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Full text of "Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz"

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Abhandlungen 
der 

Naturforsche... 


Gesellschaft 


zu  Görlitz 


Naturforschende 

Gesellschaft  zu 
Görlitz ... 


HARVARD  UNIVERSITY. 


LIBRARY 

OK  TI1K 

MUSEUM  OF  COM  PA  R  ATI  VE  ZOÖLOGY. 


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«WN  Isaf, 

Abhandlungen 


der 


Naturforschenden  Gesellschaft 


zu 


Görlitz. 


Einundzwanzigster  Band. 


Auf  Kosten  der  Gesellschaft. 


GÖRLITZ. 


In  Cominission  der  Buchhandlung  von  H.  T/achnschel. 

1895. 


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JUN  1896 

Inhalts -Verzeichnis^. 


Die  wichtigsten  Resultate  der  neuen  geologischen  Specialaufnahmen 
in  der  Oberlausitz  im  Vergleiche  zu  den  älteren  Ansichten.  Vortrag 
gehalten  in  der  Naturforschenden  Oesellschaft  zu  Görlitz  am 

8.  März  1896  von  Dr.  0.  Herrmann  aus  Chemnitz   1 

Beitrage  zur  Lepidopteren  -  Fauna  der  preussischen  Oberlausitz.  Im 
Anschlüsse  an  das  Werk  von  H.  B.  Möschler:  „Die  Schmetterlinge 
der    Oberlausitz".      Zusammengestellt    vom  Gymnasiallehrer 

C.  Sommer  in  Görlitz  37 

Der  Luftballon  im  Dienste  der  Wissenschaft  Vortrag  gehalten  in  der 
Naturforschenden  Gesellschaft  zu  Görlitz  am  14.  December  1894 

von  Premierlieutenant  Gross  aus  Berlin  79 

Monats-  und  Jahres-Uebersicht  der  Beobachtungen  an  der  Königlichen 
meteorologischen  Station  Görlitz  in  den  Jahren  1892,  1898,  1894. 

Zusammengestellt  von  Louis  Hütt  ig  in  Görlitz  115 

Gesellschafte -Nachrichten  für  die  Jahre  1892/98  und  1893/94  ...  136 
Nachruf  für  den  verstorbenen  Museums -Director  Dr.  Peck  vom  ersten 

Präsidenten,  Oberstlieutenant  Uhl  181 

Nekrolog  für  den  verstorbenen  Museums -Director  Dr.  Peck  ....  182 
Die  letzten  Berichte  des  verstorbenen  Museums -Direotors  Dr.  Peck  .  183 

Gesellschafte -Nachrichten  für  das  Jahr  1894/95    188 

Verzeichnis»  der^Mitglieder  225 

Statuten  der  Naturforschenden  Gesellschaft  241 

Corrigenda  und  Addenda  zu  den  „Beiträgen  zur  Lepidopteren -Fauna 

der  preussischen  Oberlausitz"  von  C.  Sommer  '252 


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Die  wichliisten  Resultate  4er  nenen  plopclien  Specialanfnahmen  in  der 
Oberlansitz  im  Vergleiche  mit  den  älteren  Ansichten. 

Von  Dr.  0.  Herrmann. 

In  der  älteren  geologischen  Literatur  über  das  Gebiet,  welches 
man  als  die  Oberlausitz  bezeichnet,  bilden  zwei  Werke  wichtige  Mark- 
steine, da  sie  zusammenfassen,  was  mau  in  der  Zeit  ihrer  Entstehung 
über  den  geologischen  Bau  dieses  Landstriches  wusste.    Es  sind  dies: 
B.  von  Cotta's  Geoguostische  Skizze  der  Gegend 
zwischen  Neustadt,  Bischofs werda,  Wittichenau, 
Rothenburg,  Görlitz,  Ostritz,   Rumburg  und 
Schluckenau;  nebst  dem  2.  Abschnitt  der  geogn. 
Skizze  der  Umgegend  von  Dresden  und  Meissen, 
aus  dem  Jahre  1845*)  und 
F.  Glocker's  Geognostischc  Beschreibung  der  preus- 
sischen  Oberlausitz,  mit  einer  geologischen  und  einer 
agronomischen  Karte,  aus  dem  Jahre  1857.**) 

*)  C.  F.  Naumann  und  B.  von  Cotta.  Erläuterungen  zur  geognostischen 
Kart*  des  Königreiches  Sachsen.  Dresden  und  Leipzig.  1845.  Heft  8  und  5; 
auch  Heft  4. 

**)  Tu  der  folgenden  Zeit  sind  über  Theile  der  Lausitz  noch  die  zusammen- 
fassenden Arbeiten : 

J.  Jokely.    Der  nordwestliche  Theil  des  Riesengcbirges  und  dos  Ge- 
birges von  Rumburg  und  Haiuspach.    Jahrb.  d.  K.  k.  Reichsanstalt. 
Wien  1839.    S.  366-398. 
O.  Friedrich.    Kurze  geognostische  Beschreibung  der  Sudlausitz  und 

der  angrenzenden  Theile  Böhmens  und  Schlesiens.    Zittau  1871. 
E.  Schmidt.    Geognostische  Beschreibung  des  mittleren  und  westlichen 

Theiles  der  Kreishauptmannschaft  Bautzen.    Bautzen  1878. 
H.  Naumann.    lieber  die  diluvialen  Ablagerungen  der  Umgegend  von 
Bautzen.    Bautzen  1878. 
erschienen.   Dieselben  bezeichnen  in  vielen  Punkten  wesentliche  Fortschritte  gegen- 
über <len  citirten  Werken,  vertreten   aber  in  den  znr  Besprechung  gelangenden 
Fragen  denselben  Standpunkt  wie  jene. 

AbhandL  Bd.  XXI.  1 


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•2 


Das  von  Cotta'scho  Werk  war  das  Resultat  der  ersten  geologischen 
Gesammtaufnahme  des  Königreiches  Sachsen,  die  seit  dem  Ende  des 
vorigen  Jahrhunderts  von  Freiborg  aus  besorgt  wurde.  Das  zweite 
Werk  entsprang  bekanntlich  dem  Bestreben  der  Naturforschenden 
Gesellschaft  in  Görlitz,  eine  möglichst  gründliche  naturwissenschaft- 
liche Durchforschung  ihres  Wirkungskreises  anzubahnen.  Es  sollte, 
da  bis  dahin  vorzugsweise  die  Flora  und  Fauna  des  Landes  berück- 
sichtigt worden  waren,  auch  eine  goognostische  Untersuchung  ver- 
anstaltet werden.  Mit  einer  solchen  wurde  der  damals  nach  Görlitz 
verzogene  Professor  Dr.  Glocker  beauftragt,  und  derselbe  entledigte 
sich  dieser  Aufgabe  in  drei  Monaten  des  Jahres  1856.  Die?  Resultate 
der  Untersuchungen  während  dieser  kurzen  Zeit  verarbeitete  derselbe 
zu  dem  Ihnen  bekannten  stattlichen  Werke.  Dasselbe  berücksichtigt 
neben  der  preussischen  Oberlausitz  auch  ziemlich  eingehend  den  Strich 
zwischen  Görlitz  und  Bautzen,  sowie  denjenigen  zwischen  Görlitz 
und  Zittau. 

Seit  dem  Erscheinen  dieser  zwei  Arbeiten  sind  nahezu  40  Jahre 
verstrichen,  Jahre,  in  denen  wir  auf  allen  Gebieten  des  Wissens  und 
Schaffens  so  gewaltige  Fortschritte  zu  verzeichnen  haben,  wie  noch 
in  keinem  gleichgrossen  Zeiträume  der  ganzen  Geschichte.  Es  steht 
zu  erwarten,  dass  auch  unsere  heutige  Auffassung  von  den  geologischen 
Verhältnissen  des  hiesigen  Landestheiles  sich  nicht  mehr  mit  der  in 
jenen  Zusammenfassungen  niedergelegten  deckt,  und  es  erscheint  mir 
als  ein  berechtigtes  Unternehmen,  einmal  die  Kenntnisse  der  Jetztzeit 
denjenigen  von  damals  gegenüberzustellen.  Dieses  Vorhaben  dünkt 
mich  umsomehr  begründet,  als  jetzt  ein  Werk  seiner  Vollendung  ent- 
gegengeht, das  jenen  ersten  beiden  Durchforschungen  wohl  ähnlich, 
doch  mit  viel  grösseren  Mitteln  ausgestattet,  mit  viel  mehr  Aufwand 
an  Zeit  ausgeführt,  also  auf  viel  breiterer  Basis  aufgebaut  worden 
ist  als  jene.  Dieses  Werk  ist  die  zweite  geologische  Special- 
aufnahme des  Königreiches  Sachsen.  Beziehen  sich  die  Er- 
gebnisse derselben  zwar  zunächst  auf  Sachsen,  so  werden  viele  der- 
selben später  auch  für  den  preussischen  Antheil  der  Lausitz  adoptirt 
werden  müssen.  Auf  einzelnen  Kartenblättern  finden  sich  ja  auch 
mehr  oder  weniger  breite  Streifen  preussischen  Gebietes  bereits  zur 
Darstellung  gebracht. 

Die  neue  geologische  Landesuntersuchung  wurde  im  Jahre  1872 
vom  Königlich  Sächsischen  Finanzministerium  angeordnet  und  das 


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mit  der  Ausführung  desselben  beauftragte  Institut  in  Leipzig  stationirt. 
Zum  Direetor  der  Königlich  Sächsischen  Land  osuntersuchung 
wurde  der  jetzige  Geheime  Bergrath  Professor  Dr.  H.  Credner 
in  Leipzig  ernannt, 

Als  Massstab  wählte  man,  da  derjenige  der  alten  Karten  von 
1  :  120000  bei  dem  ersten  sächsischen  Kartenwerke,  von  1  :  200000 
bei  der  Glockersehen  Karte  zu  klein  erschien,  um  genauere  Details 
einzutragen  und  die  Karte  auch  praktischen  Zwecken  dienstbar  zu 
machen,  jetzt  1  :  25000. 

Bevor  eine  solche  geologische  Karte  aufgenommen  werden  konnte, 
rausstc  jedoch  eine  topographische  Unterlage  in  dem  genannten  Mass- 
stabe geschaffen  werden.  Diese  wurde  von  der  topographischen  Ab- 
teilung des  Königlich  Sächsischen  Gcneralstabes  in  Gestalt  von 
15T)  Seetioncn,  von  denen  die  randlichen  Blätter  vielfach  über  die 
sächsischen  Grenzen  hinaus  auf  preussisches,  böhmisches,  thüringisches 
Gebiet  hinübergreifen,  geliefert.  Die  Aufnahme  und  Bearbeitung  des 
Materials  ist  durch  die  Geologen  der  Königlichen  Landesuntersuchung, 
von  denen  gleichzeitig  bis  8  thätig  waren,  und  eine  Anzahl  von  Mit- 
arbeitern besorgt  worden,  dio  Herausgabe  der  Karten,  wie  der  sie  be- 
gleitenden Erläuterungshefte  wird  vorn  Königlichen  Finanzministerium 
veranstaltet.  Das  Werk  erscheint  in  Commission  von  W.  Engelmann, 
Leipzig.  Der  Preis  einer  Karte  ist  auf  2  Mark,  der  eines  Erläuterungs- 
heftes auf  1  Mark  festgesetzt  worden. 

Die  Zahl  der  neuen  geologischen  Kartenblätter  wird  dadurch, 
'iass  gewisse  Soctionen  an  der  West  grenze  des  Landes  durch  die 
Königlich  Preussische  Landesuntersuchung  aufgenommen  und  ver- 
öffentlicht werden,*)  andere,  welche  nur  kleine  Streifen  sächsischen 
Lindes  enthalten,  nicht  aufgenommen  oder  theil weise  zu  Naehbar- 
«d  tionen  geschlagen  worden  sind,  auf  123  reducirt. 

Diese  Karten  sind  bekanntlich  so  eingerichtet,  dass  in  dieselben 
sammtliche  an  die  Oberfläche  tretenden  oder  künstlich  erschlossenen 
Gesteiusformationen  und  Unterabtheilungen  derselben  mit  verschiedenen 
Farben  oder  Farbennuancen  eingetragen  und  durch  verschiedene 
Buchstabensymbole  näher  bezeichnet  worden  sind.    Die  an  den 


*)  Vergl.  H.  Credner     Die  geologische  Landesuntersuchung  von  Sachsen 
und  ihr»;  Bedeutung  für  die  Praxis.    Civilitigunieur  18%.    Hei't  2. 

1* 


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4 


Rändern  der  Karton  verzeichnete  Farbenerklärung  enthält  auf  den 
einzelnen  Karten  bis  über  60  Felder. 

Ausserdem  findet  sich  auf  fast  allen  Kartenblättern  ein  Rand- 
profil. Dasselbe  stellt  einen  idealen  senkrechten  Durchschnitt  durch 
die  Section  dar,  in  welchem  der  aufnehmende  Geolog  seine  Kr- 
fahrungen,  die  er  beim  Studium  des  Baues  der  Gegend,  namentlich 
auf  Grund  der  vorhandenen  tieferen  Aufschlüsse  (Schächte,  Tief- 
bohrungen) gewann,  verwerthet  hat.  Eine  Anzahl  der  Blätter,  in 
Sonderheit  solche  aus  dem  nördlichen  Striche  Sachsens,  in  welchem 
das  Schwommland  in  grosser  Verbreitung  auftritt,  sind  dem  Ziele,  zu- 
gleich Bodenkarten  darzustellen,  dadurch  näher  gebracht  worden,  dass 
die  Resultate  einer  boträchlichen  Zahl  von  Handbohrungen  bis  zu 
2  m  Tiefe  vermittelst  rother  Zahlen  und  rother  Profilsymbole 
eingetragen  worden  sind.  Aus  diesen  Angaben  lässt  sich  die  Mächtig- 
keit der  Ackererde  und  die  Beschaffenheit  des  in  agronomischer  Hin- 
sicht ausserordentlich  wichtigen  Untergrundes  derselben  ohne  Weiteres 
ablesen. 

Die  bei  den  Aufnahmen  gesammelten  mustergiltigen  Handstücke 
werden  aufbewahrt  in  der  Sammlung  der  Königlich  Sächsischen 
Landesuntersuchung  zu  Leipzig  (Thalstrasse  35.  Tl.),  welche 
während  der  Sommermonate  an  den  Sonntagen,  Vormittags  von  11  bis 
1  Uhr,  für  das  Publikum  unentgeltlich  geöffnet  ist. 

Im  Jahre  1877  konnte  die  erste  Section  der  Oeflentlichkeit 
übergeben  werden,  rasch  folgten  andere,  zunächst  aus  dem  Erzgebirge, 
dann  aus  dem  Leipziger  Kreis  und  schliesslich  seit  dem  Jahre  1888 
auch  solche  aus  der  Lausitz,  mit  deren  eigentlichen  Aufnahme  im 
Jahre  1885  durch  Bearbeitung  von  Section  Schönfeld -Ortrand  be- 
gonnen worden  war.  Die  Sectionen  aus  der  weiteren  Umgebung  von 
Görlitz,  also  aus  der  Gegend  von  Ostritz  und  Hirschfelde  werden  die 
Schlusssteine  dieses  gewaltigen  wissenschaftlichen  Gebäudes  bilden. 

In  dem  Grundriss  des  geologischen  Baues  der  Lausitzer  Provinz 
machte  sich  nur  eine  wesentliche  Abänderung  dadurch  nöthig,  dass 
aus  der  Reihe  der  Formationen  die  archäische  gestrichen  werden 
musste.  GestattenSie,  dass  ich  Ihnen  an  der  Hand  der  unten  folgenden 
Tabelle  (S.  8  bis  10)  diesen  Bau  erläutere.  Die  Tabelle  enthält  sämmt- 
liche  Gesteinsarten,  welche  auf  den  bis  October  1895  veröffentlichten 
Sectionen  verzeichnet  sind. 


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Die  älteste  in  dor  Lausitzer  Provinz*)  vertretene  Formation  ist 
das  Silur  (nordsächsische  Grauwacken- Formation),  deren  Gesteine, 
Grauwacken  und  Thonschiefer,  Kieselschiefer  etc.,  ehemals  den  grössten 
Theil  der  Lausitz  eingenommen  haben  dürften,  heute  noch  im  nörd- 
lichen Sachsen  herrschen  und  z.  B.  den  Buchberg  bei  Königsbrück, 
den  Huthberg  bei  Kamenz  ausmachen.  Infolge  einer  gewaltigen 
Graniteruption,  die  nach  der  Ablagerung  des  Silurs  und  vor  der 
Bildung  des  Rothliegenden  erfolgte,  und  späterer  Abtragung  ist  die 
Grauwackenformation  jedoch  in  dem  südlichen  Theile  bis  auf  einige 
wenige  schollenartige  Reste  verdrängt  worden.  Das  an  ihrer  Stelle 
jetzt  auftretende  Granitmassiv  birgt  zahlreiche  Bruchstücke  der 
durchbrochenen  silurischen  Gesteine.  Die  Grenze  zwischen  Granit  und 
Grauwacke  verläuft  heute  von  Radeburg  über  Marsdorf,  Gross- Ditt- 
mannsdorf, den  Buchberg,  Königsbrück,  Schwoosdorf,  Rehnsdorf, 
Burkau,  Wiesa,  Döbra,  Kauppa,  Belgern,  Weissenborg,  Jänkendorf, 
Görlitz.**)  Als  letzte  Nachschübe  der  Eruption  erfolgte  das  Empor- 
dringen von  granitischen  Gang-  und  Schlieren- Gesteinen. 
Später  fand  an  zwei  Punkten  nochmals  das  Emporquollen  von  Grauit- 
massen  statt,  die  nun  als  jüngere  Granitstöcke  in  dem  älteren 
Massiv  aufsitzen.  Eine  gelinde  Wirkung  des  gebirgsbildenden  Druckes 
erzeugte  in  dem  festen  Granit,  ohne  denselben  stärker  zu  beeinflussen, 
eine  Unzahl  von  eben-  und  meist  grad flächigen  Druckklüften,  in  denen 
jüngere  Eruptivgesteine,  einmal  Diabase  und  Diorite,  in  späterer 
Zeit  Porphyrite  und  Quarzporphyre  ihren  Weg  aus  der  Tiefe 
fanden.  In  der  älteren  Periode  der  Dyas,  dem  Rothliegenden, 
bildeten  sich  die  Schichten  von  Weissig  (Sectiou  Pillnitz)  und  wohl 
auch  die  von  Kauppa  (Section  Welka-Lippitsch).  Ein  zweites  Mal 
sehen  wir  den  gebirgsbildenden  Schub  wirksam.  Diesmal  werden 
lange  und  breite  Dislocationsspalten,  dio  später  durch  weissen 
Gangquarz  ausgefüllt  wurden,  aufgerissen,  die  zerrissenen  Gebirgs- 


*)  Als  deren  südliche  und  westliche  Grenzen  werden  hier  die  grossen 
OislocÄtionslinfen  zwischen  Granit  und  Quadersandstein  (sudlausitzer  Verwertung) 
und  zwischen  Grauwacke  und  dem  Moritzburg-Grosscnhain-Meissner  Svenit-Gneiss- 
gehiet  angenommen. 

**)  Granite,  die  mit  denen  des  Lausitzer  Massivs  identisch  sind,  treten  im 
SW.  von  Pirna  innerhalb  des  Elbthalgebirges  jenseits  der  Elbe  nochmals  zu  Tage. 
(Vergl.  R.  Beck.  Erlftut.  zu  Section  Pirna  der  geol.  Specialkarte  i.  M.  I  :  25000. 
Leipzig.  1892.) 


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glieder  auf  mehr  oder  weniger  breite  Entfernung  stark  gepresst,  zer- 
malmt, gequetscht  und  zu  Gesteinen  mit  neuem  Habitus  umgebildet. 
Nach  meinen  Beobachtungen  ist  es  wahrscheinlich,  dass  die  von  einer 
Ueborschiebung  der  nördlichen  Gebirgskette  und  Emporpressen  von 
Fetzen  der  Juraformation  und  des  Rothliegenden  begleitet  ge- 
wesene Grosse  Südlausitzer  Verwerfung  zwischen  Granit  und 
Quader  -  Sandstein  gleichalterig  mit  diesen  vorwiegend  sudetisehe 
Richtung  innehaltenden  Druckzoneu  und  Dislocationen  ist.  Von  dem 
der  Kreideformation  angehörenden  Quadersandstein  sind  auf  dem 
Granitgebirge  innerhalb  Sachsens  Reste  bei  Schullwitz -Weissig  (Section 
Pillnitz)  erhalten  geblieben,  Residua  davon  in  grossen  Blöcken  zwischen 
Warnsdorf  und  Schönborn  nachgewiesen  worden. 

Während  der  Tertiärperiode  ist  das  östliche  Sachsen  der  Schau- 
platz erneuter  vulkanischer  Thätigkeit  der  Erdtiefe.  Es  dringen  in 
schlotähnlichen  Canälen  Gesteinsmassen  empor,  die  sich  in  Kuppen 
auf  der  Oberfläche  anhäufen  oder  in  Decken  ausbreiten  und  zu  Basalt 
oder  Phouolith  erstarren.  So  entstanden  die  basaltischen  Gipfel  der 
Landeskrone,  des  Lübauer  Berges,  des  Stolpener  Schlossberges,  des 
Bötzen,  Pirsken  etc.,  die  phonol ithischen  Kuppen  der  nördlichen 
Kottmarspitze,  der  Lausche,  des  Tollensteins  etc. 

Schon  während  der  Basalteruption  bildete  sich  die  ältere,  so- 
genannte basaltische,  oberoligocäne  Braunkohlenformation, 
die  bei  Seifhennersdorf -Warnsdorf,  am  Pirsken,  bei  Hainspach  er- 
halten geblieben  ist.  In  einem  jüngeren  Abschnitt  des  Tertiärs,  dem 
Miocän,  entstehen  die  Brannkohlen-Ablagerungen  des  Zittauer 
Beckens,  von  Muskau,  aus  dem  N.  von  Bautzen  und  Kamenz  (Quatitz. 
Schmeckwitz,  Skaska,  Scheckthal  etc.),  von  Ostritz,  Bernstadt  etc. 

Zahlreich  verbreitet  und  mächtig  sind  die  Bildungen,  die  der 
nächst  jüngeren  Periode,  dem  Diluvium,  enstammen  und  in  Lehmen. 
Sauden  und  Kiesen,  Thonen  bestehen.  Das  Alluvium  lieferte;  und 
liefert  noch  heute  in  träger  Bildung  Torfmoore,  Fluss-  und  Bach- 
absätze. Raseneisensteint;  etc. 

Von  den  Sectioueu  der  sächsischen  Specialkarte,  welche  Theile 
der  Lausitzer  Provinz  zur  Darstellung  bringen,  sind  bis  jetzt  er- 
schienen : 

1888.  Die  Sectionen  Schöiifekl-Ortrnnd  von  O.  Herruiann:  Grotitsenhain-Skässchen 
von  G.  Klemm;  Schwepnitz  von  E.  Weber;  Spunsberg- Kleindrebnitz  vou 
ti.  Klemm. 


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Die  Sectionen  Radeburg  von  O.  Hernuann;  Neustadt-Hohwald  von  G.  Klemm; 
Königsbrück  von  E.  Weber;  Radeberg  von  E.  Weber;  Pulsnitz  von  0.  Herr- 
inann; Grossenhain- Priestewitz  von  H.  Vater  und  O.  Herrmann. 

1891.  Die  Sectionen  Kamenz  von  E.  Weber;  Bischofswerda  von  O.  Herrniann. 

1892.  Die  Sectionen  Kloster  St.  Marienstern  von  0.  Hernuann;  Strnssgrnbohen 
von  E.  Weber;  Moritzburg-Klotzsche  von  ,T.  Hazard;  Stolpen  von  G.  Klemm; 
Köuigswartba-Wittichenau  von  G.  Klemm:  Pillnitz  von  G.  Klemm. 

1X13.  Die  Sectionen  Schirgiswalde-Schluckenau  von  O.  Herrmann;  Welka-Lippitsch 
von  O.  Herrmann;  Baruth-Neudorf  von  G.  Klemm;  Hochkirch-Czornoboh  von 
E.  Weber;  Königstein -Hohnstein  von  R.  Beck;  Dresden  von  R.  Beck  und 
J.  Hazard. 

1894.  Die  Sectionen  Bautzen -Wilthen  von  0.  Herrmann;  Löbau- Herrnhut  von 

Th.  Siegert;  Löbau-Neusalza  von  J.  Hazard. 
18%.  Die  Setionen  Löbau  -  Reichenbach  von  J.  Hazard;  Rumburg- Seifhennersdorf 

von  J.  Hazard;  Sebnitz-Kirnitzschthal  von  R.  Beck. 

Von  Lausitzer  Sectionen  stehen  demnach  noch  aus  und 
dürften  in  nächster  Zeit  veröffentlicht  werden: 

Die  Sectionen  Ostritz  (No.  73)  von  J.  Hazard;  Hirschfelde  (No.  «))  von  O.  Herr- 
mann; Zittau  (No.  107)  von  Th.  Siegort;  Oderwitz  (No.  88)  von  Th.  Siegert; 
Hinterhermsdori'  (No.  86)  von  O.  Herrmann  und  R.  Beek. 

Ferner  sind  von  Mitgliedern  der  Landesuntersuchung  folgende 
die  Lausitzer  Provinz  betreffende  Schriften  erschienen: 

E.  ßeinltz.    Die  geologische  Beschaffenheit  der  Umgebung  von  Stolpen  in  Sachsen. 

Sitzungsber.  der  Ges.  Isis  zu  Dresden.    1882.    S.  01  —  126. 
0.  Herrmann.    Gletscherschliffe  auf  der  nordsächsischon  Grauwacke  rechts  der 

Elbe  bei  Lüttichau  etc.  Neues  Jahrb.  f.  Min.  1886.  Bd.  II.  8.201—204. 
0.  Herrmann  und  E.  Weber.     Contactmetamorphische  Gesteine  der  westlichen 

Lausitz.    Neues  Jahrb.  f.  Min.    1800.    S.  187-185). 
ü.  Klemm.    Cbiastolithschieter  und  Hornblendo-l'orphyrit  im  Oberlausitzor  Flach- 
land.   Zeit.  d.  deut.  geol.  Ges.    1801.    S.  526  -690. 
J.  Hazard.    Glacialschliffe  südwestlich  von  Löbau   in   der  sächsischen  Lausitz. 

Neues  Jahrb.  f.  Min.    1801.    S.  218  und  214. 
E.  Weber.    Die  .»Weissen herber  Gneisse"  sind  contactmetamorphische  Gesteine  der 

nordsttchsischen  Grauwackeni'ormation.    Ebenda.    IK01.    Bd.  I. 
H.  Credner.    Ueber  die  geologische  Stellung  der  Klinger  Schichten.    Bor.  der 

Kgl.  siiehs.  Ges.  derWlss.    1802.    S.  886  -  402. 
0.  Herrmann.    Ueber  die  Wirkungen  des  Gebirgsdruckes  in  der  westlichen  Lausitz. 

Ber.  der  Naturf.  Ges.  zu  Leipzig.    1800/01.    S.  116 — 120. 
0.  Herrmann.    PseudomorphoBen  von  Eisenglanz  nach  Biotit  im  Granitit  von 

Sohluckenau.    Zeit.  d.  deut.  geol.  Ges.    18«.»2.    S.  841 .—843. 
0.  Herrmann.    Ueber  Diatomeenschichteu  aus  der  Lausitz.    Ber.  der  Naturf.  Ges. 

zu  Leipzig.    1808.    S.  67^  76.    (Zusammen  mit  H.  Reichelt.) 
0.  Herrmann.    Krystallskelette  von  Apatit.    Neues  Jahrb.  f.  Min.  1803.   S.  62—66. 


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s 


J.  Ha/.ard.  Ueber  die  petrographische  Unterscheidung  von  Decken-  und  Stiei- 
basalten  in  der  Lausitz.  Tschermak's  min.  u.  petrogr.  Mitth.  1894.  XIV. 
S.  297-310. 

0.  Herrmann.  Die  sogenannte  Syenit-Industrie  der  Südlausitz.  Zeitschr.  f.  prakt, 
Geologie.    1895.    S.  161-165. 

0.  Herrmann.    Die  technische  Verwerthung  der  Lausitzer  Granite.    Zeitschr.  f. 
prakt.  Geologie.    1895.  Novemberheft. 
Formationen  und  Forinationsglieder: 

Alluvium:  Flugsandbildungen  (Dünen)  (o)  —  Torf  und  Moor  (at).  —  Oberflächliche 
Anreicherung  von  Humus  (/»).  —  Baseneisenstein  luid  Eisenschuss  (f\  — 
Alluvionen  der  kleineren  Thiller  (geneigter  Wiesenlehm  und  Abschwemm- 
massen) («6).  —  Aulehm  (a  2).  -    Flusssand  n  /). 

DilUTlom:  Lehm  der  Hochfliichen ,  der  alten  Thalböden  und  der  Gehänge  (»//).  — 
Gehfingelehm  (d  5). 

Thaldiluvium:  Thalsand  (da\  —  Lehmiger  Thalsand  (da  X),  Thal- 
lehm  (dal\  Thalkies  oder -grand  (da  k\  Lehmiger  Thalgrand  (dak  >.).  Jung- 
diluviale Flussschotter  (d  H). 

Plateaudiluvium:  Die  diluviale  Duckschicht:  Löss  (d  4),  Löss- 
lehm  [dl;,  Lösssand  (d  4  r  und  dal),  Lehmigor  Decksand  {d$  ).\  Decksand  (V/A 
Tiefgründiger  Decksand  (dsi).      Thonsand,  Thon,  Bflnderthon,  Schlepp  (rf/). 

Sande,  Kiese,  Schotter  und  Geröllschutt  mit  einheimischem  und  nordischem 
Material  laltdiluviale  Schotter1.  (dx  und  dx  i),  local  mit  Morüuenstructur  und 
besonders  reich  an  nordischem  Material  ^v).  —  Altdiluviale  Schotter  der 
Sebnitz  und  der  Kirnitzsch  (dxz,  dxt).  —  Sande  und  Grande  mit  nordischem 
und  einheimischem  Materiale  (dxv).  Geschiehclehm  und  Geschiebemergel 
(d  2  und  d  2  r).  —  Sande,  Kiese  mid  Schotter  ohne  nordisches  Material  fprft- 
gluciale  Schotter)  (d,z),  nebst  Lehmen  (/). 

Terti&r:   Obere   miocane    Braunkohlenformation  (Quatitz,  Schmeckwitz, 
Zittau  etc.):  Sande  (r>),  Kiese  und  Schotter  (pk),  Thone  (<>t),  Braunkohlen  (ob), 
Sandstein  (oat),  Quarzitischer  Sandstein  (<  q),  zu  groben  Kiesen  umgelagerte 
Conglomerate  der  Grauwackenformation  auf  Section  Baruth- Neudorf  (/«;). 
Phonolith  (PA). 

Basalte  (Ii):  Feldspathbasalt  (Bf),  Nephelinhasalt  <  ßn),  Hornblende- 
basalt (Uli),  Feldspath- Nephelinhasalt  iNephelinbasanit)  (Bnf),  Foldspath- 
Glasbasalt  (Riff),  Hornblendelührender  Feldspath-Nephelinbasalt  (Nephelin- 
tephrit  z.  Th.)  (Bhj,  Hornblendelührender  Feldspath-Glasbasalt  (Bhy). 

Basalttuff  (T),  thonige  Basalttufte  (Tt). 

Nephelindolerit  des  Löbauer  Berges  (tf). 

Untoro  (obero  1  igociine)  sog.  basaltische  Braunkohlen- 
formation von  Seifhennersdorf- Schluckenau :  Polirschiefer  von  Hains- 
pach  (p).  Palagonittuf fe  (7/>>t  Stufe  der  Arkosen,  Polirschiefer  und 
Kohlunrlötze  in  "Wechsellagerung  mit  Basalttuffen  (ob). 
Kreideformation:  Cenomaner  Quadersandstein  (TJntenjuader.  Carinatenfpiader) 
(c  /  '«)  zwischen  Weissig  und  Schullwitz  auf  Section  Pillnitz.  —  Blöcke  von 
qunrzitischem  Sandstein,  z.  Th.  conglomeratartip  (Section  Buniburg- Seit- 
hennersdorf). 


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Oaur/sräntre,  Qnarzbrockenfel*  (Q). 

Zeriualmungserscheinungen  im  Hauptgranit  (Gtz.  Gz  etc.),  Diabas,  Diorit,  Porphyrit, 
in  »1er  Grauwacke. 

Ujas:  Bunt«  Letten  des  Bohrloches  von  Katippa  (Rothliegendes?)  von  Section  Welka- 
Lippitach  (/). 

M  ittel-Rothliegendes  von  Weissig  (Sect.  Pillnitz'):  Porphyr- 
tuffe. Sandsteine  und  Arkosun  (rm\  Brandsehiefer  (mib\  Conglomerate  (rmc), 
Porphyrit  (11). 

Porphyre:  Quarzporphvr  (P). 

Porphyrite:  Quarzführender  Porphyrit  (  Plq),  Glimmerporphyrit  (Pf), 
Homblendeporphyrit  ( /YM.  Quurzfühi  ender  Glimmerporphyrits  Quarzglimmer- 
porphyrit  ( Pi  uud  Ptq\  Angitporphyrit  (Ha),  Gliimnerführendor  Quarzhorn- 
blendeporphyrit  ( /¥/*). 

Gangformation  der  IHorite  ( D,  und  Diabase  (z.  Tb.  Ollvlndiabase*)  (D)  :  Horn- 
blendediabas  (I>h). 

lontarthof  des  Königshainer  Stockgranites  im  Laasitxer  Granitit  (Gl). 

Jangere  Stockgranite:  Königshainer  Stockgranit  Kleinkörniger  Schlieren- 
granit in  letzterem  (Gas).  Gl  t  in  me rn  rme r  Stoekgrauit  (Gs)  der  Seetiouen 
Stolpen  und  Neustadt -Hohwald. 

l'ontaetmetaniorphisch  veränderte  Gesleine  der  nordsächsinchen  Grauvracken- 
foruiation:  Quurzglimmerfclse  und  -Schiefer:  Quarzbiotitfols  (,th), 
Quarzmtiseovitfels  (</>»).  cordierit  führender  nchieieriger  Quarzglimmerfels 
(ybr).  knotenführender  Quarzgl  immer  fels  (qlk  ,  feldspathreicher  Quarzglimmer- 
fels  (<)hf\  phy  1 1  i t a rtige r  G  r u  n\\  ac k  cnse b  ief  er  mit  K notensc h i ef e rn 
von  Section  Radeburg  (,9«*).  —  Knoten-  und  Fleckengrauwacken, 
kry stalline  Grauwacken  (yk\ 

Chiastolithschiefer  von  Section  Königswartha -Wittichenau  (7.), 
Schollen  und  Fragmente  von  Am  phibolsohiefer  (n).  Titanit-  und  magnet- 
kiesreieher  Quarz- A  mphibo  1  sch  ief er  von  Section  Pulsnitz  (a). 

Der  Hauptgranit  des  Lausitxer  Gebietes:  Kaolinisch  verwitterter  Granitit  (Kaolin- 
thon) (Gtk),  local  mit  Nestern  von  Steinmark  [».  —  Apli tische  Gang- 
granite  (Gg).  —  Pegmatitgtiuge  (Gz). 

Kleinkörniger  Lausitzer  Granit  (G).  mit  Schlieren  von  gröberem 
Korne,  mit  Uebergangen  in  Granitit.  (        mit  streit ig-rlaseriger  Structur  (G-:). 

—  Porphyrischer  Granit  von  Kleinnaundorf,  Section  Radeburg  [Gz).  — 
Feinkörnigor  porphyrischer  Granit  von  Horka,  Section  Kloster  St. 
Marienstern  (Gz).  —  M  i  1 1  e  1  k  ö  r  n  i  g e  r  Lausitzer  Granitit  (>t)  — 
Mittel-  bis  grobkörniger  po rphy  ri  scher  Lausitzer  Granitit  (Gtz). 

—  Hornhlendegranitit  von  Section  Moritzburg-Klotzsche  (  »VA).  —  Klein- 
oder feinkörniger  Lausitzer  Granitit  (G/'f)  der  Sectiouen  Baruth- 
Neudorf.  Schirgiswalde-Schluckenaxi  und  Sebnitz-Kirnitzschthal.  —  Grob- 
körniger (sogenannter  Rumburgeri  Granitit  (Gtj).  —  Porphyrischer 
Rumburger  Granitit  (G/z). 

*;  E.  Dathe.    Zeit.  d.  d.  geol.  Ges.    1874.       E.  Geiuitz.    Sitzb.  d.  Ges. 
Isis.   Dresden.    1878.  188«. 


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Silur  tnonlsäichsische  Grau  waokenl'ormation):  Wechsollngening  von  Orau- 
wackcn-Schiefern  um!  feinkörnigen  Grauwackeii  iiy'r,  vorwiegend  Grauwackeii- 
Schicfer  i \fs  \  —  Oonglomeratartige  ( »rauwacke.  Quarzitisehe  (Irauwaeke  vv  • 
—  Quarzit,  z.  Th.  conglomeratartig        —  Kiesel  ig-thonigo  Conglomerate  (yc). 

Es  sollte  meine  Aufgabe  sein,  einen  Vergleich  zu  ziehen 
zwischen  den  alten  und  den  neuen  Anschauungen,  es  wird  aber  un- 
möglich sein,  in  der  mir  zur  Verfügung  stehenden  Zeit  diesen  Ver- 
gleich in  allen  Punkten  durchzuführen,  sodass  ich  mich  auf  einige 
wenige  werde  beschränken  müssen.  Hierzu  seien  die  Verhältnisse  ge- 
wählt, welche  den  Granit  bei  retten,  sodann  die  Vorgänge,  die  sich  an 
der  Grenze  zwischen  Granit  und  Grauwacke  abgespielt  haben  iContact  - 
erscheinungen),  ferner  die  mit  der  Wirkung  des  Gebirgsdruekes 
in  Verbindung  stehenden  Phänomene  und  endlich  unsere  heutige 
Kenntniss  von  der  Zusammensetzung  und  der  Bildungsweise  dt^ 
Lausitzer  Diluviums.  Ich  werde  mich  hierbei  auf  die  Erfahrungen 
stützen,  welche  ich  während  meiner  zehnjährigen  Aufnahmet hätigkeit 
als  Geolog  der  Sächsischen  Landesnntersuehung  in  der  Gegend  von 
Grossenhain,  Kadeburg.  Pulsnitz,  Bisehofswerda,  Bautzen,  Schluckenau 
und  Hirsehfelde  gesammelt  und  sodann  auf  die  Publikationen  der 
Landesuntersuchung,  die  bis  heute  im  Drucke  erschienen  sind. 

Der  (iranit  des  Lausitzer  Gebirges  bildet  ein  gewaltiges  Massiv, 
das  wohl  in  dem  Fser-  und  l'iesengebirgsgranit  seine  directe  Fort- 
setzung findet.  Das  (Testein  dieses  Massivs  nimmt  den  weitaus  gross ten 
Theil  des  Felsuntergrundes  der  Oberlausitz  ein  und  tritt  in  deren  ge- 
birgigem südlichen  Abschnitte  in  zahlreichen,  bis  nahezu  <>0O  m  an- 
steigenden Bergen,  die  meist  langgezogene,  flachhöckerige  Kücken 
bilden,  auf  grossen  Flächen  zu  'Page.  In  dem  hügeligen  mittleren 
Theile  der  Oberlausitz  wird  der  Granit  dagegen  stark  von  jungen 
Schwemmlandbildungen  verhüllt  und  erscheint  daselbst  oberllächlich 
nur  auf  den  Gipfeln  der  Hügel  und  Kuppen  und  au  den  Wänden  der 
Thaleinsehnitte. 

Die  älteren  Geologen  erkannten  zwar  schon,  dass  das  Gestein 
dieses  Massives  nicht  ein  einheitliches  sei,  sie  erwähnen  porphyrische 
oder  glimmerreiche  oder  andere  Abänderungen,  v.  Cotta  stellt  auch 
die  Varietät  des  Rumburger  Granites  auf  und  charakterisirt  dieselbe; 
doch  sind  im  grossen  Ganzen  die  Abarten  nicht  scharf  gezeichnet 
und  von  einander  getrennt  gehalten,  auf  der  Karte  überhaupt  nicht 
unterschieden.    Eine  streng  durchgeführte  Trennung  der  verschiedenen 


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Modifikationen  war  auch  erst  möglich,  als  ein  Geolog  einer  einzigen 
Sektion,  also  einem  Flächenraum  von  2,.'i7  Quadratmeilen,  die  ganze 
Arbeitszeit  von  4  bis  7  Sommermonaten  widmen  konnte.  Durch  diese 
speeielle  Erforschung  stellte  es  sich  heraus,  dass  das  Lausitzer  Granit- 
gebirge aus  einer  Reihe  von  scharf  gegeneinander  abzutrennenden, 
aber  doch  gleichalterigcn  und  während  einer  Eruption  innerhalb  eines 
einheitlichen  Massives  entstandenen  Varietäten  zusammengesetzt  ist, 
die  unter  dem  gemeinsamen  Namen  Hauptgranit  des  Lausitz  er 
Gebietes  zusammengefasst  worden  sind.  In  diesem  Hauptgranit 
setzen  hier  und  da  fast  weisse  gl  im  nierar  nie  (apli  tische)  Gang- 
granitc, wozu  die  Granulite  der  älteren  Autoren  gehören,  auf,  die 
jedoch  ebenfalls  noch  zur  Eruption  des  Granitstockes  gehören  und 
die  letzten  Nachschübe  derselben  darstellen  dürften. 

Nur  an  zwei  Stelleu,  im  S-O.  von  Stolpen  und  in  der  Gegend 
von  Königshain,  nordwestlich  von  Görlitz,  sind  später  jüngere 
trranite  stockförmig  durch  den  liauptgranit  hindurch  ge- 
brochen. 

Bisher  wurden  folgende  Varietäten  des  Lausitzer  Hauptgranites 
erkannt: 

1.  Der  mittelkörnige  Lausitzer  Granitit  (Gl),  welcher  sich 
mit  der  an  zweiter  Stelle  zu  nennenden  Varietät  hauptsächlich  an  der 
Zusammensetzung  des  Granitmassives  bethoiligt.  Derselbe  stellt  ein 
niittelkömiges  Gestein  von  bläulich  weissgrauer  Totalfarbe  dar,  das 
in  der  Hauptsache  aus  bläulichem  bis  niilchweissem  Feldspath  (vor- 
wiegend Oligoklas,  dann  Orthoklas,  etwas  Mikroklini.  rauchgrauem 
(Quarze  und  braun- schwarzem  Biot  it  i  Magnosiaglimmer)  gebildet 
wird.  In  diesem  Mineralgcmenge  kommt  meist  etwas  Eisen -(Schwefel) 
kies,  hier  und  da  auch  etwas  Magnetkies  eingesprengt  vor.  Der 
-ilherweisse  M  uscovit  (Kaliglimnien  fehlt  zumeist  gänzlich  und  bleibt, 
wenn  er  local  erscheint,  immer  ein  spärlicher  aecessorischer  Genieng- 
theil.  Das  Gestein  hat  aus  diesem  Grunde,  dem  wissenschaftlichen 
Brauche  zufolge,  den  Namen  „Granitit11  erhalten. 

Neben  diesen  mit  blossem  Auge  wahrnehmbaren  Gemengfheilen 
finden  sich  in  dieser  Granitvarietät ,  wie  in  allen  übrigen,  eine  Keile; 
von  akzessorischen  Mineralien,  deren  Gegenwart  nur  mit  Hilfe  des 
Mikroskopes  festgestellt  werden  kann.  Es  sind  dies  Zirkon,  Apatit^ 
theilweise  titaidialtiges  Magnet  eisen,  bisweilen  auch  Eisenglanz 
und  Sillimanit.    Ueber  die  im  Lausitzer  Granitit  von  Nadelwitz  bei 


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Bautzen  enthaltenem  Mengen  von  Apatit  und  Zirkon  hat  A.  Stelznor 
interessante  Berechnungen  angestellt.  Es  stellte  fest,  nachdem  er  die 
beiden  Mineralien  aus  einer  Portion  Gcstcinspulver  mit  Hilfe  der 
schweren  sogenannten  Thoulct'sehen  Flüssigkeit  ausgesondert  und  deren 
Menge  gewogen  hatte,  dass  in  1  cbm  Granitit  nicht  weniger  als 
3,2  kg  Apatit  (entsprechend  1,3  kg  Phosphorsäure)  und  2,5  kg  Zirkon 
enthalten  sind. 

Tn  den  nordwestlichen  Strichen  der  Lausitz,  also  in  der  Gegend 
Kamenz -Kloster  St,  Marienstern- Nieder -Guhrig,  werden  grössere,  ein- 
sprenglingsartig  hervortretende  Foldspathkrystalle  so  häufig,  dass  das 
Gestein,  welches  dann  in  der  Regel  auch  etwas  gröberes  Koni  an- 
nimmt, auf  den  Karten  als  porphyrischer  Granitit  hervorgehoben 
worden  ist.  Auf  einer  kleinen  Fläche  im  S-O.  von  Friedersdorf 
(Section  Moritzburg  -  K  lot  zsche )  entwickelt  sich  aus  unserem  Gestein 
ein  H  o  r n  b  1  e  n  d  e  -  G  r a  n  i  t i  t . 

Eine  Eigentliüinlichkeit  des  Lausitzer  Grauitites  ist  das  reichliche 
Auftreten  von  meist  rundlichen,  feinkörnigen  Ausscheidungen 
(lokal  Hornblende  und  Cordierit  führend),  die  in  Folge  ihres 
Glinimerreichthums  dunkel  erscheinen;  sehr  selten  sind  gliinmer- 
arme,  fast  weiss  aussehende  Ausscheidungen  (im  S.  von  Gross- 
Kuuitz  (Section  Bautzen-Wilthen)  mit  Granat). 

Der  Granitit  setzt  das  Massiv  namentlich  in  den  nördlichen 
und  östlichen  Thcilen  desselben  zusammen.  Es  ist  der  Lausitzer 
Granitit  das  Gestein,  welches  in  der  Stadt  Görlitz*  auftritt,  Von 
grösseren  aus  demselben  aufgebauten  Bergen  seien  der  Tauben- 
berg bei  Taubenheim  (462,2  m  hoch),  der  Klosterberg  bei  Dömitz 
(392,<>  m),  der  Sybillenstein  bei  Pulsnitz  (448,0  m).  die  Sockel  des 
Löbauer  Berges  und  des  Rottmars  genannt.  In  technischer  Beziehung 
ist  derselbe  von  ausserordentlicher  Wichtigkeit.  Dank  seiner  regel- 
mässigen, bankformigen  Absonderung  ist  es  möglich,  aus  demselben 
mit  verhältnissmässig  einfachen  Mitteln  grössere  Platten  und  Blöcke 
zu  gewinnen,  aus  denen  allerhand  Werkstücke,  wio  Trottoirplatten, 
Treppenstufen,  Thür-  und  Fenstergewände,  Futtertröge,  Säulen  etc. 
hergestellt  werden.  Wir  sehen  denn  auf  den  von  Granitit  gebildeten 
Flächen,  sobald  sie  hinsichtlich  der  Vorkehrswege  günstig  gelegen 
sind,  eine  immerfort  wachsende  Steinbruch -Industrie  sich  entfalten. 
Schon  jetzt  werden  durch  dieselbe  in  über  200  Steinbrüchen  mehr  als 
4000  Arbeiter  beschäftigt.   Ein  Steinbruch  entsteht  nach  dem  anderen, 


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Halde  thürmt  sich  neben  Halde.  Manche  Berge,  so  der  Klosterberg 
bei^Deinitz,  gewähren  heute  schon  den  Anblick,  als  ob  hier  ein  leb- 
hafter unterirdischer  Bergbau  umginge.  Von  den  beiden  Eisenbahn- 
stationen Schmölln  und  Demitz  gelangten  im  Jahre  1894  zusammen 
nahezu  6000  Wagenladungen  behauener  Workstücke  nach  allen  Theilen 
Deutschlands  zum  Versand. 

Während  der  Lausitzer  Granitit  sich  auf  den  Kuppen  und  Bergen 
von  der  Oberfläche  aus  allmählich  zu  einem  lockeren,  braunen  sandig- 
kiesigen Grus  (fauler  Granit  genannt),  dem  Abraum  der  Steinbrüche, 
auflöst,  verfällt  er  in  den  flaehmuldenförmigen  Einsenkungen  des  nord- 
sächsischen Tieflandes  einer  viel  weitergehenden  Verwitterung,  indem 
der  Feldspath  bis  zu  weissem,  erdigen  Kaolin  zersetzt  wird,  der 
Glimmer  für  das  Auge  vollständig  verschwindet,  sodass  nur  eine  mit 
Quarz  reichlich  gespickte  Kaolinerde  (Kaolinthon)  übrig  bleibt,  die 
etwa  45%  abschlämmbaren  Kaolin  liefert.  Schon  G locker  erwähnt 
die  Porzellanerde  von  „Mirka"  (Merka)  bei  Bautzen,  hält  sie  aber  für 
eine  sehichtenformige  tertiäre  Ablagerung.  Während  der  neuen  Auf- 
nahmen konnte  dieser  an  Ort  und  Stelle  aus  dem  Granitit  durch  Ver- 
witterung hervorgegangene  Kaolinthon,  dessen  Mächtigkeit  stellenweise 
bis  über  25  m  durch  Bohrung  festgestellt  worden  ist,  in  grosser  Ver- 
breitung nachgewiesen  werden.  Auf  Section  Welka- Lippitsch  ist  der- 
selbe auf  einem  Flächenraume  von  über  3  nkm  so  nahe  der  Ober- 
fläche, dass  er  durch  jeden  Wassergraben  blossgolegt,  beim  Pflügen 
der  Felder  sehr  oft  zu  Tage  gefördert  wird.  Seit  längerer  Zeit  wurde 
dieses  Material  in  der  Ziegelei  von  H.  Troscha,  nahe  Bahnhof 
Bautzen,  sowie  in  derjenigen  an  der  Galgonschenke  unweit  Cölln, 
namentlich  aber  in  der  Margarethenhütte  letztere  beiden  nörd- 
lich von  Bautzen  gelegen  zu  Chamottesteincn  für  Gasanstalten, 
Generatoren  etc.  verarbeitet.  In  neuester  Zeit  ist  man  daran  gegangen, 
denselben  in  grossartigem  Massstabe  auszunützen.  In  der  umfang- 
reichen, kostspieligen,  mit  allen  Hilfsmitteln  der  Neuzeit  ausge- 
statteten Anlage  der  Adolfshütte  bei  Crosta  (Actiengesell- 
schaft,  jvormals  Gräfl.  Einsi  edel'sche  Kaolin-,  Thon-  und 
Kohlenwerke),  10  km  nördlich  von  Bautzen,  wird  derselbe  ge- 
schlämmt vind  der  geschlämmte  Kaolin  vorzugsweise  an  Papierfabriken 
abgesetzt. 

2.  Die  zweite  Hauptvarietät  des  Granitmassivs,  welche  im  Gegen- 
satz zu  der  erstgenannten  neben  Biotit  stets  reichlich  silberweissen 


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Muscovit  aufweist,  ist  der  kleinkörnige  Lausitzer  Granit  (G),  ein 
graublaues  Gestein,  das  durch  die  stete  Führung  von  Schlieren  mit 
gröberem  biß  mittelkörnigem  Gefüge  ausgezeichnet  ist.  In 
mineralogischer  Beziehung  ist  es  noch  durch  den  steten,  aber  in  der 
Menge  sehr  schwankenden  Gehalt  au  spargelgrünen  Cordieritköruern 
oder  -Säulen,  die  im  Granitit  nur  ganz  local  beobachtet  wurden,  be- 
morkenswerth.  Zahlreiche  meist  nicht  überwallnussgrosse  Anhäuf  u  ngen 
von  Magnesiaglimmer  (Biotitputzen)  verleihen  dem  Gestein  ein 
eigenartiges  Aussehen.  Eine  weitere  Eigenthümlichkcit  ist  die  Neigung 
des  Gesteins,  bei  Anwesenheit  von  besonders  zahlreichen  Einschlüssen 
fremder  Gesteinsfragmente  (Quarzbiotitfels  etc.).  eine  st  reifig  flaserige 
Structur  anzunehmen  und  so  in  manchen  Partien  den  Habitus  eines 
Gneisses  darzubieten  (namentlich  im  Osten  von  Moritzdorf  an  der 
Bahn  Klotzsche-Königsbrück,  dann  auch  im  Nordosten  von  Pulsnitz, 
an  mehreren  Stellen  des  Mönehswalder  Berges  und  des  Pichos,  am 
Porsberg  bei  Pillnitz  etc.).  Es  war  eine  Errungenschaft  der  neuen 
Untersuchung,  diese  von  den  älteren  Geologen  aufgestellten  Gneiss- 
partien aus  den  Karten  und  Beschreibungen  ausmerzen  zu  können 
und  für  die  Möglichkeit,  dass  durch  Fluidalerseheinungen  beim 
Festwerden  des  Granit magmas  sich  gneissartige  Gesteine 
bilden  können,  schöne  Beispiele  zu  erbringen. 

Der  kleinkörnige  Granit  hat  seine  Haupt  Verbreitung  in  der  west- 
lichen und  südwestlichen  Lausitz,  wo  er  sich  beispielsweise  an  dem 
Aufbau  des  Valtenberges  bei  Neukirch  (586,3  m  hoch),  des  Butter- 
berges bei  Bisehofswerda  (384,4  m),  des  Mönehswalder  Berges 
(449  m)  und  des  Pieho's  (489,.S  m)  im  Süden  von  Bautzen,  des 
Bielebohs  (499,7  m)  etc.  vorzugsweise  betheiligt,  In  der  näheren 
Umgebung  von  Görlitz  dürfte  derselbe  nicht  mehr  auftreten. 

*  Wenngleich  die  Oberfläche  der  Granitberge  genau  dasselbe  Bild 
darbietet,  wie  diejenige  der  Granititberge,  wenn  sich  hier  wie  da  zahl- 
lose, zum  Theil  riesige  Blöcke,  die  stellenweise  Felsenmcerc  bilden, 
finden,  wenn  die  Gipfel  bei  beiden  mitunter  ruineuartige  Kronen 
(Höchstem  bei  Löbau,  Keulenberg  bei  Königsbrück,  Sybillenstein  i 
tragen,  so  wird  es  dem  Wanderer  doch  auffallen,  dass  die  Berge  des 
Granites  gegenüber  denen  des  Granitits  todt  erscheinen.  Kaum  ein 
halbes  Dutzend  Steinbrüche  stellen  auf  den  Granitflächen  in  dauern- 
dem Betriebe.  Selten  vernimmt  der  Spaziergänger  den  charakteristischen 
Klang,  der  von  dem. ..Hämmern  der  Steinmetzen  herrührt  und  den  er 


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in  den  Wäldern  auf  den  Grani titbergen  fast  nicht  aus  dem  Ohre 
verliert.  Diese  Erscheinung  hängt  mit  der  geringen  technischen  Ver- 
werthbarkeit  dieser  Granitvarietät  zusammen  und  diese  wieder  ist 
Folge  der  eigentümlichen  Absonderung  der  Massen  derselben.  Es 
entstanden  bei  dem  kleinkörnigen  Granit  neben  den  Klüften  und 
Rissen,  welche  Bänke  erzeugten,  im  weitaus  gröbsten  Theile  seines 
Verbreitungsgebietes  noch  zahllose  Sprünge  in  kreuz  und  quer,  sodass 
bei  einem  Abbau  des  Gesteins  in  der  Kegel  nur  kleinere  Stücke  ge- 
wonnen werden  können. 

M.  Der  grobkörnige  Granitit  oder  Rumburger  Granitit, 
ein  Gestein,  das  v.  Cotta  von  „grobem  Schrot  und  Korn"  nennt,  und 
welches  ausser  in  der  Rumburg-Sehönlinde-Hiuterhermsdorfer  Gegend 
in  dem  Striche  zwischen  Russdorf,  Weigsdorf.  Reichenau  und  Obor- 
oderwitz  verbreitet  ist.  Derselbe  ist  ein  blaugraues  Gestein,  das  durch 
die  vorherrschend  violblaue  Farbe  seiner  Quarze,  die  im  angewitterten 
Zustande  stärker  hervortritt  und  die  Führung  von  Cordierit-(Piirit)- 
Säulen  und  local  von  stengcligen  Turmalinaggregaton  ausgezeichnet 
wird.  In  demselben  linden  sich  sehr  umfangreiche  Schlieren  mit 
kleinkörniger,  dann  solche  mit  porphyrischer  Structur.  Der 
technische  Werth  dieses  Granites  ist.  verhältnissmässig  gering,  da  der 
in  Folge  leichter  Zersetzbarkcit  in  grosser  Menge  entstandene  Ver- 
witterungsgrus, sowie  die  geringe.  Gliederung  seiner  Massen  den  Ab- 
bau sehr  erschweren. 

Als  weitere  Varietäten,  von  denen  Nr.  5  und  G  oine  ergiebigere 
technische  Verwerthung  finden,  die  aber  nur  geringe  Ausdehnung  be- 
sitzen, sind  zu  nennen  4.  der  porphyrische  Granit  von  Kleinnaun- 
dorf unweit  Radeburg,  5.  der  sehr  hellfarbige;,  feinkörnige  por- 
phyrische  Granit  von  Horka  'Section  Kloster  St.  Marienstern), 
b\  der  klein-  bis  feinkörnige  Granitit  von  Rosenhain-Hainspaeh 
bei  Schluckenau,  von Doberschütz,  unweit  Bautzen,  und  von  zwei  kleineren 
Arealen  der  Section  Sebnitz-Kirnit/.schthal,  7.  der  rothe  Granitit 
aus  der  Gegend  von  Zeidler  bei  Schönlinde  (Section  Hinterhermsdorf). 

Allen  den  genannten  Graniten  der  Lausitz  stehender  gl  im  nier- 
arme Stockgranit  der  Stolpener  Gegend  und  der  Konigsha iner 
Stockgranit  gegenüber,  welche  nach  den  Beobachtungen  von 
G.  Klemm  und  J.  Hazard  den  Hauptgranit  stockförmig  durch- 
brochen haben  und  nun  in  diesem  als  jüngere  Massive  aufsitzen.  Am 
Stolpener  Stockgranit  gehen  zahlreiche  Gänge  und  Apophysen  in  den 


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durchbrochenen  Granit  aus.  Der  Königshainer  Stockgranit  hat  nach 
J.  Hazard  metamorphosirend  auf  den  Tjausitzer  Granitit  eingewirkt. 

Von  diesen  beiden  jüngeren  Stockgraniten  wird  Ihr  besonderes 
Interesse  in  Anspruch  nehmen  der  Königshainer  Stockgranit*), 
welcher  im  Wesentlichen  die  Königshainer  Borge  im  N.-W  von  Görlitz 
zusammensetzt.  Er  ist  ein  mittel-  bis  grobkörniger  Granitit  von  grau- 
weisser  Totalfarbe,  dessen  Feldspäthe  von  Albit  und  Mikroklin-Albit- 
Perthit  gebildet  werden.  Ausgezeichnet  ist  das  Gestein  durch  zahl- 
lose kleine  Hohlräume,  in  denen  die  Gesteinsbestandtheile  scharfe  Um- 
risse aufweisen,  sowie  durch  bis  30  cm  grosse  pegmati tische  Nester, 
in  denen  sich  vorzugsweise  die  Granitgcmengtheile,  dann  aber  eine 
grosse  Reihe  zum  Theil  seltener  Mineralien,  wie  grüner  Mikroklin, 
Aeschinit,  Anatas,  Beryll,  Diaspor  etc.  etc.  auskrystallisirt  finden. 
Dr.  Woitschach  hat  dieselben  in  einer  Publikation  der  Zeitschrift 
Ihrer  Gesellschaft  beschrieben,  Ihr  Museum  birgt  herrliche  Suiten 
dieser  Mineralien. 

Dieser  Stockgranit  wird  bekanntlich  in  einer  grösseren  Anzahl 
von  Steinbrüchen  in  der  Gegend  von  Mengelsdorf-  Döbschutz  und 
Königshain-Altendorf  auf  Werkstücke  abgebaut,  wodurch  z.  Z.  etwa 
500  Arbeiter  beschäftigt  werden. 

In  der  Zeit,  in  welcher  v.  Cotta  und  Glocker  die  Gesteine  der 
Lausitz  untersuchten,  war  über  das  Wesen  dos  sogenannten  fontact- 
metamorphiHiuus  nur  sehr  wenig  bekannt.  Wir  verstehen  unter 
demselben  bekanntlich  namentlich  die  Einwirkung,  welche  ein  Eruptiv- 
gestein bei  seinem  Hervorbrechen  aus  der  Erdtiefe  auf  das  durch- 
brochene Gestein  ausübt.  In  der  Lausitz  wird  sich  derselbe  also 
hauptsächlich  innerhalb  der  Schichten  der  Grauwackenformation  in 
der  Nähe  des  Granitmassives  äussern.  Abweichungen,  welche  hier 
gegenüber  der  Beschaffenheit  der  gewöhnlichen  Grauwacke  vorhanden 
sind,  wurden  von  den  älteren  Geologen  entweder  gänzlich  übersehen 
oder  nur  beiläufig  erwähnt  oder  aber  auch  gelegentlich  einmal  ver- 
mutungsweise**; dem  Granit  zugeschrieben.   Die  sichere  Deutung  und 

*)  G.  Woitschach.    Das  Granitgebirge  von  Königshain  in  <ler  Oberlausitz. 

Abh.  der  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz.   1881.   S.  141  f[\    J.  Hazard.  Erl.  zu  Section 

Löbau-Reicheubach  der  geolog.  Specialkarte  des  Königr.  Sachsen.  Leipzig.  1895. 
S.  14-25. 

**)  Vergl.  E.  Weber.  Die  Weissenberger  Gnetsae  sind  contaetmetamorphische 

Gesteine  der  nordsächsischen  Gruuwarkenfonnation.  NVues  Jarb.  für  Min.  18W. 
Bd.  1.  -  E.  Danzig,  Verh.  der  Ges.  Isis.    1881.    1885.  18W. 


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eingehendere  Erforschung  derselben  wurde  auch  erst  möglich,  als  der 
Geolog  in  dem  Mikroskop  ein  Hilfsmittel  für  seine  Untersuchungen 
erhielt,  das  an  Schärfe  und  Ausgiebigkeit  alle  bis  dahin  vorhandenen 
weit  ubertraf  Es  ist  heute  bekanntlich  unmöglich,  ein  Gestein  endgültig 
zu  bestimmen  oder  zu  beschreiben,  ohne  von  demselben  Dünnschliffe 
angefertigt  und  diese  mikroskopirt  zu  haben.  So  sind  denn  auch  bei 
der  neuen  Landesaufnahme  für  jede  einzelne  Section  je  nach  Bedarf 
30  bis  über  100  mikroskopische  Präparate  hergestellt  und  untersucht 
worden.  Durch  die.se  eingehende  mikroskopische  Analyse  wurde  dann 
testgestellt,  dass  die  Grauwacke  überall,  wo  sie  an  den  Granit  an- 
grenzt, also  in  einer  bis  mehrere  km  breiten  Zone  um  das  Massiv  herum, 
dann  aber  in  den  Zungen,  welche  von  N.  her  auf  das  Massiv  herüber- 
greifen (z.  B.  bei  Rehnsdorf  im  S.  von  Kamenz  und  bei  Burkau  nörd- 
lich von  Bischofswerda),  eine  mehr  oder  weniger  weitgehende  Um- 
bildung erfahren  hat.  Besonders  intensiv  sind  diese  Veränderungen 
aber  ausgefallen  in  den  Schollen,  die  als  Reste  der  Grauwackendecke, 
welche  das  Granitmassiv  ehemals  grösstenteils  überzogen  haben 
ilürfte,  übrig  geblieben  sind,  sowie  in  den  vom  Hauptgranit  los- 
gerissenen und  nun  von  ihm  eingeschlossenen  Grauwackenfragmenteu. 
Die  angedeuteten  Veränderungen  geben  sich  in  der  äusseren,  also 
vom  Granitmassiv  entfernteren  Zone,  sowie  im  Umkreis  kleinerer, 
vom  Hauptmassiv  versprengter  Stöcke  (z.  B.  bei  Brössnitz  und 
Ponickau  auf  Section  Schönfeld-Ortrand,  bei  Kleinnaundorf  auf  Section 
Radeburg)  wesentlich  in  der  Herausbildung  ungezählter  schwarzer 
Flecken  oder  Knötchen  (Zone  der  Flecken-  und  Knoten  -  Grau- 
wacke n)  zu  erkennen. 

Diese  dunklen  Stellen,  welche  meist  Stecknadelkopf-,  bisweilen 
aber  auch  erbsengross  erscheinen,  werden  durch  die  Zersetzungs-Pro- 
duete  von  bei  der  Contactmetamorphoso  nouentstandeuen  Cordieritcn 
oder  durch  Anhäufungen  von  grossen  Krystallen  neuentstandenen 
Muscovites  oder  eines  ebenfalls  neugebildeten  lauchgrünen  Glimmers 
gebildet.  In  manchen  Dünnschliffen  kann  man  auch  noch  Reste  von 
frischem  Cordierit,  welcher  bisweilen  die  charakteristische  Drill  ings- 
bildung  zeigt,  wahrnehmen.  Als  Punkte,  an  denen  sieh  diese  Knoten- 
und  Fleckengrau wacken  gut  studiren  lassen,  können,  ausser  den  ge- 
nannten, noch  angeführt  werden  die  Gegend  im  SO.  von  Königsbrück, 
die  Berge  im  S.  von  Kamenz,  die  Steinbrüche  im  0.  von  Kindisch 
und  bei  Ostro,  die  Gegend  nördlich  von  Wrissenberg. 

Abhjuull.  Bd.  XXI.  n 


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In  grösserer  Nähe  dos  Hauptgranites,  namentlich  an  den 
Rändern  der  von  der  Grauwackenformation  auf  den  Granit  herüber 
greifenden  Zungen  (Kamenz-Elstra),  weiter  in  den  Schollen  auf  dem 
Massiv  und  ausnahmslos  in  den  vom  Granit  umschlossenen  Fragmenten  ist 
die  Grauwacke  total  umkrystallisirt  worden.  An  Stelle  des  verworrenen 
Gemenges  von  Quarz  und  gelblichen  Glimmerschuppen,  welches  die- 
selbe in  ursprünglichem  Zustand  wesentlich  zeigt,  erblickt  man  ein 
deutlich  krystallines  Gestoin,  das  sich  aus  scharfbegrenzten  grösseren 
Gemengtheilen  zusammensetzt.  Tadellos  frische,  z.  Th.  zwillingsge- 
streifte, bisweilen  auch  gitterformig  struirte  Feldspäthe,  grosse, 
durch  gerade  Linien  umgrenzte  Quarze,  wohlumrandete  Biotite  und 
Muscovite  und  daneben  einzelne  seltene  Mineralien,  wie  Oordierit  und 
Turmalin,  gelegentlich  auch  Graphit  in  hexagonalen  Blättchen*), 
sind  die  wichtigsten  Componenten  der  Gesteine  der  inneren  Contact- 
zone,  welche  als  die  der  Quarz-Glimmerfelse  bezw.  -schiefer 
bezeichnet  worden  ist.  Je  nachdem  der  nougebildete  Glimmer  vor- 
wiegend Muscovit  oder  Biotit  ist,  lassen  sich  Quarz-Muscovitfelse 
(z.  B.  am  Ohorner  Berg  bei  Pulsnitz,  am  Tannenberg  im  NO.  von 
Arnsdorf,  bei  Fischbach  etc.)  oder  Quarz-Biotitfolse  (Weissenberg. 
im  SO.  von  Königsbrück,  die  Berge  südlich  von  Kamenz,  bei  Ostro 
nahe  Kloster  St.  Marienstern  etc.)  unterscheiden. 

Die  Contactgesteine  sind  an  vielen  Punkten  auffällig  reich  an 
Eisenkies,  local  in  Begleitung  von  Magnetkies. 

Höchst  charakteristisch  ist  die  Structur  dieser  Gesteine,  welche 
man  als  Bienenwaben-,  Zellen-  oder  Mosaikstructur  benannt  hat, 
überaus  charakteristisch  auch  die  Structur  der  einzelnen  neugebildeten 
Mineralien,  indem  der  Feldspath  und  der  Cordierit,  in  geringerem 
Grade  auch  der  Quarz  mit  massenhaften  kleinen,  meist  eiförmigen, 
gern  im  Centrum  des  Minerals  angereicherten  Einschlüssen  von 
Apatit,  Magnetit.  Biotit  etc.  erfüllt  erscheinen.  Die  Muscovit-  und 
Turmalin -Schnitte  sind    dagegen   von   rundlichen   Apatiten  durch- 

*)  wie  ihn  R.  Beck  und  W.  Lnzi  aus  dem  Ohiastol ithschiefer  der  meta- 
morphischen  obersilurischen  Grauwacke  von  Burkardtswalde  und  dem  Quarzit  von 
Rührsdort"  in  der  Nahe  des  mit  dein  Lausitzer  Granitit  identischen  Granitit  von 
Dohna  naher  beschrieben  haben.  (R.  Beck  und  W.  Lnzi.  Ueber  d.  Bildg.  von 
Graphit  bei  der  Contactmetamorphose.  Noues  Jahrb.  f.  Min.  1891.  Bd.  II  S.  28 
bis  38.  R.  Beck.  Die  Contacthöfe  der  Granite  und  Syenite  im  Schiefergebirge 
des  Elbthalgebirges.    Tschenn.  min.  u.  petr.  Mitth.  18!»3.  S.  2H0-  342.) 


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spickt  und  bringen  so  einen  skeletartigcn  Eindruck  hervor.  Das 
mikroskopische  Bild,  welches  diese  contactmet amorph  entstandenen 
kristallinen  Gesteine  gewähren,  ermöglicht  es  dem  geübten  Auge, 
in  den  meisten  Fällen  auf  den  ersten  Blick  einen  Dünnschliff 
hier  von  dem  eines  echten  archäischen  krystallinen  Schiefers  zu 
unterscheiden.  Aeusserlich  erinnern  diese  Gesteine  aus  der  inneren 
Contactzone  allerdings  vielfach  lebhaft  an  Gneisse  und 
wurden,  wie  die  Schiefer  von  Wrissenberg,  diejenigen  aus  der 
Radeberger  Gegend,  die  vom  Burkauer  Berg  etc.  auch  von  unseren 
älteren  Gewährsmännern  als  solche  kartirt  und  beschrieben.  Diese 
ganze  Gneissgruppe  musste  als  solche  nach  den  neuesten  Er- 
rungenschaften fallen.  Sie  wird  nach  denselben  nicht  von  Gesteinen 
gebildet,  welche  älter  als  die  Grauwackenformation  sind,  sondern  von 
solchen,  deren  Substanz  gleichalterig  mit  dieser  ist,  deren  jetzige  Er- 
scheinungsform jedoch  in  jüngerer  Zeit  sich  herausgebildet  hat.  In 
diese  Gruppe  gehört  auch  das  sogenannte  Uebergangsgebirge  von 
Görlitz,  welches,  soweit  ich  dasselbe  aus  eigener  Anschauung  kenne, 
nichts  als  durch  Contacteinwirkung  seitens  des  Granitites  umgewandelte 
Grauwacke  darstellt. 

Nur  andeuten  will  ich  hier  noch,  dass  verschiedene  Ein- 
lagerungen zwischen  den  Schichten  der  Grauwaeken  -  Formation 
andere  Contactprodukte,  wie  die  von  G.  Klemm  beschriebenen 
Chiastolithschiefer  vom  Dubringer  Berg  westlich  von  Wittichenau, 
die  Amphibolschiefer,  die  Epidothornfelse  etc.  lieferten. 

Als  weitere  wichtige  Erkenntniss  war  der  neuen  Landesdurch- 
forschung die  richtige  Deutung  gewisser  anderer  sog.  Gneisse 
der  älteren  Autoren  vorbehalten.  Ganz  unvermittelt  und  in  ihrer 
Beziehung  zu  den  nächsten  Schiefergesteinen  völlig  räthselhaft  sollten 
nach  den  älteren  Berichten  hier  und  da  im  Granit gebirge  Areale  von 
Gneissen  und  Phylliten  vorkommen.  Nach  Ueberwindung  mancher 
Schwierigkeit  und  nachdem  man  die  Scrupel  gegen  die  neue  sich  dem 
Beobachter  aus  dem  Gesteinsverbando  aufdrängende  Anschauung  über- 
wunden hatte,  konnte  für  diese;  Schiefer  endlich  mit  Sicherheit  be- 
hauptet werden,  dass  dieselben  au»  deu  Graniteu,  und  zwar  durch  die 
Wirkungen  des  gebirgsbildenden  Druckes  hervorgegangen  seien. 
Der  Beweis  für  die  dynamo-metamorphe  Entstehung  dieser 
Gesteine,  deren  Verbreitung  sich  als  ausserordentlich  gross  heraus- 
stellte, wurde  auf  doppelte  Weise  geführt.    Einmal  konnte  man  sich 

2* 

I 


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darauf  stützen,  dass  diese  Gostoine  in  der  Natur  stets  mit  dem  Granit 
auf  das  innigste  durch  allmähliche  Uebergänge  verknüpft  seien,  und 
dass  an  diese  Gesteine  vielfach  die  Gänge  von  weissem  Quarze 
gebunden  seien,  welche  sich  bisweilen  meist  in  west-nord-westlicher 
Richtung  viele  Kilometer  lang  verfolgen  lassen  fRumburg-Sehluekenau. 
Cunowalde  etc.),  und  die  mitunter  in  Folge  ihrer  Widerstandsfähig- 
keit gegenüber  den  Angritfen  der  Verwitterung  wie  der  Toufelsteiu 
im  Norden  von  Ihrer  Stadt  mauerartig  aus  der  Erdoberfläche  her- 
vorragen. Diese  Gänge  waren  aber  schon  längst  als  Ausfüllungsmasse 
von  Verwerfungsspalten  gedeutet  worden.  Zweitens  entschied  das 
mikroskopische  Bild,  welches  diese  Gesteine  darbieten. 

Lassen  Sie  mich  Ihnen  dieselben  mit  einigen  Worten  schildern 
und  zwar  an  der  Hand  instruetiver  Proben  aus  der  Nähe  des  Bahn- 
hofes Klotzsche  unweit  Dresden. 

l  ue  Anzeichen  dafür,  dass  der  Granit  einem  starken  Druck  aus- 
gesetzt gewesen  ist.  machen  sich  ausser  durch  zahlreiche  Risse  und 
GleitHäehen  im  Gestein  am  Glimmer  bemerkbar.  Derselbe  hat  seine 
ursprüngliche  Form  verloren,  seine  Blättchen  sind  nicht  mehr  regellos 
gelagert,  wie  im  frischen  Granit,  sondern  parallel,  dabei  gobogon, 
goknickt,  gedehnt,  verdreht  worden.  Durch  die  parallele  Lage  der 
Glimmerlaniellen  hat  der  Granit  aber  soin  Hauptunterscheidungs- 
merkmal gegenüber  dem  Gneiss,  die  massige  Structur,  oingobüsst. 
Das  Gestein  erscheint  in  diesem  Stadium  getiasert  und  auch  bereits 
schieferig.  Es  ist  ein  Pseudogneiss  entstanden,  der  aber  seine  wahre 
Natur  sofort  verräth,  wenn  man  ihn  unter  dem  Mikroskop  betrachtet, 
An  Stelle  der  aus  einheitlichen  Körpern  bestehenden  Individuen  von 
Quarz  und  Feldspath  sehen  wir  diese  Gemengtheile  von  zahllosen 
Rissen  durchzogen:  der  spröde  Quarz  ist  in  kleine  verschieden  orientirte 
Körnchen  aufgelöst,  die  Tafeln  des  Feldspat  lies  sind  zerstückelt,  die 
einzelnen  im  polarisirten  Lichte  farbig  erscheinenden  Lamellen  sind 
längs  der  Risse  verschoben,  sie  sind  gegenseitig  verworfen,  wie  die 
Theile  eines  Kohlenriötzes  im  Grossen;  sio  bieten  im  Kleinen  das  Bild 
des  bekannten  Ruinenmarmors.  Tin  weiteren  Verlaufe  des  Quctschungs- 
processes  bilden  sich  Gesteine  heraus,  die  dem  normalen  Granit  gegen- 
über immer  mehr  an  Aehnlichkeit  verlieren.  Die  Zertrümmerung  und 
Zerreibung  der  Gesteinsmassen  ist  stärker  geworden,  es  kommen  Neu- 
bildungsproducte  auf  chemischem  Wege  hinzu,  schliesslich  erlangen 
die  gequetschten  Granitpartien  oft  täuschend  das  Ansehen  von  Dach- 


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schiefern.  Sie  haben  dann  gleichmässig  graue  oder  grüne  Farbe  an- 
genommen, lassen  die  Gemengtheilo  mit  dem  blossen  Auge  nicht  melir 
erkennen  und  können  leicht  in  dünne  Tafeln  zertheilt  werden,  welche 
auf  den  Schieferflächon  Glanz  aufweisen.  Ich  könnte  Ihnen  eine  Un- 
zahl von  Punkten  aus  dem  östlichen  Sachsen  namhaft  machen,  an 
denen  sich  dieser  Gcstoinsmetamoqmisinus  gut  studiren  Hesse,  leh 
beschränke  mich  darauf,  nochmals  die  Umgebung  dos  Bahnhofes 
Klotzsche,  namentlich  den  Steinbruch  im  Priessnitzgrunde  östlich  von 
demselben,  sodann  die  Umgebung  der  Buntpapierfabrik  unweit  Gold- 
bach bei  Bischofswerda  und  die  Gegend  östlich  und  westlich  von 
Schluekenau  zu  nennen.  Von  dem  ersten  Punkte  sind  die  Quctschungs- 
erscheinungen  am  Lausitzer  Granitit  von  J.  Hazard  iu  den  Kr- 
läuterungen  zu  Section  Moritzburg-Klotzsche,  S.  3ß  —44  besonders  ein- 
gehend beschrieben  worden. 

Dieselben  Erscheinungen  treten  ihnen  aber  auch  auf  Partien,  die 
Viele  von  Ihnen  wahrscheinlich  gern  und  oft  ausgeführt,  entgegen, 
nämlich  im  schönen  Neissethal  zwischen  Kussdorf  und  Hirschfelde. 
Die  steilen  Felswände  des  grobkörnigen  Rumburger  Granitites  zeigen 
das  Gestein  daselbst  nirgends  in  ursprünglicher  Verfassung;  überall 
ist  es  getlasert,  schiefrig,  gneissartig;  besonders  schön  entwickelt  in 
dieser  Pseudogneissform  ist  es  beispielsweise  am  Perron  der  Halte- 
stelle Kosenthai. 

Wenn  wir  beim  Durchlesen  der  Beschreibung,  die  E.  G  lock  er 
von  den  Gneissen  des  ausgedehnten  Gebietes  zwischen  Lauban,  Greilfen- 
berg  und  Seidenborg  giobt,  der  eben  geschilderten  Gesteinsuinbildung 
eingedenk  sind,  so  kommen  wir  zu  dem  Schluss,  das*  der  gross  tc  Theil 
jener  Gneisse  keine  echten  archäischen  Schiefer  sind,  sondern  eben  nur 
durch  Gcbirgsdruck  flaserig  und  schieferig  gewordene  Granite. 
Glocker  dreht  und  windet  sich  in  seiner  Schilderung,  um  nur  nicht 
die  richtige  P>klärung  geben  zu  müssen,  die  allerdings  für  seine  Zeit 
unerhört  gewesen  wäre. 

Das  Lausitecr  Granitraassiv  liegt  jetzt  erforscht  klar  vor  uns. 
Die  verschiedenen  angeblich  eingeschalteten  Gneissareale  sind  beseitigt. 
Die  Gesteine  derselben  stellen  sich,  wie  wir  sahen,  theils  als  primär 
getfaserte  Granite,  theils  als  contaetmetamorph  veränderte  Grauwackcn, 
theils  endlich  als  gequetschte  Granite  heraus.  Die  gewonnene  Er- 
kenntnis wird  in  Zukunft  einen  Schlüssel  zur  richtigen  Deutung  der 
Verhältnisse  im  Iser-  und  Riesengebirge  bilden.    Es  wird  sich  dann 


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schliesslich  wohl  zeigen,  dass  die  Basis  der  Grauwackenformation 
in  der  Lausitz  dircct  die  Quarzite  und  Phyllite  des  Jeschkengebirges 
sind,  dass  also  hier  die  normale  Folge  der  Formationen  stattfindet. 

Ein  total  neues  Bild  bietet  in  der  neuen  Bearbeitung  das 
Diluvium.  Auf  den  älteren  Karten  fehlt  die  Darstellung  dieser 
Formation  gänzlich:  wir  sehen  dort,  wo  es  in  grösserer  Entwickelung 
beobachtet  worden  war,  weisse  Flächen.  In  den  Beschreibungen 
finden  wir  zwar  diluviale  Kiese,  Lehme,  Thone  und  Mergel  unter- 
schieden und  geschildert,  doch  gebricht  es  noch  an  einem  zuverlässigen 
Unterscheidungsmerkmale  gegenüber  ähnlichen  tertiären  Bildungen, 
mit  denen  deshalb  vielfach  Verwechslungen  vorkommen,  von  denen 
sie  bisweilen  überhaupt  nicht  getrennt  worden  sind.  Mit  grosser  Sorg- 
falt werden  dio  Vorkommnisse  von  nordischen  Graniten  und  anderen 
skandinavischen  Gesteinen  registrirt.  Es  muthet  uns  diese  Darstellung 
heute  sonderbar  an,  sie  erseheint  uns  als  eine  Vergeudung  von  Mühe 
und  Zeit. 

Welche  Wandlung  gegenüber  diesem  Standpunkte  der  Auffassung! 
Auf  einzelnen  der  neuen  Karten  sind  bis  12  verschiedene  Diluvial- 
bildungen bezw.  deren  Facies  unterschieden. 

Um  diesen  Umschwung  zu  erklären,  muss  ich  daran  erinnern, 
welche  Vorstellung  man  bis  Anfang  der  70er  Jahre  von  der  Bildung 
des  norddeutschen  Diluviums  hatte.  Da  bereits  am  Ende  des  vorigen 
Jahrhunderts  für  zahlreiche  der  über  die  norddeutsche  Tiefebene  ver- 
streuten erratischen  Blöcke  die  skandinavische  Herkunft  erkannt  worden 
war,  so  construirte  man  zur  Erklärung  des  Transportes  derselben  be- 
kanntlich ein  Diluvialmeer,  welches  die  wenig  über  den  heutigen  See- 
spiegel sich  erhebende  Tiefebene  bedeckt  haben  sollte.  Am  Lausitzer 
Gebirge  sollte  das  südliche  Ufer  verlaufen  sein,  das  Lausitzor  Diluvium 
eine  Küstcnfacies  des  norddeutschen  Diluviums  darstellen.  Auf  diesem 
Meere  sollten  nun  nach  der  Lyell 'sehen  Drifttheorie  mit  Gesteins- 
schutt  beladene  Eisberge,  die  von  den  zum  Meere  herabsteigenden 
skandinavischen  Wandorgletschern  losbrachen,  nach  Süden  getrieben 
und  dort  gestrandet  bezw.  geschmolzen  seien.  Diese  Drifttheorie, 
wolche  so  viele  Erscheinungen  unerklärt  Hess,  bestand  für  das  nord- 
deutsche Diluvium  zurecht,  bis  durch  die  Theorie  des  schwedischen 
Geologen  Otto  Tor  eil,  die  derselbo  in  der  denkwürdigen  Sitzung 
der  deutschen  geologischen  Gesellschaft  vom  3.  November  1875  in 
Berlin  aussprach  und  begründete,  der  Bann  gebrochen  wurde.  Torell 


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behauptete  auf  Grund  seiner  Studien  an  den  Diluvialablagerungen 
von  Island,  Schweden  und  Norddeutschland,  „dass  sich  eine  Ver- 
gletseherung  Skandinaviens  und  Finnlands  bis  über  das  norddeutsche 
und  nordrussische  Flachland  erstreckt  habe." 

In  rascher  Folge  wurden  jetzt  in  den  verschiedensten  Theilen 
Norddeutschlands  die  unzweideutigen  Spuren  der  einstigen  Vereisung 
unseres  Vaterlandes  entdeckt,  ältere  Beobachtungen  im  Lichte  der 
neuen  Glacialtheorie  richtig  gedeutet.  An  einer  ganzen  Reihe  von 
Punkten  erkannte  man  sogenannte  Rundhöcker,  d.  s.  bekanntlich 
Gesteinskuppen,  die  von  der  Grundmoräne  des  darüber  hinwegziehenden 
Eises  zu  gerundet,  deren  Oberfläche  an  der  Stossseite  glattgeschliffen  und 
poliert  worden  ist.  Ich  erinnere  an  die  erneute  Deutung  der  schon  1836 
erwähnten  Schrammen  auf  dem  Muschelkalk  von  Rüdersdorf  unweit  Berlin 
als  Wirkung  einer  Grund moräne,  an  die  Entdeckungen  aus  der  Umgebung 
von  Leipzig,  Halle  etc.  Weiter  erkannte  man  in  dem  Geschiebe- 
lehm, jener  sandig-thonigen,  meistens  gänzlich  ungeschichteten  Masse, 
welche  kleine,  grössere  und  grösste  Geschiebe  in  regelloser  Vertheilung 
umschliesst,  die  Grundmoräne  eines  Inlandeises.  An  den  zum  grossen 
Theile  aus  Skandinavien  stammenden  Geschieben  dieser  Grundmoräne 
beobachtete  man  die  charakteristischen  K ritzen  und  Furchen.  Auf 
dem  von  der  Grundmoräne  des  Eises  abgeschliffenen  Felsboden  fand 
man  nicht  selten  parallele  Schrammen,  welche  die  Richtung  des  alten 
Eises  angeben,  erhalten.  Endlich  stellte  man  fest,  dass  der  aus  lockeren 
Ablagerungen  bestehende  Untergrund  des  Diluviums  an  zahllosen  Stellen 
zusammengeschoben  und  gestaucht,  in  den  Fällen,  wo  er  fester  Fels, 
aber  nicht  abgeschliffen  war,  oberflächlich  aufgewühlt  worden  sei. 
Von  diesem  Untergrunde  erblickte  man  allenthalben  Fragmente  in 
die  Grundmoräne  aufgenommen  und  nach  S.  zu  transportirt .  sodass 
man  von  manchen  Felskuppen  kometenschweifartig  Streifen  nach  S. 
zu  abgehen  sah,  in  denen  os  nahe  der  Felskuppe  von  dem  Material 
derselben  wimmelt,  in  denen  letzteres  mit  der  Entfernung  von  der 
Kuppe  immer  seltener  wird  (Lokalmoräne).  Derartige  charakteristische 
Verschleppungen  wurden  in  Sachsen  z.  B.  an  den  Gesteinen  des 
Rochlitzer  Berges ,  ferner  an  denen  des  Löbauer  Berges  beobachtet. 
Von  letzterem  lässt  sich*)  in  einem  Streifen,  der  ungefähr  die  Breite 
des  Berges  aufweist  und  von  demselben  aus  sich  in  S.-S.-W.-licher 


*)Th.  Siegert.   Erläuterungen  zu  Section  Löbau- Herrnhut.    S.  37. 


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Eichtling  erstreckt,  der  charakteristische  Nephelindolerit  des  Löbauer 
Berges  nachweisen.  Geschiebe  von  diesem  Gesteine  wurden  von  H. 
Credner*)  noch  bei  Warnsdorf,  also  20  km  von  Löbau  entfernt,  fest- 
gestellt. Durch  alle  diese  Beobachtungen  ist  denn  erwiesen  worden, 
dass  zu  einer  bestimmten  Zeit  der  Diluvialformation,  der  sogenannten 
Eiszeit,  richtiger  der  diluvialen  Eiszeit,  ganz  Nord -Deutschland 
von  Skandinavien  aus  bis  herab  zu  dem  Fusse  der  mitteldeutschen 
Gebirge  mit  einer  zusammenhängenden  Eisdecke,  also  mit  Inlandeis  — 
nicht  nur  mit  einzelnen  Gletschern  —  bedeckt  gewesen  ist.  Auf  Grund 
verschiedener  Beobachtungen  gelangte  man  weiter  zu  der  Annahme, 
dass  das  diluviale  Glaeialphänomen  für  Norddeutschland  kein  einheit- 
liches gewesen,  sondern,  dass  es  durch  mindestens  eine  Zeit  wärmeren 
Klimas,  eine  sogenannte  Intorglacialzeit  unterbrochen  gewesen.  Das 
Inlaudeis  der  zweiten  Vereisung  reichte  jedoch  nicht  soweit  nach  Süden, 
wie  dasjenige  der  ersten. 

Wie  gestalten  sich  nun  die  Verhältnisse  in  der  Lausitz? 

Ich  muss  da  an  erster  Stelle  erwähnen,  dass  es  hier  nicht  ge- 
lungen ist,  Beweise  für  eine  mehrmalige  Vereisung  des  Gebietes  von 
Norden  her  zu  erbringen.  In  der  Lausitz  geben  sich  die  Spuren  eines 
niederschlagsreichen  Klimas  am  Beginn  der  Diluvialzeit  durch  die 
Ablagerungen  der  sog.  präglacialen  Schotter  zu  erkennen.  Es 
sind  dies  mächtige,  regelmässig  abgelagerte  mehr  oder  weniger  deut- 
lich geschichtete  Sand-  und  Kiesbildungen,  die  sich  vorwiegend  aus 
Material  zusammensetzen,  das  aus  südlicheren  Strichen  stammt  und  in 
denen  nordische  Gesteine  noch  durchaus  fehlen.  Dieselben  haben  ausser- 
ordentlich ausgedehnte  Decken  gebildet  und  sind  von  breiten  Wasser- 
läufen, die  von  Süden  und  Südosten  kamon,  abgesetzt  worden.  Auf 
diesen  Deckenschottern  lagert  dann  der  Geschicbelehm,  welcher 
dio  unmittelbare  Hinterlassenschaft  der  Vereisung  des  Gebietes  dar- 
stellt. Gerade  in  der  Lausitz  ist  derselbe  jedoch  nur  in  verhältniss- 
massig kleinen  Gebieten  ungestört  zur  Ablagerung  gekommen;  in 
diesen,  wie  z.  B.  im  Süden  von  Löbau,  ist  er  aber  bisweilen  noch 
in  ganz  typischer  Form  mit  grösserem  Gehalt  an  kohlensaurem 
Kalk,  also  als  Geschiebemergel,  abgesetzt  worden.  Grösstentheils 
jedoch  wurde  dio  Grundmoräne  unter  dem  Einflüsse  der  auf  dem  ge- 
neigten Terrain  nach  Norden  zu  strebenden  Schmelzwässer  und  der 

»)  Zeitschrift  der  deutschen  geologischen  Gesellschaft.    187Ü.    S.  148. 


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Abflüsse  aus  den  Bergen  zerstört  und  gelangte  in  getrennter  Form 
zur  Ruhe.  Auf  der  einen  Seite  entstanden  so  die  als  Bänderthon, 
Thonsand,  Thon  und  Schlepp  bezeichneten  thonigen  Aus- 
sehlämmungsproducte,  auf  der  anderen  dagegen  als  Umlagerungs- 
produete  die  mächtigen  Sand-  und  Kiesmassen,  welche  unter  dem 
Namen  altdiluviale  Schotter  in  den  Karten  und  Erläuterungen 
verzeichnet  sind.  Charakteristische  Züge  an  denselben  sind  der  grosse 
Gehalt  an  Gesteinen,  die  in  der  Gegend  anstehen  oder  aus  älteren 
Ablagerungen  aufgenommen  worden  sind,  ferner  die  grosse  Unbe- 
ständigkeit in  Farbe,  Korngrösse,  Mächtigkeit  und  endlich  der  un- 
regelmässige Bau  derselben.  Wir  können  alle  Typen  von  den  pein- 
lichst geschichteten  Kiesen  bis  zu  den  ganz  wirr,  moränenartig  struirten 
(.Teröllpackungen  verfolgen.  In  einzelnen  Thcilen  kann  man  wohl 
auch  Flussablagerungen  dem  Alter  nach  dieser  Bildung  gleich- 
stellen. Reste  dieser  altdiluvialen  Schotter  finden  sieh  in  Geröll- 
aureicherungen bis  zu  einer  Höhe  von  etwa  470  in  ü.  d.  O.  Die  alt- 
diluvialen Kiese  und  Sande  besitzen  zwar  eine  ausserordentlich 
grosse  Verbreitung,  treten  aber,  da  sie;  noch  von  einer  jüngeren 
Bildung  bedeckt  sind,  nur  in  kleineren  Arealen  an  die  Oberfläche. 
Der  Sandboden  der  „Sandgegenden"  von  Ortrand  bis  Königswartha 
und  Uhyst  a.  d.  Sp.  hat  mit  diesen  Bildungen  nichts  zu  thun. 
Auch  Stellen,  an  denen  der  Untergrund  zugerundet,  geglättet  und 
z.  Th.  geschrammt  erscheint,  konnten  nachgewiesen  werden,  so  auf 
der  Grauwacke  bei  Lüttichau  in  grösserer  Entfernung  nordöstlich 
von  Radeburg  mit  2  Schrammensystemen:  N.  55°  O.  —  S.  55°  W. 
und  N.  29°  O.  S.  29°  W.,  ferner  auf  Granitit  von  J.  Hazard  bei 
Grossschweidnitz  im  Süden  von  Ijöbau.  Der  dortige  „Gletschor- 
sehlifP  wird  von  einem  Granititbuekel  am  Östlichen  Steilgehänge  des 
Schweidnitzthaies  getragen.  Auf  einer  von  dem  darüber  liegenden 
Geschiebelehm  blossgolegten  abgeschliffenen  Fläche  mit  theil weise 
„spiegelnder  Glätte"  ist  ein  Schraminensystem  mit  N.  .'J60  0.  Richtung 
zu  beobachten.  Der  Humboldtverein  zu  Löbau  hat  das  betreifende 
An  al  gepachtet,  mit  einer  Brustwehr  umgeben  und  Wegweiser  in  der 
Nähe  aufstellen  lassen.*)     Ks  sei  hier  besonders  auch  auf  die  herr- 

*;  In  jüngster  Zeit  wurde  gelegentlich  der  Erweiterung  der  Haltestelle 
Deinitz  der  Üresdon-Görlitzor  Bahn  em  umfangreicher  Gletscherschli i*f  mit 
Schrammen  iu  der  Richtung  N.  18  —  20°  O.  nach  S.  18  bis  20°  W.  auf  dem 
Lausitzer  Granit  hlossgelegt.    (Dresdner  Journal,  Mai  18%,  und  O.  Beyer 


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liehe  von  E.  Weber*)  beschriebene  Rundhöckerlandschaft  im  0.  von 
Kamenz  hingewiesen. 

Beispiele  für  den  Transport  von  einheimischen  Gesteinen  durch 
das  Inlandeis  nach  Süden  zu  finden  sich  zahlreich.  Der  Verschleppung 
des  charakteristischen  Nepholindolerites  vom  Löbauer  Berge  wurde 
schon  Erwähnung  gethan.  Ein  anderer  typischer  Punkt  sei  aus  der 
Umgebung  von  Hirschfelde  namhaft  gemacht.  In  dem  sandigen  Ge- 
schiebelehm, welcher  durch  die  Ziegelei  bei  den  Wittgeudorfer  Feld- 
häusern abgebaut  wird,  steckt  eine  Unzahl  von  Basaltfragmenten. 
Dieselben  stellen,  oft  noch  bis  30  cm  lange  Fragmente  von  Säulen 
dar,  deren  Kanten  nur  wenig  gerundet  sind.  Diese  Basalte  sind  offen- 
bar von  den  im  Norden  und  Nordosten  des  betreffenden  Punktes  auf- 
tretenden Basaltkuppen  und  -Decken  in  die  Grundmoräne  des  alten 
Eises  aufgenommen  und,  worauf  die  noch  erhaltene  Säulenform  deutet, 
nur  ein  kurzes  Stück  transportirt  worden. 

Am  Ende  der  Diluvialzeit  sehen  wir  in  den  Thälern  gewaltige 
Wassermassen  dahinströmen.  Die  Absätze  dieser  alten  Ströme,  deren 
kümmerliche  Nachkommen  wir  in  den  heutigen  Flüssen  erblicken, 
bilden  die  jungdiluvialen  Flusssehotter,  der  Thalsand,  Thal- 
lehm. Es  entstanden  in  einigen  Thälern  alte  Terrassen,  so  in  her- 
vorragender Schönheit  im  Neissethal.  Namentlich  in  unmittelbarer 
Nähe  von  Hirschfelde  sind  dieselben  gut  zu  überschauen.**) 

Eine  dieser  Terrassen  bildet  in  den  Flüssen  die  Thalsand- 
stufe, welche  sich  am  Mittellaufe  der  Schwarzen  Elster,  der 
Spree,  der  Neisse  etc.  einstellt.  Die  Thalsandebenen  dieser  Wasser- 
läufe verfliessen  an  der  Nordgrenze  Sachsens  in  eine  einzige  Ebene, 
den  (im  S.  von  Senftenberg  15  km)  breiten  Thalboden  eines  jung- 
diluvialen, von  O.  nach  W.  gerichteten  Stromes.  Dieses  alte  Bett 
benutzen  heute  die  genannten  Flüsse  noch  eine  Zeit  lang,  am  längsten 
die  Schwarze  Elster,  dann  verlassen  sie  dasselbe  aber,  um  nach  N. 


„Neue«  Vorkommen  von  glacialen  Frictionstreifen  auf  Granit  in  der  Lausitz",  Ztschr. 
d.  deutschen  geol.  Oes.  1895,  S.  211-215). 

*)  Erlauterungen  zu  Section  Kamenz  (S.  33)  und  F.  Wahn  schaffe  „Die 
Ursachen  der  Obernachengestaltung  des  Norddeutschen  Flachlandes"  (Stuttgart 
1891,  S.  70  und  Tafel). 

**)  Die  Schilderung  des  Torrassensystems  und  der  Alters  Verhältnisse  der 
einzelnen  Stufen  wurde  im  Drucke  weggelassen,  um  nicht  der  Publikation  durch 
die  sächsische  Landesuntersuchung  vorzugreifen. 


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zu  wieder  durch  die  Uferhügel  durchzubrechen.  In  ihr  liegen  die 
Städte  Ortrand,  Ruhland,  Hoyerswerda,  Königswartha,  Niesky,  ferner 
die  Orte  Uhyst,  Lohsa  etc.  Das  Material  dieser  Thalsandebene  ist 
ein  reiner,  mittel  körniger ,  geschichteter  Sand,  der  in  der  Nähe  der 
Ufer  meist  kiesig  (Thalgrand,  Thalkies)  erscheint;  er  ist  es,  welcher 
die  berüchtigten  Sandgegenden  hervorgehen  lässt.  Da  in  dem  alten 
Strombett  der  Wasserspiegel  nicht  tief  unter  der  Oberfläche  liegt,  so 
konnten  in  den  flachen  Einsonkungen ,  deren  Böden  sich  demselben 
nähern,  leicht  Teiche  natürlich  entstehen  oder  aber  künstlich  geschaffen 
werden.  Der  Reichthum  an  seichten,  bisweilen  sehr  umfangreichen 
Wasserbecken  ist  darum  auch  ein  charakteristischer  Zug  in  der  Thal- 
sandebene. Zu  diesem  gesellt  sich  ein  zweiter,  die  ausserordentliche 
Fülle  von  Dünen,  die  selten  vereinzelt,  meist  in  Gruppen  und  Zügen 
auftreten,  deren  Höhe  violfach  beträchtlich  ist. 

Auf  eine  Diluvialbiidung,  deren  Lagerungsverhältnisse  von  den 
älteren  Autoren  noch  nicht  richtig  erkannt,  und  die  aus  der  allge- 
meinen Gruppe  der  Lehme  bezw.  Sande  noch  nicht  ausgeschieden 
wurde,  möchte  ich  noch  näher  eingehen:  es  ist  dies  der  Löss  und 
dessen  Aequivalente.  Der  Löss  gehört  bekanntlich  zu  den  werth- 
vollsten aller  Gesteine,  da  er  die  fruchtbarste  Ackererde,  so  die  russische 
Schwarzerde,  den  Boden  der  Lommatzscher  Pflege,  der  Magdeburger 
Börde  etc.  liefert.  Dieser  Löss  tritt  (meist  in  inniger  Gesellschaft  mit 
dem  ihm  gleichwertigen  verwandten  Lösslehm)  auch  in  der  Lausitz 
auf,  er  betheiligt  sich  vornehmlich  an  der  Zusammensetzung  der  Ober- 
flächenschicht in  dem  Striche  zwischen  Kloster  St.  Marienstern  und 
Görlitz,  und  zwar  vielfach  in  typischer  Ausbildung  mit  Kalkröhrchen, 
Mergelconcretionen  (Lösskindl)  und  Lössschneckon,  lokal  auch 
mit  Knochen  vom  Renthier  etc.  Unter  genau  denselben  Lagerungs- 
verhältnissen und  offenbar  von  gleicher  Entstehung  mit  dem  Löss 
finden  wir  im  ganzen  östlichen  Sachsen  noch  den  Lösslehm,  den 
Lösssand,  den  lehmigen  Decksand  und  den  reinsandigen  Deck- 
sand.*) Allo  die  angeführten  Bildungen  sind  Thoile  der  diluvialen 
Schicht,  welche  wir  als  verhältnissmässig  dünne  Hülle  an  der  Ober- 
fläche der  Lausitz  antreffen,  und  die  sich  als  dünne  Decke  in  einer 
bestimmten  Zeit  über  das  damalige  Relief  der  Gegend  legte,  demnach 

*)  Der  Decksand  der  Lausitz  ist  nach  meinen  Beobachtungen  nicht  identisch 
mit  den  gleichnamigen  Gebilden  der  Gegend  von  Leipzig  und  der  preußischen 
Karten. 


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auf  don  verschiedensten  älteren  Gesteinen  aufrollen  kann.  Diese 
Decke  ist  in  vielen  Erläuterungen  zur  Speeialkarte,  zuerst  in  der  zu 
Section  Schönfeld -Ortrand*),  als  diluviale  Dockschicht  bezeichnet 
worden,  ihre  Eigenschaften,  Lagerungsverhältnisse  etc.  wurden  in  den 
Jahren  1885—86  von  mir  im  Verein«  mit  G.  Klemm  und  E.  Weber 
unter  Benutzung  der  Beobachtungen  von  E.  Geinitz**)  aus  der  Stolpener 
Gegend  in  den  Grundzügen  festgestellt.  Der  Löss  herrscht  im  All- 
gemeinen in  einem  Strich  längs  der  mittleren  Breite  der  Überlausitz, 
der  Lösslehm  namentlich  im  Süden,  der  Decksand  im  Norden  von 
diesem  Striche.  Innerhalb  der  Gebiete  der  einzelnen  Facies,  welche 
meist  ganz  allmählich  in  einander  übergehen,  kommen  Tnseln  einer 
anderen  vor.  An  der  Basis  dieser  Deckschicht  finden  sich  entweder 
in  oincr  schwachen  Steinsohlc  wie  Perlen  an  einer  Schnur  neben- 
einander liegend  oder  doch  in  einer  basalen,  wenig  mächtigen  Zone 
angereichert  Gerolle,  unter  denen  die  Gebilde,  welche  man  als  Kanten-, 
Pyramidal-  oder  Facettengeschiebe,  bei  uns  am  häufigsten  unter 
der  Bezeichnung  Dreikanter,  nennen  hört,  vorkommen.  An  den  be- 
treffenden Geschieben  gewahrt  man  bekanntlich,  meist  nur  auf  einer 
bisweilen  aber  auch  auf  zwei  einander  gegenüber  liegenden  Seiten, 
ebene  oder  schwach  gewölbte  glatte  Flächen,  die  in  einer  oder  mehreren 
scharfen  Kanten  zusammenstoßen.  Da  dreiseitige  Pyramiden  an  ihnen 
häufig  vorkommen,  erhielten  sie  schon  früh  den  Namen  Dreikanter. 
Diese  Gebilde  erklärt  man  jetzt  wohl  allgemein  als  SandschlitFe. 
Vollkommenheit  und  Häufigkeit  dieser  Form  sind  bei  den  verschiedenen 
Facies  der  Deckschicht  verschieden,  am  grössten  unter  dem  reinsandigen 
Decksand,  wo  oft  90  "o  der  Gerolle  deutliche  Anzeichen  davon  tragen, 
am  geringsten  unter  dem  Lösslehm.  Als  Summe  meiner  langjährigen 
Beobachtungen  über  das  Auftreten  dieser  Gebilde  kann  ich  den  Satz 
aussprechen,  dass  die  Kantengeschiebe  im  östlichen  Sachsen 
ganz  ausschliesslich  in  der  Basisregion  t Steinsohle)  der  Deck- 
schicht vorkommen  und,  dass  sämmtliche  Kantengeschiebe, 
die,  sei  es  unter  welchen  Umständen  sie  wollen,  im  öst- 
lichen  Sachsen   gefunden  werden,   aus   dieser  Basisregion 

*i  O.  Herrmann.    Erlaut,  zu  Sect.  Srhöni'eM-Ortrand.   1888.  -  A.  Sauer. 
Die  Aolische  Entstehung  des  Löss  etc.    Halle  im\    S.  21. 

**)  E.  Geinitz.  Beobachtungen  im  siiehsischeu  Diluvium.  /.  d.  d.  geol. 
Ges.  XXXIII.  4.  —  E.  Geinitz.  Die  geologische  Beschaffenheit  der  l:mgeb.  von 
Stolpen  in  Sachsen.  Sitzungsber.  u.  Abh.  der  Ges.  Isis.  Dresden.   Ib89.  S.  iH— 126. 


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stammen.  Könnten  wir  einmal  die  dünne  Hülle  der  Deckschicht 
von  der  Landschaft  Ii  in  wegziehen,  so  würden  wir  die  Oberfläche  mit 
Millionen  von  diesen  zugeschliffenen  Geschieben  besät  erblicken.  Wir 
würden  dann  hier  Felder  von  Grauwackendreikautern,  dort  solche 
von  Gerollen  der  alt/diluvialen  Schottor,  an  anderen  Stellen  solche  von 
Granitdreikantern,  an  wieder  anderen  von  gemengten  Steinen  etc. 
unterscheiden  können.   (Vergl.  S.  31.) 

Die  Deckschicht  lagert  discordant  auf  dem  Untergrunde,  hier 
und  da  Säcke  in  denselben  aussedend.  Diese  sack-  oder  topfartigen 
Vertiefungen,  auf  deren  Böden  meist  eine  dickere  Schicht  von  Drei- 
kantern sieh  angesammelt  findet,  sind  durch  die  Aufschlüsse  an- 
geschnittene rinnen-  oder  schüsselartige  Einsenklingen  in  der  Unterlage 

der  Deckschicht.  Nirgends  ist  eine  Störung  des  Liegenden,  irgend 
welche  Zusammenschiebung,  Aufwühlung,  Stauchung  zu  boobachten. 

Im  Laufe  der  Zeit  ist  die  Deckschicht  an  geneigten  Stellen  durch 
«las  Wasser  der  Niederschläge  oder  der  Schneeschmelze  mehr  oder 
weniger  entfernt,  vielfach  bis  auf  die  Kantengerölle  gänzlich  zerstört 
worden,  sodass  der  Untergrund  nun  deutlich  hindurchragt  oder  doch 
hindurchschimmert.  Dieser  Untergrund  wtirde,  wenn  nachweisbar,  auf 
den  Karten  durch  Farben  dargestellt.  In  Wirklichkeit  müssen  wir 
uns  auch  diese  Gebiete  noch  mit  einem  dünnen  Hauch  überzogen 
denken. 

Bei  dieser  späteren  Abtragung  der  Deckschicht  bot  sich  Gelegen- 
heit zur  Entwickolung  von  mächtigen  G  ehängebildungen,  die  im 
Gebiete  des  Löss  und  des  Lösslehines  primärem  Löss  und  Lösslchm 
bisweilen  sehr  ähnlich  werden,  sieh  aber  bei  einiger  Hebung  von  dem- 
selben leicht  unterscheiden  lassen. 

Was  die  Entstehung  des  deutschen  Lössen  anlangt,  so  war  die 
Ansicht,  dass  derselbe  sich  in  Staubecken  am  Rande  des  abschmelzenden 
Inlandeises  abgesetzt,  früher  wohl  allgemein  verbreitet,  bis  durch 
von  Richthofen  die  Entstehung  der  chinesischen  Lössdecken  auf 
äolischera  Wege  erkannt  wurde. 

Diese  neue  Erklärung,  dass  mächtige  Ablagerungen  durch  Ab- 
sätze aus  Staubwolken  in  einer  Gegend  mit  Steppenklima  entstehen 
konnten,  wurde  auch,  namentlich,  da  man  im  Löss  eine  Steppenfauna 
auffand,  auf  den  Löss  des  deutschen  Bodens  angewendet  und  gerade 
durch  eine  Arbeit  des  früheren  Mitgliedes  der  sächsischen  Landes- 


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Untersuchung,  A.  Sauer,*)  wurde  die  Frage  der  Entstehung  des 
Lösses  erneut  der  Discussion  ausgesetzt.  Heute  neigt  wohl  der  grössere 
TheiJ  der  deutschen  Geologen  der  Theorie  von  der  äolischen  Ent- 
stehung des  deutschen  Lösses  zu.  Es  fehlt  aber  auch  nicht  an 
Aeusserungen  von  Geologen,  die  diese  Erklärung  nicht  anerkennen,  so 
von  F.  Wahnschaffe,**)  A.  Leppla  etc. 

Die  Verhältnisse  im  östlichen  Sachsen  können  nach  meinen  Er- 
fahrungen diese  Auffassung  nur  stützen.  Nicht  eine  Beobachtung 
habe  ich  machen  können,  welche  dorselben  widerspräche.  Die  Eigen- 
schaften der  diluvialen  Deckschicht,  welche  vor  allem  für  eine  äolische 
Entstehung  derselben  sprechen,  sind  deren  petrographische  Beschaffen- 
heit, der  Mangel  an  Schichtung  an  Punkten,  wo  dieselbe  auf 
primärer  Lagerstätte  erhalten  ist,  der  gänzliche  Mangel  an  Gcröllen, 
die  über  haselnussgross  sind,  in  der  eigentlichen  Masse  derselben,  das 
inselartige  Auftreten  der  einzelnen  Glieder  der  Deckschicht,  der  all- 
mähliche Uebergang  der  einen  Modificatiou  in  die  andere  in  horizontaler 
Richtung  und  die  Einschaltung  der  einen  in  die  andere  in  verticaler 
Entwicklung,  die  schwankende  specielle  mechanische  Zusammensetzung 
selbst  bei  ein  und  derselben  auf  Grund  dos  Gesammthabitus  auf- 
gestellten Facies  etc.  Die  auf  den  ersten  Sectionen  aus  dem  östlichen 
Sachsen  erwähnten  geschichteten  Vorkommen  von  Decksand  etc. 
sind  nach  meinen  späteren  Erfahrungen  Thalsand-  oder 
Gehängebildungen.  Dort  wo  sich  die  Gerolle  in  der  ganzen  ver- 
ticalen  Entwickelung  der  Deckschicht  (kiesiger  Decksand  der  älteren 
Lausitzer  Sectionen)  zeigen,  lässt  sich  stets  beweisen,  dass  dieselben  aus 
der  Steinsohle  oder  dem  Liegenden  durch  künstlicheEingriffe,  wie  Pflügen, 
das  Ausgraben  von  Löchern,  das  Roden  von  Bäumen,  das  Scharren 
von  Kaninchen  etc.,  oder  durch  natürliche  Störungen,  wie  Entwurzeln 
von  Bäumen  durch  Sturm  etc.,  in  ein  höheres  Niveau  zerstreut  worden 
sind.  Weiterhin  scheint  mir  gerade  das  Gebundensein  der 
sogenannten  Dreikanter  an  diese  Schicht  die  gegebene  Er- 
klärung zu  kräftigen.  Nicht  die  Substanz  der  Gerölle,  wohl  aber 
die  Form  derselben  gehört  in  unserem  Gebiete  zur  Deckschicht  und 
steht  im  genetischen  Zusammenhang  mit  der  Bildung  derselben.  Die 

*)  A.  Sauer.    Ueber  die  aolische  Entstehung  des  Löss  am  Rande  der 
norddeutschen  Tiefebene.   Halle.  1889. 

**)  Die  Ursachen  der  Oberfhlchengestaltung  de»  norddeutschen  Flachlandes 
S.  180  ff. 


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Form  der  Kantengerölle,  alle  die  glattgeschliffenon  Flächen  und  die 
scharfen  Kanten  sind  nach  meiner  Auffassung  entstanden,  indem  der 
mit  Sand  beladene  Sturm  die  an  der  Oberfläche  zerstreut  liegenden 
kleinen,  grösseren  und  grössten  Gerolle  anblies  und  so  die  Flächen 
erzeugte.  In  der  Masse  der  Deckschicht  wird  aber  das  Material  zu 
erblicken  sein,  welches  aus  den  Staubwolken  sich  schliesslich  absetzte 
und  die  Dreikanter  als  Sohle  unter  sich  begrub.  Das  niederfallende 
Material  war  entweder  äusserst  feinsandig -thonig  und  ergab  dann  in 
grösseren  Gebieten  den  Lösslehm  (bis  etwa  2,5  m  mächtig  werdend), 
oder  es  war  locker-feinsandig,  sodass  es  deu  Löss  (bis  4  m  mächtig) 
liefern  konnte,  oder  aber  gröbersandig,  woraus  in  andoren  Gebieten 
der  Decksand  (bis  2  m  mächtig)  resultirte.  An  andere  Stellen  fielen 
die  Zwischenglieder  Lösssand  (bis  2  m  mächtig)  und  lehmiger 
Decksand  (bis  0,8  m  mächtig)  nieder. 

Die  Dreikanter  selbst  stellen  aber  nach  meinen  Beobachtungen 
stets  das  Residuum  einer  wohl  nicht  sehr  mächtigen,  grössten- 
teils verarbeiteten  Schicht  dar  und  stimmen  deshalb  in 
den  meisten  Fällen  in  ihrem  Material  mit  dem  des  Liegenden 
der  Deckschicht  überein. 

Die  Felskuppen  waren  vor  der  Verhüllung  der  Gegend 
durch  die  Deckschicht  mit  Verwitfcerungsschutt  bedeckt.  Das  feinere 
Material  dieses  Schuttes  wurde  hin  weggeweht,  die  grösseren  Fragmente 
aber  zu  Dreikantern  umgeformt.  Deshalb  die  massenhaften  Grau- 
wacken-  oder  Granit -Dreikanter  an  der  Basis  der  Deckschicht  auf 
Urauwaeken-  und  Granitkuppen.  Auf  dem  Geschiebelehm,  dem 
altdiluvialen  Kies  waren  bei  Abtragung  der  obersten  Partien  eben- 
falls vorwiegend  Gerolle  übrig  geblieben,  die  nun  der  Sandanwehung 
ausgesetzt  wurden,  daher  auf  den  betreffenden  Bildungen  in  der  Stein- 
sohle meist  nur  Gesteine  sich  finden,  die  auch  die  Geschiebe  bezw.  Gerölle 
der  ersteren  bilden.  In  wieder  andoren  Fällen  sind  die  Kanten- 
gerölle der  Steinsohle  die  einzigen  Zeugen  einer  früher 
vorhandenen  dünnen  Ablagerung.  So  erklärt  sich  die  Stein- 
sohle mit  nordischen  Geschieben  unter  einer  Deckschicht,  welche 
direct  auf  tertiären  Bildungen  aufruht.  Auffallend  viele  Gesteine 
von  südlicher  Herkunft  lassen  sich  auf  dieselbe  Weise  aus  prä- 
glacialen  Schottcrbildungen  herleiten  etc.  Hier  und  da  ist  zu  con- 
statiren,  dass  bei  der  der  Ablagerung  der  Deckschicht  vorausge- 
gangenen Abtragung  ein  kurzer  Transport  von  Gesteinen  stattgefunden 


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32 


hat,  so  z.  B.,  wenn  in  der  Steinsohle  der  Deckschicht  auf  einem 
diluvialen  geschichteten  und  geröllfreien  Sande  massenhafte  Dreikanter 
von  dem  Gestein  einer  benachbarten  Felskuppe  angetroffen  werden. 

Eine  andere  Erklärung  der  Entstehung  dieser  Deckschicht  hat 
H.  Credner*)  gegeben.  Derselbe  sagt,  nachdem  er  den  Uebergang 
des  Decksandes  durch  Lösssand  in  kalkhaltigen  normalen  Löss  eon- 
statirt  hat:  „Je  genauer  die  Kcnntniss  ist,  welche  man  durch  das 
Studium  dieser  Deckschicht  und  aller  ihrer  Einzelzüge  innerhalb  ihres 
sächsischen  Verbreitungsgebietes  erlangt,  destomehr  häufen  sich  die 
WahrscheinlichkeitsßTünde  dafür,  dass  die  Deckschicht  hierselbst  eine 
Reihe  von  Folge -Erscheinungen  der  nämlichen  Absehmelz-,  Ueber- 
fluthungs-  und  Thalsandbildungsperiode  ihre  Entstehung  verdankt, 
aus  der  die  sie  unterlagemden  Glacial-  und  Fluss  -  Schotter,  nebst 
den  ihnen  untergeordneten  Thonen  und  Thonsanden  hervorge- 
gangen sind." 

Damit  will  ich  meine  Ausführungen  über  das  Diluvium  schliessen. 

Ich  erwähnte  schon  eingangs,  dass  zu  den  Resultaten  der  neuen 
Landesuntersuchung  auch  die  Herausgestaltung  von  praktisch  ver- 
werthbaren  geologischen  Karten  gehört.  Dieses  Resultat  ist  erzielt, 
an  dem  Publikum  wird  es  liegen,  dasselbe  zu  verwerthen. 

Ich  will  Ilir  Interesse  an  dieser  Seite  des  Werkes  dadurch  zu 
vergrössern  suchen,  dass  ich  einige  Beispiele  für  die  Nutzbarmachung 
der  Karten  anführe. 

Die  Karten  enthalten,  wie  Sie  sehen,  alle  zur  Beurtheilung 
einer  Gegend  nothwendigen  Factoren.  Aus  den  Hühcneurveu  und  den 
schwarzen  Zahlen  ergiebt  sich  das  Relief  der  Gegend  und  die  Höhe 
über  dem  Meeresspiegel,  die  Farben  und  die  Profilsymbole  geben  im 
Verein  mit  den  Erläuterungen  Aufschi uss  über  die  Natur  der  in  einer 
Gegend  vorhandenen  Gesteins-  und  Bodenarten,  die  rothen  Zahlen 
und  die  rothen  Profilsymbole  unterrichten  über  dio  Mächtigkeit  der 
Ackererde  und  deren  Untergrund.  Und  so  werden  die  Karten  die 
besten  Wegweiser  bei  wissenschaftlichen  und  touristischen  Excursionen, 
als  Grundlagen  bei  der  Behandlung  der  Heimathskunde  in  den  Schulen 
bilden  können.    Sie  werden  ferner  zu  verwenden  sein,  wenn  es,  z.  B. 


*)  H.  Credner.     Üeber  die  geologische  Stellung  der  Klinger  Schichten. 
Ber.  der  Kgl.  sächs.  Ges.  der  Wiss.  S.  400-401. 


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bei  Ankauf  von  grösseren  Gütern,  gilt,  schnell  sich  über  die  Boden- 
taschaffenheit  des  Gutsareales  und  dessen  Nachbarschaft  zu  orientiren, 
wenn  die  Frage  entschieden  werden  soll,  ob  sich  in  der  Gregend  ge- 
eignetes Material  zum  Bau  der  Häuser,  zur  Unterhaltung  der  Strassen 
finde,  wenn  erwogen  wird,  ob  wohl  auf  landwirtschaftliche  Neben- 
betriebe  zu  rechnen  ist,  ob  z.  B.  Lehm-  oder  Thonlager  vorhanden 
sind,  die  durch  eine  Ziegeleianlage  ausgenutzt  werden  könnten,  ob 
auf  Brennmaterial,  seien  es  Braunkohlen  oder  Torf,  auf  dem  Grund- 
stuck zu  hoffen,  ob  sich  technisch  verwerthbare  Gesteine,  wie  geeignete 
Granite,  Diabase  etc.  vorfinden. 

Jeder  Landwirth  vermag  sich  im  Anschluss  an  die  publicirten 
Karten  leicht  eine  speciellc  Bodenkarte  seines  Areals  in  grösserem 
Maassstabe  herzustellen. 

Im  Weiteren  können  der  Ingenieur,  in  Sonderheit  der  Bahn- 
ingenieur, der  Baumeister  etc.  aus  der  Karte  Nutzen  ziehen.  Bei 
.Wage  von  Wasserleitungen  werden  sie  wichtige  Fingerzeige  geben 
können,  jeder  Grundbesitzer  kann  sie  bei  Abteuf ung  eines  Brunnens 
zu  Rathe  ziehen. 

Aber  auch  in  mehr  allgemeiner  Hinsicht  sind  die  geologischen 
Karten  wohl  verwendbar. 

Mögen  wir  die  Gegend  von  irgend  einom  anderen  Standpunkte, 
als  dem  geologischen  oder  rein  praktischen  aus  betrachten,  so  werden 
wir  immer  an  die  in  den  Karten  niedergelegten  Elemente  anknüpfen 
müssen.  Wollen  wir  uns  z.  B.  ein  Bild  über  den  Stand  der  Land- 
wirthschaft  in  der  Oberlausitz  verschaffen,  so  werden  wir  uns  nach 
der  Karte  vergegenwärtigen  müssen,  dass  wir  im  Süden  derselben 
einmal  in  dem  Lösslehme  und  Höhenlehme  einen  Boden  von  nur 
massiger  Güte  antreffen,  dass  die  Höhe  über  dem  Meore  schon  be- 
trächtlich ansteigt,  die  Oberfläche  gebirgig  ist.  Wir  sehen  deshalb 
dort  die  Landwirtschaft  gegenüber  der  Waldwirthschaft  in  den  Hinter- 
grund treten,  die  Güter  nur  von  mittlerem  Werthe.  Sodann  müssen 
wir  uns  daran  erinnern,  dass  in  den  mittleren  Breiten  der  Ober-Lausitz 
mit  ihrem  sanft  gewellten  Terrain  der  geschilderte  fruchtbare  Löss 
auftritt.  In  jenem  Striche  sehen  wir  den  Boden  fast  ausschliesslich 
dam  Feldbaue  und  zwar  dem  lohnenderen  Feldbau  dienen.  Nahezu 
jede  Parzelle  eignet  sich  zum  Anbau  der  edleren,  anspruchsvolleren 
Pflanzen,  von  Klee,  Weizen  und  Zuckerrüben.    Zahlreiche  Dörfer  mit 

AbhandL  lkL  XXI.  8 


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34 


wenigen  aber  ansehnlichen  Gütern  sind  über  das  Gelände  verstreut. 
In  diesen  Dörfern  wohnen  die  wohlhabenden  Lössbauern,  von  denen 
mancher  seine  4,  ja  G  Pferde  im  Stalle  hat.  Entfernen  wir  uns  von 
diesem  Striche  nach  Norden  zu,  so  kommen  wir  in  das  Gebiet  des 
Decksandes  und  des  Thalsandes.  Die  Dörfer  werden  hier  viel  seltener, 
aber  grösser,  der  Grundbesitz  löst  sich  in  Zwergwirthschaften 
auf,  die  Wohlhabenheit  schwindet.  Hier  ist  die  Zahl  der  anbau- 
fähigen Pflanzen  fast  erschöpft,  wenn  ich  Roggen,  Kartoffel  und 
Buchweizen  genannt  habe.  Die  Kuh  wird  immer  mehr  zum  Zug- 
thiere.  In  manchem  grossen  Dorfe  gelingt  es  nicht,  ein  einziges 
Pferd  aufzutreiben. 

Oder  wählen  Sie  den  Standpunkt  des  Forstwirthes,  so  erklärt 
sich  Ihnen  die  Ausdehnung,  Vertheilung  und  der  Ertrag  des 
Waldes  ebenfalls  aus  den  geologischen  Elementen.  Im  Süden  der 
Oberlausitz  finden  Sie  grosse  Flüchen  mit  sogenanntem  unbedingten 
Waldboden,  d.  h.  Boden,  der  nur  die  Cultur  von  Bäumen  zulässt. 
Es  ist  dies  an  den  Stcilgehängen  und  auf  den  Gipfeln  der  Granit-. 
Basalt-  und  Phonolith-Berge  der  Fall.  Diese  sehen  wir  aber,  dank 
dem  fruchtbaren  Verwitterungsboden,  den  diese  Berge  tragen,  mit 
frischem,  kräftigem  Fichten-  und  Tannenwald  bedeckt.  Aber  auch 
im  Norden  der  Oberlausitz  treffen  Sie  grosse  Flächen  unbedingten 
Waldbodens  an,  dort  die  Kies-  und  Sandflächen  des  Decksandes  und 
Thalsandes,  die  sich  ihrer  Sterilität  wogen  stellenweise  nicht  mehr 
zur  Feldcultur  eignen.  Daselbst  entstehen  die  berüchtigten  Haiden. 
Kiefern,  nichts  als  Kiefern,  setzen  die  dürftigen  Waldbostände  zu- 
sammen. Sio  können  oft  stundenlang  wandern,  ohne  eine  einzige 
stattliche  Fichte  mit  ihrem  frischen  Schwarzgrün  zu  Gesieht  bekommen 
zu  haben. 

Aber  auch  bei  einer  Betrachtung  der  Gegend  vom  ästhetischen 
Standpunkte  aus  wird  man  von  den  geologischen  Grundzügen  ausgehen 
müssen.  In  der  Mitte  der  Oberlausitz  findet  sich  das  wellige  Hügel- 
land der  Lössgogcnd,  an  und  für  sich  reizlos,  da  sich  den  Blicken 
des  Beobachters  fast  ausschliesslich  Aecker  darbieten.  Im  Norden  er- 
streckt sich  die  weite  Thalsandebene.  Mühsam  bewegen  sich  dort 
Wanderor  und  Gefährt  auf  den  breiten  sandigen  Wegen  vorwärts. 
Wir  müssen  ausgedehnto  Kiefernwald ungen  durchschneiden,  in  denen 
uns  immer  das  kalte  Graugrün  der  Kiefer,  der  man  die  Spuren  ihres 
Kampfes  um  das  Dasein  ansieht,  entgogenstarrt.  Berühren  wir  einmal 


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85 


eine  menschliche  Wohnstätte,  so  ist  es  ein  Dorf,  das  sich  meistens 
aus  hüttenartigen  Gebäuden  zusammensetzt.  In  diesen  Wohnungen 
aber  haust  ein  missmuthiges  Geschlecht,  welches  im  harten  Kampfe 
um  die  Existenz  theilweise  abgestumpft  ist.  Ohne  kräftige  Anregung 
seitens  der  Natur  ist  es  darauf  angewiesen,  die  freien  Stunden  in  den 
Wohnungen  oder  in  düsteren,  raucherfüllton  Schänken  zu  verbringen. 
Und  doch  entbehrt  auch  die  Haide  nic  ht  der  Schönheiten,  Schönheiten, 
die  wiederum  von  einem  geologischen  Zug  in  der  Landschaft  bedingt 
werden:  Kann  man  sich  wold  ein  lieblicheres  Bild  vorstellen,  als  das- 
jenige, welches  sich  dem  Beschauer  an  einem  der  zahlreichen  Teiche 
in  der  Ilaide  darbietet?  Tiefer  Friede  umgiobt  ihn,  der  wolkenlose 
Himmel  spiegelt  sich  in  der  glatten  Wasserfläche,  die  von  Reihen 
weissstämmiger  Birken  und  knorriger  Eichen  umrahmt  wird;  eine 
feierliche  Stille  herrscht,  welche  nur  ab  und  zu  durch  das  Empor- 
schnellen eines  Fisches  oder  den  plätschernden  Flug  einer  aufsteigenden 
Kette  Enten  unterbrochen  wird. 

Im  Süden  der  Oberlausitz  dagegen  treten  uns  die  Naturschön- 
heiten viel  offener  entgegen;  hier  wirken  sie  intensiver.  Besteigen 
wir  daselbst  einen  der  zahlreichen  Aussichtspunkte,  so  haben  wir  zu 
unseren  Füssen  die  gewaltigen  plutonischen  Granitmassen,  die  in  lange, 
vielgipfeligc  Rücken  gegliedert  sind  und  stattliche  Fichtcnwaldungen 
tragen.  Zwischen  diesen  Bergrücken  dehnen  sich  schöne  Thäler  mit 
den  langgezogenen  Riesendörfern  aus,  in  denen  ein  fröhliches  Ge- 
schlecht wohnt.  Die  Granitmassen  aber  werden  überragt  von  den 
iniponirenden  vulkanischen  Basalt-  und  Phonolithkegeln,  im  mittleren 
Theile  von  denen  der  Landskrone,  dos  Löbauor  Berges,  im  südlichen 
von  denen  des  Zittaucr  Gebirges  und  des  nordöstlichen  Böhmens. 
Wenden  wir  aber  unseren  Blick  nach  Norden,  so  erschauen  wir,  im 
scharfen  Contraste  zu  dieser  Gebirgslandschaft,  die  uns  endlos  dünkende 
Thalsandebene,  welche  mit  einem  zusammenhängenden  düsteren  Wald- 
kleide überzogen  zu  sein  scheint.  Nur  hier  und  da  lugt  ein  weisser 
Kirchthurm  freundlich  hervor. 

Schliesslich  machen  sich  auch  im  geselligen  Leben  der  Lausitz 
diese  Boden  Wirkungen  geltend.  In  die  nördlichen  Striche  geht 
oder  fährt  nur,  wer  muss,  nach  Süden  zu  sieht  man  täglich  Schaaren 
von  Spaziergängern  und  Touristen  wandern.  Wie  in  grauer  Vorzeit 
die  Sorben -Wenden  aus  dem  fruchtbaren  Hügellande,  das  ihrem  Acker- 
bau diente,    zu  den  Bergen  zogen,   um  ihren  Göttern  zu  opfern, 

3* 


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ihre  Todtcn  zu  ehren  und  ihre  Feste  zu  feiern,  so  zieht  es  auch 
heute  alljährlich  Tausende  hinauf  zu  den  freien  Bergkuppen,  von 
denen  eine  jede  ihre  eigenartige,  in  ihrem  geologischen  Bau  be- 
gründete Gestalt  besitzt,  von  denen  eine  jede  von  oben  ein  eigen- 
artiges, dem  geologischen  Relief  entsprechendes  herrliches  Panorama 
aufweist. 


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Beiträge  zur  Lepidopteren-Fanna  der  prenssischen  Oterlaisiti. 


Im  Anschlüsse  an  das  Werk  von  H.  B.  Möschler:  „Die  Schmetter- 
linge der  Oberlausitz"  zusammengestellt  vom  Gymnasial- Lohrer 

C.  Sommer  in  Görlitz. 

l)ie  preussische  Oberlausitz  ist  in  entomologischer  Hinsicht  bisher 
wenig  durchforscht;  nur  der  Lepidopterologie  haben  sich  ungefähr  seit 
der  Mitte  dieses  Jahrhunderts  eifrige,  zum  Theil  sogar  hervorragende 
Sammler  zugewandt.  Gleichwohl  sind  noch  grössere  Gebiete  der 
preußischen  Oberlausitz,  vor  allem  der  Kreis  Hoyerswerda,  umfang- 
reiche Theile  des  Kreises  Kothenburg,  die  sogenannte  Görlitzer  Haide, 
die  Gegend  nach  dem  Isergebirge  zu,  gar  nicht  oder  doch  nur  un- 
genügend bekannt.  Eine  auch  nur  annähernd  vollständige  Lepi- 
dopteren- Fauna  der  preussischon  Oberlausitz  aufzustellen,  ist  deshalb 
zur  Zeit  noch  nicht  möglich.  Ks  sollen  daher  die  nachfolgenden 
Beiträge  nur  Bausteine  zu  einer  solchen  sein;  sie  sollen  die  Beob- 
achtungen zahlreicher  Entomologen  sammeln  und  der  Vergessenheit 
entreissen.  Andererseits  dürfte  die  Veröffentlichung  derselben  trotz 
ihrer  Unvollständigkeit  für  etwaige  neue  Auflagen  der  rühmlichst  be- 
kannten Faunen  der  angrenzenden  Gebiete  von  Schlesien  (Dr.  Wocke), 
von  Brandenburg  (Sorhagen),  von  Böhmen  (Dr.  O.  Nickerl)  und 
für  die  geplante  der  sächsischen  Oberlausitz  von  einigem  Nutzen  sein. 

Das  grösste  Verdienst  um  die  Lepidopteren-Fauna  der  Oberlausitz 
im  weiteren  Sinne  hat  sich  der  bekannte  Entomolog  H.  B.  Möschler 
(M.)  erworben.  Zuerst  veröffentlichte  er  1857  im  „Neuen  Lausitzischen 
Magazin"  den  ersten  Theil  seines  Werkes:  „Die  Schmetterlinge  der 
OWlausitz"  (M.  F.  I.).  Diesem  folgte  dann  in  derselben  Zeitschrift 
1861  die  zweite  Abtheilung  (U.  F.  IL),  welcher  noch  Nachträge  zu- 
gefügt sind  (M.  F.  N.  L).  Die  Anordnung  und  die  Nomenclatur  dieser 
Arbeit  ist  durch  den  1871  erschienenen  Catalog  der  Lepidopteren  des 
europäischen  Faunengebietes  von  Dr.  0.  Staudinger  und  Dr.  M.  Wocke 


i 


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38 


völlig  umgestossen  worden,  so  dass  sieh  Möschler  selbst,  wie  aus  einer 
brieflichen  Mittheilung  des  Herrn  Innrer  Schütze  in  Rachlau  hervor- 
geht, mit  dem  Gedanken  trug,  die  Lepidopteren- Fauna  spociell  der 
sächsischen  Oberlausitz  in  vermehrter  und  gebrauchsfähigerer  Form 
von  neuem  herauszugeben.  Nach  seiner  Uebersiedelung  nach  Kron- 
förstchen  bei  Bautzen  hatte  Möschler  mehr  und  mehr  die  Fühlung 
mit  den  Entomologen  der  preussischen  Oberlausitz  verloren,  so  dass 
seine  letzten  faunistisehen  Beiträge,  welche  unter  dem  Titel:  „Be- 
merkungen zu  dem  Verzeichniss  der  Falter  Schlesiens  von  Dr.  M.  F. 
Wockeu  im  IX.  Hefte  der  Zeitschrift  für  Entomologie.  Breslau  1884 
(M.  F.  N.  IJ.),  abgedruckt  sind,  sich  vorwiegend  mit  der  sächsischen 
Oberlausitz  beschäftigen. 

Von  nicht  zu  unterschätzender  Bedeutung  sind  dann  zwei  kleinere 
Arbeiten  Möschler s  über  die  Tineen  der  Oberlausitz,  welche  in  den 
„Abhandlungen  der  Naturforschenden  Gesellschaft  zu  Görlitz"  er- 
schienen. Die  erste  Abtheilung  1.  c.  B.  XI  II.  S.  (19 — 85  ( Figurentafel 
behandelt  die  Familie  der  Argvresthiden,  während  sich  die  zweite  mit 
der  Familie  der  Plutelliden  beschäftigt,  1.  e.  B.  XIV.  S.  57  —  b7 
(Figurentafel).  Alle  diese  Arbeiten  Möschler's  behandeln  sowohl  die 
preussische  als  die  sächsische  Oberlausitz. 

In  ganz  hervorragender  Weise  wurde  Möschler  bei  seinen 
faunistisehen  Arbeiten  von  dem  jetzt  hochbejahrten,  correspondierenden 
Mitgliede  der  Naturforsehenden  Gesellschaft  zu  Görlitz,  Herrn  Kunst- 
gärtner F.  Wiesenhütter  in  Lichtenau  bei  Lauban  unterstützt.  Auch 
er  ist  mehrfach  literarisch  thätig  gewesen  und  hat  in  der  Stettiner 
Entomologischen  Zeitung  drei  von  scharfer  Beobachtungsgabe  zeugende 
Abhandlungen  veröffentlicht.  Es  sind  flies:  «,  Ueberwinternde  Schmetter- 
lingeu  1.  c.  1859  S.  387  ff.  und  „Lepidopterologisehe  Beobachtungen* 
1.  c.  1874  S.  226— 2m  und  1878  S.  311—314.  Diese  Abhandlungen 
nehmen  ihren  Stoff  nur  aus  der  preussischen  Oberlausitz. 

Dasselbe  gilt  von  den  Arbeiten  des  um  die  Lcpidopteren-Fauna 
ebenfalls  hochverdienten  Herrn  0.  Torge  in  Schönberg.  Von  ihm  er- 
schienen in  der  Stettiner  Entomologischen  Zeitung  1879  S.  382 — 38t>: 
„Beobachtungen  über  Grapholitha  Zeheana  Rtz."  und  1880  S.  213—217: 
„Naturgeschichte  der  Eugonia  Fuscantaria  Hülm." 

In  die  neueste  Zeit  fallen  die  zahlreichen  Veröffentlichungen  des 
ausgezeichneten,  zu  früh  verstorbenen  Entomologen  C.  Schmidt  in 
Siegersdorf  bei  Bunzlau.    Das  von  ihm  durchforschte  Gebiet  gehört 


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ebenfalls  ausschliesslich  clor  preussischen  Oberlausitz  an.  Von  ihm 
erschienen  in  der  „Societas  eutomologiea"  an  für  die  Lepidopteren- 
Fauna  wichtigen  Arbeiten:  „Notizen  Uber  die  Lebensweise  einiger 
schlesischer  Sesiidenraupen.  1888— 188«».  N.  20.  21.  24,  1889—1890: 
X.  1.  6.  7.  8.  9U.  „Beitrag  zur  Kenntniss  der  Lebensweise  schlesischcr 
Psychiidon.  1888  -1889.  N.  4.  5.  0.  8.  10\  „Sohlesische  Coleophoriiden- 
ranpen  und  deren  Säcke.  1889— 1890.  N.  16.  20.  21.  23..  1890—1891: 
X.  1.  2.  3.  5.  8.  7.  9.  12.  13u.  „Beitrag  zur  Kenntniss  der  Raupe  von 
Agrotis  Molothina  (Ericaei.  1894  —  1895.  N.  13u  und  „Ein  Ausflug 
nach  Anarta  Cordigera.    1894    1895.    N.  7.u 

Ausserdem  enthält  die  vom  Vereine  für  Sehlesische  Insektenkunde 
zu  Breslau  herausgegebene  „Zeitschrift  für  Entomologie"  manche  für 
die  Lepidoj)teren  -  Fauna  der  proussischen  Oberlausitz  wichtige  Notiz. 

In  der  von  0.  Kloeke  ausgearbeiteten  geognostisch- botanischen 
Einleitung  zu  dem  Werke  Möschlers:  „Die  Schmetterlinge  der  Ober- 
lausitz" wird  die  gesammte  Oberlausitz  in  ein  Ober-  und  in  eiu  Nieder- 
land eingethoilt.  Diese  Einthoilung  wird  aber  nicht  streng  durch- 
geführt, sodass  man  in  dem  Werk(!  einem  Oberlande,  einem  eigent- 
lichen Oberlande,  einem  Niederlande,  einem  eigentlichen  Niederlande, 
einem  Haidelande  und  einer  eigentlichen  Haide  begegnet.  Da  es  sich 
bei  den  folgenden  Beiträgen  ausschliesslich  um  die  preussische  Ober- 
lausitz (O.-L.)  handelt,  und  eine  eingehende,  die  Lepidopteren-Fauna 
bedingende  Beschreibung  der  geologischen  und  botanischen  Verhält- 
nisse des  Gebietes  an  dieser  Stelle  nicht  am  Platze  erscheint,  so  habe 
ich  nur  von  den  am  häufigsten  vorkommenden  Fundorten  (F.  0.)  die 
Höhen  über  dem  Meeresspiegel  aus  den  verschiedensten  Quellen  zu- 
sammengestellt. Da  diese  Matte  nicht  auf  einem  einheitlichen  Prin- 
cipe beruhen,  können  kleinere  Ungenauigkeiten,  die  aber  für  die  Fauna 
ohne  jeden  Einfluss  sind,  untergelaufen  sein. 

Gewöhnlich  denkt  man  sich  die  preussische  O.-L.  aus  den  vier 
Kreisen  Görlitz,  Lauban,  Kothenburg  und  Hoyerswerda  zusammen- 
gesetzt: es  decken  sich  aber  die  Grenzen  dieser  Kreise  mit  denen  der 
O.-L.  keineswegs  überall;  so  gehören  z.  B.  Theilo  des  Laubanor  Kreises 
nieht  mehr  zu  ihr,  während  andererseits  Striche  des  Bunzlauer  und 
Saganer  Kreises  zur  O.-L.  gerechnet  werden.  Ganz  deutlich  werden 
ihre  Grenzen  durch  die  beiden  Karten  „zur  geognosti sehen  Beschreibung 
der  preussischen  Oberlausitz  von  E.  F.  Glockeru  festgelegt.  (Abhand- 
lungen der  Naturforschenden  Gesellschaft  zu  Görlitz.   VIII  B.). 


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Von  den  im  Folgendon  angeführten  Fundorten  vertheilen  sich 
auf  den  Kreis  Görlitz:  Görlitz  220  in.,  Leopoldshain,  Troitschendorf, 
Stangenhain,  Mittel- Sohra,  Penzig  190  m.,  Kohlfurt  200  m.,  Klinge- 
walde, Charlottenhof  209  m.,  Moys,  Leschwitz,  Posottondorf,  Jauernick, 
Reichenbach  ca.  250  m.,  Nikrisch  197  m.;  auf  den  Kreis  Lauban: 
Schönberg  215  m.,  Nicolausdorf  246  m.,  Lichtenau  250  m.,  Lauban  217  ra. : 
auf  den  Kreis  Rothenburg:  Niesky  181  m.,  Petershain-Mücka,  Kütten 
132  m.,  Horka  165  m.,  Rothenburg  155  m.,  Daubitz-Rietschen  145  m., 
Muskau  106  m.,  Weisswasser;  auf  den  Kreis  Bunzlau:  Siegersdorf  196  m., 
Ullersdorf  am  Queis». 

Es  dürfte  demnach  das  ganze  Gebiet,  abgesehen  von  einzelnen 
hervorragenden  Erhöhungen,  einen  Abfall  von  ungefähr  200  m.  in  der 
Richtung  von  Südwest  nach  Nord  uud  besonders  Nordwest  haben. 
Diese  Höhendifferenz  allein  würde  für  die  Lcpidopteren  -  Fauna  ohne 
erheblichen  Einfluss  sein,  wenn  nicht  die  grossen  Haidestrecken, 
die  Sumpf-  und  Moorgebieto  im  Norden  und  Nordwesten  der  O.-L. 
thatsächlich  eine  bedeutende  Mannigfaltigkeit  der  Insectenwolt  be- 
dingten. 

Was  nun  die  Bestimmung  der  Arten  selbst  anbetrifft,  so  dürfte 
dieselbe  ganz  allgemein  als  eine  richtige  anzusehen  sein.  Die  älteren 
Sammler  der  O.-L. ,  wie  die  Herren  Praeger,  Torge  und  Wiesenhütter, 
haben  in  dem  rogston  wissenschaftlichen  Verkehre  mit  dem  ver- 
storbenen Professor  P.  C.  Zeller  gestanden,  welcher,  wio  aus  seinen 
zahlreichen  Briefen  hervorgeht,  die  Bestimmung  aller  ihm  zugesandten 
Arten  auf  das  freundlichste  übernahm;  auch  die  jüngeren  Sammler 
haben  sich  in  allen  zweifelhaften  Fällen  bei  ihren  Bestimmungen  der 
Hilfe  von  Autoritäten  zu  erfreuen  gehabt.  Ich  selbst  bin  in  dieser 
Hinsicht  den  Herreu  Sauber  und  Sorhagen  in  Hamburg  sowie  ganz 
besonders  Herrn  Dr.  med.  M.  F.  Wocko  in  Breslau  zu  dem  wärmsten 
Danke  verpflichtet. 

Dio  wichtigsten  Notizen  für  die  folgenden  Beiträge  lieferten  clie 
Herren  Lithograph  0.  Torge  (T.)  in  Schönberg,  f  Carl  Schmidt  (ScJim.) 
in  Siegersdorf  und  Kunstgärtner  F.  Wiesenhütter  (Wh.)  in  Lichtenau- 
Lanban.  Sehr  schätzenswerthe  Angaben  erhielt  ich  von  den  folgenden 
Herren:  Pastor  Benner,  früher  in  Troitsehendorf;  Lohrer  Kahle,  früher 
in  Daubitz  jetzt  in  Kütten;  Tischlermeister  P.  Hartmann  (inzwischen 
verstorben)  in  Görlitz;  Oberst  Löser  (inzwischen  verstorben)  in  Görlitz; 
Pastor  Pfitzner,   früher  in  Rothenburg;  Privatmann  Schieblich  in 


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Reiehenbach;  Major  a.  D.  v.  Treskow  (v.  T.)  in  Görlitz;  Naturalien- 
samraler  W.  Wolf  in  Muskau.  Ausserdem  standen  mir  die  ungefähr 
20  Jahre  lang  geführten  Tagebücher  des  verstorbenen  Herrn  Stadt- 
ältesten Praeger  in  Lauban  zur  Benutzung  frei.  Herrn  Wiesenhütter 
verdanke  ich  noch  einige  Notizen  anderer  Sammler. 

Die  wenigen  noch  nicht  in  Klammern  beigefügton  Abkürzungen 
dürften  keiner  weiteren  Erklärung  bedürfen. 

Dio  Anordnung  der  Arten  ist  die  jetzt  allgemein  gebräuchliche 
uach  dem  Cataloge  der  Lepidopteren  des  Europäischen  Faunengebietes 
von  Dr.  0.  Staudinger  und  Dr.  M.  Wocke. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  bemerken,  dass  ich  unter  der 
Bezeichnung:  „neu  für  die  O.-L."  alle  die  Arten  verstehe,  welche 
in  der  preussischen  Oberlansitz  aufgefunden  sind  und  nicht  in 
den  faunistischen  Arbeiten  Mösehler's  als  in  ihr  vorkommend  be- 
zeichnet sind. 

Rkopaloeera.  Pieridae. 

5H.  Colias  Palaeno.  L.  Auch  über  die  ganze  Görlitzer  Haide  an 
geeigneten  Orten  (torfige  Wiesen  und  Torfbrüche)  verbr.  aber 
n.  hfg.  Bei  Siegcrsdorf  (Schm.)  von  E.  5  bis  A.  8  im  allgemeinen 
n.  hfg.    Der  Falter  an  Vaccinium  uliginosnm  L.  gebunden. 

Lycnenidae. 

80.  Tecla  W.  aUmm.  Knoch.  Selten.  Bisher  nur  von  Görlitz' bekannt; 
jedoch  erhielt  ich  auch  ein  von  Wolf  b.  Muskau  gef.  Ex.  zur 
Ansicht. 

138.  Lycaena  Optilete.  Knoch.  M.  erwähnt  als  F.-O.  nur  Särichen- 
Niesky;  später  von  Wh.  b.  Kohlfurt  u.  ebendort  4./7.  1876  von 
T.  gef. 

155.  Lycaena  Astrarche.  Bergstr.  Da  M.  mit  Herrnhut  (sächs.  O.-L.) 
als  Flugort  angiebt,  bezeichnet  Dr.  Wocke  in  seinem  Verzeichnisse 
der  Falter  Schlesiens  dio  Art  als  in  der  preuss.  O.-L.  fehlend. 
Mir  ist  jedoch  das  Vorkommen  von  Astrarche  hier  fast  gewiss. 
Ich  besitze  nämlich  1  Ex.  von  T.,  welcher  die  Art  in  seinem 
höchst  sorgfältigen  Verzeichnisse  der  Falter  von  Sehönberg  an- 
führt. Da  dioselbe  sowohl  in  Schlesien  (Wocke),  als  in  Böhmen 
(Nickerl)  fliegt  und  in  der  sächs.  O.-L.  bei  Herrnhut  (M.)  und 
im  übrigen  Sachsen  (z.  B.  von  mir  24./T.  (J3  bei  Dresden)  gefangen 


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wurde,  so  seheint  mir  das  Vorkommen  der  Art  auch  in  der 
preiiKs.  O.-L.  gesichert. 

164.  Lycaena  BeUaryus  Rott.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T  b.  »Schern- 
berg entdeckt. 

167.  Lycaena  Hylas.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  wurde  bei 
Daubitz-Rietschon  und  Muskau  von  Kahle  in  neuester  Zeit  ent- 
deckt. 

171».  Lyauna  Semiargus.  Rott.  Nach  M.  F.  N.  I  13C>  „dem  eigent- 
lichen Niederlande  wohl  ganz  fehlend":  doch  kommt  die  Art 
sogar  im  Haidehindc  vor  und  ist  z.  B.  bei  Siegersdorf  (Schm.)  H./7 
auf  Wiesen  ebenso  wenig  selten,  als  im  ganzen  übrigen  Gebiete. 

187.  Lycaena  Euphemia.  Hb.  Nach  M  F.  N.  T.  1H0  „will  Christoph 
die  Art  auch  einmal  bei  Niesky  gef.  haben",  sie  ist  viel  ver- 
breiteter und  z.  B.  auf  den  Neisswicsen  und  denen  des  Roth- 
waasers  von  M.  7  bis  A.  8  b.  Görlitz  nicht  selten.  Andere  Fund- 
orte sind:  Lichtenau-Liuban  {  Wh.)\  Nicolausdorf  (7*.). 

189.  Lycaena  Areas.  Rott.  Neu  für  die  O.-L.  Z.  hfg.  zur  Zeit  von 
Eupluinus  auf  den  Neissewiesen  und  denen  des  Rothwassers  bei 
Görlitz;  ferner  bei  Schönberg  (T.)  z.  B.  28./7.  1875. 

Nymphalidae. 

235.  Melitaea  Didynna.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Obwohl  Wh.  seine 
früheren  Angaben  über  die  Art  als  zweifelhaft  zurückzieht,  so 
ist  ihr  Vorkommen  in  der  O.-L.  doch  zweifellos,  da  Schm.  bei 
Siegersdorf  1878  dieselbe  einmal  auffand. 

240.  Melitaea  AureJia.  Ntck.  Neu  für  die  O.-L.  Bei  Siegersdorf 
iSchm.)  nicht  gerade  selten  gegen  E.  6.  auf  Waldwiesen  gef. 

252.  Argynnis  Dia.  L.  Fehlt  der  Haidegegend  nicht  und  ist  hier 
z.  B.  bei  Siegersdorf  (Sclim.)  nicht  grade  selten:  sie  ist  viel  ver- 
breiteter als  M.  annimmt,  aber  doch  nicht  überall  zu  linden. 

259.  Argynnis  Ino.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.,  da  M  keinen  F.-O.  in 
der  Lausitz  kennt  und  nur  Ochsenheimcr  citirt  und  eine  Ver- 
wechselung mit  Melitaea  Dictynna  Esp.  für  möglich  hält.  Die 
Art  ist  in  einem,  M.  ganz  fremden  Territorium,  bei  Siegersdorf 
(Schm  ),  entdeckt  worden,  hier  ist  sie  6.  auf  Blüthen  von  Sonehus 
n.  selten  gefangen  worden. 


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Satyridae. 

298.  Erebia  Medusa.  F.  M.  erwälint  nur  Lauban  als  F.-O.  Hier  ist 
die  Art  allmählich  häufig  geworden.  Dasselbe  gilt  von  Nieolaus- 
dorf  (T.)  und  Sicgersdorf  Wehm.);  hier  ist  die  Art  erst  in  neuerer 
Zeit  beobachtet  worden,  wälirend  sie  aus  der  Gegend  von  Görlitz 
(Jägerwäldchen}  ohne  sichtbaren  Grund  verschwunden  ist. 

341.  Satyrus  Briseis.  L.  AI.  giebt  als  Flugplätze  „Lauban  und  Görlitz?" 
an.  Das  letztere  Citat  ist  an  und  für  sich  schon  als  fraglich 
bezeichnet;  ferner  hat  keiner  der  mir  ho  kämmten  Sammler  die 
Art  hier  je  gefangen.  Das  Citat  Lauban  beruht  aber  auf  einem 
Irrthuine,  auf  welchen  Wh.  schon  seiner  Zeit  AI.  aufmerksam 
machte,  ohne  dass  letzterer  die  Correetur  vornahm.  Vergl. 
AI.  F.  N.  II  Ein  Anfänger  wollte  bei  Lauban  ein  so  stark  be- 
schädigtes Ex.  der  Art  gefunden  haben,  dass  er  es  nach  dem 
Fange  fortwarf.  Hierauf  gründet  sich  das  Citat.  Keiner  der 
so  erfahrenen  Laubaner  Sammler  hat  je  dort  Briseis  gefangen. 
Somit  wäre  die  Art  aus  der  Fauna  der  O.-L.  zu  streichen,  wenn 
nicht  Watzdorf  dieselbe  1888  bei  Kohlfurt  wirklich  entdeckt 
hätte.    Vergl.  Zeitschrift  f.  Entom.  Breslau.  Heft  10.   p.  XXI. 

3i)8.  Coentmympha  Arcania.  L.  Neue  F.-O.  dieser  nach  M.  seltenen 
Art  sind:  die  weitere  Umgebung  von  Görlitz,  Rothenburg (Pfttzner), 
Siegersdorf  (Schm.).  Einzelnen  tüchtigen  Sammlern  ist  die  Art 
in  der  O.-L.  noch  nicht  vorgekommen,  also  scheint  sie  hier  nur 
eine  beschränkte  Verbreitung  zu  haben. 

Hesperidae. 

454.  Carterocephalus  Palaetnon.  PaJL  Von  3/.  nur  als  Seltenheit  von 
Görlitz  aufgeführt.  In  neuerer  und  neuester  Zeit  ist  die  Art 
in  immer  steigender  Anzahl  gefunden  worden.  Wh.  sah  in  seiner 
langen  Sammelzeit  das  erste  Ex.  E.  5.  1880  bei  Lichtenau-Lauban; 
1890  war  Palaemon  dort  schon  häufig,  ebenso  in  der  näheren  und 
weiteren  Umgebung  von  Görlitz,  so  z.  B.  bei  Charlottenhof,  auf 
dem  .Rothstein  (Grenze  nach  Sachsen)  und  a.  a.  O.  mehr.  Auch 
bei  Siegersdorf  (Schm.)  ist  dio  Art  in  neuerer  Zeit  häufig,  um 
vielleicht  bald  wieder  zu  verschwinden. 

455.  Carterocephalus  Silvias.  Knoch.  Neu  für  dio  O.-L.  Die  Art  ist 
nach  Schm.  bei  Siegersdorf  oft  ebenso  häufig  als  Paluemon,  dessen 


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Lebensweise  sie  auch  hat.  Als  Fangplätze  werden  lichte  Wald- 
steilen  am  Bahnhofe  angegeben. 

Hetarocera. 
Sphingen. 
Sphingidae. 

471.  Deilephilu  Livornica.  Esp.  J/.  erwähnt  diesen  südeuropäischen 
Zugvogel  erst  M.  F.  N.  II  2t)  und  giebt  Wh.  als  den  glücklichen 
Fänger  an.  Es  beruht  dies  aber  auf  einem  Irrthume.  Wh.  schreibt 
mir  darüber,  dass  er  die  Art  schon  in  den  vierziger  Jahren  mit 
Sicherheit  beim  Schwärmen  in  der  Dämmerung  erkannt  hat.  Im 
August  1880  erbeutete  Sahlke  bei  Lichtenau-Lauban  von  zwei  Ex*, 
das  eine,  welches  Wh  noch  lebend  sah.  Am  21.  September  181)2 
wurde  von  dem  Sohne  Wh's  wieder  ein  Ex.  gefangen,  welchem 
bei  Lichtenau  nachmittags  um  blühendo  Yerbenen  schwärmte. 
Auch  bei  Reichenbach  (Schirblkh)  ist  die  Art  beobachtet  worden. 

4<Jö.  Macroglossa  Bomhyli  formte.  O.  Neu  für  die  O.-L.  Lichtenau- 
Lauban  (Wh.  u.  Praeger);  Schönberg  I  T.). 

Nesiidac. 

501.  Sciapteron  Tabani forme.   Rott.   M.  erwähnt  nur  Lauban  als  F.  O. 

Die  Art  ist  aber,  wenn  auch  meist  selten,  doch  verbreitet,  z.  B. 

Schönberg  (T.),  Siegersdorf  (Schm.);  Rp.  auch  unter  der  Rinde 

von  Populus  Canadenste  Mnch.  (Wh.). 
507.  Sesia  Spheciformis     Oerning.    M  erwähnt  nur  Görlitz  als  F.-O. 

Diese  meist  seltene  Sesie  ist  aber  viel  verbreiteter:  Troitschen- 

dorf  (  Benner),  Lichtenau  (  Wh.),  Schönberg  (T.),  Siegersdorf  (Schm.), 

Kohlfurt  (v.  T.). 

513.  Sesia  Äsiliformis.  Rott.  AI.  kennt  die  Art  nur  von  Lichtenau- 
Lauban.  Neue  F.-O.  sind:  Schönberg  (T.),  Muskau  (Wolf), 
Siegersdorf  (Schm.). 

622.  Secia  Formicae formte.  Esj).  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wolf  bei 
Muskau  entdeckt. 

627.  Sesia  Ichneu  motu  formte.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wli.  1888 
ein  Ex.  bei  Lichtenau-Lauban  an  Lathyrus  pratensis  L.  gefangen. 

635.  Sesia  Empi formte.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Nach  den  meisten 
Autoren  lobt  die  Rp.  ausschliesslich  iu  den  Wurzelstöckcn  von 
Euphorbia  Cyparissias  L.  und  EsuUie  L.  Beide  Pflanzen  fehlen 
bei  Siegersdorf,  wo  die  Art  vor  einigen  Jahren  von  ScJim  nicht 


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seiton  gefunden  wurde.  Es  muss  daher  noch  andere  Futter- 
pflanzen für  diese  Sesie  geben.  Als  eine  solche  giebt  z.  B. 
Rössler  nach  Asmus  Epilobium  augustifolium  L.  an. 

538.  Sesia  Iriannuliformis.  Fit.  Neu  für  die  O.-L.  Erst  einmal 
bei  Siegersdorf  {Schm.)  in  der  Nähe  der  Bahn  gefunden. 

547.  Sesia  Muscaeformis.  View.  Neu  für  die  O.-L.  Nicht  selten  bei 
Siegersdorf  (Schm )  gefangen.  Diese  Art  wird  sich  noch  an 
vielen  Stellen  der  O.-L.  finden,  da  die  Futterpflanze,  Armeria 
vulgaris  Willd.,  sehr  verbreitet  ist. 

Zygaenidae. 

014.  Zygaena  ab.  Cytisi  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T.  mehrfaeh 
bei  Schönberg  gefangen  und  jedenfalls  mit  der  Stammart  vor- 
breitet. a 

Syntonudae. 

042.  Syntomis  Phcgea.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Einmal  bei  Siegers- 
dorf (Schm.)  unweit  des  Bahnhofes  auf  einem  Feldrain  gefangen. 

Bombyees. 
Lithosidae. 

607.  Nola  Alblila.  Hb.  M.  erwähnt  nur  Niesky  als  F.-O.;  die  Art 
wurde  aber  in  neuester  Zeit  von  A'<//</e  auch  b.  Daubitz-Rietschen 
entdeckt. 

6*>8.  Nola  CenUmalis.  Hb.  M.  erwähnt  nur  die  Gegend  von  Niesky 
als  F.-O.  In  neuerer  Zeit  wurde  die  Art  bei  Kohlfurt,  ein  Ex. 
sogar  noch  22.  Juli  181)4,  n.  selten  von  Wh.  gef.,  auch  b.  Görlitz 
wurde  sie  entdeckt  (v.  T.). 

070.  Nudaria  Senex.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Zweimal  (22.  Juni  1879 
und  8.  August  1880)  bei  Xicolausdorf-Sehönberg  (T.),  später  auch 
bei  Siegersdorf  (Schm.)  auf  einer  torfigen  Wiese  entdeckt. 

tö*0.  Lithosia  Muscerda.  Hufn.  M.  erwähnt  als  F.-O.  nur  die  Gegend 
von  Niesky;  die  Art  ist  aber  auch  gef.  bei  Görlitz  (ein  Ex.  Juli 
1894),  Mittel-Sohra  (  W)i ),  Lichtenau-I^auban  ( Wh.),  Nicolausdorf- 
Schönberg  (11.  Juli  1880  T.);  Siogersdorf  (Schm.). 

601.  LüJiosia  Griseola.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  in  zwei  Ex. 
bei  Kohlfurt  unweit  des  Bahnhofes  entdeckt. 

Arctiidae. 

719.  Euchelia  Jacobaeae.  L.  Nach  M.  „der  Haide  vielleicht  fohlend"; 
kommt  jedoch  in  derselben  z.  B.  b.  Daubitz-Rietschen  (Ka)de)  vor. 


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726.  Callimorpha  Hera.  L.  Bisher  nur  nach  unsicherer  Quelle  von 
Görlitz  bekannt,  jetzt  mit  Sicherheit  in  der  O.-L.  festgestellt 
und  bei  Rothenburg  (Pfitzner)  gef. 

Cossidae. 

802.  Zeuzera  Pyrina.  L.  M.  erwähnt  nur  Niesky  und  Görlitz  als 
F.-O.  Hier  wurde  die  Art  mitten  in  der  Stadt  auf  dem  Wilhelms- 
platze und  in  der  Gartenstrasse  (  Juli  1894)  gef.  Neue  F  -O. 
sind:  Lichtenau-Lauban  (Wh.),  Daubitz  (KaJde),  Muskau  (Kahle). 

Cochliopodae. 

813.  Heterogenea  Asdla.  S.  V.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  im 
Laubaner  Hohwalde  in  der  Nähe  des  Burgberges  in  wenigen 
Exx.  gef. 

Psychidae. 

816.  Psyche  ViUosella.  0.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wi.  1860  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt  und  von  Zelter  als  ViUosella  bestimmt. 
In  neuerer  Zeit  auch  von  Schm.  bei  Siegersdorf  selten  an  Wald- 
rändern aufgefunden.  Der  Sack  in  der  That  villosus.  zuweilen 
mit  Vaccinienblättern  bedeckt  {Wh.  Schm.). 

828.  Psyche  Ojyacella.  H.  S.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei  Siegers- 
dorf entdeckt;  die  Art  ist  dort  z.  selten.  Der  Sack  mit  kurzen 
Längtheilen  besetzt.  Ich  fand  den  Sack  auch  am  5.  Mai  1891 
bei  Kohlfurt. 

827.  Psyche  Oraslinella.  D.  Neu  für  die  O.-L.  Niesky  und  die 
Görlitzer  Haide  (n.  selten,  z.  B.  3.  Mai  1894  männlicher  Sack 
bei  Kohlfurt)  erwähnt  schon  Standf'usa  (Zeitschrift  für  Entomologie. 
Breslau,  Heft  17,  p.  31).  Zutreffend  ist  seine  Bemerkung:  ^Die 
Art  scheint  sich  im  Flachlandc  sowie  im  Vorgebirge,  nur  in 
Gegenden  zu  linden,  welche  in  grosser  Ausdehnung  mit  Calluna 
vulgaris  bewachsen  sind."  Aehnliche  Verhältnisse  liegen  in  der 
Görlitzcr  Haide  vor,  ebenso  bei  Siegersdorf,  wo  die  Art  nach 
Selm  verbreitet  ist.  Nach  seinen  Mittheilimgen  ist  der  be- 
kanntlich erst  nach  2  Jahren  entwicklungsreife  Sack  nur  in  den 
Jahren  mit  gerader  Zahl  zu  finden.  Es  liegen  hier  also  ähnliche 
Verhältnisse  vor  wie  bei  Erebia  Ligea  L  f  welche  in  der  O.-L. 
nur  in  den  Jahren  mit  ungrador  Zahl  vorkommt.  Auch  bei 
Lichtenau-Lauban  (  Wh.)  wurde  die  Art  gefunden.  Wie  ich  im 


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Juli  1895  beobachtete,  ist  auch  im  sächsischen  Erzgebirge  bei 
Altenberg  die  Raupe  in  den  graden  Jahren  entwickelungsreif. 
Ich  fand  den  einjährigen  Sack  dort  in  mehreren  Hunderten  von 
Exemplaren  mit  gleicher  Häufigkeit  an  CaUuna  wie  an  Vaccinium 
myrtülus  L.  Es  dürfte  interessant  sein,  dass  die  Rp.  auch  die 
Heidelbeeren  selbst  frisst;  ich  konnte  dies,  nachdem  ich  mehrere 
Säcke  mit  blaurothem  Kopftheile  gefunden,  unmittelbar  beob- 
achten. Vaccinium  Vitts  idaea  L.  scheint  die  Rp.  nicht  anzugehen, 
da  ich  sie  an  dieser  Pflanze  nie  beobachtete. 

849.  Psyche  Hirmtdla.  Hb  Ziembch  verbreitet,  in  der  Ebene  und 
ira  niederen  Vorgebirge  und  an  mit  Laubholz  bestandenen  Wald- 
rändern n.  selten,  früher  wenig  beobachtet.  Bei  Lichtenau-Lauban 
(WA.)  ist  sie  die  häufigste  Psyche -Art  nach  Unicolor  Hufn., 
ferner  bei  Schönberg  (7Y),  Siogersdorf  (Schm.)  beobachtet. 

871.  Fumea  Bttulina.  Z.  Neu  für  die  O.-L.  Zuerst  von  WA.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdwkt;  Schönberg  (T.,  Kirchhof),  Sillers- 
dorf (ScJtm.),  Sack  an  Birkenstämmen. 

Liparidae. 

891.  Dasychira  Abietis.  S.  V.  Eine  der  grössten  Seltenheiten  der  0-L. 
Wenn  Woche  über  das  Vorkommen  der  Art  in  der  O.-L.  Zweifel 
hegt,  so  war  derselbe  hierzu  insofern  berechtigt,  als  die  bei 
Lichtenau  gefundene  Rp.  nicht  genau  untersucht  worden  ist 
und  auch  keinen  Falter  ergab.  In  neuester  Zeit  ist  nun  aber 
das  Bürgerrecht  der  Art  für  die  O.-L.  sicher  festgestellt,  da  Wh. 
am  24.  Juli  188'J  ein  o  bei  Kohlfurt  südwestlich  von  Wohlen- 
teiche in  oinem  Fichten  bestände  fand.  Auch  bei  Weisswasser- 
Muskau  wurde  am  1.  Juli  18(J1  ein  9  von  Wulf  in  einem  Be- 
stände sehr  hoher  und  alter  Fichten  erbeutet. 

Bombycidae. 

911.  Bombyx  Crataegi.  L.  M.  kennt  die  Art  nur  von  wenigen  Orten; 
sie  ist  zwar  überall  z.  selten  aber  doch  verbreitet:  Troitschen- 
dorf  {Benner),  Klingewalde  {Gärtiy),  an  der  sächsischen  Grenze 
beiZoblitz,  Schönberg  (T.),  Frier! ersdorf-Greifenberg  (WA.),  Rp. 
auch  auf  Quitte  (WA.). 

928.  Crateronyx  Taraxaci.  Esp.  Grösste  Seltenheit  für  die  O.-L.  Die 
Art  war  über  30  Jahre  nicht  wieder  aufgefunden,  bis  in  neuerer 


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Zoit  auf  den  Leschwitzer  Wiesen  bei  Görlitz  ein  totes,  ziemlich 
gut  erhaltenes  Ex.  6  gefunden  wurde  {Hartmann).  In  einer 
älteren  Sammlung  in  Reichenbach  (Schieblich)  sah  ich  ein  dort 
gezogenes,  verkrüppeltes  Ex. 
930.  Crateronyx  Dumi.  L.  Viel  verbreiteter  als  M.  annimmt,  aber 
immer  selten.  Görlitz  (Oärtig);  Reichenbach  (Schieblidi) ;  Lichtenau- 
Lauban  (Wh.  erst  1879);  Petershain -Mücka;  Muskau  (Wolf): 
Siegersdorf  (Schm.). 

937.  Lasiocampa  Tremulifolia.  Hb.  Mitten  in  der  Stadt  Görlitz  auf 
der  Berlinerstrasse  durch  elcctrisches  Licht  angelockt  und  mehr- 
fach erbeutet. 

938.  Lasiocampa  Iliäfolia.  L.  M.  kennt  als  einzigen  F.-0.  Görlitz; 
hior  ist  die  Art  nicht  wiedergefunden  worden;  dagegen  ist  sie 
in  der  Görlitzer  Haide  den  jetzigen  Sammlern  eine  wohlbekannte 
Specialität,  daher  dort  mehrfach  gefangen  und  namentlich  oft 
gezüchtet  worden.  Auch  bei  Siegersdorf  (ScJim.)  wurde  das 
Gespinnst  einmal  unweit  des  Bahnhofes  gefunden. 

Drepanolldae. 

968.  Drepana  Curvatula.  Bkh.  Neu  für  die  O.-L.  Selten.  Görlitz 
(6  13.  Mai  1894);  im  langen  Grunde  und  am  Buchberge  bei 
Lichtenau  (Wh.);  Daubitz-Rietschen  (Kahle) ;  Muskau  (Wolf); 
Siegersdorf  (Scftm.). 

Notodontidae. 

966.  Harpyia  Furcula.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  scheint  ver- 
breitet und  dürfte  an  geeigneten  Orten  wohl  überall  in  der  O.-L. 
zu  finden  sein:  Licht  enau-Lauban  (Wh.):  Schönberg  (1\);  Pcnzig 
(Rp.  18.  September  1894):  Siegersdorf  (Schm.).  Eigentümlich 
ist  es,  dass  die  hervorragendsten  Autoren  (Heinemann,  Woche, 
Möschler,  Frey,  Speyer,  Wilde,  Zeller,  Borgmann  u.  a.  m.)  als 
Nahrungspflanze  der  Rp.  nur  Weidenarten  und  Rothbuche  (Eiche? 
Wocke)  anführen,  während  nur  sehr  wenige  Entomologen  (z.  B. 
Hering  u.  A.)  Birke  angeben,  und  dort  kommt  die  Art  vielleicht 
überall,  sicher  aber  in  der  O.-L.,  am  häufigsten  an  Birken  und 
Erlen  vor.  Bei  Dresden,  wo  die  Art  ziemlich  häufig  ist,  habe 
ich  die  Rp.  gewiss  40  mal  von  Birken  geklopft  und  nur  einmal 
von  Rothbuche.  Aehnlicho  Erfahrungen  machte  ich  bei  Frank- 
furt a.  0.,  Wh.  bei  Lichtenau-Lauban. 


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969.  Harpyia  Erminea.  Esp.  Neuer  F.-O.  der  immer  noch  recht  seltenen 
Art  ist  Muskau  {Kahle). 

971.  Stauropus  Fagi.  L.  Nur  von  Görlitz  bekannt.  Hier  in  neuerer 
Zeit  mitten  in  der  Stadt  gefunden.  Neue  F.-O.:  Mittel-Sohra; 
Stangenhain  (  Wh.);  Lichtenau-Lauban  {Wh):  Siegersdorf  {Schm.). 

974  Hybocampa  Milhauseri.  F.  Ein  o  von  Görlitz  bekannt.  Neue 
F.-O.  der  äusserst  seltenen  Art  sind:  Muskau  (  Wolf)  und  Siegers- 
dorf {Schm.). 

978.  Notodonta  Tritophus.  F.  Neue  F.-O.  der  überall  seltenen  Art 
sind:  Daubitz-Rietschen  {Kahle);  Schönberg  (T7.);  Muskau  {Kahle); 
Siegersdorf  {Schm.). 

982.  Notodotita  Chaonia.  Hb.  Wenig  verbreitet  und  selten.  Neue 
F.-O.  sind  Troitschendorf  (Benner)  und  Siegersdorf  (Schm  ). 

983.  Notodonta  Querna.  F.  Neuer  F.-O.  der  sehr  seltenen  Art  ist 
Siegersdorf  (Schm.). 

984a.  Notodotita  ab.  Dodonaea.  Hb.  Nur  von  Görlitz  bekannt.  Neuer 

F.-O.  ist  Lichtenau-Lauban  (Wh.). 
H85.  Notodonta  Bicoloria.  S.  V.  Neue  F.-O.  sind  Troitschendorf  (Benner) 

und  Siegersdorf  (Schm.),  wo  die  Art  in  Birkenbeständen  nicht 

häufig  ist. 

987.  Lophopteryx  Carmelita.  Esp.  In  neuerer  Zeit  ist  die  nach  M. 
erst  einmal  in  der  O.-L.  gefangene  Art  von  Wh.  bei  Lichtenau- 
Lauban  in  ziemlicher  Anzahl  (4  und  5)  erbeutet  worden.  Die 
frisch  geschlüpften  Falter  sitzen  bei  mildem  Wetter  an  in  Laub- 
und Nadelwälder  eingesprengten  Birken  etwa  1  m  vom  Erd- 
boden entfernt.    Die  Art  ist  auch  von  Muskau  ( Wolf)  bekannt. 

990.  Lophopteryx  Cuculla.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Ein  frisch  ge- 
schlüpftes Ex.  an  einem  Baumstamm  von  Schm.  bei  Siegersdorf 
gefangen. 

993.  Drynobia  Velitaris.  Rott.  Nur  in  zwei  Exx.  von  Niesky  bekannt. 
Die  Art  ist  aber  recht  verbreitet  und  keine  Seltenheit.  Görlitz 
(1893  und  1894  als  Rp.  n.  selten);  Troitschendorf  { Benner);  Lauban 
(Praeyer);  Lichtenau  {Wh.);  Schönberg  (TVi;  Siegersdorf  (Schm.). 

1000.  Cnethocampa  Pinivora.    Tr.    Neu  für  die  O.-L.    Wolf  beob- 
achtete vor  längerer  Zeit  den  charakteristischen  Raupenzug  auf 
einem  breiten  Waldwege,  welcher  von  Woisswasser  nach  dem 
Jagdschlösse  Herniannsruh  führt. 
Abhiinffl.  B.l.  xxi  4 


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1006.  Pygaera  Anastomosis  L.  Diese  seltenste  Pygaera  ist  neu  entdeckt 
bei  Troitschendorf  (Benner);  Daubitz-Rietschen  (Kahle);  Muskau 
{Wolf).  Schm.  fand  die  Bpn.  auf  Wiamnus  frangula  Trn.,  bei 
welchem  Futter  sie  gut  gediehen. 

Cymatophorldae. 

1018.  Cymatophora  Fluäuosa.    Hb.    Als  neue  F.-O.  treten  hinzu: 
Troitschendorf  (Benner);  Nicolausdorf  ( T.)  und  Siegersdorf  (ScJm.). 

Noctuae. 

1026.  Simyra  Nervosa.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  wurde  in  der 
Haidegegend  bei  Daubitz-Rietschen  (Kahle)  in  1  Ex.,  welches 
sich  in  Wh.'s  Sammlung  befindet,  entdeckt. 

1033.  Demas  Coryli.  L.  Die  sonst  so  häufige  Art  bleibt  für  die  O.-L. 
ausser  bei  Lichtenau -Lauban  (Wh.)  selten:  neuer  F.-0.  ist 
Siegersdorf  (Schm.),  wo  sie  ebenfalls  selten  ist. 

1038.  Acronycta  Alni.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  grosse  Selten- 
heit wurde  von  Schm.  bei  Siegersdorf  als  Rp.  gefunden. 

1045.  Acronycta  Menyanthidis.  View.  Diese  seltene  Art  kannte  M.  nur 
von  Görlitz.  Hier  ist  sie  seit  langer  Zeit  verschwunden;  da- 
gegen wurde  sie  in  neuerer  Zeit  bei  Siegersdorf  (Schm.)  und 
bei  Kohlfurt  (1890,  Treutier)  entdeckt. 

1050.  Acronycta  Abscondita.  Tr.  Nach  AI.  nur  einmal  bei  See-Niesky 
gef.,  in  neuerer  Zeit  auch  bei  Siegersdorf  (Schm.). 

1074.  Diphthera  Ludifica.  L.  Diese  dem  Vorgebirge  und  dem  Gebirge 
eigcnthümliche  Art  wurde  erst  einmal  bei  Niesky  (181  ra.)  gef. 
und  erreicht  hier  den  tiefsten  F.-O.  in  Schlesien.  Neuerdings 
ist  die  Art  an  einem  fast  gleich  tiefen  Orte,  Kohlfurt  (200  m.), 
von  Wutzdorf  erbeutet  worden.  Zeitschrift  für  Entom.  Breslau. 
Heft  10,  p.  XXI. 

1075.  Fanthea  Coenobita.  Esp.  Jetzt  öfter  gefunden.  Im  Lichtenauer 
Forst  1880  in  grösserer  Anzahl  von  Sahlke  geködert;  ferner 
bei  Schönberg  (7T.)  und  bei  Siegersdorf  (Schm.)  selten  erbeutet. 

1076.  Agrotw  Strigula.  Thnhg.  Ueberall  wo  grössere  Strecken  mit 
Calluna  bewachsen  sind.  Die  Rp.  überwintert  und  ist  mitten 
im  "Winter  bei  schnee-  und  frostfi?icm  Wetter  von  Wh.  bei 
Lichtenau- Lauban  in  grosser  Anzahl  namentlich  an  regnerischen 
Tagen  gekctschert  worden. 

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61 


1077.  Agrotis  Molothina.  Esp.  Neu  f  ü  r  d  i  e  0.  -  L.  Diese;  grosse 
Seltenheit  wurde  nur  von  Schm.  bei  Siegersdorf  erbeutet.  Die 
Zucht  aus  dem  Ei  ergab  keinen  Falter,  die  Rp.  ist  Mordraupe. 
Ueber  das  Nähere  vergl.  Societas  entoraologiea  IX.,  p.  98.  99. 

1081.  Agrotis  Janthina.  Esp.  Wahrscheinlich  neu  für  die  O.-L. 
Ich  sah  in  einer  älteren  Sammlung  in  Reichenbach  (Schieblieh) 
ein  Ex.,  das  aus  der  dortigen  Gegend  stammen  soll.  Auch 
Praeger  will  die  Art  bei  Lauban  gef.  haben,  giebt  aber  ein 
zweifellos  falsches  Datum  an  (5.  October).  Bei  Herrnhut  (sächs. 
O.-L.)  und  in  Niederschlesien  ist  die  Art  gefunden  worden,  also 
sind  beide  F.-O.  durchaus  möglich. 

1082.  Agrotis  Linogrisea.  S.  V.  Auch  diese  für  die  O.-L.  neue  Art 
will  Schieblich  bei  Reichenbach  gefunden  haben. 

1086.  Agrotis  Sobrina.  Qn.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  auch  für 
Schlesien  grosse  Seltenheit  will  Praeger  bei  Lauban  gefangen 
haben.  In  seinen  Tagebüchern  findet  sich  unter  3.  August  1859 
die  Bemerkung  „?  Euleu  und  später  hinzugefügt  nSobrinau. 
Da  Praeger  die  ihm  unbekannten  Arten  an  Zeller  zur  Be- 
stimmung sandte,  ist  der  Fund  nicht  zu  bezweifeln.  Leider  ist 
eine  Controle  jetzt  nicht  mehr  ausführbar,  da  Praeger 's  Sammlung 
unzugänglich  ist. 

1001.  Agrotis  Obscura.  Prahm.  Neu  für  die  O.-L.  Auch  diese  Art 
hat  nur  Praeger  bei  Lauban  entdeckt;  in  Niederschlesien  ist  sie 
schon  aufgefunden. 

1093.  Agrotis  Orbona.  Hufn.  M.  kennt  nur  ein  Ex.  aus  der  preuss. 
O.-L.,  dessen  F.-O.  nicht  sicher  ist;  mit  Bestimmtheit  ist  die 
Art  mehrfach  von  auf  dem  Buchberge  bei  Lauban  ge- 
fangen worden. 

U04.  Agrotis  Baja  F.  M.  kennt  als  F.-O.  nur  Lauban:  neue  F.-O. 
sind  Görlitz  (e.  1.  30.  Juni  1890)  und  Siegersdorf  (Schm.). 

11*25.  Agrotis  Bubi.  View.  Ist  auch  in  der  Haidegegend,  wenn  auch 
nicht  häufig,  von  Schm.  bei  Siegersdorf  gef.  worden. 

1126.  Agrotis  Florida.  Schm.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Artrechto 
dieser  Species  sind  zweifelhaft.  Staudinger  fügt  in  seinem 
Cataloge  die  Worte  hinzu  .ypraccedentis  varietas?u  Auch  Woche 
hält  sie  nach  brieflicher  Mittheilung  nur  für  eine  Varietät  von 
Rubi,  während  andere  Autoren  beide  Arten  trennen.  (Vergl. 
auch  Dr.  Rösslcr  „Die  Schuppenflügler  d.  K.  R.  B.  Wiesbaden." 

4* 


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S.  9.)    Nach  Wilde  sind  die  Rpn.  allerdings  recht  verschieden. 

Erzogen  von  Kahle  bei  Daubitz-Rietschen  in  2  Exx.  und  von 

Schm.  als  echte  Florida  bestimmt. 
1127.  Agrotis  Dahin.   Hb.   Diese  Seltenheit  ist  auch  bei  Siegersdorf 

(Schm.)  entdeckt  worden. 
1130.  Agrotis  Festiva.   Hb.    M.  kennt  nur  Lauban  als  F.-O.;  neue 

F.-O.  sind  Görlitz  und  Siegersdorf  {Schm.). 
1137.  Agrotis  Multangula.    Hb.    M.  streicht  M.  F.  N.  I,  135  diese 

Art  für  die  O.-L.,  doch  ist  ihr  Vorkommen  hier  gesichert,  da 

Wh.  ein  bei  Lichtenau  gefangenes  Ex.  an  Zeller  schickte  und 

als  Multangula  Hb.  bestimmt  zurückerhielt. 
1141.  Agrotis  Rectangula.   F.  Bisher  nur  von  Görlitz  bekannt;  neuer 

F.-O.  ist  Lichtenau-Lauban  (Wh.). 
1157.  Agrotis  Simulans.  Hufn.  Nur  von  I>auban  und  Niesky  bekannt: 

neue  F.-O.  sind  Reichenbach  (Schieblich) :  Kütten  (Kahle)  und 

Siegersdorf  (Schm.). 
1189.  Agrotis  Cinerea.    Hb.   Grosse  Seltenheit  für  die  O.-L.   M.  kennt, 

nur  ein  Exemplar  aus  Särichen-Niesky ;  neue  F.-O.  sind  Görlitz 

(Moyser  Bahndamm,  7.  Mai  1894)  und  Siegersdorf  (Schm.)  sehr 

selten. 

1208.  Agrotis  nigricans.  L.  Nach  M.  wenig  verbreitet  und  selten, 
einziger  sicherer  F.-O.  ist  nach  ihm  Niesky.  Neue  F.-O.  sind 
Görlitz  (30.  Juli  1894  e;  1.);  Lichtenau-Lauban  (Wh.):  Siegers- 
dorf (Schm.)  n.  selten. 

1241.  Agrotis  Vestigialis..  Hott.  M.  kennt  als  F.-O.  nur  Görlitz  und 
Niesky;  es  treten  hinzu:  Daubitz-Rietschen  (Kahle);  Petcrshaiu- 
Mücka  (Wh.);  Muskau  {Wolf);  Siegersdorf  (Schm.). 

1244.  Agrotis  Praeco.r.  L.  Wenig  verbreitet  und  selten.  Neuer  F.-O. 
ist  Siegersdorf  (Schm.). 

1251.  Neuronia  Cesjritis.  F.  Nach  M.  zwar  verbreitet  aber  sehr  selten. 
Die  Art  ist  wohl  überall  zu  finden  und  jahrweise  geradezu 
häufig.  Schönberg  (T.)\  Rothenburg  (Pßzner):  Petershain-Mücka 
(1894  gem.);  Muskau  (  Wolf);  Siegersdorf  (Schm.). 

1261.  Mamestra  Dissimilis.  Knoch.  M.  kennt  die  Art  nur  von  Lauban: 
sie  ist  aber  sicher  über  die  ganze  O.-L.  verbreitet  und  jahr- 
weise n.  selten:  Görlitz  (1892  häufig \;  Schönberg  (T1.):  Siegersdorf 
(Schm.)  überall,  1892  gem. 


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53 


1266.  Mamcstra  Albicolon.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  n.  grade  selten  gef. 

1271.  Mamestra  Altena.  Hb.  M.  erwähnt  JA  F.  N.  I,  143  das  ein- 
malige Vorkommen  der  Art  bei  Niesky;  sie  ist  in  neuerer  Zeit 
fast  selten  bei  Siegersdorf  {Schm.)  aufgefunden  worden. 

1*275.  Mamestra  Glauca.  Hb.  Neue  F.-O.  sind:  Görlitz  (Hartmarin); 
Daubitz-Rietschen  (Kahle):  Muskau  [Wolf):  Kohlfurt  (3.  Mai 
1894);  Siogersdorf  (Schm.)  n.  selten.  Mit  Recht  bezweifelt  M. 
die  Richtigkeit  der  von  älteren  Autoren  angegebenen  Nahrungs- 
pflanzen  Tussilago  Farfara  L.  und  Cypripcdium  Calceolus  L.;  die 
wichtigste  ist  hier  Vacchwim  MyrtiUns  L. 

1276a.  Mamestra  ab.  Latenai.  Pier.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Lauban- Lichtenau  und  von  T.  bei  Schön berg  entdeckt. 

1290.  Mamestra  Retieulata.  Vitt.  Nach  M.  nur  von  Lauban  bekannt. 
Neue  F.-O.  sind:  Görlitz  (Hartmann);  Schönberg  (T.)\  Daubitz- 
Rietschen  (Kahle);  Siegersdorf  (Schm.). 

1291.  Mamestra  Chrysozona.  Bkh.  Nur  von  Lauban  und  Görlitz  be- 
kannt.   Neue  F.-O.  sind:  Schönberg  (T.);  Siegersdorf  (Schm.). 

1293.  Mamestra  Serena.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Görlitz  (Landskrone 
und  Leopoldshain  1894  als  Rp.  häufig);  Liehtenau-Lauban  (Wh.); 
Siegersdorf  (Schm.). 

1307a.  Dianthoecia  v.  Xantiioq/anea.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Ein 
Ex.,  das  sich  in  meiner  Sammlung  befindet,  wurde  30.  Mai  1878 
bei  Schönberg  (T.)  an  einem  Stamme  von  Pinns  silvestris  L.  gef. 

1311.  Dianthoecia  Nana.  Esp.  (?)  Neu  für  die  O.-L.  Praegcr  will 
die  Art  bei  Lauban  am  28.  Mai  18<16  gefunden  haben.  Da 
aber  das  Datum  des  Fanges  nicht  recht  stimmt,  und  kein  anderer 
Sammler  die  Art  in  der  O.-L.  erbeutet  hat,  kann  hier  eine  Ver- 
wechselung mit  Alhimaada  Bkh.  vorliegen,  welche  letztere  bei 
Lichtenau -Lauban  von  Wh.  entdeckt  wurde.  In  diesem  Falle 
würde  E.  6  auch  die  richtige  Flugzeit  sein. 

1316.  Dianthoecia  Cucubali.  Fuessl.  M.  giebt  au,  dass  die  Rp.  der  Art 
in  den  Samenkapseln  von  Lychnis-  und  Cuatbuhis- Arten  lebe. 
Dies  ist  sicher  nicht  der  Fall.  Man  findet  die  Rp.  gleichzeitig 
in  allen  Grössen  vorzüglich  an  den  unteren  Blätteni  von  Silene 
inflata  Sm.  Schüttelt  man  die  Pflanzen,  so  fallen  die  Rpn.  zur 
Erde  herab  und  können  leicht  gefunden  werden.  So  konnte 
ich  dieselben  bei  Wehlau  in  Ostpr.  iu  kurzer  Zeit  zu  Hunderten 


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auflesen.  Die  Art  ist  mit  der  genannten  Nahrungspflanze  über 
die  O.-L.  verbreitet  und  meist  häufig. 

1317.  Dianthoecia  Carpophaga.  Bkh.  Neuer  F.-O.  dieser,  wie  es  scheint, 
in  der  O.-L.  wenig  verbreiteten  Art  ist  Siegersdorf  (Schm.). 

1324.  Dianthoecia  Irregularis.  Hufn.  ?  Neu  für  die  O.-L.  Nur  von 
Praeger  bei  Lauban  einmal  (6.  Juli  1866)  gezogen.  Die  Um- 
gebung von  Lauban  entspricht  den  Lebensbedingungen  der  in 
Sandgegenden  vorkommenden  Art  nur  wenig.  Da  Praeger  Be- 
ziehungen zu  Neu-Ruppin  hatte,  könnte  er  die  Rp.  oder  Puppe 
von  dort  erhalten  haben. 

1346.  Ammoconia  Caecimacula.  F.  Nur  von  Niesky  bekannt.  Neue 
F.-O.  sind  Hennersdorf-Görlitz;  Lichtenau-Lauban ( Wh.)]  Muskau 
( Wolf),  Siegersdorf  (Schm.). 

1351.  Polia  Flavicincta.  F.  Die  Art  ist  aus  der  Fauna  der  preuss. 
O.-L.  zu  streichen,  da  das  schon  von  Wh.  bezweifelte  Vor- 
kommen der  Art  bei  Lauban  (Praeger),  nach  schriftlicher  Auf- 
zeichnung des  letzteren  auf  einem  Irrthume  beruht. 

1370.  Chariptera  Viridana.  Walch.  Neu  für  die  O.-L.  Von  ScJtm. 
bei  Siegersdorf  ein  Ex.  1892  am  Licht  gefangen. 

1376.  Apamea  Testacea.  Hb.  M.  erwähnt  nur  Niesky  als  F.-O.;  neue 
sind:  Görlitz;  Lauban  ( W 7t.);  Schönberg  (2'.);  Petershain-Mücka ; 
Rothenburg  (Pfitzner);  Kütten  (KaJile);  Muskau  ( Wolf) ;  Siegers- 
dorf (Schm.).    Die  Art  tritt  überall  nur  vereinzelt  auf. 

1381.  Luperina  Matura.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  entdeckt.  Selten. 

1393.  Hadena  Porphyrea.  Esp.  Nur  von  Görlitz  bekannt.  Neue  F.-O. 
sind:  Troitschendorf  (Demier) ;  Hohwald-Lauban  ( Wh.  und  Sahlke); 
Schönberg  (T.);  Siegersdorf  (Schm.).  Die  Rp.  hier  an  Vaccinium 
myrtillus  L.  und  Lonicera  Xylosteum  L.  Die  Art  ist  sicher  über 
die  O.-L.  verbreitet  und  durch  Ködern  leicht  zu  fangen. 

1400.  Hadena  Ochroleuca.  Fsp.  ?  Neu  für  die  O.-L.  Praeger  will  die 
Art  bei  Lauban  entdeckt  haben. 

1418.  Hadena  Lateritia.  Hufn.  Sicher  über  die  ganze  O.-L.  verbreitet. 
Wo  geködert  wurde,  war  die  Art  fast  häufig. 

1420.  Hadena  Lühoxylea.  F.  M.  kennt  die  Art  nur  von  Görlitz.  Es 
gilt  aber  von  ihr  das  vorher  Gesagte;  doch  ist  die  Art  ziemlich 
selten.  Z.  B.  Lauban  {Wh.,  Praeger);  Schönberg  (T.);  Siegers- 
dorf (Schm.). 


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1423.  Hadena  Sordida.  Bkh.  M.  führt  als  F.-O.  nur  Görlitz  an;  die 
Art  ist  aber  ebenso  wie  die  vorigen  Arten  sicher  über  die  ganze 
O.-L.  verbreitet  und  n.  selten.  Lichtenau- Lauban  {Wh.);  Schön- 
berg (T.):  Daubitz-Rietschen  (Kahle);  Siegersdorf  (Schm.). 

1427.  Hadena  Scolopacina.  Esp.  M.  kennt  die  seltene  Art  nur  von 
Lauban.  Ich  besitze  aber  auch  ein  Exemplar,  welches  24.  Juli 
1881  bei  Schönberg  (T.)  gefunden  wurde. 

1430  und  1430a.  Hadena  Gemina.  Hb.  und  ab.  Retnissa.  Tr.  Neue 
F.-O.  für  beide  (M.  trennt  sie  als  selbständige  Arten)  sind: 
Daubitz-Rictschen  (Kahle)  und  Siegersdorf  (Schm.). 

1431.  Hadena  Unanimis.  Tr.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  einmal 
bei  Siegersdorf  erbeutet. 

1437.  Hadena  Ophiogramma.  Esp.  M.  erwähnt  die  seltene  Art  nur 
von  Lauban,  ich  besitze  aber  ein  im  Jahre  1875  bei  Schönberg 
(T.)  gef.  Ex.;  auch  bei  Siegersdorf  (Schm.)  wurde  die  Art  ent- 
deckt; sie  wird  daher  sicher  weiter  verbreitet  sein. 

1442.  Hadena  Bicoloria.  Yiü.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  scheint 
mit  ihren  zahlreichen  Abänderungen  über  die  O.-L.  verbreitet 
zu  sein:  Lauban  (  Wh.);  Schönborg (T.);  Kohlfurt  (10.  August  1890); 
Siegersdorf  (Schm.)  n.  selten. 

1446.  Hyppa  Rectilinea.  Esp.  Nur  von  Lauban  bekannt.  Neue  F.-O. 
sind  Schönberg  (T.)  und  die  Haidegegend,  wo  sie  z.  B.  bei 
Siegersdorf  (Schm.)  nicht  selten  ist. 

1447.  Rhizogramma  Detersa.  Esp.  M.  giebt  AI.  F.  I,  77  Görlitz  als 
F.-O.  an,  streicht  aber  dann  M.  F.  N.  II,  32  die  Art  aus  der 
Fauna.  Hierin  möchte  ich  ihm  nicht  ohne  weiteres  beistimmen. 
Einmal  ist  die  Art  nicht  gut  mit  einer  anderen  zu  vorwechseln, 
andererseits  sind  in  neuerer  Zeit  Arten,  die  über  30  Jahre  in 
der  O.-L.  nicht  aufgefunden  wurden,  wieder  entdeckt  worden. 
Auch  möchte  ich  auf  einen  besonderen  Umstand  bei  Detersa 
hinweisen.  1871  bezeichnet  Staudinger  in  seinem  Catalogc  bei 
der  Art  als  patria  Sax.a.  Am  17.  Juli  1891  erbeutete  ich  wohl 
zuerst  ein  6  bei  Dresden  und  theilte  dies  Staudinger  mit;  im 
folgenden  Jahre  wurde  nach  Steinert  in  dem  Faunengebiet  von 
Dresden  die  Art  mehrfach  aufgefunden.  Ein  Wiederauffinden 
von  Detersa  in  hiesiger  Gegend  scheint  mir  daher  nicht  aus- 
geschlossen, um  so  mehr,  als  sie  als  Rp.  und  Falter  sehr  ver- 
steckt lebt. 


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56 


1448.  Chloantha  Hyperici.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  entdeckt;  es  gelang  ihm,  den  Falter  aus  dem  Ei 
zu  erziehen.  Ein  Theil  der  Puppen  lieferte  den  Schmetterling 
im  Herbste,  während  der  andere  bis  zum  nächsten  Frühjahre 
ruhte.  Dass  in  Mitteldeutschland  eine  unvollkommene  zweite 
Generation  auch  im  Freien  vorkommt,  beweisen  zwei  von  mir 
bei  Dresden  am  IG.  August  1893  und  19.  Juli  1895  erbeutete 
.  Exx.  Für  Süd-  und  West -Deutschland  dürften  nach  Eössler 
zwei  vollständige  Generationen  gelten. 

1449.  Chloantha  Polyodon.  Cl.  Nur  von  Lauban  bekannt.  Neue  F.-O. 
der  n.  häufigen  Art  sind:  Reichenbach  (Schieblich) ;  Schönberg 
(T.);  Daubitz-Rietschen  (Kahle);  Muskau  (Wolf);  Siegersdorf 
{Schm.),  n.  selten. 

1452.  Eriopus  Purpureofasciata.  Piller.  M.  kennt  die  nach  ihm  sehr 
seltene  Art  nur  von  Görlitz.  Hier  ist  sie  nicht  wieder  auf- 
gefunden worden,  dagegen  ist  dieselbe  als  Rp.  in  der  Görlitzer 
Haide  weit  verbreitet  und  auch  bei  Siegersdorf  (Schm.)  stellen- 
weise ziemlich  häufig.  II  h.  fand  die  Rp.  in  der  Nähe  des 
Wohlenteiches  bei  Kohlfurt  im  September  bisweilen  in  grosser 
Anzahl. 

1470.  Hydroeria  Micacea.  Esp.  Die  in  der  O.-L.  seltene  Art  wurde 
in  neuester  Zeit  bei  Görlitz,  auf  der  Landskrone  und  bei  Posotten- 
dorf (12.  September  1893),  und  bei  Lauban  (1894)  wieder  auf- 
gefunden. 

1476.  Gortyna  Ochracea.  Hb.  Nur  von  Lauban  bekannt;  neue  F.-O. 
sind:  Görlitz  (Viaduct);  Sehünberg  (T.);  Siegersdorf  (Schm.), 
verbreitet  aber  oft  selten.  Die  Rp.  in  Stengeln  von  Disteln, 
bisweilen  drei  Stück  übereinander. 

1478.  Nonagria  Cannac.  0.  Nur  von  Lichtenau -Lauban  und  Görlitz 
bekannt;  neuer  F.-O.  ist  Ullersdorf  -  Naumburg  (Schm.).  Die 
Art,  ist  jedenfalls  in  den  an  Teichen  und  Sümpfen  reichen 
niederen  Theilen  der  O.-L.  verbreitet. 

1479.  Nonagria  Sparganii.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  in 
der  Gegend  Siegersdorf -Ullersdorf  entdeckt. 

1490.  Tapinostola  Fulva  Hb.  et  ab.  Fluxa.  Tr.  Noue  F.-O.  der  wenig 
verbreiteten  und  seltenen  Art  sind  Kohlfurt  (16.  September  1893. 

v.  T.):  Siegersdorf  (Schm.)  einmal. 


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f>7 


1497.  Calamia  Lutosa.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Ostwald  in 
einem  Ex.  bei  Kohlfurt  entdeckt. 

1502.  Leueania  Impura.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Lichtenau-Lauban 
(Wh.):  Schönberg  (T.)  und  Siegersdorf  (Schm.). 

1505.  Leueania  Obsoleta.  Hb.  M.  eitiert  als  Autorität  für  das  Vor- 
kommen der  Art  Treitschke;  er  selbst  kennt  namentlich 
keinen  F.-O.  Von  Pfiizner  bei  Rothenburg  gef.  Die  Art  ist 
jedenfalls  viel  verbreiteter. 

1532.  Leueania  Albipuncta.  F.  Bisher  wenig  aufgefunden.  Neue 
F.-O.  sind:  Lichtenau-Lauban  {Wh.);  Muskau  (Kahle);  Siegers- 
dorf (Sehn.). 

1554.  Caradrina  Seiini.  B.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  grosse  Selten- 
heit kommt  vereinzelt  in  der  O.-L.  vor.  Görlitz  (21.  Juni  1895), 
Lichtenau-Lauban  ( IFA.)  und  Siegersdorf  (Schm.). 

1564.  Caradrina  Aisines.  Brahm.  Nur  von  Lauban  angeführt,  aber 
viel  verbreiteter.  Görlitz  (n.  selten);  Schönberg  (T.);  Siegers- 
dorf {Schm.)  häufig. 

1567.  Caradrina  Ambigua.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Görlitz  n.  häufig 
(z.  B.  3.  und  25.  August  1893);  Lichtenau-Lauban  {Wh);  Schön- 
berg (T.);  Siegersdorf  (Schm.)  n.  häufig. 

1568.  Caradrina  Taraoaci.  Hb.  Nur  aus  der  Gegend  von  Niesky  be- 
kannt. Neue  F.-O.  sind  Lichtenau-Lauban  (Wh.);  Schönberg 
(T.);  Siegersdorf  (Schm.)  n.  häufig. 

1573.  Caradrina  Pallustris.  Hb.  Nur  von  Sohra-Görlitz  bekannt.  Neue 

F.-O.  sind  Lichtenau-Lauban  (Wh.);  Schönberg  (6  7.  Juni  1881. 

T.)\  Kütten  (10.  Juli  1895.  Kahle). 
1577.  Caradrina  Arcuosa.   Hw.   Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  1  Ex. 

bei  Lichtenau-Lauban  gef. 
1579.  Rusina  Tenebrosa.  Hb.  Neue  F.-O.  sind  Schönberg  (71);  Daubitz- 

Tfcietschen  (Kahle);  Siegersdorf  (Schm.)  n.  selten. 
15^5.  Amphipyra  Livida.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  einem  Knaben 

im  August  1893  bei  Petorshain-Mücka  entdeckt  und  nach  Görlitz 

verschenkt;  auch  bei  Muskau  von  Wolf  gef. 
1596.  Taeniocampa  Aliniosa.    F.    Neu  für  die  O.-L.    Von  T.  bei 

Schönberg  entdeckt. 
1598.  Taeniocampa  Populeti.   Tr.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 

Siegersdorf  entdeckt  ;  n.  häufig. 


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58 


1599.  Taeniocampa  Stabiiis.  View.  M.  könnt  nur  wenige  F.-O.  Neue 
sind  Nikrisch  (2.  März  1895  e.  ].);  Charlottonhof;  Siegersdorf 
(Selm.)  n.  häufig. 

