Verbindung  beider  Gottheiten  als 

allgemeine  Regel  iu  solchen  Widmungen  an  die  Ros- 
merta  galt ;  denn  es  hat  sich  bis  jetzt  noch  liein  Deni^mal 
dieser  keltischen Gttttin  geftinden,  welches  sie  allein,  ohne 
thren  Begleiter  Heicvrins,  nufgeneigt  hätte,  wie  solches  doch 
n.  B.  bei  der  Den  Birona  der  Fall  ist ,  welche  theiUi  mit, 
theils  ohne  Apollo  oder  Apollo  Grannus  auf  ihren  Altären 
▼orkonunt    im  Uehrigen  erheUt  aus  den  Fundorten  aller 


Digitized  by 


B&träge  mr  rh^nläiuüschai  Innchriftenkunde,  181 

dieser  Inschriflea,  dass  zunächst  ab  Hauptcultiisgebiet  der 
Dea  Rosmerta  das  Land  zwischen  Rhein,  Neckar,  über  die 
Vogesen  b'a  Mmr  Mosel  bin  angetehea  werden  Juum. 

6.  iDsehrift  auf  eiDem  Mosaikboden. 

Scfalieiilich  eribiigt  noch  eine  leider  im  Theil  seraMite 
Ittschrift  SV  wiederholeii,  welche  sn  beiden  Seiten  einet  achon 

im  Jahre  1823  zu  Thraxton  in  England  gefundenen  ]>raeht- 
vollen  Mosaikbodens  in  einer  Einfanaung  gleichfalls  einge- 
Ugtf  ist,  und  welche  bei  uns  wohl  noch  ^ar  nicht  bekannt 
geworden  sein  dürfte.  Wir  entnehmen  dieselbe  den  Proce- 
linf  s  ef  the  Arcbaeologicnl  Inetitnte  ol  Gr.  PriUin  niid  Ire- 
iaid  for  ISdH. .  Menioin  Utastrative  of  the  hie tery  «ad  aa- 
tiquitiee  ofWiltshire  tnd  the  eity  of  Salishury.  London  1869. 
8.  p.  24i ;  auf  der  Einfassung  einer  Seite  der  quadratischen 
OUttleren  Lage  des  Mosaikbodeus  Hesst  man  in  einer  Zeile: 

QVINTVS  NATALIVS  NATALINVS  ET  BODENl 
die  entsprechende  £infasanng  der  cntg egengeaelaten  Seite  ist 
leider  fast  gnaa  aeratttrc,  so  dnas  aar  ain  finde  noch  an  cr- 
keaaea  ist: 

  V ...  o 

wonacti  die  engli^^chen  Erklärer  die  ganze  Inschrift  ergän- 
zen: Quintus  Nataliüs  Natalinus  ei  Bodeni  fecerunt  cx  voto; 
?ieUeicht  ist  jedoch  eher  am  Schlüsse  sumptu  suo  zu  ver« 
■athea.  Die  NaaMa  Natalias  aad  Natalinus  scheinen  nicht 
gerade  hinfig  roraakoamen;  da  NATAUVS  fiadet  sich  bei 
S ia  e  r  II,  EithselbafI  encheiat  der  Naaraa  BODENI, 
hei  wetchem  dieselben  Brklftrer  einesthdb  an  Bodenetii  oder 
Bodincus^  den  Ugurischen  Namen  des  Padus,  bei  Polyb.  II, 
16,  12  und  Plin.  III,  16, 20,  anderutheils  an  das  britannische 
Volk  der  DobuTti  bei  Ptoleaaus  erinueru,  welches  bei  Dio 
Cassias  LX»  10  Bodmi  g eaaaat  wird  aad  ia  beatigen  Glo- 
eoetmhire  wohnte »  da  aa  die  eanaatisehea  Bwdive/  oder 
Bmdnyoi  (Plolf  8^  d>  24)  od|er  BovSi^ot^  Bodiai  aler  BMA 


Digitized  by  Google 


183      BeUrdge  sur  rhMändiichm  hicMpMlmHde. 


(Fgl.  Foriiiger  HMdb.  4  «Ift.  Qcogr.  lU.  llSf)  ailUrtidi 
nicht  gedad^t  wcnlcft  kana. 

* 

7«  Ucber  eine  itaiidie  IiiMhrilt  ms  Cdlo. 

In  dem  XXVIII.  Uefie  (iieäcr  Jahrbücher  S.88f.  wird  fol- 
gende Inschrift  aus  Ciilii  mitgetheilt : 

LONGINVS  *  BLARTA  •  BlSAfi  *  F  * 
HESS VS  •  BQ  •  AL AB  *  S VLP  •  AN  *  XXXVI « 
und  dabei  beraerl^t,  dass  lie  Iiier  geoannle  «ala  Snlfkiana* 
bisher  uubtkannt,  der  Gründer  derselben,  Sulplcius,  nicht 
nachzuweisen,  auch  das  Volli  nicht  leicht  anzagebeu  sei, 
wolclieni  die  Namen  filartn  «nd  Bisa  angehorten,  woM  mf 
die  thralLiflche  Stadl  Bisa  «id  die  tbraklachea  Bisalter  nnd 
BIsConen  weniger  If aebdmek  gelegt  wird ,  als  anf  einen  gal- 
lischen Q.  Bisius  Stcundus.  Alle  diese  iicdenken  lassen  sich 
jedoch  ohue  Mühe  erledigen.  Zunächst  ist  die  in  Frage  ste« 
hende  ala  aus  Grut.  p.  355,  6.  Oreili*IIennen 

6Bdd  als  ate  Sidpicia  (wie  bei  'Gmter  an  sge  seh  rieben 
steht)  bekannt  nnd  ist  von  Bensen  in  diesen  Jabib.  XIII, 
S.  74  gezeigt  worden,  dass  dieselbe  von  dem  Kaiser  (Sulpi- 
cius)Galba  ohne  Zwcifei  ebenso  gebildet  worden  sei,  wie  die 
Alae  Claifdia,  Flavia,  Ulpia,  Aeiia  u.  a^  von  den  entsprechen- 
den Baisem ,  deren  Naaien  einfach  beigefügt  wnrden.  Von 
diesen  Beinansn  nnterscfaeiden  sich  die  anf  imif  von  For* 
.sonennamen  gebildeten  Benennungen  von  alae  und  cohor- 
tcs,  welche  sonst  denselben  heigeftig^t  erscheinen,  wie  Gemel- 
liana, Frontouiana,  Apriana  u.a.m.,  welche  ebendort  S.75ff. 
Iheilweise.aufgesahlt  sind:  es  ist  deoinaeh  eine  ala  Sn^- 
eist,  nicht  Sulpieiana  festsuhalteui  wie  auch  wohl  der  ala* 
rins.  Snipitios  bei  Orelli  S008  ausserdem  nnd  welter  beweisen 
dürfte.  Ebenso  klar  iät,  dasä  Blarta,  Bisae  illius,  dem  thra- 
kischen  Stamme  allerdings  angehörte,  denn  er  wird  seiner 
H^imath  ^ac/i  .in  der  Inschrift  selbst^  als  Bessus  beneicfinet; 
die  Bo^«i  waren  aber  bekanntlich  ein  tblrakis'(^horV  Von 


L  iyui<-cü  L/y  Google 


IhUräge  *ur  rhemUtndüohen  Jnsohrißenkunde,  18S 

den  AOmern  nach  mannigfachen  Kämpfen  unterworfener 
Stamoi»  itmtm  Wohnsitze  uns  Strabo,  Ptolemttus  und  Pliniu 
alker  Mgebea;  ?g|.  Pftily»  Realeicycl*  L  8*  1104*  Daif 
Mt  ftttBcr  «M  9mtm  tkcftfallf  giMe  AnttlamlwrtMi  f  eklliet 

ploms  von  Trajan  aus  dem  Jahre  106  beiOreUi-Henzen 
6857;  wie  denn  aiifh  weiter  unter  aiidcra  Truppenkörpern 
einzelne  Angehörige  dieses  (Stammes  erwähnt  werden,  so  ist 
to  Mflii  des  Titia  J.  8a  Soloni ,  Mvseelli  ftlio ,  AnM 
iifMliiitl  dii  Jiiiai  j&i^fiiw  Hito»,  IMceli  "iMw^  Begsm 
Mm  ikh  M  »iPellUBeflcea  i6M;  •§■  AvnHm  AMm, 
MÜMM-  Jwi  md  «!•  Ii.  Vdliriw  Valens ,  natliNie  Apmw 
ebeudort  SMS  und  3609-  Neben  Lont^nus  Riaria  stellt  sich 
also  der  obenerwahnle  Longinus  Doles  und  zii  beiden  Na- 
mmBlarta  mtdMita  vergleichen  sieh  andere  thrakische 
ynw— IwfrtjtaigMi,  wie  DernttOrlfm,  dar  Vater  eisei  9^ 
iMiü  iWii<ii>lMi  (vgl.  ele«  WUkmäm),  mi  eto  ÜUwMlt, 
Vater  deeSeie»  mT  rlMMiehei  iMehiMlea  M  Leba»  a.M 
«•  MS.  Bi  liC  klar  «ad  OBaweWelbeflt,  dase  eineraeitg 
der  die  Abstammung  bezeichnende  Zusatz  B09SUS  Ober  die 
Heimaih  T  h  r  a  Ii  i  e  n  des  Blarta  und  Äff  a  bestimmte  Aue- 
knnft  gibt,  nie  aadmrseits  in  den  thrakiecliea  aiRnn- 
liehea  WaawiiBweii  9mimkri§m,  Henato  a.  a<  Aaala- 
fiea  aa  Jeaea  beidea  der  CUaer  laeeMll  veiOefea. 
#taakfart  a*  K 


11.  €tac  fham'^t  tue  ta  S^nmiimg      Q^tifm  ^miimL 

la  der  groMen  SanmUMif  vtn  ttfyftiaciiMiy  tomtischea, 
griitiii><lwii  wi  iMiMhctt  AllerHiMe» »  weUe  imi  Be» 
älM  il«  Qnh»  Ctylit  fcliift«B «  komiU  »wJi  ciiic  Vam 

Ton  Brooze  mit  Reliefs  vor,  iu  weldier^  nach  der  Meiuuug 
des  gflchrtea  Grafen,  der  Streit  eines  KampferM  dargestellt 
wird.  Em  iH  weder  dis  firUAnwg»  weidie  der  Graf  Cair« 
Jm  m  Mmm  Flgant  feg«ta«  die  mtm  <AiiliierlMiiiifc«it 
«■f  Mm  V«M  «Mt,  noch  dit  jUMchl  «tee  MdcM^  OftHtang 
a«  Tersachea,  sandera  es  iat  dae  gana  aadere  Frage,  welche 
lins  veranlasst,  jene  Bronaevase  au  dieser  Stelle  zur  Sprache 
au  bringen.  In  der  deatschea  Uebersetaung  des  Werkes  d^ 
QtBSuk  Caylasy  in  wddmi  dia  PiiafcHlrr  jaiiar  SaiiMMnmg 
Haahaiahaa  wril  cridirt  weite»  iai  die  Uaakfcwle  Vnae:ipi 
eaileaSaaie  aaf  B«S9t  abgebildet;  de  waide  clva.lO«lal»e 
bevor  Caylus  sie  beschrieb  zu  Cisteron,  einer  lileinen  Stadt 
in  der  Provence ,  gefunden  and  kao  dann  in  die  Saouakiag 
ica  genaanUn  Grafen. 

In  diesem  Augenblicke  befindet  sich,  in  4m  Bmito  des 
RanlMM  Hcm  Saninel  Bamdi,  eines  glflcklidien  SnniBlen 
ran  Ranstwerken,  besonders  aus  Elfenlidn,  eine  broasene 
Vase,  welche  der  von  Caylus  abgebildeten  auf  das  Genaueste, 
entspricht  und  2war  so  genau  entspricht»  dass  ganz  lüeiae, 
kanai  besMikbare  SciiAden  an  der  letatgeannnten  Vase  nncli 
in  der  Abbildnng  m  erkennen  sind.  Ans  dieseni  Tbatbe- 
fiinde  entspringen  n^bre  Prägen.  Erstens:  Ist  die  Brenn* 
vase  in  der  Sammlung  des  Herrn  S.  Baruch  nach  der  Ab* 
bildung  bei  Caylns»  oder  ist  jene  Abbildung  bei  Gaylus  nacb 


Oigitized  by 


Eine  BroH96»Va§€  am  der  Sammiung  des  Qrafm  CayluM.  185 

der  Bronzva«e  des  Uerm  Baruch  gemacht?  oder  mit  an- 
dem  Warten:  ist  die  Vase,  welche  Herr  Barach  besitzt,  die- 
jMige  f  weldie  te  Graf  Caylui  be leim  wi  beidirlebm 
hilf  SffdCcM:  wcmi  ih  Vaae  Htm  Bmch  ttichl  ü» 
Vaae  te  Grafan  Caylaa  ist,  Isl  dieadfca  Jana  Jcr  AbUI. 
dung  oder  dem  Exemplar  des  Grafen  Caylus  uachgebildet? 
oder  mit  andern  Worte o :  i9i  die  Vase  des  Herrn  Samuel 
Banich  oatcht  und  aachgenarlit?  Ist  sie  in  spaterer  Zeit 
lackfMiadll  wordaa,  «dar  wni»  aia  kM  Mcbdeai  dia  Vaaa 

•Icr  «bar  iisi  an  M*  iMIriabi  bakli  Vase»  afam  Mkm 

MasMr  miebfeblidct ,  and  sind  taarft  beide  anächtl  Gelange 
es  f  was  dem  Aiiseheiiie  nach  nicht  sehr  schwer  sein  durfte, 
die  Vase  des  Grafen  Caylus  zu  ermiUelti,  so  würden  sich  an 
diese  Tbatsache  neue  Beirach(iia|[aa  anitnli^fea  lataau»  wakbe 
Ür  4t*  ArdNbalagl»  iadaAfiaU»  rwi  Nalae«^  mmm  «acb  aar 
nm  «efithraM  HitM  aaia  wOrtak  Mcai  wir  dvirik  tea 
Salto  aar  4k  Mm  aalbat  im  wiitani  Iraiatft  iihiifbaaM 
■achaa  w«ilea,  enribnen  wir,  dass  beide  Vasen,  die  des 
Bra.Baraefa  wie  die  des  Grafen  Caylus  von  grober  Arbeit  aber 
nicht  ohne  Geschroaelc  sind«  Nor  darin  unterscheidet  sich 
4i0  Vase  des  Herrn  Baruck  von  dar  Abbildung  bei  Caylw» 
4tm  Mar  diaGcsiebtar  alMB  gvwiaMAM^iwck  babea»  wib* 
mil  4&a  flartrbtar  «af  dar  BraMa?afa  iaa  HanvEtnidi  4tß 
Awrfraaka  atttbahraii« 
Bonn. 

I*n»r»  Brana* 


Digitized  by  Google 


I 


Ii*  Ciamm  tu  Vinfttipiwn  tnati0ur«jl(  U  i'igltfc  U , 

^Qp^^^^^^|-^^^^Hy^- ^^^^^^^^^^^^ 

Lf  Tillaf^  ile  SchwarsrheiBdorf,  prte  de  Bonn,  sor  )a  rtve 
drohe  du  Rliiti,  est  jMsfement  fifr  de  sa  belle  eg^lise,  cette 
riclie  floraison  de  Ja  peosee  chre(ienoe  au  X1I*|"*  liede,  ce 
Hmkk  4hl  MMÜle  poert^ue  4e  TOiieal  ^  l«t  viiaieMK  ^ 
CNiftto  mieat  nippofl^  dM  Im  fllt  J»  Im»  viMam.' 

Mdw  IM  Twmm  pi«  dectlw  ee  tuwumetH  4»'  «oyen  Afe, 
car  cette  fache  a  et^  parfaitemeiit  rcmplie  par  Simons 
Notre  but  est  de  soumeltre  ä  un  exanen  eriiique  aa  pitrve 
comndMmlife  de  1«  fandadtn  ^'tUe  natam. 

ms«  m«f  itas  mm  ftenl  ■Mnin^  Mni  fMlp» 
iMrtci  flvr  FaaAeüMM  d»  ee  deewMt  *X  Mwaen^ft». 

posoBs  aiijourd'hui  de  corapleter  cette  ^(ude. 

Cette  pierre  k  dejk  fait  le  8iijrt  dea  dtudes  de  phiMevl'a 
Mvauts')  qui  paraisseat  Taroir  consulMe  cenuBe  mm  dew- 
■Mrt  de  XII^  äMei  eevt  ae  ifiiriai  pevteger  Mle 
■fialpa» 


1)  Die  Doppelkirohe  zu  öckwarz  •  Eheindorf,  voa  AAdxaaa  öimont 
Bonn  1846. 

2)  Notice  Bur  Wibald.    BuUetbt  de  rAoademie  Boyale  do  Belgi- 
qa«.  Tom.  XXIV.  No.  1. 

Dr.  Hundeshagen,  Stadt  und  Umreraität  Bonn  (183?)  pftg.185. 

—  Binterim  Suffraganei  Colon,  extraord.  Mainz  1843.  pag.  23. 

—  Dr.  Jamaantt  WIbald  Yen  fllablo.  Mfinitei  188i.  pag.  7. 
Note  8. 


L  iyui<-cü  Google 


EiMncH  d$  füucHption  inauguraU  d§  i'^(t«e  iSf 

Ce  docuraeut  porte,  d'apr^s  la  copie  de  Simons  qui  en  k 
f$a  Ulf  ^tude  particiili^re,  ce  qui  solt:  f  Anno  D«aiiiiicae 

kcanalbnis  MCLI  Micala  eit  haec 

«ftfella  •  TCMfibili  MMaeMiiui  cpiscopo  Alberto  

Hm  reneniUlf  Leddieiiiiuiii  cpiseopo  Rdnrieo  ia  lionore  bfft* 
(issiiui  Clemenüs  mar(yris  et  papae,  bt-uti  Petri  principis  apo- 
stolonini  guccessoris;  allarc  vero  sinisfrum  in  honore  brati 
Lanreotü  martyris  et  oiuuium  confe&soruio»  altare  vero  dex- 
tnm  im  hQwn  bcati  SCepbaoi  protoaiartyria  et  onnimn  aar- 
tfniM»  ftlUn  m»  Betfii*  in  lioMre  apoitolovaB  ^etrl  et 
fMli;  sttpeiiaffo  auCem  caprilae  altare  ia  koaare  beatiitl. 
■ae  nialris  doolni  Semper  Virginia  Mariae  et  Jehannis  evan- 
geltütae  a  veoerabili  Frisin^enRitim  episcopo  Ottrine ,  domini 
Conradi  Romanorum  regis  aur^usti  fratre,  ipso  eodem  rege 
praeseule,  necoou  Arooldo  piae  recerdatioaia  landatore,  (unc 
Caiaaicneia  ecckiiae  electo;  praeseate  qoaqae  TeaeraUli  Cor» 
MoasiM  taiiao  Wibaldo  abbate  et  Stabulenai»  Waltero, 
aMioris  eccMae  ia  Coloala  ieeaao,  e  Saineati  praeposito 
et  archidiacono  Gerhardo,  vetirrabili  quoque  Sigeburgensium 
abbate  IVicolao,  raullis  prueteri  a  prrsonis  et  pluritnis  (am  no- 
bilibus  quam  mioisterialibus.  Dotata  quoque  e&t  ab  eodem 
fvndatore  et  a  fratre  sno  Burebardo  de  Withe  et  lorore  saa 
■athewif a»  AiaideiMi  Lergisbeiawafi  abbaüsaa,  et  eororo  am 
ttaeeba»  abballaia  ieWUeka,  praeüo  ia  Rallitorr  CMi  owri^ 
bae  Mio  appeaüciis,  agris,  viaelo,  itoaibai«  Faliciteii»  Amm» 

PasäODs  k  l  exatnen  de  ce  texte. 

Nous  n'entrerotifl  pas  dans  les  discassions  soulevees  par  les 
aavanta  aar  la  date  du  jour  de  la  dedicace ,  car  cca  ia« 
oertitadet  ae  pcareuC  terrir  de  bAae  k  aae  prevre  qael- 
coaqae. 

Hoai  Bo  ybdoBs  tirer  aaeaao  eonsdqaenee  aar  aoa  empla- 
ceiMBt  reldgad,  nf  sur  Ia  Datiere  grosaiöre  de  la  pi^rre^), 


4)  Die  UrkuadOl  eiogebaaen  In  «Ine  6'  8"  lange,  8' 7"  boh« 


188  Etßoam  de  tuucr^tHan  maugural$ 


bieii  qu*il  ne  soit  ^uöres  probable  que,  si  cette  ioseripüon 
ämanät  de  la  famille  de  Wied,  eile  eut  en  cette  place  et  si 
peu  de  splendeur,  ne  vouUai  cbercber  que  4aus  mil  tcxt^ 
mn  MtMi  d'Mtbeatidtö.  , 

Vhaenpüoü  fni  i'aboni  foi  par  eile  mtoe  ^la'eUe  a'eat 
pat  ^'Arnold  le  fondateiir,  etr  eile  porte  ees  moU:  nee  mam 
Arnoldo  piae  recordationis  fundatore. 

£ile  ii'a  pas  ete  placee  uon  plus  par  les  membrcs  de  la 
fiuniile  de  Wied  dont  eile  porte  les  Bons:  1.  Les  de  Wied, 
k  cette  epoque,  dans  les  dipidmes  qae  neos  possedons  s'dcri- 
vaient  Wede  et  Wide  ^)  et  oon  pas  Wiche  cornme  dans  ria» 

« 

scriplion.  Quefqurs  uns,  il  est  vrai,  portent  Widhe^)  e^ 
Whida'^Jj  mais  jamais  Wilhe;  2.  L'arclieveque  Arnold,  l^e 
fondateur,  estdecedc  eiiMai  1156  et  dejit  cn  Septem bre  11^ 
nous  possddoas  ua  dipl^me  ^)  oi^  soot  dnumer^es  tontes  Iqs 
possesfiions  de  Td^Iise  et  noa  sealeaicBt  ellcs  soat  plus  eoi^»  * 
siddrables  que  celics  de  Tiascriptioo ,  mais  elles  soat  sitne^ 
en  d*autres  Ueux, 

Nous  savoas  qu' ou,  objectera  que  ci^  b^eu^^ifp^^^^.^uvei- 

lei  acquIsitioBS  et  qae,  cette  loa^  ^Pl^^^^'^Jf^hi^f^i 

qne  la  pierre  a       placde  imm^sjlkteiBc^^^ 

d' Arnold  et  que  de  Uai  eo  Septijnil^re  XX^  oa^  ilfHU^Sf 

ces  iiouveaux  dons. 


Pkitl*  ron  IfaiBMrOr  obkAlli,  l>eftnd«»  ifoli     dar  ■dtttewa 

NUoho  der  untern  östUohon  Chorrundung  unter  dem  Fowter* 

^^!^lons  1.  c.  p.  9. 

6)  Laoombiei,  Urkundeubaflii  für  die  Qeeelu^i^ie  doA  ^edercibeia^. 
t  No.  389.  334.  ii8. 

6)  LaoomUet  1.  o.  No. 

7)  Book,  GMoUolito  der  HaoMr  Itenbacg  eto.  MMtag  IVe»  &  Le 
Ko.  7  6it  le  No.  55i  de  Laeomblet.  hm  No.  6, 18,  Ii»  17|  18 
Ol  19  porteot  Wodo,  Wiode,  Wido,  Weda,  Wloda  et  Wied. 

8}  Looombleft  1.  o.  No.  389. 


Digitized  by  Goog' 


de  l'eglise  de  Schwan-Rheindorf. 


MaU  celtc  objection  (onbe  d*elle  in^e  derant  ha  consi- 
d^rations  suivautes: 

Cnrnrntni  expliqu^r  ^o'  Had^wig^e  la  co-fondalrice  qol  fai- 
wit  l^k  bitir  un  couvent  tn  ces  lieuz  it'  alt  ricn  «Ut  des  dom 
^'efle  projetatt  de  fkire  inn^diateineiitt 

Mais  i!  y  a  plus,  Ic  diplome  de  Sepiembre  1156  separe 
les  biens  dounes  par  Araold  de  ceux  doimes  par  ia  soeur 
Hadwife  et  nous  y  voyous  «ju'  outre  la  cwrtis  de  Rulistorf 
et  «es  appendices  dont  parle  rinscription  et  qui  soot  dound- 
rdes  dans  ce  dipMne,  Arnold  a  encore  donnd  la  evrlis  Swn* 
keim*  Neos  y  lroa?om  encore  lee  ferres  et  bien§  donn^s  par 
Hadcwii^e  et  dont  l  insciipliou  iie  dit  pas  un  mof.  Ce  diplöme 
nous  dit  encore  qu'il  ciiuinera  toutes  Ics  propieü's  de  TEgfise 
de  Schwarzrht^iudorf  et  il  ne  dit  pas  uu  mot  de  Aurelbaid 
dont  parle  rinscription. 

C'est  qu*en  effet»  ce  n'eat       plus  tard  qoe  Burkhard  a 

fait  ses  donations  k  l'eglise  ^)  et  cette  donation  coiisis(ait  en 
an  cüuvent;  et  incoiitinent  apres,  Hadewige  fonda  ce  mona- 
stere,  rorgaiiiga,  augmenta  leglise.  Peut-on  dire  mainte* 
Bant  que  cette  inscription  est  exacte ,  qu'elle  a  faite  du 
?lvani  des  donateora  et  qulla  anraient  onblid  ce  den  de  Bvrfc- 
Kard  dont  ito  rappellent  le  non,  et  lea  viogt4ix  proprid- 
Ida  et  TbAtel  de  Cologrne  dont  parle  le  diplAme  de  ii79 
Non,  non,  cette  inscription  k  e(c  fai(e  ä  une  epoque  an  cette 
fondation  etait  privee  de  Ions  ses  bicns  de  son  couvent  et 
011  eile  etait  veuve  de  son  antique  splendeur. 


9)  LaoombI«!  L  o.  No.  460.    Pott  AraoldI  morism  fra^  -«iv 
d^nantBarobarduiy  eoasenin  uzorls  soaa  .  .  •  .  etautirum  dtto 

10)  LMomblel  I.e.  Ko.445.  Hde  aatam  oo«lmlae (Amoldo^  «mim 
patrt'fiwnium  qnod  b  praedl«to  loeo  liabobat  eum  plnfinls  aUit 

prediU  oontuUt. 


190  Examen  de  l'mscr^^n  kumgurah 


3-   L*iiiscrip(ion  porte  Hathew^f  Asnidemi  Lergiskt' 

M  abbesga  i%  Lcrislidn  et  ee  Utre  vieat  k  l*«vcoBtre  de 

toas  les  dociiments  historiques  que  nons  poss^donn. 

Ell  eSet,  dans  tous  les  dipldmes  qui  se  rapportcnt  k  cette 
Tondtüon  el  daDs  tous  ceuz  oü  ftgure  Hadwige»  noin  U  roi« 
yoD«  tovjom  de  1156  k  1176  porier  le  titre  d'abbesse  d*li»- 

sen,  mais  jamaia  celol  d'abbesse  des  Lerfsheim;  eile  m^nie 

ne  s'iiititulp  jamais  qu'  abbesse  d'Essen  ^^),  ii  scrais  vrai- 
jiieiit  elrauge  qu  elle  n*eut  prit  ce  double  titre  qae  dans 
ce  lieu. 

L*iii8eripf ioD,  Ucn  qae  falte  aprtt  la  aiort  d'Arnold  a  bleu 
sein  de  rapporter  les  titres  dont  diaieot  rev^tas,  lors  de  la  cen- 

secration  en  1J51  ,  les  inrmbrfs  de  la  famille  de  Wied,  car 
eile  dit  d  Arnold  qu'il  n  e(ait  alors  qu'  arcbdv^ue  ^lu  de 
Colofae. 

Ot  Heus  pessddons  nne  lettre  de  WIbald  k  sa  soenr  Hade« 
wlge  de  Decenbre  1150  dans  laquelle  il  la  fdlicite  de  ce 

qa'  eile  vient  d'^tre  promise  k  la  digui(6  d'abbesse  de  Leris- 
heim  ^^).   Voila  donc  le  utgt  rempli  par  une  autre  abbesse. 

Hais,  dira*t«en  am  Siaens  et  Janasans  cette  Hathe- 
wfge,  k  laquelle  WIbald  ^rit,  est  la  seevr  d^Arneld»  c^eit 

la  uieiQc,  ce  u  csi  pas  la  soeur  de  Wibald. 

Nous  prierons  ces  savants  de  relire  la  lettre  79  de  Wibald 
et  Ua  7  Ireaverent  cette  fbraae  qae  Wibald  oieft  dann  la 
beacbe  de  sa  soevr  et  quI  s'adresae  k  M:  »bone  ille  caria* 

simus  in  nume ro  fratrum  carnalium  adscriptus  et  susceptns ; 
ils  trou?eront  a  la  An  que  Wibald  lui  recommande  les  affai- 


11)  Laoomblet  1.  e.  No.  389.  ioa  444.  446.  459.  46a  JBfofiatiM. 
wifit  AstnideiuU  abbatist«. 

12)  ICaiCaae,  An^Uwima  CoUmHo.  Tom  IL  Jlbglbt  Wibald.  ep.S20. 
18)  Slnions  I.  «.  p.83.  —  Jaiimoim  1.  e.  p.6  et  7. 


Digitized  by  Google 


4t  f^tHm  4i  Mmm-Ukmdmff.  Mt 


tm  U  Mir»  /f4rt  «^Mly  /rolrit  mlri;  mitft'ils  mtat 
Iktt. imppmlier  «ette  klli»  isklellMtt»,  A*amit  ylw 
aaiiMU  ^  oette  BUev^  igr  «'etait  Wen  Ii  Mflwr  Je  Wi* 

Wild.  »Voiis  aves  ^U,  jusqu*  ä  present  no/re  soeur,  lui 
dit-ü,  mais  vous  nous  serez  desormais  rt  u/^e  ;i>(>eur  une 
äpouse  d^autant  plus  chdre,  que  par  votre  nouveau  titre,  vous 
eiilraM  jim  intiaiemeat  daos  toulcs  noa  aoUicitndea.  Noof 
TOM  tvow  eiiroy^  Vmmnf^  «Ic 

Dv  rette  comieRt  tvppoecr,  si  c«s  de«x  Haiewig:»  ae  far- 

naieot  qu  une  seule  prrsonne,  qu'  eulre  mal  1151,  date  de 
la  consecration  de  Srliw?»izrlieindorf ,  et  Scptembre  1150, 
date  de  ia  lettre  de  Wibald  ä  sa  soeur,  eile  täi  re^u  en 
traia  mm  la  direction  de  deux  ia^rtasta  coovcatfy  taaf  aralr 
fUt  lea  fresm  da»  rm  os  Taatre? 

Avaooat  le  daae,  la  miaeaiMance,  lea  daeaattata  bistoriques, 
tout  Proteste  contre  ceite  double  deuomioatioo  que  conüeat 
la  pierre  de  Schwararbeiadorf. 

dL  fiaia  lenaiaoaa  par  Ferre ar  la  plas  grave  cl  ^ ai  aaf- 
ifalt  k  eile  aeala  paar  doaaer  la  pfaara  4e  la  valear  biala- 
rlqae  da  riaaeriptioa ,  e'eet  qu'ea  Mai  ItM,  Arnold  a'etait 

plus  archevt^quc  elu^  maii>  bicn  arckeväque  confirmä  par  le 
pape.  Lacomblet  nous  en  fournit  la  preuve  Hans  cctte  im- 
portante  bulle  du  8  Janvier  1151  qui  fall  la  gloire  de  Tilia* 
tre  dglise  de  Cologae^^). 

Ifeaa  paaMfaas  aaiif  ailenee  qoelquea  aatrea  irreipilaritda 

de  TiDf cription ;  notre  but  est  rempH,  ei  aous  croyons  a?oir 
proave  que  ce  docaoient  ne  peut  iii  dtre  coasid^r^  comnie 
eaMaant  de  la  faaiille  de  Wied ,  ni  comaie  un  monument  du 
daailtee  ei^le,  paree  qn'il  se  troa?e  ea  coatrailictioB  avee 
(oofci  Ica  sovrcca  blatoriqaea  de  eet  Age.  II  ne  ponrra  daae 
^aa  tervir  de  faadcnent  k  l'oplaiaa  qal  rel^e  caanaa  aaa 


14)  LMonblet  L  e.  No.  d72. 


IM  Eaamm  de  fhmiflkm  humgmroh  d§  Vigäte  efc 


«tmr  l'amriifii  ie  MtrteM  ei  4e  ScMMer  ^  WiMJ 
mit        foMir  im  mm  4'fl«lwi>e ;  il  le  Mr?lra  plui  ft 

bilfcr  le  frere  de  VVibald  Hu  iiombre  des  chanccliers  de  l'Em- 
pire  e!  il  embrouiller  gravemeat  plusicim  poials  de  l'iiistoire 
ile  rAIIemagae« 

Am*  to 


Digitized  by  Google 


13.   Der  iidüb  ^tx  pxoftxpiruu 

(YergL  dio  AbbUdung  zu  Heft  Y.  Taf.  IX  und  X). 

Unter  demselben  Titel  erschien  18  il  in  deu  Jalirbilchern 
des  Vereins  von  Alter« huinsfreunderi  im  Rheiiilande  V  u.  VI, 

37d  eine  Abliaa4iuu§[  über  deu  betreffeuden  GegeusUad 
Mktl  Abkiyomr  TM  Hr.  Crliebs.  Die  Zeiclraviif  irt  Md 
YM  Frtt  MiMli  ulhtAf  ttnlm  teeh  ihn  fc«Mrfl  wvriea. 
Ba  JI0  Icfidrtigung  S«rfcophaget  «uiclie  VmelMfliH 
heit  desselben  mit  der  Zeichnung  herausstellt ,  auch  nach 
uQfirer  Meinung  manches  nicht  gans  Richtige  von  Uru.  Dr. 
Urüchs  aufgestellt  ist,  so  erlauben  wir  noa  um  so  mehr  den 
Gegenstand  einer  abermaligen  Besprechung  xm  uIcrwerfMy 
ab  wir  tedi  taiMls  te  lirti  Ateekliniuigcn  ml  4in 
jtofit  gfgchtiwe  Boriditifmig  mm  iaai  Ycnudaait  tthm» 
Wfar  nehmen  «na  die  Freiheit,  den  AnüMts  den  Hm.  Dr.  Or- 
lichs  als  Lfcitfaden  aufzuii«  hoieu  und  uusere  Bemcikungeu 
daran  zu  knflpfeti.  Vorab  sei  bemerkt,  dass  die  Erzählung 
des  flrn.  II.,  daas  der  SarlLnpbag  mit  daa    orpbyrnan^  (Qra- 


'}  Dio  ent«  Zeichnung,  dio  dea  Aaoliieiier  Aroblrais  Hrn.  KrXmer, 
sor  Z«U  des  Aftolieiier  Congresses  enohiMienf  auf  Stein  skU. 
sirt;  die  zweite,  ron  Prof.  Qdx,  der  Beschreibimg  der  Münster« 
Irfnlio  beigagtben,  «bar  okad  alle  Basokreibong ;  die  dritte,  dio 
obiBfanaanto,  aiaillok  ausgefQlirt,  aber,  gleich  den  bdden  vori- 
gaslf  aiakt  ganz  getreu,  doch  idt  dem  Yorsoge,  dam  dia  Uako 
SahwalseHa  (das  Basehaoacs)  daaa  gegabea  Isi 

18 


Der  Raub  det  Proierpma. 


nit-)  SAttlen  »us  Ravenna  gekonmeQ,  aii§  gm  neu  ist ;  dast 
er  itm  Kaiser  Karl  is  der  Gmft  nni  Fussachenel  gedient« 

bissen  wir  auch  in  keinem  Chronikschreiber  gelesen  2u  ha- 
ben. Weder  T  h  e  a  n  noch  Ada  in  a  r  ,  v^  rlclie  die  Beerdi- 
gung^ und  erste  Erhebung  Karls  genau  beschreiben ,  wissen 
davon  Btwaa,  Das  scheint  .aber  a|is  der  Brslüiliuig  des 
eoMiL  Apdsdnet  des  Sigebert,  welcher  sagt:  »de  tn* 
mid«  «ominrto  lermnties  intecdlellgäiea  reposnervnt',  nan- 
lieh  bei  der  zweiten  Erhebung  und  Seligsprechung,  hervor- 
zugehen, dass  der  Sarkophag  bei  der  ersten  Erhebung  unter 
<Hto  III.  sarVerwoHlong  geiienmeu  Hr.  U.  nennt  das  eben 
Aesfradiene  aber  auch  nvr  eine  wahiaclielnllebe  Smge,  wcM 
er  aber  van  den  ans  Schutt  nnd  Trttainiern  entaaleneii 
Säulen  spricht,  die  diircl)  die  Gnade  Sr.  Maj.  des  Königs  wie- 
der auf  dem  Hochmünster  ^raugleii,  so  lässt  diess  eine  ver- 
kehrte Auffassung  indem  es  denAascfaein  gibt,  als  hatt6h 
die  franaftsischen  RcpublÜKsner  die  Sinlen  so  ansgebipociei, 
dass  die  CtewOlbe  nacbgestflrst  waren;  da  dieSinleii  imp  wm 
Zierde  dienen  und  keine  Trftger  des  Bauwerkes  sind,  so  konnte 
dergleichen  nicht  g^eschehen.  Auch  ist  die  mit  dem  Sarko- 
phage nnd  ihrem  Gegenbiide,  dem  Piniensapfen ,  aus  Paris 
cnNkkgekehrte  WMn  nicht  von  Stein,  swüdewi  Ton  As, 
wie  der  Sapfen« 

Nach  dieser  Abschweifung  komncii  wir  'anf  nnsern  efgent- 
liehen  Gegenstand.  Hr.  ü.  nennt  »die  Vorstellung  des  Pro- 
serpinaraubes  auf  Sarkophagen  wegen  ihrer  Beziehung  anf 
Tod  und  Auferstehung  eine  beliebte.^  Dass  die  Besiebung 
auf  den  Tod  eine  natürliche  und  popnlir-»  fassliche  gewesen 
sein  l^llnne ,  gestehen  wir  gerne       mUssen  aber  in  Abrede 


*)  Uit  meiasr  lletnoBg  stfanml  maln  LsadmiiB,'  Ptof.  Book  sa 
Frolbarg  hi  der  Sohilfl:  das  Asehanor  ftatUiaat  8.  88.  Andrer 
Meinong  Ist  Hr.  Prof.  aae^Weerthln  letaen  Werke  %  Kamt- 
denkmiUer  dei  MHlalallen  n.  p.  110. 


Digitized  by 


Der  Raub  der  Proterpma. 


felellen,  däss  der  ProserpinarauL  als  Biid  der  A  ii  f e  r st  e  h  u  n  f; 
bei  den  Alfen  gegolten  habe ,  weil  sie  äberhaupt  dieseibe 
uMt  MiMiihiiica.  Man  ersieht  dies  an  besten  ans  den  ersten 
•cbfbHidi^n  ScMflstellerOy  die  nteb  mit  den  Heiden  lebten. 
-AllMaslve  sagt  (de  lncani.TerblDei):  Ka/nBQ 

if/tvfrdfiftot 'W.Xrjvtg ,  oftwg  9v9t  -ijdvvij&rjoaw  Mtütuaw  rth 
ftKvtwv  fhhülwv  TtkwiUfrdai,  ovx  iv9'v^tnt\ufvnt  to  üvvoXoVf  tl 
oX(i>;  dvruTÖVf  fifta  ^tlruTOV  (Ivai  nukiv  xo  atofia.  Und  beim 
mnnclns  Mix  sagt  der  Heide  Caeilinst  ^Aiäles  fabmiM  ad» 
«tninnt  et  anneetnat»  reoasei  se  ferunt  pest  mortem  n.s.  w«; 
iann  Amabins  (eontr.  gent.  Ii,  9):  Andetis  ridSsre  nas,  qnod 
martnafnm  dieamns  resnrreetionem  fütnmm.  Oder  ans  dem 
Munde  eines  iiiassischen  Dichters  selbst:  Orx  errrt  novg  dxt- 
r6vrag  ig  rpdog  ^toXttv,  Es  versteht  sich,  dass  überall,  a«eh 
beim  Proserpinaeaabe  die  Avferstehnng  mit  dem  Körper,  nicht 
fieelemraademnf  oder  dgl.  gememt  ist  (fiuripid.  Aleesto 
Act  S).  Cicero  Ist  ans  woM  der  beste  ErfclArer  der  AM. 
Ib'  sag«  im  S.  Bnebe  de  natvr.  Deor«  S6:  Terrena  antem  tIs 
omnis  atque  natura  Diti  patri  t^icata  est,  qiii  Divcs,  ut  apud 
Gracfos  JlAorroJi',  qin'a  et  recirlunt  nmnia  in  terras,  et  orinn- 
tur  e  terris.  Is  rapait  Proserpiaaa,  quod  Graeconiro  nomen 
«Bft  .  • « •  ^nam  fimgtm  semen  esse  rolnnt,  absconditam* 
%9t  ^nteri  a  matre  tngnnt  Und  demgeaftm  sagt  AngnsÜ- 
Ml  le  drit  M  L.  T.  cap.  90s  ,,De  quibns  iste  (Vam)  n|. 
bH'Interpretabatur,  nisi  qnod  attinet  ad  ftumentum,  qnod  Ce- 
res iiivenit ,  et  ad  Proserpinam ,  quam  rapiente  Orco  perdi- 
dit*  Et  hanc  ipsam  dicit  si^nificare  foecunditatem  seminnm. 
Qaae  com  defaisset  qnodam  tempore ,  eademque  steriiitate 
letra^masrerel,  cerlam  eme  opinionem,-  qnod  liliam  Gereris» 
i>.«sl'l)idaii  foeennütatem,  fnae  a  proserpendo  Proscrplaa 
diefa  esset,  orens  absfnlerat  et  apod  iaferos  detlanerat«  Man 
sieht,  dass  üach  Augustinus  Varro  mit  Cicero  zusammen- 
stimnit.  ' 
l>er  SariLophag  ist  fob  weissem,  selir  festem  Marmor  und 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


196 


Der  Raub  der  Proserpina, 


im  Gänsen  besser  erhalten ,  als  wir  vermniheten ;  denn  er 
fiel  vor  einigen  Jahren,  als  man  ihn  zur  obern  Etage  icr 
JKiMwiuifelle  benrafiriehcB  wollte,  Mf  daa  SteinMaf  licnoh- 
tor*)»  Br  hat  «iae  Llafc  vom  dwa  die  Bidto  va«  % 
wmä  eine  Hftlia  ron  t  Ito,  ond  ist  affan.  Da  dar  Sathaii 
piiag  jetzt  ia  einem  hölzernen  Kasten  steht,  welcher  vielfach 
ausgesdmitzt  zur  frühem  Orgel  gehört  haben  soUf  ao  ist 
MW  4ia  vordere  Langseite  und  die  linke  Schmalzaite  cnkiit- 
Mch.  Mie  aui  mit  AdwfdantaUaagvB  f  riühBiitl »  mw 
aaeli,  weaa  maa  die  prafanda  Baad  aalegt ,  mll  dar  rachtea 
Sclmialseite  der  Fall  ist,  wogegen  die  hintere  Laugseite  sich 
glatt  und  unbemeisselt  anfühlt»  Gern  hatten  wir  auch  die 
rechte  Schmalseite  angeaehen  uad  iiiJkscbreii»aagmU|;a4baiHy 
waan  ca  mar  ia  etwa  mlif  Ikh  g ewcscyi  wir«. 

Her  ante  Blich  aaf  daa  BaUef  dar  LufteBa  aaft  mm^ 
dass  darin  der  Raub  der  Kore,  der  Proserpiua  dargestellt 
ist.  Die  Hauptquelien  dieser  Fabel  sind  unter  den  nacli  Wel- 
cher von  Uro»  U*  angeführten  —  denn  Hygia,  Hesiod  sind 
an  knrs«  Pamanlaa  Bericht  dreht  aich  aar  am  dca  Ort  der 
EalfOhrong  —  Diodor  V,  3— 6,  Bamers  Bymne  anf  Cem^ 
Ovid'a  Metemorph.  V,  Sil  ff. ,  Fksti  IV,  dl7  ff ,  besoaders 
Claudian  de  raptu  Proserpinae.  Das  letztere  Epos  in  3 Bü- 
chern müchten  wir  für  das  Uauptvorbild  halten  t  vaz  dem 
BllQSÜer  vaif eschweht,  nad  welches  er  vad  iwir  awr  aiat 
f aringeo  Aeaderuiigea  uad  Zositeen  ia  aeincr  Dantallifag  wte» 
dergegebeo  bat  Um  diese  aaste  Helamig  ao  antefstfltaen,  wal- 
len wir  bei  der  Beschreibung  der  Darstellung  jedesmal  die 
betreffenden  Stellen  des  Claudian  hinzufügen. 

Den  Reigen  führt  rechts  auf  dem  Bilde  Merkur,  am  Kaffa 
haflAgaU,  mit  flattamdcn  Gewaadc,  warnB,  wte  hei  dar  Baift* 


')  Bericht  (Jariiber  im  Kunstblatt  von  1844.  p.  164. 
'}  Die  AUegatioA  de»  PauaaniaA  ist  aiohk  VII,  21,  3  eto.,  aoadini 
I,  88  a.  88* 


Digitized  by  Google 


Ihr  Bmk  dir  FrompituL  an 

pcnoB,  Pluto,  Itr  liMller  He  Bile  4m  BMfcet  mieMtea 

will.  Merkur  ist  aber  hier  nicht  in  seiner  Eigenschaft  als 
^^Seelenfeleiter'',  sondern  als  Bote  und  Diener  des  Herrschers 
4er  DoUrwelt;  deoa  er  führt  mki  die  Zögei  der  aosse.  £a 
ImM  M  CMiM  TM  nutet 

Twm  Ufkk  gunltaBy  qui  fcrrilu  iicto  Te|Mrtct» 
Iwipmrai  M«iri  Cylleuhw  ulflütU  aleg. 

L.  I.  T.  77—78. 
Atlantis  Tegette  nepos,  commmie  prolini4is 
Bl'fupetii  ttUMif  ^  fas  fer  fiiMii  tcffinifw 
'Mm  hthtB,  gailtto^w  ftck  couuMrcia  Mnlo. 

MeriLur  steht  hier  gerade  in  limine.  Die  niichäle  Figur 
dicht  unter  Merkur  ist  der  dreiköpfige  BOlleubund  Cerben», 
nbcr  mr  ak  S  ILOpfen  liehtbnr :  ^ 

aUenl  

Atria;  latratom  triplicem  compescuit  ingens 
Janitor.  Claud.  L.  I.  v.  85—86. 

Den  dem  Ccrben»  benachbarten,  bis  aa  den  halben  Leib 
in  dnoB  Stna  steleBta  birtigea  Alten  halten  wir  nicht 
Ite  4ca  lUeseo  „BakeladMl^,  denn  dieser  liegt  nach  derF»* 
bei  unter  dem  Aetna  niedergestreckt;  anch  ist  gar  nicht  er- 
sichtlich ,  dass  „er  den  Huf  eines  Rosses  niederziehe'*,  viel- 
mehr ladet  er  nur  mit  beiden  Binden  zum  Eintritt  ein, 
nimmt  die  Nenankommende  in  Empfang.  Der  Huf  des  drit- 
ten Besses  berabrt  seinen  Bopf;  Man  sieht »  er  isl  ein  alter 
Bekannter;  daher  halte  ich  ihn  fftrPMegethen  als  ilussgett 
persealicirt,  ven  dem  es  heiist: 

^      j_  Dominis  intrantibus  ingens 
Assttrgit  Phlegethon.   Flagrantibus  hispida  rivis 
üarba  mndeti  tetofoe  fluunt  inceudia  vultu. 

Oand.  Uli.  r. 

M  mnt  wM  er  «b  Psinen  «ril  linineuL.nBeln..gffniniit 


m 


Dmr  RtttA  der  Pnaetphuk 


Wir  kMMi  jetot  nm  flerg^espan^  Dasselbe  igt  im 
Rfinstler  sehr  gelungen  und  mitunter  das  Beste  in  der  gan- 
«eu  ISceiie«  Hier  ist  es  wieder  Ciaudian,  der  ron  einer  Qukm 
irig»  rtiH  wmi  die  ?ier  Rmm  beaeiwC:  '  i  * 

Orfbnaeiis  cmdele  aieanty  Aetk«ii|M  lagltta  ' 
Mof  et  Hygii  m^IWs  gleri«  Nyetenft 
Armeati,  liitis^iue  aota  sigualuä  Alastor.  V 

L.  I.  V.  28i— 286, 
Die  Zügel  des  einen  Paares  halt,  wie  Dr.  ^f.  nchi  sagt, 
Plat«»  nicht  aber  n^er  neigen  ik»  fliegende  Amor«  /tin  Hy» 
Miils8%  flMideni  dicaer  trigt  Tielnehr  eine  knmntFnckcl 
seinem  Amte  gemftss,  die  aber  zum  grüssten  Theile  abge- 
brochen ist: 

Intonot  Ol  teateo  Annant  oonnnbin  fummum, 

L.  II.  T.  230^891. 

Die  Hauptpersonca  der  Gruppe  sind;  Pluto ,  in.  dessen  star- 
itenAriMB  dio  sieh  otrlobende  Kore»  das  Haar juifgolfsl  und 
toit  den  Hkoden  in  dio  Luft  schlagend:  >  .r 

Jnterea  vohicri  fertur  Proserpina  curru,  

Caesariem  diffusa  uoto,  plaactuque  lacertos  ,.  ^. 
Verberat»  et  qnestus  ad  anbila  rumpit  inanes. 

Hinter  ihnen  Pallas  mit  Helm  und  Speer  —  AegiB^  don 
Schild  seile  ich  nicht,  ie  es  Hr.  U.  thut  —i.  .  >.  t 
— '      —  Tntonia  €«nMe  faltm  •  i  • 

Cietat—  Tyyhona  geriC  ^  ^ 

Hß9taqw  terribili  cet 

L.H.  21—24. 

Sie  bat  abier  wiifclich  die  Hand  anf  Proserpioa  gelegt  und 
scheint  sie  s«  bedawni»  wenn  aodi  nicht  Uiflflich  Mnangrri« 
te.  Hier  ktV,  wo'  der  Rflnstler  nicht  nüt  dea  Ciandiaii 

ttbereiostimmt  Jener  bat  nun  eiumal,  wie      es  nidit  b»» 


Digitized  by  Google 


■fettgtknMbt,  iriHülieh  die  BotMni&f ,  «ad  das  AataichM 

«id  dit  ¥«if»le^uiig:  der  M«Ner.  Hlttt  er,  wie  der  DidHer, 

Minerva  sich  vor  die  Rosse,  Gewalt  anwendend,  stellen  las- 
wo,  so  würde  Ceres  den  Hauber  erreicht  haben,  und  so  das 
Drema  nicht  2u  seiuer  Lösung^  gekommen  sein.  Dass  aber 
MMh  'MiMrrft  nlelK  nie  der  Entfttbnuif  einreritanden  iit,  etw 
lfWl«M  darut,  dnte  der  binter  ihr  eekiwebettde  IMcpgriti 
iie  MiGe«Mide.sttfflckbtlt  MIm  «ad  Biai*  Mgl 
der  Dichter: 

Nec  patruo  ceduaL    Stimulat  communis  io  ama 
£  Viffiaitas»  srimeiique  feri  raptoris  acerbat. 
,  .  V.  V.207— 20a 

Wae  die  ffleUaaf  dce  Plate  belrüt,  eo  lUU  dcai  Zoichaaer 
«af,  ^afi  dieaelbe  el;w!ae  in'e  üeberattMif e  fehl,  ebea,  if^e 
beioi  Ciaadiao  der  Verfleieh  ant  elacai  Liwea,  der  eiae 
junge  Kuh  erfasst  bat  und  mit  seinen  Tatzen  ihre  Einge* 
jirei^e  durchwühlt,  ein  schwulstiger  ist.  L.  IL  v.  209— 213. 

Hinter  Minerva  und  dem  Wagen  Pluto's  sind  ewei  koieende 
Fcaaea,  welebc  amstOrseade  Blnn^nkerbe  festhalten.  Pro- 
serpina war  aaaiUeb  aaf  der  Flar  veaEaaa  aill  Blaaiealeeoi 
besdiifligt,  ia  Ihreai  Geleite  aaner  dea  aaeh  ClaadUa  rea 
Jupiter  gesandten  Venus,  Minerva  und  DIaaa  aveh  iicISliclie 
Nymphen  (Coniifantur  euntem  Naldes,  L.  II.  v.  56).  Ansser 
Venus  ist  aber  nicht  ersichtlich  im  Epos,  dass  Minerva  und 
Diana  mitwissend  waren  an  der  Anordnung  Jupiters ,  der 
e^ea  Brader  die  Kera  eatffihrea  lieti.  Die  beidea  Nyn« 
pbea  siad  aafefibr  fleich  gekleidet,  ich  kana  daher  aieht, 
wie  Dr.  V.  tbot,  Diaaa  aad  Veaae  Ja  ibaea  enebea.  Ibr 
Gewand  ist  im  Paltenworf  riemlich  vernachlässige,  so  dass 
namentlich  an  der  dem  Wagen  nächsten  Figur  kaum  zu  un- 
lerscheiden  ist,  ob  sie  dem  Zuschauer  den  VorderkOrper  oder 
dea  Mekca  aakehrt.  Aach  laset  sich  durchaus  nicht  erkea- 
■ea,  den  sie  artf^blhKr  lHakea  (die  elae  aiü  der  Reebtea) 


Üiyiliz 


Dtr  Baiab  dar  Proierpma^ 


die  yerfol^ende  Ceres  zurfickwinkea  wollen*,  köiuicadiaiM 
gil  dicitibe  iMfbcinifiMu  Umtr  fUiri  Im  Uymm  m 
Gera  aker  M  CkepielliiMii  to  Kol«  iwmliig  «««h 
Pallas  nni  Arteaia ;  itr  die  lelslm  Mtt«eide  Vcti  let  9km 
von  F.  A.  Wolf  als  falsch  eingeklammert  So  i&t  es  denn 
wieder  nur  ClaiuUan»  wekker  die  Göttinnen  als  mithao* 
deUde  tawaes  MMkn,  wiie  det  Kiiuiler  idt  büdet  mU 
wir  f leick  iehe»  weidea»  Bie  BIwrakürlelMi  dW 
elvi  «to  f^eeklene  «kfeMldet,  wie  ClwdIlUi  tiflt 

—  Nunc  vimme  texto 

BUmitB  oaUUlm  «feliie  agteitibitt  in^et. 

L.  IL  n  m^tm^ 

In  der  weiblichen  Figur ,  welche  vor  dem  Wagen  der  Ceres 
cinherschwebt,  und  die  Hr.  U.  für  Iris  hält,  lässt  sich  bes- 
■fr  Venus  erkennen ,  ihre  leichte  Bekleidung  und  der  dersel« 
lea  cifeiie  Pej^toe,  worin  sie  ailen  Liebreis  mborgeb  hütf 
bcreehtigt  me  du«.  Andb  Üehe  sie  eehvIdbewoMt  Ter  der 
2ümenden  Rfutter  und  bat  eich  hinter  ihrem  Amor  ^um 
Fluge  erhoben« 

■ 

'  Aviaer  noeh  sweien  Genien »  beide  geiflgeli,  wn^oii  der 
eine  in  sebr  kleiner  Gestalt  im  Wagen  Flntn's  sitst,  der  an- 
dere, weleher,  wie  der  fküber  erwHhnte  Hymenlns  seine  linke 
Hand,  hier  den  Kopf  eingebttsst  hat,  welche  Figuren  wohl 
ausschmückende  Zugabe  des  ROnstlers  sein  mOgen,  wäre  noch 
bei  der  ersten  Scene  des  Bildes,  der  EntfÜihnittg ,  die  nnter 
den  Rossen  liegende  weibliehe  Fignr  wa  erkittren*  Wir  hat- 
tca  sie  fOr  die  begleitende  Nympbe  Cyane.  Von  ihr  belsst 
es  bei  Claudian,  sie  sei  die  hcrvorscheinendste : 

Cyane  totum  superemioet  agmen.     h.  11.  v.  61. 

Dann  tai  &  B.  t.  94&^mi 

—  —  Mediis  inFenimus  arvis 
KMBiuieni  Cyaaeni  tmix  redimita  iac^bui 
Bt  enHguntOi  »imboni  frf  n(o  cmHie.  . 


üiyiiized  by 


'   1  •  ,  'S. 

Aggt&ämm  sabiüif  d  mm  scitamar  heciiit, 
«id»  Mfül  lU*  iMI,  tack»  Mi  Im»  vemm 

flAltfiAup  !■  liMAMi  MihffMM  #fii^fcaa  ftiMMF. 

^VVV^nW     W    VlPWw^^W^    WWV^^^^W    W^W^VW   WVISVVvV  V 

Veueaum  ma^  wohl  durch  die  sich  gc^i^fa  ÜB  Nymphe 
windende  Scblaiige  bezeichnet  sein ,  das  \\  asser  ist  hinter 
ihr.  Ovid  Usst  in  den  AletaoiMrpbosen  die  Cyaat  aicM  de« 
otadr»        d«  n«l»  ««tf  f»f  ettw«fff  n. 

Mw  «r  IMUlmv  d«r  girittwi  SM«,  dtr  VciM||tm 
dü  SahIm  darcli  CtMb  Idflkt  wtt  der  OuiMlmif  dü 
KelM  iüt  €Wet  auf  Himi  all  vwel  Dnchen  besfamilni 
Wagen  heran,  mit  fliegendem,  gesträubten  Haare,  ihr  Ober« 
^e^  aad  im  Winde  flallernd  ,  Arme  und  Brust  enibUM^  im 
dt^.mtcra  die  breooenden  Fackel»  niederbeiif Md  t 
—  il  fleat  rtatw  imnim  omfMf 

Ali  iMtcb  Imi  die  QfHim  nrei  CypreaiM  §kfgtktmm}  Um 

placuere  faces.  I»  III.  v.  370—385.  —  Auf  dem  Wagea  der 
Gottin  ist  nicht,  wie  Hr.  U.  sagt,  „eine  Schlange  gebildet, 
eia  auf  die  Erde  beai^^Uches  Thier%  aoodern  ea  iat  nur  eise 
sehlingelode  Verzierung ,  dieselbe  wie  auf  Pluto's  Wagea» 
8i  bleibt  Boeh  die  vmt  Ceres  als  W«f  enleakeria  «ia€(ertclim 
ia  der  Hand  tragende  Figur  flMg*  Ich  wird«  kelaw  A»« 
ilaiid  nehaea,  aie  fdr  Diana,  die  aocli  febleade  Peraon  iai 
Gedichte  des  Claudian,  zu  halten,  wenn  sie  nur  nicht  geflü- 
gelt gewesen ;  ich  sage  geweiien ,  denn  ein  hervorragender 
Gegeastaiid  am  Relief  ht  abgebrochen,  den  ich  aber  niehC 
aadais  aU  filr  eiaea  Fldg«!  eridirea  kaaa.  Ditaa  Wt  Ma 
ClaaÜMi  iiaa  laag«  Klage  ftbcr  dea  Baab;  d^e  tacbtttN 
iidiaiw  vefaMclite  aber  der  Kfastler  alebt  daraaelelto» 
Damm  hat  er  wohl  seinen  StoS  aus  der  Hymne  Humer  s  ge* 
belt  Hier  besteigt  Hekate,  die  mit  Diana  und  Luna  eine 
G^ittia  aetn  siill,  mit  Ceres  den  Wagen  und  eilen  sie  eu  Hc'» 
Jiai,.der  Umw  Jm  ft^aber  af|a^  Ak^  4h  riiffl!  kk 


Her  Bmb  der  FroMerpma. 


weiss  nicht,  ob  ich  tm  ihrer  Erklärong:  eiM  Sleili  9m  ilem 
allMi  Nftlali«  Cmcs  iolDhren  4«rf.  Hr  i»gt  .te  Ctp.  XV« 
L.  III  «ter  8ek«to:  Sepliroii  hMwm  MmmM-  ffe«llmvlt,  «C 

ait  Theocrili  euarrator:  lovl  a  lunoiie  nata  esl  puella  i4y|.' 
^elHS  nomine,  cet.  also  nyyfloc;  Botin.  Und  etwas  spätere 
Hon  deAierunt  tarnen,  qui  illam  natam  e  iove  et  Cerere 
Mertnt,  ipm»  tarn  robore  corporis  et  MgnitiMeoxodtorlt^ 
wt  ftMoreiitoi  Piruerpimm  «iM  est  Mir  f rtss- iiir  dhr 
hier  iNn  swor  nieht,  80»Jm  fclolii,  sie  Aickl  ober  atich 
wohl  im  Wagen  (heils  wegen  der  Aber  ihr  greschwon^eifeo 
Paekelo,  iheUs  na|^  sie  als  Verritherio  roa  Piato  aicbt  gern 
«ifca«Bi  sei». 

*  *  M  im  ViakMm  MvalMita  dsa  tokoplafs  ksMoa  sIcii; 
aber  riei  roher  gearbeitet,  «wei  weibKehe  ilgarcil ,  wotwi 

die  eine  zwei  Blumenkörbe  auf  der  eiligen  Plucht  gerettet, 
die  andere  aber,  wie  scheint,  allein  geflohen  ist;  es  sindCie« 
bpielimeii  der  Kore,  und  beweisca,  da  sie  dieselbe  Ocwaitf« 
iaaif',  wi^  die  frabor  erwabaten,  aaf  item  Boiea  luikiAMi 
ä«M  Figurea  des  Haaptbildes  tragea,  dass  diese  hdao'itfSN 
tfnnen,  sondern  aurh  Gespielinnen  der  Proserpina  sind.  Links 
an  der  £cke  der  Schmalseite  steht,  einer  Kanephore  ähnlich, 
eine  balbbeiüeidete  Knabea-  oder  ^wergfigur ,  welche  alwr 
Mn^aaf  deai  K«pf»t  soaden  rar  der  Brual  eiaea  Blbaieä- 
isaih  «vagt.  0a  sio  dfo2unge  halb  aattMaado  heraaastmkt, 
gibt  si«  ein  aiemlieb  fratsenhafles  Bild. 

Eä  wurde  Bingatio^s  geäussert,  dass  der  Sarkophag  bei 
Karl's  erster  Erhebung  dmcb  Otto  wohl  gebraucht  worden,  mn 
Aiaasa  aach^AdaiaaraocbgaaaeBKArfcr  hiaeiaaalcgsB  (Beita 
•aflpt>  IV*  lao).  Bio  Vrsaehe,  «anaa  kihmmt  akhi-M 
Bathiphag  era^ahat,  ier  AKh  bis  aar  flraaataisehbB  ilrNslsii 
dca  vorigen  Jahrhunderts  —  in  dextro  memlHro  basificae 
(Adam*)  im  rechten  Umgänge  des  Olitogons  sich  einge- 
laiaaPl  befaai,  fluig  wobl  das  weaig'cbrtstlieho  Bditf  ge^ 
Msen  aiiai  das  aiidi  Baak  ia  sdaeai  jiA^iÜBgraiiaaK**  flM^ 


üiyiiized  by 


ex  pari«  iiicifn»  rapitiA  Prosfrpina«,  ^uö4  Mik  itmkmy  ilM 
forte  poetici  ügtueiiti  involucm  tnystica  subtil  iiil^lliKffnilia* 
Mli^lRt  er)N(4i  dlirch' seiHe  Mutter  Theophauii  eine  ^ri^rhU 
flCibe  tirtikhwg ,  diireh  srine  Lehrer  Berow«r4  Biseliof  voa 
HUtehci«,  Mcinwerfc,  Bnthot  voo  Paderborn,  ewH'igtiriw« 
Blllaof .  Der  crslere  war  lelhst  eki  aatObeadtr  äi«ller  to 
8MiKin^,  ^IM, 4tf  «teffli  iail.  tSIMI  ■slerdem  Titel  «eiae 
Kunstreliquie  des  10.  Jahrh.^  rdirlen,  SchrifCcheii  voa  uus 
beschriebene,  Bern  ward  zu^esehriebene  und  dem  Otto  jz^ewid- 
mete,  elfenbeinerne  Weilikesselcbeu  beweiset^).  OUo muss  viel 
GcMteadL  aa  Skalpter^Arbeit  fttbafcl  habeai  deaa  das  f«^ 
jHUiate  Ckitot  cathiU  It  Bettefdanlcllaagfn  aas  der  Lebet 
■ai  LeideasfcadiiehCeCliriitL  Dam  eriberhaa^t  etaaKaail- 
samoilaug  besa»  erhellt  daraas,  dtss  die  RUdeshetaier  Chro- 
nik (S.  Pertz)  von  Bernward  sagt,  dass  er  nach  dem  Tode 
Otto'fl  Vieles  aus  dessen  «SchaUe^  für  Hildeaheioi  aageluoft 
habe. 

Dr.  Waagaa  roa  Berlin  war  der  MeiBaag,  data  dia  Dar- 
fleilaafea  avf  dem  BIfenbdogeftae  fir  die  daiaaliye  Zeit* 
e^che  SB  schan  seien,  an  sie  den  b.  Bernward  BBsdiroibaa 

au  ktinnen ,  der  jetzige  hochw.  Bischof  von  Hildesheim  aus- 
serte  aber  in  einem  Schreiben  an  uns  ,  „dass  der  h.  Bern- 
ward mit  dem  Kaiser  Otto  bei  einer  Eropürung  der  Rtfmer 
Bach  Qnechealand  sieh  geittchtet  and  dort  akh  im  der  JbuMt 
gewlas  Maaches  aBgeelgaei  habe,  wodareh  seine  Wcrka  rar 
denen  seiaerXeitgenoasea  herrorrageB/*  Rttanta  a«f  dlaasHe 
Weise  der  Sarkophag  nicht  auch  mit  Otto  den  Weg  nach 
Deutschland  gefunden  haben?  Wir  mflssen  Dies  gelehrteren 
und  kenntoissreicheren  Archäologien  zur  Entscheidung  über- 
lassen» welche  aas  der  Beschaffenheit  der  Arbeit  das  Aller 


*)  Jelst  tm  Britbobea  Muieam» 


Digitized  by  Google 


Stti  tkt  SUmb  der  Froteq^ma, 

ilet  Kirnttwarkiet  liitiwiBea  nOgen ;  obs  sei  es  gtmug^  4tm 

worden  ist  und  einen  Erklarer  verdiente,  wie  ihn  in  den 
Denkmälern  etc.  von  Gerhard  1657,  Lf.  31  der  Sarkophag 
dkr  Irenenkirch«  m  CoMteatia«^!  ui  Ito*  OIU  fticfc  §•* 


uiyiii^ed  by  Google 


(Hticn  Tat  in.) 

M  I«  ilcMi  flwwr  für  ik  Ihifci-thatoinfca  Kmm. 
bäte  weiter  Mthif  gew«ric»«i  Abtltthiift » Arldtei  m 

itm  Berf  A^bMi^e,  Ober  welchen  der  Qwtiricbswefi^  nacb  i^m 
Rheine  hinführte^  wur<!«n,  $^tgtn  350  SrhriU  uürdlich  der 
Steile ,  wo  die  im  Heft  XXVllL  S.  79  ff.  bescbriebeoen  drei 
littiMhca  Grabsteine  gcfiinden  werden  sind,  —  sienUeh  4m 
IßHigm  MahdfM  gegeniber  —  swei  MMMbie  im  im  Beif 
fpMm,  wwmimt  •Midie«!!  ml  teftirdUdMaoMwÜt 
bfeic  WttT«  Bcis  AbvMHMNi  tfieeeef  flber  4efl  ScUkMes  tlMtt^ 
weise  15'  hoheo,  Abschnitts  wurden  unter  der  Weinber|r8* 
iLmme  swei  steinerne  Köpfe  g^efunden,  Hovon  der  eine  riner 
Statue  des  b.  Petrus,  der  andere  aber,  mit  breiten^  robgcer» 
beÜBlM,  iMf  heimterbipgeade«  geHealmren,  einea  Bmer» 
■irili  iee  Mbem  KlMleiB  ats^fefedvMi  edieiat  Kwa«' 

elae  laaft  Beite  rtkaMier  Griber,  welche,  wie  die  ia  4ea 

aXXVlll.  S.82  erwähnten,  durchschnitt  lieh  aus  c.  V/2'  lan» 
geo  und  1'  hohen  und  breiten  Scbieferplatten  zusammeuge« 
•etat  waren ,  ia  denen  sich  die  Todtmaraea  aad  die  Beige- 
itet  bffhaiwi  Kar  eiaige  waim  mm  aadera  plirtlni  Blei* 
MB  aaeaMeaglieiali  aad  ia  dem  rtdliifcni  BctedBa  kaai 
eia  Gtab  m,  we  die  GeBheee,  webl  6  arfl  der  Urne,  anf  4er 
blossen  Erde  standen  und  mit  dem  obem  Theil  eines  Doliunis 
bedeckt  waren,  woran  die  Tülle  und  die  beiden  Benkel  gut 
erhalten  sind  und  aaf  ica  Baacbe  der  Steaifri  M.  Q.  W  sich 
MmUI»  Bie  9mm  wnm  fwlbgMih  f«B  wfcwmilAer 


206  Neue  römUcIie  Intchriften  com  BuperUberge  bm  Bingmu 

Varbe  und  dieMebrsahl  derBeigcAsae  voa  grau  geschlMUii- 
|er  Bfde  und  grdssteutheila  wohl  erhalten,  was  bei  den  Ui^ 
neu  nicht  inner  der  Fall  war,  Inden  ile  bei  ihren  dünnen 
Winden  durch  den  Druck  der  in  ihuen  beftndlichea  Erde  nur 
gar  zu  leicht  auseiiiauder  g^etriebeu  wurden.  Es  kameo  je- 
doch  auch  bin  uiid  wieder  Schfls^sHehoa,  Linpcheu  etc*¥^n 
fntber  Erde  vor,  und  in  den  Schutte  wurden  Scherben  ran 
terra  sigillata  nit  rersebiedenen  Figuren  gefunden.  Ein 
Lampchen  hatte  utiten  den  Stf npel  MOGVF.  Aiicb  der 
Ilfnkpl  einrs  Doliums  mit  der  Inschrift  LGAx  (Leg.  XV.) 
wurde  aus  dem  Schutte  aufgenemaien.  Obgleieh  in  meiner 
Qegfdbwüf  dreiOraburnentTuriicblig  geleert 'wui^,  i»fiin^ 
iewrfcli  dartn  deich  Icetne'MlfnBen  vir,  «nd- nutin  tier  einei 
wir  auf  dem  Behielt  tln  plattet  Stein  von  taeHrirdn  Sott 
Diirc hnifsser.  Von  den  Münzen,  welche  angeblich  in  dei« 
Sciiutte  des  südlichen  Schachtes  gefunden  worden  sind,  habe 
idi  folgende  gesehen ;  S  Mittdert«  1^»  Auguslui  Wtf.  ti. 
;     df  Vlii  fMunetKrieii'MMn«)^  ^  v.  AdgMw  llett. 

movmEirri  s.  c.  Aitar?    v.  caH^ia  emmm, 

CVS.  CAESAR.  Tl.  AV(;VST.  F.  ÜIVI.  AVG.  N.  Kopf  des 
Germ.;  —  v.  Domitianus  Rev.  verwischt;  —  zwei  von  Tra^ 
JIttUfl  (gul  erhalten)  Rer.  TR.  FOT.  COS.  tlH.  S.  C.  Mft 
iIfchriNlende  Viülarln  irtgt  eiMn'BclilM/wbi«or  Mehtt 
Q.  H  ;  ^  reif  Atileinhlne  PiU^  Rev.  FeMCITA«  AWJ  CM. 
III.  S.  €.  Stehende  FHicitas  in  d.  R.  caduceus,  m'def  L. 
Kranz;  —  1.  unkenntlich;  —  und  1  Orosserz  vmi  Antoali* 
nw  Pius,  Rev.  PIBTATI.  AV«.  €#S;  MU.  S.  C.  Pietas  nit 
uwelRhMtefii  auf'denAmM  nwhiehMJwti  Kindui»  utthiwl, 
<-  lladl  dleiieh  MmMiH  «tf  -wthiileii  derild  dtimnOwiiiuiiirtfc 

^firzagsweise  im  ersUrn  und  zweiten  Jahrtiuadert  beuutnt 
worden  «ein.  • 

4o  dem  u^rdüdien  Schachte  wurde  am  7,  J«li|  einige  Fiisä 
^pMwirfii  ^r  gtdnditen  oheiMeli  '«efthenreiht  «id  #^  «hur 
i«n  StMnini  elH'GrdNUetir  ^ufgefunden,Myi»dul«lle  lUB^iillil; 


Digitized  by  Google 


Mmm  fämkdie  imekriflm  90m  R^^ltber^  bei  Bm§mk  Mf 

^1«'     .      BA&VCVft  •  BLARDAhu 

BDLBS  •  BX  *  COH  T*  PANNO 

'   '  NATIONE  BIlEVtVS 

AN  XXXVI  STIPXVIHSB*P. 

i.  e.  Brevcna  B]«eda(U  filiiisf),  milcs  ex  coliorte  pria» 
Piaa^nionun,  natione  Breveusi  aDDormB  triginCa  a«z,  stipeo« 
diorum  sedecioi,  liic  situs  est    Hcres  posuit. 

I>ielir«iici  waren  lickanaUicli  der  bedeuleudsie  VoIkssUmin 
m  HifdefftSM&eii. 

•  OkkliMitig  fand  aidi  der  obere  Tbeil  einer  Nitdia  «ad 
der  davon  abgelöste  Kopf  des  Soldaten ;  es  ist  daber  keine« 

Zweifel  nntenn  orfen,  dass  Beides  zu  «iicsem  iiischriffskiu  ge» 
ktet,  da,  wie  die  noch  auf  demselben  befindlichen  FiUse  zei- 
gaO|  der  obrrc  Theil  en  baut  relief  ausgearbeitet  war  und 
iMWifiliii  die  Breitsi—Mse  AbweiaalMDaciu  Das  NommmI 
bialebli  aas  ivciifcea  Sandsteine»  datier  denn  andi  die  nlcbl 
tiefe  Sebrift  in  den  drei  obersten  Zeilen  abgestessen  nnd 
beschädigt  ist.  Die  Buchstaben  sind  in  der  obersten  Zeile 
2V2"*  in  der  2ten  und  31en  etwas  weniger  und  in  der  -Iten 
%"  3'"  iiocb.  Der  Inschriftstein  ist  24"  hoch,  32"  breit 
nnd  Ii"  dick»  wahrend  das  unten  daran  betndliche  Faln- 
üttclL,  dvrdi  wakbes  der  Qrabstefai  nviseben  nwei  Steinen 
nirflwchi  stand,  19"  bocb,  87"  breit  und  7"  dick  ist 

Da  die  beiden  in  der  Isten  und  3teu  Zeile  befindlichen  R 
unten  gesehwauzt  sind,  so  erkennt  Hr.  Dr.  üossei  den  dritt« 
telnlen  Buehstnben  der  Isteu  Zeile  aicbt  filr  ein  R  an  >  ipd 
dn  es  kein  N  gewesen  sein  kann,  sn  amss  es  ein-  IL  sein. 

Weiter  naek  nntM  MMei  rechts  (vm  Steine  nna)  ein 
Mi»  tmaMs »  in  spiterer  Ztä  «skr  uugescbickt  eingfdiaiip* 
nes  R. 

Dieser  Insehriftsteiu  befand  sich  noch  am  26.  Juli  an  den 
Ottterschuppen  der  Rliein - Nahcbabn  angelehnt,  wo  die  im 
Jiciks^  frfaiidenan  ebenfiaUs  atekei^,  «ad  ist  ?on  .d#  91^  Alf 


L.iyui<-cü  uy  Google 


t08  Neue  römieoke  imchriften  pom  BuperUberge  M  Bmgen. 


Nacht  vom  27.  auf  96.  JiU  mibegreiflkber  Weise  entwen» 
det  worden. 

Des  14.  Mi  wurde  frsi  an  denelben  Stelle ,  nur  ciwis 
tiefer  In  deoBerf  blnein  aad  gegen     höher,  ein  langer 

steinerner  Sar<^  gefunden,  welcher  mit  unten  sehr  ungleichen 
Sandsteinplatten  überdeckt  war.  Iii  demselben  lag  nur  der 
gut  erhaltene  Schädel  mit  Koochenüberre&ten.  Da  jedoch 
dieser  Sarf  von  den  Arbeitern  sofort  geöffnet  wurde,  nnd 
hl  den  später  anfgedeckten  Sargen  stets  GlaS'Geftsoe  gelin- 
den worden  sind,  so  lisst  sieb  annehmen ,  dass  aieh  in  die- 
sem dergleichen  gewesen.  Dabei  wurde  eine,  früher  schon 
nersprungene  Saud8teinpla(te  mit  Inschrift  aufgefuuden,  wo- 
von jedoch  nur  vier  Thcile  vorhanden  sind.  Die  Platte  ist 
iO"  hoch  «nd  hreit  gewesen«  Der  Sandstein  ist  nher 
so  weidl,  dass  schon  8  Tage  nach  der  Anfindnng  sieb  die 
Schrift  des  Wortes  MTER  abgebröckelt  hatte.  Die  sehr 
schlecht  ausgeführte  Inschrift,  deren  Buchstaben  etwa  1 "  hoch 
sind,  lantet: 


i.  e.  Diis  Manibus.  K(s.  P)ocurflniae  Pattae,  filiae,  et  Fir- 
■inloSiato,  Caiiilio,  Nero  Deii(itt)tona  iMicns(l)  mater  do 
mo  •  .  Sin  (?)  posnif. 

In  dieser  Inschrift  steht  dass  blosse  E  statt  AB  drebnaL 
Anf  Münzen  von  Consfantinus  II.  bis  Juiianuü  Apostata  kommt 
diese  Schreibweise  öfters  vor,  und  darnach  würde  also  die 
Inschrift  in  das  d.  Jahrhundert  gehören. 

In  den  am  91.  Mi,  dicht  neben  der  Stelle»  wo  der  ▼orige 
fwlandm »  aufgegrabenen  Uelneien  Steinsnrge  Üuidcn  ridi» 


NERO  //  >AVTORIA 


BODIC  /MTfiR 
DESVO///VA  P08IT 


Digitized  by 


römMle  huehriften  wm  BuperMerge  bei  BUufm,  f09 

■iBT  im  kUiMB  MiM  ohI  im  Kmcheiraten ,  0lat. 

und  andere  Gefässe  vor.  Da  der  obif^e  Inschriftstein  in  der 
Nähe  dieser  beiden  Särge  aufgefunden  v^urde,  ho  darf  man 
wohl  anoehmen,  das«  sie  die  Gebeine  von  deo  &indern  der 
Deii(iu)toria  enthieUea. 

Atk  ieaielbMTage  warde  faft  Ib  te  Mitle  im  oMIkheB 
SchadbtM,  ctwv  r«ririrlt  Mch  im  EMm  fdm  mwi  ctwt 
6'  ttber  itm  Sebiemn,  ein  sweiter  Soldaten -SrtbslelB  irbn 
festerem  Sandstein  gefunden  ,  von  welchem  aber  der  obere 
Theil,  mit  der  vollständigen  Figur  big  unter  die  Knie,  neben 
dem  untern,  noch  aufrecbt«iehenden,  im  Schutt  lag.  Die  gut 
erbalteoe  loscbrift  diews  mlera  Theili,  wonwf  aicli  noch 
Fftne  Mnica,  lautet: 

BATO'DASANTIS-PIL- 

NATIONBDITIO-MILEX* 

GHluRlSliM  ATARVM;  A 

1IN*XXXV-8T1PENDI0E'XV* 

i.e»  Bat«,  Batanlk  ilioi^  aationellitia  nUoiex  cobnrie 
^«arfa  DeLMfanun,  annorum  ZXXV,  tlipendianni  XV,  bie 
^tas  «t.  Herei  posnit. 

Die  Buchstaben  der  Isten  und  2ten  Zeile  sind  2VVS  die 
der  3ten  2",  die  der  4teo  iVa"  «nd  die  der  6ten  1"  hoch. 
Der  ßaum  unter  der  Schrift  betrügt  1'  7  Vi''.  Dieser  untere 
TlieU  ist  %'10'/  hoch,  2f4"  breit  vnili"  dick;  dagegen  ist 
ier  ober«  4'  hacb,  r  brcü  m4  T^U"  dM.  Diengnr  tot 
en  baa  relief  aaagebanen.  Der  Kobortentoldat  steht  in  der 
oben  gewMbten  Nische  in  blossem  Kopfe,  mit  dem  Waffenroek 
bekleidet  und  mit  dem  Schwerte  an  der  rechten  und  dem 
Dolche  an  der  linken  Seite  umgürtet.    Der  linke  Arm  liegt 


*)  Dl«  Dltfonei  waftn  du  YfllkMlainu  ta  Dalaiatlra  [PUn.  H.  N.  Ttt, 
33.  Anm.  der  Red.] 

U 


tlO  Ikm  rMMe  h§9kri/lm  vom  BupeiM^^  M  Bkigm^ 

liap  im  LcibM»  wilrea4  ierrccbto  da  wcaif  TtTfolfMkC 

und  gehoben  ist,  was  aber  die  rechte  Hand  gehalten  hat,  ist 
nicht  mehr  zu  sehen.  Der  ^anze  obere  Tiieil  ist  nicht  schön 
fearhcatet  und  verwischt  An  beiden  dicken  SeilM  ist  cia 
fdieiii«r  fcflif elter  Lttwa. 

Otis  in  der  Iiifcc  dcndbcii  Stdle«  «tii  dte  Mdm 
Sttrge  Mher  rafgedackt  liat,  wnrde,  tifcaiiHilh  8'  ifcer  tai 
Schienen,  einige  Tage  spater  ein  dritter,  gut  erhaltener  Stein« 
sarg  von  6^Llüige  aufgefunden.  In  demselben  beCanden  sich, 
UMcr  im  Scfcttdd  ind  im  KncdienratMi»  wia  f awdhaücli 
drei  Arft  Str. 

Amhngü  August  dni,  IM  In  denetban  Hake  wie  tfHAcr* 

in  dem  südlichen  Schachte  noch  sEwei  6'  lange  Steinsärge 
gefunden  worden.  Der  eine  (4te),  welcher  gegen  16  Schritt 
sadlich  TOB  der  frflhern  Fundstdle  aufgegraben  wurde,  ent. 
kidt  aMcr  de«  Sdiidd  vnd  den  Enochenrcstcn,  drd  Glaa- 
geftee»  waTon  %  rcckta  und  der  Glaakecker  links  s«  Piasen 
standen,  wahrend  bei  den  übrigen  diese  GeflUse  in  derselben 
Ordnung  am  Kopfe  auf^eslellt  waren.  Der  andere  (5tc) 
Steinsarg  stand  ?ou  dem  vorigen  gegen  50  Schritt  weiter 
sidlick  f  gaw  in  der  Nike  der  nietat  entdeckten  StniaeB* 
flteQe^)»  Wikrend  Ae  Sckidd  der  «brigen  aadi  Nordca  lagen» 


1)  Dieter  SkAttendarohBtioIi  liegt  beinahe  300  Sehr.  nSrdlioh  Ton 
dar  FunditeUo  der  drei  im  Oot  1850  aufgedeeklea  Orabfleiaa 
(a)  und  Uber  IdO  SehiM  tfldlleh  des  tohoa  frOher,  faa  Jult 
IM»  Ib  nerdwisllleliar  Blohtnag  auf  eins  Lftage  TonfMOSdir. 
au^uAndeneii  StOeks  der  BKnentrMie^  weloha  duidi  den  awl« 

•  fdian  der  OoUenser  Ghaoisfo  und  dem  sogeaanntsB  Qdtldohs- 
waga  gdagaaea  Beek  naok  dm  Bhelao  hinlQbrta.  Dia  aar 
thaQweiM  «iliiiadaoklei  1'  hohoi  aoa  geetfiektan  Granwadkeoy  mü 
Kies  u&dM8rtet  auigafliill,  besleiieade  und  auf  8'  kohamLekm* 
kodeOf  hu  welekem  ilek  ehiselae  unbekaueDBe  grotsa  Porphyr- 
und  GrAuwaekenstelne  befinden,  ruhende  Bestelnong  dei  letsi- 


Jfeie  fMteA«  huekripm  mm  Rtiperitberge  bm  BkigM.  Sil 

irtor  in  diesen  Sarge  mcb  fL  W.  gerichtet  Von  den 
lailB  gfftiiideiiett  drdGlasgefHeseii  elad  swel  besonders  het^ 
Tomheben.  Das  die  ist  eine  eEnhenklige  sehlanke  Plisehe 
von  sebdRer  form,  14%^'  boch  ;  das  andere,  unten  in  Kugel* 

form  von  6"  und  der  Hals  von  4"  11'"  Höhe.  Bereits  im 
vorigen  Sommer  ht,  wie  ich  jetzt  erst  erfahren  habe,  ein 
Steinsarg  gegen  60  Schritt  südlich  der  Stelle |  wo  flum  ist 
Hobst  die  S  Inscbriitsteitte  Cuidy  ftsfgegrabeii  worden;  nnd 
es  sollen  verelnselte  flcbftdel  nnd  Knoeben  nebrfadi  vorgo- 
konunen  sein. 

In  dem  Schutte  wurde  auch  das  Stück  eines  Dolches, 
woran  noch  der  GrifF,  aufgefunden.  Auf  dem  aufgedeckten 
StrassensiOcke  lag  ein  ganzes  und  ein  halbes  kleines  Huf 
eisen,  ?ermuthlich  von  einem  Maulthiere. 

Ton  den  Im  nOrdlicben  Sebacbte  anfgcfnndenen  Mgnsen 
babe  leb  nnr  eine  gewdhnlicbe  Brsniflnse  von  Tetricns  pa- 
ler  ttU  im  Usf.  Spes  publica  gesehen.   Diese  Manne  nnd 


gedaoliten  Strassenstücks  lic^t  c.  über  den  Schienen  ,  uni 
bleibt  deren  Breite,  Ton  welcher  der  dstliohe  Thell  durch  die 
Mhem  AbbSschnngs -  Arlteften  bereits  abgeklmmt  ist,  noch  zn 
ermitteln.  Die  nSrdlioIie  Fortsetzung  daron  IXsat  stob  in  den 
der  Coblenzer  Chamate  «UmMbUoh  tioh  nähernden  B9echiin(«ii 
bis  dahin  nooh  erkttmeii,  wo  dar  Qaittriohiwi(g  In  dioto  Obent- 
s6e  einlief. 

Zu  derselben  Zeit  erfuhr  ioh  auch  toa  den  2iegeletbesitxer 
Wilhelm  auf  dem  Rupertsborge  ,  dast  or  TOr  5 ,  sein  K*ohba« 
Tor  20  und  adn  Vater  Tor  25  Jahren  auf  eine  Strecke  Ton  fast 
400  Sehr.  —  zwischen  den  Setzsteinen  19,88  und  19,92  der 
Coblüis-Binger  Chaiiaatia  — jedoch  8'  weetlich  dwMlben,  5  bis 
6'  imlac  der  BodenoberflSohe  ein  14'  breHas,  in  geiodse  Biolu 
twig  UnsiehiendM,  StOok  der  allen  BSmentMise  aa%tftind«n 
haben.  Der  %'  hohe  StrataenkSiper  beilaiid  ans  gestilelta  Wak- 
ken und  Kalkat^nea  und  nihte  unmittelbar  auf  dsm  fswaebse-  • 
neu  festen  Lehmboden. 


L/iyiii^ed  by  Google 


213  Neue  r4mi$€he  JMekHfk»  wm  BttpertAerge  bei  Bkigem, 

die  daselbst  auf^^efoBdeMii  Ins^riflttetae  lassca  mweeüiem^ 
dass  diese  Stelle  hauptsächlich  im  Sten  und  4(eii  Jahrhundert 
als  Grabstätte  im  Gebrauch  war.  Die  aufgefuadenen  Stein« 
Moniueiite  wam  stets  nül  4lsr  Mrillseite  der  Neke  ete 
den  RheiiM  mf  eweaieC  nd  stände«  «ithte  an  der  weslli- 
eben  Seite  der  BllMefitrsaBe. 

Von  dem  Ber^abhaoge  steht  jetzt  nur  noch  ein  Tiieil,  und 
dieser  liegt,  zwischen  den  früher  und  neulich  aufp^efundenea 
Gräberplatsen.  In  diesem  Theile  der  aus  Seh ieferf eisen,  we- 
Binsteas  nach  de«  Eheia  hin,  bcstehly  siad  Irtter  and  jeM 
Oriber  an  den  Stellea  ▼OTfekeaiwa,  wa  ea  der  Bade«  aar 
eioigernaasen  augelassen  hatte.  Dieser  Tbeil,  welcher  nicb* 
stens  in  Angriff  ^en^mmen  werden  wird  ,  liegt  dstlich  des 
Stücks  der  Rdmerstrasse,  welches  erst  vorKuraem  entdeckt 
worden  ist.  Vermatblicb  siad  laags  der  gansea  dstlichaa 
Seite  der  lUMaerstrasse  ebeasa  Graber  gewesen,  wie  es  Uaga 
der  westiieben  der  Ftel!  war.  Aaf  der  westliehea  Seite  Ist 
dieser  Gräberplatz,  mit  Ausnahme  des  mehrgedachten  Theils, 
auf  mehrere  hundert  Schritt  aufgegraben.  Da  sich  übrigens 
die  Spuren  der  alten  Strasse  in  den  fertigen,  dicht  aa  der 
Chaasde  beiadliehea  BöscIiaBgea  weiter  aardlich  noch  ael. 
gen  5  so  Ist  es  sehr  wabrscheiaUch,  dass  sieh  aaeh  die  Gra- 
ber in  dieser  Strecke  noch  unter  der  Chaussee  fortsetsen. 

An  dieses  Referat  über  das  in  jtingstcr  Zeit  am  Ruperts- 
berge Aufgefundene  schliessen  sich  hier  einige  Berichtigun* 
gen  B.s^  w.  über  die  in.  de«  Hefte  XX Vlll.  S«79if«  gedaeh« 
tea  fimhem  daselbst  stattgehahtea  Faade  aa. 

Der  S.  80  erwähnte  Gegenstand,  welchen  der  Sohn  in  der 
Rechten  hält,  ist  nicht  ein  Anker,  sondern  es  sind  die  Palten 
der  von  der  linken  Schulter  herabfallenden  Toga.  —  lieber 
der  Brast  der  bddea  Bogenschataen  befindet  sich  das  roa 
der  liakMi  Schalter  nach  der  rechten  Seite  hfailaafeade  Kü- 
eberhaad,  aad  da  an  beiden  Figurea  (S.  81  a«Si)  die  Schal* 
lern  mehr  oder  weniger  fehlen,  so  ist  es  erklärlich,  dass 


Digitized  by 


NmB  römi$ch»  buckriflm  tcm  Rüper  Uber ge  hei  Bingen,  213 

vom  Rücher  selbst  uiclits  luthr  zu  sftlien,  daher  dcun  anek 
das  S.  81  deshalb  Geäusserte  zu  streiclicn  ist«  Der  Schorn 
iebeint  tbrigens  avt  eliMtt  Drahtgeflechte  Sil  tatehen.  — 
Ma  S.  81  f  eiachlM  Vvist«  babm  aich,  Midi  einer  gefUligea 
MiltWIiBf  ica  In.  Oberldnm  Plmdettberf ,  «Ii  üe  an* 
ten  Oefcerreate  ier  AtfiabriJer  hertwgeafellf .  —  Hyperaner 
(&  82)  halt  noch  iu  der  Rechten  einrn  nach  unten  gesenk- 
ten Pfeil.  —  0as  EXS*  am  Ende  der  3.  Zeile  in  der  In- 
gclirift2  (S.  80)  wird  von  Hrn.  Prof.  Klein  in  Maiu2  riditigcr 
Mr  fix  erkürt  Die  Buchstabeii  liieaer  IiMcbrift  aini  nit 
ilMwriiaft  rallier  Airbe  «offfeailt  geweaca,  ao  daaa  sogur 
toeli  hm  GypsaNfiick,  welchen  ier  Mainier  Geachichta-  «• 
Alterthuma -Verein  neulich  sowohl  von  dieseai  als  von  den 
andern  beiden  (ftühern)  Grabmoounenten  so  schön  hat  neh- 
meo  laaaeo,  die  Spuren  davon  nicht  gftnslich  veracbwundea 
aind. 


In  der  ersten  Hälfte  dea  Monata  September  1860  wurde  auf 
dem  römischen  Gitberplatse  am  Buperteberge  gans  in  der  Nihe 
der  Stelle^  — >  den  Bahnhöfen  in  Bingerbrttck  achrög  gegen- 
flber,  —  we  die  beiden  Im  Jnlf  anfgeftenden  irorden  aind,  ein 

fünfter  Soldaten-Grabstein  aufgedeckt.  Derselbe  la^  mit  dem 
Gesicht  nach  dem  Rheine  zu,  etw  as  vorwärts.  Die  am  Steine 
befindliche  Falze  ist  S'A"  hoch,  V  b"  breit  und  9"  dick. 
Auf  dem  1'  1"  hoben,  2'  e*/,"  breiten  nnd  11"  dielten  nntem 
TMlc  bcindet  alcb  die  Inacbrill: 

ANN  AI  VS  •  PR  •  AVA!  •  F-  D  A  VBR^VS 
AUL-  EX  CDU  ÜU  •  DELMATARVM 
ABB  •  XXXVl  •  STIPBN0  •  XV' 
U  •  S  '  E  •        H  *  P  * 


914  Neue  rifmkdie  hmMfk»  vom  Buperle^erge  W  JN^püi. 

L  e.  Annaiw  Pr(bnu)  0»  Avii  Filiiis,  Dft?«neas  *)»  »Um 

ex  cohorte  quarta  Delmatarum,  aooonim  triginta  sex,  stipeu- 
diomm  quindecim hic  sUus  est.    Hcres  posuit. 

Die  Buchstabeo  sind  wohl  erbaUen,  aber  nicht  tief  einge- 
sclmittai;  die  der  drei  obenten  ZeUe»  ilad  i"  7"*  «nd  die 
der  dten  1''  6'"  hoeh.  Dartiber  Mndet  ndi  die  sehr  ee 
hant  relief  ausgearbeitete  Seldateo  -  Figur  in  einer  Nische, 
welche  letztere  oben  muscbelartig  ausgehauen  ist.  Diesei^ 
obere  Theil  des  aus  Sandstein  bestehenden  Monuments  ist  6' 
1%*'  hoch ,  ebeo  breit  md  1'  didu   Dm  FAiae  d^v 

lifVy  der  Sehwcrtgiiff  nad  die  linlKe  NiicbciMciata  miImi 
sind  beediidigt  Aweerbalb  obe»  sind  aeeb  die  Taliea 
drei  vierfüssigeu  Thieren,  wahrscbeiulicb  i/owen,  sichtbar. 
Die  früher  vereinzelt  aufgefündenen  Theile  von  2wei  iLleiaen, 
ans  SandsteiB  gefertigten,  Lttwen  scheinen  jedoch  nicht  am 
dieae»  Moimente  m  gelMiieiL  Am  jeder  der  dicken  BtiUm 
der  NMie  beindet  eieh  (ameibalb)  da  Attii  mU  ftbo^e- 
schlagenen  Beiaen,  in  der  gewühnlichen  trauernden  Stellung 
und  der  phrygischen  Mütze  dar^egteilt.  Die  en  front  ste- 
hende  Figur  des  JLoliortensoldaten  ist,  ail  Ausaabme  der 
Nase  mid  der  acben  erwftbnteft  BeaobidifiiifeB,  lebr  gut  er- 
bahco  vnd  ran  acbüner  Zelcfaninig  and  Arbeit.  Die  Daniel- 


1)  PB*  lat  von  i^lr  Piimu  geloaen  woidoi.  Ob  es  aboK  ^«i 
Namen  oder  den  wl«tlelai«n  ijuiaiaa  bedantsn  ao11|  das  buib 
loh.  den  MXoBMB  vom  Faeh  anhelm  ttallea. 

8)  IXo  Daoilit  —  Baiüloi  oder  DaAr«oi  —  waion  naoh  Ptlaliis 
ein  Ynkentamm  in  mixla  lomana,  dar  am  den  Flnaa  Nato  an« 
tor  den  Dalmattem  wohnte  (••  PlrerUidv.LeslQon).  Daveneus 
Mhefart  die  laHalalrte  AbMtaag  von  Da^xld  so  lelB.  [Tergl.  For. 
eoDfaii  Lex.  v*  Daorsi,  wo  dio  Stillen  lAor  dleio  UbnmiMho 
3r8Ikenehaft  and  Ibran  ^islfeeli  woohsalnden  Namen  gesammelt 
sind.  Anm.  d.  Red.] 

3)  hiutez  XV  befindliohe  Uäkolien  soheioi  euen  Punkt  su  be> 
deuten. 


Digitized  by  Google 


JVette  römiiohe  üuohriflen  vom  Bn»^erUberge  bei  Bmgem,  216 

Inng  ist  im  AllgeBcinen  dieselbe,  wie  auf  den  im  OetoWr 
1859  aufgeftindenen  Bog-enschQtzen  -  Grabsteinen  ^  d.  h.  mit 
biMsen  Beinen,  mit  dem  aus  Drabtgcflecbt  bestebea^en  Schur«, 
«I  wiidiwi  obea  die  breite  Knuüfe  liditbMr  iü«  Mit  ciwae 
äbf iifiiite.1  MtemMerTtale»  «ni  «ilicMWckrfAlBfey 
wene  teehte  in  knrse  Mwcrt  mJ  lieks  ier  Mch ;  aber 
awserdem  ist  der  Soldat  auf  diesem  Steine  noch  mit  dem 
laeg^a  Krie^smaotel ,  welcher  hinten  herabhänget,  bekleidet. 
Der  Rriegfsmantel  f&lit  io  schttner  Draperie  von  der  iinkeo 
Sdiaker  iber  die  Brust  und  ist  anf  der  rechten  Schalter 
dmli  ehw  fIMa  befMgt  Die  tfake  flaad  halt  dm  Griff 
dia  fai  fanen  der  Uakefl  Mfackeaaelte  Tea  im  Hrnm  Ua 
aar  Mnkea  Schalter  dargeeteHtea  rierecklfeii  MÜMce;  der 
rechte  Vorderarm  ist  etwas  gehoben  und  mit  der  reciiteu 
Hand  halt  er  awei|  auf  der  rechtes  Niscbealeiste  darge-> 
stallte  Lanaen. 

0Bi  dieadhe  Seit  iit  cte  itelaanwr  Sarg  ym  der  Be« 
achiÜMiheit  der  Mher  gefhadeM  aafgegrahea  werdea. 
Bhcaae  haaHaea  laner  aeeh  Offther  alt  Uraea  aad  Beli^e^ 

fassen  vor.  Ein  Handmühlstein  diente  einem  dieser  Graber 
als  DedLel     wie  das  schon  früher  einmal  der  Fall  war. 


'  lai  Sepieaiber  aad  Ocfeber  ilad  Imer  inf  dleaoi  Oilhev» 

platze  wichtige  Funde  vorgekommen. 

Ausser  dem  schon  erwähnteu  grossen  (6.)  Steiusarge  ist 
noch  an  derselben  Stelle,  je(!och  einige  Fuss  nOrdlic-her,  ein 
siebenler  anter  denseibea  Uohea «Verhältnissen ,  wie  bei  deli 
Mhctn  aafgefitadea  wordeat  welcher  ehwa  Schädel,  Baa- 
dica  and  drd  CHiaer  harg; 

Stiraa  a«rdlich  t«b  dleaer  Vtadetdie  hefann  daf  an  «dT- 

1}  Zu  deraselben  Zwecke   (Hente  ein  dicker,   f5ber  1'  langer  ttdd 
Cut  ebenso  bmtor  kliegel  mit  der  lusoiuift  LLÜ  '  XXU  P&  PF. 


Digitized  by  Google 


•16  Neue  rönmche  Imckriflm  com  R$tper1$berge  bei  Bingen, 

stuitc,  iiHch  dem  Mäusethurm  hinziehende,  Stück  der  RO* 
merstrasse,  welches,  nachdem  der  theilweise  8'  darfiber  hin- 
lagerode  Boden  entfernt  \\ordeu  war,  noch  eine  Breite  von 
^  halte.  Belm  wcitmi  Aafgrabco  im  Bccki,  wcfaliM  swU 
flchea  ^ieaer  StnM  und  der  Celicamr  Ghmite  fctiaJMcfc 
ist,  traf  man  etwa  6'  oater  der  IMeaeberflifllle  aaf  eine  1 
bis  l/V  hohe  Rohlen§chicht,  in  and  nnter  welcher  Seherben 
von  rttmischen  Thongegenstaadea  vorkaaica,  und  scheial 
dieae  deaiaaeh  eine  Statte  fewcaen  a«  aein»  wo  die  Leicbaa 
rerbraant  wvrden.  Hfw  Oeorgie  jan.  Mmelbal  bat  in  ier 
Hille  dieser  Stelle  folgende  Vdnge  arit  Ttlpfirtmatten  aBf|;ele> 
MD:  Eine  Lampe  mitlVCARI,  eiue  dcrgl.,  woraut  eine  Maske, 
mit  IAB\ ,  das  Bruchstück  eine«  Schalchens  Ton  terra  sig^iU 
lata  mit  PACATVS,  da  dergl.  aut  MfiCO  und  eia  dcrgi. 
aiÜ  QRIiiVS» 

Es  dflrfke  hier  aneh  am  Qrte  sein  die  etfcenabarM  fkm 

pel  aafHifahfen  ^  welche  sieh  anf  den,  iai  B.  XX VIII.  dieser 
Jahrbüeher  S.  82  erwahnteu,  römischen  Gefassen  befanden. 
Auf  dem  Boden  einer  Patera  von  terra  sigiUata  (Isier  Qaalit.) 
stand  ANN»  auf  tiner  dcrgL  ANANO,  ataf  nwai  dsegL 
OFPRIVA,  «ad  ansserdeai  waraafder  «nssera  Wand  einea 
dergl.  Salbgeftaes  das  Wort  nPACHOf  eingerltat 

Am  31.  Octbr.  c.  wurde  25.  Schritt  weiter  nördlich  von 
dieser  Kohlenschicht  und  etwa  50  Schritt  von  der  Stelle 
entfernt,  wo  im  Sommer  die  drei  Soldaten-Grabsteine  gefun- 
den werden  sfaid»  ein  Grab  mt  Urne  *~  wdche  jedoch  «er* 
brachen  war  and  wobei  sich  kebie  MOnae,  nach  der  Angabe, 
befand  —  und  dicht  daneben  ein  umgestOrztes,  in  drei  Stflcke 
verfallenes  Grab  -  Monument  aufgedeckt.  Das  untere  vier- 
eckige Stück  lag  mit  der  Schrift  nach  uutcn,  und  der  Ue- 
berresi  der  noch  dacanC  befindlichen  Fttsse  nach  deai  Rheine 
an,  so  dass  hieraas  hervorgeht,  dass  die  Frant  dieses  Monn- 
aients  desi  StrosM  aad  der  e.  10'  Mlich  davoa  hingezoge- 
nen ftliaientrasse  zugewendet  gewesen  ist.    Dieser  untere 


L/iyiii^ed  by  Google 


A'eu«  rümuche  Lackriften  vom  RuperUberge  bei  Bingtu,  217 


Thcil  stand  2  bis  3'  höher  als  diese  Stras«?e,  so  dass  er  wie 
die  früher  atifa^ederkten  sich  ohn^^elkhr  6  bis  7'  über  den 
Schienen  befand.   Uersclbe  wurde  in  meiner  Gegenwart  ge- 
«ttd  obgleich  die  sehr  iache  Mirill,  —  welche  in  dea 
<nlMi  «W6i  Mira  m»  Hüe       W      nd  la  dm  bcidra 
litatMi  nar  rta     hat,  -*  wcgea  te  tdir  weidMa  §aad. 
•tdns ,  hauptsteMieli  aler  dadardi  (beüwtlM  T«rwfCtMrl  bC, 
dass  gerade  aa  der  Stelle,  wo  er  gefunden  wurde,  der  Bo- 
den viel  Peuc!i(i^kfit  enlhnlt,   so  habe  ich  diese  lanchrifl 
daab  aofarl  in  folgender  Weise  entziffert: 
SOKNVS  •  AS8KN10NIS  * 
V*  ML*  U«€IO*  1 'PMIMlfl 
MVM  *  A«N  -XICXV  *  STO* 
XVII  •  Ii  •    8  •    B  * 
i.  e.  Soenus,  Assenionis  filius,  tniles  ex  cohorte  prima  Pan- 
aanioruM,  annonim  XXXV,  süpendtoruni  XVII,  hic  situs  est. 

d.  h.  Soenus,  das  Sohn  des  Assenio,  Soldat  too  der  erstra 
lahiiiB  dar  PamaaKcr,  all  i&  Jalura«  gaiiraC  If  JaUfa^ 

Ba  la  der  ffadit  va«  Sl.  Oet  anf  dra  1.  Nar.  dar  VM 

eingetralaa  Iii,  ta  alelil  seftr  aa  Mtoehtea ,  dm-  ikik  vaa 

dieser  Inschrift  auf  dem  1'  9"  9%"'  hohen ,  2'  8"  breiten 
und  ll'/V'  dicken,  mit  Penchtigkeit  f^eschwinfertoa  Saad« 
steine  Thaite  ahblättcm  werden. 

Dar  abM%  wia  aa  ichriat  «at  Mai  SefaasachMa  ia  aaral 
Mcfca  fifcraihMe»  if  IIK'  Ma  aad  S'  6*'  bfaMe  TM  ttA* 
Utt  die ,  aat  dra  angefilarlaa  Uiaadien ,  sahr  fceieUdifta 
fiaMaten-Pignr,  welche  en  bas  relief  7"  S'"  ausgebauen  ist, 
—  und  die  11''  dicke  Nische.  Oben  aaf  der  Mitte  der  letz- 
tern befindet  sich  ein  fünfmal  gewundener,  774''  hoher  nnd 
im  DaiaftMMiaer  habender  Bund,  aad  links  davaa,  aadl 
dflr  lieka  aa^  adf  ra  sich  die  UabciMato  eiaea  TMeia,  wava« 
aar  aadi  aia  TM!  dae  Kapin  mit  des  llakaa  Olura  eitaa* 


S18  Neue  rämkcke  hmkrißen  wm  Bi^eri^ter§e  bei  BiMf/em, 

Dieser  obere  Täeil  erinnert,  wtm  Material,  Arbeit  und  Dar« 
stclluiij;  der  Fi^ur  betrifft,  in  auffallender  Weise  an  den  flpll» 
bcr  bei  dem  BAI  ü- Steine  iMtdirietenea,  so  dam  ich  dadafdl 
M  4m  VcnwitlHiBf  gtkemmem  Ma»  iaaa  «ter  latataftt 
Wingkicii  dteMaam  nldit  ^emm  ühnhAtMmim,  WM  Ihk 
mtIiIb  darelb  die  groaae  BcfcMigaiiff  dmattw  oUirhMP 
wäre,  — -  zu  dem  entwendeten  BREVCVS- Steine  fekl^rt, 
wAhreod  der  bei  diesem  Steine  erwähnte  obere  NischeQtbeü 
MMlEflfr,  wtIclM  heida  auf  die  gsteArbtit  daa  liaaUah  fiN^ 
aludif  arbaltanaii  ABHANS^Mtm  lll■«•lm^  iaa  BATO* 
Stolae  MratMlea  aeia  dMla:  4aM  Mde  gcdaahla«  Ha— 
mente  haben  g^an^  nahe  beieinander  g'estanden. 

Die  Figur  des  hier  in  Rede  stehenden  (S«eattft-)SteiDes 
iaty  wie  gewöhnlich,  en  front  ia  klmtm  Kapfa^  —  roa  dea* 
aaa  fmkm  Wtnimihülit  aia  kMaef  gabafanar  €kg«aataad, 
wia  aia  Ziffchaa ,  vanicM,  ^  ait  doa  Ua  aaf  dk  Mbaa 
naciLten  Schenkel  berabgebenden ,  abgeroadeten  Sag^  be- 
kleidet, —  über  welchem  das  Webrgehänge  mit  dem  Schwerte 
aa  der  rechten  Seite  nur  noch  sichtbar  ist,  —  und  mit  blaa» 
mm  Maea  dargflitcilt.  Dar  laclita  Arai  iat,  aia  wcaif  ga* 
kafeaa,  mfeatraakt,  aad  hat  Mit  dar  Mlaadaa  ■aaHta  Ma 
beidea  Laaaea  gafcaltea,  vaa  taraa  flakafiMi  aaf  Jaai  aatam 
Theile  der  rechten  Nischenleiste  noch  Ueberreste  erkennbar 
sind.  Der  linke  Arm  liegt  am  lieibe  beriwt^,  und  hat  die 
liaka  daa  MUd  gakaltaa,  raa  wakkaai  iaaathatt  4ar  tta« 
kaa  MiakaBlaiBta  aack  Pakawaatc  akktlar  akii,  tank  dk 
VarwÜteraag,  wakka  dk  Wakhkail  daa  Saadakka  aad  dk 
Nasse  beforderten,  hat  sich  das  Gesicht  dergestalt  abgelöst, 
das8  es  leicht  abgenommen  werden  kann.  An  den  beiden 
aasaern  Seiten  der  Nischenleisten  ist  die  2'  hohe  Dantallaaf 
daa  Atja,  k  daiaaibwi  Waka  wk  bei  daai  Aaaaka  aagage« 
biB,  kat  «aak  gana  aicktkar. 

la  IcUterer  Zeit  hat  man  auch  an  dem  Theile  des  Recha, 
welcher  sich  aftdlicb  au  denjenigeu  anadiUe^st,  wa  im  Soau 


Digitized  by  Google 


mm  gefnli»  w«Nt>  wAi  im  Fttriiw  im  EMUnm 

Inü •111100t  iin4  «8  haben  sich  daselbtl  €(r&ber  mit  Uroen  etc. 
in  derselben  Höhe,  aber  mehr  vorwärts  nach  dem  Rheine  zu, 
gefunden  ,  wie  bei  der  früher  erwahuieii  Graberreihe.  1« 
4m^  Theile  Ut  andb  4ia  ForlsetsiiDg  der  Rtfmentraiii 

ftfl  voiifli^  aM  Im  im  §mim  AkMMf  mh  itm^  mm 
mmüHmi^  «»riMihtn  ThcHe dewtH—  hmSfOTc«  davM  m 

zeigten  scheinen,  vias  aber  bei  der  fertfesetoteu  Abgrabung 
Mch  näher  zu  ermitteln  bleibt. 

•  0er  Vorstand  des  anü^uarisch-hialonacfaea  Vereint  für  Nahe 
Wi  üiimiMm  h«l  in  d«ft  immm  TnfM  die  in  te  tofMi 
■■iwtaMi  AÜMT,  üteiM  de.  Mirf*  41«  €ntetmette 
Back  KiMMMidi  hitafw  laiiou 


Mmik  iat  H^MmMk  au  enrhhiiMi«  ift  4er  «K^i  W** 
dm  d^H  «Ivft  W  müUk  iu  tellep  m  m  St  OcHr.  t. 
Jnf  QiAhiUiB  Jm  liMitthM  fitiinica  Amots  fM  4ef  Mm 

PtoMMMUechen  Kohorte  anfgedeclu  wurie,  eta  slehaites  Snl-t 
daten •  Monument  nebst  Grab,  ebenfalls  einige  Fuss  westlich 
der  nnn  denolirten  Eömerstrasse ,  aufgefunden  worden  ist. 
DüMlhtt  itt  diae  den,  Uber  V,  Fuss  hohen,  Ansnti  am  Fest« 
•tellwg  Ib  to  Basii»  welche  «ch  ia  de«  Oede«,  a«  ier  «r. 
iprtlaiHihia  iMla  Muii,  «oeb  4'  kaoh»  voraa  1' 
Ihr  itm  aatera  TheH ,  weraaf  die  lasdiftfl  heftaUkh  gew^ 
Ben,  kotimeo,  äo  das«  uur  2'  b"  für  die  Ueberresle  der 
Figur  verbleiben.  Die  Breite  beträgt  2'  8"  10'"  und  die 
Dicke  1'.   Da  die  Figur  tief  ausgehauea  ist,  sa  war 

iie  lialglicb  ea  haai  reliti  darfeatdUi.  Von  ihr  sind  abca 
aar  mmk  die  aaeklea  IhMWaai  raa  te  Kaieea  hl»  aa 
to  FitoMa,  fwhaadca,  jciaeh  hat  aleli  im  gÜMl  TMI 


icft  mlil«ii  yrvm  Knie  big  in  di€  Mm  ic»  Amm  »>f^*— ^ 

und  nach  der  Srhwere  diese.^  g^etreiifiteii  Slücks  zu  urtiieileu 
beb(and  das  Monument  au§  hartem  Sandsteine:  allein  durch 
die  grosse  Nasee^  weiche  sich  au  der  Fundstelle  befand,  hat 
dMdhe  M  sehr  feHtten,  Iim  von  der  V'igiir  •berlialh  tar 
Roie  liclits  aehr  Toriuidfla  tot»  md  v«a  d«n  MIoideoTM-» 
len  hal  sieb  ?<erelMell  ••dl  iiMiff  TorfefMdm.  Me  Solda- 
ten-Figur ist  mit  dem  Kriegsmantel^  der  noch  auf  dem  Steine 
grOsstentheiU  sichtbar  und  in  der  Nahe  der  Waden  abgerun- 
det ist,  bekleidet  gewesen,  und  hat,  wie  die  untern  Täidle 
der  bcMen  auf  dcrreehtea  OfbeMeiste  hctediMea  Lanna. 
•ehifte  «naeigen ,  arft  dar  BadMea  die  teidaa  Speere  gehaU 
ten.  An  den  äussern  Seiten  der  Nischenieistea  scheint  nichts 
dargestellt  {gewesen  zu  sein. 

Da  die  Schrift  vemuthlich  sehr  flach  war,  so  ist  sie  auch 
an  dcM  atai  angeg dbcM  Graada  last  giaiHdi  renrladM^ 
loid  aar  der  Anfiuif  der  aweitn  Zella  ist  alt  COH *I *1  -» 
waTon  die  BaeliBtalMa  Aber  f  '  ImcIi  sind  ^  nach  wm  aat» 
aUTern.  Das  letzte  I  scheint  oben  mit  einem,  kaum  noch 
erkeaaharen,  Häkchen  (')  in  Verbinduag  gewesen  zu  sein, 
Warans,  wenn  diess  richtig  ist,  henrargahen  dürfte,  daas  dia. 
■ar  Gnbatda  ebcafiülis,  wie  dar  aai  81.  Octbr.  aa^atan« 
iMa,  van  der  COII*rPABill  cte.  iMnibrti 


DiaBtlaiaratrastay  walaha  iaiMUtaa  daa  graa. 
•  aa  rAniscben  Saldatan « Oribarplataaa  aal 
dam  Rapartsbarga  bat  Blngea  iarahfftbrt,  be- 
treffen d. 

Wie  bereits  erwähnt,  fand  sich  als  der  nach  dem 
Rheina  an  nach  etwas  ▼anpiiageadaf  scbieferfelslge  ThcU 
dea  aieartieb  alellaa  Bergabbaagas  (Racha)  daa  jetalgan  Raba* 
bMea  gegeatbar  i«  Sapfeaibar  d.  i.  abgegrab«  waiia. 


L  iyui<-cü  Google 


Neue  römische  Inichrißen  vom  BuperUberge  bei  Bingen,  SSi 

woria  sich  ih  iMliehe  Forttetsnif  ier  RihMntrMfe  selmi 

Uesen  Sommer  durch  cineD  Durchscboilt,  der  über  100  Schritt 
▼on  dem  zuerst  nördlich  aiirgefiindfiifn  Stück  derselben  ent- 
fernt lag  und  an  welchen  dicht  weltlich  da  Steiosarg  (det 
lltafte)  av^edMkt  w«r4e,  uMictey  —  Mner  eiaer  Grftber* 
gtmfftf  wdter  wtMA  t«d  iioMr  diie  ReUM  itaiiclicr 
(EaflteB-)!^^  Mit  DnMn  de.  giM  ier  BcidisiMlMU 
und  wM  in  gleicher  Hohe,  wie  die  in  Jnli  c  weiter  adri* 
lieh,  aber  mehr  westlich,  aufgefaudeo«. 

Binige  Fuss  wt\stlirli  dieser  neuentdeckfrn  (irabcrreihe 
Btieas  man  nan  iu  dievem  Monate,  10'  über  der  Schiencalage^ 
Mf  die  MwbalM  eiaee  kanea  Stflelu  4«r  mmentraiie,  de^ 
rai  gftade  Blehlaaf  aftrilicli  aach  de»  crwiliBlfD  Darch^ 
flcbaitte  aad  eOdlieii  nach  den  EMü  aapertoherir 
Stelle  hinweiset,  wo  im  Octbr.  v.  J.,  in  der  Nähe  des  damals 
als  Bahnhof  mit  henut^leii  Güterschuppens  der  Rhein -Nahe- 
Bahn,  die  drei  in  H.  XXViii  dies.  Jahrb.  S.  79  ff.  bescbric 
benen  Grab-Monuneate  aach  aaftechtstchend  gefunden  wur* 
den»  aber  welche  Mher  der  eageaaaate  Qaittrichsweg  bia** 
fibrte.  Da  diese  Gnhileiae  nit  der  Fraat  f eg ea  Ehaia  aad 
Nabe  etaadea,  ea  anM  die  RMcnlrasie  Mlicb  da?ea  Ma^ 
gegangen  sein;  und  da.  dieselben  nur  etwa  3'  über  der 
Schieoenlag:e  sich  befanden,  so  lässt  sich  aucli  vermnthen,  dass 
diese  Strasse  ^)  ebenso  hoch  gelegen  war,  und  dass  sie  folg- 


I)  Ja  dem  H*  XXTOL  &  88  itl  foniiilliol  wofdca,  d«M  dia  B9- 
menlKaiiol  bialVl'  Iber  dem  Planim  das  €hrtini  galtg«n  habe: 
«Udn  diM  beruhte  bei  der  damals  tohon  votfanomtaeiita  Ter- 
rafa^Yeriikdaniiig  aof  efaiem  Irrthame  das  ftaf.,  Uidsm  der  so- 
gea.  Grila  (ehie  WiesaoflSohe)  fai  dem  westUohea  Winkel,  wel- 
ohen  Rhein  und  Nahe  bilden,  begann  und  sieh  längs  desfthefais 
ansdehato.  SadwesOieh  dieses  Grlfais  erhob  steh  das  Tenatn 
allmiUlg  IU  eioeni  gegen  600  SohiUt  langen ,  slemlleh  stellen 
Abhänge  <Baoh}>  weleher  ven  10  bis  an  80  Sehiltt  too  det 


Digitized  by  Googl 


218  Neue  römiiche  Inschriften  vom  RuperUberge  bei  Bingen. 

Meh  in  der  NAlie  dieser  Stelle  aacb  Norden  ood  nachSfldeii 
lim  Stcigmg  g^babl  bat* 

Das  nev  entdeckte  Stflek  der  ROneiBtrame  ist  gegen  Stl- 

den  pr.  p.  250  Schritt  von  der  ebengedachten  Grabstein-Fund, 
stelle  und  gegen  Norden  etwa  180  Schritt  von  der  bereits 
abgehobenen  Strassenstrecke  entfernt  und  bat  dessen  Stras- 
aenkttrper,  welcher  gegen  fi'  hoch  and  etwa  14'  breit  istt  In 
Qanxen  die  gleiche  Konstruktion  wie  die  der  Mber  aufge- 
funden« n  Tlieile  dieser  Rümerstrasse ,  jedoch  befindet  sich 
derselbe  g'rösstcntherls  nnmittcTbar  auf  den  hier  vorliandenen 
Schieferfelsen  gelegt.  Einige  Fuss  westlich  dieses  Strassen- 
Stacks  vnd  an  S'  aber  dasselbe  erhaben ,  fanden  sich  nicht 
nnr  mehrere  RastMgrftbcr ,  sondern  auch  swei  menschliche 
Gerippe  —  wie  diess  schon  Mher  sich  ereignet  hat  —  vor, 
welche  letztere  mit  Kalk  flberschfittet  waren ,  und  nur  we- 
nig weiter  westlich,  aber  6'  hoher  und  6'  unter  der  Boden- 
oberflache'),  xeigte  sich  eine  gans  gleiche  regelmissige 
Belke  römischer  Kastengrftbery  wie  die  im  Juli  c  weiter 
ndrdllch  vorgekommene  y  mit  welcher  sie  gleiche  Riditung 
und  Höbe  hat.  Da  sich  nun  au  dieser  Stelle  der  ROmerstrasse 
auf  beiden  Seiten  derselben  Graber  vorgefunden  haben ,  so 


Coblenxar  Ohaiufie  eatfamt  war,  und  aa  wclohem  hin  der  $o-> 
g«D«  Qidtfatleliswag  fOhrle.  DIasM  erhabene  Tecraiii  war  TOtAn- 
la^e  der  EitenbAhn  sn  Wdabergea  und  Qirt«i  beantel,  aad 
Isl  Bim,  etwas  »Srdliolk  TomH6tellti9«rlsb6fg1»is  riemlWi  dem 
Mioteäiiin&e  gefenüber,  groiMalii«Os  abgetragtB. 

2)  Die  hier  aagetülirteii  nkliern  Höhen- Angaben  vcrdanlce  ich  vor- 
zugsweise dem  Bau  -  Aufseher  von  der  linkä- rheinischen  Eisen- 
balm  Herrn  Kühn.  Leider  war  der  grüsste  Theil  des  hier  in 
Rede  stehenden  Strassenstücks  ,  weil  die  Erdarbeiten  nicht  TOD 
obeD;  eondern  Ton  der  Seite  unti  i nnTnnion  werden,  bereits  ent- 
fernt |  als  ich  glücklicher  Weise  die  kleine,  hier  näher  bctrach- 
täte»  theUi  noob-mU  Sehuti  bedeekte  Stelle  daToa  entdeckte. 


Digitized  by 


JVeue  römische  Inschriften  com  RupeiUbm^e  bei  Bingen.  223 

dürrie  doch  wohl  daraus  der  Schluss  zu  sieben  sein,  dass 
diess  auf  der  ganzen  Strrrke  des  (iiaberplatzes  der  Fall  ge- 
wesen ,  und  lässt  es  sich  demnach  ermessen,  welche  Menge 
Mlcher  Griter  bei  den  frühem  Eisenbahn  >  Erdarbeitea^Mf> 
yefMBdaa  worden  sein  mue,  deren  Inhalt  theile  ncn(5rt« 
fheila  rcnchleppt  worden  iat  -*ln  Being  auf  dai  naeh  Nor* 
den  orlentirteKirtchen  (Tat  III)  bemerke  leb,  daas  daesdbe 
in  einer  Skizze  vorlag «  und  die  in  neuester  Zeit  dort  vor- 
gekommenen Verändcrunj^rn  und  Eiildc  rkim^M  ri  k  coup  d'ocil 
eingetragen  sind.  Der  mehrfach  erwähnte ,  awischea  der 
Coblcnier  Causam  und  dem  Qnittricfaswefe  gelegen  gewo» 
aene,  iteiie  Abhang  (Rech)  iai  niebi  geaeichneC,  weil  dien 
den  Angaben  Aber  die  Pnndatellen  Eintrag  getban  hUte. 

Auch  erlaube  ich  mir  noch  hinaaaofügen,  dass  in  der  oben 
S.  208  mitgethrilten  fragnientirten  Inschrift,  welche  gleich- 
HMs  abhanden  gekommen  ist,  nach  der  Ansicht  des  Hrn.  Ober- 
lehrer Freudenberg  das  3.  Stück,  die  Worte  NERO///  |  BO- 
Die  *  I  DB  SVO  enthaltend ,  wabracheinlich  an  einer  andern 
aetstiliten  Insebrift  gebttrt  hat  nnd  daas  die  Worte  anf  itm 
4.  Stück  wohl  MATEB  (Pecmrfa  S)VA  P0S(V)1T  m  dcnten 
sind.  Ebenso  dürfen  nacli  der  Mittheilung  des  Hrn.  Freu- 
denbcTj^  S.213  in  der  Annaius -Ins( lirift  die  Buchstaben  PR 
Mcht  durch  PRIMVS  gedeutet,  sondern  sind  mit  dem  folgen* 
den  an  verbinden  =  PBAVAI,  indem  lant  einca  von  Arn» 
INr.  Bein  geaacbten  Abklalsebei  hinter  PB  kein  Pnnkt  itebt» 
•anicni  nnr  eine  nufimige  VertieAuig.  B.S05  Z.B  iit  statt 
BMI  an  leeen:  900. 

Kreuznach,  im  Dec  1660* 

B*  OeliHiidt«  Major  D. 


L  iyui<_L;d  by  Google 


16.  Mittns^mif^  ätvaH». 

(Eler«tt  TAf.  I,  8.  T»f.  U,  9.  10.  11.  12). 

Die  ausgebreitete  Sammel-Lust  römischer  Altcrthümr  uod 
ia  Folge  deweo  der  so  flberaus  Uittiige  Kunsthaiidel  des  la- 
vad  AadaadeSt  der  venadge  Telegraf  uad  EiseaMia .  tieh 
jedes  kaaai  der  Erde  eathobeaea  Fnadea  sebaeUer  beatlch«»  ' 

tigt,  als  sich  die  Wissenschaft  seiner  versichern  kann,  ver- 
schulden es«  dass  noch  immer  eine  Menge  Wissens  werther 
Funde  der  Publication  entweder  überhaupt  entzogen  werden 
oder  dass  weaigsteas  die  für  Topografie  uad  GescJiichle  wicb» 
tigo  Eeaataiss  ihrer  Faadstelle  Ferlorea  gebt*  Durch  awine 
rielfachen  Reisen  und  Localforsehungen  im  Rheialande  sind 
mir  dessitalb  eine  nicht  unbedeutende  Anzahl  solcher  unedirter 
Werke  des  rümischen  Aiterthums  und  späterer  Zeit  bekannt 
gewordeo,  dieeiaeVeröifeBUichuag  verdieaeai  «ad  ich  werde 
Toa  Zeit  sn  Zeit  eiae  Reihe  derselbeB}  begleiCel  voa  dea  .a« 
ihreai  VerstSadaiss  nothweadigen  Reaierkuugeu ,  ia  dlesea 
Jahrbüchern  Feröffeutlichen. 

1)  Silbermilnze  des  Augustus  in  der  Grösse  der  beigege- 
beoea  Abbildaag  (Taf*  II,  9).  liorbeerbekriaster  jageadll* 
cher  Kopf  des  Aogostas  mit  der  Uauchrift  cacsari  aagasto. 
Der  LorbeerkniBS  trägt  biatea  eiae  herabhangende  Schleife. 
Revers:  Rundtr  st cljssaiiliger  Tempel  auf  drei  Stufen  aufge- 
baut mit  runder  Kuppel  und  Ziunenktanz.  In  der  (Vlitte  des 
Teaipels  steht  ein  Legiousadler ,  ^daneben  zwei  Cohortenzei- 
ehea.  Fuadort:  ROaierstrasse,  aagefilhr  8  Stuadea  oberhalb 
Xaatcn  beim  Baase  Loo,   Wcaagleieh  diese  Mfiase  schoa 


Digitized  by  Google 


Mi 


liifai- üimMtcdmt^)  m-  BmUtMuni  yMfairt  gu  werdet 

ligt'vMiriiTCiite  mä  so  Mnoi.BMltot  fdMgnteZi* 
— WKMitlhiiifen  von  Lench  in  14»  Btflt  Wcmt  Mrkielltr 

p.  65  in  «ieini'Di  Aufiiatze  Alars  ultor.  Suttua  berichtet  näm- 
lich im  Lebeu  des  Augusfus  c.  29,  d&m  derselbe  beim  Baut: 
des  Df ueii  Forums  aueh  dem  Maro  ultor  einen  Tcm|>el  errick» 
Hi^hak«»  im  AupmILm  galdbtt,  alt  er«  mm  miutn  Valcr  ra 
MdM%  Im  MlipfiMiei  Kiicf  ItfMM.  äMgmtm  ktfümirte 
teft,  Imb  im  Mnm  Tempd  Jfcr  tail  ibar  Kriege  wrt 
TriMife  fcefragi  wenlfn  und  hier  üegeipiithf  aiei«« 
gelegt  werden  sollten  u.  ä.  vv  . 

Da^eji^en  berichtet  Dio  Cassius  54,  8,  dass  Au^stus  io 
Veranlass UA^  der  von  den  Parthern  snrttckgeij^ebpnen  riftmU 
achcn  fitUMchM  m  ioDe»  Aufbnwahfwy  «Iiimi  TMapol  im 
mm  ultar  Mf  icB  CtfM  tfcfttbtet  litfca»  nli  OifiMlfl* 
T<üi<b  ien  Jofittr  VerHiiai. 

Diese  beiden  Nachrichten  sacht  aan  der  erwiKate  Aa&aüi 
zu  vereinen  und  ihre  Widersprüche  in  Bezug  auf  Ort^  Zeit 
nad  Form  2u  heben,  während  dadurch  nur  eine  um  so  grös- 
aare  Confusion  eatatebt.  Dem  aa  ist  keia  trifti|^  Grund 
ffiliaata  «icli  dar  fiH»iali(  m  vmabHaaiaii»  daaa  dia  M* 
da«  .MmtlaMae  Uh  Gaaito  wd  Sm(ihi  rm  «wai 
vaiaehladaMi  Gabiodan  vedaM,  dia  alaa  ftaa  Tavtabiadeatf 
Form  hab^ii  und  zu  verschiedenen  Zveckoi  und  Zeiten  ga* 
baut  wurden. 

Der  erslere  der  beiden  Tempel  war  derjenige,  von  dem 
Dio.*Oiiiiaa  beriahtal»  dan  AniHBlaa  IM  mm  Ayftawaliffiiiif 
dar  rdtt  dab  .Vtoilbar»  jaifitltf  egabase»  tttaiacfaea  MdniN 
aha»  ala  QieaaaMtek  daa  Traifila      Jafilir  Paitfiriaa.arif 

1)  Mionnet,  d«  la  rurela  <?es  ne  l.  rom.  Paris  1815.  p.  78.  —  Co- 
hen, desoriptfont  bist,  des  monnAiet  Irapptetsoua  lemplre  lom. 
I.  p.59. 

15 


L/iyiii^ed  by  Google 


4cm  Copitel  Cffricbtet.  Er  war  ein  kleiner  JHon0)itcro%-  WMi 
UtB.  der  BmM  mmwrf  Mteo  als  miu  AMÜ  wmgU 

flpilir  (f 68)  «ir  MiMi  MM  Pmm  ttk  Oilifcaiiii  gegM 

dieMUrder  sfines  VRtrr*:.  Von  diesem  steJien  Doch  drei  Siu* 
lea  auf  dem  Fonui,  und  ihm  gilt  der  vorenrihiiU  Berickt 
4is  SvelMi  «od  die  mf  den  «MtiM  taqid  fw  .afeclrt 
waiidiwn  Worte  in  Tadtw  An.  II,  #d:  SCmtti.tt  «fd« 
dnw  latm  Tm^ü  ■trtit  OHtrit  ohü  cflgi«  CiMiM 
(Cknnaiiici  atque  Dmsi).  Debrifm  seheint  auch  die  Er^h- 
lang  dieser  Bef^ebeaheilM  M  Ovid  ^)  auf  ««ei  fttichiitdfna 
Tempel  zu  deuten. 

f  ifliwMen  Jtliie  fiAnira.  ler  cfratm  beftodet  tidi  jetsi 

im  Besitze  des  Geheimen  Ober- Baaraths  Busse  zu  Beritn, 
der  andere  ist  Eigeathum  unseres  vtrehrtea  Mitgliedes,  dea 
Bnmi  Eagtotoaga^Baatatkct  Kr«g«r  a«  fttaeldarf«  Wir  ?er« 
laakea  IIa  BttttMaaf  Mder  Sieia»  ikm  Hctia  leai»aafcii> 
tter  Caao  aa  Xaatea.  Dir  arato  lalaglio  aeigt  <€iaca  ram^ 
schreitcndeti  Knaben,  der  in  der  Linken  den  Heroldstab  des 
Hermes  trägt,  mit  der  rechten  Hand  dem  Munde  der  Sehlaage 
diätes  Stabes  etwas  eatgegenauhalteo  oder  deaioelfcea  aa  ga« 
MbIob  aeMat  Badtallich  erwMaC  der  täM  aadaaeaa  aaa» 
gabeada  aai  dia  Make  HiAa  der  kleiaea  Vfgar  bMi  legaadd 
bandartige  Streifen,  den  mau  unbedingt  für  den  Schwanz 
einer  zweiten  Schlange  ansehen  Wirde,  wenn  der  caduceus 
i^piterer  mptJialogiscber  Verstellung  anstatt  mit  einer  Milaaga 
aal^aralea  «miadea  arara.  Vaa  iMaag  Mr  daa  j^geadttchaa 
■mMa  dieter  fltn  fet  aack  die  allgeaMkw  AekalkMnit 
seines  Vuranschreitens  und  seiner  Bewegung  der  Arme  mit 
der  im  MkKt,  1860  g efiMideqea  Xaoteii^r  ^roocefigur. 


8)  OvId,  Feit  Y,  448-9a 


Digitized  by 


Niederrkeimsche  Funds,  ttf 

•  Vm  uU^leich  grfttserer  Bedeutung  ist  aber  der  iwfite 
Siein.  Ihn  schmückt  eine  weibliche  geflügelte  Figur,  die  auf 
ihrem  Haupte  einen  Heia  trägt,  in  ihrer  Linken  in  allerdinga 
etwas  undeutlicher  Weise  ein  Füllhorn  hält,  und  mit  der 
Rechten  eine  Zusaamensteiiung  von  Attributen  berührt,  de« 
icn  beide  obersten  wir  als  aweiAekren  und  eine  dreik4kiiife 
Fracht  erkenaen,  tooi  untersten  es  aber  aweifelhaft  lassen, 
9k  es  eine  Pflugschaar  oder  ein  Ruder  sei.  In  der  spftteren 
rioHschfn  Zeit,  als  man  in  Rom  mehr  an  der  Gottesvereh« 
rvng  als  solchtr,  ab  in  genauer  Abgrenzung  und  I>efinition 
dessen,  was  man  verehren  wollte,  festhielt  uud  Rom  dadurch 
der  Sit2  aller  Religionen  und  ihrer  Vermisehung  untereio-i 
ander  wurde,  bildet««  steh  pantbctstische  Anscbavangca,  die 
vielfach  in  Kunstwerken  ihren  Reflex  bewahrt  haben.  Es 
sind  Götlergestallen,  die  zusammenhangslos  mit  den  Attribu. 
buten  und  Symbolen  anderer  Götter  ausgestattet  erscheinen. 
Naheliegende  Zeugnisse  solcher  verwirrter  Religions- An- 
schauungen bieten  uns  in  unmittelbarster  Nähe  die  Kanzel- 
reliefe des  Domes  zu  Aachen  Eine  solche  pantheYstische 
Darstellung  seigt  unser  Steiu.  Angelehnt  sind  die  verschie-> 
denen  Symbole  an  die  Gestalt  der  Minerva;  denn  als  solch» 
eharakterisirt  sie  der  Helm.  Die  anderen  Attribute,  beson. 
ders  Füllborn,  Aehren,  Früchte  und  Pflugschaar  gehören  zu« 
nächst  dem  cerealiscben  Gölterkreise  an.  Zieht  man  es  in- 
dessen vor,  das  zu  Füssen  unserer  Figur  ruhende  Geräth  an- 
statt einer  Pflugschaar  für  ein  Ruder  anzusehen ,  so  fehlen 
auch  dafür  Analogien  nicht ,  indem  auf  anderen  pantheYsti- 
sehen  Ausschmückungen  der  Minerva  neben  dem  öfter  wie- 
derkehrenden Füllhorn  das  Schiffsruder  ausdrücklich  vor- 
kommt^). I  •  .T  . 


3)  E.  aas'm  Weerth,  Kmutdenkm.  d.  MlttelMter«  Im  Rhelnl.  II. 
T«f.  38. 

4)  L  «  7  ft  r  d :  Venu«  Taf.  47 :  Minonr*  mit  Räder ,  Oelzwelg  und 


^  ji      i.y  Google 


3)  Lampe  aus  gebrwitein  weissem  TiuHi  (T9L%  1#  Mb4 
II).  JNcfli  kleine  LMipp,  4ie  darck  ihm  raniea  Fue 
«vU  MM  ieiinilm  wie  tech  M  Mite  Slwca  wi  MmtK- 
theil  x«n  Hängee  eiogperiehtet  bt ,  vddkneC  ridi  dardi 
niedliehe,  eineai  kleinen  Fasse  nachgeahmte  Porm  aus.  Die 
Oeffuung  jNun  fiiagiessea  des  Oeles  tefindei  auk  ohta 
to  fiteHaV  w»  hei  eiaea  Pieie  te  äfmd  w  <Mii  M^ft^ 
weftfva  die  lefhiilh—g  «tfOrti  aafthtacMt  iit  Dtr 
PiM,  eMf  irdahw  die  Lisfe  talstelit,  Mft  iea  flliiiyrt 

Cassi  (11).  Da^»  lileiue  Uausgcräth  liat  eiue  UOhe  voa  9^* 
und  eine  Liage  Ton  4"  und  wurde  von  mir,  samnit  der  aa» 
ler  1  bcschriebeaea  Augat lasmaosc ,  bei  eiaer  irnftataiif 
■itf  te»  Uwe  Uo  hei  XiBlM  f  elaadaa  . 


Diese  in  zwei  Stücke  gebrochene  Steininsctirtft  wvrde  bei 
Calear  und  zwar  ganz  in  der  Nähe  des  Grabes,  dessen 
baaptsächlicbea  Inhalt  die  Mittheilung  des  Dr.  Bergrath  14S 


iiaMe  Beftei  heethrttlKy  fiÜMMka  and  hciaM  «ich  Jeta^lai 
MIR  4ie  Mneeawi  rateiltaüieher  AkerthiMr  «i  Uum. 


£ale  und  Caduceas  reohti»  link«  Oohsenkopf,  Halbmond  und 
Stern.  Sie  stickt  auf  einem  Löwen.  Cauaseub  Taf.  17:  Mi- 
nerva mit  Ruder  und  Füllhorn.  Taf.  47  Fortuna  ebenso.  Bul- 
let. Napol.  Taf.  8:  Sitzende  MinetTa,  link«  Fülilior^y  reoht% 
Terichiedene  Embleme.  .  .  .  <* 

6)  Diese  kleine  Lamj  e,  lie  ich  meiner  verstorbenen  Freiiiidla,  der 
Frau  Merten»>ScUaaffhauseii  zeitweise  übergab,  gerieth  irrthUm. 
lieh  auf  die  Im  Jahn  1857  bei  Lemperts  abgeknltoM  Kunst» 
▲aotion  und  ward«  Ton  mir  doit  ^ntfifkgesofen. 


l  £Gil  )NE  XXX  VV 


Digitized  by  Google 


hmung  Mrfle  Ut  avf  Jm  Bif miimn«»  in  MUch  in 

seiner  Abkflrzuug  auch  kaum  eiue  andere  Auflösung  ralflstty 
tboe  SchwierigkeiteD  sein  und  swar  so  lanlen: 

Dis  Maaibiis 

laiin  fleUaÜcai 

Wttmmm  m 

tt§fm$  XXX  Ulpia  fjelric« 
Frater  ¥tdt 

Bekanntlich  stand  die  dreissigstc  Legion  mit  dein  Zttnamen 
Ülpia  victrix  ineisfens  am  Niederrhein ,  wie  Ziegel  und  In- 
schriften Ton  Xanten  hinlftngücfa  beweisen. 
Keaianicb  M  Ikno  Im  )w*'wu 

.        ßm*m  Weertlu 


Digitized  by  Google 


0*0 


n».f.  i        •,.         -  •  («r  '       j        •  ,.v  o 

1  '  •  »  '   » ■♦l 
.  I  .'t-t'i  l* 

IC  Uft^  J1I  II.  a  «tfpifiropl^'flliHMfrii'     lOa.  SUuii.  32 

Naclidcm  4ie  Abhimdluiig  bereits  abged nickt  war,  erhieH 
ich  dKf9h  meinen  Freund  Dr.  SaveUberi;  in  Aacücn  uäUerei| 
Nachweis  über  di^  J^i^  gi^wordene  BUdtrweijc  ^ea^- 
ehMtw  Georgina  BraMflf  jrelchem  ^ich  ^rei  Bliide  fnt 
dar  Aachener  Stadtbibliothek  finden:  'UrbliiHi  praedpuanni 
toitös  innttii  lib".  Iii  vnd  V*  nebal  Bd.  V  unter  dem  besendem 
Titel:  Urbiuia  praecipuarum  mundi  theatrum  quintum, 
auctore  Geor^o  Braunio  Agrippinate'  (ohne  Jahreszahl).  In 
der  Praefatio  zum  V.  Bande,  welche  über  die  den  Mars»  ala 
der  Hanptflfollheit  der  kriegerischen  Dentseh«!,  gewcihfen 
mhlrelchen  Me  in  Dentachland  handeil ,  wird  *nnaer  Jac 
Campius  in  folgender  Weise  erwähnt:  *Boniani  Bonnae  pri* 
mam  Legionem  Marlis  numine  tutam  et  munitam  cupientes,  in 
Porta  quae  Ubios  respieciebat ,  et  nunc  Coloniensis  dicilur, 
Sacra  Marti  militari  fecemnt.  QneflMdmodvB  ex  anti^ nissiaia 
inscfiftione  et  in  loco,  per  Excellentissininai  vimn  Jacobom 
Caap inm  Collegiatae  Bonnensb  Beelesiae  Deeannm  longo  dig« 
nibsimum,  nunc  vero  i^otonotarium  et  Consiliarium  Mogon- 
tinum  inventa,  et  in  historicorum  gratiam  detecta,  manifeste 
coastat.  Qaae  talis  est' :  Es  folgt  nun  der  Text  der  lnschrilt| 
welcher  von  den  nach  Medius  Novantiqnae  U.  oben  101  ah- 
gedmckten^  ausser  einigen  geringeniVarianten(Zelle6  MAIU 
TIS,  Z.7  JfIL,  CO  8t.C0L)  hauptsächlich  darin  abweicht, 
dass  in  der  vorletzten  Zeile  DIE  *  XIII  M  OC  sUU  Dlß  XÜI 
KAL '  OC  geschrieben  isL 

Belaogfeicher  ist  die  aweite  Erwähnung  Kanp's  in  der  fie« 


Digitized  by  Google 


AmÜ  m  dm  ejtigrapkktkm  iiHflMüi.  MI' 

■anun  in  villa  MoMilaBa  lf«U.'    Zmr  Erfttnsaiii^  der  Ton 

ms  Dur  nach  dem  Auszüge  des  Serarius  mit^etheitteti  Stelle 
lasten  wir  den  voUstAodigeii  Text  der  auch  jeUit  aoch  leseofi- 
wcrtben  N«tisKanp*8  tibar  dasIgelerÜloDmMnt  hier  folg^i 

Afuila,  qua«  Affle  Mli  VMMt  Maai  Afillae  ingmwimm 

in  fasfigio  rrslat  ^]obo  insidenfis,  cui  expansae  alae,  et  ante 
pectus  velum  appare(.  Ar^yptii  üniniam  significare  volerites, 
Aqnilam  piogebaat,  at  tradaat,  qui  de  Uierogiyphicis  acripse- 
mat  El  prisci  Etbaid  cos,  q«i  iflnaortalitattai  adaptt  ensent, 
A|iifai  fehl  traiebMt.  Iitaii  ftiiwiiito,  pv«  «pttheMl 
iBfp.  qMonniMii  casi,  pnhm  im  ulicft  parte  MrifMi  en 
CORMCIIATID.  Tu  ^astiea  babeat  A^ttara  mhUi  fbsdgio 
ia&identem  expansis  alis  coelum,  erecto  eapiie  iittuenten),  et 
qvaai  volatu  in  alfuin  contenderf*  nifentem.  ^uibus  consen* 
Ut  bialoria  llerodiani,  qui  iibro  quarta  morem  Caeaaraai  con. 
iawaate—  dateiäUt  Haee  aftUaa  aiittlftiatla  im  Hnla 
MM*  MNttMtä  te  aMMTia«  Madatan  tHio,  Hüft  m 
■aauHd«  al#a  ClaHi' tariaf.  Jlaai  at  Mlaa  aata  aaMüCM^ 
ataii  «pMaeii-^  animanan  imaiortalitate  babirisse,  ac  ita 
a  Druydibus  Saeerdotibua  svbi  edoetos  firisse,  scribU  luHv» 
Capsar  Mb.  e  de  beUlo  Qaltico.  Licet  iile  ad  futxe^if/vxoxrty 
PytlMgoricam  id  datorqacat.  Sic  Uli  ab  aeteroa  aiente  iflu- 
Kiaall^  idn  taai  aala  ad  pmHvIia  wA^mdUmMMig^  KU 
aiM,'  dMaM»  Mra^piiaparafl.  M  äiMiMtmto  U^m, 
M  AigeMa  'aütraai  fhfwibaaf.  BhMtfm  aiwIaN  Mail. 
BieDtuin  exslat  Mognntiae  prope  inuros,  Quod  iiidubilaium  mihi 
est  in  honorem  Dmsi  Oermanici  exstmctnm.  Quamvis  Lipsius 
in  cominentariis,  iibro  seeuado  ad  Tacitum  id  negare  ridea- 
tar.  Buiaiai  flara  Draao  Mbitvotdf9a  (ak!)  di^erala  ia  locfa 
feüla  (la^(  faaüa)  tum,  Saadet  Id  BaddaMu  ia  Claadla: 
■laaiittHa  kiit^  BMa  hdaaraiia»  mmOm  amiiste,  «Itta 


Digitized  by  Google 


t«it  Ifilnr  taniBlani  noa  iDoineiiUiieMi,  m^m  levis 
Armioris  et  pemiaiieiitis  fuisse.    Cum  ifitor  in  Drnsi  eonse- 
crfttioaen  is  tumuliis  positus  fuecii^  &««aai  ritun  c«B«iiei«dM 
ptrtäliiitfr»  al  ia  apiea  ^amtar*   fit  Ml  ftitttii 

fHOalliflii,  €CTiiimlwnaa  ffaaime  <i>fciatBr  Ii  ag aa«  ^aaüea 
ia^MertatA^ilsIdil.  ¥eriiiaia«  til,  «t  ollai  CaMaa  MIe 
oionumentiim  fui^e,  uude  etinauium  porla  viciis^He  urbis,  Ai^ 

Aumer  dicsea  «wai  Cilatioaea  wM  Jak.  Kamp  akfinda, 
Wim  m  6.Battiei  «orin  aicb  aftterü  «CadawMu  «t]|a(. 
aaatoffii  (Maftanaalfeli)^  arUaai  Tre?imiluii  tafO|^apbia\ 

bei  Nr.  25  'Sarburgum,  Palatiolnm',  Nr.  26  ^Bernrastellom 
vad  Manderscheid  abgebildet  finden,  noch  auch  im  4.  Bande, 
woani  sich  unter  Nr.  23  *Neass'  and  24  'Wesel  und  Boppard' 
€kleff«alMÜ  «eMta  bilK-  ummUIcIi  aagtfibrt  Waaa  ikk 
Mev  fa  d«ii  Mto  cnCaa  aa<  in  des  61  Daade  kcwa  M«* 
tflM  €itela  Tan  Raaip  indea  salNea^  so  seii«iat  aeiae  BetfifiJ 
Uguiig  ao  dem  grossen  topographischen  Bilderwerke  nicht 
so  bedeutend  gewesen  zu  sein,  als  diese  &  109  venattthaafik 
weise  «usgesprochea  wardea  iaC  Wenigstens  geht  ans  dcff 
Alt  desCiaMM  hemr,  dlM*  Moh« dgenllieber »taibcilOT 
wiTi  aaalmra  leailmafgtfberBiaaa  waM  aoa- ssiat  OaHee« 
taneen  and  einzelne  Ausarbeitungen  zukommen  Hess* 

Auch  von  der  deutschen  Bearbeitung  des  Stftdtetheatera 
konnte  ieb  noch  bei  dem  hiesigen  Antiquar  Hrn.  Lempdia- 
ta  S.  g.  «ad  4ai«A  eiMehcVt  wwia  ab  HtoMAnrüraMa 
Rmaa  Bsgaaberg  oai  Siami  HmOaaaf  (van  te  Hrnal) 
geaamit  find» 

SehliessUch  muss  ich  noch  bemerken,  daits  der  Verfasaer 
des  besprochnenen  Werkes  nicht  Georgias  A  g  r  i  p  p  a  Braua, 
wie  icl^  ateb  Vaigaag  Taa  Dr.  Gwiaaer  (Archiv  L  Wnskij 
Qatsb.  0«)  «affdlig  gaathriabca  fcabt^  liieu^  iaaim^ 

ciiafiM:liikBM«M:^QMfiw8/  Ukrte;  dft Iffte ist  Anab» 


Digitized  by  Goo^^Ic 


Zusal*  *u  den  epigrapkischen  Anaiektfn. 


238 


itm  die  Heinath  Köln  beseicbnenden  Zusatz  ^Agrippinas*  Im 
Titel  aeHaamer  Weiae  veraalaast  worden. 


Aach  zu  Nr. I  S.91  in  Betreff  der  Ableittiug  des  Pf  j  ngst- 
bachs  von  Pinea  sei  es  uns  «rlaubt  nachträglich  zu  be- 
merkcBp  daaa  in  dieaen  Jahrbiicbeni  E.V.  VI  5.229  vom 
B«f pcMfger  d«8  FlOaaclieii  P  f  i  n  s ,  woran  lUBcbiagwi  Haft, 
ftmimi  ma  ^«d  finca'  erfclirt  wird,  ^wdl  daaaalbe  wahtacMi« 
Reib  eheiiala  In  dortif^er  Gegend  die  Grftnne  dea  Oeliietfs 
der  ci?üas  Aqueiisis  (Baden)  bildete*.  Ein  noch  schlagende- 
res Beispiel  birfct  der  in  der  P(  ul  iii^^rr  scheu  Tafel  und  im 
itiaerahuffl  Autooini  auf  der  Route  vou  Pauounieu  undGal- 
ttm»  swiachea  Eaetia  prima  nnd  MaiiMi  Seqnanomi,  ge- 
nwto  Ort  *ad  ftnca',  welcher  jetst  Ptyn  beliBt,  waa  «Im 
flwdflBl  mm  taaa  aatatandflo  lat  (vergl.  laeefcing,  IMHIa 
BignftaC.  ftm  post.  p.  758  und  p.  801).  Das  ff  in  ^Pfidg^af- 
bach'  ist  offenbar  nur  der  leichteren  Auaspracbe  wegen  vor 
m  aogeaeUt  worden. 

.  4m  t.  Petovaf  fül. 


« 


*  1 


L  iyui<-uü  Google 


HL  Utaratv« 


lati^r  von  Dr.  )a(ol»  S^dyticilicr.  ^ft  Jplge.  iüffel^orfi  186(i 
iHcrlag  2}er  Bd)aub7d)rn  6ud)^on)llun0  (C  Sdjöppin^.  VIII. 
120        8.    Auch  unter  dem  besoiidern  Titel: 

fc^aft  ^cr  Kfocr*  N«clb  den  QuelleiiacbriflileUeni  «ad  «ig^ 
neu  liocalfoncbimgeii  dargestellt  yoa  Dr.  Jaeob  Schaeider. 

mit  einer  Karte  iu  Farbendruck,  enthaltend  die  alten  Was- 
serlaufe  und  Damme,  die  Rümerstrasseti,  ,iias^i..Ca6tel(e  iiaA 
Warten,  Städte  uod  Ortschaftea,  Gräber  iL  At  V* 

Der  durch  seine  Loealforschun^en  im  Gebiete  der  Mosel, 
dcnV^füen  und  des  Niederrbeins  thati^e  und  als  Schrift- 
steller tber  die  Befestl^rnfswerke  der  AMer  m  dieica  Q«- 
fcadca  (dber  die  ThhmMr  der  LaBgmi«er,  «ber  lUeaberf 
und  Blonferland  ,  über  die  alten  Befestigungen  in  den  Voge- 
»en  u.  a.)  bekannte  Hr.  Dr.  J.  Schneider,  Oberlehrer  am 
K.  Gymnasium  su  Düsseldorf,  hat  in  drr  vorliegenden  enten 
Polge  Miaer  sseneii  Beitrige''  eise  den  l^rcmdeB  des  iM« 
■iieiieB  AllertbMM  willkemmeae  Ucienicht  allee  deeeca  g». 
geben,  was  anf  der,  durch  mehrmalige  Verlegung  des  Rhein- 
stroms vielfach  veränderten  Landschaft  zwischen  Xanten  und 
Nym wegen  wahrend  der  römischen  Herrschaft  oder  von  J«- 
lies  Clsar  bia  snr  Binwandennig  .der  Ptasken  n  Antaf» 
des  5.  JaMwiderti,  ilell  erelgaet  hat.  Er  btt  dia  reiche  Ifau 
Icrial  bild  fai  twfMirHcher  BrMenmg»  bald  in  allgeaelMii 


BBlfciMi  M  Ifcwfcrtitn iirwMHi,  «WisMlich  tWfflp* 
ÜfBiiw^  wit      ftlapfe  wrtor  XnMbimii  ÜMstaatiiii  «i 

Constantinus  mit  den  Uber  ieo  Ehfliii  eindring^endeu  Franken, 
übcri^eheud  oder  nur  andeutend.  Nachdem  der  Hr.  Verf.  im 
erftt#B  AbsduiiU  uns  ein  Bild  der  physischen  Beschafien«» 
keH  4m  Orngml  ani  Tcrtototm  (Stronlairfes  te  RheiM 
Mi  4cr  WmI  fqf«bw,  die  ilUilei  PdchMiigai  jwfticta 
Gfev«  laÜfyMWBfM  «Mi  4it€htaM  ier  tottritchoi  iMtl 
fctgddwwt  htt,  fdit  er  \m  mm%\itm  mt  bistorMira  ü»> 
bersicht  über,  mit  Julius  Cäsar  beginnend,  uod  zeigt,  wie 
durch  die  llriternehmiingrn  des  Drusus,  Tiberiu»  und  Germai* 
«icus  die  lUmcr  ein  GrAittland  auf  dem  rerhteji  Rbeinulrf 
üUflinl  «Ml  des  Rhein  mn  Orütascheiie  dei  rMMaehM 
JWfln»  «MiteB«  fai  irlttea  wU  rierteii  AktAaM^ 
«mrto  4m  CSülell  mI  deM  BltMileiiKe,  4ie  IfMhWMri»  ilfli 
Mtereliidkfl  dl«  W«ttlliinie  m  Ksfcl  «aü  Nd  IMf 
gairnat  dir  Befe^tiguiigsliuir  des  Gräuzlaiides  ausfiibrlirh  be* 
gehrieben.  Im  fttnften  führt  uns  der  VerT  die  JUtostc»  Bc- 
«•iMier  des  linken  Aiteimifera  vor  und  f^eht  in  atckstea 
wm  BüMUtMlt  ttywrtfwi  «M  wir  AinfiittMrf  to»  ita 
mik\4m  M^dint  «ol  «rtilcr  atefc  iir  Vkm  jnft.  aMk 

gen,  BeelL»iW>l«r  bei  CrailMiburj^  u«d  mailrOfgeii  |ref«iN 
dene»  Alterthüaer.  Der  siebente  behandelt  die  Mni«^« 
fi4ra«seii  von  Cleve  nach  Ayudern,  Millingeu,  Nyin  wiegen,  Do« 
ranbuig  mil  de»  iort  ge<i;riiiidflea  AnUftta  des  B»iiif^>  Dei 
•ik^$#>lttM  M  IMmwtl»  vt»  Clevft  mMi 

f« .d^mwumlwfcdM ütliniw  nMh Vttilliif  ml  Meli. d«» 
Cftalib#«i0ji^  irelieUto  ietifHhndwesHMiiMlMiilMkf 
iMles  uod  Grabhügel  nftdi.  Im  «cUnteir  gAlanfeu 
iia«h  der  Ut)uierst4iUnu  Biyrgiitaciuni  bei  dem  Land^tile  0|l 
g€u  Born,  auf  die  ünchwart«  des  Munterber^es  und  an  dia 
iUfcil     NtMi^Leiiisendorf  nit  rl^mii^bcii  GKbbtm  li^fltrtia 


IMiHKiitoglii  ■Ml      JUalNi,      i4MiMiift  «wiwiM 
lai  Bieui.  «sd  üb  Wftlkidafea  wmmAm  Hfmmgm 

Xanten  lreri«B  in  achntett  mi  elftea  Absehattle  mit  den 
hierzu  g^ehOrptidm  Ortsebaften,  Befestig^«^eii ,  Laiidh^tusera 
and  Gräbern  beschrieben.  Hieraaf  |;e]aogen  wir  im  awöif«» 
Um  'ätä  dMi  UMMa-  uad  StmscMmlH^a  desDna»  Mfd«d 
aaAlaa  und  litkn  Cftni  d«  Bbeiacs  «nd  der  WUl ;  iemv 
iptfdMi  die  Btiaiigmgtm  dieses  kaiterllfliieii  MeUhae a,  die 
Aosiedlun^en  der  Sii^ambrer  auf  dem  liukeu  Rheinofer ,  die 
Vertreibung  der  Frieseii  aus  dem  os( rheinischen  Gränzlande 
wmd  der  bataviacbe  Kricf ,  insoweit  er  die  bezeichnete  Ck. 
Iflüd  btrOlirt»  erwikai  Mid  die  allmfthUfe  BatslehMg  der 
••■liedieB  NiederiaiaiiDgen  bei  Op  gern  Bern,  Ryndem  rad 
Nynwcf  en,  Holedorn,  Qualburg  ii.  a.,  die  Angaben  der  Peu. 
tioger'^hrn  Tafel  und  des  Antoninif^chon  Itinerariums,  die 
Schicluale  der  niederrheinischen  GrauzbefestiguDgeu  bia  tswm 
Mergiafa  der  RitanerlMrrachaft  n  diesen  Landen  kani  nnd 
•beniehtllcli  behandelt»  webei  aaai  Schiaase  die  Anllbife  den 
C%ristiadinnis'in  aasrer  CNigead  nagedentei  werden.  Mass 
reiche  Material  der  ^wolf  Abschuitte  wird  auf  91  Seiten  ab- 
gehandelt, und  dann  folgen  von  S.  92  bis  8.118  erläuternde 
AMierkuBgen  and  Citate  und  eine  knrse  Nachschrift,  belnl^ 
M  die  der  AMmiidlaag  des  lielliadiaeken  Mefcrtea  B^MMt 
ibcr  .anadias  Civilis  and  selaen  Kampf  mll  deaRMem  MU 
gegebene  Karte  des  Kriegsschauplatzes  am  Niederrfaein,  wel- 
che  in  einigen  Punkten  ron  den  Angaben  des  Dr.  Schneider 
abweicht.  £ia  Abdruck  der  citirlen  Stellen  <wttfde  dem  Le* 
SSV  ^ieHttke  etsfnrt  hilieBy  diese  nndhinsiUage«,  aiid-iiiiit 
jeder  Laser  dttilla  die  eithrten  ftfleber  M  der  Hnnd  iMUä 
Alper  der  Br;  Verf»  beieissigt  sich  aveh  hier,  wi^  in  der 
Darstellung,  der  Kürze  und  beschränkt  sieh;  alles  Bekannte 
abergehend  und  nur  den  Faden  der  Ereignisse  featbakend^ 
aaf  die  BrMerang  der)eaigeB  Punkte,  die  bis  hemii  m/^ 
««der  einer»  seiner  AnsichC  aneli»  amMtigenBeatanf  Msr^ 


Digitized  by  Google 


Sdnwdgr^  neue  Beiträge  mw 

lagcii  «der  einer  uätierti  Aufklärung  vi^ilig  euibelirt  haben, 
«as  Bin  der  Verf.  in  vörliefeadcr  Sebrift  vttllMAadif 
MafHi  wini.  Dum  si  dieicr  Aiftlinog  dher  die  altvlt 
BctdMffeaMl  nd  CMhieiite  der  niedeirlitliilMlifl*  Lasi» 
mIwII  Br.  Uberiebrer  Peierleh  iii  Mlner  (Mrül}  €ie* 
scKichte  der  Römer  und  der  Deuf seilen  am  IViederrhein,  Em^ 
merich  1854,  §cbon  wichtige  Beitrage  <;r;i^ebea  hat ,  können 
wk  aieht  «nbeMerkt  lassen,  sumal  der  Ur.  Verf.  dieses  Buck 
gMW  wm  IgBurire«  telMfat,  okacbo«  er  dt^ndllM  oimfc*  ba^ 

Wa  mif  S.0  aiageiftiachwit  BdHMqilmf,  daaa  ,,Mliii<Cbb 

■ar  in  dea  von  ans  betrachteten  Laadstrieh  (in's  Cleviscife 
aaf  der  Unken  Rheinseite)  niemals  gelangt  sei«,  und  ferner, 
dass  die  Vertreibung  der  eingedrungenen  Usipeten  und  Tenc« 
lerea  ron  der  linken  Rbeinseite  auf  die  raelitt  ia  Uira  frfi- 
Mtn  Wateittae  doch  €«sar  «ia  dea  Cegeadift  im  MiM^ 
rMiif*  geadMlieii  aci,  wird  daidi  MaikVa  iMigriadclati» 
WfMrtiruair  Aber  die  arspröagliclicttWabnsItM  beider V«lk« 
auf  der  redaea  Hhetnseite  awischen  Wesel  mid  Emmerich 
und  weiterhin  bis  zur  Yssel,  sowie  über  die  La^e  des  Feldes, 
wo  die  sich  lagernden  Germanen  von  Cäsars  Reiterei  über- 
fallen wnrden,  während  er  ia  der  Nibe^  an  der  Maee  alaild 
betidbtifet'  Diner  OeberAiU  wavde  aber  aaf  deei  Plaftea«  btf 
Ckch'  aoegefttbrr.  Wire  Giaar  nicaMla  ia^e  Clevieche  ge. 
beiHMd,  PO  wflrde  sieb  neia  Abdeaken  gewiss  nicht  ia  dea 
Sagen  hier  zu  Lande  erhalten  haben  und  Julius  Cäsar  nicht 
als  der  Gründer  der  Burg  zu  Cleve  genannt  worden  sein« 
Wfe  äeh  aber  das  Andenken  an  die  Thatea  des  kühnen 
VeldiMm  Draaaa  bia  aal  dea  beati|[en  Tag  aai  Niadetnbei« 
«lebbaA^  eiMtai  biit»  ee  Jrt  aacli  Jas  dcaMiie  Clear  dcM 
gadb  JfuradiwiMlen.  Wen  ftef»  aaeh  *ug«(bea  wHI,  dasi  de» 
Rhein  bei  Xanten  aur  RömerzeiL  uicht  ao  didit  au  der  Stadl 

 •■  '  ■  '  ^ 

•)  S.  J«htbüftliec  dfli  Y.  T.      im  ÖJMipi.  H.  Y.  &      .ft  .    .  ' 


"Orgitized  by  Google 


S8i  Sdbftetefer,  fiene  BeHrä^  sjir  aiUn  6mcb$cki9  eie, 

vwtüher  geü^&acü  itt,  aU  es  auf  Je»  Sitiiati*iu|ilao  au  li««;^ 
taif«  AütifiMmni  aigcfebfii  fo!,  io  acbcial  nir  iwA  4at 
tbm  Vwmn  WiM  «MÜchfete  Om4  fua  aiihalllMr  (Amw  A 
am  #.  Absehnitt,  8.9S),  Jeim  BrliUlrun^  dieM  Naneni^ 
ilcr  jetzt  den  wahr^chrir.lirhen  Ueberre»!  dei  ältesten  Rhein* 
Mteg  beseichuel,  aus  (i«r  celüsdien  Sprache  ist  sehr  wuAr 
«btV|  Mil  ao  itt  a«ch  iMe  Mia«pta»f  grnriiM,  4aia  iMnMt 
v«r  4mmUMIlt»  oImt  ta  Maie  EttaMrlemchift 
4ir  fcüf^aliüBi'  Mer  iriehl-  riieiur  rw^Mtdtn  war,  rnmtH^ 
nach  des  Hru.  Verf.  Ansicht,  dieser  Bach  einen  römischen 
oder  deutscbea  Naoiea  fähren  und  nicht  den  sonderbaren  oei- 
IMm  «Waiserbaeh«  behalten  haben  würde.  Die  BelaMp-i 
tmig  auf  0. 5,  ^daee  ahne  die  Anl^  van  DiMta  a«  etas 
B0W«hMHi|f  dtoMii  iiaev  iHrlwl]nmideii(l)üdMhilh«i;cai» 
gtietsten  Bedenstrichs  nicht  au  denken  eei,  und  daae  aus  den 
auf  diesem  Boden  ^fcfnndeneii  Ueberresfen  ri^misrher  An* 
siedhingen  mit  ^U»thwendigkeit  hervorgebe,  dass  bereits  die 
AÜMi^  lelitMiendd  BlMDa  gepm  die  Waiscffittlhen  aignkgt 
IttlKii^  «—ist  lasaim  am  beediitakett,  ab  IKa  Jelii^cBilMK* 
tMüdlwemoMf  e«  aith  weM  «ehr  a« Ateitcn'  nnl  kthtr  elei«' 
gen,  als  vor  1500  Jahren,  da  noch  keine  Dttmoie  den  Rhein 
besehr&akten  und  den  schiielien  Abfluss  der  Wassermassea 
hinderten,  wie  dies  bei  dem  jetaigen  MelibM  der  FaM  iai 
aaeh  db  Me  des  RaMbaUea  aicii  nadi  aicht  aa  aikiht  liirfla, 
wb  jatst  'Jlaei  dieees  im  AfterAam  tiefer' war  and  dakai* 
aach  laehr  Wasser  fassen  und  fortschaffen  konnte,  unterliegt 
wähl  keinem  Zweifel. 

I  So  konnte  das  Land  selbst  in  der  likhe  das  Stranes  ba* 
wakal  and  aaftbaast  «a,  and  war  es  gaarisa  aadi  snlMlf 
Imgst  tair  dar  Aakaaft  4er  Ettaar,  wie  ja  aasdrickliek  $mk 
Cisar  (de  B.  6.  IV,  4)  bemerkt,  dass  die  Meaapier  aaf  bal* 

den  Ufern  des  Rheins  Felder,  Gebäude  und  Weiler  oder  Httr« 
fer  besassen ,  ohne  dass  die  Ueberflutbnngen  diesen  Anbau 
hindertea.  Warea  ibarhiapt  ran  Anbagiaa  aa  UMaie  aicr 


Digitized  by  Google 


Scknaäer^  neue  Beiträge  *ur  allen  GeiokiehU  elc.  9S0 

Schotziieiche  nüüiweudigf  so  müssen  wir  ihre  erste  Anlt|^ 
denjUetiapipro  zuschreiben,  nicht  deo  Rümern ;  w*r  aber  das 
Laiid  am  ifarimifirr  auch  ohue  Deidw  fis  den  Ackerbau  ge- 

tti^  i»  gcMM  üma»  •idil  mm  Mirti  JetAflktdMite  Mi 

te  W^hmitM,  fimderii  sur  Reg nlinnig  oder  AklenkuD^  4m 

SiroHilauCes  Dass  „nn^er  Landätricii'^  oder  das  cleiriRclie 
Itiai  am  Niederrbein  oad  au  der  W«al  im  J.  12  v.  Chr. 
Mb  MArag  des  Drutus  f  ef  en  Üe  Usip^tsn  TeocUrtf 

wii^ail-Srr  g«i«l  wM,  MlMMe  «fohl  fw  iMl||"tili| 
mm  whr  mmingm,  iU9>  iMnp  «inige  Mm  Mlei^  te  f.'lf 

T.  Chr.,  der  am  Niedrrrhein  commandirende  Legat  M.  Lol^ 
Ii  US,  ein  beim  Kaiser  Au^mim  anj^e^eheiier  und  ^«»chütB- 
tec  SUiatsaiaii%  der  g«^ hesene  Freund  des  Uora(iu8,  mit  den 
fbir  äm  Bk^ud  4m  rooMM  CMci  Mfe^heMn  Si- 
WyalM  Mi  Tiaälmwf  lUMpAt  (Mo  :iiV,  Mi 
MI4;liptr)'ttii  TM  üiiM OfwriaiM ÜiHMIm  iM  Mm 
iM  iMflM  l^vfiM  verfor  <«M«  Mlfom),  iifM  itMi 
quartier  auf  dem  Kürstcnber^e  oder  iin  Lag^er  Vetera  bei 
Xanten  durch  die  Ziegel  mit  dem  Stempel  der  LEG.  V.  er- 
wiesen ist ,  und  TacÜM  ocmit  sie  js^leichfaUs  unter  den  «i*» 
tefMiOMlMi  liOgliMa  (Am»  1»  IHm  i0t  MfiWM# 
MbrMtV'ClMlk»' MiMgiftiM  «Mie»  M|rlM»  GM* 
ttm  LXy  fr  DM»  ilMM  MUl  Im  CU?Mmi  m^HWib 
Imhe,  gibt  liebt  «Hein  wm  der  Life  der  W^IwritM  ht nr^r. 


■  p 

1)  DI«  Slteitoa  oni  bcicamttea  Sofaatsdeiohe  logt«  Qerhard  TOuPe»* 
wyfli  Oraf  SU  Hoonii  vermihlt  mit  einer  olerltobea  Qrlfin»  bei 

I 

Oraaenbttrg  an,  das  er  als  Mitgift  erhalten  hatte,  and  gab  im 
J.  1918  die  erste'  Delehordnnng  ;  n&oh  ihm  brachte  der  Herzog 
Ardelf  Ton  Ohre  die  clevisohea  Deiche  in  ZusanunenhAng  and 
"  •  **  ÜtBto  Deieligrikf«  aa.  . "  »i     •    « » •     .  i  -  .  »• 


Digitized  by  Google 


iü  ScAneufary  neue  BeUr^  mmt  aUen  QeeckiehU  etc. 

welclie  die  genannten  Germanen  inne  hatten ,  ^ouderu  auch 
aua  dem  Umstände,  dass  Augustua  baM  darauf  nacJa  dem  (kie 
dieses  Vug^kfUk^  reaaU  md  mm  UmU  &m  fiapad.  .•Ui>ha* 
Uaä$pm  Lagir.,  iemtm  Unm  Vfltan  iit^  nj^gii«.  .Ja  «iIihi 
w  Lrilte  McK  nir  J.  U  w.Om.  im  nmlnhm  ttf 
gaien  M.  Viaidus  am  Niederrbein,  w€lclicr 
mordung  rOmisdier  Kauileute^  die  auf  dem  rechten  Ufer  un< 
tcr  dea  Germanen  GeaclULfte  machten  wollten,  an  einifea 
ftenwMi  RadM  aata.  AiM.4aaAMiadbtca  to  tt*  (yili 
ü)  n«!  Uk»  fiai^lliatt  Climh»  <Vill>  1)  fallt  Jmniüv  iiü 
iMüN.  Mav^  aail  KsHi^Scmmi  aM-lRtAaffffbaiii  -aadluwav'is 

der  Gegend  voriLeleo,  wo  der  Fiiiss  die  Römer  von  den  Usi« 
^tteo  und  Teacierern  trennte ,  also  auf  CievUebein  GnuHl 
«ad.ßodea.  iai  aiaheatoi  ^Abschnitt  sfiicht  der  V^ftL-wm 
«iMATbfilMii  4m  ta>  Vatem  imalifc  uMiiiii  ■  Ii  mulßmmi 
iiillth  vaa  Clata  im  snai  Anaa«  ff«  daiea  daaärii 
Aber  die  Höhe  nach  Nym wegen  siehe,  der  andere  a^r  aa 
der  SUdt  vorbei  ^^en  Norden  dureh  eine  theilweise  kiinstfticli 
««.Alksam  ^wecka  gegrabene  Sehlucbt,  die  Gruft.  gfnanilt| 
mäSmM  BiiAtaaiT  dar  hat«Tkrh>a  i»— i  aalaMa  aad  att* 

iltfii»  Riüdera  aad  vaa  da  .wcHat  «wfc  lüliiagwi  «if 
NfmmgßnMrmuU^  Waa  aait  jeaea  »fcaaatächea  WMwtgF 

anlangt,  der  unter  dem  Numeri  der  Gruft  bekannt  ist,  so  ist 
de^eu  Aiter  sehr  aweifelhaft  und  reicht  wähl  akht  bia  in 
die  Rttaieraeit  hinavf ;  vUtaekK  bit.  aiir  voa  .aiaoB  det  Iio^ 
wüliUn  Iwidiiin  Harn  aKt  Glaira.iraialcbffb.wtiif«».di* 
|ieae»(Biiift*.  acil  üa  fafifta  Jaftrhaaiantaataimdfa.aid  düH 

nie  eine  Strasse  gewesen  sei.  Auch  ist  bekannt,  dass  die 
Römer  bei  ihren  Strassenanlagen  Hohiweß^c  vermieden  und 
pefileen,  wo  es  nicht  aötbigwar,  gewiss  nidit  künstlich  ge« 
nfcbt  babea*  Ebfoao  weaig  d^rfta  der  alte  Eyndera'aabe 
Deich  die  Ifolea  4»der  der  Jhmm  des  Dnuaa  gewcaea  aeia, 
den  er  aur  Stromlaufii-Aendening  der  Waal  aagelegt  hat. 
Dieser  Damm  würde  daau  nicht  ausgereicbt  haben,  aad  nicht 


üiyiiizeü  by 


ÜAiiie  f eiPMMi  fein,  4ie  Wafierniaflse  SüMMt  (Jer 
«Hm  W«al)  M  wmlmgm^  in  tai  llMMctto  IbflMtirOMi 
Mri^iM  Mit  ftIgdMttett  StmiMMt  ffMken  so  le- 
fM.  AmcIi  Mkrieh*»  lNrit«lliiiif[^  «od  Antrabe  aif  der  Rtrt« 

scheint  okht  die  richtig^'  zu  sein,  obgleich  er  seiner  Ansicht 
so  g^ewisis  ist ,  dftss  er  de»  Ryndern'schen  Ocirh  den  ^offen- 
bar ältesten  in  hiesi<^er  Gegend^  nennt,  der  aus  der  Zeit 
hHHikftf      in  RkeiB  v«b  GIctc  ftbcr  Rynden  itm  Elten. 
iMTfe  MMMHe,  «tti  ee      ehw  M  Qewlisheit  grtaseiile 
WdiWBhgliticMt^  bflIincMcly  lue  wir  la  lieic«  MiAe  He 
QMkurMife  lee  enlcM  Dwmms  des  DfuMie  Itt  eeineii  Qmid« 
anlagen  erblicken        Dieser  Damm  koII  nun  /itcrleich  als 
rrtmisrlie  IVlilifirstrasse  g^edient  hab<*n ,  um  nach  Arenaeum 
(Byndern)  und  weiter  zur  Siromtbeiiang  (ad  divortia  Abeni) 
Md  lioff  der  Waal  nadi  NevieoiafiM  M  gelangen.  Diese 
HMflMjg  hal  flVi  Dederick  AW^ceprocftra  wd  Hr*  Dr«  flchnd- 
der  elluc  Ihr  M.  Bef.  kau  ilcli  diTea  nieht  flbetmeageii, 
dA  'M  dem  rtNiiMllett  Weg^elMm  der  Gnmdsats  unter  allen 
Umständen  befolß^t  wurde,  die  Strassenlinie  uhrr  die  domi- 
nireuden  Höhen  und  Wasserscheiden  zu  ziehen,  Hohlwege 
Md  Schiocbten  m  nmgebea  nad  nicht  unmittelbar  nebed 
dteeai  Flant  MMaleiifCBy  wenn  dMien  PibimhweiiMiiii^en 
deir  AMMnipe  Mcbl  bindeillch  werden  konnten*  Deinritge 
kik»  Make,  wie  wir  ile  an  Niederfkeki  and  In  Heiland 
dnpek  BrbeiHnif  der  nueebetten  xo  baven  genOthigt  eind, 
haben  die  Römer  gewiss  nicht  p^ebaut  und  hatten  es  auch 
alcbt  nöihig,  weil  man  der  Ueberfluthung  mehr  Raum  liess 
and '  dieee  eieb  daher  schneller  verlief.    Aaek  die  Strftaie 
waUea  wie  die  Valker  ibie  Preikeic  kekaltea,  aad  }ede  a« 
graaee  Blasckrlakaag  Ikrer  frelea  Bewegang  bringt  Naeb« 
tk^.  Bf  if I  ein  Irrtknai*  der  an  aarick^gea  Polgerungen 


1)  S-  Dederfeh»  Uottob.  derfitfmer  und  J>eatsohen  &£o  Niederrhein. 

16 


üiyiiizeü  by  Google 


2a   Schneider^  neue  Beilt  äQe  mr  aUen  Geschichte  eic, 

ftthrl,  wenn  nan  sich  die  römischen  Deiche  am  Nifderrheio 
—  wenn  sie  überhaupt  solche  SchuUwehren  gebaut  haben  — 
in  einer  sokhea  BUkit  wmI  in  solcher  zusanaipiitnyim 
Aaidcliiiaiif ,  oft  gnw  im  4or  Mähe  4«i  fiiiw»  vmloHl» 
wie^  die  heutigen  Onltm crhülaiiio  4et  Lanto  alo  aithig 
machen  uud  uuier  Uiastanden  o(t  grttssern  Schadea  als  NntseA 
bringen. 

Dasf  der  Ur.  Verf.  das  oppi4nn  Batavorum  oder  Batayo» 
dwn  anteiichcidet  von  MovioMfim  (oiar  t^vmmgm)  mmi 
aioMs  vieler  tm  im  Cnstdl  oder  der  Ahl  mot  dorn  ImtU 
gen  Valkhofe*)  «nd  ron  den  befestigton  Lager  bei  dm  Im«- 

tigen  Fort  Krayeohof,  und  diese  vier  Punkte  als  getrennte 
Oerter  betrachtet,  ist  eine  von  der  bisherigen  Ansicht  gans 
abweichende,  deren  Begründung  wir  in  eiaor  noch  zu  verill* 
fentUoheadoB  Abbaadlnng  dei  Verf^  eolgOiMi  aohea*  Vms* 
Ilaig  worden  ws  Mf  104  ii  den  AMorluingea  d|o  Wmfi* 
puncto  dieser  bisher  einer  näheren  AnflLlttrung  vOilig  ent« 
behrenden  Auffassung:  der  topographischen  Verhältnisse  an« 
godeiiUt.  Wir  enthalten  uns  daher  über  die  Aicktigibcift  dio- 
MT  «cMoaAiiiftiMWg  jodes  Urtlioilii,  bit  ow  dio  wm^ftkmt^. 
AblMttdtaiv  bierftbor  dio  aftibiii  Boirtiidwig  gibnohl  Imh 
ben  wird,  obwohl  mm  den  vorliegendoa  StoilOB  dor  AIIob 
hervorgeht,  dass  Batavodurum  uud  oppidum  ßatavorum  Na- 
men ein  und  desselben  Ortes  sind ,  der  erstere  ein  celtischer« 
der  andere  eine  rftmische  Uebefsetamig  depBoibca,  dk  biida 
don  loit  de^i  drittca  Jabrtmdorte  ■nflroiMmdfwi  Nimm  Mio» 
▼iomagus  wdchen  aiiMCai;  da«  dieoor  aber  keinoa  W9m  -dar- 
alten  Bataverstadt  verseluedeaen  Ort  bezeichnet  habe,  sou* 


1)  Dieses  Castell,  dessen  Erbaimng  dem  Drusus  zugeschrieben  wird, 
soll  von  den  Frankfn  als  cnstrum  Natnagutn  wieder  hergestellt 
und  mit  der  zuglcicli  wie  icr  erbauten  Stadt  Noriomagnä  Terol- 
nigt  worden  §ein,  so  dass  aud  diesen  beiden  Anlagen  das  hea- 
üge  A^yrnwegen  iierTorgegangen  eeL 


Digitized  by  Google 


Sdmmäer,  neue  äeiträge  mr  (üUn  Ge$ckichU  Hc, 

4m  nur  die  aus  den  Trflmiiierti  fVer  ^mtörteo  Batarerstadt 
wieder  hergestellte ,  und  dmm  dieger  Name  vonogaweise  an 
far  alten  Barg,  an  der  ithnMi^  nacbber  frftakiacliea  4iz 
auf  den  Vftlkliofe  haftete,  w«  Mcb  in  WÜMi^m  iu  tst^ 

■«fTa  dfs  6f#Mea  mil  des  BohaattMifNi  steBl.  l^r  Nyoi« 

we^er  Antiquar  und  Dichter  Joliaun es  Smith  hat  daher  seine 
10i5  '/jU  Amsterdam  in  Ifo  ^edruekfe  Schrift  Uber  jene  Stadt 
mit  Recht  heltlelt:  Oppidum  BAlavorum  RcuNovionafimi,  um. 
gMch  'VM  rarnborelB  den  Laa«  nnf  die  UanMl  haidnr  Mm» 
nica  nli  Btmkhnnngtti  dnM  miil  dtHilhen  Oittn  «ataatlLT 
anm  am  nwohen ,  wnn  in  der  Mrifl  silhit  mU  attlmllladlr 
scher  Belescnheit  und  GrttBdIichkeit  bewieara  wird.  Das 
ausserhalb  der  Stadt  lieg^ende  ROmerlager  war  wohl  kein 
fflr  die  Dauer  eingerichtetes  und  kann  nicht  ron  dem  oppi* 
dam  gatrtMl  «der  al«  eine  bcaondfffe  Niaicrkatinf  bcicacb<» 
tat  wtrian. 

Bin»  »ndar»,  fowiia  nkht  M%»  tnpnfnphiieM  BmHiii«' 
Bttttg  ftndal  aleb  nnf  der  Scbnaidaf^ichen  Karla  l«l  TMea-i 

simae,  das  der  Verf.  ganz  in  die  Nahe  des  heutigen  Birten, 
nicht  weit  von  Vetera,  als  einen  besondern  Ort  ansetzt,  der 
als  solcher  gar  nicht  existirt  hat,  wogegen  .Colenia  Trajaoa» 
viel  au  weit  aftrdlieii  von  Vetera  stellt»  ron  den  es  nach  den*; 
üalaninieehen  Mnenir  aar  MP  adcr  CaaaeadMrille.aatfendr. 
iil^  waaaidi  alia  üa  Gelania  gtraie  m  te  flUdle  iee.  hm*  - 
tifenXaaten  feainaien  Inben  bmis«  Es  iat  tberhaapt  nicht 
erwiesen,  und  wird  sich  wohl  auch  nicht  evident  erweisen 
lassen,  dass  Tricesiniae,  welcher  Name  allein  von  Ammianua' 
aagcfllbrt  wkd^  ein  von  €oL  Trajana  veracbiedeaer  Ort  ge-. 
weaen  sei,  denn  es  steht  darch  Zengnisse  fest,  dass  Cal*  Trap> 
Jaaa  als  Staadf nartier  der  XXX.  Legion  seit  der  Rcfiemog 
des  Kaisers  Ulpius  Trajaaas  bis  aar  Zeit  der  fränkischen 
Eiafälle,  im  gewöhnlichen  Leben  nicht  nur  Castra  ülpia, 
sondern  auch  Tricesimae,  d.  h.  statio  oder  castira  iegionis 


Digitized  by  Google 


244   Sehnmder^  neue  Beiträge  »ur  aiien  Getchiohte  eto. 

Ulpiae  tricesimae ,  genannt  wurde  ^) ,  wie  auch  viele  andere 
RdaienlMte  ibrai  Naaiea  von  den  Legionea  erhielten,  di» 
ia  Ihnctt  ilB  BeMfMmfe«  1*1^»  ^  eriancre  aar  an  Italicm 
fa  SfaaieBi  aa  Lefio  (leai  Imtigea  Looa)  Oenaaaica  ia 
Rleinasien  o.  a.    Der  Hr.  Verf.  hat  nicht  erwähnt,  dass  die 
Angabe  der  Entfernung  von  Veteribus  nach  Culö  Trojana, 
XL,  wie  sie  auf  der  Peutinger'«chen  Tafel  steht,  unrichtig 
acia  aiat,  tea  llesa  Eatftraaaf  aieht  40  Milliea  hetrKgt, 
iaadefa  amr  ^ala«.    Wanaa  4er  VerlL  die  Aegabe  4er  Tab. 
Peut.  aai  to  tüim.  Aatoa.  eingekkuaaMHrt  bat,  liarSber  lässl 
er  uns  in  Zweifel,  indem  er  niehts  hierOber  bemerkt.  UikH 
er  vielleicht  die  Worte  für  unttcht  und  fOr  einen  apatera  Ein- 
sehab?  «der  will  er  ihnea  eiae  aadere  Stelle  aaweiaen,  oai 
iaa  Darf  Re^ea  bei  Gleva  ta  diaier  Colonia  Trajaai,  wia 
aie  aacb  lai  Itfaerar  geaaaal  wird ,  aa  erbebea ,  de»  Vor- 
gange Claver^s  oder  Wilhelm  s  folgend,  welcher  die  unrich- 
tige Zahl  XL  in  XXI  ändert,  nm  die  Eiitfernuiig^  zwiichen 
Xanten  und  Kellen  becauaiabringea,  abglekh  das  riehtige  MP 
im  Maeiaf  alebt 

Wir  bwcbaa  biar,  mm  die  gestacUea  Oriiiaea  aa 
libenchreiteB,  aaaare  BcaMilcangen  ab  aad  sprechen  nur  noch 
den  Wunsch  aus,  das»  die^^e  erste  Folge  der  ^jNeuen  Bei- 
trage^ eine  erwünschte  Nachfelge  erhalten  aittge,  wo2tt  es 
dcai  Urs.  Vcif«  aa  Staf  aicbl  feMea  wird,  aai  4ia  alle  aad 
MÜtlm  Oaicfakbl»  «ad  Oaafrapbi»  «aaem  dentehea  Laa- 
iea  baawr  a^br  aalMlmn  aad  faa  Irrthaaiera ,  wo  aia 
sich  noch  vorfinde n,  zu  befreien.  MUge  es  dem  Hrn.  Verf. 
bei  Herausgabe  der  zweiten  Folge  gefallen ,  die  Annerkun« 
§mk  biater  jadaai  aiaaplata  Abaciaitte  lolgea  aad  die  cttirtas 


1)  S.  R$m.  Denkmäler  der  Qegend  von  Xanten  und  Wesel  S.  232  fr. 
Das  Hiclitige  hatte  schon  Hadrianus  Valesius  in  der  Notitia 
Qalfiariun  p.  IfiO  geiehea.    Vergl.  Canaegieter  dia«.  de  BiUtes- 

b«f•^m  .  .. 


Digitized  by 


Sehmridtr^  Mie  BeUrdge  mr  aHm  Qeiekkkle  ato.  M 


Stfliten  wdrtlidi  aMracken  m  laiwa,  wu  Oebnodi 
Bvdiet  selir  erleichtern  i6rflle,  4a  dat  Nachsvehee  ange- 

fuhrUu  Stellen  bei  der  jrtzi^^en  Einrichtung  deg  Buclies,  für 
dessen  Ausstattung;  librij^pDs  die  \'erlaj;sliandlunjg:  lobenswerth 
gesorgt  hat,  ziemlich  viel  Zeit  erfordert,  zumal  da  jeder  Ab- 
sciuttll  feii^  J^andeni  Naomcni  der  AwMtkpif  kat,  walH 
read  forüaafeade  das  Aaffiadea  der  in  Teil  auf  cselgtea 
Aaaerkanf  es  erieiablert  haken  worden. 


Digitized  by  Google 


2.  3ftun|!lyfnhmalrr  tirs  d)rif!(i(^m  Ulttfrlaltera  In  titn  {lf)ftii- 

tonUr  ItaiUi.  fcipitg  1860. 

Den  Lesern  unserer  Jahrbücher  ist  aus  der  im  vorigen 
Befle  nitf  elbeiltea  Chrwik  des  Vereins  mIimi  beluuuit»  im 
der  sweite  Bud  dieses  bedenteaden  Dealuiftlerwerkes»  wel- 
cher besonders  dieRirehensehÜie  von  Essen  nnd  Anehen  su« 
ersten  Male  fast  vollständig'  publicirt ,  am  Ende  des  vorigen 
Jahres  erschienen  ist.  Der  Kunstfreund  wird  mit  Bcfriedi- 
fnnf  dnnuH  ersehen,  dass  dem  Vandalismus  der  Revolotioas- 
seit*  der  gefen  die  Deiiluttller  «ad  SymMe  des  chrlsülciien 
Glaubens  withefe  «id  so  vieles,  wonlt  der  flNNttme  Sinn 
unserer  Vorfahren  die  rheinischen  Kirchen  geschmückt  hatte, 
entweder  zerstörte  oder  zerstreute,  doch  noch  genug  entgan- 
gen ist ,  um  es  dem  Forscher  mdglich  zu  machen ,  die  fint» 
widLeluf  der  ehrisUichett  Kmist  im  Mittelalter  an  urs^rdoif- 
lidien  Oeniunileni  nachsaweiscn.  Mit  derselben  Sorgfall  nnd 
Schönheit  der  Ansffibrung,  die  schon  aus  dem  früheren  Bande 
bekannt  ist,  sind  in  diesem  Theile  auf  19  Blattern  (Tab. 
XXI — XXXX)  die  Kuasttrerke  abgebildet,  Vielehe  der  Ver- 
fasser In  den  üirchen  am  ITiederriiein  von  Wesel  bis  Cola 
avfgefteaden  hat«  nd  in  einen  beigegebenen  Texte  von  ld5 
Qnartselten  wnfassend  and  gründlich  crllvtert  Wie  A  aeh  e  n 
soiFohl  seiner  reichen  Schätse  als  seiner  historischen  Bcdeu- 
taug  wegen  bei  dem  Verf.  den  grössten  Raum  einnimmt ,  so 
wonea  aadi  wir  Torsngswdse  bei  denselben  veni'eilen. 
Wir  betreten  hier  idaea  durch  das  Aadeakea  an  Earl  dea 
Grossea  geweihtea  Bode8|  auf  den  naa,  wie  Cicero  voa  Athen 


Digitized  by  Google 


Mft,  ttirfendi  Im  Ifta  MMetsen  knm ,  ohne  aof  eine  6e» 
ftchichc«  XU  treten:  Qttftcuifie  Ingnähamr^  taaliquaa  hiito* 
rian  vesCigfiom  ponimiis. 

Als  Karl  der  Gr.  im  Jahre  794  den  Eiitschluss  fasste,  sei. 
MM  Hofe  statt  des  bisherigen  Waoderlebens  einen  bleiben- 
4a»  Anfeillialt  wti  aämtat  Rcfleruag  eiaaii  featcn  Mittalpuakt 
Ml  SebM,  kctlfuiteitita  dasn  swai  Grflada:  samt  dlieNoIb* 
iraadigkeil  drr  Caatfaliiallon,  oltaa  wekhe  ein  gronea  and 
au£i  verschiedenartigen  Elementen  componirtes  Reich  ausam- 
roeuzutiaiten  unmOglieh  sehien,  und  sodann  die  Rücksicht 
auf  den  Sachsenkrieg.    Der  Enfsehlus§  asur  Gründung  einer 
ftitctt  Residena  ging  in  der  That  unmittelbar  aus  dem  Auf- 
BtoMto  4m  Mmtm  im  Jahrns  bermr.  Oenn  man  braucht 
akk  nnr  in  Earb  iamallga  Lage  nn4  Sfhnniung  sn  ?ersefnen, 
•nm  ian  Btiniei'a  m  begrelfeii,  mh  dem  er  diesen  Krieg,  wel* 
eben  er  in  hofTnangsreicher  Jugend  begonnen  hatte,  jetzt,  wo 
seine  Jahre  sich  zu  neigen  begannen,  von  neuem  ausbrechen 
sah.    Eine  der  Hauptaufgaben  seines  Lebens  wäre  unausge-* 
fMirt  geblieben,  wenn  er  die  Sachsen  nicht  dem  Fränkischen 
Meie  cinverleihi  nni  dem  kirdillchcn  nnd  palUiachen  Sy- 
atem  toaellen  «ntarntarto  bitte.  Rfttcre  Brfbhrnngen  hat- 
ten Iba  bdebft ,  daee  dieses  Biel  mit  rartlbergehenden  Feld- 
Zügen  nicht  zu  erreichen  sei,  sondern  dass  ein  methodisches 
und  systematisches  Verfall  reu  befolgt  werben  müsse.  Daraus 
ging  sein  Eotachluss  hervor,  sich  nicht  mehr  aus  der  Nahe 
▼on  Sachaen  an  entfernen,  Ms  er  das  halsstarrige  Valk  durch 
Pntemiiimig  oier  Venrfcbtnag  gebnndigt  habe«  2ur  Brrel* 
Hürnig  Aestr  Absieht  wurde  ca  daher  nmhig,  in  der  Rhein* 
gfgead  einr  bleuende  Resldens  na  grinden,  an  der  es  bis- 
her dem  Fränkischen  Reiche  gefehlt  hatte. 

Die  Gründung  einer  Rei^iiien^  i^t  immer  in  der  Geschichte 
eines  grossen  Rriches  von  hober  Redcutung  und  die  Wahl 
4iu  Mca  naf  die  Ckaahiefce  desselben  oft  van  nicht  gerin* 
iem  WniuiM*  Dttai»  durah  sie  wird  der  Mirerpankt  des 


Refehefl  bestimmt  ool  seiier  Etttwickelang  ihre  Bahn  ange» 
wiesen.    Dass  Karl  bei  einer  so  wichtigen  Entscheiduiig  sieh 
nicht  vom  Zufalle  oder  von  persönlicher  Liebhaberei,  sondern 
voa  der  Httckskbt  «nC  da«  Wahl  das  Aakhaa  UUm  Um, 
darf  teQ  bei  ciaeia  Gharakler,  wie  d«r  adaift  irar»  wini»» 
aetsci.  Ifl  der  Tbak  war  nitar  der  VaraaaseCMttf  der  Bii^ 
heit  seiuch  Reiches  die  Wahl  vou  Aachen  eine  glücl(.liche  zu 
neiiiirn,  da  mit  ihr  der  natürliche  Schwerpmikt  der  Monar- 
cliie  getroffen  war«    Denn  wer  luüchte  xweifeln,  dass  ILhI 
der  Gr.  im  die  Daier  mi.  BallbarlLclt  iakiar  Mamcbia  ^ 
l^laobt  habe!    Wm  aber  aweb  foliliaeb«  llüWiMm  M 
der  Wahl  der  Besidte  der  HavpibcatiaMiaagBgruad  waren, 
so  schliesst  dies  doch  nicht  aus,  dass,  wie  die  Schriftsteller 
der  karolingiscben  Zeit  angeben,  auch  persönliche  Vorliebe 
des  iprossen  KOoigs  für  Aachen  eiiAschied«    ftrtiiah  in  iaa 
«In  genitali  aale'*  des  Miachs  raa  9^  QMm  oMii  a»  m 
verstehen,  als  ab  Aachen  Karls  OebnrtaafI  f«Ma»  irf,  «a»- 
dern  es  beseichnet  nnr  iin  Allgemeinen  die  eigentliche  Hei* 
matlkätatte  des  karol indischen  Hauses,  allein  auch  in  diegem 
Sinne  hätte  für  die  neue  Eesidens  kein  festerer  Boden  ge- 
wählt werden  hdnnen»  als  der,  m  den  «BSfctiigüsb  dAa 
Macht  der  Berrscheil^milie  empargavachaen  wni.  Büdlich 
trug  Karls  Vorliebe  Ür  die  warnen  Qnellen ,  die  Ihn  -  4m 
alte  Aquisgraiium  darbot,  nicht  wenig  dazu  bei,  ihm  diesen 
Ort  zu  empfehlen.    Schon  den  Hümern  waren  die  Heil^uel«- 
len  von  Aachon  und  Spaa  bekannt,  wie  die  ansfihrUohn 
Aiialyse  einer  solchen  Q^ille  in  iMde-  dar  Tnifisr  'hitf 
PUnios  (bisi  nat.  Uh.  XXXI,  cap«  8)  bawanf;  mnk  mmntm 
ohue  Zweifel  von  ihnen  Anlagen  m  deren  Henutsung  ge- 
macht worden,  die  aber,  da  sie  von  den  Franken  nicht  un- 
terhalten wurden,  nifider  verfielen.  So  sprudelten  dem  «lahr- 
himderte  IßUf  diese  warnen  GewSfser  'harvas»  ahne  4iiM 
etwas  nn  Ihrer  BinfiMsaRf  unilieiting  .gcschtrhc«  wlüs«  Veto 
dein  AngenbUflitc  an^  wo  Karl  hier  aeun  Kasiinyi  nntehiug. 


Digitized  by  Google 


JTMWiiteiimrr  im  tkrMUm  muMIm  do.  tm 


MmU  M  »Mr  ilks  mmI  Aich«»»  M  blilitfr  «i«e  TUla 
gtiitoM  «Mf,  TtnMMit  iidi  idiMil  ia  ds«  gtiüt  Stolt. 

Zver&t  liaiite  er  hier  ciiitB  PaUst  in  uocb  ^rossartigercm 
Styk,  als  der  frOher  ron  ihm  su  Injj^elbeim  mrtchlete  war. 
Der  f hanatii^e  kaiserliche  Palast  m  Ravenna  war  für  diesen 
Baa  nkbl  alleia  ia«  Masler»  aeadern  lieferte  aucb  aua  Tbell 
m  MatMlaliaii  aa  il^Mlbaa,  4a  4er  Paftt,  im  daicli  iia 
iiaifiMgiieit  4ar  Ranllagar  Ravcaaa  gaMHa,  itai  Rftaiga 
taii  4«ita  Bitl^  Naraiarliaeke  aa«i  NftaNLwerka  iraa  4aft 
abholen  zu  lassen  erlaublt-.  Su  ward  dfr  kaiserliche  Palast 
in  Harenna  abjg^elragen ,  um  in  Aachen  von  neticm  zusain- 
Biengc^etct  au  werdeu.  Mao  siebt  auch  bier,  wie  in  Karla 
Oeiiit  baamr  Mtbr  der  MaehiuBs  reifte,  die  kataerUcba 
VMbiirMfr  iMMtMaa  «a4  iril  deai  PalMla  4er  allea 
tmm  «arfc  i«aa  MtfbC  aal  Mkm^  abfr  Alfica  aa 
irariefea»  Aaeh  raa  Trier,  im  abcttak  elae  Röiaiich -kai- 
serliche Reeideu2  gewest*»  war,  licss  er  Prachtstücke  antiker 
KiibbI  sur  VerjtieruDjer  seine»  Palastes  iiacli  Aachen  ^chntfen: 
K.arolaa  amilvai  mrmor  et  nuseaai  yiurimum  de  Trrberi  ad 
iA^aia  fBlMi«!  wmk  <c«0(.  IVay.  ap.  Faita,  VlU,  ^l«>. 
Mm  iikJabrm  witf  liurtaa  aa  wail  fartift  4aM  ar  vaa 
Iwaagüfcwtrt—  fcaaala«  Um  «r  grMartIg  war,  dov» 
fea  wir  aas  4er  Bewan4eniB||f  der  Zeitgenessen  tcbliessen ; 
daM  er  gerdunif  war,  sehen  wir  daraus,  dass  nun  in  ihm 
die  Reichs«  und  Kiiclieii Versammlungen  gehalten  wurden- 
Leider  »i  ai»er  keine  8pur  von  ibai  übrig  gebliab«A»  4a 
flBÜlMM  V^a4a  liiarla  4ia  Grwta^  4i»  Kotnaaaaaa,-  ifltir 
alm  aa  la  AadHM  wie  ia  lagaUMto  Uara  flUPi  .aaf  Itia 
a«4can  gelaisep  halaa^  Bla  wanata  Qaelba  Ihm  Ka«l  W 
ein  Bassia  leiten,  das  geräamig  genug  war,  um  nebr  als 
hundert  Badende  auf  einmal  aufziinehroeu.  Er  selbst  w^r 
eitt  Irefflieber  Schwimmer  und  liebte  es,  in  GeM^ilschaft  za 
Jiadea,  so  dass  er  nach  Einhar4i  ^eafnisse  seinen  Uofstaiit 
WliiPiafMbiiar4a  aiil  iaa  Waüar  nahm  aa4  f  inh  laiMwink 


Digitized  by  Google 


mm  mbm  Nttt.  Dw  efai  m  froMcr  Kdaif  ^  wie  Kail  icr 
Gffotte,  w#  er  tidi  eise«  pniclilir«||eii  filati  baate,  Mdi  tlii 

noch  prachtvolleres  Guttedhauä  errichtet  haben  werde,  rer- 
steht  sieb  voa  sdhst.  lo  der  That  haute  er  eine  durch  einen 
flüdeafang  aiit  dem  Palasi  verhmdeaa  ftiidba  am  Ektm 
der  Jaagfiva  Maria ,  dia  rmk  ciaett  RcMcr,  wtt  BUkmä^ 
bafiliea  airfrahili  opm  cantlnicta  fManatwiri»  Van  dicaar 
Kirche,  dem  heu(i§^en  Aachener  IMüiiäter,  i^t  die  Rotuude  in 
der  Form  eines  Achtecks  so  erhaltea,  wie  sie  von  ILarl  daM 
0rossea  gebaat  wordea  ist. 