1000.   Taeniocamjya  Gracilis.   F.   Nur  von  Lauban  bekannt;  neue  F.-O. 

sind  Landskrone -Görlitz  (nicht  seiton  an  blühenden  Weiden): 

Troitschendorf  (Benner);  Schönberg  (T.). 
1602.   Taeniocampa  Opima.    Hb.   Erst  M.  F.  N.  I.  141  aufgeführt  von 

Lauban  und  Niesky;  neue  F.-O.  sind  Daubitz-Rietschen  (Kahle): 

Siegersdorf  (Selm.) 
1607.  Paahnobia  Rubricosa.   F.   Nur  von  Lauban  bekannt  ;  neue  F.-O. 

sind  Landskrone -Görlitz  (9.  April  1894)  an  blühenden  Weiden: 

Daubitz-Rietschen  (Kahle);  Schönberg  (2\);  Siegersdorf  (Schm.): 

hier  auch  1892  wohl  in  unvollständiger  2.  Generation  im  August 

geködert. 

1609.  Mesogona  Oxalina.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Ich  klopfte  am 
18.  September  1894  bei  Penzig  ein  9  aus  Espen-  und  Weiden- 
gebüseh.  Etwa  gleichzeitig  wurde  die  Art  auch  bei  Daubitz- 
Rietschen  (Kahle)  entdeckt. 

1619.  Cosmia  Paleacea.  Esp.  Neue  F.-O.  sind  Görlitz  (i\  T.);  Troitschen- 
dorf  (Bentur):  Schönberg  (7.):  Daubitz-Rietschen  (KaMe);  Muskau 
(  Wolf);  Siegersdorf  (Schm.)  n.  selten. 

1623.  Dysdiorista  Saspecta.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt;  auch  bei  Daubitz-Rietschen  (KaMe) 
aufgefunden. 

1626.  Plastenis  Subtusa.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  entdeckt. 

1630.  Cleoceris  Viminalis.  F.  M.  giebt  erst  M.  F.  N.  J,  144  Lichtenau- 
Lauban  als  F.-O.  an:  ich  fand  die  Art  auch  bei  Kohlfurt  (e.  1. 
7.  Juli  1890j  in  der  Nähe  des  Bahnhofes. 

1634.  (hthosia  Atacilenta.  Hb.  Bisher  nur  von  Lichtenau -Buchberg 
bekannt;  am  13.  October  1895  fand  ich  die  Art  auch  bei  Görlitz 
in  den  Promenaden. 

1648.  Xanthia  Snlphurago.  F.  Nur  von  Görlitz  als  Seltenheit  be- 
kannt: in  neuerer  Zeit  hat  Pßzner  die  Art  bei  Rothenburg 
entdeckt. 

1649.  Xanthia  Äurago.  F.*.  Woche  bezweifelt  das  Vorkommen  der  Art 
in  der  O.-L.  (vergl.  M.  F.  N.  IIf  33);  die  Art  ist  aber  zweifellos 
und  zwar  nicht  gerade  selten  sowohl  von  Wh.  als  Praeger  auf 


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5!» 


dein  Buchberge  bei  Lauban  gefunden  worden.  Ein  Ex.  meiner 
Sammlung  stammt  aus  Lauban. 

1653.  Xanthia  Öilvago.  Ksp.  Neu  für  die  O.-L.  Zuerst  von  I*raeger 
bei  Lauban  entdeckt,  dann  in  neuester  Zeit,  September  1893, 
von  PfUiner  in  grösserer  Anzahl  bei  Rothenburg  (meist  im 
Grase  sitzend)  in  einem  Espen -Wäldehen  gefunden. 

1054.  Xanthia  Oeellaris.  likh.  Ebenfalls  neu  für  die  O.-L.  Be- 
kanntlich werden  in  neuerer  Zeit  beide  Arten  von  einigen 
Autoren  zusammengezogen.  Ueber  die  Berechtigung  hierzu 
kann  nur  die  Zucht  aus  dem  Ei  entscheiden.  Dieselbe  konnte 
ich  bisher  nicht  ausführen,  da  die  mir  übersandten  Pappel- 
Kätzchen  nur  die  gewöhnlichen  Arten  enthielten.  Für  die- 
selbe spricht  der  Umstand,  dass  beide  Arten  in  ziemlich  gleicher 
Anzahl  unter  einander  zur  selben  Zeit  an  dem  angegebenen 
Orte  von  Pfilzncr  gesammelt  wurden.  Die  Art  kommt  auch 
bei  Muskau  (Wolf)  vor. 

1650.  Hoporina  Croceago.  F.  Nur  von  Görlitz  bekannt;  neue  F.-O. 
sind  Lauban  ( Wh.  und  Praeger)  und  in  neuerer  Zeit  Siegers- 
dorf (Sehn.):  1  Ex.  im  April  nach  der  Ueberwinterung  gef. 

1658.  Orrhodia  Ery  Üir  acephala.    F.    M.  erwähnt  nur  ab.  Olabra  Hb. 
von  Niesky;  nach   Wh.  ist  die  Art  auch  bei  Schönberg 
gefangen  worden. 

1666.  Orrhodia  Ligula.  Esp.  Neu  für  die  O.-L.  Wohl  nur  wegen 
ihrer  nahen  Verwandtschaft  mit  Vaccinii  L.  bisher  nicht  erkannt. 
Die  Art  kommt  aber  mit  ab.  Subspadicm  zweifellos  bei  Lichtenau- 
Lauban  (Wh.)  vor  und  ist  sicher  verbreitet. 

1668.  Orrhodia  Rubigima.  F.  Die  bisher  wenig  beobachtete  Art  ist 
auch  bei  Siegersdorf  (Schm.)  n.  häufig  gefunden  worden. 

1676.  Xylina  v.  Somniadosa.  Hrring.  Diese  Seltenheit  ist  neu 
für  die  O.-L.  Von  Wh.  und  T.  bei  Kohlfurt  entdeckt  und 
mehrfach  e.  1.  gezogen.    Wh.  fand  die  Art  auch  bei  Niesky. 

1682.  Calocampa  Solidaginis.  Hb.  Bisher  nur  von  Niesky  und  Lauban 
bekannt,  aber  wohl  überall,  wo  grössere  Strecken  mit  Vaccinium 
myrf Ullis  L.  bewachsen  sind.  Leopoldshain-Görlitz  (IV.  August 
1890); Troitschendorf  (Benner):  Schönberg (T):  Daubitz-Uietschen 
(Kahle);  Siegersdorf  (tiihm.)  n.  selten,  oft  häufig. 


60 


1683.  Xylomiges  Conspicillaris.  L.  Neu  für  die  0.-L.  Von  m.  bei 
Lichtenau -Lauban  entdeckt,  auch  bei  Siegersdorf  (Sehn.)  n. 
selten  erboutet;  jedenfalls  viel  verbreiteter. 

1700.  Calophasia  Lumda.  Hnfn.  Nur  von  Görlitz  und  Lauban  be- 
kannt. Wohl  überall,  wo  Linaria  vulgaris  L.  häufiger  vorkommt, 
zu  finden.  Neue  F.-O.  sind  Schönberg  (7Y);  Daubitz-Riet sehen 
(Kahle);  Rothenburg  (Pfxtzner):  Siegersdorf  {Srhm.)  n.  selten. 

1718.  Cttcullia  Asterts.  S.  L.  Zwar  verbreitet  aber  manchmal  jahre- 
lang fehlend  und  dann  plötzlich  in  grosser  Anzahl  als  Rp. 
auftretend.  Bei  Görlitz  war  1894  die  Rp.  überall,  gleichzeitig 
in  sehr  verschiedener  Grösse,  in  grosser  Anzahl  namentlich  am 
Fusse  der  Landskrone  zu  finden,  nachdem  wir  jahrelang  ver- 
geblich nach  ihr  gesucht  hatten.  181)5  war  au  angegebenem 
Orte  auch  nicht  eine  Rp.  zu  finden. 

1731.  CucuUia  Chamomillae.  S.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh. 
6.  Mai  1871  am  Liehtonauer  Bahnhofe  ein  frisches  Ex.  an  einer 
Telegraphenstange  erbeutet. 

1736.  CucuUia  Tanaceti.  S.  V.  Neu  für  die  O.-L.  Nach  Wh.  von 
ihm  und  Praeger  bei  Lichtenau- Lauban  mehrfach  erbeutet: 
auch  bei  Siegersdorf  (Srhm.)  n.  selten;  die  Rp.  mehrfach  auf 
AchiUea  Millefolium  L.  gef. 

1746.  CucuUia  Artcmisiae.  Hufn.  Diese  Art  ist  bisher  eine  grosse 
Seltenheit  der  O.-L.  M.  erwähnt  nur  Görlitz  als  F.-O.:  sie  ist 
aber  auch  von  Wh.  bei  Lichtenau -Lauban  allerdings  vor  über 
30  Jahren  in  Mehrzahl  als  Rp.  auf  Artemisia  campestris  L.  ge- 
funden worden.  Bei  Görlitz  ist  die  Art  trotz  eifrigen  Suchens 
nicht  wieder  aufgefunden  worden. 

1747.  CucuUia  Ahsinthii.  L.  Auch  diese  Art  ist,  wie  es  scheint,  wenig 
verbreitet.  M.  kennt  sie  nur  von  Görlitz;  sie  ist  aber  bei 
Lichtenau-Lauban  ( Wh.)  n.  selten,  ebenso  bei  Siegersdorf  (Srhm.) 
und  kommt  auch  bei  Reichenbach  (Schiebt  ick)  vor.  Rp.  auf 
Artemma  Ahsinthinm  und  Vulgaris  L. 

1752.  CucuUia  Aryentea.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Einmal  von 
Wh.  bei  Lichtenau-Lauban  gef. 

1776.  Plusia  Bractea.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  grosse  Selten- 
heit, die  auch  in  Schlesien  erst  im  Juli  1883  entdeckt  wurde 
(Zeitschrift  für  Entomologie.  Breslau.   Heft  9,  p.  51),  erbeutete 


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61 


ein  Enkelsohn  Wi.'s  Mitte  Juli  1889  bei  Lichtenau- La  üban 
abends  an  perennirendem  Rittersporn. 

1779.  Plasia  Festucae.  L.  Neue  F.-O.  sind  Troitschendorf  (Benner)\ 
Schönberg  [T.)\  Rothenburg  (Pßzner);  Siegersdorf  {Schm.) 

1788  und  1789.  Plusia  Jota  L.  et  ?  Pulchrina.  Hw.  M.  kennt  beide 
Arten  erst  M.  F.  N.  II,  33.  Letztere,  vielleicht  in  der  O.-L. 
häufiger  als  die  erstere,  fand  Wh.  bei  Lichtenau -Lauban  und 
Schm.  bei  Siegersdorf.  Die  erstere  kommt  bei  Görlitz  vor, 
z.  B.  an  dem  Jäkelsberge. 

17%.  Plusia  Interrogationis.  L.  Bisher  wenig  beobachtet;  neue  F.-O. 
der  in  dem  niederen  Theile  der  O.-L.,  wie  es  scheint,  ver- 
breiteten Art  sind:  Rothenburg  (Pfitzner):  Daubitz-Rietschen 
(Kahle)]  Muskau  {Wolf):  Kohlfurt  (Wh.);  Siegersdorf  {Schm.) 
n.  selten. 

M)i.  Aiiarta  Cordiyera.  Tlmb.  M.  kennt  als  F.-O.  nur  Niesky;  die 
Art  ist  aber,  wie  M.  vermuthet,  in  der  moorigen  Haidegegend 
der  O.-L.  verbreitet  und  eine  Specialität  der  Görlitzer  Haide, 
wo  sie  von  Ostwaldt  und  Schm.  (vergl.  die  oben  angegebene 
Litteratur)  in  grösserer  Anzahl  gefunden  wurde;  letzterer  ent- 
deckte sie  auch  bei  Siegcrsdorf.  Die  Flugzeit  giebt  M.  nicht 
richtig  an.  Auf  einer  Excursion  3.  Mai  1894  traf  ich  mit  0. 
zusammen,  der  am  26.  April  über  20  Exx.,  am  3.  Mai  nur  noch 
2  Exx.  erbeutet  hatte.  Die  Art  ist  an  Vaccinhim  uliginomm  L. 
gebunden. 

1835.  Heliothis  scutosus.  S.  V.  Nach  M.  wohl  der  Haidegegend  fehlend, 
aber  auch  hier  Mai  1879  von  Schm.  bei  Siegersdorf  erst  als 
Falter  und  dann  als  Rp.  in  Menge  an  Chenopodium- Arten 
aufgefunden.    Seitdem  nicht  mehr. 

1852.  Acontia  Lucida.  Hufn.  Nur  von  Görlitz  bekannt,  aber  auch 
bei  Schönberg  (T.)  gef. 

1896.  Erastria  Pusilla.  View.   Neuer  F.-O.  ist  Siegersdorf  (Schm.). 

1897.  Erastria  Venustula.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt. 

1904.  ProtJiymia  Viridaria.  Cl.  Diese  Art  ist  im  Gegensatze  zu  M. 's 
Ansicht  gerade  in  den  ebenen  Theilen  der  O.-L.  sowohl  auf 
trockenen  als  sumpfigen  G  rasflächen,  an  Wegrändern  u.  s.  w. 
häufig.  Rothenburg  {Pfitzner);  Petershain  -  Mücka ;  Daubitz- 
Rietschen  (Kaldcy.  Siegersdorf  (.SVAwi.). 


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62 

1948.  Cafephia  Alchyttmta.  S.  V.  Neu  für  die  O.-L..  Schm.  fing 
bei  Siegersdorf  einmal  diese  Seltenheit  an  einer  alten  Eiche. 

1951.  Catocala  Elocata.  Esp.  Nach  M.  mit  Sicherheit  nur  von  Rothen- 
burg bekannt;  die  Art  ist  aber  viel  verbreiteter  und  wohl 
überall  zu  finden.  In  Görlitz  und  Siegersdorf  (Schm.)  ist  Elocata 
die  gemeinste  Catocala;  häufig  bei  Lichtenau -Lauban  (Wh.): 
Schönberg  (T.). 

1968.  Catocala  Elccta  Bkh.  Diese  in  der  O.-L.  seltene  Catocala  wurde 
in  Görlitz  (Meissner,  Löse)-)  und  bei  Daubitz-Rietschen  (KaJile) 
bei  Muskau  (Kahle)  neu  aufgefunden. 

1993.  Toxocampa  Lusoria.  L.  Nur  von  Lauban  bekannt:  die  Art 
wurde  auch  von  T.  bei  Schönberg  entdeckt. 

1994.  Toxocampa  Pastinuma.    Tr.   Wie  die  obige  Art, 

1996.  Toxocampa  Viciae.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  wurde 
von  T.  13.  Juni  1880  bei  Schönberg  gefangen  und  von  Zeller 
bestimmt, 

1997.  Toxocampa  Craccae.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Lichtenau -Lauban  entdeckt. 

2002.  Boletobia  Fuliginaria.  L.  M.  erwähnt  AI.  F.  TT,  7,  dass  diese 
Art  zu  den  Eulen  gehöre,  und  er  dieselbe  im  Nachtrage  au 
dem  ihr  gebührenden  Platze  anführen  würde,  that  dies  aber 
nicht.  Die  Art  ist  über  die  O.-L.  verbreitet,  doch  selten,  au 
dunklen  Orten,  in  Häusern  u.  s.  w.  Görlitz  (mehrfach  mitten 
in  der  Stadt;  die  Art  fing  ich  hier  durch  Licht  angelockt  im 
Leuchtkasten):  Lichtenau-Lauban  (  Wh.):  Schönberg  ( T.) ;  Daubitz- 
Rietschen  (Kahle):  Sichersdorf  (Schm.).  aus  Schwämmen  von 
Eichen  gezogen.  Eigenthümlich  ist  die  Beobachtung  des  Pastors 
Benner,  der  in  früheren  Jahren  die  Rp.  zahlreich  in  Troitschen- 
dorf  in  dem  morschen  Bretterdache  seiner  Gartenlaube  auffand. 

2003.  Jlelia  Calvaria.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  Seltenheit  hat 
Schm.  bei  Siegersdorf  am  Stamme  einer  alten  verkrüppelten 
Eiche  in  5  Exx.  gef. 

2008.  Zanchgnatha  Grisealis.  Hb.  Nur  von  lauban  bekannt,  Neue 
F.-O.  sind  Görlitz;  Schönberg  (T):  jedenfalls  viel  verbreiteter. 

2010.  Zanclognatha  Tarsipennalü.  Tr.  Neu  für  die  O.-L.  Ich  ent- 
deckte 10.  Juli  1895  die  Art  in  einem  Garten  der  Stadt 
Görlitz. 


d  by  OooqIc 


63 

2012.  ZanclofpiatJia  Tarsicrinalis.    Knoch.   Nur  von  Lauban  bekannt, 

aber  viel  verbreiteter:  Görlitz  (Jägerwäldchen);  Schönberger.); 

Rothenburg  (Pfittner);  Siegersdorf  (Schm.,  n.  selten). 
2016.  Madopa  Salicalis.  S.  V.  Selir  vereinzelt.  Nene  F.-O.  sind  Görlitz 

(Viaduct);  Troitschendorf  (Benner) ;  Schönberg  (T.);  Siegersdorf 

(Schm.),  selten  um  Weidensträucher  am  Queiss. 
2025.  Herminia  Derivalis.    Hb.    Neu  für  die  O.-L.   Von  T.  bei 

Schönberg  entdeckt;  kommt  aber  auch  in  der  Haide  vor,  z.  B. 

Daubitz-liietschen  (Ka)ile)  und  Rothenburg  (PfiUner). 
2041.  Hypenodes  Costaestrigalis.   Slph.   Diese  auch  für  Schlesien  grosse 

Seltenheit  wurde  von  Wh.  bei  Mittel -Sohra -Görlitz  entdeckt. 

(Die  Angaben  M.'s  M.  F.  /,  95  als  auch  M.  F.  N.  II,  33  sind 

irrthümlich ,  dagegen  M.  F.  N.  1,  14(5  richtig.)    Ich  besitze 

aber  auch  ein  bei  Schönberg  (T.)  gef.  Ex. 
2043.  Tholomiges  Tiirfosalis.    Wk.    Neu  für  die  O.-L.   Von  T.  bei 

Nicola usdorf-Sehönherg  in  einer  Torfgrube  in  grosser  Anzahl 

gef.    T.  vermuthet  die  Up.  an  Mcvyanthes  trifoliata  L.  Die 

Flugzeit  ist  hier  der  Juni. 

Geometrae. 

2061.  Phorodesma  Pusiidata.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Benner  er- 
zog den  Schmetterling  mehrfach  aus  der  eigenthümlich  um- 
hüllten Bp.  bei  Troitschendorf. 

2094.  Acidalia  Ochrata.  Sc.  Neu  für  die  O.-L.  M.  führt  die  Art 
aus  Liehtenau-Lauban  an.  Wh.  hat  sicli  aber  nach  brieflicher 
Mittheilung  bei  dieser  Angabo  geirrt.  Die  Art  wurde  von 
Schm.  bei  Siegersdorf  entdeckt. 

2106.  Acidalia  Muricata.  Hfn.  Neue  F.-O.  der  bisher  wenig  beob- 
achteten Art  sind:  Görlitz:  Liehtenau-Lauban  ( Wh.) :  Schönberg 
(2T.);  Kohlfurt  (v.  T.)\  Siegersdorf  (Schm.). 

2116.  Acidalia  Coniiguaria.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  v.  T.  bei 
Görlitz  (Weinlache)  1893  entdeckt. 

2129.  Acidalia  Straminata.  Tr.  Bisher  wenig  beobachtet.  Neuer  F.-O. 
ist  Schönberg  (T.). 

2131.  Acidalia  Pallidata.  Bkh.  Nur  von  Sohra  bekannt.  Neue  F.-O. 
sind:  Görlitz  (18.  Mai  1890);  Liehtenau-Lauban  (Wh.);  Siegers- 
dorf (Schm.)  selten. 


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64 

2148.  Acidalia  Herbariata.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  Art  wurde 
auch  in  Schlesien  erst  in  neuerer  Zeit  entdeckt;  sie  ist  be- 
kanntlich ein  Hausthier,  das  in  Görlitz  sehr  verbreitet  und  von 
allen  hiesigen  Sammlern  in  den  letzten  Jahren  gefunden  ist. 
1894  und  1895  war  sie  in  einer  mir  zum  Zuchtraum  dienenden 
Bodenkammer  E.  5  und  G  gemein.  Andere  F.-O.  sind  z.  B. 
Lichtenau  -Lauban  (Wh.)  und  Siegersdorf  (fchm.).  Auch  diese 
Acidalia  hat  eine  2.,  unvollständige  Generation;  so  fing  ich 
11.  September  1895  im  Zimmer  ein  frisches  Ex. 

2162.  Acidalia  Hitmiliata.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Görlitz  (29.  Juni 
1895)  an  den  Mühlbergen;  Lichtenau-Lauban  (Wh.)  und  Schön- 
berg (71).  I 

2186.  Acidalia  Marginepunctata.  Goeze.  Nur  von  Lauban  bekannt,  aber 
viel  verbreiteter;  Görlitz  [v.  ZV);  Schönberg  »T.);  Kohlfurt 
(23.  Juni  1895)  auf  dem  Bahnhofe;  Siegersdorf  (Schm.). 

2191.  Acidalia  Incanata.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  n.  häufig  gef. 

2192.  Acidalia  Fnmata.  Stph.  Nur  von  Lichtenau-Lauban  bekannt. 
Neue  F.-O.  sind;  Schönberg  [  T.)\  Kohlfurt  (M.  5,  häufig);  Siegers- 
dorf (Schm.). 

2202.  Acidalia  Strigüaria.  Hb.  M.  kennt  nur  ein  in  der  Lausitz  gef. 
Ex.  ohne  genauen  F.-O.  Sicher  bei  Lichtenau-Lauban  (Wh.r. 
Schönberg  (T.);  Siegersdorf  (ScJitn.)  gef. 

2218.  Zonosoma  Anmilata  Schuhe.  Nur  von  Nieskv  bekannt;  jetzt 
auch  bei  Görlitz  in  den  Promenaden  gef.  (Löser). 

2221.  Zonosoma  Porata.  F.  Bisher  wenig  beobachtet.  Neue  F.-O. 
sind:  Moys-Görlitz  und  Schönberg  (T.). 

2230.  Rhyparia  Melanaria.  L.  Dieses  an  Torfboden  gebundene  Thier 
kennt  M.  nur  aus  der  Gegend  von  Niesky;  die  Art  ist  aber 
auch  in  der  Görlitzer  Haide  an  geeigneten  Orten  sehr  ver- 
breitet und  stellenweise  häufig,  daher  allen  Görlitzer  Sammlern 
wohl  bekannt.  Andere  F.-O.  sind  Schönberg  (T.)\  Muskau 
(Wolf):  Waldau  (noch  7.  August  1891  9,  v.  T.):  Siegersdorf 
(Schm.),  oft  häufig.  Schieblich  will  die  Art  auch  bei  Reichen- 
bach erbeutet  haben,  was  aber  nach  der  Oertlichkeit  mir  noch 
fraglich  erscheint. 


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65 


2243.  Bapta  Bimaculata.  F.  Neue  F.-O.  der  wenig  beobachteten  Art 
sind:  Troitschendorf  (Benner);  Schönberg (T):  Daubitz-Rietschen 
(Kahle):  Siegersdorf  (Schm.)  n.  selten. 

2244.  Bapta  Temerata.  Hb.  Die  nur  von  Liehtenau-Lauban  bekannte 
Art  ist  auch  bei  Görlitz;  Heichenbach;  Schönberg  ( T.) :  Daubitz- 
Rietschen  (Kahle):  Siegersdorf  (Schm.)  aufgefunden  worden. 

2*252.  Numeria  Pulveraria.    L.    Nach  M.  verbreitet,  aber  sehr  selten. 

Die  Art  ist  jetzt  keine  Seltenheit  mehr  und  aus  Troitschendorf; 

Moys-Görlitz:    Liehtenau-Lauban:    Schönberg  (T.);  Daubitz- 
Rietschen  (Kahle):  Muskau  (Kahle)  bekannt. 
225*1.  Afetrocampa  Margariiaria.  L.  Bleibt  in  der  preuss.  O.-L.  immer 

noch  recht  selten.    Neue  F.-O.  sind:  Daubitz-Rietschen  (Kahle) 

und  Muskau  (Wolf). 
2258.  Eugenia  Qiiercinaria.    Hufn.   Neuer  F.-O.  der,  wie  es  scheint, 

seltenen  und  wenig  verbreiteten  Art  ist  Görlitz  (18.  Juni  1889 

v.  T.). 

22«  1.  Eugonia  Fnscantaria.  Hw.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  ist 
nach  Woche  in  Schlesien  sehr  selten;  sie  wurde  für  die  O.-L. 
zuerst  von  T.  bei  Nicolausdorf  entdeckt.  (Tergl.  die  oben  an- 
geführte Litteratnr).  Dann  wurde  sie  von  den  Laubaiier 
Sammlern  gefunden,  dann  in  Görlitz,  wo  sie  fast  alle  Sammler 
in  den  Promenaden  erbeuteten,  entdeckt.  Jetzt  ist  sie  in  der 
O.-L.  wohl  überall,  wenn  auch  nicht  häufig,  zu  finden,  wo 
Eschen  in  grösserer  Anzahl  vorkommen:  Penzig  (18.  September 
181)4):  Daubitz-Rietschen  (Kahle):  Muskau  (Wolf);  Siegersdorf 
(Schm.). 

22fi.'3.  Eugonia  Erosaria.  Bich.  Die  bisher  nur  von  Liehtenau-Lauban 
bekannte  Art  kommt  auch  vom  Juli  bis  October  vor  bei  Görlitz 
(v.  T.);  bei  Schönberg  (T.)  und  bei  Siegersdorf  (Schm.),  wo  sie 
verbreitet  aber  nicht  häufig  ist. 

2284.  Epione  Apiciaria.  S.  V.  AI.  kennt  die  Art  nur  aus  der  Gegend 
von  Niesky;  sie  ist  aber  viel  verbreiteter:  Görlitz  (n.  selten, 
noch  13.  October  r.  T.):  Troitschendorf  (Benner);  Schönberg 
(7'.);  Siegersdorf  (Schm.). 

2311.  Hyljernia  Rupicai/ruria.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Einmal  in 
einigen  Exx.  von  Wh.  bei  Lauban  erbeutet. 

23113.  Hybemia  Leueopfiaeuriu.  S.  V.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  sonst 
so  häufige  Art  scheint  in  der  O.-L.  nicht  überall  vorzukommen, 

AMian.U.  TM.  XXI.  "> 


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66 

da  sie  sowohl  bei  Schönberg  als  bei  Siegersdorf  fehlt.  Da- 
gegen ist  sie  bei  Görlitz  und  Lichtenau- La uban  häufig,  auch 
bei  Rothenburg  kommt  sie  vor. 

231U.  Anisopteryx  Aescuhiria.  S.  V.  Neu  für  die  O.-L.  Wie  es 
scheint,  ist  die  sonst  so  häutige  Art  nicht  überall  in  der  O.-L. 
zu  linden;  sichere  F.-O.  sind  Görlitz,  häutig:  Lichtenau-Lauban 
(Wh.):  Schönberg  {T):  Daubitz-Rietschen  (KaJde). 

2350.  Boarmia  Secundaria.  Esq).  M.  hat  die  Art  in  seiner  Fauna 
nicht,  dagegen  giebt  Woche  allgemein  die  Lausitz  als  F.-O.  an. 
Sie  kommt  in  der  O.-L.  thatsäehlieh  vor  und  ist  von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt  worden.  Ich  besitze  zwei  Exx.  von 
Schönberg  i  T.  i :  auch  bei  Daubitz-Rietschen  (Kalde)  und  bei 
Muskau  kommt  die  Art  vor. 

2360.  Boarmia  Abietaria  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  vor 
längerer  Zeit  im  Hohwalde  bei  Lauban  entdeckt. 

2364a.  Boarmia  ab  Conversaria.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Nicht 
nur  auf  den  Basaltkuppen  bei  Reichenbach  (z.  häutig),  sondern 
auch  bei  Schönberg  (T.)  und  mitten  in  der  Haidegegend  hei 
Siegersdorf  {Schm.)  gef. ;  auch  bei  Kohlfurt  erbeutete  ich  23.  Juni 
1805  ein  Ex.,  ebenso  Benner  ein  Ex.  bei  Troitschendorf.  KahU 
ein  Ex.  bei  Daubitz-Rietschen. 

2366a.  Boarmia  ab.  Infuscata.  Stgr.  Neu  für  die  O.-L.  Staudinger 
führt  in  seinem  Cataloge  als  patria  bei  dieser  Abart  an  ^Sa.t: 
etc.  Von  Wh.  bei  Lichtenau-Lauban  in  neuester  Zeit  ent- 
deckt; sie  kommt  auch  bei  Daubitz-Rietschen  [Kahle)  vor. 

2374.  Boarmia  Crepuvcularia.  Hb.  Bei  Görlitz  herrscht  die  oft.  fast 
ganz  schwarz  bestäubte  Abart  auffallend  vor;  die  Art  fliegt  oft 
sehr  spät  im  Jahre,  z.  B.  14.  October  1KHJ.J  und  22.  October  1891. 

2375.  Iloarmia  ('onso)iaria.  Hb.  M.  kennt  die  Art  nur  von  Lauban: 
sie  wurde  aber  auch  bei  Troitschendorf  (Btnner):  Schönberg  (  T. 
und  bei  Siegersdorf  (Sehn.)  n.  selten  gef. 

2376.  Boarmia  Luridata.  Bkh.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wulf  bei 
Muskau  erbeutet  und  mir  zur  Bestimmung  zugesandt:  auch 
bei  Kütten  kommt  die  Art  vor. 

2381.  Pachijcnemia  Hippocasfanaria.  Hb.  Neue  F.-O  der  bisher  wenig 
beobachteten  Art  sind  Schönberg  (7V':  Troitschendorf  {Benner): 
Penzig  (26.  April  18i>5.  v.  T.):  Siegersdorf  \Schm.\.  Wahr- 
scheinlich ist  die  Art  über  die  ganze  Haidegegend  verbreitet. 


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67 


2474.  Scwliona  Iirlgaria.  Hb.  Woche  bezeichnet  das  Vorkommen  der 
Art  in  der  O.-Ij.  als  zweifelhaft.  Dio.se  Ansicht  trifft  ahoi*  nicht 
zu,  da  Christoph  schon  vor  langer  Zeit  sicher  ein  Ex.  im  Pols- 
bruch  hei  Niesky  erbeutete.  1894  ring  ich  13.  Mai  ein  gutes 
Paar  bei  Peterahn  in -Mücka  unweit  von  Niesky.  Ein  Ex.  hat 
Dr.  Woche  vorgelegen.  Ausserdem  fand  Schm.  bei  Siegersdorf 
die  Rp.  im  März  und  April  bei  Schnee  und  Eis  an  Haidekraut. 
Die  Art  ist  aber  auch  dort  n.  häufig. 

•248«».  Aspilates  StrigMari«.  Hb.  M.  führt  als  F.-O.  die  eigentliche 
Haidegegend  <z.  B.  Niesky)  an.  Die  in  Schlesien  seltene  und 
wenig  verbreitete  Art  ist  in  der  O.-L.  verbreitet  und  stellen- 
weise häufig  und  nicht  nur  auf  die  Haidegegend  beschränkt: 
Lichtenau- Lauban  (Wh.):  Schönberg  (71.):  Muskau  {Wolf); 
Troitschendorf  (Henner):  Daubitz-Rietschen  [Kahle). 

2528.  Mmoa  Murinata.  Sc.  Neu  für  die  O. -L.  Von  Wh.  bei 
Lichtenau-Laubnn  in  einem  Stück  gefangen.  Die  Art  wird  sich 
jedenfalls  in  den  niedrigen  Strichen  des  Gebietes,  wo  die 
Nahrungsptianze,  Euphorbia  Cyparissias,  häufiger  ist,  noch  auf- 
finden lassen. 

25H6.  Lithostege  Farinata.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm.  bei 
Siegersdorf  auf  Feldern  entdeckt.    Nicht  häutig. 

2542.  Anaitis  Praeformata.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Bisher  nur  in 
einem  Ex.  von  Schm.  bei  Sicgersdorf  in  einem  Hausgarten  er- 
beutet. Der  tiefe  F.-O.  —  Siegersdorf  liegt  11)5,75  m.  über 
dem  Meeresspiegel        ist  bei  dieser  Art  sein*  auffallig. 

2553.  Chesias  Spartiata.  Fuessl.  Neu  für  die  O.-L.  Ebenfalls  von 
Sehn,  bei  Siegersdorf  n.  selten  gefunden. 

2563.  Lobophora  Viretata.  Hb.  Nach  M.  wenig  verbreitet  und  sehr 
selten.  Bisher  nur  aus  der  Gegend  von  Niesky  bekannt:  jetzt 
hat  sich  die  Art  als  verbreitet  erwiesen,  bleibt  aber  immer 
noch  recht  selten.  Görlitz  (Neisse-Ufer.  v.  T.):  Lichtenau- 
Lauban  (  Wh.):  Daubitz-Rietschen  (Kahle):  Rothenburg  (Pfitzner): 
Muskau  (Wolf):  Siegersdorf  (Schm  ). 

2577.  Scotosia  ßadiata.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Lichtenau -Lauban 
(  Wh.  fing  21.  April  1895  bei  der  Laterne  binnen  kaum  einer 
Stunde  16  Exx.):  Schönberg  (T.):  Siegersdorf  (Sehn.)  n.  selten. 

2587.  Lggris  Associata.  Bhh.  M.  führt  keinen  F.-O.  an  und  sagt 
nur,  dass  die  Art  verbreitet,  doch  nur  sehr  selten  und  einzeln 

5* 


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68 


vorkomme.  Sichere  F.-O.  sind  Lichtenau-Lauban  (Wh.r.  Schön- 
berg (T.'r.  Kohlfurt  (v.  2'.):  Siegersdorf  i Sc/m  ). 

*2598.  Cidaria  Miata.  L.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Sehn,  bei  Sieders- 
dorf ein  Ex.  im  October  zwischen  Ziegelsteinen  entdeckt:  weiterer 
F.-O.  ist  Görlitz,  wo  die  Art  2i>.  October  181«)  ir.  T.)  und  An- 
fang Mai  1887  von  lAiser  erbeutet  wurde. 

2601a.  Cidaria  ab.  J  W fast  ata.  Hie.  Neu  für  die  O.-L.  Wurde  von 
Sehn,  bei  Siegersdorf  einmal  aus  Kaupen  gleichzeitig  mit  der 
Stammart  erzogen.  Auffallend  für  JWfuscata  ist  der  tief  ge- 
legene F.-O.  (1%  m.). 

2003.  Cidaria  Firmata.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T.  bei  S.  hön- 
berg  entdeckt:  weitere  F.-O.  sind  Kohlfurt  (»;.  jT.i:  Daubitz- 
Hietschen  {Kahle). 

2035.  Cifhiria  Suff'umata.  Hb.  M.  erwähnt  nur  Lichtenau-Lauban  als 
F.-O.:  die  Art  wurde  auch  bei  Schönberg  (T.)  erbeutet. 

2030.  Cidaria  Pomocriaria.  Er.  Neu  für  die  O.-L.  Von  H7*.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt  :  andere  F.-O.  sind  Görlitz  1 10.  Mai 
1881).    r.  T.)  und  Schönberg  (T.}. 

2041.  Cidaria  YittaUi.  Bhh.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T.  bei  Schön- 
berg entdeckt. 

2042b.  Cidaria  v.  ?  (et  ah.?)  Autumnata.  Gn.  M.  erwähnt  die  auf- 
fallende Abart  nicht,  doch  kommt  sie  wohl  überall  unter  der 
Stammart  vor.    Görlitz  (Wilhelnisplatz,  2  mal  Mitte  October  . 

2070.  Cidaria  Cuattata.  Hufn.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T.  bei 
Schönberg  entdeckt:  die  Art  kommt  auch  bei  Siegersdorf 
[Sehn.)  vor. 

2077.  Cidaria  Ualiata.  Hb.  Neu  für  die  O.-L  Von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  aus  der  Kp.  gezogen:  von  Schm.  bei  Siegers- 
dorf selten  gef. 

2078.  Cidaria  Rivata.  Hb.  Selten.  Nur  von  Lichtenau-Lauban  be- 
kannt, aber  auch  von  T.  bei  Schönberg  erbeutet. 

2088.  Cidaria  Hastata.  L.  Bisweilen  recht  häufig  in  der  Görlitzer 
Haide,  z.  B.  in  einem  Birkenwäldchen  »ist lieh  vom  Bahnhofe 
Kohlfurt  (i\  T.\. 

2095.  Cidaria  Hi/drata.  Tr.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  auch  in 
Schlesien  sehr  vereinzelte  Art  wurde  in  Anzahl  von  T.  hei 
Schönberg  durch  Nachtfang  erbeutet  :  auch  Sehn,  fing  die  Art 
einmal  bei  Siegersdorf  auf  einem  grasiviehcii  Waldwege  im  Mai. 


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09 

2705.  Cidaria  Testaceata.  Dtm.  Neu  für  die  O.-L.  Die  Art  scheint, 
wenn  auch  selten,  doch  in  der  ().-L.  verbreitet  zu  sein:  sie 
wurde  erbeutet  bei  Görlitz  (6.  Juni  1890.  r.  T):  bei 
Schön berg  \T.):  bei  Siedersdorf  (Schm.).  r.  T.  fing  die  Art 
auch  einmal  Ende  August  auf  der  Landskrone  bei  Görlitz, 
was  auf  eine  zweite,  vielleicht  unvollkommene  Generation 
schliessen  lässt. 

2720.  Üidariu  Capitata.    H.  S.    Bisher  wenig  beobachtet  und  selten. 

Neuer  F.-O  ist  Schönberg  (7'.). 
2726.  (Maria  RnbvhiUi.     F.     Nach   M.   wenig  verbreitet    und  sehr 

selten,  nur  von  Lichtenau- La uban  bekannt.    Neue  F.-O.  sind 

Schönberg  i  T.)  und  Siegersdorf  (Schm.). 

2730.  Ci/hiria  Polygrammata.  Bkh.  Neu  für  die  O.-L.  Diese  auch 
in  Schlesien  sehr  seltene  Art  erbeutete  v.  T.  in  meiner  Gegen- 
wart in  einem  frischen  Kx.  3.  Mai  1894  bei  Kohlfurt.  Das 
Ex.  lag  Wocke  zur  Bestimmung  vor. 

2731.  Cidaria  Aquata.  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Auch  im  Wocke* sehen 
Verzeichnis*  für  Schlesien  fehlt  sie:  die  Art  wurde  20.  Juli 
1893  in  Görlitz  von  v.  T.  in  einem  Garten  am  Licht  gefangen. 

2740.  Collix  Sparsata.  Tr.  Nach  M.  erst  wenig  beobachtet.  Neue 
F.-O.  sind  Schönberg  (7\);  Siegersdorf  (Schm.). 

2751.  Eupithecia  Venosata.  F.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Kohlfurt  erbeutet. 

2754.  Eupithecia  Sufmotata,  Hb.  Neu  für  die  O.-L.  Von  T.  bei 
Schönberg  entdeckt. 

2756.  Eupithecia  Linariata.  F.  Bisher  wenig  beobachtet.  Neue  F.-O. 
sind  Görlitz-Landskrone,  häufig;  Siegersdorf  {Schm.)  gemein. 

2757.  Eupithecia  Ltujuaeariu.  H.  S.  Neuer  F.-O.  ist  Siegersdorf,  wo 
Schm.  die  Art  in  Anzahl  an  Kirschbäumen  auf  einer  feuchten 
Wiese  fantl.  welche  der  Standort  für  die  Nahrungspflanze  der 
Art,  Kuphrusia  officinalis  L.,  gewesen  sein  muss. 

2760.  Eupithecia  Toyota.  Hb  Neu  für  die  O.-L  Von  7'.  bei  Schön- 
berg entdeckt:  bei  Siegersdorf  wurde  die  Art  in  3  Exx.  aus 
Fichtengallen  von  Schm.  gezogen. 

2765  und  27fi5a.  Eupithecia  Scabiomta  Bkh.  et  ab.  Obrutnria.  H.  S. 
Neu  für  die  O.-L.  Die  Stammart  von  T.  bei  Schönberg  ent- 
deckt: die  Abart  sowohl  von  T  als  von  Wh.  bei  Lichtenau- 
Lauban  aufgefunden. 


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70 


2770  und  2770a.  Eupithecia  Subfulvata  Hw.  et  ah  Oxydata  Tr.  Neu 
für  die  O.-L  Wahrscheinlich  früher  mit  Succenturiata  L.  ver- 
einigt. Die  Art  ist  über  die  O.-L.  verbreitet  und  nicht  selten. 
Görlitz:  Lichtenau  -  Laubau  {Wh.):  Sehönberg  (T.):  Siegers- 
dorf (Schm). 

2773.  Eupithecia  Nanata.  Hb.  Neue  F.-O.  sind  Schönberg  (T.)  und 
die  Haidegegend;  Daubitz-Kietsehen  (Kahle):  Petershai n-Mücka 
(14.  Mai  1894);  Siegeredorf  {Schm.). 

2774  Eupithecia  Hyperboreata.  Stgr.  Neu  für  die  O.-L.  In  mehreren 
Exx.  von  Wacke  bei  Kohlfurt  des  Abends  auf  Torfmoor  ent- 
deckt, Yergl.  Zeitschr.  für  Entomologie.   Breslau    Heft  6.  p.  53 

2776.  Eupithecia  Innotata.  Hufn  Neu  für  die  O.-L  Die  Art 
scheint  in  der  O.-L.  nur  wenig  verbreitet  zu  sein:  so  fehlt  sie 
bisher  bei  Lichtenau-Lauban  und  auch  bei  Siegersdorf.  Sichere 
F.-O.  sind  Görlitz,  wo  ich  die  Up.  im  October  häutig  an  Artcmisia 
campeatris  L.  in  einer  Kiesgrube  fand,  und  Schönberg  (T). 

2797.  Eupithecia  Tenuiata.  Hb.  Bisher  nur  von  Lauban- Lichtenau 
bekannt,  aber  viel  verbreiteter:  Görlitz  (Rp.  einzeln  in  Weiden- 
kätzchen); Schönberg  (?'.):  Siegersdorf  (Schm  ):  verbreitet  aber 
nicht  häutig. 

27tM).  Eupithecia  Plumbi'olata.  Hu:.  Bisher  nur  von  Lichtenau- Laubau 
bekannt.    Neue  F.-O.  sind  Schönberg  (T):  Siegersdorf  (Schm.) 

2*05.  Eupithecia  Satyrata.  Hb.  Neu  für  d  i  <?  O.-L.  Lichtenau- 
Lauban  (Wh.):  Sehönberg  {T.):  Siegersdorf  (Schm ). 

2808.  Eupithecia  Helveticaria.    IL    M  erwähnt  .1/.  F.  N.  II,  85  ein 
in  der  Lausitz  gef.  Ex.,  dessen  F.-O.  wahrscheinlich  Niesky  ist 
Sichere  F.-O.  sind  Lichtenau-Lauban  (Wh.)  und  Siegersdorf 
{Schm.),  wo  auch  v.f  (ab  ?)  Arceuthata  Frr.  selten  aufgefunden 
wurde. 

2810.  Eujnthecia  Castiqata.  Hb.  Neue  F.-O.  der  erst  wenig  beob- 
achteten, aber  sicher  sehr  verbreiteten  Art  sind  Görlitz  (Lands- 
krone); Sehönberg  (T.):  Petershain -Mücka:  Siegersdorf  (Schm.). 

2811.  Eupithecia  Trisignaria.  H.  S.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Schm. 
bei  Siegersdorf  entdeckt. 

2812.  Eupithecia  Virgaureata.  Dbht.  Neu  für  die  O.-L.  Von  117*.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt:  die  Art  kommt  auch  bei  Schön- 
berg (  7V)  vor. 


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71 


2813.  Eupithecia  Vulgata.  Hw.  Neue  F.-O.  der  erst  wenig  beob- 
achteten aber  sicher  sehr  verbreiteten  Art  sind  Schönberg  (T.); 
Siegersdorf  (Schm.). 

2814.  Eupithecia  Campanulata.  H.  S.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh. 
in  grosser  Anzahl  bei  Lichtenau-Lauban  erzogen. 

2«15.  Eupithecia  Albipunäata.    Hu.   Neu  für  die  O.-L.    Von  T.  bei 

Schönberg  entdeckt. 
2818.  Eupithecia  Minutata.    Gn.   Neu  für  die  O.-L.    Die  Art  wurde 

gefunden  bei  Lichtenau-Lauban  (  Wh.)  und  bei  Schönberg  (E.) 

in  1  Ex.,  das  sich  in  meiner  Sammlung  befindet. 
2820.  Eupithecia  Absinthiata.  Cl.  Neue  F-O.  der  nach  M.  verbreiteten 

aber  wenig  beobachteten  Art  sind  Görlitz  (24.  Juli  1889,  v.  71); 

Schönberg  (T.). 

2831.  Eupithecia  Indigata.  Hb.  Neue  F.-O.  der  sicher  sehr  verbreiteten 
Art  sind  Beichenbach:  Schönberg  (71):  Siegersdorf  (Schm.). 

2833.  Eupithecia  Lariciata.  Frr.  Neu  für  die  O.-L.  Von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  entdeckt;  die  Art  kommt  auch  bei  Schön- 
berg (T.)  vor. 

2845.  Eupithecia  Sotninala.  Hb.  Bisher  nur  von  Lichtenau  -Lauban 
bekannt:  neuer  F.-O.  ist  Sicgersdorf  (Schm.). 
Von  den  nun  folgenden  Micropteren  sind  nur  die  für  die  O.-L. 
neuen  Arten  bis  zu  den  Tortricina  inclusive  aufgeführt 
worden.  Die  Angabe  neuer  F.-O.  und  die  der  neuen  Tineina, 
Mieropterygina  und  Pterophorina  bleibt,  einer  späteren  Veröffentlichung 
vorbehalten. 

Pyralidae. 

3*2.  Asopia  OlancinaJis.   L.  Schönberg  (TV)  und  Siegersdorf  (Schm.), 
selten. 

40.  Endotricha  FlammvaJis.  S.  V.  Lichtenau-Lauban  und  b.  Berthels- 
dorf-Lauban  {Wh.):  Schönberg  (T.):  Siegersdorf  (Schm.),  n.  hfg. 
71.  Scoparia  Frequentella.    Sit.    Lichtenau-Lauban  (Wh.)  und  von 
Schönberg  <T.)  1  Ex.,  das  sich  in  meiner  Sammlung  befindet. 
121.  Botys  Porphi/ralis.    S.  V.    Lichtenau-Lauban  (  Wh.  z.  B.  17.  Mai 

18G3)  und  Siegersdorf  [Schm.),  ziemlich  selten. 
158.  Botys  Repandalis.    S.  V.   Lichtenau  -Lauban  (  Wh.). 
187.  Botys  Femußüis.    Hb.   Schönberg  (71». 

217.  Eurycreon  Paleatis.   F.    Lichtenau-Lauban  (Wh.,  zweimal  im 
Dorfe  gef.);  Schönberg  (  7'.);  Siegersdorf  (Schm.),  selten. 


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72 


241.  Orobena  Frumentalis.   L.   Görlitz  {v.  T.);  Löbenslust -Lichtenau 

{Wh.);  Siegersdorf  (Schm.),  n.  selten  auf  Kleefeldern. 
288.  Paraponyx  Stratiotata.   L.   Sehönberg  (T.)  in  einigen  Exx. 

Acentropodidae. 

292.  Acentropus  niveus.  Ol.  Schon  Wocke  hielt  ein  Vorkommen  eines 
Acentropus  in  Schlesien  nicht  für  unwahrscheinlich.  Nun  hat 
in  neuester  Zeit  thatsächlich  Schm.  die  angegebene  Art  im  Juni 
bei  Lampenlicht  bei  Ullersdorf- Siegersdorf  entdeckt.  Die  Art 
ist  auch  nach  0.  Nickerl  in  Böhmen  und  zwar  18.  August  1889 
ebenfalls  bei  Lampenlicht  bei  Budweis  unweit  der  Moldau  auf- 
gefunden wordon. 

Chilonidae. 

301.  Schoenobius  Mucronellus.  8.  V.  Sicher  von  Wh.  an  dem  früheren 
Pfarrteiche  in  Lichtenau -Lauban,  ebenso  an  den  Silberteichen 
im  Lichtenauer  Busch  gef.  In  neuerer  Zeit  wurde  die  Art 
bei  Schönberg  (T.)  erbeutet;  ich  besitze  ein  dort  17.  Juni  1879 
gef.  Ex.  Nicht  ohne  Interesse  ist  es,  dass  ich  ein  ganz  frisches 
Ex.  14.  April  1894  auf  sterilem  Syenitterrain,  fern  von  jedem 
Wasser,  bei  Dresden  Abends  bei  Licht  fing.  Meine  Zweifel 
über  die  Art  wurden  durch  die  Bestimmung  Sorfiagens  beseitigt. 

302.  Chilo  Phragmiteüus.  Hb.  Mit  Sicherheit  auch  in  der  O.-L.  Von 
T.  bei  Schönberg  entdeckt  und  mir  in  einem  Ex.  mitgetheilt. 

Crambldae. 

304.  Calamotropha  Paludella.  Hb.  Neu  für  Schlesien  und  die 
O.-L.;  von  mir  in  1  Ex.  23.  Juni  1895  bei  Kohlfurt  erbeutet. 

311.  Crambus  Alpinellus.  Hb.  Wenig  verbreitet,  jedenfalls  im  Haide- 
lande noch  aufzufinden.  Sichere  F.-O.  sind  Lichtenau-Lauban 
(Wh.),  selten;  Schönberg  (T.). 

391.  Crambus  Deliellus.  Hb.  In  der  Umgebung  von  Siegersdorf  (Schm.) 
gemein.    Jedenfalls  ist  die  Art  verbreiteter. 

396.  Crambus  Lithargyrellu*.  Hb.  Bei  Siegersdorf  {Schm.)  häufig. 
Jedenfalls  viel  verbreiteter. 

Phycideae. 

418.  Nephopteryx  Spisskeüa.  F.  Sicher  von  Wh.  bei  Lichtenau  gef.; 
bei  Siegersdorf  [ScJim.j  selten. 


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73 


429.  Nephoptery.r  Similella.  Zli.  Grosse  Seltenheit.  Von  Wh.  in  einem 
Ex.  25.  Mai  18(50  erbeutet  und  von  Zelter  bestimmt. 

452.  Pempclia  Faecäla.  Z.  Von  T.  bei  Schernberg  entdeckt.  Das  Ex. 
befindet  sich  in  meiner  Sammlung. 

515.  Acroliasis  Obtusella.  Hb.  Bei  Siegersdort'  selten  von  Schm.  er- 
beutet. 

526.  Acroltasis  Sodaleila.  Z.  Die  Art  wurde  von  Wh.  bei  Lichtenau- 
Lauban  erbeutet  und  von  Zeller  als  Sodaleüa  Z.  bestimmt.  Die 
Art  ist  nach  Wocke  auch  für  das  preussisehe  Schlesien  neu. 

528.  Acrobasis  Rabrot  ibiella.  F  R.  Von  Wh.  bei  Lichtenau  aus  der 
Kp.  gezogen. 

535.  Myelois  Cirrigerella.  ZU.  Bei  Siegersdort'  (.Schm.)  selten  als 
Falter  im  Juni  auf  Blüthen  von  Hieracium  und  Scabiosa  gef. 

560.  Myelois  Advenella.  ZU.  Die  Art  wurde  bei  Lichtenau -Lauban 
(Wh.)  und  Schönberg  (T.)  erbeutet, 

572.  Myelois  Tetrkella.  F.  Von  Schm.  bei  Siegersdorf'  n.  häufig  auf 
grasigen,  trockenen  Stellen  gefunden. 

587.  Nyäegretis  Achatmella.  Hb.  Von  Sehn,  bei  Siegersdorf  auf 
trockenen  Feldrainen  im  Grase  im  Juli  erbeutet. 

591.  Anqtlom  Cinnamomeüa.  IMip.  Einzeln  im  Mai  und  Juni  von 
Scfim.  bei  Siegersdorf  aus  Fichten  auf  einer  Waldwiese  ge- 
klopft. 

598.  Euzophera  Terehrella.  Zk.  Von  Wh.  bei  Liehtenau-Lauban  ent- 
deckt und  aus  der  lip.  gezogen;  auch  T.  fand  die  Art  bei 
Schönberg. 

609.  Euzophera  Churosella.  Z.  In  einem  Ex.  von  Schm.  b.  Siegers- 
dorf 1894  erbeutet. 

Ephestia  Kuenella.  Z.  Dieses  Hausthicr  hat  sich  auch  in  der 
O.-L.  eingefunden  und  ist  hier  öfter  beobachtet  worden:  Görlitz 
(30.  October  181)3):  Lichtenau -Lauban  (Wh.):  Schönberg  (7'.): 
Petershain -Mücka  (13.  Mai  1894)  zu  vielen  Hunderten  in  einer 
Bäckerei:  Siegersdorf  [Schm). 
641.  Ephestia  Interpunctella.  Hb.  Von  Schm.  mit  der  vorherigen  Art 
zusammen  aber  viel  seltener  bei  Siegersdorf  gefunden. 

Galleriae. 

♦►47.  Achroea  Grisella.  F.  Bei  Siegersdort'  (Schm.)  nicht  häufig  aus 
Bienenstöcken  erhalten. 


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74 


Tortricina. 

(>52a.    Teras  ab.  Coronana.    Thnbg.    Von  Wh.  bei  Lichtenau -Lau  bau 
entdeckt, 

(»70.    Teras  Spansana.  F.   Zieml.  selten:  nur  von  Siegcrsdorf  {Schm  i 
bekannt. 

073a.  Teras  v.  Proteana.  H.  S.  Nur  von  Wh.  bei  Kolilfurt  erbeutet. 
(»77.    Teras  Lithargyrana    H.  S.   Verbreitet  und  stellenweise  häufig. 

z.  B.  Buckberg-Lauban  (117/.;:  Schönberg  (7Vi:  Siegersdorf  (.Sr/wi). 
(»78.  Teras  Selasana.  H  S.  Von  117/  bei  Lichtenau-Lauban  entdeckt. 
(>81).   Tortrix  Crataegana.    Hb.   Nicht  selten  bei  Siegersdorf  {Schm.): 

auch  sonst  wohl  in  der  O.-L.  verbreitet. 
«1)2.    Tortrix  Sorhiana.   Hb.   Schönberg  (T.):  Charlottenhot'  (13.  Juni 

1895  häufig):  Kohlfurt  (22.  Juni  181*0):  Siegersdorf  [Sehnt,  hfg.i: 

also  wohl  über  die  ganze  O.-L.  verbreitet, 
(51*5.    Totirix  Costana.  F.   Von  117*.  bei  Lichtenau-Lauban  entdeckt. 
70(1.    Tortrir  Aeriferana.    H.  S.    Sehr  selten.    Ich  besitze  2  Exx.. 

welche  aus  Schönberg  (T)  stammen.     Die  Art  wurde  auch 

11.  Juli  18U5  an  einem  Ahornstamme  in  der  Nähe  von  Lari.r 

am  Wilhelmsplatz  in  Görlitz  (e.  T.)  erbeutet. 
721.    Torf  rix  Asinana.   Hb.    Diese  Art  wurde  von  Wh.  bei  Lichtenau- 
Lauban  gefangen  und  von  Zeller  bestimmt:  sie  ist  nach  Woche 

auch  für  Schlesien  neu. 
72b\    Tortrix  Bifasciana.  Hb.  Sehr  selten.  Ein  Ex.  wurde  von  Schm. 

bei  Siegersdorf  im  Mai  aus  Fichten  geklopft. 
721).   Tortrix  Loefiingiana.    L.   Von  T.  bei  Sihönberg  entdeckt:  dann 

klopften  v.  T.  und  ich  die  Art  und  die  Varietät  Eetypana  Hb. 

7.  Juni  181)5  bei  Charlottenhof  in  mehreren  frischen  Stücken 

aus  Eichengebüsch. 
738.   Tortrix  Vilmrniana.    F.   Von  Sehnt,  bei  Siegersdorf  n.  häutig 

auf  Haidestrecken  gefangen. 
7(»7.  Seiaphila  Osseana.  Sc.   Nach        im  Oberlande  auf  nassen  Berg- 
wiesen, doch  n.  häutig;  die  Art  kommt  auch  in  der  preussischen 

O.-L.,  z.  B.  bei  Lichtenau-Lauban  n.  selten  vor. 
783.  Seiaphila  Ptmrana.  Hb.  Bisher  wenig  beobachtet;  sicherer  F.  0. 

ist  Schönberg  (T.j:  doch  hat  auch  Wh.  die  Art  •  jedenfalls 

bei  Lichtenau-Lauban  —  erbeutet, 
847.  Cochfflis  Rutilana.    Hb.    Bei  Siegersdorf  von  Schm.  selten  im 

AVachholdergest rauch  gef. 


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75 


874.  Cochylis  Heydeniana.  H.  S.  Die  im  Wocke'schen  Verzeichnisse 
der  Falter  Schlesiens  fehlende  Art  hat  T.  bei  Schönberg  3 1 .  Mai 
1879  erboutet:  sie  ist  von  Zelter  bestimmt  worden.  Ein  bei 
Görlitz  1894  gefangenes  Ex.  gehört  wohl  ohno  Zweifel  auch 
hierher. 

896.  Cochylis  Curvistrigana.  Wik.  Selten  bei  Siegersdorf  von  Schm. 
erbeutet. 

917.  Retinia  Posticana.  Zeit.  Die  Art  fehlt  bei  i/.,  während  Woche 
Kohlfurt  und  Niesky  als  F.-O.  angiebt:  sie  wurde  auch  von 
Schm.  bei  Siegersdorf  bei  ähnlichen  lokalen  Verhältnissen  ziem- 
lich selten  gef. 

925.  Penthina  Profundana.  F.  Bisher  nur  von  Wh.  bei  Liehtenau- 
I>auban  erbeutet. 

932.  Penthina  Corticana.  Hb.  AI  führt  das  Citat  Hb.  13  bei  Capreana 
Hb.  an,  während  beide  Arten  zu  trennen  sind.  Corticana  Hb. 
ist  in  der  O.-L.  überall  verbreitet. 

933,  Penthina  Betulaetana.  Hw.  Auch  hier  zieht  M.  das  Citat  H  S. 
supl.  182  Nr.  S.  IV.  227  zu  Crapreana  Hb.  Beide  Arten  sind 
zu  trennen.   Betulaetana  Hw.  ist  ebenfalls  in  der  O.-L.  verbreitet. 

946.  Pentftina  Roseomacidana.  H.  S.  Woche  führt  als  F.-O.  zuerst 
Kohlfurt  und  Niesky  in  der  O.-L.  an;  die  Art  ist  aber  ver- 
breiteter und  auch  bei  Lichtenau-Laubau  {Wh.);  Schönberg  (T.) 
aufgefunden  worden. 

948.  Penthina  Pyrolana.  Wk.  Von  dieser  Art  gilt  das  vorhergesagte, 
nur  fällt  der  F.-O.  Schernberg  fort. 

965.  Penthina  Turfomna.  H.  S.  Bei  M.  fehlt  die  Art,  wälirend 
Woche  Kohlfurt  und  Niesky  als  F.-O.  angiebt. 

963.  Penthina  Branderiana.  L.  Nur  von  Siegersdorf  (Schm.)  bekannt, 
wo  die  Art  n.  selten  ist. 

966.  Penthina  Siderana.  Tr.  Diese  Art  hat  sich  in  neuerer  und 
neuester  Zeit  in  der  O.-L.  ausserordentlich  vermehrt  und  ver- 
breitet. Während  3/.  noch  keinen  F.-O.  für  die  preussische 
O.-L.  kennt,  kommt  sie  jetzt  vor  in  Görlitz  (selten,  ein  Ex. 
2.  Juli  1895);  Lichtenau -Lauban  [Wh.,  seit  etwa  15  Jahren 
äusserst  häufig);  Schönberg  (T.):  Siegersdorf  [Schm.}  oft  in 
grosser  Menge  um  Spiraea  salicifolia  L.  sehwärmend). 

967.  Penthina  Metallicana.  Hb.   Nur  von  JVh.  bei  Lichtenau-Lauban 
.    und  bei  Kohlfurt  gef. 


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76 


Wl.  Penthina  Bifamana.    Hw.   Nur  von  Schernberg  (T.)  bekannt. 
1011.  Aphelia  Turfurana.    Hw.    Ebenfalls  nur  von  Schön berg  T.) 
bekannt. 

1021).  Cf/molomia  Hartif/iana.  Rtz.  Selten.  Von  T.  bei  S^hönberg  gef.: 
rlie  Art  wurde  auch  von  St  hm.  bei  Siegersdorf  aus  Fichten 
geklopft. 

1045.  Grapholitha  Kipallidana.  Hw.  Nur  von  T.  bei  Schernberg  erl km itet. 

1048.  Grapholitha  Aemulana.  Shl.  1  >ie  im  Winke' sehen  Verzeichnisse 
der  Falter  Schlesiens  fehlende  und  von  Zeller  bestimmte  Art 
wurde  von  T.  26.  Juli  IKS1  bei  Schönberg  in  einem  Ex.  erbeutet. 

1067.  Grapholitha  Bro.rimana.  H.  S.  Nach  M.  würde  die  Art  der 
preußischen  O.-L.  fehlen;  sie  kommt  aber  auch  hier  sowohl  im 
Vorgebirge,  z.  B.  Buchberg- Lauban  (Wh.),  als  in  der  Haide- 
gegend bei  Siegersdorf  (Sch m.)  vor.  Nach  brieflicher  Mittheilung 
Zeller  's  hielt  dieser  die  Art  für  identisch  mit  Terftlla  Cl. 

1077.  Grapholitha  Semifastana.  Stph.  Nur  von  T.  bei  Schönberg  auf- 
gefunden. 

10S8.  Grapholitha  Incarnatana.  Hb.  Kommt  auch  in  der  preussischen 
O.-L.  und  zwar  bei  Lichtenau-Lauban  vor. 

1112.  Grapholitha  Citrana.  Hb.  Die  Art  ist  nach  ScJim.  bei  Siegers- 
dorf n.  häufig. 

1122.  Grapholitha  Conterminana.  H.  S.  Ich  fing  die  Art  im  August 
bei  Moys-Görlitz:  T.  bei  Schönberg. 

1127.  Grapholitha  Tenebrosana.  Dup.  Die  zweifellos  verbreitete  Art 
wurde  nur  von  T.  bei  Schönberg  erbeutet. 

ll.'U.  Grapholitha  Roseticolana.  Z.  Woche  erwähnt  Görlitz  als  F.-G.: 
die  Art  kommt  auch  nicht  selten  bei  Siegersdorf  (Schm.)  vor. 

112H.  Grapholitha  Zebeana.  Rtz.  Ueber  diese  Art  vergleiche  die  an- 
geführte Litteratur.  T.  entdeckte  sie  bei  Nicolausdorf  in 
Lärchen-Beständen,  wo  sie  noch  in  jüngster  Zeit  von  allen 
(rörlitzer  Sammlern  allerdings  sehr  vereinzelt  gefunden  wurde. 
Schm.  beobachtete  sie  nicht  selten  bei  Ullersdorf  und  Tilleu- 
dorf unweit  von  Siegersdorf. 

1142.  Grapholitha  Seruillana.  Dup.  Die  Art  kommt  bei  Lichtenau- 
Lauban  (Wh.)  und  bei  Schönberg  (T.)  vor. 

1144.  Grapholitha  Strobilella.  L.  F.-O.  dieser  bisher  wenig  beob- 
achteten Art  sind  Lichtenau-Lauban  (Wh.)  und  Schönberg  i,T.). 


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77 


1151.  Grapholitha  Coniferana.  Wz.  Woche  führt  Kohlfurt  und  Niesky 
als  F.-O.  an,  doch  kommt  die  Art  auch  bei  Lichteuau-Lauban 
(Wh.)  vor. 

1157.  Grapholitha  Rußland.  Wik.  Ich  erzog  die  seltene  Art  10.  Juni 
lHi>5  bei  Görlitz  aus  einer  unbeachteten  Rp. 

Iii"''.  Grapholitha  Coronillana.  Z.  Woche  führt  in  seinem  Verzeichnisse 
der  Falter  Schlesiens  bei  dieser  Art  Görlitz  als  F.-O.  an.  Ich 
besitze  aber  auch  ein  von  7.  bei  Schönberg  11.  Juni  1878  ge- 
fangenes Ex. 

118Ü.  Grapholitha  Aurana.  F.  Jägerwäldchen-Görlitz,  der  Schmetter- 
ling auf  Blüthen  von  Heratlemn  Sphmidylium  L.,  auf  der  Lands- 
krone (v.  T.)  häufig;  Lnhtenau- Lauban  (Wh.). 

1-200.  Phthoroblastis  Populana  F.  Woche  führt  als  F.-O.  Kohlfurt  an, 
nach  M  ist  die  Art  überhaupt  verbreitet,  doch  bezeichnet  er 
keine  F.-O. 

12U5.  Phthoroblastis  Ochsenheimeriana.  Z.  Die  Art  will  T.  bei  Schön- 
berg gefangen  haben.  (T\ 

Tmetocera  Lariciana.  Z.  Nach  Woche  wohl  eigene  Art,  die 
überall,  wo  grössere  Lärchenbestände  sind,  vorkommen  soll. 
Görlitz:  Lichtenau- Lauban  [Wh.).  Ich  besitze  die  Art  von 
Schönberg  (T.)\  um  Siegersdorf  ist  sie  selten.  Selm,  fand 
die  Rp.  im  Mai  zwischen  zusammengesponnenen  Nadeln  von 
Lärchen. 

1*213.  Steganoptycha  Neylcctana.  Dup.  Lichtenau  -Lauban  (Wh.)  und 
Siegersdorf  (Schm.):  hier  n.  selten. 

1227.  Steyanoptycha  Rujimitrana.  H.  S.  Nur  von  Schönberg  (T.)  be- 
kannt. 

1247.  Steyanoptycha  Rubiginosana.  H.  S.  Ebenfalls  nur  von  T.  bei 
Schönberg  gef. 

1*249.  Steyanoptycha  Minutana.  Hb.  Von  T.  bei  Schönberg  erbeutet; 
die  Art  kommt  auch  bei  Siegersdorf  (Schm.)  n.  selten  vor.  Die 
Rp.  lebt,  zwischen  Blättern  von  Populus  TremuUi. 

1*261.  Phoj'optvrys  Comptana.  Froel.  Schm  fand  bei  Siegersdorf  die 
Rp.  an  einer  Stelle,  einer  verlassenen  Kiesgrube,  wo  sie  zwischen 
den  Blättern  von  Potent  illa  venia  L.  überwintert,  häufig  vor. 

1*264.  Phojopteryj-  Lundana.  F.  Diese  verbreitete  Art  ist  wohl  Hin- 
aus Versehen  von  .17.  nicht  angeführt.  Sichere  F.-O.  sind  Görlitz: 
Petershain-Mücka;  Kohlfurt;  Siegersdorf  (ScJint.). 


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78 


1276.  Dichrorampha  Simpliciana.  Hw.  Bisher  mir  von  T.  bei  Schön- 
berg 19.  und  23.  Juli  1878  gefangen. 

1296.  Dichrorampha  Saturnana.  (in.  Bisher  nur  von  Görlitz  (Dresdener 
Bahndamm)  und  von  Nikrisih  (Zittauer  Bahndamm)  bekannt. 
An  beiden  Stellen  im  Mai  z.  häufig  an  Tanawtum  vulgare. 
Wahrscheinlich  viel  verbreiteter. 


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Der  MMod  in  Dienste  der  Wissenschaft. 

Von  Premier- Lieutenant  Gross  aus  Berlin. 

(Vortrag,  gehalten  in  der  „Natnrforschenden  Gesellschaft44  zu  Görlitz 

am  14.  December  1894.) 

Der  Luftballon  und  das  Problem  der  Luftsehifffahrt  nimmt 
zwar  nur  ein  gar  kleine»  aber  kochst  interessantes  Kapitel  ein  in  dem 
grossen  und  werth vollen  Buche  der  Physik  und  Technik,  doppelt 
interessant,  weil  es  noch  wenig  durchblättert,  ja  theilweise  noch  nicht 
ganz  aufgeschnitten  ist,  wenn  ich  so  sagen  darf,  und  ferner  interessant, 
weil  es  den  Menschen  hinaufführt  in  ein  Reich,  wohin  der  Alles 
durchstöbernde  Scharfsinn  desselben  und  sein  geräuschvolles,  heftiges 
betriebe  noch  nicht  dauernd  einzudringen  vermochte,  wo  noch  jene 
geweihte  und  erhabene  Ruhe  der  Natur  herrscht. 

Ebenso  gross  aber  und  allgemein  das  Interesse  auf  diesem  Ge- 
biete verbreitet  ist,  fast  ebenso  gering  ist  auch  die  Kenntniss  über 
da*  Wesen  und  den  Werth  dieses  Stiefkindes  der  Technik. 

Man  freut  sich  über  den  schönen  Anblick  eines  in  die  Luft  ent- 
schwebenden Ballons,  man  bewundert  den  kühnen  Muth  der  Männer, 
die  sich  tliesem  gebrechlichen  Fahrzeuge  anvertrauen,  man  lauscht 
gern  den  interessanten  Schilderungen  derselben,  die  diese  von  ihren 
Luftreifen  entwerfen,  damit  aber  ist  auch  zumeist  das  Interesse  an 
diesem  Spielzeuge,  wofür  man  den  Ballon  hält,  erschöpft,  dessen 
wahren  Werth  mau  erst  in  der  neuesten  Zeit  zu  würdigen  gelernt  hat. 

Gar  häufig  werden  wir  Luftschitfer  gefragt:  „was  wollt  Ihr 
eigentlich  dort  oben  ergründen;  Ihr  wisst  ja  nicht  einmal  wohin  Euch 
der  Wind  vorschlagen  wird  und  wo  Ihr  des  Abends  landen  werdet, 
wie  und  wem  könnt  Ihr  da  eigentlich  Nutzen  bringen  mit  Euren  ja 
*>nst  recht  interessanten  Fahrten?" 

Wohl  Manche  auch  unter  Ihnen,  meine  hochverehrten  Zuhörer, 
furchte  ich,  werden  sich  selbst  schon  diese  Frage  vorgelegt  haben, 
wenn  sie  gelesen  oder  gehört  haben  von  der  Thätigkeit  der  Militär- 
LutWIiüTer- Abtheilung  oder  von  den  kühnen  Fahrten  des  Ballon 
-Humboldt  und  „Phönix". 


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80 


Es  ist  mir  daher  eine  ganz  besondere  Ehre  und  Freude,  grade  Ihnen 
hier,  die  Sie  mir  als  Ihrem  engeren  I  Landsmann  so  häufig  schon  Ihr  Wohl- 
wollen und  Ihr  Interesse  an  meiner  Thätigkeit  gezeigt  und  bewiesen 
haben,  die  Zwecke  und  Ziele  auseinandersetzen  zu  dürfen,  die  der 
Luftballon  im  Dienste  der  Forschung  und  Wissenschaft  verfolgt,  und 
Ihnen  vortragen  zu  dürfen,  was  bisher  auf  diesem  Gebiete  in  fremden 
Staaten  geleistet  wurde,  und  gegenwärtig  bei  uns  geleistet  wird. 

Nachdem  der  bei  seiner  Erfindung  vor  wenig  mehr  als  100  Jaliren 
bereits  so  begeistert  begrüsste  Luftballon,  welcher  dem  Menschen  neue 
Bahnen  des  Verkehrs  über  Länder  und  Meere  zu  eröffnen  und  ihm 
bisher  unerforschte  Thcile  der  Erde  zu  erschliessen  versprach,  all" 
diese»  weitgehendsten  und  phantastischen  Hoffnungen  und  Erwartungen 
schmählich  getäuscht  hatte,  da  sank  er  selir  bald  zurück  in  seiner 
Werthschätzung  und  war  schliesslich  lange  Jahre  hindurch  nur  noch 
dazu  verdammt,  die  Schaulust  einer  neugierigen  Menge  zu  befriedigen 
und  hierdurch  die  Taschen  unternehmungslustiger  Besitzer  von  Ver- 
gnüguugs-Lokalen  und  sogenannter  Luftschiffer,  die  wenig  besser  als 
Akrobaten  waren,  mit  klingender  Münzt»  zu  füllen. 

Zweifellos  aber  sind  der  Luftschifffahrt,  ernstere  und  würdigere 
Ziele  und  Aufgaben  gesteckt,  sie  kann  dem  Menschen,  der  gewohnt 
ist  alle  neuen  Erfindungen  und  Entdeckungen  sich  nutzbar  zu  machen, 
viel  bessere  Dienste  leisten  und  zwar  in  doppelter  Weise,  einmal  in 
den  Dienst  der  Vaterlands -Vcrtheidigung  und  des  Krieges  gestellt 
und  ferner  im  Dienste  der  Forschung  und  Wissenschaft. 

Lassen  Sie  mich,  hochverehrte  Anwesende,  ehe  ich  auf  mein 
eigentliches  Thema  „Der  Ballon  im  Dienst  der  Wissenschaft u  eingehe. 
Ihnen  mit  wenigen  Worten  wenigstens  auch  die  Bedeutung  des  Ballons 
als  Kriegsgeräth  erläutern. 

Die  Schlachten  der  Gegenwart  werden  weniger  durch  das  Ueber- 
gewicht  der  Massen  oder  durch  die  Ueberlegenheit  der  bis  zur  Vol- 
lendung vervollkommneten  Waffen  entschieden,  vielmehr  entscheidet 
heut  zu  Tage  die  Intelligenz  des  Feldherrn,  welcher  es  versteht,  seine 
auf  meilenweite  Strecken  vertheilten  Streitkräfte  richtig  anzusetzen 
und  zu  dirigiren,  sowie  dieselben  dem  Feinde  überraschend  in  die 
Flanke  oder  in  den  Rücken  zu  führen.  Hierzu  aber  inuss  der  Führer 
nicht  nur  dauernd  wissen,  wie  und  wo  jeweilig  seine  Corps  und 
Divisionen  im  Gelände  raarschiren  oder  stehen,  sondern  er  inuss  auch 
die  Stellung,  Stärke   und  womöglich   die  Absichten  seines  Gegners 


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kennen  oder  vermuthen,  um  hiemach  seine  Dispositionen  zu  treffen. 
Diese  Art  der  modernen  Taktik  ist  von  Jalir  zu  Jahr  schwieriger  ge- 
worden durch  die  Tragweite  und  Präcision  unserer  Feuerwaffen,  welche 
dazu  zwingt,  sich  gegenseitig  so  lange  als  irgend  möglich  im  Termin 
zu  decken  und  zu  verstecken,  doppelt  schwierig  noch  in  allerneuster 
Zeit,  seit  durch  Einführung  des  rauchlosen  Pulvers  der  frühere  Qualm 
der  Geschütze  und  Pulverdampf  der  Gewehre  nicht  mehr  den  Gegner 
verräth.  Welch  hohen,  ja  entscheidenden  Werth  hier  ein  rechtzeitig 
mit  Morgengrauen  emporsteigender  Fesselballon,  in  dessen  Korbe  sich 
ein  wohl  orientirter  und  taktisch  geschulter  Offizier  befindet,  für  den 
Feldherrn  haben  muss,  sieht  ein  Laie  ein.  dazu  braucht  man  nicht 
Soldat  zu  sein.  Meilenweit  liegt  die  Landschaft  klar  wie  eine  Karte 
vor  den  Augen  des  spähenden  Offiziers,  der  Feind  und  der  Freund 
wird  in  seinen  Stellungen  und  Bewegungen  in  die  Generalstabskarte 
eingezeichnet,  die  mit  Blitzesschnelle  am  Haltekabel  des  Ballons  herab« 
saust,  begleitet  von  Erläuterungen,  die  der  elektrische  Strom  im 
Kabel  per  Telephon  oder  Telegraph  momentan  übermittelt. 

Mit  einem  Worte,  der  Ballon  als  Kriegsgeräth  ist  das  oberste 
Auge  des  Feldherrn,  vor  dessen  weit  hinreichendem  Blicke  das  taktische 
Versteekenspielen  der  Gegenwart  mehr  und  mehr  ein  Ende  nehmen 
muss.  Ist  es  nicht  eine  gar  vornehme  Aufgabe,  die  hier  dem  ge- 
fesselten Ballon  zufallt,  sollte  es  nicht  selbst  das  Leben  eines  Mannes 
werth  sein,  der  sich  hier  zum  Wohle  vieler  Tausender  event.  opfert. 

Denken  wir  femer  an  die  Belagerung  von  Paris  1871,  wo  es 
den  Franzosen  gelang,  den  Verkehr  zwischen  der  belagerten  Haupt- 
stadt und  dem  Lande  lediglich  nur  noch  mit  dem  Luftballon  aufrecht 
zu  erhalten,  entkam  doch  auch  Gambetta,  die  Seele  des  neu  entfachten 
Krieges,  nur  mit  Hülfe  des  Luftballons,  ein  Ereigniss.  welches  uns 
Tansende  von  muthigen  Kriegern  gekostet  hat. 

Doch  ich  lasse  mich  als*  Soldat  hinreissen,  ich  wollte  Ihnen  ja 
berichten  von  dem  Werthe  des  Ballons  im  Dienste  der  Wissenschaft. 

Der  Luftballon  allein  bietet  dem  Manne  der  Wissenschaft  die 
Möglichkeit,  in  das  Element  siegreich  einzudringen,  welches  sich  seinem 
Korsehungsd  ränge  bisher  am  längsten  entzogen  hat. 

Will  der  Mensch  die  Ursachen  und  Gründe  studiren  und  kennen 
lernen,  nach  dem  sich  der  ewige  in  alle  menschlichen  Verhältnisse  so 
tief  einschneidende  Wechsel  der  Witterung  vollzieht,  um  hieraus 
wenigstens  mit  annähernder  Sicherheit  das  Wetter  vorausbestimmen  zu 

Abhandl.  Bd.  XXI.  (j 


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82 

können,  so  darf  er  sieb  nicht  wie  bisher  damit  begnügen,  die  täglich 
aus  den  zahlreichen  über  die  ganze  civilißirte  Welt  verbreiteten 
meteorologischen  Stationen  telegraphisch  einlaufenden  Witterungs-Be- 
richte zu  registriren  und  zu  combiniren.  vielmehr  muss  er  in  das  zu 
untersuchende  Element  selbst,  die  freie  Atmosphäre,  wo  jener  ewige 
Wechsel  sich  vollzieht,  eindringen.  Hier  wird  man  nicht  nur  wie  auf 
der  Erde  die  Wirkungen,  sondern  was  ungleich  werthvoller  ist,  ihre 
Ursache  kennen  lernen  und  studiren  können,  und  somit  Klarheit  über 
bisher  noch  unbekannte  Vorgänge  in  unserer  Atmosphäre  verschaffen. 

Die  Ueberzeugung  von  der  Nothwendigkeit  dieses  Studiums  der 
freien  höheren  Atmosphäre  hat  sich  erst  in  neuerer  Zeit  seit  der  Ent- 
wickelung  der  eigentlichen  meteorologischen  Wissenschaft  als  Physik 
der  Atmosphäre  immer  mehr  Bahn  gebrochen. 

In  der  ersten  Hälfte  unseres  Jahrhunderts  ruhte  die  Meteorologie 
auf  geographisch  statistischer  Grundlage  und  war  streng  genommen 
nur  als  Klimatologie  zu  bezeichnen. 

Erst  als  man  in  den  fünfziger  Jahren  begann  den  Zustand  der 
Atmosphäre  für  ganz  bestimmte  in  gleichen  Zeitintervallen  auf  ein- 
ander folgende  Zeitpunkte  in's  Auge  zu  fassen,  und  durch  Vermittel ung 
des  Telegraphen  in  der  Lage  war,  über  den  Zustand  der  Atmosphäre 
auf  einem  grossen  Theile  der  Erdoberfläche  gleichzeitigen  Bericht 
zu  erhalten,  hat  diese  Wissenschaft  sich  selbständig  entwickelt  und 
einen  Platz  neben  den  übrigen  Naturwissenschaften  sich  erworben. 
Erst  seit  dieser  Zeit  konnte  man  das  Wetter  selbst  im  strengen  Sinne 
des  Wortes  zum  Gegenstand  des  Studiums  machen  und  von  einer 
meteorologischen  Wissenschaft  als  Physik  der  Atmosphäre  sprechen. 

Diese  veränderte  Aufgabe  wies  aber  mit  Nothwendigkeit  auf 
eine  eingehende  und  strenge  Untersuchung  der  einzelnen  atmosphäri- 
schen Zustände  hin,  sie  drängte  dazu,  die  Sätze  der  allgemeinen 
Mechanik  sowie  namentlich  der  Thermo-Dynamik  auf  meteorologische 
Vorgänge  anzuwenden  und  hierdurch  Ursachen  und  Wirkungen  des 
ewigen  Wechsels  im  Zustande  der  Atmosphäre  zu  erklären  oder  zu 
finden. 

Noch  vor  wenigen  Jahren  glaubte  man  in  dieser  Richtung  be- 
reits einen  gewissen  Abschluss  gefunden  zu  haben,  insofern  man  in 
der  Lehre  von  den  barometrischen  Depressionen  und  Hochdruck -Ge- 
bieten als  Folgeerscheinungen  localer  Erwärmungen  und  Abkühlungen 
den  Schlüssel  gefunden  zu  haben  glaubte  für  die  Erklärung  beinahe 


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i 


öS 

>ämmtlicher  atmosphärischer  Erscheinungen.  Nachdom  jedoch  in 
neuester  Zeit  sowohl  die  an  Hochstationen  gewonnenen  Beobachtungs- 
Rwtlltate  als  auch  theoretische  Ueberlogungen  bedeutender  Gelehrter 
Mängel  dieser  sogenannten  Oonvections- Theorie  immer  mehr  zur  Er- 
kenntnis gebracht  haben,  handelt  es  sieh  jetzt  um  eine  neue  gründ- 
liche Durcharbeitung  der  fundamentalen  Fragen. 

Diese  neue  Auffassung  stellt  nun  aber  auch  neue  Anforderungen 
au  die  practi.schen  Beobachtungen  der  atmosphärischen  Vorgänge.  Die 
Untersuchungen  des  Wärme-Austausches  zwischen  der  Atmosphäre  und 
der  Erdoberfläche  drängen  dazu,  das  Beobachtungsgebiet  mehr  und 
mehr  vom  Erdboden  zu  lösen  und  in  die  freie  Atmosphäre  zu  Ver- 
lan. 

Hierzu  allein  aber  ist  der  Luftballon  im  Stande,  denn  die  meteoro- 
logischen Hochstat ionen,  mögen  sie  noch  so  hoch  auf  die  äusserste 
Klippe  eines  eisgekrönten  Bergriesen  aufgebaut  sein,  sie  kleben  doch 
immer  noch  an  der  Erde  und  werden  daher  von  deren  physikalischen 
Eigenschaften,  namentlich  der  Wärme-  und  Feuchtigkeitsausstrahlung 
taeinflusst.  Ferner  können  diese  Stationen  doch  nur  an  sehr  ver- 
einzelten, oft  hunderte  von  Kilometern  von  einander  entfernten  Punkten 
vorhauden  sein,  sie  können  also  nie  eontinuirliche,  den  Witterung«  -  Er- 
scheinungen folgende  Beobachtung*-  Resultate  geben. 

Dieser  wichtigen  Aufgabe  allein  ist  im  vollsten  Maasse  der  Luft- 
ballon gewachsen:  als  ein  Punkt,  ein  Nichts  in  der  Atmosphäre  kann 
<*r  den  Menschen  in  jede  noch  ertragbare  Höhe  in  kürzester  Zeit  und 
ui  für  die  Beobachtungen  günstigster  Weise  heben  und  gleichzeitig 
'ler  Luftströmung,  welche  jenen  Wechsel  der  Witterung  weiterträgt, 
mit  gleicher  Geschwindigkeit  folgen.  Hier  ist  also  grade  der  Umstand, 
dass  der  Ballon  immer  noch  ein  Spielball  des  Windes  ist,  von  hoher 
Bedeutung,  grade  weil  er  ihm  folgt,  ist  er  hier  doppolt  werthvoll. 

Die  Temperatur  und  Feuchtigkeit  der  Luft  in  verschiedenen 
flöhen,  zwei  Faktoren,  welche  fast  allein  unser  Wetter  auf  der  Erde 
bedingen,  bei  den  verschiedensten  Wetterlagen,  d.  h.  unter  der  Herr- 
•kbaft  von  Gebieten  hohen  und  niederen  Luftdruckes,  im  Wintor  und 
im  Sommer,  bei  Tag  und  bei  Xacht,  festzustellen,  war  die  Fundamental- 
Aufgabe,  weil  nur  durch  deren  Lösung  entschieden  werden  kann,  in- 
wieweit die  bisherige  allgemein  angenommene  Convections- Theorie 
der  Luftcirculation  haltbar  ist,  bezw.  inwiefern  und  wie  sie  zu  modifi- 
uiren  sein  wird. 

6* 


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"84 


Ferner  ist  es  von  ganz  besonderer  Wichtigkeit,  die  Veränderung 
zu  ermitteln,  welche  das  Gesetz  der  Temperatur- Abnahme  mit  der 
Höhe  erfährt,  wenn  man  aus  der  nebelfreien  klaren  Luft  in  die  Wolken 
eintritt.  Es  darf  nämlich  als  nunmelir  erwiesen  gelten,  dass  man  die 
wesentlichste  Ursache  der  Wolken  und  Niederschlagsbildungen  in  der 
Abkühlung  zu  suchen  hat,  welche  die  Luft  beim  Aufsteigen  erfährt. 
Noch  viel  interessanter  aber  werden  diese  Beobachtungen  und  Unter- 
suchungen, wenn  der  Ballon  die  oberste  Begrenzung  der  Wolken  er- 
reicht und  siegreich  durchbricht.  Diese  Fläche  spielt  nämlich  in  ge- 
wissem Sinne  dieselbe  Rolle,  welche  bei  unbewölktem  Himmel  der 
Erdoberfläche  zufällt,  jedoch  in  ganz  eigenartiger  höchst  mannigfaltiger 
Weise,  auf  die  einzugehen  mich  hier  zu  weit  führen  dürfte.  Erwähnt 
sei  nur,  dass  zwischen  dieser  Wolkenoberfläche  ein  abermaliger  Aus- 
tausch von  Wärme,  Feuchtigkeit  und  auch  Electrieität  mit  der  darüber 
liegenden  freien  Atmosphäre  stattfindet.  Diese  bisher  nur  im  All- 
gemeinen bekannte  Thatsache  ist  geeignet,  bisher  räthsclhaft  er- 
scheinende Wetterzustände  auf  der  Erde  zu  erklären. 

Nicht  minder  wichtig  sind  die  Aufschlüsse,  welche  man  aus  den 
Ballonbeobachtungen  über  die  Höhen  erhält,  bis  zu  denen  hinauf  die 
atmosphärischen  Wirbelbewegungen  ihre  Herrschaft  erstrecken,  und 
wie  hoch  die  Bewegungen  der  Luftmassen  in  gleichem  Sinne  vor 
sich  gehen.  Die  Bestimmung  der  Höhe,  in  welcher  das  Zuströmen 
nach  den  Depressionen  in  ein  Ausströmen  übergeht,  ist  eine  Sache  von 
allergrösster  Wichtigkeit.  Die  Fahrten  des  „Humboldt"  und  „Phönix^ 
haben  hierüber  bereits  ganz  überraschende  Aufschlüsse  gebracht,  da 
es  bei  zahlreichen  Fahrten  gelang,  in  die  obere,  oft  entgegengesetzt 
gerichtete  Luftströmung  vorzudringen. 

Wie  ausserordentlich  interessant  es  ist,  noch  Aufschlüsse  zu  er- 
halten über  die  Beschaffenheit  und  Mächtigkeit  der  Wolken  selbst, 
braucht  kaum  hervorgehoben  zu  werden,  ich  will  nur  hier  erwähnen, 
dass  wir  mit  unseren  Fahrten  die  höchst  werthvolle  Thatsache  der 
enormen  Unterkühlung  von  Wolken  festgestellt  haben,  aus  der  zum 
grössten  Theile  sich  die  Gewitter  begleitenden  Wettererscheinungen  er- 
klären lassen.  So  trafen  wir  beispielsweise  bei  einer  Fahrt  von  5000 
Meter  Höhe  eine  Cirrostratus -Wolke  an,  welche  trotz  20°  Kälte,  die 
in  ihr  herrschte,  aus  nicht  gefrorenen  Wassermolecülen  bestand,  die 
erst  bei  der  Berührung  mit  uns  sofort  zu  Eiscrystallen  erstarrten.  Der 
Ballon  ist  ferner  der  beste  Windgeschwindigkeitsmesser  selbst,  da  er 


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85 


mit  der  gleichen  Geschwindigkeit  von  der  ihn  umgebenden  Luftmasse 
fortgerissen  wird,  so  das«  die  Richtung  und  Geschwindigkeit  seiner 
Fahrt  nur  durch  den  Vergloich  mit  der  sich  scheinbar  unter  ihm  fort- 
bewegenden Erde  gemessen  werden  kann.  Welche  enormen  Unter- 
schiede auch  hier  in  verschiedenen  Höhen  vorhanden  sind  in  Kichtung 
and  Geschwindigkeit,  lehrt  eine  Doppelfahrt  des  „Phönix  u  und  des 
Registrirballons  „Cirrus".  Ersterer  fuhr  in  lS'/z  Stunden  von  Berlin 
nach  Jütland,  letzterer  dagegen  am  gleichen  Tage  in  10  Stunden  von 
Berlin  nach  Bosnien,  ersterer  in  3  4000,  letzterer  in  16- -18000  m. 
Höhe. 

Schliesslich  sei  nicht  unerwähnt,  dass  es  auch  für  andere  Zweige 
der  universellen  Forschung  wohl  interessante  Fragen  giebt,  die  der 
Ballon  allein  zu  lösen  vermag,  so  z.  B.  für  den  Chemiker  die  Kennt- 
niss  der  chemischen  Zusammensetzung  der  Luft  in  der  höheren  Atmo- 
sphäre, für  den  Arzt  und  Physiologon  die  Einwirkung  der  Luft- Ver- 
dünnung mit  zunehmender  Höhe  auf  den  menschlichen  und  thierischen 
Organismus,  für  den  Astronomen  manche  Brechung«  -  Erscheinungen 
der  Lichtstrahlen  in  der  reineren  Atmosphäre,  kurz.  Sie  werden  aus 
den  hier  nur  flüchtig  skizzirten  Aufgaben,  die  an  den  Ballon  im 
Dienste  der  Wissenschaft  herantreten,  hoffe  ich,  ersehen,  dass  dieselben 
so  mannigfacher  und  lohnender  Art  sind,  dass  deren  Lösung  eines 
ganzen  Mannes  Energie  und  Thätigkeit  wohl  werth  sind,  und  dass  es 
eine  gar  vornehme  und  dankenswerthe  Aufgabe  ist,  auf  diesem  Ge- 
biete als  Pionier  der  Erforschung  der  Atmosphäre  Mühen  und  Ge- 
fahren auf  sich  zu  nehmen,  die  sich  reichlich  bezahlt  machen  durch 
die  Grossartigkeit  dessen,  was  man  dort  oben  sieht,  fühlt  und  erlebt. 
Der  Kampf  mit  dem  Element  macht  den  Menschen  frei  von  all'  den 
kleinlichen  Sorgen  und  Gesichtspunkten,  mit,  denen  er  sich  unten  auf 
der  Erde  quält,  er  stählt  den  Muth,  er  macht  das  Herz  weit  und 
empfanglich  für  alles  Grossartige  und  Schöne  der  Natur  und  giebt 
ihm  eine  Ahnung  von  der  Allmacht  Gottes. 

Doch  ich  will  Ihnen  hier  Nichts  vorschwärmen  von  dem.  was 
dem  Luftschiffer  seinen  mühevollen  Beruf  so  lieb  und  werth  macht; 
kehren  wir  also  zurück  zu  unserem  eigentlichen  Thema. 

Nachdem  ich  Ihnen  in  grossen  Zügen  die  Zwecke  und  Ziele  an- 
gedeutet habe,  welche  dem  Ballon  im  Dienste  der  Wissenschaft  und 
zwar  speciell  der  Meteorologie  gesteckt  sind,  lassen  Sie  mich  Ihnen 
vortragen,  was  bisher  auf  diesem  Gebiete  namentlich  von  anderen 


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sc, 


Nationen  geleistet  worden  ist,  um  Ihnen  beweisen  zu  können,  weshalb 
es  gerade  jetzt  erforderlich  wurde,  die  Arbeiten  von  Neuem  wieder 
aufzunehmen  bezw.  zu  vollenden. 

Die  erste  zu  wissenschaftlichen  Forschungen  unternommene  Luft- 
fahrt fallt  bereits  in  das  Jahr  1803.  Sie  wurde  von  dem  belgischen  Physiker 
Robertson  und  dem  Luftschiffer  Lhost  zu  Hamburg  ausgeführt.  Man 
erreichte  angeblich  eine  Höhe  von  7400  m.,  was  allerdings  bei  der  ge- 
ringen Grösse  des  Ballons  sehr  unwahrscheinlich  ist,  und  stellte 
Messungen  der  Lufttemperatur  und  Luftelectricität  an,  welche  in  Folge 
der  Mangelhaftigkeit  der  damaligen  Instrumente  für  die  heutige  Wissen- 
schaft werthlose  Resultate  ergaben.  Robertson  führte  hierauf  noch 
einige  Fahrten  in  Russland  aus,  welche  wegen  der  dabei  nur  er- 
reichten geringen  Höhe  weniger  interessant  waren.  Indessen  erregten 
die  gewonnenen  Resultate  grosses  Interesse  und  Widerspruch  bei  der 
Academie  der  Wissenschaften  zu  Paris,  so  dass  man  hier  schon  im 
folgenden  Jahre,  also  1804,  zwei  junge  Gelehrte,  Biot  und  Gay  Lussac. 
mit  der  Ausführung  gleicher  Forschungen  betraute  und  ihnen  einen 
Militär-Ballon  zur  Verfügung  stellte.  Da  dieser  zu  kleine  Ballon  die 
beiden  kühnen  Männer,  welche  ohne  Luftschiffer  sich  zum  ersten 
Male  gleich  ihm  anvertrauten  nur  auf  4000  m.  zu  heben  vermochte, 
so  stieg  Gay  Lussac  allein  ein  zweites  Mal  auf  und  erreichte  7000  m. 
Höhe.  Die  gewonnenen  Resultate  stimmten  mit  denen  Robertson^ 
durchaus  nicht  überein;  man  war  daher  noch  unklarer  als  zuvor.  Auch 
dieses  negative  Resultat  ist  wohl  zum  grossen  Theil  auf  die  Mangel- 
haftigkeit der  zu  den  Messungen  verwendeten  Instrumente  zurück- 
zuführen. Das  gute  Beispiel  des  französischen  Gelehrten  wirkte 
zündend  auch  auf  einen  Deutschen.  Professor  Jungius  stieg  in  Berlin 
im  Jahre  1805  zur  wissenschaftlichen  Forschung  ganz  allein  in  einem 
Ballon  auf,  erreichte  G500  m.  Höhe  angeblich,  brachte  aber  gar  keine 
Resultate  mit  zur  Erde  zurück,  da  ihn  sehr  bald,  wie  er  selbst  an- 
giobt,  eine  schlafartige  Betäubung  überfiel. 

Erst  im  Jahre  1850  sind  zwei  weitere  Fahrten  zu  wissenschaft- 
lichen Zwecken  zu  verzeichnen.  Barrai  und  Bixio,  zwei  französische 
Gelehrte,  erreichten  bei  der  ersten  Fahrt  5900  m..  bei  der  zweiton 
7000  m.  Höhe  und  landeten  beide  Male  in  höchst  gefährlicher  Weise, 
da  ihr  alter  morscher  Ballon  in  der  Luft  Risse  erhielt.  Wenn  auch 
die  bei  diesen  Fahrten  gewonnenen  Zahlenwerthe  ihrer  Messungen 
gleichfalls    der  Mangelhaftigkeit   ihrer  Instruinente  wegen  ungenau 


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waren,  so  wurden  doch  recht  interessante  und  neu»;  Bestimmungen 
der  Eisnadel -Wolken  sowie  der  in  ihnen  auftretenden  optischen  Er- 
scheinungen hierdurch  gewonnen. 

Mit  den  Forschungsfahrten ,  welche  fast  zu  derselben  Zeit  in 
England  ausgeführt  wurden,  beginnt  auf  diesem  Gebiete  eine  neue 
hahnbrechende  Periode,  deren  Ergebnisse  die.  Grundlage  für  die  An- 
schauung und  Gesetze  der  höheren  Atmosphäre  bis  in  die  neueste 
Zeit  bildeten  und  noch  biltren.  Die  30  Luftreisen  des  englischen 
Meteorologen  James  Glaisher's  sind  wohl  auch  die  einzigen  überhaupt, 
welche  in  Folge  der  Energie,  Geschicklichkeit  und  Zuverlässigkeit 
dieses  kühnen  Forschers  wirklich  brauchbare  Resultate  ergaben.  Als 
Vorgänger  Glaishers's  verdient  noch  Welsh  genannt  zu  werden,  welcher 
auf  Veranlassung  der  Sternwarte  zu  Kiew  mit  dem  Luftschiffer  Grun 
zwei  Fahrten  ausführte,  7000  m.  Höhe  erreichte  und  interessante 
Daten  zur  Erde  brachte. 

Auf  die  Fahrten  Glaisher's  lassen  Sie  mich  etwas  genauer  ein- 
gehen, einmal  da  dieselben  hochinteressant  sind  und  ferner,  weil 
unsere  Fahrten  mit  dem  „Humboldt"  und  „Phönix"  mit  jenen  in 
Concurrenz  zu  treten  berufen  sind,  bezw.  dieselbon  corrigiren  und  er- 
gänzen sollen. 

Mr.  Glaisher,  Chef  des  Meteorologischen  Bureaus  zu  Greenwich, 
und  der  bekannte  Luftschiffer  Coxwell  unternahmen  es  mit  echt 
britischer  Energie,  die  oberen  Luftschichten  der  Atmosphäre  systema- 
tisch zu  durchforschen,  die  man  bis  dahin  für  den  Menschen  als  nicht 
mehr  zugänglich  hielt.  Sie  führten  diese  kühnen  Fahrten  meist  von 
dem  central  im  Lande  gelegenen  Wolvcrhampton  aus  und  geriethen 
trotzdem  häufig  in  grosse  Gefahren  des  Meeres  wegen,  dessen  Nähe 
sie  mehrfach  zu  rapiden  Landungen  aus  ganz  enormer  Höhe  zwang. 
Ein  alter,  Coxwell  gehörender  Ballon  von  2500  cbm.  Grösse  wurde 
für  diese  Fahrten  angekauft,  später,  als  dieser  bei  einer  Landung 
von  böswilligen  Menschen  zerstört  war,  wurdo  ein  neuer,  2600  cbm. 
grosser  Ballon  neu  erbaut.  Die  Ballons  wurden  mit  einem  besonders 
präparirtem  leichten  Gase  gefüllt,  welches  man  durch  Decarborirung 
des  Leuchtgases  gewann,  so  dass  dieselben  eine  ganz  vorzügliche 
Trage-  und  Steigkraft  besassen. 

Nach  einem  genauen  Arbeitsplane,  dem  man  allerdings  den 
Vorwurf  nicht  ersparen  kann,  dass  zu  viel  auf  einmal  beobachtet 
werden  sollte,  und  ausgerüstet  mit  einem  für  den  damaligen  Stand 


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der  Instrumentenkundc  und  Mechanik  ungemein  reichhaltigen  und 
sorgfaltig  construirten  Instrumentarium  unternahmen  Glaisher  und 
Coxwell  in  den  Jahren  1861  —  66  dreissig  Auffahrten  und  brachten 
von  diesen  eine  Unsumme  von  Beobachtungen  der  Lufttemperatur, 
Luftfeuchtigkeit,  Luftelectricität,  der  Windrichtung  und  Stärke,  der 
Wolkenbildung,  Zusammensetzung  und  Höhe  mit  zur  Erde;  auch 
stellte  Glaisher  spectroscopißche  sowie  physiologische  Beobachtungen 
an  Menschen  und  Thieron  an  und  sammelte  Luftproben  aus  den 
verschiedensten  Höhen. 

Auf  diese  mit  anerkennensworthem  Fleiss  und  Energie  ge- 
sammelten und  verarbeiteten  Beobachtungen  baute  die  moderne  me- 
teorologische Wissenschaft  als  Fundament  ihre  Lehrsätze  und  An- 
schauungen von  den  höheren  Luftschichten  der  Atmosphäre  auf,  als 
sie  durch  die  Anlage  ihrer  Höhen-Observatorien  auf  den  Berggipfeln 
dazu  geführt  wurde,  mclir  und  mehr  ihr  Interesse  den  höheren  Luft- 
schichten zuzuwenden.  Dieselben  Beobachtungen  benutzen  auch  Phy- 
siker und  Astronomen  zur  Aufstellung  ihrer  Gesetze,  in  denen  der 
Zustand  der  höheren  Atmosphäre  eine  Rolle  spielt. 

Ich  komme  noch  auf  den  Werth  der  Glaisher' sehen  Beobachtungen 
zurück,  es  wird  Sie  interessiren ,  einiges  über  die  Fahrten  selbst  zu 
erfahren. 

Gleich  bei  der  ersten  Fahrt  schlug  Glaisher  seine  Vorläufer  an 
Höhe,  indem  er  fast  8000  m.  erreichte;  die  interessanteste  aller  soiner 
Fahrten  ist  die  dritte,  bei  welcher  er  wahrscheinlich  10000  m.  Höhe 
erstieg.  Lassen  Sie  mich  eine  Schilderung  dieser  Fahrt  nach  Glaisher's 
Notizen  geben. 

Am  5.  September  1862,  1  Uhr  3  Min.,  stieg  der  Ballon  bei  be- 
wölktem Himmel  von  Wolvershampton  auf,  1  Uhr  13  Min.  trat  der- 
selbe in  eine  mächtige  Wolke,  die  er  1  Uhr  17  Min.  durchschnitten 
hatte.  Kein  Wölkchen  trübte  mehr  den  dunkelblauen  Himmel.  1  Uhr 
21  Min.  Höhe  3218  in..  Temperatur  0°,  die  Erde  wird  zeitweise  durch 
Lücken  in  den  Wolken  sichtbar.  1  Uhr  28  Min.  Höhe  3800  m.  Die 
Höhe  des  höchsten  Berges  Europas,  des  Mont  Blanc.  wurde  also  in 
25  Minuten  erreicht,  zu  dessen  Ersteigung  sonst  die  gewandtesten 
Bergsteiger  2  Tage  unter  den  grossten  Anstrengungen  brauchon.  Um 
1  Uhr  34  Min.  bemerkte  Glaisher.  das  Coxwell  sehr  schwer  zu  athinen 
beginnt,  wohl  in  Folge  des  fortgesetzten  Ballastwerfens  ermüdet. 
1  Uhr  3Vj  Min.  Höhe  6437  m.,  die  Höhe  des  Chimborasso,  es  sind 


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13°  Kälte,  dio  Feuchtigkeit  ist  0°  geworden.  Ooxwoll  wirft  fort- 
gesetzt grosse  Mengen  Ballast.  Nach  10  Minuten  befindet  sich  der 
Ballon  in  der  Höhe  des  höchsten  Berges  der  Erde,  dio  Temperatur 
ist  auf  19  0  Kälte  gesunken,  jede  Spur  dor  Feuchtigkeit  der  Luft  ist 
verschwunden.  Bis  zu  diesem  Momente,  so  berichtet  Glaisher,  konnte 
ich  noch  ohne  Schwierigkeiten  meine  Instrument«1!  beobachten,  während 
Coxwell  stark  ermattet  schien.  Um  1  Uhr  öl  Min.  zeigt  das  Barometer 
nur  noch  IIV2  Zoll,  ein  Stand  der  einer  Höhe  von  8500  m.  entspricht. 
Bald  darauf  war  es  mir  nicht  mehr  möglich,  die  Eintheilung  an  den 
Instrumenten,  auch  den  Zeiger  meiner  Uhr  zu  erkennen,  ich  bat  daher 
Coxwell,  mir  bei  der  Ablesung  behülflich  zu  sein,  jedoch  war  dieser 
in  den  Ballonring  hinaufgeklettert,  um  die  Ventilleine,  welche  sich 
verwickelt  hatte,  klar  zu  raachen.  Ich  wendete  noch  einmal  meine 
ganze  Energie  auf,  um  die  Instrumente  abzulesen,  ich  sah  das  Baro- 
meter auf  10  Zoll  und  darunter  sinken,  wir  befanden  uns  also  auf 
}S800  m.  Höhe.  Kurz  darauf  stützte  ich  mich  auf  den  Instrumenten- 
tisch, da  mein  rechter  Arm  vollständig  todt  joden  Dienst  versagte, 
bald  darauf  geschah  das  Gleiche  mit  dem  linken,  mein  Kopf  sank  auf 
die  linke  Schulter,  ich  versuchte  meinen  Körper  aufzurichten,  indessen 
es  war  mir  nicht  mehr  möglich,  meine  Glieder  waren  wie  abgestorben. 
Ich  sah  Coxwell  noch  im  Ringe  sitzen,  ich  versuchte,  ihn  anzureden, 
indessen  versagte  auch  die  Zunge  den  Dienst.  Plötzlich  wurde  es 
schwarz  um  mich,  mein  Sehnerv  funetionirte  nicht  mehr,  doch  hatte 
ich  noch  volle  Besinnung.  Ich  dachte  an  don  Tod,  die  Gedanken 
rasten  wild  durch  mein  Gehirn,  dann  verlor  ich  die  Besinnung.  Meine 
letzte  Beobachtung  hatte  ich  um  1  Uhr  54  Min.  aufgezeichnet,  ich 
nahm  au,  dass  ich  um  1  Uhr  57  Min.  die  Besinnung  verlor.  Ich 
kann  nicht  sagen,  wann  ich  die  Worte  hörte  „Temperatur  und  Beob- 
achtung"; ich  merkte,  dass  Coxwell  mit  mir  sprach  und  mich  wecken 
wollte;  die  Besinnung  kehrte  zurück,  doch  konnte  ich  nicht  sehen 
und  nicht  sprechen.  Plötzlich  sah  ieh  wieder  die  Instrumente  und 
meine  Umgebung,  ich  richtete  mich  auf  und  sprach  mit  Coxwell.  Er 
erzählte  mir,  dass  auch  er  den  Gebrauch  seiner  Hände  verloren  habe, 
welche  ganz  schwarz  geworden  seien.  Er  war  plötzlich,  im  Ringe 
sitzend,  von  einer  eisigen  Kälte  durchschauert  worden,  rings  um  ihn 
starrte  Alles  von  Eiszapfen.  Dann  war  er  in  den  Korb  herabgeglitten 
und  sah,  wie  ich  die  Besinnung  verloren  hatte  und  wie  todt  zusammen- 
gesunken war.    Er  wollte  mich  aufrütteln,  doch  auch  er  konnte  kein 


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Glied  mehr  rühren.  Durch  eine  letzte  Kraftanstrengung  habe  er  die 
Ventilleine  mit  den  Zähnen  erfasst  und  gezogen,  worauf  der  Ballon 
zu  fallen  begonnen  habe.  Um  2  Uhr  17  Min.  nahm  ich  meine  Beob- 
achtungen wieder  auf,  der  Ballon  war  in  sehr  rapidem  Fall,  die  Höhe 
betrug  noch  7200  m.,  die  Temperatur  19  0  Kälte. 

Glaisher  nimmt  nun  an,  das»  der  Ballon,  welcher  noch  im  Steigen 
begriffen  war,  als  er  die  Besinnung  verlor,  noch  um  3000  m.  gestiegen 
sei  und  somit  fast  11000  m.  Höhe  erreicht  habe,  eine  Angabe,  die 
er  zu  beweisen  versucht  aus  den  Angaben  eines  Minimum-Thermometers, 
welches  — 24,4°  also  4°  tiefer  stand  als  bei  seiner  letzten  Ablesung 
in  8883  ra.  Höhe. 

Diese  Annahme  ist  durchaus  unberechtigt,  da  seine  Temperatur- 
Ablesungen  gar  keine  continuirliche  Abnahme  der  Temperatur  mit 
zunehmender  Höhe  zeigen,  worauf  wir  noch  zurückkommen  werden. 

Wie  dem  auch  sein  mag,  Thatsache  ist,  dass  Glaisher  bisher  nur 
noch  einmal  und  zwar  durch  Herrn  Berson  bei  der  letzten  „Phönixu- 
Fahrt  in  diesem  Monat  an  Höhe  geschlagen  wurde,  welcher  9150  m. 
Höhe  und  zwar  bei  vollem  Bewusstsein  erreichte  und  hier  noch  absolut 
sichere  Beobachtungen,  ebenso  wie  wir  in  8000  m.  Höhe,  anstellen 
konnte. 

Glaisher  hat  sich  keineswegs  dadurch,  dass  er  beinahe  das  Leben 
bei  dieser  Fahrt  eingebüsst  hätte,  abhalten  lassen,  weitere  Hochfahrten 
zu  unternehmen,  er  hat  noch  mehrmals  Höhen  von  7 — 8000  m.  mit 
dem  Ballon  erstiegen. 

Seitdem  sind  in  England  aeronautische  Unternehmungen  zu 
wissenschaftlichen  Zwecken  nicht  mehr  gemacht  worden;  Männer  wie 
Glaisher  kommen  eben  nicht  häufig  vor. 

In  Frankreich,  der  Wiege  der  Luftschifffahrt,  neidete  man  die 
englischen  Erfolge  und  Leistungen,  man  begann  daher  bald  darauf, 
das  begonnene  Werk  Gay  Lussac's  fortzusetzen.  Es  bildeten  sich  im 
ganzen  Lande  aeronautische  Vereine,  von  denen  zahlreiche  Ballon- 
fahrten unternommen  wurden,  auch  solche  zu  angeblich  wissenschaft- 
lichen Forschungen.  Doch  die  Oberflächlichkeit,  Prahlsucht  und  Un- 
zuverlässigkeit  der  Franzosen,  welche  von  jeder  Ballonfahrt  ein  Auf- 
heben machen,  als  wäre  sie  eine  cause  celebre,  macht  diese  Fahrten 
für  die  exaete  Wissenschaft  vollständig  werthlos.  Man  breitet  die 
Tricolore  aus,  die  an  keinem  Ballon  fehlen  darf,  man  trinkt  fleissig 
im  Ballon,  man  bricht  in  enthusiastische  Rufe  aus  über  die  Schönheit 


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und  Großartigkeit  der  Natur  und  beobachtet  allenfalls  ein  minder- 
werthiges,  irgendwo  an  einer  Korbleine  angehängtes  Thermometer, 
um  dann  nach  der  Landung  ein  grosses  Geschrei  zu  erheben  über 
die  neuen  und  wunderbaren  Resultate  der  angeblich  wissenschaftlichen 
Ballonfahrt. 

Eine  rühmliche  Ausnahm»'  hiervon  machen  zwei  wirklich  ernste 
und  sachgemäss  ausgeführte  Forschungsfahrten,  welche  von  der  soeiöte 
francaist'  de  la  navigation  aerienne  zu  Paris  1874  und  75  ausgeführt 
wurden.  An  denselben  nahmen  Theil  Tissandier,  Sivel  und  Croee- 
Spinelli,  drei  ebenso  kühne,  als  auch  erfahrene  und  erprobte  Luft- 
schiffer. Bei  der  ersten  Fahrt  im  Jahre  1874  erreichten  dieselben 
7000  m.  Höhe  und  erprobten  hier  die  Wirkung  der  künstlichen 
Athmung  von  Sauerstoff  auf  den  menschlichen  Organismus,  um  dann 
im  Vertrauen  hierauf  noch  höher  in  die  Atmosphäre  vorzudringen. 
Zwei  der  kühnen  Forscher  mussten  leider  dieses  Wagniss  mit  dem  Tode 
büssen:  Sivel  und  Croc^-Spinelli  wachten  aus  der  Ohnmacht,  in  welche 
alle  drei  bei  über  8000  m.  Höhe  verfielen,  nicht  mehr  auf.  Tissandier, 
welcher  wieder  zu  sich  kam,  brachte  nach  fünfstündiger  Fahrt  die 
beiden  Leichen  seiner  unglücklichen  Collegen  zur  Erde  nieder. 

Seit  jener  Katastrophe  ist  auf  dem  Gebiete  der  wissenschaftlichen 
Erforschung  der  höheren  Atmosphäre  mit  Hülfe  des  Luftballons  bis 
in  die  allemeueste  Zeit  nichts  Hervorragendes  mehr  geleistet  worden, 
die  zahllosen,  angeblich  wissenschaftlichen  Ballonfahrten  in  aller  Herren 
Ländern,  namentlich  aber  in  Frankreich,  trugen  alle  den  Charakter 
von  Vergnügungs-  oder  Sport  -  Fahrten ,  die  der  Wissenschaft  mehr 
Unklarheit  als  Nutzen  gebracht  haben. 

In  Deutschland  war  bisher  auf  diesem  Gebiete  so  gut  wie  gar- 
nichts  geleistet  worden,  der  Ballon  war  hier  mehr  noch  als  in  den 
übrigen  Staaten  zu  einem  Speculations- Fahrzeug  minderwerthiger 
Acrobaten  herabgewürdigt  worden,  welche  Fahnen  schwenkend  oder 
an  einem  Trapeze  hängend  sich  von  ihm  in  die  Lüfte  heben  liessen. 

Als  in  der  Mitte  der  achtziger  Jahre  die  Militär-LuftsehifFer-Ab- 
theilung  errichtet,  und  der  Ballon  hiormit  in  den  Dienst  der  Vater- 
landsvertheidigung  gestellt  wurde,  änderte  sich  freilich  die  Werth- 
schätzung des  Ballons  sehr  bald;  indessen  es  giebt  auch  heute  noch, 
vielleicht  auch  unter  Ihnen,  meine  sehr  verehrten  Damen  und  Herren, 
Einzelne,  die  es  nicht  verstehen  wollen  oder  können,  wie  man  sich 
zu  so  etwas  hergeben  kann. 


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Meine  sehr  verehrten  Zuhörer,  der  Soldat  hat  seinem  Kaiser  den 
Eid  der  Treue  und  des  Gehorsams  geschworen  zu  Wasser  und  zu 
Lande  und  an  welchen  Orten  es  auch  immer  sein  mag.  So  lautet  die 
Eidesformel;  sollte  man  bei  der  Aufstellung  derselben  bereits  geahnt 
haben,  dass  eine  Zeit  kommen  könne,  wo  der  Soldat  seinem  Kaiser 
auch  in  den  Lüften  dienen  soll? 

Von  dem  Gesichtspunkte  ausgehend,  dass  für  den  Luftschiffer 
das  Studium  seines  Elementes,  der  Atmosphäre,  ebenso  wichtig  und 
interessant  sei.  wie  für  den  Seemann  die  Kenntniss  des  Meeres, 
trieben  wir  Üfficiere,  die  wir  berufen  worden  waren,  dieses  neueste 
Kind  der  Militär-Technik  gross  zu  ziehen,  sehr  bald  auch  das  Studium 
der  Meteorologie:  wir  besuchten  die  Vorlesungen  an  der  Berliner 
Universität  der  Herren  v.  Bezold  und  Assmann  und  fanden  sehr  bald 
bei  diesen  Herren  wirksamste  Unterstützung  und  Interesse  in  unsorem 
Berufe.  So  entstand  damals  ein  immer  engeres  gemeinsames  Zu- 
sammenwirken von  Theorie  und  Praxis,  aus  dem  beide  Theile  nur 
Nutzen  ziehen  konnten.  Indessen  es  zeigte  sich  sehr  bald,  dass  die 
von  uns  bei  Gelegenheit  unserer  militärischen  Ballonfahrten  gemachten 
meteorologischen  Beobachtungen  nicht  einwandfreie  Resultate  ergeben 
konnten,  da  zu  diesen  Messungen  ausser  grosser  praktischer  Uebung 
im  Beobachten  feiner  Instrumente  vor  allen  Dingen  eine  Anbringung 
der  ganz  besonders  für  diese  Zwecke  construirten  Instrumente  gehörte, 
welche  sich  nicht  gut  mit  dem  eigentlichen  Zwecke  dieser  Fahrten 
vereinigen  Hess. 

Es  war  daher  ein  sehr  glücklicher  Gedanke  des  Professors  Dr. 
Assmann,  diese  Bestrebungen  der  Erforschung  der  Atmosphäre  mit 
Hülfe  des  Luftballons  dem  Vereine  zur  Förderung  von  Luftschifffahrt 
einzuimpfen,  dessen  Vorsitz  der  Professor  übernommen  hatte,  und  in 
dem  auch  wir  Offiziere  der  Luftschiffer -Abt  he  ilung  thätige  Mit- 
glieder waren. 

Nachdem  wir  theils  von  wohlgesinnten  Mäeenen,  thcils  auch  von 
der  Akademie  der  Wissenschaften,  welche  bereits  auf  unsere  Arbeiten 
aufmerksam  geworden  war,  grössere  Geldmittel  erhalten  hatten,  be- 
gannen wir  mit  einem  selbst  erbauten  Ballon  die  ersten  Vorarbeiten 
für  das  gegenwärtig  beendete,  in  systematischer  Weise  und  grossem 
Style  ausgeführte  Unternehmen  mit  Hülfe  eines  leistungsfähigen 
Ballons  die  Einzelzustände  der  höheren  Atmosphäre  auf  das  gründ- 
lichste zu  erforschen. 


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Man  konnte  nun  hier  die  Frage  aufwerfen:  „Haben  denn  Glaisher 
nnd  die  übrigen  Männer  der  Wissenschaft,  welche  ähnliche  Forschungen 
unternahmen,  mit  all?  den  kühnen  Fahrten  nicht  genügend  Klarheit 
über  die  interessirenden  Punkte  gebracht,  haben  denn  diese;  Männer 
umsonst  gearbeitet?  Warum  niüsst  ihr  denn  nun  gerade  jetzt  wieder 
von  neuem  damit  beginnen?" 

Auf  diese  wohl  berechtigt  erscheinende  Frage  giebt  es  leider 
nur  die  einzige  Antwort:  „Ja  jene  kühnen  Forscher,  für  deren  Wag- 
ruuth  und  Opferfreudigkeit  auch  der  verwegenste  Luftsehifler  nur 
Achtung  und  Anerkennung  empfinden  kann,  haben  leider  in  der 
Hauptsache,  wenn  auch  nicht  vergeblich,  so  doch  nicht  ausreichend 
gearbeitet:  denn  sie  haben  in  Folge  mangelhafter  Instrumente  und 
Methoden  der  Messung,  deren  Fehler  allerdings  jetzt  erst  entdeckt 
warden,  falsche  Resultate  zur  Erde  gebracht,  die  nur  geeignet  sein 
köuuen,  weil  sie  eben  falsch  und  nicht  einmal  constant  falsch  sind, 
Unklarheit  statt  Aufklärung  zu  geben. 

Jetzt  erst,  nachdem  es  dem  Scharfsinn  des  Professor  Assmann 
gelungen  ist,  die  grossen  Schwierigkeiten  zu  überwinden,  welche  sich 
der  präcisen  Ermittelung  von  Temperatur  und  Feuchtigkeit  bei  Luft- 
fahrten und  auch  auf  der  Erde  entgegengestellt  hatten,  hat  der 
Luftballon  für  die  meteorologische  Wissenschaft  die  ihm  gebührende 
Bedeutung  gewonnen.    Hierzu  einige  erläuternde  Worte: 

Es  ist  dem  Fernstehenden  kaum  bekannt,  dass  die  einwandfreie 
Bestimmung  der  Lufttemperatur  selbst  unter  den  gewöhnlichen  Ver- 
hältnissen der  Erde  bis  vor  wenigen  Jahren  noch  ein  ungelöstes 
Problem  war,  obwohl  man  die  Beobachtungen  der  Temperatur  von 
jeher  als  eine  der  fundamentalsten  Aufgaben  der  meteorologischen 
Stationen  hielt.  Der  Stand  eines  der  Luft  ausgesetzten  Thermometers 
hängt  nämlich  nicht  allein  von  der  Temperatur  der  umgebenden  Luft 
ab,  die  zu  messen  ist,  sondern  auch  davon,  in  welchem  Maasse  dasselbe 
durch  Ein-  und  Ausstrahlung  beeinÜusst  wird.  Um  diese  störenden 
Einflüsse  zu  beseitigen,  hat  man  seit  vielen  Jahren  allerlei  Schutz- 
vorrichtungen ersonnen,  Blechschirme,  Jalousiegehäuse,  besondere 
Hütten  und  dergleichen  mehr. 

Fast  jede  meteorologische  Station  hat  ihre  eigenen  derartigen 
Einrichtungen,  über  deren  Werth  die  Ansichten  weit  auseinander 
gehen.    In  dem  einen  Punkte  aber  sind  alle  einig,  nämlich  dass  die 


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Angaben  der  in  diesen  Schutzvorrichtungen  aufgehängten  Instrumente 
falsch  sind,  und  zwar  um  so  falscher,  je  ruhiger  die  Luft  um  sie  ist. 

Nun  herrscht  aber  im  Korbe  eines  frei  mit  der  Windströmung 
fliegenden  Ballons  absolute  Windstille,  selbst  wenn  letzterer  wie  ein 
Pfeil  vorwärts  fliegt:  es  treten  deshalb  hier  diese  Strahlungs-Einfliisse 
ganz  besonders  stark  auf.  Als  Beispiel  sei  hier  erwähnt,  das  bei 
unserer  Hochfahrt  das  Aspirations -Thermometer  in  7700  m.  Höhe 
-  36,5°  C,  das  Schwarzkugel-Thermometer  gleichzeitig  aber  -  30.3°  C 
zeigte.  Es  bestand  somit  zwischen  der  wahren  Lufttemperatur  und 
der  Strahlungs- Intensität  der  Sonne,  welche  durch  das  zuletzt  ge- 
nannte Instrument  gemessen  wird,  der  enorme  Unterschied  von 
60,8°  C.  Natürlich  ist  dies  nicht  so  zu  verstehen,  dass  ein  un- 
aspirirtes  gewöhnliches  Thermometer  auf  -+-  30 0  C.  gezeigt  haben 
würde,  vielmehr  soll  dieses  Beispiel  Ihnen  nur  die  Intensität  der 
Sonnenstrahlung  in  grosser  Höhe  beweisen. 

Sie  ersehen  hieraus,  welchen  geringen  Werth  für  die  exacte 
Wissenschaft  Messungen  mit  Instrumenten  besitzen,  bei  denen  dieser 
störende  Einfluss  der  grade  in  grossen  Höhen  ganz  enormen  Strahlung 
nicht  vermieden  wird. 

Aus  diesem  Grunde  büssen  die  bisherigen,  noch  so  kühn  und 
gewissenhaft  ausgeführten  Ballonfahrten  ihren  Werth  für  die  richtige 
Temperatur-  und  Feuchtigkeits-Untersuchung  fast  vollständig  ein. 

Vor  wenigen  Jahren  ist  es  nun  endlich  gelungen,  in  dem  so- 
genannten Assmann'schen  Aspirations -Psychrometer  —  Psychrometer, 
weil  es  gleichzeitig  zur  Messung  der  Luftfeuchtigkeit  dient  —  ein 
Instrument  zu  erhalten,  welches  unabhängig  von  allen  störenden  Ein- 
flüssen, wenn  richtig  angewendet,  die  wahre  Lufttemperatur  und  Luft- 
feuchtigkeit angiebt,  also  unabhängig  von  der  Sonnenstrahlung  ist. 

Nunmehr  werden  Sie  verstehen,  warum  es  an  der  Zeit  ist,  die 
kühnen  Luftfahrten  eines  Glaisher,  Tissandier,  Sivel  und  Croc^-Spinelli 
wieder  aufzunehmen;  nicht  nur  um  zu  beweisen,  dass  jene  von  ihnen 
gefundenen  Resultate  falsch  sind  —  denn  das  hätte  wenig  Werth  — 
vielmehr,  um  die  richtigen  zu  finden,  und  damit  den  Männern  der 
Wissenschaft  solide  Fundamente  zu  legen,  auf  denen  sie  ihre  Gesetze 
und  ihre  Berechnungen  zum  Nutzen  der  Menschheit  aufbauen  können. 
Sie  werden  aber  auch  verstehen,  warum  gerade  wir  Deutschen  auf 
diesem  Gebiete  jetzt  bahnbrechend  vorangehen  müssen,  weil  eben 
deutscher  Fleiss  und  deutsche  Energie   nicht   nur  die  Mängel  der 


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früheren  Forschungen  erkannt,  sondern  auch  die  Mittel  zu  deren  Be- 
seitigung gefunden  hat. 

So  ist  denn  dieses  wissenschaftliche  Unternehmen,  dessen  aero- 
nautischen Theil  zu  leiten  ich  für  eine  hohe  ehrenvolle  Aufgabe  stets 
gehalten  habe,  zu  einer  Art  nationalem  geworden,  nicht  nur  durch 
die  Concurrenz  und  den  Widerspruch,  in  den  wir  uns  mit  den  übrigen 
Nationen  auf  diesem  Gebiete  gesetzt  haben  und  noch  weiter  setzen 
werden  müssen,  sondern  in  erster  Linie  durch  das  Allerhöchste  Interesse 
Sr.  Majestät,  dessen  Freigebigkeit  ganz  allein  die  bedeutenden  Mittel 
hierzu  zu  danken  sind,  sowie  ferner  durch  die  Antheilnahme  der  be- 
deutendsten Gelehrten  der  einschlägigen  Wissenschaften. 

Lassen  Sie  mich  nun  wieder  dort  anknüpfen,  wo  wir  die  Ent- 
stehungsgeschichte unseres  Unternehmens  verlassen  hatten. 

Man  hatte  aus  den  ersten  Fahrten  wohl  den  hohen  Werth  solcher 
Forschungen  in  der  Atmosphäre  erkannt,  indessen  sahen  wir  näher 
Betheiligten  bald  ein,  dass  wir,  wenn  etwas  Vollkommenes  auf  diesem 
Gebiete  geleistet  werden  sollte,  einen  grossen,  besonders  leistungs- 
fähigen Ballon  und  die  Mittel  zur  Ausführung  einer  grossen  Anzahl 
von  Fahrten  mit  demselben  bedurften.  Es  wurde  daher  ein  von  der 
Academie  der  Wissenschaften  warm  befürwortetes  Immediat  -  Gesuch 
an  Se.  Majestät  den  Kaiser  gerichtet,  welches  die  Unterschriften  von 
Männern  der  Wissenschaft  allerersten  Ranges  —  ich  nenne  hier  nur 
die  Namen  der  leider  inzwischen  Heimgegangenen  v.  Helmholtz, 
Werner  v.  Siemens  —  trug.  In  diesem  Gesuch  wurde  um  Gewährung 
von  50.000  Mark  gebeten.  Was  wir  nur  ganz  im  Stillen  zu  hoffen  ge- 
wagt hatten,  ging  in  Erfüllung.  Se.  Majestät  stellte  aus  dem  Dis- 
positionsfonds für  Kunst  und  Wissenschaft  die  erbetene  Summe  zur 
Verfügung.  Schon  vorher  hatte  ich,  um  keine  Zeit  zu  verlieren,  die 
Zeichnungen  und  Entwürfe  für  den  Ballon  selbst  und  seiner  zum 
grössten  Theile  auch  neuen  eigenartigen  Ausrüstung  fertiggestellt, 
während  Professor  Assmann,  die  Seele  des  ganzen  Unternehmens,  das 
reichhaltige  Instrumentarium  bestimmt  und  zum  grössten  Theile  neu 
ersonnen  und  construirt  hatte.  So  konnten  wir  denn  sehr  bald,  nach- 
dem der  stolze  Ballon,  welcher  den  Namen  „Humboldt"  erhielt,  fertig- 
gestellt war,  im  Anfange  des  verflossenen  Jahres  mit  dem  Werke  be- 
ginnen. Der  verstorbene  Werner  v.  Siemens  stellte  uns  einen  Platz 
in  Charlottenburg  zur  Verfügung,  auf  welchem  unser  Ballonmaterial 


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in  einer  Halle  lagerte,  und  von  dorn  aus  auch  die  Auffahrten  selbst 
erfolgen  konnten. 

Für  die  Ausführung  der  Fahrten  war  im  allgeraoiiten  ein  Pro- 
gramm von  einem  Ausschuss  von  Gelehrten  festgesetzt  worden.  In 
erster  Linie  sollten  genaue  Temperatur-  und  Feuchtigkeitsmessungen 
in  den  verschiedensten  Höhen,  möglichst  häufig  bis  5000  m.,  einzelne 
aber  auch  bis  in  überhaupt  erreichbare  Höhen  vorgenommen  werden 
und  zwar  unter  allen  Wetterlagen  zu  allen  Jahreszeiten,  bei  Tage  und 
bei  Nacht.  Es  sollten  ferner  luftelcetrisehe  Messungen  angestellt  uud 
Luftproben  aus  den  verschiedensten  Höhen  zum  Zwecke  der  chemischen 
Untersuchung  entnommen  werden.  Eine  ganz  besondere  Aufmerksam- 
keit sollte  den  Wolkenbildungen,  ferner  den  Luftströmungen  in  ver- 
schiedenen Höhen  hinsichtlich  ihrer  Richtung  und  Schnelligkeit  ge- 
schenkt werden,  und  schliesslich  Alles  beobachtet  und  notirt  bezw. 
seizzirt  oder  photographirt  werden,  was  für  die  Wissenschaft  von  Werth 
sein  könne. 

Diesen  vielseitigen  Aufgaben  entsprechend  bedurfte  es  der  Be- 
schaffung und  theilweise  der  Neuconstruction  zahlreicher  Instrumente, 
welche  sich  im  Verlaufe  der  Fahrten  mehr  und  mehr  noch  vervoll- 
kommneten. 

Zur  Bestimmung  des  Luftdruckes  und  somit  auch  der  Ermittelung 
der  genauen  Höhe  des  Ballons  dienen  zwei  Aneroid-Barometer,  welche 
bis  zu  einer  Höhe  von  10,000  m.  ausreichen.  Da  diese  Instrumente 
in  grossen  Höhen(  noch  zu  sinken  beginnen,  so  wird  zu  deren  Controle 
stets  ein  besonderes  hierfür  eonstruirtes  Quecksilber  -  Barometer  mit- 
geführt, welches  häufig  bei  stürmischen  Landungen  Schiffbruch  erlitt. 
Zur  Interpellation  der  Höhen-Messungen  dient  ein  Barograph,  also  ein 
Instrument,  welches  fortlaufend  die  Höhe  des  Ballons  und  die  Zeit 
aufschreibt  und  hiermit  also  gewissermassen  den  Weg  des  Ballons  in 
vertikaler  Richtung  aufschreibt. 

Die  Temperatur  und  Feuchtigkeit  der  Luft  wird  mit  dem  schon 
erwähnten  Assmann'schen  Aspirations -Psychrometer  bis  auf  Vio  Grad 
genau  bestimmt.  Da  dieses  Instrument  ungemein  empfindlich  ist,  so 
musste  es,  wie  die  ersten  Fahrten  schon  zeigten,  dem  Einflüsse  dos 
Korbes  und  vor  Allem  unserer  Personen  entzogen  werden.  Hierzu 
wird  es  in  einer  Art  Galgen  etwa  1,5  m.  vom  Korbrande  entfernt 
aufgehängt  und  mit  Hülfe  eines  Fernrohres  abgelesen.  Der  Aspirations- 
Mechanisraus  wird  durch  ein  Uhrwerk   in   Bewegung  versetzt  und 


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I 


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dieses  vom  Korbe  aus  mit  einem  langen  Stangenschlüssel  aufgezogen. 
Zur  Befeuchtung  des  nassen  Thermometers  kann  dieser  Galgen  an  den 
Korb  herangezogen  werden. 

Die  Messung  der  Intensität  der  Sonnenstrahlung  erfolgt  mit  einem 
sogenannten  Sonnenschein -Thermometer  oder  Schwarzkugel -Thermo- 
meter im  vacuum,  welches  an  einer  Korbleine  festgeklemmt  wird. 
Zahlreiche  andere  gewöhnliche  Thermometer  sind  noch  aufgehängt,  um 
die  grossen  Irrthümer  der  bisherigen  Messungen  erkennen  zu  können. 
Durch  einen  Vergleich  dieser  mit  den  vollkommenen  Instrumenten  er- 
gaben sich  so  grobe  Unterschiede,  dass  diese  Messungen  unserer  Vor- 
gänger als  werthlos  bezeichnet  werden  müssen. 

Da  zur  Messung  der  Luft-Electricität  die  auf  der  Erde  gebräuch- 
liche Art  mit  offenen  Flammen  der  hiermit  unter  einem  Gasballon 
verbundenen  Gefahr  wegen  nicht  angängig  war,  so  mussten  für  diese 
Untersuchungen,  welche  Herr  Professor  Bernstein  und  Herr  Baschin 
ausführten,  besondere  Instrumente  erst  ersonnen  werden,  was  nach 
mehreren  Versuchen  erst  völlig  gelang.  Durch  zwei  ungleich  lange 
Gummischläuche  fliesst  dauernd  ein  Gemisch  von  Alcohol  und  Wasser, 
welches  in  einem  grossen  Blechkasten  mitgeführt  werden  musste.  Die 
aus  den  Enden  der  Schläuche  fallenden  Tropfen  saugen  die  Luft- 
Electricität  auf  und  kann  nun  aus  der  Differenz  derselben  mit  Hülfe 
Kxner scher  Electroscope  die  Potential -Differenz  abgelesen  werden. 
Die  durchaus  nothwendige  Isolirung  dieses  ganzen  Apparates  erfor- 
derte ausserdem  die  Mitführung  reiner  Schwefelsäure,  so  dass  gerade 
diese  Fahrten  besonders  complicirt  und  mühsam  waren. 

Um  grössere  Mengen  von  Luft  aus  verschiedenen  Höhen  zur 
chemischen  Analyse  zur  Erde  zurückbringen  zu  können,  war  die  Mit- 
fiihrung  einer  Luftpumpe  erforderlich,  mit  welcher  in  luftleer  gomachto 
Glasbehälter  Luft  eingepresst  werden  konnte.  Scizzenbuch  und  ein 
guter  photographischer  Apparat  C  Anschütz  dienten  zur  Fixirung  be- 
sonders interessanter  Wolkcngebilde ,  auch  konnten  wir  es  uns  nicht 
versagen,  häufig  Ansichten  der  Erde  aus  Höhen  bis  5000  m.  photo- 
graphisch zu  verhaften,  so  dass  wir  über  eine  stattliche  Zahl  hoch- 
interessanter Photographien  verfügen.  Zur  Bestimmung  unseres  Curses 
diente  ein  guter  Compass  und  die  Generalstabskarte  Deutschlands,  von 
der  wir  oft  gegen  100  Sectionen  mitführen  mussten,  wenn  die  Piloten 
schon  eine  Drehung  des  Windes  in  grösserer  Höhe  zeigton.  Ein  grosses 
Doppel-Fernrohr  durfte  gleichfalls  nie  fehlen,  da  von  5000  m.  Höhe 
Abh*ndl.  Bd.  xxi.  7 


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an  die  Gegenstände  der  Erde  bei  schlechter  Beleuchtung  mit  blossem 
Auge  nur  schwer  noch  zu  unterscheiden  sind.  Bei  Hochfahrten  musste 
ferner  der  Apparat  zur  künstlichen  Athmung  mitgeführt  werden.  In 
zwei  Stahlbehältern  ist  je  '/2  cbm.  reiner  Sauerstoff  unter  dem  enormen 
Druck  von  120  Atmosphären  eingepresst,  von  denen  jeder  für  einen 
Menschen  und  6  Stunden  das  erforderliche  Quantum  zum  Athmen 
enthält.  Mit  Hülfe  eines  Schlauches,  dessen  Mundstück  mit  den  Zähnen 
festgehalten  wird,  kann  nun  durch  Oeffnen  eines  Hahnes  unter  einem 
beliebigen  Drucke,  welcher  durch  ein  besonderes  sinnreiches  Ventil  auf 
ein  der  Lunge  zuträgliches  Maass  reducirt  wird,  Sauerstoff  in  die 
Athmungsorgane  eingetrieben  werden,  so  dass  diese  künstliche  Athmiuig 
gar  keine  Arbeit  und  Anstrengung  der  Lungen  erfordert. 

Für  Nachtfahrten  musste  für  eine  electrische  Beleuchtung  des 
Korbes  gesorgt  werden,  welche  mit  Hülfe  von  Accumulatoren  leicht 
zu  erreichen  war.  Eine  grosse  Centrallampe,  am  Ballonringe  hängend, 
erleuchtet  mit  zwei  Scheinwerfern  einmal  den  Ballon  selbst,  um  all' 
die  Leinen  in  der  Nacht  unter  Aufsicht  halten  zu  können,  und  mit 
dem  andern  wie  eine  Studir- Hängelampe  den  Korb  so  hell,  dass  man 
bequem  darin  schreiben  und  lesen  kann.  Das  ausserhalb  des  Korbes 
hängende  Psychrometer  hat  seine  eigene  Lampe  mit  Tienector;  mehrere 
electrische  Hand-Glühlampen  dienen  zur  Beleuchtung  einzelner  Instru- 
mente und  zur  Reserve.  Ja  sogar  bei  einer  Landung  nach  Sonnen- 
untergang leisteten  uns  diese  Lampen  zum  Erstaunen  der  biederen 
Landbewohner  bei  der  Entleerung  und  Bergung  des  Ballons  vor- 
treffliche Dienste. 

Ein  weiteres  sehr  interessantes  Instrument  ist  der  sogenannte 
Meteorograph,  welcher  gleichzeitig  Luftdruck,  Temperatur  und  Feuchtig- 
keit selbstthätig  aufzeichnet.  Dieses  Instrument  wurde  an  eine  lange 
Leine  bei  einer  Fahrt  600  m.  unter  dem  Ballon  hängend  mitgeführt, 
um  gleichzeitige  Messungen  in  einer  tieferen  Zone  unter  uns  zu  er- 
halten. Das  Princip  dieses  Apparates  ist  Ihnen  vielleicht  bekannt  aus 
den  Urania-Säulen,  in  denen  früher  wenigstens  derartige  Instrumente 
arbeiteten. 

Wenn  Sie  erwägen,  dass  aussor  diesen  Instrumenten  und  Appa- 
raten nun  noch  drei  Personen  oft,  ferner  circa  30  Säcke  Ballastsand, 
Ankertau  und  Schlepptau,  Verpackungsplan,  Proviant,  warme  Kleidungs- 
stücke und  zahlreiche  Kleinigkeiten  Platz  in  dem  Korbe  fanden  mussten, 
so  werden  Sio  uns  glauben,  wenn  ich  ihnen  versichere,  dass  wir  uns 


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oft  kaum  rühren  konnten  und  dass  es  wahrlich  eine  Strapaze  ist,  in 
diesem  engen  Räume  meist  stehend  12  ja  bis  18  Stunden  auszuharren. 

Für  die  wissenschaftliche  Verwerthung  der  gewonnenen  Be- 
obachtungs-Resultate in  der  Höhe  ist  es  natürlich  durchaus  nothwendig, 
den  gleichzeitigen  Zustand  der  Luft  dicht  über  der  Erdoberfläche 
möglichst  genau  zu  kennen.  Da  nun  ein  Ballon  sich  meist  mit  be- 
deutender Schnelligkeit  von  dem  Orte  seines  Aufstieges  entfernt  und 
über  weite  anders  beschaffene  Länderstrecken  dahinfliegt,  so  können 
die  Messungen  auf  der  Aufstiegstelle,  also  in  Berlin,  nicht  für  die 
ganze  Dauer  der  Fahrt  für  den  Zustand  der  Luft  dicht  über  der  Erd- 
oberfläche grundlegend  und  richtig  sein.  Hier  ist  vielmehr  ein  syste- 
matisches und  wohl  organisirtes  Zusammenarbeiten  der  meteorologischen 
Stationen  des  ganzen  Reiches  mit  dem  Ballon,  der  diese  Stationen 
passirt,  erforderlich. 

Hierzu  sind  die  sämmtlichen  meteorologischen  Stationen  von  der 
vorgesetzten  Centrale,  dem  Königl.  meteorologischen  Institut  zu  Berlin, 
dessen  verehrter  Director  Herr  v.  Bozold  in  jeder  Weise  mit  Rath  und 
That  unsere  Arbeiten  fordert,  angewiesen,  auf  eine  telegraphische  Be- 
nachrichtigung von  Berlin  aus  ganz  besondere  Beobachtungen  auf 
ihrer  Station  auszuführen,  und  namentlich,  sobald  der  Ballon  in  Sicht 
der  Station  ist.  dauernd  die  Instrumente  derselben  zu  bedienen.  Um 
nicht  die  Stationen  des  ganzen  Reiches  bei  jeder  Fahrt  hiermit  zu  be- 
lastigen, wird  vor  der  Abfahrt  des  Ballons  die  Windrichtung  durch 
sogenannte  Pilot-Ballons  in  grösserer  Höhe  bestimmt  und  hierauf  die 
bezügliche  Depesche  nur  an  die  ev.  in  dor  Fahrtrichtung  des  Ballons 
liegenden  meteorologischen  Stationen  aufgegeben.  Diese  Organisation 
hat  sich  ausgezeichnet  bewährt,  es  ist  keine  unter  unseren  Fahrten, 
bei  welcher  nicht  mehrere  solcher  benachrichtigten  Stationen  richtig 
tunetionirt  haben. 

Zur  Ausführung  der  meteorologischen  Beobachtungen  im  Ballon 
selbst  stand  ein  reiches  Personal  zur  Verfügung,  eine  Reihe  von  älteren 
und  jüngeren  Beamten  des  Königl.  Meteorologischen  Instituts  sowie 
auch  andere  Gelehrte  waren  gern  bereit,  der  Wissenschaft  zum  Nutzen 
die  Gefahren  dieser  Ballonfahrten  auf  sich  zu  nehmen;  ein  grosser 
Theil  dieser  Herren,  Herr  Professor  Dr.  Assmann,  Dr.  Kremser  und 
Herr  Bersou,  waren  keine  Ballon-Neulinge  mehr. 

So  konnte  denn  Ende  Februar  1S03  Sr.  Majestät  gemeldet 
werden,  dass  alle  Vorbereitungen  beendet  seien  und  mit  den  Fahrten 


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begonnen  werden  könne.  Se.  Majestät  hatte  die  hohe  Gnade,  sein 
und  seiner  hohen  Familie  Erscheinen  zur  ersten  Fahrt,  welche  auf 
den  1.  März  anberaumt  wurde,  in  Aussicht  zu  stellen,  und  so  stieg 
denn  der  stattliche  Rieseuballon  unter  den  Augen  seines  kaiserlichen 
Herrn  und  Spenders  am  1.  März  18M3,  Morgens  lü'/u  Uhr,  unter  den 
günstigsten  Auspicien  auf.  An  Bord  desselben  befanden  sich  Professor 
Dr.  Assmann  und  Dr.  Kremser  vom  Meteorologischen  Institut,  sowie 
ich  als  Führer.  Ks  war  ein  Festtag  allererster  Ordnung  für  uns. 
ein  Gefühl  des  Stolzes  und  der  Erleichterung  schwellte  unser  Herz, 
nachdem  die  Wolken  uns  den  Blick  auf  die  illustre  Gesellschaft 
dort  unten  entzogen  hatten:  wir  sahen  unsere  Mühe  und  Arbeit,  die 
wahrlich  keine  geringe  gewesen  waren,  von  Erfolg  gekrönt.  Und 
doch  sollte  jener  Tag,  der  so  glänzend  begann,  gar  traurig  enden 
für  uns  alle,  namentlich  aber  für  den,  dessen  unermüdlicher  Energie 
und  Arbeit  das  Zustandekommen  des  ganzen  Unternehmens  zum 
grüssten  Theil  zu  danken  war.  Der  Professor  Assmann  brach  bei  der 
Landung  nach  Ii  stündiger  guter  Fahrt  ,  bei  welcher  wir  fast  5000  m. 
Höhe  erreichten,  durch  einen  unglücklichen  Zufall  das  rechte  Bein. 
Die  Landung  war  durchaus  keine  schwierige  zu  nennen,  sie  ging  ganz 
normal  und  glatt  hinter  einem  Walde  unweit  Xaugard  in  Pommern 
von  Statten,  der  Korb  kippte  um,  nachdem  der  Anker  gefasst  hatte, 
und  hierbei  passirte  jenes  beklagenswerthe  Unglück. 

Es  war  dies  ein  harter  Schlag  für  das  ganze  Unternehmen;  denn 
wenn  auch  der  Professor  den  wackeren  Ausspruch  that:  „Das  Bein 
ist  gebrochen,  aber  der  Muth  nicht",  so  lag  er  doch  Wochen  lang  un- 
thätig,  auch  heilte  der  Bruch  schlecht,  so  dass  wir  den  Gedanken, 
dass  er  mit  mir  die  grösstc  Zahl  der  Fahrten  unternehmen  würde, 
vollständig  aufgeben  mussten.  Derselbe  ist  auch  heute  nach  ls/4  Jahren 
noch  nicht  wieder,  wenn  ich  so  sagen  darf,  „ballonfähig"  geworden. 
Für  ihn  trat  sofort  sein  Assistent  Herr  Berson  ein,  mit  dem  ich  schon 
vorher  mehrere  Fahrten  ausgeführt  hatte.  Es  konnte  wohl  kaum  gerade 
für  dieses  Unternehmen  ein  geeigneterer  Mann  gefunden  werden,  als 
dieser  kleine  gewandte  und  ausdauernde  Herr,  der  mit  einem  Feuer- 
eifer für  die  gute  Sache  grosse  Energie  und  Geschicklichkeit  in  der 
Beobachtung  der  Instrumente  verbindet.  Er  ist  seither  mein  treuer 
Begleiter  bei  sämmtlichen  Fahrten  gewesen  und  hat  mit  mir  wie  ein 
guter  Kamerad  Notli  und  Gefahr,  Arbeit  und  Mühe  redlich  getheilt, 
schliesslich  hat  er  auch,  als  meine  dienstlichen  Pflichten  mir  nicht 


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mehr  erlaubten,  jede  der  Fahrten  zu  führen,  die  Führung  des  Ballons 
selbst  übernommen,  und  ich  habe  allen  Grund,  stolz  auf  meinen 
schneidigen  Schüler  zu  sein,  der  jetzt  nun  auch  mich  selbst  an  Höhe 
geschlagen  hat. 

Auf  den  „Humboldt"  schien  ein  Unstern  niederzubücken.  Bei 
der  zweiten  Fahrt,  die  uns  (Herrn  Berson  und  mich)  auf  über  b'000  m. 
führte,  wo  wir  bereits  namentlich  der  grimmigen  Kälte  wegen  —  es 
waren  — 27"  C.  —  stark  zu  leiden  hatten,  passirte  uns  das  Unglück, 
dasB  sich  das  obere  Ventil  in  noch  über  3000  m.  Höhe  öffnete,  so  dass 
wir  mit  geradezu  erschreckender  Geschwindigkeit  zur  Erdo  stürzten. 
Eg  war  ein  Wunder  Gottes  zu  nennen,  dass  wir  bei  diesem  furcht- 
baren Sturz  nicht  das  Leben  Hessen,  sondern  mit  verhältnissmässig 
nur  leichten  Verletzungen  davon  kamen.  Bei  der  dritten  Fahrt  ge- 
rieth  der  „Humboldt"  beim  Aufstieg  in  sehr  gefahrliche  Collision  mit 
dem  Blitzableiter  des  hohen  Maschinenhaus-Schornsteins  der  Technischen 
Reichsanstalt  und  erhielt  ein  klaffendes  Loch  von  mehreren  Metern 
Grösse,  sodass  wir  mit  zerfetztem  Ballon  über  das  Häusermeer  der 
Stadt  emporschnellten.  Bei  der  sechsten,  der  Todesfahrt  des  noch 
nagelneuen  Ballons  explodirte  in  Folge  einer  elektrischen  Funken- 
bildung bei  der  Entleerung  nach  der  Landung  der  Ballon  selbst,  ein 
Aschenregen  aus  der  Höhe  waren  die  Ueberbleibsel  dieses  stolzen 
Gefährtes. 

Man  müsste  also  wohl  ein  krasser  Optimist  sein,  wenn  man  be- 
haupten wollte,  dass  viel  Glück  und  Segen  Anfangs  auf  unserem 
Unternehmen  geruht  hätte.  Wir  verloren  durch  jene  Katastrophe, 
bei  welcher  leicht  viel  Menschenleben  zu  Grunde  hätten  gehen  können, 
den  ganzen  eigentlichen  Ballon,  nur  den  Korb  mit  den  kostbaren 
Instrumenten  ausgenommen,  welcher  schon  beiseite  gebracht  war;  in 
Geld  ausgedrückt  etwa  10000  Mark.  Da  nur  noch  18  000  Mark  von 
dem  Gel  de  vorhanden  waren,  so  gab  es  Stimmen,  die  da  forderten, 
wir  sollten  das  ganze  Unternehmen  aufgeben,  es  ruhe  ein  Fluch 
darauf. 

Sie  werden  begreifen,  dass  hiervon  gar  keine  Rede  sein  konnte, 
ich  ging  vielmehr  sofort  an  den  Bau  eines  noch  grösseren  und  ver- 
vollkommneteren  Ballons,  während  Professor  Assmann  ein  neues 
Immediatgesuch  an  Se.  Majestät  durch  allo  Instanzen  nach  Rom  hin 
trieb,  wo  damals  der  Kaiser  grade  weilte.  Auf  einen  persönlichen 
Vortrag   hin,    den  Professor  Assmann  und    ich   die    Ehre  hatten 


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Sr.  Majestät  über  die  bisherigen  .schon  höchst  werthvollen  Resultate 
der  Fahrten  halten  zu  dürfen,  gewährte  uns  unser  allerhöchster  Gönner 
noch  einmal  32000  Mark,  so  dass  wir  reicher  denn  je  waren,  um  von 
Neuem  mit  aller  Energie  die  durch  den  Bau  des  neuen  Ballons  auf 
2  Monate  nur  unterbrochene  Arbeit  wieder  aufzunehmen. 

Der  „Phönix",  der  aus  der  Asche  des  „Humboldt",  wie  jener 
Vogel,  dessen  Namen  er  trägt,  noch  stattlicher  und  schöner  erstand, 
hat  uns  mehr  Freude  und  Ehre  als  sein  Vorgänger  gemacht,  so  dass 
es  uns  bald  gelang,  jene  hämischen  feindlichen  Stimmen,  die  sich  in  der 
Presse  bereits  gegen  uns  richteten,  durch  den  Ersatz  zum  Schweigen  zu 
bringen,  was  wohl  vornehmer  war,  als  ihnen  mit  gleicher  Münze  zu  dienen. 

22  glückliche,  erfolgreiche  Fahrten  haben  wir  mit  diesem  Ballon 
bereits  ausgeführt,  ohne  dass  er  jemals  Schaden  erlitt,  noch  jetzt  be- 
sitzt er  seine  ursprüngliche  Kraft  und  Schönheit.  Unser  Ballon- 
Material  vermehrte  sich  stark  im  Laufe  dieses  Jahres.  Wir  erwarben 
2  kleinere  Ballons  zur  Erforschung  der  höheren  Atmosphäre,  auf  die 
ich  noch  zu  sprechen  kommen  werde  ferner  stellte  uns  ein  englischer 
Sportsman  seinen  3000  cbm.  grossen  Ballon,  der  den  stolzen  Namen 
„Majestic"  trägt,  zur  Verfügung  für  Doppelfahrt  en  mit  dem  „Phönix", 
so  dass  unser  Programm  ganz  wesentlich  erweitert  werden  konnte.  Mit 
diesen  sowie  auch  noch  mit  Ballons  der  Kgl.  Luftschiffer-Abtheilung, 
welche  in  besonderen  Fällen  von  dem  Commandern',  der  diesem  wissen- 
schaftlichen Unternehmen  nicht  nur  sympathisch  gegenüber  steht, 
sondern  selbst  regen  Antheil  daran  nimmt,  bewilligt  waren,  wurden 
ferner  9  Fahrten  ausgeführt,  so  dass  wir  jetzt,  wo  wir  allerdings  die 
von  Sr.  Majestät  zur  Verfügung  gestellten  Mittel  bis  auf  einen  ge- 
ringen Rest  verbraucht  haben,  über  die  Beobachtungsresultate  von 
bereits  44  solcher  Forschungsfahrten  verfügen,  deren  Zahl  wir  auf  50, 
wie  wir  uns  vorgenommen  hatten,  zu  bringen  hoffen. 

Auf  diese  stattliche  Zahl  der  bereits  ausgeführten  Fahrten  einzeln 
einzugehen,  gestattet  mir  die  Zeit  nicht,  auch  würde  Sie  es  ermüden, 
obgleich  jede  einzelne  Fahrt  immer  wieder  Neues  und  Interessantes 
in  reicher  Fülle  bot,  lassen  Sie  mich  daher  hier  diese  Fahrten  sum- 
marisch nach  besonderen  Gesichtspunkten  geordnet  zusammenstellen. 

Wenn  wir  zunächst  die  44  Fahrten  nach  deren  besonderen 
Zwecken  ordnen,  so  sind  ausgeführt: 

3  Hochfahrten  mit  unbemanntem  Ballon,  dem  Kegistrir-Ballon 
Cirrus, 


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6  Hoehfahrten  mit  bemanntem  Ballon  (6    1)000  m.  Höhe), 
5  Nachtfahrten,  welche  die  ganze  Nacht  oder  doch  den  grössten 

Theil  derselben  durch  dauerten, 
5  Frühfahrten  vor  Sonnenaufgang  oder  mit  Sonnenaufgang, 
4  Fahrten  zu  luftelectrischen  Messungen, 
1  Fahrt  mit  Entnahme  von  Luftproben  aus  verschiedenen 

Höhen, 

1  Fahrt  mit  dem  Meteorograph  an  der  Leine,  600  m.  unter 
dem  Ballon, 

3  Doppelfahrten  mit  je  2  Meteorologen  bemannter  Ballons, 

2  Doppelfahrten,  wobei  1  Ballon  nicht  zu  wissenschaftlichen 
Zwecken  fuhr  (Militärballon), 

2  Doppelfahrteu  mit  den  Russen  gemeinsam. 

Also  31  Fahrten  mit  ganz  speciellen  Aufgaben.  Die  übrigen 
13  Fahrten  dienten  lediglich  zur  Messung  der  Temperatur,  Feuchtig- 
keit und  Strahlung  der  Windstärke  und  Windrichtung  und  Wolken- 
bildung; Beobachtungen,  die  selbstverständlich  bei  den  zuerst  ge- 
nannten Fahrten  ebenfalls  gemacht  wurden. 

Diese  44  Fahrten  wurden  mit  8  verschiedenen  Ballons  ausgeführt, 
wovon  28  auf  die  beiden  grossen  Ballons  „Humboldt"  und  „Phönix" 
entfallen. 

Nach  der  bei  der  Fahrt  orreichten  Höhe  geordnet  gruppiren  sich 
die  Fahrten  wie  folgt: 

Es  erreichte  1  Fahrt  18000  m.,  |  beide  mit  unbemanntem  Ballon  aus- 
„         „       1      „      16000  m.,  f  geführt. 
„         „        1      „      über  9000  m.  mit  bemanntem  Ballon, 
n  n        1      r>         n    8000  m.    „  „  n 

Es   liegen    3  Fahrten  zwischen  6  —  7000  m.  mit  bemanntem  Ballon. 

»       4       7i  »        5  —  6000  m.    „  „  „ 

•      10       „  „        4  -  5000  in.  „ 

n      10       »  h        »  -4000  m.  „ 

n       „        1       >  *        2  -3000  m.  „ 

„      10       „       unter  2000  m.  n  „  „ 

Auf  die  einzelnen  Jahreszeiten  vertheilen  sich  die  Fahrten  so, 
dass  13  in  das  Frühjahr,  11  in  den  Sommer.  12  in  den  Herbst  und  8 
in  den  Winter  fallen.  Die  verhältnissinässig  geringe  Zahl  der  Winter- 
fahrten hat  ihren  Grund  darin,  dass  nur  ein  Winter  bis  jetzt  voll  in 
die  Fahrzeit  fallt. 


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104 

Nach  Entfernung,  die  der  Ballon  bei  seiner  Fahrt  zurüklegtc, 
geordnet: 

Bei  1  Fahrt  wurden  zurückgelegt  über  1000  klm. 
n     1       n  n  *  n  n 

»    1      n  n  n  »      °W  „ 

n     1       r>  »j  n  n  n 

„  12  Fahrten  erreichten  3—400  klm. 

»    9       »  »        2—300  „ 

n  12         ,  „  1-200  „ 

„6       „       blieben  unter  100  „ 
Nach  der  Dauer  der  Fahrt  betrachtet,  haben  10  lange,  über 
10  Stunden  dauernde  Fahrten,  darunter  eine  18 !/a  Stunde,  21  mittel- 
lange 5 — lOstündige  und  12  kürzere  unter  5  Stunden  stattgefunden. 

Schliesslich  interessirt  es  vielleicht  noch,  die  Landungsorte  der 
Fahrten  kennen  zu  lernen. 

38  Fahrten  landeten  im  Deutschen  Reiche,  davon 

29  in  Preussen, 
2  „  Sachsen, 

2  „  Bayern, 

3  „  Mecklenburg, 
1   „  Anhalt, 

1   „  Lippe -Detmold, 
während  6  Fahrten  in  das  Ausland  führten,  und  zwar: 

3  nach  Böhmen, 

1     „  Bosnien, 

1     „  Russland, 

1  n  Dänemark. 
Gestatten  Sie  mir  nun  Ihnen  den  Verlauf  einer  solchen  Ballon- 
fahrt mit  wenigen  Worten  zu  schildern.  Nachdem  wir  uns  über  die 
Bedingungen  und  Zwecke  der  nächsten  Fahrt  auf  Grund  unseres 
Programms  geeinigt  haben,  liegen  wir  gewissermassen  auf  der  Lauer, 
bis  das  für  diese  Fahrt  günstige  Wetter,  d.  h.  der  Zustand  der  Atmo- 
sphäre, den  wir  untersuchen  wollen,  eintritt.  Der  Ballon  wird  zur 
Füllung  klar  gehalten,  wir  selbst  studiren  an  der  Hand  der  Berichte 
der  deutschen  Seewarte  den  Verlauf  des  Wetters.  Es  gehört  für  diesen 
abwartenden  Zustand  viel  Goduld,  auch  ist  es  nicht  angenehm  in 
solcher  Ungewissheit  zu  leben,  namentlich  im  Winter,  wo  in  Berlin 
ausser  den  dienst  liehen  so  mannigfaltige  gesellschaftliche  und  andere 


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105 

Verpflichtungen  eine  genaue  Zeiteintheilung  und  Disposition  wünschens- 
werth  machen.  Ich  bin  draussen  bei  der  Luftschiffer- Abtheilung  im 
Dienst,  eine  Ordonnanz  ruft  mich  ans  Telephon,  Herr  Berson  will 
mich  sprechen.  Man  glaubt  im  Meteorologischen  Institut,  mit  dem  ich 
verbunden  bin ,  dass  die  Wetterlage  für  eine  morgige  Fahrt  günstig 
«ei.  Eine  Fluth  von  Arbeit  bricht  mit  einem  Male  auf  uns  ein.  alle 
Dispositionen  der  Woche  über  den  Haufen  rennend.  Wir  fahren  nach 
Ck&rlottenburg;  der  „Phönix"  wird  aus  seinem  Stalle  geholt,  noch 
einmal  in  seinen  einzelnen  Bestandteilen  revidirt  und  geprüft,  die  In- 
strumente noch  einmal  genau  eingestellt  und  mit  den  Normal-Instru- 
menten verglichen. 

Die  Füllung  des  *2ttOO  cbm.  Gas  fassenden  Ballons,  welche  volle 
5  Stunden  in  Anspruch  nimmt,  erfolgt  gewöhnlich  bei  Nacht  ,  hierzu 
wird  der  Ballonplatz  electrisch  erleuchtet.  Die  Nacht  selbst  bringen 
wir  in  dem  nahen  Hotel  Hippodrom  in  Charlottenburg  zu,  um  jeder- 
zeit, falls  irgend  eine  Stockung  in  der  Füllung  des  Ballons  eintreten 
-ollte,  oder  das  Wetter  sich  wesentlich  ändert,  sofort  zur  Stelle  zu  sein. 
Xoch  bei  Morgengrauen  sind  wir  auf  dein  Platze,  der  „Phönix"  ist 
gefüllt,  schon  zerrt  er,  ungeduldig  sich  im  leichten  Morgenwinde 
wiegend,  au  seinen  Leinen,  als  könne  er  den  Moment  nicht  abwarten, 
der  ihn  seinem  Elemente  freigiebt.  Der  Korb  wird  zunächst  mit  all? 
den  zahlreichen  aeronautischen  Apparaten  und  Theilen  seiner  Aus- 
rüstung versehen.  Anker,  Ankertau  und  Schlepptau  werden  befestigt, 
die  Sandsäcke  mit  gesiebtem  trockenem  Sande  werden  verstaut.  Fern- 
glas, Compass  und  Dolchmesscr  angehängt,  die  Generalstabskarte. 
Cursbuch  und  Fahrtenjournal  in  einer  Ledertasche  untergebracht,  ein 
Koffer  mit  Wäsche  und  Toilettenzeug,  die  Verpflegung,  bestehend  in 
Fleisch.  Brot  und  Wein,  event.  die  Pelze  werden  in  dem  Sitzkasten 
des  Korbes  geborgen,  in  welchen  oft  gute  Freunde  noch  besondere 
Leckerbissen  heimlich  verstecken.  Dann  erseheint  Herr  Berson  mit 
all'  den  meteorologischen  Instrumenten,  meist  noch  unterstützt  in  der 
Anbringung  derselben  von  unserem  Ballonvatcr,  wie  wir  den  Professor 
Assmann  gern  nennen,  und  noch  anderen  Pierren  des  meteorologischen 
Instituts,  welche  bereitwillig  die  Beobachtungen  auf  der  Erde  nach 
der  Abfahrt  des  Ballons  übernehmen.  Wohl  eine  Stunde  ist  ver- 
gangen, die  Morgenröthe  verbreitet  genügend  Licht,  die  eleetrischen 
Lampen  ersterben  vor  dem  Glänze  des  aufgehenden  Tagesgestirns. 
Mit  ihm  hinauf  soll  der  „Phönix^,  also  hurtig  in  den  Korb  hinein, 


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106 

was  hinein  gehört.  Das  Abwiegen  des  Ballons  beginnt.  Ein  schwerer 
Ballastsack  nach  dem  andern  wandert  wieder  aus  dem  Korbe  hinaus, 
bis  die  emporstrebende  Kraft  des  Ballons  nur  noch  gebändigt  wird 
von  den  Armen  der  Männer,  die  den  Korb  zur  Erde  niederziehen. 
Ein  Händedruck  noch  wird  mit  den  Freunden  ausgetauscht,  dann  er- 
tönet laut  das  Commando  „ Achtung!  1jOs!u  Majestätisch  entschwebt 
der  schone  Ballon,  von  den  Strahlen  der  Morgensonne  goldig  glänzend, 
in  sein  Element. 

Die  Erde  scheint  unter  uns  zu  versinken,  das  weite  Häusermeer 
der  noch  schlummernden  Riesenstadt  liegt  mit  einem  Male  wie  eine 
Scene  auf  der  Bühne,  wenn  der  Vorhang  aufgeht,  zu  unsern  Füssen. 
Aus  den  unzähligen  Essen  der  Fabriken  entquillt  schmutziger  Qualm 
und  breitet  seinen  ungesunden  Schleier  über  die  Wohnstätten  der 
Menschen  dort  unten,  während  wir  hier  oben  tiefer  und  freier  die 
reine  Morgenluft  einathmen.  Doch  zu  einem  ungestörten  Genuss  des 
köstlichen  Anblickes  der  Stadt,  doren  Häuser  und  Kuppeln  jetzt  von 
der  höher  steigenden  Sonne  magisch  erleuchtet  werden,  kommen  wir 
nicht,  mein  Begleiter  sitzt,  das  Auge  unverwandt  am  Fernrohr,  seine 
Instrumente  beobachtend  und  deren  Angaben  in  seine  Tabelle  ein- 
tragend, ich  selbst  abwartend,  ob  der  Barograph  mir  nicht  bald  den 
Moment  angeben  wird,  wo  der  Ballon  seine  Gleichgewichtsnorm  erreicht 
und  in  seinem  rapiden  Aufsteigen  aufhört,  Karte  und  CompasR  ver- 
gleichend, wohin  der  Ours  uns  führt.  Erst  dann,  wenn  der  Ballon 
wieder  in  meiner  führenden  Hand  ist.  der  Anfangs  wie  ein  durch- 
gehendes Pferd  von  seinem  Reiter  allmählich  gebändigt  wird,  kommen 
wir  zur  Ruhe  und  freuen  uns  für  einen  Augenblick  des  herrlichen 
Schauspiels.  Die  Stadt  ist  bereits  hinter  uns.  ihre  Thürme  und  nament- 
lich die  goldschimmemde  Kuppel  des  Reichstags-Gebäudes  und  die 
Victoria  auf  der  Siegessäule  leuchten  aus  dem  Dunst  noch  hervor, 
unter  uns  breiten  sich  die  Felder,  Seen  und  Wälder  in  bläulich 
violetter  Färbung  wie  ein  bunter  Teppich  aus,  auf  dem  die  einzelnen 
Dörfer  und  Häuser  und  sonstige  Bauwerke  der  Menschen  wie  Spielzeug 
zerstreut  liegen.  Herr  Berson  constatirt.  dass  er  genügend  Beob- 
achtungen aus  der  Zone  bis  1(XX)  m.  habe,  ihn  reizen  die  Wolken 
über  uns.  welche  zeitweise  die  höher  gestiegene  Sonne  verhüllen.  Wie 
weisslicher  Dampf  fliegt  der  feine  Ballastsand  aus  den  Säcken,  wenn 
mein  Messer  deren  Leine  durchschneidet,  der  Ballon  strebt  erleichtert 
empor,  den  Wolken  entgegen.  Es  wird  kälter  um  uns,  fröstelnd  hüllen 


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wir  »ms  in  die  Mäntel.  Mit  einem  Schlage  verschwindet  die  Erde 
unter  uns,  um  uns  huschen  weissliehe  Nebelfetzen,  immer  dichter  wird 
die  Wolke,  ein  feiner  nasser  Staub  wird  fühlbar.  Herr  Berson  con- 
statirt  lakonisch  die  Frostgrenze  und  100%  Wasserdampf,  ich  lege 
die  Karte  und  den  Compass  resignirt  fort,  die  mir  nichts  mehr  nützen 
können,  da  von  der  Erde  keine  Spur  mehr  sichtbar  wird  und  lasse 
da?  150  m.  lange  Schleppseil  herab,  dessen  Endo  in  dem  dicken  Nebel 
der  Wolken  verschwindet.  Immer  höher  hinauf  strebt  der  durch  Ballast 
erleichterte  Ballon,  schon  wird  es  heller  um  uns,  blass  schimmernd  blickt 
bereits  die  Sonnenscheibe  durch  die  zu  Eiseryatallen  erstarrte  obere 
Wolkenschicht.  Dann  erscheint  ebenso  plötzlich,  wie  die  Erde  vorher 
verschwand,  mit  einem  Schlage  der  tiefblaue  Himmel  und  das  leuchtende 
Tagesgestirn  wieder,  die  Wolken  versinken  unter  uns,  umluns  flimmern 
wie  Diamantstaub  die  letzten  Eiscrystalle,  gespensterhaft  gross  tritt 
uns  in  ihnen  unser  Schatten  von  einem  strahlenden  Regenbogen  um- 
säumt entgegen.  Es  ist  das  Brockongespenst,  unser  Abbild,  das  wir 
durch  Schwenken  der  Pelzmütze  begrüssen  und  den  Gegengruss  lachend 
erblicken.  Hier  oben,  auf  der  Oberfläche  des  weiten  Wolkenmeeres 
schwimmend,  gilt  es,  den  Ballon  längere  Zeit  zu  halten,  hier  ist  die 
interessanteste  Zone  für  den  Meteorologen. 

Während  wir  längst  mehrere  Kältegrade  in  den  Wolken  ver- 
zeichneten, wird  es  hier  wieder  warm,  die  Strahlung  der  Sonne  ist 
so  gross,  dass  wir  den  Mantel  wieder  ausziehen,  die  Wolke  unter  uns 
wirft  die  eingestrahlte  Wärme  nach  oben  hin  wieder  zurück.  Doch 
auch  der  Ballon  erwärmt  sich  schnell,  er  gewinnt  neue  Kraft  und 
strebt  empor  in  höhere  Luftschichten,  ich  frage  meinen  Begleiter,  ob 
er  genügend  Beobachtungen  gemacht  habe,  ob  ich  dem  Ballon  seinen 
eigenen  Willen  lassen  darf.  Er  bejaht:  also  höher  hinauf,  jenen 
leichten  Federwolken  entgegen,  die  noch  in  scheinbar  unerreichbarer 
Höhe  über  uns  schweben. 

Es  wird  grimmig  kalt,  das  Thermometer  sinkt  rapide  auf  10, 
bald  auf  15  und  20°  Kälte,  obwohl  dort  unten  auf  der  durch  die 
Wolkenlücken  wieder  sichtbar  werdenden  Erde  der  Frühling  oder 
1    Sommer  herrscht. 

Die  Kraft  des  Ballons  erlahmt  allmählich,  er  findet  seine  Gleich- 
gewichts-Norm  und  will  zur  Erde  immer  wieder  zurück,  es  kostet 
mich  Mühe,  ihn  in  gleicher  Höhe  zu  halten,  oder,  wenn  es  das  Pro- 
gramm der  Fahrt  verlangt,  noch  höher  hinauf  zu  treiben.  Stunden 


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sind  vergangen,  kein  Laut  der  Erde  dringt  mehr  empor  zu  uns,  ob- 
wohl wir  einzelne  Theile  derselben  durch  die  Wolkenlücken  erspähen, 
wir  wissen  nicht  mehr,  wohin  uns  der  Wind  getrieben  hat,  während 
die  Erde  verschwunden  war.  Jetzt  gilt  es,  auf  der  Karte  suchen, 
eine  Stadt,  einen  Fluss  oder  eine  Eisenbahnkreuzung  zu  finden,  die 
wir  dort  unten  noch  erkennen  können.  Ein  Vergleich  mit  dem  Compass 
und  der  Richtung,  in  der  scheinbar  die  Erde  mit  ihren  Städten  und 
Dörfern  unter  uns  dahin  zieht,  belehrt  uns  über  unsere  Flugrichtung; 
ist  sie  nach  N.,  so  heisst  es  bald  landen,  denn  nach  wenigen  Stunden 
schon  erseheint  am  Horizont  hellschimmernd  die  Fläche  der  Ostsee, 
ist  sie  nach  0.  gerichtet,  so  gilt  es  aufpassen,  dass  die  russische 
Grenze  uns  nicht  überrasche,  hinter  der  man  uns  wie  Spione  be- 
handeln zu  wollen  gedroht  hat.  Wie  oft  hat  uns  diese  Furcht  schon 
die  schönste  Fahrt  verdorben,  wenn  es  uns  nicht  gelang,  die  Orientirung 
wiederzufinden,  oder  wenn  wir  nach  einer  Fahrt  in  finsterer  Nacht 
am  frühen  Morgen  die  See  oder  die  russische?  Grenze  erkannten. 

Doch  nehmen  wir  an,  wir  hätten  noch  Platz  im  Deutschen 
Reiche,  vor  uns  in  der  Flugrichtung  erblicken  wir  bläuliche,  wie 
Hügel  erscheinende  Gebirgszüge,  es  sind  die  böhmischen  Grenzgebirge, 
jener  stattliche  Fluss  dort  unten,  den  wir  zuletzt  erblicken,  ist  die 
Elbe,  wie  ein  silbenies  Band  hebt  sie  sich  ab  von  der  bläulichen 
Erde,  man  erkennt  deutlich  auf  ihr  kleine  Schiffe,  wie  Schwäne 
dahin  ziehen,  dann  verdeckt  wieder  eine  neidische  Wolke  unter  uns 
die  ganze  Scenerie  und  raubt  uns  den  Blick  auf  die  Erde. 

So  verläuft  die  Fahrt  weiter  unter  stetiger  Arbeit  und  Aufmerk- 
samkeit, man  hat  kaum  Zeit  an  den  sein  Recht  fordernden  Magen  zu 
denken  und  den  hier  besonders  in  der  überaus  trockenen  Luft 
brennenden  Durst  zu  stillen ;  die  Unterhaltung  beschränkt  sich  auch 
nur  auf  die  Mittheilung  besonders  interessanter  Beobachtungen  und 
Wahrnehmungen,  die  erhabene  Stille  wird  nur  unterbrochen  von  dem 
Geticke  und  Gesehnurre  der  zahlreic  hen  Instruinonte,  ab  und  zu  dringt 
ein  Eisenbahnpfiff  oder  das  dumpfe  Geräusch  einer  grösseren  Stadt 
bis  zum  Ballon  hinauf. 

Unheimlich  ist  diese  Grabesruhe  bei  einer  Nachtfahrt,  wenn 
dazu  tiefschwarze  Finsterniss  den  Ballon  umhüllt  und  nur  die  electri- 
sehen  Lampen  im  Korbe  ihr  scharfes,  strahlendes  Licht  auf  die  In- 
strumente und  uns  selbst  werfen.  Nur  wenn  man  dieses  Licht  löscht 
und  lange  Zeit  hinunterblickt  auf  die  Erde,  kann  das  Auge  allmählich 


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die  Finsternis*  durchdringen  und  Wasserläufe,  Seen  oder  grosse  Wälder 
unterscheiden.  Hier  ist  es  doppelt  schwer,  die  Orient  irung  zu  be- 
halten, da  sie  nur  nach  den  erleuchteten  Städten  oder  den  hunten 
Laternen  und  Lichtern  von  Bahnlinien  genommen  werden  kann. 

Bis  zu  5000  in.  hinauf  befindet  sich  der  Mensch,  zumal  wenn 
er  sich  allmählich  an  den  Einfluss  der  Kälte  und  der  verdünnten 
Luft  gewöhnt  hat,  leidlich  wohl,  obgleich  man  auch  hier  schon 
schneller  und  heftiger  athmet,  das  Herz  stürmisch  zu  pochen  beginnt 
und  die  Kräfte  stark  nachlassen. 

Sobald  man  es  aber  wagt,  noch  höher  hinauf  zu  streben,  nimmt 
die  Schwäche  des  Körpers  zusehends  zu,  der  Zusammenhang  des 
Willens  mit  den  Organen,  welche  diesen  Willen  zur  Ausführung 
bringen  sollen,  wird  immer  geringer,  bis  der  Körper  überhaupt  nicht 
mehr  dem  menschlichen  Willen  gehorcht. 

Wir  hatten  uns  vorgenommen,  mindestens  die  Höhe  von  8000  in., 
welche  von  Anderen  (Glaisher,  Tissandier)  noch  ungestraft  erreicht 
worden  ist,  gleichfalls  zu  erreichen  und  haben  diesen  unseren  Vorsatz 
auch  durchgeführt. 

Nachdem  wir  ganz  systematisch  unsern  Körper  durch  mehrere 
Fahrten  über  5000,  dann  über  6000  m.  an  die  Ertragung  dieser 
Strapazen  gewöhnt  und  den  Einfluss  der  künstlichen  Athmung  von 
Sauerstoff  auf  unsern  Organismus  erprobt  hatten,  gingen  wir  im  Mai 
an  die  Ausführungjder  ersten  Hochfahrt  auf  8000  m. 

Hierzu  noch  einige  erklärende  Worte: 

Es  ist  nicht  etwa  der  geringe  Luftdruck  in  dieser  Höhe  (er  be- 
trägt in  8000  m.  nur  noch  \'»  von  dem  auf  der  Erde  herrschenden 
Luftdrucke),  der  dem  Menschen  gefährlich  wird,  auch  kann  der  Mensch 
Kälte  bis  unter  40°  noch  ohne  Gefahr  aushalten,  vielmehr  ist  es 
der  geringe  Gehalt  der  Luft  an  Sauerstoff  in  dieser  Höhe,  welcher 
den  Menschen  in  die  Gefahr  des  Erstickens  bringt.  Unser  Blut  ent- 
hält gebunden  Sauerstoff,  sobald  derselbe  ausgeschieden  wird,  tritt 
der  Tod  ein.  Fehlt  nun  dem  Menschen  Sauerstoff  zum  Athmen,  so 
scheidet  das  Blut  unter  dem  geringen  Luftdrücke  dieses  Lebensgas 
des  Menschen  aus,  der  dann  zu  Grunde  geht.  Es  gilt  also,  um  dieses 
zu  verhindern,  dem  Körper  dauernd  Sauerstoff  in  genügender  Menge 
künstlich  zuzuführen,  und  dies  bezweckt  die  künstliche  Einathiming 
dieses  Gases,  welches  sehr  bequem  in  comprimirtem  Zustande  mit- 
gefühlt und  durch  Schläuche  eingeathmet  werden  kann. 


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Diese  künstliche  Athmung  kann  also  wohl  bis  zu  einem  gewissen 
Grade  eine  Catastrophe  verhindern,  auch  spürt  man  bei  dem  Ein- 
athmen  deutlich  don  belebenden  Einnuss  auf  den  erschlafften  Körper, 
aber  ganz  ersetzen  kann  es  keineswegs  die  natürliche  Athmung  der 
Luft,  die  dem  Menschen  unten  auf  der  Erde  gegeben  ist. 

Die  Fahrt  selbst  ist  in  der  Presse  so  viel  beschrieben  worden, 
dass  ich  mich  auf  einige  Punkte  hier  wohl  beschränken  kann. 

Es  war  das  denkbar  schlechteste  Wetter,  bei  dem  wir  diese  Fahrt 
schliesslich  unternehmen  mussten,  mussten,  weil  Se.  Majestät  der 
Kaiser  sich  zu  dem  Aufstiege  angesagt  hatte  und  auch  erschienen 
war.  Dichte  Wolken  lagerten  tief  über  der  Erde,  aus  denen  ein  feiner 
Regen  fiel,  der  Wind  wehte  in  grösserer  Höhe,  wie  die  Pilotballons 
schon  anzeigten,  direet  auf  das  Meer  zu.  Aber  grade  weil  es  uns 
gelang,  trotz  dieser  ungünstigen  Verhältnisse  unser  Ziel  zu  erreichen, 
wurden  die  Resultate  dieser  Fahrt  doppelt  werthvoll  und  interessant. 
7  Uhr  17  Min.  Morgens  des  11.  Mai  d.  J.  stieg  der  „Phönix",  mit 
reinem  Wasserstoffgas  gefüllt,  mit  Herrn  Berson  und  mir  zu  dieser 
Fahrt  unter  den  Augen  Sr.  Majestät  auf.  Der  Ballon  triefte  von 
Nässe,  der  Regen  floss  in  Strömen  von  den  Maschen  des  Netzes  her- 
nieder. Sehr  bald  verschwand  die  Erde,  der  Regen  hatte  sich  in 
Schnee  verwandelt,  der  in  dichten  Massen  um  uns  wirbelte.  Erst 
nach  zweistündigem  Kampfe  mit  dieser  Schnee  wölke  gelang  es  mir. 
4000  m.  Höhe  zu  erreichen,  der  Schnee  nahm  mehr  die  Form  von 
Eiscrystallen  an,  die  Temperatur  war  auf  12  "  gesunken,  wir  schienen 
der  oberen  Wolkengrenze  nahe  zu  sein,  denn  es  wurde  lichter  um 
uns.  Wir  bereiteten  uns  zu  einem  energischen  weiteren  Sprunge  vor. 
machten  die  Athinungssehläuche  klar  und  tranken  zur  Belebung 
heissen  Thee. 

Dieser  Sprung  führte  uns  auf  7000  m.  Höhe,  der  Schneefall 
hatte  aufgehört,  die  Wolke  war  zwar  lichter  geworden  und  bestand 
nur  noch  aus  flimmernden  Eiscrystallen,  doch  war  der  reine  Himmel 
noch  nicht  zu  sehen.  Wir  waren  bereits  sohr  schwach  trotz  der 
dauernden  künstlichen  Athmung,  das  Herz  klopfte  stürmisch,  eine 
Art  Betäubung  bemächtigte  sich  unser.  Die  Temperatur  war  hier  auf 
—  30°  gesunken,  wir  froren  entsetzlich,  da  wir  nicht  mehr  die  Kraft 
oder  Energie  hatten  unsere  Pelze  anzuziehen,  die  vor  uns  lagen. 

Durch  ein  letztes  Ballastopfer  angetrieben  und  von  der  schon 
durchschimmernden  Sonne  erwärmt  drang  der  „Phönix"  siegreich  in 


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111 


80OO  ni.  Höhe  durch  die  Eiswolke  durch  und  übersprang  das  Wölken- 
der, in  dessen  oberem  Rande  — 37°  auf  uns  einwirkten.  Noch 
hatten  wir  die  Energie,  hier  mehrere  absolut  sichere  Ablesungen 
unserer  Instrumente  auszuführen,  dann  nahm  die  Körpersehwäche  so 
bedenklich  zu,  dass  ich  das  Ventil  zog  und  der  Abstieg  begann,  als 
der  Ballon  noch  höher  hinauf  streben  wollte. 

Der  Fall  durch  die  dicke  Schneewolke  zurück  zur  Erde  war 
nicht  gerade  gemüthlich,  er  ging  sehr  rapide  vor  sieh,  in  2000  m. 
Höhe  angekommen,  erschien  die  Erde  plötzlich  wieder  unter  uns,  sie 
schien  auf  uns  zuzurasen.  Es  gelang  mir  nicht  mehr  den  Fall  zu 
pariren  und  so  landeten  wir  denn  mit  dem  Korbe  in  den  Zweigen 
einer  alten  riesigen  Eiche,  von  der  wir  wohlbehalten  durch  hilfsbereite 
Mensehen  herabgeholt  wurden.  war  die  höchste  Zeit,  dass  wir 
zur  Erde  zurückkehrten,  denn  wenige  Kilometer  vor  uns  lag  die 
Küste  der  Ostsee! 

Die  zweite  Hochfahrt,  welche  Herr  Berson  am  4.  December  d.  J. 
allein  unternahm,  sollte  unter  grado  entgegengesetzten  meteorologischen 
Bedingungen  stattfinden,  d.  h.  bei  klarem  reinem  Himmel  im  Gebiete 
eines  barometrischen  Hochdruckgebietes,  um  die  Unterschiede  auch 
in  der  höchsten  Atmosphäre  kennen  zu  lernen,  die  diese  verschiedenen 
Wetterlagen  hier  hervorrufen. 

Nur  ungern  und  mit  banger  Besorgniss  Hess  ich  meinen  treuen 
Luft-Kollegen  allein  an  jenem  Tage  in  Stassfurth  aufsteigen,  nachdem 
ich  ihm  den  Ballon  zur  Abfahrt  selbst  fertig  gemacht  hatte,  wusste 
ich  doch,  dass  er  in  seinem  brennenden  Ehrgeize  bis  an  die  aller- 
äusserste  Grenze  gehen  würde,  um  alle  seine  Vorgänger  zu  schlagen. 
Jetzt,  wo  er  wohlbehalten  und  mit  höchst  werthvollen  Beobachtungen 
zur  Erde  zurückgekehrt  ist,  bin  auch  ich  mit  ihm  stolz,  dass  es  ihm 
gelang,  auch  hier  den  Deutschen  Namen  und  unser  gemeinsames  Werk 
auf  die  alleroberste  Sprosse  der  Forschungsleiter  zu  setzen. 

In  allerneuester  Zeit  ist  die  Erforschung  der  höheren  Regionen 
der  Atmosphäre  in  ein  ganz  neues  Stadium  getreten,  indem  es  ge- 
lungen ist,  Ballons  von  ausserordentlicher  Tragkraft  und  grossem  Auf- 
trieb, mit  selbstregistrirenden  Instrumenten  ausgerüstet,  in  Höhen  hinauf- 
zutreiben, welche  der  Mensch  nie  und  nimmer  erreichen  könnte.  Die 
Schwierigkeit  hierbei  bestand  bisher  in  der  Herstellung  der  Instrumente, 
welche,  ohne  von  Menschen  bedient  zu  werden,  in  der  ausserordentlich 


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ir2 


tiefen  Temperatur  und  der  enormen  Sonnenstrahlung  richtige  Werthc 
ergeben  müssen. 

Auch  bei  diesen  Instrumenten  musste  in  erster  Linie  das  Ass- 
mann'sche  Aspirations-Prineip  durchgeführt  werden. 

Das  Aufziehen  des  Instrumentes,  das  hier  nicht  von  Menschen- 
hand besorgt  werden  kann,  ersetzt  dauernd  das  Ablaufen  eines 
Gewichts  an  einem  langen  dünnen  Draht;  die  Registriruug ,  also  das 
Schreiben  wird  hier  nicht  durch  Feder  und  Tinte  wie  bei  den  bis- 
herigen Instrumenten  bewirkt,  vielmehr  werden  die  Angaben  der 
Instrumente  photographisch  fixirt.  Das  Licht  also,  und  daran  fehlt 
es  dort,  oben  nicht,  schreibt  dauernd  den  Gang  der  Instrumente  auf 

Der  erste  Versuch  mit  einem  in  dieser  Weiso  ausgestatteten 
Ballon  missglücktc,  insofern  als  eine  Vorrichtung,  welche  den  Ballon 
bei  seiner  Laudung  selbstthätig  entleeren  sollte,  schon  bei  der  Auf- 
fahrt in  Function  trat.  Um  so  besser  glückten  die  nächsten  beiden 
Aufstiege  dieses  Ballons,  dem  wir  den  Namen  nCirrusu  beigelegt 
haben.  Er  erreichte  bei  seiner  zweiten  Fahrt  über  16000  m.  Höhe, 
bei  seiner  dritten  Fahrt  gar  über  18  (XX)  m.  und  wird  demnächst, 
wenn  er  mit  Wasserstoffgas  gefüllt  werden  wird,  auch  diese  Höhe 
sicher  noch  um  ein  Beträchtliches  übersteigen.  Die  registrirten  Tempe- 
raturen betrugen  bei  der  ersten  Fahrt  einige  Fünfzig,  bei  der  zweiten 
Fahrt  gar  68°  Kälte. 

Ausser  diesem  hochinteressanten  Resultat  zeigten  diese  beiden 
Fahrten  die  ganz  rapide  Zunahme  der  Windgeschwindigkeit  mit  zu- 
nehmender Höhe.  An  beiden  Tagen  fuhr  gleichzeitig  mit  dem  „Cirrus- 
der  „Phönix",  an  einem  der  Tage  gleichzeitig  noch  der  „Majesticu, 
so  dass  hochinteressante  Vergleichsresultate  vorliegen. 

Der  „Citrus"  legte  in  den  oberen  Regionen  mehr  als  100  km. 
pro  Stunde  zurück,  er  landete  bei  der  ersten  Fahrt  in  Bosnien,  bei 
der  zweiten  Fahrt  in  Russland.  Beide  male  erhielten  wir  Dank^der 
dem  Ballon  mitgegebenen  Anweisungen  in  mehreren  Sprachen  und 
der  versprochenen  Belohnung  den  Ballon  nebst  Instrumenten  im  all- 
gemeinen unverletzt  wieder  zurück.  Für  die  Fortsetzung  dieser  hoch 
interessanten  Forschung  wird  der  Rest  des  von  Sr.  Majestät  zur  Ver- 
fügung gestellten  Geldes  aufgebraucht  werden,  nachdem  die  jüngste 
Hochfahrt  des  „Phönix"  den  Abschluss  unserer  nunmehr  zweijährigen 
Thätigkeit  auf  diesem  Gebiete  gebildet  haben  dürfte. 


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113 

Die  wissenschaftliche  Verarbeitung  aller  dieser  Fahrten  kann 
natürlich  nun  erst  nach  Abschluss  dorsclben  erfolgen,  da  jede  einzelne 
Fahrt  nur  neue  Bausteine  liefern  kann,  aus  denen  dann  die  Männer 
der  Wissenschaft,  in  Sonderheit  das  Meteorologische  Institut  das 
Fundament  zu  bauen  haben  werden,  auf  dem  weiter  arbeitend  die 
Wissenschaft  eine  sichere  Grundlage  und  Stütze  finden  möge. 

Sollte  es  mir  gelungen  sein,  meine  hochverehrten  Zuhörer,  durch 
meiüe  Worte  Ihnen  ein  abgerundetes  Bild  von  der  gemeinsamen 
Thätigkeit  des  Meteorologen  und  Luftschiffers  und  den  Aufgaben  und 
Leistungen  des  Luftballons  im  Dienste  der  Forschung  gegeben  zu 
haben  und  sollte  es  mir  hierbei  gleichzeitig  noch  geglückt  sein,  Ihnen 
damit  nichts  Uninteressantes  vorgetragen  zu  haben,  so  bleibt  mir  nur 
noch  übrig,  Ihnen  meinen  gehorsamsten  Dank  auszusprechen  für  Ihr 
>o  zahlreiches  liebenswürdiges  Erscheinen  und  das  Interesse,  welches 
Sie  meinen  Auslassungen  entgegen  zu  bringen  die  Güte  hatten. 


Abhandl  Bd.  XXI  8 


I 


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Monats-  und  Jahres-Uebersicht 

der 

Beobachtungen 

an  der 

Königlichen  meteorologischen  Station  Görlitz 

im  Jahre  1882 

zusammengestellt  von 

Hüttig. 


128 


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129 


1894 

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Januar. 

Februar. 

März. 

April. 

Mai. 

Juni. 

I.  Halbjahr. 

Juli. 

August 

September. 

October. 

November. 

December. 

II.  Halbjahr. 

Jahr  1894. 

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Oesellschafts -Nachrichten.  ! 


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Gesellschafts-  Nachrichten. 


Protokoll 

der  Haupt-Versammlung  vom  6.  Januar  1893. 

Durch  Beschluss  der  Versammlung  werde«  in  die  Gesellschaft 
aufgenommen  die  Herren:  Dr.  med.  Kneschke,  Rentier  Heinsius  jr., 
Rentier  Kahlert.  Ingenieur  Gerstenberg,  Dr.  med.  Michaelsen, 
Generalmajor  z.  D.  Eritsch,  Oberstlieutenant  z.  T).  Glubrecht, 
Fabrikbesitzer  Zenker.  Kaufmann  Eduard  Mätzke  und  verw.  Frau 
Dr.  Thiemann. 

Durch  den  Tod  hat  die  Gesellschaft  verloren:  Herrn  Land- 
gerichts-Präsident  Peck  und  Herrn  Ingenieur  Se  hen  dl  er.  Ver- 
sammlung ehrt  das  Andenken  der  Verstorbenen  durch  Erheben  von 
den  Sitzen. 

Ihren  Austritt  haben  angemeldet  die  Herren:  Stabsarzt  Dr.  Ernst, 
Geheimer  Regierungsrath  Garcke,  Kaufmann  Hermann  Reich, 
Girichtsrath  a.  D.  Rhau,  Photograph  Wilde  und  Chemiker  Spi tzer. 

An  Stelle  des  Herrn  Commerzienrath  Ephraim,  welcher  die 
Wahl  zum  Ausschuss-Mitgliede  abgelehnt  hatte,  wird  Herr  Buch- 
händler Sattig  gewählt. 

Die  Rechnuug  für  das  Jahr  1891/92  ist  von  Herrn  Stadtrath 
Nobiling  revidirt  worden,  Monita  sind  nicht  gezogen  worden:  naeh 
Circulation  derselben  wird  dem  Kassirer  Herrn  Ebert  Entlastung 
ertheilt. 

Der  Schriftenaustausch  mit  der  „Societe  entomologique  ä  Stock- 
holmk  und  mit  der  Universität  Rom  (Rassegni  delle  Scienze  Geologiche 
in  Italia)  wird  genehmigt. 

Herr  Direetor  Dr.  Peek  berichtet  sodann  über  die  Vermehrungen, 
welche  die  Sammlungen  seit  der  letzten  Hauptversammlung  erfahren 
haben.  Den  Geschenkgebern  wird  durch  Erheben  von  den  Sitzen 
gedankt. 


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Der  Communal- Landtag  hat  der  Gesellschaft  wieder  100  Mark 
zur  Vermehrung  der  Sammlungen  und  der  Bibliothek  überwiesen. 

V.      g.  u. 

Uhl.  Körner. 


Protokoll 

der  Haupt-Versammlung  vom  24.  März  1893. 

Der  Präsident,  Herr  Oberstlieutenant  Uhl,  eröffnet  die  Sitzung 
mit  der  Mittheilung,  dass  zwei  Mitglieder  durch  den  Tod  ausgeschieden 
sind,  nämlich  die  Herren:  Oberst  z.  D.  von  Petery  und  Hotelbesitzer 
Müller.  Versammlung  ehrt  das  Andenken  an  die  Verstorbenen  durch 
Erheben  von  den  Sitzen. 

Freiwillig  ausgetreten  sind  die  Herren:  Kaufmann  Bahr,  Apo- 
theker Berkhuhn,  Oberstabsarzt  T)r.  Döhring,  Dr.  med.  Erbkam. 
Banquier  Emil  Felix,  Dr.  med.  Joaehimczik,  Chemiker  Schnapp- 
auf, Gutsbesitzer  Steinbrück-Schönberg,  Apotheker  Weese,  Dr.  med. 
Wertheim. 

Neu  angemeldet  ist  Herr  Rentier  von  Mützschefahl,  welcher 
aufgenommen  wird.  Herr  Dr.  med.  Erb  kam  bittet  um  Aufnahme 
als  correspondirendes  Mitglied  und  wird  durch  Zuruf  hierzu  gewählt. 

Herr  Dr.  Peck  berichtet  über  die  Neu-Er Werbungen  der  Samm- 
lungen. 

v.      g.  u. 

Uhl.  Zeitzschel. 
Schnackenberg.        Nobiling.  Kahlbaum. 


Protokoll 

der  Haupt-Versammlung  vom  20.  October  1893. 

Nach  Eröffnung  der  Sitzung  durch  den  ersten  Präsidenten,  Herrn 
Oberstlieutenant  Uhl,  werden  als  Mitglieder  aufgenommen  die  Herren: 
Conservator  Aulich.  Kreiswundarzt  Dr.  med  Glogowski,  Rentier 
Korn -Rudelsdorf,  Oberarzt  Dr.  Knauer,  Dr.  med.  Bermann,  Dr. 
med.  Stössner,  Dr.  med.  Seeger,  Dr.  med.  Bofinger,  Oberamtmann 
Bau  donin,  Dr.  phil.  Monke  und  Apothekenbesitzer  Lindner.  Seit 
der  letzten  Haupt-Versammlung  sind  der  Gesellschaft  drei  Mitglieder 


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137 


durch  den  Tod  entrissen  worden:  Herr  Oboramtmann  Hacker.  Herr 
Steuerrath  Hammer  und  Herr  Dr.  med.  Prasse.    Versammlung  ehrt 
«la*  Andenken  der  Verstorbenen  durch  Erheben  von  den  Sitzen.  Aus- 
getreten aus  der  Gesellschaft  sind  wegen  Wegzug  von  Görlitz  die 
Herren:   Oberstlieutenant   Guhl,  Apotheker   Heinemann,  Rentier 
Heinsius  jun.,  Dr.  med.  Hirsch,  Dr.  med.  Trepinski  und  Fabrik- 
Besitzer  Sturm,  aus  anderen  Gründen  die  Herren:  Schul -Vorsteher 
Brink,  Kauf  manu  Hüppauf,  Landesältester  Jaques,  Zeichnenlehrer 
Kahl,  Apotheker  Rausch,  Ingenieur  Richter,  Buchhändler  Vieri ing 
und  Frau  Fabrikbesitzer  Hartmann.    Herr  Rendant  Ebert  berichtet 
hierauf  über  die  Kassen  -Verhältnisse   des  verflossenen  Jahres  und 
trägt  den  Etat  für  das  neue  Gesellschaftsjahr,  welcher  in  Höhe  von 
Mark  1)73*2,25  balanciert,  vor;  derselbe  wird  in  Umlauf  gesetzt  und 
genehmigt.     Herr  Direetor  Dr.  Peck  giebt   sodann   seinen  Bericht 
über  die  Vermehrungen  der  Sammlungen  und  der  Bibliothek  im  ver- 
flossenen Jahre.   Es  gelangen  nunmehr  zum  Vortrag  der  Jahresbericht 
de?*  ersten  Secretärs,  sowie  die  Berichte  der  Oeconomie-,  zoologischen 
und  geographischen  Section.   Hierauf  erfolgen  die  Wahlen,  es  werden 
folgende  Herren  gewählt:   zum  Direetor  des  Ausschusses:  Stadtrath 
II  alber  Stadt;  zu  Mitgliedern  des  Ausschusses:  Rechtsanwalt  Cohn, 
lit'hrer  Mühle,  Stadtrath  Nobiling,   Oberstlieutenant  Reich  und 
Sanitätsrath  Dr.  Weissenberg;  zum  zweiten  Präsidenten:  Direetor 
Dr.  Kahlbaum;  zum  ersten  Secretär;  Apotheker  Körner.  Derselbe 
l.>eharrt  bei  der  bereits  vor  der  Wahl  abgegebenen  Erklärung,  eine 
Wiederwahl  nicht  annehmen  zu  wollen.    Bei  der  Neuwahl  wird  Herr 
Dr.  med.   Schindler  zum   ersten   Secretär  gewählt.     Der  zweite 
Secretär,  sowie  die  bisherigen  Beamten  werden,  da  Widerspruch  nicht 
erfolgt,  durch  Acelamation  gewählt.     Es  gelangen  hierauf  zur  Ver- 
lesung das  Dankschreiben  des  Herrn  Direetor  Linn  für  die  zu  seinem 
25jährigen   Amtsjubiläum   gesandten  Glückwünsche,   sowie  das  des 
Castellans  Herrn  Bitterlich  für  Gratulation  und  Ehrengeschenk  zum 
25jährigen  Dienstjubiläum.   Die  Berichte  des  Herrn  Dr.  Peck  ergaben, 
dass  sowohl  die  Sammlungen  wie  die  Bibliothek  während  des  Sommer- 
halbjahres reichlichen  Zuwachs  erfahren  hatten. 

v.       g.  u. 

Uhl.         Zeit  zsc  hei.  Körner. 


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Jahres  -  Berieht 

des  Secretärs  über  das  Gesellschaftsjahr  1892/93. 

Meine  Herren! 

Nach  Beendigung  des  Gesellsehaftsjahres  ist  es  statutongemäss 
meine  Pflicht,  einen  Bericht  über  den  Bestand  und  das  Leben  in  der 
Gesellschaft  während  des  abgelaufenen  Jahres  zu  erstatten. 

Die  Gesellschaft  zählte  beim  Beginn  des  Jahres  20  Khren- Mit- 
glieder, 84  correspondirendc  Mitglieder  und  300  wirkliche  Mitglieder. 

Durch  den  Tod  entrissen  wurden  der  Gesellschaft  ein  correspon- 
direndes  Mitglied,  Herr  Seminar-Oberlehrer  Schmidt  in  Bautzen,  und 
7  wirkliche  Mitglieder,  die  Herren:  Liuidgerichts-Präsident  a.  D.  Peek, 
Ingenieur  Sehendler,  Oberst  von  Petery,  Hotelbesitzer  Müller. 
Oberamtmann  Hacker,  Steuerrath  Hammer  und  Dr.  med.  Prasse. 
Ehre  ihrem  Andenken! 

Ausgeschieden  zum  grossen  Theile  wegen  Wegzug  von  Görlitz 
sind  31  Mitglieder,  dagegen  sind  25  neue  Mitglieder  aufgenommen 
worden  und  ein  correspondirendes  Mitglied. 

Die  Gesellschaft  zählt  mithin  heut  beim  Beginn  des  83  Gesell- 
schaft»-Jahres  20  Ehrenmitglieder.  84  eorrespondirende  Mitglieder  und 
287  wirkliche  Mitglieder. 

Die  Zahl  der  Staats -Institute  und  wissenschaftlichen  Vereine, 
mit  denen  unsere  Gesellschaft  im  Sehriftenaustausch -Verkehr  steht, 
erhöhte  sieh  im  vergangenen  Jahre  um  2,  sodass  die  Zahl  derselben 
sich  jetzt  auf  213  beläuft. 

Der  20.  Band  der  Abhandlungen,  mit  dessen  Druck  vor  Jahres- 
frist bereits  begonnen  war,  ist  im  Mai  «1.  J.  vollendet  und  den  Mit- 
gliedern übersandt  worden. 

Auf  das  wissenschaftliehe  Leben  im  verflossenen  Jahre  überzu- 
gehen, so  gebührt  vor  allem  der  Dank  den  Herren,  welche  die  Vor- 
träge an  den  Freitag-Abenden  übernommen  haben.    Es  sprachen: 

Vor  Damen  und  Herren: 

am  4.  November  18V>2:  Herr  Director  Dr.  Kahl  bäum  über:  „Helgo- 
land mit  Vorzeigungen 

am  25.  November  18U2:  Herr  Dr.  med.  Freise:  „Schaustellungen  im 
Orient." 


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139 


am  0.  Dccember  1892:  Herr  Director  Dr.  Kahlbaum  über:  „Helgo- 
land", Fortsetzung  und  Schluss. 

am  16.  December  1892:  Herr  Oberlehrer  Fey  er  abend  über:  „Das 
alte  Persion  und  seine  Keilschriften". 

am  13.  Januar  1893:  Herr  Oberstlieutenant  Uhl:  „Polen;  Krakau  und 
Warschau." 

am  20.  Januar  1893:  Herr  Lehrer  Barber  über:  „Die  Pilze  und  ihre 

Bedeutung  für  den  Haushalt  der  Natur." 
am  10.  Februar  1893:  Herr  Dr.  med.  Freise:  „Der  Vesuv  und  seine 

Umgebung." 

am  17.  Februar  1893:  Herr  Oberstlieutenant  Uhl:  „Erinnerung  an 
Capri." 

am  3.  März  1893:  Herr  Professor  Suess  aus  Wien:  „Ueber  die  Sint- 
flut." 

am  10.  März  1893:  Herr  Professor  van  der  Velde:  „Ein  deutscher 
Jules  Verne." 

aui  17.  März  1893:  Herr  Dr.  B.  Alexander- Katz:  „Ueber  den 
Kreislauf  der  Stoffe  in  der  Natur." 

Vor  Herren: 

am  2.  December  1892:  Herr  Lehrer  Barber  über:  „Der  Oberlausitzer 
und  seine  Sprache  nebst  Proben  mundartlicher  Dichtungen." 
Das  Nähere  über  die  Thätigkeit  der  Sectionen  ergeben  die  Be- 
ruhte, welche  die   betreffenden    Herren   Secretäre   selbst  abstatten 
werdeu. 

Die  Sammlungen  waren  im  Sommer  gleichwie  in  früheren  Jahren 
an  den  Mittwoch-Nachmittagen  dem  Publikum  geöffnet  und  erfreuten 
Mch  auch  von  ausserhalb  eines  zahlreichen  Besuches.  Die  Herren: 
Barber,  Theodor  Hoffmann,  Mühle  und  Krug  hatten  wiederum 
<lie  Liebenswürdigkeit,  die  Aufsicht  an  diesen  Tagen  zu  übernehmen. 

Den  Herren  Landständen  der  Oberlausitz  verdankt  die  Gesell- 
schaft auch  im  verflossenen  Jahre  eine  Zuwendung  von  100  Mark,  zur 
^  «Tinehrung  der  Sammlungen  und  der  Bibliothek  bestimmt. 

Trotz  der  bedeutenden  Ausgaben,  bedingt  durch  die  Herausgabo 
♦  ine«  neuen  Bandes  der  Abhandlungen,  sind  unsere  Kassenverhältnisse, 
wie  der  Bericht  des  Herrn  Ebert  ergiobt,  so  günstige,  dass  wiederum 
von  der  auf  dem  Museum  haftenden  Hypothek  3000  Mark  zurück- 
gezahlt werden  konnten. 


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140 


Unser  Castellan  Bitterlich  stand  am  1.  October  v.  J.  25  Jahre 
im  Dienste  der  Gesellschaft;  es  wurden  ihm  an  diesem  seinem  Ehren- 
tage die  Glückwünsche  der  Gesellschaft  durch  den  ersten  Präsidenten 
ausgesprochen  und  ihm  gleichzeitig  ein  Ehrengeschenk  überreicht. 

Die  Feier  dos  81.  Stiftungsfestes  wurde  am  18.  November  1892 
im  Saale  des  Wilhelm -Theaters  in  althergebrachter  Weise  begangen. 

Mit  den  besten  Wünschen  für  das  fernere  Wohlergehen  der 
Gesellschaft  schliesse  ich  meinen  Bericht. 

Görlitz,  20.  October  1893. 

Körner.  Secretär. 

Verzeiehniss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1892    1893  durch  Austausch, 
durch  Schenkung  und  Ankauf  für  die  Bibliothek 
eingegangenen  Schriften. 

A.  Durch  Schriften- Austausch. 

Altenburg:  Naturforschendc  Gesellschaft  des  Osterlandes:  Mit- 
theilungen 5.  Band.  —  Amiens:  Societe  Linneenno  du  Nord  de  la 
France:  Bulletin  mensuel  Tome  X.  No.  228-  258:  Memoire«  Tome  8. 

—  Bamberg:  Gewerbeverein:  Wochenschrift  41.  Jahrgang;  Natur- 
forschende Gesellschaft:  Ki.  Bericht.  —  Basel:  Naturforschende  Ge- 
sesellschaft:  Verhandlungen  10.  Band  1.  Heft.  —  Belfast:  Natural 
History  and  Philosophieal  Society:  Proceedings  for  1891  —  1892.  — 
Berlin:  Deutsche  geologische  Gesellschaft:  Zeitschrift  44.  Band  Heft 
3,  4T  45.  Band  Heft  1.  —  Gesellschaft  naturforschender  Freunde: 
Sitzungsberichte  Jahrgang  1892.  -  Botanischer  Verein  der  Provinz 
Brandenburg:  Verhandlungen  33.  und  34.  Jahrgang.  —  Gesellschaft 
für  Erdkunde:  Zeitschrift  27.  Band  Heft  3  -0,  28.  Band  Heft  1  u.  2: 
Verhandlungen  19.  Band  No.  G— 10.  20  Band  No.  1- ■(>.  Bistritz: 
Gewerbeschule:  17.  Jahresbericht.  —  Bonn:  Naturhistorischer  Verein 
der  preussischen  Rheinlande,  Westfalens  und  des  Regierungsbezirks 
Osnabrück:  Verhandlungen  49.  Jahrgang  und  50  Jahrgang  1.  Hälfte. 

—  Landwirtschaftlicher  Verein  für  Rheiupreussen:  Zeitschrift  Jahr- 
gang 1892  No.  40  -53.  1893  No.  1—38.  —  Boston  Massach.:  American 
Academy  of  Arts  and  Sciences:  Proceedings  Vol.  XV11I.  —  The  Boston 
Society  of  Natural  History:  Memoirs  Vol.  IV.  No.  10;  Proceedings 
Vol.  XXV.      Bremen:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Abhandlungen 


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12.  Band  3.  Heft,  Meteorologische  Station:  Ergebnisse  der  meteoro- 
logischen Beobachtungen  in  Bremen  2.  Jahrgang  und  Deutsches 
meteorologisches  Jahrbuch  für  1892.    Station  J.  Ordnung  in  Bremen. 

Breslau:  Schi  es  isolier  Forstverein:  Jahrbuch  für  1892.  —  Land- 
wirthsehaftl icher  Centraiverein  für  Schlesien:  Jahresbericht  für  1892. 

Gewerbe  verein:  Breslauer  Geworbeblatt  Jahrgang  1892  No.  20—20 
und  Sehlesisehes  Gewerbeblatt  No.  1 — 19.  —  Schlesisehe  Gesellschaft 
für  vaterländische  Cultur:  70.  Jahresbericht  nebst  Ergänzuugsheft. 
Königliches  Oberbergamt:  Produotion  der  Bergwerke.  Salinen  und 
Hütten  des  Preussisehen  Staates  im  Jahre  1892.  (Berlin  1893.) 
Brünn:  Naturforschender  Verein:  Verhandlungen  30.  Band  und  10.  Be- 
richt der  meteorologischen  (Vmnnission.  -  K.K.  Mährisch-Sehlesische 
•»••Seilschaft  zur  Beförderung  des  Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landes- 
kuiM.lt' :  Centralblatt  für  die  Mährischen  Landwirthe  72.  Jahrgang  1892 
und  Notizenblatt  der  historisch-statistischen  Section  1892.  Cam- 
rridge  Massach.:  Museum  of  eomparativc  Zoology:  Annual  Report 
i*  1891/92:  Bulletins:  Geolog.  Serie  Vol.  XVI  No.  11-13,  Vol.  XXIII. 
Xo.  4  Vol.  XIV.  No.  1  7.  —  Chur:  Naturforschende  Gesellschaft 
Uraubündens:  30.  Jahresbericht  und  Beilage.  Cördoba,  Argentina: 
Academia  Naeional  de  Ciencias  de  la  Republiea  Argentina:  Boletin 
Torno  X.  4.  -  Danzig:  Naturforschende  ( Jesellsehaft:  Schriften  Neue 
Folge  8.  Band  1.  Heft,  Festschrift  zur  Feier  des  150jährigen  Be- 
chens: Abhandlungen  zur  Landeskunde  der  Provinz  Wost-proussen 
Heft  5:  R.  Schütte,  Die  Tucheier  Haide,  Danzig  1893.  —  Darmstadt: 
Verein  für  Erdkunde:  Notizblatt  4.  Folge  13.  Heft.  Dijon: 
Acadeinie  des  sciences,  arts  et  belle«  lettres:  Memoires  Tome  3.  — 
Douaueschingen:  Verein  für  Geschichte  und  Naturgeschichte  der 
Bar  und  der  angrenzendem  Landestheile:  Schriften  8.  Heft.  —  Dorpat: 
Naturforscher- Gesellschaft:  Sitzungsberichte  10.  Band  1.  Heft. 
Dresden:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  „Isis":  Sitzungsberichte 
und  Abhandlungen  Jahrgang  1892.  —  Oekonomische  Gesellschaft  in 
Sachsen:  Mittheilungen  für  1892/93.  -  Verein  für  Erdkunde:  22.  Jahres- 
bericht; Dr.  P.  Richter.  Litterat ur  der  Landes-  und  Volkskunde  des 
Königreichs  Sachsen  1.  Nachtrag.  -  Dublin:  Royal  Society:  Trans- 
aktion« Vol.  IV.  P.  9—13:  Proceedings  Vol.  Vli.  P.  3.  4.  —  Royal 
Irish  Academy.  Transactions  Vol.  XXX.  P.  1—4.  Dürkheim  a/H.: 
Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Rheinpfalz  „Polliohia-:  Festschrift 
zur  50jährigen  Stiftungsfeier,  Jahresbericht  49    50  Jahrgang  No.  5,  0. 


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142 


—  Emden:  Naturforschendo  Gesellschaft:  77.  Jahresbericht.  -  Florenz: 
Biblioteca  Nacionale  di  Firenze:  Bolletino  delle  Pubblicazioni  Italiane 
No.  161 — 186;  Pnbblicazioni  del  R.  Instituto  di  Studi  Superiore  p.  p.: 
Carlo  de  Stefani:  Le  Pieghe  delle  Alpi  Apuane.  Firenze  1880;  Luigi 
Luciani:  Fisiologia  del  üiginno  1880,  il  Triennio  1883—1885  nella 
Clinica  Ostetriea  e  Ginecologia  di  Firenze  P.  I.  1888;  Dr.  Giorgio 
Roster:  L'Acido  carbonico  dell  Aria  e  del  Suolo  di  Firenze  1889.  — 
San  Francisco:  California  Acadcmy  of  Sciences:  Occasional  Papers  III. 

—  Frankfurt  a.  M.:  Physikalischer  Verein:  Jahresbericht  f.  1800/91. 
-  Aerztlicher  Verein:   35.  Jahresbericht   über  die  Verwaltung  des 

Medicinalwesens;  Tabellarische  Uebersichten  betreffend  den  Civilstand 
der  Stadt  Frankfurt  a.  M.  im  Jahre  1802.  Frankfurt  a.  d.  O.: 
„Helios",  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Regierungsbezirks  Frank- 
furt: Monatliche  Mittheilungen  10.  Jahrgang  No.  11 — 12,  Ii.  Jahrgang 
No.  1:  Societatum  Litterae  6.  Jahrgang  No.  1-  -12,  7.  Jahrgang  No.  1 
bis  3.  Giessen:  Oberhessische  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heil- 
kunde: 29.  Bericht.  —  Glasgow:  Natural  History  Society:  Proeeodings 
and  Transactions  Vol.  III.  P.  2.  —  Görlitz:  Magistrat:  Verwaltungs- 
bericht für  1801/92.  --  Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissenschaften: 
Neues  Lausitzisches  Magazin  68.  Band  2.  Heft  und  69.  Band  1.  Heft. 
-•-  Gymnasium  und  Real -Gymnasium:  Oster  -  Programm  1893.  — 
Gewerbeverein:  Mitgliederliste  und  Kassen-Bericht  1JS91/92.  —  Graz: 
Historischer  Verein  für  Steiermark:  Mittheilungen  40.  Heft;  Beiträge 
zur  Kunde  steiermärkischer  Geschichtsquellen  24.  .Jahrgang.  -  Greifs- 
wald: Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Neu -Vorpommern  und 
Rügen:  Mittheilungen  24.  Jahrgang.  —  Guben:  Niederlausitzer  Ge- 
sellschaft für  Anthropologie  und  Urgeschichte:  Mittheilungen  2.  Band 
Heft  6,  3.  Band  Heft  1—3.  -  Halle:  Naturwissenschaftlicher  Verein 
für  Sachsen  und  Thüringen:  Zeitschrift  für  die  gesammten  Natur- 
wissenschaften 65.  Band  3.  bis  6.  Heft,  66.  Band  1.  und  2.  Heft.  - 
Landwirtschaftlicher  Central -verein  der  Provinz  Sachsen:  Zeitschrift 
Jahrgang  1802  No.  9—12,  Jahrgang  1893  No.  1—9;  Mittheilungen 
des  Verbandes  zur  Besserung  der  ländlichen  Arbeiter -Verhältnisse: 
1.  Jahrgang  No.  4  und  5.  Kaiserliche  Leopoldino-Carolinisehe 
Akademie  der  Wissenschaften:  Leopoldina  28.  Heft  No.  22  bis  24.  Titel 
und  Register,  29.  Heft  No.  1  bis  4,  7  bis  14.  —  Halifax,  Nova  Sotia: 
Institute  of  Natural  Science  Proceedings  and  Transactions  2.  Ser. 
Vol.  I.  P.  1.  —  Hamburg:  Deutsche  Seewarte:  Deutsches  Meteoro- 


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143 


logisches  Jahrbuch  für  1891:  Aus  dem  Archiv  der  Deutschen  See- 
warte 15.  Jahrgang.  -  Hanau:  Wetterauisehe  Gesellschaft  für  die 
Ztsanmito  Naturkunde:  Jahrcshericlit  1889— 1892.  -  Harlem:  Musee 
Tpyler:  Arehives  Vol.  IV.  P.  1.  —  Helsingfors:  Soeietas  pro  Fauna 
et-  Flora  Fcnniea:  Acta  Vol.  V.  1.  2.  Vol.  VIII. ;  Meddelanden  17. 
und  18.  Heft.  —  .lauer:  Oeeonomisch  -  patriotische  Soeietät  der 
Fürstcnthümer  Sehweidnitz:  Verhandlungen  und  Arbeiten  Jahrgang 
1*91.  —  Iglo:  Ungarischer  Karpathen -Verein:  Jahrbuch  20.  Jahrgang. 

Innsbruck:  Naturwissenschaftlich- mediciniseher  Verein:  Berichte 
20.  Jahrgang.  Kassel:  Verein  für  hessische  Gesehichte  und  Landes- 
kunde: Zeitschrift  1(J.  und  17.  Band:  Mittheilungen  Jahrgang  1890 
'iml  1891.  Verein  für  Naturkunde:  88.  Bericht.  Kiel:  König- 
liche Universität:  95  Stüek  Schriften  ans  dem  Jahre  1892/93.  — 
Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Schleswig  -  Holstein :  Schriften 
10.  Band  1.  Heft.  —  Schleswig  -  Holstein  -  Lanenburgische  Gesell- 
schaft für  vaterländische  Geschichte:  Zeitschrift  22.  Band. 
Königsberg:  Königliche  Physikalisch  -  Oeconomisehe  Gesellschaft: 
Schriften  33.  Jahrgang.  Lcipa  in  Böhmen:  Nordböhmischer 
Exmrsions-Ülub:  Mittheilungen  15.  Jahrgang  4.  Heft.  16.  Jahrgang 
1.— 3.  Heft.  —  Linz:  Museum  Francisco  -  Carol intim:  50.  und 
'A.  Jahresbericht.  Verein  für  Naturkunde  in  Oesterreich  ob  der 
Kns:  21.  Jahres  -  Bericht  (Bericht  19  und  20  nicht  erhalten).  — 
London:  Royal  Society:  Proceedings  No.  314  325:  Exchange  List 
•  jf  Ihiplicates  and  I  >enciencies.  St.  Louis:  Academy  of  Sciences: 
Transactions  Vol.  V.  No.  3.  4.  Vol.  VI.  No.  1;  Missouri  Botanical 
Karden:  Third  Annual  Report  1892.  Lüneburg:  Naturwissen- 
schaftlicher Verein  des  Fürstenthums  Lüneburg:  12.  Jahresheft, 
Luxemburg:  „Fauna",  Verein  Luxemburger  Naturfreunde:  Mit- 
theilungen. —  Madison:  Wisconsin  Academy  of  Sciences.  Arts  and 
Utters:  Transactions  Vol.  VII.  188*  1891.  Mailand:  Socicta 
Italiana  di  Scicnze  Naturali:  Atti  Vol.  33  Fase,  t,  2,  Vol  34.  Fase.  1 
l«is  3.  —  Manchester:  Litcrary  and  Philosophical  Society:  Memoirs 
;\nd  Proceedings  Vol.  6,  7  No.  1.  Marburg:  Gesellschaft  zur  Be- 
orderung der  gesammten  Naturwissenschaften:  Schriften  Band  12 
Abhandlung  5;  Sitzungsberichte  Jahrgang  1892.  Moskau:  Societe 
Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou:  Bulletin:  Annec  1892  No.  2 
bis  4.  1893  No.  1.  —  Montreal:  Royal  Society  of  Canada:  Proceedings 
and  Transactions  Vol.  IX.,  X.         München:  Königlich  Bayerische 


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144 


Akademie  der  Wissenschaften:  Mathematisch  -  physikalische  Klasse: 
Sitzungsberichte  Jahrgang  1892  Heft  3,  Jahrgang  1893  Heft  1  und  2. 

-  Münster:  Westfälischer  Provinzial -Verein  für  Wissenschaft  und 
Kunst:  20.  Jahresbericht.  —  Nancy:  Soeiete  des  sciences:  Bulletin 
Ser.  II.  Tome  XII.  —  New-Haven,  Connecticut:  Connecticut  Aeademy 
of  Arts  and  Sciences:  Transactions  Vol.  VIII.  P.  2.  New -York: 
Aeademy  of  Sciences:  Annais  Vol.  X.  No.  7,  8  Vol.  XI.  No.  1  5.  — 
American  Geographica  1  Society:  Bulletin  Vol.  24.  3,  4,  Vol.  25.  1.  2. 
—  Pesth:  Magyarhoni  Földtani  Tarsulat:  Földtani  Közlöny  22.  Jahr- 
gang No.  9  12,  23.  Jahrgang  No.  1—8.  —  Ungarisches  Xational- 
Museum:  Revue  der  naturhistorischen  Hefte  15.  Band  Heft  3  und  4, 
16*.  Band  Heft  1  und  2.  —  Philadelphia:  Aeademy  of  Natural 
Sciences:  Proceedings  1892  P.  IL,  III.  —  The  Wagner  Free  Institute 
of  Science:  Transactions  Vol.  HI.  P.  2.  -  Pisa:  Societä  di  seienze 
naturali:  Atti  Vol.  XII.;  Processi  verbali  Mai-Juli  S.  157 — 195.  — 
Prag:  Königlich  Böhmische  Gesellschaft  der  Wissenschaften:  Sitzungs- 
berichte Jahrgang  1892;  Jahresbericht  für  1892.  —  Lesehalle  deutscher 
Studenten:  Jahresbericht  für  1892.  —  Naturhistorischer  Verein  „Lotos": 
Jahrbuch  für  Naturwissenschaft:  13.  Band.  —  Museum  des  König- 
reiches Böhmen:  Archiv  der  naturwissenschaftlichen  Landes- Durch- 
forschung von  Böhmen:  Band  VI.  Heft  1  und  <>,  Band  VII.  Heft  2. 
3.  4  und  0,  Band  VIII.  Heft  1  und  3.  —  Reichenberg:  Verein  der 
Naturfreunde:  Mittheilungen  24.  Jahrgang.  —  Riga:  Naturforscher - 
Verein:  Correspondenzblatt:  35.  Jahrgang  und  Register  zu  Jahrg. 
16  —  34.  —  Rochester,  N.-Y.:  Aeademy  of  Sciences:  Proceedings 
Vol.  II.  1.  —  Rom:  R.  Comitato  geologico:  Bolletino  Vol.  XXII.  — 
Bibliotheca  Nazionale  centrale  Vittorio  Kmanuele:  Bolletino  delle  opere 
moderne  straniero  pp.  Vol.  VII.  No.  21  —  24  con  Indice  alfabetico.  — 
Rassegna  delle  Science  Geologieho  in  Italia:  Anno  11.  Fase.  1-3. 
Rostock:  Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklenburg: 
Archiv  4b\  Jahrgang.  —  Salem,  Massaeh.:  American  Association  for 
the  Advancement  of  Science:  Proceedings:  Vol.  40  and  41.  —  Santjago. 
Chile:  Deutscher  wissenschaftlicher  Verein:  Verhandlungen  4.  Heft. 
Sinn  (Valais  Suissc)  Soeiete  Muritienne:  Bulletin  et  travaux  Airaees 
1890 — 1891.  —  Stettin:  Gesellschaft  für  Pommersohe  Geschichte  und 
Alterthumskunde:  Baltische  Studien:  43.  Jahrgang;  Die  Bau-  und 
Kunst- Denkmäler  des  Reg. -Bezirks  Köslin  3.  Heft.  Stockholm: 
Entomologiska  Foreningen:  Tidskrift  Jahrgang  1892  Heft  1—4. 


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L45 


Strassburg  i.  E.:  Kaiser  Wilhelm-Universität:  Jahresbericht  für  1892 
•ier  industriellen  Gesellschaft  zu  Mülhausen.  -  Stuttgart:  Verein 
tiir  vaterländische  Naturkunde:  Jahreshefte  45».  Jahrgang.  —  Sidney: 
Royal  Society  of  New -South -Wales:  Journal  of  the  Proceedings 
Vol.  XXVI.  Triest:  Soeieta  Adriatica  di  Seionze  naturali:  Bolletino 
Vol.  XIV.  Tromsoc:  Museum  Aarshefter:  Vol.  XV.  Aarsberetning 
t'or  181)0,  1891.  Ulm:  Verein  für  Mathematik  und  Naturwissen- 
schaften: Jahreshefte  5.  Jahrgang.  -  Washington:  Smithsonian 
Institution:  Coutribution  to  Knowledge:  Vol.  XXVIII;  Department  of 
Agriculture:  Report  for  1891;  Bulletin  Xo.  3:  The  Hawks  and  Owls 
<<t'  the  U.  S.  in  their  relation  of  agriculture,  Washington  1893;  Bureau 
of  Ethnology:  Annual  Report  for  1885  80;  Bibliography  of  the 
Atkapascan  Languages  by  James  Constantine  Billing,  Washington  1892. 

Department  of  the  Interior-Office  U.  S.  Geological  Survcy  Mineral 
Ressource*  1889  1890;  Contributions  to  North-American  Ethnology 
Vol.  XVII.  -  Wernigerode:  Naturwissenschaftlicher  Verein  des 
Harzes:  Schriften  7.  Band.  Wien:  Verein  zur  Verbreitung  natur- 
wissenschaftlicher Kenntnisse:  Schriften  32.  Jahrgang  mit  Nachtrag 
nid  33.  Jahrgang.  —  K.  K.  Geologische  Reichsanstalt:  Jahrbuch 
42.  Band  2.-4.  Heft,  43.  Band  1.  Heft;  Verhandlungen  1892  C>.  bis 
ls.  Heft,  1893  1.  10.  Heft,  —  K.  K.  Centralanstalt  für  Meteorologie 
und  Erdmagnetismus:  Jahrbuch  27.  Band.  —  K.  K.  Zoologisch- 
Botanische  Gesellschaft:  Verhandlungen  42.  Band  3.  und  4.  Quartal 
und  43.  Band  1.  und  2.  Quartal.  —  K.  K.  Geographische  Gesellschaft: 
Mittheilungen  25.  Band.  K.  K.  Xaturhistorisches  Hofmuseum:  Jahres- 
bericht für  1892.  —  Kaiserliche  Academie  der  Wissenschaften:  Sitzungs- 
berichte 100.  Band  1*91  Abtheilung  1  No.  8—10,  Abtheilung  2a. 
Xo.  8  10.  Abth.  2b.  Xo.  8— 10,  Abth.  3  No.  8—10;  Register  zu  den 
Bänden  7—100,  Sitzungsberichte  101.  Band  1892  Abtheilung  1  No.  1 
bis  10,  Abtheilung  2  a.  No.  1  -10,  Abtheilung  2  b.  No.  1  10,  Ab- 
teilung 3  No.  1  10.  —  Verein  der  Geographen  an  der  Universität: 
Wissenschaftliche  Mittheilungen  18.  Bericht,  Entomologischer  Ver- 
ein: 3.  Jahresbericht,  -  Wiesbaden:  Nassauischer  Verein  für  Natur- 
kunde: Jahrbücher  45.  Jahrgang.  —  Würzburg:  Physikalisch -medici- 
nisehe  Gesellschaft:  Verhandlungen  2<>.  Band:  Sitzungsberichte  Jahr- 
gang 1892.  —  Zerbst:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Berichte  für 
ii>K7— 18«)2. 


AbhAndL  Bd.  XXI. 


10 


146 


B.  Durch  Schenkung: 

1)  Berliner  klinische  Wochenschrift  Jahrgang  1892.  2)  Deutsche 
medicinische  Wochenschrift  Jahrgang  1892.  3)  Deutsclie  Medicinal- 
Zeitung  Jahrgang  181)2.  4)  Münchener  medicinische  Wochenschrift 
Jahrgang  1892.  5)  Wiener  medicinische  Wochenschrift  Jahrgang  1892. 
6)  Deutsches  Archiv  für  klinische  Medicin  Band  49  und  50.  7)  Ii. 
Virchow,  Archiv  für  pathologische  Anatomie  und  Physiologie  und 
für  klinische  Medicin  127.  130.  Band.  H)  Schmidt's  Jahrbücher  der 
in-  und  ausländischen  gesanimten  Medicin  Band  233  230.  (No.  1 
bis  8  Geschenke  des  Aerzt  liehen  Lese  Vereins  in  Görlitz.)  9)  Dr. 
0.  Schneider,  San  Renio  und  seine  Thierwelt  im  Winter.  Dresden 
1893.  10)  E.  Vogel,  The  atomic  weight  are  under  athmospherie 
pressure  not  identical  the  specific  gravities.  Alameda  Cal.  1893. 
11)  Andre'  Suchetet,  Les  oiseaux  hybrides  reneontres  a  l'Etat  sauvage. 
III.  Part.  Les  passeraux.  Lillo  1892.  12)  Dr.  Kosmanu,  Die  neuen 
Marmorbrüche  von  Kothenzechau  und  Wüsteröhrsdorf  bei  Landeshut 
in  Schlesien.  13)  Dr.  Max  Gurke,  Beiträge  zur  Systematik  der 
Malvaeecn.  Sep.-Ahdr.  Leipzig  1892.  14)  Dr.  Kosmann,  Ueber 
Herkunft  und  Beschaffenheit  der  Ziegel  -  Rohmaterialien  der  Nord- 
deutschen Tiefebene.  Sep.-Abdr.  1893.  15)  Dr.  Kosmann,  Die 
Niekelerze  von  Fraukenstein  i.  Schi.  Sep.-Abdr.  1893.  16)  Dr.  Kos- 
mann, Ueber  den  Einfluss  von  Legierungen  auf  die  mechanischen 
und  physikalischen  Eigenschaften  der  Metalle.  Sep.-Abdr.  1893. 
(No.  9  —  16  Geschenke  der  Herren  Verfasser.)  17)  The  Australian 
Handbook  (ineorporating  Neu  Zealand,  Fiji  and  New -Guinea -"i  and 
Shippers  and  Import ers  Directory  for  1892  (Geschenk  des  Herrn 
Baron  Perd.  von  Müller,  Ph.  &  M.  D.  L.  L.  0.  in  Melbourne). 
18)  Rochus  Schmidt,  Geschichte  des  Araberaufstandes  in  Ost-Afrika. 
Frankfurt  a,  0.  1892.  19)  Oscar  Rühle,  Geschichte  von  Meffers- 
dorf  nebst  Nachtrag  1885  und  1889.  20i  Gerhard  Rohlfs,  Kufra. 
Leipzig  1881.  21)  C.  Morgen,  Durch  Kamerun  von  Süd  nach  Nord. 
Leipzig  1893.  22)  A.  Herrich,  Afrika.  Glogau  1892.  23)  Josef 
Ohrwalder,  Aufstand  und  Reich  des  Mahdi  im  Süden  und  meine 
10jährige  Gefangenschaft  daselbst.  Innsbruck  1892.  24)  H.  Frobenius, 
Die  Heiden  -  Neger  des  ägyptischen  Sudan.  Berlin  1893.  25)  R. 
Kiepert,  Deutscher  Colonia) -Atlas.  Berlin  1890.  26)  Fridolin 
Plant,  Panorama  von  Meran.  27)  Anton  Entleutncr.  Die  immer- 
grünen Ziergehölze  von   Süd -Tirol.     München    1891.     2S)  Anton 


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147 

Kittleutner.  Die  sommcrgrünen  Ziergehölze  von  Süd-Tirol.  Meran 
1-S92.  29,  C.  W.  C.  Fuchs,  Aus  der  Umgebung  von  Meran.  Meran 
l-ssö.  30,  Fr.  Stolz,  Die  Urbevölkerung  Tirols.  Innsbruck  1892. 
31!  C.  Morgen,  Kriegs-  und  Expeditionsführung  in  Afrika.  Berlin  1893. 

Dr.  Ph.  Paulitschke,  Ethnographie  Nordost-Afrikas.  Berlin  1893. 
Ml  M.  C.  Sprengel,  Bibliothek  der  neuesten  und  wichtigsten  Reise- 
Uschreibungen  Band  1  5.  Weimar  \8ü0  und  1801.  iNo.  18-  33 
'n-schenke  des  Herrn  Rittergutsbesitzer  Premierlieutenant  H.  Robreeht 
auf  Meticrsdorf.)  34)  Medieorum  Silesiacorum  Satyrae  etc.  Wratislaviae 
••t  Lipsiae  173<l  (Geschenk  des  Herrn  Landgerichtsrath  Danneil). 
{")•  Robert  Browns  vermischte  botanische  Schriften  übersetzt  von 
[>r.  C.  G.  Nces  von  Esenbeck  5  Bände.  Nürnberg  1825  1834. 
Wi  Dr.  Petri.  Ueber  Brougniards  Verwerfung  der  Apetalae  im  Ver- 
gleich mit  den  Ansichten  von  Grisebaeh.  Bertling.  Klotzsch,  Agardh, 
.Vlrien  de  Jussieu.  Martins  und  A.  Braun.  Sehulprogramm  Berlin  18o'5. 

X<>.  35  und  3*i  Oeschenke  des  Herrn  Major  von  Treskow).    37)  Dr. 

V  E.  Brehm,  Ergebnisse  einer  Reise  nach  Habesch.  Hamburg  lSo'3. 
< rcschenk  des  Hern)  Gymnasiallehrer  a.  D.  Lieutenant  Sommer.) 
•>(  Dr.  G.  H.  Zincken.  Kurieuses  und  Reales  Natur-,  Kunst-,  Berg-, 
«n-werk-  und  Handels- Lexicon.  Braunschweig  1746.  (Geschenk  des 
Herrn  Schul  Vorsteher  Brink.)  31»)  Dr.  H.  von  Klinggraeff,  Die 
Ix-ber-  und  Laubmoose  West-  und  Ostpreussens.  Danzig  1893.  (Ge- 
schenk des  Herrn  Professor  Dr.  Conwentz.)  40)  Dr.  R.  Froriep, 
I»er  ärztliche  Hausfreund  2  Bände.  Weimar  1854/58.  (Geschenk  des 
Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Hausmann  in  Niesky.)  41)  Rechenschafts- 
bericht des  geschäftsführendon  Ausschusses  in  Bezug  auf  die  Goldene 
Kudolf-Virehow- Medaille.  Berlin  1893.  (Geschenk  des  Herrn  Sani- 
täts-Rath Dr.  Kleefeld.).    42)  Dr.  Carl  Ochsenius,  Bedeutung  des 

ro^raphischen  Elements  „Barre14  in  Hinsieht  auf  Bildungen  und  Ver- 
änderungen von  Lagerstätten  und  Gesteinen.  Sep.-Abdr.  1893.  (Ge- 
schenk des  Herrn  Berg  -  Ingenieur  Max  Krahmann  in  Wetzlar.) 
44)  Der  Wanderer  im  Riesengebirge  Jahrgang  1892  No.  11  und  12, 
im  No.  1  —  9.  (Geschenk  des  Bibliothekars  Herrn  Dr.  R.  Peck.) 
Ausserdem  wurden  von  Fräulein  Auguste  Peck  und  Herrn  Kaiser- 
Ii«  hon  Marine-Baumeister  F.  Peck  aus  dem  Nachlasse  ihres  ver- 
dorbenen Vaters,  des  Landgerichts-Präsidenten  a.  D.  Peck.  32  Werke 
meist  botanischen  Inhalts  und  Zeitschriften,  zusammen  in  98  Bänden. 
'l'T  Bibliothek  als  Geschenk  überwiesen. 

10* 


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14* 


C.  Durch  Ankauf. 

Die  Fortsetzungen  von  1)  Dr.  A.  Petermann.  Mittheiluiigen 
über  wichtige  und  neue  Forschungen  auf  dem  Gesainnitgebiete  der 
Geographie  nebst  Ergänzungsheften.  2)  Stettiner  entomologische 
Zeitung.  3)  Wicgmann's  Archiv  für  Naturgeschichte,  herausgegeben 
von  Dr.  F.  Hilgendorf.  4)  M.  Bauer,  W.  Dames  und  T.  Liebisch. 
Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie,  (Geologie  und  Palaeontologie.  5)  G. 
Wied e mann,  Annalen  der  Physik  und  Chemie  nebst  Beiblättern 
<>)  Nachrichtsblatt  der  Deutschen  Malakozoologischen  Gesellschaft. 
7)  Dr.  J.  V.  Carus,  Zoologischer  Anzeiger.  8)  Dr.  F.  Karsch. 
Entomologische  Nachrichten.  «.))  Dr.  H.  G.  Bronn,  Klassen  und  Ord- 
nungen des  Thierreichs.  10)  Deutsche  Meteorologische  Zeitschrift. 
11)  Dr.  L.  Wittmaek,  Gartenflora,  Zeitschrift  für  Garten-  und  Blumeii- 
Kunde.  1*2)  Dr.  Potonie.  Naturwissenschaftliche  Wochenschrift.  18)  A. 
Kngler  und  K.  Prantl,  Die  natürlichen  Ptianzenfamilien  nebt  ihren 
Gattungen  und  wichtigsten  Arten.  14)  Monatsschrift  des  Deutschen 
Vereins  zum  Schutze  der  Vogel  weit.  1<>)  Deutsche  Geographische 
Blätter.  UJ)  Promotheus,  Illustrirte  Wochenschrift.  17)  Deutsches 
Colonialblatt  nebst  den  Beiheften  von  Dr.  Freiherr  von  Danekel- 
mann. 18)  Dr.  Assmann,  Das  Wetter.  l!h  J.  Cabanis.  Journal 
für  Ornithologie.  Ferner  als  neue  Anschaffungen:  20)  Dr.  C.  Floericke. 
Versuch  einer  Avifau na  der  Provinz  Schlesien.  Marburg  1891.  21 )  H. 
Jaeger,  Kamerun  und  Sudan.  22)  G.  Uhl,  Aus  allen  Welttheilen 
2'd)  Supplement  zur  1.  und  2.  Auflage  von  Andre  es  Handatlas. 
24)  A.  Scobel,  Geographisches  Handbuch  zur  3.  Auflage  von  Andrees 
Handatlas.  2öy  J.  Perthes,  Specialkarte  von  Afrika,  entworfen  von 
H.  Habeilicht..    Gotha  1893. 

Görlitz,  am  30.  September  1893. 

Dr.  Ii.  Peck,  Bibliothekar. 


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14!» 


Verzeichniss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1892/93  als  Geschenke  und 
durch  Ankauf  für  die  Sammlungen  eingegangenen 

Gegenstände. 

Für  die  zoologischen  Sammlungen  gingen  ein: 

A.  Als  Geschenke: 

Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher:  Certhialauda  dcsertorum. 
Stanl.  Cursorius  isabcllinus  Meyer,  Muscardinus  avellanarius  Wagn. 
Von  Frau  Stallmeister  Bohnstedt:  Munia  Jagori.  Lab.  —  Von  Herrn 
Apotheker  H.  Druschki:  Abnorme  Scheere  des  Flusskrebses.  -  Von 
Herrn  Dr.  Enlenburg:  Eier  von  Fringilla  coelebs.  L.  in.  X.  Pyrrhula 
vulgaris  Cuv.  f.  in  der  Gefangenschaft  gelegt.  Von  Herrn  Haupt- 
mann von  Fischer-Treuenfeld:  Nucifraga  caryocataetcs.  L.  in.  ge- 
schossen in  Zodel  bei  Görlitz  am  3.  Getober  1803.  Von  dem  Tn- 
spector  des  botanischen  Gartens  Herrn  M.  G  ei  ssler:  Cainaeleo  vulgaris 
I)aud.  —  Von  Herrn  Dr.  med.  Lesshafft:  25  Stück  Lepidopteren, 
4  Stück  Orthopteren  und  6  Stück  Colcopteren  aus  Columbien. 
Von  Herrn  Gutspächter  Lindner  in  Ober-Sohra:  Corvus  cornix 
L.  variet.  -  Von  Herrn  Hauptmann  Nicolai:  ein  Bastard  von  lepus 
timidus  L.  und  lepus  cuniculus  L.  erlegt  bei  Tschorne  bei  Muskau.  — 
Von  Herrn  Oberst  von  Otto:  Ein  Doppel -Ei  der  Hausente,  gelegt 
auf  dem  Gute  des  Herrn  Lieutenant  Wuthe  auf  Obcr-Ottitz  bei 
Katibor.  —  Von  der  Familie  des  verstorbenen  Landgcriehts-Präsident 
F.  Peck:  Eine  Conchylien-Sammlung.  —  Von  Dr.  K.  Peck:  Otoeorys 
bilopha  Temm.  —  Von  der  Redaetion  des  Neuen  Görlitzer  Anzeigers: 
Oedicnemus  crepitans  Temm.,  gefangen  am  14.  October  181)2  in 
Görlitz  in  einem  Hofe  der  Berliner  Strasse.  —  Von  Herrn  Forst- 
weretär  Schiensog  in  Kohlfurt:  Geburtsreifc  Embryonen  des  Rehs. 
—  Von  Frau  Dr.  Schuchardt:  Panzer  von  Dasypus  gigas  Cuv.  und 
Gorgonella  sp.  —  Von  Herrn  Conservator  Tautz  in  Halle  a.  S.: 
Pentastomum  sp.  aus  der  Lunge  von  Python  reticulatus  Gray.  - 
Von  Herrn  Kaufmann  R.  Webel:  Eine  sogenannte  Strumpf band- 
schlange  aus  Nordamerika.  —  Von  Herrn  W.  Wolf  in  Muskau.  Eine 
präparirte  Raupe  von  Cossus  ligniperda  Fabr.  und  einige  andere 
Insecten.  —  Von  Herrn  Gymnasiast  Zernik:  Embryonen  und  Schädel 
von  Mus  musculus  L.  var.  alba  und  Schädel  von  Mustela  erminea  L. 


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150 


B.  Durch  Tausch 
wurden  für  die  zoologischen  Sammlungen  erworben:  Mustela  furo  L.. 
Parra  jassana  L.  juv..   Laeerta   ocellata  L.  Cycloidus   sp.  und  das 
Skelet  von  Pscudopus  Pallasii  Cuv. 

Für  die  botanf sehen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Lehrer  Barber:  88  Spec.  Pflanzen  der  Oberlausirz 
besonders  der  Umgegend  von  Hoyerswerda  und  ein  zapfentragender 
Zweig  von  Pinus  rigida  Müll.  —  Von  Herrn  Apothekenbesitzer  Burk- 
hardt:   Verbänderling   des   Stengels   von   Scdum  Telephium  L. 
Von  Herrn  Stadtrath  Dietzel;  Gallen  von  Cynips  calicis  Brgdf.  - 
Von  Frau  Geh.  Rath  Schmidt:  Ein  Zapfen  von  Picea  nobilis  Don. 

—  Von  Frau  Dr.  Schuchardt:  Zwei  Blüthenstände  von  Banksia  sp. 

—  Von  der  Familie  des  verstorbenen  Landgerichts- Präsident  a.  IV 
F.  Pcck:  Ein  aus  106  Fascikeln  bestehendes  Herbarium. 

Für  die  mineralogischen,  ethnographischen  und  geographischen 
Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Stadtrath  Dietzel:  Anhydrit  von  Schles.-Haugsdori 
bei  Lauban.  —  Von  Herrn  Dr.  med.  Lesshafft:  12(1  Stück  Mineralien 
und  Gesteine  der  Montblanc-Kette.  —  Von  Herrn  Bergwerks-Üirector 
Opitz  in  Scharfenberg  bei  Meissen:  12  Stück  Mineralien  von  vor- 
züglicher Schönheit  aus  dem  Blei-  und  Silberbergwerk  .Grube  Güte 
Gottes"  bei  Scharfenberg.  Von  Herrn  Kittergutsbesitzer  und  Prem- 
Lieutenant  d.  L.  H.  Robrecht  auf  Meimersdorf:  200  Stück  Mineralien 
und  Gesteine  aus  Süd-Tirol,  besonders  aus  dem  Xaifthale  bei  Mcran. 

Von  Herrn  Gymnasiallehrer  a.  D.  Sommer:  Geschieb  von  der 
Insel  Rügen.  —  Von  Herrn  Stadtrath  Zimmermann  in  Striegau: 
Perlen-  oder  Kugelporphyr  von  Ob.-Wolmsdorf  bei  Bolkeuhain.  — 
Von  Frau  Dr.  Schuchardt:  Ein  Relief  vom  Vesuv.  -  Von  Herrn 
Kaufmann  Vonneilich:  Pfeile  der  Papuas  in  Neu-Guinea. 

Dr.  R.  Peck,  Director  des  Museums. 


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151 


Jahres-Berieht 

der  Oeconomie-Section  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Görlitz  für  den  Zeitraum  vom  1.  October  1892 

bis  dahin  1893. 

1)  Im  verflossenen  Jahre  war  die  Section  in  0  Sitzungen  thätig, 
deren  erste  am  LS.  October  1892  abgehalten  wurde.  Als  Tagesordnung 
t'iir  dieselbe  wurde  zunächst  vom  Herrn  Vorsitzenden  Rechnung  über 
das  abgelaufene  Vereinsjahr  gelegt  und  der  Kassen -Bestand  auf 
Mark  456,43  festgestellt.  Die  stattgefundene  Prüfung  der  Rechnung 
hat  zu  Bedenken  keine  Veranlassung  gegeben.  Bei  der  hierauf  statt- 
gefundenen Wahl  des  Vorstandes  wurde  der  seitherige  Vorstand  wieder- 
gewählt. Das  von  der  Section  gestiftete  Stipendium  für  einen  Schüler 
der  Winterschule  in  Höhe  von  Mark  80  wurde  dem  Schüler  Hirche 
aus  Nieder-Bielau  zugesprochen.  Vom  Centraiverein  für  Schlesien 
wird  der  Wunsch  ausgesprochen,  die  in  früheren  Jahren  bestandenen 
Bulleustationen  wieder  ins  Leben  treten  zu  lassen,  welche  Angelegen- 
heit dem  Kreistago  zur  Berathung  überwiesen  wird.  Nach  Fest- 
stellung des  Ernte -Resultates  pro  1801/92  wurde  vom  Herrn  Vor- 
sitzenden ein  Referat  über  die  beste  Art  der  Aufbewahrung  der 
Kartoffeln  erstattet,  an  welches  sich  eine  längen;  Discussion  anschloss. 
Die  Gründung  einer  Schlachtvieh -Versicherung  wurde  wiederum  an- 
geregt und  zum  Schluss  verschiedene  Anfragen  des  Central -Vereins 
erledigt. 

2)  Am  15.  November  fand  hierauf  die  zweite  Sitzung  statt,  in 
welcher  die  An-  und  Verkaufs  preise  der  Güter  im  Kreise  Görlitz  fest- 
gestellt und  beschlossen  wurde,  den  [>and  wirtschaftlichen  Centrai- 
Vorstand  für  die  Preussische  Oberlausitz  wiederum  um  Gewährung 
von  Deckprämien  für  Stuten  zu  ersuchen.  Von  der  Vornahme  einer 
Tinerschau  im  Jahre  189.-J  wird  wegen  der  herrschenden  Maul-  und 
Klauenseuche  Abstand  genommen  und  der  Central -Verein  ersucht, 
die  zur  Prämiirung  von  Vieh  ausgesetzten  Mark  1300  für  das  Jahr  1804 
zu  asserviren. 

Nach  Erledigung  verschiedener  geschäftlicher  Angelegenheiten 
übernahm  Herr  Oeconomierath  Dr.  Böhme  seinen  Vortrug  über: 
^Gründung  eines  Verbandes  zum  Wohle  der  arbeitenden  Klassen". 
Die  Bildung  des  Verbandes  wurde  allseitig  als  wünschenswert  an- 
erkannt und  um  rege  Betheiligung  seitens  des  Mitglieder  ersucht. 


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152 


3)  Die  Berathungen  über  Vorlagen  für  den  Landwirthsehaft- 
lichon  Central -Verein  fanden  in  der  3.  Sitzung  am  13.  December  v.  ,J. 
zunächst  ihre  Erledigung.  —  Die  von  verschiedenen  Mitgliedern  der 
Section  vorgenommene  Feststellung  des  Gewichtes  de.s  Getreides  von 
der  diesjährigen  Ernte  gelangte  zur  Mittheilung.  Als  Vertreter  der 
Section  bei  den  Sitzungen  des  Landwirtschaftlichen  Central -Vereins 
für  Schlesien  wurde  hierauf  Herr  <  >eeonoinierath  Dr.  Böhme  gewählt. 
Längere  Zeit  erforderte  eine  sehr  lebhafte  Discussion  über  den  Werth 
der  Futtermittel,  nachdem  zuvor  vom  Herrn  Vorsitzenden  verschiedene 
Mittheilungen  darüber  aus  dem  „Landwirt"  zur  Kenntniss  der  Ver- 
sammlung gebracht  worden  waren. 

Zum  Schluss  berichtete  Herr  Oeeonomie-Rath  Dr.  Böhme  über 
die  Verwendung  des  Chilisalpeters  zur  Düngung  von  landwirthschaft- 
lichen  Culturpflanzen. 

4)  In  der  4.  Sitzung  am  17.  Januar  d.  .7.  wurde  zunächst  eine 
Petition  an  den  Hohen  Reichstag,  betreffend  die  Abänderung  des 
Branntweinsteuer-Gesetzes,  zur  Kenntniss  gebracht  und  der  Herr  Vor- 
sitzende mit  dem  Vollzug  der  Petition  beauftragt.  Zur  Verteilung 
gelangen  Listen  zur  Betheiligung  am  Schlesischen  Zuchtvieh -Markt 
in  Breslau  am  16.  und  17.  Juni  1893. 

Ueber  die  Thätigkeit  des  Verbandes  zur  Verbesserung  ländlicher 
Arbeiter  liegt  der  erste  Bericht  der  Versammlung  vor.  Constatirt 
wird  hierauf,  das«  in  hiesiger  Gegend  die  Saaten  ebenfalls  durch  die 
Fritfiiege  gelitten  haben  und  der  Schaden  auf  40  bis  75°/o  der  Aus- 
saat angegeben,  wovon  dem  land wirtschaftlichen  Central -Verein 
Kenntniss  zu  geben  ist.  Ausser  der  Fritrliege  werden  als  anderweit 
häufig  aufgetretene  Schädlinge  die  Queckeneule  und  Weizen  in  ücko  be- 
zeichnet und  über  die  Mittel  zur  Vertilgung  derselben  Mittheilung 
gemacht.  Der  Herr  Vorsitzende  berichtete  hierauf  über  die  von  der 
Deutschen  Landwirtschaftlichen  Gesellschaft  gemachten  Anbau -Ver- 
suche von  verschiedenen  Getreidesorten,  namentlich  Hafer. 

5^  Der  21.  Februar  d.  J.  war  zur  Abhaltung  der  5.  Sitzung  be- 
stimmt und  hatte  zu  derselben  Herr  Generalagent  Ebert  einen  Vor- 
trag über  die  Haftpflicht -Versicherungs -Gesellschaft  übernommen. 
Unter  Erläuterung  des  Haftpflichtgesetzes  selbst  ging  der  Herr  Vor- 
tragende auf  die  Zwecke  der  oben  genannten  Gesellschaft  ein  und 
legte  die  Wirksamkeit  der  Gesellschaft  in  verschiedensten  Fällen 
klar  dar. 


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4 


I 

153 

Ausser  dem  höchst  interessanten  Vortrage  beschäftigte  sich  Ver- 
sammlung noch  mit  den  Berathungen  über  die  Vorlagen  zu  den 
Sitzungen  des  landwirtschaftlichen  Central  -Vereins  und  versah  den 
Herrn  Delegirten  mit  entsprechender  Information. 

Schliesslich  entspann  sich  noch  eine  längere  Discussion  über  den 
fortzusetzenden  Anbau  von  Zuckerrüben  in  hiesiger  Gegend. 

6)  Die  6.  Sitzung  am  21.  März  18113  gab  Herrn  Director  Dr. 
Böhme  Gelegenheit,  über  die  Verhandlungen  des  landwirtschaftlichen 
Central -Collegiums  und  des  eulturteehnischen  Vereins  eingehend  Be- 
richt zu  erstatten.  Zu  bemerken  sind  hiervon  die  Gründung  einer 
Winterschule  in  Oels,  Anträge  über  Verwendung  von  Sträflingen  zu 
ländlichen  Arbeiten,  Errichtung  von  landwirtschaftlichen  Schieds- 
gerichten, Ermässigung  von  Analysen- Honorar,  Einführung  einer 
längeren  Quarantäne  für  verseuchte  Schweine,  Beschäftigung  von 
ländlichen  Arbeitern  bei  Bahnbauten  und  hauptsächlich  der  Antrag 
auf  Reguiirung  des  Getreideterminhandels  und  Differonzgesehäftes 
durch  Einführung  staatlicher  Makler  u.  s.  w. 

Aus  der  Kasse  der  Section  wurden  als  Beitrag  zur  Gründung 
des  Bundes  der  Landwirthe  loO  Mark  bewilligt  und  zur  Zahlung  an- 
gewiesen. 

Die  vom  landwirtschaftlichen  Central -Vereine  eingegangenen 
Tabellen  zur  Feststellung  des  Gewichtos  von  Pferden,  Rindern  otc. 
werden,  soweit  dies  thunlich,  ausgefüllt  und  dem  Central -Vereine 
zurückgesandt. 

Vom  Herrn  Vorsitzenden  wurde  hierauf  eine  Discussion  über 
Frühjahrsdüngung  mit  Chilisalpeter  und  phosphorsaurem  Kalk  ein- 
geleitet. 

Die  Erledigung  einiger  geschäftlicher  Angelegenheiten  bildete 
den  Schluss  der  letzten  Sitzung. 

Unter  herzlichem  Dank  an  Alle,  welche  im  verflossenen  Jahre 
der  Section  zur  Erreichung  ihrer  Zwecke?  hilfreich  Hand  geboten 
habon,  schliesse  ich  meinen  diesjährigen  Bericht. 

Görlitz,  den  20.  October  1893. 

M  a  1 1  n  e  r ,  Sect  ions  -  Seeret  är. 


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154 

Jahres-Berieht 

der  zoologischen  Section  über  das  Gesellschaftsjahr  1892/93. 

Die  zoologische  Section  hielt  im  Winterhalbjahr  18l)2/i>3  vier 
Sitzungen  ab. 

In  der  ersten  Sitzung  am  S.  December  181)2  wurde  der  bis- 
herige Vorstand,  bestehend  aus  den  Herren  Dr.  Peck  als  Vorsitzender 
und  Mühle  als  Schriftführer,  wiedergewählt.  Hierauf  wurden  von 
dorn  Vorsitzenden  einige  seit  der  letzten  Hauptversammlung  («inge- 
gangene Gegenstände  vorgelegt  und  zum  Theil  besprochen,  wie  z.  ß.: 
Ein  Frettchen,  Mustela  Furo  L.,  ein  Panzer  vom  Riesengürtelthier. 
Dasypus  gigas  Cuv.;  ein  Skelett  vom  Seheltopusik.  Pseudopus  Palasii 
Cuv.;  ausgestopfte  Exemplare  von  Lacerta  oecellata  Daud;  (Vclodtis 
gigas  Gray;  Trachysaurus  rugosus  Gray  und  ein  auf  dem  Wege  des 
Schriftenaustausches  für  die  Bibliothek  eingegangenes  Kupferwerk  von 
Charles  Bonder,  den  Nestbau  und  die  Eier  nordamerikaniseher  Vögel 
behandelnd. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  12.  Januar  wurden  von  dem  Vor- 
sitzenden als  neue  Eingänge  zu  den  Sammlungen  vorgezeigt:  Cha- 
maeleon  vulgaris  L. :  Oedienemuseropitans,  Tomm.:  Cursorius  isabellinus 
Certhialauda  desertorum.  Das  vorgezeigte  Exemplar  von  Oediencmus 
erepitans  wurde  in  der  Nacht  zum  14.  Getober  1H!>2  in  einem  Hole 
der  Berlinerstrasse  erlegt.  Hierauf  sprach  der  Schriftführer  über  das 
Leben  einiger  Wasserkäfer,  speciell  über  Dyticus  inarginalis  und 
Hydrophilus  aterrimus,  und  der  Vorsitzende  t heilte  noch  vom  Kuckuck 
mit.  dass  das  Männchen  jahrelang  dieselbe  Gegend  besuche,  während 
das  Weibchen  dieselbe  oft  wechsele.  Die  Eier  werden  theil  weise 
direct  in  die  Nester  anderer  Vögel  gelegt;  doch  hat  man  auch  beob- 
achtet, dass  die  Eier  an  den  Erdboden  gelegt  und  dann  mit  dem 
Schnabel  in  das  Nest  getragen  wurden. 

In  der  dritten  Sitzung  am  Februar  legte  Herr  Dr.  Peck  als 
neuen  Eingang  zu  den  Sammlungen  ein  wildes  Kaninehen  vor. 
welches  von  dem  gewohnten  Bilde  eines  solchen  abweicht  und  sich 
dem  des  Hasens  nähert.  Ohren  und  Füsse  sind  verltältnissmassig 
länger  als  bei  ersterem:  in  der  Grösse  steht  es  /.wischen  beiden. 
Ueber  die  kleine  Haselmaus  berichtet  Brehm,  dass  sie  in  der  Ge- 
fangenschaft nicht  saufe,  was  von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher 
nach  eigenen  Beobachtungen  widerlegt  wird.    Auch  die  grosse  Hasel- 


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155 

maus  ist  von  Horm  Dr.  Pcek  in  unserer  Gegend,  auf  dem  Löbauer 
Berge,  gefunden  worden. 

Zum  Schluss  zeigte  der  Herr  Vorsitzende  noch  einen  Papagei, 
Bolborhynchu»  monaehus  Finsch  au»  Brasilien  vor.  Derselbe  ist  in 
diesem  Winter  in  der  Umgegend  von  Berlin  in  mehreren  Exemplaren 
freilebend  beobachtet  worden. 

In  der  vierten  Sitzung  am  \).  März  sprach  der  Herr  Schriftführer 
über  die  in  den  Sammlungen  vorhandenen  blatthörnigen  Käfer  aus 
der  Gruppe  der  Coprini  und  der  Herr  Forstmeister  berichtete  über  die 
Verwüstungen,  welche  eine  Cecidomyie  in  den  unter  »einer  Aufsicht 
stehenden  Forsten  angerichtet  hatte.  E.  Mühle. 


Jahres-Bericht 

der  geographischen  Section  1892/93. 

Die  geographische  Section  versammelte  sich  in  dem  Winter- 
halbjahre 181)2/03  an  8  Abenden.  —  Bei  der  Vorstands  wähl  am 
2!>.  November  wurde  der  Herr  Oberst  Blumensath  zum  Vorsitzenden 
und  der  bisherige  Schriftführer,  Herr  Lehrer  Woithe,  in  sein  Amt 
wiedergewählt:  —  In  den  beiden  Sectionsversammlungen  vom  13.  Dc- 
ceinber  1892  und  vom  17.  Januar  1893  behandelte  der  Präsident,  der 
'Tescllschaft,  Herr  Oberstlieutenant  Uhl,  in  eingehender  Weise  die 
lieise  des  Premierlieutenant  Morgen  von  der  Kribistation  an  der  Süd- 
küste  von  Kamerun  zu  den  Jaünde  und  zu  Ngila,  dem  Häuptlinge 
<ler  Wute  zwischen  dem  Samaga  und  dem  Mbam  und  die  Rückreise 
am  Samaga  entlang  nach  Malimba. 

An  dem  Referatabende  vom  Ml.  Januar  theilte  der  Herr  Major 
von  Bredow  das  Wichtigste  aus  den  Vorschlägen  mit,  welche  die; 
Kommission  zur  ßerathung  der  Herstellung  einer  einheitlichen  Erd- 
karte durch  ihren  Vorsitzenden  Dr.  Albrecht  Penk  in  Wien  veröffent- 
licht hat.  Weitere  Mittheilungen  betrafen  eine  Abhandlung  über  das 
Sclavenwesen  in  West-  und  Ost -Afrika  von  P.  Asmussen,  dann  die 
Expeditionen  nach  dem  nördlichen  Eismeere  des  Premierlieutenant 
Ryder  der  dänischen  Kriegsmarine  und  des  amerikanischen  Ingenieur 
Peary,  die  von  der  Gesellschaft  für  Erdkunde  zu  Berlin  ausgesandte 
Expedition  nach  West- Grönland  unter  Dr.  Erich  von  Drygalski,  end- 


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ir><; 

licli  die  nach  dem  Plaue  Fritjof  Nansens  ausgerüstete  und  von  diesem 
geleitete  Polar-Expedition. 

Am  14.  Februar  referirte  der  Herr  Major  Kosch  über  die 
Arbeiten  des  Dr.  Conrad  Krctsehmer  „Christoph  Columbus  als  Kosmo- 
graph".  —  von  Eugen  Gelcich  „Zur  Geschichte  der  Entdeckung  von 
Amerika  durch  die  Skandinavier",  —  über  eine  Arbeit  von  Sven 
Hedin  „Der  Demawend  nach  eigener  Beobachtung",  und  endlich  über 
Mittheilungen  von  v.  Schweinfurth  „Die  italienische  Colonie  Erythräau 
betreffend. 

Am  28.  Februar  trug  Herr  Oberstlieutenant  Reiche  einen  Be- 
richt über  den  Inhalt  der  letzten  vier  Nummern  des  „Deutschen 
Golonialblattes"  vor,  die  Arbeiten  an  der  Eisenbahnlinie  Tanga-Korogwe, 
die  Station  Baliburg  im  Hinterlande  von  Kamerun,  die  Mittheilungen 
des  Lieutenant  Herrmann  vom  Victoria  Niansa,  den  Bericht  des 
Capitän  Lugard  über  seine  Forschungsreise  in  Uganda  betreifend. 

Am  14.  März  schilderte  Herr  Oberstlieutenant  Reiche  das  im 
Innern  von  Deutsch -Ostafrika  gelegene  Landgebiet  von  Ugogo  und 
seine  Bewohner,  dann  wies  derselbe  in  Kürze  auf  das  grossartige, 
wissenschaftliche  Gesammt-Ergebniss  der  Forschungen  Emin's  und 
Stuhlmann's  hin.  Hierauf  brachte  Herr  Oberst  Blumonsath  ein 
ausführliches  Referat  über  Dr.  Alfred  Hettner's  Abhandlung  über  die 
Cordillere  von  Bogota  aus  dem  Ergänzungshefte  104  der  Petermann- 
schen  Mittheilungen  zum  Vortrage. 

Am  28.  März  endlich  hielt  Herr  Major  von  Bredow  einen 
längeren  Vortrag  über  die  zweite  Reise  des  Premierlieutenant  Morgen 
nach  dem  Hinterlande  von  Kamerun  und  durch  dasselbe  in  das  Ge- 
biet der  englischen  Nigergesellschaft. 

An  verschiedenen  Abenden  hatte  Herr  Director  Dr.  Peck  in 
in  bekannter  bereitwilligster  Weise  aus  den  reichen  Sammlungen  der 
Gesellschaft  zahlreiche  Objecte  zur  Veranschaulichung  der  Vorträge 
aufgestellt. 

Am  Schlüsse  der  letzten  Versammlung  sprach  der  Herr  Vor- 
sitzende allen  Denen  seinen  Dank  aus,  welche  in  der  Section  und  für 
dieselbe  in  irgend  einer  Weise  thätig  gewesen  sind  und  damit,  dem 
Zwecke  derselben  entsprechend,  die  Verbreitung  geographischen  Wissens 
haben  fördern  helfen.  Woithe. 


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157 


Jahres-Bericht 

der  medicinischen  Section  für  1892/93. 

Zum  Vorsitzenden  wurde  Herr  Sanitätsrath  Dr.  Weissen berg, 
zum  Schriftführer  Herr  Dr.  Freise  gewählt. 

Es  wurden  eine  ausserordentliche  und  neun  ordentliche  Sitzungen 
gehalten. 

Die  am  27.  September  181  )2  veranstaltete  ausserordentliche  Sitzung 
galt  der  Besprechung  der  Maassnahmen  gegen  die  Cholera;  das  Referat 
hatte  der  Königl.  Kreis -Physikus  Herr  Dr.  Meyhöfer  übernommen. 

In  den  ordentlichen  Sitzungen  trugen  folgende  Herren  vor: 

Erbkam:  über  einen  Fall  von  Aneurysma.    Demonstration  und  Prä- 
parat. 

Lesshafft:  über  Prof.  Birnbach er's  Methode  der  Ptosis -Operation. 
Demonstration. 

Pagen  Stecher:  über  Exstirpation  eines  Nierensarkoms.  Präparat. 
Maske:  über  die  Einwirkung  des  Alcohols  auf  den  kindlichen  Or- 
ganismus. 

ßöters:  über  Exstirpation  eines  Oeso]>hagus-Carcinoms.  Präparat. 
Stein:  über  Mycosis  tonsurans  und  Liehen  ruber'planus.  Demonstration. 
Böters:  über  Darminvagination.  Präparat. 
Stein:  über  Complicationen  nach  Gonorrhoe. 

Maske:  über  einen  Fall  von  angeborener  Eventration.  Demonstration. 
Schindler:  über  einen  Fall  von  complhirter  Humerusfraetur  und 

Erfolg  der  medico-meehanischen  Behandlung.  Demonstration. 
Wrissenberg:    über   gleichzeitiges    Auftreten   von    Scarlatina  und 

Morbilli,  sowie  von  Morbilli  und  Varicellae. 
L>r.  ehem.  Katz:  über  den  De  la  Croix'schen  Ycrbrennungsapparat. 
Lentze:  über  Operation  einer  hernia  incarcerata. 

Lesshafft:    über  eiu   neues   Lesepult  mit   verstellbarer  Höhe  und 

Neigung.  Demonstration. 
Weissen  berg:  über  einen  Fall  von  Koprolithen. 

Ausserdem  fanden  Besprechungen  statt  über  Vorschläge  zu  einer 
neuen  Medicinal-Taxe  (Referent  Herr  Weissenberg),  über  einen  Fall 
von  Haftbarmachung  für  ärztliches  Zeugniss  (Herr  Meyhöfer)  und 
über  einen  Fall  von  angeblicher  sexueller  Perversion  (derselbe). 

Dr.  Freise,  Secretär. 


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158 

Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  5.  Januar  1894. 

Der  Herr  Präsident  eröffnet  die  Versammlung  um  8'A  Uhr.  Es 
liegen  zur  Besprechung  folgende  Punkte  vor: 

1)  Die  Jahresrechnungen  sind  ohne  Monitti  von  der  Uevisions- 
Comiaission  zurückgegangen.    Es  wird  darauf  Entlastung  ertheilt. 

2)  Neu  angemeldet  sind  die  Herren:  Premierlicutenant  Gott- 
sehl ing,  Geineindeschul-Lehrer  Koch,  Hauptmann  a.  D.  Kadersch. 
Hauptmann  a.  1>.  Geisberg,  Apothekenbesitzer  Gerste,  Dr.  med. 
Scholz.  Dr.  med.  Potel,  Fabrikbesitzer  Schiedt,  Kaufmann  A. 
Berendt,  Partie  ulier  L.  Hütt  ig.  Sämmtliehe  Herren  werden  zu 
Mitgliedern  gewählt. 

Folgende  Herren  haben  ihren  Austritt  angemeldet:  Baurath 
Suek,  Apotheker  Knobloch,  Bainjuier  Pollack,  Kaufmann  Lcinhos, 
Ofenfabrikant  Voigt;  durch  Tod  schied  aus  Herr  Staatsanwalt  von 
Grae  venitz. 

X)  Nachdem  Herr  Dr.  Schindler  die  Wahl  zum  ersten  Secrotär 
abgelehnt  hat,  wird  an  seiner  Stelle  Herr  Dr.  Freise  gewählt. 

4)  Die  ausliegende  Schrift  des  Herrn  K.  Bcyrieh  „Stoif  und 
Weltäther"  wird  den  Mitgliedern  der  Gesellschaft  empfohlen. 

5)  Herr  Dircctor  Dr.  Peck  berichtet  über  die  Vermehrung  der 
Sammlungen. 

Nach  Verlesung  des  Protokolls  wird  die  Versammlung  geschlossen. 

v.         g.  u. 
L'hl.       Kahlbaum.        L.  Ji'u  kel.       Dr.  Boldt. 
Zeitz  sc  hei.  Woithe. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  30.  März  1894. 

Der  Vorsitzende  Herr  Oberstlieutenant  Uhl  macht  Mittheilung 
von  dem  Ableben  folgender  Mitglieder: 

S.-14.  Dr.  Hausmann 

G  en era  1  m n j  or  F  r  i  t  s  c  h . 

Preinierlieutenant  14  o  brecht. 

Kaufmann  Otto  Druschki. 
Die  Anwesenden  erheben  sich  zum  Andenken. 


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159 

Ausgeschieden  aus  verschiedenen  Gründen  sind  die  Hemm: 
lautier  Fiedler,  Landgerichtsrath  Lilienhain,  Dr.  Stössner,  Re- 
siierungs-R.ath  Dr.  Meyhof  er.  Ober-Stabsarzt  Dr.  Kanzow. 

Zur  Aufnahme  haben  sich  gemeldet  die  Herren:  Lehrer  Osw. 
Schmidt,  Chemiker  Arn.  Teichfeld,  Fabrikdirector  Mensching, 
Zahnarzt  Otto,  Rendant  Alf.  Finster,  Dr.  phil.  Rochel,  Dr.  med. 
Mund:  es  werden  11  Wahlzettel  abgegeben,  sämmtlich  zustimmend. 

In  Schriftenaustausch  soll  eingetreten  werden  mit  der  Cincinnati 
Milium  Association,  dem  Museo  Nacional  in  Montevideo,  dagegen 
nicht  mit  Izvestja,  Krainische  Gesellschaft  in  Laibach. 

Herr  Dr.  Peek  berichtet  über  den  Zuwachs  der  Sammlungen 
und  der  Bibliothek. 

Es  wird  zur  Kenntnis*  gebracht,  dass  die  hohen  Stände  der 
'»Wlausitz  wiederum  100  Mark  für  die  Sammlungen  bewilligt  haben. 

v.         g.  u. 

Ulli.        Nobiling.        Dr.  Boldt. 
Preise. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  27.  October  1894. 

Xach  Eröffnung  der  Sitzung  durch  den  ersten  Präsidenten,  Herrn 
1  ►herxtlieutenant  Uhl,  erhält  das  Wort  zur  Rechnungslegung  und  zum 
Vortragt;  des  Etats  der  Kassierer,  Herr  Rendant  Ebert.  Der  Etat 
pro  balanciert  mit   10045  Mark  öb'  Pf.;  derselbe  wird  in 

I'mlauf  gesetzt  und  genehmigt. 

Die  zur  Aufnahme  angemeldeten  neuen  Mitglieder  werden  sämmt- 
lich gewählt  und  zwar  die  Herren:  Geheimer  Regierungsrath  a.  D. 
Xiedner,  Oberst  a,  D.  Bielitz,  Landgerichtspräsident  a.  D.  Philler, 
Hr.  med.  A  lexand er-Katz,  Lieutenant  a.  D.  Möschwitz,  Stabsarzt 
l'r.  Stolzenburg,  Dr.  med.  Loebell.  Dr.  med.  Cassirer,  Dr.  med. 
hasch,  Assistensarzt  Peikert,  Bergrath  von  Roscnberg-Lipinski. 

Seit  der  letzten  Hauptversammlung  sind  der  Gesellschaft  zwei 
'orrespondirende  und  vier  wirkliche  Mitglieder  durch  den  Tod  ent- 
ri>>en  worden  und  zwar  die  Herreu:  Seminar-Oberlehrer  Schmidt  in 
Bautzen,   Stadtrath  J.  Zimmer  mann    in  Striegau,    General -Agent 


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IGT) 


Ballnus,  Rentier  Pcchtner,  Tischlermeister  Wust  in  Görlitz,  Fabrik- 
besitzer Koscher  in  Penzig. 

Ausgetreten  aus  der  Gesellschaft  sind  wegen  Wegzug  von  Görlitz 
oder  aus  anderen  Gründen  die  Herren:  Dr.  med.  Bermann,  Dr.  med. 
Bofinger,  Dr.  med.  v.  Feilitzsch,  Dr.  med.  A.  Scholz.  Rechts- 
anwalt Dr.  Höniger,  Lehrer  Krug,  Stadtbaurath  Kubale,  Photo- 
graph Luban,  Stadtrath  Rauthe,  Justizrath  Sprink  und  Frau 
Rentier  Schluss. 

Bibliothekar  Herr  Dr.  Peck  giebt  sodann  seinen  Bericht  über 
die  Vermehrungen  der  Sammlungen  und  der  Bibliothek  im  ver- 
flossenen Jahre. 

Ks  gelangen  nunmehr  zum  Vortrage  der  Jahresbericht  des  ersten 
Secretärs,  sowie  die  Berichte  der  geographischen,  ökonomischen .  zoo- 
logischen und  botanischen  Section. 

Hierauf  erfolgen  die  Wahlen.  Zu  Mitgliedern  des  Ausschusses 
werden  wiedergewählt  die  Herren:  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher,  Land- 
gerichts-Rath  Danneil,  Buchhändler  Sattig,  Bergwerks -Director 
S chnakenberg,  neugewählt :  Herr  Gutsbesitzer  Körner.  Zum  ersten 
Präsidenten  Herr  Oberst lieutenant  Uhl.  Der  zweite  Präsident,  Herr 
Director  Dr.  Kahl  bäum,  bittet  von  seiner  Wiederwahl  Abstand  zu 
nehmen;  an  seiner  Stelle  wird  der  bisherige  zweite  Secretär,  Herr 
Oberlehrer  Dr.  Zeitzschel,  gewählt.  Die  nunmehr  nöthig  werdende 
Neuwahl  eines  zweiten  Secretärs  ergiebt  Herrn  Major  von^Treskow 
für  dieses  Amt.  Zum  Hausverwalter  wird  gewählt  Herr  [Zimmer- 
meister  Jäkel.  Die  übrigen  bisherigen  Beamten  werden,  da  Wider- 
spruch nicht  erfolgt,  durch  Zuruf  wiedergewählt;  sämmtliche  Gewählte 
nehmen  die  Wahl  an. 

Sowohl  die  Sammlungen  als  die  Bibliothek  haben  im  verflossenen 
Sommerhalbjahre  reichlichen  Zuwachs  erfahren. 

Das  Stiftungsfest  soll  am  Sonnabend,  den  8.  December  gefeiert 
werden. 

v.         g.  u. 

Uhl.         Kahlbaum.        Eitner.  G'logowski. 
Zeitzschel.         Koch.  Reiche. 
Frei  sc. 


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ir.i 


Jahres-Bericht 

des  ersten  Secretärs  über  das  Gesellschaftsjahr  1893/94. 

Hochverehrte  Anwesende! 

In  meiner  Eigenschaft  als  erster  Secretiir  habe  ich  heute  zum 
ersten  Mal  die  Ehre,  Ihnen  statutengemäss  den  Jahresbericht  vor- 
zulegen. 

Die  Gesellschaft  zählte  bei  Beginn  des  Jahres  20  Ehrenmitglieder, 
S4  correspondirende  und  287  wirkliche  Mitglieder. 

Durch  den  Tod  wurden  der  Gesellschaft  entrissen  die  corrc- 
spondirenden  Mitglieder  Herr  Sanitätsrath  Dr.  Hausmann  in  Niesky, 
Herr  Seminaroberlehrer  Schmidt  in  Bautzen,  Herr  Stadtrath  Julius 
Zimmermann  in  Striegau;  letzterer  wurde  am  25.  März  1870  von 
unserer  Gesellschaft  zum  correspondironden  Mitgliede  ernannt;  die 
Gesellschaft  verdankt  ihm  seit  mehr  denn  25  Jahren  fast  alljährlich 
werthvolle  Beiträge  für  die  mineralogische  und  botanische  Sammlung. 

Von  wirklichen  Mitgliedern  starben  die  Herren:  Generalagent 
Ballnus,  Kaufmann  Otto  Druschki,  Generalmajor  Fr itsch,  Staats- 
anwalt von  Graevcnitz,  Rentier  Pechtner,  Premierlieutenant  und 
Ritterguts -Besitzer  Robrecht,  Fabrik  -  Besitzer  Roscher  in  Penzig, 
Tischlermeister  Wu  s  t. 

Unter  ihnen  haben  die  Herren  Pechtner  und  Robrecht  unsere 
Sammlungen  vielfach  und  reich  mit  Beiträgen  bedacht;  der  Dank  der 
tiesellschaft  folgt  ihnen  übor  das  Grab  hinaus. 

Ausgeschieden,  zum  grossen  Theil  wegen  Wegzuges  aus  Görlitz, 
sind  22  Mitglieder;  aufgenommen  wurden:  ein  correspondirendes  und 
'1t  wirkliche  Mitglieder,  sodass  die  Gesellschaft  heute,  beim  Boginn 
fies  84.  Gesellschaftsjahres  20  Ehrenmitglieder,  82  correspondirendo 
und  284  wirkliche  Mitglieder  zählt. 

Herr  Friedrich  Wiesenhütter,  Kunstgärtner  in  Lichtenau 
l>ei  Lauban,  wurde  anlässlich  der  Vollendung  seines  80.  Lebensjahres 
vom  Präsidium  unter  Zustimmung  der  Herron  Beamten  der  Gesell- 
schaft in  Anerkennung  seiner  Verdienste,  besonders  um  die  entomo- 
logische Erforschung  der  Oberlausitz  zum  correspondironden  Mitgliede 
unserer  Gesellschaft  ernannt. 

Die  Zahl   der  Staatsinstitute   und   wissenschaftlichen  Vereine, 
mit  denen  unsere  Gesellschaft  in  Schriftenaustausch  steht,  erhöhte  sich 
im  verflossenen  Jahre  um  2,  sodass  sie  sich  jetzt  auf  215  beläuft. 
AbhMdl.  Bd.  xxi  11 


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162 


Das  wissenschaftliche  Loben  in  der  Gesellschaft*  ist  auch  im  ver- 
flossenen Jahre  wach  gewesen,  sodass  wir  mit  grosser  Befriedigung 
darauf  zurückblicken  können.  Ueber  die  Thätigkeit  in  den  einzelnen 
Sectionen  werden  Ihnen  die  betreffenden  Herren  Seeretäre  Bericht  geben. 

Die  öffentlichen  Vorträge  erfreuten  sich  regen  Besuches  und  leb- 
hafter Theilnahme. 

Sie  wurden  sämmtlich  vor  Damen  und  Herren  gehalten,  es 
sprachen: 

am  27.  October  1893:  Herr  Oberstlieutenant  Uhl  über:  „Pompeji". 

am  3.  und  am  10.  November  1893:  Herr  Oberlehrer  Fever  abend 
über:  „Entdeckungsreisen  im  Görlitzer  Adressbuch". 

am  24.  November  1893:  Herr  Professor  Dr.  van  der  Velde  über: 
„Phantasie  und  Wissenschaft  nach  John  Tyndall". 

am  1.  Deeember  1893:  Herr  Dr.  F  reise  über:  „Die  Oster -Insel 
(Rapanui)u. 

am  15.  December  1893  und  16.  Februar  1894:  Herr  Lehrer  Barber 

über:  „Farbenschutz  und  Mimikry", 
am  19.  Januar  1894:  Herr  Dr.  B.  Alexandcr-Katz:  „Ein  Ausflug 

in  die  Pampas  Argentiniens", 
am  2.  und  9.  Februar  1894:  Herr  Oberstlieutenant  Uhl:  „Eine  Heise 

nach  den  Ostseeprovinzen,  Stimmungs-  und  Charakterbilder 

aus  denselben". 

am  23.  Februar  1894:  Herr  Dr.  Bofinger  über:  „Das  psychologische 
Problem  des  zweiten  Bewußtseins  in  Paul  Lindau's  Schau- 
spiel rDer  Andere". 

am  2.  und  9.  März  1894:  Herr  Hauptmann  von  Massow  über:  „Das 
Wolgagebiet". 

am  16.  März  1894:  Herr  Oberlehrer  Dr.  Zeitzschel  über:  „Die  Sonne 
und  ihre  Stellung  ijn  Weltenraum". 

Die  Vorträge  wurden  durch  Abbildungen  und  Gebrauchs-Gegen- 
stände theils  aus  Privatbesitz,  theils  aus  den  Sammlungen  der  Gesell- 
schaft illustrirt. 

Die  Sammlungen  waren  im  Sommer,  wie  in  früheren  Jahren, 
an  den  Mittwoch-Nachmittagen  dem  Publikum  geöffnet  und  erfreuten 
sich  auch  von  ausserhalb  zahlreichen  Besuches.  Die^Aufsicht  wurde 
in  da nkens werther  Weise  von  den  Herren  Lehrern  Barber,  Koch, 
Krug.  Mühle  und  Schmidt  während  der  Besuchszeit  ausgeübt. 


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163 


Den  Herren  Landständen  der  Oberlausitz  vordankt  die  Gesell- 
schaft auch  im  verflossenen  Jahre  eine  Zuwendung  von  100  Mark 
tahufs  Vermehrung  der  Sammlungen  und  der  Bibliothek. 

Wie  der  Kassenbericht  des  Herrn  Ebert  ergiebt,  können  wiederum 
4000  Mark  von  der  auf  dem  Museum  haftenden  Hypothek  zurück- 
gezahlt werden. 

Die  Feier  des  82.  Stiftungsfestes  wurde  durch  einen  Ball  im 
Saale  des  Wilhelmtheater*  am  IV.  November  1893  begangen. 

Wenn  auch  die  Mitgliederzahl  der  Gesellschaft  einen  geringen 
Rückgang  zeigt,  so  giebt  doch  die  Bethätigung  des  wissenschaftlichen 
Lebens,  wie  es  im  verflossenen  Jahre  in  die  Erscheinung  trat,  uns 
die  Zuversicht,  dass  die  Gesellschaft  auch  fernerhin  wachsen  und  ge- 
deihen werde. 

Görlitz,  den  27.  October  1894. 

Dr.  Frei  so,  erster  Secretär. 


Verzeich  niss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1893—1894  durch  Austausch, 
durch  Schenkung  und  Ankauf  für  die  Bibliothek 
eingegangenen  Schriften. 

A.  Durch  Schriften  -Anstaunen: 

Annaberg:  Annaberg  -  Buehholzer  Verein  für  Natur- Kunde: 
!*.  Jahresbericht.  —  Augsburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für 
Schwaben  und  Neuburg  (a.  V.):  31.  Bericht.  —  Basel:  Naturforschendo 
Gesellschaft:  Verhandlungen  9.  Theil  3.  Heft.  Belfast:  Natural 
History  and  Philosophicul  Society:  Proceedings  for  1892/93.  —  Berlin: 
deutsche  geologische  Gesellschaft:  Zeitschrift  45.  Band  2.-4.  Heft. 
46.  Band  1.  Heft.  -  Gesellschaft  naturforschender  Freunde:  Sitzungs- 
berichte Jahrgang  1893.  -  Botanischer  Verein  der  Provinz  Branden- 
burg: Verhandlungen  35.  Jahrgang.  —  Gesellschaft  für  Erdkunde: 
Zeitschrift  28.  Band  Heft  3-6,  29.  Band  Heft  1-3;  Verhandlungen 
21.  Band  No.  7—10,  22.  Band  No.  1—6.  —  Bern:  Naturforschende 
Gesellschaft:  Mittheilungen  No.  1279 — 1334.  —  Schweizerische  Gesell- 
schaft für  die  gesammten  Naturwissenschaften:  15.  und  16.  Versamm- 
lung. —  Bist  ritz  in  Siebenbürgen:  Gewerbeschule:  18.  Jahresbericht. 
—  Bonn:  Naturhistorischer  Verein  der  preussischen  Rheinlande,  West- 

11* 


104 


falcns  und  des  Regierungsbezirks  Osnabrück:  Verhandlungen  50.  Jahr- 
gang 2.  Hälfte.  —  Landwirtschaftlicher  Verein  für  Rheinpreussen : 
Zeitschrift  Jahrgang  1893  No.  3!>-  52,  Jahrgang  18<»4  No.  1—30. 
Boston  Massach.:  American  Aeadeiny  of  Arts  and  Sciences:  Pro- 
eeedings  Vol  XIX.  The  Boston  Society  of  Natural  History:  Memoire 
Vol.  TV.  No.  11:  Proceodings  Vol.  XXVI.;  Oceasional  Papers  IV. 
Bremen:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Abhandlungen  13.  Band 
1.  Heft  und  21».  Jahresbericht  und  als  Beilage:  Franz  Buchenau,  Ucbor 
Einheitlichkeit  der  botanischen  Kunstausdrücko  und  Abkürzungen. 
Bremen  18!)3.  —  Meteorologische  Station:  Deutsches  Meteorologische« 
Jahrbuch  für  1N!»3.  Breslau:  Sehlesischer  Forstverein:  Jahrbuch 
für  18'J3.  —  Geworbeverein:  Sehh'sisehes  Gowcrboblatt  Jahrgang  lH'JH 
No.  20—20,  181*4  No.  1  —  8.  —  Verein  für  sehlesischc  Insectenkundc: 
Zeitschrift  18.  Heft.  -  Königliches  Oberbergamt:  I.  Nachtrag  zum 
Catalog  der  Bibliothek  1881  —18! »2.  —  Brünn:  Naturforschender 
Verein:  Verhandlungen  31.  Band  und  11.  Beru  ht  der  meteorologischen 
Commission.  K.  K.  Mährisch  Sehlesischc  Gesellschaft  zur  Be- 
förderung des  Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landeskunde:  Central blatr 
für  die  Mährischen  Landwirthe  Jahrgang  18! »3.  —  Cambridge 
Massach.:  Museum  of  Oomparative  Zoology:  Annual  Report  of  the 
Trustoos  for  18!l2/!>3,  Bulletins:  Geolog.  Serie  Vol.  XVI.  No.  14. 
Vol.  XXV.  No.  1 — 7.  —  Chemnitz:  Naturwissenschaft  liehe  Gesell- 
schaft: 12.  Bericht  l88!»-92.  Chur:  Naturforschende  Gesellschaft 
Graubündens:  30.  Jahresbericht  und  Beilage.  —  Cincinnati:  Museum 
Association:  12.  Report.  Cord  ob»,  Argentina:  Aeademia  Nacional 
de  Ciencias  de  la  Repüblica  Argentina:  Boletin  Tome  XII.  Entr.  la. 
2a.  —  Danzig:  Naturforschende  Gesellschaft:  Schriften  8.  Band 
Heft  3  und  4.  —  Darmstadt:  Verein  für  Erdkunde:  Notizblatt 
14.  Heft.  —  Davenport.  Jowa:  Academy  of  Natural  Sciences:  Pro- 
ceediugs  Vol.  V.  P.  2.  —  Dorpat  (Jurjew):  Naturforscher-Gesell- 
schaft: Sitzungsberichte  10.  Band  2.  Heft.  —  Archiv  für  die  Natur- 
kunde Liv-,  Ehst-  und  Kurlands  II.  Ser.  10.  Band  Lieferung  3,  4. 
Dresden:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  „Isisu:  Sitzungsberichte 
und  Abhandlungen  Jahrgang  1803  1.  und  2.  Hälfte.  —  Oeconomisohc 
Oesellschaft  in  Sachsen:  Mittheilungen  für  l8!>3/!>4.  —  Verein  für 
Erdkunde:  23.  Jahresbericht.  —  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heil- 
kunde: Jahresberichte  für  l8<)2/!>3  und  1S!>3  1)4.  -  Dublin:  Royal 
Society:    Transactions  Vol.    P.    1     1;    Proceodings  Vol.  VII.   P.  *> 


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1(15 

Vol.  VIII  P.  1.  2.  —  Royal  Irish  Academy:  Proceedings  Vol.  II 
Xo.  4-  5,  Vol.  ITT.  No.  1  2:  Transactions  Vol.  XXX.  No.  5—12.  — 
Emden:  Naturforschende  Gesellschaft:  78.  Jahresbericht.  -  -  Erlangen: 
Physikalisch  -  Modicinisehe  Soeietät:  Sitzungs  -  Berichte  25.  Heft. 
Florenz:  Biblioteea  Xazionale  centrale:  Bolletino  dolle  Pubblicazioni 
Italiane  Xo.  18«  —  208  con  Indice.  p.  1891.  —  Frankfurt  a.  M.: 
Aerztlicher  Verein:  30.  Jahresbericht  über  die  Verwaltung  des  Modicinal- 
wesens;  Tabellarische  Uebersichten  betreffend  den  Civilstand  der  Stadt 
Frankfurt  a.  M.  im  Jahre  1.S93.  —  Frankfurt  a.  ().:  Naturwissen- 
schaftlicher Verein  des  Regierungsbezirks  Frankfurt:  Monatliche  Mit- 
theilungen 11.  Jahrgang  No.  2  —  12  und  12.  Jahrgang  No.  1-3: 
Societatum  Litterae  8.  Jahrgang  No.  1  —  6.  San  Francisco: 
California  Academy  of  Sciences:  Proceedings  Vol.  III.;  Oecasional 
jtapers  P.  4.  —  St.  Gallen:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft:  Be- 
richt für  1891/92.  —  Glasgow:  Natural  History  Society:  Proceedings 
aud  Transactions  Vol.  III.  P.  3.  —  Görlitz:  Magistrat:  Verwaltungs- 
ii'richt  für  1892  93.  —  Gymnasium  und  das  damit  verbundene  Real- 
SQ-mnasium:  Osterprogramm  1894.  —  Gesellschaft  für  Anthropologie 
und  Urgeschichte:  Jahresheft  2  und  3.  —  Oberlausitzische  Gesellschaft 
der  Wissenschaften:  Lausitzisches  Magazin  G9.  Band  2.  Heft  und 
TU.  Band  1.  Heft.  —  Graz:  Historischer  Verein  für  Steiermark:  Mit- 
theilungen 41.  Heft;  Beiträge  zur  Kunde  steiermärkischer  Geschichts- 
fiellen  25.  Jahrgang.  Greifs wald:  Naturwissenschaftlicher  Verein 
für  Neu -Vorpommern  und  Rügen:  Mittheilungen  25.  Jahrgang.  — 
Geographische  Gesellschaft:  5.  Jahresbericht,  Guben:  Nieder- 
Uusitzer  Gesellschaft  für  Anthropologie  und  Urgeschichte:  Mittheilungen 
•i.  Band  4.  7.  Heft,  —  Halifax,  Nova  Scotia:  Nova  Scotian  Institute 
of  Natural  Science:  Proceedings  and  Transactions  2.  Ser.  Vol.  I.  P.  2. 
-  Halle:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Sachsen  und  Thüringen: 
Zeitschrift  für  die  gesäumten  Naturwissenschaften  GG.  Band  3-G  Heft, 
t)7.  Band  1.  und  2.  Heft.  —  Landwirtschaftlicher  Centraiverein  der 
Provinz  Sachsen:  Zeitschrift  Jahrgang  1893  No.  10—12,  Titel  und 
Register,  1894  Xo.  1—8.  —  Kaiserl.  Leopoldino-Carolinische  Academie 
<ler  Naturforscher:  Leopoldina  29.  Heft  No.  15  24.  30.  Heft  Xo.  1 
bis  IG.  —  Hamburg:  Deutsche  Seewarte:  Deutsches  Meteorologisches 
Jahrbuch  für  1892;  Aus  dem  Archiv  der  Deutschen  See  warte  IG.  Jahr- 
gang und  IG.  Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  der  Deutschen  See- 
würfe für  das  Jahr  1893.  —  Hannover:  Naturhistorische  Gesellschaft: 


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106 


4*2.  und  43.  Jahresbericht.  —  Harlera:  Musee  Teyler:  Archivos  Vol.  IV 
P.  2.  —  Hohenleuben:  Voigtländischer  Alterthunisforschcnder  Ver- 
ein: 61. — 64.  Jahresbericht  und  13. — 17.  Jahresbericht  des  Geschichts- 
und Alterthumsforschenden  Vereins  in  Schleiz.  —  Jauer:  Oeeonomisch- 
patriotische  Societät  der  Fürstenthüiner  Schweidnitz  und  Jauer:  Vor- 
handlungen und  Arbeiten  Jahrgang  181)2.  —  Ig  16:  Ungarischer 
Karpathen  -  Verein :  Jahrbuch  21.  Jahrgang.  —  Kassel:  Verein  für 
Naturkunde:  31).  Bericht.  —  Kiel:  Königliche  Universitäts-Bibliothek: 
81  Stück  Schriften  aus  dem  .Jahre  181)3/1)4.  —  Schleswig -Holstein- 
Lauenburgische  Gesellschaft  für  vaterländische  Geschichte:  Zeitschrift 
23.  Band.  —  Klagenfurt:  Naturhistorisches  Landes -Museum  von 
Kärnten:  Jahrbuch  22.  Heft;  Diagramme  der  magnetischen  und 
meteorologischen  Beobachtungen  in  Klagenfurt  von  Ferd.  Seeland  in 
den  Witterungsjahren  181)2  und  181  )3.  —  Königsberg:  Königliche 
Physikalisch -Oecouomische  Gesellschaft:  Schriften  34.  Jahrgang.  — 
Laibach:  Musealverein:  Mittheilungen  6.  Jahrgang  1.  und  2.  Ab- 
theilung;  Izyestra,  Muzeiskega  Drustya  za  Kranisko  Letnik  3  Scsitek 
1  bis  6.  —  Landshut  in  Baiern:  12.  und  13.  Bericht.  —  Leipa  in 
Böhmen:  Nordböhmischer  Exeursions-Club:  Mittheilungen  16.  Jahrgang 
4.  Heft,  17.  Jahrgang  1.— 3.  Heft.  —  Leipzig:  Museum  für  Völker- 
kunde 20.  und  21.  Bericht.  —  Linz:  Museum  Francisco -Carolinum: 
52.  Jahresbericht.  —  London:  Royal  Society:  Procecdings  Vol.  M 
No.  236  —  331,  Vol.  55  No.  332—337.  —  St.  Louis:  Academy  ot 
Sciences:  Transactions  Vol.  VI.  P.  2.  —  Missouri  Botanieal  Garden: 
Keport  for  181)3.  Luxemburg:  Soeiete  des  Sciences  du  Grand 
Duch«'  de  Luxembourg:  Section  des  sciences  naturelles  et  matln-matiques 
Publications  Tome  XXII.  —  „Fauna",  Verein  Luxemburger  Natur- 
freunde: Mittheilungen  Jahrgang  1S1J3,  Jahrgang  181M  No.  1  —  5. 
Madison:  Wisconsin  Academy  of  Sciences,  Arts  and  Letters:  Trans- 
actions Vol.  IX.  P.  1.  2.  —  Magdeburg:  Naturwissenschaftlicher 
Verein:  Jahresbericht  und  Abhandlungen  für  1892.  Mailand: 
Societä  Italiana  di  Scienze  Naturali:  Atti  Vol.  34  Fascic.  4.  — 
Manchester:  Literary  and  Philosophical  Society:  Memoirs  and  Pro- 
cecdings 4.  Ser.  Vol.  VII.  No.  2.  3,  Vol.  VIII  No.  1.  2.  —  Mann- 
heim: Verein  für  Naturkunde  56.-  60.  Jahresbericht.  —  Marburg: 
Gesellschaft  zur  Beförderung  der  gesammten  Naturwissenschaften: 
Sitzungsberichte  Jahrgang  181)3.  Massachuscts:  Tuft's  College: 
Studies  1.  2.         Montevideo:   Museo  Xaeional:  Anales  P.  1. 


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1IJ7 

Moskau:  SocieV  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moscou:  Bulletin 
Aimee  1893  No.  '2-4,  1894  No.  1.  —  München:  Königl.  Bayerische 
Acaderuie  der  Wissenschaften:  Sitzungsberichte  der  mathematisch- 
physikalischen  Klasse  Jahrgang  1893  Heft  3,  1894  Heft  1  und  2. 
Münster:  Westfälischer  Provinzial -Verein  für  Wissenschaft  und  Kunst: 
21.  Jahresbericht.  —  Neuchätel:  Societe  des  Sciences  Naturelles: 
Bulletin  Tom.  XVII.  1889-1892.  New-Haven,  Connect.:  Con- 
necticut Academy  of  Arts  and  Sciences:  Transactions  Vol  IX.  P.  1. 
—  New- York:  Academy  of  Sciences:  Proceedings  Vol.  XII.  - 
American  Geographical  Society:  Bulletin  Vol.  XXV.  No.  3,  4,  Vol.  XXVI. 
Xu.  1,  2.  —  Nürnberg:  Naturhistorische  Gesellschaft:  Jahresbericht 
für  1893.  —  Ottawa,  Canada:  Royal  Society  of  Canada:  Proceedings 
and  Transactions  Vol.  XI.  —  Pesth:  Magyarhoni  Földtani  Tarsulat: 
Földtani  Közlöny  23.  Band  No.  9—12,  24.  Band  No.  1—8.  —  Ungar. 
National -Museum:  Revue  der  naturhistorischen  Hefte  10.  Band  3,  4, 
17.  Band  1,  2.  —  Philadelphia:  Academy  of  Natural  Sciences: 
Proceedings  1893  P.  1.  2.  —  Pisa:  Societä  Toscana  di  Seienze  Naturali: 
Atti  März  bis  Mai,  Memorie  Vol.  XIII..  Processi  verbal i  Vol.  VIII. 
233-  241,  Vol.  IX.  Januar  bis  Mai  1894.  —  Prag:  Lesehalle  deutscher 
Studenten:  Jahresbericht  für  1893.  Königlich  böhmische  Gesell- 
schaft der  Wissenschaften:  Sitzungsberichte  1883;  Jahresbericht  für  1893. 

Naturhistorischer  Verein  „Lotos":  Jahrbuch  für  Naturwissenschaft  : 
X.  F.  14/  Band.  —  Naturwissenschaftliche  Landcsdurchforsrhung  von 
Böhmen:  Archiv  8.  Band  2.,  4.  und  0\  Heft.  ■■—  Reichenberg  in 
Böhmen:  Verein  der  Naturfreunde:  Mittheilungen  25.  Jahrg.  —  Riga: 
Naturforscher- Verein:  Correspondenzblatt  36.  Heft.  Rochester  N.-Y.: 
Academy  of  Sciences:  Proceedings  Vol.  II.  P.  2.  —  Rostock  in 
Mecklenburg:  Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklen- 
burg: Archiv  47.  Jahrgang.  —  Salem:  Massach.:  Essex  Institute: 
Bulletin  Vol.  XXIII.  and  Vol.  XXIV.  1  —  <».  —  Santjago,  Chile: 
Deutscher  wissenschaftlicher  Verein:  Verhandlungen  Heft  5  und  6.  — 
Stuvanger:  Stavanger  Museum:  Aarsberetning  for  1892.  —  Stettin: 
Gesellschaft  für  Pommersche  Geschichte  und  Alterthumskunde:  Baltische 
•Studien  44.  Jahrgang.  —  Stockholm:  Kntomologisk  Tidskrift  ut- 
gieven  Entomologiska  Foreningen  14.  Jahrgang  No.  1—4.  —  Strass- 
burg  i.  E.:  Kaiser  Wilhelm-Universität:  12  Dissertationen  und  Jahres- 
bericht für  1893  der  industriellen  Gesellschaft  von  Mühlhausen  i.  E. 
-    Stuttgart:   Verein   für  vaterländische   Naturkunde:  Jahreshefte 


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168 


50.  Jahrgang.  —  Sydney:  Hoya!  Society  of  the  New -South -Wales: 
Journarand  Proeeedings  Vol.  XXVTT.  —  Australasian  Association  for 
the  Advancement  of  Science:  Report  of  the  IV.  Meeting.  —  Topeka: 
Kansas  Aeademy  of  Sciences:  Transactions  Vol.  XL,  XIII.  —  Triest: 
Sorieta  Adriatica  di  Seicnze  naturali:  Rolletino  Vol.  XV.  —  Ulm: 
Verein  für  Mathematik  und  Naturwissenschaften:  Jahreshefte  6.  Jahrg. 

—  Utrecht:  Koninklijk  Nederlandsch  Meteorologisch  Institut:  Jaar- 
boek  voor  1892.  —  Washington:  Smithsonian  Institution:  Annual 
Report  of  the  Board  of  Regents  XI.  Juli  1891 ;  Report  of  the  National- 
Museum;  Proeeedings  Vol.  XIV.  1801:  Bulletin  No.  39  A. — G.,  No.  40. 

—  Department  of  the  Inferior:  U.-S.  Geological  Survey:  Mineral 
Resources  of  the  U.-S.  for  1891;  Annual  Report  of  the  U.-S.  Geological 
Survey  P.  I.  and  II.  1889  90:  Bulletin  No.  82  —  80,  90-96:  Mono- 
graphs  P.  17,  18,  20.  —  U.-S.  Department  of  Agrieulture,  Divis, 
of  Ornithology  and  Mammalogy  Bulletin  4.  —  Smithsonian  Institution 
Miscellaneous  Collections,  No.  843,  844,  664.  665  Vol  36;  Bureau  of 
Ethnography:  Annual  Report  1886/87,  18*7  88;  J.  0.  Pilling  Bihlio- 
graphy  of  the  Chinookan  Languages  Washington  1893:  J.  C.  Pilling. 
Bibliogrnphy  of  the  Salishan  Languages.  Washington  1893. 
Wernigerode:  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Harzes:  Schriften 
8.  Band.  —  Wien:  Verein  zur  Verbreitung  naturwissenschaftlicher 
Kenntnisse:  Schriften  34.  Jahrgang:  G.  Galliano,  Prähistorische  Funde 
in  der  Umgebung  von  Baden  bei  Wien.  —  K.  K.  Geologische  Reiclis- 
anstalt:  Jahrbuch  43.  Band  Heft  2  —  4,  44.  Band  Heft  1;  Verhand- 
lungen Jahrgang  1893  No.  11  —  18.  Jahrgang  1894  No.  1  —  9.- 
K.  K.  Centrai-Anstalt  für  Meteorologie  und  Erdmagnetismus:  Jahrbuch 
28.  Band.  —  K.  K.  Zoologisch-Botanische  Gesellschaft:  Verhandlungen 
3.  und  4.  Quartal.  —  K.  K.  Naturhistorisches  Hofmuscum:  Jahres- 
bericht für  1893.  —  Kaiserliche  Akademie  der  Wissenschaften :  Sitzungs- 
berichte der  Mathematisch-Naturwissenschaftlichen  Klasse:  Band  102 
Abtheilung  I.  1893  No.  1-7,  Abtheilung  IIa.  1893  No.  1—7,  Hb. 
No.  1-7,  III.  No.  1  —  7.  —  Eutomologischer  Verein:  4.  Jahresbericht. 

—  Wiesbaden:  Nassauischer  Verein  für  Naturkunde:  Jahrbücher 
46.  Jahrgang.  —  Würzburg:  Physikalisch -Medizinische  Gesellschaft: 
Verhandlungen  27.  Band:  Sitzungsberichte  Jahrgang  1893.  —  Zwickau: 
Verein  für  Naturkunde:  Jahresbericht  für  1892  und  1893. 


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1Ö9 


B.  Durch  Schenkung. 

1)  R.  Virchow,  Archiv  für  pathologische  Anatomie  und  Physio- 
logie und  für  klinische  Medicin  Band  131 — 134.  2)  Deutsches  Archiv 
iur  klinische  Medicin  Band  51.  3)  Schmidt' s  Jahrbücher  Band 
■237  bis  240.  4)  Berliner  Klinische  Wochenschrift  Jahrgang  1893. 
5  Münchener  Medieinische  Wochenschrift  Jahrgang  1893.  6)  Deutsche 
Medieinische  Wochenschrift  Jahrgang  1893.  7)  Deutsche  Medicinal- 
zeitung  Jahrgang  1893.  8)  Wiener  Klinische  Wochenschrift  Jahr- 
gang 1893.  (No.  1-8  Geschenke  des  Aerztlichen  Lesevereins  in 
Görlitz.)  9)  Dr.  E.  Schulze,  Fauuae  Saxonieae  Mamnialia.  Halae  1893. 
10'  Ueber  die  Behandlung  von  Krystallformen  beim  Stereometrischen 
Unterricht  von  Professor  Dr.  Oscar  Kessler.  Breslau  1894.  (No.  9 
und  10  Geschenke  der  Herren  Verfasser.)  11)  Vita  Hassan,  Die 
Wahrheit  über  Emin  Pascha,  die  egyptische  Aequatorial-Provinz  und 
«ier  Sudan.  Berlin  1893.  12)  Dr.  Oscar  Baumann,  In  Deutsch- 
Ostafrika  während  des  Aufstandes.  Wien  und  Olmütz  1890.  13)  Dr. 
Franz  Stuhlmann,  Mit  Emin  Pascha  hvs  Herz  von  Afrika.  Berlin 
1894.  (No.  11  bis  13  Geschenke  des  Herrn  Rittergutsbesitzers  und 
Premier- Lieutenants  der  Landwehr  auf  Meffersdorf  H.  Robreeht.) 
U>  Ernst  Brücke,  Anatomische  Beschreibung  des  menschlichen  Aug- 
apfels. Berlin  1847.  (Geschenk  des  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld.) 
15 i  Dr.  Franz  Noe,  Geologische  Uebersichtskarte  der  Alpen  mit  Er- 
läuterungen von  E.  Süss.  Wien  1890.  16)  K.  E.  A.  von  Hoff, 
Geschichte  der  durch  Ueberlieferung  nachgewiesenen,  natürlichen  Ver- 
änderungen der  Erdoberfläche  3  Bände.  Gotha  1822  —  34.  (No.  15 
und  16  Geschenk  des  Herrn  Director  Dr.  Kahlbaum.)  17)  L.  Rcy- 
mann.  Wetterbüchlein.  Neudruck  Berlin  1893.  18)  Blaise  Pascal. 
Kecit  de  la  Grande  Experience  de;  l'Equilibre  des  Liqueurs.  Paris  1648. 
Neudruck  Berlin  1893.  (No.  17  und  18  Geschenk  des  Herrn  Fabrik- 
•iirector  O.  Krieg  in  Eichberg  bei  Schildau  am  Bober.)  19)  Dr.  E. 
•Schmidt,  Ein  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Hochblätter.  Progr.  (Ge- 
^.henk  des  Herrn  Major  von  Treskow.)  20)  Dr.  A.  W.  Eichler, 
Syllabus  der  Vorlesungen  über  specielle  und  medicinisch-pharmaceutische 
Botanik  3.  Auflage.  Berlin  1883.  21)  Franz  von  Kobell,  Tafeln 
zur  Bestimmung  der  Mineralien  11.  Aufl.  München  1878.  22)  Otto 
Berg.  Handbuch  der  pharraaceutischen  Botanik.  Berlin  1845.  23)  Dr. 
F.  L.  Sonnenschein,  Anleitung  zur  chemischen  Analyse.  Berlin  1882. 


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170 


24)  E.  Mitschorliüh,  Lehrbuch  der  Chemie  II.  Band  2.  Abtheil. 
Berlin  1840.  (No.  20 — 24  Geschenk  der  verwittweton  Frau  Apotheker 
Hensel.)  25)  G.  Vanderbilt,  Biltmore  Forest.  Chicago  181*3.  Ge- 
schenk des  Herrn  Verfassers.;  26 1  Dr.  Max  Jungk.  Flora  von  Glei- 
witz  und  Umgebung  Theil  1 — 3.  Gleiwitz  1881) — J.U.  (Geschenk  de? 
Herrn  Geheimen  Regierungsrath  Wernicke.)  27)  Hugo  Borgmann. 
Anleitung  zum  Schmetterlingsfang  und  zur  Schmetterlingszucht  p.  p. 
Cassel  1878.  (Geschenk  des  Herrn  Carl  Loeser.)  28)  Der  Wanderer 
im  Riesengebirge  13.  Jahrgang  No.  10 — 14,  14.  Jahrgang  1 — !■»  und 
Jahresbericht  für  1803.    (Geschenk  des  Bibliothekars.) 

C.  Durch  Ankauf: 

Die  Fortsetzungen  von:  1)  Dr.  A.  Petermann,  Mittheilungen 
über  wichtige  und  neue  Forschungen  auf  dem  Gesammtgobiete  der 
Geographie.  2)  Stettiner  entomologische  Zeitung.  3)  Wiegmaun  > 
Archiv  für  Naturgeschichte,  herausgegeben  von  Dr.  F.  Hilgendorf. 
4)  M.  Bauer,  \V.  Dames  und  Th.  Liebisch.  Neues  Jahrbuch  für 
Mineralogie,  Geologie  und  Palaeontologie.  5)  G.  Wiedemann,  An- 
nalen  der  Ph}rsik  und  Chemie  nebst  Beiblättern.  6)  Nachrichtsblatt 
der  deutschen  malakozoologischen  Gesellschaft.  7)  Dr.  J.  V.  Carus. 
Zoologischer  Anzeiger.  8)  Dr.  F.  Kar  seh,  Entomologischc  Nach- 
richten. D)  Dr.  H.  G.  Bronn,  Klassen  und  Ordnungen  des  Thier- 
reichs.  10)  Deutsche  Meteorologische  Zeitschrift.  11)  Dr.  L.  Witt- 
maek,  Gartenrlora.  Zeitschrift  für  Garten-  und  Blumenkunde.  12)  Dr. 
Potonie,  Naturwis.senschaftliche  Wochenschrift.  13)  A.  Engler  und 
K.  Prantl.  Die  natürlichen  Prlanzenfamilien  nebst  ihren  Gattungen 
und  wichtigsten  Arten.  14)  Dr.  F.  Colin,  Crvptogamen- Flora  von 
Schlesien.  15)  Dr.  A.  Zittcl,  Handbuch  der  Palaeontologie.  lbi  Dr. 
O.  Taschenberg,  Bibliotheka  zoologica.  17)  Monatsschrift  des 
Deutschen  Vereins  zum  Schutze  der  Vogelwelt.  18)  Deutsche  Geo- 
graphische Blätter.  \\))  Dr.  A ss mann.  Das  Wetter.  20»  Prometheus. 
Illustrirte  Wochenschrift.  21 1  Deutsches  Colonialblatt.  22)  Dr.  Frhr. 
v.  Danckelmann,  Mittheilungen  von  Forschungsreisenden  und  Ge- 
lehrten aus  den  deutschen  Schutzgebieten.  23)  Dr.  J.  Cabanis. 
Journal  für  Ornithologie.  24)  G.  Uhl,  Aus  allen  Welttheilen.  25)  A. 
Scobel,  Geographisches  Handbuch.  2t>)  Sup])lemente  zu  Andrees 
Handatlas.     Ferner  als  neue  Anschaffungen:  27)  Bechold's  Hand- 


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171 


Lexikon  der  Naturwissenschaft  und  Mediein.    Frankfurt  a.  M.  1894. 
2vS  Konrad  Boy  rieh,  Stoff  und  Weltäther.    Warmbrunn  1*94. 
Görlitz,  den  30.  September  181)4. 

Dr.  R,  Peek,  Bil)liothekar. 

Verzeichniss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1893/94  als  Geschenke  und 
durch  Ankauf  für  die  Sammlungen  eingegangenen 

Gegenstände. 

Für  die  zoologischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Conservator  Aul  ich:  Oryzornis  oryzivora.  Lab.  Var. 
alh.  —  Von  Herrn  Guts- Administrator  Barehewitz:  Die  Haut  von 
iWodilus  vulgaris  Gm.  —  Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher: 
Fringilla  spodiogenys  Bp.  m.  &  f..  Alauda  makroryncha  Tristr.  juv., 
Drvmoeca  Saharao  Loche  m.  —  Von  Herrn  Oberlehrer  Feyerabend: 
Ei  vou  Chrysotis  aestiva  L.  —  Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld: 
Das  Skelett  eines  Hamsters.  —  Von  Herrn  Kaufmann  Krüger  in 
i'hania  auf  Kreta:  Die  Haut  von  Hireus  Aegagrus  Gm.  —  Von 
Herrn  Kaufmann  Karl  Loeser:  Lepidopteren  der  deutschen  Fauna 
in  zwei  Schränkchen  mit  2(5  Kästchen.  —  Von  Herrn  Fabrikbesitzer 
Ma'uksch:  Coronella  laevis  Merr.  —  Von  Herrn  Baron  Ferdinand 
von  Müller  in  Melbourne:  Ein  Ei  von  Dromaeus  Novae  Hollandiao. 
f»ray.  —  Von  Herrn  Dr.  med.  Mund:  Psittacula  cana  Gm.  m.  — 
Von  Herrn' Dr.  R.  Peck:  Mclanoeorypha  Clot  Boy  Temm.  —  Von 
Herrn  Ritterguts  -  Pächter  Schaf  fei  in  Kl.  -  Radineritz  bei  Löbau: 
Oedicnemus  crepitans  L.  —  Von  Herrn  Rentier  Schiedt:  Amphibolura 
liavirpstris  Caban.  und  Syngnathus  aeus  L.  —  Von  Herrn  Gutsbesitzer 
Schuster  in  Girbigsdorf:  Emberiza  miliaria  L.  variet.  —  Von  Herrn 
Lithograph^Torge  in  Schönberg:  Endromis  versicolora  L.  m.  — 
Von  Herrn  Kaufmann  Vöhl  and:  Phasianus  colchicus  L.  variet.  — 
Von  Herrn  Oberlehrer  Dr.  Winkler:  Ardea  Leuce  Iiiig.,  Tigrisoma 
!>}>.  und  Thamnophilus  cinercus  Vieill.  —  Für  die  pathologische  Ab- 
teilung der  zoologischen  Sammlungen  schenkten  Herr  Stadtrath 
Dietzel  Eine  Concretion  aus  dem  Magen  eines  Pferdes.  Frau  Thier- 
arzt Klose  ebenfalls  zwei  Magensteine  und  einen  Gallenstein  des 
Pferdes  und  Herr  Kaufmann  Hübner  in  Rauseha  eine  abnorme 
Krehsseheere. 


17SS 


Ffir  die  botanischen  Sammlungen  gingen  ala  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Lehrer  Barber:  150  Arten  Pflanzen  der  Ober-Lau- 
sitz. —  Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau  in  New -York:  41  Arten  nord- 
amerikanischer Pflanzen. 

Für  die  mineralogischen  Sammlungen  gingen  ein: 

A.  Als  Geschenke: 

Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher:  Baculites  ooinprcssus  M. 
und  Baculites  ovatus  M.  je  *2  Exemplare  aus  der  oberen  Kreide  von 
Bad  Lands  in  Dakotah  und  Rubellit  von  Pala  in  Californien.  — 
Von  Herrn  Dr.  med.  Freise:  Nephrit  von  Jordansmühl  in  Schlesien. 
—  Von  Herrn  Lehrer  Hoehn  in  Hoyerswerda:  Eine  eigentümlich 
gebildete  Feuerstein-Concretion  aus  dem  Diluvium  der  Oberlausitz.  — 
Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld:  Encrinus  Carnallii  Beyr.  mit 
Kelch  aus  dem  Muschelkalk  von  Schieberode.  —  Von  Herrn  Professor 
Metzdorf:  Pyrit  von  Dognaczka  im  Banat.  —  Von  Herrn  Dr.  Peck: 
10  Stück  Boracitkrystalle  von  Westeregeln  bei  Magdeburg.  —  Von 
Herrn  Rentier  Primke:  Krystall- Tellur  aus  Siebenbürgen.  —  Von 
Herrn  Premierlicutcnant  d.  L.  Rittergutsbesitzer  H.  Rob recht  auf 
Mefiersdorf:  Zwei  Stück  Krystall-Amethyst  aus  Ungarn.  —  Von  Herrn 
Rentier  Schied t:  Krystallisirter  Quarz  aus  dem  Glimmerschiefer  des 
Weiss wassergrundes  im  Riesengebirge. 

B.  Durch  Ankauf: 

Ein  sein*  werthvolles,  grosses  Stück  Edelopal  aus  Queensland. 

Gold   von  Vorwespatak,    Rhodonit    aus   Schweden    und  Epistilbit. 

Scolezit,  Heulandit  und  Desmin,  sämmtlich  von  der  Insel  Island. 

* 

Dr.  R.  Peck,  Direetor  des  Museums. 


Jahres -Bericht 

der  Oeconomie-Section  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Görlitz  für  den  Zeitraum  vom  1.  October  1893 

bis  dahin  1894. 

Die  Section  kann  im  verflossenen  Jahre  auf  eine  rege  Thätigkeit 
zurückblicken,  denn  nicht  weniger  als  8  Sitzungen  und  ein  Ausflug 
nach  Hennersdorf  gaben  Zeugniss  von  der  Rührigkeit  der  Section. 


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173 


1)  Die  erste  Sitzung  am  24.  October  1893  gab  Veranlassung  zur 
I^egung  der  Rechnung  über  das  Vorjahr.  Als  Kassenbestand  waren 
170  Mark  33  Pf.  zu  verzeichnen.  Nach  Prüfung  der  Rechnung  wird 
dem  Rechnungsleger  Entlastung  ertheilt.  Ein  Dankschreiben  des 
Castellan  Bitterlich  gelangt  zur  Kenntniss.  Einem  Gesuche  des 
Vorstandes  an  die  Stadt  Görlitz  um  unentgeltliche  Hergabe  von 
Waldstreu  infolge  Futtermangels  an  Arme  ist  seitens  der  Stadt  in 
dankenswerther  Weise  entsprochen  worden.  Mitgetheilt  wird,  dass 
Herr  Rudolph  Bchmo  auf  Veranlassung  der  Section  am  24.  November 
in  Hennersdorf  einen  Vortrag  über  die  Punctirung  von  Vieh  zur  Fest- 
stellung des  Werthes  der  Thiere  und  deren  Ergiebigkeit  halten  wird. 
Die  von  Herrn  Paulssen  in  Nassengrund  gemachten  Erfahrungen 
bei  dem  Anbau  neuer  Kartoffblsorten  gelangon  zur  Kenntniss  der 
Versammlung.  Aus  der  demnächst  stattgefundenen  Wahl  des  Vor- 
standes gingen  die  seitherigen  Mitglieder  hervor,  welche  sich  zur 
Wiederannahmc  der  Aemter  bereit  erklärten.  Zur  Bewilligung  von 
Deckbeihilfen  sind  123  Mark  vom  Landwirtschaftlichen  Central  verein 
in  Breslau  der  Section  zur  Verfügung  gestellt.  Ein  weiterer  Zuschuss 
wird  vom  Landwirtschaftlichen  Central -Vorstande  für  die  Oberlausitz 
erbeten  werden.  Dem  Centraiverein  wird  Mittheilung  über  eingetretene 
Veränderungen  im  Besitz  und  bei  Pachtungen  von  Giltern  gemacht, 

2)  In  der  zweiten  Sitzung  am  28.  November  wurden  die  Vor- 
lagen für  die  Sitzungen  des  Landwirtschaftlichen  Centraivereins  und 
die  Errichtung  von  Arbeitsnachweise -Stellen  zur  Berathung  gezogen. 
Die  für  eine  Thierschau  im  Kreise  Görlitz  zur  Prämiirung  von  Rindern 
vom  Centralverein  ausgesetzte  Summe;  von  1300  Mark  ist  auf  Antrag 
der  Section  für  eine  Schau  im  Jahre  1895  reservirt  worden. 

Vom  Herrn  Vorsitzenden  wurde  der  angekündigte  Vortrag  über 
die  Fritt- Fliege  und  Zwergcikade  gehalten,  und  die  Mittel  zur  Ver- 
tilgung derselben  bekannt  gegeben.  Wegen  des  geringen  Hafer-Er- 
trages wird  über  die  zweckmässige  Fütterung  der  Pferde  mit  anderen 
Futtermitteln  eingehend  berichtet,  auch  zur  Berathung  über  das 
Winterfutter  für  Kühe  geschritten. 

3)  Am  19.  December  1893.  in  der  dritten  Sitzung  der  Section, 
war  vom  Herrn  Vorsitzenden  die  Frage:  „Sollen  wir  bei  heutigen 
Proisen  intensiv,  oder  extensiv  unsere  Güter  be wirtschaften?",  zum 
Thema  gewählt  worden  und  an  der  Hand  der  darüber  eingegangenen 
Brochüren  eingehend  berichtet.    Nach  Beendigung  dos  Vortrages  war 


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174 


don  Mitgliedern  Gelegenheit  geboten,  in  längerer  Debatte  sich  über 
das  „Für"  und  „Wider"  aaszusprechen. 

4)  Die  Ausbildung  von  Wiesenwärtern  und  Vorschlag  von  dazu 
geeigneten  Personen  beschäftigte  die  IV.  Sitzung  am  16.  Januar  1894 
und  gelangte  die  Feststellung  des  Effect  ivgewiehtes  des  1893  geernteten 
Getreides  zur  Erledigung. 

Herr  Oeconomie  -  Rath  Dr.  Böhme  hielt  hierauf  seinen  an- 
gekündigten Vortrag  über  Fütterung  von  Mast-  und  Nutzvieh,  welchem 
sich  die  Beantwortung  verschiedener  Anfragen  von  Seiten  der  Mit- 
glieder über  TJebernahmc  von  Kurkosten  des  Gesindes  anschlössen. 

5)  Dem  Herrn  Administrator  Scholz  war  in  der  5.  Sitzung  am 
13.  Februar  d.  J.  Gelegenheit  geboten,  sich  über  die  Zwecke  des 
Inspectoren -Vereins  auszusprechen,  woran  sich  ein  Vortrag  des  Herrn 
Dr.  Katz  über  Fäcalien  und  deren  landwirtschaftliche  Anwendung: 
anschloss.  Die  Verwendung  der  Torfstreu  aus  der  Görlitzer  Haid«» 
wurde  in  Folge  des  Vortrages  wiederum  angeregt  und  dieselbe  nament- 
lich für  Wiesendüngung  empfohlen. 

Durch  Herrn  Dr.  Böhme  gelangte  der  Gesetzentwurf  über  die 
Entschädigung  bei  Verlusten  während  der  Dauer  von  Schweineseuchen 
zur  Kenntniss  der  Versammlung.  Um  bei  Fütterung  der  Pferde  mit 
Koggen  Kolikanfällen  vorzubeugen,  wurden  die  geeigneten  Methoden 
bei  Anwendung  des  Koggens  als  Pferdefutter  mitgeteilt. 

6)  In  der  6.  Sitzung  am  27.  Februar  d.  J.  wurden  zunächst 
die  vom  landwirtschaftlichen  Central -Vereine  vorgeschlagenen  Ver- 
änderungen der  gesetzlichen  Vorschriften  betreffend  die  Geschäfte  der 
Immobilien -Makler  zum  Vortrag  gebracht  und  die  betreffenden  Para- 
graphen des  Gesetzes  einer  eingehenden  Berathung  und  theilweise 
wüuschcnswerthen  Aenderung  unterzogen. 

Hieran  schlössen  sich  die  Berathungen  über  die  Gesetzentwürfe 
betreffend  die  Errichtung  von  Landwirtschaft*- Kammern  im  Staate. 
Schliesslich  wurde  vom  Herrn  Chemiker  Dr.  Katz  der  angekündigte 
Vortrag  über  den  Werth  des  Hensclt'schen  Stcinmehles  gehalten. 

Ucber  die  Vorlagen  zu  den  Verhandlungen  des  landwirtschaft- 
lichen Central -Vereins  in  Breslau  wird  der  gewählte  Vertreter,  Herr 
Oeconomie- Rath  Dr.  Böhme,  mit  Information  versehen. 

7)  Die  7.  Sitzung  am  13.  März  gab  der  Versammlung  zunächst 
Gelegenheit,  sich  über  die  Beschlüsse  des  landwirtschaftlichen  Central- 


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175 

Vereins  in  Breslau  zu  unterrichten  und  seiner  Freude  über  die  An- 
wesenheit des  Herrn  General  -Secretärs  Dr.  Kurz  leb  aus  Breslau 
Ausdruck  zu  geben. 

Um  Düngungsversuche  mit  Chilisalpeter  vornehmen  zu  können, 
sind  der  hiesigen  Winterschule  100  Mark  zur  Verfügung  gestellt 
worden.  Die  Errichtung  einer  Butter- Controllstation  am  hiosigen 
Orte  wird  warm  befürwortet  und  die  geeigneten  Schritte  zur  Er- 
richtung einer  solchen  berathen. 

Von  Herrn  Dr.  Katz  wurde  hierauf  Vortrag  über  Entnahme 
von  Bodenproben  zum  Zwocke  der  chemischen  Untersuchung  der 
Ackerkrume  gehalten. 

Ueber  die  Erträge  des  versuchsweise  angebauten  Leutewitzer 
Hafers  wird  Bericht  erstattet. 

8)  Die  letzte  Sitzung  am  17.  April  d.  J.  beschäftigte  sich  ein- 
gehend mit  der  Errichtung  von  Land  wirthschafts- Kammern. 

Um  die  Errichtung  eines  Dienstboten-Bureaus  am  hiesigen  Orte 
in  Kraft  treten  zu  lassen,  werden  Seitens  der  Versammlung  50  Mark 
als  Beitrag  für  das  Jahr  1894  bewilligt. 

Wie  schon  vorerwähnt,  versammelten  sich  die  Mitglieder  in  zahl- 
reicher Weise  noch  bei  der  in  Hennersdorf  am  24.  November  189; J 
abgehaltenen  gemeinschaftlichen  Sitzung  sämmtiieher  landwirtschaft- 
lichen Vereine  im  Kroiso  Görlitz,  um  dem  Vortrage  des  Herrn  Behme 
aus  Berlin  über  die  Punctirung  von  Vieh  zur  Feststellung  des  Werthcs 
und  die  Ergiebigkeit  desselben  mit  grossem  Interesse  beizuwohnen. 

Görlitz,  den  25.  October  1894. 

Mattner,  Seetions-Secretär. 

Jahres-Bericht 

der  geographischen  Section,  Winter  1893/94. 

Die  Section  begann  im  Winterhalbjahre  ihre  Thätigkeit  am 
'24.  October  mit  der  Vorstands  wähl.  Herr  Oberst  Blumensa  th  wurde 
als  Vorsitzender,  Herr  Lehrer  Woithe  als  Schriftführer  wiedergewählt. 
Ei-sterer  machte  dann  unter  Vorlegung  von  Plänen  einige  Mittheilungen 
über  den  von  der  Eleetricitäts  -  Gesellschaft  zu  Berlin  aufgestellten 
Entwurf  einer  electrischen  Untergrundsbahn  für  die  Reichshauptstadt. 

.  In  der  Versammlung  vom  21.  November  wurde  zunächst  das 
Programm  für  die  weiteren  Sitzungen  festgestellt,  worauf  der  Herr 


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irr, 


Vorsitzende  mit  einem  Lebens-  und  Charakterbilde  Emin  Paschas  das 
Andenken  dieses  grosson  Todten  ehrte. 

Am  19.  December  referirte  der  Herr  Vorsitzende  über  die  culturelle 
Arbeit  in  Krieg  und  Frieden,  welche  Oesterreich  im  Jahre  1878  mit 
der  Occupation  in  Bosnien  übernommen  hat  und  über  die  Erfolge, 
welche  das  geschickte  und  energische  Vorgehen  Oesterreichs  hier  er- 
rungen hat. 

Am  16.  Januar  widmete  der  Herr  Vorsitzende  zunächst  dem  An- 
denkon des  am  7.  Januar  verstorbenen  Lieutenants  der  Reserve  und 
Rittergutsbesitzers  Hugo  Robrecht  einige  warm  empfundene  Worte. 
Der  Verstorbene  hatte  stets  das  lebhafteste  Interesse  an  dem  Gedeihen 
der  Naturforschenden  Gesollschaft  bekundet  und  durch  zahlreiche, 
werthvolle  Geschenke  besonders  der  geographischen  Section  Förderung 
angedeihen  lassen.  Ks  folgte  hierauf  ebenfalls  von  Seiten  des  Herrn 
Vorsitzenden  ein  Bericht  über  das  furchtbare  Erdbeben,  das  im  Früh- 
jahr 1893  die  Insel  Zante  verwüstet  hatte. 

An  zwei  Abenden,  am  30.  Januar  und  am  13.  März,  hielt  der 
unterzeichnete  Schriftführer  einen  Vortrag  über  die  Molukken,  in 
welchem  zunächst  die  geographischen,  dann  die  politischen  und  socialen 
Verhältnisse  und  Zustände  dieser  Inselgruppen  von  ihrer  Entdeckung 
an  bis  auf  die  neueste  Zeit  und  hauptsächlich  unter  der  Herrschaft 
der  holländischen  Compagnie  und  der  niederländischen  Regierung 
behandelt  wurden,  und  für  welchen  der  Vortragende  als  Hauptquelle 
Dr.  Bokemeyer's  Werk  über  die  Molukken  benutzt  hatte. 

Für  den  13.  Fobruar  hatte  der  Herr  Oberstlieutenant  Reiche, 
wie  im  vorigen  Jahre,  es  übernommen,  über  die  Vorgänge  in  Deutsch- 
Ostafrika  aus  den  Colonialblättern  ein  Referat  zu  liefern.  Es  wurden 
in  demselben  besonders  die  Expeditionen,  Reisen  und  Unternehmungen 
berücksichtigt,  welche  der  Erforschung  des  Landes  und  der  Stärkung 
des  deutschen  Ansehens  in  demselben  gedient  haben. 

Den  für  den  27.  Februar  zugesagten  Vortrag  über  Togoland  zu 
halten  war  der  Herr  Oberstlieutenant  Reiche  leider  durch  Krankheit 
verhindert.  An  Stelle  desselben  referirte  der  Herr  Vorsitzende  über 
Mittheilungen  des  Dr.  v.  Vanhöffer  über  das  Frühlingserwachen  in 
Nord-Grönland.  Woithe. 


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177 


Bericht 

über  die  Thätigkeit  der  zoologischen  Section  im 
Winter -Halbjahr  1893/94. 

Die  zoologische  Section  hielt  im  Winter -Halbjahr  1893/94  vier 
Sitzungen  ab. 

In  der  ersten  Sitzung  am  7.  December  1893  wurden  als  Vorstand 
der  Section  die  Herren  Dr.  Peck  als  Vorsitzender  und  Mühle  als 
Schriftführer  wiedergewählt.  Hierauf  legte  Herr  Couservator  Au  lieh 
einen  Alexander- Papagei  vor,  dessen  Oberschnabol  nach  links  weiter 
gewachsen  war.  Die  schraubenförmige  Verlängerung  betrug  1  V«  bis 
2  Windungen.  Der  Vogel  war  im  Gebauer  gehalten  worden.  Im 
Anschluss  hieran  führte  Herr  Dr.  Peck  noch  eine  Anzahl  Vögel  mit 
ähnlichen  Missbildungen  des  Obcrschnabels  aus  den  Sammlungen  der 
Gesellschaft  vor.  Von  Herrn  Oberst  von  Otto  war  ein  Doppelei  einer 
Hausente  eingegangen,  in  welchem  sich  zwei  vollständige  Eier  be- 
funden hatten.  Ausserdem  wurden  noch  Eier  vorgelegt,  welche  aus 
einer  Kreuzung  zwischen  Dompfaff  und  Buchfink  hervorgegangen  sind. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  11.  Januar  1894  führte  Herr  Dr.  Peck 
eine  Anzahl  Säugethiere  und  Vögel  aus  den  Sammlungen  als  Ver- 
treter des  Albinismus  und  des  Melanismus  vor.  Herr  Gymnasiallehrer 
Sommer  zeigte  Exemplare  von  Pluria  moneta  vor,  bei  denen  Gelb 
und  Gold  in  Weiss  resp.  Silber  verfärbt  waren,  und  von  Vanessa 
L<:vana  die  Frühjahrs-  und  Soininergeueration.  Der  Schriftführer 
zeigte  Präparate  in  Spiritus  aus  der  Naturalien-Handlung  von  Hafer- 
landt  in  Berlin  vor. 

In  der  dritten  Sitzung  am  8.  Februar  1894  zeigte  der  Schrift- 
führer das  Modell  von  Carabus  violaceus  in  50facher  Vergrösserung 
und  die  aufblasbaren  Präparate  eines  Rindermagens  sowie  des  Ver- 
dauungs-Canalos  und  der  Lunge  des  Mandrill  vor.  Herr  Gymnasial- 
lehrer Sommer  berichtete  über  Tinea  granello,  deren  Larve  von  ihm 
in  einem  zerschnittenen  und  getrockneten  Steinpilze  in  grösserer 
Menge  gefunden  worden  war. 

Aruphipyra  licida  ist  für  die  Oborlausitz  als  neue  Art  zu  ver- 
zeichnen. Herr  Dr.  Peck  führte  einige  Beispiele  von  Leucitismus 
bei  Eiern  vor. 

In  der  vierten  Sitzung  am  8.  März  1894  führte  Herr  Dr.  Peck 
eine  Anzahl  neuer  Eingänge  zu  den  Sammlungen  vor.    Dieselben  be- 

AbhandL  Bd.  XXI.  12 


i78 


standen  zumeist  in  Wüsten  vögeln  aus  dem  Wolgagebiet,  aus  der 
Wüste  Gobi,  aus  Afganistan  und  aus  Tunis. 

Der  Schriftführer  sprach  über  die  Abweichungen  dos  Maulwurf- 
Skelettes  von  dem  Säugethier-Typus  unter  Vorlegung  der  betreffenden 
Skelett-Theile.  Mühle. 


Jahres-Bericht 

der  botanischen  Section  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Görlitz  für  den  Zeitraum  vom  1.  October  1893 

bis  dahin  1894. 

Es  fanden  während  des  Winterhalbjahres  im  Ganzen  3  Sitzungen 
statt  und  zwar  am  16.  November,  14.  Deeember  und  18.  Januar. 
Die  Neuwahl  des  Vorstandes  ergab  Wiederwahl  des  seitherigen  (Dr. 
Kahlbaum,  Vorsitzender;  Lehrer  Barbor,  Schriftführer). 

Die  Sitzungsabende,  meist  schwach  besucht,  wurden  hauptsächlich 
ausgefüllt  durch  die  Berichte,  welche  der  Schriftführer  über  die  Er- 
gebnisse seiner  Excursionen  im  Gebiete  der  Lausitzer  Haiden  während 
des  Sommers  1893  erstattete.  Referent  hatte  sich  die  Erforschung 
des  Gebietes  zum  Ziele  gesetzt,  welches  östlich  vom  Schwarzen  Schöps, 
westlich  vom  Schwarzwasser  begrenzt  wird:  die  floristischen  Verhält- 
nisse dieses  Landstriches  waren  seither  fast  völlig  unbekannt.  Speeiell 
wurden  untersucht  die  Teiche  und  Haiden  bei  Jahmen,  Kütten, 
Kaschel,  Dürrbach  und  Eselsberg,  die  Gegend  um  Uhyst  und  spree- 
aufwärts  um  Mönau  und  Lieske,  ferner  die  ausgedehnte  Teichgruppe, 
welche  mit  dem  Kaupenteich  bei  Lippen  beginnt  und  mit  dem  „Burger 
Luschken"  endet.  Weiter  wurde  durchforscht  das  Thal  der  Kleinen 
Spree  von  Litschen  bis  Burghammer,  die  Lohsaer,  Mortkcr  und 
Koblenzer  Teiche,  sowie  die  Weiss-Kollmer  und  Koblenzer  Haide. 

Die  Ergebnisse  waren  recht  interessante.  Die  Zahl  der  ein- 
heimischen Lausitzer  Pflanzen  vermehrte  sich  wiederum  durch  diese 
Forschungen  um  zwei  Arten,  fünf  Varietäten  und  Formen  und  zwei 
Bastarde.  Dieselben  sind:  Cardamine  parviflora  L.  (längs  des  Zu- 
flusses der  Lippener  und  Geislitzer  Teiche  vom  Kaupenteich  bis  zum 
Wilden  See  häutig),  Carex  ligerica  Gay.  (Birkengehölz  an  der  Strasse 
von  Uhyst  nach  Mönau),  Sisymbrium  officinale  Scop.  var.  lciocarpum 
D.  C.  (Jahmen  und  Görlitz),  Viola  canina  J.  minima  Barb.  (Burger 


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179 


Luschken).  Elatine  hexandra  .J.  eallitriehoides  (Jahmener  Schlossteich 
und  Grenzteich  hei  Lohsa),  Verbaseum  nigruni  var.  lanatum  (bei 
tThyst,  Lieske  und  Kaschel)  und  var.  bracteaturn  (bei  Lioskc), 
Verbascum  nigrum  >  Thapsus  (am  Mühlteich  bei  Lieske)  und  Mentha 
sativa  X  arvensis  (am  Grossen  Schlossteich  bei  Jahmen.  In  der  Nähe 
von  Görlitz  wurden  ebenfalls  Neufinduugen  gemacht,  nämlich Gypsophila 
wuralis  J.  tenclla  bei  Hennersdorf  und  am  rechten  Neissufer  auf 
Grauwacke;  neueingewandert  sind  Silene  dichotoma  Ehrh.  (auf  Klee- 
brachen bei  Göriltz,  Lauban.  Sohland)  und  Turgenia  latifolia  Hotfm. 
auf  Schutt  an  der  Actienbrauorei). 

Ausserdem  konnte  eine  erhebliche  Zahl  neuer  Standorte  seltener 
Liusitzer  Pflanzen  festgestellt  werden,  z.  B.  für  Elatine  hexandra  D(\, 
Ononis  procurrens  Wallr..  Spiraca  tomcntosa  L.,  Agrimonia  odorata 
Mill.  Corrigiola  littoralis  L.,  Scorzonera  humilis  L.,  Ohondrilla  juncea  L., 
Veronica  parmularia  Poit  et  Turp.,  Stachys  arvensis  L..  Utricularia 
intermedia  Hayne,  Litorella  juncea  Berg.,  Anthericum  ramosum  L., 
Jtmcus  Tenageia  Ehrh.,  Scirpus  radicans  L.,  Carex  cyperoides  L., 
Calainagrostis  neglecta  Fr..  Pilularia  globulifera  L.,  Aspidium  eristatum 
Sw.  etc. 

Constatirt  wurde  ferner,  dass  in  den  Haidegegenden  allgemein 
vorbreitet  sind  die  anderwärts  sehr  seltenen  Potentilla  mixta  Nolte, 
Mentha  arvensis  L.  var.  parietariifolia  Becker  und  Mentha  sativa 
Koch.  Letztere  vertritt  hier  die  fehlende  M.  aquativa  L.  Für  Juneus 
tenuis  Willd.  wurden  als  nördlichste  Verbreitungspunkte  festgestellt: 
Jalunen  und  Colonie  Jasna  bei  Uhyst,  für  Scirpus  multicaulis  Sm. 
als  östlichstes  Vorkommen:  Herrenteich  und  Schlangenmoor  bei  Kringels- 
dorf, für  Seuecio  aquaticus  Huds.:  Waldwiese  bei  Colonie  Kolpen. 
Für  sänmitliche  Pflanzen  waren  getrocknete  Belege.\em[)lare  ausgelegt 
und  wurden  dieselben  dem  Herbarium  des  Gesellschaft  überwiesen. 

Görlitz,  den  27.  October  1894. 

E.  Barbor.  Schriftführer. 


Jahres-Bericht 

der  medicinischen  Section  für  1893/94. 

Zum  Vorsitzenden  wurde  wiederum  Herr  Sanitäts  -  Rath  Dr. 
Wrissenberg,  zum  Schriftführer  Herr  Dr.  Freise  gewählt. 

12* 


180 

Er  wurden  sieben  Sitzungen  gehalten,  in  denen  vortrugen  die 
Herren : 

Schück:  über  einen  Fall  von  bronced  skin. 

Jaenicke:  über  zwei  Fälle  von  Verbiegung  der  Nasenscheidewand. 
Derselbe:  über  Verwendung   des  Natriumborats   als  Conserviruugs- 
Flüssigkeit. 

Lesshafft:  über  einen  Fall  von  Fremdkörper  in  der  Linse. 
Maske:  über  einen  Fall  von  Wanderniere. 
Stein:  über  einen  Fall  von  liehen  ruber  planus. 
Schindler:  über  einen  Fall  von  Extrauterinschwangerschaft. 
Derselbe:  über  einen  Fall  von  Koprolithen. 
Derselbe:  über  Anlegung  eines  anus  praeternaturalis. 
Michaelsen:   über  Entfernung  von  Mörteltheilchen  aus  der  Con- 
junetiva. 

Maske:  über  eine  neue  Behandlungswcise  der  Rachcndiphthorie. 
Böters:  über  einen  Fall  von  Trepanation  nach  Sturz  auf  den  Kopf. 
Michaelsen:  über  Entstehung  der  Entzündung  der  Hornhaut. 
Bötors:   über   einen   Fall   von   Blasen  krebs   und   einen   Fall  von 
Pyosalpinx. 

Masseur  und  Turnlehrer  Troselius  als  Gast: 'über  schwedische  Heil- 
Gymnastik. 
Stein:  über  einen  Fall  von  rupia. 
Böters:  über  Chloroform -Narkosen.  (Statistik.) 

Ausserdem  fanden  Besprechungen  statt  über  Diabetes  mellitus 
(Herr  We  i  s  s  e  n  b  e  r  g),  über  Vergiftung  durch  Vanille- Eis  (Herr 
Schindler),  über  Ausfüllung  der  Rubrik  „Todesursache"  in  den 
Todes-Attesten  (Herr  Wrissenberg),  über  medicinische  Waarenhäuser 
(Herr  Lesshafft).  Dr  Freis0}  Secretär. 


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181 


Nachruf 

für  den  verstorbenen  Museumsdirector  Dr.  Reinhard  Peck  in  der 
ausserordentlichen  Hauptversammlung  der  Naturforschenden  Gesell- 
schaft am  20.  September  1895  gehalten  vom  Ersten  Präsidenten 

Oberstlieutenant  a.  D.  Uhl. 

Meine  Herren! 

Noch  erfüllt  von  den  schmerzlichen  Kindrücken  des  Verlustes, 
den  unsere  Gesellschaft  erlitten,  eröffne  ich  die  heutige  Sitzung.  Vor 
wenigen  Monaten  standen  wir  an  dieser  Stelle;  an  der  Bahre  eines 
Mannes,  der  uns  Allen  ein  lieber  Freund  gewesen.  Der  Herr  Geist- 
liche, der  die  Grabrede  hielt,  gab  am  Sarge  eine  treffliche  Cha- 
rakteristik von  der  eigenartigen  Persönlichkeit  unseres  verblichenen 
Consorvators  und  Museumsdireetors.  Er  rühmte  sein  reines  Herz, 
seine  edle  Humanität  und  Milde,  sein  harmloses  fast  kindliches  Ge- 
müth.  Ich  füge  der  tiefempfundenen  Todtcnklage  das  schöne  Wort 
Klopstock's  hinzu: 

„Sie  haben  einen  guten  Mann  begraben, 

„Doch  uns  war  er  mehr!" 

Ja,  meine  Herren,  uns  war  er  mehr;  Meines  Amtes  an  dieser 
Stelle  ist  es  vor  Allem,  der  Verdienste  des  Entschlafenen  zu  gedenken 
um  unsere  Gesellschaft.  Seit  fast  einem  halben  Jahrhundert  ihr  als 
ältestes  Mitglied  angehörend,  wurde  er  vor  36  Jahren  als  Cabinets- 
Inspector  berufen  und  trat  mit  seiner  ganzen  Persönlichkeit,  mit  seiner 
ganzen  Kraft,  mit  all  seinem  Denken  und  Thun  in  den  Dienst  der- 
selben über.  Er  bildete  gewissermassen  den  geistigen  Mittelpunkt 
derselben  und  seinem  Fleisse,  seiner  Umsicht,  Kenntniss  und  That- 
kraft  ist  es  vornehmlich  zu  danken,  dass  unsere  Sammlungen  von 
bescheidenen  Anfangen  anwuchsen  zu  der  jetzigen  Grösse  und  Reich- 
haltigkeit, in  der  sie  würdig  dastehen  in  der  Reihe  der  besten  unseres 
deutschen  Vaterlandes.  Unser  Museum,  das  war  seine  Welt,  in  der 
er  am  liebsten  und  ausschliesslich  lebte,  dem  jede  Fiber  seines  Wesens 
gewidmet  war.  Das  war  sein  Stolz  und  seine  Genugthuung  für  Müh 
und  Schweiss;  und  wenn  etwas  den  Abend  seines  Lebens  trübte,  so 
war  es  der  Schmerz  darüber,  dass  der  Kampf  mit  seinem  siechen 
Körper  ihm  nicht  mehr  die  Kräfte  gönnte,  sieh  seiner  Lebensaufgabe 
so  zu  widmen,  wie  er  es  sein  Lebcnlang  gehalten.    In  unseren  Samm- 


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hingen  hat  <t  sich  selbst  ein  Denkmal  gesetzt,  dauernder  und  ehrender 
als  eines  aus  Erz  oder  Stein.  Jedes  Stück  derselben  wird  uns  noch 
lange  erinuern  an  den.  der  ihr  Schöpfer.  Begründer  und  Erhalter 
gewesen. 

Wir  aber,  meine  Herren,  die  wir  die  Erbschaft  antreten  seiner 
Erfolge  und  die  wir  die  Früchte  seines  Fleisscs  geniessen,  bewahren 
dem  Verblichenen  ein  treues  und  dankbares  Andenken. 

Möge  ihm  die  Erde  leicht  sein! 


Nekrolog. 

Felix  Georg  Reinhard  Peck  wurde  am  3.  Februar  1823  in 
Görlitz  geboren.  Sein  Vater,  der  städtischer  Steuer- Einnehmer  war. 
starb  bereits  im  Jahre  1834.  Trotzdem  die  verwittwete  Mutter  hart 
arbeiten  mussto,  hat  sie  doch  ihrem  Sohne  Reinhard,  wie  seinen  sieben 
Geschwistern  eine  gute  Erziehung  gegeben  und  es  ermöglicht,  dass 
Reinhard  das  Görlitzer  Gymnasium  bis  zur  Prima  besuchen  und  dann 
in  der  Struve'schen  Apotheke  am  Untermarkte  zum  Apotheker  aus- 
gebildet werden  konnte.  Im  Jahre  1848  bestand  Peck  das  Staats- 
examen in  Berlin  mit  dem  Prädieat  „Sehr  gut";  dann  arbeitete  er  au 
verschiedenen  Orten  als  Apothekor,  bis  er  im  Jahre  1855  nach  Görlitz 
zurückkehrte 

In  seine  Wanderjahre  fallt  der  Beginn  seiner  naturwissenschaft- 
lichen besonders  botanischen  Studien,  denen  er  fleissig  oblag,  und  die 
er  in  Görlitz  in  den  Sammlungen  unserer  Gesellschaft  soweit  vervoll- 
ständigte, dass  ihm  die  Gesellschaft  die  Verwaltung  eben  dieser  Samm- 
lungen im  Jahre  1860  im  neu  erbauten  Hause  übertrug.  Hand  in 
Hand  mit  den  Arbeiten  in  den  drei  grossen  Naturreichen  gingen 
solche  im  chemischen  Laboratorium,  dergestalt,  dass  Peck  die  hiesige 
landwirtschaftliche  Versuchsstation  bis  zum  Jahre  1872  leitete. 

Peck  hatte  das  Glück,  bei  seiner  Rückkehr  nach  Görlitz  auch 
seine  Mutter  wieder  begrüssen  zu  dürfen:  eine  Reihe  von  Jahren 
lebte  er  mit  ihr  bis  zu  ihrem  Tode  im  Jahre  1871. 

Inzwischen  wuchsen  mit  seinem  Können  die  Aufgaben,  die  ihm 
gestellt  wurden.  Die  Bibliothek  unserer  Gesellschaft  bedurfte  eines 
Verwalters  und  der  städtische  botanische?  (»arten  eines  Pflegers.  Beide 
Acmter  versah  Peck  mit  derselben  Treue  und  Gewissenhaftigkeit,  die 


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183 


ihn  von  jeher  in  seinem  Berufe  auszeichnete;  auch  die  hiesige  mete- 
orologische Station  wurde  von  ihm  mit  Sorgfalt  und  Umsicht  bedient, 
bis  ihn  die  Beschwerden  des  Alters  zwangen,  eins  nach  dem  andern 
von  diesen  Aemtern  jüngeren  Schultern  anzuvertrauen.  So  legte  er 
die  Verwaltung  des  botanischen  Gartens  im  Jahre  1886,  jene  der 
meteorologischen  Station  im  folgenden  Jahre  nieder.  Inzwischen 
feierte  unsere  Gesellschaft  im  Jahre  1873  das  Fest  ihres  fünfzig- 
jährigen Bestehens,  und  Peck  wurde  aus  diesem  Anlass  von  der 
Universität  Breslau  zum  Ehrendoctor  ernannt,  eine  Auszeichnung, 
die  wie  keine  zweite  ihn  erfreut  hat.  Ausser  der  Ehrenmitgliedschaft 
der  beiden  in  Görlitz  heimischen  gelehrten  Gesellschaften  war  ihm 
solche  von  vielen  wissenschaftlichen  Vereinen  des  In-  und  Auslandes 
verliehen  worden;  eine  weitere  Auszeichnung,  durch  welche  die  Natur- 
forschende Gesellschaft  ihrer  Dankbarkeit  Ausdruck  gab,  war  die 
Verleihung  des  Titels  „Museums- Director". 

Es  sind  zwei  Vorzüge,  die  unseren  Peck  besonders  auszeichneten: 
einmal  die  Fülle  des  Wissens  auf  allen  Gebieten  der  Naturwissen- 
schaften, die  eine  Frucht  jahrzehntelanger,  liebevoller  Beschäftigung 
und  fleissiger  Arbeit  in  den  Wissenschaften  war,  sodann  seine  Lauter- 
keit in  allen  Lagen  des  Lebens,  im  Verkehr  mit  Jedermann.  Jeder, 
der  das  Glück  hatte,  mit  Peck  in  näheren  Verkehr  zu  treten,  empfand 
gar  bald,  wie  dieses  kindliche  Geraüth  durch  seine  Schlichtheit,  durch 
*eme  Antheilnahme,  durch  seine  Treue  sich  schnell  die  Herzen  zu 
gewinnen  wusste. 

Peck  starb  am  28.  März  d.  J.  an  einer  Brustfell -Entzündung, 
einige  Wochen  nach  Zurücklegung  seines  zweiundsiebenzigsten  Lebens- 
jahres. 


Die  letzten  Berichte 

des  verstorbenen  Museums -Directors  Dr.  Peck. 

Indem  wir,  abweichend  von  unserer  bisherigen  Gepflogenheit, 
die  nachstehenden  Berichte  —  zwei  der  letzten  schriftlichen  Arbeiten 
Peck's  —  veröffentlichen,  glauben  wir  allen  seinen  Freunden  und 
V  erehrem  ein  willkommenes  Andenken  an  den  unvorgesslichen  Ent- 
schlafenen darzubieten. 

Das  Präsidium  der  Naturforschewlen  Gesellschaft  In  Görlitz. 


184 


Berieht 

über  die  Sammlungen  im  Jahre  vom  October  1893 

bis  27.  October  1894. 

Seit  dem  Tage,  an  welchem  die  erste  Versammlung  in  diesem 
Saale  abgehalten  wurde  —  es  waren  gestern  35  Jahre  —  bin  ich  zu 
meiner  grossen  Freude  fast  ausnahmslos  in  der  Hauptversammlung 
in  der  glücklichen  Lage  gewesen,  über  eine  reichliche  Vermelirung 
der  mir  zur  verantwortlichen  Aufsicht  überwiesenen  Gesellschafts- 
Sammlungon  zu  berichten.  Auch  heute,  wo  ich  meinen  Verpflichtungen 
nachkomme,  Ihnen  über  die  Zugänge  während  des  Sommerhalbjahres 
Mittheilungen  zu  machen,  kann  ich  es  nur  mit  Freude  thun. 

Die  Sammlung  der  Säugethiere,  welche  wegen  Mangels  an 
Raum  durch  Ankauf  nur  stiefmütterlich  bedacht  werden  konnte,  er- 
hielt als  Geschenk  von  Herm  Kaufmann  Krüger  in  Chania  auf 
Creta  die  Haut  eines  Männchens  der  Bezoarziege,  hircus  aegagrus, 
bekannt  unter  dem  Namen:  Steinbock  von  Creta.  Herr  Sanitätsrath 
Dr.  Kleefeld  schenkte  ein  Skelett  des  Hamsters,  so  präparirt,  dass 
man  ausser  der  Haut  noch  besonders  die  Backentaschen  erkennen 
kann.  Für  die  omithologischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke 
ein:  Von  Herrn  Dr.  Winkler  drei  südamerikanische  Vögel,  von  Herrn 
Rentier  S ch  ie d  t  ein  Vogel,  ebenfalls  aus  Südamerika.  Ferner  schenkten : 
Herr  Rittergutspächter  Scheffel  in  Kl.-Radmeritz  bei  Löbau  einen 
Dickfuss,  Oedicnemus  crepitans;  Herr  Gonservator  Aulich  ein  Albino 
von  Oryzornis  oryzivora  cab.;  Herr  Dr.  med.  Mund  einen  grau- 
köpfigen Zwerg -Papagei  und  Herr  Oberlehrer  Feyerabend  das  in 
der  Gefangenschaft  gelegte  Ei  des  Amazonen  -  Papageis ,  Chrysotil 
aestiva.  Unser  Ehrenmitglied,  Herr  Baron  Ford,  von  Müller  in 
Melbourne  ersetzte  das  früher  im  zertrümmerten  Zustande  hier  an- 
gekommene Ei  vom  Emu  durch  ein  völlig  unverletztes. 

Bei  den  übrigen  zoologischen  Sammlungen  habe  ich  als  hervor- 
ragendes Geschenk  zu  erwähnen:  die  aus  26,  in  zwei  Schränkchen 
aufbewahrten  Glaskästen  bestehende  Schmetterlings  -  Sammlung  dos 
verstorbenen  Herrn  Oberst  Loeser,  welche  die  Gesellschaft  dessen 
Sohn,  Herrn  Carl  Loeser,  verdankt.  Ich  habe  wegen  Mangels  an 
Kaum  nur  einen  Theil  dieser  meist  frische,  gut  präparirte  Exemplare 
enthaltenden  Sammlung  heute  ausstellen  können.  Ausserdem  schenkten 
Herr  Lithograph  Torge  in  Schönborg  ein  Exemplar  von  Endromis 


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185 


versieolora,  Herr  Guts  -  Administrator  Barche  witz  eine  gegerbte 
Crocodilshaut,  Herr  Rentier  Schiedt  eine  sogenannte  Meernadel, 
Svngnathus  acus  und  Herr  Fabrikbesitzer  Mauksch  eino  glatte 
Natter:  Ceroeella  laevis. 

Für  die  pathologische  Abtheilung  der  zoologischen  Sammlungen 
schenkten:  Herr  Stadtrath  Dietzel  eine  Concretion  aus  dem  Magen 
eines  Pferdes,  Frau  Thierarzt  Kloss  ebenfalls  zwei  Magensteine  und 
einen  Gallenstein  des  Pferdes. 

Für  die  botanischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 
\H  Species  von  Pflanzen  der  Oberlausitz  von  Herrn  Ijchrer  Barber 
und  41  Pflanzen  aus  Nordamerika  von  Herrn  Dr.  von  Rabenau. 

Die  Zugänge  zu  den  mineralogischen  Sammlungen  waren  nicht 
zahlreich,  aber  sie  bestanden  aus  meist  recht  werthvollen  Stücken. 
Es  schenkten  die  Herren:  Sanitätsrath  Dr.  Böttcher  zwei  Petrefaeten 
in  vier  Exemplaren  aus  der  nordamerikanischen  Kreide -Formation 
und  Rubcllit  aus  Californien;  Dr.  Freise  ein  grosses  Stück  Nephrit 
von  Jordansmühl  in  Schlesien;  Professor  Metzdorf  eine  vorzügliche 
Stufe  von  erystallisirtcm  Pyrit  aus  dem  Banat;  Rentier  Schiedt 
erystallisirten  Quarz  aus  dem  Glimmerschiefer  des  Woisswassergrundes 
im  Riesengebirge;  Herr  Lehrer  Hoehn  eine  eigonthüinlieh  gebildete 
Feuersteinconcretion  aus  dem  Diluvium  von  Hoyerswerda,  und  ein 
versteinerter  Seeigel  von  Greifswald  ging  mir  heute  noch  zu  von 
Herrn  Franzke. 

Angekauft  wurde  ein  Pracht  -  Exemplar  von  edlem  Opal  aus 
Queensland. 

Was  die  Erhaltung  und  Verwaltung  der  Sammlungen  anbelangt, 
ho  bin  ich  in  Bezug  darauf  von  den  seit  36  Jahren  von  mir  be- 
folgten und  den  älteren  Mitgliedern  bekannten  Grundsätzen  nicht 
abgewichen.  Grössere  Veränderungen  in  Bezug  auf  Art  und  Weise 
der  Aufstellung  wurden  nur  vorgenommen,  wenn  Einordnung  neu 
eingegangener  Gegenstände  es  noth wendig  machte. 

Der  Besuch  der  Sammlungen  von  Fremden  sowohl,  wie  von 
Einheimischen  war  ein  zahlreicher,  namentlich  an  den  Mittwochs- 
Nachmittagen.  Die  Aufsicht  in  dieser  Zeit  hatten  die  Herren  Lehrer 
Barber,  Koch,  Mühle  und  Schmidt  bereitwilligst  übernommen 
and  dadurch  sich  den  Dank  der  Gesellschaft  verdient. 

Mit  dem  Bewusstsein,  allen  unter  den  hier  obwaltenden  Ver- 
hältnissen an  mich  zu  stellenden  Anforderungen  genügt  zu  haben, 


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186 

schliesse  ieh  meinen  Bericht  und  füge  nur  noch  die  Bitte  an  Sie  alle 
hinzu,  dahin  zu  wirken,  dass  ein  Stillstand  in  der  Erweiterung  der 
Sammlungen,  auf  deren  Besitz  die  Gesellschaft  gewiss  stolz  sein 
kann,  nie  eintreten  möge. 


Jahres -Berieht 

über  die  Vermehrung  und  Unterhaltung  der  Bibliothek  in 
dem  Gesellschaftsjahre  1893/94. 

Der  §  18  der  Statuten  legt  mir  die  Verpflichtung  auf,  Ihnen 
im  October  am  Schlüsse  des  Vereinsjahres  über  die  mir  nunmehr  seit 
28  Jahren*  anvertraute  Bibliothek  und  über  die  Vermehrung  und  Ver- 
waltung derselben  im  vergangenen  Jahre  Bericht  abzustatten.  Indem 
ich  heute  dieser  meiner  Verpflichtung  nachkomme,  bin  ich  wie  bisher 
in  der  glücklichen  Lage,  eine  erhebliche  Vermehrung  dieses  Theiles 
des  Gesellschaftsvermögens  feststellen  zu  können. 

Die  neuen  Eingänge  aus  der  ersten  Hälfte  des  Gesellschafts- 
jahres haben  Ihnen  in  den  Hauptversammlungen  an  Neujahr  und 
Ostern  vorgelegen,  Sie  finden  also  heute  nur  während  des  Sommer- 
halbjahres eingegangene  Schriften  ausgelegt;  leider  musste  ich  wegen 
Mangel  an  Raum  eine  grössere  Anzahl  zurücklassen  und  mich  auf 
Vorlegung  der  hervorragenderen  beschränken.  Wie  gewöhnlich  bilden 
diejenigen  Schriften,  welche  die  Gesellschaft  auf  dem  Wege  des  Aus- 
tausches erhält,  auch  im  vergangenen  Jahre  den  grössten  Theil  des 
Zuwachses.  Von  139  Vereinen  und  Instituten,  6  mehr  als  im  Vorjahre, 
sind  in  dem  Zeiträume  vom  1.  October  1893  bis  30.  September  1894 
Jahresberichte,  Abhandlungen  u.  s.  w.  uns  mitgotheilt  worden.  Ich 
hoffe,  Sie  werden  mir  wie  bisher  gestatten,  von  einer  namentlichen 
Anführung  dieser  Eingänge  abzusehen.  Ein  vollständiges  Verzeichnis.» 
derselben  liegt  heute  zur  Einsicht  aus  und  wird  dasselbe  wie  diejenigen 
aus  früheren  Jahren  im  nächsten  Bande  der  Abhandlungen  unter  den 
Gesellschafts-Nachrichten  zum  Abdruck  gelangen. 

Als  Geschenke  habe  ich  im  vorigen  Jahre  28  Werke  in  38  Bänden 
zu  verzeichnen  gehabt.  Ich  werde  auch  hierbei  mit  Ihrer  Genohmigung 
nicht  sämmtliche  Titel  verlesen,  sondern  mieh  nur  auf  Angabe  der 
Namen  der  Geschenkgeber  beschränken. 


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187 

Wie  schon  seit  einer  langen  Reihe  von  Jahren  überliess  der 
Bibliothek  der  hiesige  Aerzt  liehe  Lese  vorein  diejenigen  Schriften, 
welche  im  Jahre  vorher  circulirt  hatten.  Es  sind  dies  8  verschiedene 
Zeitschriften  in  15  Bänden..  Separatabdrücke  ihrer  Arbeiten  sendeten 
ein  die  Herren:  Professor  Dr.  Oscar  Kessler  in  Breslau,  Dr.  Erwin 
Schulze  in  Quedlinburg  und  G.  Vanderbilt  in  Chicago.  Ausserdem 
gingen  als  Geschenke  ein  von  den  Herren:  Director  Dr.  Kahlbaum, 
Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld,  Geh.  Regierungsrath  Wer  nicke,  von  dem 
inzwischen  verstorbenen  Rittergutsbesitzor,  Premier -Lieutenant  d.  L. 
Hugo  Robrecht  auf  Meffersdorf,  von  Hemm  Fabrik-Director  Krieg 
in  Eiehberg  bei  Schildau  am  Bober,  Major  von  Treskow,  Kaufmann 
Carl  L oeser,  von  der  verwittweten  Frau  Apotheker  Honsel  und 
von  dem  Bibliothekar. 

Was  die  Erwerbungen  für  die  Bibliothek  aus  dem  Etat  an- 
belangt, so  ist  den  Zeitschriften,  welche  die  Gesellschaft  schon  seit 
einer  langen  Reihe  von  Jahren  bezieht,  keine  neue  hinzugetreten. 
Die  erheblichen  Ausgaben  für  diese  Zeitschriften  und  für  Fortsetzungen 
theurer  Werke  haben  nur  wenige  neue  Anschaffungen  ermöglicht. 
Dieselben  beschränken  sich  auf  Bechhold's  Handlexicon  der  Natur- 
wissenschaft und  Mediein  und  Konrad  Beyrieh  Stoff  und  Weltäther. 

Im  (ranzen  ist  die  Bibliothek  im  vorigen  Jahre  um  240  Bände 
vermehrt  wordon,  wobei  eine  Anzahl  von  kleineren  Schriften,  Disser- 
tationen u.  s.  w.  nicht  mitgerechnet  sind.  Fast  alle  neuen  Eingänge 
sind,  wo  es  möglich  war,  sofort  eingebunden  worden,  doch  bleibt  in 
Bezug  auf  altere  Werke  hierin  noch  vieles  zu  wünschen  übrig. 

Durch  Umstellen  älterer  und  wenig  begehrter  Werke  in  die  in 
der  zweiten  Etage  befindlichen  Räume  ist  es  immer  noch  möglich 
gewesen,  die  neuen  Eingänge  in  den  unteren  Räumen  unterzubringen. 

Obwohl  ich  jederzeit  bereit  bin,  auch  ausserhalb  der  Bibliothok- 
stunden  Bücher  auszugeben,  so  ist  die  Benutzung  der  Bibliothek 
immer  noch  eine  verhältnissmüssig  geringe  gewesen,  wenn  auch 
90  Bände  mehr  als  im  vorigen  Jahre  ausgegeben  worden  sind.  Auch 
von  den  in  den  Bibliothekstunden  Mittwochs  Nachmittags  2  4  Uhr 
ausgelegten  neu  eingegangenen  Schriften  hat  nur  eine  sehr  geringe 
Anzahl  von  Mitgliedern  Kenntniss  genommen. 

Allen  denen,  die  zur  Vermehrung  der  Bibliothek  beigetragen 
haben,  spreche  ich  hierdurch  im  Namen  der  Gesellschaft  den  besten 


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188 


Dank  aus  mit  dein  Wunsche,  dass  es  diesem  Thcilc  unseres  Vermögens 
nie  an  Gönnern  fehlen  möge. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  4.  Januar  1895. 

Nach  Eröffnung  der  Sitzung  durch  den  ersten  Präsidenten  Herrn 
Oberstlieutenant  Uhl  wird  zunächst  für  die  Jahresrechnung  Ent- 
lastung erthcilt. 

Demnächst  werden  folgende  neue  Mitglieder  aufgenommen:  Die 
Herren  Fabrikbesitzer  Albinus,  Gasanstaltsdirector  Hornig,  Fabrik- 
besitzer Lattke,  Zahnarzt  Dr.  Schenk.  Keichsbankbuchhalter  Seidel, 
Steinbruchbesitzer  Brüggemann  und  Kaufmann  Otto  Strassburg. 
Ausgetreten  sind:  Die  Herren  Baumeister  Bock,  Dr.  med.  Cassirer, 
Dr.  phil.  Gotendorf,  Lehrer  Theodor  Hoffmann  und  Architect 
Röhr.  Zum  correspondirenden  Mitgliede  wird  Herr  Kegierungs-  und 
Medicinalrath  Dr.  Meyhoefer  in  Köln  a.  Rh.  ernannt. 

Mitgctheilt  wird,  dass  die  Herren  Stände  der  Oberlausitz  auch 
für  das  laufende  Jahr  100  Mark  bewilligt  haben  und  dass  der  Magistrat 
von  Görlitz  eine  jährliehe  Beihilfe  von  100  Mark  vorläufig  auf  drei 
Jahre  zugesagt  hat. 

Auf  Antrag  wird  in  Schriftenaustausch  eingetreten  mit.  der 
Academie  Imperiale  des  sgienecs  de  Petersbourg  und  mit  dem  natur- 
wissenschaftlichen Verein  in  Posen  (hotan.  Abth.). 

Herr  Dr.  Pcck  berichtet  hierauf  über  die  Vermehrung  der 
Sammlungen  und  der  Bibliothek. 

Der  Hauptversammlung  ging  eine  Ausschuss-Sitzung  voraus,  in 
welcher  beschlossen  wurde,  den  nächsten  Band  der  Abhandlungen  im 
Laufe  des  Jahres  18i»5  herauszugeben;  zu  diesem  Zwecke  wurde  eine 
Commission  von  neun  Mitgliedern  gewählt. 

v.        g.  u. 

Uhl.         Zeitzschel.         Reiche.  Nobiling. 
P.  W.  Sattig.  Preise. 


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189 


Die  Oster- Hauptversammlung 

fiel  aus  infolge  Beschlusses  fies  Vorstandes  wegen  der  Vorbereitungen 
zur  Wahl  eines  Custos  der  Sammlungen  und  Bibliothekars. 

Protokoll 

der  ausserordentlichen  Hauptversammlung  am 
20.  September  1895. 

Den  einzigen  Gegenstand  der  Tagesordnung  für  die  ausser- 
ordentliche Hauptversammlung,  welche  von  188  Mitgliedern  besucht 
war,  bildete  die  Wahl  eines  Custos  der  Sammlungen  an  Stelle  des 
verstorbenen  Dr.  Peck,  welcher  diesem  Amte  Jahrzehnte  hindurch 
mit  unvergleichlicher  Sachkenntniss,  Sorgfalt  und  Treue  vorgestanden 
hat.  Dem  Andenken  dieses  um  die  Gesellschaft  und  die  naturwissen- 
schaftliche Durchforschung  der  Oberlausitz  so  hochverdienten  Mannes 
widmete  der  erste  Präsident,  Herr  Oberstlieutenant  Uhl,  nachdem  er 
die  Versammlung  eröffnet  hatte,  einen  schmerzbewegten  und  an- 
erkennungsvollen Nachruf.*)  Die  Versammlung  ehrt  das  Andenken 
des  Verstorbenen  und  Un vergessliehen  durch  Erheben  von  den  Plätzen. 

Hierauf  berichtete  der  Herr  Präsident  über  die  Schritte,  welche 
Präsidium  und  Aussehuss  zur  Vorbereitung  der  Neubesetzung  der  so 
wichtigen  Stelle  des  Custos  der  Sammhingen  bisher  gethan  hätten. 
Man  habe  sich  von  vornherein  gesagt,  dass  Peck's  Nachfolger  nur 
ein  academisch  gebildeter  Mann  werden  dürfe,  der  vollkommen  auf 
der  Höhe  der  heutigen  Wissenschaft  stehe  und  ausserdem  die  not- 
wendigen persönlichen  Eigenschaften  besitze.  Von  einer  Ausschreibung 
der  Stelle  habe  man  abgesehen,  weil  Peck's  Ableben  durch  die  Todes- 
anzeige in  den  Tagesblättern  und  in  allen  Fachzeitungen  genügend 
bekannt  geworden  sei.  In  der  That  seien  auch  bald  verschiedene 
Meldungen  eingegangen,  von  denen  neun  ernsthaft  zu  nehmen  gewesen 
seien.  Ueber  diese  neun  Bewerber  habe  man  nun  eingehende  Er- 
kundigungen eingezogen  und  sei  zu  dem  Ergebniss  gekommen,  dass 
der  Generalversammlung  —  natürlich  unbeschadet  des  freien  Wahl- 
rechts jedes  Mitgliedes  -  zwei  Herren  als  besonders  geeignet  zur 
Wahl  vorgeschlagen  werden  sollten,  nämlich  Dr.  Heinrich  Monke, 


*)  Siehe  Seite  181  dieses  Baude«. 


190 


Geolog  und  Mineralog  in  Görlitz,  und  Dr.  Hugo  von  Rabenau, 
erster  Assistent  an  einem  chemischen  Institut  in  New- York.  Die  be- 
sonderen Erkundigungen  über  den  seit  Jahren  von  hier  entfernt 
lebenden  Herrn  Dr.  von  Rabenau  hätten  die  Angelegenheit  besonders 
so  in  die  Länge  gezogen,  dass  die  Wahl  erst  später  stattfinden  könne, 
als  es  wünschenswerth  gewesen  wäre. 

Da  eine  Debatte  über  die  Wahl  oder  die  vorgeschlagenen  Per- 
sönlichkeiten nicht  beliebt  wurde,  so  schritt  man  zur  Wahlhandlung 
und  zwar  wurden  auf  einen  aus  der  Versammlung  heraus  gestellten 
Antrag  die  Namen  aller  stimmberechtigten  Mitglieder  nach  dem  Ver- 
zeichniss  verlesen,  um  ihre  Stimmzettel  einzeln  an  dem  Vorstands- 
tische abzugeben.  Das  Ergebniss  war.  dass  von  den  abgegebenen 
183  Stimmen  110  auf  Herrn  Dr.  von  Rabenau  in  New- York,  73  auf 
Herrn  Dr.  Monke  lauteten:  der  Erstere  ist  demnach  zum  Custos  der 
Sammlungen  gewählt  und  zwar  vom  1.  October  d.  J.  ab  auf  ein  Jahr. 

v.        g.  u. 

TJhl.         Schnackenburg.         Cohn.  Mühle. 

Zeitzschel.  Freise. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  25.  October  1895. 

Nach  Eröffnung  der  Sitzung  durch  den  zweiten  Präsidenten. 
Herrn  Überlehrer  Dr.  Zeitzschel  in  Vertretung  des  ersten  Präsidenten, 
werden  als  Mitglieder  aufgenommen  die  Herren:  Kreisphysikus  Dr. 
Braun,  Forstmeister  a.  D.  Heuselcr,  Rentier  W.  Herrraann, 
Lieutenant  d.  R.  Hagspihl,  Hauptmann  a.  D.  von  Puttkammer. 
Kaufmann  R.  Scheuncr,  Rentier  von  Minckwitz,  Apotheken -Be- 
sitzer Fricko,  Rentier  H.  Grosse,  Generallicutenant  von  Gallwitz. 
Fabrikbesitzer  B.  Jochmanu,  Generalmajor  Seeger,  Baugewerks- 
Schullehrer  Dr.  Brcitfeld,  Baugewerksschul- Oberlehrer  Schwidtal. 
Rentier  H.  Schmidt,  Fabrikbesitzer  Ernst  Hamburger,  Procurist 
Gerhard  Leeder,  Privatier  Max  Meyer,  verw.  Stations- Vorsteher 
Frau  Schlüter.  Ernannt  werden  zu  correspondirenden  Mitgliedern 
die  Herren:  Hauptmann  Gross  in  Berlin.  Lieutenant  Graf  von 
Götzen  in  Berlin,  Dr.  phil.  Herrmann  in  Chemnitz;  zu  Ehren- 


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191 


Mitgliedern  die  Herren:  Landeshauptmann  Dr.  von  Seydewitz, 
Deutscher  Consul  Dr.  Otto  von  Möllendorff  in  Manila,  Geheimer 
Rath  Professor  Dr.  Virchow  in  Berlin,  Professor  Süss  in  Wien.  Seit 
(i^r  letzten  ordentlichen  Hauptversammlung  sind  der  Gesellschaft 
durch  den  Tod  entrissen  worden:  Die  Ehrenmitglieder  Landes-Haupt- 
uiann  Graf  von  Fürstenstein,  Museumsdirector  Dr.  Peck,  Wirkl. 
<>heimer  Rath  Richter  in  Potsdam,  Professor  Dr.  Sadebeck  in 
Berlin,  Professor  Dr.  Carl  Voigt  in  Genf;  das  correspondirende  Mit- 
glied Geheimer  Rath  Wcrnicke  und  die  wirklichen  Mitglieder  Kauf- 
mann E.  Hoffmann  und  Dr.  med.  Maske.  Versammlung  ehrt  das 
Andenken  der  Verstorbenen  durch  Erheben  von  den  Sitzen.  Aus- 
geschieden sind  wegen  Wegzuges  von  Görlitz  die  wirklichen  Mit- 
glieder, Herren:  Apotheker  Ellwanger,  Dr.  med.  Fröhlich,  Tele- 
graphen -Director  Ha  dank,  Dr.  med.  Alexander  Katz,  Rentier 
Mahlert,  Lieutenant  d.  R.  Meschwitz,  Dr.  med.  Rasch,  Rentier 
\ogel;  aus  anderen  Gründen  die  Herren:  Kunstgärtner  Dammann, 
Oberst-Lieutenant  Glubrecht,  Major  von  Heineccius,  Kaufmann 
H.  W.  Herrinann,  Kaufmann  Wurm,  Forstmeister  a.  D.  Brandt, 
Fabrikbesitzer  Lattke  und  Frau  Dr.  Wulle. 

Herr  Rendant  Ebert  berichtet  hierauf  über  die  Kassen -Verhält- 
nisse des  verflossenen  Jahres  und  trägt  den  Etat  für  das  neue  Gesell- 
•thafts  -  Jahr  vor;  dieser  balancirt  mit  10365,56  Mark,  er  wird  in 
Umlauf  gesetzt  und  ohne  Aenderung  genehmigt. 

Es  gelangen  nunmehr  zum  Vortrage  die  Berichte  der  botanischen, 
geographischen,  mineralogischen,  zoologischen,  chemischen  und  öco- 
noraischen  Section,  sowie  die  Berichte  über  die  Vermehrung  der 
^aimnlungen  und  der  Bibliothek. 

Hierauf  erfolgen  die  Wahlen.  Nachdem  Herr  Dr.  Zeitzschel 
'ine  Wiederwahl  abgelehnt  hatte,  werden  gewählt  zum  zweiten 
Präsidenten  Herr  Oberlehrer  Feyerabend,  zum  zweiten  Secretär 
Herr  Dr.  med.  Mund,  die  übrigeu  Beamten  werden  wiedergewählt, 
ebenso  die  ausscheidenden  Herren  Mitglieder  des  Ausschusses  Rechts- 
anwalt Cohn,  Realschullehrer  Mühle,  Stadtrath  Nobiling,  Oberst- 
Lieutenant  Reiche,  Sanitätsrath  Dr.  Weissenberg.  Zum  Director 
des  Ausschusses  wird  Herr  Director  Dr.  Kahl  bäum  gewählt. 

Es  gingen  Geschenke  ein  für  die  Sammlungen  von  den  Herren: 
Rittergutsbesitzer  Trautmann  in  Ober-Uhna  bei  Bautzen,  Kaufmann 
Hubner  in  Rauscha,  Gymnasial -Lehrer  a.  D.  Sommer,  William 


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192 

Bär  iu  Niesky.  Stadtrath  Löschbrand,  Tuchfabrikant  Matthäus. 
Trautmann  jun.  in  Über-Uhna  bei  Bautzen,  Arthur  Dorn,  Max 
Geissler,  Lehrer  Barber,  Dr.  von  Rabenau,  Baron  von  Müller 
in  Melbourne,  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld,  Rittergutsbesitzer  E.  Gall. 
Lehrer  Schmidt,  Bergrath  von  R  o  s  e  n  b  e  r g ,  Landgerichts  -  Rath 
Danneil,  Dr.  Friedrich  in  Dresden,  Bergreferendar  Krusch,  Voigt 
in  Troitsehendorf,  L.  Mosch:  für  die  Bibliothek  vom  Aerzt liehen 
Leseverein  und  von  den  Herren  Bibliothekar  Dr.  Peck,  Baron  von 
Müller  in  Melbourne,  Oberstabsarzt  Dr.  D  oh  ring,  Dr.  ().  Kuntze. 
Stadtrath  Prinke. 

Das  Stiftungsfest  soll  am  30.  November  gefeiert  werden. 

v.         g.  u. 
Dr.  Zeitzsehel.         Reiche.        Dr.  W.  Boldt, 
Dr.  Mund.        Dr.  Freise. 


Verzeichniss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1894    1895  durch  Austausch, 
durch  Schenkung  und  Ankauf  für  die  Bibliothek 
eingegangenen  Schriften. 

A.  Durch  Schriften -Austausch. 

Altenburg:  Naturforschende  Gesellschaft  des  Osterlandes:  Mit- 
theilungen Neue  Folge  6.  Band.  Aussig:  Naturwissenschaftlicher 
Verein:  Bericht  1887—1893.  —  Baltimore:  Johns  Hopkins  Uni- 
versitv:  Vol.  XIV.  No.  111).  —  Basel:  Naturforschehde  Gesellschaft. 
Band  X.  Heft  2  und  3,  Band  XL  Heft  l.  Belfast:  Natural 
History  and  Philosoph ical  Society:  Reports  and  Proceedings  1893  94 

Berlin:  Deutsche  geologische  Gesellschaft:  Zeitschrift  46.  Band 
2.-  4.  Heft,  47.  Band  1.  Heft.  —  Gesellschaft  naturforschender 
Freunde:  Sitzungsberichte  Jahrgang  1894.  —  Botanischer  Verein  für 
die  Provinz  Brandenburg:  Verhandlungen  3(3.  Jahrgang.  —  Gesell- 
schaft für  Erdkunde:  Zeitschrift  29.  Band  4.-  G.  Heft,  30.  Band 
1.-3.  Heft;  Verhandlungen  21.  Band  No.  7—10.  22.  Band  No.  1— <J. 

Bistritz  in  Siebenbürgen:  Gewerbeschule:  19.  Jahresbericht. 
Bonn:    Naturhistoriseher  Verein   der   preussisehen    Rheinlande  und 
Westfalens:  Verhandlungen  51.  Jahrgang.  —  Boston,  Massachuset*: 


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193 


The  Boston  Society  of  Natural  History:  Memoirs  Vol.  III.  No.  14; 
Proe^ediugs  Vol.  XXVI.  Part.  2  und  3:  Occasional  Papors  Vol.  I. 
Part.  2.  —  Americau  Academy  of  arts  and  sciences  Vol.  XX.  und 
XXI.   —   Bremen:   Naturwissenschaftlicher  Verein:  Abhandlungen 

XIII.  Band  2  Heft.  —  Meteorologische  Station  1.  Ordnung:  Jahr- 
gang V.  Breslau:  Verein  für  schlesische  Inseetenkunde:  19.  Heft. 
-  Königliches  Oberberganit:  Uebcrsicht  etc.  für  1894.  Landwirth- 
«ehaftlieher  Centraiverein  für  Schlesien:  Jahresbericht  für  1893/94.  - 
Schlesischer  Forstverein:  Jahrbuch  für  1894.  -  Brünn:  Natur- 
forschender Verein:  12.  Bericht  der  meteorologischen  Commission; 
Verhandlungen  Band  XXXII.  K.  K.  Mährisch-Sehlesischo  Gesell- 
»chaft  zur  Beförderung  des  Ackerbaues,  der  Natur-  und  Landeskunde: 
Centraiblatt  1894.  Buda-Pesth:  Magyarhoni  Földtani  Tarsulat: 
Földtani  Közlöny  24.  Band  No.  9—12,  25.  Band  No.  13,  0-8.  — 
Ungarisches  National -Museum:  Vol.  XXII.  1-  4,  Vol.  XVIII.  1,  2, 
Beilage  zu  Vol.  XVIII.  Cambridge,  Massachusets:  Museum  of 
Comparative  Zoology:  Bulletins:  Vol.  XVI.  No.  15,  Vol.  XXV.  No.  8 
hw  12,  Vol.  XXVII.  No.  I,  Vol.  XXVIII.  No.  1;  Annual  Import  of  the 
Trustees  for  1893/94.  Cassel:  Verein  für  hessische  Geschichte  und 
Landeskunde:  Mittheilungen  1892,  1893;  Zeitschrift  Band  XV1U, 
Band  XIX.  —  Christiania:  Norwegische  Commission  der  europäischen 
Gradmessung:  Pendel beobachtungen  Sommer  1893,  desgl.  Sommer  1894: 
Vundstandsobservationer.  —  Dr.  Kjerulf:  Beskrivelse  af  en  liackke 
iiorskc  Berga rter.  --  Chur:  Naturforsehende  Gesellschaft  Graubündens: 
<fi.  und  38.  Jahrgang.  Cordoba:  Academia  Nacional  de  Ciencias: 
Bolet.  XII.  3.  4.,  Xlll  1.-  4.,  XIV.  1.  2.  Dan/ ig:  Naturforsehende 
Gesellschaft:  Beobachtungen  über  seltene  Waldbäume.  (Conventz.) 
Abhandlungen  Heft  IX.       Darmstadt:  Verein  für  Erdkunde:  Heft 

XIV.  —  Daveuport  (Jowa):  Academy  of  Natural  Sciences:  Vol.  V. 
part.  2.  —  Dorpat  (Jurjew):  Naturforscher- Gesellschaft:  Sitzungs- 
berichte Band  X.  Heft  2.  3.  —  Synchron.  Tabellen  VIII.  —  Dresden: 
Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  „Isisu:  Jahrgang  1894,   1  und  2. 

Oeconomische  Gesellschaft  im  Königreich  Sachsen:  Mittheilungen 
1S94  95.  -    Verein  für  Erdkunde:  XXIV.  Jahresbericht.        Litt.  d. 
Lindes-  und  Volksk.  II.  Nachtr.  —  Dublin:  Royal  Jrish  Academy: 
Transactions  Vol.  XXX.  part,  13.  14.;  Proceedings  Vol.  III.  No.  3. 
Erlangen:    Physikalisch -Medicimsehc    Soi  ictiit  :    20.   Heft  1894. 
Florenz:   Ii.  Biblioteea  Nazionale:   Bollct.  No.  210  bis  233;  Indici 

Abh-.nJl.  BJ  XXI.  13 


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194 


1892,  1893.  Frankfurt  a.  M.:  Aerztlicher  Verein:  37.  Jahrgang. 
—  Frankfurt  a.  0.:  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Regierungs- 
Bezirks  Frankfurt:  Helios  Jahrgang  XII.  No.  4—1*2;  Societatum 
Litterae:  Jahrgang  VIII.  7—12,  IX.  1—3.  —  Frauenfeld:  Thur- 
gauisehe  Naturforschende  Gesellschaft:  lieft  X,  Heft  XI.  —  St.  Gallen: 
Naturwissenschaftliche  Gesellschaft:  Bericht  für  1892/93.  -  Giessen: 
Oberhessische  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde:  30.  Bericht. 
Görlitz:  Oberlausitzische  Gesellschaft  der  Wissenschaften:  Neues 
Lausitzisches  Magazin  70.  Band  2.  Heft;  71.  Band  1.  Heft.  -  -  Gym- 
nasium: Programm  1895.  —  Graz:  Historischer  Verein  für  Steiermark: 
Beiträge  26.  Jahrgang;  Uobersicht  bis  1892:  Mittheilungen  No.  XLII. 

Greifs  wald:  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Neu -Vorpommern 
und  Rügen:  26.  Jahrgang.  —  Guben:  Niederlausitzer  Gesellschaft 
für  Anthropologie  und  Alterthumskunde  III.  Band  Heft  8.  Harle m: 
Musee  Teyler:  Archive«  Ser.  II.  Vol.  IV.  Part.  3.  4.  Halifax: 
Nova  Scotian  Institute  of  Natural  Science:  Proc.  u.  Transact.;  Second 
Series  Vol.  I.  Part.  3.  —  Halle:  Kaiserliche  Leopoldino-Carolinisehe 
Academie  der  Naturforscher:  Heft  XXX.  No.  17—24,  Heft  XXXI. 
No.  1  bis  16.  —  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Sachsen  und 
Thüringen:  Zeitschrift  für  die  gesammten  Naturwissenschaften  67  Band 
Heft  1  —  6.  —  Hamburg:  Verein  für  naturwissenschaftliche  Unter- 
haltung: Dr.  von  Brunn:  Beitrag  zur  Museumstechnik.  —  Deutsche 
Seewarte:  Jahrbuch  für  1893;  Archiv  XVII.  (1894);  Beiheft  I.  zum 
17.  Jahresbericht.  —  Hanau:  Wetterauische  Gesellschaft  für  die  ge- 
sammte  Naturkunde:  Bericht  1892/95.  —  Iglo:  Ungarischer  Karpathen- 
Verein:  XXII.  Jahrgang.  —  Innsbruck:  Naturwissenschaftlich -me- 
dicinischer  Verein:  XXI.  Jahrgang  und  Abhandlung.  —  Jauer:  Oeeo- 
nomisch-patriotisehe  Societät  der  Fürstent hü mer  Schweidnitz  und  Jauer: 
Verhandlungen  1893.  -  Kiel:  Universitäts  -  Bibliothok:  Chronik: 
89  Schriften,  Dissertationen  etc.  —  Gesellschaft  für  Schleswig- Hol- 
stein-Lauenburgische  Geschichte:  Band  24.  —  Naturwissenschaftlicher 
Verein  für  Schleswig-Holstein:  Band  X.  Heft  2.  —  Kiew:  Gesellschaft 
der  Naturforscher:  Tom.  XIV.  1.  —  Klagenfurt:  Naturhistorisches 
Landesmuseum  von  Kärnthen:  Heft  XXII 1.  Diagr.  1894.  —  Königs- 
berg i.  Pr.:  Königl.  Physikalisch-Oeconomisehc  Gesellschaft:  Schriften 
35.  Jahrgang.  —  Leipa  i.  B.:  Nordböhmiseher  Kxcursionsclnb:  Mit- 
theilungen 17.  Jahrgang  Heft  4,  18.  Jahrgang  Heft  1  -  3:  Nord- 
böhmischer Touristenführer.  —  Linz:  Verein  für  Naturkunde  in  Ober- 


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11)5 

Oesterreich :  23.  Jahres  -  Beru  ht.  —  Museum  Francisco  -  Carolinuiu: 
53.  Bericht.  —  London:  Royal  Society:  Vol.  LVl.  Xo.  338  bis  No.  351. 

St.  Louis:  Academy  ot'  Science:  Transactions  Vol.  VI.  No.  D  bis 
No.  17.  -  Lüneburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Fürsten- 
thuuis  Lüneburg:  13.  .Jahresheft.  Luxemburg:  Societe  des  Sciences 
Naturelles  du  Grand  -  D  u  oh»' :  Publications  Tome  XXI11.  —  Fauna. 
Verein  Luxemburger  Naturfreunde:  Jahrgang  1.SD4  No.  t»  und  7. 
Magdeburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Jahresbericht  und  Ab- 
handlungen pro  1*1)3,1)4  (I.  Halbjahr);  Festschrift  18^4.  —  Mailand: 
Societä  Italiana  di  Scienze  Naturali:  Atti  Vol.  XXXV.  1.  2.;  Memorie 
Tonio  V.  Manchester:  Literary  and  Philosophical  Society:  Memoirs 
and  Proceedings  Vol.  8.  No.  3  und  4.  Vol.  1).  No.  1  und  2.  — 
Meriden  (Conn.):  blenden  Scientific  Association:  Transactions  Vol.  V. 

Milwaukee:  Wisconsin  Natural  llistory  Society:  Occas.  Papers 
Vol.  II.  No.  2  und  3.  —  Missouri:  Botanical  Garden:  Report  181)4. 

—  Montevideo:  Museo  Nacional:  Anales  II.  Moskau:  Societe" 
Imperiale:  Bullet,  181)4  No.  2  bis  4,  181)5  No.  1  und  2.  Mül- 
hausen: Industrielle  Gesellschaft:  Jahresbericht  1SD4.  München: 
Künigl.  Bayerische  Academie  der  Wissenschaften:  181)4  Heft  3  und  4, 
18D5  Heft  1  und  2.  —  Bayerische  botanische  Gesellschaft  etc.:  Be- 
richte Band  1  und  2.  --■  Neubrandenburg:  Verein  der  Freunde  der 
Naturgeschichte  in  Mecklenburg:  48.  Jahrgang  1  und  2.  New- 
Häven:  Connecticut  Academy  of  Arts  and  Sciences:  Vol.  IX.  Part.  2. 
--  New-Vork:  Academy  of  Sciences:  Vol.  XIII.  American  Geo- 
graphica 1  Society:  Vol.  XXVI.  No.  3  und  4,  Vol.  XXVII.  No.  I  und  2. 

Nürnberg:  Naturhistorische  Gesellschaft:  Abhandlungen  X.  Band  3. 

Offenbach:  Verein  für  Naturkunde:  33.  bis  3<i.  Bericht- 
Ottawa:  Royal  Society  of  Canada:  Geological  and  Natural  llistory 
Survey  Vol.  XII.  Gen.  Index  I.  XII.  -  Posen:  Naturwissenschaft- 
licher Verein  der  Provinz  Posen:  Zeitschrift  der  Botanischen  Abtheilung 
I.  Jahrg.  2.  Heft,  II.  Jahrg.  1.  Heft,  -  Passau:  Naturhistorischer 
Verein:  l6.  Bericht,  Philadelphia:  Academy  of  Natural  Sciences: 
Proceedings  181)4  Part.  1  und  2.  —  Pisa:  Societä  Toscana  di  Scienze 
Naturali:  Atti,  Proc.  Verb.  Vol.  IX.  (I  Hefte.  —  Prag:  Lesehalle 
Deutscher  Studenten:  Jahresbericht  1S04.  ~  Künigl.  böhmische  Gesell- 
schaft der  Wissenschaften:  Jahresbericht  181)4.  Sitzungsberichte  1*1)4. 

—  Naturhistorischer  Verein  rLotosu:  Band  43.  t'omit«'  für  die 
naturwissenschaftliche  Laudesdurchforschung  von  Böhmen  Band  VII. 

13* 


19H 


No.  1,  Band  VIII.  No.  5,  Band  TX.  No.  1.  2  und  4.  —  Pressburg: 
Verein  für  Heil-  u.  Naturkunde:  8.  Heft.  —  St.  Petersburg:  Acadeinie 
Imperiale  des  Sciences:  Bulletin  Nouv.  Ser.  IV.  feuill.  1 — 22.  Ser.  V. 
Tom.  I.  1  —  4,  Tom.  IT.  1 — 4.  —  Heichenberg  i.  B.:  Verein  der 
Naturfreunde:  26.  Jahrgang.  —  Riga:  Naturforscher- Verein:  Corre- 
spondenzblatt  37.  —  Jubiläumsbcrieht.  Salem:  American  Asso- 
ciation for  the  Advancement  of  Science:  Report  of  the  42  Meeting. 

Essex  Institute:  Bulletin  Vol.  XXV.  1  —  12.  Vol.  XXVI.  1—3. 
Sion  (Valais):  La  Murithienne,  Societe  de  Botanique:  Fase.  XXI. 
XXII.  —  Stavanger:   Stavanger  Museum:  Aarsberetning  1893.  — 
Stettin:  Gesellschaft  für  Pommersehe  Geschichte  und  Alterthums- 
kunde: 44.  Jahrgang.  —  Bau-  und  Kunstdenkmäler  Band  II.  Heft  1. 

—  Stockholm:  Societe  Entomologique:  Jahrgang  XV.  1-  4. 
Stuttgart:  Verein  für  vaterländische  Naturkunde:  51.  Jahrgang. 
Sydney:  Royal  Society  of  New -South -Wales:  Vol.  XXVI II.  — 
Australasian  Association  for  the  Advancement  of  Science:  Report  of 
the  V.  Meeting.  Tri  est:  Societä  Adriatica  di  Scienze  Naturali: 
„Muzio  de  Tommasini."  -  Utrecht:  Institut  Royal  Metcorologiquo 
des  Pays-Bas:  Metoorol.  Jahrbuch  für  1893.  Upsala:  The  Geo- 
logical  Institution  of  the  University:  Bulletin  Vol.  I.,  Vol.  II.  Part.  1. 

—  Washington:  U.  S.  Geological  Survey  of  the  Territories:  Bulletin 
of  the  ü.  S.  Geol.  Surv.  No.  97—117.  —  Mineral  Ressources  1892,  1893. 

—  Annual  Report  U.  S.  Geol.  Surv.  90/91  Part,  1,  91/92  Part.  1,  2.  3. 
U.  S.  Geol.  Surv.  Monographs  XIX.,  XXI.,  XXTI.  —  Sinithsonion 

Institution:  Bureau  of  Ethnology:  The  Paumunkey  tndians  of  Virginia. 

—  The  Maya  Year.  —  Bibliography  of  tho  Wakashan  Langnages. 
Annual  Report  of  the  Board  of  Rcgents  July  1892,  July  1893.  — 
Report  of  the  IT.  S.  Nat,  Museum  1891,  1892.  Proceedings  of  the 
IT.  S.  Nat.  Museum  Vol.  XV.  1892,  Vol.  XVI.  1893.  —  Annual  Report 
of  the  Bureau  of  Ethnology  1888/89,  1889/90,  1890/ 91.  —  List  of 
the  Publications  1894.  —  An  ancient  quarry  etc.  1894.  —  Contributions 
to  North- American  Ethnology  Vol.  IX.  —  Wernigerode:  Natur- 
wissenschaftlicher Verein  des  Harzes:  IX.  Jahrgang.  —  Wien:  K.  K. 
Naturhistorisches  Hofmuseuin:  Annalen  Sep.-Al)dr.  Band  IX.  3.  4.. 
X.  1.  —  K.  K.  Geologische  Reiehsanstalt :  Verhandlungen  1894  No.  10 
bis  18.  1895  No.  1  bis  7:  Jahrbuch  44.  Band  Heft  2..  3.,  4;  45  Band 
Heft  1.  —  Verein  zur  Verbreitung  naturwissenschaftlicher  Kenntnisse: 
XXXV.  Band.  —  K.  K.  Central- Anstalt  für  Meteorologie  und  Erd- 


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107 


magnetismus:  XXIX.  Band.  Eiitoinologischer  Verein:  V.  Jahres- 
bericht. —  K.  K.  Zoologisch-Botanische  Gesellschaft:  Sitzungsberichte 
zu  Band  XLIV.  Kaiserl.  Acadeinie  der  Wissenschaften:  Sitzungs- 
berichte: 1893  Abth.  T.  8  10,  Abth.  IIa.  8-10,  Abth.  IIb.  8—10. 
Abth.  III.  8  — 10;  1894:  Abth.  T.  1  —  3,  Abth.  IIa.  1-5,  Abth.  IIb. 
1—3.  Abth.  III.  14.  —  Wiesbaden:  Nassauisehor  Verein  für  Natur- 
kunde: Jahrgang  47.  Würzburg:  Physikaliseh-medieinisehe  Gesell- 
schaft: Sitzungsberichte  1894  No.  1-10:  Verhandlungen  XXVIII.  Bd. 

B.  Durch  Schenkung: 

1)  K.  Virchow.  Archiv  für  pathologische  Anatomie  und  Physio- 
logie und  für  klinische  Medicin  Band  135—138.  2)  Schmidt 's  Jahr- 
bücher der  in-  und  ausländischen  gesammten  Medicin  Band  241 — 244. 
31  Berliner  Klinische  Wochenschrift  Jahrg.  1894.  4)  Wiener  Klinische 
Wochenschrift  Jahrgang  1894.  5)  Deutsches  Archiv  für  klinische 
Medicin  46.  Band  1894.  <5)  Deutscht»  Medicinalzeitung  Jahrgang  1894. 
7)  Deutsche  Medicinische  Wochenschrift  Jahrg.  1894.  8)  Münchener 
Medicinische  Wochenschrift  Jahrgang  1894.  (No.  1—8  Geschenke  des 
Aerztlichen  Lesevereins  in  Görlitz.)  9i  Ferd.  von  Müller, 
honography  of  ( '«indolleaceous  Plauts  Dec.  T.  Melbourne  1892. 
10)  Ferd.  von  Müller.  Index  perfoctus  ad  Garoli  Linnaei  Species 
plantarum  Melbourne  1893.  11)  Ferd.  von  Müller,  lllustrated 
Oescription  of  Thistles  etc.  Melbourne  1893.  (No.  9,  10  und  11  Ge- 
schenke des  Herrn  Baron  Ferdinand  von  Müller  in  Melbourne.) 
12  )  Deutsche  Viertel  jahrssehrift  für  öffentliche  Gesundheits  -  Pflege 
9  Bände.  Brauuschweig  1809 — 77.  (Geschenk  des  Herrn  Ober-Stabs- 
arzt a.  D.  Dr.  Döring.!  13)  K nutze.  Dr.  O.,  Geogenetisehe  Beiträge, 
l^eipzig  1895.  ((beschenk  des  Herrn  Verfassers.»  14)  Gren.  F.  A.  C. 
Grundriss  der  Naturlehre.  Halle  1797.  (Geschenk  des  Herrn  Stadt- 
rath Prinke.)  15>  Der  Wanderer  im  Uiesengebirge  14.  Jahrgang 
No.  10,  11,  12.  15.  Jahrgang  No.  1,  2,  3.  (Geschenk  des  Biblio- 
thekars Dr.  Ii.  Peck.) 

0.  Durch  Ankauf. 

Die  Fortsetzungen  von:  1)  Dr.  A.  Petermann,  Mittheilungen 
über  wichtige  und  neue  Frforschungen  auf  dem  Gesammtgebiete  der 
Geographie  Band  40  Heft  10,  11,  12:  Band  41  Heft  "l— 9;  Er- 
gänzungshefte dazu  No.  113,  114,  115.  —  2)  Stettiner  entomologische 


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198 


Zeitung.  3)  Wiogmiuiii's  Archiv  für  Naturgeschichte,  herausgegeben 
von  Dr.  F.  Hilgendorf.  4^  M.  Bauer.  W.  Daraes  und  Th.  Liebisch. 
Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie,  (Geologie  und  Paläontologie.  f)>  G. 
Wiedemann,  Annalen  der  Physik  und  Chemie  nebst  Beiblättern. 
f>)  Jahrbuch  und  Naelirichtsblattt  der  deutscheu  Malakozoologischen 
Gesellschaft.  7)  Dr.  J.  V.  Carus.  Zoologischer  Anzeiger.  8)  Dr.  F. 
Karsch,  Entomologische  Nachrichten.  9i  Dr.  H.  G.  Bronn,  Klassen 
und  Ordnungen  des  ThieiTeiches.  10)  Dr.  J.  Hann  und  Dr.  W. 
Koeppen,  Meteorologische  Zeitschrift.  11)  K.  A.  Zittel,  Handbuch 
der  Paläontologie.  12)  L.  Reichenbach,  Flora  Deutschlands.  13,  F. 
Cohn,  CryptogamenHora  von  Schlesien.  14)  Dr.  AVittmack,  Garten- 
fiorn.  15)  A.  Engler  und  K.  Prautl,  Die  natürlichen  Pflanzen- 
familien nebst  ihren  (Tattungen  und  wichtigsten  Arten.  16)  Dr.  0. 
Taschenberg.  Bibliotheca  zoologica.  17)  Dr.  R.  Blasius  und  Graf 
Hayek,  Ornis.  Internationale  Zeitschrift  für  Ornithologie.  18)  Potonif'. 
Naturwissenschaftliche  Wochenschrift.  1!>)  Monatsschrift  des  Deutschon 
Vereins  zum  Schutze  der  Vogel  weit.  20)  Deutsche  Geographische 
Blätter.  21)  Dr.  Assmann,  Das  Wetter.  22)  Prometheus.  23)  Deut- 
sches  Colonialblatt.  (Titel  und  Denkschriften  als  Beilage.)  24)  von 
Danckelmann,  Mit-theilungen  von  Forschungsreisenden  und  Ge- 
lehrten aus  den  deutschen  Schutzgebieten.  25)  Journal  für  Ornithologie. 
2G)  Dr.  C.  Floericke,  Versuch  einer  Avifauna  von  Schlesien.  27j  G 
Ulli,  Aus  allen  Welttheilen. 

Neu-A  nschaffungen:  C.  W.  Werther,  Zum  Victoria -Nyanza. 
Berlin  18514.  Karl  von  den  Steinen,  Unter  den  Naturvölkern 
Central -Brasiliens.  Berlin  18; »4.  —  Dr.  Anton  Reichenow,  Die 
Vögel  Deutsch-Ost-Afrikas.  Berlin  1S!>4.  Dr.  O.  Staudinger  und 
Dr.  Schatz,  Exotische  Schmetterlinge.  I.  Theil  1.  und  2.  Band: 
Exotische  Tagfalter  von  Dr.  Staudinger.    Fürth  18MS. 


199 


Verzeiehniss 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1894/95  für  die  Sammlungen 
eingegangenen  Gegenstände,  welche  sämmtlich 

geschenkt  wurden. 

Für  die  zoologischen  Sammlungen  gingen  ein: 

Von  Herrn  Kittergutsbesitzer  Traut  mann  in  Ober-Uhna  bei 
Bautzen:  Strigieeps  cineraceus  Bp.  S  Von  Herrn  Kaufmann  Hübner 
in  Kauscha:  Eine  abnorme  Seheere  des  Flusskrebses.  —  Von  Herrn  Gym- 
nasial-Lehrcr  a.  D.  Sommer:  Abänderungen  von  Orrhodia  vaceinii  L. 
in  öS  Exemplaren.  —  Von  Herrn  William  Baer  in  Niesky:  Synotus 
barbastellus  (Sehreb.)  Keyserl.  und  Blas.  -  Von  Herrn  Stadtrath 
Loeschbr and:  Agapornis  pulhma  L.  cf  und  9.  Von  Herrn  Tueh- 
tabrikanten  Oswald  Mattheus:  Aecipcnser  sturio  L.  Von  Herrn 
Trautmann  jun.  in  Ober-lThna  bei  Bautzen:  Aeeipiter  nisus  i L.) 

Von  Herrn  Arthur  Dorn:  Ein  neugeborenes  Hauskätzchen  mit 
-iebeu  Beinen.  Von  Herrn  Max  Geissler:  Zamenis  Dahlii  und 
viirbonaria  und  Colubrr  Aeseulapii. 

Für  die  botanischen  Sammlungen  gingen  ein: 

Von  Herrn  Lehrer  Harber:  70  Arten  Gbcrlausitzer  Pflanzen.  — 
Von  Herrn  Max  Geissler:  100  Arten  gepres.ster  Pflanzen  aus  dem 
hiesigen  botanischen  Garten.  Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau: 
••in  Packet  gepresster  nordamerikanischer  Pflanzen.  —  Kino  Novae 
Uollandiae  von  Eucalyptus  calophylla  R.  Br.  von  Herrn  Baron  von 
Müller  in  Melbourne. 

Für  die  mineralogischen  Sammlungen  gingen  ein: 

Von  Herrn  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld:  Eluorescirender  Glasopal 
von  Eperies.  Von  Herrn  Kaufmann  Hübner  in  Kauscha:  Zwei 
Stück  Muschelkalk  von  Gogolin  mit  Knochen  von  Nothosaurus  sp. 
Von  Herrn  E.  Gall:  Fünf  silberhaltige  Kupfererze  aus  Ghile. 
Von  Herrn  Lehrer  Schmidt:  Gediegener  Schwefel  von  der  Solfatara 
ain  Vesuv.  Von  Herrn  Bergrath  von  Rosenberg:  Früchte  und 
Holz  aus  der  Braunkohle  bei  Moys.  Von  Herrn  Landgerichtsrath 
Danneil:  Quarzcry stalle  aus  dem  Kiesengebirge  und  Bernstein  aus 
einer  Lehmgrube  bei  Salzwedel.  —  Von  Herrn  Dr.  Friedrich  in 


200 


Dresden:  Zolin  Fundstücke  (Lava  und  Schlacken),  ein  Stück  Lava 
aus  der  Eifel  und  fünf  Biinsteinstücke  von  der  Küste  des  Mittel- 
meeres. —  Von  Herrn  Bergreferendar  Krusck:  Zehn  Basalt-Dünn- 
schliffe. —  Von  Herrn  Voigt  in  Troitschcndorf :  Schädelstück  aus 
der  Braunkohle  in  Troitschendorf. 