AacbM  ward«  alaa  van  796  an  der  MiUelpaakl  aMcr  Manl^ 
gtachafta»  vaa  wa  die  Befähle  aaagiagien  «ad  waMa  «Ka  Aa» 
richte  susammenlifren.  Es  war,  wie  es  veaNitbard  (Itb.lV, 
cap.  1)  ^enBiHit  v^ird,  srdes  prima  Pranciae  und  biieh  es 
auch  nach  der  Theilung  der  Monarchie  unter  Karis  fiakal^  da 
dafdi  dicae  die  Kiaheil  des  Rcichee  aklit  aufgalMhcn  warian 
aallta.  0a  laage  hier  Kaiser  Lalhar  i*  thraate,  war  im 
awlaelieii  Praalireleli  aad  DeaCseMaad  aiell  hlaaieliinda  Ln» 
tharingien  mit  seiner  Hauptstadt  Aachen  der  Kern  und  Mit- 
telpuulLt,  an  den  sich  jene  beiden  andern  Reiche  westlich  und 
aatUeä  ala  Fittgel  aalehnlea.  Allein  deai  CeatndpaaiUe  MUa 
die  Kraft,  hei  dea  fortwalireaden  Thdlaagen  nnd  der  Var- 
'rttekuii^  dea  aatarKcbea  Sehwerpaaktea  die  aach  Deccnlm- 
lisation  strebeuden  Elemente  des  FrUnkischeu  Reiches  zusam- 
roenzuhaiten^  und  es  war  noch  kein  Jalii  ituiidert  nach  Aa< 
cliea'a  Orfindung  vcitlossen,  so  lag  die  Hauptstadt  in  Trüoi* 
aiem  «ad  daa  FraDkiache  Keich  war  aal|feiast  Wie  IMriinr 
a«i  den  Vcrfklle  iea  aMraviuglicken  ReieiMa  die  MaelM  4er 
Kai^iager  hervorg;e;^aiio;ett  war,  so  erheb  ekh  jetat  aaf  4m 
Trümmern  der  karolingischen  Monarchie  die  Macht  der  Lu  - 
d  o  1  f  i  n  g  e  r.  Dieses  in  Sachsen  mit  der  herzoglichen  Wttrde 
bekleidete  Haas  hatte  dea  kraftfgea  VaHtsataai»«  den  ea  ba« 
hcmcbte,  ailt  kräftiger  Hand  aasaaNaeagebaltea,  nnd  wia 
war  nalMieber,  «la  4aia  nlt  den  Vebergewiabt  4er  Maiaht 


Digitized  by  Google 


KuniUknkmdler  des  chrisitichm  MiUehäen,  251 

auch  die  Krone  von  den  Franken  auf  die  Saclisen  ibergingY 
Dass  Deutsehland  nach  seiner  Lossreissniig  aus  dem  V  erbände 
der  karolingisdien  Monarchie  sich  nicht  in  so  viele  Könige- 
nidio  auflöste,  alt  et  vmchiedene  Volksstarome  und  Herzoge 
m  inm  Spitie  gak^  war  4tm  Ladaltoger  OMa  deai  Grat- 
M  m  miaakea*  Weaa  aber  aaeh  Aaehea,  aaaMehr  aa 
GiüiaaHirkta  dci  acaea  deotidieB  Reiehes  gelegen,  nkbi 
mehr  ala  dessen  Mittelpunkt  betrarhtrt  vvrrden  konnte,  so 
blieb  es  doch  als  dessen  Gehnrtssfatte  von  lioher  Bedeutung'. 
Deaa  liier  ward  Otto  2umKöni^  der  Dentsclien  gewählt  und 
asfiag  ta  4er  raa  Karl  4ßm  Qroasea  gestiftetta  Kirche  die 
Mkaag  aad  Krttaaag  aa  wie  die  Haldigaag  der  welcliekea 
anl  getaHchca  Greeeea.  Oer  BceiCa  vaa  Aaehea  Itcee  die 
deatoekea  ftoaige  ■!•  die  kereelillften  Nachfolger  Karle  iee 
Grossen  erscheinen.  Der  Thron  und  da«»  Grab  dieses  Herr- 
schers war  und  blieb  die  beiligste  und  ehrwürdigste  Rcli^aic 
4er  deutschen  Nation. 

Der  Verl;  bat  bmC  Fleiae  aad  Saelikeaafaiae  aaeligawlceea, 
tea  Aaelmi  am  der  Zeit  Jer  Rareliager  aafl  Otteora  aach 
viele  ftaaiteciiatae  Taa  bebeei  Wertbe  beeitat  Ob  la  der 
Zeilbestimmung  und  in  der  Auslegung  derselben  überall  das 
Richtige  getroffen  sei,  mflssen  wir  den  Arrh;tolo^fn  vom  Pa« 
che  an  beurlbeiieu  überlassen.  Dagegen  dürfen  wir  mit  vol- 
ieai  Reebte  Ibia  das  grosse  Verdieaal  auerkennen,  diese  Denk- 
attler  rallMaadIg  pablicirt  aad  aaaieBfUcb  aaf  Tab.  XXXVH 
«na  eiafeaaNil  elae  Abbildaag  des  Scbrelara  gegebeb  aa  fta* 
bea,  ia  welebcai  die  Gebeiae  Karls  deeOroeeea  rubea.  Weaa 
man  bedenkt ,  wie  viel  Mühe  und  Kosten  es  dem  Verfasser 
verursachte,  die  Krlanbniss  zimi  Hemriternehmen  des  Schrei- 
nes von  seinem  hohen  Standpunkte  zu  erlangen,  um  die  dar- 
auf angebrachtea  Bildwerke  abacicbnea  aad  die  lasebnflea 
abtcbreibea  aa  laMea,  sa  wird  naa  es  ihm  aichf  rericake», 
4aia  ar  dae  Vcrdleasl  der  Prieritat  grgn  die  Ceacarma 
4erer*  Ht  aeiaeQlte  aiiesbiaachten,  am  ihm  aavoradkaanaea, 


Digitized  by  Google 


für  sieb  kl  AMpmcli  nimiit   Alles,  was  sich  aof  Kftrig  des 

Grosseu  Beisetzung^  im  Münster  zu  Aachen  bezieht,  ist  von 
dem  Verf.  vollständige  zusammengestellt  und  kritisch  erörtert 
Würden»  Eben  so  hat  er  die  Grahcsdffuung'  darcb  OUo  UL 
Aach  den  Beikhte  des  Grafen  LsneUinOy  der  neNt 
Bisehftfeo  mit  den  Kaiser  in  die  Graft  hinabstieg,  gesehildeti 
und  endlich  die  Canonisation  Karls  auf  Veranstaltung  Frie* 
drich  Barbarossa  8  »nd  die  Nicderle^ung  der  Gebeine  des 
neuen  Heiligen  in  den  ScIireiBy  der  sie  gegenwärtig  um- 
scbllesst,  nach  den  Quellen  enbUt.  Natflrlicb  stelle«  dte 
MiaiV  vekbete  Schrein  sehnMen,  dieThatcn  iar«  tosh 
welche  sieh  Karl  der  Grosse  Anspruch  anf  tai  Heillfen«> 
schein  erworben  hat,  aber  nicht  der  wahren  Geschichte  ge* 
nUss  die  von  ihm  als  bewaffuctem  Apostel  bewirkte  Bekeh- 
rnig  der  heidnischen  Sachsen»  sondern  nach  der  Legende 
scino  Befchnptof  der  nng Itabifen  Samenen.  Dn  4ie  Veiw 
fertignng  des  Schreines  in  eine  Zelt  fUlt,  wo  bei  den  geisi» 
liehen  Geschichtschreibern  der  Gesclimack  an  fabelhafter  Le- 
gende den  Sinn  för  historische  Walirheit  zu  verdrängen  an- 
gefangen hatte,  so  darf  es  uns  nicht  wundern,  dass  der  fal* 
sehe  Torf  in  nshr  Anctorität  bcsasf»  als  te  wahrhafte  Bin» 
hard»  bssondeis  nachden  seit  den  Jahre  1198  Tnrfins  ligen» 
hafte  Gironil:  inrch  einen  päpstUdicn  Machtsyrncb  beglaubigt 
worden  war.  Denn  es  ist  bekannt,  dass  in  dem  genannten 
Jahre  der  Papst  Kalixtus  11.  den  Pseudo-Turpinus  als  echte 
QneUe  dir  die  Geschichte  Karls  des  Grossen  bestätigte,  so 
daio  9.  Watlenbach  In  aeinen  Werke  «her  DentschlaRda 
Gescbicbls^len  (S.  SdO)  sich  venveht  fohlt ,  «esen  Payttl 
selbst  als  Verfasser  der  dem  angeblichen  Turpin  zugeschrie- 
benen Vifa  Caroli  ]>Iagn)  et  Rolandi  au  bezeichnen.  Aus 
dieaen  JLegendenkreise  sind  also  die  Darstellungen  entnoni# 
nf  p  I  nrelcha  uns  der  Vert  in  woblgehingenen  AbbiUmgeB 
snn  ersteanal  vor  Angen  gcaleltt  nni  In  den  beigegebanctt 
T«M«  V09  S.  lOS  bis  a  m  ansldtfllch  eiUntort  hat  M 


Digitized  by 


Kumtdenkmäler  deg  chritlUchen  MUlelaUen.  SS8 

der  uiiverkenDbaren  Wichtigkeit,  welche  scharfe  Zeitbestia* 
nuof eB  fttr  die  Kunstj^eschichte  des  MiUelaltcn  haben,  yer- 
langen  die  hmlichen  SchaelMrbeiten  Ton  Emu  wie  der 
Brsgw»  eines  siebenaniigeii  Leycbtert  daselbet ,  eine  beaoii- 
dere  Enrfthnitiii^.  Denn  der  Heramp^eber  ^ibt  die  liistori- 
schen  Beweismiltel,  dams  sie  fromiiu;  Gaben  des  ottonischen 
Hauses  sind  und  macht  darauf  aufmerksam,  dass  sie  in  ihrer 
eigemhttmlicben  Pracht  Zeugiiiss  ablegen  vou  der  durch  die 
Kaiaeria  Tbeophano  in  DeaCaehland  eiageftthrtenByaantiBiicheo 
Geachnackiricbtiulf« 

Hicbl  Mobs  der  Kunsifirettnd ,  sondern  aac!i  jeder  f  reond 
der  Gescfilebfe  wird  sich  dem  Hrn.  Dr.  aus'm  Weerth  für 
seine  Bemühungen  zum  Dank  verpflichtet  füiilen  und  mit  ans 
wünschen,  dass  er  Unterstützung  und  Aufmunterung  finden 
möge,  um  sein  verdieostvollea  Weifc  rüstig  lortsosetsen  nnd 
glftckfldi  SU  beendigen 

9a  ftoMmta« 


3.  15«  Ärfiovid)tfr,  fWtfgltrt  bfoUfreino  für  CSffdjit^tö- 
unlv  KIUrti)um0huulie  ÜUeflfolf no :  Bit  ?lbtfthtrft]e  {Drr^rni 

16  Mffn  tu  8. 

Wir  h«bcB  ioi  vorigea  Vefle  dieser  Jaltfbftebcr  iie  kme 

Anseige  einer  IHoncigrafie  its  Gell.  -  Ratli  Slfller  und  Prof. 
Lohde  über  die  berühmte  Abiiikirche  von  Werden  au  der 
Ruhr  gebracht,  und  dürfen  desfilielb  um  &o  weniger  einer 
Uelteren  SdiriA  vergcMeii»  die,  wenn  aneb  nicht  mit  eo 
relehen  AbMIdnngen  nusgestnttet,  doch  ein  Jahr  froher  er» 
eeMen  nnd  In  Bemg  des  gebrachten  hieteriflchen  Materials 
gerade  van  der  spiiteren  Arbeit  zum  Aus^angspunlite  der  Uq« 
tersnchnng  gemacht  \H  urde.  Dtr  Verfasser  berührt  zunächst 
einige  Specialqueilen  nur  Geschichte  der  Abtei  Werden  nnd 
nnter  diesen  besonders  die  Annales  inperiaiinm  laMnediata- 
ram  liberamm  et  ezeniptamni  ecclcsiamm  Werdenensls  et 
Helnistadiensis  ordinis  s.  Benedict,  con^reg.  Bursf.  a  viro 
Historiarum  gnaro  domino  drc^drio  Ovrrhamm  praeposito 
Hclnstadietisi,  quondaoi  cellario,  Archivario  et  Priore  Wer- 
dinensly  geht  dann  nur  Beschreibung  der  EinseUieiten  des 
Baues  Aber  und  stellt  schliesslich  die  Daten  der  Baugeschichte 
nusauunen.  Von  dem  Bethause»  welches  der  h.  Lud^er  im 
Anfange  des  neunten  Jahrhunderts  errichtete,  rühren  demnach 
nur  noch  die  Seitenwände  der  Cr}'p(a  her,  die  dann  1059 
ihre  jetaige  Gestalt  erhielt  Da  darauf  lai  Jahro  876  eine 
Weihe  durch  Brabischof  WÜibert  ron  Cttln  gemeldet  wird, 
so  mnss  ein  Neubau  In  dieser  Zelt  angenommen  werden, 
welchem  der  untere  Theü  der  we&tlicben  Eirche  angehört 


j  Google 


Die  Abtcikircke  iu  Werden  eic,  ISft 

Die  gesammte  fibrige  Kirche  soll  dann  ans  der  ersten  Hälfte 
im  sfrdlflen  Jabrlmiidcrls  slunnen,  mit  Ausnahne  des  etwas 
splter  CBlttmdene«  Tharnes  auf  der  Viemof ,  weil  1119 
fast  die  f  aaaa  Kiidia  akbraanle*  Der  Verfasier  g lanbl  einen 
sweitea,  aiailicii  swlsciiea  nnd  IS57  reraieldetea  Brand, 
und  die  io  Folge  dessen  geschehenen  Neubaiürn  nicht  für  be* 
]an^reich  halten  zu  dürfon  ,  weil  der  auf  uns  gekommene 
ünmerhia  noch  romauiscbe  Kirchenbau  unmöglich  iu  Einklang 
am  bringea  sei  mit  dem  cur  Zeit  dietta  totsten  Brandes  sclioa 
benaebente  Bpllnenbog enitil  und  bat  vuni  kunalf  eicbiebüi* 
eben  Standpunkte  Im  Allgemeinen  auek  Recht,  den  ?erban. 
denen  lirebenbau  dem  Stile  nach  in*t  awOlfte  Jahrbaadert 
zu  ^etzeu.  Dass  in  diesem  Baue  aber  ein  merkwürdiges  Fest, 
halten  am  romauisclu  ii  Stile  nnci»  im  diri/ehnten  Jahrhun- 
dert sich  bekundet  und  der  letzte  grosse  Neubau  wirklich 
erst  nach  dem  Brande  von  1265  stattfand,  hat  die  Lohde*acbe 
Scbtifl,  wie  wir  In  der  Arttberen  Besfreebnng  denelben  er* 
wttbntcn,  iiwIcMUi 


Digitized  by  Google 


4.  Üeücr  erojane  (trinernr  Ülonaubrüdir  mn  %oftp^  Xfd^bat^. 
^tt  2  Köfeln  Ulli)  3  jgoi^fd^nittrn.  IHtni.  ^us  2iir  haifciU  l|af-» 
im^  Slootd^ilicrfi.  1858w  (ÜMoadm  a^edmckt  m§  irai 
Amgmi^BtHt  to  HL  Jahrg.       ^MkelieUwigw  te 

Ccutral-Commission  z«r  Brforschung  und  Erbaltiug  der 
Baudenkmale«.)    24  4. 

5.  üe  feritMniMeii  ^üfiltorlntpi^ra  iE  rMfi^  9mnt-> 
lAttton.  ibn  Sofrply  ^f^M.  Wm  a  (Aw  JcM 

Jahrbuch  für  vaterländische  Geschichte,  Wien  1860, 
besonders  abgedmckt.) 

Obgleich  die  beiden  Abhandlung^en ,  mit  welchen  der  auch 
als  Epigrapbiker  ausgezeichnete  Geschichtsforscher  die  AU 
terthiMfreuode  Oestreicha  beschenkt  hat,  daa  Rheiafcbiet 
svDlchat  nicht  angehcD,  so  Bltchte  doch  ein  knrsea  Referat 
iher  die  Ergebnisse  der  In  nuuimgfacher  Besiehnng  interea** 
sauten  Unfersuchuugeu  lur  die  Leser  unserer  Jahrbücher  H  ill- 
kommen  sein. 

Veranlaasong  zur  erstgenannten  Schrift  Ober  denBrfIcken  ^ 
ha«  Trajana  gab  den  gelehrten  Verfasaer  4er  nngewdbnlidi 
niedere  Waaamtaad  der  Denan  Im  Jannar  1856,  in  Felge 
dessen  die  schon  rom  Grafen  Marsigli  ün  Anfang  des  18. 
Jahrb.  auscrpsprochene  Ansicht,  (fass  Trajan's  steinerne  Brücke 
einige  Meilen  oberhalb  Orsova  nächst  dem  eisernen  Thore 
gestanden  habe^  vollkoanien  bestätigt  wurde.  Nach  dem  Be- 
richte des  Major  Inhrisevic  konnten  am  16.  Januar,  wo  der 
Waascntand  nach  den  Orsovaer  Pegel  V  4^  vnter  Unit  he^ 
trug,  16  Pfeiler  der  aHeu  Römerbrücke  Ober  dem  Wasser- 
spiegel wahrgenommen  worden.  In  der  Mitte  eines  Brtickeu- 


Digitized  by  Google 


fMtofi  fiiii#  rieh  ein  IMiMftftm  da^cMin^rt^  und  des 

Leberrcblea  des  IVIauerwerks  entdeckte  man^ Ziegelsteine  mit 
dfD  Sfempeln  COÜ  II  UISP  ü.  h.  eohors  secunda  Ilispano. 
mm  und  .  .  HICAB  u  ciiHon  ftkm  drum  ftiMuuwrui 
Bf  Hill  I 

Der  ymmtifB  BrickcabMi  fccgan  kM  mhIi  Bteaiigif 
te  cnrtra  Paeiwl^  Kriegei  gegoi  Dec^tfan»  wekltr  lieli 
JenAthif  ■■tCiwCfiBB  Mitte,  }eiocfc  seiwBeiTichaft  behielt 

(im  J.  103  n.  Chr.),  und  wurde  unter  der  Leitung  des  be* 
rflhniten  Architekten  Apolloriorus  von  Damaseiis  in  dem  nn- 
gkabÜch  kiirxea  Zatiaiun  Eines  Jahres  voUeftdet;  eiseThat- 
mAti  m  ädt  mHt  mm  Wtukkim$m  Hmbdtm 
■Mnrafeot  ffritlam  iUtty  talen  «iaadBea  AUkeilMifci 
im  Wmma,  beMslm  MMnkkm  WßtHbtufpen  bttbarl- 
seberVOlkenehaften,  besÜMito  TMIe  des  Baues  beraustelleo 
angewiesen  wurden. 

Die  Hauptsteile  über  die  Construction  uad  die  Dimensions- 
verbaltiiisse  der  Brücke  bietet  Dk  Gassius  (lib.  56,  13) ;  sia 
haUi  also:  '^Bs  tM  10  Pfailer  aas  QaaiciilcioaBy  diaBOka 
ätntHkm  baCrtgt,  wgaMchMt  die  AndaMaMl^  MWtm,  dia 
Braita  aber  «0  Faas.  Dia  Pfeiler  aelbat  stebaa  170  R  vwa 
einander  ab  uud  sind  durch  Bogen  miteinander  verbunden. 
Sie  sind  in  dem  wirbelvollen  Wasser  und  auf  dem  lehmigen 
Baden  aufgeführt  worden,  dt  im  mau  konnte  den  Fluni  mr- 
gaBdwaluB  abMea".  Dieselben  Ittaasaagaban  gibt  der  a|i- 
lere  byaaiitiiiiicke  Bchiiflileller  Tsetaas  (Jaano*  Taeti.  OiiL 
Lfl  ▼.67 ff.)  aad  lOft  nach  aas  dem  Werke  des  PatriciBa 
Theophilus  die  interessante  19«»tis  bei,  daas  der  Architekt 
Apollodur  den  Brückenbau  in  der  Weise  bew  erkstelligt  habe, 
dass  er  Kasten  oder  Kammern  im  Flusse  angelegt,  in  der 
Länge  raa  ISO*,  in  der  Breite  von  80'  aar  Fnadiraaf  der 
PleUer. 

Dft  ea  dfe  Qfemen  dieKT  Anaeife  ftbenehraitiii  wflida^ 
welllfl»  wir  des  Venadi  das  Tevf.  fheib  «aa  dea  Angabe« 

17 


4m  INoCistfaM»  TmIm  tMwfiHs,  «Mb  ftwte  jing»! 
MfcilcIhtB  LMlmtmMlHnfen  te  Herfan^  4«i  BrtclM* 

baues  naher  zu  ermitteln,  wiederg^ekeo,  8o  heben  wir  dtraas 
nur  hervor,  dass  nach  Vollenddiig  eines  DritleU  der  Brücke, 
die  von  einer  vorspring^enden  Landznn^e  «m  linken  Donw« 
ifnr»  in  teNike  its  hMtigai  Ortta  Tim  S«rMri%  aosfisg, 
«Bttr  dca  ÜBTtigea  VMm^  die  Mf  4mi  Laad»  ilaatai,  aar 
Aufnahme  eines  nnssarmes  eia  Caaal  gegraheo,  and  die  aus-» 
^eg^rabene  Erde  zur  Auflschüttong^  einer  kOnstliehen  Insel 
gegea  die  Mitte  des  Stcaaes  Tcrareadet  wurde.  Barch  Ah- 
dawaagea  lagta  aaa  KaMM»  to«  IW  Llofe  aM  W 
Bnita  ki  Rmm  trackca.  Aaf  «iaganuHite  BMcaalMM» 
woriaa  dia  Rltikr  gakaai  Mar  dia  taMera  VafkteMaair 
bestand  aus  Qnadersteinea ,  der  mittlere  Thei!  war  mit  ge- 
mischtem Mauerwerii  gefflllt.  Da  die  auf  4^  beiden  hohen 
Ufera  erbaaten  Castclle  nit  der  Brttcke  dmaifcn  in  Varbis. 
dang  itandcfty  das  man  var  taa  ibnan  ans  anf  im  BHhdUn- 
weg  gelangaa  kaaata^  aa  «Malen  die  HNIer  fai  einer  aekr 
ansehnlichen  Hohe  aufgericlitet  sein.  Jedoch  scheint  die  An- 
gabe der  Pfeilerhohe  von  150'  bei  Dio  Cassius  ungenau,  au- 
mal  er  erwfthal,  data  tte  Jtadameate  in  dem  Hi^henmaaM 
niaki  inbagrita  wtm.  Okne  die  beiden  BriokenkOfie  wn- 
reo  es  SO  BMer,  welebe  fai  ihren  Axen  17^  vearinander 
abetanden.  WeH  aber  jeder  Pfeiler  SO'  Breite  hatte ,  so  be- 
trag  der  Dorchlass  zui<$ehen  den  Pfeilern  oder  ihre  Span« 
nenweite  nur  ISO'.  Da  die  Breite  und  der  Abstand  aller 
Pfeiler  gieick  ist,  ta  ergibl  sich  aM  den  SO  Pfeilern  alt  im 
kaiden  IMekenkg^fen  die  Bntfbmnng  der  beiden  Ufer:  Sl  X 
170=8699'  rtnaieek,  wdefiesMass  der  gegenwärtigen  SimM»* 
breite  an  der  Stelle,  welche  596  Elafter  oder  3567  M'iencr 
Fuss  beträgt,  sehr  nahe  entspricht  In  der  Frage,  ob  die 
PfeilerverbindungcQ  aoa  gewölbten  Bogen  eder  aus  Holaoo». 
stmctiancn  beataaden,  eatsoheidet  sich  fln  Aackkack  aekan 
ana  Btdulckt  anf  Dnntr  nnd  Feitigkeift  dec  Bkaenweikea 


Utbm'  Trtiam  itelnenie  DonmibriMi^  ete*  SS9 

fir  steinerne  Bogen  und  einen  steinern pn  Uebergangswe^, 
•hoc  bdiMpteB  m  wdllea»  i9M  nicbt  die  GUIevica  and  man* 
des  Beiwerk  der  «bentCB  BrIckeBbedeekinis  roo  Holl  ge- 
wcica  leia  Uraen. 

Dieser  Wunderban,  der  schon  auf  Münzen  Trajan's  vom  J. 
]04  erwähut  wird,  und  für  die  Ewigkeit  berechnet  schien, 
nuissie  schon  nacii  zwei  Deceuoieu  dem  Ideinlicbcn  Neide 
Btdrians  Cailen.  Unter  dem  Vorwande,  die  steinerne  Brflclce 
Uttoe  den  rftaisdieii  Bcidie  gefihriicii  werden«  d«  sie  die 
BUrtlelie  der  Barbafen  erleichtere«  Ucw  er  den  oberen  Theil 
der  Brflcke  ibtrageo  und  die  steinernen  Bogen  sprengen. 
Nur  die  hohen  ßiuckeiipfeiter  blieben  stehen  aJs  traurige 
Denkmftler  des  Riesenbaues.  Der  NVid  über  den  Ruhm  sei- 
nes grossen  Vorgängers  sollte  auch  dem  Erbauer  der  Donau- 
brtteke  Terdcrblicli  werden.  Der  kiiserlidie  Dilettant  in  der 
Bankmst  liesa  den  genialen  Kflnsfler,  naebden  er  dessen  Ta^ 
lent  noch  fttr  seine  Banwerke  ansgebentet  hatte«  hinrichten. 

Später  benntite  Constantln  der  Grosse  die  steinernen  Pfei- 
ler von  der  Donaubrücke^  in  deren  Nähe  auf  dem  mOsischen 
Ufer  der  Ort  Egrta  enstanden  war,  zum  Bau  einer  neuen 
steinernen  BraclLe«  deren  oberer  Theil  jedoch  bald  darauf 
von  den  ROnmi  selbst  wieder  abgetragen  wurde. 

Als  Resnltal  der  gediegenen  Monographie  steht  also  «n- 
widermiich  fest,  dass  die  TrajansbrOeke  nicht  In  die  Nähe 
der  Alntanflndang  in  die  Donau ,  unweit  Gieli ,  wie  nach 
Schwarz  (Plin.  Panegryrir.  Prarfaf.)  neuerdinj^s  Prancke 
(sur  Geschichte  Trajaus)  und  B  ü  d  i  n  g  e  r  angenommen  ha- 
ben, SU  setzen  sei«  sondern  nur  zwischen  dem  walfachisehen 
Drte  Tnm  Sererln  nnd  dem  serbischen  Dorfe  Fetislan  (Cla- 
dorn)  erhant  werden  konnte. 

SchHesslleh  hemetken  wir  noch,  dass  knrs  ▼or  Erdftning 
des  Dacischen  Krienkes  Trajan  den  schon  von  Tiberius  be- 
gonnenen Weg^,  vvelclicr  einlöse  Stunden  oberhalb  Orsova  am 
sädliclien  Donaunfer«  längs  dem  Strome  durch  die  Felsen 


MD       lieber  Trcfjam  Mtetueme  JPonaubrucke  eUk 

^ebauea  wurde,  voUeodeo  liess,  was  durcb  folgeude  ia  dctfi 
Felieii  Mlbsi  eiBgebavm  Inschrift,  4crea  MU  UMm  ver* 
stdMUMUea  Zeileii  der  Verf.  oack  AniefJi'«  Vorgaag  gal  Imw 

gestellt  hat,  bezeugt  wird; 

IMP '  CAE8  *  Dl  Vi  *  N£aVA£  *  F 
NERVA  T&AI AN V8  •  A VO  *  GERM 

PONTIP- MAXIM VS  TRIB  PüT  UU 
PATfiE*  PATRIAE  COS  ÜU 
MONTIS  [ET  FLWI]  DAN[VBI  RVPlJBVS 
SVP[ER]AT[IS  VIAM  PATJE  [FECIT]. 

Die  %  Abbaadlnaf  biclet  etwoU  fttr  die  reaiiicliea  Rrkfs» 
aICertlrihieff  ala  fir  dieGeidiicMe  ftberhaapi  rMIkche  Beldu 
mng.  ZoBlelst  itellt  der  Hr.  Verf.  dea  biiber  «ehwaakeadea 

Unterschied  zwischen  Britaani  uud  Brittones  in  der 
Weise  fest,  dass  unter  ersteren  die  Bewohner  des  eigentli-» 
chea  oder  r^Maischeo  Britanniens,  das  durch  Schutswebrett 
roB  Biitlirbara  aad  Caledaaia  geMhiedea  war,  aatcr  leto» 
teiea  aafiüiglich  die  aaeh  aicbft  der  ritauichea  Hemchall 
unterworfenen  Bewohner  Britanaieas  zu  verstehea  selea. 
Nachdem  zu  der  früheren  Britannia  propria  zwei  neue  Pro- 
vinzen, Brit.  Prima  s.  loferior  und  Br.  Secunda  s.  I^uperior 
(Wallis)  errichiet  warea»  erhieUea  die  ^ewohaer  diesfir  bcmb 
Tbeile  Toraagsweise  dea  Naaea  Briltoaes. 

Britaaalfiefae  Auiiliar(nip|»ea  kowaen  erst  nach  de«  4M 
n.  Cbr,  vor,  als  der  Kai.ser  Claudius  die  ersten  festen  Er- 
oberuogen  auf  der  Insel  gemacJit  hatte.  Wir  finden  diesel« 
beo  saerst  am  Rhciu  gegen  die  Genaaaca  verwendet;  eiaa 
festere  Eiathellaag  aiit  dea  BeaeicliaBBgea  Gehörtes  RrilaiK 
aieae  (die  aaeh  der  Aaalegle  eigeBtlldi  Coh.  Rritaaaanui 
heisscii  solHen)  und  Coh.  Brittonam  verdanken  sie  dem  Kai- 
ser Vcspasianus.  Vom  Rheine  verlegten  sie  die  Kaiser  des 
Fiaviichea  Hauses  besooders  ia  die  Donaulftnder,  indeai  wir 


Digitized  by  Google 


lieber  Trajm$  siememe  Donaubnicke  etc.  861 

in  Pannonien  schon  am  Ende  des  1.  Jalirh.  eine  Coh.  I  BrU 
Uanica  uud  eine  Coh.  1  BrittODttm  finden. 

Beide  CokorUa  encbeinea  bald  mit  dem  Zusätze  miliaria, 
t  sie  sUegoi  rom  im  f^wftlmUeheii  Stand  rooMOHaiui 
mf  die  Zahl  1000.  Dia  Cab.  I  Brilaattica  niliaiia  atand 
te  Jahr  110  naeh  etnea  ron  Raisfr  Trajan  für  Rftlfstnii^peB 
in  Dacien  gegebenen  IHilitnrdipIom  unter  denselben.  Zahl- 
reicher  sind  die  Cohortes  Brittoninn,  wovon  sich  mehrere  mit 
der  Zahl  1,  dann  aber  auch  mit  der  Nummer  11,  III  und  VI 
Bachweisen  lassen.  Eine  Coh.  I  Brittonnm  kommt  in  Pan* 
anniea  iniXB5  mtar  Danitlan  ?or,  wahiichciBlich  dieselbe, 
wieleba  In  efncai  HilHirdipla«  ilea  Kaisen  Antoninns  Pius 
TMt  J.  145  Goh.  1  ülpia  Brittonnm  f esannt  wifi.  An  der 
mittleren  Donau  AnHet  §ich  im  J.  114  die  Coh.  Au^.  Nervfa 
Parcen^is  miliaria  Brittonum.  Keine  der  britannischen  Au* 
jdliartruppea  hat  aber  grossere  Wichtigkeit,  als  die  schon 
««I  lidtit  enrabnte  Ala  Britannica,  welche  bald  Ala  Biit. 
flüiftila,  Ala  ficria  Brit.  MXL  iMwm  loMMmn  wmA  Ala 
I  PI.  Anf  .  Brit  MIL  C  R.  bclgenamt  wirl.  Tespailan,  wel- 
cher ibr  den  Beinamen  Flavia  gegeben,  sandte  sie  vom  Rhein 
nach  Pannonien.  Noch  unter  den  Flaviern  erhielt  sie  weg^en 
ihrer  Tapferkeit  den  weitern  ehrenvollen  Beinamen  Augusta. 
DerlSusata  Civium  Romanorum  rOhrt  naeh  Aschbach's  nn- 
iMrtrellell  ficbtl|[fr  Ansiciit  dafier,  daas  in  ihren  Reihen  auch 
iMehe,  weide  berdts  anagedlent  nnl  iu  i6iMie  Rttf  er- 
rechf  'eiMten  hatten,  fbrtüenten;  ^ 

Eine  ansffthrliclic  Besprechung  widmet  der  Verf.  der  In- 
sehrift  eines  jetzt  vpriorenen  vielbesprochenen  Steines,  der 
sieh  früher  in  Wien  befand,  und  stellt  den  nur  in  einer  feh- 
lerbaften  Abschrift  rorhandenen  Text  (Grater  543,  7.  Orelli 
n.  'B04I),  niif  Benutinng^  von  Th.  Monunsens  Verbesserung 
des  sinnlesen  nTR.  ITAUa  In  der  4.  Z.  in  TVR.  ITALiCI, 
Mgenioi^u^  her: 


"üiymzoü  by  Google 


963       V^btr  Trojans  Mlßmerne  JhmutMkke  «fe. 


T-FL*VBRECVND 

MAG(untiDns)  EQVES  ALAB 

1  PLA  AVG  BRlT  oO 

C-R'TVBm  ITAUCi  AN 

XXXX*S-XIX*H*S'EST  EX 

TEstonieiiti»  PRIMINVS  VBXillarrat 
INGENVvS  UEREDes  fposuerurit]. 
Mit  gleicher  Sorgfalt  erlttuteri  Hr.  Aschbach  eine  in  diesen 
Jahrbüchern  (H.  XVI,  S.  107)  von  Untwseichneteii  bespro* 
chene  Insdirift  auf  T.  Varins  CUmum  m  der  Paaaoaiiclm 
Stadt  Celeia  (Cilly),  welcher  hohe  Staataimter  vmi  ansehn« 
liehe  Milttärchargen  bekleidet  hatte  vnil  suletzt  Staats  «Se* 
kretär  zweier  Kaiser  und  Sfatthaller  in  Dacicn  ^eweseu  war. 
In  Pannonien  befehligte  er  die  Ala  FL  Auf*  Brit.  Mii.  Civ. 
Roflky  die  jedoch  eanCach  in  den  von  vier  Seitco  de«  Var. 
CIcMeaa  gewidneten  laecbrMlen  Ala  Britawdca  MSL  f  cMumt 
wird.  Der  Verf.  herichtif  t  die  Ton  KuM  (Sebrifle»  iw 
Ver.  f.  d.  Geäcli.  von  Inneröstrelch.  1.  Heft)  aufgestellte  An* 
sieht,  wonach  T.  Var.  Clemens  iu  die  Zeit  der  Kaiser  Dio* 
dettaa  und  Maxloilan  fallt,  dahin ^  dasa  er  unter  die  Regie- 
mng  dcaM.  Anrelina  und  Venia  wa  aetsen  aei«  DerflanpU 
hewela  hlerlBr  beruht  auf  einer  hlaher  gann  flhenebenen  SteUc 
des  Die  Cassius  (B.  71,  12),  woraus  erbellt,  dass  die  roiui- 
sehe  Provinz  Darieii,  wdche  in  der  Zeit  des  M.  Aorel.  voii 
den  Vaudaleu  beunruhigt  wurde,  an  dem  dortigen  Ctemeon 
(der  offenbar  mit  unserem  T.  Var.  Clemena  identisch  iat)  einen 
kriftigen  und  unsichtigen  Feldherrn  hatte.  Die  grosse  Rh» 
renlnachrlft,  welche  gegenwärtig  in  der  HofbibUothek  von 
Wien  sich  befindet,  wird  nach  einer  genauen  Abschrift  in 
einigen,  jedoch  unwesentlichen  Punkten  verbessert. 

Mgt  es  den  nit  wichtigen  Antsgeacbiften  beirautmVerf. 
vergönnt  sein ,  anch  fernerhin  seint  Muaiiftiwdcn  ihnlichcn 
far  die  Alterthunswlflsenschaft  fruehtreiehen  Forschungen  su 
widnen*  s»  v^re«deAliena« 


Üiyiiizeü  by  Google 


IT.  ■iierilM. 


1.  Adn&matui,  In  dem  9.  Hefte  S.  Gl  an  1  lu  lern  14.  Hefte 
S.  98  dieser  Jahrbüchor,  wo  der  Naino  AduaniatUB,  Adnamatiua  vor- 
kommt, hat  der  voratorTjene  Prof.  Lorsch  Mehrercs  zuaammengeatoUt, 
um  daraus  dicsori  Namon  zu  erklären.  Dio  begonnene  Unt«r8Uohung 
Ist  nocli  keiaeäwega  an  ihrem  Ziele  angelangt  uiid  wir  halten  63  daher 
der  Mühe  werth,  für  den  Fall,  dam  Jemand  diese  l'ntcrsuch unj^  von 
Neaem  aufaekmen  wollte,  Folgendos  zur  Berücksichtigung  hier  nufzu- 
Eeiohnen.  NaoIi  einem  kurzen  Berichte  von  Dimftz  zu  Laibach,  in 
den  „Mittheflungea  des  hutoriachen  Yereina  für  Kiaia,  Im  Not.  1859/ 
h&t  mtn  dort  einzelne  Münzen  mit  dem  Namen  Adnaniat  gefunden, 
welche  von  Einigen  fiir  Blavonische,  von  Andern  für  celtiaohe  Münzen 
orklrirt  werden.  Auf  diesen  Münzen  &toht  entweder  Adnomat,  oder 
auch  abgekiir7-t  Adnam.  Man  hat  diese  Aufaclirift  in  z%vei  ^Vii^ter  getheilt 
Adna  mat  und  die  ^Jün7Q  aU  eine  Blavouiacho  erklärt.  Der 
Name  Adnamatus  auf  den  bozelchnoten  lateinischen  iaschrlftcn  in  die- 
een  Jahrbüchern  verdient  jedenfalls  hier  in  Betracht  gezogen  zu  wor- 
den, Indem  er  iuber  jcno  Münzen  Licht  ver'hreiten  und  von  ihnen  em- 
pfangen kann.  Wir  erinnern  zugleich  an  die  neuesten  zu  Bingerbrück 
gefundenen  Inschriften,  aus  welchen  hervorgeht,  dass  DalmatOTf 
Bewohner  der  römischen  Provins  lUyrlcum ,  sich  unter  den  Truppen 
befinden,  weloha  die  Römer  zur  Yertheidigung  der  Rheingrenzen  hier 
•ufgestellt  hatten.  Die  eine  Insolkrifl  von  Lersoh  mit  dem  Namen  Ad- 
namatitts  wurde  su  CSlii  gefundMi  ^e  andere  mit  dem  Namen 
A.dnamatni  sa  Basel  u.  s.  w.  Die  a.  ».  O.  in  den  Mitthellangan 
iVr  Kraln  besprocbeiw  tüinzo  hat  auf  dem  krtM  oapat  di«ddmA« 
tnmi  »Qf  dem  Eerers  equitem  oitato  oareu.  YgU  auch:  neue- 
•ter  Fund  römischer  Insohrlften  In  CUU}  heschrieben  von  Bieli^rd 
Ka»bl  im  IX.  Hefte  des  hUtoriaoh«n  Yerebit  fdr  Steiermark »  wo  d«K 
Harne  Ada «a tot  FlaTiaia«  aif  etaem  Tottvatelne  veikoBiat. 


Digrtized  by  Google 


fM 


BUeeUm^ 


2»  Jnppli  er  enlintiiAlii.  In  46ai96.Hafld  ^«mt  J^Midi^r 
8. 119  ist  alnaliiioliilfl  aus  StelMiDuk  inttgetlialU  würden«  daran  ante 
Z«il«n  also  Unten:  I.  O.  M.  CYLMRIA.  Dm  SohwIeKigiCe  in  dlmer 
Inrahilft  wir  die  ErUirnng  dee  Vortei  0  VLUINA.  HenrKnaU  lutte 
die  Deutung  nnf  Terseikledenen  Wegen  Teraaeht ,  ohne  indeaaen  su 
einer  ilolftem  Ansieht  so  gelangen.  An  dev  oben  Angegebenen  Stell« 
dieser  JabrbOehor  wnrde  neuer  Yenneh  dieiee  Wert  sn  denlea 
angestelli  nnd  nun  sohielbt  Hen  KnnU  darBbtr  In  leinan  eplgraphi- 
sohen  Ezcursen  im  Jahre  1858  wie  folgt: 

„Ich  habe  ihre  Deutung;  nach  verscliiedenon  l^icMungen  hin  Tersuchi, 
Aber  mich  genüthigt  go^chen,  vorderhand  l^ji  ihrem  Wortlaute  stehen 
tu  bleiben  und  sie  mit  CVLMIN.VTVS  zn  erklären.  Am  Walirschein- 
lichstoa  war  es  allerdings,  da»8  sie  daBseibe  an  louten  wolle,  was  diu 
Kelten  unter  Poeninas  Terstanden ,  nämlich  den  auf  den  Hohen 
wohnenden  Jupiter*).  Allein  für  den  kehischen  Beinan;en  wollte 
kein  Auedruck  in  der  lateinischen  Sprache  zusagen.  Besser  gestaltete 
Bloh  der  Yersuoh  zur  Deutung  und  Wiedergabe  dieser  Sigla  in  der 
grieehisoben  Sprache,  welchen  Herr  Professor  Braun*)  gemacht  ha^ 
indem  er  sie  Ton  dem  griechischen  Worte  axQis  Culmen,  Bergspttae« 
Berggipfel  ableitet,  wehet  das  Adjeetiruni  (nttXQtog  oder  intaxQios  ge- 
bildel  ist*  Denn  da  man  sieh  im  ganzen  Cfarieohenland  den  Jnpiter 
als  nitf  den  hMsten  HShen  wohnend  Tontellte,  imd  er  daher  aneb 
den  Beinanitti  ii^Do^tos  erhielt ,  so  war  es  folgerecht  an  eeblieiaeni 
dais  die  SiglaOTLUINA  dieselbe  Bedeutung  liaben  müsse.  Nor  han- 
delte et  sieh  noob  um  Um  Biegung  In  der  lateinischen  Spräche,  denn 
das  Wort  CYLMINATYS  drückt  den  wahren  BegrilT  weder  nacb  der 
keltf sehen  noch  nach  der  gxleohlscben  Sprache  gebürig  ans«  llaeb 
dem  Berichte  9  welchen  Dr.  Theodor  Ifommsen  über  die  Brgeb» 
nisse  seiner  epigraphisehen  Reise  in  denÜsterrfllchiscbenDonauUCndem 
der  künigl.  prenssisehen  Akademie  derWissensehaflen  Übergeben  bat 
hat  der  CDlier  Stein  Über  die  Biegtmg  der  unTolUtKndigen  Sfgla  GVL- 
MINA  selbst  Auskunft  gegeben.  Mommsen  hat  nämlich  bei  Besich- 
tigung dieses  Steines  im  August  1857  entdeckt,  dass  darauf  CVLMI- 
NAIi,  d.  i.  culminali,  stehe,  und  culminalis  ist  eben  jenes  lateinische 


1)  PreUer,  rüm.  VyttMaogin.  1868*  6.n& 

8)  Bonner  Jahrbücher.  IS.  Mif.  S6.  Heft.  S.U9-»1U» 

d)  Moaaisbeiieht  dir  Akad.  d.  W.  m  Min.  19(7.  &dfi4. 


Digitized  by  Google 


MfMtaB,  wMm  dam  Mflt6]i«i  Po«fllMt  4Mn  griMliM«« 
l>wwyog  vo1lk»niB6n  «Affpiiabt  All  iak  den  State  vor  M  Jahcm 
M»  «itlia  KU«  wh,  mr  toMf  nur  CVLUIMA  sa  loMB.  Et  lH 
JälM*  nOglleh,  dMt  tar  Butlittebt  L  obig«  atgU  nU  Kallu, 
«ftiol»  Tw^eakl  war,  md  in  Fdge  dM  Wlttamagt-EinflaM««  toa  ««U 
tor  nUoilligMtit  w«rd}  d«Hi  J#tal  IM  ildi  dlMerBmbMM  MhM  . 
Mf  «ine  Bntfoniiuf  rw  ml fiduMoi  MUab  «itoMai  «rielek  mieb 
4M1 18.  Apiil  18U  M  Bi«in«r  Venroiidmnf  Mibtt  «UisMgto.* 

S.  In  dem  27.  Hefte  S.MI  hat  Herr  O.-O.-L.  Freudenb«rg  ein« 
Bronzstatuette  dos  Morcur,  welche  bei  Weingarten  gefunden  worden, 

besprochen,  und  Auf  die  eigenthtimlicho  Haltung  der  Attribute  An 
dleier  Statuetto  aufmerksam  gemacLt.  Vor  einiger  Zolt  hat  man  sa 
Worcester  (Shropshirc)  in  I'n!;'land  mehre  romidclio  Antioaglien  von 
Bronze  gefunden,  z  B.  SchlÜBdcl,  Fibulen  u.  a.  w.,  cino  Statuette  der 
Diana  und  eine  andero  deä  Mercur.  Die  let/tero  entspricht  vollkom- 
men der  Ton  Herrn  Freudenberg  besohriebenen. 

Prof.  Brftun. 


4  Weiel.  Die  Houben'sche  Sammlang  romitoher  Altorthiimcr 
besteht  nicht  mohr,  seitdem  sie  am  4.  und  f).  Juni  d.  .T.  durch  rlio  zu 
Köln  abgehaltene  Versteigerung  In  alle  Welt  zerstreut  worden  ist. 
Der  Rest  derselben,  aus  einer  grossen  Anzahl  tok  rümischen  Thoa- 
g<*fisMn  bestehend,  wird  Im  September  d.  J.  theUs  In  Xanten,  theils 
in  KQln  versteigert  werden.  Die  Räume  des  Museums  in  dem  rer» 
kauften  Hause  des  verstorbenen  Houben  werden  künftig  su  LehrsHlen 
für  die  SU  erriehiende  gelstUeke  Knabensohule  dienen.  Da  ein  Ver- 
kauf der  Sammlung  Im  Ganzen,  wie  de  wohl  nloht  wieder  In  Xanten 
in  einem  solohen  Umfange  stoli  erneuern  wird »  lieb  al^  maMa^ 
llesa ,  obwoM  es  der  Wnnsoh  des  Besitzers  geiPOWB  mur;  lo  sahen 
sieh  die  Erben  gen5thigt,  das  mit  tielen  HShen  und  bedeutendes 
Oeldopfem  gesammelte  Erbthell  zu  versteigern.  Es  bt  su  bedaeenii 
dm  diese  fOr  die  Kaltorgeiohiobie  dee  BbetaUndee  eo  wiehtige  Saam^ 
lang  bat  xerspllttert  werden  müssen  und  dua  der  geiingate  Tbell  der* 
lelben  am  Rhein  geblieben  igt;  die  eettanilen  md  seblteeten  StSeke 
elnd  in's  Ausland  gewandert,  mefot  aaeb  EngUad^  Fire^teteb,  Bel- 
gien und  Holland.  Ton  den  hmkMMaim  der  eebtoile«  der  bei 
BuflaMitan  im  J.  1861  gefttndeoe  Chmbeleln  dee  Tieviien- OL  Jklla% 


Mfgtn  IrtMti»  Tolttiui  TOQ  d0f  XXI.  Legloa  imd  dar  b«I  Atlwf 
tad«M  md  In  dm  J«]uMoli«m  da«  VeraiBi  Jafaty.  Xn.  H.  1  ba» 
aaluiabafta»  doiok  ScüiaakaBg  dar  1iaabaa*«ahiii  Eiban  In  daa  Mal. 
aaka  Muiaim  YalarUndbahar  Allaviliiliiiar  aaali  Bant,  da«  as«irata- . 
Mn  dar  AlatiMa  lia«  dar  l^rtwadahaala  npasnOL  Dia  In  alnaM 
frinkisohen  Grabe  gefundeneii  Oeganstiiade,  wosa  dar  bisher  für  efai« 
Fürstenkrone  gohaltcno  metallen©  Kübelbesohlsg^  gehörte  (s.  JaKrb.  d,  Ver, 
Jahrg.  XIV.  2.  H.2S.  S.  73}  üud  Kigontlmni  eines  englischen  Antiquara 
geworden  (für  21  Thlr.  5  Sgr.},  wie  auch  der  für  20  Thlr.  verkauft© 
DreifuRs;  femer  drts  vergoldete  Füllhorn  für  67  Thlr. ;  die  Bronzesta- 
tuetten dea  Merour  für  151  un  i  die  den  Bacchus  für  100  Thlr.  Das 
sohüue  Gorgoneion  odor  Medusenhaiipt  (zu  HT)  Thlr.  angekauft)  ist 
aaeh  Paria  gekamraen.  Von  den  wenigen,  nach  dem  Diebatahl  xa- 
lAckgebliebenen  Münzen  lak  das  seltene  Medaillon  Anlonlnns  Pias  Coa 
ni.  für  210  Thlr.  nach  Paris  Terkaaft«  Unter  den  gesohnittenen  Stei. 
Ma  arUelCen  das  Camee-Medaillon  mit  den  drei  Köpfen  (Uljrsses,  Pa* 
aalopa  nnd  Telemaoh  odar  QaUianiu»  daiian  Gamablin  and  Sohn)  daa 
hValutaa  Praia,  15  TUr.»  and  dar  IhtagUa  alnaa  antlkan  Biagaa  mit 
dar  8flaaiia>Maito  IS  Tbh.  Qnjta  Praiia  arUalten  dia  Olioai^  baaon- 
daia  dia  NonaMm  314^216,  226»  284«  249— 2d0  .daa  an«gagabaaaa 
Kalalafk  Dia  an«  dar  LaTan'aahan  Sammlong  aa  atnam  liolian  Prala» 
aswaibana  I^ampa  (tafmyxaa)  mit  dam  BattalbUda  ainaa  aa  alaar  groa* 
•an  llaaka  aAaitaadan  BUdlianara  acbialt  aar  daa  Prala  Toa  4  TUr» 
Dia.1ibiigan  Lampan  glagaa  «a  aladrigara  Prairaa  wag*  Taa  daa  Oa- 
ffiaan  ana  terra  iiglUaia  arUalt  Kr.  870  daa  Katalaga  dan  hSahataa 
Fraii,  21  TUr.  25  Sgr.  Geriaga  Pnlaa  maahtaa  dia  sdiwarsan  und 
Übrigen  ThongefXsse,  Statuetten  und  Figoren.  Die  74  om.  hohe,  gut 
erhaltene  Amphora  Nr.  473)  wurde  zu  7  Thlr.  29  Sgr,  verkauft  j  das 
thurmArtigü,  mit  kieiaea  i-'enstern  versehene  Thoxigöbiide  (Nr.  470), 
ein  noch  nioht  erklärtes  Unicum,  ist  für  das  Museum  in  Leiden  für  15 
Thlr.  orworben.  Auch  (ii«  Sammlung  der  Krotica  (Nr, 555  —  590y  wurdö 
zersplittert  und  l)rachte  nur  90  und  einige  Thlr.  auf.  —  Die  Alter- 
thumsfreunde in  l3onn  wurden  im  Versteigerungssaale  des  Herrn  An- 
ti%aac Xempertz  zu  unsorm  Bedauern  vermiest;  sie  sohieaen  ei  yer- 
gOHfin  aa  habeuf  dass  in  ihrer  üjiha  dia  Sammlung  Tersteigert  wurde, 
daren  Oesammtbesitz  sie  vor  einigen  Jahren  für  wichtig  und  erwünscht 
gpballa»  hatMa«;.  £i«a  lalalM  GalagaDhait»  wia  diara  jatat  aleli  darbo^ 


.  kj.  i^cd  by  Google 


Muccüeu, 


das  Bonner  Museum  mit  manohem  seltenen  Siüek  mit  geringen  Aat- 

gftben  zu  boreichorn,  dürfte  wohl  niclLt  bald  wioflor  kommen-  In  dem 
mehr  als  2000  Stück  enthaltenden  Ra^t  Aar  Sammlaug  von  Thonge- 
ntssen,  die  Im  September  Kum  Vorkftuf  koinrr.en,  dürfte  sich  Tielleicht 
nooh  manches  darch  Form  und  Arbeit  Ausgezeichnetes  nnden,  waa 
lur  VeiTolIstan  li>,^mig  finti(jiiarisnhcr  Sammlongen  überhaupt  und  für 
die  Qosoluclite  der  alten  K'etameutik  uud  Ängeiologifj  inäbesonder« 
braaolibar  sein  kann;  daher  ich  Kenner  und  Lifjblmbof  darauf  auf- 
merksam KU  iiiachen  m!r  erlaube.  [Der  Verkauf  ist  am  24.  October 
1860  «bgeluaten  worden.]  Fiedler. 


5.  Hamm.  Ausgrabungen  euf  der  Hohenburg.  Die 
Hohenburg:,  10  Minuten  von  Nordhertlngon,  1  Melle  Nrestlioh  von  Uamra, 
besteht  aues  äwei  t'&hi  kreisrunden  ^  In  der  Richtung  von  Süden  nach 
Norden  nur  etwa  20  Schritte  voneinander  entfernt  Hegenden  Hügeln, 
die,  wie  sich  noch  deutlich  erkennen  laaat,  früher  mit  mehreren  Wül- 
len und  Gräben  umgebt  n  waren.  Der  Hiipe!  nach  der  Sudseite  hat 
eine  Hohe  Ton  10  hh  ^M'b  der  an  der  Nnrlselte  voü  30  hls  86  Fuss; 
die  Obertliiühe  deö  ertitoreu  halt  gegen  2lM),  die  dea  zweiten  130  Fusa 
?rn  I'urcliinessfjr.  Bisher  wurden  in  der  Nftho  der  Hügel  nur  Selier- 
ben  von  Urnen,  klein«?  Stücke  Sandstein,  Brocken  von  Ziegelsteinen, 
Lftva  und  dgl  gefunden.  In  diesem  Monate  (JuoilÖüO)  wurde  aber  Iii 
dem  zweiten ,  dem  höheren  Hügel ,  gegen  6  Sohritte  Tom  nördüelieo, 
19  Sohritte  Tom  westlichen,  ebenso  weit  Tom  östUohen  Rande  entfernt, 
&  Fuss  unter  der  Oberfläche  eine  merkwüHige  Anl*ge  entdeelct.  Sie 
besteht  aus  einem  duroh  s.  g.  trockne  Mauern  eingehegten  B«i|Biii  voa 
12  Fqh  Breite  und  gleicher  LSnge.  Die  Mauern  werden  Ton  sohfwe- 
ren  Sandsteinblocken  gebildet,  die  %  Fuss  hoch  lothrecht  iiberelnAiid« 
liegen,  aber  nicht  duroh  Mörtel  rerbunden  sind.  In  diesem  Räumt 
fand  sich  swisohen  grossen,  anscheinend  an  der  Luft  getroekneteOf 
durch  das  Feuer  in  dem  Räume  selbst  etwas  gebrMintMi  ZIegelsteineii 
und  UeiiiMi»  roHigelNMalon  Swidsttinen  ein  Gemenge  tvh  Kohlen, 
AiAhe,  Torbrannten  und  uavatbtMnten  Knochen ,  Hultii  wid  Zähnen 
Ton  Pferden  oder  MaulthlofeD»  gaai  kleinen  und  etwas  grSssom  Hif> 
eisen,  Waffen,  NSgel  «.  •.  w.  Die  »ufgeschüttate  Beda  (Smi4},  woran« 
d«r,  Hügel  Meh«,  Ul  ibv  wtA  Imtor  4«n  Bmub««  Mwh  «a  te  6«l> 
loi  deMdbw,  nl»  «ad  M  «OB        tumim  MmMaSkm» 


üiyiiizeü  by  Google 


Besitzer  der  Hohenburg,  Herr  Qatsbesttser  mid  WIrth  Brand,  wel- 
cher die  Naohgrabangen  aaf  seine  Kosten  'foraehmen  liess ,  sebenkto 
dem  Unterseiohneten  die  bisher  gefundenen  Sachen.  Es  ^d  folgendes 

1.  Blne  eiserne  LansenspHse^  8  Zoll  10  Linien  rheinL  Uog, 
im  mit  einer  anoli  Innea  sieh  TaNiigcndett  THUe  (HShluig  Mr  de» 
Sehift),  am  End«  1  Zoll  S  Llaleo  Im  DotolimeiMr  hnltead.  Mo  IMI^ 
ft  Zoll  iUiden  Tom  antortn  Endoy  V/t  Z.  weil  bUttfllrmig  Ma|  dam 
folgt  die  elgeatilehe  8  Z.  lange  TiereeUgOy  etwn  Z  L.  *dlek«  SjUm, 
Die  giSsste  Brette  det  BUllet  betragt  8  Z.  Das  Bb«B  Ist  tnr- 
BQgUekar  GHIte,  Die  Form  stimmt  mit  der  Abbildang  in  d«n  Dlollon« 
naise  dea  AsH^  Romainet  Ton  Antony  Bloh  bei  dem  Artikel  nCoapta.* 

SL  Etae  PfeiUpiize  mit  TiOle,  blattartig,  8  Z.  10  L.  lang,  1  Z. 
9  L.  bfdb 

Une  desgl.  8  Z.  9  L.  lang,  1  Z.  br«lt 

Eine  Shnliche,  von  welcher  die  Spitze  abgebrochen  ifli. 

Eine  Pfeilspitze  mit  Widerhaken  3  Z.  lang,  1  Z.  1  L.  breit;  di© 
liakcn  an  den  Seiten  stehen  vom  MUteltheil  nur  3  Li.  ab  und  gind 
3  L.  länger,  wie  üiesea. 

3.  Zwei  Sporeni  nicht  mit  Rädohen,  sondern  bloss  mit  Stiften,  je- 
der Sporn  YOn  überhaupt  4  Z.  10  L.  Lan^e,  wovon  8  Z.  5  L.  auf 
die  Schere  ('ica  an  den  Fuss  sich  schlioasen-len  Thcili,  1  Z.  5  L.  auf 
den  Stift  faUen.  Die  Arme  der  Scbero,  etwas  gebogen,  ateiien  ,  wo 
sie  enden,  3  Z.,  in  der  Mitte  2  Z.  4  L.  voneinander  und  haben  an 
beiden  Enden  swel  kleine  L9oher  (Oesen);  in  einer  steckt  noch  ehs 
Stdokchen  Eisen,  anscheinend  Ton  einem  Kettohen>  Fast  in  dcrMitt« 
des  Stiftes  befindet  sich  ein  Tierecklges  PlSttchen,  dns  an  den  vlef 
Beken  8|  soml  nnr  1 L.  TOtsprlngt}  daiwif  folgt  die 7 L.  langeSpItM. 

4.  Zwd  Hnfttoen  8Z.  10 L.  lang,  8  Z.  5Ii.  brelb 

Ein  N  4  jf  B  n  n  8«8|i  ft 
Bin  4ff9i}98||80  ^ 

Bin  «4,ll,i,8„]0«« 
dl»  fitlen  7  Stlflk  mit  dml  Blgeln,  dna  Mrtn  mit  vier  NXgdn  an  je- 
d«r  Seitab  Alle  haben  8tollen,  aber  keinen  Chlff,  keine  Fnteken  m 
die  KagellSekeri  ile  dehnen  aleh  an  den  Stellen,  wo  die  lÜlgel  an- 
gebrackt  «Ind,  etirna  atti.  Sa  rieben  SIMton  finden  Mt  die  «dt  Iftig- 
liehen  KSpfen  TerseheneB  NMgel,  in  einem  foUen  sie.  Die  M 
NMgel  stehen  nach  unten  fast  so  weit  hervor,  wie  die  Stollen» 


Digitized  by  Google 


minirHiia 


6.  Ein  SohloM,  bestehend  ans  dam  SohlotiluMtoB  toq  riereokifac 
Form,  4  Z.  9  L.  Ung,  5  Z.  3L.  breit,  und  einem  Haken  (oder  einer 
KUppe)  darübdr«  DleMt  iel  büI  einem  Qeleiik  verseben;  durch  Zu» 
leUagen  deseeOMB  wurde  irgend  ein  BAttm,  ein  KofEac  oder  derglel. 
ik^m  t«r«oIilo«MB.  WftluMlMinlioh  mm  dM  fikUoN  «n  einem  Ko^ 
M  ^  dtor  KMlea  4MB  «uIm  Xhail»  dw  Hakra  «m  I>«ok«L  Di«  iU 
IMIM  SaUSMtr  ««fm  TM  diMW  Aii  ^  DIoFeder»  dtrSoUlMal  Ms. 
iind       Koit  MiftMMB» 

^  Mat  aof  ftUB  UmQ  «haltiM  lekr  TMioitoti  KandsM*  D« 
■Mk  vtchMdiM  TMl  bl  4  Z.  10  L.  iMf  ud  4  Z.  8  L.  Ml;  4m 
Bmo»  mkhM  TUMt  iv*a  MMd  gtltgt  «M,  Ii*t  fa  4«  MIttt  «Im 
FaIm  B  Z.  10  Lw  lang. 

T.  Z««l  Spftngm  «nd  eintgo  Hing«  Toa  OtMhlrr»  Ar  Zoftti««» 
HIgtl,  HiMpeii  md  «sder«  Slianilllokfl,  aodi  mehrd  Stfloka  Kupfir- 
Uaohi  •ntaktliiwid  tM  «bism  KeffarbaMhUg  ktrrOlumd. 

8.  SMok«  «bar  aof  darDialuakalba  Tail^itiglatt  Vma»  iSfUIeb  m 
FlaAa.  Dar  Baad»  alwaa  ugabagaa»  katta  oaak  AniiaB  7%Z.»  aaali 
Taaaa  6  Z.  Im  DnfahiiiasMr  laad  ItC  8  L.  diak,  ITaah  iiBtaii  wird  dia 
Wand  dtmar^  daa  Gaflia  waltarf  aa  noakta  fa  dar  Mltta  aiaaa  Dnrak* 
manar  Yoa  alaani  Fui  kaban.  Dar  laaera  Tkall  bt  dorak  Aaaka  wilia- 
gna  gadrkl. 

a  Ba  Udaaa  IrdaaaaTB^Miaa»  atwa  8ZoU  kaak,  V/%  ZoQkiai^ 
HÜ  kaaai  1  Jk  dfakan  WMaa»  aatakalBaad  aia  ibg.  TkilaantSpfekaa» 
_  aar  aafoUailadSg  arkaUaa. 

19*  B»  rolkgakrcaalar  Stola »  gagaa  7  Z.  laag,  0  Z.  koak  vad 
ktaÜy  adt  fialaa  VanlaiaarBBgaa  (MowkaUAkdriiakaa),  vaa  dar  Slaia» 
art  (<^ar»4CBaaat),  dIa  aar  aof  dam  flc  AaBankaiga  bat  Haltam  vad 
la  dar  alokataa  Umgebung  Torkammt  Aaf  dam  Aaaaabarta  liattaa 
dia  Bgmar  kakaaadlak  ala  Lagar. 

Dia  Hiifa»  aaak  dar  Aoiaaga  Baakkaadigar,  toh  Maalddaraai  alad 
tarn  TkaO  TarkoklL  Eia  ToüaliBdtg  arkaltaaar  Hafkaoakaa  lit  %  Z. 
10  L.  Ung  und,  wo  ar  am  ■llikitant  akaaao  bralt 

Stfloka  ^voa  Taikokltaa  oad  aatarkokllaa  Baln-  aad  Hüffkaoakciif 
aaak  lekwats  gabraoala  ZCkaa»  igmmtHah  -toa  Tklaraa  ^  faadaa  ilak 
ia  Menge.  Allaa  Waakaaahaaa  aagaaaktat  war  abar  kalae  Spur  vaa 
Mmahaakaookaa  aa  aatdaaltaa.  DietarTTmiiaadUMtTenaulkaiit  daa«i 
obgltiah  iiak  dneürne  fand,  hier  kdne  mentokliobaLalokOTarbraa»!^ 
odoTi  waaii  es  geMlielien,  oaoh  dem  Verbrannaa  die  Ueberrotta  ga- 


üiyiiizeü  by  Google 


sammelt  uad  «n  tlnem  anderen  Orte  geborgen  worden.  —  Bei  spXterea 
NMhgralNUigeii  «n  lehr  tMw  SteUea  bis  so  7— S  Fast  TI«fQ  f«Bd«i 
rieh  aa  «laar  Stall«} 

11.  Zwd  StQoko  Ton  alaam  Irdaata  QafXna  aitt  iagtrdiakar  Waadf 
dia  aa  vehrana  StaUen  danUSthevt  war.  D!a  SHteka  fiad  atwat 
IcaakaT)  ToaFaaar  aad  F«iti|Mtoa  MliiraM.liraaa  feflfrM;  derBaaah 
Migl  dia  fawUhalialia  Zi^g«IM>a.  Et  lahelaea  Stflaka  tos  ataam  dU 
baans  la  seia.  Naha  diAal  lagaa  vtela  HalskaUaa  aad  ZlagalatBakt 
all  raadUehaa  aad  vaelitwiBUIgm  AasklJUaagtB,  <—  aaeh  da  Tatra* 
BtaCaa  llaaiar.  —  SahllaiaUah  bamaifca  iah,  data  dIa  abaa  anrihalMi 
famalaffiaban  2fagalttohia  aadi  der  Anatyaa  daa  Cbaafleara  W.  vaa 
der  Marek  als  Trass  mit  ^elen  Bimstainbro ekan  erkannt  War- 
den sind.  Essel len,  Hofrath. 


6.  Bonn.  Als  ich  In  den  letzten  Herbstfan'en  elnfge  Tage  In 
BlmmerTi,  dem  Hauptorte  des  Hundsrücken»,  verweilte,  erln'elt  ich  durch 
den  als  Dichter  in  Hun<l?rnrk<>r  Mundart  rühmlichst  I  cknanten  Herrn 
Bürgermeister  Kottmann  Ton  mehrcm  in  der  Umgegend  Torgckomme- 
nen  Alterthumsfunden  aiüiere  Naohriaht,  walaha  hiar  mitgathdlt  aa 
werden  verdienen. 

Vor  fünf  Jahren  fand  ein  Landmann  zu  Sfoinb.ieb  nnwaH  daa 
aSrdüohen  Arms  der  von  Tciar  naah  Bingen  führenden  Rdmerstrassa 
(Tar|^.  Baak,  daa  Kloalar  Raraagtrabafg  l.Bd.  6. 900  fg.)  bat  darOaff. 
nvng  aiaaa  UOgda  daaa  Staiataiy  Toa  2  Faaa  HSha  aad  glalahar 
DIakai  walahar  mit  alaam  aaah  baldaä  fiatiaa  abgataehtaa  Daakd  yw* 
adiaa  war  aad  im  laaacB  alaa  lahSaa,  oh  awat  koailraiah  gaforattaa 
Haakala  aad  alaam  Dadtal  Taraahaaa  Qlafaraa  omaaUata*  Latdar 
kanila  mala  Aaftrag,  daa  GaOaa  aa  arwacbao»  alakt  aoagefUirt  wer- 
daa  f  da  daiaalbe  kon  daraaf  tob  Kraamaahar  Kaaalliladlani  fOr 
aiaaa  mMgea  Praiaa  aagakaafi  wardaa  bt 

7.  In  dem  sogen*  Bürgerstück,  '/i  M.  tob  SImmarB  ilad  la  alaoB 
Distrikt,  welcher  Tor  50  Jahren  noch  starker  Hochwald  war,  nnlXngst 
zwei  Grabhügel  göotTuet  worden.  In  dem  einen  fand  man,  ausser 
einer  Mong-e  Scherben  von  aschgrauem  und  braunem  Thon,  vermischt 
mit  Fragmenten  von  Terrakotten  mit  rothem  Bruch,  aber  beiderseita 
weisser  Glasur,  eine  Anzahl  poröser  Steine,  von  mebrern  Zoll  im 
Durchmesser,  welche  die  Farbe  wie  Menliger  bteine  hatten,  doch 
weniger  schwer  waren.   Dieselben  scheinen  als  Einfassung  des  Qrabes 


Digitized  by  Google 


f 


iffrrfffffff  tn 

ftflgot  m  balMa»  walsiMt  ««Mar  d«B  Tfcoamlwi  Mm  utliMi  B4> 
iftb«k  «nlhtilt  D«g«(iB  «nCdeokte  naa  in  d*m  iwiHea  JSMpi  Mbm 
BISA  «iMraarWafllMy  bMlahoid  is  Biehma  PIril»  Joad  f  laanipftim 
Mibtt  «ln«m  MelMel  nad  daemBeil,  wfllob«»  Unliii  itailt  1  Zolli  vwa 
dir  SdMlUlftiiiDf  l'/i  2.  kodh  Iti  Der  nukirMgil»  Q«gttiitaad 
datFmdM  bt  afalmfaumeat,  welehi»  <hwr Tiahmaftharittatod  ikaillt 
an  dtt  fidield«  M  m  4  Zoll  bidt  oad  talaa  SolulHlftia^  Iii  der 
Madde  «atgegcagMetiL  Dar  lahalt  Mdac  CMhügel,  mloto  Hr. 
BBrgarmebtar  Bottmaaa  baeltsly  daatet  affaaW  auf  garmaalMhaa  TJi^ 
•pruxLg. 

8.  Bei  dem  Dorfe  Külz  unwolt  Simmern  wurde  etwa  vor  4  Jah. 
ren  aus  einem  Grabhügel  ein  antea  ganz  apitz  zulaufendes,  flasehen« 
artiges  Qeflss  von  schwarzem  Thon  mit  unregelmSssIg  yertikalen  Strl- 
ehen,  welches  oben  hermetisch  rersohlossen  war,  zu  Tage  gefordert 
Aus  Neugierde,  den  Inhalt  zu  erfahren,  zerschlug  der  Finder  den  Hals 
der  Tlionfiae4>li6  und  faad  eine  sehr  Übel  aohroeokende  Flüssigkeit 
Dem  seltsamen  Gefasse  war  ein  2*/t  Z.  langer,  wohl  erhaltener  Selüfle* 
sol  von  Erz  beigeaeUt,  dessen  Construotion  der  bei  den  Römern  ge- 
wöhnlichen Form  entspricht  Beide  FondatfloJce  dad  im  Simmerer 
Sohieaee  auf  dem  Btbgermelaterei-Biureaa  aafbewabrl. 

X  Freadeabarf. 


9.  Die  Altorth  Li  mor  aus  Rheinzabern,  Wir  haben  un- 
sere Ansicht  über  die  unerschöpflichen  Fundgruben  römischor  Alter- 
thüraer  zu  Rheinzabern  bereits  Im  Jahre  1855  in  1  lesen  Jahrbüchern 
Heft  XXin.  S.  y7  ausgesprochen  und  haben  einen  Artikel  über  den 
Silvanuä  Xeteus  mit  folgenden  Worten  geschlossen.  »Für  die  Betrü- 
ger dieser  Art,  sie  mögen  den  Betrug  aus  Ge^vinnsucht  oder  aus  äohera 
geübt  haben,  gibt  es  eine  Strafe^  deren  sie  niclit  entgolien  sollten,  und 
welohe  die  Freunde  der  Altcrthuni&kundo  selbst  böstiiamen  und  aus- 
führen können:  die  Namon  der  Betrüger  öffentlich  zu  nennen,"  Wenn 
dio  Kbeinzabern'schen  Fundo  n.uch  spater  noch,  und  nachdem  andere 
Stimroen,  Klein  in  Mainz,  Becker  in  Frankfurt  u.  A.,  sich  entschieden 
gegen  die  Aechtheit  derselben  ausgesproc 'len  hatten,  Vertheidfger  go. 
fanden,  30  war  uns  dteaca  rmbogreifÜcli ,  und  um  so  unbegreiflicher, 
ale  Männer  von  Aaszeiohattng  auf  dem  Qebiete  der  rSmisehea  Alter- 


Digitized  by  Google 


AoBulnuid«  M'd«nMlb«i  iWtiB.  Donli  nabMöliHUEte  ffiMm» 
big«  Illag»be  an  dl«  AMli<h«H  dietar  Fnade  minto  daf  EnMMka^n* 
talort  lir  tolfh«  llftMtliaaier  ianMr  klllmor  w«rd«  und  SmImb  m 
Tage  fSrdani,  weUlia  gaalgnat  ilod  dm  Zw«if«l  mtth,  Mit  MÜier  tfef* 
iltii  LelliArgId  attftinp«ok«ik  Wir  llidlta  d«n  Btiioht  datHMn  Tm 
HsAier  Ib  dem  Abnidbl«tto  m  iiMaii  MtedioMtZittnif*  Tom97*JaB 
1860  über  die  FIlsoKungen  der  Tdrraooti«!  ron  Bh«ii»ftl)«ni  ToUstlo« 
dig  trat  und  fügen  diesem  einen  kurzen  Artikel  daa  Prof.  Klein  Atui 
Mainz  bei> 

„Ueber  die  Fälschungen  der  Terraootten  ron  Rhein* 
zabern.  Rheinzabern  Ii  if,  als  die  reiclihaltigäte  Fundgrube  römi- 
fcber  Terracotten  in  neuerer  Zeit  Jie  A ufnicrksarakeit  der  Alter« 
täumgfreunde  und  Forscher  vielfach  auf  ^.Ich  gezogen.  Hie  dort  aua- 
gegrabenen Qegenatitnde  fanden  sowohl  wegen  der  interessanten  Dat- 
Btellungen  ihrer  Reliefe  und  runden  Formen,  ai«  auoh  wegen  deren 
Mannigfalt  überhaupt  ^elfaohe  Käufer  im  In.  und  Auslande.  Diess 
Teranlaaste  den  Betrug  sich  duroh  ihre  NachbUdimg  eine  Quelle  rei* 
chen  Erwerbaa  in  iuahaiif  die  ihm  auoh  bereit!  garaame  Zeit  zufllaait. 
DiaFIltohaagaB  konotan  jadaoh  den  Miaoacn  Tom  Faoh  niakl  tot« 
gakan  und  aa  bagaiin  gagan  dia  Tarraaottaa  tob  Rkaiaiabam  aia 
Bläht  nagaiaalitaa  WaatraiiaB  ilok  gdtand  aa  niaahaB.  WanieBda 
Slimman  Uaaian  aloh  TacBahnans  ahar  maa  ^  ging  an  wait,  arUIrto 
offmbar  lekta  fitttoka*),  dia  naa  bot  ana  ftbalgaratkanaa  AbbUdon- 
gaa  kaoBla^  alt  gafilaehta  uid  aekllllalai  wia  maa  ipilokwQitllak  aagl» 
daa  Xiad  aanmt  dam  Bada  aaa. 

Dia  Fllaakuag  uniHat  bacatti  dral  Zaitabaahalita.  Sia 
bagaaa  adi  blaaiar  AbrormuBg  aalikar  Oagaaatibida  aoa  Tkoa  oad 
awar  aat  aolahar,  dJa  rfleksiehtlloh  Ikrar  Taakalk  Ibaina  Sakuiarigkel» 
tan  In  dar  KaakbUdnag  botaa.  YotafigUoh  waraa  ai  BaaialiaAi,  dia 
Uaan  gewählt  wurden.  Lararien  mit  frebtehenden  Slulohea  und  fla» 
oban  Rundbogen,  sowie  die  sogenannten  Samisohen  Gefässe  und  die 
Fabricaie  der  Ziegeleien  zog  sie  nicht  ia  daa  IJereich  ihrer  onsaubem 
ThStfgkeit.  Die  unäohten  iStücko  verrathen  sieli  doch  sogleich  ,  wenn 
man  eie  niit  ächten  zubtiinnienatellt ,  durch  kleinere  Form,  die  ihren 
Qrond  in  dem  Schwinden  dea  Thones  hat»  yermöge  weloliera  ßohwin* 

1)  Wer? 
Ii)  Weiche  t 


Digitized  by  Google 


MisceUeiL 


flen  'iie  von  den  antiken  Dritjinalen  abgenoiTiTnenen  neuen  Formen 
nach  <?*^m  Tmfknon  unl  Brennen  immer  kleinore  Bilder  Ifeforn, 
bIm  die  am  der  Mvitterform  hervorge^fangen-:'!!  nntiken  Originale  sirri. 
Ein  ferneres  Kennxetchen  ist  die  Besohaffonheit  des  ThooeSt 
der  bei  gefSlschten  Stücken  weder  die  Farbe ,  noch  die  Feinheit  dee 
bei  antiken  verwendeten  hat. 

Das  Gelingen  der  TSuschung  steigerte  die  Frechheit  der  Falscher. 
Der  zweite  Zeitabschnitt  ihrer  Betrügereien  begnOgte  sich  nicht 
mehr  mit  Frodacton,  die  eua  dem  blossen  Abformen  antiker  Stttoke 
enletsaden  waren.  Man  sachte  Abweeheelong  in  die  antiken  Darstel. 
longen  zu  bringen  und  malte,  wie  Horaz  sagt,  einen  Delphin  In  die 
Wälder  und  einen  Eber  In  die  Fluthen.  Arabesken  und  Schnörkel  aas 
der  Renaissancezeit  wurden  antiken  Darstellungen  beigefügt,  oder  ir- 
gend etwas  Modernes  am  CoitSme  «agebrteht.  So  entstand  ein  Ge- 
misch antiker  und  mod  ernerForndtti  wobei Jedoeh  der  antÜM 
Typtte  Immer  der  Torwaltende  blieb. 

Der  dritte  Z eitabse h nitt,  mit  dem  dieFnlaehung  hofifentHeh 
anf  Ihrem  Calminationspuaote  wird  angelangt  sein,  lieferte  G eb Ilde , 
welche  der  plastfachen  Kunst  der  lotsten  zwei  Jahrhunderte 
angehören.  Diesen  Fabrieaten  suchten  die  FUseher  dadurch  antikes 
Ansehen  zu  geben,  indem  sie  ihnen  rCmiselie  fnsehrfften  btifiigten»  wie 
die  aaehetchr^nde  FundgesoUelite  seigt. 

Am  4.  Juli  heurigen  Jatires  veranstaltete  der  bekannte  AntlkenhSnd- 
ler  Miehael  Kauffmnnn  in  Rheinzabern  die  Anfdeekong  eines  in  der 
Gewanne  „über  der  Kandierstrasse*'  in  der  Richtung  Ton  Rheinzabern 
Moh  Lande«  In  einem  ihm  gehSrigen  RIeeacker  gelegenen  antflLeoTSp- 
fiirefens.  Es  fhnden  sieh  ansserhnlb  desselben  TrQouner  von  Thon. 
feUefea  and  samlsehen  Qeiohlneny  dann,  bei  vorgevUekter  Tiefe  der 
Ausginbong,  kamen»  eeakreeht  In  dem  Boden  stelMnd,  swel  Thon* 
rellefa  ivm  Yorsehein.  Dae  eine  davon  95  Centimetor  hoeh  und  91 
€tm.  brolty  atellteben  rSmtteh-denttohon  Kaiser  auFflud  vor. 
Daa  loeUgo  PeiHeieenhänr  deekl  ein  Lorbeiknuw*  DerKalMf  oneh^tat 
Im  Relehamairtel,  mit  Brost-  nad  Befaihanilteb,  weiten  StSlpatfeflsln  und 
grossen  Sporen.  Stfae  Reehto  hlli  das  Sehwert»  seine  Unko  Ihsit 
den  Zllgei  Me  Sehnraele  daa  Pferd  eine  vileh  gosflokto  Sattel, 
deelto  nad  Straossfeden  am  Kopfe  aad  8bor  dem  Sehwelfe.  Üober 
diesem  BRdo  Heil  maa,  mh  einaala  veiHefl  eiagediVeMea  Baofaelabea 
die  Worte  ANTONV8  VS  AG.   INe  RQekselle  hat  den  Stempel  ABO« 

18 


uiyiii^ed  by  Google 


RYS  F.  Der  Vorstellung  nach  zu  urthetlen,  gcliürt  da«  Bild  demünde 
'  des  17.,  oder  dorn  Anfange  des  18.  JAhrhundort8  an,  und  stellt  wakr- 
»cheiülich  don-Kniser  Leopold  I.  vor.  Das  andorc,  mit  diesem  g-e- 
fundene  Thonrelief,  30  Centimctcr  hoch,  33  breit,  hat  zum  Gegen- 
stände die  in  Rheinzabern  häußg  in  Stein  und  Thon  rieh  findende 
Mttd  Gestalt  eines  Reiters,  unter  desten  Pferd  sich  eine,  in  einen 
geilBfelten  Sohweif  sich  eiKUgende  FrauengestaU  befindet.  Dor 
•ttf  der  BOokieifee  der  PUNe  aagelweehte  Stempel  Untet  AB0BY3  F. 

Weifen  wir  Bon  aaf  die  bbher  l)ekeant  gewordenen  FÜteliangeiiy 
vad  beiondeit  aaf  die  beiden  gerade  erwibnien  neneiton  Funde  elaea 
BUekf  ee  finden  wir,  dmis  die  FÜieber  wobl  elnigermMwen  des  Zeieh- 
senty  aber  nicht  im  Oeiingiten  der  leteiaiedien  Spraebe  kündig  sind. 
Dieee  zeigt  die  InMbrift  «ber  dem  KeiierbOde:  ANT0N73  Y3  A4}, 
die  wehctcbeiniieh  AI9T0NIYS  AYG.  bedeuten  eelL  Ebenso  der  aaf 
der  RUokseite  beider  Basreliefe »  nach  antiker  Weise,  mit  erhabenen 
Buchstaben  eingedrückte  Stempel  ABORVS  F.  Der  unwissende  FÄl- 
soher  halte  auf  samiachon  Gefassen  von  Rheinzabern  den  Stempel 
ABBOF  (Abbe  fecit)  gefunden  und  bliesen  in  Ahorua  i.  umgebildet 
und,  um  seiner  Ignorant  die  Krone  aufzusetzen,  diesen  auf  dem  Re- 
liefe mit  dem  Heiter  und  der  Frauengestalt  angebrachten  Stempel 
sogar  auf  das  Keilef  mit  dem  r  üm  isoh-deutso  hen  Kaiser  ge- 
setzt Auf  einer,  gleiclizeitig  mit  diesea  zwei  Reliefen  gefundeaen 
Lenipe,  einen  Fuss  mit  Sendelen  Torstellendf  fand  sieb  der  Stempel 
ABOFYSF  ein  Pendaal  sa  dem  Yorigen.  —  DIess  sind  jedoeb  niekt 
die  einiigen  Blösien,  die  sieb  der  FCIseber  gab^  -Er  siellte  dsm  de«t- 
sehen  Kaiser  nnter  einen  Ten  2  SSuIen  getragenen  Flaehbogen,  wie 
ihn  die  Tboalararien  Ton  Bhebsabem  haben  und  TSffsah  das  Pferd 
des  antiken  Beltois  mit  Hufelseni  die  doreh  drei  MIgel  angeseilla- 
gen sind  ein  Anaelwonlsrnns»  den  aueb  diePtede  der  beiden  fdl* 
her  ausgegrabenen  kämpfenden  Reiter  haben. 

Dieoen  inneren  Kriterien  der  Unächtheit  der  beiden  obengenann- 
ten Reliefe  gesellt  bicli  auvAi  ein  üttsaercs  bei,  dass  nHnilicU  weJer 
die  Farbe,  nooh  die  l  einheit  des  Thones  mit  den  antiken  Stücken 
fibereinstimmt. 

Mögen  diese  wenigen  Andeutungen  zur  Vorsicht  bei  Erwerbung  von 
Rhelnzal>ner  Terraeotten  Veranlassung  sein  und  zur  Entdeckung  der 
fälseber  führen,  deren  Namoi  dieAuäsicJit  blüht,  an  den  Uterarisehea 
Pranger  gebellet  sa  werden,  wolUn  sie  gehören  I<* 


Digiti^uG  Ly  Google 


•Die  Altartkflm«?  Rheiaiabarii«  PnfoftM  Haf- 
ner fa  Mflaoben  gibt  b  dem  AbeodUetl  rar  Meoaa  MOaehioer 
to^  (Nr.  217  T.  11.  Sept)  welteie  AnMaSwe  «bar  dU  FtUebaa- 
gen  dar  Antihea  Taa  BhatDtabawy  woiaat  wir  aoibabMi  waUaa,  was 
aaa  saaSaliat  iatorawlvi  Et  haUrt  Uar  w9rtU«b:  »Da«  rSaüaab-gar* 
laaaiaaba  Gaatial-MiuaaB  ia  Maina  hal  rar  Kaisaai  daa  Antlkan* 
Gabiaat  dai  Dr.,Happ  aaa  Maaitadt  aa  dar  Haardt  UaflUb  aswer- 
ban:  aiaa  warthTolla  Aaqalaltioa  dorab  aalaa  Broatan  oad  GUaar 
oad  dabar  ata  Tailaat  IBr  die  Samnlaagaa  Bayerni,  daaaa  da  anC 
ging  ~  aad  iatacaaaaat  durab  dia  badantada  Ansabl  Toa  Tairaaotlaa 
aaa  Rbalasaban,  Toa  daaaa  abar  laidat  eia  grottar  TbaQ  ab  gafSaabt 
baadabnal  wardaa  maM.  Babbllab  riad  blar  dia  Larariaa  Tartretaai 
aaftav  daaaa  dek  aaob  ein  aoBobles  mit  Roadbogeo  und  Siolanttelliiag 
baffadet»  dM  aber  dem  Fileeber  eobleoht  gerathen  ist.  Ton  dem  un- 
Schten  Seoellum  mit  Romulus  und  Remus  unter  der  Wölfin,  das  bicli 
auch  in  der  Speyerer  Samtr.lung  findet,  ist  hier  ebenfalls  ein  llxem- 
plar  vorhanden.'^  Weiter  wird  nocAi  grober  Ihtru^'  erw.ilint  ein 
Tempelchen  mit  Kuppeldach,  darunter  ein  Kriejjor,  waliföckeinlicii  ein 
Mars  ultor,  —  wie  wir  meinen,  nicht  unähnlioh  den  Darstellungen 
Auf  dem  hier  gefundenen  Tiberius-Sohwert,  welches,  T)cil;iurjg  bemerkt, 
immer  noch  in  England  zum  Kaufe  Torliegt,  wie  weuigatena  vor  nicht 
langer  Zeil  uns  anguiieigt  wurde.  Ferner  nennt  Herr  v  H  e  f  n e  r  jetzt 
auch  die  von  uns  neulich  (Rh  Bl.  Nr.  19<^)  beargwobuten  Bronzen 
falsch  ,  wiewohl  sie  in  der  eben  erschienenen  Beschreibung  der  gross- 
herzoglichen Sammlung  In  Karlsruhe  olino  Verdacht  aufgeführt  worden. 

Wir  übergehen  weitere  FäUchungen  im  Speyerer ,  Munchener  und 
anderen  Muieen,  auch  wie  jetzt  drei  Exemplare  vom  rSmisch-deutsehen 
Kaiser  Leopold  durch  den  bekannten  Michael  Kaufmann  in  den  Han- 
del kamen,  bei  deren  einem  die  verhaognlMToUan  StiUpaÜefei  nad  dia 
Irgerliohen  Sporen  abgeschabt  sind. 

FOr  unsere  Gegend  wird  noch  bemerkt,  daM  b^  dem  jSdleehen 
AatiqattiCaahladlar  Natbaa  Uaaa  ia  Wleibadaa  auoh  solehe  fal- 
aeha  Altar tbH mar  sum  Kaofa  atabattf  woroa  aiaiga  Jadaab  Haia 
adbat  fftr  aaSabt  atUItt;  lia  tiad  «na  Rbalasaban. 

Bai  dIaMB  vadaadaa  Tbataaebaa  wnndara  wir  aaa  anri  wia  Hacr 
T.  Hafaar  aleo aabUbsaaa  kann:  «lab  balta  an  mtf aar bitbarbMi Ua- 
baraangaag  ÜM^  daiawadar  dia  gamaabtaa  Braaaattataattaa  noob  dia 
gallltobtaa  Tarraoottan  in  Rbalnaabarn  aatbaS  fabiixirt  worden» 


Digitized  by  Google 


•ondm  daat  AntflEAiitaladler  MlehMl  KMftttasn  warn  Ver* 
MUdMO  Toa  ftoiwlMi  «rhalta.**  —  Woher,  fragoa  wir»  toU  rfe  daim 
•rhAltm  hsbont  —  Kauf n  «na  faad  do«h  aelbet  auf  selaein  Aeker 

den  berüchtigten  LeopoM.  W!r  halten  Rheinzabern  für  den  Heerd 

der  Fälachungeii  iiw'i  tni  kn  iitj  Bestätigung  in  den  neuesten  FabrioA- 
ten,  oder  Kaufmaiui  bekenne,  woher  er  diese  falsclien  Dingo  erhalten 
hat.  Bit  diess  geschehen  i  Ueibt  der  böse  Verdacht  auf  Kiieinzaberja 
flUsen." 

Prof.  Braaa. 


10.  Boaa.  Verzeiehniss  einiger  alten  Römer- Mäasaai  weleho 
in  Laafe  dleief  Jaltfet  (1660)  la  aad  am  Boaa  sa  Tage  gefSrderl 
wordea  alad. 

1.  If.  Agrippa  P.  X.  12.  M.  AORIPPA  L.  F.  COS  UL  Kopf 
Agrippa*«  aiit  deer  Kroae  aas  SeUfiiHoIiaiCbeia. 

R.   S.  G.  Steheader  Neptun,  in  der  Rechten  einen  Delphta  aad  ia 

der  Linken  einen  Dreizack  haltend.  I.  Med. 

2.  Nero  P.  X.  54.  IMF.  NERO  CAES.\K.  AYG.  P.  M.  TB.  P. 
Kopf  Nero*8,  links  sehend,  mit  Lorbeer  gekrönt. 

R.  PACE  P.  R.  TERRA  MAUIQVE  lANVM  CLVSIT.  S.C.  Dar 
gesehloBseae  Janaa-TempoL      M.  Maiu  Mod. 

8.  Faaattaa  U.  P.  X.  161.  FAYSTINA  AYOTSTA.  Kopf  der 
jfingetea  Faaadaa  ailt  aierlichem  Haanehmaek. 

R.  TEMPORYlf  FELIC.  S.  C.    Steheade  Fraa  mit  6  Kladeni. 

iE«  I.  iff* 

4.  Gallienus  P.  X.  259.  IMP.  OALLIENVS  AVQ.  Kopf  Qal- 
iienus'  mit  einer  Strahlenkrone. 

R.  LIBERO,  r.  CONS.  AVG.  Ein  Panther,  und  im  Abschnitt  der 
Buohstobe  D.      M,  m.  M. 

&.  Olaadlaa  Gothtona.  P.  X.  268.  IMP.  GLAYDIVS  AYa.  Kopf 
dea  Ealaera  nh  eiaer  Strahleakrone. 

B.  FAX  AYGYSTX,  Im  Felde  H.  Die  GSttia  dea  Fdedeaa  afe. 
kaad,  la  der  Reehlea  etaea  Oelswelg  aad  ta  der  liakea  daea  Stab 
haltead.      S.  IH.  M . 

e.  Quintlllus  P.  X.  IjTO.  IMP.  CM.  AVK.  QVINXiLLVÖ  AVG. 
Kopf  des  Kaisers  mit  einer  ätr»hIenkrone. 


Digitized  by  Google 


R.  PROVIDENT.  .WO,  im  Feld©  S.  lüo  Göttina  der  Vowehung 
eteheiid,  ia  der  lioclitcn  einen  langen  Stab  haltend  and  mit  der  I,in- 
kon  mit  einem  kleinen  ätabciion  a,u(  einen  Tor  IIuonFtiMen  Uegendeo 
Globus  doutend.       M.  III.  M. 

7.  Probus  P  X.  277.  IMP.  C.  M.  i.VE.  PEOBVö  AVG.  Ko^ 
dei  Kaisers  mit  einer  8tr«hlenkrono. 

R  MARTI  PACIFEliO,  im  Abschnitt  II.  Mars  stehend  mit  Holm, 
Lanze  und  Schild,  in  diir  Hechten  einen  Üelzweig  haltend.      .E.  III.  M. 

8.  Constantinus  Cblorui  P.  X.  304.  FL.  IVL.  CONfilA^TIYd 
NOB.  C.    Kopf  des  Kaisers  mit  Lorbeer  gekfCai 

B.  GENIO  FOPVLI  KOMANI,  im  Felde  B  and  im  Abaohnitt  C, 
dtt  Btehender  naekter  Qenias  mit  etnwi  Modio«  auf  dem  Kopfe,  in 
der  ReohtMi  eiiio  ^tor*  und  in  ätat  LIoImb  «Ca  FUliioai  liftltaod. 
JR,  II.  M. 

9.  Theodora  P.  X.  806.  FL.  MAX.  THBODOftA  AVa.  Kopf 
d«r  Kaitorin  mit  MbSnem  HMraohmaek» 

H.  PIBTAS  BOMilHA.  Stebmd«  Frmn  ndt  eimm  Xiade  Mf  dem 
Anna,  Im  Abieluittt  P.  TR.      M.  min.  Mod. 

10.  GoaatMitio  dar  OraiM.  P.  X.  811.  IHP.  OONSTAKTINVS 
ATO.  DIft  'BQtta  Conitantfaia  das  Oronan  mit  Lorbaec  gakrOat. 

B.  80U  INTICXa  COM  ITL  Bllata  daa  Soaaaagatlaa  lolt  Steh- 
laakrooa.     JB.  It  M. 

IL  Magnaaüat  P.  X.  887.  MAaNBimYS  ATfi.  Naaklar  Kopf 
daa  KalMia. 

R.  FEUCITAS  BEIP7BL1CAE,  Im  Faid«  A,  im  Abaoballt  mP. 
Dar  KaiMT  atahaadi  In  dar  Baahten  daa  Labamm  mit  daa  Moaogram* 
man  OJitiali  aad  Ia  dar  linkan  aina  Ualaa  YlaloxU  haltend»  welalie 
ihm  einen  Lerbeerkrana  daztdoht      M,  II.  M. 

12.  Theodoaiua  der  Grosse.  P.  X.  379.  D.  N.  THBODOälYS  P. 
F.  AVG.    Büste  des  Kaisers  mit  Diadem. 

R.  SALVS  UEIPVBLICAE,  iiu  Fei  lo  P  ,  im  Abschnitt  P.  Q.  Vic- 
toria mit  der  Ivechten  einen  i'almzweig  über  die  Schulter  liaUcnd  und 
mit  der  Linken  einen  neben  ilir  knieenden  Sklaven  mit  den  liaareu 
fassend.       M.  min.  Mod. 

Merkwürdig  ist  es,  dasa  die  sub  Nr.  b  und  10  beaohciebenen  Mün- 
zen,  dov.ie  auch  eine  der  Kaiserin  Helena  und  eine  Ton  Consiantin 
dem  jüngeren ,  also  eine  ganze  Familie:  Mann  und  Frau,  Sohn  und 
lünkieli  beisammeo  am  hieaigen  Klein  -  Thörchen  aufgefunden  wurden 


Digitized  by  ÜOOgle 


27H 


MUceUen. 


beim  Abbruch  dor  alten  ??f;!iulgel»ättd«,  dor  jStoUei  WO  friiiier  dio  ohur- 
fitrstUoho  „Münze*'  gestanden  hat. 

Ferner  wurden  hier  and  In  der  nSohiten  Umgegend  gefunden  and 
iind  in  den  Besitz  des  Prof.  Braun  gekommen:  ein  UadfUn  lAGroM- 
en  Ton  hdohst  seltener  Schönheit;  Hauptseite: 

HADBUNYd  A.yQyfiTVS,  Kopf  MadiUni  nll  Lorbeer  geMiit 

R  COS  in  8.C*  Borna  In  TolIer  Rüetiiiig  ■ttaend  aaf  WaIEab,  Ib 
der  Beehleo  dae  UetoeTtotofie  keltead,  welehe  Ihr  elneii  Lorbeer* 
bttM  demiehtf  und  In  der  Linken  ein  Fiüikom.  (DIeee  nnigeseloh.- 
net  sehSae  Mllnse  wurde  m  Bliolcenbeif  belfllegbarg  Im  Meanl  Sep. 
tomber  gefunden.) 

Alexnnder  Serenu  P.  X.  291t  IMP.  SET.  ilLBXAND.  OAB.  AYQ. 
Kopf  de«  Kaisers  mit  Lorbeer  gekrönt. 

R.    SPES  PVBLICA.  Spes  stehend  vor  einem  Altare.     iE.  IIT.  ^f . 

Otacilia  Sovora  P. X.  224.  OTACIL.  SEVERA  AVG.  BRste  der 
Kaiseriü  über  einem  llall  riion  ]  mit  zierlichem  Haarschmuck. 

R.  PIBTAS  AYQYäTAK.  PieUs  stehend  mit  einer  Opfertohale. 
M,  III.  M. 

Postumus  I.  F.  X.  258.  IMP.  C.  POSTVMYS  P.  r.  AYG.  Kopf 
mit  Strahlenkrone. 

a  HBBOYU  MAOYSANO.  Hdiknlee  ttebend.  In  der  Heektea 
einen  Zweig  und  In  der  Linken  eb  FffUhom  hnltend.  BlUon  III.  M. 

yielefienf  P.  X.  ItfP.  YICTOBINYS  AYG.  Kopf  mit  Streb- 
lenkione.  M,  m.  If  . 

R.  FIDB8  M ILITYli.  Siebende  Flgnr  mtl  ewei  Mllltlbielelien. 
M,  HL  M • 

Tetriooe  L  P.  Z.  967.  IUP.  G.  F.  TBTfilOYS  AYe.  Kopf  mH 
StreUenkioae. 

R.   PAX  AYO.   Stehende  OSttin  des  Friedens  mit  Sub  und  Zweig. 

iE.  irr.  M. 

TetriousII.  P.  X.  268.    TETRICVS  C  AES.  ICopf  mit  Ötrahlenkrone. 
R.    PRTNC.  rVYENT.    Ein  kleiner  Tempel.       M.  min.  Mod. 
Claudiui  Gothious.  P.  X.  868.   IMP.  CLAVDIO  AYQ.   Kopf  mit 
Strahlenkrone. 

R.   HILARITAS  AYQ.  Stehende  CKSttln  nüt  Zweig  nnd  FöUbonu 

M.  III.  Mod. 

Constentiniu  Q.  F.  X.  887.  CONSTANTUi YS  lYN.  NOB.  0,  Kopf 
mit  Lorbeer  gelaVnl. 


üiyitizeü  by  Google 


B.  OLOBU  EUmarm,  b»  Atelialll  8.  Ii.  H.  A.  2wtl  flol- 
Mm  alt  BOm,  MM  ud  Lm»,  in  imm  Mme  sw«i  fltedtttao. 
JB.  Xn.  IL 

Di«  hier  bttduMMMU  HlteM  rfiid  a«»  «liiMhr  Uifstt Th«0  tob 
4im  tMm,  iratoh«  in  d«r  kvMii  Z9H  Toa  kiw»  dnhlartol  Jahr  Um 
in  Bona  nad  alrttter  Uni|«gtad  ttntgtttmim  worden  alad  la  «Hm 
dffol  MttolloB  vad  OitMoa,  am  doi  frUiailBa  Mt  lu  doa  lolalttaZ«!. 
fm  d«r  BJBmmhMnAikü  um  Bhalai  wdoho  rfo  mdir  ah  800  Jahro 
fano  gohaVI  Mm.  Efai  aowt  B«ir«lt,  wfo  reloh  aaiof  UMtfaelMr 
Bodoa  aook  Immar  «a  Uoboctoilaa  aoi  Ulogst  vertchwimdoiiea  Zd* 
ten  itt 

Dr.  KroBob. 


11.  Vor  Kurzem  wurden  in  der  Nähe  des  Dorfes  SlaTOrnloh 
(Kreis  T)iirc'n|  in  einer  dem  H utsböaitser  Fr.  Sohwecht  zugehörigen  Mer- 
gelgruho.  Ti  tief  u ntor  der  Oberfläche,  verjjcliic'Icno  Auf  röniischcn. 

Ursprung  hin-leiitoriile  l.l egenstKniio  aulgcfunden.  I^eim  Abtragen  'les 
Mergels  fAnd  man  einen  massiven  viereckigen  Sarg  von  rolhllchem 
Sandstein,  oirca  4Vs  Fuss  lang,  3  Fuss  breit,  2%  Fuss  hooh,  In^vcIl- 
dig  zu  einer  runden  Nische  auagehauen  und  mit  einer  aohweren  Fiatte 
▼on  rothem  Sandstein  überdeckt;  ferner  eine  Platte  von  kallcartigem 
Stein,  8%  Fuss  lang,  3%  Fuss  breit,  1  Fusa  dick ;  auf  der  Oberfl&che 
befindet  sich  eine  riereckige  Uöklmif ,  oiroa  4  Zoll  im  Quadrat,  an 
der  Yordertetto,  In  der  Mitte  die  ganze  Dieka  der  Platte  «tnarinnoad^ 
halb  erhaben  I  ela  riesiger  Mannskopf,  gut  gemdiBelt,  mit  einer  über 
der  Sllm  aufgeMhlagonen  Kopfbodeeknng  {  der  nntaro  Thell  de«  KopfM 
Us  snr  HiUle  der  Okian  Terlorea  gegaagoa,  der  obere  TheÜ  aber 
erkiltea.  Leider  war  der  Slarg  aook  am  ipStea  Abeade  Toa  Uabera- 
iBoea  ntt  Zerbreeheo  der  platte  aofgebroehea  nad  dorehwQUl  worden, 
wodnrek  die  am  andern  Morgen  nooh  darin  To^adenen  Oegenetiada 
tehr  -rerleist  gefunden  worden.  Aaiser  mehreren  Irdenen  KrQgen  faad 
men  Im  Sarge  ein  MeMer,  deieen  Klinga  Tom  Boite  belnabo  gans 
venekrt  lit  Das  Heft  !sk  eohSa  orhallea,  eiroa  6  Zoll  langt  rund, 
lekranbeafVmilg  gewnnde%  atu  elaer  daakela»  gUearligen  Maito  ge- 
formt, oben  nnd  onten  mü  %  Zoll  breiten  goldenen  Reifen  Tonehen, 
Idder  ftitok  dorehgebroeken.  Femer  fand  man  ein  felneii  kSneUieh  ge- 
nrbeitatea  eilbecnei  Stäboken,  olroa  5  Zoll  lang,  oben  mit  einer  ge- 


Digitized  by  Google 


krümmten  Yorzierungi  wovon  ein  Theil  fridch  abgebrochen  war,  luitoii 
gtHormt,  wie  ein  umgebogeaes  OhrlÖffelohen.^  JEliidlioh  fand  man  moh- 
rero  6  Zoll  breite  and  4  Zoll  hohe  TSfelchen  Ton  SehUdpalt  nit  Spu- 
ren Ton  elfenbeinerner  Umrahimmg»  IHa««lb«D  zeigen  aaf  ihrer  Ober* 
fläche  kttnttleiisohe  Baif«li«f.D«nieU«Bgwi  von  lodegtriiehoB  Soeatiif 
B.  IleldMi  Auf  mft  swet  Pfardea  beapaanten  KdafnrAgaiii  und  FU 
gUND  In  iVmlMhwKleldiiiif  mit  wie  tum  6<iliiiUqMi«liaen  afip«ifek«>- 
b«ntn  Annen  und  Binden.  Leider  lind  die  meliten  dieeer  Tiltlehen 
thellfl  etark  TenHUevl^  IheilA  enoh  bei  den»  unToielebllgeiiDttEebettelMn 
vertetit  worden. 


12.  Koblenz.  Bei  dem  Ausgraben  eines  Fundamentes  zu  einem 
Ifauso  in  hicbigor  Stadt,  fn  licrn  ^lOgcnaniiteii  Ilonilell  am  Loerthore, 
fand  man  vor  Kurzem  etwa  acht  Fuäs  tief  unter  der  Erdo  einen  ganz 
wohlerhaltenen  Seig  nue  Tufiatein  >  welcher  mit  einer  überragenden 
Stoioplatte  wohl  Tersohloetea  wer.  Der  Sarg  wur<?o  in  Gegenwart 
dee  eteten  Coramandanten  aneeeer  Stadt,  Generals  Prinzen  Ton  Uet. 
ilelni  nebiem  GeMtnlei  Benmlw  nnd  Gelehrten  geSflbet,  und  «ueeec 
venehledeMa  «wniebBehen  Kaeeken  fand  nun  an  dem  aaek  Korden 
ftehenden  Bude  einen  Sekidel  p  In  deeMU  Oberideibr  nook  eine  yoO» 
atiadife  Belke  wohlefkattenerZübne.  Sonel  lagnoek  datin  eine  kleine 
keniiebe  Opfer-  #derMdneliale  vea  GIm»  eine  Uelae  BroaieMlinnUe, 
eine  UelBe  HetalUpange  und  neek  ein  kleiner  Gegenaland  mm  Koffer, 
über  deieen  Beetfmmnaf  man  riek  niekl  »eigewliieni  konnte. 


13.  Bonn.  Tni  vorigen  Hefte  statteten  wir  unseren  Leeem  Be- 
tiekt  ab  fiber  daa  Weloker-Fest  (S.  100— 104).  In  Verfolg  detaen  theU 
len  wir  mit,  data  die  Ms  dahin  tu  einer  Capltalanmme  Ton  $000 
Thlm.  angewaekiene  Weleker^StfUnng  ikte  erste  P^eleaufgabe  geatellt 
liat.  DIeielbe  verlangt  eine  DantaUung  Bolona  ala  Gesetageberi  und 
Staatimannei  und  tlnd  au  Ihrer  LVaung  nur  Studiereade  der  kleilgea 
üntTenltit  lulXHlg. 


14.  Bonn.  Im  vorigen  Sommer  wurii«D  unweit  der  Stadt  Mayen 
bei  dem  Dorfe  Allenz  die  Mauerreste  eines  römischen  Einzelbade«  ge. 


Digitized  by  Google 


Miscellen. 


S81 


fundcn  ,  und  \mier  der  utnMohtigen  Leitung  des  Uerrn  Berg.QaMhwo* 

renon  Hauchukornu  aua  Miltein  d.  K.  Regiorung  zu  Coblenz  auägegra- 
bon.  Die  Mauerrcrite  stehen  mehrere  Fuss  über  der  Erdo  und  alnd 
noch  mit  farbigen  Stuckverzierungeni  allerdinga  geringen  WertLes,  be- 
kleidet. I>ic  kleinen  lMmeni»ionen  der  Anlage  lassen  keinen  Zweifel 
übrig.  (1 1^5  sie  nur  zum  EinzelgebrAiich  bestimmt  »ein  konnte.  Daa 
Uanae  beatelit  ans  clite^i  nicht  JjeUzbaren  Vorgeniach  und  Trigida- 
rium  mit  Wannu  und  eiuom  durch  Hrpoc.iuätcn  orw-i;  init-i  ren  Cali- 
dftriiini.  Da  wir  i:ii  künfligen  Sommor  oino  weitere  A  it[.,'r,Lbung  er« 
hoSeüf  to  TOrsebiobon  wir  eine  nähere  Beaohreibuag  bU  dahio. 


Ib,  Bonn.   Die  S|MiMa  riPmieehar  A,iiil«46luit»  «cldi«  d»t  Ter« 

rain  zwisohen  dem  Rheine  und  der  Coblenzer  Strasie  fest  bd  jedem 
ilausbauo  zu  Tage  bringt,  sind  durch  allerlei  Funde  auf  dem  Qrand- 
elgenthunie  der  ilcrreri  Locbcliigk  ,  Troost  und  Ermenkeil  rermehrt 
worden.  So  viel  wir  wissen,  wurde  das  t^eiunuerto  Grab  mit  den 
jetet  Im  hiesigen  Museum  befindlichen  Attis^titaetten  Tind  dem  Votiv- 
steln  der  L.  Candidinius  im  Loesohigk "schon  (lirton  gofundcn,  Eine 
anseliniiche  niit  einem  Moduscnliauplü  geäclituiickto  Laiüpe  unaore$ 
Besitzes  rührt  ebenfalls  von  'liebem  Funde  her.  In  derselben  liich- 
tung  nordlicher  fsn  len  t,ioii  im  Troobt  sehen  (  inm  Utücke  eine  Menge 
rücTiiBchcr  Urnen  un'i  im  Krmenkciröcuea  Garten  eine  TOn  groaaen 
Ziegelj^Utten  gebildete  und  überdeckte  WMMrrixme. 

W. 


Digitized  by  Google 


V«   Chronik  des  Vereins. 


Das  smrtickgelegte  Geschäftsjahr  unseres  Vereines  gcwälirie 
ilie  Genugthuungi  deuselbea  in  steigender  BItttbe  2u  sfbeo. 
Nicht  der  Hinzutritt  vieler  neuer  Milftteder  alletn  ist  es,  der 
diese  ^steigende  Blfitlie  begrllDdet,  sondern  die  persdnliclie 
nad  wissentehaMielie  Bedeutung:,  die  diesen  nenen  Mitfli»- 
ävTü  beiwohnt.    GfWiiitrt  es  an  und  für  sich  schon  ein  er- 
heizendes Bewusstsein ,  in  jenem  einsichtigen  deutschen  Für» 
sten,  der  in  fveoiiselseiligea  Vertrauen  von  &Oaif  und  Volk 
die  Verwnltang  «mmum  Btaalcs  leitet,  einen  sldiem  Menncr 
niter  Rnnst  m  vereinen,  so  dtif  nnser  Verein  es  mit  do^ 
pelter  Befriedigung  melden,  dass  Se.  Hoheit  Kürst  Karl  An- 
ton 2u  HohenzoUern-Siginaringen  ?on  nun  an  zu  seinen  Eh- 
renmitgliedern gebort   Wir  glauben  dem  Wunsche  der  Ver- 
einsgenossen  nn  entsprechen,  wenn  wir  des  Scbreiben  seineni 
WorÜente  noch  nitlbeilen,  wodurch  8e.  Hoheift  dem  Vor- 
stande die  Einsendung  des  Dipluuis  zu  beantw  orten  geruhten. 
Dem  Verein  von  Altertbumsfreunden  im  Rheiulande 
bin  Ich  recht  anfricbtig  dankbar  für  Meine  Brnennnng 
Mm  Bbrenmitgiiede,  die  Ich  durch  das  gtt ägst  Obenen- 
deto ,  ftbcrans  sinnig  nnd  Itinstlerisch  ensgestattete  Di- 
plom zu  empfangen  die  Freude  gehabt  habe.    Bei  der 
Ueberzeugung ,  dass  die  Fortschritte  unserer  Zeit  in 
Bunst  nnd  Wissenschaft  durch  Brforschnng  des  Alten 
nm  wcsentlidisten  gefordert  werden,  lege  Ith  einen  ho« 
beo  Werth  dnranf,  dem  Alterthnmsrereine  derjenigen 


Digitized  by  Google 


Ckr^  (Um  Vereku 


Proras  MMgdMfuiy  die  ta  ikwa  BesidiiiBf  wobl  Hit 
rticbttcD  ErgtMm€  liefert,  werde  es  Mir  «sdi 
erMllieli  «efelef^en  eel«  laesc«,  iu  seinett  aeblliieii  und 

erfolj^reichen  Begirebijn<;en  nach  MOf^Uchkeit  isiUuwirkeii. 

DflMeldorfi  ilen  a.  Noveaber  1860. 

Carl  Antoa,  Fttnl  su  HolieDsolleni-Sigaiariagea, 

Ausser  Sr.  Hoheit  dem  Pürsteo  zu  HoheiiiSoUerii-Siginari Il- 
gen wurde  die  Zahl  der  Ehrentnit^Iie der  durch  die  Anfoahme 
dei  StaatmlBjeten  «.  D«  Bro,  Milde  wu  Brcelaa  vemelirt* 

Alf  neue  ordendifhe  Mi(g:lieder  begrüssen  wir  die  Herren: 
Dr.  med.  Bergraili  in  Goch,  Geli.  JustiOTath  Prof.  Dr.  Bluhme 
in  Bonn,  Rentner  S.  Baruch  in  C^ln,  Bürgerineister  Conxen 
in  Aachen,  Landbaumeisler  Cremer  inCdln,  Freiherr  r.Dier- 
f  ardt  jua.  in  Bonn,  Hefratb  EMellen  lo  Hann,  Dr.  pbil.  Helbif 
!■  Dreedea,  Regierungs-Banratb  Junker  In  Coblens,  Profeeeor 
L.  Lobde  in  Berlin,  Regierungs  -  Baurath  KrOger  in  Düssel- 
dorf, Dr.  ran  Noorden  in  Bonn,  l^a^lur  OUe  tti  Frühden  bei 
JQterbogk,  Rentner  l^cill  in  Bonn,  RiltergutsbesiUer  und  Pra» 
sident  des  landwirtbicbafll.  Vereint  in  Rbeinpreussen  H.  von 
Ratb  SU  Lauersfort  bei  JHdri,  Priyatdoeent  Dr.  ReiferBcheld 
In  Bonn,  Rentner  Sebmitbals  In  Bonn,  Krdasecretalr  WSrat 
In  Bonn  und  Domeapitular  von  Wilmowsky  In  Trier.  Zmn 
ausserordentlichen  Mitgliede  wurde  bei  Gelegenheit  seines 
Jubiläums  der  um  Westpbalens  Geschichte  hochverdiente 
Rreiagerichtsrath  Dr.  Seibertz  in  Arnsberg  ernannt«  Leider 
bat  der  Verein  aneh  scbmmllebe  Verluste  erlitten.  lUnife 
Mitglieder  lind  anagetreten.  Der  Tod  entrlia  uns  drei  Mit- 
glieder, die  dem  Verein  seit  seiner  Stiftung  angehörten  und 
deren  Ruf  weit  über  die  Gauen  Deutschlands  reichte,  Arndt, 
Bunsen  und  Dahlmann.  Ausser  den  Genannten  beklagen  wir 
Bocb  das  Ableben  des  General  -  Lieutenant  Witticb  sn  Bonn. 

Besondem  Dank  sebnldet  der  Verein  noch  cwel  seiner  Mit» 
glieder,  dem  tierrn  Stad  aumcister  Thomanu  iur  die  bereit- 


Digitized  by  Google 


Chronik  de$  Yerems, 


willige  mi4  wmgpnuüim§t  kiliisUeriscIieiientAllmf  tewttr- 
tff VereiBsdipIons»  dtreb  welches  derVenItid  Se.Holielt 
fai  FArstett  m  Hobeniollerii  wmm  Bbrenaiitflieie  ermuiat, 

dem  Geh.  Ber<j:ralh  Böckiog  für  die  unserer  Verehisbibliothek 
g;esclienkteu  wcrtlivolien  kuusUliistorischeu  Werke*).  Auch 
deo  Herren  VerfaMem,  die  uus  mit  der  ZuMudung  ihrer 
ttenestea  Schriften  beehrten ,  sei  herxlieher  Dank  ans^espro« 
cheii  *^).    Möchte  das  Beispiel  der  Geber  Nachahmuug  fiudeu 

*)  1)  Dorow ,  dia  Dankmäler  germ.  u.  rSm.  Zell  in  den  tSm-wesl* 
fSI.  Pra^InseiL  9  B.  1823  a.  1886. 

3)  lfüiitr«a«oii,  grieeh.  u.  j9m,  Altertli.,  in  dontseben  Ansivg 
gebrMht  Ton  M.  J.  Sokets.  2  Binde. 

8)  R«isere»rSin.  Allerth.  «i  Augtburg  u.  im  Ober«DonaiikreIee.  1820L 

4)  J.  Emate,  Besebteib.  rSm.  u.  deutsoher  Altertbiini.  Hains  1834. 
5}  Oorowi  OpferstSttea  u.  Grabhügel  d.  Germanen  n.  RSmer  «m 

Rhein.  2.  Abth.  1826. 

6)  Lorcnt,  Cajus  Igula.  Luxemburg  1769. 

7)  GrivHnd,  Anliquitös  gnuloiscs  ot  romaincs.    Farid  1807. 

8)  Denkmünzen  z.  OesohicUte  Frlo-Irlcli  Wilhelm  III.  Berlin  1834. 

9)  Dembour,  Charte  de  eonfirmation  des  biens  de  l'abbaye  de 
S.  G  losain  de.    MeU  lö43. 

10)  2  Bände  K  apferätiche. 

11)  Meloh.  Kyaell,  Ovid^a  Metamoipli.   Angab.  1681. 

**)  Wir  eiUeUett  folgende  Zuaendongan  Toa  ihren  YecCuiemt 

1)  Dr.  Bergrath  in  Goob:  Daa  BrQdechaoa  und  die  Auguatiner 
Canonle  an  Goeh  1869. 

2)  If.  DIrka:  Monnaiea  anolennea  troUTies  an  Friie.  1859. 
8)  Dr.  Ennen:  Der  CSlner  Scbledsipraoh  Tom  Jahr  1179. 

4)  Dr.  L.  J.  Jannscn:  Oudheidkundige Verhaadlingen  en  Medo- 
delingen.  II  u.  III. 

5)  E.  Kclehner:  D!e  tod  Uffenb&ch'schen  Manuaeripie  auf  der 
Stadtbibliotliok  zu  Frankfurt  am  Maiu. 

6)  Dr.  Sehneider :  Beiträge  aar  Qeaohiohte  und  Geographie  dea 
Niederrheins.  Iste  Folge. 

7)  Steiner:  Codex  inscrfptionom  DanubU  et  Rheni.  4ten  Theilee 
3lea  o.  8(eaUef(.  186a 


Üig\Uzec  by  LiOOgle 


Chronik  ie§  Vtr€m$. 

mid  so  manfhfs  an  Büchern,  Urkunden,  MOnzeu  und  sonstigen 
Antiquitäten,  wrh  lies  itiii  und  wieder  für  die  zufälligen  Re. 
sitMr  frder  Finder  keinen  Werth  hat,  dem  Vmiue  tiberi^e- 
bM  werden*  Biblioibck  vad  Archiv  befinden  sich  icit  dea 
Beflan  Verciuqnhm  auf  dem  RnlhbiMe  vnpeRr  Sliit, 
fenttü  der  In  voriger  €hronik  echan  erwMMrteo  dankeM- 
werlhen  Bewilliguu^^  dnes  Raumes  daselb&t  von  Seiten  der 
sUd tischen  Behürdeu. 

Somit  konnte  die  wie  immer  am  Geburtstage  Winckclmana's 
\m  SeMlMMle  hltaiger  UnireniUll  atnttittdendc  GeneraJ?er- 
Huaalanf  nnr  ein  gAnetlfee  Zeugniw  der  VereinUlrtUifkcit 
Mf^tm.  Der  Redieneehaflehericbt  ergib  einen  nicht  nnb^ 
deutenden  Ca^senüberschuss  und  eine  Mitgliederzahl  von  13 
Ehreiiinit-glipdern ,  2?16  ord«  utlirhen  und  12  ausserordentli- 
chen Mitgliedern,  also  im  Uao^eo  von  261  Mitgliedern.  Der 
hieherige  ITOTetMid  wurde  mit  mg dbeiltcni  Veriranen  fir  dai 
■ew  OcscbiflUjahr  wledergewihlt  und  om\%  beetchel  der« 
•eihe  an«  den  PrieMenten  Praf.  Dr.  Brenn,  den  erete» 
redig.  SecreUr  Prot.  Dr.  aus  la  Weerth,  dem  zweiten  corrcsp. 
Secreiar  Hrn.  StaalsrHth  Prof.  Dr.  Lorent/,  dem  Cassirer 
Prof.  Dr.  Kralfi  und  dem  Archivar  Oberlehrer  Freudenberg. 
Das  WlndLelmann'a^PregraaHn,  welchci  am  ClebwMafe  im 
gfOiM  Helmgegaafeaen  anegegileft  wnrdes  «Dia  lmnere> 
larter  Phalerae  eriintert  van  Otto  Jahn*  Hertrifl  wohl  an 
gegeiiständlicher  Bedeutung  und  Kostbarkeit  der  Ausstattung 
die  Erwartungen  unserer  Mitglieder.  Indessen  glaubte  der 
Varstaad  den  Beruf  des  Vereines  vor  Allem  darin  erkennen 
M  miesen,  das«  sich  dersdhe  der  bedeutendsten  antlfmii- 
achen  Pnnde  Im  Rheinlaade  mogllehst  schnell  bemichtigle, 
am  sich  Ihre  angemessenste  Pahlieatioa  an  sichern.  Die 
Phalerae  sind  uAchst  der  Broncefigni  in  Xanten  aber  unstrei* 
dg  der  bedeutendste  rheinische  Fund  der  leisten  Jahre.  ln> 
dem  es  dem  Vacstaade  desohalb  aar  iVende  gereicht,  sie  In 


"DTgitized  by  Google 


880 


(3trmrik  des  fenms. 


wanüfiler  WelM  fMmti  jni  fiiben,  ttettet  ierntte  iaiB». 
Mimn  nodi  teiaen  Mit|;liede  Hrn.  Prof.  Otto  Jahn  den 
Dank  des  Vereines  ab  für  die  bereitwillig^e  üebernalime  ihrer 
Bearbeitunn;*  Die  Mitglieder  empfangen  für  das  Jahr  1860 
.aidht  wie  gewttliBUch  swci  Hefte»  seaden,  wie  dies  UMk  im 
Mm  184i  fcscbahy  eis  Doppelheft,  natarlidi  wou  itm  dop- 
pelten Umfange  der  letzten  Einzelhefle.  Der  Grund  dieser 
Massrro;rl  btriilu  lediglich  in  dem  Wunsche,  die  Verpflicb- 
iHngeii  für  das  Jahr  lfi60  nicht  in  das  neue  Jahr  mit  hin- 
ftheraeteea  m  mfiaiea*  Wir  eiad  dadarch  iai  Slaade^  daa 
enie  Hell  dca  Jahrganges  186t  baldigst  aachfolgeo  aa  laa- 
8en.  Die  seit  Jahren  geübte  Sitte,  am  Abende  des  Winckel- 
mann's-Ta^es  eine  Feier  zu  verans fallen,  fand  auch  in  diesem 
Jahre  unter  zahlreicher  Theilnahme  der Vereinsmitgiieder  im 
Saale  des  Hotd  üley  statt  Das  Biidaiss  WiacUaiaaa'a 
praagte  ia  frisdicai  Blaaieaschwck  aad  aaUreiehe  kleiae 
Kunstwerke  waren  zur  Erhöhung  des  festlichen  Zweckes  auf- 
gestellt. Die  Reihe  der  Vortrage  eröffnt  te  der  Pfä.Hident  Herr 
.Pref.  Dr.  Braun  mil  einer  Darlegung  des  Slalaarwesena  bei 
te.  RaaierB,  er  sprach  aaaächst  ttber  Unpruag,  BolwidLelaaf , 
Beltafung  und  Biatheilaag  der  Stataen,  daaa  Uber  dea  Staff 
aus  dem  sie  verfertigt,  über  da!;^  Recht  sie  zu  errichten,  ihre 
Grösse  u.  s.  w.  An  diesen  allgemeinen  Theil  scliloss  der 
Hedner  Bemerkungen  über  das  im  vorigen  Jahre  aa  Stendal, 
ieai  GebarCiarte  Wiackebaaaa'a^  enriebtete  MeaaflKal  ietsal^ 
baa,  welches  vea  deai  verstarbeaea  Bildhaaer  Ladwig  Wich» 
mann  modelliri  und  iu  Bronceguss  attsgeffthrt  wurde.  Die 
Statue  hat  eine  Höhe  von  7  Fuss.  Der  Kopf  ist  Portrait er 
jsl  etwas  gesenkt  und  dach  au  geiatigeai  AaMiwaag  geho- 
bea.  Um  liahe  Haad»  von  wekea  Maaiel  «agebea,  hält  dia 
Bcbaeibtalil;  die  rechte,  aiit  dem  Grilfel,  ist  nahe  aa*s  Kiaa 
erhoben  und  scheint  einen  Gedanken,  der  sich  so  eben  iu  dem 
denkeudea  Haupte  gebildet  hat,  niederzuschreiben.  Der  rechte 


Digitized  by  Google 


Chronik  des  Vereins, 

■ 


S87 


Fuss  rulii  auf  einer  kleinen  ErlwUiung;  wie  mau  sa^t,  bat 
der  Künstler  dadurch  WinckelflianQ  als  eineo  Mana  des  Fort- 
scbritteg  darstellen  wollto« 

Hechte  von  WiackeUnauB  «rhcht  sich  der  oheio  Thcil  ciaci 
fiialeMCiaftes  aiit  joaiiche«  Gap Mtl ;  er  90II  den  Uqier 
aaai  AnhaHspvalUe  dienen.  Aaf  diesem  SSvlensehafle  ethlkit 
mau  eine  Büste;  was  der  Kflnstlcr  dabei  gedacht,  hat  eracIlaC 
oicht  ausgesprochen. 
Aal  der  irorderen  Plinthe  der  Ergslatae  sleliea  diaWorla: 
Jahana  Jakah  WiackelMana 
von  seinen  Verehrern. 
Aaf  dem  vorderea  P^ds  des  Piedestals  vonOraait  liet't  aaui: 
Dem  Erforscher  uud  beredten  Verlcaader  der  Kunst  des 

Aiterthiuns. 

Jkan  die  Worte: 

Cleboren  Stendal,  den  9.  Bcc  Ifif^ 
j[|;eilorben  den  8.  lani  1708. 
P««f.  aas*n  Weerth  hcspraeh  hleraaf  dea  herrlichen  Mo^ 

saikboden  der  in  den  50er  Jahren  bei  Nennig  an  dor  oberen 
Mosel  entdeclLleu  römischen  Villa.  Der  Redner  ^ingr  von  der 
lobpreisenden  Schilderung  aus,  die  Ausonius,  der  Dichter  des 
vierten  Jahrhanderte,  la  seiaem  herOhntcn  Chedichlo  lloaalia 
van  den  Tcttpeln,  Btdera  nnd  ITIllen  der  Moael-Üte  ent- 
wirft; henwrkte  daaur  dass  dasEihallene  and  hisher  na  dar 
Mosel  Gefundene  in  lieinein  Einklanpre  zu  dieser  Schildening 
gewesen  sei ,  bis  man  in  den  letzten  Jaiiren  die  vier  römi- 
schen Villen  EU  Wiltingen,  Wasserliesch,  Mayen  und  Neuni|f 
«ifgelaadcB  haha.  Von  dea  Fanden  aa  Mayen  and  WiAlin- 
gen  lagen  2eidniaag«n  nad  Pragmeate  vor.  Parhiga  d^roaia 
Baadatkliwaagea  der  aasseierdentHcholen  Art  von  dem  Mo- 
saikbodeu  zu  Nenni^  dienten  sur  Erläuterung  dieses  Pracht- 
werkes römischer  Kunst.  Dieselben  sind,  wie  der  Redner 
nachdrflchlich  hervorhob,  von  dem  in  der  iSffforschung  der 
KanaMverhe  der  Varacil  hanhmdienUfl  DanicapUnlair  v.Wil» 


Olgitized  by  Google 


Chronik  äe$  Vereint. 


mowski  in  Trier,  dem  man  auch  die  Rettung  und  Aufdeckung 
des  Mosaikbodeus  nimeist  verdankt,  nk  einer  aussergewllbii. 
licheii  Hingebung  nnd  BeAhigung  geieichnet  und  m\i  dan- 
fcenawertben  Verlran^B  dem  Redner  in  aeinen  Vortrage  an- 
vertraut worden.  Die  Runstdarstellungeu  des  50  Fuss  lau- 
gen und  33  Fuss  breiten  Mosaikcs  za  Nennig  gehören  dem 
Oladiatorenkampfe  an ,  wie  er  in  dem  kaiserlichen  itoni  in 
den  Belustigungen  des  Amphitheaters  Statt  lind  nnd  eine 
Alst  leidensebafUiehe  Miebtbeit  besass,  se  dass  man  diePor- 
trait -Statuen  der  Gladiatoren  mit  ihren  Namensinscliiiften 
aufi^tellte.  Da  nun  ausserdem  auch  Gladiatorenspiele  nach« 
weiabar  na  den  Mablneiten  veranstaltet  wurden,  so  konnte 
es  nach  nieht  Wunder  nehmen,  ale  auf  dem  Fnssbodra  des 
Triclinioms  einer  Villa  sv  finden,  um  so  mehr,  als  Mosaik- 
böden mit  ahnlichen  Darstellungen  vielfach  vorhanden  sind, 
z.  B.  aus  den  Thermen  des  Caracalla,  jetzt  im  Lateran  zu 
Rom,  in  der  Villa  Borghese  zu  Rom,  zu  Kalica  in  Spanien 
n.  8.  w.  Kein  einsiges  der  bekannten  Fnssboden- Mosaiken, 
TOtt  denen  freilieb  jene  kidncren,  in  eine  andere  Rategorio 
gehOrendeu  Kunstwerke  der  Alexanderschlacht  in  Neapel,  der 
capitolinischen  Taube  n.  s.  w.  au»genommen  blieben,  dürfte 
die  Vortrefflichkeit  des  nenniger  Bodens  flbertreffen.  Der 
Vortrag  sehloss  mit  den  Worten,  dass  es  dem  Verein  von 
Alterlhmnsfreunden  gelingen  mOge,  -dieses  ausgeseichnete 
Kunstwerk  zu  publiciren. 

Ferner  berichtete  Prof.  Krafft  über  eine  vor  einiger  Zeit 
gemachte  Ausgrabung  nn  der  coblenzer  Strasse  hierselbst. 
In  der  Nike  des  jetsigcn  tussersten  SEoIlbanscs.  Bin  ehe- 
UMls  flherwftlhtes  rOmlsehes  Grab,  das  hier  nn  Tage  getre- 
ten, liefert  den  Beweis ,  wie  weit  sich  die  alte  Oräberstrasse 
südwärts  forterstreckt  hat.  Das  Grab  enthielt  eioen  Votiv- 
stein  mit  wohlerhnltener  Inschrift,  einige  mehr  als  3  Fuss 
hohe  Aschenumen,  sodann  ein  auf  einem  Sockel  anfgestdl- 
tes  Relief  eines  aus  lauter  kleinen  aflogelnden  Flammen  ge- 


Digitized  by  Google 


Chronik  des  Yerems, 


b  ildetoi  Feuers  und  eudiicb  swei  auf  Postamenten  aufgestellte 
Statnm  an  KaUuImb,  welcher  XlMchelA  tmOML  Die  Sto« 
laeo  alad  jeM  i«rdi  Jae  elageatlHate  Gewalle  kcadiaiift 
wevlett.    Bei^e  Stataea  aCellee  Figurea  te,  aCekead  aitt 

fibergeschla^enen  Beinen ,  in  einer  betrachtenden  Stellung^, 
einen  gekrümmlen  Stab  zu  Boden  gesenkt  in  der  Hand  hal- 
tend.  Ea  Begt  Iiier  eia  aeaea  Beiapiel  des  Attis-Cultus  vor, 
te  ite  aai  Bkelae  verbreitet  war  (▼§ L  Utlieha  iai  XXOk 
Hefte  der  JafcrbaelMr  iea  AltertlnBaa-Vefaiaa).   Attia  wiri 
alakt  alkia  biufig  alt  RHtbraa  lieatMdrt,  sradeni  er  wiri 
aadi  selbst  als  Hie  Soiiiip,  und  zwar  als  die  Frühlin^ssouiie, 
betrachtet,  deren  Entfernung  iio  Winterschlaf  durch  seinen 
Tod  venioolicht  aad  deren  Wiedererscbeinung  in  dem  Feste 
Hilaria  gefeiert  warie.  Weaa  Atüa  aaf  dea  rbeiaiMlica  Deak* 
atttcra  gewihalieb,  wkaaeh  hier,  doppelt  cnchdat,  aa  liegt 
darin  Tielleiebt  4le  doppelte  Beaidiung  aaf  üe  aiek  catfer- 
oende  und  vi  ieder  erscheinende  Sonne.  Dann  Wesse  sich  auch 
jene  Flaaimeodarstellung  in  diesem  Grabe  auf  die  wieder 
liervorbrecheadea  Strahlen  der  Frühliogsaoaae  deuten  und 
darin  die  Krwartaag  der  Uaaterbliebkelt  aaagedraeiu  iades. 
—  NacMcai  adhoa  freber  da  Theü  dea  Faadea  den  Ueiigea 
Maaeaai  ihdiüfclier  Alterthtaier  einrerleibt  wordea ,  iaI  die 
am  besten  erhaltene  Attisstatue,  auf  deren  Postament  C.  F.A. 
sich  eingegraben  lindet,  nun  auch  dorthin  gelangt. 

Der  folgende  Redner ,  Geh.  Bergrath  Prof.  Ntfggerath, 
apiach  aaefa  eiaer  EialeitaBg  iber  fosiUe  Meaidiaakaoebea 
aber  die  alteataa  Reate  aieaachlleber  Caltar  ia  Mittd-Barapa, 
und  namentlich  über  die  chronologische  Eintheilung  der  For- 
htstorischen  Zeiten  für  dieses  Ländergebiet ,  welche  letztere 
manche  Archäologen  in  das  Stein-,  das  Era-  und  daaliiisea» 
Zeilalter  aerfiallca  laaeea.  Der  Redaer  glaabt  «war  aa  üe 
KsUteaa  faaiiler  Meaaeheakaochea ,  wofSr  er  iatarewaate 
Tbaleaebea  aaftthrte,  hiU  ea  aber  Mr  awelfelhalt,  daaa  daa 
Menschengeschlecht  schon  in  der  Zeit  existirt  habe ,  in  frei» 

19 


Diyilized  by  Google 


880 


Chrono  des  Vereins, 


eher  die  vorweltlicbeu ,  ausgestorbeuea  grossen  SAngethiMr« 
Arten»  da«  MaMMitb,  te  Ublcabir,  die  Hltlilmihyftiie  ikf.w., 
deren  Reste  lieli  iai  MaviM  indco,  gelebt  haben,  bn  ?o« 
rigen  Jahre  sind  in  der  Pariser  Akademie  mehrere  Verhand- 
lungen  über  auffallende  Funde  in  der  Gegend  vom  Amiens 
Torgekomaen.  Daselbst  wurden  aanUicb  Beile  oder  Aexte 
von  Penerstein  —  unveikennbave  walte  Artefiwten  —  tief 
in  einer  sogenannten  Diluvial  -  Peraation ,  welebe  raglefdi 
Torweltüche  Sau$2^ethiere  enthielt,  aufgefunden.  Man  wollte 
jene  Kunstgegenstände  und  diese  Knochen  als  Einer  und  der- 
selben EatstehuBgsaelt  angebttrig  betrachten »  welches  als« 
die  Gldcbneitigkcit  des  Menschen  «U  jenen  ▼orweHUchen 
Saugethleren  beweisen  wtirde.  Der  Redner  seigte  aber  die 
Möglichkeit,  dass  Gegenstände  solcher  Art  vüu  gebr  verschie. 
denem  Entstehungsalter  in  Eine  und  dieselbe  aufgeschwemmte 
Gebirgsschicbt  gelangen  und  von  ihr  esngehtiUt  werden  ktin* 
nen»  und  hili  daher  die  angeflibrten  Tbatsachen  lllr  nicht 
hinreidiend,  dasjenige  su  beweisen,  was  sie  dartbun  seilten. 
Speciell  verbreitete  sich  dann  der  Redner  Über  die  merkwür- 
digen in  Dänemark  entdeckten  sogenannten  KjOkkenmüddin* 
ger»  aber  die  Funde  von  AltertbttsMrn  in  den  Torteooren 
(Waidnooren),  ebenCUis  in  Dinemrfct  und  ttber  die  Mihl- 
baoten  oder  Seedörfer  in  sehr  vielen  schweizerischen  Seen. 

So  viel  uns  bekannt  ist,  wird  der  geehrte  Redner  den 
Gegenstand  seines  Vortrages  in  besonderer  Ausarbeitung 
dem  Drucke  in  den  Westennnnn'schen  Monntshellen  Uberw 
geben,  wessbalb  wir  es  Angesichts  unseres  beschrtnkten 
Uuumes  aa  dieser  Stelle  unterlassen ,  ein  ausführlicheres 
Referat  zu  geben.  Für  diejenigen,  welche  dasselbe  dennoch 
wflnschen,  verweisen  wir  auf  die  Colner  Zeitung  vom  Sd* 

Des.  isea 

Ein  heiteres  Mahl  hielt  die  Festgenossen  noch  lange  bei- 
sammen. Unter  vielen  Trinksprüchen  lieben  wir  nur  diejeni- 
gen auf  Se.  Roheit  den  Fürsten  Carl  Anton  au  Hoheosoliem* 


Digiii^uG  by  Google 


Ckrtmik  diu  Yeremi. 


391 


8i(«ariafia  ab  nraes  EhrauiytfliMl  wd  asf  ivm  um  den 
Tmfai  vielmlleDtaii  Pnttmw  P.  Welekcr,  der  durch 
KnnUeH  Twliuidert  war»  iem  Feste  beUmwelineOt  herror« 

B  0  o  a ,  im  Jaaoar  1801, 

Fir  itm  V^ntaiid  des  Vereins  voa  Altertkunsfreudeft 

im  RMMlairfe  i 

Der  redigiieade  Secretäc  Prof.  aus  m  Weerdu 


Digitized  by  Google 


Tcndeftiisii  itt  litglieder. 


Bbran-Mitirlieder. 

Sem  Küiufl^licbe  Hoheit  Prins  Frleiirich  van  Preuncn. 
Seine  Hoheit  Carl  Anton  Meinrai,  Ffliat  j»  HohcnnoIIern- 

Siü^maiingen. 

Seine  Hoheit  der  Herzog  Bernhard  von  Sachsen-WeinMir- 
Eisenach. 

Seine  Excellens  der  Staats  -  Minister  n*  D.  nnd  Oberprft- 
sident  der  Provinn  Brandenburg  Herr  Br*  Plottwell. 

Seine  Excelk-nz  der  wirkl.  Staatsiiiiiiisler  und  IVlinister 
der  geistlichen,  UuteriiditS'  und  Medicinal  -  Angelegenheiten 
Herr  Dr«  von  Bethmann- Holl  weg. 

Seine  Bzcellenn  der  wirkliche  Staatsminister  Herr  Rudolf 
von  Averswald. 

Der  Staatsminister  a.  D.  Herr  Milde  in  Breslau. 

Der  General  -  Director  der  Königlichen  Museen,  Geheimer 
Ijegatitnsrath  Herr  Dr.  von  Olfers  in  Berlin. 

Der  wirklldie  Oeii*  Oberregiemngsratb  Herr  Dr.  Johannes 
Schnine  in  Berlin. 

Der  Ober  -  Bergliauptfliann  Herr  Dr.  von  Dechen  in  Bonn. 

Herr  Geheimerath  Professor  Dr.  Btfciung  in  Bonn* 

Herr  Prof.  Dr.  WelciLer  in  Bonn. 

Herr  Komnerrienrath  Job*  Heinr.  Bicbars  In  Cilln* 


Digitized  by 


der  MitgiUder, 


Ordentliche  Mitglieder. 


Bfadioffy  Haadeli(eiiohlfpiWdiiit 
OlMiMa-S<iide&»  J.f  Obeipotl-* 


CootiMi»  Bgnwm<litoB» 
Qm,  A.»  Dr.f  Stfltdiifr. 

PriMo,  SfÜlalitn; 

B«6ffBi«iidt»  BMlMr. 

d«  870,  K9algL  Laadg«rtolitealii« 

Fonck,  Landrath. 
AUckofb,  Mm. 

Boot,  J.,  FMf.  Dr. 

M oH,  PMf.  Dr. 

Attdemach. 
Roaenbaum,  DomhoR,  Pfarrer  u. 
Pxofe&aor  Dr. 


AAhtocfeldl,  Frfedr.»  StadfpfaiMr. 
TM  StofOfea,  Gyma.-I>lr.  Dr. 


GwiMhy  PMft  Dr. 
*TIiehor,  Prof.  Dr. 

Benrath. 
iioyon,  Böigonnoiitoi. 


JMte. 

Ch*Mo«  TOB  Flonneoinii  W. 

Gorliordi  Vtot  Dr. 

Ltobonowt  W.»  Ooli.  Rorltor. 

laohdoy  Lvdw.,  Piot  Dr. 

T.  Mallhiokrodt,  Roglor.-AMOttor. 

*Ptpori  LiooalUI  Prof.  Dr. 


Jaiuj,  BiblioUiekar. 

BielefOd. 
Woftormomii  C.  F. 


Achtatfoldl,  Prof.  Dr. 
Bftttorbottdi  Golk  JuttorMli  Prof. 

Dr.,  KroB-STadllnit  n.  HHgltod 

doi  Horronkouioo. 
BoUoRUBD,  Clir.i  Dr.|  PmI»  an. 
Broadti,  C.  A.,  Ooh.  Rog..Bot]k 

Prof.  Dr.,  Mitgl.  d.  HoiroohaiiMa* 
Braniii  Prof.  Dr. 
Cahiii  Albort,  Banqqler. 
Claioa»  KaalteMiQ. 
Oohon,  Filli»  BvoUdtedlii; 
Delius,  Prof.  Dr. 
Dieckhoff,  Boulnspeotor. 
T.  Diergardt,  Baron. 
Flosa,  Prof.  Dr. 

Freudenberg,  Gymn.-Oberlehror. 
Georgl,  Carl. 
Gerhards,  Beigaordnetor. 
Graham,  Rer.  Mr. 
üoimtoeib,  Prof.  Dr. 


Digitized  by  Google 


294 


Y^n0kkm»  der  MUgtimkr. 


Hoyer,  Dr. 

Ilumpoft,  Dr.,  (JytxiD.-OlierlüUrer. 
Jahn,  O.,  Prof.  Dr. 
K;iinp5chulte,  Prof.  Dr. 
Kauiruann,  Ober-}iiirgorwei»|ör. 
Krafft,  \V.,  Prof.  Dr. 
La  Valette  St  Qeorgef  Barofii  Dr. 

und  Privatdooent. 
LonatSf  Stoftfcnrath  Pfof.  Dr. 
BC*ioii0f  0. 

if MidoUtQhii,  Ftof.  Dr. 
ron  Hoaiolunr,  Motu. 
MSooIovIiUt  Prof.  Dr. 
NSggersth,  Gdi.BMgr«lliProf.Dr. 
Ton  Noorden,  Carlt  Dr. 
Belffeftekdd,  Dr. . 
ReinkenSi  Pfwrer. 
Reraacly,  Gymn.-Oberlührer. 
Hitachi,  üeh.-K.  Prof.  Dr. 
Ritter,  Prof.  Dr. 
V.  Sandt,  Land  rat  Ii. 
Öcbmidt,  L.,  Prof.  Dr. 
äohmithals,  Rentner, 
äohmitiy  Rofnendar. 
Sehopen,  Qymn.-Dir.  Prof.  Dr. 
Simrook»  K.,  Prof.  Dr. 
Spring«ri  Prof.  Dr. 
Tlioinaiiiii  Stedib»um«li«or. 
Trootl,  Albreoht 
Womor,  QyiDii»-Ob«ilAlirer. 
WoUr,  Geh.  Sttoltitter.  Dr. 
ZartoiMuiy  Dr.  med. 

Beckmann,  Prof.  Dr. 
Watterich,  l'rof.  Dr. 

Brtsktu. 
FriedUeb,  Prof.  Dr. 


j  Königl.  VaMätn  fOr  Kimtt  und 

'  Altoitbuin. 

^  lieiakens,  Prof.  Dr. 

'  Brüssel, 
RobiAno,  M.y  Uraf. 

CoUemt. 

^Baorsob»  Gebeimo  Reg..R«fh  Dr. 
!  Eltester,  L«ndgor.-Ra<b. 

Heurioh.  Reg.-  u.  SohulraÜi, 
Junker,  Heg.-  u.  Baurata. 
Luoas,  Kog-  u.  Pro v. -Schuir.  Dr. 
MontSgny,  Gymnasiul-Lehrer  Dr. 
Wegeior,  McdiolnalrAth  Dr. 
Wiesmann,  Dr.,  General  -  Supecia- 
(endont. 

Cochem, 
Sohmidty  Doehani 

Cöln. 

Baruch,  S. 

Broicher,  Chefpräaldent  d.  Rhein. 

Appellhofea. 
Clav6  V.  BouhaTien,  Gutsbeeitjtor. 
Dumont,  Jos.,  Stadtrath. 
Dilntzer,  Biblothekar  Pxi»f.  Dr. 
KisoDi  F.  C. 
Enneiii  ArebiTar  Dr. 
*Gaflb6,  Hugo. 
Graae,  J.  F. 

Hangb,  AppellatioiisgOEiobteratb. 
Hotmsoolb,  Dr.»  8«nat8prS«ideiit 

bolm  Kgl.  Appellhofe. 
Hookort  Dr. 

Horn,  Pfarrer  an  St.  Conibort 

Lautz,  Landgeriohtsratb. 
Lempori«,  H.,  Buchhändler. 
Märiens,  Baumoister. 
TOD  Möller,  Reg.-PräaideQt. 


Digitized  by  Google 


VersieicimUs  der  Miigkieäer, 


baai,  Qymn.-Oberlehrer  Dr. 
Stopp,  JustUratli  und  Oberbürger« 
meiftter. 

Zwimor,  Üeb.  Beg.-  tt.  B*iirfttli. 

*B«in,  Dtreelor  Dt. 

Dormayen. 
DollhoTon,  J*oob. 

Doveren. 
BtoTMi  Fiarrer. 

Wrbattlar  k  Mich, 
Blum,  lAc,  Ftum, 

Düretu 
RuDüpei,  Apotheker. 

Ih'isseidorf. 
Cramer,  Justizrath  u.  Adv.-Anw. 
Ebermaier,  Reg.  u.  Med.-Rath^  Dr. 
Grund,  WaMerbauinspeotor. 
Krdgeri  Reg.-  u.  Baurftth. 
'Schmelzer,  Jus^scfttii* 
Schneider,  J.,  Dr. 
Wiegraann,  ¥toL 

Sdunilii  Dr. 

Boaterwooky  Oyiiui..0ii«oU»?  Dr. 
G7inBMial.Bfbttot]Mk. 
Kraft,  PftR«. 

Dederioh,  GTumtsUt-Obedthrer. 

Erfurt. 

Roche,  Regier ungs-  u.  SoUuüratb. 

Eupen. 
Lamby,  Dr.  med. 


295 

V.  Beumont,  A.f  (leb.  Legaüane« 
Mth  Dr. 

Virankfiat  «.  JV. 
Becker,  Prof.  Dr. 
Borgniii  H.|  BaatoAr. 
Ton  Cohaiiieai  K.  Fmum.  Inf«. 

id«i]»>Haaplnia]iiL 
Kalohier,  B.,  AmanaanilQa  d«r 

SUdliblbUodiflk. 
TUMiiiy  DMMftpftalar  ud  Btadt* 

j^fitttir. 

Boek,  C.  P.,  Prof.  Dr. 
Schreiber,  U.,  i'roi.  i>r. 

Gemünd.  ^ 
Dapp«r»  Oberpliuier. 

Hooleif  Prof.  Dr. 

Prosper  Cuypers. 

Qoch. 
Baigrath,  Dr. 

Dngw,  Dr.  AiMMor,  SMrttlaIr  d* 

K.  BibttoUuk. 
«Wtosakri  Prot  Dr. 

SoUUIogt,  B8rg«riB«ltt«r. 

Oroen  tmi  PiMwer,  O.,  Dr. 
auyot,  Ritter. 
Hatte. 

Eekstmn,  Conrector  Dr. 

HaUchlag  (^Kr.  Prüm), 
Cremery  Pfarrer  q.  |^ndde<}J(aQi. 


Digitized  by  Google 


296  Veneklmtss 

Hmnnover» 

Cbrotefend|  C.  L.,  Archivar  Dr. 

Berns  Isenburg  b.  Miilh.  «»JU. 
Sybel»  Geh.  Beg^BAtlu 

Ofenreg,  Cftd,  Rltkergatsbesftaer. 

Havs  I/ohatuen  b.  Düsseldorf, 
hviiz,  iL,  Bittergtttftbesiteer. 

ExwoJuotSkf  OynuiMielxDiieotor. 

Ingberth  b.  Soitrbruckem 

Kramor,  Friedrich  und  üeioriohj 
Uüttenbesitzer. 

lUOk  k,  Dmitx. 
T.  LeMMiIXf  JLf  Ingenieor. 

Molhnyaen,  P*  C.»  AreUm* 

Kessenich  fr.  Bonn, 
Emst  aua'm  Weerth,  Prot  Dr. 

Sobober,  Gutobesitser  u.  Ecbileliter. 

Koxhamen  fr.  Neuerimrg. 
Heydingor,  rfarrer. 

Eftmsmünster. 
*Fliliiger,  Be<U,  Prof.  Dr. 

Der  Yorttand  des  anti^aaiitdi-lii- 

storischea  Vereins. 

DeUof»  L.,  Landraib. 

Lauersfort  fr.  Crefdd. 

U.  T.  Kath,  Rittergutsbesitzer  und 
Präsident  des  landwlrtheeUfÜ. 
VeieiiM  der  BlMinpioviiis. 


der  Mitglieder. 

Leudesdorf» 
Dommerumth,  Pfarrer. 

Leyden, 
Bodel-Nyenhuis,  J.,  Dr. 
"Jansaen,  I<.  J.  F.,  Dr.|  Conserra. 
tor  d.  Kgl.  Mniemiit  d.  Alter- 
thümar« 

jjeomane ,  Dr. ,  Dtraotor  da«  Mn- 

aeama  dar  AltarUittmar. 
da  Wal,  Prof.  Dr. 

JÄnz  a.  Hhein. 
Gerreke,  Dr.,  KreispUysikus. 
»Marchand,  Bector  Dr. 
T.  Bala]iaaiaii>  F.,  Freiherr. 

Hagemaos,  G.,  Dr. 

Lujiemburg. 
Namur,  Prof.  Dr-,  Secrctir  d.  Ar- 
chSoI.  GeseiUohaft. 

Michemkh* 
Sefamite,  Bfligarmelstar. 

Ton  NeufviUe,  W.,  Rittergntsbea. 

Miel. 

TOn  NeufriUe,  B.,  Rittergutsbes. 
Ton  GaTr-Mttddanbaimi  FMhen. 

JBWIClieHU 

CoraeUna,  Prot  Dr. 
JV0fiafi0i*. 

Clemoiis,  i'rof.  Dr. 
*Deycks,  Prof.  Dr. 
Seine  bisch.  Gnaden,  der  Bisohof 

von  Münster,  Dr.  Jeimann  Georg 

Müller. 
Znmlobi  Nie.,  Bentser. 


üiyitizeü  by  Google 


Rftinoi^  Dr.,  Pfiiner. 

IVfMt. 

Josten,  F. 

Qommeläliaiuea,  FiMtrar. 
Bttili,  PfAcrar. 

Lentzen,  Dr.,  Pfurtr. 

U«nsen,  Pfasm; 
PmHt. 

Rmän,  Ettgtoa»  Chef  im  Ministe- 
linm  d.  TJnldRlchU  a.  CqUim. 

Auf  der  QtdHt  *.  THIer 

Kraemer ,  Adolph  ,  Hüttenbesitzer 
und  Gommerzienraih. 

Renaix  (^Belgien), 
Joiyi  Dr. 

RMniorfb,  Bmm* 
▼OD  BnaMii,  Q»,  Dr. 

Kautzer,  Oeorg,  Pfarrer. 

Rom, 

Alertt,  Geh.  Sanitätsrath  Dr. 

Roermond. 
Oldllon,  Ch.,  Notnr. 

Schloss  Roesberg. 
T.  Weiobs-Olan,  Fr oibarr,  Mitglied 
de»  Henrealuratei. 

Toa  Jftttmiiuii  Domdeeea. 

*KMe]iery  Ed.»  FabclUMilteer. 


Heweri  Dr. 

Steiner,  Dr.,  Hefralh. 

Sfet'ij. 
Hepp,  Pfarrer. 

StuttgttrL 
Stemberg,  Bedncteof . 

Msr. 

EberhMdt  Dr.,  Domk*pllul«r  ond 

Piises  des  Prleetorsenüneis. 
Holseri  Dr.,  Dompfobsl. 
Kellner,  ReglerangsrAth« 

*Ladner,  Dr. 

Martini,  GeneralTloec  der  DtSeeee 

Trier. 

Sobaeffer,  Heligionslehrer. 
von  Thielmann,  Freiherr. 
Wilfkens.  Forstkassen-Rendant. 
i  Ton  Wilmowöky,  Domkapitular. 

Verduigen, 
Herberte,  Belkhaser,  Qittsbesltaer. 

rersij^  «.  ä.  Moni* 
DIedea,  KAUflnetta. 

Utrecht. 

Karsten,  Prof.  Dr. 
Rovers.  F.  A.  C,  Prof.  Dr. 

Viersen. 

Dlergerdt,  Qeb.  Commecilenr*tlL. 

Borret,  Dr. 

Wachtendonk. 
Mooren,  Pfurer. 

WeilerLefF,  B.,  Dr. 


Digitized  by  Google 


Yer^ickmsM  der  MiigUeder, 


Weismes. 
WaidonliAiip^  Pfarrer. 

WeuiL 
Fiedler,  Prof.  Dr. 

Wien. 
Aftchbacb,  Prof.  Dr.^ 

wrWmOtUJIf» 

MOIler,  H.,  Ftof.  Dr. 


*Urliohtj  Prof.  Dr. 


Tan  Leanep,  J.  H. 

Zürich, 

Uartmann,  Dr.,  JuB^zrath,  omecit. 
Leibarzt  Ihrer  Köoigl.  Hoheit 
der  KrooprijueaaiA  CiuMrlolle  Frl> 
derike  von  DSoeauulc 


Avsserordefiliielie  Milglieier. 


FSfstori  Axnold,  Prof.  Dr.,  Lehrer 
an  d.  hohem  Bürgertehald* 

Arnsberg. 
öeibertz,  Kreisgenohtsrath,  Dr. 


LanMas,  P. 

CStn, 

Feiten,  Bnuconducteur. 

Dielüigen. 
Arendt,  Dr. 


Giebel,  Filedeaiiiehter. 


Bürtgen, 
Weller,  Pfaner. 

Malmedy. 
knkiü»  de  HoUe,  AdT.-Anw.  Dr. 


Correos,  C.  H, 

Neu$ohl  ^Ungarn}, 
Zipeer,  Dr. 

Paulua,  Topograph. 

Wim, 
Heyder,  Bibliothekar. 


Digitized  by  Google 


YerxeicIiBiss 


der  Academieen  und  Vereine,  mit  welcluri  uiiüer 
Verein  in  lilerarischer  Verbindung  steht. 


]•  BlBtorintof  Vcuek  m  Baaberg. 

5.  HisUriicher  Verein  von  ObarfnakMi  so  Bayreatb. 

3.  KOniglicli  bayerische  Academie  der  Wifisenscliafteu  m 
M  fl  n  c  h  e  n. 

4.  Historischer  Verein  voii  und  f.  Oberbayern  zu  M  Ü  n  c  h  e  a. 

6.  HistoriMher  Verein  fob  UnterfrankMi  yad  AscbaÜMihwrf 
n  Wirsharf. 

B.  Hiitorifcher  Verelo  fllr  üt  OherpAil«  s«  R es  f  b ■  r f . 

f.   Historischer  Verein  für  Niedersachseti  iu  Hannover. 

8.    Verein  für  hessische  Geschichte  in  Cassel. 

Bi  Historischer  VeniA  filr  4m  GroMherMfUinoi  Heuen  in 

IQl  89äM  fmt  la  caMeryalian  toMnanwnia  hislatifnei 

daas  le  grand-duehe  de  Luxembourg. 

11.  Historischer  Verein  für  Steiermark  zu  Grata. 

12.  Historischer  Verein  für  Krain  zu  Laib  ach. 

18.  Eaaigiidi  blhmiiche  OeieUeehaft  4er  WiMCMchaften 
an  Prag. 

14.  K*  k.  CeatraULanuniseloB  aar  Erfetedinng  vnl  Krhal* 

tung  der  Baudenkmäler  in  Oesterreich  au  Wien. 

15.  Der  Alterthomsverein  in  Wien. 

16.  Historiache  Bectian  der  Westphalischen  Gesellschaft  aar 
Beürdernng  der  Taterlandiiehen  Cnltar  an  Min  den. 


DigiL 


SOO   VeruidimiM  der  Aeadämiiun  mud  Vereime  v.  9. 

17.  Venia  für  GcMbichle  sni  AlterthaukniiJe  Wef^pkalens 
n  Münster  miJ  m  Pftderbors* 

18*   Geschichts.  und  Alterthumsfo rächende  Gesellschaft  des 

Osteriandes  in  Altenburg. 
19.   Schleswig. holsteinisdie  Gesellsdiaft  fttr  vterillndttdie 

QcMhicbte  ni  Kiel. 
SO.  Zürcher  Ociellicbaft  für  vaterländische  AltertbOner  sn 

Zürich. 

21.   Gesellschaft  für  vaterländische  AlterthQmer  in  Basel, 
tt.  TbariDgtseh-Sächsiscber  Verein  fttr  Erfonchnng  der 

raterländischen  Alterthflner  m  Halle. 

Verein  rar  Erfonchmig  der  iheinischea  Qescbichte  nnd 

AlferthOmer  zu  Mainz. 
84.   The  royal  archaeological  Society  ol  London. 
^  The  numisniaüc  Sodely  of  London* 

96.  Secidt«  sdciilifi^M  et  littdraife  de  LI«bo«ig  h  Tnn- 
gr^s. 

97.  K()nig;1.  Sttchsischer  Verein  für  Erforschung  und  Erhal- 
tung vaterländischer  Alterlhümer  zu  Dresden. 

98.  OberlansiUdsehe  Clesellsofaaa  der  Wiasensehaften  an 
Oarlita. 

99.  Verein  für  nassauische  AlterthumslLiuide  und  Gescbichts- 
forschung-  zu  Wiesbaden. 

9(K  Historischer  Verein  für  das  wdrtembergische  Franken 
HergeDthein«  ^ 

91.  Verein  Ar  thflringische  Geschiebte  «nd  AlterthaiMknide 

in  Jena. 

92.  Archäologische  Section  filr  das  k.  hdhm.  Museum  in  P  r  a  g. 
99.  Verein  für  siebenbfirgische Landeskunde inHerniann- 

atadt 

9d.  K.  Oea^haft  fär  naiMie  AltarthMasknade  in  Ko- 

penhagen. 
96.   Societ<^  numismatique  in  Metz. 
98.  Gesellschaft  fär  nataliche  Farschnagen  In  Trier. 


Digitized  by 


Veneichniss  der  Academieen  und  Vereine  u.  »,  to,  301 

97.   Gesammt verein  der  deutschea  Geschicbts-  nnd  AUerihans« 

▼ereine  in  Dresden. 
88*  Alterthnine«  Verein  fOr  dai  Grosihersogthuni  Biden  wu 

Carlerahe. 

39.  Germanisches  Musrum  in  \  U  r  ii  b  c  r  g. 

40.  Societe  numismatiqiie  bel^e  ä  Bruxelles. 

41.  Historiseber  Verein  für  den  Niederrheia  in  Cöln. 

48.  Uislarucher  Verein  der  6  Orte:  Losem ,  Uri^  Sehwyn, 

Unterwnlden  und  Za$  in  Lnaeru. 
dS.  Seeidid  nrelidolo|;lqae  de  N  n  n  n  r« 

44.  Societe  Royale  de  litterature  et  des  beaux  atU  ä  G  a  ud. 

45.  L'iustituf  aicheolo^ique  Lit-^rois  k  L\^ge, 

d6L  De  kouioklijke  Akademie  vau  wetenschapea  te  Am- 
sterdatt. 

df«  Hei  Prieseh  Genootechap  Toor  Geeebied«,  Ondheid-  en 
Taalkmde  fe  Leen  Warden. 

48.   Verein  für  Mecklenburgische  Geschichte  und  Alterlhuns- 

künde  in  Schwerin. 
d9.   Der  Aiterthumsverein  in  Lüneburg. 
60«   Daslaalilut  für  archaologieehe  Correspendenn  in  Eoa. 
61.  K«  k.  geographische  Gesellsehaft  «i  Wien. 
58.  Die  Smithsoaiaa  Institotlen  an  Fhiladelphia. 
53.    Die  Universität  zu  Christiania. 

64.   Die  königl.  Akademie  gemeiuoüt«iger  Wissenscbaften 
Erfurt. 


BtfDQi  I>ruok  von  Carl  Ueorgi. 


Digitized  by  Google 


Digili^uG  Ly  Google 


üigitized  by  Googl 


Seite 

1.  K.  L.  Roth:  Geschichte  der  Leuga   .        .        .        .  1 

2.  Fr,  W.  Utifer:  Zur  Geschichte  der  Kirohthärme  .        .  21 

IL  Beilwiler. 

1.  Braun:  T)ie  Dea  Arduinna.  (Hierzu  Tftf. II,  1  u.  2)         .  66 

2.  Otto  Jahn:  DiauaTvon  Bertrich.  (Hierzu  Taf.  I,  1)  .  78 
8.   J.  Freudenberg:  Epig^aphiseke  Analekten   .        .  .83 

4.  F.  Q.  Weleier:  Eapaneus.  (Hierzu  Taf.  H,  13}      .  .112 

5.  K  Fiedler:  Eine  gricch  u.  eilie  rönuiohe Inioorift  ui-Cölii  117 

6.  Sraun:  Hercules  Saxanus       .....  122 

7.  Braun:  Der  Mäuaethumi  unterhalb  Bingen  und  das  Hoch- 
kms  bei  Bonn  .        ..  •  .  189 

8.  C.  BeHertnann:  Römiiehe  Heilenstcine       .  .184 

9.  Bergrath:  Broncc-Lampc,  ein  GräberfimdyomNiedeiTiwiil. 
(Hierzu  Taf.  H,  3.  4.  5.  H.  7.  8)       .         .         .         .  142 

10.  J.  Becker:  Beiträge  z\x£  rheinländisckeu  Xnachiiftenkonde  145 

11.  JBrmm.*  BronoeTMe  ans  der  Remahrag  dif  Grata  Gaylas  184 

12.  Ärtine  äie  Ne/Oes  Bzamen  de  l'Inaorijptioii  immgnrale  de 
l'egUse  de  Schwarx- Rheindorf  .  .186 

18.  P.  8t.  KäntMeler:  der  Raub  der  Proserpina  .  .193 
14.   E.  Schmidt:  Neue  römische  Inschriften  vom  Rnperteberge 

bei  Biogeo.  (ffiereu  Taf.  III)  .  .  .205 
16.       Mu^m  Wterih :  Niederrheiiiisehe  Funde.  (Efienm  Xat  I»  2. 

Taf  IT.  9.  10.  11.  17)  224 

16.   J.  Freudenberg:  Zusatz  zu  Nr.  3:  Epigr.  Analecten       .  230 

UL  Utterator. 
1.  J.  Schneider:  Neue  Beiträge  zur  alten  Geschichte  und  Geo- 
graphie der  Rheinlande.  Erste  Folge.  1860.  Beeproehea  von 
F.  Fkdler   .384 

2*    E.  au»*mWeerik  :  Kunstdenkmäler  des  christlicTien  Mitfcrt» 

alters.  Zweiter  Band.  Besprochen  von  Dr.  Lorentz         ,  246 

3.  //.  Qeek:  Die  Abteikirche  zu  Werden,  historisch-architec- 
tonisch  dargestellt.   Besprochen  von  BT.    .        .        .  254 

4.  JoMph  AsMaeh;  üf  L  «  r  Trajans  steineriie  Donaabrflbke. 
Bc^proclien  von  J.  Freudenherg        ....  266 

5.  Josejjh  Aachbach:  Die  britannischen  Auxiliartruppen  in  den 
rönmchen  Donauluudcru.    Bcs])rochen  von  Demselben    .  2r)6 

Vi*  liiieellefl. , 
1.  Adnamatus,  von  Prof.  jßrau».  S.263.  2.  Jupiter  culmina« 
Bs,  von  Demsetben.  S.  264.  3.  IVnid  in  England,  von 
Demselben.  S.  2C5.  4.  Der  Verkauf  der  Houben'schen 
Saininlung',  milgetlieilt  von  Prof.  Fiedler.  S.  2*)5.  r>.  Aus- 
grabungen auf  der  Hohenburg,  mitgeth.  von  Hoüath  Ee' 
»eilen,  S.  2(17.  6.  7.  8.  Funde  auf  dem  Hundsrnoken,  mit- 
j^cth.  von  F^v^nberg.  8*270.  9.  Die  Alterthümer  za 
Kheinzabern,  von  Prof.  Braun.  S.  1'73.  10.  Verzeichniss 
f  inie-er  alten  liömer-Münzen,  von  Dv,  Kroach.  S.276.  11. 
i^  unde  zu  Sievernich.  S.279.  12.  Steinsarg  zu  Koblenz  ge- 
fimden.  S.280.  18.  Welcker-Stiftung.  S.280.  14.  Bönü- 
sehes  Eiuzelbad  bei  Mayei^  gefunden.  S.  280.  15*  Romi- 
sohe  Fände  in  Bonn,  mitgeth.  von  W.       •        .        •  281 

V.    draiik  des  Tereink 

Chronik  S.         Verzeichniss  der  Mitglieder  S.  292.  Ver» 
zeichniss  der  Academieen  und  Vereine       •        •        ,  299 


J  by  Google 


lahM. 


Digitized  by  Google 


I 


Digitized  by  Google 


JAHRBUCHER 

DBS 

TEREDIS  ¥0N  ALTERTUÜMSFREÜNDEI 

III 

EHEINLANUK 


XXXI. 

SiX)HSZEHNTER  JAHRGANG  1. 

BatKalted  d«t  vartlorlMBra  K.  P.  Obant-LIoataDMiti  F.  W.  Sehmtdt 
hhtwfimWMi  FonelumgAn  Ober  41«  R8m«nlrAmii  elo.  Im  RlialBlaader 
b«*rbtttet  *ot  dm  AaMehDo^gai  dat  Yantorbmen  yod  datsMi  Bradtr 

Major  «.  D.  1.  IdBldt 


MIT  4  LiTUOQRAPHIRTBN  TAFELN. 


BONN, 

G^DEUCKT  AUF  KOSTEN  D£ä  V£E£INS. 
loiiir,  III  A.  MAmCüs. 

186L 


üiyitizeü  by  Google 


Vorrede« 


Reine  Rfoiins  des  rdmiscben  Reicket  bt  vorkemcheBl 

und  lange  Grgdistand  kriegerischer  Bewefuiigen  und  mannig- 
facher rulturentfaltungeti  gewesen,  als  Unter  -  Germanien. 
Das  erste  Eindringen  der  rünii)»chen  Adler  in  die  waldge- 
Mhitsteo  WohMilse  4er  geraaoitcbeB  VMker  gcschaJi  vnter 
in  Pttbrang  grUtfteii  rimbcbeii  Feldherrn,  der  «im 
b  den  Tnifebaehem  seinee  krlef^eriselien  Rage»  die  erste 
Runde  von  Land,  Volk  und  Sitte  unserer  Heiniatli  aufbe. 
wahrt  bat.  Die  Erhaltong  des  von  Cäsar  am  Rheine  er- 
worbenen Besitzes  blieb  fflr  Rom  eine  dauernde  Sorge. 
RMrifche  Mititairbanten  md  nnter  ibfen  Scbntse  friedliche 
Coloiden  entnteigen  nnnnteiftrocben  des  Boden  und  vei^ 
aebwinden  in  waebsender  Wichtigkeit  nIcAc  mehr  ant  den 
Annalen  der  Geschichte.  Die  Sitnation  c^es  linkm  Rhein- 
ufers als  Ausgangspunkt  der  Kriege  gegen  Germaniens 
Volker  begründete  ron  vorn  herein  eine  unverhitltnissmassige 
Rahe  der  Oarnlsonen,  tbeOs  in  festen  Castellen»  tbeils  in 
wedisdnden  Fifcldlagem.  IKese  bis  au  den  mittleren  Raisem 
danemdew  «ngehenren  mflifairlseben  RInrIebtMgen  eines 
erobernden  Vordringens  verminderten  sich  nicht,  als  sie  im 
Verfalle  der  römischen  Maclit  einen  vertheidigenden  Charakter 
annahmen.  Mit  Aofbietnng  aller  Mittel  emente  noch  Kaiser 
MIan  in  vierten  Jabrbondcrt  die  bereits  von  den  Pranken 
bedrohten  oder  schon  vcriieerten  Refts^gnngen.  Aber  die 
besiegende  Üeber!e<;<  nbeft  wohnte  hur  hoch  den  Angreifern, 
nicht  mehr  den  einst  unüberwindlichen  Vertlieidigern  bei.  Rom 
hatte  seine  Weltmission  vollendet.  Auf  den  Trümmern  der 
einnehien  römischen  Vesten  und  Colonien  entwickeln  die 
von  detf  Relnwn  römischer  Cnllur  erfiHCon  unter  dem  Qe« 
mlamnukm  Frankei  ']etst  cnllrebBnden  Rinfcborenen  ein 


Digitized  by  Google 


IV 

fiigenlebea.  Die  rtfmisoheii  Colonieu  wurden  unter  dem 
BiailaM  der  ftllen  MwMf9ltwnham$  im  Mittelalter  UahenJe 
Städte. 

So  steigert  ^ich  wahrend  des  Verfalles  des  rttmischen 
Aeicbee  Elieine  die  letale  fiotwiefceinaf.  Trier  i  die 
Resideas  rOniicher  Kaiser »  ward  der  Vorort  dea  dtristen- 
thuBU,  Cöln  der  Sitz  fränkischer  KOnige,  der  Ausgaaga- 

punkt  des  rheinischen  Verkehrs  uad  der  kirchlichen  Macbt- 
entfaltang. 

War  und  bliel  msH  daa  Lebe»  der  Rüper  m  Rbdaa 

«n  vorherrschend  militairisches,  so  maie  eiae  beeoadere 
Aufforderung  für  die  dem  einstigen  Leben  der  Völker  nach- 
tptlrende  historiscbe  Wissenschaft  darin  liegen,  es  gerade 
ran  dieser  Seite  aa  der  Baad  der  rttaiiecbea  Scbriflateller 
«ad  «ater  steter  Bertkduiehtigung  der  varbaadeiiea  Rcsla 
von  Militairbauten,  Heerstrassea  und  Canalen  au  betrachten. 
Seit  fast  20  Jahren  ist  die  Thftti^keit  unseres  Vereins  auf 
die  Erforschung  des  römiscliea  Leheoa  am  Rheine  gerichtet, 
aad  sie  bal  aadi  ia  der  aagcgebenea  Beiiebaag  wichtig a 
Riaaelforschungen  in  anserea  JahrbAehera  aafaawelsaa.  Rias 
Gesamrotforschung  über  die  miJi(airische  Organisation  der 
Rheiulande  zur  Zeil  der  rtfmischen  Herrschaft  konnte  indessen 
nur  von  den  Voraussetzungen  eiageheadster  aiiiitairiscber 
Biasicfai  uad  geaaaester  Vateiaacbaag  des  gaaiea  in  Betracbt 
kasuaeadea  Terraias  ausgehea.  Die  Parsebaagan  dea  k.  fr. 
Oberstlieutenants  Schmidt,  die  derselbe  von  1828 — 1829  über 
die  von  den  Römern  in  den  Rheinlanden  hinteriafisenea 
BefestigaBgeB»  JUilitaiiatfassea,  A^aidakle  etc.  aas  aigeacai 
Antriebe  antcraoMea ,  aad  waaa  Ibai  davals  der  Chef  des 
Geaaralstabes  der  Armee  gern  die  Bewilligung ,  jedoch  ant 
der  Weisung  ertheilte,  die  Resultate  davon  hOhern  Orts 
aütautheilen ,  mussten  somit  von  der  Alter thumsforschung 
freadig  begrUssl  werdeo.  lioider  rief  der  Tad  lidd  den 
aaenaUdlicben  Farscher  aber  vaa  hinaea,  als  er  sdbsl  seine 


Digitized  by  Google 


V 

auf  ^ieiCM  Felde  Ins  1840  ferfgegetitoB  BrariClelungen  4er 
Veri^ffentlichung  übergeben  konnte.  Es  war  freilich  aus  seinem 
amtlichen  Berichte  über  die  R^imersirassen  kur«  nach  deren 
Bittmcilig  aus  dea  AktoM  dwrdi  im  var  tLutam  IcMor 
iMtilarbMMi  BomkmnuiaUt  Qab.  Rcfianmfsralh  Swltnvr 
In  itr  8»  Uefeniiif  in  t%  Jtbif  Mf •  ler  VerllMidliuifeii 
#ff  Ckwerbefleissfs  in  Preussen  eine  auftzAgliche  VerüffenU 
lichong  geschehen.  Schon  ledtglleh  dieser  auszfljg^Hehe  Cha- 
rakter veraaiasste  den  Verstorbenen,  jener  ohne  seine  BiJligHBg 
i^MchaiwaB  VariffMtlidiMf  iciBe  AnerkeaBwig  n  revtif  c«. 

Dar  VfltHii  mtnes  VcreliMs  erklarte  M  denbalfc 
ktpaHy  i&B  AserMelra  das  B^ndtni  dca  Verftlorkeneii,  des 
Herrn  Majors  a.  0.  E.  Schmidt  in  Kreuznach,  aiizuuehmeu, 
und  das  von  diesem  nach  den  hinterlassenen  Papieren^)  des 
Verstorbenen  mit  vieler  Mühe  und  Sorgfalt  redigirte  Manu* 
serifi  m  itwOim.  Ba  liagl  hi  dieecM  Hefte  wmr  mm.  Der 
Vmluid  iai  aieli  wot  bewwat  geweaea,  Jaae  aelt  im  Teie 
iaa  VerfiMsers  15  Jahre  vergangen  sitid^  «ad  ialarch  amnebe 
Localfor sehungen  und  Pnnde  einzelnes  verändert,  anderes 
erweitert  haben.  Aber  einestbeils  hat  gerade  die  Rflcksichf, 
derch  ctaea  fcateo  Anegaogaaiikt  den  Localforacfmofen 
«Ilirotti  CBtfBgta  m  keMiea,  «m  nr  PuMicttiMi  mnliafl^ 
MienCheiia  bl  eewol  der  BearheNer  dea  Oaaaen,  Barr  Major 
Seharfdt,  wie  die  Redaction  bemüht  gewesen,  alles  im  Texte 
einzutragen,  was  die  Wissenschaft  später  festgestellt  hat. 
Beaeaderea  Baak  sjprcchea  wir  ia  dieser  Hiasicht  den  Herren 

J>  Die  Uateriuohusw dMObenlUeulsasatsSikBidi  über  den  Pb«ia- 
gcabaii  btfiadea  ttok  In  d«i  AmMlen  dti  V«reinM  für  Nm. 
Moitobe  Altecthumiknade.  Band  6  pag,  WH,  1869*  «ad  ki 
•inain  hstondam  Abdraek  in  CommlHton  bei  R.  Yolgtllbider  la 
Kreotaaek.  In  dav  Zetliehtift  det  Vareinas  ftli  OatoUohte  und 
Altorlhaniknnda  Wettfaleaa  ilad  Baad  10  p.  869  ff.  dio  Notfsen 
das  yatstorhaaaa  ilbar  lelBo  waatfUbakfn  Naahfoiiekmigaa 
saaamnaogaiAaUt. 


Digitized  by  Google 


VI 

Prof.  Dr.  Fiedler  in  Wesel  mi  Direetor  Dr«  Rein  im 
CrefeM  für  die  Durchsicht  der  Druckbogen  aus.  Auch  Herr 
A.  Eick  in  Coauneru  f^tkühti  ^eraelbe  für  die  Aevision 
in^igtm  BofW»  der  4tm  lUMiefeaial  MasMt  Die 
ftMMUuKen  Mitf  tteder  wiaem  VerciM«  wk  wmIi  nastr  Antdvar 
Herr  Oberlehrer  Freud enberf^,  Herr  Major  Schmidt 
und  der  UfitcrzHchnete  habeu  iiiii  und  wieder  Anmerkung^ea 
deai  Texte  beigefügt  fis  ist  dabei  so  geliaitea  worden, 
data  Jeder  der  erat  geaaMlea  Herren  die  rrete  Aaaietkiaf 
Biil  eeiaea  wellen  Namea,  die  ft^lg^enden  «Ii  den  Antefa- 
buchstaben  debSt  lbrn  uuteizeichneff.,  welches  lefzlert'  übrijo^cns 
darcbgftngig  von  dem  Major  Schmidt  und  dem  üateraeich* 
■eie»  geachelieii  iat 

nie  vier  T^rela,  weleiie  dem  TeiAe  bcigegetai  aiad,  be» 
dirfeo  aar  in  iesvg  aaf  die  I.  u.  IV.  einer  karven  Bcmcrfcaii|r. 
Der  vierten,  der  sogeiiaiiiileii  Canalkarte,  i.st  uuteu  nach- 
träglich noch  aus  eiaer  unedirtea  Arbeit  des  verstorbenen 
Eentmeiaten  Trimborn  in  Baui  einer  jeaer  LaOaehaclile 
iksigcfeben»  die  p.  M  erwttliBi  werden«  Die  erate  Karte 
warde  ab  Ueberviehtikarte  der  Zwiraenekea  VeiM^allleiiaBf 
überfiominen ,  indessen  ebenso  wol  durch  Hinwegias^Huii^  der 
Gebirgs^cicbnuug y  der  neuem  Strassen,  kleiuer  Flüsse  und 
rieter  uaiviclitigcffer  kleiner  Orte  vereiniMlit«  wie  dnrok 
■uuiiiigraclia  gtttlge  Verbeeaerangea  dca  Herrn  Major  6  c  k  m  I  d  i 
▼ervoilkammnet 

Hoffen  wir,  da.ss  durch  die  Herausgabe  dieser  Untersuchoogfen 
ia  den  betreffenden  Gegenden,  denen  sie  gelten,  ortskundige 
Miaaer  veimniaaat  werden,  dieaelken  fortaaaelaen ,  aa  er- 
weitera  aad,  wo  es  die  Sacke  erfordert,  au  berichtigen,  damit 
das  Ton  dem  verstorbenen  Forscher  erstrebte  Ziel  seinem 
baldigen  sicheren  Abschlüsse  entgegengehe. 

Boaa,  im  Oetober  1661. 

Für  den  Vorstand  des  Altertliumsvereinfi, 
Der  red.  Secretttr  VfU  Mu'm  Weerllk 


üiyuizeü  by 


lakalls-  Verxeiekusi. 


Seite. 

Vorwort   III— VI 

InbalU-Verseiohnisa  YII'-YIII 

Einleitung  und  1,  Allgcn-.eiiw  BoBierkuiigta  •   1 

II.   Öpeziellere  Ang.iberi 

1.  Zwei  Artea  von  Küueratrauen   3 — 4 

2.  Mit  walohoa  Mitteln  die  MUitoirt«r«Mea  vbm  und 

antorhalten  wurden   4—6 

3.  Ue^icr  die  Richtungen,  in  welchen  fHe  römischen  Militair- 

Btrassen  gefuhrt  tind   ö^G 

4.  Uoiber  den  B«q,  die  DbuentlomD  und  dM  QtflOla  der 

rSnIselien  Militairstrassen  auf  der  linken  Rheintelte  .  6—10 

5.  Maasse,  womit  flie  Hött  er  He  Lange  ihrer  Strassen  und 

die  Entfernungen  der  Urto  Ton  einander  beatimmtea  10 — 12 

6.  Ueber  die  Icalserliebea  Etappen  und  Hnttpoflkle    .   .  19 — 14 

7.  Ueber  das  Itinerarliun   des  Antonln  nnd  die  Pen» 

lingerschc  Tafel   14r— 17 

lU.  Nachweis  der  eiazcinea  Böiueratrassen  etc. 

!•  RÖmisclie  MiiUairstrasse  Ton  Trier  auf  der  rechten 

Belte  der  Hesel  aneli  Mets   17-22 

Nachtrag«)  hierzu  S.  2J  Z.  i>.  -  Z.  2b. 

Seitenatrassen  von  Nro.  1,  welche  nnr.h  dem  Lager  bei 
Dalheim  und  Castei  bei  baarburg  führten,       wie  über 

dne  Letilere  eelbrt   22—84 

2.  Miütairstrasse  Yon  Trier  nuf  der  linken  Seite  der  Motel 

nnch  Nfet7,   26 -27 

Nachtrag  hierau     .    .    6.  27  Z.  30.  ~-  S.       Z.  10. 

Die  Rainen  de»  rOmlaeken  Lagers  bei  Delkelm  ...  28<^29 

SeltenstraMen  Ten  Kko.  8   29—30 

3.  MfUtairstrasse  von  Trier  nach  Üheima   30—32 

Ueber  Alttrier«  Eohteroaoh  eto   82 — 33 


I)  Um  die  zu  Grunde  gelegten  Untersuchungen  des 
Yer£  nus  den  Jekren  182b  und  1829  von  den  epltern 
sQ  nntereekeiden ,  sind  diese  Naektrlf^e  und  £r- 

gänzungen  mit  Anföljrungszefchen  rersehen.  Da 
dieselben  jedoch  beim  Drucke  einigemal  irrthUni- 
lieh  weggelassen  worden,  so  sin  l  diese  Zusätse 
kler  nneh  Seile  und  Zeile  betenden  bemerkt 


VlU 


8clt€. 

4«    MilitAirstrassG  von  l'rie r,  tht  ilg  über  Hrli^ica,  theilp  über 

Zülpich,  nttck  Cüla,  tUoüä  voa  Zülpicu  nach  Neufts  eto.     J3 —  4d 

D«swiio1i«ii  M«ohtr«g  über  die  Riehtang  der  Bffiner. 
■Irasse  von  Trier  nach  Pons  Mosae.  S.40.  —  S-  41  Z.  ?. 

Ueber  den  röroisoheii  Aquidakt»  wel«h«r  «us  d«r£if«l 
nach  Cöln  führt«  48 —  Gl 

5.  MUitairstrasse  Ton  Trier  Qbor  Föhren  eto.  nach  Maien 

nod  AndwaMli  nebst  ibrea  SdlCeaatrMieii  a.  ■.  w.  66 

6.  Römerstrasee  am  linken  liheinufer  Abwlflt  Ton  der 
Müniung  der  Nfosel  bta  Nymwegen  66—1^ 


Nachtrag  su  Bonn  .   .   .   S.   75  Z.  27—77   Z.  20 
^  „      für  die  Streek*  tob 

Cöln  l.ia  Worringens. 86  Z.  12—86   Z.  23 

„  SU  Worringen  .  S.  87  Z.  7-88  Z.  18 
„  „  Dormagen  .  „  89  Z.  13-89  Z.  26 
„  „  Burgel  eto.  .  „  Öl  Z.  8—98  Z.  6 
Krgäasaag  sa  Neate  ete.  .  „  94  Z.  4—95  Z.  16 
„  SU  OeUepp  .  .  „  96  Z.  9—96  2,  16 
I,  ▼onOelleppbisxuin 

Förstenberge  .  „  99  Z.  17-103  Z.  15 
„  zum  Füratenberge  „  108  Z.  13—110  Z.  13 
„  SU  Xanten  .  .  „  118  Z.  90—114  Z.  8 
f,        fSr  die  Strecke  TO  n 

Xanten  bii  2ijzu- 

wegen  .    .    .    „  118  Z.  16—123  Z.  32. 

7.  tUSmerslTMee  tob  Golonia  Trajann  naek  CQln  .   .   .  194—126 
Ergänzung  zu  Kro.  7  S.  197—187  Z.  7. 

Die  Gegend  von  DSren,  Gressenich  etc.  .    .    S.  K17     Z.  8 — 138 

8.  Die  r  irnische  Kheinstrasae  ron  Nfninz   nach  C:)^>lPT^z  138— >170 

9.  Körne rätrasae    von  Trier  Qber  den  Uunsrüokea  nach 


Bingen   170—197 

Ad  9.  I^Smerttrasse ,  welche  bei  Dörreback  fOn  der 
nach  Bingen  abging  «nd  naok  der  Ueidemnaner  bei 

Kreuznach  führte   197— 20Ö 

10.  Römergtradae   von  Trier   über  den   Hochwald  nach 

Frauenberg  an  der  Nahe  n.  s.  w   806 — 908 

Der  Ring  bei  Otsenkauten   908—310 

11.  RSmergtrasse  Ton  Trior  nRch  der  römischen  Befestisrung 

auf  dem  Sohaueoberge  und  dem  Varuaw&ide  bei 
Tholey,  unl  von  da  theils  naek  dem  Herappel  bei 
Forbaohy  theile  naek  dem  W6raehweiler  Kloiter  an 

der  Blies   210-215 

Das  Mithraa-Monument  bei  Schwarzerden     ....  215 — 216 

12.  Römerstraase  von  Metz  über  Narb6fontaine  und  den 

Herappel  naeh  dem  WSrsohweiler  Kloster  und  Ton  da 

wahrtok^nUoh  nach  Maina   916—919 

Ergänzung  zu  Nro.  12.    .    .    S.  919Z.  26*  —  S.  220 

Yeraelekniss  der  UilgUeder   291—227 


üiyuizeü  by  Google 


QalHoi  MM  Mim  wm  Cite*«  Ankiiiift  mit  eliiseliiai  groMCft 
StriMen  venchcn  gewMcn  mid»  leim  Mntt  bitte  er  iiit  mIm 
Legionen  nielit  eo  leicht  Jie  Mhoellen  Mirsehe  Inrch  das  ganse 

Land  von  einem  Ende  zum  andern  ausführen  können.  Uralt  war 
die  südliche  Raiserstrasse  von  den  Pyrenäen  nach  Massilia 
und  weiter  nach  Italien.  Der  planmässige  Strassenbau  nach 
rftniicher  WeiM  und  für  mtlitairieche  Zwecke  hegiiiat  aber 
erat  vater  der  AUeiaherrMhafl  des  Octaviu.  Denn  sobald 
er  durch  deo  Sieg  bei  Acthm  (Sl  Cbr.)  in  dra  alleinigen 
nnd  ruhigen  Besitz  des  römischen  Reichs  gekommen  war^  lies« 
er  Gallien  durch  seinen  grossen  Feldherrn  M.  Vipsanius  Agrippa 
nach  rttoiiadien  Principien  miliCairisch  organisiren,  d.  h.  durch 
Aalegnng  von  festen  Plitaeii  und  MUitairstraMen  fillr  dieBe- 
hanptang  lud  dnrch  Ansiedelaag  rttmiMher  Kolonisten  Atr  die 
Romanisining  von  Gallien  sorgen.  IMeses  von  Augnstos  ein* 
geführte  System  wurde  von  seinen  Nachfolf^ern  beibehalten. 

Von  diesen  Strassen-,  Befestigungs-  und  koIoniai-Aulagen 
sind  in  der  preussischen  Rheinprovina  und  den  angrenzenden 
Lindem  noch  bedentende  Ueberreste  ▼orhanden.  Der  Vor« 
fasMr  hat  viele  dcrMlben  aufgesucht  und  berelMt,  und  er 
giebt  hier  die  dadurch  gewonnenen  Resultate,  indem  er  Fol- 
gendes als  Einleitung  voranschickt. 

L  JUIgtnidne  imtrhungm. 

Die  Römer  sahen  die  Miiitairstrassen  als  eins  der  vorzüg- 
lichsten Mittel  zur  Behauptung  und  Ausbreitung  ihrer  Macht 
an.  Sobald  sie  ein  Land  durch  die  ErafI-  ihrer  Waien  er- 
obert hatten,  legten  sie  in  deauelben  an  geeigneCen  Punkten 

—  gewöhnlich  gegen  die  änssersten,  den  noch  nicht  unter- 
irorfenen  Völkern  sjui^ekehrf  en  Grenzen  des  eroberten  Landes 

—  befest^^  Plätze  an  und  besetnten  dieselben  mit  ihren 
Legionen*  Diese  befestigten  Punkte  wurden  unter  einander 
und  nrit  den  rftekwttrts  f  eleg enen  Hanptorten  durch  Hilitair. 

1 


Digitized  by  Google 


2 


Strassen  verbunden,  \^r]clie  sich  an  die  Ifanpfstrassen-Rich- 
tuogea  aascbtossen ,  die  von  Aom  ausgingen  und  solcherge* 
statt  MWoU  ilie  Verbindiiag^  natcr  einander,  als  Mit  im 
Mtttelf  lukle  des  Reicks  and  dem  SiUe  der  Regleraug  sieher- 
ten.  Durch  diese  Msassregel  setsAa  sich  die  RSncr  nUH 
nur  in  dem  eroberten  Laude  fest,  sondern  bildeten  bich 
auch  augleicb  neue  Operaüensitasen  für  fernere  Eroberaogea« 

la  einen  Staate,  wa  arsfrtlaglicli  alle  lastitatieaea  Ür 
Erobemags-Kr&ege  berecbaei  wareoi  hatten  anch  die  Staats« 
Strassen  bloss  militairiscbe  Bestinmungen,  und  wvrden  da- 
her Consular-  oder  Militairstrassen  benannt.  Morkaiitiüsclie 
Raduichten  i^aantcn  die  Eigner  bei  Aalegung  iln  er  Staats- 
Strusen  nichl,  sondern  sie  gahen  deaselhen  die  Richtungen, 
welche  IBr  ihre  militsirisehen  Zwecke  die  geeignetsten  schienen. 
Ueberhaupt  waren  die  Erbauung  und  Unterhaltung  der  Strassen, 
Brücken  und  aller  öffentlichen  AnlageOi  welche  zur  innern  und 
äussern  Sicherheit  des  Reichs  heitrugen»  durch  die  rtaische 
Staats-Religion  Torgeschrlehen  und  hingen  genau  mit  den  reli- 
giösen Ansichten  der  Rüner  sosannien*  Sa  fflhrte  der  erste 
Beamte,  der  die  relip^iösen  Angelegenheiten  des  Staates  leitete, 
den  Titel  Pontifex  maxisnis  (der  oberste  Brückenbauer),  und 
nach  den  Untergänge  der  Republik  war  ran  Augustns  an  ein 
Jeder  Kaiser  auch  Pontifex  mxIsius  des  rdnüschen  Staate  0* 

Italien  war  bereits  sur  Zeit  der  Republik  mit  Heerstrassen 
versehen  worden.  Aug^ustus  liess  zuerst  ausserhalb  Italiens 
in  den  Previaaen  seines  ungeheureu  Reichs  Strassen  in 
grosser  Anrahl  anlegen.  In  Gallien  geschah  dieses  hcson* 
ders  uater  der  Leitung  seines  grossen  Feldherm  und  Chefs 
sdnes  Geueralstabea,  i^Iarcus  Vipsanius  Agrippa-),  der  aum 

1)  IMoM  Beneimmig  des  O'beiptlesters  a  ponta  faolwdo  besieht 
•ioh  Wtt  auf  den  poni  tubUctos,  auf  die  hlHsenie  BrQoka  Über 
die  Tiber.  8.  P^6r*s  B6m.  Mythologie.  S.  518.  fg.  N.  8.  (Fiedler). 

2)  Fr.  RItsehly  Sber  dleTetraewuig  des  letolsohen  Beiehes  vnler 
Auguitas»im  Rhein.  Mos.  t  PhttoL  1818  8.481^668.  (Freudenb.). 


Digitized  by  Google 


3 

beständig«»  Bctorger  iw  Strassen  -  und  WaMcrbaoteu  des 
Raieb«  araannt  waHea  war*  Zo  ilen  grosaeii  Strassea- 
aalagCB,  Jie  anfer  dieaeai  tbitifen  oad  eiarichtsrotlea  Manne 

in  Gallien  aoso:erahrt  werden ,  gebUrt  unter  anderm  ffir  die 
ftbeingegenden  die  lange  Sfrassenlinie,  welche  von  Mailand 
aus  durch  das  Thal  von  Aosta  Aber  den  grossen  Bernhard 
über  Martinach,  Avencbes,  Selothurn,  Augit  and  aaf  den 
Haken  Rbeinnfer  binab  Ma  snr  Nardaee  lllbrfe. 

Unter  den  Kaiaeni  nach  Aognstaa  baben  aich  besande» 
Veapaaianna,  Trajanaa,  Hadrianus,  Antoninus  Pius,  M.  Aure- 
lius,  Sept.  Severus,  Constantinus  der  Grosse  und  andere 
durch  Anlegung  neuer  und  Ausbesserung  schon  vorhandeufr 
Strassen  ausgezeichnet. 

Obglcieb  die  Uebenjeate  Fon  rtaieeben  MilitairalraaBent 
weiche  alcb  in  den  BlieiDgegenden  befladen,  in  ihrer  Anlage 
und  Ausftibntag  nicht  den  hohen  Grad  von  Pracht  und 
Luxus  zeigen,  wie  B.  die  Appische  und  Flaminisclie  Strasse 
in  Italien ;  so  sind  sie  doch  geeignet,  theila  durch  iiire  grosse 
Ansabl  and  Ausdehnung,  theila  durch  ihre  gcachicliten  Rieb- 
tnngen  nnd  dnrcb  die  Peatigkeit  ilirer  Bauart,  uns  mehr  ala 
alle  andern  Ueberreate  des  rdmiacben  Altertbnna  ein  Bild 
von  der  Grösse  und  dem  Character  dieses  Volles  zu  verschaffen. 

iL  %puMitt  Xndabcn. 

1)  Zwei  Arten  von  ROmerstrasse n. 

Die  Römer  theiltea  ihre  Straasen:  a)  in  Conanlar- 
oder  JMiiiiairatraaaen,  nnd  b)  in  Vieinalatraaaen. 
Zn  den  enteren  —  den  eigentlichen  Staateatraaaen  — 

gehörten  die  grossen  Strasseuliiiien,  irelche  ursprünglich  von 
Rom  —  von  der  guldi  lu  a  MeilensUule  —  anscrehend,  am  Meere, 
an  groasen  Flüssen,  in  grossen  Orten,  oder  in  andern  Raupt- 
atraaaen  endeten,  deren  Brbannng  und  Unterfaaltnng  anf 
kaiaerlicben  Befehl  dnrch  angeatellte  Beamte  geschah,  nnd 
welche  aich  gewöhnlich  durch  ihre  Richlung,  durch  ihre 


Digitized  by  Google 


4 


grdgsern  Dimensioaen  und  festere  Bauart  von  den  ietxtern 
vntenehieden.  Diese  die  Vieinalstimeien  — >  waren  Ver* 
bindongswege,  welche  die  Landeseinwebner  «i  ihran  Ge- 
brauch anlegten ,  und  wurden  nur  in  den  Fallen  zu  den 
Öffentlichen  Strassen  gerechnet ,  wenn  sie  Militairstrassen 
mil  einander  verbanden.  Daaa  die  kaiserlichen  Slraaaenauf- 
aehfr  den  PrnTinsialeii  nur  selche  Wege  ansvlef en  erlanh» 
ten»  welche  die  nititairischen  RfleksichteB  nicht  conproait* 
tirten,  liegt  in  der  Nalur  der  Sache. 

S)  Mit  welchen  Mitteln  die  Militair Strassen 
erbaut  jBDd  QDterhalten  wurden« 

Dlejeiii^^en,  welche  den  Bao' leiteten  und  den  technischen 
Theil  desselben  besoris^ten,  wurden  aus  dem  Staatsschatze 
bezahlt.  Dahin  gehören:  Die  Ingenieure ,  welche  die  Rich- 
tung der  Strasse  bestinaiten,  Architekten,  welche  den  Bau 
derselben  leiteten»  ferner  Steinnetsen,  Maurer,  Zlmmerleute 
und  andere  Arbeiter^  welche  den  Bau  von  Brucken  und  die 
andern  nMhigen  Runstarbeilen  ausführ(ei>. 

Die  Hand-  und  Gespann  -  Arbeiten  geschahen  durch  die 
unteijochten  Landeseinwohner  und  durch  die  Legions-Solda- 
ten und  verursachten  dem  Staate,  ebenso  wie  das  nOthige 
Land  und  Material,  keine  Kosten. 

8)  Es  ist  aus  der  iSmlfloheii  OoMhlohta  ganugtam  bekannt  i  daaa 
die  Legionen  in  Frfe'deoMeiten  som  Bau  von  HUItaiiftrawen, 
▼oa  FeBtangen,  tob  Kanltten,  Waeterleitungeiii  sam  AneCrocknen 
von  SftxnpiSuii  snm  Anlegen  Ton  Weinbergen  ele.  eto.  Tielfaoh 
gehrauoht  worden.  Diese  Maassregel  war  weniger  dnrok  Oeko- 
nomte  als  durok  die  Noth  herbefgefShrt  worden,  indem  eine 
oll  wiederkelirende  Erfabrang  gezeigt  hatte,  da»  der  römische 
lange  Zelt  dienende  und  gHt  bezahlte  Soldat  fortwährend  bo- 
ßcliäiügt  weiden  musstc,  wenn  er  nicht  Meutereien  und  Unord- 
nungen anfangen  sollte.  Auch  gIauT>te  der  Römer ,  daas  Ruhe 
den  Soldaten  verweicliliche,  während  eine  ununteibrocheno  und 
harte  kürperlicho  Arbeit  die  physischen  Kräfte  desselben  stähle 
and  für  den  Krieg  gesoMokt  maoke,  daher  die  häufigen  Klagen 


Digiti^uü  Ly  Google 


5 


Die  UnterbaUuDg  geschah  vorschriflsmftssig  durch  die 
Pmiasialen  unter  Aufeicht  der  kaiserlichen  Strassen  •Kom- 
alMife.  Wenn  eine  Strane,  oder  einselne  Stmkeii  «ler- 
Mihon,  disreh  laagen  Oehnicli  oder  dvich  Nalarerci^nlaee 

verdorben  worden  waren,  so  wurde  das  Schadhafte  auf 
kaiserlichen  Befehl  ^oa  neuem  gebaut,  wie  viele  noch  for- 
kandene  Inschriften  auf  MilliensCeinen  diess  anzeigen.  Letale* 
le«  Uastaade  ist  es  wohl  liMplaichlick  Muchrelheo,  dass 
MW  auf  einer  «id  deradken  Straaee  fitdlea  findet,  die  nock 
foUkonnen  gut  erkalten,  wkkrend  daran  atooiende  gann 
zerstört  sind,  und  zwar  an  Orten,  wo  man  eine  durch  die 
neuere  Agriciiltiir  fu  rbei^^eführtP  absichtliche  Zerstörung  der 
Straasea  nicht  voraiuaetxcn  luuin. 

3)  iJeker  die  Rlektnngen,  in  weleken  die 

römischen  Militairstrassen  geftthrtsind. 

Die  Römer  hatten  kei  ikren  Strasaenkanten  weder  ait 
Bntsehadigungskosten  noch  mit  dem  sogenannten  merkanti* 

liäclaa  Inlercsse  der  Civilbühürden  und  der  LHudeseiiiwohner 
zu  kMmpfen.  Sie  wählten  zwischen  den  Orten,  die  nie  mit« 
einander  verbinden  wollten,  die  kttnesten  Richtungen,  führ- 
ten ihre  Strassen  anl  den  flöken,  nnd  kielten  so  lange  es 
die  Hanftrlcktmif  erlankte,  die  Wassersekflden.  Tkller 
wurden  möglickst  vermieden,  and  wn  sie  die  Strassen  tlker 


der  LegloBi^oldalea  fiber  die  fQrtwMhnndon  harten  Arbettoot 
die  ito  oufBbron  moiBtao.  Oft  lehileoa  sie  unter  Drohungen: 
don  aie  gelenit  hlttea  das  Sehwert  und  alolit  die  SehanllBl  a« 
fSkien,  daat  tlo  mit  dem  Feiade  and  niokt  mit  der  Natur 
kXmpfeii  wollten  eto.  eto.  OA  gingen  dleee  Klagen  in  Wuth 
Ober.  So  wurde  selbst  der  grosse  und  von  den  Soldaten  sonst 
sehr  geliebte  Kaiser  Frobus  ein  Opfer  ihrer  Wath ,  als  er  ihre 
KrSfle  bei  Anlegung  von  Weinbergen  su  sehr  In  Anspraeh 
genommen  hatte.  (Flar.  Vopisoi  Prohns  Imp.  C«p.  XX.  F.) 