Für  die  ethnographischen  Sammlungen  gingen  ein: 

Von  Herrn  L.  Mosch:  Zwei   Steinkeulen,   Maori- Waffen  von 
Palmerston  -  North,  Neu  -  Seeland. 

Der  Custos  des  Museums.    I.  V.:  E.  Mühle. 


Jahres-Berieht 

des  Secretärs  über  das  Gesellschaftsjahr  1894/95. 

Meine  Herren! 

Wie  in  der  Natur  Regen  und  Sonnenschein ,  Frost  und  Hitze 
bald  in  geringerem  bald  in  stärkerem  Maasse  wechselt,  so  ist  auch 
das  Leben  unserer  Gesellschaft  reich  an  Gegensätzen  und  das  einzige 
Beständige  ist  auch  in  unserer  Gesellschaft  der  Wechsel.  So  hat 
unsere  Gesellschaft  muh  einer  Reihe  von  Jahren,  die  mehr  oder 
minder  eine  Werktagsphysiognomie  zeigten,  jetzt  ein  Jahr  durchleben 
müssen,  dessen  Gedächtniss  nicht  leicht  vorlöschen  wird,  dessen 
Spuren  noch  lange,  lange  sichtbar  und  fühlbar  sein  werden.  In 
tiefer  Trauer  gedenken  wir  heute  der  Männer,  die  der  unerbittliche 
Tod  aus  unseren  Reihen  herausriss,  für  die  Ersatz  zu  finden  unsere 
vornehmste  Sorge  war  und  ist  und  sein  wird;  aber  voll  Zuversicht 
schauen  wir  in  die  Zukunft:  das  Schiff  lein,  das  so  manchem  Sturme 
trotzte,  es  wird  auch  jetzt  nicht  scheitern:  darum  .,  Volldampf  voran!" 

Das  hinter  uns  liegende  Gesellschaftsjahr  begann  mit  einem 
Wechsel  im  Präsidium;  an  Stelle  des  Herrn  Director  Dr.  Kahlbau m. 
der  wegen  seiner  stetig  steigenden  Arbeitslast  von  der  Wiederwahl 
seiner  Person  zum  zweiten  Präsidenten  Abstand  zu  nehmen  bat,  wurde 
Herr  Gymnasial-Oberlehrer  Dr.  Zeitzschel,  unser  bisherigar  zweiter 
Secrctär  in  dieses  Amt  gewählt:  seine  frühere  Stelle  fand  in  Herrn 
Major  a.  D.  v.  Treskow  einen  höchst  geeigneten  Vertreter.  Während 
die  Gesellschaft  im  (Jetober  20  Ehren -Mitglieder,  82  corre- 


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spondirende  und  278  wirkliche  Mitglieder,  im  Ganzen  also  380  Mit- 
glieder zählte,  war  der  Bestand  am  1 .  October  1806  auf  370  gesunken, 
nämlich  15  Ehrenmitglieder,  82  correspondirende  und  273  wirkliche 
Mitglieder.  Es  hat  somit  relativ  wie  faetisch  die  Zahl  der  Ehren- 
mitglieder am  stärksten  abgenommen,  und  die  geehrte  Versammlung 
war  soeben  in  der  Lage,  durch  Ernennung  von  Ehrenmitgliedern  die 
grosse  Lücke  zu  füllen,  die  das  erste  und  glänzendste  Blatt  unseres 
Mitgliederverzeichnisses  aufwies. 

Durch  den  Tod  verlor  die  Gesellschaft  fünf  Ehrenmitglieder,  ein 
eorrespondirendes  und  zwei  wirkliche  Mitglieder.  Letztere  waren  Herr 
Kaufmann  E.  Hoffmann  und  Herr  Dr.  Kichard  Maske,  pract. 
Arzt;  erst  vor  wenigen  Tagen  erlag  das  correspondirende  Mitglied, 
Herr  Geheimer  Regierungsrath  Wernicke,  früher  Gewerbeschul- 
Director  in  Gleiwitz,  seinen  mit  Geduld  ertragenen  Leiden  hier  in 
Görlitz.  Ein  Mann  von  Weltruf.  Carl  Voigt,*)  Professor  in  Genf, 
Ehrenmitglied  unserer  Gesellschaft,  vollendete  seine  irdische  Laufbahn; 
gleich  ihm  folgten  Professor  Dr.  Sadebeck  in  Berlin  und  Wirklicher 
Geheimer  Rath  Richter  in  Potsdam,  die  ebenfalls  zu  den  Ehren- 
mitgliedern unserer  Gesellschaft  zählten,  dem  Zuge  des  Todes.  Am 
20.  Mai  schloss  Herr  Graf  Adolf  von  Fürstenstein  die  Augen  für 
immer,  ein  Mann,  der  in  hochherziger  Bethätigung  der  Ehren- Mit- 
gliedschaft seine  Ehre  suchte,  und  am  28.  März  nahm  Herr  Dr.  Rein- 
hard Peck,  unser  Museumsdireetor,  für  immer  Abschied  von  den 
Stätten  seiner  langjährigen  Wirksamkeit.  Lassen  Sic  mich,  meine 
Herren,  an  dieser  Stelle  der  beiden  zuletzt  genannten  Männer  be- 
sonders gedenken  und  in  Kürze,  soweit  es  der  Rahmen  der  heutigen 
Versammlung  zulässt,  ihre  Beziehungen  zu  unserer  Gesellschaft  hervor- 
heben. Herr  Graf  von  Fürstenstein  war  nicht  nur  das  politische 
Haupt  der  preussischen  Oberlansitz,  die  ihn  mit  Stolz  ihren  Landes- 
hauptmann nannte,  er  war  auch  ein  echter  Oberlausitzer  durch  grossen 
Grundbesitz,  durch  Amt  und  Stellung,  durch  die  Liebe  zur  Heimath, 
die  sein  Herz  mit  unzerreissbaren  Banden  an  das  Land  fesselte. 
Dieses  selbe  Land  aber  hat  auch  unsere  Gesellschaft  auf  seinem  Boden 
erblühen  und  wachsen  sehen,  und  die  grosse  Aufgabe  unserer  Ge- 
sellschaft ist  die  naturwissenschaftliche  Durchforschung  der  Ober- 
lausitz; was  Wunder,  wenn  Heimathsliebe  und  Wissensdrang,  wenn 

*)  Carl  Voigt  f  5.  5.  96. 


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obrigkeitliche  Fürsorge  und  Forsche rileiss  sieh  hier  zusammenfanden, 
sich  hier  die  Hand  reichten  zum  Wolde  und  Heile  unserer  Oberlausitz. 

So  war  der  hochgebietendo  Landeshauptmann  Mitglied  unserer 
Gesellschaft,  so  ehrte  die  Naturforschende  Gesellschaft  den  höchsten 
Beamten  und  den  treuen  Freund  der  Oberlausitz  durch  die  Ernennung 
zum  Ehrenmitgliede. 

An  der  Trauerfeier  im  Ständehause  betheiligte  sich  die  Natur- 
forschende Gesellschaft  durch  eine  Abordnung  und  durch  eine  Kranz- 
spende mit  Widmung. 

Wenn  ich  nun  noch  den  Manen  unseres  heimgegangonen  Muscums- 
directors  Poe k,  Worte  wehmüthiger  Erinnerung  widme,  so  ge- 
schieht dies  in  dem  Gefühle,  dass  der  Raum,  der  uns  hier  umschliesst, 
dass  die  Glasschränke  mit  den  wohletiquettirten  Sammlungs- Gegen- 
ständen, dass  die  langen  Reihen  der  Bücher  nebenan  uns  stets  an  ihn. 
den  Unvergesslichen  erinnern.  War  doch  dies  Alles  sein  Arbeitsfeld, 
lebte  und  wirkte  er  doch  in  und  unter  diesen  Rüst-  und  Werkzeugen 
naturwissenschaftlicher  Thätigkeit.  Ich  möchte  sein  Verhältniss  zn 
den  Naturwissenschaften  mit  dem  des  Vaters  zu  seinen  Kindern  ver- 
gleichen, so  liebevoll,  so  sorgsam,  ja  so  aufopfernd  war  Peck  in  seinem 
Berufe.  Vermochte  doch  selbst  ein  Sturz  mit  empfindlichen  Ver- 
letzungen, den  er  beim  Ordnen  der  Sammlungen  erlitt,  nicht,  ihn 
zu  grösserer  Schonung  seinerselbst  zu  veranlassen,  verschmähte  er 
doch  immer  wieder  die  ihm  oft  und  gern  angebotene  Hilfe.  Allein- 
stehend, unbeweibt,  durch  die  Einkünfte  seines  Amtes  vor  Mangel 
geschützt,  konnte  der  bescheidene,  anspruchslose  Mann  seine  ganze 
Kraft  unserer  Gesellschaft  widmen;  und  das  hat  er  gethan,  ungeachtet 
der  Beschwernisse  des  Alters,  ungeachtet  des  siechen  Körpers  bis  zu 
seinem  letzten  Athemzuge. 

Seinen  ganzen  Werth  schätzen  kann  nur  der  Freund,  der  ihm 
täglich  Stunden  der  Unterhaltung  widmete,  der  den  gebrechlichen 
Körper  des  Greises  beobachtete  und  heilte,  der  auch  in  den  letzten 
Stunden  bei  ihm  war. 

Die  Naturforschende  Gesellschaft  hat  es  für  ihre  Ehrenpflicht 
gehalten,  dem  Entschlafenen  auf  eigene  Kosten  Leichenfeier  und 
Begräbuiss  zu  gewähren;  von  dieser  Stelle  aus  wurde  die  entseelte 
Hülle  zur  letzten  Ruhestatt  gebracht,  geleitet  von  denen,  die  ihm 
im  Leben  nahe  gestanden  hatten. 

„Das  Gedächtniss  der  Gerechten  bleibet  im  Segen."    Spr.  10.  7. 


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203 

Wenn  ich  mich  nun  wieder  dem  allgemeinen  Ergehen  der  Ge- 
■^llsehaft  während  des  verflossenen  Jahres  zuwende,  so  habe  ich  zu- 
nächst noch  mitzutheilen,  dass  für  11  wegen  Wegzuges  von  Görlitz 
und  für  9  aus  anderen  Gründen  abgemeldete  Mitglieder  18  neue  Mit- 
glieder hinzugetreten  sind,  darunter  ein  correspondirondes ,  Herr 
Modicinalrath  Dr.  Meyhof  er  in  Cöln  a.  Rh.,  vorher  sehr  thätigos 
heimisches  Mitglied  unserer  Gesellschaft. 

Im  Winterhalbjahr  1994/95  hielten  Vorträge  folgende  Herren: 

im  2.  November  1894:  Herr  Oberlehrer  Dr.  Zeitzschel  über:  „Die 
Eiszeit*. 

tin  9.  November  1894:  Herr  Oberstlieutenant  Uhl  über:  „Alte  Städte 

Süd -Deutschlands", 
am  ltf.  November  1894:  Herr  Dr.  Frcise  über:  „Koroa". 

am  2-S.  November  1894:  Herr  Oberlehrer  Feyerabend:  „Der  Gottes- 
dienst der  alten  Germanen  und  ihre  Menschenopfer". 

am  W.  November  1894:  Herr  Chemiker  Dr.  Katz:  „Aus  der  Welt 
der  Baetericn",  mit  Demonstrationen  und  Projectionsbildern. 

Hin  14.  December  1894:  Herr  Premier- Lieutenant  Gross  aus  Berlin: 
„Der  Luftballon  im  Dienste  der  Wissenschaft". 

am  11.  Januar  1895:  Herr  Lehrer  Barber:  „Die  Urgeschichte  der 
Pflanzenwelt". 

am  25.  Januar  1895:  Herr  Dr.  med.  Glogowski:  „Die  Heilserum- 
behandluug  mit  besonderer  Berücksichtigung  ihrer  geschicht- 
lichen Entwicklung". 

<mu  1.  Februar  1895:  Herr  Lehrer  Schmidt:  „Der  Aetna". 

am  8.  Februar  1895:  Herr  Professor  Dr.  van  der  Velde:  „Die  Heim- 
suchungen der  Stadt  London  im  17.  Jahrhundert". 

<tm  1.  März  1895:  Herr  Professor  Süss  aus  Wien  über:  „Der  Mond". 

am  8.  März  1895:  Herr  Dr.  Herrmann  aus  Chemnitz:  „Resultate  der 
neueren  geologischen  Durchforschung  der  Lausitz". 

am  27.  März  1895:  Herr  Lieutenant  Graf  Götzen  aus  Berlin:  „Reise- 
skizzen aus  der  Durehquerung  von  Afrika". 

Diese  Vorträge  wurden  sämmtlich  vor  Damen  und  Herren  ge- 
halten; ausserdem  sprachen  nur  vor  Hemm: 

am  22.  Februar  1895:  Herr  Major  von  Treskow:  „Der  Kampf  ums 

Dasein  am  Himmel", 
am  15.  März  1895:  Herr  Chemiker  Teichfeld  über:  „Gasglühlicht". 


204 


Die  Vorträge  der  Herren  Premier- Lieutenant  Gross  und  Dr. 
Herrmann  wurden  uns  von  den  Herren  Verfassern  zur  Veröffent- 
lichung für  den  XXI.  Band  unserer  Abhandlungen  freundlichst  zur 
Verfügung  gestellt;  von  der  Mehrzahl  der  übrigen  Vorträge  finden 
Sie,  Dank  dem  Entgegenkommen  der  Herren  Verfasser,  kurze  Referat«» 
in  dein  genannten  Bande. 

Infolge  des  Todes  des  Herrn  Dr.  Peck  und  infolge  der  Schwierig- 
keiten, die  aus  der  Sorge  für  die  Wahl  seines  Nachfolgers  erwuchsen, 
sah  sich  das  Präsidium  genöthigt,  die  Oster-Hauptversammluug  aus- 
fallen zu  lassen.  Inzwischen  tagten  die  von  Präsidium  und  Aussehuss 
abgeordneten  Mitglieder  eifrig,  um  dio  eingehenden  Meldungen  zu 
prüfen  und  über  die  Anwärter  Erkundigungen  einzuziehen. 

Nachdem  schliesslich  die  Wahl-Commission  sich  dahin  geeinigt 
hatte,  der  Gesellschaft  zwei  Herren  zur  engeren  Wahl  vorzuschlagen, 
nämlich  Herrn  Dr.  Monke  in  Görlitz  und  Herrn  Dr.  von  Rabenau 
in  New-York,  entschied  sich  die  Generalversammlung  am  20.  Sep- 
tember für  die  Wahl  des  letzgenannton  Herrn  zum  Custos  der  Samm- 
lungen und  zum  Bibliothekar.  Hoffen  wir,  dass  dieser  Schritt  der 
Gesellschaft  zum  Segen  gereichen  möge. 

Am  10.  April  d.  J.  feierte  unser  Ehrenmitglied  und  langjähriger 
erster  Präsident,  Herr  Sanitätsrath  Dr.  Kleefeld,  seinen  siebenzigsten 
Geburtstag;  eine  Deputation,  bestehend  aus  den  Herren  lUil, 
Zeitzsehel,  Böttcher,  Kahlbaum  und  Freise  überreichte  dem 
Jubilar  Namens  der  Gesellschaft  eine  Adresse,  welche,  von  Herrn 
Maler  Schur  ig  künstlerisch  ausgeführt,  in  einer  Mappe  von  rothem 
Sammet  mit  Silberbeschlägen  ruhte.  Die  Initialen  der  Adresse  zeigten 
den  Schwan,  das  alte  Wahrzeichen  der  Gesellschaft,  welches  auch  auf 
den  Winkel  beschlagen  der  Mappe  wiederkehrte.  Die  Attribute  des 
Präsidenten  und  des  Schriftführers,  des  Arztes  und  des  Mineralogen 
schmückten  den  Rand,  während  eine  aquarellirte  Ansicht  des  Museum- 
Gebäudes  den  harmonischen  Abschluss  bildete.  Die  Mappe  mit  den 
Beschlägen  war  aus  den  Kunstwerkstätten  der  Herren  Höer  und 
Harmuth  hervorgegangen.    Der  Wortlaut  der  Adresse  war  dieser: 

Görlitz,  den  10.  April  1S1*5. 
Hochzuverehrender  Herr  Sanitätsrath,  Sehr  geehrter  Herr! 
Anlässlich  der  siebenzigsten  Wiederkehr  Ihres  Wiegenfestes 
bringt  Ihnen,   als  ihrem  Ehrenmitgliede   die  Naturforschende 


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Gesellschaft  zu  Görlitz  durch  ihre  unterzeichneten  Vertreter  die 
herzlichsten  Glück-  und  Segenswünsche  dar. 

Durch  langjährige,  erfolgreiche  Thätigkeit  als  Secret&r  und 
Präsident  haben  Sie  sich  die  Gesellschaft  zum  grössten  Dank 
verpflichtet,  und  zum  grossen  Theil  Ihren  Bemühungen  ist  es 
zu  danken,  dass  sie  im  eigenen  Hause  wohnt.  Zahlreiche  Zu- 
wendungen für  Bibliothek  und  Sammlungen  gaben  immer  von 
Neuem  Beweis  von  Ihrer-  regen  Antheilnahme. 

Wir  bitten  Sie,  Ihr  geschätztes  Wohlwollen  der  Gesellschaft 
auch  fernerhin  bewahren  zu  wollen  und  fassen  unsere  Wünsche 
zum  heutigen  Tage  in  die  Worte  zusammen: 

„Gott  schütze   und  erhalte  Sie  noch  viele  Jahre  in  un- 
getrübter Frische  des  Geistes  und  Körpers  zu  unser  Aller 
rFroude,  zum  Nutzen  unserer  Gesollschaft,  zum  Wohle  der 
Menschheit." 

In  Hochachtung  und  Ergebenheit 

Präsidium  und  Ausschuss  der  Naturforschenden  Gesollschaft 

zu  Görlitz. 

(Folgen  die  Unterschriften.) 

Um  mit  einigen  weiteren  erfreulichen  Nachrichten  meinen  Jahres- 
Wu-ht  zu  schliessen,  führe  ich  an,  dass  das  Stiftungsfest  am  8.  De- 
amber  im  Wilhelm-Theater  gefeiert  wurde,  sowie  dass  zu  den  Körper- 
schaften, mit  denen  wir  im  Schriftenaustausch  stehen,  zwei  neu  hinzu- 
treten sind,  und  ferner,  dass  die  Gesellschaft  sich  wiederum  einer 
grossen  Zahl  von  Zuwendungen  für  Bibliothek  und  Sammlungen  zu 
erfreuen  hatte.  Ueber  die  Vermehrung  beider  Anstalten  haben  die 
Urnen  Zeitzschel  und  Mühle  Bericht  erstattet.  Ich  erfülle  eine 
Pflicht  der  Dankbarkeit,  wenn  ich  an  dieser  Stelle,  die  gütigen  Geber 
nenne,  die  durch  Baargeschenke  zur  Vergrösserung  der  Gesellschafts- 
institute  beigetragen  haben.  Es  sind  dies  die  hohen  Stände  der 
Preußischen  Oberlausitz  mit  dem  Jahresbeiträge  von  100  Mark, 
der  Magistrat  der  Stadt  Görlitz,  der  den  gleichen  Jahresbeitrag 
vorerst  auf  drei  Jahre  bewilligt  hat,  und  Herr  Kentier  Elwanger, 
'kr  beim  Wegzuge  von  Görlitz  der  Gesellschaft  einen  Betrag  in 
gleicher  Höhe  schenkte. 

Des  Dankes  der  Gesellschaft  wollen  sich  auch  die  Herren  ver- 
sichert halten,  die  nach  dem  Tode  des  Museum- Direktors  die  Hamm- 


206 


hingen  und  die  Bibliothek  verwalteten:  die  Herren  Zeitzschel,  von 
Treskow  und  Mühle,  sowie  die  Herren  Lehrer  Barber,  Koch  und 
Schmidt,  welche  an  den  Mittwoch -Nachmittagen  die  Aufsicht  in 
den  Sammlungen  führten. 

Indem  ich  noch  um  Entschuldigung  für  die,  durch  die  außer- 
gewöhnlichen Verhältnisse  bedingte  Länge  meines  Jahresberichtes 
bitte,  spreche  ich  die  aufrichtigsten  Wünsche  für  das  fernere  Gedeihen 
der  Gesellschaft  aus  und  bitte  Sie  alle,  soviel  an  Ihrem  Theile  ist. 
mitzuwirken  zum  Wohle  unserer  Naturforschenden  Gesellschaft. 

Görlitz,  den  25.  October  1895. 

Dr.  F reise,  Secretär. 


Kurze  Inhaltsangaben 

der  in  der  Naturforechenden  Gesellschaft  im  Winter  1894/95 

gehaltenen  Vorträge. 


Vortrag  des  Herrn  Dr.  F reise  über:  „Korea". 

An  der  Hand  einer  Schilderung  von  Rtehthofen's  wurde  die 
geographische  Lage  des  Landes  und  seiner  nächsten  Nachbarschaft 
erörtert.  Dem  Berichte  des  Korea  -  Reisenden  Dr.  Gottsche  folgte 
der  ethnologische  Theil  der  Darstellung.  Korea  ist  eine  Halbinsel, 
die  durch  einen  langen  Gebirgszug  in  einen  schmalen  östlichen  und 
einen  breiten  westlichen  Streifen  getheilt  wird;  dementsprechend  ent- 
behrt die  üstküste  fast  völlig  grösserer  Flussläufe.  Vom  gelben  Meere 
wird  es  im  Westen,  vom  Japanischen  Meere  im  Osten  bespült.  Das 
Klima  ist  im  nördlichen  Theile  dem  unseren  ähnlich,  während  es  im 
Süden  subtropisch  ist.  Dementsprechend  finden  sich  Pflanzen  und 
Thiere  mit  antarktischem  Charakter  im  Norden,  solche  subtropischen 
Charakters  im  Süden.  Von  nordischen  Bäumen  sind  Kiefern,  Tannen, 
Eichen,  Eschen  und  Birken  erwähnenswerth:  von  nordischen  Thieren 
Bär,  Fuchs  und  Hirsch:  von  den  bei  uns  heimischen  Vögeln  sind 
Holzhäher,  Rabe.  Kuckuk  und  Bussard  auch  dort  zu  finden.  Das 
Volk  ist  durch  die  Erschliessung  des  Landes  für  Fremde  vom 
Jahre  1883  verarmt;  durch  gewissenlose  Beamte  wird  es  ausgepresst. 
Die  Strassen  siud  sehr  mangelhaft;  nur  von  der  chinesischen  Grenze 
bei  Witsu  bis  zur  Hauptstadt  Söul  führt  eine  für  Ochsenkarreu  fahr- 


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bare  Strasse;  im  übrigen  wird  der  Verkehr  durch  Saumthiere  und 
Reitpferde  auf  sehmalen  Pfaden  vermittelt.  Zur  Ausfuhr  gelangen 
fast  nur  Nahrungsmittel  und  Rohstoffe,  während  die  Einfuhr  mannig- 
fache Gegenstände  der  höheren  Industrie  umfasst. 

Redner  beleuchtete  kurz  die  militärischen  und  Charakter-Eigen- 
*  haften  der  beiden  um  Korea  kriegführenden  Völker  und  gab  zum 
Schlüsse  eine  gedrängte  Uebersicht  über  den  bisherigen  Verlauf  des 
Krieges.  Eine  Sammlung  koreanischer  Tnsecten,  Geschenk  des  ehe- 
maligen koreanischen  Ministers  Herrn  P.  v.  Möllendorff  und  Eigen- 
thum der  Naturforschenden  Gesellschaft,  sowie  eine  Wandkarte  von 
Korea  dienten  zur  Erläuterung  von  Einzelheiten  des  Vortrages. 


Vortrag  des  Herrn  Gerichts -Chemikers  Dr.  Alexauder-Katz: 
„Aus  der  Welt  der  Batterien". 

In  klarer  und  besonders  allgemein  verständlicher  Weise  erklärte 
fler  Redner  die  einzelnen  Formen  der  Bacterieu.  die  Kugel-Stäbchen- 
und  Schraubenform,  die  verschiedenen  Gruppirungen,  welche  die 
einzelnen  Arten,  wie  Streptococcen.  Staphylococcen,  Diplococcen  etc. 
annehmen.  Wesentlich  zum  Verständniss  der  interessanten  Materie 
trug  die  Vorführung  von  grossen,  scharfen  und  sehr  instructiven 
Lichtbildern  bei.  Ueber  die  Lebens-Bedingungen  der  Bacterien,  über 
ihre  Lebensäusserungen  und  Form  Veränderungen,  welche  sie  auf 
schlechtem  Nährboden  und  beim  Absterben  annehmen,  berichtete  der 
Vortragende  eingehend.  Interessant  war  für  uns  die  Mittheilung 
über  Baeteriengehalt  des  Eises.  Redner  hatte  in  seinem  Laboratorium 
Eis,  das  der  Weinlache  entnommen  und  solches,  das  im  Schlachthof 
hergestellt  worden  war,  untersucht  und  dabei  gefunden,  dass  ein 
Kubik-C  Vntimeter  Weinlaehe-Eis  55000  und  80 (XX),  ein  Kubikzenti- 
meter Schlachthof- Eis  60,  80  und  140  ent wickelungsfähige  Keime 
enthielt.  Auf  Grund  dieser  Daten  warnt  er  vor  dem  inneren  Ge- 
hrauch des  Weinlache -Eises  und  dessen  directem  Zusatz  in  Flüssig- 
heiten. Nachdem  der  Redner  an  der  Hand  von  einer  Reihe  von 
Apparaten  die  mieroseopische  Beobachtung,  die  Züchtung,  die  Rcin- 
eultur  in  den  Gelatine -Nährböden  beschrieben  und  tüne  Luft -Unter- 
suchung der  im  Vortragsraum  befindlichen  Luft  angestellt  hatte, 
führte  er  noch  die  wichtigsten  und  gefährlichsten  Krankheitserreger 


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in  wohlgelungenen  Bildern  vor  und  schloss  seinen  interessanten 
Vortrag  mit  der  Beschreibung  der  Darstellung  des  Diphtherie- 
Heilserums. 


Vortrag  des  Herrn  Premier- Lieutenant  Gross  aus  Berlin:  „Der 
Luftballon  im  Dienste  der  Wissenschaft". 

Siehe  Seite  79  dieser  Abhandlungen. 


Vortrag  des  Herrn  Lehrer  Barber:  „Die  Urgeschichte  der 

Pflanzenwelt". 

Die  Palaeontologie  oder  die  Wissenschaft  von  den  vorweltlichen 
Thieren  und  Pflanzen,  welche  etwa  200  Jahr  alt  ist,  unterscheidet 
gegenwärtig  in  der  Entwicklung  unserer  Erdrinde  vier  Zeitalter:  das 
älteste,  das  alte,  das  mittlere  und  das  neuere.  In  den  ältesten 
Formationen,  den  Urgebirgen ,  konnten  bisher  noch  keine  Ueberrestc 
von  organischen  Wesen  nachgewiesen  werden,  dagegen  findet  man 
deren  viele  in  den  übrigen  drei  Gruppen,  welche  letztere  man  auch  die 
geschichteten  Gebirgsformationen  nennt.  Die  Petrefacten  oder  Ver- 
steinerungen im  weiteren  Sinne  können  entstanden  sein  durch  Tn- 
crustation,  durch  Versteinerung  oder  durch  Verkohlung.  Bei  dem 
zuerst  genannten  Processe  wurde  der  betreffende  organische  Körper 
mit  einer  mineralischen  Kruste  umgeben;  er  selbst  verging  nach  und 
nach,  an  seine  Stelle  aber  trat  ein  Hohlraum  oder  aber  ein  Steinkern, 
welch  letzterer  nun  einen  naturgetreuen  Abguss  von  jenem  unter- 
gegangenen Körper  giebt.  Bei  der  Versteinerung  im  engeren  Sinnt' 
wurde  das  organische  Gewebe  mit  mineralischen  Stoffen,  z.  B.  Kiesel. 
Kalk  u.  s.  w.  durchsetzt.  Aus  dem  Vorkommen  der  verschiedenen 
Versteinerungen  kann  man  interessante  Schlüsse  ziehen  auf  jene  längst 
vergangenen  vormenschlichen  Zeitalter,  auf  die  damalige  Gestaltung 
der  Erdoberfläche,  das  Leben  und  das  Klima  auf  derselben.  Da* 
letztere  muss  bis  in  das  sogenannte  mittlere  Zeitalter  auf  der  ganzen 
Erde  ein  tropisches  gewesen  sein.  An  selbstgefertigten  Zeichnungen 
veranschaulichte  der  Vortragende  besonders  die  Sigillarien,  Farne. 
Calamiten  und  Sehuppenbäuine  der  Steinkohlenformation,  welche  nicht 
nur  gegenwärtig  ein  unschätzbares  Breunmaterial  abgeben,  sondern 


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209 

auch  gleich  den  Meeresalgen  anderer  Perioden  ehemals  die  Existenz 
der  nachfolgenden  Pflanzen-  und  Thier-Generationen,  sowie  schliesslich 
des  Menschen  vorbereiteten. 


Vortrag  des  Herrn  Lehrers  Schmidt:  „Der  Aetna". 

Der  Vortragende  gab  zunächst  einen  Ueberblick  über  den  geo- 
logischen Bau  der  Insel  Sicilien  und  ging  dann  zur  Geschichte  der 
Aetna -Eruptionen  über.  Eingehender  vorgeführt  wurden  die  Aus- 
brüche von  1669,  1886  und  1892.  Auf  Grund  eigener  Beobachtungen 
bei  einer  Besteigung  des  Aetuas  bis  zum  Gipfel  (3313  m)  während  der 
Eruption  im  August  189*2  entwarf  der  Vortragende  ein  Bild  der 
Vegetation  und  der  vulkanischen  Thätigkeit  des  Aetnas. 

Der  letzte  Ausbruch,  einer  der  heftigsten  unseres  Jahrhunderts, 
begann  am  8.  Juli  1892.  Es  entstand  am  Südabhange  des  Berges 
in  ca.  1900  m  Höhe,  oberhalb  der  Ausbruchsstelle  von  1886,  eine 
Spalte,  aus  welcher  Lava  hervorströmte,  und  auf  der  sich  parasitische 
Krater  bildeten,  die  später  den  Namen  Monti  Silvestri  erhalten  haben. 
Die  Lava  theilte  sich  in  zwei  Ströme,  und  floss  nach  Süden,  erreichte 
zwar  keine  menschlichen  Wohnungen,  richtete  aber  in  Gärten  be- 
deutenden Schaden  an.  Die  Lavamenge  dürfte  der  vom  Jahre  1886, 
welche  4000000  qm  Land  bedeckte  und  auf  65000000  cbm  berechnet 
wurde,  kaum  nachstehen.  Gegen  Ende  August  hatte  die  Eruption 
ihr  Ende  erreicht. 

Es  wurde  ferner  das  Val  del  bove  besprochen,  ein  Thalkessel, 
der  von  Osten  tief  in  den  Berg  einschneidet  und  den  inneren  Bau 
des  Aetnas  theilweise  erkennen  iässt. 

Zur  Verauschaulichung  dienten  ausser  Photographien,  Karten 
und  Profilen  zwei  vom  Vortragenden  gefertigte  Reliefs,  den  Aetna 
und  das  Ausbruchsgebiet  vom  Jahre  1892  darstellend. 


Vortrag  des  Herrn  Professor  Dr.  van  der  Velde:  „Die  Heim- 
suchungen der  Stadt  London  im  17.  Jahrhundert". 

Nach  einem  Abriss  der  Geschichte  und  Entwickelung  der  eng- 
lischen Hauptstadt  bis  zum  Jahre  1666  gab  der  Vortragende  an  der 
Hand  von  Berichten  com  petenter  Schriftsteiler  eine  Schilderung  der 
grossen  Pest,  die  London  in  den  Jahren  1664  und  65  heimgesucht, 

Abhmnd).  Bd.  XXI.  14 


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210 

und  des  grossen  Brandes,  der  im  Jahre  lb'66  den  grössten  Theil  der 
damaligen  Stadt  in  Asche  gelegt  hat.  Hieran  schloss  sich  eine  im 
wesentlichen  dem  Geschichtsschreiber  Macaulay  entnommene  Dar- 
stellung des  Zustandes  und  der  Verhältnisse  von  London  im  Jahre 
1685,  also  20  Jahre  nach  dem  Brande,  aus  dessen  Trümmern  die 
Stadt  sich  wesentlich  verbessert  und  verschönert  wieder  erhoben  hatte; 
gleichwohl  ist  das  damalige»  Bild  für  unsere  Anschauungen  durchaus 
noch  nicht  anmuthend  und  lässt  es  kaum  glaublich  erscheinen,  dass 
solche  Zustände  nicht  länger  als  200  Jahre  hinter  unserer  Zeit  zurück- 
liegen, und  dass  die  Stadt  in  so  kurzer  Zeit  im  Guten  und  im 
Schlimmen  so  grossartig  geworden  ist,  wie  wir  sie  heute  kenneu  und 
anstaunen. 


Vortrag  des  Herrn  Dr.  Herrmann  aus  Chemnitz:  „Resultate  der 
neueren  geologischen  Durchforschung  der  Lausitz". 

(Siehe-  Seite  1  dieser  Abhandlungen.) 


Vortrag  des  Herrn  Major  v.  Treskow:  „Der  Kampf  um's  Dasein 

am  Himmel". 

Nach  einer  allgemein  wissenschaftlichen  Umschau  wurde  der  Un- 
endliehkeits- Begriff  philosophisch  und  mathematisch  erörtert,  über 
Hypothesen  im  allgemeinen  und  insbesondere  über  die  Darwinsche 
und  Kant-LaplaceVhe  gesprochen  und  gezeigt,  wie  durch  Einführung 
des  Darwinschen  Gedankens  sich  die  Nebular-Hypothcse  zum  „Kampfe 
ums  Dasein  am  Himmel"  ausbaut  und  erweitert.  Dieser  Kampf 
wurde  im  einzelnen  aufgezeigt,  vornehmlich  an  den  Kometen  und 
Meteoriten.  Zum  Schlüsse  bedauerte  der  Vortragende,  dass  er  ge- 
zwungen gewesen  sei,  so  viele  Fremdwörter  zu  brauchen,  aber  in 
jedem  Lande  müsse  man  die  landesüblichen  Münzen  ausgeben  und 
deren  Gepräge  sei  leider  in  unserer  theueren  Muttersprache  noch 
vielfach  fremdländisch;  er  sprach  zuletzt  die  Hoffnung  aus,  dass  der 
Deutsche  einst  unter  sich  und  auch  zum  Auslande  immer  deutsch 
reden  werde. 


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•211 


i 


Jahres-Bericht 

der  Oeconomie-Section  der  Naturforschenden  Gesellschaft 

pro  1.  October  1894/95. 

1)  Die  Section  war  im  verflossenen  Jahre  in  sechs  Sitzungen 
thatig  und  zwar  wurde  in  der  ersten  Sitzung  am  30.  October  1894 
zunächst  Rechnung  für  das  Jahr  durch  den  Herrn  Vorsitzenden  gelegt 
und  der  Kassenbestand  auf  Ii »7  Mark  48  Pf.  festgestellt,  Die  vor- 
genommene Revision  gab  zu  Bedenken  keine  Veranlassung. 

Die  Wahl  des  Vorstandes  ergab  die  Wiederwahl  der  seitherigen 
Vorstandsmitglieder.  Den  Hauptpunkt  der  Tagesordnung  bildete  die 
Beratung  über  den  Gesetzentwurf  betreffend  die  Einführung  von 
Landwirthsehafts-Kammern  an  Stelle  der  jetzt  bestehenden  Provinzial- 
Vereine,  sowie  über  einen  Antrag  betreffend  Aufhebung  der  Grenz- 
sperre gegen  Holland. 

Behufs  Berichterstattung  über  die  Lage  des  landwirtschaftlichen 
Gewerbes  an  den  Herrn  Minister  wird  Herr  Dr.  Böhme  mit  aus- 
giebiger Information  Seitens  der  Versammlung  versehen. 

2)  Die  zweite  Sitzung  am  19.  November  1894  beschäftigte  die 
Anwesenden  mit  der  Feststellung  der  Bewegung  der  Verkäufe  und 
Verpachtungen  an  ländlichem  Grundbesitz. 

In  Folge  der  Bereitwilligkeit  des  landwirtschaftlichen  Vereins 
Biesnitz,  im  Jahre  1895  in  Görlitz  resp.  dessen  nächster  Nahe  eine 
Thierschau  zu  veranstalten,  wird  der  land wirtschaftliche.  Centrai- 
Verein  ersucht  werden,  die  zur  Prämiirung  von  Rindern  dem  Kreise 
Görlitz  zukommenden  1300  Mark  dem  Verein  Biesnitz  zuzuwenden, 
auch  der  Wunsch  ausgesprochen,  den  Verein  Troitsehendorf  zur  Thier- 
schau  mit  heranzuziehen,  was  auch  bereitwilligst  geschehen  ist. 

Von  Herrn  Chemiker  Dr.  Meyer  hier  wurde  ein  Vortrag  über 
die  bessere  Verwertung  des  Stalldüngers  gehalten  und  von  demselben 
in  recht  eingehender  Weise  über  die  Beschaffenheit  guten  Düngers, 
die  Couservirung  desselben,  die  Streumittel  und  namentlich  die  An- 
lage des  Stalles  und  der  Dungstätte  Bericht  erstattet. 

3)  In  der  dritten  Sitzung  am  18.  December  1894  wurde  zunächst 
der  Vertreter  der  Section  bei  den  Verhandlungen  des  landwirtschaft- 
lichen Central -Vereins  in  Breslau  gewählt,  die  Tagesordnung  für  die 
Sitzung  zur  Beratung  gezogen  und  der  Herr  Vertreter  mit  Information 
über  die  einzelnen  Anträge  versehen. 

14* 


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212 


Von  einer  Betheiligung  bei  der  am  14.  und  16.  Juli  1895  in 
Breslau  stattfindenden  Fettvieh -Ausstellung  wird  Abstand  genommen. 

Ueber  die  im  Jahre  1895  zu  veranstaltende  Thierschau  werden 
Mittheilungen  gemacht  und  die  Mitglieder  um  rege  Betheiligung  ge- 
beten, was  auch  s.  Z.  in  grossem  Maasse  geschehen  ist. 

Herr  Oeconomierath  Dr.  Böhme  hielt  hierauf  einen  Vortrag 
über  Boden -Impfung.  Der  Herr  Vortragende  entledigte  sich  seiner 
gestellten  Aufgabe  in  gewohnter  Weise,  durch  den  Vortrag  ein  neues 
Bild  des  Schaffens  für  die  Landwirthe  entwerfend,  wofür  ihm  herz- 
licher Dank  ausgesprochen  wurde.  Eine  lebhafte  Discussion  über 
den  Vortrag  vereinigte  die  Mitglieder  bis  weit  über  die  übliche 
Zeit  hinaus. 

4)  Eine  Besprechung  über  die  eingegangenen  Fragebogen  des 
Central -Vereins  betreffend  die  zweckmässige  Fütterung  der  landwirt- 
schaftlichen Nutzthiere  beschäftigte  die  vierte  Versammlung  der  Section 
am  22.  Januar  1895.  Hieran  schloss  sich  eine  Besprechung  über 
Fütterung  mit  Palmkernkuchen  und  Melasse.  Herr  Dr.  Meyer  hielt 
anschliessend  einen  Vortrag  über  die  zweckmässige  Zubereitung  der 
Futtermittel.  Der  Herr  Vortragende  besprach  die  praktische  Her- 
stellung des  Häcksels,  des  Grünfutters,  der  Körnerfütterung,  Schrot- 
fütterung und  namentlich  die  Troekenfütterung  bei  Schweinen. 

5)  Die  fünfte  Sitzung  am  19.  Februar  d.  J.  beschäftigte  die 
Versammlung  zunächst  mit  der  nochmaligen  Besprechung  der  Tages- 
ordnung für  die  Sitzung  des  Central-Collegiums,  namentlich  über  die 
Errichtung  der  Land wirthschafts- Kammern. 

Von  dem  Vorsitzenden  Herrn  Schaeffer  wurde  ein  Vortrag 
über  die  Schweineseuche  gehalten  und  der  Rückgang  der  Preise  der 
Molkcreiproducte  vorzugsweise  auf  das  vermehrte  Umsichgreifen  dieser 
Seuche  zurückgeführt.  Der  acute  und  chronische  Verlauf  der  Krank- 
heit wurde  einer  eingehenden  Besprechung  unterzogen. 

Eine  Petition  an  den  Reichstag  und  das  Abgeordnetenhaus,  be- 
treffend die  Ermässigung  des  Tarifs  für  Viehbeförderung  auf  Eiseu- 
bahnen  und  Aendcrung  des  Zuckerstcuergesetzes  gelangt  zur  Kennt- 
niss  und  wird  von  der  Versammlung  genehmigt. 

Schliesslich  wird  über  eine  neue  Methode  zur  Verminderung  des 
Brandes  bei  Getreide  und  des  Wurzelbrandes  bei  Rüben  Bericht 
erstattet. 


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213 


6)  Die  letzte  Sitzung  am  19.  März  d.  J.  gab  Herrn  Kreis- 
Deputirten  Lucius  Gelegenheit,  über  dio  Sitzungen  des  landwirt- 
schaftlichen Central  -Vereins  rocht  eingehend  Bericht  zu  erstatten. 
Vou  der  Bildung  eines  landwirtschaftlichen  Voreins  in  Kohlfurt  wird 
Kenutniss  genommen. 

Zur  Aufstellung  einer  Statistik  über  Krankheiton  unserer  Cultur- 
pflanzen  gelangen  dio  eingesandten  Fragekarteu  zur  Vertheil ung,  deren 
baldige  Beantwortung  erwartend. 

Die  Fabrikation  und  der  Vertrieb  des  Stciumehles  treten  im 
hiesigen  Kreise  wieder  stark  zu  Tage  und  wird  in  Folge  dessen  über 
den  Nutzen  des  Steinmehles  lebhaft  diseutirt.  Herr  Chemiker  Dr. 
Katz  erbietet  sich  zur  Untersuchung  einer  Probe  desselben  hinsicht- 
lich seines  Nutzungswerthes.  Von  letzgenanntem  Herrn  wurde  schliess- 
lich ein  Vortrag  über  Blumen-  und  Obstdünger  gehalten. 

Unter  lebhaften  Dankes- Aeusserungen  für  die  rege  Betheiligung 
an  den  Sitzungen  der  Section  wurde  das  Wintersemester  geschlossen. 

Mit  dem  Wunsche  auf  ein  ferneres  Gedeihen  der  Section  sehliessc 
ich  meinen  diesjährigen  Bericht. 

Görlitz,  den  23.  October  1895. 

M  a  1 1  n  e  r ,  Section*  -  Secretär. 


Jahres -Berieht 

der  geographischen  Section  der  Naturforschenden 
Gesellschaft  pro  1894  95. 

Eröffnet  wurde  das  Winterhalbjahr  am  30.  October  1894  mit 
<ler  Vorstandswahl.  Der  bisherige  Vorsitzende,  Herr  Oberst  Blumen- 
rath, war  bereit  sein  Amt  weiterzuführen.  Der  bisherige  langjährige 
^Secretär,  Herr  Lehrer  Woithe,  lehnte  eine  Wiederwahl  mit  Rücksicht 
auf  seine  Gesundheit  definitiv  ab  und  trat  an  seine  Stelle  Herr  Major 
von  Bredow. 

Der  Herr  Vorsitzende  richtete  Worte  der  Anerkennung  an  den 
ausscheidenden  Secretär,  der  mit  seltener  Pflichttreue  seines  Amtes 
gewaltet  und  mit  lebhaftem  Tnterosse  die  Soctionsgcschäfte  lange 
Jahre  geführt  und  über  30  Vorträge  wissenschaftlichen  Inhalts  ge- 
halten habe. 


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214 


Sodann  gedachte  derselbe  des  im  Laufe  des  Jahres  verstorbenen 
Mitgliedes  des  Generalmajors  Fritsch. 

Nachdem  die  Sitzungstage  festgesetzt  worden  waren,  erhielt  das 
Wort  Herr  Lehrer  Woithe  zu  seinem  Vortrage:  „Montenegro  auf 
Grund  eigener  Reisen  und  Beobachtungen  von  Kurt  Hassert". 

In  der  Sitzung  vom  20.  November  1894  wurde  beschlossen  und 
genehmigt,  jedesmal  die  Namen  der  anwesenden  Mitglieder  und  Gäste 
namentlich  im  Sitzungsprotocoll  aufzuführen.  Herr  Oberstlientcnant 
Reiche  erhielt  sodann  das  Wort  zu  seinem  Vortrage:  „Die  Reise  des 
Hauptmanns  Kling  in  das  Hinterland  von  Togo  im  Jahre  1892u. 
Die  Reise  ging  von  Bismarckburg  über  Wangara,  Birmi  bis  Yalo,  von 
da  umkehrend  nach  der  Handelsstadt  Salapa  und  über  Kete-Kratji 
nach  Bismarckburg  zurück. 

Die  Abende  des  4.  December  1894.  15.  Januar  1895  und 
29.  Januar  1895  wurden  durch  den  Vortrag  des  Herrn  Majors  von 
Bredow  ausgefüllt:  „Zum  Victoria -Nyauza,  eine  Anti-Selaverei-Ex- 
pedition  und  Forschungsreise  von  Waldemar  Wertheru.  Werther  war 
als  ältester  Officier  von  dem  Anti-Selaverei-Comite  nach  Afrika  ent- 
sandt worden,  um  den  Dampfer  „Dr.  Carl  Peters"  nach  dem  Vietoria- 
Nyanza  zu  schaffen.  Der  Dampfer  hat  bekanntlich  die  Küste  nie 
verlasson.  Werther  ist  indess  doch  zum  See  gekommen,  indem  er 
eine  Vcq)fiegungs-Karawanc  von  Bagamojo  dahin  führte. 

Ein  nahezu  fünf  Monate  langer  Aufenthalt  am  See  und  auf  der 
Ukerewe- Insel,  während  dessen  er  den  Speke-Golf  umwanderte,  ver- 
mittelte ihm  die  Bekanntschaft  mit  dem  Volk  der  Wasukama.  Die 
Endo  März  1893  erfolgte  Rückreise  durch  unbekanntes  Land  ging 
über  die  Araberstation  Kondagwa. 

Am  12.  Februar  1895  hielt  Herr  Dr.  jur.  Linn  den  Schluss- 
vortrag über  seine  „Küstenreise  an  der  Adria". 

Referent  schilderte  zunächst  die  Eisenbahnfahrt  von  Budapest 
durch  Pannonien,  Kroatien  und  Slavonien  nach  Fiume.  Er  entwarf 
ein  Bild  von  Abbazzia,  Zara,  Sebenico,  Traa,  Spalato,  Salona,  Ragusa 
und  Cattaro  und  der  westlich  von  Lissa  gelegenen  Felsoninsel  Busi. 

Zur  Veranschaulichung  wurde  eine  Anzahl  eigener  Aufnahmen 
benutzt. 

von  Bredow,  Secretär. 


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215 


Berieht 

über  die  Thätigkeit  der  zoologischen  Section  im  Winter- 
Halbjahr  1894/95. 

Die  zoologische  Section  hat  in  diesem  Halbjahr  zwei  Sitzungen 
abgehalten.  Tn  der  ersten  Sitzung  nm  Ct.  December  wurde  der  bis- 
herige Vorstand,  bestehend  aus  den  Herren  Dr.  Peck  als  Vorsitzender 
und  Mühle  als  Schriftführer  wieder  gewählt. 

Hierauf  berichtete  der  Herr  Vorsitzend«»  über  die  Bezoarziege, 
Capra  aegagrus  Gm.,  welche  von  Herrn  Kaufmann  Krüger  in 
Chania  auf  Kreta  der  Gesellschaft  geschenkt  worden  ist.  Als  Er- 
gänzungen zur  Fauna  der  Oberlausitz  sind  nachzutragen:  Sorex 
pygmaeus,  Synotus  barbastellus  und  Bufo  calamita,  welche  von  Herrn 
William  Baer  bei  Niesky  gefangen  wurden.  Herr  Gymnasiallehrer 
a.  D.  Sommer  sprach  sodann  über  Züchtung  von  Schmetterlingen 
und  legte  eine  grosse  Anzahl  Orrhodia  vaccinii  L.,  welche  von  ihm 
aus  dem  Ei  gezogen  wurden,  in  mannigfachen  Abänderungen  vor. 
Den  Schluss  bildete  ein  Vortrag  des  Schriftführers  über  einige  Kopf- 
füsser,  speciell  Sepia  offieinalis. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  10.  Januar  sprach  der  Herr 

Vorsitzende  über  die  in  den  Sammlungen  der  Gesellschaft  befindlichen 
Wildkatzen.  E  Münle. 

Bericht 

der  mineralogisch -geologischen  Section  pro  1894/95. 

Nach  langer  Unterbrechung  wurde  am  24.  November  1W4  die 
inineralogisch-goologischc  Section  der  Gesellschaft  von  einer  grösseren 
Anzahl  Mitglieder  wieder  ins  Leben  gerufen,  um  einmal  das  Interesse 
für  diesen  Zweig  der  Naturwissenschaft  unter  den  Mitgliedern  neu 
zu  beleben,  sodann  aber  um  eine  systematische  Untersuchung  der 
hiesigen  geologischen  Verhältnisse  ins  Werk  zu  setzen,  da  die  im 
Jahre  1857  von  Professor  Dr.  Glocker  entworfene  Karte  der  prenssi- 
schen  Oberlausitz  dem  heutigen  Stande  der  Wissensehaft  in  keiner 
Weise  mehr  entspricht.  Es  ist  aber  um  so  dringender,  die  Unter- 
suchung unserer  Gegend  selbst  vorzunehmen  in  gleicher  Weise,  wie 
das  bereits  seit  Jahren  von  anderen  naturwissenschaftlichen  Vereinen 


216 


geschieht,  da  in  absehbarer  Zeit  keine  Aussicht  vorhanden  ist.  dass 
die  geologische  Landesanstalt  unser  Gebiet  in  Angriff  nehmen  wird, 
und  da  eine  genaue  Kenntniss  der] geologischen  Verhältnisse  für  da* 
praktische  Leben,  in  erster  Linie  für  die  Landwirtschaft  von  der 
grössten  Bedeutung  ist.  Wie  ferner  Herr  Bergrath  von  Rosenberg- 
Lipinsky  in  der  Eröffnungs- Sitzung  mittheilte,  hege  man  in  don 
massgebenden  Kreisen  die  Absicht,  die  Jahresversammlung  der  deut- 
schen geologischen  Gesellschaft  demnächst  in  Görlitz  abzuhalten,  so- 
dass auch  aus  diesem  Grunde  eine  Wiederaufnahme  der  geologischen 
Erforschung  unserer  Gegend  im  Interesse  der  Gesellschaft  geboten 
erscheint. 

Zum  Vorsitzenden  der  Section  wurde  Herr  Sanitätsrath  Dr. 
Kleefeld,  zum  Schriftführer  Herr  Dr.  Monke  gewählt  und  be- 
schlossen, an  jedem  letzten  Sonnabend  im  Monat,  Nachmittags  3  Uhr. 
eine  Sitzung  abzuhalten. 

Im  Laufe  des  vergangenen  Geschäftsjahres  hielten  Vorträge  am: 
24.  November  1894:   Herr  von  Rosenberg-Lipinsky  über:  „Das 
neue  Braunkohlen- Lager  bei  Moys".  —  Herr  Dr.  Kleefeld: 
„Eine  neue  Opalart  von  Eperies'' *) 

22.  December  1894:  Herr  Dr.  Monke  über:   1)  „Schwankungen  des 

Meeresspiegels'':  2)  „Künstliche  Aluminiumcrystalle".  Herr 
v.  Rosenberg-Lipinsky:  1)  „Die  geologischen  Verhältnisse 
des  östlichen  China'':  2)  „Fossiles  Holz  und  fossilo  Nüsse  aus 
den  Braunkohlenschichten  bei  Moys".  —  Herr  Dr.  KleefeKl 
über:  „Der  labradorisirende  Hypersthenit  aus  Norwegen". 
26.  Januar  1895:  Herr  Dr.  Kleefeld  über:  „Fluorescirender  Opal 
aus  Australien".  —  Herr  von  Rosenberg- Lipinski:  ..Die 
Goldlagerstätten  in  der  südafrikanischen  Republik  Transvaal". 

23.  Februar  1896:  Herr  Dr.  Monke  über:  „Die  Entstehung  der  grossen 

nordamerikanischen  Land -Seen".  —  Herr  von  Rosenberg- 
Lipinsky:  1)  „Knochenreste  aus  den  Braunkohlenschichten 
bei  Troitschendorf " ;  2)  „Die  Haidesande  unserer  Gegend". 
30.  März  1896:  Herr  Dr.  Monke:  „Der  geologische  Bau  des  Teuto- 
burger Waldes  und  des  Wesergebirges".  — -  Herr  v.  Rosen- 
berg-Lipinsky: „Gypscrystalle  von  Inowrazlaw". 

*)  Ausführlich  beschrieben  im  Neuen  Jahrbuch  für  Mineralogie  etc. 
Band  II. 


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217 


18.  Mai  1895:  Herr  Dr.  Monke:  „Uebersicht  über  die  geologischen 

Verhältnisse  der  Umgebung  von  Görlitz". 
22.  Juni  1895:  Herr  Dr.  Kleefeld:     Weitere  Ergebnisse  aus  der 

Contaetzone  unseres  Granites".  —  Herr  Dr.  Monke  über: 

„Das  Wesen  der  Eruptivgesteine  und  ihre  Contactbildungen". 
24.  August  1995:  Herr  Dr.  Monke:  „Diluviale  Gletschererschoinungeii 

in  der  Umgebung  von  Görlitz". 
An  die  Sitzung  vom  18.  Mai,  sowie  an  die  vom  24.  August 
schloss  sich  eine  gemeinschaftliche  geologische  Excursion  in  die  nähere 
Umgebung  der  Stadt. 

Die  während  des  Sommers  ausgeführten  Untersuchungen  be- 
trafen in  erster  Linie  die  Grundfrage  nach  der  Natur  unseres  Granites. 
Es  wurde  festgestellt,  dass  die  auf  der  Glocker'schen  Karte  zum  Aus- 
druck gebrachte  Anschauung  eines  alten  Granitmassivs  zwischen 
Görlitz  und  der  sächsischen  Grenze,  um  welches  sich  die  alten  Sodi- 
mentär-Schichten  raantelförmig  anlagern,  den  wirklichen  Verhältnissen 
nicht  entspricht,  dass  vielmehr  der  Granit  die  Sedimentärschichten 
auf  Spalten  durchbrochen  hat.  Nur  die  nordöstliche  Grenze  des 
Granites  ist  bis  jetzt  genauer  festgelegt,  sie  verläuft  vom  Jäkelsberge 
bei  Moys  nach  der  neuen  Infanteriekaserne,  dann  quer  durch  die 
»Stadt  nach  dem  Heiligen  Grabe  und  von  hier  fast  westlich  nach 
Girbigsdorf.  In  den  nordwärts  angrenzenden  Grauwaeken  und  Thon- 
schiefern konnten  an  zahlreichen  Punkten  die  charakteristischen  Ein- 
wirkungen des  Granits,  die  Umwandlung  in  Knotenschiefer,  Knoten- 
glimmerschiefer und  Hornfels  nachgewiesen  werden,  ebenso  wurden 
vielfach  Ausläufer  des  Granits  innerhalb  der  Thonschiefer  beobachtet. 
Die  weiteren  Verhältnisse  innerhalb  des  Granitgebietes  selbst  sind 
noch  nicht  untersucht,  es  ist  noch  eine  offene  Frage,  ob  mehrere 
Durchbruchsspalten  vorhanden  sind,  und  ob  nicht  auch  krystalline 
Schiefer  und  Gneisse  in  diesem  Theile  auftreten. 

Unter  den  alten  Sedimentärgesteinen  können  bis  jetzt  folgende 
Glieder  unterschieden  werden.  Zu  unterst  liegen  mächtige  Bänke 
von  Grauwacken  und  Thonschiefern  (Jäckelsberg,  an  der  Wasserpforte), 
darüber  folgen  dünngeschichtete,  schwarze  Thonschiefer  (Chaussee  vor 
Hennersdorf),  dann  vorherrschend  rothe  Conglomerato  mit  dünnen 
Thonschiefer-  und  Sandsteinbänken  (Bahneinschnitt  bei  Ludwigsdorf), 
weiter  die  Ludwigsdorfer  Kalksteine  und  schliesslich  die  Kalksteine 
von  Sohra  und  Flohrsdorf.    Die  untersten  Grauwacken  und  Thon- 


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218 


schiefer,  welche,  wie  erwähnt,  vom  Granit  durchbrochen  werden  und 
somit  älter  sind  als  dieser,  gehören  sehr  wahrscheinlich  der  Silur- 
formation an.  Die  rothen  Conglomerate  sind  bereits  jünger  als  der 
Granit,  da  sie  Bruchstücke  der  durch  Granit  veränderten  Thonschiefer 
enthalten,  ihr  genaues  Alter  ist  aber  bei  dem  Mangel  an  Versteinerungen 
noch  nicht  festgestellt,  ebenso  wie  das  der  Ludwigsdorfer  Kalke, 
während  die  Kalksteine  von  Sohra  und  Flohrsdorf  bestimmt  dem  Zech- 
stein angehören.  Die  letzteren  bilden  einen  zusammenhängenden  Zug 
auf  der  linken  Bachseite,  die  Angabe  auf  der  Glocker'schen  Karte, 
wonach  auch  auf  der  rechten  Bachseite  im  Weinberge  bei  Sohra  eine 
isolirte  Zechsteinpartie  liegt,  beruht  auf  einer  Verwechselung  mit 
tertiären  Schichten.  In  dem  ganzen  nördlichen  Theile  bei  Ludwigs- 
dorf, Hennersdorf  u.  s.  w.  sind  die  Lagerlingsverhältnisse  infolge 
grosser  Brücke  und  Verwerfungen,  von  denen  bisher  zwei  näher  fest- 
gestellt wurden,  sehr  verwickelt.  Die  genauere  Untersuchung  dieser 
Verhältnisse  ist  aber  von  besonderer  Wichtigkeit,  da  damit  die  Frage 
verknüpft  ist,  ob  eine  Wiedereröffnung  des  alten  Ludwigsdorfer 
Kupferbergwerks  Aussicht  auf  Erfolg  bietot,  und  ob  noch  an  anderen 
Punkten  unseres  Gebietes  Erzlagerstätten  zu  erwarten  sind. 

Von  jüngeren  Sedimentärschichten  haben  die  tertiären  oder  die 
Braunkohlenbildungen  eine  weit  grössere  Verbreitung,  als  nach  dem 
bisherigen  zu  vermuthen  war,  und  es  unterliegt  keinem  Zweifel,  dass 
gerade  in  diesem  Punkte  die  Glockersche  Karte  eine  vollständige 
Aenderung  erfahren  wird.  Bezüglich  der  diluvialen  Ablagerungen 
unseres  Gebietes,  über  welche  noch  keine  Karte  vorhanden  ist,  ob- 
wohl sie  die  wichtigsten  sind  für  die  Landwirthschaft,  wurden  zu- 
nächst als  Beleg  für  die  Bildungsgeschichtc  derselben  an  zahlreichen 
Punkten  Gletachererscheinungen  nachgewiesen,  so  die  Abrasion  des 
Basaltkegels  am  Ponteteiche,  die  abgehobelten  Schichtenköpfe  der 
Thonschiefer  am  Oelbaum,  die  beiden  jetzt  im  Park  befindlichen 
Basaltblöcke  mit  Strudellöchern  u.  s.  w.  Eine  Feststellung  der  in 
unserer  Gegend  auftretenden  nordischen  Geschiebe,  wie  solche  bereit« 
in  anderen  Gebieten  durchgeführt  ist,  wurde  begonnen;  erwähnt  sei, 
dass  kürzlich  auch  das  erste  nordische  Silurgeschiebe  mit  Petrofacten 
hier  gefunden  wurde  und  zwar  ein  Stück  Crinoidenkalk  von  der 
Insel  Gothland.  Von  den  bei  uns  so  überaus  häufigen  Dreikantnern 
wurde  eine  grosse  Anzahl  und  in  der  verschiedenartigsten  Ausbildung 
gesammelt.   Die  Frage,  ob  wir  unter  unseren  Diluvialbildungen  ältere 


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219 


und  jüngere  Geschiebelehme,  ältere  und  jüngere  Sande  und  Kiese  zu 
unterscheiden  haben,  ist  noch  nicht  gelöst,  dagegen  steht  es  fest, 
dass  ausser  dem  typischen  Steppenlöss,  wie  solcher  im  Nordosten  der 
Landeskrone  verbreitet  ist,  noch  ein  genetisch  verschiedener,  kalk- 
armer Löss  auftritt. 

Wenn  somit  die  mineralogisch -geologische  Section  nach  dem 
einen  Jahre  ihres  Bestehens  noch  weit  von  ihren  Zielen  entfernt  ist, 
so  ist  doch  für  die  geologische  Erforschung  unserer  Gregend  eine 
Grundlage  gewonnen  und  die  Richtschnur  gegeben  für  spätere  Unter- 
suchungen. j)r>  Monke. 


Die  botanische  Section  hielt  während  des  Winterhalbjahres  im 
(Tanzen  drei  Sitzungen  ab  und  zwar  am  22.  November,  20.  December 
und  2.  Februar. 

Die  Wahl  des  Vorstandes  fand  Verhältnisse  halber  erst  in  der 
zweiten  Sitzung  statt  und  ergab  Wiederwahl  des  seitherigen  Präsidiums 
[Dr.  Kahlbaum,  Vorsitzender;  Lehrer  Barber,  Schriftführer). 

In  der  ersten  Sitzung  erstattete  der  Schriftführer  Bericht  über 
«Neue  Bürger  der  Lausitzer  Flora"  auf  Grund  eigener  Beobachtungen 
während  des  Sommers  1894.    Die  Ergebnisse  sind  kurz  folgende: 

I.  Neu  auftretende  Unkräuter  dos  Botanischen  Gartens 

zu  Görlitz: 

1.  Coronopus  didymus  Srn.  und 

2.  Cotula  aurea  L. 


8.  Lextcanthemum  vulgare  Lmk.  var.  incisum  (Görlitz:  oberhalb  der 
neuen  Neissbrücke). 


Berieht 

der  botanischen  Section  für  das  Jahr  1894/95. 


II.  Neue  Einwanderer  an  Schuttplätzen: 


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III.   Bisher  übersehene  Pflanzen  in  der  Nähe  von  Görlitz. 

1).  Cerastium  arvense  L.  vor.  parvifiora  J.  nov.  (Ziegelei  in  der  Ponte). 

10.  Euphorbia  stricta  L.  (an  (1er  Ncissbrücke,  schon  seit  1892  beob- 

achtet). 

11.  Browns  racemo.sus  L.  (Dorfgärten  in  Moys). 

IV.  Im  weiteren  Umkreise  von  Görlitz  wurden  aufgefunden: 

12.  Leuvanthemum  vulgare  J.  diseoideum  (Engelsdorf  bei  Seidenbergi. 
1H.  Jfyssojfus  offkinalis  L.  (verwildert  bei  Moys  am  Bahneinschnitt). 

V.  In  den  Lausitzer  Haiden  zunächst  zwei  Pflanzen,  welche  zugleich 
neue  Bürger  der  Provinz  Schlesien  und  des  östlichen 

Deutschlands  sind : 

14.  Aira  diseolor  Thuill.  (Steinteich  bei  Schwarz-Kollm,  Jahmcnteich 

bei  Grünewald,  Helferteich  bei  Laubusch). 

15.  Sparganium  affine  Schnizlein  (Karpfen lücher  bei  Neu-Kollm). 

VT.  Ausserdem  neu  für  die  Lausitz: 

1(5.  Sisgmbrium  Sinapistrum  Crutz  (Abraum  des  Waldhauses  bei 
Schwarz-Kollm). 

17.  Carex  ligerica  Gag  (Mönau,  Koblenz,  Kr.  Hoyerswerda). 

18.  Juncus  bufonius  rar.  ranarius  Perr.  (Steinteich  bei  Schwarz-Kollm). 
PJ.    Veronica  Dülenii  Crutz,  bisher  mit  V.  venia  verwechselt;  überall 

in  den  Haidegegenden  verbreitet,  aber  auch  in  der  Nähe  von 
Görlitz,  z.  B.  zwischen  dem  Jäkelsberge  und  dem  Thielitzer 
Weinberge. 

20.  Schinzia  Aschersoniana,  schmarotzend  an  den  Wurzeln  von  Juncus 
bufonius;  sie  wurde  gefunden  am  Kaudener  Teich,  am  Brüseu- 
teich bei  Koblenz  und  bei  Schwarz-Kollm  (Kr.  Hoyerswerda). 

Hierzu  kommen  eine  Menge  neuer  Standorte  seltener  Pflanzen 
der  Lausitz,  zum  Theil  in  nächster  Nähe  von  Görlitz.  Sämmtlichc 
genannten  Pflanzen  wurden  durch  getrocknete  Exemplare,  für  das 
Herbarium  der  Naturforschenden  Gesellschaft  bestimmt,  belegt. 

In  der  zweiten  Sitzung  gelangte  ein  besonders  schön  entwickeltes 
Exemplar  der  „mexikanischen  Christrose"  (Euphorbia  pulcherrima  Wdld, 
Poinattia  pulcherrima  Orah.)  zur  Vorzeigung  und  Besprechung,  sowie 
Pflanzen  der  nordfriesischen  Inseln,  wobei  die  interessante  Beobachtung 


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gemacht  wurde,  da*a  getrocknete  Exemplare  sogenannter  Salzpflanzen 
unter  dem  Einfluss  andauernd  feuchten  Wetters  schlaff  und  feucht 
werden,  so  dass  sie  sich  nach  allen  Seiten  biegen  lassen,  ohne 
zu  brechen. 

Die  dritte  Sitzung  wurde  ausgefüllt  durch  einen  Vortrag  des 
Schriftführers:  „Wio  entstand  unsere  gegenwärtige  heimische  Flora?" 

Der  Besuch  sämmt lieber  Sitzungen  war  ein  sehr  geringer. 

Im  Laufe  des  verflossenen  Sommers  unterzog  der  Unterzeichnete, 
wie  schon  in  früheren  Jahren,  bisher  unerforschte  oder  wenig  besuchte 
Gebiete  der  Lausitz  im  Auftrage  und  theilweise  auf  Kosten  der 
Gesellschaft  einer  eingehenden  Durchsuchung;  besonders  wurden 
berücksichtigt:  die  Umgegend  von  Ruhland  und  Ortrand,  das  Gebiet 
der  Sorno'schen  Elster  um  Sabrodt  und  Partwitz,  das  Thal  des 
Schwarzen  Schöps  nördlich  des  Königshäuser  Gebirges  und  die 
Wehrauer  Haide;  die  Ergebnisse  waren  durchaus  erfreuliche  und  wird 
über  dieselben  in  den  nächsten  Sectionssitzungen  Bericht  erstattet 
werden.  E.  Barber. 


Protokoll 

der  Sitzung  vom  17.  Januar  1895  der  Chemisch- 
Physikalischen  Section. 

Vorsitzender:  Dr.  Weil.  Schriftführer:  Dr.  Polikier.  —  An- 
wesend 11  Mitglieder  und  2  Gäöte.  —  Anfang  81/*  Uhr. 

Nach  kurzen  anleitenden  Worten  des  Vorsitzenden  wurde  Herrn 
Schmidt  das  Wort  ertheilt  zum  angemeldeten  Vortrag:  „Aus  dem 
Gebiet  der  Färberei -Chemie".  Nach  einer  kurzen  Andeutung  über 
das  Verhalten  der  verschiedenen  Fasern  beim  Färben,  wurden  die 
künstlichen  Farbstoffe  kurz  charakterisirt  und  dann  die  Azofarben 
einer  eingehenden  Besprechung  unterzogen.  An  der  Hand  einiger 
Versuche  und  mit  Benutzung  einer  Anzahl  Musterkärtchen  wurde 
ihre  Verwendung  in  der  Färberei  und  Druckerei  besprochen  und 
hauptsächlich  auf  den  Werth  der  Substantiven  Baumwoll-Azofarbstoffe 
verwiesen. 

Der  Vortrag  erregte  eine  lebhafte  Discussion,  bei  welcher  sich 
mehrere  Herren  betheiligt  haben. 


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Für  die  nächste  Sitzung  haben  Herr  Professor  Metzdorf  eine 
Mittheilung  und  Herr  Dr.  Polikier  einen  Vortrag  angemeldet. 

Die  nächste  Sitzung  wurde  auf  den  21.  Februar  festgestellt. 
Schluss  der  Sitzung  10  Uhr. 


Protokoll 

der  Sitzung  vom  21.  Februar  1896  der  Chemisch- 
Physikalischen  Section. 

Vorsitzender:  Dr.  "Weil:  Schriftführer:  Dr.  Polikier.  An- 
wesend 8  Mitglieder.  —  Anfang  8V4  Uhr. 

Das  Protokoll  der  Sitzung  vom  17.  Januar  wurde  verlesen  und 
genehmigt. 

Der  Vorsitzende  ertheilt  das  Wort  Herrn  Dr.  Polikier  zum  an- 
gemeldeten Vortrage  über:  „Synthesen  in  der  Zuckergruppe".  Nach 
einer  kurzen  Besprechung  der  synthetischen  Versuche  von  Buttlerow. 
Low,  Tollens  in  der  Zuckergruppe  werden  die  auf  diesem  Gebiete 
epochemachenden  Arbeiten  von  Emil  Fischer  eingehend  referirt. 

Hierauf  hat  Herr  Professor  Metzdorf  eine  neue  Klemmschraube 
für  electrische  Versuche  vorgezeigt  und  die  Vortheile  derselben  vor 
den  anderen  ähnlichen  Apparaten  hervorgehoben. 

Schluss  der  Sitzung  10  Uhr. 


Jahres -Berieht 

der  mediemischen  Section  pro  1894/95. 

Zum  Vorsitzenden  wurde  Herr  Sanitätsrath  Dr.  Weissen!) erg. 
zum  Schriftführer  Herr  Dr.  Frei  sc  gewählt,  der  zugleich  mit  der 
Vertretung  des  erkrankten  Vorsitzenden  betraut  wurde.  Zum  stell- 
vertretenden Schriftführer  wurde  Herr  Dr.  Michaelsen  gewählt. 

Im  verflossenen  Winter  wurden  neun  Sitzungen  abgehalten. 
Die  Hauptthemata,  über  welche  verhandelt  wurde,  waren  folgende: 

1.  Ueber  die  Behandlung  tubercu löser  Gelenkentzündungen 

mit  Jodoform. 

2.  Heilserumbehandlung  der  Diphtherie. 

3.  Schilddrüsensaft -Therapie. 


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4.  Ueber  Lues  congenita. 

5.  Ueber  die  Verbreitungs  weise  der  Scabies. 

6.  Ueber  Radiusfractureu. 

7.  Ueber  einen  Fall  von  Hirntumor  und  specielle  Loealisation 

vou  Hirnsymptomen. 

8.  Ueber  Elcctrolyse. 

Ferner  wurden  (kasuistische  Beiträge  geliefert  von  den  Herren: 

Böters:  Ueber  einen  Fall  von  Scrotalhernie  mit  knäuelartig 
verwachsenen  Darmschlingen.  —  Ueber  einen  Fall 
von  Pncumotorax  mit  Emphysem  des  ganzen  Körpers. 
Ueber  einen  Fall  von  Kehlkopf- Sarkom. 

Schindler:  Ueber  einen  Fall  von  Tumor  der  Gallenblase. 

Braun:  Sectionsbericht  über  einen  Fall  von  angeblicher  Ver- 
giftung. 

Jaenicke:  Zwei  Fälle  von  Cholesteatom  des  Ohres. 

Demonstrationen  anatomischer  Präparate  fanden  statt:  eines  mit 
miliaren  Eiterherden  durchsetzten  Uterus  (Herr  Böters),  —  eines 
malignen  Tumor  coli  (Herr  Schindler),  eines  wegen  recidivirender 
Blutungen  exstirpirten  Uterus  (Herr  Corner). 

Ferner  wurde  demonstrirt  von  Herrn  Mund  ein  neuer  Apparat 
zur  Electrodiagnostik  und  Therapie;  endlich  wurde  der  neue  Milch- 
kochapparat von  Lüders  einer  Besprechung  unterzogen. 

Dr.  Michaelsen,  Secretär. 


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Verzeichniss 

der 

Mitglieder  und  Beamten  der  Naturforschenden  Gesellschaft 

in  Görlitz. 

Geschlossen  am  1.  November  1805. 

L  Ehrenmitglieder. 

A.  Einheimische. 

1.  Ephraim,  Lesser,  Kgl.  Commcrzienrath. 

2.  Kleefeld,  Dr.  med.,  Sanitätsrath. 

3.  v.  Seydewitz,  Dr.,  Wirklicher  Geheimer  Rath,  Ober- Präsident 

a.  D.,  Exeellenz. 

4.  v.  Seydewitz,  Dr.,  Landeshauptmann  und  Landesältester  der 

Preuss.  Oberlausitz,  Kgl.  Kammerherr. 

B.  Auswärtige. 

5.  Cabauis,  Dr.,  Professor  in  Friedrichshagen  bei  Berlin. 

*>.  Cohn,  Ferdinand,  Dr.,  Professor,  Geheimer  Regierungsrath  in 
Breslau. 

7.  Dohm,  Anton,  Dr.,  Professor  in  Neapel. 

8.  Du  Bois-Reyraond,  Dr.,  Geheimer  Rath  in  Berlin. 

9.  Geinitz,  Dr.,  Geheimer  Hofrath  und  Professor  in  Dresden. 

10.  Gurlt,  Dr.,  Geheimer  Rath  in  Berlin. 

11.  Hartlaub,  Dr.  in  Bremen. 

12.  v.  Homeyer,  Alexander,  Major  a.  D.  in  Greifswald. 

13.  v.  Möllendorff,  Otto,  Dr.,  Kaiserl.  Deutscher  Consul  in  Manila. 

14.  v.  Müller,  Ferdinand,  Dr.,  Barou  in  Melbourne. 

15.  Pichl  er,  Dr.,  Professor  in  Innsbruck. 

16.  Schmick,  Dr.,  Professor  in  Köln  a.  Rh. 

17.  Schneider,  Oscar,  Dr.,  Professor  in  Dresden. 

18.  Suess,  Dr.,  Professor  in  Wien. 

19.  Virchow,  Rudolf,  Dr.,  Geheimer  Medicinalrath  in  Berlin. 

AbhandL  Bd.  XXL  15 


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II.  Correspondirende  Mitglieder. 

1.  Bänitz,  Carl,  Dr.,  Lehrer  in  Königsberg  in  Ostpreussen. 

2.  Bauer,  Moritz,  Kaufmann  in  Hamburg. 

3.  Bcchler,  Ingenieur  in  Washington. 

4.  v.  Blücher,  Graf,  Hauptmann  im  23.  Inf. -liegt,  in  Neisse. 

5.  Burkart,  Landesbeamter  in  Brünn. 

6.  Burmeister,  Realsehul-Oberlchrer  in  Grünberg  i.  Schi. 

7.  v.  Coelln,  Marine -Intendantur -Rath  in  Kiel. 

8.  Conwentz,  Dr.  phil.,  Professor,  Director  des  Westpreussisehen 

Provinzial-Museums  in  Danzig. 

9.  Dressler,  Lithograph  in  Mailand. 

10.  Ehrlich,  Kaiserlich  Oesterreichischer  Rath  in  Linz. 

11.  Erbkam.  Dr.,  Königlicher  Kreis -Physikus  in  Grünberg  i.  Schi. 

12.  Erler,  Dr.,  Professor  in  Züllichau. 

13.  Kessler,  Kaufmann  in  Dresden. 

14.  Fiek,  E.,  Apotheker  in  Hirschberg. 

15.  Finsch,  Dr.  in  Bremen. 

16.  Fischer,  Pfarrer  in  Berlin. 

17.  Franke,  Dr.  phil.,  Oberlehrer  in  Breslau. 

18.  Friedrich,  Dr.,  Professor  in  Zittau. 

19.  Fritsch,  Anton,  Dr.,  Professor,  Custos  am  Zoologischen  Museum 

des  Königreichs  Böhmen  in  Prag. 

20.  Ger  icke,  Ober -Amtmann  in  Löwenberg. 

21.  v.  Götzen,  Graf,  Premier  -  Lieutenant  im  2.  Garde -Ulanen -Re- 

giment in  Berlin. 

22.  Gross,  Hauptmann  und  Compagnie-Chef  im  1.  Eisenbahn  -  Re- 

giment in  Berlin. 

23.  Gutt,  Forstmeister  in  Zadwadzki  in  Ober- Schlesien. 

24.  Hans,  Fabrikant  in  Herrnhut. 

25.  Heck  er,  Dr.,  Arzt  in  Johannisberg. 

26.  Heller,  Dr.,  Arzt  in  Teplitz.  ■ 

27.  Herrmann,  Dr.  phil.  in  Chemnitz. 

28.  Hersel,  Commerzienrath  und  Fabrikbesitzer  in  Ullersdorf  bei 

Naumburg  a.  Qu. 

29.  Hieronymus,  Dr.,  Professor  in  Schöneberg  bei  Berlin. 

30.  Hildebrand,  Dr.,  Professor  in  Freiburg  i.  B. 

31.  Hirche,  Pastor  in  Daubitz. 


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±11 


32.  Hirt,  Dr.  med.,  Professor  in  Breslau. 

33.  Hoppe,  Kaiserlicher  General-Postkassen-Buchhalter  in  Berlin. 

34.  Holtz,  Rentier  in  Barth  in  Pommern. 

35.  Kessler,  Dr.,  Professor  in  Breslau. 

36.  Kinne,  Apotheker  in  Herrnhut. 

37.  Kirchner,  Baumeister,  z.  Z.  in  Cottbus. 

38.  Klemm,  Dr.  phil.,  Grossherzoglich  Hessischer  Landesgeologe  in 

Darmstadt. 

39.  Klingner,  Kreisthierarzt  in  Kempen. 

40.  Koch,  Dr.,  Arzt  in  Nürnberg. 

41.  Köhler,  Dr.,  Oberlehrer  am  Seminar  in  Schneeburg  und  Mit- 

arbeiter bei  der  geologischen  Landosuntersuchung. 

42.  Kosmann,  Dr.,  Königlicher  Bergmeister  a.  D.  in  Charlottcn- 

burg  bei  Berlin. 

43.  Kraus,  Dr.,  Badearzt  in  Carlsbad. 

44.  Krenzlin,  Professor  in  Nordhausen. 

45.  Krüper,  Dr.,  Conservator  am  Naturhistorischen  Museum  in  Athen. 

46.  Lange,  Dr.,  Realschullehrer  in  Berlin. 

47.  Leisner,  Lehrer  in  Waldenburg  i.  Schi. 

48.  Lomer,  Pelzwaarenhändler  in  Leipzig. 

49.  Loof,  Herzoglich  Sächsischer  Schulrath  in  Langensalza. 

50.  Marx,  Stadtbaurath  in  Dortmund. 

51.  Metzdorf,  Professor  in  Dresden. 

58.  Meyhoefer,  Dr.,  Regierungs - Medicinalrath  in  Cöln  a.  Rh. 

53.  Moehl,  H..  Dr.,  Professor  in  Cassel. 

54.  Niederlein,  Gustav,  in  Buenos- Aires. 

55.  Nitsche,  Joh.  Ambr.,  pract.  Arzt  und  Magister  der  Geburtshülfe 

in  Nixdorf. 

56.  v.  Ohnesorge,  Rittergutsbesitzer  auf  Kirch-Rosin  bei  Güstrow. 

57.  Petzold,  Rector  an  der  Knaben -Mittelschule  in  Janer. 

58.  Prange,  Regierungs-  und  Schulrath  in  Oppeln. 

59.  Rahn,  Dr.  med.,  Director  in  Alexisbad. 

60.  Reimer,  Dr.,  Medicinalrath  in  Dresden. 

61.  Ruchholt  z,  Königlicher  Eisenbahn -Betriebs -Director  in  Wesel. 

62.  R uchte,  Dr.,  Lehrer  in  Neuburg  a.  D. 

63.  Rumler,  Dr.  med.  in  Wiesbaden. 

64.  Schlegel,  Dr.,  Oberlehrer  in  Frankfurt  n.  M. 

65.  Schneider,  Commissionsrath  in  Basel. 

15» 


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228 


66.  Schreiber,  Richard,  Königlicher  Salz  werk  -  Director  und  Berg- 

Assessor  in  Stassfurt. 

67.  Schröter,  Hugo,  Chemiker  in  Cork-Irland. 

68.  Steger,  Victor,  Dr.  phil.  in  Rosdczin  in  Oberschlesien. 

69.  Stempel,  Apotheker  in  Teuchern  bei  Naumburg  a.  S. 

70.  Stiller,  Curt,  in  Buenos -Aires. 

71.  Strützki,  Kammergerichtsrath  a.  D.  in  Berlin. 

72.  Temple,  Rudolph,  in  Budapest. 

73.  Thiele,  Erster  Bürgermeister  in  Schweidnitz. 

74.  Töpfer,  Dr.,  Professor  in  Sondershausen. 

75.  Torge,  Lithograph  in  Schönberg  O.-L. 

76.  Toussaint,  Technischer  Referent  für  Landescultur  beim  Ober- 

Präsidium  von  Elsass-Lothringen  in  Strassburg. 

77.  v.  Wechmar,  Freiherr,  Hauptmann  a.  D.  in  Dresden. 

78.  Wenck,  Pastor  emer.  in  Herrnhut. 

79.  Wiener,  Banquier  iu  Berlin. 

80.  Wiescnhütter,  Friedr.,  Kunstgärtner  in  Lichtenau  bei  Lauban. 

81.  v.  Zastrow,  Major  und  Commandern*  des  3.  Jäger -Bataillons 

in  Lübben. 

82.  Ziegler,  Alexander,  Hofrath  in  Dresden. 

83.  Zimmermann,  Dr.,  Oberlehrer  in  Limburg  a.  d.  L. 

III.  Wirkliehe  Mitglieder. 

A.  Einheimische. 

1.  Adamez yk,  Justizrath,  Rechtsanwalt  und  Notar. 

2.  Albinus,  Ingenieur. 

3.  v.  Arent,  Generallieutenant  z.  D. 

4.  Aulich,  Herrmann,  Conservator. 

5.  Barber,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

6.  Baudouin,  Oberamtmann. 

7.  Bauernstein,  Dr.,  Oberstabsarzt  a.  D. 

8.  Behnisch,  Fabrikdirector. 

9.  Berendt,  A.,  Kaufmann. 

10.  Berger,  pract.  Zahnarzt. 

11.  Bethe,  Justizrath  und  Director  der  Coramunalständischen  Bank. 

12.  Bielitz,  Oberst  a.  D. 

13.  Billert,  Kaufmann. 


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14.    Blau,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

16.  Blumensath,  Oberst  a.  I). 

16.  Börner,  Rentier. 

17.  Böttcher,  Dr.  med.,  Sanitätsrath. 

18.  Böters,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

19.  Boldt,  Dr.,  Königlicher  Oberamtmann. 

20.  Braun,  Dr.,  Königlicher  Kreisphysikus. 

21.  v.  Bredow,  Major  a.  D. 

22.  Breitfeld,  Dr.,  Baugewerksschul- Lehrer. 

23.  Brüggemann,  L.,  Steinbruchbesitzer. 

24.  Bünger,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

25.  Burkhardt,  Apothekenbesitzer. 

26.  Corner,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

27.  Cohn,  Rechtsanwalt. 

28.  Conti,  Fabrikbesitzer. 

29.  Danneil,  Landgerichtsrath  a.  D. 

30.  Dietzel,  Stadtrath  und  Fabrikbesitzer. 

31.  Doniges,  Stadtrath. 

32.  Drawe,  Stadtrath  a.  D. 

33.  Dreyer,  Dr.,  Justizrath. 

34.  Droth,  Paul,  Architect. 

35.  Druschki,  Carl,  Kaufmann. 

36.  Druschki,  Herrraann,  Apotheker. 

37.  Dühring,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

38.  *Ebert,  Landsteueramts -Rendant. 

39.  Eitner,  Dr.,  Oberstabsarzt  a.  D. 

40.  Ephraim  jun.,  Martin,  Kaufmann. 

41.  Esser,  Fabrikbesitzer. 

42.  Fechner,  Kaufmann. 

43.  Feyerabend,  Gymnasiallehrer  a.  D. 

44.  Finster,  Alfons,  Rendant. 

45.  Finster,  Bernhard,  Kaufmann. 

46.  Fitzner,  Rechnungsrath  a.  D. 

47.  Freise,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

48.  Frenzol,  Maurermeister. 

49.  Fricko,  Apothekenbesitzer. 

50.  Friedenthal,  Rentier. 
61.  Gaertig,  Rentier. 


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52.  v.  Gallwitz-Drey ling,  Generali  ieutenant  z.  D. 

53.  Geisberg,  R.,  Hauptmann  a.  D. 

54.  Geissler,  Oswald,  Kaufmann. 

55.  Geissler,  Max,  Rentier. 

56.  Gerste,  H.,  Apothekenbesitzer. 

57.  Gerstenberg,  Ingeniour. 

58.  Glogowski,  Dr.,  Königlicher  Kreis -Wundarzt. 

59.  Gock  sen.,  Maurermeister. 

60.  Goek  jun.,  Baugewerksmeister. 

61.  Gottschling,  P.,  Premier-Lieutenant  a.  D.  und  Gutsbesitzer. 

62.  Griesch,  Rentier. 

63.  Grosse,  H.,  Rentier. 

64.  Gude,  Robert,  Drogist. 

65.  Guttmann,  L.,  Apothekenbesitzer. 

66.  Hagspihl,  G.,  Stadtrath  und  Fabrikbesitzer. 

67.  Hagspihl,  M.,  Lieutenant  der  Reserve  und  Rittergutsbesitzer. 

68.  Halberstadt,  Stadtrath  a.  D.,  Fabrikbesitzer  und  Mitglied  des 

Hauses  der  Abgeordneten. 

69.  Hamburger,  Ernst,  Fabrikbesitzer  und  Ingenieur. 

70.  Hanspach,  Rentier. 

71.  Haukohl,  Fabrikbesitzer,  Königlicher  Commerzienrath. 

72.  Haukohl,  Ernst,  Tuchfabrikant. 

73.  Heck  er,  Fabrikbesitzer  und  Präsident  der  Handelskammer. 

74.  Heinrich,  Kaufmann. 

75.  Hennet,  Dr.  med.,  Stabsarzt  a.  D. 

76.  Herrmann,  Emil,  Kaufmann. 

77.  Herrmann,  W.,  Rentier. 

78.  Heuseier,  Forstmeister  a.  1). 

79.  Hey  mann,  Fabrikbesitzer. 

80.  Heyne,  Bürgermeister. 

81.  Hoffmann,  Carl,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

82.  Hoff  mann,  Max,  Rector  an  der  Gemeindoschule. 

83.  Hoffmann,  Richard,  Kaufmann. 

84.  Ho  ff  mann,  Bruno,  Fabrikbesitzer. 

85.  Hoffmann,  Adolf,  Fabrikbesitzer. 

86.  Hofmeister,  Rentier. 

87.  Hornig.  Gasanstalts-Director. 

88.  *Hüttig,  E.  L.,  Particulier. 


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231 

89.  Jaekel,  Moritz,  Vorwerksbcsifczer. 

90.  Jaekel,  P.,  Zimmermeister. 

91.  Jaekel,  L.,  Eisenbahn-Betriebs-Kassen-Rendant  u.  Rechnungs- 

Rath. 

92.  Jaenicke,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

93.  Jochmann,  B.,  Fabrikbesitzer. 

94.  Jungfer,  Stadtrath. 

95.  Kadersch,  Hauptmann  a.  D.,  Eisenbahn -Secretär. 

96.  Kahlbaum,  Dr.  med.,  Sanitätsrath,  Director  der  Nerven-Heil- 

Anstalt. 

97.  Kamm,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

98.  Katz,  E.,  Kaufmann. 

99.  Katz,  Arthur,  Kaufmann. 

100.  Katz,  Dr.,  Bruno  Alexander,  Chemiker. 

101.  Kaufmann,  Fabrikbesitzer. 

102.  Kautschkc,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

103.  "Kienitz,  Kaufmann. 

104.  Kleefeld,  Alwin,  Apotheker. 

105.  Klug,  Gustav,  Rentier. 

106.  Kluge,  H.,  Landgerichts-Secretär. 

107.  Knappe,  Eisenbahn-Bctriebs-Secretär  a.  I). 

108.  Knauer,  Dr.  med. 

109.  Knauth,  Rentier. 

110.  Kneschke,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

111.  Koch,  Reinh.,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

112.  Köhler,  H.,  Apothekenbesitzer. 

113.  Körner,  Rentier. 

114.  Koppe,  Hauptmann  a.  D. 

115.  Koritzky,  Mauermeister. 

116.  Korn,  B.,  Rentier. 

117.  Kosch,  Major  a.  D. 

118.  Krause,  Lehrer  an  der  Mädchen -Mittelschule. 

119.  Krüger,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

120.  Kurth,  Regierungs-Baumeistor  und  Fabrik-Director. 

121.  Landau,  Landgerichtsrath. 

122.  Langen,  W.,  Rentier. 

123.  Lee  der,  Gerhard,  Procurist. 

124.  v.  Lengerke,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 


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232 


126.  Lesshafft,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

126.  Lichtenberg,  Kaufmann. 

127.  Lind n er,  P..  Apothekenbesitzer. 

128.  Linn,  Dr.,  Direetor  der  höheren  Töchterschule 

129.  Linne,  A.,  Lehrer. 

130.  Loebell,  Dr.  med.,  Arzt. 
181.  Löschbrand.  Stadtrath  a.  D. 

132.  Lorenz.  Fedor,  Vorwerksbesitzer. 

133.  Lüders,  Erwin,  Stadtrath  a.  D.  und  Mitglied  des  Reichstage.*. 

134.  Lüders,  Major  d.  L.  und  Ingenieur. 

135.  Maetzke.  'Eduard,  Kaufmann. 

136.  Mager,  Fabrikbesitzer. 

137.  Mattheus,  Oswald,  Tuchfabrikant. 

138.  Mattner,  Landsteueramts -Buchhalter. 

139.  Mauksch,  Otto,  Fabrikbesitzer. 

140.  Meissner,  Th.,  Buchhalter. 

141.  Meissner,  Fabrikbesitzer. 

142.  Mensching,  Dr.,  Justus.  Fabrikant. 

143.  Menzel.  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

144.  Menzel,  Lehrer  an  der  Gcmeindesehule. 

145.  Merten,  Kaufmann. 

140.  Metzdorf,  Professor  an  der  Realschule. 

147.  Meyer,  Max,  Kaufmann. 

148.  Michaelsen,  Dr.  med.,  pract.  Arzt.. 

149.  v.  Minckwitz,  Rentier. 

150.  M ischner,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

151.  Möller,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

152.  Momm.  Kaufmann. 

153.  Monke,  Heinrich,  Dr.  phil. 

154.  Mücke,  Lehrer  an  der  Realschule. 

155.  Mühle,  Lehrer  an  der  Realschule. 

156.  Müller.  F.  A.,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

157.  Müller.  Otto,  Fabrikbesitzer,  Königlicher  Commerzienrath. 

158.  Müller,  Th..  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

159.  Müller,  Ernst,  Stadtgartenbesitzer. 

160.  Müller,  Ernst,  Fabrikbesitzer. 

161.  v.  Mützschefahl,  Rentier. 

162.  Mund,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 


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233 


163.  Nahmmacher,  Apotheker. 

164.  Napp,  Archidiakonu8. 

165.  Naumann,  Rittergutspächter. 

166.  Neubauer,  F.,  Kaufmann. 

1 67.  Nenmann,  Post  -  Secretär. . 

168.  Neu  mann,  Bernhard,  Kaufmann. 

169.  Neumann,  F.  B.,  Baumeister. 

170.  Neu  mann.  Anna,  verw.  Kaufmann. 

171.  Nickau,  Lieutenant  a.  D.  und  Rechnungsrath. 

172.  Nicolai,  Hauptmann  im  19.  Infanterie -Regiment. 

173.  Niedner,  Geheimer  Regierungsrath  a.  D. 

174.  Niemetz,  M..  verw.  Gehcim-Calculator. 

175.  Nobiling,  Stadtrath. 

176.  Otto,  Zahnarzt. 

177.  Paul,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

178.  Peikert,  Assistenzarzt. 

179.  Phil ler,  Landgerichtspräsident  a.  D. 

180.  Potel,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

181.  Prasse,  Herrmann,  Rechtsanwalt. 

182.  Primke,  Rentier. 

183.  Prinke,  Stadtrath. 

184.  v.  Puttkammer,  Hauptmann  a.  D. 

185.  Putzler,  Dr.,  Professor  und  Conrector  am  Gymnasium. 

186.  *v.  Rabenau,  Dr.  phil.,  Custos  der  Sammlungen  und  Bibliothekar. 

187.  Raupach,  Ingenieur  und  Fabrikbesitzer. 

188.  Reiber,  Buchdruckereibesitzer. 

189.  Reich,  G.,  Kaufmann. 

190.  Reiche,  Oberstlieutenant  z.  D. 

191.  Reimann,  Lehrer  an  der  höheren  Töchterschule. 

192.  Rochel,  Alfred,  Dr.  phil.,  Lehrer. 

193.  Rode,  Oberst  z.  D. 

194.  Rosemann.  Rentier. 

195.  v.  Rosenberg-Lipinski,  Bergrath. 

196.  Rosettenstein,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

197.  Ruscheweyh,  Vorsteher  der  Communalständischen  Bank. 

198.  Sattig,  Buchhändlor. 

199.  Schäfer,  pract.  Arzt. 


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234 

1200.  v.  Schenckendorff,  Freiherr,  Telegraphen-Directionsrath  a.  D.. 
Mitglied  des  Hauses  der  Abgeordneten. 

201.  Schenk,  Dr.,  Zahnarzt. 

202.  Scherzer,  Brauereidirector. 

203.  Scheuner,  Rudolf,  Kaufmann. 

204.  v.  Schickfus,  Oberst  a.  D. 

205.  Schiedt,  H.,  Fabrikbesitzer. 

206.  Schindler,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

207.  Schlabitz,  Bittmeister  a.  D.,  Mitglied  des  Hauses  der  Ab- 

geordneten und  Stadtrath. 

208.  Schläger,  Kaufmann. 

209.  Schlüter,  verw.  Stationsvorsteher. 

210.  Schmidt,  E-,  Rentier. 

211.  Schmidt,  Oswald,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

212.  Schnackenberg,  Königlicher  Bergwerks-Director  a.  D. 

213.  v.  Schölten,  Major  z.  D. 

214.  Scholz,  Stadt-Bauinspector. 

215.  Scholz,  Dr.  med.,  Geheimer  Sanitätsrath. 

216.  Scholz,  Alfred,  Kaufmann. 

217.  Scholz,  C,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

218.  Schubert,  Oscar,  Banquier. 

219.  Schück,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

220.  Schultze,  Gustav,  Kaufmann. 

221.  Schuster,  Dr.  phil.,  Fabrikbesitzer. 

222.  Schuster,  Louis,  Fabrikbesitzer. 

223.  Schuster,  Oscar,  Fabrikbesitzer. 

224.  Schwidtal,  Baugewerksschul-Oberlehrer. 

225.  Seeger,  Generalmajor. 

226.  Seeger,  Max,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

227.  Seidel,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

228.  Seidel.  Reichsbankbuchhalter. 

229.  Seydel,  Major  a.  D. 

230.  Sommer,  C,  Lieutenant  d.  L.,  Gymnasiallehrer  a.  D. 

231.  Sondermann,  Ober-Ingenieur. 

232.  Sperling,  Königlicher  Gartenbau-Director. 

233.  Starke,  G.,  Königlicher  Hoflieferant  und  Kunsthändler. 

234.  Stein,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

235.  Steinert,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 


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235 


236.  Stolzenburg,  Dr.  med.,  Stabsarzt  im  19.  Infanterie-Regiment. 

237.  Strassburg,  0.T  Kaufmann. 

238.  Strempel,  Restaurateur. 
231».  Struve,  H.,  Landwirth. 

240.  Tägcr,  Forstmeister. 

241.  Teichfeld,  Arnold,  Chemiker. 

242.  v.  Thaden,  Bau-Ingenieur. 

243.  T  hie  mann,  Louise,  verw.  Dr.  phil. 

244.  Thomas,  B.,  Rittergutsbesitzer. 

245.  Totschek,  Adolf,  Kaufmann. 

246.  v.  Treskow,  Major  a.  D. 

247.  Tschentscher,  Lehrer  an  der  Realschule. 
24«.  Tschierschky,  Stadtrath  und  Polizei-Dirigent. 

249.  Tzschaschel,  Buchhändler. 

250.  LThl.  Obers  tlieutenant  z.  D. 

251.  *van  der  Velde,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

252.  Vöhl  and,  Kaufmann. 

253.  Walter,  F.  M.,  Kaufmann. 

254.  Wobei,  Felix,  Kaufmann. 

255.  Webel,  Rudolph,  Kaufmann. 

256.  Weber,  C,  Rentier. 

257.  Weil,  Dr.  phil.,  Fabrikbesitzer. 

25«.  Weissen berg,  Dr.  med.,  Sanitätsrath. 

259.  Wendriner,  Landgerichtsrath. 

260.  Wieland,  Bäckermeister. 

261.  Wiener,  Lehrer  an  der  Gemeindcschulc. 

262.  Wiesner,  Herrmann,  Kaufmann. 

263.  Wilhelmy,  Fabrikbesitzer. 

264.  Winkler,  Dr.  phil. 

2»K>.  Woithe,  Lehrer  an  der  höheren  Töchterschule. 

266.  Wollanke,  Königlicher  Regierungs-  und  Baurath  in  Berlin. 

267.  Wulff,  Kaiserlicher  Reichsbank-Director. 

268.  Wurst,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

269.  Zehme,  Dr.,  Gewerbeschul-Director  a.  D. 

270.  Zeidler,  Mühlen-Baumeister. 

271.  Zeitzschel,  Dr.,  Oberlehrer  am  Gymnasium. 

272.  Zenker,  Hermann,  Fabrikbesitzer. 

273.  Zeruik,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 


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236 


274.  Ziegel,  pract.  Zahnarzt. 

275.  Zimmermann,  G.,  Rentier. 

B.  Auswärtige: 

276.  I)  eh  misch,  Rittergutsbesitzer  auf  Nieder-Ludwigsdorf. 

277.  Eekoldt,  Rittergutsbesitzer  auf  Klein-Neundorf. 

278.  *F ehrmann,  Oberbergamts- Rcndant  in  Berlin. 

279.  Fi  ekler,  G.,  Rittergutspächter  in  Gersdorf  O.-L. 

280.  Gürcke,  M.,  Dr.  phil.,  Custos  am  Botanischen  Garten  in  Berlin. 

281.  v.  Haugwitz,  E.,  Rittergutsbesitzer  auf  Ober-Neundorf. 

282.  *Hoffmann,  Wirthsehaftsrath  in  Wien. 

283.  Jungmann,  B.,  Rittergutsbesitzer  auf  Posottendorf. 

284.  Kolde,  Pfarrer  in  Lissa  bei  Penzig. 
286.  *Liebig,  Forstrath  in  Prag. 

286.  Lucius,  Rittergutsbesitzer  auf  Pfaffendorf. 

287.  *Pelican,  Bürgermeister  in  Neustädtel. 

288.  Rudolph,  Fedor,  Gutsbesitzer  in  Girbigsdorf. 

289.  Schäffer,  Rittergutsbesitzer  auf  Florsdorf. 

290.  Schlobach,  Fabrikbesitzer  in  Neuhammer. 

291.  *Schön,  Lehrer  eraer.  in  Rothwasser. 

292.  v.  Uslar,  Rittergutsbesitzer  auf  Schlauroth. 

293.  v.  Witzleben,  Major  d.  L.  und  Rittergutsbesitzer  auf  Moys. 


Veränderungen  während  des  Druckes: 

Neu  aufgenommen: 

294.  Baum,  Ernst,  Landgerichtsrath. 

295.  Bau  mann,  Julius,  Maurermeister. 

296.  Beisert,  Hauptmann  a.  D. 

297.  Bergmann,  Alfred,  Hofjuwelier. 

298.  Bornheime r,  Fritz,  Director. 

299.  Bublitz,  Major  a.  D. 

300.  Dieckhoff,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

301.  v.  Fiebig-Angelstein,  Rittmeister  a.  D. 

302.  Kaiserbrecht,  W.,  Fabrikbesitzer. 

303.  Kapler,  Hauptmann  a.  D. 

304.  Pruck,  A.,  verw.  Kaufmann. 


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237 


305.  Hielten,  Regierungs-  und  Baurath. 

306.  Schulz,  G.,  Rentier. 

307.  Seil,  Dr.  med.,  pract.  Arzt. 

308.  Starke,  Otto,  Baurath  a.  D. 

309.  Wünsche,  A.,  Rentier. 

Gestorben: 
Halberstadt  (No.  68),  Hecker  (No.  73). 

Ausgeschieden: 
Linne  (No.  129),  Seeger  {No.  226),  Teichfeld  (No.  241). 


* 


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I 


Beamte  der  Gesellschaft 

a.  Hauptgesellschaft. 

Erster  Präsident:  Uhl. 

Zweiter  Präsident:  Feyerabend. 

Secretär:  Freise. 

Stellvertreter  des  Secretärs:  Mund. 
Kassirer:  Ebert. 
Bibliothekar:  v.  Rabenau. 
Hausverwalter:  Jäkel  (Paul). 
Custos  der  Sammlungen:  v.  Rabenau. 
Ausschuss-Director:  Kahlbaum. 

Mitglieder  des  Ausschusses:  Böttcher,  Cohn,  Danneil,  Körner, 
Mühle,  Nobiling,  Reiche,  Sattig,  Schnackenberg. 
Weissenberg. 

b.  Sectionen. 

Oeconomische  Section: 

Vorsitzender:  Schaff  er. 
Stellvertretender  Vorsitzender:  Lucius. 
Secretär:  Kapler. 

Medicinische  Section: 

Vorsitzender:  Weissenberg. 
Secretär:  Freise. 

Stellvertretender  Secretär:  Micha  eisen. 

Geographische  Section: 

Vorsitzender:  Blumensat h. 
Secretär:  v.  Bredow. 

» 

Zoologische  Section: 

Vorsitzender:  v.  Rabenau. 
Secretär:  Mühle. 


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239 


Mineralogische  Section: 

Vorsitzender:  vacat. 
Secretär:  vacat. 

Botanische  Section: 

Vorsitzender:  Kahl  ha  um. 
Secretär:  Barber. 

Chemisch-physikalische  Section: 

Vorsitzender:  Weil. 
Secretär:  vacat. 


Anmerkung:  Diejenigen  wirkliehen  Mitglieder,  welche  wegen  besonderer  Verdienste  um 
die  GeselUchaft  aas  correspoiidircnden  Mitgliedern  iu  wirklichen  Mitgliedern  bestätigt  wurden, 
«>wie  diejenigen,  welche  frei  von  Geldbeiträgen  sind,  sind  mit  einem  *  and  diejenigen,  welche  ihre 
B«treg»pfHcht  durch  Capital  abgelöst  haben,  sind  mit  ♦»  bezeichnet  worden. 


Statuten 


der 

Naturforschenden  Gesellschaft  in  Görlitz. 


Revidirt  im  Jahre  1802. 


§  1. 

Die  im  Jahre  1811*)  begründete  Naturforschende 
< iesellschaft  zu  Görlitz  hat  den  Zweck,  die  Naturwissen- 
schaften zu  fordern,  einerseits  durch  Forschung,  mit  be- 
sonderer Beachtung  der  Oberlausitz,  andererseits  durch 
Verbreitung  naturwissenschaftlicher  Kenntnisse  und  An- 
schauungen. 

§  2. 

Demgemäss  unterhält  und  vermehrt  sie  ihre  natur- 
wissenschaftlichen Sammlungen  und  die  Bibliothek,  ver- 
anlasst populär  naturwissenschaftliche  Vorträge  und  giebt 
periodisch  naturwissenschaftliche  Abhandlungen  heraus. 


Nameo  uml 
Zwo<-k 


Thiltigk.ut 


§  3. 

Die  Gesellschaft  besteht  aus: 

1)  wirklichen  Mitgliedern, 

2)  correspondirenden  Mitgliedern, 

3)  Ehrenmitgliedern. 


*  Im  Jahr«*  IMU  entstand  in  Garlitz  ein«1  oniit  ho  logische 
(iesellschaft,  welche  im  Jahre  1823  den  Namen  „Naturibrschende 
Oesellschaft44  annahm. 

AbhudL  Bd.  XXI. 


Mitglieder. 


1« 


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•242 

§  4. 

Zur  Aufnahme  als  wirkliches  Mitglied  der  Gesell- 
schaft ist  ein  schriftliches,  beim  Präsidio  einzureichendes 
(■iesuch  erforderlich;  die  Wahl  selbst  erfolgt  in  der 
nächsten  Hauptversammlung  auf  dem  Wege  der  Ballotage 
durch  einfache  Stimmenmehrheit. 


Wirkliche  Mit- 
pliwler,  deren 
Aufnahme 


deren  Pflichten 


«ml  KfHiti- 


Krla-s  d«r  \lt>\- 


(.'orii-spondirenilo 
Mitglieder 


§  5- 

Jedes  wirkliche  Mitglied  ist  verpflichtet: 

1.  bei  seiner  Aufnahme  das  im  Archiv  aufbe- 
wahrte Original  der  Gesellschafts -Statuten 
mit  seiner  Namens  -  Unterschrift  zu  versehen, 
oder,  wo  dies  nicht  thunlich  ist,  ein  gedrucktes 
von  ihm  unterschriebenes  Exemplar  der 
Statuten  zu  den  Acten  einzusenden, 

2.  ein  Eintrittsgeld, 

3.  einen  vierteljährigen  Beitrag  zur  Gesellschafts- 
Kasse  zu  bezahlen. 

Die  Höhe  des  Eintrittsgeldes  und  des  vierteljährigen 
Beitrages  wird  durch  Beschluss  der  Generalversammlung 
festgestellt,  zur  Zeit  beträgt  das  Eintrittsgeld  4  Thlr., 
der  vierteljährige  Beitrag  1  Thlr. 

Dagegen  erhält  jedes  Mitglied  ausser  Diplom. 
Statuten  und  Mitgliederverzeichniss  den  letzterschienenen 
Band  der  von  der  Gesellschaft  herausgegebenen  „Ab- 
handlungen14, sowie  alle  während  der  Dauer  seiner  .Mit- 
gliedschaft erscheinenden  Bände. 

Ein  Erlass  der  Beiträge  kann  ausnahmsweise  durch 
den  Ausschluss  beschlossen  werden;  doch  muss  ein  solcher 
Beschluss  in  geheimer  Abstimmung  3/<  der  Anwesenden 
für  sich  haben. 

Die  Aufnahme  der  correspondirenden  Mitglieder 
erfolgt  ganz  wie  die  der  wirklichen.  Sie  zahlen  ein 
Eintrittsgeld  von  4  Thlr.,  aber  keine  laufende  Beiträge, 
dagegen  erwartet  die  Gesellschaft  von  ihnen,  dass  sie 
sich  an  der  Förderung  der  Gescllschaftsz wecke  durch 


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24.;i 


Corres pondenz  betheiligon  und  die  erscheinenden  Ab- 
handlungen zu  dem  für  sie  ermässigten  Preise  kaufen. 

Ausnahmsweise  ernennt  die  Gesellschaft  correspon- 
rlirende  Mitglieder  ohne  deren  Antrag,  die  so  Ernannten 
zahlen  kein  Eintrittsgeld. 

Die  von  der  Generalversammlung  durch  Majorität  Kiwmmi<i$ii»<ii>r. 
erwählten  Ehrenmitglieder  haben  alle  Rechte  der  wirk- 
lichen Mitglieder,  ohne  zu  Beiträgen  verpflichtet  zu  sein. 

§  «. 

Wer  aus  der  Gesellschaft  austreten  will,  hat  dies,  Austritt, 
unter  Zurückgabe  des  Diploms,  schriftlich  dem  Präsidio 
anzuzeigen,  ist  jedoch  verbunden,  alle  ihm  gegen  die 
Oesellschaft  obliegenden  Verpflichtungen  bis  zum  Schlüsse 
clos  Vierteljahres,  in  welchem  die  Abmeldung  erfolgt,  zu 
erfüllen. 

Will  ein  solcher,  freiwillig  Ausgetretener  wieder  Wiedereintritt, 
von  Neuem  Mitglied  werden,  so  gelten  dieselben  Be- 
stimmungen bei  seiner  Aufnahme  wie  bei  jedem  Anderen, 
der  früher  nicht  Mitglied  war.  Erfolgt  der  Austritt 
wegen  Wegzugs  von  Görlitz,  so  hat  der  Wiedercintretcndo 
kein  Eintrittsgeld  zu  bezahlen.  In  allen  anderen  Fällen 
t*t  der  Ausschuss  verpflichtet,  darüber  zu  entscheiden, 
ob  von  Neuem  ein  Eintrittsgeld  gezahlt  werden  muss. 

8  & 

Ausschliessung  kann  die  Gesellschaft  gegen  ein  Au*.ehii™ung. 
wirkliches  Mitglied  sofort  beschliessen,  wenn  dasselbe, 
trotz  dreimaliger  schriftlicher  Aufforderung,  zwei  Jahre 
lang  die  Geldbeiträge  nicht  geleistet  hat,  oder  überhaupt 
eine  Schuld  bei  der  Gesellschaft  anwachsen  liess,  welche 
die  Summe  der  zweijährigen  Beiträge  erreicht,  Auf  die 
ihm  gemachte  Anzeige  von  seiner  Ausschliessung  hat 
der  Betreffende  dami  sein  Diplom  und  die  Schuldsumme 
einzusenden,  widrigenfalls  auf  dem  Wege  Rechtens 
solches  von  ihm  eingeholt  wird. 


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ZuHHiiimeu- 
küulte. 


Aus  anderen  Gründen  kann  Ausschliessung  nur 
dann  stattfinden,  wenn  auf  Antrag  des  Ausschusses  in 
der  Generalversammlung  */»  der  anwesenden  Mitglieder 
dafür  stimmen. 

§  10. 

Die  gewöhnlichen  Zusammenkünfte  der  Ge- 
sellschaft  finden  nach  einem,  vom  Ausschuss  alljährlich 
aufzustellenden  und  von  der  Generalversammlung  zu 
genehmigenden  Plane  regelmässig  statt. 

Sollte  ausserdem  eine  Zusammenkunft  der  Gescll- 
schafts-Mitglieder  wünsehenswerth  erseheinen,  so  hat  der 
Präsident  rechtzeitig  dazu  einzuladen. 


8  11 


Sert  innen. 


Haupt  vorsnimn- 
lunß. 


Die  Sektionen  der  Gesellschaft,  welche  in  wissen- 
schaftlicher Beziehung  selhstständig,  in  administrativer 
dem  (Tanzen  untergeordnet  sind,  halten  und  ordnen  ihre 
Versammlungen  nach  eigenem  Ermessen,  und  hat  der 
von  der  Seetion  alljährlich  zu  wählende  Vorstand  jede 
Zusammenkunft  dem  Präsidium  vorher  schriftlich  mit- 
zutheileu.  Jedes  Mitglied  der  Gesellschaft  hat  das  Keeht, 
an  allen  Seetionsversammlungen  Theil  zu  nehmen. 

8  L2. 

Zur  Erledigung  der  Verwaltungsgeschäfte  fin<len 
jährlich  drei  Hauptversammlungen  der  wirklichen  und 
Ehren-Mitglieder  statt,  und  zwar  um  Michaelis,  um  Neu- 
jahr und  um  Ostern.  Die  Einladung  zu  diesen  Ver- 
sammlungen erlässt  der  Präsident  in  den  von  der  Haupt- 
versammlung zu  bestimmenden  I Lokalblättern  unter  An- 
gabe der  Tages-Ordnung. 

In  der  Michaelis -Versammlung  hat  ausserdem  der 
Seeretär  der  Gesellschaft  einen  Jahresbericht  über  das 
wissenschaftliche  Leben  und  die  materiellen  Verhältnisse 
der  Gesellschaft  vorzutragen:  ebenso  haben  die  anderen 
Gcsellsehaftsbeainten  und  die  Seetionsvorsteher  über  die 
ihnen  anvertrauten  Zweige  des  Gesollschaftslcbciis  zu 
berichten. 


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245 


Die  in  den  Hauptversammlungen  zu  führenden 
Protokolle  werden  gedruckt  und  bilden  einen  Theil  der 
Abhandlungen  der  Gesellschaft. 

§  13. 

Das  Präsidium  besteht  aus: 

dem  1.  Präsidenten, 
dem  2.  Präsidenten  und 
dem  Secretär. 

Die  übrigen  Beamten  sind: 

1)  der  stellvertretende  Secretär, 

2)  der  Kassirer. 
;J)  der  Bibliothekar, 
4)  der  Hausverwalter, 
5t  der  Inspector  der  Sammlungen. 

Der  erste  Präsident  und  Secretär  worden  auf  zwei 
Jahre  gewählt,  und  zwar  in  der  Weise,  dass  in  dem 
einen  Jahre  der  Präsident,  im  nächsten  der  Secretär 
gewählt  wird.  Die  übrigen  Boamtcn  werden  alle  auf 
ein  Jahr  gewählt. 

Auf  Antrag  des  Ausschusses  kann  die  General- 
versammlung besehliessen,  Beamte  auf  längere  Zeit  an- 
zustellen und  dieses  Verhältniss  contraetlich  regeln.*) 

§  14. 

Der  erste  Präsident  leitet  die  wissenschaftliche  Entt«r  Pra*i.i«nt. 
Thätigkeit  der  Gesellschaft,  sorgt  für  Ausführung  der 
Beschlüsse    der    Hauptversammlungen    und    des  Aus- 
schusses, repräsentirt  die  Gesellschaft  und  beaufsichtigt 
das  Archiv. 

§  15. 

Der   zweite   Präsident   unterstützt    den   ersten  Zweiter 
Präsidenten  in  seiner  Thätigkeit  und   vertritt   ihn  in 
Behinderungsfällen. 

*)  Amn.  Dieser  Zusatz  ist  in  der  Hauptversammlung  vom 
22.  Mär/.  1872  beschlossen  und  vom  Ober- Präsidium  der  Provinz 
am  1'2.  Juni  1872  bestätigt  worden. 


l»ra«idmm. 


UCRlllU'. 


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24(i 


*  1«. 

Der  Secretär  clor  Gesellschaft  ist  im  Allgemeinen 
verbunden,  das  Haupt-Geschäfts- Journal  zu  führen,  in 
den  Versammlungen  der  Gesellschaft  zu  protokolliren 
und  die  ganze  Correspondenz  derselben  zu  expediren. 
Ausserdem  erstattet  er  den  Jahresbericht  und  vertritt 
die  Präsideuten,  wenn  beide  behindert  sind. 


§  17. 

steiiv«rii*t«Ki»»r  ]_>er   Stellvertreter  des  Secretärs  unterstützt 

den  Secretär  und  vertritt  ihn  in  Behinderungsfällen. 


§  18. 

Hii.iioti.oknr.  Der  Bibliothekar  hat  die  Bibliothek  der  Gesell- 

schaft zu  verwalten  und  der  Gesellschaft  alljährlich 
darüber  Bericht  zu  erstatten. 


*  19. 

Der  Kassirer  verwahrt  die  Kasse  und  führt  über 
Einnahme  und  Ausgabe  Rechnung,  hat  auch  die  Bei- 
träge der  Mitglieder  an  die  Gesellschaftskasse  einzu- 
ziehen. 

Jedesmal  zur  Michaelis -Hauptversammlung  über- 
reicht er  den  am  Tage  vorher  gefertigton  Kassen -Ab- 
schluss  nebst  den  dazu  gehörigen  Belägen  an  den  Prä- 
sidenten und  trägt  einen,  das  Wesentliche  davon  ent- 
haltenden Auszug  der  Gesellschaft  vor. 

Die  Jahresrechnung  hat  der  Kassirer  innerhalb 
8  Wochen  nach  dem  Kassenabschlusse  dein  Ausschüsse 
zu  legen,  welcher  die  Revision  derselben  veranlasst  und 
sie  der  nächsten  Hauptversammlung  zur  Decharge  an 
den  Kassirer  übergiebt. 

§  20. 

Der  Inspector  der  Sammlungen  hat  die  verant- 
wortliche Aufsicht  über  sämmtliche  Naturalien -Samm- 
lungen der  Gesellschaft. 


Inspector  der 
Sumrolungen 


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247 


Zu  seiner  Unterstützung  ernennt  der  Ausschuss 
nöthigenfalls  aus  der  Zahl  der  Gesellsehaftsmitglieder 
•  inzelnc  Gehülfen. 

*  21. 

Der  Hausverwalter  hat  die  Aufsicht  über  das  Hausverwalter. 
<u*sellschafts-Gebäudo  zu  führen. 


§  22. 

Der  Ausschuss  besteht  aus: 
1)  dein  Director, 

2>  10  von  der  Hauptversammlung  gewählten 
Mitgliedern. 

1.  Er  vertritt  die  Hauptversammlung  in  admini- 
strativer Hinsicht. 

2.  Er  stellt  den  jährlichen  Etat  kurz  vor  der 
Miehaelis-Hauptversammlung  zu  deren  Genehmigung  auf. 

3.  Er  setzt  die  drei  Hauptversammlungen  für  jedes 
Jahr  an. 

4.  Er  bewilligt  alle  unvorhergesehenen  Ausgaben. 

5.  Er  bestimmt  Zeit  und  Art  der  Gesellsehafts- 
tVstü.-likeiten. 

6.  Er  übt  die  Coutrole  über  die  Verwaltung  aus. 
Bei  den  vom  1.  bis  5.  incl.  aufgeführten  Functionen 

wird  der  Ausschuss  durch  das  Präsidium  und  die  Be- 
amten unterstützt,  welche  daher  solchen  i gemischten) 
Aii^ohuss-Sitzungen  mit  vollem  Stimmrecht  beizuwohnen 
haben.  Zu  diesen  gemischten  Ausschuss-Sitzungen  ladet 
der  Präsident  der  Gesellschaft  ein  und  führt  in  denselben 
den  Vorsitz,  doch  müssen  mindestens  6  Ausschuss -Mit- 
glieder anwesend  sein,  um  die  Versammlung  besehluss- 
tahig  zu  machen. 

Die  sub  6  aufgeführte  Function  (Controle  der  Ver- 
waltung! übt  der  Ausschuss  allein,' ohne  Präsidium  und 
Beamte. 

Zu  solchen  engeren  Ausschuss-Sitzungen  ruft 
der  Director  des  Ausschusses  die  Mitglieder  desselben 
nach  seinem  Ermessen,  so  oft  er  es  für  noth wendig 
hält,  zusammen. 


Functionen 
AunchiWKes. 


O«>nii*oht.o  Aus- 
*<-h  uns- Sit  «untren 


Engwe  Aus- 
schuueSitzungen. 


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248 

Wenn  in  einer  gemischten  Ausschuß«-  Sitzung  bei 
Geldbewilligungen  die  Majorität  der  anwesenden  Aus- 
sehuss-Mitglieder  den  Wunsch  ausspricht,  die  Angelegen- 
heit in  einer  engeren  Aussehuss-Sitzung  zu  erledigen,  so 
hat  der  Ausschuss - Director  eine  solche  einzuberufen,  in 
welcher  dann  endgültig  über  die  Bewilligung  ent- 
schieden wird. 

Wenn  nur  Ausschuss-Mitglieder  abstimmen,  so  giebt 
bei  Stimmengleichheit  der  Ausschuss  -  Director  den  Aus- 
schlag; in  den  gemischten  Ausschuss -Sitzungen  giebt 
bei  Stimmengleichheit  der  Präsident  den  Ausschlag. 

§  23. 

Au»chtw«.  Der  Ausschuss  -  Director  wird    alle  *2  Jahre  von 

der  Hauptversammlung  gewählt.  Er  beruft  die  reinen 
Ausschuss -Sitzungen  und  hat  in  denselben  den  Vorsitz. 

Auch  steht  ihm  das  Recht  zu.  vom  Präsidium  alle 
Acten  zur  Einsicht  einzufordern. 

§  24. 

Art  d«r  Wahlen,  Die  Wftni  dos  p^dii,  des  Ausschuss-Directors  und 

der  Beamten  geschieht  in  der  Michaelis-Hauptversammlung 
durch  schriftliche  Abstimmung  über  jeden  einzelnen.  Die 
absolute  Stimmenmehrheit  entscheidet.  Von  den  10 
Ausschussmitgliedem  scheiden  in  jedem  Jahre  die  Hälfte 
aus,  sind  aber  wieder  wählbar,  die  5  neuzuwählenden 
werden  in  einer  schriftlichen  Abstimmung  durch  relative 
Stimmenmehrheit  gewählt,  doch  muss  diese  Stimmen- 
mehrheit mindestens  V«  der  Stimmenden  betragen. 

Jedes  wirkliche  Mitglied  ist  verpflichtet,  eine  auf 
ihn  gefallene  Wabl  anzunehmen,  wenn  dasselbe  nicht 
bereits  3  oder  mehr  Jahre  hintereinander  ein  Gesell- 
schafts-Amt bekleidete. 

Ehrenmitglieder  sind  zwar  wählbar,  aber  nicht  zur 
Annahme  verpflichtet.  In  ganz  besonderen  Fällen  kann 
die  Hauptversammlung  ein  Mitglied  von  der  Annahme 
eines  Amtes  entbinden. 


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249 


$  25. 

Alle  in  das  Vermögen  und  Eigenthum  der  Gesell- 
schaft, oder  in  deren  innere  Organisation  wesentlich 
eingreifende  Veränderungen  können  nur  durch  allge- 
meinen Gesellsehaftsbeschluss,  Dßi  dem  die  Stimmen- 
mehrheit entscheidet,  in's  Werk  gesetzt  werden. 

Die  Einladung  erfolgt  durch  die  von  der  Haupt- 
versammlung zu  bestimmenden  Lokalblätter  unter  An- 
gabe des  Zweckes  der  Vorsammlung. 

§  26. 

Die  Gesellschaft  bevollmächtigt  hierdurch  ein  für  Oerivhtiid««  He- 
allemal  den  jedesmaligen  Präsidenten:  ihre  Rechte  in  ^  i^J.iln""* 
vorkommenden  Fällen  vor  Gericht  wahrzunehmen;  Ver- 
träge aller  Art  mit  rechtsverbindlicher  Kraft  abzu- 
sehliessen,  wobei  der  Präsident  die  Gellschaftsbeschlüsse 
zu  beobachten  hat  und  sich  entgegengesetzten  Falles 
der  Gesellschaft  gegenüber  regresspflichtig  macht,  ohne 
dass  indessen  dadurch  dem  anderen  Contrahenten  gegen- 
über eine  Ungültigkeit  des  Vertrages  entsteht;  insbe- 
sondere auch  Eintragungen  im  Hvpothckenbuche  nach- 
zusuchen t  Löschungs-Einwilligungen  zu  ertheilcn  und 
rechtsgültige  Hypothekcmpiit.tung  zu  leisten,  Processe,  in 
denen  die  Gesellschaft  als  Klägerin  oder  Verklagte  auf- 
tritt, für  sie  zu  führen,  in  denselben  Vergleiche  abzu- 
schliessen,  oder  sie  zur  definitiven  Entscheidung  zu 
bringen,  auch  Executionen  aller  Art  nachzusuchen,  ohne 
dass  es  hierzu  für  die  speziellen  Fälle  einer  besonderen 
Vollmacht  Seitens  der  Gesellschaft  bedarf. 

Per  Präsident  ist  vorkommenden  Falles  berechtigt, 
einem  gesetzlich  befugten  Rechtsanwalt,  die  Wahrnehmung 
der  Rechte  der  Gesellschaft  zu  übertragen  und  eine  be- 
sondere Vollmacht  auf  diesen  auszustellen. 

Behufs  der  Legitimation  des  Präsidenten 
ist  die  statutenmässig  erfolgte  jedesmalige  Wahl 
desselben  vom  Ausschuss-Collegio  der  Ortspolizei-Behörde 
anzuzeigen,  um  geeigneten  Falls  von  dieser  Behörde  ein 
Legitimations-Attest  für  den  Präsidenten  zu  erlangen. 


Statuten- 
VorßiiderunK'-n 

ninl 
(WrllsohnftsS- 
»«»si-hliis.«« 


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'250 


§  27. 

.\utk.sui,,f  j,n  Fal]e  der  Auflösung  der  Gesellschaft,  welche 

dann  von  selbst  eintritt,  wenn  die  Zahl  ihrer  Mitglieder 
bis  auf  3  herabgesunken  ist,  fallt  sämmtliches  Eigenthum 
der  Gesellschaft  an  die  Stadt  Görlitz  zur  Verwendung 
für  wissenschaftliche  Zwecke. 


Urkundlich  sind  diese  Statuten  zum  Beweise  der 
Genehmigung  von  den  in  der  heutigen  Hauptversamm- 
lung gegenwärtigen  Mitgliedern  der  Gesellschaft  durch 
Unterschrift  vollzogen  worden. 

Görlitz,  den  11.  October  1X62. 

(Unterschriften.) 


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Vorstehende  Statuten  worden  auf  Grund  der  Aller- 
höchsten Ordre  vom  18.  Februar  d.  J.,  welche  wörtlich 
wie  folgt  lautet: 

Auf  Ihron  Bericht  vom  14.  d.  Alts,  ermächtige 
Ich  Sie  hierdurch,  über  die  Bestätigung  der 
zurückfolgenden  Statuten  der  Naturforschenden 
Gesellschaft  in  Görlitz  ressortmässige  Ent- 
scheidung zu  treffen. 

Berlin,  den  18.  Februar  1863. 

(gez.)  Wilhelm. 

(geggez.)  v.  Mühlor.    Gr.  Eulenburg. 

An  den  Minister  der  geistlichen  etc.  Angelegen- 
heiten und  den  Minister  des  Innern. 

hierdurch  bestätigt. 

Berlin,  den  30.  März  1863. 

(L.  S.) 

Dir  Minister  der  geistliebei,  InUrricfala-  ,k   „.  .  k 

,     ,  .  her  Minister  des  Innern, 

ind  Kedir mal  •  Jneelegenhnten. 

.  ,  gez.  Gr.  Eulenburg, 

gez.  v.  Mühler.  6  b 


B^tätlgrnny. 

ü.  No.  4626.    M.  d.  g.  A.    I.  26H9.    A.  M.  d.  J. 


Corrigenda  und  Addenda 

zu  den 

„Beiträgen  zur  Lepideptoren-Fauna  der  preussischen 

Oberlausitz". 

Von  C.  S  o  in  m  v  r. 


Aarrolepidoptereii. 

827.  Lies  statt  „Heft  17L  Heft  7. 
IMU».   Lies  statt  „und  dort"  und  doch. 

1000.   Cnethocampa  Phurora.     Tr.    Die  X» p.  wurde  in  neuester  Zeit 

öfter  bei  Niesky  Anfang  Juli  beobachtet  (  W.  Harr). 
1093.   Lies  statt  „Orbana"  Orbona. 

1578.  Caradriria  Palustris.  Hb.  Der  F.-O.  Schönberg  hat  fortzufallen. 
1897.   Erastria  Vcnustula.    Hb.    Anstatt   Lichtenau -Lauban   mitss  es 
Kohlfurt  lietisgen. 

22HO.   RJn/jmria  Mdanaria.   L.    Der  F.-O.  Sehönberg  hat  fortzufallen. 
22bT>.   Abraxas  Sijhata.    Sc.    Neu  für  die  Ü.-L.  Von  Wolf  b.  Muskau 
entdeckt. 

2291.  Vemlia  Mwiiraria.  L.  Neu  für  die  Ü.-L.  Erst  an  wenigen 
Stellen  beobachtet,  hier  aber  meist  hfg.  Sichere  F.-O.  siml 
Buchberg-Lauban  (z.  B.  12./5.  95  s.  hfg.:  Sehönberg  l  T ) 

Microlepidopteren. 

Bei    Ephelia  Kuenella     Z.    Hat  der  F  -0.  Sehönberg  fortzufallen. 
t>95.    Tortrix  Costana.    F.    Kommt  auch  bei  Schönberg  (Tj  vor. 
874.   Cocht/Us  Heyrfeniana     H  S.  (St/nonifniiefehkr)  ist  = 
878.   rmplicitana     H.  S.  u.  schon  von  Niesky  bekannt. 
895.   Cochylis   Gilriromana.     Z.     Von    Wh.    bei    Lichtenau- Lauban 
entdeckt. 

967.   PenUüna  Metallicana.    Hb.    Kommt  auch  b.  Schönberg  vor. 


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- 


i 


3< 


Abhandlungen 


der 


Naturforschenüen  Gesellschaft 


ZU 


Görlitz. 


Zweiundzwanzigster  Band. 

Mit  einem  (Jrundrisse  des  Krdu^srlmsse.s  und  des  erst«*»  Stuckes 

des  Museums -(ielmudrs. 


Aut'  Koste»  der  < 'JesHIseliat't. 


■ 


(itiRLIT/, 

In  Kunnuissio»  d<r  HlicIjIiuimII  m-  r-.ji  H.  T  /  - .  Ii  ;i  > he  ] 

1898. 


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Inhalts-Verzeichnis. 


Seite 

Beitrüge  zur  Lepidopierenfauna  der  preussischen  Oberlausitz.  Im  An- 
schlüsse an  das  Werk  von  H.  B.  Möschler:  ..Die  Schmetterlinge  der 
Oberlausitz-  zusammengestellt  vom  G ymnasiallehrer  a.D. C.Sommer 
in  Görlitz.    II.  Teil   1 

Verzeichnis  der  auf  den  Philippinen   lebenden   Landmollusken.  Von 

Dr  O.  v.  Möllen  d  o  r  ff  in  Kowno  26 

Über  die  Erosion  der  Pflanzen  in  deu  Kalkgebirgen.    V«»n  Dr.  Max 

Eckert.  L'niversitiit.  Leipzig  209 

Zur  Ornis  der  preussischen  Oberlausitz.    Nebst  einem  Anhange  [Iber 

die  sächsische.    Von  William  Baer  in  Niesky  225 

Flora  der  Oberlausitz  preussischen  und  sächsischen  Anteils  einschliesslich 
des  nördlichen  Böhmens.  Auf  Grund  eigener  Beobachtungen  unter 
Berücksichtigung  älterer  doristiseher  Arbeiten  zusammengestellt  von 
E.  Barber  in  Görlitz.    I.' Teil  337 

Monats-  und  Jahres-(vbersicht  der  Beobachtungen  an  der  Königlichen 
meteorologischen  Station  Görlitz  im  Jahre  1  H< »5.  Zusammengestellt 
von  Louis  Hüttig  in  Görlitz  380 

Gesellschafts-Nachrichten  397 

Verzeichnis  der  Mitglieder  455 

Grundriss  des  Erdgeschosses  und   des  ersten  Stockes  des  Museums- 

Gebiiudes    am  Schlüsse. 


Beiträte  zur  Lepidopterei-Fanna  der  prenssiscbeo  Otalautz. 

Im  Anschlüsse  an  das  Werk  von  H.  B.  Möschlor:  „Die  Schmetter- 
linge der  Oberlausitz"  zusammengestellt  vom  Gymnasial-Lehrer  a.  D. 

C.  Sommer  in  Görlitz. 


II. 

Die  folgenden  Beiträge  sind  eine  Fortsetzung  meiner  im 
XXI.  Bande  der  Abhandlungen  der  Naturforschenden  Gesellschaft  zu 
Görlitz  S.  37 — 78  und  S.  262  veröffentlichten  Arbeit,  und  beziehe  ich 
mich  auf  die  a.  a.  0.  gegebene  allgemeine  Einleitung. 

Die  auf  die  preussische  Oberlausitz  unmittelbar  bezügliche  Literatur 
hat  sich  in  der  Zwischenzeit  nicht  wesentlich  vermehrt.  Eine  in  der 
deutschen  ent.  Zeitschrift  (Iris)  X,  158 — 160  von  R.  Pfitznor  (früher 
Rothenburg  O.-L.)  erschienene  kleinere  Arbeit  erwähnt  einige  dort 
gefangene  individuelle  Aberrationen  überall  verbreiteter  Gross- 
schmetterlinge und  hat  deshalb  kein  faunistisches  Interesse  für  unser 
Gebiet. 

Der  Vollständigkeit  wegen  sei  hier  noch  eine  kleine  Notiz  in 
den  Arbeiten  der  schlesischen  Gesellschaft  für  vaterl.  Cultur  46,  167 
erwähnt,  in  der  über  eine  von  Dr.  Wocke  unternommene  Excursion 
nach  Niesky  berichtot  wird.  Die  Ergebnisse  derselben  sind  aber  von 
ihm  längst  wissenschaftlich  in  seinem,  von  mir  benutzten  „Verzeichniss 
der  Falter  Schlesiens"  niedergelegt,  so  dass  diese  Notiz  nur  historisches 
Interesse  hat. 

Von  grosser  Wichtigkeit  sind  dagegen  wenigstens  mittelbar  für 
unser  Gebiet  die  in  den  drei  letzten  Jahren  veröffentlichten  Arbeiten 
von  C.  T.  Schütze  in  Rachlau  bei  Bautzen.  Wenn  sich  diese  auch 
ausschliesslich  mit  der  sächsischen  O.-L.  beschäftigen,  so  ist  trotzdem 

Abhandl.  Bd.  XXII.  1 


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2 


ihre  Bedeutung  für  unser  Faunengebiet  eine  hervorragende,  da  eine 
Trennung  so  nahe  gelegener,  geologisch  und  climatiseh  so  nahe 
stehender  Gebiete  wissenschaftlich  nicht  durchführbar  ist.  Sämmt- 
liche  Vorkommnisse  auf  dem  Rothstein  bei  Sohland,  dem  Löbauer 
Berge  und  anderen  Basaltkuppen  Sachsens  werden  sich  —  wenn  nicht 
schon  gefunden  auch  auf  den  benachbarten,  geologisch  ähnlichen 
Bergen  der  pr.  O.-L.  auffinden  lassen. 

C.  T.  Schütze  veröffentlichte  in  der  „Festschrift  der  naturwissen- 
schaftlichen Gesellschaft  Isis  in  Bautzen"  (Bautzen  1806)  S.  54 — 63 
eine  sehr  schätzenswerthe  Arbeit  über  „die  Schmctterlingsgattung 
Ncpticula.  Z.u,  welche  im  Vereine  mit  dem  Wocke'schen,  Nickerl'sehen 
und  Sorhagen'schen  Verzeichnisse  den  muthmasslichen,  an  Gewissheit 
grenzenden  Bestand  an  Arten  dieser  erst  in  letzter  Zeit  von  uns  iu 
Angriff  genommenen,  höchst  schwierigen  Gattung  in  der  pr.  O.-L.  fest- 
zustellen geeignet  ist. 

In  der  deutschen  entom.  Zeitschrift  (Iris)  veröffentlichte  Schütze 
ausserdem  „die  Grossschmetterlinge  der  sächsischen  Obcrlausitz". 
(VIII,  265  283;  IX,  321- -343).  Diese  Arbeit  schlichst  bisher  mit 
den  Spinnern  (eingeschlossen)  ab.  Besonders  interessant  aber  sind  die 
n Mittheilungen  über  einige  Kleinschmetterlingc",  die  in  der  Stett.  cnt. 
Zeit.  58,  11 — 23  erschienen.  Dieselben  behandeln  biologisch  folgende 
z.  Th.  in  der  pr.  O.-L.  noch  nicht  aufgefundenen  Arten:  Graph,  dis- 
cretana  Wk. ;  Graph,  leguminana  Z.;  Retin.  margarotana  HS.;  Xysni. 
astrella  HS.;  Tin.  ignieomella  HS.;  Gel.  muscosella  Z.;  Gel.  tragicella 
Heyd.  und  But.  paullella  Z. 

Neue  Mitarbeiter  an  den  Beiträgen  haben  sich  nicht  gefunden; 
die  Excursionen  dagegen  haben  eine  wesentlich  grössere  Ausdehnung 
dadurch  gewonnen,  dass  der  bisher  ganz  vernachlässigte  Kreis  Hoyers- 
werda mehrfach  bereist  wurde;  auch  das  Isergebirge  und  der  sehr 
beachtenswerthe  Fundort  Kodersdorf-Horka  sind  einbezogen  worden. 
Die  Höhe  von  Lohsa  (Hoyerswerda)  beträgt  127,8  m,  die  von  Koders- 
dorf-IIorka  182,4  m,  die  vom  Wittighaus  840  m. 

Es  ist  mir  auch  an  dieser  Stelle  ein  Bedürfniss,  den  Herren,  die 
mich  bei  den  folgenden  Aufzeichnungen  mit  Rath  und  That  unter- 
stützten, ganz  besonders  aber  den  Herren  Torge,  v.  Treskow, 
Wiesenhütter  und  Dr.  Wocke,  meinen  aufrichtigsten  Dank  ab- 
zustatten. 


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Bevor  ich  aber  mit  der  Aufzählung  der  neu  aufgefundenen 
Arten,  beziehentlieh  der  Fundorte  seltenerer  Vorkommnisse  beginne, 
möchte  ieh  noch  einige  Worte  vorausschicken. 

Bisher  habe  ich  mich  bei  meinen  faunistisehen  Beiträgen  streng 
an  die  politischen  Grenzen  der  pr.  O.-L.  gehalten;  es  würde  diese; 
Beschränkung  unwissenschaftlich  sein,  wenn  es  sich  um  die  annähernd 
endgiltige  Feststeilung  do9  augenblicklichen  Bestandes  der  lepidoptero- 
logischon  Fauna  des  Gebietes  handelte.  In  diesem  Falle  wären  Ge- 
biete der  preussischen  Niederlausitz,  der  sächsischen  Oberlausitz,  des 
böhinisch-lausitzischen  Gebirges,  sowie  Theile  des  Isergebirges,  soweit 
sie  den  Oberlauf  lausitzischer  Flüsse  umschliessen,  faunistisch  hinzu 
zu  ziehen,  sodass  ungefähr  die  von  Möschler  gegebene  Begrenzung 
des  Gebietes  einzuhalten  wäre.  Da  es  sich  hier  aber  nur  um  Bei- 
träge zu  einer  Fauna  handelte,  war  eine  localo  Einschränkung  nicht 
nur  gestattet,  sondern  mit  Rücksicht  auf  Arbeitsteilung  geboten,  da 
gleichzeitig,  wie  schon  erwähnt,  auch  der  sächsische  Theil  faunistisch 
bearbeitet  wird.  Wäre  der  von  den  Görlitzer  Sammlern  viel  durch- 
forschte, faunistisch  zum  Gebiete,  politisch  zu  Sachsen  gehörige  Roth- 
stein und  der  Löbauer  Berg  hier  berücksichtigt  worden,  so  wäre  zwar 
das  folgende  Verzeichniss  nicht  unwesentlich  bereichert  worden;  vieles 
aber  wäre  doppelt  publicirt  worden,  und  diese  Beiträge  wären  für  die 
sich  nothwendig  machende  Neubearbeitung  der  schlesischen  Lepidop- 
teren-Fauna  weniger  übersichtlich  geworden. 

Eine  Fortsetzung  dieser  Beiträge  in  den  Abhandlungen  der  Gör- 
litzer Naturforschenden  Gesellschaft  wird  für  eine  Reihe  von  Jahren 
nicht  möglich  sein,  da  voraussichtlich  der  23.  Band  ganz  den  Resul- 
taten der  in  Angriff'  genommenen,  neuen  geologischen  Untersuchung 
der  Oberlausitz  gewidmet  sein  wird;  es  erscheint  mir  daher  sehr  er- 
wünscht und  für  weitere  Forschungen  geradezu  nothwendig,  den 
jetzigen  Stand  unserer  Kenntniss  der  am  wenigston  bekannten  Lepi. 
dopteren-Gruppen,  ich  meine  der  Tineina,  Mieropterygina,  Pterophorina 
und  Alucitina  durch  kurze  Aufzählung  aller  in  der  pr.  O.-L.  bisher 
aufgefundenen  Arten  festzustellen,  damit  auf  dieser  Grundlage  weiter 
gebaut  werden  kann. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  das  Augenmerk  aller  ernsteren 
Sammler  ganz  besonders  auf  die  Erforschung  der  Görlitzer  Haide  hin- 
lenken. Wohl  ist  allen  Botanikern  und  Entomologen  der  Rcichthum 
dieser  Haide  an  interessanten  Vorkommnissen  bekannt;  entomologisch 

1* 


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ist  sie  aber  noch  recht  wenig  erschlossen,  obwohl  alle  bekannteren 
Lepidopterologen  und  Coleopterologen  der  Lausitz  und  viele  Schlesiens 
in  ihr  gesammelt  haben.  Es  gehört  hierzu  ein  längerer,  ständiger 
Aufenthalt  in  ihr,  der  nicht  einmal  Entsagung  erfordert,  da  an  den 
wichtigsten  Punkten  für  nicht  allzu  verwöhnte  Ansprüche  überall 
genügende  Unterkunft  gefunden  wird,  und  die  Haide  reich  an  land- 
schaftlichen Reizen  ist. 

Jedes  Jahr  giebt  uns  der  Fang  in  der  Görlitzer  Haide  neue 
wichtige  Ergebnisse;  ich  erinnere  nur  daran,  dass  ich  1895  hier  Cala- 
motropha  paludella  Hb.,  in  diesem  Jahre  die  hochinteressante  Anaitis 
paludata  Thnbg.  v.  imbutata  Hb.  in  grösserer  Anzahl  als  für  Schlesien 
und  Mitteldeutschland  neu  auffand.  Auch  von  einer  anderen  Seite 
steht  die  Veröffentlichung  eines  hochinteressanten  Vorkommnisses  der 
Görlitzer  Haide  bevor.  Soviel  steht  aber  schon  jetzt  fest,  dass  sie  den 
Moorgegendon  der  norddeutschen  Seenplatten  faunistisch  nahe  steht. 

Der  Hoyerswerdaer  Kreis  scheint  nicht  ganz  zu  halten,  was  ich 
mir  von  ihm  versprochen  habe,  doch  muss  auch  er  noch  eifrig  durch- 
forscht werden;  dagegen  dürfte  das  noch  viel  zu  wenig  bekannte  Iser- 
gebirge  unsere  Fauna  um  manches  interessante  Vorkommniss  bereichern, 
auch  glaube  ich,  dass  ein  Vergleich  desselben  mit  dem  übrigen  Sudeten- 
zuge manches  neue  ergeben  wird. 


Die  von  Möschler  In  seiner  Arbeit:  „Die  Schmetterlinge  der  Oberlaiisitz4' 
und  in  den  Nachtrügen  zu  derselben  nicht  aufgeführten  Arten  sind  enrsiv  und 
j;esperrt  gedruckt,  beziehentlich  als  für  die  pr.  O.-L.  neu  besonders  bezeichnet 


Abkürzungen. 


G. 

Görlitz. 

T. 

Torge. 

L. 

Lichtenau-Lauban. 

v.  T. 

von  Treskow. 

Sieg. 

Siegersdorf. 

Sch. 

Schmidt. 

N. 

Niesky. 

Wh. 

Wieseuhütter. 

O.-L. 

Oberlausitz. 

Wk. 

"Wocke. 

pr. 

preussisch. 

Z. 

Zoller. 

M. 

Möschler. 

F.-O. 

Fundort. 

Grossschmetterliuge. 

729.  Pleretes  matronula  L.  Diese  grosse  Seltenheit  wurde  18.  6.  96 
in  einem  frischen  Exemplare  auf  dem  Kämpfenberg  bei  Königs- 
hain erbeutet. 


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871.  Furaea  betulina  Z.  Der  F.-O.  Schönberg  hat  fortzufallen,  da 
das  von  T.  erhaltene  o  sich  als  Solenobia  triquetrella  F.  R. 
herausgestellt  hat;  dagegen  habe  ich  das  Thier  bei  Nikrisch 
gefunden. 

894.  Laria  L.  nigrum  Mueller  habe  ich  mehrfach  als  Rp.  von  Görlitz 
und  Nikrisch  erhalten. 

1028.  Arsilonche  albovenosa  Götze.  Neu  für  die  Lausitz  und 
Schlesien,  da  der  einzige  F.-O.  bei  Breslau  seit  langon  Jahren 
die  Art  nicht  mehr  aufweist.  Dieselbe  wurde  als  Rp.  20.  9.  90 
auf  einer  gemeinschaftlichen  Excursion  von  W.  Baer  bei  Lohsa- 
Hoycrswerda  entdeckt  und  von  mir  zur  Entwickeln ng  gebracht. 
Die  Futterpflanze  war  eine  Carex-Art. 

1200.  Agrotis  cursoria  Hufn.  Neu  für  die  Lausitz,  von  Wh.  bei 
Lichtenau-Lauban  gefunden. 

1324.  Dianthoccia  irregularis  Hufn.  war  in  meinen  ersten  Beiträgen 
als  fraglich  aufgeführt  worden:  meine  damals  ausgesprochene 
Vermuthung,  dass  Praegcr  die  Art  aus  Neuruppin  erhalten 
haben  könne,  hat  sich  bestätigt,  so  dass  die  Art  zu  streichen  ist. 

1479.  Nonagria  sparganii  Esp.  war  bisher  nur  einmal  bei  Siegersdorf 
gefunden;  am  30.  8.  97  erbeutete  ich  dio  Art  Abends  auf  dem 
Anstände  an  Schilf  in  Kohlfurt. 

1490.  Tapinostola  fulva  Hb.  und  ab.  fluxa  Tr.  ist  weit  über  dio 
niederen  Theile  der  O.-L.  verbreitet,  aber  immer  nur  sehr  ver- 
einzelt zu  finden.    Rothenburg,  Niesky  (7.  10.  96.  W.  Baer). 

1501.  Leucania  impudens  Hb.  Neu  für  die  O.-L.,  von  Wh.  bei 
Lichtenau  und  23.  6.  96  bei  Nicolausdorf  auf  dem  dortigen 
Torfmoore  in  copula  erbeutet. 

1531.  Leucania  albipuncta  Tr.  ist  bisher  sehr  selten  im  Gebiete  beob- 
achtet worden;  deshalb  führe  ich  als  neuen  F.-O.  Lohsa  (Hoyers- 
werda) an,  wo  ich  die  Art  26.  8.  97  köderte. 

1585.  Amphipyra  livida  F.,  bisher  nur  von  Petorshain  bekannt,  fing 
Kahle  17.  8.  97  bei  Daubitz. 

1602.  Taeniocampa  opima  Hb.  stellt  sich  als  verbreitet  heraus:  neuer 
F.-O.  ist  die  Gegend  des  Wohlenteiches  b.  Kohlfurt  (8.  5.  96  v.  T.). 

1609.  Mosogona  oxalina  Hb.  Die  erst  1894  von  mir  entdeckte  Selten- 
heit köderte  ich  auch  bei  Lohsa-Hoyerswerda  20.  9.  96.  Das 
Thier  schreitet  offenbar  in  ost-westlicher  Richtung  vorwärts. 


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1653.  Xanthia  gilvago  Esp.  ist  verbreiteter,  als  es  schien;  Görlitz 
7.  10.  96  am  Köder. 

1779.  Plusia  festucae  L.  In  dem  Teichgebiete  der  O.-L.  wahrscheinlich 
weit  verbreitet,  aber  seit  vielen  Jahren  nicht  beobachtet.  Am 
26.  8.  97  fand  ich  bei  Lohsa- Hoyerswerda  eine  Anzahl  von 
Puppen,  die  an  die  Blätter  von  Kalmus  so  angesponnen  waren, 
dass  sie  durch  eine  leichte  Krümmung  des  Blattes  schon  aus 
ziemlicher  Entfernung  sichtbar  wurden;  sämmtliche  Puppen 
lieferten  binnen  13  Tagen  dio  Falter. 

1963.  Catocala  clecta  Bkh.  erweist  sich  als  im  Niederlande  verbreiteter; 
20.  9.  96  nnd  26.  8.  97  fing  ich  3  Exx.  bei  Lohsa-Hoyerswerda 
am  Köder;  auch  bei  Niesky  wurde  sie  in  letzter  Zeit  in  mehreren 
Exx.  erbeutet. 

2043.  Tholomiges  turfosalis  Wk.  war  seit  fast  zwanzig  Jahren  nicht 
beobachtet  worden;  eine  am  27.  6.  97  nach  dem  alten  F.-0., 
dem  Torfstich  bei  Nicolausdorf,  unternommene  Excursion  stellte 
das  Vorhandensein  der  Art  fest,  doch  gelang  es  mir  bei  den 
ungünstigen  örtlichen  Verhältnissen  nur,  2  Exx.  zu  erbeuten. 
Das  Thier  fliegt  freiwillig  nur  nach  Sonnenuntergang  auf  den 
sumpfigsten  »Stellen  des  Bruches. 

(2129.)  Acidalia  straminata  Tr.  ein  neuer  F.-O.  der  wonig  beobachteten 
Art  ist  Kohlfurt,  wo  ich  die  Art  29.  6.  97  auf  sterilem  Sand- 
terrain fing. 

(2163.)  Acidalia  dilutaria  Hb.  ist.  neu  für  die  pr.  O.-L.;  ich  fing  die 
Art  30.  6.  95  im  Gesträuch  an  der  Neisse  b.  Görlitz  u.  29.  6.  97 
bei  Kohlfurt. 

2235.  Abraxas  sylvata  Sc.  Das  erste  Ex.  in  Schlesien  beobachtete 
W.  Wolf  in  Muskau  (vergl.  die  Abh.  XXT,  252).  In  aller- 
neuester  Zeit  wurde  die  Art  am  Steinberge  bei  Lauban  und 
bei  Tzschocha  am  Queiss  in  Anzahl  gefangen.  Auch  im  eigent- 
lichen Schlesien  bürgert  sie  sich  in  allerneuester  Zeit  ein,  wie 
ich  einer  brieflichen  Mittheilung  des  Dr.  Wocke  entnehme. 

2489.  Aspilates  strigillaria  Hb.  Auch  in  der  O.-L.  scheint  nur  die 
ab.  grisearia  Stgr.  vorzukommen,  wie  die  bei  Kohlfurt  und 
Daubitz  von  mir  und  Kahle  gefangenen  Exx.  beweisen. 

2552.  Anaitis  paludata  Thnbg.  v.  imbutata  Hb.  Diese  höchst  inter- 
essante, für  Schlesien  und  die  Lausitz,  überhaupt  für  Mittel- 
deutschland neue  Art,  fing  ich  am  29.  6.  und  2.  7.  97  in  grösserer 


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Anzahl  auf  einer  Moorwiese  bei  Kohlfurt.  Ausführlicheres  über 
diesen  Fang  wird  in  der  deutschen  entora.  Zeitschrift  (Iris)  ver- 
öffentlicht werden. 
2808.  Eupithecia  helveticaria  B.  Von  dieser  seltenen  Art  fing  ich  ein 
frisches  9  auf  dem  Kirchhofe  in  Görlitz  unter  einem  Lebens- 
baume. 

Kle  I  lisch  nie  ttcrl  inge. 

3*20.  Crambus  uliginosellus  Z.  Neu  für  die  O.-L.  Dieser  in  der 
pr.  O.-L.  längst  vermuthete  aber  bisher  nicht  beobachtete  Art 
fing  ich  29.  6.  und  2.  7.  97  auf  der  unter  N.  2552  erwähnten 
Torf  wiese  bei  Kohlfurt. 

391.  Crambus  deliellus  Hb.  wurde  von  v.  T.  auch  bei  Kohlfurt  8.  97 
entdeckt. 

G73b.  Teras  comparana  Hb.  ab.  comariana  Z.  wurde  schon  früher  von 
Wh.  bei  Kohlfurt  beobachtet,  wo  die  Art  5.  10.  9b'  wieder 
gefunden  wurde. 

074.  Teras  aspersana  Hb.  Neu  für  die  pr.  O.-L.;  ich  fing  24.  10.  97 
2  Exx.  in  einem,  an  eine  feuchte  Wiese  stossenden  Gebüsch  bei 
Görlitz.  Heinemann,  Wocke,  Sorhagen,  Frey  und  andere  Autoren 
erwähnen  nur  eine;  Sommerform;  die  Art  hat  aber  wie  forru- 
gana  Tr.  —  selasana  HS.,  der  sie  überhaupt  sehr  nahe  steht, 
eine  zweite  (vielleicht  nur  unvollständige)  Generation. 

t>78.  Teras  selasana  HS.  Dass  selana  als  1.  Generation  zu  ferrugana 
Tr.  gehört,  dürfte  wohl  zweifellos  sein,  obgleich  eine  Eizucht 
den  directen  Beweis  noch  nicht  geliefert  hat.  Die  Art  war 
dieses  Jahr  an  den  Flugplätzen  von  ferrugana  namentlich  in 
Kohlfurt  und  Rödersdorf  fast  häufig;  auch  bei  Oppelsdorf  bei 
Zittau  war  sie  im  Juli  nicht  selten. 

898.  Cochylis  ambiguana  Froel.  kommt  auch  bei  Petershain  vor. 
(1.  6.  97.) 

991.   Penthina  bifasciana  Hw.  fing  ich  21.  6.  97  bei  Rödersdorf. 

1048.  Grapholitha  aemulana  Schi.  Die  im  eigentlichen  Schlesien  noch 
nicht  gefundene,  auch  in  Norddeutschland  nur  wenig  beob- 
achtete Art  wurde  ausser  bei  Schönberg  nun  auch  bei  Posotten- 
dorf-Görlitz 10.  8.  9tJ  in  2  Exx.  von  v.  T.  erbeutet. 

10*K).  Grapholitha  ravulana  HS.  Diese  in  Schlesien  sehr  seltene  Art 
klopfte  ich  28.  5.  97  bei  Nikrisch  aus  Schlehdorn:  sie  ist  neu 
für  die  pr.  O.-L. 


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1174.  Grapholitha  orobana  Tr.  ebenfalls  neu  für  die  pr.  O.-L.  und 
in  Schlesien  sehr  selten,  wurde  von  v.  T.  2.  7.  97  bei  Charlotten- 
hof entdeckt. 

1205.  Phthoroblastis  ochsenheimeriana  Z.  Das  ?  bei  dieser  Art  (vergl. 

diese  Abh.  21,  77)  hat  fortzufallen. 
1207.  Phthoroblastis  flexana  Z.    Diese  für  die  pr.  O.-L.  neue  Art 

wurde  bei  Görlitz  von  v.  T.  mehrfach  gezogen  und  von  mir 

gefangen. 


Verzeichniss 

der  bisher  in  der  pr.  O.-L.  beobachteten  Tineina,  Micro- 
pterygina,  Pterophorina  und  Alucitina. 

Vergl.  die  angeführten  Abkürzungen;  die  hinter  dem  Strich  ohne  Nummer  an- 
geführten Arten  werden  voraussichtlich  noch  in  der  pr.  O.-L.  aufgefunden  werden. 


Tinelna. 

Choreutidae. 

Choreutis  Hb.  (1303)  myllerana  F.  vcrbr.,  b.  Sieg.  gem.  — 
bjerkandella  Thnbg. 

Simaethis  Leach.  (1306)  pariana  Cl.  verbr.  u.  hfg. ;  (1309)  den- 
tana  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.  —  diana  Hb. 

Talaeporidae. 

Talaeporia  Hb.  (1329)  pseudobombycella  Hb.  verbr.  u.  meist 
n.  sltn. 

Solenobia  Z.  (1336)  pineti  Z.  verbr.  u.  hfg.;  die  partheno- 
genetische  Form  lichenella  Z.  z.  B.  b.  Sieg,  an  Zäunen,  Allee- 
bäumen u.  Steinen  hfg.;  (1308)  triquetrella  F.  R.  gem.; 
Schönb.,  Sieg,  sltn.,  aber  nur  in  der  parthenogenetischen  Form. 
Lypusidae. 

Lypusa  Z.  —  maurella  Z. 

Tineidae. 

Diplodoma  Z.  (1349)  marginepunctella  Stph.  wohl  verbr.  Schön- 
berg; L.;  Sieg. 

Xysmatodoma  Z.  (1351)  melanella  Hw.  b.  Sieg,  die  9  9  Säcke 
gef.  —  astrella  HS. 


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Scardia  Tr.  (1359)  boleti  F.  verbr.  u.  n.  sltn.:  (1360)  tessula- 
tolla  Z.  sltn.  N.;  Sieg. 

Blabophanes  Z.  (1365)  imella  Hb.  sltn.  G.  (8.  6.  95);  Schönb.; 
(1368)  ferruginella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1370)  rusticella  Hb. 
verbr.  u.  n.  sltn.  —  monachella  Z. 

Tinea  Z.  (1372)  fulvimitrella  Sodof.  nur  b.  L.  beob.;  (1374)  tapet- 
zella  L.  verbr.  aber  durchaus  n.  hfg.;  (1375)  arcella  F.  L.  u. 
Schönb.,  nach  M.  verbr.;  (1380)  picarella  Cl.  s.  sltn.  b.  Sieg.; 
(1384)  quercicolella  HS.  nur  bei  N.;  (1385)  granella  L.  verbr.  u. 
bis  zur  Schädlichkeit  gem.;  (1386)  cloacella  Hw.  wohl  nur  Abart 
der  vor.,  hfg.  in  getrockneten  Steinpiken  u.  s.  w.;  (1390)  igni- 
comella  HS  verbr.  aber  sltn.,  N.  G.;  Schönb.;  L.;  (1403)  misella  Z. 
verbr.  u.  n.  sltn.;  (1404)  fuscipunctella  Hw.  verbr.;  (1405)  pelli- 
onella  L.  verbr.  aber  meist  zieml.  sltn.,  1897  in  Unzahl  aus  Vogel- 
nestern von  N.  gezogen;  (1417)  lapella  Hb.  verbr.,  in  Unzahl  aus 
Vogelnestern  aus  N.  gezogen;  (1419)  semilfulvclla  Hw.  in  d.  Haide- 
gegend b.  N.  u.  Sieg.;  (1427)  argentimaculella  Stt.  im  Grenz- 
gebiete nach  Sachsen  beob.  -—  parasitella  Hb.;  arcuatella  Stt. 

Phylloporia  Hein.    (1428)  bistrigella  Hw.  nur  b.  Sieg.  beob. 

Tineola  HS.  (1434)  bis'elliella  Hum.  verbr.  u.  b.  G.  s.  schädlich; 
auch  in  getrockneten  Insekten  u.  selbst  in  getrockneter  Semmel 
beob. 

Lampronia  Stph.  (1440)  morosa  Z.  Melaune- Reichenbach  u. 
Sieg,  sltn.;  (1444)  luzella  Hb.  N. :  Posottendorf-G.  (v.  T.);  L.,  wo 
Wh.  d.  Ep.  zieml.  hfg.  auf  dem  Buchborge  unter  Buchenlaub 
fand,  von  denen  er  aber  nur  1  Ex.  erzog;  (1445)  praelatella  S.  V. 
im  Vorgeb.  verbr.;  (1446)  rubiella  Bjerk.  wie  die  vorige.  -  ■-  stand- 
fussiella  Z. 

Incurvaria  Hw.  (1447)  muscalella  F.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1449) 
pectinea  Hw.  verbr.  u.  z.  B.  b.  Sieg.  5  oft  gem.  um  Birken;  (1450) 
tenuicornis  Stt.  nur  v.  N.  bekannt;  (1451)  körneriella  7*.  L.  u. 
Sieg.,  wo  der  Falter  im  Haugsdorfer  Grunde  6  in  Menge  um 
Buchen  fliegt;  (1459)  capitella  Cl.  nur  von  L.  bekannt;  (1461) 
oehlmanniella  Tr.  verbr.  u.  oft  hfg.,  namentlich  um  Espen;  (1463) 
rupella  SV.  ein  von  Zeller  bestimmtes,  b.  Schönb.  von  T.  8.  6.  79 
gef.  Ex.  befindet  sich  in  meiner  Sammlung. 

Nemophora  Hb.  (1464)  swammerdamella  L.  verbr.  u.  hfg.;  (1465) 
panzerella  Hb.  nur  v.  N.  bekannt ;  (1467)  schwarziella  Z.  nur  im 


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Vorgeb.  b.  Königshain-G.  u.  Nonnenberg-L.  beob.;  (1489)  pilulella 
Hb.  N.;  Petershain:  Sehönb.:  L.;  (1470)  pilo.lla  F.  nur  von  Sieg.; 
Kohlfurt  u.  Petershain,  also  bisher  nur  aus  der  Haidegegend 
bekannt;  (1471)  metaxella  Hb.  G.:  Schönb.:  I,. 

Adelidae. 

Adela  Latr.  (1472)  fibulella  F.  Charlottenhof;  Königshain:  L. 
u.  Sieg.;  (1475)  rufifrontclla  Tr.  Schönb.  u.  Neissethal:  (1478) 
rufimitrella  Sc.  verbr.  wenn  auch  nicht  überall,  b.  Petershain  gem. 
Mitte  5.  um  Cardaminc  pratensis  L.;  (1479)  violella  Tr.  verbr.; 
(1400)  ochsenheimeriella  IIb.  verbr.;  im  Haidelande  nur  b.  Sieg.; 
(1491)  congruclla  FR.  nur  im  Haidelande  b.  N.  u.  Sieg.;  (1494) 
degeerella  L.  verbr.  u.  gem.:  (1495)  croesella  Sc.  verbr.,  um  junges 
Eichenlaub  schwärmend:  (1497)  associatella  Z.  nur  von  L.;  (1498) 
viridella  Sc.  verbr.  u.  meist  gem.;  (1499)  euprella  Thnbg.  verbr. 
u.  n.  sltn. 

Neinotois  Hb.  (1500)  metalliens  Poda.  verbr.  u.  n.  sltn.:  (1505) 
cupriacrllus  Hb.  nur  von  L.  bekannt,  desgl.  (1515)  minimellus 
Z.  u.  (1517)  dumeriellus  T)up.  —  fasciellus  F.;  violellus  Z. 

Gchsenheirnerid  ae. 

Gehsenheimeria  HS.  G52H)  birdella  Curt.  jedenfalls  verbr.  be- 
sonderer F.-G.  nicht  angegeben:  (1522)  vaccuhüla  F.  R.  wie  die 
vorige,  Sieg.;       taurclla  S.  V. 

Teichobid  ae. 

Teichobia  HS.     -  verhuella  Stt. 

Acrolepid  ae. 

Acrolepia  Curt.  (1526)  cariosella  Tr.  L:  (1530)  asscctella  Z.  N.; 
L. ;  Sieg.;  (1535)  granitella  Tr.  L.  —  pygmaeana  Hw. 

Roeslerstammia  Z.  (1538)  erxlebella  F.  verbr.  aber  einzeln. 

Hy  ponomeutid  a  e. 

Scythropia  Hb.  (1544)  crataegella  L.  zieml.  verbr.  u.  zuweilen 
hfg. :  Hyponnmeuta  Z.  (1549)  vigintipunetatus  Retz.  verbr.  u.  n. 
sltn.:  (1550)  plumbellus  S.  V.  verbr.  u.  meist  hfg.;  (1551)  irro- 
rellns  Hb.  nur  von  Sieg,  bekannt;  (1552)  padellus  L.  verbr.  u. 
gem.:  (1553)  rorellus  Hb.  nach  M.  verbr.  aber  einzeln,  was  ich 
aber  bezweifele,  da  die  Art  in  keinem  meiner  Sonderverzeiehnisse 
aufgeführt  ist  und  auch  in  Schlesien  u.  Brandenburg  sehr  wenig 
verbr.  zu  sein  scheint;  (1554)  malinellus  Z.  verbr.  u.  n.  sltn.  bis 


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zur  Schädlichkeit  gem.;  (1656)  eagnagellus  Hb.  verbr.  u.  gem.; 
(1558)  evonymellus  L.  verbr.  u.  gern. 

Swammcrdamia  Hb.  (1563)  heroldella  Tr.  verbr.  u.  n.  situ.; 
(1564)  oxyacanthella  Dup.  Posottcndorf-G.:  Schönb.;  L.;  Sieg.; 
(1566a)  pyrella  Villers,  verbr.  u.  meist  hfg.  —  combinella  Hb.; 
spiniella  Hb. 

Prays  Hb.  —  curtisellus  Don.  u.  v.  rusticus  H\v. 

Ateraelia  HS  (1574)  torquatclla  Z.  wenig  verbr.:  b.  N.  u.  L. 

Argyresthia  Hb.  (1582)  ephippella  F.  verbr.  u.  gem.:  (1583) 
nititlella  F.  z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1585)  scmitestaceella  Curt.  nur 
vom  Nonnenberge  b.  L.  bekannt,  wo  Wh.  die  Art  im  Buchen- 
walde s.  hfg.  fing,  jedenfalls  im  Vorgebirge  verbreiteter:  (1587) 
albistria  Hw.  verbr.  u.  u.  sltn.;  (1588)  spiniella  7j.  die  Bemerkung 
M.  F.  II,  112  beruht  auf  einem  Irrthumc;  nur  von  Sieg.,  wo 
Schm.  die  Art  in  einigen  Exx.  zwischen  Birkengestrüpp  fing; 
(1589)  conjugella  Z.  nur  von  Schönb.  u.  L.  bokannt;  (1591)  men- 
dica  Hw.  N.:  Gersdorf-G.:  Schönb.;  (159G)  fundella  K.  F.  Sieg.; 
L.;  (1597)  retinella  Z.  verbr.  u.  n.  sltn.:  (1598)  abdominalis  Z. 
nur  im  Haidelando  bei  N.  u.  Sieg,  einzeln  um  Wachholder;  (1(>03) 
Cornelia  F.  verbr.  wenn  auch  nicht  gem.;  (1606)  pygmaeella  Hb. 
verbr.  aber  meist  einzeln;  (1007)  goedartella  L.  verbr.  u.  gem.; 
(1608)  brockeella  Hb.  wie  die  vorige;  (1605))  laevigatv.lla  HS. 
Charlottenhof-G.,  jedenfalls  verbreiteter,  Rp.  in  den  Trieben  von 
Larix.  Herr  Dr.  Wocke  macht  mich  darauf  aufmerksam,  dass 
Mr.  Bankcs  auf  Grund  von  Exx.  aus  Schönberg  (O.-L.)  in  Schlesien, 
die  sich  in  der  Zcller'schen  Sammlung  befinden,  eine  neue  Argy- 
resthia atmoriella  Bankes  aufgestellt  hat.  Voraussichtlich  stimmen 
die  von  T.  an  Zeller  abgegebenen  Stücke  mit  den  übrigen  Lau- 
sitzer Exx.  überein;  ob  aber  diese  neue  Art  haltbar  oder  laevi- 
gatella  ist,  scheint  Dr.  Wk.  zweifelhaft;  (1610)  amiantella  Z.  b. 
Sieg.  n.  sltn.,  Rp.  in  vorjährigen  Fichtenknospen  5.  u.  G.;  (1612) 
arceuthina  Z.  nur  b.  Sieg,  selten  aus  Wachholdergebüsch  ge- 
scheucht; (1613)  illuminatella  Z.  wie  es  scheint  ziemlich  verbr., 
aber  n.  überall;  (1614)  certella  Z.  vereinzelt  in  der  Haid«?  b.  N. 
u.  Sieg.;  (1616)  aurulentella  Z.  nur  von  Sieg,  bekannt  —  glau- 
cinella  Z. ;  dilectella  Z.;  andereggiella  Dup.;  glabratella  Z.;  prae« 
colella  Z. 


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Cedcstis  Z.  (1617)  gysseleiiiella  Dup.  verbr.  u.  in  der  Haide 
hfg.;  (1618)  farüuvtella  Z.  wie  die  vorige  aber  seltener. 
Ocnerostoma  Z.  piniariella  Z.  verbr.  u.  hfg. 

Plutellidae. 

Eidophasia  Stph.  (1621)  messingiella  F.  R.  von  Wh.  hfg.  b.  L.  gcf. 

Plutella  Schrk.  (1624)  porrectella  L.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (.1626 1 
cruciferarum  Z.  verbr.  u.  gem.;  (1627)  annulatella  v.  bicingulata 
Z.  früher  b.  L.  mehrfach  gef.;  in  neuerer  Zeit  auch  b.  Sieg,  ent- 
deckt. 

Cerostoma  Latr.  (1639)  radiatella  Don.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1641) 
parenthesella  L.  nur  b.  L.  aber  früher  n.  sltn.  beob.;  (1643)  syl- 
vella  L.  verbr.;  (1645)  alpella  S.  V.  21.  7.  1)4  Posottendorf-G. 
(v.  T.)  u.  Sieg.  n.  sltn.;  (1647)  asperella  L  verbr.  u.  namentlich 
in  Gärten,  selbst  mitten  in  der  Stadt  G.  n.  sltn.;  (1649)  horri- 
della  Tr.  mit  Sicherheit  nur  von  L.  bekannt;  (1652)  xylostella  Z. 
verbr.  u.  meist  hfg.,  selbst  mitten  in  der  Stadt  G.  in  Gärten;  — 
vitella  L.;  sequella  Cl.;  scabrella  L.:  nemorella  L. 
Orthotaelidae. 

Orthotaelia  Stph.  (1654)  sparganelhi  Thnbg.  G.;  Schönb.;  Sieg, 
n.  sltn. 

Chimabacchidae. 

"Dasystoma  Curt.  (1655)  salicellum  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn. 
Chimabacche  Z.  (1656)  pliryganella  Hb.  verbr.  u.  hfg.;  (1657) 
fagella  F.  überall  gem. 

Gelechidae. 

Semicopsis  Hb.  (1658)  anella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1659) 
strigiilana  F.  meist  mit  der  folgenden  zusammengeworfen,  wohl 
verbr.;  (1660)  avellanella  Hb.  überall  gem. 

Epigraphia  Stph.  (1662)  stvinkellneriana  S.  V.  wohl  verbr.. 
mit  Sicherheit  aber  nur  von  G.  u.  L.  u.  Nikrisch  (19.  5.  97,  aber 
verllogen)  bekannt. 

Psecadia  Hb.  (1664)  pusiella  Roem.  im  Isergebirge  verbr.  daher 
sicher  auch  in  dem  zur  pr.  O.-L.  gehörigen  Theile  desselben; 
(1666)  bipunctella  F.  verbr.  aber  sltn.;  (1667)  funerella  F.  nur 
vom  Buchberge  b.  L.  bekannt  aber  sicher  verbreiteter  —  sex- 
punctella  Hb. 

Exaeretia  Stph.       allisella  Stt. 


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Pepressaria  H\v.  (1C81)  costosa  Hw.  N.;  Kohlfurt;  Schönb.; 
L.;  (1684)  flavella  Hb.  u.  v.  sparmanniana  F.  verbr.  u.  meist  n. 
sltn.;  (1688)  pallorella  Z.  verbr.  aber  n.  hfg.;  (1692)  assimilella 
Tr.  nur  in  der  Haidegegend  bei  Tzschirne,  Ullersdorf;  Sieg.; 
Kohlfurt;  (1703)  arenella  S.V.  z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1704)  pro- 
pinquella  Tr.  L.  u.  Sieg.:  (1707)  laterella  S.V.  verbr.  u.  hfg.; 
(1721)  oeellana  F.  L.  u.  Sieg.:  (1723)  alstroemeriana  Cl.  nur  von 
N.:  (1724)  purpurea  Hw.  z.  verbr.  aber  sltn.:  (1725)  liturella  Hb. 
verbr.  u.  n.  sltn.;  (1726)  conterminella  Z.  Schönb.  u.  Sieg.;  (1727) 
impurella  Tr.  L.;  Schönb.:  ('1721»)  applana  F.  verbr.  u.  n.  sltn.; 
(1730)  ciliella  Stt,  L.,  durch  Zeller  bestimmt;  (1741)  hepatariella 
Z.  11.  8.  67  von  Wh.  b.  L.  gef.  u.  von  Zeller  bestimmt;  (1744) 
parilella  Tr.  Schönb.;  (1754)  badiella  Hb.  Sieg.;  an  Fenstern 
in  Gebäuden;  C17G6)  olerella  Z.  in  der  Haidegegend  b.  Sieg.; 
(1767)  albipunctella  Hb.  z.  verbr.;  (1771)  pulcherrimella  Stt.  z. 
verbr.  b.  Schönb.;  L.;  Sieg;  (1774)  chaerophylli  Z.  nur  b.  L. 
beob. ;  (1775)  absynthiella  Hb.  in  Schlesien  noch  n.  gef.;  ein  b. 
Schönb.  v.  T.  28.  7.  78  gef.  u.  von  Zeller  bestimmtes  Ex.  befindet 
sich  in  meiner  Sammlung;  (1781)  nervosa  Hw.  3.  5.  95  von  mir 
b.  Kohlfurt  gefangen;  scopariella  Hein.;  subpropinquella  Stt.; 
yeatiana  F.;  capreolella  Z.;  angelicella  Hb.;  astrantiae  Hein.;  sarra- 
cenella  Roessl.;  selini  Hein.;  depressella  Hb.;  pimpinellae  Z.;  hcra- 
cliana  Deg. ;  artemisiae  Nick.;  ultimella  Stt. 

Gelechia  Z.  (1790)  pinquinella  Tr.  G.;  Schönb.;  L.,  jedenfalls 
überall  zu  finden:  (1791)  nigra  Hw.  G. ;  L.;  sltn.;  (1793)  musco- 
sella  Z.  Schönb.;  (1794)?  cuneatella  Dgl.  wenige  Tage  vor  seinem 
Tode  schrieb  mir  Schm.,  dass  er  voraussichtlich  diese  Art  in  3  Exx. 
in  seiner  Wohnung  gefangen  habe;  (1795)  rhombella  S.  V.  verbr. 
wenn  auch  n.  hfg.;  (1796)  rhombelliformis  Stgr.  b.  Sieg,  sltn.; 
(1803)  incomptella  HS.  nach  Wk.  i.  d.  Lausitz;  (1808)  distinctella 
Z.  verbr.  u.  n.  slt. ;  (1818)  nigricans  Hein.  =  fumatella  Dgl. 
(nach  Hering)  in  der  hellen  Form  oppletella  HS.  19.  7.  79  b.  Schönb.; 
(1818)  sororculella  Hb.  nur  auf  Torfmooren  der  Haidegegend  sltn.; 
(1820)  velocolla  Dup.  verbr.  u.  hfg.;  (1825)  peliella  Tr.  vorzugs- 
weise in  der  Haidegegend  aber  auch  bei  Schönb.;  (1826)  ericetella 
Hb.  überall  gem.;  (J827)  infernalis  HS.  in  Birkenschlägeu  b. 
Sieg.  i).  sltn.;  aber  auch  von  mir  in  Kieferwäldern  der  Haide  b. 
Kohlfurt  (23.  6.  95)  u.  auf  dem  Isergebirgskamme  beim  Wittig- 


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haus  (14.  6.  97)  gef.;  (1830)  lentiginosella  Z.  L.;  u.  Schönb.; 
(1833)  mulinclla  Z.  Sieg,  zieml.  situ.;  (1838)  malvella  Hb.  z. 
verbr.;  (1839)  galbanclla  Z.  verbr.  doch  n.  hfg.;  (1840) angustella 
Hein,  nach  Dr.  Wocke  vielleicht  nur  sehr  dunkel  bestäubte  galba- 
nclla Z..  von  mir  in  2  Exx.  '23.  6.  95  b.  Kohlfurt  in  Kiefernwald 
(Vacc.  inyrtillus)  gef.;  (1844)  continuella  Z.  nicht  nur  in  der 
Uaidegegend  verbr.,  sondern  auch  b.  Schönb.  u.  L.;  überall  situ.; 
(1848)  solutella  Z.  nur  b.  N.;  (1849)  longicornis  Curt.  verbr.  u. 
meist  hfg.;  (1850)  diftinis  Hw.  zieml.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1859) 
electella  Z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (1802)  lugubrella  F.  nur  von  G. 
bekannt  —  interruptella  Dgl.;  sealella  Sc. 

Brachmia  Hein.  (1871)  mulfetella  SV.  z.  verbr.,  L.;  N.;  Sieg.; 
aber  n.  hfg.;  (1872)  pruinosella  Z.  bisher  nur  b.  Sieg.,  wo  die 
Art  n.  sltn.  ist;  Rp.  in  jungen  Blättern  von  vacc.  uliginosum. 
jedenfalls  weiter  verbr. 

Bryotropha  Hein.  (18S0)  terrella  Hb.  verbr.  u.  gem.;  (1883) 
decrepitclla  HS.  z.  verbr.;  (1884)  lutescens  Const.  ein  Ex.  meiner 
Sammlung  stammt  aus  Schönb.  (T.),  auch  in  der  hiesigen  Museums- 
sammlung  stecken  zwei  Lausitzer  Exx.  aber  ohne  nähere  F.-O.- 
Angabe;  (1890)  senectella  Z.  N.  u.  Schönb.;  (1901)  affinis  Dgl. 
b.  Sieg,  beob.;  (1902)  umbrosella  Z.  N.  u.  L.;  —  domestica  Hw. 
basaltinella  Z. 

Lita  Tr.  (1911)  psilella  HS.  20.  7.  94  b.  Posottendorf-G.  (v.  T.) 
u.  von  mir  hfg.  (19.  7.  97)  an  den  Ausläufern  des  Isergebirges 
b.  Oppelsdorf  beob.;  (1915)  artemisiella  Tr.  verbr.  u.  gem.; 
(191«)  atriplicella  HS.  Posottendorf-G.;  Schönb.;  Sieg.:  (1922) 
obsoletella  FR.  nur  von  L.  bekannt  (Wh.,  Z.);  (1924)  tussi- 
laginella  Hein.  sltn.  b.  Sieg.;  (1942)  acutninatella  Sirc.  nach 
Wk.  b.  G.,  sonst  noch  sltn.  b.  Sieg.:  (1953)  knaggsiella  Stt.  s. 
sltn.  b.  Sieg.;  (1954)  maculea  Hw.  Schönb.  u.  Sieg.,  jedenfalls  s. 
verbr.;  (1957)  tricolorella  Hw.  L.;  (1900)  maculiferella  Dgl. 
z.  verbr.,  Schönb.;  L. ;  Sieg.;  n.  hfg.;  (1902)  junctella  Dgl.  nach 
M.  verbr.,  mit  Sicherheit  nur  von  Schm.  b.  Sieg,  nach  der  Ueber- 
winterung  an  Fenstern  etc.;  (1904)  marmorea  Hw.  Schönb.;  Ij. ; 
Sieg.  sltn.  —  strelitziclla  HS.;  moritzella  Hb.;  vicinella  Dgl.; 
fischerella  Tr. ;  leucomenalclla  Z. 

Teleia  Hein.  (1978)  vulgella  Hb.  nach  M.  verbr.  aber  mir  nur 
von  L.  u.  Sieg,  bekannt,  n.  sltn.  um  Crataegus;  (1980)  alburnella 


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15 


Z.  verbr.  u.  meist  hfg.;  (' 11)82)  sequar  Hw.  b.  .Sieg.  n.  sltn.: 
(1987)  humeralis  Z.  bisher  nur  von  L.  bekannt;  (19SD)  proximella 
IIb.  überall  gem.;  (11)81))  notatella  Hb.  vcrbr.  u.  n.  sltn.:  (1990) 
wagae  Now.  Schönb.  Hl.  5.  71»  (T.  Z.);  L.;  (11)1)1)  triparella  Z. 
Landskrone-G.:  Schönb.;  L. ;  (11)1)4)  luculella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.; 
(1995)  dodecella  L.  verbr.  u.  n.  sltn.,  Up.  bis  5.  in  den  Gipfel- 
knospen  von  Kiefeni  —  fugitivella  Z.:  fugaeella  Z. 

Recurvaria  HS.  (1997)  leucatella  Cl.  verbr.  u.  selbst  in  den 
Gärten  der  Stadt  G.  hfg.       nanella  Hb. 

Poicilia  Hein.  (1999)  nlbiceps  Z.  G.  (v.  T.);  Sieg.  n.  hfg.;  (2000) 
nivea  Hw.  Schönb.  (24.  8.  79.  T.  Z.). 

Argyritis  Hein.  (2002)  pictella  Z.  N.  u.  Schönb.;  —  superbella  Z. 

Nannodia  Hein.  (2(.XJ4)  stipella  Hb.  u.  v.?  naeviferella  Dup. 
verbr.  u.  oft  gem.;  (2005)  hermannella  F.  verbr.  u.  hfg. 

Apodia  Hein.  (2007)  bifractella  Dgl.  sltn.  b.  Sieg. 

Ptocheuusa  Hein.  —  suboecllea  Stph.;  inopella  Z. 

Parasia  Dup.  (2019;  luppella  L.  erst  b.  L.  beob.;  (2022)  car- 
linclla  Stt.  ein  Ex.  aus  X.  befindet  sich  in  der  Museumssammlung 
zu  G.;  —  paueipunctella  Z. 

Chelaria  Hw.  (2027 1  huebnerella  Don.  verbr.  u.  n.  sltn. 

Ergatis  Hein.  (2028)  brisclla  Tr.  Sieg,  hfg.;  (2034)  ericinella 
Dup.  verbr.  u.  hfg.  —  subdecurtella  Stt. 

Doryphora  Hein.  (2044)  servella  Z.  nur  von  N.  bekannt;  (2057) 
lucidella  Stph.  Schönb.  (14.  8.  89)  u.  Sieg.  —  pulveratella  HS.; 
lutulcntella  Z.;  arundinetella  Stt. 

Monoehroa  Hein.  (2001)  tenebrella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn. 

Lamprotes  Hein.  (2062;  atrella  Hw.  Posottend orf-G.;  Schönb.; 
L.;  (2063)  unicolorella  HS.  b.  Schönb.  von  T.  entdeckt:  (2067) 
micella  S.  V.  G.;  Schönb.;  auch  i.  d.  Haidegegend  b.  Sieg. 

Auacampsis  Curt.  (20<~8)  anthyllidella  Hb.  L.  u.  Sieg.;  (2082) 
ligulella  Z.  verbr.  wenn  auch  einz. ;  (2083)  vorticella  Sc.  verbr.  u. 
n.  sltn.  coronillella  Tr. ;  bigutella  HS.;  cincticulella  HS.;  taenio- 
lella  Z.;  sarothamnella  Z. 

Aeanthophila  Hein.  (2090)  alacella  Dup.  bisher  nur  im  nied. 
Vorgeb.  b.  Schönb.  u.  L. 

Tachyptilia   Hein.    (2091)    populella    Cl.    verbr.    u.  gem. 
temerei la  Z. 

Brachycrossata  Hein.  (2095)  cinerella  Cl.  verbr.  u.  gem. 


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Ceratophora  Hein.  (2104)  rufescens  Hw.  nur  im  nied.  Vorgeb. 
b.  Schönb.  u.  L.  gef.  —  lutalella  HS. 

Rhinosia  Tr.  (2110)  ferrugclla  S.  V.  Posottendorf-G.  (v.  T.), 
jedenfalls  verbreiteter;  (2112)  formosella  Hb.  Sproitzer  Basalt- 
hügel b.  N. 

Cladodes  Hein.  (2114)  dimidiella  S.  V.  n.  hfg.  b.  Sieg.;  (2115) 
gerronella  Z.  zieml.  verbr.  Schönb.;  L.;  Sieg. 

Gonia  Hein.  (2118)  pudorina  Wk.  nur  in  d.  Haidegegend  b. 
Kohlfurt  u.  Sieg. 

Cleodora  Curt.  (2123)  striatella  Hb.  verbr.  u.  gem.  (2124)  anthe- 
midella  Hein,  wohl  verbr.,  sicher  von  Schönb.  (8.  8.  80);  (2128) 
cytisella  Curt.  nur  von  Kohlfurt  bekannt,  wo  Wh.  die  Art  nahe 
am  Bahnhofe  in  Anzahl  fing. 

Ypsolophus  F.  (2136)  fasciellus  Hb.  verbr.  u.  hfg.;  (2140)  juni- 
perellus  L.  Haidegegend  u.  L. ;  (2142)  marginellus  F.  nach  M.  nur 
auf  dem  Sachsenberge  bei  N.;  -    ustulellus  F.;  limosellus  Schi. 

Nothris  Hb.  (2148)  sabinella  Z.  Haide  bei  N.;  (2149)  asinella 
Hb.  23.  9.  77  b.  Schönb.  (T.  Z.).  —  verbascella  Hb. 

Sophronia  Hb.  (2154)  semicostella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2165) 
chilonella  Tr.  n.  sltn.  b.  Sieg.;  (2168)  humerella  S.  V.  n.  sltn.  b. 
Sieg.  u.  Oppelsdorf  -  sicariella  Z. 

Anarsia  Z.  spartiella  Schrk.  bisher  nur  in  der  Haidegegend  b. 
N.  u.  Sieg.;  —  lineatella  Z. 

Pleurota  Hb.  (2204)  bicostella  Cl.  verbr.  u.  hfg.  —  rostrella  Hb. 

Aplota  Stph.  (2212)  kadeniella  HS.  Sproitzer  Hügel  b.  N.  u. 
einmal  auf  den  Basaltbergen  b.  L.  —  palpella  Hw. 

Hypercallia  Stph.  —  citrinalis  Sc. 

Carcina  Hb.  (2219)  quercana  F.  verbr.  u.  hfg. 

Enicostoma  Stph.  (2223)  lobella  S.  V.  nach  Wk.  in  der  Lausitz: 
fehlt  meinen  sämmtlichen  Verzeichnissen,  als  wohl  wenig  verbr. 

Anchinia  Hb.  —  -  cristalis  Sc. 

Harpeila  Schrk.  (2242)  forficella  Sc.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2246) 
bracteella  L.  sicher  v.  L.,  von  wo  ich  ein  schönes  Ex.  b.  Wh.  sah. 
Dasycera  Hw.  —  oliviella  F. 

Oecophora  Z.  (2252)  tinctella  Hb.  zieml.  verbr.  u.  n.  sltn. ;  (2253) 
unitella  Hb.  Haidegegend  u.  G.;  (2261)  flavifrontella  Hb.  verbr. 
aber  n.  hfg.;  (2265)  pseudospretella  Stt.  dies  Hausthier  bürgert 
sich  in  Schlesien  und  in  der  Lausitz  ein;  (2666)  fuscescens  Hw. 


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17 


L.  u.  b.  Sieg,  sltn.  um  Crataegus:  (2271)  stipella  L.  vorbr.  u.  big. 
(2273)  similella  IIb.  vorbr.  aber  .seltener;  (2274)  einnamomea  Z. 
wie  die  vorige;  (227«»)  augustclla  Hb.  b.  Sieg,  an  einer  alten, 
einzeln  stehenden  Eiche  n.  situ.;  sonst  nur  in  1  Ex.;  (22S1)  minu- 
tella  L.  verbr.  u.  n.  situ,  in  freistehenden  Gartenhäusern  u.  s.  w. ; 
(2285)  formoaulla  F.  verbr.  u.  n.  situ,  namentlich  an  Obstbäumen; 
(2295)  procerella  S.  V.  Ct.;  L.  u.  Sieg.;  also  wohl  verbr.  aber  n. 
hfg.  luridicomella  HS.;  stroemella  F.;  tripuncta  Hw.;  bork- 
hausenii  Z.;  lamdella  Don.;  schäfterella  L. 

Hypatima  HS.  (22W)  binotella  Tlinbg.  verbr.  aber  sltn.  in  der 
O.-L.  wohl  nicht  an  Louicera;  (2300)  innncielhi  Z.  b.  Sieg.  n.  sltn. 

Blastobasis  Z.  -    phycidella  Z. 
Glyphipterygidac. 

Glyphipteryx  Hb.  (230«»)  bergstraesserella  F.  nur  von  I..  bekannt  ; 
(2310)  thrasonella  Sc.  auf  feuchten  Wiesen  in  der  Haidegegend 
b.  Petershain  u.  Rödersdorf  sehr  hfg.;  auch  im  Vorgeb.  verbr.; 
(2312)  haworthana  Stph.  eine  Specialität  der  Görlitzer  Haide  u.  b. 
N.  u.  Sieg.;  ich  habe  die  Puppe  schon  im  October  gef.,  sodass 
die  Art  nicht  nur  durch  Zucht  (Sorhagen),'  sondern  wohl  auch 
bisweilen  schon  im  Freien  im  Spätjahre  erscheint;  (2313)  equi- 
tella  Sc.  11.  «j.  7S  b.  Schönb.  (T.);  (2310)  fisehorella  Z.  nach  M. 
verbr.,  nach  meinen  Verzeichnissen  nur  im  nied.  Vorg.  b.  Schönb. 
u.  L.  -  forstcrella  F. 
<t  racilaridae. 

Gracilaria  Z.  (2317)  alchimiella  Sc.  verbr.  u.  gem.;  (2320)  stig- 
matella  F.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2328)  talconipennella  Hb.  zieml.  verbr. 
u.  n.  sltn.:  (232U)  semifascia  Hw.  nur  in  d.  Haidegegend  b.  N.; 
(2330)  populetorum  Z.  verbr.  u.  meist  n.  sltn.;  (2331)  elongella  Z. 
verbr.  u.  hfg.:  scheint  im  Herbst  wenig  zu  Hiegen,  da  ich  sie  im 
ersten  Frühjahre  stets  ganz  frisch  fing;  (2333)  rufipennella  Hb. 
nur  von  Sieg,  bekannt;  (2335)  tringipennella  Z.  verbr.  u.  n.  sltn.; 
(2328)  syringella  F.  verbr.  u.  gem.;  (2341)  phasianipennellä  Hb. 
verbr.  u.  n.  sltn.,  dio  var.  (piadrupella  Z.  nur  von  L.;  (2343)  auro- 
guttella  Stph.  im  nied.  Vorgeb.  b.  L.  u.  in  d.  Haide  b.  Sieg.; 
(234«»)  ononidis  Z.  nur  von  L.  bekannt  quadrisignclla  Z.; 
omissella  Stt. ;  imperialella  Mn.;  hofTmanniella  Schi.;  kollariella  Z. 

Coriscium  Z.  (2353)  brongniardellum  Z.  Schönb.;  L. ;  Sieg,  also 
wold  verbr.  —  cuculipennellum  Hb.;  sulphurellum  Hw. 

Abhan.il.  B.l.  XXII.  2 


18 


Ornix  Z.  (2356)  guttea  Hw.  zieml.  vcrbr.  u.  n.  sltn.;  (2364) 
fayivora  Stt,  im  Haugsdorfer  Grunde  b.  Sieg.  n.  sltn.;  (2360) 
anglicrlla  Stt,  b.  Sieg,  gem.;  (2367)  avellanella  Stt,  b.  G.  hfg., 
jedenfalls  verbreiteter;  (2309)  fiuitimclla  Z.  N.  u.  L.;  (.2370) 
tonjuilella  Z.  zieml.  verbr.  u.  n.  sltn.:  (2371)  scoticella  Stt.  Haide- 
gegend b.  N.  u.  Sieg.  u.  von  mir  24.  5.  97  b.  Nikrisch;  (2372) 
hetulae  Stt,  Schönb.  u.  Sieg.  n.  sltn.;  (2374)  anguliferelUi  Z. 
8.  4.  97  b.  G.  von  v.  T.  erzogen  —  carpinella  Frey;  scutulatella 
Stt,:  eaudulatella  Z. 
Cole(»phoridae. 

Coleophora  Z.  (2377)  juncirolella  Stt,  mehrere  Exx.  von 
Möschler  beiluden  sieh  in  «1er  Museumssaininlung  u.  stammen 
wohl  sieher  von  N.;  (2378)  larieella  HS.  verbr.  u.  oft  bis  zur 
Schädlichkeit  hfg.;  (2380)  milripetinis  Z.  nur  von  Schönb.: 
(2383)  limosipennella  Dup.  nur  von  L.:  (2390)  lutipennella  Z.  G.: 
Sieg.;  Oppelsdorf,  jedenfalls  viel  verbreiteter;  (3292)  fusecdinella 
Z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2393)  binderella  Kollar.  zieml.  verbr.  u.  n. 
sltn.;  (2394)  viininetella  Z.  b.  Sieg.  n.  situ.,  jedenfalls  verbr.: 
(2390)  idaeclla  Hofm.  über  die  Haidegegend  verbr.,  N.;  Kohlf.; 
Sieg,  aber  keineswegs  hfg.:  (2397)  glitzella  Hofm.  bisher  nur  von 
Sieg.;  (2398)  vacc  'ni  iella  HS.  nach  Wk.  in  der  Ebene  bisher  nur 
b.  Kohlfurt,  aber  auch  b.  Sieg.;  (2399)  vitisella  Gregson.  in  der 
Ebene  u.  im  nied.  Vorgeb.  verbr.,  b.  L.  nicht  beob.;  (2400)  orbi- 
tella  Z.  nur  von  N.  bekannt;  (2403)  gryphipennella  Bouche.  verbr. 
u.  hfg.;  (2404)  nigricella  Stph.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2405)  pari- 
pennella  Z.  vereinzelt.  Landskrone-G.;  L.  u.  Sieg.;  (2406)  ledi 
Stt.  i.  d.  Kohlfurter  Haide  u.  b.  Sieg.;  jedenfalls  mit  lodum 
palustre  in  der  Haidegegend  verbr.;?  (2408)  fuscocuprella  HS. 
ein  specieller  F.-O.  fehlt;  (2409)  alcyonipennella  Kollar.  zieml. 
verbr.  aber  n.  hfg.;  (2412)  frischella  L.  sltn.  b.  Sieg.;  (2414) 
deauratella  Z.  nur  von  Schönb.  bekannt;  (2415)  fabriciella  Vill. 
Kadischer  Berg  b.  N.  u.  Sieg.;  (2419)  hemerobiella  Sc.  verbr.  u. 
hfg.;  (2422)  anatipennella  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2423)  ibipennella 
Z.  b.  Sieg,  zieml.  sltn.;  (2424)  paliatella  Zk.  bisher  nur  in  der 
Haidegegend  von  N.  u.  Sieg.;  (2426)  currucipennella  Z.  bei  G.; 
L. ;  Sieg.;  (2438)  vulnerariae  Z.  Schönb.  u.  L.;  (2442)  pyrrhuli- 
ponnella  Z.  in  der  Haidegegend  verbr.  u.  n.  sltn.;  (24G0)  lixella 
Z.  an  dürren  Stellen  verbr.  u.  meist  hfg.;  ?(2473)  ballotella  F.  R. 


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19 


nach  M.  bei  N.;  es  dürfte  aber  ein  Bestimmungsfchler  vorliegen; 
(2482)  discordella  Z.  nur  b.  Schönb.  beob.;  (2484)  bilineatella 
Z.  n.  sltn.  b.  Sieg.;  (2490)  niveieostella  Z.  Melauner  Schanze  u. 
Schönb.;  (2511)  therinolla  Tgstr.  jedenfalls  verbr.  wenn  auch  sicher 
erst  b.  N.  u.  in  Oppelsdorf  beob.;  (2511b)  pratella  Z.  ein  von 
mir  23.  (i.  97  b.  Rödersdorf  erbeutetes  Ex.  bestimmte  Wk.  als 
pratella;  (2512)  troglodytella  Dup.  jedenfalls  verbr.  aber  nur 
von  G.  bekannt:  (2527)  silenella  HS.  Schönb.  u.  Sieg.,  hier  auf 
den  Zschiraer  Aubergen  stellenweise  hfg.;  Sack  an  den  Früchten 
von  Lychnis  viscaria;  (2530)  millefolii  Z.  erst  bei  L.  beob.;  (2536) 
argentula  Z.  b.  G.  als  Rp.  auf  Schutthaufen  hfg.;  Sieg.;  (2538) 
granulatclla  Z.  nur  von  L.  bekannt;  (2541)  artemisiae  Müll,  ich 
fand  die  Rp.  in  grosser  Zahl  in  einem  Steinbruche  b.  G.  an  Artc- 
misia  campestris;  nur  ein  Theil  der  Säcke  war  mit  Blüthen- 
blättchen  umhüllt,  die  Zucht  war  leider  ganz  erfolglos;  (2545) 
otitae  Z.  Schönb. ;  ausserdem  befinden  sich  2  Exx.  aus  der  Lausitz 
in  der  Museumssaramlung;  (2548)  flavaginella  Z.  Schönb.  u.  L.; 
(2553)  murinipennella  Dup.  verbr.  u.  hfg.;  (2555)  caespitiella  Z. 
verbr.  u.  hfg.  —  anteunariella  HS.;  badiipennclla  Dup.;  uni- 
punctella  Z.;  ochripennella  Z.;  olivacella  Stt.;  solitariella  Z.; 
ahenella  Hein.;  albitarsella  Z.:  chalcogrammella  Z.;  zclleriella 
Hein.:  brevipalpella  Hein.;  virgatella  Z. ;  serenella  Z.;  coronillae 
Z.;  gallipcnnella  Hb.;  ditella  Z.;  vibicigerella  Z.;  conspicuella  Z. ; 
caelebipennella  Z.;  vibieella  Hb.;  ornatipeuuella  Hb.;  wockeella  Z.; 
arenariella  Z.:  lineola  Hw.;  liueariella  Z.;  dianthi  HS.:  directella 
Z. ;  gnaphalii  Z.;  tanaccti  ^[ühlig:  granulatclla  Z.;  virgauroae  Stt.; 
artemisicolella  Bruand. 

Lavernidae. 

Chauliodus  Tr.  (2558)  illigerellus  Hb.  verbr.  aber  n.  hfg.;  (2567) 
chaerophyllellus  Goeze.  nach  M.  verbr.;  sicher  von  Schönb.  u.  L.  — 
iniquellus  Wk.;  strictellus  Wk. 

Laverna  Curt.  (25<>9)  idaei  Z.  in  der  Ebene  u.  im  nied.  Vorgeb. 
verbr.  u.  n.  sltn.;  (2572)  conturbatella  Hb.  wie  die  vorige;  (2576) 
st<>phcnsi  Stt,  Landskrone-G.  (v.  T.);  (2577)  rhamniella  Z.  G.; 
Schönb.;  Sieg.;  oft  hfg.  um  Rhamnus  cathartica;  (2580)  raschki(?lla 
Z.  erst  aus  der  Haidegegend  bei  N.  u.  Sieg,  bekannt;  (2583) 
subbistrigella  Hw.  N.  u.  L.;  (2584)  hellerella  Dup.  verbr.  a.  n. 

2* 


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'20 


sltn.:  1 2587i  epilobiella  Koem.  G.  u.  L.:  —  lacteella  Stph.:  ful- 
vcscens  Hw.:  schrancki-lla  Hb.:  decolorella  Stph.:  phragmitella  Stt. 

Chrvsoclista  Stt.  (2">SJ>)  linneella  Cl.  nur  von  G.  bekannt,  wo 
ich  die  Art  seit  mehreren  Jahren  Glitte  b\  u.  8.  an  den  Lindcn- 
stämmeii  des  Wilhelmplatzes  finde        tenninella  Westwood. 

Ae;hniia  Stt.  i2o(.U)  dentella  Z.  nur  von  L.  bekannt. 

Tinagma  Z.  2595)  perdieellum  Z.  nur  auf  den  Basaltkuppen 
des  Vorgebirges  verbr. ;  I.2GÜ1)  transverselluin  Z.  nur  v.  L.  bekannt: 
balteolellum  F.  14. 

Hevdenia  HoiVn.  (2( )(>!>)  fulviguttella  Z.  auf  den  Masaltkuppen 
des  nied.  Vorgeb.  b.  Jauernic.k-(T.  u.  L.,  aber  auch  in  der  Ebene 
b.  Charlottenhof. 

Asychna  Stt.  —  niodestella  Dup.;  aeratella  Z. 

Stagmatophora  HS.        pomposella  Z.:  serratella  Z. 

Klaehistida  e. 

Butalis  Tr.  (2b5!M  himim  Ua  HS.  Sehönb.  u.  L.:  (2bHl)  ctt*jti- 
dclhi  S.  V.  (J  ;  ]j. :  Tzschirner  Au  berge  b.  Sieg.;  i 2büb)  k  n  ocJtcUa 
F.  an  derselben  Stelle  b.  Sieg.:  (2<>S2)  seopolella  Hb.  Landskrone-< ». : 
;2<).s:i)  ehenopodiella  Hb.  verbr.  u.  n.  situ.:  (2«>SS)  inspersella  IIb. 
im  nied.  Vorgeb.  b.  Sehönb.  u.  L.:  (2t>!M)  eieadella  Z.  nur  von  L. 
bekannt  selinella  Z.:  seilest  ens  Stt.:  palustris  Z.;  norieella  Z. ; 
sietella  Z.  u.  v.  variella  Stph. 

Ani|)hisbatis  Z.  (20*J>'.I)  ineongruella  Stt.  L.  u.  einige  Male  am 
Rande  eines  Kieferngebüst  lies  b.  Sieg. 

Panealia  Gurt.  —  latreillella  Gurt.:  leuwenhoekella  L. 

Kndrosis  Hb.  (270.'J)  lacteella  S.  V.  verbr.  u.  gem. 

Schrcckcnsteinia  Hb.  (2705)  festaliella  Hb.  im  nied.  Vorgeb. 
verbr.  u.  Ii  fg.,  in  der  Ebene  seltener. 

Ileliodines  Stt.  (270b)  roe.sella  L.  erst  einige  Male  b.  Sieg.  beob. 