Digitized  by  Google 


6 

«oldbe  firiiKii  MMten,  iu  g9tMk  in  Ab-  «ai  Anfirteigen 

nicht  in  Seitenthakm,  sondern  auf  den  zwischen  le(«tent 
befiadlicbea  Bergabhängen.  Sie  hatten ,  indem  sie  ibren 
Stiagbeo  Miche  Richtioigen  gabeit  Uieilt  nilitAinidie,  (heil» 
OkoMNMMhe  Zwecke.  Die  milHairiMfceii  Vertlieile  eeldMr 
Strassen,  bei  deren  Richtung  die  Defil^en  nögliehst  Ff$iw 
mieden  und  die  ßt-iiauptuii«;  der  ilülun  und  der  VV  asstr^^rlieiden 
ftticheri  wurden,  leuchten  ein.  In  4ftkonouiisclier  Rücksicht 
gewamen  sie  imtth  solche  Richtragett  ImI  inner  die  kfli» 
etea  nod  be^ ueiMtca  Lluen ,  ersparico  eine  Menge  keetsjpidi» 
gcr  Brückeubauten  und  setzten  ihre  Strassen  weniger  df'r 
Zerstörung  durch  die  Gewässer  und  durch  die  von  n  Hohen 
heralgeschwemmte  Erde  aus.  Auch  b'md  die  Rdmerstrassep 
auf  den  Hüben«  wo  sie  nicht  absichtlich  nerstdrt  sind ,  fast 
noch  durchgängig  erhalten,  wSbrenil  sick  an  den  Bergab^ 
hängen  und  in  den  Thäleru  nur  noch  selten  Ueberreste  von 
ihuea  vorfinden. 

Wenn  man  die  Richtungen  der  römischen  Militairstrassen 
naher  verfolgt,  so  findet  man,  dass  sie  fast  dnrcbgAngig 
mit  grosser  Umsicht  und  Kennhdss  des  Terrains  gewlhlt 
waren. 

4.  lieber  den  Ban,  die  D  i  men  s  i  o  n  e  a,  und  das  Ge- 
falle der  römischen  Militairstrassen  auf  den 

linken  Rheinnfer. 

«.  Bauart. 

Alle  von  dein  Verfasser  auf  dem  linken  Aheinufer  gesehe- « 
Den  römischen  Militairstrassen  haben  eine  danunartige  An- 
lage, gewöbttlich  ans  Lehmerde  mit  Sand  vermischt  be* 
stehend,  die  sich  mit  Einscbluss  der  Besteinung  zuweilen 

selbst  auf  ebenem  Boden  bis  12  Vu»s  eilitbt,  und  wo  dieser 
Damm  zur  Ausfüllung  der  Senkungen  des  Terrains  dient, 
noch  höher  ist.   An  den  Stellen  ^  wo  diese  Strassen  in  der 


.  j    od  by  Google 


7 


jetzigen  Terrainoberfläche  eingelassen,  oder  mit  ihr  gleich* 
hoch  SU  liegea  fldieiaeOi  4«  ktm  »Mi  inmier  mit  BestimMU 
Ml  ««nebnett,  iu§  tHe  tm  attfgetchwMinter  Erie  betekt» 
•4kr  smtnri  woNcb  dai.  DIcm  BridiMe  wimi  gegw 
wirtif ,  wi  «  dareb  ile  Lftnge  der  Mt  oder  dvrcb  das 
«rsprüngliche  Ztisamroenrammen  der  Erde,  so  fest,  dass  es 
Hohe  macht,  mit  der  Spitzhaue  in  sie  einzudringen. 

Wegen  dieser  Erhöhung  werden  diese  Sirassm  ven  den 
if aischett  flebriftslellcra  alt  blois  INUnie  (aggeres)  geaanat» 
■ad  es  ist  aasdrOcklicb  beaerkt,  dass  auia  ibnen  dKese  Oa» 
stall  j?ab,  thells  an  sie  bei  jedeai  Witterungswechsel  treckea 
zu  eiltalten  (welchen  Zweck  sie  auch  vollkommen  erfüllten), 
theils  um  eine  freiere  Aussicht  von  ihnen  su  haben ,  beseu- 
ders  aber  um  roa  eiaeai  hOlieni  Staadpunkte  den  andringea* 
daa  Peiad  besser  beklapfea  sa  kdaaea  aad  dea  Soldatsa 
als  Wall^vad  Scbatawebr  sn  dleaen* 

la  diese  Erddämme  ist  die  Besteinung  eingeaetst,  aad 
«  die  einseinen  Lagen  derselben  mit  Kalk  und  Mttrtel  in  sich 
und  mit  einander  verbunden.  Zu  den  Besteinungen  ist 
gewöhnlich  die  SCeiaart  geneauaea,  welobe  sich  in  der  Niba 
Torftadel,  aad  aar  ia  dea  Fillea,  wa  die  la  der  Niha  var* 
kaauaende  Strlnart,  wie  «•  B.  der  Saadsteia,  Ar  die  obem 
Schichten  sn  weieb  war,  wurden  für  letstere  härtere  Stein« 
g^attun^ei  ,  als  Basalt,  Quarz,  Grauwacke,  harter  Kalkstein 
und  besonders  Kies  aus  grösserer  Ferne  herbeigeschafft«  la 
Gegenden,  wo  es  keine  Braclisteine  giebt,  wie  am  Nieder« 
rheiai  beetebea  diese  Strassen  Maas  aas  aine«  habea  Brd« 
daaiBie,  der  eine  Lage  voa  t  bis  Pass  hoben  and  ant 
MVrtel  verbundenem  Rheinkiese  zur  Decke  hat. 

Die  verschiedene  Art  der  Besteinung  der  römischen  Mili. 
tairstrassea ,  so  weit  der  Verf.  dieselben  bat  kennen  lernen, 
ist  hier  aacb  dea  Preii-AufaabaMa  beaierkt«  die  er  mit  der 
aritglichstaa  Sargfalt  roa  wablerbaltenen  Stellea  saleber 
Strassea  geaeanaea  hat. 


Digitized  by  Google 


8 

Das  Profil  auf  Taf.  III.  Nro.  1  ist  bei  dem  Helenenkreuz 
wf  der  hühe  von  Bilzingea  %'Oii  der  Slras^e  genominen, 
welche  von  Trier  auf  der  rechte«  Seite  der  Meeel  wich 
Mets  führte.  Die  OehirsafenMtiMi  In  der  N«he  heeteht  ans 
einem  harten  Kalksteine,  der  häufig  tafelförmig  bricht.  Die 
unterste  Lage  steht  buriisontai  auf  festgeschlagener  Erde 
und  besteht  ans  abwechselnd  schräg  stehenden  Ealksteia- 
flauen  roii  10  bis  IS  ZeU  Htthe  md  8  bis  5  SBoll  Hicke, 
welche  in  MMel  gesetet  und  mit  diesen  Material  verhrni* 
den  sind.  Auf  dieser  Lage  liegt  als  zweite  eine  Schicht 
Ton  dicht  geschlagener  Lebmerde  ebne  KallLverbinduug  von 
5  bis  6  Zoll  DiclLc.  Beide  Lagen  sind  an  den  Seiten  durch 
grosse  Kalksteinplattea  begrenat  Als  dritte  Schicht  folgt 
eine  18  Zoll  hohe  Lage  Ton  nerschlagenen  Ealkstcinen,  die 
mit  MOrtcl  verbunden  sind.  Auf  dieser  liegt  als  vierte  und 
letzte  Lage  eine  Schicht  von  kleinen  Kieseln,  ebenfalls  mit 
Mdrtel  verbanden«  Diese  Schicht  niaunt  dte  ganae  obere 
Breite  der  Strasse  ein^  ist  an  den  Seiten  gegen  8  . und  in 
der  Mitte  gegen  12  Zoll  und  mehr  dich.  —  Dasselbe  Profil, 
oder  ihm  ganz  ähnlich ,  hat  der  Verf.  wiederholt  gefunden, 
wo  dieselbe  Steinart  vorherrschend  ist. 

Der  Durchschnitt  aal  Taf.  III.  Nro.  8  ist  in  dem  Rylllhale  bei 
Jünkerath  Fon  der  Rttmeratrasse ,  welche  von  Trier  nach 
Cöln  führte,  genommen.  Herabgeschwemmte  Erde  hat  die 
Strasse  an  dieser  Stelle  zum  Theil  bedeckt,  so  dass  nur 
noch  die  beiden  obern  Schichten  aber  die  jetaige  Erdober- 
IhUshe  hervorstdien..  Daa  Fundament  von  10  Zoll  HUhe 
besteht  aus  Ealksteinplatten ,  die  auf  die  breite  Seite  gelegt 
uud  mit  Mürtel  verbunden  sind.  Auf  diesen  liegt  eine  Schicht 
Grauu  ackensteine  von  10  bis  11  Zoll  Dicke,  swischen  denen 
sich  bloss  Lebmerde  befindet  Hierauf  kommt  eiue  Lage  von 
featgeschlagraem  Lehm  mk  Sand  vennischt  von  6  Ms  8  Zoll 
Dicke,  Auf  diese  folgt  eine  läge  Ries  mit  Mörtel  verbun- 
den  von  9  Zoll  Höhe,  uud  zuletzt  als  Decke  klein  zer- 


Digitized  by  Google 


9 

sehlagf ie  QravwidLCMteiiM  mi  Eies  untcffniitchi 
Ealk  retlinidcii.  Diese  Ictzlcre  Lage  nint  ebeiiftills  4ie 
ganse  Bteite  «ler  Straeee  efo,  ist  an  den  Seiten  gegen  6  Zoll 
und  in  der  Mitte  10  bis  11  Zoll  hoch. 

Das  Profil  Tafel  III.  Nro.  3  ist  bei  dem  Dorfe  Wisiu  lt  (auf 
der  Uühe  awiscJien  dem  Alf-  uud  Oestbale)  von  einer  Römer- 
Strasse  gemwHieny  die  too  Trier  in  die  Gegend  von  Kaiseis- 
cseb  ete.  führte.  Die  Besteinnng  mht  hier  avf  eine m  bei* 
nahe  5  Fuss  boben  Erdlanme*  Die  tmtersto  borisontal- 
steheude  Lage  besteht  aus  bebaueuen  und  in  MörUl  gC' 
setzten  GrauwaciLensteineo  vou  10  Zoll  Hübe.  Die  zweite 
Lage  wird  durch  klein  geschlagene  und  mit  Mörtel  verbun- 
dene GranwadLenstelBe  gebildet  ond  ist  8  Zoll  diclu  Beide 
Lagen  werden  an  den  Seiten  durch  Steinplatten  begrenst 
Die  dritte  Lage  besteht  ans  einer  Sebicbt  von  diebt  ge- 
schlagener Lehmerde,  6  Zoll  dick,  und  die  oberste  Lage» 
die  ebenfalls  die  ganze  Breite  der  Strasse  einnimmt,  aus 
Kies  mit  Kalk  verbunden.  Diese  leiste  Schicht  bat  an  den 
Selten  eine  Htthe  von  14  md  gegen  die  Milte  von  18  bis 
19  Zoll. 

Obgleich  diese  Profile  im  Einzelnen  von  einander  ab- 
weichen,  so  sind  sie  doch  im  Ganzen  einander  sehr  aholieb. 

b.  Dlmeaftioneii' 
«.  Höhe. 

Es  ist  oben  gesagt  worden»  dass  diese  Strassen  (der 
Brddamm  alt  der  Besteinung)  in  ebenen  Gegenden  gewöhnlich 

4  bis  6  Fuss,  an  einzelnen  Stelien  selbst  bis  12  Fuss,  und 
wo  sie  durch  Senkungen  des  Terrains  führen  ,  nach  mehr 
Uber  die  Oberfläche  des  Bodens  erhobt  sind.  Die  Besteinnng 
betitgt  nach  obigen  Anj^aben,  siit  Blnseblnss  der  daswischen 
Usgonden  Briseblebt,  S*^  bis  baehstens  4  tas. 
Die  oberste  Steinschichl  ist  gegen  die  Mitte  .  bei  allen 


DigiiL 


10 


SCraMii,  um  den  AMws  des  Wuseni  am  btmitkm,  wm 
Mgt  Ml  erhdiit. 

/i.  Breite. 

Die  iiutersteii  Steinlag*  «  hnt  der  Verf.  i!iirrhpf{üi<:ij;  0:111 
80  Fuss,  und  die  oberste,  oder  die  eig:euUiciic  Strasse  aa 
allen  Stellen »  4ie  noch  wohlerlialteB  iiody  gegen  18  Fiwi 
breii  gefvnden,  so  dass  man  18  ¥mB  als  Namalbrelte  der 
römischen  Militairstrasseu  aunehmen  kann. 

Die  Dossirungen  des  Erddamms  betragen  da,  wo  sie  nicht 
durch  die  Zeit  gelitten  haben,  gegen 

0.  GefSlld. 

An  BergabhHngen  sind  diese  Strassen ,  wie  die  jetzigen, 
in  gebroclieneii  und  SfMangenförniigen  Linien  geführt.  An 
sehr  steilen  Partien  sind  ihre  Spuren  fast  durchgängig  ver- 
schvnmden,  und  ihre  BIchtnng  Ist  nnr  noch  da  na  erkennen, 
wo  sie  durch  Felsen  gebrochen  waren.  Nire llements  ergeben, 
dass  sie  an  <;o1rheu  Stellen  12  bis  14  Zoll  Gefälle  anf  die 
rheinisclie  lluthc  hatten,  also  V2  mehr,  als  das  Normaigef^Ue 
der  heutigen  Knnststrassea  beträgt. 

d.  Sommerwege. 
An  vielen  Stellen  findet  man»  dass  das  neben  den  Strassen 
liegende  TeiTaiu  auf  einer  oder  auf  beiden  Seilen  derselben, 
in  der  Breite  von  20  bis  SO  Schritten  kuostmässig  geebnet 
bt ,  so  dass  es  scheint ,  als  hatten  die  iUmer  nur  Schonung 
derselben  und  nur  Bequemlichkeit ,  vielleicht  auch  um  In 
breitern  Fronten  marschiren  zu  können,  nocli  besondere 
Sommerwege  neben  den  Strassen  angelegt, 

^  Maasse^  womit  die  Romer  die  Linge  ihrer 

Strassen  und  die  Entfern ung[  der  Orte  von 
einander  bestimmten. 

a)  Der  römische  (geometrische)  Sdiritt  (pasaus)  n  S  rtaU 
st%en  Fussen,  war  das  Normalmaass.    Tausend  soldier 

Schritte  machten  eine  römische  I\ieile  oder  Millie. 


Digitized  by 


9 


11 

Um  im  liiage  4er  fi«ischen  MilHe  nadi  new»  Maama 
kmicB  M  Imctt,  hat  mmn  4i«  fintfenMnfca  vemliieicaar 
HillieatlfliM  von  «iiMUii«r  gmttHm,  jtimh  nldit  fMM 
fMcbe  Resnltato  erkalCen.   Am' richtigsten  «cbelttt  ^at  Ver. 

liilltniss  zu  sein,  wenn  mau  4694  rheinische  Fusse  —  5000 
römischen  Fussen  oder  1  Millie  annimmt,  so  dass  1  geo- 
graphische Meile  =  5  rtf mischen  JMÜlien  und  191  rheini- 
schen  Fusiea,  oder  1  Millie  s=  %  geographischen  Meile  und 
SSV»  rheiniichen  Fassen  (beinahe  766  Toisen)^). 

b)  Die  Leuca,  Leuga  oder  Lega  (wovon  das  jetzige  fran* 
zösische  lieue  und  das  englische  league)  war  in  GallicQ 
gewöhnlich  und  enthielt  1500  rümische  Schritte  oder  IV2 
Millie.  Dae  lünerariom  Antonini  aud  die  Pentingersche 
Tafel  berechnen  die  fintferanngen  in  Gallien  mi  am  Bhein 
gewahnlich  nach  Lenken^). 

c)  Das  Stadium  —  griechischen  Ursprungs  —  wurde  von 
den  Rtfmern  an  den  Iviisteiigegenden  des  Mittelländischen 
Meeres  gebrauctit.  Das  (olympische)  Stadium  enthielt  125 
ramioche  Schrille  oder  625  rdmiache  Fnite,  «ad  8  Stodien 
mchCen  1  Millie, 

i)  Millienstelne.  Jede« Tausend  geoMetrIscb« SobHtt^ 
eine  römische  Meile  oder  Millie ,  wurde  durch  einen  Millien- 
slein  (lapis  oder  niülieirium)  bezeichnet.  Auf  diesen  Steinen 
war  der  Abstand  von  den  Hauplortcn ,  welche  durch  die 
SCiasso  verbunden  wurden,  angegeben,  und  gewabniich  ent- 
hieilen  sio  nach  noch  die  Angabe,  von  welchen  Kalter  die 
Strasse  gebaut,  oder  wieder  hergestellt  worden  war*). 

4)  Vgl.  d.  B.  d.  y.  T.  A.  F.  hn  RhL  M.  IX.  8-  173  und  die  Aa- 
Mten  iUr  liaMauisohd  Altortliiuntlomde  YI  p.  291»  wo  In  dm 
enieni  die  rSmiMhe  MUIte  sn  760  ToImo,  nnd  Iii  den  letstem 
XU  4720  rheia.  Fuwea  angegeben  ist. 

5)  8.  Beines  Gelduba.  Crcfeld  1851.  S.  6.  Anm.  10.  Roth  Ge- 
sohiohte  der  Leuga  im  XXX.  Heft  dieser  JalirbSoher. 

6)  Im  JaUre  182^  fand  man  uördlich  von  Bittburg  bei  dem  Natten. 


Digitized  by  Google 


12 

Sowohl  in  dem  Itiiierar  des  AiUouin  als  auf  der  Peatin- 
geracben  Tafel  sind  die  £iitleniwi|fen  zwischen  den  drten 
iiHier  In  ganaen  ZaUen  (in  gaann  Millien  ,  Lenken  oder 
Stadien)  ang^egebea,  nnd  die  Bruehtlieile  auf  die  nichst 

geheodeu  oder  folgenden  Entfernungen  übertragen. 

H.   Uebe r  die  kaiserlichen  Etappen  und 

Haltp  uncte. 

Zur  schnellern  Besorgnn«:-  dtr  kaiseilulicn  BcTotile  und 
Beförderung  der  in  ieaiseriichen  Auftragen  reisenden  Beam- 
ten,  00  wie  anr  Unterbringnng ,  Verpflegung  und  Fortochaf- 
fting  der  narsehlrenden  Truppen,  waren  seit  Angustug  lAngs 
den  Heerstrassen  die  nöthigen  V  orkebrungen  getroffen.  Da- 
bin gehören: 

a)  Die  Mutationes  (Orte,  wo  die  Pferde  gewechselt  wurden), 
einnelne  an  den  Stmaen  In  gewissen  Abstttnden  yon  ein* 
ander  Hegende  Oebftude,  in  weichen  wenigstens  20  Pferde, 

eine  Anzahl  von  Ochsen^  MauKhieren  und  Eseln^  so  wie  von 
Reise-  und  Traosportwagen,  für  den  Staatsdienst  unterhalten 
wurden. 

b)  Die  Mansiones  (Herbergen,  Etappen),  wo  die  marachiren- 
den  Truppen  und  die  reisenden  Staatsbeamten  tlbernacbteten. 

Sie  befanden  sich  in  grossem  und  kleinern  Orten  und  lagen 
gewöhnlich  einen  Tageraarsch  ^)  auseinander.    An  solchen 

heimer  Wäldchen,  als  zur  Anlage  der  gegenwärtigen  Chaussee 
naoh.  Prüm  die  RSmerstrasse  benutzt  wurde,  neben  letzterer 
zwei  Milllenstoine ,  wovon  der  eine  unter  Hadrian  im  Jahre 
Christ!  121  und  der  zweite  unter  Antonin  «lern  Frommen  139 
gesetzt  v,'or"len  war.  Beide  geben  die  Entfernung  von  Trier 
jsu  22,**nii  Schritt  (??  Milüen)  nn.  Diese  Steine  sind  rund  und 
haben,  l>ei  3  J'iiss  im  Umfange,  8  Fuss  Höhe  mit  Einsohluss 
des  unbehauenen  2  Fuss  hohen  Postaments.  [Vergl.  L.  Lorsch, 
Ceatralmus.  rheinl.  Insciir.  lU,  n.  1  u.  2,  so  wio  in  Betreib  der 
hei  Salzig  aus  dem  Rheine  gehobenen  beiden  Millienstcine 
die  Annaion  für  Nassauiäohe  Alterthumsicunde.  VI.  p.  287.  flF.] 
7)  Nach  Vegetius  über  das  römische  Kriegswesen  (I.  betrug 


Digitized  by  Google 


13 

Ortm  WOTien  weiii|;it€M  40  Edt*  na4  Wagenfferie,  m 
wie  dae  uügemmmt  Zahl  Sann-  wni  ZH^hlera»  v<m 
Mse-  VRil  Packwagen,  uaterhatten.  Hier  befandeo  ticii  Ma* 

gazine,  woraus  die  im  Marsch  begriffmen  Truppen  ihre 
Rafintifn  und  I*i)r(ionen,  ja  s<  jbst  die  fiiHhi^<  ii  Itekleidun^g- 
und  Bcwaffnaags- Gegeasläude  erhielten.  Hei  ausAcrordent- 
UdMii  Tmpfeimarachea  nuitea  ilie  ProTinaea  4ie  sMigeM 
Verpflefnoga»  waä  Traaapofteittd  stellea.  Uebeiliaaf t  ialea 
die  Ualcoeteo,  welche  die  Poeten  vad  Etappen  rerarsaebten, 
den  Provinzen  zur  Last,  bis  Styl.  Severus  diese  Ausgabe 
aus  dem  Pisicus  zahlen  liess. 

Nur  die  in  iLaiserlicben  Aufträgen  reisenden  Staatsbeamten 
darflen  eicli^  wie  schon  gesagt ,  der  affenilicben  Posten  be- 
dienen, nnd  hatten  hierin  eine  besonder»  Legitimation  nathig, 
welehe  von  dem  Kaiser  selbst,  oder  ron  dm  hachsten  Staate* 
behörden  er( heilt  war.  Auf  diesen  Le^Himationen  war  die 
Zahl  der  Reit-  Zug-  und  Saumthiere,  die  liationen  und  Por- 
tionen, ao  wie  das  Gewicht  de«  Gepadu^  welchea  der  Reiscado 
alt  sich  Ührcn  dnrfte,  geaan  bcstimint« 
•  Reisen,  die  keine  besondere  Eile  erforderten,  mchten  die 
Rtfmer  gewAhulich  zu  Pferde,  und  au  den  Heerstrassen  waren 
zum  bequemen  Aufsteigen  (sie  halten  bekanntlich  keine 
Steigbügel)  besondere  Vorrichtungea angebracht.  Bei  Reisen, 
die  Mhnell  aaagefahrt  werden  awssten,  bedienten  sie  aich 
leichter  iweiradriger  Piahrwerkc  nnd  reiaten  damit  ebenso 

der  gewöhnllohe  Tagemarsch  der  römischen  Soldaten  im  ge- 
wöhnlichen Morsohsohritte  20/i<)0  römische  Schritte  o^er  20 
MilHen,  und  in  einer  schnellem  Marschcadence  24/K»0  solcher 
Sf)ir!ttp,  difi  in  beiden  Ganp/irfen  in  T)  römischen  Somnier- 
Btundeu  zurückgelegt  wur'len.  Knrhnet  man  12  rotnisehe  Som- 
nierstundcn  zu  IG  <Jcr  unsrigcn,  so  betrugen  5  röiuibcho  Som- 
mer.-tiindea  G'/i  der  unsrigen.  Der  römische  Soldat  legte  folg- 
Ko!i  in  der  gewöhnlichen  Gangart  50  doppelte  cdcr  100  ein- 
f&chü,  und  in  der  schncllcin  Gangart  CO  doppelte  oder  120 
einfache  Schritte  in  einer  Minute  zurück. 


Digitized  by  Google 


14 

* 

schn^y  ab  et  htui  sa  Ta|fe  geschieht  Nach  kaiferüebett 
BeatiaMBgea  dnfIeD  iolch«  Pettkaleschen  nur  ■!!  SM 
rSfliitdien  Pfim^eii  belastet  wer4ea.  Für  im  IVuwport  der 

Effecten  lia((en  sie,  ausser  den  Saiimthieren ,  (heils  schwere 
zweirädrige  Fuhrwerke,  die  iiiit  600  Pfund  beladen  wurdeo, 
theila  Tierradriga,  die  hichsteae  1000  Muid  üragaa  durfitea« 
1000  rltaiiwhe  Plaade  waten  falglich  daa  gfiMa  Gewicht, 
waalt  die  MKairetraaBea  MasCeC  wurden,  md  dieseg,  rer- 
hunden  mit  den  breiten  Felg^en  der  römischen  Fuhrwerke, 
musfiie  voraüglicii  aar  Coaser?aüon  jener  fitrasgen  beitragen. 

7«   Ueber  das  Itinerarium  des  Antouinua  und 
die  Peutingeraebe  Tafel. 

Da  Ton  beiden  bot  Beschreibung  der  römischen  Militair- 
Strassen  öfterer  die  Hede  sein  wird^  so  verdienen  sie  hier 
einer  knraen  Brwfthnong. 

Vegatinf  sagt  in  seines  Bache  (III.  0.),*  welches  Ton  dea 
rOnüschen  Kriegswesen  handelt,  dass  den  Generalen  und 
andern  höhern  Beamten,  wenn,  sie  in  die  Provinzen  geschickt 
wurden,  zur  bessern  Orientirang  und  KenuUiiss  der  Gegend, 
sowahl  geschriebene  als  geaeiehnete  itineraria  (Wegrar- 
aeichniflsey  Wegweiser)  mitgegeben  worden  seien.  Die  ge- 
schriebenen  enthielten  die  Angabe  der  Strassen,  der  an 
ihiu  n  lief^rnHen  Stiliitr,  La<?erpl{4tze  umi  Xi^clHlager ,  nebst 
den  läntfernaugen  von  einander.  Die  geaeichueten,  oder 
Landcharten,  gaben  ebenfalls  die  Eatfemungen  der  an  de» 
Strassen  gelegenen  Orte  von  einander  an,  und  bemerkten 
zugleich  durch  ein  Bildchen  des  Orts,  ob  es  eine  Hauptstadt, 
eine  1^'estung,  Kolonie,  Bad  oder  ein  gewöhnlicher  Ort  war. 
Auch  waren  auf  letateren  Berge,  Flflsseund  Völkemamen,  selbst 
der  nicht  amn  römischen  Reiche  geborenden  Volker,  angegeben. 

Das  Itinerarium  des  Antoninus  und  die  Peutingersche  Tafel 
sind  solche  Wegweiser,  das  erste  ein  geschriebenes,  das 
aweite  ein  gejeeiciinetes ,  welche  von  den  Römern  auf  uns 


Digiti^uG  by  Google 


15 


gekommen  sind,  obgleich  durch  die  Kopisten  des  Mittelalters 
in  4eB  Aagahen  der  ÜrliMiaieii  und  der  Zahlen  aehr  verdorhtn. 

n)  Das  ItinerariiB  AntMÜni  bealeht  elf  entlieh  nne  sweiltiiM* 
fnrien,  wovon  das  eine  die  Narschronte  von  Ron  nach  Gallien 
auf  sechs  verschiedenen  Strassen  enthalt,  und  das  zweite  sich 
auf  alle  Provinzen  den  römischen  Reichs  erstreckt.  In  der 
Gestalt,  wie  diese  Itinerarieu  auf  uns  gekommen  sind^ 
kann  keiner  der  Kaiser ,  die  den  Naaan  Antoninna  Itthrtent 
Urheber  davon  sein,  inIcM  Oerter  in  ihnen  vorkoMmeny 
welche  ent  nach  der  Periode  der  Antonine  entstanden  sind* 
Wahrscheinlich  i)al  Antoninus  Pius,  nacJi  einer  genauem  Ver» 
mes§un^  der  Sdassen,  den  erstei»  Wro^wciser  entwerfen  lassen, 
in  welchen  später  das  Neuentstandeue  nachgetragen  wurde» 

An  die  IthMrarien  im  Aatoninns  sehlicsat  aich  das  Itiaera* 
tina  HieroaolyaiCannHiy  oder  der  Wegweiser  von  Bordaans 
nach  Jemsalem,  welcher  in  einer  spatem  Zeit  entstanden 
nnd  voil&tandiger  als  jene  ist,  indem  in  ihm  selbst  die  Mu- 
tationen angegeben  sind. 

b)  Die  Peutingersche  Tafel  ^)  besteht  aus  11  kaum  einen 
Am  hfahen  Pergaamthlattem ,  die  anaananen  eine  Lange 
von  SO  Fnss  geben.  Das  swMfte  Blatt»  wdehea  daa  wcatticht 
Afriea,  Portugal,  Spanien  und  einen  Theil  von  Britannien 
enthielt,  ist  verloren  gegangen.  Das  auf  uns  gekommene 
Exemplar  ist  die  sehr  fehlerhafte  Kopie  eines  Mönches  aus 
dem  13.  Jahrhundert  Es  wurde  von  dem  Dichter  Gelten 
anfgeteden  and  deai  Angabarger  Conrad  Pentiager  go- 
schenkt,  von  den  es  den  jetzigen  Nanien  fihrt.  Spater 
brachte  es  der  Prina  Eugen  von  Savoyen  mit  grossen  Kosten 
an  sich,  und  mit  dessen  Sammlunj^en  von  Charten  und 
Btichern  ist  es  in  die  kaiserliche  Bibliothek  au  Wien  gekoaunen. 


S)  Vgl.  fVMid«ab«rg*B  BaiirttMttang«ii  der  aeossleii  Sshiilltn  Uber 
die  Tabula  FeutfogsriaD«  hi  d,  Jahrb.  d.  Y.  HeftIX.  168  v.  XIT. 
167.  P. 


üigiiized  by  Google 


16 


Diese  römische  Laii(Ichnr(c  (wenn  man  »nders  eine  Zeidi- 
mmg  mit  dem  Nanen  einer  Lamidiarie  belegen  darf,  auf 
wttkher  die  geografliüclie  lilUig«  and  Breite  und  die  GesUU 
des  Landea  ginslich  «okerOcksiditigt  g eUieben  and  Mess 
die  Richtungf't»  und  das  Zusanimentreffen  der  Strassen  nebst 
den  Entfernungen  angegeben  sind)  enthäit  die  Mebraalil  der 
MilitaintfaMen  des  «ngebeoeni  iMleeliea  Reichs  und  fttiurt 
OsCIkh  bis  tief  in  Asien  nnd  bis  nnr  Insel  Ceylon.  Aus  den 
mm  TbeH  erst  spAter  entstandenen  Oertern,  die  anf  IlUr 
augegeben  sind ,  lasst  sich  schliessen  dass  ihre  Entstehung 
nicht  Aber  die  Zeit  von  Tbeodosius  dem  Grossen  hinauf- 
nnfiliren  sei«  —  So  weit  die  Pentingersebe  Tafel  die  Bbein* 
gegenden  bertihrt,  ist  anf  Taf.  II  eine  Copie  beigelOgf. 

Die  Pentingersche  Tafel  ist  in  den  Angaben  der  Orts- 
namen und  der  Entfemung^en  (vvalirschcmlirh  durch  die 
Schuld  des  Kopisten)  viel  fehlerhafter  als  die  Uiuerariea  des 
Antonin.  2nr  firklimng  und  Brgtasung  Jer  leteteren  ist 
sie  jedoch  nnentbehrlich ,  and  entbili  viele  Strasstn-  and 
Etappenorte,  die  auf  jenen  fehlen. 

Noch  muss  bemerkt  werden,  dass  in  den  Itinerarieu  des 
Antonin  und  auf  der  Peutingerschen  Tafel  viele  Strassen- 
linien  fehlen,  von  welchen  sieh  noch  Uebcfieste  vorinden. 
So  gingen  n.  B.  von  Trier  acht  rOnrfsche  llfiUtninIrnaion 
aus,  Ton  denen  in  dem  Itinerar  nur  4  and  auf  der  Tafel 
nur  3  angegeben  sind« 

Zum  Schloss  noch  eine  BcmeilLanf  über  die  römischen 
BiilltairstraaBen  in  den  Rheingegenden. 

Wer  die  Veberreste  dieser  Strassen  nicht  kennt,  hfnnto 
fragen:  sind  dieselben  noch  gegenwärtig  für  militairische 
ZweeiLC  au  benutnen? 

Bierauf  mass  geantwortet  werden: 

a)  als Commanifcatlonslinien  sind  sie  nicht  mehr  an  ge- 
braacben.  Denn  ob  sich  gleich  lange  Stredien  von  diesen 
«Strassen  vorfinden,  die  noch  wohl  erlialleu  sind,  und  welche 


Digitized  by  Google 


V  ^ 

17 

selbfi  gfCfenwArtigf  nodi  als  Veriiinihiagtwege  bMoCtft  wer- 
den; so  stod  dieselben  doch  fast  durchgängig  an  denjenigen 
Stellen ,  wo  man  beäuiider:»  der  Strassen  bedarf,  an  Berg- 
abhüngen  und  bei  Deber Rängen  ttber  Gewässer  —  zerstört. 

b)  Was  blngfgei  die  AicbUmgeii  iicaer  Siraasea  betriffi, 
00  ferüeiMi  lie  bd  neueii  StraueBaalag en  alle  Auftaerk- 
samkeU,  mä  «  Ift  vlelflwb  wm  beiaaeni,  daai  «an  bei 
neuern  Strassenbanten  —  oft  bloss  um  einige  Baracken  in 
die  Slrassenlinie  zu  sieben  —  die  Eiditungea  der  Kömer 
vcrkiMcii  bat. 

IlL   Ua(i)mm  ^tv  tiiurlnrn  H^mrrßta^rn. 

Dem  scharfen  Blicke  der  Kömer  war  die  Vortrefflicbkeit 
der  militairischen  Lage  von  Trier  in  Bezug  auf  den  Rhein 
und  auf  Germania  magna  nicht  entgangen,  und  obgleich  in 
üaacr  Hianebt  aeine  gmae  WicbtigMt  bcMMievs  erst  in 
S*  JaMnoiderie  begiml,  m  kaMi  dach  ans  vielen  rttni- 
•eben  MuilKstdleni  b^wieaM  werden,  daaa  ea  bereits  nnter 
den  ersten  Kaisem  ein  Ort  von  grosser  Bedeutung  war,  und 
schon  Pomp.  Mela  (III,  2.)  unter  dem  Kaiser  Claudius  nennt 
unter  den  ceiclisten  nnd  angeaebenston  ^»tadien  von  Belgien 
Trier  merat 

Wir  gehen daherimd  vn  ao  aebr  ron Trier (Treriris, 
Angiista  Trerirornai,  Coionia  Angnsta  Treiri. 

r  0  r  Ulli)  aus,  weil  sich  hier  die  aus  Gallien  kommenden  und  nach 
dem  Khein  führenden  Strassen  grüs&tentheils  konzentrirteu. 

Den  römischen  Namen  Coionia  Angusta  oder  ancb  nur 
Angnata  erhielt  Trier'')  ron  einer  rbniaebett  miter  Angnatus 
dabin  geachiekCen  Kolonie»  nnd  denelben  verdankt  Trier, 


9)  Vgl.  Jahrb.  tl.  Y.  Y.  A.  F.  Im  Rhl.  H,  XXVH.  S.  20  bis  28 
und  S.  26.  (Dlo  Stelle  in  Mela  keist :  Belg«ram  oUiiseimi  euiit 
TttmA^  «rbaflqne  opaieatiMlmae  In  Tre^rlt  Augotta  eto.  F.\ 


Digitized  by  Google 


18 


wean  andi  nlclil  sdne  cnte  Ortliitaif ,  doch  wraigitoH 
seine  Vergrtfiseniiif  md  ÜMirichtimfi^  «Ii  ^oste  befestigte 

Stadt.  Die  militamsche  Wichtigkeit  von  Trier  hebt  vor- 
zugsM'eif^e  mit  der  Mitte  des  9.  Jahrhunderts  an,  wo  sieb  ' 
am  Oberrhein  der  Bund  der  Allemaniien ,  und  am  Nieder- 
rheine der  Band  der  Ihranken  bildete,  dnrch  welche  Ttmtlf* 
lich ,  nach  einer  Reibe  von  blutigen  Kiapfen ,  die  rttaniBcbe 
Herrsciiafl  am  Rheint-  uiiii  in  Callieu  vernichtet  Hurde. 

Trier,  fast  in  der  Mitte  zuischen  dem  Ober-  und  Nieder«, 
rheine  and  in  gehöriger  Entfernung  von  diesem  Grennstrome 
gelegen,  nin  den  ersten  Invasionen  der  tlberrheinlMhen  VOl- 
ker  nicht  ansgesetst  m  sein,  dabei  dorch  den  einsigen 
scbiflbaren  FIuss ,  der  mehr  ans  dem  Innern  von  Gallien  die 
Zufuhr  erleichterte,  mit  dem  Rheine  verbunden ,  eignete  sieb 
mehr  als  ein  anderer  Ort  nnm  Centralponhte  der  ramischen 
Rheinvertheidignng  nnd  snm  Bavptdefot  der  am  Rheine 
kampfenden  Heere.  Wegen  dieser  Lokalverhaltnisse  wurde 
Trier  seit  Maximianus  Herculeus  hin  auf  Valentinianu^i  II. 
(von  S87  bis  390)  der  gewöhnliche  Aufenthaltsort  der 
Kaiser  9  nnd  seit  Gonatantinas  Magnus  der  H^itn  der  Verwal- 
tnngcn  von  Gallien,  Spanien  nnd  Britannien. 

Von  dem  Verf.  sind  bereits  acht  Hauptstrassen-Richtungen 
aulgefunden  worden,  welche  von  Trier  ausginj^en,  von  denen 
vier  nach  dem  Innern  von  Gallien ,  und  vier  mit  mehreren 
abgehenden  SeitensCrassen  nach  den  ramischen  Festangen 
am  Ober-,  Mittel-  und  Niederrheine  iBhrten. 

].  Ramische  Militairstrasse  von  Trier  auf  der 
rechten  Seite  der  Mosel  nach  Meta. 

Diese  Strasse  Nro.  1«  ist  auf  der  Peutingerschen  Tafel  ange- 
geben;  die  Entfemnngen  sind  jedoch  so  unrichtig  bemerkt, 

dass  es  schwer  ist,  dieselben  mit  den  wirklichen  in  Ueberein- 
stimmuog  2u  bringen.  Sic  ging  iu  der  Richtung  der  gegen* 


Digitizeü  by  v^üOgle 


19 


wftrtigen  Chaussee      von  Trier  nach  der  Cotizerbricke^O» 
aach  Aatanlw  (MaacUa,     91  und  IKI)  ein«  raoii« 
seile  eleiaeroe  Brieke  ve«  6  Pfeilerti  ftbcr  die  Saar 
Mrte^*).  Voa  Trier  Me  ia  die  IHUe  der  Margartthea-Rapelie 

bei  Tawern  sind  dir  Spuren  dieser  Strasse  verschwunden. 
Hier  wird  sie  muerst  sichtbar.  Oberhalb  Tawern,  am  Fus&e 
des  Fiehbefges ,  g:eht  sie  auf  die  linke  Seite  des  Dalbaches, 
oad  van  dieser  Stelle  aa  ist  sie  duvebfiag ig  aecii  sichtbar 
grseseatbeils  gat  crbaltea  aad  wird  aaf  Ilagere  Sirsckea 
als  Darf*  aad  Mdwef  benalal.  An  dem  sttüea  Abbaage 
des  Uletzenbcrges  ist  ^'u.  zum  Ttxil  in  Felsen  gebrochen 
und  fahrt  in  mehreren  Zicksacks  auf  die  Höhe  zwischen 
den  Manebaeber  und  Onsdorfcr*')  Tbale,  und  hier  ist  eiae 
der  wenigen  Stetten  ^  wa  mn  aa  steiiea  Bergabbangen 
die  Biebinngea  dieser  Strassen  aech  deatlici  erkennen  kaan, 
Das  Gefalle  beträgt  hier  aaf  die  rfaein.  Ruthe  1  Fuss.  Auf 
der  Hohe  von  Bilzingen  bei  dem  Helenenkreuz  ^eht  eine. 
Seiten&trasse  rechts  ab,  und  die  Hsuptstrasse  wendet  aidi 
links  nach 

Marakireken«  Dieser  Ort  isl  randscbcn  Unfmngs, 
wie  die  Tielen  Ueberresle  Tan  rtf  jsskeai  GcHaueri  das 


10)  VgL  Jahrb.  H.  XHI.  S.  23  und  24. 

11)  Die  jetsige  steinenie  BrOeko  Sber  die  Saar  bei  Conz  Ist  erst  in 
aoaerer  Zeit  von  Orun<l  aue  neu  atbant  und  im  Jahre  1784 
▼ollendet  wordesj  nachdem  die  frühere,  wahrsebeinlich  die  alte 

römische,  durch  die  Franzosen  unter  Crcijul  zerstört  worden 
war.  —  iKiH  Dorf  Conz  ist  liüclist  wahrsclieinlich  «Iis  rümiiiche 
Contlonaciini  ,  Ton  wo  mehrere  noch  YOrhanäene  Gesetze  des 
Kaisern  Yalentinian  I.  Tom  Jahre  371  datirt  sin*!.  In  dem 
Garten  der  ilortij^ea  l'farrei  befinden  sich,  zum  Theii  noch 
oberinlisch ,  die  Ucl»erlileibsel  einea  grossen  und  prächtigen 
rÖmUchcn  Gebäudes,  auf  oiner  Höhe  gelegen,  die  eine  überaus 
schöne  Aussicht  nach  dem  Mosel-  und  Saarthale  ge^riUirt. 

]9)  Tgl.  Jahrb.  eto.  H.  T.  und  VI.  S.  186  ff.  und  H.  IL.  8.  4. 

la)  TgL  Jahrb.  eto.  H.  YIL  S.  157  und  160. 


Digitized  by  Google 


20 


sieh  aaf  eine  liagere  Strecke  a«f  beiden  Selten  4er  S^ntsBe 
iroter  iler  Brde  findet,  die  vielen  iiier  geAmdenen  rüniaciien 

Müazen,  Waffen  etc.  etc.  beweisen.  Seiner  wird  von  iLeiuem 
der  noch  vorhandenen  römischen  Schriftsteller  gedacht.  Es 
ist  jedocli  mehr  als  wahrscheinlich »  dass  der  alte  Namen 
Marciacnm ,  der  in  einer  SchenlLnnganrknnde  anf  den  Saar- 
gane  genannt  wird,  dem  jetsigen  Memkirrlien  m  Grunde 
liege,  wckiu'ä  auf  alten  Karten  Martiskircben  und  Mertens* 
kirchen  geschrieben  wird  ^'). 

Von  Mernkirchen  führt  die  Strasse  in  der  Richtung  des 
alten  Weges  von  Peil  nach  Trier,  wendet  sidi  nnf  der 
Hdbe  swisehen  Bntsdorf  nnd  Oberleneken  linke,  sehneidel 
die  neue  Chaussee  von  Perl  nach  Trier,  führt  durch  den 
Borger  Busch ,  zwischen  Hellendorf  und  £fft  durch  das 
sumpfige  Wiesenthal  des  Leuekbaches ,  Mfidi  der  Eapeiie 
von  Tfintingen  und  in  dem  Walde  nwiseheD  Bitiingen  und 
Seheuerwald  nach  einer  Stelle,  wo  sieb  ein  grosses  rttmi- 
sches  Etablissemeut  befand.  Von  Merzkirchen  bis  auf  die 
Hübe  von  Münzingen  ist  sie  noch  gut  erhalten,  von  da  bis 
man  Berger  Busch  grflsstentheils  seistttrt,  nnd  in  letnterm, 
SU  wie  nwisdien  BItningen  nnd  Selienerwald  ebenfalls  noch 
gut  erhalten. 

Ricciacum  (bei  Ritzingen).  Auf  der  Peuffn^erschen 
Tafel  wird  die  eine  Etappe  auf  dieser  Strasse  Ricciacum  ge» 
nannt  und  ihre  Entfernung  yon  Trier  an  20  Leuken  ange- 
geben.  Diese  Entfernung  trüR  so  aiemlieb  auf  die  ITeberreste 

des  römischen  Orts,  welche  sich  in  dem  Walde  zwischen 
UKzini^^cii  und  SchelIer\^  al  d  brfiiKieu,  und  man  kann  daher 
dieselben  mit  Bestimmtheit  ftlr  das  alte  Ricciacum  annehmen, 
um  so  mehr  da  sich  die  alte  Benennung  in  dem,  in  der  Nfibe 
gelegenen,  neuen  Me  Ritsingen  erhalten  hat 

14)  Der  Name  ist  wohl  aus  Mni-tinäkircli6Q   entstanden  Und  hat 
mit  dem  Mars  nichts  zu  thun.  F. 

15)  Vgl.  Jahrb.  U.  XXIII.  S.  181. 


üigiiized  by  Google 


21 


Voll  der  weitem  Fortsetsuo^  dieser  Strasse  ist  dem  Verf. 
nur  80  viel  bekaunt,  das«  die  auf  dem  HacliLenberge  bei  Bid- 
hmgtu  hf&iMkhta  Ewneii  für  iu  auf  der  PcatiagcnchcB 
Tafel  »Dgcgebene  Caraniisca  ^etialten  werden»  «od  dasa  die 
mieratraeac  ia  der  Oei^ead  ym  BidUageti  oad  Bödingen 
Docli  sehr  wohl  erhalten  sein  soll. 

Metz  ( T)  i  \  ()  d  II  r  II  m ,  Hauptstadt  des  gallischen 
Voikea  der  Mediomatriker).  Divadurum  Medidma- 
triconmi  war  aacb  Trier  dk  wlchtigale  Feateag  der  ftfiowr 
aa  4«r  Moael.  NachdeB  dieier  Ort  in  Jahre  d06  dvrcb 
die  Vaadalea  vad  dfti  dardi  die  Haaaen  erobert  vad  Fer- 
iieert  worden  war,  kam  er  in  die  Gewalt  der  Franken,  und 
wurde  nach  Cblodwigs  Tode  seit  512  der  Ktfnigssite  des 
Austrasiscben  Reiches.  Die  Franken  Anderten  dea  altea 
Nanea  Ia  Mettii  ader  Metii,  wober  das  jetaige  Mets.  Zn 
dea  Ueberreitea  rfadieher  Ortae  gebdrca  vorzttglicb  die 
Baiaea  einer  WaMerleitang ,  welcbe  obeibalb  Meta  bei  louy 
aux  archen  über  die  Mosel  fahrte,  und  wovon  sich  die  ge- 
waltigen Pfeiler  noch  bU  jetat  immiUeB  des  Flusses  erbal- 
tea  babea. 

AnMcr  dieeea  geaaaatea  roaiflchea  BCabüsievents  belb- 
ieo  lidi  aaf  beidea  Scitea  der  SImie  ia  dea  Thalera  aoeh 

viele  Spuren  rtfmbchen  und  gallischen  Anbaues,  und  werden 
aiit  jedem  Jahre  neue  aufgefunden,  so  dass  diese  Gegend 
aar  Zeit  der  Riemer  sehr  kultivirt  gewesen  sein  muss.  Be. 
.•anders  aeichnen  sich  die  Gcgaad  am  Kirf  aad  das  Leack* 
Chat  ia  dieser  Hiasieht  aas. 

Diese  Blincrrtrasse  wird  dea  Laadkaten  Ia  der  Ubk 
gegend  der  Kern,  Rim  oder  hohe  Rem  (wahrscheinlich  das 
Stammwort  von  dem  französischen  chemin)  genannt.  Waä 
die  Bauart  und  die  Dimensionen  dieser  Strasse  betriflFt  s.  Pro« 
Iii  Taf.  III.  Nro.  1.  Sie  TersebwiadeC  aiit  jedem  Jahre  aiehr, 
da  die  Laadleato  die  Brfabrag  g eaacbl  babcn »  dass  die 
abtra  Mlebtea,   w^gea^der  grossea  Meaga  vaa  Ealk, 


DigiL 


22 

die  sie  entbaücn ,  eiueu  trefflicheu  Dfioger  für  die  Felder 
abgebe«.  Ihre  Eichtuag  ist  die  kincite  nad  glOcUkliale, 
welcbe  mm  einer  Mtlitairatnsse  awiselieii  Trier  and  Hett 

geben  konnte. 

Nachtrag.  „Sk  geht  von  Efft  an  der  Kapelle  von 
Tüntingeu  und  300  Schritt  (östlich  dieses  Orts  vorbei  in  ge- 
rader Richtnag  nadi  Ritaiagea;  sttdlicli  von  Bitaingea,  den 
aslltcben  Thelt  des  Schinneter  Waldes  berübrend,  aber  den 
Anfang  eines  kleinen  Baclies  und  auf  die  Röhe  östlich  von 
demselben ,  wo  sie  eine  andere ,  in  gerader  Richtung  von 
Scbenerwald  kommende  Strasse  aufaiaunt;  von  da  auf  der 
Hohe,  Mlich  des  ebengenaaaten  nnd  nach  Obemamica 
liiessenden  Baehes,  fort,  nnd  dann  auf  der  Wasscrscbeido 
zwischen  Mosel  und  Saar  durch  den  Caldenliovcner  Forst, 
westlich  von  Kalenberg  und  St.  Marguerite  vorbei,  nach 
eiaer,  nordöstlich  von  Bidlingen  gelegenen ,  kegelf^niigen 
Anhöhe,  Hachenberg  genannt,  worauf  eine  Kirche  und  einige 
Biasiv  liegen.  Alsdann  fibrt  sie  durch  den  Wald  Milch 
von  Bödingen,  bei  EUing  über  den  Cannerbach,  in  gerader 
Hichtung  das  Dorf  Metzeresche  am  östlichen  Rande  berflh- 
rend,  oberhalb  der  Eiehenmtthle  (Moulin  des  ebenes)  tber 
den  Bibicbe-Bach ,  dann  durch  den  Bob  de  Logae  und  ie 
Flövy,  westlich  von  dem  Schlosse  Chelaincovrt ,  nnd  trifft 
dicht  westlich  von  Antilly  in  die  Chaussee  von  Metz  nach 
Ruscndorf  (Bouzonville),  welche  von  hier  an  Aber  St.  Julien 
bis  an  die  Barriere  des  Forts  Bellecrolx  auf  die  Maier- 
Strasse  gelegt  Ist,  und  auch ,  besonders  bei  6t.  Julien ,  die- 
selbe steile  Neigung  beibehalten  hat^ 

Seitcnstr assen,  welche  von  Nro.  1,  ausgehen: 
a)  Bei  dem  Helenenkreus  auf  der  Höhe  voa  Bilzingea  geht  eine 
lYaverse  rechts  ab,  und  fahrt  durch  die  Genieindewaldungen 
von  Romnielfangen  ^  Sfldlingen  und  Dillmar  nach  der  Mosel 
bei  Palzem.  Diese  Strasse  ist  fast  durchgängig  noch  sehr 
gut  erbalteu,  und  wird  grössteutheils  noch  als  Meg  be- 


Digitized  by  Google 


23 


uut^t.  Sie  führte  oach  dem  römischen  Lager  bei  Dal- 
heim und  verband  die  beiden  Militairstrassen,  welche  auf 
der  rechten  und  linken  Seite  der  Mosel  von  Trier  nach 
Mills  fiBgeB«  Ihrer  wlr4  hei  Nra*  9.  weiter  gedacht  werdea. 

b)  Castel  oherhalb  Saarbarf.  Eiae atarke  Staaie 
oberhalb  Saarbarg  liegen  auf  der  linken  Seite  der  Saar  die 
Rainen  eines  römischen  La<^ers,  von  weichem  das  in  der 
Nahe  gele«ffnc  Dörfchen  noch  ]pi7A  Casfe!  genannt  wird. 
Amt  einer  allen  Steiuinschrift  ^'),  die  jedoch  verloren  ge- 
gangen ist,  aell  dieser  Punkt  Cattra  Sarrae  genannt  «ml 
bemerkt  werden ,  daaa  er  Ten  Jnline  Caesar  belMtigt  wer» 
Jen  sei« 

Diese  Rninen  nehmen  den  g:an2en  Raum  des  kl  einen,  höchst 
romantisch  gelegenen  Plateaus  ein,  welches  von  drei  Seiten 
durch  senkrechte  Felsen  begrenzt  wird.  Die  vierte  Seite, 
we  da«  Dörfchen  Caitel  liegt,  wird  durch  tiefe  Felaschlndi- 
ten,  die  van  im  heilen  Seitentbilem  ansgehen,  bia  anf 
einen  schmalen  Zugang  gesperrt.  Dieser  Zugang  war  durch 
Kunst  vertieft  und  mit  den  Seitensehluchten  in  einen  tiefen 
Graben  umgewandelt,  an  dessen  Eskarpe  ein  wenigstens 
80'  hoher  Erdwali  noch  jetst  befindlich  iit.  Diese  durch 
4Ha  K«mt  erhöhte  natirilcbe  f  eitigkeit  OMMshte  den  Ort  Ahr 
die  alten  Belagemngawaffen  fhst  nnangrelfbar« 

Fortwährend  werden  hier  bei  Bebauung^  des  Feldes  noch 
viele  römische  Alterthiimer ,  oft  von  Werth,  gefunden,  und 
die  vielen  Consularmttnaen ,  die  man  hier  aufgefunden  hat 
echeinen  den  Ursprung  dieses  Lagers  durch  Julius  Caesar 
an  bestitigen  ^^), 


Iß)  Vgl.  .Tahrh.  H.  VII  S.  IGO. 

17;  Vgl.  ebendas.  H.  VII.  S.  15.0,  158  und  159.  -  G.  Bärsch 
Nachrichten  übor  den  StttinriQgy  Catteli  nad  MonteUir.  2.  Auä. 
Trier  1839. 

18)  Der  Yerf.  hJSXi  Caelel  fVtt  das  Lager  des  Labieaat ,  «Ines  Le- 


Digitized  by  Google 


2i 

Die  wenigen  Ntebgralafen*  welche  mtm  in  to  letite« 
Jahren  rergenennnen  fcaf,  beben  ilarg;e(han,  dase  dieeer  feile 

Punkt  nach  einem  Ueberfalle ,  oder  nach  einer  Ersttirmuug, 
durch  Brand  zerstürt  worden  ist,  und  man  fand  auf  dem  Fuss* 
bellen  mebrerer  aufgedeckten  Hinser  nenacblicbe  Qerinpei 
die  mit  dem  Gesiebt  gegen  den  Boden  lagen.  Die  Mflnncn« 
welche  hier  gefunden  werden,  ^^ehen  dnrrh  die  ganze  rOnrf- 
sche  Kaiserperiode  bis  auf  Hoiiorius ,  uud  es  ist  wahr- 
scheinlich ,  dass  dieses  Lager  bei  dem  Zuge  der  Vandaleo^ 
Sueven  nnd  Alanen  durch  Gallien  nach  Spanien  im  Jniire 
dos»  wo  fast  alle  rOnutefae  Orte  in  der  Umgegend  von  Trier 
und  Metz  von  der  Erde  vertilgt  wurden,  zerstört  worden  ist. 

Von  Castel  aus  finden  sich  auf  der  linken  Seite  der  Saar 
noch  die  Ueberreste  einer  Rdmerstrasse,  weiche  am  Ostlichen 
Abhänge  dea  Siderbergee,  oberhalb  Freudenbnrg  nnd  Weiten 
nach  Orwhhohi  nnd  durch  den  Wald,  Sehwarnbmeh  ge- 
nannt,  sichtbar  sind,  und  zwischen  üuschdorf  und  Tüntingen 
in  die  Uauptstrasse  eingehen, 

Zn  den  noch  erhaltenen  intereaeanten  rdnüichcn  Alter* 
tbttnMrn  in  nnd  bei  Caatel,  deren  Anfaibinnf  sn  well  fuh- 
ren würde,  gehleren  beeondera  die  Ueberreste  einer  unter- 
irdischen Wasserleitung ,  welche  vom  tfstlicbeo  Abbange  dea 
Eiderberges  nacli  Castd  fahrte. 


gaten  des  Jul.  Cäsar,  in  welchem  eraterer  mit  einer  Legion  zur 
Beobacliiung  der  Trovii-or  aüfgettülit  war,  während  letzerer 
andero  Völker  (lalliens  unterwarf  Ist  diese  Annahme  richtig, 
wofür  wenigstens  die  Lokalitüt,  %viö  sie  Cäsar  in  seinen  Com- 
menurien  (de  B.  G.  V.  53.  57)  1>eschreibt,  Tollkommen  passt, 
80  war  00  Tor  diesem  Lager,  wo  die  Trevirer  unter  Indaciom«i 
von  Labienus  geBohlagen,  und  Induciomar  auf  der  Flucht  befan 
Durchreiten  eines  Fluitae  (hier  die  Saar  bei  Saarbmg)  von 
den  R$inera  ersoUegen  wutda. 

19)  Vgl.  Jahrb.  H.  m  0.  16a 


Digitized  by  Google 


25 


S.  Nllltai rstrasse  von  Trier  auf  4cr  linke« 
Seile  der  Mesel  nach  Met«. 

Diese  Strasse  wird  nur  in  dem  Itinerar  dea  Aotonin 
•Bgegebeii^},  «nd  «war  ala  die  Fortsetaniif  einer  pro8§eii 
Straiaenlinie ,  weiche  tod  Slmln^O  in  PannenlcB  auf 
der  Südseite  der  Honav  über  Augsburg,  SlraaBbiir§f  md 

Mciz  nach  Trier  führte. 

Von  der  Moselbrflcke  bei  Trier  awsjjehend,  finden  sich 
noch  eio^eine  Spuren  die&er  Strasse  in  den  Fluren  der  Dörfer 
Emn  und  Zewen«  In  Jgel  ging  sie  an  dem  aclittnett  und  gni 
erhaltenen  Denkmale  der  Scknndiniichen  Familie")  rorbel 
nnd  fahrte  in  der  Riehtnng  der  jetzigen  Chanmde  nach 
Luxemburg  über  Wasserbillig  -'').  Westlich  von  diesem 
Orte,  auf  der  Höhe  bei  Mertert,  geht  sie  von  der  genannten 
Chaussee  rechts  ab  und  iat  von  jetist  an  allen  Orten  noch 
•iehtbar  nnd  snm  Theil  gnt  erhalten.  Etwa  SOO  SebriU 
oberhalb  der  jetsigen  Brücke  über  die  Sier  sieht  sie  über 
diesen  Bach  nnd  die  Anhdhe  hinauf  gegen  Munsdiecker, 
welches  Dorf  sie  rechts  liegen  llisst.    Auf  der  Höhe  bei 


20)  Vgl.  Jmhrh.  U.  XVn.  8.  5$.  ff. 

91)  StrmIttiB  war  sdtl  EoDstanlüi  d.  Or.  das  fflr  dio  rSmla^e 
D4»B»iiTerCh«ldigung  f  was  Trier  lUr  die  des  Rheins  war.  Die 
Kaiser  lileliea  lieh,  Je  aaehdam  aa  die  tlmstlada  eiferderlaii, 
bald  in  dam  einem  bald  in  dem  aadeia  auf.  Eine  grosse  An- 
lahl  Ton  Booh  Toriiandenen  Belehsgesetaaii ,  die  theüs  tob 
Trier  theils  von  Sirmiam  daiirt  tind,  bewelseni  dass  die  Kaiser 
oft  In  dem  Zsltraame  Ton  wenigen  Tagen  ihren  Aufenthalt  Ton 
Trier  naoh  Slrmlam,  und  nmgekehrt,  Terlegt  hatten.  Sirmlum 
ist  wXhrend  der  YVIkerwanderang  Ton  der  Erde  vertilgt  worden; 
sstne  Ruinen  befinden  sieh  eine  Stande  von  Mftrowits  an  der  Save. 

82)  Vgl.  ebendae.  H.  XUL  &  189  A  a.      KIK.  S.  88  if. 

tSj  Ebandas.  H.  m.  8.  66  ft 


Digitized  by  Google 


t 


26 

Wecker  (die  Xaiueii  der  Dörfer  Wecker  und  Ilagelsdorf 
«4er  Haisdorf  sind  auf  der  Ferrarischeu  Karte  verwechselt) 
wendet  sie  sieh  linlu,  iind  schneidet  tm  ürsprooge  des 
Baches  y  an  welebem  die  Chanssi^e  von  Gr&vennachem  ^) 
nach  Luxemburg  aufwärts  führt,  dieselbe,  geht  durch  den 
Wald  von  GiUveiiiuaciH  rii  ,  lasst  den  Potaschenhof  dicht 
rechts  und  den  Spittelhof  auf  mehrere  100  Schritt  linlLs. 
Bine  Viertelstunde  oberhalb  Beiern  geht  sie  durch  ein 
flaches,  nach  letzterm  Orte  gehendes,  Wiesenthal,  dann  durch 
das  Beierholz  und  durch  die  Flur  von  Stltüt (ringen  und 
Schrassig.  0en  Hackenhof  lässt  sie  gegen  500  Schritt  links, 
und  schneidet  eine  Viertelstunde  sfldlich  von  Oelringen 
die  ChaussiSe  von  Luxemburg  nach  Remich*  Von  dieser 
Chaussee  an  luhrt  sie  am  nördlichen  Saume  eines  Wäld- 
chens entlang,  bei  einem  steinernen  Kreuze  vorbei  und  den 
ziemlich  steilen  Medinger  Berg  hinan.  Das  Dorf  Medingen 
bleibt  an  dOO  ^Schritt  rechts,  und  auf  der  Hobe  oberhalb 
dieses  Dorfes,  wo  der  Weg  nach  Ersingen  abgeht,  macht 
sie  eine  kleine  Wendung  rechts,  fuhrt  durch  das  Bockholz 
und  auf  die  Hohe  westlich  von  Dalheim.  Hier  Ittsst  sie  die 
Ruinen  eines  rtlmischen  Lagers  links  liegen .  geht  nwiscbea 
den  Ddrfern  Assel  (Aspelt)  und  Filsdorf,  swischen  Breiseh 
und  Battingen,  swischen  Nieder-Rintchen  und  Heaslngent 
zwischen  Dodeuhofen  und  BreistrolV,  an  Koussy  le  Bourg 
und  Ober-Part  vorbei  nach  Boust  Von  diesem  Orte  fuhrt 
sie  durch  den  Wald  von  Ronssy  le  Bourg,  schneidet  ober- 
halb  des  Dragonerhofes  die  Chaussee  von  Thionville  (Diden- 
hofen)  nach  Luxemburg,  geht  Uber  den  Betlinger  Bach  und 
durch  den  Wald  von  Thionville  nach  dem  zerstreut  liegen- 
den  Dorfe  Ober-Geutringen.  Von  hier  ist  sie,  etwa  1500 
Schritt  westlich  von  dem  Glacis  von  Diedenhofen  vorbei- 
gehend, bis  jenseits  Tervillc  noch  sichtbar,  wo  sie  dann 


24;  Jahrb.  H.  VII.  S.  2ü  u.  H.  VlU.  S.  89.  ff. 


Digitized  by  Google 


27 

auf  eine  Iftagere  Strecke  >  crscbwiiidct  Sie  wird  wiedei 
Biditbar  aaf  4cr  mkt  tob  HOckin^ cd»  Mf  beiden  Mten  der 
Cliawade  nach  Loogwy  «ad  Ist  wohl  erbaitea  bb  so»  fit. 
Avneabofe,  oberbalb  der  IniclwOble,  wo  aio  sieb  abenaab 

verlierf,  und  t  rst  auf  der  reclidn  Seite  der  Onie,  der  Mtthle 
von  Bossingen  gegenüber,  wieder  zum  Vorschein  kommt 
Von  hier  geht  sie  norh  wohl  erhalten  in  einer  fas(  fjnnz 
geraden  Llaia^  dem  Fme  des  IHikoa  Thalrandea  der  iUoael 
fblfoid,  bis  %  Staado  ron  Mets,  we  fie  bei  Maison  Baage 
In  die  Chaaflade  von  Tbfonvino  eingfbt*  Von  MKa  Mo  aar 
fransttsisehen  Grenze  bei  Assel  Ist  diese  Strasse  aui  der 
Cassinischen  Karte  von  Frankreich  bemerkt. 

Von  der  Höhe  bei  Mertert  bis  Maison  Rouge  ist  diese 
Ritanerstrasse  fast  noch  darchganglg  siebtbar,  aad  aa  vielen 
fiteilen  noch  sehr  gut  erhaltea.  file  wird  noch  jetst  von 
den  Bewohnern  der  Um^r^end,  besonders  ron  FassgAngem 
und  Reitern,  als  küizeAte  koiiunuuikaiioii  nach  Mets  benutzt. 
Auf  längere  Strecken  wird  sie  auch  befahren,  und  ist,  wie 
die  Strasse  Nro.  in  der  ganzen  Uaigegend  unter  den 
Nanen  des  Ren,  RIn  oder  der  Rlnstrasse  bekannt  -  Ldder 
haben  In  den  lotsten  Jahren ,  wlo  bei  der  fitraase  Nro.  1., 
die  Landleute  fn  dem  Niederländischen  angefangen  die  obem 
Lagen  derselben  hie  und  du  auszubreclten  und  als  Dtinger 
für  ihre  Felder  au  verwenden ,  so  dass  au  vielen  Stellen 
gegenwärtig  nur  noch  das  Fundancnt  der  Strasse,  aus 
grossen  Rmchstefnen  wie  das  Profil  Vfro«  h  bestehend,  sieht« 
bar  Ist.  Sie  hat  in  Ihrer  ganaen  Liinge  kein  bedeutendes 
Thal,  und  ausser  den  steilen  ,  jedoch  nicht  hohen  Berge  bei 
Medin^jen  auch  keine  Höhe  von  Ikdeutuiig  zu  passiren. 

Nachtrag.  „Von  Boust  geht  sie  durch  den  Wald  in 
gana  gerader  Richtung  noch  gut  erhalten  und  noch  als 
Wog  benntat.  Sie  schneidet  bei  den  einseinen  Hause  fivs- 
ange  die  Chaussde  von  Thionvillo  nach  Luienburg,  führt 
hier  über  den  Kisselbach,  südlich  von  desMclbeu  durch  Wald 


üiyuizeü  by  Google 


28 


md  tollicb  au  Ober-  und  Nieder-Geotriiigeo  (Gueotrange) 
mai  wcsttich  an  TerviUe  vorbei,  imtk  MhtfUk^  WMdidi 
•a  Miogea  (Ebaiige),  Iwreli  loi  Bab  le  RichcMoat  Mch 

Nieder  •  Bussin^en  (Basse  BoMMUige)  ,  nd  stilicli  nni  Uer 
Ober  die  Orne,  welcher  FIuss  die  Grenze  zwischen  den  dent- 
aelMB  und  französischen  Ortsbenennungen  maclity  dann  am 
Pnne  des  liakea  Tiialrandes  dar  Masel  in  gerader  Uoie 
fort,  Us  sie  dstlieh  va«  Wrippy  bei  Malsan  Baaga  is  die 
Chaussee  van  Tbionville  nach  Metz  trifft  und  mit  dieser 
oacb  letsterm  Orte  filhrt^. 

Ruinen  eines  rü mischen  Lagers  auf  dem 
Plateau  zwischen  Dalheim  und  Filsdorf. 

Auf  einer  schonen  und  fruchtbaren  Hochebene,  die  nach 
allen  Seiten  eine  weite  Aussicht  gestattet ,  und  nördlich 
durch  den  tiefen  Felsgrund ,  in  und  an  welchem  das  Dorf 
Dalbeim  gdegen  ist,  begreast  wird ,  liegen  die  weitl&allgeD 
Trtauaerbaafen  eiacs  römischen  Lagers.  IMe  ROmerstrasae 
Nro.  2.  geht  westlich  an  diesen  Ruinen  vorbei  and  ist  durch 
eine  Seitenstrasse  mit  ihnen  verbunden.  Der  Name  dieses 
ramiscben  fitablissements  ist  verloren  gegangen.  Der  in  den 
Idacrar  des  Antonia  ansgeiassene  Name  eines  Etappeaartea 
aaf  der  Strasse  swiseliea  Meta  and  Trier,  wabei  jedodi  die 
Angabe  der  Entferauugen  unrichtig  ist ,  soll  wahrscheinlich 
dieses  Lager  l^eaeichnen.  Die  Landleute  neuneu  diesen,  mit 
anm  Tbeii  scbOagearbeiteten  SAulenslflekea,  mit  Steiaplattea, 
waraaf  lasehriftea  befindlich  siad,  nad  mit  Ziegelbaafea  ba- 
deeiiten  Platz,  von  den  riden  gemaaertea  ramisdien  Braaaea, 
die  sich  auf  ihm  befinden,  „Pützel««»).  Nocli  titglich  werden 
hier  bei  Bearbeitung  des  Feldes  und  bei  dem  Ausbrechen  der 
rOauscbea  Maaeni  Utensiliea)  Waff»  nad  bcsaadeia  Mfiaaen  in 


25)  Vgl.  Jahib.  U.  L  S.  m  fr.»H.  XIV.  S.  1  ff.  a.  H.  XXVI.  g.  178. 


Digitized  by  Google 


39 


grviter  Menge  gefunden.  Fast  alle  diese  Münzen  sind  aua 
itr  BiUleni  imd  spftteru  rdniacheii  Kaiserperiode,  so  data  ea 
fdMuii,  itm  dieaer  PulLi  erat  gegan  die  Mitte  dea  8.  Jahi^ 
hmderta^  —  vielicidkt  mter  GaHiaaaa,  wa  der  Aidraog  der 

deutsehen  V()lker  gegen  die  römische  Rheingrenze  und  die 
Einfälle  dei  sirlbcn  in  Gallien  mit  grösserer  Kraft  und  hftuficrer 
als  fritlier  sich  erneuerten,  —  entstanden.  Wann  utid  bei 
welcher  Gelegeobeit  dieaea  Lager  zerstört  worden  ist,  iasst 
aieh  M  de»  Mangel  aller  Naehriehten  nidit  naanltteln,  nnd 
ea  iat  wahracheinlich ,  daaa  ea  sa  deraethen  Zeit  wie  Caatel 
die  Saarburg  seinen  Untergang  gefunden  hat. 

Scitenstrasseii  von  Nro.  2.  Auf  der  Höhe  von 
Dalheim  geht  von  der  Uauptstrasse  eine  Seitenstrasse  links 
ab,  führt  dnrcb  das  obengenannte  Lager  und  von  da  über 
WelfHngen ,  durch  den  WelfHnger  Wald  nnd  in  der  Rieh- 
tvng  dea  Weges  von  leteter»  Orte  nach  Bona,  wo  aie  auf 
der  Hülle  von  jfiitni  Orte  rechts  von  diesem  Wege  abgthf, 
dtireh  das  Wiesenthal  und  tiber  den  Bach  von  Bous  führt 
und  sich  von  dem  östlichen  Theile  dieses  Dorfes  an  der 
Höbe  fort  gegen  die  Moael  bei  Stadtbredinna  niebt.  Ihre 
Fortaetsndjg  nnf  der  rechten  Seite  der  Moael  bt  die  oben 
unter  Nro.  1 ,  sab  a  angegebene  Seitenatraaae^  Dleae  Thi' 
verse  ist  walirscheinlich  aus  späterer  Zeit,  und  diente  als 
nächste  Verbindung  zwischen  dem  Kaiserpalaste  zu  Cooz, 
dem  Lager  bei  Dalbeiai  und  der  Straaae  Nro.  2.  ihre 
weatliehe  Fortaetsung  von  der  Hanptatraaie  bei  Dalheim 
geht  nach  Weiler  mm  Thnrm  («atlich  der  Cbauaade  von 
Tbionvilte  nach  Luxemburg),  wo  noch  vor  nicht  vielen  Jah. 
ren  ein  jetzt  abgebrochener  römischer  Thurm  von  grossen 
Dimensionen  sich  befand.  Von  hier  ist  diese  Strasse  von 
dem  Verf.  nicht  weiter  anfgeaucbt  worden.  Sie  acheint 
jedoch  in  weatllcher  Richtung  nach  der  intereiaattten  Mili* 
tirpoaiHon  auf  dea  Titdberge  (nwiacben  Diirerdiagen,  Nieder- 
Knm  nnd  la  Madelaine),  wo  sich  ein  römisches  Lager  be* 


üiyuizeü  by  Google 


30 


faad  y  geUhrt  uod  dieseg  mit  dem  Lager  bei  D«lbeia  vcr- 
bandea  am  hkktn* 

3.   Miiitairstrasse  von  Trier  nach  Rheims 
(Durocortorum)  ^^). 

Diese  Strasse  findet  sich  nnr  in  dem  Itiaeral*  des  Antnoin, 

und  führte  von  Illuiiiis  über  Vnno^iis  (jpfzt  Vonc),  Epoissum 
(Carignan),  Orolaunum  (Arloo)  uud  Aiidetliciiua  oder  Andc- 
thcDoale  vicus  (Nieder^Aaweii  oder  Nieder-Anweiler}  nach 
Trier.  Die  auf  dem  Itinerar  angegebene  fintfernung  von 
Trier  nach  Nieder-Anweu  in  15  Lenken  ist  richtig.  Von 
Nteder-Anwrn  nach  Arien  haben  einige  AusjEraben  lö,  andere 
20  Lenlien.  Die  let/idc  Lesart  ist  die  richtigere. 
Diese  Strasse'^)  folgte  der  Richtung  von  Nro.  S  bis  auf 

2C)  IChetins  (Dttrocortoram  i  HaupttUdt  des  gaUiseli«»  ToUu  der 
Remt,  und  oattr  den  RSmecn  Haupietadt  Toa  Belgtes  Moanda) 
war  MKen  Tor  den  R6mem  eia  idelitiger  Ort  Die  Reml  unter* 

Btützten  Jul.  Casar  lefnea  BroberungeQ  in  Gallien,  und 
blieben  bb  zum  Untergänge  der  römiBolien  Herrschaft  in  'liesom 
Lande  treue  Bun-lesgenoasen  der  liünier,  und  daher  wurde  ihre 
Hauptstadt  von  denselben  zu  einer  der  i^rüssten  und  blühend, 
sten  btiidte  Galliens  erliolien.  Nach  <ier  Erol»erung  dieses  Landes 
dur<di  die  Franken  behielt  sie  zum  Theil  ihren  frilhorn  Glanz.  496 
wurde  Chlodwig  in  ihr  getauft,  and  nahm  mit  seinen  Franken  den 
rSnisoh- katholischen  Glauben  an.  (In  letzterm  Umstände  hti 
▼orsttgUeh  dat  Fortbeeleben  und  die  YergrSMerang  der  Uaeht 
der  Franken  in  auohen.  Indem  die  andern  denleeben  Y^Hkar, 
welehe  lioh  in  dem  ireatrSmieoben  Reiche  feeiaeftvten  —  dia 
Weit-  and  Oitgetben,  die  Burgunder,  Sueven,  Vandalen  nad 
Longobarden  —  eleli  zum  Ariaidsmas  bekannten,  und  beson- 
ders dureh  die  Ginwirknng  der  kalholisohen  GeistUcbkeit  und 
Ihres  Oberhauptes,  den  baldigen  Untergang  fanden).  Die  Fran- 
ken luderten  den  gallisohen  Naneii  Darooortemm  naeh  dem 
Volke,  dessen  H.iuptstadt  es  war,  in  Ulieiws. 
'4Tj  V^i.  Jaurb.  Ii.  XIX.  b.  J  JO  Ü". 


Digitized  by  Google 


31 


dir  Höhe  zwischen  Gi iUfimmchfrii  uiid  Berpf,  wo  sie  rechte 
von  jener  abging.  Den  VereioigVDgBpuuki  beider  hat  lUr 
Verl.  nidit  Mfgefmdea,  md  widincbeialich  i»t  bei  Aolegtif 
der  gegenwirligca  Ghanaide  nach  Laseaibori^  die  BUner* 
itrame  aacb  Rbein»  aaf  eiae  llaf  ere  Strecke  beaatet  War- 
den. Die  ersten  S^idioi  dcrselbcu  finilen  sich  wesllich  von 
Ber^,  w  o  dieselbe  linki»  voa  der  jetzigen  tluiw.^äee  ah<;eht ,  und 
sich  am  Qördüclien  Abhänge  des  Witleiibergrs  furUitUU  Am 
■durerea  Slellca  aach  eichlbar,  baaB  »an  die  RMaeratraiee 
900  bis  800  ScbriU  sOdlkh  der  Chaaiede  b»  Hirder.Aawcn 
▼erMgen,  wa  tie  wieder  in  dicee  eingeht*  Aaeter  MOnaea« 
die  ZUM  eile  II  ia  und  bei  Nieder -Anwen  gcfundt  n  w  erden, 
befinden  sich  keine  audero  Ueberbleibsel  römischer  Anwesen- 
heit in  diesem  Orte,  der  im  Itinerar  auch  blota  als  vtcaa 
(Darf  —  affener  Ort)  bcaeicbaal  irl.  Mlicb  van  Baetart, 
wa  aleb  die  Claoieda  aai  Aafaaga  des  Granewaldea  liaka 
weadef,  geht  die  teaetatrim,  aaeh  rallkaauaea  ^t  erhal- 
ten und  als  Weg  benutzt,  in  gerader  Richtung  fort  durch 
diesen  Wald  und  verschwindet  in  der  Nabe  von  Weimars- 
haf  aai  Aafaage  des  Thaies ,  wekbes  zwischen  den  beide* 
Farla  Chrftacwald  nach  im  PIhtothale  herabfUirt  Var 
Ciaifen  Jahren  faad  «aa  bei  Aaff rabanf  dee  rotbea  Brun* 
neus  in  der  Mitte  der  Oberstadt  Luxemburg  ein  bedeutendes 
StficiL  Römerstrasse,  da«  narli  drm  Pfaffen(!ia!r  hinunter 
iibrte  und  die  Fortsetzung  der  obigen  zu  sein  schien.  Lu- 
leabarf  ist  niebi  rdmiaehea  Ursf  raagt,  saadem  ataMt  an» 
den  Mittfllaltar,  wie  aaeh  der  Naaia  «Iilitaelbttrg*  ceif  t, 

Swisehea  Lazeaibarf  nad  Arlan  hat  der  Verf.  keine 
üeberreste  der  Rdmerstrassc  gefunden,  und  dieselbe  schL-int 
bei  Anle^^iing  dt  ;  Cbatissf^e  zwischen  beiden  Orten  benutzt 
■ad  so  zerstört  worden  zu  sein* 

A  rlaa  (iai  Lande  Aral  f  eaaaat  ^  das  rflaiiscbe  Oralanaan) 
wM  ia  deai  Itiactar  hlasa  als  Darf  (Ficas),  in  spitcnNach- 
fiahtan  als  BBlilalralatian  (Castellaai  Orolaaaaai)  bcseiebnct. 


üiyuizeü  by  Google 


32 


lu  diesem  y  auf  dner  kegelförmigeu  Anhöhe  gelegenen 
Orte  weNeD  noch  fortwibrcad  viele  rdaigcbe  AlterlhOaer 
gelMen,  weshalb  ihn  auch  Bertfcolet  ia  Bdaer  GescUdite 
von  Luxemburg  das  Pantheaa  von  Belgien  nennt 

Die  weitere  Fortsetzung  dieser  Strasse  gegen  Rheims  ist 
itm  Verf.  unbeJ^aant.  Dieselbe  fübrte  bei  Moason  (Mose) 
•ber  die  Maas»  wo  eine  andeie  ßtraoe  von  Our  abging,  die 
dareh  die  Ardennen  nach  Cdln  führte,  and  In  der  Prnlinger« 
sehen  Tafel  angegeben  ist.  Die  Strasse  von  Rlteims  nach 
Trier  ist  eine  der  ältesten  ROmerstrassen  in  hiesigen  Gegen- 
den, und  gewiss  eine  von  denen,  welche  JkL  Vipsaaias  Agrippa 
in  Gallien  hat  erbaacn  lassen. 

Alttrier,  oder  anf  der  Sehans,  eine  rteische Mili* 
tairstation^  nürdlich  von  Nied pi-Anwen,  zwischen  Luxemburg 
und  Echternach,  auf  einem  hohen  Plateau  gelegen,  ist  gegeu* 
warüg  eia  Weiler  von  wenigen  Uausem.  Die  vidca  hier 
gehindenen  rdsilschen  Alterlhflner  sprechen  Air  die  eheMliga 
WIehligkeit  dieses  Ortes.  Der  rtaiisehe  Name  desselben 
ist  unbekannt,  und  die  Meinung  derjenigen,  welche  den  Namen 
Alt-Trier  von  Ala  Trevirorum  herleiten  ood  annehmen,  dass 
der  Reiterfligel»  weichen  die  Trevirer  als  Contingent  den 
Rttnem  stellen  nossten,  hier  garnisonirt,  oder  sein  Depot 
hier  gehabt  habe,  scheint  an  gesncht 

Der  Ort  Echternach  {in  alten  Urkunden  seit  dem  6.  Jahr- 
hnndert  Epternacum  genannt)  ist  ebenfalls  römischen  Ur- 
spmngs*  Desgleichen  Berdorf  oberhalb  fichtemach  anf  der 
rechten  and  Bollendorf  (vielleicht  ApoUinls  vicust)  anf  der 
linken  Seite  der  Saner  and  nehrere  andere  Drte.  In  dem 
Walde  zwischen  Bollendorf  und  Weilcrbach  befindet  sich 
noch  der  untere  Thcil  eines  schön  gearbeiteten  und  der 
Diana  geweihten  Denkmals;  ein  anderes  ebenfalls  dieser 
Gattin  der  Jagd  gewidmetes  soll  sich  in  dem  Walde  bei 
Bnrglinster  befinden.  Der  Diana-Dienst  hatte  sich  in  diesen 
Waldscbluchten  auf  beiden  Seiten  der  Sauer  bis  in  das  Idi 


üiyiiizeü  by 


a3 

Jahrhundert  erhaHfo,   wie  ailiTm  Nadiriekf^B  kewefsfn, 

und  wahrsfhfinlich  ist  die  berfichtijsrfc  Spring  -  Prozession, 
weiche  alljährlich  zu  Echternach  gefeierl  wird ,  und  su 
«rdeWr  lich  die  walloabche  BevdllLerung  der  Ardenaeo  wm 
weiter  Ferne  m  rielen  TaMeadea  eiafiadelt  Meli  ei«  Deber* 
resl  dieser  Verebmng 

4.    Militairstranse  vuu  Trier,  iiieils  über 
Belgica,  theils  Aber  Zölpicli,  nach  Cftin,  tJieiis 
von  Zflipicb  Aach  JKea««. 

Die  Haup(strassc  hi  in  dem  Itinerar  des  Antonin  und  auf 
der  Peutingerschen  Tafel  augegeben.  Die  auf  ihr  bemerk« 
ten  £tap|enorte  von  Trier  aoa  sind: 

Beda  (BiUburg)  12  Levkea. 

Aveava  (bei  Oos)  19  „ 

Icorigium  (Jäol^erath)  1%  „ 

Marcomagub  (iMannagen)  S  » 

Jenseils  Marmagen  theilte  sich  die  Strasse 
und  ging  theils,  die  nähere  Richtung, 
Aber  Belgica  (den  Kaieentein  bei  Biiiif )  8  „ 
nadi  Agrippina  cirit.  (Cttln)  16  , 

theib,  mit  einen  Uoiwege  aber  Tolbia- 

cum  (Zülpich),  12  „ 

nacli  Agrippiua  civit.  (Cdln)  16  » 

Die  GeeanuDt«  Entfernung  auf  der  iLärxeren  Linie  ist  in 
den  Itinerar  au  67  Leuken,  folglich  «n  1  Lenke  au  gering 
angegeben.  Wo  die  Entfernungen  der  einaelnen  Orte  von 
der  Wirklichkeit  abweichen,  v\ird  weiter  unten  angegeben 
werden. 


28)  Das  Di.inendenkraai  zu  Bollen<lorf  ist  a^ge^'Met  bei  Ham- 
boux:  Alterth.  und  Nftturans.  im  Moselthaie  bei  Trier.  Udber 
die  Sptingprooesslon  vorgl.  £its:  TAbbaye  de  Willibrord 
et  U  proowMlon  de»  Saint«  Daneanto  eto.  Luxemburg  1861.  W. 

3 


üiyuizeü  by  Google 


34 


Alte  ^fjful^en,  welche  bis  jetzt  über  ri^miscbe  Alter- 
thftmer  ia  hieMgen  Gegenden  geicbriebeu  haben,  sind  ohne 
dgcoe  Ilntenucliitni^  der  MeiiiiiD|^  voi  HoBtheiiia  fcfolgt» 
welelicr  diese  lUnefitiiMe  Trier  (Hier  Igd  muh  Mwel 
hat  gehe«  ItMen.  Abgesehen  dtvon,  daes  sich  von  Igel 
nach  NOwel  auch  nicht  die  geringsten  Spuren  einer  Römer- 
Strasse  vorfinden,  so  lag  auch  ein  so  grosser  Umweg  nicht 
im  Qu^nkttr  des  rdaiscbea  Strasseabiiis.  Der  Verf»  Jiat 
swei  lUaenCrasseii  aofgeltndcD,  welche  aus  den  HoseltiMÜ« 
bei  Trier  den  lioken  Thalravd  hioavAlhrett  nnd  sich  auf 
der  Höhe  von  Nüwel  vereinicren.  Beide  sind  fast  durch- 
giUigig  noch  sichtbar  und  2uin  Theil  wohl  erhalten. 

a)  Die  Hauptstrasse  ging  von  der  HoselbrttclLe  in  der 
Richtuag  des  alten  Weges,  der  vor  Anlegnng  der  nenen 
Chaussee  von  Trier  auf  die  Höhe  des  linken  Thalrandeg  in 
^  die  Gegend  des  neuen  Hauses  führte,  oder  vielmehr  dieser 
sogenannte  alte  Weg  war  grösstentheils  die  Römerstrasse 
seliist.  Sie  ging  durch  Pallien ,  wo  sie  durch  Felsen  ge- 
brochen  ist;  jenseits  dieses  Dorfes  führte  sie  über  den  Bach, 
der  -sich ,  über  Felsen  herabstürzend  und  eine  Reihe  von  - 
Kaskaden  bildend,  bei  Pallien  in  die  Mosel  ergiesst.  Auf 
der  linken  Seite  dieses  Baches  war  sie  wieder  auf  eine 
lungere  Strecke  dorcfa  Felsen  gebrochen*  Diese  Stelle  ist 
seit  9  Jahren  (1898)  durch  Anlegung  eines  Weinberi^es  ser- 
stürt  worden.  Von  hier  wendet  sie  sich  links  und-^fulirt  auf 
einer  neuen  steinernen  Brücke  über  einen  Bach^  der  sieb 
20  Schritt  weiter  unterhalb  80'  hoch  von  einem  Felsen  her- 
abstttr^t,  und  geht  von  jetxt  an  durchaus  sichtbar  und  noch 
erhalten  an  der  westlichen  Seite  der  tiefen  Sehlucht  auf- 
wärts^ an  deren  östlichen  Seite  die  neue  Chaussee  angelegt 
ist.  Bei  dem  Neuenbause'^)  wird  letztere  zweimal  von  ihr 
durchschnitten,  und  eine  halbe  Stunde  von  Ntlwel  nimmt 


29)  Vgl.  Jahrb.  H.  IIT.  S.  66  ff.  und  8.  73  und  H.  Xllt.  S.  '2S. 


Digitizeü  by  v^üOgle 


ist  sum  Theil  auf  diese  erbaut 

b)  Die  zweite  Römerstrasse  führt  von  Pfalzel,  eine  Stunde 
unterhalb  Trier,  iu  einem  j^rosseu  Bo^en  und  in  FeJ&eii  ge- 
brocäcn  den  linken  Thalrand  4cr  MomI  asfwAri«  wmI  ta 
dem  Pfalsder  Walde  ia  aMbreni  Erttamage»  mü  die  Aa* 
ffeaffe  der  MbladUea  lMnn%  die  aach  dem  KylUlaie  h^rab. 
^ehen.  Vea  der  BOhe  oberbalb  Lorich  gebt  sie  zuischen 
Besselich  und  Bntzweiler,  und  NöweP")  einige  100  Schrift 
liaks  lassend  ,  jenseits  diesem  Dorfe  in  Nro.  a  und  in  die 
gegaawartige  Cbaussi^e«  Sie  wird  aack  als  selMT  acblecbter 
Fahrweg  vw.  Pfalsel  aach  der  Chaande  bei  N«w«l  beaafaC 

Pfalat  1  *0  (PahUlaa  —  ifater  Palatkluai  «ad KAaigalar 
der  fränkischen  Ki^nige  ans  dem  merovingischen  und  karo- 
liugischeu  Stainme).  Hier  Itatteu  ,  wie  auch  der  Name  sagt, 
die  rüBiischen  Kaiser  der  spätem  Periode  einen  Palast,  wo- 
voa  var  aicbt  laagar  Zelt  aoeh  eia  Mw  Thum  ezisUrte. 
lUa  vMflB  Ueberreste  raa  raailecbaai  GeaMoer  aad  and«ni 
AltertblaMra,  die  liier  gefiiadea  werdea,  iasaea  Tenavtbea, 
dass  dieser  Ort  eine  grössere  Ausdehnung  hatte  und  zum 
Depot  von  Kriejs^sbedürfnissen  bestimmt  war ,  die  theils  die 
Mosel  hinab,  theils  auf  dea  Landstrassen  nach  Coin,  Ander- 
aacJi,  Coblena  «ad  MaiaSt  mÜ  deoea  Pfalael  ia  Verbiadaaf 
Staad,  fcschail  Warden. 

Vaa  Naawel  aa  ist  die  acot  GlNMUsde  bis  Bittburg'') 
in  der  Richtung  der  Römerstrasse  geführt,  und  das  Material 
der  letatern  zum  Rhu  der  .  Chaussee  verwendet  worden  |  und 

'  30)  Vgl.'  ebendas.  H.  IV.  S.  208  und  H.  XUl.  S.  24, 
31)  Vgl.  ebond.  H.  XIII.  S.  25. 

3*2)  Vgl.  über  die  Üstlich  von  der  Römerstrnsse  hinlaufend©  Lnng- 
mauer  —  Dr.  J.  Schneider  ^  Iio  rrüinujcr  der  so  genannten 
Langiaauer  etc.  etc.  Trier  bei  Gall",  —  und  Jahrb.  Ii.  III.  S.  69 
und  98,  H.  V  nn.i  VI.  S.  383  flf.,  H.  VU.  S.  146.  ft.,  H.  VIII. 
S.  Id4  und  U.  IX.  S.  163. 


Digitized  by  Google 


36 


niril  sodi  lifUdi  mr  AustoMning  deneltai  berabrt.  Die 
Romerstrasse  ist  in  ilieser  fansnii  Eatfeniuii^  noch  sichlbtr. 

Bittburg  (in  dem  Itiuerar  Beila  vicus  (Dorf),  auf  drr 
Peutingerschen  Tafel  bloss  Beda »  und  in  ipälern  Nachrich- 
ten Casinm  Bcddue  fcainnl)  war  die  erste  Station  anf 
der  RAmerstraase. 

Dieaer  befestigte  ritelsehe  lila|i|ieDplats  .4ag  anf  einer 
lieg  eiförmigen  Anhöhe^  die  nach  allen  Seiten  mit  2  bis  3 
Grad  abfällt,  und  nahm  die  nördliche  Hälfte  des  gegen wär- 
ligeii  Bitthnri^  ein.  Die  Rttacntrasse  fibrte  in  der  Mitte 
nnd  in  gerader  Ridilnng  dnrdi  denselicn.  Die  rmniidien ' 
18'  dielten  nnd  an  mehrern  Stellen  nodi  JS  bis  SO'  hoben  Vmr 
fassungsmauern  lassen  sich  in  den  Häusern,  Stallen  und  Gär- 
ten von  Bittburg  noch  ringsum  auffinden.  Die  Befestigung  hiU 
dete  ein  lAnglicbea  Viereck  aiii  abgeatnnipften  Winkeln,  dcasca 
Ling endwcbichnitt  lings  der  Stnuwe  SdO  nod  dar  Quer* 
dnrebaehnitt  in  der  Mitte  IM  Schritt  beträgt  Dn  Beda  in 
dem  Itinerar  bloss  als  Dorf  verzeichnet  ist,  so  scheint  diese 
Befestigung  nicht  vor  der  Mitte  des  3.  Jahrhunderts  ent- 
standen m  nein,  wo  aieh  die  Rdaer,  wegen  der  häufigen  Binlälle 
der  Franken,  genitthigl  aahc%  ihre  Btappenorte  «i  hefeetigcn. 

In  und  hei  Bittburg  sind  jedeneiC  wMt  rOmisehe  Alter- 
thtiffler  gefunden  worden ,  worunter  auch  \  iele  Consular- 
mttttzen,  welche  den  frühen  Ursprung  von  Beda  beweisen. 

üehcfreite  Ten  rtHniachen  Gebinden  von  grostcni  Umfange, 
Mftnsen ,  hesoiders  ana  der  2eit  von  Diokletian  und  später, 
finden  sich  in  der  Umgeg  eod  von  Bittburg  beaondera  sn  Ober- 
weiss,  wo  auch  noch  die  Ruinen  einer  römischen  Brücke  iu 
der  Prüm,  zu  Fliessem  wo  noch  ein  römischer  Haoal  und 
die  Beate  einer  rdauachen  Villa  nüt  wohlerhalteaen  Hosalk* 
bilden»  an  Bitteiadorf  nnd  Pfalifcyli. 


;i3)  boiimidt:  Die  Jag'iviUu  zu  Fiiedseni.  Trier  1843.  Yj^l.  dazu 
Jahrb.  IV.  S.  196.  W. 


üigiiized  by  Google 


37 


Vot  BiOäiirf  ist  il»  Mn«  GhaiMte  wf  die  lUamlnine 
gelegt  worto,  ud  ihre  Spmr  ist  daher  Iis  T«r  des  Wiz. 
Ion»,  wo  sie  rechts  von  der  Chansode  abgeht,  renebwaaden« 

Bei  drm  Nattenheimer  Wcildrhen  viurdcu  bei  Erbauuug  der 
Chaussee  im  Jahre  1823  neben  der  Römei^trasse  die  beiden 
MiUieasteioe j  gefunden,  deren  oben  £rwaluiBag  geschehen 
ist.  Diese  gehea  die  Satlmang  roa  Trier  m  M  lUIMeB 
aa*  Da  die  Batferaaag  roa  Trier  hiaeüBittlarg  la  dcai 
Itiaerar  ald  aaf  der  PMingeiKhca  TaTel  sa  Ii  teaf^ea 
=  18  Millien  angegeben  ist,  und  der  Punkt,  wo  die  Meilen- 
steine gefunden  wurden ,  4  Millien  ndrdlich  von  Bittbnrg 
liegt,  so  ist  dadurch  die  Eiciitigkeit  dieser  rüMsdiea  Eat- 
Inraaagsaagahea  hewiesea» 

Etwa  1600  Schritt  sadlieb  voa  des  aeara  Wirthsliaaso 
Waxhom  gebt,  wie  sehoa  gesagt,  die  Bdaierstrasso  rechts 
von  der  Chaussee  ab,  führt  über  ein  kleines  Thal  und  dann 
anf  der  Höhe  zwischen  Neidenbach  und  Balesfeld  nach  dem 
Kyllwalde.  In  demseibeu  hat  der  VerL  auf  eine  längere 
Stredie  die  Spar  dieser  Strasse  vctlarfat  ^ 
llob  der  Baracken  raa  Wdsseaseiliea»  ia  der  Bichtaag  aher 
Badesbein  bis  aar  Bracke  bei  Oos^)  wiedergetadea. 
In  dem  Itinerar  und  auf  der  Peutin|;erschen  Tafel  ist  die 
Entfernung  von  Bittburg  bis  zur  nächsten  Station  Ausava 
an  la  Lenken  angegeben.  Diese  Entfernung  auf  der  Römer* 
Strasse  gcaMssca  trifti  aaf  die  Hahe  sadüch  voa  Badesheiai« 
Boatbeini  nad  Ander»,  die  ihai  gefolgt  slad,  achaea  wegea 
der  Naneasahalichkeit  Oos,  das  ia  altea  Urkaaden  Haosa 
genannt  wird ,  für  das  römische  Ausava*  In  diesem  Orte, 
der  14  Lcuken  von  Bittburg  und  über  1000  Schritt  östlich 
Toa  der  Rönerstrasse  gelegen  ist,  finden  sich  jedoch  nicht  die 
geriagitea  Sparea  voa  raaiiseber  Aaweseakeit,  wahread  ia 


34)  Vgl.  Jahrb.  H.  rri.  S.  68. 
86)  Vgl.  ebend.  U.  XXY.  S.  20i. 


Digitized  by  Google 


38 


BadeibeuB  häufig  MUozea  elc.  etc.  gefnnden  werden ,  so 
dass  e«  ftchetnt,  als  ktfime  ma  mt  attkr  Recht  leUlcn 
Ori  für  itm  rt(aiidie  Aviava  hihen. 

Vou  der  Brücke  bei  Oos  bis  sur  nächsten  Station  Jünke- 
rath ist  das  Terraiu  durch  viele  Thaleinschnitte  zerrissen, 
und  der  Verf»  hat  daher  d«e  Römerstrasse  nur  noch  atück- 
wciaa  aaüntei  kHoaeii.  Sie  ging  van  jeaer  BrticiLe  wcaC- 
lieh  wi  Sclmreaiud  Asel  in  der  Ridrtang  gegen  8tefllfa, 
und  von  da  durch  den  Lissendorfer  Wald ,  wo  sie  noch 
erhalten  ist.  Hier  wendet  sie  sich ,  Gönnersdorf  rechts  las- 
send» nach  dem  Kyllthale  herab  und  trifft  gerade  auf  die 
Ueberreate  4er  rtauchen  Befcaligaag  bei  Jankerath.  In 
den  rdmisehen  Nachrichten  ist  die  Entfennng  von  Anaava 
bis  Icorigiuni  unrichtig  zu  12  Lcuktn  angeo^eben,  indem  die 
wirkliche  von  Jünkerath  bis  Oos  nur  6'/^  und  bis  Büdesheim 
8  Leuken  —  und  wollte  man  das  fortwährende  Steigen  nnd 
Valien  der  Straste  niliecbnen  —  hUchstf  na  10  Lenken  betragt. 

I  eori  gittni*^)b  elJttn kernt  h(s.  Zeichnung  Tat  ni.  Nr. 4.) 
Dicüeberresle  •"^^)  dicaes  römischen  Etappenorts  und  befestigten 
Uebergangspunktes  über  die  Kyll  erscheinen  auf  den  ersten  An- 
blick kreiaförmig,  bei  näherer  Untersuchung  und  nach  Wegrin» 
nuog  dea  Schnttea  findet  nmn  jedoch ,  dasa  sie  ein  regeU 
mawige«  Achteck  bilden  mit  wenig  vorspringenden  mnilen 
Thürmen  auf  den  ausgehenden  Winkeln.  Die  römischen 
Gussmauern  stehen  noch  6  bis  6  Fuss  über  den  Boden  her- 
vor nnd  haben  eine  Dicke  von  beinahe  16  Fbiia.  Der  Durch* 

36}  Es  ist  wahrsoheinliob  ^  data  die  Benennung  loorfglam  griecbl- 
eohen  Urtprungs  ist,  und  von  otxog  Wohnung  Qiyog  kalt  — 
in  deutsch:  «kalte  Wohnung,  kalte  Herberge"  herkommt; 
'denn  (len  Hamern  musste  allerdings  diese  hochgelegene  Eifel- 
gegend  kalt  Mnd  rauh  erseheinen,  wodurch  dieser  in  einer 
hohen  ,  rauben  und  k/ilten  Gegend  gelegene  Punkt  charakteri- 
stisch genug  bezeichnet  wurde,  (nichtiger  glaube  ich  den  Namen 
von  Tcorix,  einom  celtischen  Eigennamen,  abzuleiten*  F.) 

37)  Vgl.  Jahrb.  H.  UL     62  ff.  und  H.  XXIU»  S.  145. 


üiyitizeü  by  Google 


ncMcr  des  inieni  Ravaet  der  Befestigong  betrftgt  196  MiriCt 

oder  3^  preussisclie  Ruthen.  Der  vorige  Besitzer  des  lliit- 
tenwerkes  liess  vor  ( (wa  40  Jalirt  ii  dip  noch  hohen  Mauern 
und  Thfirme  bii  auf  ihre  jetzige  Höhe  uiederreissen  und 
ilen  iaom  Ruhm  iq  darten-  und  Acfccriaad  aiariclitfD.  Bei 
WegrttiflivBg  dar  Maotm  wid  des  Sdiotlca  wardeo  aehrere 
iBtmsianta  ffHakdie  DtnkMiler,  aMlirara  Taatende  vaa 
Müitzen ,  wüi  unter  äusserst  seltene  —  unter  andern  Gold« 
müssen  vom  1  viauueo  Marius  —  viele  Waffen,  ÜtenfiiUeii 
etc.  etc.  gefunden. 

Da,  wo  die  Ettaiefatraiae  dai  fcebte  Ufar  der  Kyll  bei  a. 
enaidif;  Ist  die  Brda  Tau  diesca  Plasae  weggcafilt  wardca, 
wodoTch  nieiit  aar  das  Vroü  dcrsdhen  gaaa  m  Tage  ge- 
koninien  ist  (s.  Durchschnitt  Nro.  2.),  sondern  auch  neben  ihr, 
5'  unter  der  jetzigen  OberflHche,  mehrere  eichene  Bohlen  und 
Pfahle  voa  einer  r^Maischen^ Laufbrücke  entblösst  worden  sind. 

Dia  ROaiarstnusa  gelit  aberliaib  Jiakeraüi  vaa  den  Wega 
Baak  Feaidorf  linka  ab  aad  triffk  aaf  der  Httbe  a^rdlidi 
vaa  dieaeai  Orte  in  die  Strasse  raa  Hillesheiai  aaeh  Viaakea* 
heiDi.  Sie  folgt ,  itoch  xiemlich  wohl  erhalten ,  derselben 
and  ihre  Richtung  ist  schon  ans  der  Feme  durch  mehrere 
aa  üir  liegende  Grabhügel  kenntlich.  Auf  dem  Heidenkopfe, 
dacai  bobea  freiüegeadea  Plateaa,  wendet  sie  sieb  ia  eiacai 
Bogen  reebts,  wahrsebeinlick  wm  einen  ebeaMligea  Bampfe 
aasaaweieheB ,  aad  bat  hier,  aaf  eiae  lingere  Strecke,  eine 
Höhe  von  10'.  Nördlich  von  dieser  Krümmung  tbeilt  sie 
sich  in  2wei  Arme. 

a)  Der  linlis  abgebende,  nur  noch  streckenweise  siebt, 
bare  Arm  liktt  an  mebrera  koban  Grabbllgela  varbei,  aad 
▼erackwiadet  an  dem  ürsfmnge  des  naek  Dablem  Hiessea. 
den  Baches.  Dieser  links  abgebende  Arm  war  die  Strasse 
von  Trier  nach  Maastricht  (Pons  Mosae)  und  kommt  noch 
wohl  LTliaUeii  auf  der  hohen  \  eeu  wieder  jmm  |Vorschein 
wo  er  in  der  lUobtang  gegan  Bnfea-Iiihrt 


Digitized  by  Google 


40 

Wacliiray  mi  tu    Velber  iit  R^nerslrasie  vea 

Trier  nach  Pons  Mosae  liegt  von  der  Hand  des 
Verfassers  folgende  Notiz  aus  dem  Tagebuche  des  Gra- 
fen LillichftUy  V9m  8J.  AugustlSSJ,  vor,  wonach  derselbe  zu 
Vmas  TM  Piin  Uber  GMdenbretf»  WaacheM,  Scblameiibaebi 
Anw  ftler  die  MneiM ,  Holsbein,  BttllingeD,  Svrtrad  mti 
über  die  hohe  Veen  nach  Eupeu  ging.  »In  Surbrod  ange- 
langt, ttabm  ich  einen  Boten ^  der  mich  zur  Römerstrasse 
faluren  aallte.  Mit  aiehrern  Umwegen ,  vai  be^neiMr  in 
gehen,  gelangte  ich  anf  selbige,  Ihre  Elchtmg  ist  roa  Sttien 
naeb  Norden  (S.  O.  nach  N.  W.) ,  vnd  eben  dieses  laset 
mich  vermuthen,  das»  es  eine  solche  ist,  die  vou  Trier  nach 
Belgien  geführt  bat*  letzt  ist  sie  für  denjenigen,  der  sie 
nicht  liennt  ,  darchans  ankenntUcb«  inde»  2  bis  3'  £rda 
«nd  Gras  sie  bedecken.  In  neuerer  Zeit  ist  sie  stellenweise 
aufgegraben  worden,  nnd  es  bat  sich  gefisnden,  dass  ihr 
Grund  aus  Fichtenstämmen,  nach  der  Länge  gelegt,  besteht, 
auf  diese  sind  sehr  grosse  Steine  etc.  etc.  geworfen;  letztere 
Itann  nan  sehr  weit  verfolgen.  Sehr  alten  Ursfrnngs  ainss 
diese  Strasse  sein»  weil  weit  und  breit  keine  Nadelhttlner 
gekannt  sind ,  denn  der  Evpener  Wald  besteht  aus  Eichen, 
buchen  und  E^chcitholz,  also  aus  LaubhOl/ern ;  ihre  Anlage 
muss  daher  in  eine  Zeit  fallen ,  wo  die  hohe  Veen  nut 
Nadelbein  bedeckt  war,  ond  dasa  dieses  so  gewesen,  ndgt 
sieb  aus  den  Torfstichen,  wo  man  fortwahrend  grosse  Baun- 
wurzeln etc.  etc.  herausgegraben  hat.  Auf  dieser  Strasse 
angelangt,  verüess  mich  der  Bote  mit  der  Warnung  »vor- 
sichtig  zu  sein".  Ich  üess  mir  die  Richtung  auf  Eupen 
geben,  nahm  dies«,  so  wie  die  der  Ramerstrasse  mit  der 
Nadelt  nnd  wanderte  längs  derselben  bis  wo  sin  sieb  am 
Anfange  des  Eupener  Waldes  verlor"  etc.  etc. 

In  einer  Mittheilung  des  Prem.  Lieutenant  Balmert  vom 
26.  April  1881  heisst  es :  »Eine  alte  Rtfmerstrasse ,  durch 
den  Herzogenwald  naeb  Hembach  binab,  ist  nn  Tbeil  nuf- 


Digitized  by  Google 


41 

fetfeckC  Warles,  «b4  bctoiHlm  ul  ihre  gefale  Lfaiie  M 

dem  belgischen  Forsthause  Hestreux  (Hebterberf)  tiehtitr*. 

b)  Der  zweite  Arm,  noch  fast  durchgängig  gut  erhaltru 
folgt  der  Richtung  der  jetzigen  BlankenheuBer  Strasse,  lühri 
im  £kliBiitlhcuMr  Ekhholj  «itUBg  Ub  m  den  Weg 
welcher  tob  itm  BI«sdcficiidderliBfe  kumBl,  wo  er  sich  ia 
den  Wlldcheo  OIhrttek  Bach  Norden  weadel  ood  aiit  deai 
genanulen  Wege  au  der  allen  Burg  vorbei ,  durch  die  Urft 
(hier  Oroff  gcuannl)  tti«  ils  nadi  I>lärmagen  fiilirt ,  i\mis 
diesef  Dorf  auf  duc  halbe  Stunde  links  liegen  likshL 

Marmafen  (Marconagas)'')  war  ron  IcorigiiM 
aas  der  aftchste  Etappenort,  wi  nach  itm  Itinerar  vnd  der 
Peatioferfchen  Tafel  8  Lenken  daroa  CBtferBt.  Die  wirk- 
liche Entfernutig  längs  der  RöDiersfra^se  betrflgt  gegen  9 
Leuken.  In  diesem  ,  auf  einer  freiliegendt n  Aiihölir  befind- 
lichen, Dorfe  werden  gegenwärtig  nur  wenige  römische 
Aiterthflner  geftoden.  Wat  gefunden  wird»  besteht  in  Maner- 
fthcrresten  nnter  der  Erde,  In  wenigen  MttnBen,  Todtennmen 
a.  8.  w.,  avch  scheint  dieser  Ort  aar  Zeit  der  Rflaier  nicht 
Ton  Bedtutuiig  gewe^ru  zu  sein. 

Von  Marmageu  aus  ist  die  Römerstrasse  nicht  mehr  sieht- 


88)  Ton  diesftm  Piinkld  g«ht  eliM  aoeb  •i«hlbare  B5inergtr««M, 
dio  jadoeb  vom  Yerf.  alebt  wattar  Tarfolgt  wardeo  Ut,  gerada 
aiM,  dieht  am  Blaokenliaimardorf  Torbai  und  ftoheint  naoh  Bonn 
geführt  za  haben. 

S9)  Die  celtogalH?cho  Kn<lung  n.agus,  welche  in  niehrern  Orts- 
nanifn  in  den  Kheingcgendeü  vorkonjnit,  iiät  mit  «lern  dcuUchen 
^biadi,  Ort"  gleiche  Bedeutung.  Hier  Marcomagus  •—  Grenz> 
Stadt,  —  weil  «lieser  Ort  auf  der  Grenze  der  TrCTixer  und 
Ubier  gelogen  w  ar.  Sontt  noch  :  No^ioniai^iid  (jetzt  Ncumagen 
und  auch  Nimwegenj  ,  Borl-elomagus  (\N'orms)  ,  Klgoniag-us 
(Remagen),  I'urnomaguä  (^Dormagen)  und  n^ebrere  amlf'rf  T  ir-e 
Orto  scheinen  alle  vor  den  Römern  bereit«  -rorhanden  gewesen 
Bu  sein.  , 


Digili^uG  Uy  Google 


42 


bar.  Sie  sebeiat  uf  iler  Hobe  fegen  Netteahe»  ^)  fort- 
gegangen zu  sein,  und  sich  tnit  der  obf  iigenannteii  Richtung 
b,  die  ohne  Marmagen  zu  bcrulircn  auf  der  üuhe  des  lin- 
ken Thalrandes  der  Urft  fortgebt  und  noch  sichtbar  ist« 
vereinigt  und  nit  dieser  bei  Rickerfahr  Aber  die  Urft  geführt 
m  haben.  An  dem  steilen  Rickerberge  am  rechten  Tbal* 
rande  der  Urft  ist  diese  Strasse  ,  wie  die  Iiier  befindlichen 
Ueberreüte  ausweisen ,  auf  die  Uülie  hinaufgegangen  uui 
bat  YOD  hier  in  swei  Richtungen  nach  €dln  geftthrt. 

A)  Arn  der  Rtfnierstrasse,  welche  aber  den 

Kaiäersteiu  (lieigica)  nach  Cöln  führte. 

Auf  der  Htfhe  des  rechten  Tbalrandes  der  Urft  geht  diese 

Richtung^  rechts  ab  und  fflhrt  zum  Theil  noch  sichtbar  und 
erhalten  übt  r  Weyer ,  zw  iscln  n  Eiserfey  und  Ilarzlieim, 
zwisclicn  \V<  i!rr  und  Eschweiler  nach  VVachcudorf,  einem 
rtfmischen  Etablissement ,  das  so  wie  Antweiler  wahrschein- 
lich kleinere  Mililtfrstationen  von  dem  grossem  Lager  Bel^ 
gica  waren.  An  beiden  Orten  werden  noch  römische  Alter« 
thümer  gefunden.  Von  Wachendorf  zieht  sich  diese  Strasse 
in  gerader  Richtung  nach  dem 

Kaiserstein  (Belgiea)  bei  Billig.  Unter  der 
Benennung  Kaisentein  werden  in  der  Gegend  die  weitltfuf* 
tigen,  sich  jetzt  nur  noch  unter  der  Bodenflache  befindlichen 
Ruinen  eines  grossem  römischen  EtabüsseiTit  n(s  \  erstanden, 
die  am  Fusse  der  Vorber^e  der  Eifel  in  den  Fluren  zwischen 
den  Dtfrfern  Billig  und  Rheder  gefunden  werden.  Es  leidet 
keinen  Zweifel ,  dass  der  Raiserstein ,  durch  welchen  die 
Römerstrasse  führt,  das  in  dem  itinerar  angegebene  Belgiea 
ist ,  dessen  \ame  sich  in  dem  nahegelegenen  Dorfe  Billig 
erhalten  hat,  obgleich  die  bemerkte  Entfernung  von  Manna- 
gen von  8  Leoken  in  der  Wirklichkeit  10  Leuken  beträgt. 

40)  Tgl.  Jalitb.  H.  XXT.  S.  88. 


Oigltized  by 


48 


Die  grosse  Ausdehnung  dieser  ftuineii  nnd  die  vielen  bei 
Bcarbeilaiig  des  Feldci  jedcrjdt  hier  gefandeaen  rttsischen 
AlC«rthtaer  ^)  mMa«  danuifavB ,  dui  Bdgica  eiae  MilU 
UinUtieii  ven  frVaiever  Bedcvtwig  nod  nit  nebrürn  kleinen 
Posten,  wie  Antweiler,  Wacbendorf,  dem  üerkelsteiii  und 
andern  umgeben  uar. 

Die  Fortsetoaog  der  Rttmerstrasse  Ut  von  dem  Kaiser- 
tteiae  io  diceca  niedrig  gelegenen  Lnnde  anf  beiden  Seiten 
der  Brfl  aaf  wdtere  Strecken  nickt  aekr  Bicktbar^  und  er- 
fckeint  erst  wieder  weetliek  ven  Siek ,  we  sie  in  gerader 
Richtung,  Strassfeld  und  Mückenitausen  rechte  lassend,  nach 
Meftcrnich  fährt  und  in  dieser  Ausdelmuno^  noch  jetzt  »U 
Weg  benutzt  wird.  Von  Metternich  über  die  Vilic  und  in 
dem  Rheinibale  bis  Cöia  bat  der  Verfe  keiae  sichtbaren 
S^ren  dieser  Üdmerstoisse  adir  anfinden  könaen, 

B)  Richtung  über  Zaipich  (Tolbiacum) 

nach  C  ü  l  D. 

Dieser  Arn  ging  ron  der  Hobe  des  reckten  Tbalrandes 
der  Urft  gerade  aas  nad  führte  aacb  dem 
R  «n  i  gsf  ei  d  e  aar  den  nvrea  «stKcb  Ton  Reldenieh^), 

wo  sich  ein  rt^misches  Etablissement  befand  und  wo  noch 
fortwährend  vieie  römische  Mflnsen  und  Anücagiien  ge- 


41)  Vgl.  Juhrb.  H.  I.  S.  65,  137,  128,  H.  und  VI  S.  881. 
und  8dD. 

42)  Dasa  Keldenich  das  Calydon«*  des  AmmiAn.  (XXVII,  1.)  sei, 
—  (was  darch  Valesius  annöthiger  WiMia  in  Cabiilona  [Ern. 
liatt  CobUona]  umgeändert  vrird\  —  ron  wo  Charietto  den  Sa- 
▼erianus  mit  den  divitensischen  (von   Dieat  bei  Tongern)  und 

tnngrischpri  Truppen  t\x  »ich  heor<lert,  um  s^»f^en  <lif»  Alleman- 
nen  am  Oberrheine  zu  kiiinpfen,  int  nicht  unwnlirgcheiniich,  da 
Severlanua  mit  den  ppnannfen  Truppen  wohl  Auf  der  Höhe 
von  Keldenich  aufgestellt  sein  konnte  ,  um  von  da  aus  das 
nie'iero  Lau  !  gegen  die  Slroiforelcn  der  Franken  zu  decken* 
(Vgl.  Miuola  Uebersioht  eto.  etc.  S.  73.) 


Digitized  by  Google 


44 


fluiden  werden.  Von  dem  Köni{S^6feIdc  an  bis  Zflipich  führt 
üese  Rtfmers(rasse  in  ciuer  fasi  ganz  geraden  fticbtuag, 
«ad  ist  noch,  durcham  sicbüiAr  und  »m  Theil  erballta. 
Sie  geht  durch  Dottoln ,  m  dem  westlichcii  AhhMge  des 
Bleiberg^es  vorbei,  lAsst  Strempt  rechts,  Hostel  links ,  führt 
durch  den  Wald  von  Eicks,  200  Schritt  unterhalb  der  Eick« 
icr  JMühle  über  den  Rothbach,  dann  durch  das  zeiatttrte 
Horf  DflCh  (Broich),  lAsat  Mcrf  enich  linka,  «ad  trifft  gcnde 
avf  das  Thor  dfs  ehemaligen  -Rlosters  Haveii  hei  ZÜ* 
pich.  Von  diesem  Orte  gehl  sie  in  ganz  gerader  UiclUuug 
über  Liblar,  die  Ville  und  Hernnülheioi  nach  der  Weyher 
Pforte  TOB  C«1b.  Sie  ist  noch  jelst  von  Zülpich  hio  ClklB 
die  few5hnliche  Verbindnngwtnasa  and  in  der  gansen 
Umgegend  unter  dem  Namen  «der  RUmeratrasae*  ^)  bekannt, 
ob  sich  gleich  die  ursprüngliche  römische  Bauart  derselben 
nur  noch  an  einzelnen  Stellen  erhalten,  und  ihre  Breite 
durch  den  fortwährenden  Gebrauch  von  der  Rdmerzeit  bis 
jetst  um  daa  swei*  und  dreiüidie  der  ursprUng Uchen  Breite 
erweitert  bat* 

Die  Römerstrasse  von  Trier  nach  Cöln  ist  eine  der  älte- 
sten in  hiesigen  Gegenden,  und  ist»  wenn  anders  die  Angabe 
der  Inschrift  eines  bei  Marmagen  gefundenen  und  später 
verloren  gegangenen  MUlienstelns^)  richtig  Ist  »  /von  IL 
Vipsaolus  Agrippa  erbaut  worden. 

Zülpich  (Tolbiacum  —  in  dem  Itinerar  bloss  als  vicus 
(offener  Ort,  Dorf)  spater  als  Castellum  bezeichnet)  ein  ur- 
alter Ort,  zur  Zeit  der  BOmer  ala.Vereinigungspnnkt  meh- 
rerer Strassen  wichtig.  Das  Castellum  Tolbiacum  befand 
sich  auf  der  Hfthe,  wo  jetzt  die  Rirche  und  das  Schloss 
liegen ,  und  erstreckte  sich  auf  selbiger  fort  gegen  das  ehe- 


48)  Vgl.  Jahrb.      HI.  8.  99  H.  XX.  8.  126  und  U.  XXni.  &  81. 
44)  Tgl.  abead.  H.  XXY.  8.  28  ff;  [«ad  aaiu  H.  XXIX,  aad  XXX. 
8.  10  Nio.  22.  F.] 


45 


MÜfe  Eloster  Hoven.  In  dieser  Gegend  werden  noch  jetst 
viele  rSHie^e  Alterthiaer^)  feAudea.  Van  4er  Mnischen 
Befeeligung  let  eMrdiicii  fticfcli  nelir  veriwttdeiiy  —  (die 
jetzige  HtMÜhetiigilgung  i«l  von  dem  Mlnfoeheii  Embiscliof 

Hanno  aus  dem  13.  Jaltrtiuodert)  —  ;  iu  der  Gestalt  des 
Orts  hingegen,  in  der  Richtung  der  Strassen  mit  den  4 
Thoren,  hat  sich  noch  ganj  die  Form,  welche  die  E4>iBer 
Ihres  hefeatigtea  Orten  n  geben  pflegten«  erhalten. 

BeMNiderf  wichtig  In  historiseher  Hioilcht  Ist  Sdipich  für 
die  Gescbiebte  der  Pranken.  Hier  gründete  Chlodwig  durch 
den  entscheidenden  Sieg  über  die  Allemannen  (496)  seine 
und  seines  VollLea   Herrschaft       hier  stttriite  Chlodwigs 

45)  Vgl.  für  Zülpich  und  Umgegeu  1  T  ihi  1.  il.  l.  iJ.  IIG,  H.  IIL  S.  99 
und  ]&r,,  H.  V.  und  VI.  i>.  iiil,  IL  XII.  S.  42  ff.  H.  XVII. 
S.  112,  H.  XX.  S.  81,  H.  XXII.  S.  l.Sl.  H.  XXIII.  S.  61.  ff. 
H.  XXV.  S.  122  ff.  und  151,  II.  XXVI.  S.  200.  XXVHI. 
B.  105.  Die  taiUtalrUGhe  Bedeutung  ZülpioUs  erhellt  aus  Tacitus 
Hi$t.  IV.  7iK  W. 

46)  I>ie8e  weltliintorfäche  Schlacht ,  in  welcher  die  zwei  damali 
mächtigsten  deutschon  Völker  für  ihre  eigene  Unabhängigkeit 
und  um  die  Herrschaft  von  Ciallicn  und  Deutschland  kämpften, 
wurde  auf  der  Schevcishaide ,  eine  Stunde  südöstlich  von 
Zülpich  bei  Dürscheven  auf  beiden  Seiten  dos  Bleibaohs,  ge- 
Bclilaftii*  Chlodwig  war  mit  seinen  Salischen  Franken  vor  den 
Ailemannen  vom  Oberrheine  Ims  Zülpich  zurückgewiehen  (Vgl. 
Sohöpflin  Alsatift  Ulait  S.  430  ff.)  wahrscheinlich  um  Minen 
HQUiiqaoIlen  näher  SU  fein.  Am  ersten  T.iu:e  der  Schlacht 
Warden  die  Franken  geMhlagen.  In  der  darauf  folgenden 
Nacht  ▼etdnigta  ikh  Sigibort  Ton  Cain,  K9nig  der  Ripuarisohea 
Franken,  mit  Chlodwig,  worauf  dieser  ein  folgenden  Morgen 
des  Qefeekt  emente  und  dei  Qelttbde  Ihat  „Christ  tu  wetdeor 
wenn  ihm  der  Gott  der  Christen  den  Sieg  geben  würde*'  Die 
Sehlaek«  (S.  Jehrh.  H.  UI.  B.  30  ff.  H.  XY.  S.  35  ff.  und  218  ff.) 
wurde  «u  2.  Tege  bei  WIehteiiek  (VietorUeum)  entseUeden, 
und  endete  mti  dem  Tode  des  ellemuinlsohen  KSiügi  und  mit 
der  gXntUehen  YerniektUBg  des  «Uemennischen  Heeres.  Bei 


Digitized  by  Google 


46 


Sohn,  Theodorich  I.  ROnig  von  Austrasien,  den  leUteu  Kdnif 
ier  Tliflnnger  Hermaniifned  (Ml)  OMBcliluigi  ti»  2iB- 
»eD  der  Muier,  md  Uer  kiapfte«  Tlieod«lerl  II«  imi  Theo- 
doHeli  II.  (61S)  «It  den  Kriften  vm  GallicB  «id  Dewtecli. 

iaud  um  die  Herrschaft  üher  Austrasien. 

Römische  Milit  ftrs  i  r  ans  e  n ,  welche  von 
Zülpich  auagehen. 

Von  der  Sinne,  welche  von  Trier  ihcr  Ztlfich  Mdi 

Wiobterioh  war  es,  wo  n»ch  ätr  Legende  wihrend  des  Gefechte 
eine  Tnnbe  dM  bekannte  Fllsehohen  intt  dem  8«ib81  Tom  Himmel 
bmeble.  In  der  nnteHrdlsoben  Kapelle  der  uralten  Kirebe  too 
ZOlpicb  wird  noch  der  Stein  geselgt ,  aof  dem  Cblodw^  naok 
der  SeUaebt  gekniet  nnd  das  katholiiehe  OlanbontbekenntDiaa 
abgelegt  haben  loll  (8.  Jahrb.  H.  III.  S.  81  ff.  nnd  U.^ 
XXYm.  8.  106).  [Daae  ZSlpieh  eino  frünkieeho  Feito  war,  geht 
hervor  aus  Gregor  t.  Tours  IIb.  III  e.  8;  dass  die  borQbmte 
Alemannenscblaoht  dort  stattfand  erwähnt  Gregor  hei  der  Be- 
schreibung der  Schlacht  nicht,  kann  aber  aus  einer  sp.itcruii 
Stelle  zuiiickl>ezogen  wenlen,  in  der  wahrscheinliclicn  Voraus- 
setzung «lass  an  lici  lcn  Stellen  von  ein  und  derselben  Schlacht 
die  Hede  ist,  dass  aber  die  Taufe  Clilodwiijs  in  Zülpich  statt- 
fand wird  bekanntlich  angefochten  und  nmss  nach  Gregors 
Worten  zu  Gunsten  von  Kheima  bezweifelt  werden.  Vgl.  Gregor 
lib.  II  c.  30  und  37.  Hie  Legende  von  der  Taube  mit  dem 
Salböl  findet  sich  in  Uinkmart  vita  des  h.  Uemigius.  W.J 

Im  Jalire  ISIS  hat  die  damalige  fraQsSsIsoho  Regionmg  swot 
grosse  Tafeln  Yon  sohwanem  Marmor  naeh  Zffllpteh  goiohiokt. 
Aaf  der  oinen,  welohe  über  dem  KSlner  Tbore  ron  Zlllpioh 
befestigt  werden  sollte ,  steht  die  Insobrift :  Tolbtaonm  i  Chlo- 
doTel  'vlotoria  Inslgnoi  Franeoinmfortnnae  et  Impoil  Inenaabnla. 
Auf  der  andemt  die  ftlr  die nnterirdisehe  Kapello bestimmt  war: 
Hie,  nt  fama  loci  est,  saeris  primnm  {ntinetns  iindis,  GlilodoTeos 
de  Gernianig  victor  votum  8olvit  A.  CCCCLXXXXVI.  Die  krie- 
gerischen KrcignissG  von  1813  und  1814  haben  das  Aufhangen 
dieser  Tafeln  yerlnndert,  und  beide  befinden  sich  gegenwärtig 
auf  der  Bürgermeisterei  zu  Zülpich. 


Digitized  by  Google 


/ 


47 

CVln  führte,  ist  bereits  gtsftadktm  wonidi.  Aoncr  dieatr 
Terdienfa  benerfct  wn  werdei: 

a)  Die  Militärstrasse  von  Ziilpicli  nach 
Ncnse^')  (Novesium). 

Die^f  Strasse  isl  als  eigeutliehe  Fortsetzung  der  Strasse 
von  Trier  zu  betracbten,  ao4  war  die  kfirzrste  Verbindniifs» 
lioie  «wischea  Trier  uai  den  Kiederrheine ,  ohne  Cltlo  n 
berflhren.  Sie  wird  iu  der  Gegend  die  »HerrBtraeee^  ge- 
nannt,  ob  sie  gleicii  gegenwürtif  nur  thetlneise  als  Weg 
benutist  wird.  Da  dies;e  Strasse  \un  /iilpieh  bis  Neuss 
grttssieotlieils  durch  Aecker  und  icttcn  Lciimbodrn  führt,  so  ist 
•ie  an  den  OMisten  Stellen  zersU^rl  oder  flberdeciit,  und  nur 
noeh  Streckenwelse  als  lUnerslrasse  «i  erkennen.  Sie  ist 
weder  in  den  Itinerar,  noch  anf  der  PentlngfiBcken  Tafel 
angeg^eben.  Sie  fahrt  aus  dem  nördlichen  Thm  ven  Zül- 
pich (dfin  Baclithore),  geht  in  gerader  und  fsist  nörd- 
licher Richtung  an  Gladbach  vorbei  nach  Lüxheim^  und 
folgt  der  linken  Thalbtfhe  des  NeflTelbachcs  bis  in  die  Gegend 
▼an  Blatnhein.  In  dieser  Entfernnng  ist  ihre  rdmische  Bau* 
art  noch  an  vielen  Stellen  sichtbar.  Bei  Balheim  führt  die- 
selbe durch  die  Ueberreste  eines  römischen  Etablissements, 
in  wcic  lui)  vor  (inigen  Jalirru  virlc  Alterthümer  gefunden 
wordeu  sind.  Von  Blatzheim  geht  sie  in  gerader  nördlicher 
Richtung  dorch  Mülheimer  Loch  nach  Piaffeodorf,  und 
folgt  ?on  diesem  Orte  an  der  linken  Tbaihtfbe  der  Brft. 
Sie  ist  von  dem  Verf.  nicht  weiter  verfolgt  worden.  Der 
Flecken  Gaster,  welchen  diese  Strasse  an  1000  Schritt  datp- 
lieh  liegen  lasf»t ,  wird  allgemein  ftir  ein  römisches  Castrum 
p:ehaUen.  Die  lluinon  der  alten  Burg  von  Caster  und  die 
Mauern ,  weiche  den  Ort  umgeben,  stammen  jedoch  aas  den 

47)  Vgl,  Jahrb.  H.  I.  S.  107,  H.  IL  S.  45,  and  U,  V.  u.  VI.  S.  407. 


Digrtized  by  Google 


48 


MNMaUer  md  wmgm  Hirfemb  eisen  rtaiechen  Uref^nMif« 
AmI  eind ,  «o  viel  itr  Verf.  bat  Ib  Brfabmf  bfingen  kM* 

neu,  niemals  in  Caster  rOmiscbe  AKerihümcr  gefunden  worden. 

b)  Militairstrasse  Von  Zfllpf  eh  oaeh  Genaod, 

Von  Zülpich  aus  sind  noch  die  Spuren  einer  Römer- 
ttraase  sichtbar,  welebe  Aber  Bürwenich  in  der  Richtung 
des  gegenwärtigen  Weges  nncb  OeMdnd  Ittbrte.  Oieses  kl 
ebne  Zweifel  diejenige  Strasse ,  welche  anf  der  Pentinf  er- 
sehen Tafel  bemerkt  ist^  und  welche  von  Rheinft  avsgebend, 
bei  MouzGii  (Mose)  die  Maas  überschritt  und  über  Meduautum 
und  Munerira  nach  C  ö  1  n  führte.  Meduantum  ist  das 
jetsige  Mande  bei  Bastogne  (Miinerica  vielleicht  Uttriiogen). 
Anf  der  Wassersebeide  der  Onrte  nnd  Ur  ist  diese  SCnase 
an  vielen  Stellen  noch  sichtbar. 

Ausser  den  genannten  führten  von  Zülpich  noch  Römer- 
strassen nach  Belgica,  Bonn  und  Düren  (Alarcodurum).  Sie 
sind  jedoch  sUnnitlieh  dergestali  nerstdrt ,  nnd  ihre  Rieh* 
tmg  ist  so  vnbeantlieh  geworden,  daas  darttber  nichts  nüt 
nur  einiger  ßtälnuintheit  angegeben  werden  kann. 

Ueber  den  rgmisehen  nnterirdisehenAqnn- 

dukt^welchcrans  derEifel  nach  Coluführ- 
te,  (isre^enwärtig  von  den  Anwohnern  die 
Ader,  Adrof,  Aderich,  Teufelsader,  Teufels- 
Calle  (Canal)  und  in  alten  UrlLunden  «der 

A d  nebt*  genannt). 

1)  Rio bt  u ng  an d  L «uf. 

In  den  vielen  Schriften,  worin  seit  sehr  alter  Zeit  bis 

jetzt  dieses  römischen  AqnadulKts  Erwähnung^  geschiebt,  wird 

die  BehauptuMj^  aufgestellt ,  dass  derselbe  von  Tripr  nach 
Cöln  geführt  habe^).   Man  sah  die  sichtbaren  Ueberreste 

48)  Es  gibt  wenig  Gegenstände,  worüber  so  viel  gelehrter  I  nsinn 
geschrieben  worden  i^t ;        über  diese  römUcbe  Wasserleitung. 


Dig'itized  by  G 


49 


4kM  rnttoMMipMIfftt  iMiMhen  tewarkcf  i&  Icf  MrA- 
Ikfcen  AMadimg  dtr  BMM  im  iw  Richtung^  nach  Citn 

Wttsste  steh  seine  ursprüngliche  Bestimmnng^  nicht  zu  erklä- 
ren, und  |?1aubte  nur  «ladurcii  deio  Ganzen  pint  ii  seiner  Gr^lsae 
an«;emesseuea  Zweek  unterzulegen,  wenn  man  ihn  bis  Trier 
ftrteetale,  und  dadurch  die  beide«  wichtigsten  Pmikle  der 
Rtawr  ifl  deo  RheiDgegeiideii  durch  ihn  Tcrhnnden  sieh 
dachte.  Z«  dieMi  IrHhvne  gab  gewiss  auch  der  ünutsad 
Anlass ,  da^s  die  Römerstrasse  nördlich  von  Riftburg  in  der 
Eifei  von  den  Landleuten,  so  wie  der  Kanal,  die  Ader  ge- 
nannt wird*  Alle  diejenigen,  welche  Uber  diese  Wasser^ 
Mtnag  Keschriehen  liahen,  sahen  sie  entweder  gar  nleht^  oder 
nnr  an  dnselaen  Stellen ,  nnd  daher  sind  anch  alle  bis  jetnl 
bekannt  gemachten  Angaben  Iber  dieselbe  sehr  mangelhaft 
und  nur  theilweise  richtig ^^). 

Der  Verf.  Ist  bemflht  gewesen,  sich  über  dieses  wähl 
merkwOrdigste  Banwerk  der  Rtaer  In  den  Rheingegenden 
die  mdgllcbflie  Anfklimng  an  ▼erschaÜBn  f  nnd  hat  seine 
ITntenachnngen  vorzOglich  anch  daranf  gerichtet»  ansmmitteln^ 

Am  DMrkwIlrdigttaa  Uaibt  die  Mairnng  derjenigen»  welflli«  dle- 
««B  Caoal  «M  dem  lloaeltliale  bei  Trier  in  uaanterbroeheBem 
Laufe  und  oIum  TheQang  über  dae  Eifelgebirge  nach  CSIn 
geben  laaeen ,  und  amiebmen ,  daee  er  beetfmmt  geweeea  ui, 
den  UeberfluM  von  Wein »  welehen  die  M oselgegoideB  e»eag- 
tefiy  naeh  C81n  su  fBhreay  oder  euch,  dass  d!e  R8mer  duroh 
denselben  mit  Hülfe  Ton  WasserTÖgeln  eine  Sohnellpost  zw|. 
sehen  Trier  und  Coln  etablirt  gehabt  bitten  und  dergl.  mehr, 
49)  Qoleaiuö  do  iiiagiütaud.  Col.  p.  '21A  IT.  Triinborn:  BelgioÄ  in 
Süggeraths  Provinzialblättern  Ton  1836.  Nöggeratii  über  den- 
selben Gegenstand  in  Westerraanns  Monatsheften  3858  p.  165. 
Eine  auf  unn.ittell).irGn  Untersuchungen  beruhende  Abhand- 
lung von  Eick  in  Commern  erscheint  in  Kurzem  unter  dem  Titel: 
Die  rümiacho  Wn^serleitung  aus  der  VAtol  nach  Cöln ,  mit  be- 
sonderer Riicksiolit  nuf  die  zunächst  gelegenen  röniischen  Niedet- 
laieungn  o.  a.  v.  mit  einer  Karte  und  Zetohnungen.  W* 

4 


Digitized  by  Google 


60 


ob  von  der  lioärtt  liUfel  iu  südlicher  Richtujjg  ein  Kaual  nach 
Trier  lierali ,  m  wie  nlMrdlicli  Dach  €Mm  gMhti  k^kt.  Alle 
Bnniilimgfa  n  dieser  fliBslolit  eiad  jedoch  Tergeblieh  ge- 
wesen, und  nirgeuds  hat  er  die  Spuren  eines  solchen  Kanals 
am  «südlichen  Abhänge  Her  Eifel  gefunden.  Hier  war  es 
ittiuer  die  Kömerstrassc ,  welche  von  den  Anwohnern  nichl 
iDr  eine  ehenalige  Struee,  eoidern  UDler  der  BeDerauag 
der  Ader  and  der  Teufels^Ader  für  einen  KamI  geMte« 
wird  ,  und  deren  Ricbtuu^  auf  den  Höhen  fort  schon  hin* 
reichend  ist,  eine  solche  Meinung  m  w  iderlegen. 

Die  ersten  Spuren  dee  rttmischen  Aquädukts  hat  der  Verf. 
•berhalh  Dell^iidefl  m  dem  reehlen  Thalraade  der  Urili'  we 
derselbe  dnreh  die  berebgefohrte  Erde  eatblOest  und  su  Tage 
gebracht  wt)i(it'ii  Ist,  gcfuiHiiu.  iJier  erscheint  er  bereits  in 
einer  Höhe  von  36  bis  40'  über  der  Thalsohle  der  Urft» 
woraus  zu  schliesseu  ist,  dass  er  weiter  oberhalb  gegen  die 
Quellen  dieses  kleinen  Flusses  seinen  Anfang  nisunly  nad 
dass  letsterer  hOehst  wabrsehelalieb  bei  der  alten  Burg,  wo 
römisches  Gemftiirr  zu  Tage  steht  und  ein  bedeutender  Neben- 
bach der  Urft  entspringt,  zu  suchen  sei.  Von  jener  Stelle 
an  siebt  er  sich^  wie  auf  der  Karte  Taf.  IV  beawrki  ist, 
an  vielen  Stellen  siebtbar,  an  Dalbenden"*)  und  Soetenicb 
vorbei  und  stei<,^t  an  dem  Thalrande  der  Urft  mit  dem  nöthi* 
g^en  Niveau  imun t  liOher,  so  dass  er  Call  gegenüber  schon 
hoch  oben  am  i  iiaJrandc  erscheint.  Bei  diesem  Orte  flieset 
von  der  rechten  Seite  ein  Bacb  in  die  Urft«  An  den  linken 
Thairaiide  desselben  fttbrt  er  ans  dem  Drfltbaie  herans',  und 
wendet  sich  durch  die  Senkung  nördlich  von  Keldenich  und 

oO)  Vgl.  Jahrb.  H.  XVHF  S.  214  ff.  fNach  den  MUtheüungen  des 
Herrn  Eick  der  im  Allgemeinen  die  Angaben  des  Verfassers 
dnr^rhnus  bestKtffft .  lä^«  der  Urspruni?  des  Canala  nicht  eo  weit 
Äufwärlr^  ai^  der  Verfaüaer  vcrnnithet,  gondern  gloiclt  unterhalb 
der  Rosenthaler^Mühle  im  Uritthale,  nicht  fern  des  Ucbergange» 
der  Köm«raftraMe  ttb«r  dt«aeii  Baoli  bei  RUkarfuiir.  W.) 


Digitized  by  Google 


51 


tm  im  iCiMigehwl      Mm  ki      to  BMm,  mti 
iNfdi  ^  Garten  im  Pfirrm  won  Cümtk  mi  «■  der 

rechleu  Seile  ciues  SeiteuUiales  6es  Feykacbes  nach  leUteren 
hinab.  Wo  derselbe  von  der  linken  auf  Hie  rechte  Seite 
dieses  Baches  geführt  hat,  ist  nicht  aichthar.  An  dem  rechicii 
Thnlrande  daa  ^eyhaabca  geht  er  an  Urfey,  Riaerfe j» 
Breit  es  band  an  ahirlrti^  nad  aleigt  ai  dawarthaa,  aa  wie 
km  UrMhale,  hMer  hgher.  Bei  der  Veyer  Habie«  awiecbc« 
Breitenbf  iideu  und  Burgfey,  licgl  die  Suhle  des  KanaU  103'  3" 
und  Kalzfey  gegenüber  bereits  IJd'  7"  über  der  ThaUoble 
des  Feybaches^'j ,  und  sein  Oelaiie  beUagt  hier  auf  600 
Mhea  W  9"  rbainiadi. 

Unterhalb  Kalsfey,  wo  der  rechte  Tbalrand  daa  Veybacbae 
niedriger  wird,  wendet  aieb  der  Kanal  van  den  Peybaebe 
ab,  geht  um  ein  kleines  Seitenthal  desselben  hcruiu,  lässt 
Lessenich  und  Antweiler  rechts  und  zieht  sich  am  südlichen 
Abhänge  der  Pfaffenliart  nach  dem  Erfttbale  bei  Weiagarfan, 
we  er  nnf  der  Hftha  dea  linhen  Thalraiidea  dieaea  IHnaaea 
nnf  altte  lungere  Btreabe  vanehwbdet.  Bntweder  der  Haupt- 
kanal  oder  ein  Arm  desselben  scheiot  nach  der  römischen 
Militair^tation  auf  dem  nahen  Kai^ersleine  (Belgica)  geführt 
SU  haben,  und  soll  in  dem  Keller  dea  am  hdchsten  gelege- 
nen Banaea  von  Ulieder  aichtbar  aein.  In  der  Gegend  von 
Bhcder  iat  der  Kanal  von  der  linken  anf  die  recht«  (Seite 

51)  0taie  M^?•Usln•nls  hat  Herr  HOttoa  -  bupehlor  Qabaer  sii  Me- 
•hemlch  auf  dte  Bitte  dei  Yerf.  maohen  laseen.  Nash  eiaer 
TAoÜz  des  Yerf.  bat  Herr  t.  Dechen  im  Jont  1880  folgeade 
Baromettr-Mesaungen  angeatolU:  Heber  dem  Rhelapegel  Nro.  8 
bei  Bonn  Ist  die  Sohle  des  ROmer^KanaU  bei  dem  Htttteawerke 
Dalbenden  llöM  par>  F-»  im  Slelnbüseh  bei  CallerhelBlert 
1188,0  p/  F.,  im  Pastoratgarten  xu  CalmoCh.  lOOSM)  p.  F.,  and 
auf  der  Grease  der  Regieraagsbesirke .  Aaebeo  und  C91b  767,1 
per.  FttM* 


üigiiized  by  Google 


52 


4er  Brft  iber|[e|caDg«ii*  Uebemito  «iner  ^m^^tmMwmg  wimä 
nickt  «tohr  ▼mrliandcB*  I»  Hm  Mdem  swltehen  Mm«»- 

heim  und  Flamersheim hat  ihn  im  vorigen  Jahre  (I8SS) 
der  Gofsbesitzer  v.  d.  Leyen  auf  eine  grössere  Strecke  aus. 
hreehen  Uttsen«  Bei  der  Kirche  von  Nie^rkasteuholx  be- 
MK  lieh  etfl  niflht  tiefer  msder  ünmiieo^  in  etwa  f 
hm  Dttrdmieseer  Mt,  md  mit  elften  oodi  wm  TMI  eriial- 
tenen  riniselben  Mauerkranse  umgehen  Ist.  Das  Wemer 
dieses  Brunnens  ist  von  vorzüp^lirher  BeschafTenhett.  Ais 
man  diesen  Brunnen  vor  einigen  Jahren  reinigte,  fand  man 
Mif  den  DoJcD  noch  mM  erhaltene  rttaieche  .Moenifc  ani 
einen  g^euMinerten  Kanal,  der  nach  im  Hanpttanal  Imrah» 
angehen  nnd  dfceen  mit  iem  Wasser  des  Bmnnens  gespetset 
vn  haben  sclieint. 

Aus  der  Gegend  ven  Palraersbeini  wendet  sich  der  Kanal 
aaeh  dea  Scharrenwalde,  and  fdbn  aa  nordlichen 
Saaae  desselhen,  an  nehreren  Stellen  skhthnr,  in  ainca 
grossen  Bogen  am  tase  des  nördlichen  Ahhanges  der  Vor* 
berge  der  Eifel  um  Rheinbach ,  wo  er  auf  eine  grossere 
Strecke  verschwindet^).  In  den  Feldern  awisdieu  Meckeu- 
heln  und  Ranwrshoven  soll  «an  an  aehrem  Orten  di^ 
Sparen  dirses  Kanals  entdeckt  hahen^  Erst  nnteriwlh  Lflf* 
teiberf  koaat  er  an  dea  westlichen  Abhänge  der  hier 


52)  Vgl.  Jahrb.  H.  XIV.  8.  172. 

58)  Die  gros06  Krümmang»  w^ohe  der  Kanal  litagt  der  Vorbefgo 
te  Eifel  um  die  Ebene  von  Rheiabaoli  naohl,  war  nSUiig,  vm 
das  «rlbf deilioho  GefUla  an  gawtnnan,  womit  «r  Ober  die  VUto . 
geführt  Warden  konale.  Die  Tille  ist  der  ilaehe  and  bewaldete 
HtUieiivOoken  swiaehea  dem  Bhelnihale  und  dem  Sehwietbaehe 
(welter  aaterbalb  der  Bill).  Dieter  ans  BranakoUealagem  be- 
tiebeade  oad  mit  anfgetehwemmtea  Klee*  and  SandeebielileB 
bedeekle  HghaaiOeltea  erhebt  ileb  bei  Meekeabeln  kaam  alelit- 
bar  über  die  Toriiigende  Ebene,  und  wird  eni  weitet  unter* 
halb  hohes. 


Digitized  by  Google 


53 

Mch  WfDif^  über  die  Flftche  erhebesdka  Ville  wieder  »m 
Vendicia.  In  4u$  WeiJber  i»  SchlofMi  vm  Bwchhoven 
aldit  et  si  Tag«,  mi  Mit,  IS'  nater  der  }e«tigeR  Ober* 
iidif ,  dhiicfc  JeB  BnuuM  ic»  Baneni  8t«1s  ia  Jfcioi  D»rfe. 

Bald  unterhalb  Bosdihoyen  ist  er  avf  eiue  Iftng^ere  Strecke 
ausf^ebroehf n ,  und  sein  Material  zum  Bau  des  ehemaligen 
KUatera  Capellen  verwendet  worden«  Kr  geht  hier  an  dem 
damni  Haaiie^^),  einer  eisernen  Omsstange  dreier  lüar 
MsaMMtemeata  Ocadaie^lltfkcfl,  Totbci  ^  «ad  lllbrt  ia 
•diräger  Hicbtaag  darch  des  Wald  Iber  die  Vilic  Aa  daa 
datlichen  Abhänge  dertelbfa  aeakt  er  aieh  nach  Ctdarf"*} 
herab,  wo  er  zu  Ta^e  kommt,  und  lAuR  an  diesem  Ab- 
hänge, an  mehrern  Stellen  z.  B.  Heremerich  uiiri  Merten 
sichtbar,  fort  nach  Walberberg ,  wo  er  unter  der  westliebea 
Hiaaemibe  dieses  Derli  fortMbn  aad  ia  mehma  Häaieni 
all  Keller  beaatit  wird.^) 

Yoa  Walberberg  aas  Ist  er  alebt  awbr  aicblbar;  aelae 
weitere  Fortsetzung  gegen  Meschenich  ist  jedoch  durch  das 
alte  GemAuer,  auf  welches  die  Landleute  bei  Bearbeitung^ 
des  Feldes  treffen,  und  durch  das  schlechte  Wachsthum  des 
Qelreldea  ia  trodteaea  Jahre a  aa  erkeaaea.  Voa  Meache- 
aicb  weadeC  er  aicb  gcfca  die  Chaaaide  wmt  Ma  aaeh 
Baaa,  aad  fHbrCe  aarlsdMn  deai  Sd«  aad  Mk  Chaaaadeateiae 
unter  dem  Namen  der  Teufels -Calle  (Kanal)  tlber  dieselbe 
und  auf  der  flachen  Höhe  fort  nach  der  alten  Burg  ober- 
halb mu^ 


54)  Vgl,  Jahrb.  H.  XXVHI.  [S.  107.  S.  Mino  las  Vbhandlunp 
in  Brewer's  vaterländischer  Chronik  J.  1826.  U.  VI.  S.  321 

55)  Vgl.  ehend.  H.  XXVII.  S.  161. 

66)  Bei  Walberberg  ist  der  !m  Heft  XXVü  p.  161  dieses  Jahrb. 
er wä hüte  Wartlhurm  aus  dem  Material  das  Römerc&nals  er- 
b&ut.  W. 


Digitized  by  Google 


64 


Auf  beiden  Seiteu  der  Chaussee  ist  er  vor  eioig^eii  Jahren 
fuif  eine.  Uki||;ere  Strecke  attsgebrocliea  worden.  In  der 
aUeo  Butgf  eiam  «licMligeii  rMiscben  ]ü«teU,  wurde 
wahncMnttdi  da0».fbnrch  den  Kami  berbeigefllllirte»  Wawer 
geaaMidV  vmä  von. hier  aas  w^Ur  aach  COin  (geleitet  wni 
▼ertheilt. 

Alle  frühern  Nachrichten  haben  die&e  Wasserleitung  von 
Walberberg  längs  der  Ville  über  Cinsdorf,  Vocbeai,  Fiacli«- 
akk,  HerailbUifliai  iia4  Kieren  nach  C(Mn  gAca  lassen. 
Diesem  ist  jedaeb  nach  den  bydranMscben  Gesetaen  nnaittg- 

lieh,  dä  die  Gt^ciid  v  ou  Pinsdorf  hia  Uermühlheini  ^veit  huber 
liegt,  als  der  Kanal  in  Walberberg,  und  dieser  irrlhum  ist 
daher  entstanden ,  dass  sich  van  Efferen  nach  Cöln  su, 
hei  Schleif kottea  .und  weiter,  noch  die  üeherrestf  eines 
aadern  ramisebeii  Aquädukts  vorfinden,  der  oberirdiscb  auf 
Bugenstellungen  nach  Cöln  ging  und  in  MeJchem  der  jetzige 
FeJdbacb  nach  diesem  Orte  geleilet  wurde  ^^). 

57)  Vgl.  Jahrb.  II.  XIV.  S.  183. 

58)  Vgl.  chcnd.  }I.  XXYil.  S.  U4.  Naoh  dem  Referate  In  der 
Kölnischen  Zeitung  v.  .T.  1859.  Nro.  ^r^2,  bat  aeraelbe  Herr 
VerfiuMr  Qeh.  Rath.  Prof.  I]j^gg«raih  in  Boaii  am  28.  I>6«eaiber 
18Cii9  einen  Vortrag  Sber  diesen  Ctogenstoad  gehaKen.  DMiia«& 
Uiien  sieh  die  Spioren  der  WaesedoHsng  nur  r<m  Kdln  bU  iä 
das  KalkgeUiye  dsr  Eifel  ▼etÜBlgeDt  and  ste  weisen  Bieht  bloss 
auf  einen  etasi^  Traktos  hin,  es  waren  niadeiteas  drei  soleher  ' 
Leltnngen  Torhanden.  Eine  dieser  Lettangen  nahm  In  der  Eifel  bei 
dem  Dorf»  Calmutli  die  d^rt  Torliandoneni  jetst  mm  Theil  Ter- 
sompflen  Quellen  auf.  Sie  ging  über  Liblar,  wo  auf  dem  Felde 
der  Brannkolden-Coneesilon  Coneordia  an  der  grossen  rSmlichen 
Heerstrasse  ein  rSmieohes  Caefrum  stand.  Von  da  setzte  ::lc 
in  einer  noch  vorhandenen  Bösohe ,  Rlvengraben  jetzt  genannt, 
im  Walde  der  Ville  über  den  Rückea  des  sogenannten  Torge- 
birges, un'l  ging  über  Vochem,  Kendenich,  ilermühlheim,  Effera, 
Schleifkotten  naoh  der  alten  Colonia  zu.  Die  andere  Leitung 
nahm  oberhalb  Eiserfey  die  Quellen  von  Dreimühleo  auf,  setzte 


Digitized  by  Google 


56 


Ho  weit  der  Kanal  gegenvArüg  noch  {«ichtbar  ist,  geht 
er  iburcbaa»  untmrdifcti  und  ist,  um  dtis  uüibjgc  GffMlle 
n  fnriHieii,  nit  gr«Mcr  Kunst  im  gebmheMtr  iioil  flcälaa« 
gMlUmif er  IMt  m  feftthr^  däm  er  B»  «a  «kn  recbte« 
TMmie  il«r  Urft  Ict  Pff^adwg,  wo  er  Uber  victo 
ffebenthaler  uu4  Schluchten  binwef  feltitet  werden  nrasete, 
an  der  einen  Seite  derselben  so  Jaiige  aufwärts  gebt,  bis  er 
Mit  dem  AMbifen  Mivena  unter  denseUi«n  dnreb  und  nul 


4nMh  das  Ptrthal,  ant  ditwia  in  da«  TM  der  Biäi,  in  das 
.  Krala  Kbalab*ah  and  Iber  LfilfleH>erg  und  BuaahboTan  aacb 
dam  Yorg aldrgei  an  daMOn  SiHiohar  Saite  eie  naeh  Walberbatf 
und  Kaldanieh,  und  dann  mehr  In  östlicher  Bidttung  naoh  dam 
romisoben  Kastell  bei  Rodenkirehan  ^ng.  Dia  h&ehsta  WaMar- 
leltung  war  aber  diejenige  ^  welehe  naoh  Zülpfeh  führte.  81a 
nahm  nSrdlieh  YOn  Sehmflthaim  Qttellaa  aaf  >  walaha  jatal  In 
die  Urft  einmünden,  IQhrto  durah  dae  Urfllhat  Ms  obaAatb 
Call  nnd  log  unterhalb  Keldanioh  nad  Dottaln  naah  ZlÜpieh 
hin.    Dia  LlDgmttraeka  diaaar  tSmmtiiehao  Waaaerlaitangen 
balrigt  an  26  Meilen,  und  das  grostartige  idmisehe  Bauwerk 
iak  etwa  der  Aosführung  gtSiaerer  Eisenbahnen  au  Tergleiohen. 
Herr  Geh.  Ober*Berg.n«th  Noggerath  spraeh  auch  über  den 
sehSnen  Marmor,  welcher  ana  der  Slnterbtldung  in  der  Wae- 
sefteitung  gawonnan  worden  Isl^  and  zu  weichen  Bauten  er 
verwendet  worden.  Br  seigte  aneh,  wie  ana  den  StratfllkaiÜo* 
nen  dieaea  Marmara  und  4ec  Dteka  aeinee  Absataea  die  Zdt 
lefaier  B&dnng  sieh  bereehnan  laaae.    Bieraaah'  wOrda  das 
Waaaar  etwa  600  Jaiira  lang  in  der  Lattang  gcflotsan  sein, 
und  wenn  man  annimmt,  daM  dieselbe  unter  Karl  dam  Grossen 
imUkt  woidaa,  um  den  Marmor  an  gawInnMi  (naeh  Galeaiui 
p.  961)  wofttr  Manohea  spricht,  ao  kSnnte  ihre  Erbauung  gegen 
daa  Endo  des  2,  Jahrh«  unaarar  ZaitraehnuDg  fallen.  (Nach  den 
Unlarsneliungan  dea  Harm  Eick  wir«  nur  ein  dasigcr  ungc* 
Ihdilei  Canal  aoa  dar  Eifel  naoh  C^ln  gegangen  und  der  etwa 
80  Minuten  In  dorLInge  betragende  Seitenarm  von  Dreliniihlen, 
mflndete  gleich  unterhalb  des  alten  Hammers  in  die  aus  dem 
Urftthale  kommende  Hau^^twaB^eilditung.  W. 


Digitized  by  Google 


56 


der  enigtgetigeseizien  Seite  wieder  nach  dem  HaupUhale 
herabgefüibrt  werden  koonle.  Nur  an  cinselnen  wenigen 
Sulloi »  wo  er  ttber  frtaen  Tbikr  Imweg gcfltfvt  wwics 
■niitei  wie  s.  B.  bd  Bliedcr  vttn  tar  UakM  mI  4i»  vedile 
Mte  it§  Irfttkalcf ,  idlcHit  ik§u  ebciMiMh  a«f  Bogen- 
Stellungen  geschehen  zu  sein,  obgleich  davon  keine  Spuren 
mehr  sichtbar  sind.  Annebnen  su  wollen,  dtm  er  auch 
iucr  «Bier  iler  Brft  4«ivhfegwigai  id»  wti  dme  41c  Wie-» 
eeiMflie  to  Kanals  iwcfc  ias  greeie  OeAUe«  welciMss  dUe. 
teile  Ten  Jer  Hille  lel  Weingartca  nadi  Bhcier  ni  nach 
der  Erft  herab  hatte,  auf  der  rechten  Seite  dieses  kleinen 
WhȤtB  dnrch  den  Druck  allein  wieder  so  hoch  geliohen 
werden  fei,  n  Hier  4ie  fibene  ven  Palmcnheini  fertflieaeea 
M  klHiBeni  sdieint  nnwalinclielttlich:  denn  welclie  Dunen- 
sienen  nfleste  Mer  das  Mancrwerfc  dieses  Kanals  gehabt 
haben,  um  den  Bruck  einer  so  grossen  Wassermasse  aus* 
halten  zu  können*^). 

Sa  fragt  sieb  nnn,  weiehes  waren  die  Unaehen,  waran 
die  BAner  diesen  Kanal  nnterirdlseh  führten  ^  «nd  dadmli 
seine  direkte  Lange  na  das  Vlelfaebe  rergrOsserfen,  we  sie 
oft  durch  eine  einfache  Bogenstellnng  denselben  über  die 
schmalen  Seitentbäler  und  Schluchten  htttten  leiten  können  t 

Dem  Verf.  scheinen  folgende  die  wahrscheinlichsten: 

1)  das  Wasser  werde  dadoreb  im  SeaiflMff   bObl  und 
frisch  erhalten,  nnd 

2)  während  deä  Winters  in  dieser  nördlichen  und  zum 

69)  Naeh  Harn  EIdu  lOtÜiaaimgen  ahid  wadar  au  BtMmub  b«! 
Rheder  noeh  am  Bdbwfttbaebe  oberhalb  Lüflelberg  Bogenatel- 

lungen  vorhanden  gewesen,  (andere  wollen  ne  gesehen  haben) 
mittelst  denen  der  Kanal  von  einem  zum  andern  Ufer  hiuiibcr- 
geführt  wurde,  sondern  in  beiden  Fällen  geht  derselbe  unter 
dem  Baohbette  durch.  Nur  einmal  Andet  sich  eine  Bogenstel- 
lnng im  Feybacliertliale  gerade  dem  Dorfe  Vussem  gegenüber, 
um  'Jtyfti  nah  Kusammentretcnde  Burgabhäuge  au  verbinden. 


Digitized  by 


57 


Tbeil  hocbf^elegforn  Gegeiul  gtgtü  iis  Sisfriercn  ge* 
ildMrt.  MeNiist 

w«leh«  ic»,  la  Icr  Hake  Icr  Oienit  fdAfMca  wi 

den  feindlichen  Invasionen  aosfefletsten  Orten  und 
MiiitairRtationen  Wasser  zuführen  sollten ,  nnterirdisch 
geleitet  bitten,  um  dieseliM^n  den  Augen  des  Feindes 
M  nrtsiebeD.  Dieser  dnmd  allein  wir^  Marekhca» 
4a  aaiifii4lMha  Aa^^j^a         Kaaais  aa  srtlttaB« 

Bauart  und  Dimassioaaa. 

Oaf  Maainrcik  bealeiit  aat  itm  Blatcriai,  wekhca  ia 
Nibe  gf IMea  wirJ.   Ia  ^fu  Tbale  der  Urft  isC  dasselbe 

aus  dfti  sehr  ^uten  Kalksteinen,  die  hier  gebrochen  werden, 
angf fertigt.  lu  der  Nahe  des  Feybacbes  sind  es  Grauwacken« 
steine,  woraus  bier  der  Gebirgsabbang  besteht,  welche  die 
Maacraag  biMta,  umi  4ie  SleiabrOche,  welcke  das  Material 
lieftrtea,  aiad  aoch  liags  im  laaala  siditbar.  Vaa  der 
Malua  Seite  der  Srft  an  Aber  die  Bbeae  vaa  Maieieheial 
und  Rheinbach  und  tiber  die  Ville,  hü  es  keine  Bruchsteiiie 
gibt,  besteht  die  Mauerung  gauz  aus  Gussvrerk  von  Quarz- 
kieselu,  weicbe  von  den  grossen  aufgeschweaimten  Kieael- 
icbichtea  geaaauaea  aiad,  die  nebrere  Fuaa  bach  die  Braan^ 
kablcalagrr  M  Ville  bedeekea.  Dieser  aas  Qaaraltiesela 
aad  rttaiiseheBi  Mgrtel  besteheade  Gass  isl  sa  fest»  dass  der« 
selbe  in  der  Umgegend  noch  jetat  zu  Tborgewdlben ,  zu 
Thür-  und  Fensterrahmen  zugehauen  und  benutzt  wird. 

Die  Dimensionen  des  Aquädukts  (Taf.  IV.  !•)  sind  dem  Hütten- 
werk  Bargfey  gegcaftber  gaaaiaiaea  wordea,  und  bleiben  aack 
aa  andern  Stellea  dicselbea,  abglelcb  anderwärts,  wie  seboa 
beaierkt,  die  Naaerung  vaa  yersehiedener  BesckaffeabelC  ist; 
Hier  bei  Burgfey  besteht  das  Fundament  aus  einer  auAreebt 
stehenden  Mauerung  von  5  Zoll  Hohe ;  auf  diesem  liegt  loses 
Mauerwerk  voa  7  Zoll  Dicke,  uud  auf  diesem  die  Sohle  des 


Digitized  by  Google 


58 

Kanal«  au§  wasserdichtem  Mtfiiel,  von  Traas  vmd  klein  ge- 
schlai^enen  Ziegeln  bestehend,  von  7  Zoll  in  DtwcfaMeaaer. 
Oie  wtefe  W«He  da«  Etuils,  vtt  dar  Mlc  gf  wira,  te- 
Mit  tf  MI,  ü«  abcrt  99  ZoH,  «od  die  beidf«  Ahaitea 

mit  g^ereclinet,  wo  die  Wölbung  anfangt ,  34  Zoll.  Die  SeU 
U]\\^iiu6e  desselben  sind  39  Zoll  hocb,  und  die  ^anze  innere 
Höhe  von  der  Sohle  his  sur  höchsten  Wölbung  betragt  55 
«dar  4'  f  Au  des  Seittawindcii  bciodai  «ich  ein 
0  bb  10  Unkii  dicker  imd  gcfütteter  Amwnmi  warn  dca- 
aelben  wasserdiehlen  MOrtel,  worana  die  S«ble  beatdit. 

An  allen  Orten,  wo  Reeden  nnd  Sehneewasaer  die  Maue- 
tung  des  Kanals  nicht  entblösst  hat,  ist  derselbe  mit  einer 
nehrm  Posa  dicken  Erddecke  b^egt.  Auf  den  mlea  An- 
blick mchehiC  die  innere  Fenn  dea  A^ldnkta  UinenlUnnlf 
bfa  man  bei  nSherer  ünferanehunc,'  ündet,  daas  aick  auf  der 
Sohle  lind  an  den  S(  iimwandfii  desselben  durch  den 
Wnsseruiederscblag  ftalksinter^^)  angesetzt  hat,  der  von  8 
bis  IS''  —  an  elnnehien  Stellen  nocb  mehr  —  im  Darch- 
meaaer  killt,  und  beweiaet,  daas  lange  Zeit  Undurcb  Wnaaer 
in  diesem  Kanäle  gefloaaen  lat. 

In  gewissen  Abstanden  bei  Burgfey  und  im  Garten  dea 


60)  Dieser  Kalkslnfer  ist  Ton  feiner  Struktur  und  siinnit  eioe  sehr 
se1i5ne  Politur  an.  Aus  ihm  befttehen  die  kleinen  SSulen  «n 
der  sfldliohen  Xussem  Kandong  dea  Schlffii  TOm  MtloBter  aa 
Bonn,  die  g^en  1'  fm  Darolmeseer  und  7  bfa  8*  in  dar 
üdho  baileni  und  eine  Sinla  in  dem  Katuralienkabinet  eu  Po|». 
peUdorf.  Diese  Säulen  sind  lange  ein  Problem  für  die  Mine- 
ralogen zu  Bonn  gewesen,  und  manwubite  nicht,  wolcbei  btein- 
art  dieselben  angehören  könnten,  bis  man  im  Jahre  18?8 
beim  Ausbrechen  'les  rü mischen  Kanals  bei  Cacbnf  das  Wahre 
fand.  (Khenso  i?t  or  zn  Säulen,  Altarrilatfon  iin"l  sonst  zu 
Verzierungen  verwen-let  in  den  Kirchen  zu  Liiftclberg,  Miirjsir  r- 
eifei,  Siegburg,  Laacit,  Altenahr,  Flaraersiieim ,  Commerni 
Lindlar,  S.  GaoUia  und  ä.  Gereon  au  COlo.  W.) 


Digitized  by  Google 


&9 

Herrn  AlMMarlia  Buschhofen  finden  sich  Luftschaditr,  welche 
Jle  gaste  kntn  Weite  4«t  KmmIs  eiimehmen,  und  iAcr 
«pddM  Alt  Dcdm  ninwliai  gnitmim  s«  hebca  mMmb* 
W«  tfmr  A^piAAiUafafc«  gewaltiancr  Weife  lenMNrt  wer« 
den  ist,  taiet  er  steh  noch  iereliMts  weM  oMtf«.  A«f 
grosse  Strecken  ist  er  jedacti  ausgebrochen ,  niid  aus  seiueoi 
Materal  sind  Dörfer,  Hüttenwerke,  RlOster,  Kirchen  etc.  etc. 
erbeut  werden ,  und  gegenwfirtif  wird  er  in  den  Geg^enden, 
we  er  aedk  aidii  smtort  iit,  nie  ein  nnmMpüclMr  Üm* 

BofttimmuDg  dieses  Kanals  und  wahrscheinltoho 
Zeit  seiner  Erbauung. 

Dieser  A^adnkt  bette  if^ewiss  iLeine  andere  BeBtinuaang-, 
elf  Oafai  und  aadi  wehl  lie  in  seiner  Nftlie  NefeaifB 
IHKtaintatieaaa  —  aiit  frisdieai  THnkwasser  m  fcnsflien, 
wie  es  der  Oetehmack  des  Römers  liebte^').    An  Wlineral« 

Wasser,  welches  in  ihm  nach  Cöln  geleitet  Morden  sei,  ist 
dabei  nicht  zw  denken.  WasscrJeifiinp^en  waren  flhfrfunipf  ein 
Loxosarlikei  der  Römer,  eine  Modrsache,  die  au  Orlen  nicht 
leiden  Mte,  wo  eieb  dfeace  Velk  anflrielt.  Daher  die  an» 
laMIgeB  Veberrwte  ren  Aqaadnktra,  die  sicli  in  allen  Idta- 
dem  iadca,  weldie  der  ramiselifn  Vemebaft  «rterwerffn 
waren.  Frtther  die  Konsuln  und  spater  dio  Kaiser  konnten 
das  römisdie  Volk  durrh  nichts  mehr  rrfrenrn,  durch  nichts 
sich  mehr  bei  ihm  beliebt  machen  als  durcb  die  Anleguag 
dner  acaen  nad  prflcktlgea  Wasserleitattg,  aad  Mehrere  der- 
•ell»ea  liabea  aidi  ia  Ren  bis  aaf  anscre  Tage  erhalten*  Die 


61)  Sollten  <He*e  Cnnäle  nicl»t  auch  besonders  den  Zweck  gehabt 
lial  cn  ,  hin  un«l  wieder  mit  den  Ilauptotrabsen  Tiusammenzu« 
trciYon  uui  die  i'ass.'tnten  mit  Wässoi  zu  versorgen  un'l  <lio  aU 
JvUibcUacUtc  gcleuteten  ol)ern  Oeffnungen  sind  biu  nicixi  aaob 
eum  WfttserftcbÖffen  bcctinirat  geweaen  W. 


Digitizeü  by  <jOOgle 


ao 

rtai0€lieii  Bürger  und  Veteranen  ,  welchen  das  jelsige  CtfUi 
•elM  MfeatlkiM  Oriatog  TerteriU,  hrukHitm  dkae  LM- 
Mmi  all  irm  Km.  Die  Htaer  IMteB  te  kalte  wU 
harte  Qaellwaaier,  «ksjenig^e,  weldica  Im  Kalfcfebirgen  eoU 

t|»rio|^«  Das  Wasser,  welches  sieh  um  Cöln  findet,  int  ueU 
ches  Waiaer,  und  nur  erst  in  wdterer  Ferne,  in  dem  Ealk» 
gebirge,  worin  iie  Quellen  der  Urft  liegen«  beaitsl  4ai 
Wnaeer  iiejenigen  Bigenechaflen  ^  weleke  tob  tat  Biaiw 
geedtfltst  wvriea. 

Man  konnte  fragen  ,  \\\e  war  es  möglich,  das&  ein  Ort 
wie  Cöln  ein  so  ungeheueres  Werk  ausführen  konnte ,  des« 
een  Erbanung  gegenwärtig  die  Rrafle  dnee  graesem  Staate 
erediapfett  wflrdel  Hleranf  iet  in  erwie^rn:  Die  Anlegvag 
9mä  Anslürtining  eolelifr  Werke  geschah  nicht  anf  Steato* 
kosten  und  noch  weniger  auf  Unkosten  eines  einzelnen 
Ortes,  sondern  durch  die  Hände  der  unterjochten  Provinzia- 
len  und  durch  viele  Tausende  ran  Seldalea,  wdche  wa^ 
leni  den  Friedens  beiehalligt  werden  «nsetea*  Nnr  ma 
dlciCHi  Oealehtepnnkte  laset  sich  das  Bntetehen  diesen  nni 
anderer  rümisclien  Bauwerke,  bei  welchen  Anlegung  und 
Bestimninng  in  keinem  Verhaitniss  au  stehen  scheinen ,  er« 
klaren. 

Ute  ianart  dieeea  Kanals  ist  eben  ao  achdo  «ad  gcachaMck* 
Tally  ala  sie  einen  hohen  Ch'ad  Ton  Daner  nnd  Festigkeit 

besitzt,  wovon  die  lange  Erhaltung  den  besten  Beweis 
liefert.  Seine  Ansftlhrun^'  gehört  in  die  blohendste  Periode 
der  römischen  Baukunst,  nnd  ist  höchst  wahrscheinlich  nach 
der  firhehnng  yon  Ci^ln  au  einer  Kalonialatadt  in  die  6Qger 
Jahre  nach  Christas  an  seinen.  In  dieser  Zeit  gah  der 
Kaiser  Claudius  die  Eroberungen  in  Deutsehland  auf,  und 
zog  die  Le^NoiH'ii  auf  das  linke  Rheinufer  zurück  ,  wodurch 
eine  längere  Waffenruhe  am  Rheine  herbeigeführt  wurde. 
Dass  es  rnnische  Steatsmazime  war,  die  Jjegionssoldnten  in 
Friedensseifen  nnanlhörlich  an  heschifligen ,  um  sie  vor 


Digitized  by 


6i 


MU5;siggang  und  Unordoungen  zu  bewalireii,  uud  iiire  physi- 
schen Kralle  ftir  folgende  Kriege  tu  sUblen,  ist  in  der 
Siaicituig  SU  den  rOniscbea  Mililainhruicii  gesagt  werde«. 
Aveb  erwihnt  TaeNiis  aehrere  grosse  Bauwerke,  die  am 
Miein  and  fo  OeWeM  !•  4tn  EeHea  iw  Uie  tmfer  Claa- 
dius  und  Nero  durch  die  Le§;ioi)eti  theils  angefaugen  ,  theils 
rollendet  wurden.  So  liess  der  komoiandirende  General  am 
Mieierrhf In ,  Corbule,  als  er  im  Jahre  47  aaf  fielefal  von 
Claadias  die  Leg ioaen  aus  Dcalscblan^  aaraekgeiagcii  balle, 
mm  diesdbett  mt  besebafttgea»  die  88  ravisebe  MUHen  (aber 
gtegraphlecbe  Meilen)  laage  Feesa  Cofbaioals»  dai 
jetzige  Fluil  oder  Maaslandssluys  zwischen  Leyden  und 
Sluys,  graben,  um  durrh  diese  Verbind  im  zwiiichea  der 
Maas  und  dem  damaligen  Hauptarme  des  Eticias  die  gefabr- 
liche  Sdiiffabrt  dareh  die  Nardsee  sa  TeracMea  oad  aai 
die  Ueberscbwcnnaagf K  aai  Mederrbeia  aa  fefaHadera^  Sela 
Waebfblger  Faalllaas  P6mpejus  valleadete  dareh  die  Haada 
der  Soldaten  bald  nachher  den  63  Jahre  frtther  von  Drusns 
angefan^'Piicu  Riieinifeich ,  um  dat»  gallische  Ufer  gegen  die 
Ueberschwemmungen  dieses  Stromes  au  sichern ;  und  zu 
gleicher  Zeit  liess  der  kommaaiKreode  deaeral  am  Oberrlieiu, 
L«  Vetas,  darcb  die  Legionen  voa  Obergeriaaaiea  elaea  Ka- 
aal  aaftingen,  det  die  Saaae  mit  der  Haael  vereiaSgmi  sattte^ 
aai  dareh  diese  VerUadung  mittelst  der  Rbaae  aad  Saaae 
einerseits  ,  der  Mosel  und  des  Rheins  anderer  Seits  eine 
Scbiilfahrt  aus  dem  mittel läudisclien  Meere  iu  die  Nordsee 
an  bewiriten.  jUetalerer  Kanal  Itam  jedoch  wegen  der 
Wersacbt  des  Legalea  vaa  Belgiea  aicbt  aa  Staade.  Tad- 
tas  warte  ia  gleieber  Art  dea  Aqaadakts  aacb  Caln  ge« 
lacht  haben,  wenn  die  Bestimmung  dieses  Baawerkes  fllr 
grossere  Staatszwecke  und  niciit  bloss  loiiai  gewesen  wäre« 


Digitized  by  Google 


62 


5.   M  il  ilairs  t  ra  sse  von  Trier  über  Fohren,  Esch, 
Olkenbach,  Uoutiieiiu,  Driescb,  Maien  nach 

Andernacb. 

Dkae  w«f«i  ilirtr  Ricbtosf  m  fatentMUite  Straase,  ih 

von  Ehrang  bis  jenseits  kaiMcrbesch  norh  durchaus  sichtbar 
und  zum  Theii  wohl  erhalten  ist ,  ÜDdet  sieb  weder  im  Iti- 
nerar  noeb  auf  der  Peulinf  ersehen  Tafiel,  «od  iai  mtek  b 
nctterai  Nachricblaa  nürgeMk  bemerkt 

Sie  iaI  von  der  Moaelbracke  bei  Trier  in  der  Riebtvig 
der  gegenwärtigen  Chaussee  über  Biewer  f^egaagt^u.  Wo 
diese  sich  liuks  nach  Ehrang  wendet,  ging  die  Rttmerstrasse 
^ade  ans  ,  und  führte  unterhalb  Ebranf  Aber  die  KyiL 
Am  Uakim  Ufer  dicaea  Piiuica  wird  aie  naiat  aiclubir, 
MH  hier  swiadien  einer  rUmiscfaeD  Cirabatillo  durch  «nd 
schneidet  bei  der  Milo-Kapelle  die  Chaussee.  Oberhalb  der 
Ouirit  hat  sie  über  den  Bach  und  von  da  in  der  Rich<uu|r 
der  Chaussee  bia  auf  die  Höhe  geführt,  wo  sie  iinica  van 
dioflor  abgellt ,  und  aieh  auf  der  ü»he  dea  Müowaldea  fnri 
md  nach  Fvbren  berabsiebt.  Von  diaae«  Orte  Maat  ai» 
den  tiefen  Einschnitt,  der  nach  Hetzerath  herabgeht,  rechts, 
schneidet  nördlich  von  diesem  Orte  die  Chaussee ,  fuhrt  auf 
dem  flachen  Rücken  fort  und  über  einen  kleinen  Bach  nach 
der  gegoawanig  seralörteii  uralten  ftrttcke  fibar  dk»  Salai 
oberhalb  fisch.  Von  dieser  RrUcke  geht  aie  unter  de«  Bin- 
men  der  Ben  geler  Strasse*^),  ohne  einen  Ort  eu  he- 
rüliren,  die  Höhe  hinauf,  auf  derselben  westlich  und  nonl. 
östlich  von  Polhach  fort,  längs  des  Uaardtwäldchens,  und 
führte,  aa  dar  QordwesUicben  Abdachung  dea  StUEelbarf aa,  M> 
licii  von  Haardt  and  Altrich»  oberhalb  Platten  auf.  der  jetst 
ebenfalls  yerscbwundenen  Pfeff^erbracke  aber  die  Lieser,  und 
zwischeu  Wingeror  und  Wahlholz  in  gerader  Richtuug  nach 

C2)  Von  otnoin  Dorfe  in  der  Nähe  NAmen«  Beogel  am  Alfbaeh«. 


Digitized  by 


68 


Olkenbach.  Von  liier  zieht  nie  sich,  nur  uocii  weui^  sichtbar, 
an  dem  linken  Thalrande  d«s  Alfbaches  aufwärts ;  erscheint 
ftif  der  BAbe  noeh  v«llfcMMieii  erhalteo,  liMt  Wispelt  liakf 
«Ml  gtkt  BMk  HmitbciB.  V«i  BMlheitt  ir««det  iie  lick 
aadi  de»  iletlktle,  w»  ihr»  Spure»  to  ic»  Mden  sldiM 
Thahandcrii  virnchKunden  sind.  Auf  der  Höhe  des  linken 
erscheint  sie  wieder  ,  führt  bei  rinrm  hobrn  Grabhägel  in 
des.  Weil  van  LiilsieratJi  nach  kenfu.s,  und  ohne  iu  die  Senkung^ 
hiMkMeckc«,  in  weklMr  UlUerath  gelugen  iat,  »of  d«r 
n*e  fMTt  «teb  Drtcsdl  Md  in  die  Chawede.  INcee  iet  Mf 
te  flUbe  «af  die  Bttaentmee  erbtnl  worden  mä  die  ftid^ 
iMf  der  iHstem  wird  n«r  eeeh  dareii  GrabMfd  beaeielK 
aet,  dit  hielt  nördlich  iHngs  der  Chaussee  hefinden.  Auf  der 
Hftbe  des  rechten  Thaiiandes  des  Marlius-  oder  Marterthales 
erscheint  die  Röuierstrasse  wieder  links  von  der  Cliaus^ee, 
«ad  Miiiiai  attrdlklier  ala  dieee  iber  dieses  Thal  geMrt 
«■  baben.  Var  KaMersescIi  gebt  die  iUiasnlrasae  lialis 
van  «er  Ghaaiste  ab,  ftthrt  darch  dea  Wald  vaUkaauaea 
gut  erhalten  ,  und  auf  der  Hohe  fort  an  Lehnholz  vorbei  iu 
der  Richtung  gegen  i>lai(  n'^^),  wo  sidi  auf  der  linken  Seite 
der  Nette  die  Spuren  eines  r()iiii^rlien  Ktabitsseinents  vor- 
iadeu.  Von  Lebabala  an  bat  der  Ver£.  die  Richtuag  4icser 
Strasse  rerlorea.  Sie  ist  jedaeb  hOcbst  wabrscbeialieb  nach 
Andernach  gegangen. 

Die  Richtung  dieser  Strasse  ist  die  glücklichste,  welche 
man  einer  Ueersfrasse  in  «iiescr  von  vieien  tiefen  Thäleni 
durciischnittenen  Gegend  geben  konnte.  Sie  vermeidet  von 
Trier  bis  Olkenbach  alle  die  liefen  Tbaler,  durch  welche 
üa^^ussde  Uber  flMnredt  and  WUUidi  gefllbrt  ist,  and 
•elbat  das  Avfsteigen  derselben  an  der  linken  Seite  des  Alf- 
bachfs  gesebieht  an  einer  sieb  weit  verflachenden  nnd  nicht 
stellen  Uöiic. 

6^  Vgl.  Jahrb.  U.  JkXL  8.  188  IT. 


L/iyiii^ed  by  Google 


64 


Seit  en  Strassen  von  Nro.  5.  a)  Eine  hal^  Stunde 
Mriltelliclt  von  fiicli  §tki  eine  Seitenstrasse  ?od  Nro.  6 
ab,  and  lllbrt  noch  i icbtbar  aber  Polbaeh ,  Claaaen ,  aaf  4io 
flabe  des  «teilen  linkea  Tbalraadea  der  Motel  oberhalb 

Ferre«.  In  diesem  Orte  hat  sich  die  Sage  erhalten,  dass  io 
alten  Zeiten  hier  eine  grosse  Strasse  über  die  Mosel  geführt, 
wovon  der  Ort  seinen  Namen  erhalten  habe.  Es  finden  sieb 
aach  wirklicb  aoeb  bei  Ferres  ia  der  liakea  Tbalwand  der 
Moeel  die  Sparea  eiaer  ia  die  Pelaea  gebrocbeaea  Sliaaee^ 
Diese  Römerslrasse ,  die  hier  über  die  Mose!  führte,  kam 
theils  von  Neumagen  ,  (heils  war  es  die  Fortselaung  der- 
jeaigea,  die  vom  stumpfen  Thurme  herabkam. 

b)  Biae  «weite  Seiteaftraase  gebt  voa  Nro.  6  bei  Hoat- 
beiai  aardlicb  ab ,  aad  fahrt  aaf  der  Habe  aarfiacbcn  den 
Oes*  und  Alfthale  nach  Strotzbüsch,  wo  sie  verschwindet. 

Einzelne  Spuren  einer  Römersfrasse  hat  der  Verf.  bei 
Mrhren,  bei  Daun^  bei  Pdia  (bei  allen  diesen  Orten  finden 
aieh  Ueberreste  rttaiiseber  Anweaeaheit)  aafgeAiadea*  Wahf^ 
ieheialleh  «lad  diese  weaigea  Reste  die  Portaelaaag  jener 
Strasse,  welche  nach  der  Strasse  von  Trier  nach  Ctfln  ge- 
führt zu  haben  scheint 

Aaf  der  UOhe  nördlich  von  Alflen  finden  sich  die  Sparea 


64)  Anfänglich  hielt  Her  Verf.  den  in  der  Elfel  unter  dem  Nftmen 
„der  Kolileiibtrasäe  ,  WeinstrAsse ,  Grflnstraäbe"  l)ekannten  und 
vielfach  benutzten  Wog,  welclier  von  Mehren  auf  der  Wasser« 
scheide,  und  ohne  ein  Thal  von  Bedeutung  zu  passiren,  an 
den  ]idoli8ten  Basaltkegein  der  Eifel  (dem  Hoohkelberg,  der 
Narbarg,  der  Hohaoht  and  dem  Kaltenborn)  Torbei  nach  dtm 
Rbein-  nnd  Abrtbale  bei  Sinzig  führt,  für  die  Fortsetzung  oM» 
ger  R3meraira»»e.  Nähere  Uatertnohutigen  haben  jedoeh  er- 
geben, dasi  jener  keine  RömerstraHe,  sondern  ein  naMrliehir 
angebauter  Weg  Ut,  der,  weil  er  dnrchgSngtg  auf  Feligrund 
und  «nf  der  H5he  forülufty  tu  jeder  JahreKetti  «usgenommea 
hei  hokem  Sebneei  paaaiit  werden  kann. 


Digitized  by  Google 


* 


65 

eines  rftmischen  Etablissements  ,  wo  4>fter^'r  Alferthümer  p^c- 
fuodeii  uuiiliii  bind.  Oestlich  von  dieser  iSiUlle,  ia  4eiu 
TMt  ies  Akirbaches,  ist  noch  rimiftckes  Gemiiwr  tn^  -vlde 
Ueberrcsle  mmselieii  BtrghwoM  auf  JSHIkm  üd  vor- 
handcB,  .uad  auf  4er  lialicn  MiU  ditta»  ii4ief  ^  '  ta 
flohpochtefer  Walde ,  hat  man  im  MiW  ffm  lei  den 
Kelflchhofe  mehrere  rdaiiscbe  lAecbrifteu  und  viele  MüMaeu 
gefunden. 

I>a«g  die  Römer  das  jetzige  Bad  Bertrich  ^)  m  Oealbale 
hauaten  mid  beaulaleu,  geht  aua  Uebeiteateii  in«  rianiichea 
Bidern,  ata  vleleu  HfliMen  uud  DeukMUan  lMff««K».die 
man  datelhst  g^efaadea  hat  *  • 

Bei  Pommern  und  Garden  an  der  Moeel  sind  h'Aufi^  Mün- 
aen  und  andere  römische  AlUrUiümer  gefundfii  worden. 
Der  Name  Pommern  scheint  romischen  Ursprungs  au  sein 
(PoiMriuai) ;  denn  noch  jetat  wirf  hier  daa  heate  Obet  au  der 
Masel  gesogen.  ^ 

^uf  den  Unken  Thalrande  der  Mosel,  vnlerhalh  Pommern, 
auf  dem  Marberge  (Narsberge)^*)  befindet  sich  viel  römisches 
Gemäuer,  Fussböden  von  IVlosaik  etc.  ctc- ,  iMjri  hüufijs^  sind 
hier  Ziegel  mit  Legiousstempeln  ausgeg;raben  worden,  ao 
•  daw  au  dicaom  Puakte  fine  Mifitairstaiion  der  Römer  gc* 
weeen  lu  sein  scheint,  welche  wahraeheinlich  mit  einem  ro- 
nioeheu  Uebergangapunkte  über  die  Mosel  bei  Pommern  io 
Verbindung  stand. 

6«  Romerstrasse  am  linken  Rheiuufer  abwärts 

V  •  n  der  Mündung  der  Mosel  bis  N  i  m  w  e  g  e  n. 

Meie  StfBise  ist  auf  der  Peutiogeraehen  Tafel,  die  hier 
Mib  ijiukos  Uhlt,  faigswlmnaaswu  feracMiweC: 

65)  Vgl.  Jahrl..  H.  XXVIII.  S.  108. 

66}  Ist  wohl  richtiger  von  Maar,  lacus  ,  Tulkanfsoher  Bergseo,  ab- 
ztdeiten ,  wie  der  Name  des  Dorfes  Bisohofunar,  laous  epiaco* 
p«Usi  In  der  SIM.  P. 

5 


Digitized  by  Google 


68 


von  Coiifiiieii(e§(€obl6u) 
nach  AuluuDacimi  (An- 

lierMrii)  VII"  (witkL  iMinrMiiii  8  Levk/tv) 

▼OB  AatuMm  aadi  Ri« 

fomagum  (ll«nagctt)  Villi      «  »       6%  • 

VM  RigoaMguB  nach 

Bonna  (B<inii)  VlU       «  »  8-% 

von  Bon  na  uacb  Agrip- 

rlia(€«iii)  XI        «         »      Ii  » 

▼Ml  AgrippNifi  nadl 
NovesiuiD  (Xeusf)      XVI       n  ,i        l€  « 

von  Novesiuin  nach  As- 

aburgkM  (Atbtrg)   XIUI       »  »       14  » 

von  Afldbvrgiufli  naeh 

Velera  (Fürsteuberg 

bei  Birten)  Xlll        ,  »       IS  » 

v»n  Velera  ntdi  Co* 

IoDiaTrajona(XaBten)XL  (diese  Zahl  ist  ein  SchreibreMer 

i»olI  heiaseii  1  Lenke) 

?on  CoIoniaTrajana 
nach  Burginacium 

(anf  dem  Born)    V  (wirkliche  Entfernung  6 

von  Burgioarium 
nach  Arenaciufli 

(Qnalbnrg)         VI        ,  i.  6  ^ 

▼00  ArenaeioBi  nach 

Noviomaguin 

(Nimwegen)         X  «  ,  10%  > 


In  den  Ulnerar  ita  AbComb  lai  dieie  Mraoio  mehMl 

angegeben,  und  es  iai  dabei  an  brnierkeB,  dasa  das  N.  P« 

(fflille  passus ,  iti  der  Mehrzahl  miliia  passuura),  welches 
sonst  rümischc  Millien  bedeutet,  hier  für  gallische  Leuken 
an  lesen  ist.   Die  eine  Strasse  geht  von  Leyden  (Lngda* 


Digitized  by  Google 


67 


nnm)  den  Rhein  aufwärts  bis  Strasburg,  (lie  zweite^')  ist 
die  Foris;efziiag  einer  grössern  Strassen! inie ,  welche  von 
Senlin  (T«anio«iii)  Ober  Sirasbarg  wd  de«  Rhein  abwarti 
Dach  itu  Standquartieren  der  30.  Legion  (Celonia  Trajana) 
iDhrfle. 

Von  Cobhüi  bis  Cöln  ist  die  ROmeritrasse  durch  Aiilf*. 
gung  iUr  ^effcuwÄrti^en  Chaussee  fast  j^ftnzlicli  verschwnn^ 
den.  Krst  nördlich  von  Cöln ,  wo  die  Ctiaussee  noch  nicht 
gebaut  ist,  offer  wo  nuin  ihr  eine  von  der  RöoieriBtraaae  ver- 
schiedeoe  Richtung  gegeben  hal|  kommt  letatere  auf  längeren 
Strecken  wieder  anm  Vorschein. 

Von  Cöln  abwirfe  hat  der  Rbefniauf  vielfaeh  eine  andere 
Ricliliiu|(  genommen,  als  er  zur  Zeit  der  Römer  hatte '^'^). 
Orte  ,  Hie  iu  römisrkrn  Nncli richten  als  diclil  an  dem  Rheine 
geicgen  angeführt  werden,  liegen  gegenwärtig  von  diesem 
Bframe  entfernt,  und  Bnmgwn  (das  Jelnige  Sehloaa  Bllrgel) 
fit  seit  der  Rdaeraeit  In  Folge  des  manderten  Rhdnlaufes 
?on  dem  linken  änf  das  rechte  Ufer  rerselst  worden.  Da 
jedoch  die  alten  Strombetten  des  Rheins  noch  fast  durch- 
gaumig  sichtbar  sind,  so  lAs^t  sich  aucti  hier  die  Wahrheit 
ohn^  nnsichere  Hypothesen  Ausmitteln» 

&  sind  der  l^ankte  am  Rheins  so  viele,  weMe  durch 
die  Allerthtmcr,  die  bei  Ihnen  getanden  werden,  die  An- 
üresenheil  der  RiNner  Ferrathen,  dass  der  Verf.  der 
Rflrae  halber  genöthigt  sieht,  bei  Verfolgung  der  rami- 
schen Rheinstrasse  nur  dirj eiligen  anzuführen,  welche  ia 
den  römischen  Nachrichtea  als  befestigte  GrenzplHtze  und 
als  Militairstationen  gegen  Germanien  genannt  werden* 
IKo  Rhenstraass,  von  welcbsi  hisr  kalno  Sfnr  mehr  vor- 

67)  Tgl.  Jabrb.  H.  I.  S.  118  ü.  und  H.  XX.  S.  5. 

VgL  ebend.  H.  V.  u.  VI.  8.  238  u.  204.  ff.  Ö.  Dr.  A.  He  in 's 
Abb.  Haus  Bürgel,  das  römische  Burungam  aaoli  Lage^  Namen 
snd  AltorihOmam.  Cc«f»ld>  1855.  8. 


Digitized  by  Google 


68 


Aaderaftch  (AntttOMcmn ,  Aotonacva  uad  Anteona- 
cttm)^)  eiaer  «ler  bcfcsÜfCfa  Greasplätae  il«r  Horner  an 

Rheine,  und  nach  der  Nofitia  imperii  die  letzte  Militairstatioa 
(wenigstens  in  späterer  Zeit)  von  Obergermaoien  ^^).  Aus- 

69)  Vgl.  ebend.  H.  VIT.  (Anhang  8.  116  und  117.  knm.  60.) 

70)  Iq  des  Verf.  Lokaluntcrsaohangeii  über  den  Pfaiilgraben  etc. 
eto.,  welche  in  dorn  6.  Bande  der  Nauseauiächen  Annaien  (und 
in  eJnerii  1  esoadern  Ab<lrucke  !*ci  K.  Voigtlander  in  Kreuznach) 
ersciüenen  sind,  sagt  derselbe  (S.  176  ff.  und  S.  72  ü.):  In 
der  Rheinebene  ist  er  (der  Tfahlgrabeu)  durch  die  Kultur 
serBtört,  und  nichts  mehr  von  ihm  sichtbar;  jedoch  must  er 
auf  der  Südseite  des  Baalbaohes  fortg^asgen  sein,  und  an 
dar  Mündang  deMetbea  ninen  Anselilau  an  den  Rheia  gefua- 
dea  Jiabaa.  Oiaia  lag  IMUier  der  dea  Pfl^etbaehaa  (Yiaic#> 
1»aahei)»  irälaba  aleb  uateahalb  der  Bing  Rbelaaok  baittdi^  gagMi- 
Qber,  aber  duieli  die  I7ebarainkiiiia  der  Oenaindeii  fibalabrol 
und  HSnningea  Ist  in  neuerer  Zeit  da»  Bett  des  Baalbaebee  in 
der  Rheinebene  rerlegt  und  bis  nake  an  letatem  Ort  geführt 
worden.  Bieeer  aatehnliehe  Yinxtbaoh  f  Toa  den  Anwobaem 
wie  Flettfebaöh  ausgesprochen»  blld^  bfa  aar  Beiltanahnia 
dei  Unken  Hheinufen  duroh  die  Franzosen  die  Oienaa  x wi- 
schen den  BrsdISoeMtt  08tn  und  Trier.  Die  Jetal  Ifter  ihn 
führende  Brücke  der  Rheinstrasse  ist  1810  durch  den  gegen, 
wärtig  in  llorchheim  bei  Coblenz  lebenden  BaumeUtor 
Suder  erbaut  worden.  Bei  dieser  Qelegeahelt  hut  man  mckreie 
l'  Uhd  tief  unter  der  jetzigen  Bodenfläohe  in  den  zu  beiden  Sei» 
ten  liegen«]  en  Weingärten  nicht  nur  Substniktionen  alter  Mauern, 
Münzen  etc.  etc.  gefunden,  sondern  auch  zwei  YotiTsteinei 
durch  deren  örtliche  Auftindung  es  wohl  kaum  zu  bezweifeln 
sein  dürfte;  dass  dieser  Bach  die  Grenze  swiechen  Ober-  und 
Mieder- Germanien  bestimmte.  Beide  Steine ,  welche  Ton  Mie- 
dermendiger  oder  Beller  Lara  sdiSn  ge«rbettrt  eindy  nad  daä 
Sehziftsfigen  nach  in  da«  2,  Jahrhundert  gehören»  betenden  ■loh 
1884  in  der  Samnlung  Ten  Alterthümem  des  Qrafsn  Benesse- 
Breitenbaoh  au  Cobleasy  wo  der  Verf.  die  Inschriften  kopirt 
hat.  Nro.  I.^  der  ron  oben  naeh  unten  gesprungen  ist»  olne 
dasa  dadurch  die  Inselirilt  wesentlich  gelitten  hat  i  Ist  oberhalb 


Digitized  by  Google 


dM  BMhes  (gogan  AadmiMob) ,  Nrü.  II.  ab«r»  dar  hier  «ich- 
flgilft  und  d*b«l  ^wllkommeB  «nrhftltMi»  mmiittolliAc  m  MfaMm 
aSrdllohMi  UfWi  wo  dl«  BrOolM  tMhA,  »«ffefimdeB  worden. 

BeknaAeh  hallo  dio  S,  Logion  im  8.  «ad  8.  JohrliaBdorl 
Ihr  BtoDdquartlav  ia  Blnobarf ,  aad  Uomunoalo  von  Ihr  fiaden 
rieh  la  groMer  Awahl  ia  Ohorgnoalea  and  Ia  dorn  Mai. 
aataalMido  aof  dorn  loohtoa  Bhdaafw;  dogogoa  hatto  die  80. 
Legton  Ihr  atoad^aartter  Ia  Geloal«  Trajaaa  oder  Oailra  Ulpia 
bei  Konten ,  nad  die  ^riol»  toa  Ihr  atifg«! oadonoa  Hoamnoato 
bezeugen ,  doM  AblheHuagoa  Toa  Ihr  durah  gaas  Nbdorgor- 
monlen  Aofgestellt  waren. 


ETGENIO'LOCI* 

IVNONIREGINAE- 
TERTINIVS 

SEYERVS 


Nro.  L 
lo«i  opiliBO  naxino  ot 
Qoalo  loet'Ioaonl  Eegi 
aao  Tertfatiu  Sororus 
mflee  laglonlt  oetayoe 
Au^astao  boaoflMoriu.s 


MIL  •  LEG  •  vnl  •  AVG '  Con«ulif  ox  Toto  poauit 
B  •  F  •  COS  •  EX  •  VOTO  *  votum  »olvena  laetus 
P'Vfc>L  L*M'  lubeos  merito. 


Dom  hSeheten»  ralohüg- 

Btcii  Jupiter  und  dem 
Öchutzgelste  diese»  Orts 
unii'der  Uerraoherin  Ju- 
no Betet  naoh  einem  Oo- 
Ifibdo,  dieses  Gelübde 
frenrii^pn  Herzens  er- 
f  üiicndy  diaaes  Deakmal 
TeittnloeSeToraty  Sei- 
dat  der  8.  (AugUBtU 
echon^  Legton  und  Ge- 
freiter des  ConsuU. 


MHIBVfl'BT* 

€HBinO-LOCI* 
ET*I*0'M*HILrr' 
LEOXXX'T-V- 
tt*MA68UQNI 
TS'SPCVNDTB 
BT-P'AVRBLiVS 
DOSSO\ 
V*S'L'M* 


Hro.  n. 

FIntbat  Ol  Qenlo  loel  Don  OronatgotthaUaa 

Ol  to^  opttmo  maximo  aad  dorn  Sehutagoiito 

taflttai  logtoalt  tdootl«  dlMes  Orte  aad  dorn 

maoUl^ao  tlotrtobM.  hVöhstoa,  michligeloii 

MaMlaeniae  Seeaadne  Japltor  (weihen  dlosoi 

ot  P.  Aorelios  Dono  Daakma])!  ihr  OolBbdo 

Totum  tolvoruat  laben-  mitProadonUftondy  die 


tot  mottto. 


Zu  diesen  beMen  Inschriftstelnon  hat 
berg  folgende  Beuierkungen  gemacht: 


Sotdatoa  dor  drelavlg. 
eton  ffogrdohon  alpl- 
■ohea  Lo^obM  .  Hatstg 
nioB  Sekaadns  und  F. 
AareHvi  Domo. 

Herr  Oberlehrer  Freuden- 


Digiiizeu  by  <jOOgle 


70 


d  I.  Di«  IttMkiirt.Kr.  I.  irlrd  hier  sUn  dntomnml«  ywSffeDtlfolit 
Si«  isl  fOB  Vltktigkeitt  dft  wfr  alif  derselben  einen  benefioiarius 
coDSults  (Gefreften)  von  der  8.  Legion  kennen  lernen,  von  wel- 
cher ausser  mit  Stempeln  Terschenen  Ziügein  am  ^iederrhein 
iiöchet  selten  Inschriftuteme  gefunden  worden  sind. 

d  XI*   Die  II-  Inschrift:  Finibus  et  gento  loel  n.  s.  w.  Ut  b^ratts 
von   Frofestor  Fiedler    In  den    ^Neuen  MitlhdluigeB  de» 
thliriiqr.  siahi.  Alterthmns.Tor.  1.  8»  SO,  und  nMh  fhm  ron 
6t«lii«r  Cod.  inser.  rom.  d«iniT).  tt  rhen.  I.  Uro*  976  bekannt 
geinaobt  mit  der  Angabe  def  Fundorts  Fondch.   fitäner  be» 
siebt  das  erite  Wort  FInes  alt  Orensgottbelti  auf  die  Qrense 
der  OriAgemarkung*  wo  dieser  Altar  errlebtet  worden  Ist  Da 
siob  Indessen  die  beiden  VotiTstefne  ku  beid»  ISeiten  einet 
Baokee  >  woleber  bis  In  die  jüngste   Zelt  als  Grenseebelde 
sweiop  DMtaeeen  diente,  Torgeftinden  babdn,  so  bin  ich  geneigt^ 
der  Ansicht  des  Herrn  ObersfUeutenants  Sohnldt  b^upfliehten» 
daie  hier  die  Orenae  von  Germania  superior  und  inferior  war, 
weiche  von  keinem  alten  Schriftsteller,  mit  Ausnahme  dea  Fto- 
lemaeuS;  der  den  fäthseihaflen  Fluss  Obringa  nennt,  genauer 
angegeben  worden.    Der  Gegenstand  ist  jedenfalls  einer  niihern 
Untersuchung  würdig.  Einen  genaueren,  mit  weitem  Gründen  unter- 
stützten Nachweis  von  der  Wahrscheinlichkeit  der  Sclunitit  uchen 
Hypothese  habe  ich  im  XXIX. u.  XXX.  H.  unserer  Jahrbb.  S.  84  ff., 
zu  liefern  versucht.  Zugleich  bin  kh  jetzt  im  ätanU«  über  das 
Schicksal  der  in  den  40er  Jabren  Ift  Antwerpen  Sffentlieh  vor- 
steigerten In^chriftsteine  Näheres  ansugeben :  Nto*  1  bandet  sich 
nemlioh  in  dem  Musue  prdvincfal  do  Li6ge;  vergL  Bullet,  de 
rinstitut  arob^l.  Li^ois.   T.  III.  Uv.  4  (Liege  1860),  we|ehM 
einen  beselireibenden  Katalog  des  dortigen  FroT«  Moseome  ent» 
bSlt  und  unsere  Insohilft  unter  Nio.  8  aufführt  Ueberdeii  wfohti- 
gen  Stein  Nro.  II  Finibus  ete.  theilt  Herr  Dr.  I«eemanSf  Direetor 
des  ReiehsDittseams  in  Leyden  in  einem  an  unsem  red.  Sekr. 
Prol.  .ana*m  Weerth  geriohteten  Briefe  mit:  ^Auf  einem  sehr 
kqreen  Besuebe  in  Brüssel  am  Ende  Oct.  1860  habe  lob  die 
sehr  gut  erhaltene  und  siemlich  deuilleh  leserliche,  Inschrift 
angetroffen  im  Mus6e  Royale  des  armoires  d*anti^uites  et  dXth- 
nologle.  Fr. 


Digitized  by  Google 


n 


ser  den   Gewölben     ,  worauf  das   Ratlihaiii»  erbaut  ist, 
ImH        Ort  oberirdisch  keine  Ueberreste  von  ileii 
wnßu  Belir,  Umumfß  4er  sltiiii  Burc»  4i«  m  4er 

Amew  Mcli  GeMm  miea»  wie  4er  habe  Tbum  tm 
triMWdmm  Awgauge  Mdi  JUmagen,  ais4  nicht  riUniicb, 
wofür  sie  oft  gehalten  werden,  soadeni  im  12.  Jahrbuudert 
^Ofli  Erzbischof  Frifdrkb  vuri  Cftln  erbaut.  Der  jezlige 
,||rt  liegt  auf  den  Schutte  der  xeratörten  Hömerfeste  und 
«Mh  in  iimm  Jahie  iimS)  atiese  aiaii  an  mei  SteUca 
Mm  Qitßhn  «iaM  Bnumene  «^4  «bca  Kellen,  16'  u^ter 
4er  jettfifta  OMbcbe,  »nf  4ie  idoiMieStraiieDyflaeter^*), 
fKolehea  beweieet ,  daaa  aich  auch  das  Abeiabett^')  in  dieser 
Ciegend  sehr  erhiiht  t laben  muas. 

liuiertiaU)  Andernach  finden  sich  noch  einige  Ueberreate 
raa  4er  Ettnierstraaeei  welche  hier  westlich  Foa  der  Chausa^ 
Mar  lfaMa4y  Utfirt«.    ia  Nie4erbffciaig;  «n4  auf  4er  Borg 
MMmk  «M  «Her  .rtaiMiw   AlterUittaer^V  geAiB4eii 
vaiiea.  ePrifjaichaa  eia4  Ter  9  Jahre a  um  Ba4elberge  bei 
m  Franken  viele  interessante  Dinge  aiisi^rrrrabeu  worden.  Auf« 
faltend  ist  es,  dass  sich  iu  deiu,  an  der  ^Tflndung  den  Aar- 
Thaies  iAtacafiaaiit  geiegeoeu  Sinaig,  ciaeai  aehr  altea,  .aber 
4nm  tiaiipabaa^gchriftiltHera  .akhl  geaaaaleii  Orte,  aa  wenig 
.Uihwputi  jfan  -ier JUwaawtflail      Rtaer  varin4en«  Dcata 


71)  Vgl.  Jahrb.  H.  XVIIf.  8.  217.  ff.  und  U.  XXIir.  S.  \m. 

.72)  Ini  M'irz  1Ö6C>  cnhlcclkte  man  beim  Viau  eines  IIhuöcs  vor  lern 
Kölnerthoro,  8'  unter  <ier  Oberfläche,  eine  alte  festgebaute  Heer- 
strAsae.  Dieselbe  besteht  aus  einer  I'acklaeo  und  Kiesilccko 
Ton  2'  Duro.hnieäser.  Eine  römi-'f'be  Mütizc  wurde  auf  der 
Strasse  gefunden  Dio  Breite  der  Strasse  beträgt  24';  an  bei- 
den Seiten  aind  PLuten  ron  Thonsolüefisr  al«  FaMwege  anga* 
legt.    fCobl.  Ztg.  Y.  J.  18r,0,  Nro.  80). 

73)  Vgl.  Jahrb.  H.  XVU.  S.  15G.  ff. 

74)  Vgl.  ebend.  K.  VIT.  8.  M  lud  U,  oad  U.  XXVI.  g.  154. 


72 

mehr  ist  jedenelt  in  uni  bei 

Benagen  (Ilifmnegns)  geftnloi  woricn.  Dieser  be- 
festigte rtnisehe  Gtensplatn  lag  an       -Otelle,  wo  tor 

jetzige  Ort  liegt ;  es  hat  sich  von  den  Riemern  jedücli  hier 
'  oberirdisch  nichts  als  (  in  Stttck  Mauer  neben  der  Kirche 
erhalten.  Als  in  den  eoger  Jahren  des  Torigoi  Jabriwndertn 
ler  Enrlttrst  wvu  <der  Pftd«,  Carl  Theodor,  den  ernten  €Mni^ 
m  der  jetzigen  Cbansa^  von  Remagm  abnurts  legen  liesn, 
fand  man  ausser  vielen  römischen  Alterthtlmern ,  (wovon 
gegenwärtig  noch  mehrere  Steine  mit  Inschriften  unterhalb 
des  Apollinarisberges ''^)  in  die  i^^elsen  eingemauert  sind),  die 
hier  Tetsehiittete  AiHneislrasse  nnd  >hiett  niHensteitt  von 
den  Kaisehi  M.  Anrelius  nnd  L.  Veras  von  Jahre  168,  wel« 
eher  die  Entfernong  bis  Cöln  ganz  richtig  au  30  römischen 
Minien  angfibf. 

In  Oberwinler  sind  häufig  römische  Votivsteine,  Münzen 
ete.  ete.,  gefunden  worden.  Diesen  Ort  jedoch  fir  das  Win- 
terlager der  1.  Legfon,  welebes  Tadtns  «rwihnt,  annnnehmeily 

dafür  fehlen  alle  weiteren  Beweise. 

Bonn  (Bonna,  Castra  Bonticnsia)  eine  von  Drusus  ^o^eii 
18  vor  Chr.  erbaute  Festung,  frülHT  das  Standquartier  der 
1.  nnd  sptter  der  81«  Leglod.  Bonii  gegenttbei^  an  ^er 
Sieg  wolfDten'  danals  die  Biganibeni"öder  Sytanbem  (Sieg. 
anwobner),  eins  der  nächtigsten  und  kriegerischsten  VMker 
Deutsehlands,  welches  die  Fortschritte  der  Römer  iiiDriMsrlu 
land  lange  aufhielt,  bis  es  von  Tiberius  besiegt,  zum  Theil 
unter  dem  Namen  der  Gugemer  xwischen  den  Rhein  un4 
die  Maas  In  die  Niederungen  auf  beiden  Seiten  der  NIera 
verpflanzt  wurde.  Gegen  dieses  streitbare  und  gegen  die 
ROmer  besonders  feindlich  gesinnte  Volk  scheint  Drusus 
diese  Festung  ursprünglich  angelegt  zu  haben.  Bonn  wurde 
suerst  in  dem  batavisdien  Kriege  durch  Civilis  erobert,  und 

75)  Tgl.  ebend.  H.  XtYL  8.  114  g.  und  186. ff. 


19 


tm  Jahre  355  von  den  Franken  nebst  fast  allen  übrigen 
rdmlsehcn  Befestifiuigca  am  Ntederrhein  verwüstet.  Cinr 
MiMi  MMtifle  «,  aaek  VwüräbMf  PcMkait  SM 
Ml  «MM,  wwaaf  es  SM  vm  Waikeo  akciMli  «v« 
«itit  mi  «MM  M  Allfla'«  Cafe  mcH  CNiHkn  litdb 
di«  HiiBDefl  und  die  ihnen  folgenden  deutschen  Vülker  von 
der  Erde  vertilgt  wurde.  Von  römischen  OebÄuden  ,  Be- 
fefttiguDgeu  eCc  k$t  sich  daker  Aber  der  £rde  nicbts  Bcbr 
ctfialtra. 

IM  te  Oat0fMch«ig«nt  ^  ^  Vefi»*  an  M  ni 
MI«  aagtiMH  bat,  lag  las  rtadMa  Lager  MMriBck  vaa 
iOB  Jetaigen  Bonn  —  auf  der  altea  Matter  —  nad  scheint 

ein  regelmässiges  Viereck^*)  gebildet  xu  haben,  welches 
tätlich  vom  Rheine,  »adlich  von  der  jetat  demolirten  Be- 
feitifaag  nm  BaaB,  wesllkli  durch  den  weidleliaB  Weg 
(im  laMerarag)  vaa  Baaa  aack  EhaWatf  aal  wlMSMk 
dareh  «iaa  liaia  lagraast  wM,  wMm  faa  iaai  gaaaaalaa 
Wage  an  deai  Jeaattenhafe  vorbei  nach  dea  Rheiae  fiDhrt 
Innerhalb  dieser  Begrenzung  liegt  der  Raum,  der  ^aaf  der 
altea  Maaer^  geaaant  wird ,  der  vöiüg  geebaet  und  aber 


TV)  El  Iii  bäkiDiit,  dtit  dio  R8mer  naob  Art  dar  tilnirier  thron 
Meli  naiMii  und  iolbit  thron  MamhUaeee  M  imnov  die 
fltertiit  ofaMl  <)«odr«te  odor  IMngBfthon  Tlrndtt  aobo%  nad  aar 
la  doa  FSIm  too  dloeor  Foim  abwleboai  wo  dai  Tottola 
<iao  aad«o  voroshifab.  BOdoto  dio  Goatalt  ola  Qaadra^  so 
befand  liob  gowSbatteh  in  dar  Mitto  dnor  jodaa  Salta  ata  Tbori 
nad.  w«f  dtaaalbo  ein  Baohtaak,  ao  waraa  oft  swal  AaigiBiO 
aa  jodor  dar  langaa  Mtan  aagabraalki  Dio  Haoptatraaao  ifng 
gowlHudiah  la  dar  llltta  darali  dio  Balbatfgaog  aad  wardo  von 
doa  Qaoratraaaaa  roebtwtnkelig  guiabajttaa.  (Aoaflhdlah  ibar 
dtaaoa  Qogoaitaad  haadalt  Uyginoi  ia  aalaar  rgmliahan  CaalHu 
BOtotloa,  nad  AbbUdaagaii  und  Boaahcatbungen  rgmfaoW  Laaor 
dadoa  steh  ImI  fai  Jodom  Woifco,  wolohoi  fibat  daa  iWaaho 
KtIa(fwaaoa  haadalt.) 


L/iyiii^ed  by  Google 


74 


das  übrige  Feld  erhöht erscheint,  und  wo  Grund  uad 
Boden  vali  von  rOmischeu  Matiera  walier  seiae  Beaeuouo|^ 
umukifML  IMe.KrltfauHV  «toes  Plaljet  ttber  dm.  mUlißrm 

MMe  <!••  WifllcUofci^^)  wir  m,  wo  Io  4w  itlr««  ißM 

hi&  1820  die  von.Derow  bekannt  gemachten  römischen  Ka- 
sernen Ausgegrabeu  wurden.  li&ngi  der  tätlichen  Seite 
4iMfM  Vierecks,  wo  das  Hier  von  dem  Rheine  MJ^ßt^füU 
wnniea  irt,  sieht  aum  hm  n  W  Tiefe  fliefel ,  SdwM^Pf 
MMerwerk,  FtaMen  eis»,  nai  et  sIM  4ftnmler  «wei 
horizontal  laufende  Schichten  von  Kohlen  und  Asebe ,  von 
7  bis  H'  übereinander,  in  der  ganzen  Ausdehnung  deutlich 
SU  erkennen.  Mitten  tecli  dps  Vieredt  geht  von  Sfl4«a 
aaicli  Nei4e».  die  mmmlnm  «adi  EModhirf ,  jßkA 
die  »alte  Stfnspn,  St^nntruse^  and  in  alten  FlnrUehem  die 
«Heerstrasse"  genannt.  Diese  Strasse  wird  von  einem  andern 
Wege,  weldier  vom  Rlieine  kommt  und  den  Namen  ,,Heer- 
Wfg^  fiUirt«  rechtwinkelig  geschnitten.  Die  Fortsetzui||p 
imm  Wof«i  Aber  die  dunwide  ipneli  €4km  m,  4«  tüfikUmgi 
mtk  Kadenidi,  wo  er  iick  in  den  PeMeva  T^eil;.  se^t  m 
Mehreren  Stellen  noch  die  dentlicbsten  Spuren  der  rOmischeii 
Konstruktion .  und  es  ist  wahrscheinlich  die  Bümerstrasse, 
welche  von  Bonn  nach  Trier  fflbrte  und  westlich  von  Blan* 
iLeaheiniefioif  in  die  ron  Trier  nnch  CAln  gehende  Maer- 
•tniie  einging.  Mehrere  andere  Wege  innerhnlh  den  Vier, 
eekes,  die  sieh  ffist  sflmmtUcb  reehtwinkeltg  echnelden»  wer^ 
den  Heidenwfj^e  genannt. 

Nach  Florus  vereinigte  Drusus  Bonna  und  Gesonia  durch 
eine  Brüche  und  deckte  dieselbe  nit  einer  Inlette.  D^m 

77)  Vpl.  Jahrb.  H.  XVH.  8.  156  ff. 

78]  Ebenda».  S.  103  ff. 

79)  Vgl.  Jahrb.  H.  L  S.  1  ff..  H.  III.  8.  1  ff.,  H.  VIIT.  S.  r)2  ff.,  H. 
IX.  S.  78  und  S.  202,  Ii.  XVII.  S.  1  ff.,  H.  XVIU.  8.  219  ff 
uad  U.  XXYi.  B.  49. 


Digitized  by  Google 


76 


'Jfsuitenhofe  geg^cnttber  anf  der  rechten  Ebeinseite  werden 
noch  jetit  mehrere  Htwer  voii  Sebwars^Eheradorf  ^mi 
^eosen*  genanat,  anil  es  Ist  wahneheinlieh,  üasi  dHcaci  to 
rOnfirhe  Cksenfa  ist,  nwi  ilaaa  diese  irieire,  welehe  Um- 

süs  zum  Ikhuf  seiner  Expedifionen  gegen  Dettff^rhland  baneii 
lifss  —  und  w  ahi  schciiilicli  rinr  Schiff  brück  r  war  —  in  der 
Nahe  des  JesoUen-  oder  Wiclielsliofes  gelegen  hat.  Alle 
diese  LolLaliläten  msanmen  genomoieii  vod  die  vielen  rttani« 
ichen  Alterthtaer,  welche  jedeneit  aafder  altenHIaiier 
getalen  worden  sind,  lassen  mit  Beotininitheit  die  Lofre 
des  ronfsrhen  Lagers  fn  dem  ohen  hesthnrnten  Raame,  und 
nicht  in  dem  jetzigen  Bonn,  wie  man  ge\^öhn!ich  glaobt, 
annehmen.  Dieselbe  Ersrbetnong  wiederholt  »ich  häufiger 
wie  s,  B.  bei  Asberg,  bei  Xanten  etc.  etc.,  dass  neuere  Orte, 
'  die  ans  den  Trdnmieni  der  allen  rtniisdien  Men  VlMtw, 
'welche  dnrch  die  grissHehen  ZersUHrnngen  während  der 
VHifcerwandemng  ron  der  Srde  rerfilgt  worden  waren,  her* 
vorgegangen  sind,  nicht  auf  den  alten  Ruinen  selbst,  sondern 
in  ihrer  Nähe  erbaut  worden  «?lnd ,  und  zwar  aus  dem  ein- 
fachen Grunde^  weil  es  leichter  war,  sich  auf  einer  neuen 
'Stelle ,  .ab  anf  einer  mit  Schnu  und  Trflmnem  nngefaiUen, 
aunnsiedeln. 

Von  dem  Flntie  «anf  iw  alten  Ufancr*  fuhrt  die  Rdmer- 

Strasse  zum  Theil  noch  sichtbar,  tiber  Rheindorf  nach  Hersel, 
Wo  römische  Alfrrthttmer  gefunden  werden.    Von  diesem 
Orte  bis  Cöln  ist  jede  Spur  verschwunden. 

Nachtrag  vom  Jahre  1840.  Die  Castra  Bonnensia 
''haben  »auf  der  alten  Manei«  gelegen*  Dieser  Rann  wird 
hegr^nnt  Hstllch  dnreh  das  hohe  Rheinnfer,  stfdllch  dnrch 
den  fleerweg,  westlich  durch  den  Reiterw  eg  und  nOrdÜeh 
durch  eine  Linie,  die  vom  Jesuitenhofe  nach  dem  Reiterwege 
gesogen  wird,  and  ist  8  bis  10'  tlber  die  umliegende  Gegend 
erh<>ht,  gegen  welche  er  westlich  nnd  nONhch  einen  oohr 
sichtbaren  Abfall  hat. 


uiyiii^ed  by  Google 


76 


Die  Richtung  der  louiiaciiiu  Rheinstrasse  hat  sieh  noch 
in  der  |eüEigeu  Stadt  Bonn  erhalten,  welche  zu  beiden  Seiten 
dcrscIbM  erbaut  woriiaii  iet.  Sie  tritt  ^orcli  4m  Cebteojwr 
TlMr  w  4ie  Stadt,  «ad  gebt  Aber  to  BeSilerberg,  die  Bwida 
graste«  die  Saadkavie  «nd  die  f^eaamtraiee  dorrh  dicecibe 
bis  zur  Stadtmauer,  da.s  Ihor  zugemauert  ist.  Durch 
die  alte  Befeaügung  ist  sie  voa  der  Stadtmauer  an  äct- 
stört  b»  sie  da,  va  aie  dea  iieerwef  ediatidet,  wieder  mtm 
Vanebeia  koouat,  aad  darch  die  Mitte  des  Lag^en  iinter  des 
Naaiea  „alte  Strasee*  aach  Bheindarf  fiOhrC.  Wo  sie  den 
Heerwe^j  schiitidrt  uud  südlich  in  das  Lager  tritt,  würde  die 
porta  decumaita,  und  wo  sie  nördlich  aus  demselben  führt, 
(wa  sie  eiaea  etaaiflen  Winkel  links  macht)  die  porta  prae- 
toria  an  aach«!  saia.  Diese  Straasa  bildete  die  via  oder 
lilatea  praetaria  des  Lag crs,  so  wie  der  Weg ,  der  Toa  daai 
Wichelshofe  nach  dem  Reiterwege  führt,  die  via  principalis; 
und  die  por(a  principalis  dextra  würde  beim  Wichelshofe 
aad  die  perta  pnocipalis  siaiatra  da  au  suchen  sein ,  wo 
jaaer  Wag  mlU  dem  Raitarwece  aasaaiaiea  trüt.  ^  DaM 
aadi  graeee  Uabarreste  raa  der  UatlkmapaMWier  das  La|[eia 
aebel  dea  iThAnaea  «ad  dea  abfemadeteo  aasspriafendca 
Winkeln  unter  dem  Boden  liegen,  ist  mehr  als  wahrschein- 
liebt  vnd  würde  sich  durch  genaues  Sondircu  mit  einer  eiser- 
nen Stange  längs  dem  Beer-  aad  Aeiterwega,  voa  letstera 
Back  de«.  Jeaaiteakofe  «ad  voa  diesen  Mlicb  wß  dep 
Widielshofe  vorbei,  aosautteln  lassen.  Bei  Sondiraaf  der 
letztern  (der  Rhein-)  Front  würde  man  von  der  Stellte  ausgehen, 
wo  der  Vtrf.  1840  diese  Mauer  in  dem  von  dem  Heerwcgc 
nach  dem  Rheine  fahrenden  Hohlwege  zu  Tage  liegend  faad. 
Bei  diese«  Untersuebangen  ist  hanptsAcblich  dasjeaife  a« 


80)  Vgl.  .Thlirb.  H  r.  S.  22,  ü.  in.S.  197,  H.  IX.  fl.  189,  H.  XTH. 

S.  122  und  123. 
91)  Vgl.  ebend.  H.  XXY.  8.  96  ff. 


Digitized  by 


71 


beachten,  was  Dorow  über  seine  Nachgrabungen  heim 
WicheMliofe  bekannt  gemicbt  bat;  aieh  bleibt  xn  ennifteln, 
•b  iiMt  gerade  dtm  Ltf  er  gcgenita  «ich  Mt  cbeBKlIge 
MaiMitg  der  0feg  befoHden  hat;  nnd  überdicra  sM  alte 
llMhi«!!  n  Mmmetfi,  dl«  sifli  thtr  das  Voifiandrasefn  «hiet 
römischen  Aquildnkts,  der  aus  der  Gegend  Ton  Ncütkoven 
nach  dem  Lager  bei  Bonn  geführt  haben  ktonte,  etwa 
voffiiidea^}. 

Die  gnaae  rtaiache  Mllttairalmae,  die  Tini  den  Läget 
Mch  QaBieii ,  suMchat  nach  THer  fHhrte ,  iat  in  der  Ihn- 
gegend  mil«r  dm  HaBNn  ^Heerweg  «der  Heewtrafae*  bau 

kannt.  Sie  ist  die  Fortsei  zu  iip^  de«  Heerweges  „auf  der 
alten  Mauer"  iinrl  Hrhrle  nOrdlich  an  Eiidriiich  ete.  etc.  vorbei. 

Die  römische  Kbeinstrasse  folgt  oberhalb  Bonn  zunächst  der 
Cbaiua6e,  gabt  dann  ttstlieh  von  derselben  Aber  PUHeradorf^uad 
MR  erat  var  Mehleai  wieder  in  die  cratere ;  nnterhaA  Bann 
gabt  aie  nnCer  d«an  Maofii  der  »alten  fltnaie*  dvfcb  RMn- 
dorf  nach  Hersel.  Zwischen  diesem  Orte  und  Widdig  ist 
sie  vom  illuliir  zerstört,  und  erst  unterhalb  Widdijr  ofcht 
aie  in  der  Richtung  der  gegenwärtigen  Chaussee  nach  COlo^l 

Anf  der  aken  fivrg  oberhalb  Cnln,  in  alten  Urkunden 
Caatrnni  retas  genannt,  wa  gegenwlrlig  eine  Windntlhl« 
ateht,  nnd  wa  viele  Leginnaniegel,  Minnen,  Gertthaehaften^ 
mmiichea  Geainner  ete*  ete*  ansgegraben  wnrden ,  hat  eni 
römisches  Castell  anstanden,  von  welchem  bei  Besehreibung 
des  römischen  Aquädukte,  der  aus  der  £ifel  nach  Cüln 
Mhrte,  schon  die  Rede  gewesen  ist. 

Caeltt  (friher  Oppiduni  oder  GIrltaa  VbionMi,  Sladt 
dar  Ubier,  und  apnter  Colonia  Agrippinae  oder  Agrippinen* 
ifi  genannt). 

82)  Die  Spuren  dieser  Wnsserleltunjr ,  welche  ron  der  Eifel  ans 
Uber  nrnnsdorf  nach  dem  Castrum  führte,  habe  iek  naobgewioien 
Im  XXIX.  U.  der  Jahrb.  S.  96  Met  22,  Fr« 


Digitizea  by  <jOü^it: 


76 


Bto  deatociw,  mhm  früh  UanU  trabendes  imi  eldi  dvrck 

holiere  KuUur  vor  dcu  übrigen  Germanen  auszeichnende»,  uiid 
daher  von  diesen  gebaütes  V.olk,  die  Ubier,  wohnte  vor 
der  römischen  Periode  auf  dem  Fechtai  Bheinufer  mwifMäm 
der  Laim  wU  Sief.  Die les  VeÜL  v«n  eeuien  QreMUiacWban^ 
deo  Swveiit  §^^S^  *  bcMlste  die  AnweiealMil  qnd  fiw§9 
J.  Caesars  in  Gallien ,  und  suchte  die  gefährliche  Freund- 
ächaft  Her  Römer,  wodurch  der  s^weimahge  Rheiaüher^.^iig 
(Caesars  (66  und  53  v,  Clir.)  veranlasst  wurde. 
.  1»  Jahr«  86  v.  Clur.  vcraetate  der  PraUt  vm  aalUM 
Vife.  Agrippa»  die  OUer»  «■  ele  am  der  MaebhanclNill 
ihrer  mächtigen  Feinde  zu  entfernen,  von  dem  reehfen  auf 
das  linke  Rheinufer  (wie  TariUi§  sich  ausdrückt:  um  absii- 
ifrehren,  nicht  um  gehütet  2u  werden),  liess  auf  eiaer  Anbttba 
wm  UieiB  da«  OfpidiNn  UtMuriHi  Mr  sie  aaleffii  wd 
tetifin,  nad  raa«i«  ibiaa  des  Lavletneh  ein,  der  4litM«lp 
darch  dea  Rhein  von  Uerdingen  bis  Sinzig,  «Qdlich  dwrdi 
die  Aar,  webtlich  durch  die  Roer  bis  zu  ihrer  Mündung  iii 
die  Maas  und  nördücJi  von  diesem  Piiakte  iM«  Uerdingeii 
häffmai  wiid.  V«a  dicceai  NaaieBt  aa  waren  dl«  ü^ißf 
4A,  Rtaern  (reo.  ergebca^  wd  bald  dergcslail  waniärt» 
dess  sie  sieh  Ihres  germanischen  Ursprungs  sdiamten.  Im 
Jahre  50  n.  Chr.  bewog  Agrippina,  die  TochUr  des  Ger- 
manikus,  Mutter  des  Nero  und  Gemahlin  des  kaisecs  Clau*» 
difw ,  welche  wahrend  d«r  Feidaage  ihre«  Vaten  a«i  Eliaif 
fa  deai  Oppidnm  Ubiamia  gebarea  werden  war»  ihren 
mahl  and  den  Senat  eine  Kolonie  Veteranen  naeb  ihnai 
Geburtsorte  zu  senden.  Viele  röiuisdic  Patrizier  und  Bürger 
folgten  dabin.  Das  Oppidum  wurde  erweitert,  durch  Bau« 
werke  verschönert,  und  erhielt  den  Namen  Colonia  Agrip. 
pinae  oder  Agrippinensi«  und  Af  rippinensiun.  €aln  wurda 
von  nun  an  die  bedeutendste  Stadt  der  Rdqier  aa  Nleder- 
|:hein  und  blieb  es  wahrend  ihrer  Herrschaft. 
Bei  dem  Einfalle  der  Franken  im  Jahre  865  wurde  Cöln 


Digitized  by  Google 


19 


zum  erstennale  von  ihnen  erobert  und  zerstört.  Julian 
Viesn  es  im  Jahre  366  wieder  aufbauen.  Im  Jahre  449  wurde 
es  zum  asweileumale  von  deu  Frauken  unter  Meroväufi  er* 
dbtfi)  4»!  M  Attila«  Sba^e  ttb«r  ftm  iUicui  ma  Himiimi 
MiliH»  wmi  4Mf  uMk  llnMnNiH  im  ■«am  A^t^vm 
tedb  HmvlM  SniMi ,  CUldMcli»  fiaiidiMi  Hmicball 
in  Cttln  und  am  Abeine  ein  Ende  gemacht.  Cöln  wurde  vaa 
jetut  der  konig^Hsilz  der  Kipuanschen  Franken,  und  diesem 
Umstände  ist  es  vi'obl  bauplsAcblich  aususchreiben ,  da^ 
wkh  in  dieser  SudI  noch  so  viele  Sf aren  der  ehemali|[€a 
vMMhMi  Befestif uBf  crbaltca  babaa.  iiffbartt  GbiMMrieb« 
Mfe  wU  Naabfolg««  fatfriaatrla  darcb  flficblirfia  Kilciga 
im  i^aifrcNb  C«la,  vaä  uftaOM  darch  adaa  AtOurnÜ  dlt 
Schlacht  bei  Zülpich  gegen  die  Allemanneu  (496)  2u  Gun- 
sten Chlodwigs.  Dafür  liess  ihn  dieser  durch  den  eigenen 
Sohn  auf  der  iktgd  ermorden,  klagte  aiidann  den  Sobn  des 
Vatctaurto  «B/-Uiia  ibn  biaricblcot  umi  otkm  vaa  €4la 
BmAs»  Aal  4i«aa  Wciaa  ba»  €te  m  im  «biifHi  JBitbaNyi* 

fehtete  bei  dar  Tbeilung  nach  dessen  Tode  zu  Austrasien. 

Die  Colonia  Aß^rippiua  naluii  die  Altstadt  des  ji-im^m 
Cfla  ein,  und  lag  auf  dem  iu  der  ganzen  Umgegend  am 
aMiaCen  flbor  dem  Rheine  erhabenen  Punkte.  Dar  Rbabl 
titaatr  akb  mr  Zail  dar  BMar  bicr  ia  awai  Ama  mi 
WMato  aiaa  laaal*  Darch  Jaa  apbtaia  Bariirbtreiaa 
SiraaMa  Taa  dar  Hakea  Seita  and  dareb  Aaafalloagea  iai 
Mittelälier  verschwand  der  linke  Arm,  und  die  frühere  Insel 
wurde  mit  dem  linken  Kheinnfer  verbunden.  Im  Jabre  1784, 
va  dar  Bbeia  bla  40'  am  Pegel  stieg,  trat  anfangs  die 
faasa  laaal  barvai^  aad  ala  dar  Abeia  jaaea  bikbataa  Waa* 
aantaa4  arreicbl  batte,  blieb  aar  aocb  die  RdMrslraaaa  Ia 
Jar  gaaaea  Uaigaf  end  vaa.  der  ÜeberaebwHaaraaif  vencboal. 

Die  römischen  StaiiUnauern  bilden  beinalie  tin  Viereck 
and  begrenaen  den  höchsten  TheU  der  Anhübe.   Das  vor 


Üiyiliz 


80 

ihnen  gelegene  Tfiiain  ist  aller  Orten  nit «Inger,  und  iie 
MoBia  scheint  lingsum  mit  Niederungen  und  Wasser  um- 
geben  gewcitn  m  sein,  w«v»ibslch  Mwh  die  vielen  Locaibe« 
MOMiigeii  ^  Pohl  (fMA)  VmM  (laeiM)  erkall»  hakmL. 
An  der  Nord-,  Weit-  naJ  (MMte  M  M  VeWffNtU  üem 
Mauern  noch  sichtbar,  an  der  Ostseitc  hingegen  sind  flie 
verschwunden,  oder  in  die  Bäuscr  eingebBot. 

Aa  der  nird lieben  Seite  von  Maria  ad  »:radus,  hiattc 
«ad  Iftngtt  der  jetrigeo  Doaklrebe,  Aber  die  J^eienpforta,  die 
Bor^ver  bis  §t.  Ctarea,  belMe»  rieb  nmk  folgend» 
Thürmr  und  i>Iauerreste: 

a)  ein  fickthurm;  Mauerreste  hinter  dem  Dome,  bei  dem 
DvrcbgMge  neben  der  PMenpforte.  Die  Hinser  der  Trank- 
gnsse  liegen  sehr  lief; 

b)  ein  mnder  Tbnm  auf  der  BnrgManer,  iMber  4m 
Wichhaus zum  alten  Dom  gtnaii^it.  Von  hieran  ra^en 
noch  nnjerslörbare  Heste  der  Mauer  über  das  Pflaster  der 
Bnrgstrasse  bervnr.  Die  Sebnriergasse  lie^t  viel  niedriger^ 
sn  dnss  alle  bicr  anstossenden  QebUde  die  Bingtagn  vw 
der  Scbmiergasse  in  die  Brdgescbense  nnd  ynn  der  Inrf» 
Strasse  aus  in  die  2.  Geschosse  haben; 

c)  ein  runder  Thurm  in  der  Nähe  den  Zeughauses;  ioi 
Mittelalter  das  vordere  Wichhaus  g^enannt ; 

d)  Bwiscben  dev  Zenghnnse  nnd  de«  Kotnhnnse  finden 
Mi  Reste  eines  Tbumics  (Inden -Wfebbans)  nnd  anwini-> 
liehe  Mauerstticke.  Auch  steht  das  Zeug-  und  Kornhaus 
auf  der  römischen  Mauer,  und  im  Zeughause  befindet  sich 
ein  r^ftnisdier  Bmnnen; 

e)  ein  runder  Tbnmi  noeh  nemlicfa  erhalten  und  nrft 
Venrferungen  versehen*  Von  diesem  bis  nn 


83)  Die  Benonnnng  Wichhaus,  welche  fast  sämmtliche  in  Cöln  er- 
haltene Mauerthiirme  führen,  kommt  von  dem  lateinischen  Vigilia 
—  Waoho  — ;  folglieli  int  Wiekhaut  glei^hbedeatead  mit  Warte. 


Digitized  by  Google 


61 


0  icM  KektbinM  tind  ntch  Meot^nde  Mauerreste  er- 
ludlett,  wai  4intt  rtn  «Ifen  an  httitm  eilialteiie  Thms  iit 
irft  Vetiier«ig«B  rwk  TettpelD«(f)  vni  bN  R«iefteli  rcfsehen. 

Bie  wealllch«  Seite  beginnt  alt  iem  oben  gfentnnten 

Bckthiirnie  und  liegt  längs  der  Apernstnsse ,   der  allen 
Mauer  von  Aposteln   ond  am  Lach  bi«  zur  Grierhpforfp 
Die  Mauer  ist  hier  durchaus  noch  siebtbar,  an  einzelnen 
Stellen  sehr  hedl,  MÜ  htfint  die  dte  MiMT,   Die  hier  le. 
ÜiMlM  MM»  tMt 

"^Wi'ballmiBr  Tham  te  CiAtt^n  Von '6t.  a«r«i; 
'ljy*efti  *d<Hf^IeWwti  hn  Braifhaitte  nwn  ÄäH  j 

i)  rin  ^aiiÄtniuicr  luhcn         A jiosfrljjforfe ; 

k)  eilt  (h  l  ^^leichen  mit  Ver>sieruiigefi  atu  Lach;  and 

I)  ein  halbrunder  in  dem  Garten  hn  Mauritius  Steinweg, 
NHeW#treliii  Bette  gebt  f«n  der  Oitecbenpferte  Mater 
iim  Mmm  der  Relbgefber  Iftage  de«  M Jbiirbe  bb  Mailt 
ii  Capitelfe.  IHe  Mir  dieaer  Linie  liefettden  Gebinde  mben 
(wenigfsteos  bis  zur  Hochpforte)  mit  den  hintern  Wanden 
auf  den  Resten  der  Rttmermaaern.  Dir  Spuren  der  Thürme 
lind  hier  verschwunden. 

Die  »fltiicbe  Seite  ging  ?on  finrin  in  Capitnlio  auf 
der  Hübe  fort  bin  Maria  ad  gradna.  Me  Mtuerreste  aind 
Mer»  wie  acben  bewerbt,  Tmebwnnden« 

Sei  nbherer  üntersnehnng  findet  nuin^  iats  der  Ben  dieser 
Mauern  und  Thürme  zwei  verschiedenen  Perioden  angehört, 
und  dASH  die  oberen  Theile  nach  vorausgegangener  Zerstö- 
rung aaf  die  Ueberreate  der  alten  Maner  aufgeftthrt  sind. 
Die  nnteren  Mauern  verralliea  eine  grossere  Sorgfalt  vnd 
PMIghell  ala  die  oberen ,  and  aiad  wabrscheinlieh  aoeb  die 
U«berreste  der  alten  Stadtmaaer,  die  S55  von  den  Vfanbes 
zerstört  wurde,  während  die  oberen  von  Julian  lierrühren, 
der  366  Cöin  von  neuem  befestigte. 

Was  die  Thore  der  Stadt  betrifft,  so  lassen  stell  drei 
ant  BcsOauatbeit  aagebea,  ainliefa: 

6 


Digitized  by  Google 


S2 

A)  die  Hoch  (»forte  (porta  aHa)  an  der  Südseite,  wo  die 
S(ras6e  von  Bonn  einging^.  Diese  Strasse  fiibrte  in  der 
Richtnog^  der  jetzigen  Hoclis4riiise  diarcb  die  ColooM,  iumI 
ging  nördlich  durch  die  jedigc 

B)  Pfmffeopfortewiedtrm  deridbcB.  Als dkeetTlMr 
im  Jahre  1826  abgebrochen  wurde,  fand  man  einen  nocli 
gut  erhaltenen  röroisrhen  Bogen  mit  der  Aufschrift  C.  C. 
A.  A.^^)  (Colonia  Claudia  Au i;^us(a  Agrippineiius).  INe  Ah-> 
leitung  der  jeuigeu  Benennung  Pfaienpforte  «iden  TmipH 
der  Venus  Pnphla,  der  hier  gestunden  buhen  soll,  ist  Ilcher* 
lieh.  In  alten  Urkunden  wird  dieses  Thnr  pertu  €leric#- 
rum  genannt,  weil  ^ie  Geistlicheu  von  Andreas  etc.  nach 
dem  alten  Dobm  durch  sie  gingen.  An  der  Ustaeite  befand 
sich 

C)  die  Marspfsrte  (poria  Martis)^)  als  Att^^nag  nndi 
dem  Rheine  und  nach  der  Censtailtiashrflcke.  Die  Benea- 

nung  Marspforte  (oder  Marsthor)  hat  sich  in  den  Rhein- 
gegenden an  den  Fronten  mehrerer  rdmischer  Befestigangen 
erhalten,  die  gegen  den  Rhein  hinliegen. 

An  der  Westfront  lassen  sieh  die  ehemaligen  HmMutm 
Thore  mit  weniger  Sicherheit  hestlHimcn«  Bs  ist  jedoch 
wahrscheinlich,  dass 

D)  da,  wo  das  jetzige  Ehrenthor  am  Ende  der  breiten 
Strasse  befindlich  ist,  auch  ein  rüMisches  Thor  war,  nnd  dasn 
ein  «weites  jetat  nugemanertes 

B)  im  Lach  sieh  befond. 

Die  römischen  Strassen,  welche  von  Colouia  ausgingen, 
waren : 

1)  von  der  Sttdfroni  die  Strasse  theils  nach  Bonn  theils 
nach  Trier; 


84)  Vgl.  Jahrb.  U.  XXVII.  S.  38.  Die  Rette  dieiei  Thores  befinden 
sich  im  Cüiner  Museum.  W. 

85)  Vgl.  ebend.  U.  XXVI.  3.  54  und  H.  XXVII.  8.  19  ff. 


Digitized  by 


83 


2)  von  der  M'tst front  H\e  Strassen  nach  Zfllpicb  und  Jülich; 

3)  von  der  Nordfront  die  RhrinstraMe  nach  Dorjna^en 
de.  QBil  wahrscbeiiilkb  aooli  eine  zweite,  die  von  den 
Ocreooslaeh  Aber  Caster,  Briteles«  nich  der  Maai  gug«  and 
weroB  Mch  einige  UebormCe  roiliandcii  sind. 

CoMstaBtinsbrflcke Mehrere rdnische Schriftsteller 
der  «pfltcrn  Zrit  f^ffjpnkrn  einer  grossen  massiven  Brücke, 
die  CoDstantin  d.  Gr.  (gegen  310)  zum  Behuf  seiner  Ex- 
peditionen gegen  die  Franken  bei  Cdin  über  den  Rhcia 
habe  baaen  laiflcn.  te  Jahre  1706  scheiterte  bei  sehr 
■iedrifMi  WaMentande  ein  Schiff  auf  dea  Trflaaieni  eiaci 
der  Satsgatae  fefpaHbertfegeBden  BrOekeBpfeilera.  Dareh 
die  hierauf  erfulgte  Untersuchung  des  kölnischen  Ingenieurs 
Rcinhardf  wurde  die  vormalf«je  Existenz*^)  der  Brücke 
Kaastantins  ausser  Zweifel  gesetzt   £r  fand  die  fiatfemvng 


86)  Vgl.  Jfthrb.  H.  VIL  8. 163  ff.  Annalen  des  hlst  Yereios  für  den 
Ntederrhein  eto.  I.  8.  47.  ff. 

87)  In  der  Kölner  Zeitung  t.  J.  1846  wird  unterm  27.  Febr.  be- 
fkbtet:  B<i  dem  inwenl  nledef«  Stande  dee  Rheins  wäre  das 
Dftmpfbooti  welehat  die  FIhre  beeorgt  and  die  beiden  Ufer 
▼erblndetf  beiaahe  gesoheitert,  indem  es  unfern  des  Deutzer 
Ufers,  gegenüber  dem  Gasthofe  mm  Marienbilde,  auf  einen  der 
Brückenpfeiler  stiess ,  welcher  weiland  die  von  Konstantia  ge- 
baute Röraerbrücke  trug,  über  deren  Erbauung  und  Standpunkt 
die  Gelehrten  bisher  gosttittcn  hatten.  Der  Tfüller,  welclier 
später  untersucht  wurtle,  rngte  bis  auf  1'//  etwa  zum  Wasser- 
spiegel, und  konnte  an  seinet  bemerkbaren  obern  Stolle,  etwa  C 
Im  Gevierte  messen.  Er  ])e8t/in'l  hws  öteinhart  gewordeneni  Mürtel, 
aiirf  welchem  Steinbruciist  i  'ko  licrvorragten ,  welche  durch  die 
ßtruinung  mannigfaltig  zoikluttet  waren  uml  ein  bimsteinartiges 
Ansehen  gewonnen  hatten.  In  Folge  des  gestern  eingetretenen 
Thauwetters  ist  der  Rhein  so  viel  gewachsen,  dass  das  lang 
▼erborgene  Denkmal  wie  1  er  unsichtbar  [!;eworden;  dcnnorh 
▼ermeiden  die  Dampfer  sorgfältig  die  Stelle,  weiche  ihnen  Ge- 
fahr drohen  konnte. 


Digitized  by  Google 


dreier  Pfeiler  vo«  Mitle  seu  Mitte  7  Ruthen  4  Fuss  prMss. 
und  die  Breite  der  BrQcke  36'  8''  preuss.  Die  Richtung 
dieser  brücke  ist  von  der  Mfrspforte  ttber  die  SaUgassen«- 
pfarte»  müA  üt  mßU  mm  9Wü  Tlieileo  k«t«nden  bab«a» 
wovon  ier  Uoliwro  &  Inicl  mit  der  Rinentoit  in  Vcr- 
Undvnf  seteto.  Beüutbo  alle  Scbriftstoller  4er  opfttMrev 
Zeit  stimmen  dariu  überein,  dass  diese  Brücke  samiiit  dem 
zu  iiirer  Deckung  erbauten  Rasteil  2u  Deutz  durch  den 
Erzbiscboff  Bruno  I. ,  Bruder  Otto  deo  Gr.«  im  Jahre  950 
abgehrochca^  und  <lie  Steine  mu  Erhamnc  von  St*  Pantolcn 
verireiidet  worden  oeit n. 

Von  deu  ehemaligen  romischen  öffentlichen  Gebäuden  io 
Coln  lässt  sich  gegenwärtig  nur  noch  mit  Bestimmtheit 
die  JLiage  des  Capitolium  nachweisen«  £a  lag  auf  der  Aohüho 
UM  im  wcatlicheii  Rlieinaraie,  wa  jetst  St  Mam  in  Ca* 
pitolio  befiodllch  iit«  war  nach  der  rtlniiselien  Periode  4er 
Palast  der  frinkischen  Rdoige,  und  wurde  durch  Plektrudis, 
die  Gemahlin  Pipins  von  Heristal ,  in  ein  Frauenstift  ver- 
wandelt. 

Zur  Zeil  der  Ettner  l«g  die  Rheinfloite ,  die  (Mb  aur 
Deoking  des  nkätm^  theils  am  Getreide  etc.  ana  Gallleii 
rmä  Britannien  in  holen  mnä  die  riariaelien  Piatne  am  Rhein 

damit  zu  versehen,  bestimmt  war,  bei  Cüin.  Bei  Erbauung 
des  Seminars  auf  dem  Dombofe  1743  fand  man  in  dem  auf- 
geschfltteteo  Boden  Mauern  mit  Riagen  mm  Anbinden  der 
Schiffe  9  und  eine  Menge  snm  Schiffhan  dienender  Gerith- 
Schäften,  so  dass  es  seheint,  als  iiabe  der  Bafen  nur  Auf- 
nalime  der  Flotte  an  dieser  Stelle,  und  folglich  innerhalb 
der  Befestigung  gelegen. 

Deutz^^)  (TuHium,  Castellum  divitense  oder  tuitense) 
der  Brilcl^enicopf  von  Cdln.  Ueber  die  Entstehung  dieser 
romischen  Bcfhstiguug,  die  in  spatem  römischen  Schrift« 


öö>  V^l.  Jahrb.  H.  r.  S.  114,  und  U.  XY.  S.  1  ö.  und  S.  155  ff. 


Digitized  by 


steuern  Behtemal  f  cMmt  wM ,  Mlcn  alle  N acMdit«*. 
Ton  dlesea  Kailell  lat  aich  ftklMs  oierlrAach  eriialtcii,  »4 
■Hfl  ÜnifaD^,  iler  Riehl  Metttdiii  fawaaaa  an  telo  acheiat» 

ist  daher  nicht  zu  bestirnrnfn.    Bf  im  Bau  eines  Hauses  iiD 
vorigen  Jahre  (1827)  traf  man  auf  die  rttmfsche  (Jrofassun^s. 
■aiier  und  die  Ueberreste  eines  Thunaes,  nfbat  vielen  Mia« 
M  tmd  Ziei^lD  der  91.  Lrgio«« 
INe  asaieraImM  lihrte  tob  CWa  abwirta^l  okht  In  ier 


89)  Im  Kotizbuoh«  das  Torf.,  fralok«t  e»  1888  Mgefangen  hAt, 
helsst  es  (ohne  Datam) :  Von  K9fai  la  der  Blohtiuif  naoh  Neau 
laden  tich  folgende  alte  Strassen: 

1)  die  UeerfttraMM  oder  der  Heerweg  geht  ron  Küln  örtlich 
an  LongcricU  vorbei  über  Volkhoven  und  Weiler  nach  dem 
westliclicn  Uferrantle  dca  Woiiiiiger  liiüi<'!ii  —  (einer  Serpen- 
tine dea  alten  Ivheinlaufe^ ,  die  uuteriialli  Laugel  aus  dem 
jetztigen  RLeioIaufe  aus-  und  dioht  oberhalb  Wuningen  wiodef 
in  aelbfgcti  einging;  —  wo  sie  sich  theilt,  und  der  westlich* 
Arm  an  ThenLovea  und  Kocgendori  vorbei  iiljcr  Haokcnbi f  tri  , 
Tvestlloh  von  Nievenheim  uml  Llwekun»  Torl»oi  auf  die  neue 
Erftbrticko  wml  in  die  Riohtnng  von  Neuot  irnf;  wo  hingregen 
der  zwcitu  ostliche}  Arm  uVrv  len  Berger-  un^l  Krebeihof 
unter  dem  Namen  der  Hogenberger  oder  Oohea-ätrasse  naoh 
Dormagen  ging. 

2)  Die  Stefnstrasse  gelit  von  Köln  über  Nielil,  weatlit'h  von 
Merkenich,  Rheinkasscl  nn  1  Langel  in  die  neue  Chauas6e  und 
auf  dioeer  naoh  Worringen ,  und  ea  ist  wahnclieinlich  eine 
Strasse  des  Mittelalters:  denn  war  die  sab  1.  gedaohte  Hhein- 
serpentine  cur  Zelt  der  Rdmer  rorhanden,  so  koante  diese 
Strasse  nleht  naoh  Worringea  fahren.  Dieser  Ort  Uegt  sehr 
idadrlg  und  kaaa  aar  durch  elnaa  hohen  Rhelndeloh  gegen  die 
Uabereehwemmungen  des  Strömet  gesichert  werden.  Aaeh  die 
gafenwlrtige  Chaaes^  ISuft  Ton  AVorrtttgen  bis  Dormagen  nuf 
^aem  hohon  Daraaie.  Bei  Aalage  derselben  sind  In  der  Nähe 
foh  WorHagen  Urnen  gefdndea  irofieD.  Wohrlflgea  liegt  bei« 
«aha  «lae  VUntlituii«  Miall  ftaa  d«r  i«b  1  gumKiii  B8. 
aMMiffaeM  aat  itff  iImnmi  VNptaaiiie«  *^  Waa^telaattldli  lind 


üiyiiized  by  Google 


86 


Riclituog  der  gegeiiwärtifeii  Chaussee,  soudero  näher  an 
den  Rheine*  Sic  wiri  grgenwirtig  die  »alte  Strasse^  oder 
wohl  auch  die  nCIrttnatrasse*  f  caannf,  weit  sie  nur  ala  Feld- 
weg benutst  wird  und  daher  mit  Oraa  hewachaen  ist  Sie 

gellt  von  Cöln  nach  Niehl  und  Lst  unterhalb  diiät'm  Orte 
durch  den  Rhein,  der  hier  sich  westlich  gewendet  hat,  auf 
eine  längere  Strecke  zerstört  worden ;  führt  dicht  an  Kassel, 
bergy  wo  vielleicht  ein  rUniiaehea  Rastel  lag  O)  vmI  Meh 
viele  Alterlhttnier  gefunden  werden,  nnd  Rheinfcaasel  vorbei, 
und  (rilTt  südlich  von  Worringen  bei  dem  80.  Chauss^esteine 
in  die  gegenwärtige  Chaussee. 

Nachtrag  vom  Jahre  ,»Die  Steinstraaae  neigt 

noch  an  vielen  Stellen  die  danunartige  Anlage  nnd  Ries- 
Unterlage.  In  Rheinkassel  finden  sieb  nicht  die  geringsten 
Spuren  römischer  Anwesenheit;  keine  Mauerreste,  keine 
Münzen.  In  Kasöt  lberg  desgl<  irlien ,  mit  Ausnahme  einiger 
JMauerreste,  die  aber  einem  Schlosse  des  Mittelalters  auge. 
hUren  sollen.  —  Der  Rasseiberger  Ort  ist  eine  Kiesbnnic, 
die  von  Rbeinkaasel  schrAg  durch  den  Rhein  gegen  HIttovf 
setzt,  und  bei  dem  kleinsten  Wasserstande  noeh  S'  Wasser  hat. 

Ehe  sich  die  Steinstrasse  mit  der  Chaussee  vereinigt,  lieg:t 
Ostlich  von  ihr  eine  kleine  Anhöhe,  auf  weicher  sieb  rt^mi- 
sches  Gemaner  findet 


die  In  der  Epigrammatographie  Ton  Hübsch  ang^eföhrten  Insclirift. 
steine  nicht  in  Worringen  selbst,  eoudtim  in  der  Nähe  dteaea 
Ortes  an  'ler  RömeistrAsse  aufgefunden  worden. 
90)  Zu  1»eiJen  Seite«  der  Steinstrasse  wurden  im  Jahre  1H(»0  röml- 
Bchc  (Iräber  mit  den  gewühnlichen  Tbons'cfn'i^en  ,  /.iegclplattcn 
und  Scherben  von  terra  sigtllata,  mehrere  niit  Stompeln,  wio 
BOVDVSFEC  und  AEMIC  [L'i]  gefunden,  nachdem  sohon 
im  Jahre  1059  auf  dem  westlichen  Höhenrande  zwischen  Ber. 
gorhof  und  der  Windmühle,  auf  beiden  Seiten  der  Eisenbahn 
die  ausBnich-  und  Ziegelsteinen  bestehenden  MAuern  romisoher  Qe. 
büudei  mtm  TheiLmii  woU^Mtanem  tenlso  Bewocfi  MoMihresten« 


Digitized  by  Google 


87 


Worrinffen  ist  römisciien  llr8pniDp;s,  wie  die  vielen 
hier  gefuoileiien  Alterthümer  und  Ueberreste  von  rOinischfii 
ÜMiern  beweitm.  -Bs  Ui  jedoch  Dicht  du  in  llinerar  be- 
mrkte  Bmog«»,  toadcni  dlcM  iit,  wie  der  Tert  glaubt 
■Ml  weütr  mUbok  amnihrrB  wird,  das  jetsige  Sehlats  Birgel 
ud  der  rechte«  Rbefnaelte. 

Nachtrag  vom  Jahr  1889.  „Worringen.  Die  alte  Pati- 
kratiaflkirche ,  die  zu  einem  Sdiulliause  t  riclitct  wurde, 
liegt  auf  einer  bedeutenden  Anhohe,  die  bei  hohem  Walser, 
wit  m  Faataacht  1887,  den  BewebAerii  ala  ZufluehtaatMte 
dieot,  uad  aelfest  bei  der  grMtea  WaaaerAuth ,  welche  der 
Mederrhehi  in  neveni  ZeMen  erfahren  hat  uud  hei  welcher 
das  Wasser  Aber  eiuaelne  Hanser  des  Orts  binwfg{|[in|(, 
nämlich  1781,  vom  Wasser  frei  blieb.  Diese  Höhe,  wHehe 
die  Kirche,  den  sie  umgebenden  Kirchhof  und  einen  Tbeil 
des  Or(%  der  westlich  roa  ihr  gelegen  Ist,  einnhnnit,  iat  die 
Stelle,  wa  das  alte  Bomnenm  gelegen  hat. 

Anch  werden  hier  nach  viele  römische  Manerreite  unter 
der  Brde  gefunden,  und  die  Fnndaaiente,  weranf  die  Pan- 
kratiuskirehe  ruht,  sind  rOmiseh.  Der  übrige  Tbeil  des  Orts 
wird  bei  hohem  Wasser  überschwemmt. 

Auf  dieser  Höhe  hat  wahrscheinlich  auch  die  Biiror  gi». 
alandeo,  welche  Siegfried  von  Westerburg  in  Worringen 
anlegte,  waren  jedoch  jetst  keine  Spuren  »ehr  rorhanden 
lind* 

Ala  hei  Erbauung  der  gegenwärtigen  Chaussee  ,  zwischen 

Sclicil'i  n  der  verschiedenartigsten  Ocffisae,  aurh  verzierter  von 
terra  sigill.ua,  und  eisernen  Geriitliechaften ,  zum  liefern  Bau 
dee  Bodens  ausgehoben  worden  waren.  Der  gan/.c  scliarf  ab- 
gegehnittene  Hohenrand  ,  welcher  westlich  von  Worringen  und 
der  CliaussÄo  bis  Dormagen  sich  hinzieht,  zeigt  einen  mit  Rrucli- 
stücken  romiseher  Ziegel  und  Oefäsao  geiuiscbten  Bodca-  Hein. 
91)  Vgl.  JaUrb.  II.  V.  und  XI.  S.  238,  H.  XIX.  S  58,  H.  XXI. 
ö.  34  uad  U.  XXUI.  S-  145.  * 


uiyiii^ed  by  Google 


♦ 

1806  und  1810,  das  oljere  (Köluische)  enge  uuA  baufällige 
Thor  abgerissen  wurde,  fand  mau  zu  beiden  Seiten  desselben 
zwei  Sieine,  weklie  mpringlieh  mtmaien  gehörten,  wmI 
«iMnV0<irflcin  n^bit  PMtaHMt  UMclM**).  RMiMiieAHer* 
tbiMT  wenim  in  gauen  Vmg^gtni  W^rring^en 
gefunden.  Die  angeblichen  alten  Mauern,  die  sich  in  den 
Rheinanne,  der  die  Insel  von  dem  reditcn  Ufer  trennt,  finden 
sollen,  reduzireu  sich,  nacb  Angabe  des  Uaterbürgermeistera 
Bte,  anf  «im  Ansah!  freasar  SUm»^  4ht  hkr  im  4mm  BWm 
Uagan,  lurf  M  Ueinaa  WaMcr  4er  ScUfftlMrt  muMMig 
werden. 

Die  Chaussee  von  Worringen  nach  Dormagen,  die  gegen- 
wärtig augleich  den  Hheindeich  bildet ,  ist  im  iahxa  1834 
trMki  und  erwailcrt  Warden«  Linga  dcraalbcn  wordan  da- 
mala  yiala  rdniKha  Qiiber  gefnnden ,  ein  Bawais,  dnaa  nndh 
dia  alte  rMiache  Stnusaa  in  dieaer  BMlnng  ging.  INm 
Gefundene  befindet  sich  griisstentheils  in  der  Sammlung  den 
Herrn  Delhoven^. 

Van  Warrtngan  nach  Dormagan  ist  die  Spur  der  RBniMr 
atraasa  varsdiwwiden.  Daa  in  rtaiaehaa  NaebrichtaA  aatowo 
Mal  genannte 

Dormagen^^^)  (Durnoniagus),  wo  narh  dem  Itjticrar  eine 
^la  stand,  lag  auf  dem  hohen  linken  Tliairaude  des  Rheina, 
snr  Zeit  der  Römer  dicht  an  diesem  Flusse»  aUdlioh  vn« 
deai  jelsigen  Orte  Dormagen  ^0»  nntcr  de«  Baictt 

eine  Hollge  rdnuidiea  GcaMtver  befindet ,  «nd  wo  ans  in 

92)  8.  H.  III.  &  100. 

98)  Vgl.  eband.  H.  T  und  VI.  S.  238|  U.  XIX.  S.  58  and  U.  XXL 
S.  29  tr. 

94)  Im  Notiflbuohe  des  Verf.  bt  spiter  bemerkt;  Dumomagus  lag 
in  der  Mitte  des  jeUigeo  Ort«.    Ober»  und  unterhalb,  noch  im 

Orte  selbst ,  sind  die  QräVer.  Im  Abhänge  gegen  den  alten 
^tjiiiläuf  hia  iat  d  bie  9'  Qotet  der  Erde  eine  4'  dioke  Maaer 
Ton  GueewcT*. 


Digitized  by  Google 


89 


AUerthfimer  ausgegraben  liaf.  Aus  dem  grossen  Ifulangc 
dieser  Auiuen  un<1  aus  Hiiu,  was  man  big  jetzt  hifr  «^fftiiidfii 
bat,  Iftssl  sieb  schiicssen,  das»  Dormagcii  xatr  Zeit  der  Römer 
iii  MMftcr  PlftU  TM  BcdcHti^  war.  üiilar  Iriar 
iWfifrataif  Zi«ftla  Midca  Mi  tM«  alt  tai  giicln« 
ilt  14.  «ddie  da«  BaiwuM  tranavhcatM  germa« 

aka  führte.  Diese  Legion  hatte  frtiher,  wie  auch  ihre  Be* 
peoouDg  sagt ,  ihre  Station  auf  dem  rechten  Rheinufer,  vnii 
Wardt,  als  Claudias  die  üherrheioincheii  Eroberungen  aufgab 
m4  den  RbeiB  sar  Greaae  gegaa  Daalaoblaad  aMabla,  9mt 
im  lUa  Vfer  MrickfaMgea. 

IfAckIraf  fom  Jahr  tW.^)  «Das  alta  Dwramafaa 
hg  aaf  tai  haben  liakaa  Orefraada  ilea  Rheins,  der  iailich 
längs  dem  Or(o  vorbeiflü6j» ,  und  w  ovon  die  Niederung  jet^^t 
wohl  noch  2r»'  tiefer  lie^»t.  Es  erstreckte  sich  von  den 
kcttaiauiii|;en|  welche  die  Strasse  bei  dem  Eingänge  und  bei 
Mm  AüffaHa  aacht«  lad  welebea  aach  dct  hiahite  Thail 
daa  Urita  «ad  waaaarfrci  ist  fter  alta  Aheklaaf  vm  Dar- 
■aiT>  Wa  Staa  war  daai  jetaigen  gerada  tatgefengesetat, 
d.  h.  ¥on  Dormagen  abwürts  machte  er  einen  weiten  Bogen 
liiiiis  bis  Zons,  wie  die  dadurch  rntstandrnr  \i(  derung  zei^t. 
—  Die  gegenwärtige  Chaussee  scheint  in  der  Richtung  der 
•Umi  EtMntraHaaaa  aagelegt  au  sein,  und  aa  aMhren  ätaUaa 
iat  iiOleh  m  ihr  »ach  ein  aMar  KiradaMai  au  aahc«^ 


96)  Der  Yeif.  thdli  dl«  InMbriAsn  der  dr«l  FUtfew  dsi  Milhras» 
monuments,  welchM  iloh  In  der  Sainniloiig  des  Herrn  Delhoven 
befin^let,  m!t,  wovon  jedoch  swei  mit  der  Lesung  Im  XXI»  Hefte 
der  Jahrb.  S.  50  und  52  nteht  gen«  flbarelBitbiiinen. 
Der  Yerf.  hat  die  eine  gelesen: 

ÜBO  '  SOLI  •  I  •  M  ■  P  •  S  •  L      S Y  RA.  p 
D VP  •     ALE  •  N O  R I C OH  VM 
(▼ergl.  H.  XXIU.  S.  14(5;  und  die  andere: 
i44  IS  DIDH. 


L/iyiii^ed  by  Google 


90 


Iii  ^vm  Itiuerar  wird  der  nächste  Ort  liittcrhalb  Dormagen 

B  u  r  u  II  g  u  tu  als  fikaadort  ciaer  Ala  genauot.  Gewöim- 
wird  W#rrMfeB,  wie  icboo  gesagt,  Mr  itm  t§mkckt 
BmigHi  gchaltMiy  wmi  MMgeanrnrnm,  dlM  ÜMer  Ort  im 
itm  laCinmr  «hircb  eiaea  Ml«r  statt  oberhalb ,  aatitrhalb 
Doriuageu  gcseut  sei.  Dem  ist  jedoch  nicht  so  ,  sondern 
dai  rüsiische  Burungum  ist  in  dem  jetzigen ,  dem  Grafen 
v«a  licsselrede  gehörigen ,  Sdilosse  Bttrgel  auf  der  redMmi 
Eheioseite  an  sneben,  nad  ist  eni  na  1&  iabrlnnidert  M 
eincni  INirelilbnicbe  dfs  RlieiBs  nwiselMn  Zene  und  Bürgel 
vou  dem  linken  aui  das  rechte  Ufer  des  Flusses  versetzt 
worden.  Das  alte  Strombette ,  worein  sich  der  Kluss  bei 
behem  Wasser  nodi  gegenwärtig  ergiesst^  beisat  noch  inmer 
der  alte  Rhein.  Die  Dailsasnagsniaueni  des  Sehlossea  Mrgel^ 
besenders  die  ganse  eine  Mte,  werauf  die  Stftlle  und  WMi^i. 
Schaftsgebäude  ruhen ,  sind  noch  die  alten  rtfmischen  aus 
Basalt,  Trass  uud  Gusswerk  bestehenden. 

in  den  neuem  Mauern  des  Schlosses  und  in  dem  Garten 
desselben  befinden  eich  viele  Steine  mit  rliniiseben  insehrif- 
ten  >  wo¥on  acbrere  den  Schutnggttinnen  der  hier  geatnnde« 
nen  Ala  gewidmet  sind« 

Was  der  Annahme,  dass  das  rtfroisclie  Burungnm  in  Büri^el 
au  suchen  sei,  noch  mehr  Gewissheit  gibt,  ist,  dass  die  AO- 
mcntrasse  Ton  Neuss  aus  in  fast  gerader  JUcbtnng  nach 
ROrgel  gefihrt  zu  haben  scheint,  elie  sie  iwiaeben  Machea- 
heim  und  Stflrselber^  durch  die  neuere  westliche  lUchtung 
des  Stroms  sserstdrt  worden  ist. 

Zwischen  Dormagen  und  Bürgel  hat  der  veränderte  Rhein- 
lauf jede  Spur  der  RMerstrasse  vernichtet,  und  dieselbe 
hoHUBt  unterhalb  Stflraelberg,  wie  bereits  bemerkt,  erat 


96)  Vgl.  Jahrb.  11.  V  und  VI.  8.  238,  H.  XIX.  3.  5b,  H.  XXI.  S. 
34  und  35  und  U.  XXUL  S.  HU£,  ' 


Digitize<j  by  Google 


91 


n  ieder  zum  Vorschein,  v  un  wo  sie  ubcrhalb  Griiuliugliauaen 
Uber  die  Erft  unä  nach  Neuss  f^e(ühri  hat. 

Nachtrag  vom  Jahr  183^.  „Das  römische  kastell  au 
fiHrftl  mMbI  od  sicalidi  regelsiMigca  VkKck  ge^ilM 
m  ImMb,  ?oii  98  bis  100  Miritt  SeilMilüigc  wai  ait  ab- 
f cniBletfi  BcbcB.  Unreb  iie  Brbuwig  iir  Sdiwer  i§t 
die  westliche  Seite  der  Mauer  zerstört  worden ,  und  nur 
noch  in  dem  Schafstalle  ist  ein  Theil  derselben ,  so  wie  die 
abgerundete  Ecke  sich! bar.  Die  Mauer  besteht  aus  Gusa 
Md  »ag  7  bit  8'  dick  sein.  Der  untere  Theil  denelben 
icMat  ilter  s«  tda ,  «ad  bl«r  liiMl  Mehren  Lagm  groater 
Ziegd  fiagcBamrt,  Das»  der  obere  Theil  jünger  nul  wahr« 
•cheinHch  aaeh  eiaer  yerausgegan^enea  Zerstirvag  wieder* 
hergestellt  ist  ,  durfte  auch  ans  dem  18"  hohen  und  12" 
breiten ,  auf  beiden  Seiten  mit  Lorbcersweigea  verxierieu, 
Voav.Altare^^)  aiil  der  Inschrift: 

ffATRONS 

iVPAMABVS 

C-LVCiLIVS 
CRISPVS 

hervorgehen,  welcher  aus  dem  Innern  der  Gussmauer  her- 
aasgenomaiw  und  gegeawirtig  iai  Gartea  aafgeetellt  ist. 
Nach  AaeMge  dei  Reatedeten  Win  etecht  der  gaase  Haf- 
raaa  Teller  Haaerreste. 

Die  RfHaaeB ,  welche  der  Verf.  hier  gesehea  hat«  gingea 
bis  auf  Arcadius,  folglich  bis  auf  die  letate  Zeit  der  rOiaU 
sehen  Herrschaft  am  Rhein. 

In  der,  inmitteo  der  Kastellumfassurto^smauero  liegeadea, 
Kai^elle  bcindet  eich  eia  araltcr  raader  TaaliteiB  aas  schwär- 
aeai  Basalt,  woraa  aiebrere  Kiaderfct^fe  aad  da  berettger 
Eber,  Veraleruiigen ,  welche  wohl  bei  sehr  altea  helUgea 


97)  Vgl.  Jaiirb.  U.  V  und  VI.  B.  288  and  H.  XXm.  S.  150  ff. 


Digitized  by  Goo^^Ic 


93 

Gefiftssen  vorkommen.  Die  Kapelle  soll  Trüber  ^iUMcr  ge- 
wesen sein,  unA  ist  au  deren  Westetite  folfeiMkr  iMcfarill* 
stflia  elBgoiaMrt: 

JUATliONIS 
RVBikHIS 

*)  oder  FE«»)      ET  MAVIAITI 

NE  BIS  •  C  •  I VL  • 

Die  HAtcrsie  Zeile  iti  ibertancht  «nd  iiiclit  m  km, 
Uake  am  Bingaage  In  dte  Hais  BUrgel  bttodeC  aidi  ei» 

dritter  Stein  «t  lasclirift,  vclche  16%"  hack  «id  14"  breti 

iüt.   Sie  lautet : 

MATRONIS 
^)  oder  AUu  ALAGABIABVS 

IVUVS  VAL- 
PRO'SE*  ET -IVUS*^) 
PfiRBGIIINO- 
SPERATO- 
SEVERO  * 
V-SLM- 

Herr  Wtirs  hat  aus  BrnchetAeken  rdmiecher  SteinoMmii- 
nente,  die  in  nevercr  Zeit  hier  gefiinden  worden  giad  und 
worunter  mehrere  Inschriften  mit  Matroniä  etc.|  im  Gartca 
eiae  kleine  Ruine  att%efiilirt. 

Bei  Ueberschwemniuif en  wird  die  gtase  Gegaad  vob  BUr« 
gal  «Btrr  Waaier  fisetat  und  daaedba  dringt  bis  la  die  Ka^ 
pelle.  Im  alten  Rheine  bei  Urdenbach ,  welebes  auf  dessen 
rechtem  hohen  Ufer  liegt,  steigt  das  Wasser  bis  zu  20'. 

Uoirrkalb  Grittiinghausen      (iraher  Quioe»)  müssen  ke- 

96)  Vgt  Jabib.  R.'y.  ob«  TL  R  SSa  and  H.  XXttt»  8.  11»  & 
99)  VgL  ebwd.  H.  V.  ud  Vt  S.  987  und  889  und  U.  XXIII>^ 
S.  IfiO  IL  Ueber  die  8  Inseluillea      Rein,  H«us  Bilrgel.  &  4d.  ff. 

und  Über  die  in  kam.  93  enthaltene  das.  8.  20. 
100)  VgL  ebend.  H.  II  S.  ib,  H.  V.  u.  M.  S.  d07,  H.  TOI.  5.  ISl  ff. 
wid  H.  ZXYI.  8.  181  ff:  und  8.  m  ff. 


Digitized  by  Google 


93 


deutende  Uferbauten  vori^fnommen  werden,  um  den  Hhein 
jdl  rcriliiiderD ,  die  frühne  Riclitunfi^  an  Neuss  vorbei  2u 
mtkmm.  —  Ami  itm  Oberfelde,  nttrdlicb  der  BrU  (bei  Grillt 
JiighawcM)  werdcB  vMi  rtaleclie  Vtberreite  g tAnde»,  asi 
wte  M  NevM»  Ziegel  mC  de»  8te«|el  in  6.,  le.  mi  Jf  • 
Legion. 

Neuss  (Noveftittn) ,  eiue  von  Drusus  i^t  baute  grössere 
FestDo^  der  Eiimer  an  Etieiu,  der  einst  an  den  Mauern  der 
Stadt  ▼orbeistrOmte  ^^0-  Name  des  Stiften  bat  sich  »ecll 
ia  im  DfutMlIitre^'),  «der  DrMM-IUsteUe  (im  jedifc« 
Okedhare)  «rbiiHett,  denen  feg enwirtigct  Maaenrcrk  jedtciy 
••eil  der  A^iielU  4ct  Verf.»  aicbt  rasiedi  Ist,  MDdem  im 
Mittelalter  angehört,  obgleich  die  Form  dieses  Thores  den 
[läufiu^  vorkommenden  Revcrsta  auf  üitiUrrn  römischen  Mfln- 
•en  voUkiwnmrri  entspricht.  £beu8o  scheinen  die  Mauerreate 
te.^llM  Slndtbefcfitigm^  sftmBtÜch  des  MUtdaltcr 
••  Mlü,  Ntdi  im  Itwciir  itm  A^tomn  alaad  bi  Veaaa 
•iat  Ala.  Aacb  vaa  itr  1«,  16^  aad  80.  Lefiaa  liad  Irfcr 
Monumente  gefvadea  wordea.  fa  deai  bataviacbea  Kriege 
vird  Novesium  hHufig  genannt.  Es  wurde  von  Civilis  ver- 
wüstet und  durch  Cerealis  wieder  hergeftteilt.  Bei  den  Ein«  ' 
liilea  der  Franken  im  4.  und  5.  Jabrbaadert  ist  es  voa  die- 
iea  nehrere  Male  erobert  aad  aentart  worden» 

Voa  Fleaea  abatrta  hab^  akb  aa  der  wcstliehea  Seite 
der  gfgeawirfigen  Chaaasde  aber  Brahl  and  Stranp  noeh 
Ueberreste  der  Römerstrasse  erhalten.  Zwinchrn  Strümp 
aad  JUatum  folirte  sie  über  ein  aUes  Strombett  *"^)  des  Rheins, 

101)  Ygl.  Jahrb.  H.  IL  3.  45,  H.  V.  lud  VI.  8.  238  ff.  und  S.  407, 
H.  vnf  S.  181  ff.  H.  Xm  8.  141,  H.  XXVI.  9.  181  ff. 

102)  Vgl.  H.  XXVII.  8.  25. 

108)  B«i  hohem  Waseerstande  ergiesst  Bich  dor  Rhein  grossentheilt 

in  einem  alten  Stromlicttc  o  ler  Flussarme  über  Kloster  Meer, 
l99clhof,  Meerhof I  zwischen  Strümp  iiml  Tvatimi  »iurch  .  über 
Linn,  Bookum,  Meura  nach  Stromeurs  umi  iriilt  bei  Khoinherg 
wieder  mit  der  gegenwärtigen  liiohtung  des  Fiiuses  zuearomen. 


Digitized  by  Google 


I 


94 

wo  dieses  aiu  schina1§(en  ist,  und  wendet  sich  Ober  Latam, 
wo  sie  noch  jetzt  die  lUaefstrasfie  (I)  gcnajiint  wird,  Back  dem 
Dorfe  Gellep 

Ergäiis«tt|;  reoi  Jahr  »Nem  Hegt  a«f  einer 

Anhöhe,  am  höchsten  die  Kirebe.  In  der  Gegend  derselben, 
also  in  der  Mitte  der  Stadt,  la^  das  römische  KH«$trun]. 
Uiiterluüb  Neuss  an  dem  Erftkanaie  kommt  noch  die  Be- 
nenmrog  »der  alle  Rheia^  »im  alten  Rhein^  vor. 

Wenn  man  der  Ghaoaade  ans  dem  Rheintbore  längs  dem 
iwlm  Uferrande  dee  allen  Rheinlanfe  Ms  dahin  folgt  (etw* 
J500  Schritt},  wo  sich  dieselbe  östlich  wendet,  geht  von 
derselben  in  nördlicher  Richtung  ein  bedeutend  erhöheter 
Rleswff  ab,  wcleber  den  Namen  höbe  Strasse  fibrt  nii4 
sich  in  gerader  Riehtnng  gegen  Brahl  wendet,  wo  er  rwr 
de»  Orte  wieder  in  die  Chaussde  IrMt  Er  gebt  westlich 
von  Zoj>penbroich  und  am  Dickhoff  vorbei.  Bei  Anle^nn^ 
der  neuen  Chau88«ie  ist  vieler  Kies  von  dieser  Strasse  ge- 
nommen worden,  nnd  sie  Ist  daher  gegenwartig  niebt  mehr 
gans  fahrbar« 

Naeb  Anssage  eines  Ortskundigen  naebt  sie  Im  BsBchn 

eine  kleine  Krümmung. 
Von  Brtihi  au  muss  die  gegenwartige  Chaussee  auf  die 


104)  Die  gfroflw  rSmlsohe  Hoantrasse  fOhrte  nicht  auf  and  durch 
Qelduba  selbst,  sondern  am  wesflielien  Fusse  der  später  erwähn- 
ten AnhöliO  vorüber,  war  aber  durch  zwei,  Tielleiclit  drei,  nord- 
Sstlich  und  übtlich  gerichtete  Seiienairasseu  mit  dem  Kastell 
verbunden.  Virl.  Roin,  die  rümischen  Stationsorte  S.  o*.>.  ff.  über 
diese  und  die  nördliche  Richtung  der  1  w^ju  rf^^rasse,  sowie  S.  27.  ff. 
über  die  in  und  um  Gelb  gefundenen  Aiterthiinser ,  denen  zwei 
im  Mai  1861,  nordwestlieb  von  Latum,  ausgegrabene  Stein- 
särge  mit  Knochen,  zierlichen  Gläsern,  Bronzgegenständen,  u.  1 
ampulla  olearia  und  2  strigilesi  darcb  Ketteben  an  Ringe  be- 
fOftigt,  und  mehreren  Thongcfn!<<(en,  u.  a.  1  Schüssel  von  terra 
•lg.  mit  d«m  Stempel  L£OF£C,  beUafagea  siad*  R. 


Digitized  by  Google 


95 


BMcnlraMe  gelegt  seis,  da  dieseibc  bb  ml»4\Uk  von  £kriii|p 
mit  &mm  IMcarflckcn  swischcfl  sw«i  Niedanrngcn  liall. 
In  dett  langen  Dorfe  Lata«,  daa  an  bdilen  Seiten  der  Straeae 
gcUgen  itt,  Iteimit  dienelba  noeb  die  habe  Strasee.   An  wwri 

Stellen  ^in^ ,  hi  vor  die  €liauft8^e  sehr  erhöht  wurde,  nain> 
lieh  in  Strümp  und  in  dem  nördlichen  Tbeile  von  Ladim, 
bei  babem  Hheinstande  das  Wasser  über  die  Slrasse  und 
crgaia  neb  van  letaterar  Stelle  nacb  Linn  ete.  Wa  die 
SiraMe  attdlieb  van  Stratnm  (StratbaiHi)  die  Wendung 
nacb  Uerdingen  nlaMnC»  fcbalni  die  Ramerstrasee  detüeb  van 
Uerdingen ,  wo  gegenwärtig  der  Rhein  tliff^st ,  geführt  zu 
haben.  Dfun  nördÜrli  von  Uerdingen  zeigt  sich  östlich  von 
der  Chaussee  eine  mit  Büschen  bewachsene  Sandhöhe ,  an 
welcher  ein  erhöhet  er  alter  ILieaweg  läuft  (in  der  Nabrdai 
Kircbhalea),  dar  etdlicb  gerade  auf  die  Ricbtnng  van  S(n> 
tnni  trüt  nnd  weiter  ndrdlleh  in  die  Chaaaida  einünft  Baa 
rimiaebe 

Gellep  (Gelduba)  wird  auch  Gelb  oder  Geld ub  genannt '^). 
Dieser  römische  befestigte  Platz,  früher  dicht  am  Rhein, 
jetzt  etwas  von  ihm  entfernt,  auf  einer  Aaböbe  gelegen, 
verdankt  bncbst  wabrscbeinlicb  Dmena  eeine  Bntatebnng* 
In  daa  bataviichatt  Kriega  wnrda  dieser  Ort  van  Cfvilli 
erabert ,  nnd  die  RtHner  verlaren  awiscben  Ibai  nnd  Nenae 
ein  Kavalleriegefecht.  Nach  Pliiiius  (bist.  nat.  XIX,  28) 
wuchs  hier  eine  Art  Zuckerwurzel  (?)  (siser)**^,  die  als 
Leckerbissen  in  die  llofküche  des  Kaisers  Tiberius  ge- 
liefert  werden  musste.  Van  den  Rttmern  hat  sich  in  Gellep 
ttbar  der  Erde  niebia  aebr  erbalten;  unter  der  Erde  findet 
aich  jedadl  altes  Genftner,  Mtlasen  Oefüsse  etc»  aller  Orten. 

Verdingen  wird  in  rOniiseben  Nacbriebten  nicbt  genannt, 
nnd  es  sind  in  diesem  Orte  auch,  so  viel  der  Verf.  hat  aus* 


105)  Vgl.  Jahrb.  H.  XX.  8.  1  ff.  und  H.  XXVT.  S.  181  IT. 

106)  YgL  eb«ad.  H.  I.  8.  109.  und  H.  Y.  und  Tl.  8.  251, 


Digitized  by  Google 


96 


miUelD  kOfiaen,  uienals  rdmisclie  A](ertliflmer  ^^efunden  worden. 

Ergänzung  vom  Jahr  1838.  »Gellep  liegt  auf  einer 
Aukl^^  dit  nie  W9m  Rheine  ttbencliwcMi  wiri  mmi  4ke  Ur- 
Sache  4er  Anlaf e  ites  rMlscben  Kaitella  gtweaen  na  celn  acbdnt 
^  irt  eben  gans  eben,  Allt  nncb  allen  Seiten  glelehnUteeig 
ab^  und  man  erkennt  noch,  dass  die  römische  Befestigung 
ein  Quadrat  bildete,  Oer  Rheia  scheint  früher  dicht  an 
Gellep  Yorbeigeflanen  m  sein.  Ks  werden  daielbet  vkln 
rtaische  HUnien  gehinden  i  nach  ein  Ziegel  nnl  LKG  *  X  * 
anl  Scherben  mit  BOVDVS  FBC.  sind  entdeckt  werden. 

Die  Römerstrasse  sclieiiU  durch  die  westliche  Richtung  des 
Rbeiufi  bei  Derdingeu  auf  eiue  Strecke  verstört  2u  sein. 

Bei  Cerdiogen  wächst  die  Sellery  ven  Tenflglicher  Giin 
nnd  wird  an  Salat»  Ragont  md  Snppcn  gebrancht.  Ihn 
Gealalt  itt  mit  der  Siaer  des  Pliahia  Ubereinalinunend«. 

Die  RAmerstrasse  führte  von  Gelduba  nach  Calo.  Die 
Entfernung  trifft  auf  Kaldeuliauseii '"'),  wofür  auch  die  Na- 
mensaholichkeit  passt,  obgleich  in  diesem  Orte  keine  Sparen 
▼an  der  Anweaenheit  der  RAaier  sich  Torinden.  Ebcnao 
wenig  hat  der  Verf*  awischen  Gellep  «nd  Ealdenhanaea 
Ueberreate  von  der  RtHnerstrasse. gefunden,  welche  höchst 
w  ahrscheiulich  durch  die  erst  in  neuerer  Zeit  entstandene 
Richtung  des  Rheins  nach  üerdiugeu  zerstört  worden  ist. 

Nlirdiich  ven  Ealdenhanaen  wird  die  RMoentnaie  wieder 
gnns  sicittbar  nnd  fahrt  nach 

Asberg  (Aidburgium) ^^^)  Nach  Tacitna  lag  Ascibvr- 

107)  Vgl.  H.  xxyii.  m 

108)  Vgl.  Jahrb.  H.  Y.  und  71.  8.  238  ff.,  H.  XYII.  8.  141.,  U.  XX« 
8.  1  ff.,  H.  XXI.  8.  82  und  86  uad  H.  XXICI.  8.  84  ff.  Ueber 
den  Unprang  diesas  uralteii,  sohoii  Torc8miMhoa  Orlt  thtüt 
Tattitas  (Germ.  8)  eine  bSohst  merkwfirdigeSage  mit,  nad  es  Itt  aleht 

unwahrscheinlich ,  das«  unter  Ulysses  [Odysseus]  den  Taeitas 
als  Gründer  des  Orts  angibt,  der  Stammgott  der  germeiüseheD 
Völker  und  der  erste  der  Asen^'öttcr,  Odin,  und  unter  AicKbQffw 
glum,  Asgert  oder  die  Burg  der  Asen  sa  Terstehen  lei. 


Digitized  by  Google 


97 


g^ium  am  Rheine,  weshalb  man  es  gewOboKch  in  Essenberg^ 
gesucht  hat.  Dieses  ist  jed<>ch  ein  Irrfhum.  .4sribur«r?Hm 
[ag  süHlich  TOD  dem  jetzigen  Asberg,  auf  dem  sogenannten 
Borgleide,  wo  sich  nock  Im  weiter  Amitkmfmg  Bviiica  iMl- 
■dwr  GelHUiJe ,  Keller  cte.  v«riiileB ,  mai  nocli  CiTtwili- 
mi  dtte  lieBfO  Mtasro,  Olcailliea  ete.  ausgegrabea  wer- 
te« Die  RiaereCraMe  flDhrt  mitten  Uber  das  Borgfeld. 
Eine  Niederung  Östlich  vom  Borgfeld  heisst  noch  jetzt  ,,im  alten 
Rhein**  und  beweiset,  dass  aur  Zeit  der  Römer  der  Rhein 
in  dieser  Richtung  floss.  In  dem  bataFiscben  Kriege,  nnä  ' 
M  im  iffitm  BialUlen  te  PnufteB,  theHto  Aacibmrfhn 
iu  Mbkktal  fut  aller  feaCett  rMiiachea  Orte  mi  NMenHeii, 
wmi  wnrie  nietit  ni  Mre  Inreli  tfe  ftanken,  wdcha 
den  Hunnen  nachzogen,  gftnalich  zerstört. 

Von  A^ber^  aus  ist  die  ROmerstras»«  noch  ^^anz  sichtbar 
Md  erhalten,  und  bildet  den  westlichen  Theii  der  neuen 
Strasse  (die  hohe  Strasse  genannt,  wovon  jedodi  nnr 
Aie  MarbeMt«  ynllendal  aiad)  bis  an  StroMCin,  wo  sie  to« 
4endbeii  Utk«  ab  wßA  aber  Jle  Loeie  aadi  den  Bngenia- 
aiscfcott  Kanal  geht.  Nürilieb  von  dieaea  Kanal«  (der  bei 
nasaer  Jahreszeit  von  Rheinberg  bis  Kloster  Camp  mit  Käh- 
nen befahren  wird)  führt  sie  fbenfalls  norh  wohl  erhalten 
Über  die  Millinger  Haide,  und  berührt  hier  die  ttsüiche  Seite 
einer  grauen  qnadralCttnnifen  Verscbanimif ,  wovon  sich 
am  IIM  ein  do|ifeIter  Briwnll  md  die  üoberreste  ^nes 
davor  liogente  Ornbens  evbalten  baben.  Die  rOntschen 
Todtenurncn  und  andere  römische  Alterlhümer ,  welche  um 
diese  Verschanzun^  herum  gefunden  werdm,  lassen  vermuthen, 
dass  dieses  ein  römisches  Sommerlager ^^'^J  gewesen  sei,  in 


109j  Die  K??mor  nftnnten  die  cijj^entlichen  Standquartiere  der  Legio- 
nen Winter-  oder  Standlager  fCastra  hiberna  oder  stativa)  und 
diejenigen  Funkte,  wo  die  Legionen  während  des  Soromon  xa« 
sammengesogen  wurden,  Sommerlager  (CMtra   aestiva)*  Dia 

7 


Digitized  by  Google 


98 


•  weicbw  die  L^spunM  wilir«B4  dtr  'guten  iahrtmü  mnm- 

meDgezogen  iiimI  gttbt  wur^M.  ViM  dieser  IJaiiraliuii|^  fahrt 

die  ROmerstrasse  in  gerader  UiclUuug  durcti  das  Dorf  Millia- 
.gea  und  bei  Drüpt  auf  die  Felder  »op  gea  Hülmpt  (auf 
den  Hclfli)^.  Hier  sind  schon  frflhert  ind  kcflonders  naefc 
ebifin  AlHwdiir«|)bviMhei.  iü  Jahre  JM^  «nd  lei  iUilcfmig 
der  jetzigen  Cbawte  viele  rlhniselie  AltertlrittBer  geAiadcii 
worden'").  Unter  andern  kam  ein  lümiächer  Ziegel<»reu,  der 
mehrer«;  t^u^eud  Ziegel  mit  dem  Steiupei  LEG* XXX'  enU 
IMi,.  SUßk  Vorschein,  uod  es  scheint,  dMB  diese  LcgiM, 
die  eigeailllcli  n  Celm  trajen»  litl  Xanlea  ataUenin  wat, 
bler  euieii  festen  Pesten  nad  Ziegellwflaaercleii  batta«  llaa 
nahe  gelegene  Alpen  wird  gewOhnlidi  wegen  der  Nameui- 
ähnlichkeit  für  die  von  Tiajatius  gegründeten  und  in  römi- 
schen Nachrichten  genannten  Castra  Uipia  gehalten.  An  die- 
sem Orte  hat  jedoch  der  Verl.,  seihst  nichl  in  den  Ridnan 
,der  dmligea  alten  Boig^  Ueherresta  rMisaher  Anwaaenheit 
gefunden ,  und  die  Castra  Ulpia  sind ,  wie  weiter  anten  an- 
geführt werden  wird,  eins  und  da^^dbc  mit  €o!oiiia  Trajaiia. 

Von  den  Feldern  »op  gen  Hülmpl^  schneidet  die  AtMner* 
Strasse  in  den  neratrent  liegenden  l^orie  Binningen,  weal- 
lieh  iran  den  Paat-  and  Wirthahanae  Grantbai  (Canaannnn) 
die  Chaussee  von  Venloo  nach  Wesel,  fahrt  an  der  Wind- 
mühle bei  dem  Hause  Loo  vorbei  und  nördlich  derselben  in 
die  neue  Chaussee,  mit  deren  Richtung  sie  über  die  Menzelener 
Haide  nach  Birten  fortgeht  In  der  Nahe  jener  Windntthie 


letstern  dienten  f«ift  aar  sa  Uebuafq^iea  dn  Trappen»  vad 

Warden,  gleich  einem  jeden  Uartolüsger,  m!t  Wall  und  Graben 

umgeben. 

110)  Ausgrabungen,  die  tob  «af  diesen  Feldern  YersohiedentBeh  Ter- 

anstaltot,  waren  niemals  ohne  Erfolg  und  ergaben  stets  eine 

^fcuge  kleiner  Anticaglien,  zu  denen  unter  viekn  Ler vorzuhebon 
bind  die  Hefl  XXX  d.  Jahrb.  Taf.  II.  9  u.  U/  abgebüdeten 
üegenstande.  W. 


Digitized  by  Google 


99 


ft(  ih  R^imerstrasse  durchstochen,  und  erscheint  als  ein  Damm 
von  10  bis  12'  Hohe  über  der  jetzigen  Erd. Oberfläche,  dessen 
«■lere  Anlajere  aus  fest  g^eraamiler  Lehmerde  und  die  Deck« 
Mtt  ftVi'  hohe«  Blidaliiese,  ier  mü  M«rlel  mknnta  Mf 
Gesteht 

M  llerg#a«aslHif  am  Wimt  4fr  BMiiiiighivIC  M&gt  chi 

Kanal  cMi  ,  der  unter  dem  Namen  des  „Rümergrabens* 
Aber  die  Menzelener  Haide  und  östlich  an  Winnenthal  vor- 
bei führt  und  oberhalb  Hirten  in  den  alten  Htiein  ansgeh!* 
MMer  W  teeito  kamil  itl  «oek  »UcatMb«!!  aichifcar,  mi 
«itbllt  Tim  seineM  Anih»%t  M  Bergntmnliof  Mt  sir  Lnd« 
wehr  roii  Wfitnesthal  wdi  Wtaser.  Mae  ebeauiliKa  Be- 
stimmung ist  jetzt  schwer  auszumitteln.  M'ahrscheinlich  war 
es  ein  blosser  Abw&sserungskaiial,  der  die  üewasser,  welche 
jet2t  durch  die  PoUgers  (^oll^eet,  PoUgrabeo)  dem  alten 
Rheiae  mf efttfcrt  wcrJeo,  dahin  fibrte« 

ErgtüBnng  vom  Jakr  1688  uhi  1888-  »»Galo  Iret 
iidtt  ta  Ralileahaasea ,  eoBdera  etwas  nffillicli  davoa,  im 
Baadie  Mfihlenwiakel,  nahe  an  einer  RheianiedentBg  grele^en. 
—  Kaldenhausen  liegt  zwar  auf  beiden  Seiten  der  allen 
rümischeo  Ueersirasse,  oder  der  gegenwärtigen  Chaussee;  es 
werden  jedoch  in  diesem  Dorfe  darcbaus  keine  rOmischea 
Allerthimer  g efaadea.  Dafegen  liegt  8  bia  10  Miaatea  Ost- 
Heb  roa  RaUeabaafea,  gea  Ramela  an,  der  Volkesberg,  der 
biebfte  Pmrtit  dieser  Gegend ,  nad  in  aUea  Aeekera,  die  aa 
dieser  Höhe  gehören,  werden  römische  Mauerreste  etc. 
li:efonden.  Besonders  viele  Ziegel  mit  dem  Stempel  LEG  * 
XI*  werden  hier  gefunden,  und  es  ist  nicht  zu  zweifeln^ 
dass  bier  Calo»  and  swar  wie  Geldnba ,  etwas  Ostlleb  von 
der  Heerstrasse  gelegen  hat  Der  Volkesberg  liegt  an  der 
ndrdlieben  Seite  einer  Ffiedemng,  die  einerseits  bei  dem 
Hagschinkel  die  Chaussee  berührt,  und  sich  über  dieselbe 
nach  dem  llerdinger  ßruche  zieht,  andrerseits  nach  dem  Biirg^ 
sehen  Hofe  wendet,  von  wo  sie  tbeila  an  Blerslieim  vorbei 


Digitized  by  Google 


100 


Baeli  PflnmlMiB^  idinneito  «Bier  ica  Nmcn  Ict  ^ittard* 

bruches"  sOdlich  am  Trompeter  vorbei  nach  dem  Möhlen- 
Winkel  etc.  j^elif.  Die  Niederung,  die  \^<'stlith  an  KalHen- 
haUMM  vorbei  geAil,  beifi&l  4ec  Dank.  £iae  drille  Niederung 
aall  van  dem  Barg  sehen  Hafa  gegen  Bergbean  und  van  dl» 
aeUidi  am  BarglaMa  varM  nach  lasenherf  giehaa.  Der 
Mahlenwinkel  liegt  sOdireetlich  vaai  Traaifefo'  gegen  »llog. 
felds^  und  bestellt  aus  sandigen  Höhen,  die  mit  Bauaian  und 
Ckslranch  bewachsen  sind. 

Nach  Amaage  des  jnagea  ftaligca  aiad  nnr  riaige  Naaer* 
rata  im  Mthlenwinkal  gafandan  mwUn,  nad  in  einer  e«d* 
lieb  gelegenen  Sandhabe  (nicht  Hnnnenberg,  wie  ianeen  sagt« 
sondern  Himberg  genannt)  einige  Urnen.  Der  iMühlenwiulLel 
ist  lange  nicht  so  wichtig  als  der  Volliesberg ;  jedocli  ist 
die  Angabe  van  Fiedler ,  daas  diese  Stelle  (er  scbeiait 
den  Mflblenwiakel  an  meinen «  da  er  van  Biacban  spricht^ 
die  sich  hier  haiadenf  waluread  der  Valkesberg  gaas  aua 
freien  Aeckern  besteht)  die  alte  Burg  genannt  werde,  eiuc 
Benenaang,  die  gaua  aabekauiu  ibt,  wohl  nur  iritiUUnlicli^")« 


111}  Der  Yolkuberg  Ut  kk\im  eine  HShe  sa  nennen,  und  war  bis 
in  50er  Jahre  mit  dichtem  |  jetzt  gerodetem  GebOseh  be- 
deckt An  der  Nordielte  dietei  kaam  200  □  Ruthen  moBsendeD 
Aufwurf«  fanden  iloh  Ziegel  und  Gefleee,  angeblich  aueh  eine 
Steinsferaue  einige  Fubb  onter  der  Bedenobdfflaehe.  Zn  deat 
Ilteron  Fanden  anf  der  Hübe  dos  Hllblenwlidnls,  an  der  l^ord  • 
seile  des  unter  dem  Namen  Sittard  nordweillieh  gtriokloiwi 
atten  RhebiannSi  ümi  doreh  die  theilwelse  Rodung  des  jene» 
bedeekeaden  Waldes  und  Oebfisehes»  viele  neue  und  bedeutende 
gekommen»  welehe  in  weitrerbrelteten  Mauerreeten,  Torzierten 
Steinen,  Gefttssen,  Stdeken  Ton  Glassscheiben  und  dgl.  bestehend, 
eine  grössere  römische  Niederlassung  bezeugen,  von  welcher 
eine  Steinstrasse  ostwärts  zur  grossen  Heerstrasse,  eine  andere 
nordwärts  nach  Asciburgiutn  führte,  und  zu  welcher  die  frühei* 
und  ajiäter  ost-  und  westärts  gefundonon  (iräher  gehört  iiahen. 
Durch  den  SittArdbruch  führte  ein  Kiesbd&rom,  an  deaeentSeite 


Digitized  by  Google 


101 


Die  flMmw%  fNlIek  roM  Thrnpclvr  fAlH  sich  bfl  jtdem 
traben  ItliefMtaiiile  mit  Wmmti      Mr«  l§8f  ftifif  Jt«« 

stlbr  bis  in  die  untere  Bta^e  des  Tronipc(fr8,  und  zi>isti)i-te 
die  Chaussee.     Unniitfflbar  bei  dem  Trompeter  fanp^t  die 
hohe  Strasse  an  imil  itt  bis  20  dem  Hause  Adam  Leveu, 
m  üt  Bciientittnf  BwgfM  befkiiit,  4  Ma     erbtlit.  6k 
leataht,  wie  ea'  aelidiil,  g»M  «■§  KkaMiiid  uii4  hat  Mnt 
ünteria^e  von  ^aaaeii,  hi  Kalk  f ftcfvlefi,  8t«iii«ii,  wie  laaeaa 
sagt.  Von  dem  flanke  ^am  Brüg<;es",  das  nächste  vom  Pickert 
nttrHlicli,  «jeht  von  der  hohen  Strasse  ein  hoher  und  breiter, 
mir  BHumen  besetzter  Erdwail  mit  davor  liegendem  Graben 
ia  l»atlicber  Biebtaaf  ,  aml  iat  aaf       MirHt  noch  wohl  er* 
iiatten.    Sckeiabar  Ist  er  fettgef  aagea  Ma  svr  üMenHif 
■ai  vor  Ihai  Iftaft  da  Klcawef.  Dtk  aehelat  dicaer  Wall 
nicht  die  Süd  front  des  Lagers  gebildet  au  haben ,  da  die 
ErhOhnnuf  der  Hohenstrassc-  bis  Adam  Leven,  wo  die  Be- 
nennung Borgfeld  anfängt,  reicht. 
Asberg  wird  te  der  Qegeiii  Aabarg  genaant 
INe 'Bcaeaaaag  ^aaf  deai  Borgfeldc^  tagt  aidlM 
f aa  Asberg  da  ao ,  wo  die  habe  Strasae  elae  Krtaanaag 
aiaeht,  dehnt  sich  dstlicb  bia  ran  altee  Rbela,  aOdileli  Ua 
nördlich  vom  Pirkrrf  und  westlich  bis  fiber  die  hohe  Strasse 
aus.    Nördlich  bis  gegen  Asberg  und  sfldlich  bis  gegen  Kal- 
denhavaea  erstrecken  aicfa  lüngs  der  hohen  Strasse  die  Grä- 
ber VOM  Borgfeldo  am.  Die  fttakiacbea  AltertkiaMr  >iad 
voa  Dledricii  Bergmim  weatlldi  veai  Borgfelde,  awlaehea 
fiarficbfii  Ornen,  gfgt«  tMwafkdai  Mb  geAmden  wordea. 
Bei  Pickert  zieht  sich  eine  Niederung  hin ,  die  das  Borgfeli 
wabrbcheinlieh  südlich  begrenzte. 


Im  NoTember  1858  die  silbernen  Phaleren  gefunden  wurden. 
Vgl.  JAlirb.  H.  XXYU.  S.  155.  ff.  n.  AnnAli  XXXII.  S.  161.  flf. 
Der  angezweifelte  Name  „alte  Burg**  iat  im  Volksnfunde  d«c 
liöhe  des  MiiLI  >nwInkcIs ,  wie*  einer  Steile  in  der  2iähe  des 
Brugsohen  Hofes  geblieben.  R. 


Digitized  by  Google 


101 


!■  Drift  mIM  wcfiM  kctae  viMniidiM  Alterüiiacf 

scltni  Drüpt  und  Drüp§teiii,  besonders  in  der  Nfthe  des 
letzlern.  Diese  ganze  Feldmark  führt  die  Benennung  «op 
gen  Httlmpt**.  —  Oer  Ziegelofeo  mit  den  Ziegeln  der  LliQ* 
JUCX*  mwtit  iMclM  Mit  n£  der  Sidseile  der  Bf«eB 
Brikke  Miiks  gctatai«  ibariianpt  fiele  Alterthiner  üi 
dem  Bede«  etocfcea  eelleB.  (Vergt.  AmeriL  110.) 

Der  sogenannte  schwarze  Mühlgraben,  oder  die  Loete,  geht 
obcrbalb  Stromeurs  aus  den  mlten  Rheinbette  und  flieeet 
tber  Alpea  imnk  Btaaufen»  «i  IMpl  ud  Dripeteia  nn- 
M,  ■ifcert  sieb  des  Bordfehcn  Gimbeo  (Ley)»  felil  nCer 
dem  Namen ,  »lioete*  westlich  sn  MenseleB  Torhei ,  ver-  . 
einigt  sich  dann  mit  der  Bordachen  Ley  oder  dem  Pol]§rraheD 
(Poll^futb)  und  fliesst  bei  dem  Poll  von  Birten  io  den  alten 
Rhein.  Die  I«eele  ist  hreit  nnd  lief  ^  «nd  die  neue  Chenio^e 
ahn  swiachen  Drlipl  nnd  Dripsteln  4ber  sie.  Nach  tan 
*  alten  Eheinlanfe,  der  mn  Oiaenherf  kemmt ,  ergoan  sich 
dieselbe  zur  romischen  Zeit  bei  Drüpstein  in  den  Rbein» 
nnd  das  römische  Kastell  (op  gen  UiUmpt)  lag  «wischen  ihf 
nnd  dea  Rhein* 

Die  Rdnuntfiase  hat  nwisehen  der  WindmtUn  nnd  Ben- 
ningen eine  ehere  Breite  ven  14  bis  16'  bei  einer  BObe  vnn 
10  bis  14'. 

Zwischen  Neubüderich  und  Gest  befindet  sich  eine  flache 
Httba»  die  sich  10  bis  16'  «ber  die  nsiliegenden  Felder  er- 
heben aaf  und  der  Cksterberf  genannt  wird.  Bie  entveckl 
sich  ran  der  Windmühle  Ten  Neuhflderieb  bis  sn  dem  P^d. 

wege,  der  vuii  diesem  Orte  nach  der  alten  Strasse  von  Wesel 
nach  Xanten  führt.  Der  östliche  Theil  dieser  Höhe  gegen 
den  genannten  Feldweg  heisst  der  »Steinaclter^  weil  die  Felder 
hier  mit  Brocken  filmischer  Ziegel,  Tniateinen,  Bcherbeo 
yen  römischen  GefHasen  und  anderm  Mauerschutt  bedeckt 
sind.    Auf  diei»eu -Feldern  ^erdeu  viele  luoiiache  Münzen 


Digitized  by  Google 


108 


4tm  U«r  «■  r9aiMlmr  4Hl  gestaiiieB  Wc.  ftie  Blfliifni, 

liie  hier  gfffmiden  warben  und  die  der  Schreiner  Poot4^  gesehen 
liat,  gehen  bis  auf  Antonin  (?).  Auch  bei  Anlegung  der 
Chaussee  von  Comnesniann  (Grünthal)  nach  Wesel  siud  bis 
Mf  mukt  TM  iilthaderich  viele  AHMrtbflmer  gefunden 
wiim  HüglcklMD  m  ÜMMMfcb ,  «atct  tmitn  ^Siegel 
mk  Lefi—wlf  yd»»  wtnmter  eine  mÜ  LBO  •  XXII*  Ucker* 
htmfi  M  Üese  ganse  Ckgewi  bit  nach  AllMleiM  rMch  as 
römischen  AlterthUmern.  Auch  wurde  bei  Erbauung  des 
Ariaenbauses  von  Ifeubttderieh  Vieles  gefutiden,  unter  anderm 
ein  4  Zoll  gniwcs  Brualhild  der  Minerva  mi  Augen  von 
klnnen  Mine». 

Wn  Beek  ttegt«  §m§  ehmaie  Ueln  wui  wenMn 
akli       im  naeh  Xanten  M  üe  Meierang» 

V  e  t  e  r  a  C  a  s  t  r  a  oder  bloss  V  e  t  e  r  a  ^**)  (das  alte  Lager) 
an  südlichen  Abliangf»  des  Fürstrnber^fs  bei  dem  Dorfe 
Birten ^^^).  Nach  der  schmacbvoUen  ^iiederlage,  welche  im 
Jnhie  IB  rnr  Chr.  Legat  M.  LeUina  an  Niedenrbeine 
iank  üa  mnaribanaiMMn  Gnntane»  eilltlan  hatte,  In 
welcher  ier  Aller  ier  V.  Legien  eine  tarte  der  Sieger 
geworden  war,  kan  Augustus  seihst  in  diese  Gegenlen  miil 
lies^  dipges  Lager  für  2  Legionen  (12000  Mann  ohne  die 
daxu  gehörigen  Uülfstru|»pen)  anlegen.  Dasselbe  bekam  in 
spateren  Mten,  dn  ee  eine  der  ersten  BeüMtigungen  der 

liai  Vgl.  Mrb.  H.  V.  and  YI.  B.  »8  C  n&d  S.  W,,  H.  XVu. 
S.  141»  IL  XXL  n<  86^  H.  XXIU..  8.  4»  ttnd  H.  XXVL  S. 

181  H,, 

118)  Dsr  Vstf.  folg«  bei  BMlUnmiuig  der  Laa«  dieses  vichttgen 
Punktet  einzig  den  rtfniiMhen  Nachrichten,  den  gefundenen  Monu« 
menten  und  den  noch  vorhandenen  Ueberresten,  und  übergeht 
die  Phantaifen  der  Gelehrten  ,  welche  mit  den  LokalltKten  un- 
bekannt,  die  Tersehiodeaartf getan  N^ungen '  htertlbar  aufge- 
fieilt  iiatmi« 


Digitized  by  Google 


104 


Eta<r  M  BlMbi  wir,  im  fUmm  des  aUw  Imf/m  (Veten). 
Nadi  tei  Zengri«  vwi  Taeitas  (bist  IV.  c.  M)  wurie 

dieser  feste  Plalz  von  Augustus  bloss  für  offensive  Zwecke 
BBgelegif  —  um  von  hier  aus  DeuUchland  zu  beobachten 
«ad  n  luiterwarfeoy  «od  ak  fiMmcJpiatx  der  nach  DeiitacblaKd 
aidieate  oder  vm  dort  swftcUelirieidea  Trapye«  s«  At- 
MB.  VoB  Veten  aas  «atenabaieB  die  R^ner  Mnahe  alte 
ibre  offensiven  Operationen  gegen  Deutschland  ,  und  zwar 
tkeiU  zu  Lande  an  der  Lippe  aufwärts  etc.,  theiis  £u  Wasser 
den  Rhein  hinab,  durch  den  Oraalscben  Ranal  (dtenm  Yasii) 
«ad  dwdi  die  Mder*  ««d  Nerdsee  in  dte  tos,  Weser  «ad 
Blbe. 

Augustus  wählte  für  die  Anlage  dieses  Lagers  den  Pflr- 
stenberg,  die  erste  bedeutende,  frei  liegende  und  eine  weite 
Aussiebt  gewahrende  AniMtfie,  welche  sich  von  Bonn  abwärl» 
a«f  de«  linken  Rheinnfer  nn  der  Stelle  erbebt,  we,  ämk 
die  gegentker  liegenden  Hsben  (?)  vnn  INersfert  kegteut,  die 
Rheinnifderung  die  geringste  Brette  hat.  Nach  Tacitus 
(bist*  IV.  c.  23)  lag  Vetera  an  dem  sanften  Abhänge  eines 
Hügels  an  dem  Rheine.  Seine  Befestigung  bestand  aus  einer 
Maner  nnd  einsM  dnror  liegenden  firdwnUe,  vnd  es  wird 
nnsdricUich  kuneikt,  dass  ma  bei  der  Aninge  wf  die 
Festnngswerke  keine  besendere  Mflbe  rerwendct  habe,  indem 
Augustus  dieses  Lager  für  die  Offensiv  zwecke  erbauen  Itess, 
und  nicht  daran  dachte ,  dass  es  jemals  eine  Betefcrnng 
Wirde  nnsknlten  Müssen* 

Nach  dea  Unteisnchvnfiii ,  die  der  Verfl  angestellt  htl, 
erstreckte  sieh  dieses  Lager  an  stdlieken  Abhänge  des  Vir. 
stenberges,  von  der  Höhe  desselben  bis  in  die  Nahe  des 
Dorfes  Birten  und  bildete,  wie  fast  alle  römischen  Befesti- 
gnngetti  ein  Viereck*  in  dieser  Ausdehnung  sind  bereits  eine 
grosse  Menge  Stdosionuiente  und  besonders  Ziegel  nit 
Legionsstempeln,  desgleichen  Münsen  etc.  gefunden  worden. 
Die  Mehrzahl  dieser  Münsen  sind  Consular-Miiuxen  und  aus 


Digitized  by 


106 


te  mtrs  ftäiMrpcri«4e  Mi  iad.  Nero.  A«iaUc«4  in  4fte 
§rmmt  AhmU  Ton  Ommm ,  bcfooJm  Iilif Km  »  4ie  MMh 
tetwlWfMi  hier  felwite  wericn,  imI  m  fdieint,  4att 

hier  Gemiiieoschneider  gewolmt  baben.  Mauerreste  ^af^egcn 
wffiten  hier  Heiliger  als  an  anderen  Ortfii ,  wo  sich  die 
ftömer  längere  Zeit  aufhielten,  gefunden,  und  dieselben  sind 
entweder  bereits  ausgebrochen,  oder  sie  liefea  lief  VBler  4rr 
Mf »  wae  akh  M  im  Mn§ü  tm  NachgrakangeB  aiekl 
bal  aaMiilffla  Imms,  «tar  die  WelMgefcliide  der  AoMatm 
waren  mir  .tob  lelebter  BaMart.  Das  Ictslerc  ist  das  Wahr- 
scbeinlicbere ,  da  Vetera  ein  blosser  WaiTenplat^^  ein  söge- 
nanntes  Winterlager  (castra  hiberna)  M  ar,  welches  in  Innern 
ausser  den  Baracken  oder  Kasernen  für  die  Soldaten,  nur 
•acli  ih  aatUf  ea  Mag aatae  Ut  dta  Maail-  aad  ftiiegaba- 
iarf  ealliMt  Alka,  waa  akht  raa  Blilitair  gebarte,  walmla 
aaiterlaih  Jee  Lagers,  und  aaeh  TaeHae  (IM.  IV,  c.  91) 
liaüen  bei  Ausbruch  des  batavi.schen  Krieges  die  Ansiede- 
lungen  der  Knufleute,  Handwerker,  Markelender  fic.  vor 
den  jLager  fttnaUeh  die  Gestalt  eiaer  raniseben  Muuixipal* 
MmM  aafWiBwara»  Dieter  Aabaa  waria  bei  der  Aaaalia« 
raaf  to  Faiato  sanMIit,  iwrii  tkk  taaalba  in  ika  aMt 
feataetaea  kaaate.  ^  Vaa  ier  riaiachea  BciDatigung  vaa 
Vetera  finden  sich  zum  Tbeil  an  der  West-  und  Siidfront 
noch  Ueberreste  des  Erdwalles,  und  bpstimmc-it  i^ugleicb 
die  Ausdehnung  des  Lagers  von  diesen  Seiten.  An  der 
Oatfiraat  iat  to  Abbaag  aacb  dem  Rheiaa  abgvatadbea,  ua4 
wm  tawalbea  awiaahaa  to  bcMaa  Wtgan »  dia  aacb  der 
Bricfca  fttrtca«  — >  in  der  Vaba  w«n  BiMCMaaahaf ,  *-  aia 
▼allkoMaen  geebneter  Platz  gebildet  werden,  wahrsehetnlicb 
uDi  für  die  bequemere  Communikation  mit  der  Brücke  Raum 
lu  gewinnen.    Von  einer  ebenaligei:  Pfabibrttcke  ^'^)  die 


114)  Vfelleiebl  sind  dlMes  ooeb  üebemsls  fmi  der  Btlok«  bei 
Teter»,  die  In  den  Getebicbtibfiobeni  des  Taeltiis  aewJUmt 


üiyiiized  by  Google 


106 


VM  Velen  tier  den  Uein  Httirle,  b«l€ii  ilch  aocli  (oM- 
lidi  vMi  BieMMBB)  PHUile  In  ivm  «Hea  RMn  erMlieB» 

wovon  der  eben  gedachte  Hofbesitzer  noch  in  dti^sem  Jahre 
(1828)  mehrere  bat  ausziehen  lassen.  Diese  Pfahle  beslehea 
Mi  JBkkeaalliainieD ,  die  aehr  aia  S'  im  Bwehaeeatr  ktdtfm 
«•i  wteB  «Ü  iteii  beaehlag»  sfail.  Da»  BklMMliol*  hat 
gtmm  die  Seliwen,  flirte  mni  Vuht  in  Ebenfcelsea  an^e. 
nommen.  Nach  dieser  Brücke  fuiirteu  awei  Wege  aus  dem 
Lager,  die  noch  jetzt  vorhanden  sind.  Der  nördliche  ,  wel* 
eher  Mcb  «der  Rttaierweg^  genannt  wird,  fthrte  mB  §«m 
Laf  er  ifcer  die  Heceberga  nnd  vereinigle  aieh  M  Weyammk 
lief  mit  der  RamcratraaM  wdche  aaa  Celonia  Tra}ami  aadi 
der  Maas  ihre  KiciUuiig  hatte.  Unterhalb  der  Ueberreste 
dieser  Brücke  sollen  sich  grosse  Fundamente  von  Mavem 
in  dem  alten  Rheine  befinden ,  welche  ftüber  den  Sebiffm 
oft  gefilbrlieh  Warden,  and  e»  iet  wahraebeinlieb »  daea  eiek- 
die  Werfte  aad  der  Hafen  von  Vetera  in  dieser  Gegend  be- 
fanden, wo  sich  Drusus  und  Germanicus  mit  den  Legionen 
zu  ihren  Unternehmungen  gegen  Deutschland  einschifften. 
Aia  Nordende  dee  Dorfes  Birten  aind  noch  die  Ueberreate 
einea  ABpbitbeatera  alcbtbar,  welciiet  in  der  Gegend  Victen« 
Loch  eder  Vietora* Lager  genannt  wird,  weil  naeb  der 
Legende  in  ihm  der  heilige  Victor  mit  der  letzten  Maun> 
Schaft  der  Thebaisehen  Leguni  i-rscttlagen  worden  sein  soll. 
Diese  Ueberreste  bestehen  aus  eiaeni  ovalen  Krd walle,  der 
sieb  reo  aassea  gegen  SO»  yan  ianen  gegen  90  Fnaa  erbebt 
und  der  vier  Eingange  bat,  die  genau  nacb  den  vier 
Himmelsgegenden  liegen.  Der  äussere  Umfang  dieses  Grd« 
Walles  hat  gegen  S60  Schritt,  und  der  Durchschnitt  von 
Osten  naph  Westen  betragt  gegen  125  Schritt.  Da  man 
keine  Spuren  vea  Mauerwerk  in  diesem  Amphitheater  fiadet^ 


wir<l,  imd  üKer  wel<»he  Di  usus,  Yarua,  Qermanious  ©to.  die 
LegioatQ  gogen  i)eut»chian4  führten. 


Digitized  by  Google 


M  fcbdsi  et  gaafl  «m  Brie  ««4  Sei«  eitait  f evcsen  m 
iel»,  ml  Rodi  kami  mw  an  ler  t^nhnn^gm  tenera  Dos. 

sirung  die  Einschnitte  für  die  Sitze  der  Zuschauer  erkennen. 

Auf  dem  Ftirstenberß:e  und  auf  deo  Feldern  von  Birten 
gind  Monumente  und  Ziegel  mit  d(m  Sfempel  der  LEO.  I, 
IV,  V,  VI,  VlU,  X,  XI,  XII,  XIV,  XV,  XVIU,  XIX,  XXI,  XXII» 
XXUn  nl  XXX  f efinleii  worlev,  welche  m  TCfMbielenea 
Iciies  itt  Veten  Ilur  Stanlqiaitirr  IwIteD*  Unter  lleeen 
wvrden  die  XVIII  end  XIX  In  der  Varusscliliicht  Tentiditet, 
und  das  hdchstmerkwürdige  Cenotaphium  des  Legaten  der 
16.  Legion  M.  Caeliiis,  der  in  jener  Schiacht  geblieben  war 
wurde  bei  Birten  gefunden  und  ist  gegenwirtig  in  Bonn*^^). 

Ale  iMter  CInndins  die  Brebemnf  ?on  BenlBchlaal  auf- 
f  ef  eben  wurde  nd  lle  Rdaer  sicli  am  RMn  auf  lle  De- 
fenslre  besclntnkten ,  sewle  Inreb  He  Brlieboag  iren  Cdln 
zu  einer  rüuiischen  Kolonie,  welche  in  derselben  Zeit  erfo]g(e, 
verlor  Velera  seine  frühere  Wichtigkeit ,  und  Cöln  vrnrde 
seit  50  nach  Cbr.  der  wichtigste  Ort  der  lUmer  am  Nir^ 
lerrbetaii 

In  im  Hterkehen  Kriege  wurde  He  Besntsnig  ven  Ve« 
tera ,  andi  einer  langen  Magemng  nnl  nach  nwei  abge» 

schlagenen  Stürmcu,  zuletzt  durch  Hunger  gezwungeu  zu 
liapituliren  (71  n.  Chr.),  worauf  der  Ort  von  Civilis  ver- 
brannt wurde.  Nach  dem  uogltiek liehen  Gefecht  vor  der 
Mnielbrtleite  bei  Trier,  in  lenuMlben  Jabre,  gegen  Ccrealie 
neg  lieh  CivUle  nneh  Vetem  raUck.  *  Durch  neue  Tmp|»en 
aui  Denlaehlanl  Tenlirht,  war  er  entsebloasen  hier  laa 
Ollcfc  ler  Waffen  von  neuen  ra  versuchen.  Er  legte  einen 
Damm  schräg  in  den  Rhein  uad  überschwemmte  dadurch  die 
ttberdiess  niedere  Gegend  vor  dem  Lager  und  die  Rümer- 
Strasse  y  auf  welcher  Cerealis  gegen  ihn  anrückte.  Dieser 
Dann  kann  nur  sflllicb  ron  Birten  ans  lern  alten  Rhein  in 


115)  Ygl.  J«hrb.  U,  XXY.  S.  76. 


Digitized  by  Google 


108 


der  ftichting  iter  0triten-Kath  aacb  ier  Veensdiai  Lay 

gelegnen  liaban,  weMe  €egend  jetfC  noch  sehr  nhMg  islw 
Hinter  diesem  Damme  stellte  Civilis  die  Germanen  auf  den 
linkea  l^'ittgel  mit  dem  Ettcken  gegen  den  Rhein  und  die 
Bataver  mil  €kif  emer  In  iHe  Mitte  und  avf  den  rechten 
fllgeL  Der  erste  Tag  des  Gefechts  war  Ahr  die  Rtknelr 
uBglttcklich,  als  Ihaen  aber  an  tweiten  Tage  Hn  Dehetliiifer 
eine  aeicbte  Stelle  durch  die  Uebersrltwfntmung^  zeigte,  brach 
zuerst  ihre  Reiterei  durch  und  sprengte  die  Germanen  in 
den  Rheia«  Die  DaehfolgeadeD  Legioaen  jagten  die  Bata- 
ver anf  der  Bdmerstrasse  in  ihr  Vaterland  nurttck,  and  O- 
realls  iless  Yetera  nicht  wieder  anfhanen*^). 

Ergänzungaus  dem  Notizbuche  des  Verf.  (ohne 
Datum).  „Die  nördliche  Grenze  von  Castra  vetera  scheint 
hei  Peters  Hause  zu  sein,  wo  der  Weg  die  KrOmannig  nmcfat 
nnd  der  hohe  Ahstich  gegen  Westen  linft  Wenn  aan  ava 
dem  Narsthore  von  Xanten  fcoainit,  tritt  der  obere  Theil 
des  Fürstenbergs  deutlich  hervor.  Das  Kloster,  wo  das  Prae- 
torium gestanden  haben  mag,  lag  am  höch.'iten.  Nach  Aus- 
sage  des  alten  Kaufmanns  Dames ,  sind  in  seiner  Jugend 
Itnga  deai  Fttrstenberge  die  eichenen  PAdile  an  hnndertea 
aas  de«  alten  Rheine  avsgebroehen  worden.  Sie  langea 
bei  Scbermannshof  an  und  gehen  bis  gegen  Beek.  Die  mei- 
sten stehen  in  der  Richtung,  wo  früher  der  Rhein  die  Dirrk- 
tion  gegen  Xanten  nahm,  und  bildeten  keine  Brücke,  sondern 
eine  Verffihlung,  nm  den  Rhein  voai  Itetenberge  «nd  von 
der  Riehtang  aaeh  Xanten  abaohalten** 

116}  VetorAV.Trfimmer  dientmi  spiior  nnn  Bm  der  Ool.  Trajan«  xin4 
eines  im  XI.  Jahrh.  gegründeten  Benedictiner-  dann  Cisterxicnäer' 

-Klosters.   Zwei  rürnlaclie  Thürnie  tLan  li  ri  nocli  iui  Jnhre  1G7Ü; 
diu  Uamaligo  Abtisbin  Hess  sie  abbrechen,  um  die  TmTsteinc  nach 
Holland  zum  AVasscrhau  zu  verkaufen.  .7-  Fiedler  s  Antiquariurii 
Houbens  p    V.  u.  4.  und  E.  aus  m  SS  eerth:   Kunstdenkm.  des 
Mittelalters  in  den  Rheinl.  Erste  Abth.-  Band  I.  p.  31.  F. 


Digitized  by 


109 


Krfiacttttg  TOM  JAbr  1639.  «Der  Hof  Hern 
V.  Hochwicbter  avf  iem  Fflritenberf  e  nijMiit  mit  mnm  6c» 
todlen       QAHen  te  Raul  Jes  allen  Kloaters  ein.  Ven 

demselben  hat  mao  eine  herrliche  Aussicht  nach  Weslpbaien 
und  den  iiiteiii  au[-  und  abwkrU.  Der  ganze  Raum,  den 
der  Ftirsteoberger  Uoi  mi  aeiacn  Gebäuden  nod  Girlen  eiu- 
ttlMMl,  Mt  roU  alter  Maaerreste,  und  es  Um(  tkk  eine  Um* 
CMMmwMncr  rarfnif  cn,  wakke  diasen  Rami  efaigeaclilaim 
m  babeB  lebaint  Von  im  Haft  f cf en  MiannatfM  md 
eine  längere  Strecke  gegen  den  Wriener  wird  niehCa 

gefunden.  Dagegen  ist  das  eigentlidie  P!a(e»u  des  Fürsten- 
berges (ae^uiisimus  locus  bei  Tacitus)  wieder  mit  römischen 
Ziegeln  uu^  andern  Manertrümmern  bedeckt,  und  hier  wer- 
i^tk  dia  nMiflen  deanan  gatadc»*  Dnrcb  iktm  basaicb« 
aatea  Ra«»  geht  fia  alle  Wcwler  Straasa  in  Hitta  iaaeh^ 
«ttil  derselbe  aiebt  slab  nacb  «attieb  Aber  itm  Biftenar  Weg. 
Wo  die  Wege  ^siisaiumentrefTen  und  Lebui-  und  Saudgiubeu 
vorhanden  sind,  .sieht  man  ringsum  2  bis  4'  unler  der  jetzi- 
gen Oberfläche  Lagen  van  Ziegeln  nebst  Fussbdden  von  Est- 
rieb  and  eine  Lag a  vaa  Koblea  uai  Aacba.  Ikr  Verf. 
ball  4afar»  daaa  die  Osatra  retara,  ilia  raa  CiriUs  aetitArt 
warben,  sieb  aaC  deai  Plateaa  te  Bergen  iaaerbalb  daa 
oben  angedeuteten  Raumes  befanden.  Auch  sieht  mau  noch 
auf  der  westlichen  Seite  eine  Vertief iin|j,  Hie  sich  von  Süden 
nacb  Norden  zieht  nud  den  angedeuteten  Raum  in  Westen 
bagrcaal.  fiiianal  auia  daa  Plateaa  das  Rargaa  als  daajeaigea 
Paabt  aa,  wa  die  vaa  Civilis  sefalirtaa  Castra  iagaa»  sa 
«Arda  der  Pdrsteabarger  Haf  eiaa  abgesonderte  Bafeatigaaf 
gebildet  haben,  oder  was  wahrscheinlicher  ist,  es  wflrdfu 
die  spatern  Castra  gewesen  sein,  die  venmithlieh  von  Tra- 
jan  erbaut  wurden.  —  Auffallend  ist  der  Weg,  der  nach 
der  Hees  führt,  durch  die  wallartigc  Erbühung,  die  er  auf 
beiden  Seiten^  besonders  auf  der  nardlicben,  bat  uad  waleba 
iieb  bis  au  den  BOsebea  aiebt.  —  Das  alte  Lager  auf  dem 


L/iyiii^ed  by  Google 


110 


Plaleiii  Mheiol  weoifer  an  grawMi  Geliiaica,  ab  am  ron 

Zievels  enriehteton  SoMataa*Wobn«n^en  bestanden  n  haben, 

da  man  in  liiesem  ilautte  keine  grossen  I>Iaucrtrümtner  in 
der  Erde  findet.  Es  ist  aber  auch  hier  noch  siu  weni^  ge- 
graben wardea^  vai  dieses  zn  enahtela.  Die  Areaa  dci  Am- 
^iihealera  hat  c.  106  Schritt  T^n  Oatea  aa«h  Westen  und 
e.  M  Schritt  von  Saden  nach  Norden.  Die  4  Bingnnge 
liegen  genau  nach  den  4  Himinelsgegenflcii ,  und  der  starke 
Erdwall,  der  das  Ganze  umgibt,  nin'^  20^  Höhe  haben.  Wo 
die  alte  Strasse  im  Dorfe  Birten  die  neue  Chaussee  ver- 
laalt aad  eich  gegen  den  alten  Ehein  wendet,  liegt  nlchi 
VInkea  Kalh|  landera  i«  neae  un4  alte  Schwan  und  4tm 
Armenhaas*'. 

Von  Veteta  tulirte  die  ROmerstrasse  naeh  Colon ia  Tra- 
jaoa.  Der  Sfaaicr  Ulpius  Trajanus  (outer  Domitian  ini4 
Nerva  haamandiiander  General  am  Niederrhelni  mn  Letntan» 
ia  Jahre  «7  adoptirt  nnd  ? on  98  Ma  Uf  Kalaer)  gHlaMe 
wabread  aelaar  Regieraag  dloM  Kolonie  dvreb  Yotmnan 
und  römische  Bür«^cr.  Die  von  Trajan  errichtete  XXX.  Le* 
gioo,  mit  dem  Beiuameu  ülpia  Vicirix,  hatte  hier  ihr  Stande 
quartier,  daher  der  Ort  auch  Castra  Ulpia,  ond  voaAaualaa 
hlaea  Trieaiinao^^^).  (Staadqaartier  der  XXX.)  genannt  wlni« 

Ueher  die  ehenalige  Lage  dieser  rdailaehen  Festnag  beir- 
sehen  die  verschiedenartigsten  Ansichten.  Einige  setzen  i^ie 
nach  dem  Dorfe  Kellen  bei  Cleve,  Andere  auf  deu  Ffirslenberg, 
Andere  nach  Xanten  und  noch  Andere  machen  aas  den  drei 
vanchiedencn  Bcnennangen,  welche  dieselbe  fahrte^  aneh  drei 
verschiedene  Orte*  Bei  nalierer  Vergleichnag  nad  Zasaah. 
menstellung^  der  römischen  Nachrichten,  bei  genauerer  Keunt- 
niss  der  Lokalitat  und  der  bereits  »[efundeneii  Denkmäler, 
wird  es  auch  hier  nicht  schwer  sein ,  das  Wahre  na  finden» 


117)  Vgl.  Jfthrb.  U.  ni.  8.  IGC  IT. 


Digitized  by 


■ 


III 

nach  Cleve,  findet  sich  ein  viereckijjer ,  erhöhter  Raum, 
dessen  Gmnd  und  Boden  voll  jiKru  (irmairrrs  ist,  «nd  die 
Uuiueii  eines  grussen  r^imischrn  GebifiKies ,  die  alte  Uurg 
genftiiatt  «lad  «nd  Theil  noch  oberirdiMli.  OeslKch  wird 
iksn  Mmm  imnh  die  Wkidtf  (hochal  irthtschdiilM  (tu 
UebcrUtitecl  im  alten  KliefalMfM^  d«r  nndi  nlten  llael»» 
rMien  Mfietn  IMfien  Mit  in  Xanten  rorbei  geg^angen 
sein  s(>ll),  tiiid  westlich  durch  das  liRn^Hasser  bej^rensrt. 
Au  der  nördlichen  Virile  wurden  ini  letzten  Sommer  (]8S8|) 
In^  W6  die  hkr  sichtbare  RtneratraiBe  diesen  Raom  ver- 
nsit  mai  dne  Wendung  links  nmclifi  auf  beiden  Seiten  der* 
•elben  groMe  ^nadratfbrniigpe  SteinnMsaen,  die  da«  PVindament 
des  nOrdKcfien  Aii8gang«(hores  gebildet  zu  haben  scheinen, 
aiiNj^t  irraben.  Vor  der  Siidseite  dieses  Kriiim(^s  befindet  sich 
in  den  li'eldcrn  und  Gärten  gegen  Xanten  zu  ein  grosser 
Gräberplatn  der  XXX.  Legion  nnd  der  Einwohner  von  Co. 
Innia  Trajana,  nnd  bekanntHeb  nofliten  die  Tadten  naek 
-dem  mniaeben  Gesets  «nnerbalb  der  Manem  beerdigt  «er- 
den. Die  IMhnffffttfaflae  ist  in  der  Riehtnng  der  neuen  Cbanssde 
*  mitten  durch  diesen  Rauiii  «fegan^icii  und  wird  am  nördlichen 
Ende  de<;?elb#*n  auf  eine  grössere  Sfreclce  sirlitbar.  Die  in 
dem  Itinerar  des  Aotonin  angegebene  Römerstrasse ,  welche 
mi  Cainnia  Trajana  nach  der  Maas  nad  anf  einem  Umwege 
Mcb  OHn  fibrt«,  kat  der  Verf.  in  der  jefslfea  Orlln- 
atraifle  wieder  aufgefMen.  Sie  Ist  in  der  Mitte  der 
wrs (liehen  Front  des  Lagers  ausgegan^eu,  und  hat  um  den 
noch  jetzt  sumpfigen  Heerde-Kamp  licrnmgeftthrt.  Von  dem 
Gehtlfl  des  Bauern  Scholz  an  ist  sie  noch  ganz  als  Römer* 
Strasse  wm  eikennen,  md  aber  Sensbeck  etc.  in  der  im  Rinerar 
angef tAenen  RIebtnnf  m  verfolfe». 

116)  Tgl.  fboia.  H.  Y.  nad  TI,  8.  M  ff.,  H.  X.  B.  66,  H.  XVn- 
6.  141,  und  a  XXVI.  S.  181.  IT. 


üiyiiizeü  by  Google 


112 


Ni«t^  mtm  n  im  GetOLgten  <te  ia  itm  Itlaerir  ange- 
gebene Entreriiung  von  Vetera  bis  Colonia  Trajana  von 
1  Lenke,  die  vielen  Monumeiile  und  Ziegel  der  30.  Legion, 
die  auf  dem  bezeichneten  Raiuae  bia  jeUt  gefunden  worden 
iind^  md  dia  Tielett  MOasett  etc.,  die  nach  all|ilirlich  bei 
BaarbaiCuiig  dca  Pddaa  bier  geAndea  wcrdea ,  ao  llaaC  sieb 
kaum  zweifeln,  dass  auf  dieser  Stelle  jener  von  Trajan  ge- 
grflndete  Ort  gelegen  habe.  Derselbe  hat  nach  Julians  Zelt 
Anlange  dea  V.  Jabrbtiaderta  aeiaea  gänalicbea  Uater^ 
gaaf  fatodai. 

Maa  kMato  liragea,  wiraa  Tnj^  ^  ^  Vetcra 
einen  «weiten  festen  Plata  anlegte.  Hkraaf  läaat  alch  er- 
wiedern:  in  Vetera  war  nach  dem  batavischen  Kriege  nur 
eiae  Legion  stationirt.  Trajan  hatte  während  seiner  An« 
wesaabeit  die  aiUitairiacbca  Verbiltaiaae  am  Niederrbeia,  die 
Gelabreai  wekbe  bier  voa  der  recbtea  Rbelaaelte  dca  Edaieni 
drahtea,  lieanea  lernen,  uad  hielt  die  Gegend  am  dea  Fllr- 
stenberg  für  die  Defensive  fttr  eben  so  wichtig,  als  sie  Au- 
guatus  fttr  die  Offeusive  gehalten  hatte.  Je  grtfaaer  die  Zahl 
der  romiachea  Trnip^ea  war,  welche  aich  aa  eiaem  Paakte 
rereiaif  I  befbad,  dcate  biaiger  warea  Uaaafriedeabeift»  Nca- 
terelea  and  Empörungen.  Von  Vetera,  wo  Mber  awd  Le. 
gionen  standen  ,  waren  nach  dem  Tode  von  Augustus  und 
Nero  die  li^mptfrungen  der  am  Rhein  stehenden  Legionen 
aasgegaagea.  Trajan  hielt  es  daher  lir  »wefbmaaaiger,  die 
vaa  ihm  erriebtete  aad  aar  Veratirbttag  dea  NIederrbeias 
bestimmte  80«  Legioa  alcbt  mit  dea  bereite  ia  Vetera  gar» 
nisüüut:nd(  11  zu  vereinigen,  sundern  legte  für  diüätlbc  ein 
besonderes  Lager  an.  Ueberdiess  war  Vetera,  wie  oben 
gesagt  worden  ist ,  eine  blosse  Militairstation,  Colonia  Tra- 
jana biagegea  eiae  Militair-iLoloBie,  aad  die  rOmiacbea  MiJi- 
tair*Rolonien  hattea,  anaaer  den  nOtbigen  Beaatauagea  aad 
den  für  die  Bewaffung,  Bekleidung  etc.  der  Truppen  dienen- 
den Etablissements,  noch  niait«  Itt-  andere  Bestimmungen,  welche 
aus  der  römisclicu  St4iaU»politik  hervorgingen. 


Digitized  by 


IIS 


Mar  ätd,  m  vM        VcfIL  Maaiit  iai,  Ua«  fiaiacha 

(toaber  bis  jetst  gcftwiaa  worden.  Dicaar  Ort  Terdankt 
4tn  Franken  seinen  Ursprang,  die  ihn  aus  den  Trümmern 
von  Vetera  und  Colonia  Trajana  erbauten.  Die  Franken, 
waMa  jetat  an  die  Stelle  der  Kflaier  fetrate»  waraa,  wall* 
Im  dkaa»  Im  MmiAt  ibraa  Uraprwga  «labt  MahaUta»  wtd 
'  41a  tUfn  MakiKlmi  Saga«  ras  ihm  IVajaaiachaa  Alata»- 
MWf  (ra«  Frascva  tat  fiahaa  Hedara)  aM  hckamit  fenv|r* 
Vielleicht  hängen  diese  alten  Sagen  mit  der  Einwanderung 
der  deutschen  Stamme  aus  Asien  unter  Odin  zusammen.  0ie 
Fraakea  machten  aiia  Moaia  Trajana,  Colonia  Trojanat 
Mi  Mrata»  ibran  Baogagriaialaa  Ort  Kaa-Traja,  ftkis- 
T^a«  TnjA  PnuManoBy  mi  waU  Aa  ClabaiM  iaa  balHfa« 
VIetar  wtA  iar  Mit  Ibai  ataaUaifaMNi  cbrlatlicb  raariaabas 
Soldaten  hier  aufhewahrtsein  sollen,  — Troja  Sancta^^^j.  Unter 
allen  diesen  Benennungen  kommt  Xanten  auf  Münzen  und 
in  Urkunden  des  Mittelalters  vor.  Aus  Sancta  ist  daa 
apfttere  daaftachaSajutan''^)  und  daa  Jet*iga  Xanten  entatandaa. 

Eri^insuiifTamJabr  1899.  »Xanten  «ni  daa  gansa- 
Feld  bei  der  Winimtlbla  nach  Kmbecli  nnl  gagan  AanHuuia* 
bof  liegen  ao  hoch,  dass  auch  der  lii^chste  Wasserstand  dir- 

119)  Tergl.  S.  aiu*in  Weerth,  Knattdenkmiattr  des  lltttelaltatt  in  daa 
Rhelal.  I.  AbtiiL  B.  I  pag.  32  und  Prof.  Braun,  die  Trojaner 
am  Rhaln  Pestprogramn  aa  Wlnokelmann*«  Qobartetag  am 
9.  Doo.  1856.  Bonn  1856. 

ISO)  Zu  Sanion  am  Ryao  wohnten  naoh  dam  RlbalODgiallodo  la 
ainar  barOhmton  und  gUaaandan  Borg  dar  KSntg  Slgimnnd  und 
dio  KSatgln  SlgaUnde,  Stgfiladi  Aaltan.  Man  hat  la  dac  lataiaca 
Zelt  aof  awai  Baeraltafa  am  Tbore  das  Yom  Marhiplati  inr 
Ktraha  IMirl,  dan  gahSmtao  Siagfrtad  «rkaaBon  waUan.  Naoh 
dar  Amieht  daa  Yarf.  ist  diaaos  jadooh  thalla  dar  h.  Vlolor, 
thaili  dar  h.  Oaorg,  davaa  Thataa  aaoh  der  Lagando  htat  ah- 
gahildat  ilad.  Targl.  B.  an*m  Waarlh»  KunatdankiBllar  hi  dea 
Hhala!.  I.  Abihl.  B.  I.  Taf.  XTIT.  8. 

8 


Digitized  by  Google 


114 


äOktn  ataialt  tmidii*  V«r  ieii  ^^BM^iabore  MMen 
«dl  «110  Mltn  MiM  jsiHffea.  Chanwe<  vitl»  MaobK 
rttf*  «ii4«v  il^r  BNe,       nierg  w  üe  aUn  Burg  aaä  S» 

Wtnduiiihle.  lu  ^  den  Gäiirn  und  Gebäuden  der  Windmühle 
findet  mau  römische  äubstruktiaueo.  Ebens»  indeo.  sieh 
ünMm  bii  mm  «U(n  Rheblaufe  «ul  U«  gafes  Ammmm» 
lof  ;  jiM  sM  tan  KvciMl      Mib  mftr  Bwnkm,  üb 

Diu  nächste  Sta(ion  auf  der  Rdmenitrasae  von  Colunia 
Trajaoa  au«,  nur  5  Lenke»  von  dieser  entfernt,  war  Bur^ 
f  inacium^^^)  oder  Biircinaliani,  wtkBMk  4m^  iüame  mm 
RailMiigel  «Httr  fitaaAf  MiHes  Mt«« 

Bio  Rüflwnlraaae  § tbi  aaHlratlikli  m  SMa,  walia 
der  Verf.  Colania  Trajana  gereist  bal,  bald  in  die  jHaig^t 
Ciiausst^e  aus,  und  diesr  \M  bei  ihrer  Erbaiiiin|g^  übet*  Marienbaum 
Iiis  zu  dem  neiica  Jageriiause  aal  die  ftiMaarfilrasae  gelegt. 
war4aa*  Miat  waaM  aioh  4ie  aeae  filcaaaa  Makfl,  aad.  ün. 

121)  Diaie  Entdeoknagsn  *M  «rat  soU-  nprigam  Jabra  (1887)  ^ur4)li 
•inea  Mavrar  aus  CloTa,  gamaoht  worden.  Dieser  Uapa 
geaebeni  das«  auf  den  Pddem  op  gen  Born  liXufig  Trasastetne. 
anagepflttgt  wardea ,  eta  Artikel,  der  In  Holland'  eahr  gat  be- 
sahlt  wird.  Ans  Spekolattea  Oeas  er  naehgrabett  uirf  faii4 
mehr  ala  er  auohte.  Als.  aieh  der  Yerf.  auf  dem  Born  ha* 
fandj  wurde  ein  Haue  anfgadeokt,  ia  welehem  eine  grosee  An- 
xahl  Ton  ana  Efaendraht  gefloohtener  Peazerhemden  aufge- 
sohichtet  wAr.  In  eioem  andern  Ilauee  fand  mAn  wenig  Tage 
vorher  ge^jcn  500  Silberniönzen ,  worunter  sehr  bcitene ,  und 
über  '/4  Centner  Kupfermünzen,  die  in  einen  grossen  Klumpen 
zusammen  gerostet  waren;  in  einem  dritten,  waLrschciuIicb  der 
Werkstatt  eines  Holznrb^^iters,  vieles  Handwerkszeug,  worunter 
der  Verf.  10  verschicUeuo  Arten  von  Beilen  und  Aexten  etc.  • 
zählte.  i>a  bei  diesen  Nachgrabungen  Alles,  was  nicht  Metall- 
Werth  hatte,  zerstört  worden  i^t.  )ind  selbst  die  Gegenstände  von 
Metall  an  Juden  etc.  verschleudert  worden  sind,  so  verdiente 
dieser  Punlct  wohl  in  jeder  ßücksiebt  grdssara  Aufmerlcsamkeit. 


Digitized  by  Google 


IIS 

mmtwUwmm' pUm  Mdi  ileMar  fBradn  an  mtä  f«brt  a«f 
to  FeMm  Jfs  BMcrgviet  fm  Bm  (aif  tei  B»») 
iMTdi  4h  U«l(nrml«  ulMTAHlMii««  llim«ir.iÜftHiMcmiito^><). 

Da  diese  Ruinen  gerade  5  Leuken  von « Coloitia  Trajaiia 
entfernt  liefen,  m  lat  dadurch  die  liit^e-  des  alten  Burkina- 
tium  btütmmt.  lliese  frische  Ii«  Cesligung  hat  ein  Viereck 
Muhe  mm  ScbrItI  gBüfliage  geMMet  Btr  dardi 
üfwi  Vfovcck^  9im§mMom$mi  Wmm  iat  ackmt  Ptaw,  imii 
«4»  »  mMi#,  kiütlteb  iNr  ik  «nUegniie.  Pttetemg 
vM  Md»  jctet  Mi  VirH  v««  datn  wlmaleii 
nassen  Graben  uing;el»en  uo4  nördlich  durch  den  Caicar- 
sciien  Lcy  begrenzt.  Diestr  ealearsehe  Ley,  aveh  Mund  ^e- 
MMii,  iet  4er  Pibuiiaai  des  eliemaligen  Rheinlaufes,  odflv 
ämm  Am  ^MMMben,  anil  Mcfc  jalM  erfiefit.  «idi  fikiwi 
toi  totoa  Waatar  ii  iitfar  lüablaaf ,  wni  ■iMl  de» 
Itoatoberge  (Mwabery ,  MaaUabtag)  aiatn  aoadwett» 
Neben  Lauf  Aber  Calcar  und  Orietlmasea  nach  Jer  efaemali- 
geil  Sebeakenscbanz.  In  dem  gaaaen  ianern  Räume  dieses 
Vierecks  slOitKt  man  in  der  Tiefe  von  1  bis  2'  unter  der 
jßimgtm  BberAacbe  avf  die  au«  Tüaaa  aad  Basalt  bestehenden 
Haaan  ii^r  fiiaiartoa  €labMa*  Bwrgliiaawi  In  «*hr. 
ictoiaiiatr  9mk  ciaen.  OttorfaHa  imth  VeM  aetaUlrt  wor- 
den, aal  wie  aa  aebeint,  abna  romaagegangene  PMaileniBg : 
deuu  was  das  Feuer  nicht  zerstüren  konnte,  liegt  noch 
navarsehri  auf  den  Fnssbaden  der  römischen  Hioaer»  aJa 


182)  Dias«  Angabe  Marl  inftofera  der  Betiohtlgiiag,  ab  die  grosse 
rSmIsohe  Uterstrasse  bol  dam  Hause  Kehron  sieb  westliek  auf 
die  ÜShe  wendete  i  and  nur  ein  Ssüieher  Arm  dorselbm  naolk 
Barginatium  vod  Ton  da  sm  Fasse  des  USheasages  bin  über 
Altealeat  ebonfatb  aaf  diesen  fObrte.  TgL  Beint  Die  xQmlsehen 
Statfoaserle.  &  ^1  ff.  Ueber  aeaere  an  and  aof  dsn  HSltsncuge 
bei  BoffglnallamgeiaaebleFnada.  Yutü  Jahxb'  XXIX.  n.  XXX. 
S.  143.  ff.  und  a  838.  ff.  B. 


Digitized  by  Google 


116 


SlelaaomnMte,  ¥ftäm  tllcff  Art,  Haii4werlusMic»  IMm- 
«ilieii,  MflueB  ia  fioaier  Bleiige de. 
Von  im  Ukgtr  op  ^ea  Bm  sMt  lich  dli  MftMilMr 

Erdwall,  der  fasUdurchgängif^  necb  siclKb«r  ist,  a«f  üe  Whe 
hinauf  und  umschiiesst  den  höchsten  Thcil  dersellbeD,  den  Monter- 
berg  (von  den  Flttsschen  Aluana  ao  genannt),  von  welcbem 
man  eine  icr  Articsten  AnükhCen  a«f  iit  Umga$mA  käi^ 
Auf  den  Mmtcffbcig«  titti  liMg  rfnbclie  Alterlbiner 
gefunden  worden ,  und  Mhidct  ficb  anf  iMnellan  «te 
mit  Trass  gfemauerter  und  noeh  vollkommen  gut  erhaltener 
römiseher  Brunnen  von  164'  Tiefe  und  ey^*  Darchneiser, 
bei  deasen  Reingnif  Tor  Siakrca  (1^6)  nehrere  rnniiihn 
Dinge  getoto  worte  aind.  Doch  die  Anlage  «iMe 
Sehloeaea,  welehea  die  Herzöge  von  Cleve  IrierMif  im  rini 
sehen  Ruinen  erbauen  Hessen,  ist  jedoch  die  uraprüogliche 
Porn  dieses  römischen  Etablissements  zerstört  worden,  und 
ans  den  noch  vorhandenea  ChrAbea  und  firdwiUea  liest  sieh 
alcbt  nebr  benrtMlea,  was  davea  finieeh  iat»  aad  was  der 
aenem  Zeit  angehirt^**) 

Die  licfescigun^  auf  dem  Mouterberge ,  welche  durch  den 
dreifachen  Erdwall  mit  derjenigen  von  op  gen  Born  ver- 
bunden war,  und  mit  ihr  eine  einaige  Veribeidigungsliaie 
bildete  (vergl.  Caes.  de  G.  VU.  M  Taana  ete.] «  hatte 
wohl  aan  Tbeil  die  BeatinnaBg,  data  aieb  die  Bewehaer 
der  letztem  bei  hohem  Wasser  avf  den  Monterberg  zurücl^- 
zogcu ;  vielleicht  hrz^vet  ktc  man  auch  durcli  beide  Befesti- 
gungen die  Strasse,  welche  hier  als  enges  Defil^e  zwiscben 
den  Hehea  aad  den  chenudigea  Rbcialaafe  biagiagi  aad, 
wegen  der  aech  jetst  Mr  aanpfigen  and  inpraktlkablea 
Niederung,  die  sich  von  der  Niere  aa  den  östlichen  Abhänge 

133)  Tgl.  Jahrb.  &  X.  8.  61  ff.  und  8.  66,  H.  XXtl.  8. 69.  H.  XXIlt. 

8.  82  It,  H.  XXT.  &  16  und  H.  XZVf.  8.  181  ff. 
124)  Sobnefderydor Hoalarberf  und tebie altertbllmliebe ümgeboag. 

Emtnerioh  1851. 


Digitized  by  Google 


U7 


jener  Höhen  bii  an  den  Catearschen  Ley  siebt,  —  damald 
die  eiuil^e  Kommunikation  am  Rheiii  auf*  und  abwArU 
UMet0»  M  decken.  Die  BeluMptwic  dietci  Defildet  war  mm 
m  wkMfwv  da  die  iMMifea  BMdle  der  Jümkea  rorsflf- 
IM  «SM  CNfead  iniln. 

Me  Mier  op  fca  Beni  liefce  ee  aiedrig«  daee  eie  nach 
jetst  bei  jedem  etwas  hohen  Rheinstaiide  unter  Walser  ge. 
eetit  werden,  und  selbst  der  Rheindeirh,  welcber  von  Drusus 
aafefaaf ea  aad  n  Jabre  später  durch  Paalliaue  Pompejua 
vaMaalel  wavie«  wM  dieaca  Ucr  gategeaa  «Oaiaebe  Lager 
iMMff  fege«  IIa  BMatleractacwaaageB  g eaidierl 
haWa.  ¥aa  4iaeer  aMefa  Lage  fcalta  Eargjaieiaai  gewisa 
auch  seinen  Namen  erhalten.  Dieaer  let  gans  deatsch,  — 
von  Burg  und  ac  (Wasser')  —  folglich  Wa^sserburg,  und 
aacb  die  jetiige  Beaeanaag  aaf  dem  Bern  caleprichl  der 

Dia  aaf  4mm  Bera  geimdeata  Htaaea,  weMie  der  Vert 
gcadMB  katf  ^iMgaa  alt  Itaft  Seaataa  aa  aad  gelMi  bia 
aaf  Henorios.    Dieser  Ort  icheiat  daher  aieM  rar  deai  ^ 

Ende  des  2.  Jahrhunderts  entstanden  zu  sein.  Die  hier  ge- 
fuDdeoea  lascbriHea  aad  Siegel,  siai  ?oa  der  6.  an4  30* 
liegiea» 

Dia  llaefalaMaa  Mrl  waellidi  raa  dea  Felden  ap  gea 
Dam  g9g«m  IIa  Aahihet  wa  ele  faiadnriaM,  aai  weiter 
abwarla  raa  im  Verf.  aiebl  wtedar  aaifciliaif  wardca  ist* 

Sie  ftlhrte  von  Burginacium  nach 

Ar  e  n  a  f  i  u  m  ^^^) ,  welches  6  Lenken  von  jenem  entfernt 
war.  Diese  fiotferuaag  trifft  auf  das  jetsige  Dorf  Qaalharg« 
wa  hie  jetal  rieie  Miacha  Dealuaaier  gefaadea  waNea 


125)  Vgl.  Jahrh.  H.  X.  S  ^1  ff,.  H.  XVU.  S.  221.  u.  222.  H.  XXT, 
S.  171,  H.  XXir.  S.  2i  IT.,  S.  C2  und  3.  141.  ff.,  H.  XXIII.  . 
Ö.  30  flf.,  H  XXV.  S.  7  iT  ,  II.  XXVL  S.  101-193  u.  S.  109 
und  200  aad  H.  XXVn.  ö.  1  ff. 


Digitized  by  Google 


sind.  Beides^  das  (lefuudeoe  uod  die  ricbtige  Euifcrauiif^, 
spricbi  daiikx,  d«M  Axoiialiu»  io  imuI  Uti  i^ml^wg  felegtft 

Die  Stadt  Cknjg  kk  MiM  Ulf  rangii ;  ^«gfgMi  t*l  «an 

«uf  itm  8eblo88berg^e  von  Cleve,  in  ätm  TlnüfuMiy  w 
dem  Gehölz  bei  Üerg  und  Timi,  zu  Malciboru  und  HhyiK'rii 
(Rindern)  Allerthflmer  nai  Dehemate  vea  iMuaclieo  Au- 
lieMmgen  fafumlcn.' 

II  y  ff  cf  ea  (Unfrialymmiac  NttiM^o)  aiag  Jir  ffineai 
Pcttung;en4erJUMi«r  nnllM^  wd  liager«  Mt  «dw  fllaadk 
quartier  der  10.  Legion.  T#n  r<kni«chen  Alterlhttmern  hat 
sich  nur  noch  die  schöne  Ruine  riij<  h  Tempels  eriiaHen.  Ein 
früher  noch  wM  erhaltenes  c^ioiisclifs  i)eak»al,  dte  «lle 
incg,  iai  ia  dt»  teia<iainrhaa  ItofoiiilitaatoMgc»  ia 
iabrea  IM  «ad  IffM  mrMft  ««id«a.  ' 

Brgänavnfea  voai  Jahr  1837  und  apftten 
lyDer  Rbeitilauf  zur  Römerzeit  ging  vom  Fürsten  berge  an 
Xanten,  CoAiMiia  Trajana ,  Asmannahof,  wo  die  ßage  v«a 
«iiiaai  Ceborgiage  ki,  Wati«,  Vyaoea,  aüdlicli  iraa  mnm* 
bäan,  ap  gsa  Bosa,  .aai  Jiaaitobarfe  vaiM  aadi  Cidaair; 
Br  Mm  !a  dkaer  gaaaea  Bftedfce  die  BeiMauung  Ley ,  und 
zwar  bei  Xanten  —  Pisteley  und  bei  Calcar  —  Calraische 
Ley.  Von  Calcar  ging  er  unter  deai  heutigen  Matten  des 
WattUttga  <w«tacMaHali  Walanring)  jiMktk  an  mytedi 
HaaaalC  and  4h«ttHV  laiM  aaci  4tm  BlrBmdalii?.«N  v« 
da  «allieh  von  Waaserbvrg  nad  aaHaidraa -Uadcaa  aadUfavd- 
huseii  durch  gegt^n  SchfükeiiSilutnz.  Z^isdien  Cleve  and 
Rindern  beisst  er  jetzt  fltevei^roair  aM  xon  Aiaden  ulkvd» 
lich.wicder  W.eUling».  : 

Bargiaaciina  erstreckte  aich  noch  aftdiich  der  Chaairt» 
and. weiter  wesUich;  das  Pehttfl  des  vaa  de  Wey  liegt  aoch 
im  Lager.  Bei  den  Nachgrabungen  im  Jahre  1828  stiess 
Pastoors,  einigte  huodert  Schritt  d^Hich  vom  Fusse  des  Mon> 
terkergesy  auch  auf  ein  grosse«  Cletreide-Magaaia«  ia  wel* 


Digitized  by 


9 


119 


Mdi  an  1000  Malter  cnthieh.  Eine  Mfciig«  verbitannter 
Scivieft;r '  Scherben  lagen  auf  d«iu  Wai/en.  Nach  l^asrrmrs 
Aussjiff^f  sind  auf  dem  Bum  SÜ€gt\  mit  den  Sienpeln  der 
LKQ  XXi.  m»i  XXX.  ir«^uo4eii  werden,  bas  sdiOae^  den 
€•  liL  MüMft  MlWtr,  Mter  dw  AlaffcrictnM,  mM«- 
iltte  HtBHMl , .  wrkkm  in  Im  Burilw  ll«6ir  ifoHboi 
gtfcWM  itt,  w«hle  im  Jalire  1881  Mm  CIiamiMi«, 
südlich  von  (»p  ^ru  Boru,  bei  dem  Wirthshause  Kehrum 
gefuudtji.  [Ks  befind t  t  sich  jetzt  in  dem  Museum  au  Trier.] 
Strasse  V  on  B  u  rg  i  oacium  iiacli  Areiiac  u  m.  Vom 
iWiiyiiliMM  JiminXrbMi  bU  «n  Havse  BumI  isl  M  A»« 
Jai^e  Cbawite  die  afte  Eifiiif—ii  aalj^iM^dmi  larf 
jeM  4amf  g^elegi  wmidra.  V«»  hier  tie  «icli  4m 
Berf  bihaa.,  nad  iA  awischen  dem  MühHiofe  und  dem  allen 
Posthause  iu  die  alle  Clever  LARd.<;trais$)e  getroffen.  Diese 
letalere  hat  vim  der  ftamerstrasst  inrhts  als  die  gerade 
fiichtung  und  die  Benennung  „hohe  Strasse'^.  Sie  ist  jelat 
dO  hia  60  Schritt  hreil,  und  theilt  die  Feldmarken:  nilrd* 
Utk  m  AKcaicar,  Maylndt  Aaaaalt  imd  Qaalhttri^,  and 
aidlich  M  fTta-  «ad  >All4diniwadnrf  Mid  Schneppen. 
4Muim.  Sie  geht  södlirb  an  Bedburg  vorbei  und  den  alten 
Thierj?arten  (bei  Cleve)  entlang  bis  /um  Wirdishause  Kttckuck, 
HO  sie  die  Benennuii|r  ,hohe  Strasse^  verliert.  Von  hier 
acheint  aia.  die  Eicbtvni;  der  gcf  anwftrligen  Strasaa  von 
Kschsflk  nach  Cleve  mfolgt  und  darch  daa  Nananaiier  Thor 
lüVi^tuft/ahn  M  hahea, 

j  Die  Ijiiiiwehr ,  wrkhe  den  allen  Thiergarten  begrenzt, 
soll  sich  am  üslllchen  Ende  desselben  darrh  Schneppenbaum 
gegen  Keppelen  wenden. 
Cleve*^).  Hier  ist  der  Herleberg  mit  den  iSchlosse  ein 


12^  Maoh  der  vom  V<«irf.  für  die  Strecke  der  num'schen  Klreinstrasso 
von  Kymwegeu  ^uach  Cobienz  Yorliegenden  Zu^^ammenstoliung 


üiyiiizeü  by  Google 


vortrefflkfcer  Punkt  fOr  time  rdmiscbe  Warte.  Iba  gtgtn^ 
tiber  liegten  der  Heidfnber|r,  wo  angeblich  ein  Apollotempel 
Mf  dem  grossen  Markte  stand ,  und  der  Kloekberf.  Nach 
Alf  Ab«  dca  €k»fttftM  Cmmm  mbi  sich  tkut  rlaiiihf, 
gufcn  0  dicke,  *Mam  rm  dar  Synag^ga,  w«  Mbar  das 
Regkrungsgebtudc  stand,  ciaifa  hndaii  Schritt  atilidi 
von  dem  Schlosse,  mehrere  Fuss  tief  unter  der  Erde  durch 
die  Goldgasse  über  den  kleinen  Markt ,  die  katholische 
Kitcha  dicht  links  lassend,  gegen  die  £»tai(aiai»r.  ViaUalchft 
iat  dar  aif eblicba  Tcvfal  !■  dm  Clartaa  daa  flami  flasacn 
ehi  Bcktbnnu,  der  deu  Hsideabarg  md  dau  graasaa  Markt 

eingeschlossen  hätte  ^  wo  mau  häufig  auf  rümische  Mauern 
und  AlterthOmer  Stessen  soll.  Wäre  dieses  der  Fall,  so 
wtirda  die  letsige  Hauptstrasse  van  Qeve  die  via  praelaria 
dea  rMriachen  Eaatnuaa  gcarfsaa  aafai,  wd  hatte  ihm  Mogaug 
uä  Haackachao  Tbare  gehabt«  ^  Der  safeuanale  Vcaaa- 
tempel  im  Thiergarten  liegt  auf  einer  mit  Gesträuch  be- 


dor  EntAaniuiigtaiigalisa  dos  Itfasran  und  dar  Pouttageneboa 
Tafot  mit  der  wlrUIohoa  EatfiinMiiig  belrlgt»  lotalii«:  tos  Bym» 
wog«B  bis  OIOTO  lOVs  Leuksn»  waloh«  EatfenniBg  In  den  «Itaa 
Thlergartfls  ttUTt;  yon  Clera  bl»  auf  den  Bora  6Vi  Leukon; 
Tom  Monterberge  bis  Colonla  Trajana  oder  vom  Bora  ble  Xanten 
B  Laaken ;  von  Xantan  bta  auf  dan  FOrstanberg  1  Laake ;  von 
FOntaaborga  bii  auf  das  Borgfaid  bal  Asberg  W/t  Loakon; 
vom  Borgfatdo  bis  Naosa  18%  Laakan  and  wann  Ao  KrUm« 
nangaB  mit  gereahnat  wardaa  wob!  14  Laakan;  tob  Naais 
bis  Cöln  auf  dem  gerades  Wege  16  Leaken ;  auf  dem  Stein- 
wege  und  über  Buruncum  aber  Leaken;  von   Coln  oaeii 

Bonn  genau  11  Leuken;  von  Bonn  nach  Remagen  9'/j  Leuken; 
▼on  Remagen  nach  Andernach  9  Leuken;  —  (Die  Mündung 
des  Vinxtbaohea  liegt  5  Leuken  obeilialb  Reiria^-on  un<l  j  Leuken 
unterhalb  Andornach;)  —  und  von  Andernach  nach  Collonr 
die  gerado  Eiclitung  Ö  Leukea,  und  wenn  man  der  Kxümxaang 
das  Khains  folgt  d  Lenkan.  ^ 


Digitized  by  Go 


121 


«acbseoen   firbdhung  xwtöcbeii  Schlosi^   GnadenUial  vii4 

Die  Orte  vm  Cleve ,  wo  rtaiicbc  AltcitbüMer  gcfiMka 

1)  Bilb«rf  (oier  MIsr),  wm  aacfc  AMmge  In  CtttftfM 
CeMMM  tiel  f eAraleii  wM.  Die  Nachfrataafea  Iciieltoi 

er8(reckten  sich  uicht  südlich  der  alten  Lands! rassr  ,  daher 
es  auch  noch  nnfzfewlss  ist ,  ob  sich  der  römische  Ort  dahin 
auagedebat  bat.  Seine  Nachgrabungen  fanden  zwiachea  der 
•LaaiilfiaM  aal  ileai  Orte,  aai  «acb  ia  der  NMeraag  gegea 
lliaMll»  tlall,  wa  er  greaie,  mH  Hefa  Waehlageae  lidi» 
•naHae  letamaiehea  Hees*  Vkle  Maaea  aai  Jer  afitaelea 
rdaiieclftea  Mt  Warden  gefandeB« 

a)  Qttalburg  ^'^)  das  alte  f^adriburgium.  (Die  Inschrift 
Vit  Matribua  Qaadriburg.  s.  in  Buggenbagen  und  Fiedler.) 
9tr  Plata,  worauf  die  Kirche  liegt,  uad  iatlkli  and  aHd« 
M  #«raa ,  iai  heck  aai  der  AblUI  gcfoi  den  WeltUag 
kaaa  gegea  W  Miag  ea.  Hier  iadea  lidb  aach  üe  road- 
•cbcB  AHertkthaer.  Mea  TMcheaaraeher  cnrafcal  der 
grossen  HIeoge  von  eisernen  Gellissen,  die  hier  gefunden 
Würden,  und  auch  bei  Anlegung  der  neuen  Chaussee  hat 
aian  hier  viel  gescbaolzenes  Eisen  von  vortrefflicher  Qualität 
feflmdeat  ee  daee  et  wahncheialich  iet»  daae  die  ROaer  eiae 
Beeaichawiae  aai  Hmglefeerel  hier  liattea.  'AaMeal 
lal  die  graeee  Meage  lleiaer  BMaaea  vea  Keaelaatfa  d.  €lr. 
bis  Valentinian  1.  Bei  den  Nacltgrabungcu  wurde  auch  eine 
romische  Strasse  gefiiadea,  welche  die  Rtcbtuag  gegea 
Bedburg  hatte. 

S)  Bladera^^).  Die  rOaiicbea  AlterthiMer  werdea  um 

127)  Vgl.  Jahrb.  U.  XXIII.  S.  40.  S.  Sobaeider's  Neue  Beitrige. 

S.  43  «F. 

128)  Vgl.  ebend.  H.  XVII.  S.  5^21  ff.,  H.  XXIIT.  S.  82  ff.  und  H. 
.    XXV.  S.  7  flf.  S.   I)ederich'»i  Qwoh.  der  Römer  und  der 

Deuti»cbdQ  «m  Niedorrheio.  S.  102  ff. 

l 


Digitized  by  Google 


tfto  Kilttie ,  luiii  MrilMi  Mith  49tMk  to  4tm  Qmm 
nnd  Feldern  gefunden.  Cosnanii  aus  Cleve,  der  im  vorigen 
JftJbre  hier  kU  ignibftD  UfMB»  fuui  ausser .  Tiiffsf eis-SIaoeru 
anch  «ödere  voa  Ziegeln,  woraatcr  viele  aiit  IjegieMatovini»^ 
vao  deaaa  iedoeb  keiaet  «ehr  Tavhaadea  mr*  Aw4i  eine 
jiemlieh  laage  WaMMrlcIliHif  a«a  0legelplallea  voa  2  Qa»- 
-dralfuss,  welelie  noch  vorhanden  v^ami,  wurde  bei  diesen 
iAaa^ratongcu  ausgehrocheu.  Viele  JAiinseu  aus  der  splUera 
r^iacbea  Zeit  Warden  gefnaden.  thr  ebeaialige  Teaifal 
4e«  Man  dMMlai  biUet  ^e  JKi^^  4cc  Jelaifaii  KMa, 
ÜB  aaeli  graigflheila  ava  tüpiariifB  'filaiarB  ai^baiil  iaf. 
Oer  auf  dem  Schlosse  an  Cleve  aufbewahrte  Vuliirsteia  iea 
Mars  Camulus  ^^^)  war  in  dem  Altäre  der  fiiy)e]le  eingr- 
mauert,  wo  ihn  Buggeohagea  ausbrechen  Ueaa»  An  4ter 
fiiafdacüe  üaser  ftav«Ue  befiadet  eicb  dar  anMiaaag>a  Sia* 
.gai^^  icbaa  äai  fribea  Miltalalteir  aeM  <iiep  Vaf  engiek 
wAlliB  aai  r  tvMit  «ordea  ia(,  weil  jicb  der  .|Mea  upi 
die  Kirche  erbüht  hat. 

Die  lUfebe  und  der  Raum,  wo  die  rOmisclieu  ü^inea  §^ 
fiaadea  werden,  liegt  flberbaapt  Mkt  als  die  Ibaf  eg^afl« 

-4)  Der  BeideakirehlMf  liegt  westlich  aa  ier  Straaaa  «a» 
Ctaaeabarg  aacb  ^cb ,  etwaa  aberbalb  Ifraaselty  aaf  daar 
Anhöhe  im  Walde.  Uicr  befinden  sich,  nach  der  Aussage 
des  C^esaann,  rttaiische  Maucni  und  Ruinen  in  einer  grosse« 
Aas^vhaung,  uod  aiae  rHaiische  Strasse  2ieht  von  da  in  ge* 
rader :  Eieblaag  danb  dea  fteicbs«>  aad  Uever  Wald  naclb 
Matarboca  -aad  gegen  das-  ttaaekache  Tbar  viMi  •Cleve. 

Bei  der  Dmsusburg,  oder  dem  versuukenen  Kloster^  w^sU 
)kh  von  Neu -Kloster  und  Kessei  aii  der  Niert;,  sollen  viele 
römische  AUcrthümer  gefunden  werden.  Desgleioboa- 4Mfei 
Sehloss  CalbeciL  aa  der^iera.  Dieser  Puafct  lat  besoadera 


Vgl.  Jahrb.  M:  X.  S.  Gl  ff.,  U.  &VIU.      134  ff.  u.  U.  X&VI. 

&  mn.         ..  ....        ,    .  . 


Digitized  by 


m 

m 

wichtig.  Westlich  von  Calbeck,  auf  der  linken  Seite  der 
Niers,  in  dem  Walde,  durch  welchen  die  Stra^ise  von  Goch 
Mcb  Weese  fibn»  sie«!  viele  GraMflgel.  Dai  Miloss  Cal- 
Mt  M        li^prer  Ml  «byektaMt.  wii  .  ga^twmfMg 

Ausser  «n  den  genannten  Orten  finden  sich  rönusche  After. 

Iliflmer  in  der  Umgegrnd  von  Cleve  zu  Matcrbuni,  Hassan, 

Donsbrüg^g^en  ^^^),  Dtlffelwaard  und  Kenken,  so  dass  der  alte 

AemlMf  <#an!b«i^rtr  ^  «OrM  iiIM,  4>iftf»«lihi  aie^ch 
eni  lecken* 

Im  M  'in  ibn  letücn  m  Jüiftn  iüiliini  teiiie 

rtlnriailkei  Alterthüroer  n^teden  worden.  Et  wefsü  dber- 
haapt  Niemand  ,  dass  dort  jemals  dergleichen  vorgekommfn 
sind.  9ms  Saactuarium  der  Kirehe  aas  Tuflateinea  gc- 
baat  Bod  sehr  alt;  der  Thann  aad  der  tlbngt  Alibta  kt 
nener.'.'fn  der  Rifcheamauar  Ut  ein  icftt  aller  rmrittertrr 
lasdirilWeia  «InfcnMert,  ieeica  BadbaliAaB  «ni  Mver- 
sieraa^ia  van^^rater  «iHtelalterllclier  ArMt  aM,  m»i  noch 
ein  zweiter,  der  wahrsclieialich  ans  de«  naheii  fiebaiithttsen 
herrflhrt*«'). 

Me  i-ömtsclie  Strasse  roa  Cleve  nacli  Nymwegen  iat  im 
AHgeaMinMi  4b  alte  Sünna  raMi«n  beWcn  Man  ir# 
Aalegang  ler  neaan  Qiaaaa^.  Sie  glaf  jedoch  ana  4mk 
■altohiryer  Tbare,  aai  traf  siriachea  Clevarherf  «ni  dem 

CMeU,  welches  die  Oreaae  des  Thiergartens  bildet,  in  die 

lUehtang  der  alten  Strasse.    Die  an  ihr  gelegenen  Hftuser 

awischen  Cranenburg  und  der  Holländischen  Grenae  heissen 

«Haeh8lraese<^.   Die  Straaee  macht  östHdi  von  Cranenburg 

eine  hedeataa4e  Krflnmniag  nach  Saden,  nn  der  Waaialeie- 

tnag  ansiinitreieb«!. 

Baa  alte  Bditoaa  Byläad  liegt  jetzt  )a  der  alten  Waa), 

und  sind  dessen  Trüiumer  bei  kleinem  Wasser  noch  äiclilbar^. 

I  ____ 

tBO)  Tgl.  Jahrb.  H.  XXTI.  8.  22. 

131)  Ygf.  abend.  H.  X.  S.  61  ff. 


Digitizea  by  <jOü^it: 


7.  Riaerttratse  von  COI0OIA  TrajanA  nacli 

Agr  ipp  loa  (Cüln). 

Mm  Im  im  lÜMiar  im  Aitanii  a»f  egetae  Mm« 

iMteht  eigentlich  aos  swei  Stramen,  welche  von  Cahi  wm§ 
Colonia  Trajana'^^)  anstehend  sieh  in  der  Nahe  von  Pal* 
kenberg  (Valkenburg)  vereinigten  uaii  bei  Maastncht  über 
«e  Maas  lilirtaii^). 

Oaa  Mfamnur  acwl  tos  Colaila  Trajaaa  wm  Mgeit* 
ZwigcheiHHrte  mii  BBtreiwnifen : 


Mediolauo  (bei  Geldern)  M.  P. 

(bier  Leuken) 

VIU. 

SablaaUMS  (&loeter  Stad)  9 

II 

Vlli. 

MedetiaMnii       (1)  » 

n 

X. 

Thmirnnm  (Tiitam)  9 

II 

VUL 

CMioTallwa  (M  Palken. 

• 

berg-Valkeiibnrg)  9 

vu. 

Joliacum  (Jülich)  ^ 

» 

II 

Xil. 

Tiberiacum  (b.  aatea)  « 

1» 

B 

Vitt. 

Caltiiia  Affiippiw  (CM)  . 

• 

9 

X 

Dia  Stfaüe  ging  a«s  ier  Mitte  ier  wettliebea  Salto  tm 

Colonia  Trajana  ans,  und  Mbrt  tob  itm  Hai»  Jag  Basern 
SchoU  an  unter  dem  jetagen  Namen  der  vGrOnstraisa^  ala 


182)  Vgl  «bend.  H.  ID.  8.  $3  ff.  u,  S.  IH,  ff.,  H.  Yin.  8.  m  ff.» 
H.  XXtn.  8.  176  ff.,  H.  XXY.  8.  1  ff.  u.  H.  XXTII.  S.  1  ff. 

133)  Die  Fortsetzung  dieser  Stmsse  ging  über  Tongern  (Adaace  Ton. 
grOfUUij,  Bavay  (iiagacuruj,  C;ini!>r;iy  ( Caniftriicum  I  etc.  und 
ist  dieselbe,  welche  den  nüriiiichcn  ihail  deä  ScLlaoliüeldes 
TOn  Ligny  berührt,  und  im  Jahre  1815  vielfach  von  den  Preus- 
sisoheii  Kriegern  betreten  wurtie.  Wftriim  lltse  und  ander© 
Römerstrassen  Im  nördlichen  Frankreich  und  in  Belgien  Chauss^es 
de  Brunehaalt  genannt  worden,  ist  unbekannt.  WahrBcbelnlioh 
hat  die  berfiohtigte  und  sehr  baulustlge  aastradsehe  KSntglu 
Bmnebilde  mehrere  dieaer  Rtf meratrafliaa  angbeuem  laaeea  and 
dadureb  sa  diet«r  BMieiiiiiuig  Aalait  gagobeD* 


Digitized  by 


125 


Römerstrasse  noch  sichtbar,  um  den  suinivftgeii  Heerdekami». 
Üei  Waymaamhaf  vereinigt  sich  eine  andere  Rftmcrstrasse 
mit  ihr«  die  vm  der  Rheinhriicke  bei  Vetm  kam»  md  hcide 
fdiM  YMi  Her  im  der  BkMaaf  i«r  f cfrawlrtigeB  Bmmt 
fM  XMln  Mch  gtMiwfc.  Vm  dfem  Oite  Mi  Cbpdlfft 
Nl  dar  Terf  •  kefaM  8^ «mi  d«r  lUmcratraise  gtfnnitm,  Vm 
Capellen  an  \^ird  sie  wieder  sichtbar^  und  bildet  zum  Theil 
die  gegenwärtige  Strasse,  welche  von   diesem  Orte  nach 
Mdm  uad  Straelen  ftthii.    Das  oben  aufgcftlhrt«  Medio- 
luaii,  weMci  8  Leikca  twm  CeMa  Tnj«ui  «itfmi  war» 
IM  hadMt  W9änAMUk  da  f  «legMi,  wo  dlcie  ßimm  tbcr 
üa  Mtn  ging.   Werher  tiifl  dfo  aBgegebaaa  lattaaaaf, 
■ad  hier  werden  auch  hAuAg  römische  AlterthOmer  gefunden. 
Auch  in  Geldern,  in  Diesdonk  und  in  Pont  findet  man  viele 
Hfvttu  römischer  AnweaeDbeit«    Voa  dem  Eugen ianiscbeo 
laaale  aa  ial  die  acM  Ctiaaaada  ? aa  Vcaloa  aal  die  Römer- 
atnuMe  gatofl  wardea,  aad  lelalcia  dalwr  Mf  aaf  %  Staaia 
rea  Stractea  ? enchwaadea.  Von  hier  rcrlaift  die  RAmer- 
straaae  die  Cbauei^e  nnd  fahrt  ia  gaaa  gerader  Richtung, 
und  noch  wohl  erhalten,  unter  dem  Namen  der  „Hochstrasse* 
aach  dem  ehemaligen  Kloster  Zaad.  Dieses  ist  die  römische 
StatioB  SaMoaes  and  die  lateinische  Renenaaaf  bloss  eiae 
Uahciactaaair  dca  dealackca  Sand.  Dia  EBOcnNiaf  hil  jedock 
ia  dcai  Maerar  wm  i  Lcakea  aa  grait  aag e gebe a«  Vaa 
RIaatfr  8aad  aaa  fit  dleae  StraiM  aaf  elae  kalbe  Staadt 
in  südlicher  Richtung  noch  siclilbar,  vio  bie  verschwindet 
uQd  ihre  FortseUning  roa  den  Verl.  nicht  wieder  aufgcfandeu 
worden  ist. 

Aaf  der  Uakca  Mte  der  Maat  bciadea  alcfc  Ia  dicier 
Segeni  die  Velerraita  dreier  rOabdier  feiler  Plalae,  bcm- 
Uek  ia  Lotfaai,  deeaea  HHaliekfr  Name  ankekiaat  Ist,  ia 

Blerick  bei  Venloo,  dem  ehemaligen  Blariacum  ucd  in  Kessel, 
dem  alten  Castellom  Menapiorum.  Auf  der  auf  der  Peutiager- 
schen  Tafel  angeg ebcaea  Straaee,  weleke  roa  Nyaiwegea  aaf 


Digitizea  by  <jOü^it: 


126 


dsLS  Unke  Ufer  der  Maas  und  auf  sdbi^ein  auiwarlä  iiacli 
Tougern  führte,  wird  Blariacum  als  Sutiau  genannt. 

Aos  der  GegoM  4er  Maas  weadtot  mh  der  Verf.  nack 
JlllUh^^),  te  Maiaebatt  iailic«».  Qn-  Anlag» 
CiteMk  Tau  Midi  aM  aia  UatafMli^  daa  laMiaetai  K«^ 
stelU  aerstört  wordea,  und  ausser  Münzen  ub4  röaiiackea 
Gritberu  werden  gegfuimürtig  an  diefieni  Oda  keia^  aoiiateo 
/Spuren  römischer  Anwesenheit  gefuadea. 

\9m  4«Hai  Bach'3^>  Calai  iai  iKa  oraa  Chaaaafe  Mi  Sla^ 
4aif  «af  lUe  EttMnlraaw  gelagl  wairiaa  aadt-»  <ahw  Ma 
4i«ier  Bntfernunjsr  verscbwondeik  Bai  Blaiaff ,  ma  aM  üe 
Chaussee  links  uacl)  Bergheini  ^vend«t,  wird  die  Römers(ras6e 
sichtbar,  und  fuhrt  iu  geraikr  Richtung  fori  über  Grubei^ 
.Tharr  und  iairh  4ia  Niedamaf  der  Brfl  oaab  Qaaiiajl.  U9ß 
rMiscbe  Tibariacaai ,  ivrldicai  aacb  dam  Waatmr  9  Lmükm 
ran  JflUcb  and  10  Lenkan  trän  Cala  aatl^ni  lag ,  iai  bis 
jt'Ul  allgemein  nacii  Uer^tieim  vcräeUl  werden.  Dieses  ist 
jedoch  unrichtig,  da  die  Römerstrasse  Bergheim  weit  nörd- 
lich liegen,  lasst ,  und  aacb  an  diesem  Orte  keine  wümmhm 
ARertbfiaier  geüindaa  wcrdaa.  üie  ia  daai  Maerar  aad- 
gebaae  Eatfernnag  iMt  aal  aiaa  Stalle  im  VaMa  awiaahan 
Gruben  and  Thorr,  «a  unter  der  Erde  noch  römischea 
Gemäuer  und  bftnA^  Münzen  gefunden  werden»  Auch 
in  Quadrat  finden  sich  nocli  viele  Spuren  rümiscbar  Aa^ 
wcaenbeit*  Tibariaanoi  iat  daher  entweder  bei  Tl|»aa  qAqi 
nach  Qaadrat  aa  aetxen;  daa  Eiaiere  acbebil  daa.  ^Mpera^ 
da.  die  angegebenen  Batfermngea  daliia  treieo.  Van  Qaa«- 
drat  aus  i&i  die  Römerstrasse  nördlich  von  der  Chaussee  im 
Walde  noch  sichtbar»  Von  Gross* Königsdorf  bis  Cöln  ist  die 
jetzige  Chaasa^e  auf  die  Römerstrasse  g/degi  wasdea,  and 
daher  die  lelatere  nicht  mebi  aiditban 

134)  Ygh  Jfthrb.  U.  V.  und  VL      30^       M.  XVI.  ä.  81  ff.  und 

H.  XXV.  S»  139  ff. 
liib)  Vgl.  ehandaa.  H.  iU.  ä.  134  ff. 


Digitized  by 


Brg^aii^iin^  seit  deu  1830g er  Jahren.  Strasse 
von  C  o  1  uu  t  a  r  raj  a  n  a  nach  der  Maas.  „Uit  Grün« 
strawe  bal  im  iBf^i»  Breite  einer  RöinersUragso ,  iHii  ihre 
jMlfa  iUilAg«  ifi  aw  tfUttw  JHe  ahe  WütlMa 
Sinti«  giriU  i«  fmto  Bichtang  va«  ^ea  r«nu«tof« 
Mriachco  im  ffrfiUlaiiMi  lofa  DaM  wii  itm  Hafa  Willa 
iiorcb,  uad  wendet  sieh  rechts  gegeu  das  Haus  Rös'cheii,  mm 
den  steilen  Abhang,  welchen  die  llee«iberge  gegen  den  Bruch 
habcQ,  sa  ungeheu»  Bei  fiüj»'clkeM  geht  die  alte  von  Xanten 
iM^Biinende  Laadvehr  über  die  Strasse  und  durch  den  QarlaB 
vaa  Ria'chan.  Dkaa  Landwahr  aabaiai  auf  dar  iiNiaaa  m 
}mg9»t  «tan-  dieiaUia  lOdlkh  naodat,  gdit  die  Biaer» 

alnaae  ancb  waabl  erb  alten  dnreb  tiven  KieferwaJd  westlich, 
und  wendet  sich  gegen  den  Paul^^liof,  und  triflFi  bei  dem- 
st it)f  11  wieder  in  die  Landstrasse,  welche  von  jetzt  an,  von 
dem  südwestlich  gelegenen  Wirthsbaase  Xanterfurtb ,  die 
Furth'sdie  Sirasaa,  und  die  IIMwn,  Aber  valcbe  aia  nach 
teabcrk  flilnrt,  dia  «taibaabeit«  adar  4i«  «Salbcf^«  gaMnaft 
wank».  Iii  aiaer  Urknnda  dan  14.  Jiahrbaadarta  wM-  aia  hier 
die  »hohe  Slrasae*'  genannt.  Zu  Pachtlandshof,  wo  dicht 
nordöstlich  von  Sonsbeck  am  Abhänge  der  Höhen  neben 
dieser  Strasse  die  vun  Tescheuniiicher  erwähnten  rümiscbea^ 
Ruinen  licgvea,  ist  in  neacrec  2ait  aicbts  Römisches  ge* 
.  fandcii  wnNaa,  ^  Die  Haaflatnaae  ▼««  Saaaback  lai  dki 
UBctalrasae  f  wdelie  im  Orle  dia  BahatKiaaa  genaaiii  urirdL 
Deaglaicben. awiaeben'  Sonabeck  oad  Capelle»,  vnd  swiaehe« 
diesem  Orte  und  Geldern.  Hie  und  da  ist  noch  der  lümische 
Stras&endarom  zu  t  rkt^^nneu. 

01^  jedoch«  di0  Eömerstrasse  von  Sonsbeck  nach  Cafv 
feHea  die  gjit^enwgjrtige  Richtung  hatte,  oder  nicht  vie!^ 
BMbf  ia  gerader  DIreclioa  darch  dea  Winkelrr  lasch  aa4 
9M  Sehlosa  Wiakel  ?arbei  aaab  Gazellen  ging,  das  isl  sehr 
die  Präge.  Sie  durchsehaeidet  daa  Dorf  Capellen,  woaie 
Iruher  die  Grenze  zwischen  den  Herieogihüniern  Cleve  und 


üiyiliz 


128 


Geldern  bildete.  Bei  Capellen  ging  nie  über  die  Fleth.  Die 
Baueffschaft  Dammeshoek  und  der  Hof  op  gen  0aiiiiD  baben 
TM  Hur  dm  Nauen.  Sie  nachl  ferner  die  Grenze  swischea 
*den  DorMiafleB  Ctfelleii  und  Wetten»  ebfl^leicb  iliie  BkdH- 
fung^  dieeee  nlebt  mmathen  llnet,  nnd  filirt  Ms  nnr  Ghaneato 
von  Cleve  nach  Geldern  die  Benennung  „Hochstrasse'\  ist 
jedoch  durch  den  langen  Gebrauch  ruinirl,  und  hat  von  der 
rtaischen  Anlage  nicht«  als  die  Richtung  hehalten.  Sin 
ging  nntcrhalb  des  gegenwlrllgen  Weges  fmä  nnicrhalh  4er 
WiliekscheD  Mtlhle  iber  die  Niers.  Die  alte  ürMe  ist  wmr 
längerer  Zeit  abgebrochen  werden,  und  es  sollpn  sich  noch 
in  der  Niers  und  in  den  nahe  liegenden  Wiesen  die  Brücken- 
pffthie  aeigen.  Zwischen  der  Fleth  und  Niens  sind  keine 
rSmischen  Rainen  aufgefunden  worden;  dagegen  wurden  hn 
Anlegung  der  Fossa  Eugeuiana  im  Jahre  16i6  da»  wn  sie 
die  Chaussee  schneidet,  viele  römische  AlterthOmer  aufgedeckt, 
und  ebenso  bei  der  Erbauung  der  Chaussee  von  Straelen 
im  Jahre  1809  bei  Diesdonk,  ganz  nahe  bei  Pout»  Gräber» 
Urnen,  Mtbisen  nnd  die  Ueberreste  der  alten  Strasse  anfge« 
Ihniden* 

Es  dürfte  statt  VIII,  XII  Leuken  zu  lesen  sein,  so  dass 
dann  Mediolanum  auf  die  Hohe  bei  Pont  da  zu  liefren  käme, 
wo  die  neue  Chaussee  nach  Straelen  eine  Wendung  rechts 
ttaeht»  und  wo  sowohl  bei  Anlegung  dieser  Chanss^,  als  ■ 
noch  in  den  lotsten  Jahren  beim  Kiesgraben,  Wele  ittmiselie 
Alterthflmer  gefunden  worden  sind.  Diese  Stelle  liegt  swl- 
sehenden  Höfen  Luerhaas,  (Lauerhaas)  und  Daertman,  zwischen 
welchen  durch  die  Strasse  auf  dieses  Hochfeld  zieht,  und  wo 
nach  der  Tradition  eine  grosse  Stadt»  Namens  Daert,  gelegen 
haben  soll«  Die  Gegend  von  Pont  ist  niedrig«  daher  ad 
Fontes,  und  wo  die  AlterthfloieT  gefunden  werden,  tritt  die 
Strasse  aus  der  Niedrrungf  auf  die  Höhe. 

Wo  die  Chaussee  die  Krümmung  gegen  Straelen  macht, 
geht  die  Rdmerstrasse  gerade  ans,  und  fährt  snerst  den 


üiymzeo  by 


t 


129 

fftOMii  f^alte  SinMM* ;  weiter  silwctilidi  g^geu  Ii«  Hm* 
Schaft  Hetsert  sieht  sie  «nter  dem  IVameD  der  »hohen  Strasse^ 
oder  rider  Grünstrasse^,  als  mit  (ii  as  bewachsener  und  erhöhe- 
ier  ¥e\dweg,  in  gerader  Rictitung  gegen  Zand.  400  Schritt 
v«r  üeae«  Orie  verschwindet  sie  in  den  Feldern,  and  ist 
mt  Biher  gegen  Zaai  la  de«  BnMhe  bei  im  SchloMie  Goil 
wieder  •■fgeAmies  woriea.  In  Zand  rind  keine  AltcrtiiflaMr 
geAiaden  worden,  eo  dam  ca  nielit  walmdieinllch  ist,  dass  Sab- 
loncs  hier  gelegen  habe.  Ein  goldener  Quinar  von  Trebo- 
nianus  Gallun  ist  in  diesem  Sommer  an  der  Römerstrasse  in 
dieser  Gegend  gefunden  und  an  den  Kaufmann  Adelf  Juslen 
In  Venlaa  rerkaaft  Warden,  Nack  Aagabe  dea  Herrn  Engele 
M  Zand  wird  die  haha  Ztraiae  nach  JMmm  fleeihahn*  In 
iar  Gegend  genannt 

Die  Xiedcruiij^ea  der  Niers  waren  bis  1778  noch  grosse 
SOmpfe,  wo  Friedrich  d.  Gr.  durch  die  Besafzuiig^en  von 
Geldern  und  Wesel  dea  Nierskanal  von  Geldern  nach  der 
Maaa  graben  lieai,  nnd  daiarch  jene  Sinipfe  In  die  rartnll- 
Mihrten  Wteeen  verwanlelte*. 

!■  Jahra  1889»  »Van  Zand  ana  wM  anch  die  gerada 
Strasse  Uber  Hinsbeclc  nach  Dfllken  und  nördlich  tlber  Strae- 
len nnd  Walbick  etc.  ^hohe  Strasse'^  genannt. 

Die  Uohestrasse  von  Zand  nach  Melich  geht 
nnter  dieseai  Namea  van  Zand  ana  In  gerader  Richtung 
gegen  die  WIndaihle  Ton  Heringen,  Eine  halbe  Stunde 
ran  Zand  trennt  sieh  llnka  ron  ihr  die  habe  Strane  naeh 
Hlniheek.  Von  dem  Trennungspunkte  gebt  fle  noeb  eine 
Strecke  in  gerader  Richtung  gegen  die  Windniiihle  und  ist 
der  Ommunikationsweg  nach  Heringen.  In  den  Feldern 
rar  diesem  Dorfe  verschwindet  sie  und  erscheint  erst  wieder 
an  dea  etdlichen  Aaegange  yan'Niederdarf-Heringen.  Doch 
wiseen  eich  alte  Lenta  nach  sehr  waU  an  erinnern ,  dasa 
▼ar  Anlegung  des  Nardkaaals  ein  sehr  hefahrner  Weg  ran 
der  Hochätrasse  von  Nitderdorf  iu  gerader  Richtung  Aber 

9 


Digitized  by  Google 


ido 

den  WMaiMjenbcrg  Madi  dea  eben  gmwumUa  Wege  ftthrle. 

Von  den  südlichen  Ausgange  ?on  Niederdoif  iel  Mnme,  Rieh, 
tuug  und  BcschaiTenhcit  der  Strasse  auf  die  Länge  von  einer 
halbeu  btuude  vorhanden,  wo  sie  in  der  Haide  verschwindet. 
Von  den  Wegen,  die  durch  die  Haide  nach  Leuth  und  Sal- 
denkirchen fahlen  y  ist  nicht  ait  Gewieifaeit  m  hmliMf , 
ob  einer  von  ihnen  die  nite  Rnaentrasse  ist»  Von  Knldea- 
lurchen  aus  erscheint  sie  wieder  unter  dem  Namen  der 
»Ravrnstrasse*' ,  und  führt  in  gerader  Richtung  als  ein  jetzt 
uoch  heiiuüsler  Kabrweg  durch  die  Raveushaide  und  die 
Hdhen  hcrah,  welche  den  rechten  Thahrnnd  der  Mnnn  hüdeA, 
nach  dem  weissen  Steme,  wo  der  ,|Prlnsendych*  anftngt.  Dor 
Prinaendyck  ist  ein  gerader  Damm,  der  dnrch  die  sumpiige 
Haide,  das  ,,Merlehnich'^  genannt,  parallel  mit  den  Hohen, 
welche  das  Naastbal  begrenzen,  und  einige  hundert  Schritt 
Ton  ihnen  entfernt,  llher  den  untern  Theil  der  sttdlielmlem 
und  nm  mdslen  Torspringenden  Hnhe  fortltaft,  efaie  ktelse 
Wendung  rechts  mncht  and  schanbnr  die  gemde  lUehtung^ 
nach  Melich  nimmt.  Er  lässt  sich  von  der  Höhe  berabkora- 
meud  durch  die  Haide  bis  zur  Swalm  verfolgen,  über  weiche 
er  etwas  oberhalb  Swalm en  fährt.  Mit  Ananahme  eln^ 
Annahl  von  Grabhügeln ,  die  sn  beiden  Selten  des  PtinsMi« 
dy^Ls  liegen,  sind  anf  der  gnnnen  Streeko  von  Znnd  bis 
2ur  Swalm  keine  römischen  Alterthümcr  ermittelt  worden. 

Nach  den  Mittheilungen  des  Herrn  Notar  Ch.  Guillon  zu 
Ruremonde  führt  die  Römerstrasse  von  der  Swalm  dnidi 
Maelbroeck,  dem  «stiicben  Theile  von  Mansnld  nach  SCraet^ 
wo  sie  eine  kleine  Krdmmung  macht  nnd  sieh  nach  MeHdi 
wendet  Sie  heisst  in  der  Gegend  die  »Kaiserstrasse'^  und  ist 
auf  der  ganzen  Strecke  als  Kiesstrasse  noch  wohl  erhalten. 

Sowohl  in  Melich  als  auch  in  der  jetnt  banmlosen  flaide 
«wischen  Melich  nnd  Straet  werden  rMsche  Attcrthimer, 
beiM>nderB  viele  Mausen  gcAmden,  md  es  ist  nicht  nn  nwei» 
fein,  dass  Melich  das  im  Itiuerar  angegebene  iMederiacium 


Digitized  by 


m 

ist.  Die  Strasse  soll  an  der  Stelle,  wo  der  UebergaDg  tlber 
ilie  Roer  nach  Odilienberg:  statt  liiidet,  dimn  Fkiff  i^r- 
•chritttB  hähm.  Bei  M*iifM»  is4  der  ünamkttg,  moi  cioe 
iludklie  BiMMDi  M  laifcn. 

Hadi  lentelleii  IHttfieiluiigen  gebt  Jfo  RöMetitraase  aaf 
der  linkeu  Seite  der  Maas  westlich  von  Bleriek  (wo  kuine 
römischen  AltertlHimfr  »jf  fuiiden  werden)  vorbei  nach  Baerlo 
(wo  deren  sehr  viele  und  vor  eioigca  Jahren  sogar  gegen 
4000  a«14-  vtd  «tlkcvuMoatfHi  fcaiia—wi  f  cAmieB  wadm^ 
wcalliib  Kctsd  mmI  Neer,  md  rmk  4a  aa  Haclea  Tafu 
M  Bach  OffBOt-MalMiberfr  (gMdiAdli 
vou  Alterthüaiern ,  woher  die  Steine  des  Herrn  Guillon), 
welches  von  die^ein  für  das  Catiiaiium  der  Peut.  Tatel  gehalten 
wird.  Sie  heisst  in  der  Gegend  der  y^flaerweg**.  Von  Groot« 
M^caharg  lObri  iMeaalte  weaäich  Sa»  BMdi  Baegto, 
■Orilkk  fall  Baal  mi  Thani 

Ava  4tm  ll#tiBh«eba  itm  Jahre  18BB  ader 
1833.  ,,Die  Rdmerstrasse  von  Jülich  nach  Ton- 
gern geht  südlich  von  C(»slar,  an  Fraiienralü  und  Unters- 
haaseii»  aa  AtMgea  vorbei,  die  nördlichen  Hecken  von  Uaes- 
«ailcr,  ae  wie  den  aeidUdiaa  Saarn  dea  Wildeheaa  bei 
Bosdiaeheidao  (BoaeheleB)  heiihrendy  sMich  Taa  Weyeaherg 
varM,  aa  dcM  laehtea  Thattnaie  dar  Wana  hfaMb  aad 
durch  die  sampftge  rechte  Niederung  dieses  Flusses,  —  wo 
noch  die  starken  eichenen  PfUble  einer  langen  Bockbrücke, 
—  nördlich  an  Schloss  Rimburg,  bei  der  Mühle  über  die 
jetsige  Wona  nad  darcb  die  breite  und  sumpfige  liniLe  Thal- 
aiederaag  derüdbea,  den  liafcea  Tbairaad  biaaaf,  aHrdllch 
aa  Orflaatnaa  toiM  ,  aMdlleh  vaa  Kaaleil  Schaeibnrg  ^ 
dardt  Swyr ,  stidHdi  ran  WynandBrade  nach  Aalbeeit  (Aal- 
beck).   Die  Strasse  ist  zwischen  Jülich  und  Rimburg  nur 


Bei  Kastell  Soh*e»berg,  ohnweit  Heorlen,  sind  1838  beim  Bau 
einer  Okaiuste  viele  iQiBisoko  Altertbtfioar  atfonden  worden. 


Digitized  by  Google 


182 


wenig  über  äen  Boden  erhöht ,  ihre  Besteinun^  i^t  jedoch 
dinrcbgAiigig  noch  io  dem  Boden  vorhanden  und  ihre  Rieh- 
tmg  tecb  des  i«hIccliteB  WacImÜiw  de»  Gelmdcft  kewi* 
Imr.  Sdiloss  Rlmbiirg,  g^egeawlrtif  a«f  der  liaken»  etouls 
wf  der  tfcfctcB  Mto  der  Wvm,  (die  flkb  Mber  Uuig;i 
dem  rechten  Thalninde  entlang  zog  und  noch  gegenwärtig 
durch  einen  aumpfigeft  Graben,  die  alte  Wurm  genannt,  sicht- 
bir  iat)«  —  Mndlidii  Hegt  9m£  einer  SrdefMMdif ,  etwa 
W  tlier  der  Wedwig,  die  MO  Sdiiltt  Inn«  md  190  brat 
iat,  Mid  eebeint  ein  rtnüeehei  Inetell  geweeen  sn  edn* 
Die  sehr  starken  Mauern  und  die  vielen  Souler raiui^  des- 
selben sind  aus  dem  13.  Jahrhundert,  and  nur  in  den  Fun- 
daaenten  des  Gemäuers  sebeinen  noch  Ueberreste  römischer 
QwMiMieni  eleb  Inden.  Underhe  Minsen  enilci  hinif 
bei  dieeen  ScbWeee  geAmden  wnrto  edn.  Bteign  bnndeit 
Schritt  eddlkh  tod  demselben,  jetzt  auf  der  rechten,  früher 
auf  der  linlLen  Seite  in  der  Niederung  der  Wurm  ist  ein 
wohl  erhaltener  rOmiaclier  Grabhügel  von  90'  Hohe  and 
1«S  Behritt  im  UalMga.  Bin  nndercrt  aidlWi  dariMi  ge* 
legeaer,  ist  senigil 

Nach  der  Mittheilung  des  Herrn  Rombey  au  Geilenkirchen 
soll  der  Polizei-Commissär  Herr  Cudell  zu  Maaetricbi  viele 
Nacbrichteu  über  die  römischen  Alterthiimer  dieser  Gegend 
geeamnielt  haben.  Sein  Gehnlfe  dnbel  war  Herr  Oieigcld 
na  Bnscbeeblaidea^ 

„Von  Herrn  Cudell,  damals  Friedensrichter  au  Hasselt,  liegt 
ein  sehr  detaillirter  französischer  Brief  vom  12.  Juni  1834 
vor,  worin  er,  gestützt  auf  seine  seil  1883  auf  Veranlassung 
des  Geschichtsvenina  an  Maaetncht  gemaehten  mti^.  hietn» 
riechen  Ponebnngen,  dem  Verl  die  gewtnacbta  AuslLnnft 
giebt,  und  ee  niage  daher  gestattet  sein  daraaa  Folgendes 

hier  kurz  mitzutheilen. 

Von  der  Rtlmerstrasse ,  welche  von  Tongern  nach  Maas- 
triebt  fahrte^  sind  von  erslem  Orte  ans  stredLenw^  Heber. 


Digitized  by  Google 


mte  watg^bmitn  wm^m:  mi  Borg,  flicriom  wni  Im  Tmi- 
■miJal,  wo  ri«  nmib  Jelii  «le  Stecaitnal*  Mtit.  Dti 
Alii^neomit  Aewr  8(M«  wciiH  ia  f«w  gmiw  Bicbtnilr 

auf  das  Uferthor  von  Maastricht,  Notre  Dame  genannt,  bin 
nni  hier  mosfl  die  Riimerstrasse  die  Maas  auf  i^em  Pous  Mosae 
überschritten  haben.  Auf  der  rechten  Seite  dieses  Flusses 
iwben  sich  Sparen  davon  an  der  Höhe  von  Berf  mid  bei 
te  Ifle  BaveMbeedi  fefMetf  wekbe  aicli  im  genMea 
AüfMKot  aü  deoea  a«f  der  nahea  Seite  betodeM»  vni 
daraadi  s«  «rdleilen ,  hat  iieh  die  MaentrMee  dureii  die 
Felder  von  Amby  fortgesetzt  und  die  Hohe  von  Berg  über« 
scbriUen,  von  wo  s*ie  in  das  Thal  der  Geule  herabgestiegen, 
dieses  Fltlssctien  übersetzt  hat,  zwiecben  dem  Dorfe  Houthen 
aaä  deai  flefe  Eevenebeech  darcbgegaag ea  irt  aai  Mi  aaf 
Im»  aacb  der  Qeale  iiia  sieadkb  eefcarpirtt,  Haieaa  awiiciieft 
iffgesW»  Vaeedal  md  Areaegealioat  ffewgea  hat. 

Von  dieeeoi  natean  aa»  hat  Herr  Cndell  die  Fortsetzung 
dieser  Strasse  nach  Jülich  bin  ganz  in  derselben  Weise  wie 
der  Verf.  gefunden.  Sie  wird  in  der  dortigen  Gegend  noch 
j^irt  «dio  BdmerstraMo*  genannt.  Bei  Eimbarg  betrug  die 
Okfco  dei  oohr  Mca»  wie  theiall  ia  dordgea  Oegendea^ 
aae  .  ielir  giaheai  Kie»  beeteheaden  aai  aaf  gewacbieaeai 
Thoäledea  rahealea  titraüeak^rpen  8r  Ceatiaietrei. 

Auf  dem  Plateau  zwischen  Uae&dal  und  Areo^geahont  ist 
früher  ein  fegelmflsslges,  zieoilicb  aufgedehntee  Stück  Pflaster 
aafgefunden  worden,  welches  jedenfalls  der  Strasse  eines  Orte, 
aa^httit  hat»  da  die  Rikaentraüea  hi  4ea  dortigea»  aa 
Steiaea  adir  aiMiy  Gegeoto  techgiagig  aar  aai  Kies 
erbaat  geweeea  aiad«  Aach  Bioekea  vtadaehcr  fliege!  woNea 
dort  häufig  gefonden.  Dieaee  PJatean,  auf  welchem  die  von 
Teudurum  nach  Coriovallum  geführte  Rünierstrasse,  wie  die 
Spuren  davoo  deutlich  zeigen,  die  von  Tongern  nach  Jülich 
gegaageae  getroffen  hat,  war  IHr  eiaen  befestigten  römischen 
Btappeaplata  aehr  gtattig  gdegea»  aa4  da  üo  ia  dea  lliaerer 


Digitized  by  Google 


184 


VW  AiMCft  tafiwni  Mick  GoTivTaHni  aafcfckmit  Bat» 

feruung:  i^eiiau  auf  diese  Stelle  triitt ,  so  liilt  dieselbe  Herr 
Cudell  imlieaweifeU  fttr  diejeDigc,  wo  CorioTalluni  gestan- 
den hat. 