Stathmopoda  Stt.  (2707)  pedella  L.  verbr.  u.  u.  sltn. 

Gosmoptervx  Hb.  (2711)  eximia  Hw.  nur  von  G.  bekannt. 

Batrachedra  Stt.  (2715)  praeangusta  Hw.  verbr.  u.  hfg.:  (2710) 
pinitolella  Dup.  verbr.  u.  n.  sltn..  im  Gebirge  um  Fichten. 

Antispila  Hb.  (2718)  pfeifVerella  Hb.  nur  von  L.  bekannt; 
treitsehkiella  F.  U. 

Helio/.ela  HS.  (2721)  serieiella  Hw.  nur  von  L.  bekannt: 
resplendella  Stt. 


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21 

Stephensia  Stt.  (2726)  bnmnichiolla  L.  nur  von  L.  bekannt. 

Elaehista  Stt,  (2731)  maffnificclla  Tgstr.  Schönb.  u.  L.;  (2732) 
nobilella  Z.  im  Vorgeb.  b.  L.  und  in  der  Haide  b.  Kohlfurt  u. 
Sieg.  n.  hfg.:  (2733)  <jlvichen<dla  F.  Thielitz-G.  (v.  T.);  (2735.) 
albtfrontrlla  Hb.  fing  ich  b.  G.  20.  6.  1)7;  (2738)  luticomella  Z. 
Königshainer  Berge  b.  G.;  (2741)  stagnalh  Frey.  Haidegegend 
b.  Kohlfnrt  u.  N.:  .2742)??  kilmunella  Stt,  nach  M.  b.  N.,  jeden- 
falls nur  Verwechselung  mit  der  vorigen:  (2744)  holdenella  Stt. 
nur  b.  N.;  (275V))  aridi  lla  Hein.  b.  G.  hfg.,  vielleicht  nur  Re- 
stimmungsfehlcr:  (27(13)  bcdelhtla  Sircom.  b.  L.;  (27(55)  pulli- 
comella  Z.  Posottendorf-G.  u.  L. ;  (2766)  humilis  Z.  L.  u.  Sieg, 
zieml.  sltn.:  (2767)  obscurella  Stt.  nur  von  N.  bekannt;  (2775) 
I'ifasciclla  Tr.  Landskrone-G.  u.  Sieg.,  hier  gem.;  (2780)  cinetella 
Z.  nur  von  N.:  (278!))  ccruseUa  Hb.  G.  an  der  Neissbrüeke 
20.  6.  1)7  hfg.:  Schönb.;  Sieg.  n.  sltn.:  (271)2)  rhynchosporclla  Stt. 
in  der  Haidegegend  b.  N.:  Kohlf;  Sieg.;  (271)6)  pollinariella  Z. 
(2802)??  squamosrlla  HS.  muh  M.  b.  Mittel -llorka,  voraus- 
sichtlich aber  Bestimmungsfchler:  (2813)  argentella  Cl.  verbr.  u. 
b.  G.  gem.:  (2817)  suha/bidclla  Sehlaeg.  in  dem  Isergeb.  beim 
Wittighaus  14.  6.  97  sehr  gem.  —  quadrella  Hb.:  pnae  Stt,:  per- 
plexclla  Stt. :  pullella  HS.  :  ineertella  Frey.:  exactella  HS.:  taenia- 
tella  Stt,;  gangabella  Z.:  pallidum  Frey.:  dispunetella  Dup.; 
dispilella  Z. 

Lith  ocolletidae. 

Bedellia  Stt,  (2823)  somnulentella  Z.  ein  Ex.  von  Wh.  b.  L.  im 
( rem  iisega rten  gef. 

Uenophila  Stph.    -  V.  tlavmn  Ihv. 

Lithoeolletis  Z.  (2825)  roboris  Z.  nur  von  X.:  (2826)  um  ijote.lln 
Dup.  b.  G.  n.  hfg.;  Schönb.:  (J828)  sylvclla  Hw.  b.  G.  gem.:  N.; 
(2831)  cramcrclla  F.  verbr.  u.  gem.:  (2832)  tenella  Z.  nach  M. 
verbr..  nach  meinen  Aufzeichnungen  wenig  beob. :  (2833)  heege- 
riellu  Z.  verbr.  u.  hfg.:  (2834)  alniella  Z.  verbr.  u.  gem.:  (2S36) 
str  igulatella  Z.  verbr.  u.  gem.:  (2831))  lunlcUa  Z.  b.  G.  hfg.: 
(2842)  insif/nitcf/u  Z.  Schönb.  u.  Sieg,  sltn.:  (2843)  ulmifoliella 
Hl».  verbr.  u.  hfg.:  (2844)  spinoldla  Dup.  N.  u.  Schönb.:  (2S46) 
cavcdla  Z.  verbr.  u.  b.  <i.  hfg.:  (2848)  salieicolella  Sirc.  an  salix 
cinerea  u.  anrita  bisher  nur  1».  Sieg.,  jedenfalls  nueh  b.  Kohl  fürt: 


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22 

(2849)  saUctella  Z.  b.  G.  hfg.;  (2050)  duhitella  HS.  bisher  nur 
von  Sieg.;  ??(2851)  mannii  Z.  nach  M.  b.  N.,  voraussichtlich  Be- 
stimmungsfehler; (2852)  pomifoliella  Z.  verbr.  u.  meist  sehr  gem.: 
(2853)  sorbi  Frey,  bisher  nur  von  Sieg,  bekannt,  dort  hfg.,  jeden- 
falls verbreitet;  (2855)  cydonlella  Frey-  wohl  verbr.,  aber  mit 
Sicherheit  erst  b.  Sieg.;  (2850)  cvrasirolella  HS.  G.  u.  Sieg,  hfg.: 
(2857)  spinicolella  Stt;  (2858)  padella  Gütz.;  (2859)  oxyacanthae 
Frey.;  die  letzten  drei  Arten  wohl  verbr.  aber  nur  von  Sieg, 
bekannt;  (2800)  faginella  Z.  verbr.  u.  b.  G.  gem.;  (2861)  coryli 
Nick.  b.  G.  n.  sltn.;  (2802)  curpinicolcUa  Stt.  G.  u.  Sieg.:  (2860) 
junoniella  Z.  verbr.,  b.  G.  sltn.;  (2874)  quercifoliella  Z.  verbr. 
u.  gem.;  (2880)  betulae  Z.  b.  G.  recht  vereinzelt;  Sieg.;  (2889) 
nicellii  Stt.  b.  G.  hfg.;  (2802)  froelichiella  Z.  verbr.  u.  hfg.; 
(2893)  stettinensis  Nicoiii  nach  M.  verbr.;  mir  ist  kein  sicherer 
Fundort  bekannt;  (2894)  kleemannella  F.  Sieg.,  jedenfalls  viel 
verbreiteter;  (2800)  emberizaepennella  Bouehe.  verbr.,  b.  G.  gem.; 
(2902)  agilella  Z.  nur  von  N.  bekannt;  (2903)  pastorella  Z.  n.  sltn. 
b.  Sieg.;  (2904)  populifoliella  Tr.  verbr.  u.  hfg.;  (2907)  tremulae 
Z.  Schönb.  u.  L.;  (2908)  comparella  Z.  b.  G.  n.  sltn.  hortella 
F.;  mahalabella  Mühlig. ;  lantanella  Schrk.;  scopariella  Z.;  coryli- 
foliella  Hw.;  schreberella  F.;  geniculella  Key.;  apparella  HS. 

Tischeria  Z.  (2910)  complanella  Hb.  verbr.  u.  gem.;  (2912)  mar- 
ginea  Hw.  nach  M.  wohl  verbr.,  ich  kenne  nur  N.  als  F.-O.: 
(2913)  heinemanni  Wk.  b.  Lohsa-Hoyerswerda;  (2915b)  (Uriduct 
Wk.  ein  von  mir  19.  6.  97  b.  Nikrisch  gef.  Stück  zieht  Dr.  Wocke 
zu  dieser  Art  dodonaeu  Heyd.;  gaunacella  Dup.;  angusti- 
collella  Z. 

Lyonetidae. 

Lyonetia  Hb.  (2910)  clerkella  L.  u.  var.  aereella  Tr.  verbr.  u. 
namentlich  in  der  zweiten  Form  hfg.;  (2917)  ledi  Wk.  Kohlfurt 
u.  Sieg.  n.  sltn.;  (2918)  prunifoUella  Hb.  b.  Sieg.  s.  sltn.;  (2919) 
pulverulentella  Z.  sltn.  aber  verbr.,  G.;  Hosenthal;  Schönb.;  L,.; 
Sieg. 

Phyllocnistidae. 

Phyllocnistis  Z.  (2923)  suffusella  Z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2924) 
saligna  Z.  ebenso. 


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Cemiostoma  Z.  (2926)  spartifoliella  Hb.  b.  G.  u.  Sieg,  hfg.;  — 
wailesella  Stt.;  laburnella  Stt.;  seitella  Z.;  lustratella  HS. 

Bueculatrix  Z.  (2935)  cidarella  Z.  nur  b.  N.  beob.;  (2938)  ulmella 
Z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (2940)  crataegi  Z.  N.  u.  Sieg.;  (2948)  frangu- 
lella  Goeze.  nach  M.  verbr.,  sicher  von  Sieg.;  (2951)  artcmisiac 
HS.  u.  ratisbonnensis  Stt.  hfg.  b.  G.  an  Artemisia  campestris 
hinter  „Stadt  Düsseldorf"  in  einer  Kiesgrube;  ??(2952)  absinthii 
Gartn.  die  von  G.  angegebenen  Stücke  sind  sicher  nur  zeichnungs- 
lose Exx.  der  folgenden;  (2954)  gnaphaliella  Tr.  nach  v.  T.  b.  G.; 
(2955)  thoracella  Thnbg.  verbr.  -u.  gem.  —  nigricomella  Z.; 
cristatella  Z. 
Nepticulidae. 

Opostega  Z.  (2963)  salaciella  Z.  b.  Lauban  u.  Sehönb.  beob.; 
(2967)  erepusculella  Z.  ohne  bestimmten  F.-O. 
Trifurcula  Z.  —  immundella  Z. 

Nepticula  Z.  Diese  Gattung  ist  erst  in  jüngster  Zeit  von  dm 
Lausitzer  Sammlern  in  Angriff  genommen  worden;  da  aber  die 
benachbarten  Faunengebiete,  besonders  auch  die  sächsische  Über- 
lausitz ziemlich  genau  erforscht  sind,  so  wird  die  Gattung  voraus- 
sichtlich in  der  pr.  O.-L.  durch  folgende  Arten  vertreten  sein 
(vergl.  Einleitung):  pomella  Vaughan;  aeneella  Hein.;  ruficapitella 
Hw.;  saraiatella  HS.;  atricapitella  Hw.;  basiguttella  Hein.;  rhamnella 
HS.;  tiliae  Frey.;  anomalella  Goeze.;  aueupariae  Fre}r.;  minusculella 
HS.;  sanguisorbae  WTk.;  pyri  Glitz.;  oxyacanthella  Stt.;  despera- 
tella  Frey;  nylandriella  Tgstr.;  aceris  Frey.;  regiella  HS.;  aeneo- 
fasciella  HS.:  fragariella  He3d.;  splendidissimella  HS.;  comari  Wk.; 
gratiosella  Stt.;  ulmivora  Hein.;  prunetoruin  Stt.:  alnetella  Stt.: 
lediella  Schleich.;  aurella  Stt.;  continuella  Stt.;  centifoliella  Z.; 
microtheriella  Stt.;  betulicola  Stt;  occultella  Hein.;  plagicolella 
Stt.;  diffinis  Wk.;  filipendulae  Wk.;  glutinosae  Stt.;  luteella 
Stt.;  sorbi  Stt.;  turicella  HS.;  heraargyrella  Z.;  argentipedella  Z.; 
tityrella  Stt.;  freyolla  Heyd.;  malella  Stt.;  agrimoniella  HS.; 
atricollis  Stt.;  angulifasciella  Stt.;  rubivora  Wk.;  arcuatella  HS.; 
myrtilella  Stt.;  Salicis  Stt.;  carpinella  Heyd.;  diversa  Gütz.; 
floslactella  Hw.;  septembrella  Stt.;  catharticella  Stt.;  intimella  Z.: 
subbimaculella  Hw. ;  argyropeza  Z.;  turbidella  Z.;  hannoverella 
Gütz.;  cryptella  Stt.  Die  faunistische  Behandlung  dieser  Gattung 
bleibt  einer  späteren  Veröffentlichung  überlassen. 


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Microptcryx  Hb.  (3080)  calthella  L.  vorbr.  u.  hfg.;  (30S7) 
aruncella  Sc  z.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (3091)  mansuetolla  Z.  nur 
von  N.  bekannt;  (5M)8)  anderschella  HS.  sicher  b.  L.;  (3099)  aurea- 
tella  Sc.  N.;  Kohlf.;  Sieg,  gem.,  aber  auch  im  Noissthal;  (3102) 
thunbergella  F.  Nonnen berg-L.;  (3103)  sparmannella  Bose.  verbr.. 
n.  sltn.;  (3104)  fastuosella  Z.  wohl  verbr.,  Landskrone-G.;  L.: 
(3106)  unimaculella  Zett.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (3108)  semipurpurella 
Stph.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (.3109)  purpurella  Hw.  nur  von  Schönb. 
bekannt. 

Pterophorina. 

Agdistis  Hb.     -  adaetyla  Hb. 

Cnaemidophorus  Wallgr.  (3118)  rhododaetylus  F.  in  der  pr.  O.-L. 
trotz  M/s  Annahme  wenig  verbr.,  mit  Sicherheit  nur  von  Schönb.; 
b.  Sieg,  einige  Exx.  durch  Rosen  aus  Erfurt  eingeführt. 

Platyptilia  Hb.  (3121)  ochrodaetyla  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (3124) 
gonodaetyla  S.V.  nur  von  L.  bekannt;  (3126)  zetters  tedt-ii  Z.  im 
Vorgeb.  jedenfalls  verbr.,  aber  bisher  nur  b.  L.  beob.;  (3127) 
ncmoralis  Z.  b.  Gr.;  L.;  Sieg.;  (3128)  tessaradaetyla  L.  verbr.  u. 
n.  situ.       isodactvla  Graaf. 

Amblyptilia  Hb.  (3130)  acanthodaetyla  Hb.  N.;  L. ;  Sieg.;  (3131) 
cosmodaetyla  Hb.  nur  von  L.  bekannt. 

Oxyptihis  Z.  (3133)  tristis  Z.  b.  L.  u.  Sieg.;  (3136)  pilosellae  Z. 
verbr.  u.  hfg.;  (3137)  hieracii  Z.  nicht  überall  aber  doch  verbr.: 
(3143)  parvidactylus  Hw.  wie  es  scheint  verbr.,  b.  N.:  Schönb.: 
Sieg.  —  distans  Z.;  ericetorum  Z.;  didactylus  L. 

Mimaescoptilus  Wallgr.  ??(3149)  phneodaetylus  Hb.  nach  M.  1>. 
G.;  der  Fang  bedarf  aber  noch  der  Bestätigung;  (3152)  serotinn. s 
Z.  Schönb.  u.  Sieg.;  (3155)  aridus  Z.  nach  M.  bei  Särichen-N.: 
hier  liegt  wohl  ein  Irrthum  vor,  da  die  Art  allen  benachbarten 
Faunengebieten  fehlt  :  (3161)  pterodaetylus  Ii.  verbr.  u.  n.  sltn.  — 
pelidnodactylus  Stein.:  graphodaetylus  Tr.;  paludicola  Wallgr. 

Oodematophorus  Wallgr.  -  -  lithodaetylus  Tr. 

Pterophorus  Wallgr.  (3167)  monodaetylus  L.  verbr.  u.  gem. 

Leioptilus  Wallgr.  (3168)  searodaetylus  Hb.  verbr.  u.  n.  sltn.; 
(31.69)  lienigianus  Z.  nur  von  Wh.  b.  L.  in  Anzahl  erzogen;  (3170) 
tephrudactyliis  Hb.  L.  u.  Tzscliirner  Anborge  b.  Sieg.;  (3171) 


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distinctus  HS.  b.  Scbönb.  u.  L.;  (3172)  inulae  Z.  b.  Sehönb.; 
(3173)  carphodaetylus  Hb.  Gr.;  Sehönb.;  L.:  (3174)  microdaetylus 
Hb.  Sehönb.;  (3177)  osteodactylus  Z.  im  nied.  Vorgeb.  b.  Sehönb. 
u.  L.:  (3178)  braehydaetylus  Tr.  wie  die  vorigo  Art. 

Aeiptilia  Hb.  (3194)  tetradactyla  L.  verbr.  u.  n.  sltn.;  (3201) 
pentadaetyla  L.  verbr.  u.  hfg.:  (3202)  pallidum  Z.  N.  u.  Kohlf. 
auf  Torfmoor. 

Alueitina. 

Alucita  Z.  (3211)  hexadaetyla  L.  wohl  verbr.  u.  n.  sltn.;  (3212) 
huebneri  Wallgr.  nach  M.  gem.,  mir  nur  von  L.  bekannt. 

Was  die  Bestimmung  der  Arten  anbetrifft,  so  muss  ich  mich 
hierin  auf  meine  Herren  Mitarbeiter  verlassen. 


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Yerzeicboiss  Her  auf  den  Philippinen  Matal  Landmollnsken. 

Von  Dr.  0.  von  Möllendorff. 


Die  reiche  Landschneckenfauna  der  philippinischen  Inseln,  welche 
nicht  nur  an  Artenzahl  hervorragend  ist,  sondern  auch  die  grössten 
und  schönsten  Vertreter  der  Land  pul  monaten  überhaupt  enthält,  hat 
zwar  seit  geraumer  Zeit  die  Aufmerksamkeit  der  Sammler  und  Forscher 
auf  sich  gelenkt,  ist  aber  noch  nicht  der  Gegenstand  einer  erschöpfenden 
Darstellung  geworden.  Professor  C.  Semper's  grosses  Werk  über  die 
Fauna  des  Archipels  ist  ein  Torso  geblieben,  auch  können  wir  jetzt 
erst  beurtheilen,  wie  unvollständig  sein  Material  noch  war.  nach- 
dem neuere  Forschungen  dio  Artenzahl  mehr  als  verdoppelt  haben. 
Namentlich  kleine  und  kleinste  Arten  hatten  sich  dem  Blicke  der 
Forscher  meist  entzogen,  sei  es,  dass  sich  die  Aufmerksamkeit  bei 
universellen  Sammlern  wie  Cuming  und  Semper  zersplitterte,  sei  es, 
dass  das  Beobachten  so  kleiner  Thierformen  im  tropischen  Wald 
besonders  schwierig  ist.  Es  hatte  sieh  sogar  in  Forscherkreisen  die 
Legende  gebildet,  dass  kleine  Schnecken  überhaupt  in  den  Tropen 
wenig  verbreitet  soien  und  vor  grösseren  Formen  zurücktreten.  Neuere 
Untersuchungen  haben  gelohrt,  dass  diese  Annahme  durchaus  irrig 
war  und  dass  dio  tropischen  Faunengebiete,  besonders  in  Asien,  noch 
ungeahnte  Schätze  grade  unter  den  kleinsten  Molluskenarten  ungehoben 
darbieten.  Ich  will  hier  nur  auf  die  Familie  der  Diplommatiniden 
verweisen.  Noch  Kobelt's  Arbeit  über  die  Landdcckelschnocken  der  Phi- 
lippinen, auf  Semper's  Material  basirt,  enthält  nur  3  Arten,  eine  Di- 
plommatina  und  zwei  Arinia,  und  als  ich  1886  auf  den  Philippinen 
anlangte,  hatte  mein  Freund  Qu  ad  ras,  der  schon  mehrere  Jahre  dort 
sammelte,  diese  kleine  Artenzahl  nur  um  eine  neue  vermehrt.  Nun 
hatte  ich  in  China  Gelegenheit  gehabt,  mich  im  Sammeln  grade  von 


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solchen  Minutien  zu  üben  und  bezweifelte  stark,  dass  mit  dieser 
spärlichen  Zahl  unsere  Kenntniss  der  philippinischen  Diplommatinen 
abgeschlossen  sein  sollte,  stiess  aber  bei  Quadras,  der,  wie  gesagt,  schon 
einige  Jahre  Erfahrung  vor  mir  voraus  hatte,  auf  Widerspruch.  Ich 
erinnere  mich  noch  gut  unsrer  ersten  gemeinsamen  Excursion  nach 
der  Höhle  von  Montalban  bei  Manila;  als  das  prächtige  Felsenthor 
mit  seinen  reichbewachsonen  Kalkklippen  in  Sicht  kam,  erklärte  ich 
Quadras  sofort,  wenn  es  hier  keine  Diplommatiniden  gäbe,  glaube  ich 
allerdings  auch  nicht  mehr  an  eine  gute  Vertretung  derselben  auf  den 
Philippinen.    Wir  waren  aber  kaum  eine  Stunde  an  den  Felsen,  als 
wir  zwei  neue  Palaina-  und  mehrere  neue  Diplommatina -Arten  ent- 
deckten.   Nun  war  das  Eis  gebrochen,  und  nachdem  Quadras  die 
Methode,  diese  allerdings  sehr  versteckt  lebenden  Minutien  aufzufinden, 
gelernt  hatte,  haben  wir  es  in  lOjährigem  thcils  gemeinsamem,  theils 
gesondertem  Forschen  auf  5  Gattungen  nebst  4  Untergattungen  mit 
nicht  weniger  als  95  Arten  dieser  einen  Familie  gebracht,  so  dass 
nunmehr  die  Philippinen  grade  als  das  Verbreitungscentrum  der  Familie 
gelten  müssen.    Die  wunderbare  Untergattung  Diaphora  von  Ennea 
mit  der  spiralig  lostretenden  letzten  Windung  war  nur  durch  die  fast 
verschollene  E.  cumingiana  vertreten,  heute  schliessen  wir  mit  36  Arten 
ab,  haben  aber  sicher  den  vorhandenen  Artenschatz  noch  nicht  erschöpft. 
So  wird  es  auch  noch  in  vielen  andern  Familien  der  Fall  sein;  noch 
hat  jede  Excursion,  selbst  in  schon  mehrfach  durchforschte  Gegenden, 
Novitäten  gebracht,  viele  kleinere  Inseln  sind  noch  fast  gar  nicht, 
und  viele  Gebiete  der  grösseren  Inseln  noch  sehr  mangelhaft  durch- 
forscht.  Ehe  wir  aber  die  einzelnen  Inselfaunen  und  ihre  Beziehungen 
zu  einander  nicht  genau  kennen,  ist  ein  abschliessendes  Urtheil  über 
die  Gesammtfauna  des  Archipels  und  ihr  Verhältniss  zu  den  Nachbar- 
ländern unmöglich.    Zudem  steht  es  mit  den  letzteren  nicht  besser; 
wir  fangen  jetzt  erst  au,  die  Binneninolluskon  des  malayischen  Archipels 
genauer  kennen  zu  lernen  und  weder  Java  noch  Borneo,  Celebes,  die 
Molukken  u.  s.  w.  sind  genügend  untersucht. 

Wenn  ich  es  trotzdem  unternehme,  eine  Uebersicht  der  philippi- 
nischen Fauna  nach  dem  heutigen  Stand  unserer  Kenntniss  zu  geben, 
so  geschieht  dies,  weil  ich  einerseits  durch  meine  Versetzung,  andrer- 
seits durch  die  gegenwärtigen  politischen  Zustände,  welche  das  Innere 
der  Inseln  europäischen  Sammlern  zunächst  verschliessen  werden,  für 
geraume  Zeit  nicht  hoffen  kann,  weiteres  Material  zu  erhalten.  Eine 


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grosse  Zahl  der  in  den  letzten  Jahren  von  Quadras  und  mir  entdeckten 
neuen  Arten  sind  bisher  nur  in  Diagnose  publicirt  und  harren  noch 
der  vollständigen  Beschreibung  und  Abbildung,  die  ich  in  Bälde  ver- 
öffentlichen zu  können  hoffe.  Einstweilen  aber  halte  ich  es  für  nützlich, 
ein  Verzeichnis»  der  bis  jetzt  bekannten  Arten  mit  den  wichtigsten 
Synonymen,  genauen  Fundorten  und  gelegentlichen  systematischen 
Bemerkungen  zu  veröffentlichen. 

In  der  nachstehenden  Liste  habe  ich  von  dem  Gebrauch  der  Be- 
zeichnung „Varietät"  ganz  abgesehen,  um  Verwechselungen  zwischen 
geographischen  Varietäten  oder  Localrassen  und  individuellen  Ab- 
änderungen (am  gleichen  Fundort)  nach  Form  und  Farbe,  welche 
letzteren  vielfach  ebenfalls  als  Varietäten  bezeichnet  werden,  vorzubeugen. 
Zwischen  den  ersteren  und  Unterarten  ist  schliesslich  nur  ein  geringer, 
gradueller  Unterschied  und  wir  begehen  keinen  oder  nur  einen  geringen 
Fehler,  wenn  wir  diesen  Unterschied  ganz  fallen  lassen  und  jede  IiOcal- 
rassc,  welche  nicht  genügend  differenzirt  ist,  um  als  eigene  Art  zu  gelten, 
mit  subspeeies  bezeichnen.  Hierfür  ist  neuerdings  die  Trinominal- 
bezeichnung,  namentlich  in  der  Ornithologie,  in  Aufnahme  gekommen, 
also  z.  B.  Vitrinopsis  planulata  arayatensis  statt  V.  plan,  subsp.  araya- 
tensis  oder  V.  p.  var.  geogr.  arayatensis.  Indessen  haben  sich  meine 
Fachgenossen  in  der  Malacozoologie  (mit  Ausnahme  der  Amerikaner) 
noch  nicht  zur  Annahme  dieser  Neuerung  entschlossen  und  («he  die- 
selbe nicht  allgemein  in  der  Zoologie  Eingang  gefunden  hat,  möchte 
ich  von  ihrer  Einführung  noch  absehen.  Schliesslich  kommt  es  ja  nur 
darauf  hinaus,  das  Wort  subspecies  wegzulassen. 

Die  andere  Reihe  von  ..Varietäten",  welche  Abänderungen  am 
gleichen  Fundorte  bezeichnen  sollen,  werden  von  den  Autoren  sehr 
verschieden  benannt:  forma,  mutatio,  deviatio.  varietas  ex  colore.  Ich 
meine,  man  sollte  mit  der  Benennung  solcher  Abänderungen  sparsam 
sein,  da  sie  bei  manchen  Arten,  wie  namentlich  der  Gattung  Cochlostyla, 
überaus  zahlreich  sind,  und  bleibe  zunächst  bei  dem  Ausdruck  mutatio. 

Von  Citaten  gebe  ich  in  der  Regel  nur  die  erste  Beschreibung 
und  Abbildung,  ohne  hierin  pedantisch  conseipient  zu  sein,  von  den 
Synonymen  nur  die  wichtigsten.  Von  .  Fundorten  werden  nur  die 
Inseln  selbst  erwähnt,  nur  bei  Luzon  unterscheide  ich  drei  Regionen. 
I.  den  Norden,  II.  Mittel- Luzon,  die  grosse  Centralebeno  mit  dem 
Gebirgsland  von  Sambales  und  Bataan.  den  Gebirgen  östlich,  süd- 
östlich und  südwestlich  von  Manila,  und  III.  die  Südosthalbinsel,  die 


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2?) 


Provinzen  Kamarincs  und  Albay  umfassend.  Nur  die  dritte  Region 
ist  ein  natürlich  abgegrenztes  Faunengebiet,  während  die  orsteren 
beiden  in  einander  übergehen. 

Die  Sehreibung  der  geographischen  Namen  ist  nicht  immer  die 
oflieielle  spanische,  sondern,  wo  es  sieh  um  einheimische  Namen  handelt, 
mit  den  phonetisch  entsprechenden  deutschen  Lauten.  Es  ist  kein  Grund 
vorhanden,  warum  wir  rein  malayische  Namen  in  spanischer  Entstellung 
schreiben  sollten.  Bei  allgemein  bekannten  Namen  wie  Luzon  (Lüssum, 
Cebu  (Sebu  oder  Suglm)  hübe  ich  die  Aenderung  begreiflicher  Weise 
unterlassen. 

Arten,  welche  ich  nicht  gesehen  habe,  sind  mit  *  bezeichnet. 
Kowno,  Oktober  1897. 

Farn.  Streptaxidae. 

1.  Gen.  Streptaxis  Gray. 
Sect.  Micrarteinon  Mild  ff. 

1.  Streitlust»  bwtttjvri  Mild  ff. 

I.  Senck.  N.  G.  IH'K),  ,..  11K),  t.  VII,  f.  1. 
Cebu.  Negros,  Guimaras. 

2.  Gen.  Ennea  II.  et  A.  Ad. 

1.  Sect.  Huttonella  Pfr. 

2.  Kit  neu  bicolor  Hütt. 

Luxon,  Marinduijue,  Busuanga,  Cebu,  Leyte,  Bohol,  Mindanao. 
Diese  weitverbreitete  Art  scheint  mit  Culturgewiiohsen  leicht 
verschleppt  zu  werden.    Einheimisch  ist  sie  wahrscheinlich  in  Süd- 
chiua;  ich  kenne  sie  ausserdem  von  Indien,  Ceylon,  Mauritius,  den 
Molukken,  Palaos,  Mariannen,  Westindien  und  Südamerika. 

2.  Sect.  Diaphora  Alb. 

a)  Formen  kreis  der  K.  seriaina  Mlldff. 
Die  Arten  dieses  Formenkreises  hatte  ich  früher  ihrer  cylin- 
drischen  Gestalt  wegen  der  vorgehenden  Section  eingereiht.  Sic 
gehören  jedoch  besser  zu  Diaphora,  obwohl  der  Hauptcharacter 
dieser  Gruppe,  die  losgelöste  letzte  Windung,  bei  ihnen  fehlt  oder 


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nur  angedeutet  ist.  Der  allgemeine  Habitus  aber,  der  zusammen- 
hängende, oben  lostreteude  Mundsaum  und  die  Tendenz  zur  Los- 
lösung des  letzten  Umgangs,  die  sich  in  einzelnen  Arten  zeigt, 
weist  auf  Diaphora  hin,  während  andrerseits  auch  bei  einzelnen 
Arten  der  letzteren  Section  diese  Loslösung  nur  schwach  ent- 
wickelt ist. 

3.  Ennea  nitidula  Quadr.  et  Mlldff. 

Nachr.  Bl.  1894  p.  Hl. 
Katanduanes. 

4.  Ennca  sericina  Mlldff. 

J.  I).  M.  G.  XIV  p.  «K>,  t.  IV  f,  «. 
Luzon  II. 

5.  Ennea  hidalgoi  Mlldff. 

N.  Bl.  188H  p.  78. 
Luzon  II. 
mut.  major  Mlldff. 
mut.  gracilis  Mlldff. 
6'.  Ennealcardiostoma  Mlldff. 
N.  Bl.  1894  p.  H2. 
Marinduque. 

7.  Ennea  otostoma  Quadr.  et  Mlldff*. 

N.  Bl.  1894  p.  82. 
Katanduanes. 

8.  Ennea  cylindrica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  73. 
Masbate. 

9.  Ennea  cristatella  Mlldff. 

N.  Bl.  189U  p.  I. 
Tablas. 

10.  Ennea  samarica  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  81. 
Sa  mar. 

b)  Formenkreis  der  E.  cuspidata  Mlldff. 

11.  Ennea  cuiqnäata  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  105. 
Luzon  III. 
IIa.  —  subsj).  holopleuris  Mlldff.  1.  c. 
Luzon  III. 


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12.  Ennea  euryomphala  Mlldff'. 

N.  B*l.  1805  p.  106. 
Luzon  III. 

c)  Formenkreis  der  E.  qnadraai  Mlldff. 

13.  Ennea  quadrasi  Mlldff. 

.1.  D.  M  G.  1887  p.  26«,  t.  8.  f.  1. 
Cebu. 
inut.  minor  Mild  ff. 

Cebu,  Siquijor,  Leyte,  Negros. 
13a.  —  subsp.  diminuta  Mlldff. 

Guimara8. 
13b.  —  subsp.  gracillima  Mlldff. 
Bohol. 

14.  Ennea  macrostoma  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  82. 
Negros. 

15.  Ennea  devians  Mlldff. 

J.  Senck  18110  p.  198,  t.  VII.  f.  4. 
Cebu. 

10.  Ennea  kochiana  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  79,  .1.  Seuck.  18Ü0  t.  VII.  f.  4. 
Cebu. 

16a.  —  subsp.  elongata  Mlldff. 
1.  c  t.  VII  f.  3. 
Cebu. 

17.  Ennea  eutrachela  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  192,  t.  VII  f.  3. 
Cebu. 

18.  Ennea  truncaiella  Mlldff. 

N.  Bl.  189G  p.  82. 
Panay. 

d)  Formenkreis  der  E.  cumingiana  (Pfr.). 

19.  Ennea  cumingiana  (Pfr.) 

Cylindrella  cumingiana  Pfeiffer  Mon.  Hei.  II  p.  385,  Cheran.ed.il, 
CyL  t,  6.  f.  IG— 20.        Ennea  cumingiana  Dohm  Mal.  Bl.  XXI, 
1873  p.  110.    Tryon  Man.  Pulm.  I  p.  107,  t.  20  f.  23. 
Philippinnen  (V Panay). 


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32 


20.  Ennea  solenidium  Mlldff. 

X.  Bl.  18'.H>  it. '2,  K.  euiuingiana  Hidu^o  J.  dt?  Couch.  1887  p.  41. 
Obras  Maine.  18!H>  p.  (i'J  (nun  Pfeiffer). 

Tablas. 

Hidalgo  ist  zwar  auf  dein  richtigen  Woge  gewesen,  wenn  er 
diese  von  J.  F.  Quadras  zuerst  auf  der  Insel  Tablas  gesammelte 
Art  für  die  verschollene  E.  cumingiana  hielt,  denn  in  der  That 
stimmt  sie  zu  dieser  ungefähr  in  der  Grösse  und  in  dein  Mangel 
von  Lamellen  in  der  Mündung.  Aber  einmal  decollirt  Pfeiffers 
Art  nicht,  wie  er  ausdrücklich  hervorhebt,  während  das  meine 
sämmtlichen  Exemplare  von  E.  solenidium  (etwa  30)  durchweg 
thun,  und  dann  ist  sie  stärker  gestreift,  nicht  cylindrisch,  sondern 
oben  und  unten  etwas  verjüngt.  Mr.  Fulton,  der  die  Güte  hatte, 
das  Originaloxoinplar  von  E.  cumingiana  im  British  Museum  mit 
E.  solenidium  zu  vergleichen,  bestätigte  mir  die  Verschiedenheit 
Beul  er. 

21.  Ennea  hhsaquum  Mlldff. 

N.  Bl.  ihjm;  p.  2. 

Tablas. 

22.  Ennea  aptyehia  Mild  ff. 

N.  Bl.  18U5  p.  152. 

Tangat  (Kalaniianes;. 

e)  Formenkreis  der  E.  tabu  Mlldff. 

23.  Ennea  locartlt  Hidalgo. 

(Ihr.  Maine.  1WM  p.  W.  Atl.  t.  I  f.  4. 
Negros. 

23a.       subsp.  domjata  Mlldff. 

J.  Senck.  181«  p.  »30. 
Leyte. 

24.  Ennm  shophnsUmut  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Hl.  IKjmj  p.  2. 
Luzon  1. 

25.  Ennm  tuba  Mlldff. 

.1.  D.  M.  G.  XIV,  1887  p.  257,  t.  VII  f.  14,  15. 

Cohn. 


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20.  Emiea  morhti  Hidalgo. 

J.  de  Conch.  1889  p.  303,  t.  15,  f.  3,  a.  b.    Obr.  1890  p.  55,  C2  Atl. 
t.  I  f.  2. 
Busuanga. 
mut.  minor  Mlldff.  Kalamianes. 
20a.  —  subsp.  obhmga  Mlldff.  Kalamianes. 

27.  Ennea  mlophia  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  107. 
Kalamianes. 

28.  Ennea  dilophiu  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  10H. 
Kalamianes. 
28a.  -    subsp.  graeiiior  Mlldff. 
21».  Ennea  andostoma  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1895  p.  108. 
Koron  (Kalamianes). 

30.  Ennea  canaUculata  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  B).  189U  p.  1H2. 
Kalamianes. 

f)  Formenkreis  der  E.  moellendorffi  Hid. 

31.  Ennra  stranguJata  Mlldff. 

N.  Bl.  I8t»4  p.  83. 
Kalamianes. 

32.  Ennea  turta  Quadr.  et  .Mlldff. 

N.  Bl.  185»!  p.  m. 
Mindoro,  Hin. 

33.  Eitnta  dicrasyedia  Mlldff. 

En n eii  bi  er ist ata  Mild  ff.  N.  Bl.  18! »4  p.  84  (mm   E.  bioristata 
Morelet  187: \  ex  Africa  occid.). 
Tangat  (Kalamianes). 

34.  Ennea  unuristaia  Mlldff. 

N.  Hl.  189 4  p.  81. 
Koron  (Kalamianes). 

35.  Ennea  homulogyra  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  j».  107. 
Kalamianes. 
30.  Ennea  moeUevdorffi  Hidalgo. 

.1.  de  CWb.  1889  p.  302,  t.  15  f.  2,  Obr.  1890  p.  54,  <>2.  Atl.  t.  T  f.  2. 
Busuanga. 

Abhan.ll.  IM.  XXII.  3 


34 


37.   Ennea  pleistogyra  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1895  p.  109. 
Kalamiancs. 

mut.  contractu  MlldtT. 
Kalamiancs. 


Farn.  Vitrinidae. 

3.  Gen.  Vitrinoidea  Semper. 

.'*8.    Vitrinoidea  albaicnsis  Semp. 

Reisen  Lanelsehn.  p.  85,  t.  VIII  f.  2. 
Luzon  III. 

39.  Vitrinoidea  qwadrasi  Mild  ff. 

N.  Bl.  1895  p.  74. 
Masbate. 

Beiläufig  möchte  ich  hier  erwähnen,  dass  eine  von  M.  Weber 
(Zool.  Erg.  Niederl.  Ind.  Bd.  III  p.  111,  t.  VII  f.  3)  reproducirte 
Abbildung  von  Hasselt's,  welche  unpublicirt  im  Naturhistorischen 
Museum  zu  Leyden  seit  1823  aufbewahrt  wird,  meiner  Ansicht 
nach  eine  unzweifelhafte  Vitrinoidea  darstellt.  Ein  Parmarion 
kann  die  Art  schon  deshalb  nicht  sein,  weil  sie  keine  Schleim- 
pore besitzt.  Die  äussere  Erscheinung,  Färbung  und  Zeichnung 
ist  den  philippinischen  Arten  ausserordentlich  ähnlich.  Die  bisher 
für  rein  philippinisch  gehaltene  Gattung  würde  sich  mithin  bis 
Java  erstrecken  und  dort  durch  Vitrinoidea  punctata  (von  Hasselt) 
vertreten  sein. 

4.  Gen.  Vitrinopsis  Semper. 

40.  Vitrinopsis  aperta  (Beck). 

Vitrina  aperta  (Berk)  Pfr.  P.  Z.  S.  1848  Mon.  Hcl.  II  p.  502.  Beeve  Ic. 
Vitrina  f.  71.  —  Mariella  aperta  Semper  Beis  p.  13.  —  Helicarion 
apurtus  Tryon  Man.  Pulm.  I  p.  181,  t.  42  1'.  21. 
Luzon  I. 

41.  Vitriywpsis  planulata  (Pfr.). 

Vitrina   plannlata  Pfeiffer  P.  Z.  S.  1848  Mon.  Hei.  II  p.  502 
Ree ve  Ic.  Vitr.  f.  30.  —  Mariella  planulata  Semp.  lieis.  p.  13. 
Helicarion  planulatu»  Tryon  Man.  I  p.  184,  t,  43  f.  (>2.  —  Vitrina 
fasciata  Sotileyet  Voy.  Breite  Zool.  11  (1852)  p.  4W,  t.  28  f.  12-14.  - 


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35 


Vitrinopsis  tigrina  Semp.  Reis,  p  HR,  t.  VI  LI  f.  3,  XI  f.  4  (juv.) 
Vitrinopsis  plauulata  Mlklff.  Mal.  131.  N.  F.  X  1888  p.  153.  T.  Senck. 
1893  p.  00. 

Luzon,  Leyte. 

4la.  —  subsp.  arayatensis  Semp. 

Mariella  arayatensis  Semper  Reis,  p.  12,  t.  II  f.  7.  Vitrinopsis 
fasciata  vnr.  major  Hidalgo  Ohr.  181K)  p.  R4. 

Luzon  II. 
42.   Vitrinopsis  papillata  (Ffr.). 

Vitrina  papillata  Pfr.  WZ.  S.  1H18  Mon.  Hei.  II  p.  502  Reeve  |<\ 
Vitr.  f.  31.  -  Mariella  papillata  Semper  Reis.  p.  13.  --  Heli- 
earion  papillatus  Tryon  Man.  I  p.  1S4.  t.  13  {.  R3. 

Luzon  IL 

4ü.  Vitrinopsis  qttadrasi  Mild  ff'. 
N.  Bl.  1894  p.  84. 
Mindoro. 

44.  Vitrinopsis  tuherculata  Semper. 

Reis.  p.  8R,  t.  VIII  f.  5. 
Bohol. 

45.  Vitrinopsis  cebnana  Mild  ff. 

Mal.  Bl.  N.  F.  X  p.  152,  t.  IV  f.  «3. 
Cebu. 

40.  Vitrinopsis  beckiana  (Pfr.). 

Vitrina  Beckiana  Pfr.  P.  Z.  S.  1818.  Mon.  Hei.  IT  p.  499,  Chemn. 
e.l.  U  Vitr.  t.  II  f.  37-39.       Helicarion  Beckianus  Pfr.,  Semper, 
Tryon  etc. 
Guimaras. 

5.  Gen.  Yitrinoconus  Semper. 
Reis.  Phil.  p.  91      MIHff.  J.  D.  M.  G.  XIV,  1887  p.  2R9. 

Die  systematische  Stellung  dieser  Gattung  ist  mir  noch 
unsicher,  da  Sempers  Charakterisirung  der  Woichtheile  sehr  kurz 
und  etwas  unvollständig  ist.  Die  Schale  erinnert  am  ehesten  an 
die  Naninidengattung  Inozonites  (s.  u.),  doch  ist  eine  Schleimporo 
am  Fussende  nicht  vorhanden.  Neuerdings  hat  sich  eine  Art  auch 
ausserhalb  der  Philippinen  gefunden,  nämlich  in  Nord-Celcbos. 

47.  Vitrinoconus  glaher  Mlldff. 
N.  Bl.  18913  p.  201. 
Marinduque. 

3* 


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Bf; 


48.  Vitrinoconus  discoideus  Semp. 

Reis.  p.  92  (juv.) 
Luzon  II. 

49.  Vitrinoconus  sinaifensis  Pfr. 


Helix  sinaitensis  Pfeiffer  P.  Z.  S.  1845  p.  129.  Mon.  Hei.  I.p.204  - 
Vitrinoconus  sin.    Tryon  Man.  Pulm.  1  p.  lffl),  t  35  f.  22. 


Luzon  I. 

51.  Vitrinocmua  infracostatus  Mlldff. 

N.  Kl.  i«h;  P.  if«. 

Luzon  I. 

52.  Vitrinoconus  arctmimus  Quadr.  et  Mlldff. 

N  Kl.  ihih;  p.  3. 
Luzon  I. 

53.  Vitrinoconus  quadrasi  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  19<5,  t.  VII  f.  5. 
Cebu. 

53a.  —  subsp.  compressa  Mlldff. 
Bohol. 

54.  Vitrioeonus  eyathus  Pfr. 


Helix  eyathus  Pfr.  P.  Z.  S.  1815  p.  123,  Mon.  IM.  1  p.  29». 
riieiim.  ed.  II  t.  94  f.  19,  20  (juv... 

ITt-l ix  urcuata  Pfr.  P.  Z  S.  184«  p.  110,  Mon.  Hei.  1  p.  120.  - 
Patiila  arc.  Tryon  Man.  Pulm.  III  p.  4«!,  t.  Vf.  84.  (juv.) 


Luzon  1. 

„Helix"  eyathus  und  arcuata  Pfr.  sind  beide  Jugendstufen 
einer  und  derselben  Art,  wie  ich  an  zahlreichen  Exemplaren  in 
allen  Ent  wickclungsstufen  muh  weisen  konnte;  die  erstere  hat  nach 
dem  Autor  0M/2,  die  letztere  0  Windungen,  die  Durchmesser  werden 
auf  8,  bezw.  5l/2  mm  angegeben.  Ausgewachsene  haben  fast 
8  Windungen  und  erreichen  8,5  mm  Durchmesser. 

55.    Vitrioeonus  qoniomphalw  Quadr.  et  Mlldff. 
N  Ki.  1894  p.  m. 
Katanduanes. 

5»>.  Vitrinoconus  omphalotropis  Mlldff. 
N.  Kl.  1s;m;  p  3. 

Luzon  III. 


Luzon  I. 

50.    Vitrinoconus  htissimns  Mlldff. 
N.  Hl.  1893  p.  170. 


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37 


57.  Vitrbioconus  ct/athelhis  Pfr. 

Hei  ix  cyathellus  Pfr.  P.  Z.  S.  1846  p.  41,  Mon.  Hei.  I  p.  204.  — 
Vitrinoconus  cyathellus  Hidalgo  Obr.  Mal.  1890  Atl.  t.  1  f.  13,  14. 

Luzon,  Cebu,  (Bohol),  Negros,  Guimaras,  Panay. 
57a.  —  subsp.  trochacea  Mlldff. 

Luzon  II. 

58.  Vitrinoconus  trmhiscns  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  101». 
Luzon  I. 


Farn.  Naninidae. 

0.  Gen.  Tennentia  Humb. 

50.  Tennentia  philippinenm  Semper. 
Reis  p.  7,  t.  I  f.  15,  16. 
Mindanao,  Siargao. 

60.  Tennentia  carinata  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  85. 
Sibuyan. 

61.  Tennentia  quadrasi  Mlldff. 

X.  Bl.  1894  p.  85. 
Busnanga. 

7.  Gen.  Hellcarion.  Fer. 

62.  Heikanon  cumingi  (Beck). 

Vitrina  cumingi  Beck  Mess.,  Pfeiffer  Mon.  Hei.  II  p.  W8.  Chenm. 
ed.  II  Vitr.  p.  15,  t,  11  f.  12.  —  Xostu  Cumingi  Semp.  Reis.  p.  56, 
t,  I  f.  4.  -  Holicarion  cum.  Tryon  Man.  Pulm.  I  p.  172  t.  3»  f.  77.  - 
Mlldff.  .1.  Senck.  1890  p.  197. 
Bohol,  Cebu,  Mindanao. 
inut.  obscura  Mlldff.  Mindanao. 
62a.  —  subsp.  stenozona  Mlldff. 

Sarangani,  Bohol. 
62b.  —  subsp.  depressa  Mlldff. 
Polillo. 

*63.  Helicarion  bicolor  (Beck). 

Vitrina  bicolor  Beck  Mss.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  499.    Reeve  Ic. 
Vitr.  f.  2. 
Guimaras. 


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38 


154.   Halicar ion  maryarita  (Bock). 

Vitrina  margarita  Beck  M»s.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  ]).  500  Chemn. 

eil.  II  Vitr.  p.  Ül,  t.  II  f.  21  -2ti.  —  Helicarion  marg.  Semp.  Bris, 

p.  27.  t.  IV  f.  18a,  b,  t.  VI  f.  II.  Tryon  Man.  Puhn.  I  p.  173.  t.  37 
f.  !HJ— '.»2. 

(iuimaras,  Cebu. 

G4a.  —  subsp.  dimi<liaia  MlldH". 

J.  Senck.  1893  p.  &>. 
Levte. 

V 

115.   Helicarion  papülifer  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  ist!»  p.  71. 
Masbate. 

6t>.  Helicarion  guhnarasemis  Pfr. 

Vitrina  guimarasensis  PtV.  Mon.  Hol.  II  p.  499.  —  Helicarion 
guiiu.    Tryon  Mau.  Puhn.  I  p.  17.3,  t.  .'Kl  f.  78—90. 
Guimarod,  Sibtiyau. 
U7.   Helicarion  let/tensis  (Beek). 

Vitrina  leytensis  Beck  Mss.  PtV.  Mon.  Hei.  II  p.  5a).  Themn 
ed.  II  Vitr.  *p.23  t.  III  f.  15-17.  -  Helicarion  luvt.  Tryon  Mau.  I 
p.  173T  t.  37  f.  87-81». 
Leyte,  Samar,  Siquijor. 

(W.   Helicarion  pohtisvimus  (Beek). 

Vitrina  politissima  Berk  Mss.  Pfr.  Mon.  Hei.  p.  499.  Chemu. 
ed.  II  Vitr.  p.  23,  t.  III  f.  12^14.  —  Helicarion  pol.  Semp.  Bei«, 
p.  38,  t.  IV  f.  19a,  b,  VI  f.  8.  Tryon  Man.  Puhn.  I  p.  173,  t.  39  f.  84-8*1. 
Cebu,  Siargao,  Mindanao. 

Iii).   Helicarion  tigrinua  Semp. 

Reis.  p.  28,  t.  1  f.  Iii,  II  f.  13a,  b. 
Müidanao. 

70.  Helicarion  gutta  Pfr. 

P.  Z.  S.  1818  p.  105  Mon.  Hei.  II  p.  500.    Chemn.  ed.  II  Vitr.  p.  3\ 
t.  II  f.  25—27.  —  Helicarion  gutta  Semp.  Reis.  p.  24,  t.  I  f.  11. 
Tryon  Man.  I  p.  174,  t.  39  f.  96  (18. 
Luzon  I,  III,  Kamigin  (Luzon). 

71.  Helicarion  l/icarinatus  Semp. 

Reisen  p.  29  t.  I  f.  8. 
Luzon  I,  Kamigin  (Luzon). 

*72.  Helicarion  smaragdulus  (Beck). 

Vitrina  sinaragd.  Beck.  Mss.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  501. 
Negros. 


i 


73.  Helccarion  crenulans  (Beck). 

Vitrina  crenu  Iuris  Bock.  Mss.  Pfr.  Mon.  Hol.  11  p.  501.  Chemn. 
ed.  Ii  Vitr.  p.  22,  t.  III  f,  9  -11.       Heluarion  cren.  Trvou  Mau.  I 
p.  171.  t.  39  f.  3-5.    Mlldff.  J.  D.  M.  G.  XIV  18*S7  p.  21». 
Ncgros,  Ccbu,  Lcyte. 

74.  Helicarian  luz&nicus  Pfr. 

Vitrina  luz.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  3.    Keevo  Ic.  Vitr.  f.  31». 
Luzon  II,  III,  Katanduanes. 

*75.  Helicarion  resiliens  (Beck). 

Vitriua  resiliens  Beck  Ms».  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  501. 
Gehn. 

70.  Hdicarhm  mollis  Mlldff. 
N.  Bl.  1896  p.  4. 
Tablas. 

*77 '.  Helicarion  incertus  Semper. 

Reis.  p.  2<>  t.  I  f.  9.    Tryon  Man.  I  p.  171  t.  39  f.  6. 
Cebu. 

*7«.  Helivarion  rufesvem  (Beck). 

Vitrina  rul'escens  Beck  Mss.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  5<>l.  Chemn. 
ed.  II  Vitr.  ]>.  25.  t.  VI  f.  11—13.  —  Helicarion  rnte.seens  Tryon 
Man.  Pulm.  I  p.  174,  t.  39  f.  100,  1,  2. 
Mindoro. 

79.  Helicarion  quadrasi  MI  Irl  ff. 
X.  Bl.  1891,  p.  85. 
Mindoro. 


8.  Gen.  Macrochlamys  Bens. 

1.  Section  Psoudhclicarion  Mlldff. 

Die  Arten  dieser  Section  stellte  Semper  noch  in  die  vorige 
Gattung;  da  aber  weder  er  noch  Pfeffer  (Naniniden)  wesentliche, 
durchschlagende  Kennzeichen  für  die  scharfe  Trennung  beider 
Gattungen  namhaft  machen  kann,  so  muss  die  Schale  in  ihr  Recht 
treten  und  die  Arten  mit  langsam  zunehmenden,  zahlreicheren 
Windungen  müssen  bei  Macrochlamys  verbleiben. 

80.  Macrochlamys  ceratodes  Pfr. 

Herix  ceratodes  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  117.  Chemn.  ed.  II  Hei.  t.  110 
f.  16,  17.  —  Xanina  cer.  Tryon  Man.  II  p.  105,  t.*J35  f.  27,  28. 
Luzon  I,  II,  Marimlu(|ue,  Mindoro. 


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40 


81.  Macrochlamys  sabcarinata  Mild  ff. 

X.  Bl.  1888  p.  80. 
Luzon  II. 

82.  Macrochlamys  sarcodes  (Reeve). 

Helix  sareodes  Reeve  eoneh.  k\  no.  14f>.  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  47.  - 
Xanina  sarc.  Tryon  Man.  II  p.  105,  t.  J5Ö  f.  32. 
Luzon  III. 

83.  Macrochlamys  compacta  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1«»4  p.  8Ü. 
Lübau. 

81.   Macrochlamys  subfusca  (Beck). 

Vitrina  .subfusca  Beck  Mss.  Helix  «üb  f.  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  Iii. 
Chenm.  eil.  Ii  Hel.no.  7»il,  t.  122  f.  lo-lK.  —  Xanina  subf.  Try.>u 
Man.  II  p.  105,  t.  35  f.  .'$3—35.    -  Macrochlamys  ceratodes  var. 
cebuana  MlldfV.  Mal.  Bl.  N.  F.  X  p.  151,  J.  Senck.  1WX)  p.  201. 
(Luzon  III),  Ccbu,  Sibuyan,  Tablas. 
84a.  —  subsp.  brunnea  Mlldff. 
Mindoro. 

85.   Macrochlamys  helicoidcs  (Semper). 

Helicarion  helicoides  Senip.  Reis,  p.  '24. 
Kamigin  (Luzon). 

8*>.   Macrochlamys  bisliyeyisis  (Semper). 

Helicarion  bisl.  Reis.  p.  .'50,  t.  II  f.  12. 
Mindana«». 

87.  Macrochlamys  lalifans  (^uadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  18f)4  p.  sr,. 
Mindoro. 

88.  Macrochlamys  vtresans  l^uadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  lH'.M  p. 
Kalauiiaues. 

80.   Macrochlamys  succinea  (Pfr.). 

Helix  succinea  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  58,  Chemn.  od.  11  Hei.  no.  541, 
t.  87  f.  <»-8.  -  ei'.  Mlldff.  J.  Senck.  1893  p.  71. 

Luzou  III. 

89a.    —  subsp.  aurantiaca  Mlldff. 

Luzon  III,  Katanduanes. 
89b.  —  subsp.  hochi  Mlldff. 

Macrochlamys  koehi  Mlldff.  J.  Senck.  1890  p.  201,  t,  VII  f.  «5. 

Cebu. 


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41 


S9c.  —  subsp.  pallens  Mlldff. 

Marinduque,  (Mindoro).  * 
niut.  fasciata  Reeve. 

Reeve  Concb.  ic.  Hol.  f.  161. 
Mariiiduque,  (Mindoro). 
IH).  Macrochlamys  perforata  Mild  ff. 
N.  Bl.  1891  p.  87. 
Luzoii  I. 

*91.  Macrochlamys  yemma  (Pfr.). 

Hei  ix  gemma  Pt'r.  Mon.  Hei.  III  p.  49.    Cbomn.  ed.  11  Hei.  uo.  702, 
t,  122  f.  19,  20. 
Luzon  I,  Kamigin  ( Luzon). 

92.  Macrochlamys  radiata  Mild  ff. 

N.  Bl.  1894,  p.  87. 
Tlin  bei  Mindoro. 

2.  Section  typica  (Macrochlamys  s.  str.). 

93.  Macrochlamys  crcbrist riata  Semper. 

Reis.  p.  18,  t.  II  t*.  0.  —  M.  vitrinoides  autt.  non  Desbayes. 
Mindanao. 

94.  Macrochlamys  sanchezi  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  BL  1894  p.  87. 
Mindanao. 

i»5.  Macrochlamys  pseustcs  Smith. 

Ann.  Mag.  N.  H.  1893  p.  318,  t.  18  f.  1-3. 
Paragua. 

'•*>.  Macrochlemis  henrici  O.  Semper. 

C.  Semper  Hei«,  p.  19.  t.  II  f.  5. 
Luzon  I. 

97.  Macrochlamü  cayayanka  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1893  p.  170. 
Luzon  I. 

;i.  Section  Macroceras  Semp. 

'JS.  Macrochlamys  spectabilis  (Pfr.). 

Hei  ix  spectabilis  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  17.  Ohemn.  e.l.  II  Hei.  no  105 
t.  32  f.  3.  4.  —  Macroceras  spcct.  Semper  Reis.  p.  49,  t.  I  i\  6,  7. 
Luzon  III,  Katanduanes,  Samar,  Cebu,  Kamotes. 
mut.  fuscosuccinea  Bock. 
Katanduanes. 


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42 


98a.  —  subsp.  carimtia  Mlldff. 

.1.  Senck,  1«»:?  p.  <J2.  —  Hei.  spect.  var.  £  Pi'r.  Mon.  Hei.  I  p.  4« 
Cheinn.  .-1.  JI  Hei.  t.  32  f.  F>,  «. 

99.   Maerochlamys  fasriata  Mild tl*. 
N.  Bl.  'lHHM  ,,.  MO. 
Luzon  II. 

100.  Maerochlamys  plntytaema  Quadr.  et  Mlldff". 

X.  Bl.  *1K%  p."  83. 
Mariuduipue. 

9.  Gen.  Medyla  Alb. 

Dass  die  von  Albers  als  Section  von  Nanina  aufgestellte 
generische  Gruppe  Medyla  ein  älterer  Name  für  Euplecta  Semp. 
ist,  hat  mich  die  Kenntni.ss  der  typischen  Art,  M.  viridis  Q.  et 
Gaim.  von  Cclebes,  welche  Prof.  Kükenthal  wieder  aufgefunden 
hat,  gelehrt.  Mit  Helicarion,  wozu  sie  gestellt  worden  ist,  hat  sie 
schwerlich  etwas  zu  thun,  wohl  aber  stimmt  sie  durchaus  zu  den 
Arten,  für  welche  ich  die  Section  Pareuplecta  aufgestellt  habe. 
Letzterer  Name,  sowie  Euplecta  Semp.  und  Coneuplecta  m.  können 
als  Untergattungs-  oder  Sectionsnamen  beibehalten  werden,  aber 
die  Gesammtgattung  muss  den  Albers'schen  Namen  ab  ältesten 
tragen. 

1.  Section  Pareuplecta  Mlldff.  (»»der  Medyla  s.  str.) 

101.  Medyla  e.nentr'mi  (Pfr.) 

Helix  excentrica  Pfr.  Mou.  Hei.  I  p.  82.  Chemu.  ed.  II  Bei. 
no.  552,  t.  HS  f.  14  —  Euplecta  (Pareuplecta)  exe.  Mlldff. 

.1.  Senck.  1SÜO  p.  203,  N.  Bl.  1801  p.  3U.  121. 
Si(jiiijor. 

102.  Medyla  marginata  MlldfT. 

Euplecta  (Pareuplecta)  marg.  J.  Senck.  1890  202,  t.  VII  f.  7. 
Cebu. 

103.  Medyla  earinaria  Mlldff*. 

Euplecta  «urinaria  X.  Bl.  1SSS  p.  H3. 
Luzon  II. 

104.  Medyla  ervatatu  Mlldtf.  n.  sp. 

T.  rimata,  diseoidea,  tenuis,  superne  subtiliter  sed  distinete 
plicato-striatula,  subtus  fere  laevigata,  nitens,  comeo-tlavescens ? 
Spira  vix  prominula.    Anfr.  41/2  superne  plani,  pone  suturam 


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43 


cxcavati,  ultimus  carina  subtus  vix,  superne  beiie  exserta,  acuta, 
sursum  recurva  carinatus,  pone  carinam  profuudiuscule  excavatus, 
ba.si  bene  convexus.  Apertura  modice  obliqua,  rotuudate  securi- 
formis,  peristoma  rectum  acutum,  margine  columellari  superne 
brcviter  reflexo,  riniam  fere  obtegonte. 
I'iiira.  11,  alt  5,5  mm. 

Hab.  ad  saxa  calcaria  districtus  Bonguct  insulao  Luzon  log.  cl. 
A.  Loher. 
Luzon  I. 

105.  Medyla  quadrasi  Mild  ff'. 

Euplecta  (juadrasi  Mlldft".  J.  Senck.  1803  p.  <!3,  t.  III  f.  2. 
Lcyte. 

2.  Section  Euplecta  Semp. 
10(j.  Medyla  reyesi  (Hidalgo). 

Nuniua  Reyesi  Hitl.  Ohr.  Mul.  181M)  p.  VA. 
Mindanao. 

10Ga.  —  subsp.  convexa  2SilldfT. 
Mindanao. 

106b.     -  subsp.  leytensis  Mlldft'. 
J.  Senck.  181  >3  p.  VA. 
Leytc. 

107.  Medyla  kochiana  Mlldfi'. 

N  131.  18'JO  p.  li»0,  J.  Senck.  18V>3  p.  ttt,  t.  III  f.  3.  u,  b.  (Euplecta). 
Leyte. 

108.  Medyla  boholensis  (Pfr.). 

Helix  boholensis  Pfr.  Mon.  Hui.  I  p.  3ü.    Chemn.  ed.  11  t.  30 
f.  5—7.  —  Na ni na  boh.  Tryon  II  p.  U5,  t.  23  f.  47,  48.  —  Euplecta 
boh.  Semp.  Reis.  p.  15. 
Bohol. 

Nachdem  ich  endlich  1890  durch  Herrn  Quadras  Exemplare 
dieser  Art  von  Bohol  erhalten  habe,  ist  mir  jeder  Zweifel  an 
der  Artgiltigkeit  der  folgenden  M.  cebuensis  neben  boholensis, 
mit  welcher  sie  Hidalgo  (Obr.  Mal.  181)0  p.  85)  glatt  vereinigen 
will,  geschwunden.  M.  boholensis  hat  über  dem  (schärferen) 
Peripheriekiel  noch  2  Nebenkiclchcn,  cebuensis  nur  eins.  Hierzu 
kommen  noch  die  schon  hervorgehobenen  Unterschiede  in  der 
Gestalt,  dem  Gewinde  u.  a. 


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109.  Medyla  cebuensis  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  1887  p.  202,  t.  VII  f.  1»J  (Eupleeta). 
Cebu. 

110.  Medyla  iwbterratwa  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  18<H3  p.  84  (Eupleeta). 
Bohol. 

111.  Medyla  canalifera  Mlldff. 

N.  Bl.  1«H>  p.  83  (Eupleeta). 
Samar. 

112.  Medyla  unicarinata  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1805  p.  ICK»  (Euplectaj. 
Luzon  II. 

113.  Medyla  bicarinata  Semper. 

Beis.  p.  1«,  t.  II  f.  8  (Eupleeta) 

Luzon  I,  II. 
113a.     -  subsp.  gradata  Mlldff. 

Luzon  II. 
113b.  —  subsp.  sabanensis  Hidalgo. 

J.  de  Conch.  1887  p.  47,  t.  III  f.  I. 
Marinduque. 
113e.  —  subsp.  lubanica  Mlldff. 
Luban. 

114.  Medyla  bianyulafa  (Pfr.). 

Hei  ix.  l.iang.  Mon.  Hei.  I  p.  80,  Chemn.  ed.  II  Hei.  no.  550,  t.  SS 
t".  <i,  7.       Na ii in«  biang.  Tryon.  Man.  Pulm.  U  p.  4C,  t,  23  f.  50. 
Luzon  II,  III. 

114a.  —  subsp.  imperforata  Mlldff. 

var.  B.  Hidalgo  Ol.r.  Mal.  1W«),  84. 
Luzon  II,  Katanduancs. 

114b.  —  subsp.  subsimylex  Mlldff. 

Luzon  III. 
114c.  —  subsp.  armida  Pfr. 

Helix  armida  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  G28.  —  Nanina  arm.  Tryon 
Man.  Pulm.  II  p.  -W,  t.  23  f.  41). 
Luzon  III,  Katanduancs. 

3.  Seetion  Coneuplecta  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  65.  =•  Trochonauina  Mouss.  ex  parte,  Hefler. 

115.  Medyla  scalarina  (Pfr.). 


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Holix  gradata  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  38  (non  Gould).  —  Hei.  scalarina 
Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  41,  Reove  Couch,  ic.  t.  37  f.  Hiß.  Euplecta 
scal.  Mlldff.  J.  Senck.  1893  p.  66. 

Leyte. 

115a.  —  subsp.  pyramidaia  Mlldff. 
Mindanao. 

116.  Medyla  confma  Mlldff. 

Hol  ix  tongana  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  38  (non  Quoy).    -  Euplecta 
tong.  MU.lfT.  .1.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  263,  t.  8  f.  2*  2o.  -  Nanina 
scalarina  Hid.  Obr.  Mal.  1K*K)  p.  88  (non  Pfr.). 
Cebu,  Nogros,  Guimares,  Panay,  Bohol,  Mindanao. 

117.  Medt/la  eonvcxospirn  Mlldff. 

'  N.  Bl.  isi)l  p.  87. 
Luzon  II. 

118.  Medyla  deatssatula  Quadr.  ot  Mlldff. 

N.  Bl.  IHdn  p.  110.  —  Vitrinoconus  scalarinus  8emp.  Reis.  p.  «t 
(non  Pfr.}. 
Luzon  II. 

119.  Medyla  catanduanica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  18<M  p.  88. 
Katanduanes. 

120.  Medyla  costulata  Mlldff. 

N.  Bl.  18<U  p.  88. 

Luzon  IT. 

1*21.  Medyla  roehebmi  Mlldff. 
N.  Bl.  18D4  p.  88. 
Mindanao. 

122.  Medyla  boholiea  Quadr.  ot  Mlldff. 
N.  Bl.  18«.i6  p.  84. 
Bohol. 

1*28.  Medyla  pac'tfmi  Quadr.  ot  Mlldff. 
N  Bl.  1«)6  p.  4. 
Luzon  I. 

124.  Medyla  turrita  (Scmp.). 

Vitrinoconus  turritus  Kemper  Reis.  p.  u:$.       Kaliella  luzonira 
Mlldff.  J.  I).  M.  G.  1887  p.  305. 
Luzon  I,  II. 

124a.  —  subsp.  brunnea  Mlldff. 
Katanduanes. 


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4ß 


124b.  —  subsp.  visayana  Mild  ff*. 
Negros,  Bohol. 

125.   Medyla  rofundata  (Semp.). 

Euplecta  rotundata  Semp,  Reis.  p.  lfi. 
Luzon  I. 

120.   Medyla  aystullus  Quarlr.  et  Mlldff. 
'  N.  Bl.  1804  p.  89. 

Busuanga. 
12<5a.       subsp.  vitrca  Ml  hl  ff. 

Konrn,  Kalamiancs. 

10.  Gen.  Bendrotrochus  Pilsbry. 

Trvon  Man.  Pulm.  IX  1894  p.  14:5.  sect.  Papuinae.  —  Hedlev  Records 
Austr.  Mus.  II  iio.  G  p.  90.  gen.  Troehomorphae  affine.  --=  Troeho- 
nanina  Mousson  (ex  parte),  autt.  —  Geotrochus  van  Hasselt  (ex 
parte  i,  non  autt.       cf.  O.  v.  Möllendorff,  N.  Bl.  D.  M.  G.  lrt!»7  p.  5. 

An  anderer  Stolle  habe  ich  den  Nachweis  zu  führen  gesucht, 
dass  die  Arten  von  Dendrotrochus  Naniniden  sind  und  dass  wir 
die  braunen,  oft  gebänderten  Ponrien  des  malayischen  Archipels, 
welche  bisher  zu  der  sehr  gemischten  Gruppe  Trochonanina  Mouss. 
gerechnet  wurden,  hierher  zu  stellen  haben. 

Auf  den  Philippinen  ist  die  Gattung  nur  durch  einige  Arten 
im  Süden  des  Archipels  vertreten,  welche  als  Ausläufer  der  Fauna 
von  Borneo  zu  betrachten  sind 

127.  Dendrotrochus  conieoides  (Mete.) 

Hei  ix  conieoides  Metcalfe  P.  Z.  S.  1S51  Pfr.  Mon.  Up.  37.  Cheran. 
ed.  II  Hei.  no.  10*20,  t.  15:$  f.  20.  21. 

127a.  —  subsp.  subconve.ra  Mlldif. 
Paragua. 

Diese  von  Dr.  Platen  auf  Paragua  gesammelte  Form  gehört 
nicht  zu  der  folgenden  Art,  sondern  zu  conieoides  Mete.  v<»n 
Borneo,  von  der  sie  sich  durch  das  höhere  Gewinde  mit  etwas 
gewölbten  Seiten  nur  als  Varietät  trennen  lässt. 

128.  Dendrotrochus  paraguensis  (Smith). 

Trochonanina  paraguensis  Smith  Ann.  Mag.  N.  H.  XI  1893  p.  iW 
t.  XVIII  f.  7-9.  P.  Z.  S.  1895  p.  105. 
Paragua. 


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47 


128a.  —  subsp.  eurt/stoma  Mlldff. 

Paragua. 
12Sb.  —  subsp.  denselirata  Mlldff. 

T ro c h  o n a n  i  n  a  1  a b  u a n  i> n s  i  8  Hidalgo  .1 .  do  Couch.  1 887  p.  58  < non  Pt r.). 

Balabac. 

129.  Dendrotrochus  sylvanus  (Dohm  et  Semper). 

Nanina  sylvana  Dohm  et  Somp.  Mal.  Hl.  V  p.  61.  Nov.  Oonrh.  II 
p.  220,  t.  58  f.  3,  4.  Tryon  Man.  Pulm.  II  p.  4H,  t,  23  f.  00,  70.  - 
Troihonanina  oonicoi drs  var.  crenulata  Mlldff.  .7.  D.  M.  (i.  XIV 
18H7  p.  280.  —  Tr.  bongaoiMisis  .Smith  Ann.  Mag.  X.  H.  XIII  1«H 
]..  52,  t.  IV  f.  2-21».  -  Tr.  sylvana  Mlldff.  X.  Hl.  1804  p.  20G. 

Mindanao,  ßasilan.    Audi  auf  den  Kulumseln  (Sulu,  Bougan, 
Sibutu). 

11.  Gen.  Glyptoconus  Mlldff. 

X.  Bl.  18i>4  p.  90. 

130.  Gbjptocorms  minis  Mlldff. 

N.  Bl.  18fl4  p.  00. 
Busuanga. 

12.  Gen.  Sitala  H.  Ad. 

131.  Sitala  ph'dippinarum  Mlldff. 

J.  D.  M.  XIV  1887  p.  2V,H,  t.  VITT  f.  7. 
Cebu,  Lej'te. 
131a.  —  subsp.  tubercnlifera  Mlldff. 

J.  Scnck.  1800  p.  204. 
Cebu. 

132.  Sitala  lineolata  Mlldff. 

N.  Bl.  1801  p.  30. 
Luzon,  Leyte,  Siquijor,  ttoh<>1,  Romblon. 
132a.  —  subsp.  diminuta  Mlldff. 
Luzon  I. 

133.  Sitala  ditropis  Quadr.  ot  Mlldff. 

X  Bl.  1804  p.  101. 
Mindanao. 

134.  Sitala  oxyconus  Mlldff. 

X.  Bl.  1804  p.  80. 
Koron. 


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48 


135.  Sitala  fimbriom  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  ltf)4  p.  ss». 
Negros,  Bohol. 

135a.  —  subsp.  oxytropis  Mlldff. 
Masbate,  Luzon  III. 

136.  Sitdla  bnritensis  Smith. 

.1.  Linn.  Soo.  XXIV  18TI3  p.  2143,  t.  XXV  f.  3,  P.  Z  S.  lrt»5  p.  112 
Nord-Borneo,'  Paragua. 

13.  Gen.  Kaliella  Blau  f. 

Die  Arten  dieser  zierlichen,  unseren  Conulus  in  der  Schale 
sehr  ähnlichen  Gattung  stehen  Ooncuplecta  und  Sitala  theilweise 
recht  nahe,  so  dass  die  Zuweisung  einzelner  Formen  zu  einer 
dieser  Gattungen  schwierig  wird.  Auch  die  anatomische  Unter- 
suchung durch  Godwin-Austern  zeigt  keinen  scharfen  Unterschied 
zwischen  Kaliella  und  Sitala.  Es  wird  daher  möglicherweise, 
wie  ich  schon  ausgesprochen  habe  (Jahresb.  Senckeub.  N.  G.  lSi»3 
p.  05),  eine  einzige  Gattung  für  diese  beiden  Gruppen  anzunehmen 
sein.  Einstweilen  behandle  ich  sie  noch  getrennt,  weil  ich  nach 
der  Schale  sie  immer  uoch  gut  auseinanderhalten  kann.  Sitala 
ist  (meist)  schärfer  gekielt  und  hat  auf  der  Oberseite  stets  Spiral- 
sculptur,  Kaliella  hat  oben  nur  senkrechte  Streifung  oder  ßippuiitf. 
ist  daher  meist  ohne  Glanz  und  zeigt  nur  auf  der  Unterseite 
Spirallinion. 

a)  Gruppe  der  K.  pseud ositala  Mlldff. 

Ziemlich  scharf  gekielt,  durchsichtig,  schwach  gestreift,  et\va> 
glänzend. 

137.  Kalü'lla  tramitaris  Mlldff. 

J.  Senek.  18H3  p.  <W,  t.  III  f.  4. 
Leyte. 

138.  Kaltella  psriiflosifala  Mlldff. 

Mal.  Bl.  N.  F.  X  p.  151,  t,  IV  f.  12,  12n. 
Cebu,  Leyte,  Bohol,  Negros,  Guimaras. 

138a.  —  subsp.  himellala  Mlidff. 
Luzon  I. 


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139.  KalieVa  opaca  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  189G  p.  4. 
Luzon  I. 

b)  Gruppe  der  K.  stenopleuris  Mlldff. 
Scharf  gekielt,  Oberseite  gerippt. 

140.  Kaliella  dentifera  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  90. 
Negros. 

141.  Kaliella  stenopleuris  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  304. 
Luzon  II,  III,  Katanduanes 

141a.  —  subsp.  platybasis  Mlldff. 
Luzou  I. 

142.  Kaliella  micropetasus  Quadr.  ot  Mlldff. 

X.  Bl.  1893  p.  171. 
Luzon  I. 

143.  KalMla  leueotropis  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  81. 
Bohol. 

c)  Gruppe  der  K.  pusilla  Mlldff. 
Klein,  kuglig-konisch,  schwach  rippenstreifig. 

144.  Kaliella  pusilla  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  81. 
Luzon  IT,  Leyte,  Katanduanes. 

144a.  --  subsp.  diminuta  Mlldff. 
Ccbu,  Bohol. 

145.  Kaliella  infantilis  (Smith). 

Sitala  infantilis  Smith  P.  Z.  S.  lHtf>  p.  112,  t.  III  f.  15. 
Paragua. 

140.  Kaliella  accepta  (Smith). 

Sitala  acceptu  Smith.  V.  Z.  S.  lS'.C,  p.  III,  t,  III  f.  12. 
Nordost-Borneo,  Paragua. 

147.  Kaliella  chombium  Quadr.  rt  Mlldff. 
X.  Bl.  185X5  p.  5. 
Luzon  I. 

AWuuidl.  Bd.  XXII.  4 


50 


148.  Kalidia  microtholus  Mlldff. 

N.  BI.  1895  p.  110. 
Luäoii  III. 

149.  Kaliella  stylodonta  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  110. 
Katanduanes. 


d)  Gruppe  der  K.  doiiolum  (Pfr.). 

Gedrückt  kuglig  bis  kuglig-konisch,  schwach  gekantet,  gerippt, 
matt  bis  seidenglänzend. 

150.  Kaliella  doiiolum  (Pfr.). 

Helix  doiiolum  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  50.  —  Vi tr inoconus  dol. 
Semper  Reis.  p.  93.  Tryon  Man.  Pulm.  I  p.  160,  t.  30  f.  23.      Kai  iella 
dol.  J.  D.  M.  O.  XTV  p.  288. 
Cebu,  Siquijor,  Bohol,  Mindanao,  Busuanga,  Katanduanes. 
Luzon  III,  (Mariannen,  Carolinen). 
Diese,  wie  die  folgende  Art  scheint  ungemein  leicht  mit 
Pflanzen  verschleppt  zu  werden.    Auf  den  mikroncsischen  Inseln 
ist  sie  zweifellos  mit  Culturpflanzen  eingeführt  worden. 

151.  Kaliella  tenuisculpta  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  69. 
Luzon  I,  II,  Marinduqiie,  Leyte,  (Ponape). 
Diese  in  Gärten  von  Manila  häufige  Art  erhielt  ich  neuer- 
dings durch  J.  Kubary  von  Ponape,  wohin  sie  jedenfalls  mit 
Culturpflanzen  gelangt  ist. 


14.  Gen.  Lamprocystis  Pfeffer. 

Pfeffer,  Naninid.  p.  20.  =  Microcvstis  Semper,  non  Beck.  —  cf 
Mlldff.  N.  Bl.  1889  p.  100. 

a)  Gruppe  der  L.  pseudosuccinva  Mlldff. 
Schale  niittelgross,  Gewinde  mehr  oder  weniger  konisch  er- 
hoben, Tendenz  zu  einer  peripherischen  Kante,  Farbe  hell  horn- 
braun bis  röthlichbraun. 

152.   Lamprocystis  pscudosuccinea  Mlldff. 

.1  Senck.  1893  p.  70.  —  Microcysti«  surcinea  Semper  Reis.  p.  44 
(iion  Pfr.).  —  Nanina  goniogyra  Hidalgo  Obr.  1890  p.  94.  109  (pro 
rnaxima  parte,  non  Mlldff.). 
Samar,  Leyte,  Cebu,  Bohol,  Negros,  Kalamiancs,  Balabac. 


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51 


152a.  —  subsp.  commutata  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  70.  =  L.  glaberrima  Mlldff.  .1.  D.  M.  G.  XIV 
p.  89,  294.  N.  Bl.  188»  p.  100  (non  Semper).  —  Nanina  goniogyra 
Hidalgo  Obr.  1800  p.  94,  100  (ex  parte,  non  Mlldff.). 
Luzon,  Marinduque,  Roinblon,  Sibuyan,  Tablas. 
152b.  —  subsp.  diminuta  Mlldff. 
Mindanao. 

153.  Lamprocystis  goniogyra  Mlldff. 

N.  Bl.  1801  p.  41.  -  cf.  J.  Senck.  1893  p.  71. 
Siquijor,  Panglao. 

154.  Lamprocystis  myops  (Dohm  et  Semper). 

Xanina  myops  Dobru  et  Semper  Mal.  Bl.  IX  18(32  p.  205.  —  Helix 
m.  Pfr.  Xov.  Coneh.  II  p.  221,  t.  58  f.  5—8.  —  Microcystis  m.  Semp. 
Reis.  p.  43,  t.  I  f.  14. 
Mindanao,  Bohol,  Cebu. 

155.  Lamprocystis  chlor orhaphe  Smith. 

Ann.  Mag.  X.  H.  1803  p.  348,  t.  18  f.  4  -0.  —  Nanina  myops  Hidalgo 
Obr.  181*0  p.  100  Smitb  P.  Z.  S.  1805  p.  109  (non  Dohm  et  Semp.). 
Kalamianes,  Paragua,  (Tiga  bei  Labuan). 

156.  Lamprocystis  discoidea  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  Ol.  —  L.  balabacensis  Smith  P.  Z.  S.  1895  p.  109 
t.  III  f.  6. 
Balabac. 

157.  Lamprocystis  badia  Mlldff. 

J  Senck.  1890  p.  20J,  t,  VII  f.  8. 
Cebu. 


b)  Gruppe  von  L.  Incidella  Pfr. 
Schale  meist  flach,  klein,  rothbraun. 

158.  Lamprocystis  luciddla  (Pfr.). 

Helix  lucidolla  PtV.  Mon.  Hei.  I  p.  <i0.  —  Microcystis  lue.  Trvon 
Man.  Pulm.  II  p.  119,  t,  39  f.  4. 
Luzon,  Cebu,  Siargao. 

159.  Utmprocystis  purpurvofusca  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  III. 
Luzon  III. 

IM.  Lamprocystis  glaberrima  (Semp.). 

Microcystis  gl  üb.  Keis.  p.  4<»,  t.  II  f.  10. 

Luzon  II. 

4* 


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52 

161.  Lamprocystis  calamianica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1H94  p.  91.  -  Kanina  glaberrima  Hidalgo  Obr.  1890  p.  iW 
(ex  parte,  non  Semp.). 
Busuanga. 

162.  Lamprocystis  arctispira  Quadr.  ot  Mlldff. 

X  BI.  1894  p.  91. 

Mindoro. 

163.  Lamprocystis  fjcmmula  Mlldff. 

.1.  I).  M.  C4.  XIV  1S87  p.  2<>7,  t.  8  f.  5—51). 
Cebu,  Leyte,  Rohöl,  Negros,  Guimaras,  Panay,  Tablas.  Mh> 
danao.  (Suhl). 

163a.       subsp.  dcpressa  Mild  ff. 

,T.  D.  M.  G.  XIV  p.  294. 
Luzon,  Katanduanes. 

163b.       subsp.  subcarinata  Mild  ff. 

.1.  Senck.  1890  p.  207. 
Cebu. 

164.  Lamprocystis  imitatrir  Mlldfl*. 

J.  Senck.  1890  p.  207.  t.  VII  f.  9. 
Cebu,  Bohol,  Luzon  III. 
164a.  —  subsp.  stenostoma  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  72. 
Loytc. 

164b.  —  subsp.  nana  Mlldff. 
Marinduque. 

165.  Lamprocystis  appcndiadaUi  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  92?  t.  III  L  5. 
Leyte,  Bohol. 

166.  Lamjn-ocystis  st.-johni  (Godwin  Austen). 

Mycrocystis  St,  Johni  (».  A.  P.  Z.  S.  1891  p.  38.  t.  IV  f.  3.  3a. 
Lamproc.  St.  J.  Smith  P.  Z  S.  1S!)5  ,,.  110. 
Nord-Borneo,  Paragua. 

c)  Gruppe  von  L  glnhulns  Mlldff. 
Wie  vorige,  aber  kleiner,  höher  bis  kuglig- konisch. 

167.  Lamprocystis  swniglolmlus  Mlldff. 

J.  I>.  M.  G.  XIV  p.  :*U. 
Luzon,  Leyte. 


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53 


ltfla.  —  subsp.  strwlata  Mlldft*. 
Busuauga. 

l'W.   Lamprocystis  ylobulus  M  Helft*. 

•J.  I).  M.  V;  XIV  P.  2«7,  t.  8  f.  «-«Jb. 

Cebu,  Bohol. 
HjWa.    -  subsp.  subangidata  Mlldft'. 

Mindanao. 

IM.  Lamprocystis  subylolmlus  Mlldft'. 
n.  Iii.  im  v.  10. 

Sitpiijor.  Negros. 

d)  Gruppe  von  />.  lactea  Seinp. 

Weiss  oder  gelblich  weiss. 

170.  Lamprocystis  lactea  Semper. 

Mierocystis  I.  Reis.  p.  11,  t.  11  f.  Ha— c. 
Luzon  II. 

171.  Lamprocystis  leueodiscus  Mlldff. 

Microcvstis  lactea  Ml  kW.  .1.  D.  MG.  XIV  p.  H9,  2«5f  294,  X.  Bl.  1889 
p.  101  (non  Semp.). 
Luzon  II. 

172.  Lamprocystis  leucoclinw  Mlldft*. 

X.  Bl.  1895  p.  112. 
Luz<»n  III. 

173.  Lamprocystis  Candida  (Juadr.  et  Mlldft*. 

X.  Bl.  1894  p.  92. 
Katanduanes. 

174.  Lamjtrocystis  alba  Mlldft*. 

J.  I).  G.  ti.  XIV  p.  2«5,  t.  8  f.  :i-3c  (Microcvstis). 
Cebu. 

175.  Lamprocystis  mindoroana  Quadr.  et  Mlldft*. 

X.  Bl.  1894  p.  92. 
Mindoro. 

17«.  fjantproeystis  planorbis  Mlldft*. 
X.  Bl.  94  p.  101. 
Linapakan  (Kalaraianes). 
177.  Lamprocystis  crystallina  Mlldft*. 

.1.  1>.  M  (V.  XIV  p.  2<Ui,  t,  8  f.  4 -4c.  (Microcvstis). 
Cebu,  Siquijor,  Negros,  Marindiupie. 


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54 


178.   Lamprocystis  subcrystallina  Mlldff. 

J.  Sende.  1893  p.  73,  t.  III  f.  «-tic. 
Leyto,  Liraansaua,  Bohol. 
171).   Lamprocystis  montana  Quadr.  et  jNLlld Ü*. 
N.  Bl.  18i»5  p.  111. 
Luzon  II. 

18(.).   Lamprocystis  leueosphaerion  Quadr.  et  Mlldff. 
X.  Bl.  185)3  ]..  172. 
Luzon  I. 

18 1.  Lamprocystis  masbat ica  Quadr.  et  Mild IV. 

X.  Bl.  1895  p.  111. 
Masbate. 

182.  Lamprocystis  leueochondrium  Mlldff. 

X.  Bl.  189«  p.  5. 
Tablas. 

e)  Gruppe  von  L.  sinica  Mild  ff. 

Sehr  klein,  mit  einer  leichten  Ausbuchtung  am  Spindelraml. 
Nach  dem  Vorgange  von  Godwin-Austen  hatte  ich  diese  kleinen 
Formen  zu  Microcystina  gerechnet,  doch  muss  ich  Boettger  darin 
Recht  geben,  dass  sie  besser  nicht  von  Lamprocystis  getrennt 
werden  (Jahresb.  Sende.  N.  G.  1891  p.  259).  Microcystina  bleibt 
auf  die  deutlich  gezähnten  Arten  der  Südsee-Inscln  beschränkt. 

183.  Lamprocystis  sinica  Mlldff. 

Microcystina?  siuica  MIMIK  .1.  1).  M.  G.  XII  1885  p.  38«,  t.  10  f.  15 
Luzon,  Mindanao  (China,  Molukken). 

15.  Gen.  Hemitriehia  Mlldff. 
X.  Bl.  1888  p.  81,  1890  p.  173—190,  1891  p.  114-121. 

a)  Formenkreis  der  II.  luteofasciata  (Lea). 

Nicht  behaart,  sondern  mit  einer  leicht  abblätternden  hornigen 
Oberhaut  bedeckt. 

184.  Hemitriehia  luteofasciata  (Lea). 

Helix  luteofasciata  Lea  Phil  ad.  Transact.  1841  p.  4«2,  t.  XII  f.  13. 
-  Helix  gummata  Sowerby  P.  Z.  S.  1811  p.  25.  Pfr.  Mou.  Hei  1 
1».  73.  Chemn.  od.  II  p.  21«.  t.  34  f.  1,  2.  -  Hemitriehia  1.  MlUfi' 
X.  Bl.  1890  p.  175. 
Luzon  II,  III,  Alabat,  Katanduanes. 


55 


Mit  einem  grösseren  Materiale  ausgerüstet  als  1888  möchte 
ich  den  Formenkreis  dieser  auf  Südost  -  Luzon  und  die 
Küsteninseln  Alabat  und  Katanduanes  beschränkten  Art  wie  folgt 
abgrenzen. 

Typus.  Sehr  gross,  Gewinde  massig  erhohen,  Granulirung 
nur  längs  der  Naht  etwa,  bis  in  die  Mitte  der  Oberseite  der 
letzten  Windung  reichend:  Provinzen  Tayabas  und  Kamarines 
Norte.  Hierzu  uoch  eine  forma  eonoidalis.  höher  gewunden,  aber 
sonst  typisch  von  Tayalms  (Atimonan). 
ISla.  subsp.  ticmisailpta  Mlldtf'.  Kleiner,  höher,  die  Spiralskulptur 
bis  an  die  Peripherie  reichend. 

Insel  Katanduanes  und  gegenüberliegender  Theil  von  Kama- 
rines  (Karamuan). 
lH4b.    -  subsp.  obscura  Mlldtf.  Skulptur  wie  vorige,  aber  ganze  Schale 
dunkclrothbraun  nur  mit  gelber  Peripheriebinde. 
Provinz  Kamarines  (Süden). 

1S5.  Hemitruhia  Mita  Mlldtf. 

N.  Bl.  1890  p.  178.  -  H.  guimarasen.sis  Thit-Io  N.  Bl.  1895  p.  131. 
Luzon  II. 

Die  Angabe,  dass  die  Art  auch  auf  Guimaras  gefunden 
worden  sei,  was  zur  Aufstellung  einer  unnöthigen  neuen  Art 
führte,  beruhte  auf  einer  Fundorts-  oder  Ktiquettcnverwechslung 
[s.  Abh.  u.  Ber.  K.  Zool.  Mus.  Drcsd.  1S!K>/V>7  no.  4,  p.  3). 

1^.  Hemitrickia  flavida  Mlldtf. 
N.  Bl.  1895  p.  11:2. 
Luzon  III  (Karamuan). 

Iö7.  Hvmitricltia  laccata  Mlldtf. 
N.  Bl.  1890  ,».  177. 
Marinduipie. 

b)  Formenkreis  der  H.  pruinosa  Mlldtf. 

Schale  einfarbig;  Skulptur  sehr  fein,  Haare  oder  Schuppen  sehr 
dicht  und  kurz,  an  der  Peripherie  eine  abgeflachte  Zone  oben 
und  unten  durch  eine  mehr  oder  weniger  deutliche  Kante  ab- 
gegrenzt. 

188.  Hemitrichia  purpurascens  Mlldtf. 
N.  Bl.  1800  p.  170. 
Komblon.  Tablas. 


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50 


1&9.  Hemitrkhia  consimilis  Quadr.  et  Mlldff. 
X  Bl.  1894  p.  93. 
Tablas. 

UM).   Hemitrkhia  atriatula  (Semp.). 

Rhvsota  striatula  Semper  Keis.    l'hil.  p.  77.  t.  II   f.  4a-<\  — 
Ht'initrichiu  str.  MIMft*.  X.  Bl.  1890  p.  180. 
Luzon  I. 
190a.  —  subsp.  ahmen  Mlldff. 

X.  B!.  1890  p.  1S1. 
Luzon  1. 

191.  Hcmitrichia  pruinosa  Mlldff. 

X.  Bl.  1890  p.  Wl. 
Luzon  II. 
191a.  —  subsp.  phaeolrkha  Mlldff. 

Hemitrichia  pruinosa  var.  depressa  Mlldff.  X.  Bl.  1890  p.  181. 
Luzon  II. 

192.  Hcmitrichia  brachytrkha  Mlldff. 

X  Bl.  1890  p.  182. 
Luzon  III. 

193.  Hemitrkhia  relutinella  Quadr.  et  Mlldff. 

X  Bl.  1805  p.  75. 
Masbate. 

♦ 

c)  Formenkreis  der  //.  velutina  Sow. 

» 

Schale  grösser,  meist  gebändert,  Skulptur  weitläufiger,  Haare 
ziemlich  lang,  behaarte  Hegion  gegen  die  glatte  Unterseite  schart' 
begrenzt. 

194.  Hemitrkhia  velutina  (Sow.). 

Hei  ix  velutina  Sowerby  I\  Z.  S.  1841  p.  25.  —  Hei  ix  xantho- 
tricha  Pt'r.  Mon.  Hei.  I  p.  74.  Cboina.  ed.  II  p  217,  t.  H4  f.  16,  17.  - 
Xanina  tagalensis  var.  einnamomea  Hidalgo  Obr.  1800p.  105.— 
Xanina  negrosensis  Hidalgo  Atl.  1890  t.  X  f.  1. 
Guimaras,  Negros. 

195.  Hemitrkhia  hidalgoi  Mlldff. 

X.  Bl.  1888  p.  85,  1890  p.  184.  -  Hidalgo  Atl.  t.  X  f.  4. 
Luzon  II. 
195a.    -  subsp.  globosa  Mlldff. 

X.  Bl.  1890  p.  185. 
Luzon  II. 


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57 


[%b.  —  subsp.  btenostoma  Mlldft'. 
N.  Bl.  18<H)  p.  185. 
Luzon  II. 

Sowohl  beim  Typus  als  auch  bei  der  Unterart  globosa  kommen 
einzeln  albine,  rein  gelblichweisse  und  dunkelbraune  Formen  vur. 

\%.  Hein itrichia  tablasensis  (Hidalgo). 

Nanina  tagalcnsis  var.  Hidalgo  .1.  de  Couch.  1H87  p.  4t»  t.  III  f. 
—  N.  tagalensi.s  vur.  tahlasensis  Hid.  Ohr.  IS!-H>  p.  82,  t.  X  f.  5. 
Hern  itrichia  de.pressa  Q.  et  Mild  IT.  N.  Bl.  18t»4  |». 
Tablas. 

197.  Hemitrichia  ylatijzona  (juadr.  et  MIldfK 
N.  Bl.  18*X>  V-  5. 
Tablas. 

KW.  Hemitrichia  setosubi  Mild  IT. 
X.  Bl.  1«XJ  p.  5. 
Tablas. 

m  Hemitrichia  kobclti  Mlldlf. 

X.  Bl.  IS4.*)  p.  1HI>.  —  Xanina  tagaleiisis  var.  sihuyanica  Hidalgo 

Ohr.  p.  82  Atl.  t.  X  f.  4. 
Sibuyau,  Roniblon. 
-<X>.  Hemitrichia  boettgeri  Mild  ff. 

X.  Bl.  1890  p.  lKfl. 
Sibuyan. 

d)  Formen  kreis  der  H.  moerchi  Pfr. 

Oebändcrt,  Skulptur  der  Oberseite  nicht  scharf  abschneidend, 
sondern  sich  allmählich  nach  der  Basis  zu  verlierend. 

-Ol.  Hemitrichia  mnerchi  (Pfr.). 

Helix  moerchi  Pfeill'er  Z.  f.  Mai.  1851  p.  12.  Mon.  Hei.  III  |».  7:5.  - 
Xanina  moerchii  Ti  von  Man.  Pulm.  II  p.  85,  t.  Hi  1'.  :m>.  —  Hemi- 
trichia in.  Mlldft.  X.  Bl.  lttMJ  p.  1S8. 
Luzon  I. 

Hemitrichia  tagalemiü  (Dohm). 

Xanina   tagalensis    Hohn»   Mal.   Bl.    IS4i8  Helix  xantho- 

trichae  altinis  I>1>.   Nov.  (V.nch.   11  p.  222,  t.'  58  f.  14-  U». 
Hemitrichia  t.  X.  Bl.  18'.M>  p.  \H\\ 
Luzon  I. 

Nachdem  mein  Freund  Quadras  diese  seltene  Art  endlich  am 
Originalfundorte,  der  Ostküste  von  Nord -Luzon  wieder  auf- 
gefunden, kann  ich  nur  auf  das  Entschiedenste  wiederholen,  dass 


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58 


die  von  Hidalgo  als  Varietäten  zu  ihr  gestellten  Formen  von  den 
Inseln  Tablas  und  Sibuvan  gar  nichts  mit  ihr  zu  thun  habeu. 
Sie  steht,  wie  ich  richtig  vermuthet  hatte,  H.  moerchi  am 
nächsten. 

e)  Formenkreis  der  //.  setigera  (Sovv.). 

Spiralskulptur  bis  auf  die  Unterseite  reichend,  Behaarung  au> 
kräftigen  Borsten  bestehend,  welche  sich  in  Reihen  kurzer  und 
langer  abwechseln. 

203.    Ihmitrichia  setigera  (Sow.). 

Hol  ix  setigera  Soworby  P.  Z.  S.  IS  11  p. -J5.    IMr.  M.-u.  Hei.  I  y.  74 
Chemn.  ed  II  p.  -'18.  t,  31  f.  20,  21.  23. 
Luzon  I,  Tl,  III,  Marinduipie. 

*204.?  Hemitru  Jtia  platmi  Dohm. 

Nun  in  a  plateni  Hohrn  N.  Hl.  1H.S1»  p.  .*>8. 

Paragua. 

Nach  dem  Autor  bildet  diese  mir  unbekannte  Art  den  Ueber- 
gang  von  der  (Truppe  der  Nanina  siamensis  zu  Hemitrichia;  ich 
stelle  sie  daher  vorläufig  hierher. 

KS.  (reu.  Heinklypta  Mlldif. 

X  Bl.  \m\  p.  i-2i>. 
20').   HemigJgpta  blainriUrana  (Lea). 

Helix  Blainvilleuna  Lea  Tränket.  Am.  Phil.  So.-  2  ser.  VII  p.  4»St 
t.  XII  t".  !-">.  Helix  so.  in  i  grn  nosa  Sowerby  (ex  pari«).  PI  r.  Mon 
Hei.  I  p.  74.  Chemn.  eil.  II  Helix  no,  184,  t.  34  t\  1,  2.  —  Nanina 
Blain  villiana  Hidalgo  Obr.  1890  p.  77  (ex  parte  >.  Atl.  t.  VIII  f.  7.  - 
Heiniglypta  bl.  Mlldff.  N.  Bl.  ls;>3  p.  7. 
Lübau. 

20<>.   Hcmigh/pta  moussoni  (Semper). 

Rhvsota  Monssoni   Semper  Keis.  Piiil.  p.  75.  —  Nanina  Blain- 
villiana  Hidalgo  Obr.  p.  77  (ex  parte'),  non  Loa.  Hemiglvpta 
in.  Mlldff.  IS'.  Bl.  1803  p.  8. 
Luzon  I. 

206a.  —  subsp.  nana  MlldlT'. 
N  Bl.  1*!>3  p.  «>. 

Luzon  I. 


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20t»b.  —  subsp.  arayatensin  Mild  ff. 
N.  Bl.  181*3  p.  10. 
Luzon  II. 
20be.    -  subsp.  trcutititans  Mlldff. 
K  Bl.  181)3  p.  10. 
Luzon  II. 
206d.  —  subsp.  ujytropis  Mlldff. 
Luzon  I. 

Eine  interessante  Form  von  dem  Nordcap  Luzons,  bei  Olaveria, 
Provinz  Kagayan  nahe  der  Grenze  von  Iloeos  Norte,  welch»* 
geographisch  wie  eonehyliologisch  sich  zwischen  H.  moussoni 
und  semperi  einschiebt,  wie  im  Süden  die  subsp.  transitans 
zwischen  moussoni  und  connectens  vermittelt.  Durch  den 
scharfen  Kiel  und  die  gedrücktere  Gestalt  nähert  sie  sich  H. 
semperi,  dagegen  schliesst  sie  sich  in  der  Skulptur,  auf  welche 
bei  der  Artunterscheidung  das  Hauptgewicht  zu  legen  ist,  in  der 
Wölbung  der  Windungen  und  der  Höhe  der  Mündung  noch 
ganz  H.  moussoni  an. 

Diam.  45,  ah.  25  mm. 

'207.  Hemiylypta  semperi  Mlldff. 

N.  Bl.  1803  p.  11.      Helix  seutigrniiosa  Sow.  fi*x  parle).  —  Rhysota 
semigranosa  Semp.  Phil.  p.  74.  —  Nauina  semigrauosa  Hidalgo 
Obras  1890  p.  78,  Atl.  t.  VIII  f.  5,  Ii. 
Luzon  I. 

207a.  —  subsp.  inmidula  Mild  ff. 
N  Bl.  1893  p.  13. 

Luzon  II. 
'207b.  -    subsp.  eurytaenia  Mild  ff. 

Luzon  I. 

Sehr  gross,  Durchmesser  50,5  mm  bei  28,5  Höhe,  eine  sehr 
breite  dunkelbraune  Binde  unterhalb  des  Kiels.  Von  Quadras 
bei  Kasiguran  entdeckt. 

208.  Hemiylypta  connectens  Mild  ff. 

N.  Bl.  1893  p.  14.  -  Helix  semigrauosa  Sow.  (ex  parte).  -  -  Nanina 
Blainvilliana  Hidalgo  1.  e.  (ex  parte). 

Luzon  II. 
208a.  —  subsp.  grandis  Mlldff. 
N.  Bl.  1893  p.  14. 
Luzon  II. 


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60 


208b.  —  subsp.  mlkwmpresm  MlldfK 

Skulptur    typisch,    aber   (tewinde    flacher  und   Kiel  etwas 
schärfer,  tliam.  45,  alt.  22  mm. 
Marinduque. 

2<frK   Hemiglij[>ta  panm/msis  (Uroderip). 

T.  obtecte  perforata,  dcpressa,  acute  carinata,  solidula.  supcrne 
striis  transversis  et  lineis  spiralibus  sat  imprcssis  minute  et  subae- 
«pialiter  granulata,  granulis  ca.  100  in  4  L  1  mm,  pallide  olivaeea. 
basi  radiatim  striatula  nec  non  lineis  spiralibus  subtilibus  miimtv 
decussatula.  saturate  olivacea.  Spira  depresso-conoidca,  latcribtb 
fere  strictis.  Anfr.  (>  plauulati,  lente  aecreseentes,  ultimus  carina 
acuta,  utrimque  exserta  cariuatus.  Apertura  modiee  oblitjua, 
angulato-elliptiea,  sat  exeisa,  peristoma  rectum,  obtusum,  basi 
inerassatum,  ad  columellam  expansiusculum. 

l>iam.  maj.  44,  min.  40,  alt.  20,  apert.  lat.  24,  long.  15. 
alt.  12.5  mm. 

Hab.    ad    montem   Putian    propre    vicum    Dingle  insulae 
Panay  leg.  collector  indigena. 

C:iro<-ol  la  punuyensis  Brodcrip  in  sidxxl.  Helix  pa  na yensis 
1'iV.  Mon.  Hei  l  p.  7"»  (cxd.  vnr.  Clu-um.  ed.  II  Htdix  no.  '215. 
t.  :>>  f.  1  :{. 

Wie  ich  s.  Z.  (N.  Bl.  LS«i;j  p.  11,  12)  erwähnte,  hatte  Semper 
die  llemiglypta  von  Nordost-Luzon,  welche  ich  als  H.  semperi 
neu  benannte,  mit  H.  panavensis  identificirt.  was  ich  weder  be- 
stätigen noch  widerlegen  konnte,  da  eine  llemiglypta  von  Panay 
nicht  bekannt  war.  Ich  sagte  damals:  „wenn  wirklich  eine  H. 
auf  Panay  vorkommt,  so  wird  sie  nicht  mit  H.  semperi  identisch 
sein".  Nun  hat  einer  meiner  Sammler  bei  Dingle  zwei  Exem- 
plare einer  Hemiglypta  aufgefunden,  die  ganz  zu  Pfeiffers 
Diagnose  passen,  aber  auch  meine  Vermuthung  vollauf  bestätigen. 
Von  H.  semperi  trennt  sie  der  noch  schärfere  Kiel,  die  niedrigere 
Mündung,  die  glcichmässige  und  dabei  feinere  Körnelung;  von 
ihr,  wie  von  allen  bisher  erwähnten  Arten  die  deutliche,  wenn 
auch  feine  Spiralskulptur  der  Untorseitc.  Die  Varietät  per- 
compressa  der  II.  connectens  von  der  Insel  Marinduquc  lässt  sieh 
als  Uebergang  zu  panavensis  auffassen,  ohne  indessen  die  Art- 
giltigkeit  der  letzteren  zu  beeinträchtigen. 


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61 


210.  Hemiffhjpta  franciscanorum  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1896  p.  6. 
Luzon  III. 

An  die  vorige  herantretend,  namentlich  in  der  Skulptur 
ähnlich,  aber  noch  flacher,  schärfer  gekielt,  Grundfarbe  oben  und 
unten  gleich,  dabei  eine  sehmale  dunkelbraune  Binde  unter  dem 
Kiel  und  eine  hellgelbgrüne  Zone  um  die  Spindel,  Mündung 
breiter  und  niedriger.  Eigenthümlich  ist  ferner  die  Marmorirung 
der  Oberseite,  die  durch  hellere  Flecken,  anscheinend  nicht  in 
Folge  von  Verwitterung,  entsteht.  Schliesslich  fehlt  auch  ihr 
die  deutliche  Spiralskulptur  der  Unterseite,  welche  H.  panayensis 
aufweist. 

211.  Hemif/h/pfa  mayonensis  (Hidalgo). 

Nanina  mayonensis  Hui.  .1.  de  Coneh.  1887  p.  5,  1888  t.  V  f.  8, 
Obr.  1890  p.  19,  79  (exel.  var.  B.)  Atl.  t.  V  f.  1  (non  f.  2).  -  Nanina 
setniglobosa  Mart.  Ostas.  p.  94  (ex  palte).  -  Hemiglvpta  may. 
Mlldtt".  N.  Bl.  1893  p.  Iii. 

Luzon  III. 

211a.  —  subsp.  boacensis  Hidalgo. 

Xanina  semiglobosa  var.  boacensis  Hill.  .1.  de  Couch.  1887  p.  50, 
Obr.  1890  p.  79,  Atl.  t.  V  f.  «5.  -  MlWff.  N.  Bl.  1893  p.  18. 

Marinduquc. 

212.  Hemiglypta  semiglobosa  (Pfr.). 

Holix  semiglobosa  Pfeiffer  Mon.  Hei.  T  [».75.  —  Nanina  semigl. 
Hidalgo  .1.  de  Conch.  18S7  p.  50.  Obr.  p.  78  (excl.  var.).  Atl.  t.  V  f.  5.  — 
Hemiglypta  s.  Mlldtt".  X.  Bl.  I*tt3  p.  19. 

Loytc,  Samar,  Bohol,  Panaon.  Siargao,  Mindanao,  Basilan. 

212a.       subsp.  fnlvida  Pfr. 

Hei  ix  tulvida  Pfr.  P.  Z.  S.  1*4*2  p.  H7.  Mon.  Hei.  1  p.  45.  Cl.emn. 
ed.  H  Helix  no.  171,  t,  Hl  f.  11.  12. 

Semper  nahm  an,  worin  ich  ihm  früher  folgte  (X.  Bl.  1893 
p.  17),  dass  Helix  fulvida  Pfr.  auf  junge  Exemplare  von  H.  semi- 
globosa begründet  sei;  ich  erhielt  indessen  neuerdings  eine  Hemi- 
glypta von  Südost -Mindanao.  welche  völlig  erwachsen,  aber 
kleiner,  höher  und  dünnschaliger  ist  und  recht  gut  zu  Pfeiffers 
Diagnose  passt.  Meine  Stücke  messen  34,5  im  Durchmesser  bei 
23  Höhe:  Pfeiffer's  Maasse  sind  31  :  22  mm.  Die  Form  ist  daher 
nicht,  als  .Tugendstufe,  sondern  als  Localrassc  aufzufassen. 


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I 


62 

213.  Hemiglypta  globosa  (Semper). 

Rhysota  globosa  Semp.  Phil.  p.  75.  t.  II  f.  3a— c  (juv.).  —  Nanina 
glob.  Hidalgo  Obr.  1890  p.  77,  Atl.  t.  VII  f.  4.  -  Hemiglvpta 
glob.  Mlldff.  N.  Bl.  1893  p.  21. 
Mindanao. 

213a.  —  subsp.  depressa  Mlldff. 
N.  Bl.  1893  q.  22. 
Mindanao. 

214.  Hemiglypta  infrastriata  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  22. 
Mindanao. 

215.  Hemiglypta  cuvieriana  (Lea). 

Helix  cuvieriana  Lea  Trausaet.  Am.  Phil.  Sor.  2.  ser.  VII  p.  461, 
t.  XII  !'.  12.  -  Pfr.  Mon.  Hei.  p.  77.  Hemiglypta  cuv.  Mlldff. 
N.  Bl.  1893  p.  24. 

Luzon  II,  III. 

215a.  —  subsp.  inflalula  Mlldff. 

Grösser,  diam.  43,  alt.  24  mm,  Windungen  mehr  gewölbt, 

Nabel  offener. 

Luzon  III. 

215b.  —  subsp.  bmnnesccns  Mlldff. 
X.  Bl.  1893,  p.  24. 

Polillo. 

215c.  —  subsp.  acutangula  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  24.  -  Nanina  cuvieriana  Hidalgo  Obr.  1WK»  p.  19 
Atl.  t.  VI  f.  ti. 

Katanduanes. 
2 IG.   Hemiglypta  microglypta  Mlldff. 

N.  Bl.  18t>3  p.  25.  —  Nanina  mayononsis  var.  B.  Hidalgo  J.  ite 
Couch.  1S87  p.  51,  Obr.  1«*)  p.  U>,  V.»,  Atl.  t,  V,  f.  2. 
Katanduanes. 
2H>a.  —  subsp.  cariniyera  Mlldff. 

Etwas  grösser,  verhiiltnissmässig  niedriger,  gekielt,  Diam. 
35.5,  alt.  1!)  mm. 

Luzon  III  (Karamuan). 

17.  (Jon.  Rhysota  Alb. 

1.  Soction  Hemiplecta  Alb.  (s.  str.). 

Die   Seetion,    wie   .sie   Albers   aufstellte,  ist  auch   iu  der 
Martens'schen  Verbesserung  keine  ganz  natürliche,  sondern  wurde 


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GH 


zu  allgemein  auf  alle  Naniniden  bezogen,  welche  eine  skulptirte 
(gegitterte,  gestreifte,  gerunzelte)  Oberseite  und  eine  glatte  oder 
schwächer  skulptirte  Unterseite  besitzen,  und  bedarf  sehr  stark 
der  Revision.  Nach  Schalen-  wie  anatomischen  Charakteren  sind 
die  vorstehenden  Gattungen  Hemitrichia  und  Hemiglypta  bereits 
aasgeschieden.  Andere  Arten  müssen  nach  PfefFcr's  anatomischen 
Untersuchungen  Xestina  und  Ariophanta  zugewiesen  werden,  und 
es  verbleibt  schliesslich  nur  die  Gruppe  der  humphreysiana  Lea, 
welche  als  Typus  der  Section  genannt  ist.  Diese  Arten  gehören 
aber  wegen  der  Runzelung,  die  zwar  auf  der  Unterseite  schwächer 
ist,  aber  keineswegs  fehlt,  unbedingt  in  die  Nähe  von  Rhysota. 
von  der  sie  nach  der  Schale  nicht  generiseh,  sondern  nur  als 
Section  zu  trennen  sind. 

Die  anatomische  Untersuchung  der  typischen  Art  steht  noch 
aus.  Von  den  nächstverwandten  Arten  rechnet  Semper  Rh. 
distineta  Pfr.  von  Siam  und  Rh.  mindanaensis  Semp.  zu  Xosta, 
indem  er  den  Hauptwerth  auf  das  Vorhandensein  einer  „weib- 
lichen Anhangsdrüse",  welche  bei  den  echten  Xesta-Arten  vor- 
handen ist,  bei  Rhysota  fehlt.  In  allen  andern  nähern  sich  aber 
seine  vermeintlichen  Xesta-Arten  den  eigentlichen  Rhysoten.  Ist 
jener  Charakter  constant  und  namentlich  bei  der  typischen  Art 
ebenfalls  nachzuweisen,  so  könnte  man  Hemiplecta  als  Gattung 
abtrennen.  Einstweilen  hat  aber,  wie  auch  Pfeffer  (Naninid.  p.  17) 
zugeben  muss,  die  Abgrenzung  beider  Gruppen  nach  den  Schalen- 
kennzeichen zu  geschehen. 

a)  Formenkreis  der  Rh.  humphrtnjsiana  (Lea). 

217  Rhysota  äensa  (Ad.  et  Rvc.). 

Hei  ix  densa  Ad   et  TCvo.    Voy.  Samarany  Molo.  p.  G2.  t.  IG  f.  8. 

Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  III,  Ohemn.  t.  146  f.  6  —  7.  Nanina  densa 

v.  Martens  Ostas.  Landsehn  p.  2530.  t,  X  f.  1  —  1  b.  Hei  ix  8c.hu- 
macheriana  Pfr.  (olim). 

Nach  den  Autoren  von  den  Philippinen;  doch  hat  schon 
v.  Martens  die  Vermuthung  ausgesprochen,  dass  ihr  Typus  von 
Borneo  stammte,  wo  das  Schiff  Samarang  ebenfalls  anlief.  Die 
Stammart  ist  seither  auf  den  Philippinen  nicht  wieder  gefunden 
worden,  wohl  aber  die  folgende  Unterart. 


64 


217a.  —  subsp.  everetti  Smith. 

P.  Z.  S.  1805  p.  101,  t.  II  f.  8.  -  Nanina  schumacheriana  Dobra 
N.  W.  1889  p.  59. 
Paragua. 

*218.  Rhysotn  egeria  Smith. 

Hemiplecta  egeria  Smith  P.  Z.  S.  1895  p.  102,  t.  II  f.  5,  0. 
Paragua. 

219.  Rhijsota  nobilis  (Pfr.). 

Hei  ix  nobilis  Pfeiffer  Mon.  Hei.  in  p.  09.    Chemn.  ed.  II  Hei. 

no.  771  t.  125  f.  1,  2.  -  Xosta  nobilis  Semper  Phil.  p.  (57. 
Mindanao,  sonst  auf  Bornoo. 
Welche  Art  die  vou  Semper  (Phil.  p.  67)  als  „obliquata 
Reeve"  aufgeführte  Nanino  seiu  mag,  ist  schwer  zu  ermitteln. 
Pfeiffer  zog  Reeve's  Art  als  Varietät  zu  nobilis,  v.  Martens 
wandte  den  Namen  auf  eine  Form  von  Sumatra  an  (—  N.  Teys- 
manni  Mouss.),  Sempers  Exemplare  stammten  von  der  Insel 
Basilan;  ich  vermuthe  sie  gehörten  zu  nobilis  oder  der  fol- 
genden Art. 

220.  Rhysota  mindanaensis  (Semper). 

Xesta  mindanaensis  Semp.  Phil.  p.  01,  t.  I  f.  1,  II  f.  1.  —  X;uiiii" 
min  .1.  Hidalgo  Alt.  t.  VII  f.  2. 
Mindanao. 

b)  Formenkreis  der  Rh.  sagittifera  Pfr. 

221.  Rhysoia  bulla  (Pfr.). 

Hol  ix  bulla  Pfeiffer  Mon.  Hei.  I  p.  08.  Chemn.  ed.  II  t,  33  f.  3. 
Luzon  III. 

Diese  auf  Südost  luzon  beschränkte  Art  ist  sowohl  von  Semper 
als  auch  von  Hidalgo  verkannt  worden.  Letzterer  hält  sie  für 
eine  junge  sagittifera,  ersterer  identifieirt  sie  mit  einer  Xaniiia 
von  Nordwest  luzon,  die  er  nicht  näher  besehreibt,  die  aber,  d* 
er  sie  zu  seinen  „gegitterten  Rhysoten"  stellt,  eine  Hemiglypta 
sein  wird.  Die  echte  Rh.  bulla  unterscheidet  sich  von  Rh.  sagit- 
tifera durch  den  Mangel  der  Pfeilflecken,  dünnere  Schale,  viel 
feinere  Skulptur. 

222.  Rhysofa  hrpatica  (Recvei. 

Helix   hppatio.ii  Kepve  Couch,   i«-.  Hol.  no.  !».  t.  III.   —  Nanina 
hepatica  Hidalgo  Atl.  t.  VI  f.  3. 
Luzon  II. 

I 

i 

I 

! 


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<)5 


Auch  diese,  meist,  als  Varietät  zur  folgenden  gestellte  Form, 
welche  einen  ganz  beschränkten  Verbreitungsbezirk,  nii  ml  ich  das 
Vorgebirge  von  Bolimio  im  westlichen  M  ittelluzon,  besitzt,  ist 
eine  gut  geschiedene  Art.  Sie  ist  etwas  gekantet,  dickschaliger, 
oben  <lunkel,  mit  einer  versrhwimiuenden  breiten  Binde  unter- 
halb der  Peripherie,  die  PleilhVeken  fehlen  und  die  Uunzelung 
ist  sehr  viel  feiner. 

22: V   Miffsütn  smßtifmt  (Pfr.). 

Helix'saßiltHVra  IMV.  Mmi.  IM   I  j.  «Ii».  ('Ii  im..  1  M  f.  10.  II. 
Nunina  sagitti  t'rru  Hi.lalp.  All.  t  VII  ['.  JV 
Luzoli  IL 

mix.   -  subsp.  solid«  MlldtV. 

Höher  gewunden,  festselmliger. 
Luzon  IL 

•>*>H\k    -  subsp.  (flohusff  MlldtV. 

tirösser,   sehr  dickschalig,   mit   lmliem   C< -winde    und  stark 
gewölbtem  letzten  Fmgang,  Pfeiltleekeii  sehr  deutlieh  und  dicht. 
Luzon  I. 

223c.  —  subsp.  ijiijns  MI  hilf. 

Hi.l.  Atl.'  t.  VI  1.  \. 
Luzon  I. 

22:5.1.       subsp.  nmnntu  MIldtL 

Klein,  ziemlich  dünnschalig,  ziemlich  scharf  gekautet. 
Luzon  I. 

221.   UJufsofa  dvitijo  ().  Semp. 

Naniiui  .Ivitija  O  Semper  .1.  <le  Coii.h.  XIV.  IS.;*;  j..  -jr,:l,  t.  H  f.  .'{.  - 

Hei  ix  .lv.  I'lr.  Mon.  IM.  V  p.  11.'».  IU.v*..tu  .lv.  S.-mp.-r  Pl.il. 
j..  70.  Hi.l.  All.  t.  VI  f.  5. 

LllZOll  I. 

22.").   h'In/sota  anUmii  Semp. 

Phil.  ],.  72,  t,  II  f.  "Ja,  1». 
Luzon  1,  II,  Batanes. 
225a.       subsp.  bclo/ihnr/t  Mlhlff. 

Während  der  Mangel  der  charakteristischen  Pfeil  Hecken  einer 
*lcr  Hauptunterschiedc  der  antonii  von  sagittitera  ist.  sind  bei 
dieser  Varietät  deutliche,  wenn  auch  schwache  Flecken  vorhanden. 
In  allen  übrigen  Charakteren  stimmt  sie  zu  antonit. 
Luzon  I. 

AMian.ll.  Dd.  xxii.  5 


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220.   Rhi/soUi  mgrescms  Mild  ff. 

N.  B1.1H8H  |..  W..  Hidalgo  AM.  t.  VIII  f.  1. 
Luzon  II. 

*227.   RJitfsota  ditrondeaui  (Soul.). 

Hol  ix  Dorondeaui  Souleyet  R«-v.  Zo  il.  S»S42  p.  1S42,  p.  1S42,  j>.  Ml. 
Vov.  Bunito  t.  2H  f.  21    2".i.  Pt'r.  Mon.  Hei.  I  p.  7<i.        Nanina  dar 
Trvon  Mnn.  Pulm.  II  ]>.  40.  t.  13  f.  74. 
Luzon. 

2.  Seetion  Lamarekiella  MlldlT. 

Embryonal  Windungen  gekerbt-gefaltet,  Skulptur  gerunzelt  - 
gogittert,  Peripherie  scharf  gekantet.  Typus:  IIb.  lamarckiana 
(Lea). 

22H.    Rhtjsota  lamnrckiunu  (Loa). 

Helix  1  am arc k iana  Lea  Transact.  Am.  Phil.  Soc.  VII  p.  4M,  t.  XI! 
f.  11.   Pt'r.  M.,11.  Hei.  I  p  »17.  —  <•('.  MI  Ml»'.  .lahiesl..  Seu.k.  X  ti. 
IKK)  i».  20!>. 
Masbate. 

Der  Typus  dieser  altbokannten  Art  ist  in  don  Sammlungen 
im  Ganzen  selten,  er  seheint  auf  die  Insel  Masbate  heschriuiki 
zu  sein.  Gewöhnlich  wird  die  RepräKontativform  «1er  Tnsel  Gui- 
maras  (caducior  Reeve)  als  lamarckiana  bezeichnet.  Bioseih«' 
verdient  aber  nicht  mehr  und  nicht  weniger  vom  Typus  ab- 
getrennt zu  werden  als  stolephora  und  oweniana,  welche  all- 
gemein als  eigene  Arten  angesehen  werden.  Ich  halte  es  für 
richtiger,  sie  alle  drei  als  subspecies  von  lamarckiana  zu  l>e- 
handeln. 
228a.  —  subsp.  caducior  Reeve. 

Helix  caducior  Keeve  Couch,  ic.  t.  III  f.  12. 

Guimaras. 
228b.       subsp.  in/Iaht!«  MlldtT. 
Negros. 

228c.  -    subsp.  stolephora  Val. 

Holix  stolephora  Valenciennes.  Pt'r.  Mon.  Hei.  I  p.  r»2.  1'i-niss.v 
Hist.  Nat.  Mole  t.  100  f.  :i~5. 
Philippinen. 

Nach  der  Abbildung  bei  Forussac  abgeriebene  Form  der 
lamarckiana- Reihe,  welche  der  folgende  oweniana  Pfr.  mindestens 
sehr  nahe  steht,  wenn  sie  nicht  einfach  als  grosse,  flachere  Form 


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67 


mit  ihr  zusammenfallt.    Tn  diesem  Falle  hätte  sio  vor  oweniana 
Priorität. 
'J-JSil.  —  subsp.  oiimiana  Pfr. 

Holix  owoniana  1  MV.  Mon.  Hfl.  III  |..  02H.  Khysota  o\v.  MlldtV. 
Jahresk  Sfiuk.  1WM»  p.  2(i«        Niu.ina  ..w.  Hid.  AM   t.  VII  f.  2.  A. 

Cebu. 

Rhifsota  mnrlhri  (Pfr). 

Holix  niülleri  Pfr.  M.m.  IM.  I  p  (17.  Chomn.  t.  25  f.  'i,  I. 
Mindoro. 

'2-2J>a.  —  subsp.  plarwia  MlldtV. 

Hidalgo  Atl.  t.  V  f.  a. 
Mindoro. 
2*2 Hb.  -    subsp.  fnsr»'sn-iis  Mild IV. 

Mindoro. 
'>■>%■.       subsp.  r«r/r////  MlldtV. 

Mindoro. 
'SM).  Ehifsntu  porphi/rin  (Pfr.). 

Holix  porpliyria  Pfr.  M<m.  H.'l.  I  |>.  7»i.  Clicnin.  od.  II  Hol   n<>.  I«i4. 
t.  iV»  1.  12,  i:i  -    Nuiihi»  p.  Hi.l.  Atl.  t.  IX  f.  fi,  (i. 
Hurias. 
2:)1.   WujsoUt  zeus  (Jonas). 

Hfl  ix  zi»  us  Jon.  P.  Z  S.  1*12  p.  ISN.  pfr  Hei.  I  p.  i'u  Cl.omn. 

ed.  II  Hol.  n...  Hin,  t.  2<;  f.  1  Hid.  Atl.  t  IX  f.  7,  h. 

Tablas,  Romblon. 
Der  Fundort  Mindoro  ist  sicher  /.u  streichen,  nachdem  auch 
Quadras  auf  seiner  gründlichen  Durchforschung  der  Insel  die 
Art  nuht  gefunden  hat. 
'i-'Ha.  —  subsp.  subffloboxft  MlldtV. 

Gewinde  erheblich   höher,   letzte  Windung  stärker  gewölbt, 
gelbe  Fleckenzeichnung  gedrängter. 
Sibuyan. 

3.  Section  Rh y sota  s.  str. 

m.  Uhjsota  rhva  (Pfr.). 

Holix  ovum  ■;  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  »;7.  —  Holix  Rhoa   pfr.  M..i.. 
Hol.  IV  p.  27.  —  Nun  i  na  rhoa  Tryon  Man.  Pnhn.  II  p.  .'10,  t.  IX  f.  :50. 
Panay. 

'l'iiix.       subsp.  hnmi/is  MlldtV. 

Grösser,  niedriger,  dünnschaliger,  letzte  Windung  mehr  ver- 
breitert, daher  auch  Mündung  breiter.  Auch  ist  die  peripherische 

5* 


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08 


Kante  meist  schärfer.    Jüngere  Stücke  findet  man  in  Samm- 
lungen fälschlich  als  Rh.  lamarckiana. 
Guimaras,  Panay. 

233.  RJii/sot«  ovum  (Val.). 

Hei  ix  ovum  Valencienncs  in  Humb.  Voy.  Zool.  IT  p.  240,  t  .Vi  f.  1 
Pfr.  Mo«.  Hei.  I  p.  <M'>.  Chemn.  t,  25  f.  1.  2. 
Luzon  TI,  ITT.  Alabat,  Sihujan,  Romblon,  Tablas. 
233a.       subsp.  huvwrosa  Mild  ff. 

(.iewinde  ziemlich  hoch,  Windungen  au  der  Naht  gekanM. 
dann  etwas  abgeflacht. 
Mindoro. 
233b.        subsp.  (fopressn  Mild  ff. 

Flacher,  peripherische  Kante  deutlich.    Diaru.  MO,  alt.  50  min 
Marinduque. 
233c.  -    subsp.  anguUda  Mild  ff. 
Hid.  Atl.  t.  IV  \\  2. 
Kante  noch  schärfer  als  bei  der  vorigen  Varietät.  Sichtlich 
Uebergang  zu  folgender  Art. 

Luzon  ITT  (Karamuan),  Katanduanes. 

234.  Rliifsota  urunu*  (Pfr.). 

Helix  I'ranus  Pfr.  P.  Z.  S.  IS4J1  p.  190.  Novit.  Omch.  p.  2101,  t.  T:i 
f.  1-3.  Mon.  Hei.  V  p.  1250. 
Polillo. 

235.  Hhtfsotu  quudrnsi  (Hidalgo). 

Nanina  Quadrasi  Hid.  .1.  de  fonrli.  1XS7  p.  53,  t,  3  f.  4.  1S8!»  p. 
t.  225  f.  5.  Ohr.  IHK)  p.  30,  Atl.  t.  VI  f.  1,  2. 
Katanduanes. 
230.    Uhifsofa  ma.nma  (Pfr.). 

Helix   raaxima  Ptr.  Mon.  Hol.  III   p.  (>37.        Nanina  inaxiina 
Tryon  Man.  Pulm.  II  p.  31,  t.  X  f.  3H  Hid.  Atl.  t.  IV  f.  25. 
Mindanao. 
237.   Rhifsota  f/ervtiisii  (Duhr.). 

Helix  (imvaisi  T'»ulir.  Ann.  S«m\  Mal.  Relp.  11  1H«,7  p.  4«.>.  t.  3.  Ptr 
Mon.  Hol.  VII  j).  124.  —  Nanina  lierv.  Trvon  Man.  Pulm.  II  p  31. 
t,  IX  f.  255. 
Mindanao. 

Diese  nach  dorn  Fundort  bisher  noch  unsichere  Art  erkenne 
ich  wieder  in  einer  riesenhaften  Rhysota  aus  der  Gegend  von 
Pavao  im  Südosten  von  Mindanao.  Mein  grösstes  Stück  h<'»' 
einen  Durchmesser  von  100  nun.    Sie  dürfte  nur  als  Unterart 


m 


von  der  vorigen  Geltung  halten,  von  der  sie  sich  hauptsächlich 
durch  die  flachere  Gestalt  unterscheidet,  doch  mag  sie,  so  lange 
keine  Zwischenglieder  gefunden  werden,  als  Art  stehen  bleiben. 

18.  Gen.  Bensonia  Pfr. 
Keine  der  philippinischen  Naniniden  haben  bezüglich  ihrer 
systematischen  Stellung  mehr  Schwierigkeiten  bereitet,  als  die 
hier  folgenden  Arten.  Nachdem  ich  ihro  Zugehörigkeit  zu  den 
Naniniden  an  den  Weichthcilen  eonstatirt  hatte,  sprachen  folgende 
Schalenkennzeichen  für  Bensonia:  1.  der  stets  offene  Nabel, 
'2.  die  ziemlich  feste  Schale  mit  deutlicher  Skulptur  der  Ober- 
seite und  geringem  Glanz.  3.  der  nicht  scharfe,  sondern  deutlich 
abgestumpfte,  häufig  etwas  verdickte!  Mundsaum  mit  sehr  wenig 
umgeschlagenem  Spindelrand.  Bensonia  bildet  sichtlich  einen 
Uebergang  von  den  Naninen  zu  Zenites:  die  bisher  bekannten 
Arten  erstrecken  sich  vom  Himalaya  bis  Mittelchina,  wo  „Zonitesa 
scrobiculatus  G reell,  sicher  zu  unserer  Gattung  gehört.  Das 
Wiederauftreten  der  Gattung  auf  den  Philippinen  würde  auf 
einen  alten  Landzusammenhang  schlicssen  lassen. 

1.  Section  typica. 

'2-\H.  Hensonia  iyorrotird  Mild  ff. 
N.  Bl.  18«J<3  p.  85. 
Luzon  I  (Benguet). 
230.  Benso)iia  curf/omjthnhi  Mlldff. 

T.  aperte  umbilieata,  umbilico  1/4  diametri  adaequante,  de- 
pressa,  orbicularis,  solidula,  subpellucida,  superne  plicato-stria- 
tula,  subtus  fere  laovigata.  nitidula.  fulva.  Spira  brevissime 
prominula  apice  piano.  Anfr.  ox/i,  lente  aecrescentes,  eonvexius- 
culi,  ultimus  subcompressus,  carina  obtusa  cinetus.  Apertur» 
diagonalis,  elliptica,  modice  excisa,  peristoma  rectum,  obtusum, 
ad  columellam  incrassatulum,  haud  dilatatum. 
Diam.  maj.  1.2,5,  min.  11,  alt.  5,5. 

Diese  durch  ihren  weiten  Nabel  sehr  ausgezeichnete  Art 
brachte  mir  der  Orchideensammler  Koebelen  von  dem  Hochplateau 
der  Provinz  Benguet  im  nordwestlichen  Luzon,  leider  nur  in 
einem  Stück  ohne  Weichtheile.  Die  Gattungsbestimmung  ergiebt 
sich  aus  der  Analogie  mit  der  vorigen  Art. 


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70 


240.  Bensonia  Imonira  Mlldff". 

Pleetotropis  luzon  ica  MlldiK  N.  Bt.  18!>1  p.  P>:>. 
Luzon  II. 

Per  Kiel  uml  sein  Haarkranz  hatten  mich,  ehe  ich  die  Weh  h- 
theile  kannte,  veranlasst,  fliese  sehr  eigenthümliehe  Form  zu 
Pleetotropis  zu  stellen,  bei  welcher  Gattung  der  Mundsaum  nur 
sehr  schwach  ausgebogen  zu  sein  pflegt.  Lebende  Stücke  haben 
mich  indessen  belehrt,  dass  eine  Naninide  vorliegt,  welche  nach 
ihrem  ganzen  Habitus,  der  Skulptur,  dem  Nabel,  abgesehen  von 
dem  Kiel  und  der  Behaarung,  sich  Bensonia  ohne  Zwang  ein- 
lugen lässt. 

240a.  —  subsp.  inflatufa  Mlldff". 

Grösser,  diam.  19,  alt.  J),5  mm,  letzte  Windung  unten  noch 
mehr  gewölbt. 

Hochgebirge  der  Provinz  Morong  auf  Luzon. 

241.  Bensonia  qiutdrttsi  Mild  11". 

Pleetotropis  quadrasi  Mlldil.  N.  Bl.  1«»J  p.  8. 

Luzon  I. 

2.  Section  Glypto bensonia  Mlldff". 
Mlldft'.  N.  Bl.  185M  p.  (nonion). 
Oberseite  mit  erhobenen  Spirallinien  oder  Kielchen,  wodurch 
im  Verein   mit  der  in  der  Regel  kräftigen  Qnerstreifung  eine 
Granulirung  entsteht.    Typus:  B.  radula  (Pfr.). 

242.  BmsonUt  radula  f. Pfr.). 

Helix  radula  Vir.  P.  Z.  S.  1S1Ö  p.  p).  dnnn.  t.  07  f.  4— G.  -  Naiiina 
(Discus)  radula  Alh.-Mart.  Hfl.  p.  t!2.       Trochumorpha  radula 
Prr.  Nomencl.  p.  81.  -  Bensonia  radula  Mlldff.  N.  Bl.  1H1M)  y.  200. 
Luzon  I. 

243.  Bensonia  cmsperala  Mlldff. 

N.  Bl.  185>4  p.  1)3. 
Luzon  II. 

244.  Bmsunia  radnUdla  Mlldff" 

N.  Bl.  18!*)  p.  15)9. 
Luzon  I. 

245.  Boisouia  cardiostoma  Quadr.  et.  Mlldff". 

N.  Bl.  185)3  p.  172. 
Luzon  I. 


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71 


24(1.   Bensonia  holotrachia  Mlldtf. 
N.  Bl.  ih;m;  p.  85. 
Luzon  I. 
'217.  Bensonia  carinafa  Ml  UHF. 

N.  Bl.  1HIKJ  ]».  200. 
Luzon  I. 

248.  Bensonia  lima  Mlldtf". 

X.  Bl.  1H'.)Ü  i».  200. 
Luzon  II,  MsiriiuliKjUL'. 
mut.  minor  Mlldtf. 
Marinduque. 

249.  Bensonia  iliplotropis  Quiulr.  et  Mlldtf*. 

X  Bl.  1H!»5  p.  75. 
Masbate. 
'Iii).   Btnsonia  strifßilis  (Pfr.). 

Helix  strigilis  Ptr.  P.  Z.  S.  1845  p.  121.  Mon.  H.-l.  I  p.  124.  Chemn. 

t.  87  f.  1 1  — 11. 
Negros. 

•251.   Bensonia  aeutimaryo  (Pfr.). 

Holix  acutimarg«)   Ptr.  P.  Z.  S.  18-15  p.   10.  Mon.  Hei.  I  p.  123. 
Chemn.  t.  97  f.  1—3. 
Negros. 

252.  Bensonia  mgh/pta  Quadr.  et  Mlldtf'. 

X.  Bl.  18U4  p.  \>l. 
Tablas. 

252a.  —  subsp.  o.ii/tropts  Mlldtf*. 

Flacher,  schärfer  gekielt. 
Romblon. 

19.  Gen.  Inozonites  Pfeifer. 

Diese  von  Pfeffer  iNaninid.  p.  22)  für  Helix  filocincta  Pfr. 
aufgestellte  Gattung  erinnert  durch  die  glashelle  Schale  und  die 
Skulptur  der  Oberseite  an  Euplecta,  doch  trennt  sie  davon  der 
Mangel  eines  Fusshorns,  sowie  die  Bildung  der  Genitalien.  Der 
Mundsaum  und  die  Nabelbildung  ist  der  vorigen  Gattung  analog. 

253.  Inozonites  fitocincltis  (Pfr.). 

Helix  filocincta  Ptr.  P.  Z.  8.  1*15  p.  124.  Mon.  Hei.  I  p.  82.  Chemn. 
ed.  Ii  Hei.  uo.  553,  t,  88  f.  21  -2l>. 
Mindanao. 


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72 


254.  lnozonites  azpeititte  (Hidalgo). 

Nanina  (Euplootai  Asspoitiue  Hid.  Ohr.  1S!»0  p.  S<;.  All.  t.  I  f.  l\ 
Katanduancs. 

255.  Inozonites  nemfüotropis  Mlldtl". 

X.  Iii.  1M!C>  p.  113. 

Luzon  III. 

255a.  —  subsp.  dnplicaUt  Mlldff. 

Fast  doppelt  so  gross  wie  der  Typus. 
Luzon  II  (Tayabasl 

255b.  -    subsp.  sanutrcnsis  Mlldff. 

(lewinde  etwas  flacher,  Kippens« reirung  starker,  a Ihm*  dichter. 
Samar. 

250.   Inozmites  stcnom^/tafus  (juadr.  et  Mlldff. 
N.  Kl.  189«  p.  7. 
Luzon  I. 

257.   Inoztmite*  orthostoma  (Ptr.). 

Helix  orthostoma  Pfr.  V.Z.  S.  1HI5  p.  121.  Mon.  Hei.  I  p.  W.  Chemn 
t.  83  f.  29-31. 

Panav,  Guimaras.  Negros. 

25S.   Inozonihs  bathi/rhajihe  Mlldff. 
X.  Bl.  1W5  p.  113. 
Luzon  III. 

259.   Inozonittfs  hyalinu*  Mlldff. 
X.  Bl.  1895  P.  113. 
Luzon  III. 

20O.   hiozonite*  sutnrafis  Mild  ff". 

Vitrinot'onus  suturalis  Mll.ltV.  X.  Bl.  1S!M      201.  .Jahix-sb.  Suuck. 
1893  p.  (ü,  t.  III  f.  1. 
Leyte,  Bohol. 

261.  Inozonites  quadrtm  Mild  ff. 
X.  Bl.  18W  p.  85. 
Bohol. 

2G2.   Inozo?ri(es  spiriphimts  Mlldff. 

T.  modiee  sed  aperte  uiubilicata,  diseina,  tenuis,  pellueida, 
superne  eontertim  costulato-striata,  intens,  corneo  flava.  Spira 
plana  apice  vix  prominulo.  Anfr.  5'/«  convexi,  lente  accrescentes. 
sutura  profunda  lere  canalieulata  disjuncti,  ultimus  supra  peri- 
pheriam  subangulatus.  basi  laevigatus,  circa  umbilicum  deelivis. 


73 


Apertura  purum  obli<|iia,  late  elliptiru.  valde  exeisa,  peristoma 
rectum  obttisum. 

Diam.  (i.  alt.  *2,5  mm. 
Hab.  prope  vicum  ßislig  insulac  Mindanao. 

Farn.  Trochomorphidae. 

20.  Gen.  Troehomorpha  Alb. 

1.  Seetion  Sivella  Blau  f. 

Gewinde  meist  sehr  flach,  Schale  un^cbäiidcrt,  dünn. 

Ä  Trorhoiuorphn  ruf«  Mlldff. 
N.  Bl.  1888  p  IM. 
Luzon  I. 

"2'U.   Troehomorpha  bintuanensis  Hid. 
Obr.  Mal.  ISiN»  p.  HU 
Busuanga. 
-tiö    Troehomorpha  spl  enden. s  Semj). 

Phil.  p.  118.  Mild  ff.  Jal.n-sl».  Senck.  Ikni  p.  21.1,  t.  VLH  f.  1. 
Cebu. 

•2f»»;.  Tror/iomorpha  spleiu/idn/a  Mild  ff. 

.1.  Senek.  18110  p.  21  1.  t.  VI  II  f.  2 
Cebu,  Negros. 
2(Wa.  —  subsp.  rarinaria  Mild  ff. 
.1.  Sein*.  185«  i».  75. 
Leytc. 

2»i7.   Troehomorpha  rastet/ ifera  Mild  11". 

J.  Senck.  18.10  p.  210.  t.  VIII  f.  1. 
Cebu. 

'2<>8.  Troehomorpha  grann/o.sa  Mlldff. 

X.  Bl.  1888  p.  I  I  I.  p.  13.  -  Ti  von  Man.  Puhn.  VIII  p.  125.  t.  20 

f.  22-21. 
Siquijor. 
Ä  Troehomorpha  eerea  Mlldff. 

T.  aperte  umbilicata.  nmbili.  o  1  Ai  diametri  adaetjiiante,  depressa, 
transversa  subtiliter  plirato-striuta,  microscopice  gramilosa,  opaca, 
(•ereoflava.  Spiro  breviter  omoidea  lateribus  fern  strictis.  Antr. 
t>  f'ere  plani,  sutura  per  earinam  exsertam  margtnata  disjuneti, 
ultimus  carina  peracuta.   bene  "xserta.  suberenulata  earinatus. 


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74 


Apert.  diagonalis,  late  stvuritonuis,  j >•  < min  rectum  acutum, 
margo  supcrus  st  ri  -tus.  basaü.s  exlus  st  riet  iuseulus,  tum  b«*no 
areuat  us. 

[>iam.  1<S,  alt.  •  >  mm. 
Hab.  in  iusula  Sarangani  leg.  cl.  0.  Mieholitz. 

270.  Tnn-ltom«» i>lnt  mtssri  Hidalgo. 

<>l>r.  lsno  p.  117. 
Busuanga. 

271.  Trorh,  IHK»')  »ha  du uiiarniUKt  Quadr.  et  MlldH. 

N.  Bl.  lsiiö  p.  11t. 
Mindoro. 

272.  Ti'iH'1u>nun'i>U(t  fintmists  llid. 

.1.  de  CdikIi.  ISST  p.  '.»T,  t.  IV  f.  1.    Trvon  Mun.  Palm.  Vlll  }i.  P20. 

t.  20  f.  u  — ia. 
Tal.las. 

273.  'lYorhomoypha  htlnthrnnwft  MlldtV. 

J.  Souck.  lSitü  j..  Trvon  Man.  Pulin.  Vlll  p.  120.  I.  20  I.  2".  21.  — 

Troohomorphu  splendens  llid.  .1.  de  (Vmoh.  ISST  p.  '.»5,  t.  IV  t*.  2 
(iioii  Semper). 

Sibuyan. 

274.  Trochomttrpha  ]>!ah/s)na  Quadr.  et  Mlldtl'. 

X.  Bl.  ih-.m;  p.  s«;. 

Bohol. 

275.  TrtH'homorphti  heptttfff/nt  Quadr.  et  .Mlldtl'. 

N  Bl.  lsui  ,,.  KM. 
Mindanao. 
27(1.    Trochonun  phd  h«t/o<  nsis  llid. 

Ol>r.  1S:>0  p.  1  IS. 
Ncgros. 

27(ia.  —  subsp.  xfciiomphala  MlldtF. 
Negros. 

277.    Trorhwmrphu  <l<<i]>ieus  Quadr.  et  Mlldff. 

Testa  anguste  umbilirata.  depresso-eonoidea,  transverse  tenuitor 
i.'ostuhito-.siriata  et  lincis  spiralilms  dei-ussata,  sericiua.  coriiecr 
bruimea.  Spira  pro  sevtiom-  sat  elevata,  lateribus  vix  eonvexius- 
culis.  Anfr.  5'/s  convexiusculi,  lente  aecrescentes,  sutura  ftliformi 
disjuneti,  ultimus  carina  obtusula,  filitbrmi  ciuetus.  Apertura  sat 
obli(pia.  angulato-elliptica,  sat  excisa,  peristoma  rectum  acutum. 
Diam.         alt.  5  mm. 


75 


Luzon  T  (Provinz  Kagayam. 
l>ie  folgenden  Arten  bilden  nach  der  Schale  einen  Ucbergang 
zu  der  folgenden  Seci  iou :  i'ine  s* •harte  Trennung  kann  nur  durch 
Untersuchung  der  Weicht  heile  geschehen. 

27S.    Troe/hDiint  i>ha  sryictüu  Mlldtf. 

T.  a perle  umbilicata,  umbilico  lere  V:i  diametri  adaequante, 
diseoidea,  transverse  curvatim  leviter  striatula.  lineis  spiralibus 
valde  eonfertis  tennissimis  decussiita.  serieina.  pallide  corneo-fulva. 
Spira  brevissiine  ronvidca  Uteribus  < onvexiusculis.  An  fr.  0  lente 
aecreseentes,  convexiuscuü,  ultimus  subacute  carinatus.  Apertura 
diagonalis,  securiformis.  peristoma  rectum,  acutum,  margo  superus 
leviter.  basalis  profunde  arcuatus. 

Diam.  1*2,  alt.  4.5  mm. 
Luzon  1  (Provinz  Kagayam. 

275>.    Trorh.mwpha  srrichiii  Mlldlf. 

Juliresl».  Sem-k.  IS*:]  j».  7t,  t.  III  f.  7. 
Leyte,  Samar. 
270a.  —  subsp.  c<>t)ijtrcss((  Mlldtf. 

Flacher  und  scharfer  gekielt. 
Luzon  III. 

2S>0.    Trochomorjiha  suturufis  Quadr.  et  MlldiV. 
X.  Bl.  lim  p.  KM. 
Mindanao. 

281.    Trochomorpha  psimtlosericina  Bttg. 

T.  aperte  umbilicata,  umbilico  3/n>  diametri  adaequante,  dis- 
coidea,  lineis  spiralibus  microscopieis  dccusyatula,  transverse 
leviter  plieato-striatula.  subsericina,  corneo-fulva,  ad  suturas 
pallescens.  Spira  brevissiine  conoidea.  Anfr.  (i  eonvexiusculi, 
lente  aecreseentes.  sutura  per  carinam  exsertam  latiuscule  mar- 
ginata  disjuneti,  ultimus  earina  acuta,  bene  exserta,  albida  cinetus. 
Apert.diagonalis,  rotundato-rhomboidea,  peristoma  rectum,  acutum, 
margine  basali  profunde  aivuato. 

Diam.  13,5,  alt.  5  mm. 
Bttg.  in  sehe«.!,   an  inclita?» 
Hab.  in  insula  Paragna. 

Da  mir  eine  Publieation  dieser  von  meinem  Freunde  Prof. 
Dr.  Boettger  richtig  abgetrennten  Art  nicht  bekannt  geworden 
ist,  gebe  ich  hier  eine  Diagnose  derselben.   Sie  unterscheidet  sich 


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<  0 

von  Tr.  sericina  durch  weniger  deutliche  Streitung  und  schwächere 
Spiralskulptur,  etwas  weiteren  inul  tieferen  Nabel,  langsamer 
zunehmende  Windungen,  höheres  (iewinde. 

282.  TrochoiHorjtha  subhimiala  <Juadr.  et  MlldtF. 

n.  üi.  ls'Hi  P.  m. 
Bohol. 

'2.  Section  Videna  H.  et  A.  Adams. 

a)  Formen  kreis  der  Tr  phtnurbis  Less. 

283.  TrorfiotHorplm  planorbi*  Less. 

Helix   ()laiiorl»is  Lessoii  Yoy.  C<«|U.   p.  1312  t.  13  1'.   1.    Pi'r.  Mon. 
Hei.  1  p.   122.  —   Troclioiuoi  pha    planorbis  v.  Mart.  Lamtschn. 
Ostas.  p.  211».  t.  13  f.  4.  -   Tr.  synoecia  Mlldfl'.  X.  Iii.  lsfl»!   p.  12 
(olim). 
Si.juijor,  Mindanao. 

Sonst  von  Neu-Guinea,  den  Teniinber-Tnseln.  den  Molnkkon. 
Java,  Celebcs,  Borneo  bekannt. 

284.  Trorhomorplut  rvpmuhi  Mild  ff. 

Jahresb.  Senek.  lS'.KJ  p.  211.  X.  Bl.  p.  12.  123.  .lahiesb.  Senck.  1«>3 
p.  73.  —  Helix  Metcalfei  var.  Pl'r.  Mo».  Hei.  I  p.  121.  Chenin. 
c<l.  Jl  t.  !'7,  i.  13,  11.  —  T rochomorpha  boliolensis  Hht.  .1.  de  (Vach. 
1SH7  p.  JM,  t.  IV  1'.  i  (Hon  Seinpen.  Troohoinorphu  metcalt'ei 
var.  repanua  Hi.l.  OI,r.  \H',)0  p.  112. 
Luzon  I,  II,  III,  Katanduanes,  Marinduqne,  Masbate,  Samar, 
Leyte,  Bohol,  Snpnjor,  Negros,  Guimaras,  Panay,  Tablas, 
Romblon,  Mindoro,  Kalamianes.  Paragua,  Mindanao. 

284a.       subsp.  yrandis  Mlldtt". 

Wesentlich  grösser,  dunkler  gefärbt,  Binden  breiter. 
Tablas,  Sibuyan. 
284b.  —  subsp.  ])haeoinph<tf(i  Mlldtf. 

Nabelgegend  dunkelbraun  umzogen,  sonst  wie  vorige  subsp. 
Sibuyan. 
284c.  —  subsp.  c«ndi<l<t  MlldfY. 
Grundfarbe  weiss. 
Luzon  III,  Marinducpie. 
284d.   —  subsp.  mdinntropis  Quadr.  et  Mlldtf. 

Troehomorpba  in el  i no t roj.  i  s  Qu.  et  Mlldff'.  N   Bl.  1  H«>5  p.  III. 
Tablas. 


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77 


285.   Trorhomorpha  nithklh  Mild«'. 

T.  late  et  aperte  umbilicata,  diseoidea,  tennis,  subpellucida, 
transver.se  curvatim  striatula,  liueis  spiralibus  maxime  eonfertis, 
tenuissimis  decussatula,  nitens,  castanea.  Spira  brcviter  conoidea 
lateribus  convcxiusculis.  Anfr.  <>  convexiuseuli,  lente  aeeresceutcs, 
sutura  per  carinam  exsertam  albonmrginata  disjuncti,  ultimus 
earina  acuta  latiuscule  exserta  albida  carinatus.  Apertura  diago- 
nalis,  rhomboidea,  pcristoma  rectum  acutum,  margo  superus 
leviter  concavus,  inferus  profund»'  areuatus. 

Diam.  13,  alt.  4  mm. 
Luzon  II  (Sau  Isidro,  Provinz  Pangasinan). 

2SU.    Trorhomorpha  rrti^uhi  Mild  ff'. 

T.  pro  sectione  modiee,  sed   profunde  et  pervie  umbilicata, 
uinhilico        diametri  vix  attiugente,  solida,  transverse  plicato- 
striata,  albescons  aut  luteo-cornea,  interduni  poue  carinas  taeniola 
angusta  brunnea  oruata,  opaca.     Spira  plus  minusve  elcvata. 
Anfr.  (>Va  planulati.  lente  aeerescentes,  sutura  lineari  disjuncti, 
ultimus  convexiuseulus,  carina  subacuta,  vix  exserta  carinatus. 
Apertura  maxime  obliqua,  rotundato-triangularis,  peristoina  rectum, 
obtusum,  margo  basalis  et  columcllaris  calloso-incrassatuli. 
Diam.  19.  alt.  «  mm. 
Diam.  17,  alt.  8,2ö  mm. 
Luzon  II  (bei  Sibul,  Provinz  Bulakan). 
28tia.  —  subsp.  euryomphala  Mlldtf'. 

Nabel  etwas  weiter,  Schale  etwas  weniger  dick,  Gewinde 
meist  niedriger,  Färbung  lebhafter. 

Luzon  II  (Norzagaray,  Provinz  Bulakan). 

b)  Formenkreis  der  Tr.  mctralfei  Pfr. 

287.    Trorhmnorphu  quatlrasi  Hid. 

Ohr.  1890  p.  117.  -  Trvon  Man.  Puhn.  \  III  p.  122,  IX  t.  7.  t.  1-3. 
Tr.  stenogyra  MlMff.  N.  III.  1K!*0  p.  202.  -  Tr.  stenozona  MIMflT. 
.1.  Senck.  1KJK)  ]>.  213  (err.  typogr.)  Trvon  Man.  Pulm.  IX  p.  5.  3:17. 
Luzon  II. 

Der  Fundort  dieser  Art  ist  weder  bei  Angat,  wie  die  ein- 
heimischen Forscher  Anfangs  angaben,  noch  bei  Cuvapo,  wie  sie 
später  behaupteten,  sondern  die  Kalkbergo  bei  dem  Bad  Sibul, 
nördlicher  Theil  der  Provinz  Bulakan. 


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7S 


2S7a.        subsp.  soli  flu  Ja  Mild  ff. 

Festschaligrr,  Streifung  deutlicher,  Windung  ein  wenig  gr- 
wölbtcr,  Kiel  woni^rr  scharf. 

Lnzon  II  (Minalongao,  Provinz  Niwva  Ecija). 

*2SS.  TiorhoniorfiJia  wt/lrrla  Pilsbry. 

Tryoi.  Man.  Pnlm  VIII  ]>.  12t,  t,  2o  f   14  P». 

V  Minrioro. 

Sicht  der  vorigen  Art,  namentlich  der  subsp.  sehr  ähnlich,  hat 
aber  keine  Spiralskulptur. 
2S,,t.    Troihomorphn  mitral  jei  Pfr. 

H.  lix  Metra!  fei  Pi'r.  P.  Z.  S.  lKi:>  p.  <;•;.  M«>n.  Hol.  1  y.  121  ux«' 
varr.  M 'licnin.  t  .  07.  f.  10    12   —  T i  m- h  nin <o*p h  u  Mrtc.  Try«»n  Man 
Pulm.  III  )..  K\  t.  17  f.  17  —  P».  Mll.lir.  .laluesl).  Seiirk.  ls.u  p  210. 
X  PI.  IMiM  p.  12:5.  .lahresh.  S.Mick.  lS.Kt  ,,.  TX 
Siquijor,  Cebu.  Camotrs,  Bohol,  Leytc. 

2'.H).    Tro<  lamiorjJiti  sihtti/nnira  Hidalgo. 

.1.  UV  (Wh.  1SS7  j)  W.  t.  IV  f.  3. 
Sibuyan. 
mut.  intermedia  Mlldti*. 

Tr.  sihny.  var.  H.  Hid.  I   c,  p.  «.Mi 

Sibuyan. 
mut.  rh-ffitus  MIlrilT. 

Tr.  sihuv.  var.  C.  Hvd.  I.  <•.  p.  W. 
Sibuyan. 

2<U.    Troehomorph«  borlh/eri  Mlldi!'. 

N.   P.l.    1S!»0  |».  201.   (oi.lo  So.  (J»ss.  1SH!  p.  5M.  f.  7.  Trocho- 
niorphu  conomphala  Tli4  .1.  <h'  C'onr.h.  1HS7  p.       (nun  IV»  - 
Troehoinorpha  metealfei  var.  <1.  Hi.l  Ohr.  lH'.n»  p.  112. 
Tablas,  Jiomblon. 
2!r2.    TrtH'homm jiiui  hohnlmsis  Senip. 
Phil.  p.  ik;. 
Bohul,  Panglao,  Cobu. 
2!)2a.  —  subsp.  swiliotropis  M Drift'. 

Binden  etwas  schmaler,  Kiel  scharfer. 
Luzon  III  ( Karamuan». 


"IWS.  T> ■••trlimiiorphfi  aVun-inrUi  Pfr. 

Ifi-lix  alho< ineta  Pfr.  P.  '/..  S.  1 S » p.  1>1.  Mon.  TI<4.  T  p.  121  Chenm. 
t.  S7  f.  17  2o. 


c)  Formenkreis  der  Tr.  alhoriurta  Pfr. 


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79 


Marindu<|ue.    Nach  Ouming  auf  Negros.  wo  sie  bisher  nicht 
wieder  aufgefunden  worden  ist, 
"294.   Trochomorpha  inj 'a nda  Semp. 
Phil.  p.  117. 
Luzon  I,  Ala bat. 
'294a.       subsp.  moroni/i'nsis  Ml  hilf. 

Trochomorpha  in »•  m n K»*n s i s  MIM IV.  N.  Iii.  l!S  ♦  t  p.  I<>2. 
Luzon  II. 
294b.  —  subsp.  polittana  Mlldtf. 

Grösser,  etwas  flacher,  heller,  Binden  schmaler. 
Polillo. 

294c.  —  subsp.  valanduanico  Mlldff. 

Trochomorpha   nibocineta   var.   b  H  il.  HM.  Ohr.   1«*.«),   p  III 
(ik.h  Pfr.). 
Katanduanes. 

d)  Fonnenkreis  der  Tr  aliimlu  Mlldff. 

Schmale  braune  Binde  auf  dem   Kiel   selbst   und  derselbe 
daher  nicht  weiss. 

295.  Trochomorpha  altirola  Mlldtf. 

N.  Bl  IK'M  p.  102. 
Luzon  II,  IU. 

296.  Trochomorpha  grucilis  MlldiV. 

N.  Bl.  1804  p.  102. 
Luzon  L 

297.  Trochomorpha  intermedia  Mlldtf. 

N.  Bl.  l«»4  p.  10:5. 
Polillo. 

298.  Trochomorpha  schmackeri  Mlldtf. 

N.  Bl.  18*>4  p.  102. 
Mindoro. 

3.  Section  Nigritolla  v.  Mart, 

299.  Trochomorpha  hechiana  Pfr. 

Helix  Beekiana  Pfr.  P.  Z.  S.  1342  p.  S7.  M«»n.  Hol.  I  p.  201.  CM-mn. 
cd.  II  Hei.  no.  507.  t.  «Kl  f.  7.  S. 
Luzon  II,  Marindu([ue. 
299a.   —  subsp.  coniea  Mlldtf. 

Hellhornbraun,  Windungen  etwas  flacher. 
Luzon  I  (Ilocos  Sur). 


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so 


2,.>!*b.  —  subsp.  oj:t/iroi>is  Mlldtf. 

Flacher,  scharf  gekielt. 
Luzon  III  iKamurincsi. 
*291K:.        subsp.  tonphalotrupis  M Dilti'. 

Wie  vorige,  aber  noch  llacher  um)  mit  Kante  um  den  NüImI 
Luzon  III  { Karamuan .1. 
ttOO.    Tmchinnorithu  kn-rulfi  Moivh. 

Hfl  ix  kifrulli  Mönh  r:tt.  Kier.  p.  •>.■?,  t,  1  f.  2   Ffr.  Mo»   Hfl.  III 
p.  l."»3.    Trvon  Muri.  I'ulin.  III  t.  17  f.  3*>. 
Lübau.    Nach  Mörch  auf  Marindinpie,   wo  sie   nicht  wifl.r 
gefunden  wurden  ist. 


Farn.  Aeavidae. 

2i.  tien.  Ohhiua  Semp. 

a)  Formen  kreis  der  ()  jutrmn/a  Brod. 
HOL    Ohhina  jHtrmiila  (Brod.). 

Hn.<lfri»  P.  Z  S.  1  Hl  1  j,.  3S.       H.  liv  j..  l'h 
Mon.    Hfl.  I    i».  3W.  Chf.nn.  t.  IOC  f.  -    Ohl,  in:,   j,.  MIMm 

Jiibrosl).  Soiuk.  1S'.»0  |..  217.  Hi.l.  All.  t.  XVIII  t.  K  -  In. 
Xegros,  Celiu,  Si(|uij<»r. 
ÜOla.    -  subsp.  olfsi-uro  Mlldtf. 

.TuhresK  Senck.  WK)  ]».  217. 
Cebu. 

IlOlb.  —  subsp.  «Vi»/-«*«  Mlldtf. 
1.  c.  p.  217. 
Cebu. 

ao-j.    Ohhrnu  korhianu  MlMflT. 

X    Hl.  1KKX  j».  HH.  .I.ilufsl».  S.-iick.  lS'.KI  p.  21'.».  t.  VII  t    10    Hill.  A  I 
t.  XIII  f.  1-3. 
Cebu. 

80;j.    Ohbiiw  hufariinmsis  iHid.). 

Hflix   hulnranensis   HM.        .!<•  Couch.  1KS8  p.  310.  IXs-.i  p  2". 
t.  13  f.  2.  Ohr.  p.  IS.  Atl.  t.  XVII  f.  Ii.  7. 
Luz<»n  IT. 

Beide  friihi-r  angegebenen  Fundorte  (Angat  und  Cuyapo, 
beruhten  auf  falschen  Angaben  der  einheimischen  Sammler:  di»1 
ebenso  seltene,  wie  seltsame  Art  lebt  oberhalb  des  Bades  Sibul. 


Hl 


Provinz  Bulakan,  nahe  der  Provinz  Xuova  E<  ijn,  vielleicht  schon 
in  letzterer. 

304.   Ühhina  mtmjhvitti  (Müll.;. 

Helix  marginata  Müll   Hist.  venu.  II  p.  I!  desto  V\\\).  Vir.  M<m. 
Hei.  I  p.  :{'.»<;.  Chen >ii.  t.  Ts  f  7~'.»  —  Hui  AH  t   XVI  1.  .">-7. 
Mindanao,  Kamigin  (Mindanao». 
'.'A)ki.  —  subsp.  nanu  Mlldtl'. 
Mindanao,  Suhl. 

:»D4h.        subsp.  ijallrscrn*  Mlldfl'. 
.1  s.-i.rk.  l«»:;  ,,.  7«;. 

Leyte. 

:>04.\       subsp.  f/risrola  MlldÜ'. 

.1.  Sem'-k.  l«tn  p.  -MS. 

(Vhu,  Siijnijor. 
:H">.  OUihvt  snrangttnim  (Hid.). 

Helix  s:i  ran^auii'ii  Ili<lal^<>  .1  tie  <'<<)i»h.  1SS7  p.  101.  t.  II  f.  I,  la. 
Ohr.  |St»0  All.  t.  XVII  f.  I.  5. 

Sarangani. 

Schwerlich   mehr  als  eine  I/i.-alrasse  der  vorigen   Ali.  aber 
solange  aus  dem  südwestlichen  Mindanao  keine  IJebergan^s^lieder 
vorliegen,  vorläufig  besser  als  Art  zu  behandeln. 
:»(m;    (thhina  hnfonia  (F»'r. |. 

TIelix  liigoiiia  F«'rus-;;\c  hist.  t.  7'»  f.  2  (teste  IMV. ).  I'fr.  M«.n.  H.I.  I, 
p.  334.  rhemn.  e-1.  II  lieb  im.  3_*»,  t.  ÖS  f.  Iii,  N.  -  Hi.l.  Atl.  t  XV 
f.  1    3.  —  Helix  samarnisis  Ptr.  V.  Z.  S    ispj  p.  s7. 

Samar.  Leyte,  ßohol,  Siargao.  Mindanao. 
30'ia.        subsp.  mit  natu  MlldtV. 

.1   Sen.k.  iSKi  j,.  7»i. 

Leyte. 

•  io(i|),       subsp.  mhulnnwiisK  Ih.hrn. 

Dohm  Mss.  (Stau.liiiirer  in  s.-he  I..!  Mll-ltV.  .fahresh.  Sein-k.  Itt»3  p.  ~u 
.Mindanao. 


b)  Formen  kreis  der  <).  ytiUiintla  Vir. 

3u7.   OMina  f/aUii/nla  Vir. 

Helix   «jallh.ula    IMV.  V.  Z.  S.   IKJ5  p.  lo.  M„i..  Hei.  I  p.  :««.;. 
Tryon  Man.  VI  t.  57  I".  SS  -;h>.  Hi.l.  Atl.  t    XVI  II  f  .  1.  -\ 
Luzon.  Polillo.  Mariudu.jue. 
mar.  minor  Mlldtf'. 

Katanduanes,  Luzon  I. 
AblMiMll.  IM.  xxii.  r, 


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S2 

307a.  —  subsp.  convcxosjrira  Mlldff. 

Gewinde  stärker  erhoben  mit  convexen  Seiten  diam.  20,  alt. 
12,5  mm. 

Luzon  II  (Tayabas). 

307b.  —  subsp.  contractu  Mlldff. 

Festachaliger,    oben    und    unten    gewölbter,    Nabel  enger, 
Mündung  weniger  breit,  Mundsaum  breiter,  obere  Binde  fehlt. 
Diain.  23,5,  alt.  11  mm. 
Luzon  II  (Tayabas). 

307e,       subsp.  däuta  Mlldff. 

Kiel  abgeschwächt  mit  breiterer,  verschwimmender  Binde. 
Grundfarbe  dunkler,  diam.  23.5,  alt.  11,5  mm. 
Luzon  IT  (Tayabas). 

308.   Obbina  morongensis  Mlldff. 

0.  gallinula  var.  morongensis  Mlldff.  X.  Bl.  1880  p.  MB. 

Luzon  II. 

Nachdem  ich  eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  den  höheren 
Gebirgen  des  Pistrit  ts  Morony  erhalten,  habe  ich  mich  von  der 
Artgiltigkeit  dieser  Form  überzeugt,  da  keinerlei  Schwankungen 
in  den  hervorgehobenen  Differenzen  auftreten  und  alle  Ucber- 
gänge  fehlen. 

300.   Obbina  riridi flava  Mlldff. 
N.  BL  181»4  p.  <U. 
Luzon  II. 

310.   OWcna  /«*allci  (Eyd.). 

Helix  Lassallei  Eydonx.  Gin'r.  Mag.  t.  115  f.  1.  Pfr.  Mon.  Hei  I 
p.  B80.  Oheinn.  t,  77  f.  4    (I.       Helix  merotoix  Sowerhy  (teste  Wr.i 

Luzon  II  (Provinzen  Sainbales.  Pangasinan). 

310a.  —  subsp.  obscura  Mlldff. 
X.  Bl.  1888  p.  88. 
Luzon  II  (Provinzen  Murong,  Xueva  Eeija). 

3 10b.     -  subsp.  grawlis  Mlldff. 
X.  Bl.  18X8  p.  88. 
Luzon  II  (Mon  mg). 

310c.       subsp.  pall«la  Mlldff. 

01.  bina  Lasalloi  MU.lff.  N.  Bl.  1HS8  p.  87.  Hidalgo  Atl.  t.  XIII  t.  7. 
Luzon  H  i  Provinz  Manila). 


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«3 


310(1.  —  subsp.  globoMttla  Mlldff. 

Färbung  typisch,  aber  Schalt-  kleiner,  Gewinde  sehr  hoch, 
diam.  28,  alt.  16  mm. 
Luzon  I  (Benguet). 

c)  Formenkreis  der  ().  reevrana  (Pfr.). 

311.  Obbina  reeveana  (Pfr.). 

Helix  Rooveana  Plr.  P.  Z.  S.  184U  j».  4t».  Theiun.  t.  7fi  f.  (5-H. 

Mou.  Hei.  I  p.  378.        Obbina  reev.  MlldIV.  N.  Bl.  1KKH  p.  73. 

Jabresb.  Senck.  1«<)  p.  220. 
Cebu. 
mut.  aisianca  Mlldtl'. 

.1.  Senck.  LS!«»  ,,.  220. 
Cebu. 

mut.  rarhwta  Mild  ff. 

.1.  Senrk.  1S1K)  p.  220. 
Cebu. 

312.  OW//'na  hnrhovtnlis  (Pfr.). 

Ht'lix   bor  izont  nlis  Pfr.  P  Z.  S.  1*45   p.  4«!  Mou.  H««l   I   p.  3!»5. 
Chein.  t.  14'!  f.  14-H;.  Ki.l.  Atl.  t.  XV  f.  17. 
Tablas,  Romblon. 

313.  (Mi na  sitbhorizontalix  Mlldff. 

X.  Bl.  1H'.«4  p.  '.»4. 
Sibuyan. 
tnut.  albiwi. 

Einfarbig  gelb,  Lippe  weiss. 
Sibuyan. 

d)  Formenkreis  der  O  cofumbana  (Sow.). 

•514.   Obbina  < ohimbaria  (Sow.). 

Holix  rolumbaria  .Smvrby   P.  Z.  S.   lsll  ,,.  I!i   PtV.  M.m.  11.4  1 
p.  :X1.  Cbcmn.  t.  77  f.  1 
Luzon  II,  TU,  Katanduanes,  Polillo. 
•'{14a.  —  subsp.  ((/bohlbris  Mlldff. 

Grundfarbe  heller,  Xahthind«>  wrblass«-nd.  Lippe  reinwriss. 
Luzon  III  (LibiuiUian,  Provinz  Kamariue<). 
314b.  —   subsp.  costulat«  Mlldff. 

rippenstreifig  bis  gerippt. 
Negros. 

0* 


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84 

315.  Ohbina  hevtiodon  Mild  ff. 

T.  modico  umbilicata,  globoso-conoidea,  solidula,  confertim 
costulato-striata,  luteo-fulva,  taeniis  3  castaneis  ad  suturain,  ad 
periphiam  et  media  basi  ornata,  maeulis  pallide  flavidis  ad  sutunun 
tesselatis,  basi  confiuentibus  picta.  Spira  valde  clevata  lateribu« 
eonvexiuseulis.  Anfr.  ö'/s  convexiusculi,  ultimus  paullo  convexior. 
pone  aperturam  vix  eonstrictus,  tum  subito  breviter  deflexu>. 
Apert.  maximc  obliqua,  transversa  ovalis,  peristoma  continuum.  sat 
expansum,  reflexiusculus,  incrassatum,  pallide  hepaticum,  margi:if 
basal i  intus  calloso-incrassato,  vix  dentato. 

Diam.  29,5,  alt.  20,  apert.  lat.  10,  long.  11  mm. 
(.Tiiimaras,  Negros,  Masbat  e. 
Die  Untersthiede  dieser  Form  von  O.  eolumbaria  sind  sehr 
zahlreich,  so  dass  ich  sie.  obwohl  mehrere  derselben  nur  gra- 
dueller Natur  sind,  als  besondere  Art  auffasse.    Sie  ist  Iniher. 
rippenstreifig,  dunkler,  die  Windungen    weniger   gewölbt,  die 
letzt«1  unten  nicht   aufgetrieben,  sondern  fast  flach,  eine  Ein- 
schnürung hinter  der  Mündung  kaum  angedeutet.  Mündung  schiefer, 
oval,  Lippe  hellbräunlich  statt  iieischroth  bis  purpurn,  statt  eines 
Zähnchens  nur  eine  schwielenartige  Verdickung. 
315a.  —  subsp.  curijinnplntla  Mild  ff. 

(irösser,  flacher,  Nabel  weiter,  letzte  Windung  etwas  nieder- 
gedrückt, schwach  gekantet.    Diam.  3(5,  alt.  21  mm. 
Panav  <  Dinglel 
31t).    Ohbina  flaropirta  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Hl.  l«M  p.  !♦.-». 
Luzon  I. 
31(ia.       subsp.  labrelta  Mild  ff. 

Kleiner.  festschal  iger,  Lippe  stärker  verdickt. 
Luzon  11. 

e)  Formen  kreis  der  0.  phtnulata  (Lam.). 
317.   Ohbina  phinnlata  (Lam.). 

llelix  plana  Uta  Lam.  '27  p.  7.1  (teste  Vir.)  PtV.  Mon.  Hol.  I  p. 
Hid.  At!.  t,  XIV  f.  1-3. 
M indor« >,  M arindu« | ue. 
317a.    -  subsp.  nana  Mlldff. 

Hid.  Atl.  t.  XIV  f.  4. 
Capoues. 


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I 


85 


317  b.  —  subsp.  marmorata  Mlldff. 

Grösser,  Durchmesser  36  min  bei  18  Höhe,  deutlicher  ge- 
runzelt, buntere  Fleckenzcielmuug.  stets  gezähnt. 
Luzon  I  (1  locus  Sur,  Abra,  Benguet,  Tiagan). 
317 e.  —  subsp.  er  ariden*  Mlldff. 

Sehale  fester,  höher,  fast  rein  weiss,  Zahn  breit  und  kräftig. 
Diain.  33,5,  alt.  20  min. 
Luzon  I  (Ilocos  Sur). 
31 7  d.  —  subsp.  sarrochroa  Pilsbry. 

Aehnlich  voriger  Var.,  aber  sehr  hoch  gewunden. 
Tryon  Man.  Pulm.  IX  |».  108,  IV  t.  OS  f.  Sä.  —    Holix  platiulala 
var.  Hill.  .1.  de  Coneh.  1887  t.  II  f.  <i,  All.  1«K)  t,  MV  i".  »j. 
Luzon  I  (La  Union). 
3l7e.     -  subsp.  subylübo-sa  Mlldff. 

Färbung  etwa  wie  var.  marmorata,  aber  Zahn  kaum  durch 
eine  Schwiele  angedeutet.  Höhe  wechselnd,  im  Allgemeinen 
ziemlich  hoch  gewunden. 

Luzon  II  (Provinzen  Pangasinan,  Tarlac,  Pampanga,  Nueva 
Ecija,  Bulakan,  Bataan). 
317 f.     -  subsp.  edentula  Mlldff. 

Ziemlich  gross,  mittelhoch,  zahnlos,  ziemlich  bunt. 

iu»i.  Ati.  t.  xiv  r  ä. 

Luzon  II  (Provinzen  Manila,  Morong). 
327g.       subsp.  subanguhtiu  Mlldff. 

Zahldos,  mehr  oder  weniger  gekantet,  sehr  dunkel  gefleckt. 
Luzon  II  (Sambales). 
317h.  —  subsp.  depresstt  Mlldff. 

Sehr  gross,  dabei  ziemlich  flach,  diam.  12,5,  alt.  20  nun. 
Fleckenzeichnuug  sehr  lebhaft. 
Luzon  II  (Morong). 
31 7 i.  —  subsp.  intermedia  Mlldff. 

Gestalt  etwa  wie  vorige,  aber  eine  zahnartige  Verdickung  am 
Unterrand  vorhanden. 
Luzon  II  (Infanta). 
Die  letzten  beiden  Varietäten  bilden  sichtlich  einen  Ueber- 
gang  zu  0.  listeri,  deren  letzte  beide  Varietäten  ihnen  schon 
sehr  nahe  stehen.  Bei  der  grossen  Verschiedenheit  der  beiden 
Arttypon  ist  es  trotzdem  besser,  die  beiden  Reihen  von  Local- 
rassen  artlich  zu  trennen. 


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318.   Obbimi  Ii  st  er,  (Gray). 

Cnrooolla  l.istori  Gray  Ann.  Phil.  New  Sit.  IX  ]».  112  (toste  Pfr.\  - 
Hclix  1.  Ptr.  Mon.  Hof.  I   j..  \s*2.  ('heinn.  t.  105  f.  13—15  -  HM 
.].  de  Couch.  1887  p.  1051.  Atl.  t.  XIV  f.  7-1». 
Lu/on  III.  Katanduanes.  Kalamins,  Polillo. 
318  a.  —  subsp.  minor  Mlldti'. 

Mindoro,  Tablas,  Romblou,  Sibuyan. 

318b.  —  subsp.  ucurvata  MlhlfT. 

t.'heiiin.  t.  105  f.  10  —  P2. 
Zahn  abgeschwächt,  letzte  Windung  regelmässig  zunehmend, 
einerseits  nicht  eingeschnürt,  andererseits  nicht,  zur  Mündung 
verbreitert,  Gewinde  flacher,  Muurisaum  rechts  viel  stärker  auf- 
wärts gebogen. 
Lübau. 

dev.  subscafaris. 

Hi.l.  Atl.  t.  XIV  f  10. 
Lübau. 

318c.  -    subsp.  si(bcdc)itti!a  Mlldti'. 

Kleiner,  Kiel   gegen   die  Mündung  zu  abgeschwächt,  Zahn 
nur  schwach  entwickelt.    Diain.  28.  alt.  12  mm. 
Luzon  I,  II. 
318d.  --  subsp.  coxtata  Semp. 
Phil.  p.  125. 
Kamigin  (Luzon).  Luzon  I. 
318c.  —  subsp.  Mubp/mmhitft  Mlldti*. 

Kiel  nur  leicht  angedeutet.  l>iam.  28,  alt.  12  mm.  Bei 
dieser  Form  könnte  man  schwancken.  ob  man  sie  noch  zu  listen 
stellen  oder  als  gekantet«'  planulata  ansehen  soll.  Doch  stimmt 
sie  in  der  Färbung  und  Zeichnung,  sowie  in  den  Mündungs- 
characteren  doch  besser  zur  ersteren. 
Kleine  Insel  Ambil  bei  Lübau. 
3  IS  f.  —  subsp.  (luriru/afa  Swains. 

Helix  auriciilata  Swains  teste  Hidalgo  .1.  de  ('.«ich.  18*7  p.  103- 
Atl.  t,  XIV  1.  12. 
Marinduijue. 

Ich  folge  Hidalgo  sowohl  darin,  dass  diese  schöne  Form  der 
IL  aurieulata  Swains  entspricht,  als  auch  in  ihrer  Zutheilung  zu 
Ü.  listen.  Sie  steht  den  letztgenannten  Varietäten  von  0.  planu- 
lata schon  sehr  nahe,  ist  »ber  deutlich  gezähnt. 


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87 


f)  Formenkreis  der  0.  rota  (Brod.). 

.'319.  Obbina  rota  (Brod.). 

Helix  rota  Broderip  P.  Z.  S.  ISil   p.  15.  Pfr.  Mon.  Hcl.  I  p.  403. 
Cheimi.  I.  7H  f.  1«;  -IS.  _  Hid.  All.  t.  XVI  f.  8-10. 
Shjuijor,  Cebu,  Bohol,  Camotes,  Leyte,  Miudanao. 

320.  Obbina  srrottirufata  (Pfr.). 

H  cl  ix  serobi.nlata   Pfr.  P.  Z.  S.  1842  p.  HS.  Mon.  Hol.  1  p.  403. 
Chcinti.  t.  78  f.  Iii— 15.  -  Obbina  scr.  Mlldff.  Jabresb.  Senck.  181>3  p.  77. 
Bohol.  Leyte,  Camotes,  Panaon. 

3*20 a.  —  subsp.  conoidalis  Mlldff. 
.1.  Senck.  1893  p.  77. 
Insel  Timobo  bei  Leyte. 

321.  Obbina  morirandi  (Sow.). 

Helix  Moricandi  Sowerby  (in  scbed..  toste  Pfr.).  Pfr.  Mon.  Hol.  I 
p.         Chcmn.  t.  77  f.  7  -lt.  —  Hui.  All.  t,  XV  f.  S,  «.♦.  10.  Obbina 
mor.  Mlldff.  .1.  Senck.  18Ü3  p.  77. 
Bohol,  Leyte,  Dinagat,  Siargao,  Miudanao. 
dev.  afbimi. 

Dinagat. 
mut.  radiata  Mlldff. 

.1.  Sciu-k.  1h;i:i  77. 
Leyte. 
mut.  diphdon  Mlldff. 

Mit,  2  Zähnen  am  Unterrande  der  Mündung. 
Siargao,  Bohol,  Dinagat. 
321  a.       subsp.  minor  Mlldff. 
Miudanao,  Timobo. 

321b.  -    subsp.  fulvestens  Mlldff. 
Hid.  Atl.  t.  15  f.  11. 
Grundfarbe  braungelb,  kleiner. 
Miudanao. 

322.  Obbina  basidmtata  (Pfr.). 

Helix  basidontata  Pfr.  P.  Z  S.  185«  p.  321».  Mon.  Hei.  IV  ,,.  310. 
Hid.  .1.  de  Coneli.  tSSS  ,,.  30.  t.  V  f.  !>.  Atl.  t.  XV  f.  12.  -  Try<»n 
Man.  Pulm.  VI  p.  223.       Mlldrt.  J.  Senck.  1H<C{  p.  7«. 
Mindanao. 

322a.  —  subsp.  grandis  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  71». 
Limansaua. 


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323.  Obhina  /.httffi-ona  Mlldif. 

X  Bl.  1KU0  p. 
Camotes. 

324.  Obbina  butloi  (Hid.i. 

Helix  Hwstoi  Hi<lul-o  .1.  ,],.  i\„idi.  1ks7  p.  Um,  t.  1!  f.  :;  A;: 
t.  XVI I  f.  1  :J. 
Tablas. 

324  a.  —  subsp.  tvtnen'xda  MUdtF. 

Gewinde  höher,  Skulptur  deutlicher,  Zahn  mehr  entwickelt, 
auf  der  Oberseite  -2  Binden,  die  Binde  der  Unterseite  breiter. 
Sibuyan. 

325.  Ohb'nm  liremiji  <Pfr.). 

Helix  Li  v.  sa  vi  Pi'r.  Mon.  II,.«!.  V  p.  41:5.  Nov.  Ooncli.  III.  t.  !»2  f.  12. 
Oblunu  I.  Mll.itV.  Mal.  Hl.  X  R  X  p.  15:>.       Trvon  Man.  Puh,:.  VI. 
t.  5»5  f.  72.  7U.  Hid.  Atl.  t.  XVI  f.  1.  2. 
Cebu,  Marfan.  Camotes,  Boh«»l. 

her  Fundort  Xegros  bei  Hidalgo  U)hr.  p.  12!»   ist  zu  stivii-hm. 
er  beruhte  auf  Täuschung  eines  einheimischen  Sammlers. 

32.'>a.  -    subsp.  luh  fasciata  MlldtV. 

Mal  IM  X  V.  X  P.  157.    •  IM.  AM.  t.  XVI  f.  :i,  1. 
Olango,  Uandano  bei  Cebu. 


Farn.  Patulidae. 


•22.  Gen.  l'atula  Ib  id. 


32ti.    I'atnh>  o^erta  MlhltV. 

X.  Hl.  Isns  p.  s<».  Tiv.Mi  Pulin  VIII  t.  ;57  1.  -:i7. 
Lu/.on  II.  III,  Leyte,  Kalamianes. 


23.  Gen.  Kiidoilontii  Alb. 

327.   Endoiluitta  ]ilnl'i>j>mensis  Semp. 

Phil  p.  I  IM.  Mll.llU  .1.  I>  M.  0.  XIV  1SS7  p.  272.  Trvon  -V"' 
Palm.  VIII  p.  S2.  (.  :*»7  f.  ^  -I«». 

Luzom  Katanduanes,  Leyte,  Cebu.  Negros.  Si.piijor,  Mitpianao. 

f  Auch  auf  den  Molukkcn. 


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89 


Farn.  Camaenidae. 

24.  Gen.  Camaeiia  (Alb.)  Pilsbry. 

1.  Soction  Camacna  s.  str. 
32S.  Camacna  philipfiinensis  (Scmp.). 

yHailra  ph  i  1  ip  p  in  e ns  i  s  Seinp.  Reis  t.  X  f.  7  a,  b.  —  'IVyt.ui  Man.  VI 
p.  124,  t.  <>o  f.  1-4.  —  Hol  ix  j.hil.  Hid.  .!.  <!**  Couch.  1*87  p.  110. 
Atl.  t.  XIX  f.  1. 

Mindanao  (Samboanga).       Der  Fmulort  „Tablas"  bei  Tryon 
beruht  sicher  auf  Irrthum. 

*32i>.   Camaena  caliginosa  (Ad.  et  Ueevei. 

Heiix  caliginosa  Ad.  et  Reeve  Voy.  Samar.  Moll.  p.  »52,  t.  l'i  i'.  (». 
Tryon  Man.  VI  p.  12:5,  t.  27  f.  12-14. 
Mindanao. 
■Vii).  Camaena  auus  (Pfr.). 

He  1  i  x  a  v  usPlr.  P.Z.  8. 1852 p.K!.  Mon.  Hol.  I  I  I  p.251  .Chinin,  t.157  f.  12- 14. 
Paragua. 

Herrn  Everett  gebührt  das  Verdienst,  den  Fundort  dieser 
fast  verschollenen  Art  festgestellt  zu  haben.  Ein  Exemplar, 
welches  ich  von  Herni  Fulton  erhielt,  ist  grösser  als  Pfeiffer 
augiebt,  nämlich  45  statt  37  mm  im  Durchmesser,  stimmt  aber 
sonst  vortrefflich  zu  Beschreibung  und  Abbildung,  mit  Ausnahme 
der  feinen  Spiralskulptur,  welche  Pfeiffer  nicht  erwähnt. 
331.  Camaena  monochroa  'Sow.). 

Helix  monochroa  Sow.  I\  Z.  S.  1*41  p.  1.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  330 
Cheni.  t.  57  f.  13. 

Nord -Paragua. 

Der  gewöhnlich  angegebene  Fundort  Tablas  ist  sicher  falsch. 
Mein  Freund  Quadras,  der  die  ganze,  nicht  sehr  grosse  Insel 
bereiste,  hat  sie  daselbst  nicht  gefunden,  auch  einheimische 
Sammler  nicht,  die  wiederholt  in  meinem  Auftrag  dieselbe  be- 
suchten. Nach  der  sonstigen  Verbreitung  der  Gruppe  ist  es  auch 
in  hohem  Grade  unwahrscheinlich,  dass  auf  Tablas  eine  Camaena 
vorkommt.  Tch  stimme  Dohm,  Hidalgo  und  Pilsbry  in  der  Ver- 
einigung von  C.  palawanica  und  monochroa  nicht  bei:  alle  drei 
haben  voraussichtlich  die  weisslippige  Form  der  folgenden  Art 
für  monochroa  genommen,  so  dass  dann  allerdings,  wie  Pilsbry 
sagt,  diese  Art  sich  von  palawanica  nur  durch  die  Farbe  der 
Lippe  unterschiede.    So  leichte  Arten  pflegte  Pfeiffer  aber  doch 


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nicht  aufzustellen.  Nach  seinen  Diagnosen  ergaben  sich  folgend. 
Unterschiede: 


monochroa 

palawanica 

Schale    .  . 

ziemlich  dünn 

solid 

Nabel  .  .  . 

massig,  offen 

beinahe  bedeckt 

tpervius) 

Skulptur  . 

fein  gerunzelt 

schief  gestreift,  etwas 

gekörnt 


Ich  erhielt  nun  von  Taitai  im  Norden  der  Insel  Paragua 
einige  Exemplare  einer  Camaena,  die  ich  für  die  echte  C. 
monochroa  halte  und  die  unbedingt  von  palawanica  speeifisch 
verschieden  ist.  In  der  Gestalt,  Grösse,  Färbung,  Zeichnung, 
Skulptur,  Nabelweite  stimmen  sie  genau  zu  Pfeiffers  Diagnose. 
Die  Skulptur  ist  eine  feine  Runzelung,  die  bei  palawanica  viel 
gröber  ist.  Hauptunterschied  ist  aber  der  Nucleus;  derselbe 
besteht  hier  aus  Windungen,  sein  grösster  Durchmesser,  dir 
parallel  mit  demjenigen  der  ganzen  Schale  verläuft,  beträgt 
14  mm.  Bei  palawanica  hat  er  nur  2  Windungen,  sein  grösse  r 
Durchmesser  läuft  schräg  gegen  den  der  Schale  und  beträgt  U  mm. 

332.  Camaena  palawanica  (Pfr.). 

Helix  palawanica  Pfr.  P.  Z.  S.  1855  p.  107,  t.  A2  f.  7.  Mon.  Hei.  IV 
p.  261.  Chenm.  cd.  11  p.  577,  t.  171  f.  1,  2. 
Paragua. 

Von  dieser  Art  sind  nach  Abtrennung  der  typischen  mouochroa 
noch  die  folgenden  4  Arten,  sowie  C.  doriae  Dohrn  von  ßorneo. 
abzuscheiden,  wenn  man  nicht  die  ganze  Reihe  von  avus  bi* 
trailli  als  Localrassen  einer  species  behandeln  will.  Keinenfalls 
sind  sie  individuelle  Abarten,  wie  Pilsbry  (Tryon  Man.  VI  p. 
anzunehmen  scheint,  sondern  gut  geschiedene  Localforinen.  Pa- 
gegen  sind  die  Abänderungen  nach  Gestalt,  Färbung  und  Bän- 
derung  am  gleichen  Fundort,  also  mutationes  in  unserem 
Sinne,  immer  noch  ziemlieh  zahlreich.  Ich  'unterscheide  naoh 
einem  sehr  reichen  Material,  hauptsächlich  vom  mittleren  Theil 
der  Insel  Paragua  folgende: 
a)  mut.  albolabiata  H.  monochroa  autt.  non  Sow.  Lippe,  rein  weiss, 
Sehale   hellgelblichbraun  mit  breiter,  etwas  verschwimuicmlcr 


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brauner  Binde  unter  einer  sehr  schmalen  über  der  Peripherie, 
oberhalb  eine  breitere  blassbraune,  oft  versehwindende  Binde. 

b.  mut.  fufva.  Weissgelippt,  gelbbraun,  Binden  dunkler  und 
na  inentlieh  oben  deutlicher.       Hid.  Atlas  t.  XIX  f.  53. 

«•i  mut.  fnscolabiata.  Lippe  braungerandet.  nach  innen  heller,  Grund- 
farbe grünlich  gelbbraun,  Binden  kastanienbraun,  untere  sehr 
breit,   obere  oft  verschwindend.  —  Chemn.  ed.  II,  t.  171  f.  2. 

d)  typten.  Lippe  wie  bei  e,  obere  Binden  zusammcmHiessond  und 
dadurch  fast  die  ganze  Schale  braun,  untere  Binde  sehr  breit, 
dunkelbraun,  an  der  Peripherie  ein  heller  Streifen. 

ei  mut.  nmfusa.  Wie  d,  aber  kleiner,  festsehaliger,  heller  Streif 
sehr  markirt.  —  Hid.  J.  de  Conch.  1887,  t.  V  f.  1,  Atlas 
t.  XIX  f.  4. 

Dies  ist  die  Form,  welche  Hidalgo  irrthümlieh  für  Helix 
sauliae  Pfr.  genommen  hat, 
f )  rnut.  fusra.    Binden  sammtlich  in  einander  gellossen,  daher  ein- 
farbig braun  bis  schwarzbraun.  —  Hid.  Atl.  t,  XIX  f.  5. 

Diese  Form  kommt  in  der  Färbung  C.  doriae  Dohm  nahe 
und  ist  wohl  die  Veranlassung  gewesen,  dass  jene  Borneo-Art 
auch  von  Paragua  eitirt  wird  (z.  B.  Tryon  1.  c.  p.  209).  C.  doriae 
ist  indessen  durch  die  Gesammtform  und  die  Skulptur  hinreichend 
verschieden. 

333.  Camama  higunae  (Hidalgo).  * 

Helix  lagmnie  Hid.J.  de  tVmch.  1H87  p.  10S,  t.  IV  f.  5.  Atl.  t.  XIX 
1'.  •».  —   H.  mouoi-hroa  var.  lagunae  Pilsbry  in  Tryon  Man.  VI 
p.         t.  26  1.  1». 
Balabac. 

Der  Fundort  Luzon,  den  Hidalgo  angiebt,  ist  zu  streichen,  er 
beruhte  auf  Angaben  einheimischer  Sammler,  die  darin  sehr  un- 
zuverlässig sind,  und  Quadras  hat  die  Art  später  mit  Sicherheit 
von  der  Insel  Balabac  zwischen  Paragua  und  Borneo  erhalten. 
Im  Gegensatz  zu  Pilsbry  möchte  ich  sie  als  Art  halten,  nicht 
bloss  des  fast  geschlossenen  Nabels,  der  höheren,  kugeligen  Form 
und  der  verschiedenen  Bänderung  wegen,  sondern  namentlich 
weil  sie  5  Windungen  und  einen  Xucleus  von  fast  ä'/a  Win- 
dungen mit  8,5  mm  Durchmesser  besitzt. 

Hierzu  stelle  ich  eine  von  Herrn  Fulton  erhaltene  prachtvolle 
Form  als 


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333a.   —  subsp.  giga*  Mlldtf. 

T.  multo  major,  diam.  maj.  52,  alt.  4(.)  mm,  taeniis  3  fuscis 
usque  in  labrum  productis  ornata,  uuelei  an  fr.  21/;>,  diam.  12  mm. 
Paragua  (Everett). 

331.  Camaena  trailli  (Pfr.). 

Hei  ix  trailli  Pfr.  V.  Z.  8.  1855  p.  107,  t.  32  f.  4. 
Inseln  der  Palawan-Passage  (Pfr.),  Paragua  (Platen,  Everett  i. 

Als  C.  trailli  werden  jetzt  gewöhnlich  sehr  hohe  Formen  an- 
gesehen, während  Pfeiffer's  Typus  eine  verhältnissmässig  Hache 
Form  ist;  er  giebt  diam.  54,  alt.  (vom  Nabel  aus  gemessen 
37  mm.  Ein  Stück  meiner  Sammlung  misst  53 : 45  oder  Höht 
vom  Nabel  gemessen:  30,5,  stimmt  also  genau  zu  Pfeiffers 
Maassen.  Kommt  sie  mithin  in  der  (xesammtform  C.  palawanica 
nahe,  so  unterscheidet  sie  sich  doch  nicht  nur  durch  die  auf- 
fallende Skulptur,  welche  aus  groben,  rippenartigen  Falten 
besteht,  sondern  auch  durch  die  gewölbteren  Windungen,  welche 
Pfeiffer  hier  richtig  „convexiu,  bei  palawanica  „convexiusculi* 
bezeichnet.  Die  höheren  Formen,  wie  Dohm  in  Chenm.  ed. 
t.  270  f.  1,  3  eine  abbildet,  bis  diam.  51  bei  alt.  52  mm,  scheinen 
nur  individuelle  Abänderungen  am  gleichen  Fundort  zu  sein:  e> 
wird  genügen  sie  als  mut.  eievata  abzutrennen.  Dagegen  erhielt 
ich  von  Staudinger  als  von  Platen  auf  Paragua  gesammelt  eine 
andere  Kasse,  welche  mindestens  als  Subspeeies  oder  geographische 
Varietät  einen  besonderen  Namen  verdient. 
334a.  •—  subsp.  turrita  Mlldif. 

T.  magis  eievata,  anfr.  5l/2,  diam.  47,  alt.  55  mm,  sculptura 
minus  distineta,  labio  magis  expanso,  minus  inerassato.  fascia 
peripherica  pallida  haud  in  labio  conspicua,  enclei  anfr.  3,  diam.  13. 

Wenn  sich  diese  erheblichen  Unterschiede  bei  einem  grösseren 
Material  als  constant  herausstellen,  so  würde  ich  kein  Bedenken 
tragen,  diese  sehr  abweichende  Form  als  besondere  Art  aufzu- 
fassen. Sie  ist  besonders  interessant  dadurch,  dass  sie  sich  in 
Form  und  Färbung  schon  sehr  den  Phoenieobius- Arten  von 
Miudoro  nähert,  z.  B.  C.  naujanica  Hid.  Hauptunterschied  ist 
auch  hier  wieder  der  Nucleus,  der  bei  trailli  aus  knapp  2xfe,  hier 
aus  deutlich  3  embryonalen  Windungen  besteht;  bei  trailli  steht 
sein  grösster  Durchmesser  senkrecht  zu  dem  der  Schale,  bei 
turrita  läuft  er  mit  jenem  parallel. 


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93 

335.  Camaena  stolidota  Quatlr.  et  Mild  ff. 
N.  Bl.  1894  p.  114. 
Paragua. 

33(1.  Camaena  palumba  (Souverbie). 

Hei  ix  pal  u  m  Im  Souv.  .1.  <le  Couch.  I85X  p.  :>;<>.  'IVyon  Mau.  VI 
p.  2011,  t.  27  f.  1H,  U). 
mut.  major. 

HidalKo  .T.  de  Couch.  IHH9  p.  2!>7,  t,  XIV  f.  1.       Atl.  t.  XIX  f.  2. 
Kalainianes-( Jruppe:  Inseln  Busuanga,  Kalauit,  Malagom. 
337.  Camaena  sauliae,  (Pfr.). 

Küsteninsel  Morigue  (Murigi)  bei  Paragua. 
Hidalgo  gebührt  das  Verdienst,  nachgewiesen  zu  haben,  dass 
C  sauliae  Pfr.  von  palumba  Souv.,  welche  Pfeiffer  als  Synonym 
seiner  Art  auffasste,  artlich  verschieden  ist,  hat  aber  dann  den 
Irrthum  begangen,  die  Pfeiffersche  Art,  die  er  wohl  nicht  in 
Natur  gesehen  hat,  für  eine  Varietät  von  C.  palawanica  zu  halten, 
worin  ihm  Pilsbry  folgt.  Abgesehen  von  der  (Crosse  ist  C.  sauliae 
aber  eine  ausgezeichnete  Loealrasse,  welche  den  Formenkreis  von 
C.  mouochroa  mit  dein  von  C  campauula  verknüpft, 
33N,  Camaena  camelus  (Pfr.). 

Helix  camelus  Vir.  P.  Z.  S.  1855  p.  III.  Mmi.  Hei.  IV  p.  217. 
Küsteninsel  Bakuit  bei  Nordwest-Paragua. 
Ein  einheimischer  Sammler  brachte  uns  diese  verschollene 
Art  in  einigen  Stücken,  welche  mit  Pfeiffers  Beschreibung  ganz 
übereinstimmen.    Der  Fundort  war  bisher  unbekannt. 

Die  ebenfalls  nach  Fundort  unbekannte  Helix  eyreyia  Desh. 
(Fer.  Hist.  Moll.  \  p.  302,  t.  102  f.  17,  18)  muss  mit  C.  camelus 
sehr  nahe  verwandt  sein  und  stammt  jedenfalls  auch  von  Paragua 
oder  seinen  Nebeninseln.  Ich  möchte  nach  der  Abbildung  sogar 
C.  camelus  nur  für  eine  kleinere,  höhere  Varietät  von  egregia 
halten;  leider  erwähnt  Deshayes  die  Skulptur  gar  nicht,  so  dass 
nicht  mit  Sicherheit  geschlossen  werden  kann. 

339.  Camaena  eampanula  (Pfr.). 

Helix  campanula  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  321.  Chinin,  t.  111  f.  13.  11. 
Kalamianes  (Tnsel  Tangat). 
mut.  albina.    Insel  Tangat, 
339a.  —  subsp.  polier  Mlldti*. 

Helix  bintuanensis  var.  Hai.  Atl.  t.  XII  f.  5. 

Koron. 


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94 


339  b.  —  subsp.  granifrra  Mlldff. 

Linapakan. 
339  c.  —  subsp.  tritaeniata  Mlldff. 

Busuanga. 
339  d.  —  subsp.  bintuanens't*  (Hidalgo). 

Helix  bintuanensis  Hid.  J.  de  Conch.  18SVI  p.  2M,  t.  XIII  f.  1. 
Atl.  t,  XII  f.  4. 
Busuanga. 
mut.  albina.  Busuanga. 

2.  Section  Phoenicobius  Moereh. 

340.  üamaena  oblong»  (Sow.). 

Helix  oblonga  Sow.  P.  Z.  S.  1841  p.  40.  —  Bulimus  lul>anicu> 
Pfr.  Mon.  Hei.  U  p.  78.  Chemn.  t.  34  f.  0,  10. 
Nord-Mindoro  (nicht  Luban!). 

341.  Qimaena  oomorpha  (Sow.). 

Helix  oomorpha  Sow.  P.  Z.  S.  1S10  p.  103.   -   Bulimus  oom. 
Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  77.  Chemn.  t.  57  f.  (»,  7. 
West-Mindoro  (nicht  Tablas!). 

341a.    -  subsp.  üimhwfu  Mlldff. 
Südwest-Mindoro. 

34*2.  Camama  arata  (Sow.). 

Helix  arata  Sow.  P.  Z.  S.  1840  p.  SU.  —  Bulimus  aratus  PtV 
Mon.  Hel.  II  p.  77.  Chemn.  t.  57  f.  10. 

mut.  albina. 

Tryon  Man.  Pulm.  VIII,  t.  18  f.  5. 
mut.  dcntata. 

Tryon  1.  c.  f.  4. 
Süd-  und  Südwost-Mindoro  (nicht  Tablas!). 

343.  Camaena  arfusta  (Sow.). 

Helix  ndusta  Sow.  P.  Z.  S.  IS M   p.  3!».   —   Bulimus  adustu> 
PtV.  Mon.  Hel.  II  p.  78.  Chemn.  t.  57  f.  11. 
Südost-  und  Ost-Mindoro. 
343a.  —  subsp.  subaraüi  Mlldflf. 
Südost-Mindoro. 

314.  Cnmacwi  brachyothn  (Sow.). 

Helix  hraehyoclon  Sow.  P.  Z  S.  1840  p.  89.  -    Bulimus  brach 
Pfr.  Hel.  II  ],.'  77.  Chemn.  t.  57  f.  H,  51. 
Ost-Mindoro. 


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05 


345.  Caniaena  naujanica  (Hidalgo). 

Cochlostyla  naujanica  Hirt.  J.  de  (Wh.  1KK7  p.  171,  1888  t.  4  f.  1. 
Nordost-Mindoro. 
345a.  —  subsp.  grandis  Mlldff. 

Camaena  braohyodon  var.  naujanica  Tryon  Man.  Pulm.  VIII 
t.  18  f.  7. 
mut.  dentata. 
mut.  alhina. 
Nord-Mindoro. 

25.  Gen.  Chloritis  Bec  k. 

346.  Chloriiis  subsuhata  Mlldff. 

N.  Bl.  18«4  P.  95. 
Koron,  Kalamianes. 

347.  Chloritis  quieta  (Reovo). 

Hfilix  «niieta   Uve.  Coneh.  Ie.  f.  142.   Pfr.  Mon.  Hol.  III  p.  245. 
Chemn.  t.  14«  f.  18,  1«. 
Mindanao. 

*348.  Chlorids-  hv/nieta  (Dohm). 

llulix  inquieta  Dohm  N.  ßl.  188«  p.  GO. 
Paragua. 

341).  Chloritis  letjtenxis  Mlldff. 

N.  Bl.  18«0  p.  203.  J.  Senck.  lKim,  t.  III  f.  8. 
Leytc. 

341) a.  —  subsp.  sarmirensis  Mlldff. 
Sauiar. 

350.  Chloritis  nutlbatetisis  (Hidalgo). 

Helix  malbatensis  (Trachia)  Hid.  Ohr.  1H«0  p.  132. 
Busuanga,  Tangat,  Linapakan. 

351.  Chloritis  brevideiis  (Sow.). 

Helix  hrevidens  Sow.  P.  Z.  S.  1KI1  p.  25.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  381. 
Chemn.  t.  78  f.  10  12. 
Mindoro. 

352.  Chloritis  fultoni  Mlldff. 

T.  anguste  umbilkata,  dopressa,  tcnuis,  subp«>llu<-ida.  sub- 
tilit*>r  striata,  pilis  hrevibus  rigidis  rufulis,  fero  !/s  ,nm  distantibus 
hirsuta,  in  interstitiis  pruinosa.  fulvo-brunnca.  Spira  brovissiine 
elevata.  Anfr.  4  convcxiustuili,  ultiiiius  supra  peripheriam  sub- 
angulatus.  taenia  angusta  castanca  ornatus.  tum  bono  convoxus. 


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Apertura  parum  obliqua.  subchvularis,  mndicc  oxoisa,  |»i»rist« »ihä 
parum  expansum,  teime,  ad  uinbdieum  sinuosum.  paullo  dila- 
tatuin. 

J)iam.  17,.").  alt.  10..")  unii. 
M  indorn. 

20.  r-ion.  Satsiiina  A.  Ad. 

iio'J.   Stitsuma  trorhns  MlldtV. 

.1.  I).  M.  CJ.  XIV  lssT  p.  J7t.  t,  s  f.  io.  lou. 
(\;bu. 