Nach  Hem  Cudell  ist  in  der  attgegehenen  lUchtng  dlaaar 
iMentrasse  die  wiifcHdie  Batfenung  vea  Tangen  Bach 

Jülich  13  Landlienes  (Lieaes  da  Pa>s)  oder  M,  P.  XXXIX*, 
nftoilich  von  Jülich  nacii  Rimburg  4  Lieues,  von  Rimbarg^ 
aach  JHaa&tricbt  6  und  von  Maastricht  nach  Tongern  S  Lietiea. 
Da  am  die  ia  Itiaerar  ron  Adaaea  aach  Corforallaai  rar- 
iflduicte  Satlernaag  ran  M.  P.  XVh  oder  ron  ftVi  Lieiiaa 
geaai  die  Mstana  ron  Tongern  nach  deai  Plateaa  ist,  aa 
bleiben  für  die  von  Conovallum  bis  JaliaeoBi  M.  P.  XXIII. 
In  demselben  Itinerar  sowohl  als  auf  der  Peutingerschen  Tafel 
•lad  jedoch  Ar  diese  Distanz  nur  M.  P.  XVIIL,  und  auf  4er 
Tafel  fir  die  von  Adaaea  aach  Corioralhoa  nar  M.  P.  Xil* 
angegeben,  vfas  mk  den  wirkücfien  Balfemaagen  nicht  Uber- 
einstimmt.  Wandelt  mau  jedoch ,  ohne  dem  Text  Gewalt 
anznthun,  in  der  ersten  Ziffer  das  V  in  X  und  in  der  zweiten 
das  erste  I  ia  V  um  ^  so  hat  aiaa  die  mit  der  WirklicbiLeit 
IbereinstiainMndeB  Sotfemaagsangabea.  Denn  wenn  ron  4leB 
Rofiisten  Pehler  geaMOht  wöffden  sind,  so  konnCen  es  gewte 
am  leichtesten  die  eben  beaeichneten  sein. 

Herr  Pelerin  gedenkt  in  seinem  Werke  „Essai  historique 
et  critique  sur  le  d^partement  de  la  Meuse  inferieure  et  la 
rfilo  de  naastriohi«  der  im  Jahre  1171  innerhalb  aelaea, 
V2  LIeae  sttdwesilick  des  Plaleaas  and  in  Thale  der  Oenle 
gelegenen,  Landgutes  RaveiisboSeh  anfgefiindenen  rieten  rKmi- 
scheu  AKprUiiinier,  ohne  jedorfi  dirsrlbm  so  wie  deren  Fand- 
alellca  speciell  anzugeben.  Bas  oben  gedachte  Stück  ROmer- 
strasse  wardo  damils  ebeaAiUs  aafgedeckt,  and  Aber  daa 
dort  gcftiadene  Siegel  ciaci  Aagtaantes  '*^)  hat  Ckristof bann 


137)  Vgl.  rl.  Bl.  H.  XX.  S.  171  ff. 


Digitized  by  Go 


135 


Saxios  uoter  dem  Titel  „de  veteris  medici  ocularii  geroma 
sphragide  prope  Trajecdus  ad  Mogam  nup(  r  cniia''  geschrieben» 
Dm  uC  dMB  Ptoleau  tm§§9§miimt  Piaatw  bat  Herr  F€lerin' 
■iilufctB  Mii  MI  MiitoffB  in  mhm  Q«te  wwente  lasiett. 
Br  Mkü  iMdbe,  gaM  all  Unradit,  ab  sn  eiier  nemtraM 
gehörig  au,  iiidaB  er  seia  Oat  RaTembesch  als  die  Stelle 
betrachtete,  wo  Coriovallum  gelegen  gewesen,  un<i  daher  er 
auch  in  dem  iieueu  Namen  die  flämische  oder  altdcutsciie 
CebersetSHog  von  CoriofallMi  fiodeii  wüUte.   6ia  bOrger- 

4«tt  iMibett« 

Me  ■■timmg  v«i  IMamai*'*)  nidi  Ctriarallam  iit  la 

dem  Itfnerar  —  aaeh  Wesseling  —  M.  P.  VII.,  bezeichnet,  was 
ebenfalls  ein  Schreibfehler  ist.  Wenn  inaii  jedorh  nach 
obiger  Weise  das  V  in  X  verwaodeU,  so  erhalt  mau  die 
aüw  IUI,  waa  io  lienUcb  wkkti§  ^  wirUidicn  fintferoniir 
ta  natCM»  gmMmm  HnasM  mä  äxtta$nllMmi  vaa  Tfld- 
Jaffta  aal^tMt,  Daaa  im  im  Nanea  higUm  der  te 
alten  Teudum  sieli  erhalten  bat,  iaC  allcrseit  unbesfriHen 
anerkannt  worden.  Allein  der  rtfmische  Ort  ist  alU  r  ^\  ahr- 
scheinlicbkeit  nach  nördlich  von  dem  heu(io:en  auf  dem 
arbabcaea  FcMe  swiachen  lüllen,  Havert  and  Uöngen  zu 
wmkmf  wo  jm  rencbiadenea  Seite«  Altertbiaier  gefanden 
worien  ilad^.  Bs  bat  ilch  In  der  Gegend  die  Tradition 


lt8)  Uaber  die  Atterthfimer  Ton  Tüddern  xergl.  Jahrb.  IL  III.  a  88ff. 
(tnd  B.  210,  80  wie  H  VIII.  S.  179.  ff.  Fr. 

180)  Ib  Ifro.  70  d«r  K6Uk  ^wiXg.  rom  Jahre  1841  beriohtet  Dr.  Voget 
über  die  Ausgr«biing  rl^ididior  Alterthümer  *uf  der  Westar- 
kftid*  in  Kfeiae  Mdwbe^f  wobei  unter  anderm  gesagt  wird: 
Betrachten  wir  suent  die  Vrtliohe  Lago  der  Wetierfaaide,  so 
fiadea  wir,  dati  sie  so«h  jetet  abM  der  besten  Pedtloven  für 
«hl  beüüllgtef  Lage»  darbieM.  '  la  wealiMier  JUefataag  drei 
lündai  tea  Heiasberg  «alfml,  «Uwe  15  Miaitea  Toa  dem 
jetzlgea  Dorfe  Tttdderen  gelegen ,  gewahrt  asaa  eine  keblet  mit 


Digitized  by  Google 


lae 

eriMHen,  ium  mlAt  aar  miwtm  clMaialt  «iae  gmse  Mate 

gewesen  sei,  sondern  dass  auch  eiuc  solche  auf  dem  Pialeau 
swisehen  Haesdal  und  Arensgenhotit  gestanden  habe. 

Vm  der  voü  Teudurain  nach  Comvallum  geführten  Attaer« 
sIfBite  tM  Tendileieilliciie  Uebermte  wigtftwtoi  wmi««» 
Bia  betrtditluiict  Stick  denelbes  itt  iflillidi  roa  TCMcr«m 
in  den  Feldern  «wischen  dem  Dorfe  Brorfcnitlard  vad 
Stadt -Broik  —  Vorstadt  von  Sittard  —  erkennbar.  Sie 
Iftast  das  südliche  Thor  von  SitUrd  etwas  rechts  und 
abant  aafeatdioinlich  ihre  Bichtaaf  ttber  St.  JcaaOotowi 
gegen  das  Plateaa  swisdiea  Haesdal  and  Area^:ealMaL  la 
dieseai  AligacMeaf  ist  seit  einigen  Mrea  awiechea  Adbeck 
und  Scbimineri  iu  den  Läudereieii  des  Herrn  Membr^de  ein 
anderes  Sfflek  von  dieser  Strasse  entdeckt ,  und  der  Kies 
dgYon  zur  Wegausbesserung  benutzt  worden.  Endlich  wM 
diene  Strasse  aaf  Fliateasdiassweite  vea  deai  Plataan  aari« 
sdiea  Baesdal  aad  Ateasgeahoat,  aad  «war  swfaebeo  beides 
Orten,  ia  einen  StflelL  Land  wahrgenommen,  welches  «beC 
Steenland^  wegen  der  Eieslage,  die  sich  daseibst  in  deai» 


Haldekrant  bewaeliMme  hUgeUgo  Bbene.  FiMhe  EfdwÜle  tvvoh- 
seln  mit  grSiMfa  und  Uaineni  Tertf^Augen  ab;  sl«e  ^osaa 
Zahl  ÜMher,  sum  Tliiil  etwas  «tttgesuakiner  Hfigel  (Tmuli) 
bedeekt  den  Boden.  Et  wurden  18  Umeui  auMor  diesen  eine 
Streltastt  ein  Speer»  Sporen  n.  a.  gefunden. 
140)  In  der  Prenm.  Staats-Zeüg.  vom  8.  Jonl  1819  (Nio.  168)  wird 
ans  Haasliioht  vom  9.  Juni  beifobfeet:  In  einem  Sumpfe  dar 
Qemelado  Broektiltard  Im  Henogthum  LImbarg,  bat  man  eine 
Entdeekang  ^emaebt»  die  alle  Aiehiologen  lateretairen  dllflle. 
Ei  ist  dlsM  etee  hShMcae  Brttohe  von  etwa  1950  Ellen  X4hige 
vnd  dffli  EUea  Breite.  Die  Balkea  dieser  Brücke  ibd  hart 
wio  Stein,  aber  die  Bohlen,  die  darüber  liegen,  sind  gänzlioh 
vermodert;  eiae  feste  Masse,  die  man  für  eine  Art  Cenient 
halt,  bedeckt  sie.  Die  Brücke  acheiut  von  den  r(>zniachen  üoereu 
erbaut  su  sein. 


Digitized  by  Google 


la? 

übngtM  voB  jeder  Art  vmi  flkiiMii  freica,  Uiowgeii  Tcnraui 
MMct,  gCMUial  wir4. 

Zm  MlMt  nft  Herr  Meli  mwb,  iais  mn  2eit  leiser 
SMiM  Mf  ier  ÜMTernMI  sv  föln ,  Zie?erkli ,  wikliee 

V«  Meile  nöriUcii  tob  Thorr  liegt,  für  das  alte  Tiberiacum 
gehalten  worden  sei,  und  dass  dieser  neue  Ortsname  dem 
von  Tiberiacum  ebenso  entspreche  wie  Zülpich  —  Tolbiacuoi. 

in  Düren  (MMrcodoruni) ,  einem  Grenaorte  der  Ubier,  der 
iTBiiTacIlBS  fcBftWii  wird,  bifceii  lich  voa  den  Rttners  Mi» 
IJek«m4te  aiebr  frballen. 

Vte  Dflrcn  nbwftrCfl,  Mf  der  linken  Seite  der  B«cr,  ftnden 
sich  BÜrifcliea  HoTen  nnd  Meriien  an  einem  Orte,  der 
«auf  itv  heidnischen  Burg''  genannt  wird,  die  Spuren  einer 
römischen  Aiiederlai^sung ,  wo  häufig  Alterthümer  gefunden 
werden,  nnd  wo  die  Ueberbleihad  einer  BMienlraMe  nnf 
eiim  gidtsere  Stredie  n«eh  lirhtbar  ilnd. 

Bei  ioä  Borfe  Qresrenicb»  eine  Stunde  Vaflicb  tob  SteU 
berg,  Inden  sieb  anf  einer  nnC  OeiitrtBcb  bewadMcnen  Hdbe 
die  Ruinen  nucs  rüniischeii  Etablissements,  wovon  die  Mauer- 
reste zum  TLeil  noch  mehrere  Fust»  über  die  Bodenflache 
bervori^agea.  Von  dieser  Niederlassung  gingen  4  Strassen 
au,  die  zum  Theil  noch  sichtbar  sind.  Die  eine  ging  in 
wcf«llcberEicbtung  aber  Stnl  berg  gtgtn  Aacbea,  die  aweite 
la  Bftrdlicber  Aber  Weisweiler  gegen  JUlieb,  die  dritte  in 
Mlicber  gegen  1D  Aren,  nnd  die  vierte  in  südlleher  aaeb  dem 
hohen  Veen. 

In  der  Umgegend  von  Gressenich  ^*^)  und  Stolberg  finden  sich 
viele  Spuren ,  dass  die  Rdmer  hier  Bergbau  auf  Galmei, 
Enpfer  und  Silber  trieben,  und  vietleicbi  war  dieser  PuniLt 
aar  Oeskang  «ai  aaai  Scbata  des  Bergbaa«  abgelegt.  Die 
Bebaaftaag  des  vaa  Alfea,  dass  das  vea  JaUas  Caesar 


1dl)  Vgl.  jaiirb.  a  xxy.  am.  «r. 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


138 


(&•  VI.  32)  genaimie  A4iialiic«  fibrnmioi  bei  Gratenicli 
fckfea  Me,  ist  eia  InrtbiM. 

8.  Die  römische  Rheiiistra sse  von  Mains 

nach  Coblenz'^^}. 

Daa  Itinmr  4t§  Aatanln  und  Sie'  Peutiiif ersehe  Tafel 

gebeu  hier  folgende  Orte  und  Entferiiurigcn  an: 

von  Mogontiacum  (Maina)  nach  Bingium  (Bing^en)  ISLeuken 

9  Biagiiui  Bach  Vofafria^'^)  (Ober-Wesel)  wel. 

eher  Ort  nur  auf  der  Tafel  genannt  wird  9  » 

9  VoaaTia  nach  Bandobriea  Bontohriee  [auf  tah.  Pevtl 

(Boppard)  9  Lenken 

9  Bandobriea  nach  Confluentes  (Cobleuz)  8  ^ 

in  Summa  38  Leukeu 
oder  llVa  geographische  Meilen.  Die  drei  ersten  Angaben 
treffen  mit  den  wirklichen  Entfemiiagen  genau  Oberein.  Von 
Boppard  hie  CoMena  hingegen  hetrAgt  die  wirkllefae  Eat. 
femung  längs  dem  Rheine  anf  der  gegenwärtigen  Rhein« 
Strasse  9V2  Leuken,  und  nur,  wenn  man  die  Eutfernung  von 
Boppard  über  die  Höhe  üsüich  au  Waldesch  vorbei  und 
Aber  das  Fort  Alexander  nach  Coblena  niflat,  erhalt  man 
genau  S  Lenken.  Da  sich,  wie  weiter  nnten  angefahrt  werden 
wird,  in  dieser  Richtung  die  Spuren  einer  RdnerstraMe 


142}  Nach  der  vom  Verf;is-,er  auch  für  diese  Sh as^öriötrecke  vor- 
liegenden Zusammenstellung  1er  I^ntiernungsAngaTien  de«  Ttine- 
rars  und  der  Peutingerschen  Taf-iI  mit  der  wirklichen  Entfernung 
beträgt  letztere :  von  Mainz  his  Bingen  12,  von  Bingen  bis 
ObenveBol  9,  von  Oberwesel  bU  Boppard  9  und  von  Boppard 
DAoh  Goblens  llb«r  dlA  K»raMue  6,  Iii«»  dam  BlMiM  «bor 
9  Leuken. 

148)  Auf  dem  Tofl^^encben  MeilensteinfTfigmente  wird  VoBavI» 
[Vo]8o1tU  geDMtnt.    (Vielleicht  ist  die  ttrsprOigUishe  LeiarC 
VomUU  gewMen,  daher  YosaaU  /  VoMTi*  entstaadon.  P.  F.) 

144)  Vgl.  Jahrb.  H.  XVIII.  6.  JO  imd  H.  XXVI.  &  6. 


Digitized  by  Google 


Id9 

flnden,  m  ifl  es  adir  wakmhtialkh,  dass  die  römische 
BMMtnM  wm  iam  gnUfra  B«fni,  wdchea  icr  AMi 
sirilclmi  ■•fFifi  ni  RIicbw  vnckt,  m  vtnMÜM^  voa 
enterm  Orte  an      BbeiafM  rsriuM,  tMi  mT  ite  MIm 

de«  litikeii  Thalrandes  hinauf,  und  an  dem  Kflbliopf  wieder 
in  dasselbe  herab  nach  CoMeuz  gezogen  habe. 

Mains  (Mogontiaeuni ,  auch  Mogunciacura) ,  die  Haupt- 
ÜMtwig  der  Rdmer  am  Mittelrhein  und  die  HauptsUidt  von 
dboT'CtonMUiieiiy  Mthldt  Mch  rOnlMlieii  Aaffthca  »4  im 
MmiaitiMMg  alt  P»bfmititt>  wafebs  mm  to  mmvv 
Seit  geftwita  kat,  folgende  Weiiie: 

1)  Das  Castrum  Mogontiacum ,  —  das  von  Drvsus  auf 
der  Höhe  zwischen  dem  jetzigen  Mainz  und  dem  Dorfe 
Zahlbach  angelegte  Hauptwerk,  die  eigentliche  Festung  f 
S)  das  Castellum  (Drusi),  das  jetsige  Castel,  alt  Brialw 
k9ft  Mir  in  mhiM  JllMiMaite»  ebealUls  ym  Untm 
uifd«|t; 

$)  i$M  Ciatell  Wirker  Mafattitoe^^),  deam OnuimuMn 

.  bei  Anlegung  der  Gus(avsburg,  im  Jahre  1632,  mit 

vielen  Monumenten  etc.  aufgefunden  wurden; 
4)  das  Caslellum  superius  Uadriatti(da8  obere  VqH  Madnaii) 
Mf  dar  H#bA  van  WdaaeM»,  mU 

I   I 

146)  Hofrath  bteiüer  (Topographie  de«  MalDgebietcfi  S.  128  fT.)  stellt 
die  Vermuthiing  auf,  'In?'^  flor  >?ain  zur  Rönurzoit  !>!ch  bet 
Glnsheim  in  ilen  Rhein  ergosben  habe.  i>ie  Terraini  oiiüg^uration 
zwischen  Raunlicim,  Riisselheitn  und  Bani^rli lifim  macht  es 
ftllerdinga  wahii-nlit'fnllch ,  daaa  in  selir  früher  Zeit  <  in  Arm 
de«  M^ina  in  dieser  lUohtung  geflossen  ist.  Zur  Röiner/clt  war 
jedoch  die  MSnduiifir  —  oder  wonigstena  die  Hauptmüadung 
—  desselben  an  der  gegenwärtigen  ötolle.  Denn  «u  welohem 
Zwecke  hätte  öomt  das  Kartell  auf  der  MafnspÜze,  wo  die 
Gustavsl'urg  lag ,  so  nahe  bei  dem  Brückenkopfe  von  Castel, 
dienen  sollen,  wenn  es  nioht  die  Bestimmurss:  gth;il)t  hiiito  ,  die 
Tereinigung  beider  1  lussc  und  dio  btraMeut  woloiie  itier  üb« 
den  Main  führten,  docken? 


Digrtized  by  Google 


« 


140 

»)  4m  CasMwD  lafiriiit  Hadritai  (das  iwlere  Fort  Hadriaa) 
an  der  Stelle  des  jtla^att  BaqpMdos,  M  datam  Be* 
ifsitgwg  im  Jabra  1T14  die  ^Mtmmgmtmn  daa 

r^^mischen  Castells  gefuiideu  wurden. 

Uiitfr  lieii  vielen  Befestigungen,  welche  IlrnsiM  seit  ätm 
Jahre  14  ver  Christus  iHn^n  den  linken  Rhetnufer  cur  Bft- 
tinmg  afllaer  Mraanr^O^eralataen  |;ef  aa  Dealiddaiid  aalagtay 
war  die  raa  Maiav,  ihvcr  La|;e  aad  AaadctaiBf  aaeh,  die 
wichtigste.  Dieser  fiBr  die  Offeasive  gegen  Deateeblaad  »o 
wichtig  g:elegene  Punkt  erhielt  gleich  bei  seiner  ersten  An- 
lage eine  Ausdehnung  anr  Aufnahme  von  zwei  Legionen 
(ant  dea  MMnpftn  gegea  «MMh)  JHaan)»  der  It  aad  XIV., 
aal  die  letatcre,  waldie  ant  aadi  fS  JabM  (Im  Jahie  €0 
a»  dir.)  Maiaa  Terlieia,  laaa  alt  die  dgeatli«^  Maarria 
dieser  Festung  angesehen  werden"^). 

Nach  den  Ueberresten  der  Umfassungsmauern,  \^  ekhe  man 
iai  Jahre  1632  und  später  aufgefunden  hat^  umschloss  die 
Mwlieiie  BeMigaag  dea  hfdMtca  TMi  der  fi4llia  awiädica 
im  Jctsigaa  Maias  and  Zablhacbt  aad  hatte  die  Fem  eiaea 
Itofliehea  VIereeka.  Dia  aürdlidw  laaga  Sdte  desselben 
ging  von  dem  Graben  der  Citadelle  an  der  Windoitlhle  vorbei 
aad  längs  dem  Abhänge  der  Höhe  an  der  Stephaaalucche 
aad  aa  den  Gauthore  (wahrscheinlicb  der  rdmischea  parta 
praeloria}  catlaag,  bis  aan  Abfaaag e  dea  Liaseaberges.  Dia 
Liage  dieser  Seite  betragt  0516  tbein.  Fa»,  and  Veberreste 
der  ri)mischen  Umfassungsmauer  sind  noch  sichtbar:  in  dem 
Graben  der  CitadeMe^  an  der  Windmühle,  an  der  Stephans« 
kircbe  und  in  den  uArdiich  von  ihr  gelegenen  Weinbergen, 
Die  wettlicbe  liarae  Seite  dea  Vieiaeka  sag  aicb  raa  dem 
laaden  Patverthanae ,  der  aaf  den  Ftaidaaieaten  alaes  röni- 
tehea  Thanacs  stebt^  liaga  den  Abftll  dea  Linseaberges, 

146)  Vgl.  Klein,  Qber  di«  LoglonoQ  wsloho  in  ObflKgsnnaaien  itsadea. 
(Mains  1858).  S.  4  ff. 


L/iyiii^ed  by  Google 


i, 

141 

04ler  fter  Höhe,  welche  nach  dem  von  Zahlbacll  kofliiDeaden 
Bache  abfallt,  fort,  und  hier  hat  man,  besonders  bei  AnkgVBf 
JoMi^bs«  mA  Umnkngm  SoImmuw,  4ie  NaiiaiHii  D»* 
fiMMMgimneni  In  to  Awrfgho— g  iM  iMi.  FkM 
aaf||clMM.  T«i  Jcr  iMUclmi  iMges  Mte  hat  aas  mH* 
tclbCB  d«ü  CHacis  des  doppelten  ZaDgeBwerkea  und  den 
Entenpfuhl  oder  Drusenloeh ,  so  wie  in  der  Philippsschanze, 
viele  Mauerrestp  rntdeckt;  desp^Ieichfn  von  der  östlichen 
luurseD  Seite  in  dem  westlichen  Glacis  der  ElisabethscbaaM 

kwftt  %tgm  Im  Bhefai.  Ma  fiwiaghfi  U«tennf  kcifaBi 
•M  swai  staikeB  pmOdfln  GHsmaen  ait  Thimea.  £wi- 
sdien  beidea  Maoem  befand  sieb  eia  15  Vtets  breiter  Zwiadwa- 

räum,  der  mit  Erde  ausg^efülU  gewesen  zu  sein  scheint. 

Zu  jfrrj  ausgezeichneten  Bauwerken  der  Römer,  von  welebea 
sich  in  der  NjUm  yoa  AUiaa  nack  Ueberrssta  cxlMUeB  kabta, 

1)  Dar  A^aaalaat^'XwalcfcaBDmffairliajHi'ilaiiher 


147)  Im  ß.  Bde.  2.  iiefto  der  Aimalen  für  Naas.  Aiiorttiums-Kundo 
etc.  werden  S.  355 — 3^51  „Kurze  Andeutungen  i!>>or  dir«  wfrk- 
lioiie  Richtung  der  römisclien  Wasserleitung  bei  Mainz  von  Dr. 
H.  Malten^  n  itgetheilt ,  und  spricht  sich  der  Verf.  in  seinem 
Bogleitächrelben  rom  27.  Mai  lb4<5  Uber  die  Tendenz  seiner 
Arbeit  folgend ermaassen  aus :  »Die  beikommendeii  Andeutungen 
bab«n  int  Qrande  kein  anderes  Verdienst,  als  das  an  sich  sehr 
gelinge  einer  fast  sweij&hrigen  Naohforsohung  mit  dem  Such- 
daen,  welche  den  Ywf;  tob  Pfeiler  sa  Pfeiler  geführt  und  ihm 
•obliessltoh  die  Ueberzeugung  pr^^c^ebcn  hat,  daia  der  verdienst. 
Tollo,  grSsstonthells  nach  persünlioben  Forsebangea  ajl  Ort  xmA 
Stelle  folgernde  l'ater  Fuchs  sich  getriti  wenn  er  angenonUBeOi 
dass  die  rSmisciio  Wassetleitiiag  am  sogen.  KdotgebofS  i  eine 
Viertelstunde  nördlieh  TOa  Finten  (1%  Stunde  westlich  tOB 
Maina)  ihren  Anfang  genommei^  den  Fuss  des  Ftatener  Berges 
nmsohlnngen  und  dann  In  gerader  Biobinng  bis  au  der  porta 


Digitized  by  Google 


i4a 

2eU  mit  ^er  Festiin^  anlegen  Hess,  um  aus  dem  Königs» 
HiMiMfia  gwmhtu  Uci^enbeim  und  ¥iaUu  {J^oa^mkA)  tür  die 
>wrt— g  4as  Mtttfcife  Wümt  muaMnm.  Vm  imtm 
AfMMU  fini  M  tai  ümtU  ZMhuk  mmh  die  Debemgle 
FOD  59  Pfeilcni  sicbtkM',  w«tmi  dimlM  mdi  einf  Bttbe 
von  30'  über  der  Erde  haben.  Die  Wasscrleitiiug  soll,  wo 
sie  am  liüclisteii  war,  138',  und  ihre  ganze  Lttoge  von  dem 
Kniiiiihinmii,  kis     dMi DnueoUdi  28,066  Fm  kelra^cii 


dMmta«  dM  CMnm  KogoattMom  rf«k  awtrtdri  kaW  -Am 

Künigsborn ,  dessen  Quelle  sehr  onbedeutend  ist  i  bietet  sieh 
nicht  die  geringste  Üyat  von  römischem  oder  anderm  Mauer- 
werk ,  als  Ucberrest  einer  Brunnenstub© ,  eben  60  wenig  ala 
man  Spuren  von  Pfeilern  durch  Ja?  Tlial  big  zu  dem  40  Minuten 
entfernten  Fuss  des  Fintener  Uergeö  beinörkt.  Daget^en  erstreckte 
sich  liio  lange  I'feilerlinlo  von  <1er  noch  vorhandenen  bou'enann- 
ten  Langstein>Rcihe .  bei  Zahlbach,  Wnwepr  durch  die  Eliene 
bis  au  dem  Fasse  der  sogen.  Hohle,  oder  des  künstlich  in  den 
Berg  eingegrabenen  ^GOO  Fuss  langen  Behälters;  unterhalb  dea 
Dorfes  Drais*".  In  dieser  angedeuteten  Richtung,  welche,  3820 
Fqm  von  dem  Drusenlooh  entfernt,  unweit  des  nördUohea  U/ers 
der  Attach  nach  der  Brunnenaue  hinläuft,  hat  Dr.  Malten  auf 
11440'  Entftnnuig  542  PfeUar  (hells  über,  thefls  unter  d«r  Erde 
au^eftoden,  yon  da  ab  aber  werden  (auf  .'{735'  bis  zum  ]|5oli« 
gton  Rande  der  Hohle)  die  Pfeiler  duroh  eine  4'/t'  breite 
uatarbreebene  Rinnmaaer  ersetet  Die  gaasa  Aaidelmtnf  iNMai 
Draftealoeli  bis  mr  Uolile  betritt  demnach  15,176  ibein.  Fbm, 
Kaoh  einer  mir  for  Karxem  auIXUig  gewerdeaea  MUfliellaag 
des  Herta  Hell  aas  Maias  ist  derselba  ia  seinem  Ho^atten  aa 
Fiateai  wo  sieh  der  Xlteigsborn  mit  den  16  QneUea  befinde^ 
bei  Aalegaag  eines  Weihers  aaf  dea  anterirdiseheB  AqatUtakt 
gelroffea,  welcher  bei  gans  Ihnitcber  KoastraklioB  wie  der  aas 
der  BIfel  nach  C8In  fVhreade  Raaal ,  in  dieser  Weise  Ms  aam 
Thale  hiaziehtf  dieses  aaf  Ffeüeia  flbersetet  aad  se  siek  Mteli 
yon  Drais  mit  dem  sfidUohea  Aime  'vereintgt  hat  tJeber  die 
Wasserieitaag  bei  Zablbaeh  TergL  Klein  t  die  tMsehaa  Denlc. 
mUer  ia  aad  bei  Malai.  (1861).  S.  7  A 


14a 


haben.  Der  Wasserbehälter  d(!9  Aquädukts  befand  sieh  ausser- 
halb der  aildlicbcn  Umfassungsmauer»  vor  der  jeUigeu  Fbilipp». 
•duuMM  m4  dem  doppelten  Zangenwerke,  wesUlcb  atkm 
km  mnm  wth  MMi^  Mi  jctei  kl  an  kkmr  Mb 
la  im  ffiUm  dbw  Viftkivc  Mtbit,  wei^M  ■»impfriJ 
•to  DmmMi  (Urvlkew)  ^*^)  goMuni  wM«  Di«  Ziegel, 
welche  man  bei  deui  Kuiiigsbrunneii  und  längs  dem  Zuge 
des  Aquädukts  i^efimdea  hat,  hatten  attmu^h  den  £^tenpel 
4er  JUV.  Legion. 

'1)  Dar  Bieli«lileiB.  Im  Jahn  •  ver  Oir.  — tiraafca 
•NM  Tra  Mtiu  «M  aeiMii  4MAwivilfc«  £«f  i«  daa 
taMr^iWi  DntadllaBi  wmi  inng  U«  4ie  WKbt  vmt.  M 
dem  Rflckmarsche  nach  dem  Rheine  sUrb  er  au  den  folgen 
eines  Sturzes  mit  dvm  Pierdc,  und  die  trauernden  Lpp^ionen 
erriehteteu  ihrem  grossen  Feldberm  bei  Maina  ein  Denkmal, 
bei  welchem  ailjabffücli  «um  AndeakM  dtiielben  kriegerinolm 
Spiele  feieierC  «urdcii.  Naeh  einer  «nlCen  Traditim  bab« 
•idi  4le  Delcmtte  ücms  JjaaiMfta  k  dem  iog eMmte« 
ttMüda  eilialtea.  OioM  ttoMMiebe  aekr  taiMifto 
Steinmasse  aus  rOmiseheni  Gusswerk  befindet  aich  an  dem 
rechten  Schulterwinkt;!  der  Drususbastion  der  Citadelle, 
ist  noch  42'  über  dem  Wallgange  eriiaben  und  mag  mehrere 
-  90'  unter  demselben  verborgen  aein.  Erst  in  acn^er  Zeit 
iii  in  dicaelbe  für  eine  Wendeltreppe  eine  flfthlmif  gebrechen 
wnriea*  Zn  Antoge  iea  16,  Jnbilinnierto'  war  4iceai  Ma- 
nmnanC  nach  lOO*  bedi,  batte  anten  IST  im  ümtege  vni 
oben  eine  Fläche  von  8^  Es  ist  wahrscheinlich,  da^^  die 
Benennirnju^  Eitlielstein  von  Atjuila,  oder  Tielmehr  von  dem 
gaiiiachen  Aigle,  der  Adler,  entstanden  ist,  da  auf  der  Spilse 
dieeea  Monamentf,  wie  auf  4er  Sävle  bei  Igel  nn4  anf  andern 
fthnlicben  Denkmalen,  ein  Adler  ala  Sinnbili  der  DuBlerb- 
Uebfceit  beindlieh  gewesen  sein  mag  ^^). 

tiS)  Vgl.  Jahrh.  H.  XXm  8.  25. 

b.  Kieia,  die  römisolien  XJeixkmälor  in  and  bei  Mainz.  S.  1  ff. 


Digitized  by  Google 


144 


%,  Die  römische  Hheinbrttc ke  bei  Mains.  ÜMl 
Ui  Ui  jttmt  18  PfiNUr  n«  ^imr  Brtkke  k  tai  RMm 
«■4  ikt  U«bcrreiftfl  vwi  4ra  «atom  M  BiftMNWf  ^  8c«9- 
Immm  wter  ier  Biie  f  dMctt.  fli»  itelM  «i»-^ 

ander  und  sind  36'  dick.  Da  aach  auf  der  Seite  von  Ca.stet 
früher  eini^^e  gefunden  worden  sein  sollen,  so  führt  dieses 
mI  die  VeEMtiHHig ,  das«  der  Rhein ,  Mr  2elt  4er  Eömer^ 
Uu  dae  grMiert  Breite  kaue»  4»dcr»  wa»  wdmcMiUdM» 
ist,  iuB  fim  Bvicke  lebr  Iweh  w«t  m#  iite  «IT 
liMea  Olm  VMikofni  sliuid«»«  INe  BialMMif  JImt  PMtar 
geht  von  der  s(id5stlichen  Ecke  dei^  Zeughauses  in  gerader 
Richtung  nach  dem  Tharme  von  CasteL  Die  Erbauung  dieser 
Brücke  hat  man  früher  dem  Drusus  sngescMdbaBi  bis  nmi 
M  4m  kkuim  Wiiaentmde  ia  iem  WMir  wm  1818  mti 
nmm  der  BrOckaa^ler  cineB  4f  laagan  «si  9f  hniUm 
Stein  *^^)  mit  dem  Zeichen  der  22.  Legion gefunden  bat. 


B*  6  tagt  Klda:  »der  Vano  Eblidilefai  wird  woU  am  beatan 
Toa  Miatr  OaitaH  abgtMM»  die»  aha  dia  Sphaa  abfobcoahaia 
war,  abier  Eüdifll  alobt  anihnUah  aak^  Vx, 
150)  Kaek  einer  Notis  daa  Yerf.  aqa  daa.  Analen  flea  Yar.  Bk 
NaM.  Altertb.  Kimda  aie.  ^  Bd.  8.  Haft  3.  y.  1887.  ^  288. 
—  wird  aa  al»  sakr  gewagt  blngeatallti  den  Mar  anrihnten 
Stein  aalt  dem  Stempel  dar  2S.  Legion  als  Hauptarkoada  daa 
rSmiiclien  BrQekanbaaai  aa  batraehien»  und  ^elmakr  dorah 
daielbst  aatwiekelta  Oraada  dargatkaai  daat  die  noeii  Yor- 
kaadaaaa  FfeUar-UabeRaeta  nur  tob  dar  Billeka  Kaila  d.  €hr. 
herrühren  kSaneni  mit  weloher  Ansieht  auch  Prof.  Braun  in 
Mainz  (vgl.  Jahrb.  H.  II.  S.  36  ff.)  völlipf  ubereinstimmt  Dor- 
8olbe  hat  übrigens  den  qu.  Stein,  —  welcher  1819  (nicht  1818) 
von  Schifforn  nicht  auf  ciLom  «ict  Ürückeiipiciier ,  »üudern  mit 
andern  Quadern  mehr  am  Caatelcr  Ufer,  nako  unterhalb  der 
Schiffbrücke ,  un»!  also  etwas  weiter  oben  als  die  Pfeilerlinio 
Im  Rheine  anzeigt,  gefunden  worden  ist.  —  sogleich  an  Ort 
imd  Stelle  für  die  itädtisohe  Sanunlung  angekauft.  Vgl.  ausser. 
Uem  Jahrb.  iL  III.  S.  197  iL  [Vor  aliem  ist  zu  vergl.  in  dar 


Digitized  by  Cov.'^^i^ 


14b 


ika»  l«egkNi  ent  unter  Ttlii,  gffn  Jakr  SD  nach 
Chr.,  tadi  Maini  fckoauiM,  so  h«l  man  wgcManeii,  tat 
ücte  Bficke  «Ktr  Th^Mi  «rbavt  worJcn  mI.  Ihre  Decke 

scheint  von  Holz  gewesen  zu  sein  ,  indem  der  Cäsar  JnlUft 
dieselbe  im  Jahre  357  bereits  zerstört  fand,  und  bich  in  dem 
Kriege  mit  den  Alemaimen  genüthigt  sah ,  bei  Mainz  eine 
SchUfbrflcke  schlag»  m  laeiei,  um  auf  das  rechte  Ufer  des 
fthetei  IbeifeheB  wm  knamuu  Karl  d.  Gr.  tteaa  anf  die 
Miler  te  riaiachea  «Im  Mann»  Bticfca  tftkmueUf  welche, 
■ach  l(l$aliflger  Afbeft,  kimr  Mdi  ikfcr  VolleadoBgt  te 
Jabre  813  wieder  abbrannte. 


Zeit8o.hr.  dos  Verelni»  zur  Erforsch,  der  rheinischen  Geschichte 
u.  Altorlli  7.U  Mainz.  2.  Bd.  1.  u.  2.  H.  (1859);  Dr.  Wittmann,  Chro. 
nik  der  niedrigsten  .läserständo  des  Rheins  v.  .1.  70  n.  Chr.  ö. 
bis  1868,  insho-  n  it^rü  ü><er  <lie  im  Jahre  1857—181)8  sicht- 
baren 19  Steinpfeilerrcitc  ier  (^licm.  festen  Brücke  bei  Maini, 
S.  Tf)  ff.  \h  Hesültnt  fler  X'ntoräucliunt^cii  -vird  S.  9?  niT%o^tf l!t, 
dääs  diese  ehem.  Briickd  nicht  von  den  iii'n  ern  er!ja.  jt  \\  orden 
Ist,  sondern  dass  diese  Hoste  von  jener  Brücke  herrühren,  za 
deren  Ki  rieht  ;npr  von  Karl  d.  Or.  10  Jahre  (von  803—818. 
vergl.  Einhard!  vita  Caroli  M.  c.  ■■>2]  verwendet  wurden.  Fr.J 
151)  Die  XXn.  Legion,  mit  den  Beinamen  Priniigenia,  Pia,  Fidelis, 
war  eine  der  Logionen ,  welche  unter  Titus  Jewsalem  erobert 
und  zerstört  hatten.  Sic  zeichnete  sich  durch  ihre  Anhänglich* 
keit  an  Titus  aus,  und  hat  nach  ihrer  Versetzung  nach  Mains 
diesen  Ort  nicht  wieder  verlassen.  Von  ihr  sind  die  melstea 
Monumente,  welche  in  und  um  Mainz  gefunden  werden.  Viel« 
noch  i<^t7:t  bestehende  Orte  auf  beiden  Seiten  des  Rheins,  und 
in  einer  grösseren  Entfernung  von  Mainz  sind,  wie  die  aufge- 
fundenen Inschriften  beweisen,  durch  Veteranen«Kolonion  dieser 
Legion  entstanden.  Mit  ihr  sind  w«hneheinlioh  auch  die  ersten 
Christen  in  diese  Gegenden  gekommen,  denn  bereits  unter  TrajaB 
fangen  die  Christenverfnlgungen  zu  Mainz  an,  und  wiederholen 
sieh  mit  gesteigerter  Wuth  unter  Mark  Aurel,  Sept.  Severus  ete. 
[Ueber  die  XXIL  Legion  siehe  die  Abh.  ron  Wienery  de  le(i<me 
Sem.  Yieeeaaui  ■eeaad«.  DaraetadU  ISaO.] 

10 


Digrtized  by  Google 


146 


Das  MliaUipiuni  vob  Mainz.  Die  Standquartiere 
der  liCfiimi  «n  iUieine  enthielten  innerlwlb  Uurcc  Befcsü» 
fingen  Ueee  4le  n0tk|f «n  MUitniif «binde  etob  INe  nMnchcr« 
lei  VerlAUniie  dncr  so  grettcn  AbmM  ?on  Kiicfen,  4k 

in  Mainz  garnisonirten,  der  lange  Friede  an  Rhein  unter  den 
Antoninen,  der  Handel,  der  ?on  hier  aus  mit  den  Germanen 
«nf  der  rechten  Aheinseite  getrieben  wnrde,  gaben  die 
VenntoMunf  9  daiM  Aehw  der  Feetnug  an  dem  MUclm 
nnd  sttdOedichen  Abhufe  gegen  den  HheiA  eine  htbg cffifolie 
Stadt  (Municipium)  entatend,  welche  einen  groeecn  Theil 
des  jetzigen  Mainz  ^'-)  eiunaljm.  Die  hier  gefundenen  Monu- 
menle  fangen  gegen  das  Ende  des  2.  Jahrhunderts  an,  und 
auf  ihuen  werden  die  Cives  Eomani  von  den  Cives  Taunenses 
jedeneit  mtenebleden ,  welehcs  beweiiely  deie  dicm  Blniii- 
elptnm  Ton  rlMidien  Bürgen  «nd  von  Genunea,  wdeke 
TOD  den  Tannas  gekonnt  «nd  lieh  hier  angeriedell  hatten, 
bewohnt  war. 

Wahrend  des  batavischen  krieges  kam  Mainz  auf  kurne 
Zeit  in  die  Gewalt  des  Civilis,  und  wurde  durch  die  Legioa, 
wekhe  in  Vindoaiaw  (Windieeh)  ihr  Stnndfnartieif  hatte» 
wieder  befreit  Später  ki  dimr  Ort  nwbrere  Maie  der  Sehn», 
platz  blutiger  Thaten  geworden.  Der  Kaiser  Alexander 
Severus,  der  einen  schimpflichen  Frieden  von  den  Allemannen 
erkauft  hatte,  wurde  wegen  dieser  fintehrnng  der  rötnischen 
Waffen,  nebet  seiner  Matter  Mamaea,  von  den  aafgebfachtaii 
Legionen  in  der  Nkhe  ron  Mains  (wabndieinttch  m  BretscA- 
bdn)  ^)  im  Jahre  885  eraioTdet.  Dasselbe  wider  Adir  WSt  de« 
Usurpator  von  Gallien,  Postliumus,  als  er  diese  Festung, 
worin  sich  der  Tyrann  Laeliauus  eingeschlossen,  erobert 
hatte  und  den  Soldaten  nicht  zur  PItlnderung  üherlasaem 
wollte.  Nach  der  neuen  Militair*Oiganisatien  des  idadschea 


15?)  Vgl.  Jahrb.  H.  XXVIir.  S.  114. 

Iba)  In  SioUa,  sagt  Lanapridioi  o.  bd,  dem  keutigdn  SioUtnfdn.  F. 


Digitized  by  Cov.;v.i^ 


147 

riiefdiM  aibdk  Koa8l«B«iB  I.  Gr.  wnie  mim  de«  iits  dict 
ler  Is  koBOMB^renden  deaerale  (faccs),  welch»  im  Ober*  . 

befebl  über  die  Provinzen  des  Rächet  hatten.  Der  rda 
Mainz  kommandirte  von  Selz  bis  Andernach.  Unter  dem 
Sfthne  Konstantins,  Konstantius  II,  wurden  alle  römische 
Orte  an  Oberrbcin  von  den  Alemanuen,  sowie  die  an  Nie- 
denbciB  von  imt  WiukMM  ciebert,  und  erst  der  Casar  Jaliaa 
fctele  M  i«  Jahre  95f,  nach  te  Schlachl  bei  Stimbvrft 
wekte  er  Iber  te  Heerlllhfer  ier  AleBaaneD,  Chnedeaar, 
Itewam,  wfeler  la  ieii  Bciltä  wum  Mainz,  Worms,  SpHer 
ete.  Unter  Valentinian  I,  gegen  366,  überfiel  Her  Alemanuc 
Aando  das  von  Truppen  entblOsste  Mainz,  richtete  ein  grosses 
Blutbad  an  und  kehrte  mit  Gefangenen  und  Beute  beladen 
Uber  den  Rhein  zurttch^  wofür  sich  Valentinian  I.  darch  die 
Sehkchl  hei  Mteiaiaa  aal  Neckar  (M9)  itehfe.  Ala  der 
PUtterrdeiRaiaen  HoMiioa»  Stillche,  dleL^enea,  welche  die 
Rhehifreiiae  rertheidifTten ,  nach  Ilaliea  fesofea  hatte,  ua 
dieses  Land  gegen  die  Einlulle  der  \\'es(j;ollu-n  und  anderer 
germanischer  Völker  zu  sefiCHzen,  /j^ing  ein  Heer  von  Van- 
dalen,  Quadeu,  Sarauiteu,  Alanen,  Gepiden,  Uerulern,  Sach- 
aen ,  BurgundioMii  wnd  Sierea  aber  de«  Aheia ,  «nd  Maias 
warde  aai  letalen  Tage  des  Jahrea  dM  ren  den  Vandalen 
enlerl  «ad  &  Fcetwif aweiie  f eacUeifl.  Bei  Attilaa 
Zage  nach  OalUen  (451)  wurde  Mahn  eniüdi  ftnsHch 
verwüstet  und  dem  Boden  gleicli  gemacht.  Ersl  uulcr 
Chlodwigs  Enkel,  Theodobert  I.,  gegen  534,  fin»  dieser  Ort 
an,  sich  von  neuem  aus  seinen  Trümmern  zu  erheben,  und 
▼erdankt  seine  eigentliche  Wicderfaefateiinnff  Dngehert  h 

In  der  lühe  ran  Malm  aind  die  Rlnierstnasen  grdasten- 
Aeila  dnrdb  die  Agrikaltnr  serst9rt  worden,  nnd  man  tndet 

von  ihnen  nur  noch  wenige  Spuren.    Ueberreste  sind  noch 
vorhanden : 

1)  van  der  Aheiastraiac.  Sic  giag  vou  der  ttsUicben  lumen 


Digitized  by  Google 


J 


i4d 

flcfte  Im  KastrvBs  aof  Hdbe  voii  Weiweaav  fort«  M- 
üch  von  Laubenheia  tob  ileraelbeB  berat»,  viii  weDiete  sicli 
ia  gerader  Richtung  durci)  die  Rheinaue  nach  Nackeuheim ; 

2)  von  einer  Straisey  die  in  der  Richtung  gegen  Alzey 
gieltdirt  hat ;  «ad 

S)  TM  einer  aadcn,  die  darch  Zahlhaeh  gegen  Draii  nii4 
wahfedidBlidi  nach  der  Beidenaianer  hei  Rrensnadi  ge- 
gangen ist. 

Von  einer  4.  Strasse,  nach  Bingen  hin,  sind  grügi^ere  üeher- 
reste  vorhanden.  Sie  finden  sich  in  der  Direktion  ?on  dem 
Haartoteiae  Oher  GanMnheiai,  aa  Hetdeeheini  voriiei  und 
verlieren  eidi  im  Sande  hei  den  Sporkenheinier  Adfen* 

IMe  gegenwärtige  Chaaeede  tob  MahMi  flher  Niederingel. 
heim  iiäcli  Bin^^rn  ist  auf  die  Ueberreste  einer  alten  Stein- 
strasse gelegt  worden,  welche  in  der  Umgegend  die  Strasse 
KarU  d»  Gr.  genannt  wurde,  und  wahrscheinlich  eine  Römer- 
•traeset  vielieicbt  die  eigeatliche  MIlttahretraMe  von  Mains 
naeii  Bingen  war;  wealgateaa  ist  ihre  Richtang  gaaa  rOadlacii. 

B  i  n  g  i  um  (in  den  Itinerar  des  Aatoaln  Vingium,  einmal  Vin- 
cum  geuannt)  ein  wichtiger,  vermuthlich  zuerst  durch  Drasus,  be. 
festigtet  Funkt  bei  dem  Einflasse  der  Nahe  in  den  Rhein,  wo  sicli 
die  groese  Militairstrasse  von  Trier  mit  der  Rbeinslraaae 
verehiigte.'  Oh  daa  rttaiieche  Biagen  anf  der  rcelitcn ,  oder 
anf  der  linken  Seile  der  Nahe  gelegen  liahe,  dariher  afni 
die  Meinungen  verschieden''^^).    Auf  beiden  Seiten  dieses 

154)  Vgl.  Jahrb.  IT.  Vr[  9,  17G.  u.  Anlmn^  7U  H.  VII.  S.  16  U.  69, 
H.  XYI.  S.  1  ff-,  H.  XVH.  S.  218  ff.  u.  Dr.  Ketuoher  «Bingoa 
nr  Z«lt  dor  RSmar**  Im  1.  Bde.  8.  H.  der  Zettoohilfl  d«s  Iffatn- 
ser  Alterth.  und  Quoh.  Yerofauk  8.  973  ff.  Bingen  hilMt  «uili 
in  der  liotelU  des  Autoniaa  t.  8.  ThMum ,  wo  «jtoh  dio  Tom. 
Kaiser  Julionot  orbaaten  Maoom  dar  Stadt  orwlhal  wordos. 
Amm.  Maroall.  XVni»  2,  4.  Der  Geograph  tob  BaTanm  Üb. 
IV.  0«  £4  nennt  daa  Ort  Bingum.  (In  dar  neaailan  Anagaba 
TOB  Pbdar  und  Parfhey  (1860)  S.  827.  Z.  7  Ist  wenigateas 
dia«a  SohzaiVung  aufgeoomman  worden.) 


Digitized  by  Google 


14B 


WkmiB,  m  wM  utt  in  miktilwi  Ttmmt  Im  üak«i  Ml 
abfidlenlcn  Tkilrandes  imMUkm^  itmjM^gtm  Wnpfcu  j^egen- 
flbcr^**),  als  auch  auf  der  rechten  Seite  der  Nalie  iu  dem 
hochgelegenen  Theile  der  jetzigen  Stadt ,  werden  römische 
AUertliiuiier  gefunden.  In  miUUüri&cber  Rücksicht  war  die 
itell  Mcli  der  Nahe  ahfallende  mtt  4er  IMei  Seile 
'  ieneSbcB»  wo  fich  neeh  rlde  «od  auf edcftate  MtoertrlMer 
^  iBter  der  iBrde  MadeB^  viele  Minten  etc.  getadcn  werden» 
der  geeigneleete  Punkt  des  eliemaligcii  Raeteile  deeeea 


1Ö6)  Vgl.   Tfthrb.  H.  XVI.  S.  mO,  H.  XXVIII.  ö.  70  fT.  H.  XXXX* 
and  XXX.  ä.         ff.  und  Dr.  Keu«eher  a.  ft.  O.  ä  3^*1. 

156)  8.  Dr.  Keuftoher  a.  a.  O.  8.  273  ff.  a.  Jahrb.  U.  XXV  S  115. 

157)  Der  Verf.  hat  in  »elnein  Motix. Boche  Tom  Jahre  die 
Bemerkung  gemacht r  „es  «chomt,  dasa  Biagiiun  aof  beiden 
Seiten  der  Nahe  gelegen  Ual".  Aber  da  er  im  obigen  Texte 
ttioht  erwähnt ,  dass  in  dem  haatigan  Bingen  Uoberraste  yon 
dem  rSmiachen  Kastell  vorhanden  sind ,  ao  muu  wohl  ange- 
nommen  werden ,  das«  die  mit  grosser  Bestlnunthett  in  dieser 
Beziehung  Ton  Dr.  Keuaohar  S.  304.  ff.  im  I.  Bde.  3.  Heft  der 
Zeitschrift  des  Mainzer  Alterthums  -  Vereins  gemaehten  Angaben 
flnmali  noch  nicht  in  solcher  Waffe  belcannt  waren.  Denn 
sonst  wiir  lo  er  'lic;-- .  f'ci  «ler  Art  wie  er  seine  nnt!rjTiari?r'ien 
Ermittelungen  zu  niaohen  pflegte ,  gewiss  nicht  unbeachtet  ge- 
laiBen  und  1>e»onders  herTorgehoben  haben.  Nach  Dr.  Keuscher 
a.  a.  O.  S  dOl  waren  bis  dahin  nur  wenige  r5mische  Ftinde  auf 
und  an  dorn  I^uperts^erge  Yorgekomnien,  wohingegen  er  8.  308  ff. 
Yicld  der  in  Bingen  und  nächster  Umgegend  gemachten  auf* 
zFihlt.  Von  Hon  letzteren  fülirt  er  nur  als  unbeawcifelt  von 
Soldaten  herriihrcn.l  S.  30*»,  Ö.  310  und  S.  rsgO  Waffen  und 
S.  310  Ziegel  mit  -lern  Stempel  LEG  •  XXII  ■  P  •?•  F  •  auf, 
währen<l  «lie  übrigen  dem  bürgerlichen  Ilauägeratho  ato.  ange- 
hören Auch  lier  S.  317  gedachte,  ISJfi  beim  Hausbau  fies 
Maurer  Marx  an  der  Bingen -Mainzer  Chauis^  aufgedeckte, 
Oräber[»Utr  enthielt  nur  Bürgerliches ,  wie  die  Menge  der  dort 
gefundenen    Todten-Uman  mit    Ihren  thailweise  prächtigen 

.BttigafätiOA  b«v«iMia.    Aimmt  daa  «cipähalia  Ziagikii  liad 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


150 

ülK«^  Phwt  imh      NalM  «na  teck  te  Me  «iii 

steile  Ufer  derselbeu,  imd  die  östliche  durch  deo  ßbeio 


bis  zur  Zeit  des  Dr.  KouAcher  nur  die  S.  808  u.  818  gedachten 
Altäre  mit  Inschriften  in  Bingen  aufgedeckt  worden.  Pagegen 
sind  1859  and  1860  am  nördlichen  Fasse  des  Ruperteberges 
durah  di<>  Kisonbahnbiiiten  die  im  U.  XXYIU.  S.  79  ff.  und  im 
Doppeih.  XXIX.  XL.  XXX|  S.  20ö  ff.  besohriebeBaiiiieimlnschrifl. 
tteiae»  worunter  sieben  Soldaten-Denkmäler,  aufgegraben  wor- 
den i  wtfohe  aul  dem  üfMli  dein,  Rheine  hin  Uny  gadehatm 
SotdnlaagiiboKpUfio  an  der  rhe^aabwlrls  follihvtoii  tSiniMhen 
fiteiM  gwta&den  haben.  . 

WtBtt  nwt  svaf  htä  dSm»  G«leganh«it  Uebemsto  y^n  timun. 
wat  dem  finpaitAef|e  gestoiderien  tSmttelitttt  KasteU  lüoht 
"poffallnidea  wotdea  dttd^  wm  «a  nad  fOt  tkHi  durah  dl«  Im 
IiAofe  dtt  Jahfhnadecle  gttrade  auf  dt«aor  Stalle  ^rge&om- 
meiaen  Bantomvinderangan  {yf^  M.  Herfas  Beeelyfeibttng 
dar  Toneabateii  Stittt  und  FUNa  In  daMn  Brlabistuain  M ayntz, 
Zkiar  aad  COa  —  1646.  ^  6.  16  vad  N.  Tolgt  *  BhabMra 
OeaaUehlea  und  Sagaa.  Fraakftirt  ^/IL  1817.  m.  Bd.  8. 109  ft) 
aücht  auffallen  feaaui  ao  dfliflaB  doeh  diaaaf  grasea  Soldaten. 
grSberplalB  und  die  im  Doppalh.  XXIX  u.  XXX.  8.  210  ff.,  S. 
212,  S.  216,  S.  S19  u.  220  ff.  bereits  erwähnten  Strassen, 
stücke  immer  darauf  hinweisen,  dass  links  der  Nahe  ein 
solches  Etablissement  gestanden  liabe;  zumal  wenn  man  nach. 
VegeHas  ITT.  7.  die  bei  den  Hörnern  eingeführte  Krfegsre^l 
erwägt,  wornaoh  Im  Felde  stehende  Truppen  für  den  Fall,  daea 
siö  über  einen  FluBS  eirifj  liriicke  zu  schlagen  srenöthigt  waren, 
welche  für  längere  Zeit  in;  Göbrauch  bloilieii  sollte,  an  beiden 
Enden  derselben  Schanzen  mit  breiten  und  tiefen  Grä>ien 
anzulegen  hatten.  Die  heuligen  weit  tragenden  Sohu8Bwa£fea 
lassen  es  su ,  dass  bei  richtig  gewähltem  Punkte  ftir  ein« 
solche  nur  passagere  Brücke  eine  einsige  Schanze  sku  deren 
Daekong  hinreicht,  während  rann  bei  permanertten  Bei^sUgun- 
gaa  jeasalte  des  Elotias  stets  BrückenkSpü»  anlegt,  uad  so  ist 
es  «aU  auehi  schon  nach  Obigem  zu  urtfaaiUni  Toa  dea 
BIfmem  im  lelateia  Falle  gehalftaa  woidan,  und  Idar  am  llakaa 
dac  Maka  um  so  mehr,  als  atakt  aur  der  Uabaifa^g  Übar 


Digitized  by  Google 


151 


geifi^i  wurde.  Mit  dieser  Annahme  ist  anch  die  Stelle  deg 
Tacitos  (lü»t.  IV.  c.  70)  ObereiBstuMDeod,  wo  dieser  Geschicbts* 


diesen  Flast»  foiiera  gUldweitIg  aDoh  dl«  beidoQ,  aus  dam 
Bhelnthale  «a^lrti  «ad  vom  HunsrQoken  herab,  nach  jaaOB 
Ufer  führenden  Heerstrassen  daroh  tim  KmUU.  Itt  ddokw  waran 
Ea  darf  fibrif^ent  im  AUgMneinen  aDgenommen  werden,  und 
Uab«rrefta  too  einigen  rheinalMrirta  gelegenen  römischen  Kastellen 
■ptaelieii  daffirf  daia«  lo  laage  die  Römer  den  breiten  Rhein. 
■lr<Na  aar  Oreasa  gegen  Deutschland  hattaa»  sie  sieh  durah 
dmaibaa  gogon  plStxUohe  Ueberfälle  gailebaii  glaubten,  uad 
daat  ^a  daher  Ihr  haapts&ehliohstaa  Angenmatk  anf  die  tob 
Ihnen  Ungs  des  linkia  Bhalanfa»  aAaala  Straaaa  und  auf  dia 
In  diaaalba  aiamfiDdaadaa  Straseaa  TOn  den,  aa  der  crsfcrn 
aafalegten ,  Kastell  ea  aaa  richtataa,  well  ihnen  ron  da  Gefahr 
drohte,  wie  sich  dieses  auch  im  antM  Jahrhundart  bei  dem 
▲afirtaada  dar  ntt  daa  TraTiiam  varbaadaata  Batavar  dantUak 
a^gte. 

In  diaaar  Baxlehung  erlaube  ich  mir  um  so  mahr  hiar  kan 
die  Mdnong  des  Herrn  JOr.  Rossel  in  Wiaahadan  anzoftthtaa, 
ala  wir  Beide  uns  Im  Sommer  18^30  auf  diesem  Felde  begegnet 
alady  ahaa  data  wir  jadoeh  deshalb  mit  einander  Rüokspraoha 
gaaemmaa.  Darselba,  welcher  daa  1859  und  1860  am  Ruperts- 
berge statt  gahabtaa  Aaigrabungen  mit  1>ekannter  Sacbkennt- 
nlsi  Sfters  an  Ort  and  Stelle  gefolgt  ist,  iprtekt  ia  "Sto.  15  n. 
16  der  Periodlsohen  Blilltat  dar  AHarttiamsTerelne  xu  Kassal, 
Danastadt  und  Wiartadaa»  —  worin  er  S.  481  ff.  seiaa  iataraa- 
aaafaa  Erkahaaffaa  alakt  aar  flber  die  am  Rupertabarga  varfa» 
kommaaan  OrXber-  und  rnsohciftalabft»Foadat  aondem  auch  über 
die  aufgadeoklan  Sturze  der  von  Blagaa  aaah  Coblenz  im 
Bheinthala 'fafOhrten  rümischen  lieerstrasso  mitgetheilt  hat,  — ' 
und  awar  am  Sohlusaa  (S.  486  und  487)  abar  dia  Lage  des 
rdmisohen  Bingen  seine  unmassgebliche  Ansicht  aus ,  wie  sich 
dieselbe  unter  dem  Wadfaoka  aalaar  aattqaariaakaa  Baobaak- 
tangen  gebildet  hat 

Belm  Abvisiren  des  im  Juli  1800  ndrdlloh  des  Rupertsbergaa 
aafgefuadenan  StQeks  der  Römcrstrasse  rheinaufwMrts  hat  nem« 
MakUatr  Da.  Baaaal  aimktaU,  data  ikra  attdUaka  gaiadUniga 


Digitized  by  Google 


152 


idireilier  von  den  Ereignissen  des  batavbchea  Krieges  im 


Forlielsiiiig  auf  dss  Ibk«  üfer  der  Kali»  aa  der  Stelle  Inf» 
wo  floh  die  FUue  !)efind«||  wdehe  die  Yerbiiidimg  dee  linken 
Ufert  Ulk  der  Siedl  BiBge^  yernttteltf  und  er  nlmml  daher  «Ui 
daM  dai^bfl»  wantgiCen»  epr  Zelt  dei  Taoltite»  der  Uebergaag 
über  die  Habe  gewesen  sein  mfiite.  AJa'  SehtÜMeipiinki  für 
diesen  mid  die  aleii  vor  demaetbea  Terdalgandon  SftraMen  ans 
dem  Rheinthale  anfirirts  ond  yom  HonsrQelken  berab  finde! 
auch  er  das  kleine,  alle  drei  Objeote  domlnirende ,  Plateau, 
wo  das  Kloster  Ruperteberg  gestanden ,  ' am  geeignetesten 
zur  Kastell- Anlage.  —  XJeber  das,  was  er  in  Bezug  auf  die 
schon  im  2.  Jahrliurnlert  veränderten  Motive  des  Grei";z.kriege8, 
Über  AnlagO}  ZcratÖrung  und  \Vie'lcrhorstellung  der  Stadt- 
mauern des  heutigen  Bingen  und  am  Schlüsse  über  Zusammen- 
Btelluog  eto.  aller  innerhalb  Bingen  gefundenen  Alterthüoier 
Bngt,  bitte  ich  den  angezogenen  Bericht  selbst  naohzusohen» 
und  Ix'nierke  nur  noch,  dass  er  das  Bingium  des  Tacitus 
und  t\i\i  des  Auäonujs  an  zwei  ganz  verscaiedenen  Oertlicb- 
keiieu  ijndot,  die  aber  aus  nahe  liegenden  Gründep  denselben 
Namen  fiihren. 

Das  in  don  lä20ger  Jahren  erbaute  iiaus  des  Herrn  Hörter 
—  Hotel  Kupertsberg  —  steht  auf  den  Fundamenten  der  eh»» 
maUgen  Klosterkirche,  und  die  Bogen  des  innem  Sobiffs  dar» 
selben  sind  in  dasselbe  eingebaut  und  noeh  zu  sehen.  Von  dem, 
jetat  dstlieh  des  in  Felsen  gehauenen  Eiaenbahnelnsehnhli 
gelegenen,  Tburme  der  Klosterkirche  sind  nur  noeh  Reste  von 
der  Gussmauer  über  dem  Boden  vorhanden.  In  der  ümgebaag 
des  Hörtersohen  Hauses  eto.  werden  oft  römiseho  «nd  mfttol 
alterliche  Münzen  gefunden,  wovon  ein  äoldquinar  von  Ittidmis 
II.  (mit  dem  Atots:  D'K  ITSTINVS  P  P*  A*  Bfislo  deä Kaiann» 
und  nüt  dorn  Ret«te;  'A*yi*AIIl0T0rr  —  d.  h.  Tlotori» 
tnatinl  Angnttf  —  Stahendos  Kreva  mf t  Balken ,  datHber  IT 
darottter  CON'oB-)  —  und  efaie  in  Tonn  getoUagene  Sflbar. 
lllQnae  PhlUppa  dos  SohSnen  mit  der  bekannten  fiaeohilft  BNDIOTV : 
eto.  erwSbnenBwerHi  dnd. 

INo  von  Dr.  Keueher  a.'ni.  O.  6.  80t  erwiltnien,  Hnka  dnr 
Knhe  goTondenen,  wiehtigen  AherthHner  beelehen«  1)  In  einnc 


by  Google 


m 

« 

Muw  71  Mch  dur.  fKklil»^).  ]He  rtMMiM.AllflEtblncr, 

Grabät  itto  mit  Särgen  etc. ,  welch©  sich  an  Voidon  Seiten  der 
Cohlenz  -  Binger  -  Chaussee  ,  unweit  der  Binger  Brücke  befand; 
2)  in  Bruohätüüken  von  Mauer;\erk  und  einem,  in  dar 
NXhe  des  Hildegardiahriinnoheriä  aufge  leckten,  römisciien  Bndo, 
«uf  dem  Huportsher^«'  gefunden;  und  3)  in  Ueb'nesten  röm!- 
bchen  Getriebes,  welche  eich  in  dem  Soht  rrschen  Uirten  am 
nördlichen  Fusso  des  Ruperts^' or^'os  —  ganz,  in  der  Nahe  der 
obgodachten  l  afirc  — •  vorfan  Icn.  —  Dr.  K.  hält  übrigens  S.  293 
den  von  der  Brücke  nach  Weiler  führenden  steilen  Weg,  — 
früher  TostatrasBe  —  die  Mühe  genumt|  für  den  Anfang  der 
nacii  Trier  geführten  Römerstraoae. 

Auf  S.  483  der  obengedachten  Perioliächen  Blätter  ihellt 
Herr  Dr.  Roascd  die  im  Doppelh.  XXIX  und  XXX.  S.  'JdS  ge- 
gebene und  auch  S.  223  erwähnte  fragmentaiiscUe  Inbchrift  rrit. 
Er  meint,  dass  nach  der  Mitte  zu  cia  Stückchen  davon  fehle 
and  dasi  daher  die  LaizüTorunsr  »chwer  bleibe, betrftohtet aber  sonst, 
wie  ich,  diese  Fragmente  ala  zu  ein  und  derselben  Inschrift 
gehörig.  Da  nun  aber  Herr  Dr.  Rossel  die  fcUcndeu  Buclu 
•tAben  nur  durch  Punkte  marldrt  hat,  so  bleiben  vor  wie  nach 
der  roännliohe  Name  rechts  und  der  weibliche  links  ,  daher  ich 
mich  auch  jetzt  noch  nicht  von  meiner  gleich  Anfanga  ,  hin. 
BlchÜich  der  drei  Iclzton  Zeilen,  gefnsstcn  Ansicht  trennen  kann, 
das8  diese  doch  „Nöro  Bo  lic.  do  suu  ~  Deutoria ,  mater,  (de) 
sua  —  posuit"  zu  lesen  sein  «lürflcn.  [Herr  Prof.  Becker  in 
Frankfurt  hat  mir  brieflich  folgende  Emendation  der  fraglichen 
Worte  mitgetheilt :  ADIVTORIA  ]  BODIOA  MATER  ]  VIVA 
POSYIT  ,  wodurch  die  Inschrift  theüweise  hergestellt  ist.  Fr.] 
—  S.  219  Z.  15  von  uoleri  ist  statt  ^d.  M."  „November"  zu  Icisun, 
■ —  Nachdem  ich  meinen  spater  genuniniüncn  Abklatsch  der  S-  213 
und  223  gedachten  Inschrift  näher  betrachtet,  habe  ich  wie  die 
Herron  Dr.  Rein  und  Dr.  Kosaei  gefunden,  dass  PRAVAI  su 
luüOü  indem  R.  u.  A.  im  engsten  Zusammenhange  stehen  und 
dio  hinter  cr^lerm  befindliche,  fibrlgens  den  Punkten  »ehr  alinlio he, 
Vertiefung  eino  zufällii^je  ist,  E.  S. 
158)  Nachdem  Civilb  un  1  seine  Verbündeten  alle  römischen  festen 
Plätse  Bwi»ohen  der  Nordsee,  d«r  Maa^»  dem  Rheine,  der  Nahe, 


Digitized  by  Google 


welche  in  dem  hochgelegenen  Theile  des  jetzigen  Bingen 
«ttd  in  der  Nahe  der  alten  Burg  Klopp  gefunden  werden, 
gtk»tm  höchst  wahrscheinlich  einem  bflrgediciiea  lUaUif* 
MMBt  in,  «leren  et  in  der  Nabe  Ten  Binfen  nclirein  gegebca 
bat,  uni  üe  vielleicfct  Jndi  Vetenmen-Ketonicn  te  He« 
saUnng  von  Bingen  gegründet  worden  sind.  Ein  grosseres 
römisches  Etablissement  dieser  Art  bat  auch  auf  der  Höbe 
«wiscben  Büdesheim  und  Ockenheim  gelegen,  wo  noch  fort- 
wibreni  Fiele  AlterthOmer  gefunden  werden. 

Nieh  den  battTMien  Kriege  blieb  Bingen  In  ier  Gewalt 
der  BAner  big  gegen  fie  BBtte  dce  4.  Jabrirandttts,  wo  en 
bei  den  Verheerungen  der  Allemannen  und  Franken  auf  dem 
linken  Rheinufer  ebenfalls  erobert  und  zerstört  wurde.  Der 
Casar  Julian  Uess  es  in  Jahre  3&7  von  neuem  wieder  auf- 
banen  nnd  befeeügen,  wonnf  es  bei  den  Zügen  der  Vanda* 
lennnd  anderer  Volker  (406  n.  dOV),  nnd  der  Hnnnen  (4U)  nneh 
Oaillen  abemals  serstarl  wnrde.  Seine  gannüdie  VerwAsInng 
erlitt  es  durcb  die  Normannen  gegen  die  Mitte  des  9.  Jahr- 
hunderts,  und  erst  nach  dieser  völligen  Zerstörung  ist  das 
jetaige  Bingen  anf  der  reckten  Seite  der  Nabe  entitanden» 

und  selbst  auf  kurze  Zeit  Mainz  erobert  hatten,  Terabsäamten 
sie  die  Alpenpässo  zu  hesetzen ,  um  dadurch  das  Vorrücken 
römisclier  Streitkräfte  aus  Italien  gegen  den  Rhein  au  vorkiaüern. 
AIb  ein  römisches  Heer  unter  Sextiliua  Felix  Ober  die  Alpeo 
gegangen  wnr,  z  u;  sich  Tutor,  der  ein  Hiilfakorpö  der  Trevirer 
am  Oberrheine  konjmandirte ,  auf  die  linke  Seite  der  Nahe 
zurück,  lios?  die  P. nicke  über  diesen  Fluss  zerstören,  und  nahm 
bei  Bingium,  eine  Stellung,  wie  Taoitus  sagt,  auf  die  Festig- 
keit dieses  Orts  sich  reriassend.  Tutor  hatte  offenbar  die  Ab- 
alohti  durch  diese  Stellung  die  Strassei  die  sich  hier  nach  Trier 
und  nach  dem  Niedorrbein  theilte,  tu  decken.  Sextillus  FeUx 
passirte  mit  seinen  Truppen  die  Nahe  mittelst  F lehrten  (offenbar 
ob^riiilb  der  feindlichen  StelhlDg),  griff  die  Trevirer  in  d«e 
Mohten  Flanke  und  im  Rü<dKeii  an,  sobnltl  ihnen  den  Riiokzag 
M»h  Um  ab»  tpi«ngto  dat  gaaia  Coipi  wutumdm  nnd  tw- 


Digitized  by  Goo^^lc 


155 

Was  die  Rönentrime  von  Bingfii  bis  CoMenz  betrid, 
80  verdient  dieser  Gegenstand  Lier  eine  nähere  Anseinander* 
seUung. 

Obgleicli  in  dem  Kinerar  und  auf  der  Pentingwidmi 
Tafd  8Mid«l»v%»  (Bofpard)  wmi  wd  im  Matcni  wmk 
r«M?i»  (Olerwflid)-  ab  Btaff«Mrta  aif  ikftr  BiMmm 
fMMUBt  imicA,  tmi  «aim  HMbukIw  NacMcItfai  wm 

Tnippenmarschen  sprechen,  welebe  in  dieser  Gegend  läng^s 
dem  Riieine  .stattgefunden  haben  (z.  B.  Taeitus  bist.  IV.  c. 
24);  so  liat  man  doch  bis  jetat  allgemein  in  Abrede  gestellt, 
dasf  sieb  eine  rdnische  Militairstrasse  von  BinfCB  bis  Cobleiui 
iMgi  4m  EbdM  bataden  kibe  ^^)^  ud  hat  dieae  Babanptnf 
davaaa  si  bcwalM  gmm^,  data  aiaa  tfcdla  bd-lilNiaaaf 
der  gegenwaitigen  lUieiastraaae  In  dieaer  Gegfad  oidt  aaf 
die  üeberreste  einer  römischen  gestossen,  theils  bei  iinlegnag 
der  neuen  Chaussee  gezwangen  gewesen  sei ,  an  mehrern 
Stellen  die  Felsmassen  zu  sprengen,  welche  das  Strombett 
des  Rheins  anf  der  linken  Seit*  daeiigen ,  um  die  Anlage 
einer  Straüe  möglich  an  auehen*  Diese  Qrinde  sind 
Jedach  nnr  scheinbar,  dean 

1)  hat  sich  das  Strombett  des  Rheins  an  vielen  Stellen 
seit  der  römischen  Periode  so  bedeutend  erhöht,  dass  die 
Üeberreste  von  römischen  Strassen,  Gebäuden  etc.  gegen- 
wärtig bis  an  1&  unter  der  BodenflAche  und  6  bis  9'  unter 
dem  jetzigen  Niveau  des  Flusses  gefunden  werden  (wie  bei 
Neowled,  Andernach  elc>)*  Durch  diese  Irhibnag  Ist  die 
RAmentraase  gleicbfalls  iarch  den  flnsa  entweder  ginailch 

aiilLiato  dsdaroh  das  UindernUs,  welches  sich  dem  YorrUckea 
der  Keiner  nach  dem  Ntederrbetn  un  l  ntch  Trier  enigegeBsetzte. 
119)  8.  Jalirb.  Ii.  II.  S.  8  und  II.  XVIII.  S.  38.  Dr.  K«lii«lier 
a.  A.  O.  S«  dOl  ttellt  obeofall»  die  rdmisehe  Rheinitraai»,  und 
dasi  dieae  auf  dem  Rap«rteb«rg«  lieli  mk  der  über  den 
HniKfiekan  von  Trier  kooMaandea  vatslnlasa  U»um,  In  ^bcede* 


Digitized  by  Google 


•  156 


sentort  o4er  mAwm  Wva»  nit  Erde ,  Klct^  cte*  ibfctelüt 

worden ; 

8)  ist  der  Rhein  f^erade  an  den  Stellen,  wa  man  bei  Anla^fi 
te  AMen  Strasse  die  in  dea  FIms  gebenden  PelsainieD 
ifmgen  nmiite  (wie  Canb  gcf eallber,  swifcbei  Obeiweecl 
«nd  St  Geer,  fen«r  •beilialb  BlneMcb  eie.)  ent  in  neuenr 

Zeit  von  dem  rechten  Ufer  surückgewichen  und  bat  sich 
gegen  das  linke  gewendet  :  eine  Erscheinung ,  die  sich  noch 
jetst  fortsetzt,  und  den  Bewohnern  desAlieinthnles  in  dieser 
Gfgeid^)  sehr  bekaimt  ist; 


160)  Heir  Dr.  Somel  sagt  bi  sobier  UfibtroUen  Abbandbmg  ttbac  den 
jfingatai  Fand  iwtfsr  TSmlfohen  MilUenitebko  b«t  Sslsig  (An« 
Bslen  dot  Terdos  I8r  ^smj»  Altertbumi- Kunde  eto.  Bd,  VI, 
8.  H«n  S.  800  und  901):  »Die  alle  HiUtalntrasBO  log  daber 
dieM  am  dain^«i  Bande  das  Stremei  her.  Da  nun  der 
MitlalrlMin  —  naeh  JahrbonderCe  langen  Beobaohtungeo  — 
mehr  und  mehr  dem  linken  Ufer  rieb  svwiill,  und  daher  bo« 
deutende  UeberfluthongeQ  and  LandeinbrQobe  naeh  und  nach 
beaoDdera  &n  flachem  Stellen  trfe  bei  Salidg,  statt  gefanden 
haben  müssen;  da  die  Salziger  behaupten ,  einen  Landstrich 
Ton  30  iiuihen  Breito  durch  die  Verbauung  der  Ufer  eingebiisst 
2u  haben  I  was  noch  an  ■vielen  Stellen  nachgoväcöen  werden 
kann ;  da  ein  sehr  weites  Hinabrollen  der  öaulen  Tom  Ufer 
a  iri  gegen  die  Mitte  des  Stromes  wegen  der  Beschaffenheit  des 
Bettes  in  jener  btroni»cgend  nicht  statt  gofimden  haben  kann: 
80  folgt  daraus,  da.^a  der  Uferrand  des  Uheias,  auf  dem  die 
röniioiohc  llcorbtrasisö  hinzog,  im  3,  Jahrhiin'iort  min'^estens 
10  r»'it'ien.  vom  jetzigen  Rangle  ^les  Lcinjtfades  an  gercchnok, 
stromoinwärU  gelegen  und  am  Hando  dieses  jetzigen  Wasser, 
kändels  sich  hingezogen  haben  muss''.  Dann  heisst  es  in  An- 
merkung 10  weiter :  „DAa  seichte  Wasser  am  wilden  Qefihr 
unterhalb  Bacharach  zeigt  heute  noch  deutlioh  die  Verbindung 
jenes  Ufeielriehes  mit  dem  trockenen  Lande.  —  An  der  jetzt 
Tom  Wasser  umspülten ,  30  bis  40  Ruthen  Tom  XJfcrrande  ent- 
legenen KMppe  aatethalb  Oberwesel  haben  die  Leate  neoh 


157 

8)  war  eine  Ettmersirasse,  bei  der  g^eringea  Breite,  welehe 
üeselken  hatten,  viel  leichter  zwischen  dem  Flusse  ub4  4ci 
Mawiades»  welche  ^enaelhen  «af  te  üofcea  Seite  elnesgeiiy 
am  (tthreB,  a)a  eine  aevcre;  nd  csdHch 

d)  heweiael  Felgeadea,  daaa  aieh  noch  wirklich  üehtrreite 
einer  römischen  Militairstrasse  in  dieser  Gegend  vorfinden. 
Als  im  Sommer  von  1829  unterhalb  Oberwesel  bei  dem 
Aasbau  der  neuen  Strasse  ein  Durchlass  angelegt  wurde, 
Btiess  man  in  der  Tiefe  von  6  bis  7'  unter  der  jetsigea 
Bodenfliche  tmi  die  Uebemete  eiaer  «Itea  StriMe,  weidie 
der  Verf.  ihrer  Btaari  aad  ihrea  Diamloaea  aach  eeg leich 
fttr  die  THaiiiche  erfcaaaCe.  Maa  wflrde  aa  aaderea  Stellea 
lüinliche  Enideckongen  gemacht  haben,  wenn  man  tbeils 


vor  «ioem  Mentoheiiftlter  In  der  Art  gefisoht,  das«  mAn  Tom 
Ufer  «08  trockenen  Fönet  sur  Klippe  gelangte.  —  So  wQrdea 
gewiss  von  allen  Punkten  *m  Ufer  doh  Tbataaohen  und  Erinne- 
rungen sammeln  Ufsen,  die  efmrt  von  grosser  Bedeatnng  für 
die  Topographie  unsere  Mittelrheinlandes  werden  kttemeii,  ond 
wir  möchten  alle,  die  et  angeht,  zumal  «her  dte  fVevada 
rheinischer  Getohldhte,  darauf  «oftnerkttm  maeheo,  alle  •»leha 
topofraplüeehe  Notisen  erhebe«  «nd  sammeln  aa  helfen,  ehe 
der  fofftiolireUeade  Wege-  nad  UüwImhi  alle  derartige  Uatei^ 
taehiugen  fBr  inuaec  munSgUeb  maebt  Sollten  nieU  hier  and 
da  lelbet  noeh  Sparen  des  allen  StrasicoicSiperi  nnd  tolner 
Pflaeterung  sieb  finden  laMeU}  -rieUeiebt  gar  lehon  bin  ond 
wieder  gef enden  «ad  nur  aotUnlMiuilalw  anbeaehlelf  gabllebea 
icU*?  (Etwa  ISOa  Sebrilt  oateriMlh  dee  Ittassftbame  bei 
Bingen  efaid  tia  18S9  bei  den  Brdarbeilea  fOr  die  ilnkerbila. 
Etienbalui  dem  tteflea  Tbale  des  Xreosbaohee  gegenfiber»  dee 
jetzt,  naelidm  er  dne  kurze  Streeke  aoeh  am  Powe  der 
Berge  hlngeUafen,  weiter  nSrdUoh  In  den  Rhein  mBndet,  In 
dorn  swlachen  diesem  Strome  und  der  Chaussee  befindlichen 
Aekemtrelfen  römische,  theilweise  yerzierte  Werkstücke  Ton 
Sandstein  aufgefunden  worden,  welche  einem  Durchlasse  der 
RCmerstrasse  angehört  zu  haben  scheinen). 


Digitized  by  Google 


158 

darauf  geachtet,  theils  in  hiesigen  Gebenden  nichl  die  all- 
gemein verbreitete  irrige  Vorstellung  hätte,  nacb  welcher 
■iD  aich  «Bter  BttBentrasM  l»idte  md  nit  grosseii  Stctn. 
f  lattea  gepflasterte  Straiieii  denkt. 

fal  ee  wohl  denkbar,  dass  die  Rtaer,  —  die  nit  «i  groaier 
Sorgfalt  darauf  bedacht  waren,  gebaute  Strassen  für  ihre 
Militair-Operationeu  in  der  ganzen  Ausdehnung  ihres  weiten 
Reiches  aindegea,  und  in  dieser  Hinsiclit  jedes  Terrain- 
hMeniiss  m  tberwindeii  wnssteo,  Iftags  den  Rkciney 
der  »f  brere  Jahrbmiderte  hiiidttreh»  nit  der  gressen  Aasabl 
der  an  ihm  erbauten  Festungen  und  Kastelle,  die  befestigte 
Grenzlinie  gegen  die  Einfalle  der  Oermanen  bildete,  keine 
Militairstrasse  zwischen  Bingen  und  Coblens  —  und  folglicii 
keine  direkte  Verbindung  nwisehen  den  Ober-  nnd  Nieder* 
fhdne.-»  gehabt  haben  sollten?  und  da  sieb  keine  Ueber- 
reste  einer  solchen  Strasse  vorflnden,  welche  in  näherer 
oder  weiterer  Entfernung  mit  dein  Rhein  parallel  von  Bingen 
nach  Coblenz  geführt  haben  könnte  ^^^),  so  kann  die  in  dem 
Itinerar  und  auf  der  Peutingerschen  Tafel  angegebene  nnr 
in  den  Bheinthale  selbst  gegangen  sein  ^*'). 


161)  Um  tor  Tollea  0««iMh«lt  xu  geLuigaiii  ob  «Ine  iVmlMJia  StrAwa 
partHel  ntl  dem  Rhefaie  -von  Btagea  aaoh  Coblens  über  den 
Homritöktii  ezlBUrt  habey  hat  der  Yvtt  dieie  Gegend  genftu 
untsneehf  und  nirgends  eine  solehe  gefunden.  Er  liohtete 
sein  Aogeomevk  besonders  auf  die  logeniuukto  KItselbaolier 
BtMHwe^  oder  die  alte  Landstnuie,  durch  welohe  vor  Anlegong  ' 
dw  nenen  Bhefaieliaiue6e  die  Yerbladang  s^risdien  Bingen  nnd 
Oobleas  stattfand«  Diese  alle«  jetst  inm  Thdl  gans  Tenraolk- 
sene  Straaeot  welche  von  Bingen  Über  RheinbBUen,  Klaselbaoh 
nnd  Tcn  da  unimterbrochett  auf  der  Wasieraohclde  swiBohen  dem 
Rhein,  derlfahe  nnd  der  Motel  nach  Gobleni  ging,  zeigt  jedoch 
niKgendfl  Spuren  rSmiicher  Konatraklioni  woron  sieh  In  dieser 
wenig  angehaaten  und  bewaldeten  Gegend  gewfsa  Üeberresto  er. 
hallen  haben  wQrden,  wenn  es  eine  BSmerstrasse  geweaen  wäre. 


L.iyui<-cü  uy  Google 


159 

Als  oichsicff  £UppeDor(  aul  dieser  Strasse  tulerhalb  Bin* 


[lA  H.  IIL  S.  196  dar  liüirK  wird  M  OdflgmMft  der  B«. 
■pisehMif  übst  das  Faad  tliiM  Sieiasaigw  nU  einsr  mIiSm 
QUmim  —  («In  gaas  Vuliohsr  Fud  list  1867  ImI  SteiiibMh, 
aordMUdi  von  fllnuasro»  ttotl  fofundai)  —  dnsr  BdmMitrAiM 
M  BiAk«iV*oIi|  BQrfemcbtord  Ff«kflBld,  gednekt;  eben  lo 
H.  Vni.  8,  174  ff.  tt.  tt.  XI.  8.  169»  so  d««  wohl  d«  WonMli 
UMb  daor  Mbr  g «uwon  ErmiHoliinff  liier  gereebtfectigt  enehetneii 
dbAe.  TgL  Aoieer dem  U.  XVm.  8»  87  ff.  nnd  K.  XXTI. 
8.  1  ff.|  wo  der  Heiv  Jng.  Ifi^or  t.  Cohantea  In  swel  aehr 
IntereeiaaleB  Ifitdieatiagen  die  allen  Yenehanwagen  auf  den 
HaaeHlolfen  beepiieliil 
162)  8eboa  bero»  die,  Toittehend  In  Anm.  157  bot  Rtugiam,  ^rwlIiB- 
Cen  guten  Zettgen  aneli  für  dieee  Ansieht  dee  Teilssseit  aas 
der  Erde  herroigelrelen»  waren  bereits  dafür  onTordlehtige 
und  ToUwiehilge  atis  dem  Rhelaitromo  emporgesdegen.  Es 
lind  die  beiden  rBmlsehen  UÜlienstslnet  welohe  ans  dem  Rheine 
bei  dem  eine  Wegstonde  oberhalb  Boppard  Hegenden  8alsig 
gehoben  worden  ond  Jelsl  im  Mosenm  sa  Wiesbaden  bsindUeh 
lind.  Herr  Dr.  Rossel  hat  fiber  dieselben  In  dem  Anftatte 
.die  Salsiger  UeUenslelne''  a.  a.  O.  8.  287  ff:  ansfahrlloh  and 
UehtToU  gesehrieben «  und  indem  loh  aosdrUeklleh  darauf  hin« 
weise,  geetatte  loh  mir  nur  Im  allgemeinem  Interesse  daraus 
Folgendes  hier  ndtantheflen. 

Diese  Steinet  welohe  man  bis  au  Ihrer  Hebung  entweder  IVr 
kostbare  Marmorslulen  oder  fdr  eehwere  KanonenrUire  gehaHsn 
hatte,  lagn  in  einem  Wasselkindel  des  Sslalger  Grundes»  des 
*  sogenannten  Sehaeldeter  wie  die  Mulde  Im  Rheine  helsst*  Da 
sfo  insbeeondere  bei  niedrigem  Wasserstande  der  8ohiffllhhrC 
eehr  hinderüeh  wurden»  so  waren  sie  aueh  Ton  jeher  den 
Behlffecn  der  tJmgegend  bekannt»  und  die  WasserbauboliSrde 
Boss  sie  daher,  gelegenUIch  der  In  den  sehr  trocknen  Jahien 
1857  und  1858  angeordneten  Baggerarbetten  und  Strombautsn» 
im  Januar  1868»  wo  nur  noeh  8'  Wasser  an  dieser  Stelle  stand» 
erheben,  wondl  nicht  nur  der  SeWflfabrt»  ^dem  aueh  der 


Digitized  by  Google 


leo 

Vosavia  genannt,  und  die  ang^egebene  Entfernung  trifft 
genau  auf  OberweseK  Dieser  uralte  Ort  achdot  sur  Zeit  der 
ROner  tob  keiner  groflsen  Bedeutung  gewcaen  sn  sei»,  deiui 
CS  werden  hier  nur  wenige  Altertlillnier  gefnnden,  oder  die 
▼on  den  Bergen  tierabgefflhrte  Erde  etc.,  sowie  die  häufigen 
Ueberschwemmungen  des  Rheins,  liabcn  das  früher  Vorhandene 
theiia  vernielitet,  tlieils  tief  unter  der  jetzigen  Oiierflache 


AUerthumtwiflseBMhaft  ein  iduc  erheblicher  Dienet  gelelstei 

worden  ist. 

Die  13  Buthen  vom  linken  Ufer  entfernt  unterhalb  gelegene, 
ane  dem  rothlichen  Sendsteine  der  untern  Maing^gend  bestehende 
MUlieneSule  (Nro  I)  bt^bd  einen  Dnrohmeseer  Ton  16",  6'  4"  koeh» 
woTon  16"  auf  die  eben  eo  bxefte  lierkantige  Baaie  komnan* 
Pttxeb  dieee  eohwere  Baeb  hatte  ale  ein«  BohrXge  Lage  in  dem 
etvas  wieder  aniteigendoi  Boden  dee  Flueebettee  erbelten«  wel* 
cbem  Vmetande  ee  mit  beieameeaen  iit|  daee  die  flehrilt  im  obem 
Thetle  duieh  die  Reibungen  der  darfiber  hingeiutBobten  SeUffe- 
hiele  und  FtosBitibiime  sehr  gelitten  hat  Wae  am  Kopfende 
der  SSule  eonet  noeb  beeehSdlgt  Ist»  sebeinen  Barbarenhinde 
▼or  ihrem  Umstars  yernehtet  su  haben».  Indem  der  ganee  obere 
Stdnkrans  mit  Himmem  lappenartig  Ton  oben  naeh  ualeoa 
herontergesehlageni  und  dadurch  die  oberste  Seiutftaeile  ble  In 
die  Hilfle  der  Baehstabea  mit  herunter  gehauoi  irordm  Ist. 

Die  Meilensiule  Nro.  2»  —  S6'  oberbalb  der  erstem  und 
10  Ruthen  rem  linken  üfer  enttent  gelegen,  —  besteht  aua 
einem  blossen  flloleaselu^  tob  6'  HShe  bei  einem  Darob- 
messer  von  22%",  und  dieser  Form»  so  wie  dem  gflnstigen 
Zufalle,  dass  der  grossere  Theü  der  Schrift  nach  unten  lag, 
Ibt  es  zu  verdanken,  dass  alle  Zeilen  durch  die  Sohiflfskielcy 
Eiaöclijllen  etc.  nur  3  bis  4  Endbuchstaben  eingebüsst  haben. 
Ihr  Material  ist  der  kellere,  graubraune  Sandstein  der  untern 
Nakegegend. 

Herr  Dr.  ßoösol  hat  die  sehr  beschädigte  Inschrift  von  Nro. -1. 
—  in  welcher  der  Name  des  Kaisers ,  unter  dem  die  Strassen- 
aolage  erneuert  wurde,  fast  durchgängig  mit  dem  Meise!  borg- 
fiUtig  TertUgt  werden  iit,  was  bekanntUoh  allgemein  auf  den 


Digitized  by  Google 


161 


beftalci«  Die  tierlldwii  Udberrate  eiset  iebr  altea  Htm 


MoDumcntea  «lesElagabal  bald  nach  Miner  Ennorrtung gttoholiABy 
—  99kt  loiMTfefaiBig  in  /«IgMider  Weive  iierfMUUi: 

tmp. OMi .  VVn  MAONI  l.  6.  iBpMAtoti  Caatari  IHtI  Magal 
•ntoniXI  *  PI  *  PLI  *  Dm  Antonlid  PU  FUio  DM  8e^. 

8.  MTeii  NBPOt'M'AYR*  Sevarf  Mapotl  M.  Anrello  An- 

«BtonINo  pto'fellCI  tonloo   Plo    FoUoi  AufVilo 

«ag*PlI  TR'P.  ni'COS  Pontifioi  Uaximo  Trib.  Pot 

DtiiQNATO  ni*PP*PRO  lU.   Coiifall  Dedgoato  m. 

ConSyL*AM  Pattl  Patriae  ProconaaU. 

ZXiX  A  Mogoirtlaoo 

XXIX. 

Dia  lataluift  tos  Kto.  2  bat  dertalba  wia  folgt  liargattelit: 

PERPETTO 'Imp.  I.  1  a.  Parpatno  Imperatori  Luefo  Do« 

DOllITIO '  avra  mStio  Aaraliaiio  Pia  Paliol  An- 

UAHO'PI-fa!.  guato  Pontlfiai  Maxlmo  Trib. 

ATO'P  M*T^.  poi  Pol.  Comal!  PaCrf  Patrfaa 

OOS  *  P  *  P  *  PRoaaa.  Pkoaooaiilt. 

AMOa  A  MogoBlIaaa 

XXtfi  XXVII. 

(Die  Ergänzung  der  Inschriften  i«t  hier  und  waitar  ttntcn  nur 
durch  kleine  Buoh^Ubea  angedeutet) 

Wr  sehen  daraus  ,  -lass  der  MilHenstein  Nro.  1,  unter  Elagnbal 
ba  AaCanga  das  Jahres  230,  jNro.  2  dagegen  unter  Aurelian  im 
Jahre  271  errichtet  worden,  in  welche  Zwiselienrcit  die  unba- 
sebreibliohe  Verwirrung  im  rSmisohen  Reiche  fällt,  so  dass 
aller  WakraahaiDUolikait  iiaak  der  erstere,  welcher,  wie  später 
4er  andere,  ao  dar>  dialtt  am  damaligen  Rande  des  Rlieinstroma 
Unlaofenden,  Straaaa  stand  ,  bat  dnam  der  Einfälle  der  über, 
rliaialfolien  Germanen  in  den  ganz  naban  Rhein  hinabgestürzt 
warda,  und  also  auch,  schon  seiner  Sohwara  Ton  10  bis  V2  Cent> 
ner  und  daa  quadratischen  Sockels  wegen,  ziemlieh  an  derselbttu 
Stelle  liegen  geT^lieben  ist  Das  letstere  dOrfte  auch  bei  dem 
Blaina  Nro  2  der  VnW  gewesen  sein,  vi- eil ,  wla  aahon  bamadcl» 
dia  Oav4UahkaH  dar  Fiuidatdla  dafür  apiiobt 

11 


Digitized  by  Google 


a»  toi  eben  Amgm^t  von  Oberwcsel,  die  mas  für  rOnisdi 
talty  gebürea  wobl  4»  Mhera  MlUdaUer  an. 

Da  der  Stein  Nro.  1  XXIX  Leaken  von  Mainz  an  der  Strasse 
seinen  Standort  hatte  ,  also  ntir  eine  I«euke  oberhalb  des  mit 
XXX  bezeiehnetcn  Steins  stand,  welcher  stek  in  Aer,  io  dem 
Itinerar  und  auf  der  Peutingersohen  Tafel  angege1»eiien»  Enttar* 
lumg  von  Mogoaliaeo  nach  Baadobiioe  befand ,  so  rauss  auoli 
der  letstere  aoek  eberbalb  dta  heatlfm  Boppard  geeCandea 
liaben.  Auf  dem  Mülienrtatoe  Nro.  2  fehlen  in  der  fiMdumeit« 
einige  Zahlaelohen  i  nnd  et  tlnd  nor  noeh  davon  TorkandM 
XXV,  daher  ea  nieht  geringe  Sehwleilgkelt  liatte  dleee  Bnftfer- 
nangnaU  mit  den  Torhandea  geweMaen  Etaerffeclehen  wa  «r- 
giaien»  vad  ea  ttt  dem  Herrn  Br.  Rom«!  nur  dtueh  die  aorg. 
faitigilen  Brwigiingen,  and  durah  geaane  AbmetMag  *ttf  deaa 
Steine  aelbet»  golaagea  aa  ermittebiy  data  iwel  Bbierftrieha  -rar* 
wlieht  aad  abo  laaaaeiMB  rfad,  lo  daee  die  gaaae  Satfiav- 
aaagflaaU  XXTII  beirSgt  Hieraaeli  häm  ehe  Stein  Nra.  S 
aar  27  Leokea  voa  Maiaa  abgeataidea,  wikread  Sieia  Nie*  1 
29  Lenken  davoa  aa^eetellt  goweeea  wXre »  and  doek  aiiaMa 
beide  Sieiae  g«»  ia  der  Nike  ikrei  Fnadortea  $  alio  lut  «n 
ela  aad  denelbea  Stelle  aa  der  Strasie  eniekiet  geweaen  aaia. 
Dieter  Wldertpruek  koante  aar  dadarek  gelStt  werdea »  daes 
man  betStela  2  dielCaatte  aa  Oiaade  legte,  wel^  aaf  dem 
Im  Jakre  1817  bei  Gelegenheit  dei  Baues  der  Chauss^  ron 
Tongern  nach  Brüssel  vor  der  porte  de  St.  Trond  des  erstem 
OrU  in  einer  Art  Stern,  von  wo  verstcliiedene  Künierstras&en  aus- 
gegangen! —  aufgefundenen  i  ragnjente  einer  aclitseitig  gewesenen 
grossen  Milliensäule  Ton  38  Cenlimotres  Durchmesser,  auf  «lor 
ciuea  der  noch  lesbaren  drei  Seiten,  die  Route  rheinaufwärts 
von  Remagen  bis  Worms  enthaltend,  angegeben  sind.  Ha 
dieses  nujrkwMrdigen  Fragn  ents  in  dem  oben  erwälmten  l'riofo 
des  Horm  Cudell  au-fnlirlich  gedacht  wird,  welcliom  'lasi.('lbo 
,  8.  Z.  zur  liint^ifferung  anvertraut  gewesen  ist  un  l  welcher  davon 
einen  Abklatscli  genommen ,  und  da  in  dem  Xagebuclie  dea 
Verf»  die  nooh  auf  den  drei  Icgbaren  Seiten  berindllchcn  SchriiV 
züge  verzeichnet  sind ,  halte  ieh  es  fUr  angemetien ,  sie  klec 
mit  dea  Bemerkuagea  des  Herrn  Cadoll  wieder  sa  gehen. 


Digitized  by  Ci. 


16a 

WifMgvr  alt  foMvl»  wir  im  «idMle  MHÜft*  ItaypeMrt 


].  8«II«. 

liarauf  iilelit  dio,  in  dem  Itiner«r 
angegebene  ,  Str«aacnroute  nach 
Rom  über  den  Sanimum  Penn!- 
liutn  ,  wovon  Ht«  Strecke  von 
hemagt-n    bU   Wormt  deatUelfc 

 L*XI 

L- Villi 
LVIII 

►  L-virr 

LViU 
,    L  VIII 
L-YIU 

Lxn 
Lvin 

,  LXI 


(filgo)  MAUVS  , 
(Antu)  NNACVM 
(Cottfl)  VENTES 
Bo)  NDOBRICA. 
(Vo;  ÖOLVU.  , 
(BI)  NftIVM 
(Mo»  (iü.NTUC 
(Bauo)  ONICA  , 
(04>rblJ  TOMAQ 


2.  8«itt. 

Auf  dieser  ht  ein  k^tiick  der 
Üouto  Ton  nhcitii",  ]>is  \inicns 
Ober  Nnyau  an  '1er  (Jiso,  woTOn 
sich  ein  Theil  selbst  bti  d'An- 
Tille  nicht  finden  0OIL 

  LXV 

(Noyi  lOMAG    .   .   .  L'XV 

DVKOCOKIEE      .   .  L'XU 

AD  FIN'ES  ....  L.Xn 
AVQ-SYüläälONYM 

L*  .  .  xn 

lÖARA  L'XVI 

RüVDIVM  .  .  .  LVIUI 
STFV!AK  ....  LYin 
SiJifABABEiyA  


8.  Sdto. 

Anf  dSeNV  Ist  die  Roats  you  FIiim  iLtMb«tam  Moh  NemdtaMin* 

I TEM 

A  CAS- 

TELLO  (ad) 

FINES  ATREBATVM 

L  ■  XIIII 

NEMETAC     L     .  . 

ITEM 

AD    .  . 


Uieraaeh  sind  ron  Bondobrlca  (Bontobrico  —  Baudobrioa) 
bis  Mogondaoum  nur  ?8  Leuken  gerechnet  worden ,  so  daaa 
alio  die  auf  dem  Miliieaateine  Nro.  2  ergänste  Entfemungäzahl 
XXYII  der  auf  dem*  MUIiensteine  Nro.  1  insofern  entspricht, 
«U  bftid»  SteiM  1  liMte  «btchAU»  B«iid«bdo«  geitudea  liabttsu 


Digitized  by  Gov.^v. 


164 

otäittMl»  i9M  Depol  des  fdiwmD  Getchilscs  fir  4te 

Die  aaf  dem  Tongerschen  Milliengtelnfragmente ,  v  m  den  in 
dem  Itinerar  des  Antonin  und  auf  der  reulingerachen  Tafel 
angegebenen»  abweichenden  Entfernungsangaben  der  Strassen- 
strecke  Ton  Mainz  bis  Boppard  lassen  durch  Stein  2  keinen 
Zwei/a  flbrig,  dass  der  kräftige  Aurelian  die  BkoiMtiMM  oiolit 
hat  nur  wiederherstellen,  soodem         mh  Termessen  lassen. 

{Dieser  Meilenstein  tob  Tongern  ist  abgedruckt  in 
dem  OMltt'Mkea  Coip.  laseiifll.  n.  5686.  Vgl.  auok  C  V. 
HfBiieqaiik»  ttM*  d«  otig^  et  natttra  priaeipaliis  inMgMti  «d 
UoMm  uMdio  MV«.  Lo^nii  1829»  wo  dsk  «in  f«SM6r  Abdraok 
diaiat  wiokfigen  Ftftgneiilei  ifaid«t  Zar  BrUimBC  dar  IiiMUlt 
Uefortoii  baMlitirogiw«rthe  Battclfe  dio  Horm  C<d«ll  umA 
Prof.  BoaUs  In  Gwt,  Im  BziMtt  da  BoUetfai  da  rAoada. 
»!•  royal«  do  BraxattM,  aonte  1986  paf.  870  iqq.  <*  1887» 

PH*  ^  ^«1 

Am  18.  J«U  1861  Ittite  bk  Gfll^ttnk«»  die  In  dtoMm  Johck 

H.  yHL  &  174.  ff.  beKiliilMi  b«ldiii  Lankmldua,  iralate 

oMudb  dia  Tiodokla  an  dar  raoktea  Salta  daa  naek  Sahlaaa 

Stolsanftla  IdiUMiffahMadaii  Boigwagea  aiil|(aalalll  alnd ,  basiali. 

tigen  zu  kSnaaii.  Balda  itad  Ton  graaem  SMidsteiae  und  toh 

konischer  Form. 

Der  unweit  des  Viadukts  stehende  (Nro.  1.)  Ui  c.  5'  hoch, 

wovon  etwa   %  Fuss  auf  die  vierkantige  Ba&id  kommt,  und 

hat  einen  olingefalifen  Durchmesser  von  ly'»'.    Auf  zwei  Seiten 

ist  derselbe  oben  über  Vi'  abgeschlagen,  so  dass  nur  noch 

der  mittlere  Theil  davon  vorhanden  ist.    Von  der  Inschrift 

sind  in  den  5  obersten   Zeilen   nur  noch   einige  Buchstahen 

zu   erkennen,    deren    Stellung    zu  einander    mit  möglichster 

Qenauigiceit   kopirt    worden   ist.      Der   letzte   Theil  des  R 

mit  dem  darauf  folgenden  O  in  der  2.  Zeile  kSnnte  eben« 

sowohl  auf  L.  Veras  als  auf  Sapt  Severus  hindeuten ;  aber 

AOfik  aof  Sev.  Alexander  ktaan  diaae  beiden  Boohatabea 

bezogen  werden,  und  wohl  um  so  mehr,  da  des  L.  Verna  «nf 

darglaiakaa  DankmUem  stets  nur  in  Vaikindai^  mll  M.  Aute- 

liaa  gadaaki  wird,  und  da  Aapt.  Saranu  gawOkaUak  aalion  «of 


Digitized  by  Google 


166 

UMmmrihMigvng  befand,  mi  der  hkr  ftebrale  Fraefectat 

ballistariuruffl  (Kommaudeur  der  Artillerie)  siaud  unter  dem 

Münzen  mehrere  N*men  führt,  welche  gewiss  auf  einom  Steia- 
Monumente  nicht  lelilon  .vürden,  während  Sev.  Alexander  »uf 
jenen  gröMtentheiU  biosa  m-(T.IMP*)S*  (t.SEV*)  ALEXAXD' 
AVa  •  oder  IMP  •  ALEXANDER  •  PIVS  •  AVQ  •  genannt  wird, 
und  wenn  man  bei  PIVS'AVG*  w(ilür  in  Betracht  zieht,  dass 
Ton    Commodus   Münzen    sowohl    mit    PIVS  *  FELIX  •  AVG ' 
als  mit  AVO'PIVS*  oxistiren,  go  bin  Ich  schon  de^  auf  dem 
Steine  liot"ln'llii"!i   gewesenen   oinf^K'hen  Namon?   wei;en  geneigt 
anzuaehnien  ,     lii'iss    iler«olho    unter    Sev.    Aleinndt'r  Qrrtcht6t 
worden  sei,  und  ich  gestatio  mir  (i«U«r  Min«  Intohrift  ia  fol^M- 
der  Weit«  htriatteUit; 

IM- 

AlexandKO  .aVg^sto. 
plO  .p  .  M  •  tr .  p. 

rOä •  p  -p  •  pro 
ooNiYL  '  A .  roog 
•  •  •  • 

D«r  1S5  SohritI  W6lf«r  aaoh  ob«B|  Mf  der  laMMittB  Kant« 
•tnos  ttetlflB  AtealaiM  mit  dar  Sehrift  naeh  dfeMiai  aufgeittUte 
andere  Leskemtda  (Mfo»  itt  e.  10"  hoeh  und  hat  einen 
ohagefXhrta  DarohniAiMr  tob  1%'.  Da  die  leteto  (7.)  Zella 
mit  dar  KoMranagaattgaba  Ibattwaba  Ia  daak  Badaa  ctahli  ao 
koaata  alabi  arailttalt  wardaat  ob  aiah  aa  dtaaam  Slaiea  abaa* 
falla  alaa  Baäb  bafiodat 

Dia  laaahiUI  aof  Nto.  3.  aitabdaibaaiararbaltaB  ala  diaaafNro*  1^ 
aad  gawlii  wQrda jaaa  aabea  aa  Ort  aad  Stalla  ffaailleb  gaaaa  aa  aat- 
rffliBrageweiao  setn,  waoa  aa  dia  AnlMaUaag  daaStalat  lagalaaaaa 
hitta.  la  allen  7  ZaOea  taasaa  alab  Worte  aad  BuehaUbaa, 
dla  aaab  Ibrar  Btallaag  la  aiBaadar  ntt  dar  aiSgllebalea  Sovf» 
fall  abfeaabriaban  wordaa  aiad,  arbeaaea.  Ia  dar  t.  Zella  Iii 
aaab  Caea.  LAI  wabnimabiaan,  waa  jadaaiana  aar  daraK  fahler* 
baRea  IVaabalaban  dai  0  antetanden  ht  Ana  CAXB*  OAT  In  dar 
d.»  aaa  HA  la  dar  8.  aad  GOS'DBSIQ*  la  dar  &  Zelle»  ao 
'  arfa  aaa  dam  la  dar  2.  aad  8.  Zeile  fQr  O'IYtitO'YERO' 
airtaobaa  CAI  aad  IIA  ▼oibandaaaa  Kaana  <a.I  Baad  fttr  baiilaaba 


Digitized  by  Google 


166 


kommandirenden  General  (dux)  von  Maiiiz.  Auch  im  Mittel- 
alter  war  Boppard  t'm  Ort  von  grosserer  BedeutuDg,  und 


Goscliiclite  und  Altertliuiyiä-Kunile  Ö.  o"J8  ff.)  lääät  i>ich  ächiiessen, 
dasB  Stein  Nro.  2.  unter  Maxiüilnjä  Tiirax  und  zwar  im  ersten 
Jahre  seiner  Regierung  gesetzt  worden  ist.  Denn  es  existirea 
Münzen  von  deinbelben,  welche  im  Keverse  die  Legende  P  M* 
TR-P-P-P*  haben,  während  andere  mit  P •  M  •  TR •  P  •  H.  COS  • 
P  •  P  •  von  iLm  vi  r'ianden  siod,  woraus  erhellt,  das»  er  erst  im 
9.  Regierung»- Jahre  Consul  gewesen  iet.  Uebrigens  wird  er 
auf  Münzen  nur  AYG'  oder  PIYS  AYQ*  genaimt.  Dieaet 
alles  In  Erwägung  gezogen  würde  di«  InMluift  «uf  Stola  Mn>«  8. 
folgoadomuMMMa  harmtalioii  aeins 

IsTEOlo.ia^pentoil. 
OoBS'ClIo.Mlo. 
TOto'MAzfaBlao» 
Pfo.oYG'P-lt'ftr.p. 
COS  *  DE8I0  *  p.  p .  pro 
«os«AB*liOa- 
ZX  .  . 

Indem  ich,  als  Dilettant  in  dergleichen  Dingen,  Hier  moln« 
Uber  diese  Millienstelne  gewonncuo  Ansicht  mlttheile ,  unterziehe 
ich  mich  in  dieser  Hinsiclit  gern  dem  bessern  Ermessen  der 
Fachmänner,  nnd  ea  wird  mir  schon  LinlängUohe  Befriedigung 
gewähren ,  wenn  loh  damit  die  Aufmerksamkoit  der  Sachver- 
stKndigen  auf  diese  Steininschrifton  hiiitreleitet  habe.  Von 
grossem  Interesse  \viiriie  es  sein,  wenn  die  Fnndstellen  dicker 
Steine  ausgemittcl t  weiden  könnten.  Ob  brMe  nämlich  auf 
der  Höhe  über  Stolzenfels  an  der  von  I^of  pard  über  Waldesoh 
nach  Coblenz  führenden  Kömerstrasse  aufgefunden  worden 
sind,  oder  ob  einer  oder  der  andere  davon  am  Fusse  Ton 
Stolzenfels  —  im  Rkeinthale  —  aufgedeckt  worden  ist,  In 
welchem  Falle  alsdann  auch  ein  Beweis  für  den  längs  d«a 
Rhaina  Ton  Boppard  nach  Coblenz  lüJBgeföhttaii  Am  der  BOmor* 
Strasse  vorliegen  würde.    E.  Seh. 

Die  Feriodisohen  Blätter  Nro.  15  nnd  16  der  Alterthums- 
Yoniao  «i  Kaatd,  DonnsUdt  «ad  Wloabadoa  «otluatea  S.  481 


Digitized  by  Ci 


167 


lle  Elliiige  ilrr  FraakcD  hatten  bier  eint  Cortii  Kfift***). 
Der  Ort  wird  naeh  jetit  in  <lie  Ober-  Miftel«  und  Untentndt 
eingeCheilt ,  und  jede  dieser  AbtlieiliiDgfn  ist  mit  eurken 

Mauern  und  Tliürmen  iimgpbrn ,  ho  da^^s  ßoppai  d  aus  drei 
besonders  befestigten  Absclmitten  bestaud.   Ao  den  Mauern 

fF.  einen  „die  römischfi  Mflitnirstrasse  ron  B!ngen  nach  Coblenz'* 
überechrJebcncn  Aufsatz,  in  welchem  Herr  I»r.  ?cl  meht  nur 
dag  nördlich  dos  Kupertaberges ,  Bingen  gegenüber,  a  if  d.  m 
grossen  rümischen  SoIdaten-Grü^er-rUt^e  nufppf^mfli'nc  Stii-k 
dieser  Strasse  näher  betrachtet ,  sondern  auch  über  ein  weiter 
rheJnabwMrts  zu  Tage  gekommenes  Folgendoa  mitthcilt: 

Zwischen  Salzig  und  llirzenach  ungefähr,  in  der  Mitte  des 
Weges,  wurde  das  römiacLe  Strassenpf! ister  im  Sommer  lP5f) 
"von  Horm  Banffihrer  Keller  cclogentlich  der  Arheiten  an 
der  linksrheinischen  Eisenbahn  —  in  ICH  Hefe  unter  der  hh- 
herigen  Oberlläche  aufgefunden-  Ea  wurde  hier  auf  mehr  al* 
400'  Länge  verfulpt  nnd  bloss  gelept ;  in  Folgo  der  Senkung 
der  Cber^chc  I-ig  <l:r:  al'r  Strasse  an  /irjdern  Stellei]  n')r  noch 
5'  tief.  Ihre  volle  Breite  wurde,  da  keine  Veranlassung  dazu 
völ  l  ig,  nicht  erinitteit,  jedoch  auf  12  bis  14'  weit  durchbrochen 
und  das  Matcrini  thellwoise  anderweit  vernutzt.  Der  Strns?en- 
körper  hentariJ  aus  einem  Gcßtick,  Khnlich  dem,  das  aucii  der 
neuere  Strassenbau  anwendet,  doch  waren  die  öteine  der  Unter- 
lage Dielir  als  doppelt  "»o  pross  als  die  in  der  Neuzeit  ver- 
wei:deten  ,  auf  dio  ;-,i'li!riah:  K^Lntc  pestelU  und  die  Zwischen- 
räume mit  verkleinertem  Material  auegexwickt.  Pas  g.inze 
Oestick  hatte  eine  Stärke  von  V  bis  15";  dio  Oberfläclu:  der 
Strände  zeigte  in  der  Mittr  eine  schwache  ^VülblIng.  Eine 
wrlterö  Verfolgung  der  alten  Strasse  war  nicht  möglich,  da  die 
heulige  Landstrnjse  van  Bingen  nach  Coblenz  dieselbe  In  leckt, 
163)  Nach  VernicJitnng  der  römischen  Herrschaft  an  dem  Kheine 
und  in  Gallien  wurden  die  meisten  römisrboTi  Kastelle  von  den 
fränkischen  Königen  zu  Krundomänen  uiitir  der  Benennung: 
l  alatinm  ,  ('u[ti^.  regia,  Villa  regia  verwandelt,  so  dass 
Iran  f'iüt  Inirner  rnit  <  ic\vi?'-hfit  schliesen  kann,  dass  sich  an 
solchen  Steilen,  wo  die  K<>ni;^e  der  Franken  KQnigshöfe  hatten 
frfihtr  rSmitohe  Befeitigan^eo  be/aaden. 


Digrtized  by  Google 


168 

iintf  TbttriDCQ  der  i^littelstadt,  die  wie  eine  römische  Fes(uii|p 
eilt  Ijiiigiicbes  Viereck  bildet,  glaubt  man  noch  an  mebrem 
Stellen  die  alte  römische  Befestigung  su  erkennen,  und  hier 
werden  auch  die  melafen  Alterthtlmer  gefnnden,  so  daan 
man  mit  Grund  das  alte  Baudobrica  an  dieser  Stelle  an- 
nehmen  kann. 

Unterhalb  Boppard ,  wo  der  Bhein  sich  Östlich  wendet, 
werden  auf  dem  Udnan  Platean  eines  Berges,  der  durch 
nwel  steil  nach  dem  Rheine  nbfhllende  Mtentbftler  gebildet 
wird,  noch  jetnt  viele  rtfmisehe  Manerreste,  Münzen  etc. 

gefunden.  Dieser  Ort,  die  al<c  Burg  genannt,  scheint  die 
üebf  rrcstc  eines  römischen  Kastells  zu  enthalten. 

Es  ist  schon  oben  gesagt  worden,  dass  sicli  auf  der  Hiftlin 
«wischen  Boppard  wid  CoUens,  auf  der  Wassefscheide  swischen 
dem  Rhein  und  der  Masel,  noch  Ueherrcafe  emer  Rftmer- 
Strasse  inden.  Diese  Strasse  wird  zuerst  sichtbar  zwischen 
dem  Jfsiiifenhofe  und  Waldesch,  Insst  letztern  Ort  westlich 
liegen,  zieht  immer  dir  Wasserscheide  halteM,  durch  imk 
Wald  und  au  dem  Ktihkopf  herab  gegen  das  Port  ^Wnw- 
der  Da  sich  die  üeberreste  dieser  Strasse  in  der  geraden 
Richtung  «wischen  Boppard  und  Coblenz  belinden ,  und  von 
ihrer  Fortsetzung  gegen  den  Hunsrücken  von  dem  Verf. 
krine  Spuren  aufgefunden  worden  sind,  so  ist  es  mehr  als 
wahrscheinlich,  dass  dieselbe  nur  Verbindung  der  beideo 
genannten  Orte  gedient  hat,  womit  auch,  wie  oben  gesagt 
worden  ist,  die  Angabe  der  Entfernung  übereinstimmt.  Bier, 
aus  lasst  sieh  jedoch  nicht  folgern,  dass  nicht  auch  eine 
Römerstrasse  längs  dem  Aheine  von  Boppard  nach  Coblenx 


164)  Im  MftI  und  Juli  18C0  sind  am  LührtLoro  und  in  der  Lohr- 
strasse  zu  Coblcnz  rümisolie  Gräber,  6'  unter  dem  jeizigezi 
Boden,  aufgedeckt  worden,  was  auf  die  nach  dem  CasteU 
Confluentea  gefiiürtu  lleerstrosfiO  hrnweiMk  (S.  CobL  uad  Kola. 
Zeitung.) 


Digitized  by  Google 


169 


jl^mbrl  babcB  kOtote,  welche  fttr  Fuhnrcrke,  olg Idcb  nk 
^Incfli  bf^eatenden  Umwege,  weit  bcqnener  sda  nuseteb  Der 

Umsfand,  dass  sich  zu  Boppard  das  Depot  der  Krieg^saatchinen 
befand,  deren  Transport  nicht  zu  jeder  Jahreszeit  auf  d«ui 
Klieine  statt  finden  konnte,  g;ibt  dieser  Annnhae  eini|;e 
Wnbuelieuilicbkeit. 

* 

,  Der  näebeto  soterbalb  Boppard  an  der  Rheioatrasie  ge- 
legene befcaUgte  Etappenort  war 
Coaffaenloi,  ilaa  iefaige  CoUens.  Difser  <M  wird 

in  drm  Itinerar,  auf  dir  ittingrrschen  Tafel,  bei  Aromian 
und  in  der  Notitia  impcrii  prnannt,  nach  welcher  der  Prae- 
lectus  mililum  defensorum  hier  sein  Standquartier  batte* 
Das  römische  Caetell  lag  anf  der  Anhöbe,  die  sich  von  der 
MoaelbrUcke  bis  snr  Kompforte  an  der  Moeel  berabaicbt,  einer- 
acUs  gegen  die  genannte  Brfleke,  anf  der  andern  gegen 
ikm  fentenpftabl  nnd  gegen  die  SC.  FIorinAfrehe  abftllt,  ' 
und  auf  deren  höchstem  i^uukte  die  Liebfrauenkirche  gelegen 
ist.  Fol  Jülich  hatte  das  römische  Coblenz  einen  geringem 
Umfang  als  das  jetzige.  Nach  Vernichtung  der  römischen 
Herrschaft  an  dem  Eheine,  entstand  an  der  Stelle,  wo  daa 
rOniache  Kaatell  lag,  eine  Villa  regia  der  frinklachen  Könige, 
die  spater  von  den  dentaeben  Eaiaern  an  die  Brshiachöfe 
Ton  Trier  kam. 

Gewöliiilich  setzt  man  die  Legio  Trajana  des  Ptolemaeus 
nach  Coblenz  ,  weil  die  Angabe  der  geographischen  Breite 
derselben  mit  der  Breite  von  Coblenz  nur  um  10  Minuten 
diHerirt.  Ptoienaens  gibt  der  Legio  Trajana  fl9^  W  Lange 
nnd  50^  15'  Breite  ^^). 


166}  Der  grleohisohe  Geograph,  rtülemSus,  der  unter  IIa  ]ri  \n  lobte 
gibt  in  seiner  Oeographio  die  geogruphischo  Länge  un<l  Breite 
der  an  dem  Khein  gelegenen  w ichlif^eren  rümischen  Orfn  ,im. 
Seine  Rrciten.inci.i^en  stimmen  oft  mit  nouern  Beobachtungen 
genau  übereini  oder  differircn  uur  um  oinseloo  Minuteui  s<  B. 


Digrtized  by  Google 


170 


Zusatz.  »Die  Brücke  über  die  Mosel  bei  Cobicnz  ist 
zwischen  1330  und  1340  vom  Erzbischof  Balduin  erbaut 
worden.  Triiheuius  sagt:  «construxit  pontem  lapideum  ile 
nofo^  vanun  herrorsugchen  säiwki,  iass  die  Brftcke  von 
Baliliiiii  erneuert  worden  ist  nnd  noch  'Ueberreite  einer 
Mhcrn,  von  den  Römern  herrflhrenden ,  vorbanden  waren. 
Was  über  dem  Wasser  ist,  g(  liurt  Balduin,  und  nirgends  finden 
sich  Sfurcn  rdmiscber  Substruktionen.  Dass  die  Brücke 
nickt  gerade^  sondern  im  Winkel  gebaul  ist^  dArfte  schlieasen 
lassen,  dass  Balduin  die  üeberreste  alter  Fundamente  be- 
nvtst  habe''. 

9.  Eömersirasjsc  von  Trier  über  den  U  uns  rücken 

nach  Bingen. 

Diese  Strasse  führte  von  Trier  in  zwei  Armen,  theils 
über  die  Büdlicher  Brücke  und  Gräfendhron ,  theils  über 
Neumagen  nach  dem  Plaleau  des  Hunsrückens.  Beide  Atme 
vereinigten  sich  bei  dem  Heidcnplltn  ^^},  nnd  gingen  von  dn 
vereinigl  Aber  die  HocbHAche  des  Hvnsrficken  bis  vor  Sim- 
roern,  wo  sich  die  Strasse  abermals  in  zwei  Richtungen  theiKe» 
wovon  die  eine  über  das  SoonL^eliir^^e  direkt  nach  Bingen, 
die  andere  an  dem  nördlichen  Fusse  dieses  Gebirges  in  daa 


bei  Cöln .  welches  PtoleinSus  50*  55'  nördlicher  Breite  setzt. 
Di©  Fvüiner  verstanden  mit  dem  Gnomon  die  T^IliUljo  ziemlich 
genau  zu  beatimmen,  und  aus  den  Angaben  dos  Ptolemiius 
gebt  hervor,  daes  sie  längs  dem  ßheine  MtronoBiitoiie  Beo« 
baclitungen  angestellt  haben. 
166)  Unter  dem  Namen  TTeldcniiiitz  werden  in  der  Umgegend  die  ' 
sehr  wasserreichen  QucUon  be zeichnet ,  welche  den  Baoh  von 
Elsenroth  bilden.  Dieselben  liegen  beinahe  eine  geographiaoh« 
Meile  westlich  vom  stumpfen  Thurme  an  'lein  BÜdlicheo  AblMüge 
der  Haard  an  der  StAUe»  wo  sieh  die  beiden  obrageamiaton 
Ana«  der  RdmerstrMM  TereinlgMi. 


L/iyiii^ed  by  Google 


171 


Rhrinfhal  hinab  in  die  rtfnische  RheinsUrasse  und  init  dieser 
mcb  BiDgen  fährte. 

Der  Arm  der  Strasie,  welcher  von  Trier  ttler  die  Bfld« 
Beher  BrOcke  «ad  Grafeadhfoii  sach  den  Heidegpftts  Itthrte, 
nd  wekhen  wir  ml  A  bridcliiien  werden,  wird  nvr  im 
itm  Itinctar  it§  Antenin  ^fnunnt;  der  Am  liiii|;r^eii, 
welcher  von  Trier  über  Xrijniai^fu  nach  dem  Hfidnipüjz 
ging,  und  flirr  mkl  U  beztii  Iirit!  werden  soll,  Avird  sowohl 
is  dem  Ifinrrar  als  auf  der  Peulittgerschen  Tafel  aii|;egebeii« 

Die  EicbiuBf  A  iit  ia  den  lUaerar  fdlgeademaim  Ter« 
««idtoet: 

A  Trererie  ArgettCmtm  (vm  Trier  Mcb  Strisbvrf.) 

Baudobrican  XVIII. 

Salissonein  XXII. 

ßin^ium  (Vingium)      XXiil.  u.  s.  m'. 
Der  Verf.  setzt  au»  Gründen,  die  weiter  unten  eutuickelt 
werdea  aoUeB,  Baudobrica  bei  die  Berger- WadLen  «ad 
Saliiao  aaeli  Rircbberg^«^). 

Das  Itiaerar  aahlt  liier  offeabar  aach  MillleB  aad  aicbt 
naeh  Lenken.   Die  wabre  Entfernnng  von  Trier  narb 
den  Berg:er-Wackfn      beträgt  17  Vi  Wülieu  odi  r  11%  Leuken 
voa  da  biü  Kirchberg      «     26V3      •      «    l^Vs  « 
voa  da  bis  Bingen  »    ^        99    l'Vi  9 

Die  la  den  Itiaerar  angegebeaea  Calferaaafea  raa  Bae- 
dobriea  bis  Salisso  au  XXII  aad  ron  Miasa  bis  Bingiwa 

an  XXIII  sind  wahrscheinlich  durch  einen  Schreibfehler  enu 
standen  und  niuäs»e(t  bridr  in  XXVI  ump^ewandelt  werden. 

Die  AicbUing  B  ist  auf  der  Strasse  angegebea^  welche  in 
den  ftiaerar  die  UeberKbrill  hat:  «A  Lagdaao  capite  Ger- 
naalaran  Arg eatoratun  asqae^.  Diese  Strasse  IBhrte  vaa 
Leydea  aa  den  Uakea  Rhdaafer  aafWftrla  Aber  die  rflni-r 

167}  Tgl.  Jshzb^  U.  IX.  &  186  ff. 


üiyiiizeü  by  Google 


172 


flclieii  MMgW'  vnä  Blappcnplätse  bii  Bingfn»  T«rlto  htm 

die  Rbeinstriisse,  und  i^endcte  sich  von  Bingen  (Iber  Neu- 
mftgen,  Trier,  Metz  etc  nach  Strasburg.  Das  Itinerar 
beaerkt  auf  ihr  zwischen  BingeA  und  Trier,  mit  lieber- 
geluiDg  der  Zwiscbeiiorte 

Vincum  (wohl  verschrieben  statt  Bingium) 

Novioniagiim  XXXVIL 
Treveroa  XUI. 

Dm  IllBfrar  rechnet  hier  nteh  LeikeD.  Die  wahre  Bat- 

femung  von  Bingen  nach  Neunagen  beträgt  367?  und  voii 
Neuuiagey  nach  Trier  J3  Leuken;  folglich  ist  obige  Angabe 
bis  auf  eine  kleine  Differenz  ganz  ricluig^. 
Aul  der  Peatiageiseheft  Talel  finde!  sicii  diese  Stnam 
Angabe  folgender  Ortsnamen  md  EatlimMngOB  nnffe* 
neichnet: 

Augubta  Treverorum 
Noviomage  VllL 
Belginnm  ^x. 
Damno  ¥10. 
Bittgm  XVI. 

Die  Entfernungen  in  Gallien  sind  auf  der  Tafel  beiuiuit- 
ilcb  nach  Leuken  berechnet.  Die  wiriiUcbe  Entfeniiing  wou 
Trier  nach  Nenmagen  beträgt,  wie  berelfB  oben  gesagt 
worden  Ist,  18  Lenken,  und  die  anf  der  Tafbl  bemerkten 
VIII  müssen  in  XIII,  oder  das  V  in  X  urageaudfrt  werden. 
Von  \riim;i<;pn  nach  Bel^^ijuim  (dein  stumpfen  Thurm)  sind 
10  Leuken.  Auf  der  Tafel  steht  auf  einer  aweimal  gebroche* 

Ben  Unlel^ ,  wofon  offenbar  das  eine  X  dnreb  dieSchvM 

des  Abschreibers  zu  viel  gesetzt  ist.  Yen  Bel^inum  nach 
Dumno  oder  Dumnum  (Kirchberg.  s.  S.  185)  gibt  die  Tafel  VUI, 
die  wirkliebe  Entfernnng  ist  IM/i,  nnd  von  da  bis  Bingen  gibt 


173 

die  Tafel  XVI  «s,  die  wirkliche  fiotferaiuig  ItUAgt  aber 

ly'/a  Leuken. 

Die  EiektaBg  B  iet  dieselbe  Slniie,  wt  wekbcr  der  Dichter 
A«oiii«i  Toa  Bing en  gber  Neuiageii  Mch  Trier  reiete^ 
webia  er  mm  dem  Kaiser  Valentimaii  I.  als  Braieber  des 

Casar  Gratiaii  berufen  M'orden  i^ar,  und  welche  er  zu  An- 
fange seines  Gedichts  »Nosella^  beschreibt.  Das  von  Anso- 
Bius  angeführte  Domnissus  ist  derselbe  Ort»  weichen  die 
Peufinjg^ersehe  Tafel  Dum»  oder  Dannoni  neMt,  ud  die 
fMi  ih«  beverkM  Tabens«  kdanea  kete  aadeftr  Ort,  üb 
dit  Bdgtow  der  Tafel  leiB. 

Necb  ist  in  Besag  aar  die  Btrassearicklaag  A  ekie  BtefaN 
sdirift  '/AI  erwüliuen,  uflclic  bei  Mainz  gefunden  und  van 
dem  Pafcr  Fuchs  im  2.  Bande  seiner  Geschichte  ron  Maina 
pag.  dl 4  beiLanat  gemacht  worden  ist   Sie  lautet: 

IMPCAES* 
T*ABUO*AN 
TONINOAVO- 
m*MNT«MAX* 
TR-POT  II  COS  II- 
PP-ACOLAVG- 
TaMPLXXXVIll- 
Dieser  Stein  ist,  wie  die  Inschrift  sagt,  im  %  Regieraaga- 
jabre  des  Kalscts  Aatoaiaaa  Pias  (i«  Jahre  €hr.  189)  gesetit 
wordea.  Da  sa  Aafange  der  letatea  Zeile  var  ^eai  R  eia 
Baelislabe  ferwiaebt  ist,  sa  waarta  der  Pater  Fadw  aiebf, 
von  welcher  Colonia  Augusla  hier  die  Rede  sei.  Ergänzt 
ninn  den  vor  II  fehlenden  Buchstaben  in  T,  so  erhält  man: 
A  Colonia  Augosta  Treverorum  millia  passuum  LXXXVlll, 
oder  88  Milliea,  and  diese  fiatfemnag  stiaiaii  aaeh  gaaa 
geaaa  mit  der  wirklicbea  Eatferaang  voa  Maina  aaeh  Trier 
abereia,  wie  folgeade  Heanrngea  aaf  deijenigen  Bichlaag 
'  der  ROmers^sse,     wir  weiter  aatea  als  die  Altere  beaeiekaca 
werden,  beweisen: 


Digitized  by  Google 


174 


Von  Mail»  aacb  Bingen 

18 

Millien  =  12  Lenken» 

9  Binge«  Ober  den  Soon- 

wal4  naeli  Kirdibcrf 

BS 

9     =  1T%  , 

9   Kirchber«;  nach  dem 

Btumpfen  Thurme 

14 

9  dem  stampfen  Thurme 

* 

nach  den  Berger-Wacfcen 

IBVi 

»    =  8V.  » 

1,   den  Bcrger-Wacken  nach 

Trier 

in  Snmnia 88  Millien  oder  Lenken. 

Dkce  Insebitfl  befand  aieti  folglich  anf  dem  ersten  MiBien- 
•toittc«  wetchor  anf  der  Stranie  tob  Mnim  nidl  Trier  ge- 
•etat  war. 


Rieh  tu  ti§^  A  der   ROmerslrasse  tod  Trier  über 
die  Büdlicher  Brücke,  die  B er gcr-Wacken  nnd 
Gräfendhron  nach  dem  Heidenpils. 

Dir  ersten  Spuren  dieser  Slidsse  werden  V*  Stunde  öst- 
lich von  Trier  au  dem  Eingänge  iu  das  Abeler  Thal,  bei 
der  ehemaligen  Tabaksmtthle ,  aichlbary  wo  dieselbe  flb;^ 
den  filmischen  Aquädukt^"*)  führte,  der  obelhalb  Waldrach 

168)  DlMor  AqQldnki,  welcher  oberhalb  Waldimoh  Ib  dam  Thale 
der  Bawar  eetaeB  Anfoiig  ntmmt)  en  dem  flnkeii  Tlielreiide 
diaMt  Flaaaas  ab-  und  an  dem  reehten  der  Mose!  aafwSrta 

nach  dem  Amphitheater  bei  Trier  führte,  nnd  bei  let*term  In 

den  Olewiger-  unl  K'andolbach  mündete,  sclieint  hauptsäoh- 
lloh  die  Dobtimmung  goUabt  zu  haben ,  zur  UeiiiiguDg  dar 
Arena  jenfla  Amphitbcatcrä  das  noUngo  Waascr  zu  liefern,  und 
durcii  Seitenarme  Trier  selbst  damit  zu  versehen-  Die  An- 
nahme, dass  jene  Arena  zugleich  als  Naumachie  {gedient,  und 
durch  den  Aquädukt  mit  dem  n"tlH<^en  Wasser  verseht' n  worden 
sei,  ist  ganz  unwahrecheinlich ,  da  thcils  die  Arena  eine  zu 
gariaga  Ausdehnung  in  der  Länge ,  Breite  und  Hefe  htA,  ttm 


175 

\m  4tM  Rawertbale  seinpii  Aufang  uimmt,  und  r«a  da  nacb 
ien  ABfhiUmter  bei  Trier  et«.  w*r.    Von  der 

TaMtMHIhto  folgt  mt  ia  der  Riebtvsf  des  Wegee^  weleker 
▼M  Trier  tbcr  de«  Griabcrg  nnd  an  des  Grftailitwe  Terbei 
nach  der  Drücke  über  die  Rnwer  btl  der  Merteedorfer  Mtlife 
etc.  führt,  und  ist  in  dieser  Entfernung  g^rüästentheils  sichtbar, 
liei  dem  Cirüuhause  ging  sie  zum  zweiten  Male  über  den 
ebeogenanntea  Afvidiikt,  oder  unter  ihm  durch.  Auf  der 
miite»  MU  der  Ruwer  TerlM  lie  de«  Weg  aadi  Mertce- 
derf,  wcttdel  eich  rechte  gegea  die  Anbihe  md  Terscbwladel  ' 
Itt  des  Peldcm  Mertesdarf.  Erst  eine  halbe  Stande 
weiter,  auf  der  Höhe  dsllich  von  der  Chanssde  von  Trier 
nach  Hernie^keil.  kommt  sie  wiedtr  mm  Yorscheiu,  ^iebt 
sich  zunächst  um  den  Anfang  des  Bachra,  der  bei  Lon^iich 
in  die  Meeel  fblil,  nad  dann  in  einer  Scblaagealiaie  an  dem 


in  ihr  SclnfT^efecht©  darstellen  zu  können  ,  thcils  sich  dicht 
neben  di-m  Amphitheater  in  «lern  Thaio  'le^  Kandclhaches  aock 
▼ielc  Uoberrestc  vorlinden ,  wolcLo  es  hScht  wahrscheinlich 
macliun,  dass  die  ^aumaciiiä  aicU  an  dieser  »Stelld  beXimdeu 
habe. 

Der  Aquädukt  ging  grosstentheiis  unteiir  llijeh  «n  den  Thal- 
rSndern  der  Ruwer  und  der  Mosel ,  und  nur  an  den  Stellen, 
wo  er  Ober  dio  ScitenthSler  gefuhrt  werden  musste,  geschah 
dieses  oberirdisch  auf  massiven  Bogenstellungen.  So  weit  der- 
selbe unterirdisch  geführt  war ,  ist  er  grosstentheiis  erhalten. 
Seine  Weite  beträgt  4'  im  Liclitea  und  seine  Höhe  vom  Boden 
bis  zum  Schlusdäteine  dea  Gewölbes  5*  10".  l)ie  Seitenmauern 
und  der  Fassbodon  der  Wasserleitunp;  bind  mit  einem  wasser- 
dicliten  Cemente,  der  auf  dem  Fussboden  2",  an  den  Seiten, 
wänden  V/i"  stark  Ist,  bekleidet  Hie  Bogenstellungen,  auf 
welchen  dicselhe  über  die  Seitenthäler  geführt  war,  sind,  mit 
Ausfiaiime  einiger  Ueberreste  bei  dem  Orfin!j m -i  ,  rlurchgängfg 
verschwunden.  (Vgl.  Jahrb.  H.  XV.  S:  tVJ  und  22U  und  Ii, 
XXIII.  S.  156). 


Digitized  by  Google 


176 


steilen  Maktu  Thalrande  des  Fellerbaclies.liinab  in  dea  Weg 
▼Ml  Trier  mmk  Oherttil  mai  anl  üesen  Moh  letiterm  Orte. 

ia  aieter  fitrecke  ist  sie  nm  Theil  sock  wM  cvMtctt 
und  durchgängig  siebter.  Unterhalb  der  Vmiingung:  der 
vprschiedenen  Bäche,  welche  in  Oberfrll  zusammenfliesseu 
und  den  Feilerbach  bilden,  ist  sie  über  letztem  gegangen, 
bat  dweb  den  iilkdUdMii  Tiitil  rmk  ObecMi  «od  rM  da 
anf  der  rcchtea  Saiie  dea  Saarbaehca  aofirtrlB  gelMift,  mim 
Bodi  daselae  üeberrett»  seigia.  Wa  derSaarlweb  fifa 
den  oberiialb  Oberfell)  sich  südlich  wendet,  verlasst  sie  das 
Thal  desselben,  zieht  in  gerader  Linie  Ober  die  bewaldete 
Anb4lbe|  SSO  Schritt  sildlieli  von  dem  Viehhause,  und  senkt 
•ich  aa  dcai  Galfeakcfige  aach  der  ütidticher  ftrtcka  hctab. 
Sie  itt  ia  dieier  gaaaca  Eatfcraaag  aacli  d  kii  f  ikcr  de» 
Badea  erhobt  und  mit  araltea  Bidien  bewaebseu.  Wo  die 
gegenwärtige  Bildlicher  Brücke  steht,  hat  sie  aber  die  west- 
liche Dhrone  geführt.  Uebarreste  einer  riMaiscbeB  Brttcka 
tiad  alcbt  mclir  varbaadca.  Aa  dcai  iteilea  racbtea  -TbaU 
raade  der  wcalllcbca  Obraae,  der  Bddlkber  ftrflcka  gcfe*- 
tbcr,  aiad  die  Spurea  dieaer  SiraaM  rciadiwaadea.  Brst 
weiter  oberhalb,  wo  der  Abhang  weniger  steil  ist,  wird  hie 
wieder  sichtbar,  und  zieht  in  ununterbrochenem  Zusammen- 
hange, 4  bis  6'  über  dea  Baden  erhöht,  auf  der  Höhe  zwischen 
Breit  aad  Tailiag,  aa  laebrem  babaa  Orabbügela  varbai, 
aach  deai  adrdticbca  Tbeüe  daa  Baardaraldca.  Ia  diaacB 
Walde,  gegea  SOO  Scbritt  atdUeb  vaadaa  B«rgar*Waafcca><'), 

169)  Die  Berger.WAolcMi  atnd  xum  Tholl  an  KXK  hohe,  auf  der  Höhe 
ganx  Uolirt  stehende  Quarzfelsen^  die  mehrere  hmidert  Schritt 
Im  Umfenfe  haben  und  sieh  eine  halbe  Stunde  eadweiOich 
Tön  dem  Derfe  Berg. Licht  im  nördlichen  Thelle  det  Hnard* 
weidet  befinden.  Wegen  ihrer  H9he  regen  ile  «eit  Über  die 
Baame  dei  Wäldes  hervor,  werden  wtli  gesehen,  and  eceoheinen 
«US  der  Feme  als  die  Thürme  nnd  Zinnen  einer  allen  Burg. 


Digitized  by 


m 


ftkrt  He  BAnentraita  ah  10  Iis  IS'  Mcr  ni  «Atm 
hiiert  Schritt  iMfer  Dtmn,  4er  miT  4er  ntriliele«  Seite 

nit  grossen  Quarzfelsen,  weiche  mehrere  Fuss  über  die 
Strasse  ber?orTag:en ,  besetzt  ist,  über  eine  Sunpfstrecke 
und  aber  mehrere  kleine  Zuflüsse,  die  den  Bach  bildeo»  der 
iber  Berglicbl  Mth  4er  deliichea  Dhrone  herebflieest  Aa 
aMlirieni  ttetlaa,  wa  üeaer  DaHi  iareb  jene  SaMeae  tedi* 
iradiea  iit,  acMaaa  ehevala  steineiaa  BrtckMi  gawemi 
sa  aeia,  wie  4ia  Meaga  vaa  ipfanea  Saaetelaea  beweisea, 
welche  hier  liegen.  Südlich  dicht  neben  der  Strasse  auf 
einer  kleinen  Anhöhe  befinden  sich  Deberreste  alter  Gebäude, 
weiche  mit  Baum-  und  Strauchwerk  überwachsen  sind,  und 
4ie  henimUefeaiea  raaueelMa  Siegel  taCea  daraaf  Mb, 
laM  4ieM  taateba  Eaiaca  iM.  NiaMat  am  aa  4ieaea 
LakalitMeB,  iaea  üe  BatfanMag ,  welche  4ae  Maerar  awiselmi 
Trier  aal  BaaMrica  aa  XVIII  Minien  an^bt,  aaf  der 
Römerstrasse  gemessen,  ITVi  Millien  betr&gt,  so  scheint  es 
ausser  Zweifel  aa  leifl ,  dasi  jene  römisctie  Slatiaa  Iiier 
gelegen  habe. 

lieber  4ie  Bi«k<aag  4er  ftiaeiairaiae  vaa  Trier  aaeli 
'    Biagaa,  «b4  haiaa4ew  iber  4le  Lage  vea  Baa4abika,  4aa 
bialg  a4l  4eai  riaMna  Me  glelcbea  NaaMae  aai  Bbelai 

4eai  heatigen  Boppard ,  verwechselt  worden ,  iat  aas  Naagel 
an  Lokalkeontniss  riel  Unrichtiges  geschrieben  worden.  D'An- 
ville  und  nach  ihm  Hetzrodt  sind  in  Bezug  auf  Baudobriea 
der  Wahrheit  aa  eaclMten  gekeaiBOTi  Der  Letatere  setzt 
4aiielbe  ia  ceiaaB  NaÜeea  sar  lea  aaeieae  Ttariiaia  paf  • 
«att  er  eiae  WeaieaaibaiiciifcaU  aa  fa4c«  glaabte^  aadi  Bi4. 
Beb.  Abgasebca  4a?aD,  4aM  4ieea  BatCmaag  Bit  4eai  llinenr 


Wenn  man   von   <ler!i    Stuinpfüiithurjuc   a'ia  die  Richlunpf  der 


12 


na 

tavlutt»  111:111  ibmilutMMl,  wd  IMUcb  ielM  gcg«i 
Vt  Stalle  fit  dar  Binentram  «tfM  liagt»  n  iidil 
sich  auch  in  der  Ungegend  voi  Büdlich  md  der  Bidliehcr 
Brflcke  nicht  die  geiiagsten  Spuren  einer  rdmischen  Ansiede- 
lung.  GUlclÜicher  ist  Heisrodt  in  der  £rkJttnuig  des  Wortes 
Biidohrici  eeUbst  gurcMiL  fir  leitet  ei  von  des  üitm 
gilliieliei  oder  geimalicliei  teidi  ider  Bidi  am  ioKMk 
»Waid«  nid  vii  Mm^^^)  (bnga  oder  Mfi)  n  deilicli 
, Brücke"  ab,  so  dass  Baudobrica  m  deutsch  ^Waldbrücke* 
helssen  würde,  eine  Benennung,  welche  {^anz  für  die  oben 
beschriebene  LokalitAt  passt,  wo  die  Strasse  auf  eincB 
hohen  DaiiiM  der,  direh  adbrere  Brftehei  feihmictt 
war»  doreh  eiie  «nplfe  Waldilieeko  gekcC  ist  Bio  jetsi 
haben  die  Rninen  foi  Bandolrica  ii  dieser  Oden  Waldgegeii 
nnter  Baumen  und  Gesträuch  verborgen  gelegen ,  und  es  ist 
den  Freunden  der  Geschichte  und  des  Aiterthums,  oder  der 
lortachreiteiden  Agriknltir,  vorbehaHeiy  dieselbei  ai  du 
Lieht  m  akhen. 

Von  diesen  Rninei  sieht  die  BMerslraeoe ,  IdOO  Schritt 
südlich  von  Ber^- Licht,  über  die  Hohe  fort  und  senkt 
sich  alsdann,  an  dem  steilen  Leisber^e ,  in  das  tief  einge- 
schnittene Thal  der  östlichen  Dhrone  nach  Gräfendhron  und 
laeh  der  Brücke ,  welche  in  diesem  Dorle  Oker  jenei  Bock 
Mrt,  huMk  Von  dieser  Brteke  ai  folgl  die  BMetalrMo 
in  iUlgeneinei  de«  Wege ,  welcher  voi  ChrAfmdhrei  Oker 
den  Heideupütz  naeh  dem  stumpfen  Thunne  fQbrt.  Sic  geht 
sehr  steil  die  sogcoaunte  lange  Heci&e  hinanf,  Iksst  das 
üorf  flaag^^O  600  Schritt  icchle  Begei»  IBhrt  Mtf 

der  Hohe  von  Haag  io  eiien  hohei  GrakhOgel  vorhci  wmä 
durch  den  Stmthbusch  Ober  den  Ursprung  aebrerer  Bocke, 
die  über  Uunolsteia  nach  der  ösllichen  Dhruue  lierai^^^^^Of 


17<^  YgL  Jahrb.  H.  IX.  S.  188  und  H.  XIT.  S.  168 
17i}  YgL  ebmd.  a  IT.  8.  207. 


d  by  Google 


m  ' 

nmk  icn  Bdtepite       Sie  teBrflcke  ia  Gcftfrar 

ihrw  tech  te  SCnANicIi  Mch  ikUte,  wm  TM 
MCh  w«lll  erhalteD.  Vm  4«  M«  hi  aie  Mm  ta  IM4«ii- 

pttUf  wo  sie  auf  eine  längere  Strecke  über  eioc  smidige 
Haide  fahrt,  ist  ihre  Richtung  nnr  noch  an  den  heruniliegfii- 
«lea  jStouiea  stt  erlLcnaeB«  '    ■  ^^f-' 

ftieiitaoff  ft  der  Attmerfttrasse  v ob  Ti;if r  lilier 
Jfena»fea  jiaek  des  H«i<e«pfltCi 

♦ 

^     Dieser  Arm  der  Strnsse  scheint  von  Trier  in  Aer  Richtung 
.  der  gegenwärtigen  Chaussee  über  Kuwer  nach  der  Scbweiclier 
,,PMMre  gefatirt  am  haben*   Iii  dieser  Eetfemmg  sind  Ueber- 
^  rate  danren  nicht  ■ehr  Terhaaden.  Die  erstes  Sparen  finden 
^aich  in  den  Wege,  der  nnter  demllaniett  dea  KimwegM^**) 
1b  gerader  Riehtmig  Ten  der  Sebweieher  Uhre,  an  lirseh 
und  Longuich  vorbei,  bei  der  Lougiiicher  Mfihle  über  den 
.  FeUerbacb,  tod  da  durch  die  Felder  tod  lliol^'^)  und  lUeb- 


172)  Vgl.  ebend.  H.  XVr  S. 

178)  Ea  ist  bereits  früher  herncrkt  worden,  dasa  auch  die  beiden 
RSmerstras^ cn  ,  Nvelche  von  Trier  auf  beiden  Seiten  der  Mosel 
nach.  Metz  führen,  in  der  T"^!Tpepend  nKimweg**!  i^KimstrAMO*' 
oder  ,hoho  Kemm**  genannt  worden. 

174)  Riol  oder  Rigol,  3  Stunden  unterhalh  Trier,  ist  'Us  yon  Tacitus 
fhist.  IV.  71)  genannte  Uigodulum,  wo  Vespns'uis  Fclrlherr 
Pettlius  Corealis,  während  des  bataviachen  Krieges  Im  Jatire 
n.  Ch.  71),  die  Trevircr  unter  Yalentinus  schlug.  Nachdem 
daä  Hoer  der  Verbündeten  unter  Tutor  bei  der  Binger  Brücke 
von  Sext.  Felix  geschlagen  and  zerstreut  worden  war,  hatte 
Valentinas,  wahrscheinlich  um  Trier  zu  decken,  eine  Stellang 
bei  Rigodulum  genommen ,  welches  in  dem  Thale  zwbchen 
der  Moael  und  den  steilen  Höhen  gelegen  ist,  die  sich  yon  der 
Mündung  des  Fellerliaches  btg  Mehring  gcgentiber  in  einem 
Halbkreise  um  den  Ort  herumziehen,  und  diese  Stellung  durch 
Gtaben  and  FeUmMMn,  naoli  g«tUMbar  and  aermaiilsober  Sitto 


— Digrtized  by  Google 


190 


fing  gegeniber  Ml  wm  itm  ncktea  Tlialriale  imt  M«tel 

durch  den  Wald  hinanf  in  den  Weg  zieht,  der  gegenwärtig 
von  Trier  über  den  Mehringer  Berg  nach  der  Büdlicher  Brücke 
fOlirC  Von  dem  Wegweiser  an,  wo  sich  die  gegeowäriigen 
Wege  Mch  tdMchcr  Briteke^  Mdi  Oeteea  mi  bmIi 
NeMDtgen  acbdte,  Mgi  iie  RMcretraMe  AllgetteitteB 
d€M  letsteren,  jriehl  fich  iwfA  itn  WaM  eaf  tai  bohen 
uud  steilen  Felsrücken  fort,  der  sich  zwischen  der  Mosel 
und  der  Dhrone  befindet,  nnd  senkt  sich  alsdann  nach  Nea- 
magea  uud  in  das  MeaeltliaJi  Jimab.  In  den  Feldern  von 
Kiel»  «B  im  IMvUifer  Berge  «4  a«r  icr  Httbe  «riachea 
te  Meeei  «ai  4er  nrese^^)  tot  Aeae  »flaentimaae  Mch 
IM  tardlgäogig  skbtbar  vaä  u  aMlurerea  Stelleii  nodi  gut 
erhalten. 

Neumagen.  Das  alte  Noviomagus  bat  den  obem  Tbeil 
iei  Jeteiges  Orte  HewMgeB  in  gi^  begriffea«  Sa  fdieiiit 
eis  f»ltteiMMMa  Vieieefc  geMM  i«  tobea,  wofea  je4e 


sn  beMl^OB  gotnalii  Oanali»  hatte  dl«  sQaiiMhaB  SMtkdtfl* 
in  Mains  Tardidgl  nnd  iaagto  tou  M alan  am  dritten  lintioh* 
tag«  hei  Rigodnlom  an,  war  feig Beh  In  drat  Tagen  16  denlaeh« 
H«D«tt  maiaoUii  Br  war  dabei  de»  Rlohtang  A  der  Renier- 
ilcaeie  Ut  anf  die  Bgha  iwMeo  der  BfldSeher  Bitebe  nnd 
dem  FelMaolM  gefallt;  IlMe  tan  dieier  SSbe  «na  dank  eebi 
Fttiarelk  dai  la  Thale  Bafnda  ^renehaasla  Lager  den  Talen« 
tians  etBiBMp»  und  lehlokte  eagleieh  einen  TbeQ  eeiner  BeÜar 
eof  der  WSh^f  die  ileh  swiiehea  Btol  nnd  dem  Fellarhaehe 
neoh  der  Mosel  UaahKleht ,  foi^  um  dem  Feinde  den  RSekeng 
nach  Trier  ebiUBohndden.  Die  Tlre^rer  worden  geschlagen, 
VftlentiQtt«  gefangen,  nnd  CereaUs  sog  am  Tage  naoh  der 
3ciilAcht  in  Trier  ein. 

Mit  AuäQahroe  einzelner  MQnzen,  welche  ron  Zeit  au  Zeit 
in  und  bei  Riol  gefunden  werdenf  haben  sich  hier  keine  Ueb er-  • 
restd  der  Uümör  erhalten. 
175)  Vgl.  Jahrb.  U.  XVil.  S.  221.  • 


Diqiti7ed  hv  G 


4  t 

181 

M«  100  Ms  40e  ficWtt  In«  mr.  Oiii  WciMto  «mm 
Vimcks  taf  IMH  m  ler  IM,  md  Am  gegen  Mm 
rechten  Dfer  derselben.  Zu  Browers  Zeiten  waren  die  rftai- 
sehen  (Jmfassungsoiaueru  und  TbOruie  noch  siuoi  Theil  er» 
balCen,  wie  die  Abbildung  in  seinen  Trierseben  Annalen 
beweiset.  ISfAter  haben  die  Herren  von  Bnnolstein  hier 
ei^ip  Jtacf.MfcIfgl»  wnldin  «U  Iw  dm  ffihMfi»  Wii*- 

sischen  Rerolution  ist  auch  diese  neuere  Anlage  gri^sstentheils 
serst^rt  worden  und  iu  die  Hände  eines  Privatmannes  in 
Trier  getLonunen,  so  dass  sich  jelat  nichl  mehr  unterscheiden 
lisat»  was  ?on  den  nodi  f«rluiodrnen  Qftbcn  und  Wällen 
dtr  rlaiacbmi  »der  der  ipllm  IM  4H^pAM.  Um  «mIi 
vmbiuitae  Hnnenvcifc  Iii  wm  MMraUl»  %wMk  %nmHm 
tlieiln  wm  den  TMMMn  fiaiidiiff  flttända  inffsÜlUft 
In  den  Manero  der  an  den  Bnrggarten  stossenden  Häuser 
linden  sich  noch  mehrere  römische  Steinbilder  eingemanert, 
darunter  ein  acbdn  gearbeiteter  iLolossaler  äopf  und  ein 
Hantrelief  von  sehlechter  Arbeit,  den  Laokoon  nnd  seine 
Mnn  \m  Knaffb  all  den  Mlnaf«  dnmeOeiid»  Bin  Tieiea 
ütlffiifte  PtmMmf  Mnnem  tm  ginmn  IMMeMtoiMi»  wnlifce 
mlir  der  ObedUksht  In  de«  lanem  Bnrfrwraw  blinden, 
die  Menge  von  rtfaiischeu  Steiiibüderu,  Inschriften^  Bltinzen 
etc.,  welche  früher  hier  gefunden  wurden,  jedoch  bis  auf 
Weniges,  was  in  den  letstcn  Jahren  in  das  Museum  nach 
Trier  gekownen  ist»  TerlnrcB  gifMiifla  aind,  bwreieen,  dnae 
dieici  bcfeatffte  riviMhn  ■liMiiiiwmrt  gMie  wnk  «it 
aafjpliynrte  enilndn  fM 
Anenrine  neml  in  feiner  Nosella  (tr.  Ii)  Ifeffenagns 
Castra  inclita  Constantini  (die  herrliche  Burg  des  Constantin),  ' 
und  in  einer  Urkunde  vom  Jahre  1107  wird  ein  Wiricus 
Noviomngi,  C<Mist«ntiuiani  Castri,  genannt.  Hieraus  lässt 
ikb  folgmi  dt»  CMintin  d.  0.  der  Erbaner  dicicn  lU- 


Digitized  by  Google 


182 

9tells  gewesen  ist,  und  dass  Mine  Eiits(ehun|r  aodi  ia  äem 
Mittelalter  bekannt  war,  welches  auch  mit  den  Sagen,  die 
sich  in  dem  Munde  des  Veiki  erhalten  babeo,  iil>ereitt8tiDiiiit. 
Mer  die  UnM:iM,  mmm  CoMtaaUn  dieaes  Kastell  antcs^tcv 
md  w«klie  Biuri— g  duMlte  Itttt«,  mU  wciler  utoi 
^espFffikctt  wcvdett« 

•  lu  den  Peideru  von  Neuiaagen  und  Dhron  hat  die  Agri- 
kultur die  Rmnerstrasse  zerstiirt.   Erst  bei  der  Kapelle  von 
MMerefliaiel,     Stunde  datliili  von  NetunagMi  wird  diese!^ 
«Mir  Biahtiir,  mtä  Mkt4kA  wm  Utr  an  1«  iiBMierkroclicnM 
8wMMM«lNuig«  gfMMMs  Htdk  WM  auf  dm  wOt 
abfallenden  Ii#henrflcken  »wischen  den  Thalern,  welche 
einerseits  nach  der  östlichen  Dhrone  nnd  andererseits  nach 
den  Mühlheimrr  Bache  Uinabfallea,  bis  auf  die  Hohe  der 
■aard  hiaaaf.  Maid  sie  bei  dMi  WMflata  dea  JUaua 
der  flaard  cmiclit  bat^  waadel  tie  M  mit  IM  racbiwiakcw 
Kfir  KraaiBMaf-  asllieb»  aal  aeabt  tidi  aril  «aafleai  PafI 
an  dem  südlichen  Ablian<re  der  Haard  nach  dem  Heidenptitz, 
wo  sie  die  Richtung  A  aufnimmt.  Diese  Strecke  der  R4lnier- 
Strasse  voa  der  Kapelle  vea  Niederemmel  bis  sum  Weinplat«, 
aad  besaadeia  raa  dteseB  aber  dea  Osideafita  aa^  dem 
tUmmptm  Tbanae  ala;  f «bau  aa  iia  aa  beilea  efhattaaen 
ia  dea  Rbeiogcg enden  «ad  wird  noch  gegenwartig  als  der 
gewöhnliche  Koaimunikationsweg  zwischen  dem  Hunsrücken 
und  der  Gegend  von  Neuraagen  benutzt.    Sie  ist  an  vielen 
SMlea  Ms  aa  12'  aber  dea  Badea  erbttbl,  hal  aa  dea  SeKan 
tiefe  Ctoabaa»  aal  cncbalnt  als  da  Siebidaaa»  Ya»  aaä^r- 
sürbarer  iNstifkät. 

Nach  der  Vereiaigung  der  Arme  A  und  B  bei  dem  Heiden- 
pata  führt  die  Romerstrasse  von  da  auf  Hfr  Hochfläche 
des  Hunsrtickens  fort  nach  den  r<^miaehen  Ruinen  bei  den 
aiaaipfca  TbafaM.  'ü«sanuiac%  wcMbe  aaf  ctae«  sefaaalNi 
Htlearldcea  gafegan  sial,  der  allM  ffagaa  naaeradi 
«ri  Dlrdlidi  gegen  Wederath  abfbBt,  klaaca  aar  iNb 


Digitized  by  Google 


183 

##tfi#Mr^*^      »tKligil ■■twi  WM  M# Jen  Taber- 

nac^"')  des  Ausonius   angeh^rni ,  indeni  sie  d'w,  oiiiziß^en 
üffbirrwt^  e'mf%   niinisc  lu  ti  (>r(s   (  ntluilten*  drr  zwisdion 
IkuDiio  oder  I)iii])ttisstti  (liirclil»«i§^  uod  Moviomagus  (Meu-  . 
d^^}  «n  der  Sirmmt'ß^^gm^^f^mi^ä^  h^M^ m  im- 

von  36'  hat ,  führt  in  gcradir  Uichluog  der  Lünge  nach 
Anreh  dirsrlbfii.    Pafalk)  mit  der  Strasge  scheint  auf  jeder 
Seite  derselben ,  in  der  Entfernung  von  70  Schritten,. 
ikibe  sich  beliurfM      HmM»  -y  thüilti  AMM«te  <Jllli 

)iiA^yU''immih  mMi^im^mmm  Afcjw^jwiwtii 

d^itf^ttiMfeHi'  bIiiJ  die'  FKfliiMliefr-'Miiwlsifo  gr9aM(ntli€H0'''atHiik ' 
gebruclien  und  der  Bnden  i$if    in  Ackerland  uni^^ewaudcit 
wurden:  an  dvr  noniliduu  Seile  liiii<^('^ru  mt  Uaideland, 
oud  obgleir*'  '*vr  Boden  auch  hirr  vielfach  durchwühlt  iti.' 

lässt  ficik  4#db  te#etl«il  inidjafliMi>4e«  wiiiiii  ■lut 
iMr  aAmM'  Mi»  iMr  kUrlMtf  flfeaMr  ktim  :itmMkk 

jül  Mrl^^'  «wl'  Mitor  le»  iM^itai  ilerMll^ Huden  siclMKe 

Rumcu  von  Nrbenfs^ebäud^ii.  Die  vielen  noch  vorhandenen 
Blauerreste  bcstt  fien  aui  Thonscliicfcr  imtl  Zirjfcln  ,  und 
sind  von  sfhffrhter  Bps(  hafTenlirit.    Ueberre&le  cf fldiiri  Ufi^ 

toeh  die  — #  ?  »mi^ßbm-lkm^v. mmm^Mm 

tielen  heww^iKff  aaitwi  wid  gfemliflt  pnfttmitgfi^ifeMeferplaUen 

beweisen,  in  welchen  noch  die  l/«eher  zu  sehen  sind,  dnrdi 

wekhe  die  N&gel  8u  ihrer  fieleattg^m^  gMcMigea  ivfuren. 
^^^^^^^^  ' 

1«)  Tel.  JahA.  n:nLB.48AviAH.V.  «idVli^m 
177)  tkl.  iMI.  9.         B.  1  e 


t 


Digitized  by  Google 


184 


fundeu  worden  sind,  gehlMren  neiir  den  nutfHrendigsten 
häasliehen  Bedöif iiis§en ,  als  dem  Luxus  an,  und  bentehtn 
mn»  ttMi£ea  voa  Scherben  grob  gearbeiteter  irdener  Gefftsse, 
«w  w«aif Ml  kMfkam  «od  TielMi  eiMniM  flMN|(«riiiiC| 
wtä  wm  ärntr  §nmm  äamM  ▼im  Mbm,  giMcBlMlb 
VMi  Ki|iw  «bA  M  icr  jpMm  M        DMMw  lib 

Ueberreste  einer  Belest  igung  bat  der  Verf.  nicht  gefunden 
fli4  dMHMbme  eines  doppelten  Walles  und  Grabens,  die  sich 
«I  im  üÜiBimibid»  dlemr  Miif ■  betoden,  nd  vm  dem 
itaoipfea  Thmmt  Mt  ta  dat  WaUcbcn  m  WadMIk  gdm. 
Nach  Autaaf  e  der  huMmU  mH  dltatr  d#n»clCe  Brdavf. 
Yvurf  sieb  sfldlich  bis  an  die  sumpfigen  M'ieseo ,  orin  die 
iiauptftteila  der  4(8(licben  IHirone  liegt,  fortgesetzt  babeo, 
Mi  ml  ia  wmmm  Ml  bai  MmuHhuig  da  Ltaict 
fwlal  mtaim  Mte.  Da  m  dM  flltigin  drei  -ficüai  i«r 
ftaMm  Mm,  laeli  •»  d«  tfaUan ,  m  das  huM  wtk ' 

nicht  urbar  gemacht  worden  ist,  keine  Spuren  von  der 
Fortsetzung  dieses  Erdaufwurfs  rorhanden  sind ,  so  scbeini 
derselbe  de«  MÜtelalter  seiiieo  Ursprung  j«  verdanken  sb4 
Mbtl  im  ttm$km  Thwme  die  Bvitimnnf  gdMbl  mm 
M«B ,  dit  nawene  mwaua  m  «yema ,  wakia  eich  Mar  te 
mehrere  Anne,  (beils  naeh  dm  Rheine,  theils  nach  der 
Mosel  und  Saar,  fheilt.  Was  jenen  halb  zersJörteii  Thurm 
betrifft y  den  man  gewöhnlich  als  einen  Aest  der  rdmiscbca 
UarfwawifiaMwani  «nalibt»  a»  gcbM  danalbe  adner  BMari 
aaeb  dm  Mktolalter  an»  aad  wiri  ia  iIIm  IMaadca  ala 
WaebCtbam  beaakiwiali.  Ar  lial  gaas  Mhn  feataai»  and 
es  ünden  sich  nirgends  Spuren,  daas  aich  eine  Mauer  aa 
ihn  angeschlossen  habe.  '  '  '  - 

Aus  dm  Ckaagtea  lAsst  sich  mit  Grund  vanaatbea,  data 
der  hier  gaotaadaae  rdaiiaehe  Ort  kclae  MIlKafntattaa  ge- 
wcaen  id,  aad  aciae  Bataiebaair      Vnqnm  der  Slime 


Digitized  by 


185 


Ii  im  kteMm  Bik  4m  rtwiacim  BciiMlift  m  f «Wtal 
gehabt  hake.  IN»  IMhcr  «Ifiteito  ItiMmtai  ArttaiwI 

Deimt  ihn  gar  nicht;  AnsoniuB  beseicboet  ihn  als  Tabernae 
(Schenken,  Wir(hshäusrr)  und  erst  <1ie,  Hahrscheialich  unter 

^  Theodosiiw  d.  Gr*  ettlataodene,  PeatiDgerscbe  Tafel  fuhrt 
te  als  BelgiwHi  auf.  Ua  die  Lage  der  Tabernae  nabec 
«1  htmkkum  wmmit  Ammäm  dieaettwi,  buQtfwadPNw 
tai  wMMiaiam  DaMiMi,  figM  ptrcMii  faate  («Ü  aib 
Tiniegendtr  0*^«>*  walebai  ftM  mai  Me  Mm§9  im  aicB 
besehriebe ncn  Ruineu  passt,  bd  welchen  sich  südlich  die 
sehr  was^^frreiche  Hauptquelle  der  dstlichen  Dbraae,  ani 
■Ordlkb  die  ^aelleo  des  üaiiteobacbes  befinden. 
^  Von  slHifleB  Thurme  galM  die  EOnerstraiia  im  alM 
kämUMf  pn  geiadea  Mkbtwg  »adi^  4«  IM»  f«i  BM^ 
dNrg,  waicfcti>  taa  bitr  um  }k§m  «MM.  tta  jttäfa 
tMifa  Mrt  Mtf  Ihr  Mb  ciaa  Mba  Mtmim  laiM  ic« 
stumpfen  Thurme,  wo  sie  Yon  ihr  links  abgebt,  die  Rümer- 
strasge  aber  gerade  aus  durch  das  Dorf  Hochseheid  sieht, 
dessen  nördiicbe  Gasse  sie  bildet    Von  Uocbscbeid  fflbrt. 

'  i^^lipibnKb  fagea  600  Schritt  nördlieb  tttgaa  laswad ,  in 
iiff  flOM»  sirlKiM  HindUiBM  wi  Iütmummm  dmht  mA 

..flfMa  m  Miiftt  lülkli  rmt  Waiwwätor  thtr  im  wwm 
MaUm  JkaH  kmmmtim  Itib*  Vm  im  Itakca  Mia  üaiM 
Baches  geht  &ie,  immer  die  gerade  Linie  beibehalteiid ,  über 
eine  Haide  nach  dem  Sohreiibache,  gegen  1000  Schritt  nOrd- 
Üdi  von  Dill  ttber  denselben,  und  durch  den  Gemcindewald 
VW  llitt  Mdi      IMyiehafiha,  ah«  w^ita  fla  hei  dar  lä^ 

.  «Me  lifaM.  »ir  ilMii  Mdb  Vir  89  libiMi  4ii  dta  liick^ir 
wti  «ach  )äCil  iMü  mm  Cihwwma  imaIhMk  Vw 
der  Biehmflhie  sieht  sie  die  mhe  hinan,  trül  «twa  1000  Sehiilt 
vor  Kircbberg  in  die  gegenwärtige  Chaussee ,  und  zieht  mit 
derselben  mitten  durch  diesen  Ort.  Die  Richtung  der  Strasse 
von  dem  stumpfen  Tburma  bis  Kirebbevf  ist  äusserst  beqnem 
■ad  sie  hat  ia  diäter  f aaaen  Eatfefawf  Ma  Thal  nd 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


186 


Mmd  Hihe  v«i  BeMMf  an  ymiiMi.  Von  iw  itwifta 

TImm  bit  ia  üe  Gegend  ven  Hvrtoicli  ist  sie  notk  imrek* 

flkngig  erhalten ;  von  da  bis  an  Kirchberg  ist  die  BesteiBvng 
grosseutbeiU  augebrocbeB  und  zu  den  Bau  der  neuen  Strasse 
W9m  Bichenbeuern  nacb  JUrcbb^  verwtniti  wentoa»  Der 
ft  Mf  Mt  BrdteM  Isl  jeteb  aach  hier  nodi  Forimtai 
Md  iimt  mm  Tbeil  ab  aiehrter  EeMUnmifcatientn-f  g  swisdiea 
Kircbberg  uod  der  in  der  Nähe  der  Rttmerstrassc  gelegeuea 
Ortschaften.  Die  Brürken  ,  auf  welchen  dieselbe  Aber  die 
Bftche  führte,  sind  sftmmtlicb  veracbaruaden. 

i^aliai«»  Daaiaa, Danaiseaa  datjelaiga  Kircli* 
berg.  Oas  Mnevar  acaat  jMriechea  Biogia^  aad  Baada- 
bflea  «-  fialiiee,  die  pteating^ersebe  Tafel  swiscbea  Bingiaai 
ufiH  Bel^inum  —  Dumiio,  uud  Auäouius  ewiscben  Bin^nm 
uud  Tabernae  —  Dumnissus.  Diese  drei  verschiedenen  Namen 
.httaam  oach  Verglcichuag  der  fintfernungea,  aach  ibrer 
Ijaga  g^ren-  die  ibrigaa  aagedeatetoa  Orte  aad  aaeh  dtai 
VeflMaiicaeala  grtacm  rOaafdttr  Maea,  4le  sich  an  der 
Btaiersfrasse  bdlnden,  nur  läaea  0rl  beseiebnen,  und  dieser 
la^  in  und  bei  dem  jetzigeu  Kirchberg.  Dieser  interessante 
Punkt,  in  der  Mitte  «wischen  Main«  und  Trier  auf  einer 
AahObe  gelegen,  die  sieb  bedrutead  Uber  die  Uocbiacba 
dea  HuaaiielMia  erbebt  .and  aae  «rdterFeraa  geichcn  wird, 
rerdaakta  dieser  Ontliebfceit  die  Aidage  eiaer  rBadsdmi 
Militeirstation,  welche  ^  alirscheinlicb  wegen  der  hohen  Lage 
Dumno  oder  Dumnissus  —  von  dem  alten  Worte  dun^^^j^ 
die  lü^be,  Hüae  —  genannt  wurde.  Der  rdauscbe  Ort  lag 
UMiia  aa  der  fiielle  des  jelaigea  Kirebberg»  tbalb  Östlich 
darM  aaf  beidlw  Mtea  dar  Strasse^  wo  sich,  jetal  CMirtsa 
beAadem  Ifier  werdea  ia  der  Brie  aeob  viele  Ud^este 
yea  «um  Tbeil  sebr  starlien  ri^mispbea  Mauern,  viele  Müazea^ 


fTtfy  Tgt  Jafarii.  H.  XIT.  S.  158      Mono»  dio  galHsobd  8pra«be 


Digitized 


» 


187 

Ziegel  u.  A.  gefuudeti,  und  200  Schritt  östlich  von  Kinli. 
berg,  neben  der  Strasse,  Andet  sich  ein  gut  erhaltener 
tieCer  rOnitelier  Ziehbrnimeo,  der  »ocil  JetH  tar  iinrntow» 
f«o  Rirebberg  4m  bette  Waaeer  llefeft  imi  kmeiUb  ict 
MMiMlieB  Orte  gelegen  war. 

Die  römischen  Ruinen  von  Kirchber^  liegen  in  der  MHte 
zwischen  Binjs^en  und  rim  lierger  Warken  ,  wohin  der  Verf. 
Bandobrica  gesetzt,  und  einen  starken  römischen  Marsch 
TM  beinabe  XVIII  Leoken  oder  XXVI  MilHea  von  jedes 
dicier  Otte  entfemt.  IKese  Mnm  aiad  Ha  einlgia,  dli 
aidi  ifl  der  Raaeratnuae  auf  m^bsm  Maita  waattlA  Mi 
dadleh  TOR  Kirebberg  leAadeD.  KRauat  mmm  Im,  laaa  ifa 
Angabe  dt-r  EutferHung,  wie  solche  das  Ittnerar  zwigchea 
Binf^ium  und  Baudobrica  bemerkt,  zifralifh  mit  der  wirk- 
lichen übereinstimmt  ,  und  dass  höchst  wabrscheinUch  dnreh 
die  MmU  der  Abacbreiber  atatt  XXVi  —  XXII  und  XXOl 
fcaelst  warde«  lat ;  aa  acheiat  aa  anaaer  ZwaUU  m  aafa^ 
daaa  jeoea  MiaM  birr  gelegen  «id  apitar  las  Namn  0mm 
ader  Daamliaaa  ras  aafaar  lialieB  Lage  arMfaa  btba* 
Diese  beiden  letzteren  Benennungen  sind  offenbar  nur  ver- 
schiedene Schreibarten,  welche  einen  und  denselben  Ort  bezeich- 
nen, und  dieses  wird  auch  durch  (»rl^undeB  bestätigt,  welche  bia 
itt  daa  10.  Jabrhajidert  cartlckgebeB  md  I«  w^cbe«  daa 
klaiM  Darf  Denaeii  y  daa  aliia  VieiteMiBda  aardMM  vm 
lirdibarf  lad  000  Schritt  aOrdKeli  vaa  der  lUtaiaratrBaaa 
^  aiaeai  Wiesenthaie  gelegen  ist,  Oonnissa,  Donnisga  und  Ton«, 
nensc  genannt  wird.  Dieses  ist  auch  die  Veranlassung  gewesen, 
dass  man  bis  jetzt  allgemein  das  römische  Dumnissus  (Dumno) 
nach  Daoaea  (Denzen)  gesetzt  bat»  jedoch  mit  Unrecht,  denn 
in  dieses ,  von  der  Rdaiantraaaa  entfemt  ttageiidaD,  Berfa 
iada«  alcb  nialil  die  geriogataB  Sfsran  iMiachar  Ammm^ 
btit»  nd  aa  tat  wabraabeialieb ,  daaa  aieh,  tack  dar  flam 
atOmg  des  römischen  Rasteils  bei  Kirchberg  wahrend  der 
Vi^lkerwandemng »  die  Ueberreate  seiner  Berölkenin{;  bier 


Digitized  by  Google 


188 


anofesiedelt,  nnd  den  Namen  Dumnissus  auf  diesen  spater 
eiitstandeoen  Ort  libergetragen  haben,  wie  dicaes  aus  aha* 
IMco  Baiipirfws  4ma  atob  in  den  Bbeliif  egcnien  mehrere 
iaiatt,  kewiaM  warioi  küiote»  0m0  DmiiiiaräB  nicht  das 
fegenivtrdca  Denac»  aein  kann,  geht  auch  aoa  der  Angabe 
des  Ansonius  hervor,  wo  dieser  Dichter  in  seiner  MoselU 
(r.  7)  sagt:  Praetereo  areDtem,  sitientibus  undiqne  terris, 
Dtmuiissna  etc.  Aosomas  nennt  hier  Dumnissus  «das  trockene 
aü  todirodM  Mnm*,  aiaa  Beiaiahnaiif  >  die  dnrchana 
Ml  Mf  BCMM  ptMt»  -~  wo  aicil  Bitten  In  Dorfe  aifla 
aebr  wasserreicbe  Quelle  mit  TorfreflKcbeni  Wasser  findet, 
die  bald  unterhalb  eine  I>1iilile  treibt  und  wahrscheinlich  die 
Vciimalassung  der  sj^tern  Ansiede  luog  gewesen  lat,  —  wohl 
ito  Mtf  ftirdiharf  t  dna  bei  dar  hohen  Lage  in  acinor.  Nahe 
Mno  ^nello  ImI  ,  nnd  rieh  dnrdk  eine  grOiaero  AniaU  Ton 
aehr  HaCM  SMihmnnan  *  daa  ndthige  Waaaer  vendkaA»n 
niitös,  und  wo  in  trockenen  Sommern  und  in  Wintern^  die 
auf  trockene  Herbste  folgen,  auch  diese  Brunnen,  selbst  der 
anaeerhatt  dem  Orte  an  der  Strasse  gelegene  rOmiadM^ 
aMimfam  nnd  mm  iladnnn  genOtUgl  ia!»  dnaa  Waüer 
nna  frOaierii  Fcnw  Imbciattachniai.  Dna  jetzige  Kirdi- 
herg  ist  im  Mittelalter  anf  die  Ruinen  des  rdmischen  Orts 
erbaut  worden,  und  heisst  in  Urkunden  Kirchbergense  Castrum. 
£a  war  bis  in  die  neuere  Zeit  eine  kleine  Festung,  woron 
nun  TMl  dar  Ombcn  nnd  die  Umfasanngsnaner  noch  henle 
Mthnr  4nd.  Ii  acMnI,  daes  nnn  hei  der  nenen  Anlage 
die  IMmto  rtahcha  Fonn  Im  Allgemeine  n  heihchatten  hat: 
denn  Kirchberg  hat  noch  jetzt  die  Gestalt  einer  rümischen 
Befestigung,  durch  welche  die  Strasse  in  der  Mitte  fahrt. 

Von  Kirchberg  bis  1800  SchriU  vor  Simmern  ist  die 
gegenirirtige  dmas^  anf  die  ROneratinaae  gelegt  worden, 
nnd  die  Sporen  deraellen  elnd  daher  renchwnndcn.  BraC 
in  der  angegebenen  Bntfernung  von  Simmern  verlAsst  die 
neue  Chaussee  die  Richtung  der  iU^rstrasae,  und  Ittntere 


189 


wendet  sich  rechts^ über  den  Simmerbach  ^^^)*  Spuren  einer 
Brücke  sind  nicht  mehr  vorhanden.  Auf  der  linken  Seite 
des  Simmerbaches  theilt  sich  dieselbe  in  zwei  Arme.  t 

a)  Der  südliche  Arm ,  welcher  sich  in  der  nächsten  Rieb* 
iung  über  den  Sounwald  nach  Bingen  wendet,  geht  600  Schritt 
westlich  vom  Schaafhofe  und  300  Schritt  östlich  von  dem 
Dorfe  Riesweiler  vorbei  nach  dem  Argenthaler  Bache.    Hier » 
liegen  auf  der  rechten  Seite  dieses  Baches  in  einem  Gebüsche  { 
die  Ruinen  eines  grossen  römischen  Gebäudes  von  Quader-  • 
steinen.    Die  herumliegenden  Ueberreste  von  Steinmonumen-4r 
ten,  worunter  der  vordere  Theil  eines  ziemlich  gut  gearbei-  j 
teten  Löwen  in  natürlicher  Grösse  befindlich,  beweisen,  dass 
dieses  Gebäude  mit  Luxus  aufgeführt  war.    Da  sich  an  dem  i 
südlichen  Abhänge  des  Soonwaldes  bei  Dörrebach  die  Ruiueo 
eines  ähnlichen  Gebäudes  befinden,  so  scheint  es,  dass  diese  ^ 
beiden  Gebäude  kaiserliche  Posthftuser  (Mutationes)  waren, 
um  bei  dem  Uebergange  über  den  Soonwald  die  Pferde  zu 
wechseln.    Von  der  linken  Seite  des  Argenihaler  Baches  i/^ 
gebt  die  Strasse,  noch  wohl  erhalten  und  5  bis  8'  über 
den  Boden  erhöht,  durch  die  Röroerhecke  in  schräger  Rich- 
tung den  Hauptzug  des  Soonwaldes  hinauf,  läuft  auf  dem 
Kamme  desselben  eine  Strecke  fort ,  und  senkt  sich  durch 
den  Thiergarten,  dicht  östlich  am  Försterhause,  nach  dem  . 
Seibersbache  herab ;   führt  bei  dem  Ueidenstock  —  einer 
alten,  jetzt  verschwundenen  Grenzsäule  —  über  diesen  Bach  i't 
und   um   den   nördlichen  Abhang  des  hohen  Oppelberges 
herum  nach  den  Ruinen  des  obengenannten  römischen  Ge- 
bäudes.    Dasselbe  hatte  eine  noch  grössere  Ausdehnung  als 
das  am  Argenthaler  Bache,  und  bei  Ausbrechung  der  Mauern 
in  den  letzten  Jahren  sind  eine  grosse  Menge  römischer 
Dinge  gefunden  worden,  besonders  sehr  viele  Münzen.  Diese 
Ruinen  heissen  in  dem  Munde  des  Volks  «das  Atzweiler 

179)  Vgl.  Jahrb.  H.  XXUX.  S.  184. 


^  Google 


180 

TMifdfettittuKlMlef«,  waM.derVerf»  bemorkco  «ni«|  law 
v«r  jederseit  da,  wn  ibn  dte  iMdleat«  des  HimsrllckeiiB  Mf 

.  alte  Tenpelherren  -  Klüster  aufmerksam  machten ,  rttmische 
RoiaeD  gefunden  hat.  Von  diesen  Ruinen  führt  die  Römer- 
ifUmm  mmk  INirrebacb,  wo  von  ihr  rechts  «in  anderer  Ära 

'  ibfcM  mi  ikh  «ach  d«r  nsMenMiicr  hd  Krcmacb  wandet» 

-^irafiHi  iwHsr  die  Rada  asin  witi.  Die  Straase  nach 
Binp^en  geht  von  Pörrebach  auf  der  Höhe  fort,  oberhalb 
dem  Wetobergerhofe  vorbei ,  nach  dem  ehemaligen  gräflich 
d^pJhfiipsffhrn  Schlosse  GuldenCel»  (Golknfels)^  Strumbcrg 
figeiiber,  «ad  M  aifdlidi  von  dimai  Schlosse  daa 
Thal  dw  CWdffihaahss  (GtUaihaehea)  hiubf egangaii.  W 
den  OaWleatelBC  «ad  aa  den  Fasse  dcssslhen  in  Thale  des 
Goldenbaches  werden  bSaig  römische  Mauern ,  Münssru, 
Urnen  etc.  in  der  Erde  gefunden,  und  aU  vor  einigen  Jahren 

'  die  aUe  Brücke ,  welche  in  Stronberg  über  den  Güldenbach 
Murli^  ahgehittihe»  wnade»  aa  fand  nan  in  den  Fnndancnlm 
lieiailhen»  Mdachm  nrei  grossen  Qnadeiiteinett,  eine  scb«n 
'  erhaltene  Sübemflnae  von  Constantinus  Tyranuus ,  welche 
im  Besitz  des  Verf.  ist.  Von  Stromberg  bis  Bingen  sind 
«Ue  Sparen  der  Aöoicxstraase      verscb wunden ,  und  nach 


180)  Dr;  KeQflAor  fe.  s.  O.  S.  99S  «ad  294  sagt  darüber:  „Von 
dieser  BrOoke  (nenilioh  bei  Bingen  über  dio  Nahe  führte  die 
römidcho  llecrätrasso  ,die  Miiho"  liinauf,  wo  dio  alte  Chaussoo 
auf  ihr  erbaut  war,  und  ali  dan.  .-tückweise  römische  Strassen- 
pflaiter  zu  holporich  wurdci  bracli  man  es  1834  und  IS'iö  aiis. 
Etwa  1500  Schritt  vor  Weiler,  wo  links  die  alte  CliAvisbeo 
abbiegt  und  rechts  ein  Fusspfad  zum  obern  Tiieile  deä  Dorfs 
blnführt ,  gebt  die  Kömerstrasse  genau  in  der  Diagonale  -von 
bei'leii  .nus  in  gerader  Kichtung  fort.    Ein  c.  20  Fuss 

langer  ]'>in?cliniü  in  dem  anstossenden  Hügel  zeigt  nocli  deat- 
Uoh  die  alte  Bulxn  und  4  bid  5'  unter  der  D&nunerde  daa 
römisohe  Pflaster.  Ferner  führte  die  RÖmerstrasae  aa  liatata 
Sad«  von  Weiler  hijitef  dea  jetaJgen  aoaea  SohuUiaiiie  TOrtber 


Digitized  by  Google 


191 


itr  Versichemngr  fineg  alten  Mannes  ist  Mc  ^e^rnwArtig« 
StrMte  zwiscbeo  beiden  Orten,  bei  ihrer  Erbauung  in  liea 
'inOger  Jahrea,  Mtf      Romeninwse  gckgt  WMiea,  WMil 
avcb  ihre  Bkhtaaf  abmiatünnt.' 

%)  Der  DdHliclie  Am  te  ftMeftlMw  MIH  <»»  Itsli« 
'itnig:  bei,  hl  wekbcr  Jtefelbe  t«i  im  Weinplatse  aber  iea 
stumpfen  Thurm  und  Kirchbergf  bis  auf  die  linke  Seite  des 
Simmerbaciieä  geführt  hat,  uncl  hier,  von  a  abg^ehend,  durch- 
schneidet derselbe  die  Chaussee  nach  Argenthal,  wo  der 
Wt|r  von  Mtttterscbiedt  in  selbige  eingehi,  Matt  Altweidelbach 
MO  Mi  Walbftch  SOOScbiitt  nirdMl  Uegti,  febt  MttaMntt 
iaüleb  fM  Manbidi  mri  a«rch  Wall  iMdi  4ar  Brlcie» 
m  bei  UMfaibdUea  aber  im  flaldeabadi  Mrt  Viw  Her 
geht  er  bis  auf  die  Höhe  oberhalb  Dicbtelbach  in  der  RidN 
tnng^  der  Strasse  ron  Rbeiobt^llen  nach  Bacharach,  wendet 
sich  am  Anfaagc  des  WiesenÜials,  welches  nach  Dichtelbach 
hinabfahrt,  aadaetlkh  dait:h  den  Wald,  mi  maki  sieh  voa 
hier  am  «H  aebTsiMlf •»  Gütfle  nf  dea  Mtealca  AOekea^ 
aar  flkb  awlacbea  aaa  Baabes  vaa  Bisbacb  wid  Stiiribaeb 
beaadcl,  vuk  iepHoebaache  aei  Haaeraekeiia  nach  aeai  Rbei»# 
thale  hinab,  und  trifft  zwischen  dem  Hofe  Petersacker  ^^^)  und 
Hfimbach  in  die  r<)mische  Riteiuhtra^e.  Dieser  Arm  ist  von 
den  Pttokte,  wo  er  sich  von  a  trennt,  bis  in  die  Gegend 
«Ml  Altweidelbach  graut entheils  aentürt;  von  da  bis  aa 
UaiabaUca  iat  er  fiaaMtbeOa  aacb  erbaltea;  atagiridiMi 


vad  doiebavluBitl  in  seUslbr  *flfthffBTy  «lii^efihr  liO  flsMl 
dsTon  die  Cbaoiste»  bei  dem  Baa  sie  bloss  gslsgt  vwd«*, 

[Der  hier  eiwKhate  IBnscbnUt  mit  den'  8|muw  der  BSbmiw 
Strasse  ist  hn  Sommer  1860  toh  mir  alekt  m^r  voifsfunden 
worden.  E.  8.] 

181)  In  der  Tom  Verf.  für  die  Rbelnstrasie  Torliegendea  Zusammea- 
SlsUung  der  ArtÜNiiungsAngaben  des  ttfnerars  und  der  PeoAfai* 
fsnoben  Tafel  mit  det  wfaUMieB  Xaltanm  belMl  est  «der 
Pelsitadkw  bei  Hdbabadh  Usft  b  Uokea  eborhalb  Obseweesl*. 


192 

io  der  Ortend  von  IMchtelbach ,  und  auf  dem  schmalen 
Rflcken  zwischen  dem  Diebache  und  fleimbache  ist  er-ebenliils 
d«fdi  die  AkAb^^  m  WeUergen  gfoifcntbcOt  rmdiiHmta. 

Eenerkvaf  en  ftber  dt«  verscJhiedeaen  Arae, 
welche  die  Rllmeritraeae  switchei  Trier  umä 
Biogea  hat,  «her  das  wahrseheialiehe  Alter 

derselben  uod  flberihre  Bauart 

IHe  Aichtwif  dee  Anaca  A  «her  üe  Bidücher  Brack«  «ad 
Gfübndiifea  ki  die  fc«ii€ete^  welche  ma  eiacr  fltsane  ra« 
Trier  aaeh  deai  Maleaa  des  Baaer«ckeaa  fehea  keaate» 

dabei  ist  dieselbe  aber  wegen  der  tief  und  steil  eingescbnitie» 
nea  ThAler  der  Ruwer,  des  Fellerbaches,  der  westlichea 
and  Mlieben  Dhrone^  Aber  welche  sie  gelihrl  werde«  aiaiite^ 
haehil  heechwetüch.  Ba  die  Bimnr  ma  mBm,  wm  te 
Mille  «a  yerthegca,ihgegifa«ma  fai  gickaackaaad  SchlaBgea.. 
liniea  fahrten,  und  so  viel  wie  möglieh  die  gerade  Linie 
beibehielten^  so  ünden  sich  auf  dieser  Strasse  an  den  stell 
abfallenden  Thalrftudern  der  obengenanaten  Bäche  Stelleai 
wa  diiaeibe  mit  sehr  ab  16  Grad  steigt  aad  fiUlty  ein  Um* 
slaalf  der  diese  Strasse  hcieaders  Air  Mffweik  wewg 
geeignet  Mdila»  Dabei  ist  die  Baaart  deiMlbea  aiitwe«lg«r 
Sorgfalt  und  Festigkeit  ausgeführt,  aad  ihre  Erhaltung  viel 
geringer,  als  die  der  Strasse  von  Neomagen  nach  dem 
Heidea||«ta.  Diese  Letatm  (B)  ist  mit  dem  Umwege  rea 
«  Leakea  (beiaabe  1  geegr.  Meile)  rea  Trier  aach  der 
■echiacfae  des  Baasritekeae  gefltfnt  DieseAe  hat  «wischea 
Trier  aad  Neomagen,  ansser  dem  Mehriager  Berge,  keine 
Höhe  von  Bedeutung  zu  äbersteigren ,  und  zwischen  Neu- 
magen  und  dem  Beidenpütz  ist  ihre  Richtung  die  bequemste, 
welche  mw  eiaer  MilitairBtrasse  aas  dem  Aloseltbale  aach 
dsm  Fleteaa  des  Baasrgckns  gebe«  kflaale»  iadca  aaf  Ihr 
alle  die  tief  eingeschaltteae«  Tbalsr  vennedea  werde«, 
welche  die  Richtung  A  Jassiren  musste,   Hiem  kommt  die 


Digitized  by  Google 


« 


m 

tMiiwriMllicli  Bmut  wU  vwiiiglich  gßtt  Er* 
baltwf  t  wekibc  üe  Stfane  B  ron  NoiBafeii  nach  Htm 
Bmim§mM  hau 

AIIm  JieMi  liMt  mit  Grand  vemiatfieii,  ilasg  die  Richtung 

A  die  frühere,  w  ahrscheinlich  schon  unter  Aiis:u.stus  von  Trier 
nach  Bingen  erbaute,  Strasse  war,  welche  später,  wo  nicht 
ganz  rerlassen ,  doch  nur  tob  Reitern  un(!  FuRsg^llngcrn  als 
die  ktiSMto  Riditmif  bmalsC  wurde;  die  RicbtuBg  R  hin- 
'  gegea  erst  anter  Cenitantiii  i*  Gr.  Mf leich  Mit  der  An* 
leguag  ves  Rcwnagen  eBtetaa^eii  lit  md  ipftter  ale  efgent- 
licke  Militairstrasse  von  Trier  nach  Bingen  gedient  bat* 
Der  immer  heftij^er  werdende  Andrang  der  germanischen 
Volker  gegen  die  römische  Rheingrenze  war  die  Veran- 
lassung, dass  Trier  voa  Maxiaiiaa  1>  an  (r.  287)  der  gewühn- 
liebe  AafialballNfl  Kaiser  md  Ciaarea,  ia  wie  der 
Saapiwiimf lals  wni  daa  Baartiepei  fir  die  Rbeiaverthei- 
digung  w«ie.  Diese  VerfaiKniase  erforderten,  beaoaden 
für  die  Kafcbr  rwn  Bewafbangs-,  Bekleidunge-  and  Ver« 
pflegungsi^e^enständen  nach  dem  Oberrheine  eine  bequemere 
Strasse,  ais  d'it^s  die  vorhandene  war.  Um  den  beschwerlichen 
lABdlimiisport  dieser  Dinge  zwischen  Trier  und  dem  Huus« 
vMcn  dnreb  die  deftn  Tbiler  an  Ter»siden»  wliOte  Kon» 
atantin  einen  ¥mkt  nn  der  Mosel  nntsrtnib  Tkier,  Ms  wobin 
Ton  dtaseai  Orte  «ns  dte  BeÜrAibne  IMr  die  Truppen  wm 
Oberrbeioe  mittelst  der  Wasserstrasse  geschafft  und  Ton  da 
aus,  ohne  jene  Thaler  zu  berülirrti,  zu  Lande  weiter  trans- 
portirt  werden  liounten.  Von  (cfiiiem  Punkte  an  der  Mosel 
unterhalb  Trier  konnte  eine  l^ahrstrasse  mit  mehr  Bequem- 
lichkeit nach  dem  Plateau  des  Huosrfickeas  hinauf  geftthrt 
werden  9  als  aus  der  Gegead  von  Neunagrn,  und  diesem 
Unstande  allein  verdankte  dieaer  Ort  seine  Entstcbnng  durch 
Konstantia.  Neuaiagen  diente  als  Zwischen-Dcpot  swbicben 
Trier  und  dem  Oberrheiue,  und  war  als  solches  nach  römi- 
scher Art  befestigt 

13 


Digitized  by  Google 


194 


Bei  dem  HeidciipllüB  hatte  die  frflhere  Strasse  das  Plateau 
4eB  Huasrackm  tnreichl  «nd  fttbrte  r%u  da  in  gerader 
Bkhtong  auf  der  VUdie  dewelbea  tvri  Uf  an  AnBera. 
EoBstanda  behielt  bei  Aalegmig  der  neaea  Stfane  dieaa 

bequeme  Richtung  bei,  baute  jedoch  wahrscheinlich  diese 
ganze  Strecke  von  neuem,  denn  an  allen  Steilen,  ho  sie 
in  neuerer  Zeit  alcht  gewaltsam  zerstört  worden  ist^  hat 
ale  dieselbe  Bauart  vad  PeeUgkeit,  wie  die  Strecke  timi 
Neantagen  nach  den  HeideapHtf . 

Vor  Simmern  thdHe  sieh  die  Strassf  abermals  und  fihrCe 
in  zwei  Richtungen  nach  Bingen.  Der  kürzere  Arm  (a) 
ging  über  das  Soongebirge,  durch  das  tiefe  Tbal  des  Gülden* 
bachfl  bei  Stromberg  und  den  hohen  nnd  stdüen  linken 
Tbalrand  der  Nahe  nadi  Bingen  hctab.  Derselbe  war»  adner 
Bibern  Richtung  wegen,  web!  flr  Fassganger  und  Heiter, 
aber  nicht  für  schweres  Fuhrncrk  geeignet,  und  daher 
entstand  später  —  und  gewiss  zu  gleicher  Zeit  mit  der 
Strasse  Ton  Neumagen  nach  dem  Heidenpata  —  die  äusserst 
bequeme  Biehtnng  b»  weiche  nit  den  Dnwege  ran  %  Lenkeii 
(gegen  eine  Stande)  ohne  den  Soonwald  an  berabren,  Tan 
der  Bochftiche  des  HansrilclLetts  in  das  Rheinthal  herab  und 
in  selbigem  aufwärts  nach  Bingen  führte.  Der  Arm  b  ist 
die  einzige  ROmerstrasse ,  welche  won  dem  Plateau  dea 
Hunsrückens  nach  dem  Rheinthale  herabging  ^^*),  nnd  war 
ans  diesen  Grunde  sngleicb  die  nftchste  Verbtndangsatraaae 
awischen  Trier  md  den  an  Rhein  hinab  bis  CJoblena  ge^ 
legenen  Rastellen,  Etappenorten  etc.  Sollte  der  Rhein  bei 
dem  Binger  Loch  zur  Zeit  der  Römer  nicht  schiffbar  gewesen 


162)  Die  Angabe  Ton  H^tsrodt  und  Aadem,  dase  «ina  RSmentratM 
TOD  dem  stampfen  Thurme  über  Würrich  und  Caefellaim  nach 
Cobleni  gegangen  sei,  itt  nieht  vlohtig.  Der  Terf.  hat  diese 
Gegend  Yom  stumpfen  Thnrme  bis  an  Waldesch  genau  unter« 
•uoht  und  mrgends  die  bpureu  einer  aolcken  tSixasae  gofundea. 


Digitized  by  Goo<?lc 


l 


195 

leio  f  wie  es  wahncbeioHch  ist ,  so  hatte  dieser  Arm  b  der 
fttfmerstratfe  Mcb  eine  Wiclilifkeit  mehr  gehabt. 

JHe  itnmt  welche  Mt  iim  MeieKMe  bei  fkmngtm 
Iber  dea  HaMricfcco  im  4as  Rbeintbia  bei  NieieflieiabMli^M) 
MrCe,  «ni  weiebe  vir  ab  4ie  epfttere,  ton  KeaslanCia 
theils  neu* angelegte,  tbeils  wiederhergestellte  Mtlitairstragse 
von  Trier  nach  Biogen  bezeichnet  haben,  uird  von  den 
Landleuten  in  dieser  ganzen  Ausdehnung  die  ^Steinstrasse^ 
genannt,  eine  Beneaaaag,  die  schon  im  Mittelalter  gebraacfa- 
Ucb  war  maä  welche  ^jeaig ea  Arme  der  Bttmentruee^ 
die  wir  Ittr  die  Mbere  Bicbtaag  defBelbea  hatte»,  oichft 
fabrea« 

Um  die  Bauart  dieser  Strasse,  deren  Festigkeit  so  vielen 
JahrLundertfii  getrotzt  hat,  kennen  zu  lernen,  hat  der  Verf. 
dieselbe  an  zuti  Stellen  durchstechen  lassen,  westlich  vom 
stumpfen  Thurme  und  in  der  Gegend  voa  Dill.  An  beiden 
iSleliea  Jag  die  Bciteiaaag  ia  eiaem  4%  bis  6'  behea  SN- 
daautt,  weaa  die  Ibrde  aas  dea  m  beiden  Seiten  der  Straaie 
aeeh  Jctil  beiadticbea  Giibea  g eaemmea  ist  Das  Ftada» 
BKaC  der  Besteiaaag  hatte  an  beiden  Stellen  eine  Breite 
von  21'  und  11  bis  13''  Hübe.  Es  bcsland  bei  dem  ersten 
DurchscimiU  aus  Schieferplatten ,  die  in  Lehm  und  auf  die 
breite  Seite  gelegt  aad  an  beiden  Seiten  mit  beben  Bord« 


180)  Maoh  den  apitera  Untomuhungen  das  T«if«  fibsr  dta  FfahU 
graben  (».  Aanslen  das  Yataias  fifar  Naai.  AHarthoms-Konda 
alo.  Bd.  VI.  S.  168  und  daa  baiondem  Abdruck  —  ia  Kom- 
mlaiioB  bat  R.  Tolgtflndar  ia  Kroaioaeh  —  S.  59)  latila  aldi 
diaao  Stnaae  flbar  dam  Bhalaa  toh  Loiah  dniab  das  'Wiapar* 
muA  ata.  und  flbaf  dia  altan  Bwgan  bal  Holsbausaa  auf  dar 
Haida  nad  bat  Obarbraohaa  aaeb  der  Huaaabnqf  bat  Bulsbaah 
forty  ao  daaa  ala  als  die  OpaialioaillBte  der  BSmer  Toa  TAk 
aaab  dar  obam  Lahn  araabaial.  E.  8. 

181)  Staiaatrasa  —  vid.  Udcnade  vom  Jahre  1006  Ia  HIslar.  at 
CoBUBaal.  Aaadeaiiaa  Palalbiae  Y.  148. 


Digitized  by  Google 


196 


stetneu  versehen  waren,  und  bei  dem  zweiten  Darchsehnitt 
fanden  sieb  griM^e,  leftt  ia  einander  g^esetzte  «ad  durch 
Lehm  verbaadeae  QmnBUlac^  Oieses  Faadanmit  war  bei 
beidea  Darcbscbailtea  mit  eiaer  4  bis  ^'  bobfa  Schicht 
von  Kalk,  mit  Saad  gemischt,  bedeckt,  worauf  cAne  Lage 
von  klein  ^eschlageneiB  Quarz,  die  nacii  oben 'mit  Kies 
vermisclit  isi  und  18''  Hohe  hat,  folgte.  Diese  kleinen 
Steiae,  welche  die  (kttsse  eiaes  Kies  bis  au<  der  einer  Wall« 
nass  haben  r  slad  fest  ansammea  ^erammt^  aaeb  aalen  aiü 
Kalk  nad  Saad,  aach  oben  mit  Lehm  verbaaiea,  wobei  an 
bemerken  ist,  dass  in  dem  Thonschiefergebirge  des  Huna, 
rückens  kein  Kalk^®^)  voi kommt,  und  dass  derselbe  aus  der 
Gegend  voa  Trier,  oder  von  dem  Glau,  folglich  aus  einer 
Eotferanaflr  voa  10  bis  19  Stuadea,  herbei  gesdiaft  werden 
uMUSte.  Die  RObe  4er  Bwteiaong  betn|;t  folglloh  gegen  S^ 
Die  obere  Breite  der  Strasse  war  aa  beiden  Durebsehaltten 
zwischen  18  und  19'  und  ihre  Wölbung  An  den  Stellen, 
wo  diese  Strasse  jetzt  noch  als  Weg  benutzt  wird  und  daher 
nicht  überwachsen  ist,  erscheinen  die  kleinern  Steine,  welche 
die  Decke  bilden  ^  als  eia  festes  Mosaik  ^  das  nur  mit  der 
Spitshaae  centbrt  werden  kann« 

Noch  v^r  wenigen  Jahren  war  diese  Strasse  in  ihrer 
ganzen  Ausdehnung  von  Nenmagen  bis  an  den  Rhein  voll- 
kommen  erhaiieu.  Die  fortschreitende  Agrilutltur »  and 
besonders  die  Menge  des  rortreffticben  Quaraes,  woians 


185)  Wenn  aaobi  "IoIloq  zur  rdmisohen  Zeit  die  bei  Stromberg  uad 
fs  alharsr  und  weiterer  Fenne  daron  befiadUelieii  Kalkelala- 
brffohe  bekannt  geweeea  eefai  lolUen,  eo  haiben  die  RSmor 
diesen  Kalk  doch  wohl  eeiner  wenigen  Gttie  wegen  aloht  >ii 
solehen  Bauten  Terwendet,  welche,  wie  die  HeertCraaeen  eto., 
ebne  besondere  Festigkeit  and  DauerhalttgkeSt  Terlaagten«  — 
Dor  auf  dem  Baperteberge  befindliohey  sehr  gute  Kalk  ist  erat 
seit  einigen  Jahren  aufgefanden  word«i-   E.  8* 


197 

üctelle  febanC  Iii,  lioi  j^Mk  H«  Verudtmng  geworien, 

ilass  dieselbe  in  den  letstm  Jahren  auf  dem  Hunsriickcn 
frttsstentheils  zersfttrt  und  ihr  I^atnial  zu  ueuen  Strassen- 
Anlagen  benutzt  worden  ist,  und  noch  taglich  benutzt  wird, 
so  dass  in  kurzer  Zeit  dieses  schöne  JHoBiuient  der  Eflaer 
fililich  ?etichw8iidea  sein  wird. 

Ad  a  Etf Merttrasse,  weiche  hei  Dörrebacb  toii 
der  Straeie  nach  Bingen  abfing  and  nach  der 
Heidenaauer  hei  Kreannnch  etc.  Iflhrte. 

Diese  Strasse,  welche  die  Bestiramonf  gehabt  zu  haben 
scheint,  eine  nähere  Verbindung  zwischen  Trier  und  dem 
Oherrheine,  als  »ittelst  der  Rheinstrasse  von  Bingen  aber 
Mains  etc.  an  bewirken »  wir4  weder  In  im  llinenur  des 
Aninnln  noch  aaf  der  Pentingerscben  Tafel  genannt  Anck 
gekirrte  dieselbe ,  nach  den  Ueberresten  zn  nrtheilen ,  welche 
von  ihr  noch  vorhanden  sind,  ihrer  Bauart  nach  nicht  zu 
den  grossen  Militairstrasseu  des  römischen  Reiches,  sondern 
■ehr  in  die  Klasse  der  Vicinalstrassen. 

6le  geht  bei  Ddrrebach  ron  den  Arne  der  iUmerstraasey 
der  ans  der  Gegend  von  Siaunem  aber  das  Soongebirge 
nach  Bingen  führte  ,  rechts  ab ,  sieht  sich ,  unter  dem 
alten  \amen  der  ^Lehnstrasse^  200  Schritt  westlich  von 
SchüiK-berg  und  ebensoweit  Ostlich  von  Hergeofeld  auf  der 
Hdhc  fort,  und  trifft  oberhalb  Windesbeim  in  die  neue 
Chanss^c  von  Stromber«r,  wo  sich  dieselbe  in  einem  beinahe 
rechten  Winiiel  nach  Krennnach  wendet.  Diese  Chanssde 
Ist  fon  diesem  Punkte  an  aber  die  Hobe,  der  hungrige 
Wolf  genannt,  bis  dicht  rot  Kreoanach  aiif  die  Rumerstrasse 
gelegt,  wo  die  letztere  links  von  ihr  abging  und  sich  über 
die  Nahe  nacii  der  Heidenaauer  wendete«  Die  unter  dem 
Namen 

Heidenmauer  noch  vorhandenen  Rinnen  sind  dieUeher- 
Ksln  cioea  tMhwhca  laslells»  welches  die  Bestimmung  hatte, 


Digitized  by  Google 


196 

tat  üebergang  obiger  Bttua»  iWer  iit  Nahe  n  ieokw. 

Diese  Bninen  liegen  600  Schritt  norddstHch  tob  Krevmdi 
auf  der  rechten  Seite  der  Nahe  und  bilden  ein  vollkommenes 
Viereck  ^^)»  wovon  jede  Seite  240  Schritt  lang  ist.   Die  12' 


186)  BeTor  die  Arbeiten  za  dem  Bau  der  Rhein- Nahebahn  an  des 
Heldenmausr  nntonioiDmen  wurden,  konnte  derjenige,  weloher 
die^o  Hnfnen  znm  erstenniAlft  BAh  (vgl.  oben  tm  Text  oad 
Jahrb.  H.  XV.  S  211  iL),  nur  gar  leicht  d!e  Ansieht  gewinnen« 
als  ob  deren  Umfasfai^;«&iaiiem  ein  Rechteck  bfldeten,  indem 
•I.  «B  der  westUehen  Seite  durch  den  mehr  naeh  Innen  und 

• 

an  der  nBtdlklian  Sette  daroh  dea  mehr  aaeh  Anseen  ama 
Paethalten  des  Aekerlaades  aafgehSaflen,  mlilelet  Waekemlagaa 
gaitBliteni  Selratt  und  bei  dto»  dareh  die  Ebene  besehribiktaB 
Ümiieht^  nidil  sollet  Int  Ange  fiel,  daie  groesa  Mcica  -ron 
den  wefttiebea  aad  nSrdUobta  Seiten  da,  wo  beide  aiir  nord« 
waeüfoliea  KaeteUeeke  sniammes,  geslonen,  lehon  Ungel  obar- 
kalb  d«e  Bod^  Tenabwandett  elad.  lelst,  wo  man  von  dan 
naek  dem  BabnUhEpar  lübiaadeii  Rampen  elaa  fr«la  üebenlelil 
kafti  wird  eine  eoleba  Tlntekong  nlekt  mehr  mSgUek  aein,  nad 
nur  dia  tot  der  nSrdlloken  Seite  darek  den  aufgdilnfteii  Sekntt 
bewirkte  BodenerbSkaagi  weleka  »leb  «nmitlelbar  an  den,  die 
nordSBiHebe  Eeke  bildenden,  Torsprlngenden  Thetl  derselben 
ansohliesst,  kannte  noob  zu  einer  nnriohtigen  Verlängerung 
nach  Westen  hin  veranlassen.  Um  jedoch  über  Form  und 
Ausdehnung  dos  Kastells  eine  mein-  ricLuge  AiisicLt  zu  gewinnen, 
habe  ich  an  Ort  und  Stelle,  unter  Beih(ilfe  des  mir  beftrenndeten 
Besitzers  dieser  Rainen,  Ermittelungen  angestellt.  HiernHcH 
sohliesst  sich  der  240  Schritt  langen  sü  llichen  Seite  iic  C'öO 
Schritt  lange  östliche  rechtwinkelig,  und  die  wesülclie  ,  welche 
nur  noch  in  einer  Lanpa  von  c.  180  Schritt  vorhanden  ist, 
stumpfwinkelig  an.  Von  der  bich  an  die  östliche  Seite  «n- 
sohliessenden  nördliohen  ist  nur  noch  ein  o.  00  Schritt  lange« 
Sttfck  über  der  Erde  sichtbar,  wOTon  etwa  70  Sokritl  auf  den 
—  im  H.  XXI.  S.  2  erwähnten  —  nach  aussen  abgarundeten, 
backenariigen  Yorsprnng  (Face)  und  c.  ?0  Schrill  auf  daa 
Büdwaetütk  Mbrlg  aUaafeodan  Amata  (flaokl^  Jtomman»  ■  Am 


DIgitized  by  Google 


199 

te  Mm  fe«r?#r ,  m4  Iii  «i  4«r  OttmÜ/t  a«cb  f  IB' 

dM  Ifliitem  Mteft  ttoh  dl«,  a«]»  ia  tfidwMÜfahat  Blohtug^ 
einige  Fase  oatar  don  Bod«o»  foftUvftnde  gersd»  Idirftt  (Goor. 
tine)  «n »  wto  dlm  an  d«m  ipIrlidiaB  Waohtlhane  der  F«ld- 
MohU  s«  wfctiaMi  lai  S«  tfl  Mlir  waluidietiilbh»  dut  fi« 
]iordw«tUI«k«  K«it«U-Xoi»  dteiallM  GeetaU  gehabt.^  aad 
M  dM«  d«Mff  ttenUoh  u  das  SlohÜf«  alrdfett,  wtiui 
man  dU  aSrdUebe  Bfita  (in  geradsr  LiDia  tpb  Eoke  su 
Ecke)  «uf  306  Mritt  oad  dfo  vettUeh*  «vf  tM5  Schritt 
•chktit  Oieta  Koulralcioii  iit  jedeafiOl«  dotoh  die  rorgefun. 
dene  Terrftinl»M«ii*ffenheIt  bedingt  gewaeen ,  und  da  bei  den, 
▼er  melareni  Jelvrea  sUttgefundeaeD ,  Abbniohe  des  in  gerader 
Linie,  aber  mehr  naeh  SUdea  als  aaeh  WMtes,  sieh  fort- 
•etzendeo  Theil»  der  nSrdUohaa  Seite  dat  Hanarwerk  bis  za 
15'  diok  gefunden  wurde,  so  Ist  aa  eahr  wahftoheialieh,  das« 
dio  nördliohe  Umfassungsmauer  didit  aa  dam  reehton  Ufer 
der  Nahe  gestanden  und  dass  daher  Ihre  hornwerkartige  Gestalt 
den  bosondern  Zweck  gehabt  habe,  die  Deekung  des  FIuss- 
iib(>rf?;i.ngs  mehr  zu  verstärken.  Qewisa  standen  alsdann  auch 
die  Gröben,  woloho  vor  den  drei  übrigen  Fronten  befindlich 
warea,  mit  dem  !  Ia:j^c  in  Vorbindung,  ao  daas  dadurch  die 
oft  gemaclite  Beliaüptunjj;,  ^da»  Kastell  habo  auf  einer  Insol 
gelegen"',  gerechtfertigt  erscheinen  di'irftö.  Nach  Veg'etius  (IV,  '2) 
sollen  die  L'iMfass(inL!;.iin,'\uorn  mit  Tliurmen  vör.-elien  «ein ,  und 
dieses  ist  bei  unaQfni  Ka;>lcll  an  der  östlichen,  diidUohen  Und 
westliohen  zu  je  drei  auch  der  I  all  gewesen,  während  sie  wohl 
an  der  nördlichen  durch  das  Hornwerk  ersetzt  wurden  und 
nur  In  der  Mitte  der  Courtine  einer  gestanden  haben  mag, 
in  welchem  tUst  Thor  war  (a.  Veg-  IV.  4).  Die  Fundamente 
eines  solchen  halbrunden  Thurmea  wurden  vor  mohrcron  Jahren, 
etwa  CO  Schritt  von  der  nordSstUehen  Ecke  ,  an  der  Aussen- 
Seite  der  östliohen  Umfadaungsmauer  nufge  leckt ,  und  iat  an 
dieser  Stelle  der  vorspringende  Haibkreia  in  dem  d aranatossen- 
den  Acker  an  in  magern  Stande  der  FeldfrUohte  noch  erkennbar. 
Von  dem  Thttim«)  weicher  60  Sehrltt  ton  der  sttdiietUohen 


Digitized  by  Google 


200 


hoch.  An       BckMi  teBelbcn  warai  ftwimie  wmi  mm 

den  MtoB  m  60  m  60  Schritt  haihnmde  ThflrM.  Nadi 


Ecke  an  derselben  Umfassungsmauer  gestanden  hat|  sind  ausser-. 
halh  des  36  S<:hritt  langen  und  noch  5  bis  25'  hohen 
zieiiilit  h  gut  erhaltenen  Stücks  derselben  (vgl.  H.  XV.  S.  ?11 
£f.  u.  H.  XXI  8.  1  ff.)  —  Ueberreste  bis  zu  13'  Höhe  deutlicyi 
sichtbar,  und  wenn  man  hiernach  auf  die  übrigen  vorhanden 
gewesenen  Thürme  sclüiessen  darf,  so  standen  sie  auf  10  Schritt 
litaigs  der  Mauer  •  Aussenseite  und  waren  mit  einem  Badlus 
Ton  5  Schritt  abgerundet,  wodurch  sie  auch  gleichzeitig 
als  StrebepfeiUc  dittntea«  Yor  längerer  Zeit  find  in  der  weei- 
liohen  UmfaMOi^itmftQer ,  gegen  14b  Schritt  von  der  Südwest- 
Uchttii  Eoko  entfernt,  die  Pfosten -UnterUgen  dm  Tliores  mit 
dam  dnrehfHhrenden  FflMter  aa%#deokt  worden»  uad  et  soheint 
denmadi,  d«M  dl«  porto  doonmaiM  fai  der  Mitte  dm  beidoa« 
an  dieser  Seite  »m  Bdrdlieliitait  gelegenen»  ThQrnM  dofebgefSlixi 
lubbe»  nad  -rennatiiUeli  Iial  nneli  «n  der  Mleiieii  Seite  dto 
pevU  prneMn  dieselbe  Lege  gelüH  wodoreh  es  rieh  erkUr«B 
dürfte»  wenun  gerade  wt  dem «  -ver  dieser  Stelle  naeh  Ostes 
Ungelegenen»  Felda  die  neisleB  MOnxen  gatadea  wordan 
sind.  Die  Umfassangsmavem  sokelsan  vaneUadenen  Zeitaii 
«ungehSrea»  d.  ii.  sie  sind  naeh  dem  mhaadaaen  Badflifblesa 
entweder  tiieOweisa  Ton  Grand  ans  wledm  neaerhaal  oder 
nur  ansgebesseit  wecd^  Denn  das  sehen  gadaehte,  elniga 
van  der  sBdSedlehen  Eeka »  noeii  aieadieli  gut  ar- 
hallane  Stiiek  der  Mlehen  Seile  beeteht  im  lunem  nach 
H.  XV.  8.  311  'ff.  aus  opus  spieatam »  wUirend  das  nördlichste 
kleine  StUok  der  westUohen  Seite,  welches  bei  dem  Eisenbahn, 
baue  aufgedeckt  und  abgebrochen  wurde,  bei  einer  obern 
Dicke  von  8'  mir  t^anz.  gewühnlicbu  Guijdmauör  zeigte,  zu  deren 
Fundament  sogar  ihei  Fragmente  von  starken,  mit  Öohuppeawork 
grob  verzierten,  Sandsteinaaulcnschäften  mit  rerwendet  und  die, 
auf  dem  Boden  durch  die  Kuaduug  derselben  entstandenen, 
Zwischenräume  niohi  ausgefüllt  waren.  Erst  weiter  nach  Süden  hin 
liess  »ich  die  regelmiiasige  mit  Absätzen  voraeliene  und,  wie 
dA3  Torgedachte  StÖck ,  auf  Bran  ischLitt  bteliendo  (g.  H.  XYI. 
&')  —  FuAdAmentirung  wahrnehmoA.  AUeiii  dieses  soUeoht 


301 


te  TtmiiteMbaflSMlieit  n  MrlMlai,  «diekit  «leta  Ktttdl 
liagf  f  Ott  te  Nah«  «wiMirM  (ew«tett  i«  lei«  ml  aaf  einer 


f undimcntirto  Stück  Mauer  hatte  doch  durch  den  guton  rlimi- 
scbea  Moricl  fine  «olche  Festigkeit,  dass  es  nur  mit  der 
gröööten  Schwierigi^eit  zu  beseitigen  war,  was  hinpegen  mit  den 

im  H.  XXVII.  S.  '"4  jye'^Trhten  MÄurrn,  welche  die  am  Innern 

(lie.ser  ^-.iltt:  niMV^efundenen  üriifte  bildeten,  IrMclit  gosclichca 
kofmtc  —  Im  Winter  Ton  1859— 18<;()  wurde  an  der  Äussern  Seite 
der  yiiilllehen  TJnif.'iösungamauer  —  (von  d^r  s'idwestHohen  Ecke 
bis  gegi^n  Sciirilt  hin)  —  molirore  l'uss  tief  gef;rahcn  und 
et  kam    lie   wohl  erhaltene  BeklöidungeniRuer  zum  Vorscliein. 

Von  Ion  im  H.  XV.  S.  214  u.  H.  XXIT,  S,  1  ff.  erwähnten 
Römerstrasseri ,  welche  nach  und  ans  der  Heidenmauer  führten^ 
ist  nur  diejenige  mit  iSic!:orlioit  nach^'Ji ^rpis*»!!,  die  liei  Porro'hach 
von  der  Strasse  von  Trier  nach  Bingen  abging,  sich  über  den 
htmg'r}^<»n  Wolf  — •  wo  YOr  einig-on  .lahren  wieder  röroiächo 
(iräber  aufgedeckt  wnrdrn  —  dann  laiigs  des  linken  Thalrandes 
der  Nahe  —  nu  welrher  irn  Jalire  18*iS  der  friihero  Besitzer 
der  unweit,  nordwcstlir  ii  \<)n  der  ileidenniaii  er  gelegenen  Oöl- 
nuihle  .Sjiuren  davon  aufgefunden  ha^en  soll  —  fortsetzto  und 
über  diesen  Flusa  in  die  nJirdlichu  Seite  des  KÄötelis  einlief, 
von  weichem  aus  sie  sich  südöstlieh  nach  Alzey  hin  fort^-og. 
Von  dfm  letztem  Arn\e  sin<I  in  neuerer  Zeit  an  7!wei  Stellen 
—  gegen  :WiO  und  lOOU  Öohritt  eudöstlich  von  »ler  Heiden. 
mauer  entfernt  —  TJeberreste  ausgegraben  worden,  und  der- 
gleichen tmdon  sich  auch  noch  nn  dem  Abhänge  des  Galgeri- 
berges ,  gegen  ilen  Liarnistiidter  Hof  hin,  unter  dem  Bodon, 
w«9  RH  dem  siiarliclien  Waiiii^tliunie  der  l-"eliifriichte  zu  erkennen 
ist,  daher  denn  auch  dieser  AckcratrlcU  ,die  feurige  K utsch'*  irn 
VolksTTuindo  lieisst.  Alignirt  man  diese  einzelnen  Theiie  mit 
einander,  so  gewinnt  es  den  Anschein,  ah  ob  dieser  Arm 
■wenige  Schritte  vor  der  östlicl^en  Kastollbcito  steh  sh'dö^tlich 
abgebogen  habe  und  etwa  ITh)  Schritt  östlich  von  dorn  Harm- 
Btädter  Hofe  —  '.vo  noch  in  neuerer  Zeit  OrSber  aufgedeokt 
ivurdcn  —  fortge/ogen  sei.  Da  nun  die  im  H,  XXT.  S.  1  ff. 
erwähnton,  I808  ,   1(S39   u.  9.  w.   zwischen    dem    Planiger  und 

dMB  BoMoiielmor  W^o  i^i^oftmdenen  i  groMMi  Grabetüttcn 

« 


Digitized  by  Google 


20d 


■odi  die  Uebrrreste  einer  steinerneii  Brficke  T9rtiao4ea  ge^ 


Äuf  mohrerc  hundert  Schritt  omuiterbrochen  vor  der  ^üdlielieii 
Kastellaeite  lassen,  und  <i&  man  fn  dem  Winter  von  1S59 — 18^ 
in  den  Ä-  ^ko-n,  welche  jre^en  TO  Schrilt  nördlich  dieser 
GrahütÄtten  »icti  befinden,  auf  eine  sich  weit  verl^reitcn  le  'Joppeho 
La^'?  ron  s'  tilechtem  Wackenpflaster  atiesä ,  auf  und  unter 
welchem  Scherbeo  von  römitcheo  UrabgefaftseQ,  der  Henkel 
eines  Doliums,  zu£ammenge«chmolzeiie  Nigel,  Thierknochen 
•to.  und  dnl  gai  «rhaltene  Mittelerzmänzen  r<m  M*  Aurel  uoh 
Torfanden,  —  was  mit  den  rorhandenen  Brandsporen  doch  wohl 
auf  eine  StiUto  hinmiMa  ddrfte,  wo  die  Romer  Ihre  Todten 
▼erbranntaa  — ,  to  wir4  m  Mi«]ft  dadurch  sehr  wahrscheinUoh» 
4aM  4SiMc  SiMiMum  BieU  au»  dar  lidUtte  KialdbaHa 
anagtgufm  mL 

EalUmnag  tob  dir  Mlih«  FmmI  Müb  'ifok 
bfo  an  1900  Sohritt  unterhalb  dar  Oddausaatr  dia  Chibar 
Ubigt  dir  Kaba  Un,  ud  wXhnnd  dii*ar  Floaa  ia  dar  Hiha 
d«t  KartiUa  lioli  gofB  link»  Baha  sa  braebaa^  SttoM»  hat  ar 
wdter  ahwirt»  dSa  Ndgaag  doh  aMhr  aaoh.  laohii  hbsaiwaifeBt 
wodotah  dam  h«t  froHeia  WaiMi  and  bei  Bfagiagia  Mhaa 
Mte»  OrXbor  nli  Ihrrai  Inhalte  bloM  gelagt  wardaa  ifaid«  IMeia 
lange  OrXberielha  denteft  Jedenfidb  auf  dIa  Toai  KaeteU  naeb 
Bingen  geIHbcte  fttnuse  Un,  Ton  welebar  ilebnaterhalb  Breteea- 
hebn»  and  temulhUeh  gans  in  der  Nitha  -von  Qaailngen,  ein 
Am  leelkli  abgetweig^  haben  mag »  dar  aaeb  IHedaringelhefm 
#8hite»  we  er  In  die  grosse  Bhetmlraiee  mündete  und  mit  der- 
•elben  weiter  na«h  Mains  rog.  F6r  da«  letztere  spricht  die 
Benennung  „der  alte  Mainzer  Weg",  welche  in  den  alten  und 
neuen  Latferbiichern  der  von  Kreuznach,  längs  der  nürdiicLcn 
Kastcllsüitc ,  an  der  Nahe  bis  gegen  Gensingen  hinlaufende, 
sehr  ausgewaschene,  sohleohte  und  jetzt  nur  noch  von  den 
Oensingern  benutzte  Weg  führt,  und  auch  die  neuere  Strasio 
Ton  Kreuznach  nach  Mainz  behält  im  Allgemeinen  diese  Rich- 
tung bei,  weil  sie  die  bequemste  und  kfir/.cre  ist.  Der  Verf. 
sagt  oben  S.  148  sub  3,  dasa  dio  Stra-^so,  von  weicher  sich  noch 
Ueberresle  4uroh  ^aiUbaoh  gegen  Drais  Mn  seigen«  TaunatbUob 


Digltlzed  by  Co 


203 

mmtm  wdek«  wwm  Üctcr  'Mnügustg  Iber  üt 

jeUij^e  Naiie  führte.  Der  Nane  und  die  Zeit  der  Entstehmig 

nach  der  Hfuiieamaucr  bei  Kreuznach  t^efiiiirt  h/il>e.  l*ie  gerade 
Rfchtnrji^  ier^i  llien  wünle  eo  ziemlich  genau  über  Öauerschwaben- 
heim ,   Bubeiihelm  ,   Oherfitlbcrsbeim ,  BiebeUbf^im  nn^l  Planier 
naob   'lern    KrriiznaclM'r    !\a-tell    neiTcn    uimI   auf'h    ilie  kiir/.cro 
Min,  v.'0[iri    'l't'iri   iiiriit   ein  be'ieutfu'iei!  II  II  L:r;lI,T.Ti'l   zu  liVcr- 
iolmiton  w  i:  e.   Von  der  Strasse,  welche  aus  der  j oil.^  'lc<'iirriana 
di6  Nahe  aufwarte  gfefTibrt  hat,  5?*  kehi  «irlieres  Morkaial  mehr 
vorhanden ,  je'locti  wurden    hu,-:  vor  ftw;\       .hihrra  brt  f^cm 
Bau  eines  Ufi'iiea  am  Schlosjf  l  it/o    iir  i'ter   autgedeckt,  und 
dabei  eine  selir  ver^chlifsene  M iM ch^rzihün/'?'  gefunden,  welchtt 
dem  Anschein  nacli   K  r  Zoit  der  Ant  nino  angehört.  Uehrigen« 
wird  in  Nro.  11  der   Periodiiohen  Blatter  der  Ueftohichtd-  und 
Älterthums-Vfirefne  in  Knseel,  Wiesbaden  und  Darmstadt  8.  298 
de«  Geschenk»  eine?  Mcillbohrer»  von  Eisen,  weleher  kolossal, 
-rierseittg,  1'  4"  laug,  nach  beiden  S«'!ten  7, u gespitzt  und  11  Pfund 
BOhirer  ul,  mit  dem  Betnerken  gedacht  „gefunden  auf  rSmi- 
•  chem  Pflaiter  oberiialb  Kreuznach."  Die  von  mir  darüber 
•Dgefttellten  Erkundigungen  haben  ergeben,  dau  dieser  Fund 
an  dem  Elaenbahn  •  Einsobnitte  hinter  dem  Hotel  Ldw  bei 
IffiMter  am  Stein  gemacht  worden  Ist,  wo  »ebrere  derarttf« 
QegenstjCnde  von  Elsen  gefunden  wurden,  welohe  aber  von 
Andern  fUr  von  der  Ebernbarg  abgesehnellte  mtttelalterllohe 
PfojeeÜle  gehalten  werden.    Etwa  4'  tief        inter  StelngerOU» 
welehes  dort  fortwährend  von  dem  steilen  Bergabhange  berftb- 
rollt,  dat  9"  dloke  und  etwa  10'  breite  auf  otroa  2*/^  hok/ut 
LfthmkiM  §MM»  FÜMlttr,  wttohtt  fibrigMt  Mm  MOrtel* 
^uren  zeigte.    Ks  Bi9g«ii  ä^fwn  u  fiO  FUn  In  dar  Liiig« 
•QfgedMhi  wofdea  mI».  DatMlb«  mU«i  T«a  d«ni  bMrtUetaa 
Bergabhange  iMnokottUBia  ud  lelne  Blehtang  voa  N^tdeii 
naek  Sfiden  gef«a  die  Ebtrnbarg  m  ■ein. 

Oagta  Sad«  Ah  AnfUtMt  in  dam  H.  XXn.  &  1  ff  wird 
niUk  ftohTOfgant  (Uii-Iop.  Betebv.  y»  Kreaianeh.  Coblaan  1889.) 
(•Mgl,  d«M  tlob  unter  dem  Namen  .HeenIraMe*  Spuren 
iioar  KSmanlraiia  taifinden  eoUea,  walalie  von  der  Heiden- 
mtoar  dnrali  dan  Laafaalanebalmar  WaM  naak  Btaf»»  gß^Out 


Digitized  by  Gov.*v.i^ 


204 

üescc  Kastelte  liai  mbefcaant,  vbJ  mter  itm  vieles  lier«ni> 

]ie|[;eB4eo  römischen  Ziegeln  bat  der  Verf.  keine  mit  Legions- 

BO  haben  Mheinei  und  im  H.  XV.  S.  214  wird  dieser  Heer, 
ttrwae  Im  Langenlonsheimer  Walde  ia  der  Weise  gedacht, 
dass  sie  -vom  Hunsriieken  herabkomme  und  noob  als  erkenop 
bare  RSmersirasse  am  Krenttiacher  Keetell  vorbei  neob  Alsey 
«ad  Worms  geführt  habe.  Nach  den  von  mir  aaf  dem  Fonrt- 
haoee  Im  LeogeiiloiMlieimer  Walde  darüber  elogesegenea  Er- 
kwuUgangen  Mndea  steh  bn  der  Blebloag  dee»  Ton  Behwep. 
peahmen  'Ober  Waldlaobereheim  dnreb  den  Waldlaubemlieimes 
lud  Laagealoaelieimer  Wald  aaok  Lanfenloaehelm  fOhrenden 
Weges  greiM  Orabhfigeli  welche  HaaneDgrXber  geaaant  werdea } 
dats  aber  Ia  dem  Leagealonahefmer  Walde  bocIl  Sparen  Toa 
etaer  Straeie  Torliaaden  wlreai  welobe  tn  der  ümgegead  ,Heer- 
etraeie**  genanaf  werde,  davon  ist  dem  seit  fcet  60  Jahren 
daselbaC  angestellten  Hern  von  BorUal  alehte  bekannt  Der- 
selbe bat  einen  dieser  Hflgel,  weleher  diebt  QMUeh  Tor  dem 
Fers^anse  sieh  befand ,  anfgraben  nnd  abtragen  laaeesi  vad 
es  worden  Lansenspitaen  und  andere  A-Iterfhumsgegenslittde 
darin  geftindeay  welche  naoh  Mains  gekommen  und  dort  fOr 
altdeutsoh  erkannt  worden  sind.  An  demselben  Wege,  etwa 
1600  Schrftt  n?$rdlich  vom  Forsthause,  wurden  vor  längerer 
Zeit  zwei  kubische  Steinsärge  aufgedeckt,  in  welchen  sich  ausser 
einem  langlicU  bchmalan  Glase  nichts  von  Erhoblichlceit  vorfand. 
Auch  der  antiq.-hist.  Verein  für  'Nnljo  und  Hunsrüclten  hat 
einige  dieser  Hügel  aufgraben  laeöen,  allein  es  i*t  dabei,  mjg?er 
einer LAnzcn-jiitzo,  nichts nennenswerthe,^  [^'efun'lon  ^v.-l^den■  Wenn 
man  nun  trotz  dem  annimmt,  dass  (^iese  Grabhiigel  die  Richtung 
einer  alten  Römerstrasse  bezeichnen,  so  wird  man  auch  zugeben 
müssen,  dass  dieselbe  entweder  von  dem,  bei  Dorrebaoh  von  der 
Strasse  von  Trier  nach  Bingen  abgehenden  und  sich  nach  der 
Heidenmaner  bei  Kreasnaoh  wendenden.  Arme  links,  etwa 
ntfrdUoh  von  Sehönoberg,  oder,  was  wegen  der  sa  Stromberg 
fiber  den  Gflldenbach  geführten  Brioke  noch  wahrschdnlleher 
sein  dQrfle,  bei  dem  letstgedaehtea  Orte  rechts  von  jener 
Strasse  abging»  nnd  In  der  angegebenen  Rtchtaag  Uber  Langen, 
loashsim  mittelst  elaer  Fahrt  awlsehen  Qenskigen  und  Bietsen« 


Digitized  by  Google 


205 

itMipela  fefiimka.  Die  groiie  Ansakl  tmi  rMiiselMa  Miosen^ 
die  innerhalb  in  Umfuenngsaiaafr  and  nBlIicii  vnn  denrllien 
gen^en  die  Nnhe  liin  f  efnnden  Verden  vnd  den  Verf.  n 
Gefieht  g^fkonnnen  sind,  «nfneten  die  Periode  von  Gallienae 

bb  Hoiiurius.  Wenige  waren  älter,  und  es  scheint  daher, 
dass  Hifse  Befesfi«:!!!!^  unter  GalHenus  entstaiMim  und  unter 
Hooorius,  bei  dem  Einfalle  der  Vandalen  und  der  mit  ihnen 
Tcrbnndenen  VtfUier«  im  Jaiire  407,  mxt  so  vielen  andern 
rüriaeken  BlnbliaseBenCi  swiachea  Mninn,  Mets  nnd  Trier 
«eriMHrC  werden  iit* 

Die  Portfetinnf  der  RnmenCrane  Iftsst  aieli  von  der 
Heideumauer  bis  auf  die  Hohe  beim  Darinstädter  Hofe  ver- 
folgen. Wahrscheinlich  hat  dieselbe  zuriachst  iiücli  Alzey 
geführt,  wo  man  wieder  die  Spuren  eines  rttmiacben  Kastella 
gefaoden  hat.  Anf  einer  grttaaem  Strecke  von  der  Heiden- 
■aner  nna  flndM  aich  neben  Heaer  Straaw  in  dem  Boden 
viele  Uebeireate  rgnuacher  Gebinde,  nnd  nnf  der  Hübe  beia 
Damstftdter  Bofe,  so  wie  auf  der  linken  Seite  der  Nabe 
auf  der  Höhe,  der  hungrige  Wolf  genannt,  hat  man  grosse 
römische  Grabstatten  entdeckt,  wo  in  den  letzten  Jahren 
viele  Urnen  von  Glas  und  gebrannter  Erde,  Mftosen  etc. 
nnagngrnben  weiden  sind.  Ueberbanpt  iai  die  ganse  Um- 
gegend von  Krannneb  aeiHr  reieb  an  rOniacben  Altertblmem. 
Rrennnaeb  aelbat  laf  nicbt  rOmiaeben  ürapronga,  aber  wabr« 
aebeinlieb  bald  nach  der  Zerstdmng  obigen  Kastells  ent- 
standen,  da  dieser  Ort  bereits  eine  Domäne  der  ersten 
Karolittger  war,  die  iiier  ein  Palatiuai  iiatien. 


an  dem  Poalcte  dl«  Kaha  fibenehrlttea  babe,  wo  ttoli  dia 
am  laelitan  Vt»  dletef  FlatMt  Ton  dar  Haldenmaaer  liwab- 
kommende  Straase  thdls  BaoIi3iageQ,  theils  aaeli  Mains  wendete* 
B.  S.  (Üeber  die  neitestea  Funde  werden  wir  im  AaaofalaM 
aa  den  Berfehl  ia  Hell  XXTII  p.  68  im  alelttlea  Hella  Mit. 
thellangen  vorlegen*  Die  Ited.) 


Digrtized  by  Google 


206 


10.  RVmerstraflse  tod  Trier  über  itn  Voliwali 

nach  Fraueuberg  an  der  Nahe  u.  s.  w. 

Hicae  Strasse  wird  wder  in  ita  UinerarieQ  Bodi  aaf  der 
Pevtiageischea  Tafel  anfgefifliirt  Auch  gehörte  diesell»e 
ihrer  Bauart  nach,  wie  die  noch  Forbandenen  Üeherresle 

zeugen,  nicht  zu  den  grossen  Militairstrassen  des  römischen 
Reichs.  Sie  hat  zwar  dieselbe  Breite  wie  jene,  aber  itire 
Erhühung  über  den  Boden  und  ihre  Besteiniing  ist  nicht  so 
bedeutend  und  sie  dürfte  daher  eher  in  der  Klasse  der 

■ 

'  Vlciaafstrassen  sn  niblen  sein. 

Sie  foigic  der  Rdnerstrasse ,  welche  von  Trier  Uber  die 
Bfldlieher  Brücke  nach  dem  Heidenpfitz  etc.  führte ,  bis  auf 
die  Hübe  zwischen  Mertesdorf  und  Fell  (ly^  Stunde  von  Xher}. 
Bier  xeht  sie  rechts  Fon  dieser  ab  und  in  der  Richtjuif  der  nencn 
Ghftussde  van  Trier  nach  HermeslKcily  nnr  Mcb  wenig  sichl. 
bar,  avf  der  E9hi  von  TKom  fort  bis  zu  dtm  Anfange  des 
Iloliwaldes  zwischen  Farschweiler  und  Osburg.  Bald  nach 
dem  Eingänge  iii  den  Hohwald  scluicidet  sie  die  neue 
Strasse  und  führt  itetlidi  von  derselben,  in  gerader  Richtung 
der  HShe  folgend ,  gegen  IdOO  Schritt  westlicB  von  Pikiert 
vnd  nwiscben  den  ThUern»  welche  ndrdlich  nndi  der  west- 
lichen Dhrone  nnd  südlicb  nach  der  Mnis  herabCallen,  nach 
dem  sogenannten  Rlinigsfelde.  Dieser  auf  der  Höhe 
zwischen  Uermcskeil  und  Pölert  gelegene  theils  kuUi* 
rirte»  tbeiU  mit  Wald  bestandene  Punkt ,  wo  noch  fort- 
während rdmische  AltertbOmer  gefunden  werden^  war  offenbar  • 
der  Etappenort  swischen  Trier  und  dem  aweiten  ritanisebcn 
Etablissement  bei  Frauenberg. 

Das  Köni^sft'ld  lietjt  fast  in  (irr  Milte  zwischen  Trier 
und  Frauenberg,  und  ist  von  Trier  6,  von  Fraueaberg 
f  Stunden  entfernt.  Etwa  1600  Schritt  westlich  ron  dev 
Ktaigsfelde,  an  der  lUmcntrasse  und  an  den  QneHen  des 
Rothenbaches,  liegt  der  nddenbmcbi  dn  Ort,  wo  blnig 


Digitized  by  Google 


207 


riteisehe  Münzen  und  Gräber  gefunden  werden,  und  welcher 
wihncMalicii  4er  rMüach«  Begrabaiaif  kts  vob  inm  lliUi^ 
•MMi  Mf  imm  KMififelie  ww* 

4«a  KUnigsrelJe  ■lebt  Mk  EtfnmtriM  to  nafi* 
ieilicher  Richtung  in  einem  grossen  Bogen  auf  §er  Höhe  an 
der  rechten  Seite  der  Prims  hinauf  bis  an  den  sfidHchen  ' 
Abliano;  des  Steinkopfs  bei  Malborn.  Die  Rftnier  haben 
wahrscbeiulkh  der  Strasse  diese  Ri€httii]<;  (gegeben,  um  die 
BrvelMrtreclLflB  fv  ■■gehcB,  in  welcher  die  Qnelleii  der 
Priae  liegeD.  (Sie  wendet  ikh  dann  efldMIch  ther  den 
Behwnldi«*)»  nbtt  Mj  Bdiink  ther  die  liehe  Thal  der 
Tran  oder  Traun,  and  awkchea  diese«  nnd  Mnncnherg 
Ober  den  Haupizug  des  Hohwaldes.  Von  Rinsenberg  geht 
sie  nach  der  Oollenberger  Spitze  und  durch  den  Wald 
^Wasserschied^  genannt,  nach  der  Steile,  wo  sich  die  Strasse 
ron  Birienfeld  nach  OhcraieiB  nnd  Nehca  tbeiH.  Hier  he. 
Inden  eich  die  Rnlnen  eines  grenwn  rünilMhen  Ctehaadei, 
■  In  welchen  ver  einigen  Jahren  ein  Stelnhild  des  Vnftnn 
gefanden  worden  ist.  Von  dieser  Stelle  wendet  nie  sieh 
tiber  Rimsberg  nach  Kronweiler  au  der  Nahe  und  auf  die 
Höhe  bei 

Franenherg.    Hier  befinden  sich  anf  einem  kleinen 


187)  Am  nSrdliohen  Abhänge  des  Hohwaldes  liegen  die  'Ruinen 
der  aralten  Burg  Dhronecken  oder  Throneok,  die  früher  der 
Familie  Ton  Hagen  geh5rte>  SGdIloh  davon,  im  Hohwalde, 
der  sonst  wie  die  Yogesen  den  Kamen  Wasgauer  Wald  führte, 
befindet  sieh  der  Thränenweiher  (die  Quelle  der  Trau)}  wo 
nach  einer  Sage»  die  sich  in  dem  Munde  des  Volks  erhalten 
bat,  ein  König  ermordet  worden  sein  soll,  und  an  diese  Gegend 
grenzt  der  Hunsrüoken  (das  Land  der  Heunen)  und  es  iät  ?elir 
wahrscheinlich,  dass  der  Dichter  der  NieHelungen  die  Ermordung 
Siegfried's  durch  Hagen  von  Tlironeck  in  dic^e  Gegend  setzt, 
Uni  dasi  diese  Diclitung  auf  einen;  gcächlohtliohen  FaktuDI 
beruht,  welchem  id  dieser  Gegend  stall  fand. 


Digitized  by  Google 


208 


Plateau,  welcbea  gegen  die  Nahe  und  gegen  zwei  Seiten- 
tMtr  ^endben  steil  abOUlt,  di«  Biiiara  rtaiflcher  CkbiAde^ 
aad  die  Lage  derselben  Mcht  es  walMridieiiilicb,  daea  «■ 
dae  rdnieche  Befestigung  war.  Mflnaea  aad  aadere  Aller- 
tlltiaer  werden  hier  noch  fortwühreud  sehr  viele  gefunden. 

Von  den  römischen  Buioen  bei  Frauenberg  führle  die 
Eiftaierstrosse  aa  Ausweller  rorbei,  und  rereiaigte  sich  bei 
Breaacbeabam  aiit  eiaer  aadcra ,  wdche  voa  der  iMitelMi 
Befestigung  aaf  deai  Scbaaeaberge  bd  lliolaj  kooaaeaJ, 
Aber  Wolfersweiler,  aber  den  Feldberg  nardlieb  vea  Baaaih- 
holder,  dann  südlich  von  Frohnhausen  und  auf  der  Höhe 
fort  zwischen  Ellenbach  und  Rewersheim  gegea  Graaihach^^) 
etc.  fahrte.  Bier  bat  der  Verf.  die  Sparen  dieser  Btrasae 
ferlarea»  aad  ljuin  daher  nicht  angehen ,  waUn  sie  weiter 
gefihrl  hat. 

Der  Ring  hei  Otzenhausen  (südöstlich  von 
Bermesiieil).  Eine  halbe  Stunde  nordöstlich  von  Otzen- 
haiigen  befindet  sich  auf  der  Kuppe  eines  hohen 
bewaldetea  Vorberges  des  Hohwaldes,  der  afid* 
lieh  aad  westlich  gegen  Otaeahaaaea  aad  ndrdlich  gegen 
da  Seiteathai  der  Priais  stdl  abfhllt,  dae  uralte  Befestigung, 
wdebe  iu  der  Umgegend  der  ^fiiag^  ^^^)  genannt  wird.  Die- 


188)  TgL  3Mh.IL  I.  S.  100  ff.  H.  XYIL  B.  826  und  227  und 
IL  xxm.  S.  181. 

189)  Bhige  od«r  BiagwSlIo  bdiMn  bekiandieb  die  aaf  dem  Tawraa 
nad  in  den  wefttfXliMhan  Oebirgea  auf  den  Berg^ppta  auf- 
gahSuflaa  StelnwXU«^  weleha  den  Oermanea  bei  den  laTadonen 
der  RSmer  Ton  dem  linken  Rhelnofor  am  alt  Zufluehte«  und 
Tectheidigungspunkte  dienten.  Aehnllohe  Befimtigangen  befinden 
«ieli  anf  den  Yogeaen  Im  EImm  aad  in  der  Ffals,  so  wie  auf 
dem  Sooa*  and  dem  Uohwalde.  Unter  letsteta  ist  der  Ring 
bei  Otseahsasea  der  bedeutendste,  so  wie  in  der  Pfids  dte 
Heldeamaner  bd  DQrkheim,  welohe  das  PUteaa  ^es  hohen 
gegen  das  Rheinthal  abfallenden  Berges  umsohliesst,  und  an 


Digitized  by  Google 


wibe  bnAthi  aus  nutm  Walk  fw  kfinstlicii  a«({|clli«ftcn 
Qimnnclna«  wd  QaamttiMB,  wcMer  •falAMmige 

ti  Iii       tm  l«M  i  Ui  W  mkt  md  dae  wlm  A»- 

Itl^e  TOD  SO  bif  36'  bat.  Dai  Ganse  bat  einen  Umfang 
?oo  beinahe  einer  halben  Stunde,  und  an  der  Südseile,  wo 
der  jetzige  Weg"  von  Smern  nach  Züsch  durchführt,  eine 
Oeffnung  oder  Eingang  von  der  fircitt  einer  Wageuspor« 
Btw»  M  ficbntl  FM  der  HMf iMvaliMif  bcMet  iieb  aa 
im  ftaiblM  Abhttigt  im  BerfM  chi  sv«iler  ihalicber 
StttewAll»  in  die  tut»  tm  drei  Sctai  MMcblicait  ml  tm 
•WM  SNiThcil  bia  ÜQI'  koch  ift  Dia  Maiae  tm  Steinen, 
worauü  diese  beiden  Wklle  bestehen ,  .s(  lirinf  grossentheils 
auf  der  Bl^he  de<>  Berges,  innerhalb  der  Uauptumwaliuni^ 
gebrochen  worden  zu  sein,  and  uocb  vor  dO  oder  46  lahren  soll 
ikb  inMfbtlb  der  ktotera  eine  QaeUe  betaMka  baben, 
wekbe  gcgaanirtig  mm  taee  des  Bergee  entepringt  «ad 
§f(|n»  mMWtrekH  kt« 

Iii  der  Gegend  tm  AbMdwMT*^)  Md  laM  I»  der  WUk- 
tMg  gegen  Rinzenberg  befinden  sich  an  dem  südlichen 
Abhsnp^e  des  Hohwalde«  noch  ahnliche  Steinwalle,  jedoch 
TOB  geringerer  Ausdebanog  ak  der  Eang  hei  OUenhamca. 


daa  Sttlknr  wo  der  2«geag  wMigte  itsU  «km  iMn  and 
^taittn  Orabea  tot  lieh  1m4.  AH«  BoMIgnogea  dar  Art  «nf 
d«  Ikhen  RhakseHi  sMaw  k  der  ZaU  onMaadnk  sa  Mta, 
wo  dab  dk  D^Maa  (klar  dio  AlknaaM)  k  dam  damak 
rtaliohaa  Qableit  MaaMtsaa  aadagsa»  and  Uiaaa  ak  Yar- 
thddi|aafip«Blcte  saalehik  gegea  dk  BSmer  and  ifAlar  wohl 
aaab  gOfOB  dIo  andern  TSUkr  godteat  sa  hoben ,  weleh«  bei 
dan  TJatofffiage  de«  woilHIadsdhoa  Bafohot  dar  Reih«  naoh 
Ober  din  Bhak  ifingn  aad  ikh  k  den  rSaihioben  Pr«vkMa 
liMli«l«l«a.  (TgL  JabrK  H.  m  S.  180  ft) 
IfO)  TgL  Mil».  H.  ZXm.  a  181  and  im  hirfobd|«adan  Arllk«! 
k  daaM.  H.  •.  194  ff. 


Digitized  by  Google 


1^ 

Vor  deiiseibeQ  am  Fusse  des  Gebirges  findet  man  noch 
viele  Ueberreste  von  Gräbern,  welche  sich  bis  an  den  Ring 
■cnlcf^kcn  und  in  der  Usgegeud  die  Hunneafc^as^  (loyuiat 
^wcrdHi4  INMtt  liist  aM^  *$kDf  ßff^^  vemothtv»  4m^ 
itm  BinTalU  AltilM  »  CMfien  (4SI}  die  tennU.  scbim 
igermasiscbc  Bevölkerung  der  Gegend  sich  in  das  bewaldete 
Gebirge  des  HoKnaldes  gefluchtet  und  zu  ihn  r  Vertheidi- 
gung  uwk  ien»aai»cher  Sitte,  eine  greisere  yerschana;^ 
Uni«  V0II  Uteeiteli  bift  an  OtaeuhMiM«  «nfelinl  iiabe, 
w#rMi  ler        das  HaaftcidaU  biUtta*; 

11.  Eftmeralraasrvon  Trier  naeb  der  rtlaiisefceii 
llefeili^««f  a«f  den  Scliareal^erge  ilad  deti 
V'araiwalda  bei  Tholey,  «Ad  t^u  da  tk^tla  a»<6% 
dem  Herappel  ht\  Forbaeb,  tbeile  nach  den 
WOrseliweiler  Eloster  an  der  Blies. 

Diese  Strasse  mit  ihren  Seitenarmen,  wovon  sich  uoch 
viele  Ueberreaie  crhaUen  haben,  wird  weder  in  den|  Jl(iimirar 
des  Ajutonia  aoob  9ßi  der  PealingerAcben  Vakl..fMM||l^ 
dlglelck  diaiidli  ihait  ftiaitnUie»  miA  m  den  gfrttauBPqtt 
MililaiiBilraiMii '  dii  rlrtiitira  laMa  fefcM  m  h^j^efi 
scheint. 

Die  ersteu  Spuren  dieser  Römerstrassc  werden  auf  dem 
Wo)f«berge,  Stunde  von  Trier,  sichtbar,  von  wo  sich 
dieeeihe  daidi  den  Malhaaeer  Wald  «ieht,  «ad  aCdüeh  von 
dieaen  Walde  die  ae«e  Chaaieile  Trier  «aeh  Mlingea 
berdhrt.  Sie  Iftoft  Iren  da  ^  Mirltt  Östlich  ten  der  tteaen 
Chaussee  mit  dieser  parallel  bis  dahin ,  wo  die  letztere 
sich  iiarh  Pellingeu  wendet.  Die  Römerstrasse  gelit  in  ge- 
rader Richtung  ühe^  die  Höhe  westlich  von  Pellingen,  und 
trifft  efldlich  veo  diene?  Oölie  wieder  mii  der  Strasse  nach  Nie* 
;d«mr£ j«H«MaB%  der  äa  ha  AUfnariDen  Uber  die  Mlwfier' 
Haide  bis  an  drei  hohen  GrabbOgeln,  der  »Breikoipl'*  gttanat, 


Digitized  by 


211 


■ 

ibigt  Hier  mlftsst     lUmcntnne  die  f  qpenwartlge  nadl 
tnedemrr,  iUftnäH  rieh  «nf  «terBOlie  fort  mii  den  Be&ffttfcer . 
Wf ihf r,  und  trifft  wieder  In  jene  flfrene  bei  im  Wegwelsei', 

wo  der  Weg  nach  IWerzig  von  ihm  abgeht.  Von  hier  führt 
die  Strasse  nach  Niederzerf  auf  der  ROniersIrasse  bi<  an 
dieses  Dorf,  wo  die  leUtere  am  westlichen  Ende  desselben 
Uber  den  Zerfer  Baeh  ging,  sieb  steil  Aber  die  Hftbe  Wrndef, 
'die  neue  Chaussee  naeb  Welssklrchea  sebneidet,  KslMeh  roh 
dendben  in  der  Richtung  des  jillen  Weges '  Ober  d^u  bd 
Frömmersbach  in  die  Ruwer  fanenden  Bach  (bhrt  und  an 
der  rechten  Seile  desselben  auf  den  Uauptrücken  des  Hoh- 
Wflldes  hinauffahrt.  An  dem  südlichen  Abhänge  drs  Höh- 
Wäldes  ist  die  neue  Chao8s<^e  grossentbeils  auf  die  ROmer- 
slratae  gelegt,'  nnd  hier  befinden  sieh  auf  beiden  Betten 
ietselben'  die  ÜebemsCe  eines  grosnen  fimliehen  aassIveB 
Gebindes,  wabrsebetnlldi  einis  kaberlidien  IPustbanses  (Mn» 
tatio).  Von  diesen  Ruinen  geht  die  römische  Strasse  gegen 
400  Schritt  westlich  von  Weisskirchen  vorbei,  und  wendet 
sich  oberhalb  Thcileu  in  der  Richtung  der  gegenwärtigen 
Chaussee  gegen  Wadem.  Eine  halbe  Stunde  westlich  von 
diesem  Orte  terllsst  sie  die  genannte  Chaussee  nnd  wendet 
nicb  dstnek  ron  Noswendel  gegen  die  Prfans ,  Uber  welche 
Üe  bald  vntefbalb  der  mndnng  des  Wadrillbaebes  geführt 
hat.  Ueberreste  einer  Brücke  sind  hier  nicht  mehr  vorhanden. 
Auf  der  1ink<>n  Seite  der  Prims  führt  sie  die  Hühe  iiinauf, 
über  den  Deusterhof,  nach  Ceberroth,  nach  Roth  und  südlich 
an  Hasborii  vorbei  nach  dem  römischen  Rasteil  auf  der 
Rnppe  des  Sehauenberges  bei  Tholey**^). 

Anf  diesen  hohen  Berge  ^  der  eine  ansBrmrdentlieb  weite 
Auisieirt  grstattrt,  bdlnden  sich  noch  drei  balbkrelsfbrmige, 
-wohl  erhaltene  ISrdwalle,  welche  sidi  ferrassenfMmlg  binfer 
einander  erbeben^  und  die  obere  Flache  des  Berges  bis  su 

Ml)  ^  Vgl.  Jahrb.  U.  X.  S.  13  A 


Digitized  by  Google 


dem  steilen  und  felsigfen  sfldlicheii  Abfalle  gegen  Tholey 
iiflifldiJiefiSi'ii.  LHugs  der  JLrete  dieses  steilen  Abfails  sinii 
Bocb  iht  Uebmest«  daer  starfceii  rOaiidicB  CmmaMT 
•tdithur»  wekfce  iidi  Tts  im  ciM  Bfeipankle  ilft  iwicr- 
•tm  Brdwallefl  Mt  av  4ca  anieni  enlreckff.  Eine  andere 
Mauer  führte  latigä  dem  Banket  dts  innersten  Erdvvalles, 
so  dass  die  Befestigung  auf  der  zuganglichen  Seite  gegen 
Westen,  Norden  und  Osten  aus  drei  Gräben,  drei  Erdwallen 
wai  einer  Malier  beaUad.  Die  Eskar^e  dea  inaevttett  Erd- 
wallca  bia  aar  QrabeaioUe  bat  gegea  36',  die  dca^aiiUlern 
gegen  2h* ,  die  des  aussersten  gegen  15'  Htthe  und  vor 
letzteren)  befindet  sich  noch  ein  10'  liefer  Graben.  Der 
Eingang  in  das  innere  der  Befestigung  führt  von  Norden 
ber  ia  der  Milte  darcb  die  im  Erdwalle,  aad  die  aacb 
▼orbaadeaea  Maaerreate  beweitf  a,  daM  cbea  so  vif  Je  Thava 
hier  waren«  Ia  deai  innera  astUcbea  Raaaie  befladea  aicb 
liuch  die  iiuiueu  einer  liurg  von  geringem  Lnilange,  welche 
den  Grafen  von  Schauenburg  gehi>rte,  und  wovon  die  noch 
verhandcnea  Maaera  grossenlheils  aua  «erschlagenen  römi- 
icbeii  SteiaaHiBaaif  nlea  besteben*  Der  van  den  Raiaea  dicaaa 

,  Mlanea  aiebt  eiagaaanaiene  iaaere  Eaaai  iit  aiii  rdmiacbea 
Manem,  die  aaai  Tbeil  aber  die  Bedealiacbe  bervorragen, 
bedeckt.  Eben  so  finden  sich  ausbethalb  der  Befestigung 
an  (teni  südlichen  Abhänge  des  Berges,  wo  derselbe  gegen 
Tboley  flacher  wird,  noch  viele  Uebermte  rAauscber  Qcbaade 
Aaf  der  Hobe  dea  Scbaaeaberfca  ealapriagea  nebrere 

jedoeb  nicht  wasserreiebe  Quellen.  Viele  röaiieche  Alter- 
thümct  ,  bibondcrs  Walten  und  Münzen,  werden  uocii  fort^ 
während  auf  und  an  dem  Srhauenberg^e  gefunden. 

In  Verbindung  mit  der  rümischen  Befestigung  auf  dem 
Schaaeaberge  atebaa  die  weitliafigea  rttauachaa  Baiaen» 
welcboy  eiao  Udae  halbe  Staade  aatlicb  daTOiif  ia  dem 
sogenaaatea  Vamswalde  gelegen  sind.  Die  Romerstrasse 
von  Trier  führt  theils  über  den  Schauenberg  nach  diesen 


Digitized  by  Google 


m 

Kdmt%  tlMÜt  gtki  Hm  ailMrcr  Am  iewclNa  Mif  im  IM« 
iwiidMa  Joi  tcoitorlitii  wi  Ucbamtk  IMt  «fcii  ib«  4Mi 
Tnwcllberf  mmi  sMÜdi  vm  Tlldty  vtrM  nidi  tfcs 
Viranrali«.   Mmr  f^anw^  W«M  ist  i»it  TifutiMfua 

rDmischcr  (irbnude  und  IVIaueru^  die  zum  Theil  noch  mehrere 
Fuss  «f>fr  Hn>  Boden  hr rvorragen ,  bfdtrkJ,  weiche  die 
ehemalige  Exislcuz  eines  Orts  vou  grOsserm  Umfange  be- 
weise«. fMk  im  lallte«  Mlij«lii«  (I8S9}  w«dte«  hier, 
MB  Maf  TM  ll««ftfi»e«,  4ie  lUwMi  dact  wiii«  Tc«ptlt 
•«sfefprtke«  9  in  welclMai  sieb  «Mirr  «riit  gnesc«,  idhi« 
gcarheitete«  8t«len,  drei  Statte«  w%m  Steia  aad  elae  gtfeeere 
Auxahl  kleiner  bronzener  Votivbilder  fanden.  Alles  war 
bereits,  als  der  Verl.  nach  Theley  kam,  zerschlagen  oder 
Aß  die  Juden  rerkaaft.  Nahen  dcfli  Wege  von  Tholey  nach 
BUete«  ist  «nier  4i>ps«  Wdam  «adi  ein  wähl  erhallMf 
rialicher  It— •«  siehthar«  Uaher  ia«  Dn^ag  wti  4ie 
If  e«««aga«  HtMkm  Bafestiguof  aaf  im  flihws«' 
berge  und  des  Btahlissements  in  dem  Varuswalde  sehwmgen 
die  auf  uns  gekommenen  rt)raischen  Nachrichten.  \arh  einer 
Tradition,  die  sieb  in  der  Gegend  erhalten  hat,  soll  Riceius 
Vanis,  der  «ater  Maximian  I  (gegen  290)  ^fattbalter  vo« 
Oallie«  war  aad  sich  dareb  seiae  Uvtigea  Verfalgaagea  der 
Cbrittea  aanalcbaete,  ler  Grthider  diefer  Orte  gewewa  aeia, 
wogegea  Jadach  die  videa  Niasea  aas  dar  frahera  riaii- 
schen  Periode,  die  hier  gefunden  werdea»  an  sprechen 
scheinen. 

Die  vielen  römischen  AKerthflmer,  welche  man  bis  ietat 
bei  dem  ImsbacherholBy  bei  Theley,  hei  Steinbaeh,  Gresau- 
bach, liiiahacb,  Urexweiler,  in  dcai  Walde  bei  Steaaweiler 
eta.  geftiadea  bat,  bewdMa,  dasi  sich  ia  ier  gaasea  üai- 
gegead  roa  TIaley  raaiisdie  Aaiicdelaagea***)  bcraadca, 

192)  Der  Verf.  ist  'U^r  An«5o^t,  flfiss  'lio  meisten  rönnschcn  Ktablis- 
semoitf  in  den  UUeiogegendw  .4ttCQb  YitUraiitii-Koloiiiea  «nt- 


Digitized  by  Google 


tu 


to  VamwaMe  Üentt. 

Uuter  den  Miiiiüen  ,  welclie  bei  Tholey  ^tfunden  worden 
uaA  4on  Verf.  zu  Gesicht  gekonmen  find ,  befanden  sich 
Mwe'i  Goldstücke  väu .  Valentiaian  lU  (von  484  Ms  455) 
irddi«  M  beveiiM  scMofo,  dwm  weaifsteM  üa 
tmigang  wf  den  Scbamfcctye  «fdii-  ihrt ii  Ihifergaaf  M 
dea  Verheeruagen  der  Vaadiücn  etc.  ia  dea  Jwkfem  4M  wmd 
4M  gefanden  hat ,  sondern  H  ahrscheinlich  erst  durch  die 
Baaaea  oder  aoch  ^Ker  durch  die  fraaken,  aeraUMrt 

wonlMi  ist. 

.  VoB  ien  VaniswaMe  giht  dia  Ittawifataaüf  iwtar  tad 
jetaigea  Wamwi  der  JRmm^nm^  (Clw— wtraMiiy  wall  alt 

die  (lemarkougen  der  aof  hetdea  Seitea  in  den  Thftlerti 
lico^cnden  Dörfer  scheidet)  auf  der  Höhe  in  südlicher  Ricli. 
taag  fort  Ma  ia  den  Wald  von  Slaaaweiier,  wo  sich  wieder 
RaiMi  ciaaa  ftMaabctt  Ktafcliaatf  ta  iadfeik  Sto  ist  Ml 
diiaar  AH&rMHig  aaah  Ihat  dtdlgHagig  liclAfcan  M  te 
gadadriett  RiiM  HmüI  aidi  die  MMsa  ia  sw4  Ätna.'  • 


Blanden  sind.  Nach  der  rüinlächen  Miliuirverfa&suag  erhfelton 
die  8ol  laten,  'Ho  lofanteriatun  gewüUnliok  nacli  20jÄhriger,  die. 
Kavalleristen  nach  15jähnger  Dienstzeit,  ihre  Entlassung  und 
mit  dersülben  von  Seiton  <1er  I'cgi.  rung  ginsi»cre  oder  kleinere 
Strecken  Land  und  die  nöthigen  Mittel  zur  Urbarmachang  und 
Anbauung  desselben.  Die  Söhne  dieser  Veteranen  traten  gewöhn- 
leb  mit  dem  19.  oder  20.  Jahre  wieder  in  MiUtairdtenstei  und* 
erseUfen  grödstdatkaiis  d«n  Abgang.  Man  fin<Wl  dakatf  £hI  «S 
aUon  d0A  Orten ,  wo  sich  römische  Befestiguagaa  •  Toa  eintgji^r 
Badautttaf  befandea ,  die  Uaberresta  «olokaa-  Aastadalomgaa^ 
daaen  die  Bafesttgaagy  Ton  der  ala  aatgingeiii  bei  der  Livaafon 
der  Qeriaanen  ala  Zufluohtaert  diente.  Eine  aakr  groaae  AntaU 
von  Ortaebaftan  in  den  Rbeingegenden '  yardankt  Ihren  emtaa 
tJfHpfuag  aoiekan  rSadaeliaii  VetaraRea-Kolonieni 


Digitized  by  Google 


A  MM  iii  fmhm  tttciftMf  wU  IImm» 

Weiler  Kloster.  —  Die  weitere  Fortsetziiiig  dieser  Strasse 
ist  dem  Verf.  nicht  bekannt,  es  ist  jedoch  höchst  vnlir- 
gekeinlich ,  dAss  dieselbe  nach  Strassburg  (Argentorataiii) 
fttKrte,  WNl  in  4er  sfiHw  livifdieii  PericKle  ilie  «iclMt« 

der  Grünlingflstrasse  anf  der  Höhe  fort  zwischen  dem 
Fricdrichsthalpr  und  Fi«rh- Bache  öher  da«i  Sirioferhauj», 
Jägerhaus,  an  der  Bitdst&cker  Höhe  und  dem  lltiuerfelder. 
Mb  ^  r«iW  Bich  den  SiarAal«  teab.  9le  M  «MmiH^ 
Ctatniwfliltr  fll«r  Saar  gegaafMi  m4  m\»  m  ciMmi, 
av^  ^Mmv  MUNhiiNfta  ^  ta^Ma«  aiali  Mar  ito  ^kv  ftaur  sack 

^hi^arr^a^d  ^av  *  adMp  aMi^ftav  a^dNwav  ai(t  ^Saa9 
schlaf Men  Pfosten  beiudeo,  uad  hat  von  da  nach  deoi 
Herapfiel  prefQhrt.  ' 
Die  GrlialiBg^s.  und  fttaasitasie  ist  die  aite  Yerbiadttag^ 
Saarbrttoim  uad  Mar«  «od  wird  bis  aa  4s«) 
■aah  jatrtaiaPalwirif  b— aiiii  ¥aBda»Vami* 
ciac  ala  9km  dta  laMbMlMilMC  IMtniah*  Caalai» 
westlich  van  NtHiaweiler  rarhel  «ad  iher  Heramkeil  nach 
Trisr.    Zwischen  dem  Varaswalde  and  Mettnich  ist  dieselbe 
gegeawirtig  alt  Scliaiiicklcrwsf  rerhotaa« 

Moaanent  dasMUhraa  bei  Schwarserdan,  gcfCB 

2  Stunden  sfldwestlich  von  Cusel. 

Dieses  sehr  beschädigte  Monument  ^'^)  befindet  sich  auf  der 
linlien  Seite  eines  Wiesenthaies  und  ist  en  relicf  iu  eine 
gegen  Süden  gewendete  Felswand  ?aii  ratbem  Sandsteine 
gehauen.  Dasselbe  liegt  16  bis  18'  Aber  der  Sohle  der 
Wiese  nad  ea  acheinen  Stufen  van  letalerer  au  Ibui  hinauf 

•!li8^.t%s||.  iddUbt  Oi  .Ii  dl  ll».iad^»iKir.  A  Ih.  . 


Digitiz  ed  by  Google 


f tfitet  m  haben ,  4ie  fegenwtrtig  mit  Erde  bedeckt  siui. 
Dm  cifVBtticlit  MonMMSt  ist  10"  h^A  «ad  Mt,  9mi 
bat  T«r  sieh  bis  mm  Abteil  geg^es  üe  Wiese  das  shsae 

Flache  ?on  c  6'.  Die  in  die  Fdswand  g^ebaieaeii  Löcher 
tiber  dem  Bilde  haben  offenbar  zum  Einsetzen  von  Balkeo 
gedient,  welche  ein  ükw  de»  Ittsaumente  errichtetes  Dach 
fiagea.  Die  Aniübnmg  war,  sa  viel  sM  aas  liea  Ueber« 
Tfstea  noch  erkeaaea  Ilssl,  aar  alttsMarig»  Der  Sliar 
Iwiet  Biit  dem  rechtoa  VerderAisse  aaf  eiaeai  Sieiae,  aier 
AKare,  und  unter  ihm  sit^t  ein  Ldwe.  lieber  der  obera 
Eiitrassung,  zu  beiden  Seiten^  ^ind  zwei  sehr  beschädigt« 
Figuren ,  wovea  die  eine  einen  fiaum  darausteilen  scheiat, 
swisGliea  deissB  Zweigea  eias  awascMieiie  Figar  sUal;  die 
aadene  Figar  ist  stehead. 

Dem  MenaaN^at  gegenüber ,  aaf  der  reditea  Thattiöhe  der 
Wiese,  befuiden  sich  Ueberresle  von  römiichen  Gebäuden, 
wo  viele  Mflozen,  Ulensiliea  etc.  gefunden  werdea.  Daa 
Darf  Schwaraerdea  liegt  eiaige  kaadert  Schritt  stdistlioh 
TSB  diesea  Maaa.  In  des  Tkale,  wckbaa  sich  mMwa» 
erdea  aach  PfeMkaek  heiakiieht ,  wetdea  Tieie  rdniscke 
AUerthümer  gefunden.  Bei  dem  nordwe^tlicii  davon  gelegenen 
Dorfe  Fraisea  aiad  sch<Uie  römische  Bader  aufgcdedu  wordea« 

12*  RdaiersCrasse  vaa  lleta  ftker  Narkdfa^taiae 
uad  dea  Rerafpel  aaek  den  Wgrsekweiler 
Kloster,  and  roa  da  wahrseheialich  aack 

Mainz. 

Dieie  Strasse  iit  weder  in  deai  Itiaerar  aeek  aaf  der 
Peatiagenehea  Tafel  aagegekea  Voa  Heta  bis  Harkdfaa« 
taiae  ist  dieselbe  von  den  Verf.  airkt  bereiset  werde». 

Letzterer  Ort,  wo  noch  viele  römische  Alterthümer  gefunden 
werden  ,  scheint  die  erste  Etappe  von  MeU  aus  gewesea 
zu  sein.  Von  Narbefontaine  wendet  sich  die  Strasse  tker 
Baschbera,  Iftsst  St  Aveld  rechts  liegea,^  ist  bei  Baarawiek 


vmM  im 

Herappel.  Von  Arnual  an  der  Saar  xieht  sieb  ein 
g:rossenlheiis  bewaldeter  HOhenrOeken  ^egen  Sl.  Avold. 
Etiüt  Stunde  südwestlich  von  Korbach,  awischen  Morsbach, 
Roabrttek  uad  KaclMM«  tritt  ron  jeiM  tMmrüdun  eine 
taifteain  AiMm  fegoi  4it  Khaae  hffffvr,  la  wckker  die 
ChtMide  VM  IMsdi  •!«  ■■■ifftcfc  mtA  Mals  Itfwt  Aaf 
diaaar  AnMw,  waldie  iar  llerappel  (wnUfacMnllcli 
0iera|)olis)  genannt  wird,  beftoden  sich  noch  die  Ueberreste 
filier  f^ros«?fn  römischen  Befestigung,  wo  noch  fortwährend 
viele  rttmiAche  AUertbflmer ,  Waffen  etc.  gefunden  werden« 
BiHa  AnlUIhe  int  ran  drei  Seilen  dnfali  aaakreeht  bakama 
Palae«  «ai  inah  alrila  Abtefa  buwit,  wU  kiift  wm 
IMiMi  dudl  alMii  adHMdca  fiadlal  swfMfcai  iaai  AaAi^fa 
dair  Uainen  TImIct  ,  dia  nacb'Kaclbafan  Md  Miab  Naraliaeli 
herabsehen ,  mit  der  Hochfläche  zusammen.  Luti^s  der 
Kreie  dieser  Höhe  banden  sich  noch  die  zum  Thcii  über 
den  Badaa  Itanramfasden  üeberrcate  einer  starken  viiaA* 
aahaa  taflWMr.  Maat  Bafwti|pwf  hatte  mwü  AMgiaga^ 
eiaaa  fcgaa  flüaa,  fegca  Kaahawa,  wa  dIa  iteüaa  vaa 
Hata  ia  üaaalba  Mita^  aad  alaen  gefaa  Maa,  «a  teatta 
Strasse  wieder  aua  der  Befestigung  beramging.  Bei  dem 
südiichea  Ausgange,  wo  das  Terrain  weniger  steil  abfallt, 
befand  sich  vor  der  genannten  Maaer  ein  senkrectit  ab^e. 
bsachter  Abschnitt,  der  «it  gfaaaea  4|nadtra  raratirt  war. 
Dar  iatiiclM  Aaafaay  war  aaBaar  dar  Maaar  aacfc  dardb 
alaaa  iMbaa  aad  atarkaa  Ifiwall»  dar  aam  Tkall  cfhaliaB 
lat,  feadHHst.  Aa  beldaa  Anafia^aa  dad  dfe  BiascMtla, 
wo  sich  die  Tbore  befanden ,  noch  deutlieh  au  erkaaaea. 
Vor  dem  östlichen  Ausgange  war  der  Gräbfrplat2  der  Be- 
satzung ,  wo  besonders  viele  Waffen  und  giiserne  deOasa 
fafeadctt  w«rdaa» 


Digitized  by  Google 


m 

und  zieht  auf  Hn  Höhe  fort ,  ISsst  Folklingen  dfisht  Irnks; 

wmÜt  ifch  über  Teiitpliiij^en   in  der  Richtung 
Strassbur^.  Von  dfin  litifcee  Arme  der  j^trasse  sind  nur  Bodi, 
wcnife-  Uabwwalu  iiohikif;»*  fir  Abm  rmt  in  Mm  herab 
Iii  4etf  nMMaig  iairii  MomMicIii ^ind  «MMtal  sM'bIcr  «tarw 
«Mis  gHb«llt-MiMbM,'  M  iats  dir  ÜbI»  flwMfr  oMiM* 
Cuerswcikr   über  die  Saar  und   nach  dem  Varuswalde  bei 
Tholey,  drr  rprhte  in  der  Richtun|r   der  gcgeuwürtigeii 
Cbaiuflee  über  Forbacb  Im  mä  iiß  Ui^o  W9u  SMUmMam 
M^Bf^        «tti  Siek  Tttt'  1»  ibtr  AnmtA  wmh  im 
Uekermiift  iiv  ^OoMm  Ulcft»  «bür  dib  Swr,  «e 
Ml  Wmmt  iJtt*  Blübergci  MMrii,  feM^en  bat.   Es  gind 
2war  in  dieser  Entfernung  keine  Spuren   der  Römerstrasi^ 
mehr  vdrbaDden;  dieselbe  knm  jedocl>,  der  Terra inbeschaifen««- 
beit  BMb  f  luic  iamt  Ricbiaa^  gebabi  haben,  was  tucbt  ailii 
M  AMft|eii  idv  •  iMdlaate  thrtiliirtbit  >  woM«  www: 
äibtrtai,  dMi.iiMh  rni  nfnflifMi'irtiirH  Ü  irt  f?ibillai|^ 
welche  aMi  vom  Amml  nnclr  der  Chtmmiß'  von  Forbacb, 
bioaufzieht,  die  Bpvrei  i^er  aUea  Steioairasss  aiciitbaff' 
feweaeB^ieteo«-  ,     -  .     .      «  ^. 

Ite  Wmm  dM  ■iMbügct»  ArniuJy  giflbtr»  flftd  fraktr 
«Mi  Htaiflito 'MMBonMmfei  aHs^alirähHi  wiiiiii  »  ml: 
wwim  ttöA  jetii  iMrff  fm^^tk^  mmm^^wU  Mmärn  wtA&t^ 
der  Erde  gefunden  ,  woraus  die  Sage  entstanden  ist ,  dass 
Saarbrücken  eliemals  au  dieser  Stelle  gelegen  habe«  lo  der 
Saar  beiaden  sich  hier  noch  viele  grosse  Qnadefftleiae  ^  9lW 
üelwmtte  eliwr  lUiiimeii  Bfiftk«.  Viel*  dieeer  ^Sleitcv 
wm  der  MiMrt  beecbwcrlMi  wem»  äiii.  in  .Meter.  Mt 
ans 'de«  Flosse  gesogen  worden.  Diese  Stelle  heisdt  uoch 
jetat  im  Munde  des  Volkes        der  HeidenbrUcke^ 

In  der  Nahe  des  Hallberges  sind  keine  Spuren  der  Hümer- 
etraaee  nekr  vorbanden »  «nd  dieeelbe  encMM  «m4  windnc. 


Digitized  by 


m 

M  Vm*  ier  KegeftwaitlfiB  ChiWi^  mmIi  Mitu  tffaiii, 
«iHt  Mtt%^  In  A1lffto0fw»  'Mi€li  fcln>      MialCH»,  obiTMtf 

der  Reritrischer  Httfr ,  St.  In^i^  <^te.  «bcr  #e  Ruinen  ^er 
unhen  Burg  Kirkel  nach  dem  ehemali^rn         "  "    *  '  ' 
Wörschweiler  Kloster  «uf  der  reefaten  SeHe  4tt 
Miefl,  den  Htfren  SchwtfrMlHickcr  gegmOber.  ' 

BMie»  #otaiif  #imlig«€lsta»icMcrlt«itcriiii^rSi«^ 
wftrii«:  d«r  OWrwMeliwHIfV  Hof  fivgt,  hthwi  flk^  «Im 

rümi-irbe  Befestig^un^,  die  wahrscheinlicli  die  nftchste  Etappe 
auf  der  Sirassf  von  dm  HrrappeP**)  aus  bildete.  Unter  de» 
Roineii  des  Klosters  haben  sich  noch  viele  Ueberreste  ri^mi* 

ABRonnif  '■er  iwucneB  vnwenu^wMraeri  ■cm  tiwci« 
il0  iprMM  Menge 

wahrend  hier  ^efunr^on  werden,  beweisen,  dass  diese  Befesti- 
gung eine  grössere  Ausdebnonof  hatte.  Bei  den  «^eo^enUber 
liegenden  Schwarzenacker  Höfen,  auf  der  linken  Seite  der 
Ell«!,  btttmi  tkk  der  Begraboii^laia  te  BetaliiMf  • 

Die  wciCere  Fortseteoaf  dicier  Eaaentraiie  hat  der 
Verf.  nicht  aafgcfimden.  8e  acheInt  jelech  amer  Zweifel, 
data  dieselbe  nach  Mains  geftthrt  mid  die  Verbindung 
awisehen  diesem  Orte  und  Metz  gebildet  hat. 

Ergänzung.   «Die  RAmefstraase  von  Metz  nach  Mains 

194)  Eine  anilf'f  KumorBtraäse,  <lio  ebonfalh  vom  lie.appel  gekommen 
zu  sein  scheint,  ist  bei  Ouidinnjen  über  <lio  Saar  gegangen,  wo 
sich  nooli  in  dem  Flusse  die  Uebon  osto  eines  römiichcn  firiicken- 
pfeilerj?  befinden,  un)  welche  sich  gegenwärtig  eine  kleine  Insel 
gebildet  hat.  Oer  Verf.  hat  die  Ueborreäte  der  Strasse  yon 
Ouidingen  Uber  Mimbaoh,  Ixheim  bis  aaf  die  Höhe  von  Pirmaaens 
Terfolgi.  BHoükaateli  welches  gewohnlich  für  einen  rSmisehen 
Ort  g»h*Uaii  wird,  T6rd«akt  mümd  Urtprang  d«m  lliUtlftlter, 


Digitized  by  Google 


990 


scheint  von  erstereiD  Orte  bift  an  die  franji^siscbe  Nied  dw 
RiditMif  der  jetiigeo  SiraM  aadi  Saarlmris  fdiabt  sd 
h§h9n»  Hier  l^el  P^tif «f,  wo  nch  die  Slrtwe  lioki  wcsdel« 
geht  die  RMeifftnsee  reditt  gerade  ««e,  Milteiet  eiser 
Bracke  über  die  deutsche  Nied  ,  und  durch  die  Felder  über 
NarbefoAtaine  nacli  Buschbom  (Boucheporn).  Sie  ist  von 
Pratifny  bU  Biuobbem  sehr  gut  erhalten  mui  wird  al« 
EmMNUMkatlwawef  bemtst  Ves  Bwclikeni  dwcb  den 
Wald  roa  St.  Afold  iit  aie  alclii  weiter  TerMgC  wordea. 
Nachdem  sie  diesen  Wald  verlassen  hat,  ftthrt  sie  unterhalb 
Niederhambur^  über  die  Rassel  und  auf  der  rechten  Seite 
dieseg  Fiasses  am  Fasse  der  Anhielten,  welche  das  TiuU 
begreisen,  aacii  Kacherea  and  Taa  iiier  aaf  den  UeraffeL 
Der  HerafH  ist  eiae  gegea  100'  halM  AahObe  diehl  bei 
Eaelwrea*  Voa  dcai  flerappel  aeheiat  sie  aa  Oeflagca  aod 
Spicheren  vorbeigegangen  und  uacb  dem  Saarthaie  oberhalb 
SaarbridMB  geführt  aa  habeo*** 


TcnriehiiM  4er  HUglicder. 


Bkrea-MIff  lieJcr. 

Seine  Kttniglicbe  Uohett  Priiiz  Friedricli  vou  Preattca. 

Seine  Rooiglirhe  H«beit  Carl  AalM  Meimi,  Ftni  m 
MiMMlIera-SifnMriafM. 

Seine  Hoheit  dier  Beiwf  Benkard  voa  Sacheei-Weiaar. 
Biieuelt 

Seine  Excellenz  der  Staafi  -  Miobter  a.  D.  und  Oberpr&- 
sidrnt  der  Proviuz  Brandenburg  Herr  Dr.  Flott  well. 

Seine  Excellenz  der  wirkl.  Staataminisler  uüd  Minister 
4er  geisÜiciMn ,  UnternchU-  uad  Medtckal  -  Ang eieg ealieitea 
Herr  Hr.  tm  BelbaMa^Heliiref  « 

Seine  Bscelleni  ier  wirfclidie  StnalMninieler  Herr  RnMf 
▼en  AnenweU. 

Seine  Excellen«  der  wirldiche  Gebeiinerath  und  Geoeral- 
director  der  Königlichen  Hluieen,  Herr  Dr.  v.  Olfers  in  Berlin. 

Der  wirlLÜche  Geh«  Oberrefiemnftraüi  Herr  Dr.  Jebanace 
Scliulze  in  Berlin. 

Der  Ober-Berghanplaann  Herr  Dr.  ven  Decken  In  Bann. 

Herr  Geheitraih  Pvofeiaar  Dr*  BOcklng  in  Bonn* 

Herr  Prof.  Dr.  Waleker  in  Bonn. 


Digitized  by  Google 


882 


Ordentliche  Mitglieder. 
Die  Mit   beKeidiBefeo  Berra  find  «utwirttg»  Secretire  des  TerebM» 


iltfeft^fi. 

Blaelioff»  lUndebgwiohtoprirfdatit. 
Qmimii  -  Staden  i  J. » ^  Obttr^«^ 

eonamtsaar. 
Confmii,  Btffgemieiiler/ 

Kreotaer,  Pfarrer« 

*8eTeltT>erg,  O..O..L.  Dr. 

BnemioQd^  Rentaer. 

de  ByO|  KSiugl.  Laadgerleliftrelli. 

Aderum. 
Foock,  LAndratli. 

AUdiofb,  Balve.  ' 
FlMfBiea,  AmtaiAiui  n.  GntsbeiltK. 
'  '  AUems, 
Fmk,  PMtor. 

■ 

•Boot,  J.,  Prof.  Dr.  -  •  • 
Six  vAQ  iiillegom,  J.  P*  ' 
Moll,  Prof.  Dr. 

Andernach, 
Rosenbaujni  Doniiaif,  ^ißjcitf  u. 
Professor  Dr. 

« 

iliiAeir. 

Aehterfeldl,  Friedr.,  Sudtpferrer. 

QefUoh,  Prot  Dr. 
•Vlielier,  Prof.  Dr, 

Benmth. 

Leren^  Burgermeister. 


Chatiot  TO«  Floreneoorl^  W. 
Ger]iAr^i,.Pro£  Dr. 
Helbi^y  Drl'pliiL 
Lie^oW,  W.|'Qb1i.  ileiMter. 

T.  .HelliiiebmU,  B^gtormgi  ffa» 

*PJ||^,Lieeatt«IPiv^Dr. 


Jelifi,  A.,  BiUIolhelwc» 

Westermanni  C.  F. 

Boniu 

Achterfeldt,  Prof.  Dr.         '    '  • 

Bauerband,  QeK.  JattUrath  Prof. 
Dr.,  Kron^yndüm  V  lllt^ed 
ries  Herreahaaeeit  * 

Bonarmeäit  Okn»  J»f  ^  BmI*  im. 

Jglatoiei  0<fc,'Bet,.|tth.^ 

BoeaUai^i  01>eidt>erfr«tii. , 

Brandia  i  0.  A.,  Geh.  Bog^-Batlk 
Prot  Dr.,  llligl.  d.  HenenliaiiMa. 

Bram,  Prof.  Dr.  "  ,        '  " 

Oalü,  Aibeit/-BattqtiHar. 

Ctai9%  kaiftaliHii.-  > .  •  . 

Coheoi  Frils,  BaohhSadler. 

Deilas,  Prof.  Dr. 

Dioekholf,  Baidnspeolor. 

T.  Diergardt,  Baron. 

Floss,  Prof.  Dr. 

Freudenberg,  Gymn.-Oberielirer. 
Georgi,  Carl,  StadtTcrordnetor. 


Dig'itized  by  GooqIp 


m 


Graham,  Rev.  Mr.  /; 
Uehrmoeth,  Prof,  fit,. 

Henry,  .\ini6.  «.  • 

Uey«r,  Dr. 

Humpert,  Dr.,  Oymn.-OborieUrer. 

Jahn,  O.,  Prof.  Dr. 

Kampftchulte,  Prof,  Dr. 

K  n i i  I m aoD,  Ober-B ü rgermeltter. 

Klafft,  W.,  Prof.  Dr. 

La  Valette  St.  Geor:;o,  Btroo^  Dr. 

und  Priy&t4occat. 
Marcus,  O.,  BuehhXndler. 
Mendelsaohn,  Prof.  Dr. 
von  Monsohaw,  Notar. 
Nieolorius,  Prof.  Dr. 
NSggerath,  Qeb.  Bergrath  Prof|  Dr. 
Ton  Noorden,  Garl|  Dr.  ,   '  \ 
Pelll,  Rentner. 

ReifTerscheid,  PrivAtdoetiit  Dr. 
ReinkenB,  Pfarrer. 
Retnaoly,  Gymn.-Obfrrlehrer.* 
Ritschi,  Geh.-R.  £W.  Dr. 
Ritter,  Prof.  Dr. 
T.  Sandt»  LAQdrath.     ',r\  ^ 
Schmidt,  L,,  Prof.  Dr, ;  , 
Schmithal«,  Rentner^^,, 
Schmitz,  Koferendar. 
Sciiopen,  Qymn.-Dir.  Pj^of.  J>r. 
Seidemann,  Architeot. 
Simrook,  K.,  Prof.  Dr.  *  ] 
Springar»  Prof,  Dr.' 
T.  Sjbel,  Prof.  Dr. 
TkoniAiuit  Stadtbanmitiler. 

Werner,  Qynin.^O»wWbnii 
Wölfl;  Geh.  i«iiEIIW..i>r, 
WOrtty  Krelsteorelii* 


I        Braunsberg,  j 

Beckmann,  Prof.  Dr. 
Watterich,  I*roi^  JL^n 

Breslau*  _ , 

Friedtieb,  Prof.  L>r. 
König! .    Muaeum.  iijn  &uiut 
I  AUcrtUum. 

IBeinkond.  Prof.  Dr. 
BrusKel, 

Robiano,  M.,  Graf. 
Coblenx, 

*Baer8oh,  Geheimer  Reg.^Urtk  Dr. 
Eltester,  Landger..R«th. 
Henrich,  Reg.,  u.  Schulrath. 
Junker.  Reg-  u.  Baaratb. 
Luoa»,  Reg.,  u.  Prov.-Sohulr.  Dr. 
Montigny,  Gymnasial -Lehrer  Dr. 
Wegeleiy  OeiMimev  iieiliiiyalith 
Dr. 
Cochtm, 
Schmidt,  DeehABt  ^ 

Baneb»  B.»  R«Bto^  • 
BmMhw,.  OlwfpiMMl  cl  BWo. 

ftMidihnttn  • 
GUt«  tu  B*b)uiIhhi>  0«la>NilMt. 
Crener»  BMvnilaler.. 
Dflntaer,  BlUeMUr  M  Diw 
OiMhyihui 
Enneiiy  ArohiTtr  Dr. 
^QaitLe,  Hugo. 
Graai.  X  P.  i  . 

Haugb,  Appellaltontgedokttrafh« 
Ueimaoeth,  Dr.,  SeBatepriddent 

beim  Kgl.  AppellM^.  » 

Horn,  Pfarre«  an' St»  Cnalbert. 
Laula,  Landgeiiehtoratb. 


Digitized  by  Google 


Letnpertz,  H  .  Buchhitndlor. 
Martens,  Baumeister, 
▼on  Mölleri  Regierung  »-Präsident, 
Pepya,  QMan»Ultsdireotor. 
Saal,  Gymn..Oberlehrer  Dr. 
Stopp,  Geheimer  RegieruBft*  und 
JualisrAth,  Oberbflfgwmeifter. 

•Blok,  A. 

Crefeld. 
.*BelB«  Director  Dr. 

Bormtigem. 
DcHiorea»  Jaeob. 

Doveren. 
StoTon,  Ffarrer. 

Blum  ,  Lio.  Pfarrer. 

IMiftM. 
Bmnpali  Apothdur. 

Düetetdotf. 

•Cramer,  Jiistizrath  a.  Adr. -Anw. 
Ebermaier,  i\etr.  u.  Me-l  -Rakh,  Dr. 
Grund,  VVjiöäöf bauinspector. 
KrOger,  Heg.,  u.  BauratU. 
'Sokmeizer,  Justisrath. 
Solineider,  J.,  Dr.,  Gjmn.  Ober* 

lelirer. 
WIegiiiftiuij  Prof. 

Sdanilte»  Dr. 

Sovtorwdok,  OjmB.*D!iMtor  Dr. 
0^ik4ttAl.BIblIotliak. 
Kr*ft|  PfArr«r. 


EmmeHdk. 
DedeHoh,  GjBUMti4l.0bttidir6r. 

Koek«,  R^gfanugt»  «•  Sohnlrath. 

Lamb^,  Dr.  med. 

FUfreti*. 

Keumonty  A.»  Qth.  Legiti— i» 
rAfth  Dr. 

Becker,  Prof.  Dr. 

Borguis,  M-,  Kentner. 

Yon  Cohauüen,   K.  Preua»..  lagt" 

nteur-  Hauptmann. 
Iv elchner,    K  ,    Amanuenus  d«r 

StadtbibUothek. 
Thiasen^  Domoa^taUr  and  SUdi- 

pfarror. 

Boek,  a  P.,  Pro/.  Dr. 
Sohrdbor,  H.,  Prof.  Dr. 

Pröhden  b.  JüterUgk, 

Otte,  Pastor. 

Dopper,  Oborpfanor. 

Oem. 
Boolo^  Prof.  Dr. 

UMwvwew« 

Prosper  Cuyper». 

ünger,  Dr.  AiHMOr»  BiOttloir  d. 

K.  BiblioilwlE. 
*WioMlot»  Pnf.  Df. 

SoUllingo,  BürgermolflOlv 


Digitized  by  Google 


QfM       PliiiitiM,  G.,  Dr. 

B«kiMB,  CowMlor.  Dr. 

BdUOtimf  (Kr.  Pritm). 

Cremer.  Pfarrer  u.  Landdeohaot. 
Hamm. 

BMelien,  K.  Pr.  Uo£r*th. 

Mmtmover. 
GrolafeDd»  C.  L.,  AtoldvAr  Dr. 
Baktt,  Fr.  HqlbadJiladldr. 

V.  SyM,  G«1l  R«g..IUIIi. 

Leihmaihe. 
Orerwefi  C«rl»  Ritlergutobeaitzor. 
Ahm  MMmmm  k.  DMUUtf. 

Kramarczik,  QyinnaaUl-DtrMtor. 

lugberth  b.  Saarbrinken. 

Krimer,  Friedrich  und  li«l«iieb, 
Httttenbesiuer. 

LmmIji»  H.,  lageniottr. 

Kttmpen. 
Molhuyftea,  P.  C.  Archivar. 

KesseMieh  b.  Bonn 
finul  luu'm  Weerth,  Prof.  Dr. 

mrjMl  (I»  Seklukm), 
Mobvf ,  QstobMilMr  n.  Erbricbtor. 

Ueydinger,  Pfarrer. 
Kremstnftmfer. 

*Firiiiger,  Beda,  Prof.  Dr. 


Dir  Tofiteai  4«0  aattqutbdi-ia. 
•tociaekM  V«mIm^ 

DeÜQt,  L.,  LMidrAth. 
tmumtpuri  h.  CnfwU, 

H.      Rath,  Rittorgutabositzer  uod 
i'riisiUexit  des  lAnd wirtlischafd. 
YereiDs  der  UlieinproTiaa. 
Lfnidtsdorf. 

Dommermutb,  Pfnror. 
Leyden. 

Bodel-Nyenhul«,  J.,  Dr. 
*Jao0seii,  L.  J.  F.,  Dr.|  ConMrra- 

tot  d.  Kgl.  HittdarL  Ralehtna. 

••ama. 

Leemana  ,  Dr. ,  Dfreetor  dat  Kgi 

Niederl.  ReichiiQvaeQtti. 
da  Wal,  Prof.  Dr. 
Liw«.  JUMa. 

Oan«ka,  Dr.,  KraiipkiyaflttM. 
*lUr«haad,  Raato«  Dr. 
r.  RalaluMiaaiii  F.»  Frattaw. 

Hafamaas,  Q.,  Dr. 

Namur,  Pr  f.  Dr  .  SooreUr  d.  Ar- 
ciiiiiii.  üädeliäciiati. 
Mauen. 

Heoking,  BurgefiaeUtaC. 

Mechernich. 
SalimUai  Bärgarmalalar. 

▼on  NeufTÜle,  W.,  Kltterguttbei. 

Miel. 

TOQ  NaafTiUe,  B.,  RlttarguUbae. 

15 


226 


Cornelius,  Prof.  Dr. 

Mibtster. 
Clemens,  Prof.  Dr. 
^Üeyeks,  Prof.  Dr. 
SeliM  biMh.  Ciliaren  der  Bisohof 
Ton  M iBitar,  Dt.  JohAU  Gtoorg 

um», 

Zumloht  MIa.,  R«Blaw. 

lUmer«,  Dr.,  Pfarrer. 

Neuss. 
Joftoii»  F. 

Qoiam<lih>men,  PISKi«r. 

Oberwmter. 
Reitz,  Pfarrer. 

Leateen,  Dr.,  ?llferr«r. 

Olimdkr. 
Hamen,  Pferrer, 

Ren  hl,  Eug^oe,  Chef  im  Ministe- 
rium d.  Unterrichts  u.  d.  CuUus. 
Auf  der  Quint  b.  Trier. 

KrAemer  Adolph,  Hatteabe»lts«r 

und  CommerzienrMh. 

Joly,  Dr. 

Ton  Bunsen,  O.  f  Dr. 

Riedlingen  (  Würten^arg), 
Kauuecj  {jüotgf  Pfarrer. 


AOi».  •  .\ 

Alacti,  Qah.  8  aoMItaralb  Drv 

Roermond, 

GuUloo,  Ch.,  Notar. 

r.  Weichi-GUn,  Freiherr,  Sütglied 
des  Herrenhauses. 

Aof/M^iiiy. 

▼on  JaamaiiQ,  Domdaean. 

*Kareher,  Bd.,  Pabrikbaeittar. 

Saarbwy, 
Hawar,  Dr. 

Steiner,  Dr.,  Hofr«th. 

l^eeg  6.  Backmrack, 
Haap,  Pfarrer. 

Sternberg,  Kedaoteur. 

Mr. 

Kolter,  Dr.,  Donprobat. 
Kellaer,  Regieroiifiratli. 
*Ladaer,  Dr. 

Martini,  Oanaralvlaar  dar  DUSaete 

Trier. 

Schaeffer,  Religionfllehrer. 
von  Thielma  ii  nFreiht»rr. 
Wilokens,  Forstka^ssen  Hen  Unt. 
yoQ  Wilmoweky,  Domkapiluiar. 

Vtrdki^m, 
Herberia,  Battbaaar,  OoCtbaeilvar. 

Verxig  a.  d.  Moei. 
Diedea,  KaufmaBo. 


Digitizea  by  <jOü^it: 


227 


Kanlaoi  Prof.  Br. 
B0T6ri,  F.  A.  C,  Pfof.  Dr, 

FtdbMt  Y.  DioigMrdt»  a«h.  Com. 


Borr«l,  Dr. 
Moortiii  Pf«rr«r. 

Pr  Wf  /HIN. 

W««t«rhoff,  Ii.,  Dr. 
W^idmhsttpl,  Pf«rr«c. 


Fitdidr»  Prof.  Dr. 

Atehbaoh,  Prof.  Dr. 

Müller,  II.,  l'rof.  Dr. 
♦Urilolii,  HofrAth,  i'rof.  Dr. 

T*n  J^cnne;»,  J.  H. 

Zürich. 

KArtmann,  Dr ,  Justizr«tb,  emerit 
Leiharst  Ihror  Könlgl.  Hoheit 
der  KronprinzeMln  Ch»rlolto  Frf- 
doriko  Toa  DiaomMlu 


A«»t«r»rdcitli 

Amchen. 

FSrsier,  Arnold,  Prof.  Dr.,  Lehrer 
«D  d.  hVhera  Bflrferaohule« 

Siiberls,  Krdigerlehterath,  Dr. 

Laoieae,  P. 

Feiten,  Pauraeiiter. 

Dielingm. 
Arendt,  Dr. 

Äf.  Goar. 

Qrobol,  Friedeauiehter. 


ehe  Miti^lieier. 

WeUori  Pfarrer. 

Ari^ae  do  Noa9.,  .%dT.-Anw.  Dr. 

AMaelfw. 
Correaff  C.  H. 

Zipser,  Pr. 
Sttttfgari. 

Paulus,  Xopoyraph. 

Wien. 

Heyder,  Bibliothakar. 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Google 


iMclifrycf^Teiieiclilii, 


8«lto  19  Z.  16  von  oben  musä  am  En  Id  cfn  I'iiiiktum  sein. 

H  If)  M  17    „  am  Knde  das  i'imktum  zu  streiohon. 

f,  2b  Aoiii.  Z-  2  Ton  unten  lie^A  Jahrb.  statt  ebeoda«. 

M  28  Z.  8  Ton  obon  Ii«M  Woippjr  steU  Wilppy. 

H     89  w  11    ff    if     >*    ^^'^  ^t'^t^ 
f,     37  „    1    „     „      „     Von  BUtburg  an. 
39  I,  11    „    n      u    Hake  statt  rechte. 

48  Amn.  lotst«  Z.  Uom  gotohrioben  ttatt  fOfohrlaboo. 

49  Z,  8  von  naten  Hees  ni.i<;nitri  !    stitt  maf^nitaud 

it      53    fi      fi    7    M       tf  h Ummer  vor        107'-  zu  «troU 

oben  und  dAhioter  £U  suuen. 
„     59   „     „7         oben  UeM  Material  ttott  llatoral. 
I,      68  Z.   ]  Ton  unten  Hess  Jahrb.  statt  ebemlAs. 
,1     76     27    „    oben     „    fehlt  Tor  ^Die"  das  AnfiihrungtzoiohexL 
„     81  „  2        unten    „    Kdmerttadt  statt  Stadt. 
„     89  anteru  Sirieh  lieu  Anm.  95  «tett  96. 

90  Z.  5  von  oben  Heps  Itinerar  statt  Intlaenir. 

92  Auoi.  Z.  '6  von  unten  liess  95  statt  93. 
„     93  Z.  6  T.  ob.  fehlthinter  „Legion'' das  Schi ussanfOhrungszeiohen. 
ti         M  1<>  ti      ff   fohlt  hinter  „oliillufr'  doiMlbe  Zeichen 
II    103  ,,  If)  „  „     „ Videning"  dasselbe  Zeichen. 

II    114  U.S.  116  sind  die  beiden  A  n  m*  121  u.  123  ▼erdrückt. 
„    116  Z.  23  Ton  oben  liess  B.  G.  sUtt  R.  G. 
M    119  ,1    5    p      „      „    X.  XI.  statt  XXI. 

II    120  Anm.  Z.  2.  von  oben  ist  f!.is  Komma  hinf-^r  .Vrtriigt'' »ttitcolohoi». 

II    123  Z.  8  von  oben  lioas  Keeken  statt  Kenkeo- 

,1   181  n  80  „  das  eine  Mol  Aolbook. 

,1   187  „   7   .|      |,     fohlt  hinter  «TolUooam*  doi  SohluMOQfQh. 

runj^s  -^oiohen. 

,1  142  Anna.  Z.  3  toq  unten  fehlt  hinter  nhat".  K.  S.  und  dann  vor 
nüobot"  and  Z.  1  Ton  unten  nach  ff.  fehlen  dfo  Klonmora. 

II   160  Anm.  Z.  16  ron  oben  liess  S.  11  statt  15. 

II    165  sind  In  der  Inschrift  Z  12  tT  von      en  l,\s  O  In  der  3., 

das  O  in  der  4.  und  das  N  In  der  5.  Zeile  gerade  unter 
dao  R  dor  2.  Z.  su  Mtsoa.  Ob  Obrigont  ia  dioaor  Z.  dooh 
nioht  1.  seveRO  statt  alesoadRO  so  loaea  wlio? 

n  SOI  Alm.  Z.  16  TOD  oboB  Uom  ob  ototl  on. 


Bono,  Druck  von  Corl  Georgi 


I 


üiyiiized  by  Google 


Tai.f. 


jlSlCHTSKAIiTE 

I  Jurtiie, 


'lair  Streiften  eiir, 
^    !        Idol..  S 


J  I 

I  { 
\ 


Digitized  by  Google 


V 


JUunmt  th 


r""^     XNoTlMttAio  XII  www—  r^w-  „  . 


«W'  htfe stifte  ^i€,SUtM<i^iautiertr  «nt  Leyitmt»^. 


td/rVilitt. 


1 


mämütkt^Btuuhnmy  für  Bdiin 


Digitized  by  Google 


4 


Digitized  by  Google 


JAHRBÜCHER 


VEREINS  VO^  ilLTERTIltmsniEÜNDEN 

IM 

IIHEINLANUE. 


XXXII. 

SECl  ilNTEU  JAllUGANO  2. 


MIT  2  LlTIl  \  TAFELN. 


B0W 

Ul         KT  AUF 

BONN.  BEI  A.  MARCUS. 


JAHRBÜCHER 

DBB 

TEKEINS  YON  AliT£RTHVMSFIlEMI»M 

HC 

BHEINLANDE. 


XXXIL 

S£CB8Z£H1^T£K  JAHRGANG  2. 


MIT  2  LITilUGUAl  HlETEN  TAi^ELN. 

BONN, 

OEDRÜCKT  AUF  KOSTEN  DES  VE&EUiB. 
Bonn,  BU  A.  KAICUS. 

1862. 


1.  tfrMung  ^er  StaM  iRi||  im  Üo^  69  mifm  Bdlre^nuRg, 

ßixUn  brr  Sc^aupla^  rtnfs  näd)tlid)cn  ^icgcö  ticx  (3txm(mü 

üi^ci  ^ie  ftonur. 

Wi0  iU»  UnMkmf  to  C«niellw  IMtys  «Ii  neMenlM 

«ier  Dar8le]liu|[r  unsere  BewmrfcfMf  TcnKe»!,  m  Ifltsl  sidl 
dieses  auch  von  der  Beschreibung  des  Batavischen  Krieges, 
weicber  in  deo  Jahren  69  und  70  nach  Chr.  unter  Anführung 
JvMtts  Civilis  gegen  die  &ömer  geführt  wurde ,  ganfl 
briBtMlen  bfbaspte«.  Di»  wfdieelvelleB  Inilfiiltee  4ieM 
tMU&hit»  KaaflM  tewe^  iM  raf  timi  dem  Bnftbler 
fem  ftlegesM  wd  aH  tifoiea  Aifeat  m  <»ft  «g  iich  be- 
hMiptet  ist,  üieMifs  gesehenen  Boic«:        <l«eh  »leh«B  aüo 
Begebenheiten  in  voller  Klarheit  vor  unsern  Augen  vorüber, 
wenn  wir  uns  die  Mühe  geben ,  diese  Darstellung  mit  jener 
AitAncfluankeit  xu  verfoigeo,  welche  ihr  Urheber  von  seinen 
Leiera  erwartet  «ud  kegekrt  hat  Swei  Stell««  jcdeck  maeheD, 
M  wie  wir  jeUt  itn  Tacitas  leien,  von  dteier  mit  Recbt 
gerttlntaii  AaielNuili  cMtcil  der  Bri«lilung  elae  AuniabBe. 
Die  erste  derselben    findet  sich  Histor.  IUI  26:  ingressis 
Sioaaestam  sexta  decima  legio  eoniungitur.    A dd ttns  Voculae 
in  [»arfeni  curarum  Uerennius  Gallus  legatus;  nec  ausi  ad 
kostem  pergere  (lece  Gelduba  aomen  est)  rastra  fecere. 
Wa  baWa  dia  Lagiaaeafilirar  Vaciria  vad  Oalhs  damala 
ihr  Lager  asfgaadilagtRl  *tei  Gelduba*  aatwarten  iliant. 
liebe  Awleferdea  Tacitaa/sa  Neaaa*  laatetMäae  Antwort} 


Digitized  by  Google 


2   Gründung  d.  Stadt  Neu$s  im  Jakre  69  marer  ZeUreduamg  etc. 

tehca  wir,  wer  Becbt  h«t.   Wollte  ans  Tadtus  hier  ersthlea, 

ilic  Rümischen  Feldherren  hätten  bei  Gelduba  ihr  Lag^er 
aufgeschlai^oii,  so  hatten  wir  alle  Ursache,  uns   über  die 
Fassung  seiner  Worte  zu  verwundern,  und  wenn  das  bisher 
aicht  geschehen  ist,  so  liegl  die  Ursache  in  iler  nahegrttiidc- 
tan  VoraMsHsHiit,*.  4I#  HtR  alefeipdeii  W«fte  «rien  uif- 
ntoen,  ala  wenn  geschrieben  sfinde  nee  ans!  ad  hostens 
pergere  castra  i'ecere;   loco  Gelduba  nomeii  est.    Was  der 
Text  des  Tacitus  aber  bietet,  ist  hiervon  ganz  verschieden« 
Denn  durch  eine  Parenthese  kann  isuner  nur  ein  Vorh  efl 
liehen  des  erglast  oder  hegrOa^et  werden«  niemala  «Ins«, 
jenige,  was  auf  die  Parenihese  folgte  den  Fall  ausgenomnen, 
wenn  durch  ein  Bindewort  vor  der  Parenthese  das  nach 
dieser  Folgende  bereits  an^eknäpFt  ist.    Das  ist  hier  niclil 
der  Fall;  daher  iLlknoea  die  Worte  loco  Clelduba  aoanea  «aty 
wlf^  sie  iotet  atehea,  nnr  aaf  aae  aasi  ad  hostea  fargwa 
heaogea  werdea,  aina  taMinag>  aa  dicssa  ahar  lal  gaMui 
and  gar  aiaht  aafsniadea«  Ist  dieser  Uehelstaad  etwa  hiaher 
nicht  geftthlt  worden?  Allerdino^s.   vSchon  iu  einigen  jüngerii' 
Handschriften,  welche  au.s  der  alten  Florentiner  des  eüften 
Jahrhuadcrts  gaioasen  «iad,  steht  geschrieben  nee  aasi  mI 
hastaai  fergece  la^,  aai  Galdaba  aawa  est»  aastm  fiMcva« 
Das  giht  wealgsleas  etoea  Slna,  aad  daher  hit  diea« 
Fassaag  ia  illea  Ausgahea  ron  Bracsti,  der  eai  aas  swei 
interpolierten  Handschrifteu  aufi^enoinmen  hat,  bis  in  die 
neueste  Zeit  die  geltende  Lesart  geblieben.    Erst  die  allev« 
neuesten  Herausgeber  sind  aaf  die  diflsaMtisoh  hcaaar 
Torhllrgte  ^le  Lesart  aartahgegaafcn ,  saefat  Fr.  flaaae, 
der  ia  aelaer  Ausgahe  vsai  Jahre  1856  eai  als  aaachi  aak 
Klaauaera  angehea,  daan  ۥ  Halm,  welcher  nach  einer  Ver* 
muthun^  von  Ed.  Wurm  das  Zeichen  einer  LAcke  vor  loeo 
Qciduba  nomen  est  gesctat  hat    Um  einen  festen  Boden  fttr 
aeine  weiteva  Aasflihraag  aa  geariaaaai  auna  ich  dtesa  dvei 
Vcrsaehe  der  Rdha  aach  prOta:  deaa  weaa  daer  iMar 


üiyiiizeü  by 


Ikmm  fMOgtey  so  IwUrfte  m  ollhito  «iati  Bem  iMit 
weiter«    W«9  nm  mwnC  je«»  8iiMt«  Jcr  tetfrp«Hert«i 

Uaudsclirifteii  belrifft,  loco,  cui  6tatl  loco,  so  edthftlt  dieselbe 
einen  Byutaklischpn  Schnilaer:  denn  loco  castra  fecere  statt 
i«  loco  ist  nicht  minder  feblerbaft,  als  wean  jemaad  urbe 
«Mtn  fecere  alatt  ia  wbe  Mhniifeeii  wellte.  Ein  swdlM 
•OS  im  2«MflMi«ihi»(«  rieb  «rgilitüig»  Meukva  g egM 
Mum  ymmmk  wUi  idi  ItM  BMlilier  attfUluMD«  well  iaaselle 
ngleieh  ite  Mitm  «alera  trüt  Die  tlte  flMse  her- 
gestellte Lesart  enth&lt ,  wie  oben  geaei^t  wurde,  ebenfalls 
einen  .syntaktLscheo  Fehler,  und  Ist  obendrein  baarer  IJnsino. 
Das  bat  Wurm  gefohlt  luid  daber  si  der  kttbneo  Animitrae 
rieh  tatachlosaca ,  daas  vor  lue»  ■ifcfwre  Worte  ausgefalkB 
aeki^  welche  er  ittwmhäm^t  ae  etgteaea  will:  ad  f  uintiitt 
ab  NaaaoiaiJa^iieai  (leea  €laM«la  mmm  eet)  castra 
fMere«  Der  IrgiMmge^Venaeh  Isl  nMit  giflckikh  avege- 
Aillen,  da  in  ihm  die  Entstehung  der  Lücke  durcli  vn\ 
Versehen  des  Abschreibers  nicht  zu  erkennen  ist,  abf^es«  hen 
davon,  dass  die  £atferouBg  awiaeben  Neuss  und  Gelb  oder 
fiellep  sieber  unricbtig  aogcgebea  kt,  da  dieae  rier  bia 
IbiC  Stade«  betragt* 

Sa.  well  bat  BMiaa  KfMk  Üe  «eatall  der  beai^racbcaen 
Stelle  ak  Beechraabaag  aaf  eia  eelbet  geprtfl  aad  Jede  bia 
jetzt  versuchte  Fassang  derselben  als  unzulAssIg  befaudea* 
Betrachten  wir  dieselben  nun  aber  auch  in  ihrem  Verhältniss 
zw  der  ttbrigeu  Darstellung  des  Tacilos,  so  werden  sich  noch 
grossere  Schwierigkeitea  dagegen  erheben.  Als  das  yoa 
Main  awalaheade  uad  gegta  den  rar  Ürten  (Velera)  etehea» 
ta  Balariaebea  BaeiMrer  Clrille  geaebkite  RSaiieehe  Keer 
•her  Boaa  «ad  Cala  aaeh  Measa  gekaaMaen  War  (ingreeeia 
Naaaesiun),  da  gesellte  sieb  zu  denselben  die  16.  Legion, 
and  die  Führung  der  Armee  v^urde  durch  einen  zweiten 
liegionslegateu  (Gallus)  ergänzt.  Dieser  Verstärkung  unge- 
aahtal  «agtaa  die  i^abaar  (Vacala  aad  Galbis)  dach 


4  6rfiwta^d.SlaiflNaiiitlnJaife69fmi^ 

nicht  gegen  Civilis  ▼•rvarlekea  imd  trriditefM 
ein  Lafer:  nec  ausi  ad  hoätem  pergere  (loco  Geiduba  uomen 
Mt)  castra  fecere.     Wenn  dieses  La^rer  nicht  zu  Neuss, 
«ODien  SU  Gel^  anlgcichlagen  wvrde,  so  würde  uis  Tacitei 
ia  ünm  Äthan  ctsülen,       AMdhcIimi  Fddhemii  hflilm 
nUlii  den  Jittth  gtMt,  ge§^  Gvilit  m  Btais  ▼oranrttfkcB, 
und  wären  doeh  vorgerackt ,  BAnlicb  aaeh  Oelb ,  weiehes 
dem  Civilis  um  einen  Tagemarsch  näher  als  Neuss  ^ele^en 
war.    Alse  bleibt  nur  die  Annahme  ihrig,  dass  au  Neuss 
daa  hier  erwähnte  Lager  errichtet  wardt.  Das  ist 
der  «ahna  Heiyasf  der  Sadm:  denn  daa  jeint  mt  Nmss 
anMtele  Lagar  wird  wmn.  dieser  Stande  an  ein  WäupMmm^ 
platz  im  Batävischco  Kriege,  wird  von  den  Römern  mit 
aller  Vorsicht  auRorestattet  und  befestigt,  um  an  ihm  geg^eo 
Civilis  und  dessen  Heere  eine  feste  Operalionshaais  zu  ge. 
Winnen),  ibi  stmenda  aale,  Mnnlanda  nallandnfna  et  cctnrin 
kUl  nadltanttnlia  müllea  imatent,  ae  enlUt  Ihcilns  nndi 
den  aben  angeführten  Warten  wcMer.   Wefl  die  lUkrisiiiew 
Heerfütirer  den  Fall,  wie  er  später  in  der  That  eintraf, 
als  mdglich  voraussahen,  dass  Civilis  mit  seinen  Batavern 
und  Germanen  von  Birten  bis  Neuss  varrticken  wOrde, 
stelltaa  sie  ihre  Ijegiansn  hier  sn  elnaai  Trsien  anf ,  ämm 
haissl»  sie  vaUaagen  daa  Naniror  einer  Mladü  bei  Nenas, 
sabtttsten  Ihr  Lager  dnrcb  eine  Mauer  (municndo),  aogem 
endlich  einen  Graben  und  Wall  um  Lager  und  Ringmauer 
(aallando).  Dass  die  Ausdrücke  m  u n i e n d o  nallando^ue 
hier  technisch  au  fassen  sind  und  die  Auffühnnig  Tsn  Mnuer« 
nnd  Lager  wall  hadentcn,  daa  ei^iht  aich  mk  vallar  Skbar* 
halt  ans  einer  spilersn  Anrede  des  Vaonia  an  aeine  Saidatea 
im  Lager  zu  Neuss  (Histor.  IUI  58):  si  pauelis  acicin, 
indignuiii  id  quidem,  sed  estuallum  muriqueet  trahendi 
artcs*   Vocula  sagt  seinen  entmuthigten  Soldaten«  wenn  sin 
nicAn  wagten«  dem  Civilis  nnd  aeinrni  Hesre  eine  Schlacht 
iai  Men  Mde  «i  lielhm«  aa  Mehlen  sie  alch  anf  die  Veiw 


Oigitized  by 


Orünthmg  d.  Siadt  Heuis  im  Jahre  eQumrerZälreohmmgMe,  5 

läfUifuog  der  Ufauern  und  des  Walles  ihm  Ltfen  be- 
■dlftokeB»       Ventirknaf  anltsge ,  die  m  oidister  MC 
EU  enrartea  tei. 
teb  bebe  ia  dleeeoi  letalen  Tbeüe  meiner  Erttenmf  die 

Worte  loco  Gelduba  iionif-n  est  ganz  ausser  Acht  g^rlassen, 
und  wrtiu  nirine  Leser  so  ^üii^  sei»  wollen,  ein  Gleiches 
zu  thun,  so  rerspreche  ich  ihnen  bald  nachher  mit  jenen 
Worten  schon  fertige  aa  werden«  Dass  ich  nicht  gleich  darauf 
loagehe,  dann  bestiainit  aiieh  der  Uautand,  daia  hier  der 
Ort  iatf  Iber  etwaa  sa  aprechea^  waa  arir  Hd  wlehtiicer 
nad  aaaieheader  an  aein  seheint.  Denn  f  telcbeaai  nnbeaierkt 
sind  wir  hier  an  der  Wiegle  der  Stadt  Neuss  angekommen.  m 
Merkt  es  ench,  ihr  Rheinländer  und  vor  allen  ihr  Bürger 
von  Nenss,  im  Sommer  des  Jahres  69  nach  Christi  Gebnrt 
wurde  der  Grundstein  zur  Stadt  Neuss  gelegt.  Dass  bereits 
ein  AnlNin,  iei  ca  eia  Dorf»  aei  ea  ein  Huf,  dart  beatand,  ala 
Tocala  «ad  Oallaa  aiit  ihre«  Ijegiaae«  aalumeB,  das  scigen 
«m  die  Worte  ingreasia  Nouaedaai  «•  a.  w.,  aber  bla  dalii« 
hatte  diese  Ansiedelung  von  Neu  haus,  was  Nouaesium 
bedeutet*),  als  mililäriscber  Sammelplatz  noch  koine  Re. 
deutung:  dazu  ward  Nenss  aber  jetzt  durch  die  Anlage 
eines  festen  «ad  aelbat  für  die  Winterzeit  daoemden  Lagers 
ariiobca;  a«a  dlcaaai  Lager  ist  die  Stadl  Ncaaa  anf  dieadbo 
Weise  entatandea»  wie  Maina  «nd  Dtogea,  Coblena  «nd 
Andernaeii,  Dana  «od  CM«,  Birten  vad  Xantea.  A«eh  wmrda 
das  Römische  Lager  auf  dem  Grunde  der  heuti^^cn  Stadt,  in 
einiger  Entfernung  vom  Üfer  des  Rheins  ankriegt, 
«nd  wenn,  wie  behauptet  wird,  der  Rhein  in  alter  Zeit 


')  In  !"iout5chlanii  nn'\  m  Oermnuischen  Ländorn  gi'bt  es  eine 
grosso  Anzalil  von  Höfen  oder  Dürfein  und  Städten,  welche 
am  Neuen  Ii  ause  oder  Neuhaas  oder  Neheim  oder 
Nauheim  heissen  und  ihren  ehmBali^en  geriq^n  Anfang 
durch  ihren  Kamen  verrathen« 


Digitized  by  Google 


6   Gründung  dL  Stadt Ncumm  im  Jahre  69  tmrer  Zeitrechnung^. 

näher  nach  Neuss  hin  sein  Strombett  genooMien  hat,  so  liegl 
diese  2eit  auf  jeden  FaU  schon  vor  dem  Baue  des  RUmjmhwm 
Lngers*  Heus  dass  diesci  nicht  ui  Rheinnfer,  nnnton  Im 
einiger  BntfjMrnung  vnn  deniielbcn  lag «  zeigt  nnn  iw  Be- 
schreibung, welche  bei  Tacitus  nach  Errichtung  des  Lagers 
zu  Neuss  folgt  c.  27 :  forte  nauem  haud  procul  castris, 
ürumento  grauem,  cum  per  uada  haesisset,  Germani  in  suam 
ripam  trahehant.   Sobald  die  Rttmer  Neuss  als  Sammelplats 
Ihres  Heeres  gewählt  batten^  da  mnaste  anch  flBr  bedentendn 
Nvnd-Vorrgthe  gesorgt  werden.  Solche  wurden  ihnen  theiln 
zu  Lande,  theils  auf  dem  Rhein  zugeführt,  und  als  eins 
dieser  Getreidefaiirzcuo^e   nicht   weit   vom   Lager  nof 
Unlielett  sitzen  geblieben  war,  kamen  die  Germanen  vom 
jenseitigen  Ufer,  benttchtigten  sich  des  Schiffes«  nnd  scUngen 
die  €ohort»,  weleho  Gallus  gegsn  sie  geschidit  hatte.  Dm 
passt  auf  die  Lage  des  jetzigen  Neuss,  welches  eine  halbe 
Stunde  vom  Rhein  abliegt.    Im  Verlaufe  des  Batavischen 
Krieges  gelang  es  dem  Civilis ,  sich  dieses  festen  Platze 
dnrcb  Verralb  an  bem&chtigen ,  bald  aber  wurde  derselbe 
ren  den  Römern  snrttcfc  erobert  md  mit  neuen  Befestigun^eii 
gesichert.  Das  alles  ist  bei  Tacllna  nashnusehen  ffister«  Uli 
67—59,  6«,  70,  77,  79,  V  «. 

Jetzt  ist  noch  zu  zeigen,  woher  die  den  richtigen  Zu- 
sammenhang der  Tacitcischeu  Darstellung  stfirenden  Worte 
leco  Geldaba  nomen  est  gekommen  und  wie  sie  hieiier 
gerathen  sind.  Dieser  Zusati  gebürt  einem  alten  Glossator 
nnd  bat  ehemals  am  linken  Rande  Jener  Haodsdirill  ge» 
standen,  aus  welcher  unsere  älteste  Quelle  der  Historien  des 
Tacitus,  die  alte  Florentiner,  jg^eflossen  ist.  Wenn  der  Leser 
den  nächsten  vertikalen  Strich  als  die  Grenze  zwischen  den 
Texte  und  dem  Rande  jener  alten  Handschrift  sich  denken 
Willy  so  kann  er  den  Hergang  sich  also  vergegenwärtigen: 

?  nec  aus!  ad  bostem  pergere 
loco  Gelduba  nomcu  est.  1  castra  fecerc.  ibi  strueuda 


Digitized  by 


Pm  mmn  AMir^ber  Uelt  4i«  Wwto  w  Lkkea  fmle 
wb  Ji«  Ürigen  fttr  TadleMifl  mi  hui  ihni  AvAiaiMM 

derselben  die  granze  Stelle  verdorben  und  der  klaren  Dar* 
Stellung  des  Tacitus  grossen  Schaden  zugefügt.  'Woher  hat 
aber  jener  Glossator  diesen  Zusatz  eutnomnen  ?  so  luuss 
jeder  denkende  Leser  fragen ,  und  wenn  ich  diese  für  die 
«odlkhe  fiotacheidiBf  widilige  Frage  wklbi  gealgeiid  ba- 
aalivartaii  blnte«  m  wflrde  Idb  lkl»er  Jede«  todefe  Verdcrbnlae 
jeaeir  Warte  rarawaefxea  tiad,  wean  iek  aelbal  kefaie  Heilmf 
des  Schadens  ermitteln  kftnnte,  Hülfe  von  einea  Scharf, 
siooigem  erwarten.  Dazu  ist  jedoch  hier  keine  Nlithigang. 
Vielmehr  liegt  die  Sache  so.  Die  Homer  behielten  ihre 
Stellung  2n  Neuss  lAngerc  Zeit  inne,  und  m  eekr  aaek 
Civilis  die  lai  Lager  wa  Birten  eiagesidiieeeeoea  LeglaM 
beirlagte,  ea  wagten  jene  dach  nicht  wm  Bataatne  ihrer 
iMdsieata  nach  Birten  varaartcken;  s.  Bieter.  III!  87—80. 
Nach  daiger  Zelt  aber  langte  im  Lager  zu  Neass  die  Nach- 
richt an,  rlass  die  Heere  des  Vitellius  bei  Cremona  durch 
die  Anliäuger  des  Vespasianus  ;)ufs  Haupt  geschlagen  seien 
und  dasa  ia  Volge  davon  fast  alle  Provinzen  von  VlteUins 
ga  Ve^apianae  abgefalien  warea,  Has  heweg  41a  PeUJierren, 
ihre  Mdaten  naf  den  Naaen  dea  Vee|tasiaana  an  Teiaidigen, 
wenn  dieae  kann  an  hdagea  waren.  Dia  Ahneignng  dar 
geaeinen  Soldaten  ge^ea  Vespastanas,  wekhe  ans  Ihreir 
entschiedenen  Vorliebe  zu  Vitellius  entsprang ,  und  damit 
auch  ihr  Misstrauen  gegen  ihre  eigenen  Führer,  die  dem 
Veapasiaaus  ergeben  waren,  wurde  bedeutend  gesteigerti  aJs 
eia  Bahreihen  dea  AntaniMa  PrlMi,  des  für  VcspasiaBus  in 
JlaBen  ■It  groeaeni  CHflcka  sMtendcn  F^Ubenm,  an  dviBs 
.veirgekM  vnrde,  .weiin  IMiiehe  Aeaaseningen  ther  das 
Ramische  Heer  in  Genasaien  ?arkameB ;  lectae  delnle  (so 
heisst  es  Histor.  IUI  32)  pro  coutioue  epistulae  Antonii  ad 
Ciuilem  suspitiones  militum  irritauere,  tamquam  ad  socium 
yaiüaai  eeriptaa  et  de^Gennaaioa  exercittt  hastüitcr.  Dieses 


Digitized  by  Google 


S    Gründung  d.  Stadl  Neuss  im  Jahre  69  unsrer  Zeilrechnung  etc. 

Vorlesen    geschah  noch   im  Lager   zu  Ne 
big  dahin  war  kein  VorrÜtkea  des  RömischeD  Heeres  und 
keine  Veränderangp  des  bisherigen  Lagers  erfolgt  ieUt  aber 
nickte  toee  Beer  weftigstent  bis  OeMuba  an  Rheia  hia- 
miter:  Mox  Cw  Mrt  Taeitiis  fort)  adlatls  Geiilaba«  in 
caiitra  nuntiis  cadem  (dasselbe  wie  vorher  im  Lager  m 
Neuss)  dicta  factaque.    Woher  die  Römischen  HeerfUlirer 
4eii  Muth  gewannen,  wenigstens  bis  Gelduba  vorjEurflcken, 
was  sie  bis  dabin  oicbt  gewagt  hatten ,  bat  Tadtna  ttidii 
angegeben»  well  ein  anAneifcsanier  Leser  (and  selche  Mist 
er  überall  Torans)  dieses  selbst  ans  dem  ZosaniMenlian^c 
der  Ereignisse  ersehen  kann.    Denn  Civilis  hatte  bis  dahin 
unter  der  Maske  gekämpft,  dass  er  gegen  Vitellius  und  für 
Vespasianas  streite.  Daher  hofften  die  Rttmischen  Feldberreo, 
dass  jetat  der  Krieg  ein  Bnde  haben  werde;  in  dieser  Br^ 
wartang  rackten  sie  nni  einen  Tagenarsch  ver  nni  sehiekteB 
dann  eine  Botschaft  an  Civilis,  worin  sie  ihre  Hoffnung 
aussprachen  und  ihn  aufforderten,  jetzt  die  Waffen  rohen  zu 
lassen  und  in  sein  früheres  Verhftltniss  su  den  ROmem 
ffnrficfcankehren.  Das  Alles  ist  für  den  aafinerkaanen  Leser 
klar  and  tersttadiich»  aber  ein  solcher  war  der  Urlietor 
der  Werte  loee  GeMnba  netten  est  nicht.    Well  er  in  äen 
oben  äogefflhrten  Worten  anf  die  Erwähnung  eines  Lagers  zu 
Gelduba  stiess,  ohne  dass  die  Errichtung  desselben  ausdrück- 
lich angegeben  war,  und  weil  das  Vorrücken  der  Romer  nur 
dnrcb  ein  später  (nex  =  interiecto  deinde  tempore),  dann 
nach  darbh  eades  für  den  denkenden  Leser  dentüdi  geng^ 
angedentet  war,  so  gerleth  der  Verfasser  jener  «nnitsen 
Worte  auf  die  falsche  Meinung,  das  hier  (cap.  S2)  etwas 
kurz  erwähnte  Lager  sei  das  nämliche  wie  das  im  20.  Capitel 
genannte  (nec  ausi  ad  hostem  pergere  castra  fecere) ,  nsdi 
Alles  bisher  berichtete  sei  bei  Geldnba  ml  nicht  mm 
Neaas  rerfalUlen»  Daher  schrieb  er  seine  Glesse  laca 
GeMaba  netten  est  »  wattte  jedoch  den  Tacilna  da«it  nidit 


j 
I 


QrßMikmgd,  Stadt  Smm  m  Jahre  69  umrerZeHr^chmmgetc  9 

iiterf«lierai:  denn  wen»  das  feine  A Nicht  fewrsen  wirr, 
M  wlfiea  wir  tei  Zaiat«  mcIi  eastim  fcem  Im« ,  wo  rr 
•Hein  tUmm  8hi»,  wenn  gleidi  dum  stOmieo  «od  TerfcehrteBt 
tMbra  kdttiitc.   Die  g^e^enwftrti^e  Stelle  desselben  erkitit 

•ich  nur  daraus,  dass  diese  Worte  ursprünglich  auf  dem 
linken  Rande  jmfT  UrhandsrhriR  des  Tacitus  geschrieben 
•Unden.  Dafür  spncbt  auch  daa  Punctum,  welches  ich 
•awekl  hinter  p^rgere  ab  nach  nomen  est  in  der  alten 
itaiMtlner  Haadaehrlfl  getodeii  hake*).  Uebrigens  hatte 
das  Lager  tob  Geldakt  weder  dieselbe  BcstlMung  wie 
das  n  flevs»  erriehtete,  noek  dessen  Bedenfnng  für  den 
Krieg,  sondern  soUle  dfm  Heere  für  einige  Nachte,  bis  die 
Antwort  des  Civilis  von  Birten  anlaiif^ie,  einen  siehem  Ruhe, 
plats  gewahren ;  dania  war  es,  wie  jedes  andere  Lager  der 


)  Bei  (lio-er  üelegeaheit  spreche  ich  <l!o  Behauptung  ftus ,  ilaas 
in  dem  gegenwärtigen  Texte  doö  Tacituä  ahnlicJie  unechio  Ba- 
merkungrn  vie  üe  c.ho.n  nachgewiesene,  welche  bali  auf  dem 
rechten,  IfiM  auf  loyn  linken  Rande  einer  alten  nicht  mehr 
Torharilcnen  I Janl -iclirift  standen,  in  grosser  Anzahl  nooh 
vcrbor^'cn  stocken,  iin<l  das3  die  ParBtellung  des  T^oitus  noch 
vielfach  iladurch  beeinträchtigt  und  verdunkelt  %vlrd.  Ich  wcrdo 
dieselben  in  einer  Itothe  von  Auföätzon  im  Riieintachen  Masoom 
(vgl,  XVI  3  im  1  XVII  1)  und  Im  rhUologus  ans  Ucht  «fehen 
und  hoffe  fiad'irch  den  Taciteii^chen  Tott  wesentlich  zu  ver- 
bessern und  vielen  Unsinn  daraus  zu  entfernen.  Da  mir  jedoch 
wohl  liekannt  ist,  wlo  lelrltt  die*c  \rt  der  Iviitik  in  ^^i93hrauoh 
ausarten  kann,  m3  habe  icli  in  jenen  Anfsäf./.cn  zuerüit  sichere 
Kriterien  aufgostellf,  nach  welchen  ein  fremd-irtlgor  Zusatz 
zn  erkennen  ist.  I'iese  sind-  1)  der  Zusatz  nius.'s  nach  Inhalt 
oder  Form  e  lor  nach  beiden  aU  ein  dem  echten  Autor  unan- 
gemessener unl  frctr.d.artig^cr  aufgedeckt  werden  ;  2)  die  Entstehung 
des  Zusatzes  aus  der  nächsten  Umgebung  des  Autors  selbst, 
oder  auch,  wn«  i(™doch  prlten  iler  Fall  Ut,  aus  andern  nicht 
entle^renen  Quellen  rouss  einfach  and  Qberseagend  dargethan 
werden. 


Digitized  by  Google 


10  Qründmgd.8laMNeiS9»imMttei^m9^ 

Art,  swtr  mM  Wall  wpä  GraNs,  aber  oidbt  mii  Rlaiierii 

umg^ebeii/  Das  zeigt  sich  auch  au^  der  feruereii  Eiitwickeliingr 
4es  Bataiischea  Kriegen;  denu  aU  Civilis  im  Riieiuthale 
vaa  Birten  vorrfickte,  da  war  es  ihm  ein  Le^dit^  Gal4iiii|i 
«aiialNpea  (Hiit  IUI  Onilia  capit  «eMntai),  alar  «cto 
gegen  Neuss  naternomiftter  Versvdi  hliek  obiie.  Brfol|r«  -vAäi 
er  konnte  diesen  festen  Platz  erst  später  und  nur  durch 
Verrath  gewinnen  (Hist.  IUI  ö7~59).  Daraus  erklärt  sieb 
avcb«  warum  unter  den  Orten,  deren  Lager  aacb  Wieder^ 
^bemag desiuiteniiOemaoieaa  durch  die  Rtfnar  Mabflfe«Ü|^ 
Warden»  Neuss  gaBaniily  aber  Geldaba  oicbt  envftbal  wii4 
(■ist  V  28). 

Wenn  wir  vorher  auf  Worte  fiesiossen  sind,  die  dem 
Tacitus  von  unbefugter  Hand  zugefuJirt  sind  und  seine 
Eraablung  verworren  gemacht  haben,  so  treffen  wir  das 
Oegentbell  an  einer  andern  Stelle,  wo  die  Anslassnnf  eines 
fir  die  Besebreibnng  wesentlichen  Namens  diese  nicht  wenif^ 
beeinträchtigt  hat.  Der  Römische  Oberfeldherr  Petilius  Cerialls 
reiste,  nachdem  er  den  Civilis  aus  den  Rheinischen  Pro. 
vinaca  reijagt  und  nach  der  Insel  der  Bataver  anrfick<- 
geworfen  hatte,  nach  Neuss  nnd  Bann,  %m  die  Lager» 
welclle  bler  fOr  die  üeberwinte  rnng  der  Legio* 
aen  errichtet  wurden  (ad  ulsenda  castra,  quae  tilema- 
tnris  legiouibus  erigebautur),  zu  besichtigen,  welche Mittheilung^ 
jedoch  nicht  so  zu  fassen  ist ,  als  wären  gana  neue  Lager 
dort  errichtet  worden,  wo  ja  solche  bereits  bestanden.  Viel, 
^pielir  batten  diese  Lager  durch  die  firobemng  nnd  Bcsetsang 
deiaelbea  roa  Selten  des  Civilis  und  der  Batayer  stark 
gelitten  nnd  waren  daher  mannigfacher  Ausbesserung  be. 
dfirflig.  Wesc  also  zu  bef?ichtig'en  ^  reiste  Cerialis  nach 
Neuss  und  Bonn.  Von  dort  kehrte  er  und  sein  Gefolge  m 
Schiffe  nach  dem  Unterrbein  anrUck  (Ri^lor*  V  83).  Der 
Rticksug  geschah  ahne  Ordnung  und  Vorsicht;  der  Zag 
ging  serlbeilt,  die  Nachtwaeben  waren  fiihrllssig  (nanlhBa 


L.iyui<_L;d  by 


Ghmäung   SUnUI^eua  im  Jahre  G9  untrer  ZeUreckmung  eii\  11 

remcabaf,  disiecto  agmioe,  iocuriosis  uig^iliis).  Das  merktea 
4ie  Cfcrinaaett  auf  der  rechten  RheioseUe  hmI  beschlp«M 
tkutm  aicfaUifikca  üeberliU:  elccU  ms  «tr»  »uMtat  M 
fFMio  mae  rifli,  wM»  ftMML^f  wUim  laevat.  DaoA 
lidMl  ft  TM  Im  Jvrdi  iieM  wwrwarteCw  OabcrlUI  mU 
letzteo  und  von  ihrem  Lager  aufgeschreckten  Römern,  dass 
sie  nach  ihren  VVaiTeu  suchten  und  durch  die  Strassea 
stfirsfen  (Ramani  uuinerihits  ezdti  qoaenint  araia,  ruunt  per 
aiaa)«  Welche  Straatea  warea  iltie«  und  welcher 
Lageriralit  Wallte  m  mk  aalwtrtoi ,  icf  Wallaad 
ila  Araasca  in  Laf  eia,  was  lit  iUaitr  aai  üff  r  Ita  RMaa 
für  die  Nacht  aafgewaflm  hatten ,  ta  wate  a«  erwfierB, 
dass  solche  Lager  nnr  in  Feindes  Lande  von  eioeni  H^tini. 
seht  II  IJeerc  iüt  jede  Nacht  errichtet  wurden,  das!^  itber  das 
untere  Germanien,  wo  dieses  vorfleJ,  von  Feinden  damals 
Icrctta  gasiabert  war,  dk  Riaier  alaa  ia  elgaaen  liaada 
reiatea,  daia  die  BrriditBaf  aiaes  Lagata  M  jaacn  aekr 
aarglaiaa  Zage  weder  varausgesetal  werden  kann,  nach 
Irgend  eine  AndeaHing  da?on  sich  findet,  auch  da  Pediffliiia 
dazu  iiich  vorhanden  war,  da  der  RQcksug  zu  Wasser  aus« 
geführt  >4urde.  Ohne  Zweifel  haben  die  Römer  damals 
ein  tchoB  hcatchendes  Lager  für  ihre  Nachtruhe  henutsL 
Uad  daa  war  daa  Lager  na  Birten  (Velera).  Dass  kier 
der  Sehanflata  jenea  Metfüls  war,  iat  aaa  der  Aagaba  an 
ersehen,  dass  die  Oennanen  aai  fslgendaa  Meigcn  das  Tan 
Ihaen  erbentefe  Sandscbe  Admiralscbiff  (praeteria  trireada) 
die  Lippe  hinauf  ziehen:  multa  luce  prae (oriam 
trirenen  llaaiine  Lapia  deauai  Velaedae^)  traxere.  Bie 

•)  VeUeda  wird  dieser  Name  sechamal  in  der  alten  Florentiner 
geschriehen  uri-l  nur  einmal  (Hiat.  Y  1??)  ist  dort  ueloJe  zu 
finden  ,  was  ebonso  gut  auf  Velaadao  ab  Yolodae  zu  deuten 
isjt,  da  auch  bald  nachher  (c,  24)  wieder  uelaedam  folgt. 
UaDach  wiid  der  Naniti  üie»er  Wahrbageiin  Vui«eda  m  »ekreiboa 


12  Grmäung  d.  Siadl  Neun  im  Jahre  69  umrer  ZeÜrechmtng  etc  • 

Lippe  Bttfliiicli  mündet  am  jenseitigen  oder  dem  Germmischen 
ITtoy  etwas  oberhalb  Birlen  in  den  fthew.  Daram  erUart 
•ich  auch  Icr  AoMlrack,  Jaaa  die  GenaaMn  durch  die 
Neife  da«  Stroais  fart^erlsaen  Cprona  anae  rapti)  \n 

deo  La^erwall  ein«:c(reteii  wären.  I^nn  die  in  den  Rhein 
nttodeode  Lippe  treibt  die  Masse  des  Rheinstrums  von  der 
rechlca  Saite  naeh  der  linken  hinOber  nnd  daa  erleichteler 
de«  Ctomanaa,  den  Bioea  daa  Hfafthcrachwlameii,  Andern 
die  Anfahrl  an  daa  jeueilffe  Ufier.  Im  Lafer  aa  Blrtoa 
gab  CS  aber  auch  ^enu^  für  den  Ceriaiis  zu  than  ,  um  dort 
nicht  einen,  sondern  mehrere  Tag'e  zu  verweüpn.  Denn 
nachdem  Civilis  und  das  Heer  der  BaUrer  dasselbe  lan^e 
heiagert  «ad  eadlich  aar  Cebergabe  f eawunfen  hatten  (Hiator. 
Uli  60)  t  da  hatten  Pever  and  Sebwerdt  eataetalich  daria 
gehaust,  aad  daher  bedurfte  dieses  Lager  nadi  aiehr  als 
die  SU  Bonn  und  Neuss  einer  gründlichen  Ausbesserung-. 
Daraos  erl^lärt  sich  auch  die  MdgUchkeit,  dass  an  der  Lippe 
ein  iLleiaes  Heer  der  Germanen  sieh  sammeln  und  die  Vor« 
barcitng  eiaeai  aachtliehea  Ueberfalie  treffai  koiiiiii», 
waa  aneh  aicirt  ia  weaigea  Stunden  geseheben  konnte. 

Wenn  aus  der  bisher  geführten  Untersuchung  hervorgeht, 
dass  nur  zu  Birten  jene  Begebenheit  sich  ereignen  konnte, 
so  ergibt  sicli  daraus  von  selbst,  dass  dieses  Lager  in  der 
sonst  so  klaren  und  ansebaulichen  Beschreibung  des  Tacitm 
aueh  geaaaat  werden  anssta^  und  dasa  dessen  Nane  nur 
durrii  das  Versehen  eines  Absrhreibm  ausgefallen  sein  kann. 
Jenen  Namen  abo  an  der  rechten  Stelle  einzusetzen ,  wird 
nun  die  Aufgabe  der  Kritik  sein.  Es  könnte  vermuthet 
werden,  Tacitus  habe  geschrieben  nauibus  V  e  t  e  r  a  remeahat, 
alleia  diese  firgtufung  würde  gegen  sieh  haben,  dass  der 
Hergang  der  Auslassung  daraus  nicht  erklärt  werden  kannte, 

sein,  und  wenn  bei  dem  Dichter  Statius  (Silv.  I  i  90)  capüuaequo 
preoei  Veledae  Torkomaitf  SQ  hab«a  wir  d«riii  oino  diohteileoho 
FMih«it  SU  erkeanttQ. 


GrüHdimg  d,  Stadt  NuiukfkJ9kr€0^wm€rZtilbrmkum§9lc^  13 


DftWr  MtM  ieb  j«Mii  Hmra  etwii  ifiter  te  li»lfcirf«i 
Wertes  «in:  «I  proM  b«m  rapti,  nullo  prohibeate,  Veter«M 

Valium  iueufit.  Die  Worte  Veleruiu  vallum  würden  in  der 
alten  Florentiner  Haiirlsctirift  des  Tacitus  (aog  ihr  sind  alle 
Qbrigeo  geflosMo)  so  fcscliriebeu  werden  uetu  mUb,  ihU 
AlMlicb  ircviden  4icaclbm  «Hch  ia  Hirai  Original  aotf  mbea 
luibeB.  Dft  erUirt  iicb  die  Awlaimig  fartgeal;  A«ft 
itt  AhicliiilMi  idifreifie  roi  Jm  «  einCeo  Wortat 
«m  «  iaa  vweiCen  Uber,  und  dadurch  ging  dat  erste  ver- 
loren. Erleichtert  wurde  dieser  Fehler  dnrch  die  gleiche 
Länge,  welche  beide  Formen  in  d«  r  alten  Schrift  zeigen*). 

Fragen  wir  bei  dieser  Oeiegenheit ,  welche  Rolle  der 
Blifliifiche  O^rfaldlwrr  Cerialie  bei  dieseni  für  die  Rttmer 
ffi|liidiirhai  Varkiale  (die  reimfe  netaen  die  gina»  ilell« 
«ef }  ipMte,  m  Unltl  die  AMrert,  eise  Merkwttfdife^  aler 
weiig  ehreandlev  liei  der  ieli  jedecb  «lek  efwae  m  Terweileii 
habe,  weil  auch  hier  ein  Verder|^ni.sü  des  Textes  die  volle 
Eioüiclit  in  den  Hrr^an^;  der  Sache  gestört  hat.  Tacitus 
craAblt,  wie  Cerialis  seine  eigene  Rettung  nur  eioem  Zufalle 
ni  verdanliett  ll»tte»  iadaM  er  nicht  «nf  des  AdoikelachiiRt 
wie  die  GenMnea  yetinweiiten»  eendera  an  der  Mte  einer 
aelionen  Vllf rin  «tliread  jener  Nidit  nnlraeirte.  Wer  lielael 
ee  nneli  dt«  Teile  der  allen  Vlorentlner:  Cetfalis  tlibi  nane 
egeraty  ut  pleri^e  credidere,  ob  stuprum  Claudiae  Sacratae, 
amUeria  Ubiae»  Darin  veralOsat  a  a  u  e  gegen  den  Lateiaiaeliea 

*)  Der  «IM  Dberltofarta  T«zt  d«i  Tacitus  Ist  dareh  die  Hand  «Ina« 
Ibaolirelbws  gegugeai  d«r  da  BlMbaa  Latain,  uad  dureh  dta 
Haod  elaat  aadenif  der  gar  idehU  daTOo  ventand  oad  dia 
▼orUagendaa  Baehttaben  aur  naohnalla.  Dlam  leiatara  liafe 
rnnghlige  1>ald  kldaare,  bald  grSsiare  laalaasoagaa  deh  au 
Sabuldan  konman  laaaan.  Bn  guter  Thdl  davon  iit  dureh  Aa 
Kritik  berelti  naehgewteeenf  aber  ^el  Uetbk  aueh  darin  aoeli 
an  tbua  Ifbrigi  und  leb  werde  in  den  Toiker  aagenbrton  Anl^ 
allaaa  aooh  mehr  ala  150  bald  kleinere  bald  grOHere  Liiekea 
aaflittdeekaa  baban« 


L  iyui<_L;d  by  Google 


14  flrflMfcwg  dLSftriHyott  Im  M^emumir^rZiilh'wkmmfeta. 


mwi  Tadteitchm  Bpfm^hrwmtk,  im  wmifrteM  fa  mttme 
oder  in  naai  «rfordcriich  wäre,  und  darum  steht  in  jOngern 
und  ialerpolierten  Handschriften  alibi  n  oetem  egerat.  Aber 
itmii  kam  daa  Richtige  auch  nidl  fdraffea  sein :  deon  4tem 
wirdaMMtii)  Cerialis  hatte  aadeisira  aaiae  Nackt 
■  iigebracht  AUeia  Cerialii  batt«  aar  üe  errtca gtaiiiaa 
der  Nacht  in  sOaseai  Schlaauaer  aaffbratbt«  oai  war  mmt 
den  bald  erhobetirn  Lärm ,  ohne  Fussbekleidniig  und  nur 
mit  einer  Tuatca  dürftig  bedeckt,  (prope  intectua  a^gi 
Tackaiy  aar  iai  fleai4e  wirdea  wir  aagaa)  iaa  Lagfav 
gmaat.  Kiaaa  aadara  Vmaeb  aar  Varbatamaf  iar  Ibbler« 
baflea  Warte  bat  Ei.  Wana  gfaaicbt»  iadaa  er  alia  la  aawe 
stau  alibi  naue  schreiben  wollte,  eine  Vermuthung,  welclie 
C.  Halm  in  den  T^xt  seiner  Au$?g^ube  aufgenommen  hat. 
Dagegen  habe  ich  aweierlei  an  erinnern,  zuerst  von  aprac:^-. 
licher  Mte,  dan  aaf  4aa  aaMbaldifc  al  ibi  (aicbt  aaf  da« 
Afairalboat,  Maden  aaierawa)  kda  fafrOaJater  Verdacht 
ftllt,  and  dass  idi  daher,  weaa  aaae  bcibabaltea  werden 
soIUr^  lieber  in  naue  wagen  würde.  Aher  auch  dieses  gefällt 
mir  gar  nicht,  und  «war  wegen  eines  sachlichen  Grundes, 
der  aa^ekh  dea  Warai-BaUucbaa  Text  gaaa  aaaalaaaif 
mcheiaea  llaat.  Deaa  weder  wird  bcrkhtct,  daat  der 
KMiecbeHeerMrer  aai  datai  S  e  b  i  f  f  e  aae  Laad  g ^raaf  e» 
und  so  beinah  nackt  iaa  La^cr  (geeilt  wtre,  sondern  im 
Gegentbell  wird  erzahlt,  dass  die  Feinde  das  Admimlboot 
mit  den  übrigen  Römischen  Fahrzeugen  erbcateten  (multa 
lace  reaccti  bestes  captiaia     aaaibae  a.    w.)»  Cerialia 


')  Sollte  tSoh  Einor  meiner  Leior  deiftbor  wirnddca  t  wnram  dl« 
B9inar  gar  kaiaen  Yanuch  nuiobeo,  dm  Germanen  die  «rbent«. 
tan  Schlffa  wadgatans  *m  hol! an  Tage  (mnlto  laoe)  «fadar 
SU  antraiMan»  so  ist  Folgandaa  an  arwigaii.  Da  joner  Hnnfe 
der  Germanen  y  welebar  den  Uebeifall  nnf  die  Wmisoho  Flotte 
anafOhrtOi  UiaUa  aehwimmendy  thalla  alt  Naobaa  tob  Mohtoa 


Digitized  by 


ftcitt  Mkier  OtMlen  iii  Ae^  Mnit  dM>  Mate  fofUloi 
wflre,  wenn  il«  ««f  dtte«  Miffe  freweiMi  Wir»,  al^gtsHmi 

davon,  <1ass  CerisrJis,  wcrni  er  die  Claudia  zu  sich  auf  die 
Flotte  beschieden  hatte,  »ie  auf  jeden  Fall  auf  das  stattliche 
AilMiralboot  g^eladen  haben  würde.  So  war  es  aber  nicht. 
Desft  Ckniüa  fiacrala  nar  keine  geneifie  Dirae,  lentett 
«ine-rnra«lia«  OlfMc  Amf,  Dast  lie  «Im  aoMe  war; 
ktn»  iter  Ktmer  TacfteMier  Darttellmi;  nü  SieherMk 
ftrhon  d af aus  schlie^sen,  dafis  sie  mit  zwei  Namen  genannt 
wird,  noch  mehr  aber  aus  ävi  Rücksicht,  womit  der  Römische 
Feldherr  sie  hehandelte.  Den«  damit  die  süsse  Ruhe  des 
liebenden  Paars  nicht  gestört  würde,  war  den  Nachcwaebea 
mWte»y  Bldiiliaba  Pmle  in  te  mgCfdirtebeMA 
SHirfea  MSsmUm»  and  Marek  warea  mnck  Acne  vaai 
Seblafifr  ibetfaHcii  worden:  -  «ifUet  iafiHnai  taaai  'iuetft 

dedccore  excusabaat,  (amquam  iussi  silere  ,  «e  quietrm  eius 
turbarent;  ita  intermisso  si^no  et  nocibus  se  qnoqiie  in  somnnm 
lai>8f)8.  Daraus  ist  an  ersehen,  dass  Cerialis  der  llbicrin  in  ihrer 
aif  nen  Wohnna^  eiaca  nicbtHehca  Besuch  abstattete«  and 
tos  diese  Wohaaaf  -  deai  Lager  gaas  aahc  lag;  daraai  wird 
«adi  4ia  Wabf^  HHIuag  des  Madens  atek  erfebea.  Btf  lat 
aa  kabtern  afibl  aoetti  e^erat  aUtt  alfkt  naae  egerat,'er 
katte  anderswo  zur  Nachtzeit  sich  a u f gfehalteu. 
Dieses  noeCu  lautete  in  der  Aussprache  eines  Italianischea 


Üfer  ber&bergokomineii  war  |  und  mit  Sellen  die  fiSmiaclim 
SohUlb  in  den  Strom  getogea  hatte  (lnIo«re  ulneU,  trahere 
pappis  Mgt  Taeltuft) ,  lo  wurden  dieie  dnreh  die  M Mht  des 
FliMNt  eine  Strecke  imterhelb  Birten  an  des  jeneeltlge  tJfer 
gelilelMB.  Dort  aageUngt  nahmen  dte  Oermanen  Ihre  Blehting 
mit  den  arheateten  Schiffen  fühtUn  aaftrirte  bis  sam  IMaflnie 
der' Lippe  In  den  Rheta;  da«  geschah  bei  hellem  TagetUchta 
und  ^  RSmer  auf  dem  Unken  Rhehnifer  mniiten,  Oatat  Flotte 
'bexanblf  ndt  nlAht  geringem  YerdfaM  ansehen,  wie  die  Qatmanen 
IhMr  Beate  hi  Steharhelt  bfaehten. 


Digitized  by  Google 


16  Gründung  cL  SMiNmu9imJakt0il9mmrwZ$lkrdduumg  cu 


AMirribm  aetf  v,  vai  war  vidlddil  in  lern  iltera  Original 

u  t  u  g^escbrieben  ;  die  Veranlassung^,  n  a  u  e  statt  n  o  c  t  n  zu 
scbreiben,  gab  die  aneiaiaüge  ErwAluuiag  von  Schiff  an  im 
dar  Biahateii  Umgebaag*). 

Wcaa  mw  ^mktt  galaagaa  ial»  aiaiga  Fahlar  aua  der 
BeickratbaBg  Im  Bataviachaa  Krieges  bai  TadtHB  mi  baricli* 
tigeo,  so  wer4ea  BMiae  Leser  aihr  aai  so  eber  erlanbaa,  sie 
noch  auf  eioea  Schreibfehler  in  dieser  Erzählung  aufmerksam 
ffu  laacbea»  aunul  in  einer  Begebenheit,  die  vor  den  Tborea 
Tan  Neisa  aicb  areigncta.  Uiat.  IUI  m  Icaan  wir  in  4€M 
bandacbriftlldi  AbcrliaTartaa  Texte :  CiaUls  cayit  GeMaban  ; 
HMZ  haoMl  pracal  Maaafslo  eqnestri  praella  prospcva  carlarit  t 
üed  ntile;^  secuudis  aduersisque  perinde  in  exitium  ducum 
acceudebatur.  Das  hier  stehende  coUective  miles  bedeutet 
4ia  Aamiache  Anaaa,  nad-dacea  sind  ebenfalls  dan 
HüHiiacban,  Wann  nan  weiler  bcrrargahaban  wird»  dann 
4k  RMifcban  Saldatan  nlcbt  minder  dnrsh  glflekliah« 
als  ung:lt1cltliche  Ereignisse  gegen  ihre  Fahrer  zum  Haas 
eutflamiut  worden  wären,  so  ist  daraus  zu  schliessen,  dass 
vor  Neuss  der  glOckiicbe  firfolg  des  Kampfeg  nicht  auf 
Sailen  des  Civilis  war«  sondern  dass  die  iUmer  ia  ditnana 
Rdlargafeebt  dia  Obarband  babialtan.  Oaa  bat  ChrtMM 
richtig  arltaaat,  and  daber  wollte  er  aMx  Vacnla  —  carCanit 
schreiben ,  was  Halm  in  seinen  Text  aufgenommen  hat, 
Mübrend  Weissenborn  in  prospe re  statt  prospere  ändern 
wollte,  80  dass  Civilis  das  Subject  auch  dieses  Satzes  bliebe. 
Gegen  den  Gutmannachen  Veravch  ist  an  bemerlMn,  dna« 

*)  BaUIoilg  n9ge  bler  noch  ein  driHtr  Fehler  In  der  besproeheaan 
Stella  seine  Beriohtigaog  finden»  aKmllob  in  den  Worten  inet  eis 
lebemeettloram  Amlbns  itl  latereiels  su  TerbeMem  donn 
die  Oermeaeii  begnügten  steh  nioht  einen  Elaeebnltl  in  dla 
SeUe  der  R5mieehen  Zelte  in  meoben,  was  ineiaie  bodentoa 
Wörde,  ioodern  lie  seknlttea  dietelben  ge  wa  ICsaa  aat- 
xweij  inoUb  ist  statt  hitcials,  d.  i.  Intereisle  versehrfebea. 


Digitized  by 


4er  AMlill  4m  NtMW  VocaU  an  iicfer  Stelle  sieht 
crklliC  weriea  fcan,  Ja  ja  weler  da  gleich  laateaJes 
Wart  falft  aach  da  laleliea ,  iwt  wm  Aafaaptad^efafcaa 

eia  V  lAtte ,  aa  WdeeeaWrae  Venaathanir  miadUlf ,  «iaea 

die  kuu&t  des  Tacitut«  in  der  Gegenüberstellung  vea  Gegen- 
Sätzen  darunter  leidet,  und  dass  milefi  im  Sione  von  milee 
Eomaaus,  wie  es  sich  uumitteibar  anschliesst,  ein  vorauf- 
gahaaiea  galaglleti  crfar4e«t«  waria  da  üaaiiacher  Fihnr 
altr  iaa  Riailscha  Oear  aafMcUadi  geiiaaat  war,  da 
WM  aaaal  aaler  «llaa,  gaaa  gegea  4fa  Zataaaaealiaag  4er 
Stelle,  iie  Soldaten  des  Cirllis  sv  verstehen  verleitet  wird. 
Daran  hat  auch  wohl  Halm  gedacht,  wenn  er  von  6utmann§ 
Ergäasttug  sagt  quod  probabiliua  uidetur  quam  qood  Weissen- 
hara  coniecit  ce  t.,  nur  dass  ich  aas  dem  aBgegebcaaa  Grunde 
nach  diese  ProhahiliUi  nicht  gelten  laasaa  fcaoa.  Daher 
adMIa  Mi  mm  —  efaailai  yvadia  Eaaiaoai  fvoapera 
cartarlt  Bfaaai  aelst  Tadtaa  aaeb  daoa  ibai-dg«ithlai« 
liehen  Sprachgebraache  so,  dass  er  das  ganae  Heer  in  seinem 
Führer  gleichsam  jeusammefiratist.  und  auf  {thnliche  Weise 
schreibt  er  Parthus,  Britannus  cet.  Vgl.  Annal.  1  50: 
at  Roaaaai  agmiae  propere  siluara  Caestaai  limitemque  a 
Tibcria  cacptaai  adadit,  caatra  la  Mta  paait,  flraateai  ae 
tcrgaa  aalla,  lalera  caacaaülw  Mailaa;  HU  df:  qmm 
(cahactcai)  Raaaaat  proptaai  ad  paricala  haad  ftacal 
lastraierat  la  der  altea  Ploreotiaer  Handschrift  wird  Ra* 
mau  u  s  gewöhulich  mit  der  Abkürzung  iL  oder  r«  gesehrieben, 
und  so  wird  dieses  auch  im  Original  der  Florentiner  o^estatiden 
haben.  Wie  dieses  r.  vor  einem  Worte  mit  awei  gieicbea 
Lauten,  vor  prospere  fibersebea«  ader  wie  es  awiichea  awd 
aut  Ahalicham  Aalaata  baglaaeadeB  Wartera  (praalia  pra* 
apart)  •berbart  werdea  koaate,  lat  Idcht  aa  begrdfe%  aad 
daher  darf  diese  Brgaaaaag  wohl  als  eine  methadiach  oder 
kunstgerecht  bewerkstelligte  betraclilet  werden. 

2 


üiyiiizea  by  Google 


%  ite  SUttrfl^iliittr  »011  iii^      .ttniiQ. ,  /  , , 

fSvUt  im  TftvsenifeBy  weldie  aefC  «0  tielett  Miteir  iii"#eMr 
milileo  KBa»  Nlma^s,  unr^r  OefManmi,  Orangen  tnit  AiItaM 

Linderung  der  Beschwerden  und  Leiden  des  nordisdien  Win  fers 
suchten,  gab  es  immer  nur  wenige,  welche  dort  des  Alterthums 
f  eduebtea.  Ahtr  sieht  blott  die  CurgMe  von  Nizaa,  auch  die 
Blngdtomen ,  jgelten  nicht  «hiie  Ornad  in  dfesrr  BttckMdit 
flir  albn  sorglos.  KHne  Bwmmhmg  toq  einiger  BeientiHtgf 
erinnert  hier  noter  vOllig  moderner  Umgehung  den  Besucher, 
dass  er  griechische  Luft  afhmet,  dass  sein  Fnss  eine  der 
ältesten  CuHiirstfttten  des  \^fs;tlichen  Kuropri   betritt.  Utt# 
doch  sind  gienie  in  nnd  hei  NIsm  IHr  den  Händigen  Aef«^- 
Menge  Ten  Zangen  )en^r  fMHfeetcn  Bre^hfiee  Vctthnntfi^^' 
weiche  Sinn  nnd  Auge  In  gfiMeni  Messe  «nf  steh  stellen/ 
wie  sein  Gemüth  an  der  Schimheit  des  Landes  und  Meeres 
sich  en|uicltt.   Von  einigen  der  wichtigsten  wM  Ider  in  der 
Käme  gesprochen  werden. 

Dass  gticchiechibn  Urspmnges  sei,  sdgft  sehen  eeto' 
Name;  H/wuu;  IVteaea  hedentet  »die  Stadt  des  Steges*,  ein 
Name,  der  sich  belcanntlich  auch  anderwärts,  wie  am  indischen 
Hydaspes  und  in  Btthynien  wirderfindef.  Alexander  der 
Grosse  und  Lysimachus  verewigten  durch  Grfluduogen  dienen 
Namens  das  Andtolini  ven  Siegen,  nnd'  ao  wntde  nucib 
diese  Niederlassung  der  Massaltoten,  welche  von  MoKnn'  TikittJ 
staninitrn,  ohne  ISwelfel  wegen  eines  Sieges  dbei'  ihre  haV- 
bansch'en  Nachbarn  gegründet  und  benannt.  Wann  aber 
diese  Gründung  geschehen  sei,  ob  im  vierteil  oder  füiiftea 
Jahrhundert  vör  Christo,  ist  tteinesweges  genau  an  bestimdnen. 
Diese  Frage  hängt  allerdings  susammen  nut  jener  nach  der 


Digitized  by  Google 


Zeit  «ler  GiUoduug  von  Massali»  imrch  ^ie  Pbokier,  wdchp 
Micli  j  l^maus  (apii4  ^yn^iipp  C^isp  SIO  s^)  190  4ahre 

^i^i^  ^P^i^'^Ä^  ^  ^ppi^JJ^flÄ^pp  »äIf^I^^^^j 

ViUn  fhvih  TOT  its.fMfin  ceMtip  PIwMrr  OL 

T-enr«cb«e)o  ist,  was  lireUich  selbst  im  Altrrlhuaif  k^ob 
fMiehah.  Hierüber  igt  seit  Niebuhr's  XmtinmAmtimng 
(MAm.  GescJ).  11.581)«  dem  Andre  gefolgt  sind  (vergl.  C.  F» 
PefmiMiii  Griceh.  SUatMlterOi.  §.  78^  28),  s^hwcrlkli  «ock 
•te  wfilil  jMiMcli^  lli«lptkfftoIiw«feii«H>teGrt«4üaf 
Jfaaalia*i  imk  4i«  'ffbcfcltr  hmI  üyw  flfiiiiitfii  Iter  4ie 
KarllmfW^M  Etnlkft)  Met  M  Id  T^mM-  L  I3i  wiMw4 
üerodotus  dcrädbt^n  uicht  j^cdetikt,  Don  Hergang  der  Aof* 
nähme  phokaiseber  Rauflrute  (Piutarch.  Sol.  2)  auf  ^alli- 
M;ben  Boden,  durch  dif  VcKm&blung  de^ . l*liolUle|||.£w(euos 
■it  Petto»  Tocbter  Mfl»  üHipehgi  KMfi  Manii»,ii|clU 
iffta^ütoi  («iid  AlhMk  Jan,.  3i  einfn  .fM 

it»  fleiekiwem  t«»  Miuilto  lit  im  HiiwvlMen  Mf ^ 

licb«t  Frieden,  ohne  darum  Griecttiscbe  Art,  Bildu&g  uod 
Sprache  jemals  auf^Bgeben.  So  heilst  es  bei  Livius  XXXVll, 
H  in  der  A.  U.  MI  =  v.  €hr  189  m  iUausciiea  ÜWte 
vtti  JcA  ftkaüeni  flihBlIiaMi  Aeifts  llaiittieaiiBA>  mml  A 

fiwMMit  loi  WomU»t  liwwnftiiiP  .i«viirB«    .  ^  kmr^ 

In  ea  ■eril»  ügnilate  MÜiBais  apiil  vaa  esse,  acai  medium 

lunbilicum  Graeciae  incolerenL  Noo  eoim  sonvfn  modo  tinguae 
vestitumque  et  habitum ,  6ed  ante  onniia  more^  et  leges  et 
iii^EffiiiaiD  sincerum  iutefnunque  a  caolagioae^accolarura  aer« 
rafiwtfi  Cad  ««cli  im,  Mf  SM  dbt  iypfnM»  iml.TibcrM«i 
4a,  8(raha  «•!■»  VMwr  ▼cilluale»  xaMnHa  -Mairilia  iardi 
flMMielbf  UMaaf  «ai  Wlimielifll  iergestalt  ilcl^,aMfi, 
daaa  viele  ll«tter  dort,  amtalt  in  Atbea«  sich  auszubilden 
idlegtea.  {J^^dU  Aao»  iV«  440  Jt^  »eibai  ihn  Qeacbäfts« 


Digitiz  ed  by  Google 


20  Die  AUerUiümBr  vom  Atm  und  Cmie*, 

Mcher  (tu  (fvftßoXata)  warrn  g^riecbif^eh,  nn4  sinbH  theilfe  ein« 
gewiiae  ftcnMiis  wmi  hkke  f^riecMfclicr  Mrift  umi  Hptmthm 
Ml  M^ar  itm  bcaachtotea  MHcfn  alt  (0lrab.  IV.  f « 4.f  •  181 
€as.)  Man  bat  Mei  Dicht  an|W9f*eiidl  m  «Ke  ^rlefehlaeh 
gchriebcnen  Taffln  erinnert,  welche C«9ar  (B.  6. 1.  29)  im  Lag^r 
der  Helvetier  fand.  Von  de«  frcundtcbaf iiichen  Verhartnisse 
Unm  M  Maaiilia  MtM  wir  aMh  tmut^  var  imd  Mck 
ittk  Eriafcri  gcgan  Rarthag»,  Bawdtc.  Ba  gratgt,  an  dK« 
■aMrAcklklie  Hilfe  a«  eriaam,  wakha  iai  Jnhr  d.  8t.  HOO, 
V.  Chr.  154  der  Consul  Q.  Opimius  den  Massiliern  ^eg^en 
die  rftuberisehen  Angriffe  der  ligvrischen  Oxybier  und  De- 
cietca  leiatata  (Palyb.  XXXIII.  &  Uw.  £fit.  XLVli)»  a* 
wi«  as  CSlaar^a  aaliaaaada  Babaadlaaf  raa  MaflaMia«  4«s 
ant  nach  langer  Bdagaraaf  An«ii  Miaa«  Legatea  C.  Tr«. 
bonins  ilm  aiali  ergab.  Caesar  magis  eas  pro  nomine  et 
vetustate,  quam  pro  meritis  in  se  civitatis  conservat.  (Caes. 
B.  C  I.  SS.)  Und  uacb  in  der  Jugendzeit  des  Cneius  Julius 
Agficala  arbliukait  wir  ia  Maaailia  4aa  Bild  griadiiaeli^ 
WifeBf  «id  IMhilt^  aad  ca  aag  hm  mitr  difrt  m  fcaH«i. 
aiadiir  Waiabiiit;  Sfatiai  farralaa,  sagt  Ta«M«a  Agr.  4., 
sedem  ac  magistram  sfudionim  Massiliam  habuit ,  loeiim 
Graera  comifffe  et  provinciali  parsimonia  mixtum  ac  bene 
composiluro.  War  doch  Agrirola  in  deai  benacbbartea  ^rmii 
Jaili,  daa  JaHaa  CSaar  A.  U.  flO  gagMadH  iMte,  «am 
bealfgaa  PW)va»  Inai  ciaier  ttrocavalaraB  •  Fiaaillla  gabaraw^ 
und  sein  Vater  Julias  Oricinus^  wie  sein  Name  schon  an 
griechische  Herkunft  mahnt,  in  Rererftsamkeit  und  Weisheit 
bewandert,  und  eben  deshalb  dem  rohen  taius  Casar  verhasst« 
Dacb  aiehi  aar  Bttdaag  aad  Winaaacliaft  bMle  an  Mm. 
aatia.  HaadaMafl  aad  fcHiaa  ffaiirtta ,  wie  je aa  daa  be* 
fgbartea  Pytheaa,  der  adiaa  iai  Ticrtaa  lalnrbainliwta  vor 
unsrer  Zeitrechnung  tief  in  die  nordischen  Meere ,  bis  zur 
Bernstetnkfiste  vordrang  (vgl.  Joh.  Voigt  preossische  Gc^ 
acbicble  L  If^Ot  MHgea  vaa  dar  aalaraebaMadca,  wagataali. 


Digitized  by  Google 


DiM  AUarMmtr  tarn  Nia/am       CWül  21 


gm  M  4kwr  MhliriaaMMbc»  ffiMnlait.  P#ff4«rtt  doch 
Mta  ilt  Ltf»  imrnUktmf  m  tar  bucblewticlmi,  feblrfifc« 
HMrikOile  te  Mitttlneefat  *  BctchttfcaMt^  wie  ile 

soch  heute  erseheint ,  Strabon  meisterhaft  beschreibt ,  im 
Aogesictit  von  Corsic»  und  Spanien,  zu  immer  neuen  Nieder- 
KaiMUigea  auf,  uelcbe  zugleich  deu  Uaadel  und  die  Bildung 
Masüalia'a  weiter  trugen.  In  Masaalia  auf  der  Burg  nUkxd 
Tfapel  im  BphaiMMM  Afimh  mi  4ea  Delf MMichw 
A^UflH,  4m  gtBaiMMW  HalUfdii«  aller  Immt,  wie  MiN 
aagi  (IV  1,  4),  mU  ^mtm  iMlelm  TpMpel  erVavte 
an  der  Affludung  des  Rhodanus,  um  das  L&nd  gänzlich  sich 
anzueignen.  An  der  Küste  aber  la^eii  die  St&4te  der  Mas- 
aaÜer  Tauraeatien  oder  Tauroeis  (Caes.  B.  C.  11.  4),  das  man 
iert  aucht,  wo  jetst  CiolftI  lieg^,  OiMa  (M  ttteesX  Aall- 
ftHk  <lrtifcM)  m4  Ukmm;  swlietea  Wito  fiMeCe  tan 
Ciear  9wtm  MIL  iWnjm}  iamm  latdiiMher  HMie  et  tleiit. 
Un  ■■Utieliriift  rm  icn  grieeUaeb  IwMtea  SIMM  ier 
Massilier.  Zwischen  Antipolis  aber  uod  Nicaea,  welche  fast 
immer  als  Xachbara  zusammen  genannt  werden,  und  zwar 
suerat  hei  Polyk  XXXIll,  8,  also  in  der  Mitte  des  sweileB 
Murtoderts  vor  jMrer  flcÜMlMaaf  ,  iüea  Uitpnuif  Uber 
!■  eise  mi  dieeelte  Zfit»  etwa  4ai  vierte  JalirhaBlert,.iUica 
«if  «ilNikl4«i  VanM,  4ar teil  Imi»  Vato  Müt«  A  Qwimh^ 
'adhuMftvwwllidliwtliellea  wi4  OuHlea.  Jüaittif^  ftigt  Strebe 
(IV  1,  9)  liiiizii,  ;:eliort  Nikaa  zu  Italien,  obgleich  sie 
ycsKz  der  j>Ia!^sali*T  ist.  Denn  dieselben  haben  diese  Nieder- 
Jaa«liafeaJI|Ggriiudet  gegen  die  höher  wahneudfu  Barbaren, 
.«i^sie  das  Meer  voa  IlMta  Irei  erbalteii  wallea,  wfthrend 
jiiMgifcirflU. lliH i jeaca,  (4*  Ii.  4cs  Mfem  wU  ligarar^ 
ßmtktB^mU$mu»kmi!9  Ml^alaad  NIkia  aecb  aaler  ffaMaHa, 
Wlmi'a*  Autif  aMe  IM  Ikmtm  tUk  «losgesagt  batta,  Hieraae  kl 

zu  scliliesscii,  dass  es  nicht  bloss  den  Charakter,  sondern 
audi  die  Schicksah-  der  [Vlutterstadi  beständig  (heilte,  wie 
oa.a.  B.  ianpais  gesciiak,  ais  im  Jaiir  154. v.  Chr.  die  Ligurer^ 


Digitizea  by  <jOü^tt: 


wMm  uH^  ätü  mm^mk  ftMMob  Wim,'  Aatiptib  «Ml 

ilire  BUit  Acfitoir  «e  «m  MdiailAfrtfjr,  Mdl  te  ««Ifc 

Jauan  «der  Napoule,  zwigciien  Frejus  und  Aitübrs  ,  wieder- 
fhtden  wollte ,  aalmien.  So  hnge  rtiege  Berjfvlliki'r  iinbe- 
swuDf en  waren ,  so  laii§;e  bestand  aucl»  ein  fofftivlikr«H4«r 

flriacfcsMtelt  VacMea  alMf  Maer  Hemn  iii«t€UliMi 
wurdra ,  trattn  riihig«re  Mtes  du.   A«t  MMiii  rMirt  des 

Fliaius  (H.  Nw  III.  5,  7  ed.  Siilig.)  Beschreibung  jener  G^^nden 
her,  die  wir  ihrer  Kürze  halber  aafilhrca.  Igitur  ab  amiie 
Vat»  iüctm  oppÜMi' «  MistelieiiBlbus  MditiuB ,  iwaii 
M*.  (et  Pife.^»a»  M») »  lifw.  ^|i«i|ni  .MfW)  mmMm 

talis  Cemeaeiio,  porUis  Herculis  Moaoeci,  Lifpistioa  ora. 
Für  den  Namen  CemeneUo  tieset  DanviUe  Cemenelion,  Andre 
Ckmellino  oder  Geoieailo  (so  Lud»  r.  Jaa  in  seiner  AtgaW, 

BMtee  <>^(o)ten/#vdy  iMifttMif ■  utfUiEi«^ 

€kogr.  Iii,  ,1,  d3  aad  üi  dfiiu  Itio.  Antonia,  p.  ädti.  CemcL 

•eluiD..  : 

>  Die  Stelle  des  Itiverara  ist  Jiesoiidm  fttr  des  2ag  d«r 

ffiMti,:C(fi«n.«id  die  <Alpa»?lMrlilMt  Mtk  ABMim 
BOGXCVI  mhrte.  Vm  Omft  mi  siad  die  iStaiisne* :  Liba- 
liuin  mpni.  XXXVI,  Dertoaa  mpoi.  XXXV,  Aqais  mpm.  XXVIII, 
Griiili  mpm^  XXX ,  Canalico  mfm*  2^  Vadis  Sabatis.  mpmu 
m*x¥t^^  ■m.iOi,  Albingainie  nppi.  Vil,  UcetaMM 
J[V,,  €«ta  BakiifriMrM«  ^Vl^  AlWliiiBisiMpakf  XVI, 
LiHe«e!iDpni.  X,  Alpe  siiefa  opni.-  VI  <b«C"«sqtte  lUkHs, 
abbitte  Gallia)  Ceoieuelo  mpm.  VIHI,  Varam  flumen  mpm.  V% 
Antipoli  sipin.  X,  ad  Horrea  npin.  XII,  Forum  Julii  mpm» 
XVlü^  llas.  Wittere  «ei^  die;aMbUM«  ttber  AfHee  ffrwtiw: 


Üiyiiizeü  by 


Dk>  Mmik&mmr  vm  Nimm  md  dmm.  23 
•ii^li  MMWÜi«  iMi  Arehite.  Iii  dem  Gegtbtüen         bt  der 

AflwfAt  VMoriflkv  LMCftrcM  C«cm  I^N»  Bcdit  tat), 

■Zug  iler  heutigen  Sir^Rge  einlialtt^ti ,  bemerkeiiswerth.  Asf 
4lif«*fr  Iffztem  Streckt*,  bei  i  urbia  uud  Meotooe  sind  mehrere 
Römische  MeilensteiBe  gefunden ,  voa  welchett  eyuf«  die 

fid'  ytüHotwü  Mi^M»  4if«f M  Jmmi  (f^  IM)  mwU 
giwä^      M&Hmti  AUwigtv'fit»  ■iwhrii»  Vlelkuglit» 

MMMeo  (kier  Nerele  Mtnico),  Baa  (AviaieBt),  Anao,  Vilku 
Aranea  <Olivuia)  aU  Hafeo,  Nicia  (m)  nur  als  plasia 
(d.  i.  Bpatlateiniseh  ffir  Strand,  Mede,  italif^niich  piafg^ia), 
•dtnefitt  Aatibt»,  Frejya  «ad  MMaiUa  ^^ier  Maaaiita  Grae- 
eMw>  Hifc>  Vir,  «lei  «  dgMit  ia  dir  Ttal 

iM  ▼«iMbIi.  SicM  fiifBhH  ftMWk  dls  Tafeidft  Mte» 

•tnuMziio;  von  Oenaa  bis  MaiMÜle  folgesdanMMseo  anflM 

(8fct.  II.  V.  II.  III.  d.  ed.  Maunert,  Lip^.  Itlt4):  Genua  XVI 
und  uTi^ltich  davon,  der  Küste  zifmlich  parallel  :  ad  Figlinat 
XX  Uasta  Xlü  ad  Navalia  Vii ,  (Uber  den  Fluaa  tabonia) 
Jblte  Bmm^  JUli  ^km^m§um  X  V«iit  fitttal4f  Villi  <«kr 

MiM»  AÜfwiMlIII»  XVI.  Ift  alfi  aiiaim  VIUI  OMMdl» 
VNH  Vinm  Vi  <aber  dm  PluaB  Var«ia)  AoUpoli  X  ad  Hmt- 

f«a  XII  ¥orü  Julii  XVII  foro  \ucoiu  XVII  Matanone  XXII 
ad  turrem  XVII  legulala  XVI  Aquis  Sextis  XLIII  Masilia 
Graeconn  XLVIUL    Von  Vadji  Sabatia  an  bis  mai^iUa  sind 

M  Bmmk»^  bailalle,  ttr  b>liWHfi»  AlbaiiMll^  f.  Albiwti. 
flriili » Ifflwrili  ^  ff  iwiito»  btetiitiidhw    IM  wlbn 

•odb  is  der  Roftmo^rüphle  den  Aa4»nyiM8  ¥aii  Raveana,  der 

in  daa  aiebeuU  JaltftMiaderi      ^a^itn  adieiMi^  fiQ4^u  ,wir 


Digitiz  ed  by  Google 


ia  jtaea  Cte^eaideii  StüiiteiuuMii,  welche,  djkfleich  barbariacfc 
wiitoMt,  an  4le  «IIm  <ri— fffa>  ISa  hoiiit  f»  M  tai  fleijig* 
Jter.  IV.  88,  p.  Stt  (e4.  M.  FW«r  cl  G.  tarthey,  BmL 
1660):  Item  iuxta  praelMafli  BurgiuMlian  proxioia  wmH 
Oalfico        patria  quae  dicitur  providcia  Sfptimaua.  —  lo 
fua  SeftüMUiA  ploiifluw  faisee  civiUtes  legunw«,  ex  quibiia 
ali^aaataa  itmpum  vaIoms«  ii  csl  PuMwe»  ScarfiaM, 
Nicaa,  Milacaaiilia*^  Aa&bapaiia,  ttnat  Pora  Oivi 
Jalil,  Pata  Bnaai»  Talaai,  faiaa»,  Oaicariaai,  T<>gMlici», 
Aquis  Sextis,  Marsiii  a.    Aehulich  V.  3.  p.  ä;i9  :  Itcrum 
€8t  civitas  Fonune,  Scapiana,  Nicea,  Micalo  coliinia  Diceo- 
raai,  A 11 1  i  p  o  1  i  s.  Auf  4ie  Deulaag  irr  barbarisdiru  NaaaM 
taraMlM  wir  lttr*a  Snla.  Aach  angi  4ia  ftlaüa  f «r 
Aallfcai,  tM|aa»  Taalaa»  ük  aai  HaflMiHa  km.Mktntmm 
Jfahrhundert ,  aar  Seil  der  Bur^uoier-  uad  FcaakeaiBaclity 
und  nicht  minder  ist  von  Bedeutung^,  dass  von  dem  im  sech^- 
sIen  sersKM-ten  Cemeuelium  keiae  Rade  .mehr  kL  Ver- 
gMikU  mtm  Menilt  4aa  aul  ia«  Aaaa.  Aar*  von  Pirn^w 
aa4  ParlliasF.MiiI  kanMfafebaaM  ^awiti  akkl  lülcm 
Ckograpbaa  Mia,  iar  TieUdtlit  ia'a  athla  Jahrhaaitm 
hinabreicht,  so  haraa  wir  bei  ihm  £.  7:  Tertia  veru  finis 
Kaliae  est  mare  Galliaioi,  quod  et  Tyrrhetmm,  incipieus  % 
praeiieüs  montibas  (d.  i.  mootes  excelsi,  qua»  quidam^  Titnnag 
4lcaai,  alU  Alf«  laaiaa  naaHaaal«  ana  aa  G.  4  Maill  ^ 
«vMaal  ialcr  citliataM  yigiatiadttaai  9t  mmm  tMMmm 
profiaeiae  Septimaoiae,  uad  ۥ  t9  uad  80  lasea  wir  dann 
Namen  von  Städten,  welche,  wie  sehr  auch  entstellt,  au  jene 
des  Itinerars ,  oder  vielmehr  der  Tab.  Peuliug.  eriaaeru : 
Oaaaa,  Pieliaift  Aala,  Mavaiia,  Alba  Vkilaa,  View  viiftey, 
Vatia  SaMalit,  AIfclagaai,  Laaa  gwiain ,  Caala  Maaifli, 
VigentimiUaro,  Alpia  auurNiaM«  P»«aaa,  Scapiana,  Hkem*  Bim 
drei  letzten  Name»   aber :  Pomuua  y  Scapiaua  uDd  Nicea 
stehen  weder  im  Itin.  noch  auf  der  Tab.  Peatiag«  aondrrm 
aar  M  dma  Ctoa^rw  ftav.,  aad  wardaa  ialMV  waM  gier 


Digitized  by 


£k§  ÄUmrUuimer  mm  NiVM  und  Cmie»,  S5 

»patern  Zeil  auf  ehürea^  io  welcher  dessen  Verfasser  schrieiK 
Wckkc  4kte  4annUr  sa  Tentobea  sind,  bleibt  nftberar  Untcr- 
MMbMf  iAtümm.  Ba«  4ie  NAckbandiaft  tm  Nissa 
g— Mii  ael«  iiC  ktM  m  bMireiMa.  ficarptauia  iMlast« 
8eM«m  9«km ,  •btthalb  Wm  «■  Paflione ,  Pwitiia  etwa 
Sospcilü  weiter  iiordüstlicb  am  Klus»  Bewera,  der,  mit 
der  Roja  vereinigt  bei  Vintimiglia  mündet.  Es  iRt  immer 
■Mrkwttrdif »  dass  Guido  anstatt  des  alten  AlbiutiniiiiHB 
üImni  das  aeaere  Vigaatimiliuiii  setjt.  Jedenfalls  aber  zevft 
•r  Mr  laa  Mimtku  wm  Maia  ala  Stait  fm  iiafeaataa  Mr. 

Avcb  Pwapoii.  Mola  tagt  II.  d  ed.  Tsschnekat  Made  Uma 
Ligwrum  et  Ti^ulia  et  Genua  et  Sabatia  et  Albingaunum. 
TuiD  Paulo  et  Varum  flumina  utra^ue  ab  Alpibus  deiapsa 
led  Varaai,  qaia  Italiaai  Unit,  aliqaaaia  aatiaf.  Man  erkeniii 
hier  Mahl  im  barttalaa  Mm  rm  Laaa ,  jatst  S^Maia, 
Oaaaa,  flavaaa,  Atteaga  aai  ila  Maia  PagHaat,  der  M 
MiaM  wmi  Vara ,  der  wakar  aaah  Wertea  siell  laa  Meer 
ergiesst.  Ob  aber  der  Name  bei  den  ANen  Paulo  oder  Palo 
gelautet  habe,  stellt  dabin.  P0r  Pado  dagegen,  das  Harduin 
«ad  V.  Jan  bei  Piinius,  nacb  dea  codd*  voraogen,  sprictit 
aar  Wealgaa.  Deber  die  Lage  von  Nicaea  aagl  Mala  II  b  ia 
aaiaer  radaariiahea  AHi  Nkaaa  laagM  Aljpea«  tiMglt  apffMatt 
Peglilaai,  «aagil  Aailralla,  dvMa  9nmm  MS  Mairaaaraai 
ealaala.  8a  «raNa  aaa  aa        iMiica «  waNtea  wir  aller 

Meinungen  g^edenken,  welche  über  oppidum  Diciatum  u.  s*  W. 
gehoi)  laut  geworden  sind.  Uns  genli^f  dief^mal  der  Blick 
auf  die  Lage  von  Nisaa  am  Paaac  der  Aleeraipen,  wie  «ie 
aach  beate  sich  seigt,  4er  leltaa  waaacrrticbe  Paglfeaaa  rarbel, 
aiar  4aiah  dia  iMatiga  6ta«l  lliaiaratf»  4fr  Vara  wcitliah  Ia 
dalgar  Maliaraaag ,  jeaatlta  vafapriageadar  BergrOeken,  iia 
aafbeUeaflaitfa  aacfc  Oel  aad  Westen  diese  Baehtwachllessen, 
aum  Meer  eilend.  Wenn  ferner  Piolem.  III.  1,8  sagt:  ufrn  iu(; 
Ovu^Qv  n9%(A^ai  M^o'tM^  9¥  %ff  ^tf»auxi^  nfküyti  Ma9'* 


L  iyui<_L;d  by  Google 


vor)  rivmem^  m  «rkeMMn  wir  hüA.  in  ürnr  RHiMafolfe  vm 
W4!8ten  nach  Oiil4>n  die  Orte  Nizza,  d<?n  UatVa  vuu  Villafraiica, 
Tvrto  (Trupaea),  IVlaoacOy  dauu  iu  Lijpurien  Vintioiiglia,  AI— 
lN»i«Mi4  Genim*  Ualtf  die^e d  be«ltt  AlbengftJMobhoiite  uralte 
ÜMm  <«i  Thime  «m  TMft  rOMithra  Unpnipf«.  fttwa 
drei  MMiilea  itllidi  vor  ämt  8u4l  itelrt  flodi  «Mie  fftaiieli« 
Brücke  (ponte  luiifi^o)  von  vier  Ikfgto^  nebeu  der  heutigen 
Strasse.  Ufberhaupt  zeigt  sich  überall  an  der  Küste  zwischen 
fi^Ma  und  Nim  eine  Alcoge  uralter  Wtfti^ii  und  ftnineii» 
frttailrB  XMIt  w«liA  w  teMMaialler  a«iii  Mat«t  f0fe« 
Ddtorftll«,  j«leak  mm^  mm^  imü  iltan  XeiMlb  Dvrcli 
•oklie  Brianeniufea  wer^cft  die  iiMilerifltlMa  Rmm  dieser 
unvergleichlichen  Strasse  an  der  Coruiche,  welche  man  in 
ihrer  gej^euwarligen  GestsU  und  Führung^  Napoleon  zu  ver* 
teliteai  b9£,  tdiR  gvl^hflik  .  Am^  009  4ie.  sIle.BiMMsliMne 
fwi.  CUsM.  mik'  MüiHii,  4am  Bitte  ninlfirA  m  T«|e« 
rttlKa»  faM.  pmNel  mit  iernttra  iiir  ilnn  KaM  ier 
Verl>erg;e  der  Seealpen.  So  war  es  noch  gegen  Ende  des 
vierten  Jahrhunderts  nach  Ciiristo,  da  Animian.  Marc.  XV.  Ii 
Ml  40r  Beschreibung  Galliens  auch  dieser  Gegcadeii  eiwAkuCs 
4vtiM^.ffl.Va|Miya»  ünwlia  faKglNr»  ciiwiMciiUle 
t(:TiriMn  m  lüesripuiUMa  «nhn«  .Man  ati^otieB  legiaiva 
Romain.  •  Bis  prope  SallnvH  nnat  et  Nieaea  et  Anlipolia  in. 
sulae^ue  Stoechades.  Wir  lassen  diese  etwas  unsichcrn  Ingeln 
vurUufig  auf  sich  beruhen  (verniulhlidi  jond  es,  die  hei  Hi^res)^ 
jm-MiU  4asteK*k»nngte  KeitdieB  v.aii  Nicnes  ml.Ant^ 
^l|ii.a«  .|sliaii's  MtcB  hemnahabea.:  Demi  MUtk  siM 
iBtellia  ,  :<iva  ilim  in  i|»fttfni  .AlteHhsa  trmiOmt  wiM 

selten»,    Desto  mehr  ist  es  .nülliig,   auf  Inschriften 
fthnliche.  Denkmale  zu  achten ,  und  dies  haben  denn  aiicJU 
4k  .Irüiera  Fartdier  auf  dimm  Gebicle«  wie  D^AnvIUn, 


Digitized  by  Google 


Ute  ÄiUrthümer  von  Ama  umi  Cimu*.  9U 

HoacM  vnd  Papon  (histoire  de  Provence),  Spoa,  (Alis- 
edl  erad.  iloti^«)-  itlfciot^  -(Nicara  illiBirala>  Malli» 
««(Ab.  MMg.  fcdiUy  M  itm  «M  firt  Bnle  irtiil  iiMr.«»» 
Waiklm  maä  Wuklaag  ibiig  Uciftt.  MmMlttcli  iti  f  i«lr« 
eurrre4«,  gthMre»  nNum  10»»  ier  1680  mIm  HUm 
CinUs  hcraiHgab ,  dann  1668  aack  Tnrui  berufen  wurde, 
nn  die  Erziefaong^  dt&  FriiiMii  Viclor  Amadeus  zu  leiten^ 
•pllter  heraoglicber  BiblioUiekar ,  endlich  Abt  au  8l.  Pons 
M  MsM  •Mide ,  wo  er  169jl  «Urb ,  mit  veniieptam  Lobe 
erwtiBM.  IMIiali  fihvte.  aaab  iba  der  fililHrta.  Jttinr 

•rillmt  Caf  lM— ,  VMMralMi  a^lls  ^^lüMi  iiite jdmiIüF 

da  diese  Stadt  von  Troja  lieraoleiteii  aei,  wie  sich  dena  das 
Bild  des  Aenaas  mehrfach  auf  dort  geiandanen  Resten  zeige. 
Kauni  BidcbU  dagegen  der  galliacbc  Uraprang  dea  NaaMsa 
CcMtaeltoa  so  beawcilelD  aein,  waait  dena  jeder  andani 
■ifcittwf  'te:  m^k  gabwclw  ItL  ^wmMkk  wimmi 
mam  üch  Mai  n  dctt  M  CMffiW  IV.  U  f.  iS8:clt..f«l- 
fcaMwid—  Ha«att  dar  CetvMaB  lUf$ft$pm  opocv  «li 
mutUi-t  eine  enttprccheade  Bedeutung,  wie  Stein  ,  Tb*l  «dar 
dergJeiclieri.  Man  erklärt  das  belgische  Com ,  Comb  als 
Tbal  oiil  concaveu  Bergabhaugeo ,  und  Oe  iat  Sna&s^  wmu 
mU^  wmm  bedeulei  Siai».  Dadi  wk  fariaami  fem  4m 
^^fAlgm  MdB  MlaolMr  ManaudnleagM*  • 
'  Sa  irt  iflim  badiMra»  daasidaf  giMe  Hiail  dOT/ta 
Mm  gefMdeta«  t AViartliiaiar  Tnritegai  ki  all«  Wall  jwri* 
dtreat  wurde,  was  aber  noch  vorhanden,  theil^  airmlich 
srlilcclit  ^4*ordnet,  thfils  uuier  streujrem  Verschluss  (bei  der 
€lrj|lia  Ikuria  efe.)  gehalten  iat.  Heben  wir  dah<yr  dasjeni^ 
i«rfwv  «iw  Mnbkhliiah  4kr  AltiiHHii  ii  ia  iui4IMil#nii 
'^m  mikthms^mm  KM«  4m  Btatedbim  iütk^'tbatßt 
ttttiMl  dalMalct>.'Olm  4aMelbaii  dmb  liit  MpBge  imtr 
•fiiuzfUieiiltB  SU  srnf reuen.  Hier  springt  zuerst  die  Lage 
•der  alten  Nicaea  als  van  der  das  iieutigett  Biiasa  «emliah 


Digitized  by  Google 


2a 


Die  AUerthimer  wm  Alma  und  Cimie*. 


verschieden  in  die  Augen.   Dtan  um  die  Akropolis ,  deu 
statt  de r  fröhern  Fest un*^« werke  mit  Spaziergängen  und  Ruhe* 
Linken  irescimäckten  Schiassberg,  gegen  Westen  und  Nord« 
•II«  hg  4ie  ilte         Mrtalialb  teMikeo  4w  Liwitplaf 
d«rMMB9dcr  ^NlUMrfe.  Bte  iktecr  MmIMmtC  Ar  iic- 
bot  tM  Ik^mi  Hafen  4es  Hercvles,  iu  gerinf^er 
Entfernung  gegen  Westen,  da  wo  jetzt  Villafranca,  eine 
GrOnduag  der  Aojou,  um  1300  entstanden,  liegt.   Der  Pauloo 
•der  Pnl«,  Mclite  «r  aacli,  wie  alle  ^se  B^rgßMmt^  kikmSk^ 
■ritt  Bell  talern,  Um  weettleli  an  4er  SladK.vttiM.  Vmm 
iwmfktu  »tüteg-  la  WMaagen  esMrle  4ie  ftiaeii  mmIi 
Genna  auf,  welche  noclt  heute  iu  zwei  starken  Stunden  etM  a 
Turbia  erreicht,  dessen  grossarticres  Rnmerdenkmal  (Tropaea 
Attgusti,  aadi  PtoK)  «eilhia  vom  Meer«  sichtbar  isl,  ob^leicli 
eeiae  Vena  beatpatage  eebwr  Mcb  eriwaaca  UmL  Bs 
war»  ecbeiai  ee»  eia  raader  Tfaim  aaf  vkredkifcr  fli— il 
lege,  mü  MaiaMiTeraicningen  aai  UMweriwa,  aal  jnn'ei 
Thoren  im  Norden  und  Stlden.    Oben,  glaubt  man  ,  slandea 
Waffeabtindel  und  Siegesseichen.   Ob  aber  wirklich ,  wie 
aiiB  gteubt,  aaf  ierSideoitofefta  dee  Meer  hin  BNifeMcMi 
•achflUben  ia  wnm^m  Manaer  Jeae  laacbclClt  eiafi^raW» 
mm,  iie  aae  PKalae  1.         M  vea  taa  Tnepaeaai  Alpium, 
wie  er  es  uennt,  anführt:  Imperalori  Caesari  di  v  i 
F,  Aug.   pontifiei  maxumo  Imp.  XIIII   trib.  pot. 
XVil  8,  P.  Q.  R*  qaod  eine  4aeta  aaepiciie^«« 
featee  Alpiaae  eaaee  faae  a  Marl  ««per« 
iaferaa  perliaebaal  eab  iaiperlam  pap.  E#ak 
•an  t  redactae«  Muaart  lev  Tielea  Naam  der  Vdlker,  4ie 
dort  folgen ,  das  lassen  wir  billig  dahingestellt  sein ,  ohne 
ee  geradeso  für  unmöglich  au  erklären.   Viel  wichtiger  iag 
wm  die  Lage  der  Midi  Nkaea  aaf  imm  ianewltia  Yanp naige 
dtr  Seeaipea  aiit  den  Bücke  VaiCi  aaf  dae  mite  Meer  aai^ 
die  Yeraen  Berge  yea  Cevrika,  die  ia  der  MergeaMie  aieh 
in  Ni'bei  zeigeu,  &a  wie  auf  die  vorgefitreckle  Küste  gegen 


Digitized  by 


Die  AUerthmncr  von  iVi«9a  und  Cmbms, 


29 


WMten  ,  wo  i^nfipolts,  „die  Stadt  g:egf nüber" ,  ihre  alte 
6«iMKiniiii,  au  erkenoeo  ist,  und  recht«  ia  die  schönen  W  in* 
imgm  äm  waMaafBbMltB  TkUm  biatui,  d»g  mU  Oelgtrlta 
wi  fUktn  ftaaftt  m  «mH  Asg^  rakht.  I»  Hialerw 
gnniie  ragt  ein  tebinMBicr  Mrld  Biditif er  Berfe  «Mfsr» 
Die  httcime  Spitse  heltet  jetft  Moiit  dMi«,  «^er  ekavve,  ^ 
wObnlieh  Monte  calvo,  von  der  man  einer  unermesslichen 
Aussicht  feniesst.  Gegen  Osten  reihen  sich  andre  Gipfel 
imau  Auf  einen  felsigen  Rücl^en  liegen  iker  swd  Stunden 
TM  Nim  landelawirti  4ie  MtlmtMmmn  rum  TurrMtn 
•Iw  TMrdto»  wo  §Uk  vldc  iMlicka  loichiillea  gtAnioi 
kwkmu  Wt  BuiMB  uUkti  jedoch  iM  iw  Jen  ipiCera 
Mittelalter.  Hier  und  bei  Chateauneuf  (Castrum  novum), 
ire  auch  Inschriften  sich  iuuden  ,  mag  Krieg  und  Wache 
gegen  die  kriegerischen  Nachbarn  in  alter  Zeit  oft  Statt 
gjftiadfn  haben.  Auf  den  WealiUmii^  des  Monte  Cal?o, 
fsgtft  tai  WUm  Vom  hte,  lisgoa  dio  IMümob  fön  Aspr^* 
■oBl»  laage  Bctito  te  Herrn  tos  Torfiti»,  te 
GfinaMi-Loiearii.  UM  tUk  «odb  4ioioB  Unrisimi,  dio  nr 
völligen  Deutlichkeit  allerdings  des  Blickes  auf  eine  genauere 
Karte  (k.  B.  südöstliches  Frankreich  N.  14  c.  in  den  Nach- 
Irägen  2u  Stielers  Uaodatlaa,  Gotha  1S56  oder  besser 
noch  H.  Riepert*s  Specialkarte  von  Ober-  und  Mittelitalien, 
Bf««»,  a  iUlMt  IBBB),  hiMflHi,  ttr  MtehoH  jMfMcii 
lai  aiwonlwloiigfcait.  ^  Astofo  Jos.  «Ittw  LwMkf latMi 

lieh ,  sobald  wir  auf  die  sehr  ausgedehnten  Ueberreste  des 
nahen  Cimiez,  unser  Auge  richten,  das  nur  eine  Stnude 
entfernt  auf  einem  der  Vorberge  des  Monte  calvo,  mit  der 
Aasmcht  auf  Nissa  und  das  Meer,  so  wie  andrerseits  auf 
Im  Thal  4m  INfltae  Ms  «ach  TonotUi  hin,  ehe»  m 
Mmt,  ali  hailfr  wmi  gtmnd  asgdegl  war. 

ÜMlreitig  flM  dKo  Wmm  wmi  ABerthinar  tob  Ciniea 
■kht  aus  grieciysehen ,  sondern  alle  aus  romischen  Seiten« 


Digitiz  ed  by  Google 


30 


Die  ÄUerihümer  von  Äi»&a  uttd  Cimie*. 


Mao  hat  iQsdiriftett  hier  gefanden,  welche  den  «Ifen  Name« 
im  Ortes  iber  allen  Zweifel  ecbeben.  Am  ttekamUe^ieo  ist 
jeaa  «la  dea  Mite  Jdffhwfciwi  (ßU  m,  am)i  wiMn»  mm 
9^  mM.  ^  168  it  Ordlifa  fiiMlMf  (N*:  tber-^ 
geffangea  ist.  i  '  .  .      »  ' 

 ^  .  NINAB. 

*  /    SANCTISSIM.  AVG 

CONIVGI  6ALLIENI         ' ' 
IVNIORIS  AVG.  N  '  ' 

ORDO  C£MENEL.. 

CVRANT.  AVRGLIO  i 
lANVARIO  V.  B. 
'  AeMIcha  WeHif nacbrifteii  nn  Safoiiliia*a  tkrm ;  Miffrr- 
warts  ^t^nihh,  siehe  M  Orellf  ff;  f009  «ad  imi,  aa  4maA 

eine  be^onifm*  Keigwng^  dfrRaisfrina  för  <lic  Stadt  Cemene- 
lihu,  oder  gpar  ein  Aufenthalt  dersefben  an  diesem  Orte  aiia 
der  Insdirift  nieht  henrargeht.  Aach  aw  eiaer  aaicra«  hi 
ClHiiea  gtfettdeiiett: 

'p.  ABLm  sifniim 

V.  B.  P. 
PRABSIDi  OPTIMO 
ORD.  CBMBNBL. 

PATBOlid 

(Miaife  LetMirfchtlg  bt)  nddUe  Mr  üa  BaiMaag^tefllMlt 
aide  alfaaviel  sä  fatfara  aeia;  ffar  Haas  ^eht  aril'tffeiiar*; 

heit  ans  beiden  hervor,  nämlich  der  Name  Ceraenelion^ 
wie  er  in  den  bessern  codd.  und  edd.  des  Flinttis  and  bei 
Ptalem.  and  Antooin.  Hin.  bereits  ersehelat.  Nehmea  wii^ 
fhrner  Cciaanelinni  nil  FlinHla  äad  Pialeittius  ala  Haaptart 
it9  Alpenvalkea  4er  Vadlaatiar,  waleha  a«  dato  haärge^ 
schmfiekten  (eapHlati,  xoft^xat)  Galltem  fereeliliet  Warden, 
wo  liegt  am  Tage,  dass  es  ursprflngUeh  eine  Vorburg  jener 
Völker  gegen  das  Aleer  bin  und  cur  Abwehr  der  griechischea 
Caiaaislen  Tan  Nkaca  gawcsetty  wddie  ifltar  «U  deaa^bM 


Digitized  by  Google 


Die  AUerthümer  con  Mnu  und  Cmrim»  91 

iu  nächster  Verbindung  staudfo.  Nicht  minder  beweHen 
Intcbriftea ,  dass  binsiehtlicb  der  watireii  Lage  vm 
CemMdiM  «mIi  bti  den  besten  der  NMem  noeh  $w9m$ 
UiUkmm  hrnmikm.  0*  itl  4i»  llealiMMf  M K  A.  lflDR«|| 
Owgi;.  der  GiMieB  mä  itatf  H,  »  &  M:  «MHt^  ynm 
Yat*  vwtr  «MM  miriebtlf ,  aber  mgcBM«  Bmii  Cimweib« 
la^  ^ar  uicht  aoi  \  arus,  weder  westlich,  noch  östlich,  sondorn 
war  von  ihm  durch  den  an  3000  Fuss  hohen  IHontf  Catv« 
Md  seine  wenig  niedrigere  Fortsetzung:  geschieden.  Die  bei^ 
geffieae  Karte  v«o  Gailia  lisal  dies  ebeafaüa  iMI  ttkHmtm 
iMi  mMUmä^t  M  ätt  Iwifc—  ia  AllaatattlifWM 
(I6f0)'lf.  n,  wo  CMBcaetaa  «evalfs«  tm  Vam»  Hegt; 
wibrea4  VQcaea  aai  Aasgange  Im  Hialea  Jca  Pai4«  (akvi^ 
halb  drüäen  Cemeneiiou  v^irklich  la^) ,  richtig  gezeichnet 
ist.  Hieraus  erhellt,  wie  Rehr  es  riner  gmauen  ,  mit  Kennte 
■iss  des  alten  Zustandes  entworfeuca  üarle  dieser  Gegenden 
Mirila»  iw^ßeUkm,  wie  t ctlaatct,  f flfeawtttif  aadu  alaaial 
Ar  im  Jiliifaa  fctaai •  yatfcaaii  iit,  4er  iWi  IMIMb 
i— Mfcalfc  weaiger  Jibia.  mamkM  an— lert  hat»  ^  9mm 
bier  freattft  aach  BeiaffM  RIepevl't  aeaet  wwMMM 
Specialkarte  von  Ober-ltmlieo,  des  Massstabes:  wegen, 
•atüriicb  nicht  gaai,  da  a.  B.  Ciaiiea,  St.  Paae,  TaiMif 
bei  Ihai  feblea.  '  ^       ^  ' 

Wae  wir  beala  ia  CMea  aa  Baaweili  aai  TüMenr  lalaa; 
Met  mihi'  Im  4ea  ealaasaka  üdlerlaffea  dtr*  Niaeni  Aaf 
altgaillMslie  (  Ia  dea  geiiegaa  Ibatea  Wetkaa  aaf  f#aifMlia' 
Zeiten.  Da  far  der  gneelriseben  Nicaee  erweislich  oiebte 
erbatten  ist,  weder  Mauern,  noch  Tenpel  und  Sftulen,  se< 
steigt  dadurch  der  Werth  dieser  Rdmerreste  aus  einer  Zeit,' 
da  Ceairnelion  in  der  Uafegead  geachtet  «ad  aaetatt  Nicaead 
Ata  höherer  BehBrlia  war«  Wae  arir  dafoa  4a  flerhtle 
üetae  lahrea  haiefliefa  aaliel,  will  Idl  hani  Mnahalt  aachea, 
aal  dahal  aagleicli  to  Laadeebaftllakea,  eefeta  ar  mm 
Verstäudni&s  nüthig  scheint,  gedenken. 