351.   Stitsuma  ftrnttmh'zi  (Hid.'i. 

Hol  ix  tVrn.  Hi.l.  .1   uV  C.n.-h.  lssi»  ,•.  •>>'.».  t.  i:j  f.  I. 
mut.  Un-ninla. 
Busuanga. 

X'i't.    SfitsHiiw  (t/itr  Quadr.  ot  MlldlV. 

N.  Hl.  1s:m;  ,,,  7.      <;«.l...  s.i.  iH  O  <;,.ss.  Isim;  p.  r,s.  f.  ::. 
Kalainianos. 

ilfüa.        subsp.  <tpirnlatfi  Mlldft*. 

N.  Hl.  ls«M5  p.  s.      (Ju.lc.  isim;  p.  ;»s.  f.  I. 

Kalamianos. 

<J50.   Sufsuma  sti-nodesum  Quadr.  ot  Mlldll*. 
N.  hi.  l««;  p.  m. 
Kalamianes. 

857.   Satsuma  ponilotrorhus  MlldtV. 
X  Hl.  isi.t  p.  lor,. 
Linapakan. 
3ö8..  Satsttma  catoryrtd  Quadr.  ol  .MlldtV. 

X.  Hl.  1H'.)5  p.  115.      Ciuilo  Sfioii.-o  <;«,ss.         p.  57.  (.  ± 
Malagom,  Kalainianes. 
3f»!>.   Suf.sunuf  jtlanasi  (Hid.). 

Helix  planstsi  Hi.l.  .1.  de  (V-n.l).  IS«)  p.  :Jo0.  t,  l;t  1'. 
Busuanga. 
3")l»a.  -  -  subsp.  mirrolx-nibi.r  MlldtV. 
Koron. 

.'3<IO.  Sat.omm  gimliJi  (Pfr.). 

Holix  Roubli  Pl'r.  Mon.  Hol.  I  p.  'J05.  Clu'mii.  t.  H5  f.  C.  <;. 
Luzon  II  iNogros). 

3(>1.   Sutsunui  }ml<nia»ic<t  Quadr.  <-t  MlldtV. 
X.  Bl.  1«k.;  ,».  7. 
Luzon  I. 


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97 

Farn.  Eulotidae. 

27.  (toh.  Eulota  Hartm. 
1.  Section  Eulota  s.  str. 

Eulota  fotlims  (PfrA 

Helix  tVnli^ns  I'fr  Mon.  Hcl.  I  ,».  137.  ClM-inn.  «'«I.  II,  t.  17  f.  1,  2. 

Luzon,  Mindoro. 
M2a.  -     subsp.  mbhofus  G.  New 

Leyte,  Cebu.  Si.jiiijor,  Bohol,  Panay.  Guhuaras,  Kalamianos. 

■'J'Üb.       subsp.  nu/ornsh  Hid. 
())„•.  i«»5  ,,.  135. 
Kuyo. 

M*v.     -  subsp.  costulifcra  MlldtF. 
Koro». 

:''<i"i.  ilissimüis  (Semp.). 

Chluraea  dissimil  is  S.-inp.  Itois.  p.  23:5.  t.  X  f.  X. 
Luzon  I. 

;i,'4.  cnrinifem  (Semp.). 

f'hloraea  osuinifeia  Semp.  Reis,  p.  233.  t.  X  I  I. 
Luzon  I,  II. 

M">.  A«fr//a  schmhmberiji  Mild  ff. 
N.  Bl.  1H88  p.*  141. 
Luzon  I. 

3*  «6.  AVo/u  mighdsiana  (Pf'r.). 

Helix  migh.  Pfr.  M<»,).  Hei.  T  p.  13<>.  Cl.emn.  t.  152  f.  l'.i,  20. 

Babuyanes,  ? Luzon  I  (nicht  Miudanao!). 
•%0a.  —  subsp.  stenomphali  MIldtF. 

Batanes. 

*2.  Section  Eulotella  v.  Mart. 

^'»7.  Eulota  simihiris  (F*ta 

Luzon  II  (eingeschleppt). 

3.  Section  Euhadra  Pilsbry. 
Eulota  batanica  (Ad.  et  Rvc). 

Helix  hat.  Ptr.  Mon.  Hol.  III  p.  21*.  (Jhemn.  t.  112  f.  5.  ß. 
Batanes. 

Ablmn.U.  IM.  X.\[I.  7 


98 


4.  Section  Trieb  eulota  Pilsbry. 

369.  Eulota  sanziana  (Honibr.  et  Jaccp). 

Helix  Sanziana  Pfr.  Mon.  Hei.  III  P.  t>-40.  Cheinu.  t.  Ml)  f.  «,  7. 
Mindanao. 

370.  Eulota  sptnosissima  (Somp.). 

Chloritis  sp i n eis i ss imft  Seinp.  Hois.  p.  '2'M,  t.  IX  f.  10.  -   Hei  ix 
boxalli  Sow.  P.  Z.  S.  1SKS  p.  211,  t,  11  f.  ltt. 
Mindanao. 

28.  Gen.  Plectotropis  v.  Mart. 

371.  Pkctotropis  visayana  Mlldff. 

Mal.  Bl.  N.  F.  X  p.  Vu.  .T.  Senck.  1SH0  p.  222.  t,  VIII  f.  i*. 
Jjoyto,  Cebu,  Bohol,  Ne^ros,  Guimaras. 

29.  Gen.  Chloraea  Alb. 

a)  Form en kreis  der  Chi.  bifasciata  (Lea). 

372.  Chloraea  bifasciata  (Lea). 

Carocolla  bifasciata  Loa  Tr.  Am.  phil.  S.»r.  (n.  s.)  VII  1KU  p  405. 
t,  12  t*.  IS.  Helix  hue<;eli  Pfr.  Mon.  T  p.  (ox  parte).  -  H. 
hanleyi  var.  Hill.  Atl.  t.  XXV  f.  10  (non  Pfr.). 


Luzon  IT. 

372a. 

subsp.  diffusa  Mlldff. 

Luzon  II. 

372  b. 

—  subsp.  subunicolvr  MlldtT. 

Luzon  II. 

372  e. 

subsp.  pusilla  Mlldft*. 

Luzon  II. 

372d. 

—  subsp.  multifasciata  MlldtV. 

Helix  huejrwli  Ptr.  Ch.inn.  t.  0!»  f.  i:j  II 
Luzon  II. 
372  o.  —  subsp.  Imcgcli  Pfr. 

Cheniti.  ml  11  t,  fi!»  f.  H,  «i. 
Luzon  II. 
inut.  poh/fjramma. 
Luzon  II. 
372 f.    -     subsp.  pseudumoewi  MlldtV. 
Luzon  I  (La  Ultimi). 


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99 


372  g.  —  snbsp.  virescefis  Mild  ff. 

Luzon  I  (Tiagau). 
372  h.  —  subsp.  mturalis  Mild  ff. 

Helix  fibula  var.  Hid.  Atl.  t,  XXV  f.  (J  (ti<»n  Bro.l  ). 

Luban. 

372  i.       subsp.  dealbata  Mlldff. 

Helix  fibula  var.  Hid.  Atl.  t.  XXV  f.  «5  (mm  Hrod  ). 
Marinduquc. 

373.  C/daraea  hennigiana  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  173. 
Luzon  I. 

374.  Cldoraea  unifaseiata  Mlldtt". 

T.  subgloboso-conoidea,  solidula,  subtiliter  striatula,  minutc 
spiralitor  limmta,  intens,  pallido  flava,  sursum  albescens.  '  Spira 
sat  elevata,  lateribus  convexiusculis,  apice  rubollo.  Anfr.  5  vix 
convexiuseuli,  ultimus  paullo  eonvoxior,  ad  pcripheriam  wirina 
inodioe  acuta,  vix  exsorta,  tacnia  angusta  viridi  omata  carinatus, 
antioo  breviter  valde  delloxus.  Apertura  raaxiino  obliipia,  trun- 
i-ato-elliptica,  poristoma  superne  subrectum,  tum  breviter  expansum. 
basi  appressum,  colunndla  paullo  dilatata,  callosa.  Diam.  17,5, 
alt.  12,5,  apcrt.  lat.  9,  long.  8,5,  dist.  marginum  5  mm. 
Luzon  I  (Abra). 

375.  Cldoraea  hanleyi  (Pfr.). 

Helix  hanleyi  Ptr.  Mon.  Hol.  I  p  301.  Cheiu.  t.  Ii!»  f.  15— 1H. 
mut.  pnrpmvofusea. 

Tryun  Man.  Pul m.  VII,  t  22  f.  27,  28. 
Luzon  I. 

37<>.  Cldoraea  betiguefensis  Semp. 

Reis.  Phil.  p.  227,  1.  VIII  f.  11,  12 
Luzon  I. 

377.  Cldoraea  antonii  Semp. 

Reis.  p.  228,  t.  X  f.  10. 
Luzon  I. 

378.  Cldoraea  geotroehus  Mlldtf. 

X.  Bl.  1888  p.  89. 
Luzon  11. 

37V».  ('Montea  amoftia  (Pfr.). 

Helix  amoena  Plr.  M<m   Thl    1  p.  27o.  Chem.  t  W  f.  Ii».  20 
Luzon  II,  III,  Polillo,  MarindiKjue. 

7* 


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100 


380.  Chloraea  filnda  (Brod.). 

Hei  ix  f  ihn  1»  Pfr.  Mon.  Hol.  1  p.  800.  Clicniii.  t,  fi!»  f.  5-7. 
Ceb». 

b)  Formenkreis  der  Chi.  thersifes  (Brod.). 

381.  Chloraea  comtricta  (Pfr.). 

Helix  coiistricta  PlY.  Mon.  Hol.  I  p.  2>17.   Choimi.  t.        1"  21.  2J 
West-Mi  ndoro. 
mut.  major. 
Mindoro. 
381  a.  —  subsp.  undina  Pfr. 

Hol  ix  undina  Nov.  Conoli.  I  p.  77,  t.  21  f.  10-12. 
Süd-  und  Siidost-Mindoro. 

38'2.   Chloraea  paradoxa  (Pfr.). 

Helix  para.loxa  Ptr.  Mon.  Hol.  I  p.  2<i7.   Cheinn.  t.  71  t.  1.  2. 
Mindoro  (nicht  Albay!). 

mut.  immaculata  Pilsbry. 

Tryon  Man.  Palm.  VII  p.  102.  t.  21  f.  27.  2S. 

Mindoro. 

383.  Chloraea  thersifes  (Brod.). 

Holix  thorsites  Kro<l.  P.  Z.  S.  ISO  p.  181.  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  2!tf. 
Choni.  t,  112  f.  8.  1.  Hi»l.  Atl.  t.  23  f.  5  0. 
Nord-  und  Nordost-Mindoro. 

3N3a.  —  subsp.  aberran*  MlldlV. 
Ost-Mindoro. 

Nach  Schale  und  Fundort  Uebergang  zu  C.  paradoxa. 

c)  Formen  kreis  der  Chi.  dri/ope  (Brod.). 

384.  Chloraea  dn/ope  (Brod.)- 

Carocoila  dryope  Bnxl.  P.  Z.  S.  1H41  p.  87.       Holix  dryope  IMr 
Mon.  Hei.  1  [>.  21H.   Ohen.n.  t.  öl  f.  Ii,  l. 
Tablas,  Komblon,  Sibuvan,  Panny.  (ruimaras. 
tijpka.  brauner  Apex,  brauner  Spindel  Heck  (manchmal  fehlend.) 
Tablas. 

mut.  leaeospira.    Apex  und  Spindel  weiss. 

Roinblon,  Panay,  CTiiimaras. 
mut.  taeniata.  braune  Bitide  oberhalb  des  Kiels  bis  zur  Mündung. 

Tablas. 


101 


mut.  sibuytmica  ( vielleicht  bcssrr  subsp.).    Dunkel  saftgrün.  Binde 
oberhalb  der  Naht,  aber  dieselbe  berührend  und  stets  mit  dem 
Knde  der  vorletzten  Windung  abbrechend. 
Sibuyan. 

oSä.    Chforacn  sinna  »'Beek). 

Helix  «ireiüi  (Heck)  I't'r.  M<»n.  Hei.  I  p.  2M.  Chomii.  t.  53  f.  14-17. 
Panay. 

3K5a.    -  subsp.  yuimarasensis  Pilsbry. 

Tryon  Man.  VII  p.  U'J,  t.  21  f.  15 
Guimaras. 

3851».  —  subsp.  subdryope  Mlldff'. 
Negros. 

385  e.    -  subsp.  mbnuna  MlldlF. 

Chi.  sirena  var.  celumna  Mlldff.  .1.  Senek.  1HW  p.  22^. 
Cebu. 


d)  Formenkreis  der  Chi.  reyinac  Brod. 

3*<j.  Chhrara  psittacina  (Desh.). 

Helix  psittaeina  Dosh.  .1.  du  (Wh.  p.  :550,  t.  Hi  f.  M-5. 

Luzon  T. 

'iXlja.       subsp.  Umruc  Gude. 

Corasia  latirao  (riule  Srien.e  Gossip  III  18W  p.  57,  1'.  I. 
Luzon  I. 

3*7.  Chloram  qundrasi  Mlldff. 
>\  Bl.  18%  p.  «». 
Luzon  I. 

»88.  Chhtrava  malleata  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  181)3  p.  174. 

Luzon  I. 
388a.  —  subsp.  iumtda  Mlldff*. 

Luzon  I. 

38t ü.  Chloraea  reginac  (Brod.). 

Holix  reginae  (Brod.).  I'ir.  Mon.  Hei.  1  p.  2W.  Chemii.  t.      f.  8-  11. 
Luzon  I,  Polillo,  Katanduanes. 

31K).  Chloraea  almae  Mlldff. 

Cochlostyla  almae  Mlldff.  J.  Senck.  181* »  p.  227,  t.  8  1.  5, 

Cebu. 


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102 


391.  Cldoraea  elisabethae  (O.  Semp.). 

Coehlostyla  el  isahetluie  O.  Setup.  J.  de  Couch.  1SM>  p.  2M,  t.  8  f .2. 
Kalayan  (Babuyanes). 

392.  Chloraea  cristatella  Quadr.  et  Mild  ff. 

N.  Bl.  18!«  p.  173. 
Luzou  I. 

393.  Chloraea  caerulea  Mlldff. 

Cochlostyla  caerulea  MIldfT.  N.  Bl.  1888  p.  1»7. 

ej  Formenkreis  der  Chi.  papyrat va  (Brod.). 

394.  Chloraea  papyracea  (Brod.). 

Carocolla  papyracea  Brod.  P.  Z.  S.  1841  p.  36.  —  Helix  pap. 
Pi'r.  Mon.  Hei.  fp.  218.  Chemn.  (.  52  t".  11,  12. 
Mindoro,  Masbate,  Luzon  III,  Shjuijor. 
394a.  —  subsp.  dilatata  Mlldff. 

Mul.  Bl.  N.  F.  X  p.  HJO.  J.  Seuek.  18W  p.  22!». 
Cebu. 

395.  Chloraea  Ivheri  Mlldff. 

Cochl.  lohori  Mlldff.  N.  Bl.  18'.»4  p.  115. 
Luzon  II. 

30.  Gen.  Pfeifferi«  Gray. 

1.  Sektion  Pfeif l'cria  s.  str. 

390.  Pfeifferia  mkans  (Pfr.). 

Helix  ini «  ans   Pl'r.  Mou.  Hei.  I   p.  21.    Cliem.  t.  28  1".  3-5.  - 
Pfeifferia  inicans  Gray  P.  Z.  S.  1853   p.  110.  -  Cochlomi» 
mioans  Semp.  Reis»,  p.  225. 
LuZOIl  I. 

2.  Section  Chromatosphaera  Pilsbry. 

397.  Pfeifferia  aurata  (Sow.). 

Helix  aurata  Sow.  P.  Z.  S.  1840  p.  100.   Pfr.  Mou.  Hei.  I  p  -W- 
Cheuin.  t.  108  f.  13,  14. 
Luzon  I. 

398.  Pfeifferia  erubcacens  (Semp.). 

Cochlostyla  erubescens  Setup.  Reis.  p.  182,  t,  IX  f.  8. 
Luzon  I. 

399.  Pfeifferia  pudilmnda  (Semp.). 

Coehlostyla  pudibuuda  Setup.  Reu»,  p.  183. 
Luzon  I. 


103 


400.  lyrifftria  luteocincta  (Semp.). 

Cochlostyhi  cruhescens  v.  lutcoo.  Semp.  Reis.  p.  18.5,  t.  X  f.  12. 
Luzon  I. 

401.  Pfeifferia  lii  idorinctu  (Semp.). 

Cochlostyla  lividoeincta  Setup.  Reis,  p.  182,  t.  !>  f.  !». 

Luzon  T. 

31.  Gen.  Cochlostvla  Fer. 

Pilsbry  hat  iTryon  Man.  TX  p.  210*)  es  für  nöthig  befunden, 
diesen  fest  eingeführten  Namen  mit  Helieostyla  zu  vertauschen, 
ohne  im  Wesentlichen  bessere  Gründe  dafür  anzuführen,  als  dass 
der  letztere  Käme  in  Ferussac's  Werke  Seite  40,  der  erstcre 
Seite  47  steht.  Das  Prinzip  von  zwei  Namen,  die  in  einem  und 
demselben  Werke,  also  gleichzeitig,  veröffentlicht  wurden,  dem- 
jenigen die  Priorität  zuzuschreiben,  welcher  auf  einer  früheren 
Seite  gedruckt  ist,  erscheint  in  hohem  Grade  anfechtbar.  An- 
zuwenden ist  es  aber  im  besten  Falle  doch  nur  dann,  wenn  die 
Ansprüche  der  beiden  in  Frage  kommenden  Namen  auf  Erhaltung 
sonst  völlig  gleich  sind.  Dies  ist  nun  bei  den  beiden  Ferussac'sehen 
Namen  keineswegs  der  Fall.  Helieostyla  umfasst  im  Allgemeinen 
ungenabelte  Heliecs  und  am  Schlüsse  der  4.  Abtheilung  ist  als 
einzige  hierher  gehörige  Art  H.  mirabilis  genannt.  Cochlostyla 
dagegen  enthält  in  der  ersten  (also  doch  wohl  typischen)  Ab- 
theil ung  ausschliesslich  Coehlostylen  in  unserm  heutigen  Sinne 
und  nur  in  der  zweiten  Abtheilimg  andere  (Bulimus)  Arten. 
Hiernach  kann  von  Gleichberechtigung  der  beiden  Namen  keine 
Hede  sein.  Ein  weiterer  Grund,  den  Pilsbry  anführt,  ist  der, 
das  Beck  1837  das  Subgen.  Helieostyla  angenommen  habe;  er 
übersieht  aber,  dass  auch  Beck  die  Coryda-Arten  voranstellt,  also 
für  typisch  hält.  Albers  1850  ist  ebenfalls  nicht  maassgebend, 
da  er  Helieostyla  nicht  als  Gattung  heraushebt,  sondern  neben 
Corasia,  Callicochlias,  Axina  als  Section  von  Helix  behandelt. 
Die  Gebrüder  Adams  wenden  beide  Namen  Cochlostyla  und 
Helieostyla  generiseh  an,  in  demselben  Werke,  also  gleichzeitig; 
für  die  Entscheidung  der  Priorität  ist  ihr  Gebrauch  also  nicht 
verwendbar,  v.  Martens  in  der  zweiten  Ausgabe  von  Albers' 
Heliceen  hat  die  Gattung  Cochlostyla  weiter  gefasst  als  die 
Gebrüder  Adams,  lässt  aber  Corasia,  Callicochlias  und  Axina  noch 
bei  Helix;  Helieostyla  lässt  er  richtig  als  Sectionsname  für  C. 


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104 

inirabilis  und  Verwandte  unter  ( Vuhlost  via  bestellen.  Die  Gattiny 
ist  endlich  durch  Semper  wissenschaftlich  begründet  worden  und 
mit  geringen  Abweichungen  in  dem  von  ihm  festgestellten  Fi: - 
fangt)  allgemein  angenommen  worden.  Schon  deshalb  venlietn 
der  von  ihm  aeeeptirte  Name  ('ochlostyla  Reibehaltung,  selb»? 
wenn  die  von  Pilsbry  für  Helieost  yla  in's  Feld  geführten  Gründe 
stichhaltiger  waren,  als  sie  es  sind. 

1.  Section  Corasia  Alb. 

ai  Formenkreis  der  C.  irosinensis  Hid. 
402.  Cochlusttfla  irosinensis  (Hid.). 

Helix  iros.  Hid.  J.  de  Couch.  1887  p.  III«,  t.  4  f.  fi.  All.  t.  '25  f.  :» 
Luzon  III. 
402  a.  —  subsp.  nigroapicata  Mlldff. 

Luzon  II. 
4():i.   Cochlostghi  globositla  Mlldff. 
N.  Bl.         p.  1*3. 
Luzon  IT. 

b)  Formenkreis  der  C.  vlrgo  (Brod.). 
4<>4.   Cochlostghi  virgo  (Brod.). 

Carorolla  virgo  Brei.  P.  Z.  S.  1S-1 1  p.   11.  —  Helix  virgo  Pr 
Mon.  Hol.  I  r.  217.  Chenm.  t.  IM  f.  1,  2. 
*40ö.  Cochlostghi  dmIbidaJRwA.). 

Carocolla  den lb.  Brod.  P.  Z  S.  18-11  p.  15.  -  Helix  Broderipi  Rem 

Conch.  io.  f.  88  (non  Pfr). 
Siquijor. 
1:4(M5.  Cochlostgla  castn  (Pfr.). 

Helix  casta  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  200.  Chemii.  t,  123  f.  1.  2. 
Philippinen. 

407.   Cochlostgla  puclhi  (Brod.). 

Carocolla  pue  IIa  Brod.  P.  Z.  S.  1811  p.  45.  —  Helix  puella  Pt'r 
Mon.  Hei.  I  p.  208.  Chemn.  t.  <!8  f.  3-5. 
Kamigin,  Mindanao. 
407  a.  —  subsp.  pseudohiis  Mild  ff. 

Helix  lais  Hidalgo  AU.  t.  21  f.  5  (non  Pfr.). 
Mindanao. 
407  b.  —  subsp.  aphefcs  Mlldff. 
Balut  (Sarangani). 


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105 


('.  iit/aiiiiiidUt  (t* mi U:l  von  der  Insel  >r<i n <^si  in  der  Balabae- 
Strasse  schliesst  si<h  hier  an.  fluch  gehört  Miese  Insel  politisch 
wie  geographisch  sclnm  zu  IWneo.  Wenn  die  Bestimmung 
Hidalgo  s  richtig  ist  (Ohr.  Mal.  p.  IM),  konimt  sie  auch  auf  der 
Insel  Kundamaran  hei  Balabac  vor.  würde  dann  also  auch  der 
philippinischen  Fauna  angehören.  Ich  halte  sie  für  eine  Unter- 
art der  C  puella. 

1»)   Forinenkrcis  der  (/.  intorta  (Sow.). 

4<K  (Whlostgla  (Huris  (Val.). 

Helix  filiiris  <Y;il.    Pfr.  Mon   Hol.  I  p.  2<12.   Hid.  Ml  t.  23  f.  I. 
Cochl.  intorta  v  a  r.  e  x  paus  i  1  ahr  i  s  MlldlV.  .1.  Senck.  1S1«)  p.  232 
(olim.). 

Cebu.    (Marindtnpie?)  (Mindanao  ?) 
mut.  iit/mplta  Pfr. 

Hol  ix  nyin|.hst  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.   1  47.    Rcve  ChkIi.  ic  f.  S5. 

mut.  nigromaiyinnta  Mou.ss. 

Cochl.  filaris  var.  1..  Tryon  Man.  Pulm.  Vll  p.  122,  t.  2«}  f.  10-12. 
Cebu. 
mut  .  famata  Mild  ff. 

Helix  filaris   var.  Hidalgo  Atl.  t.  23  f.  2.         C.  broderipi  v. 

fasciata  MUdiV.  .1.  Senck.  1S!H>  p.  2:«J. 
Cebu,  Tablas. 
*40<3.  Cüi-hhsttjla  broderipi  (Pfr.). 

Helix  Uro.lcripi  Pfr.  Mon.  Hei.  1  p.  2'.*«.  Clu-iun.  t.  <kS  f.  «i,  7. 
Siipiijor. 

410.  Cochlostt/la  aegrota  (Reeve). 

Helix  aegrotus  Reeve  Coneh.  ie.  f.  4J5.  —   Holix  aegrota  Pfr. 
Mon.  Hei.  III  p.  P»l.  Cheimi.  t.  152  f.  3. 
Mindoro,  Tablas,  Cebu. 

411.  Cochhstgla  aeruginosa  (Pfr.). 

Helix  aeruginosa  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  215.    Hid.  Atl.  t,  21  f.  3. 
Bohol,  Panglao. 

412.  Corhlostyla  ei/douxi  (Hidalgo). 

Holix  valenciennest  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  2o2.  Chenni.  t  .  53  f.  1,  2 
(non  Eydoux).        Helix  Eytluuxi  Hid.  J.  de  Couch.  1SM7  p.  215. 
Hid.  Atl.  t.  22  f.  1. 
Kapul,  Masbate,  Panay. 
412a.  —  subsp.  taeniata  Mild  ff. 
Uuimaras. 


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KM5 


41.'5.   CmliloAijla  mimboanf/u  {\\(>ui\>r.  et  .Jaop). 

Helix  suiuli.  H.  et  T.  V«.y.   Pol.  Sml.  V  |..  l.\  t.  5  1.  lt>   '3'.  Plr 
M..n.  Hei.  IV  p.  21».  Hi.1.  Atl.  t.  22  f.  2.  3. 
Mindanao,  Hasilan,  Lampinigan.  ?Ralabae,  (Sulu-Iuselu). 

414.  ( 'oi-hhisti/bi  liiiHinsaueiisis  Semp. 

Peis.  p.  171,  t.  D  I".  (i. 
Limansaua. 

415.  CochJostifla  VKUffannisi^  Semp. 

HVis.  P.  170.  t.  10  f.  11 
Magtan. 

415a.        subsp.  ylobosa  Mlldtl'. 

.1.  Sem*.  1SSK»  p.  231. 
Camote.s. 

4151).  —  suhsp.  w«/w  Mlldtl". 

.1.  Sem-k.  1K!K)  p.  23 1. 
(Mm  (Bantayaiis 

41<».   CtH-htosti/la  iniorta  (Suw.). 

Helix  intortu  S.w.   P.  '/..  S.  1810  p.  KW.    Plr.  M-n.  Hei.  I  p. 
Chemn.  t.  W  f.  8-U.    -  Hnl.  Atl.  t.  22  f.  S. 
Bohol  0»Kapul). 

4  Iba.       subsp.  sii/nijorira  Mlldll'. 

J.  Senek.  lKtH)  p.  233.  -  Hi.1.  Atl.  t.  22  t.  »i. 
Si<juijor. 

41  (ib.       subsp.  crussa  Mlldlf. 

.1.  S-mk.  isJHi  p.  232. 
Cebu. 

Meine  Varietäten   tenuis   und  expansilabris  (.J.  Senck.  Ist*1 
p.  2.-31.  2'i'2)  sind  zu  streulien,  sie  gehören  zu  filaris  Val. 

417.   Coihlostifh  sphaerion  (Snw.). 

Ht  l  ix  spliuerinn  Sow.  P.  Z  S.  1841  p.  2     Pfr.  Mon  Hei.  I  p.  24'.«. 
Cheimi.  t.  l.öO  f.  "»,  <;. 
Leyto. 

417a.       subsp.  nana  Semp. 

Weis.  p.  IST». 
Südwest-Leyte,  Camotes. 

4171».       subsp.  rrassilabris  Mlldtf". 
.J.  Senek.  IS'. Kl  p.  81. 
Leyte. 


107 


417c.  —  subsp.  meridiomdis  Mihi  11*. 
J.  Senck.  IS!«  i».  84. 
Mindanao. 

2.  Suction  Leytia  Pilsbry. 

IIS.  Cochlostyla  fragil  is  (Sow.). 

Hei  ix  fragili»  Sow.  I*.  Z.  S.  1811  p.  U).    Hi.l.  All.  t.  21.  f.  8,  '.». 
Hol  ix  leytonais  Pfr.  Mon.  He).  I.  p.  252.    Chemn.  t.  12  f.  7.  8. 
Lcyte.  Samar. 

it.  Sektion  Cal  l  ieochlias  (Hartm.i  Agass  t'iiiend. 

a)  Formenkreis  der  (\  pulchcrrima  (Sow.). 

4P*.  Cochlostyla  chryaoch.Ua  (Sow.). 

Helix  ehrysoeheiln  S..w.  P.  Z.  S.  1S41  p.  '\.  Vir.  Mon.  Hol.  1  p.  248. 
Chomn.  t.  14  f.  r>.  i;. 

Kalayan,  Luz«>n  I. 
420.  Cochlostyla  frstint  (Dono van). 

Helix  fest i va  Don.  Nut.  It«p.  III    1825.  I  U«. 
Luzon  T. 
420a.  -    subsp.  hetrrwltroa  Mlldlf. 

C  festivn  var.  Hid.  Atl.  t.  21»  f.  »J. 
Luzon  I. 
*421.  Cochlostyla  aunae  ().  Semp. 

.1.  de  Coneh.  18T.2  p.  1  IC,  t.  r>  f.  s  ;>.    PiV  Mmi.  Hei.  V  282. 
Babuyan  (U.  Semp.),  Kamigin  (<>.  Semp.i. 
422.  Cochlostyla  pulchcrrima  (Sow.). 

Helix  pul  eh.  Sow.  P.  Z.  S.  JSIO  p.  !«>.  Pfr.  Moli.  I  p.  2'**. 
Chenin.  t.  45  f.  1-4. 

Luzon  I. 

mut.  chrysacrne  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  181«  p.  175. 
Luzon  T. 
422a.    -  subsp.  euryperas  Mlldff. 
Luzon  I. 

Diese  schöne  F«»rm  von  der  (Jrenze  der  Provinzen  Ilocos 
Norte  und  Kagayan  hielt  ich  Anfangs  für  die  verschollene 
C.  ponderosa  Pfr.  und  habe  sie  auch  unter  diesem  Namen  ver- 
sandt. Maassgebend  war  mir  dafür:  1.  dass  sie  Pfeiffer  in  der 
Form   mit  C.  latitans  vergleicht,  2.  die  feste  Schale,  H.  der 


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108 


Fundort.  Doch  stimmt  anderes  in  der  Diagnose  nicht  und  dir 
Abbildung  in  M.ii  t  ini -Cliemn.  passt  ihrerseits  nicht  zur  Be- 
schreibung. Ks  ist  diher  wohl  hesscr.  der  Form,  die  sich  an 
pulcherriina  anseid  iesst,  einen  eigenen  Namen  zu  geben,  bis  da? 
Original  der  Pfeifferschen  Art  verglichen  werden  kann. 
-1*2').   Cochlosfi/hi  Inrunic«  (Sow.). 

Helix  luzonn  a  Sow   in  sch«'4    Vir.  Mon.  Hei.  I.  p.  252.  ("Vmi. 

t.  15  f.  7.  s.  !<>,  11.    -  Hclix   i'estiva  l'lr.  Mon.  Hei.  III  j..  K 

(in »ti  I Jon. >van ). 

Luzon  I. 
4*2')  a.  —  stihsp.  arrolat«  Mild  Ii*. 

Luzon  1. 
42')  b.  —  subsp.  fiunosa  Mlldll'. 

Luzon  I. 

4*2') e.  —  subsp.  eriftht  osp  'n  a  MUdtV. 

N.  Hl.  lh'.Hi  i>.  204.  —  Cnclil.  luzoni.a  Setup.  Keis.  p  185,  i.  VIII I  1 
Luzon  I. 

4*24.  CocJ dost t/la  tliitai'^sis  0.  Semp. 

.1.  <lc  Couch.  lS(i<;  p.  V,2,  t,  5  f.  1.  -  <\  Semp.  Kcis.  p.  1**J.  t.  S  f  s 
Luzon  I. 

4*25.  (Jochlwtyla  mprahmUa  Sem]). 

lieis.  p.  201,  t,  1»  f.  7. 

Luzon  I. 

b)  Formen  kreis  der  C  zouifera  (Sow.). 

4*2»i.   Cochloatyla  ;<mif<ra  uSow.). 

Hol  ix  zonit'era  (Si.w.)  Vir.  Mun.  I  p.  251.    Chenm.  t.  4t!  f.  3,  1. 
Mihla'.  .1.  Senck.  18l»3  p.  S7-  :«). 
Leyte. 

4*2*>a.  —  subsp.  globosa  Mlldtf'. 

1.  e.  p.  89.  -  C.  zonit'era  v.  Circo  Tryon  Man.  VII  t.  53  t. 
Sa  mar. 

42Gb.       subsp.  paralmca  PiLbry. 

Tryon  Man.  Palm.  VII  p.'  142,  t.  53  f.  32,  :J3. 
Siargao,  Dinagat. 
mut.  ibyenerans. 
Siargao. 
4*2<>c.  —  subsp.  circe  Pfr. 

Helix  circ  e  Pir.  Mon.  Hcl.  III  p.  «45.  _  Tryon  Man.  VU  t.  53  f. 
Mindanao. 


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109 

c)  Formenkreis  der  C.  loccomefon  (Sow.i. 
427.   Coililosfi/hi  vahwieniiettii  (Ky*l.). 

Helix  v  a  I  <•  tw  i  o  n  n  e  8  i  i  Kyd.  Mu^.  Zool.  1.H3H  t.  115  f.  2, 
H.  cromyodos  l't'r.  Mon.  Hfl.  L  |>.  2<>l.  Chemn.  t.  511  f.  »>,  7. 
Coehl.  vul.  Hill.  J.  de  Couch.  1SST  p.  115     Atl.  t.  15  f.  1  5. 

Romblon,  Sibuyan. 
127 a.       subsp.  chionodes  Mlldtt'. 
N.  111.  IMHi  p.  \\ 
Cobrador  bei  Rouiblon. 
42*.  ('whlostyla  hidahjo,  Mlldtt'. 

N  Bl.  18!»4  p  !»7.  -  r.  siim ar.Misis  Hid.  .1.  d<-  Cotu-Ii.  1KS?  p.  i:ti; 
t.  VI  f.  1.  '2  (non  S.-iii]).). 
Sibuyan. 

12'.'.   Cocltfosff/lu  coccomvlon  (Sow.)  einend. 

Helix   rdcc.nni'los  Sow.    P.   Z.   S.    IslO  p.  1(17.  -~  H.  s]  insa 

Pfr.   M.-u.    I   p.   24*.   Cl.eimi.   t.   M\   f.   7     !»   (         .lay).         Cur  1.1. 

coe«oiii«'Io8  Hi'l.  Atl.  t.  Ü2  f.  I  S. 
mut.  prnicepa  Jiceve. 

Conen,  ie.  Ibl.  f.  1422.    Pfr.  Mon.  Hol.  IV  p.  2lK». 
mut.  elatior. 

Cochl.  lacora  Hid.  Atl.  t.  IW  f.  2,  :5  (im  Pfr.?). 
*\'#).Cochhstyla  microspira  (Pfr.). 

Helix  niicrospira  Pt'r.  Mon.  Hol.  IV  p.  2M. 
Philippinen. 

431.  Cochlosh/Ia  heniispharrion  (Pfr.). 

Helix  hemisph.  Mon.  Hei.  III  p.  1H<!.    Cl.en.n.  t,  II»!  f.  1,  2. 

Sibuyan. 

432.  Corhlostyla  trisrulptn  Mlldff. 

N.  Bl.  181)4  i».  I»7. 
*433.  Cochlostißa  denticulata  (.Tay  ). 

Helix  dent.  .lay  Cut.  1H;JH  p.  114.  t,  I  f.  21.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  :U1, 
—  Cochl.  dent!  Tryon  Man.  VII  p.  t.  52  f.  17-11». 

Philippinen.  

*434.  Corhlostyla  difficilis  (Pfr.). 

Helix  .1  i ff.  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  2151. 
Philippinen. 

d)  Formenkreis  der  f.  albai'nsis  (Sow.). 
435.  Cfichlostyla  lalloi:n«is  (Pfr.). 

Helix  lallornsis  Pfr.  Mon.  Hol.  IV  p.  214. 
Luzon  I. 


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110 


435a.       subsp.  filevata  Mlldff. 
Luzon  I. 

430.   Cochloslt/Ia  Semper  i  Mild  ff. 

N.  Kl.  1«W  |,.  175.    -  Cochl.  all>aionsis  Seuip.  Rri*.  p.  17«». 
t.  VIII  f.  7  (mm  S«w.). 
Luzon  I. 

430  a.  —  Kubsp.  platijchiki  Mlldff. 
Luzon  I. 

430  b.  —  subsp.  polytaetiia  Mlldff. 
Luzon  I. 

430c.       subsp.  camptochila  Mild  ff. 
Luzon  II  ''Dingalan). 

437.  Cocfihst ;/la  streptostotwt  Mlldff. 

N.  Hl  in'.»:;  p.  17*;. 
Luzon  I. 

438.  Cochla&tyla  albn'trnsis  (Sow.). 

^Helix  all.aiensis  Sow.  I>.  Z  S.  ISIO  p.  1(X).    PtV.  Mon.  H-l.  I  p. '-'•'►». 
Chci.ui.  t.  KW  f.  1,  L\ 
Luzon  III,  Raporapo. 

43Sa.       subsp.  capnlira  Mlldff. 
Kapul. 

*43*>.  Cochlmtijla  ntttum  (Pfr.). 

Hei  ix  obtus«  IMV.  Mon.  Hei.  I  p.  '-Wi.    Chcmn.  t,  152  f.  1.  J. 

Luzon. 

440.  Cochlostt/Ia  .amthobasis  Pilsbry. 

Tryon  Man.  Palm.  VII  p.  155,  t.  54  f.  38,  3?>.  1<>. 
Luzon  III. 
440a.  —  subsp.  holo.mntha  Mlldff. 
Luzon  III. 

441.  CorhlostijJa  satnarrnsis  Sonip. 

Setup.  Reis.  p.  17?»,  t,  X  f.  5,  ?». 
Samar. 

442.  Cocldostißa  mvtallorum  Mlldff. 

T.  subconoidco-globosa.  solida,  subtilitcr  striatula,  spiraliter 
sat  distin«  tc  dccussata.  nlivacco-fulva,  circa  columollam  castaneo- 
uivulata,  tacniis  cuti.  ulac  hydrophanac  albidac  numorosis  con- 
f«*rtis   ornata.     Spira   plus   niinusvc  olcvata.    Anlr.   4  inline 


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11t 

eonvexi,  sutura  castaneo-marginata  disjuncti,  ultimus  beim  con- 
voxus,  antice  breviter  descendens.  Apcrt.  sat  obliqua,  lato 
elliptica,  sat  excisa,  peristoma  lato  expansum,  reflcxum,  fusco- 
marginatum,  intus  albolabiatum.  Columella  valde  exeavata, 
dilatata,  oblique  substricte  descendens,  cum  margine  basal i 
angulum  subdistinctuni  forinans. 

Diain.  43,  alt.  3G,  apert.  lat.  30,  long.  2!>,  alt.  22  mm. 
„     45,5  „    38,5    „       „   29,5   „     30,    „   22  „ 
„      41     „    38,5    n       „   28      „     27,5  „   21  „ 

Hab.  in  provincia  Ka marines  ad  vicum  Mambulao  insulae 
Luzon. 

Eine  interessante  Art,  welche  den  Formenkreis  von  albaiensis 
mit  dem  von  norrisi  verknüpft. 


e)  Formen  kreis  der  C.  norrisii  (Sow.). 

443.  ('od dost t/hi  norris'ii  (Sow.). 

Helix  norrisii  (Sow.)  IM'r.  Mon.  Hei.  I  j>.  250.   Chrmn.  t,  4*5.  f.  1.  2. 

Cor  hl.  coronadoi  var.  pnlclira  l'ilshry.  Tryon  Man.  Pulm.  III 
p.  143,  t,  54  f.  43,  40. 

Luzon  HI,  Katandiianes  (nicht  Mindanao,  nicht  Samar,  nicht 
Lcyte!). 

444.  (Whlostf/la  coronadoi  Hid. 

J.  de  Couch.  1868  p.  3f»2,  t,  13     5,  1887  p.  132,  Atl.  t.  38  f.  1.  2. 
Katanduanes. 

445.  CocJdosi 't/la  caUliaudi  (Deshj. 

Helix  call  Hauch  Hesh.  Fer.  Hi*t.  Cat.  I  ,..  253,  t.  !»3  f.  0  (an  f.  5?). 
Helix  ferruginea  Lea  Transact.  Am.  Phil.  Soe.  (2,  3)  VII  p.  IUI, 
t.  12  f.  17. 
Polillo. 

Der  Fundort  Luzon  ist  noch  unsicher! 

4-10.  Cot-Mosttflu  gUbcrti  Quadr.  et  Mlldll'. 
N.  Bl.  18i>6  p.  10. 
Luzon  I. 

447.  Cochlostijla  leucauchm  Mihi  ff. 

N.  Hl.  18H5  p.  115.        Co. hl.  ci.illiandi  Hi.I.  J.  de  (Wh.  18X7 
p.  131,  t.  5  f.  2  (an  Desh.V  <x  parte?). 
Luzon  III  (Karamuan). 


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11-2 


f)  Formen  kreis  der  C  mir  ah  Ms  F»'*r.  {Holi  costi/la  [F«>r. 

ox  parte  |  All».) 

-Iis.    Cor/dosfi/ht  roel>elrin  Ml  kl  ff. 

N.  Hl.  lS'.U  ,1.  !>S. 
Luzon  II. 
44t».   (Whlosttihi  piilillmsis  (Pfr.). 

Holix   i>ulilh.«isis  Pfr.  Mon.  V  p.  28 1.    N\»v.  Cmich.  II.  |».  iW. 

t.  LX  f.  1.  2. 

niut.  a/'«/.'  Pfr. 

li.  lix  ajax   Pfr.  P.  Z.  S.  |sm   ,,.  P.M.        H.4.  pol.  ,  N.,v  ( %mrh  II 
j..  •_':',:{.  t.  LX  f.  7  11. 
mut.  andronuuhe  Plr. 

lh-lix  an.lr<MiKi.  hf>  Pfr.  P.  Z.  S.  18*U       l'M    Mon.  Hfl.  V  p. 

niut.  porUi  Pfr. 

H«  l    Portci  Pfr.  P.  Z.  S.  |si;i  p.  p.»|.        M.-l.  pol.  ß  l.  r.  p.  2*1. 

t  LX  f.  \  (». 
mut,  jKraflinis  Pilsbry. 

Cochl.  peruffinis  Pilsl.ry  Tryon  Man.  Polin.  VII  p  plii,  t,  04  f.  17.  K 

mut.  /</rfc>r  Pfr. 

Hol.   hcctor   Pfr    P.  Z.  S.  ISM  p.  p.M        Hol.  ,,0|.  >,  I.  o.  p.  Ä 

t.  LX  f.  :5. 
mut.  pisvuita  MIMtf. 
mut.  subdahiosa  Mlldff. 
Polillo. 

450.  Cochl <>M leopardus  f  Pfr.}. 

Hu  Minus  leopardus  Pfr.  Mon.  II  p.  J'i. 
Luzon  III  (Karamuan). 
Fundorte  Mindoro,  Mindanao,  Katanduanes  zu  streichen. 

450a.  —  subsp.  cotloaeitsi«  Hid. 

.1.  <lo  ('«»nch.  Ikss  p.  :U'_\  1KS1»  t    U  f.  I.  —  Cochl.  leopanlns  Hi-1 
.1.  de  Conch.  18*7  p.  IM  (ex  parto,  höh  Plr). 
Katanduanes. 

451.  <\>ch!osli/la  (jmtndis  (Pfr.i. 

Helix   gonoralis  Pfr.   Mon.  Hol.   II   p.  20o.    Nov.  Con«di.  I  p.  '-■ 
t.  1  f.  «i  (juv.). 
Luzon V 

451a.       subsp.  nitidiuscuht  Mlldff. 
mut.  hipm  tiht. 
mut.  iamintii. 

Luzon  III  (Paraeale). 


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113 


452.  Cochlosttjla  damahogi  (Pfr.). 

Helix  damahoyi  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  210.    Nov.  (Wli.  IV  p.  8, 
t.  111  t".  1—4. 
Kalayan  (Babuyanes). 

453.  Cochlostyla.  dubiosn  (Pfr.). 

Helix  dubio.sa  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  252.    Chemn.  t.  40  f.  5,  G.  — 
Helix  (locipiens  vur.  e.  et  d.  Sow.  1'.  Z.  S.  1810  p.  97.  —  Cor  hl. 
dubiosa  Hitl.  Atl.  t  47  f.  2.  3.  -  Helix  speeiosa  Jav  Cat.  18'W 
(teste  Pilsbry).  -  ef.  Mlldff.  N.  Bl.  1897  p.  127. 
Luzon  II,  Alabat  (nicht  Marinducjue.  nicht  Samari. 

453  a.  —  subsp.  batanica  Rve. 

(Wh.  ic.  t.  9,  f.  2.    -  Cochl.  batan.  Hid.  Atl.  t.  28,  f.  3-  «!.  - 
Helix  speciosa  .Tay  (teste  Hidalgo).  —  Helix  augusta  Alb.  Mal. 
Bl.  1854  p.  214.  —  Nov.  Conch.  I  p.  41.  t.  11  f.  9,  10. 
Batan. 

453b.  —  subsp.  mbrnimbilis  Mlldff. 
Luzon  II  (Tayabas). 

Mittelform  zwischen  dubiosa  und  mirabilis,  hat  die  hydrophanc 
Bäuderung  der  ersteren,  die  Gestalt  und  namentlich  die  Form 
der  Mündung  wie  die  letztere. 

454.  Cochlosti/la  mirabilis  (Fer.). 

Helix  mirabilis  Per.  Hist.  Nar.  t.  31  f.  4-<i,  107  f.  I,  2,  108  A. 
f.  17,  18.  -  Helix  deeipiens  Sow.  ex  parte.  Cochl.  mir.  Hld. 
Atl.  t.  41»  f.  1-4.  50  f.  7. 

mut.  persimilis  Desh. 
Chemn.  t.  48  f.  8. 
Luzon  III. 

454a.  —  subsp.  trichroa  Pilsbry. 

Tryon  Man.  VI  p.  182,  t.  31  f.  38.  -  Hid.  Atl.  t.  49  f.  <i,  7. 

Luzon  TU. 
454b.  —  subsp.  rrassa  Mlldff. 

Marinduque. 

455.  Cochlostyla  fulgen*  (Sow.). 

Helix  fulgens  Sow.  P.  Z    S.  1811   p.  3.     Pfr.  Mon.   I    p.  221. 
Chemn.  t.  48  f.  3,  4. 
Mindoro. 

456.  CocJdostgla  boettgeriana  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  94. 
Luzon  II. 

AWian.ll.  Hd  XXII.  8 


114 


457.  Cochlostyla  cffma  (Pfr.). 

Bullmus  effusua  Pfr.  Mon.  Hol.  II  p.  27.  -  Coclil.  eff.  Hi-i 
Atl.  t.  53  f.  3. 

mut.  fasciata. 

Trvon  Man.  Puhn.  VIII  p.  31,  t.  7  f.  43,  Hid.  Atl.  t.  53  f.  5,  «J. 
Tablas,  Romblon,  Sibuyan. 

45S.   Cochlostyla  ignobilis  (Sow.). 

Helix  ignobilis  Sow.  P.  Z.  S.  1840  p.  102.    Pfr.  Mon.  I.  p.  2*. 
Ch«mn.  t.  45»  f.  11. 
Kuyo. 

Fandorte  Romblon  und  Tablas  zu  streichen. 


g)  Formenkreis  der  C.  pan  (Brod.). 

I.V.).  Cochlostyla  harfordii  (Brod.). 

Hol  ix  Harfordii  Brod.  P.  Z.  S.  1810  p.  123.    Pfr.  Mon.  I  p  244. 
Chemn.  t.  42  f.  1,  2. 
Negros. 

*4(>0.   Cochlostyla  chlmochroa  (Sow.). 

Helix  chlorochroa  Sow.  P.  Z.  S.  1841  p.  2.    Pfr.  Mon.  I  p  24»i 
Chemn.  t.  44  f.  1.  2. 
Bohol?,  Kamigin  (Mindanao). 

401.  Cochlostyla  mindanaensis  (Sow.). 

Helix  mindanaensis  (Sow.).  Pfr.  Mon.  Hol.  I.  p.  24f>.  Chcmn.  t.  41 
f.  5, 

Mindanao,  Kamigin. 

4152.  Cochlostyla  pan  (Brod.). 

Holix  pan  Brod.   P.  Z.  S.   1841   p.  23.    Plr.  Mon.  Hol.  I  p  24} 
Chemn.  t,  30  f.  5—7. 
Bohol,  Panglao. 

463.  Cochlostyla  melanochila  (Val.). 

Helix  molanocheila  Val.  Pfr.  Mon.  Hol.  I.  p.  258.    Chomu.  t.  44 
f.  t>,  10. 
Mindoro. 

464.  Cochlostyla  dcpressa  Semp. 

Reis.  p.  180.  -  Helix  lignaria  Pfr.  Mon.  Hei.  I.  p.  250.  Chemn. 
t.  140,  f.  15. 
Nordost  -  Mindanao. 
4«>4a.  —  subsp.  ylobosa  Mild  ff. 
Südost- Mindanao. 


1J5 


464  b.       subsp.  stenochila  Mlldff. 

Südost  -  Mindanao. 
464c.  —  subsp.  lignicolor  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  100.  -  ('.».  hl.  u.uinitensis  Htd.  J  de  Couch.  1888 

p.  310,  1889  t.  14  f.  2. 
Nordost-  M  indanao. 
464  d.  —  subsp.  euchrm  Mild  11'. 

Hid.  Atl.  t.  31  f.  3—6. 
West -Mindanao  (Kottabato). 

465.  Cwhlostyla  matrueli*  (Sow.). 

Helix  matruelis  Smv.  P.  Z.  S.  1841  p.  24.    Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  259. 
Chemn.  t.  46  f.  10.  11. 
Mindanao. 

466.  Cochltjttyla  saranganica  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  204.  Coch.  indurata  Hid.  J.  «le  Conch.  1887  p.  137. 
-  cf.  Mlldff.  N.  Bl.  1897. 

Sarangani. 

4.  Section  Trachystyla  Pilsbry. 

467.  CocfUostyla  cryptica  (Brod.). 

Helix  cryptica  Brod.  P.  Z.  S.  1841  p.  22.    Pfr.  Mon.  I  p.  258. 
Chemn.  t.  43  f.  1,  2. 
Samar. 

467a.  ~-  subsp.  latitam  Brod. 

Helix  latitans  Brod.   P.  Z.  S.  1841  p.  23.    Pfr.  Mon.  I  p.  287. 
Chemn.  t.  43  f.  3,  4. 
Bohol. 

467b.  —  subsp.  deirressa  Mlldff. 
J.  Senck.  1893  p.  93. 
Camotes. 
407  c.  —  subsp.  cretata  Brod. 

Helix  cretata  Brod.  P  Z.  S.  1941  p.  23.   Pfr.  Mon.  Hei.  T.  p.  '25a  - 
Hid.  Atl.  t.  31  f.  1,  2. 
Leyte,  Camotes. 
467  d.  —  subsp.  panavnsis  Semp. 

Reis.  p.  1»».    Mlldff.  J.  Senck.  1893  p.  93. 
Panaon. 
467  o.  —  subsp.  tumida  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  93. 
Mindanao. 

8* 


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110 


4(57 f.  —  subsp.  subglobosa  Mild  ff". 
J.  St  iK  k.  \mi  p.  94. 
Siargao. 

4(>7g.       subsp.  nigricans  Mild  ff. 
.1.  Seiuk.  1h;i:{  p.  ;»4. 
Nordost- Mindauao. 

4*17  h.  —  subsp.  einfroren  Semp. 

K.-is.  p.  190,  t,  9  1'.  1.    MI1.ÜV.    J.  Seiiek.  1893  p.  94. 
Ost- Mindauao. 

5.  Scction  Anixa  Pilsbry  —  Axina  Alb.  1850  (non  Axina 
Kirby  1817,  gen.  CeleoptcrorumV 

a)  Formenkreis  der      collodes  (8ow.). 

4b'8.   Cochlosf tjla  coUotb's  (S«>\v\). 

Hulix  rollo.les  Sow.  P.  %  S.  1*40  Hti.  Pfr.  Mon.  I  p.  25a. 
Clicmn.  t.  10S  f.  7.  8. 

Cohn. 

mut,  Jun>!orhaphe  Mlldff. 

Hi.l.  Atl.  t.  48  f.  «. 
mut.  ca  steinen  Mild  ff. 

Hi<l.  Atl.  t.  48  f.  5. 
mut.  nmicta  Reevo. 

Hei  ix  amicta  Pvc  Conch.  ic.  f.  b'2.    Pfr.  Mon.  III  p.  173.  Hi.I. 

Atl.  t.  »H  f.  4. 

Wie  die  beiden  voranstellenden  ist  amicta  lediglieh  eine 
individuelle  Abänderung,  die  mit  dem  Typus  zusammenlebt. 

b)  Formenkreis  der  <\  eebuensis  Pfr. 

4(19.   ('(xhlostt/ta  moreleti  (Pfr.). 

Hol  ix  moreleti  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  177.  Chemn.  t.  130  f.  9,  lO.  — 
Cochl.  moreleti  Mlldft'.  .1.  Senck.  1890  p.  238.  Tryon  Man.  Puhn.  IX 
t.  55  f.  14.  -  cf.  Hi.lalgo  J.  <\e  Conch.  ItfMi  p.  44. 

Cebu. 

Hidalgo  bezweifelt  memo  Bestimmung  dieser  schönen  Anixa- 
Form  als  moreleti  Pfr.  und  identifieirt  letztere  mit  einer  Form 
der  0.  roissyana  Ft'r.  Wenn  ich  auch  zugebe,  dass  raeine  Be- 
stimmung noch  nicht  absolut  sicher  ist,  bis  ich  ein  Original- 
exemplar  gesehen  habe,  da  Pfeiffer  s  Diagnose  und  Abbildung 


117 


sichtlich  nach  einem  abgeriebenen  Stink  gemacht  sind,  so  kann 
doch  von  einer  Beziehung  der  Pfeifferschen  Art  zu  roissyana 
noch  weniger  die  Rede  sein.  Dass  der  Autor  sie  selbst  mit  der 
letzteren  vergleicht,  ist  ohne  Belang,  da  er  gleich  sehr  beträcht- 
liche Unterschiede  angiebt.  Maassgebend  sind  in  der  Diagnose 
die  Angaben:  anfr.  parum  convexi,  ultimus  subcarinatus,  basi 
planiusculus,  Vertex  roseus.  Damit  vergleiche  man  Hidalgo's 
Figur  (Atl.  t.  50  f.  'A\  die  er  selbst  für  moreleti  anzieht,  und 
man  traut  seinen  Augen  nicht,  wenn  man  diese  fast  kuglige 
Schnecke  mit  stark  gewölbten  Windungen,  ohne  jede  Spur 
einer  Kante,  ohne  jode  Abflachung  der  Unterseite  kühn  auf 
Pfeiffers  klare  und  scharte  Diagnose  bezogen  sieht!  Dazu  kommt, 
dass  Pfeiffer  seine  Art  noch  im  Nomenciator  als  Axina  bei  IM  ix 
belässt,  roissyana  dagegen  als  Helicestyla  bei  Coehlostyla  auf- 
führt. Er  stellt  moreleti  zwischen  bruguieriana  und  carbonaria, 
was  auf  die  von  mir  für  seine  Art  genommene  Anixa  vort reiflich 
passt  (abgesehen  davon,  dass  bruguieriana  nicht  zu  Anixa  gestellt 
werden  darf).  Und  nun  soll  er  eine  blosse  Spielart  der  roissyana 
artlich  und  generisch  von  derselben  getrennt haben '?  Solche 
Oberflächlichkeiten  kommen  bei  Pfeiffer  denn  doch  nicht  vor. 
Gänzlich  unverständlich  sind  mir  die  Bemerkungen  Hidalgos, 
dass  die  Beschreibung  der  Spindel  (grade,  plan,  schief  herab- 
steigend) oder  die  Farbe  der  Mündung  (innen  weisslieh)  nicht 
auf  meine  moreleti  passe:  beides  stimmt  vielmehr  ausgezeichnet. 
Die  einzige  richtige  Bemerkung  in  der  ganzen  Auseinandersetzung 
ist  die,  dass  moreleti  ex  roc.  mea  keine  Aehnlichkeit  mit  roissyana 
hat.  sondern  zu  carbonaria  zu  stellen  ist.  Deshalb  steht  sie  auch 
dort  bei  Pfeiffer!  Die  subsp.  papilliforinis  m.  leitet  zu  ihr  über, 
während  andererseits  der  Fettglanz  und  die  Abflachung  der 
Unterseite  moreleti  mit  coli« »des  verknüpfen. 

470.   (\trhlostijJa  carbonaria  (Sow.). 

Helix  cur  Ii.  ».Sow.)  Plr.  M«»u.  Hei.  1  p.  '2\»\.   Cheimi.  1    17  f.  «i-S. 
Cebu  (nicht  Negros!). 

mut.  rubetis  Mlldff. 

J.  Senck.  1H*k>  p.  •_>:&. 

470a.  —  subsp.  papilliformh  Mlldff. 
Hid.  Atl.  t.  XII  f.  7. 
Cebu  (Boljoon). 


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118 


471.  Cochlostyla  zebuensis  (Brod.). 

Carocolla  zebuensis  Brod.  P.  Z.  S.  1841  p.  46.  •     Helix  zeb. 
Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  2%.  Chemn.  t.  68  f.  12-15. 
471a.  —  subsp.  striatmima  Pilsbry. 

Tryon  Man.  Pulm.  VII  p.  162,  t.  57  f.  73-75. 
Cebu  (Matutinao). 
471b.  —  subsp.  epitropis  Mlldff. 
Cebu  (Argao). 

472.  Cochlostyla  pfeifferi  Semp. 

Helix  cumingl  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  204.  Chcuin.  t.  70  f.  3T  4.  - 
Cochl.  pfeifferi  Semp.  Reis.  p.  191. 
Cebu. 

472  a.  —  subsp.  platystoma  Mlldff. 
Cebu. 

473.  Cochlostyla  phloeodes  (Pfr.). 

Helix  phloiodes  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  265.  Chemn.  t.  150  f.  3,  3. 
Cebu. 

474.  Cochlostyla  mayistra  (Pfr.). 

Helix  magistra  Pfr.  Mou.  Hei.  III  p.  178.  Chemn.  t.  159  f.  38-4"). 
Cebu. 

475.  Cochlostyla  yloynei  (Sow.). 

Helix  gloynei  Sow.  J.  Linn.  Soc.  XX,  1889  p.  398,  t,  25  f.  16, 17.  - 
Cochl.  magistra  var.  ecarinuta  Mlldff.  J.  Senck.  1890  p.  239. 
Magtan,  Timobo. 


47G.  Cochlostyla  siquijorensis  (Brod.). 

Carocolla  siqu.  Brod.  P.  Z.  S.  18U  p.  38.  -  Helix  siqu.  Pfr.  Mon 
Hei.  I  p.  295.  Chemn.  t.  69  f.  1.  2. 
Siquijor. 
mut.  pallens  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  46.   Chemu.  t.  69  f.  3,  4. 

e)  Formenkreis  der  C.  garibaldiana  Dohm  et  Semp. 

477.   Cochlostyla  garibaldiana  Dohm  et  Semp. 

Mal.  Bl.  IX  1862  p.  206.  -  Helix  gar.  Pfr.  Nov.  Conch.  t.  58  f.  1,2. 
Luzon  I. 

477a.  —  subsp.  holoserica  Mlldff. 
N.  Bl.  1896  p.  10. 
Luzon  I. 


119 


477  b.       subsp.  mlva  Mlldff. 
Luzon  1. 

478.  Cothlostyla  schadenhrgi  Mlldff. 
N.  Bl.  1«K)  p.  205. 
Luzon  I. 

470.  Cochlostijla  patricia  (Pfr.). 

Hei  ix  patricia  Pt'r.  Mon.  Hei.  V  p.  310.  Nov.  Concli.  I  p.  155, 
t.  -11  f.  4.  Hi.l.  J.  de  CVmcli.  1H88  p.  312. 
Luzon  U. 


rl)  Formenkreis  der  C,  kobelti  Mlldff. 

481 ).  Cochlostijla  kobelti  Mlldff. 
N.  Bl.  1«K)  p.  205. 
Luzon  II. 
481.  Cochlostijla  heermanni  Mlldfi". 

T.  depressa,  solidula,  sat  distinetc  pli<-ato-striataT  spiralitcr 
lineata,  ?castanea.  Spira  parum  elevata  apice  piano.  Anfr. 
4 '/s  planiusculi,  ultiraus  compressus,  distincte  carinatus,  basi 
ruditor  spiraliter  liratus,  anticc  abrupte  vertiealiter  deflexus- 
Apertura  diagonalis,  irregnlariter  pentagona,  peristoma  supcrne 
vix,  ceterum  valde  expansum,  atrofuscum,  margo  dexter  intus 
profunde  sinuatus,  quasi  eanaliculatus,  sinu  utriinijue  callo  denti- 
formi  munito. 

Diam.  maj.  50,  alt.  26,  apcrt.  lat.  HO,  long.  21,  alt.  13  mm. 
Luzon  I  (District  Tiagan). 


0.  Soction  Orustia  Moerch. 


a)  Formenkreis  der  C.  monticula  (Sow.). 
{Orustia  s.  str.) 

482.  Cochlosti/la  monticula  (Sow.). 

Holix  monticula  Sow.  1\  Z.  8.  18-10  p.  1<»7.  Clicmn.  t.  51  1.  13-15 
Luzon  1  (Kagayan). 
mut.  tenuis. 
mut.  straminca. 
mut.  cinerea. 
482  a.  —  subsp.  pallens  Mlldü. 
Luzon  I  (Isabela). 


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120 


48*2h.   subsp.  carinn/ata  Mlldff. 
Luzon  I  (Isabela). 
Mitteltonn  zwischen  monticula  und  gtueliniana. 

483.  Cochlostyla  ymeliniana  (Pfr.). 

Hei  ix  gmeliniana  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  300.  Chemn.  t.  150  f.  10.  11 
Luzon  1. 

Keine  Chloraea,  sondern  ohne  alle  Frage  eine  Orustia,  die 
sich  eng  an  die  vorige  anschlichst. 

484.  Cochlostyla  pulchclla  Mlldff. 

N  Bl.  1803  p.  176. 
Luzon  I. 

b)  Formenkreis  der  C.  sphaerica  (Sow.). 
( Pa <hys ph a era  Pilsbry). 

485.  Cochlostyla  annulata  (Sow.). 

Helix  an nu lata  Sow.  1».  Z.  S.  18-40  p.  135.  Pfr.  Mon.  Hei.  1  p  221 
Chemn.  t.  51  f.  5-H. 

Luzon  I  (Ilocos  Norte,  nicht  Sur). 

48b\   Cochlostyla  iloconcnsis  (Sow.). 

Helix  iloc.  Sow.  P.  Z.  S.  W>  p.  11«.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  223.  Chemn 
t  51  f.  1-4. 
Luzon  I  (Ilocos  Sur,  nicht  Xortc). 

mut.  hctcrotamiata  Pilsbry. 
mut.  .lanthotacniata  P. 
mut.  intensior  P. 

487.  Cochlostyla  sphaerica  (Sow.). 

Helix  sphaorica  Sow.  P.  Z.  S.  1841  p.  26.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p  225. 
Chetmi.  t.  3«.»  f.  3.  4. 

Luzon  I  (Ilocos  Sur). 

mut.  simpler. 
mut.  tiyrina. 
mut.  castanea. 

4.88.   Cochlostyla  balteata  (Sow.). 

Helix  balteata  Sow.  P.  Z.  S.  1*10  p.  13«.   Pfr.  Mon.  Hei  I  p  2$. 
Chemn.  t.  51  f.  i>-12. 
Luzon  I  (Ilocos  Sur). 


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121 


c)  Formenkreis  der  ('.  fenestrata  (Sow.). 

489.  focht ostyla  t  ermolor  Mild  ff. 

X  Bl.  1894  p.  98.    Tryon  Man.  Pulm-  IX  t.  53  f.  1. 
Luzon  II. 

490.  Cochlostyla  fenestrata  (Sow.). 

Helix  fenestrata  Sow.  V.  Z.  8.  1810  p.  137.  Vfv.  Mon.  Hei.  I  p.  227. 
Chemn.  t.  108  f.  9-11. 
Luzon  I,  II. 
490a.  —  subsp.  bifenestrata  Mlldff. 

X.  Bl.  1897  p.  130.  -  Cor  hl.  tuliginala  Mlldft".  X.  Bl.  1RH8  p.  102 
(non  Mart.). 
inut.  nigrulabiatu  Mlldff. 
Luzon  II  (Morong). 

491.  Cochlostyla  fnliginata  v.  Mart. 

Mal.  Bl.  XXI  1«73  p.  16.  Axina  beloni  Jou.sseaume  Le  Nat.  1894 
p.  186.  ct.  Mlldff.  X.  Bl.  1897  p.  129. 

Luzon  II  (Tarlac). 

mut.  flavina.  Tarlac. 

491a.   -   subsp.  atba/abiata  Mlldff. 

Luzon  II  (Pangasinau). 

492.  Cochlostyla  montana  Senip. 

Keis.  p.  194,  t.  9  f.  4. 
Luzon  I. 

Von  einem  Händler  erhielt  ich  diese  Art  unter  dem  Namen 
infawta  Semp.,  der  auch  bei  Paetel,  Cat,  II  p.  204,  gedruckt 
ist.  Vcrmuthlich  hatte  sie  Semper  Anfangs  unter  diesem 
Manuskriptnamen  abgegeben. 

d)  Formenkreis  der  C.  brugnicriana  (Pfr.). 

493.  Cochlostyla  bruguieriana  (Pfr.). 

Helix  brug.  Mon.  Hei.  1  p.  221.  Chemn.  t.  44  f.  3,  4. 
Tablas. 

494.  Cochtostyla  Seckendorf fiana  (Pfr.). 

Helix  s eckend.  Mon.  Hei.  I  p.  220.  Chem.  t.  52  f.  7,  8.  —  Coeh- 
lostyla  erossei  Hidalgo  .1.  de  Couch.  1887  p.  141,  t.  5  t.  4. 
Tablas. 

Die  Untersuchung  des  Originals  von  Helix  seckendorffiana  im 
Berliner  Museum  hat  mich  belehrt,  dass  Cochlostyla  erossoi  Hid. 
lediglich  eine  kleinere  Form  derselben  mit  Erhaltung  der  Ober- 


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haut  ist,  welche  bei  dem  Exemplar  von  seekendorffiana  abgerieben. 
Mein  grösstes  Stück  von  crossei  hat  Durchmesser  33,  Höhe  34, 
oder,  wie  bei  Pfr.,  in  der  Axc  gomessen  31;  Pfr.  giebt  34:132. 

495.  Cochlostyla  montfurtiana  (Pfr.). 

Helix  niontf ortiana  Pfr.  Mou.  liel.  I  p.  '224. 
Tablas. 

496.  Cochlostyla  (Jimera  (Jonas). 

Helix  dimera  Jonas  Meli.  Beitr.  p.  23,  t.  11  f.  17.  Pfr.  Mou.  Hei.  I 

p.  225.  Chemn.  t.  50  f.  3,  4. 
Tablas  (nicht  Mindoro). 
mut.  basizona  Mlldff. 
mut.  anozona  Mlldff. 
mut.  obsaira  Mlldff. 

4(J7.  Cochtostyla  roixsyamt  (Fer.). 

Helix  roissyana  Fer.  Hist.  t.  104  f.  2,  3.  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  -241». 
Chemn.  t.  47  1*.  1-5. 
Mindoro. 
mut.  lutea  Pfr. 
mut.  subatra  Pilsbry. 
mut.  cuticularis  Mlldff. 
*498.  Cochtostyla  (solida  Pfr.). 

Helix  solida  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  187.  —  H.  sphaerion  Pfr 
Chemn.  t.  42  f.  5,  ti  (non  Sow  ). 

Mindoro. 

Wenn  diese  Pfeiffersche  Form,  wie  Hidalgo  will,  Artgültigkeit 
hat,  so  rauss  der  Name  wegen  C.  solida  Pfr.  (Bulimus)  geändert 
werden.  Ich  will  aber  nicht  unnöthig  einen  neuen  Namen  ein- 
führen, bis  ich  über  Helix  solida  im  Reinen  bin. 

4i)'J.  Cochlostyla  decora  (Ad.  et  Kve.). 

Helix  decora  Ad.  et  Rve.  Vor.  Samaranv  Moll.  p.  62,  t.  16  f.  <  - 
Cochlostyla  strigata  Quadr!  et  Mlldff.*N.  Bl.  181*4  p.  94. 
Romblon,  (?  Mindoro). 

*500.  Cochtostyla  retusa  Pfr. 

Helix  retusa  Pfr.  Mon.  Hei.  1  p.  256.  Chemn.  t.  47  f.  i«.  10. 
Samar  (Cuming),  Mindanao  (Fungairino). 

e)  Formenkreis  der  C.  bullert  (Pfr.). 

601.  Cochlostyla  butleri  (Pfr.). 

Helix  Butleri  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  254.  Chemn.  t.  47  f.  11.  12. 
Luzon  I  (Benguet). 


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123 


501a.  —  subsp.  gravida  Mlldff. 

Luzon  I  (Tiagan,  Ilocos  Sur). 
501b.  —  subsp.  libata  Rve. 

Helix  libata  Reeve  Conch.  ic.  n.  35.    Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  18!). 

Luzon  I  (La  Union). 

502.  Cochlostyhi  martensi  Mlldff. 

T.  subconoideo-globosa,  solida,  subtiliter  sed  distinete  striatula 
microscopice  spiraliter  lineata,  fulvo-eastanea,  taeniis  3,  prima 
per  angusta  ad  suturam  altera  sat  lata  peripherica,  tertia  colu- 
mellari  fusco-atris  ornata,  cuticula  hydrophana  albida,  plerumque 
solum  ad  suturam  anfractus  ultimi  permanente,  obducta.  Spira 
sat  elevata  apice  obtuso  violascente.  Anfr.  5  convexiusculi, 
ultimus  bene  convexus.  Apertura  modice  obliqiia,  late  elliptica 
parura  excisa,  peristoma  parum  expansum,  reflexiusculum,  fusco 
marginatum,  columella  lata,  alba,  oblique  substricte  descendens, 
basi  truncata,  subdcntata. 

Diam.  maj.  30,  alt.  31,  apert.  lat.  20,  long.  U»,  alt.  17  mm. 
Luzon  I  (Benguot). 

Coch).  libnta  vnr.  o  Hidalgo  J.  de  Conch.  1887  p.  148,  t.  V  f.  5. 

503.  Cochlostyta  mehmorhaphe  Quadr.  et  Mlldff. 

N\  Bl.  189G  p.  10. 
Luzon  1  (Digollorin). 

504.  Cochlostyta  elerae  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  87. 
Luzon  I  (Kasiguran). 
*505.  Cochlostyta  gtaucophthalma  Pfr. 

Bulimus  glaucophthalmus  Vt'r.  Mon.  III  p.  297.  Chörau.  Bul. 
t.  31  f.  1,  2. 

Philippinen. 

f)  Formenkreis  der  C.  curta  (Sow.). 

506.  Cochlostyta  curta  (Sow.). 

Helix  curta  Sow.  P.  Z.  S.  1811  p.  20.    Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  223. 
Chetnn.  t,  150  f.  8,  9. 
Luzon  I  (La  Union), 
mut.  yiigrescens  Mlldff. 
Luzon  I  (La  Union). 

*Ö07.  Cochlostyta  diialata  Pfr. 

Bulimus  dilatatus  Pfr.  Mon.  Hd.  II  p.  8.    Chemn.  t.  34  f.  7,  8 
Luzon. 


124 


508.   Codtlostyla  leucophaea  (Sow.). 

Hei  ix  leucophaea  Sow.  P.  Z.  S.  1841  p.  18.  —  Bulinius  letu. 
Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  5.    Cbemn.  t.  52  f.  4. 
Luzori  II  (Bataan,  Pampanga,  Tarlac,  Pangasinan),  I  (Union. 
Bcnguet). 
508  a.  —  subsp.  sab fenest rata  Mild  ff. 
Luzon  I  (Tiagan). 

7.  Soction  Dryocoehlias  Mlldff.    typ.  C.  metaformis  Fer. 

a)  Formen  kreis  der  C.  metaformis  Fer. 

609.  Vochlostyla  tvphrodes  Pfr. 

Helix  tephrodes  Pfr.  Mon.  Hei.  I  p.  251.    Iieeve  Conch.  ic.  f.  11-'. 
Luzon  II  (Pangasinan,  Sambales). 

510.  Coch lost yla  metaformis  (Fc'r.). 

Hol  ix  metaformis  Fer.  Hist.  t.  108  f.  2,  t.  KM  f.  6,  7.  Pfr.  Mon.  I 
p.  222.  Chemu.  t.  49  f.  1—5.  —  Helix  hvdrophana  Sow.  P.  Z.  .S. 
1840  j,  88. 

Luzon  II  (Tayabas,  Batangas,  Cavite,  Manila,  Bataan). 
510a.  —  subsp.  ovularis  Mke. 

Luzon  II  (Pampanga,  Nueva  Ecija). 

510b.  —  subsp.  atrolabiata  Mlldff. 

Luzon  II  (Tarlac,  Pangasinan). 

510c.  —  subsp.  nana  Mlldff. 

Luzon  II  (Pangasinan). 

510d.  —  subsp.  rustica  Mouss. 

Bulimus  rusticus  Mouss.  Moll.  Jav  p.  114,  t..  22  f.  1. 

Luzon  II  (Bulacan,  Nueva  Ecija).    Nicht  Java! 
510o.  —  subsp.  siUmivea  Mlldff. 

Luzon  I  (Principe). 
510  f.        subsp.  alticola  Mlldff. 

Luzon  II  (Morong). 

511.  Cochlostylu  mu*  (Brod.). 

Bulimus  mus  (Brud.)  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  17.    Chemn.  t.  52  f.  5,  6. 
Luzon  I  (La  Union). 

*512.  Cochlostyla  nur  Semp. 

Heis.  p.  204,  t.  10  f.  2. 
Luzon  I. 


i 

i 

J 

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125 


•513.  (Whhstyla  caesar  Pfr. 

Bulimus  caesar  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  857. 
Philippinen. 

'514.  Cochlostytn  uvim  Pfr. 

Hei  ix  ii  nie»  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  253.    Hwve  Conch.  ic.  f.  74. 
Mindanao. 

*515.  C(nhlostijla  lacera  Pfr. 

Hei  ix  lacera  Pfr.  Mon.  Hol.  IV  p.  20«.    Reeve  Couch.  i<-,  f.  12M. 
Philippinen. 


b)  Formenkreis  der  C.  fraier  Fi'r. 

51t».  Coihlostifhi  nobilis  (lleeve). 

Bulimus  nohilis  Reeve  Conch.  ic.  f.  20a,  1>.       Bulimus  ventri- 
cos  us  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  M)  (ex  partes. 
Panay  (Süden  und  Westen). 

5U>a.  —  subsp.  contractu  Mild  ff. 
Panay  (Gimbal). 
Eine  kleine,  gedrungene  Form,  welche  einigormaassen  an 
C.  metaformis  (F^r.)  erinnert,  andrerseits  eine  gewisse  Aehnlieh- 
koit  mit  der  Figur  von  C.  belcheri  zeigt. 

517.  (Whfostyla  f rater  (Ft'r.). 

Bulimus  frater  Ft-r.  Hist,  t.  112  f.  1,2.  —  Bulimus  ventricosus 
Pfr.  Mon.  Hei.  11  p.  30  (ex  parte).  -     Cochl.  pictor  Hidalgo  J.  de 
Conen.  18%  p.  26  (ex  parte,  an  Bmd?). 
Panay  (Centrum  und  Nordosten). 

517a.  —  subsp.  albolabiata  Mlldff. 

Bulimus  ventricosus  Pfr.  1.  c.  (ex  parte).  —  Cochl.  ventricosa 
Tryon  Man.  Palm.  VIII  p.  10,  t.  8  f.  24.  -  Cochl.  fulgetrum  autt. 
(ex  parte). 
Guimaras. 

518.  Cochlustyla  pictor  (Brod.). 

Bulimus  pictor  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  120.   —  Cochl.  pictor 
Hidalgo  .1.  de  Conch.  IHM  p.  '2<>  (ex  parte.       Cochl.  pictor  Tryon 
Man.  Pulm.  VIII  t.  4  f.  40.    cf.  Mlldfl'.  N  Bl.  1897  p.  185. 
Negros  (Westen). 

518a.  —  subsp.  pfeift'eriana  Reeve. 

Bulimus  pfeif  ferianus  Rve.  Conch.  ic.  t,  4  f.  16. 
Negros  (Norden  und  Nordosten). 


12G 


519.  Cochlostyla  folget  mm  (Brod.). 

Bulimus  t'ulgetruin  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  119.    Reeve  Conch.  ic. 
t.  5  f.  23. 
Negros  (Südost). 

520.  Cochlostyla  nimbosa  (Brod.). 

Bulimus  n  im  hos  Iis  Brod.  P.  Z.  S.  IHR)  p.  121.    Prr.  Mon.  Hei.  II 
]».  30.    Chemn.  t.  59  f.  3. 
Negros. 

521.  Cochlostyla  diana  (Brod.). 

Bulimus  diana  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  157.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  32. 
Chemn.  t.  58  f.  8,  8. 

Negros. 

raut.  calista  Brod. 

Bulimus  calista  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  157.  Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  12. 
Chemn.  t.  51  f.  2. 
Negros. 

*522.  Cochlostyla  solivaga  (Reevo). 

Bulimus  solivagus  Rvc.  Cond».  k\  t.  74  f.  531.   Pfr.  Mon.  III  p.  2%- 
Philippinen. 

*523.  Cochlostyla  calypso  (Brod.). 

Bulimus  calypso  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  158.  Pt'r.  Mon.  Hei.  II  p.  U 
Reeve  Conch.  ic  t.  7  f.  31.  9 
Negros. 

524.  Cochlostyla  aplomorpha  (Jonas). 

Bulimus  aplom.  Jon.   P.  Z.  S.   1842  p.  189.     Philippi  Ahb.  II 
Bul.  t.  6  f.  1. 

Guimaras. 

525.  Cochlostyla  decorata  (Fer.). 

Bulimus  deroratus  Fer.  Hist.  t.  112  f.  3,  4  (nicht  t.  HOB.  1.3).  - 
Bul.  guimarasensis  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  156. 

mut.  azona  Mlldff. 
Guimaras,  Panay. 


52f>.  Cochlostyla  satyrus  (Brod.). 

Helix  satyrus  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  181.  -  Bulimus  sat.  Pfr. 
Mon.  Hei.  II  p.  13.    Hid.  Atl.  t.  63  f.  5. 
Paragua  (nicht  Tablas,  nicht  Albay!). 


e)  Formenkreis  der  C.  satyrus  (Brod.). 


127 


528a.  —  subsp.  palawanensis  (Pfr.). 

Bulimus  pul.  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  372.  -  Tryon  Mon.  Puhn.  VIII 
t.  2  f.  16-18. 

Paragua. 

*.V2f>b.  —  subsp.  cyaiutccphaJti  Pilsbry. 

Oochl.    satyrus    vnr.    ey  anorepliala    Pilsbry    in    Tryon  Mihi. 
Pulm.  VIII  p.  14,  t.  2  f.  14. 
Paragua  (auch  Bonico  nach  Pilsbry). 

526c.  —  subsp.  librosa  (Pfr.). 

Bulimus  librosus  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  »7». 
Paragua,  Kulion. 
*526d.  —  subsp.  cinerosa  (Pfr.). 

Bulimus  cincrosus  Pfr.  Mon.  Hei.  IV  p.  375.  P.  Z.  S.  t.  32  f.  o. 
Inseln  der  Palawan-  oder  Balabac- Strasse. 
52tie.  —  subsp.  graeüsi  Hid. 

Cochl.  graellsi  Hid.  J.  du  Conch.  188«  p.  155,  t.  8  f.  5.  Atl.  t.  G3  f.  3,  4. 
Balabac. 

Die  var.  minima  bei  Pilsbry  (Tryon  Man.  VIII  p.  14,  t.  1  f.  f>,  G) 
scheint  auf  Nord-Borneo  beschränkt  zu  sein.  Auch  sie  verdient 
als  snbspecies  betrachtet  zu  werden. 

8.  Section  Canistrum  Mörch. 

•V27.  Cochlostyla  costerii  (Eyd.). 

Bulimus  costerii  Eydoux  ftuer.  mag.  t.  11«  f.  2.  —  Bul.  lu/.onicus 
Sow.  P.  z.  S.  1833  p.  78.    Pfr.  Mon.  II  p.  33.  —  Bulimus  ovoideus 
Lam..  Sow.  (non  Bnig.)  —  Cochl.  ovoidea  Hid.  Atl.  t.  72  f.  1—  i», 
73  f.  5-7. 
Masbate,  Tikao. 
mut.  alba. 

Hid.  1.  c.  t.  72  f.  7. 

mut.  unifasciafa. 

Hid.  t.  72  f.  8,  9. 

mut.  bifasckita. 

Hild.  t.  72  f.  4,  5. 
mut.  multifasciata. 

Hid.  t.  72  f.  3T  6. 
mut.  ourijzona. 

Bulimus  euryzonus  Pfr.  Mon.  Hsl.  II  p.  31.  —  Hid.  Atl.  t.  72  f.  2f 
73  f.  5,  7. 

mut.  lutescens. 

Hid.  t.  72  f.  1,  73  f.  6. 


128 


Zu  meinem  Bedauern  sehe  ich  mich  genöthigt,  für  diese  alt- 
bekannte Art  einen  fast  verschollenen  Namen  wieder  einzuführen. 
C.  luzonica  darf  die  Art  nicht  heissen,  seitdem  festgestellt  ist, 
dass  sie  auf  Luzon  nicht  vorkommt.  Bulimus  ovoideus  Brug. 
den  Lamarck  auf  unsre  Art  bezog,  ist  Ennea  ovoidea:  es  geht 
also  nicht,  dass  die  Cochlostyla  etwa  ovoidea  Lim.  genannt 
wir<l,  da  Lamarck  ausdrücklich  den  Bruguicre'sehen  Namen 
anwenden  wollte. 

.V2N.  Cochlostyla  stabilis  (Sow.). 

Helix  stabilis  Sow.   P.  Z   S.  1840  p.  104.  —  Bulimus  stab 
Pfr.  Mon.  II  p.  34.    C'hemn.  t.  öl  f.  (5. 
Burias,  Temple. 

*.">29.  Cochlostyla  brevicula  Pfr. 

Bulimu»  brevioulus  Pfr.  Mou.  llel.  II  p.  35.  Philippi  Abb.  III 
t.  7  f.  8. 

Sicher  nicht  von  Romblou,  vielleicht  Burias,  Temple. 
">30.  Cochlostyla  bolanoides  (Jonas). 

Bulimus  lutlanoides  .Ton.  P.  Z.  S.  1842  p.  18S.    Ptr.  Mon.  II  p.  33. 
Philippi  Abb.  II  Bul.  t,  K  f.  2. 
Luzon  1  (Ilocos  Sur,  sicher  nicht  Mindoro!). 
Die  Auffindung  dieser  irrthümlich  von  Mindoro  angegebenen 
Art  im  nordwestlichen  Luzon  verdanken  wir  nicht  Quadras,  wie 
Hidalgo  angiebt,  sondern  meinem  verstorbenen  Freunde  Schaden- 
berg.   Quadras  erhielt  sie  von  mir,  er  selbst  hat  nie  in  Ilocos 
gesammelt. 
531.   Cochlostyla  vclata  (Brod.). 

Bulimus  vc latus  Brod.  P.  Z.  S.  1841  p.  15.   Pfr.  Mon.  Hol.  II  |>  31. 
Keeve  Cond»,  ie.  t.  11  f.  57. 
Cebu,  Camotes.    (Nicht  Negros!). 

531a.  —  subsp.  elonyata  Mlldff. 

.7.  Senck.  18W  p.  »>. 
Levte. 

*532.  Cochlostyla  incompta  (Sow.). 

Helix  incompta  Sow.  P.  Z    S.   1810  p.   103.     -  Bulimus  inc. 
Pfr.  Mon.  II  p.  15.    Reevc  Couch.  k\  t.  11  f.  53. 
VTablas. 

*533.  Cochlostyla  belchcri  Pfr. 

Bulimus  beleb.  Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  311.    Cheran.  t.  34  f.  n.  G.  - 
cf.  Hid.  J.  de  Conch.  18*10'  p.  X\ 
Philippinen. 


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VI» 


*.">34.  Cochlostyla  pyramidalis  (Sow.). 

Hclix  pyramidalis  Sow.  l\  Z.  S.  1H41  p.  \\\).  —  Bulimus  pyr. 
Ptr.  Mon.  llcl.  II  p.  2H>.    Rcevo  Ooneh.  ic.  t.  1 1  f.  55».  Kulimus 
nebulosus  Pfr.  Mon.  Hol.  It  p.  14. 
(Kuyo  V).  - 

Ich  folge  Pilsbry  und  Hidalgo  darin,  dass  pyramidalis  und 
nebulosa  synonym  sind.  I  >io  Publikationen  sind  ungefähr  gleich- 
zeitig, doch  stelle  ich  mit  Pilsbry  den  Sowerby  sehen  voran, 
weil  Keeve  unter  nebulosa  zwei  Arten  vermengt  hat.  Unter 
dem  Namen  nebulosa  und  pyramidalis  liegen  im  Berliner  Museum 
Formen,  die  an  velatn,  namentlich  subsp.  elongata  näher 
herantreten.    Quadras  suchte  sie  auf  Kuyo  vergeblich. 

KM't.  Cochlostyla  «cnmhtafu  (Sow.). 

Hei  ix  iiruminutii  Sow.  P.  Z.  S.  1S41  p.  3M.  —  Bulimus  aruin. 
Pfr.  Mon.  Hei.  II  p.  11.    nVeve  Condi.  ic.  t,  11  f.  m. 
Kuyo? 

Nur  wegen  einer  gewissen  Aehnlichkeit  der  Abbildung  mit 
der  vorigen  Art  stelle  ich  diese  mir  unbekannte  Form  hierher. 
Auf  Kuyo  hat  sie  Quadras  ebensowenig  gefunden,  wie  die  vorige, 
was  bei  der  Kleinheit  der  Insel  und  den  Scharfblick  dieses 
Sammlers  den  Fundort  sehr  unwahrscheinlich  macht. 

*.">.' W.  I  'ot  hlostt/Ia  (juadri  faxet  ata  Hid. 
.1.  de  (Wh.         p.  Ml. 
Philippinen. 

11.  Section  Coehlodryas  Mart. 

a)  Formenkreis  der  ('.  sma  ra  ydina  Keeve. 

."»  J7.   Oxldostyla  smaraydina  (Heevo). 

Hui  im  us  smar«;'ilinii>  Hvo.  P.  Z.  S.  1HI2  p.  ■»'.».   dueli.  ic.  t.  *'>  f.  -'7. 
Pt'r.  Mon.  II  p.  •_".».    riiemn.  t.  5M  1.  5    7.    Hid.  AM.  t,  5S  f.  1  "». 
Nordost-  und  Ost-Mindanao. 
mut.  smaraydina.  olinicea.  niyrmcrm,  taenatla 
r»37a.       subsp.  lutea  Semp. 
Keis.  p.  JH. 
Nordost-Mindanao,  Siargao. 
.Y*71>.  —  subsp.  zoniferu  Semp. 
Reis.  p.  215. 
Nordost-JMindanao  (Mahnt). 

Abhnn.ll.  M.  XXII.  9 


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130 


537c.  —  subsp.  straminea  Semp. 

Keis.  i».  21  »5.  t.  H  f.  10. 
Nordost-Mindanao,  Siargao. 

53S.   Cochlostifla  acglf  (ßrod.). 

Bulimus   aeglc   Prodrrip  P.  Z.  S.   1S40  p.   1*1.      Roevo  Cond. 
W.  t.  1Ü  f.  49. 
Mindanao. 

538a.  —  subsp.  baran/lae  Uid. 

Cochl.  l.urandae  Hid.  .1.  d.>  foii.h.  1KS7  p.  lftf.    All.  t.  81  f.  9. 
Mindanao. 

Extreme  Formen  sind  allerdings  gut  geschieden,  doch  kommen 
unter  barandae  sowohl  höhere  als  auch  gebiinderte  Formen  vor. 

53!).   Cochlostifla  phacoshjla  Pfr. 

Bulimus  phaoost.  PtV.  Mon.  Hol.  II  p.  :i»il.  —  Codi).  phae«>-t. 

Hid.  .1.  dt-  Couch.  1S.S7  p.  l."»">,  t.  ti  f.  :».    AM.  t,  59  f*.  7.  S. 
Philippinen. 
540.  Cochlostifla  paradura  S<>mp. 

Reis,  p.  -J17.   -    Cochbistyla  Lire  rata  Semp.  ibid.  t.  9  f.  f>. 
Nordost-Mindanao. 

511.  Cochlostifla  cnmhuji  PlV. 

Bulimus  cumhigi  PtV  Mon.  WA.  II  p.  11.    Chenui.  t.  1!»  I.  :t.  4. 
Kamigin  (Mindanao,. 
511a.  —  subsp.  ofostoma  Mlldff. 

Nordost-Mindanao  (Mainit.  j. 
*542.  Cochlostifla  ort form/s  Semp. 

IMs.  p.  21H.  t,  in  f. 
Ost-Mindanao  (Bislig). 
543.  Cochlostifla  über  Pfr. 

Bulimus  über  PL.  Mon.  IL  1.  II  p.  '><",     Reeve  Com  1»   ic  t.  10  t  s 
Guimaras. 

*rAl.  Cochlostifla  lialichlora  C.  Scnip. 

.1.  de  Couch.  is<;i;  p.         i.  8  I.  1.    C.  Semp.  Heis.  p.  172 
Kai  ay  a  n  ( J  Ja  b u y a ne s ). 

b.  Formenkreis  der  C.  i>ol i/chroa  (Sow.). 

515.   Cacilias! ifla  poh/chroa  (Sow.). 

Helix  pol  v.l.  roa  Sow.  I».  Z  S.  1KIO  p.  s7.    Pfr.  Mon.  IM.  I  y. 
Chemn.  t,  öO  f.  LJ-LV    Bulimus  vi  ri  dos  t  r  iat  us  Loa  Tran.*.  Am 
JM.il.  Soc.  1S41  p.  45.-1.  t.  11  I. 

TVmple  'Burias?i. 


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131 


54G.  Cochlostytu  florida  (Sow.). 

Helix  florida  Sow.  P.  Z.  S.  1840  p.  Hl.    Pfr.  Mon  1  p.  222.  Chemn. 
t.  50  f.  1,  2.  —  Bulhnus  heli.oides  Pfr.  Z.  f.  Mal.  181!)  p.  17«. 
Chemn.  Bul.  t.  3«  f.  7,  8.  -  Coehl.  florida  Hid.  Atl.  t,  3Si  f.  2  8. 
—  Coclil.  tonera  Hill,  (ex  parte)  t.  fvl  f.  3. 
Mindoro. 
"47.  CochhsUjIa  orhihtla  (Sow.). 

Helix  orhitula  Sow.   P.  Z   S.  lsio  p.  1«.'«.   Pfr.  Mon.  I  p.  221. 
Chemn.  t.  50  f.  7,  8. 
Insel  Sibay,  S.  von  Mindoro  (nicht  Mindoro  selbst ,!). 
518.  CocJiiosly/a  tmcru  Sow. 

Helix  tonera   Sow.   P.  Z    S.   1810  p.   102.    Pfr.  Mon.  I  p.  228. 
rhemn.  t.  4!»  f.  12,  UJ. 
Tnsol  Kaluga  südlich  von  Mindoro  (nicht  Mind<iro  selbst,  nicht 
Tablrts). 
*5-ll>.  Cochlostyhi  rehU  ini  Pfr. 

Helix  rehhcini  Pfr.  Mon.  III  p.  1«).    Chemn.  t.  15«)  f.  1.  2. 
Philippinen. 

550.  Cochtostyla  jonasi  (Pfr.). 

Helix  .jonasi  Pfr.  Mon.  Hol.  I  p.  225.    Chemn.  t,  60  f.  5,  «. 
Tahlas  (nicht  Mindoro). 

55 1.  Corhlofftf/la  simjih'X  (Jonas). 

Kulimus  simplex  .Ton.  P.  Z.  S.  1812  p    18'.»     pfr.  Mon.  II  p.  11. 

Chemn.  t,  53  f.  8. 
Komblon  (nicht  MarindiKpie!). 
551a.  -     subsp.  yuadrasi  Hid. 

.1.  de  (Wh.  188«  p.  154,  t.  s  f.  .*!  4. 
Marindu(|iie. 

mut.  o.tssmtmn'mno  Crosse. 

.1.  .le  (Wh.  1 88< ;  p.  im:,  t.  s  f.  c. 
Marindinpie. 
•  >51b.  —  subsp.  mmlesid  (Sdw.l 

Helix  modesta  Sow.  P.  Z  S.  1811  p.  :W.  _  Rnlimus  hindsi 
Pfr.  Svmh.   III  p.  81.   —   Bültums  ve  ree  n  nd  u  <   üivvc  CoikIj.  ie. 

i.  12  f  «2. 

Luzon  II  (Tayabas).    Nicht  Marin(lu<|iie. 

10.  Section  Phcugus  Alb. 

552.  Coch lost i/fa  leai  Pfr. 

Bu  Ii  mus  leai  Pfr.  Mon.  II  p.  Ii.    Reeve  Com -Ii.  ie.  t.  12  f.  ««. 
Batanes. 

<•* 


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553.  Corhlnstyhi  Imsvhi  Pfr. 

Tlolix  bnsehi  Pfr.  M..n.  T  p.  L>_V,.    Oheinn.  t,  11  f.  7.  S.    -  Unlimiis 

alhersi  1*1  r.  M«»n.  III  p.  :**». 
"551.  Cochlostt/h  holoft  uca  Pfr. 

Hulimus  holnleucus  Pfr.  Mon.  IV  p.  .T5i). 

Philippinen. 
555.    Cochlostt/hi  virghwu  (Lea;. 

Hulimus  virgineus  Lea  Proe.  Am.  Phil.  tt>.\  1K4<>  ]>.  174.  Trans.  VII 
p.  15<5.  t.  11  1.  3.  Hulinius  hu  Hu  In  Hiod.  P.  Z.  S.  1*to  p.  In'-» 
Ptr.  Mon.  II  p.  10.  Chemn.  t.  5:5  f.  2,  :V  —  Cehlostyla  ehloro- 
Iciira  Mart.  Mal.  Hl.  XV  ISiis  p  IC"). 

Lu/.«m  II  iTayahas),  III  > :  Kamarinos,  Alhay),  Polillo.  Katan- 
duaiies,  Mimloro. 
55<*».   CtM-hlosttf?«  hustni  Hid. 

.1.  «le  Cneh.  1KS7  j,.  157.   All.  t.  5!»  I",  5.  <!. 

Katanduanos. 

557.   G>rhf»st>/la  dwomiU  Pfr. 

H.'lix  ilum-.nti  Pl'r.  M.m.  IM.  I  p.  22*.t.  Cliemn.  t.  1^»  f.  14.  15 
Katanduanes. 

55X.     CtnJlfoxtlflft   tnUtliwi  i.SnW.). 

Helix  opalina  S..\v.  P.  Z  S.  1SIO  p.  US.    Ptr.  Mon   I  p.  2:11.  (Vinn 
«.  lu  f.  <*,.  7. 
Ijijzim  I  (Ka^ayan),  Kamigin. 

55!  f.    CiH'hlosfifhf  riurl)ums  iSow.). 

Helix  riiifinnns  Sow.  P.  Z.  S.  lSjo  p.  ;>S.  —  Hulimus  eine.  Ptr 
M'»n.  II.  p.  Chonm.  t.  h'.\  i\  10  Mi.  -  juv.  ^  Hulimus  *ar- 
noolus  («rat. 

Bwrias,  Trmplc  !  nicht  Manila,  nicht  Mindon»,  Romhlon  o<]er 

jMarindmpic). 

550a.  —  suhsp.  grurilis  (Lea). 

Hulimus  ^raeilis  L,a  Trans.  Am.  Phil.  S.w.  VII  p.  45t;.  t.  11  f.»;. 
Hulinius  h|u<'tus  liccvc  Couch,  ie.  t.  H5  f.  <;;Ul. 

Philippinen  (schwerlich  Romhlon). 
501»!).       suhsp.  rirrtis  Pfr. 

Hulimus  viri-ns  Ptr.  Mon.  II  p.  s.     I.Ycvc  ( \uir.h.  i<\  t.  7  »'.  .'52 
Burias. 

550c.  —  suhsp.  triiurnittta  Mlhlif. 

Hulimus  romhlonensis  Ptr.  P.  Z.  S.  1SI2  p.  152.  R»v\v  Conelt. 
i.\  t".  :?I.  Co. -hlostvla  nun  h  I  o  n  «-n  s  i  s  IM.  .1.  Couch.  I«*1 
p.  :ü3  icx  parte).    All.  t  71  t.  :\   nicht  f.  2). 


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133 

Kalaguas-Inseln  bei  Luzon  III  (nicht  Komblon,  nicht  Marin- 
duijue). 

'  ")<»<>.  <  lu-hloxtffhi  succinrUi  Reeve. 

Bulimus  suocinctus  Uve.  Couch,  ic  t.  71  1".  l'l'r.  Mou.  III 

p.  810. 
Philippinen. 
*>iil.  Coi-hlostyla  rhirimtifunnis  (S<>w.). 

Ht-lix  oiiiohniit'.  S.w.  V.  Z.  S.  1-11  p.  17.       Hulimus  eine.  Ptr. 
Mon.  U  p.  i).    Chenm.  t.  M  f.  (i.  7.    Hui.  All.  t,  71  f.  1,  5.  Ü. 
Lübau. 

mut.  alba,  rosea,  unitaeniaUi,  trita>niata . 
•Vj'J.  Corlilosli/la  sttbrarinata  Pfr. 

liulinius  su  Im-  si  ri  na  t  u  s  l'l'r.  Mon.  II«'!.  II  p.  M.  |»Veve  <  'onch.  ic. 
1'.  8->.  —  Coch I o.stv  1  a  eburnoa  H i«  1 .  .1.  «ie  Couch.  1SS7  p.  IM'J  (non 
Hcrvc).    -   Cofh).  s  u  l.c  a  r  i  n  a  t  a  Tivoli  Mari.  III  t.  II  1'.  1»!. 

Marindu<|iic  (nicht  Komblon). 
um* .  rolunu/laris  MlMtf*. 
Hiil.  Atl.  r.  71  f.  I. 
Mit  schwarzbrauner  Binde  um  die  Spindel, 
miit.  moelh-ndorffi  II  id. 

Cor  hl.  inoo  II.  Ili.l.  .1.  4c  Couch.  Iss7  p.  IS7.  t.  7  f.  :t. 
Mit  braunem  Mundsaum. 
in u t.  trizona  MlldH'. 

Co«hl.  roin  hlonfltsis  Hill.  .1.  8c  Couch.  1KS7  p.  11»;  (cx  parte,  nun 
Hr.).    Atl.  t.  71  f.  -2  (iioi.  f.  8). 
nicht  Komblon,  nicht  Kalaguas.i 
mut.  <oitjttni/<>n*  Mlldti'. 

wie  vorig«',  aber  Mundsaum  braun, 
mut.  mibc«reit<  Mlldti'. 

Grundfarbe  röthlich,  mit  oder  ohne  IVriplerieband,  hvdro- 
phane  Oberhaut  meist  stärker  erhalten,  als  bei  den  daranstehenden 
Formen. 

mut,  fasccsrrHs  MJIdtf'. 

braun,  Mundsaum  schwarzbraun.  Outieiila  wie  vorige, 
mut.  cutietdaris  Mlldti'. 

(ianz  mit  hydrophauer  Cuticula  bedeckt,  gelbbraunlirh,  0. 
nvmpha  ähnlieh  werdend. 

Alle  diese  individuellen  Spielarten  kamen  an  gleicher  Fund- 
stolle mit  dem  Typus  vor,  von  einer  Spaltung  in  mehrere  Arten 
kann  mithin  keine  Rede  sein. 


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134 

*6G3.  CochloMtyla  eburnea  (Rceve). 

Bulimus  eburneus  Iteeve  Couch,  ie.  t.  13  f.  74.  Pt'r.  Mon.  IV  p.  373 
Luzon  II  (Tayabas,  nach  Pilsbry)  (nicht  Marinduque). 
ÖGL  Cochlostyla  evanescens  (Brod.). 

Bulimus  evanescens  Brod.  P.  Z.  S.  l&tl  p.  15.  Pfr.  Mon.  II  j».  10. 
Reeve  Conch.  Ic.  t.  18  f.  72.  -   Phengus  groulti  Jousseaume  Le 
Naturaliste  1894  p.  136,  802. 
Luzon  II  (Pangasinan.  Tarlac). 
typ.  weiss  mit  gelbem  Strich  an  der  Basis, 
mut.  columellaris  Mlldtf. 

Schwarzbrauner  Spindelfleck, 
mut.  mituralis  MlldlT. 

Mit  brauner  Nahtbinde, 
mut.  fuscolabris  Mlldff. 

braune  Peripherie,  Naht  und  Spindelbinde,  Basal  fehl  oft  braun. 
Bei  dieser  von  mir  wiederentdeckten  Art  hat  Hidalgo  (J.  de 
Conch.  1896  p.  '20)  richtig  erkannt,  dass  diese  Abänderungen 
individueller,  nicht  spezifischer  Natur  sind.  Das  hätte  ihm  den 
Fingerzeig  geben  können,  dass  seine  auf  Formen  der  subcarinatu 
basirten  Arten  ebenfalls  nur  Mutationen  sind.  In  der  That  ent- 
sprechen sich  diese  Abänderungen  bei  beiden  Arten  fast  voll- 
ständig: 


subcarinata  evanescens 


typ.  typ. 

,       ,,    .  (  columellaris 

columellans   ,. 

|  suturalis 

moellendorfti   fuscolabris 

trizona   fuseozona 


Der  Gesammtdiarakter   ist    in    beiden   Formenreihen  ganz 
coustant. 

11.  Section  Columj>liea  Ilartm. 
6U5.  Cochloniyla  cepoiden  (Lea). 

Hei  ix  cepoides  Lea  Trans.  Am.  Phil.  So<\  (n.  3)  VII  p.  t,  12 
f.  14.  Ptr.  Mon.  1  p.  302.  Chemu.  t.  41  f.  3,  4. 

Lübau. 


135 


12.  Section  Rhy mbocochl ins  Mlldff. 
N.  Bl.  18'J5  p.  1H>.    typ.  C.  turbu  Pfr. 

a)  Formenkreis  der  C.  turbo  Pfr. 

5tf(>.  ('och hst ;/hi  turbo  Pfr. 

Hei  ix  turb.»  Pfr.  Mon.  I  p.  220.   Chenm.  t.  4«  f.  1.  2. 

Tablas  (nicht  Masbate,  Mindoro,  Luzon). 
5<i7.  Coch/osti/la  tjembicodes  Pfr. 

Helix  bembicodes  Pfr.  Mon.  III  p.  J71.  Cbcian.  t.  1  IG  f.  It,  7. 

Komblon. 
5<>S.   Cochlvstt/la  cine)-asctns  Pfr. 

Helix  ein.  Mon.  I  p.  220.  Ohemn.  t.  15«)  f.  1.  Ii. 
Masbate. 

5<jf).  Cochlostt/hi  htutellicostis  Mild  IT. 
N.  Bl.  lfttfi  p.  Uli. 
Luzon  III  (Karamuaii). 

b)  Formonk reis  der  ('.  bicolora tu  (Lea). 

570.  ('oc)ttostifta  bicolora  fit  (Lea). 

Buliiiiu«  bio.otursitus  I,oa  I'ruc.  Am.  Phil.  Sot\  1810  p.  173.  Trans.  VI 
p.  450,  t.  11  f.  8.  -  Pul  im iis  alborti  Bro.l.  P.  Z.  1811  p.  35.  Pfr. 
Mon.  II  p.  3.   Cliemu.  t.  50  f.  3. 
Luzon  11  (Lamuna,  Tayabasi,  Marindm|ue  (nicht  Panay). 

570a.       subsp.  mehmaeme  Mlldff. 
N.  Bl.  1H<>7  p.  132. 
Grösser,  dunkler,  Windungen  etwas  gewölbter,  grünes  Basal- 
feld schmal,  Spitze  schwarzbraun. 
Luzon  III  (Nord-Kaniarines). 
570b.        subsp.  yn/cilis  Mlldff. 
N.  Bl.  18H7  p.  132. 
kleiner,  schlanker. 
Polillo. 

570c.  —  subsp.  subfiammntata  Mlldff. 
N.  Bl.  18H7  p.  132. 
grösser,  bauchiger,  Flecken  an  der  Naht  zu  leicht  gellammten 
Striemen  verlängert. 
Luzon  III  (Isarog). 

570d.  —  subsp.  amatiac  Mlldff. 

N.  Bl.  18!«  p.  20t;.  _  Cochl.  albfiti  Hkl.  Atl.  t.  <!5  f  2,  3. 
Luzon  III  (Prov.  Alba  vi. 


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13b 

57üe.  -  -  subsp.  om/.r  (Brod.). 

Kuli  in us  mm  yx  Hrod.  P.  Z.  S.  IS  11    ,,.  :H.   Pfr.  Mon.  II   p.  iYJ. 
('...  hl.  allu-rti  var.  ouyx  Hui.  All.  t.  «15  f.  I,  5. 
Luzon  LH  (Süd-Kaniarines). 
Die  Finrcihung  dieses  Formenkreises  in  die  Section  Rhvmbo- 
eoehlias  geschieht  wegen  des  conisehen  Gewindes  mit  gnulen 
Seiten  und  der  Form  der  Mündung.    Beziehungen  zu  der  fol- 
genden Section  sind  freilich  nicht  zu  verkennen. 

13.  Section  Hei ieobuli mus  Brod. 

a)  Formenkreis  der  C.  «arcinosa  F»'r. 

571.    CochJostijht  sarviuosa  Fer. 

Hol  ix  sii  rein,  «sa  F.'r.  Hist.  t    KM  f.  I,  2.    Pfr.  Mon.  I  p.  211.  -- 
Cor  hl.  sarc  Hid.  Atl.  1.  17  f.  1. 
Masbate,  VBantavan  (nicht  Panay,  Guhnaras,  Negros,  Cebu). 
571a.        subsp.  titnjens  Nesh. 

Hei  ix  turgeim  Hesli.  Fit.  Hist.   p.  :Jl«i,  t,  lüHc  f.  11.  13.  -  Hei. 
surr.  var.  Pfr.  Chemn.  t.  10  f.  Ii,  1. 
Panay,  <luimaras  (nicht  Luzon,  Negros). 
571b.  —  subsp.  dirit/onina  Mlldtf. 

(rrösKor  lind  höher  als  turgens,  Zeichnung  wie  bei  dieser. 
Xegros. 

b)  Formenkreis  der  C.  tu  rbinoides  Brod. 

57*2.  < "urhlosf i/la  turhinoidvs  (Brod.). 

Helix  turbinni.lcs  Bind.  P.  Z.  S.  lSlo  p.  23.   Pfr.  Mon.  [  p.  _>  \:\, 
Clu-inn.  t.  W  f.  1.  2.  -  Cocl.l.  tu  i  b.  Hid.  Atl.  t.  28  f.  1.  2,  t.  2M  f.  1. 
Luzon  NT  (Prov.  Albav).    <Ni<  ht  Levte.) 
572a.  —  subsp.  elatinr  Mart. 

Cor  hl.  turbinoides  var.  olatior.  Marl.  Ostns.  p.  \H\. 
Luzon  ITT  ( Kaniarines),  Kafanduanes. 
Hidalgo  hat  ganz  Recht  darin,   dass  diese  hohe  Rasse  zu 
(.'.  portei  überleitet  (J.  de  Couch.  18!M>  p.  321,,  nur  gehört  sie 
unbedingt  noch  zu  turbinoides. 

573.  Vorhlost f/hi  portei  Pfr. 

Hulhuu.s  port.-i  Pfr.  Nov.  Comb,  p.  im,  t.  7*>  f.  l-X 
Polillo. 

Die  Art  ist  ausschliesslich  auf  Polillo  beschränkt;  der  Fund- 
ort Distriet  La  Infanta  beruht  auf  einem  Missvorstündniss  meines 


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137 


Freundes  Quadras,  da  nämlich  die  Insel  Polillo  politisch  zu  diesem 
District  gerechnet  wird.  Die  ebenfalls  unrichtigen  Angaben 
Karamuan  und  Katanduanes  kommen  daher,  das«  Hidalgo  die 
voranstellende  subspecies  schon  zu  portei  rechnen  will. 

•"»74.    ('ovJt/ostt/lu  nomliana  (Lea). 

Hulimua  woodiRiius  Lea  Proc.  Am.  Phil.  Soc.  I  p.  17«}.  Trinis.  VII 
p.  157,  t.  11  f.  5.       P.ulimus  reevii  Urod.  P.  Z.  S.  1H-I1  p.  34.  — 
H.  reevii  Pfr.  Mon.  III  p.  2fC>.  Chemn.  t.  lt»  t*.  5.  I».  -  Coehlostyla 
woodiana  Mild»".  N.  BI.  188!»  p.  104. 
Luzon  II  (Tayabas,  Laguna). 
574  a.  —  subsp.  ingen*  Mild  ff. 

Grösser,  bauchiger,  einfarbig  dunkel  rothbraun,  mit  graulicher 
hydrophaner  Cuticula.  Diam.  04,  Höhe  S0  mm.  Näherer  Fund- 
ort unbekannt,  jedenfalls  östliches  Mittel-Luzon,  da  sie  mir  ein 
einheimischer  Sammler,  der  in  Montalban  bei  Mauila  ansässig 
war,  brachte.  Ich  verum the  die  Ostküste  von  Mittel-Luzon, 
District  Infanta.  Die  Form  verknüpft  woodiana  mit  lignaria  Pfr. 
."»75.    ( 'ocJthistyta  murhulntjitciisis  Hidalgo. 

J.  de  Couch.  1KS7  p.  157.  —  Btilimus  woodiauus  Pfr.  Man.  II  p. 
Cheinn.  t.  51  f.  5  (non  Lm). 
Marindmpie. 

b)  Formen  kreis  der  C.  lignaria  Pfr. 

57t».   Cochlostyla  lignaria  Pfr. 

Hulimus  lignarius  Pfr.  Mon.  II  1'.       C'hciun.  t.  1!>  l".  1.  \i. 
Luzon  I  (Kagayan,  Kiangan). 
57<>a.  —  subsp.  rentrosa  Mlldtf. 
Luzon  I  (Isabela). 
Dies  ist  Sempers  und  soviel  ich  sehen  kann,  auch  Hidalgo'«, 
aber  nicht  Pfeiffers  grandis.    Hidalgo  nimmt  ,,sans  aueun  doiite'' 
an,  dass  Original  der  letzteren  sei  abnorm  gewesen;  das  ist  aber 
keineswegs  der  Fall,  wie  eine  Reihe  von  Exemplaren  beweist, 
welche  ich  von  der  Grenze  zwischen  IIocos  Norto  und  Kagayan 
erhielt  und  die  alle  die  Kantung  der  letzten  Windung  zeigen. 
57t» b.       subsp.  carolas  (Desto. 

Helix  carulus  Desh.  J.  de  Couch.  18» Jl  p.  :*48.  t.  1«  f.  1,  Ii. 
Palauig,  Luzon  I  (Isabela,  Principe),  II  (Nueva  Ecija). 

576  c.  —  subsp.  grandis  Pfr. 

Helix  grandis  Pfr.  Mon.  I  p.  21J.  <  Vmii.  t.  1  1!»  f.  1,  2, 
Luzon  I  (IIocos  Norte). 


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las 


c)  Formenkrois  der  C.  rufogastra  Leas. 

577.  Cochlostyla  rnfoyastra  (Less.). 

Helix  rut'ogaster  Less.  —  Bulimus  rufog.  Pfr.  Mon.  III  p.  i>. 
Chemn.  t,  50  t  2. 

Luzou  I  <Benguet,  Union),  II  (Pangasinan,  Sambalos,  Tarlae, 
Pampanga,  Nucva  Ecija,  Bulakan,  Morong,  Manila,  Laguna, 
Batangas). 
mut.  monotona  Pfr. 

Bulimus  mnnozonus  Pfr.  Mon.  II  j>.  533.  Chemo,  t.  -1(5  f.  7,  H. 
Mit  dem  Typus  hio  und  da. 

578.  Cochlostyla  macrostoma  Pfr. 

Bulimus  macrostomus  1MV.  Moil  11  p.  24.  Chemo,  t.  60  f.  4.  5. 
Luzou  II  (Pangasinan,  Pampanga,  Sambales,  Bataan). 
578a.       subsp.  yracilis  Mlldtf. 

Bul im u s  Bolidus  v;ir.  $  Pfr.  Mon.  II  j».  29. 
Luzon  II  (Tarlae,  Pampanga,  Pangasinan). 
Sichtlich  ein  Uebcrgang  zu  solida  Pfr.,  aber  doch  noch  zu 
macrostoma  gehörig. 

579.  Cochlostyla  uidali  Hid. 

J.  de  Conen,  1887  p.  162,  t,  7  f.  2. 
Luzon  I  (Bcnguet). 
5711  a.     -  subsp.  nana:  38:5*2  nun. 

Luzon  I  (Lcpanto). 
579b.  —  subsp.  ehnyata  :  40 : 60  mm. 

Luzon  I  (Kiangan). 
5SO.  Cochlostyla  -solida  Pfr. 

Bulimus  BOÜdufl  Pfr.  Mon,  II  |»  •>>.  —  Ileeve  Couch.  1  t.  •_'  t".  9c 
Luzon  I  (Kagayan). 
Der  Fundort  Pangasinan  ist  zu  streichen,  er  bezieht  sich  auf 
C.  macrostoma  gracilis. 
580a.  —  subsp.  marulifera  Mlldff. 

Luzon  I  (Isabela). 
580b.  —  subsp.  dimidiata  Mlldtf". 

Luzon  I  (Pefia  Bianca). 
581.   Cochlostyla  intermedia  Quadr.  et  Mlldtf'. 
N.  BL  18i»<>  p.  11. 
Luzon  I  (Principe). 
Eine  Mittelform  zwischen   juglans,  solida   und  macrostoma 
(gracilis),  die  uns  fast  veranlassen  sollte,  die  ganze  Reihe  von 


139 


679  bis  588  als  geographische  Rassen  einer  Art  aulzufassen. 
Der  Uebersichtlichkeit  halber  lasse  ich  sie  vorläufig  noch  als  Arten 
gelten. 

582.  Cochlostgla  juglans  Pfr. 

Ii  u  Ii  mit  8  juglans  Pfr.  Mon.  II  j>.  7.  Chcinu.  I.  52  f.  7.  —  Tue  hl. 
juglans  MIM  ff.  N.  Bl.  1888  p.  106.  -  Cochl.  woodiana  Hill. 
J.  de  Couch.  18H7  p.  15!*  (non  Lea).  —  Cochl.  juglans  Hid.  Atl. 
t.  6»  f.  2. 

Luzon  II  (Morong,  Bulakan). 

.r>S2a.  —  subsp.  micrustoma  Mlldff. 
Luzon  II  (Nueva  Eeija). 

583.  Cochlostgla  olivacea  Mlldff. 

Cochl.  juglans  var.  olivacea  MIMIK  N.  Bl.  1888  p.  105.  -  juv. 
=  Cochl.  luengoi  Hid.  .1.  de  Couch.  1888  p.  311,  1889  t.  14  f.  3 
(teste  Hid.).  -  Cochl.  juglans  Hid.  Atl.  t.  tii»  f.  3. 

Luzon  II  (Manila). 

58-L  Cochlostgla  roseolhnbata  Mlldff. 

Cochl.  juglans  var.  ro.se.. I  i  m  hat  a  MIMIK  N.  Bl.  |H88  p.  105.  — 
juv.  =  Cochl.  solai  Hid.  .1.  de  Coach.  1S!M>  p.  315.    Atl.  t.  5o"  f.  1.5 
(teste  Hidalgo). 
Luzon  II  (Bulakan.  Nueva  Eeija). 

14.  Seetion  Orthostylus  (Beek)  Mart. 
Typ.  C.  iiithogaster  Fer. 

Nach  strengem  Prioritätsprineip  könnte  der  Bec.k'sche  Name 
kaum  angewandt  werden.  Beek's  subgenus  enthält  Ampelita 
viridis,  Amphidroinns- Arten,  und  von  (Vhlostyla  Arten  der 
Seetionen  Holieobulimus,  Oryoeoihlias,  Canistrum  und  Orthostylus 
Mart.  Wie  Orthostylus  Alb.  ist  sein  Name  daher  etwas  synonym 
mit  Cochlostyla  Fer.  s.  str.  Da  aber  Martens  den  Namen  auf 
die  Gruppe  der  C.  pithogaster  fixirt  und  er  sich  als  solcher  ein- 
gebürgert hat,  so  kann  er  beibehalten  werden  (et*.  Mlldff. 
J.  Senck.  1800  p.  242). 

a)  Formenkreis  der  C.  tiraonica  (Brod.). 
586.  Cochlostgla  gilva  (Sow.). 

Bu Ii  in us  gilvus  (Sow.)  Pfr.  Mon.  Ii  p.  7.    Cheuui.  t.  53  f.  I. 
Mindanao  (Dapitani.    (VBohol,  ?Sifjuijor). 


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1K) 


58(>.  duhlostifla  ticüoniva  (Brod.). 

Ih-lix  ticaotiiru  lirod.  J\  '/..  .S.  1M<>  j>.  15.").  Huliiuus  tio. 
IMr.  Mon.  It  p.  U.    Chemn.  (.  52  t'.  1. 

Tikao,  Masbate  (nicht  Luzon,  nicht  Panay,  nicht  Cebu). 
58»ia.       subsp.  mwlesta  Mlldff. 

Kaum  gestriemt,  nicht  gebändert,    Nicht  mit   dem  Typus 
zusammenlebend ,    sondern    anscheinend    auf  Süd-Masbate  be- 
schränkt, 
586b.  —  subsp.  influta  Mild«'. 
HM.  Atl.  t.  »;«;  f.  2. 
Negros. 

586  c.  —  subsp.  btnitaijnnua  Mlldff. 

C.  ti.  aonica  vjir.  iniii-.r  Mll.itl.  .f.  S.vk.  j».  >\1. 

Bantayan  bei  Cebu. 

587.  Cof/ilosttffa  iittrratli'iis  Mlldff. 

X.  Hl.  lsti'j  ,,.  l Iii. 
Luzon  HI  '.Süd-Kamarincs,  Lihmanan). 
Dies«-  interessante  Forin,  welche  sich  durch  die  Gestalt  und 
die  gewölbten  Windungen  an  (.-.  ticaouica  anschlicht  und  deren 
Gruppe  mit  der  folgenden  verknüpft,  will  Hidalgo  nicht  gelten 
lassen  und  erklärt  sie  (.1.  de  Coneh.  1806  p.  2V\)  für  eine  kleine 
Varietät  von  0.  pithogaster,  ibid.  p.  2'.K)  sogar  glatt  =  pitho- 
gaster.  Ich  habe  diese  oberflächliche  Art  der  Kritik  bereits 
anderwärts  zurückgewiesen:  meine  Art  ist  schon  deshalb  durch- 
aus sicher,  weil  sie  am  gleichen  Fundort  mit  einer  typischen, 
besonders  grossen  pit  begaster  o  h  n  e  j  e  d  e  n  Ue  b  e  r  gang 
zusammenlebt, 

588.  Cov/tlostt/la  snbglobusa  (Lea). 

Kaliums   subjjlobosus    T>a  Trans.   Ann.   Pliil    Soc.  VII   j>.  !.*>">, 

t.  11  f.  1.  IMr.  Mon.  II  j,.  7. 
Luzon  1 1 T  (Nord  -  Kamarines). 
Die  Lea'sche  Art  wurde  bisher  für  eine  nicht  ganz  er- 
wachsene Varietät  der  C.  ticaonica  oder  gilva  gehalten,  loh 
erhielt  indessen  von  Herrn  Kd.  Herrmann  aus  der  Nähe  der 
(xoldniinen  von  Paracale  in  Kamarines  eine  Reihe  von  Exem- 
plaren, welche  völlig  zu  Lea's  Abbildung  und  Beschreibung 
passen,  aber  auch  beweisen,  dass  C.  subglobosa  keine  Jugend- 
form, sondern  eine  eigene,  wohlcharaktcrisirte  Art  ist.  Die 
Düuuseiialigkeit  ist  nicht  Zeichen  von  Jugend,  sondern  con- 


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141 


stanter  Artcharakter.  In  der  Gestalt  steht  die  Art  tieaoniea 
nahe,  Färbimg  und  Zeichnung  erinnern  mehr  an  die  folgende 
Reihe. 

b)  Formen  kreis  der  ('.  pithognster  Fer. 

5s<).   ( 'ocMostifhi  ■/Jiifippiiwns'is  Pfr. 

Hu  lim  us  pliil.  Mon.   II   p.  ß.    Cl.emn.  t.  ßO  f.   1.  -  et*.  Mll.lft'. 
.).  Senck.  1M)3  p.  t'ß. 
Marinduque,  Mindoro.  Luzon  TI  (Tayabas).    (Nicht  Mashaic. 
Leyte,  Samar!) 
mut.  villari  Ilid. 

Cochl.  villari  Hui.  .1.  <le  (Wh.  1SH7  p.  Ißß,  t.     f.  3. 
Marinduque,  Mindoro. 

51  »0.   Corhlostyla  pithorjastw  F«'r. 

Holix  pith'.  Ft'r.  Hist,  t.  KW  f.  3,  110  f.  1-3.       Rutimus  pith. 
PtY.  Mon.  11  p.  1.    Chem.  t.  51  f.  1. 
Luzon   III,    Katanduanes,    Masbate,    Samar.    Levte,  Ivapul, 
VTikao. 

mut.  strigaUi  MUdtf. 

focht,  philippinonsis  HM.,  Pilsl.rv  (m»n  l'tt.). 
Samar,  Leyte,  Kapul,  Luzon  III.  Mnsbaie. 
mut.  Itmrochit«  Mlldit'. 
Hi.l.  AU.  t.  (»7  f.  2. 
Luzon  III. 

51' 1.   Cochlostt/Ia  itnperaior  PtV. 

Iiulimns  im  p<>  rat'»  r  IMV.  Mon.  II  p.  533.    Ohomn.  t.  4ß  1*.  1,  2. 
Luzon  III  (Karamuan).    (Nicht  Panay,  nicht  Samar.  i 
51>la.  —  subsp.  compartii  Mlldtf'. 
Luzon  III  iMambulao). 
Hierzu  scheint  Tryon  Man.  VII  t,  15  f.  44  von  Tayabas  zu 
gehören.     Der  Fundort   kann   richtig  sein,    da  Tayabas  und 
Ka marines  aneinander  grenzen  und   Mambulao  ziemlicli  nahe 
der  Grenze  liegt. 

51>lb.       subsp.  ratandnnnirff  Mlldft'. 

Cochl.  iiup«-rat..r  Hi.l.  .1    <h-  C»twh.  1KS7  p.  Iß3.     AU.  t.  <U  f.  5, 
t.  ßß  f.  1,  t.  70  f.  2  (tum  IMV.  Up.). 
Katanduanes. 
5fU  c  —  subsp.  polillomi  Mlldtt'. 
Polillo. 


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142 


c)  Formenkreis  der  C.  daphnis  (Brod.). 

592.  Cochfosti/la  daphnis  (Brod.). 

Helix  daphnis  Brod.  P.  Z.  S.  1K40  p.  ISO.        Bulimus  daphnis 
Pfr.  Mon.  II  p.  4.    Clu-mn.  t.  öl  f.  4. 
Bohol,  Siquijor,  Cebu. 

593.  Covhlostißa  faunus  Brod. 

Bulimus  faunus  Brod.  P.  Z.  S.  1*10  p.  ISO.    Pfr.  Mon.  II  p.  5. 
Cherun.  t.  51  f.  7. 
Cebu,  Magtan,  Camotes.    (Nicht  Masbate). 
Pilsbry  bildet  unter  dem  Namen  C.  cunctator  Reeve  'Tryon 
Man.  VIII,  t.  12  f.  1,  2)  ein  Exemplar  ab,  welches  ich  von 
typischer  C.  faunus  nicht  zu  trennen  vermag.     Hidalgo  macht 
daraus  eine  C.  pilsbry i  (.T.  de  Couch.  18i»<>  p.  18.  M)7)l 
693a.  —  subsp.  citHctator  (Keeve;. 

Bulimus  cunctutor  Hceve  Conch.  io.  f  554.    Pfr.  Mon   III  p.  207. 
Camotes. 

15.  Scetion  Ily pselosty la  Mart. 

a)  Formenkrois  der  C.  vauiel  opardalis  (Brod.). 

594.  Cochlostyfa  vamelopardalis  (Brod.). 

Bulimus  camolop.  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  157.    Pfr.  Mon.  IT  p.  12 
Ch»  mn.  t,  52  f.  8,  !». 
Cebu. 

594a.  —  subsp.  vonnwtens  Mlldff. 

J.  Sonck.  180:$  p.  «.»7,  t.  IM  f. !). 
T**ytc. 
mut.  gravi  Iis  Mild  ff. 
Lcyte,  Camotes. 
594  b.  —  subsp.  fjohulmsis  (Brod.). 

Bulimus  hoholtMisis  Brod.  P.  Z.  S.  1810  p.  15»'..    Ptr.  Mon  II  p.  13 
Cl.ei.m.  t.  52  f.  10.  11. 
Bohol.    (Angeblich   mich  auf  den  Suluinseln,   was  sehr  un- 
wahrscheinlich ist.) 
mut.  suptrba  Mild  ff. 
Bohol. 

595.  Covhlnsft/la  clrgans  Scmp. 

Bulimus  si.|Hijor»'iisis   Pfr.   Mon.    II    p.    12.      Rpcvp    Couch,  ic. 
t.  8  f.  12.       C'ochl.  «•l«Kans  Snnp.  Hei«,  p.  210. 
Siipjijor. 


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143 


*596.  Cochhstyla  haincsi  Pfr. 

Bulimus  hainesi  Pfr.  Mon.  IV  p.  357. 
Philippinen. 

b)  Formenkreis  der  C.  concinna  (Sow.). 

WM.  Corhlostifh  concinna  (Sow.). 

Hei  ix  concinna  Sow.   P.  Z.  8.   1 XI 1  |>.  20.  —  BuHinns  conc. 
Pfr.  Mon.  II  }>.  15.    Chemn.  t.  53  f.  4,  5. 
Luznn  I  (Kagayan). 
597a.  —  subsp.  tesselata  Mlldft'. 

Luzon  T  (Kagayan:  Pona  Bianca ). 

5". »8.   Cochloxtif!«  flammuh  Setup. 

Reis  p.  200,  t.  5»  f.  2. 
Luzon  I  (Isalxda). 

c)  Formenkreis  der  C.  carinuta  (Loa). 

501).   ()nhlostyl<t  nym/tha  Pfr. 

Bulimus  nvmpha  Pfr.  Mnn.  II  p.  13.    Chemn.  t.  51  f.  II 

Luzon  III  (nicht  Marindut|ue).  Polillo.  Katanduanes. 
59Da.       subsp.  stigmatica  Mild  ff. 

Luzon  II  (Manila,  Morong). 
600.  Cochtnstyla  carinaia  (Lea). 

Bulimus    carinalus   Loa  Pn>\.    Am.    Phil.  Sur.   I    lKlo  p.  174. 

Trans.  VII  p.  -158,  t.  1 1  f.  7.  Pulimus  «lu.  t  vlus  Bro.l.  P.  Z  S.  IH40 

p.  15K.    Pfr.  M..ii.  II  p.  32.  Chemn.  t.  5i>  f.  1,  2. 
Luzon  II  (Tayabas). 

600a.  —  subsp.  rugata  Hid. 

Coohl.  rugata  Hid.  J.  <lo  (Wh.   1WM!  p   Hl,   Atl.  t    75   f.  <!. 
C.  Bcreiletis  var.  rugata  Hill.  .1.  <lo  Ct.nch.  1H1M!  p.  2*50. 
Luzon  III  (Karamunn'i,  Katanduanes. 
600b.       subsp.  rt>ntrico*uUi  M Helft*. 
Polillo. 

600c       subsp.  camarinica  Mild  ff. 

Co«- hl.  «laotvlus  Hill.  Atl.  t.  75.  74  (non  Bro.l  ). 

Luzon  III  (Paracale). 
600d.  —  subsp.  fuscula  Mlldft*. 

Luzon  III  ( Isar« »g). 

600  o.        subsp.  ua-ah?HM  Mlldft'. 
N.  Hl.  1H1U  p.  w. 

Luzon  II  (Nuova  Ecija). 


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144 

GOOf.       subsp.  lurris  Semp. 
Reis.  p.  2Ki. 
Luzon  I  (Isabela). 

1<».  Sectiou  Prodi il us  Alb. 

ai  Formenkreis  der  (\  ca/obapta  Jon. 

iV)\.  Cochloshfla  nilubupta  (Jonas). 

Kaliums  <alol>.  .Ion.   I».  A    S.   1842  p.  188.    Plr.  Man.  II  |».  1-. 
Chpimi.  t.  :15  f.  11  —  14. 
Tablas,  Komblon  (nicht  Mindoro,  nicht  Ccbu!). 
mut,  obtcct«,  lutcobrunnea,  fusra.  albr.saus. 
r»01a.  —  subsp.  sibui/aniai  Mild  ff. 

Dünner,  xji  Windung  weniger,  Wirbel  stumpfer,  anscheinend 
nie  gebändert,  sondern  einfarbig  braun,  mit  fast  graden  weissen 
Cuticula-Striemen. 
Sihuyan. 
r»01  b.        subsp.  rtmtrarla  Mlldtf. 

Sehr  klein,  15:24  (15: 2<>),  Färbung  und  Zeichnung  etwa 
wie  Typ,  Cutieular- Streifen  nicht  über  die  Peripherie  herah- 
greifend. 

Von  einheimischen  Sammlern  ohne  bestimmten  Fundort  er- 
halten, wahrscheinlich  von  einer  kleinen  Insel  bei  Mindoro. 
*fi<>2.  <  '<><  }ilo4;/l<{  <  ut/i>f:)i$is  Pfr. 

Kaliums  ciiyni  nsis  PtV.  Mon.  II  p.  4:5. 
Kuyo  'daselbst  von  Quadras  nicht  wieder  aufgefunden ). 
r.03.  CtM-Uhstffl«  culamianic(t  t^uadr.  et  Mlldlt'. 

X.  Kl.  18!»  1  p.  III». 
Busuanga. 

mut.  Jiuviiln.  hitrsrrns.  bnnnirsrrus.  subfitsra,  laetiiuta  etc. 
ti()4.   Cochloshfhi  fisrheri  II  id. 

.1.  *.le  Cond..  188«)  p.  :JOl.  t.  11  t.  5. 

Busuanga. 
bV>4a,       subsp.  tephrhm  Mild  IV. 

Tangat  (Kalamianes). 
<;0U».  —  subsp.  stmorhubda  Mild  ff. 

Malagom  bei  Busuanga. 
(50lc       subsp.  intmnrtlia  Mildft*. 

Kalamianes. 


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145 


(>04d.  —  subsp.  seniistrigata  Mlldff. 
Kalamianes. 

(K>le.  *    subsp.  lipodcs  Mlldff. 
Kalamianes. 

<>04f.       subsp.  striyata  Mlldtf. 
Koron,  Kalamianes. 

Es  scheint,  dass  jede  d.-r  vielen  Inseln  des  Kalamian-Arcbipcls 
eine  eigene  Rasse  der  Coehl.  fischeri  besitzt;  von  den  subsp.  c, 
dT  e  ist  die  Heimathsinsel  mu  h  nicht  festgestellt.  Am  weitesten 
vom  Typus  entfernt  sich  strigata,  die  man  wohl  als  Art  ab- 
trennen könnte. 

Albinos  (mit  durchsichtigen  Binden)  kommen  beim  Typus, 
bei  semistrigata,  lipodes  und  strigata  vor. 

b)   Formenkreis  der  C.  rirgata  Jay. 

tjOf>.   Corhlostgla  virgtitn  (Jay). 

Kuli  ums  v  i  rjr»  t  u  s  Jny  Cut.  1k;1!>  p.  120,  t.  (I  f.  I  PtV.  Mrni.  II  p.  t<>. 
Reevo    Conrh.    ic.   t.        t.   -1*'».  B  u  l  i  in  n  s   s  y  I  v  a  n  u  s  Brod. 

P.  Z.  S.  1*40  p.  «i;,. 

Nord-Mindoro. 
mut.  porrai'cn  .1  ay. 

Cat.  p.  l*JO,  t   «5  f.        Tryon  Man.  VIII  p.  -W,  t    17  f.  ;K 

mut.  pulrhrior  Pilsbry. 

Tryon  Man.  VIII  p.  4«.».  t.  IC  f.  12.  I!J 

•  K)5a.   —  subsp.  sglcanoide*  Setup. 
KeiH.  p.  222,  t.  10  f.  i. 
Nordost-Mindoro. 

l»()5b.  —  subsp.  (tlanrpcs  Mlldtf. 
Ost-Mindoro. 

1)06.   Cochlostgla  lurrata  (Brod.). 

Bulhnus  larvHtus  Bn>tf  I».  Z.  S.  1810  p.  W.    Pfr.  Mim.  Hfl.  II  p.  -1:5. 
Chmim.  t.  r.0  f.  H.  5». 
Südost-Mindoro  (schwerlich  Kuyo!). 

GOT.   Orhhsiglii  partiihwlc*  (Brod.). 

Bulimus  partuloi.l.-s  Br«*l.  P.  Z.  S.  IXtO  p.  IS1     1  »fr.  M«.n.  II  p.  12 
Beeve  Couch.  ic.  t.  11  t*.  M. 
Süd-Mindoro,  Insel  Semerara  (nicht,  TaUus!>. 

Abhan.ll.  Bd.  XXII.  10 


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14« 

*G08.  Cochlostyla  niffrocincfa  Semp. 

Reis.  p.  221.  —  Bulimus  pan  Pfr.  Nov.  Conch.  p.  lfi.%  t.  44  f.  G,  7. 
Mon.  VI  p.  26. 

Philippinen.    (Ich  vermuthe  eine  Küsteninsel  bei  Mindoro.) 

(>0Ü.  ('ovhhsttjla  dnjas  (Brod.). 

Bulimus  dryas  Brod.  P.  Z.  S.  1*40  p.  J>4.    Pfr.  Mon.  II  p.  41. 
Keeve   Conch.   ic.  f.  45.   —   Bulimus   porniceus   Sow..  Coclil. 
porracea  Hid.  (non  Jay). 
Südwest-  und  West-Mindoro. 

«10.  (Whlostylu  fivtilis  (Brod.). 

Bulimus  fietilis  Brod.  P.  Z.  S.  1H40  p.  9ß.  Pfr.  Mon.  II  p  53. 
diemn.  t,  51*  f.  10,  11. 

Ambulou  (kleine  Insel  Südwest  von  Mindoro).    Nicht  Mindoro 
selbst,  nicht  Kuyo. 

Dieser  Gruppe  wird  oft  (z.  B.  Tryon  Man.  VIII  p.  50) 
Iiulimtte  wercurius  Pfr.  (Mon.  III  p.  340)  angefügt,  dessen 
Fundort  unbekannt  ist.  Nach  der  Abbildung  würde  ich  einen 
amerikanischen  Bulimulus  in  ihm  vermuthen. 

17.  Seetion  Chrysalis  Alb. 

('»11.   CovhlmUfhi  dirysaliilifarmi«  (Sow.). 

Hu  Ii  m  us  chrys.  P.  Z.  S.  p.  .37.  Pfr.  Mon.  II  p.  7ß.  Cheinn.  t.  57 
f.  13.  —  Bulimus  n.-persus  Grat,  (ex  parte i. 

West-Mindoro. 
mut.  usfttlata  Jay. 

Bulimus  ustulatus  .Tay  Oat,  1HB9  p.  10,  t.  ß  f.  1. 

(»1*2.   (\ ichlost f/la  mintlonxnsis  (Brod.). 

Bulimus  mindoroensis  Brod.  P.  Z.  S.  1840  p.  84.    Pfr.  Mon.  II 
p.  7ß.    Chem.  57  f.  4,  5.  —  Bul.  asporsus  (irat.  (ex  parte). 
Nord-  Mindoro. 

mut.  mclanofjnstcr  Moerch. 

B Iii.   Cnchhstt/la  rollet  MlltHI'.  n.  sp. 

Monte  Halcon,  Noro!- Mindoro. 

Eine  grosse  Bergfonn,  die  schon  des  aufgeblasenen  letzten 
Umgangs  wegen  artlich  von  mindoroensis  abgetrennt  werden 
muss.  Färbung  und  Zeichnung  sind  ebenfalls  verschieden,  die 
Spitze  weisslich  statt  braun  oder  schwärzlich.  Tryon  Man.  VIII, 
t.  1")  f.  1  scheint  diese  Rasse  darzustellen. 


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147 


614.   Cochlostyla  electrica  (Reeve). 

Bulimus  eloct  rirus  Reevc  Conch.  ic.  t.  5  f.  '21.  Pfr.  Mon.  III 
p.  iß«».  —  Bul.  lirhenitcr  Mürch.  Kitt.  Kier.  p.  29,  t.  1  f.  3.  —  Bul. 
traill iautli  Petit  .1.  .Ic  l'.mch.  IHoO  p.  114.  t,  K?  f.  :5  (teste  Pilsliry). 

Süd-  und  Südwest-Mindoro. 

6*15.   Cochlosti/la  antouii  Semp. 
Reis,  p  ±K1 
West-Mindoro. 

Dass  diese  Rasse  nicht,  wie  Pilsbry  will,  mit  ehrysalidiformis 
eombinirt  werden  kann,  hätte  er  schon  aus  den  Dimensionen 
(67:42  statt  70:3U)  ersehen  können.  Wenn  sie  durchaus  nicht 
als  selbständig  gelten  soll,  worauf  sie  aber  nach  meiner  An- 
sicht Anspruch  hat,  könnte  sie  nur  als  Unterart  zu  electrica 
treten. 


Fam.  Hygromiidae. 

32.  Gen.  Pupisoma  Stol. 

Die  Stellung  «lieser  Gattung  ist  noch  nicht  ganz  sicher,  da 
sie  nicht  anatomisch  untersucht  ist:  ich  glaube  aber  bestimmt, 
dass  sie  neben  Aeanthinula  gehört. 

016.  PttpisoHia  philippinirnm  MlldfT 

N.  Bl.  lHfcW  p.  10S.    .1.  Seiirk.  ISiM  ,,.  •>>:{.  t.  s  f.  | 
Ganzer  Archipel. 


Farn.  Pleetopy lidae. 

33.  Gen.  IMee.topylis  Bens. 

Die  anatomische  Untersuchung  der  Weiehtheile  (Tryon  Man.  IX 
p.  144)  ergiebt  sehr  erhebliche  Abweichungen  von  allen  Heli- 
ciden.    Ich  glaube  eher,  dass  sie  in  die  Nähe  von  Clausilia  gehört. 

H17.    Plt'vtopylk  pohjptychUi  Mlldtf. 

.T.  I).  M.  G.  XIV  p.  212,  t.  S  f.  H.    «„,!«  So.  (Jons.  1S!>7  p.  10_>. 
Cebu,  Si.piijor. 

10* 


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148 


018.  Plectojtj/Iis  trorhospira  Mlldff. 

J.  I).  M.  G.  XIV  p.  273,  t,  8  f.  9. 
Cebu. 

OlSa.       subsp.  boholensis  Mlldff. 
Bobol. 

019.  Plectopylis  (juadrasi  Mlldff. 

N.  Bl.  181«  p.  172.    Gude  Sc.  Goss.  1897  ]).  91,  f.  51. 
Luzon  I. 

Hl.  Gon.  Brazieria  Aneey. 

020.  Brazieria  coarctata  Mlldff. 

Plectopylis  eoarctatu  Mlldff.  N.  Bl.  1894  p.  Brazieria 
coarct.  ibid.  1895  p.  159. 
Bohol,  Panglao. 

020a.       subsp.  majuscnla  Mlldff. 
Masbate. 


Farn.  Bulimidae. 

35.  Gen.  Ainphirfronius  Alb. 

021.   AmphidroHiiis  mtofxijitus  Dohm. 

N.  Bl.  18«»  p.  21.  -     Anipb.  perversus   v:ir.  entobapta  Fulton 
Ann.  Mag.  N.  H.  XVI II  189»!  p.  »J7. 
Paragua. 

Im  Gegensatz  zu  Fulton  halte  ich  dieso  Rasse  für  eine  gute 
Art.  Die  Gestalt  ist  eine  andere,  die  Mündung  ist  grösser,  die 
Streifung  gröber,  es  fehlt  jeder  Varix;  hierzu  kommt  als  Haupt- 
unterschied die  innere  Auflagerung  der  Farbensehicht.  Auch 
seheint  die  Art  nur  links  gewunden  ku  sein,  wenigstens  habe 
ich  unter  Hunderten  vom  Typus  und  den  Unterarten  kein 
einziges  rechts  gewundenes  Stück  erhalten.  Fulton  erwähnt  noch, 
dass  die  innere  Färbung  manchmal  fehle:  dies  kommt  nur  bei 
einzelnen  Stücken  vor,  die  ich  für  Albinos  halte. 
021  a.        subsp.  f/nn  ilis  Mlldff. 

Linapakan,  Busuanga. 
021b.  —  subsp.  contraria  Mlldft. 
Koron,  Kalamianes. 


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149 


t>22.  Amphidromm  chloris  (Recvo). 

Bulimus  chlorin  Reeve.   Adam  et  live.  Voy.  Samarang  Moli.  ]).  58, 
t.  14  f.  10.    Pfr.  Mon.  Hei.  III  p.  320.  -  Amphidr.  chloris  Semp. 
Reis,  p.  148. 
Miudanao  (Saraboanga). 

Immer  linksgewunden,  genabelt,  olme  Varices.  Fulton  s 
A.  perversus  var.  chloris  von  Malacca  muss  eine  ganz  andere 
Form  sein;  wenn  seine  Bestimmung  als  chloris  Reeve  richtig  ist, 
so  müsste  die  philippinische  Schuecke  umbenannt  werden. 

G23.   Amphidr&mus  maculiferits  Sow. 

Bulimus  niAC.  Sow.  Couch,  ill.  f.  100.    Brod.  P.  Z.  S.  1841  p.  14. 
Pfr.  Mon.  III  p.  31!'.    Chemn.  t.  36  f.  1,  2.    Fulton  Ann.  Mag.  H. 
18t>7  p.  74. 
Mindanao  (Westen). 

(i-23a.  _  subsp.  strigata  Mlldff. 

Bnl.  raac,  var.  £  Pfr.  Mou.  III  p.  31V».        Amph.  iiiuc,  var.  gra- 
cilior  et  strigata  Kult«»n  l.  e.  p.  74,  75. 
Mindanao  (Osten),  Bohol. 
Fulton  nennt  diese  Varietät  gracilior  Pfr.,  während  Pfeiffer 
dieselbe  nicht  benennt,  sondern  nur  mit  ^  bezeichnet;  gracilior 
gehört  zur  Diagnose. 

o2.*ib.  -■  subsp.  multicolor  Mlldrl'. 
J.  Sende.  18i>3  p.  W. 
Leyte,  Camotes. 

*(>23c.  —  subsp.  oftsmrus  Fulton. 
1.  c.  p.  75. 
Mindanao. 

*G23d.    -  subsp.  in  flatus  Fulton. 

A.  maculiferus  var  ]  Hid.  .1.  de  Couch.  188H  t.  VI  f.  1.  Fulton 
1.  c.  p.  75. 
Philippinen. 

„Baranda"  ist  nicht  Fundort  bei  Hidalgo,  wie  Fulton  glaubt, 
sondern  Name  des  Sammlers! 
624.   Amjthidromus  qnadrasi  11  id. 

.1.  de  Couch.  1H87  p.  3«,  t.  II  f.  2 
Balabac. 

G24a.  —  subsp.  solidus  Fulton. 

Ann.  Mag.  N  H.  ltf'7  p.  8b". 
Paragua. 


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150 

G25.   Awphidromus  vcrsicolor  Fulton. 

I.  c.  p.  80.  —  A.  quadrasi  var.  Smith  Ann.  Mag.  18**3  p.  3r>l,  t.  XY111 
i.  11?  13. 
Balabac. 

*b"26.  Amphidromns  dubius  Fulton. 
1.  c.  p.  8»J,  t.  VI  f.  1. 
Balabac. 

*G27.  Amphidromns  everetti  Fulton. 

1.  c.  p.  87.  —  A.  quadraKi  var.  Smiih  Ann.  Mag.  18«J3  p.  350. 
t.  XVIII  f.  12. 
Paragua. 

Farn.  Buliminidae. 

36.  Gen.  Rhachis  Alb. 

G28.   Rhachis  zonulata  (Pfr.). 

Bnl  im  us  zonu  latus  Pfr.  Mou.  Hei.  Up.  V.U.    Keeve  Cuin.li.  i« 
t.  13  t.  58.    cf.  Mlldff.  X  Bl.  18%  p.  147. 

Kulion,  Busuanga  (nicht  Luzon). 

Farn.  Pupidae. 

37.  Gen.  Aulacospira  Mlldtf. 

G2H.   Aulacospira  hololoma  Mlldff. 

Helix  hololoma  Mlldff.   J.  I).  M.  (i.  XIV   p.  '21'),  t.  8  I".  12.  - 
Aulacospira  hol.  Mlldff.  J.  Scn.k.  1WJU  p.  225. 
Ccbu. 

G.'JO.  Aulacospira  mmrtmata  Mlldff. 

Helix  mucr.  J.  I).  M.  (i.  XIV  p.  27b\  t,  8  f.  13.        Aul.  mucr 
J.  Senck.  1800  p.  225. 
Cebu. 

G31.  Aulacospira  porrccia  Quadr.  et,  Mlldtf'. 
X.  Bl.  181M  p.  l>5. 
Hin  bei  Mindoro. 
G32.  Aulacospira  rhombustoma  Mlldtf. 
X.  Bl.  181)6  p.  8. 
Tablas. 

033.   Aulacospira  scalatella  Mlldtf". 
N.  Bl.  1888  p.  145. 
Luzon  II  (Morong). 


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634.  Aularospira  triptycha  Quadr.  ot  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  76. 
Masbate. 

635.  Äulacospira  azjwitiac  (Kid  ). 

Hei  ix  aap.  Obr.  18!»  p.  120,  t.  1  f.  10. 
Busuanga. 

38.  Gen.  Hypselostoma  Bens. 

636.  Hypselostoma-  roebeleni  Mlldff. 

N.  Bl.  1804  p.  100. 
Koron,  Kalamianes. 

637.  Hypselostoma  edentulum  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  100. 
Tangat,  Kalamianes. 

638.  Hypselostoma  pusillum  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  100. 
Koron,  Kalamianes. 

639.  Hypselostoma  polyodon  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  12. 
Tablas. 

640.  Hypselostoma  sibuyankum  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  11. 
Sibuyan. 

641.  Hypselostoma  quadrasi  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  88. 
Bohol. 

642.  Hypselostoma  luzon  'wam  Mild  ff. 

J.  Senck.  181*0  p.  '250,  t.  IX  f.  1,  2. 
Luzon  II  (Morong). 
642  a.  —  subsp.  imbricatum  Mlldff. 
1.  c.  t.  IX  f.  3. 
Cebu. 

642b.  —  subsp.  lubaniciim  Mlldff. 
Luban. 

39.  Gen.  Staurodon  Lowe. 

643.  Staurodon  moreleü  (A.  D.  Brown). 

cf.  Mlldff.  J.  Senck.  1890  p.  252. 
Ganzer  Archipel  (auch  Borneo). 


152 


40.  Gen.  Vertigo  Müll. 

1.  Section  Ptychockilus  Bttg. 

644.  Vertigo  moeHendorffi  Bttg. 

J.  Senck.  1890  p.  552,  t.  IX  f.  4. 
Ccbu,  Siquijor,  Mindanao,  Masbato,  Luzon,  Katanduanes. 

645.  Vertigo  naimodes  Quadr.  et  Mild.  n.  sp. 

Bohol. 

2.  Section  Costigo  Bttg. 

646.  Vertigo  calamianica  Mild  ff.  n.  sp. 

Busuanga. 

41.  Gen.  Leucochilus  (Mts.)  Bttg. 

647.  Leucochilus  artense  (Montr.). 

Pupa  nrteusiH  Montr.  J.  do  Couch.  1851)  p.  288,  t.  VIII  f.  1.  Pfr. 
Mon.  VI  p.  336. 
Cebu,  Bohol,  Luzon  etc.  (Neu-Caledonien). 
mut.  cornea  Bttg. 

Luzon,  Leyte,  Panaon,  Limansaua. 

648.  Leucochilus  pediculus  (Shuttlcw.). 

Bttg.  Couch.  Mitth.  I,  1881  p.  65. 
648a.  —  subsp.  ovatula  Bttg. 

J.  Senck.  1800  p.  253. 
Luzon,  Cebu,  Leyte,  Bohol,  Mindanao  etc. 
*649.  Leucochilus  capillaeeum  (Dohm  et  8emp.). 

Pupa  cap.  D.  ot  S.  Mal.  Bl.  IX  18U2  p.  207.    Pfr.  Mon.  VI  p. 
Mindanao; 

650.   Leucochilus  eurgoniphalum  Mlldtf.  n.  sp. 
Busuanga,  Tangat. 


Farn.  Clausiliidae. 

42.  Gen.  Clansilia  Drap. 
Section  Euphaedusa  Bttg. 

651.  Clansilia  cumingiana  Pir. 

Mou.  Hei.  II  p.  «XJ.  Küst.  (Maus.  t.  X_I  f.  17-1».  Mlldff.  N.  Bl. 
1891  p.  17. 

Si(|iiijor. 


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153 

Farn.  Cionellidae. 

43.  Gen.  (leostilbin  Crosse. 

1)52.   O'eostifbia  philipjnnica  Mlldff. 

J.  Senck.  im)  p.  248,  t.  VIII  f.  M. 
Cebu,  Leyte,  Bohol. 
*653.  GeostUbia  philippinensis  (Semp.). 

Cionella  philippinonsis  Semp.  Reis.  p.  13t>.  Pfr.  Mon.  VIII  p.  301. 
Wenn  diese  Art,  wie  ich  verinuthc,  zu  Geostilbia  gehört,  so 
muss  eine  der  beiden  wohl  neu  benannt  werden.  Verschieden 
sind  sie  sicher,  da  Semper  seiner  Art  6  Windungen  zuschreibt. 
Mindanao. 


Farn.  Stenogyridae. 

44.  Gen.  Tornatellina  Beck. 

654.   TtmiaMlina  glolmlosa  Quadr.  et  MUdtf. 
Mindanao,  Luzon  I. 

*655.  Tornatellina  ringens  Dohm. 
Pfr.  Mon.  VI  p.  «WS. 
?  Philippinen. 

656.  Tornatellina  manilensis  Dohnj. 

Mal.  Bl.  X  p.  100.    Pfr.  Mon.  VI  p.  2<!4. 
Luzon  II. 
656a.     -  subsp.  gracilis  Mlldff. 

Luzon  I. 
656  b.  —  subsp.  koihiana  Mlldff. 

Mal  Bl.  N.  F.  X  p.  103,  t.  IV  f.  11.    J.  Senck.  1890  p.  249. 
Cebu,  Bohol,  Panglao. 

657.  Tornatellina  camarinua  Mlldff. 

N.  Bl.  1805  P.  117. 
Luzon  III  (Karamuan). 

45.  Gon.  Opeas  Alb. 

658.  Opea«  gracile  (Hütt.). 

Bttg.  N.  Bl.  18t KD  p.  89.  -  Bulimus  panayensis  Pfr.  Mon.  U  p.  150. 
Ganzer  Archipel. 


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154 


051).   Ojwas  c/andinum  (Pot.  et  Mich.). 

Pfr.  Mon.  III  p.  394.    Cherun.  Bul.  t.  20  f.  7,  8. 
Cebu,  Leyte  etc. 
0(50.  Opeas  semperi  Hid. 

Stenogyra  sempori  Hid.  .1.  de  Couch.  1888  p.  3»i,  t.  VI  i.  3. 
Mindanao. 

Steht  der  Vorhergehenden  bedenklich  nahe. 
Ctil.  Opeas  nitidum  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1898  p.  177. 
Luzon  I. 

002.  Opeas  hexagyrutn  Bttg. 

J.  Senck.  1890  p.  248,  t.  VIII  f.  11. 
Cebu,  Masbatc,  Tablas,Katanduanes,  Leyte,  Luzon  III,  Busuanga, 
Bohol. 

003.  Opeas  suberenulatum  Mlldff. 

X.  Bl.  1895  p.  118. 
Luzon  III  (Karamuan). 
*004.  Opeas  pilosum  (Semp.). 

Stenogyra  pilosa  Semp.  Reis.  p.  138. 
Luzon  II. 
*005.  Opeas  montanum  (Semp.). 

Stenog.  mont.  Semp.  Reis,  p.  139. 
Luzon  II. 
*000.  Opeas  arayatensv  (Semp.). 

Stenog.  arayat.  Setup.  Reis,  p.  139. 

Luzon  II. 
*007.  Opeas  minutum  (Semp.). 

Stenog.  min.  Semp.  Roi».  p.  139. 
Luzon  II. 

46.  Gen.  Hapalus  Alb. 

608.   Hapalus  grateloupi  (Pfr.). 

Bul  im  U8  grateloupi  Pt'r.  Mon.  II  p.  ltJ9.   Cheinn.  t.  C3  f.  19,  20- 
Stenogyra  (Hapalus)  grat.  MlldiV.  J.  D.  M.  G.  XIV  p.  289.  - 
Hapalus  grat.  MlldiV.  J.  Senck.  1890  p.  244. 
Luzon  II,  III,  Katanduanes,  Samar,  Loyte,  Cebu,  Guimaras, 
Panay. 

060.  Hapalus  perforaius  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  24«.  t,  VIII,  f.  7. 
Luzon  II. 


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155 


070.  Hapalus  umbificatus  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  '215.  I.  VIII,  t.  «. 

Ccbu,  Negros. 
dev.  soluta. 
Negros. 

071.  Hapalus  scalaris  Quadr.  et  Mlldff'. 

B.  Bl.  1895  p.  117. 
Katanduanes,  Luzon  III  (Karainnau). 

072.  Hapalus  quadrasi  Mildif. 

X.  Bl.  1893  p.  177. 
Luzon  I. 

673.   Hapalus  deenrtalus  Quadr.  et  Mlldff'. 
X.  Bl.  1895  p.  118. 
Luzon  II. 

074.  Hapalus  brevis  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  18!«  p.  87. 

Bohol. 

47.  Gen.  Prosopeas  Möreh. 

075.  Prosopeas  rorhliodes  (Pfr.). 

Hu  Minus   cochliodos   Pfr.   Mon.   II   p.    15*J.     R«evu  Couch,  ic. 
t.  14  f.  92. 
Sibuyan. 
mut.  ertensa  Mlldff'. 
Sibuyan. 
075a.  -    subsp.  planogyra  Mlldff'. 
Tablas. 

076.  Prosopeas  suturale  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  24«,  t,  VIII  f.  10. 
Cebu. 

077.  Prosopeas  clonr/atulum  (Pfr.). 

Bulimus  elong.  Pfr.  Mon.  II  p.  154.    Choiuu.  t.  IKJ  i".  5,  «. 
Luzon  II,  III. 

078.  Prosopeas  patjoda  (Semp.). 

Stonogyra  pagodn  Semp.  Reis,  p.  138.    Pi'r.  Mon.  VIII  p.  121». 
Luzon  I,  II. 

079.  Prosojßeas  romblouirum  Mlldlf. 

X.  Bl.  189«  p.  12. 
Romblon. 


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150 


080.  Prosopeax  mtwUentum  (Reeve). 

Bulinius  macilentus  Iteeve  Couch,  ic.  t.  7!)  f.  58<>.  Pt'r.  Mou. 
Hei.  IU  p.  401.  —  Prosop.  nuc.  Mlldff.  J.  Senck.  18'.X)  p.  217. 

Cobu. 

080a.  —  subsp.  hizonimm  Mlldff. 
Luzon  II. 

081.  Prosopeas  quadras't  (Hid.). 

.1.  dt?  Couch.  1888  p.  35,  t.  VI  f.  2. 

Mindanao. 

082.  PruHopea*  rhodinueforme  Mlldff. 

N.  BI.  ltm  p.  115. 
Sibuyan,  Tablas. 

48.  Gen.  Subulina  Beck. 

083.  Sitbufhia  oetona  (Chemn.). 

Luzon  II  (Manila). 
Diese  mittelamerikaniseh  -westindische  Art,  welche  in  den 
Tropen  weit  verschleppt  wird,  hat  im  Laufe  des  letzten  Jahr- 
zehnt« ihren  Weg  auch  in  die  Gärten  der  Philippinen  gefunden. 


Farn.  Suceineidae. 

40.  Gen.  Succiuea. 

084.  Sntrinca  montieuhi  Senip. 

Reis.  p.  110. 
Luzon  I. 

085.  Succinea  philippinica  Mlldff. 

J.  Senck.  181.«  p.  101,  t.  III  f.  10. 

Luzon,  Samar,  Loyte,  Cebu,  Bohol,  Negros,  Mindanao. 


Fam.  Vaginulidae. 

50.  Gen.  Yaginula  Latr. 

*080.  Vagimiki  zamboangensis  Semp. 

Keis.  p.  323,  t.  XXVII  f.  33. 
Mindanao. 


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1ß7 


687.    Vaginula  luzonica  Gray. 

Semp.  Reis.  p.  324,  t.  XXVII,  f.  2G. 
Luzon  II. 


*688.  (?  Vaginula)  trigmia  Semp. 

Reis,  t  VIII  f.  4.  -  (  fr.  p.  327. 
Luzon  II. 

Nach  Sempers  späterer  Bemerkung  ist,  diese  Art.  keine 
Vaginula,  sondern  eine  echte  Limacidc.  Leider  hat  er  nichts 
weiter  darüber  publicirt. 


Farn.  Oneidiidae. 

51.  Gen.  Oncidium  Buchanan. 

(J8J).   Oncidmm  verrueufatum  Ouv. 
Semp.  Reis,  p.  255. 
Philippinen  (überall). 

*i>90.  Oncidium  tongamim  Quoy  et  Gaim. 
Semp.  Reis.  p.  258. 
Bohol. 

*691.  Oncidium  sarignyi  Semp. 
Reis.  p.  2<iO. 
Bohol. 

*(>92.  Oncidium  glabrum  Semp. 
Reis.  p.  2fi3. 
Kamigin  (Luzon). 

*<>93.  Oncidium  samarense  Semp. 
Rois.  p.  2fW. 
Sa  mar. 

52.  Gen.  Oncis  Plate. 
*fil'H.  Oncis  corriacra  (Semp.). 

Oncliid  ium  «■«iriaoomn  Semp.  Rois.  p.  271. 
Luzon,  Bohol,  Mindanao. 
*tü>5.  Oncis  granifc-ra  (Semp.). 

Onchidium  gramf.  Setup.  Reis.  p.  273. 

Bohol. 


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158 

<>9b\  Onvis  montana  (Mlldff.)  Plate. 

()n<  idiu:n  montanum  Mlldff.  mss.  —  Onci«  montana  Plate  Zool. 
Jahrb.  Anat.  Vll  18i>4  p.  1*14. 
Sibiryan. 

Diese  interessante  Art  brachte  mir  der  Orehideensammler 
Koebelen  von  der  Insel  Sibuyan  mit  der  Versicherung,  dass  er 
sie  auf  den  Hergen  an  Kalkfelsen  und  alten  Baumstiimmen  ge- 
funden habe;  er  fügte  hinzu,  dass  er  sie  auf  den  ersten  Blick 
für  Flechten  gehalten  hätte.  Plate  und  v.  Martens  (Weber 
Zool.  Erg.  IV  p.  1*2  f>)  ziehen  diese  Angabe  noch  in  Zweifel,  aber 
einmal  habe  ich  Koebelen  in  seinen  Fundortsangaben  stets  recht 
zuverlässig  gefunden,  ferner  befanden  sich  in  demselben  Glase 
sonst  nur  echte  Land  Schnecken  (Tenucntia,  Helicarion)  und 
schliesslich  hat  der  Orchideensammler  am  Meeresstrand  nichts 
zu  suchen.  Ich  bemerke  übrigens,  dass  Semper  (Reis.  p.  2*>7) 
von  Oncidium  aherrans  erwähnt,  es  sei  unter  Baumrinde  ge- 
funden worden. 

Farn.  Aurieulidae. 

m.  Gen.  PyMiia  Bolt, 

1.  Section  Holco  ni  pha  1  ia  Mlldft".    (Typ.  P.  trigona  Trosch.). 

(ii)7.   Pt/thia  trigomi  (Trosch.). 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  75. 
Luzon,  Kalamianes  etc.,  wohl  über  den  ganzen  Archipel  ver- 
breitet.   Sonst  Borneo,  Malacca.  Indien,  Ceylon. 

2.  Section  Pythia  s.  str. 

CMS.  Pf/lhla  roeveunu  Pfr. 

Mon.  Aur.  p.  81. 

Luzon  III,  Masbate,  Ivcyte,  Panaon,  Cebu,  Guimaras,  Tablas  etc. 
Schon  durch   die  ganz  constante  Skulptur  eine  gute  Art. 
welche  die  indonesische  P.  scarabaeus  L.  auf  den  Philippinen 
vertritt. 

Cm.   Pijthia  matn  Pfr. 

Mon.  Aur.  p.  KS  < iiiclit  Scarahus  ovntus  Kti  vc.  Hiti.i. 
Masbat«-.    Nach  Pfeitf'or  von  Ceylon. 


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169 


700.  Pythia  striata  (Reeve). 

Scarabus  striatus   Reevo   Conch.   ie.  t.   III  f.  2<>.   —  Httg. 
J.  Senck.  181)1  p.  277.    Mlldff.  ibid.  1H93  p.  102. 
Cebu,  Masbate,  Luzon,  Leyte,  Miudanao.  (Molukkon.) 

701.  Pythia  pantherina  A.  Ad. 

Searabus  panth.  A.  Ad.  P.  Z.  S.  1850  p.  152.  —  Pythia  panth. 
Pfr.  Mon.  Aur.  I  p.  '.H.  Mlldff.  J.  Senck.  1K!N)  p.  251».'  Scarabus 
petiverianus  Reeve  Couch,  ic.  f.  15.  —  Scar.  ovatus  Reeve 
ibid.  f.  13.    Hidalgo  .1.  de  Conch.  188K  p.  45  (mm  Pfr.). 

Balabac,  Miudanao,  Siipiijor,  Bohol,  Camotes,  Cebu,  Masbate, 
Leyte,  Panaon,  Tablas,  Kalamianes,  Luzon,  Polillo. 

Sonst:  Sumatra,  Java,  Borneo,  Cclebes,  Molukkrn,  Neu- 
Guinea. 

*702.  Pythia  castanca  (Less.). 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  91.    cf.  Mlldff.  J.  Semk.  1S1K)  p.  2W. 
?Cebu. 

703.  Pythia  cuminyiana  Potit. 

P.  Z.  S.  1843  p.  3.    Pfr.  Mon.  Aur.   p.  «>.    Uceve  Comb.  ic.  S.-ar. 
f.  12. 
Mindanao. 

Dies  dürfte  die  von  Hidalgo  (J.  de  Conch.  1888  p.  4(>)  als 
Searabus  undatus  Less.  aufgeführte  Art  sein. 

704.  Pythia  xinnosa  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1850  p.  151.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  !»2.    Hc»>ve  ('.  ic.  f.  21. 
Negros,  Cebu,  Shjuijor,  Camotes,  Levt<%  Masbate,  MariudiU]U<>, 
Tablas,  Kalamianes,  Luzon  III. 

54.  Gen.  Anricilla  Lam.  (restr.). 

1.  Seetion  Auricula  s.  str. 

705.  Auricula  judae  (L.). 

Martens  in  Weber  Zool.  Erg.  IV  p.  154,  t.  VIII  f.  0-11 
Luzon,  Cebu,  Mindanao  ote. 

705a.  —  subsj).  -ponderom  Fer. 

Prod.  p.  102.    Hid.  J.  de  Couch.  1888  p.  55.  t,  VI  f.  4. 
Marinducjue,  Tablas,  Cebu. 

*705b.  —  subsp.  turrita  Pfr. 

Nov.  Conch.  1.  t,  4  f.  K.  «.». 
Philippinen. 


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160 

2.  Scction  Auricella  Mlldff.    (Typ.  A.  auricella  F«'r.) 
70C).   Auricula  tomatdliformis  Petit. 

P.  Z.  S.  1K42  p.  2T)1.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  136. 
Negros,  Tablas,  Kuyo. 

*707.  Auricula  incrassata  (II.  et  A.  Adams). 

Pfr.  Nov.  Couch.  I  p.  .13,  t.  IV  f.  G,  7. 
Bohol. 

55.  Gen.  Auriculastra  Mart. 

708.  Auriculasfra  sarcata  (Pfr.). 

Auricula  saecuta  Pt'r.  Mon.  Aur.  p.  140. 
Luzon,  Cebu,  Bohol. 

709.  Auriculasfra  elongata  (Parr.). 

Küst,  Aur.  t.  8  f.  G— K.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  14t). 
Burias,  Masbate,  Marinduque,  Tablas,  Negros,  Cebu,  Mindanao» 
Paragua. 

710.  Auriculasfra  mhula  (Quoy  et  Gaim.). 

Marens  in  Weher  Zool.  Krg.  IV  p.  158. 
Ganzer  Archipel. 
Von  Indien  bis  Neuealedonien  weit  verbreitet,  nördlich  bis 
China. 

711.  Auriculasfra  t/uadrasi  Mlldff. 

N.  Hl.  181>5  p.  118. 
Masbate,  Leyte,  Cebu. 

712.  Auriculasfra  pusilla  (H.  et  A.  Ad.). 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  142.    Nov.  (Wh.  T  p.  30,  t.  10  f.  10-12. 
Negros,  Masbate,  Mindanao. 

713.  Auriculasfra  hachyspira  Mlldff. 

Melanipus  hrnchyspirus  N.  Bl.  181*4  p.  115. 

m.  Gen.  Cylindrotis  Mlldff. 

714.  Cylindrotis  qundrasi  Mlldff. 

N.  Bl.  I8!»5  p.  77. 
Masbate,  Negros,  Kulion,  Mindoro. 

57.  Gen.  Tralia  Gray. 

715.  Tralia  hanleyaua  (Gass.). 

Mlldff.  J.  Senek.  IH'.M)  p.  251». 
Cebu,  Leyte,  Tiimansau,  Negros.  Katanduanes,  Tablas,  Kiryo. 
Sonst  von  Neu-Caledonien. 


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ir,i 


58.  Gen.  Blanneria  Shuttlew. 
710.  Blauneria  quadrasi  Mlldff. 
N.  Bl.  1895  p.  76. 
Masbate. 

59.  Gen.  Laemodonta  Nutt,  (eraend.). 

717.  Laemodonta  contra  Pse. 

P.  Z.  S.  1862  p.  242.    Pfr.  Mon.  Pneum.  Sappl.  III  p.  319. 
Mindanao,    Paragua,    Kalamianes,    Romblon,  Marinduque, 
Masbate,  Guimaras  etc. 
Sonst:  Polynesien,  Neu-Caledonien. 

60.  Gen.  Marinula  King. 
*718.   Marinula  cymbacformis  Kecl. 
Pfr.  Mon.  Aur.  p.  63. 
Tikao. 

(iL  Gen.  Pedipes  Adanson. 

719.  Pedipes  jonani  Montr.  subsp.  philippinica  Mlldff. 
J.  Sonck.  18!>3  p.  104. 
Limansaua. 


02.  Gen.  Plecotrema  H.  et  A.  Ad. 

a)  Formenkrois  dos  P.  typirum  Ad. 

720.  Plecotrema  bellum  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1854  p.  37.  Pfr.  Mon.  Aur.  p.  Hü.  -  P.  Souverbiei  Montr. 
J.  de  Coiu-h.  X  1862  p.  246.  -  P  exitfiiuin  H.  Ad  P.  Z  8.  1H67 
p.  307.  -  P.  turritum  Gurr.  TW.  Ac.  Nut.  Sc.  Phil.  1873  p.  2:55. 

Sibuyan. 

Sonst:  Comoren,  Mauritius,  Neu-Caledonien,  Viti,  Paumotu 
und  Grambier -Inseln. 

721.  Plecotrema  typicum  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1853  p.  120.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  100.    Nov.  Couch.  I  t.  5, 
f.  12-14. 

Mindanao,  Cebu,  Sibuyan,  Masbate,  Leyte. 
Sonst:  Pulo  Pinang,  Neu-Caledonien. 

722.  Plecotrema  liratnm  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  ia^3  p.  121.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  101. 
Katanduanes,  Masbate,  Mindanao. 
Sonst:  Australien,  Neu-Caledonien. 

Abl.an.ri.  Bd.  XXII.  11 

0 


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162 


Sykes  (Proc.  Mal.  Soc.  1895  p.  244)  will  diese  Form  mit 
tvpicum  vereinigen;  ich  kann  nach  meinem  Material  nur  sagen, 
dass  mir  keine  Uebergänge  vorgekommen  sind. 
72M.   Plecotrema  decusmtum  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1*53  p.  121.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  102.    Sykes  1.  c.  p.  244  f.  5. 
Cebu,  Masbate. 

b)  Formenkreis  der  P.  imperforatum  Ad. 

724.  Plecotrema  imperforatum  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1853  p.  120.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  106. 

725.  Plecotrema  exaratum  H.  et  A.  Ad. 

P.  Z.  S.  1853  p.  122.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  10-1.  -  cf.  Sykes  1.  c.  p.  243. 
Mindanao. 
725a.  —  subsp.  unulentatum  Mlldff. 
Luzon. 

Wenn  Sykes  darin  Recht  hat,  dass  P.  exaratum  mit  striatum 
Phil,  zusammenfallt,  sn  inuss  die  philippinische  Art,  welche  ich 
für  exaratum  nehme,  einen  neuen  Namen  erhalten. 

72<>.  Plecotrema  mmronahtm  Mlldff. 
N.  Hl.  1801  p.  116. 
Bohol. 

727.   Plecotrema  hirsutum  Garr. 

Pfr.  Mon.  Pneum.  Suppl.  III  p.  348. 
Leyte,  Limansaua,  Masbate. 
Sonst:  Viti. 
72.S.  Plecotrema  octanfractum  Jon. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  103.    Nov.  Conch.  I,  t.  5  f.  9—11  (clausa). 
Mindanao,  Leyte,  Cebu,  Masbate,  Kulion,  Sibuyan. 

Sonst:  Borneo,  Andamanen,  Indien,  Mauritius,  Seychellen. 
Australien,  Melanesien,  Polynesien  bis  Hawaii. 
*72H.  Plecotrema  äoltohnn  (Petit). 

.Pfr.  Mon  Aur.  p.  109  (Oassidula). 
Luzon. 

G;J.  Gen.  (assidula  Fer. 

a)  Formenkreis  der  C  labio  Mlldff. 

7:*0.  Casshlula  labio  Mlldff. 

J.  IV  M  G.  XIV  1887  p.  282,  t.  8  f.  14. 
Cebu.  Sitpiijor,  Limansaua,  Mindanao. 


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163 

730a.  —  subsp.  phüippinarum  Hid. 

J.  de  Couch.  1888  p.  53,  t.  VI  f.  7. 
Masbate,  Tablas,  Eomblon,  Sibuyan,  Bohol,  Mindanao,  Kuyo. 
Auch  Sulu-  und  Palao-Inseln. 

b)  Formenkreis  der  C.  faba  Mke. 

731.  Casjtidtda  faba  Mke. 

2.  f.  Mal.  1853  p.  121    PiV.  Nov.  Conch.  I,  t.  2  f.  7,  9. 
Cebu,  Siquijor. 

Sonst:  Java,  Siam. 

c)  Formenkreis  der  C.  turgida  Pfr. 

732.  Cassidula  turgida  Pfr. 

Mon.  Aur.  p.  115.  Nov.  Couch.  I,  t.  12  f.  19,  20.  —  Cassidula 
quadrasi  Hid.  J.  de  Conch.  1888  p.  51,  t.  VI  f.  6. 

Marinduque,    Masbate,    Cebu,    Negros,    Tablas,  Busuanga, 

Mindanao. 

Cassidula  quadrasi  Hid.  ist  nichts  als  eine  kleine  Form  von 
turgida  mit  besser  erhaltenen  Haaren  und  deutlicher  dreitheilig 
gefurchter  Spindelfalte.  Auch  C.  multiplicata  Mart.  (Weber 
Zool.  Erg.  IV  p.  142)  scheint  mir  nichts  anderes  zu  soin,  als 
eine  besonders  grosse  turgida.  Pfeiffers  Maasse  sind  14  :  9, 
Hildalgo's  12,5:8.5;  ich  habe  ferner  14,75: 10,  15.5  : 10,  19,5  : 12 
ohne  sonstige  Unterschiede.  Martens  giebt  17  bis  21  lang, 
1 1  7s  bis  14  breit.  Danach  wäre  die  Art  bis  Baugka,  Singapur 
und  Mergui  verbreitet. 

733.  Cassidula  sulculosa  Mouss. 

Pfr.  Man.  Aur.  p.  114.  Martens  Weber  Zool.  Erg.  IV  p.  146, 
t.  VIII  f.  17. 

Mindanao,  Balabac,  Bu9uanga,  Tablas,  Mindoro,  Marinduque, 
Masbate,  Cebu,  Alabat,  Luzon  II. 
Sonst:  Java,  Celebes.  Flores,  Molukken. 
733  a.  —  subsp.  plieifera  Mlldff. 
Luzon  III  (Karamuan). 

734.  Cassidula  crassiuscula  Mouss. 

J.  de  Conch.  18G9  p.  343,  t.  15  f.  1.  —  Cassidula  nucleus  Gass. 
Mott.  Nouv.  Valed.  t.  III  f.  9.    Hidalgo  J.  de  Conch.  1888  p.  50  (an 
Limax  nucleus  Martyn?). 
Mindanao,  Cebu,  Marinduque,  Luzon  III,  Alabat. 
Sonst:  Viti,  Tonga,  Neu-Caledonien. 

11* 


164 


Unter  dem  Namen  nucleus  „Martyn"  circuliren  mehrere  Arten, 
die  nicht  nur  unter  sich  verschieden  sind,  sondern  auch  von 
der  ursprünglichen  Art  abweichen.  Hidalgo  glaubt  mit  Gassics 
dieselbe  in  der  von  Mousson  crassiuscula  genannten  wieder  zu 
erkennen,  während  v.  Martens  (Web.  Zool.  Erg.  IV  p.  143)  die 
Martvn'sche  Art  als  ähnlich  der  C.  mustelina  Desh. ,  vielleicht 
identisch  mit  ihr  bezeichnet.  Was  Pfeiffer  unter,  C.  nuclens 
verstand  (Mon.  Aur.  p.  115),  ist  unklar;  Martens  vermuthet  seine 
multiplieata.  Hidalgo  giebt  dieser  „nucleus",  ohne  sie  zu  kennen, 
den  neuen  Namen  manilensis.  Küster  (Chemn.  ed.  II)  bildet 
als  nucleus  zwei  ganz  verschiedene  Arten  ab;  t.  4  f.  5,  G  ist  so 
schlecht,  dass  man  sie  überhaupt  nicht  bestimmen  kann,  vielleicht 
turgida  Pfr.  Die  andere,  t.  7  f.  3,  4,  ist  C.  auris  felis.  Unter 
diesen  Umständen  ist  es  wohl  besser,  den  Namen  nucleus  ganz 
fallen  zu  lassen,  jedenfalls  halte  ich  mich  zunächst  an  den 
Mousson'schen,  bei  welchem  wir  bestimmt  wissen,  welche  Form 
gemeint  ist. 
*735.  Cassitlula  manilensis-  Hid. 

.1.  de  Couch.  1SH8  p.  51,  5t  (mimen).  —  C.  nucleus  Pfr.  Mon.  Aur. 

]».  115  (non  Martyn). 
?  Manila. 

Wir  haben  hier  eine  Art,  welche  der  Autor  selbst  nicht  kennt, 
und  von  der  der  Fundort  Manila  keineswegs  feststeht.  Quadros 
und  ich  haben  um  Manila  nur  0.  sulculosa  und  mustelina  ge- 
funden. 

c)  Formen  kreis  der  C.  auris  felis  Brug. 

7M.  Cassidula  mustelina  Desh. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  1  W.    Mart.  Weh.  Zool.  Erp.  IV  p.  141. 
Lnzon,  Cebu,  Negros,  Busuanga,  Marinduque  etc. 

Sonst:  Sumatra,  Java,  Borneo,  Singapur,  Siam,  Formosa, 
Aru-Inseln,  Neu-Guinoa.  Neu-Caledonien. 
737.   ('assidu/a  auris  felis  (Brug.). 

Pl'r.  M.m.  Aur.  p.  117.    Mart.  Weh.  Zool.  Erg.  IV  p.  141,  t.  VIII 
f.  12-14. 
Philippinen. 

Ein  sicherer  philippinischer  Fundort  ist  mir  nicht  bekannt. 
Manila  nach  Cuming  möchte  ich  stark  bezweifeln. 
Sonst:  Hinterindien,  malayischer  Archipel. 


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1G5 


G4.  Gen.  Melampns  Montf. 

1.  Section  Molampus  s.  str. 

738.  Melampns  Intens  (Quoy  et  Gaim.). 

Pfr.  Mon.  Aar.  p.  36.    Murt,  Web.  IV  p.  163. 
Cebu,  Leyte,  Marinduque  und  gewiss  weiter  verbreitet. 

Sonst:  Mauritius,  Reunion,  Java,  Neu-Guinea,  Melanesien, 
Micronesien.  Polynesien. 

739.  Melampns  philippii  (Küst.). 

Aur.  t.  7  f.  23-25.    Pfr.  Mon.  Aur.  p.  31. 
Bohol,  Kalamianes. 

Sonst:  Gesellschaftsinseln,  Hawaii,  Vit i. 

740.  Melampus  singaporensis  Pfr. 

Mon.  Aur.  p.  41.    Nov.  Conch.  I,  t.  12  f.  15,  16. 
Manila. 

Sonst:  Singapur,  Amboina,  Seram. 

741.  Melampns  eaffer  (Küst.). 

Aur.  t.  5  f.  6-8.    Pfr.  Mon  Aur.  p.  10. 
Paragua,  Bohol,  Limansaua,  Kapul.  Katanduanes. 

Sonst:  Süd-Afrika,  Madagaskar,  Mariannen,  Neu-Caledonien. 

742.  Mefampus  fasriatns  (Dcsji.). 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  38. 
Ganzer  Archipel. 

Sonst:  Durch  den  indischen  und  stillen  Ocean  weit  ver- 
breitet. 

743.  Mc/ampus  boholensis  H.  et  A.  Ad. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  .'38.  Mlldff.  J.  Senr-k.  IWW  p.  254.  -  M.  variabilis 
Hid.  .1.  de  Conch.  18H8  p.  11. 

Miudanao,  Paragua,  Bohol,  Siquijor,  Negros.  Cebu,  Limansaua, 

Leyte,  Luzon  III. 

744.  Melampns  cumingianns  (R«'el.). 

Pfr.  Mon  Aur.  p.  27. 
Negros,  Marinduque. 

2.  Section  Micromelampus  MlldtV. 

745.  Melampns  nncleolus  Mart. 

Pfr.  Mon.  Pnciun.  suppl.  III  p.  308.  Murt.  Wob.  Zool.  Erg.  IV  p.  161. 
t,  VIII  f.  21. 


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166 

Mindanao,  Busuanga,  Kuyo,  Bohol,  Ccbu,  Marinduque,  Masbate, 
Luzon. 

Sonst:  Molukken,  Neu-Guinea. 

740.  Melampus  triticeu*  Phil. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  36. 
Kuyo,  Negros. 

Sonst:  Neu-Caledonien,  ? China. 

747.  Melampus  cristatus  Pfr. 

Nov.  Conch.  I,  t.  V  f.  3-5. 
Sibuyan. 

Auch  Neu-Caledonien. 

748.  Melamjms  brevis  Gass. 

Mlldff.  J.  Senck.  1890  p.  25«. 
Cebu,  Masbate,  Luzon,  Kuyo. 
Sonst:  Neu-Caledonien. 

749.  Melampus  pulcheflus  Petit. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  35.    Mlldff.  J.  D.  M.  G.  XIV  p.  281. 
Cebu,  Magtan,  Negros,  Masbate,  Limansaua,  Mindanao,  Luzon. 
Sonst:  Singapur. 

3.  Section  Signia  H.  et  A.  Ad. 

750.  Melampus  strialus  Pse. 

P.  Z.  S.  18(il  p.  244.  Pfr.  Mon.  Pneum.  suppl.  III  p.  311.  —  Melampus 
tripartitus  Mouss.  in  sched. 
Mindanao,  Kuyo,  Busuanga,  Kulion,  Tablas,  Negros,  Bohol, 
Masbate,  Luzon. 
Sonst:  Gesellschaftsinseln. 

751.  Melampus  granifer  (Mouss.). 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  42. 
Busuanga,  Negros,  Cebu,  Masbate,  Burias,  Marinduque. 

Sonst:  Java,  Neu-Guinea,  Torres-Strasso,  Mauritius. 
*752.  Melampus  exaratus  H.  et  A.  Ad. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  54.    Nov.  Conch.  I,  t.  6  f.  17—19. 
Samar. 

Ob  junge  Stücke  der  vorigen  Art? 

753.   Melampus  semiplicatus  Pse. 

P»r.  Mon.  Pneum.  suppl.  III  p.  304.    Mlldff.  J.  Seiuk.  1890  p.  257. 
Mindanao,  Bohol,  Negros,  Cebu,  Masbate,  Luzon. 
Sonst:  Hawaii. 


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167 


4.  Section  Persa  H.  ot  A.  Ad. 

754.  Melampus  custatus  (Qnoy  et  Gaim.). 
Pfr.  Mon.  Aur.  p.  55. 
Philippinen. 

Sonst:  Ncu-Giimca,  Bismarck-Archipel,  Viti,  Samoa. 


Fam.  Truneatellidae. 


65.  Gen.  Truncatella  Bisso. 
755.   Truncatella  valida  Pfr. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  184. 
Ganzer  Archipel. 

Sonst:  Im  indischen  und  stillen  Ocean  weit  verbreitet. 

750.   Truncatella  vitiana  Gld. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  184  (conspicua). 
Mindanao,  Leyte,  Cebu,  Masbatc,  Lu/.on. 
Sonst:  Mariannen,  Viti,  Neu-Caledonien. 

757.  Truncatella  marginata  Kstr. 

Pfr.  Mon.  Aur.  p.  18«. 
Cebu. 

Sonst:  Malaeca,  Borneo,  Australien. 

758.  Truncatella  quadrasi  Mlldff. 

J.  Senck.  18«)3  p.  137,  t,  V  f.  10. 
Leyte,  Sibuyan. 


60.  Gen.  Taheitia  A.  Ad. 

759.   Taheitia  albida  Mlldn". 

J.  Senck.  185«  p.  137,  t.  V  f.  11 
Leyte.  Masbate. 

700.  Taheitia  sewperi  Kobelt. 

Landileckelsdin.  Phil.  p.      t.  L  f.  11. 
Bohol,  Cebu,  Magtan,  Masbate. 

70 1.  Taheitia  anetoatoma  Quadr.  et  Mild  Ii'. 

N.  Bl.  1807  p.  31. 
Mindanao,  Paragua. 


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168 


Farn.  Cyclophoridae. 

Subfam.  Oy clophorinae. 
67.  Gen.  Leptopoma  Pfr. 
1.  Section  Leptopoma  Pfr. 

a)  Formenkreis  des  L.  vifreum  Less. 

76*2.  Leptopoma  vitreum  (Less.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  101.  —  Cvclostoma  perlucida  Grat.  Act.  Soc. 
Linn.  Bord.  XI  p.  442,  t.  3  f.  13.  —  Cy  clostoma  nitidum  Sow. 
P.  7>.  S.  1843  p.  60.  -  Leptopoma  pellucidum  var.  lactea  Kol. 
Landd.  Phil.  t.  6  f.  6-8.  —  L.  vitreum  Mlldff.  J.  Senck.  18M0  p.  '274, 
18M3  p.  118. 
Ganzer  Archipel. 

Sonst:  Neu-Guinea,  Bismarck- Archipel,  Louisiaden,  Molukken, 
Celebcs,  Java,  Formosa. 

762a.  —  subsp.  prttinosum  Mlldff. 
Negros,  Masbate. 

763.  Leptopoma  puhhel/um  Quadr.  et  MlldrT. 

X.  Bl.  18M4  p.  UM. 
Busuanga,  Tangat. 

764.  Leptopoma  euconus  Mlldff. 

N.  Bl.  18M4  p.  120. 
Koron,  Kalamiancs. 

765.  Leptopoma  concinnttm  (Sow.). 

Cvclostoma  eonc.  Sow.  P.  Z.  S.  1843  j>.  61.  —  Leptoma  per- 
luridum  Pfr.,  Rve.,  Kob.  (nou  Grat.),  cf.  Mlldff.  J.  Senck.  1893  P.  011 
Mindanao,  Siargao,  Leyte,  Samar,  Masbate,  Tablas,  Marinduque, 
Katanduanes. 

*766.  Leptopoma  dubium  Kob. 

Landd.  p.  42,  t.  6  f.  13.  14. 
Bohol. 

767.  Leptopoma  pusillum  Mlldff. 

L.  pellucidum  var.  pusilla  Mlldff.  .1.  Senck.  18M0  p.  277. 
Cebu,  Panay,  Mindanao. 

768.  Leptopoma  intuszonatum  Hid. 

L.  vitreum  var.  intuszonata  liid.  J.  de  Conch.  1888  p.  M3. 
Paragua. 


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169 


769.  Leptopoma  bicolor  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  104. 
Luzon  II  (Bulakan,  Nueva  Ecija). 

770.  Leptopoma  achatinum  Crosse. 

J.  de  Concb.  1865  p.  221»,  18*50,  t.  6  f.  5.  —  L.  distinguendum  Dohm 
Kob.  Landd.  p.  55,  t.  7  f.  13,  14.  —  Leptopoma  pulicarium  vur. 
Kob.  Landd.  Phil.  p.  53,  t.  7  f.  10  (non  Pfr.). 
Luzoii  I,  III,  Katanduanes,  Alabat. 

b)  Formenkreis  des  L.  latelimbatum  Pfr. 

771.  Leptopoma  latelimbatum  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  106.    Chemn.  Cvcl.  t.  40  f.  1.  2.  -  L.  portei  Pfr. 
P.  Z.  S.  1862  p.  116,  t.  12  f.  5. 
(Luzon  I),  Polillo. 

772.  Leptopoma  approximativ  Dohrn. 

Kobelt  1.  c.  p.  46,  t.  6  f.  27. 
Luzon  I,  II. 

c)  Formenkreis  des  L  lutcostom  um  (Sow.). 

773.  Leptopoma  luteostomum  (Sow.). 

Cyclostoma  luteostomum  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  62.  —  Leptop. 
lut.  Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  105.    Chemn.  Cycl.  t.  12  f.  21-23. 
Guimaras,  Panay. 

774.  Leptopoma  poecifum  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  81. 
Mas  bäte. 

775.  Leptopoma  quadrasi  Mlldff. 

.T.  Senck.  1893  p.  120,  t.  IV  f.  9. 
Leyte. 

776.  Leptopoma  boettgeri  Mlldff. 

Lagochilus  boettgeri  Mlldff.  J.  D.  M.  O.  XIV  p.  243,  t.  VII  f.  1. 
Cebu,  Bohol. 

2.  Section  Trocholeptopoma  Mlldff.  et  Kob. 

a)  Forraenkreis  des  L>.  macufatum  (Lea). 

777.  Leptopoma  macuhttum  (Lea). 

Cyclostoma  marulata  Lea  Obs.  II  p.  68,  t.  23  f.  87.  -  Lepto- 
poma irnmaculatum  Pfr.  Mon.  Pneum.  p  105.  Chemn.  t.  3 
f.   7.     Kobelt   1.  c.  p.   19,  t.  7  f.  3—5    (im    Turbo  immaculatus 


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170 


Chemn.V).  -Cyclostomalaeve  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  43  (an  Turbo 
laevis  Wood?). 

Luzon  I,  II,  Burias. 
777  a.  —  subsp.  amaliae  Kob. 

1.  c.  p.  45,  t.  6  f.  24-2G. 
Philippinen. 

778.  Leptopoma  subatatum  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  179. 
Luzon  I. 

779.  Leptopoma  varians  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  144. 
Luzon  II. 

780.  Leptopoma  mathildai'  Dohm. 

P.  Z.  S.  18W2  p.  182.  Pfr.  Mon.  Pneura.  suppl.  II  p.  80.  Kob.  1.  c.  p.  47, 
t.  6  f.  31,  32. 
Mindanao. 

781.  Leptopoma  sericatum  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  108. 
Paragua.    Sonst:  Boraeo. 

b)  Formenkreis  des  L.  helicoides  (Grat.). 

782.  Leptopoma  helicoides  (Grat.). 

Pfr.  Mon.  Pneuin.  p.  110.    Kobelt  1.  c.  p.  35,  t.  5  f.  10-14,  t.  7  f.  1,  2. 
Von  Nord-Luzon  bis  Mindanao,  fast  auf  allen  Inseln. 
782a.  —  subsp.  boholense  Kob. 

1.  c.  p.  48,  t.  fi  f.  17,  18. 
Bohol. 

783.  Leptopoma  roseum  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  118. 
Luzon  II. 

784.  Leptopoma  aureum  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  89. 
Luzon  I. 

785    Leptopoma  polillanum  Mlldff. 
N.  Bl.  1894  p.  119. 
Polillo. 

c)  Formenkreis  des  L.  fibula  (Sow.). 

786.  Leptopoma  perplexum  (Sow.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  109.    Kob.  1.  c.  p.  39,  t.  5  f.  24-27. 
Luzon  I. 


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171 


786  a.  —  subsp.  mbfibula  Mlldff. 

Luzon  I. 

787.  Leptopoma  fibula  (Sow.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  113.   Kob.  1.  c.  p.  34.  t.  5  f.  6  -9. 
Luzon  I. 

787a.  —  subsp.  pfeifferi  Dohm. 

P.  Z.  S.  1862  p.  182.    Kob.  1.  c.  p.  43,  t.  6  f.  15,  16. 
Kamigin  (bei  Luzon). 

787  b.  —  subsp.  maubanense  Kob. 

1.  c.  p.  35,  t.  1  f.  1,  2  („maubanense"). 
Luzon  II,  Polillo,  Marinduque. 

788.  Leptopoma  fibulinum  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1897  p.  33. 
Kalamianes. 

789.  Leptopoma  caroli  Dohrn. 

P.  Z.  S.  1862  p.  182.    Kob.  1.  c.  p.  37,  t.  5  f.  16-18. 
Luzon  I,  Katanduanes. 

790.  Leptopoma  acuminatum  (Sow.). 

Kob.  1.  c.  p.  36,  t.  5  f.  15. 
Luzon  I,  II,  III,  Alabat. 

d)  Formenkreis  der  L.  pileus  (Sow.). 

791.  Leptopoma  pileoht.s  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  143. 
Luzon  I  (Kagayan). 

792.  Leptopoma  antonii  Kob. 

L.  pileus  var.  antonii  Kob.  1.  c.  p.  38,  t.  5  f.  19-21.    Mlldff.  N.  Bl. 
1897  p.  33. 
Luzon  I  (Kagayan). 

793.  Leptopoma  pileus  (Sow.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  114.   Kob.  1.  c.  p.  37,  t.  5  f.  22,  23,  t.  7  f.  15,  16. 
Luzon  I  (Ilocos). 

e)  Forinenkreis  des  L.  goniostoma  (Sow.). 

794.  Leptopoma  goniostoma  (Sow.). 

Ptr.  Mon.  Pneum.  p.  114.    Kob.  1.  c.  p.  39,  t.  5  f.  28  -32. 
Mindanao. 


172 

- 

795.   Leptopoma  trochus  Dohm. 

Kob.  1.  c.  p.  4ß.  t.  6  f.  28  -30. 
Basilan. 

Semper's  Fundort  Maligi  liegt  auf  dieser  Insel,  nicht  auf 
Mindanao. 
79G.  Leptopoma  pyramis  Kob. 

1.  c.  p.  33,  t.  5  f.  3-5. 
Mindanao,  Malauinaui  bei  Basilan. 
*797.  Leptopoma  superbum  Dohm. 
N.  Bl.  1889  p.  57. 
Paragua. 

f)  Formenkreis  des  L.  reguläre  Pfr. 

798.  Leptopoma  reguläre  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  116.    Kob.  1.  c.  p.  52,  t.  7  f.  9. 
Mindoro,  Kalamianes,  Mindanao. 

799.  Leptopoma  atricapiUum  (Sow.). 

PlV.  Mon.  Pneum.  p.  115.    Kob.  ].  c.  p.  50,  t.  7  f.  8. 
Mindoro,  Kalamianes,  Paragua,  Mindanao,  Luzon  II. 

3.  Section  Entochilus  Mlldff.  et  Kob. 

800.  Leptopoma  imigne  (Sow.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  111.    Chcmn.  t.  12.  f.  19,  20. 
Mindoro. 

801.  Leptopoma  panagense  (Sow.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  108.    Cheinn.  t.  10,  f.  28,  29. 
Samar,  Panay. 
Auf  Samar  wieder  aufgefunden,  auf  Panay  bisher  nicht. 

802.  Leptopoma  cuticulare  Mlldff. 

N.  Bl.  188S  p.  75. 
Luzon  II. 

68.  Gen.  Lagochilus  Blfd. 
1.  Section  Lagochilus  s.  str. 

a)  Formenkreis  des  L.  gründe  Mlldff. 

803.  Lagochilus  grämte  Mlldff. 

N:  Bl.  1890  p.  207.    J.  Senck.  1893  p.  116,  t.  IV  f.  7. 
Leyte. 


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173 


804.  Lagochilns  tnrbinatum  (Pfr.). 

Cyclostoma  helicoides  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  65.  —  Cyclophorus 
turbinatus  Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  75. 

Bohol. 

804  a.  —  subsp.  nmbilicatnm  Kob. 

Cycloph.  umbilieatus  Kob.  1.  c.  p.  26,  t.  4  f.  22,  23.  -  Lago- 
chilns umbilicare  Kob.  et  MUdff.  N.  Bl.  1897  p.  85  (err.  typ.). 
Bohol. 

805.  Lagochilns  enryomphalum  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  79. 
Samar. 

806.  Lagochilns  cilialnm  (Sow.). 

Cyclostoma  eil.  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  65.   Chemn.  t.  20  f.  26,  27.  — 
Leptopoma  eil.  Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  112. 
Luzon  III,  Katanduanes. 

807.  Lagochilns  stephanophorum  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  143. 
Luzon  III  (Karamuan). 

808.  Lagochilns  bifimbriatnm  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  209. 
Mindanao. 

809.  Lagochilns  simile  Smith.  * 

Ann.  Mag.  Nat,  Hist,  (6.  ser.l  XI  1893  p.  352,  t.  18  f.  14-16. 
Balabao,  Paragua. 

b)  •  Formonkrois  der  L.  parvnm  (Sow.). 

810.  Lagochilns  emphalotropis  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  297 
Luzon  II. 

811.  Lagochilns  ixtrvnm  (Sow.). 

Cyclostoma  parvnm  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  66.  Chemn.  t.  13  f.  15,  16. 
Panay,  Cebu,  Leyte. 

812.  Lagochilns  iigrinnlnm  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  50. 
Siquijor. 

813.  Lagochilns  solidnlum  Mlldff. 

N  Bl.  1894  p.  118. 
Bohol,  Panglao. 


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174 


814.  Lagochilus  scalare  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  80. 
Mindanao. 

815.  Lagochilus  polytrojns  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  81. 
Mindanao. 

816.  Lagochilus  cagayanicum  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1895  p.  80. 
Luzon  I. 

817.  Lagochilus  balabacense  Smith. 

P.  Z.  S.  1895  p.  121,  t.  IV  f.  9.  —  Cyclophorus  triliratus  v»r. 
quadrifilosus  Hid.  J.  de  Couch.  1888  p.  83  (non  Bens.). 
Balabac. 

c)  Formenkreis  des  L,.  guimarasense  (Sow.). 

818.  Lagochilus  stenomphalum  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  2(K 
Luzon  I. 

819.  Lagochilus  qttadrasi  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  298. 
Luzon  JI. 

820.  Lagochilus  guimarasense  (Sow.). 

Cyclostoma  guim.  Sow.  Cheran.  t  12  f.  8,  9.  —  Leptopoma  guim. 
Pl'r.  Z.  f.  Mal.  1817  p.  109.  —  Cyclophorus  guiin.  Pfr.  Man. 
Pueum.  p.  75. 
Guimaras,  Panay. 

820a.  —  subsp.  ßolidum  Mlldff. 
Tablas,  Sibuyan. 
In  dorn  Katalog  N.  Bl.  1897  p.  83  sind  durch  einen  Schreib- 
fehler von  Tablas   und  Sibuyan  zwei  Varietäten  aufgeführt, 
nämlich  solida  und  solidula;  letztere  ist  zu  streichen. 

820b.       subsp.  romhlonense  Hid. 

Cyclophorus  romblonensis  Hid.  J.  de  Conch.  1888  p.  83.  - 
Lagoch.  r.  Mlldff.  X.  Bl.  1897  p.  34. 
Romblon. 

820c.  —  subsp.  tumidulum  Quadr.  et  Mlldff. 
X  Bl.  1895  p.  79. 
Negros,  Masbatc. 


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175 


820d.  —  subsp.  trans'dans  Mlldff. 

Cyclophorus  philippinarum  var.  transitans  Mlldff.  J.  Sende. 
1890  p.  272. 

Cebu. 

2.  Section  Japonia  Gld. 

821.  Lagochilus  subcarinatum  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  243,  t.  VU  f.  2. 
Cebu. 

822.  Lagochilus  mucronatum  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  76. 
Luzon  II. 

823.  Lagochilus-  concolor  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  117,  t.  IV  f.  8. 
Leyte,  Liraansaua. 

824.  Lagochilus  gradatum  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  118. 
Busuanga,  Kulion,  Koron,  Tablas. 

69.  Gen.  Ditropis  Blanfd. 

825.  Ditropis  cebaaiia  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  270,  t.  IX  f.  8. 
Cebu. 

826.  Ditropis  decollata  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  109,  t.  IV  f.  4. 
Leyte,  Bohol. 

827.  Ditropis  conulina  Mlldff. 

J.  Senck.  1K93  p.  110,  t.  IV  f.  5. 
Leyte. 

828.  Ditropis  p/p-anüdata  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  110,  t.  IV  f.  6. 
Cebu. 

829.  Ditropis  (p-aduta  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  89. 
Bohol. 

830.  Ditropis  quadrasi  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  207. 
Mindanao. 

831.  Ditropis  pusilla  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1895  p.  78. 
Masbatc. 


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176 


832.  Ditropis  corniculum  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  111. 
Leyte. 

833.  Ditropis  adesmospira  Mlldff. 

N.  Bl.  1805  P.  141. 
Luzon  III  (Karamuan). 

834.  Ditropis  mira  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  50. 
Siquijor. 

70.  Gen.  Cyclophorus  Montf. 

1.  Section  Litostylus  Kob.  et  Mlldff. 

835.  Cyclophorus  quadrasi  Hid. 

J.  de  Couch.  1888  p.  70,  t,  IV  f.  4. 
Paragua. 

836.  Cyclophorus  plateni  Dohm. 

N  Bl.  1889  p.  55. 
Paragua. 

837.  Cyclophorus  smühi  Hid. 

.7.  de  Oonch.  1888  p.  70,  t.  IV  f.  4. 
Busuanga. 
837  a.  —  subsp.  crassus  Mlldff. 
Koron,  Tangat. 

Die  voranstehenden  Arten  stehen  in  unserm  Katalog  (N.  Bl. 
18'J7  p.  107,  108)  in  der  Sektion  Glossostylus,  C.  plateni  wurde 
übersehen.  Wir  wurden  dazu  durch  die  Achnlichkeit  in  der 
(Testalt  mit  C.  woodianus  verführt,  doch  zeigt  die  Spindel  nicht 
die  geringste  Tendenz  zur  Verbreiterung,  erinnert  vielmehr  ent- 
schieden an  die  von  C.  annamiticus,  mit  dem  auch  sonst  Analogie 
vorhanden  ist. 

2.  Section  Glossostylus  Mlldff. 

a)  Formenkreis  des  C,  woodianus  (Lea). 

838.  Cyclophorus  woodianus  (Lea). 

Cyclostoma  Wood ia na  Lea  Trans.  Am.  Phil.  Soc.  VII  p.  405, 
t.  12  f.  19.  —  Cyclostoma  lu/.onicum  Sow.  P.  Z.  S.  1842  p.  80.  — 
Cyclophorus  Wood.  Pfr.  Mnn.   Pneum.  p.  88.    Kob.  1.  c.  p.  20, 
t.  IV  f.  1-3. 
Luzon  I,  IT. 


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177 


838a.  —  subsp.  artn/atensis  Kob. 
1.  c.  v.  21,  t.  IV  f.  5. 

Luzon  II  (Aravat). 

&38b.  -  subsp.  pallens  Mlldff. 

Kob.  1.  c.  t.  IV.  f.  4. 
Luzon  I  (Iloeos). 

838c.  —  subsp.  ambidmkensis  Kob. 
1.  c.  t.  IV  f.  «i-H. 
Luzon  I  (Isabela). 

838d.  —  subsp.  intercedens  Kob. 

1.  c.  p.  22,  t.  -1  f.  V»-ll. 
Luzon  TT  (Tayabas). 

838 e.  —  subsp.  depressus  Mlldff. 
Luzon  III  (Kamarines). 

838 f.  —  subsp.  insular h  Mlldff. 
Polillo. 

838g.  —  subsp.  expftnsilabris  Mlldff. 
Masbate. 

*839.   Cyclophorus  canaliferus  (Sow.). 

TJebor  diese  Art  herrscht  in  der  Literatur  grosse  Verworren- 
heit. Sowerby  scheint  2  Arten  unter  seinem  Namen  zu  be- 
greifen; die  eine,  anscheinend  grade  den  Typ.,  hat  Pfeiffer  als 
appendiculatus  neubenannt,  die  andre  höher  gewundene,  welche 
Pfeiffer  als  canaliferus  im  Ohemn.  t.  5  f.  14 — 16  (sehr  sehlecht!) 
abbildet,  fällt  vielleicht  mit  batanicus  Quadr.  et  Mlldff.  zusammen. 
Dazu  kommt  die  in  den  Sammlungen  meistens  als  canaliferus 
vertretene  Form  von  Mindoro.  ein  appendiculatus  mit  schwächerer 
Nabelplatte  und  weniger  deutlichem  Nahtcanal,  die  ich  jetzt  zu 
appendiculatus  stelle.  Von  den  Fundorten  ist  der  Cuming'sehe, 
Tayabas,  sicher  falsch:  dort  kommt  C.  woodianus  intercedens 
vor  und  das  Auftreten  einer  andern  Rasse  derselben  Gruppe 
daselbst  ist  ganz  ausgeschlossen,  da  die  Provinz  gut  durchforscht 
ist.  Auch  die  Angabe  Burias  bei  Kobelt  (nach  Semper)  möchte 
ich  stark  bezweifeln;  dagegen  führt  uns  der  Fundort:  Insel 
(nicht  Provinz)  Kalayan,  eine  der  Babuyanes,  nahe  den  Batanes, 
auf  C.  batanicus  et  M.,  und  Kobelt's  Abbildung,  t.  4  f.  12, 
bezieht  sich  wahrscheinlich  auf  ein  Exemplar  von  dieser  Tnsel. 

Abhan.ll.  Bd  XXII.  12 


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178 


Hiernach  könnte  man  den  Namen  eanaliferus  ganz  fallen  lassen 

und  die  Synonyinie  würde  lauten: 

C.  appendieulatus  Pfr.        eanaliferus  Sow.  (ex  parte  , 
C.  batanicus  Quadr.  et  Mlldtf'.  —  canaliferns  Sow.  (ex  parte., 
Pfr..  autt. 

Ks  wäre  aber  auch  möglich,  dass  noeb  eine  dritte  Form 
existirt,  welche  den  echten  eanaliferus  darstellt,  und  da  diese 
Frage  nur  durch  Mriginalexemplare  zu  entscheiden  ist  ,  so  lasse 
ich  den  Namen  einstweilen  als  den  einer  unsicheren  Art  stehen. 

840.  Cijdnphorus  uppt  wlicuhttus  Pfr. 

Mon.  J^ieum.  p.  5H>.    Cheni.  t   45  f.  7,  H. 
Marindu<pie  (schwerlich  Luzon  oder  Masbate:. 

84()a.  —  subsp.  brarhf/glossus  Mlldtr*. 
Tablas. 

840b.  —  subsp.  recidims  Mlldff. 
Mindoro. 

841.  Cyclophorus  batanicus  Quadr.  et  Mlldfl'. 

N  Hl.  I*.>4  p.  117. 
Ratan,  Kalayan. 

b)  Formenkreis  des  C.  nitidus  (Sow.). 

842.  Ct/clophorus  picturatus  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  Iii.    Chem.  t.  45  f.  13.  14. 
Mindanao,  Kamigin,  Sarangani. 

84il    Cyclophorus  vulidus  (Sow.). 

Cyclostoma  valhlum  Sow.  P  '/..  S.  1842  p.  82.  Cyclophorus 
valhlus  Pfr.  Mon  Pneum.  p  77.  -  Hoheit  I.  c.  p.  14,'t.  1  f.  1-4. 
t.  II  f.  i>,  lO.  Hi<l.  .1.  .1..  Couch.  IKK*  p.  Hl.  -  MU.ltV.  .7.  Senek. 
18!  »3  p.  112. 

Mindanao.  Leyte,  Samar. 

843a.  —  subsp.  elecatus  Mlldft'. 

J.  Senck.  is;t:i  p.  it:i. 
1  jevte. 

«-' 

S41ib.   —  subsp.  linyniferns  Sow. 

Cyclostoma  1  i  n  i;  u  i  f  e  ru  m  Sow.  P.  Z.  S.  1812  p.  31.  —  Cyclophorus 
Ilnguif.   l»fr.   Mon.   Pneum.   p.    78.  —  Höh.   1.   c.  t.  II  f.  1-3.  -- 
of.  MIl.UV.  .1.  Sonck.  Ihm:;  p,  112. 
Jiohol.  Samar. 


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17«) 


844.  Cydophorus  prietoi  Hid. 

J.  de  Couch,  1888  P.  71,  t.  IV  f.  6. 
Katanduanes. 

S44a.  —  subsp.  stenochaeta  Mlldff. 
Luzon  III  (Karamuan). 

845.  Cydophorns  mratod**  Mlldff. 

X.  Bl.  189Ö  p.  142. 
Luzon  III. 

c)  Formenkreis  des  C.  tigrinus  (Sow.). 

84(>.  Cydophonis  leucostoma  Pfr. 

Mon.  Pneum.  p.  73.  Chemn.  t.  18  f.  14-1«.  HM.  J.  de  Cond».  1HHH 
p.  ««.  Mlldtl".  .1.  Senck.  1*«  p.  114.  -  Cvcloph.  tigrinus  var. 
Koh.  1.  c.  t.  II  f.  «. 

Mindanao,  Siargao,  Panaon,  Leyte,  Rohöl. 

847.  Cydophonis  cruenfus  Mart. 

Aun.  Mn«.  X.  II.  XVI  18Ü5  p.  429.   Pfr.  Mon.  Pneum.  suppl.  III  p.  10«. 
Samar. 

848.  Cydophonis  darayanims  Hid. 

J.  de  Cond..' 1888  p.  «8,  t.  IV  f.  2. 

Luzon  II,  III. 

848a.  —  su Im p.  f//V/as  Mlldff.  *. 
Luzon  IIT  (Nord-Kamarines). 

848b.  —  subsp.  platyomphalus  Mlldff. 
Polillo. 

841*.   Cydophonis  tutarum  Mlldff. 
X.  Bl.  1H95  p.  78. 
Luzon  II. 

*850.  Cydophitrus  barandae  Hid. 

J.  de  Couch.  1887  p.  :«».  t.  II  f.  1. 
Luzon  II  (Bataan). 

851.   Cydophorus  tigrhvtx  (Sow.). 

Cvelostoma  tigritiuui   Sow.  P.  Z.  S.  1H43  p.  30.   —  Cvcloph. 
tigr.  Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  72.    Roheit  1.  c.  p.  1«,  t.  III  f.  21  -23. 
Panay.  Guimaras,  Negros.     (Nirht   Luzon,  Leyte,  Samar? 
Siuuijor!) 

851  a.  -    subsp.  wasbatiais  Mlldff. 
Masbate. 

12* 


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180 


851  b.  —  subsp.  lohnt  (.trat. 

<\m|.  Nouv.  p  5f>,  t.  3  f.  iL  -  Cycl.  tigr.  var.  ß  Hid.  J.  de  Couch. 
1HK8  p.  Im. 
Marindmpie. 

85  tc.     -  subsp.  actitecarinatus  Mlldff. 

Cycl.  tigr.  var.  y  Hid.  J.  d»?  Conch.  1HSS  p.  07. 
Tablas. 

852.  Cf/rlophorus  teltfer  Mlldff. 

N.  Bl.  lHss»  P.  107. 
Luzon  II  (Tayabas). 

853.  Ct/rlnjihonis  bent/uvünsis  Hid. 

J.  de  Couch.  188*  p.  <J0.  t.  IV  f.  3. 

Luzon  T. 
853a.  —  subsp.  sericeus  Mlldff. 

Luzon  II. 
*854.  Cyehphorus  thersifes  Shutilew. 

Pi'r.  Mon.  Pntmni.  suppl.  I  p.  20. 
Philippinen. 

d)  Formt* n kreis  der  C.  lingulatus  Sow. 

855.  Cyrlophorus  linyulutu«  (Sow.). 

Cyclostomn  lingwlatum  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  CA.  -  Cycloph. 

ling.  Vi\:  Mon.  Fn<*mn.  p.  7'.».    Kob.  1.  c.  p.  Ii»,  t.  3  f.  17-20,  10-12. 
Bohol,  Sicpiijor,  (Vbu. 
S55ii.  —  subsp.  deprvssua  Mlldff. 

J.  Seiirk.  1H!»3  p.  115. 
Cebu. 

8,551).  —  subsp.  semptri  Kob. 

1.  «•.  p.  25,  t.  2  f.  11,  15- 
Cebu. 

856.  Ctplophorus  serkhius  (Juadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1«»4  p.  117. 
ßusuanga,  Tangat. 

857.  Cfp-Inphoma  corovotsis  Mlldff. 

N.  Hl.  lKSio  p.  78. 
Koron. 

858.  (_)/<  lojthoi  us  palau  a nrn*i.<  E.  8m. 

Leptoponia  palaw.  Ann.  Mag.  N.  H.  <>  s.  XI  1893  p.  3">2,  t.  XVIII 
f.  20,  21. 
Paragua.  Balabac. 


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181 


851*.  Ojvlophonts  alabaU-nsh  Kob. 

1.  c.  P.  18,  t,  :$  f.  14-1«. 
Luzon  II,  III,  Alabat,  Katanduancs.  Polillo. 

859a.  —  snbsp.  alticola  Mlldff. 
Luzon  II. 

85'Jb.  —  subsp.  shiulabrix  Mlldff. 
Luzon  III  (Kamarinos). 

860.  Cychphonis  pterocifrlus  Mlldff. 

N.  Bl.  1H'X>  p.  142. 
Luzon  III  (Karamuan). 

861.  öjchrphonts  edopoma  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  88. 
Saraar. 

862.  Cyclophorus  bnstoi  Hid. 

./.  de  Couch.  1888  p.  78.  t,  V  f.  4. 
Mindanao. 

863.  Ct/cfophorus  aaitimari/iiftttts  iSow.i. 

Cvclofitoina  acut  im.  Suv,  1*.  Z.  S.  1S12  p.  HO.  Leptopoma 
acut  ituargimitu  in  PiV.  Mon.  Purum,  p.  110.  —  (vclopli.  aiuthn 
Kob.  1.  •  p.  17,  t.  :?  f.  1-«». 

Samar,  Leyte,  Siargao,  Mindanao. 

3.  Section  Eucyelophorus  Mlldff. 

*864.  Cf/rhphorus  ibtjnh'mis  Ptr. 

Mon.  Pnoum.  p.  «1.    Chemn.  t.  45  f.  II».  2'i. 
Ibyat  (ßatanos). 

Scheint  zur  Gruppe  des  chinesischen  C.  punetatus  und  tbrmo- 
sensis  New  zu  gehören. 

4.  Section  Orico phor us  Kob.  et  Mlldff. 

865.   Cyclophorus  fernandezi  Hid. 

J.  de  Concli.  1888  p.  72,  t.  IV  f.  (5. 
Mindoro. 

865a.  --  subsp.  pictus  Mlldff. 
Mindoro. 

865b.  —  subsp.  pharnspitH*  Mlldff. 
Mindoro?.  Lübau? 


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182 


S<>6.   Cyclophorus  renwi  Hitl. 

J.  de  Conen.  188S  ,>.  82.  t.  V  f.  3.  —  Cyclo phorus  zebra  PiY.,  live, 
(ex  parte,  non  Grat  V 
Tablas,  Lübau. 
807.   Cyclophorus  philippinarum  <Sow.). 

Cyclostoma  phil.  Sow.  P.  Z.  S.  1842  p.  83,  Thes.  f.  207  (non  205, 
206).  —  Cyclophorus  zebra  Ptr.  (ex  parte,  non  (»rat.).    Kob.  I.  o. 
t,  4  f.  18,  1«>.  -  Cycloph.  phil.  Hid.  .1.  de  Couch.  1888  p.  7<». 
Luzon,  Marindu<|tie. 
8Ö7a.  —  subsp.  ohtectus  M lkl ff. 

Luzon  I  (Ilocos). 
8(57 b.  —  subsp.  crassnliix  Mlldff. 
Luzon  II  (Sambales). 

8<>8.   Cyclophorus  soiverbyt  Hid. 

«I.  de  C'onch.  18SS  p.  8i».  —  Cyclostoma  phi  i  i  ]•  p  i  nur  um  Sow.  ox 
parte,  non  tvp.  —  Cvelophorus  phil.  PlV.  Mon.  Pneuin.  p.  75.  Kob. 
1.  c.  p.  27,  t*  4  f.  24,"  25. 
Luzon  IT,  III,  Marindu(|ue,  Masbato,  Burias,  Tablas,  Liman- 
saua,  Panaod,  Bohol. 

8158a.  —  subsp.  solutus  Mlldff. 

.1.  Son.  k.  18<K>  p.  272. 
Cebu,  Leyte,  Siqiiijor.  Kalamianes,  Paragua,  Balabac. 
*StliJ.  Cyclophorus  trochlfortnis  Kob. 

1.  o.  p.  25,  t.  4  f.  20.  21. 
Bohol. 

Subtam.  Oyclotinae. 

71.  (Jon.  Platyrhaphe  Mlldff. 

a)  Formen  kreis  der  P.  pusilla  (Sow.). 

870.  Platyrhaphe  pusilla  (Sow.). 

Cyclostoma  pusillum  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  5!l  —  Cyclotus  pus. 

I'l'r.  Mon.  Pneum.  p.  34.    Kob.  1.  c.  p.  1»,  t.  2  f.  16,  17. 
Luzon  I,  II,  III.  Marinduque,  Cebu,  Negros,  Bohol. 
870a.  --  subsp.  nana  Xev. 

.1.  As  So.«.  Pen-.  L.  18S1  p.  143. 
Cebu,  Li'Vte. 

871.  Platyrhaphe  latecostata  Kob. 

Cyclo  tu*  latecos latus  Kob.  1.  »\  p.  8.  t.  1  f.  t». 

Mindanao,  Crhu. 


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183 


S72.    Phfi/rhaplu-  hiteplicatd  Mlldff. 

Cyclotus  latepliratus  MIMft".  X.  Bl.  IHM  j»    13.       Cycl.  late- 
costatus  Hid.  J.  de  Couch.  1SS8  p.  58  (ex  parte,  non  Koh.). 
Tablas. 

*73.    Phift/rhnpJw  anocampta  Mlldff. 

Cyclot,  aiioc.  N.  Bl.  18MÖ  p.  82. 
Samar. 

874.   Platijrhiphe  sordida  (Pfr.). 

Cyclotus  sord.  Pfr.  Mou.  Pneutn.  suppl.  I  p.  22.  Hidalgo  .1.  de  Conch. 
1888  p.  5«t.    Keeve  Conch.  ie.  Cyclotus  f.  52. 
Paragua.  Kalamianes,  Mindoro. 
Pfeifler  gab  als  Vaterland  dieser  Art  erst  China,  dann  Coehin- 
ehirm  an.    Hidalgo  glaubt  dieselbe  in  einer  zuerst  von  Quadras 
auf  Paragua  gesammelten  Platyrhaphe  wiederzuerkennen  und  ich 
rauss  ihm   darin  beistimmen,   dass   die    allerdings   sehr  kurze 
Diagnose   und  Reevcs  Figur,  welche  auch  Pfr.  für  seine  Art 
citirt,  recht  gut  zu  derselben  passen.     Die  festländischen  Fund- 
orte werden  dadurch  in  höchstem  (Trade  zweifelhaft. 

*S75.  Plulyvhaphc  Malavis  (Pfr.). 

Cyclotus  sralaris  Pt'r.  Mou.  Pueuin.  p.  35.    Cheuin.  t.  II  f.  '18.  31». 
Philippinen. 

Unter  meinem  sehr  grossen  Platyrhaphe-Material  finde  ich 
keine  Form,  die  auf  Pfeiffer'*  Beschreibung  und  Abbildung  ganz 
passt.  Allenfalls  Hesse  sich  an  PI.  gradata  m.  denken,  dann 
miisste  aber  das  Pfeiffer  sche  Original  ein  junges  »Stück  gewesen 
sein,  da  er  den  Mundsaum  simplex,  vix  expansiusculum  nennt, 
während  der  von  gradata  deutlich  doppelt  und  ziemlich  breit 
ausgebogen  ist.  Vielleicht  lag  dem  Autor  ein  abnormes  Stück 
von  PI.  pusilla  vor. 

87<>.    Plalyrhaphe  substriafa  (Sow.). 

Cyclostowa  suhstr.  Sow  P.  Z  S.  IS  13  p.  <il.  Cliciiin.  t,  7  f.  18— Ä».  — 
Cyclotus  suhstr.  Pt'r.  Mou.  Pncuni.  p.  37. 
Si<{uijor. 

877.  Platyrhitphe  roptoloma  Mild  ff. 

'  N.  Bl  mm  p.  17*. 
Luzon  I. 

878.  Platyrltaphe  anthopoma  Mild  ff. 

N.  Bl.  18<>5  p.  81. 
Luzon  Tl. 


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184 


b)  F«»r menkreis  der  PI.  munonata  (Sow.). 
8711.  Platjrhaphe  macronata  (Sow.). 

(.' yclostoma  in ucronat um  Sow.  P.  Z.  S.  1*13  p.  «3.    Chetnn.  t.  7 
f.  11  —  13.  —  Cyclotus  mucr.  Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  37. 
Luzon  I,  II. 
870a.  —  subsp.  plut ifcltihis  Mlldft'. 
Luzon  II. 

880.  Plahjrhaphe  eunjstomu  Mlldft". 

Cyclotus  cur.  Mlluff.  X.  Bl.  18H4  p.  11«. 
Luzon  II. 

881.  Platf/rhaphe  mammillata  Quadr.  et  Mlldft". 

Cyclo  tu  s  mam.  X.  Bl.  1««  p.  ITH. 
Luzon  I. 

882.  Platijrhaphe  qnadrusi  (Hid.)- 

Cyclotus  (|ua<lrusi  Hid.  in  scheil. 
Katanduanes. 

c)  Formen  kreis  der  PL  i  i  pansiluhris  Quadr.  et  Mlldft'. 

883.  Platijrhaphe  r.i  pantilabr'w  Mlldff. 

X.  Bl.  1SÜ7  p.  37. 
Busuanga,  Tangat. 

d)   Formenkreis  der  PI.  plcbcja  (Sow.). 

884.  Platijrhaphe  plcbcja  (Sow.). 

('yclostoma  plebejum  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  «0.  Chemn.  t.  7 
f.  14,  15.  —  Cyclotus  pleb.  Pfr.  Mon.  Pn-juin.  p.  3!». 

Luzon  II,  III,  Katanduanes,  Polillo. 
884a.  —  subsp.  (jlobulus  Mlldft*. 
Luzon  II,  Marinduque. 

72.   Gen.  C.vclotus  Guild.  (restr.). 

1.  Seetion  Pscu doc yelophorus  MlldlF. 

8Hr>.  Cyclotus  cyclophoroides  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  •_>«<>,  t.  X  f.  7. 
Cebti. 

88<i.   Cyclotus  kytensis  Mlldtl". 

X.  Bl.  1WK)  p.  -Ji»;.    J.  Scnck.  181»3  p.  10«,  t.  IV  f.  3. 
Leyte. 


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185 


2.  Section  Eucyelotus  Mlldff. 

«87.   C</chttu$  mindoricus  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  18%  p.  88. 
Mindoro. 

888.  Ci/dotus  sulcatn«  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  268,  t.  IX  f.  (». 
Cebu. 

HS9.   Ctfchhts  raroli  Kob. 

Lamld.  Phil.  p.  8.  t.  I  f.  8.    Mlldff.  J.  Senck.  1893  p.  1<>7. 
Mindanao,  Bohol,  Siquijor,  Cebu,  Negros,  Loytc,  Luzon  III, 
Katanduanes. 

889  a.  —  subsp.  subauriculatus  Mlldff. 
.T.  Senck.  181«  p.  1()8. 
Leyte,  Samar,  Mindanao. 

881*  b.  —  snbsp.  samalrnsis  Mlldff. 

Insel  Samal  bei  Mindanao. 

S!>U.    O/clotus  mtrifitlatuM  Kol). 
I.  «•.  p.     t  l  f. 
Mindanao. 

890a.  —  subsp.  dcfle.rtts  Mlldff. 

J.  Scuck.  IHM  p.  108. 
Leyte,  Samar. 

891.  Cijchttis  variegatns  (Swains.) 

l'fr.  Mon.  Pijcnm.  p.  39.    Kob.  I.  c.  p.  5.  t.  I  t*.  5. 
Mindanao  und  Küsteninseln,  Basilan,  Paimy,  Guimaras,  (Sulu- 
Inseln). 

891a.  —  subsp.  palatvanicu.*  Smith. 

P.  Z.  S.  1895  p.  124,  t.  IV  f.  14. 
Paragua. 

8911».  --  subsp.  euzonns  Dohm. 

N.  Bl.  188!»  p.  54.  Smith  Ann.  MuK.  N.  H.  XI  189! I  p.  263,  t.  XVIII 
f.  17-19. 

Paragua. 

Iii.  Gen.  Opisthoporus  Bens. 

892.  Opisthoporus  quadrasi  Crosse. 

J.  de  Conch.  1888  p.  59,  t,  V  f.  C>.    Dohm  X.  Bl.  188!»  p.  55. 
Balabae,  Paragua,  Kalamianes. 


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180 

Farn.  Pupinidae. 

74.  Gen.  Coptochilus  Gld. 

893.  Coptochilus-  altum  (Sow.). 

CycloHtoma  altum  Sow.  P.  Z.  S.  1842  p.  St,  Chem«.  t.  15  f.  12-14.  — 
Megalomastoma  altum   Pfr.  Mon.  Pneum.   p.   132.    —  Copto- 
cheilus  altus  Kob.  1.  o.  p.  5t*. 
Negros. 

893  a.  —  subsp.  protractum  Mlldff. 

Sibuyan,  Roinblou.  Tablas,  Mindon».  Hin 

894.  Coptochilus  quadrasi  (Hid.). 

Megaloinastonia  quadrasi  Hill.  .1.  de  (Vmeli.  IHK!»  p.  '$05.  t.  XV  f.  5. 
Busuanga. 

894  a.  —  subsp.  rhodovhihus  Mlldff. 

Koron. 

75.  Gen.  Pupinella  Gray. 

895.  Pupinella  pupiniformis  (Sow.). 

Cyclostoina  pupiuiforma  Sow.  P.  Z.  S.  p.  Hl.  —  Pupiu- 

sowerbyi  Pt'r.  Cliemn.  t.  27  f.  7.  H.  —   Pupinella   pupinit*.  Plr. 

Mon.  Pneum.  p.  13t>.    Kob.  I.  e.  p.  CO.  t,  7  f.  17. 
Luzon  I  (Nonlwest-Kagavan). 
8! »5a.       subsp.  pallidohtbris  Mlldff. 

Hob.  1.  c.  f.  is. 
Luzon  I. 

895  b.    -  subsp.  gracilis  Mlldff. 

Luzon  T. 
895  c.       subsp.  contmtta  Mlldff. 

Luzon  I. 
89(1.   Pupinella  quadrasi  Mlldff. 

X.  Bl.  18!»3  p.  17t». 

Luzon  I. 

*S97.  Pupinella  mindorvnsis  'Ad.  et  Rvo. 

Pupina  miml.  A.l.  et  Rve.    Voy.  Saniarang  p.  57.  t.  14  f.  2.  Ptr 
Mon.  Pneum.  p.  141. 
Mindoro. 

Nach  der  Abbilduno;  meiner  P.  »juadrasi  recht  ähnlieh.  Auf 
Mindoro  ist  keine  Pupinella  wieder  aufgefunden  worden.  Sollten 
die  Arten  identisch  und  die  Fundortsangabe  Mindoro  irrig  sein, 
so  würde  mein  Name  stehen  bleiben  können. 


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187 

7u\  Gen.  Pupina  Vign. 

1.  Section  Pupina  s.  str. 

898.  Pupina  quadrasi  Mild  ff. 

N.  BI.  1*<M  p.  127. 
Luban. 

899.  Pupina  uracilis  Mild  ff. 

.1  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  245,  t.  VII  f.  3. 
Cebu. 


2.  Section  Tylotoechus  Kob.  et  Mlldff. 

900.  Pnpimt  otlonis  Dohm. 

1\  Z.  S.  imj  p.  183.    PlV.  M.»u.  I'ncum.  suppl.  11  p.  IM.    KoMt  1.  c. 
j).  VA,  t.  7  f.  IU. 
Mindanao,  Basilan. 

901.  Pupina  josejihi  Mlldff. 

N.  BI.  IH'M  p.  125. 
Balabae. 

Nach  Smith.  P.  Z.  S.  1JS95  p.  124,  kommt  Pupina  <mhU\ 

Aust.  (Nord-Borneo)  auch  auf  Balabae  und  Paragua  vor.  Danach 

würde  P.  josephi  mit  liosei  zusammenfallen,  doch  niuss  ich  mir 
die  Entscheidung  vorbehalten,  bis  ich  die  Borneo-Art  verglichen 
haben  werde. 

902.  Pupina  sprciabilis  (^uadr.  et  Mlldff. 

X.  BI.  1«M  p.  125. 
Busuanga. 

003.    Pupina  huptiostoma  <Juadr.  et  Mlldff. 
N.  BI.  18iM  p.  12<i. 
Tablas,  Romblon,  Sibuyan. 

5K)4.    Pupina  biranaliculafa  Sow. 

I\Z.  S.  IHM  p.  10:i.    l'lr.  M..n.  Pn.-um.  p.  113.    Clii-mn.  t.  27  1.  11».  20. 
Cebu. 

904a.  —  subsp.  gnimarascnsis  Nev. 

.J.  As  S<k-.  Bong.  1..  1HS1  p.  1 18. 
Guimaras.  Panav,  Tablas.   Sibuyan,  Negros,  Masbatc.  Buhol. 

90").   Pupina  calamianica  (^uadr.  et  Mlldff. 
X.  BI.  1894  p.  125. 
Busuanga. 


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188 

906.  Papina  striateüa  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1804  p.  12«. 
Mindoro,  Hin. 

907.  Pupina  nana  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  201).    J.  Senck.  1893  p.  131,  t.  V  f.  8. 
Lcyte,  Bohol. 

77.  Gen.  Hargravesia  H.  Ad. 

908.  Hargravvsia  philippinica  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  51. 
Siquijor. 

909.  Hargravesia  luzonica  Mlldff. 

N.  Bl.  1897  p.  39. 
Luzon  II. 

78.  Gen.  Moulinsia  Grat. 

910.  Moulinsia  gramlis  (Gray). 

Pupina  grau. Iis  Gray  Ann.  Mal.  Hist.  1H40  p.  77.  —  Regist. una 
grantln  Pfr.  Mon.  Pncum.  p.  115.       Pupina  nune/.ii  Sow.  P.  Z.  S. 
1841  p.  101.    Chemn.  t,  27  f.  1— K. 
Mindanao,  Dinagat,  Loyte,  Samar,  Luzon  III,  Katanduanes, 
(Siquijor). 

911.  Moulinsia  pelltu-ida  (Sow.). 

Pupina  pellueidn  Sow.  P.  rA.  S.  1K41  p.  Ktt.  C'hwnti.  t.  27  f.  17,  IS.  - 

Kegist.  pell.  Ptr.  Mon.  Pneum.  p.  14«. 
(Vbu,  Negros,  Luzon  II,  Mindanao. 
911a.  —  subsp.  compfanata  Mlldff. 
Polillo. 

911b.  —  subsp.  nana  Mlldff. 
Bohol. 

912.  Moulinsia  strepta.iis  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  127. 
Luzon  II. 

913.  Moulinsia  semperi  Mlldff. 

N.  Bl.  18i»7  p.  40. 
Luzon  I. 

914.  Moulinsia  semiscissa  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  128. 
Marinduque. 


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189 

915.   Moulinsia  ptroMitjua  Q.iiadr.  et  Mlldff. 
X  Bl.  1KH4  p.  12K. 
Marindu<|ue. 

91  fi.   Moulinsia  qnadrasi  Mlldff. 
X  Bl.  i».  1HO. 

Luzon  I. 

917.  Moulinsia  crigna  (Sow.). 

PupinH  cxigiiH  Sow.  P.  Z.  S.  IkU  p.  UÖ.    Chemn.  t.  30  f.  38.  - 
Registoma  exigutim  Pfr.  Mon.  Piioinn.  p.  147. 
Negros,  *?Cebu. 

918.  Moulinsia  pere.ngua  Quadr.  ot  Mlldff. 

N.  Bl.  18!»4  p.  127 
Tablas. 

919.  Moulinsia  disrimüis  Mlldff. 

N.  Bl.  18«>7  p.  40. 
Luzon  I. 

920.  Moulinsia  sitnilis  (Sow.). 

Pupiiia  siinilis  Sow.  P.  Z.  S.  1811  p.  102.    Chemn.  t.  27  f.  13,  14.  - 
Registoma  simile  Pfr.  Mon.  Pn^um.  p.  140. 
Luzon  II. 

921.  Moulinsia  fusca  (Gray). 

Pupina  fusra  Gray    Ann.  N    Hist.  VI    1840   p.  77.  Pupina 
vitrea   Sow.  P  Z.  S.  1841  p.  102.    Chemn.  t.  27  f.  1»— 12.  -  Re- 
gistoma fuscum  Pfr.  Mon.  Pncuni.  p.  147. 
Luzon  III,  Cebu,  Bohol. 
921  a.  —  subsp.  ventrosula  Mlldff. 

Leytc,  Mindanao. 
921b.  —  subsp.  inclhiata  Mlldff. 
Luzon  II,  III. 

79.  Gon.  Porocallia  Mlldff. 

922.  Poroiallia  ambiguu  (0.  Semp.). 

Registoma  ambigunm  O.  Semp.  .1.  de  Conoli.  1805  p.  4O0,  t.  12  f.  !>. 
Kobelt  1.  c.  i».  0<i,  t.  7  f.  20,  21. 

Luzon  I. 

923.  Porocallia  nricrostoma  Kob. 

Callia  niicrrostoma  Kol».  I.  <\  p.  <U,  t.  7  f.  12.  —  Porocallia  micr. 
Mlldff.  J.  Senck.  IH'Xi  p.  134. 
Mindanao.  Livytc,  ßnhol.  Luzon  T-I1T,  Katanduanes. 


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100 


024.  Porocallia  canalifera  Quadr.  et  Mlldtf. 

X.  Bl.  1«05  p.  «3. 
Katanduanes. 

8().  Gen.  CalHa  Gray. 

025.  Call  in  lubrien  (Sow.). 

Pupiiin  lubrica  S.w.  P.  Z.  S.  1K11  p   102.  —  Callia  lubrica  Pfr. 
M«.n.  Pncuiu.  p.  148.    Chemn.  t.  27  f.  30—33. 
Luzon,  Katanduanes,  Marinduque,   Masbate,   Cebu,  Negros, 
Guimaras,  .Panay,  Tahlas.  Sibuyan,  Si^nijor. 
Scheint  auf  Samar,  Lovte,  Mindanao,  den  Kalamianes  und 
Paragua  zu  fohlen. 

Fam.  Alycaeidae. 

Hl.  Gen.  Alycaeus  Gray. 

Section  Chamal  j'eaeus  Kob.  et  Mlldtf. 

02G.   Alycaeu«  curoli  O.  Semp. 

.1.  <le  Conch.  1««1  p.  14«.    PtV.  Mon.  Pnetiin.  nuppl.  II  p.  40.  Kob 
1.  <•.  p.  11,  t.  1  f.  15. 
Luzon  1. 

027.  Alycaeus  quadrasi  Mlldtf. 

x.  bi.  i«or>  p.  m. 
Luzon  I. 

028.  Alycaeus  cyphoyynts  Quadr.  et  Mlldtf. 

X  Bl.  1805  p  144. 
Luzon  III  (Karainuan),  Katanduanes. 

020.   Alycaeus  lomotrcma  Mlldtf. 

.1.  D.  M  G.  XIV  18K7  p.  208. 
Luzon  Tl. 


Fam.  Diplommatinidae. 

<s2.  Gen.  Helicomarpha  Mlldtf. 

0.10.   HcUcomorpha  dvpressu  Mlldtf. 

.1.  Senek.  IS5K1  p.  1-J3,  t.  IV  f.  12. 
Le\t»\  Katanduanes.  Siquijor. 


930a.  ---  subsp.  manopleiiris  MlldtF. 

Luzon  III. 
930b.  —  subsp.  laticosta  Mlldff. 

Tablas. 

931.  Helicomorpha  turricula  Mlldft'. 

J.  Scnck.  1*H)  i».  280,  t.  IX  t'.  0. 
Cetm. 

931a.        subsp.  globusala  Mlldft'. 

x  in.  imu  p.  n.y 
Siqiiijor. 

932.  Helicomorpha  appendicuhita  Mlldft'. 

.T.  Senck.  ihus  ,,.  122,  t.  IV  f.  u. 
Leyte. 

933.  Helicomorpha  linguifera  Quadr.  <»t  Mlldft'. 

X.  Bl.  ltf*;  ,».  1K). 
Bohol. 

934.  Jfelicomorpha  piluhi  Quadr.  et  Mlldft'. 

X.  Hl.  mW,  p.  W. 

Bohol. 

935.  Helicomorpha  quadrasi  Mlldft'. 

.).  Snick.  1ÄW  p.  121,  t,  IV  f.  10. 
Leyte. 

1)3» i.    Helicomorpha  conella  Mlldft'. 
X  Bl.  181)1  p.  120. 
»iuimaras,  Negros. 

937.    Helicomorpha  costahta  Quadr.  et  Mlldff. 
X  Hl.  18«>4  p.  120. 
Busuauga. 

93<S.    Hcliatmorpha  yhJmlus  Quadr.  et  Mlldft'. 
X.  Hl.  I8!«r>  p  h4. 
Busuanga. 

S3.  Gen.  Arlnia  Ad. 

1.  Seetion  Arinia  s.  str. 
939.   Mrm/a  minor  <So\v.). 

Cyclostomii  minus  Sow.  P.  Z.  S.  1843  p.  05.  Chtmin.  t,  17  f.  H  — 11.  — 
Diplominatina  sowerbvi   PtY.  Mon.  Pneujn.  p.  121.  —  Arinin 
Howerbyi  var.  subglabrata  Mild»-.  X.  Hl.  18^7  p.  i:»2. 
Panay,  Guimaras,  Tablas. 


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102 


Durch  die  Wiederauffindung  der  Art  am  Originalfundort 
(Pingle  auf  Panay)  ist  mir  klar  geworden,  dass  meine  var. 
subglabrata  grade  den  Typus  der  Art  darstellt  und  dass  die  von 
mir  früher  für  den  Typ  genommene  Form  einen  eigenen  Namen 
als  Unterart  erhalten  muss. 
930a.  —  subsp.  elongala  Mlldff'. 
Negros. 

939b.       subsp.  netnisntlpta  Mlldff. 

Arinia  minor  Kob.  1.  c.  p.  12,  t.  I  f.  13.  —  Arinia  sowerbyi  Mlldff. 
.1.  Senck.  18<M>  p.  282. 

Cebu.  Siquijor,  Siargao. 

030c.  -    subsp.  intermedia  Mlldff'. 
.1.  Senck.  1800  p  283. 
Cebu. 

039 d.  —  subsp.  abnormis  Mlldft*. 

J.  Senck.  1«.»3  p.  124. 
Leyte. 

939c.  —  subsp.  holopleuris  Mlldff. 

.1.  D.  M.  Ges.  XIV  p.  247.  Mal.  Bl.  N.  F.  X  p.  1545,  t.  IV  f.  8.  J.  Senck 
18«.«)  p.  282. 

Cebu,  Bohol,  Leyte,  Samar. 

039f.  —  subsp.  aurantiaca  Mlldff. 
Mindoro. 

940.  Arinia  tablamixis  Hid. 

Diplommutina  tabla«ensis  .1.  de  Conch.  1888  p.  «V2,  t.  V  f.  7. 
Tablas. 

041.  Arinia  cakithiscus  Quadr.  et  Mlldff'. 

N.  Bl.  1805  p.  84. 
Negros. 

042.  Arinia  uvulutn  Mlldff'. 

N  Bl.  189«  p.  13. 
Sibuyan. 

943.  Arinia  manopleitris  Quadr.  et  Mlldff'. 

N  Bl  18M  p.  »1. 
Marindutjue. 

944.  Arinia  sralatel/a  Dohm. 

P.  Z.  S.  18*52  p.  181.    Kob.  I.  c.  p.  12,  t,  1  f.  14. 
Luzon  TT  (Arayat). 


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1H3 


044a.  —  subsp.  cylindrus  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1895  p.  146. 
Luzon  It  (Mariveles). 

945.  Arinia  pallida  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  90. 
Luzon  I  (Benguet). 
940.  Arinia  chrysacme  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  145. 
Luzon  III  (Karamuan). 

947.  Arinia  dichroa  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  145. 
Luzon  III  (Karamuan). 

948.  Arinia  gibbomla  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  146. 
Luzon  III  (Libmanan). 

949.  Arinia  cuspidata  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  120. 
Koron  (Kalamianes). 

2.  Section  Leucarinia  Mlldff. 

950.  Arinia  minutissima  Mlldff. 

.1.  D.  M.  G.  XIV  p.  248,  t.  VII  f.  4. 
Cebu,  Leyte,  Bohol,  Negros. 
950a.  —  subsp.  laiestriata  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  63. 
Siquijor. 

951.  Arinia  minutior  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  121. 

Marinduque,  Masbate. 

952.  Arinia  plagiostoma  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  121. 
Samal  bei  Mindauao. 

953.  Arinia  deciam  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  248,  t.  VII  f.  5. 
Cebu. 

953a.  —  subsp.  attenuata  Mlldff. 
J.  Senck.  1893  p.  124. 
Leyte. 

953b.  —  subsp.  robttsta  Mlldff. 
Siquijor. 

Abhnndl   Bd.  XXII.  13 


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IUI 


053c.       subsp.  canaliculata  Mlldff. 
Negros,  Guimaras,  Panay. 

954.  Arinia  contractu  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1895  p.  84. 
Mindanao. 

955.  Arinia  sinulahris  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  121. 
Saraal  bei  Mindanao. 

056.  Arinia  costata  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  249,  t.  VII  f.  6. 
Cebu,  Negros. 
056  a.  —  subsp.  latecostuta  Mlldff. 
Bohol. 

84.  Gen.  Palaina  O.  Semp. 

1.  Section  Palaina  s.  str. 

057.  Palaina  conspicua  Mlldff. 

X.  Bl.  1893  p.  180. 
Luzon  I. 

058.  Palaina  tnorongemis  Mlldff. 

X.  Bl.  1890  p.  208. 
Luzon  II. 
050.  Palaina  saaicola  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  93,  t.  4  f.  2. 
Luzon  II. 
059a.  --  subsp.  diminuta  Mlldff. 
1.  c  p.  300. 
Luzon  II. 

060.  Palaina  quadrasi  Mlldff. 

J.  I).  M.  G.  XIV  p.  92t  t.  4  f.  1. 
Luzon  II. 

061.  Palaina  cristata  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1893  p.  181. 
Luzon  I. 
061a.  —  subsp.  criMatella  Mlldff. 
Luzon  I. 

0G2.  Palaina  deformü  Quadr.  et  Mlldff. 
X.  Bl.  1895  p.  85. 
Katanduancs. 


195 

963.  Palaina  chalarostoma  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  13. 
Luzon  IL 

964.  Palaina  hidal<joi  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  91. 
Bohol. 

965.  Palaina  ponecta  Mlldff. 

N.  Bl.  1890  p.  209.    J.  Senck.  1893  p.  12«,  t.  V  f.  1. 
Leyte. 

965a.  —  subsp.  subcontracta  Mlldff. 
J.  Senck.  1893  p.  12«. 
Lcyte. 

965  b.  —  subsp.  contractu  Mlldff. 
Bohol. 

965  c.  —  subsp.  ceratium  Mlldff. 

966.  Palaina  mirabilis  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  127,  t.  V  f.  2. 
Leyte. 

2.  Soction  Cylindropalaina  Mlldff. 

967.  Palaina  cJtrysatis  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  254,  t.  VIII  f.  12. 
Cebu. 

967a.  —  subsp.  cylindru«  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  125. 
Leyte,  Bohol. 

968.  Palaina  trachelostropha  Mlldff. 

J.  Sonck.  1890  p.  285,  t.  IX  f.  10. 
Cebu. 

969.  Palaina  nlingenm  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  255,  t.  VII  f.  13. 
Cebu. 

970.  Palaina  caianduanica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  85. 
Katanduanes. 

971.  Palaina  modesta  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  181. 
Luzon  I. 

13* 


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um; 


ST).  Gen.  Diancta  Marl. 
Section  Paradianeta  Mlldff. 

972.  Diancta  philippinica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  88. 
Siquijor. 

80.  Gen.  Diplommatina  Bens. 

1.  Soction  Diplommatina  s.  str. 

a)  Formenkreis  der  D.  lalilabris  0.  Semp. 

973.  Diplommatina  latitabris  O.  Semp. 

Kol..  1.  c.  p.  77.  t.  7  f.  -2:J. 
Luzon  I,  II. 
dev.  sinistrorsa. 

974.  Diplommatina  celnicnsis  Mild  ff. 

.J.  D.  M.  G.  XIV  p.  2Ö0,  t.  VII  f.  7. 
(Mm. 

974  a.  -    .subsp.  nematopleuris  Mild  ff. 
Bohol. 

974  b.  —  subsp.  ai  farum  Mlldff. 
Negros. 

974c.     -  subsp.  vicina  Mlldff. 
Guimaras. 

975.  Diplommatina  roehdeni  Mlldff. 

.1.  D.  M.  (t.  XIV  p.  287.   Smith  Ann.  Mag.  X  H.  1894  p.  58,  t.  IV  f.  11. 
(Sulu -Inseln). 
975a.  —  subsp.  siquijorica  Mlldff. 
X.  Bl.  1891  p.  54. 
Siquijor. 

b)  Forme n kreis  der  D.  elcgans  Mlldff. 

970.   Diplommatina  elegans  Mlldff. 

Mal.  Bl.  X.  F.  X  p.  145,  t.  IV  f.  9.   J.  Senck.  1«90  p.  286. 
Cebu. 

977.  Diplommatina  leptospira  Mlldff. 

N.  Bl.  1897  p.  45. 
Bohol. 

978.  Diplommatina  nodifera  Mlldff. 

X.  Bl.  IHiU  p.  51. 
Siquijor. 


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979.  Diplommatina  turritella  Mild  ff'. 

X.  Bl.  1894  p.  122. 
Luzon  II. 

980.  Diplommatina  masbatica  Quadr.  et  Mlldff. 

X  Bl.  1895  p.  85. 
Masbatn. 

9S1.   Diplommatina  rftyantissima  Quadr.  et  Mild  ff. 
X.  Bl.  is«tr, 

Siquijor. 

982.  Diplommatina  pimelodes  Mild  ff. 

J.  Senck.  1890  p.  28«,  t.  IX  f.  II. 
Cebu. 

c)  Formenkreis  der  D.  rubclla  Mlldff. 

983.  Diplommatina  scharfoibrrgi  Mlldff'. 

Luzon  I. 

984.  Diplommatina  cagayanica  Mlldff. 

X.  Bl.  1H93  p.  182. 
Luzon  I. 

985.  Diplommatina  rubclla  Mlldff. 

N.  Bl.  18*14  p.  123. 
Negros. 

98«  >.   Diplommatina  qonoMoma  Mlldff. 
X.  Kl.  1894  p.  122. 
(iruimaras,  Panay. 

987.  Diplommatina  acutus  Mlldff. 

X.  Bl.  185)4  p.  122. 
Marinduque. 
mut.  obesior. 
intit.  arucit/ima. 
987a.  —  subsp.  minima  Mlldff. 
Tablas. 

988.  Diplommatina  prostoma  Mlldff. 

X.  Bl.  1894  p.  122. 
Marinduque. 

d)  Formenkreis  der  D.  rupicola  Mlldff. 

989.  Diplommatina  rupicola  Mlldff. 

J.  D.  M.  Ct.  XIV  p.  251.  t.  VII  f.  8. 
Cebu,  Leyte. 


198 


989  a.  —  subsp.  gracilispira  Mlldff. 
J.  Senck.  1890  p.  287. 
Cebu. 

989  b.  -    subsp.  accrescens  Mlldff. 
Masbate. 

989c.  -  subsp.  contractu  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  127. 

Leyte,  Katanduanes. 
989 d.  —  subsp.  puhhella  Mlldff. 

Miudauao,  (Higakit). 
989c.  —  subsp.  pere.rigua  Mlldff. 

Bokel. 

990.  Diplom imäina  goniocampta  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  86. 
Mindanao. 

991.  Diplommatina  subcalcarata  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  123. 
Samal  bei  Mindanao. 

992.  Diplommatina  jterpusilla  Quadr.  et  Mlldff. 

Negros. 

2.  Section  Sinica  Mlldff. 

a)  Formenkreis  der  D.  kochiana  Mlldff. 

993.  Diplommatina  kochiana  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  262,  t.  VIT  f.  9. 
Cebu. 

994.  Diplommatina  qnadrasi  Mlldff. 

J.  Senck.  18!»3  p.  128,  t.  V  f.  3. 
Leyte. 

995.  Diplommatina  leytensis  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  128,  t.  V  f.  4. 
Leyte. 

990.  Diplommatina  breviplica  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  129,  t.  V  f.  5. 
Leyte. 

997.  Diplommatina  boholensis  Quadr.  et  Mlldff. 
X.  Bl.  1896  p.  91. 
Bohol 


998.  Diplommatina  mindanavica  Quadr.  <;t  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  P.  87. 
Mindanao. 

999.  Diplommatina  oostoma  Mlldff. 

N.  Bl.  1K94  p.  124. 
Mindanao. 

1000.  Diplommatina  elisabethae  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  300. 

Luzon  IT,  ITT. 
1000a.  —  subsp.  huivottla  Mlldff. 

Katanduanos. 
1000b.  —  subsp.  anrhistoma  Mlldff. 

Guimaras. 

1001.  Diplommatina  balerica  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  18%  p.  14. 
Luzon  T  (Principe). 

b)  Formenkreis  der  D.  microstoma  Mlldff. 

1002.  Diplommatina  microstoma  Mlldff. 

J.  D.  M.  O.  XIV  p.  253,  t,  VII  f.  10. 
Cebu. 

1003.  Diplommatina  decipiem  Mlldff.  n.  sp. 

Cebu. 

1004.  Diplommatina  micropleuris  Mlldff. 

.T.  Senck.  1893  p.  130,  t.  V  f.  6. 
Leyte. 

1005.  Diplommatina  bisligensis  Mlldff.  n.  sp. 

Mindanao. 

1006.  Diplommatina  vcntrosula  Quadr.  et  Mlldff. 

Bohol. 

1007.  Diplommatina  subfusifotmh  Mlldff. 

X  Bl.  1891  p.  55. 
Siquijor. 

1007  a.  —  subsp.  sgchnopleuris  Mlldff. 
Bohol. 

c)  Formenkrois  der  D.  hoettgeri  Mlldff. 

1008.  Diplommatina  hoettgeri  Mlldff. 

.T.  D.  M.  G.  XIV  1KST  p.  95,  t.  4  f.  3. 
Luzon  TT,  TIT. 


200 


dev.  mtistrorsa. 
Luzon  II. 

1008a.  —  subsp.  accedens  Mlldff. 
N.  Bl.  1888  p.  77. 

Luzon  II. 
1008  b.  —  subsp.  pledrophora  Mlldff. 

Luzon  I. 
1008c.  —  subsp.  aberrans  Mlldff. 

Katanduanes. 

1009.  Diplommutina-  oligogyra  Mlldff. 

N.  Bl.  1994  p.  123. 
Koron  (Kalamianes). 

d)  Formenkreis  der  D.  bicolor  Mlldff. 

1010.  Diplmimutina  bicolor  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  299. 
Luzon  II. 
1010a.  —  subsp.  stictu  Mlldff. 

Luzon  III  (Karamuan),  Katanduanes. 

1011.  Diplommatina  concavospira  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  124. 
Luzon  II. 

1012.  Diplommatina  concolor  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1893  p.  182. 
Luzon  I,  II. 

1013.  Diplommatina  irregularis  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  253,  t.  VII  f.  11. 
Cebu,  Guimaras. 

1013a.  —  subsp.  minima  Mlldff. 

.T.  Senck.  1893  p.  131. 
Leyte. 

1013b.  —  subsp.  Huhregnlaris  Mlldff. 
Cebu. 

1014.  Diplommatina  diploloma  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1895  p.  87. 
Mindanao. 

1016.  Diplommatina  cyrtocJtilas  Quadr.  et  Mlldff. 
N.  Bl.  1895  p.  87. 
Busuanga. 


1015a.  —  subsp.  gracilis  Mlldff. 
Mindoro. 


e)  Formeukreis  der  D.  subcr ystallinu  Mlldff. 

101<i.  Diplommatina  anbaystallina  Mlldff. 

.1.  Senck.  1893  p.  130.  t.  V  f.  7. 
Leyte. 

1017.  Diplommatina  crystallodes  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  l«Mj  p.  92. 
Bohol. 

1018.  Diplommatina  filicostata  Mlldff. 

X  Bl.  1893  |».  182. 
Luzon  I. 

1019.  Diplommatina  thenites  Mlldff. 

J.  Senck.  1890  p.  288,  t.  IX  f.  12. 
Cebu. 

1020.  Diplommatina  vcsicans  Mlldff. 

N.  B1.1891  p.  r>f». 
Süjuijor. 

f)  Formenkreis  der  D.  fimbriosa  Mlldff. 

1021.  Diplommatina  fimbriosa  Mlldff. 

N.  Bl.  1888  p.  77. 
Luzon  II. 

g)  Formenkreis  der  D.  palatalis  Mlldff. 

1022.  Diplommatina  palatalis  Mlldff. 

Luzon  II. 

1023.  Diplommatina  meyaloptyx  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  124.  * 
Luzon  II. 

3.  Section  Diploptychia  Mlldff. 

1024.  Diplommatina  fielisciis  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  147. 
Luzon  II. 


202 


Farn.  Realiidae. 

87.  Gen.  Omphalotropis  Pfr. 

Section  Paratropis  Bttg. 

1025.  Omphalotropis  trochomorpha  Mlldff. 

Ilolix  microtrochus  Mlhlff.  .T.  D.  M.  G.  XIV  p.  275.  t.  8  f.  11 
Stitsuma    trochomorpha   Mlldff.   Mal.    Hl.  X.  F.  X  p.  157. 
Omphalotropis  trochom.  Ml  hl  ff.  N.  Bl.  181>5  p.  HS. 
Ccbu,  Mindanao.  Snmar.  Katandiuiues,  Luzon  III. 

1025a.  —  subsp.  mimala  Mlldff. 
X.  Bl.  1891  p.  45. 
Si(juijor,  Bohol. 
1025b.  —  subsp.  dimidiuta  Mlldff. 
J.  Senck.  1893  p.  79. 
Leyte,  Siargao. 
1025c.  —  subsp.  crassihihris  Mlldff. 
X  Bl.  1895  p.  U7. 
Luzon  III. 

Section  Sychnotropis  Mild  ff. 

1026.  Omphalotropis  semperi  Mlldff. 

X.  Bl.  1803  p.  183. 
Luzon  I. 

1027.  Omphalotropis  densetirata  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1894  p.  128. 
Kulion. 

iSection  Solono raphala  Heude. 

1028.  Omphalotropis  conjunyens  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  136,  t.  V  f.  9. 
Loyte. 

1029.  Omphalotropis  columcllaris  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  1893  p.  183. 
Luzon  I,  III,  Katanduanes. 

1030.  Omphalotropis  fthcinrta  Quadr.  et  Mlldff. 

X.  Bl.  IS'.m;  p.  u. 
Luzon  T. 


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203 


Section  Acmolla  Blanf. 

1031.  Omphahtropis  hnngerfordiana  (Nev.). 

Acmella  hungerf.  J.  As.  Soc.  Beng.  18H1  p.  143,  t  VII  f.  11 

Mlldff.  .T.  D.  M.  G.  XIV  p.  265. 
Guimaras,  Ncgros,  Cebu,  Siquijor,  ßohol. 
1031a.  —  subsp.  ventrosula  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  135. 
Lcyte,  Liinansaua,  Tablas. 

1032.  Omphahtropis  polita  Mlldff. 

Acmolla  polita  Mlldff.  .1.  D.  M.  O.  XIV  p  30  I. 
Luzon  II. 

1033.  Omphahtropis  pusilla  Quadr.  et  Mlldlf. 

N.  Bl.  18D5  p.  148. 
Luzon  I. 

1034.  Omphahtropis  gradata  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  148. 
Luzon  III. 

88.  Gen.  Heteropoma  Mlldff. 

1035.  Heteropma  phUippineiise  Mlldff. 

Cyathopoma  phil.  J.  D.  M.  G.  XIV  p.  95,  t.  4  f.  3. 
Luzon  II,  I,  Katanduanes. 

1036.  Heteropoma  concavospimm  Mlldff. 

Cyathopoma  couc.  N.  Bl.  1895  p.  141. 
Luzon  III. 

1037.  Heteropoma  microconus  Quadr.  et  Mlldlf. 

Cyathopoma  micr.  N.  Bl.  1895  p.  140. 
Luzon  I. 

1038.  Heteropoma  euspirum  Mlldff. 

Cyathopoma  eusp.  N.  Bl.  1895  p.  141. 
Luzon  III. 

1030.  Heteropoma  pyramidatum  Mlldff. 

Cyathopoma  pyr.  J.  Senck.  1893  p.  IM,  t.  IV  f.  2. 

Katanduanes,  Leyte,  Mindanao. 
1039  a.  —  subsp.  titrritum  Mlldff. 

Bobol. 

1040.  Heteropoma  meridionale  Mlldff. 

Cyathopoma  mor.  J.  D.  M.  G.  XIV  p.  14(5,  t.  IV  f.  7. 
Cebu. 


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204 


Section  Balambania  Crosse. 

1041.  Heteropoma  aries  Mlldff. 

Cyath.M,oma  aries.  .1.  Senck.  1890  p.  2«5,  t.  IX  f.  5. 
Gebt». 

1042.  Heteropoma  cornn  MIM  ff. 

CyuthoponiH  cornn  MIMft".  X.  Kl.  IrtiU  p.  4«. 
Sicjuijor. 

Farn.  Helieinidae. 

89.  Gen.  Helicina  Lara. 

1.  Section  Geophorus  Fisch. 

1043.  Helicina  acutissima  Sow. 

P.  Z.  S.  1842  p.  6.  -  Kol,.  1.  c.  p.  f,i>,  t.  VII  f.  80. 
Leyto,  Panaon,  Cebu,  Bohol,  Siquijor,  Negros,  Minilanao. 
mut.  minor. 
1043a.  —  subsp.  troclmhts  Mlldff. 
Tablas,  Romblon. 

1044.  Helicina  bothropoma  MIM  ff. 

N.  Bl.  p.  14S. 

Luzon  III  (Karamuan). 

1045.  Helicina  acuta  Pfr. 

Mon.  Pnonm.  p.  3!HJ.    Chemn.  t.  8,  f.  1«!.  17. 

Sainar,  Leyte,  Cebu,  Mindanao,  Siargao. 
1040.  Helicina  agglutinan«  Sow. 

P.  Z.  S.  1842  p.  7.    Chemn.  t.  2,  f.  IG  — 18. 

Panay,  Guimaras,  Tablas,  Mindoro,  Mindanao  (Bohol). 
104(5  a.  —  -  subsp.  versicolor  Mlldff. 

Tablas,  Romblon,  Sibuyan. 
1046  b.       subsp.  conoidaliti  Mlldff. 

Marinduqiie. 
1040 c.  —  subsp.  solidula  Mlldff. 

Luban. 

1046d.  —  subsp.  pacJu/chüus  Mlldff. 
Guimaras. 

104Ge.  —  subsp.  sublrochiformis  Mlldff. 
Marinduque. 


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205 


1047.  Heliciv.a  yibbosula  MUdff.  n.  sp. 

Luzon  TT. 

1048.  Helicina  lazarus  Sow. 

P.  Z  S.  1H42  p.  7.    Pfr.  Mon.  Pueuin.  p.  3W.    Chemn.  t.  7  f.  18,  Ii». 
Luzon  I,  II,  III,  Burias. 

1048a.  —  subsp.  trochuceu  MUdff. 
.1.  Senck.  18!»3  p.  135». 

Lcyte,  Panaon. 
1048b.  —  subsp.  intermedia  MUdff. 

Cebu. 

1041).  Helicina  trochiformis  Sow. 

P.  Z.  S.  1842  p.  7.    Chemn.  t.  2  f.  12,  13. 
Nogros,  Samar,  Luzon  III,  Katanduanes. 

1050.  Helicina  nitidala  MUdff. 

Luzon  II. 

1051.  Helicina  cyrtopoma  MUdff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  302. 
Luzon  II. 

1052.  Helicina  pseudomphala  MUdff. 

N.  Bl.  IHM  p.  128. 
Luzon  II. 

1053.  Helicina  monticolu  MUdff. 

Luzon  II. 

2.  Section  Coratopoma  MUdff. 

1054.  Helicina  caroli  Kob. 

1.  c.  p.  70,  t.  7  f.  27. 
Siargao. 

1054a.  —  subsp.  emaculata  MUdff. 
J.  Senck.  18t»3  p.  135*. 
Mindanao,  Leyto,  Samar. 

1055.  Helicina  henniyiana  MUdff. 

N.  Bl.  18!>3  p.  184. 
Luzon  I. 

1056.  Helicina  rosaliae  Pfr. 

J.  de  Condi.  1863  p.  72,  t.  2  f.  5.    Mon.  Pneum.  suppl.  11  p.  243. 
Luzon  I,  III. 

1057.  Helicina  contn-mhia  Sonip. 

Kol..  1.  «•.  p.  7<:.  i.  7  f.  32. 
Luzon  I. 


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200 


10ö8.  Helicina  qnadrasi  Mlldff. 
N.  BI.  1806  p.  15. 
>    Luzon  I. 

3.  Scction  Pleuropoma  Mlldff. 

1050.   Heiirina  rfiWira/.'Jtflldff. 

.T.  Senck.  1800  p.  2511. 
Ccbu,  Nogros,  Leyte. 

1059a.  —  subsp.  pallescens  Mlldff. 
Balatanai  bei  Basilan. 

1059b.  —  subsp.  bohohmis  Mlldff. 
Bohol. 

1059  c.  —  subsp.  .siquijurira  Mlldff. 
Siquijor. 

1059d.  —  subsp.  UitemlvuUi  Mlldff. 
J.  Senck.  1803  p.  140. 
Limansaua. 

1060.  Helicina  sphwridium  Mlldff. 
N.  BI.  ihoc  p.  15. 
Tablas. 

1001.  Helicina  calmnianica  Mlldff. 

Helicina  usukanonsis  Smith.  P.  Z.  S.  1805  p.  125  (ex  parte, 
non  G.  Aast.). 

Kalamianes,  Paragua,  Kandaramanes. 

4.  Section  Sulfurina  Mlldff. 

1062.  Helicina  cifrina  Grat,  (restr.). 

Pfr.  Mon.  Pneum.  p.  307.  Kob.  1.  c.  p.  74,  t.  7  f.  24.  Mlldff. 
J.  Senck.  1893  p.  142. 

Luzon  II,  III,  Alabat,  Katanduanes. 

1062  a.  —  subsp.  bicolor  Mlldff. 
Luzon  I. 

1063.  Helicina  amalwc  Kob. 

1.  c.  p.  73,  t,  7  f.  25. 
Mindanao. 

1064.  Helicina  crossei  Somp. 

Kob.  1.  c.  p.  75,  t.  7  f.  28,  20. 
Luzon  I. 


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207 


101)5.  Helicina  eitrinella  Mlldff. 

J.  Senck.  18!  »3  p.  141. 
Luzon  II,  III,  Marinduque,  Burias,  Katauduanes,  Leyte,  Oebu, 
Mindanao. 
lOßö  a.  —  subsp.  bicincta  Mlldff. 

.T.  Senck.  181>3  p.  IM. 
Panaon,  Mindanao. 

HX:i5 b.       subsp.  apicata  Mlldff. 

.1.  Souck.  18'. »3  p.  144. 
Mindanao. 

1065e.  —  subsp.  stibgfobosa  Mlldff. 
J.  Senck.  185>3  p.  113. 
Luzon  I. 
10W).  Helicina  globulina  Mlldff. 

Tablas,  Romblon,  Sibuyan. 
1067.  Helicina  martensi  Issel. 

Moll.  Born.  p.  81,  t.  «  f.  23—25.    Pfr.  Mon.  Pneum.  suppl.  III  p.  270. 
Mindanao. 

Sonst:  Bomco,  Labuan,  Sulu-Inseln. 
1008.  Helicina  parva  Sow. 

P.  Z.  S.  1842  p.  8.    Pfr.  Mon.  Pnoum.  p.  307. 
Luzon  I,  II,  III.  Katauduanes,  Marindiujue,  Panay,  Celm, 
Samar,  Mindanao.  Bohol,  Panglao,  Mindoro,  Supüjor. 
1O.50.  Helicina  micholitti  Mlldff. 

Hin  bei  Mindoro. 
1069  a.  —  subsp.  duplicata  Mlldff. 


Farn.  Hydroeaenidae. 

90.  Gen.  Georissa  W.  T.  Blfd. 
a)  Formenkreis  der  G.  rufescens  Mlldff. 

1070.  Georissa  rufescens  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  1887  p.  74. 
Luzon,  Luban. 

1071.  Georissa  elongafula  Mlldff. 

N.  Bl.  18i>4  p.  121). 
Tangat  (Kalamianes). 


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208 


1072.  Geotissa  stylopycta  Mlldff. 

N.  Bl.  1891  p.  129. 
Koron,  Kalamianes. 

1073.  Georissa  carinulata  Quadr.  ot  Mlldff. 

N.  Bl.  1896  p.  15. 
Luzon  I. 

1074.  Georissa  quadrasi  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  144,  t.  V  f.  13. 
Leyte,  Panglao,  Bohol. 

1075.  Georissa  densclirata  Mlldff. 

N.  Bl.  1894  p.  129. 
Marinduque,  Katanduanes,  Romblon,  Negros,  Cebu,  Siquijor, 
Mindanao,  Busuanga. 

1076.  Georissa  coccinea  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  88. 
Masbate. 

b)  Formenkreis  der  G.  subglabrata  Mlldff. 

1077.  Georissa  subglabrata  Mlldff. 

J.  D.  M.  G.  XIV  p.  %,  t.  IV  f.  5. 
Luzon,  Marinduque,  Masbate,  Guimaras,  Cebu,  Leyte,  Bohol, 
Siquijor,  Mindanao. 

1078.  Georissa  regularis  Quadr.  et  Mlldff. 

N.  Bl.  1895  p.  149. 
Busuanga,  Tablas. 

1079.  Georissa  tnrriteUa  Mlldff. 

J.  Senck.  1893  p.  145,  t.  V  f.  14. 
Leyte. 


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lieber  die  Erosion  der  Pflanzen  in  den  Kalfyebirp. 

Dr.  Max  Eckert,  Universität  Leipzig. 

Die  Felsarten  sind  die  Mütter  aller  Bodenarten  und  sind  durch 
ihre  chemischen  Bestandteile  die  Spenderinnen  aller  mineralischen 
Pflanzennahrung.  Fels  und  Pflanze  drücken  ein  enges  und  eigen- 
artiges Verhältnis  zu  einander  aus.  Wer  das  Verhalten  der  Gesteine 
zu  der  Pflanzenwelt  gründlich  kennen  lernen  will,  muss  selbst  an- 
dauernd im  Haushalte  der  Natur  beobachten.  Nur  zahlreiche  Beob- 
achtungen lassen  den  Verwandlungsprozess  der  Folsarten  in  Erdschutt 
erkennen  und  die  mannigfaltigen  Einwirkungen  des  Pflanzenreichs 
auf  die  Fortbildung,  Verbesserung  und  zuletzt  auch  Verschlechterung 
des  Erdbodens.  Die  Thätigkeit,  die  auf  die  Zerstörung  des  Festen 
auf  der  Erde  hinausgeht,  heisst  in  der  physikalischen  Geographie 
Erosion,  insofern  man  darunter  den  vereinigten  Einfluss  einer  rein 
mechanischen  Wirkung,  d.  h.  einzig  aus  der  Schwere  hervorgehenden, 
und  einer  chemischen  oder  molekularen  zu  verstehen  hat;  dabei  kann 
eine  Wirkung  auf  Kosten  der  andern  grösser  oder  kleiner  sein.  So 
lehren  uns  die  Erosionsformen  des  Felsenschuttes,  mehr  die  mechanische 
Zertrümmerung  für  ihre  Bildung  ins  Auge  zu  fassen;  diejenigen  aber 
des  Erdschuttes  oder  Erdbodens  weisen  neben  der  mechanischen 
Verwitterung  des  Gesteinsschuttes  mehr  auf  dessen  chemische  Zer- 
setzung hin.  Durch  alle  diese  Vorgänge  worden  den  Pflanzen  Lagerungs- 
gebäude und  Magazine  für  ihre  Existenzen  geschaffen.  Sie  begnügen 
sich  aber  nicht  blos  damit,  die  ihnen  dargebotenen  Bodengebäude  zu 
bewohnen,  sondern  legen  selbst  Hand  an,  sich  ein  solches  zu  bauen. 

Der  innere  Bau  der  Erdrinde  und  die  Einwirkung  der  Atmo- 
sphäre auf  Bie  sind  die  grossen  Faktoren,  die  das  Antlitz  der  Erde 
Abwi.  Bd.  xxn.  u 


i 


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210 


formen.  Zu  ihnen  gesellen  sich  die  Wirkungen  des  organischen 
Lebens.  Gewiss  hat  man  diese  Faktoren  tüchtig  studiert,  aber  in  gar 
vielen  Hauptpunkten  gehen  die  Ansichten  noch  auseinander:  darum 
ist  es  heute  am  Platze,  eine  Einzelerscheinung  möglichst  vollständig 
und  möglichst  tief  zu  durchforschen,  um  einen  Baustein  zur  Lösung 
der  grossen  Grundfragen,  mit  denen  sich  die  physikalische  Geographie 
der  Gebirge  beschäftigt,  zu  liefern.  So  ist  in  den  Verwitterungsformen 
der  Kalkgebirge  der  Detailforschung  ein  weites  Feld  geöffnet,  und 
das  genaue  Studium  dieser  Erscheinungen  wirft  interessante  Licht- 
strahlen auf  die  Erosionsthätigkeit  des  Wassers,  der  mechanischen 
und  chemischen  Verwitterung» Vorgänge,  der  Pflanzen  und  ihrer  Zer- 
setzungs- Produkte,  der  Säuren,  die  im  Humusboden  wirken,  deren 
Ursprung  zum  grössten  Teile  der  Pflanze  zuzuerkennen  ist.  Wohl 
kennt  man  die  Pflanze  auch  als  Erosionskraft,  erwähnt  sie  auch  ge- 
legentlich in  der  Eigenschaft  als  solche,  —  erwähnt  sie  aber  nur, 
ohne  sich  wirklich  über  diesen  Verwitterungsfaktor  grössere  Rechen- 
schaft zu  geben,  ohne  seinem  auf  das  Grosse  und  Gewaltige  hin- 
zielenden Wirken  tiefer  nachzudenken. 

Wenn  am  Kopfe  dieser  Zeilen  steht:  „Ueber  die  Pflanzenerosion 
in  den  Kalkgebirgen",  so  soll  damit  nicht  gesagt  werdeu,  dass  die 
hier  näher  behandelte  erodierende  Wirkung  der  Pflanzen  nur  den  Kalk- 
gebirgen eigentümlich  ist,  im  Gegenteil,  jeder  aufmerksame  Natur- 
beobachter wird  finden,  dass  die  hier  entwickelten  Grundsätze  auch 
auf  Gebirge  anderer  Formation  passen.  Das  Kalkgebirge,  besonders 
die  Kalkalpon  hat  sich  der  Verfasser  gewählt,  weil  er  diese  in  vielen 
Streifzügen  kennen  gelernt  hat  und  da  neben  anderem  auf  die 
Wirkungserscheinungen  der  Pflanzen  und  ihrer  Zersetzungsprodukte 
achtete.  —  Von  den  eroberungssüchtigen  Zügen  des  Pflanzenreiches 
auf  der  Erdoberfläche  bleiben  auch  die  Kalkfelson  nicht  verschont. 
Selbst  auf  scheinbar  frischen  Felstlächen  bilden  sich  Pflanzenkolonieu, 
Pflanzenstaaten,  sobald  jene  nur  einige  Zeit  von  Feuchtigkeits wellen 
der  Atmosphäre  umspült  werden. 

Die  Pflanze  bürgt  in  sich  eine  mechanische  wie  chemische  Kraft. 
Die  mechanische  offenbart  sie  sowohl  als  Landbeschützerin  wie  als 


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Landzerstörcrin.  Sic  schützt  das  Land  gogen  die  Fluten  des  Wassers 
und  des  Windes.  Am  Fusse  von  Felsmeeren,  so  an  Schutt -Ab- 
lagerungen senden  sie  ihre  Wurzeln  in  die  hcrabgespülte  Erdkruste. 
Auf  solche  Weise  wird  das  Geröllraeer  immer  mehr  von  ihr  ein- 
genommen, zugleich  dem  Menschen  den  Weg  zeigend,  den  er  ein- 
schlagen muss,  um  die  Bewaldung  der  kahlen  Berge  wieder  herbei- 
zuführen. In  den  Gebirgen,  besonders  in  ihren  höheren  Regionen 
kommt  die  schützende  Thätigkeit  der  Pflanzen  weniger  zur  Geltung 
als  die  zerstörende,  überhaupt  kann  allgemeinhin  behauptet  werden, 
dass  letztere  eine  viel  grössere  und  reichgestaltigere  ist  denn  die 
erste.  Alle  Pflanzen,  ob  Flechte,  ob  Alge,  ob  Moos,  ob  Blütenpflanze, 
ob  Strauch  oder  Baum,  üben  eine  mechanische  Kraft  auf  das  Gestein 
aus.  Für  die  Herausbildung  vieler  Erosions  formen  im  Hochgebirge 
ist  die  mechanische  Kraftleistung  der  kleinsten  Pflänzchcn  von  Be- 
deutung. Die  winzigen  Hyphenfäden  der  Krustentlechten  dringen 
in  die  feinen  Ritze  des  Kalksteins  ein.  Sie  durch  wuchern  die  Kalk- 
steinoberflächc;  diese  wird  dabei  durch  den  obwaltenden  seitlichen 
Druck  zersprengt  und  gelockert,  Fernerhin  werden  die  gesprengten 
Kalksteinteilchen  abgehoben,  indem  die  Hyphenfäden  gleich  Hebeln 
wirken.  Bei  scharfem  Hinschauen  beobachtet  man,  dass  dort,  wo  die 
Lichenen  am  kräftigsten  wachsen,  sich  ganz  winzige,  lose  Teilchen 
des  Kalksteins  vorfinden,  die  entweder  durch  den  Wind  als  Staub 
oder  vom  Regenwasser  aufgelöst  oder  als  Reibeteilchen  entführt 
werden.  Welche  Summe  von  Kraft  in  der  Pflanzenwurzel  aufge- 
speichert ist,  zeigen  die  interessanten  Messungen  W.  Pfeffers,  der 
in  seiner  Abhandlung  „Druck-  und  Arbeitsleistung  durch  wachsende 
Pflanzen"  (des  XX.  Bandes  der  Abhandlungen  der  mathematisch- 
physischen  Klasse  der  Königl.  Sächsischen  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften No.  III  1893)  durch  zahlreiche  Experimente  den  Längsdruck, 
Querdruck,  den  zeitlichen  Verlauf  der  Druckent Wickelung  und  a.  m. 
in  den  Wurzeln  durch  bestimmte  Zahlen,  die  kaum  das  blosse  Beob- 
achten draussen  in  der  Natur  ahnen  lässt,  fixiert  hat. 

Eine  starke  mechanische  Thätigkeit  entfalten  die  Rhizoiden  der 
Moose,  die  ebenfalls  zahlreich  in  den  Kalkgebirgen  vortreten  sind. 
Grössere  Pflanzen  können  durch  die  Sprengungskraft  ihrer  Wurzeln 

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den  Kalkstein  so  bearbeiten,  dass  er  mitunter  in  plattenförmige  und 
würfelige  Massen  abgesondert  wird.  Die  zersprengende  Kraft  der 
Wurzel  erhöht  sich  noch  bei  ihrem  Absterben,  indem  ihre  Thätigkeit, 
Wasser  aufzunehmen,  bei  ihrem  Verwesungsprozess  beträchtlich  ver- 
stärkt wird. 

Weit  erfolgreicher  als  die  mechanische  Kraftleistung  der  Pflanzen 
spielt  in  dem  Verwitterungsprozess  des  Kalkgebirges  die  chemische 
die  Rolle.  Die  Lichenen  sind  sämtlich  Luftpflanzen;  von  allen 
Pflanzen  sind  sie  am  meisten  auf  das  atmosphärische  Wasser  an- 
gewiesen und  können  innerhalb  einer  Woche  mehr  denn  50%  Wasser 
ihres  Volumens  aus  der  Atmosphäre  aufnehmen,  flüssiges  Wasser  in 
noch  kürzerem  Zeiträume.  Dies  Aufnehmen  geschieht  besonders 
reichlich  im  Frühling  und  Herbst,  während  in  trockener  Jahreszeit 
die  Flechten  ihr  Wasser  verhören:  darum  werden  sie  mit  unter  die 
hygroskopischen  Pflanzen  gerechnet. 

Auf  und  an  den  emporstarrenden  Kalkfelsen  beobachtet  man 
feine  Grübchen.  Diese  können  unmöglich  durch  auffallende  Regen- 
tropfen oder  Schnee  allein  entstanden  sein,  sondern  vor  allem  durch 
die  Flechten.  Jedes  Grübchen  entspricht  der  Grösse  einer  Flechte. 
Diese  hat  den  Kalkstein  ausgenagt  oder  besser  gesagt:  angeätzt. 
Die  Grübchenbildung  lässt  sich  so  erklären:  Die  Hyphen  scheiden 
Kohlensäure  aus,  die  den  kohlensauren  Kalk  auflöst  und  in  doppel- 
kohlensauren Kalk  umwandelt.  Letzteres  Verwandlungsprodukt  ist  in 
Wasser  löslich;  ein  Teil  davon  dient  der  Licheno  als  Nahrung,  der 
andere  wird  durch  das  Regenwasser  in  tiefere  Regionen  transportiert. 
Die  chemische  Thätigkeit  der  Lichenen  ist  eng  mit  der  mechanischen 
verknüpft.  Die  gleichen  Vorgänge  lassen  sich  wie  auf  dem  Kalkstein 
auch  auf  dem  Dolomit  wahrnehmen.  Die  Lichenen  sind  eben  weithin 
ausgebreitet.  Sie  bilden  ein  förmliches  Gekruste  auf  der  Oberfläche 
des  Kalksteins  oder  Dolomits. 

Die  Mannigfaltigkeit  der  Wirkungsweise  der  Flechten  wächst 
dadurch,  dass  sie  den  Kalkstein  in  einen  guten  Wärmestrahler  um- 
wandeln. Allgemein  ist  bekannt,  dass  sich  ein  Gestein  von  festem, 
gleichmiissigem  Gefüge  und  heller  Farbe  sehr  langsam  erwärmt  und 


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'213 

sehr  langsam  seine  Wärme  wieder  abgiebt,  dass  sich  infolgedessen  der 
Gesteins körper  bei  steigender  Wärme  gleichmässig  ausdehnt  und  bei 
fallender  gleichmässig  zusammenzieht;  eine  weitere  Folge  davon  ist 
wieder,  dass  an  der  Oberfläche  keine  Risse  entstehen,  wenigstens  ganz 
selten.  Ein  solcher  Gesteinskörper  ist  nun  der  reine  Kalkstein  mit 
seinem  dichten  Gefüge  und  seiner  lichten  Farbe.  So  würde  es  denn 
geschehen,  dass  die  Kalksteinfelsen  Jahrtausende  länger  dem  Wärme- 
wechsel trotzen  könnten,  und  die  Dunstwellen  der  Atmosphäre,  die 
die  Kalksteinriffe  und  -Klippen  umspülen,  würden  keine  genügenden 
Haftpunkte  an  den  Felsmauern  finden. 

Was  nun  das  Riesenheer  der  Atmosphärilien  kaum  vermag,  das 
bringen  die  kleinsten  aller  Zwerge  im  Haushalte  der  Natur  zu  wege, 
deren  Aufgabe  ist,  die  Gesteine  anzuätzen,  zu  zerkrümeln  und  Be- 
dingungen für  die  Existenz  höherer  Organismen  zu  schaffen.  Indem 
die  Lichenen  kleine  Grübchen  an  den  Kalksteinwänden  herausarbeiten, 
wird  die  einst  glatte  Oberfläche  in  eine  rauhe  umgewandelt,  also  aus 
dem  Kalkstein  ein  guter  Wärmestrahler  gemacht.  Die  Fähigkeit  eines 
besseren  Wärmestrahlers  erhöht  sich  noch  dadurch,  dass  durch  die 
Lichenen  das  Grauweiss  des  Kalksteins  durch  eine  andere  Färbung 
ersetzt  wird.  Hervortretend  ist  ein  Schwarzgrau,  untermischt  mit 
Grün,  Roth,  Braun,  Gelb  und  Blau,  das  dem  Kalkfelsen  die  eigen- 
tümliche Färbung  —  ein  Marmor-  und  Sprenkelmuster  —  verleiht. 
Von  nahem  sieht  es  aus,  als  ob  bunter  Staub  an  die  Felsen  angeweht 
sei,  der  aber  so  fest  haftet,  dass  es  einem  kaum  gelingt,  ihn  mit  dem 
Messer  von  dem  Kalkstein  abzuheben.  —  Weil  nun  der  Kalkstein 
durch  all  diese  Wirkungen  in  einen  bessern  Wärmeleiter  umgewandelt 
ist,  wird  er  sich  am  Tage  leichter  erwärmen  und  des  Nachts  schneller 
abkühlen,  wird  demnach  eher  sprüngig  und  rissig  werden;  mithin 
werden  auf  diese  Weise  die  Verwitterungsvorgänge  in  den  Kalk- 
gebirgen beschleunigt. 

Die  Flechten  sind  sehr  abhängig  von  den  Feuchtigkeits-  und 
Beleuchtungsverhältnissen;  wo  diese  am  besten  vereint  sind,  ist  zu- 
gleich die  Daseinsbedingung  der  Lichenen  eine  der  günstigsten.  Darum 
gedeihen  sie  am  üppigsten  auf  der  Wetterseite  der  Kalkfelsen.  Selbst 


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eine  einzelne,  senkrecht  stehende  Kalksteinplatte  kann  uns  davon 
überzeugen. 

Während  sie  nach  dem  Firsto  zu  und  auf  diesem  am  reichsten 
von  den  Flechten  angeätzt  ist,  ist  diese  Fähigkeit  nach  der  Tiefe  zu 
eine  geringere  und  die  Kalkstcinoberfläehe  dann  vielfach  nicht  so 
rauh  wie  die  am  Grat  sich  hinziehende;  die  Wetterseite  kann  unter 
Umständen,  so  wenn  sie  den  Unbilden  der  Witterung  in  ihrer  ganzen 
Ausdehnung  preisgegeben  ist,  bis  zur  Basis  der  Kalksteinplatte  rauh 
sein,  d.  h.  bis  zu  der  Grenze,  an  der  der  Kalkstein  aus  dem  Humus, 
dem  Boden  anstehend  wird.  All  diese  Betrachtungen  ergeben,  dass 
die  Flechten  im  Haushalte  der  Natur  von  nicht  zu  unterschätzender 
Bedeutung  sind.  Ihre  Hauptaufgabe  ist,  dafür  zu  sorgen,  dass  die  Erd- 
oberfläche urbar  werde.  Ihre  Modifikationseinflüsse  für  die  Ver- 
Witterungsformen  des  Kalksteins  lassen  sich  dahin  zusammenfassen, 
dass  sie  den  Kalkstein  sehr  lange  feucht  halten,  dass  sie  Kohlensäure 
zur  Zersetzung  des  Kalksteins  ausscheiden,  dass  sie  durch  die  Minier- 
arbeit ihrer  Hyphenfäden  die  Oberfläche  des  Kalksteins  zersprengen, 
und  dass  sie  den  Kalkstein  in  einen  guton  Wärmestrahler  umwandeln. 

In  die  Kalksteingebirge  dringt  eine  grosse  Anzahl  von  Lichenen 
vor,  wie  Parmelia,  Gyaloleehia,  Aspicilia,  Hymenelia,  Biatora,  Siegertia, 
Lecidea,  Opegrapha,  Verrucaria,  Synechoblastus,  Umbilicaria  u.  a.  m., 
also  die  Familien  der  Scharf-  oder  Krätzflechten,  der  Blatter-,  Krusten-, 
Wandflechten  u.  s.  w. 

Bei  einer  Wanderung  durch  die  Kalkgebirge  treten  einem  am 
wenigsten  die  Algen  entgegen.  Infolge  ihrer  Lebensbedingungen 
sind  sie  in  den  höheren  Regionen  spärlicher  vertreten  und  beteiligen 
sich  nur  schwer,  selten  an  dem  Verwitterungsprozess  des  Kalksteins; 
umso  reger  ist  daran  die  Beteiligung  der  Moose.  Da  sie  eine  ganz 
ähnliche  Wirkung  wie  die  Flechten  haben,  können  wir  uns  betreffs 
dieses  Punktes  kurz  fassen.  Entfernt  man  ein  Moospolster  von  seiner 
Unterlage,  so  sieht  man  deutlich,  wie  diese  angegriffen  und  mitunter 
etwas  auagehöhlt  ist.  Die  flache  Höhlung  kann  mit  der  Zeit  sich  zu 
einem  Loche  vertiefen,  das  zuweilen  einige  cm  tief  in  den  Felsen  wie 
eingebohrt  erscheint. 


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215 


In  Verbindung  mit  der  Huminsäure  besteht  im  wesentlichen  die 
Hauptaufgabe  der  Moospolster  darin,  das  Gestein  aus-  und  abzurunden. 
Dies  konnten  wir  vorzüglich  bei  eingehenderen  Untersuchungen 
von  Karrenfcldern,  jenen  eigentümlichen  Kalksteinoberflächen- 
crscheinungen  wie  auf  der  Silbern  in  der  Schweiz,  auf  dem  Hohen 
Ifen,  dem  Steinernen  Meer,  dem  Dachstein  u.  a.  m.  studieren,  und 
wir  selber  haben  bei  strengster  Achtgebung  nicht  eine  gut  aus- 
gearbeitete Karrenrinne,  d.  h.  Kalksteinrinne  gefunden  —  und  mochte 
ein  solch  Karrenfcld  beim  ersten  Anblick  noch  so  öde  und  wüst  er- 
scheinen — ,  wo  nicht  Humus  und  Moos  zerstreut  oder  meistens  ganz 
den  Boden  der  Rinne  bedeckend  sich  darbot.  Es  ist  wie  gesagt  der 
grösste  Irrtum,  zu  glauben,  dass  ein  Karrenfeld  nichts  als  eine  trost- 
lose, vegetationsbefreite  Stein  wüste  sei;  der  Humus  und  die  Pflanzen- 
bedeckung  sind  hier  wio  kaum  wo  anders  für  eine  Formcnmodcllierung 
mit  massgebend.  Selbst  bei  einer  Zersplitterung  des  Kalksteins  in 
wagerechto  Platten  finden  sich  Humusansammluugen  und  Moospolster 
tief  versteckt,  oft  kaum  sichtbar  im  Hintergrunde  der  horizontalen 
Spalten  und  Klüfte. 

Jedes  Moospolster  gleicht  einem  Schwämme,  der  sehr  viel  Wasser 
aufnimmt,  lange  behält  und  ganz  langsam  wieder  abgiebt.  Die  Moos- 
polster erlangen  in  der  Tiefe  ihre  grösste  Dichtigkeit,  also  auf  dem 
Boden  der  Kalksteinfurche  oder  Spalte;  nimmt's  da  Wunder,  wenn 
in  der  Tiefe  die  meiste  Feuchtigkeit  festgehalten  wird.  Darum  hier 
die  grösste  Abfressung,  darum  öfter  die  Abrundung  der  Furchenboden, 
darum  die  nicht  seltene  Erscheinung,  dass  die  Iiisse,  die  die  Kalk- 
stein-Platten von  einander  trennen,  in  der  Tiefe  kommunizieren.  Die 
Kalksteinplatten  können  manchmal  von  auffällig  schnell  wechselnder 
Stärke  sein;  oft  werden  Stellen  derselben  so  dünn,  dass  sie  durch- 
brechen und  rundlichte  Löcher  zeigen. 

Die  vortreffliche  Eigenschaft  des  Mooses,  die  Feuchtigkeit  fest 
zu  halten,  lässt  sich  nach  einem  Schneefall  gut  beobachten.  Eine 
horizontale  Kalksteinobernäche  z.  B..  die  an  irgend  einem  Ritz  oder 
in  einer  flachen  Aushöhlung  ein  Moospolster  sitzen  hat  und  daneben 
vielleicht  eine  solche  Aushöhlung,  wo  sich  kein  Moospolster  befindet, 


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ist  beschneit  worden.  Die  Sonne  leckt  den  Schnee  bald  weg,  erst 
auf  den  erhöhten  Teilen  des  Kalksteins,  dann  in  der  Aushöhlung 
und  auf  dem  Moospolster.  Richten  wir  nur  unser  Augenmerk  auf 
die  flache  Höhlung  mit  Moos  und  die  ohne  Moos.  Der  Schnee  der 
letztern  kann  schon  nach  ein  paar  Stunden  verdunstet  sein,  ohne 
jegliche  Feuchtigkettsspuren  auf  dem  Kalkstein  zu  hinterlassen.  Hat 
der  Schnee  längere  Zeit  gelegen  und  ist  mehr  kompakter  geworden, 
so  trocknet  —  wie  paradox  diese  Ausdrucks  weise  für  den  Schnee 
klingen  mag,  so  bezeichnet  sie  doch  den  Vorgang  am  besten  —  der 
Schnee  förmlich  zusammen,  hauptsächlich  von  der  Seite  her,  wo  er  das 
Gestein  nicht  mehr  mit  Feuchtigkeit  benetzt.  Das  kann  leicht  an  jedem 
Firnflecke  beobachtet  werden,  dass  das  Gestein  unter  dem  Rande  der 
Firndecke  bis  auf  einen  oder  mehrere  Decimeter  trocken  liegt  und 
zwischen  ihm  und  der  Schneebedeckung  ein  Hohlraum,  dessen  Eingang 
offen  ist,  dessen  Deckenwölbung  und  Hintergrund  durch  eine  Eiskruste 
und  dessen  Boden  durch  trockenes  Gestein  gebildet  wird,  anzutreffen  ist. 

Wesentlich  anders  verhält  sich  das  Moospolster.  Nicht  allein, 
dass  es  den  Schnee  nicht  so  schnell  wie  die  blosse  Gesteinsfläche  ver- 
dunsten lässt,  sondern,  dass  es  den  Schnee  in  sich  aufzusaugen  sucht, 
macht  es  zu  einem  trefflichen  Wasserreservoir.  Trocknet  der  Schnee- 
fleck mehr  von  der  Seite  ein  und  lässt  das  Gestein  bereits  unter 
seinem  Rand  trocken,  so  offenbart  das  Moospolster  eine  Eigentümlich- 
keit, die  wohl  auch  hin  und  wieder  bei  schnell  schmelzendem  Schnee 
gesehen  wird,  die  aber  betreffs  der  Zeit  ihres  Sichtbarseins  derjenigen 
des  Mooses  gegenüber  als  zu  flüchtig  bezeichnet  werden  muss.  Das 
Eigene  besteht  darin,  nicht  nur  auf  längere  Zeit  den  Stein  auf  der 
eigenen  Flächenausbreitung,  sondern  sehr  weit  darüber  hinaus  zu  be- 
feuchten. Dies  Befeuchten  findet  nach  allen  Himmelsrichtungen  statt, 
und  das  Moospolster  ist  dann  sozusagen  von  einem  Feuchtigkeitsbaud 
umschlungen,  dessen  Grenze  sich  auf  dem  trockenen  Stein  markiert 
zeigt.  Wir  können  hier  gradezu  von  einem  Feuchtigkeits-  oder 
Befouchtungshorizont  reden.  Die  Gestalt  des  Feuchtigkeits- 
horizontes hängt  mit  der  vom  Moos  bedeckten  Fläche  zusammen. 
Dieser  Feuchtigkeitshorizont  ist  eine  variable  Grösse.    Nach  vorher- 


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gegangener  starker  Feuchtigkeitsaufnahme  des  Mooses  kann  seine 
Entfernung  6  bis  10  cm  vom  Moosrand  aus  betragen.  Ragt  der 
Kalkstein  aus  dem  Humusboden  heraus,  so  geht  die  Feuchtigkeits- 
grenze in  die  Höhe;  zwischen  5  und  7  cm  schwankte  die  von  uns 
gemessene  grösste  Höhe.  Auf  die  letztere  Erscheinung  ist  es  hinzu- 
leiten, dass  manchmal  —  nicht  gar  oft  —  die  Kalksteinseiten  an  der 
Berührungsstelle  mit  der  horizontalen  Humuslage,  die  von  Moospolstern 
überzogen  ist,  eine  leichte  Auskehlung  zeigen.  Der  Feuchtigkeitsring 
eines  Moospolsters  wird  bei  anhaltender  trockener  Witterung  immer 
kleiner,  um  zuletzt  ganz  zu  verschwinden.  Ein  Zeitmass  dafür  zu 
finden  ist  eine  sehr  schwierige  Aufgabe,  da  eine  ganze  Menge  Faktoren, 
wie  Grösse  und  Dichte  des  Moospolsters,  Stärko  und  Dauer  der  Be- 
feuchtung mit  hineinspielen.  Nur  im  Vergleich  mit  einem  andern 
Feuchtigkeitsreservoir  lässt  sich  ein  Exempel  der  ungefähren  Be- 
feuchtungsdauer statuieren. 

Auf  ein  handtellergrosses  Moospolster  einer  horizontalen  Kalk- 
steinplatte legten  wir  eine  Handvoll  Schnee,  eine  ebenso  grosse  Schnee- 
menge in  einiger  Entfernung  auf  den  nackten  Stein.  Dies  geschah 
zur  Mittagsstunde.  Am  andern  Tage  um  dieselbe  Zeit  war  von  dem 
Schnee  auf  dem  nackten  Stein  keine  Spur  mehr  da,  weder  eine 
kleine  Ansammlung  geschmolzenen  Schneewassers  noch  eine  Be- 
feuchtung des  Kalksteins  war  vorhanden.  Dagegen  hatte  sich  das 
Moospolstor  mit  einem  Feuchtigkeitshorizont  umgeben,  der  erst  am 
vierten  Tage  auf  den  Moosrand  zusammengeschrumpft  war;  und  wenn 
nun  der  Horizont  der  sichtbaren  Gesteinsbefeuchtung  verschwunden 
war,  so  war  doch  im  Moospolster  noch  auf  viel  längere  Zeit,  als  die 
Dauer  des  angrenzenden  Feuchtigkeitsrandes  währte,  Feuchtigkeit 
aufgespeichert.  Die  Tage  der  Beobachtungen  waren  frei  von  Nieder- 
schlägen, nur  in  kühleren  Nächten  thaute  es  etwas.  Mag  für  die 
Verdunstung  des  Schnees  grade  der  günstigste  Umstand  gewaltet 
haben,  so  giebt  trotzdem  dieses  Experiment  Grund  genug,  dem  Moos- 
polster eine  grössere  Einwirkung  auf  manche  Verwitterungsformen  des 
Kalksteins  als  dem  schmelzenden  Schnee  zuzuschreiben.  Dazu  ge- 
sellen sich  noch  die  Momente,  die  wir  schon  bei  den  Flechten  dar- 
gelegt haben.    In  dreierlei  Hinsicht  steht  das  Moos  als  Modifikations- 


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faktor  von  Kalksteinverwitterungsprodukten  über  dem  Schnee:  Erstens 
in  der  Dauer  der  Befeuchtung,  zweitens  in  der  Bildung  grösserer 
Auflösungsflüssigkeiten  und  drittens  in  der  mechanischen  Kraftleistung 
seiner  Saugzellen.  Der  Vorzug  des  Schnees  gegenüber  dem  Moose  besteht 
lediglich  darin,  dass  er  grössere  Flächen  bedecken  kann,  was  eben  sehr 
von  der  Jahreszeit  und  der  Orographie  des  Gebirges  abhängig  ist. 

Spalten  sind  in  einer  Gebirgswand  nichts  Seltenes,  oft  bemerkt 
man  auch  eine  Menge  schön  ausgearbeiteter  Rinnen  an  den  Kalkstein- 
wanden herablaufen.  Der  Boden  dieser  ziemlich  steilen  Kinnen  ist 
meistens  vom  Moos  besetzt.  Die  Moospolsterschicht  verlässt  kaum 
eine  Rinne,  selbst  wenn  sie  noch  57—60"  geneigt  ist:  ist  sie  durch 
einen  heftigen  Regcnguss  auch  mitunter  herausgespült,  so  sitzt  sie 
dann  immerhin  noch  oben  und  unten  an  der  Rinne  fest.  Ist  der  oben 
befindliche,  mit  Moos  und  sonstigen  Pflanzen  bedeckte  Humusboden 
von  Feuchtigkeit  geschwängert,  so  wird  die  Rinne  oft  tagelang  feucht 
gehalten.  Die  Nässe  der  Vegetationspolster  fliesst  langsam  ab.  Die 
Befeuchtungsgrenze  hebt  sich  deutlieh  durch  ihre  Färbung  von  dem 
übrigen  Gestein  ab.  Es  erweckt  den  Anschein,  als  wenn  ein  Wasser- 
strom gleichstark  durch  die  Rinne  geflossen  sei,  denn  auf  meterlanger 
Erstreckung  sind  die  zwei  Feuchtigkeitsgrenzen  unten  an  der  Rinne 
soweit  wie  oben  am  Anfang  von  einander  entfernt.  Ein  stärkerer 
Feuchtigkeitsglanz  in  der  Mitte  der  Rinne  sagt  uns,  dass  hier  [ein 
Feuchtigkeitsmaximum  statthat.  Mit  der  Zeit  gewinnen  die  Rinnen 
durch  die  auflösende  Thätigkeit  des  von  den  Moospolstern  freigegebenen 
Wassers  ein  schönes  Ebenmass  der  Abrundung.  Sie  können  sich  bei 
einer  Breite  von  2-  30  cm  und  einer  Länge  von  1 — 10  m  nach  der 
Tiefe  ziehen.  Solche  schön  gerundete  Formen  enden  unten  wieder 
mit  wenigen  Ausnahmen  —  im  Humus,  in  dem  sie  sich  noch  bis 
40  und  50  cm  fortsetzen  können.  Wir  beobachteten  sie  in  ausgedehntem 
Masse  auf  der  oberen  Wildalm  des  Steinernen  Meeres,  am  best  eut- 
wickelsten  aber  an  den  tiefern  Ostgehängen  des  Gjaidkopfes  und  der 
Hirsch  wiese  beim  Anstieg  vom  Königssee  nach  Trischübel. 

Von  den  Arten  und  Familien,  die  in  den  Kalkregionen  der  Alpen 
vorwiegend  zu  finden  sind,  müssen  hervorgehoben  werden:  Grimuiia, 


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Mnium,  Orthothecium,  Isothecium,  Oligotrichum,  Zieria,  Leptobryum, 
Tetraplodon,  Distichium,  Stylostegium,  Anvectangium ,  Frullania, 
Reboulia,  Seligeria,  Batramiaceae. 

Wie  die  Flechten  und  Moose  wirken  auch  die  Blüten- 
pflanzen auf  das  unterliegende  Kalkgestein  verändernd  ein.  Experi- 
mentell lässt  sich  nachweisen,  wie  selbst  eine  polierte  Marmorplatte 
von  den  Wurzeln  angegriffen  wird.  Man  breite  auf  eine  solche  Platte 
eine  Schicht  Sand  aus,  in  welcher  Pflanzensainen  zum  Keimen  gebracht 
werden;  vertikal  nach  unten  wachsend,  berühren  die  Wurzeln  des 
Keimlings  bald  die  Marmorplatte,  wo  sie  sich  umbiegen  und  sich 
horizontal  ausbreiten,  dabei  aber  der  Platte  die  Politur  rauben  und  ihr 
eine  rauhe  Oberflächonbeschaffenheit  geben.  Diesen  Einfluss  der 
Wurzeln  nimmt  man  gar  bald  mit  unbewaffnetem  Auge  wahr.  Ist 
im  Gebirge  ein  Kalkfels  oder  eine  Kalkplatte  ganz  vom  Humus  zu- 
gedeckt worden,  oder  liegen  Kalksteinfragmente  im  Humusboden,  so 
schmiegen  sich  die  Wurzeln  der  Blütenpflanzen  an  die  Oberfläche 
der  Gesteinsmasse  und  ätzen  sie  an.  Durch  die  Wirkung  des  sauren 
Saftes,  der  die  Zellwandungon  der  Wurzelzellcn  erfüllt,  werden  einzelne 
Teilchen  des  kohlensauren  Kalkes  aufgelöst.  Bei  dem  Absterben  der 
Wurzeln  ist  dieser  Einfluss  noch  erhöht,  und  man  kann  an  der  Ober- 
fläche des  Kalksteins,  der  unter  Blütenpflanzen  im  Humus  begraben 
lag,  deutlich  erkennen,  wie  die  Wurzeln  den  Stein  angeätzt  haben. 
Manchmal  sieht  eine  solche  von  Erde  und  Pflanzen  befreite  Gesteins- 
oberfläche aus  wie  ein  weicher  Lehmboden,  über  den  Regenwürmer 
gekrochen  sind  und  in  allerhand  sich  kreuzenden  Furchen  und  Rinnchen 
ihre  Spuren  hinterlassen  haben.  Die  eben  skizzierte  Thätigkeit  muss 
neben  der  Spülthätigkeit  des  fliesseuden  und  stürzenden  Wassers  für 
das  Abtragen  und  Abrunden  der  Kalkfelsen,  besonders  der  Kalkstein- 
fragmente verantwortlich  gemacht  werden. 

Trotzdem,  dass  die  Blütenpflanzen  zur  Bildung  und  Zerstörung 
der  Verwitterungsformen  des  Kalksteins  beitragen,  bringt  ihnen  dieser 
die  beste  Freundschaft  entgegen,  sobald  er  selbst  nicht  zu  sehr  den 
Stürmen  und  Wettern  ausgesetzt  ist.  In  seinen  zahlreichen  und  mannig- 
faltigen Spalten,  Rinnen  und  Becken  gedeihen  viele  Pflanzen  besser 


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220 


als  auf  anderem  Terrain.  Von  den  Blütenpflanzen  seien  nur  die 
wichtigsten  Familien  hervorgehoben,  die  ausgezeichnete  Vertreter  in 
die  Kalkgebirge  bis  in  Höhenregionen  von  1500  bis  2300  m  hinauf 
senden:  Alsinaceae,  Campanulaceae,  Compositae,  Cruciferae,  Ericaceae, 
Gentianaceae,  Geraniaceae,  Globulariaceae,  Lapiatae,  Onagraceae, 
Orchidaceae,  Papilionaceae,  Plantaginaceae,  Polygonaceae,  Primulaeeae. 
Eanunculaceae,  Saxifragaceae,  Scrophulariaceae,  Silenaceae,  Thymelae- 
aceae,  Umbelliferae,  Valerianaceae.  Diese  Roihe  ist  leicht  zu  erweitern 
und  zu  vervollständigen ;  von  uns  wurden  an  geschützten  Orten  der 
nördlichen  Kalkalpen  in  einem  Sommer  allein  gegen  zweihundert 
Phanerogamen  bestimmt  und  zwar  solche,  die  sich  durch  schönere 
und  grössere  entwickelte  Formen  von  ihresgleichen,  die  allen  Witterungs- 
einflüssen zugänglich  waren,  auszeichneten. 

Die  Beziehungen  der  Pflanzen  zu  dem  Kalkstein  ergeben,  dass 

wir  es  mit  ganz  wichtigen  Erosionsfaktoren  bei  der  Verwitterung  der 

Kalkgebirge  zu  thun  haben.    Die  Thätigkeit  der  Pflanzenwelt  ist  eine 

so  mannigfaltige  und  eine  so  energische  bei  der  Kalksteinverwitterung. 

zugleich  eine  für  sich  so  eigenartige,  spezialisierte,  dass  wir  ihr  einen 

besonderen  Namen  beilegen  und  sie  „Phyterosion"*)  (to  ^jto'v  die 
Pflanze)  nennen  möchten. 

Sehen  wir  die  Pflanzen  daraufhin  an,  ob  ihr  Leben  unbedingt 
abhängig  ist  von  dem  Kalkboden,  so  lassen  sie  sich  unterscheiden  in: 
Kalkwärme  liebende  und  Kalknahrung  begehrende.  Die  ersteren  sind 
solche,  die  auch  auf  andern  Fels-  und  Bodenarten  gedeihen,  sobald 
ihnen  die  gleiche  Feuchtigkeits-  und  Wärmemenge  wie  in  den  Kalk- 
gebirgen zu  teil  wird;  die  zweiten  sind  solche,  die  zu  ihrem  Gedeihen 
eine  bestimmte  Menge  von  Kalksalzen  gebrauchen.    Dass  sie  da  gern 

*)  Wenn  ich  auch  kein  Freund  bin,  neue  Namen  und  dazu  noch  fremde 
irgend  welchen  Erscheinungen  beizulegen,  so  glaube  ich  doch  diese  Bezeichnung 
zu  rechtfertigen,  wenn  ich  auf  das  Wirken  der  Pflanzenwelt,  wie  es  bei  der  Karren- 
bildung z.  B.  statthat,  hinweise.  Es  ist  eben  ein  so  bestimmtes,  in  vieler  Be- 
ziehung ein  so  spezifisch  eigentümliches,  nämlich  einmal  phytochemisch. 
andermal  phytomechanisch,  dass  es  sich  wesentlich  von  andern  Erosions- 
faktoren abhebt  und  weit  eher  einen  eigenen  Namen  verdient  als  z.  B.  die  Aus- 
höhlungsthiltigkeit  des  strudelnden  Wassers,  welch'  einfache  mechanische  Thätigkeit 
neuerdings  „Evoreion"  genannt  worden  ist. 


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221 

auf  kalkhaltigem  Boden  wachsen,  ist  natürlich,  damit  ist  aber  nicht 
ihr  Gedeihen  auf  den  aus  Kalkstein  entstandenen  Boden  beschränkt, 
sondern  überhaupt  auf  jedem  Boden  zu  bemerken,  der  Mineralreste 
umschliesst,  die  bei  ihrer  Zersetzung  vorwiegend  kohlensauren  Kalk 
in  ziemlicher  Menge  dem  Erdboden  übergeben.  Dies  hat  statt  bei 
allen  gemengten  Felsarten,  die  aus  Kalkfeldspaten  und  Augit  bestehen, 
z.  B.  bei  Diabas  und  Basalt,  oder  auch  manchem  Granit,  Melaphyr 
und  Porphyr;  es  ist  sogar  bei  dem  mit  zerriebenen  Conchylienkalk- 
schalen  untermengten  Dünensande  beobachtet  worden.  Viele  der  kalk- 
begehrenden Pflanzen  können  sich  auf  jedem  Boden  ansiedeln,  wenn 
dieser  ihnen  nur  die  gehörige  Menge  kohlensauren  Kalkes  liefert, 
andere  dieser  Pflanzen  begehren  nicht  allein  den  kohlensauren  Kalk 
zu  ihrer  Nahrung  sondern  auch  das  von  dem  Kalkboden  darrcichbare 
Maass  von  Wärme  und  Feuchtigkeit.  Die  meisten  Arten  der  eigent- 
lichen Kalkpflanzon  liefern  die  Familien  der  Labiatae,  Papilionaceae 
und  Rosaceae. 

Bei  der  Betrachtung  des  Verhältnisses  der  Pflanzen  zu  den  Kalk- 
gebirgen konnten  wir  nicht  umhin,  auch  des  Humus  zu  gedenken. 
Unter  Humus  versteht  man  die  bei  der  Vermoderung  oder  Verwesung 
von  Pflanzen-  und  Tierstoflbn  gebildeten  braunen  bis  schwarzen,  erd- 
ähnlichen, nicht  krystallisierbaren  Produkte,  die  in  mehr  oder  minder 
dicker  Schicht  den  Boden  der  Wälder  und  Wiesen  bedecken  und  auf 
den  Schneefeldern  und  in  Felsrissen  der  höchston  Berge  und  fast 
überall  in  den  Runsen  und  Spalten  der  Kalkfelsen  anzutreffen  sind. 
Der  Humus  an  sich  ist  ein  Uebergangsprodukt  in  dem  Oxydations- 
prozess  der  Cellulose,  der  schliesslich  mit  den  Endprodukten  Wasser 
und  Kohlensäure  abschliesst  Der  chemische  Vorgang  ist  dabei  ein 
sehr  verwickelter  und  noch  nicht  recht  gelöst;  auch  die  verschiedenen 
sogenannten  Humussäuren,  deren  reine  Darstellung  bis  jetzt  noch 
nicht  gelungen  ist,  können  nicht  als  chemische  Individuen  betrachtet 
werden.  Der  Nachweis  des  Vorhandenseins  einer  Säure,  der  Humin- 
säure,  ist  bis  jetzt  erst  sicher  gelungen.  Durch  sie  wirkt  der  Humus- 
boden auf  den  Kalkstein,  von  dem  er  nur  ganz  feine  Schichten  auf- 
zulösen scheint,  —  am  ehesten  vielleicht  die  kleinen  Ecken  und  Kanten 
der  Grübchen,  die  von  den  Flechton  und  Moosen  herrühren;  denn 


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222 

unter  dem  Humus  findet  man  niemals  solche  rauhe  und  zackige  Kalk- 
steinformen wio  über  demselben.  Verschiedene  Kalksteinteile,  die 
wir  bis  Metertiefe  aus  dem  Humusboden  blosslegten,  beweisen  das 
eben  Gesagte  zur  Evidenz.  Auch  fehlt  dem  Kalkstein  unter  der  Ober- 
fläche des  Humusbodens  das  Gekruste,  mit  dem  der  Kalkstein,  der 
über  die  Humusdecke  hinausragt,  behaftet  ist  ;  und  wird  ersterer  aus- 
gegraben, so  erfreut  er  das  Auge  mit  seiner  glatten  und  hellen  Ober- 
fläche, wenn  er  nicht  zu  sehr  von  den  Einwirkungen  der  Pflanzen- 
wurzeln gelitten  hat.  —  Ein  klassisches  Beobachtungsfeld  dieses 
Phänomens  ist  das  Plateau  dos  Hinter -Kaisers  (Kaisergebirge  bei 
Kufstein);  hier  liegen  in  dem  fetten  und  dichten  Humus  glatte  und 
abgerundete  Kalksteinfragmente,  sogenannte  Karrensteine,  während 
dicht  daueben  in  unmittelbarer  Nachbarschaft  die  rauhesten  und 
schärfsten  Kalksteinplatten  zum  Himmel  ragen. 

Die  Thätigkeit  der  Humussäuren  geht  Hand  in  Hand  mit  der 
von  uns  bezeichneten  „Pflanzenerosiona.  In  der  Kombination  dieser 
Kräfte  haben  wir  mit  den  Schlüssel  zur  Lösung  einiger  Erosions- 
formen der  Schrattenfelder  gefunden,  das  sind  Verwitterungsgebiete 
in  den  Kalkgebirgen,  wo  die  Karren  auftreten,  und  diese  haben  wir 
nach  eigenen  Untersuchungen  hingestellt  als  eine  in  verhältnissmässig 
reinem  Kalkstein  vorkommende  typische  Oberflächenerscheinung,  die 
sich  in  Furchen  und  dazwischenliegenden  Firsten  äussert  und  wesentlich 
an  [die  Klüftungsfähigkeit  des  Kalksteins  wie  an  die  Wirkung  der 
Atmosphärilien  und  der  Pflanzen  gebunden  ist  (vergl.  hierüber  des 
Verfassers  Abhandlung:  Das  Karrenproblera.  Die  Geschichte  seiner 
Lösung.  Zeitschrift  f.  Naturwiss.  f.  Sachsen  u.  Thüringen;  herausgeg. 
v.  G.  Brandes.  Halle  1895  Bd.  67).  Bei  der  Lösung  des  Karren- 
problems war  der  Punkt  bis  jetzt  noch  unentschieden:  warum  kommen 
runde  und  zugeschärfte  Formen  neben  einander  vor,  warum  kommen 
erstere  nur  auf  tiefern  Stufen  vor?  —  Nun  ist  es  eine  leicht  zu  beob- 
achtende Thatsache,  dass  sich  die  Karren  oder  Schratten  mit  runden 
Firsten  stets  als  die  niedrigeren  an  Höhe  gegenüber  denen  mit  zu- 
geschärften Gräten  zeigen.  Sie  mögen  in  früheren  Erdperiodeu  auch 
einmal  zugeschärft  "gewesen  sein,  aber  in  dem  Kampf  mit  dem  Humus 


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223 


und  der  Pflauzenerosion  an  sich  unterlagen  sie  auf  den  niedern 
Terrainstufen  sämtlich,  was  zuletzt  bei  günstigen  Verhältnissen  auch 
mit  denen  auf  den  höhern  Stufen  geschehen  wird,  die  jetzt  noch  in 
ihrer  vollkommenen  Karrengestalt  prangen.  Da  man  grosse  in  Humus 
begrabene  Karrenfelder  in  tiefern  Lagen  gefunden  hat,  lässt  es  die 
Annahme  ziemlich  gewiss  scheinen,  dass  früher  einmal  die  Vegetations- 
grenze viel  tiefer  lag  und  andere  klimatische  Verhältnisse 
herrschten  wie  heutigestags.  Nachdem  sporadischen  Vorkommen 
von  Karrengebilden  hat  man  sich  dabei  nicht  zu  richten.  Hinwiederum 
kann  es  vorkommen,  dass  der  Humus  mit  seiner  Pflanzenwelt  von 
dem  Kalkstein,  den  begrabenen  Karren  durch  Sturm  und  Regen 
oder  durch  die  Schmelzwasser  eines  tiefergehenden  Gletschers  weg- 
geschwemmt wird,  dass  dann  auf  lange  Zeit  hinaus  eine  Neuansetzung 
von  Humus  ausgeschlossen  ist;  dann  zerklüften  die  breiten,  freigelegten 
Firsten,  Kalksteinrücken  wieder,  es  bilden  sich  neue  Firste,  die  mit 
der  Zeit  ebenso  sich  wieder  zuschärfen  können,  wie  es  ursprünglich 
der  Fall  war.  Die  Neubildung  der  Karron  endet  zuletzt  wieder  in 
niedrige  runde  Karrenhöcker,  begraben  vom  Humus  und  seinen 
Pflanzen,  und  wir  haben  dann  wiederum  eine  Niveauvorschiebung 
oder  Niveauveränderung  des  Gebirgsterrains.  Und  so  erkennen  wir 
überhaupt  in  der  Verwitteruugsthätigkeit  der  Pflanzen  und  der  llumus- 
säuren  einen  Erosionsprozess  mit  der  Tendenz  der  Niveau- 
verschiebung auf  niedere  Stufen. 

Es  ist  unleugbar,  mitunter  schon  bewiesen,  dass  die  Zone  der 
Einhüllung  eines  Gebirges  durch  Schutt  und  Pflanzenwelt  dauernd 
wächst;  die  Kappe  des  nackten  kahlen  Felsens,  der  sich  durch  schroffe, 
unvermittelte  Linien  charakterisiert,  ist  einer  fortwährenden  Vermin- 
derung unterworfen,  und  die  Zunahme  derjenigen  landschaftlichen 
Formen,  die  sich  durch  flachere  Böschungen,  schön  geschwungne, 
zusammenhängende  Kurven  auszeichnen,  ist  eine  stete.  Dass  bei  all 
diesen  Vorgängen  neben  der  Ptlauzenerosion  namentlich  auch  andern 
Kräften  Rechnung  getragen  werden  muss,  ist  selbstverständlich;  wir 
wollten  nur  vor  allem  gezeigt  haben,  dass  in  der  Verwittcrungsgeschichte 
unserer  Erd feste  das  Pflanzenreich  eine  wichtigere  Rolle  spielt,  als 
man  gemeinhin  glaubt. 


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224 


Die  Folge  und  Art  der  Wirkungen  der  Pflanzenwelt  in  den  Kalk- 
gebirgen bringen  ein  Kolonisationssystem  zum  Ausdruck,  wie  für  die 
Besiedolung  eines  fremden  Gebietes  kein  besseres  wieder  zu  finden 
ist.  Dies  Kolonisationssystem  hat  bei  der  Inkrafttretung  seiner  Fak- 
toren ein  weises  Gepräge  und  eine  Art  historischen  Charakter.  Während 
einer  ersten  Periode  dringen  als  Kolonisten  in  das  Kalkgebirge  Flechten 
und  Moose.  Ist  der  Kalkfels  für  sie  nicht  mehr  brauchbar  und  genug 
für  die  folgenden  Kolonisten  vorbereitet,  so  ziehen  in  der  zweiten 
Periode  anfangs  genügsame  Gräser  und  flachwurzelnde  Blütenpflanzen 
ein,  dann  aber  weniger  genügsame  Gräser  und  Kräuter.  Sie 
bilden  die  Trifte,  das  sind  die  gemischten  Pflanzenstaaten  der  Stauden 
und  Gräser.  Ist  durch  diese  der  Boden  brauchbarer  und  zugleich 
vermehrt  worden,  so  siedeln  sich  in  der  dritten  Periode  erst  Sträucher 
an  und  dann  Einzelbäume.  Haben  diese  beiden  den  Grund  ihres 
Staates  genug  vervollkommnet,  und  erlauben  es  dazu  die  Witterungs- 
vorhältnisse, dann  kann  die  vierte  und  letzte  Periode  der  Kolonisation 
beginnen,  in  der  die  Wälder  herrschen,  oder  der  Mensch  den  Boden  — 
bei  der  durch  alle  möglichen  Erosionskräfte  erfolgten  Verebnung  des 
Gebirgsterrains  —  zum  Bebauen  seiner  Feldfrüchte  benutzen  kann. 

All  unsere  Darlegungen  erhellen,  dass  in  den  Kalkgobirgen,  die 
auf  den  oberflächlichen  Beschauer  den  Eindruck  einer  Landschaft  des 
Oeden  und  Leblosen  machen,  durch  die  Pflanzenerosion  und  ihren 
verbündeten  Kräften  eine  gewaltige  Arbeit  für  eine  ferne  Zukunft 
verrichtet  wird.  Das  Niveau  der  Kalkgebirgsoberfläche  rückt  immer 
tiefer,  die  Kalkfelsen  verwittern  zu  Gesteinsschutt,  die  Trümmer  ver- 
schwinden im  Humus,  der  graue  Ton  des  Felsens  macht  dem  fröh- 
lichen Grün  einer  üppigen  Vegetation  mehr  und  mehr  Platz  und  späte 
Geschlechter  werden  hier  wohnen,  wo  wir  dem  grausen  Steingewirre 
jetzt  entfliehen. 


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i 


Zur  Ornis  der  preussischen  Oherlausitz. 

Nebst  einem  Anhange  über  die  sächsische. 

Von  William  Baer  in  Nicsky. 


Zur  Einleitung. 

I^chon  aus  dem  Anfange  dieses  Jahrhunderts  stammen  fünf 
Avifaunen  der  Oberlausitz  und  zwar  von  v.  Uechtritz  (1822),  »Starke 
(1823),  J.  G.  Krezschmar  (1823  -3t>),  Brahts  (1827)  und  Neumann 
(1827  —  28);  aus  ihnen  geht  hervor,  dass  man  schon  seit  langer  Zeit 
der  Vogel  weit  des  Gebietes  rege  Aufmerksamkeit  schenkte,  und  dass 
der  Ruf  desselben  als  eines  besonders  gut  erforschten  wohl  begründet  ist. 
Wohl  finden  sich  bei  den  älteren  Forschern,  namentlich  bei  v.  Uechtritz, 
Starke  und  Neumann  einzelne  Irrtümer,  im  allgemeinen  aber  ver- 
fügten sie  alle  über  eine  derartige  Kenntnis  der  LausTtzer  Vorkomm- 
nisse, dass  dieselbe  in  Anbetracht  ihrer  geringen  Hilfsmittel  erstaun- 
lich ist.  Leider  haben  sie  bei  ihren  Aufzeichnungen  auf  gewisse,  uns 
erwünschte  Einzelheiten  kein  Gewicht  gelegt,  sondern  mit  Ausnahme 
des  bedeutendsten  von  ihnen,  J.  G.  Krezschmar,  fast  ausschliesslich 
Artbeschreibungen  geliefert. 

Tin  2.  Viertel  dieses  Jahrhunderts  blühte  in  unserer  weiteren  und 
engeren  Heimat  die  ornithologisehe  Forschung  auf:  in  der  Ober- 
lausitz förderte  sie  mit  grossem  Erfolge  Robert  Tobias,  ein  ebenso 
scharfer  als  unermüdlicher  Beobachter.  Trotzdem  sein  Beruf  als 
..Tuchbereiter"  gewiss  seinem  Streben  wenig  günstig  war,  so  verfügte 
er  doch  schon  bei  seinem  ersten  Hervortreten  an  die  Öffentlichkeit 
über  einen  grossen  Reichtum  selbständiger  Beobachtungen.  In  der 
Folgezeit  fand  er  als  Konservator  noch  bessere  Gelegenheit,  ganz 

Abban.il.  B.l.  XXII.  15 


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226 


seinem  innersten  Interesse  zu  leben.*)  Er  bat  die  Ergebnisse  seiner 
Forschungen  in  einer  Reihe  von  Abhandlungen  niedergelegt,  die  ihren 
Absehluss  in  einer  ausgezeichneten  Avifauna  der  gesamten  Ober- 
lausitz fanden.  Diese  Arbeit  ist  verschiedentlich  zum  Abdruck  ge- 
langt, am  vollständigsten  im  XII.  B.  d.  Abhandl.  d.  Naturf.  Gesellsch. 
zu  Görlitz  (18G5).  An  dieser  Stelle  finden  sich  auch  noch  wert- 
volle Zusätze  aus  späterer  Zeit.  Vieles  hat  der  rastlose  Mann  aus 
allzu  grosser  Bescheidenheit  leider  von  der  Veröffentlichung  aus- 
geschlossen, dessen  Kenntnis  für  uns  von  grossem  Interesse  wäre. 

Gleichzeitig  mit  Tobias  behandelte  der  Oberlehrer  Fechner  in 
seinem  „Versuche  einer  Naturgeschichte  der  Umgebung  von  Görlitz'4 
den  gleichen  Gegenstand.  Fechner  hat  zwar  vor  Tobias  einige  wert- 
volle Einzelheiten  voraus,  steht  ihm  aber  im  allgemeinen  an  Zuver- 
lässigkeit nach. 

Während  dieser  Zeit  sorgten  die  Sammlungen  der  aus  einer 
ornithologischen  Gesellschaft  hervorgegangenen  Naturforschenden  Ge- 
sellschaft in  Görlitz  und  die  der  Oberlausitzischen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften,  sowie  die  Privatsammlungen  der  Herren  v.  Zittwitz 
und  v.  Loebenstcin  dafür,  dass  alle  selteneren,  ornithologischen  Vor- 
kommnisse der  Oberlausitz  erhalten  wurden. 

Als  R.  Tobias  die  alte  Heimat  verliess,  erlitt  das  Interesse  für 
die  Vogelwelt  des  Gebietes  eine  gewisse  Einbusse.  Nach  ihm  sammolten 
sein  älterer  Bruder  Julius  (f  1883),  der  ihm  in  Görlitz  als  Konservator 
nachfolgte,  sowie  der  bekannte  Direktor  des  Museums  der  Natur- 
forschenden  Gesellschaft  zu  Görlitz,  Dr.  Reinh.  Peck,  alle  wichtigeren 
ornithologischen  Vorkommnisse,  von  denen  sie  Kenntnis  erhielten. 
Ende  der  1860er  Jahre  wirkte  auch  A.  v.  Homeyer  für  kurze  Zeit  in 
Görlitz  anregend  und  selbst  forschend.  Neuerdings  berichteten  K.  R. 
Krez8chmar,  der  Enkel  des  Vorhergenannten,  über  die  Görlitzer,  Pastor 
Arthur  Richter  über  die  Jänkendorfer,  H.  Porrin  über  die  Ruhlander 
Vogelwelt.   Auch  Louis  Tobias**),  der  jüngste  der  Ornithologenbrüder, 

*j  In  Anerkennung  seiuer  Verdienste  um  die  Ornithologie  erhielt  R.  Tobias 
1841»  eine  Berufung  als  Inspektor  an  das  zoologische  Museum  zu  Leipzig,  wo  er 
am  22.  Juli  1889  starb. 

**)  L.  Tobias  lebte  von  183<<_18»>(>  als  Lehrer  im  Prinzl.  Carolath'schen  Hause 
zu  Sa  ii  bor,  widmete  sich  dort  dem  Studium  der  Vogel  weit  und  veröffentlichte 
mancherlei  Beobachtungen.  Später  war  er  wieder  in  der  Oberlausitz  und  zwar 
grösstenteils  in  seiner  Vaterstadt  Görlitz  als  Privatlehrer  thfttig. 


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227 


stellte  seine  Beobachtungen  in  einem  Manuskripte  für  die  Natur- 
forschende Gesellschaft  zu  Görlitz  zusammen. 

Ohne  jede  äussere  Anregung  legte  während  dessen  der  Revierförster 
A.  Preissler  in  Tauer  bei  Kütten  inmitten  einer  von  Sumpf-  und 
Wasscrvögeln  reichbelebten  Teichgegend  eine  schöne,  reichhaltige 
Vogelsammlung  an,  die  in  vorzüglich  ausgestopften  Exemplaren  ein 
deutliches  Bild  der  Vogel  weit  dieses  eng  umgrenzten  Gebietes  giebt. 
Trotz  der  geringen  Hilfsmittel,  die  ihm  zur  Verfügung  standen,  und 
ungeachtet  seiner  geringen  Beziehungen  zu  wissenschaftlichen  Autori- 
täten sind  sowohl  seine  Sammlung  als  die  von  ihm  angestellten  Beob- 
achtungen von  hohem  Werte.  Seine  Sammlung  ging  z.  T.  in  den 
Besitz  des  Museums  zu  Niesky  über. 

Mit  demselben  Eifer  beschäftigte  sieh  in  Muskau  unter  den 
drückendsten,  äusseren  Verhältnissen  Wilhelm  Wolf  mit  der  dortigen 
Ornis;  er  widmete  sich  besonders  der  Erforschung  der  Fortptianzungs- 
geschichte  der  Vögel  seiner  engeren  Heimat;  doch  ist  seine  Bedeutung 
als  Oologe  auch  über  die  Grenzen  derselben  allgemein  anerkannt. 
Wir  verdanken  ihm  die  genaue,  ornithologisehe  Erforschung  eines  be- 
sonders wichtigen  Platzes,  der  er  auch  heute  noch  seine  Kräfte 
widmet,  Namentlich  in  der  Beobachtung  des  Schniarotzerlebens  des 
Kukuks  hat  er  viel  geleistet. 

Von  redlicher  Begeisterung  für  naturwissenschaftliche  Forschung 
erfüllt  begannen  in  neuester  Zeit  Ü.  Uttendörfer  (jetzt  Mitdirektor  der 
Realschule  der  Brüdergemeine  in  Gnadenfrei  i.  Schi.),  H.  Kramer 
(jetzt  Lehrer  in  Gross- Hennersdorf  i.  S.)  und  der  Verfasser  dieser 
Arbeit,  die  Vogelwelt  der  Umgebung  von  Niesky  gründlicher  zu  er- 
forschen. Die  beiden  Letzteren  hatten  das  Glück,  zwei  für  die  Ober- 
lausitz neue  Brutvögel,  Fuligula  clangula  und  Pratineola  rubicola,  im 
Gebiete  festzustellen,  und  wurden  hierdurch  angeregt,  ihre  Thätigkeit 
auch  auf  andere  Gebiete  der  Oberlausitz  auszudehnen.  Hierbei  em- 
pfingen sie  viele  Anregung  von  Dr.  C.  Flöricke,  welcher  damals 
überall  Hilfskräfte  für  seine  Bearbeitung  der  Ornis  Schlesiens  warb. 
Namentlich  erregte  die  reiche  Fauna  der  grossen  Teichgebiete  des 
Tieflandes  ihr  Interesse;,  da  dasselbe  bisher  nur  von  R.  Tobias  nörd- 
lich von  Görlitz  und  um  Lohsa  (Hoyerswerda)  herum  gründlicher 
durchsucht  worden  war.    Die  Ergebnisse  ihrer  Beobachtungen  legten 

15* 


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228 


sie  in  Tagebüchern  und  Manuskripten  nieder,  die  z.  T.  bereits  Dr. 
Flöricke  zur  Verfügung  gestanden  haben. 

Die  von  R.  Tobias  aufgestellte  Avifauna  der  Oberlausitz  ent- 
spricht nicht  mehr  ganz  den  gegenwärtigen  Anforderungen  an  eine 
solche;  zunächst  hat  der  Verfasser  durchaus  nicht  alles  der  Ueber- 
lieferung  werte  aus  den  früheren  Veröffentlichungen  zusammengefas.st, 
sodann  liefert  er  keineswegs  überall  da,  wo  für  die  Vorkommnisse  ein 
Beleg  notwendig  gewesen  wäre,  einen  solchen.  Endlich  bietet  seine 
Ornis  bei  einem  gewissen  Hange  zur  Verallgemeinerung  über 
Einzelheiten  des  Vorkommens  und  der  Verbreitung  einzelner  Arten 
oft  nur  geringen  Aufschlug 

Seit  dem  Erscheinen  der  Arbeit  von  R.  Tobias  hat  sich  eine 
Menge  zum  guten  Teil  noch  nicht  veröffentlichten  Materiales  an- 
gehäuft; auch  eine  Trennung  des  preussisehen  und  sächsischen  An- 
teiles der  Oberlausitz  schien  bei  der  Grösse  des  Gebietes  angezeigt, 
wozu  noch  der  Umstand  kommt,  das«  die  sächsischen  Forscher  und 
Beobachter  sich  eng  an  die  von  der  Hauptstadt  ihres  Landes  geleitete 
Erforschung  Sachsens  anschliessen. 

Diese  Umstände  veranlassen  mich  nun,  alles  über  die  Ornis  der 
preussisehen  Oberlausitz  in  der  Litteratur  veröffentlichte  oder  mir 
sonst  zugängliche  Material  zu  bearbeiten  und  in  einer  zusammen- 
fassenden Arbeit  zu  vereinigen. 

Bereitwilligst  stellten  mir  für  diesen  Zweck  die  Herren  W.  Wolf 
und  A.  Preissler  ihre  gesamten  Beobachtungen  zur  Verfügung.  Auch 
Herr  Konservator  II.  Aulich  in  Görlitz  überliess  mir  in  dankenswertem 
Vertrauen  seine  sorgfältigst  geführten  Herkunftsbücher  zur  Benutzung: 
auch  Herr  L.  Tobias  teilte  mir  viele  noch  nicht  veröffentlichte  Beob- 
achtungen aus  seinem  und  seiner  Brüder  reichen  Erfahrungsschätze  mit. 

Ferner  erhielt  ich  schätzenswerte  briefliche  und  persönliche  An- 
gaben von  folgenden  Herren:  Baron  v.  Loebenstein  auf  Lohsa:  Ritt- 
meister und  Rittergutsbesitzer  v.  Götz  auf  Niemitsch;  Krüger,  Ober- 
förster in  Hoyerswerda:  Wenzel,  Oberförster  in  Lohsa;  Bergwitz, 
Oberförster  in  Weisskulm;  Seiz,  Oberförster  in  Jagdschloss  Hermanns- 
ruh:  Morgenroth,  Oberförster  in  Rietschen;  Rössel,  Oberförster  in 
Creba;  Märker,  Oberförster  in  Kohlfurt:  Zeutsch,  Revierförster  in 
Wartha;   Nerke,   Revierförster  in   Mönau;    Eisner,  Revierförster  in 


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229 


Jahnien;  Zobel,  Revierforster  in  Tschelln;  Dittig,  Revierförster  in 
Weisskeisel;  Thourich,  Revierförster  in  Horka;  Kessler,  Revierförster 
in  Bichain;  Hoffmann,  Revierforster  in  Ullersdorf;  Knippel,  Revier- 
förster in  Jänkendorf;  Harapel,  Revierförster  in  Kohlfurt;  Bardele, 
Konservator  in  Hoyerswerda;  Janke,  Gemeindevorsteher  in  Reich  walde; 
Schmidt,  Amts  Vorsteher  ebendort;  Stöber,  Kantor  in  Priebus;  W. 
Heuninger  und  cand.  theol.  B.  Uttendörfer,  früher  in  Niesky; 
Krezsehmar,  Lehrer  in  Torinersdorf;  Rob.  Eder  in  Noustadtl  i.  B. 
Allen  den  genannten  Herren  statte  ich  auch  an  dieser  Stelle  den  ge- 
bührenden Dank  für  ihre  freundliehe  Unterstützung  meiner  Arbeit  ab. 

Ich  selbst  habe  mich  in  der  Erkenntnis  des  grossen  Einflusses, 
den  die  Umgebung  auf  die  Tierformen  ausübt,  eingehend  mit  der 
Beobachtung  des  für  jede  Art  charakteristischen  Aufenthaltsortes  be- 
schäftigt. 

Von  dem  Sammeln  grösserer  Reihen  von  Bälgen  und  Eiern  zum 
Zwecke  des  Vergleiches  mit  denen  der  Nachbargebietc  habe  ich  leider 
aus  äusseren  Umständen  Abstand  nehmen  müssen.  Die  wenigen  Ge- 
legenheiten aber,  die  ich  zu  Untersuchungen  nach  dieser  Richtung 
hatte,  habe  ich  eifrigst  benutzt  und  namentlich  soviel  von  genauen 
Massen  genommen,  als  ich  nur  konnte.  Die  Masse  der  Eier  be- 
zichen sich  meist  auf  die  Exemplare  der  ausgezeichneten  Sammlung  der 
Muskauer  Brutvögel  von  W.  Wolf,  der  einzigen  Sammlung,  die  in 
dieser  Hinsicht  verwertbar  ist.  Bei  den  Messungen  des  Vogelkörpers 
habe  ich  die  von  Reiehonow  (Caban.  Journ.  f.  Ürnithol.  Jahrg.  181)1, 
S.  'Mi*  ff.)  auseinandergesetzte  Methode  genau  angewandt, 

Am  Abschlüsse  meiner  Arbeit  stehend,  weiss  ich  wohl,  dass  ich 
hauptsächlich  in  Folge  äusserer  Verhältnisse  weit  hinter  dem  mir 
vorgesteckten  Ziele  zurückgeblieben  bin,  und  bitte  bei  der  Unzu- 
länglichkeit vieler  meiner  Mitteilungen  mehr  auf  meineu  Eifer  und 
meine  Liebe  zur  Sache  als  den  erreichten  Erfolg  sehen  zu  wollen. 

Einzelne  Gebiete  der  Oberlausitz  bedürfen  noch  einer  gründ- 
lichen Durchforschung,  so  vor  allem  die  Gegend  des  Unterlaufes  der 
Spree,  der  Laubaner  Hochwald  und  die  Hänge  der  Tafelfichte,  die 
fast  nur  R.  Tobias  durchstreift  hat.  Ferner  werden  gewisse,  schwierigere 
Aufgaben  nur  von  solchen  Beobachtern  gelöst  werden  können,  die 
längere  Zeit  an  günstigen  Plätzen  ansässig  sind.    Solche  Aufgaben 


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230 


sind  z.  B.  die  Erforschung  der  Verbreitung  von  Locustella  naevia, 
Acroceph.  aquaticus,  Ortygom.  parva;  die  Nachweise  für  das  Vor- 
kommen von  Ortygom.  pusilla  (Pall.);  erneute  und  vollgiltige  Nach- 
weise des  Brütens  im  Gobiote  von  folgenden  Arten:  Totanus  ochropus 
et  glareola,  Numenius  arcuatus,  Dendroc.  medius,  Fuligula  cristata, 
Gallinago  gallinula  und  Archibuteo  lagopus. 

Anfänglich  beobachtete  ich  eifrig  den  Vogelzug;  bei  der  Kürze 
der  Zeit  aber  und  bei  dem  mangelnden  Einblick  in  die  meteorologischen 
Verhältnisse  habe  ich  keine  nennenswerten  Resultate  erzielt. 

Die  das  Gebiet  betreffende  Litteratur  fand  ich  in  Dr.  Flörickes 
Bibliographia  ornithologica  Silesiaca  bereits  grösstenteils  zusammen- 
gestellt vor  und  konnte  nur  noch  weniges  Neue  hinzufügen.  Der 
Vollständigkeit  halber  führte  ich  alle  mir  bekannt  gewordenen  Ver- 
öffentlichungen auf,  ersparte  mir  aber  die  Durchsicht  einiger  weniger, 
älterer,  belangloser,  schwer  zugänglicher  Ueberlieferungen;  ich  habe 
sie  durch  *  kenntlich  gemacht. 

Die  bei  der  Durcharbeitung  der  aufgeführten  Litteratur  auf  die 
sächsische  Oberlausitz  entfallenden  Angaben  gebe  ich  in  einem  An- 
hange. Diese  Zusammenstellung  erfuhr  noch  eine  wesentliche  Be- 
reicherung durch  viele,  wertvolle  Original beobachtungen  H.  Kramers. 

Die  Nomenklatur  ist  fast  ausschliesslich  die  des  systematischen 
Verzeichnisses  der  Vögel  Deutschlands  von  Dr.  A.  Reichenow,  Berlin, 
18S9.  Um  die  Sammlung  der  Trivialnamen,  namentlich  der  wendischen, 
machte  sich  besonders  Herr  Preisslcr  verdient. 

Die  meisten  Belegstücke  für  die  Lausitzer  ornitho logischen  Vor- 
kommnisse enthalten  die  Sammlungen  der  Naturforschenden  Gesell- 
schaft*) in  Görlitz,  die  ornithologisehe  Sammlung  im  Schlosse  zu 
Lohsa  (ein  Vermächtnis  der  vogolkundlichen  Thätigkeit  des  älteren 
Baron  v.  Loebenstein),  die  Sammlung  des  Nieskyer  Museums,  die  der 
Oberlausitzer  Gesellschaft  der  Wissenschaften  in  Görlitz,  die  Sammlung 
Ileydriehs  in  Flinsberg,  Louis  Tobias'  in  Görlitz  und  die  Eier- 
sammlung von  W.  Wolf  in  Muskau. 

*)  Die  aus  iilterer  Zeit  stammenden  Stücke  dieser  Snmmlung  sind  leider 
laimistisch  nicht  zu  benutzen,  da  sie  wohl  genaue  Angaben  über  das  Fang- 
datuni.  nicht  aber  solche  über  den  Fundort  tragen;  nach  damaliger  Sitte  wurde« 
freilich  nur  aus  der  Nahe  erhaltene  Stücke  in  dieser  Weise  etikettiert. 


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231 


Der  Erwähnung  bedarf  es  wohl  kaum,  dass  ich  an  alle  Angaben 
das  äusserste  Mass  strenger  Kritik  angelegt  habe;  es  war  dies  um 
so  notwendiger,  als  es  sieh  bei  der  Bestimmung  dor  Arten  vielfach  um 
freilebende  Tiere  handelte.  Hierzu  bediente  ich  mich  auf  den  Aus- 
flügen in  die  grossen  Teichgebiete  oftmals  oinos  ausgezeichneten  Fern- 
rohres von  Fraunhofer  und  Altzschneider  von  etwa  SOfacher  Flächen- 
vergrösserung.  Durch  dasselbe  war  ich  z.  B.  im  stände,  auf  etwa 
90  m  Entfernung  die  so  schwache  Aufwärtsbiegung  des  Schnabels 
von  Totanus  littorcus  noch  deutlich  zu  erkennen. 


Verzeichnis  der  Litteratur. 

1891.  Baer,  W.  Ein  Ausflug  an  den  Nistort  der  „Birkente"  in  der 
preuss.  Oberlausitz.  In:  Ornith.  Monatsschr.  des  deutschen 
Vereins  z.  Schutze  d.  Vogel w.,  16.  Jahrg.  p.  250  —255. 

1851.  v.  Boenigk,  Otto.  1.  Bemerkungen  über  einige  Vögel.  In: 
Naumannia,  1.  Jahrg.  4.  Heft,  p.  29 — 37. 

1851.  —  2.  Bemerk,  über  d.  Frühlingszug  d.  Vögel  im  J.  1850.  In: 
Abh.  d.  Naturf.  Gesellsch.  z.  Görlitz,  6.  Bd.  1.  Heft,  p.  21—25. 

1853.       3.  Dasselbe  im  J.  1851.    In:  ib.  (>.  Bd.  2.  Heft,  p.  69-70. 

1827.  Brahts,  F.  C.  Vögel,  die  in  den  Lausitzen  vorkommen.  In: 
ib.  1.  Bd.  1.  Heft  No.  4,  p.  84—117,  2.  Heft  p.  22  50. 

1887.  Ed  er,  Robert.  1.  Die  im  Beobachtungsgebiete  Neustadt!  vor- 
kommend. Vogelarten.  In:  Mitteil.  d.  orn.  Ver.  in  Wien 
„Die  Schwalbe",  11.  Jahrg.  No.  6.  7.  8.  9. 

1889.  —  2.  Bindenkreuzschnabel.    In:  ib.  13.  Jahrg.  p.  532. 

1890.  —  3.  Notizen  über  Muscicapa  parva  u.  Lan.  minor.  In:  Ornith. 

Jahrbuch,  1.  Jahrg.  p.  215  217. 

1844.  Fechner.  1.  Einige  Beiträge  z.  Naturgesch.  d.  J.  1843.  In: 
Abh.  d.  Naturf.  Gesellsch.  zu  Görlitz,  4.  Bd.  1.  Heft  p.  5  8. 

1851.  --  2.  Versuch  einer  Naturgeschichte  d.  Umgegond  v.  Görlitz.  In: 
Jahresprogramm  d.  höh.  Bürgerschule  zu  Görlitz. 

189(1  Floericke,  Curt.  1.  Mitteil,  über  d.  Vorkommen  seltner  Vögel 
in  Schlesien.    In:  Ornith.  Jahrb.,  1.  Jahrg.  p.  5  8. 

1891.  —  2.  Ornith.  Mitteil,  aus  Schlesien.    In:  ib.  2.  Jahrg.  p.  201 

bis  204. 


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232 


1891.  Floericke.  Curt.  3.  Reise  nach  Oberschlesien.  In:  Mitteil.  d. 
ornith.  Vereins  in  Wien  „Die  Schwalbe'4,  15.  Jahrg.  p.  202  —204. 

1891.  —  4.  Beiträge  z.  Ornis  v.  Schlesien.    In:  Cab.  Journ.  f.  Om. 

39.  Jahrg.  p.  105— 199. 

1892.  —  5.  Ornith.  Jahresberichte  aus  den  Regierung:- bez.  Breslau  u. 

Liegnitz.    In:  ib.  40.  Jahrg.  p.  107—170. 
1892—93.    -  6.  Versuch  einer  Avifauna  d.  Prov.  Schlesien.  Marburg 
1.  u.  2.  Lief. 

*1708.  Frcnzel,  M.  1.  Des  unermüdlichen  Forschers  Fr.  Historia 
naturalis  Lusatiae.  Hoffm.  I,  128.  Cfr.  auch  Hist.  Lus.  sup. 
nat.  Budissin  17G8.  4.  u.  Krezschmars  Nachlcso  1708,  81. 
Manuskript  im  Besitze  d.  Naturf.  Ges.  in  Görlitz  u.  Kopie  in 
d.  Ratsbibl.  in  Zittau. 

*  —  2.  Lörtelgansc  bei  Hoyerswerda.    Coli.  Lus.  Ms.  S.  III,  144h. 

*  _  a.  Schwäne  bei  Penzig.    Coli.  Lus.  Ms.  S.  III,  160b. 
1833.  Gloger,  Const.  Ludw.    Schlesiens  Wirbeltierfauna.  Breslau. 
*1714.  Grosser,  Sam.    Ornithologisches.    In:  Oberlaus.  Merkwürdig- 
keiten V,  p.  10  u.  25  27. 

1867.  v.  Homeyer,  Alexander.  1.  Ornith.  Miscellen.  In:  Cab.  Joum. 
f.  Orn.'lö.  Jahrg.  p.  349. 

1808.  2.  Ueber  irreguläre  Wanderungen  und  Haushalt  einiger  Vögel 
Europas.    In:  Der  zoolog.  Garten,  9.  Jahrg.  p.  330 — 341. 

1808.  —  3.  Ueber  die  Ortliehkeit  des  Sommeraufenthalts  des  Heu- 
schreckenrohrsängers. In:  Abb.  d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz. 
13.  Bd.  p.  80-90. 

1869.  4.  Zur  Verbreitung  von  Locustella  naevia.  In:  Cab.  Journ. 
f.  Orn.,  17.  Jahrg.  p.  61  -00. 

1870.  —  5.  Zusätze   und  Berichtigungen  zu  Borggreves  Vogelfauna 

Norddeutschlands.    In:  ib.  18.  Jahrg.  p.  214  231. 

1890.  0.  Tour  durch  die  böhm.-schles.  Grenzgebirge.  In:  Ornith. 
Monatsschrift,  15.  Jahrg.  p.  429  435. 

1S92-  93.  Hörnik,  Micha!.    Oasopis  Mak.icv  Serbskcje.  Budysin. 

Wurde  zur  Orthographischen  Korrektur  der  gesammelten  wen- 
dischen Trivialnamen  benutzt. 

1823.  Krez sch mar,  J.  G.   1.  Verzeichnis  d.  oberlaus.  Vögel.  Görlitz. 

1823.  2.  Bemerkungen  und  Berichtigungen  zu  der  Arbeit  von 
Starke  (cfr.  diesen).  In:  Laus.  Magazin,  Jahrg.  1823,  p.  340 
bis  351. 


233 


18*26.  Krezsehmar.  J.  G.    3.  Erster  und  zweiter  Beitrag  z.  Verz. 
oberlaus.  Vögel.  Manuskript. 

1826.  —  4.  Ueber  den  Zug  der  Vögel.  Manuskript. 

18*20.  -    5.  Vollständig«'!*  Vögelkaleuder  f.  das  ganze  .Jahr,  für  Lieb- 
haber, JägL'r  etc.  Manuskript. 

1827.  6.  Ornithol.  Bemerkungen.  In:  Abh.  d.  Naturf.  Ges.  zu 
Görlitz,  1.  Bd.  2.  Heft,  p.  118  -154. 

1827.  —  7.  Warum  die  Zittauer  Gegend  reicher  an  Vögeln  sei.  In: 

ib.  2.  Heft  p.  154. 
1836.       8.  Lausitzische  Vögel  (Forts,  d.  Arbeit  v.  Brahts).    In:  ib. 

2.  Bd.  2.  Heft,  p.  19-  34. 
1882.  Krczschmar.  Karl,  Robert.    1.  Ornith.  Beobachtungen  aus  der 

Görlitzer  Heide  I  u.  II.    In:  Ornith.  Monatsschrift,  7.  Jahrg. 

p.  31 --39  u.  220  230. 

1882.  -   2.  Ornith.  Bericht  aus  der  nächsten  Umgebung  v.  Görlitz. 

In:  ib.  7.  Jahrg.  p.  144    146  u.  318  319. 

1883.  3.  Ornith.  Beob.  aus  der  Görlitzer  Heid«-  III.  In:  ib.  8.  Jahrg. 
p.  157-163. 

1884.  4.  Ueber  die  Taucher  der  Oberlausitz.  In:  ib.  9.  Jahrg. 
p.  110—111. 

1884.       5.  Die  Wachholderdrossel.    In:  ib.  9.  Jahrg.  p.  122  124. 
\H\)'2.  Lcverkühn,  P.   Notiz  über  Syrrhaptes.  In:  ib.  17.  Jahrg.  p.  35. 
1S94.  Liebe,  K.  Th.    Notiz  über  Seidenschwanz.    In:  ib.  19.  Jahrg. 
p.  68. 

1834.  1854.  v.  Loebenstein,  A.  B.  Briefe.  In:  Ornith.  Briefe  von 
E.  F.  v.  llomeyer,  Berlin  1881,  p.  189  -201  u.  255-257. 

1HS7.  Matschie,  P.    Versuch  einer  Darstellung  d.  Verbr.  v.  Corv. 

corone,  comix  u.  frugil.  In:  Gab.  Journ.  f.  Orn.,  35.  Jahrg- 
p.  617  648. 

*1719.  Meister,  Martin.     1.  Wasserrabe  auf  d.  Görlitzer  Neisstiinii. 

In:  Ilofi'raann  Scriptor.  1.  2.  85. 
*1719.  —  2.  Weisse  Krähe  in  Görlitz.    In:  ib.  p.  68. 
*1719.        3.  Störehe  u.  Eiden  in  ungewöhnlicher  Menge  in  (Görlitz. 

In:  ib.  p.  1.  2.  4.  7.  91. 
1890.  Michel,  Jul.    1.  Einige  ornithol.  Seltenheiten  aus  dem  Iser-  u. 

Riesengebirge.    In:  Orn.  Jahrbuch.  1.  Jahrg.  p.  25  30. 
!8fH.        2.  Ueber  Schwankungen  in  der  Vogelwelt.  d.  Isergebirges. 

In:  ib.  2.  Jahrg.  p.  91—99.. 


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284 


1852.  Naumann,  S.  F.  Turdus  illuminus  Lob.  In:  Nauniannia, 
2.  Bd.  1.  Heft,  p.  80—84. 

1826.  Neu  mann,  J.  G.    1.  System.  Verzeichn.  d.  bisher  entdeckten 

laus.  Vögel.    In:  Lausitz.  Magazin,  Jahrg.  1826,  p.  352—364. 

1827.  —  2.  Uebers.  d.  Vögel  v.  Brahts.    In:  Abh.  d.  Naturf.  Ges.  zu 

Görlitz,  1.  Bd.  1.  Heft,  p.  84  u.  2.  Heft  p.  22. 

1828.  —  3.  Allgem.  Uebersicht  d.  laus.  Haus-  u.  Wasservögel.  Görlitz. 

1865.  Peck,  R.  1.  Bemerkungen  über  die  Rückkehr  der  Vögel  im 
Frühjahr  1864.  In:  Abh.  d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz,  12.  Bd. 
p.  99—100. 

1877.  —  2.  Beobacht.  aus  d.  Umgeg.  v.  Görlitz,  im  1.  Jahresber.  (1876) 

d.  Aussen,  f.  Beob.  8 tat.  d.  Vögel  Deutschlands.  In:  Cab. 
Journ.  f.  Orn.,  25.  Jahrg.  p.  278—342. 

1878.  —  3.  Beobachtungsnotizen.    In:  Omith.  Centralblatt,  3.  Jahrg. 

p.  87. 

1880.  —  4.  Notiz  über  Raubmövcn.    In:  ib.  5.  Jahrg.  p.  14. 

188(1  —  5.  Beobacht.  aus  der  Umgeg.  v-  Görlitz,  im  4.  Jahresber. 
(1879)  d.  Aussch.  f.  Beob.  Stat.  d.  Vögel  Deutsehlands.  In: 
Cab.  Journ.  f.  Orn.,  28.  Jahrg.  p.  355—407. 
-  -  6.  Manuskript.    Randbemerkungen  zu  den  Wirbeltieren  der 
Oberlaus.  v.  R.  Tobias.    Im  Besitze  d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz. 

1888.  Perrin,  H.    Beob.  aus  d.  Umgeg.  v.  Ruhland,  im  11.  Jahres- 

bericht (1886)  d.  Aussch.  f.  Beob.  Stat.  d.  Vögel  Deutschlands. 
In:  Cab.  Journ.  f.  Orn  ,  36.  Jahrg.  p.  313—571. 

1842.  Pescheck.  Litteratur  der  Naturforschung  i.  d.  Oberlausitz.  In: 
Abh.  d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz,  3.  Bd.  2.  Heft,  p.  101  —  128. 

1889.  Richter,  Arthur.    Ornith.  Bericht  aus  d.  preuss.  Oberlausita. 

In:  Ornith.  Monatsschrift,  14.  Jahrg.  p.  258—267,  284  -291 
u.  308-313. 

1887.  Richter,  Felix.  Beobacht.  aus  d.  Umgegond  v.  Muskau,  im 
10.  Jahresber.  (18H5)  d.  Aussch.  f.  Beob.  Stat.  d.  Vögel 
Deutschlands.    In:  Cab.  Journ.  f.  Orn.,  35.  Jahrg.  p.  337—616. 

1892.  Schalow,  H.  Das  Vorkommen  v.  Prat.  rubicola  im  östl.  Nord- 
deutschland. In:  Sitzungsber.  d.  Ges.  Naturf.  Freunde  zu 
Berlin  1892,  No.  8. 

1823.  Starke.  Statistische  Beschreib,  d.  Görlitzer  Heide,  Naturgesch. 
Beschr.,  Vögel.    In:  Neues  Laus.  Magazin,  2.  Bd.  p.  -4—10. 


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235 


1850.  Tobias,  Jul.   Ankunft  d.  Vögel  1849.   In:  Abh.  d.  Naturf.  Ges. 

zu  Görlitz,  5.  Bd.  2.  Heft,  p.  89. 

1868.  Tobias,  Louis.  1.  Die  Rückkehr  d.  Vögel  1867.   In:  ib.  13.  Bd. 
p.  91-92. 

1881.  —  2.  Omith.  Bemerkungen.    In:  Ornith.  Gentraiblatt,  6.  Jahrg. 
p.  118-119. 

1888.  —  3.  Brutvögel  d.  Umgog.  v.  Görlitz.    Manuskript  im  Besitze 
d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz. 

1838.  Tobias,  Robert.    1.  Orn.  Bemerkungen.    In:  Abh.  d.  Naturf. 
Ges.  zu  Görlitz,  2.  Bd.  2.  Heft,  p.  35-  47. 

1840.       2.  Ornith.  Beobachtungen  1839.    In:  ib.  3.  Bd.  1.  Heft, 
p.  10-13. 

1842.  —  3.  Orn.  Beob.  1840.    In:  ib.  3.  Bd.  2.  Heft,  p.  31—33. 
1842.  —  4.  Orn.  Beob.  1841.    In:  ib.  3.  Bd.  2.  Heft,  p.  33—36. 
1844.  —  5.  Orn.  Beob.  1842.    In:  ib.  4.  Bd.  1.  Heft,  p.  1—4. 
1844.  —  6.  Beiträge  z.  Naturgesch.  einiger  Vögel.  In:  ib.  4.  Bd.  1.  Heft, 
p.  28—31. 

1844.  —  7.  Eine  neue  Drosselart.    In:  ib.  4.  Bd.  1.  Heft  p.  32—34. 
1844.  —  8.  Zur  Naturgesch.  des  Kukuks.    In:  ib.  4.  Bd.  1.  Heft, 
p.  34  -36. 

1&44.       9.  Orn.  Notizen.    In:  ib.  4.  Bd.  1.  Heft,  p.  56  58. 
1847.       10.  Orn.  Excursion  auf  d.  Tafeliichte,  höh.  Iser-  u.  Riesen- 
kamm.   In:  ib.  4.  Bd.  2.  Heft,  p.  41—46. 

1847.  —  11.  Orn.  Bemerkungen.    In:  ib.  4.  Bd.  2.  Heft,  p.  46—51. 

1848.  —  12.  Beiträge  z.  Naturgesch.  einigor  Vögel.    In:  ib.  5.  Bd. 

1.  Heft,  p.  47  -  57. 

1849.  —  13.  Die  Wirbeltiere  der  Oberlausitz.  Görlitz. 

1851.  —  14.  Notiz  über  Vultur  cinereus.    In:  Naumannia,   1.  Jahrg. 

2.  Heft,  p.  99. 

1851.  —  15.  Notizen  über  Mergus  merganser,  Act.  hypoleucus  u.  Tot. 

ochropus.    In:  ib.  1.  Jahrg.  2.  Heft,  p.  100—101. 
1851.  —  16.  Verz.  d.  in  d.  Oberlaus,  vorkommenden  Vögel.    In:  ib. 

1.  Jahrg.  4.  Heft,  p.  50—69. 
1853.       17.  Notiz  über  Lanius  rufus.    In:  ib.  3.  Jahrg.  p.  335  -336. 
1853.       18.  Übersicht  d.  Wat-  u.  Schwimmvögel  d.  Oberlausitz.  In: 

Gab.  Journ.  f.  Orn.,  1.  Jahrg.  p.  213—218. 


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236 


1805.  Tobias,  Robert.    10.  Die  Wirbeltiere  d.  Oberlausitz.    In:  Abb. 

d.  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz.  1*2.  Bd.  p.  Iii  !>2. 
1875.       20.  Orii.  Berichtigungen  u.  Notizen.    In:  Cab.  Journ.  f.  Ora., 

28.  Jahrg.  p.  100  -110. 
1838    41.  —  21.  Briefe.    Tn:   Ornith.  Briete  von  E.  F.  v.  Homeyer. 

Berlin  1881,  p.  217  254. 
*1822.  v.  Uechtritz.    Skizze  d.  Oberlausitz.    In:  Okens  Isis,  15.  Bd. 

3.  Heft. 

'  1888.  Uttcndörfer,  O.    Das  Nisten  v.  Rauhfussbussard.    In:  Gefied. 

Welt,  17.  Jahrg.  p.  145  4o. 
1887.  Wolf,  \V.    Beob.  aus  d.  Umgeg.  v.  Muskau,  im  10.  Jahresbor. 

(1885)  d.  Aussch.  f.  Beob.  Stat.  d.  Vögel  Deutschlands.  In: 

Cab.  Journ.  f.  Orn.,  35.  Jahrg.  p.  377  61G. 
1KH8.       Desgl.  im  11.  .lahresber.  0880).  In:  ib.  30.  Jahrg.  p.  313-571. 
*1738.  Anonymus.    Keine  Sperlinge  zu  Sohra  u.  Halbendorf.  In: 

Sing.  Lus.  XVI  p.  240  ff. 
*1S20.       Notiz  über  Pelekan.    In :  Camenzer  Wochenschr.,  Jahrg.  IS2*J 

p.  716. 


Das  behandelte  Gebiet  umfasst  die  preußische  Oberlausitz,  wie 
deren  Grenzen  in  der  Karte  zur  geognostisehen  Beschreibung  derselben 
von  E.  F.  Glocker  (Abhandl.  d.  Naturf.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  VIII.  Bd.) 
festgelegt  sind.  Diese  decken  sieh  nicht  völlig  mit  den  4  Kreisen: 
Hoyerswerda,  Rothenburg,  Görlitz  und  Lauban,  sondern  sie  werden 
im  Osten  von  etwa  Grcillcnbcrg  an  bis  Dohms  durch  den  Queis  ge- 
bildet, 

Ucbcr  die  geologischen  und  Vegetationsverhältnisse  des  Gebietes 
finden  sieh  in  diesen  Abhandlungen  so  ausführliche  Arbeiten,  dass  ich 
in  dieser  Hinsicht  wenig  zu  erwähnen  habe. 

Die  Berge  besitzen  eine;  durchschnittliche  Höhe  von  400  -üÜO  ni 
und  erreichen  nur  in  der  Tafelfichte,  die  unweit  der  Grenze  liegt,  eine 
Höhe  von  1122  m.  Die  durchschnittliche  Mcercshöhc  des  Hügellandes 
beträgt  etwa  200  300  m,  während  sich  das  Tiefland  von  200  in  auf 
etwa  100  m  abdacht.  Auch  abgesehen  von  den  Hauptnüssen:  Neisse. 
Spree,  schwarze  Elster,  Queis,  ist  das  Tiefland  sehr  wasserreich.  Es 
erreichen  nicht  nur  einzelne  Teiche  die  ansehnliche  Grösse  von  80  ha. 


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237 


sondern  es  vereinigen  sich  auch  häufig  mehrere  derartige,  grössere 
Teiche  mit  vielen  kleineren  zusammen  zu  ganzen  Teilgebieten. 

Das  Klima  mit  seinen  heissen  Sommern  und  harten  Wintern 
entfernt  sich  schon  beträchtlich  vom  Küstenklima,  so  dass  Ueber- 
winterungen  im  Gebiete  seltener  vorkommen,  als  anderwärts. 

Den  geologischen  Verhältnissen  entsprechend  zeigt  die  Vogelwelt 
der  Oberlausitz  drei  wohlgetrennte  Gebiete:  das  der  Berge,  das  des 
Hügel-  oder  Lösslandes,  das  des  Tieflandes  oder  der  Thalsand-Heide. 


Specieller  Teil. 

1.  Eritliacus  philontfilti  (Bchst.).  —  Der  Sprosser  berührt  heutzutage 
im  Gegensatz  zu  früher  jedenfalls  nur  noch  höchst  selten  das 
Gebiet.  Es  verdient  daher  als  ein  besonders  interessanter  Fall 
hervorgehoben  zu  werden,  dass  A.  v.  H.'s*)  vogelstimmenkundiges 
Ohr  noch  einmal  am  30.  8.  lSStJ  einen  solchen  an  der  Neisse  bei 
Görlitz  entdeckte.  Vordem  fingen  und  hörten  ihn  L.  und  R.  T. 
öfters,  letzterer  bei  Görlitz.  Rongersdnrf  und  Kbersbach,  z.  B. 
11.  5.  1830.  Der  letztere  sammelte  sogar  von  1832—38  so  viele 
Ankunftsdaten,  dass  er  ein  frühestes  für  den  (».  5..  ein  spätestes 
für  den  20.  i">.  und  ein  Mittel  für  den  17.  .*).  berechnen  und  damit 
den  wesentlich  spätem  Zug  gegenüber  der  Nachtigall  feststellen 
konnte.  Sogar  von  dem  Fange  eines  Pärchens  noch  Ende  Mai 
im  Sohrwalde  bei  Görlitz  weiss  er  zu  beru  hten.  J.  G.  Krzsch. 
fand  die  Art  1823  am  Käntler  Berge-.  Brts.  scheint  sie  im  ersten 
Viertel  des  Jahrhunderts  als  seltenen  Brutvogel  gekannt  zu  haben. 
Die  Entfernung  der  sumpfigen  Erlendickichte  dürfte  ihr  das 
Gebiet  verleidet  haben.  Das  einzige  Belegexemplar,  q  juv.  ex 
Lohsa,  Herbst  1852  (R.  T  ).  besitzt  die  dortige  Sammlung. 


2)  Aal.  =  H.  A.ilirh.  B.  -  W  HiuT,  Uns.  _  Bnihts,  |\  VMmvx ;  A  v.  G. 
A.  v.  Götz.  Heim.  W.  Henninyi'.  A  v.  II.  --  A.  v.  Hoihpvlt,  Kr.  —  H. 
Kranicr.  I.  G.  Kr/seli.  —  .1.  G  K n  /.st  limnr.  K.  K.  =  K  lt.  Krezsoluimr,  V.  Loch. 
—  von  Lüuhcnstein  i>«ii.),  I*.  —  Hcinli.  IV.-k,  IVrr.  II.  Pcrrin,  IV.  —  A.  Prcisslor. 
Rieht.  A.  Richter,  «I.  T.  .Itilius  Tobias.  L.  T.  I,.nis  Tol.ias.  H.  T.  HoLcrt 
Tohias.  K.  U.       B.  rtten.lörfer,  O.  I*.       O.  rtu-n.lorter,  W.       Will..  Wolf. 


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238 


2.  Erithacu*  hutcinia  (L.)  —  Sylojk  (Kl.)*).  Die  Nachtigall  ist  als 
ein  Vogel  üppiger  Auwaldvegetatiou  in  ihrem  Brutvorkommen 
auf  die  an  Weidicht  reichen  Ufer  der  Neisse  von  Görlitz  abwärts 
(besonders  im  Park  von  Muskau)  und  einige  Plätze  an  andern 
fliessenden  Gewässern  des  Tieflandes  beschränkt,  an  denen  Park- 
anlagen ihren  Ansprüchen  genügen,  z.  B.  Uhyst,  Niemitsch, 
Weisskulra,  Lohsa  (unter  Nachhilfe  von  wohlgelungenem  Aus- 
setzen), Daubitz  und  Kauscha.  Andere  Orte  (Ullersdorf,  Diehsa, 
Creba,  Roichwalde,  Tschelln)  haben  dagegen  ihren  frühem  Reich- 
tum durch  Ausroden  der  Sträucher  eingebüsst  und  erfreuen  sich 
nur  noch  ausnahmsweise  eines  Pärchens.  Die  wenigen,  W.  und 
mir  bekannt  gewordenen  Gelege  zählten  f>  und  4  Eier,  von  ersterein 
für  den  9.  6.  notiert.  Das  aus  Blättern  und  Halmen  lose  gefügte, 
erdständige  Nest  fand  derselbe  ausnahmsweise  2/>  m  hoch  in 
dichtem  Gebüsche.  R.  T.  berechnete  von  1832 — 38  als  mittleren 
Ankunftstermin  den  1.  5.  bei  einem  frühesten  vom  26.  4.  und 
spätesten  vom  3.  5.,  während  10  später  gesammelte  Daten  im 
Durchschnitt  bereits  den  26'.  4.  bei  einem  frühesten  vom  20.  und 
spätesten  vom  30.  ergeben.  Auf  dem  Herbstzuge  sah  ich  sie 
am  10.  8. 

Seit  langer  Zeit  ist  den  Nachtigallen  des  Görlitzer  Stadt- 
parkes eine  besondere  Aufmerksamkeil  geschenkt  worden:  Sie  hat 
dort  seit  1812  bis  1857  gefehlt.  Darauf  hob  sich  ihr  Bestand 
schnell  bis  zu  drei  Paaren,  um  nach  abermaligem  Verschwinde» 
in  neuerer  Zeit  sogar  auf  vier  zu  steigen.  1801  zog  sie  sich 
wieder  in  nur  einem  Paare  nach  der  Eisenbahnbrücke  zurück  uud 
verschwand  1894  ganz. 

3.  Er'dhacns  eyaneculus  (Wolf)  —  Blaubrüstel,  falsche  Nachtigall, 
mödra  rocka  (Kl.).  Das  Blaukehlchen  ähnelt  in  seinem  Vorkommen 
der  Nachtigall,  hat  aber  eine  noch  beschränktere  Verbreitimg. 
Diese  begreift  fast  allein  die  dichten  Weidengebüsche  der  grossen 
Sandbänke  der  Neisse  im  Tieflande.  L.  T.  fand  es  bei  Penzig, 
W.  bei  Muskau  (0.  5  1877  Gelege  5  Stück),  und  ich  häufig  in  der 
Rothonburger  Gegend  (30.  6.  ausgeflogene  Junge,  die  ^tf  noch 
eifrig  balzend).    Viel  sparsamer  brütet  es  auch  am  untern  Laufe 

*)  Das  den  wendischen  Trivialnamen  nachgesetzte  „Kl."  und  „Msk.4i  bedeutet 
Klittner  und  Musknuer  Wendisch. 


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2.39 


der  Spree,  ausserdem  nur  einmal  nach  A.  v.  G.  1886  zu  Niemitsch. 
Dagegen  erscheint  der  Vogel  zur  Zugzeit  nirgends  selten,  in  der 
ersten  Aprilhälfto  im  Ufergebüsch  der  Gewässer,  im  September 
auch  in  Kartoffelfeldern  und  Gemüsebeeten,  lt.  T.  verzeichnete 
seine  Ankunft  von  1832—38  bereits  am  27.  3.,  spätestens  11.  4., 
durchschnittlich  4.  4.  Sieben  spätere  Daten  ergeben  als  Durch- 
schnitt den  13.  4.  Trotz  zahlreicher,  gesammelter  Notizen  kann 
ich  für  das  Kleid  E.  wolfi  (Brehm)  doch  nur  einen  Fall,  30.  4. 
1896,  bei  Tormersdorf,  angeben. 
4.  Erithacux  ruheculus  (L.)  —  Rutkatel,  Rotbrüstel,  roßka  (Kl.), 
sprjosk  (Msk.).  Das  Rotkehlchen  bewohnt  als  häufiger  Brutvogel 
alles  junge  Holz  des  ganzen  Gebiets,  in  welchem  sein  eben  be- 
handelter, reicher  begabter  Vetter  fehlt.  Es  meidet  indessen  auch 
dessen  Sitze  nicht  vollständig,  giebt  aber  entschieden  dem  Nadel- 
holze den  Vorzug  vor  dem  Laubholze,  besonders  der  Fichte,  und 
belebt  sogar  noch  in  den  sandigsten  Gegenden  den  trockenen 
Kiefernbusch.  Das  Nest  ist  meist  erdständig;  Pr.  fand  es  am 
Waldboden  im  Heidelbeerkraut,  in  Höhlungen  von  Wurzelwerk 
und  alten  Baumstümpfen,  Baron  v.  Loebenstein  jun.  im  Eingang 
eines  Mäuseloches,  W.  ausnahmsweise  über  1  m  hoch  in  einer 
Baumzwiesel  und  altem  Kugelfang.  Diesen  Hochbauten  fehlten 
die  für  die  Erdnester  charakteristischen  Halme;  sie  bestanden  nur 
aus  Moos. 

Mit  G  und  7  Eiern  vollzählige  Gelege  notierte  W.  am  6.,  7. 
und  19.  5.  und  15.  6. 

In  einzelnen  Individuen  zeigt  es  sich  gegenwärtig  meist 
schon  im  letzten  Märzdrittel,  zahlreicher  jedoch  erst  im  April. 
R.  T.  verzeichnete  es  nicht  vor  dem  30.  3. ,  ich  nicht  vor  dem 
19.  3.  Die  durchschnittlichen  Ankunftstermine  ergeben  bei  ihm 
von  1832—38,  wie  bei  mir  aus  18  späteren  Jahren  etwa  den  1.  4- 
Regelmässig  wird  es  noch  im  ersten  Novemberdrittel  (7  Daten) 
beobachtet,  überwintert  aber  sehr  sparsam.  Masse*):  9!,  Niesky 
10.  4.:  a.  i.  m.  68,  c.  67,  culm.  11,  t.  25.   11  Eier  ex  Muskau: 

max.:     min.:  Durchschn. : 
Länge   21       19  20,1 
 .  Breite    16       14,6  14,9 

*)  a.  i.  in.       ala  infra  mensurata,  c.  —  camla,  culm.       culmeu,  t.  tarsus. 
Alle  Masse  in  mm. 


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240 


5.  Erithacus  phoeniruru*  (L.)  —  Rotwispel,  Rotwistlich,  Rotwüst- 
ling.   Ein  dorn  ersten  Herbstkleid  des  o  vollständig  gleiches  9. 
von  R.  T.  am  19.  4.  39  gefangen,  befindet  sich  in  der  Lohsaer 
Sammlung.    Der  Gartenrotschwanz  ist  über  alle  lichten  Gehölze 
und   Büsche  des  ganzen  Gebietes  verbreitet,    soweit  dieselben 
seinen  Ansprüchen  als  Höhlenbrüter  genügen,  in  diesem  Falle 
selbst  dein  einförmigen  Kiefernhoehwalde  nicht  fohlend.  Sein 
Bestand  soll  zwar  mit  dem  Seltenerwerden  der  hohlen  Bäume 
bedeutend  zurückgegangen  sein,  doch  findet  er  sich  mit  den  Ver- 
hältnissen leidlich  ab.    Vor  allem  begiebt  er  sich  in  die  Nähe 
des  Menschen,  der  ihm  in  seinen  Bauten  Schlupfwinkel  von  der 
grössten  Mannigfaltigkeit  für  sein  Nest  bietet;  er  richtet  sich  in 
allen  Arten  von  Nistkästen,  auch  den  gewöhnlichen  Starkästen 
ein,  besiedelt  zahlreich  Auen  mit  Kopfweiden  und  hat  sich  in 
den  Heiden  ganz  an  die  Stockholzstösse  der  Holzschläge  gewöhnt. 
A.  v.  H.  fand  sein  Nest  sogar  in  einem  mit  Sedura  bepflanzten 
Steinhaufen  des  Görlitzer  botanischen  Gartens,  Pr.  in  einem  auf- 
gesetzten Haufen  troekner  Torfstücke  und  in  einem  ausgefaulten 
Birkenstumpfe,  ich  fand  dasselbe  in  einer  kleinen,  sehr  dichten 
Cypresse.    W.  und  ich  beobachteten  stets  zwei  Brüten  und  fanden 
mit  5-7  Eiern  vollzählige  Gelege  am  12.,  19.,  21.  und  23.  5. 
und  26.  6.    Als  durchschnittlichen  Ankunftstermin  fand  R.  T 
von  1S32    \\H  den  11.  4.,  ich  aus  20  späteren  Jahren  den  13.  4. 
Ersterer  sah  ihn  nicht  vor  dem  2.,   ich  nicht  vor  dem  3.  4. 
Masse:  2  :'  >*!,  Niesky  29.  4.  übereinstimmend:  79  a.  i.  m.,  59  c. 
9,5  culm.,   20,5  t.     Durchschnitt    von    15    Eiern    ex  Muskau: 
Länge  18,«,  Breite  14,2. 

ii.  Erithacus  tili*  (L  )  -  Schwarzwispel,  Schwarzwüstling,  eerwjen:» 
wopSka  (Kl.).  Der  (lüsterfarbige  Hausrot  schwänz,  ursprünglich 
ein  Felsbewohner,  auch  bei  uns  noch  in  Steinbrüchen  brütend, 
hat  sich  mit  den  hohen  Steinbauten  über  das  Gebiet  verbreitet. 
Er  war  zwar  schon  Brts.  von  überall  her  bekannt;  es  hat  jedoch 
sein  Bestand  seitdem  mit  dem  schöpferischen  Wirken  des  Menschen, 
dem  er  sich  in  vorteilhaftester  Weise  angepasst  hat,  bedeutend 
zugenommen.  Seine  Lieblingsplätze  sind  Ziegeleien,  alte  Ställe. 
Kirchtürme  und  Bahnhofsgebäude,  die  sein  Nest  meist  unter 
Dächern  auf  Balkenköpfen  bergen,  wo  es  W.  auch  einmal  in 
einem  unbenutzt  stehenden  Kochtopf  fand.    Derselbe  beobachtete 


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241 


regelmässig  zwei  Brüten  und  fand  die  mit  5  und  6  Eieni  voll- 
zähligen Gelege  am  28.  und  31.  4.;  3.,  9.,  16.  und  23.  5.,  meist 
zwischen  dem  3.  und  15.  5..  9.  und  19.  6.,  5.  und  11.  7.,  während 
Rieht,  schon  am  15.  5.  ausgeflogene  Junge  gewahrte.  Ersterem 
kamen  ausser  rein  weissen  Eiern  auch  solche  mit  roten  Punkten 
und  solche  von  sanft  blauer  Farbe  vor.  Die  Brutpaare  mit 
grauen  j'o*  übertreffen  die  mit  schwarzen  wohl  meist  an  Zahl 
und  unterscheiden  sich  biologisch  in  nichts  von  letzteren.  Bei 
aufmerksamer  Beobachtung  gelingt  es  meist,  das  erste  schwarze  <f 
schon  genau  Mitte  März  zu  sehen,  R.  T.  verzeichnet  sogar  schon 
den  8.  3.  als  Ankunftstermin.  Als  Durchschnitt  fand  er  von 
1S32 — 38  den  19.  3.,  ich  aus  21  seitdem  gesammelten  Daten  den 
26.  3.  Der  letzte  Gesang  wird  im  letzten  Oktoberdrittel  ver- 
nommen. Masse:  d"cT!  Nicsky,  ca.  1.  6.:  89  a.  i.  in.,  63  c,  23  t. ; 
87  a.  i.  m.,  63  c,  9,5  culm.,  22  t.;  83  a.  i.  m.,  59  c,  11  culm., 
23  t.    59  Eier  ex  Muskau: 

max. :     min.:  Durchsehn.: 
Länge  20,2       18,2  19,3 
Breite    15,3       14  15 

7.  Pratincota  mbicola  (L.)  Das  Schwarzkehlchen  ist  einer  der 
interessantesten  Brutvögel  des  Gebiets.  Denn  für  Deutschland  ist 
dieses  eine  westliche  Art,  die  erst  jenseits  der  Weser  häufiger  zu 
werden  beginnt.  Ostlich  der  Elbe  ist  sie  sonst  bisher  nur  vereinzelt 
als  Irrgast  vorgekommen.  Dahin  zählen  auch  die  von  R.  T.  für  die 
Lausitz  erwähnten,  unbestimmt  gehaltenen  Fälle.  Trotzdem  konnte 
das  Schwarzkehlchen  bisher  auf  drei  Moorheiden  bei  Xiesky  nach- 
gewiesen werden,  dem  Ober-  und  Mittel- Hör kaer  Torfbruch  und 
dem  Polsbruch,  welche  jetzt  teilweise  entwässert  und  forstlich 
kultiviert  sind.  Hier  wurde  der  seltene  Vogel  seit  1889  von  meinen 
Freunden  und  mir  fast  alljährlich  während  der  Brutzeit,  das  alte  ö' 
bereits  am  28.  3.,  sowie  vielfach  die  flüggen  Jungen  beobachtet, 
an  allen  drei  Plätzen  gleichzeitig  jedoch  nur  1893.  Auf  den  zahl- 
reichen, ähnlichen  Brüchen  der  Umgegend  wollte  uns  freilich  bis  jetzt 
kein  weiteres  Zusammentreten  mit  ihm  gelingen.  Bezeichnend  für 
die  Brutplätze  sind  niedrige  Kiefern,  unter  die  sich  auch  die  Fichte 
mischt,  und  Gesträuche  von  Birke,  Aspe,  Erle,  Salix  aurita  et  repens, 
Frangula  Alnus,  Sarothamnus  scoparius,  Ledum  und  Brombeeren. 

AbbamJl.  Bd.  XXII.  IG 


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242 


Den  Boden  bedeckt  meist  Calluna;  dazwischen  finden  sich  Vaccinium 
vitis  idaea.  Potentilla  sylvestris,  auch  Piatanthera  bifolia  und  die 
Reste  der  Moorflora,  Andromeda  polifolia,  Vaccinium  uliginosum 
et  oxycoccus,  an  nassen  Stellen  Eriophorum  und  sogar  Scnilfrohr. 
Die  Brutplätze  gleichen  also  den  bessern  Heiden  Westfalens,  wie 
sie  Altum  beschreibt,  für  die  die  Art  so  charakteristisch  ist. 
Belegexemplare  erlegte  ich:  ad.  27.  7.  1889  für  die  Nieskver 
Sammlung,  jungen  Vogel  27.  6.  1890  für  das  Königliche  Museum 
für  Naturkunde  in  Berlin,  cf  fi.  4.  1897  für  die  Naturforschende 
Gesellschaft  in  Görlitz.  Ein  schwach  bebrütetes  Gelege  von  b'  Eiern 
wurde  am  22.  4.  1890  gefunden,  von  welchen  zwei  in  die  genannte 
Sammlung  in  Berlin  gelangten.  Masse  des  vom  G.  4.:  Üö  a.  i.  m., 
47  c,  7  culm.,  21  t. 

8.  Pratincola  rubetra  (L.)  —  Der  braunkehlige  Wiesenschmätzer  steht 
zu  seinem  eben  behandelten,  einzigen,  einheimischen  Gattungs- 
verwandten nicht  nur  im  Gegensatze  der  geographischen  Ver- 
breitung, sondern  auch  des  örtlichen  Vorkommens.  Er  ist  ein 
ausgesprochener  Liebhaber  fruchtbarer  Wiesengründe  und  dem- 
gemäss  nicht  so  allgemein  über  das  Gebiet  verbreitet,  als  man 
es  bei  einer  für  das  östliche  Deutschland  charakteristischen  Art 
erwarten  sollte.  Vielmehr  ist  er  nahezu  auf  das  Lössgebiet ,  das 
sich  von  Lauban  über  Görlitz  nach  Seifersdorf  zieht,  beschränkt. 
Selbst  in  der  Neisseaue  stromabwärts  tritt  er  so  sparsam  auf, 
dass  W.  bei  Muskau  nur  einmal  sein  Ei  erlangen  konnte;  er 
fehlt  den  Moorwiesen  der  Heiden  vollständig,  wie  überhaupt  fast 
dem  ganzen  übrigen  Tieflande.  Nur  folgende  Daten  konnten  in 
demselben  gesammelt  werden:  Horka,  1.  7.  ad.  u.  juv. ;  Kütten, 
15.  5.:  See,  20.  5.  (B.  U.);  Niesky,  14.  5.  und  27.  5.  ein  Pärchen: 
Bärwalde,  14.  6.  ein  Pärchen.  Umso  auffallender  und  regel- 
mässiger verläuft  überall  der  Durchzug  vom  20.  4.  (frühestes 
Datum  nach  R.  T.)  bis  in  den  Mai  hinein,  durchschnittlich  am 
2b\  4.  (von  R.  T.  von  1832  -38  übereinstimmend  mit  mir  aus 
13  späteren  Jahren  berechnet),  und  von  Ende  August  bis  Sep- 
tember mit  Vorliebe  für  Kraut-  und  Kartoffelfelder,  in  dem  pracht- 
vollen Oktober  93  sogar  noch  am  9.  d.  M.  von  mir  notiert. 

9.  Sasicola  oemnthe  (L.)  —  Stoinfletsche,  Steinsänger.  Der  Stein- 
schmätzer ist  der  Brutvogel  alten  Mauerwerkes,  des  Bahnkörpers, 


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243 


der  Steinanhäufungen  aller  Art,  welche  sich  bei  Steinbrüchen, 
Ziegeleien,  auf  Bauplätzen  und  Cernent Warenlagern  vorfinden, 
vor  allem  aber  gegenwärtig  der  Brutvogel  der  Holzstössc  aller 
Kahlschläge  der  Tieflandsheiden.  K.  K.  kann  ihn  daher  mit 
Recht  einen  Charaktervogel  der  Gürlitzer  Heide  nennen.  Da- 
gegen beherbergen  ihn  die  Trümmerhalden  dor  Königshainer 
Berge  keineswegs  in  gleicher  Weise.  W.  und  ich  haben  eine 
zweite  Brut  im  Juli  festgestellt,  ersterer  fand  die  Gelege  mit 
4  und  5  Eiern  vollzählig,  z.  B.  21.  5. ,  und  auch  solche  mit  den 
für  verwandte  Arten  bezeichnenden,  schwarzen  oder  braunen 
Punkten.  Der  Herbstzug  bietet  ein  dem  der  vorigen  Art  völlig 
gleiches  Bild.  Als  Mittel  der  Ankunft  fanden  R.  T.  von  1832—38 
den  10.  4.,  ich  aus  11  späteren  Jahren  den  14.  4.  bei  einem 
frühesten  Ankunfstermin  vom  5.  4.  Masse:  9!,  Niesky,  3.  5.: 
8'J  a.  i.  m.,  54  c,  13  culm.,  25  t.  7  Eier  ex  Muskau  im  Durch- 
schnitt: 20,9  Länge,  15,1  Breite. 

10.  Chwlus  meru/a  (J.  0.  Schaff.)  —  Wasserärnsel.  Der  Wasserschmätzer 
ist  für  das  Tiefland  eine  seltene  Wintererscheinung.  Aul.  erhielt 
ihn  21.  1.  1)3  ex  Leopoldshain,  und  Pr.  und  Janke  erlegten  ihn 
mehrmals.  Sehr  interessanter  Weise  befindet  sich  aber  auch  ein 
11.  8.  1854  bei  Lohsa  erlegter,  junger  Vogel  in  der  dortigen 
Sammlung.  Ein  Sohn  des  Gebirges  brütete  er  zu  R.  Tobias' 
Zeiten  dort  allgemein,  selbst  bei  Görlitz  hat  er  einmal  in  der  alten 
Walke  bei  der  Obermühle  gebrütet  (L.  T.).  Jetzt  scheint  er  im 
Gebirge  der  Oberlausitz  ebenso  wie  in  den  benachbarten  Gebieten 
selten  geworden  zu  sein.  Das  einzige  Winterexemplar,  welches  mir 
vorlag,  entfernte  sich  wenig  von  der  Form  merula*). 

11.  Turdu*  miisicu«  (L.)  —  Zippe,  Pfeifdrossel,  drözn  (Kl.).  Die 
Lohsaer  Sammlung  besitzt  ein  o1  vom  2.  10.,  bei  welchem 
alles  dunkle  hellrostfarben  erscheint,  die  Schwingen  fast  weiss. 
Die  Turdusarten  haben  sich  in  einer  für  jede  derselben  bezeich- 

*)  Monticola  snxatilis  (L.). 

Für  das  Vorkommen  dieser  Art  liegen  nur  Beobachtungen  aus  dein  Zittauer 
Gebirge  vor,  wo  sie  nach  Bits,  bei  Johnsdorf  und  Waltersdorf  gefangen  wurde. 
Das  von  Floericke  in  seiner  Avifauna  Schlesiens  aufgeführte  Exemplar  von 
Sehleussig,  28.  4.  «2,  gehört  nicht  in  die  Lausitz,  überhaupt  nicht  nach  .Schlesien, 
da  die  Ortschaft  hei  Leipzig,  Post  Kleinzschocher,  liegt. 

1Ü* 


nenden  Weise  in  die  Wälder  des  Gebietes  geteilt.  Die  Sing- 
drossel allein  muss  sich  vielfach  mit  der  Amsel  vertragen,  da 
beide  einen  üppigen,  dichten  Holzwuchs  beanspruchen.  Sie 
brütet  daher  in  Misch-  und  Laubhölzern,  im  reinen  Kiefernwalde 
nur  in  den  üppigsten  Stangenhölzern,  vor  allem  aber  im  Fiehten- 
bestande.  Auch  ist  sie  jener  in  die  Parkanlagen,  z.  B.  den 
Görlitzer  Stadtpark,  gefolgt,  ohne  jedoch  zum  Unterholz -Vogel  zu 
werden  und  sich  in  gleicher  Weise  wie  sie  dem  Menschen  anzu- 
schHessen.  Daher  werden  auch  überwinternde  kaum  bemerkt, 
doch  muss  eine  am  9.  2.  von  P.  beobachtete  als  solche  angesehen 
werden.  Die  Ankunft  erfolgt  erst  Mitte  März;  R.  T.  fand  während 
der  Jahre  1832 — 1838  als  Mittel  den  18.  3.,  13.  spätere,  von  mir 
gesammelte  Daten  ergaben  den  19.  3.  als  Mittel,  der  früheste 
Ankunftstermin  war  der  3.  3.  W.  fand  Nester  mit  3  und  4  Eiern 
am  4.,  bez.  G.  4.,  ich  eins  mit  ö  nackten  Jungen  am  5.  6. 
Spätestens  notierte  sie  Kr.  8.  11.   Masse  von  7  Eiern  ex  Muskau: 

max.:     min.:  Mittel: 

Länge  30,5       25,2  28 
Breite  21,2       19  20,4 

Turdus  iliacus  (L.)  —  Buntdrossel,  Rotdrossol.  Die  Weindrossel 
erscheint  regelmässig,  zuweilen  in  gewaltigen  Scharen,  auf  dem 
Durchzuge.  Ueber  den  Frühjahrszug  liegen  9,  den  Herbstzug 
7  Daten  vor,  die  zwischen  den  13.  3.  und  13.  4.,  bez.  1.  10.  und 
5.  11.  fallen.  Pr.  erlegte  sie  auch  einmal  im  Winter  in  Waeh- 
holderbüschen. 

Unter  dieser  Art  ist  das  interessante  am  29.  9.  39.  zu 
Geisslitz  bei  Hoyerswerda  gefangene  ?  juv.  der  Lohsaer  Samm- 
lung zu  erwähnen,  welches  v.  Loeb.  als  T.  illuminus  beschrieb. 
Naumann  giebt  in  seiner  Naturgeschichte  der  Vögel  Mitteleuropas 
(13.  Band,  Nachträge,  p.  285-87  und  Tafel  356,  Fig.  1)  eine 
ausführliche  Beschreibung  und  Abbildung  desselben,  welche  eine 
solche  an  dieser  Stelle  unnötig  macht,  und  zieht  das  Exemplar 
gewiss  mit  Recht  zu  iliacus.  Als  abweichend  hebt  er  besonders 
vier  Punkte  hervor,  die  bedeutendere  Grösse,  die  viel  dunklere 
Oberseite,  die  trübere  Unterseite  und  den  düsteren  Unterflügel. 
Sollte  man  zur  Erklärung  dieser  eigentümlichen  Form  etwa  an 


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'245 


Vcrbastardierungen  mit  obscurus  Um.  denken,  so  springt  doch  das 
weitgreifendste  Überwiegen  des  iliacus-Blutes  klar  in  die  Augen*). 

1H.  Tnrdus  viseivorus  iL.)  ---  Sehnarrdrossel,  grosse  Drossel,  porskawa 
(Kl.).  Die  Misteldrossel,  die  grösste  ihres  Geschlechts,  ist  der 
Charaktervogel  des  weiten,  einsamen,  hochstämmigen  Kiefern- 
waldes der  grossen  Thalsandheide,  in  den  ihr  auch  die  Sing- 
drossel nicht  nachfolgte,  sowie  der  grossen  Fichtenhochwälder 
der  Berge,  wo  sie  von  Ii.  T.  noch  bis  auf  die  Tafellichte  hinauf 
beobachtet  wurde.  W.  fand  das  orsto  Gelege  Mitte  April  mit 
3  und  4  Eiern  vollzählig  und  die  Nester  in  bedeutender  Höhe 
auf  Laubbäumen;  Pr.  fand  sie  dagegen  niedriger  in  lichten 
Stangenhölzern,  L.  T.  dieselben  früher  auch  noch  um  Ludwigs- 
dorf, Ebersbach,  Leopoldshain. 

14.  Turdus  pilaris  (L.)  —  Wiesend rossel,  Grossziemer,  Krammetsvogel, 
porskawa  (Kl.).  Ein  der  Lohsaer  Sammlung  hat  eine  hell- 
rostgraue  Überseite  mit  düsterrostrotem  Oberrücken,  fast  weisse 
Schwingen  und  eine  bis  zur  reinweissen  Unterbrust  lebhaft  rostgelbe 
Unterseite  mit  dunklerer  Fleekeuzeichnnng.  Die  Wachholder- 
drossel  bewohnt  gegenwärtig  als  häufiger  Brutvogel  fast  sämt- 
liche Augehölze  und  ähnliche,  lichte,  feuchte  Bestände  an  stehenden 
und  fliessenden  Gewässern ,  schwankt  aber  örtlich  in  ihrem  Be- 
stände ausserordentlich,  wie  z.  B.  im  Görlitzer  Stadtpark,  und 
giebt  dadurch  denselben  Hang  zu  Wechsel  und  Unbeständigkeit 
zu  erkennen,  der  ihre  ganze  Einwanderung  charakterisiert.  Über 
diese  liegt  für  das  Gebiet  eine  Fülle  von  Beobachtungen  vor. 
Nach  ihnen  fand  R.  T.  1832  das  erste,  nistende  Pärchen.  Darauf 
vermehrte  sie  sich  ziemlich  rasch,  wenn  auch  nicht  überall  so 
sehr  wie  bei  Lohsa,  wo  sie  v.  Loeb.  183(>  bereits  häufig  nennt 
Dagegen  kannten  ,1.  G.  Krzsch.  (1823)  und  Bits.  (1827)  trotz 
aller  ihrer  Aufmerksamkeit  von  ihr  nichts  als  ihre  gewaltigen 
Durchzugsscharen.  Die  Nester  stehen  mit  Vorliebe  oft  niedrig 
in  Astgabeln  und  Zwieseln  von  Eiche,  Birke,  Kiefer,  italienischer 
Pappel,  Erle  und  sogar  in  solchen  von  Apfelbäumen  der  Gärten 
von  Görlitz  (L.  T.)    Die  erste  Brut  fliegt  nach  K.  K.  Mitte  bis 


*)  Sie  zu  obscurus  Gm.  zu  ziehen,  wie  Floericke,  Avil'auna  p.  IC«,  thut,  ist 
nur  für  den  möglich,  der  sie  nicht  selbst  gesehen  hat. 


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24fi 


Ende  Mai  aus:  ich  traf  oben  flügge  Junge  u*.  tf.  an.  W.  hat  in 
einzelnen  Fällen  eine  zweite  Brut  festgestellt.  Im  Winter  be- 
gegnet man  oft  grossen  Seharen.  Als  Nahrung  in  dieser  Zeit 
bestimmte  ich:  Berberis  vulgaris.  Sorbus  aria  et  torminalis, 
Ligustruin  europaeum,  Crataegus  monogyna  et  oxyacanthus, 
Viburnum  opulus.*) 

15.  Turdus  merula  (L)  —  Amelze,  Kosak  (Kl.  Musk.).  Die  Amsel, 
anseheinend  der  höchstentwickelte  Spross  des  Drosselreises,  hat 
sich  unter  ihren  Verwandten  die  reichsten  Gründe  auserkoren, 
das  dichte,  feuchte  Unterholz,  Fichtendickungen  und  Laubgebüsche 
aller  Art,  und  sich  dem  Menschen  mit  seinen  beerensträucher- 
reichen Kunstgürten  und  Winterfütterungen  so  zu  ihrem  Vorteil 
angeschlossen,  dass  sie  gegenwärtig  in  den  Parks  und  Obstgärten 
der  Ortschaften,  besonders  der  Städte,  wovon  unsere  Vorfahren 
noch  nichts  wissen,  viel  zahlreicher  brütet  als  in  den  Waldungen, 
und  ebenda  in  Menge,  auch  die  .  \  überwintert.  Das  Nest  steht 
meistens  in  dichten  Fichten,  nach  W.  aber  auch  bemerkenswerter 
Weise  an  der  Erde  an  Zaunsäulen.  Die  Gelege  fanden  W.  und 
ich  mit  5  Eiern  vollzählig,  das  erste  am  22.  4.,  das  zweite  12.  b\ 
Masse  von  5  Eiern  ex  Muskau: 

max.:   min.:  Mittel: 
Länge  29       28  28,<> 
Breite   22       21  21,(i 

lb\  Turdus  torquatus  /,.  Schildamsel.  Die  Ringdrossel  wurde 
sparsam  auf  dem  Herbstzuge  in  Dohnen  gefangen,  und  zwar 
mehrfach  von  Pr.,  dann  4.  10.  1890  bei  Rothenburg  (Aul.),  ausser- 
dem 21.  3.  1842  (R.  T.)  und  bei  Schönbrunn,  19.  4.  1892  (Aul... 
Die  Sammlung  der  Naturforschenden  Gesellschaft  in  Görlitz  besitzt 
einen  jungen  Vogel  von  Marklissa  am  Fusse  des  Gebirges,  Mitte 
Oktober  1S91,  bei  welchem  die  Zugehörigkeit  zu  dieser  oder  der 
folgenden  Form  dahingestellt  bleiben  muss. 

*»  Turdus  obscurus  (int. 

Von  den  zwei  von  R.  T.  erwähnten,  «licht  im  der  Grenze  in  Schlesien  ge- 
fundenen Stücken  dürfte  das  eine  «Ins  in  der  Lohsaer  Sammlung  befindliche  vom 
Kyiuist  (1H;17)  sein.    T.  atrigujaris  Tom.  erwähnt  Ologer  lKtft  aus  der  T^iusitz, 
jedenfalls  gestutzt  auf  das  Exemplar,  welches  J.  O.  Nemnunn  in  der  Sammlung 
zu  Metfersdorf  sah. 


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247 

17.  Tttrdu-f  alpestris  (Brehm)  —  Schneeamsel.  Mit  ihrem  südlichsten 
Zipfel  berührt  die  prcussische  Oberlausitz  das  riesengebirgische 
Brutgebiet  der  Alpenamsel.  Wenigstens  traf  sie  R.  T.  am  27.  6. 
1840  auf  der  Tafelfichte  und  deren  Hängen  häufig  an. 

18.  Regulas  cristatus  Vieill.  —  Goldkrönehen.  Das  gelbköpfige  Gold- 
hähnchen ist  für  das  ganze  Gebiet  als  Brutvogel  in  Fiehten- 
beständon  festgestellt,  dem  Görlitzer  Park  fehlt  es  jedoch  nach  P. 
Im  Winter  durchzieht  es  in  bedeutend  gesteigerter  Zahl  die  Nadel- 
wälder und  tritt  zuweilen  im  Oktober  massenhaft  auf.  Masse  von 
2  99!  Niesky,  ca.  i.  4.:  51  (bez.  52)  a.  i.  m.,  38  c,  8  (bez. 
8,5)  culm.,  16  t. 

1Ü.  Regulu.s  ignicapillun  f Brehm,  Tem.).  —  Im  Gegensatze  zum  vorigen 
ist  der  Brutbezirk  des  südlicheren,  feuerköpfigen  Goldhähnchens 
eng  und  scharf  begrenzt.  Bisher  blieben  alle  Bemühungen,  es  im 
Tief  lande  aufzufinden,  erfolglos.  Eine  um  so  bezeichnendere 
Erscheinung  ist  es  für  alle  Fichtenwälder  der  Berge,  bis  zu  deren 
Fuss  es  im  Görlitzer  Park  herabsteigt,  wo  A.  v.  H.  sein  Nest 
fand.  Daselbst  konnte  auch  B.  T.  den  Zug  beobachten;  er  ver- 
zeichnete von  1832 — 88  als  früheste  Ankunft  den  31.  3.,  als 
späteste  den  21.  4.  und  als  Mittel  den  15.  4.,  1840  den  4.  4.  und 
1851  den  24.  3.,  den  Wegzug  der  Jungen  Ende  August  und  den 
weiteren  Herbstzug  im  Soptember,  erlegte  es  aber  ausnahmsweise 
auch  einmal  am  6.  11.  Kr.  beobachtete  sogar  noch  vom  2.  bis 
4.  12.  ein  Stück  bei  Niesky.  A.  v.  G.  sah  es  zu  Niemitsch  nur 
einmal,  da  aber  in  Menge. 

20.  Phylloscopus  rufus  (Bchst.)  —  Grauer  Laubsänger.  Die  Laub- 
sänger sondern  sich  zur  Brutzeit  in  ihrem  örtlichen  Vorkommen 
ziemlich  bestimmt.  Der  Weidenlaubsänger  ist  über  das  ganze 
Gebiet  verbreitet,  erscheint  aber  nahezu  an  Fichtendickungen 
gebunden:  daher  ist  er  in  erster  Linie  ein  Charaktervogel 
der  Berge.  Sein  Nest  befindet  sich  wie  das  seiner  Gattungs- 
vorwandten  an  der  Erde  oder  wenig  darüber,  ist  aber  im  Gegen- 
sätze zu  jenen  wohl  in  Anpassung  an  das  in  etwas  rauhere  Zeit 
fallende  Brutgeschäft  nach  W.  stets  mit  einem  Federpolster  ver- 
sehen. Das  erste  Gelege  fand  derselbe  am  12.,  21.  und  30.  5.  mit 
6  und  7  Eiern  vollzählig;  diese  selbst  sind  in  den  meisten  Fällen 


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248 


braunschwarz,  seltener  braunrot  punktiert,  selten  von  einem  andern 
Gepräge,  mit  verwaschenen,  blassroten  Flecken.  Nach  W.  findet 
auch  der  Vogel  vielfach  noch  Zeit  zu  einer  zweiten  Brut.  Der 
erste  Gesang  wird  meistens  im  ersten  Aprildrittel  vernommen,  von 
Kr.  frühestens  28.  3.,  R.  T.  30.  3..  durchschnittlich  nach  letzterein 
von  1832—  38  am  2.  4.,  nach  meiner  Berechnung  aus  13  späteren 
Jahren  5.  4.  Das  letzte  .tilltell"  erschallt  an  schönen  Tagen 
Anfang  Oktober,  von  Kr.  spätestens  am  13.  vernommen.  Masse 
von  12  Eiern  ex  Muskau: 

max.:       min.:  Mittel: 
Länge        16  15,5  15,7 

Breite        12,7       12  12,3 

21.  PJii/lhscopu.s  trochihts  (L.)  —  Weidenlaubsänger.  Der  Fitislaub- 
sänger  ist  der  verbreitetste  seines  Geschlechts.  Er  bevölkert  alles 
Buschwerk,  nur  tritt  er  den  Fichtendickungen  des  Vorigen  nicht 
zu  nahe,  ist  dagegen  selbst  in  den  dürrsten  Kiefernjunghölzern 
der  Heiden  noch  eine  regelmässige  Erscheinung.  W.  fand  das 
Gelege  mit  6  und  7  Eiern  vollzählig,  ich  30.  5.  ein  solches  mit 
8  bebrüteten,  welche  16  X  12,5  massen,  mit  Ausnahme  des  am 
wenigsten  bebrüteten  (15  x  11.5).  Als  Mittel  der  Ankunft  ver- 
zeichneten K.  T.  von  1832  —  38  und  ich  nach  18  seitdem  ge- 
sammelten Daten  übereinstimmend  den  8.  4..  als  früheste  den  31. 
bez.  30.  3.  Der  Abzug  fällt  mit  dem  der  vorigen  Art  zusammen, 
spätestens  wurde  er  12.  10.  notiert.  Masse  eines  Nestes  von  Niesky: 
100  äussere  Breite,  70  innere  Breite.  110  äussere  Höhe.  63  Tiefe 
(im  lichten). 

22.  Phi/Iloscojnts  sibilutor  (Bchst.)  Weidenzeisig.  Im  Gegensätze  zu 
den  Vorigen  ist  der  Waldlaubsänger  weniger  Unterholzbewohner. 
Für  seine  Brutplätze  ist  ein  Gemisch  von  Laub-  und  Nadelholz 
besserer  Bodenklassen,  besonders  die  Beteiligung  von  Fichte  und 
Fagus  oder  Carpinus  bezeichnend.  Dieselben  sind  daher  in  der 
Tieflandsheide  sparsam  gesät,  z.  B.  Muskau,  Jagdschloss  bei 
Muskau.  Kütten  (Pr.).  Biohain,  Barwalde.  Leopoldshain,  Stangen- 
hain (L.  T),  Niesky  (hier  vielfach).  Im  Stadtpark  zu  Görlitz 
wurde  die  Art  von  P.  nur  auf  dem  Durchzuge  beobachtet.  Umso 
häufiger  bewohnt  sie  dafür  die  Berge  der  Oberlausitz,  für  welche 
sie  ein  wahrer  Charaktervogel  ist.    Volle  Gelege  von  5  bis  7  Eiern 


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•240 


fanden  W.  am  21.  und  22.5.,  11.6..  Heim.  31.  5.  stark  bebrütet, 
R.  T.  16.  6.,  letzterer  jedoch  zwei  Tage  später  bereits  Junge. 
Weniger  weit  nach  Norden  verbreitet  als  seine  Verwandten,  zieht 
er  auch  später  bei  uns  ein.  durchschnittlich  nach  R.  T.  von  1832 
bis  38  am  1.  5.,  nach  9  späteren  Jahren  28.  4.,  frühestens  am 
24.  4.  und  spätestens  3.  5.  Masse:  r/!,  Niesky,  18.  5.:  74  a.  i.  m., 
48  c..  10  culm..  18  t.    18  Eier  ex  Muskau: 

max.:       min.:  Mittel: 
Länge        17  15,5  1<>,4 

Breite        13/2       12  12,9 

23.  Hyprthris  philomelu  (L.)  Sprachmeister,  Spottvogel,  grüngelbe 
Grasmücke.  Ursprünglich  wohl  ein  Bewohner  üppiger  Auen- 
gebüschc,  für  die  er  auch  jetzt  eine  {regelmässige  Erscheinung 
bildet,  hat  sich  der  Gartensänger  in  einer  Weise  dem  Menschen 
angeschlossen,  die  seinen  Namen  vollauf  rechtfertigt.  Denn  gegen- 
wärtig brüten  wohl  die  weitaus  meisten  Paare  in  Gärten  und  An- 
lagen; vornehmlich  ist  sein  Geschwätz  untrennbar  von  dem  blühenden 
Syringa-  und  Sambucusbuseh  des  ländlichen  Gartens,  welcher  auch 
oft  genug  sein  Nest  birgt.  Die  früheste  Ankunft  notierte  R.  T. 
von  1832 — 38  am  4.  5.,  die  späteste  am  14.  5.  und  das  Mittel 
für  den  9.  5.,  ich  nach  den  Daten  von  17  späteren  .fahren  frühestens 
den  3.  5..  durchschnittlich  den  7.  5.  Das  aus  4  und  5  Eiern  be- 
stehende Gelege  fand  W.  am  28.  6.,  Rieht,  ausgeflogene  Junge 
4.  7.  Für  eine  zweite  Brut  bleibt  keine  Zeit,  denn  der  Wegzug 
erfolgt  schon  im  August.    Masse  von  8  Eiern  ex  Muskau: 

max.:    min.:  Mittel: 
Länge        19       17.5  17,7 
Breite         14       13  13,1 

24.  LociisteUa  naei  'm  (Bodd.J.  —  Für  das  Vorkommen  des  Heuschrecken- 
rohrsängers  erscheinen  nur  wenige  Plätze  des  ganzen  Gebietes 
geeignet,  nämlich  vornehmlich  die  Ufer  der  Neisse.  so  dass  man 
sich  mit  dem  Fehlen  jeglicher  Notizen  aus  allen  übrigen  Teilen 
wohl  zufrieden  geben  mag.  Doch  selbst  für  die  Neisseaue 
wurde  der  Beweis  seines  Brütens  nur  durch  zwei  Gelege  geliefert, 
von  denen  das  eine  in  die  Hände  von  L.  T.  gelangte,  während 
das  andere  nach  A.  v.  H.  «1868)  an  einer  kahlen  Steile  einer 
trockenen  Berglehne  am  Neisseviadukt  bei  Görlitz  gefunden  wurde. 