Digitiz  ed  by  Google 


Dk  AUerihumer  von  Nvi%a  und  CimisM* 


Das  heutige  Niexa,  Haaptort  der  seit  dem  FrOhlin^  i960 
mit  FrankreicK  i'ereiaigtfii,  früher  savoyischeri  glrichnami^eii 
CkaMiftfi  (iw  ichMi  tm  im  bis  1814  9m  rnakrtidi  gdriMrle), 
Icrtclü  $m  iwci  TheilcB»  icr  idlcn  BUH  Mit  tai  fiiiHiini 
a«f  liem  liiikeB  Ufer  dci  PifHMM  Mfottes,  «s4  der 
■e«cii  Stadt  aof  dessen  rfchtem  Ufer ,  nelche  durch  den 
•teigeodeD  Fremdenbesuch  von  Jahr  sm  Jabr  an  Umfaiigp 
ttiid  Glau  snoioiint,  und  die  fraber  dort  veretnjelt  Megen^kem 
tJMmrm  Ort«,  EiidiMi  vui  Kltalcr  tidi  adiT       nelir  eia. 

seigren  aich  la  iangea  EaUmi  4i# 
schönen  Landhäuser,  wo  die  reichern  Fremden  sich  aufeuhal- 
ten  pfleg^en.    Es  ist  der  Anfang  jener  schitnen ,  fruchtbaren 
Laadaunge  die  sich  iai  Südwesten  Aber  die  Mündung  d«a 
Vai#  himas  bte  aacb  Antibct  aai  Caaai»  «nircckt  9as  Vw- 
f  cUrge  Sam'  Oapisio  im  Oüm  «ad*  das  Cap  €lania^ 
W«tt«a  oberhalb  Aatlboa  ilad  die  brtdta  varspriagendca 
SpiUcn  der  Bucht  ron  Nizza,  welche  ia  alter  Zeit  acbon 
die  Gründung  einer  Stadt  hier  veranlasste.  iAadeiowarifS 
siebt  sich  «rat  airdtttb,  daaa  «adi  N4rdotlftt,  van 
bibum  Gipfela  aBgubea  dai  achiae  llial  im  Pimitaa,  4mm 
•Ml  fast  bcstladigea  VrflUiaga  a»h  te  Wiater  urfraiit, 
H'eil,  es  vor  den  Nord-  und  Ostwinden  geschützt ,  nur  dem 
Süd  und  West  sich  öffnet.    Jenseits  des  Srhlossherges  von 
Nizza  erbebt  sich  östlich  der  kahle  Fels  des  Moni  Baren, 
»il  Maam  und  BcblUaachA  gekrtlai.  Zmmhtm  ikm  mmd 
dm  ScUoMt  büiadf  t  sieb  jätet  dar  «war  kMaa,  aber  Mbm 
Bafan  vaa  lllaaa,  anl  Lcvdittbana  aad  -Ckbtadea,  der  etat 
in  vorigen  Jahrhundert  angelegt  ist.    Hier  von  reizenden 
Landsitzen  umgeben ,  ist  auch  der  Anfang   jener  neuen 
Strasse  von  Nizza  naeb  Villafrnaea,  die  bereits  1867  iai 
Beifuia  der  Kaiserlaa  Matter  vaa  Rnsflaad  crblhet  aber  aadb 
laaar  aicbt  fertig  wutde.  Die  Stelle  der  nitea  NIcaea  wi 
aabeetritten  der  Rhede  gegenüber  auf  dem  Abbaage  des 


üigitizea  by  <jOOgle 


Die  AUerthümer  von  Aiaia  und  Ctmtes.  33 

Berges,  folg! ich  in  einiger  Entfernuog  von  dem  FlHSie  Pagüoue 
und  voy  dm  neuen  Stadivierteln. 

Wer  m  NisM  ■•ch  CenratÜMi  geil«  will,  sehligt 
«  Mm  )iMB  Wtf  dtt»  itr  aw  te  mom  6Mft  lifccr 
6t  ■wttdmy  m  tm»  BiMge  «hdttcr  Vüta  mi  Girtea 
irtfAcr  dttrcb  8t  Mcmm  aach  iea  aiir«Mh«i  ▼•■  Bnn. 
colar  uud  2u  einer  ebenfalls  mit  zahllosen  Oelbäumen  bc- 
pflanzten  Hochebene  fOhrt.  Hier  liej^t ,  etwas  rechts  am 
Abhänge  ge^^cn  das  Thal  hin,  das  beidieideae  Franciscanei- 
fttoster  Mi  dkUnk«  wm  Ciaits,  wie  ier  beitife  NaaM« 
ia  liaaiirt  yaa  lOasa  kuM,  die  am  UaliealadtoB  mä 
ptereaaaliidMB  BUaMolem  ebca  eo  waaderiiidi  gtaüiclit 
wie  der  Charakter  der  Bevölkerung,  welche  seit 
den  ältesten  Zeiten ,  nach  Strabo ,  z frischen  Italien  und 
Gallien  schwankte.  Das  Kloster  ist  von  neuerem  Ursprung, 
die  Rirche  14dO  auf  den  TiHmnieru  eines  Tempels  der  Diaaa 
erbaaly  ia  wekhoi  daanli  aabMciie  tete  4ea  AHerthaam 
•alileckC  watim«  Am  im  Eleetarfartea  geaiieit  ann  ier 
lleifliehete«  Aaiilflitt  aaf  daa  Tbal,  aaf  MBaa»  ta  Mlai»- 
berg  und  das  Meer.  Noch  immer  werden  in  der  Nähe  von 
den  Landleuten  Mtinzen^  Lampen  und  andere  Geräthe  gefunden, 
welche  dann  rasch  in  fremde  Haude  kommen.  Nur  eine 
Ausnahme  hiervon  ist  bekaaat  Me  grafliebe  Familie 
dana  naariMi  bcaitat  ciaa  ViHa»  wvicHa  etwa  üe  Alitle  der 
aMea  Stadt  cianiaiBt  imd  vaa  wcMMaiiea  «Ute»»  Mpias- 
aaagca  «ad  WeMergen  aaqfebea  iat  Ckrade  hier,  wa 
früher  die  Ausbeute  am  grössteii  war,  wo  die  Hauptinschriften 
von  Cemenelium  gefunden  sind,  die  zum  Theil  noch  in  den 
Eaumen  der  verfallenen,  immer  verschlossenen  Villa  beruhen 
solka,  ist  das  Nachgraben  aateiaagt  Denaaeh  ist  Wer  und 
ia  der  NacUMunehaft  ManelMa  la  eelML  flfaMtsieia  aleadieh 
waU  erhaltaaea  Aaiphltheater.'deaM  Areaa  ala  Ckurtea 
-tbeaalat  wM,  etwa  300  Fuss  lang  nnd  150  breit  Die  volks- 
massige  Benennung :  la  tina  deile  fata^  »die  Btttte  der  Feea^» 

3 


Digitized  by  Google 


84  Die  AMerihümer  von  Ntzza  und  Cumez. 

als  ob  es  ein  grosser  WaBserbehSlter  gewesen,  mag  auf  die 
alten  Naunmchieu  biodeuteo.    Die  unlern  Bogengänge 
tbettwcise  mach  weduadtu;  imnsk  dmm  itit§Mtm  Mbit  jetai 
ier  PUitWff.  Voi  im  •bm  fM  ur  Icil»  Übriff,  |e4«ck 
io  vid,  isM  MB  vmi  «feen  Jen  Bück  »«f  dai  MhiM»  vM 
Niz^a  und  auf  das  blaue  IVIeer  jenseiu  in  aller  Herrlichkeit 
geniesst,  so  fern  es  der  wuchernde  Baamscblag  gestattete 
Dieses  Blickes  auf  das  Meer  freatea  sieh  einst  ^ie  BAi^ger 
CmmmUmb,  «kfleicb  sie  M  4feMelb«i  Aber  «in»  fllMMii 
ei^enl  wara»  Bs  süss  eiaeii  gvMsartigeii  BMnKit  ^e* 
macht  haben ,  hier  acht-  oder  aehntaiisend  S^schauer  (dcuu 
för  eine  solche  AnxM  scheint  der  Raum  zureichend,  voq 
festlicher  Lust,  im  Angesicht  des  Meeres,  bewegt  zu  seiften« 
Oh  ^annsli  iBe  ciasUge  BevMfceranf.       Cfisaritoa  aitf 
»jm  «der         Seeta  M  hMillmMSii  sei»  wie  am  «iMibt, 
iMsei  wir  meaftscblt^eii.   Mcht  weit       Am^^Mnäilmr  io 
der  Besitzung  des  Grafen  Gariu  erhebt  stell  ein  ansehnliches 
Tiereckiges  Ciebtlude  von  2wei  Stork  werken  Jetzt  als  Wohiiuu^ 
des  Gärtners ,  und  im  Brdgeschoas  als  ViehsUll  horaisC 
AUe  Vethillaiisc  4kits  Bmms  siad  fTTriTllff  irhil  njßmm. 
Man  boMtit  tratafffiafeada  Bikar  umä  Kragataiae  Uer  mdl 
da,  so  wie  Peasterdffsuiigen  wni  gewOihtc  Gänge,  in  echt 
römischem  Ziegelbav.    An  dem  roh  nachgebesserten  StaiU 
eingange  sind  Reste  von  Maraiocstetucn  eingemaiiert.  Dies 
OchAadc  wifi  geaNfthalidi  Teapal  daa  Apalla«^  (Msh 
wohl  Ttepd  dsr  Biaaa),  f  eaanat,  weil  in  dar  Legead^  49m 
Ii.  PoBlias,  dar  hier  aater  VaManas  M#  Im  Amphidieater 
geuiartert  wurde,  sich  der  Ausdruck  des  Praeses  Claudius 
findet:  ecce  proxime  venerabilis  ApoUinis  tempium:  aceis^ 
et  sacriflca !  (?.  Acta  Saact.  AL  Mai.  Tom.  III  p.  278). . 
Bin  Bawcter^MTB  Bcbwlabe  in  die  Aagaa  AUI:  Em  ktt 
an  daai  Banwaifca  selbst  niebt  da«  Mbideata  .  jni  beauvkiew, 
das  OBS  ottthigste,  es  fttr  daen  Tempel,  nameiitlich  für 
einen  Apolle-Teaipel ,  und  nicht  fiebaehr  für  ein  grossere» 


üiyiiizeü  by 


Die  AUerthumer  pon  iVisM  md  Cmin, 


85 


Haus,  ein  Staa(sgebftu4e  oder  dergleichen  n  erkliren, 
^  Der  Bewohner  des  Hauses,  ein  schlichter  Bauer  bot,  mir 
UaudvoU  rttmiseher  Kupferiaiiiixea  2u  Kauf.  Ich 
bemerkte  flflcblig:  D.  ^ogustin  pater,  Antoniaus  piiM^  m4 
E.  Pimlif.  WLU.ffUXl  Gm.  IU.,  Pbilifffw  iU  Rom 
iiiMBi.  aii  4er  Wellluif d.  CtoitMliow  Tr.  f.  n.  i.  w«  bi 
Niim  mII  et  fiVeiere  SewiliuigeB  liier  cefmleMr  Müsse« 
lieben )  welche  bis  auf  die  letzten  Zeiten  des  weströmischen 
Reiches  liinahp^ehen.  Auch  fand  das  Christenthum  hier 
seiüg  Aufnahme.  Bassus,  ein  Schüler  des  b.  Oalnatios, 
war  der  erste ,  der  Römer  Pontius  (unter  Valeriau)  der 
«veile  Bifcbof  ?on  €eaeseli«»t  Mi»  hier  fibr  des  dlaatoi 
fetftitet  Zoa  AadcDkni  Icteter«  wari  avf  BefeU 
les  grofteo RsrI  in  der  Nabe  die  AMei  St.  Pentiii  (St.  Pens) 
errichtet f  die  auch  besieht.  In  der  alten  Lebende  von 
S  Pontius,  die  einem  Augenzeiinjf  ti  Valerius  augeschrieben 
wird,  findet  sicli  auch  zuerst  (ca^.  9,  277)  der  Nane 
Gimella  für  CeaMaeiim:  «Urbe  egreesw  Pealiae,  Valeiiaaa 
et  Gallieaa  iaifeiialibae,  ine»  Ualiae  Iraaeieai,  «rbe« 
Bvb  laga  Alfiaa  pracal  aila«  faliii  ••■Ina 
CllBellaal^  Ob  aber  der  Perai  Cimella  jemals,  lir 
Ccujenelion,  im  Volksmundc  war,  sieht  dahi/i,  da  das  heuti<;e 
Cimiez  eher  auf  letzteres  deutet.  Unterdessen  ward  ätadt 
und  Land  407  von  den  Gothen,  574  von  den  Longobarden  unter 
Alboin  schrecklich  verheert.  Vaa  dieser  jfiereianuif  arbeite 
eicl^  GeMaaeliaa  nIeBale»  NieaiSi  erst  später ,  inden  die  Oe- 
iiehCeCen  dart  an  560  elaa  aeae  Stadt  erbaaten,  welcbe 
bald  aater  der  Herrsehafl  der  aastraslsdieB  Banken ,  dann 
unter  eignen  Grafeii  biä  auf  Carl  den  Grossen  sich  der 
Angriffe  der  Sararenen  nach  Möglichkeit  erwehrte,  und  so 
das  ganae  Mittelalter  hindurch  bald  unter  dea  Schutze  der 
Orafea  raa  PraTeace»  bald  aater  dea  Anjaa  rou  Neapel 
aaletat  anter  dea  Grafen  Tan  Sarayen  (seit  1388)  die 
leUedeasten  Schicksale  erftihr.  Aach  die  aeaera  Qesehiclita 


Digitized  by  Google 


3G  Die  Alterlkumer  con  iVtssa  und  Cunie», 

Ni2za*s»  bis  auf  die  Gegenwart,  zei^t  uns  Kriege  und  Rampfe 
ohne  Uaterlass.  Ist  es  da  zu  verwundern,  wenn  unter  solchen 
m  Ntea  Mdi  der  letite  Bcsl  dar  wUem  Zeit  mfcKwasd» 
mmm  «i  Cfaifcs  Mo«  eitt  wMcs  Bndieiiiaiider  too  MaiMn 
Mii  dteManfe»  eleh  «rMell,  uriiMe  der  «ItaMdiHch  tMgenäm 
Anbau  des  liodeiis  noch  titglieh  möglichst  beseitigt?  —  Brst 
in  neuerer  Zeit  hat  man  nachgegraben  in  der  Nahe  des 
MgeBisaleii  ApeUo-Tempels^  ud  dabei  Reste  einer  WasMr» 
Mtttiig'  (die  ohne  Zweifel  nm  iUipMllie«ter  likrte),  mnä 
aebvere  lüder  mKH  Ejftkßm^htk  «•  ft.  w.  entdeekt.  BenNi^eri 
zu  beobachten  ist  aber  auf  der  Südseite  gegen  das  Meer 
hin,  am  Abhänge  der  Hochfläche,  u  o  die  Garinische  Besitsuti^ 
endet,  ein  stariLer  Thum  oder  ein  Vertheidigmigswerk  — 
Iprepuf  BMNdiui  dcaeen  ungeheare  Grandlegeii  fast  kykl«- 
IPlseher  Art  weUhla  sichtbar  aiad.  Vena  etaattl,  wie  ea  m 
waasebea  Ist,  elo  genauer  Plaa  dieser  geringen  Veberreste 
der  einst  blühenden  Römerstadt,  die  noch  unter  Gallienus 
zu  den  ersten  zählte  und  der  Kaiserinn  Salonina  namentlich 
haidigte,  -ven  eiaen  Geometer,  der  zugleich  üenner  des 
AlterllHitta  wäre,  aofgtaoMea  warie,  ee  lieeie  eioh  leichter 
ergrttalea,  irelehea  der  arsprüngüdie  Zweck  dieser  Befthti- 
gung,  und  ob  es  dabei  'mehr  avf  Sieberiicit  gegen  das  Meer 
(also  ge^m  Nicaea),  oder  gegen  das  €rebirge  und  seine  un^i 
ruhigen  Bewohner  abgesehen  war. 
91  last  er  1861. 


Digitized  by  Google 


9 


S.  IHu  Aölturinncn  am  ß^tinc. 

In  Üem  St.  Belle  S.  90  v.  ff.  dieser  Jahrbfleher  habeo  wir 

Aber  die  eigenthümliclie  Sitte  der  Rolnerinnen  berichtet,  welche 
Fifh  am  Vorabende  des  Fesfes  des  h.  Johaiuits  rtts  Taufers 
an  den  ßbcin  begaben,  sieb  mit  wohlriechenden  Kräutern  gür- 
teten and  Inden  sie  gewisse  Sprache  sagten  Waschungen 
Toraahaen.  Vir  haben  dort  geseilt  da»  diese  Sitte  sich 
auf  Köln  nlclit  beschrftnkte,  dasa  sie  eint  weit  verbreitete 
und  eine  uralte  war,  Indem  sie  nicht  allein  In  Neapel,  sondern 
auch  in  Afrika  schon  zu  den  Zeiten  des  h.  Augustinus 
bekannt  war.  Wir  kehren  mit  den  nachfolgenden  Bemer- 
kungen noch  einmal  au  dieser  Sitte  zurück,  um  sowohl  ihrem 
Ursprünge  n&her  m  kommen,  als  ihre  Verbreitung  unter 
den  entlegensten  Vttlkem  mehr  ia's  Lieht  zu  stellen.  Wenn 
wir  in  dem  frtthern  Artikel  den  Beweis  geführt  haben,  dass 
man  die  an  Rhein  bestehende  Sitte  in  AfHka  kannte,  so 
wollen  wir  jetzt  beweisen  dass  dieselbe  in  Deutsehland  auch 
ausserhalb  Köln  bekannt  war,  und  dann  es  mindestens  wahr- 
scheinlicli  machen ,  dass  man  dieselbe  in  Habessynien  bis 
auf  diesen  Augenblick  ansdbt. 

Um  den  Beweis  mi  Iklbrai  dass  Jene  Sitte  nicht  bloss  In 
KUn  sondern  auch  anderwärts  in  unserer  Provina  geübt  wurde, 
berofen  wir  uns  auf  den  Casarius  von  Heisterbach.  Er 
erzählt  in  dem  30.  Kapitel  des  fünften  Buches  sriuer  Memo- 
rabilien :  zwei  Jünglinge  seien  einstens  an  dem  Jdhannisabe nd 
nach  Sonnenuntergang  an  dem  Dfer  des  Flüssebens  Prüm  in 
der  Bild  apatsieren  geritten«  wihrund  als  an  dem  entgegen« 


« 


Digitized  by  Google 


38 


Die  Kölnerhmm  am  Rheine, 


geaetsteia  Ufnr  eine  weiblidie  Gestalt,  in  eueni  leineiieii 
Gewände  erblicki  hüttctt,  vnd  da  sie  geglaabt  sie  übt  Zauber- 
werke,  wie  dieses  von  einigen  in  der  Joiianntsnaelit  sn  g;e— 

schehen  pflege ,  wären  sie  durch  den  Fluss  geritten  um  sie 
festzunehmen.  Sie  sei  aber  geflohen,  und  so  schiiell  sie  ihr 
ancb  sn  Pferde  nachgesetzt,  sei  es  doch  nicht  möglich  ge- 
wesen sie  einmlmlen;  einem  anter  ilinen  sei  die  Sache 
bedenklieb  geworden ,  Ibm  sei  die  Fnreht  gekommen ,  oli 
dieses  nicht  der  Teufel  sei,  und  da  er  das  Rrevxseichen 
gemacht,  sei  die  Erscheinung  sofort  verschwunden.  —  Duo 
iuvenes  saeculares  nondum  milites  .  .  in  <^dam  vig^ilia 
taacti  Johannis  Baptistae  post  solis  occasnm  circa  lirwlimiy 
^ulnonasteriampraeteifluit,  iadextraritespatiabtntnr.  Vldeatm 
ex  altera  parte  riTvIl  qnasi  spedern  mnliebrem  in  vcste 

• 

linea,  putantes  quia  maleficia  exercerct,  ut  quibusdam  mos 
est  in  nocte  illa,  ut  caperent  earo,  aquam  transiennit-  —  Wir 
ersehen  aus  dieser  Stelle  welche  hundert  Jahre  alter  ist 
als  das  Zengniss  des  Petrarca,  dass  die  in  Rede  stehende 
Sitte  ancb  aosserbalb  Köln  ansgefibt  wnrde,  nnd  dann  im 
der  von  Cäsarius  erwähnten  Geschiebte  ein  einzelnes  Weib 
aber  keine  Schaar  wie  zu  Köln^  in  deu  Fluss  geht.  Dort  wie 
in  Köln  ist  die  Vigiliades  h.  Johannes,  nach  Sonnenuntergaagp, 
als  der  Zeitpunkt  angegeben,  an  welchem  jene  Waschnng^ea 
vorgenommen  werden.  Das  Weib  bei  dem  Ctsarins  erscheint 
in  veste  linea;  wir  ersehen  daraus  dass  die  Sitte  mit  der 
Taufe  in  Verbindung  stand ;  denn  die  Täuflinge  erächietieii 
gewöhnlich  in  weissen,  leinenen  Kleidern;  daher  die  Benennuiig^ 
weisser  Sonntag,  dominica  in  albis,  weil  an  dieaesm 
Tage  die  Katecbumenen  welche  in  weisse  Gewknder  gekleidet 
waren,  die  Tanfe  empfingen.  Cisarins  berichtet,  die  Band« 
lung  des  Weibes  stehe  nicht  vereinzelt  da,  es  habe  einer 
Sitte  gehuldigt  die  von  einzelnen  geübt  werde  und  mit 
dieser  Sitte  sei  die  Aosflbung  einer  Art  Zauberei  verbunden 
gewesen. 


Digitized  by  Google 


Die  UAlntrimw^  o»  BkßmB. 


m 


Wir  i^ehra  m  dem  sweiiea  Fnaktc  userer  Aufgabe 
über. 

I«M^  is  0etoer  OaNsMellte  UabetgyDMM»  indem  er  m 
tei  Gtoi^  Mi  kMUckMi  Btonehlisseii  4«r  Haket« 
tyaicr  litBiMt,  ketiebtet  P^IgmidM.  Am  fipiphaaieiirfiU 
weldieg  die  Habetsysier  am  11.  Jatonar  begehen,  der  bei  ■■• 

dem  sechsten  Januar  entspricht,  feiern  die  Habesny iiier  zur 
Erinnerung  an  die  Taufe  Christi,  ein  heiteres  Jahresfest.  Die 
Geisilichen  eröffnen  diese  Feier  bei  Aubrucb  des  Tages ;  der 
KMig  wsA  mim  flof ,  der  Metr«foUl  ood  seiM  CtolatUdieB, 

S#MieMafgMig  «it  weMfMi  Awaabati  «iiiif w  Vmafeacn» 
pmImmI  fai  PItae  «ni  Teicbe,  tavciieB  Mm  anler  mii 

bringen  einen  vergnügten  Tag  darin  zu.  Die  Priester  welche 
dabei  anwesend,  geben  jedem  der  ihnen  hegeo^net,  indem  sie 
4arwi  getietea  werden,  dea  liegen  mit  diesen  Worten:  ^Gott 
•vf  se  «der  ««a  a^gae  4icli  Oail  VMery  Sota  rad 

I.  CMrt*.  Wie  «kar  gnaaa  Rrtvia  aattaii  abna  tegaliaacnMt 
üiietr  ao  bagines  aiich  iiaaa  Jinglinga  aüarlei  Mbilliwiilcai 
aia  apringen,  sebwiaiBien,  einer  taucht  den  Andern  imter 
und  erfOllen  die  Umgebung  mit  Rufen  und  Schreien.  So 
wird  diese  Waschung  nicht  su  behr  ein  fraauaes  abriatliches 
Feat»  aAi  ain  ausgelassaaea  Spielt 

Gentnere  Nachricbten,  ran  dieacm  Feate,  obgleich  im  Weaaiit- 
lichaa  mit  daa  gegobeneii  flbarainatimaendy  gibl  Jamaa  Brace 
In  adocr  Beiae  nr  EnttelLmig  der  Qvclla«  tca  Hila^)*  »Daa 


1)  '„Sotendnin  68t  HAbesrinos  XI.  Jaiiu«r!i,  qul  nobis  Tl.  eiaadam 
et  opipiianiorum  solenne  est,  Adulta  tum  apud  illoB  aestate, 
laetisaimam ,  In  memoriam  baptismi  servatorls ,  quem  oo  die 
oontigidäo  cum  muUiä  veterum  pro  oertum  habent,  featum  cele» 

brare.  Illueescente  die,  olerici  laeto  oantu  soleonitatem  ordiuntur, 

r6x  üum  iiulac  buae  primoiiL'U;?,  motraj  olita  cum  clerici'a,  nobiles 
et  plelteij  «ene»  et  iuvenes  in  üumina  et  sta^^aa  nudii  pauebrtimis 


Digitized  by  Google 


40 


JH^  Kainermnm  am  Ühcme, 


Andenken  an  Cluristi  Taufe  aai  Feste  der  beUi^en  drei  Könige, 
■Dil  da«  Segnen  des  Waeeen  ui  diesen  Tage  iet  ein  nker 
Gebraneh  der  BinrgenUlndiBchen  KMie»  der  ebenMila  IftnUldi 

in  Aegypten,  so  wie  noch  lMiitif;es  Tages  in  Actliio^ien  felcv» 
lieh  begangen  wird.  Seitdem  Alexandrien  den  Mohame« 
danern  in  die  Hände  fiel,  hat  Furcht  vor  Beleidigungeu  und 
Entheiligungen  die  Einwebner  genothigt  diese  Cmannln, 
sn  wie  alle  Meriielien  Umginge  Innerbalb  der  Mnmni  der 
RIrcbe  anansldlen^.  Bmee  weleber  einen  seieben  Pesln  selbsl 
beiwohnte,  berichtet  darüber,  das  Wasser  sei  vorher  von 
dem  Geistlichen  eingeweiht  >vurden  und  dann  hatten  sie  von 
dicseni  Wasser  in  die  Hand  genommen  und  es  den  Anwesen- 
den ,  naaentUeh  den  Vomebnen  anf  den  Koj^C  gespmngC; 
nagkicb  bitten  sie  einen  Sedier  ndC  Wasser  ans  THnliea  darge- 
reicht und  nachdem  auui  getrunken  sagte  der  CMsHlebe  Gs  ler 
barack:  Gott  segne  dich!  Endlich  nachdem  alle  welche 
im  Gefolge  des  Statthalters  besprengt  waren,  nad  alle 
denen  man  den  Bceber  nicbt  gereicbt  hatte ,  ans  eigener 
Hand  getrunken  battan,  sfmngen  S  bis  900  Knaben,  dik  sieb 
für  IKakotten  ansgaben  ins  Wasser,  sie  waren  nnr  nrit  einem 
weistieu  Tuche  das  sie  um  die  Lenden  |»;ehundeii  liatten  be- 
kleidet, und  bespren»;(fn  nun  ihre  Freunde  und  Verwandte, 
und  überhaupt  alle  die  am  Eande  des  Flnsses  oder  Beckens 


iiiAer  praeotpals  exeeptis,  ante  oftam  eolts  dMeendunt,  Ibique 
roerBitando  sese  laetum  <liem  agunt.  InterauDt  prcäbyteri,  a 
quibus  obviam  venientes,  ut  alias  Semper  raorts,  benedfotionem 
petere  boleat,  quam  illis  reddunt  bis  Fcto  verbie:  benedicat  t© 
Dens,  vel  benedicat  tedcus  pnter,  filius  ot  Spiritus 
»anctus  .  .  .  Verum  enini  voro ,  ut  magna  Inetitia  raro  caret 
petulaütia  :  ita  adoieäcontoä  lasciTire,  salire ,  natarei  alios  alios 
•ubmergerc  et  vicinos  campos  YociferHtioniV'Us  ntque  clamorlbus 
complere  ;  sie  iis  ludicrurii  id  ])otiu3  balneum,  quam  pium  ohristia» 
noru/n  featum  habetur.  Jobi  Ludol6f  hiitoria  Mthiopio«.  Franoof. 
ad  M.  1681  Ub.  III.  «.  6. 


Digitized  by  Googif 


Die  Köineriimm  an  ükeme» 


41 


itandea  mh  Wasser.  Anfangs  geschah  dieses  mit  siemlkbeM 
AiMBie  von  imt  hmktm  am  der  Stadt;  mcMcb  aber-di« 
leüMre  RlaMe  voa  AawüMdcii  ieapreaft  war,  eaMaad  «bi 
wRdfli  Lünen  danuM;  dla  Kaabea  ■achten  das  Wanti 
idilanmiir  nnd  sprengten  et  aniKer  aaf  Alle  die  ele  w<eM 
utid  reinlich  gekleidet  sahen.  Der  Statthalter  begab  gieh 
jiuerst  weg,  darauf  die  Mönche,  endlich  die  Kreuze;  der 
Bach  war  nunmehr  den  Knaben  und  den  schwarsen  Garden 
überlassen,  die  ihr  Dnweien  Ua  swei  Uhr  Nacliaüttafa  dam 
Hieben«. 

Dae  Fmt  «ekhee  wir  Uer  In  aeinen  dnaabiliciten  nahe« 
haben  kennen  geiemt,  lal  deei  Andenken  an  die  Tanfe 

Chri^iü  im  Jordan  gewidmet.  Iii  Klimaten  wie  jenes  ist, 
von  dem  wir  hier  sprechen,  konnte  dieses  Pest  im  Januar 
gefeiert  werden,  denn  der  Januar  gehört  hier  2u  den  heisse« 
•ten  Itteaatea  des  Jahres;  der  Himmel  Ueibl  Tag  nnd  Nacbl 
TallkoaMDen  heiter  nnd  oi  gibt  keine  nnyeihminiiwitielg 
lange  HmAU  an  Shea  eind  eeibet  kn  Jannar  Tag  nnd 
Naehl  gleich,  wentgstene  dem  Augenschein  nach  0*  in  weniger 
beissen  Klimaten  und  gana  besonders  in  kalten  kann  das 
Fest  unmdglich  im  Januar  gefeiert  werden.  Wollte  man  es 
aber  dennoch  fetcra,  so  auisstc  man  es  in  eine  günstigere 
Jahresaek  verlegen,  nnd  ea  wnrde  es  denn  anf  dna  Tag  dea 
h.  Johannea  dea  TauCna,  welcher  anf  den  M  Jnnl  IIMlt, 
gbertragen. 

ia  Ihbessyalea  beginnt  dae  Fest,  d.  b.  die  Binsegnang 

der  Flüsse,  Bäche,  Tciciie  uw  Mitternacht;  das  eigentliche 
Fest,  sobald  die  Sonne  ihre  ersten  Strahlen  ausseudeC ;  in 
Afrika  pflegte  man  während  der  Nacht  edcr  des  Morgens 
in  den  Flnssy  den  Bach  und  den  Swny f  sa  gehen ;  in  Eiülm 
begann  die  Feier  gegen  die  Zell  wa  die  fianne  nnlerglnfi 


l)'Braos  a.  «.  O.  T.  Baoh  9.  Kapa»l. 


42 


Die  Kolnerinnen  am  Rheine. 


In  Habegsynien,  wo  der  HiiDmel  die  Nacht  hindurch  ToUkommen 
htxiti  itieibty  aueh  in  Afrika,  überhau]it  in  warmen  und  heissen 
EtailMi ,  wo  das  »Itetlidle  Leben  «ich  sehr  u  die  N%At. 
UnaUwilehly  konate  Feit  obne-  Aiatoae  wAkmi  A«r 
lÜMbt-  begangen  wefde«.  In  Kol»  begnon  dnaedbe  g«!^<e« 
Abend,  eben  äo  in  Neapel  und  zwar  hier  während  der  Damme. 
ruQg,  weil  dort  Männer  und  Wfiber  ins  Wasser  stiegen, 
«ai  Man  din  Flnsterniia  wie  die  an  §rnsae  Kiarbeii  veraMadM 
Mille. 

Brwftft  man  nna  aber  wie  nabe  bei  ier  wiprteglirlwü 

Idee  dieses  Festes  die  Ausartung  gelegen  ist,  und  v^ie  leicht 
noch  ernstere  Missbrauche  und  Unschicklichkeiten  sich  daraa 
anselMi  konnten,  als  diejenigen  sind,  von  denen  Bruce  be* 
iMlel,  «ad  er iaaert  laan  sich  daran  dasr  «an  aacb  Cftaarioa  v^n 
Heieterbaeb  Zaaberwerke  daaiit  ia  Verbladaag  brachte,  nm 
begreift  man  wie  Augustinus  dazu  kam  ,  gegen  diese  Fest-> 
lichkeit  mit  so  grossem  Nachdrucke  zu  eifern  und  auf  ihre 
Abstellung  mit  der  ganzen  Macht  seines  Wortes  aad  selacli 
Aaaebeaa  «v  dringe«.  Das  Aasehea  des  etaflnssreiehstAtt 
aller  Kifehenlebrer  war  abergreas  gaaag  auf  die  Abachafibng^ 
dieses  Festes  auch  ansserbalb  AIHka  elnsawiiken,  da  seine 
Schriften  und  Reden  in  der  o^nnzen  Kirche  verbreitet  waren, 
und  80  wird  es  erklärlich,  wie  das  Fest  anderswo  spurlos 
verschwunden  war,  ven  dem  p€trarea^  nur  aooh  eiaea  TheH 
in  Rdln  mit  ansah. 

Wir  habea  nbea  gesehea  dass  das  Fesl  ia  Babessyafieii 
um  Mitternacht  mit  der  Weihe  des  Wassers,  des  Flusses 
oder  des  Teiches  begann  ;  dann  m  artete  man  bis  die  ersten 
Strahlen  der  Sonne  sich  zeigten,  und  dann  begannen  die 
Bespreligsagen  adl  Wasser,  das  Eintaacbea  n.  s.  w.  Vmw 
dtess  beiden  Mtpaakte  indca  wir  aacb  gegeawirtig  aoeli 
die  Anbijtspmikte  in  der  kirdiliehen  Liturgie.  Der  Introitus 
sur  Messe  in  der  Vi^ilie  der  Epiphania  beginnt  mit  folgender 
Steile  aus  den  Propheten  Jesaias:  J>uai  Bsdiaai  sileatiam 


Die  Möhmrkmm  am  BMn^. 


MwWii'tiMlft,  et  M  IM  caraU  Metel  ilw  hakmC, 
■if|iirtiii  tawm  Um  BoMriiie  «;  w.«>  »er  bt^m  wtf 
die  Mitteroacbl  «Is  deojeiiff^  SBeHfvnkt  an  wiMmi  die 

Einweihung:  bo^innt.  In  <ier  Ale^yse  am  Ep4f>baiiienfe8Ce 
ficlb$t  ist  die  Epistel  dem  Propheten  Jesaias  entnommen, 
Sie  b^DDl  mil  dtu  Wefften:  fittife,  HlHBilnare  Jeraaalc«, 
^ulftwü  hm»u  Im»,  el  fleria  Demini  eHiwr  te  orta  est 
Bl  «mMabniit  gentea  in  ImiM  tiie,  et  regce  ht  splendofe 
ortet  tui.  Leva  in  circvits  ocelos  tvoe  et  ?ide,  omnes  isti 
congregati  suat^).  Der  zweite  Theil  des  Pesten  begann 
oder  beginnt  noch  in  Habessynien  sobald  man  die  ersten 
Strahlen  der  aufgehenden  Sonne  erbliekt,  nod  die  Wabl 
dieice  ZeitfvnlLtee  iniet  ibfe  fülle  Deutug  «od  Bifcliniif 
in  den  Mgefihrtes  Werten  dea  Propheten  Jesaias. 

Wir  Witten  niebt  ob  man  hiernaeh  noeb  geneigt  aein  wird 
die  Abwaschung  der  iLtilniscben  Fraven  für  einen  Ueberreet 
des  heidnischen  Mitsommerfestes  zu  erlilaren  und  einen  Grund 
fflr  diese  Annahme  in  dem  Umstände  xn  finden  ,  dass  das 
C^Hatcntbu«  diese  Sitte  spater  abgestellt  habe  >).  Wir  iLtfnnten 
vna  sn  dieser  Ansieht  nnr  dann  bekennen ,  wenn  man  gans 
nnnweidentige  Grinde  dafür  belbricbte.  Darin  aber  dase 
das  Chriatentbun  dieae  Sitte  abgestellt  hat,  kennen  wir 
nicht  den  entferntesten  Grund  fflr  jene  Annahme  finden ;  denn 
wenn  die  Sitte  auch  einen  rein  christlichen  Ursprung  hatte, 
so  binderte  dies  Mhlechterdiags  das  Cbristentbum  nicht  diese 


1)  Rucli  der  Weisheit  18,  U. 

2)  Jesaias  60,  1  ff. 

8)  Min  vergleiche  Uber  dicäo  Sitte  Grimms  Mythologie  I.  S.  555 
u.  556  und  Simrooks  Handbuch  der  deutschen  Mythologie  S.  669. 
Die  neuestan  KQnitt«?  haben  sieh  dieses  Stoffes  bemächtigt ;  eo 
der  Maler  Spangenherg  tu  Berlin  durch  sein  Bild :  der  Johanale- 
Abend  in  K81%  und  Eduard  Steinlu  In  dea  Freeken  dea  Mueonia 
W«Ur«ir.lUdiarU. 


44 


M  Eöbmrimm  am  BheinM, 


Sittt  MtahebM »  ncUcn  de  §•  gnm  Uosnlitf  IkUkeÜM 
kcrrorgenita  liatte«  Dt«  GMatenttai  bat  fdur  Tiflls  Sfttes, 

die  es  eiogeführt,  später  seliMt  abgestellt.  Ueberdies  aber 
ist  diese  Sitte  nicht  überall  durch  das  Christenthuin  abgestellt 
worden ,  da  sie  ja  wie  wir  gesehen  babeo ,  in  Uabeasjralca 
1,      Ms  ft«l  imm  Tag  iowUktäkbL 


üiyiiizea  by 


IL  imkMilcr. 


1.  C(»igrqi4tfd|(0. 

1*  Die  Lei^io  V  MacedonicA  unä  4ie  Le^ i« 

V  AUvda*). 

Schon  in  Band  XX VI  dieser  Jahrbücher  S.  125  ff.  habe 
ich  nachgewiesen,  wie  die  Denkmäler  der  Vexiliarier  besonders 
tcblU«bare  Aabaltopunkte  für  die  Gcscbichte  der  Mmiacbea 
liegiiM  f  ewibrcD.  flirr  ein  leaer  Beweis  liaftr« 

Die  Mraateberlelite  der  Berliocr  Akadcwe  der  Wissen« 
seiiafteii,  Jabrg.  1861.  S.  85»  enübalten  in  i^nem  Reisetoiehlf 
vou  Emil  Hübner  eine  früher  in  der  Ermila  di-  S*  Eufemia 
bei  Linares  aufbewahrte,  leider  jetzt  nicht  mehr  vorhandene, 
an  Anfange  und  am  Schlüsse  der  Zeilen  verstflnunelte 
Inschrift,  die  ich  aii  den  netliirendifen  Erfiaamgen  iiier 
wiederiiele: 

IC  .  00B)NELIO  .  M  .  F .  QAJU  .  YALERIANO  .  PRAJBl|BF .  ALAE  .  .  . 
^  .  .  .  O^^^AEF  -  TEXILLARIORTM  .  tN  .  TBACHEA. .  XT  •  [A.  LBQ- 
T .  U  ACB]D01inCA .  A .  LBQ .  Tm .  ATOTSTA .  A.  TftfflT^ .  L  A[TICL  ATS 
BI.  yiNORjmtB .  A.PIULBP.OHOBmM.8TATVI8.00RdN(ISi>01IATO 
.  .  .  «  ]LOXBK.BT.OBOB1!IS.8BBmS.irnmAI«18.I(  


INa  bisr  gif  ebenen  Siftamagin  eini  tteilweiw  ran 
H  Ab  n  e  r I  (beÜireise  von  Tb*  Ha  m  n  s  e  a  vorgeschlagen 

feh  bodtttkO  mich  hi«r  d«r  gvbrAuöliUohon  Form  des  Namona, 
qIum  doMhalb  Mooinsoii*»  LMimg  Alaada«  (Ibter.  Koap.' 
Pi  475  s.  f»)  giradistt  'vonrarfiMi  so  wollaa. 


Digitized  by  Googl 


46  DU         F.  Maeedmdea  und  di$  Legio  F.  Alauda. 

«ml  werien  itn  Beifall  «ler  KunUgm  Men;  in^c»  mm 

ich  durchaus  bezweifeln,  dass  am  Ende  von  Zeile  2  oder  im 
Anfange  von  Zeile  3  noch  Platz  für  den  Namen  einer 
dritten  Legion  gewesen  sei,  wie  Mommsen  (ich  begreife 
nicht  ans  welchen  Grnnde)  ala  f  ewiM  annimmt 

Demnach  hahcn  wir  hier  Vezillarier  nweier  Legionen, 
einer  Macedoniea  mi  4er  VIII.  Angmla.  Da,  wie  Nonini- 
seu  a.  a.  O.  schon  bemerkt  hat,  hu  die  quarla  Macedonica 
nach  der  ziemlich  genau  bekannten  Geschichte  derselben 
achwcrlich  zu  denken  ist.  haben  wir  es  hier  al^  jnit  4er 
qulnta  Macedonica  mi  Uinn,  nnd  es  fragt  sich  nun,  an  welcher 
Zeit  iiese  V.  Macedonica  mit  der'Vlll.  Angusta  die  Betatsung^ 
einer  Provinz  ausmacht;  denn  dass  derartige  Vexillationen 
verschiedener  Legionen  stets  aus  einer  Pro\iriz  g^enomiiien 
wurden,  glaube  ich  in  dem  oben  erwähnten  Aufsatze  (XX  VI^ 
&  dargelegt  au  haben.  Die  Antwort  auf  diese  Vr^g^ 
ist  abeir  durchsus  nicht  so  leicht;  als  sie  aussieht,  da  die 
frflher«  Geschfcbte  der  V.  Macedonica,  wenil  man  die  Sache 
genauer  untersucht,  leider  noch  nicht  so  feststeht,  als  es 
ttothwendig  ist,  ttm  auf  dem  Grunde  derselben  Schlüsse 
aufzubauen. 

'  Die  Hauptschwierigkeit  der  Frage  liegt  darin,'  dass  die 
Schriftsteller  des  ersten  Jahrhunderts  christlicher  Zeltrechnung 
uns  nwel  Ibglones  qnintae  nennen,  ohne  sie  durch  ihre 
Bcinaffleu  zu  unterscheiden ,  die  eine  in  Germania  inferior 
(Tac.  Ann.  V,  31)  d^e  andere  >n  Moef^ia  (Tac  A|in.  XV, 
.  Welche  ^e«  dieses  war  nun  die  Macedouisaf  .w^lch^  .4ie 
.  Alan#at  ichmäncaThaitsAabehl^jotat  nie  darin  genwclfell;, . 
.  der  V«  Macedonica  die  Besatsung  Ton«  Veteva  summchrelben  . 
und  die  V.  Alauda  nach  Mösieu  zu  verlegen,  von  wo  sie 
(nach  T  aci  t  u  8  Ann.  XV,       Josep  h.  Bell-  jud.  Vif,  5,  3  ; 
Inschrift  bei  Orelli  750)  im  Jahre  63  nach  Armenien 
geführt  worden  sei.        die  Debenicbten  in  Seehode'n 
Krit  BIbl.  f&r  das  Schul-  und  CnCenriditswesen  1880»  S.  587» 


Digitized  by  Google 


Die  Legio  V.  Macedonica  und  dm  L^gio  F.  Aiauda,  47 

miil  in  der  Zeitschrift  für  die  AltPfthiiinwiss.  1840,  S.  658 C, 
•owie  die  Artikel  Legio  V.  Alauda  uud  Legio  V*  I^ace* 
4  Oft  ica  in  der  P  a  u  1  y  'sehca  Bcal-BMcydofk  der  claM.  Altcr- 
ÜMMkimi«.  Avdi  in  41cm  AmMi  vm  Miiani  MminuMmm 
Üer  lie  MtailMiM  Legfontgeachidite  aloptirl  wori»; 
?ra  KUIb  !■  ittasn  Mrbfldieni  XXV.  S.  M  ff.,  wMt 
Ffitznar  in  seiner  AUgemeineii  Geschichte  der  romii^chen 
Kaiserlegionen  bis  Hadrian  (Parchim  1854.)  S.  9  und  13  *\ 
▼oa  L  e  1)  m  a  n  n  in  Ciaudivs  und  Nero  (doüia  1856)  i,  S.  189 
wi  t»L  Der  Hooplfraid  ikior  AiMbao  war  die  von 
Fiodlor,  lUnifcke  Denkvilcr  te  Oogend  ton  XmIcii 
«■4  Wml  a  183,  gekndto  Nochikbt:  «Vob  teV.  Ufion 
werden  [b«i  XaoCeo]  viole  Ziegel  gefimdea  mt  dm  Stonpel 
LEG  .  V  .  MAC  .  oder  LEG  .  V  .  und  darunter  T.LVSEN''**). 
Die  erstere  Art  gibt  Fiedler  Taf.  II,  Fig.  S  auch  in  Ab- 
bildoBf  f  obne  jedoch  anzuführen ,  wo  das  Original  seiner 
AbUldulf  auMadoii  ist  BestAligi  wsrde  diM  Nadirickt 
•dMlnhMr  durch  dm  WIcImImi aiegd  M  Grator  51d,S. 
Ihn  kaü  oIb  Hag miaf  tai  Bomicr  Mm<— ,  der  JMcb  oehr 
wohl  an  Xantea  oder  Birten  stamiMB  konnte,  mit  der  ver- 
kehrt (d.  b.  zum  Abdruck  geeignet)  eingegrabenen  Inschrift : 
LEG.  V.  MA.  (Dorow,  Denkmale  germanischer  und  rnmi« 
scher  Zeit  I,  S.  113;  Lersch,  Centralmuseum  rbeinländ. 
Inschrift,  n«  a.  S.  IK1|  Orerbeek,  Katalog  deoKOaigL 
rheia.  Maseaas  &  Jd&  VU»  1.  c.)  aad  laMerieai  nacli  cia 
SBcgel  ia  de«  ck^aidigia  Httpschlfchea  Maica«  laii  der 


*)  To  icIdm  frflheraa  S^brfilaa  fShw  deuelbM  QegensUDti  ist 
Pfitzner  ebea«o  varareeknangsfählg  als  die  meiften  HerAus« 
geber  des  Tacitus,  selbst  OreUI  nioht  ausgescUlossen,  der  sioh 
hSafig  geradesu  selbst  widerspricht. 

'}  Klein  a.  a.  O.  führt  hiemach  irrthiimlioh  linen  Ziegel  init 
der  Aufsclirift:  LEG.  V.  MAC  |1  T.  LV^KN.  an;  ihm  folgen 
St  einer,  Meyer  und  Andere.  Mir  bciieint  i  iodlor  blo»a 
eiuea  Ziegel  mit  LEG.  V  |1  T.  LYSEN,  im  Auge  gehabt  haben. 


Digitiz  ed  by  Google 


48  X^t«  Legio  V.  Macedonica  und  die  Legio  V.  Älauda» 

hmtaüi  LBO.  V.M.  (v.  Hüpscb,  Epig^rammato^raphia 
Betm,  ia£  p.  85.  n.  46).  Die  ausserdem  noch  bei  Xanten 
gefindwui  flkgd  4w  Miifteft  LcgioBi  dl^  m  ILieiii  a«  a.  O. 
«B  v^UttMaigitfln  «afgemUt  wodcn,  catlMltai  ob»  die  Zftfci» 
nicht  den  Namen  der  Legion ,  und  kOnnai  also  flfter  41» 
Wahl  zwisrhen  Macedonica  und  Alauda  eben  t»o  wenige 
entscbeideo,  als  die  Inschrift  des  Torqnatnä  Noveliiiift  Atticua» 
die  io  dwseD  Jahrbttcheni,  XXVI.  S.  125^  von  »ir  IssprocfeM 
iit,  oder  die  Wkeimte  iilivliiUKlie  lasebiift  M  Grell 
rso,  Iii  welcher  eis  LBGAT.  IMh  V.  IN.  GEBMANIA 
genannt  wird. 

Nun  tritt  aber  der  bedenkliche  (Jmstand  ein,  d&ss  von  den 
«vielea  Ziegeln  ail  dem  Stempel  L£G.  V.  MA€^  weder  Im 
den  ■euleneehen  AnÜ^uariun,  dcflMii  Legionesiegel  sAMnU 
lieh  Iii  nmieii  Besits  «bergegangep  8i»d*)»  oodi  im  4tm 
Benner  Museum,  uoclieonet  we»  eidiaseh  aar  ein  Kseaiplar 
nachweisen  Iftsst,  und  dass  der  Fundort  des  erwähnten  Rinkes 
anbeitinunt  ist.  Es  bleibt  also  nur  der  Ziegel  mit  LEG.  V.  Al.^ 
der  aber,  ak  gleicMalls  nicht  mehr  anfanindea,  neben  dmm 


*)  Voa  der  fOnften  Lagion  haha  Ich  aoa  dfm  Heuben  sehen 
AnÜqaarlatn  swd  Ziegd  erhalten»  einen  nU  L.  V.  AT.  und 
einen  mit  L.  Y.  ||  SATRT.  Ygl.  noeh  Fiedler,  RSm.  Antiqaariam 
Ton  Heuben  In  Xanten  8.  66  und  Taföl  XLT.'  Ob  man  bereoh. 
tigt  Min  durfte,  au  dem  eraten  der  beiden  Ziegel  efne'Le^tb 
kYjfutta  sa  dedneiten,  beswelfle  leh ;  wage  aber  suoh  nicht, 
die  nicht  anders  zu  lesenden  Buchstaben  desselben  zu  deuten. 
—  Auffallend  iöt,  iass  Cannegioter,  De  Brittenburgo  p.  16, 
erzählt;    n^pso   da&ä   teguln»  habeo ,  Clivia  mihi  a  doctissimo 
Hagenbucbioneo  dono  missas  hac  inscriptione:  LEG.  V||MAHC» 
et  LEG.  XV«.    Dass   der  Buchstabe  R  in  dem  Worte  MARC, 
nicht  etwa  ein  Druekfeiiler  bei,  zeigt  der  Index  vocam  et  rerum, 
wo  unter   Legiones  „Leg.  V.  Miici/i  16."  anfgefülirt  wird, 
Ist  dies  otwa  die  Erläuteroog  der  »Tielen  Ziegel  mit  Li£Q,  V. 
MAC*  2 


Digitized  by  Google 


Wkfsthk  mit  V.  AV.  mi  L.  V.  B.  mI  «rfcrai  alfllil» 
HMUdM  fceir«lM  kMM. 

WmIm  wir  Mtn  MMl  midk  to  iaJate«  fldlc^ 
m  fmim  wir,        l»rf  lieti  ia  teiMr  lltto  sntle  lefiMi 

che  stanziarono  nelle  due  Gerinanie  da  Tiberio  fiiio  a  Gallicno 
p.  21  f.  (Annali  dell'  inst,  di  corrisp.  archeol.  XI  f.  146  f.) 
uad  p.  a2  f.  (Aon.  p.  157  f.)  die  V.  Macedoniea  für  die 
■Mische,  die  V.  Alauda  ItW  die  grermaoisclie  LegiM  ttlLlirt*)* 
Alt  «ftmitt  Mr  lilnrt  m  M  iMdbriftaa  to  imm  «• 
¥.  MmnImIm  Mit  torr.  flesPtUci,  toaowfc«»!«  BcMtnof 
IMmM  ia  iea  enlM  JtlWcB  4er  chriillldiit  Mtrectoninf 
zusammeu  er«;chfint  Zwei  derselbea  IcOnnen  einer  srhärferen 
Kritik  nicht  genügen.  Die  an  letzter  Stelle  vod  Bor^hesi 
aofg^eführte  giebt  in  der  Gestalt,  wie  wir  sie  ausser  den 
ftia  B^rg  liesi  aftgegebfMsStdleii  auch  bei  €lori,  Inscr. 
«itl^.  Itr.  n,  M  ml  Mir at ort  flSt,  4  Mm»  altaofallt 

Vei— towf  1  4Mi  4k  nr.  ScyClito  4to  Bmtsmif 

«M  IMtn  geMMel  kal^i  tte  ilr  4le  V.  WmoUmkBk, 
deren  Name  durch  eine  doppelte  Lücke ,  am  Schlüsse  und 
am  Anfange  einer  Zeile,  von  dem  der  IV.  Scythica  getrennt 
ist,  kann  sie  nicht  entscheiden,  bödistens  su  einem  secundären 
Beweismittel  dienen.  In  Betreff  der  sweilen  voaBarghetl 
Mff^Mflea  laielirlfl  nter  hat  lidi  4i6ftr  mnmIm  «michlif» 
CtoWwte  Mf  4tof*lh«  WiIm  fnifl,  wto  Ortlll  M  Mtotr 
a.  IB6B  (rg I«  amiae  Berichtigvng  ia  L  erieh'i  GmitnteawmB 

lU,  S.  118.  n.  64);  er  citirt  Gruter  18,  19,  wfthrend  die 

«I  ■  ■  ■ 

*)  Auch  Schmidt  in  »einer  Geschiohte  des  Gro9sheriog;thuin« 
Ue««6n  II,  S.  414  erklärt  die  Alauda  füc  di«  germamsohe,  dis 
MaMdonica  für  die  mösische  Legion. 
**}  Vgl.  meinen  Aufsatz  in  diesen  .Tnhrl)b.  XI,  S.  83;  Pfitz  nor, 
Allg  Gesell,  der  rom.  Kaiaei  legioacu  S.  9;  A,  W.  Z  u  m  p  t, 
Con:[!)eiit  it  epigr.  n,  p.  9.  —  Der  Artikel  I^egio  IV.  Scythica 
in  der  Fauly'aclicn  Real-Encycl.  der  olMt.  Altertk.  bedftrf 
hi<iga»>h  «lAor  w«MnUioboa  BorioltÜguag. 

4 


Digitized  by  Google 


bd  Dm  Ugio  V.  MMdomm  md  die  Legio  F.  AhmOiL 

SiMMn  te  Lcf.  V.  MacedMifia  und  IV.  Sqrthim  zu  O  ruie  r 
18,  17  gehftreo,  was  Barghcsi  idHNi  um  4cr  daM  asfc- 
vanit^a  tbafaadare  Pbiid  das  BadisUbaa  L  baite  aakea 

kttonen*);  uod  diese  letztere  Inschrift  verrflth  dnrdi  des 
Namen  AVR.  IVLIANVS  schoo  ihren  weit  spjitereu  Ursprung^. 
Nur  die  von  Borghesi  pviaio  loco  augelührte  Inschrift^ 
Maratari  SiS»  4,  4w  von  vmcbkdcaea  Schiifcstallara 
ala  aa  dar  Stirum  M  Onava  ia  dia  Mm  f  ehaaaa  gagctar 
wird  9  kaaa  cialfea  Anspruch  auf  Eatflabcidung  iiAaerar 
Pra<J^e  machen.  Sic  ist  bei  M  ii  r  a  t  o  r  i  a.  ji.  0.  ;  P  a  g^e  t, 
Ungarn  und  Siebenbargen  II,  S.  88;  Sestini,  Viaggi  e  opu»- 
Goli  diversi  p.  46;  Seil,  DelecL  iascr«  13f9  veiacliwdaAlUali 
abweichcad  aa  fiadea  and  laatci  etwa  aa: 

Tl.  CAUARB.  AVO.  DIVI  ||  AVQV6TI.  W.  INPBRATOM 
II  PONT.  MAX.  TB.  POT.  XXX  ||  häG.  IUI.  6CYTH. 
ET.  V.  MACED. 

Die  beiden  damals  die  üesaUung  Mdsiens  bildenden  Legiunea 
hattea  also  die  Heerstrasse  aa  der  Donau  gebaut  uad  «ttaa 
ia  dieser  FdsMiaacbrift  der  Nacbwell  berkhtet   Mca  iat 
wabi  der  Oraad,  weebalb  Aaabbaeb,  Die  Bafer  aad  Acalicr 
unter  Kaiser  Trajan  in  Pannonien  (Wien  1868)  S.  7.,  die 
Geschichte  der  Ligio  V.  Macedonica  folgendermassen  erzählt: 
»Sie  hatte  achaa  frühaeitig,  unter  Augnstus  und  Tiberiua, 
ibr  ^tandiager  aa  Niederrbcia  gababt,  aar  käme  Mi  wwda 
flia^  aatar  Tiberias  ia  MOeiea  verweadat   fiie.  kam  dMia 
Wied«"  aa  dea  NiederrheiB,  wo  ale  bie  in  die  Zelt  der  JUgielrariig 
des  Kaisers  Domitian  verblieb.    In  :>Iösien  hatte  seit  der  Zelt 
des  Kaisers  Claudius  eine  andere  fünfte  Legion  mit  dem 
Beiaameu  Alaada  ihr  Quartier  genommen,  welcbe  im  parthi* 
echea  Kriege  aater  Nero  aad  bei  der  Belagereag  voa  Jeraaaleai 
oater  Titas  verweadel  ward  aad  daaa  aach  MAsiea  aarflck* 
kehrte.    Im  Kriege  gegen  die  Sanaatea  fand  sie  ihren 
Untergang,  als  Doaiitian  regierte.  Dann  erst  wurde  zum 

*)  Aiioh  A.  W.  Zumpt  theÜt  «.  a.  O.  diäten  aullUkndesPelilor. 


Digitized  by  Google 


■imU  4er  reniicbt^teB  Leg.  V.  AlMrfa  die  rheiaiicht  Lcf. 
y«  Mkcc^Mliii  MMk  Mttilni  miegf ,  fi«  Mi  te  ta  Asfiwf 
dar  Bttfienuf  Trajant  fkr  0lMlhifer  luM«.*  Nm  iiehl, 
Aflrll^acli  MMkMt  aleli «tglidbfll  ««f  m  awlM  Auffinaaiif 

der  Geschichte  der  Leg.  V.  Alauda  und  Macedouica,  wie  ich 
sie  in  Paiily's  Real-Encyclopädio  daru^eiegt,  an  und  modi- 
ficirt  diese  nur  a»  Gansiea  der  obigen  FeUeniiiscbrift ;  ts 
acMat  raÜMMi,  mmielMMii,  ob  er  wohl  daran  gelhan  hat. 

Awer  im  «bei  crwibttift  drai  iMehriflaa  baMl  tick 
l9rf  befl  atdi  «iT  M  indm  biebtllle%  mm  die  Mab» 
4fkcit  acfawr  AaMbae  fai  iatraff  der  V.  Alamb  «ad 
Macedonica  zu  beweisen.  Die  eine  dersclbni,  Orelli  n.  7i% 
ist  einem  Soldaten  und  Centurio  der  V.  Macedouica ,  der 
später  in  der  VI.  Vicirix  und  in  der  XV.  Apollinaris  als 
Ceat«io  and  io  der  XII.  (sie?)  Omrimt^  Mnipfilos  diente, 
gmUmU,  doais  domto  ab  iap.  ¥etpwieaa  wf •  bällo  MaiM, 
tMifvibM^  mMis,fb«fcvbi,MraMi  f«IM*  flitr  awNMibBW, 
iaü  dl«  an  MihM«  imt  ■Hliairiacbea  Cbarf ««  daa  Maaaaa 
ailfgtfMirten  tjhrenzeichen  von  ihm  im  Beg^inu  seiner  Lauf- 
bahn in  ganz  untergeordneter  SU-riuutj  erworben  seien,  heisst 
otfenbar  gewaltsam  verfahren,  zumal  die  XV.  Apoliioaris 
eatacMedea  Theil  batta  aai  jttdiacben  Kriege.  Diese  Inschrift 
bewelit als« Niebli.  ^  Wlcbti|fer  lal die aweite,  vea  Keller« 
■  «  ■  a,  Viglica  tt.9f6,  aacb  dem  m$  ReM  baiadMelieo  Ofifiaale 
g«g«beae!  M.  BLOSMO  ||  Q.  P.  AMI.  PVDtMTl  \\  f.  LM.  VT 
MACEDONIC  II  DOMS.  MILITARIUVS  ||  DOXATO.  AB  || 
IMP.  VESPASIANO.  AVG.  ||  TOROVIB.  AaMILL.PHALER  |f 
OOaONA.  AVREA  ete.  Hier  kann  kein  Zweifei  sein, 
das»  lieaalaa  seine  BbreaaelobeB  als  Geatorio  iler  V.  Maee- 
ieaiea  Tvai  Kalter  Veapaaiaa  eriiaMca  hal^  imd  da  4ie 
flafte  LegleH,  wdcbe  in  Dealachlaad  alaad,  ala  Aablngeria 
des  ¥tteni«8  wähl  keine  Cklegenheit  gegehea  bei  Toa  Ve^ 
pasiaii  mit  Ehrenzeichen  bedacht  zu  werden,  ist  Borghesi's 
Annahue,  dass  diese  Ehreaaeicben  ioi  jüdischen  Kriege  ?er- 


L.iyui<-cü  uy  Google 


m 

difDt  seitn ,  w«  liie  ftefte  Legion  sicli  vencliieilf ntlkh  an»-* 
§!tmMm9i  hUf  irl#  wir  am  Jht^fkam  wiüHi,  li#db«l  fpakr# 
««bfiftlidl.—  BImi  ••  wicbHf  iairfi«  4fit|ttlii»c|rift,  ««r  •  I  •  r  i 
BBO^  H  (fr  «Nill  tatr*  finif«  MM),  UMmt  mt 

«in  Fragment: 

-     *  .  .  •  .  MIL  .  LEG.  V.  ALAVDAB 
.  .  MILITAIUB.  DONATO.  A.  Tl.  CLAVDIO 
 V*  PL.  NL  TMTAMfiNm  FlfifU»  IVM« 

datM  OftMebi  wir  Mal'  rwf  «m  teb«i>  M  4cr  Mta«ni^ 

sehen  Expedition  unter  Claudius  sich  seine  Ehrenzeicheo 
verdient  habe,  sei  es  nnn,  dass  die  ganae  Legion  sich 
derselben  betheiligi  Mke,  oder  ak  Mitglied  einer  Vexilla^iMn 
denaibc«^  md  da  mut  ItituiBiidia«  Bifcditlmi  i»  Omaävm 
▼•mchndidi  die  genaaMaate  Beaamiigea  gebrwMbt  wwtämm 
(dia  Leg.  IL  Angusta  und  die  XX.  Valeria  Victrix;  v^l. 
Lehmann»  Claudios  und  Nero  und  ihre  Zeit  I,  S.  226), 
siebt  er,  a.  a.  0.  149  (21).  auch  hierin  einen  Beweia,  dann 
die  in  6er«a»iatt  ataliwiirle  f OaHe  Legten  die  Alaadi^  aMü 
,  die  Miefiaeice  wer. 

AIMn  ea  gleM  eaeh  eeeb  efai^  andere  Ineehiiften,  Mm 
wir  hier  besprechen  müssen,  weil  sie  mit  Recht  oder  Unrecht 
als  Beweismittel  für  die  entscheidende  Fra^e  herangexogreii 
werden  können.  Zwei  Lischriften,  in  denen  die  V.  Mac^ 
denica  aiiedvttcUidi  nie  Beaatniiif  fen  Milien  anilgeiAlHct 
wird,  wevden  ron  Berg  hesi,  wie  ven  allen  andern  litdii  ifl 
ateHdm  Uber  dlteea  Gegenatand ,  apiteren  Aaweeeniieit 
dieser  Legion  in  Mösien ,  nach  Beeodiguug  des  jüdischen 
Krieges  zugeschrieben.  Da  wir  nämlich  bei  Josephus, 
Bell.  jud.  \Uf  ^  3,  finden,  dass  Titus  von  Alexandriea  aini 

§ic  na»¥99f^av  ti  witTBumSiMUtw ;  da  den  Itinerariuiu 
Autenini  sie  nacb  Oeseus  in  Nieder-Müaiea  aetst  und  ver^ 


Digitized  by  Google 


geliieileae  Inschriften  Über  ibre  Theilni htne  an  den  dacischea 
Mftfea  ktikkiMü,  im  dem  l>Wfe  tk  in  Daite  Mlhtt  ÜHTt 
glMii|«artki»  erhMt»  lo  Iboult  BwcMninf  LM.  Vi 
mäd  m,  MBMA  Mttü  4Mii«nig«M  MdMUM  ^dii  MihikB, 
ittW.  ftaeeimlai  tot  V^EipiriMW  flm  ÜMii^artiere 
in  Germanien  anwieseu.  Die  beiden  erwähnten  ln<^cliriften 
finden  sich  bei  Gruter  481,  1  und  490,  2;  beiden  fehlt 
eine  directe  Zeitangabe,  indCM  bieten  bride  verschie4«iie 

NmIwni  IttifML  Ute  bMMII  4M,  «  luii  Aickbach  rai 
gigeartaaii  «tegcbtnlfr  üilemebmiifeK  ftMobi  (Die  Bojer 
und  AMiief  «iit«r  Kaiser  Trajin  in  Pannonirn.  Wien  1858), 

und  das  Resultat  derselben,  dass  die  Abfassung  der  Inschrift 
VBI^eßlhr  in  das  Jahr  100  nacb  Chr.  m  gelten  sei,  dürfte 
von  der  Wahrheit  nicht  aehr  entfernt  sein ;  wir  können  diaae 
teehrtil  alto  hiar  •hwfgaiw>  Dia  aadcra  laaebrilt  dag«faa 
M  hWiar  wndk  Miakl  fiaaaer  in  Dalnclit  ffsagett  wardaa 
Ma  Malt 

M.  VALM.  M.  P  II  OAL .  MOPtllOVO  ||  GRATTIO . 
CBRÜALI  II  BDITANO  .  FLAM  ||  P.  B.  C||  CVI.  RONORBS. 
CIVITATIS  II  SV  AB  .  RESP  .  ACC  ....  1!  LVSIT.*) 
ADLBCTO  .  IN  (I  EOVITE  .  AT .  IMP.  PRAEP  ||  FABR. 
M .  MABP  .  COllOR  ii  MCVND .  ABTVR .  IN  ||  OBAN . 
TCÜ  .  LM .  V.  MAO  Ii  IH  .  M0B6IA  JPRABP.  ALAB  R 

fMYcrvM .  mm .  mabp  h  alab  .  in .  tinucvm  .  m . 

SYR  H  P  .  H  .  C  .  (Tarracone).  » 

Bine  der  von  M.  Valerius  Prnpinquus  bel^feideten  Chargen 
kann  dasu  benutzt  werden ,  die  Zeit  au  erratben  ,  welcher 
die  Inschrift  an^ehart.  Valerius  Propia^aua  war,  br^or  er 
Mtai  dar  ¥«  Macadaniea  in  Mialaii  wnfda,  Mfaat  dar 

Mala  II  AitwiMi  te  9affMrfs.  Hmt  wfaaas  wir  tlaf,  daaa 

r — — —  >  t 

*)  ACC.  INDVLSIT  BclilK-t  SaaHger  vor. 
^)  rtwa  ADLECTO  INier  EQYITE*        IMP.  oder  A.  T.  IMP 
Oder  A.  TL  IMF. 


L.iyui<-cü  uy  Google 


54  IH^  Legio,  F.  Macedomea  md  die  Lsgio  V,  AkiutUK 

iie  Cohors  II  AsUunui  uster  itm  Cohorteo  6«niaiuens  auf 
itm  Miütalr  IMpiimai  Ve§piflbM  «oi  TnjcM  mm  I>Np— 
7i  «iJ  116  (Rotael  in  4mi  Ainaieii  to  Vmin  f«r  Nm. 

Mviflcite  AU«rthiiiMk«iile  V,  1.  Sw  10.  II)  nicht  i^efunden 

H'irH,  dass  üie  ab«r  ISS  nach  Chr.  einen  Thcii  der  Besalj^^unf^ 
Britanniens  ausmachte  (Militair-Diplooi  Hadrians  in  diesem 
JakrbidHni  XIU,  S.  64;  iMdirift  bct  Gmlcr  4M,  6X 

Tra}aaf  m  4eD  lahrm  164  «^4  166  (€«r4tii«lt  MytaMl 

inperiali  (Ii  privile^j  accordati  ai  militari  u.  XI  und  XII) 
noch  nicht  erscheint.    Wollen  wir  nun  nicht  annehmen,  das« 
die  Anweaenbeit  der  genannten  Cehertc  in  Germaiüen  nur 
giM  kiirae  2M  i^edwieit  ImH  m  wmmm  wir,  im  da» 
voa  74^186  wegen  der  M§m  MilHeiNlIlploM ,  wmä  4U 
Felfcsett  wegen  der  beUigen,  laider  «Mi  §mmm  mat  l^tim* 
menden  Versetmng  der  V.  Macedonica  nach  Uacien  ver- 
schlossen ist,  die  Anfertigung  der  Inschrift  auf  die  Zeil  vor 
dem  Jahre  74  oder  vielnebr  ror  dem  Jahre  63,  in  welchen 
die  V.  Mtcedenlca  (wenn  wir  Him  CQr  4i0  MUlnhi»  Letf 
erfciara)  naci  AraMiien  Mnflltrging ,  ir«r1e|^  «iid  iOrfta 
somit  dieselbe  gleichfalls  als  einen  freilich  nicht  sehr  Sterken 
Deweis  ansehen,  dass  die  Leg^io  quinta,  w  elche  vor  dem  Jahre 
63  iu  Mösien  lag,  die  V.  Macedonica  war  und  nicht  <||e 
V.  Aleede.  Ueon  aUerdlngi  darf  hierM  nicht  rrmbwic^va 
weHen«  4m,  ftilto  ntn  «twi  üb  Werte  AT.WP  In  dler 
ebigen  Insclirift  dareli  A  Tito  IMIWelef^  deeten,  was  jeden- 
falls die   un^eziMMigenste  Auslepinc;^  sein   dürfte  ,  und  den 
Aufenthalt  der  Cohors  II  Asturum  in  Germanien  |r<^rade 
swischen  74  und  116,  etwa  um  das  Jakr  96,  ennclMnen  will^ 
die  AnweeenMt  4er  V.  ilee04onkm  in  IMtn  rhrneewlit 
fiiien  wir4e ,  als  die  AbwemMl  4er  Cehem  II  Astarmn 
TOB  Britannien.   Dass  keine  Spur  der  Cohors  II  Asturum  in 
Germanten  sich  bisher  gefunden  hat,  spricht  eher  für  eiuea 
kurzen  Aiifeathalt  daselbst,  als  für  ein  längeres  Verweilen, 


Digitized  by  Google 


£He  Legio  Y.  Macedonica  und  die  Legio  V.  Alauda.  55 


und  kommt  also  der  letzteren  Ansicht  zu  gute;  auch  der 
Beisatz  des  Namens  der  Provinzen  zu  dem  der  XivpiencorfS 
■cbfiiat  auf  diu  aogegebene  spätere  Zeit  sn  ieatea. 

Wenn  sonit  Borgheai  AmÜ  dam  fBÜian  »liat,  dirw 
keite  IwckriflM  Mki  «1a  BaweimiCtol  Mr  iie.lMta» 
flcwiiiiKa  4ar  V.  MifiiMiai  «Mifllkrai  ^  m  hmm  «iacli 
laicBÜdlf  alt  OMmHl  «Im  aaJeva  thetMhaB  ^  üt  ilm  a«t 
Cardkali,  Diplomi  imperial!  n.  436  (?gl.  Orelli  n.  6938), 
bekannt  sein  mtnate,  da  aus  ihr  ziemlich  deutlich  hervorgeht, 
dass  die  V.  Macedaaica  vor  oder  unter  der  fUgieriuig  das 
ClaaiMH  die  Beaatsong  von  Mösien  Wdete.  Sie  lauletx 

C.AABBIO.P.P.GLAIiATTlOdtl  II.  VIR.KII.  MIMO. 
«L  II  laa  .  V  .  BIACBMNiC  .  PftASr  II  CIVITATIVH. 
NOWIAE.  Vr  II  TaBlALLUE.FMWJnVITAT  ||  IS, 
ALPIB  .  MARlTVMiS  .  TR  .  MIL  .  CüH  1!  VIII .  PR.  PRIMO  . 
PIL  .  ITER  .  PROCVRATORI  (|  TI .  CLAVDI  .  CAESARIS. 
AVO.GERMANICl  ||  IM.NOftlGO  Jj CIVITA6  II  SAKVATVIL 
BT .  LAIANCOft VM. 

Wmü  wk  aiMKdi  Mte»  im»  nmh  4n  laübiift  M 
arelli  ^M»  dm  PitaipüM  dar  XXI.  wm  PiMf. 

Ractis,  Viodolicts,  ValHi  Poeniaae  «niaMt  wvrie,  da«  wmA 
der  Insehrift  bei  Orelli  5420  ein  Centnrio  (ich  halte  das 
D  .  fiir  ein  Centorionenzeichen)  leg^ionis  XI.  Claud.  Praefecfas 
civitatis  Alaeaeiorum  wurde,  dass  nacii  der  oben  schon  er- 
waiNilaa  iMolmll  M  aratar  4M,  B  aia  «»Pfaal.  Gaii.  L 
Marioarwai  ia  Vlumodm*  mm  Pnctetw  lipae  finuH  al 
fifitaUni  dUMnni  Bajonn  at  Asaliami  «awia  nah  dar 
laaclirifl  bai  Orelli  aiB4ein  »Praef.  Coli.  I.  Paan.  in  Dteia« 
zum  Praef.  ripae  Tibimi  Daiiuvii  avancirte,  so  können  wir, 
abgesehen  von  der  einleuchtenden  Zweckmässigkeit  der  Ma^s- 
re^el,  achaa  aus  Mtsm  Beispielen  abnehmen,  dan  dergieicbaft 
Poalaa,  wie  der  Praefcctos  dritatium  Mocsiaa  et  Treballiae^ 
darch  Ofldara  Ia  der  Nilia  f dageaar  Lagloaea  vaiaaiieB 
waviaa  (vgl.  aacb  Baasen  Ia  dkain  Jabrbb.  XOL  p»  41). 


Digitized  by  Google 


06   Dfe  Legio  F.  Maeedomoa  uud  die  Legia  V,  AhwüL 


«Im»  auch  die  V.  lHacedonica,  in  welcher  unier  Baebios 
gedient  hatte,  in  MOsien  stationirt  irar  uud  svrar»  ^ 
Baebius  Sf  ftter  Procurator  das  Kaieen  fleadwi  ia 
wurde»  ter  eder  dacii  ia  Aatoge  der  BegienHig^ 


Idi  aellie  deakea ,  daee  das  Veriier^fheiide  y&mg  dam 
berechtiget,  mit  tiorghesi  die  V.  Alauda  für  dk|cai^ 
legio  quinta  7.u  erklären,  welche  in  NiedergenaaaieB,  mmmM^ 
Jich  in  Vetera,  lag ,  die  V.  JUacedealea.  aber  Mr  Miptni^ 
f»ata,  die  aafiuigi  Meelea  deckte»  d«M  aier  aadi  Aaieo 
geachiekt  waHe  aad  Im  jediaidbea  Kriege  eich  auszeichnete. 

Da  ee  aan,  wie  oben  schon  erw  ähnt  ist.  feststeht,  dass  vom 
den  bddeu  unter  Augusts  Regierung  in  M^taien  statioairiieii 
Legionen  die  IV.  Scythica  vielleicht  aclMa  «ater  ^im^ao^ 
also  elwa  4»  a.  Chr.,  aaeh  Cknaaaiea  verlegt  war,  aai  ^e« 
«Abgaag  aeliierer  genaaalecier  Legionea  aach  Briiannien 
la  enetaea,  aad  aiaa  aaaeiaiea  muss,  dass  im  Jahre  ^ 
a.  Chr.  auch  die  V.  Macedouica,  die  andere  mösische  bfgiaa 
behuf  des  armenischen  Krieges  nach  Asien  gesaadt  mvde, 
wohin  einige  Jahre  Iriiher  eehea  die  IV.  0eytklca  mvt^ 
Geraaaiea  abgegaagea  war;  da  ea  feraer  Meteht,  daaa  bei 
de«  AaihrMsbe  der  Bftrgerfcriege  aaefc  Ner^'s  Tode  die  Vit. 
Claadia  «ad  VIII.  Aagusta  die  Besataung  Mösiens  bildeten 
(Tacitus  Bist.  II,  85);  so  bleibt  uns  nur  noch  zu  untersnatiM 
welche  von  diesen  beiden  Legionen  an  die  Stelle  derIV.-SeyJ 
thica,  welche  aa  die  der  V.  Maoedeaiea  la  MMn  eiagMekt 
bt ;  aad  da  bietet  Jeaa  unsere  aboi  gegebow  Inschrift  vo» 
liaaws  dattb  ihre  VexHIationen  der  V.  Mocedonira  uu^ 
VIII.  Augnsta  einen  Anhaltspunkt,  indem  sie  darauf  hinweist ^ 
dass  die  VIII.  Augusta  schon  in  Mtfsien  lag,  als  die  V.  Iltemu 
daaica  noch  nicht  von  den  abgerafor  war,  4aM  also  die 

♦)  IN«  VII.  ClandU  hatte  früher  in  Dalmatien,  die  Vm.  Augus^u 
aber  ia  i'aiuionieii  gelegen. 


Digitized  by  Google 


JH€  Legio  V,  Macedomca  und  die  Legio  V,  Aiauäa.  bl 

VIII.  Augusta  an  die  Slellc  der  IV.  Srythica  dort  ciirg;rrüfkt 
iuL  Mit  dieser  AuBahiue  sümmt  aucb  die  Bemerkung  überrin, 
itm  ück  eine  verkaMmMsmamlg  proMo  AbmüiI  tm  UttJü 
Milen  va.  CMift  ia  Mmtk«  Met«  iMchrifIta 
VHL  AvgMlA  fai  PiMMMiM  aker  gcr  liclit  vwfcoMnc«;  Jaai 
MM  «Im  «vf  ei»ea  tenfcren  Aufenthalt  irr  VII.  CNnill«  !■ 
DaliDfitien,  auT  eioeu  kür^ereu  der  Viii.  AugusU  m  Pannonien 
schliesseA  kaan. 

DipsfiDDach  witrde  die  Zeit,  in  welcher  Cornelias  Valf  rianui 
«a  VeaillirttoM  4w  V.  Mmitnka  Mii  VIII.  A«f  nrtmMrililirte, 
Mrlidmi  imt Mimi 4S  nifS icr  ckrlitliclmi  IfHwtlwMiaf 
w  HNiM  feli^  wir  ■■mm  J^Mi  etwft  a»iMliMni,  IIa  Vü. 
Augusta  sei  nach  beäfitigfrm  Aufstände  des  Civilis,  ebenso 
wie  tfie  V.  Macedonica ,  v^  iederum  zur  hc^Rtzun^  Mösiens 
besiiniuit  worden  :  eine  Aiioahoie,  wozu  vorläufig  wenigstens 
kfta  Onind  Torbanden  ffu  sein  scheint.  Die  s|Mlter»  Ckacbidilt 
altr  V.  MateivMki  ml  4w  VIII.  AvfM^* 
itriicfcwi  Kriefttt  iM  m  btkaaat,  alt  Um  mtm  iana 
dfakea  ktaala,  antm  laackrlll  in  ih»  Mt  m  vcrtagea. 
— -  Zugleich  dOrfte  es  geslattel  sein,  aus  dem  Vorigen  den 
S€hlu«;s  zu  ziehen,  dass  in  der  Inschrift  vou  Liuarcä  wirk- 
lich nur  die  Namen  zweier  Legionen  gestanden  haben,  nicht 
aach  einer  driitca,  wie  Blom  rasen  vermulhete. 

Miliasslkh  aiaaa  ich  aoch  sweiar  aadercr  Falle  g edenkea, 
ia  ieaea  ilt  Zahlea  aai  Naaiea  der  heidea  Legieaea  gleich« 
teil»  saiaaaMii  erachehieB.  BeMe  echeiafa  Jarehaaa  irfelits 
mit  dem  gemeiiiscliartllcken  Cantonnement  der  beiden  l/egiouen 
in  einer  Provinz  zu  thun  zu  haben ,  sondern  dem  Zufall 
ihren  Ursfmng  zu  verdanken ,  und  zwar  ein  jeder  einen 
beaaalerea.  —  Auf  Milasaa  Ton  Berytus  in  PhOnike  aus  des 
SkMea  ileir  Kaiser  Aagastas  aad  C^aiias  iaM  sMi  aeheil 
swel LegioaBilleni  llelaselNik:  V.Vm.COL.BHE.  (feek- 
hett  Deetr.  aam.  vet  m,         Hestial,  Heser.  awi.  ret 


L.iyui<-cü  uy  Google 


58    Die  Legio  V,  Haceäonica  und  die  Legio  V,  Alauda, 

in  Berytiis  zwei  Legionen  an^esiedrlt  habe;  aus  Nonnns, 
Dionysiaca  XLl,  389  ff.,  folgert  Eckbel,  dm  dies  mmr 
BMkumg  ilnmr  DimmU  in  den  ftriage  gffm  Uaopaltm 
fesebdm  wd;  mm        oMfon  Minwn  «rUm  wir  4a» 
Sahlea  der  Mdeii  §■  Berytat  aafencdeHe«  higiwmn,  — 
Auf  Mflozen  von  Heliopolis  in  Cölesyrien  aus  den  Zeiten  der 
Kaiser  Philippus  Vater  und  Sohn  finden  sich  ebenfalls  die 
Namen  LEG.V.MACED. VIII. AVG.  oder  LEG. Vitt. AVO. 
V.MAGBDOll.  (Bckbel,  Ooctr.  aaa.  rat  lU,  f.  M6; 
S^etlai,  Deacr.  aafli.  rtL  f.  M9)  HioBiat»  ^Wl«  ^Hl» 
p.  210  sq.  n.  75).    Sie  sind  alVealar  ein  Beweis  einer  ia 
späterer  Zeit,  vielleicht  von  Philippus  selbst,  nach  Heliopolia 
geführten  Militair-Colouie ,  nicht,  wie  Eckhel  meint,  cia 
Bawaia ,  daM  diaoa  heidea  ijeglaiien  in  Haiiafalia  s^atendea 
kittea.  DaM  die  Mdea  I^giaa«B  damla  ia  alaar  VirariM 
gettaadea  lifttlen ,  s^ht  aas  dea  MAaae«  ataa  nidil  hartt  i 
auch  wird  mait  nicht,  wie  Borglieäi  a.  a.  0.  S.  116  <2I) 
andeutet,  die  Namen  der  Liegionen  aus  den  Mttoaeo  ¥4Mi 
Bdiapalb  auf  deaea  ran  Berytas  ergüMca  dAcfea. 


8.  Die  Cobors  VII.  Rbaelaram  equitata« 

Noch  elae  aadere  laiclirill  wird  raa  Hibaar  a.  a.  O. 
8.  4S  Mitfaüieilt,  die  roa  latetaM  Ar  dia  Kia^a  der  UM- 
•ciieB  Beaatsaagea  ia  Oaraiaaien  Ist.   Sie  ist  In  der  renfa 

de  los  Santos  bei  Aldea  hermosa  in  Ja^n  copirt  und  lautet: 
(P.  LIJCINIO  .  PJ- II  [  GA]  L .  LICINIANf  0  ||  P]RAEFECTO  || 
[dOHORTIS .  VII  II  [R]HAfiTOBVM  U  (fi)QVITATAEaN  || 
(G]BRMAIIU  It  rriUBVNO  ||  (IIIU)TVM .  LSG .  XXlT  || 
[PBIMIGlBNIAE.PIAE||[FIDBUS.PR]AEFB€TO|j  .  .  .  . 


Digitizeu  Dy  LiOOgle 


DU  Coiuirs  ViL  Rliaeiürum  equilaia. 


50 


Dir  Inschrift  ist  schon  langet  bekauul ;  wir  finden  sie 
bei  Oruler  550,  4^)  und  Orelli  n.  3125;  aber  slalt 
RHAETORVM  wird  dort  PHAEtECTO  .  RV'IVl,  sUtt  LEG. 
XXU.  PRIMlGENlAK.PUfi  ROfar  LEG  .^1 .  EVIA  gegebeo, 
was  H  e  ■  s  e  D  Tcrlcilet  hat ,  L60  .  VII .  GEMIN  .  PI  AB 
FBUC.  als  richtige  Lesart  vanusciilageD«  Maffei,  Ais  crit. 
ispid.  p.  $4f ,  awHfelt  <Ne«er  AbsuttderHcbkeiten  wegen  an 
drr  Echtheit  der  InHchrifi ;  Cardinali ,  Dipl.  milit.  p. 
rfin  igtrl  ilUAETORVlVI  sfatt  PRAKFECTO .  RVM,  was  von 
Üi^ckiug,  ad  Notit.  imp.  II,  79i,  mit  Unnrlit  boan^tandet 
wiri  ;  Orelli  achlait  naoli  G  r  u  U  r  PRAELECTORVM 
Tor  nn4  verweist  wegen  des  LSG. Vit. EVIA  auf  Piioiaa 
Bist  nat  III,  3  (IJ),  wo  eine  8Uät  Eria  Im  conrcntns  Bis- 
palensis  geiiannl  wiri.  Alles  dies  wird  dnrch  die  obige 
genauere  Ahsctmlt ,  die  nach  einer  Photographie  j^enommen 
is(,  bri  Sfiie  griichobeii,  und  «s  erledigt  sich  nun  auch  die 
Frage,  ob  die  Cobors  Vit.  Rhaetorum  in  Geroiania  eine 
Cohur«  equitata  war  oder  aiclii;  vgl,  Ascbbach  in  diesen 
Jabrbb.  XX,  B.  79 1;  Eossei  in  den  Annalen  des  Vereins 
llr  Nassanissiie  Altertbwnsknnde  V,  1.  50. 

Die  Cobors  Vll.  Rbaetonm  lag  übrigens  nach  den  Militair- 
Diplome  des  Vespasian  vom  J.  7i  und  nach  dnn  dos  Trajan 
vom  J.  116  in  Germania  supcrior  (vgl.  Asrlibach  und 
Rosse  1  a.  a.  0.);  nadi  den  bei  Windisch  gefuodeocn  Ziegeln 
mit  C.  VII.R.  hatte  sie,  nindeslens  neitweise,  sn  Vindonissa 
ibr  6landf nartier  (M omni sen,  inscr.  cont  Helvet.  n*  S40, 10; 
IMeyeir  Qeschicblo  der  XI.  nnd  XXI.  Legion  S.  1S8),  wo 
schon  von  Taeitns  Bist.  1,  67.  RaHiene  alae  eohortes» 
que  genattni  werden.  Schon  aus  drr  Iiisciinü  bei  Orelli 
n.  516  war  bekannt,  dass  eine  Cohor.s  VII.  Rhaetorum 
equitata  ezistirte^  man  wusüle  nur  nicht  mit  Restiauntheit, 


')  svotvcUvst  p.  f)50.  .5  Ä>ioh  errt*»  nTvlMrc  Fn-chrift  desselben  >faniitt»- 


L.iyui<-cü  uy  Google 


Die  Jktnzefabrtcanten  C^^hm, 


ob  dies  die  in  Germanien  stationirte  war;  die  obige  InscbriH 
tttCscbeidel  in  ibrer  hetiehU^Ua  GesUll  4mt  f'rafa 


S.  DU  BroBxefabricanteii  C/I^ii«. 

Itf  4«m  Mletthid  MF  isstitHt«  A  eorrisfoo^cttg»  ari^eo. 
logic«  per  l'iiino  18S9  werden       m  swei  Iiwchriftea 

geg^eben,  welche  auf  einer  broraeuen  Casserolle  eiiigeschlag-en 
sind  Die  eine  dersriben  SORS  .  I>1ERCVRII.  wird  daselbst 
des  Weiteren  besprochen ;  sie  ist  es  nicht»  welche  mich  ver- 
änlMt,  darauf  mrflckmkonmen.  Die  andere»  welche  dem 
Namen  des  Fabrieanten  enthilt:  P.CIPI.NICIMIAC^  ruft 
kfr  einen  Namen  ins  GednebtnIsB  mrflek,  der  auf  dem  Stiele 
einer  ähnlichen  Casserolle  eing:epragt  ist,  die  bei  Sottorf, 
Amts  Salzhausen  im  Königreiche  Hannover,  gefunden  ist  und 
im  Vereins '  Museum  zu  Hannorer  aufbewahrt  wird.  Sidie 
die  Abbildnnj^  des  Stieles  mit  den  Namen  P^CiPl/POLtBI. 
In  der  Zeitschrift  des  historischen  Voreins  fir  NMersachsen 
1854,  S.  47. 

Wenn  daselbst  der  verslorbene  Conservator  des  Hannover- 
schen Vereins,  Assessor  C.  Einfeld,  unter  den  Bemeilungea 
über  den  Namen  P.CIPI.POUBL  noch  einen  andern  Bronse* 
arbelter  aus  der  Familie  der  Cipier  aufthrt,  den  F«  Cipina 
P.  I.  Phileros  aus  der  Inschrift  bei  Mommsen  Inscr.  Neap. 
3C9J,  so  btrulit  das  doch  auf  einem  leichten  Irrthume,  da 
Mommsen  zu  n.  3693  durchaus  nichts  vim  einer  Bronse 
berichtet  und  der  blosse  Genitiv  des  Namens  nicbt  anf  einen 
Fabrikstempel  schliessea  lasst;  eher  hatte  noch  der  Ponpe« 
janische  Stempel  bei  Mommsen  Inscr.  Neap.  6310,  n.  56 
mit  der  Inschrift  CIPI .  PAMPHILI.  angeführt  werden  kdnneii. 
Um  so  interessanter  ist  nun  der  P.  Cipius  Nicomacbun  nie 
Verfertiger  von  |(a4i&  ühnliishen 


Digitized  by  G( 


«1 


•ikifl,  M  Midiit  M  bMiI  Bliftli  lir  MyliH 
lÜMiM,  iMton  im  »  iet  ctkcMidini  Mylhtl^gfa  Ofltat 

▼orkomjDfnden  Namen  Polybvi  fOr  «Irn  riehtii^eii  Namen 
kalten.  Im  llrhrigen  bczeirlinpn  die  gntchi^clien  Cog^nomina 
Aller  der  oben  g enamUea  Cipier  dieielbea  «U  i^tigelancDcw 

^   .  


4.  Die  Tribani  Cohfriiaa* 

ftinStf0  "* 

0IMIi  äitCMf  ckri  prautamti9r  ori»  trikuni. 

SM.  Sib   V;1,  95  r<;  / 

Auf  den  Uotcrftchied  zwiscUeo  Prftfecte n  und  Trtbuüea  von 
Ettlfacobort»  sachte  auetvt  Helzen  üi  dieaen  Jabrbttebtni 
XlUt  &  MI  ft  ««AurkiaM;  tr  glaabte  •«  b«p«A«^  »d«« 
bti— dfia  ÜB  €«b«ri«s  priMe  mltr  BcfehlababcrQ  ail 
lfm  TMel  Trlbanvi  «iMidMi;  ferier  die  dier  TohntwU*« 
Ein  davon  abweichendes  ResuIfaL  suchte  ich  bei  Gelf^geoheil 
einiger  Remerkungen  zum  Corpus  iiiscriptimioni  ^raecaruBl, 
die  ich  im  Philologus  XU»  iS.  484  &»  niederlegte,  zu  begründeD, 
imiitm  kh  die  Tribunen  vorzugsweise  den  Cobortes  miliarlM 
saK^rkb.  Da  kb  dnbd  mglicUklMr  Weke  hol  der  AhT« 
■■hliiC  der  venshkdwen  Coboitts  ailkriM  wmä  dtfjeaifM 
Cohoftea,  welche  wMer  Trlbeoen  iteMkn,  CoboNtn  rm 
ähnlicher  Benennung,  die  jedoch  oiTenbar  unterschieden  werden 
müssen,  vermischt  habe,  t>uch(e  Uenzen  meine  Ansicht  in 
tiniin  besandern  Aufsätze  ^Sui  tribuni  militari  comandanti 
dl  eoMm  «wMkn«'  in  de«  Annnli  di  eenri^.  arohook 
f.  17  f •  «•  widtrkgCM  wU  achÜMsl  alt  den  Werten :  mm 
eenbim  precedkmte  fkä  pnidenie  di  cencentnrvl  di  ^nnrte 
prima  avea  di  gib  proposto,  che  cio^  i  tribuni  ansiliarif  per 
grado  Hguali  a'  tribuni  legionarj,  erano ,  prcbcindendo  dalle 
$%9XÜ  deUe  guardk  pretocie  ed  nrbane,  da  ^idle  de'  vigUi 


Mili  priM.  Dal  l'aHro  lato  le  coorti  nltiaffie  ma#  »«Hl' 

eiise  gpecialmeuU  coorli  prinie ,  e  cosi  avviene  dia  laiiti 
tribuai  trovansi  preposti  a  coorti  miliarie,  senza  che  se  oe 
ptiea  perora  dedurre  alciitia  regoia  lisaa  e  stabtlita*.  Idi 
mrimm  ThäU  kana  ailob  aül  dieae«  Ktaaitatc »  cm  weniy« 
atea  Mit  Jcr  Auwaag  dcsaelbea ,  aldit  bafrirdigt  erklArea« 
iondera  aMkshte  die  Sache  ao  aaffaaeea:  Die  Befehfohaber 
vuii  einzelnen  Cohorten  sind  im  Allg^emeinen  Präfecten; 
nur  die  Befehlshaber  von  besonders  hevonEuglen  Cotiorien« 
ader  GahartenbefebUhaber ,  die  aiaa  besaadera  bevamg^ea 
wallte,  warea  Tribaaea.  Daber  sEad  alle  Befehiahalier 
der  Oihartei  praetariae,  der  Cahartee  arbaaae  and  der  (Portes 
vigilum  Tri  bu  neu,  ebenso  alle  Befthlishabcr  der  Cuhortes 
voluntariorum  civiuni  Romanorum und  die  Befehlshaber 
der  Namen  e^uitum  siogulHriuni .  daher  erklärt  es  aMb 
aach,  waian  aaaat  datcbaas  dfe  Befeblababer  der  Cahtfca 
artllaffaa  Tribaaea  eiad;  daber  erklärt  ca  aidi,  daaa  In 
dea  spAterea  Zellea  der  Natilia  faaperH  die  Befehlshaber  aller 
Auxiliar-Cnhortrn  Tribuni  hiessen,  indem  man  nach  und  nach 
dabin  kam  allen  den  höheren  Titel  au  geben,  der  früher 
aar  eiaaelaea  unter  ihnea  aakam.   Dass  die  Zahl  1  ala«r 
Cahacia  eiaa  aalcbe  Bedeataag  mliebea  habe,  daea  ih^  Be« 
Milibaber  dea  Raag  aad  Titel  eiaee  Tribaaea  erkalfen  habe 
statt  des  eines  Prftfecten;  dagegen  streitet  schon  ein  flüchtiger 
Ueberblick  des  H  e  n  z  e  ii  schei]  Index  zu  0  r  e  1 1  i  's  Inschriften, 
wo  man  S.  134  ff.  eine  Menge  von  PrätVcten  erster  CohoriM 
vcaaeickaal  fiadet,  aad  abeaaa  die  Aasahl  tob  Tribwwea 
saldier  Cahartea,  die  aiebt  die  Zahl  I  MrleB.  Will  mmm 
mm  aiebt  aagebea,  dasa  alle  Coliartea,  welehe  lA  den  zwei 
oder  drei  ersten  Jahrhunderten  der  christlichen  Zeitrechnua^ 

*j  Dia  beiden  takaiiibar  ea%egeaatahandflii  Pllla  (Oral  11  S566 
uttd  6766)  tiad  roa  nb  tm  Phllolagiis  XII#  488  Abu.  bawMgt, 


Digitized  by 


IM«  fribtud  Ckikofiitm, 


(lenn  von  i§mam  kum  doch  wobl  hier  aur  ikt  JUiit  mw) 
wm  Ttikmmm  tmmamätt  warta,  miänim  gipf  mitm, 
m  Alf  mm  MdastMktn  umAmm,  itm  die  BeifoiMf 
to  Titolf  Trii—w 1  okie  pcnSallclio  Vergttnsüg uof:  ftwcmi 

lei,  wie  bei  uns  der  eine  Regituenf^^  .Conmandeur  ObenU 
Lieutenant,  der  andere  Oberst  sein  kann,  ohne  dass  die 
Qaalit&t  des  Reginenics  auf  Aiv&iu  Üoterscbied  einwirkte* 
Merai»  kttonle  licb  dann  auch  daa  Vorkonnen  ron  PrafedM 
Mi  Trib—  deraelkMi  «d«  Ml  gkichiwifw  C«kort«i 
•fUiM.  Ka  wird  di«  ■teMgfaeit  dloer  AnflHMf  Mab 
itMtktw  kcrrvdKlea,  warn  wir  die  Mlw  der  lektaata» 
Cohortes  miliariae  mit  ihren  Tribunen  oder  Präfeeten  and 
die  Reihe  der  bekannten  Tribuni  cohortium  überhaupt,  natür- 
licli  mit  Uehergehuug  der  schon  oben  ausgeiMNunenen  Cohortea 
pmttfiae,  nrbaoae,  vigilum,  volonlarioruni  und  der  Numeri 
afiiiMi  iiagBlariM^),  dmkgdmi.  Jkr  la&ektaiai  Uckaftlaht 
wagtii  WNia  itk  difftelka«  Mdi  der  «IpUMIldmi  Etiki«. 
M§%  der  YMImr  ardnuB ,  aua  imm  aie  «nffftaf tfcfc  ms* 
gt'litibcn  wareu,  und  \ver<lc  zuerst  diejenigen  Cohorieii  be 
8|irechen,  welche  als  miiiariae  bekannt  «^ind. 

£iue  Cohors  A£LA(iteAsä)  od  in  Dada  ripensi  erwähnt 
dM  Rradwück  ciMa  llililair.>INplaMa  daa  AntMiMa  Mm 
rMijybratd5;  AratthtSwiirrtM.  lliHlii»*lNpliM 
TU  Uli;  Barffcaai  !■  Manafie  daUMMÜtalo  di  Mfitaf. 


n.'Uiin  rr^cliücn  wir  denn  nwch  'Hp  r'ohors  l  Tohnitaria  (jAmp.inoruni , 
deren  Tribun  auf  einer  Inschrift  bei  Orelii  n.  ^S^6  genannt 
wird,  und  Jl©  Coliora  II  Italica,  deren  Tribunen  wir  durcli  eiao 
Intctiriit  bei  Muratori  203r>,  1  kenneu  lernen,  aowie  die  Coh 
Mil.  Italic,  volunt.  quao  est  in  Syria ,  deren  Tribun  aus  der 
Inschrift  bei  Grutcr  434,  1  bekannt  Ist.  Auch  die  Cohortes 
äpeculatorum  mögen  dazu  gehüren.  So  haben  wir  wenigstens 
bei  Renier  Tnscr.  de  l'Alg.  n.  3579  einen  TRIB  .  COH  .  ST 
PR .  MAYR  .  GAES  .  d.  h.  einen  TriboBOf  oohorfll  tpoouUtorma 
pfotineiao  MaaraUniaa  Cafsaiteaal«. 


64 


Die  Tfibuni  Cohorüum 


treheol.  I,  p.  96«  Bei  Renier,  iMcriptions  rom.  deTAlgerie 
••MS&iMbea  wir  «MiaiTJUB.COH.  AfiL.fiXFJUMTAS,  ilw 
«tat  m  tfM  AtUnrnm  nilkH«  mgtkwnn  kmmm^ 

CohorsT.  BRITANNICA.  MILUARIA .  ET  .T.  BRITTONVM  • 
MILLIAIUA  finden  wir  »io  Panoonia''  in  dem  Militair-Diplome 
des  Domitian  vom  Mae  Sb;  Orelli  5430.   In  deai  Mililaiiw 
BipiMw  im  TMu       Jahre  8#  (Orelli  kim),  4m  gleiafc 
füll  pMDMNhft  ColMrtM  MfMMl,  Mirt  fie  eMm  hUm 
Cehersl.BBITANNICA;  eii  Beweis,  daet  ier  9muM  «MI« 
liaria''  nicht  jedesmal  dem  Namea  der  Cohorte  hinzugefügt 
wurde.    Nach  dem  Militair  -  Diplome  des  Trajaa  vom  Jahre 
110  (Or  elli  5443)  lAg  die  Cohors  f.  BRITANNICA  CO  €L 
ia  BacM«.  Biaaa  TBiBVN. €011  J.BUT.ITBM. VB»!«. 
HACOE  .  PARTmC.  etc.  iate  vir ia  alMr  MediealBaclirift 
bei  Orelli  8575;  einen  TRIB  .  COH  .  I .  BR.  CO  EQ  .  bei 
Muralori  778,  2;   beide   werden  Tribunen    der  obi|o^eii 
€eJMl8  I  Britannica  in  Dacien  gewesen  sei,  die  also  mit  voll* 
•taadige»  Kaaiea  Cehon  I  Billaoaica  «liaria  eiviaai  üaaatt« 
aoniai  e^aitata  hieia.  —  Nach  deai  aban  cnvabatan  MilHair« 
Biflaoe  to  Aaleainaa  Fiaa  .?eai  Mnra  t4B  Hg  die  COH . 
T.VLPIA  .BRITTON.  OD  ,  die  nach  dem  hinzugefDgten  Namen 
Ulpia  verschieden  ist  von  dero  ben  erwähnten  Coh.  1.  BrittooMB, 
gleiciifalls  »ia  Dacia  rifensi*^.  ~  Ausserdem  haben  wir  ikmII 
hei  Orelli  mS  elnea  TRIB.COH.r  AfiUAB.BftlTTON., 
eiaer  (Cohorte,  die  noch  im  Jahre  SS8  ezMrte  (AaaaU  MV 
instit.  di  eorr.  arch.  1819.  S.  68),  bei  Orelii  B519  einen 
TRIB  COH. I.FL.  BRITTON.  und  beiGruter  103,  13  einen 
THIB  .  CflOR .  1  •  PL  .  BRIT also  Tribunen  von  swei  mit 
dea  obengeaaaaten  nicht  identischen  Cohorten,  die  wohl  ebem 
wie  i^t  I  BritCoaum  and  die  I  ülpia  Brlttonan  miliarlM 
warea.  —  Die  Cohen  II .  AVG .  NERVIA  .  PACBNSIS  ao 
BRITTON .  lag:  zuful^e  des  Militair-Diploms  des  Trajan  vom 
Jahre  114  »in  Paanonia  inferiore*»  Orelli  6857*«    Wie  die 


66 


MtiM»  ItefH^  PmH»     «Ulm  ilal»  #1^  ■MmOidi  Icr 
NfTTk  a«r  tftBwvll  tte  Htm  IdBiMM»  wtK«  ick 

oiclit  au  euUcheidep. 

COH.l  F.DAM.  00  haben  bei  Fried  berg  in  der  Wetter  au 
fefUMtese  Cobortenziegel;  Kleio,  lofcr.  Ui.  prov.  Uas» 
Irnrnkm  »  Mi  Bm  ütttotk- Diplom  Trajans  vom  Jahre 
m  .Met  «ta  ni IUI  Hill  Mfoffton«  dlit  GtlMM  i.  FLAVIA. 
UAMäKm.  Me(R««fel  !■  4mi  AmIm  im  VmiM  Mr 
Nmm«.  AUertb.  V,  1  S.  11);  wieder  eio  Beweia,  daas  die 
BesfichttuDg  als  nniliaria  nicbl  beständig  biozu^refOgt  wird. 
Scbwieriger  iai  aclMii  die  Eotscheiduog,  oh  wir  eine  Cohors 
peiUtat«  «ief  ewe  CdMra  efMtete  in  ihr  haben  ^  denn  ein 
M  AUMi  güwinn  mtU  Mwl  aiM  COH.I.F.  D.KD., 
iMUmM  cIm  Ib  MnMihcte  M  VMtttctB  fvAnieM  iMdifilt 
.te  CW.l.VL.BAMAf.  OD  ■«.«AC.  (■•■>•■  ÜMt 
SAOif/artortfm)  gedenkt;  vgl.  Rossel  a.  a.  0.  S.  88  f.; 
Borgliesi  in  den  Annali  dell'  inst,  di  corrisp.  archeol.  XI, 
p.  135  »q.  Zu  unterscheiden  ist  wohl  die  COU.PRDf. 
AAMAM»,  ium  FrÜMl     aimr  taclKift  M  Orelli  6i 

IIa  TRtt.COB.l.nUAElAB.MLnATARVli.  wM 
1NM  In  tkwr  a4  ftttoi  TlMfft  (te  latrlni)  gaHwiuBe«  liwchrill 

bei  Orelli  1833  genannt.  Nach  einer  Inschrift  bei  N  uratori 
455,  1.  (Annali  deli'  inst,  di  corrisp.  archeol  18i9,  p.  277) 
hat  die  COH.  T  00  DEL .  SVB  .  CVR .  GRANI .  FORTVNAT , 
TRIB.COB.BlVSDfiM.  ein  Stflck  der  Mauer  wwm  Saloaa 
km  Mm  IM  §9kmL  Wae  iMdnift  M  fileWert,  Iwer. 
«<NN  fvm*  la  Dada  amUt  f.  78,  a.  III  aeaat  elaea  P« 
ANTO.TRIB.COL.III.ID.MAIARVM,  if.  I.  TRIB.COn. 
1 .  DELMATARVM.  Diese  drei  Inschriften  werden  sieb  alle 
auf  dieselbe  Cohorle  beziehen,  die  in  Delmatien  selbst  und 
in  der  Nabe  desselben  stationirt  war.  Eine  andere  Cohora  h 
DALltlAT«  «der  DELM.  acheint  ea  aber,  trota  BcnseD'a 
Wldenftach»  aa  teia»  dia  aacb  dea  MBIteir-MflaMia  Tn^aaf 

5 


Digitized  by  Google 


VW  irlOIMII  tlMMNlNMI« 


Mir»  1*4  <#>r<>lli  ik         tei  Brftaailes  l«ii  '4ie 

den  Inschriften  bei  Orelli  ffW  mU  mt  «Mk  «ülMt  AMül 

ninug  Wog  in  Britannien  la^  üii<i  nach  denselben,  sowie 
«Ach  den  InschnfCen  bei  Orelli  4082,  4132  und  bei 

Mliraptori'^iikd  VMt  Prttfeeteo  commandirt  wvrde.  Diesefer 
IbtaU»  '«dhMto  iMeii;  wt«  iuli     PhiiilPiM  tt        4Sk  «I» 

Dichter  Jiivenal  an.  ^   :    7     .  •     '  - 

.  COH .  I .  NßaVANA .  OBRMANOR.  co  EQ  .  ist  der  volle 
Hatte,  ciott  ta  England  statkinirteo  Cohorte  iroii  Germanen» 
mtUkß  «ateviKaiaer  BiMnal  ahfehlal  äa  ada  acMM  ?  faüihgw 
im  «ifllM.  lAubi  nr  fflalil.:»!!,  ^.fir/  NU- tai 'iiaM«t4 
iat  dieselbe  niebts  sro  8cbdfeäJiKeala«4«aliraliicai'lVliaiM« ; 
s.  die  Insrhriften  bei  O^relii  6520  and  Steiner,  OmI. 
inscr.  Rtieni  u.  ^*). 

GOiia.QO  liUI«€}OftlliANA.äk44UrE.«<l%€.it.  la^im 
JaHte.M»  In  flaaBaalni,  wia  wir  av  ciacr  lMhi4fl  M 
Orelli  UUfka  (III,  B.  49§)  eflOra.  BiMa  TBttvOMI. 
FR.  HEMESEN.  finden  wir  in  der  Capaaniscbea  loM^lirift 
M  Orelli  6927. 

^  Oaa  Maitair-Diplom  Trajans  vom  Jahre  1 1 0  (0  r  e  11  i  544S) 
toeaat  aas  ia  Daalaa  «iae  Cohen  1.  HMiPAliOE.»* »  •  ^ 

*  *)  EntfegetiBteliena  dem  PRAEF.COTI.T.GERMANOR.  bei  Orelli 

•  41^9,  welche  Inschrift  nach  den  Kalondia  üemianiciB  zu  urtheilon 
unter  Cali2:ula  gesetzt  seia  miUstei  wShrend  die  Legio  I  It^Iica 
auf  eine  Zelt  nach  Nero  hindeutet ,  wm  für  die  AeGfatkeit  der 
I&sohrift  nicht  spricht.  Ein  PBAEF .  COHQßX .  QgHM  AM  Ist 
aueh  bei  Muratori  711,  3- 

**)  Rossel  a.  a.  O.  S.  43.  Anm.  will  BEddtaia  gelesen  wiaaei^ 
und  findet  in  diesem  Zusätze  gerade  den  Gegensatz  cu  der  in 
Britannien  Kegenden  EQwtata.    Allein  eine  Inschrift  zu  Nicäa 
(Henxeo  In  diesen  Jahrbb.  xrtT,  p.  82;  BuUett.  de!I'  Inst.  1848, 
>  ^  74)  -int  «i«b  «inmi  inu^x^  £nSIPS£  B  XUANSIH 


Digitized  by  Google 


«7 


•CA.. "Mit  Ugtii  n&A  im  mi4r*IHflMi»  Am^tklm 
Uns  (Arnetb  a.    O.  8.  08)  hiilahne  145  noch  iftDMleii*). 

Die  er^ere  wird  \^ohl  die^lbe  Ci^ors  I.HISPA^.  sein, 
wtklie  Aach  dem  MiliUlr-IMploine  Ner^'s  vom  Jahre  60 
<0r« Iii  5407)  »in  lIlytiM»  lag,  wahrend  die  Cohors  i« 
MmHfmxmf  iMMe.>Mdb  Jim  llilMff.lN|liiBe  TtigaM 
IWÜ'JIM.IM  (««Olli  MiS)  i»  MüBilMiMafv  wm 
iMdi  'ü»  ÜMMB.OtoiMiHM«  «iMtr  f4Mi  «ftadbea 
«varaekMctt  w«r,  ia>4«rT0iii  Kaiser  Hadrian  nach  Britannien 
ges^odlf  RL  Maenius  Agrippa  dort  TRIB. COH .T.  HISPAN. 
EQVIT.  wurde.  (Inschriften  bei  OrelJi  804  und  bei  Uors- 
ley,  Brit.  Eom.  p.  279,  Cimiberl.  n.  LXII^*).  Diese  letztere 
CfkaPlB  Mstl  MikMi .  aiM  iwrtlidiea  Benvia ,  4bm  ^to 
BeMefmf  dca  Titelt  Trihmtui  Htevter  tfaM  yanllMlkhe 
¥ilfliiitiK«if  «rar,  i*  wmti  wmim  tat  imMtm  Orta 
■fttaAme  Inschriften  Prafecten  der  €0H  .  1 .  HISP  .  EQ. 
nennen  (g.  Henjien,  Sui  tribuni  militari  p.  22;  Hilbner 
im  Ehein.  Mas.  ftr  Pbilol.  S.  34;  vgl  den  PBABF.  COH. 
WPANOR .  BQVITAXA&  einer  SegHnischen  Insdwill  km 
MIcM.  MI'  iHt  41  aoir.  «rah.  .Wm,  6.  141, 9^).  ^  Ahmt 
iet  Cohen  L  iterUIMpi»  IhiMwm  waM  aher  noeh  swci 
OaMto»  l.'Hl8f«MW  04118148»;  alna  Iwehittl  ki  Bm 
(Orelli  6711)  neuat  uns  einen  TRI B .  COH  . T. FLAVIAS . 
III8P.  OD  EQ.,  einige  bei  Netherby  in  Ciimberland  gefundene 
Inschriften  ans  der  Zeit  4aB  Sevcms  Alexander  (Orelli  0786; 

*)  iSfi  I*  ^^^^f'^t,  welche  Arneth,  MiUt«tr. Diplom. 

*''^'li:57%i  ä^UmM^D^^lotai  RadTUiM  tou  Jahre  129  alt  ,1a 
Daeta  faifkleMi^  UefMd  täiii  wlllj  war  «laa  Ala;  dagegaa 
i-M-r  -wM  ia  4laMiii  DIpleiaa  aoeh  ab«  Oahon  T.  BI8PA110R . 
, ,  TBTERAll.  gwaant,  die  Toa  dec.obea  trwihalaa I*  Htyaaoniia 
P.  F.  wahneheialiah  "VMieUedaB  ist.  \  [  , 

^}  DfeM  hei  Bleaborottgh  In  Camheilaad  gai^^ene  Insohrui'laiitm: 
^   '     I . O. M  B  COH.r.HIS  I  Cn^FRAB  |  II.BIABm||ir8. AQBIF.I 


üiyiiized  by  Google 


Mit  TfikäHi  CokotOiKi/L 


V«l«  UU,      IM  M-JX)  «Im  TRIB.COBXikBti^ 

FL .  UlSPANOliVM  gewidmete  Inschrift  bei  M  u  r  a  t  o  r  i  79S^  5 
Achl  sei,  lasseo  die  sonderbaren  Namen  Lyaeus  und  CrescÜBa 
haiwciifAla,  «kii«ia  te  fiX.PRAW.COH.I.PL.IIS».  M 
AeftUr  iMcr«  mu  d<  r Alf.  a.  MSt  daAr  apr>cb— 
aadite.-~«AMh«0€CNi.U.«IIRimEVH.«Q.C.R.  0lw4 
Hoter  euien  Tri^nneii  (Orelli  6764).  Sie  war  es,  die  nacJn 
eiaem  Militair- Diplome  Nero's  (Orelli  5407)  im  Jahre  M 
nUk  iUyrico^,  nach  den  Militair-Dif  lomen  des  Titus  und  tftrwrtti» 
(fiwMi  64»  6480)  im  Jahn  9»  wmi  m  w9mmnk%m  lBg<, 
•fear  w*U  it  iMtmdiiidiii  fat  m  der  C0S.il.HMlPA19A 
(aidi«  nSPAMORVIf),  wekha  aadi  te  iMehtift  M  Orelli 
^44  unter  Präfecten  stand. 

COH.QO  .AlAVAOR.  hat  eine  Inschrift  bei  Orelli  340I. 

Die  CokorsI.AVG.NERVioriai  finden  wir  snMgi»  ^ 
HiUtaiHNplMii  te  AntonlM»  Pms  f oa Jnhfe  146  (A  r»atfc» 
awiir  rita.  Militoir.DipIflM  S.  «f.  Tat  XXÜ).  in  Oneia 
ripensi.  Ob  sie  eine  müiaria  war,  wissen  wir  nicht ;  dag^g-en 
wird  die  Cohors  lII.NRfRV.]  M.  „in  Britannia^  uns  in  dem 
llliliUir*OipIome  des  Hadrian  vom  Jahre  124^  Orelli  64U^ 
ftnannt  Anf  einer  Iniehrift  bei  Horalej  a.  a»  O.  NwUh—iit 
|ia  beM  ele  COH.  IIl.mRVlOEVli.  0*R.,  Wii  ff«  fa  I  e  y 
and  Beeker  (Rhein.  Mas.  Xlil,  S.  9fi9)  GeRfnononan  Icsea 
irollen ,  verführt  durch  den  Namen  der  ohen  erwähnten 
Cohors  I  Nervana  Ckrmanornm.  Es  scheint  Civiurn  Romanortim 
gedeutet  werden  sa  mfissen.  Ein  TRIB.COH.Ul.NfiRVIO. 
RVM.C.R.  findet  sich  bei  MnraUri  46J,  9. 

Bine  Cebeta  T.  VLVIA.  PANNON  .  00  ,  die  fi  Fimannia 
superiur  ihre  Standquartiere  hatte ,  wird  in  dcni  Militair- 
Diplome  des  Antoninus  Pius  vom  Jahre  155  bei  A  m  t  t  h 
a.  a.  0.  S.  64  f.,  aufgeführt*  Bei  Grater  1097,  8  audeii 
wir  eiaen  TRlB.COfl.  (so  ist  sa  lesea  statt  €4»Litf.)  miH* 


Digitized  by  Google 


PAmr.,  aer  «eiaeai  PRAESIDl  OPTIMO,  elttflM  UW.AVO. 
PM. MAI .  PKinr. PAIIN •  SVnR .  MMft  IHe  gleldm 
glMiifwirtiem  laiM  hier  wall  4le  ll«Hlitll  ier  L  ülpia 
PWMMlOTMi  «IC  a«r  «impeln  PrfiNi  VaMtirfonnü  MtliC 

ftrkennen.  Wir  finden  hier  wieder  eiDen  Tribunen  bei  einer 
Cohors  miliaria  ,  während  die  fOH  .T.  PAN  .  IN  .  DACIA 
nach  Orelli  n.  323i  eben  sowohl  unter  einem  Prftfecten 
sland,  als  die  COH .  I .  PANN0NICA.  (ikki  PaMMMioffM)  IN. 
niTTANIAMcb  aorlMMUMMtnataiii  liucr.  Htif . 
»  M4  (vgl.  €»r4lBftli,  n^l.  in^  XU). 

Um  TM.Mttr.OM.VLPIAB.RTMOR.INLLIAIt 
EQVIT. ,  der  unter  Trajans  Regierung^  gedient  hat,  nennt 
»n«  eine  Inschrift  bei  Orelli  5]6 ;  nach  der  liesart  bei 
Muratori  lüd6,  3  war  4ie&e  Cohorte  eine  COHors  11. 

SImb  tnuQyov  antfgtiQ  nQchrjQ  fjiitUm^a$  ^(f^tith,  alat^ 
gMUihrtiitiaw  Mctttag  dca  WofUt  «nref^a  nach,  diai 
ftaeftgtii  rnkmÜB  h  vMuht\  Thtmam^  idica  wir  w  efoer 
bei  CItseMMie  geftwiiM  tatehrlll«  B#tekii  Gotp*  Inaer. 
Or.  II,  B.  8132.  Es  fragt  sich  nur,  ob  nicht  anetpa  hier 
für  ala  gebraucht  ist,  wie  in  der  iuichrift  Corp.  inscr.  Gr. 
Ul,  ».  erri,  vgl.  Philologu«  Xll,  S.  487.  Den  PAAEP. 
CMOOft.XilE.Mi.  ote  mii.  in  einer  InachriR  bei  Gori  M, 
186^  to  mtm  mh  tbiger  Cahorto  im  Verbinin^g  brlagen  ktaate, 
ImI  MbMi  Hfttts^a  in  ta  Amil  1688  &  V  beiallgt 

¥#■  AaBCitotMTngvinMi  8i4aii  wir  üt  L  «nl  4le  IL, 
beide  ndüaitee,  in  England.  Me  ImebtllleB,  «Inreli  welebe 
sie  uns  bekannt  werden,  sind  folgende,  und  «war  ron  iler 
Cehors  I: 

Cohors  T  .  TVNGRORVM  .  IVIULUAIUA.  —      IK  .  BRIT- 
TAHNiA.  lliliüir.|liflMi  Aw  Tng»      Jahre  184,  Orelli 
8448. 

CM  •  I .  TVNOROR VM .  MIL .  CVI .  PRAKMT .  0 .  TIBIVS. 

SVPERSTIS.  PRAEFECT  VS.  Uousesleadä  in  Northumberland, 
Orelli  n.  8898. 


L  iyui<-cü  Google 


16 


€0H  .  I  i  TVNGROR  .  MIL .  €V1 .  PRAfiiST  vP  .  ABL.  . 
MODEST VS. PEAK.  HoMWtwui«»  BtFfllAjr        O:^,  m90k 

AI«:  Meh  oImm  isii  tents  BÜiitU       «!•  «»  fMMMit^ 

Cohorsl. TVNGR  IN .  BRITANN. «)  MIUt«ar.Oipl«fli 

des  Httdrian  vom  Jahre  121,  Orelli  n.  6455* 

QVIN .  FLORIVS  .  MATfiRNVS  «  PRAEP  .  COUJ*  TVMi^ 
VB«t«alead%  AertUsr  a.     Hi  p;  MfK  H  XL*  -  ' 

Feni«rjiNi  dar  Cshtü  tt  Ite^iMmt      .  » 

COff .  II .  TVNm .  M .  «Q .  C .  [R.]  €V1 .  PAABEST .  AL.B . 
SEVERVS .  PRABF.  Waltou  Chtaim  ia  Cumberiaad,  0r  ei  1  i 
6780.  _ 

€0B  *  U«  TVNCNROft  .Mft  ^  M .  MQ .  [€.  a]  G¥l.nU8B6i: 

.  .  .  CliAVD.  ; . ,  nUW.  aiit  iM  Jakre  Ml. 

Caftdcslaals  fa  CanMIaa^,  ^vlll  dfRf. 

COR.  II.  TVNGR.  MIL.  EQ.  R.  CVI .  fPR]ABEST  AVRKI« . 
OPTATVS  P[RAE]F.  Castleste&ds,  Rhein.  Museum  far  PMlai« 
Xlf  p-  ^2.  und  ebenso  ohne  clen  Znsats  aiUiarias 

G0H.Ü*TVii€tta.SVR.SiLV10.AV8PlCB;PftAV;  (m^ 
litaQloMsastatttSVB.SITO.MVISIPfCB.PKAPi  E.)  Bitnam, 
OteUVmn.  aal  COH  .  H  .  TVNGR  .  CVI  .  PRAfiBST  . 
SILVIVS .  AVSPfiX .  PR  AEF.  Ebda.  Maseum  für  PUflaLm^ 

WMhaU^  itteia  bcidea  CalMrlai  aHiafnie  laiebt  Minatoj 
aondel»  Mete  Tmi  Fralacica  IraMAfgi  tTaMn^  i^vcM^MOb 
all»  abrigaa  Cokartes  aifliaHae  Wenigtteni  s«i(walBe  unter 
Tribuneii  standeu,  weiss  ich  mir  nicht  am  erklären ;  oder 
rangirte  dieser  Praefectus  cohortis  miliariae  gar  mit  e^t^m^ 
Pfaefiscius  alaey-tticlit  mit  den  übrigen  Praefecfia  toiiavliatey 
val  war  .aba>  >TM  aiafh  hahertai  Baafa*  ala  ^Oa  mBblif 
cohartiaail  ;Ur: 

*}  Dam  der  Zusatz  miliaria  hier  fehlt,  wie  bei  der  I  Fida  V«r^Q. 
'  *'    lorum,  Igt  um  •pauffallender,  da  er  bei  4WeI  andern  ColiortBf» 
ftmoh  aar  duroh  M.  beteiokaet»  lioh  fiadot       '    «i  1 1  •...«' . 


Digitized  by  Google 


Bie  Cobors  1 .  VALCIONVM  ieorr.  VANCMNVM) .  AUL^ 
UMIA  Uf  niit  BrUtannia«  laiil  iImd  MiHtair-Diplome  Tr^jm 
fw  Mr»  IM,  «roUl  MM  Auf  4m  Mlülair.  Oiplontt 
Jm  aOriaii  m  iihn  IM  Mitt  tl»  Mm  I.  T WOm^ 
«ttt  flin  sen  iwHk  Vwutww  vilMi  «Uirt  C[OH.J  f. 
YAIIGION.  CO  P .  F .  8.  CVM .  AEWIL .  SALVl AN  .  TRIB .  SVO 
finden  wir  auf  einer  Inscbrifl  zu  Risinfham  in  Northumberland 
aiu  dem  J.  205  oder  206,  Greil  i  o.  6701.  Derselbe  Tribvn 
Mlfte  die  ebendaselbst  gefimd^  Insckrift  bei  0  r  e  1 1  i  n.  6f 6^ 
4ir  Mkp  Mia  JhMnM»  ^i»  M  WtliMcbealm  ia 
WUlMlfiiwi' f BMiiiaiy  HariUy  a.  Sir»  Iftrtli« 
s.!  XXVL  AikIi  baekrift  Elsinghaai  l«i  II  •raUf 
a.  a.  0.  p.  SM,  Nofftb.  n.  LXXXJI.  muss  hier  erwfthat  werden  i 
COH .  I .  YANG  II  »CIT.  CVRANTE  U  IVL .  PAVLLO  .  TRIB; 
Sie  arwAlut  eines  Tribunen ,  der  auch  den  HereulesaUar  bei 
H^ralaf  a<  a*  0.  n*  UXXIII  gesetzt  hat.  Invcliriften  der 
MMn»  Mim  VIbM  «M  AtiUiM  Aiwiliiw  i»  ia  dm 
BMi«  BMb  fif  fUlal  XI,  «.  4^ 

ÜIANA.  lernen  wir  am  eiatr  Inscbrift  zu  Richcster  in  Nart. 
bnmberland  vom  Jabre  2J5  kennen,  OrelH  3404  und  6700. 
Sie  keimt  in  einer  andern  ebendaselbst  gefundenen  Inschrift^ 
arelUA0M:  COH.I  .F.mAEDVL.C.R.BQ.IL,  in  «iner 
m  IlawiagMi  i^dmimm  (iaMk.  d«  Bamtr  VaitiM  XHI^ 
a>M)4:  CMI  .iTFJ  YABDVLOBVJ|.€bA.  HQ  .  od  /imd  «taaA 
aatMT  Trikaacn,  wia  i t hriftif « -  m.. W wÜMiabeff aad  M 
a^rcrUi  5855,  in  dicnea  Jahrbb.  XIII,  8.  89  und  im  Rhelni. 
sehen Hfnseum  für  Philol.  XI,  8.  45  und  Xff,  S.  73  in'^ciu 
Bas  MiliCair-Diploni  Hadrians  vom  Jabre  124,  0  r«l  1  i  5465, 
nennt  sie  Mosa  Ctiors  f  .  [F|IDA .  Y[A]RD.  € ;  R. —  IN  . 
BMTANIf.  •■«'■#e«  mM  hiefliar  aiich  daa  MAl(iM  CmL 
PMMAl .  WmM ;  CABDYUHIYII  cteiT  m  TMbllia  ia  AMm 
f«IMieaea 'MMfl' M  Raaler  loser.  da*rA1f;  ii/MM^ 
indem  er  dasdbät  VARDVLORYIM  corrigirt«    Wenn  diese 


Digitized  by  Goo^^Ic 


72 


IHe  TrÜmni  CohortmiK 


Correctur  richtig  ist,  wie  ich  hauptsSchlieh  wegeo  des  seHenen 
Beiwortes  FIDAE  nicht  beawcilele,  kaben  wir  hier  wie4M 
MB  Bdffi«!  Hwn,  tes  «•  V«tiiihimf  d«  m«ls  MUmm 
C^hmti«  Mi  Tbcll  ptMttHdie  VttgtMtifaüg  iit 

Auch  eiae  CM.n.  VAWVLmm^C.II.SQ.  M.,  «fo 
unter  einem  Tribunen  stand ,  finden  wir  auf  ein^r  Inschrift 
von  Lan ehester  in  Durhani,  Orelli  3103.  Ihr  wird  «udi 
die  daselbsl  g^efundene  Inschrift  dtr  (VfiXJlLLAIl » COH  • 

[0.]  VABDVLOR(VM.J  CR.««-  CD  *  Jiwmhinilny 
welcher  geitde  die  ZM  verleeeta  iit,  ■•rsley  eu 
p.  89d^Diirhain     XXYL   Dass  daf^fe«  meb  iifMABP. 

COH.  II .  VARC.EQ.  bei  Orelli  3651  als  ein  Praefectiis 
cohortifi  II.  VardulomiD  aozunehmen  sei,  wie  Henzen  (Sul 
Iribui  ele.  p.  8d)  vemiiithei«  mechte  ieh  besweifel».  9m 
bdex  m  Orelli  deirtet  Measea  ealM  Im  VAAIX 
Varcaeenw;  air  kt  dleMT  Nme  «aMaftae;  ick  ailelito 
vielmehr  lieber  Varctanoruni  lesen  und  die  Heimath  der  Cohortc 
nach  Ober-Pannonieu  verlegen;  ein  lANTVMARVS  .  ANDB«. 
DVMS  .  F  .  VARCIANVS  diente  unter  Nero  in  der  COM  .  Ii  . 
mSPAN.  ak  Reiter,  Orelli  5dW.  WiU  naa  ato Mbrnm 
ladeni»  aa  hat  die  Caben  IL  Vaaeaann  la  PiiiiaiiiM  (Ca.i- 
dlaali,  Dipl.  iaip.  a.  XII),  die  aaeb  Orelli  ISÜ  ^atcr 

einem  Präfecten  stand,  ebenso  viel  Anrechte  auf  die  be. 
sprocbene  Inschrift,  als  die  Cohors  II.  Vardulorom,  und  wenm 
BMu  die  Uebereinstioimung  in  dem  Titel  4ea  f  trawaadaatfiM' 
bi  Rcchaaag  hriagt,  aaeb  weit  frlaitra> 

Scblleiilldi  babea  wbr  aach  bd  HaMaaaa»  laan.  Na^ 
a.  dSdS,  «laea  TBIB.MIL.OOHDRj.iab. VUMUOaR., 
einer  Cohorte,  die  nach  dem  Ilfiliiair.Diploa  des  Antoaiaas 
Pins  vom  Jahre  157,  Orelli  6856%  in  Daciea  lag.  ' 

Be  bleibt  uns  nun  noch  übrig,  diejeaigea  Tribnai  cohertiitai 
aataafthlea»  welche  aalehea  Cahaiten  hafebirai»  die  Mht 
ab  Alllftriae  befcaaal  alad.  Ba  abid  diaa  Mieaie) 


u'iyiiized  by 


TRIB.C<»H.I.  ASTVRVM.  OrcUi  «19«  mA  TRIB. 
.m;C3M*IU:SAT.  Seli»iwit  mtr,  Iter  per  fftaMiM 

rtp«ü  n,  ^.     B.  XVII. 

X£i-ri.  KOOFT .  0  .  BATjiOJSQN.  Corp.  inscr.  gr.  6771. 
TRIB.COH.l.  FL  .  CANATÜfiNORVAL  Renler,  lafcr. 
ie  l'Al;.  II.  l&ai  und  153&. 

TRIB  .  COH  I .  CARTOV  ....  OrelH  5673. 
XUUFXOÜ  SFMFja  ilPÜTMS  MiMmH.  Cmf. 

CmTi.  IRL  .  MCMVN  .  MBTVMMIIA .  CP*  (f»l 

praeest)  PROB  .  AVGENDVS  .  TRIB.  0  relli  6691.  —  COH. 
I .  AEIi .  DA€  .  TETRICIANORVM  .  C .  PR .  LVTI  .  .  .  YS. 
BE81GNATVS  .  TRIB.  Orelli  6^  —  CX>H.1.AEL. 
AA€ .  C  .P .  BTATIVS .  LONGINVS .  TRIB.  G  r  u  t  e  r  lOOf»  4. 

¥(B.T1IB.  «vttUr  ION,  1 — COB.  I.  AI.  MC  PW7VML 

C.  P.  MARC.  OAUCVS.  TU».  RlwiR.  JItt.  Ar  PM#U  XI, 
p.  29.  -  COH  .  I  .  AEL  .  DAC  .  €\  1.  PRABEST  .  M  .  CL  . 
MRNANDEE  .  TRIB.  Rhein.  Mug.  fOr  PhUol.  XIU,  p.  SA^ 
:  TRIB  .  mU  .  COH  .  I  .  GAL.  Oreltt  Ria. 

TRIB.  COH ;  III .  VLPiAB  ET  .  .  .  ABO.  .  .  (fMlcidil 
■rmftlMVIf  Oht  ITVRAMRVMI).  Mvmtavi  iff,  1. 

TRIBV19V8  .  aO  .1  .  (nte  U.)  liim«  laichiiR  vnft 
hiiehiiterlnDntlMai  W«fntfB»S.  Ornim  IfOf^). 

TRIB.  COH.  P&IAL  UGVRVM.  GruL  1160,  3. 

•)  Entgegenstehend  dem  rRAEF.COU.  P.  ASTV .  PROV  .  BRITT 
INf^ER.  bei  R  c  n  i  e  r,  Inscr.  de  Vklg.  n.  670  tind  dem  PBAEF, 
C0H.I.ASTYKVM.BR1TTANIAE  daselbst  3579. 
Dagegen  habea  wir  drei  FR  .  COil .  I  .  L  .  GOR.  in  Insohiiflea 
aas  derselben  Gegend  bei  Orelli  975  u.  H  o  r  s  1  e  y  a.  n.  O. 
Durham  n.  11  u.  14,  und  einen  PRAEF  .  COH.H.  LINQON.  In 
«iaei  Inschrift  Iii  Toricshire  bei  O  r  e  M  {  2061,  »owi«  dloea  PBA£P. 

.  OOH.Ü.LUia.i^.  l»^  Of« Iii  4039.  *  > 


Digitizea  by  <jOü^it: 


24 


JMi  TrUnmi  CckorSium, 


..XHIB.COH  .IUI.  SYN||€IB  (etwa  SVmconm  CMtam 
^ümmmumf)  Acaiei,  kam  de  L'AlgM^  lUßSk  . 

CIT  .  B  .  MORB  .  BB86C01S  .  OCX  .  IB  ..TOOlTinAClIl]!  • 
HMIVINCIAM.  Ren i  er,  Inscr.  de  VAlgcrie  393U.  ^  ' 

Nach  des  Jüngern  Plinius  Brkfen,  III,  9^  18,  war 
Stilloniiis  Priscus  Tribunus  coborCis  unter  dem  Protons«! 
GMcilk»  CliMicui  te  flfopMia  Baeliüi.'  UMmt'  .wiM  der 
B|pM0  ier  CblMurto  tfMt-angegebM^ 

Schliesslich  erwähne  ich  noch  einig^er  TilliiHi  evlK^riimi 
ans  Inschriften  ,  deren  Aecbthelt  oder  richtige  Leowig  aieiiC 
gÄhiirig  verbürgt  ist: 

.  TRlB.C0H.I.A«VIT^iCABAida(4lcbiB<iaarIiisclnc^ 
ilfl  iagttlUdh  Im  Mwim  gmM  tot,  M  H[«r »t«lrl 
(Mbidis).  S«lwii  tot  BtM  im^  ColiMrto  Irt .  «M^HciMig^ 

Bei  Gruter  53d ,  4  und  in  einer  eHglisdicu  Inschrift  liet 
Petrin,  Mon.  hist.  Brit.  p.  CXIVy  o.  78  babea  wir  woaigsleias 
OTai  PRAEP  .  GOH .  I .  AQVITANOR.  .  . 

.  .UM»  die  bMdirtft  dci  TROI .  Mllr .  COB » ABTV« .  €t4i«f 
LaC.,M4>rv  i:er  40i,  »  od  «He 'Ice^MIteae  MMM 
Nacedonicae  bei  6t  a  t  e  r  d43,-^  falsch  seien,  wie  so  aaiiche 
von  S  cb  0  1 1  u  6  gelieferte,  zeigt  bei  der  letzteren  -^ie 
Tribos  MLaUna  itt  Verbindung  mit  dem  Oeborteorle  TARBACa 
dentlicb^  *    -i  r 

'    Per  TBUlOOttii»  RatBTBB.  beiüf  » tor  idü^  t 
wohl  ober  4n  miB ;  CM  .1 MAHMR.  Mtt{  d^tfii  Obbai^  I. 
Raetorum  sonst  unter  Prftfecten  steht  (vgl.  Orelli  3570), 
und  die  Inschrift  bei  Gruter  402,  4  mit  ihrem  TRlB  « 

CO .  I .  RB*  •  .  •  OR.  doch  m  probicmf^tiscj)  ist.  ;  .  ' 

■         »«•    j      i . ,  >'  '4-  i  i     t  j  •'> 

.".  •    .       •!!•>•  O  p  r  ■  'f  «      l      '  i. 

Gäb  et  eilie  Legl^  VII  Mae e^oilieaf 

Zwei  In^chriftea  geben,  wie  sie  bis  jetzt  gele&ea  wurden, 
uns  den  Namen  eiaer  L^;id  VU  Macedonicar  beiden  geb^Mrea 


Digitized  by  Google 


«iMMf  im  mtm  Jahtkwdcviier  (^isIMmb  Zettredwioi 
•B  «rf  M  f«i  AoUrltilMi.  Hit  M«M9«a,  mtMmm$ 
9mm  ücht  ugMimiMI*  MncMM  wir  lie^liMKi:  ' 

schon  Cr  0  r  i  und  M  u  r  a  1  o  r  i  berichten  ;  ich  f  eke  es  hier 
ommscD,  Insrr.  Neap.  n.  2866)  der  flhpigeii&  mit 
6o  ri  I,  348,  ceaan  Ubereiosümmt ,  wibresd  ttPiratofi 
an^  4  LM.VIU.  aüMliM.VU.  iMt  :  t 

I4B6  .  IUI .  SCYTnC .  TMi  .  €M.  ....  u 

PRlMIPILa  .  ITER  .  LEG  .  XVI .  QAlUc,  .    .    >  •» 
PAOC .  Tl  •  CLAVM  .  CAESAAifii .  AV^.  » 
D 

'  Ml  «üdcre  M  ctae  von  Bruno  w  Cirtaeli ,  dem  aUe« 
fliiimnC  fttaicMWi  Im  Brilrtllii  m  lOlli  yhUrirti 
MMa^ü»  Mtnr  a^  aw»!  4er  g»pfliiNo(ti>-pi 

Orelire  IwhiMen  wMeiMii 

fi.ivuo.Ti.r.i'AL      «.  .1.'. 

-    ,  ITALICO  .Ii,.'.".    .«  -u 

...       :  /  LEG  .  Vll .  MACEDON  : 

/  LSG  .J^V^miHCWi  ^  !  .  r  t  < 
'  .  ^  :7  IM.  Xn.. MM .-Pv-il  ■  ^  . 
MKdrildh  wHiTie»  awwMi  üumnMhiifca'ifcelf  ÜBaWiÜAr 
Ueffi^mg^eeelifchte  ▼ertrait  gemacht  hat  freiae ,  dafl»  nuMh 
Kaiser  Claudius  keine  andere  Legio  VI!  eiisllrte,  als  die^ 
jenige,  weiche  ven  dieüefs  Kaiier  in  JalMre  dS-die  Ehren- 
•MteA-CSlMidia  Pia  Fid^a  erbieiL  Dass  diesrfL^ion  frfiheC' 
imMteen  HMeiMica  fsftthiA  JMübt;  in  aidll^H^iMll^  .  WÜL 

Utavteit,  gcfHbieaes  iNsta  ftwBliitÜsu  rfeaBWi  Hatii 

lieh  nur  LEG  .  VIL  S.  Muratori  1022,  7;  Orelli  3475; 
L  a  n  z  a ,  Antiche  lapidi  Salonitan«;  n.  XVI.  XVII .  XLVUlf 
XUXLtAi«hi¥fiiräiiiideteteffrei€b*ae8^^  mi,l 


L.iyui<-cü  uy  Google 


76 


M  «•  dM#  Ugio  YU  Maoeäomoa? 


p,  lifti  SMl  WttUte  ma  «tar  «iicli  tMiielimeii,  da»  ahm 
tai  #cr  'Vrorhis ,  tem  BMatan^  4ie  LeglM  MMd»^  d«r 
Nmmm  itmitiita  «Mt  fir  ■«Uiif  eimcfctil  wmlcB  wArtv 

nie  das  bei  der  1  Germanlra  und  der  XVI  Galliea  der  Fall 
gewesen  ^eio  scheint,  so  steht  dem  die  zweite  der  obig^en 
iMcMfM  Cfltgegta,  ia  welcher  die  VI!  Macedonica  Mit  4«r 
3CV  Miif eBf»  smnuen  g«MBt  wird.  Bs  die  Legiv  JCV 
Mmigenla  erst  i»  Palfe- der- MtamMieii  Bx^edilla«  das 
Jahres  43  ihren  Namen  erhalten- hat  (s.  die  Geschichte  dieser 
Legion  in  Pauly  's  Real-Encyclopadie  der  class.  Alterthamsk. 
VI,  S.  895,  bei  Berg h es i  Sülle  iscrizioni  roniane  del 
Rcoo  S.  9$  IT.,  «ftd  YMi  Kleia  te  diewa  JahirM.  XXV,  S.  M), 
io  kMiB  Mn  olclii  erwerlM,  die  liegio  VII,  weldie  «eben  ver 
dieser  Expedition  die  Namen  Claudia  Pia  Fidelis  sieh  verdient 
hatte,  Ir  Verbindung:  mit  der  XV  Primigenia  noch  mit  ihrem 
daaiala  sehen  verschwundenen  Namen  benannt  2u  <;eheii* 

Aas  dtam  Oraadea  halte  ich  daMr,  daaa  dia  Oahl  ynm 
ia  aaceta  heldea  laichrlAea  dach  aichU  Aadciaa  tat,  ala  eiii» 
sehlecht  gelesene  eder  fehleehl  efagebaaeae  1111,  und  dass 
heide  Inschriften  der  IV  Macedonica  zu  vindiciren  sind. 
Daai  die  Inschrift  hei  Gndius  186,  4  lalach  icl,  m^gt 
ichaa  die  Beraftmf  aaf  Lif  arlaa. 

Was  Ahr  elae  ftewaadtaim  aher  ea  arit  der  LM  •  Vlin. 
MAdMHICA  hat,  deraa  Bifitoas  aadet  Augvitai  iurck 
dae  von  V  i  s  c  b  e  r  zuerst  publicirte  athenische  laeehrlfly. 
<>rel Ii  64öea,  verbürgt  wird,  wage  ich  nicht  au  entecheiden , 
Sie  fcaaala  elae  raa  Aogastw  c^Uar  aa%ciacla  Lcf  ia»  aaitt^ 
äa  kaaate  aher  aach  dca  Nuaea  H accdaaica  später  wdi  #sai 
Naaiea  Bisfsaa  yartaaichi  habe» ,  deaa  das  Ist  der  ciBS%e 
Name  ,  der  in  der  spftteren  Kaiserzeit  von  der  Legio  IX 
noch  geführt  wird  ,  und  zwar  schon  unter  Kaiser  Tiberius, 
weaa  die  Inscbrilt  bei  OrcUi  wirldi^  acht  ist«  wia 
«»riaj  Atti  Ii,,  p,  76%  hshta|tst 


Oigitized  by 


1-:     &  J>ie  JUegio  iL  Adjutrix  in  Rriiaoiiie»» 

Mm-^tmUt  t  «Wbt  (MicMIl,  He  cftM 
M JitM  4«f  licgto  II.  Adjstffls  m  taüi  Ii  ■•ftwid  ffMttil 

iit*  Sit;  lHu(el  in  der  genaueren  Abschrift  bei  Horsley, 
Britanni*  lUnaB«  f>.  Soaeriet  n.  t  (cf.  Rlim.  Mii»eua 
mr  MW.  XIH,  B,  SöO) : 

C.MVRRIVS 

PMO  .  nru  .  M 

•  ISTVS.IIIL 

LEG  .  il .  AD  .  P  .  F 
[/]  IVLI  •  §£€VNDI 
AMN.XXV.STIP.m 
M.fS.ILl 

INI  mtm  Wiiter  fcdie  Ariiitefwfcin  lwtl»i  tei  «ttt 
JMIl  jMMili  kl  MüMiM  ffilMte  iMile^  kiwil»  Mdh 

H  a  b  Q  e  r  im  Rhein.  Museum  fOr  Philologie  XI ,  $.3  wtw* 
■mtheo,  dass  dieser  C.  Murrius  Modestui  vielleicbt  in  den 
BAdera  sa  RMli  jdcn  A^uae  calidac,  "YdaTu  ^gfid  des 
fl^Uttaeie;  des  fontes  calidi,  quibus  pnMd  rilMiafrva, 

den        Mit  d«  Itiaor.  A»i««UI 
MluDg  gestdil  nd  4»  Tei  d»rl  yiftwif  lu*«,  «d 
MhwD,  dam  aan  dartM  M»eh  aicltt  «nl  te  Antatlalt  iar 
LegioQ  in  England  Achiie  dürfe. 

Auch  die  Schriftutfller ,  welche  sich  mit  d<»r  Oescbichte 
der  römiacbeu  Legionen  besonders  besch&Aigt  baben,  wiisca 
«icfcto  fwi— AwfortiMJto  dwrlügis  U  AäjwMK  i«  Higtiidl 
»•rf  heil  (hl  im  AmM  MV  iMlIt'  dl  Mrl»^  aMM 
XI»  ^  Idt»  SeptraMdraek  &  17)  w*iia  Mirt  ^wiiw 
per  ]a  gverra  di  Civiie  U  inandö  in  Germania  (Tac.  Hist  IV, 
68),  ove  per  1a  prima  volta  slette  in  bada^'lia  (V,  16),  ed 
era  suo  Iribuno  Adriauo  quaudo  sul  cadere  deir  iiupero  dt 
Doiusiaiio  (üpart  HadR.  %)  Ja  tvaaMla  aeUaMatia,  ava 
MMft  Harlaaa  dba  |«fi*  afliia  gatm  daaicli»  (MafUI 


Digitized  by  Google 


M  Legia  IL  Ä^^MHä  m  BHkmmm. 


Fr.  Afv.  p.  530)'^.  Ich  selbst  (s.  meineo  Artikel  hegio 
In.  Paul) '8  Rcal-Eocyclep.  der  ctass.  Alterlh.  IV,  S»  972) 
gleiribte»  mt  sei  nach  BfmiijMig  4es  lLneg«n  K«geii  Cirilifi 
jjtoidfc       Mltiw  Pnrtonfcw  yioMdit  wtim  wi4  A<»Jb> 

jutrix  im  Aprilhefte  des  Jahrg.  J8S6  der  8itani|i|psl»effielitr 
der  philos.-histor.  Clause  der  Kais.  Akad.  der  Wissenscliaft. 
sn  Wien ,  320.  Ann.  a)  sa^t  in  gleicher  Ansieht :  s^Das 
Jnhr,  to  weichai  IL.AitHtrix  MMfc  PSMimiea  kt  Umt 
•ehoB  frther  besliüM»««  (f)  SCittdIafer  Ikmi,  IHotC 
sich  nicht  ermitteln:  jedenfalls  aber  war  es  noch  unter 
Vespasianos  RejE^ieriiog  sof^letcb  nach  Beeodij^ng  des  bata- 
viseben  Anfstandes.  Dass  die  Legion  noch  bis  auf  Trajaa*« 
2eit  «■  Ebcu  gcstaideop  tHe.cilugs  Nrnrnre  b«hu^t«a,  M 
dUheb  ciie  «gridüfb  Aandit  Am  «ntr  cnl» .  Mfe  ite 
Anfentbalts-der  IL  Adjatiix  in  Piawiai  mag  die  sehr 
Btiimmcltc   Inschrift  (bei  Muratori  5)  herrilhreii, 

welche  SLoamseA  Inscr.  regn.  Nca^.  n.  383  nach  eif^MMr 
Bsrichüging  aehr  vcrbMert  wml  rar?aUalttadi§i  haA$  m 
.wM  larii  Taa  «ioMi  Tribuaia  mOktm  leg.  U  Adljatrieii 
Plat  Fidelis  gesfiroehea,  der  balto  Saabtea  at  fSanaattr o  aalt 
nebreren  Ehrenzeichen  besciienkt  worden  war.  Allerding^s 
kinnte  die  Inschrift  auch  der  Zeit  des  M.  Aurelius  aag^e«. 
iMlrcii^.  Unter  die  NeaeMy  vaa  welehea  Aschbacli  iti 
akM  angaAhiteM  Stella  arriehl^  gaiüit  PfitHar,  4er 
!■  aelaer  Bsctar^MsBeriatiaa  Da  lagMbas,  qoaa  in  illyrioa 
telendenint,  S.  17  ausdrücklich  die  IL  Adjutrix  unter  Trajan 
ans  Beutsehlaad  nach  dem  Illyricum  versetzen  lässt;  wem 
Aacbbach  sonst  noch  meinen  kttaata»  ist  mir  unbakaiiit» 
M  taaerkan  at  hier  aach»  dav  dar  anta  MMrülalcIki^  rm 
la»  4aaa  eiaa  Brwihaang  der  Lcgia  IL  Adjatiix  ia.  ikfca 
neuen  Quartieren  erwarten  könnte,  der  Geograph  Ptole^ 
naeoSy  ein  Zeitgenosse  des  Antoniniis  Pins,  in  seiaar 
BritbrÜbBBfr  vaa  Niadcff-PaaKHiiaa  (Ii,  14  WittM)^4M 


ea  '^xoi'fiLvyov  ^  dem-  —chberig-en  steten  Slandqvartiere 
IL  A^ttlrix^  «war  dM  Vfm  Itf^  liiMafttgt, 
«Utto  4hi  Hunii  in  Lef  Im  iMt  iahafNial,  «rle  m*  iadi 
aaMi  ipte  iWi  9«#«lialkli  «fMÜdM.  M  iMMita  Mi  Mr 

itr  Volktandtfkeit  wegen,  obwoU,  wi«  %iir  unten' «ehea 
l^erden,  die  Sache  ohne  wettere  Wiebtiffceit  iu  sein  Roheint. 
'  lim  so  interessanter  nusa  aas  ein  Grabsteia  sein,  der  vor 
ciaifea  Jahren  (ich  glaube  1849)  ia  Linoöla  aii%efani«a 
AMikm.t9mU0^9  im  Mtaka»  BMr«i  fitHMiAC 
itl*i  Ar  to  alaif  AUMitaaf  ia»  AigalMi 
W.  Fraaks  i^on  the  additiiMia  ta  «oMcdfaa'afiMiMiil 
aatiquities  in  ihe  British  Museum''  in  Nro.  41  dt\s  Arehaeo- 
logieal  Journal  in  einem  sauberen  Hobschtiiüe  mitgetheilt, 
iadess,  weil  er  sowohl  dort,  als  bei  seiner  ersten  gaaa  obat^ 
liiMirina  Mlitatiaa  te  iea  -Mcanftia  iÜwtr.  af  Ika  mmtf 
Mi  wriitlitfw  aflN  cMDir  Mi  cky  #1  lirftcii  (fttiiMi 
Mi)  f.  XXVm  liMt  fiahtig  gadMti(|  }a  Maal^  gana 
unkenntlich  getnachl  war,  in  {«einer  vollen  Wiehifgkeit  noch 
aicbi  gowardigL   Die  Inschrift  lautet : 

T.VALERIVS.T.P 

mL.  IAO.  D.  A.  P.  P 
7  .  D0S»Blf NI 

PROCVLI  .  A  .  XXX 
AEft.X..  .F.aS^P  i 
H.S.  E.>) 

Vdbar  dar  laachrlft  siad  ia  eioeai  spitaen  Giebel  ein  Dreb- 
«ai  Mrai  MfliiM  alfifriliel,  «alar  imelbMi  isi  tim 
iMTgattollt 


'     •)  Der  Scl.luss  Uutot  wohl :  [KN.J  Trater  De  Suo  PontiV.  H«?  SiVtM 
Statt  der  Zahl  X  zeigt  der  Uoluolmitt  äUerdings  eher  ein 
A;  die  Nothwaadlgkelt  der  liier  angenommen <«n  VeibanoilUlk 
u  '    iMlibllft  aber  an«  4er  AMbl  der  Lobea^alm  (XXX). 


Digitized  by  Google 


90  Die  Legio  IL  A^jvlri»  tn  Brikumwu. 

Oass  die  hier  genannte  Legion  die  IL  Adjvtriz  und 
4ie  iL  Auguata  sei,  wie  die  Abschrift  id  des 
Memoirs  unbedenklich  auilBBt»  «tigüi  iie 
MttMlie«  Pift  J'idcüi,  4k  air  j«Mr,  iiUt  dieMV 
KfmtHm  aber  M  iie  Set^tribute,  Dreizack  iini  Delphin, 
CM  paMendcs  Zeichen  für  dieLegio  II  Adjutrix,  die  bekannt- 
lieh  vttn  Vegpasian  aus  Clasiicis  erridilat  war«  aidil  mhtw 
fflr  die  Legio  IL  Augutta. 

ma  Fam  4«r  bau««  ia  laglaai  gatalcM  biaoMftM 
4ar  IL  AQalrix  weirt  «MaHbaa  cutadMaB  io  das  erst« 
Jabttailert  der  christlichen  Zeitrechnung ;  die  Hiaanfttgun^ 
der  Centurie,  io  welcher  die  beiden  Soldaten  gadicat  luibcs 
scheint  noch  besonders  aasndeuten ,  dass  niaiaaMi  Üa 
wwtribMtwi  CMlarm  ia  te  Utoba  to  taiarica  GmkL 
•teiaa  iiafaaiaa  habea,  aal  ia  M  üeM  awaifen  in  England 
begraboNB  Soldaten  der  Legio  IL  Adjutrix  nicht  wohl  ein 
gleicher  Oruud  für  Trennung  von  seiner  Legion  aagcn 
werden  kann,  wie  er  früher  bei  deoi  eiataa  aagaaL.__^ 
worden  ist ,  so  dürfte  jetat  dar  Bdiaaplaag,  ilt  Lftgie  HL 
Adjalriz  iei  aaeh  Befsadigaaf  de«  Kriegea  mit  Civilis  «eiu 
wellig  aach  Britanaitii  gescbickt  worden,  füglich  nichts  Er* 
hebliches  entgegengesetzt  werden  iiönnen,  man  müsste  denn 
annehmen  wollen ,  es  sei  nur  eine  Vexillatio  der  Legio 
Adjutrix  dorthin  gesandt,  wie  etwa  üa  YeuUattaaea  nlliariM 
trca  ezpeditioae  Brittaapi^i  leg,  yiL  Oeadaae^  ViO.  Aaguatae 
Xm  Priaiigeaiae  der  Intelirifl  bei  Orot  Ii  5456,  welche' 
feh  fai  XXVI.  Hefte  dieser  Jahrbücher  S.  126  ff.  behandelt 
habe.    Mag  nun  aber  die  ganze   Legion  oder  nur  «lnfi 
Abtheiiung  derselben  in  Britannien  eich  aeitvreilig  aafgehaiton 
babea,  sa  bleibt  aas  dach  iauaer  Boeh  aa  erirtern,  wann 
dies  etwa  Statt  getaiea  babea  ktfaae.  Wir  haben  oben 
•ebea  gesehea,  dass  die  Pom  der  beiden  Grabschriften  auf 
das  erste  Jahrhundert  nach  Christo  hinweist.    Die  Legio  II, 
Adjutrix  ist,  wie  wir  wissen,  im  J|üire  70  ?aa  Vaifaaia« 


Digitized  by 


Ufh  U.  A4iutm  I»  BrOmudm,  81 

Wittfiilirt—  mtUkMi  «i  gWdi  nn  Kriege  gef^M  im 

Civilis  an  den  Rhein  beordert  worden.     Das»  die  ersten 
Soldateii  der  Legion,  wie  der  Name  Adjutrix  «choii  andeutet, 
wirklich  Classici  gewefien  sind,  zeigt  die  TabuU  lutnestae 
■iiMOBb  MM  des  «vtoi  BtfitniBfiijdm  im  VctfasitB  fttr 
te  IMdiBtea  Nem»  te  Soha  to  Lelii,  4«  als  flfifaiff 
to  Legi«  iL  AdjutrU  gctfrat  halte  (CardiaaU  B^ifM 
•iiiteri  Tav.  4  p.  XiX).   Er  erhielt  erst  bei  seiner  Ent- 
lassung das  römische  Bttrgerreeht.   Anders  ist  es  bei  unseren 
beiden  Soldaten»  die  das  riUnische  Bürgerrecht  durch  Geburt 
hesassen  nad  von  denen  der  eine  aus  Forum  Julii  (in  Venetiea) 
geMitig  war  wmi  mut  Tribas  AftNIBMUÜ  (eier  richUger 
AlüKliSIfi ;  vgl*  Zciteehrill  llr  iie  AttctthaMMr.        a  IM) 
geborte,  ier  «niere  aber  aae  SAVaria  (ia  PkaaeMiea) 
gebflrtig    war  und   ^ur  Tribiis   CLAudia  gehdrlc.  ßeide 
waren  also  keine  Ftottensoldaleri  gewesen,  m  üzu  bekanntlich 
keine  römischen  Börger  verwandt  wurden ,  konnten  nulbin 
erst  spater  in  die  Legion  eingetreica  aeia,  frflhestens  ab 
Efaats  itr  durch  cfareavoUe  Eatlaaaaag  daraai  Geechiedcaea. 
Da  aaa  der  Letstere  echoa  10  iahre  Soldat  der  IL  Adjatrix 
gewesen  war,  ab  er  starb,  kaan  aiaa  die  Zeit  seines  Todes 
und  lulgiirii  auch  den  Aufenthalt  der  II.  Adjutrix  in  Britau- 
nien  (nach  unseren  insehrifteu)  nicht  früher  als  in  das  Jahr  81, 
in  den  Anfang  der  Regierung  des  Domitian,  aetaeai  Wenn 
wir  alsdaaa  bei  S^artiaa  (Hadr,  S)  kaeai  «alfia  lade 
.(lladiiaaas)  tiibaaaa  aocaadae  A^^iiricia  iagltaia  creatai, 
post  hoo  ia  iaferioreai  Moosiaai  traaslatas,  eitwia  iaai 
Domitltnl  tcBiporibus<< ,  und  mit  Casaubonus  und  B  o r g- 
hesi  annehmen  wollen,  dass  Hadrian  mit  der  Legio  II.  Ad- 
jutrix als  deren  Tribun  nach  Mieder-Mösien  versetst  sei,  so 
können  wir  dreist  die  Versetzung  der  II«  Adjutrix  voa 
Mtaaaiea  aacb  dea  Ooaaalaadera  ia  die  dacischea  aad 
Micoaunaiaebea  Kriegt  dea  Hoadtiaa  ia  dea  Jahrea  86—90 
Oitiaai  aa  daaa  alao  die  Legio  II*  Adjatrix  gerade  wihread 

6 


Digitized  by  Google 


Leider  bezeichnet  uns  Taritus  in  seiner  LebeBfibeflchreibung* 
des  Agricola  nur  eine  von  dessen  Legionen  mit  Naineii« 
im  BCMite,  rai  et  ist  merkwürdig  genng,  und  wird  mmt 
teck;4ie  giteere  Binlwhlitit  jficr  Zcften  erklärlich»  dmmm 
lach  TMi  dliMr  MmttB  Legion,  numr  elnifta  Ziegeln, 
nnr  zwei  Inschriften  bisher  in  England  gefunden  sind  ,  die 
Inschriften  bei  Orelli  2704  und  6676  (vgl.  Hübiier  ioi 
Rhein.  Museum  für  Philologie  XI,  p.  17  f.),  wie  auch  voa 
te  Ugm  .XVf.  CMm,  dnm  AsieothaU  in  BriUmaiM 
gMclifellt  In  iaft  tntM  Iwhthmim  nnch  Ohritftn  fUU,  mm 
dacrcknHfelntehrifttadM  geAnden  lrt<Piiile8«Transactioiis 
Vol.  49,  1.  p.  198,  Tab.  V,  Fig.  3.  —  Hartaborne  Salopia 
turtiqua  p.  liKJi.  - 


•7.   Zwei  neueütdeckte  Mainzer  Inschrifteii^ 

Die  schönen  Tage  ^er-Prankf^trter  t^MMogefl^VerBamtnluiig^ 
waren  vofliber.  Nach  allen  Welt^epcnden  hirf  f Ilten  den 
28.  September  die  Mitglieder  derselben  ihrer  Ueiraath  wieder 
'mf.  Mich  ftthrte  nein  Weg  mdiHlainE,  wo  ich  4tm  rOniaeii- 
geraanischen  Mueettn  einige  Stunden  xa  widmen  g«dnebi#. 
Fleniiil  Llifdeneeiinit  maciit^  mir  dte  l'reude;  mich  mi 
2Wei  erst  Tags  vorher  beim  Bagg^ern  im  Rheine  gefundenen 
laschriftsteinen  zu  führen,  deren  Inhalt  um  so  gewisser  nocli 
«nliekannft  wtr^  dn  wir  ren  beiden  den  Rheinsclilamfli »  mit 
welchem  nie  noch  überlegen  waren ,  erst  dnreh  wiederhwite 
AlMpÜlnngeB  entfernen  mneaten.  Beide  neigten  «Ich  nie  Wohl, 
erhaltene,  interessante,  durchaus  un^iewöhnliche  Grabinschrif- 
ten, die  es  wobl  verdienen,  dass  wir  ihnen  hier  einige  2eilem 


\ 


Digitized  by  Google 


wkhiiw>  Di«  «Um  4crMlfc«B,  wtldie  «Wb  svitdMa  OiMMe»? 

teo  eiaea  nackten  Genius  seigt,  der  nach  einem  ?or  Uui 
ikikmütn  Biiiseiiiorbe  äie  Hünde  tuafiMreclLt,  iaiUet; 

raUISM0IU8.1T 

MARrrvs .  Bivs .  pAMvrm 

FILIAE .  DVLCISSIMAE 
QVfiRI .  NBCBSSE .  EST .  DE 

PVELLVLA  .  DVLCI 
|}& .  T V  .  rVUUSfiS .  61 .  PVT VRA 
TAH .  CMiATA.  iMVI .  ABVMf 

VVM.MMIS^IDITA 

NATiVOM .  ESSET .  3r  .  PAR9I 
TIBVS .  LVCTV 
.  gfiMlSj«>EM  .  ANNl .  VUUT 
ET  .  DIES  .  OCTO 
aOSA .  SlMVIi .  FLORI  VIT 
V  BT«6TATIH.iailT« 

Schon  14  Tag^e  rorhcr  war  in  Mainz  selbst  (MiUernacht 
Nro.  4)  folgende  Inschrift  mit  einer  ftlinliciien  Genius*D«rBftelliui|f 
•«•gegraben: 

D.  M 

TELESPHO 
RIS  .  ET .  M A 
RITVS.EIVS 
PARENTES 
nUAB .  DVLCISSI 
MAE 

Ela  mgtmamtM  itetklilmlatter  Ii  im  MniMW  Widiw 
blntt«        17.  Sept.  J.  J.  ifcemirt  dieti  Jhm  Sdiilt» 
TtlwplMfit  «ni  ihr  Gatt»  (liegen  Mmr);  «•  HRcni 
jMbfB  ier  BitiMtett  Tochter  (diesen  Stein  g e8elst)<<.  Sodann 
Jieiättt  es  io  denselben  Berichte:  »Die  Inschrift  seigt  Bwar 


Digitized  by  Google 


84 


Zwei  nenentdeekie  Mmtuer  buehrifUm, 


keine  Lücke  uod  die  Zciicu  sind  vollständig  beschrieben  ; 
doch  fehlen  am  finde  des  vierten  und  in  der  siebeoten  Zeile 
die  ZeÜwMer..  D»  te  der  letslea  Zeile  die  4f«i  BadistekeB 
fins  voro  atehen  imd  noch  du  gvowr  Iccfer  RawM  fol^lt 
eo  echeiat  die  iDfldHrHI  nidil  faiis  fertig^  so  eeio;  wahi^ 
seheinlich  sollten  noch  die  Namen  der  Eltern,  vielleicht  erst 
nach  ihrem  Tode,  eingetragen  werden^. 

Unsere  Inschrift,  deres  AnCao;  geaaa  elen  eo  lautet,  wie 
die  ehea  gegebene»  beieiurt  ue  elM  Besieren«  Es  feblen 
nicht  wwti  Zeltwlrter,  sondeni  nr  bbter  DVLCISSIIIIAE 
das  einfache,  leicht  zu  ergänzende  und  offenbar  deshalb  hier, 
wie  80  oft  in  ahnlichen  Fällen,  entbliebene  «fecerunt^;  auch 
sollten  nkbt  die  Nanen  der  Eltern  hier  hianagcfigt  werdea, 
senden  es  wird  h4kfasCn8  der  Nmen  der  Tecbter  Teradsst; 
denn,  was  das  Wicbtfgste  Ist,  Tdespheiie  nad  ibr  Gatte 
sind  selber  die  begrabenden  Eltern,  nicht  die  hier  begrabeoea 
Kinder. 

Dass  die  kleinere  Maiuser  iaschrift  nicht  gana  fertig^  sei, 
können  wir  isuncrbin  glauben ;  wir  «ilssten  ja  sonst  nnarhrnra^ 
dass  dieselben  Eltern  aweinial  In  die  tranrfge  Lage  verselat 

seien,  einer  ungenannten  Tochter  einen  Leicheustein  zu 
setzen ;  was  aber  der  Grand  der  mangelnden  Vollendung 
sein  mag,  da  doch  auf  der  grosseren  Inschrift  ganz  dieselben 
Worte,  anr  aal  eine  geringere  Zeilenzahl  vertbeilty  sich  wieder- 
inden,  nnd  weshalb  der  Stein  nicht  an  andeta  Sweekew 
?on  dem  Steimaetien  Terbraacht  sein  nag,  das  wird  uns 
wohl  unklar  bleibcu.  Allein  trotz  dem,  dass  der  Inliali 
dieses  Theiles  unserer  Inschrift  nun  ganz  verständlich  ist: 
«Den  Schattengbttera  der  süssesten  Tochter  haben  Teleaphoria 
.and  ihr  Hatte»  als  Bllem»  [diesen  Steia  gesntat)«^  bleibt  «na 
doch  noch  allerlei  m  bemericett. 

Es  gebort  allerdings  zu  den  Seltenheiten,  wenn  auf  Grab- 
denkmalen der  Name  des  Setzenden  steht,  der  des  darunter 
'Begrabenen  aber  fehlt;  aber  es  ist  doch  nicht  ohne  Beinpiaiy 


.  ,j,,>^  .,d  by 


seu  Iu6cr.  Neap.  n.  5S5.  1743.  3529.  Hat  mau  doch  sogar 
Grabschriften  gefunden ,  auf  denen  weder  der  Verstorbene 
Qocli  der  SeUende  nambaft  gemacht  sind ;  so  bei  AI  o  m  m- 
Mtm  toter.  Ne•^  n»  1S51:  nU.MATRI,  nd  91J08: 
CONIVZ .  CONIVGI.  —  Well  auffalloider  mcIi  ate  dte  Am- 
iMsmf  des  Bfaaene  der  Veretorbenen  isl  jedeafiille  die 
etufache  ET  .  MARITVS  .  EIVS  ohne  Nennung  des  Namens, 
was  hier  noch  auffallender  wird  durch  das  ganz  ungewöhn- 
liche Vortrete»  der  Frau.  Mir  ist  wenigstens  kein  ähnliches 
Beispiel  beksuii}  seftbsl  das  ftludicbsle  «ad  bei  weitest 
weaifer  aalalleade,  desaen  leb  Brich  eatslnae:  M.ABL. 
PATBR .  BT .  MAUTVfi  bei  MoMsaB  lascr.  Ncap.  a.  61 
wird  von  diesem  angesweifelt. 

Auch  die  folgenden  Sätze,  die  nnlengbar  dem  rhetorisch 
ungebildeten  Geiste  einer  aeDÜmentalen  Vrau  niederen  Standes 
(daher  auch  der  einfache  und  auf  den  Stand  eiasr  Wtmge^ 
lasseaea  dealsade  griecbissha  Maaw  Tskspbavis)  sal^nnif  ea 
aa  seia  seUaea  *  entbahsa  amiehri  flaadsriaia.  Jth  in 
fMtses,  si  istara  taai  grata  brevi  reterti,  «aia  aslis  cdita, 
nativom  esset,  et  parenHbus  luctu*^  Itlsst  sich  grammatisch 
nicht  erklären.  Es  soll  wohl  heissen:  »Wärest  dn  doch  nie 
gewesen,  wenn  dir,  die  so  lieblich  werden  sollte ,  bei  der 

da  aas  fffsbaa  bist»  aad  deiaaa  Bltara  fiehams  aa  bsnitea*. 
Dabei  amss  aaa  aber  «aali?aai*  ia  eiacr  aagtwabaVelMa 

Bedeutung  anerkennen;  nuss  annehmen,  das«  „futura  um 
grata",  wenn  es  zii  „nativom  esset"  bezo^^en  werden  soll, 
die  Stelle  eiaes  Dativs  (tibi)  oder  wenn  es  mit  dem  näher- 
stebeadfB  «rererti«*  verbaadea  scia  asU»  dia  StrUa  slBes 
AsMiatfvas  verlrili;  mm  ^«  M  «adila«  aad  «aias«^  bi|i 
«iacUi[i]*  ergiaaea  aad  das  »et  fareatlbas  lactai  esse*  als 
gleichfalls  yon  «nativom  esset^  abhängig  betrachten.  Mit 
diesea;  ^bseaderlichkeitea  ia  Stil,  aad  Syatax  bara^onirt 


Digitized  by  Google 


66  Ztoet  neuenideckte  Mahnet  imekHßmu 

dann  ganz  wohl  Hie  fehlerhafte  Form  FLORIVIT  für  FLOR  VIT 
■0  wie  das  pleonasüache  STATIN  neben  SUttVL 

In  mdirfftcher  Bcanehnni^  noch  intereisanter  erscheint  4le 
zweite  Qrahschrift,  «her  welcher  in  einer  mit  reichen  Onim. 

menten  um&febenen  Nische  ein  geflilg^elter  Genins  mit  umg^e- 
kehrtem  Hirteustabe  und  einer  Taaclie  (?)  dargestellt  int. 
Sie  lautet: 

ARAM 

D  .1II.BT.I91»0€B1I 

TIAB.HIPPONICl.SER 
DIGNILL AE .  IVN .  PASTORIS 
LEG  .  LEG  .  XXII .  PR   P  F. 
HBDYEPBS  .  BT  •  OfiNBSIA 
PARBimS 
VT  .  PRIlilVM  .  ADOLBVIT  .  POLLENS 
VIRIBVS  .  DECORA  .  FACIE  .  CVPIDINIS 
OS  .  HABITVMOVE  .  GKRENS  .  METVAM 
mCBlIB.  APOLLWBVS .  HVIC .  BXPLBTIB 
TBBiCBNTVH.TBB.BBlinSOVB.DRIiVS  ' 
INVISAE .  PARCAB .  SOLLBMHBM  .  CELE 
BRARE.DIEM.IAMQVE.  VT.  ESSET.  GRA 
TVB .  AMICIS  .  INVIDI A  .  SVPERVM .  CBS 

SAVIT.AMARI» 
Anch  lüse  littehrlft  nerttllt^  wie  üb  mi%e,  io'  s^ei 
Thfüle.  Vßer  erste  nennt  nns  den  Verrtorlienen  mii  die  den 
Grabstein  setseiiden  Eltern,  wieder  ohne  das  leicht  z«  er^aii- 
jsende  ^feceniut^  oder  »posuemnt*;  der  andere  ergeht  sich 
in  nü  Attfctiingnn  tos  Blchtem  nnsgestattcten  LohsprMmi 
des  Vontorkheil  mrt  In  Klageb  «hef  sdnen  Mhoii  tM/ 

Wenn  Oberhaupt  die  Beseichnnng  Ära  Ihr  Chrahsteln  zu 
den  seltneren  gesäbit  werden  muas  (mir  sind  nur  die  Inschrif. 


Wui  nnuie  denn  9imtä  f&r  dmuttie  and  9*  ffir  oiüm  sbhaiott« 


Digitized  by  Google 


Im  M  •reift  ifil.         4Ma  tW.  9«iL  III«r«««rl 

154,  7.  1203,  &  und  Boissieu,  Inscr.  aiil.  de  Lyou  p.  180 
gegeiiwnr(ip^),  ist  noch  weit  aufTalleoder,  hier  die  Be* 
mti/chmun^  ARAM  gewisscriBasMin  als  Uei^eciciinlt  de«  i'oli^eii- 
ien  n  iiidM;  i»4ea»  i«t  4liie  iii«eiielyitmf  •  wtg M  dMr  «w» 

liguag  Md.  cffiMMrt  imbM  u  dis  ÜuMw  ABAM  »BVM 

JNFERVM  bei  Orelli  4649.  Weit  seltsamer  ist  der  Zusats 
BT  INIVOCENTIAE,  für  welchen  ich  als  einzige  eiuigermastieii 
^iilii^p  Analogie  das  MBMORIAB  ET  PIBTATI  Q.  VIBl 
/CSmcasmB  «i^r  BMriMbe«  laaohnft  bei  Orelli  44ftt 
MttuMrin  wflMte,  4m  4er  fnrtthilielie  Biia»ta  BT  MBHOBIAB 
ABTUUHAB,  eier  iM  D.  H .  BT  ABTBBMAB  MCVBITATI 
{Orelli  7376),  oder  das  D  .  M .  ET  AETERNAE  QVIETl 
(Boissieu  a.  a.  0.),  oder  das  PERPETVAE  AETERNITATI 
4bei  Orelli  4463}  eiciil  etae  gertibuite  Eigenschaft  des 
-Vintarleiiea  bewiciif,  ma§m.4m  0wfik  des  Denkflialt. 

Der  VeMlitbeM  iat  Hippenleaii  eerrae  J>if «ilU«» 
imfVI  J«Bli  PftftUrle,  ieyell  JegUiU  JUHi  Pri«. 
migeniae  piae  fidelis.  Je weaiger «vir  Aber  to-Belenii 
Ifipponicus  nud  über  dessen  Herrin,  die  Dignilla,  anheben 
kdnnei),  desto  erfreulicher  ist  es,  dass  wir  über  der  Letzteren 
Ctaftbl  Näheres  beiMbctageo  im  Staede  sind.  Bei  K  eil  er. 
jtt  AB,  VIkilee  «.  845,  rAote  wir  eine  »«IIa  Ceeabina« 
««sgegrabM  lifebfift«  iHe  wir  mk  Kiel  1er Bifin» 
imegen^^  bler  wiedeiMes:  fP .  I>VII10  .P  .  NL-.  FABI[A  j) 
PAiSTORI.L.CAEä£i\i\UO  jj  HOi&PiTI.COi>.L£ti.  AVGH 


Nor  am  Miime  4sr  Maftt«  mid  am  Anfange  der  ssobstaii 
Zella,,  wo  KelJermaBfl  LBO.PROfV..  .....]  argSnst, 

baba  Mb  mir  «ine  Uaiaa  Aaadarang  erlaubt,  dnvoh  BtueUebnng 
das  offapibar  fbhkadan  PROPraelora.  A^noli  dia  latehrfft 
n.  253  bei  Kalle  mann  bat  etnenLogatus  peo  PraelaNii  dar 
aaaUiae  anl  Pfeaalor  gevorden  Ist. 


Digitized  by  Google 


88  Xmd  mutnUmM^  Mmbiamr  hmkrifle». 

[PR]0  .  PR .  PROV  .  BELG .  LEG .  AV[G  ||  LE]G  .  XXII .  P  .  F. 
P  .  PRÄGT  .  LEG .  PftO[P  ||  PROV  ....  TR  ]  PLBB  .  Q. 

AVG  II  .  •  .  •  Wir  erfafareii  4urch  dieselbe  nicht 

Um  vMMMgm  Nmmm  «wem  Mmiu  Paater,  4er 
ftls  Mw  eteM  MHw,  als  mtt  THUm  Palw  fdMIriy  mmä 
als  Adoptivsohn  eines  L.  Caesennius  Hospes,  dessen  vollen 
Namen  er  ifeshalb  führte  bezeichnet  wird ;  i^ondern  vernehmen 
aucb,  dass  er,  ehe  er  die  Stelle  eines  Legaten  der  Legio  XXll. 
Maifcaia  beklaMate,  «aaaator,  Tribaaas  plabii,  Praftaeleg 
dacr  IcUcr  afcht  bduuiaCM  Flavias  uad  Piaelar  gewasen 
war,  vad  dass  er  darauf  snin  Propra«lor  der  Provinz  Belsen 
avancirte  und  endlich  sogar  das  Consniat  crlang^te.  Der 
letztere  Umsfand  ist  deshalb  besonders  wichtig,  weil  wir 
iuNk  iba  dia  ZcÜ»  wakiicr  aater  Oiabüeia  aag/dKM,  mm^ 
aihmd  ktHämmm  iMaa».  .  Dia  PMtaa  Mian  Jatea  IM 
•adi  Chr.  (aldit  IM,  wia  RallaraiaBtt  aagt)  dfa  Consuln 
Iiaeliaiius  und  Pastor  auf.  Dass  der  erste  derselbeu  aicht 
L.  Adiaaus,  wie  Reland  glaubte  und  wie  aueh  Gruter 
ia  t^er  laacMfl  8.  IM  schreibt,  aaadara  M*  PaatiM  Ijm. 
llamia  Mak^X  Mrt  <<M  laMlirift  bd  Haratori  M7,  7; 
daa  vallta  NaaM  das  Pülar  arftAraa  wir  aaa  dar  von 
Kellermana  gegebeoen  loschrift.  Dass  Pastor  (vermuth- 
lieh)  nach  dem  ersten  Halbjahre  abdankte  und  dem  Q.  Muatiii« 
PriMaa  Plata  atadiky  laraea  wir  aas  dar  Vargiaiciuni^ 
awcler  raa  Haratari  aafbawabrter  laaebriftaay  ainer  M 
8aa  ChrteCaval  ia  Oattcisa  gafMeaea  (8S5,  7),  waria  im. 
ID VS  .  IVNIAS .  LAEUANO      .  BT  .  PASTORE .  COS.,  und 


*)  Ssinen  ToUea  NaiBMi  lehrt  uns  eine  fnsohHfk  he!  Grutor  457,  2; 
Orelli  3186,  deren  Anfang  lautet:  M  .  PONTIO  .M  .  F  .  PVP  . 
LAELIANO  (»O  muba  ea  heiasen  statt  L ,  AETIANO) .  L.A.RCIO 
SABINO  .  COS  .  PONTlFiCI  .  bODALI  .  ANTONINIAKO  . 
VERIANO  etc. 
^)  Murstori  hat  auoh  hier  L .  AKiilANO. 


Digitized  by  Google 

I 


ilwr  ■■■iiJiBii  •i*r  PMtocr  <li»rat.  Mf,  7*  Ortlll 
jri»),  wMia  HR  .  NONAS  .  AVeVSTAS  .  ^  .  MVSm. 

PRISCO  .  M  .  PONTia  .  LAELIANO  .  COS.  vorkommt 
Wenn  also  Pastor  im  Jahre  163  Cotisul,  vorher  nhtr  Lf^atus 
pro  Praetore  4ti  Provinz  Belgien  gewesen  war,  ao  können 
wir  4ic  AM,  m  «v  «Is  Lagit  XXML  LtfiM  ia  MaiM 
Mte  Mi  M  Wotq  MiMT  OcM^ia  DigBilift  M 
kMilft  toi,  Bldaw«»  titfar  nb  k  teMrUB  ■MbChiv 
kerabaetsen. 

Dffi  Grabstein  setzen  die  Eltern  des  Hl  j>ponicu8,  Haily- 
epes  und  CSenesia,  deren  Sklaveiistand  aus  dem  Mangel 
eines  Namen  sowohl,  als  aus  inm  ainirfleklich  beseichneten 
SUmit  Mmm  gefolfcrl  wmimt  HiL  Btm  alle  irei 
NiM,  'ibü^iiM«,  VMv^  wrf  r<rsa^,  «k  «e  tuMm 
WftvcMMHMii,  grinliuli»  Unprungs  sind,  Mmi  onr  Bn- 
sttttigUBg  dieser  Folgemn|r'  *~  Name  des  Sohnes  bedarf 
keiner  Erläuterung.  Der  Name  des  Vaters  ist  mir  bis  dahin 
noch  nicht  vergekommen,  aber  analog  gebiMet  den  Namen 
HniyUlns  M  Gruter  388,5;  Heiy^nUg M OtnUr 
^  M^  H;  Kfn^dmtit  M  Bn#cfcls  CMp.  liwr.  gf«M.  MML 
9tr  Nmm  Italtit  eailiib  ist  «nU  wm  ftriatt  («in 
Oebwrt  betreffend)  nbaraleiten,  nlwnlil  nidil  gans  klar  ist, 
welchcu  Sinn  Vtreata  als  Name  eiuer  Frau  haben  soll. 

Wir  wenden  uns  nun  zu  dem  zweiten  Theiie  unserer 
Insckrift* .  Sie  lautet  mit  Jetzt  gewöhnlicher  Interpunction : 
Ul  piiMS  aMcvit  t^UcM  virita,  .iecon  Me,  Cnfidinia 

tifMf»  tcr  cenUm  Icr  4ania|nn  ücl«f,  inTiaa«  Paicae 

soUemnem  celebrare  diem,  jamque,  nt  esset  gratus  amicis, 
invidiA  Superum  cessavit  amari.  Nicht  der  dichterische 
Schwung  allein  erschwert  das  genaue  VerstAndnbs  dieses 
Nachrufes;  der  Verfasser  hat  iarin  auch  einselne  Eigen« 
tbiHilicbkeiten  iea  Ansancks  wai  selbst  icr  Oranatlk 
sich  erlanht,  welche  stirend  einwirken. 


Digitized  by  Google 


90  JfaMt  muuUMkit  Mmbut$r  jbutkrifttm. 


Was  die  dicMeriicbMi  AikMa^  «üteftf  «MeB-  wir 
vmt  Allen  len  v«IMiadtfen«  w«hi  aodl  nkhl  scIiiMB^ 

doch,  wie  die  diclitcftelie  ItanelireiNiig ,  «ter  cealM  ter 

deoisque^  für  utrecenüs  et  UigioU^  seigt,  aichi  ganjf  zuDnUisea 
MexMiiater 

fisfklifl  ter  ecatim  ler  denefw  dieKw  . 
«ttd  dM  Vfririri  Aendb  1,  81»  MMligflIiiMe  »CipMais 
lielit«aN|ue  gereM«  kervorMen.   Der  Awirack  n^mtmwm 

facie^  erinnert  an  Horaz  Sat.  I,  2,  87,  der  Ausdrvclt 
»selienineiD  celebrare  d»m^  eiwa  an  Ho  rax  Sat  11»  8,  eo  f., 
M  «a  Miat: 

^  ^     Mtilaa  aliaare  dwim 
.  •  '^iMoa  aÜNrtM  eeleblvC 

Auch  der  Schluss  ^iuvidiä  Superum  cessavit  amari^  hmt 
efoen  metrischen  RbythmuA,  weuu  sich  auch  nicbi  nachweisen 
tiaH»  welehe  Stelle  eines  alten  IMten  dem  Verfaaaer  4mB 
'Naalmtfea 'vorgaaeliwebt  kahe»  naabto;  «ad  aalkat  dia  Oam^ 
aiimtiea  >  ddB  Waviea  ^polleM*  nü  etean  Al^laUir  iat  n«r 
bei  Dicktern  und  den  nach  Dichtern  sich  richtenden  Prosaisten 
au  finden;  ja  man  könnte  versuclit  werden,  auch  in  dem 
«dicere  Apollinens  nietaaai*  (ich  andere  ahsicbiMch  die  WMt- 
•lUga)  eiaa  BeariniscaMi  a«B  duen '  DIehtar  m-  TanMlMi. 

Vai  ao  a«Mlender  Msa,  aaleM  diehteriadlM  Writiiia 
cenzeu  gegenüber,  es  für  uns  sein,  „invideo*  als  Dcpoueus 
gebraucht  zu  finden ;  denn  weder  der  Sinn  des  gaaaen  Nach« 
rufen,  noch  die  8chea  von  ^er  Macht  derParcen  aclber  läast 
ea  stt,  »lovlaae^  In  der  gewühnltehen  pasaivcn  Bedeatimg 
i^i^Tha^it  aü  nehmen^).  JänÜe  Inviaae  l^cae  aofleinncm 
celebrare  diem^  kann  nnr  heiasea:  »Ihm  gönnten  die  Parcen 


)  Vgl.  die  ZiiMninenBtellttog  d«r  Epitheta  der  Pareen  bei  Klausen 
ia  der  Zeitaehrift  für  die  Altertlmmswits.  1840.  Nro.  80.  8. 
Wir  finden  daaelbst  wohl  «nel^soh",  nicht  aber  „Torliasäl''  oder 
etwas  dem  Aehnliches.  .♦»»!».  , 


Digitized  by  Google 


#Bhtt  mIwa  Gdwtiliif  n  Mm\  de  ftülM  Ite  Mi  Tir 

JtM  svrfhjfcfeiegftea   rvlleii  Mn«;   »tmiia«'  [se.  MniQ 

steht  also  statt  ^jinvidcrunt'' ,  ein  Sprachg:ebrauch  ,  von  dm 
mir  M  i  iijij^steiis  bisher  nirgeuds  fin  Beispiel  vorgekommen 
ist.  Üass  in  dieseiD  Satse  »soliemiiis  dies*  seiner  ursprting^- 
üdieii  Bedraluf  md  A^Mtanf;  geMkm  g efaMi  iflt  md  de« 
wMwfcdittudM*  QttkMrMif  Waeiehnet,  bfnckt 

Weniger  geläufig  dürfte  die  Bedeutung  sein ,  in  der  hier 
die  Partikeln  „jam**  und  „ul**  des  folgenden  Satzes  genommen 
werden  iBliSBCii«  t^iam^  ist  hier  nur  Verbindungs-ft^irtike] : 
it«fl«deaaAcli^  «vi*  dbMratektfftrsfMiit^yAageDonnvB 
dast  oder  wenn  eseii;  md  nini,  wem  er  neb  lieb  wkr 
den  nvnnden,  hartv  er  dwcb  den  Heid  der  Mter  enf 
geliebt  se  werden';  die  Freunde  Terloren  die  Gelegenheit« 
ihm  ihre  Liebe  zu  zHgen,  weil  er  nSmlich  durch  den  Tod 
(die  „invidia  Svperum^)  ihnen  entrissen  wurde. 

Be  Mefbi  nns  anm  r(Mgtä  VeretSndnisse  des  NachmüM 
Mnr  nadi  ein  Anedmek  fen  eAlliren,  der  Anfang  des  Oamen : 
JCi  frlHM  tdelevH*,  »alt  er^ben  daa  JteglingiaUer'errelcbt 
iMite*  Varro  (bei  Cenvurriiine  D.  R  14)  aag«:  PHmo 
gradu  usqne  ad  annnm  XV.  puero9  dictos,  quod  sint  puri 
<i.  e.  impubes,  daher  oben  INNOCENTIAhl),  secundo  ad  XXX. 
bnnmn  ab  adolescendo  sie  nominatos*.  Da  Hipponiens  nan 
naeh  erreicbteai  Jüng Üngealler  (d.  i  naeb  mrflcfcgelegtnB 
14.  Jahre)  naeh  ter  cenlmii  ter  denfimiae  diebva  gelebt  kdit 
iit  er  14  Jabre  and  SSO  Tbge  alt  gewrairdm.  *     .  ;  i 


8.  Bericbtlgnng« 

In  Band  XXVI  dieser  JahrbScher  6.  IIS  ff.  habe  Ich  die 

bei  Zahlbach  aufgestellten  rutuiächen  Inschriften  besprochen 
lind  dabei  i»«  1S3  L  die  Schlassformel  eines  der  dortigen 


Digitized  by  Google 


92 


BmiclUiguag^ 


Grabsteioe:  H  .  8 .  E .  H .  E  .  T  .«£CVS  *  Ii .  P.  durch 
aitw  est  Hcrci  ex  tesUacuio  «eon  Imc  p—nit«  gedeutet, 
ia  dm  «IsQ  8«<Bfl  als  AdvtrUttn  fMuMunen  let.  b  war 
nir  daM  tntgau^en,  daai  Steiner,  Cod.  inscr.  ro».  Dauubii 

et  Rheni  II,  p.  394 ,  also  an  einem  leicht  zu  übersehenden 
Orte,  dieselbe  Erkläruug  dieser  Formel  gegeben  hatte,  n  lhrrnd 
er  an  der  rechten  Stellt^  am  a.  618»  floMli  aadeni  BrUHTOmy 
SfiCVS  für  eiaea  BigeaaaM  aa  kaltaa  Bchwi.  Ena  ¥wm§. 
Haaivtoa  auichCe  wkh  iadeao  kam  Mi  aaeblMr  darauf 
aufmerksam,  dassMariui  in  den  Atti  dei  frateili  Ariraii  II, 
S.  549.  625.  eine  grosse  Anzahl  von  Inschriften  airffttlire,  im 
welchen  ein  SECVNDVS  HERES  genannt  wild,  and  darwatcr 
aach  4  laachrillaa,  ia  deaea  SECW .  BEVL  alatt  6BCVIID VS  . 
BBUS  gesMAm  ist,  aialiab  dia  laMhriflaa  M  Grat  er 
639,  3.  509,  7.  Fabretti  Inscr.  p.  358,  n.  77  und  82. 
Marini  bemerkt  dazu:  „L'aversi  quattro  volte  SfiCVS  |»er 
secundus  nelle  citate  laptdi  pud  far  pensare  ehe  cmI  ai 
dicaMa  dal  Falga^*  Ick  kaka  aicki  ferlakll,  aiaiaaa  inth w 
kai  dar  ante«  Gdagaakalt,  dia  aiak  ailr  dafkat,  ka  Fkliala^M 
Band  XIV,  p.  484  Anm.  zu  widerrufen  ;  dort  mag  aber  der 
Widerruf  zu  versteckt  gewesen  sein,  und  da  man  neuerdin^ 
wiadcrkoU  auf  die  falacke  Erklärung  des  &ECVS  aarMt. 
gakamaa  iai  (s.  diaaa  Jakrkicker  lUL  XXVH^  FT; 
Klaia,  Dia  itiaiackeB  Ikakaller  ia  aad  kd  Kaias  [Maia«, 
1861.]  S*  14.),  aa  kake  iek  aa  aidit  unnfltz  erachtet,  liiar 
Boehnials  die  Berichtigung  zu  wiederhoieu. 

Haaaafar  im  Narcakar  18il« 

C  Ii. 


Digitized  by  Google 


Hm  Prof.  Dr.  Becker  hat  «ir  Bcfrflinnig  der  XX-  Ver- 
MMloBf  devlacjier  Philologen  mh  Fraokftirt  M.  eine  Ab* 
handloo;  dem  Drucke  flhergebeii,  in  welcher  die  HeddemheinMr 

Bionzehand,  ein  Votivdeukmal  des  Jupptter  Dolicheuus,  zum 
Gegenstand  gelehrter  Erörtrruiigen  gemacht  \^i^d  und  an 
deren  Ende  der  Verfasser  eine  voIlsUUidjge  und  weiler^eiührte 
Uehmkht  «Ufjr  hif  dahin  bekannt  gewordenea  Bromehindo 
fOfebea  hat  In  deauelhea  Jahn»  1861  UmXUb,  M9§9m 
die  Mittheilnngen  des  histoiiicheB  Vereia»  fttr  Stcieraark, 
im  zehnten  Hefte  einen  Beriebt  von  Dr.  Carl  Weinhold  Aber 
Grab- Altertb Omer  in  Klein-Glein  in  Untersteiermark,  zu 
welchen  auch  awei  Hände  aus  Bronzebieeh  gehdrea. 
Herr  Weinhold  weist  die  Mfiaung,  dass  diese  Hände  Bislanga« 
•ttcke  gewoira»  ohne  Woltem  ah»  Denn  dicao  iadie«^  gyai- 
ftngerigeo,  diaacn  Blodw  ohne  Biegung  und  Gelenk,  hüte« 
unmöglich  zu  llAstongsseog  dienen  können ;  nirgends  neigten 
sich  auch  an  de«  Seiten  Löcher,  durch  welche  dat»  Blech 
anf  Leder  oder  Leinwand  hatte  aufgeheftet  werden  kOnnen ; 
däs  spitao  untere  Ende  komme  ebenfalls  in  Betracht,  und  ihre 
Bestimmung  sei  andenwo  mi  auchea;  sie  mOaao  aj'mholiach 
»Ml«  Ber  Berichtontafler  fMirt  dauu  alao  fort: 

»Diese  Hände  kamen  aus  eiaem  norlschen  GrahbOgel,  wir 
müssen  also  nach  ähnlichem  auf  keltischem  Boden  suchen. 
Wenig  Licht  wird  die  Hand  auf  manchen  keltischen  Mttnaen  ^) 

1)  Z.  B.  auf  einer  smorikanischea  Münze  (Schreiber  Tasobenbuck 
fOr  Büddeatschlax&d  III  Taf.  2,  Fig.  15)  lud  einer  PoduuikUr 
(elMnd.  Fig.  9). 


Digitized  by  Google 


94 


f«^,  die  asf  NachbilJnsf  Tftniscber  KoffeniiiiMii  ^  bemben 

mag  ;  eben  so  die  bronzene  vollgegossene  Hand,  die  jetzt  iin 
Münzkablnet  zu  Paris  ist^)  und  schon  durch  ihre  Inschrift 
2TMB0A0N  IIPO:^  OTEJAVNIOY^  sich  unter  giic- 
cMscben  fiinfliiss  stellt  ^  wie  sie  sngleick  beweist ,  iaM  aoeb 
die  sttdgalUscbe»  VtteMcbalten  OtMl  als  ginnbiia  des 
Gelöbnisses  und  der  Gastfreundschaft')  betrachteten.  Auch 
das  Lyon  f  r  Anfikcnkabinet  hat  der^^h  iclien  Hilade.^)  Sie 
können  auf  die  Volivhände  überleiten,  welche  tbeils  einfach^ 
Ibeils  mit  bildlichen  beseichnenden  DarsteUungeu  und  mil 
iytabellscbem  Oetbier  sieb  ntnenaieb  aus  der  spftleripn  rtaU 
sehen  Seit  erhalten  haben.  Tielieiebt  verwandter  Bedeutung 
sind  die  elfenbiintrnru  Undrarme  mit  Händen  gewesen ,  die 
in  dem  an  interessanten  Gegenständen  aus  Elfenbein,  Golil, 
Silber,  Krz,  Glas  und  Thon  reichen  Funde  von  Palttstiina 
lagen.  Sie  waren  mit  Basrelief^  bededct,  wdcbe  Centayren 
iint  ahnlidie  Wesen ,  soVie  Tbiere  in  arebaistbehen  Style 
iarstj^llten.  Ans  der  Stellung  der  Bilder  ergab  sich,  dass 
diese  Arme  zum  aufhangen  bestimmt  waren.  Nur  eine 
einzige  war  ganz  erhalten;  aus  den  Tränunern  ergab  sich 
flbrigenB  mit  groSiMsr  Gewissheit«  dasa  es  simnitlich  rechte 
Unde  geweMn  waten.  ^)  * 


1}  Efaisn  IJ^ena  und  eiasa  Quadrans  mit  Um  Vand  swliobea  swel 

Xeoleoi  8.  bei  Montlauooa  antiquiti  expU«|a6e  III  pL  SN). 
8)  HoätfAuoon  a.  a«  0.  III  pl.  197  gibt  eba  Abbfldnng.  '  ' 

9  Dexlrae  hoipltü  lin^gno  Tadi.  bbt.  1,  54. 

4)  K.  B.  Sisik  SUdielebaii,  KunM  und  Ahertfavm  fn  Frankreich 
&  576. 

5)  £.  Bsaitt  Im  BoUatfao  dail'  tnUiitiito.  1866.  6.  XLVI.  Unter 
da«  andam  FaodMiiskaa  Tardienen  Erwähnung:  Elfenbeinßgar^ 
mit  einer  Art  Stola  um  die  Schultern,  Scaeibeu  von  Elfenbein 
und  Yon  Bronze,  Würfel  mit  Zahlen,  eine  Goldketto  mit  Imn  lert 
kleinen  Spbiuxen  als  Aukanggela ,  ein  bronzener  Schild,  ein 
eberner  MeUsel,  ein  kleiner  Kesselwagen  (una  dt  quelle  brAoiere 


Digitized 


Bronnens  Votwhdnde. 


Unmittelbar  aaf  das  Todtenwesen  beziehen  tirb  die  beMM 
Hände  oder  auch  die  Arme  mit  Händen,  die  zuweilen  aif 
rMBiscben  und  griectiiücheu  Grabsteiueu  einfehaurn  sind« 
Sie  scbeineo  den  ScbuU  der  Gottheit  Aiisroflebea*  Diimrlif« 
Milde  »btr,  wie  ueete  CMetacr«  «lad  netaee  Wieicw  ■k^niie» 
iveier  te  fillhicbeii,  necb  im  Mvelieelieii,  oeeb  in  liMliseheB 
eler  aeriscHeii  Onibelitleii  yergtke— e«.  Dag eg^cn  litt  eiii 
iebfHibisclK  s  Grab  Seitenslflcke ,  wenn  gleich  aus  anderem 
Stoffe  1  ergeben.  Auf  dem  Todtenfelde  von  Oberflacht  am 
Lupfen  im  würtembergisdien  Amte  Tuttlingen  fanden  sicll 
■■■iiih  in  chiigv«  Ofibern  Mmim  Ftae')^  je  eiaer  9iti 
Jeder  0elte  ler  tMe«  «iid  im  4m  eine«  Grebe  «icli  hWaeit 
■Alldem')  IHfse  flotegNeder  oHteee»  i*  des  hcM«Mieii  Oa» 
brauchen  der  Deutschen  eine  wichtige  Bedeutung  gebebt 
haben,  da  auf  der  fränkischen  Reich^vcrRammlui]^  und  Synode 
ron  laptinae  in  Flandern  743  ein  Verbot  gegen  sie  auRging.^) 
Sie  wniiea,  wie  das  Gberihebter  Grab  kbrt,  den  Todfei 
ttltgef(%eii,  md  beiegea  sieb  «Im  glelcb  4m  Oerifh  niii 
dieii  Waffe«,  dca  'Sttbea  «ad  LicMeMckea  a«f  die  Reiee 
fai  das  Todtenreicb  und  auf  das  Pettlebea.    (Mou  K.  Siar- 

»  *        #  * 

o  toribolt  eolloeatf  wpra  raoto>  ma  piv  tH»  dl  atflo  meao 
aobile  dl  queUo  dl  CerT«torl  nal  Otegoriano) ,  zwei  Kitlea  in 
Ah  der  fieoronieohen,  Spiegel  a.  dgl.  a. 
1)  OriiCer  p.  BCCCXX.  MCXXIX. 

S)  Dleee  Helafitaid  rfnfl  rea  den  Ledenebohen  derselben  QrSber 
an  eebeiden;  nur  in  lebtteren  tiod  die  Todtenschuhe  für  die 
Waadenmg  der  Abgeschiedenen  zu  sehen.  Liebreohi  in  l^feiffor  t 
Qermaaie  5,  462  braohte  Verwirrung  hinein. 

8)  IMe  HeldengrXber  am  Lupfen.  Be9chrie>ien  von  v.  Dürrich  und 
W.  Menzel.  Stuttgart  1847.  Vergl.  auoh  meine  Todtenbe^taUunj 

m  f. 

4)  Der  IM).  Titulus  <leo  doit  aut gestellten  indiculus  supcrtttitionntn 
et  |iHgaiüaruin  handelt  de  ligncis  pedibus  Tel  manibus  pagano 
ritu.    Leider  haben  wir  mir  die  UeberteltriAen» 


Digitized  by  Google 


96 


meto  MCt  ii^ymtuiikmg  et%mm%  Um  Hau  biteraen 

QMw  Zoll  far  ikii  P^hrmann  oder  auf  der  Todtenbrücke 
besliiniut  waren  und  haüe  dafür  auf  einige  Züge  in  Kinder- 
nar^heo  uihI  Jn  ^eutocheii  GedicJUeu  des  dreizebote«  Jate- 
|MHi4ert»  fttmkuau  hk  tiat  ditscrlleiwiaf  M uM  bf^f^^e 
Mich  Jbier  Mg«o4e8  k«r«  aMBÜlim.  WU  Mcb  df»  Md* 
■lickeB  Gkivben  UMerer  Vorfahren  die  Menschen  aus  den 
Wolken  i£ur  Geburt  niederstcigen,  ao  kehren  sie  dahia  oacb 
dem  Tode  vurück-  E»  i^escbieht  in  den  Wasserslrümea  «las 
Minowla,  unter  8iwm  «ad  Gewitter«  Die  niederfallaaideB 
Blitaa  eneliiea«a  dar  SiahiMaaip  ab  ahgahaaeaa  GliedaiMMi, 
•ad  aiaa  deatele  ^  alt  cfaMn  Zoll,  w^chea  die  Verstorbenen 
beim  Eingange  in  das  Todtenreich  in  entrichten  hatten. 
Mussten  doch  selbst  die  Gbtler  beim  Gange  in  die  Unteriirallt 
aal  salcbe  Weise  sieh  pfänden  lassen ,  wie  Odia  aiil  rinri» 
Angel».  Tyr  mii  der  rechten  Haad.  Um  die  leiblicben  Htodc 
aad  Fttsie  sa  rettea ,  legte  aaa  dea  Tedtea  aacbgenNielite 
ia  das  Grab,  an  deren  Annahme  Seitens  des  himmlischen 
Zöllners  man  nicht  zweifelte.  Andererseits  erschienen  die 
JBlitae  aadi  wie  fallende  Goldstücke ;  man  f  laabte  dnlier 
eben  so  aa  einen  Gaidaoil  und  gab  daher  den  Leichen  ein 
Geldetllck  ailt ,  wie  aoch  heate  ia  auachen  Gegeadeo  heim» 
lieber  Braach  ist. ') 

Die  Vorstellunccen  der  Deutschen  und  der  Kelten  über  die 
Fahrt  in  das  Todtenland  trugen  gemeinsame  Züge.  *)  g^h 
deate  daher  die  Gleiner  Brenaebaade  wie  die  Oberflaehter 


1)  SImrooky  HaKdbaoh  der  dotttaobea  Hjthologio  890.  Vergl.  auck 
W.  Mffller  iu  Pfoilfer«  GermaaU  1.  488  f. 

2)  Meine  heidnisohe  TodtenbetUttuog  5a 

3)  Ebend.  128.  Ueber  die  hier  Angedeuteten  mythischen  Vor- 
•leüuiigea  6o  W.  ;Süiiw&£U  Ursprung  Uer  Mythologie  (^Beriia  1860) 
S.  66.  281. 

4)  J.  Grimm  doatsebe  Mythologie  793  £. 


Digitized  by  Goo<?I<» 


Imisemco  als  Mitg^abeo ,  be§timiiit ,  bei  der  Reise  id  das 
To4ti»KM  alt  UsenÜtal  to  IciUlcbca  Vtimkt  sn  4ieiN% 
welche  aeaet  mfalica  wIvml* 

Wir  Mm  «a  fam  Stalle  aaa  im  Beridiia  iea  Uilo. 
flwbeii  Verelae  für  Steiermark  hier  nUgetheili,  weil  jeae 
Vereiosschnfteii  nur  wenigen  lUiffliedem  unsere  Vereins  zur 
Han^  sind,  nicbi  aber  als  sliauatca  wir  der  darla  veraacJiteii 
ErkUnmif  zu. 

He  AMalil  teer  Valirbürie  wiri  aal»  e«Mkb  venMki« 
iavek  ciM  Merliwivüf  ca  IM  iher  4aa  4ie  ne  abeo 
aagekaaMMMen  vMitfMlMifeB  d^r  aBliquarlicliefl  0ciieHiclült 

in  Zürich"  berichten,  und  von  denen  Abbildung^eii  dem  XIII. 
Bande,  Al^tLeiluag  2,  Ucff  1 ,  beigegeben  sind.  Hier  heisst 
CS  8.  126.  «Ein  schönes  Stück  ist  ferner  eine  VoÜflHUid 
In  Bivnpe,  an  welcher  drei  Ftager  «fe  sau  Sdbmm  aas- 
geilrcekt»  4ie  keidea  letMi  alagtbageB  liad.  Airf  der 
M^Boni  Mie  diaaer  FraMaliaAd^  sind  ' «aradiiel«M  TMete 
abgebildet,  die  ka  römiacfaen  Aberglaaben  als  wunderthfttige 
Anmiete  beliebt  waren,  namUch,  Schlange,  Eidechse,  FrOsche 
und  Schildkröte.  Die  Schlange  iiiuina  die  erste  Stelle  ein; 
sie  kriecht  von  der  Handwarzel  aufwärts,  und  streckt  den 
KapC  swiidiea  den  Zeige-  vBi  WMiagtf ;  Jiimilttrch  ia  die 
ianere  Oaad  blnebi*  1er  MsftltX  «Icr  nicht  der  efoer 
f  ewOhnlicheB  Schlaage,  iwlerM  ilet  aha*  Unidletty  dean  er 
hat  einen  Ramm,  erisla,  ui\d  eiaen  langen  Bart,  wie  er  aach 
aaf  anderen  antiken  DenkmUlera  dargestellt  ersciieiut.  Auf 
dem  Daumen  sitzt  ein  Puiiea zapfen,  das  Attribut  der  Cybele, 
in  der  innera  Baad  ist  aoleii  auC  cta^  Tische  ebenfalls  ein 
fiaiamflNi  w^faident«  Dm  («m  i»hfki»ia<e}  Oeliihde, 
weleha  iuch  dtoa  Vaarh«Bd  bildlich  diaifaetalit  wir4, 
eehehii  a»  üa  OttttHi  Cyhele  gerlehtat.  (Tafel  I,  1).  Siae 
andere  Votivhand,  auf  welcber  die  Gottheiten,  denen  sie 
geweiht  sind,  abgebildet  sind,  befindet  sich  au  Aveaches.* 
Ha  aaicre  Ahaicht  an  dieser  Stelle  kjnba  «ädere  .ist,  als 

7 


Digitized  by  Google 


98 


Bronune  Votwhdnde, 


Zisätse  stt  ier  im  Bingan^e  so  diesen  Artikel  geDanotcn 
AUaadlmg     gebeo,  m  tehücis«ii  wir  der  ▼•riwrf^dNwBdcn 

Hittheilaiif  die  folg  ende  Nachricht  an. 

E&  ^ibt  bekanntlich  eine  eigene  Gattirag  von  Denkstein 
welche  Gau^erichtssieine  genannt  werden,  d.  h.  solche 
Steine,  die  als  Wahrxeichen  der  alten  Oaugerichte  angesehen 
wardea*  Anf  dieacn  Steinai  hctedet  aieh«  «rie  berichtet  wMI^ 
aiae  Hand  eiagehaaen  und  diese  Band  soll  daa  AiiBaah«B  eines 
DMneahandsehaht  hahea.  in  dar  Farn  atfannen  alao  diese 
Bande  auf  den  Gau^erichtssteinen,  namentlich  niit  den  Händen 
iherein,  welche  Herr  Weinhold  an  der  angeführten  Steile 
hcachriahea  hat  md  die  Vateraachaag  wttide  sich  die  rrage 
atatteo  ntaiMi  äh  nd  in  mlchcr  Bcsiahoiif  dicae  Hilade  mm 
«iaabdar  atchoi?^) 

Wir  lassen  hier  eine  Inschrift  folgen,  die  mit  den  Gegen» 
Stande,  den  wir  oben  besprochen  haben,  nur  in  sehr  loac^ 
gasanmmhanga  alcht.  la  dam  Werke  dca  JeasMa  Vi|rB«H 
PatfliaacBsls,  de  Cniaana  imperatoria  Astantai  PH,  RenHM 
IfW,  wlvd  a«f  B.  M  Mgeade  bacbrill  ana  dar  fiaainnlua^ 
des  Joseph  Valelti  2u  Neapel  mitgetheilt. 

D.  m. 

Tl .  CL .  MARINVS 

'  NONAHBN  •  CL  •  Hl  •  WM 
CT.  AmA.lfICOLAI 

CONIVX .  EIVS  .  SIBI 
UBERTIS .  LlßERTA 

B?S<> .  POSTERISQ.EOa 
WCfiRVNT 

Bs  ist  a«a  dan  aaveataa  Scbriftea  iler  den  Daliehenns. 

cult  bekannt,  dass  derselbe  seinen  Ursprnng  in  der  Stadt 
Deliche  in  der  syrischen  Prorina  Co  mm  a  gen  e  hafte^ 


1)  A.  Ansetger  fVr  Kuide  d«r  dsvlsolien  ToneÜ  Kono  Folg» 

• 


Digitized  by  Google 


Bromme  Votwkände, 


99 


und  dass  er  von  hier  aus  ia  die  entlegensten  Provinzen  den 
rttmiicheu  Heiches  verbreitet  wurde,  Uebersieht  man  die 
IsadirilleB  die  dem  Juf  pitcr  DolichciiiM  gewidmet  worden,  m 
kaiB  MB  die  Benerkuf  mchen ,  dui  der  Nane  MniiooB 
wtcr  den  WldaeideB  mebreBtle  yorkent.  Weui  bm 
auch  daravs  aleht  schlieeien  kann,  daas  dai  Priesterthnm  dct 
Juppiler  DolicheuuH  in  der  Familie  der  Manui  erbiicb  g^ewesen 
gei,  so  kann  man  doch  das  daraus  entnehmen,  dass  die  Glieder 
dieser  Vamilie  den  vorziigUcken  Verehrern  dieses  Gottes 
f ekdrten.  Inder  rmnitekendenneBfnlitanuehen  InaekriA  linden 
wir  den  Nnnen  Mnvinne  wieder,  frdliek  okne  eine  Besielini^ 
auf  den  Juppiter  Doliebenui.  MnrimM  wird  dort  no na- 
gen arius,  ein  neunzigjähriger  genannt,  aber  in  einer  Weise, 
dass  wir  die  Lesart  nonagenariuD  für  nicht  richtig  halten  und 
«war  aus  Gründen  die  von  aelbst  in  die  Augen  springen. 
Wir  leecn  dafir  Ca«Mnf  an».  £•  kann  nickt  anffallen, 
in  dar  daa^  ffietaria  Miaanamla  einen  Mdatan  ana  Caa- 
aiagene  an  taden^  ackon  nm  deawillen  nickt,  weil  wir  in 
demselben  Werke  S.  296  eine  andere  Inschrift  finden,  die 
einen  Soldaten  derselben  Classis  praetoria  Minenensis  gewidmet 
ist,  dessen  Vaterland  Syrien,  also  jene  Provinz  ist,  in  welcher 
Commagene  gelegen  war.  Wir  können  aber  noch  eine  ändert 
Inickrtll  ana  deai  KOnigraicka  Neafal  anAkren  ji  in  welcher 
aalbat  ein  praalBctna  cakartia  C^auaagenanw  genannt  md^)^ 
endlich  die  Annakaie  begraadet  wird,  daaa  aelkat  eine  Caborte, 
aus  Comniagene  in  der  dorügen  Gegend  geätandtn  habe. 

1)  Inscriptiones  Regni  Neapolitam  Laiiuaä.  £d.  Th.  Mommaen  Lips. 
1852  N.  1116.  Mein  Progr»min:  Juppiter  Doücbenus  S.  10. 

Prof*  la*«  BMiwai 

......  ....  ^ 


I 


Digitized  by  Google 


1.  Wtn  if  kr  (Stmeibtltau  Ut»  Bm»  in  st»^  

Die  MMT«.  KMrtfoweher  Uni  darüber  einig,  dass  dl- 
»«„es       »,ai„3  dem  des  Domes';..  i^J« 
».r.ng,g.„ge„  sein  m„ss;  «  fc«  ^         Aber  J«^! 
D«.„  bisher  „ur  feststelle«  1^,  i„  fcnalb.  M. T dT" 
Brande  voo  108I  irit  «fi»r  getifcl.«,  Bolzdecke  veLt 

Zi^'^.^  f  noch  „aeh 

-es  K.  Heinrichs  ,V.  i«  Scb^t.e  li^J^ 
BasIHka»)  m  einen  Oewölbebau  entweder  bei  4erH«^i. 
des  Gebäudes  nach  dem  erwähnte«.  oiJ^^TS  ' 

«MS.  1«)  «naiBen^efasst  «ordcn,  „eicher  sich  füT^!' 
■.«.I«,  i«,  Ge„„,beba,„..  in  Main,  „ach  108.  ZlZ.^ 
gegen  v.  Onas  t  und  Wetter,  welch«  bTJL^«  ^ ' 
n3r  annehmen.    Von  -I««  vS^^ttt^^^A^l' 

«lIC^mv.Q.„,.b.,  „ach  eine«,  dortigen  B^ad^ 

Jhten  feh  en,  ''-»ij-lich  aus  l.„nstg.,cWcl.Uld««|W«L„*^- 
«W«  hier  die  Weher  1«.  ij^:^«" 


Digitized  by  GoogL 


IrFaiiii  Ml  4i&r  Q§mHtMimk  dm  Dam  in  Spmr  ent§kmdm?  101 

wMt  fo  haA  eine  ganz  vor  Kurzem  erschienene  Schrift 

laiMf  ten  gofebca  Oer  wMige,  vm  iie  SftieMh« 
Sctdiidile  bcnito  ttid«rweitig  iiMh?crdiciie  Bm  Vof.  luit 

in  gründlicher  wUsensehaftlicher  Weise  alle  geschichtlichen 
Data,  alle  neueren  kiinstge§cbichtlichen  Urtheile  Clher  den 
Speierer  Dom  nicht  bWm  «nfunmengestellt  und  unparteii- 
ukn  ILritik  «ntersogcB,  watoa  Mch  wohl  «u  beachtende, 
MM  toaMflclie  QmImIiUni  m  AniUtokUii  haigabimdrt, 
wmä  Iii  i«  M  des  ScMum  gakiHinMi»  daaa  der  Dem  n 
eier  hereüs  hei  seiner  Grttadiing  auf  Gewölbebau  bertclmet 
und  im  Wesentlichen  1061  vollendet  gewesen  sei.  Es  ist 
indess  zu  beklagen,  dass  er  gerade  die  neuesten  und  letaten 
AmlaanuigeB  derjenigen  Forscher»  deren  frtthere  VeMieBt- 
lichugcn  er  krilMi  behandelt,  «mmt  Acht  gelMM  bat, 
jmi  Um  8^  aoiiii  a»  Mieige  Sehrlfl  dwitilfc  der  MkurM- 
•tindigkflil  geiielieii  werden  imhs,  weil  er«  was  Kugler 
in  seiner  Geschichte  dir  Baukuust  (Bd.  II),  was  v.  (Juast, 
in  der  Zeitschrift  für  christliche  Arch»f)Io^ie  und  Kunst 
(Bd.  I),  was  Wetter  in  dem  Texte  «»  Äem  photographfr- 
achen  Werke  gjNr  den  Ateluer  Dts,  «id  was  Sehn  aase 
Im  D.  KttMtblatt  («.  a.  0.)  «nUtsI  gesagt  Man,  niehft 
beriickskhtigt  hat  Allerdings  w«vde  der  P«  Yerf*  dadnck 
nicht  in  dem  Scbloesergebniss  seiner  Untersachung  erschtttterl 
worden  sein,  was  jedoch  vielleicht  der  Fall  gewesen  wäre, 
wenn  er  die  von  W.  Giesebrecht  schon  in  der  ersten 
AnH  der  Geschichte  der  deuteehen  Kaiseraeit  (2.  Aud.  S,  611) 
gifebeaea  Berkblignigen  einiger  in  der  Gesebidite  des 
Sparer  Dons  all-liergebvaebter  wi  wgestllrt  fnflgefiaBiter 


^  Der  Speierer  Donii  zunächst  Über  dessea  BsQ,  Begabung,  Weihe 
nnttr  dn  Saliern.  Eine  Denksohrift  soi  Fsler  seiner  dOOjXhrigeii 
Weihe  Ton  Dr.  F.  X.  Remliag,  Deneapitolai  eiit  su  0peief. 
Ifafa»  1861.  YI  a.  210  & 


Digitized  by  Google 


lOß  Wann  iit  der  Hiwöibebau  des  Doms  in  Speier  entstanden  ? 


Irrthttmer  gekannt  hfttte.  Set  es  daher  gestattet,  die  Bau- 
-gttscbicbte  des  herrlieben  Kaiserdomes  mit  Berücksicb^ttn^ 
der  m  R«nliiig  unbemiut  gelMenea  PiMtatiaBen  in 
aller  KAriM  m  tmpitillm. 

Her  Dm  sa  Bf  eler  wnrle  raa  ftaamd  !!•  ia  «fea  tmHkt 
Jahren  setner  Regierung  gegründet ,  wahrscheinlich  spater 
als  das  Kloster  Limburg  und  früher  als  das  Johannessüft 
.(fi*  Guido)  in  Später  >  die  ihre  Grindung  deaiaeibea  Raiai^ 
aa  verdaakea  kallea.  Die'  Gtaalaafsiabre  dieser  MflttDipem 
laeiea  slcii  alcbc  aicher  aachwebea;  d^  Taf  der€lT*md^ 
steinlegung  war  bei  allen  dreien  der  12.  Juli,  yielleiciit  der 
Geburtstage  Konrad 's  (und  desshalb  spater  auch  sein  Beg^rab- 
lüsstag) ,  aber  aicht  in  einem ,  sondern  in  verschicdcnea 
Jabrea,  Die  gewillialidie  Aagabe  aber  die  Srftadaaif  der 
IfedaehlMi  drei  Mtaigea  aa  eiaeai  uad  deanelbea  Tage 
hat  nur  sagenhafte,  und  die  Maaaflgiing  der  Jahreszaül 
1030  vollends  ^anz  unsichere  Beg^Iaubigunj^ :  der  Kaiser  bcfanil 
.sich  im  Sommer  1030  im  Kriege  in  Ungarn.  Bis  ama  Tode 
Konrad'fl  edMiat  aar  die  Krypta  dee  Deoei  fertig  geweaem 
aa  seia ,  rar  wdeher  er  IIW  Ia  deir  aaraileadeCca*  Kirclie 
b(  graben  wurde.  Raleer  Helaifdi  in.  befMerte  Anfanj^s 
den  Bau  durch  mehrere  Schenkungen  eifrig,  entzog  jedoch 
eprüer  der  Stadt  und  dem  Dome  seine  Gunst,  und  bei  neiaani 
1056  erfoigtea  Begrftbaiai  war  die  Rlrebe  noch  aaroUaadot 
(adbae  laper&cta)«  Lelateree  liagaet  fletr  Dr.  Eeailin^, 
iadeai  er  aaalMt,  der  Dom  eel  damals  nur  noch  nidit  voll, 
ständig  ausgestattet  gewesen ;  da  indess  die  von  ihm  (S.  29> 
angefahrte  Ansprache  des  Speierer  Dompropstes  an  eiaeti 
aea  erwftbltea  dortigea  Bischof,  wie  Gieaebrecht  a.  a.  O« 
aacbgewlesea  bat^  alcbt  ia  das  Jabr  1038  iallea  kama, 
soadera  1066  oder  1060  sa  setaea  lat,  eo  aiaia  aach  Bein* 
rieh's  III.  Tode  der  Dombau  ganz  unterbrochen  gelegen 
.haben,  und  die  unfertigen  Mauern  standen  haltlos  (»Pa  rief  es 
eeeleaiae  iatermpti  peadeatea*).  Unter  der  aaa  folgendem 


Digitizea'by  Google 


i»t  der  GewoiMau  des  Doms  m  Speiet  eaUtOHden?  105 

vimtuodschaftliehmi  Reg^erang  ier  Kaiserin  Wittwe  Agnes 
muss  der  Bau  mit  erneutem  Eifer  wieder  aufgenommen 
worden  nein ,  und  rs  konnte  in  den  Jahren  awitchen  1068 
md  vabnebeinUch  im  Jahre  1061,  eine  Kirchweihe 

.mMißlkf  «Uft  ädi  iaiM  ma  ui  $imm  TImü  CtobinicB 
<te  AUmImmm)  iMüges  htfcM  wiri,  wmK  in  keucr  Won 
ftreilet,  dnea  4er  der  lu  Hniin  gewidnwle  HoeMtar  heniti 
J057  kaiserliche  Gegchenke  erhalten  haUe,  und  dasä  damals 
auch  schon  eiu  Altar  de»  h.  Emmeram  bestand.  Auch  die 
Arwiiarung  in  Sebeniuuifn-IJriMaden  fleinrich's  i V.,  dass  der 

m  ttm  iir  k  la«fflnia  febnai  lei,  bewcial  ua  to  WMtfir, 
tet  4tr  Im  fdiM  von  ilmen  rallenM  woHeo,  alt  in 

einer  anderen  UrkuRde  von  1105,  als  der  Dom  nun  endlich 
im  Wesentlichen  fertige  war^  der  Kaiser  sich  ausdrücklich 
nahen  Mtnen  Vorfahren  als  Miterbauer  bezeichnet.  (VergL 
Atvtllng     §7).  In  icr  Thnt  idw»(  te  JMktm  mmi^ 
ttanf  to  f  anMn  Langhawati  ml  in  die  Zeit  seiner  Be^ermf 
m  mm.  Vwm  BiadMr  linhnii  (UMD-HMT)  bcaafto  eine 
anscheinend  gleichseitige,  im  XV.  Jahrh.  noch  vorhandene 
In^ichrift,  dass  er  den  Triumphbogen  vor  dem  Chore  erbaut 
habe,  wodurch  wohl  sugleicli  die  Grenze  hencklinet  wird, 
bb  nn  welcher  der  Bau  damals  rorgeschrittan  war,  denen 
iMtnii  wUk  äntk  to  nnthoi  to  itUinh  ni  üdiiek  n 
«Um  vmMitillMito  RkalMM  an  MrohC  trwici,  tos  to 
tottoCcate  BnatadknÜMT  to  fMt,  Biaefcof  Benno  von  Osna* 
brück  (1068 — 1088)  desshalb  herbei^^erufen  wurde,  den  es 
auch  gelang  der  (Juterwaschuug  des  herrlichen  Domes  durch 
Mehlige  Sieinnuisaen  vorzubeugen,  über  welche«  Qrundban 
spiter  Biehfere  siyn  Dnnaüfte  .g ehttrige  Gebinde  errichtet 
wnrto.  ForCf  eaetste  Sehenknng en  sengen  von  to  Pflnorgey 
welche  Beinrieb  IV.  den  Doaie  widmete;  allein  der  Ban 
desselben  t»chriit  höchst  schleppend  fort,  und  die  an^ewie- 
seuen  Baugelder  wurden  von  den  betrügerischen  Werluneistern 


Digitized  by  Google 


lOA  Wmm  Ui  d^Oeitölkehau  däsM  DnmM  m  JSpfffy  fffff/fwtrfott  ? 


Thcüt  te  ifcrMi  NnfBen  verwendet,  wefshalb  der 
Kaiser  endlich  bei   seiner  10ö7  erfolgen   Rückkehr  mm 
Italieu  seinen  beimlidien  Rath  <Ul»  (atit  1103  fttchof 
fiamber^)  mU  der  Lekwif  4m  fuiatn  Wcikc»  titr— ti, 
weldher  nicht  Um  ciMBHtekaft«€MdwiftlMduilt4»iofiilirt«, 
Mftdcra  awsb  iaimk  acim  Einsicht  bekundet«,  dass  er  da« 
richtige  Maas  der  Kirchenfenster  entwarf  nnd  dem  Mater 
eur  Genehnbaltongr  vorlegte.  Letjitere  d«ai4lt«ren  Bkgrnjhm 
OUo«  vom  Bashtrg  enhiiwiu^  wüm  im  K«MlMMfiMell«M 
iiii»m  WuMüM  htther  MbiMbtet  ««UlnheM  iirteressaiite 
SvÜM  muU  Bmür.  Evalin g  auf  alle  Weise  zu  enu 
Jtraften*);  sie  beweist  indess  wohl  sehr  klar,  wie  weit  der 
Dombau  dajuals  noch  surück  sein  musste,  weiui*«s  mdk  ^mhm 
noch  um.  im  Bntwuvl  dnr  femler  hiadelu  :k«aii(».  |He 
Aefttitmiig  dwT.  manniiahett  Kifckn  nteh  dm  her^e^ 
^iftnhten.Seheiin  war  vursr  a«  steh  eine  sehr  leichte  und 
•diifiuhe  Aufgabe ;  wenu  man  aber  die  schon  von  Kuller 
vorzüglich  beiobte  sinnreiche  Umrahmung  der  Fraolor 
^eierar  Horns  mit  den  Bttg«  beadidit,  wrkhe  «kb  «b«r 
den  rnr  den  awlMheopfeUeg»  da«  anf  naa  gakanimemei, 
G«#Olhflfcaaea  Modiichen  Halbiftulen  erheben,  so  Hird  mmn 
raU  Ebla  darin  ein  Indicium  der  ^^ingeniosa  diiigaatia^.  Ihrem 
Erfinders  noch  heute  bewundern. 

Die  Vollendung  des  Dorobaues  anter  der  ftegitning  Hxiu- 
lieh's  IV..  wird  van  den  Mriltsitlleni  dta  XIL  Jahrb.,  uuter 
dieaan  anah  van  dam  Irefiliebcn  0(ta  van  Freisinn,  »bereif. 
atfanaMMid  beknndet,  und  wenn  Herr  Dr.  Rmiling  die  Var- 
dienste  dieses  Kaisers  ledigUch  auf  die  innere 


*}  Die  Biographie  Otto's  von  seinem  Kaplan  Ebbo  ist  zwar 

iü  einer  bpäteren  Ueberarbeitung  auf  uns  gekommen;  KSp}^^ 
hat  aber  in  den  M.  G.  tom.  XIV  den  ursprünglichen  Text 
Möglichkeit  wie.ler  herzmfceUen  Yerwieht}  vei^.  «e  belraibadA 
öteUe  a.  a.  O.  ö.  82Ö.  . 


Digitized  by  Google 


Warn  üt  der  GewoiMau  de»  ifom»  m  Sptier  enttianden  ?  105 

4t»  Domes  und  auf  den  Aut^au  der  Afrafcapelle,  die  bei  den 
Xftde  Heinrich's  IV.  noch  mekL  lange  (non  diu)  geweibt 
mtf  Nathviifcl  viMCii  wHl,  so  iMl  dfetcr  Anaohae  M 
•tai  Mf «nUbvle  Af^wriie  im  Hrnnproftlct  ml  Bnlk* 
Iwf  i«i  8I»W  waaMtiidi  «ilfegeK.    Bim  m#m  frage 
aber  ist  es,  oU  dieser  trste  Bau  dts  üoinci»  schon  aiiC  Lebef- 
viOlbuii^   des  Langhauses  bereehiift   war,    und    wir  sind 
iiiierseiigi»  das«  sdikciithia  niemand,  der  mit  der  Entwieke- 
Umg  im  fiMiaiarhi«  Mktktmkmun  wttkUck  Tarln«!  lat^ 
.iMii      Jctirige«  Stande  4er  kwlgticikirtlldicii  Foncbug 
liMell*  wird  kfittm»  kmNMi.   Ckielst  tai  fall,  ier 
Otto  von  Bamber^i:  vollendete  Dom  au  Speier  wllre  ein  Ge- 
wöibebau  gewr^t  ti ,   und  dieser  geistliehe  Baumeister  htttte 
das  Verdienst,  die  grosse  Aufgabe  einer  Steinüberwölbung 
4ss  liwjbiiii  aaaiat  glieklicli  gejM  au  iiabea ,  wgfda  er 
tUk  itm  M  4cr  tpilmi  Brkaaanf  asiaer  aigtas»  Katbs^ 
Atils  Im  BaMkcrg,  «a  er  teh  Jia  ia  Spaiar  gcaaauadHea 
Krfabruagen  benalaen  konnte,  mit  einer  ilaeh  gedeckten 
Basilika  begntlgt  beben,  w^f,  doch  sicher  der  Fall  waff  da 
salksl  der  auf  aas  gekommene  dortige  Uebergangs-GewOlbe- 
ba«,  wie  die  Teianuerten  Feusteraffnangen,  welclie  hinter 
im  Aafallspaaktca  der  eewdiba  des  BocksckMes  Ncyt«, 
bewelsea,  eni  all  Ombaa  eiaer  Baiilfca  aiü  Madecka  aa 
teiaaeiilea  Ist  Bass  derUma  aa  Speier,  wie  Geier  gegen 
Quast  (bei  R  e  m  1  i  n  g  S.  ISd  if.)  behauptet ,  schon 
ursprünglich  mit  tiber^ulbten  Seifensrhiffen  versehen  gewesen 
■ei,  können  wir  augeben,  da  Gleiches  von  der  schon  lOSl 
fceeadigtf  a  grossartigen  Basilika  aa  Bcbtemach  aaehgewieieB 
weriea  kaaa ,  ntaea  jedack  gestebea ,  dass  die  aack  tob 
Geier  bemerkte  Aaiawlekaag  der  safreebtstehendea  5-6 
Fuss  hohen  Sandskinplatten  ,  aus  welchen  die  Wandpfeifer 
in  den  Seitenschiffen  bestehen,  uns  doch  sehr  wenig  für  die 
gieicliaeitige  Erricbtuag  derselbea  mit  der  Brucbstcinmauer 
aa  sprecbea  scbeiaft»  aarntl  wcmi  maa  die  Tecbaik  dieser 


Digitized  by  Google 


sieht.  Gefreut  und  iu  uusereu  Ansichten  bestärkt  hat  uns, 
4as9  auch  Geier,  wie  es  auch  uicht  füglich  anders 
liann,  4kt  Ueherirttihwif  des  WitHliifciffM  eiiiein 
VnlM  smhrelM,  Btift  iima  am  dmIi  ta»  Binde  wmm 
um,  ^er  vMMdii  sdM«  ia  der  2Mt  BelMricli's  V.«  (f> 
statt  gefonden  haben.  Den  von  Otto  vou  Bamberg  in  der 
Zeit  von  KW  bis  1103  im  Wesentlichen  vollendeten  ursprilug-. 
li^ieu.  fiaii  des  Langhauses  denken  wir  ans  ganz  nncli  der 
IL  agier  aagnimMrlMi  EMoaslraetina  (Pftbk  StvdiM, 
te.a  &aaatiiL  1S54  Uro.  S;.rerg1.  bei  Reaiiiag  S.  fl90), 
so  dass  wir  also  die  mit  WUrfelcapitalen  versebenen  0sll>.' 
saulenvorhgeii  der  Zwischenpfciler  fOr  nrsprflnglich  er» 
achten,  dagegen  eine  nacJUrAgliche  Verstarltaag  der  jeljngica 
HaaftplNlet  nnadMcn,  aad  awar  MlMveialMIM  ntrhl 
Um  dafl«h  die  vwgelegtea  HalMaka  all  den  Sirfochw. 
enpittlen,  soadera  eintelillesslieh  dieser  dnrch  Vorbau  «ier 
Pilaster  an  die  Masse  des  alten  Pfeilerkems ,  womit  sich 
auch  die  Ermittelungen  des  Herrn  Architel^ten  Feederlc 
(M  Aeaiiiag  S.  138  iL)  veieiaigea  Inam,  wihrad  die 
«Mdur  «der  weniger  kUurea  BiiuieiaagaB  der  M  den  letsgem 
Rcstaaratleashna  de«  DonMS  licsclitltigt  gewesenen  efarsaaieii 
Maurer  nicht  von  firltebiichkeit  sein  dürften. 

HeUuricin 


Nachtraglich,  Nachdem  der  vorstehende  Aufsats 
in  Urncl^  gegeben  war,  koamt  ans  eiae  Bcsprechaag  des  R  eaa* 
lingscben  Werkes  roa  Sehnaase  (Hittbeil.  der  k. 
Ceatraleonmisslon  6,  975)  su  Gesicht,  worin  die  endgültige 
Entscheidung  der  offenen  Frage  der  nächstens  zu  erwarten« 
den  ForUetzun^  des  von  dem  letzten  Restaurator  des  Doncs 
Dr.  Uttbsch  heraasgegebeaea  Werkes  aber  aitcbnstliGhe 
Kirchen  rorbebaltea  wird. 


uiyiüzüd  by  Go 


»  1 

r 


(Hlenu  T«f.  I.) 

Die  Landstriche  Nieder-  wie  an  Oberrbeio  sind  noch 
inaier  relcbhaltfge  Faodoft«  f&r  Yflsiachea  Alterthun.  ILein 
Jalir  gdd  Toriber,  ohne  daia  interasanCe  Gegenstind^« 

Spuren  des  anlikeu  Lebens,  weichet  einst  hier  sich  enf- 
fahrfe,  an  das  Tageslicht  treten.  Aber  es  darf  aucb  dem 
Boden  nicht  zu  viel  zugemutbei  werden,  v^  ie  dies  «geschähe, 
wenn  ihm  eine  jede  hier  in  den  HaadeJ  kommeude  Metall« 
oder  Tttpferaiheit  ala  ein  Schate  angeteehaet  Wirde,  den  er 
nehr  denn  tauaend  Jahre  lauf  in  aelneai  Schaoaae  verbargen 
und  «na  aufhewahrf  Itehen  aoll,  hia  irgend  ein  gtgckllcher 
Zufall  uns  ihn  wieder  heben  l^«^st.  Sammler  müssen  hier 
mit  Vorsicht  zu  WerlLe  gebn,  um  nicht  «ich  und  Andere  an 
mystificiren. 

Vor  wenigen  Jahren  wnrde  hier  efai  iUeinea  BronsellM* 
ehen  a«f  den  Maifct  der  Alterthttner  gehracht,  daa  aagehHdi 
hn  Ahrthale,  nnweit  dem  Stadlehen  Ahrweiler,  ron  Brdnrheifem 

gefunden  worden  war,  und  das  bald  darauf  als  Geschenk 
durch  befreundete  Hand  in  die  Aiitikensammlung  der  Univer- 
sität Jena  gekommen  ist,  wo  es  sich  gegenwärtig  noch 
befindet.  Das  Taflein  ist  nicht  ganz  drei  Zoll  hoch,  swei 
2oll  breit,  nnd  atellt  In  einen  Relief.Bilde  eine  Scene  ua 
d^m  Mythus  des  Berknles  dar«  INeser  ist,  nach  den  Er- 
fffthiungen  dea  Apollodar,  dea  Ltvina  nnd  Virgil^),  die  sich 
g^e^enseitig  ergänzen,  aber  die  Fabel  aurh  iuiiner  mehr  aus- 
bilden und  angachmücken,  von  der  im  atlantischen  Occan 

*)  ApoUodor  II.  5,  10  aq.  LMm  I.  7.  Vbey.  A«ii.  YIU.  IdB  sq. 
Ovid.  FMi  L  548  sq. 


Digitized  by  Google 


106  Brameläf^ehrnmü DarsUUimgmaus dL  Mffikus  d,  E^rktUu. 

liffCBileii  IbscI  firytiieia  Mit  den  dort  geraubtes  Rindern  det 
GcryeD  norflckgckelirt  md  auf  Mincr  Beiafalui  «ach  Oriedm- 
laad  Mu  Biiryttheas  begnriffBa.   Er  ist  bereits  Im  Italiea  bis 

zum  Tibeiflusüe  gekoinraen,  und  dort  iiu  Lande  der  Abori- 
geoer  bei  der  Stadt  des  Cuander,  Pallantiam,  von  den  An- 
strcogUBgen  der  Reise  ermttdet,  n^ben  seioer  Ueerie  eis- 
gescblafen.  Ein  iner  Itbsader  Hirt  fob  widcrwlrtiger 
Gestalt  und  riesiger  Kraft,  Caras,  wird  Fon  te  SdittniieU  jeocr 
Rinder  so  eingenomtnen,  dass  er  einen  Diebstahl  unternimmt. 
Damit  aber  Herkules  beim  Erwachen  die  Spur  der  ent- 
wendeteii  Stiere  uicUt  verfolgen  kdnne,  ist  er  beoitlhl^  Ein 
Thier  nach  den  Anderen»  indes  er  es  bei»  Schwanse  «rgrelfty 
rflcUings  nach  sich  in  die  von  ihm  bev^nte  Hfthle  mm  sieben. 
Diesen  Moment  stellt  jenes  Tttfelcben  dar.  Cacus  steht  asi 
Eingang  seiner  Höhle.  Der  Stier,  an  welchem  er  so  eben 
Gewalt  ausübt,  siebt  sieb,  wie  wiederstrehendy  um;  weiter 
nurttcii  wird  sian  nach  ein  nwsites  Thier  gewahr,  das 
,Nengisr  nnd  Theilnahaie  der  Entfübrang  snsnsehai  sehehit, 
nnd  dem  ein  gleiches  Schicksal  bevorsteht  In  Hintergrande 
der  Landschaft  deuten  die  zum  Tbeil  mit  Waldung  bedecittes 
Udhen  vielleicht  die  alte  Burg  des  Euander  auf  dem  Paiati- 
nischen  Hügel  und  andere  OertiicbiLeiten  der  spatersfi  ftsM 
an.  •  Gans  in  Vsrdergmnde  schlftft  Herknici. 

Dieses  Bronsetftfelchen  ist  salsrC  mit  ^nen  iunrsett  eridir- 
renden  Comroentar  als  eine  Arbeit  antiker  Kunst  vom  Geb. 
Hofrath  Professor  Gtfttling  mit  dem  Jenaer  Universitftts- 
cataloge  ittr  das  Winterhalbjahr  lS6a/eo  pnbiicirt  worden.*) 

Da  ein  solcher  Fond  ans  nnserer  Nhhe  nneh  für  snseni 
Verein  Ton  Bedentang  sv  sein  schien,  so  erbat  ich  mir  das 
Tafelchen  zur  Aüäiciit  und  erhielt  es  mit  dankenswertber 


*)  Index  sebolitr.  hibwn.  In  niÜT.  Itter*  J«iieii8l  eet  PmenibtiHii 
Mt  0.  OHWUngü  oonmeatailohmi  de  anaglypho  Bomeao,  anpar 
reperto.  Jena«  1859. 


Oigltized  by  Goü^e 


Zuvorkommenheit  zu  behebi|;er  Benutzunf ,  Die  jener  Druck« 
MlnH  heif<gdwi€  Akkäing  «alf^ridit  fmu  ärai  OrigiMle. 
Otr  CkiMMteW  in  ail  GcmU*  MmM,  ifo  AatMraaf 
Wwdtt  riae  gute  Teckaik,  wem  avcli  k«iM  mMtegte 
Schdalieit  iu  den  Formen  der  menschlichen  Rif  uren^  nanent* 
üch  des  Herkules,  sichtbar  ist.  Welchen  Gmd  von  Hässlidi- 
keil  der  Künstler  dem  missgeatalteteu  Cacu8  geben  wollte, 
itffflber  ht  mit  ihm  nicht  su  nehte».  Der  landaehftftMM 
TMI  4m  Wldchm  kmttb  wmk  aidhl  mMIud;  aaf 
•filmft  fHiiirhw  ■H^^trhua,  wie  airf  to  Waiidt«niM«i 
TM  Pompeji  und  Hereulunum  ihuKche  SetMrle  Toitömmt. 
Auffallen  konnten  aber  die  von  dem  Style  der  alten  Kunst 
ahweichenden  Zttge  des  Herkules-Kopfes,  die  mehr  an  Bilder 
des  Mitteliltcn  als  an  den  antiken  Typus  erinnern;  den» 
wtutk  Mitmm  tnciMkt  itw  Etf  f  M§  Hariute  teer  Uda^ 
hü  Vmgkkk  m  im  fMge»  Laih«,  «tjm  mmk  Hb  inier 
fcw^iiuhow  flMpIhMr  Mirift  AiIiIImi  fcoanto  avdt 
der  uiiverhttitnissmassig  grosse,  imbenatste  Raum  auf  dem 
ohern  Theile  der  Platte. 

Bei  einem  Besuche  des  für  miitclalterliche  Kunst  wichtigen 
Maate  äa  Clnqr  ui  Pmm  km  Smumt  ISM  nrmrAo  ich  avTa 
iMtahaU  Üiraudrt«  teribat  du  gus  § leiite  BiawelilieldiM» 
Imi  Jouacr  hi  Oitima  wnä  DiftMIlMf  gmwu  ddbpfMhflüiy- 
SU  iuden,  *)  mit  dem  eiaaigen  Unterschiede,  daas  der  erwähnt« 
obere  leere  Raum  zu  einer  Inschrift  hentiiat  war,  welciia 
lautet:  0.  MODERNI. 

Nach  Baaa  sartckgokehrt,  wo  iek  jenes  Plittchcn  der 
Jeaaer  BtmmUmg  aaeh  Tenrahrle,  aa  es  co^irea  ta  lassea, 
war  bei  geaaaer  Besiehtigung  dessdhea  airbi  aa  verfceaaea, 
dass  aaeh  hier  jene  Worte  gestanden  hatten,  aber  mit  mOg- 

*)  £a  Hegt  im  diitien  Saale  In  einem  OlMkasten  nebst  r\eim  sndeni 
UcÄnen  BmmogsgaaitMadaa  i  ohao  hmoadsta  Biwihaung  ha 

.M         .M  '*  ««"»ff 

Catslog.  •  •        I  • 


Digitized  by  Google 


liebster  Sorgfalt  we^  geuoinnea  waren,  doch  so,  dass  nMuiy 
saoMl  wen»  mmm  volles  SensodldH  aaf  41«  Tafel  faHe« 
HoMy  fl|pma  der  BudirtiAca  pm  vam^ütUuM  wicdw 
«kmumk  konaie. 

Als  ich  endlich  im  vorigen  Jahre  In  Berlin  war  und  im 
dortigen  kduiglicben  Museum  die  mitielaltcrtichen  Kunst- 
■ckAtse  durehsah,  fand  ich  auch  dort  dasselbe  Bildcben  im 
«iifr  BMcopie  witder,  otM  drii  aadmn  oieftter  du« 
gelMIrigc»  TIüMmii,  welche  «boMIt  Somm  ms  ämr  Wmw^ 
kules-Fabcl  darstellen,  alle  vier  mit  derselben  Inschrift  O. 
MODERNI  versehen.«) 

So  gchtfren  denn  diese  Mefailarheiten  der  mittelalterliclmi 
K«Mt  an,  md  awar  «tecM  ünMeolMbtt  ftiaatler  IMotm, 
der  Mwmr  wMd  muA  mImh  Lihwiliid—,  «her  intiah 
seine  schfttzbaren  Arbeiten  In  Metall  «ad  «adm  Steffen 
bekannt  genu»  ist.  Nagler  ^k-ht  iu  seinem  Rtinstlerlexioon  **) 
von  ihm  folgende  Nachricht:  „Moderno,  ein  unbekaAolev 
Etatkr«  der  ia  aeiaer  Weiee  die  h#ehgte  Aaftaarlawkiü  vw* 
dieat.  Br  fertigte  kleine  Banrelielii  ta  Metall  aai  andkjaa» 
Materien.  Man  indct  in  Itaflga  lelehe  BaareBcfc  aad  Meiatilens, 
die  der  Künstler  mit  Opas  Moderni  bezeichnete,  Picoszi  ^^^y 
sagt,  das  Hauptwerk  besitse  der  Director  des  Medaillen. 
CMatta  M*  Catlaaeo  ia  Mallaad;  aad  Ja  der  Gapelle  41 
iMmabarf»  iefo«  awel  «it  eawarieBÜieher  OeaanlgkAit 
aal  ia  Sllbir  aalgalMuni  Bamlicfr  rea  ihak  Raa  eiae  steUt 

*)  Diö  Catftloge  des  Maseums,  auch  der  auafdbrlichste  von  Kurier: 
Beschreibung  der  in  der  Königi.  Kuosikauimer  vorLaudczieu  Kunst* 
aammlungi  Berlin,  1838,  erwähnen  die  Täfelchea  nicht  be«oud«)rä. 
Doch  sind  de  in  dem  GUükasteD|  der  aie  verwahiti  niit  III.  49^ 
m.  MHi.  101  bezeichnet 
*♦}  Bd.  9.  S.  388. 
♦♦♦)  Piootrf,  Dfzzionarlo  degU  architetli,  scuitori,  pittori  cet.  MUmo 
1830.  4  Yolh  Ausser  dem,  was  liagjbr  UsMUt  aofttlu^  ist  alolite 
wstior  darin  Uber  Um  aa  liad«n. 


."j  .  jJby  Google 


Brameiäf  eichen  mü  DwrUeUumgtn  aut  ä.  Mythus  d  Herkules.  111 

die  Gcifigelun^  vor,  wo  Christas  dein  Laokoon  nachgeahmt 
ifl,  itm  andere  eine  sitzende  Madonua  mit  anderen  Figuren, 
«ilcr  waMiM  Si.  SabaadM  tm  iMkhster  SehMidl  kt.  A«f 
iimm  Weike  licit  md  Mr  Opm  Modenil*. 

IN«  HeHcBhcit  mi  Tiebtigkcll  der  Werke  Jicaet  Etattüt 
berechtigt  genu^,  die  erwähnten  Taft  lciicn  allgemeinerer Not^^ 
nähme  zugänglicher  zu  machen.  Naciidem  ich  dem  Geh.  Hoff« 
FroC  G  ö  1 1 1  i  n  g  das  Vorhandensein  derselben  in  den  Cabinet« 
tM  Berlin  und  Paris  nitgetbeilt,  bat  denelbe  mit  der  den 
wabna  GekiirtMi  beseidMOidrii  ÜMMuikii  mtti  Gewiwf  nballif • 
kmi,  im  iU  WabrMt  aicb  fai  der  WiMaidMll  iber  Alkt 
gilt,  in  efami  Bviefe  sieb  eelbet  tvrftlMerl,  diese  Bnt^ 
deckung  nicht  aurückzuhalten,  sondern  alle  vier  Basrelierü 
veff^ffentlicben,  welches  nnn  aaf  Taf.  I  dieses  UeUes  geschieht. 
Der  GewogedMÜ  dci  Geneialdirecteri  der  ftttaigl.  Museen 
kl  BctUb,  Bmm  vw  Gl  f  cri»  Twiaakc  leb  wmm  vkr 
M«M  dflVMlbcn  fai  SliiM,  die  der  IHieeleiM*AerftleM  m 
Ant^mrivm,  Herr  Dr.  MiieFriedltader  eelbsl  die  GM 
gehabt  hat,  für  mich  anzufertigen;  spiiter  erhielt  ich  auch 
noch  vier  Abgüsse  in  Gyp»,  und  mil  Hülfe  dieser  doppelten 
Cefieo  haben  die  vier  TAfelcben  gezeichnet  werden  können. 
Die  M  efilMi  f etom  gnmmtkMkiä  jeMr  KnihlMf 
re«  Herkiilee  wmi  Gieee  an.  Auf  Nn^  i  iet  ier>  Itetei» 
web  Mi  der  M  leylbele  «d  im  Begriff  die  Eiirfcr  dee 
Geryea,  mehdem  er  diesen  HÜ  eefaem  Bogen  erlegt  bat, 
aus  ihren  prachtvollen  StAllen  hervorzuziehen  und  sieb  In 
Besitz  derselben  zu  setzen.  Nro.  2  ist  die  schon  beschriebene 
8cene,  wo  der  Hirt  Caevs  dem  sehlommenideB  Herkeles 
eiwge  der  Stiere  atieblt  Uro  3  stcJlt  die  icntraAing  mi  dee 
Ted  des  Caens  derch  Herkeles  dar;  den,  so  wfard  weMer 
berkbtet,  wie  Herkeles,  ans  dem  tScMafe  erwacht,  beim 
Ueberzählen  setner  Heerde  den  an  ihm  begangenen  Raub  ent- 
deckt, jedoch  die  zur  Höhle  gewandten  Fusstritte  gewahr 
wird,  se  bescküessl  er  mli  aeiece  .ikiige»  JUaderp  diceee 


Digitized  by  Google 


112  Branxetäfelchen  niit  Dai  ähUungen  am  d.  Mythus  d,  Herkuies. 


uoheioilichen  Ort  zu  Terlasseii.  Als  er  ab  fr  diene  bei  der 
UMe  des  Cacus  vorbeitreibl,  da  begibt  es  sich,  dasa  die  dLa- 
•elbst  eingesperrten  Stiere  das  GebrflU  der  Anden  nrhn 
tflchfig  arwicdem,  uromnf  Hcrkaka  Mkchrt,  den  BMwbrr 
m/A  gewattlfam  Kampfe  adt  adnar  Kevle  arfcfl  »d  sich 
wieder  in  Besitz  seines  Eigeiitluims  seizt.  So  seheu  wir 
auf  di(  Sern  dritten  Blftttclien  zu  den  Füssen  des  Herkules  dea 
erschlageneii  Cacus  in  der  Nahe  seiner  Bdble.  Das  vmvtm 
TAfeldiaQ  CDdlieli  seigt  ana  nacli  awe  andere  Thnl  dci  Japiter* 
•ahnt,  wie  er  alalicb  einen  CcaUuncn  erwürgt  Saldier 
Kämpfe  hatte  Herkules  mehrere  zu  bestehen.  Doch  ist  Kic^ 
wieder  die  abweichende  Auffassung  des  modernen  KAbaUccb 
in  Beaug  auf  die  Centaurenbildong  zu  beaeikeii»  I^as 
AUerthna  daeiite  aieh  und  biyete  die  CenUnreii,  S^Mbole 
einer  ndien  Nntnrkrall,  iainiar  nla  Hiaahweaen  snenaiflieii. 
geaetnC  aea  Mensch  und  Pferd,  wie  dies  unzählige  plastische 
Kunstwerke  mul  ein  schönes  Gemälde  aus  Hercnlaanm  hm^ 
weisen,  und  der  Dichter  nennt  sie  daher 

Der  Ungehener  SSwitterkeer  vea  Mann  und  Rena 
•alten  wird  der  M  Ar  daa  Ptod  anbetÜnH  scKweHadi 
ein  anderta  Thier.   Anf  nnsera  Bildchen  ist  dagegen  der 
thierische  Theil  des  Centauren  von  einem  Stiere  oder  Löwem 
entlehnt. 

Wenn  nun  ahar  nadi  dieaen  Allen  jenem  nielehen  In  dar 
Jenner  Antlkenanmndnng  der  aHrttmiadie  ihvpning  nbmm« 

spreelien  ist,  se  tat  ihm  keineaweges  sein  Werth  dadurch 
genommen,  dass  es  einem  neueren  tüchtigen  Künstler  ang^ehörl^ 
und  die  Veröffentlichung  desselben  in  jenem  UniversitAis» 


einea  weniger  bekennten  italieniaelien  Ktlnatlera  nnd  ndmcr 
Werke  Tenuilaaat  s«  haben.  Jn  ea  bleibt  auch  die  gelehrte 
Behandlung  und  heilsame  Anwendung  der  Fabel  dea  ^-nryp 


•  •     So^hod.  tVedi*  tOÜ. 


BromtldfMm  wdi  DanMmgm  mud,  Mffim»  i,  BeMei.  113 

kl  JeiiMü  Fro^runi  Gf  tttlif  t  lilr  mnere  ml  alle  Zdtai 

höchst  beherzigenswerth,  und  wir  küuneii  uns  daher  nicht 
venageo,  diese  hier  zum  Schlüsse  rnitzutheilen.  Der  geUhrte 
und  geistreiche  Commentator  sagt:  «Das  Bildchen  kann  dem 
Batchaaer  ilia  Warte  TersiaoltebeBt  4ia  rar  akbt  langer  Zeit 
»tt  groiier  EnlacUeiaakcit  aasgeifffaclieii  warl^a  aind:  Dia 
Wiiaattacliafit  amsa  aMkehraa !  Walchea  Wart  dach  aehnar- 
stracks  dem  Worte  des  Apostels  entgegen  ist:  Den  Geist 
dampfet  nicht.  Cacus  stellt  in  unserm  Bilde  gewiss€rma<;sen 
jene  Richtaag  dar,  die  sich  bestrebt,  die  Wissenschaft  auf 
einen  andern  Weg  rflckwarta  lenken  an  wollen.  Und  dia 
Wlsicischaft  Sit  eiacr  Kah  aa  rcrglaichaay  hievn  berechtigt 
«M  der  AoHfrach  Schillers: 

Einem  Ist  sie  dia  hahc^  die  hlanliacha  Gdttin,  den 

Andern 

Eine  tüchtige  Kuh,  die  ihn  mit  Butter  versorgt. 
Wie  aber  des  Cacns  Anstrengungen  durch  den  bald  wieder 
erwachenden  Herltnlca  rereitelt  Warden,  so  schmekhla  akh 
•■ch  NIettasd  mit  elneB  bleibenden  Brfalge  selnea  Bcatrebeas, 
der  WlaaCMchaft  etoa  ftck gängige  Bewegung  anfirwingeu 
zu  wollen ;  es  wird  ihr  vielmehr  immer  von  ueuem  verstattet 
werden  müssen,  gleich  einem  Pegasus  ihren  Flug  vorwärts 
and  anfwärta  an  nehmen** 

Ba«B»  JuMur  IBBi. 


8 


Digitized  by  Google 


's.  :^a(i)ri|iHc^e  3nfd)itft)ktne  in  2irr  ülünßerhirdyt  ju  iSonm 

Erste  l^olge. 

lüörzu  TftfeJ  IL  ^ 

Im  Kreuzgange  der  Münsterklrelie'  zu  ftonn  sieht  mau  Itt 
dessen  Westinauer  seit  ungefl&hr  (  int  in  Jahrzelmt  eine  an 
anderer  und  nicht  mehr  zu  bestimmeuder  Stelle  der  Kirche 
gefandene  flache  Steinplatte  eingfemanerl,  die  bisher  da«  Inler- 
cme  alkr  sie  besiehtigenden  Arebaolo^en  In ' Anaprlieb  nahai, 
auch  bcilaufijg:  erwähnt  worden  is('),  ohne  unseres  Wissens 
veröffentlicht  worden  zu  sein^).  Die  besagte  Steinplatte  misst 
8'  4f'  in  der  Lange,  1'  6''  in  der  Breite,  ist  durch  einfache 
lilneanente  umrandet  und  dient  anr '  Aufnahme  eines  von 
▼ertierten  Linien  gebildeten  Rreusea/Iin  dessen  Hafken  aich 
die  ebenfalls  ▼«rfieft  feairbeifete  InsthilVl^beflndett  "* 
OBIIT  VI.IB.PEBR.GODESCALC  B  * 

Die  Wahrnehmung»  dass  sich  unter  den  Basen  von  fünf 

1)  Yon  T.  QoAft:  Zar  Chronologie  dar  jBMbllid»iOlU  lüiiX.  HMo 
dies«Mr  Jalurbfloh^r  199. 

8)  ÜBBtteu  Ter«h>ten  Yeretnamitgliedo  Herrn  Pastor  Otto  sa  FrOhd«n 
bd  Jüterbog  hfttteii  wir  fOr  die  neoe  Auflsge  leinee  «negftseloh^ 
aeten  Hendbaebee  der  ArohSologie  die  Zeiobnttng  des  Steina«  1 
mitgeüiellt,  derselbe  hat  dewen  Iniohrift  83  sdner  In  diesem 
Augenbliek  erseUenenen  Oesehiebto  der  Idrohlleheii  Kunst  des 
Mittelslters  in  «asgewShltea  BeispleleB  1862,  Bleht  gaas  richtig 
iHedergegeben,  indem  er  nttlh  dem  Worte  Qedeseele  anstatt 
des  dastehonden  £)  das  Wort  STEDi  (aeonns)  folgen  la&st.  r>ie 
ebendaselbst  angeführten  ühnliclien  Steine  im  Museum  %u.  Cöln 
haben  wie  gefunden,  nicht  aber  in  der  Kirche  zu  Kriel  bei  Cöln. 


Digitized  by  Googl 


AUekriaUieke  imckrifUteine  in  der  Müntierkircke  ut  Bimn.  115 

Säulen  der  Crypta  des  bonneir  ÜHiostiers  äbntic%e  Steine 
verinauert  trefandfii,  lies«  fs  vor  aller  weiteren  Üofersuchung 
wünscfaentwcrtli  erscheinen,  diese  ans  Tag^esHcht  zu  ziehen. 
MH '  awit itiftiM w  ertfcester  BerefhriNigkeit  fib  ans  der  flerr 
Qku^ffw  •  vwm  WaliM  die  Eifaabnlse  siir  Ausgnlmaf 
der  m  gegeBWArligen  Aug ettlliele  twtvlte  Mben  den  erwihn- 
IM  Steine  eingenmerlefl  leidMi  Ffitten  -9  und  d  Ärr  frelge- 
flifCeti  Abbildung.  Sie  wurden  zu  zerstArt  vorgefunden,  um 
sofort  eine  sichere  und  gelaufige  Lesung  zu  ^^estatten. 

Der  Stein  9,  aesmd  8^  8^  a.  1' enHialt  in  seiaeili  Kmae 
dk  iMeirilli 

tMT  »  "L  dorm  pwramrrac 

to  ilfle»  tiMbar  efiter  ngefügtea  sireiteA  SaaftbaHteii 

des  Kreuzes  die  Worte:  ' 

NON  SEPTBR  OBIIT  GVTVVmHl 
•  Etwas  kleiner  \vie  die  beiden  anderen,  ist  die  Steinplatte  2, 
äe  niart  aar        a  y  «V^^  Ale  laaeHriH  ilirca  Kreiuca 

MM*     4- MTia  BMO*  fWVA .  LAfCA« 

Ausserdem  aeichaet  sie  sich  vor  den  vorigen  durch  ihre 
Agiirlichen  Darstellungen  ntid  die  umrandende  Inschrift  aus, 
dir  soweit  sie  erhalten  ist  heist: 

mumm  aa  ^  caeita  « « .  deo  es  . .  ti 
Btuorr  HAT  fen.T  ...m  %tfB  tn  9t 

'  Die  igflrliclieB  DarstellnBgeii  Kestehen  aas  zwei  Relief. 
Bruslbridfrn  eines  jüngeren  Mannest  und  einer  älteren  Frau 
ieitwärts  des  oberen  Kreuzarmes,  die  sich  alsbald  als  Per« 
saaüclilienea  SosM  and  Mond  zu  erkennen  geben; 
Die  attoaliclM  Flgar,  laaggelockt  artt  einer  Ckraiilenkroüe 
itna  Haupt^  ta  iaii  Baad  «fae^  IVükel,  lirt  ier  rOnledie*  Sei, 
die  #cMche.  illiid  PSn»  nrit  langer  ffaMMase,  dilj  Stebel 
auf  dem  Haupte,  ebenfalls  fackeltragend,  die  MoDdgöttin  Luna. 
Das  Erscheinen  dieser  beiden  Figuren  zu  Seiten  eines  Ereuzes 


Digitized  by  Google 


und  M  «iner  Mf      M  ^sigiidai  lawMÜ,  ftsMi  Mb 

Befremden  erregen,  da  man  vom  achten  bis  scchzehnlcn  J&hr«> 
Uundert  bei  den  Darstelittogen  der  Kreuzigong  diese  Per« 
soüifikiilioiico  TM  S«Mtt  umi  Jllml  f(wl  iwwiir  iw4  aMs 

fooÜKher  BcieslHis  rorinM*) 

Die  Lcsuog  unsrcr  lu^cliriften,  ihre  ZeitsteiluQg,  ihre  g^ene^ 
relie  Bcdeutiiag  und  der  NachweU  der  darin  Forkoiniiieii4«tt 
Penoaen  wkomt  gleichmflssiges  IntereiM  i»  AmafmÜL 

Die  laMirift  wii«  svalfrllM  m  1mm  iriat  OMIt 
«Ute  diea  MXtun  Mim  Mmrii  Gedcsctk«  Mimms, 
wobei  wir  nur  bemerken  wolleu,  dass  das  in  seinem  Umrisse 
etwas  serslossene  D  hinter  Godescalcus  in  seiner  Mitte  ein 
kleiaea  i  lUMchHesst.  Die  sweite  iM^brift  (3)  ijicfit  nW rfct 
in  Ereue  Irpug .nrieagw  Mütrate  dien  uJe* 

dann  KaIeadei4>€leM»MlbeMk  Ctmmkmm,  im  mgßHl^tmm 
iiaogarm:  Obiit  Noaiä  Septembris  Gutuuphew 

Die  spatere  Zufflgung  dieser  letzteren  Inschrift  zur  ersteren 
liest  Bk  Wehrsclyipiichkeit  vcrmethen,  dass  FritiictoWli  iui4 
OoiafliA  swei  Im  venrMd(«cMlliciMB  VoW^iae  M.eteaB- 
der  etebeade  Peeieaea  «r«ffe%  Weaag leiah  daa-  laMa  C  te 
erstercr  Inschrift  dem  leteten  Bvchstabea  des  EigeonameuA 
näher  sieht,  als  es  die  g^etrennte  Auslegunor  —  Canonicaa  — . 
aa  geetattea  echeint,  so  muse  bemerkt  werden,  dass  der  «^tB 
gelade  Haas  hier  kdae  Treaaaag  aaUeaa.  « Ja  der  asiafM 
lasehrill  ist  daaa  der  Aafliagsiachatafte  Im  Mmmm  CMspho 
freilich  nur  in  seinem  linken  Tbeile  eben  erkeaabar,  aber  wo] 
schon  so  viel  nach  recht«  geschwungen,  um  auf  ein  G  nrhlirgflcn 
aa  dürfen.  Freilicli  bleibl  eia  D»  selbst  eia  1^  aielit 
ansgescUeesca. 

Die  lascMli  des  dtittsa  IStsiaas  beaagt  iai  Kiea«a  siemlHsh 

unzweifelhaft:  Obiit  Kaleudis  Octobris  Reaiigh  vidaa  laacB« 

l)  Piper:  Mythologie  und&jmboUk  der  oliriatl.  Kon^IL  p.  iXB  - 


Digitized  by 


Die  btiden  Bttcbslakeii  biater  Reni  sind  beschndigt,  aber  jeder 
Äur  Hälfte,  der  erstere  in  der  unteren,  der  zweite  in  der 
aberea  soweit  erhalten  um  zu  ericennen,  itass  hier  nur  ein  G 
«4  H  yrt—dta  haben  kOaimi. .  Hinter  dem  G  eia  A  s« 
iite  iHMi  freUdi  wlHk«i«faer  fewesen  sein,  da  der 
9ktm  Banig^a  al«  fai  d«r  eatopredMidaa  Seitperiade  lMtttl|; 
varkaoiawttder  ist')  Me  enten  S  Bvchstaben  des  folgen- 
den Worits  Vidoft  sind  von  uns  ergänzt,  einmal  weil  sie 
nur  deailich  erkennbaren  Endung^  VA  und  zur  vorhandenen 
rünaUeben  Ausdehnung  passen,  dann  aber,  wdl  in  Momente 
dat  AanfrabMig'  dhna  Badhateban  theilweiaa  noch  wirklich 
iMikir  MM  md  trat  teab-  die  atwaa  raaha  Behindltnif 
(dar  ^%erBKefca  ta  4hvea  detflllAfrw  Sparea  veivcbwaadett* 
Zumei&i  gelitten  hat  (iie  den  Stein  einfassende  Inschrift,  und 
obf^leich  sich  ein^efiif  Ergänzungen  mit  Sicherheit  darbieten, 
aa  werden  wir  doch  erst  in  drr  aweiten  Falge  dieser  Be- 
•ptfcbaag  daraaf  aartakka«M»  «ad  efteaia  den  Nachweis 
4»t  gaMMic«  ftiauuaa  erst  iaav  venadiea,  well  raa  der 
alaii  gusahrttaia  Aaagtibaaf  d«r  beiden  letaterea  Steiae 

bis  zum  heutigen  Tage  uns  nicht  die  hinrrichende  Zeit  ver- 
gi^uiit  war,  um  diese  bisher  wngenanntpn  Diacone,  Canonici 
aad  Laieaacbwastem  ia  der  Ferne  der  Jahrhunderte  aufau- 
aachea. 

fir  die  ff^tlatallaaf  laaerer  lascbrlften  kdaaen  wir 
iadssa  sdian  hcala  eis  eataebeilendcB  Maneat  beibriafen. 
Der  ilteste  Baatbeil  der  Bonner  JllOnsterkirche  ist  jener 
awischen  dem  Hanpithtinne  und  dem  Ostchore  befindliche 
Laagcbor,  der  aaswärts  sein  Alter  durch  die  von  abwech*- 
aaiadca  SIegela  aad  Tuffsteineai  gebildelen  Bogeaatellaagen 
ItaiiiMeleiniet  Der  aiiter  diesem  Laagdhare  beiadllche  TbeU 
der  Ctypfa  iai  gleich  alt  lalC  eratareM,  das  heisat,  alter  als 
isr  var  ihn  baKegeaa  istliche  TheU  der  Crypta;  was  sich 

1}  FSr«tetDAao:  AitdeatschM  Namonbuoli  I  p.  1055. 


Digitized  by  Google 


lit^ndfir«  d^cli  Hie  Veil^lufi4f|ibeit  der  m  Fcj^ge  hi 

ij^  J^MfMi  md  Püeilw  €f iridgl,,  «fid»«Mi|bfihi 
»ff^tt^i^  ^.Wtl»  det  l|i,jfa||wii|Miii«li».'vie*M 

V.  Qus^K  M^phfSkthUß  Annalogien  nad  der  Vergleich uu^ 
mit  den  SAuJen  und  Capitäleu  der  Aiuionisclien  Crypta  jiii 
Siegburg  l^ervor||^|y  kfU^iK^       ui|be2wei$elt>^  eine  frütiece 

dankt.  Unter  den  tKlflm  i|ie||nr,  ifttfiMwi.  m  MM  ^ 
kanten  Crypta  befanden  sich  nun  ^ie  lnscbri(^tai  %  mifl  3 

zur  Herstellung  einer  cntsprcciiendeu  FlUdie  für  die  Auf-- 
seUung  der  Säu|enbasen  v^/p^i^t^  «Mbin  wfiren 

rinzImliMen  Badflitunff  hm^lMwnnk  en  nu  vMrnbüinkA^  Mt^^^ 

Steinen,  An  dl^e  unnmstdasbcbe  TbatMche  knOpIt  sieli  eofort 

die  Fr^ge»  zu  welcher  Zeit  haben  sie  denn  ihre  Entttehuo^ 
gefunden  und  wanji  i^n^  Wfl'l  i'K^  9edeut||ng  veii^f>iie%t 

Pa  un^r^        sii^  alfi  «nMM»gi  duMnOM»«  TfiTirlAlripirm^ 

pcuiep  9.ebr  einfach,  indefn- wir  llr  4it  'Batoteliii9ig  von  int 
11.  Jahrhundert  verM'orfenen  chriätlicheü  Gedenksteinen  minde- 
stens \us  10.  oder  9.  Jahrhundert  attrOckgiMien  müiar 
damit  in  di^  fränkische  üesdij^yfido^e  «fhüfM«  rrü*  WlirfcM 
die  aJJgcBeina  CbrislianiMraaf  9m  Abclna  mmtmmmßim^  mm 
weleb«r  ^a  HaNmaToiMi  |fi8chnftan,aai^eiiei(««MitinMeu 
and  in  welche  die  Grttndung  der  Bonner  Münsterkirche  fällig 
Wozu  noch  in  Betracht  kommt,  dass  nach  dem  gatigjs»t 
getheilten  Urtbfil  anf eri^s  v e re  h  r ten  Y«:fi|tfaMtgIi€Afp^ 
Uerr^.  Geh.  abevbi;r|;r^ca  Jf |Nrf,  «r-  ^MlMil  ^ü^tlM^iM 
^rer  Steine  ans.  etan  tertüm  dii^ten  Kalk;ptein  des 
Olainaer  Beckens  jbesielit,  dar  ganz  besonders  von  den  HomerQ 
au  ihren  hiesigen  Bauten  und  Denkniält  rn  verwendet  war^^^ 
Sind  somit  vahrMJieiaiieb  unsere  Stc^n^  ft^är  jji  4^  ^Mi«Vn% 
als  in  der  späteren  frinkisdieB  Zeil  aBtaHtandcBi  so  erv«^ 
es  nnsn  Wiiskegierd^  n  ai^fkhrsQp  wann:  «4  wmn  ab  ihre 


Digili2edb7  Google  * 


«Iii  1060  iaifti,  4eim  dltiflalf  wnr^eir  ife  A  Maumtelae 

IrfhandfU.    Warum,  da»  wird  sich  freilich  nnr  beantirorten 
lassen,  wenn  wir  vorerst  die  Bedeulaug  dieser  Steine  überbaopt 
flg  Cfffflnden  im  StaiNic  sind.    Voo  vom  herefa  kann  mH* 
ale  ir«l  iiff  OnMdM  Inlle«;  M  «liifdiflmkr  firWigwif 

Akwii  a%^i%Ni»  ^VfMi  WS      OtaMMh^it  ^fev  Mi4MFisl9f  StHP 

Gleichheit  der  Grösse,  der  GIfichhcil  der  Raod>  miA  Eck- 
rer«ferw!Tfjen,  wie  der  wiederkehrenden  Kreiizesform  Uir  die 
AnbriafBa]^  der  Hauptinsehrift,  auf  eine  gemeinsame  EnU 

KCl«  VC*  iwun  iiHMinni  MMncc      vchcv  hcbcruv  vcvcHnH^ 

CIHCU  0CIIMOT  CIW^HCIICH» 

Sehen  wir  rvn  ÜM^tclirifi  iles  Steines  8  vorllufig  ab, 
go  erit  Ii  alten  nSmfieh  alle  vier  inftehriflen  niehts  weif  er,  als 
die  Angabe  des  Todestages  von  vitr  verschiedenen  Personen 
nad  swar  io  der  hcitiainten  Wekie,  da«  der  ««Irechte  Kreus- 
häXktm  dM  Naaca  d«t  VtntarWaoi,  der  ^««rkalkeB  den 
Wttßum  im  Taititif  imdbtm  a— rtgt  Fir  la*  Wtaaa  dar 
ataAMkiteai  ChPafeiariaa'wardadaa  aa^penagead  avadicfata»  ^N^ar 

aaf  dem  Grabsteine  den  Todestag  so  sorgfälli^^,  wie  M  aaf 
anseren  Steinen  der  Fall  ist,  der  Zukunft  su  erhalten  sucht, 
wird,  wenn  nicht  des  Todesjahrs,  was  seltener  aber  doch 
aaweÜMi,  fasehleht,^)  so  doch  im  Allers  den  Vaiatarhenen 

KCBCBrnW  /m    ff  ^1  If  nCfffWCWI««  Wtmm  HvRVfl^Ml^vffvIl  «m 

DaaluBafy  ad  ta  aacli  aa  aiaAHdl  wla  aaira  Stalaa«  crfiekleli 
fleh  wahfücii  hcMadara  aia  Chilit  akkt  ailC  ie»  tocfccMh 

1)  So  in  slaor  Maiasor  lusli^ft  ans  dem  11.  Jahrhiindoit,  milio- 
tbotll  von  T.  QttSit  hn  CorrM^ndensblatk  1868  Nr.  5  p.  87« 

8)  NaheDogeado  Beitpldo  gowlhm  dio  ohristtiolieB  lasehiiAan 
Ton  Trier  fai  ubmcb  Jahriifiehom  vnd  Nr.  15  a.  16  p.  458  dar 
patlodlaahaa  Blillor  dar  Altarthaaia-TaffaiBa  sa  Oataal»  DamiCadi 
and  WMadna. 


Digitized  by  Googl 


IfiD  liffrh^iiffinia  lmt\kfiMf\M§  im  ifir  Itaiiinrfcfrait  im  Bümii 


AilCilie  VM  Viiffif  «M  Ttif^U^  iHigiMIgw»,  .fenim  4m 
Wiel«iMlMn  «4  der  Bwigkeit  ei«  Wffr  wM»gp.   S#  «». 

passend  uud  unwalirscbeißlich  da«  Gegentheil  sein  würde,  &a 
wellig  eotspricht  dieaes  auch  der  Aoalugie.  Die  schlichtesten 
Ql«h«lciiie  der  Catacomben  hesitsifB  ihr:  fiequieactt  im  ^mcmm 
Vftnm  mm»,  dia.Mdcf  fh^ftlitiritllfchwi  iPfippuh^flf 
■Merar  Inadtrlft««»  MMlkb  di».  Bwiriiriiilwiig  ipf  T^dLcstag- 
uud  Namen,  ihren  Zweck  als  Grabsteine  unwahrscheiulich 
erscheinen  lassen,  so  vrerden  wir  ihre  wirkliche  BestimiAuiig^ . 
M|b|i  gerade  aus  diesf  a  b«iii«fi  ^gcasrhaCtfln  «|ny»ahei)  mlissea. 
MilMi  md  .TsdMtafy  «id  uyfmf  mt  dieif,  «ifid  ia  ImmII^ 
lUhfft  Leb«  von  4f aji^aifc«  VtfitacIciMB  iprkMIf,  4imm 
Jahügedacbtoiss  tm  Sterbctoge  durch  ein«  Todteniaease  ge-. 
feiert  werden  soll.  Dazu  ist  das  Jahr  gleichgültig  uud  nur 
der  Sterb^Ug  erforderlich»  Au  diese  Jahrgedächtnisse  Cilr 
Vw^^arbeM  ciiunerft  m  weffleiiy  ai«  bcüpdevfk  4m»  «Ivveb 

Sactn^  tedlft  wm^  djprf^pi  inw|»  laafMIhTiMi»  giMiciu 

haben. 

Wareo  sie  lUicr  zu  dieseia  Zwecke  in  dea  Wänden  der 
K^i;^ii  mtd  ftf«mff«!ii»  fingeüMIH«» .  d^.  w^sd  4mv^  4kp 
nfj^^wendlg  Tmiipiii^lstMe  lielw  4m»W  aikkcr  .TiM»  üim 

geringe  Gfi^  erl^ait,  wir  Weglall  ei«e  oeibstver- 
sUkndiicbe  Folge  der  Einführung  geschriebener  Necrologiea. 

Vier  Reste  ähnlicher  Steine  im  Museum  au  Cftln,  zweie  |g|^. 
J^juseum  zu  Bona,  feriiere  in  der  AUMi^terliic^be.dMelhsl  winrAm 
w^mx  Voriseuwig  dieser  JüuUmiäiiwg  im  ü^uUca  |Nte 
def  .AbiM:Mr.  diene». 

Kessenich,  im  April  Ibfii. 

Fror.  tt«fl*ai  Weertia* 


.  j  i^  .d  by  Google 


Hl.  yttanrfw. 


1.  9tr  tlomtfd)en  ^ipmfhro^m  in  SSd^oetj.  ion  Bt.  meiner. 
Budi^  CommiQioii  bei  BU^n  u.  Bcllcr.  1861.  SO.  4. 
mit  a  lttf)ogr.  Cafrlit  SUAtlbitiiarib  (2  fr.  50  tt) 

Utr  mm  ÜB  luUhaktht  iMämmt  umi  Aiiirii—diMii 

kAchvM^^nl«  Vm^mmt  fc^kM^ali  itt  Amat  mhm  A>4^# 

W^^P^J»  ^PPW^^^BI^w     » wPWI^WiW"     ^^^^I^N^Wiv  V^V^wB^  VWi^^B 

wtiito  ab  4m  4.  IM  «ff  t.  AMMiMf  4m  XIA  Binto 

^emoinhaUreiciieBMiUheilunflfeii  deraaliquarinche» 
Oesellschafft  in  Zürich  erschienen  ist,  eine  der  wichtif^- 
ftCen  Kragen  der  alteo  Geographie  und  Geschichte,  welche 
fUlinmm»  freiMi  mmk  m  ien  aditviMrigaiM  «ri  dwAii  ■ 

M«  fal  Mf  «MC«  MI«  Mb  Mff^g  M  «iMf««.  Mff  ii| 

ite  Vtkmmugung,  wMm  irmt  Mnm  fcwtMt  Imi  OaUv* 

zeichneten  sich  aufdräugte,  da  er  im  XI.  Bande  der  Jahr- 
bücher (1847)  in  einem  ^i  4U  a  ri  scii  e  A  1  p  c  n  v\  a  n  d  e- 
rung^  litoachriebeatM  Ayfattat  flfcttr  me  im  vorhcrgehendea 
Mm  fM  SaMMur«  mU         tM  tock  dat  Thal  dcf 

^irt^fV  ||pf9IB90IK  flita  HflffHlNHP^  I^K^  ^Ik^fltft 

Ima  faa  fkm  aalwaiaamai  Idaa  Miltcta.   If  liahlctca 

•ich  dabei  so  manche  Nebel,  die  auf  den  alten  Zeugnissen 
ai»er  jene  ThAler  und  Höhen  seit  Jahrhunderten  lagerten, 
aad  das  fiiid  der  früheateo  Vergaogeuheit,  da  betriebsana 
KaaiMla  aia  wailar  Faraa  aa4  MÜilge  Mtmftut  imnk 
Mfea,  tral  mm  aiMIt  ftmar.  ta  alaWfhrai  Afaui  mä  all 
mtimkMmm  Erfolg a  hat  jtM  Barr  Dr.  Meyer  diese  wect- 
Ücbea  Alfen  befittchi»  und  damit  hiebst  aoaieheade  ünCer« 


Digitized  by  Google 


122  Die  Rdmkchm  AlpeiulraMm  in  der  MiMis  efa 


ndbmgw  4cr  uralt  wichtig cb  Bimmen  ilndi  Me  EhitiBciiea 

Alpen  verbunilen,  und  so  erwächst  dem  Ree.  aus  dieser  ▼er* 
dienstlichen  Arbeit,  ausser  vielfacher  Bplehnino:,  auch  die 
Freude,  dasA  die  Ansichten  des  neueren  Forsciiers  mit  dt 
von  liin  lelbtt  vor  ßei^ftm  wmgtfttptkenta  melatens 
MMnentrcieii»  Namestiieh  ist  dies  der  Fall  im  h  Abschnitte 
der  Meyer 'seilen  AMiandlnn^' :  „die  Strasse  Übet  €fB  grossen 
St.  Bernhard  im  Wallis'^,  welche  mit  Aecht  fflr  einen  der 
ältesten  Alpeupässe  erklart  wird ,  \i  ie  sie  denn  nach  dem 
lila.  Ant  ein  Theil  der  ranischen  Militairstrasse  war,  welche 
raa  Mailand  nach  Malas  fahrte,  so  wie  noch  im  Mai  180O 
Baonaparte«  aal  dfasaai'  -Wege  das  •  ftMsasbcho  Mehr"  luich 
Italien  führte,  uro  bei  Marengo  711  biegen.    Auf  der  Hotre 
des  Möns  Poeninus  liatten  die  Urhewohner  dieser  Gegen 4eit, 
dia  iheitiBshaa  Vtrmgrsr,  ihrsai  *  liaaptgotte,  den  *  -dio-  Mmv 
iapUar  f  oenia'as:MiMi,  4a  HeAglhaai 'ifitiriilct,!hi 
dsssstt'TrtMMNfm  AntioaglfiMi  yaai'msaMaieaer  An,  Miaimi^ 
Gerftthe,  and  besonders  Inschriften,  namentlicli  V  0  ti  v  t  afeln 
Toa  S€hut2bfdürftigen  und  dankbaren  Reisenden  gestiftet^ 
ha  ▼crschMsaen^eileB^  ao^eAindea  wordoa  sind,  detita 
Hbspia  iea-  GroiMa  mt  BenhUrd  i«  aeiMi  IhiAiiaBi  M«jh 
aMMMh^  hewahrlt*)'  Wirt  Meytw  hat  aaP'vwei  IStaiadMMlt«^ 
tafeln  von  den  vorhandenen  15  Vuliv-Inschriften  fArif,  ilfe 
sich  durch  Schrift  und  Inhalt  anszeiehnen,  abbilden  lassen. 
Biaigo  dersdhea  «etge»  naailieh  die  sehSne  Mirüb  der-  Seit 
IsrVciptslaaas,  wahrend  andre  ia  dtn  Btgan  mit-hMcMfleia 
des  lil^ti/fV.  Jtfhvhaaderls  «herdaslittMeii.  •  Hh  4sl  liehsibiil 
(Zosim.  VI.  2),  dass  noch  im  Jahre  408  n.  Chr.  r&misehe 
Legionen  dieses  Weges  zogen.    So  lange  wird  auch  der 
1%mpel-  das  F^oettifrns  (niebt  Fennimis,  vgl.  meine  antiql 
AApimwaBdciniag^  0.  »  lA)  •  fi»r4<0da«€vf?  hübee,  la  dMem 
Mahd  mm  '4kr  hMgt  B«rtth*rd  v^m  HUtftlfo^m  «es 

-       Vgl^  aieine  oaä^  AlpMiwaaderungi      Id  f.  nik  Me;«r.  Si  IdiL 


uiyiiizücl  by 


^t/ttitüb»  '  Hiev  Cmi^mi  sIcIi  .  Judtdi  wUk^  mp  Cc^va  9^^^ 

riioiische,  »^oadern  auch  45  kellit^chß,  elruskisdie,  ma&siliiiche 
MAnze»,  und  deren  gallische  Nachahmifn^en,  wie  Me  in  Vit" 
mmt  und  der  Loajwrdei  bftufig  vockoMDeii,  «kcalall»  §m4 
tjikrkimkM  MBaHm  mi  UMcriüiliM .  aM  0Mi«i  ft^^ 

Ulf  »Ml  MltaA.  ttitir  4mi  gafnliMM  QegttMMn  iH 

besondere»  mnkwürdij^;  eine  auf  Tafri  I  bei  Herrn  Meyer 
ab|?ebildete  Votivhand  in  Bronze,  mit  drei  auRgcstrerkten 
swei  gebogenen  Fingern»  mit  Sdilange,  Eidechse,  i'iwcb  und 
CtaWUlMriMfe|  iV^B  MikiflMMifcAl  fliyitlMhiv  BMkMrtMi^  *  Ui^mt 
liMiiWIillii  Viüiiiii  n  AiMtliia  itl  Hm  «vfHf  I» 
iMi.Aali9»  mHnnii  jen  (M.  XI  mi  MM)  Miir  McMit 
Auf  Tafel  11.  gibt  er  die  Abbildungen  ron  acht  dort  gefun« 
denen  kleinen  Götterbildern  in  Erz,  nAmlich  Jupi(or  mit  den 
▲dlnr,  Hirailcm^sweiBialt  einnal  ohne  Keyle),  Flora,  Victoria, 
Ml,  tÜMM.  äm  imm.Fimdt  gikchiuiilwp  iHiifcm,  wtU^ 

ici.  Nich  d««  iclMi  «MI'Livliit  XXI.  Sa 

ge^en  diese  irripfe  Annahm«  Vorgebrachten,  ist  es  fast 
wunderbar,  sie  hier  und  da  immer  wieder  auftauchen  zh 
üban.  Vgl.  meine  antiq.  Al^ Wanderung  S.  13  f.  nk  Mooifli« 
dHiW  JUM»  fliiBbiitii»i>»ii#»  w«MMr  HÜ  Bucbf  Mdi  ioi 

iridlbaiipvacbMm^%a|pa'^itat  Nhi^irtMUlMlMi  ^rttlftvf  wi^CNAMrtiM 

dat  kleinen  St.  Bernhard,  in  den  weatllefici}  Alpen  bei  weilem 
der  bequemsten  Heerslrasfie  von  den  ältesten  Zeiten  her; 
AmIi  tUn  Meycf  wM  diem  Clfittdt»  leiM  Biilall  ludil 
'  f  tuagis  wallaB. 

i'l»  dw  a  ütfctiHt  tiHiBdrt»  d«r  ¥cif:  diaÜriM  Ücr 
den  SimploD  I«  WaUla,  mt/kk^  mdk  cfnar- la  wmnk 
im  ¥al  4'0i»&ola  bei  Vagagna  an  emtat  Feigen  entdtcliiea 


Digitized  by  Google 


iMdMlCWltaMMylMcr.  Mt;  y>  eOiwUr  icrPtiftttf  ^ 

Dexter  und  Fuscus  (A-  N.  949,  n.  Chr.  19Ö),  also  wohl  zum 
ßeliufe  des  Zuges  gegen  den  in  Gallien  sich  w^w^mäeu 
Clodint  AlkiMV,  te  in  Itlf«i4e«  iahm  Mltflkgt;  Wüm 
Beweise  £lr  UmmIb  «mt  fikraaee  aai  iem  lidhtwg 
fwkftm  jeieeh  Ueee  Mrf  sivH:  NttteiiiteiBea  mHü  Mra  -Mi 
und  305  II.  Chr.,  bei  Hermance  und  Messery,  am  Südufer 
des  Genfer  Sees  gefunden,  und  sind  desshalh  nur  mit  Vor« 
sieht  gellend  am  OMeheii.  Ifü  gratBer  JUtam  baoMt  Hmt 
Meyer  «Mr  iMM.taiUa  taikt 

J^eito  IfbtfiiaiMr  M  4ie  JüttheihHigeii  iet  Hl«  MmdtiUAam 
»die  röaischen  IStraaeen  iu  Rhäüen.''  Sie  erhalten  noch 
höheru  Werth  dadurch ,  das»  der  Verf.  hier  durch»!»  nacii 
eigner  AMchMWig  redet  Bolybius  erwähnt  heluUMitlitk  MM 

•Nifc  4ip  .W«ffM  iher  die  rtHiiifciB  Alpe»,  «id  hoMrfet,  er 

Mi  fleieb  4fm  Ohrifea  steil  ond  gefährlich;  Strabo  kennt 
hier  schon  mehrere  Strassen,  uhne  sie  genau  zu  unterscheide»« 
Sie  waren  erbaut  rMt  Augustus  bei  Gelegenheit  der  T^nicrf  1 
jA^bMf  Aer  Rfailir  mA  VinMilur  dank  ühMiM  mA  llkwn 
in  J.  4.  St  16  y.  Chr.  !■  dtr  Ng«  Mm»  wir  tm 
«Mhma  SiiiMMii  doreh  dieie  Gebirge,  ohne  dass  die  Zeit 
ihrer  E^rbauuiig  fest  stände ^  und  zwar  über  den  Jiiliery 
Septimer,  Splügen,  Vogelberg  (jet^t  ßernhudin)  und  iriellelcdii 
auch  al^er  den  UKMaior^  la»  jQtMM  wmk  %lmmftfam  mm 
mmXnfhAt  lik^m^  ridlekbt  Mch  miinn  <MCi  der 
V«rt);  Um  Mm  «Omm  VeUc  bnile  do  viele  üiid  to  ^uim 
Strassen,  wie  das  rümische.''  Nur  zwei  derselben  leraea 
Hir  aus  dem  Uiu.  Aat.  (y.  277)  und  der  rtoitdiea  lieiote» 
karte  kennen : 

J)  ?Mi  ArefM»  vteb  Cbar  MM  «Im*  d«  iidte.  «icr 
Sfl^tiaier  Mcb  Com  and  Mailand ;  ' 

.  ,81)  yoa  Bregenz  nach  Chur  uud  ubei'  den  Syiügeii  um.'sk 


Digitized  by  Google 


^MHüb   OT«  jMnwsni  wipviBais  iMi^Hmif  wMNOT 

«■J  TwTfwto  fM  «ktr  toM  t  -MtHtwiiiit  wnlf  Ut 

jeUl  hier  nirgends  gefunden.  Duch  halten  die  Bewohner 
dieses  Landes  die  rAm)«;chfn  Stra*?sfn  iniiiier  nuch  in  hohen 
£)irea ,  weil  sie  pU  gebaut  «ml  iam.  Cäarakitr  der  Ber{(e 
mi  ica  .WIItenHiiiv«rii«Mtti«eB  aagiacwca  »Ote 
Mmt«  Mfl  to  V<rC,  wthllMi  llr  Im  to  SIimi» 
iwMv  M  ilf ctti  ni^gUcli  war,  tk  taaMMlte  im 
Berges,  weil  dieselbe  w Armer  und  Iroekener  ist,  damit  im 
Winter  eine  geringere  Schneemasse  sieh  aufliiafe  und  die 
Strasse  im  Frühling  schneller  vom  Eise  befreit  werde.  Nicht 
Minder  bemilhi  wam  ät»  jtae  BiggililiM  jm  MfeKen,  m 
ffiwn  jglwifiiMiMi  «niMMasmlit  wmim  wmä  •k  m 
üi  <W  Aiü  nU  aWi  lalMvMt  «i«  «•  liriiii  «dtt 
PebtwfiiwfMge»  dm  W«f  tfltr  Wdrelicm.  Wanb  iia 

Urtiieilc  der  Sachverständigen  üind  überhaupt  diese  Stra^^sen 
■Ut  snicher  Vorsicht  ausgefthrt,  6asu  sie  auch  jetzt  noch  in 
iir  ■ctfwMifn  Jnbresxeil^  im  Wiaier  voroagsweii^e,  btaatal 

a»  «•  Mbm  Biabtang  fwlL—a  habMk  Wa  Mawr  babca 

stiftet,  das  immer  n<N;h  fsrtlebt  und  ihren  Ruhm  nicht  unter« 
gehen  Ussf  Im  Einzelnen  behondelt  alsdann  der  Verf.  die 
Strawf  ttber  den  Julier  und  Septimer,  von  der  im  Bergell 
■ad  weiter  brirUada  Reste  ttbtif  aiad,  die  Strasw  aber 
daa  Saptiaiart  wclcke  er  jcdaab  aar  aai  Braablaafca  daigfr 
■awabaer  raa  Mira  flaaa  aad  Casacda  keaaf «  die  Stnaae 
aber  den  Ja  Her,  aaf  dessen  Hohe  aaeb  awei  Saalea  etebea, 
die  Ton  einem  römischen  Tempel  herzurühren  scheinen ,  da 
hier  Münzen  der  Kaiser  von  Augustus  bis  auf  Consta ntius 
gefaoden  wurden.  Ob  die  Ableitung  des  Namens  Ja  Ii  er  ?aa 
deai  Jal,  ader  Seaaeagatt,  welcba  der  Vert  bililgl,  Slidi 
halten  Meibt  MUcb  aa  aatenate,  Arlea.  m  gadcaki  der 


Digitized  by  Google 


Vcrf*  sif  4mi  Jvlitfv  ^lcMMi|  iwfAMwf  ÄbAv  ^€tt  ftiiMi 

Galenstoek  oberhalb  deg  RKoiiefr1et«ch€rs  (fafülr  halten.  Mtt 
VlciM  wmI  ürüieil  samiaell  4er  Verf.  liier  je4e  Sfnt  ritanischen 

WMÜiiM  iM  im  Bpitfett  üif  ultrMltiAeii,  IMIIeb  Miii 
wfcwierilre»  PMm  bin  sof  Mli«  «nil  mcI»  €li«r  hnranlcf. 

Vom  Splügen  abwftrts  turcli  rias  Schamser  Tbat  Ist  drr 
Wtgf  leichter,  ab  auf  der  italienischen  Seite,  auüzufiuden. 
Bsdütii  iMüwien  wir  die  alte  Strasse  flbtr  €ttk  MonsaviaB 
(JM«|«il  !■  MÜtcidlnr),  «raldie  Mailiai,  Cmr«,  MlisvMia 
<MkiiiK  Mm  Oetgr.  Bar.  IV»  M  f.  »1.  etf.  VMer.y 
rührt,  dann  die  Höhe  hinau,  Melclie  bei  Luitprand  noch 
MOOS  aviua  heisit,  jetzt  nach  der  Kapelle  des  im  Jahr  1144 
faataufcww  heüigea  Bernbardin  von  Sieiia  Bernhafdio 
fßinm/wmk  Um  i«W  BMrtftal  lliBiMHft  Aw*  liier 
kmi  Mr.  Ifcykr  #i  ilt#  0li«Me  an  tieteli  BMIe«  tiflllf 
erhal<Mi,  «lid  a«f ar  theitweise  noch  im  Gebrauch.  Oewiat 
haben  wir  umr  GIdck  zu  uüiigeheit,   dags  ^era^e  er  M 
achwierigpen  Aufgabe  sich  unterzog,  auch  in  diesen  verlassrneo 
Vhitem       Bfmtm  4m  «MM  «Beim  «er  WeH^ 
HNlidB,  ife  «Imll  ««i  dMdie  f  eiMBiai,  «eil  Brim  *ir 
ewigen  Stadt.  -  •  »  '  • 

'  Münater. 

«  ■ »    •  ■ 




1    *!•  t. 


Digilizeci  by  Gc)«gle 


* 

2.   jCttlfiiiifd^c  3iifdjiiftfii  öco  fiiu"für|Uttil|uin«  Reffen. 
BufotmnmgeptUt  utOi  txMvt  von  yrof.  jß«  jftUta  tn.iPaji^» 

und  Landeskiiiifie,  Bd.  VIII.  Uft.  L  S.  58—77.  (ku^^sel,  J8MI  ) 
bat  Herr  Prof.  Klein,  der  (iiati^e  und  kundige  Extgei  der 
nitteirheiakcbcii  AlUrthüraer  und  luschriften,  die  aus  d«f 
RiMcrhermbaft  im  iw  Kurfüraleiitliiioi  geAiBd««c« 

Mlflr  »ril  fiMMhcn  liiMIto  jiMmaftsMIti'Viii.firil 
b«igefflgtett  .  HteitfritdM  i  ilftclni^«|fi»  cMiiC  Atai 

Freundea  epigraphisrher  Studien  wird  diese  Arbeit  eine  wilU 
kemmeue  Gabe  gein,  denn  nur  dorch  solche  auf  Autopsie 
gegrüiMlcie  Spgciiii^ammluu|[eu  wird  der  luicbriftcugclialg 
4«r  9M»i%  Hrnm-  wtä  HtdMtftMttc  rcvroliliiMlig«  wtr^ 
.  Sie  «Hl«  AMWIiBfr  te  Uciii'sttai  iiartiif  mHoM 
imhtMimt  iMldb«  -mI  ltwlii»4lkb«*fctiiiiiBt'tüi  -^Mm 

•elbsi  gefunden  worden  sind,  und  z^ar  bei  GroiskiiotMiibiir^^ 
Hanau ,  Rückingen  und  Bergen ,  wo  eine  Abtheilun^  der 
XXII.  Legivii,  die  ihr  Standquartier  lauge  Mt-m  AlaiM 
hatte,  g«fiUbdea  kat.   Die  tiahetc»  KackweianigtA  bicrtM 

fleht      fim  V«if.  Miffts  M«r  ü«  LcgüMii^  «Mü 
ta  Ohcrgensanieii  «taaden.  Mains  1858. 
!■  aweileii  Ahsebnitte,  stellt  der  Verf.  die  Inscbriften  aa- 

stmmen;  welche  augscrhalb  der  Grenzen  des  RirrfOrstenthumfl 
ilessen  gefunden  wurden,  aber  im  Museum  zu  Kassel  auf- 
bewahrt werden.  Von  diesen  hatte  sechs  bei  Zahlbach  in 
^.er  NAh«  von.Nainn.  gefunden«-  schon 'd^  Pnt«|r-  PfMhs  in 
feiner.  a«K|iifihln- TOI  tfmi  .Mu«at  gemeh^  «bnn^sa  ein« 
bei  WciienMi  mmil  Mnlnr  m  de»  Betiniinise  aufgegraben« 


Digitized  by  Google 


128  LalMiekB  huhrifim  de$  Kurfitrtlinihmt  ffetf«». 

im  ▼ertiiniÜMit.  Dm  nmttitm  Mch  swel  Im  ierHllie 

von  Mainz  gffunileneii  Grabsteine  römischer  Soldaten  mit 
BiMirerk  und  Schrift  in  Dresden  im  koni^l.  Museum  der 
Oypttkfflsie  Mfbewahrl  werden,  icie^t  UettAer's  E«Ul«f  dieser 

wdanHIhmig  des  Bitdirerks  vnd  ohne  die  Ineehriften. 

Bei  der  Zusammenstellung  der  Kassel  sc  heu  Itischriffen 
actieint  der  Verf.  die  Beschreibaog  des  Museums  in  Kassel 
jm  Friedrich  Stolts  (Rassel,  1832)  nicht  feknnnt  nn 
hnhen,  dn  er  Mehrere  Stelnichriften,  welche  er  Mmm  cnten* 
■de  TerOhntUcht  sn  hahen  gUMht,  in  der  Mcä'echea  Be- 
Schreibung  schon  abgedruckt  —  theilweise  freilich  nicht  ganx 
richtig  —  bitte  linden  können.  So  inden  sieb  die  Grabsteine 
Mm.  87  u.  BB  hei  Kkui  abgedruckt,  bei  Stöhn  utcr  Nre.  73 
«•  VB^  eben  m  Nrn.  Td,  welche  der  Verf.  nis  mmi  «emleMnnln 
?nn  ikm  dtitte«  heneldinet.  Wie  idi  «w  dsencr,  wenn 
auch  nur  fluchtiger  Anschauung  der  Kasseischen  Denkmftler 
vermutben  darf,  hat  Herr  Prof.  Klein  die  Inschriften  nicht 
nile  acibnt  copiert,  so  dass  au  deren  Berichtigung  eine  norh- 
■iHso  mglMÜgie  Rmsinn  nithig  ccin  «Bditcu  Aach  fehlt 
in  iciner  Shwanunenetdlnng  die  gcnnnn  Angmht  ier  ChrBiee. 
Die  Anfiftbrung  der  dort  befindlichen  griechischen  Inschriften 
lag  freilich  ausser  dem  Plane  des  Verf.,  aber  die  römischen 
Denkmäler  mit  Bildwerk  ohne  Schrift,  wie  der  dnrch  P.  Fachs 
hekanl  gnanchte  nerkwirdlfe  Altnr  mit  des  calendnrieebcn 
Mttem  jnr  Benckhnnng  der  Wochentag e  (Nio.  BB  dccStolti^* 


Ala  Verf.  im  Sept.  des  Jahns  1869  in  Katsel  war,  vm  das 

Museum  «u  "besichtigen,  war  dasselbe  auf  kurfürsUiclien  Befebl 
dem  l'ublikuru  nickt  zugänglich,  und  nur  durcb  die  besondert 
GeflUigkölt  eines  hochgestellton  Beamten  erhielt  er  auf  kur*e 
Zeit  Einlass,  so  d.ass  es  ihm  nicht  möglich  war,  Abichrifteö 
TOD  den  Steiaen  xu  nehmen.  Ein  Mnnzdiebstahl  hatte  jenes 
Tttfoot  veranUsat»  das  nun  wieder  aufgehoben  ist. 


Digitized  by  Google 


ZuiommmigethUl  mtd  m-Udrl  9oh  Prof.  K,  Klem  m  Mamz.  129 

■eben  Catalogs,  S.  f7)  umi  eteif  e  amitrt  bttlteB  doch  kOonea 
■ii  attff  elilirt  werte. 

Alf  Icr  obera  oler  iMsen  Seile  ieg  Hecfcek  eiaes  kleinen 
flteintarf  et  elebeo  die  noch  leeerliehen  BuelisUle»  SNORCP» 

aus  welchen  die  Verf.  den  Xamen  „Siior,  des  Cajus  Sohn" 
lierattsgernndni  liat.  !rh  tilaubc  darin  einen  equeS  NORicae 
(oder  Noricorum)  Cohortis  i.  au  finden.  Die  nur  zum  Theil 
verfallene  Schrift  auf  der  innera  Seile  deaaelben  Deckels 
kesieht  licb  weht  nickt  nnmittelkar  avf  den  Verstorbenen, 
sendem  enthieU  die  Angabe,  nnter  welcbeM  Kaiser  der  Slein- 
tar|>;  gemacht  ist,  denn  nnr  auf  jenen  knnnen  sich  die  Worte 
TRibuniciae  Poiestatis  V.  COS.  (consul)  II  (iterum)  Pater 
(patriae)  beziehen.  Der  erste  Buchstabe  D,  der  vor  TR. 
flieht,  ist  unsicher,  dnlif  r  idi  mich  einer  Erklärung  enthalte. 
Da  nach  des  Verf.  richtiger  Bemerkung  die  angegebene 
Jabresbeneiehnung  nnr  bei  den  Kaisern  Conttedus,  Septimius 
Severus,  Gordianus  und  Aurelianus  rorkoninil,  nehnilich  in 
den  Jahren  1()5,  197,  242  und  275,  so  muss  das.«»  Denkmal 
aus  einem  dit  s<  i  Jalire  herrühren.  Das  Fragment  Nro.  91  bei 
Stohz  ist  von  Verf.  nicht  angeführt;  es  heisst: 

....  NIA  NIL  (es) 
iBO.  XXi  ÜAP. 

Es  ist  das  Denkmal  eines  Soldaten  der  2Sslen  Legion,  die 
bekanntlich  den  Beinamen  Rapax  fttbrte. 

Zu  den  christlichen  Grabinschriften  Nro.  27  und  29  der 
Klein'schen  Zusammstellung  recltne  ich  auch  Nro.  2'Sf  bei  jStoiU 
Nro.  71,  eine  marmorne  Votivtafei|  welche  in  dem  steinernen 
Sargdeckel  nben  eingelegt  war,  wie  dergleichen  aaf  der 
Steinsttrgnn  ?an  Trier  hknig  Torkommen.  Die  Inschrift 
keisBl: 

ET  MEMORIAE  AET(ernae) 

D.  SEVERINAE.  MAT.  DVLC  HL 

PIENT.  B,  M.  Sfc^VERI 

NA  (eine  Ascia)  f.  P.  (Atta  posnit.) 

9 


Digitized  by  Google 


130  Lateinisclte  hisohr^en  de*  KurjüisietUkums  HesMenm 

Das  BT  vor  memoriae  verbinde  mau  mit  den  zu  Anfange 
and  2u  Ende  der  zweiten  (nicht  der  dritten,  wie  der  VerL 
angiebl)  Zeile  slelmte  —  HL  Diis  Manibw.  Daw  diese 
heldiilsche  Farvel  auch  aaf  chrietlichen  GrabdenkiBilem  neck  - 
▼erkoumt,  beweisen  vnbeswcifell  ebristUebe  DenkaMller. 
Steiner's  Sammlung  und  Erklärung  altchristlicher  Inscbrifieo 
im  Hhein([;ebiete  (SeligeusUdt,  1853)  S.  38  Nro.  86.  Herr  Prof. 
Becker  in  FraiakAirt  ndge  also  in  seiner  denmücliat  mm  er« 
wartenden  Zusanniensteltung  der  Ältesten  Sparen  4e8  ChrU 
stenthnas  an  MitCeiiliein  anf  dieses  in  Kassersebcn  Mnorem 
befindliche  christliche  Denkmal  aus  der  letizlen  römischen 
Periode,  wo  Heidnisches  und  CbrisUiches  nocb  neben  eimuid^r 
bestand,  berttcksicbtigen.  Die  nenorla  aetemn  und  meter 
dulcBssina»  pienlissina,  bene  nerens  Mlea  anf  fthnlicben 
cbristliehen  Grabsteinen  niebt. 

Dass  das  Fragment  Nro.  17  bei  Klein,  Nro.  90  bei  Stohx^ 

ACAEKV 

ESPAS! 

ANMPPT 

RPCOS 

sicli  (luf  den  Kaiser  Vespasianus  bezieht,  ist  wohl  nicht  zu 
bezweifeln,  denn  offenbar  eiithaUen  die  Buchstaben  (K  der 
ersten  Zeile  soll  wohl  S  sein)  die  Namen:  Caesar  Vespanin. 
nns  (Imp.)  Pater  Patriae,  TRib.  Petestatis^  Consnl.  Gib  den 
A  au  Anfange  der  ersten  Zeile  der  letnte  Bnekstabe  eines 
Wortes  eder  die  Pripositien  ist,  Iflsst  sich  nicht  entscheid 
den.  Nur  eine  sor^^fältige  Untersuchung  der  veiä tummelten 
Schrift  kann  zur  richtigen  Lösung  führen,  in  der  zweiten 
Zeile  bat  Herr.  PrtL  lUein  die  gewiss  unrichtifs  l^esart 
ESRASI  statt  BSPASL  F^cfas  In  t.  Bde.  die  Gesch.  ren 
Mains  S.  SSa  n.  XIII.  ilsft  das  erste  A  ganz  weg.  Auch 
sagt  er,  dass  er  die  Schrift  selbst  abgeschrieben  habe,  aber 
gewiss  nicht  ganz  richtig,  denn  dass  sie,  wie  der  neuesle 
Herausgeber  beanriU  «anf  den  Stein  dentlicb  mm  lesen«  sei. 


DlgitizcüITy  CjT)o"gte 


ZiMammeiigeslM  und  eHdärt  wm  Prof.  K.  KMn  In  Jfate.  131 


Mehte  icb  beswelldii,  mi  Facht  BCttiit  i\t  BodistabeD  «sehr 

unförmliche".  Da  Uerr  Prof.  Kleiu  leicht  Gelegenheit  hat,  hich 
an  Ort  iinH  Stelle  durch  Autopsie  von  der  Richtigkeit  oder 
Unrichiigkeit  dieser  ßemerkungen  au  ttberseeugeu  uod  das 
Eichlif«  m  ftii4eii,  8o  glaube  ich  ihn  im  latcmte  4er  Efi- 
graf  hie  uad  Gctchichte  danmi  IteudlichBt  eniichai  and  des 
Verachlag  iMchen  sv  dirfes»  die  berichtigten  karfihfitilch- 
hessisehen  mit  denen  Im  Oroetherzugtiium  Hessen-Darmitadl, 
80  wie  mit  denen  in  der  Landj^rafschaft  Hessen -Bom bürg 
vereinigt  herau&zugebeu,  wie  die  im  Herxogthum  Nassau 
beindlicbcM  md  gefundenen  Denlcmttler  nit  Inschriflea  das 
OlAck  eteer  «itteMduiftlkhett  Bearheitaig  aad  flcnungihe 
durch  dei  Bern  Verf.  erUreo  habe».  Schiteaellch  mm 
ich  BMinea  Herrn  Collegen  fa  Maina  aocb  enadiea,  bei  der  Tor- 
geschlagenen  Revision  der  Inschriften-Steine  im  Musnim  zu 
Kassel  ja  nicht  die  Lampen  und  Legionsziegel  mit  Stenipelu 
abersehea  an  wollen.  Sie  «ad  leider  in  verschiedenen  Glas- 
•chfftakett  awischea  altes  and  aeaen  Eaaitaachea  aad  Carioai- 

» 

tuen  sa  Michtn»  doch  werden  die  aicieten  In  dea  Mntnken 
des  vierten  Ziaunere  aafbewahrt,  besenden  ia  dea  mit  D.  B. 

F.  G.  bezeichneten,  die  sehr  virle  bis  d;iliiii  noch  nicht  bekannte 
und  nicht  beschriebene  Aiiticaglieii  von  Bronze  und  Terra 
coita  enthalten,  welche  einer  wisscuschafdichen  Untersuchung 
Werth  sind.  Voa  dea  grtfsaerea  AatilLcn,  Statuen  and  Basreliefe 
iind  nnr  einige  Ton  Oesner,  andere  Ton  dem  Oherhofrath 
nnd  Birector  Vaikel  ia  Wdcher'e  ZeitMhrilt  t  Archäologie 
H.  1.  S.  151  ff.,  nnd  die  herihmte  Bronnestatue  der  Victoria 
von  C.  A.  Btfttiger  l>esehneben.  Ein  umfassendes  Verzeich- 
niss  der  Antiken  des  auch  an  Gemmen  reichen  Kasseischen 
Museums  fehlt  noch|  wflrde  aber  jede«  Besacher  deseelhen 
willkoaiaiea  eein. 

Wesel,  im  MArs  1861. 

Pirof.  0r«  IPIedller. 


Digilizeci  by  Google 


IT«  ÜBcdla. 


I 
I 


1)  üeber  die  Fände  bei  Beokanit  Regiemnge-Beilrk 
Münster,  im  MonAi  Aprf  I  1  860.  Im  Mona«  April  ▼erigen  JahfM 
fanden  iSoli  beim  DrainSren  eines  QnmdstUoIcs,  citwa  15  Minuten  sBd^ 
weedicb  Ton  Beekum,  1  Vi  bis  IV«  Fuss  tfef»  Uebenesle  won  mensebliebea 
Skeletten  und  Ton  Fferdegerippen,  ausserdem  Waffen  und  andece 
AltertbQmer.  Die  Saelien  wurden  Ton  mir  erwerben  und  besehriebea. 
Sie  bestehen  aus  folgenden  Stücken: 

1)  Zwei  SchwertkUngen.  ohne  Grat  und  ohne  Parirstange,  oinsohnef- 
dig,  —  (He  eine,  mit  dem  Dorn  toh  4  Zoll,  19  Zoll  Hheinl.  lang' 
zunächst  am  Dorn  P/»  Zoll  breit,  —  die  andere,  mit  dem  Dorn  von 
3  Zoll  10  Linien,  H^Vi  Zoll  lang,  am  Dorn  1%  Zoll  l.reit.  —  2)  Zwei 
eiserne  Spitzen  von  Wurf-  oder  Stossw  uT*.  n.  Der  untere  Theil  ist 
rund  unii  hat  eine  Höliliing  für  den  Schuft;  der  obere  Theil  fast 
j>latt|  ähnlich  dem  luDgllclien  niatte  einer  Weide,  und  Uittft  nach 
■beiden  Seiten  in  eine  SohneidSy  am  Ende  in  eine  Spitze  aus.  —  Ein 
Stück  ist  14 Vi  Zoll  lang,  unten,  wo  die  Höhlung,  IVa  Zoll,  oben,  wo 
es  sieh  am  weitesten  ausdehnt,  1'/«  Zoll  breit;  —  das  andere  13*/i  ZoU 
lang,  Ten  dersell»en  Breite  wie  jenes.  Nach  dem  Dietfonnaire  des 
Antiquitfo  temainee  par  Anton  Rtcdi,  traduit  de  rAnglnb  ious  la 
direetion  de  CliÄmel,  Paria  1869,  wurde  d«s  rVmlsehe  Pllum  als 
Wurfspeer  und,  wenn  die  UmstSnde  es  geboten,  als  PSke  gebraucht  | 
obgleich  kOrser  wie  die  Lnnae,  hatte  es  dooh  eine  stJtrkere  und  UagSM 
Eisenspitze.  Der  Schaft  steckte  in  dieser;  das  Holl,  soweit  es  nicht 
die  HShlnng  fBllte,  war  Ton  derselben  Llnge,  wie  die  Eisenspitse. 
B)  Zwei  Ueberreste  von  Messern  oder  Dolchen,  G  und  4%  Zell  Iaf> 
—  4)  Ein  Utnglloh  plattes  StOck  Elsen,  ungefihr  4  Linien  breit,  4  ZoU 
lang,  in  der  Mitte  mit  einer  kleinen  Yorspringcnden  Schneide.  Das 


Digitized  bfGobgle 


Miicelien, 


Stück  ist  den  Instrumenten  ähnlich,  welclie  jetzt  noch  zum  Aderlässen 
Her  I'f'  ide  gc'  :  tuf^ht  %ve'rHen.  —  5(  Zwei  Stücko  von  Bronze,  an- 
scheinen'! (las  Heft  oder  (iio  Scheide  einer  dabei  gefundenen  Lanzette 
Ton  BrAfixe.  Diese  hat  in  rior  NJitte,  jedocli  nur  an  einer  Seite,  einen 
Lirat  und  idt  2  Zoll  ö  Linien  lang.  —  6)  Vierzehn  Stücke  von  Bronze^ 
«ugenaoheinlich  Theila  Ton  8ohnaUen  und.  Brechen.  Bei  der  ehemU 
Bohen  Untersuchung  hat  sich  herausgestellt,  dass  die  Bronze  aus  einer 
Mischung  Ton  Kupfer  und  '/Ann  besteht,  also  antik  ist  —  7)  Eine 
Pferdetrenae  von  Broose  mit  einem  Qelenk  in  der  Mitte.  Jede  Hälfte 
endet  mit  einem  iUeg,  woran  eine  Kette  befeetigft  war,  dann  folgt 
eine  Art  Kugel  tob  etiva  B  Linien  im  Darohmesser,  durchbohrt;  die 
dedareh  entstandene  runde  OefTnung  ist  an  beiden  Seiten  durch  I'läti» 
eben  in  zwei  gleich  grosse  Theilo  getheilt,  an  der  Kugel  sitzt  die 
darch  de«  Maul  des  Thieres  gehende  Stenge.  Jede  Hälfte  ist,  den 
Ring  dnbegriffen,  ^%  ZoU,  die  ganse  Trense  also  8Vt  Zolli  det 
eigentliolie  Oebiae  nnr  etw«  5*/t  2oll  lang.  —  8}  Eine  Tzeme  Ton 
Eben,  iUmlieh  der  Torlgen,  hat  «ber  wieh  MMen  nn  beiden  SeUeni 
wo  die  brenseae  eise  Kugeli  einen  ftingi  dureli  weleben  eine  etwee 
gekrfimmte  Steigt  yo«  5  Zoll  Linge  gebt  —  IXe  BSmer  gebrnueb- 
ten  Trensen  der  liier  betcbriebenen  Art  Ooohet,  Sipultoree  gAoloitei» 
romainee  etc.  Reuen  1857,  peg.  288.  —  9)  Zvet  Roietlen  sttn  Pfetde- 
geiebirr  Ton  Bronsse  mit  Yeraieningen,  jede  Im  Darobmeeeer  1  Zoll 
7  Linien  bettend.  —  10)  Zwei  desgleleben  Ton  Eiaen,  in  der  Mitte 
mit  BfonseknSpfen,  bettend  Im  Diuehmeiser  3  ZoU  4  Linien.  11) 
Mehrere  Tbelte  Ton  Trensen,  denn  grSssere  and  Ueinere  eiserne  Ringe, 
StBoke  von  Ketten  ete.  IS)  Eine  klebie  Zenge  oder  Pineette  von 
Bronee,  mit  dem  deren  befestigten  Ringe  4  Zoll  lang,  noeb  eUsttsoh. 
Sto  wird  neeb  unten  hin,  wo  die  beiden  Arme  anetneader  gedrtfekt 
werden  kSnnen,  etwas  breiter  und  bllt  bler  rdebUcb  4  Linien.  Jeder 
Arm  bat  an  der  Anesenaeite  die  eingegrabenen  bier  genau  naebgebU- 
deten  Zelehen 

X      I  X 

Unter  den  Legionen  dee  Yarianlseben  Heeres,  welehe  im  Tente« 
bnrger  Walde  ibroA  Untergang  fanden,  war,  wie  wir  bestimmt  wissen, 
die  neunxebnte.  I>em  rSmlseben  Heere  unter  Germsstoas  gelang  im 
Herbst  15  auf  dem  Zuge  dem  Unken  Ufet  der  Ems  enUang  bis  etwa 
Rietberg  die  Wiedeieroberoag  des  Adlers  der  19.  Legion  fPaoIt«  Ann. 
I.  60).   Die  rCmlseben  Soldaten  ballen  auf  den  Ziegeln,  welcbe  sie 


Dlgitized  by  Google 


134 


MüceUm, 


▼erfertigtoa  oder  yerfertigon  MesBeTi,  dio  Nummer  ihrer  Legion.  Sollte 
die  Nmnmer  nicht  auch  auf  andere  iSachon,  dio  sie  mit  ei^h  führten, 
gesetzt  sein  ?  Es  ist  sehr  wohl  aögUohi  d«8S  dA8  Instrument  tos  der 
19.  Legion  kerrührt. 

Mooh  sind  gefanden:  18}  Ein  grosser  Zalrn  rem  «lattm  Höhlenbären, 
mm  einem  Ende  darchi>ohrt  14)  Gegen  80  Staok  Mg.  oaltfioho  KenUM 
M  QlMfluw,  Kiesel»  gendsoli*  »it  Feldspalli,  ton»  Mtl»  «to.  m 
Xhdl  Bkll  «llMiuttd  TetiiacuigMi,  tob  2hUt  IMmm  Im  Pniilimimtfj 
nmdi  liogUda  nmd  «t«.,  liallUanii  g«lb,  To<tii,  hnm  ^tSMtt 
gßUM  ShnHoIi  den  bat  Nordaadoif  in  B*7«m  getod«a«a.  (Oto  malm 
QtAbtHtteB  bei  Nordandeff,  rom  Dr.  tob  Rftiter«  «ad  FortoeHoffi 
ABgeborg  i8ü  «ad  18i7.) 

Die  Bk^ette  und  Ffordegerippe  serftaloB  bei  der  geringstai  BeHfr 
rnng.  Es  konnten  nur  Stücke  von  MensohenacliSdeln  und  Ton  PUttdi« 
knochen  aufgenommen  werden. 

Die  eL^ernen  Spitzen  Ton  StAB<?waffen  fNr.  2  ohen)  sind  ?anr  so 
^cscliatTen,  wie  di«  in  dem  ^^"erkc  „iJöukraäler  von  Castra  vcter:L  ete.i 
in  Houben's  Antiquar! um  in  Xanten",  Tafel  47,  abgebiidoten,  die 
KoraUen  (Nr.  14)  wie  der  Schmuck  auf  Tafel  22  Nr.  2. 

Die  erste  Nummer  des  Correspondenzblattes  des  Qesammtrereiiu 
dar  daBtaaban  OaaoUobta«  Bad  AUartbuBU-Yaiaiaa  Ar  diases  Jalir 
aaCblli  aina  BasabrdbBagi  waloba  tob  dar  matBlgaa  fast  tn  äDM 
Panktan  abwalabt  leb  fiada  aiiab  daiebalb  Tataalaiati  biardarcb  la 
aildiraa»  dasa  malaa  BasabralbBag  noit  Sorgfalt  aafgenomBiea  Ist 
lab  daraa  aaeb  aoebmallgar  tTatacaBobnag  atabCa  sb  ladara  fiade.  tu 
bamarkaa  baba  lab  jadoab  Naabalabaadaa. 

a.  2b  5  oben.  Dar  Yaifasaar  dar  aoBaa  Basohreibang  aaimt  dsi 
faBtrument  e!n  Taschenmesser.  Mehrere  Aerzte,  die  es  hesfeh^fti 
erkannten  darin  eine  Lanzette.  Bas  Instrument  hat  oben  in  der  lütt* 
einen  Grat,  unten  olne  geringe  Aushöhlung  und  gleicht  dem  oberes 
Theile  eines  üabenschnabeb,  weohalb  es  wohl  als  dasjenige  ohirur 
gische  Werkzeug  angesehen  werden  kann,  da«  die  Börner  oorvus 
nannt<in.   (Geisas  VII,  9.) 

b.  Zu  12  oben.    Dieses  Instrument,  eine  volsella,  ist  mit  Lack  o<iff 
Firniss  dünn  fiherzogen.  (Plinius  Hist.  nat.  34  §§.9  a.  21.)   Es  ent- 
hält nur  drei  in  das  Metall  eingagrabaaa  Zeioiien«  BabmBeb 
aiebt  Tier,  wie  naeh  der  Zatebavag  neben  dem.  aaaaivi  Bericht 
Ana  aiaar  Lüeka  im  Vabarsug»  dia  lua^tfübr  aiaam  Stiidi  &luüi«k 


Digitized  by  Google 


185 


sieht,  hat  der  Berichts^rstatter  das  Tlort«  Zelokitn  I  gttmaehl  Bo 
bringt  er  di«  räthseUiafto  Zahl  IXIX  herans. 

Das  oben  anj^zo^ene  Werk  von  A.  Bich  liat  Seite  711  b«i  46m 
Art  n'^ohella"  die  Abbild ang  eines  gans  Shnliohen  bei  Rom  ausge- 
grabenen Instruments.  Auoh  in  FraokftioJi  «ad  DMtlieUttnd  lind 
derartige  Idiitrumcntc  !n  Urnen  gefanden. 

Ob  die  Zahl  XIX  als  ein  Leglonszeicheii  «agesehen  werden  keni, 
mag  yorrest  dehia  gestellt  bleiben.  BeachleBiirerih  ist  es  aber  gewissi 
dass  das  Insiruaient  in  dereelbea  Qegead  eagelreflba  irord«i»  ia  der 
die  BSmer  6  Jahre  aaeb  der  BeUeehl  in  Tetilebaifer  Weide  dea 
Adler  der  aenniebatea  Legten  wieder  erobertea.  üaberBeksiebtfgt 
darf  aaeb  alebt  Udbea,  deag  diel  oblrnigbebe  lailmroenile  aabe  sa- 
nwimea  geAiadea  ilad»  (Nr.  4,  5,  12  oben),  aleo  die  Vermutbuitg  nebe 
liegt,  daH  aa  der  Stelle  ein  Arst  gefellea.  Die  Aenle  der  B0nec 
waren  faet  anMobUeMlIeh  SUaTeaj  ee  IM  ilob  webl  alt  vQglleb 
daakea»  daM  Ihaen  lastromenle  geHeferk  wardea»  die  mit  den  Zeiehen 
der  betreffenden  Legion  Temeben  waren. 

e.  Die  Stlloke  Toa  Broebea  (Nr.  6  ebea)  babea  ebenfallt  elaea 
dfianen  Uebertng  Yon  Laek  oder  dergL  «ad  eaiweder  gar  kefaie,  oder 
doeb  aar  gans  ebifaehe  Yerrieraagen  aoa  Uidea  and  kleinen  DoppeU 
kreiiea  beetebend. 

d.  Belm  ZawetH»  der  CMben  IQr  die  DralarlOifen  finden  fleh  neeh 
folgende  ftfiber  nlebl  beiebrlebene  Saeben: 

aa.  Elae  gat  erbaltene  vnd  sehr  gut  gearbeitete  Lanaea«  oder  Hliim- 
■pitse.  Die  eigentliohe  Spitze,  auf  beiden  Seiten  mit  einem  Qrat 
▼ersehen,  ist  1  Fass,  die  Tülle  '/t  lang. 

bb.  Zwei  eiserne  ovale  Sohnallen}  jede  l*/t  2,oll  lang,  10  Linien 
breit,  mit  bronzenem  Dorn. 

"  CO.  Ein  kreisrunder  massiver  lüng  von  BronsOi  im  Durchmesser 
1  Zoll  6  Linien  haltend.  Die  Wand  des  RingeS)  d  Linien  breit,  ist 
nicht  rund,  aou'lorn  viereckig. 

e.  Auch  in  den  Feldern  an  den  Seiten  des  dratnirten  QrundstUoke 
^deo  sich  viele  nur  theüweise  erhaltene  Mensohenknochcn. 

Der  Verfasser  der  neueren  Bof^direibung  nimmt  an,  dass  die  Saohen 
yon  ^er  Sohlaoht  zwischen  den  Franken  and  Saeheen  im  Jahre  784 
berrühren.    WörtUeh  spriebl  er  sich  dakia  aae: 

nBe  wird  ia  B^abatd*e  Aaaalea  einer  den  Baebiea  im  Dreingau 
nafora  der  Lippe  geUefertea  Seklaehi^  worin  dietelben  geeeUagen» 


Digitized  by  Google 


uiDstXndliolk  «nrShnl.  Der  in  Rede  steheade  Fundort  liegt  bekanntliok 
im  Dreingau  und  in  der  Nähe  der  Lippe.  Das  SohlMhtfold  ist  d»h.er 
voU  dM  Tenafai,  worin  diflae  0^enslib>de  gefunden  word«B.* 

Dngeg«n  xnalohit  dio  BemadKiingt  dMs  der  Fundort  Tom  ni^rthiitfm 
P«nkt6  •&  d«  Uppo»  wohin  nber  noeh  koatigra  Tagot  kein  Wag 
nhrki  Qb«r  1  Motto  oniforat  iii  —  Dor  Fnndoit  Uog;!  ftloo  nicht  in 
dor  HUio  dar  LippOf  tat  Uboide»  von  dtoaon  Flnaso  dareh  elii  liOohst 
Mliwioflgot  Torroin  gotrenni 
üober  dfts  Treffen  fm  Jaliro  784  diido  loh  folgendo  Nnbhrf^hien : 
Anualos  Eginhardi  ad  A.  784. 

^Carolus  vcro  filius  ejus,  cum  ei  iter  agenti  in  pngo  Draigni, 
juxta  Lii)plam  fluTium,  occurn^fiet  ex«>rnitus  cornrnisso  cum 
eis  oqnestri  prelto,  felici  et  pr v  j  'm  ?   diniicavit  ovenitu.  Nam 
magno  eorum  numero  interfecto  extorri«  In  diTersa  fugaüs  Tlolor 
od  patrem  Wormatiam  revereus  est.* 
Anaalos  Bertfant  ad  A.  784,  anoh  Ann.  Laariss.  a.  784  (Ports  I,  167) 
iiWeetfalia  toto  Tolaerant  so  eongregaro  ad  Lipplam»  quo  «itACo 
Carotus  fiUna  Domint  Regta  Carolt  obviani  eis  aeoesalt  an«  onm 
•oara,  q[aae  onm  eom  demieia  erat  in  pago,  qui  diottur  Drsgitii, 
et  inlonint  beUum.    Et  auxiUante  Deo  Carolas  tntnor  -rletor 
extttit  nna  onra  Franois,  mnltils  Saxonibos  inlerfoeüs  eto.* 
Es  war  ein  Reitertreffen,  worin  diesen  Naebtlehten  zufolge  Carl  <ler 
Jttngere  stegte.  Die  hügelige,  noch  jetzt  mit  vielen  Waldungon  l>e  .1  eckte, 
unweg-same,  fast  unrugängUche  Gegend  von  Beckum  wurde  für  ein 
TretTcn,   woran   fränkischer   Seita   hauptsächlich   oder  ausschliesslich 
Kavallerie  Theil  nahm,  sehr  übel  gewählt  gewesen  sein.  Aeltere  iSchrift- 
steller,  darunter  K leinsorgen,  vorlegen  das  Schlachtfeld  nach  Cappel 
bei  Lippstndt.   Die  Wostphalia  von  Dr.  Troas,  Jahrgang  1825,  4*.  S.  112 
enthalt  darüber  Nachstehendes : 

„Schliesslich  mSohte  ich  auf  eine  Stelle  in  WittU  historia  Weetphali* 
aufmerksam  machen.  Nachdem  er  nehmlioh  Ton  den  Sohlaehton  Rarla 
des  Grossen  gegen  die  Sachsen  geredet,  maeht  er  die  Bemerkimg: 
seien  sonst  noch  manehe  Sehlaehten  vorgefallen  an  der  Ltppe  und 
Wesert  insbesondere  da,  wo  jetst  Uppstadt  liege.  Bei  Cappelen  aolaa 
die  Todten  begraben»  vnd  sehliesst  mit  den  Worten :  „«In  «ajus  rel 
aigumentum  nostris  temporfbns,  dorn  pro  reformatlone  moimsterii 
(Llesboin.)  terra  fodtebatnr,  inter  mottuontm  ossa  stiaan  anBi*  et 
loiieas,  terra  pene  oonsnmptas,  e  sott  Tiseeiibns  eztrMtns  fldlmua.*^* 


Dlgitized  by  Google 


Miic$Um, 


Dieses  berichtet  Witte  al^  Augenz6UgO|  der  su  Lippfttadt  geborMi, 
1520  ab  MüQch  zu  Liesborn  «tarb.-* 

Diese  Nachiicliten  berochUgen  eben  niolit  ssur  Annahfjio  ioi  l\anipf- 
platzes  vom  Jahre  781  in  den  FfMern  hei  Bockum,  liirjlui,  in 
welcher  Zeit  die  ScUb^cht  gesrhlai^i  u  worden,  von  dor  die  in  diesen 
Feliiern  ruhenden  Leichen  etc.  herrühren,  werden  nur  die  aufgefun- 
denen Sachen  Aufsrhlusä  geben  können-  Es  acheint  nicht  rocht  glaub- 
lieh, dasä  die  leichten  gut  gearbeiteten  Lanzen-  oder  Pilumspitaen, 
die  zierlichen  Rosetten  (vom  Verfasser  des  neuen  Berichts  gar  nicht 
richtig  gezeichnet),  die  chirurgischen  Instrumente  ood  ander«  fitttcka 
dem  neunten  Jahrhundert  angehören  sollten.  — 

Zu  bemerken  iai  noch,  'la^ä  bei  den  I'ferUegerippen  wohl  Trensen, 
Rosetten,  Schnallen  ond  dergl.  *b«r  weder  Uufouen  nooh  dtoigbügel 
nng«iroffen  eind. 

Hnna»  ApfD  18^. 

Eflaell«n. 

2)  Bona.  Im  26.  Hofto  p.  191  dSeeor  Jahrbflobor  worden  dlo  Beel« 
vQmleeboa  Anbaneo  am  Yorgoblrgo  in  Koasoniob  Tonneldot  Bo  loboUrt» 
4«eo  aioli  parallol  dor  rSmiBohon  Fandllnio  am  Rboln  «ino  swdto  am 
Torgobtrgo  blnsleht,  denn  oniorhalb  EoMonloh  boboa  ateb  naob 
^doaiob  an,  besondora  bei  den  Booten  der  Uonrn  llleholi  ond  Dr. 
Hera,  oberhalb  bei  Frioadorf  Spuren  rvSmlaobor  Niedorlaeaungcn  ge- 
fanden*  Die  üeborreeto  bei  Fiieadoxf,  froUleh  an  und  für  iioh  nur 
soaammonbangsloio  TrfimroeratQekei  lassen  kostbaioro  Booten  Toroos- 
•otsoni  als  nnsore  Usbcrigen  hiesigen  Fuado  do  eonstoäron.  EIno 
Mea^o  banter  Marmorllfeleben»  bestimmt  sor  Zusommonaotaang  geo« 
metrfsehov  Figoren  an  FoasbSden,  Hosto  Ton  oonneilrion  fiiolonaoliKllon 
n.  s.  w.  wurden  Ton  uns  gesehen  und  aum  Tbeil  erworben.  Die  Fund- 
stelle  beßndct  sich  oberhalb  Fiiesdorf  am  BorgabUauge  der  Schlucht 
welche  die  Woltersohe  Bierbrauerei  umsebliesst. 

£.  ous'm  Weerth. 

3)  A 00 hon.  Bei  dor  Im  FrOmahro  1861  fesohohonon  Pondomen. 
lirang  einer  nooon  Bodoholle  In  dor  Edobtrosso,  stiess  man  auf  dlo 
niefaÜgOB  AobskooHoBOn  oinoo  rVmlsohon  OobXndos  ond  fand  oogMoh 
oino  Meng«  TrQmmor  Ton  Ziogoln,  'Urnen»  FlKsohohon  o.  s,  w.-  Bln^ 


Digitized  by  Goo^^Ic 


138 


MüceUm, 


s*lne  Antioaglien  dloMS  Fandes  befinden  sieh  auf  dem  Rathhaaae  zu 
Aaehen.  Ueber  die  bei  Burtsoheid  entdeckte  r6mlsehe  Waeserleltang, 
wi0  fiber  die  abermalige  Naoiigrabm|:  in  Mttnster  stt  Aachen  naeh 
dam  Graba  Carla  d.  Qr.  baclolitaii  xamn  Jahrbfiohor  auafSkcBab  tm 
aMahtlan  «Ubald  folgttidaii  Heft«. 

B.  «vaNn  Waerlh. 

4)  BoBB*  B5miaolie  Alterikftmer»  gafttodea  Im  Pabrvar 
1862  swiaeboD  Radaraad  Weingarten  bei  Mttnateretf  eL 
Bei  Yertfefong  einer  Ornbe  in  der  NXhe  dea  BOmet^Kanala  bei  dem 
Dorfe  Weingarten  und  dei  dort  tot  efnigen  Jabren  be!  dem  Bane  einet 

Strasse  aufgefundenen  römischen  Bades  ^nd  folgende  GegcnstSnde 
sa  Tage  gefordert  worden:  1  Fibula,  2  kleine  Lampen,  1  Salben- 
fläschcheni  3  kupferne  und  6  eiserne  Nägel,  einige  Marmortäfelchen 
und  mehrere  Fragmente  Ton  rrtinischen  Vasen  aus  terra  aigillata  mit 
allerlei  Verzierungen,  als  Hunde,  Maasen,  Molmküpfe,  Weinreben 
mit  Blitlem  und  Trauben  u.  sr.  w.  Dann  mehrere  r^imi^che  Münzen, 
als:  Tespasianos,  in  Gold.  IMP  VESr  AVG  P  M  COS  IUI 
Kopf  mit  Lorbeer  gekrönt  Rev.  IMP,  der  Kaieer  In  einer  Quadriga 
altaead,  in  der  Beebten  einen  Stab  haltend. 

Nemnnenft  eine  «war  eehr  hlnfig  Torkommenda  Mflnse^  tie  aber, 
ükier  eettenen  SekSniieit  nnd  dea  nngewVliiiIielieii  Fvndorlea  vegea 
TerdBent  bier  genannt  an  werden* 

Trajanvf,  in  Silber  Bw  OrSeeoi  mit  der  Bttste  der  Haroiana, 
der  Sehwester  Trajans,  auf  der  Rffokseite;  eine  höchst  seltene  Müniei 
die  aber  leider  nicht  sehr  fit  erhalten  ist. 

Tibi  OS  Volusianus  in  Silber:  IMP  CAES  VIB  VöLVSIANVS 
AVQ.  Kopf  des  Kaisers  mit  einer  Strahlonkrone.  Rev.  VIUTVS  AVÖ. 
Mars  in  Rüstung  mit  Schild  und  Lanze. 

Constantius  G  a  1 1  u  8,  in  Erx  3«  QrÖMe  D  N  CONSTANTIVS 
190B  0AB8.  Büate  des  Conatanfloa  mit  naktem  Kopf.  Bot.  FEL 
TBM P  REPARATION  unten :  ALEX.,  dn  Soldat»  welohor  tm  Begiüfo 
ietf  einen  neben  ihm  etekenden  Reiter  mit  einer  Lanae  au  ertteehen. 

Mazimlanna  Herenlee.  IlfP  MAXIMIANYS  P  F  Am  BM 
dee  Katiere  mit  Lorbeer  gekrSni  Rer.  OBNIO  POFVLI  ROH ANI»  eb» 
naekter  Gemtiie  mit  einem  If  odlue  auf  dem  Kopfe,  In  der  Bedkien  eia 
Kifnaeken  und  fti  der  Linken  ein  Fflllbom  bähend,  tm  Felde  ein 
B  und  Stern,  unten  TR.  Erz  2^'  Grösse.    Ferner  1  Confltantiüi 


Digitized  by  Google 


MkMOm. 


m 


Chlorus,  6  versohleden«  StSoka  von  Gonstantin  äem  QroMO% 
3  Ton  Conttaat,  6  Ton  C  onstAntius  II.,  4  von  Y«lens,  qq4 
endlich  «in  aahr  gut  «tlultMAr  T*l«a(iiii«««g  junior  \ß 

Bona. 

Dr.  Kroieh, 


5)  Dag  Auffinden  des  Judenbad«»  tn  Köln.  Als  ein  wich- 
tfgor  BeltrÄg  zur  jüdischen  Geschichte  Kölna  kann  w  hl  die  Auffindung 
des  Judenbadci  angesehen  werden,  das  hei  doiu  Abbruche  des  nun 
«um  Rathliauae  gehörigen  sogenaunten  riagman'schcn  Uausets  zum 
Vorachein  kam.  Während  in  den  meisten  rheinischen  StSdten,  wo 
rieb  eine  Synagoge  befand,  wie  Worms,  Speyer,  Andernacli  *)  etc.,  laa* 
Judenbad  nachgewiesen  worden  kann,  war  dasselbe  In  Köln  den 
Forschern  unbekannt  geblieben;  wohl  aus  der  Ursache)  weil  nach 
«ler  Vo:treIbnng  der  Juden  aus  Köln  ihre  H.lnser  !n-  und  aiis8orh?ilb 
ihres  Uhetto's  vom  kölnischen  Bnrcformeister  Franko  v.  Horn  und 
Erzhfschof  Wilhelm  confiscirt  und  getheilt,  an  Private  verkauft  nnd 
die  Sohlstätte  des  Judenbades  zur  Erweiterung  des  Kathhausea  über« 
baut  wurde.  Allem  Anscheine  nach  befand  sich  auch  das  SehScht- 
oder  Schlachthaus  der  Juden  an  dieser  Stelle,  worauf  wohl  die  Ein- 
richtungen  des  alten  Gebäudes  deutlich  hinweisen.  Für  den  mit  der 
Topographie  «nsoror  Stadt  unbekannten  Leser  mUge  folgende  Bemer* 
kung  Plenen:  Das  alte  Rathhaus  lag  rom  jetolgen  Kathhausplats« 
stadtwärts,  da,  wo  jetzt  die  GebXude  stehen,  wo  die  Eiakommensteaer 
besaUl  wird.  Nahe  dabei,  nach  der  Marspforte  zu,  stand  di9 
Sjnagoge  oder  Schule  der  Juden,  und  an  der  Ecke  der  JudengaMe» 
gegenüber  dem  PlMm«a*fehwi  Hause,  befand  sieh  das  Capitelhaut 
(oapitolom  jadaeorum),  wo  der  Judenblaohof  mit  den  iwlAf  Ad  testen 
•ieli  TertAmmelie.  Im  ErdgeielioMe  dtoeee  Oebladee  waren  Gefing- 
Biese  mit  Ketten  und  FilMeisen,  welche  an  marmornen  Pilaren  befestigt 
waren.  (8.  Alfter's  Manuscripte  in  der  Jesuiten-Bibliothek.)  GeiUUUit» 
OebKude,  lo  wie  der  lUram  bia  cor  ftUeii  BhelnitodtnuiMr,  «orea 

1)  Da«  Jadenbad  in  Andemaob  bt  bekanntlich  Im  Winokefananns- 
Pvofvnnkm  ansevee  Yeretna  Tom  Jnhn  1858  Ton  ohmnoi  Fri- 
eldentan  besproeken  und  nie  einer  nadiMa  Beeflmamng  ufe- 
hSflg  nnebfewleeen  worden.  JM»  EedMÜmi. 


Digitized  by  Googl 


140  MiioeUen. 

beim  jaistgcoi  Abbxuobe  Rette  aufgefunden,  gehörten  nach  der  alten 
LaueBspfarre*  Bte  unbebaute  Grundfläche  bis  zur  alten  Stadtmauer 
varde  wahnobeiiilteb  acbon  lo  sehr  fHOier  Zeit  ab  sHoDitKtteii*  Tom 
Stadtrofte  In  setaem  Hefe  (Laorensplatt  Nro.  1)  an  Juden  vetkanft. 
(8.  Claaen  «Edlet  K8Ia".)  Das  Pla«nan*eobe  Haus  wurde  um  die 
Mitte  des  14.  Jahrbnaderts  Ten  einem  Juden,  Isaak  t.  Ahrweiler 
bewebnt,  der  sehr  tdeh  war  und  dem  die  Stadt  den  ZoU  am  Bayen 
Ar  1000  Imperialen  TeiplXadet  hatte.  Ausserdem  wUeh  die  Stadfe 
diesem  Juden  für  geleistete  Dienste  am  nStadthauae**  mehrere  Serrltatea 
bei  seinen  bauUohen  Einriohtunffen.  H9ehst  wahrseheinlieh  Ist  auch 
nooh  das  jetzige  HathhanSf  dem  man  so  gern  ein  hohes  Alter  beilegen 
will,  auf  Sohlatättcn  jüdischer  Gebäude  errichtet  worden,  da  sclxon 
gleich  nack  dcui  ersten  Krcuzzuge  (^1006)  auch  dio  eratö  JudenTOr- 
foigung  ihren  Anfang  nahm.  Nachweislich  wurde  auch  erst  die  Grund- 
fläche, worauf  die  Gebäude  des  Rathhauses  sich  nach  dem  Altcnmarkte 
zu.  Viher  d!o  alto  Ötadtniauer  hinaus,  herindcTi,  von  der  Patricier-Familie 
Bkkiin  erworben.  Ferner  datirt  sich  ja  auch  die  Reihe  der  kölnischen 
Bürgermeister  erst  mit  Erriehtung  des  Verbund,  und  Transfix-Briefes 
(1395),  da  vor  dieser  Zeit  jede  Pfarre  ihr  eigenes  QebÜchans  hatte» 
und  ^ese,  der  kölnisehen  Chronik  gemäss,  nach  genanntem  Jahre 
eist  aufgelös't  wurden.  Wenn  auch  einige  Zeit  vor  1895  der  Auedmak 
nBufgenneister''  Torkommt,  so  d&rf  darunter  nur8pfeagela-Bflrg«Kinalsler 
Teistanden  werden,  SohUesslieh  gehSrten  diese  aaeh  der  Bheiiiaelf» 
des  Bathhausplataes  gelegenen  GebXude  der  Juden  naeh  der  alten 
Laurenapfane  und  wurden  naeh  der  letaten  Yertieibuag  decaelben  im 
Jahre  14S4  der  ehemaUgen  Brigitlen^farre  augeslhlt 

Kdln.  Zelt.  Nr.  216.  1861. 


6)  05 In.  Zum  TorbnideiUMin  'von  unterlrdisehen  CenXlen  in  CSln 
«US  der  B0menel^  bemerkt  die  C5lner  Zeitung  Tom  10.  April  dieses 
Jahres»  dass  ein  soleher  Oenal  unter  der  grossen  Badengasse  liege, 
der  TermSge  seiner  Dimensionen  cum  Lageni  Ton  Bier  gute  Uienöte 
leiste.  Ein  ähnlicher  Canal  befindet  sich  unter  dem  Hause  des  Herrn 
H.  J.  Gierbberg  i^iiochstrasse  43).  Die  Solilo  dicaes  Canals,  dessen 
Wände  aus  Gussmauorwork,  die  Einwülbung  aber  aua  TrillVtciuen 
besteht,  liegt  25  Fuss  unter  den^  rila-ter  der  Hoehstra-se  ^Vahrend 
dieser  Cannl  nach  dorn  Rheine  Inn  gebaut  ist,  in  weicher  Hiohtung 
seine  idpur  bis  xum  Hronengässohen  verfolgt  wurde,  stand  er  elneraeits 


Digitized  by  Google 


MUceUen, 


141 


nach  den  Vierwiu>ion  und  andererseits  nach  der  Sternongaaso  hin  mit 
Neheneanälen  in  Verliindung,  'tio  so  groBS  sind,  dasd  Bich  ein  Kind 
darin  bewegen  kann.  In  «lern  vins^efalir  4  !■  tiss  breiten  Hauptcanül 
kann  der  grösste  Mann  aufrecht  sicl  i n  Da  iler  iiier  in  Kede  stclieridc 
Catial  nur  beiliiufii;  lOO  Kuthcn  von  jenetn  der  grossen  T^udeng.igso 
entfernt  ist,  so  ist  anzunehmen,  dftss  das  Küln  der  Komerzpit  mit 
einem  TolUtündlgeOf  Tielversweigteo  Canai-Sjitem  au«ge«tAttet  war. 

7)  Im  Brolilthaie  wurde  vor  eiui^ti  Zeit  aberniah  ein  nntiquft- 
ridchur  l  und  gemacht,  der  in  sofern  beincrkenswerth  erscheint,  als  dio 
unterhalb  Hrohl  zu  Tage  geforderten  Mfln^^en,  auf  denen  ii.au  jedoch 
nur  die  Umrisse  der  Küpfe  noch  erkennen  kann,  unter  einem  zicmlioTi 
«richtigen,  Ton  festem  Tra8?g;eMrgo  überdeckten  I.nger  ron  Kugel- 
bR8«lten  ,  das  tu  SUaMenbauiwocken  abgerXumt  wurde  i  ihre  Fund- 
ateiie  hatten. 

8}  Köln,  17.  April.  Dicucr  Tage  wurde  etwa  sieben  Minuten  ror 
dem  Gereonsthore,  an  dem  !»ogenannten  Nussbaumerwege,  auf  dem 
Granditücke  des  Herrn  Advokaten  Fay  eine  wohl  erhaltene  romisohe 
Wasserleitung  von  (lussmauer  gefunden;  der  Kanal  liegt  etwa  2  Fuss 
nnter  der  Erde,  ist  ungefähr  10  Zoll  breit  und  9  Zoll  hoch.  Da  das 
QofHUe  nach  Westen  gerichtet  ist,  äo  hat  der  Kanal  vielleicht  einer 
römischen  Villa  au^  der  reich  versehenen  tjtadt  Qucllwasser  zugeführt. 
hin  iSliick  des  Kanala  wird  dem  Muaeum  übergeben  werden. 

(K.  Z.) 


Digitized  by  Google 


V.   Chronik  des  Vereins. 


Wie  es  der  Weebsel  aller  menscMielien  VeHiftltiiiflM  oilt 
gicb  brin^r,  so  haben  wir  auch  aus  dem  zurückg^elegteu 
zwanzigsten  Geschäftsjahre  unseres  Vereins  nebeo  erfre»» 
liclicn  Erfolgen  über  ichmersUche  Verlnate  nu  beriditea. 
2wei  Ehrennitglieder,  der  Staatminbter  a.  D.  Dr.  Milde  Im 
Breslau,  und  der  durch  seinen  Btirgersinn  geadelte  Stifter 
des  Cölner  Museums,  Commerzienrath  J.  H.  RicbarU  i£u  Cülii, 
wie  sieben  ordentliche  Mitglieder,  naiaUch  der  rastlose  D»m 
bnnaeisCcf  Gehelaer  Rcfiemngsraüi  Zwirner,  de»  ian  tot« 
her  nklift  GeglanbCe,  den  Dom  In  iwel  Deeeinrien  nnter  Dnch 
au  bringen,  gelungen  war,  als  die  nnerbHtllebe  Pnrae  seiim 
Lebensfaden  zu  früh  für  das  Rieseiiwerk  germanischer  Bau- 
kunst darchfichnitt,  der  Verleger  der  Cdlner  Zeitung  Joseph 
IhunonI  und  der  Buchhändler  Eisen  zu  Coln,  Dr«  Bergrath 
m  -Goeh,  der  noch  in  Verlauf  dieser  Zellen  genannte  Dob- 
decan  ron  Jaomann  au  Rottenbnrg,  der  Ritter  von  Gwyot 
in  Haag,  der  k.  k.  Pfleger  Ignas  Kflrsinger  zu  Salzburg 
und  der  in  Rom  kürzlich  verschiedene  Prof.  Dr.  Clemens  aus 
Mttnster  wurden  uns  durch  den  Tod  entrisseu. 

Den  engern  Kreis  des  Vorstandes  nunittelhnr  hnt  ei« 
harter  Verlust  durch  den  Tod  onserca  eorrcsf  ondirendea 
Secretilrs,  des  Herrn  SCnatmth  Prof.  Dr.  P^.  Lorentn,  be- 
(reifen,  der  am  10.  Mai  1861  das  zeitliche  Leben  verliess. 
Der  Verstorbene,  der  85  Jahre  in  S.  Petersburg  zuletnt  als 


Digitized  by  Google 


Ckramk  dm  f0rem»^ 


143 


IHrector  4er  dcutocheii  Hanf  tocMeD  m  Petri  ttt  dwitiche 
Bilduof  ftit  Mafog  ml  Hittoriker  wifkte,  ud  dmb  Mioe 
LehrthitigkciC  wie  durch  die  Herauefrahe  eelner  Epodie  «aehea- 

den  ruüiiischen  Welf^pschichle  anbistimmbai  viel  beigetragen 
liat  znr  fortsr lirritt  ndeii  Bilduiif^  Riisslaiids,  lies«  sich  im 
Jabre  1857  bei  uns  in  Honn  nieder,  und  gewann  durcb 
aeiae  reiae  Hnnaailät  das  Woiilwolleo  and  die  Aditnag  Aller 
die  ihn  kannten.  Als  Historiker  nnd  Rheinlaader  ^  er  war 
1808  in  Kreaanaeh  geboren  —  verbaad  ihn  ein  doppeltes 
Interesse  mit  unserem  Vereine.  Wir  beklagen  den  Ver- 
luit  des  theuren  Colle^en  in  dem  Maasse,  als  derselbe  uns 
durch  sein  umfassendes  Wissen  und  sein  mildes  edles  Wesen 
theuer  ward*). 

Ali  ncn  eingetretene  Mitglieder  begrttssen  wir  den  M 
seinem  Beginne  dem  Vereine  srhon  einmal  als  Ardiirar  und 
Mitarbeiter  angehörenden  Prof.  Heinrieb  ron  Syhel  und  die 
Herren  Rentner  Albrttlit  Troosf,  Landgerichtsrath  Dr.  von 
Proff-Iriii<  Ii.  finifnor  Rj^j)]),  Aixhilecten  Seydemann,  Biirh- 
b Audier  Maliii as  Lcnipertz,  Institutsvorsteher  Mörsbach,  Rent- 
ner  Lorens  Wolter,  sammtlidi  In  Bonn,  Prof.  Dr.  Finaenlek- 
Blebartat  Kanteann  Haanen,  Bentner  Gani,  GaaaaftaNa« 
Ürector  Pepys,  Domblldbaner  Mohr  nnd  Carl  Diaeh  In  CMn, 
Oberlehrer  Völker  in  Elberfeld ,  Bürgermeister  Heeking  ni 
Mayen,  Pastor  Frank  in  Allenz  bei  Mayen  und  Pastor  Clasen 
in  König^swinter.  Unser  Verein  besteht  somit  im  gegenwär- 
tigen Geschaftsiahre  aus  11  Ehrenmitgliedern,  237  ordent- 
liehen  nnd  18  ansaerordenllichen  Mitgliedern.  In  Ansehung 
dieser  Zahlen  wflrde  auch  der  Casaenhestand  des  Vereins 
ein  sehr  gttnstiger  sein,  wenn  nieht  einselne  Mitglieder  mit 
ihren  Beitragen  eine  längere  Reihe  von  Jahren  zurück- 
geblieben wären.   Ein  Vereiu,  dessen  Kraft  auf  der  freien 

1)  Zur  Krinnernncr  an  «Icii  Veratorbenen  erschien  für  «leisen  Freunfle 
80  eben  aeiüc  letzte  im  Donnerstügsvcreine  zu  Bonn  gchalteaa 
VorleauBg :  n^er  falsch«  Demetuiu''*  Betlin  bei  U.  Miiiior  1862. 


Digitized  by  Google 


XU 


Chronik  du  Ferete, 


Bereitwilligkeit  teiiier  Mitglieder  beruht,  muss  voo  dereA 
Freudigkeit  an  der  geseiosameD  Sache  erwarte«  dirfeu,  dmm 
Me  diejciigtB  Mickten  erfOllea,  wdck«  firciwUlif  uferle^le 
fkMi.  Wm  4ar  VcNin  i«  worletilm  Jakra  ak  Eosten 
WiackelmannsprograiDBies  „die  Lauersforter  Phalerae^,  im 
verflosseneu  Vereiiisjahre  diLjeni^en  für  den  Druck  des  wertii- 
vuUen  Mundtachen  Werke»  über  die  EömerstraMCB  aufs«, 
krwgen  veraoehte^  sii  der  Amgralrang  des  Allenser  lladc* 
Ar  daa  letite  Wlnckelmannam'egraoMi  beitrng  «ad  hicnüt 
die  freudige  Kunde  aunfricht,  daee  er  aun  Bächsteii  Wiuckel. 
maiiiisfeste  durch  die  Znsage  seines  geschätzten  Mitgliedes, 
des  Herrn  Diuacafituiars  von  Wilmowaky  ia  Trier  im  Staode 
•da  wirdi  des  grewaa  MaeaifcftMabadeB  vaa  Biaaalf  (varsU 
die  lalate  Ckraaik  ka  XXX.  ildla)  keraaeaaftkaa,  aa  keMigt 
er  damit  teitoe  ferftdireileBde  Tbatigkeit,  aker  er  alelit  auch 
hart  ao  der  Grenze  des  mit  seinen  finanziellen  i>li(telu  Er« 
reidibarea,  aad  darf  dies  auszusprecfaea  nicht  unterlassea. 

Daseia  VeieiaikiMialkek  kal  ua  Tarikiflaenen  Jakra  d«r«k 
die  gcAlllgea  Sawadaagaa  der  «it  aas  In  Sckriftenaaetnach 
efckeadea  gdMirtea  AaetaHea  aad  Veiaiae,  denen  neaerilinga 
die  Society  of  antiqnaries  o£  ScoÜand  in  Edinburgh  sich  an« 
achloss,  wie  durch  einzelne  Geschenke  und  £rwerbuiigea 
wceentiicke  Bereickemagea  erfakren,  die  wir  kieradl  4n^u 
kar  aafiriifan. 

Aanalis  des  Urto»  YaMlas  U  medanksfaL  Hell  8. 9. 10.  Ofla  1860  61« 
lOtthiUiuifMi  dos  ktet  yasefau  lOr  Krain  14.  15. 
Dt.  Becker,  laMkriftea  Toa  Eiagerbtüok. 

H.  Keyser,  nonke  Karkosbistorie  ander  KathoUeSsmue.  Chrietiaxil» 
1856  ff.  4  Bde. 

Munoh,  Clironica  regum  Manniae  et  Insulariim.  Chriatiania  1860. 

Monard,  de  vi  lopicno  rationis.  ChHgtianla  1853. 

MiUheiluDgen  der  k.  k.  CentriücommitBioD  für  Baudenkmäler  eto*  WS«« 

Jahrgang  V.  Vf. 
E.  Gerhard,  archäolog.  Zeitung  Lieferung  47  -52. 

▲bhandlungezi  der  histor.  Klasse  der  Aoadeoiie  zu  MünoKon  Baad  8» 
4bth.  3.  tt*  Band  9.  Abth.  1. 


Digitized  by  Go 


Chronik       Yeremi^  145 

T.  IbrÜM»  DaiikE«d«  mT  k,  t.  Bttmboldfc  lÜMkia  1860. 
T.  Badhart,  Biiaaeraag  an  t.  Loii.  MSnehm. 
Mattai^  0«bttrtotag8.R«4«.  HümIim. 

ObwbftTilMliM  AmUt.  llUfthMi  Bd.  ZDL  8;  ZX.  8.  XXI.  », 

J«bnib«tlflbl  91  dM  Usl«r.  TftMtoi  lu  MOmImo. 

Dlrin,  nur  un  jetoa  d«  XYL  flftoto. 

DMkii  Mmmatat  MMtonaet,  trotrrltt  «n  PfiM.  Brix«U«ft. 

AaMifit  d«  Qm.  If asmimi  ia  NfiniVerg  Jahrg.  60  u.  61  u.  infiuig  62. 

B«r]la«K  WiBfdk6lmaBDs.Progrftinm  tod  1860  und  1861. 

Dia  KlMtofUrtiid  KlingeoUiAl  in  Baeel  t.  Burkhard  und  Riggaobaeli. 

Bassel  1860. 
Stefnefi  Insoript-  Rom.  Dan.  et  Rheni.  Pars  IV. 

Dederloh^  zur  Ältesten  Qosch.  des  olerrsehen  Landes.  Prograum  1869. 

Bulletin  de  l'Inititnt  archÄologique  I.iegeoi«.  T.  IV.  livr.  2. 

3.  Haverc  trnjä  de  Alexumlri  M«.  numismate   Luf^d.  B.  1722.  4*. 

Barioht  2B  über  den  hiatui    Verein  in  Oberfranken.  Bayreuth. 

Jahresherloht  für  SfebcnlMirgiüche  Lan  leskunde.  Uermaaosiadt  ISöd. 

Prugranim  des  GymnA»ium8  in  Hermannstadt  1859. 

Jahrbücher  der  Sehledwig-hoUt.  Qasdlltohall  iUr  TaterL  Qetohieht«. 

Kiel  1»59.  60.  61. 
ZeitsohrlA  des  hlstor  Vereins  fflr  Niedersaohs«a.  Hannor.  1868  n.  60. 
E.  L.  Orötefend,  Entwiekelung  der  Stadt  Hannoyer  1860. 
Urkuadenbuoh  des  histor.  Verdins  fUr  NIadartaohsen-  Hall  T.  1860. 
Naahriehtcn  Uher  danaalben  Verein.  HaoBOVar  180Ol 
Voanaies  de  Maeon,  par  Charles  R. 
Notes  snr  les  Monnaioä  austrasiennes  inedftes  p.  C  K. 
PacMtaha  Blätter  des  Qesohiohts.  und  Allartli. -  Yaraiaa  in  Caaaal. 

DarmsUdt,  Wiesbadan  Nra.  18.  14. 
2alCM]ulll  daa  Taratm  für  hess.  GesoUalita  und  Landadnuida.  Caaaal 

Bd.  Tin.  IX.  1.  Q.  SappL  fi. 
mtHiaDongaa  daiaalbaD  Taratm.  Ura.  l-~4. 

YarlMBdliiiigaB  daa  Uai  Yaraini  dar  Obarpfali.  Bd.  19.  RagaDtbafg» 
AiamY  daa  biitor.  Yaraliu  Tan  tTntarfrankan  v.  AiabalTanbarg.  W6ra- 

burg  1861  vid  1868,  1.  Haft. 
Dr.  JasMan,  da  anidakla  maarbaaahfldatiogaii  ta  Haartam  1860. 
Dattatban  Bariaht  fibar  dia  habIkallaiM  laaottraa.  Laydaa  1861. 
Battamif  Basabiaibiiog  dar  Stadt  PraokAirt  m./lf.  baranagagab*  t.  Eular. 

Hall  1. 

10 


Digitized  by  Google 


146 


Cktanik  de$  Yerem$, 


Mitthellungon  des  YereiDa  für  GmoIl  o.  Altertli.  In  FrAokfurt  Bd.  1 

aad  Bd.  2,  1. 

Steitz,  <Uo  MelanoHihon«  und  Luthorberberge  zu  Frankfurt  a  /M. 
D.  Hermann,  do  Woonplataen  der  Mora.  Horzogenbusch  1860. 
Dr.  Giofors,  Zur  Gesohichto  der  Burg  Ihurtr  und  Stadt  Driburg. 
Dess.  Anfänge  <!e3  Bisthiims  ra(]erl;>orn.  Pad«rb*  ItitiO. 
Dess.  der  Dom  zu  i'aderborn.  Soest  1861. 

Ztitaßkrift  fiit  Y*terl.  Qesoh.  und  Alterthumsk.  Weitplialeaa.  3,  Folgo 

Bd.  1.  XU  von  d«r  ersten  Aasgabe  Bd.  1.  2.  d.  10. 
Annali  ddl*  insfitato  aroheologieo  dl  Boba.  VoL  d2.  1860. 
Balletino  per  Tanno  1860.  Roma. 
Moanm«ntf  Ineditf,  pubL  daU'  institato. 

Z«llielkitfl  d.  T«raiM  f.T]iliiiig|Mlia  Ctotoh.  u.  Altertb.  Bd.  4*  Jan*  1861. 
Do  Tiije  Fiiei,  Deol  8.  v.  4.  LM««rd«n  1869»  1860»  1861. 
U]^iuid«nbiiok  dar  AM  flbttlMMk.Toa  0r.  BoiieL  Bd.  1.  H«ll  1.  9» 
WiMbadM. 

SllsimgriMr.  d«r  k.  Bayr.  Ated.  d«t  WfaaaBaAftlleti  1861.  II-  Heft.  L  II 
SUsmigsber.  der  Ib  BShm.  Qm.  dar  WhiKBMihaftoii  Jahrgang  1860. 
Nau^  lUtthelliuigaii  ]iIilDr.*«itfq.  PambnBgen  dea  ThOHnc—Siaba- 

Yarelns.  Halle  1860. 
Nenee  Laoilfiar  11  agailn.  QSilitB.  Bd.  88.  Heft  1.  %  Bd.  S9,  4  u.  8S>  4. 
BoUetia  de  la  soe.  d*AroUologla  et  d'ldaklia  da  la  MoseUe  1860. 
Meinoires  de  la  mdme  too.  Metz  1860. 

Mittheilungen  des  biator.  Veroina  für  Steietmark.  Heft  10-  1861. 
Archiv  lux  (jescii.  u.  Alterth.  in  Oberfrnnken  Bayreuth  Bd.  8.  lieft  2» 
Jahresber.  der  Qea.  für  nützliche  Forücliungen  zu  Trier.  1859— f>0. 
Arobiv  des  Vereins  für  Stebenbürg.  Landkumle.  Bd.  lY.  Hofi 
Sagen  und  Lieder  von  Wfttstook.  BUtrltz  3860. 

Programm  von  Bistrit/  1860.  Thronatreit  zwisclien  Ferd.  I  u.  JoiuZapolaa 

Bietz,  zur  Qescb.  des  Steuerwosens  in  Siebenbürg.  1861. 

M&ts,  Progr.  des  SohaMbuger  Gjmn^  IQGO,  SiabanbOfgiaah.  aioha» 

Bauernfreiheit. 

Programm  i^es  katb.   Gymnas.  in  Hcrmaoastadt  1859.  .1860.  Oakail 

und  Geteu.  Aesdiylas  und  Seneoa. 
Programm  des  evang.  Oymnas.  das.  1860.  Weinbau  in  Siebenbürgen. 
Hittheilungen  an  die  Mitglieder  des  Nassauisohen  .\iorthuina.YarMn8. 
Report  of  the  SmittiBonian  Instituttoa*  Waahlagion  1858. 
Seoond  Report  of  a  geologioal  Reoon.  of  Aroansaa.  PhfladelpUa  1869. 
Norton,  Uttaranr  Letter.  New-Toik  1859.  60. 


Digitized  by  Google 


147 


Archiv  für  den  hbtor.  Voroin  von  Born. 

Alb.  JAhn,  Keltische  Alterthümer  in  dor  Schweiz.  Bern  1800. 
Mittheilungen  derk.  k.  Geogr.  QedelUohaft  su  Wien.  Jnhrg.  IV.  1660. 
A.  V.  CohauMO,  RingwSUe  etc.  im  Taunus.  Braunschwoig  18ß1. 
Mittheilungen  der  Anü^ftrUoh«i>  Ge«ellflokftn  in  ZOrioh.  Baad.  2LUI. 

Heft  4.  XIV.  1. 
Berichte  der  Antiquar.  Geselischart  in  Zürich-  185^.  1860. 
Wartembergitch- Franken,  BfergentLcim.  Bd.  5  Ueft  2. 
Publioation»  de  la  80o>  pour  la  oons.  des  Mon.  LuxeinT>ourg.  XVI.  18^* 
Archiv  des  histor.  Vereins  für  Hessen-Darrostadt.  Bd.  9.  1861. 
AroUv  des  Vereins  für  Meeklenburg.  Geschichte  und  Alteitiinmakiud«. 

Schwerin.  Jahrgang  3 — 26  u.  Reg.  Bande  1.  2.  8. 
Jahrbücher  der  k.  Academi«  d«r  fem.  Wtsaeoaohaften  la  Erftirt.  Neue 

Folge.  Heft  I.  ir. 

Der  QetoMehtofreund.  Mittheil,  des  hi  t  Vecelne  der  Orte  Lüsen, 

Uff,  Sehwys,  Unterw.  Zug.  Bd.  17. 
Priedr.  Lorentz,  eine  LebMMikbse»  Manuscripl  fOr  Freunde.  Bonn  1861* 
Dirke,  Meerologle  de  Oayet  et  Macare  1861. 

Proeeedings  of  the  socIety  ef  Aotfqoariee  ef  Seottand*  Edlnbnrgk. 
VoL  III.  P.  1.  2. 

Ch.  Robert,  numismatique  Lorrnfno    Extralt  do  In.  revue  num.  1K<J1.) 
Berichte  u.  Mittheil.  d.  Alterthums- Verein»  in  Wlnn,  H-l.  IV.  V.  1860.1861. 
Bulletin  do  Flnstitut  arohcologique  U^gois.  T.  V.  livr.  1.  1862. 
Robert,  Notes  sur  les  monnaiea  des  comtos  «Ic  Champagne.  Rheims  1861. 
Perio#Mhe  Blätter  der  Gesell,  u.  Alterth..Verelne  an  Gawel,  Danoitedt 

und  Wiesbaden,  Nro.  15  und  16. 
24.  Bericht  de^  histor.  Vereins  zu  Bamberg  Im  Jahre  1860/61. 
Zeltechrift  des  Mainzer  Vereins  cur  Erforschung  der  rhidnisehon  Qe- 

•ohiohle  etc.  1.  Band  1845—51.  II.  Band.  1.  3. 
Abbildungen  der  Mainzer  Alterthümer  III.  IV.  V.  Vf. 
Bericht  Uber  die  Wirksamkeit  des  Ifafaner  Verevui  1866  ond  18&6. 
Jaarboek  Tan  de  K.  Akademie  Taa  Wetaaaeheppen.  Anetordatn 

Toor  1800. 

Lndw.  Bauer,  heaalMlie  Urkunden.  2.  Bd.  1.  AbthL  Darmtladt  1861. 
Ckr.  Jokansen,  die  NotdlHesiaehe  Spraebe  naeh  der  FSkilnger  und 

Amnuner  Mundart.  Kiel  1863. 
Qaellenaammlnnf  der  Selileawtg- botet. -laaeabargbohen  QesellsebafI 

fBr  vaterlSndltehe  Gesebiehte.  1.  Band.  Cbroalcoa  Holtasaliae. 

Heraaegegeben  you  Lappeaberg.  Kiel  1868. 


Digitized  by  Google 


146 


Dr>  Giefers,  Beiträge  zur  Getoh.  u.  Oeofr.  der  OtnuMte».. 
Dess.  Acta  Sanol!  P«troelI> 

Die  am  9.  Dcscnber  am  Gebmrtstage  Winckelmaiins  nm  Seuls- 
Baale  biesii^er  Unberiitit  abgehaltene  GenenlrersaamliiiBg 

wählte  den  bisheri^eo  Vorstand  von  Neaem  und  zum  Ersatz 
für  den  ver^torbtmen  Collegen  Lorentii  Herrn  Dr.  BellerinaoD, 
indem  sie  diesem  das  Amt  des  Archivars  übertrug.  Der  Vor- 
Jtan4  besteht  semU  für  das  laafcnde  deflchbAqabr  aw: 

dem  Maldeiiten  Prot  Dr«  BraaB» 

dem  ersten  redig.  Secretftr  Prof.  Dr.  a«o*m  Weertb, 

dem  zweiten  correspond.  Secretär  Oberi.  Freudenberg, 

dem  Kassirer  Prof.  Dr.  K rafft, 

dem  Arcbivar  Dr*  Bellermann. 

Zn  dem  Wincbelmannsfeste^  welches  am  Abende  des  9.  De- 
«embere  im  Saale  des  Bdtel  Rley  stattluid,  war  wmm  Vor« 

Stande  durch  da.s  in  den  Händen  uusrer  Mitglieder  beruidUche 
Festprogramm  des  redi«;:.  SecretArs:  „das  Bad  zu  Allenz^ 
eingeladen  worden.  Daa  Festiocal  erschien  geschmückt  darch 
die  Bttaten  Wiockelmanns,  Borgbesi's,  Visconti*a  und  Eckhera, 
Abbildungen  and  Oypeabgüase  nnedirter  Kunstwerke  lagen 
zur  Beschauung  vor.  Unter  den  zahlreichen  Anwesenden 
erfreuten  uns  die  besondere  zum  Feste  heriibergekommeaen 
auswärtigea  Mitglieder,  unter  denen  wir  die  Herren  Prof. 
Dr.  Fiedler  ans  Wesel  und  Direetor  Bein  aus  Crefeld  als 
zwei  unsrer  ältesten  und  thätigsten  Vereinsgenossen  hervor- 
heben. Nachdem  der  Präsident  Herr  Prof.  Dr.  Braun  in 
einer  kurzen  Ansprache  das  Fest  eingeleitet,  besprach  der 
in  unseren  Verpinsfesten  nie  fehlende  Nestor  der  deutachcn 
Archäologen  Herr  Prof.  Dr.  Welcker,  swei  bisher  UBedirle 
altltaliKhe  Vasenbflder,  deren  eine  aus  der  Campana'achea 
Sammlung  herrObrend,  sieb  auf  die  Hochzeit  des  Zeus  und 
der  Hera  und  den  Siegesgesang  nach  der  Titanomachie 
in  Anschluss  an  den  Piudarischea  Hymnus  bezog.  Geheinne- 
rath  Prof.  Ritachl  sprach»  unter  lu  Grundelegung 


Digitized  by  Googl 


•ItiteliMiMi  iMchrift  a«s  Pal«ftriM,  Aber  #ai  VerhAltaiii 
te  Sf  ndi«  MT  MrMU^wf •  Praf.  Dr.  WkMw  mb  Wesel 
keriehteto  wnkn  Mttguug  eigener  BcntrlLaiigeii  Aber  ^ie 

archüologiwhe  Aeise  des  Cooservators  des  Reiclismiiseanis 
Dr.  Janssen  zu  Leydeii,  welche  letzterer  1859  durch  Deutsch- 
land, CiiJgarn  und  die  Schweijs  vollführte  uud  la  hoIJäudisclier 
fipnebe  den  Drucke  ttbtrgali,  Dtr.  Rein  le§^4er  Versammliing 
MS  ait  AufNliriftt»  Tenehene  Scbcrben  rVmieclier  GclAm 
▼MT^  wdi^  «r  itt  Seftanber  i.  h  mm  in  SuMdnog  to 
■•rm  Dmi Jefcaa  tmi  lavauum  RottaDburf  m  N eck»  nit 
dessen  Eiiiwiliig^un^  eiitlehut  hatte.  Er  machte  darauf  auf- 
tterksan,  wie  nicht  Mosa  die  eiogeriiaten,  sondern  auch  die 
•eMühar  ei«gCi4enpeileB  iM^hriften  prefaischt,  doch  — 
•bfeMheo  ?M  ihren  gMii  nnd^wdbaiichea  laMte  wtA  te. 
eheMO  iifewMhtfchea  Stelle  ihrer  AnbringMif  aa  den 
Gefheieo,  —  m»  kAnetlicb  tnd  Meist  Mit  ee  (leeebeniler 
Nachbildung^  der  alten  äciiriftzcichcu  aut^iftriigt  seien,  dasa 
niclit  \venig:e  Kenner  keraraeiitisrher  Alterfhtimer  irre  g^eleitet 
werden  konnten,  bis  die  von  anderen  Seiten  gegen  die  AechU 
heit  erhebcaea  Zwelfd  derdi  eine  hwmil  beauftragte 
GeMMiMiea  f eprtft,  mi4  die  FiMMaf ea  aadi  iechaieeh 
aacbf ewieeea  wardea.  DaM  iaoMaaa  eelber,  bei  4eM  Wuaache 
aad  der  Hoffnung^  das  anerattdlich  von  ihm  Geeaehfe,  aeve 
lehriftllche  Belege  seiuer  Ansichten  zu  finden,  und  bei  seiner 
nobefangeueu  Freude  über  alle  derartigen  Funde,  durch  die 
grewe  AuMerliehe  Aehnlichkeit  derselben  mit  ächten  Auf* 
ecbriftea  aar  Mi  Iciebt  aad  aabedenklich  eich  im  fabrea 
lieesy  erkiarte  Rein  aas  seiner  haraloeea  and  wahrheils- 
llebenden  Geeinnang,  welche  selbst  jeder  TAvschang  nnfllhig 
und  jedem  Argwohn  einer  solchen  fremd,  nicht  an  die  Mög"- 
lichkeit  einer  neckischen,  auf  seine  zum  Steckenpferde  ge- 
wordene Vorliebe  für  das  Romerthum  seiner  Umgebung 
sielenden  TAaschvag  £a  denken  sich  entschlösse  diese  etwa 
am  wenigsten  von  detjealgea  Seite  vennathete,  voa  welcher 


Digitized  by  Google 


150 


Chronik  de$  Venim, 


nach  der  VenidieraBip  Tider  KtiUmhugBr,  wjieBlift«! 
null  ausgefshrt  bhü  soll.    SdiHeMlidi  erwIlMte  WLnm  äer 

in  den  Museen  zu  Cailsruhe,  Mannheim  und  Speier  von 
ihm  gesehenen  und  imcb  ihrer  eigentlichen  Kärbuiig;^  sofort 
unterschiedenen  Gefasse  von  terra  sigillata  aus  &beia- 
sabem»  Da  die  neieten  dereelhen,  wie  nahlrriche  «nden 
ebendaher  etanunende  Oegemtande  von  gebrannteai  i^liiea 
Thone,  namentlich  Altftre  mit  Bildern  und  Inschriften,  oder 
nythologisrhe  Gnippen ,  schon  Im  vorigen  Jahrhundert 
in  die  beiden  zuletzt  genannten  Sammlungen  gelLOMien 
iindy  figte  er  den.Wmach  M,  daes  der  BnlaleiHin|f  diaaer 
•Iteren»  aneh  wwweifelhaften  FUeclMNigeB-  dbanaa  artUg^ 
wich,  wie  der  der  nenerm  «nd  nenarten  nachgespürt  wer- 
den mtfge.  Zuletzt  sprach  Dr.  Bellermann  über  zwei  neue 
rheinische  Funde,  nftnüich  tther  jenes  kleine  Metallrelief 
mit  einer  Darsteltang  aus  dem  Mythus  den  UeBaklea, 
welches  den  Gegenatand  der  Abhandlnng  to  Endaew 
in  diesen  Jahrbncbe  bildet  und  aber  eine  IMae  alCdirinälite 
Bronze,  den  Propheten  Jonas  darstellend,  die  im  nächsten 
Jahrbuche  zur  Veröffentlichung  gelangt.  Ein  heiteres  Mahl 
achloas  wie  Oblich  aneh  diesuMl  die  Fder. 

Bonn,  im  Apni  1868« 

Für  den  Vorstand  des  Altertbnnsvereias  im  Rheialnnde. 

Der  redigirende  Seeretftr 

Pr^lBBMr  WA*m  WMrtk 


Digitized  by  Google 


Bhreii-MUfflie^ar. 

Seine  Königliche  üoheit  Prins  Friedrich  von  Preosscn. 

Seine  R^^nigliche  Hoheit  Carl  Anion  Meiiirad,  Vikrui  m 
HoheDXolleni-Sigoiariogeo. 

Mae  00MI  te  ihnof  Bernhard  wü  SachaeB-WeuMur- 
BIwmmIi. 

Seine  BzeelleM  der  testo-Hfaiiiler     D.  nid  Qlkr|ia. 

sideiit  der  Proviaa  Brandcnhiirf  Herr  Dr.  FMwelL 

Seine  Excellenz  der  Staatemuii&ler  a.  D.  Herr  Dr.  von 
Bethmann-Hollwef^. 

Seine  Bxcelieox  der  Staatgminiater  a.  U.  Ober-Bnrg-Qraf 
von  MartenhMrf  Herr  Bndolf  von  Auenwald. 

BeiM  Biceltaw  ler  wkfctkhe  MeiMratb  ud  Oenefal- 
direetor  der  Königlidien  Mneeei«  Herr  Dr.  v.  OlCen  In  BerUo. 

Der  wirkliche  Geh*  Obeiregicnuigarath  Herr  Dr.  JohaaM 
Scbnlze  in  Berlin. 

Der  Ober  -  Berghauptmaan  Herr  Dr.  von  Dechen  in  Bonn« 

Herr  Oehdaerath  Proferaor  Dr.  Bleking  la  Beaa. 

Herr  PM  Br.  Welekar  ia  Boaa» 


Digitized  by  Google 


152 


V^neiclmm  der  Müglieäer^ 


Ordaotllch«  Mitglieder. 

Die  mU  ^  beseicbnetea  Herren  aind  auswärtige  Secretäre  des  Verein«, 


Blachoff,  Hündelägerichtspräüident. 
Ci^eaäen  -  Senden  I  J.^  Oberpost- 

commissar. 
Contzen,  Biirgermeisler. 
Oau,  A.,  Dr.,  Stiftaherr. 
Kreutzer,  Pfarrett 
PrisAC«  Stiflsherr. 
*&MeUb6rg,  a..O..L.  Dr. 
Suermondi,  Rentaer. 

Fonok,  Lsndrsik. 

AUehof  fr.  Balve. 

Flaismau,  Ehrenamtsaanii  u,  QuCg- 
besitzet. 

AUenz, 
Frsnk,  P&stor. 

Ami(€ri0m, 
Boot»  J.«  Prof.  Dr. 
Slx  Tsn  Hillef  om,  J.  P. 
H oUt  Prot  Dr. 

Hoi«BlMiam y  Domherr,  Pfarrer  u. 
Professor  Dr. 
Anholf. 

Aohterfeldt,  Friedr.,  SUdtpfarrer. 

Basel. 
Gerlaoh,  Prof.  Dr. 
^Visoher,  Prof.  Dr. 

LoYon^  BOrgacmoIiter. 


Chassot  von  Floreacourt,  W. 

Gerhard,  Prof.  Dr. 

Heibig,  Dr.  phll. 

Liebenow,  W.,  Geh.  Revieor. 

Lohde,  Ludw  ,  Prof.  Dr. 

«Piper,  lieeallil  Tnt  II». 

Jahn,  A.,  BibltoflMkar.  • 

Bielefeld. 
Weetermann,  C.  F.  I 
JVOfM» 

Aehterfeldty.PMf.'  Dr. 

BMMlbffiii,  üak»  J«itfsf«ttk  Pkof. 

Ol.,  KmsSTiidikM Ifimt^d 

doik  Horrfwih  n  hsob 
BeUormanoy  Chr.,  Dr.,  Paai. 
Bluhwe,  Geh.  Beg.^Rath. 
Boecking,  Oherbergratii. 
Brandls ,  C.  A. ,  Geh.  Reg.  .  Rath 

Prof.  Dr.,  Mftgl.  d.  Herreiih«ii«ea. 
Braun,  Prof.  Dr. 
Cahn,  Alberi,  Baki^iiar. 
Clason,  Kaufmann. 
Cohen,  Fritz,  Buohhändlqr. 
DeHus,  Prof.  Dr. 
Dieokhoif,  Bauinspeetor. 
T.  Diergardt,  Baron. 
Floss,  Prof.  Dr. 

Frendenberg,  a7mn..Oberlahrar. 
aoorgi,  Carl,  BtodtTarorda«lor. 


uiyiiizüd  by  Google 


158 


Qr*h*m,  Rer.  Mr. 

Heim»o«th,  Prot  Ihr. 
Hmry,  Aim6. 
Hefer,  Dr. 

Hampert,  Dr.,  Oyma.>Obeilehrer. 
Jeho,  O.,  Prof.  Dr. 
KamptelinK«,  Prof.  Dr. 
Kaufmann,  O^^er-Bilrgemeltter. 
Krafft,  W.,  Prof.  Dr. 
De  U  Valette  St.  Qeorgey  Baron, 
Proiektor  u.  PriTAtdoeeat  Dr. 
Lemperte,  If.  Boolililadldr. 
Ifarettif  O.,  BaeUilndler. 
UmdOMta,  Vnt  Dr. 
YOB  11  oaaeliair,  Noter. 
lfoi*b«ob,  lMtft«»nwteheT> 
MieoleTioi»  Prof.  Dr. 
ISttgftnUh,  Oflt.BfVfr»thPirof.Dr. 
voa  Noordta,  Carl»  Dr. 
T.  Profl-Irnieib  Laadgetiohtoralli 
Dr. 

PoOl,  Baataor. 
Bappi  Bd. 

BeUtutehetd,  FriTaido«eat  Dr. 
Dr.  BaiflikABi,  Pfarrer. 
Bamady«  OTma-Obarlalrar. 

Bittehl,.  QeK.Jt.  Prof.  Dr. 
BÄte^  prtfc  Djr. 

T.  Sandt»  Laodratli, 
Sebttitdl,  L.,  Prot  Dr. 
8a]imtthalt|  Baalaar.  * 
Bohmlts,  Bafbra&dar. 
BehopcD,  OymiL'Dlr.  Dr. 
Beldamaaa,  AraUtaai 
Simrook,  K.,  Prof.  Dn 
Springer,  Prof.  Dr. 
T.  Sjbel,  Prof.  Dr. 
Tbomaany  Stadlbaamalilar. 


Troost,  AltKteeht,  Bentner. 
Werner.  nyraiL'OberlQhrer. 
WoIfiT,  QeU.  MUftlnr.  Dr. 
Wolter,  Lorens. 
warst,  KreisseoretSr. 
Zartmaan^  Dt.  aad> 

Baeknaaa,  Prof.  Dr. 
Watlevfeh,  Prof.  Dr. 

Onslau. 

FriedUeb,  Prof.  Dr. 
Bdnkeaty  PioC  Dr. 

Roblaao»  M*,  Qraf. 

Coblenx. 

*BAersch,  (ieUeimer  Reg.-EUtk  Dr. 

Eltester,  Lanf!ger.-Rftth. 
Henrich.  Reg.-  u.  Scliulrath. 

Junker,   lieg.-  U.  Banrath. 
Lucas,  lio^  -  u   Prov.. Schuir.  Dr. 

Montignv,   i  1  V  rnna -ial-Lehrer  T^r. 

Wegeler«  Geheimer  Medioinalratb 
Dr. 

Banieb»  Beatoer. 

Brotobor»  ObaljpfMdaat  d.  Bliaia. 

AppeUbofai. 
GUt4  t.  BoababoDi  Qatobailtear. 
Dftateer»  BlbU^tbekar^Prol'.  Dr. 
DiMb,  Carl. 
Baaea»  ArobiTar  Dr. 
Finaaaleb-Biebais,  Prof. 
*Claclba,  Hogo. 
Qaal,  Notar  «ad  Baalaer. 
Orats,  X  P. 

Haugb,  AppfllUtlaiiliti|»b|v«lii. 


Digitized  by  Google 


VmnäMu  der  Mi^iärn. 


HAiBoii' B*t  Kauftuttui. 
HaimgMCh»  Dr.,  toatspräsMMrt 

btim  Kgl.  AppellkAfo. 
Hooker,  Dr. 

Horoi  Pfftirer  an  St.  Oanibert. 
LftutZi  Lan'lgorichtarath. 
Lempertz,  Ii.,  BaoUuUidler. 
Märtonsi  Baumeister. 
Mohr,  DombUdliÄuer. 
von  Möller,  Regierunirs  Präsident. 
Pepys,  Gasanstaltsfiirector. 
Saal,  Oyrnn-Oberlehrer  Dr. 
Stupp)  Qehetmer  Hegierungs-  und 
Joatisrath,  ObMblIrgen&eifltor. 

Crtfeld. 

«Bein«  Director  Dr. 

JDormßgm, 
DolhoTeoi  Jaoob» 

Dilrbosslar  b.  Jülich. 
Blum,  Lio.  Pfarrer. 

Düsseldorf. 
Gramer,  Justizrath  u.  Adv.-Anw. 
Ebermaier,  Keg.u  Me^l  -Rath,  Dr. 
Grund,  Waäserbauinapector. 
Krüger,  Reg.-  u.  Bauratii. 
y.  Mallinokrodti  fiegiemngsrafli. 
^Schmelzer,  Justiirath. 
Sohneidor,  J.,  Dr.,  Oy]nB..Ober« 

lebror. 
Wiegmaaii,  Prof. 


OromoTi  B.y  PCMrec. 

Öciimitz,  Dr. 
mherfelä. 

Bouterweck,  Qymn.-Dic«o(or  £>r, 
Gymnasial.Bibliothok, 
Krafft,  Pfarrer. 
Völker,  Oborlebrer  De» 

Dedetfoh,  OysuiaitoLObOTlolmr. 

Erfurt. 

Koclio,  ivngieruoga-  tL  Seimlr4Mlu 
Sippen. 

liftmb^i  Dr.  nod. 

Bem&OQti  A.,  Qoh.  Legations. 

rath  Dr. 
Frank fuft  a.  31, 
Beoker,  Prof.  I^r. 
Borgnis,  M.  Rentner, 
von  Cohaasea,  K.  PreoM.  Jng«* 

niear- Ha  uptm  ann. 
Kelohner ,   E  ,   AmaiiaMb  d«r 

Stadtbiblioihek. 
TUaeen,  DomoApItaUr  tmd  3tad4. 

pflwrer. 

Book,  a  F,,  Pko/.  Dr. 
SohMtboff,  H.,  Prof.  1>r. 

ÄiÄW«i  b.  Jüterbogk. 
Otte,  Pastor. 

^Dappor,  ObotplSufor« 

Bonloi,  Piof.  Dr. 


Unger,  Dr.  Aaeesaor,  S«Oi«ldr  d, 

K.  Bibliothek. 
•Wieseler,  Prof.  Dr. 

Sohillingt*,  burgarmeUtor. 

Haag. 

Oroon  van  Printleror,  Q.,  Dr. 

Haiie. 

Eokstein,  Conreotor  Dr. 

Hamm. 
iMoUoa,  K.  Pr.  Hofrath. 

Bmmorer. 
Orotofendy  C.  L.,  ALrohWar  Dr. 
Haha,  Fr.»  Hofbuohhändler. 

ttm$  Itmturg  b.  Miilk. «.  HA. 
T.  Bybdy  Geh.  Rag^Batb. 

Hmu  Utkmatke, 
Ororwegi  Carl»  Riltorgiitibasltear. 

Ami  liotaMn  Mf «elAff. 
Laali^  H.,  BltterfutibadlMr. 

Kramaroxik,  OTmaariaUDiraotor. 

lugberth  b.  Saarbrücken. 
Krün  or,  Friedrich  und  Uoiacioh, 
liiittLii>iC9it6er. 
Kalk  b.  Deutz. 
T.  LataulXf  H.,  logeoieur. 

Kumptn, 
MoUiayMai  P.  ArohlTar« 

BbmI  aaa'iBL  Waoitiit  Prof.  Dr. 

Sohober,  GubböiuUor  u<  Etbrickter. 


Pfarrer  CUmm. 
BflydiagAr«  Pfamr. 

JQiWMM^fllifiir. 
•PtriDger,  Beda,  Prof.  Dr. 

Der  VorftUnd  'Ics  aati^uarisoh-hi- 
stoHschen  Verein». 

Laach. 
Dalius»  L.,  Laadrath. 

Jxtuenfort  b.  Cnfeid. 

H.  T.  Bath,  RittergittobarilMr  and 
PrMdflDt  das  landwirlhaahaAl. 
Yaceiu  dar  Bhalnj^rtaa. 

Dommaraiatli,  PAwrar. 

Bodel-Nyenhuis,  J.,  Dr. 
'Janssen,  L.  J.  F.,  Dr.,  COBMrra* 

ior  d.  Kgl.  NiodarL  Ealohsiaiu 

seums. 

Leomans  ,  Dr. ,  Direcior  dea  Kgl 
Nie  iorl.  Reiohsmuaeiims. 

de  Wal,  i'rof  Dr. 

!Änz  a.  Rhein. 
Gerrcko,  Iir.,  K  rciaphysikus. 
*Mar8chami,  Kector  Dr. 
T.  Rolühattseiv  FreUiarr. 

UtUkh, 

Hagamanai  Q.«  Dr. 

Namor»  Fkof.  Dr«,  Saaratlr  d.  Ar- 
ohloL  Oaaallaohaft, 

Ueokingi  Btlrgermelitar. 


Digitized  by  Google 


m 


VeneiclmUs  der  Mitglieder, 


öchuäU,  Bürgarmeiaier. 

Medinffhoven. 
TOB  NenfvUtoi  W.«  BiHetfolibM. 

AM. 

TOD  NeufviUe,  B.,  RlttergutabM. 

Müddersheim  b.  Zülpich. 
TOn  Qejx^MUdd^rtliaiini  Fraihorr. 

Cornelius,  Frof.  Dr. 

*D«7ek^  Prof.  Dr. 

Mw  bifolL  Qaadeii  dar  Bbohof 

TOB  MSnatar»  Dr.  Jbbnm  Cborg 

MOUer. 

Zamlohi  Nie,  B«Dto«r. 

Nalbach  b.  SrnmUmit, 
RMsara,  Dr.,  Pfeim. 

JVinMf. 
Jostttn,  F. 

GomiiidsluMiMii,  Pfarrw. 

Obenüinta'. 
ReiU,  Pfarrar. 

Lentean,  D».,  Pfatiar. 
Pari*. 

Baadn,  Sagtoa,  Chaf  Im  Mioltta- 
rlam  d.  Untarrfohta  n.  d.  Onltua. 

Auf  der  Quint  b,  Trier. 
Kraemer  Adolph,  Hattottbaaitaar 
md  Oanunaraiaiiratii« 


Joly,  Dr. 

ras  Bontan,  Gt.,  Dr. 

Biedlingm  (^WiaigmberffJ. 
Kaataar,  Oaaift  Ffarrar. 

lloai« 

Alertz,  Geh.  Sanitätsraih  Or. 

Roermond. 

QnJIloii,  Gk.,  Notar. 

Sehloss  Roesberp, 

T.  Welohs.Qlaa,FraihaKr»  MÜglM 
daa  HarranhAOaaa. 

»wlif  VI  11011« 

*Karcher,  Ed.,  Fabrikbasitzar. 

Saflrteflf« 
Hawat,  Dr. 

Seligetisfadt. 
öteiaeri  Dr.,  Uofrath. 

Haap,  Püurar. 
Siambaig^  ftadaalatt. 

}folzer,  Dr.,  Doxuprobst. 

Keilner,  Kegiarongltatii. 
^Ladner,  Dr. 

Marttnl,  Ganaraliiaat  dar  iHSaeaa 

Trier. 

von  Tbiatmana  Frailiarr. 
Wllakapw»  Fawtkanan-Baadmt. 
TO«  'WUmawakj,  DwnkafttvUr. 


üigiiizeü  by  Google 


Uerdingen. 
Umilf  «.  ä,  JM. 

ütrecki. 

K.usti  n,  Trof,  Dr. 
Rovers,  F.  A.  CL,  Prof.  Dr. 

Fralken  t.  IM«j|«rd<»  Qdi.  Oom* 
oiMiliimtli. 

Boml»  Dr. 

Mooren,  Pfarrer. 
Warfum. 


157 

Weismes. 

Ftodl«r,  Prof.  Dr. 

Wien. 
Aftohbaoh,  Prof.  Dr. 

liiHwk       Aof.  Dr. 
*IJrlIobiy  HoftmU»,  Prof.  Dr. 

Mr. 

van  Lannop,  J.  H. 
SEirich. 

Harlmann,  Dr.,  Jusdcralh,  emorit 
LelbAcst  Ihm  Kdnigl.  Hoheit 
dar  KroiyliMtMfai  Gliatlftt»  f  li- 
dttiktt  TOB  Dfaimirk. 


Auäfi eroi d  eu  tlicli e  Mitglieder. 


PMer»  Anoldi  Prof.  Dr.,  Lehror 
«a     Mlttni  BtrgerMhnlo* 

Salbertz,  KreiagerichUratü»  Dr. 
Brügge 

IjOlUMUk  P. 

VtflODy  BomioIrtMp« 

AfOndl^  Dr. 

St.  Goar. 
Qreb^d,  Friedeotrioiiter. 


Welter,  Pfarrer. 

Malmedy. 

Arafeao  de  Nou8.,  A.dY.-A.aw.  Dr. 
München. 

Correns,  0.  H. 
ZIpiot»  Dr. 
PMÜa«,  TopofM^k* 

Heyder,  BibliotUekar. 


Digitized  by  Google 


Verieiekftiss 


der  Academieen  und  Vereine,  mit  welchen  uu^er 
Verein  in  liiemmcher  Verbindang^  sieht 


1*  Hi§terttciMr  Veiein  wm  Banlerg; 

9.   Hisliwliclwr  Verein  VOD  Oberfranken  zu  H  a  y  r  e  u  t  Ii. 

3,  &4(iiiglicli  Bayerisclie  Acadeaiie  der  WissenadMifteii  mm 
Miaclien* 

4,  BtotoriflclierVeMta Ten  uni  tOMbaymm Manch en. 

6.  BifltoriMber  Verein  Ür  ünteifkenkcn  nnd  Aschaffeuburg 

SD  Würzburg^. 
61    Historiseber  Verein  fflr  die  Oberpfalz  zu  H  e  g  e  n  s  b  h  r  ^. 

7.  Historischer  Verdn  für  NiedersaolMen  in  Hnnttever. 

8.  Vereii  fir  hcssiflclie  Ocacliichle  und  Lnndcsknnde  io 
CasseL 

Historiaeher  Verein  für  das  Grossherzogthuni  Uesaea  in 
Darmstadt. 

10.  Sodöt^  pour  ia  conservation  des  moaumeata  btaiori^ven 
dana  le  Grand •Daeh^  de  Lnxeaibenrg. 

11.  IHrtetiicfctr  Vaieia  für  Steiennaifc  an  Grata. 

ISL  Hisfarbeher  Verein  fir  Krain  sv  Laibach. 

18.  Königlich  B<>hau8che  Gesellacball  der  Wiasenachaften 

zu  Pra§^. 

14*  K*     CentraliioBiBiinrion  aar  Erfersclianf  nnd  firlinl^ 

lang  der  Bandenkailler  in  Oeatemicb  an  Wien. 
15.  Der  AKerthaaMTereln  in  Wien. 

16*    Historische  Scclion  der  Westphälischen  Gesellschaft  zur 
Beftlrderung  der  vaterländischen  Cuitur  au  JHiaden. 


Digitized  byGötJ^ 


fmrMeickmu  dtt  ämimhm  md  FMte  m.  9.  w.  m 

n  Maliter  wai  si  Faierbern. 

»  Ckeehicbb.  wmi  ftNorlkmsforacheBde  Gesdlscbafi  des 
Oiterlamlet  In 

1».   Schleswig  .Hokteinigcbe  Geselbdiaft  fAr  vateriüidiedie 

Geschichte  zu  Kiel. 

aa   Zürcher  GmiktlmH  Atar  ?atetlAaÜKlii  Aiteifkiaer  m 
SArieb. 

tl.  Dietorieche  GeselMtaft  fai  Baeel. 

«   TkAriagiicb-Sidisischer  Verein  für  Erforsebaig  der 

fiMiadisehen  AKerthümer  m  Hälfe. 
23.   Verein  zur  Erforgchuog  der  rliewiscbei  Gsechidiic  mi 

AHerthttmer  zu  Mainz. 
M.  The  reyal  avebmio(ieal  MUj  tf  L^aioft. 

0eddld  Mdartiifae  et  UU^raire  de  Limbaurg  k  Toa- 
-  ff*«. 

97.  Köiiigl.  Sachsischer  Verein  für  Erforschung  und  Erhal- 
funjT  vaterlandischer  AlterthOmer  m  Dreedea* 

3&  Oberiausitaisdbe  Gcadkchaft  der  WliMMbaAmi  a« 
Gorlita. 

»   VewI»  lir  aamalMfce  Allwtfcaaiikiwde  und  Getd^^ 
fancfeuDg  ZI  Wiesbaden. 

m>  BlitMrMier  Verein  für  das  wOrkfliberfiiciie  i'iaakea 

zu  Mergeothe im. 

31.   Verein  fflr  tb«riagiaebe  Gesdridite  «ü  AltertlHM*aale 

in  Jena. 

38.  ArclMtolofiidieSecyeaÄrdMlLbdbatWasewn^ 
3t.  Venia  iBr  SlebcabOrgiKhe  Landeskunde  in  H  e  r  m  a  n  a  . 
•tait 

•i.   K.  Gesellschaft  für  nordische  AKerthumskuade  ia 

penhagen. 

35.   Soci^td  numismaliqae  in  Meta, 

Geadlicbaft  fr  afttaiiche  Feiwtoigea  ia  Trier. 


160   Vermckmu  der  Academkm  und  Yireme  ti«  «.  m. 

ff.   (^»mtvereiu  der  deuUcfaea  CkscUebts*  Altertbiuns- 
rcveiae  in  SiuiigtLTt. 

thm  BaiM  m  Carltrvlie. 

39i    Germauisches  Museum  in  Nürober|^. 

40.  Societe  numismatique  k  Bruxelles. 

41.  Uitoriflcber  Verein  für  den  Niederrhcin  in  Cöln. 

4S.  HistoriMbcr  Verein  4er  6  Orte:  Lasen » Uri,  BAwym^ 
ünterwaMen  nn4  Z«ir  Ui  L»«'«» 

43.  Societe  archeologique  le  Hnninik 

44.  Societe  Royale  de  li((erature  et  des  beaux  arU  ^  G  a  n  4. 
4S^  JUHosütiit  arcböologique  Lii^gois  k  Li^ge. 

4flL  De  koninklijlLe  Akndeale  Tau  welMirtifwi  te  A  » « 
•Urintti 

47.  Het  Friesch  eenonivchat  i^r  CMhieA»,  MMi «  w 

Taalkunde  tc  Leeuvvarden. 

48,  Verein  für  Mectilenburgische  Gescbicbie  und  AUerthiinui. 
fconie  In  fi^cbvertn* 

4».  Der  Altertlnnnifenln  in  bin e baff. 

m,  DaslnetfM  iir  nwhaelogiseiie CorMifenleng  Im  Wi^m. 

51.  K.  k.  geographische  Gesellschaft  za  Wien. 

52.  The  Snithsoniau  Institution  2u  Waabingten. 
5S.  Die  Universität  £u  ChrUtiauia. 

M  Die  ItMfl*  Alunhm^  gcseinnitaiier  WimmOmOm 
miBrfnrt 

55.  Society  of  aoU^aariee  nf  Scellaad  In  BdUbvrgb.. 


Bona,  Druak  von  Carl  Oeafgi. 


Inhaltsverzeiciluiss. 


L    Chorographie  udü  Geiicliichti'. 

1,   Irauz    liitter:  Griindmig  der  Stadt  Neuss  im    l  iiue 
unsrcr  Zeitrechnung.  Birten  der  Schauplatz  eines  n  i  '  •'■  V*^ti 
Sieges  der  Germanen  Uber  die  Römer 
iL   F.  Deycks .         Alterthämer  von  Nizza  und  Cimiez 
LL  Braun:  Die  Kölnerinuen  am  I^heine  .... 

11.  Denkmäler. 

L  C.  L.  Orotefend:  Eplgraphidches. 

L  Die  Legio  V.  Macedonica  und  die  Legio  V.  Alauda  Iii 


i  Die  r  ■    ^  VIT.  Rhaetorum  equitata  , 
iL  Die  1.    j..  ofabrikanten  Cipinä           .  • 
'  1,  Die  Trilmni  Cohortium  fil 

Ih.  Qah  ea  eine  Legio  VII.  Macedonica V  .  .  74 

IL  Die  Legio  II.  Adjutrix  in  Br!         n  .  II 


iL  Zwei  neuentdeckto  Mainzer  Iiiociiiiiten       .  "  ^ 

li.  Berichtigung    .....  .  _ 

^  Braun:  Bronzene  Votivhände  —  Commagene  . 

iL  Heinrich  Otte:    Wann  ist  der  Qewölbebau  des  Doms  in 

Speier  entstanden?        ....  .          .  100 

J_.  Bellermann:   Bronzetäfelchcn  mit  Darstellungen  aus  dem 

Mythui  des  Herkules  (Hierzu  Taf.  ]_            .  .  H'^ 

LL   E.  aua'm  Weerth:  Altchriätlicho  In»chriftäteine  in  der  Mün 

sterkirohe  zu  Bonn.  (Hierzu  Taf.  II  .  . 

III.  LitteratoT. 

L  F.  Deycks:  Die  Römischen  Alpenstrassen  in  der  Schweir. 
Von  Dr.  iXu  Meyer.  Zürich.  In  Commission  bei  Meyer  u.  Zt 
18G1,  'jn  Ö.  L  mit  2  lithogr.  Tafeln  Abbildung-  ^ 

1,  Fiedler:  Lateinische  Insohriftstcine  des  K  i.n  ui  ai-iii-  .  - 
Hessen.  Zusammengestellt  und  erklärt  von  Prof.  K-  Klein 
in  Mainz    .         l  •  .  .  .  lÜ 

IV.  Slijicelipn. 

1.  Uebcr  die  l'unde  bei  Beckum,  liegierungs-Beiltk  Münster,  im 
Monat  April  1860,  von  Hofrath  Eaaellen.  S.  VJlL  —  'L  Ucber  Reste 
römischer  .Anbauten  bei  Friesdorf.  S.  1-".T  ^  Funde  in  Aachen. 

S.  —  1.  1*     '  iohen  bei  Münstereifel  bc         t  von  Dr.  Krosch. 

S.  1       —  5.  All,  u  jng  des  Judenbades  zu  Clwi.  ^.  —  ij^  H. 

Funde  im  Brohlthal  und  zu  Cöln.  S.  140—41. 

V.    Chronik  des  Vereins. 


Chronik.  S.  M"J.  Verzeichniss  der  Mitglieder.  6,  i.>l  Verzciclitaas 
<ler  Al^;  i'lemieen  und  Vereine-  Ö.  il*^ 


Ja  hl  UV  rJJt  Rheiniltftmä. 


Tab  / 


Digitized  by  Google 


Digitized  by  Google 


xr 


o 

CD 


5 

m 


I 


OCTBR 


m 

CO 

CO 


o 

er 


< 


Digitized  by  Google 


V. 


üiyiiizeü  by  Google