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250 


letzteres  befand  sich  im  Besitze  des  Kaufmanns  H.  F.  Heeker 
daselbst.  Die  meisten  Beobachter,  wie  selbst  A.  v.  H.,  haben  ihn 
aber  auch  hier  vergeblich  gesucht,  woran  z.  T.  freilich  auch  seine 
versteckte  Lebensweise  Schuld  haben  mag.  J.  G.  Krzsch.  hörte  ihn 
am  13.  5.  in  hohem  Roggen,  B.  U.  "2*2.  5.  bei  Muskau.  Rieht,  auf 
dem  Zuge  Anfang  Mai.  R.  T.  erlegte  ihn  28.  9.  (rf)  und  17.  9. 
( ? )  in  Kartoffelfeldern  und  Samenklec.  Ein  Görlitzer  Beleg- 
exemplar besitzt  L.  T. 

25.  Atrorephaht*  aquaticus  (Gm.).  —  Der  Binsenrohrsänger  ist  auf  dem 
Durchzuge  öfters  nachgewiesen  worden:  R.  T.  erbeutete  die  Art 
im  grauen  Kleide  3.  5.  [tf)  und  noch  unvermausert  8.8.  (cf)  und 
22.  8.  (9  ad.):  im  rötlichgelben  10.  5.  (v)  und  10.  9.  (2  •  -  ). 
Ich  traf  die  letztere  Form  3.  10.  89  zahlreich  an  und  erlegte 
Belegexemplare  für  die  Nieskyer  Sammlung.  Ausserdem  wurde 
die  Art  25.  4.  und  13.  5.  notiert.  Uber  ihre  Verbreitung  zur  Brut- 
zeit besitzen  wir  aber  noch  keine  befriedigenden  Kenntnisse, 
da  sie  zu  dieser  bisher  nur  in  vereinzelten  Fällen  festgestellt 
werden  konnte.  Die  älteren  Görlitzer  Forscher  fanden  sie  in 
einem  Jahre  in  einigen  Paaren  am  Sternteiche  bei  Leopolds- 
hain; den  besten  Erweis  des  Brütens  bringt  jedoch  Kr.,  welcher 
am  9.  8.  1890  zu  Uhyst  einen  noch  nicht  flüggen,  jungen  Vogel 
fing  und  mit  dessen  Hilfe  die  Alten  so  nahe  heranlockte,  dass  er 
die  Art  mit  absoluter  Sicherheit  von  der  ähnlichen  folgenden  unter- 
scheiden konnte. 

26.  Acrocephalu*  schoenobaemts  (L.).  —  Der  Schilfrohrsänger,  der  Rohr- 
sänger des  Nordens,  hat  bei  uns  gewiss  einen  besonderen  Anspruch 
auf  die  Teiche  der  Moor-Heidegebiete.  Thatsächlich  ist  der  bunte 
Vogel  mit  seinem  reichhaltigen  Gesänge  auch  hier  in  dem  wechsel- 
vollen Gemische  von  Tvpha  latifolia  et  angustifolia,  Salix  aurita. 
Alnus,  Populus  tremula.  Scirpus  lacustris,  Arundo  phragmites  und 
vor  allem  Carex  stricta  die  weitaus  häufigste  und  bezeichnendste 
Erscheinung  aus  seinem  Geschlechte  im  Gegensatze  zu  seinen  ein- 
farbigen, eintönig  knatternden  Vettern,  in  deren  einförmige  Rohr- 
wälder er  kaum  vordringt.  Nur  ausnahmsweise  traf  ich  ihn  ein- 
mal in  einem  Gemisch  von  Arundo  phragmites  und  Glyceria 
spectabilis.  R.  T.  sogar  eine  Kolonie  von  acht  Paaren  in  reinem 
Weidich  t  auf  dem  geringen  Räume  von  ca.  6  Ar.    Dem  Weidicht 


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251 


der  Neisseufer  fehlt  er  jedoch.  Frühestens  verzeichnete  seine  An- 
kunft B.  T.  am  25.  4.,  spätestens  seinen  Fortzug  Kr.  8.  10. 

27.  Acrocephalus  palustris  (Bchst  j.  —  Für  den  Sumpfrohrsänger  als 
Gesellschafter  der  Nachtigall  und  des  Blaukehlchens  in  weidicht- 
reichem  Auholze  kommen  bei  uns  besonders  die  Ufer  der  Neisse  in 
betracht,  liier  fanden  auch  B.  und  L.  T.  bei  und  unterhalb  Görlitz 
seine  Nester  im  Weidicht  über  trockenem  Boden  vorzugsweise  an 
solchen  Stellen,  an  denen  das  Gebüsch  von  hohen  Gräsern,  von 
Brennnesseln  und  Bittersüss  durchwachsen  war.  L.  T.  stellte  eine 
bedeutende  Zunahme  der  Art  seit  der  Zeit  des  Sammeins  seines 
älteren  Bruders  fest.  Ausserdem  beobachtete  dieselbe  nur  Pcrr. 
im  Elstergcbiete  bei  Buhland  als  Brutvogel;  A.  v.  G.  giebt  für 
Niemitsch  2  Paare  an.  Kr.  traf  den  Vogel  23.  5.  an  den  Teichen 
von  Uhyst  und  Bicht.  9.  6.  bei  Jänkendorf.  Auf  dem  Durchzuge 
wurde  er  in  Kartoffeläckern  im  August  beobachtet. 

28.  Acnxrphalus  streperus  (Vicitt.)  —  Kleiner  Bohrsperling,  Teichschilf- 
sänger.  Der  Teichrohrsänger  ist  am  strengsten  an  den  dichten 
Bohrbestand  gebunden  und  scheint  noch  mehr  als  die  folgende 
Art  ganz  besonders  dem  Lössgebieto  anzugehören.  Hier  herrscht 
er  durchaus  vor  und  begnügt  sich  auch  mit  Bohrbüschen  von 
geringem  Umfange  (Neisse  bei  Görlitz,  Weinlache,  Ponte- 
teich, Wehr  von  Ludwigsdorf.)  Die  Heideteiche  bewohnt  er  da- 
gegen nur  spärlich  und  beansprucht  in  ihnen  grosse  Bohrdickungen 
(Horkaer  Teiche  und  Torfbruch).  Bei  Zimpel  ist  er  sogar  nach 
Pr.  neuerdings  ganz  verschwunden.  Als  frühester  Ankunftstermin 
ergiebt  sich  aus  den  Jahren  1832—38  (B.  T.)  und  zwei  weiteren 
der  26.  4..  als  spätester  der  8.  5.  und  als  Mittel  der  1.  5.  Das 
erste  Gelege  fand  B.  T.  regelmässig  Mitte  Juni,  das  zweite  in  der 
zweiten  Hälfte  des  Juli;  er  glaubt,  dass  das  V  für  die  2.  Brut 
eine  neue  Verbindung  mit  einem  noch  ungepaarten  ■'  eingeht, 
während  das  (f  der  ersten  die  flüggen  Jungen  führt. 

29.  Acrocephalus  arundinaceus  (L.)  —  Grosser  Bohrsperling,  grosser 
Bohrsänger.  Die  Bohrdrossel  teilt  das  Vorkommen  des  Vorigen, 
tritt  aber  im  Lössgebiete  etwas  gegen  ihn  zurück  und  breitet  sich 
dafür  mehr  über  die  grossen  Tieflandsgcwässer  aus.  Hier  nimmt  sie 
in  Ermangelung  selbst  kleiner  Bohrbestände  sogar  mit  Dickungen 
von  Typha  angustifolia.  sowie  mit  dichten  Weidengebüschen  vor- 


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252 


lieb  und  ist  möglicherweise  sogar  in  der  Ausbreitung  begriffen. 
Perr.  verzeichnete  sie  auch  als  Brutvogel  an  der  alten  Elster  bei 
Kuhland.  R.  T.  fand  15.  (>.  ein  stark  bebrüteics  Gelege.  Er 
beobachtete  von  1832— MS  als  Ankunftsdaten  frühestens  den  27.  4.. 
spätestens  7.  5.,  als  Mittel  8.  5.  Letzteres  fällt  nach  4  weiteren 
Daten  auf  den  1.  5.  Masse:  0"  Niesky,  8.  b\:  93  a.  i.  m.,  79  c. 
18  culm..  28.8  t. 

30.  Sylvia  atrial pilla  (L.)  —  Plattmönch.  Die  Sylvia-Arten  sondern 
sich  ziemlich  scharf  in  ihrem  Vorkommen.  Die  Mönchgrasmücke 
ist  ein  Charaktervogel  der  Berge  und  Vorberge,  in  denen  sie 
selbst  Tannen-  und  Fichtendickichte  nicht  verschmäht;  sie  bewohnt 
auch  das  Hügelland  noch  zahlreich,  das  Tiefland  aber  nur  sehr 
zerstreut,  z.  B.  besonders  bei  Muskau.  indem  sie  hier  auf  den  besten 
Laubholzunterwuchs  beschränkt  erscheint.  Ihre  Nester  stehen  nach 
W.  bei  Muskau  stets  viel  höher  als  die  der  Verwandten  auf 
schlanken  Stämmchen  und  enthalten  4  und  5  Eier  (17.  ">.):  im 
Juli  findet  sich  oftmals  ein  zweites  Gelege.  Die  Ankunft  verzeich- 
nete R.  T.  von  1882 — 88  frühestens  am  17.  4.,  spätestens  251.  4.  und 
durchschnittlich  am  20..  P.  jedoch  schon  am  18.,  und  ich  im  Mittel 
aus  vier  Jahren  am  18.  4.  4  Eier  ex  Muskau  massen  21  X  ^ 

31.  Sylvia  cunnca  (L.)  —  Weisskehlchen.  Die  Zaungrasmücke  ist  in 
ihrem  Vorkommen  am  wenigsten  eingeschränkt.  Sie  bewohnt 
dichtes  Buschwerk  aller  Art.  vor  allem  auch  das  junge  Kiefern- 
holz, mit  Ausnahme  der  trockensten  und  sandigsten  Striche,  so 
dass  sie  in  besonderer  Weise  die  Grasmücke  der  Heide  ist.  In 
Gärten  steht  ihr  Nest  in  Crataegushecken,  Coniferenziersträuehern. 
namentlich  aber  in  Stachelbeersträuchern.  Die  Ankunft  erfolgt 
Mitte  April,  frühestens  am  8.,  durchschnittlich  nach  B.  T.  von 
1832  —38  am  13.,  nach  lf)  späteren  Aufzeichnungen  am  18.  Das 
Gelege  fand  ich  22.  5.  und  5.  0.  mit  4  und  5  Eiern  vollzählig, 
ausgeflogene  Junge  jedoch  schon  am  29.  5..  Bicht.  1.  (>..  die  der 
zweiten  Brut  3.  7.  Masse:  !.  Nicsky  3.  5.:  62  a.  i.  m.,  56  c. 
9,5  culm..  19.5  t.    4  Eier  ex  Nicsky  im  Durchschnitt  lb\6  X  13. 

32.  Sylvia  rxifa  (Bodd.)  —  Graue  Grasmücke,  fahler  Sänger.  Die 
Dorngrasmücke  steht  der  Vorigen  an  Häufigkeit  kaum  nach,  be- 
wohnt aber  im  Unterschiede  zu  allen  ihren  Verwandten  nur  offene 
Plätze  und   meidet  streng  reines  Nadelholz.    Im  Tieflande  be- 


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253 


völkert  sie  vor  allem  die  Weidengebüsche  der  Flussufer  und  das 
für  die  feuchten  Wald-  und  Teichräuder  so  charakteristische  Ge- 
misch von  Alnus.  Betula.  Populus  trcmula,  Salix  aurita  und  Rubus 
plicatus;  an  den  Berghängen  trifft  man  sie  in  grosser  Zahl  in  den 
jungen,  feuchten  Laubholzschlägon :  für  beide  erscheint  sie  daher 
in  gleicher  Weise  bezeichnend.  Der  mittlere  Ankunftstermin  fällt 
nach  R.  T\  Berechnung  von  1832—38  auf  den  27.  4.,  nach  der 
meinigen  aus  12  späteren  Jahren  auf  den  28.  4.;  der  früheste 
wurde  am  18.  4.,  der  späteste  am  8.  5.  notiert.  Das  Nest  steht  fast 
stets  nahe  am  Erdboden,  nach  L.  T.  sogar  im  Getreide.  W.  fand 
am  28.  6.  ein  Gelege  von  5  Eiern,  welche  im  Durchschnitt 
19  X  14,3  messen.  Masse  von  2  .  )  .  Niesky,  18.  5.:  75..") 
(bezw.  76)  a.  i.  m..  66  (bez.  67)  c,  11  culm..  22  t. 

33.  Sylvia  hortemis  Bchst.  —  Gartensänger,  weisser  Fliegenschnäpper. 
Die  Gartengrasmücke  ist  eine  Bewohnerin  des  tiefen  Buschwerks 
und  teilt  darum  selten  den  Brutplatz  mit  der  vorigen  Art.  Sie 
belebt  nicht  nur  das  Laubgebüsch  aller  Art,  namentlich  in  Gärten 
und  Parkanlagen,  sondern  im  Tieflande  auch  üppig  sprossendes 
Nadelholz,  selbst  einförmige  Kiefemdickichte;  mit  grosser  Gesetz- 
mässigkeit tritt  sie  in  den  Heidewäldern  an  den  mit  jungen  Fichten 
aufgeforsteten,  feuchten  Stellen  auf.  Als  frühesten  Ankunftstermin 
fand  R.  T.  von  1832—38  den  2.  5.,  als  spätesten  den  16.  und  als 
Mittel  den  9.,  ich  als  solches  aus  17  weiteren  Daten  den  8.  Bei 
dieser  späten  Ankunft  ist  eine  Brut  als  die  Regel  anzusehen;  doch 
fand  W.  auch  zuweilen  im  Juli  ein  zweites  Gelege  (10.  7.),  und 
Rieht,  beobachtete  eingehend  zwei  Brüten,  deren  Junge  20.  6.  bez. 
30.  7.  ausflogen.  Masse:  /!,  Niesky,  18.  5.:  77  a.  i.  m.,  57  c. 
10.3  culm.,  20  t.   7  Eier  ex  Muskau  im  Durchschnitt  19,7  X  14,5. 

34.  Sylvia  nisoria  (Bchst.).  —  Die  Sperbergrasmücke  bewohnt  die 
feuchten  Erlen-  und  Weidendickichte  des  nordöstlichen  Deutsch- 
lands. Innerhalb  des  Gebietes  wurde  sie  jedoch  bis  jetzt  als  Brut- 
vogel erst  bei  Görlitz  (R.  und  L.  T.),  besonders  am  Viadukt,  auf 
dem  Friedhofe,  im  Stadtpark  (P.),  bei  Leopoldshain.  Ebersbach 
und  Kunnersdorf  (F.)  und  von  mir  an  der  Neisse  bei  Rothenburg 
(30.  6.  mit  flüggen  Jungem  gefunden,  ausserdem  wurde  nur  ein- 
mal der  Brutversuch  eines  Pärchens  von  Rieht,  bei  \Jänkendorf 
beobachtet. 


254 

35.  Acrmtur  »nodularis  (L.)  ---  Bleikehlehen.  Die  Heckcnbraunclle  ist 
der  Charaktcrvogol  der  Fiehtendiekungen  der  Berge,  die  sie  nach 
R.  T.  bis  auf  die  Tafelfichte  hinauf  bewohnt.  Um  Görlitz  brütet 
sie  noch  vielfach,  z.  B.  bei  Lcopoldshain  (F.  j  und  Königshain  und 
einmal  auch  im  Stadtparko  (L.  T.):  ferner  wurde  sie  auch  noch 
an  den  äussersten  Gebirgsausläufern  bei  Jänkendorf  von  Rieht, 
und  mir  festgestellt.  Dem  Tief  lande  scheint  sie  aber  nach  allen 
bisherigen  Beobachtungen  vollständig  zu  fehlen.  Nur  zu  den 
Zugzeiten  bemerkte  sie  der  aufmerksame  Pr.  auch  hier  fast  regel- 
mässig, wie  auch  ich  20.  3.  Ersteivr  erlegte  sie  sogar  mehrfach 
in  schneereichen  Wintern,  und  auch  P.  beobachtete  ihr  Uber- 
wintern im  Stadtparke  zu  Görlitz  1061/(12  und  1SUH/U4. 

30.  Trufflodi/tes  parvulus  Koch  Schneekönig,  kralik  *  Kl.),  scesk  <Msk). 
Der  Zaunkönig  brütet  in  dem  ganzen  Gebiete,  besonders  zahlreich 
auf  den  Bergen,  sehr  sparsam  aber  im  Tief  lande.  Hier  findet  er 
sich  namentlich  an  tief  eingeschnittenen  Grabenläufen  mit  aus- 
gewaschenem Wurzelwerk.  Pr.  fand  ausserdem  bei  Zimpel  sein 
Nest  in  einem  trockenen  Quecken-  und  Reisighaufen  und  in  dem 
stark  ausgefaulten  Holzwcrk  eines  Teichständers.  W.  fand  am 
11.  5.  ein  Gelege  von  7  Eiern,  welche  durchschnittlich  17  X  1- 
messen.  P.  notierte  ihn  unter  den  Brutvögeln  des  Görlitzer  Stadt- 
parkes. Selbst  mitten  in  der  Stadt  Görlitz  und  zwar  im  Eltern- 
hause  der  Gebrüder  Tobias  zog  ein  Zaunkönigpaar  9  Junge  auf. 
Häufig  ist  er  im  Tieflande  nur  den  Winter  hindurch  und 
namentlich  während  des  Herbstzuges,  den  Kr.  sehr  regelmässig 
im  Oktober  beobachtete*). 

37.  und  38.  Aaedula  caudata  (L.)  et  Acrcd.  rosea  (Bhjth)  —  Sehneo- 
meise, Teufelsbolzen,  sykorka  (Kl.).  Die  Schwanzmeise  des  Ge- 
bietes gehört  meinen  eingehenden  Beobachtungen  zufolge  fast 
ausschliesslich  der  weissköpfigen  Form,  caudata,  an.  Nur  ein 
einziges  Mal  kam  mir  ein  Pärchen  vor,  welches  mehrere  Jahre 
in  einer  Anlage  hier  brütete,  dessen  ^  sich  durch  seinen 
schwachen  Scheitelseitenstreif,  durch  schwache  Andeutung  der 


*)  Ein  nahe  der  Grenze  hei  Flinsberg  aus  einer  Gesellschaft  von  dreien  ca. 
1870  erbeuteter  Aegitlmlu*  pendulinus  (L.)  befindet  sich  daselbst  in  der  Sammlung 
Hr-ydricbs. 


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255 


Brustfleckung  und  kürzern  Schwanz  als  eine  Mittclform  (Bastard) 
von  caudata  und  rosea  auswies,  während  das  -  eine  reine  caudata 
war.  Zur  Striehzeit  begegnete  ich  dagegen  am  7.  11.  und  12.  12. 
bei  Lohsa  und  Niesky  in  Schwärmen  der  weissköpfigen  auch  der 
westlichen  Form  rosea,  welche  auch  schon  dem  aufmerksamen 
R.  T.  nicht  entgangen  war,  und  erlegte  auch  eine  Zwischen- 
form 8.  11.  Masse  von  caudata  j"!  und  ?!:  Niesky,  10.  4.:  07 
(bez.  62)  a.  i.  m.,  98  (bez.  02)  c,  5  culm.,  17  t.  Die  Brutplätze 
der  Schwanzmeise  sind  Laubgehölze,  besonders  Parkanlagen,  z.  B. 
auch  der  Görlitzer  Stadtpark,  Obstgärten  und  die  Birkenbestände 
der  Moorheiden.  Das  Nest  wurde  in  Parks  namentlich  niedrig 
in  dichten  Wachholderstrüuchern,  ferner  in  Mannshöhe  und  darüber 
in  Astgabeln  von  Birken,  Erlen,  Eichen,  Aspen  und  Obstbäumen, 
ausserdem  auf  einem  Kosenstämmchen  und  unter  einem  Stroh- 
dache gefunden.  Den  Bau  desselben  beobachtete  ich  am  9.  4., 
10  halbtiügge  Junge  fand  Henn.  am  18.  5.,  W.  stets  nur  eine  Brut. 

39.  Pur us  cristuius  (L.)  —  Schopfmeise,  Meisenkönig.  5  Exemplare 
vom  Beginne  der  Brutzeit  (Anfang  April)  von  Niesky  gehören 
nach  Kleinschmidts  Untersuchungen  der  Form  mitratus  Brehm  an, 
welche  die  Mitte  zwischen  der  echten  crietatus  und  der  westlichen 
brunncscens  Praz.  hält.  Die  Masse  derselben  sind  folgende  (in 
Klammern  befinden  sich  Kleinschmidts  Messungsergebnisse  nach 
dessen  eigener  Methode): 

a.  i.  in.:        c:  culm.:  t.: 

?!    60  (59)  47(50)      8  17 

2!    62(02)  50(62)       8  17 

r!    64(66)  51(55)       9  18 

/!    64(66)  60(55)       8  18 

o"!    63(65)  51(54)       8  17 

13  Eier  ex  Niesky  und  Muskau: 

max.:    min.:  Mittel: 
Länge  17       15,7  15,9 
Breite   12       11,7  11,9 
Die  Haubenmeise  ist  eine  ausgeprägte  Eigenheit  des  Nadel- 
waldes, in  dem  sie  an  den  Hängen  des  Isergebirges  ebenso  häufig 
wie  in  den  sandigen  Kiefernwäldern  des  Tieflandes  ist.    Bei  der 
Armut  ihres  Reviers  an  geeigneten  Baumlöchern  fanden  W.,  Pr. 


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2.v; 


und  i»  h  ihr  Nest  ausser  in  solchen  auch  in  Zaunsaulen,  in  hohlen 
Baumstümpfen,  in  dem  schmalen  Spalte  zwischen  zwei  zusammen- 
gewachsenen Fichten,  in  grossen  Specht -höhlen,  selbst  von  Dryoe. 
martius,  in  unsern  Meisennistkästen,  vorzugsweise  aber  in  alten 
Eichhornnestern ;  zum  Ausschlüpfen  reife  Gelege  von  H  und  7  Eiern 
wurden  am  '27.  4.  und  3.  5.  gefunden,  sowie  eine  zweite  Brut 
festgestellt. 

40.  Parus  caoulcus  (L.)  Bienmeise,  Mehlmeise,  Blaumüllerehen. 
Die  Blaumeise  ist  die  am  strengsten  an  das  Laubholz  gebundene 
Art  ihrer  Gattung,  woraus  sich  ihre  Verbreitung  im  Gebiete  und 
ihre  verhältnismässige  Seltenheit  in  den  grossen  Tief landsheiden 
ergiebt.  Sie  besetzt  rascher  als  jede  andere  die  für  sie  bestimmten 
Nistkästen.  Ihre  erste  Brut  ist  regelmässig  in  den  letzten  Mai- 
tagen flügge.  Die  10  Eier  eines  Geleges  in  W.'s  Sammlung 
messen  im  Durchschnitt  lf>  V  12. 

41.  und  42.  Parus  mcridionuHs  mhjitilHstris  Brehm  et  Parus  sulicariu* 
Brehm  —  Nonuenmeise,  Rohrmeise.  Bei  der  erst  kürzlich  erfolgten 
Aufklärung  der  unter  dem  früheren  Namen  ..Sumpfineisen"  zu- 
sammengefassten  Gruppe  durch  Kleinschmidt  (cf.  Journ.  f.  Orn. 
Jahrg.  1S97  p.  105  -  141  und  Omithol.  Jahrb.  VIII,  p.  45— HB 
ist  es  gegenwärtig  noch  nicht  möglich,  ein  geklärtes  Bild  der 
Vorkommnisse  des  Gebiets  zu  geben.  In  systematischer  Hinsicht 
ist  zunächst  nur  das  Vorkommen  der  obengenannten,  beiden  Arten 
festgestellt.  Die  Belegstücke  befinden  sich  in  der  Sammlung  Kleiu- 
schmidts.  welcher  sie  auch  bestimmte:  salicarius,  28.  4.,  und  meri- 
dionalis  subpalustris  \).  5.,  beide  von  Niesky.  Herbstexemplare  von 
salicarius  messen:  2(J.  10.:  J^''  (Kleinschmidts  Flügelsehwanz- 
formelj,  !  5.  12.:  "!  3.  1:  und  gehören  demnach 
wold  der  Form  salicarius  Brehm,  das  vielleicht  accendens  Br.  an. 
In  biologischer  Hinsicht  ist  nur  bekannt,  dass  es  Sumpfmeisen 
ebensowohl  in  feuchten  Laubhölzern  an  Gewässern  giebt,  wie  in 
der  Kiefernheide,  hier  allerdings  wohl  vorzugsweise  an  feuchten 
Stellen  und  mit  Birken  bestandenen  Waldrändern.  Die  ersteren 
bin  ich  geneigt,  für  meridion.  zu  halten.  Von  diesen  fand  Henn. 
3.  5.  drei  Eier  in  einem  alten  Weidenkopfe  auf  einer  Unterlage 
von  Holzstückrhen,  wenigen  Haaren  und  Federn.  Ich  sah  diese 
27.  5.  in  einem  Mauerloche  Junge  füttern.    Sie  flogen  28.  5.  aus 


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257 


einem  meiner  Nistkäston  aus.  In  clor  Heide  scheinen  dagegen 
wenig  Nonneinneisen  vorzukommen,  die  hier  nicht  seltenen  „Sumpf- 
nieisenu  sind  grösstenteils  Weidenmeisen.  Zu  dieser  Art  möehte 
ic  h  das  Gelege  in  Wh.  Sammlung  vom  27.  t>.  ziehen.  Die  8  Eier 
desselben  sind  im  Verhältnis  zu  denen  von  major  und  ater,  die 
zum  Vergleiche  zur  Verfügung  standen,  wenig  und  grob  geneckt 
und  messen: 

max.:     min.:  Mittel: 
Länge   15,5       15  15,25 
Breite    12  12  12 

43.  Parus  ater  (L.)  —  Kleine  Kohlmeise,  AValdmeise.  Die  Tannen- 
meise  gleicht  in  ihrem  Vorkommen  der  Haubenmeise,  hält  aber 
nicht  so  streng  die  Grenzen  des  Nadelwaldes  ein.  Pr.  fand  ein 
Gelege  von  9  Eiern,  W.  am  4.  5.  7  und  8  Eier,  ich  20.  5.  11  halb- 
tlügge  Junge.  Die  aufgefundenen  Nester  befanden  sich  in  den 
verschiedensten  Erd-  und  Mäuselöchern,  in  der  Steilwand  einer 
Sandgrube,  in  einer  Ziergruppe  von  Steinen  ia  einer  Anlage,  in 
Höhlungen  von  Thonhaufen,  sowie  in  ineinen  Nistkästen.  Masse:  /!, 
Niesky,  29.  3.:  G3  a.  i.  m. ,  50  c,  10  culm.,  17.  t.  14  Eier  ex 
Muskau  im  Durchschnitt  15,4  X 

14.  Parus  major  (L.)  —  Schlossermeise,  Feilschmied,  grosse  Kohl- 
meise, Spiogelmeise.  Die  Verbreitung  der  Kohlmeise  fallt  mil- 
der der  Blaumeise  zusammen,  doch  ist  sie  überall  die  vor- 
herrschende und  weniger  eingeschränkte  Art,  was  sich  besonders 
in  den  Ticflandsheiden  bemerklich  macht.  \V.  und  Pr.  fanden 
volle  Gelege  von  10  und  11  Eiern  am  26.  und  27.  4.  und  4.  5. 
Masse  von  37  Eiern  ex  Muskau: 

max.:     min.:  Mittel: 
Länge  18         17  17,4 
Breite    13,7       13  13,4 

45.  Siila  europaca  cawa  (  Wolf)  —  Blauspecht.  Der  Kleiber  ist  der 
Brutvogel  starker  und  hoher  Laubbäume.  W.  fand  2G.  4.  sieben 
Eier,  welche  im  Durchschnitt  20  )*(  14,4  messen,  und  stets  nur 
eine  Brut;  ich  notierte  ausgeflogene  Junge  23.  und  25.  5. 

46.  und  47.  Cerlhia  famüiaris  L.  et  Certh.  fam.  brachßaäyla  Brehm  — 

Kletterspechtel,  Baumrutscher.    Der  Baumläufer  tritt  im  ganzen 

Abhandl.  Bd.  XXII.  17 


258 


Gelm-t  in  zwei  verschiedenen  Formen  auf.  wie  schon  die  Gebrüder 
Tobias  richtig  hervorgehoben  haben;  die  langzehige,  kurzschnäb- 
lige,  lebhaft  gefärbte  Form  bewohnt  den  Kiefernhochwald  mit 
seinen  glatten,  rötlichen  Stämmen,  die  kurzzehige,  langschnäblige, 
düsterere  dagegen  die  graurindigen  Laubhölzer  mit  ihren  tiefen 
Rindenrissen,  besonders  Gärten,  Parkanlagen  und  Alleen.  Den 
weiteren  biologischen  Verschiedenheiten  wurde  leider  die  ver- 
diente Beachtung  noch  nicht  zu  teil.  Nester  fanden  sich  in 
allen  Arten  von  Baumspalten,  an  Kiefern  und  Fichten  hinter 
abstehenden  Rindenstücken  (L.  T.),  in  Holzstössen,  Höhlungen 
unter  Dächern,  z.  B.  zwischen  Saumbrett  und  Strohdach  (W... 
in  einer  hohlen  Weide  und  in  einem  niedrigen  Erlenstock  (Pr.). 
W.  fand  die  Gelege  mit  6  und  7  Eiern  vollzählig  und  zwar  sehr 
verschieden  gefärbt,  bald  mit  hellroten,  bald  tiefbraunen,  oft 
kranzartig  gehäuften  Punkten;  er  unterschied  sie  jedoch  artlich 
nicht,  L.  T.  erkannte  dagegen  braehydaetyla  an  den  gröberen 
Flecken.  Mir  kamen  noch  Mitte  Juni  stark  bebrütete  Gelege 
vor.  J.  T.  notierte  flügge  Junge  schon  am  26.  4,  ich  die  von 
braehydaetyla  am  28.  5.  Masse  von  braehyd.  J"  !,  28.  4.:  64  a.  i.  m.. 
61  c,  16,5  culm.,  16,5  t.,  Nagel  der  Hinterzehe  grade  gemessen  8. 

48.  Otoarrys  alpestris  (L.)  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforschenden  Gesellschaft  in  Görlitz,  q  vom 
lo.  1.  1866  ex  Gross  -  Biesnitz.  Ferner  wurde  nach  A.  w  H. 
am  26.  1.  1868  ein  bei  Görlitz  erlegt.  11.  T.  erbeutete  7.  1.  1828 
3  Stück  bei  Klingewalde  und  stellte  die  Art  im  Winter  1838/39 
und  Januar  1842  bei  Ebersbach  fest. 

40.  Alawla  arvensia  (L.)  —  Saatlerche,  Singlerche,  skowronck  (Kl.), 
fikobrjonk  (Msk.).  Die  Sammlung  der  Naturforschenden  Gesell- 
schaft besitzt  ein  s  vom  26.  9.  43  ex  Diehsa  von  sehr  blasser 
Färbung  mit  nur  schwach  angedeuteter  Zeichnung,  fast  weissem 
Steuer  und  ebensolchen  Schwingen.  Die  Feldlerche  bewohnt  in 
grosser  Zahl  alle  trocknen,  vom  Baum  wuchs  entblössten  Teile 
des  Gebiets,  Dürrplätze  mit  oder  ohne  Calluna  vulgaris  nicht 
ausgeschlossen.  W.  stellte  mehrere  Brüten  zu  4  und  5  Eiern 
fest.  R.  T.  giebt  von  1832—38  als  früheste  Ankunft  den  26.  1.. 
als  späteste  den  24.  2.  an,  als  Durchschnitt  den  12.  2.  Nach 
20  weiteren  Daten  fällt,  die  durchschnittliche  Ankunft  nur  auf 


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269 


einen  Tag  spätor.  P.  kamen  sogar  am  21.  12.  78  und  11.  1.  79 
zwei  Flüge  vor.  Die  Nachzügler  des  Herbstzugos  werden  stets 
noch  im  ersten  Novemberdrittel  angetroffen*). 

50.  (iahi-ifa  arborca  (L.)  —  "Waldlerche,  Buschlerche,  Skowronck  (Kl.). 
Die  Heidelerche  bewohnt  alle  Callunubedeckten  Waldblössen  und 
jungen  Kiefernschläge  der  grossen  Thalsandheide,  sparsamer  auch 
die  einsamen  Haldem  der  Berge,  auf  denen  sie  R.  T.  bis  zu  den 
Hängen  der  Tatelfichte  hinauf  beobachtete.  Nach  R.  T.  kam  sie 
von  1832  -  38  frühestens  am  4.  3.,  spätestens  17.  3.,  durch- 
schnittlich 15.  3.  im  Gebiete  an,  in  sechs  späteren  Jahren  bereits 
am  28.  2.  und  durchschnittlich  7.  3.  Ihr  erstes  Gelege  fand  W. 
Anfang  April,  meist  wie  das  zweite  mit  4,  nur  einmal  5  Eiern 
vollzählig:  ich  fand  flügge  Junge  am  3.  5.  Im  Oktober  zieht  sie 
oft  in  gewaltigen  »Scharen  durch  und  verschwand  nach  Kr.  181)0 
bis  92  am  26.,  24.  und  lb*.  Oktober. 

51.  Oakrita  cristuta  (L.)  —  Mistlerche,  Kotlenhc,  Schopf  lerche, 
skowronck  (Kl.).  Die  Haubenlerche  war  zwar  schon  den  ältesten 
Beobachtern  als  seltener  Jahres vogel  bekannt  (Bits.  1827),  hat 
sich  aber  seitdem  ausserordentlich  vermehrt  und  ist  jetzt  allgemein 
verbreitet,  jedoch  in  sehr  eigentümlicher  Weise.  Sie  bewohnt  zwar 
die  verschiedensten  Plätze,  breite  Verkehrswege,  weite  Sandgruben, 
dürre  Viehtriften,  Raine  und  Grasplätze,  Warenlager  und  Lade- 
plätze, vor  allem  den  Eisenbahnkörper  mit  seinen  Böschungen; 
alle  diese  lassen  sich  indessen  unter  einem  Begriff  zusammenfassen: 
von  der  Kultur  geschaffene  Ödplätze.  An  den  von  der  Natur 
gebotenen,  wie  den  Sandwüstungen  dos  Braehpiepers,  fehlt  da- 


*)  Da»  von  Floericko  (Avifauna,  p.  186)  tür  die  preussiseho  Oberlausitz  auf- 
geführte Vorkommen  von  Alauda  bruehyduetyla  Leisl.  (1838  bei  Görlitz)  beruht  auf 
einer  irrtümlichen  Deutung  einer  Bemerkung  von  ltob.  Tobias,  welche  meinen 
Nachforschungen  zutolge  auf  das  Gebiet  keinen  Bezug  hat.  Derselbe  ist  Uberhaupt 
im  Irrtume,  wenn  er  die  Art  in  die  Liste  der  sehlegischcn  Vogel  mit  aufnimmt; 
denn  der  andere  Fall,  auf  den  er  sich  beruft,  beruht  augenscheinlich  auf  einer 
Verwechslung  mit  Alauda  calandra  L..  welche  nach  G  loger  im  Februar  1811  bei 
Hreslau  erlegt  wurde.    Dieso  Art  erwähnt  er  wiederum  nicht. 

Alauda  yettonUnsis  Forst.  Unter  dieser  Art  wäre  der  ganz  schwarzen 
Lerche  zu  gedenken,  welche  R.  T.  für  das  Frühjahr  18*20  angiebt;  doch  kann  es 
sich  hierbei  auch  um  einen  Melanismus  handeln. 

17* 


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200 


gegen  der  fremde  Einwanderer.  \V.  fand  am  20.  6.  ein  Gelege 
von  4  Eiern,  welche  24  X  16,8  messen. 

52.  Bwhjlrs  flavtts  (L.)  —  Kuh-,  Viebbaehstelzc,  zolta  pliSka.  Die  Kuh- 
stelze bewohnt  alle  sehr  feuchten  Wiesen  mit  Ausnahme  der  des 
Gebirges,  gleichviel  ob  sie  moorig  oder  im  Lösslande  gelegen  sind. 
Grade  für  die  sumpfigen  Teichränder  mit  ihren  Erlen-  und  Öhr- 
weidenbüschen in  den  Heiden  ist  sie  eine  sehr  bezeichnende  Er- 
scheinung; dagegen  verschwindet  sie  von  der  Kunstwiesc  des 
modernen  Landwirtschaftsbetriebes,  was  ihre  Abnahme  in  manchen 
Strichen  erklärt.  Das  erste,  schöne,  alte  /  gewahrte  R.  T.  von 
1832—38  frühestens  am  9.,  spätestens  am  20.,  durchschnittlich  am 
IG.  4.,  ähnlich  wie  10  spätere  Beobachter,  bei  denen  sich  das  Mittel 
auf  den  18.  4.  stellt.  In  den  letzten  Tagen  des  April  und  den 
ersten  des  Mai,  sowie  vor  dor  Mitte  des  September  findet  meist 
ein  starker  Durchzug  statt. 

53.  MutaciUa  mehmope  Fall.  —  Die  Heimstätten  der  Gebirgsstelze  sind 
die  Flüsse  und  Bäche  des  Berglandes.  Doch  brütet  sie  auch 
zerstreut  im  Tieflande  an  den  den  rauschenden  Bergwässern 
gleichenden  Mühl  wehren,  und  zwar  anscheinend  in  immer  mehr  um 
sich  greifender  Ausbreitung:  regelmässig  trifft  man  sie  zu  Jänken- 
dorf.  Quitsdorf,  Neundorf  bei  Mücka,  Crcba,  Lohsa,  Zimpel  an 
(hier  nach  Pr.  bestimmt  erst  seit  ca.  1885j,  vor  allem  aber  an  der 
Xcisse,  z.  B.  bei  Görlitz  und  namentlich  bei  Muskau.  Das  Nest  steht 
meist  in  Mauerlöchera,  unter  Brücken,  zwischen  ausgewaschenen 
öauiuwurzeln;  Rieht,  fand  es  einmal  in  einem  Strohdache.  R.  T. 
sah  sie  1838/30  bei  strengem  Winterwetter  20.  1.  Die  Ankunft 
der  Weggezogenen  giebt  er  vop  1832  —  38  frühestens  19.  2.i 
spätestens  7.  3.,  durchschnittlich  4.  3.  an.  W.  fand  stets  zwei 
Brüten.  Ausgeflogene  Junge  der  ersten  gelangten  25.  und  27.  6. 
zur  Beobachtung.  Masse  von  5  Eiern  ex  Muskau  im  Durch- 
schnitte: 19,3  X  15- 

54.  MntaviVa  alba  L.  —  Weisse  Bachstelze,  schwarzkehlige  Bachstelze, 
Sera  pliäka  (Kl.),  spliSka  (Msk.).  10.  4.  erlegte  ich  ein  V  mit 
grauem,  anstatt  schwarzem  Oberkopfe.  Die  weisse  Bachstelze  folgt, 
überall  den  Schöpfungen  der  Menschenhand  und  findet  an  ihnen 
alle  nur  erdenklichen  Schlupfwinkel  für  ihr  Nest  geeignet.  Ausser- 
halb der  Nähe  des  Menschen  beherbergen  sie  fast  nur  die  Holz- 


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261 


stösse  der  Kahlschlage  in  grösserer  Zahl.  Frühestens  wurde  ihre 
Ankunft  mehrfach  schon  28.  2.,  durchschnittlich  von  lt.  T.  von 
1832  -38  3.  3.,  in  17  spätem  Jahren  9.  3.  notiert.  Ks  finden 
stets  zwei  Brüten  statt.  Das  erste  Gelege  mit  5  und  6  Eiern 
fanden  W.  am  28.  4.,  Henn.  mehrfach  5.  5.  Das  Ausfliegen  der 
Jungen  wurde  11).  und  28.  5.  festgestellt,  ferner  wurden  Gelege 
von  6  und  4  Eiern  am  1.  6.,  bezw.  6.  8.,  das  Ausfliegen  von 
Jungen  24.  6.,  15.  7.  und  8.  8.  beobachtet.  Die  letzten  Bach- 
stelzen wurden  stets  noch  in  den  letzten  Oktobertagen  verzeichnet, 
von  II.  T.  sogar  mehrfach  noch  9.  11.  Der  seltene  Fall  des  Über- 
winterns  kam  P.  in  2  Stücken  187!),  und  mir  94/95  vor.  Ein  sehr 
interessantes  Gelege  vom  7.  (5.  befindet  sich  in  W  's.  Sammlung, 
bestehend  aus  2  Eiern  von  Mot.  alba  und  3  von  Krithacus  titis; 
ersterc  war  die  Nesteigncrin  und  bebrütete  die  Eier  des  Gastes 
mit.    Masse  von  11  Eiern: 

max.:     min.:  Mittel: 

Länge  21,5  16  19,3 
Breite       16         13,5  14,8 

55.  Antluts  pratensis  (L.)  Wiesenlerche,  Pieplerche.  Der  Wiesen- 
pieper  hat  ein  eingeschränkt«^  Vorkommen.  Er  ist  der  Charakter- 
vogel der  Moorwiesen  und  wurde  auf  allen  Heidemooren,  z.  B.  in 
der  Görlitzer  Heide,  bes.  auf  «len  Torf  wiesen  vou  Penzig,  von  Kohl- 
furt (L.  T.)  und  namentlich  auf  den  Gelbbruchwiesen  (K.  K.)  nach- 
gewiesen; bei  Niesky  brütet  er  auf  den  Mooren  von  Horka  und 
See.  Sein  zweiter  Verbreitungsbezirk  ist  das  Jscrgebirge.  Die  von 
R.  T.  von  der  Tafellichte  (28.  6.)  mitgebrachten  Stücke  gehören,  wie 
die  Exemplare  der  Lohsaer  Sammlung  bestätigen,  der  Form  mon- 
tanellus  Brehm  an  mit  Ausnahme  eines  V,  welches  er  als  „rufo- 
gularis  (?)  Brehm"  aufführt.  Floerioke  zieht  dieses  Stück  zu 
cervinus  (Pall.)*).  Es  ist  dies  aber  trotz  seiner  schwach  geröteten 
Kehle  doch  nichts  anderes  als  pratensis.  Auch  ich  habe  auf  dem 
Zuge  in  Niesky  solche  Stücke,  die  i  f  mit  noch  schönerem  Hot, 
erlegt,  jedoch  nicht  zur  Brutzeit.  Gemäss  seiner  nördlichen  Ver- 
breitung bis  zum  Nordkap  trifft  der  Vogel  auch  früher  als  seine 


*)  Einen    och  ton   cervinus  besitzt  jedoch    nach  J.   Michel  die  Summ  hing 
Heydrichs  von  Steine  hei  Flinsberg  nahe  der  Grenze. 


262 


Verwandten  bei  uns  ein.  durchschnittlich  nach  R.  T.  von  1882 — 38 
am  20.  3.,  nach  spätem  10  Daten  am  19.  3.,  und  wurde  sogar 
mehrfach  "schon  am  9.  8.  notiert.  Sein  starker  Durchzug  im 
Herbste  währt  bis  in  den  November,  nach  Kr.  1890  92  bis  zum 
2.  11..  25.  und  30.  10.  R.  T.  will  ihm  sogar  im  Winter  begegnet 
sein.    Masse  von  Nieskycr  Brut  vögeln: 


a.  i.  m.: 

c: 

culm.: 

t.: 

v! 

78 

60 

10 

20 

'! 

81 

62 

12 

20 

r! 

81 

(12 

11 

20 

50.  Anthns  trivinli*  (L.)  Baumlerche.  Der  Baumpieper  ist  al> 
häutiger  Brutvogel  über  alle  Hellten  Waldbestände  verbreitet, 
nach  R,  T.  bis  auf  den  (Gipfel  der  Tafelfichte  hinauf.  Weit 
weniger  nördlich  als  der  vorig«?  verbreitet,  kommt  er  bei  uns 
durchschnittlich  nach  R.  T.  von  1832  -38  erst  15.  4.  (zwischen 
5.  und  23.  4.)  an,  nach  10  spätem  Daten  12.  4..  nach  F.  zwischen 
8.  und  16.,  wurde  aber  von  Kr.  einmal  bereits  28.  3.  wahr- 
genommen. Nach  W.  finden  stets  zwei  Brüten  statt.  Die  herbst- 
lichen Wanderscharen  beobachtete  Kr.  im  August  und  September 
in  Feldern,  spätestens  bis  zum  2.  10.  Masse:  j,'!,  Niesky,  1*,5.: 
89  a.  i.  m.,  65  c,  11,5  culm.,  20  t. ;  4  Muskauer  Eier  im  Durch- 
schnitt 20,7  X  1(M- 

57.  Anthus  annpestris  (L.)  -  Brachlerche.  Feldpieper.  Der  Brach- 
pieper ist  als  Brutvogel  auf  das  Tiefland  beschränkt,  hier  aber  ist 
er  eine  der  ersten  Charaktergest  alten  des  unbedeckt  zu  Tage  liegen- 
den Thalsandes.  Er  belebt  daher  hier  jede  Flugsandbrache,  sowie 
die  ihr  gleichenden  Ackerstücke  und  neuen  Kiefernpflanzungen. 
In  der  Görlitzer  (  Jegend  beginnt  sein  Brutgebiet  hinter  Leopolds- 
hain iL.  T.).  Eine  südliehe  Art,  trifft  er  bei  uns  erst  zwischen 
24.  4.  und  2.  5.,  durchschnittlich  29.  4.  (nach  4  Daten.'  ein.  Im 
Hügellande  fand  ihn  R.  T.  schon  26.  8.  wieder  auf  dein  Rück- 
züge. Das  OJelege  ist  nach  Pr.  mit  6  Eiern  vollzählig.  Masse 
von  Brutvögeln: 

a.  i.  m. :    c:     culm.:      t. : 
/!       91       68       12  24.5 
!       92       72       13  26 


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263 


58.  Anihus  apipoletta  (L.).  —  Die  Gebirgsreviore  des  Wasserpicpors 
scheint  die  Oberlausitz  ähnlich  wie  die  der  Alpenamsel  eben  nur 
mit  ihrem  südöstlichsten  Zipfel  zu  berühren.  Wenigstens  be- 
richtet R.  T.  von  ihm  bei  der  Schilderung  seines  denkwürdigen 
Ausfluges  auf  die  Tafelfichte,  28.  6.  18-10.  Neuerdings  wird  da- 
gegen überhaupt  sein  Vorkommen  im  Isergebirge  in  Abrede 
gestellt.  Nach  R.  T.  ist  er  im  Wiuter  vereinzelt  auch  tiefer 
vorgekommen.  Floericke  hat  in  seiner  Avifauna  p.  2(>4  auf  meine 
Veranlassung  den  Fund  eines  angeblichen  Geleges  dieser  Art 
durch  W.  bei  Muskau  mitgeteilt.  Ich  habe  den  Fall  näher  unter- 
sucht: Nach  dem  Vergleich,  den  H.  Schalow  im  Berliner  Museum 
anstellte,  und  nach  dem  Urteil  des  Herrn  Major  Krüger- Veithusen 
gehört  das  Gelege  zweifellos  trivialis  an. 

59.  Emberiza  schoenü  lus  (L.)  Rohrsperling.  Die  Rohram mor  bewohnt 
die  aus  Rohr,  Weiden,  Erle,  Aspe  und  Birke  gemischten  Gebüsche 
der  sumpfigen  Ufer  aller  stehenden  Gewässer  des  Tieflandes,  nach 
L.  T.  sehr  vereinzelt  auch  die  der  Neisse.  A.  v.  H.  fand  die  Art 
1868/69  an  den  Teichen  von  Leopoldshain  überwinternd,  ich  1889/90 
bei  Niesky  in  grosser  Zahl,  auch  die  jungen  V  V.  Masse  hiesiger 
Brut  vögol : 

a.  i.  in.:  c:  culm.:  t.: 
y\  79  67  9  21 
9!       73       63       9  20 

60.  Eniheriza  hortuhma  L.  Kornfinke.  Der  Ortolan  ist  eine  sehr 
bezeichnende  Erscheinung  der  Felder  des  leichten  Thalsandbodens 
und  sogar  von  dessen  Sand  Wüstungen,  breitet  sich  aber  neuerdings 
auch  in  immer  zunehmender  Zahl  im  Lösslande,  z.  B.  der  Görlitzer 
Gegend  (P.,  L.  T.),  aus.  Ursprünglich  wohl  eine  südliche  Art, 
hat  er  eine  späte  Ankunft  beibehalten,  für  die  frühestens  der  25.  4., 
spätestens  den  3.  5.  und  durchschnittlich  nach  5  Jahren  der  30.  4. 
verzeichnet  wurdo*).  Als  ein  besonders  veranlasster  Ausnahmefall 
muss  das  von  R.  T.  Mitte  Januar  1842  unter  Goldammern  beob- 
achtete Vorkommen  eines  alten  f  angesehen  werden. 


*)  Floerickes  Angabe  (Avifauna  p.  20!»)  von  «lern  Fund  eines  Geleges  schon 
am  25.  4.  beruht  auf  einer  irrtümlichen  Wiedergabe  von  Perrins  Bericht,  cf.  Cah. 
Journ.  30,  p.  313—571. 


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2ü4 


61.  Emberiza  citrinrlla  L.  —  Gaalammer,  sknadiik  (Kl.)-  Die  Gold- 
ammer fehlt  kaum  irgendwo,  wo  sich  nur  ein  versteckter  Platz 
für  ihr  Nest  findet.  In  den  Kiefernheiden  steht  es  einfach  am 
Boden  im  Heidegestrüpp.  Rieht,  beobachtete  die  erste  Brut  ein- 
schliesslich den  Nestbau  vom  23.  4.  bis  Ende  Mai,  die  zweite 
12.  6.  bis  16.  7.  und  noch  eine  dritte*  im  August.  Masse:  v !, 
Niesky,  16.  4.:  90  a.  i.  m.,  75  c,  Ii  cnlm.,  III, 5  t.;  3  Eier  von 
ebenda  im  Durchschnitt  20,6  X 

62.  Emberiza  calamlra  L.  —  (5  rosser  Ammer,  St  rümpf  weber,  serv 
sknadzik  (Kl.).  Die  Sammlung  der  Naturf.  (Gesellschaft  in  Görlitz 
besitzt  ein  schmutzig  bräunlich- weisses  Stück  mit  schwacher 
Zeichnungsandeutung  von  Ende  Februar  1894  von  Girbigsdorf. 
Die  Grauammer  ist  der  Charaktervogel  des  angebauten  Lössbodens 
im  Gegensätze  zum  Ortolan,  in  dessen  eigentliche  Heimat  sie,  dem 
besten  Feldbau  folgend,  nur  spärlich  vordringt.  Ihr  Vorkommen 
ist  also  dementsprechend  im  Tiefland  ein  zerstreutes  und  haupt- 
sächlich auf  die  Flussauen  beschränkt.  Ihre  zwei  Brüten  zieht 
sie  in  allen  Arten  von  Fruchtfeldern  gross. 

63.  Cahnrins  nivalis  (L.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  der  Schnee- 
ammer besitzt  die  Nieskyer  Sammlung,  von  Pr.  bei  Tauer  erbeutet. 
Ferner  wurde  sie  von  R.  T.  auf  offenen,  hochgelegenen  Feld- 
flächen mehrfach  nachgewiesen:  1838/39,  Januar  1840  und  41, 
1841/42  und  von  Kr.  6.  11.  1892. 

64.  Loxin  bifascinta  (Brehm)  —  Der  Bindenkreuzschnabel  wurde  bei 
seinen  Masseneinwanderungen  1826  und  1889  90  im  Lausitzer,  bez. 
Isergebirge  in  Menge  gefangen.  Eder  erwähnt  ein  15.  10.  18*9 
bei  Grenzdorf  an  der  Tafelfichte  erbeutetes  Exemplar. 

6f>.  Loxin  currirodra  L.  -  Der  Fichtenkreuzschnabel,  nach  R.  T.  im 
Gebirge  zuweilen  häufig,  gelangte  im  Tieflande  nur  sehr  spärlich 
zur  Beobachtung,  so  Ü.  IT.  im  Winter  1886/87,  und  W.  28.  11. 
1894  in  Menge  und  mir  19.  9.  1897.  A.  v.  H.  konnte  in  der 
Görlitzer  Heide  einmal  mit  Bestimmtheit  auf  sein  Brüten  schliessen. 
L.  T.  erhielt  ca.  1870  ein  Nest  mit  Alten  und  Jungen  vom  alten 
Schiesshause  in  Görlitz. 

66.  Loxin  pitt/opttiftaritfi  Brhst.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
L.  T.  ex  Görlitz.    R.  T.  hält  den  Kief.-nikreuzsehnabel  für  einen 


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265 


im  allgemeinen  seltenen  Jahresvogel  der  grossen  Kiefernheiden. 
A.  v.  H.  beobachtete  ihn  unter  solchen  Umständen  in  der  Görlitzer 
Heide,  dass  er  von  seinem  Brüten  überzeugt  war. 

*>7.  u.  68.  Pijrrhula  europaea  Vieill.  et  Pijrrh.  rubUUlu  Pull.  ---  Loh-, 
Luhfiuke,  Dompfaffe,  Rotgimpel.  Vom  Gimpel  haben  mir  beide 
Formen  zur  Untersuchung  vorgelegen,  die  grosse,  rubicilla,  in 
Winterexemplaren  ix.  B.  ,  8.  iL:  96  a.  i.  m.,  72  c,  11  cului., 
19  t.),  die  kleine,  europaea,  in  Märzexemplaren,  leider  jedoch  keine 
Brutvögel.  Diese  kann  ich  nur  nach  dem  Vorgange  anderer  zu 
der  letzteren  Art  ziehen.  Poch  seheinen  sie  nicht  die  geringe 
Grösse  und  die  dunklen  Farben  zu  erreichen,  wie  ich  sie  bei 
Stücken  derselben  aus  der  Schweiz  sah.  Einer  Anhaitcpunkt 
geben  auch  die  Eier,  von  denen  18  Muskauer  messen: 

max. :     min.:  Mittel: 
Länge       22,5        1!),1  1!>,7 
Breite        15  13,8  14,4 

In  dem  Vorkommen  des  Gimpels  muss  ein  bedeutender  Um- 
schwung stattgefunden  haben.  R.  T.  giebt  ihn  überhaupt  nicht 
als  Brutvogel  an.  Jetzt  ist  er  dagegen  geradezu  ein  Charakter- 
vogel der  Eichtenbeständo  der  Berge  und  in  allcrneuester  Zeit, 
kaum  weniger  der  des  Tieflandes. 

Sein  Vordringen  in  dieses  mag  die  gegenwärtige  Begünstigung 
der  Fichte  durch  die  Kultur  erleichtert  haben.  Die  älteste  An- 
gabe über  sein  Brüten  stammt  von  1861  für  den  Klosterbusch  bei 
Lauban  (L.  T.i.  P.  bemerkte  ihn  zum  ersten  Mal  1884  im  Stadt- 
park zu  Görlitz  zur  Brutzeit,  Pr.  verzeichnete  ihn  als  Nistvogel 
bei  Zimpel  1887.  A.  v.  G.  für  Niemitseh,  Kr.  Hoyerswerda  1889. 
ich  für  Niesky  1800  und  bald  darauf  auch  für  Kütten  und  Lohsa, 
L.  T.  um  die  gleiche  Zeit  für  den  Bürgerwald  und  die  Görlitzer 
Heide,  W.  endlich  18H3  für  Muskau,  wo  sich  die  Art  rasch  stark 
vermehrte.  Volle  Gelege  von  5  und  6  Eiern  fanden  W.  und  ich 
am  IL,  3.  und  5.  5.,  ersterer  sogar  in  einem  Zierstrauche  im  Innern 
eines  Gewächshauses. 

61).  Pinicola  enuelcator  (L.f.  —  Pie  Hakengimpel  traten  1828  im  Iser- 
gebirge  in  grosser  Menge  auf.  woher  noch  die  Exemplare  Heydrichs 
stammen.    R.  T.  beobachtete  ihn  nach   F.   im  Dezember  1832. 


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266 


J.  T.  erhielt  ihn  mehrmals  aus  Drosseldohnen.  P.  giebt  ihn  187«) 
für  die  Landskrone  an*). 

70.  Serinus  hortnlanus  Koch.  —  Der  Girlitz  ist  gegenwärtig  als  häufiger 
Brutvogel  in  Gärten  und  Anlagen  über  das  ganze  Gebiet  ver- 
breitet, im  Tief  lande  jedoch  sparsamer  als  im  Hügel-  und  Berg- 
lande.   Ii.  T.  hat  den  Beginn  seiner  Einwanderung  grade  nur 
noch  vor  seinem  Abschiede  aus  der  Lausitz  184!)  erlebt.  Bald 
darauf  aber  berichten  alle  Beobachter  übereinstimmend  von  seinem 
überraschend  schnellen  Überhandnehmen,  so  P.  ca.  1860  für  Lauban 
und  Görlitz.    Als  bezeichnend  für  den  Verlauf  seiner  Ausbreitung 
nahm  W.  sein  plötzliches,  fast  massenhaftes  Erscheinen  in  einem 
Jahre  bei  Muskau  wahr.    Nester  fanden  sich  auf  Pinns  Strohns 
und  den  auslaufenden  Asten  von  Linden  und  Fichten;  sie  sind 
nach  W.  stets  mit  Tier-,  meist  Schafwolle  ausgefüttert.    Die  An- 
kunft wurde  frühestens  25.  :t.t  spätestens  14.  4.,  durchschnittlich 
nach  10  Daten  am  6.  4.  beobachtet.    Den  Beginn  der  ersten  Brut 
konstatierte  Rieht.  Ende  April,  den  der  zweiten  Anfang  Juli.  Am 
20.  5.  wunfen  5  Nestjunge.  14.  6.  flügge  notieri-.    Nach  dieser 
Zeit  sah  P.  regelmässig  die  Familien  die  Compositum-  und  CYuci- 
ferenbeete  des  botanischem  Gartens  plündern.    Ich  verzeichnete 
ihn  noch  am  1.  und  sogar  2!).  11.    4  Eier  messen  im  Durchschnitt 
16  X 

71.  Carduelis  elcgans  Sfeph.  —  Distelvogel,  Distelfink,  seihlica  (KL  - 
Der  Stieglitz  kommt  im  grössten  Teile  des  Gebiets  nur  während 
des  Herbstes  und  Winters  vor.  Im  Tief  lande  wurde  er  nur  ein- 
mal von  Kr.  bei  Nieskv  noch  am  28.  4.  und  ein  nistendes  Pärchen 
von  v.  Loebenstcin  jun.  bei  Lohsa  beobachtet.    Er  heimatet  nur 

*)  linunht  erythriuuM  (Fall.)  Für  den  Karmingimpel  fehlt  es  an  einem  be- 
sondern Nachweise  innerhalb  der  Grenzen  des  Gebiets,  doch  sind  die  interessanten 
Vorkommnisse  nahe  derselben  einer  Zusammenstellung  wert.  R.  T.  erwähnt  ihn 
für  mehrere  Frühjahre  für  das  Queisthal  hei  Flinsherg,  auch  ein  Nest,  hei  welchem 
das  rote  '  erlegt  wurde,  worauf  das  .  die  Brut  mit  einem  grauen  fortsetzte. 
Hovdrich  fand  daselbst  ein  Nest  in  einem  Weidenstrauche  ca.  1850.  Nach  ersterem 
muss  er  auch  im  Neissthale  bei  Hirschfelde  nicht  selten  nach  der  Brutzeit  auf- 
getreten sein,  denn  es  wurden  liier  nicht  weniger  als  7  rote  •.'  /  auf  Cruciferen- 
sttmereien  erbeutet.  .Jedenfalls  dürfte  ihm,  wie  seinem  Gesellschafter  in  den 
Erlenbrüchen  des  Nordostens,  dem  Sprosser,  das  Ausroden  der  »Sträucher  unsere 
Thiiler  verleidet  haben. 


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267 


im  Hügelland«,  tritt  aber  auch  hier  anscheinend  unregelmässig  auf. 
R.  T.  gewahrte  sein  Überhandnehmen  und  bringt  dieses  mit  der 
Vermehrung  von  Parkanlagen  in  Zusammenhang,  L.  T.  verfolgte  es 
bis  18<>0,  erlebte  sein  Brüten  in  Görlitz  im  Stadtparke  und  in 
seinem  Garten,  aber  danach  auch  wieder  seine  Abnahme. 

72.  Chrt/somitris  spinus  f L.J  —  Zeisehen,  cajsk  (Kl.).  Die  Heimat  des 
Zeisigs  sind  die  Fichten-  und  Tannenwälder  der  Berge  bis  zur 
Tafelfichte  hinauf,  wo  ihn  R.  T.  27.  (>.  antraf.  Im  Tieflande  hat 
es  nur  in  vereinzelten  Fällen  gelingen  wollen,  ihm  als  Brutvogel 
auf  die  Spur  zu  kommen,  so  auffällig  er  sich  auch  von  August 
bis  März,  hauptsächlich  freilich  im  Oktober-November  und  Februar 
zeigt.  A.  v.  H.  beobachtete  ihn  in  der  Görlitzer  Heide  in  einem 
Bestände  alter  Kiefern  mehrfach  mit  Niststoffen,  und  W.  hat  in  der 
Muskauer  zweifellos  einmal  ein  Brütpärehen  vor  sich  gehabt,  wenn 
auch  das  Nest  im  Wipfel  einer  schlanken  Kiefer,  zu  dem  er  mehr- 
mals emporstieg,  wahrscheinlich  nur  ein  Spielnest  des  war. 

73.  Amnthis  cannahina  (Lj  —  "Rothänfling.  Der  Bluthänfling  ist 
zur  Zeit,  weniger  ausgebildeter  Bodennutzung  zweifellos  der  erste 
Charaktervogel  des  Lössbodens  mit  seinen  wilden  Hornsträuchern 
und  seinem  Reichtum  an  Unkrautsämereien  gewesen.  R.  T.  hat 
noch  einen  Begriff  von  der  ungeheuren  Menge  von  Hänflingen 
gewonnen,  welche  damals  das  Land  hervorbrachte.  Gegenwärtig 
hat  sich  derselbe  als  Brutvogel  in  bedeutend  verringerter  Zahl, 
aber  immer  noch  für  das  Hügelland  besonders  bezeichnend,  auf 
die  Dorn-,  Linden-  und  Fichtenhecken  dor  ländlichen  Gärten,  spär- 
licher auch  auf  die  Reisighaufen  der  Holzschläge  und  dichte,  junge 
Fichtenbestände  der  Heide  verteilt.  Er  macht  stets  zwei  Brüten. 
Tn  der  Stadt  Görlitz  benutzt  er  nach  P.  für  die  erste  Zier- 
coniferen,  für  die  zweite  Kugelakazien.  Das  Ausfliegen  der  ersten 
Brut  beobachtete  ich  am  12.  5.,  ein  schwach  bebrütetes  Gelege  der 
zweiten  mit  4  Eiern,  welche  im  Mittel  15.9  X  12,8  messen,  fand 
ich  1.  7.  Rieht,  und  R.  T.  fanden  Nest  junge  20.  (>.,  bez.  noch 
25.  8.  Als  Ankunftsdaten  wurden  vermerkt:  20.  2.,  7.  und  4.  3. 
(R.  T.  und  K.  K.);  völlig  verlässt  er  uns  jedoch  nach  R.  T.  nie. 

74.  Aranthis  fUwirnsfris  (L.J  -  Der  Berghänfling  wurde  von  R.  T. 
bei  Görlitz  12.  12.  1830  und  im  Winter  183b'  erlegt. 


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268 


75.  Acanthis  tinaria  fh.J        Zetscher.    Nach  der  Fülle  von  Beob- 
achtungen, die  über  den  Birkenzeisig  vorliegen,  erseheint  er  zwar 
nicht  jeden  Winter,  aber  doeh  in  vielen  vom  Oktober  bis  in  den 
April  hinein.    Ausserordentlich  zahlreich  war  er  1852/53  (v.  Loeb. 
und  18i)3/J>4. 

76.  Chloris  horte?isLs  Brehm  —  Grünfinke.  Grünhänfling,  grüner  Kern- 
beisser,  konopack  (Kl.).  Der  Grünling  bewohnt  zahlreich  die  An- 
lagen, Parks,  Gärten,  Alleen,  Feldgehölze,  überhaupt  das  auen- 
artigo  Gelände  des  ganzen  Gebietes,  vor  allem  aber  das  des  Löss- 
landes.  Sein  Nest  steht  meist  im  dichtesten  Buschwerke,  in  den 
Coniferen  der  Ziergärten  und  Kirchhöfe  und  Hecken  der  Feld- 
gärten; Pr.  fand  es  auch  auf  Weidenköpfen  und  in  einer  dichten, 
unterdrückten  Waldkiefer. 

77.  Frhujiila  corfcbs  L.  —  Gemeiner  Fink,  Buschfink,  Gartenfink,  zyba 
(Kl.  Msk.).  Der  Buchfink  übertrifft  an  allgemeiner  Verbreitung 
über  sämtlichen  Holz  wuchs  und  an  Häutigkeit  alle  seine  Ver- 
wandten und  fehlt  zu  keiner  Jahreszeit,  auch  nicht  das  V.  Das 
Gelege  der  ersten  Brut  ist  spätestens  bis  Mitte  Mai,  das  der  zweiten 
Ende  Juni  und  Anfang  Juli  vollzählig.  Ii.  T.  will  beobachtet 
haben,  dass  ein  .  das  letzte  Grossfüttern  der  Jungen  dem  allein 
überliess  und  mit  einem  andern  eine  neue  Brut  begann.  Masse 
Nicskyer  Brutvögel : 

a.  i.  m.:  c:  culm.:  t. : 

3  V  H  89,  86  72.  Ii»,  63  10,  11,  12  10,  1».  18,5 
2  V?  87,  86  65,  67  11,11  16,  16.5 

4  Eier  20  >N  14,5. 

78.  Frhif/Ma  montifr'mrjiUa  L.  Finkenquäker,  Winterfink.  Der  Berg- 
fink tritt  alljährlich  zahlreich  im  Oktober  und  März  auf,  von  R.  T. 
frühestens  27.  ü.  notiert,  und  noch  14.  4.  erlegt,  sparsamer  im 
Winter.  11.  T.  giebt  an,  einzelne  im  Juni  tief  im  Walde  an- 
getroffen zu  haben. 

79.  Cncrotfmt Uftes  vulgaris  Pull.  —  Dickschnabel,  brauner  Kernboisser. 
Der  Kernbeisser  ist  ein  Bewohner  des  Laubwaldes  mit  seinen 
Steinfrüchten  und  saftigen  Knospen.  Er  nistet  über  das  ganze 
Gebiet  zerstreut,  hauptsächlich  in  alten  Parks,  regelmässig  zu  Görlitz, 


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2ü9 


Maskau,  Lohsa.  Rothenburg  und  in  dunen  der  Nieskyer  (Jugend. 
Sein  Bestand  ist  Schwankungen  unterworfen.  W.  fand  stets  nur 
eine  Brut  von  5—7  Eiern,  das  Nest  meist  auf  Crataegus,  bald 
dicht  am  Stamme,  bald  in  den  äussersten  Astspitzen.  Er  unter- 
scheidet zwei  verschiedene  Formen  desselben,  eine  durchsieht  igt?, 
nur  aus  wenigen,  dünnen  Würzelchen  bestehende  und  eine  dick- 
wandige, mit  eingetfoehtenem  Baummoose.  Auch  die  beiden  Ge- 
lege seiner  Sammlung  vom  h).  5.  sind  sehr  verschieden:  die  Grösse 
der  Eier,  welche  23,1  )<  beträgt,  ist  aber  ungefähr  dieselbe. 
P.  sah  die  flüggen  Brüten  zahlreich  Prunus  serotina  W.  plündern. 
'Eine  sichere  Winterbeobachtung  hat  bis  jetzt  nicht  gelingen  wollen, 
vielmehr  stellt  sich  die  Art  sehr  regelmässig  in  den  letzten  März- 
tagen an  den  Brutplätzen  ein.  R.  T.  kamen  „herbstliche  Ein- 
wandereru  vor,  ebenso  einmal  A.  v.  G.  1885. 

SO.  Passe)'  monfanus  (L.J  Feldspatz.  Es  bedarf  wohl  kaum  der 
Erwähnung,  dass  der  Feldsperling  ein  allgemein  verbreiteter  Brut- 
vogel im  Gebiete  ist.  Doch  hat  er  nach  L.  T.  auch  gleichzeitig 
mit  den  andern  unter  der  Wohnungsnot  leidenden  Höhlenbrütern 
abgenommen. 

81.  Passer  dornest irus  (  L.)  —  Hausspatz,  wrobl  (Kl.).  Der  Haussperling 
hat  sich  den  Wandlungen  angepasst,  denen  er  durch  seine  enge 
Verknüpfung  mit  dem  Herrn  der  Erde  unterworfen  war.  Seit 
dem  Verschwinden  der  Stroh-  und  Schindeldächtsr  gewöhnte  er 
sich  nach  II.  T.  an  das  Erbauen  von  freien  Nestern  auf  Bäumen, 
um  dies  „in  der  Periode  der  Nistkästen"  auch  wieder  einzustellen. 
Nur  W.  traf  noch  einmal  ein  solches  freierbautes  auf  einem  Birn- 
bäume in  einer  Ortschaft,  in  der  es  keinen  einzigen  Starkasten 
gab.  In  einer  abgelegenen  Försterei  stellte  er  sich  mit  der  vorüber- 
gehenden Einstallung  von  Pferden  ein.    R.  T.  berichtet,  dass  ein 

•>  seinem  ^  nur  so  lange  beim  Füttern  half,  als  die  Jungen  klein 
waren,  dann  aber  sofort  mit  einem  andern  eine  neue  Brut  begann. 

82.  Sturmis  vulgaris  L.  sköre  (Kl.  Msk.).  Der  Star  hat  mir  in  7 
hiesigen  Brutvögeln  vorgelegen.  Ü  von  ihnen  besassen  grüne  Ohr- 
decken, fast  purpurlose,  stahlgrüne  und  blaue  Bauchseiten,  aber 
stark  in's  Purpurne  ziehenden  Hinterkopf  und  Kehle  und  zeigten 
dadurch  einige  Annäherung  an  die  östliche  Form  menzbieri;  das 


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L>70 


7.,  ein  sehr  schönes  entfernte  sich  kaum  von  der  westlichen 
Form.  Masse: 

a.  i.  in.:  c:  culrn.:  t.: 

2  121)  (ii>  (07;,       23  (2ti)  2« 

2  135  (130)       C7  (OS)       20  (23)  28 

(5  Eier  im  Durchschnitt  30.2  >(  -1-1  Aul.  erhielt  einen  reinen 
Albino  (».  b\  Der  Star  nistete  schon  von  altorsher  in  grosser  Monge 
in  den  hohlen  Eichen  und  alten  Wald  beständen  der  wasserreichen 
Niedeningen.  Gegenwärtig  benutzen  die  weitaus  meisten  Paare 
die  ihnen  a Herwärts  gebotenen,  künstlichen  Nistgelegenheiteii. 
Beobachtungen  über  ihn  liegen  aus  allen  Monaten  des  Jahres  vor. 
Durchschnittlich  erfolgte  seine  Ankunft  nach  R.  T.  von  1832  3S 
am  18.  2.,  nach  20  spätorn  Daten  17.  2.  Gelege  nahm  W 
23.  1.  Die  Jungen  fliegen  zwischen  dem  23.  5.  und  5.  Ct.  aus. 
Darauf  folgt  in  den  meisten  Jahren  nur  in  einzelnen  Füllen  ciue 
zweite  Brut,  zuweilen  geschieht  dies  aber  auch  ganz  allgemein,  so 
188S  (Rieht-.)  und  181)4  (W.).  L.  T.  macht  darauf  aufmerksam,  dass 
das  Verhältnis  dieser  beiden  Brüten  zu  einander  noch  keineswegs 
geklärt  sei.  Er  hält  es  für  das  wahrscheinlichste,  dass  das  die 
zweite  Brut  mit  einem  neuen  <  unternimmt,  während  dem 
der  ersten  die  weitere  Führung  der  Jungen  allein  zufallt.  Anden« 
wäre  auch  nicht  die  ausserordentliche  Kürze  zu  erklären,  in  welcher 
die  zweite  Brut  beendet  ist,  bereits  am  8.  7.  Auch  ist  direkt 
beobachtet  worden,  dass  das  V  .sofort  nach  dem  Ausflug  der 
Jungen  die  neue  Brut  mit  einem  beginnt,  welches  jf-nes  bereits 
seit  einigen  Tagen  durch  Gesang  unterhält,  während  die  Jungen 
der  ersten  Brut  doch  auch  geführt  sein  wollen.  An  überzähligen 
)  dürfte  jedenfalls  kein  Mangel  sein,  so  wenig  wie  bei  Fringilla 
coelebs,  von  welcher  Art  R.  T.  das  gleiche  berichtet. 

S3.  Vastor  ruscus  (L.)   —  Belegexemplare  besitzt  die  Sammlung  der 
Naturforschenden  Gesellschaft:  vom  11).  Ii.  1S3G  ex  Görlitz 

(  II.  T.)  und  28.  5.  1808  ex  Mittel-Sohra.  Neumann  erwähnt  ein 
Exemplar  von  Hennersdorf,  Brts.  ein  j*  von  Hermsdorf,  «las  sieh 
im  Besitze  der  Oberlaus.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  befand. 
Nach  R.  T.  wurden  185b'  bei  Leopoldshain  Rosenstare  unter  Staren 
von  Kirschbäumen  herabgeschossen,  und  nach  P.  wurde  Ende  Mai 
1875  ein  wohl  10O  Stück  zählender  Schwann  bei  Gr.  Krauscha  und 


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271 


t;in  solcher  im  Rothenburger  Park  beim  Vertilgen  von  Maikäfern 
beobachtet. 

8-1.  Oriohus  gaünilu  L.  Hiereule,  Kirsehenspeeht,  Golddrossel,  Gold- 
amsel, zolma  (  Kl.).  Der  Pirol  ist  eine  bezeichnende  Erscheinung 
für  die  Umgebung  der  Gewässer  des  Tieflandes,  selbst  wenn  der- 
selben Laubbäume  nahezu  fehlen  sollten.  Ausserdem  brütet  er  in 
Anlagen  aller  Art,  in  Baumgärten  und  Feldgehölzen,  wird  jedoch 
nach  den  Bergen  zu  immer  sparsamer.  Pr.  fand  sein  Nest  meist 
auf  den  Eichen  der  Teichdämine,  doch  auch  auf  Kiefern,  W.  und 
Henn.  die  Gelege  seiner  einzigen  Brut  31.  und  HO.  5.  mit  4  und 
H  Eiern  vollzählig  (3  Eier  vom  20.  <>.  messen  31  '/^  21,7).  Seiner 
südlichen  Verbreitung  entsprechend,  erfolgt  seine  Ankunft  zwischen 
dem  27.  4.  und  11.  5.,  nach  R.  T.  während  1832  38  durch- 
schnittlich 3.  o.,  nach  21  seitdem  gesammelten  Daten  <>.  5.  Den 
Abzug  notierte  Kr.  am  23.  und  29.  S. ,  R.  T.  13.  J).  Masse:  , 
Brutzeit:  157  a.  i.  in..  So'  c,  23,5  culm..  23  t. 

85.  und  86*.  Nurifraga  earyocatavtes  (L.)  et  Nucifr.  macrnrhgnrha 
Brehm  —  Nusshacker,  gefleckter  Nusshacker.  Soweit  die  Beob- 
achtung reicht,  ist  der  Tannenheher  stets  in  derselben  Weise  auf- 
getreten, nämlich  vom  September  an  bis  in  den  November, 
namentlich  aber  im  Oktober;  in  letzterem  Monate  zuweilen  in 
grosser  Menge,  so  1827,  183(5  (R.  T.i.  1.H44  (v\  Loeb.),  1885  und 
1888;  ausserdem  wurde  er  1878,  185)3  und  18'JI»  beobachtet.  Nur 
einmal  soll  er  auf  einem  seiner  letzten,  grossen  Wanderzüge  in 
der  Muskauer  Heide  durch  den  Kiefernspannerfrass  bis  in  den 
nächsten  Sommer  festgehalten  worden  sein,  worauf  sich  Brotkes 
Vermutung  von  seinem  Brüten  (cf.  Floericke,  Avif.  p.  259/60) 
beziehen  dürfte.  Die  zahlreichen,  mir  vorgelegenen  Stücke, 
darunter  auch  die  Belegexemplare  der  Sammlung  der  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz  und  der  in  Niesky  (Deschka,  2.  10.  185)3, 
und  Niesky,  28.  11.  1888)  gehörten  sämtlich  zu  macrorhyneha. 
Zweifelhaft  erscheint  dies  jedoch  bei  zwei  Stücken,  welche  Aul. 
bereits  4.  8.  1894  ex  Schönbrunn  erhielt.  Das  einzige  Belegstück 
eines  riesengebirgischen  Dickschnabels  besitzt  Eder  ex  Schwarz- 
bach an  der  Tafelfichte  0884). 

87.  Gamtlus  gfandarius  (L.)  Eichelgabsch,  Nusshacker.  Skrekawa 
(Kl.).    Der  Eichelheher  ist  als  häufiger  Brutvogel  über  alle  Wald- 


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272 


diekichte  d(>s  ganzen  Gebiet««  verbreitet.  Pr.  fand  das  Nest  ein- 
mal nur  mannshoch  in  einer  Kieferndickung,  \V.  und  ich  «la> 
Gelege  IT),  und  (1  5.  mit  7  und  sogar  8  Eiern  vollzählig.  13  Mus- 
kauer  Eier  messen  im  Durchschnitte  32,2  V  23,1. 

SN.  p'ica  rtistica  fSrup.J  Schalaster.  Alaster.  sroka  (Kl.  Msk  )  Die 
Sammlung  der  Nat urforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  t lesitzt  ein 
grauweisses,  nur  am  Kopf  dunkleres  Exemplar.  Die  Elster  ist  mit 
Ausnahme  der  Bergwälder  überall,  wo  sie  geduldet  wird,  ein 
häufiger  Jahresvogel.  Vormals  brütete  sie  sogar  auf  hohen  Bäumen 
in  der  Stadt  Görlitz.  Jetzt  ist  ihr  dies  kaum  noch  auf  einem 
Dorfe  ungestraft  möglich.  Sie  nmss  sich  in  ein  entlegenes  Feld- 
gehölz, in  die  Birkenkrone  einer  einsamen  Heideallee  oder  in  ein 
Dickicht  zurückziehen.  In  den  Feldmarken  der  Heidedörfer  ist 
sie  immerhin  noch  viel  zahlreicher  als  in  dem  stark  bevölkerten 
Hügellande.  L.  T.  fand  das  Nest  einmal  nur  mannshoch  in  einem 
Dornstrauch.  Pr.  in  doppelter  Höhe  in  einer  Kieferndickung  und 
in  jungem  Birkengebüsch.  W.  dasselbe  stets  mit  einer  Haube  ver- 
sehen, z.  B.  27.  4.  und  8.  5.  mit  vollem  Gelege  von  7  Eiern,  welche 

32  V  24  messen. 

SD.  (\tlacKs  monethila  (L.)  Kawka  (Kl.).  Die  Dohle  brütet  eben- 
sowohl noch  in  den  Resten  des  alten,  haumhöhlcurcichcii  Waldes, 
z.  B.  in  Menge  bei  Weisskullm.  wie  einzeln  in  Speehtlöchcrn  und 
Starkästen,  als  namentlich  auf  Schlössern,  Dorfkirchen  und  den 
Türmen  der  sämtlichen  Städte,  wo  sie,  soweit  ihr  gewährt  wird, 
bald  zu  gewaltigen  Gesellschaften  heranwächst.  W.  fand  8.  5. 
und  14.  5.  Gelege  von  4  und  5  Eiern,  welche  im  Durchschnitt 

33  24.5  messen.  Tm  März  und  Oktober  bis  November  durch- 
zieht sie  mit  der  Folgenden  in  Menge  das  Gebiet. 

i'M).  Corvus  frugilvfjHs  L  Schwarze*  Krähe,  liaberkrah,  Gesellschafts- 
krähe. Mit  Ausnahme  des  Winters  und  der  Zugzeiten  ist  das 
Vorkommen  der  Saatkrähe  ziemlich  eingeschränkt  und  erstreckt 
sich  kaum  über  die  Grenzen  des  wohlangebauten  Lössbodens 
hinaus.  Doch  auch  hier  sind  ihre  vielen,  früheren,  grossen  Siede- 
Iungeu,  namentlich  in  den  Feldgeholzen  der  Anhöhen,  sehr  zu- 
sammengeschmolzen. Bekannt  waren  nur  noch  bis  in  neuere  Zeit 
die  grosse  Siedelung  von  Kuhua  bei  Görlitz,  die  von  den  Kosacken- 
b iischen   bei  Ludwigsdorf  (nur  bis  180.")).  die  bei  Kodersdorf. 


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273 


Lauban  und  Seidenberg,  ausserdem  nur  eine  solche  bei  Kauscha 
(nach  P.  Matschie,  Cab.  Journ.  f.  Orn.  35.  Jahrg.  p.  617 — 48), 
eine  kleine  bei  Reichwalde  ca.  1885,  und  ehedem  die  zu  Lictschen 
bei  Lohsa.  Ihr  Durchzug  von  SW.  nach  NO.  und  von  W.  nach 
0.  und  umgekehrt  ist  sehr  stark. 

91.  Corvu*  cornix  L.  —  Schildkrähe,  Krohe,  Sera  wröna  (Kl.).  Dio 
Sammlung  der  Naturf.  Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  ein  Exemplar 
vom  21.  11.,  dessen  Grau  und  Schwarz  schmutzig  weiss  und  fahl- 
braun erscheint.  Am  dunkelsten  sind  Kopf  und  Hals,  am  hellsten 
Flügel  und  Steuer.  Die  Nebelkrähe  brütet  aller  Verfolgung  zum 
Trotze  im  ganzen  Gebiete  häufig,  in  Görlitz  sogar  nach  P.  im 
Stadtparke  und  nach  R.  T.  einmal  auf  dem  Turme  der  Nikolai- 
kirche. Ein  volles  Gelege  von  5  Eiern  wurde  22.  4.,  flügge  Junge 
27.  5.  notiert. 

92.  Corvus  corone  L.  —  Corna  wröna  (Kl.).  Die  äussersten,  von 
Westen  her  in  das  Brutgebiet  von  cornix  vorgeschobenen  Posten 
der  Rabenkrähe  verlieren  sich  in  der  preussischen  Oberlausitz. 
Einzeln  wurde  sie  nachgewiesen  bei  Niesky,  Sproitz,  Uhyst  und 
Ortrand.  Verbindungen  mit  ihresgleichen  wurden  nie  beobachtet, 
sondern  nur  mit  cornix.  z.  B.  1878  im  Görlitzer  Stadtpark  (P.), 
zu  Lohsa  (R.  T.)  und  Reichwalde.  Bastarde  sind  daher  keine 
Seltenheit.    Am  zahlreichsten  tritt  sie  im  Winter  auf. 

93.  Conus  corax  L.  ---  Rabe.  Der  Kolkrabe  war  ehemals  für  die 
grossen,  urwüchsigen  Kicfornheiden  eine  charakteristische  Er- 
scheinung. Die  Entwickelungsspitze  der  Corvinen  scheint  aber  im 
Gegensatze  zu  den  übrigen  Arten,  die  sich  gerade  durch  ihre 
Fähigkeit,  sich  in  alle  Verhältnisse  zu  schicken,  auszeichnen,  dor 
jungfräulichen  Natur  zu  einseitig  angepasst  gewosen  zu  sein,  als 
dass  sie  ihre  Veränderungen  durch  die  Kultur  hätte  ertragen 
können.  Sie  wich  nachweislich  nicht  der  Verfolgung,  sondern 
überall  allein  der  Lichtung  der  alten  Waldbestände.  Im  Herzen 
der  Muskauer  Heide  hielt  sich  die  Art  bei  Weisskeisel  noch  bis 
ca.  1800,  ebenso  lang  bei  Kolpen,  in  der  Rsihersiedclung  von 
Weisskullm  bis  ca.  1870,  am  längsten  in  der  Görlitzer  Heide,  wo 
sie  nach  L.  T.  in  den  gewaltigen  Kiefern  des  Jäckelsberges  bis 
1878  hauste.  Pr.  kam  sie  noch  als  Wintervogel  vor.  R.  T.  fand 
3.  4.  Junge  im  Horste  und  beobachtete  eine  nicht  zur  Fort- 

Abhmndl.  Bd.  XXII.  18 


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274 


pflanzung  schreitende  Gesellschaft,  die  sich  vom  Winter  1832/33 
bis  gegen  das  Frühjahr  1834  in  der  Gegend  umhertrieb.  J.  G. 
Krzsch.  beobachtete  die  Horste  des  Raben  besonders  im  Tschime- 
thale  bei  Rothwasser.  Belegexemplare  befinden  sich  in  der 
Lohsaer  (2,  Lohsa.  29.  4.  1860)  und  Nieskycr  Sammlung:  2  in 
den  60er  Jahren  bei  Thielitz  ausgenommene  Gelege  befinden  sich 
nach  L.  T.  im  Besitze  von  Hirte  in  Görlitz. 

94.  Lantus  collurb  L.  —  Dickkopf,  kleiner  Neuntöter.  Dorndreher. 
Von  5  hiesigen  Brutmänuchen  zeigten  4  nur  eine  geringe  Aus- 
dehnung des  roteu  Mantels,  welche  nur  30  mm  betrug,  sie  be- 
sasscn  viel  Weiss  am  Grunde  der  Harnisch wingen,  welches  einen 
am  zusammengelegten  Flügel  eben  nur  nicht  sichtbaren  Spiegel 
bildete,  das  fünfte  i*  dagegen  hatte  einen  auf  der  Rückeumitte 
66  mm  langen  Mantel  und  fast  kein  Weiss  an  der  Wurzel  der 
Handschwingen.  Die  Masse  waren  übereinstimmend,  im  Durch- 
schnitt: 94,4  a.  i.  m.,  79  c,  15  culm.,  22  t.  Die  Gelege  zeigen 
beide  Typen,  den  erythristischeu  wie  den  grünlichen.  9  Eier  des 
ersten  Typus  messen  23,4  X  1^,8,  6  des  letztern  23.5  X  17-  Die 
Art  bewohnt  nahezu  alles  Strauchwerk  des  Gebiets  in  grosser 
Zahl.  Sie  hat  eine  sehr  späte  Ankunft  beibehalten,  welche  zu- 
weilen erst  Mitte  Mai  erfolgt,  durchschnittlich  nach  R.  T.  von 
1832—38  3.  5.,  nach  9  spätem  Daten  10.  6.,  frühestens  30.  4. 
Volle  Gelege  von  5  und  6  Eiern  fanden  W.  und  ich  2.  6.  und 
30.  5.  Noch  sehr  spät,  23.  und  27.  9.  traf  ich  Junge  verspäteter 
Brüten,  eine  eben  nur  flügge  noch  am  3.  9.,  ein  Zeichen,  mit 
welcher  Zähigkeit  diese  lebenskräftige  Art  ihre  Erhaltung  nach 
manchen  misslungenen  Versuchen  durchsetzt,  falls  es  sich  nicht 
um  eine  zweite  Brut  handelt.  L.  T.  beobachtete,  wie  sie  ihren 
Jungen  ein  Geheck  von  5  nackten  Fringilla  coelebs  zutrug. 

95.  Lanius  Senator  L.  Der  rotköpfige  Würger  war  von  jeher  der 
seltenste  seiner  Gattung  und  fast  auf  das  Hügelland  beschränkt. 
Gegenwärtig  gilt  dies  in  noch  vollerem  Masse.  Die  altern  Be- 
obachter fanden  ihn  namentlich  in  der  Nähe  von  Viehtriften, 
L.  T.  sein  Nest  öfters  in  den  Obstgärten  und  P.  im  Stadtparke 
von  Görlitz.  W.  beobachtete  ihn  wahrscheinlich  auch  einmal  im 
Muskauer  Parke,  wo  auch  ich  ihn  27.  6.  antraf.  Sonst  ist  er 
im  Tief  lande  nur  auf  dem  Zuge  vorgekommen,  z.  B.  bei  Nieskv 


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275 


den  August  hindurch.  Von  lt.  T.  wurde  er  von  1832  38 
frühestens  27.  4.,  spätestens  10.  5.,  durchschnittlich  7.  5.  beob- 
achtet, in  6  spätem  Jahren  schon  20.  4.  und  durchschnittlich  26.  4. 
R.  T.  entnahm  25.  5.  einem  Neste,  zu  dessen  Baue  Majoran- 
pflanzen verwendet  waren.  5  erythristische  Eier;  das  '+•  dieser 
Brut  schritt  nach  dem  Abschüsse  des  ersten  y  mit  einem 
zweiten  zu  einer  neuen  Brut,  wie  der  Genannte  beobachtet 
haben  will.  Die  Eier  dieses  Geleges  (0.(5.)  hatten  jedoch  grün- 
liche Grundfärbung. 

1)6.  Lantus  minor  L.  —  Der  graue  Würger  teilt  das  Schicksal  des 
vorigen,  die  ausserordentliche  Abnahme  in  neuerer  Zeit,  .was 
möglicherweise  in  einer  Beziehung  zu  der  grossen  Häufigkeit  von 
collurio  steht.  Er  war  jederzeit  häufiger  als  jener,  und  nicht  nur 
über  das  Hügelland,  sondern  auch,  wenn  auch  sehr  zerstreut,  über 
das  Tiefland  ausgebreitet.  Zu  R.  und  L.  T.'s  Zeiten  war  er  bis 
ca.  1875  bei  Görlitz  in  allen  Büschen  um  Hennersdorf,  am  Wehre 
von  Ludwigsdorf  und  in  Obstgärten  sehr  häufig,  vordem  an- 
scheinend aber  selten.  W.  und  Pr.  fanden  sein  Nest  bei  Muskau 
und  Zimpel  auf  Birnbäumen,  das  Gelege  war  mit  0"  Eiern  voll- 
zählig. K.  K.  verzeichnete  ihn  als  Brutvogel  der  Dörfer  der 
Görlitzer  Heide,  ich  beobachtete  ihn  am  0.  7.  bei  (  Veba.  R.  T. 
sah  ihn  schon  am  25.  4.,  von  1832—38  jedoch  frühestens  8.  5., 
spätestens  17.  5.  und  durchschnittlich  10.  5.  Fünf  weitere  Daten 
ergeben  als  Mittel  seiner  Ankunft  den  2.  5.  Auf  dem  Herbst- 
zuge berührte  er  Niesky  mehrfach  am  30.  und  31.  8. 

97.  Lantus  exeubitor  L.  —  Krickelster,  türkische  Schalaster,  grosser 
Neuntöter.  Der  Raubwürger  ist  als  zerstreuter,  stellenweise 
(Kreis  Hoyerswerda)  jedoch  auch  ziemlich  häufiger  Brutvogel 
hauptsächlich  über  die  Tief  landsheiden  verbreitet,  besonders  regel- 
mässig tritt  er  in  der  Muskauer  Heide,  um  Niesky,  Reichwalde, 
Kütten,  Uhyst,  Lohta,  Weisskullm,  Niemitsch  (A.  v.  G.)  und 
Ruhland  auf.  Bei  Görlitz  traf  ihn  dagegen  L.  T.  nur  einmal 
nistend.  Am  häufigsten  sieht  man  ihn  im  Herbste  und  Winter. 
Das  Nest  fanden  W.  und  Perr.  in  dichten  Wipfeln  von  Kiefern 
in  mittlerer  und  bedeutender  Höhe,  z.  B.  14.  5.  mit  3  Eiern, 
welche  26,8  X  -0  messen,  und  23.  5.  mit  fast  flüggen  Jungen; 
Kr.  und  ich  entdeckten  flügge  6.  6.  und  1.  7. 

18* 


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27<1 


98.  Lantus  e.rcubitor  major  fall.  Unter  den  mir  vorgekommenen 
Raub würgera  befand  sich  auch  ein  typisches  Exemplar  dieser 
östlichen  Form,  welches  Aul.  8.  12.  1894  aus  Hennsdorf  erhielt. 

90.  Muscicapa  parva  liehst.  Das  einzige  Belegexemplar,  /  mit 
roter  Kehle,  26.  5.  1837  aus  dem  Bürgerwalde  der  Görlitzer  Heide, 
besitzt  die  Sammlung  der  Naturforseh.  Gesellschaft  zu  Görlitz*,;. 

100.  Muscicapa  collaris  Bebst.  —  Das  einzige  Belegstück  befindet  sieh 
in  der  Lohsaer  Sammlung,  ;*  vom  April  1837,  zu  Lohsa  von 
v.  Loeb.  erlegt. 

101.  Muscicapa  atricapilla  L.  —  So  häutig  der  Trauern" iegensehnäpper 
auch  zu  den  Zugzeiten  überall  auftritt»  so  eingeschränkt  ist  jedoch 
sein  Brutvorkommen.  Als  sein  ständiges  Revier  kann  fast  mir 
Muskau  mit  seinem  baumhöhlenreichen  Parke  angesehen  werden. 
Hier  ist  sein  Bestand  noch  künstlich  bedeutend  vermehrt  worden 
durch  Aushängen  von  Nistkästen  und  mit  Kingangsloch  versehener 
Thonflaschen.  Sonst  brütet  er  aber  ziemlich  vereinzelt  und  kaum 
irgendwo  regelmässig.  Pr.  stellte  ihn  mehrere  Jahre  hindurch 
bei  Weigersdorf  und  Zimpel  fest,  ebenso  trafen  ihn  die  Görlitzer 
Beobachter  in  den  Anlagen  und  Gärten  ihres  Bezirks.  An  den 
Lohsaer  Park  scheint  er  in  neuester  Zeit  durch  Nistkästen  ge- 
fesselt zu  sein  und  1897  scheinen  ihn  solehe  zum  ersten  Male  in 
Niesky  festgehalten  zu  haben.  Graue  und  schwarze  Brutmännchen 
kommen  regellos  vor.  Das  Nest  fand  Pr.  in  einem  ausgefaulton 
Aspenstumpfe  und  im  Astwinkel  einer  Eiche;  W.  traf  ausnahms- 
weise ein  völlig  frei  erbautes  Nest,  welches  mit  seinen  Wandungen 
aus  Blättern  von  Buche  und  Binie,  Kiefernrinde,  Erdmoos  und 
Hobelspänen  auf  einen  Unterbau  von  Stroh  gesetzt  war.  Die 
Gelege  sind  nach  W.  im  letzten  Mai-  und  ersten  Junidrittel  voll- 
zählig. Die  7  Eier  eines  solchen  vom  20.  5.  messen  im  Durch- 
schnitt 17,9  X  ^or  Frühjahrsdurchzug  währt  bis  tief  in 
den  Mai  hinein,  die  ersten,  (stets  schwarzen)  i"/,  wurden 
frühestens  21.  4.  notiert,  durchschnittlich  27.  4.  (nach  9  Daten). 
Den  Herbstdurchzug  beobachtete  Kr.  1890  31.  8.  bis  24.  9.,  jedoch 
mit  völligem  Aussetzen  in  der  Zeit  vom  8.  bis  17.,  am  stärksten 

*)  Eder  erwähnt  ein  jüngeres      von  Weissbach  am  hölimischen  Hange  der 
Tatelüchte  vom  27.  7.  IHM. 


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277 


am  2.;  1892  21.  8.  bis  17.  9.,  am  stärksten  8.  und  9.;  einen  ein- 
zelnen Nachzügler  traf  er  noch  4.  10.  an. 

102.  Miiftcicapa  grisola  L.  —  Fliegenschnäpper.  Der  graue  Fliegen- 
schnäpper brütet  überall  zahlreich  und  ist  nach  L.  T.  neuerdings 
noch  stark  in  seinem  Bestände  angewachsen.  Für  sein  Nest 
wählt  er  fast  ausschliesslich  Schlupfwinkel  an  den  Schöpfungen 
des  Menschen,  namentlich  an  Obstspalieren.  Seine  Ankunft 
wurde  frühestens  25.  4.,  durchschnittlich  3.  5.  (nach  13  Daten) 
beobachtet;  volle  Gelege  von  5  Eiern  traf  man  17.  6.  und  1.  6., 
ausgeflogene  Brüten  23.,  20.,  28.  6.  und  4.  und  8.  7.,  Junge  der 
ausnahmsweise  vorgekommenen,  2.  Brut  4.  und  20.  8.  Die  letzten 
Stücke  auf  dem  Rückzüge  notierte  Kr.  22.,  11.  und  10.  9. 

103.  Bombycüla  garrula  (L.).  —  Aus  den  vielen  über  den  Seiden- 
schwanz vorliegenden  Beobachtungen  geht  hervor,  dass  er  sich, 
wenn  auch  nicht  in  jedem,  doch  in  vielen  Wintern  einstellt,  und 
dass  sein  besonders  auffälliges  Erscheinen*)  weder  mit  strengen 
Wintern,  noch  Beereureichtum  bei  uns  in  Zusammenhange  steht. 
Mit  Recht  wird  daher  der  Grund  dafür  in  einer  übermässigen 
Vermehrung  in  seiner  Heimat  gesucht.  Dies  erklärt  auch  am 
leichtesten  seine  wenigstens  in  Schlesien  beobachtete  Neigung, 
auch  in  der  Fremde  zur  Fortpflanzung  zu  schreiten.  In  der 
Lausitz  ist  eine  Brut  noch  nicht  nachgewiesen:  doch  habe  ich 
einmal  sehr  beachtenswerte  Mitteilungen  nach  dieser  Richtung 
hin  erhalten. 

104.  Chelirlowtrht  urbira  (L.)  —  Haussehwalbe,  lastolca  (  Kl.).  Die  Mehl- 
schwalbo  brütet  zahlreich  im  ganzen  Gebiete,  scheint  aber  örtlich 
in  ihrem  Bestände  zu  schwanken,  namentlich  ist  sie  in  Görlitz, 
wo  sie  besonders  die  grosse  Eisenbahnbrücke  für  ihre  Siedelungen 
liebt,  neuerdings  selten  geworden  gegen  die  frühere,  auffällige 
Häufigkeit.  Die  früheste  Ankunft  der  Art  beobachtete  11.  T. 
mehrfach  15.  4.,  während  sie  sonst  zuweilen  erst  in  den  Mai 
fällt.  Durchschnittlich  erfolgte  sie  nach  ihm  von  1832  —  38 
24.  4.,  nach  13  späteren  Daten  25.  4.  Regelmässig  werden  zwei 
Brüten  gemacht;  die  Nester  sind  im  allgemeinen  bekanntlich 
im  Unterschiede  zu  der   folgenden  Art   aussen   an  Gebäuden 

*)  lKt;j  44.  Herbst  1K47  H.  T..  lKVi/fri  v.  Wb..  Dezember  1877  bis  Mitte 
Februar  1878  P. 


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angebracht .  Den  Abzug  der  ersten  Brut  beobachtete  R.  T.  be- 
reits um  den  6.  8.  Verzögerung  der  zweiten  Brut  hält  sie  oft 
übermässig  lange  bei  uns  zurück,  so  nach  Rieht.  1887  bis  7.  lO.. 
nach  Kr.  1801  und  1892  bis  10.  und  2.  10..  nach  P.  1860  sogar 
bis  zu  Ende  des  Monats. 

105.  Hiruudo  rustiea  L.  —  Feuer-,  Stall-,  Spiessschwalbe.  lastolca  (Kl.), 
jaskolicka  (Msk.).  Die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft 
zu  Görlitz  besitzt  einen  reinen  Albino  mit  schwach  rötlichem 
Anfluge  auf  der  Unterseite.  Die  Rauchschwalbe  teilt  das  Vor- 
kommen der  vorigen,  giebt  jedoch  für  ihre  zwei  Brüten  dein 
Innern  von  Gebäuden  den  Vorzug.  Einzelne  Vorboten  stellen 
sich  bereits  in  der  ersten  Aprilhälfte  ein;  nach  J.  G.  Krzseh. 
erfolgt  ihre  Ankunft  zwischen  6. —  20.  4.,  nach  R.  T.  von  1832 
bis  1838  zwischen  2. —  IG.  4.,  durchschnittlich  9.  4.,  nach  16 
weiteren  Daten  bereits  6.  4.  Ausnahmsweise  früh  verzeichneten 
ihre  Ankunft  Rieht,  und  ich  28.  bez.  2ö.  3.,  P.  19.  3.  in  einem 
Kuhstalle;  einzelne  im  Herbst  verspätete  Stücke  beobachtete  Kr. 
noch  17.,  20.,  28..  29.  und  30.  10.,  sonst  ist  ihr  Abzug  durch- 
schnitt) ich  mit  dem  5.  10.  abgeschlossen.  Die  5  Eier  eines  Geleges 
vom  23.  7.  messen  im  Durchschnitte  19,6  )>(  14. 

106.  ClivicoJa  riparia  (L  f.  —  Die  Uferschwalbe  ist  ein  verbreiteter 
Brutvogel  im  Tief  lande.  Ihre  Siedelungen  rinden  sich  in  den 
Uferwänden  der  Flüsse,  namentlich  der  Ncisse  und  Spree,  und 
in  grossen  Kies-,  Sand-  und  Lehmgruben,  jedoch  nirgends  mehr 
in  dem  Umfange  wie  ehedem:  Einzelbruten  oder  wenige  Paare 
finden  sich  in  den  Thonlöchern  der  Ziegeleien.  R.  T.  und  ic  h 
beobachteten  ihre  Ankunft  frühestens  26.  4.,  spätestens  3.  5., 
durchschnittlich  27.  4.  Am  30.  8.  und  3.  9.  begegnete  ich  ge- 
waltigen Mengen  zu  Uhyst. 

107.  Micrnpus  aptis  (L.)  —  Mauerschwalbe.  In  früheren  Zeiten  hauste 
der  Mauersegler  hauptsächlich  in  den  Tünnen.  Mauern  und 
Bastionen  der  Städte,  gegenwärtig  hat  er  sich  aber  mit  den 
hohen  Steinbauten  über  das  ganze  Land  ausgebreitet  und  auch 
die  Starkästen  in  Beschlag  genommen.  Auch  in  den  Speeht- 
löchem  der  uralten  Bäume  der  Weisskullmer  Reihersiedelung 
brütet  er.  und  Pr.  fand  einmal  drei  Junge  in  dem  hohlen  Ast 
einer  Eiche.    W.  fand  das  mit  2  und  3  Eiern  volle  Gelege  am 


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279 


22.  und  29.  5.,  2.  und  10.  6.  Die  Ankunft  verzeichneten  R.  T. 
und  P.  1841  und  1879  bereits  24.  4.,  erstcrer  von  1832  —  38 
durchschnittlich  2.  5.,  spätere  Beobachter  im  Durchschnitte  29.  4. 
(nach  14  Daten),  spätestens  7.  5.  R.  T.  fand,  dass  die  Haupt- 
masse bereits  25.  und  29.  7.  Görlitz  verlassen  hatte;  P.  beobachtete 
den  Wegzug  8.  8.  nach  einem  schweren  Gewitter.  Einzelne 
Stücke  kommen  meist  bis  Mitte  August  vor,  später  jedoch  nur 
ausnahmsweise,  z.  B.  12.  9.  (B.).  1894  verkehrten  indessen  einige 
der  Nieskyer  Segler  trotz  des  ungünstigsten  Wetters  bis  zum 
15.  9.  in  ihren  Nistlöchern.  Masse:  ?  ad.,  30.  7.:  179  a.  i.  m., 
79  c,  4  culm.,  12  t.    9  Eier  ex  Muskau: 

max.:    min.:  Mittel: 

Länge  26       24,2  24,9 

Breite   17       15,2  16,3 

108.  Caprimulgus  eurojKtms  L.  Tagschlaf,  Tagschläfer,  Nachtschatten. 
Der  Ziegenmelker  ist  der  Charaktervogel  der  trockenen  Kiefera- 
heiden  des  Tieflandes,  denen  der  in  Dickungen  zwischen  dem 
wuchernden  Heidegestrüppe  brütende  Vogel  auch  vorzüglich  an- 
gepasst  erscheint.  Die  wenigen  Aufzeichnungen  über  sein 
frühestes  und  spätestes  Vorkommen  im  Jahreslaufe  fallen  auf 
den  3.,  4.,  5.  und  15.  5.  und  16.  und  21.  9.  und  1.  10.  11  Eier 
ex  Muskau  messen: 

max.:    min.:  Mittel: 
Länge  33       31,3  32,3 
Breite   24       22  22,4 

109.  Coracias  garrula  L.  Mandelkrähe,  blaue  Krähe,  modra  wröna 
(Kl.),  rjegawa  (Msk.).  Die  Blaurake  ist  eine  Eigenheit  des  Tief- 
landes, bis  an  dessen  Grenze  sie  z.  B.  bei  Jänkendorf,  Ober- 
Neundorf  und  Leopoldshain  geht.  Sie  tritt  in  ihm  überall  auf, 
wo  es  an  Bruthöhlen  in  alten  Kiefernbes'tänden  und  Eichen  an 
Ufern  der  Gewässer  nicht  fehlt,  besonders  häufig  bei  Muskau, 
Creba,  Kütten,  Uhyst  und  Lohsa.  In  erster  Linie  benutzt  sie 
die  von  Picus  viridis  geschlagenen  Höhlen  in  jeder  Baumart  und 
Höhenlage  von  einem  Meter  an,  doch  vielfach  benutzt  sie  auch 
Nistkästen.  Letzteres  wurde  bei  Rauscha  (P.,  L.  T.),  Muskau 
(W.),  Creba  und  Lohsa  festgestellt.  Der  südliche  Vogel  erfreut 
uns  kaum  länger  als  der  Mauersegler,  nämlich  ein  Vierteljahr. 


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i 


280 


Die  Ankunft  fällt  durchschnittlich  nach  R.  T.  während  1832—  38 
und  nach  6  späteren  Beobachtungen  auf  den  5.  bez.  3.  5.,  aus- 
nahmsweise früh  wurde  ihre  Ankunft  von  dem  ersteren  20.,  23. 
und  30.  4.  vcrzeichnot;  der  Abzug  der  meisten  fallt  in  den  August. 
Ein  mit  nur  4  Eiern  volles  Gelege  fand  W.  3.  6. 

110.  Upupa  cpops  L.  —  Kukukslakai,  Kukuksküster,  hupak  (KL). 
Der  Wiedehopf  ist  untrennbar  von  dem  Thalsande  und  ein 
treuer  Begleiter  der  vorigen  Art,  die  er  aber  überall  an  Häufig- 
keit übertrifft.  Kunnersdorf  (L.  T.),  Ober-Neundorf,  Jänkendorf 
und  Kollm  dürften  die  Grenzen  seiner  Verbreitung  bilden.  W. 
und  Pr.  haben  sehr  viele  Nester  in  allen  Arten  von  Baum- 
höhlungen, besonders  von  Weiden  und  Obstbäumen,  in  Specht  - 
löchern  und  Nistkästen,  namentlich  den  gewöhnlichen  Starkästen, 
und  zwar  in  der  verschiedensten  Höhe  gefunden.  Sie  trafen  es 
auch  am  Erdboden  unter  Stein-  und  Holzhaufen,  unter  der  Holz- 
tenne einer  Scheune,  wo  das  in  die  Thorschwelle  eingesägte 
Luftloch  als  Flugloch  diente,  und  ausserdem  in  Gartenhäuschen. 
Volle  Gelege  von  5,  6,  7  und  8  Eiern  erbeutete  W.  13.,  14., 
15.  5.  und  11.  6.;  er  fand  sogar  ein  solches  von  10  Eiern,  welche 
durch  ihre  nahezu  völlige  Gleichheit  ihro  Abstammung  von  einer 
Mutter  auswiesen  und  in  gleichmäßiger  Abstufung  bebrütet 
waren;  auch  kamen  ihm  9  Junge  in  einem  Neste  vor.  Die  An- 
kunft dos  Wiedehopfes  wurde  frühestens  10.— 13.  4.,  spätestens 
3.  5.  und  durchschnittlich  von  R.  T.  während  der  Jahre  1832  bis 
1838  24.  4.,  nach  12  späteren  Beobachtungen  19.  4.  verzeichnet. 
Herbstdurchzügler  wurden  2.  und  6.  9.  beobachtet.  Masse  von 
18  von  W.  gesammelten  Eiern: 

max. :    min.:  Mittel: 
Länge  27        25  26,1 
Breite  18,2      17  17,9 

111.  Merops  apiaster  L.  —  Nach  Brts.  befand  sich  in  der  Nieskyer 
Sammlung  ein  aus  einem  kleinen  Fluge  daselbst  auf  Trebuser 
Revier  erbeutetes  Exemplar.  Auch  R.  T.  hatte  einmal  bei  Klinge- 
walde im  Juli  1830  3  bunte  Vögel  vor  sich,  welche  er  später  in 
den  Bienenfressern  Syrmions  wiedererkannte. 

112.  Alcedo  ispida  L.  —  Blauer  Wasserspecht.  Der  Eisvogel  brütet 
nicht  seiton  an  fliessenden  Gewässern,  namentlich  an  der  Neisse, 


281 


besonders  um  Muskau,  an  der  Spree  und  an  den  tief  einge- 
schnittenen Heidebächen,  z.  B.  bei  Kütten  und  Rietschen,  ferner 
am  Schöps  bei  Creba  und  Reichwalde,  am  Queis  bei  Marklissa 
(K.  K.).  Er  zeigt  sich  auch  an  den  zahlreichen,  stehenden  Ge- 
wässern, hier  aber  nur  im  Herbste.  An  der  Elster  ist  er  seit 
deren  Eindämmung  verschwunden.  W.  fand  in  den  steilen 
Uferwänden  der  Neisse  die  Nester  stets  an  lehmigen  und 
thonigen,  nie  reinsandigen  Stellen  und  die  Gelege  meist  Ende 
April  mit  5  —  7  Eiern  vollzählig,  doch  auch  solche  von  7  am 
20.  und  28.  5.  J.  T.  erhielt  in  einem  strengen  Winter  10  ver- 
hungerte Stücke.    13  Eier  ex  Muskau  messen  23,3  X  19,3. 

113.  Picus  viridis  L.  -—  Holzhacker,  grüner  Baumhacker.  Der  Grün- 
specht bewohnt  mit  offenem  Gelände  wechselnde  Gehölze, 
namentlich  die  Ijaubhölzer  an  den  Ufern  der  Gewässer  und  alle 
Arten  von  Anlagen.  Er  fehlt  nur  den  grossen  Nadelwäldern, 
auch  streckenweise  dem  Innern  der  Kiefernheiden,  ist  aber  sonst 
im  Tief  lande  bei  weitem  der  häufigste  seines  Geschlechts.  Nist- 
höhlen wurden  in  Kiefern,  Eichen,  Linden,  Buchen,  Birken, 
Zitterpappeln.  Weiden,  Erlen  und  Apfelbäumen  beobachtet;  auch 
mit  Nistkästen  nimmt  er  vorlieb.  Volle  Gelege  von  6  und  7 
Eiern  verzeichnete  W.  2.  (zweimal),  3.,  8.,  11.,  13.  und  20.  5. 
Auch  aus  den  härtesten  Wintern  liegen  zahlreiche  Beobachtungen 
über  seine  Überwinterung  vor.    6  Muskauer  Eier  messen: 

max.:    min.:  Mittel: 

Länge  30.5  29,8  30,2 
Breit«  24        23,5  23,9 

114.  Picus  viridicanus  Wolf.  —  Der  Grauspecht  fehlt,  abgesehen  von 
einigen  wenigen,  aus  der  Görlitzer  Heide  stammenden  Stücken, 
welche  L.  T.  in  Händen  gehabt  hat,  dem  grössten  Teile  des 
Gebietes  vollständig.  Nur  an  einem  Platze  scheint  er  als  regel- 
mässiger Brutvogel  vorzukommen,  nämlich  bei  Muskau  mit  den 
vielen,  dort  vorhandenen,  auwaldartigen  Laubhölzern.  Wenigstens 
hält  W.  jeden  Zweifel  für  ausgeschlossen,  dass  er  thatsächlich 
seine  Nisthöhlen  in  Apfelbäumen,  Zitterpappeln.  Weiden  und 
Kiefern  vor  sich  gehabt  habe.  Die  Gelege  seiner  Samm- 
lung vom  10.  und  21.  5..  von  denen  das  eine  7  Stück  zählt, 


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282 

hält  er  trotz  ihrer  auffallenden  Grösse  sieher  zu  dieser  Art 
gehörig.    10  Eier  massen  nämlich: 

raax.:    min.:  Mittel: 
Länge  31        30  30.5 
Breite  23,7     21,7  23 

Indes«  zeichnet  sie  auch  ein  eigentümlicher  Glanz  vor  denen 
von  viridis  aus,  welcher  bei  W.'s  sorgfältiger  Präparationsweise 
besonders  deutlich  hervortritt. 

115.  Dendrocopus  minor  (L.)  —  Maly  dypornak.  Der  Kleinspecht,  ist 
die  bezeichnende  Erscheinung  der  Augehölze  der  Neisse  und  fast 
aller  grösseren  Parkanlagen.  Besonders  häufig  ist  er  um  Muskau. 
L.  T.  zählte  ihn  sogar  früher  unter  die  Brutvögel  seines  Gartens 
in  der  Stadt  Görlitz.  Anderwärts  zeigt  er  sich  fast  nur  ausser 
der  Brutzeit,  während  seines  sehr  bemerklichen  Herbststriches. 
Nisthöhlen  wurden  in  morschem  Holze  von  Weiden,  Pappeln. 
Eiche  und  Buche  gefunden.  W.  entnahm  ihnen  Gelege  3..  12. 
und  13.  5.  Flügge  Junge  traf  ich  3.  und  30.  6.  zu  Creba  und 
Tormersdorf. 

116.  Dendrocopus  medius  (L.J.  Der  Mittelspecht  ist  eine  Seltenheit 
für  das  Gebiet.  Als  Brutplatz  könnten  für  den  an  die  Eiche 
gebundenen  Vogel  hauptsächlich  die  Bestände  des  Muskauer 
Parkes  in  Betracht  kommen.  Hier  hat  auch  W.  sein  Nisten  höchst 
wahrscheinlich  gemacht,  auch  ich  traf  dort  zur  Brutzeit.  27.  5.. 
wenigstens  ein  an.  Doch  hat  W.  einen  Belag  für  das  Brüten 
noch  nicht  erlangen  können.  Ausserdem  beobachtete  ich  nur  :* 
ad.  bei  Ullersdorf  4.  3.  1893  und  16.  11.  1805.  und  Pr.  erlegte 
ihn  1863  und  1866  bei  Nieder-Gebelzig  und  Weigersdorf.  Das 
einzige  Belegstück  besitzt  die  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz 

\  September  1835,  von  Görlitz. 

117.  Dendrocopus  major  (L.)  —  Rotspecht,  Baumhacker,  wulki  dypor- 
nak (Kl.).  Der  grosse  Buntspecht  nistet  zahlreich  im  Berg-  und 
Hügellande  mit  seinen  Fichtenbeständen,  auch  regelmässig  im 
Görlitzer  Stadtparke,  zieht  sich  aber  im  Tieflande  gegenwärtig 
zur  Brutzeit  in  die  Mischhölzer  und  Fichtenbestände  zurück  und 
fehlt  dann  nahezu  dem  Innern  der  grossen  Kiefernwälder.  Die 
älteren  Beobachter  berichten  freilich  in  letzterer  Hinsicht  das 


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283 

Gegenteil.  Daher  ist  das  jetzige  Verhältnis  vielleicht  nur  die 
Folge  des  Mangels  an  Brutgelegenheiten.  In  den  vielfach  er- 
wähnten alten  Kiefern  von  Weisskullm  findet  er  sieh  z.  B.  auch 
gegenwärtig  noch.  Ausser  der  Nistzeit  besucht  er  indess  den 
Kiefernwald  zahlreich,  hauptsächlich  seiner  Zapfenfrüchte  wegen. 
Bruthöhlen  wurden  besonders  in  der  Zitterpappel  beobachtet. 
Auch  Pr.'s  Nistkästen  benutzte  er.  Noch  nicht  flügge  Junge 
traf  ich  27.  und  28.  5.  Masse,  /,  Niesky,  3.  5.:  139  a.  i.  m., 
ca.  90  c,  25  culm.,  24,5  t. 

IIS.  Dryocojnis  martitut  (L.)  —  Kanja  (Kl.).  Der  Schwarzspecht  ist 
der  orste  Charaktervogel  der  Kiefernheide  des  Tieflandes  und 
teilt  sie  auf  weite  Strecken  mit  keinem  seiner  Verwandten.  A.  v.  H. 
schätzt  zwar  die  Anzahl  der  Brutpaaro  in  der  Görlitzer  Heide 
nur  auf  10—15,  anderwärts  ist  dagegen  vielfach  schon  auf  ca. 
700  Hektar  ein  solches  zu  rechnen.  Dabei  ist  von  einer  Abnahme 
der  Art  meist  keine  Rede.  Im  Gegenteile  scheint  ihr  Bestand 
die  Einschränkung  ihres  schlimmsten  Feindes,  Mustela  martes, 
der  mir  selbst  ihr  abgeschnittenes  Federkleid  lieferte,  nur  vor- 
teilhaft zu  empfinden.  Da  sie  sich  für  ihre  Nisthöhle  mit  Kiefern 
von  nur  36  cm  (Durchmesser  in  Brusthöhe)  begnügt,  wie  sie 
auch  gegenwärtig  jeder  Forstwirt  erzieht,  so  dürfte  sie  für  ab- 
sehbare Zeiten  in  ihrem  Bestände  gesichert  sein.  Gelege  fand 
W.  am  11».,  22.  und  24.  4.  und  2.,  9.  und  20.  5.,  und  nicht  nur 
in  Kiefern,  sondern  ausnahmsweise  auch  in  Fichten  und  Laub- 
bäumen. Flügge  Junge  traf  ich  12.  6.  Die  Benutzung  der- 
selben Nisthöhle  mehrere  Jahre  hintereinander  wurde  mehrfach 
festgestellt.  Masse:  ad.  240  a.  i.  in.,  170  c,  64  culm.,  38  t. 
7  Eier  messen  im  Durchschnitte  32,5  X  26.5. 

119.  Jynx  torquilla  L.  Drehhals.  Der  Wendehals  bewohnt  alJe 
Laubhölzer,  namentlich  an  den  Ufern  der  Gewässer,  ferner  An- 
lagen und  Obstgärten.  Die  Gelege  wurden  in  allen  Arten  von 
Ast-  und  Spechtlöchern,  vorzugsweise  in  Kopfweiden  und  hohlen 
Obstbäumen  (Pr..  L.  T.),  vielfach  auch  in  Starkästen  (W.)  gefunden; 
dieselben  waren  nach  \V.  1.  und  3.  6.  mit.  je  11  Eiern  voll- 
zählig. Flügge  Junge  wurden  am  30.  0.  und  2.  7.  beobachtet. 
Die  Ankunft  fiel  frühestens  auf  10.  4..  spätestens  27.  4.,  durch- 
schnittlich  nach   R.  T.   1832    38  auf  den   24.  4.,   nach  20 


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284 

späteren  Beobachtungen  auf  den  21.  4.,  Rieht  traf  die  Art 
noch  13.  9. 

120.  Cucnhis  canorus  L.  —  Kokla  (Kl.),  kokula  (Msk.).    Ein  aus- 
gezeichnetes Exemplar  der  anscheinend  im  Gebiete  seltenen,  rot- 
braunen Form  besitzt  L.  T.  von  Leopoldshain.     Der  Kukuk 
bewohnt  das  ganze  Gebiet,  besonders  häufig  das  Tiefland,  selb't 
die  einförmigsten  Heideforsten.    Nach  W.  ist  um  Muskau  der  in 
den  weitaus  meisten  Fällen  von   dem  Schmarotzer  gewählte 
Pfleger  Motacilla  alba.    Die  bei  dieser  Art  vorkommenden  Eier 
sind  den  Nesteiern  stets  in  hohem  Grade  ähnlich  gefärbt,  in  einem 
Falle  so  völlig,  dass  ausser  der  etwas  bedeutenderen  Grösse  und 
der  viel  festeren  Schale  kein  Unterschied  von  jenen  zu  finden 
war.    Femer  fand  W.  das  Kukuksei  bei  folgenden  Arten:  je 
einmal   bei  Turdus  musicus,  Saxicola  oenanthe.  Phylloseopu^ 
sibilator  et  rufus,  Alauda  arvensis,  Anthus  campestris.  Laniu< 
eollurio  und  Acanthis  cannabina;  mehrfach  bei  Erithacus  phoeni- 
curus,  titis  et  rubeculus.  Motacilla  melanope  und  Sylvia-Arten. 
Diese  Eier  lassen  sich  in  zwei  Formen  einteilen:  die  graulichen 
und  die  einfarbig  blauen.   Die  letzteren  fandon  sich  hauptsächlich 
bei  Erithacus  phoenicurus.  mehrfach  auch  bei  rubeculus,  je  ein- 
mal bei  Turd.  musicus,  Sax.  oenanthe,  Phyllosc.  sibilator  et  rufu*. 
die  grauen  bei  den  übrigen  Arten  und  auch  bei  Erith.  rubeculus. 
Diese  sind  bald  heller,  bald  dunkler,  spielen  ins  Bräunliche,  Grün- 
liche und  Bläuliche  und  sind  den  bei  Mot.  alba  vorkommenden 
zum  teil  sehr  ähnlich.    Ein  bei  Erith.  titis  gefundenes  Ei  stimmt 
so  vollkommen  mit  einem  aus  einem  Bachstelzenneste  in  der 
Nähe  herrührenden  überein,  dass  die  Abstammung  aus  demselben 
Eileiter  klar  auf  der  Hand  zu  liegen  scheint.    Ein  Gelege  von 
Mot.  alba  besitzt  W.  mit  zwei  Cuculuseiern,  welche  bestimmt 
von  verschiedenen  Müttern  herrühren.   Masse  von  6  blauen  Eiern: 

max.:   min.:  Mittel: 

Länge  24,5  21  22,3 
Breite    17         16  16,6 

i 

von  20  grauen: 

max.:   min.:  Mittel: 

Länge  23,8  21  22,4 
Breit*    18         16  17,1 


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285 


Ferner  fanden  Pr.  als  Pfleger  sehr  vielfach  Motaeilla  alba  und 
einmal  Acanthis  eaunabina  (in  einem  Reisighaufen),  L.  T.  fand 
bei  Görlitz  das  Ei  bei  Mocatilla  alba  et  melanope,  R.  T.  bei 
Acrocephalus  arundinaceus  (L.)(15. 6.  stark  bobrütet),  ferner  dreimal 
bei  Acrocephalus  streperus  (Vieill.);  ich  fand  es  bei  Motaeilla  alba. 
Über  den  Verlauf  der  mit  dem  fremden  Ei  beschenkten  Brüten  liegen 
mehrfache  Beobachtungen  vor.  Dreimal,  bei  Acr.  streperus,  Ph. 
sibilator  et  rufus,  fand  sich  ausser  dem  Kukuksei  nur  je  ein 
Nestci  im  Neste.  Bei  streperus  waren  beide  bebrütet.  Das  Nest 
von  Ph.  rufus  enthielt  am  Tage  vor  der  Ablage  des  Kukukseies 
2  Eier;  2  lagen  in  der  Nähe  am  Boden,  das  eine  unversehrt,  das 
andere  zerbrochen.  Bei  Pr.'s  Gelege  von  3  Ac.  cannabina  fand 
sich  sogar  bereits  am  Tage  vor  der  Ablage  ein  Nestei  unversehrt 
am  Waldboden.  Andererseits  entdeckte  R.  T.  das  stark  bebrütete 
Kukuksei  zusammen  mit  dem  vollen  Gelege  von  Acroc.  arun- 
dinaceus. W.  stellte  bei  einem  Gelege  von  5  Mot.  alba,  welches 
er  zum  Gegenstand  seiner  Beobachtungen  machte,  das  Ausbrüten 
aller  Nesteier  fest,  aber  kaum  zwei  Tage  später  befand  sich  der 
junge  Kukuk  allein  im  Neste  und  die  Nestjungen  in  der  Nähe 
tot  am  Boden.  Auch  Pr.,  an  dessen  Wohnung  oft  mehrere  unter 
der  Dachversflialung  befindliche  Nester  belegt  wurden,  bemerkte 
stets  die  toten,  nackten  Bachstelzen.  Bei  Acr.  streperus  fand 
R.  T.  zweimal  unter  dem  Neste  mit  dem  sehr  kleinen  Eindring- 
ling die  zum  Ausschlüpfen  reifen  Nesteier  im  Schlamme.  Der 
erste  Kukuksruf  wurde  durchschnittlich  von  R.  T.  1832 — 38  am 
30.  4.  vernommen,  von  18  späteren  Beobachtern  28.  4.,  frühestens 
22.  4.,  spätestens  4.  5.  W.  erhielt  bereits  am  5.  6.  einen  aus- 
geflogenen Vogel.  Ich  fand  einen  ziemlich  flüggen  im  Neste  der 
zweiten  Brut  von  Mot.  alba  18.  7.  Die  letzten  Kukukc  im  Jahre 
wurden  am  14.,  15.  und  19.  9.  verzeichnet.  0.  U.  beobachtete, 
wio  ein  mit  den  Raupen  von  Loucoma  Salicis  L.  bedecktes  Gebüsch 
von  Kukuken  in  wenigen  Tagen  gesäubert  wurde.  W.  gelang  es 
einmal  beinahe,  einen  sich  sehr  geschickt  drückenden,  alten  Vogel 
mit  der  Hand  zu  greifen;  nach  seiner  Ansicht  war  es  ein  9, 
welches  eben  ein  Nest  von  Muscicapa  grisola  besuchen  wollte. 

121.  Stria  flammen  L.  —  Die  Schleiereule  hat  in  der  Oberlausitz  ein 
sehr  zerstreutes  Vorkommen  als  Brutvogel.  Früher  trafen  sie  die 
Gebrüder  Tobias  besonders  als  Bewohnerin  der  Türme  der  Stadt 


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286 


Görlitz,  namentlich  des  dortigen  heiligen  Grabes.  Ausserdem  ist 
sie  nur  für  Ebersbach  von  L.  T.,  für  Jänkendorf  von  Rieht., 
welcher  am  11.  5.  flügge  Junge  notierte,  festgestellt.  Sehr  ver- 
einzelt brütet  sie  in  hohlen  Baumen.  L.  T.  ertappte  sie  am  Tage 
beim  Raube  von  jungen  Tauben  aus  benachbarten  Schlägen.*) 

122.  Carine  noctun  (Hetz.).  Der  Steinkauz  bewohnt  die  Dörfer  des 
Gebiets.  Demgemäss  kommt  er  in  dem  schwach  bevölkerten 
Tief  laude  sparsamer  als  im  Hügel  lande  vor,  wo  er  im  Gegen- 
satze zu  R.  T.'s  Zeiten,  vielleicht  infolge  der  immer  mehr  nach- 
lassenden Verfolgung,  gegenwärtig  bei  weitem  die  häutigste  Eule 
ist,  P.  zählt  ihn  auch  unter  die  Rrutvögcl  des  Görlitzer  Stadl 
parks.  L.  T.  und  ich  fanden  ihn  hauptsächlich  in  Baumhöhlen 
in  grossen  Obstgärten  und  Lindenalleen  brütend  (Hennersdorf. 
Biesnitz,  woher  ersterer  fünf  Junge  erhielt.  Niesky,  Kütten. 
Weisskeisel),  Pr.  fand  bei  Weigersdorf  ein  Gelege  von  5  Eiern 
in  der  hohlen  Weide  eines  Teichdammes. 

123.  Nifctala  tengmahni  /Gm.).  -  -  R.  T.  führt  den  Rauhfusskauz  als 
regelmässigen  Durchzugsvogel  im  Frühjahre  und  Herbst  und 
sogar  als  Brutvogel  der  Fichtenwälder  der  Berge  auf,  er  scheint 
ihm  als  solchen  selbst  bei  Leopoldshain  begegnet  zu  sein;  leider 
giebt  er  aber  nicht  die  geringsten  Einzelheiten  über  ein  Vor- 
kommen an.  In  neuerer  Zeit  wies  ihn  wieder  J.  Michel  als 
freilich  gegen  früher  sehr  selten  gewordenen  Brutvogel  des  Iser- 
gebirges  nach.  Belegexemplare  belinden  sich  in  der  Nieskyer 
Sammlung  aus  Zimpel,  Herbst  18(>7  (von  Pr.  erlegt),  und  von 
See,  in  der  Lohsacr  ein  V  von  Görlitz,  12.  1.  1843. 

124.  Ni/dea  ulula  (L.j.  -  Belegexemplare  der  seltenen  Sperbereule 
besitzen:  die  Lohsaer  Sammlung  (2  ^  von  Görlitz  14.  1.  1854 
und  November  1839);  L.  T.  von  Klingowalde;  Heydrieh  2  Stück 
von  Bergstrasse  bei  Wiegandsthal.  In  der  Nieskyer  Sammlung 
befand  sieh  lange  Zeit  ein  Herbst  1837  bei  Trebus  gefangenes 
Stück.  Ferner  erlegte  R.  T.  ein  Q  bei  Görlitz.  20.  10.  1832. 
und  J.  G.  Krezsch.  kennt  noch  drei  weitere  Stücke,  darunter 
ein  y  vom  26.  1.  1824.  Die  beiden  letzteren  fanden  das  Er- 
scheinen der  Art  als  im  Zusammenhange  mit  Mäusejahren  stehend. 

'*)  Ketegstiieke  von  Carine  pusserinu  (L.)  liegen  nur  aus  Haindorf  im  böh- 
mischen Isergehirge  unweit  «ler  Grenze  in  Hcvdriehs  Sammlung  vor. 

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125.  Nyctea  scatuliarn  (L).  —  Das  einzige  Belegexemplar,  £  ad.  ex 
Wiegan dsthal,  15.  1.  1874,  befindet  sich  im  Besitze  von  Herrn 
Hirschmann  daselbst.  R.  T.  giebt  ihr  Vorkommen  für  die  Gegend 
von  Hoyerswerda  und  die  Königshainer  Berge  an.  Nach  J.  Michel 
beobachtete  der  Präparator  Seidel  die  mit  keiner  andern  Art  zu 
verwechselnde  Schneeeule  bei  Grenzdorf  an  der  Tafelfichtc.  Nach 
einer  mir  zugegangeneu,  kaum  zu  bezweifelnden  Mitteilung  wurde 
sie  in  dem  Winter  1895/96,  der  sie  in  so  aussergewöhnlich  grosser 
Zahl  nach  Deutschland  brachte,  auch  in  der  Görlitzer  Heide  auf 
Gelblacher  Revier  erlegt. 

Sijrnium  alueo  (L.)  Buseheule.  Der  Waldkauz  ist  als  Brut- 
vogel über  das  ganze  Gebiet  verbreitet ;  am  häufigsten  trifft  man 
ihn  an  felsigen  Stellen  der  Berge,  im  Tieflande  namentlich  in 
alten,  hohlen  Eichen,  besonders  in  der  Gegend  von  Muskau  (W.); 
ehedem  bewohnto  er  auch  die  stärksten  Waldkiefern  der  grossen 
Heiden.  In  der  Görlitzer  Heide  wurde  seino  Brut  in  einem  ver- 
lassenen Fuchsbaue,  auf  dem  Dachboden  einer  einsam  gelegenen 
Fabrik  (P.),  in  dem  ausgcfaulten  Loche  am  Fusse  einer  vom 
Blitze  getroffenen  Fichte  und  in  einem  verlassenen  Eisenbahn- 
signalhäuschen am  Erdboden  gefunden;  Pr.  entdeckte  es  im 
Kiefernstangenholze  in  dem  dicht  verzweigten  Zwieselwerke  einer 
unterdrückten  Eiche.  Boide  Fcderkleidor,  das  graue  und  rote, 
sind  vielfach  gesammelt  worden. 

127.  Asio  aeeipitrinus  (Poll.)  —  Kurzohrige  Eule,  sowa  (Kl.).  Die 
Sumpfohreule  stellt  sich  im  Herbste  und  Winter,  zuweilen  zahl- 
reich ein,  wie  aus  der  ansehnlichen  Zahl  der  mir  vorliegenden 
Daten  hervorgeht,  namentlich  tritt  die  Art  im  September  und 
Oktober  auf,  weniger  häufig  im  November.  Dezember  und  März. 
Doch  ist  sie  auch  vereinzelt  als  Brutvogel  nachgewiesen  worden, 
und  zwar  gebührt  das  Verdienst  für  den  Nachweis  Preissler. 
Zwar  führt  sie  schon  F.  als  Brutvogel  der  Görlitzer  Heide  auf, 
erbringt  aber  gar  keine  näheren  Beweisangaben  und  setzt  sich 
auch  mit  seiner  Angabe  in  Gegensatz  zu  R.  T.  Pr.  fand  da- 
gegen dreimal  ihr  Nest  an  den  Moorwiesen  von  Tauer,  im  hohen 
Heidegestrüppe,  im  hohen  Grase  eines  alten,  sumpfigen  Holz- 
schlages und  in  dem  alten  Deckrasen  eines  ausgestochenen  Stückes 
Torfboden.    Aul.  erhielt  sie  aus  Langenau  noch  25.  4. 


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128.  Asio  otita  (L.J  Horneule.  Hörnoreule.  mala  sowa  (KL).  Die 
Waldohreule  teilt  die  Verbreitung  des  Waldkauzes.  Da  sie  aber 
in  alten  Nestern,  besonders  denen  von  Corv.  eornix  zu  brüten 
pflegt,  bewohnt  sie  alle  Kiefernheiden  des  Tieflandes  viel 
regelmässiger  und  zahlreicher.  P.  zählt  sie  auch  unter  die 
Brutvögel  des  Görlitzer  Stadtparkes.  Flügge  Junge  traf  ich 
schon  0.  5.  Erlegte  Stücke  erhielt  Aul.  in  allen  Winter- 
mouaten. 

129.  Bubo  ignmmtt  Tit.  Forst.  —  Wulka  sowa  (KL).  Der  Uhu  hauste 
ehedem  jahraus  jahrein  in  den  wilden  Mischbeständen  von  Kiefer 
und  Fichte  der  grossen  Moorheiden  des  Tieflandes.  Er  ver- 
schwand aber  schon  früher  als  der  Kolkrabe  überall  mit  der 
Lichtung  seiner  urwüchsigen  Verhaue,  gleich  jenem  mehr  der 
Kultur,  als  der  Büchsenkugel  weichend.  In  der  Muskauer  Heide 
hielt  er  sich  bei  Weisskeisel.  wo  sich  noch  ein  aus  jener  Zeit 
stammendes  Belegstück  befindet,  noch  bis  ca.  1845,  in  der 
Rietschcner  und  Görlitzer  nach  R.  T.  und  F.  vielleicht  noch 
etwas  länger.  P.  erwähnt  noch  18b'4  ein  in  neuerer  Zeit  in  der 
letzteren  erlegtes  ,  ad.,  F.  ein  Stück  von  den  Königshainer 
Bergen  in  früherer  Zeit.  Ungefähr  1.885  wurde  er  im  Winter 
bei  Rengersdorf  erbeutet. 

130.  Fak'o  vespertimui  L.  —  Zu  den  besonders  bemerkenswerten  Vor- 
kommnissen des  Gebiets  zählt  der  Nachweis  des  mehrmaligen 
Brütens  des  Rotfussfalken.    Nach  R.  und  L.  T.  geschah  dies  in 
Elsternestorn.  eine  Gewohnheit,  welche  auch  Nordmann  aus  seiner 
östlichen  Heimat  berichtet.    In  einem  der  beobachteten  Fälle  i  in 
einem  Obstgarten  der  Nieskyer  Gegend  1845)  hatte  das  Pärchen 
die  Eier  des  rechtmässigen  Besitzers  hinausgeworfen  und  wurde 
24.  4.  am  Horste  abgeschossen.    Das  prächtige,  ausgefärbte  c 
befindet  sich  zum  Belege  in  der  Lohsacr  Sammlung.  Ausserdem 
berichtet  R.  T.  noch  von  dem  wiederholten  Abschüsse  eben  erst 
llügger  Junger  und  L.  T.  erwähnt  8  Eier,  deren  Abstammung 
von  dieser  Art  feststehen  soll.    Ersterer  hielt  die  Art  sogar  für 
einen  regelmässigen  Durchzugsvogel,  den  er  z.  B.  25.  8.  1840 
notierte.   J.  G.  Krzsch.  erhielt  Ende  August  zweimal  ein  Pärchen. 
Weitere  Belegexemplare  besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz  und  zwar  ein  Stück  im  Jugendkleide  von 


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Köslitz,  6.  9.  1888,  und  ein  sehr  junges  V  von  Kuhna  1859, 
welches  sich  noch  kaum  weit  von  der  Jugendwiege  entfernt 
haben  konnte. 

131.  Falco  subbuteo  L.  —  Der  Baumfalk.  eine  bezeichnende  Erscheinung 
der  Auwälder  der  Niederungen,  findet  sich  dementsprechend  im 
Gebiete  in  der  Umgebung  der  eichenumkränzten  Gewässer  des 
Tieflandes  als  ziemlich  regelmässiger  Brutvogel.  Kr.  und  ich 
beobachteten  ihn  überall  in  der  Nieskyer  Gegend  die  ganze  Nist- 
zeit hindurch,  namentlich  beim  Fange  von  Mclolontha  und  Odo- 
naten, welche  er  mit  den  Fängen  zu  ergreifen  und  während  des 
Fluges  stückweise  zu  kröpfen  schien.  Pr.  erlegte  ihn  bei  Zimpel 
mehrmals  zur  Brutzeit.  Aul.  erhielt  ihn  von  Ende  Mai  bis  An- 
fang Juli  von  Biehain,  Haibau,  Hormsdorf  und  Reichenbach, 
L.  T.  sein  Gelege  von  Leopoldshain. 

13*2.  Falco  acsaloji  Turutt.  —  Die  in  beträchtlicher  Anzahl  über  den 
Merlinfalken  vorliegenden  Daten  entfallen  zum  grössten  Teile 
auf  den  Oktober,  weniger  auf  die  Monate  September,  November, 
März  und  Januar.  R.  T.  bringt  sein  Eintreffen  mit  den  herbst- 
lichen Wanderflügen  von  Fring.  montifringilla  in  Zusammenhang. 
Belegexemplare  besitzen  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesell- 
schaft zu  Görlitz  (-/  ad.  und  /  med.  Leschwitz,  18.  10.  und 
24.  10.),  die  Lohsaer  (V,  Görlitz,  12.  11.)  und  die  Nieskyer  (  /  ad., 
Ullersdorf  20.  9.  1887). 

133.  Falco  tinnuncnlus  L.  —  Rüttel weihe,  -geicr,  Mäusetanger,  -stösser, 
maly  kraholc  (Kl.).  Beide  Geschlechter  habe  ich  zur  Brutzeit 
mit  anormalem,  grauem,  nur  schwach  bräunlich  angeflogenem, 
gebändeltem  Stosse  erhalten,  das  mit  einem  normalen  V  ge- 
paart. Der  Turmfalke  brütet  zahlreich  im  ganzen  Gebiete.  Er 
wird  von  der  Kultur,  die  offenes,  Ungeziefer  reiches  Gelände  schafft, 
begünstigt  und  hat  von  dem  Menschen,  der  sein  wohlthätiges 
Wirken  erkennt,  wenig  zu  erleiden.  Sein  Horst  wurde  fast  stets 
in  den  schwanken  Wipfeln  hoher  Kiefern,  Weimutskiefern  und 
Fichten  gefunden  (W.  Pr.  B.);  ein  volles  Gelege  von  5  Eiern 
wurde  19.  5.  gefunden,  Dunenjunge  19.  G.  beobachtet.  Über 
Wintervorkommnisse  habe  ich  eine  grosse  Menge  von  Daten 
gesammelt,  besonders  von  o  ;  ad. 

AW.Mill.  B.J.  XXII.  III 


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290 


134.  Falco  peregrmiis  Tunst.  —  Der  Wanderfalk  zählt  noch  gegen- 
wärtig unter  die  Brutvögel  des  Gebiets,  wennschon  sich  diese 
Thatsache  nur  auf  ein  einziges  Pärchen  stützt.  Dieses  bezieht 
„seit  Menschengedenken u  alljährlich  einen  der  hochaufgetürmten, 
alten  Reiherhorstc  auf  den  gewaltigen  Randkiefern  der  Weiss- 
kullmer  Siedelung,  so  oft  auch  die  Brut  zerstört  oder  beide  Gatten 
abgeschossen  wurden,  wie  dies  z.  B.  1894  bereits  29.  3.  geschah, 
wo  ich  beide  in  Händen  gehabt  habe.  Von  diesem  Horstplatze 
dürften  auch  die  Eier  der  Lohsaer  Sammlung  stammen,  und  auf 
ihn  mögen  sich  F.'s  Angaben  beziehen.  Zu  R.  T.'s  Zeiten  scheint 
er  als  Brutvogel  in  den  grossen  Heiden  des  Tieflandes  noch 
allgemeiner  vorgekommen  zu  sein.  F.  erwähnt  einen  Horst  1809 
auf  der  Landskrone,  und  selbst  Pr.  erlegte  noch  1865  bei  Weigers- 
dorf  ein  Pärchen  zur  Nistzeit  und  später  bei  Tauer  mehrfach 
9  9  mit  ausgeflogenen  Jungen.  Zu  den  Zugzeiten  ist  er  eine 
regelmässige  Erscheinung;  nach  den  zahlreich  gesammelten  Paten 
erscheint  er  am  häufigsten  im  September- Oktober  und  dann 
wieder  im  Februar-März,  weniger  häufig  begegnet  man  ihm  im 
November  und  Januar.*) 

135.  Aquila  pennata  (Gm.).  —  Eines  der  wenigen  in  Deutschland  vor- 
gekommenen Stücke  des  Zwergadlers  ist  das  Belegexemplar  der 
Lohsaer  Sammlung,  (  /  juv.,  21.  7.  1840).  Dasselbe  ist  nach 
R.  T.  bei  Görlitz  erlegt,  nach  dem  Sammlungsetikett  zu  „Stein- 
collmu.  Uber  die  letztere  Ortsbezeichnung  habe  ich  vergeblich 
Nachforschungen  angestellt.  Es  ist  dunkelbraun,  mit  Schaft- 
strichen auf  der  Unterseite,  hellerem  Oberkopfe  und  weissein 
Schulternflecke. 

136.  Aquila  pomarina  Brehm.  —  Der  Schreiadler  hat  nach  den  über- 
einstimmenden Angaben  der  drei  Gebrüder  Tobias  und  A.  v.  H.\s 
wiederholt  in  der  Görlitzer  Heide  gehorstet.  Auch  mir  kamen 
2  zur  Brutzeit  erlegte  Stücke  vor:  das  eine  1897  bei  Hoyers- 


*)  Das  von  Brafats  für  Rothenburg  angegebene  Vorkommen  des  für  Deutsch- 
land äusserst  seltenen  Falco  lanarius  PalL  ist  nicht  haltbar,  da  die  Beschreibung 
J.  G.  Neumanns,  auf  welche  er  sich  stützt,  nicht  hinreichend  kenntlich  ist.  Die 
von  Floericke  (Cab.  Journ.  f.  Ornith.,  Jahrg.  1891,  p.  192/93)  in  das  Gebiet  verlegte 
Erbeutung  von  Falco  rusticulus  L.  7.  12.  1864  zu  8chleussig  gehört  in  die  Gegend 
von  Leipzig,  cf.  unter  Monticola  saxatilis. 


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291 


werda,  welches  ich  bei  Herrn  Conservator  Bardele  daselbst  sah, 
das  andere  Ende  Mai  181)4  bei  Viereichen  am  Südrande  der 
Muskauer  Heide.  Letzteres  Stück  mag  wohl  ein  gepaarter  Vogel 
gewesen  sein,  da  sich  gleichzeitig  ein  zweiter  in  der  Gegend 
aufgehalten  haben  soll.  Jugendkleider  erhielt  Aul.  20.  11.  94 
von  Arnsdorf  und  29.  9.  97  von  Kuhna.  Ein  Belegexemplar 
besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz 
aus  Horka. 

137.  Äquila  clanga  Pall.  —  Belegexemplare  für  das  Vorkommen  jün- 
gerer Vögel,  wahrscheinlich  einzelner  weit  umherschweifender 
oo",  besitzt  die  Nieskyer  Sammlung  von  Wartha  bei  Lohsa  aus 
dem  vorgerückteren  Frühjahre  ca.  1885,  ferner  Herr  Rovierförster 
Schubert  in  Heidehaus  Spree  bei  Daubitz  von  daselbst,  8.  5.  1897; 
auch  Heydrichs  Sammlung  besitzt  zwei  im  Grenzgebiete  um 
Flinsberg  erlegte  Stücke. 

138.  Äquila  chrysaetm  (L.).  —  Die  grossen  Tieflandsheiden  waren 
ehedem  auch  eine  Heimat  des  Goldadlers,  doch  dürfte  er  die 
um  den  Beginn  des  Jahrhunderts  ausgerotteten,  letzten  grösseren 
Raubtiere  kaum  lange  überlebt  haben.  Seitdem  wurde  er  in 
folgenden  Fällen  erbeutet:  V  bei  Rothwasser,  cf  bei  Rothenburg 
(Brts.),  zweimal  in  der  Görlitzer  Heide  (Starke),  1840  bei  Schön- 
brunn (F.),  dreimal  in  der  Muskauer  Heide  von  1800—69  (J.  T.). 
Belegexemplare  besitzen  die  Lohsaer  Sammlung,  ^  von  Lindenau, 
und  die  Nieskyer  von  daselbst. 

139.  Archibuteo  lagopus  (Brünn.)  —  Schneegeier.  Der  Rauhfussbussard 
stellt  sich  nach  der  grossen  Menge  über  ihn  vorliegender  Daten 
vom  Oktober  bis  April  zahlreich  ein  und  ist  namentlich  für  die 
winterlichen  Einöden  grosser,  verschneiter  Feld-  und  Wiesen- 
flächen eine  bezeichnende  Erscheinung.  Sämtliche  der  öfter  auf- 
tauchenden und  sogar  auch  von  F.  vertretenen  Angaben  von 
seinem  Brüten  im  Gebiete  bedürfen  bis  jetzt  noch  der  Bestäti- 
gung. Grade  die  tüchtigen  Forscher,  wie  R.  T.  und  auch  Pr., 
haben  niemals  dasselbe  beobachtet. 

140.  Buteo  desertorittn  (Daud.).  Es  ist  das  Verdienst  L.  TYs,  das 
einzige  in  der  Oberlausitz  vorgekommene  Exemplar  für  die 
Wissenschaft  gerettet  zu  haben.  Es  wurde  bei  Görlitz  erbeutet 
und  befindet  sieh  in  der  Sammlung  der  Königl.  Forstakademie 

1«>* 


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zu  Eberswalde.  Herr  Professor  Altum  ist  geneigt,  das  zwerg- 
hafte Stück  mit  massig  ausgeprägter,  fuchsiger  Färbung  für 
einen  jungen  Vogel  zu  halten. 

141.  Buteo  vulgaris  Leach  Mäusefalk,  kraholc  (Kl.).  Die  Xieskyer 
Sammlung  besitzt  ein  abnormes  Herbstexemplar:  Handschwingen 
normal,  Steuerfedern  nur  auf  den  Innenfahnen  teilweise  weiss, 
aber  die  ganze  Oberseite  mit  breiten,  weissen  Federrändern 
versehen  und  die  Aussenseiten  der  letzten  Armschwingen,  die 
Ohrdecken  und  die  ganze  Unterseite  mit  Ausnahme  der  mit 
vielen  hellrotbraunen  Federn  gemischten  Oberbrust  rein  weiss. 
Der  Mäusebussard  brütet  in  allen  grösseren  Waldungen,  am 
regelmässigsten  da,  wo  ihm  der  behördlich  angeordnete  Schutz 
während  der  Brutzeit  auch  wirklich  zu  teil  wird,  wie  z.  B.  auf 
den  meisten  Revieren  der  Muskauer,  Görlitzer,  Crebaer  und 
Hoyerswerdaer  Heide,  im  übrigen  tritt  er  z.  T.  infolge  der  Ver- 
folgung ziemlich  sparsam  auf.  Perr.  fand  das  Gelege  25.  4.  voll- 
zählig, ich  flügge  Junge  2.  7. 

142.  Circaitus  f/allicus  (Gm. f.  —  Die  Lausitz  galt  früher  als  eine  be- 
vorzugte Heimat  des  seltenen  Schlangenadlers.  In  der  That 
scheinen  auch  die  zahlreichen  über  ihn  vorliegenden  Angaben 
und  die  meist  ausgezeichnet  deutlichen  Schilderungen  älterer 
Teichwärter  ein  allgemeineres  Vorkommen  im  Gebiete  zu  be- 
stätigen. Indessen  dürfte  schon  seit  langer  Zeit  die  Rietschener 
Heide  fast  ausschliesslich  seine  Heimstätte  gebildet  haben.  Auf 
sie  scheinen  sich  schon  die  meisten  älteren  und  sicher  die  zahl- 
reich in  der  neuern  Litteratur  vorhandenen  Angaben  zu  beziehen. 
Von  dort  besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu 
Görlitz  sozusagen  eine  ganze  Belegbrut  von  1874,  das  Ei  und 
rf  vom  Mai.  9  vom  Juli.  Trotz  dessen  erschien  daselbst  nach 
einiger  Zeit  wieder  alljährlich  ein  Horstpaar,  welches  nun  sorg- 
fältig gehegt  wurde,  bis  es  leider  ca.  1880  für  immer  wegblieb. 
Seitdem  ist  der  schöne  Vogel  wohl  kaum  mehr  regelmässig  vor- 
gekommen. Weitere  Belegexemplare  befinden  sich  in  der  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  von  Rietschen  und 
9  aus  Quolsdorf;  in  der  Lohsaer  Sammlung  j  aus  Geisslitz, 
29.  8.  39;  in  der  Nieskyer  Sammlung  befindet  sich  ein  früher 
daselbst  ausgehoboncs  und  grossgezogenes  Stück;  auf  Schloss 


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Rothenburg  ein  daselbst  in  neuerer  Zeit  nach  der  Brutzeit  er- 
legtes Exemplar;  drei  fernere  Stücke  befinden  sich  im  Privat- 
besitz; das  eine  stammt  aus  Niosky,  die  beiden  andern  wurden 
in  neuerer  Zeit  auf  den  Wiesaer  Bergen  erbeutet.  Ausserdem 
erwähnt  R.  T.  ein  1841  und  18.  8.  1834  erlegtes  Stück,  letzteres 
ein  V  von  Gruna.  Die  von  R.  T.  mitgeteilten  Nahrungsbefunde 
der  seltenen  Art  verdienen  hier  nochmals  ihren  Platz  zu  finden: 
1  Arvicola  arvalis  Cp.,  Tropidonotus  natrix  (L.),  viele  Erdschnecken 
und  folgende  Coleopteren  *} :  Broscus  cephalotes  L. ,  Dolichus 
haleusis  Schall.,  Amara  familiaris  Duft.,  Poecilus  cupreus  L., 
Corymbites  aeneus  L.,  Pissodes  Pini  Tj.,  Brachyderes  incanus  L., 
Bostrychus  acuminatus  Gyll.,  Ergatos  faber  L.  und  Aphodius 
sordidus  F.  Im  übrigen  scheinen  jedoch  die  Lausitzer  Schlangen- 
adler sehr  die  Lebensweise  des  Fischadlers  geführt  zu  haben. 

143.  Haliartus  albiatla  (L.)  Hodlor  (Kl.).  Der  Seeadler  sucht, 
wie  aus  den  zahlreichen,  über  ihn  vorliegenden  Angaben  hervor- 
geht, wohl  noch  alljährlich  das  Gebiet  auf.  Die  meisten  Be- 
obachtungen entfallen  auf  den  Spätherbst,  doch  erwählen  sich 
auch  nicht  selten  einzelne  Ungepaarte  eines  der  grösstou  Teich- 
gebiete zum  Sommersitze.  Ehedem  mag  er  auch  wohl  gebrütet 
haben,  wofür  R.  T.  Anhaltepunkto  gehabt  zu  haben  scheint. 
Pr.  beobachtete  ihn  nicht  selten  auf  dem  Durchzuge  im  Frühjahre 
und  im  Herbste  und  erlegte  auch  den  seltenen,  ausgefärbten 
Vogel.  Aul.  erhielt  ihn  13.  11.  aus  Haibau,  20.  3.  aus  Rothen- 
burg, 3.  5.  aus  Spree.  Belegexemplare  befinden  sich  in  der 
Nieskycr  Sammlung  und  im  Privatbesitze  in  der  dortigen  Um- 
gegend. 

144.  Pandion  haliartus  (L.)  Karpfenheber,  -Schläger,  wulki  kraholc 
(Kl.).  Der  Fischadler  stellt  sich  auch  jetzt  noch,  wie  zu  den 
Tagen  von  R.  T.,  während  der  Zugzeiten  sehr  häufig  an  den 
grossen  Karpfenteichen  mit  festem,  besonders  sandigem  Boden- 
grunde ein.  Immerhin  dürfte  es  schwer  halten,  den  Anblick 
von  zehn  Stück  gleichzeitig  zu  gemessen,  wie  jener  mitteilt. 
Die  Zahl  der  zu  den  Zugzeiten,  besonders  im  September  und 
Oktober  und  auch  im  April  erlegten  Stücke  ist  eine  sehr  be- 
trächtliche; am  Schlossteiche  zu  .Jahnion  betrug  sie  1893  während 

*)  Die  Nomenklatur  verdanke  ich  Herrn  Gymnasiallehrer  C.  Sommer. 


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weniger  Wochen  7  Stück.  Auch  die  Brutzeit  hindurch  besacht 
der  Fischadler  vielfach  die  grösseren  Teichgebiote,  gleichwohl 
hält  es  aber  schwer,  sein  Horsten  nachzuweisen.  Oft  handelt 
es  sich  gewiss  nur  um  ungepaarte  Vögel,  und  ferner  liegt  der 
Grund  in  der  Unregelmässigkeit  solcher  Erscheinungen.  R.  T. 
kam  nie  eine  Brut  vor.  In  neuerer  Zeit  scheinen  aber  solche  keine 
allzu  grosse  Seltenheit  gewesen  zu  sein.  Wohl  ist  es  auch  möglich, 
dass  die  Vermehrung  der  festgründigen  Teiche  im  Verhältnis 
zu  den  moorigen  eher  als  früher  unsere  Gegend  einem  Pärchen 
hat  wohnlich  erscheinen  lassen.  Wenigstens  habe  ich  über  Horste 
bei  Kolpen,  Kütten,  in  der  Neudorf- Neustädtor  und  Muskauer 
Heide  (hier  bis  ca.  1883  anscheinend  regelmässig)  so  gute  Mit- 
teilungen erhalten,  dass  ich  an  denselben  nicht  zweifeln  mag. 
Auch  in  Pr.'s  Teichen,  an  denen  der  Fischadler  sonst  nur  regel- 
mässig in  der  zweiten  Septemberhälfte  erschien,  fischte  188*2 
während  der  Brutzeit  täglich  ein  Paar,  welches  stets  aus  der 
Baruther  Heide  kam,  bis  er  Ende  Juni  den  einen  der  Gatten 
erlegte.  Fast  aus  jedem  Teichgebiete  wird  der  Fang  eines 
schweren  Zuchtkaqrfcns  berichtet,  in  dessen  Rücken  sich  die 
Fänge  des  Adlers  eingewachsen  zeigten.  Demnach  dürften  die 
Abzüge,  welche  die  Natur  auf  diese  Weise  an  dem  Bestände 
der  sonst  wenig  Gefahren  ausgesetzten  Art  schafft,  keine  unbe- 
trächtlichen sein.  Aus  den  Beobachtungen  Pr.'s  und  denen 
Kretschmars  in  Tormersdorf  lässt  sich  auch  feststellen,  wo  die 
Grenze  der  gefahrlosen  Jagd  für  den  Räuber  liegt.  Ersterer 
sah  ihn  noch  Fische  von  2  kg  Gewicht  erheben,  während  ihn 
letzterer  in  einen  solchen  von  3  kg  verkrallt  fing,  ohne  dass  ein 
Ende  des  Kampfes  der  beiden  Tiere  abzusehen  war. 
145.  Pernio  apivorus  (L.J.  —  Die  Wespenweihe  brütet  zerstreut  im 
Gebiete,  regelmässig  in  der  Görlitzer  und  Muskauer  Heide.  Pr. 
erlegte  sie  mehrere  Male  zur  Brutzeit,  J.  T.  (nach  A.  v.  H.)  er- 
hielt öfter  Eier  und  Dunenjunge  aus  der  Görlitzer  Gegend,  z.  B. 
von  den  Königshainer  Borgen ;  P.  erhielt  ein  sehr  junges  Exemplar 
vom  Hochwalde  bei  Lauban.  Aul.  bekam  alte  Vögel  1.  6.  aus 
Hoidersdorf  und  28.  7.  aus  Rauscha  und  ich  mehrfach  Eier  und 
Brutvögel  aus  der  Gegend  um  Niesky.  W.'s  Muskauer  Gelege 
zeigt  noch  viel  von  der  grünlichweissen  Grundfarbe  und  ist 
hauptsächlich  nur  am  stumpfen  Ende  lebhaft  rotbraun  gefleckt. 


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Ich  stand  21.  7.  95  bei  Biohain  in  üppigem  Mischholz  unter 
einem  massig  hohen  Horste  auf  einer  Birke  mit  zwei  weiss- 
flaumigen  Jungen.  Die  übrigen,  vorliegenden  Daten  fallen  auf 
die  Monate  des  Zuges,  auf  August  und  September,  einige  auf- 
fallend spät,  z.  B.  von  Gebeizig  15.  10.,  von  Langenau  sogar 
von  Anfang  November. 

14*>.  Atilmut  migrans  (Bodd.).  —  Der  schwarze  Milan  muss  fast  als 
eine  Seltenheit  für  das  Gebiet  angesehen  werden.  R.  T.  zählt 
ihn  zwar  unter  dio  Brutvögel,  und  auch  K.  K.  bestätigt  dies  für 
die  Görlitzer  Heide;  auch  mag  er  wohl  ehedem  in  der  Reiher- 
siedelung  von  Weisskullm  gehorstet  haben.  Einen  Platz  unter 
den  regelmässigen  Brutvögeln  des  Gebietes  vermag  ich  ihm  jetzt 
aber  keineswegs  zu  geben,  kaum  kann  ich  ihn  unter  die  regel- 
mässigen Durchzügler  stellen.  K.  K.  beobachtete  10.  4.  ein  Pärchen 
bei  Leopoldshain,  ich  ihn  7.  und  19.  8.  bei  Horka,  B.  U.  sogar 
23.  5.  überm  Kämpfenberge  bei  Königshain,  und  Aul.  erhielt  ihn 
13.  4.  aus  Kengersdorf.  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  aus  Rietschen,  19.  4.  1882. 

147.  Milvus  ictinus  Sau.  —  Die  Gabelweihe  ist  noch  seltener  als  die 
vorige  Art,  doch  hat  sie  nach  R.  T.  im  Gebiete  auch  gebrütet, 
nach  F.  und  K.  K.  in  der  Görlitzor  und  gewiss  auch  in  der 
Weisskullmer  Heide.  Pr.  kam  sie  nur  einmal  auf  dem  Zuge 
vor.  Aul.  erhielt  sie  1.  8.  aus  Florsdorf,  9.  8.  aus  Daubitz  und 
21.  4.  aus  Muskau.  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die  Loh- 
saor  Sammlung.  cf,  Ratzen,  März  1841. 

148.  Äccipiter  nisxs  (L.)  —  Finkenhabicht,  maly  kraholc  (KL).  Dio 
Nieskyer  Sammlung  besitzt  ein  von  Pr.  erlegtes,  augenscheinlich 
atavistisches  Stück,  anscheinend  ein  junges  9.  Bei  ihm  sind 
die  schon  im  Jugendgefieder  vorhandenen  Querbinden  der  Unter- 
seite noch  grösstenteils  in  herzförmige  Doppelflecke  aufgelöst, 
welche  ihrerseits  wieder  alle  Übergänge  zur  doppelten  und  sogar 
einfachen  Längsstreifung  zeigen.  Letztere  kennzeichnet  bekannt- 
lich eine  tiefere  Entwicklungsstufe.  21.  4.  erhielt  ich  ein  d*  im 
Jugendgefieder  mit  schwach  gezeichneter  Unterseite,  welches 
ebenfalls  die  Querbinden  der  Brust  in  Reihen  von  Herzflecken 
aufgelöst  zeigt.  Der  Sperber  brütet  überall  häufig;  in  den  Tief- 
landsheiden namentlich  in  den  Fichtenbeständen.    Der  Horst 


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21)0 


steht  im  Unterschiede  zu  dem  des  Turmfalken  nieist  in  massiger 
Höhe;  Pr.  fand  ihn  einmal  sogar  sehr  niedrig.  Ein  volles  Gelegt" 
von  5  Eiern  entnahm  ich  15.  5.  Kr.,  B.  U.  und  ich  beobachteten 
ihn  beim  Stossen  auf  Fringilla  eoelebs,  Chrysomitr.  spinus,  Alauda 
arvensis,  Galerita  eristata,  Anthus  trivialis,  Sturnus  und  Turdus 
musicus. 

149.  Astur  palumbarhts  (L.)  —  Hühnerdieb,  grosser  Sperber,  kuraey 
krahok-  (Kl.).  Die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu 
Görlitz  besitzt  ein  fast  farbstoffloses  Exemplar  mit  schmalen, 
dunklen  Schaftstrichen  auf  der  Unterseite  und  ein  im  Mai  am 
Horst  erlegtes  V,  welches  mit  Ausnahme  der  an  der  Kehle,  den 
Halsseiten  und  den  Hosen  beginnenden  Querzeichnung  noch  das 
Jugendkleid  trägt.  Der  Hühnerhabicht  teilt  die  Verbreitung 
des  Mäusebussards,  ist  aber  für  die  grossen  Tieflandsheiden  eine 
viel  charakteristischere  Erscheinung.  Noch  gegenwärtig  dürfte 
trotz  aller  Beharrlichkeit  und  allem  Geschicke,  mit  dem  vielerorts 
alljährlich  seine  ganze  Brut  vernichtet  wird,  sein  Bestand  in  der 
Görlitzer  und  Muskauer  Heide  den  des  Bussards  übertreffen: 
vor  nicht  gar  langer  Zeit  kamen  aber  noch  auf  manchen  jagd- 
schutzlich verwahrlosten  Revieren  auf  ein  Bussardpaar  vier 
Habichtspaare.  Selbst  Pr.  hatte  in  der  kleinen  Zimpler  Heide,  in 
welcher  nie  Bussarde  horsteten,  regelmässig  ein  Habichtspaar, 
welches  lange  Zeit  seiner  unausgesetzten  Verfolgung  Trotz  bot. 
Die  nähere  Umgegend  von  Niesky  hatte  in  den  letzten  Jahren  stets 
2 — '6  besetzte  Horste,  und  wo  nicht  eifriger  Jagdschutz  geübt 
wird,  ist  gewiss  noch  überall  auf  sein  baldiges  Einnisten  zu 
rechnen.  Pr.  fand  den  Horst  einmal  nur  ca.  0>  m  hoch  im  Stangen- 
holze, sonst  steht  er  aber  hoch  auf  Kiefern  und  Fichten,  oft 
weithin  sichtbar.  R.  T.  entnahm  einem  Horste  D.  5.  4  Dunen- 
junge  und  ein  Ei,  v.  Loeb.  einmal  grossfleckige  Eier. 

150.  Circus  aeruginosus  (Lj.  —  Die  Rohrweihe  zählt  trotz  des  Wasser- 
reichtums des  Tieflandes  zu  den  seltenen  Brutvögeln;  denn  sie 
beansprucht  bedeutende  Rohrfelder  und  umgeht  selbst  auf  dem 
Zuge  die  Cyperaceen Vegetation  der  Heideteiche.  R.  T.  kannte 
sie  noch  nicht  mit  Sicherheit  als  Brutvogol  des  Gebietes.  Mög- 
licherweise begünstigen  auch  die  neuen  Teichanlagen  auf  besserem 
Bodengrundo  ihr  Vorkommen.     Gegenwärtig  nistet   sie  regel- 


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297 


uiässig  in  dem  grossen  Teichgebiet  von  Lohsa  -Wartha,  unregel- 
mässig wohl  auch  bei  Uhyst;  1892  und  1895  brütete  sie  sogar 
auf  den  kaum  50  Hectar  grossen,  aber  rohrreichen  Ullorsdorfer 
Teichen;  auch  L.  T.  erhielt  einmal  4  Junge  aus  dem  Neuteiche 
von  Leopoldshain.  Zu  den  Zugzeiten  ist  sie  dagegen  jederzeit 
sehr  häufig  gewesen.  Namentlich  im  August  und  September 
kann  man  auf  jedem  geeigneten  Ausflüge  auf  sie  rechnen. 
Frühestens  wurde  sie  1.  und  3.  4.,  spätestens  7.  10.  verzeichnet 
(Kr.  B.). 

151.  CircuM  eyaneus  (L.J.  Die  Kornweihe  ist  gleich  ihren  Gattungs- 
genossen ein  Tieflandsbewohner,  doch  bieten  ihr  unsere  Wälder 
und  Heidesümpfc  koine  Heimstätte.  Allein  in  der  reicher  an- 
gebauten Neisseaue  kam  sie  ausnahmsweise  P.  im  Mai  und  Juni 
über  den  Feldern  zwischen  Hennersdorf  und  Sohra  vor;  W.  fand 
einmal  bei  Maskau  ein  verlegtes  Ei.  Zu  den  Zugzeiten  tritt  sie 
indessen  häufig  auf,  wie  aus  den  zahlreich  über  sie.  vorliegenden 
Daten  hervorgeht.  Ihre  Zugzeit  ist  der  März  und  April,  und 
der  Rückzug  findet  im  September  und  namentlich  im  Oktober 
und  November  statt.  Aul.  erhielt  sie  auch  noch  13.  12.  und  19.  1. 
von  Rengersdorf  und  Wiesa,  Perr.  verzeichnete  sie  23.  2. 

152.  (Arcus  macrurus  (Gm.).  -  Das  einzige  Belegexemplar  der  seltenen 
Steppenweihe,  ein  anscheinend  einjähriges  -j1,  welches  ich  27.  4. 
1891  von  Daubitz  erhielt,  befindet  sich  im  Besitze  Herrn 
Dr.  0.  Floerickes.  Derselbe  fand  in  ihrem  Magen  4  vollständige 
Lacerta  vivipara  Jaqu.  und  die  überzähligen  Schwänze  zweier 
entwischter.  R.  und  J.  T.  haben  die  Art  einigemale  sogar  mitten 
im  Winter  erhalten. 

153.  Cirais  pygaryus  (L).  —  Die  Wiesenweihe  erscheint  nach  den 
vorliegenden  Daten  auf  dem  Zuge  kaum  seltener  als  die  Korn- 
weihe, bisweilen  so  häufig,  dass  dies  nur  durch  die  Annahmo 
des  Durchzuges  auch  östlicher  Stücke  erklärt  werden  kann,  da 
sie  im  nördlichen  Deutschland  zu  vereinzelt  brütet,  um  auf  dem 
Zuge  so  zahlreich  auftreten  zu  können.  Das  d  ad.,  auf  dessen 
Seltenheit  schon  R.  T.  aufmerksam  macht,  ist  auch  mir  nie  vor- 
gekommen. Die  meisten  Stücke  wurden  im  September  und  Ok- 
tober erlegt,  doch  erhielt  sie  Aul.  auch  5.  11.,  6.  und  7.  12.  und 


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24.  1.  aus  Uliensdorf  und  Rengersdorf.  Die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  9  juv.  aus  Daubitz. 

154.  Oy]>s  fulvm  (Qm.).  —  Das  Jahr  1849,  das  durch  seine  Unruhen 
in  Ungarn  vielen  dortigen  Vögeln  ihre  Heimat  verleidete,  war 
das  Geierjahr  für  das  Gebiet,  wie  überhaupt  für  Deutachland, 
v.  Ix>eb.  genoss  im  Mai  desselben  Jahres  den  Anblick  zweier 
hoch  über  seiner  Heide  kreisender  Geier,  deren  Art  aber  unbe- 
stimmt blieb.  Wenig  später  wurde  bei  Lohsa  aus  einem  Fluge 
von  10 — 12  Stück  ein  Gänsegeier  erbeutet,  welcher  sich  als 
Belegstück  in  der  dortigen  Sammlung  befindet.  Ausserdem  be- 
richtet P.  von  der  Erlegung  eines  anscheinend  im  zweiten  Lebens- 
jahre stehenden  9  im  Juni  1860  in  den  Laubaner  Stadtforsten. 

155.  Vutttir  monachus  L.  —  Die  Mönchsgeier  erschienen  nach  B.  T. 
1849  am  31.  5.  bei  Zodel  unweit  von  Görlitz  in  einer  Gesellschaft 
von  elf  Stücken,  von  denen  ein  -i  erbeutet  wurde,  welches  jetzt  in 
der  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  aufgestellt 
ist.  Ferner  wurde  nach  L.  T.  im  Juni  1871  bei  Muskau  ein 
Exemplar  aus  einem  Fluge  von  5  Stück  erlegt.  Nach  R.  T. 
waren  schon  1821  3  Stück  bei  Loschwitz  beobachtet  worden. 

156.  Tetrao  bonasia  L.  Das  Haselhuhn  ist  durch  die  Kultur  des 
Waldes,  besonders  der  einförmigen  Bestände  aus  dem  Tieflande 
verdrängt  worden,  in  dem  es  nach  Starke  in  der  Görlitzer  Heide 
noch  bis  zum  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  heimisch  war. 
Die  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  sogar  noch  ein 
Ei  aus  dem  Jahre  1835  von  Rauscha.  Doch  ist  das  Haselhuhn  an 
der  Tafelfichte  nach  Edor  auch  noch  gegenwärtig  ein  seltener  Stand- 
vogel. L.  T.  erhielt  aus  der  Flinsberger  Gegend  ein  Gelege, 
cf  ad.  wurde  im  November  1880  auf  den  Wiesaer  Bergen  erlegt. 

157.  Tetrao  tetrix  L.  —  Dziwi  kapon  (KL).  J.  G.  Krzsch.  erwähnt 
einen  prachtvollen,  weissen  Balzhahn,  der  nur  äusserst  feine  und 
zierliche  Spuren  von  Zeichnung  zeigte.  Das  Birkhuhn  ist  einer 
der  ersten  Charaktervögel  des  Tieflandes,  ganz  besonders  der 
Moorheide  mit  ihrem  dürftigen  Holzwuchse  von  Birke  und  Kiefer, 
ihren  Calluna  bedeckten  Blössen  und  sauren  Wiesen;  ehedem  begeg- 
nete man  ihm  dort  freilich  noch  viel  häufiger  als  jetzt.  Das  Hügel- 
land hat  seit  der  Kultur  der  mit  Wachholderbüschen  bestandenen 
Lehden  seinen  früheren  Reichtum  eingebüsst.  An  den  Hängen 
der  Berge  tritt  das  Birkhuhn  wieder  häufiger  auf. 


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Tetrao  urogallo-tetrix.  —  Der  Bastard  des  Auer-  und  Birk- 
huhns konnte  trotz  des  Vorkommens  beider  Arten  auf  den 
gleichen  Revieren  nur  einmal  nachgewiesen  werden.  18.  4.  1888 
wurde  ein  d*  bei  Muskau  abgeschossen.  Sonst  soll  er  nur  zweimal 
ca.  1860  bei  Biehain  und  in  der  Görlitzer  Heide  vorgekommen 
sein. 

168.  Tetrao  uroyallus  L.  —  Die  Heimat  des  Auerhuhns  bildet  das  tiefe 
Innere  der  ausschliesslich  mit  Nadelholz,  grösstenteils  mit 
Kiefern  bestandenen,  grossen  Heiden  abseits  der  stark  ange- 
bauten Flusslaufe.  Seine  Wohnplätzo  sind  daher,  abgesehen 
von  manchen  Grenzgebieten,  hauptsächlich  die  königlichen 
Heiden  des  Kreises  Hoyerswerda,  die  Muskauer  und  Görlitzer 
Heide.  Letztere  ist  ja  durch  ihren  reichen  Bestand  an  Auerwild 
weit  bekannt.  Nach  A.  v.  H.  wurden  1868  allein  für  das  Revier 
Neuhammer  bis  76  Balzhähne,  für  andere  3—15  jagdamtlich  an- 
gegeben. Auch  auf  der  Tafelfichte  kommt  Auerwild  nach  Eder 
ständig  vor. 

1B9.  Coturnix  communis  Bonn.  —  Schlagwachtol,  Wachtolfeldhuhn, 
pocpula  (Kl.,  JVIsk.).  Die  Verbreitung  der  Wachtel  reicht  soweit 
als  der  Getreidebau.  Im  Bereiche  des  Thalsandes  brütet  der 
für  das  Weizenfeld  bezeichnende  Vogel  vereinzelt,  in  vielen 
Feldmarken  höchst  unregelmässig,  jedoch  beobachtete  ihn  Pr. 
selbst  im  Zimpler  Sande  fast  alljährlich.  Häufig  ist  er  dagegen 
im  Lösslande.  W.  fand  das  Nest  ausser  im  Getreide  ausnahms- 
weise auch  in  Wiesen;  das  Gelege  war  20.  6.  mit  10  Eiern  voll- 
zählig. Die  Ankunft  wurde  6.  und  9.  6.  verzeichnet.  Einstimmig 
wird  über  die  starke  Abnahme  der  Wachtel  geklagt.  Ihr  Bestand 
ist  dem  Woohsel  unterworfen,  und  es  giebt  auch  Jahre,  nach  J.  G. 
Krzsch.  sind  es  solche  mit  zeitigem  Frühjahre,  in  denen  sie  auch 
wieder  häufiger  auftritt.  Das  wachtelreiche  Jahr  1894  scheint  dies 
zu  bestätigen.  Immerhin  ist  aber  der  Rückgang  ihres  Bestandes 
nicht  zu  verkennen,  und  zwar  erscheint  dies  rätselhaft,  da  die  Art 
augenscheinlich  durch  die  Kultur  in  hohem  Grade  begünstigt  ist. 

160.  Perdix  cinerea  Lath.  —  Feldhuhn,  kurotej,  kurotwa  (Kl.),  kurwota 
(Msk.).  In  Naumanns  Naturgesch.  der  Vögel  Deutschlands,  6.  Bd., 
und  Glogers  Handb.  d.  Naturgesch.  d.  Vögel  Europ.  findet  sich 
die  Beschreibung    einer    eigentümlichen,    dunklen  Färbungs- 


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anoinalie,  welche  sich  bei  den  9  Jungen  eines  Volkes  in  gleicher 
Weise  wiederholte,  während  die  Alten  normal  gefärbt  waren. 
Bemerkenswerter  Weise  kam  sie  nach  R.  T.  auf  den  betreffenden 
Revieren  auch  später  wieder  vor.  Da«  Rephuhn  ist  mit  Aus- 
nahme des  tiefen  Innern  der  Wälder  und  des  Hochwaldes  all- 
gemein verbreitet.  Pr.  fand  meistens  Gelege  von  12  — 18,  ein- 
mal aber  auch  von  21  und  sogar  22  Eiern;  von  letzteren  blieb 
nur  ein  einziges  unausgebrütet. 

Phasianus  colchiins  L.  —  Der  Fasan  ist  allgemein  künstlich 
eingebürgert,  was  J.  G.  Krzsch.  1836  noch  für  nahezu  unmöglich 
hielt.  Meist  ist  dies  sogar  so  vollständig  gelungen,  dass  er  sich 
fast  nur  noch  durch  den  ästhetischen  Gegensatz,  in  dem  er  sich 
zu  seiner  Umgebung  befindet,  als  Fremdling  zu  erkennen  giebt. 
Völlig  zeigt  er  sich  jedoch  den  Verhältnissen  nicht  gewachsen, 
denn,  wo  ihm  nicht  ein  beträchtlicher  Teil  der  ihm  schädlichen, 
einheimischen  Tierwelt  geopfert  wird,  ist  es  mit  seinem  Gedeihen 
immerhin  schlecht  genug  bestellt. 

161.  Turtur  communis  Selby  —  Kleine,  wilde  Taube,  tujawka  (Kl.). 
Die  Turteltaube  ist  über  alle  Fichtenbestände  zahlreich  verbreitet: 
sio  ist  gegenwärtig  für  die  Bestände  der  Berghänge,  an  denen 
sie  früher  weit  seltener  gewesen  sein  dürfte,  kaum  weniger  be- 
zeichnend als  für  die  des  Tieflandes.  Am  häufigsten  ist  sie 
allerdings  in  den  wasserreichen  Sandgegenden  des  letztem;  z.  B. 
tritt  sie  ganz  erstaunlich  häufig  um  Müoka-Creba  auf.  Die 
Ankunft  wurde  frühestens  24.  4..  durchschnittlich  nach  6  Daten 
28.  4.  verzeichnet.  W.  fand  die  Nester  stets  mässig  hoch  auf 
schwanken  Zweigen. 

102.  Cohimki  pahtmbus  L.  —  Grosse  Holztaube,  wilde  Taube,  Gross- 
peter, wulki  holb  (Kl.),  ziwy  golb  (Msk.).  Die  Ringeltaube  be- 
wohnt zahlreich  alle  Waldungen,  giebt  aber  den  üppigeren 
Mischbeständen  vor  der  einförmigen  Kiefernheide  den  Vorzug. 
Sie  schliesst  sich  der  Kultur  an  und  brütet  jetzt  mehr  als  früher 
in  allen  Parkanlagen,  auch  in  Gärten,  ja  inmitten  der  Ort- 
schaften, z.  B.  auf  den  Strassenbäumen  von  Niesky  und  Görlitz, 
sogar  inmitten  des  Wochenmarktlärms  der  Elisabethstrasse  (P.). 
L.  T.  fand  sogar  ihr  Nest  auf  einer  Dachrinne  in  Görlitz.  Als 
Ankunftstermin  fand  R.  T.  von  1832     38  frühestens  den  13., 


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spätestens  20.  und  durchschnittlich  IG.  3..  ich  aus  12  späteren  Beob- 
achtungen bereits  den  24.  2.  (P.),  wiederholt  1.  3.  und  durch- 
schnittlich 10.  3.  Herrn,  notierte  Gelege  4.  5.,  ich  kaum  nügge  Junge 
29.  6.  und  18.  (J.?  ein  legereifes  Ei  im  Eileiter  noch  12.  8.  und  zum 
Ausschlüpfen  reife  Eier  2.  9.  Die  letzten  Stücke  gelangten  Mitte 
Oktober  (12.,  14.,  lb\)  zur  Beobachtung.  R.  T.  fand  ihren  Kropf  im 
Frühjahre  mehrfach  mit  zarten  Kleebläfctchen  gefüllt  :  im  Juli  beob- 
achtete er  in  ihm  Gehäuseschnecken,  darunter  grosse  Limnaea 
ovata  Drap.:  ich  fand  im  Juni  Polygonum  fagopyrum  L.  und 
3  Suecinea  Pfeifieri  Rossm.  im  Kröpfe  der  Ringeltaube. 

163.  Coiumlta  oenas  L.  —  Lachtaube.  Im  Gegensatze  zur  vorigen  Art 
ist  die  Hohltaube  mit  der  ihr  die  Bruthöhlen  raubenden  Kultur 
stark  geschwunden.  Sie  brütet  ziemlich  vereinzelt,  fehlt  jedoch 
kaum  einem  grösseren  Reviere  des  Tieflandes,  sei  es,  dass  sie  in 
der  hohlen  Eiche  eines  Teichdammes  oder  in  der  weiten  Kiefern- 
heide nistet,  in  der  sie  gewiss  so  leicht  keine  unbewohnte  Schwarz- 
spechthöhlo  unbenutzt  lässt.  Pr.  fand  nach  dem  Fällen  ihres 
Nistbaumes  ihr  Gelege  unter  einer  Klafter  Stockholz  am  Erd- 
boden; W.  beobachteto  stets  zwei  Brüten.  Ihre  Ankunft  scheint 
vor  der  der  Ringeltaube  stattzufinden,  die  letzten  bemerkte  Kr. 
16.  10.    R.  T.  erlegte  sie  sogar  im  Winter  unter  Saatkrähen.*) 

1(>4.  Ardca  alba  L  Gloger  und  R.  T.  versichern,  dass  sie  in  der 
preussischen  Oberlausitz  vorgekommen  ist. 

105.  Ardea  parpurea  L.  —  Der  Purpurreiher  ist  nicht  nur  im  Mai 
1832  bei  Schncllförtel  unweit  Rauscha  nach  F.  und  bei  Leopolds- 
hain nach  L.  T.  erlegt  worden,  sondern  hat  auch  nach  den  über- 
einstimmenden Überlieferungen  der  drei  Gebrüder  Tobias  ca.  1863 
in  mehreren  Paaren  im  Rohr  der  Warthaer  Teiche  bei  Lohsa 
gebrütet.**) 

1GG.  Ardea  cinerea  L  —  Grauer  Fischreiher,  capla  (Kl.).  Der  Fisch- 
reiher ist  das  ganze  Jahr  hindurch  an  den  fischreichen  Gewässern 
des  Tieflandes  keine  Seltenheit;  denn  auch  während  der  Brutzeit 
stellen  sich  einzelne  ungepaarte  Individuen  an  ihnen  ein.  Nach 

*)  Ardea  garzt/ta  L.  —  Der  Seidenroiher  scheint  im  Sommer  1896  unweit 
Nieaky  erlegt  worden  zu  sein,  leider  aber  wurde  das  Stück  nicht  präpariert. 

**)  Ein  nahe  der  Grenze  bei  Klinsberg  erlegtes  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  Heydrii  hs. 


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302 


den  vielen  Stücken,  welche  Aul.  im  Winter  besonders  von  der  Neisse 
erhält,  zu  schliessen,  überwintert  er  an  offenen  Stellen  der  Ge- 
wässer des  Gebiets  in  nicht  unbeträchtlicher  Zahl.  Im  Spätsommer 
steigert  sich  jedoch  seine  Menge  ins  Ungeheure,  so  dass  der  jähr- 
liche Abschuss  wohl  500  Stück  übersteigen  mag.  Die  Zahl  der 
Brütenden  ist  indess  aufs  äusserste  zusammengeschmolzen.  Im 
Anfange  des  Jahrhunderts  horstete  er  nach  Starke  noch  in  der 
Görlitzer  Heide.  Seine  blühendste  Siedelung  war  wohl  stets  die 
von  Weisskullm  in  der  Lohsaer  Niederung.  Dort  hausten  bis  in 
die  neue  Zeit  hinein  in  einem  grossen  Bestände  riesiger  Kiefern  all- 
jährlich bis  gegen  300  Paare,  bis  sie  das  Fallen  der  ca.  250jährigen 
Bäume  vertrieb.  Ich  fand  1894  in  dem  nur  noch  4  Hektar 
grossen  Walde  nur  noch  20 — 30  Horste  besetzt.  Ungefähr  1890, 
als  die  Siedelung  der  letzte  Hauptschlag  traf,  scheinen  mehrfach 
Einzelbruten  in  der  Crebaer  und  Muskauer  Heide  (Neudörfel) 
vorgekommen  zu  sein. 

167.  Ardetta  minuta  (L.)  —  Goldreiher.  Die  Zwergrohrdommel  ist 
als  Brutvogel  in  den  grösseren  Rohrdickungen  des  Tieflandes 
weit  verbreiteter,  als  B.  T.  glaubte.  Sie  nistet  z.  B.  regelmässig 
zu  Ullersdorf,  Lohsa,  um  Uhyst.  Pr.  stellte  sie  um  Kütten  fest. 
L.  T.  im  Neuteiche  von  Leopoldshain,  bei  Hennersdorf  und  viel- 
fach in  der  Görlitzer  Heide.  0.  U.  traf  sie  zur  Brutzeit  eben- 
falls dort  auf  dem  Torf  bruche  von  Kohlfurt.  J.  T.  verzeichnete 
sie  14.  4.;  Aul.  erhielt  sie  noch  1.  10.  Die  Naturforsch.  Gesell- 
schaft zu  Görlitz  besitzt  juv.  (August,  Quolsdorf). 

168.  Botaurm  stellar is  (L.)  —  Rohrdommel,  Wasserochse,  wumpak 
(Kl.).  Die  grosse  Rohrdommel  ist  ein  Gesellschafter  der  Rohr- 
weihe und  brütet  deshalb,  wie  diese,  viel  seltener  im  Gebiete, 
als  man  vermuten  möchte.  Am  regelmässigsten  kommt  dies 
noch  vor  auf  den  Teichen  von  Leichnam  an  der  sächsischen 
Grenze  und  im  Lohsaer  Gebiete  (Gr.-Särchen);  früher  brütete  sie 
auch  bei  Ullersdorf,  sonst  nur  unregelmässig,  z.  B.  auf  den 
Teichen  von  Spree- Quolsdorf  und  Uhyst;  ausserdem  wurde  ihr 
Brüten  je  einmal  1890  auf  dem  Biehainer  Bruch  und  ca.  1870 
auf  dem  Neuteiche  zu  Leopoldshain  (L.  T.)  nachgewiesen.  Auf 
Pr.'s  Teichen  zu  Zimpel  brütete  sie  nur  in  einem  Jahre,  erschien 
aber  nicht  wieder,  obgleich  er  Alte  und  Junge  schonte.  Die  Zahl 
der  von  Juli  bis  Dezember  erlegten  ist  eine  sehr  erhebliche. 


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303 

169.  Nycticorux  grimm  (L).  —  Von  Belegexemplaren  besitzt  die 
Lohsaer  Sammlung  ein  prachtvolles  c/1  ad.  aus  Wartha  und 
2  3V  im  gefleckten  Jugendkleide  von  1847  und  14.  8.  1852 
aus  Lohsa,  ehemals  auch  noch  9  ad.  aus  Hoyerswerda  (1832). 
Auch  R.  T.  erwähnt  Junge,  rdie  eben  erst  das  Nest  verlassen 
haben  konnten,  sogar  Aul.  erhielt  1895  das  Jugendkleid  t.  8. 
aus  Haibau.  Ferner  wurde  die  Art  einmal  bei  Uhyst  erlegt,  und 
13.  5.  1891  war  ich  selbst  mit  Kr.  so  glücklich,  mich  derselben 
bei  Ullersdorf  auf  wohl  fast  10  m  zu  nähern,  so  dass  sich  das 
Federkleid  als  das  eines  einjährigen  Vogels  feststellen  liess. 

170.  Ciconia  alba  J.  C.  Schaff.  —  Klapperstorch,  bacon  (Kl.,  Msk.). 
Der  weisse  Storch  brütet  ziemlich  vereinzelt  in  den  offenen 
Gegenden  des  Tieflandes  und  ist  neuerdings  auch  noch  mancher- 
orts durch  die  Kultur,  besonders  durch  die  Trockenlegung  nasser 
Wiesen  verdrängt  worden.  Am  zahlreichsten  bewohnt  er  noch 
die  Lohsaer  Niederung.  Dort  sind  zu  Lietschen,  Mortka,  Wartha, 
Koblenz,  Gr.-Särchen  und  Buchwalde  regelmässig  Horste  besetzt; 
weiter  gilt  dasselbe  für  Hoyerswerda,  Bergen,  Raudten  bei  Uhyst, 
Kütten,  Reichwalde,  Daubitz  und  Ober-Neundorf.  1897  stellte 
er  sich  auch  wieder  zu  Baarsdorf  und  Seifersdorf  ein,  ca.  1880 
auch  einmal  beim  Jägerwäldchen  bei  Görlitz  (L.  T.),  musste  aber 
sein  Auftreten  dort  sogleich  mit  dem  Leben  büssen.  Ungepaarte 
Individuen  erscheinen  auch  anderwärts  als  Sommergäste.  Der 
Durchzug  ist  regelmässig  ein  starker,  so  dass  man  in  den  letzten 
Julitagen  und  im  August  oft  Hunderten  begegnen  kann.  Der 
Frühjahrszug  begann  nach  R.  T.  von  1832—38  frühestens  12.  3., 
spätestens  2.  4.  und  durchschnittlich  23.  3.,  nach  11  jüngeren 
Daten  27.  3.    Die  letzten  wurden  10.  9.  bemerkt. 

171.  Ciconia  nigra  (L.)  —  Waldstorch,  corny  bacon  (Kl.).  Der  schwarze 
Storch  war  ehedem  eine  der  ersten  Zierden  der  grossen  Kiefern- 
heiden und  ihrer  stillen  Waldseen;  jetzt  ist  er  aber  im  Ver- 
schwinden begriffen.  In  der  Görlitzer  Heide  war  er  bis  in  die 
neueste  Zeit  verbreitet.  Die  Horste  auf  hohen  Eichen  und  Kiefern 
in  der  Muskauer  Heide,  im  Tiergartenrevier  und  bei  Weisskeisel 
(seit  ca.  1883),  bei  Rietschon,  Tränke  (seit  ca.  1888)  und  Niemitsch 
stehen  dagegen  schon  länger  leer;  z.  T.  anscheinend  nur  in  Folge 
vorwitziger  Störungen.  Einmal  bezog  ein  Paar  einen  der  Reiher- 


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304 


horste  von  Weisskullm.  In  der  I-iohsaer  und  Hoyerswerdaer 
Gegend  zeigt  er  sich  noch  zur  Brutzeit.  ().  U.  und  ich  begeg- 
neten ihm  dort  19.  4.  und  15.  5. ;  bei  Biehain  traf  ich  ihn  3.  5. 
Aul.  erhielt  ihn  12.  5.  aus  See  bei  Niesky,  14.  5.  und  sogar  noch 
18.  9.  aus  Rauscha  und  25.  6.  aus  Kohlfnrt.  Pr.  kam  er  namentlich 
im  August  vor.   R.  T.  und  ich  verzeichneten  ihn  frühestens  4.  4.*) 

172.  Plegudis  falcinvltus  (L.J.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  d  ad. 
aus  Hoyerswerda;  es  ist  identisch  mit  dem  von  P.  für  1863 
erwähnten. 

173.  Syrrhapte*  paradoxus  (Pall).  Das  einzige  Belegexemplar,  -  . 
wohl  ein-  bis  zweijährig,  1889  ca.  18.  1.  bei  Zimpel  von  Pr. 
erlegt,  befindet  sich  in  der  Nieskyer  Sammlung.  Ausserdem  soll  da? 
Fausthuhn  nach  der  Bearbeitung  der  Einwanderung  von  1888 
von  A.  B.  Meyer  (im  Anhange  des  3.  Jahresberichts  der  ornitho- 
logischen  Beobachtungsstationen  im  Königreich  Sachsen,  Dresden 
1888)  noch  an  folgenden  Orten  vorgekommen  sein:  28.  4.  1888 
in  Menge  bei  Rauscha,  Ende  April  bei  Gebhardsdorf,  Anfang 
Mai  bei  Lauban,  5.  5.  bei  Jäukendorf  und  19.  6.  20  Stück  bei 
Haibau. 

174.  Fulica  atra  L.  -  -  Litze,  Blässente,  lysak  (Kl.).  Das  Blässhuhn  ist 
der  bei  weitem  häufigste  Bewohner  der  stehenden  Gewässer.  Es  ver- 
schmäht keine  Ortlichkeit  und  nimmt  selbst  mit  einer  entlegenen, 
kaum  50  Ar  grossen  Torfgrube  zum  Nisten  vorlieb.  Nach  einer 
glücklichen  Brutzeit  vermag  es  zu  so  gewaltigen  Scharen  anzu- 
wachsen, dass  die  Wasserflächen  im  Herbste  von  den  Vögeln  schwarz 
bedeckt  erscheinen.  Kr.  zählte  und  schätzte  einst,  1.  10.  1894. 
allein  auf  dem  Gr.-Särchener  Teiche  bei  Lohsa  1600 — 2000  Stück. 
Die  ersten  verzeichnete  R.  T.  von  1832 — 38  frühestens  11.  3., 
spätestens  17.  3.,  durchschnittlich  13.  3.,  ich  nach  8  späteren 
Daten  18.  3.  Das  Gelege  fanden  Pr.  und  ich  Mitte  Mai  mit  6 
bis  10  Eiern  vollzählig,  jedoch  18.  5.  auch  schon  stark  bebrütet, 
ersterer  fand  sogar  ein  Gelege  von  12  Stück.  Die  Jungen  tragen 
nach  regelrecht  verlaufenem  Brutgeschäfte  schon  Mitte  Juni  das 

*)  Plnialea  Uuceroilin  L.  -  Das  Vorkommen  von  Löffelgnnsen  bei  Hoyers- 
werda in  alter  Zeit  wird  von  M.  Frenze]  überliefert. 


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Jugendkleid.  Der  Abzug  findet  Ende  Oktober  oder  erst  Anfang 
November  statt;  von  Kr.  wurde  die  Art  noch  4.  12.  notiert. 

175.  Gallinula  chloropus  (L.J  —  Botblässe.  Das  grünfussige  Teich- 
huhn fehlt  kaum  irgendwo  an  den  Brutplätzen  des  vorigen,  tritt 
aber  in  den  grossen  Teichgebieten  des  Tieflandes,  besonders  den 
moorigen  Heidegewässern,  gegen  dasselbe  sehr  zurück.  Dagegen 
bewohnt  es  auch  die  kleinsten  Teiche,  welche  jenem  doch  nicht 
genügen  (Ponteteich,  Weinlache,  L.  T.)  und  stille  Buchten  der 
Flüsse  (Bärwalde,  Neisse  und  deren  Lachen)  und  herrscht  dem- 
entsprechend in  dem  an  grossen  Gewässern  armen  Hügellande 
vor.  R.  T.  notierte  die  Ankunft  18.  3.  Pr.  fand  im  Juli  oft 
fast  erwachsene  Junge  und  gleichzeitig  Nester  mit  Eiern.  Ich 
traf  30.  8.  ein  noch  sehr  kleines  Junges  an  und  im  Winter 
1895/96  und  1896/97  einen  überwinternden  Vogel  in  Jänkendorf, 
welcher  sich  Haushühnern  anschloss  und  alle  Scheu  vor  dem 
Menschen  ablegte. 

176.  Ortygometra  parva  (iScoj).).  —  Den  Beweis  für  das  Brüten  des 
äusserst  schwer  zu  beobachtenden  kleinen  Sumpfhuhns  glaubt 
R.  T.  hinlänglich  erbracht  zu  haben.  Er  erbeutete  mehrfach 
Alte  und  Junge  bei  Lohsa  (namentlich  im  Sommer  1842)  und 
ein  Junges  im  August  im  Neuteiche  von  Leopoldshain.  Darauf- 
hin dürften  er  sowohl  wie  F.  wohl  im  Rechte  sein,  wenn  sie 
das  kleine  Sumpf  huhn  für  einen  zerstreut  auftretenden  Brutvogel 
des  Gebietes  halten.  Belegexemplare  besitzt  die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  9,  16.  3.(!)  1886;  es  wurde 
auf  der  Strasse  zwischen  Görlitz  und  Ludwigsdorf  gefangen. 
Die  Lohsaer  Sammlung  besitzt  9  (30.  4.  1842)  und  <f  juv. 
(August  1847)  aus  Lohsa;  die  Nieskyer,  d"  ad.  aus  Weigersdorf; 
Aul.  erhielt  einen  jüngeren  Vogel  im  Herbste  1895  aus  Reichen- 
bach. 

177.  Ortygometra  porzana  (L.)  —  Moorhühnchen.  Dem  Tüpfelsumpf- 
huhne schreibt  R.  T.  gewiss  mit  Recht  eine  allgemeine  Ver- 
breitung über  die  meisten  Sümpfe  des  Tioflandes  zu.  L.  T.  bekam 
Junge  aus  allen  grösseren  Teichen  der  Leopoldshainer  und 
Hennersdorfer  Gegend;  Pr.  hatte  auf  den  Teichen  von  Zimpel 

*)  Von  Ortygometra  pusilla  (Pall.)  befinden  sich  nur  2  Belogexemplare  aus 
der  Nahe  der  Grenze,  von  Flinsberg,  in  Heydrichs  Sammlung. 
AhhAndl.  Bd.  XX1L  20 


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306 

alljährlich  einige  Brutpärchen,  deren  Nester  er  mit  6 — 8  Eiern 
belegt  fand;  ich  stellte  einmal  eine  Brut  auf  dem  Torfbruche 
vou  Horka  fest.  Aul.  erhielt  es  aus  Langenau  12.  6.  und  16.  10., 
aus  Heide  bei  Muskau  3.  5.  und  aus  Kohlfurt  30.  4.  Kr.  beob- 
achtete es  bei  Ullersdorf  31.  8.,  22.  und  26.  10. 

178.  Crex  pratensis  Bchst.  —  Faule  Magd,  Knarrhuhn,  Wiesenschnarrer. 
Der  Wachtelkönig  ist  eine  bezeichnende  Erscheinung  der  nassen 
Wiesen  des  Lössgebiets,  doch  brütet  er  auch  in  Kleefeldern  und 
im  Wintergetreide.  Sein  Bestand  ist  starken  Schwankungen 
unterworfen.  Im  Tief  lande  findet  er  sich  weit  seltener,  er  bewohnt 
hier  auch  die  Schilfränder  der  Teiche,  fehlt  aber  der  Moorwiese. 
Pr.  hatte  in  den  grossen  Tauerwiesen  stets  ein  bis  zwei  Paare 
und  fand  ein  Gelege  von  9  Eiern.  R.  T.  notierte  ihn  frühestens 
2.  5.,  spätestens  27.  5.  und  durchschnittlich  von  1832—38  14.  5.. 
ich  nach  wenigen  späteren  Aufzeichnungen  17.  5.;  ersterer  traf 
ihn  im  Herbste  noch  Endo  Oktober  an. 

179.  Rallu*  aqua(ipi8  L.  —  Wasserhülinel.  Die  Wasserrallo  scheint 
in  ihrem  Vorkommen  mit  dem  Tüpfelsumpfhuhne  überein- 
zustimmen und  in  ihrem  Bestände  ebenso  eigentümlich  wie  die 
vorige  Art  zu  wechseln.  Die  Uürlitzer  Vogelkundigen  fanden 
sie  stets  als  Brutvogel  an  den  Teichen  von  Leopoldshain  und 
Hennersdorf;  R.  T.  traf  sie  bei  Lohsa,  ich  auf  dem  Torfbruche 
von  Horka;  Pr.  erhielt  sie  öfters  zur  Brutzeit  aus  Jahmen  und 
Creba,  Aul.  17.  7.  aus  Schönbrunn.  Ich  traf  sie  bereits  31.  3. 
am  Brutplatze.  Aul.  bekam  sie  noch  20.  11.  und  17.  12.. 
namentlich  aber  im  Winter  von  der  Neisse,  z.  B.  10.  1.  aus 
Rothenburg. 

180.  Grus  communis  liehst  Krannich,  Grossziemer.  Der  Kranich 
ist  der  Charaktervogel  der  grossen  Moorbrüche.  Als  Brutplatz 
erwählt  er  den  Cyperaeeensumpf  eines  Heideteiches  oder  aus- 
gestochenen Torflagers  oder  die  mit  niederen  Kiefern,  Ledum,  Mo- 
linia  und  Calluna  bewachsenen,  oft  nur  im  Hochsommer  erhärtenden 
Moorstrecken.  Namentlich  durch  die  Entwässerung  und  Urbar- 
machung der  letzteren  ist  er  immer  mehr  zurückgedrängt  worden. 
Sogar  schon  meliorierte  Bruchwiesen  besucht  er  nicht  mehr. 
Infolge  der  strengen  Schonung,  die  er  überall  geniesst,  ist  sein 
Bestand  ein  sehr  geregelter:  er  brütet  alljährlich  in  je  einem 


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307 


Paare  in  dem  grossen  Torfbruche  von  Neucollm  bei  Hoyers- 
werda, in  dem  von  Biehain,  im  weissen  Luch  von  Creba,  im 
Schulzenteiche  bei  Uhsmannsdorf  und  im  Tiergartenbruche  der 
Muskauor  Heide;  in  2  —  3  Paaren  haust  er  im  Neuteiche  der 
Spreeer  Heidehäuser,  vor  allem  aber  bewohnt  er  die  Görlitzer 
Heide,  besonders  den  Wohlen  und  die  Gregend  von  Bauscha. 
Für  die  letztere  geben  A.  v.  H.  10,  andere  sogar  gegenwärtig 
über  15  Paare  an.  Aus  dem  grossen  Luch  von  Weisskeisel 
verschwand  er  ca.  1878,  aus  Niemitsch  1882  (A.  v.  G.).  Aul.  er- 
hielt ihn  18.  5.  aus  Petershain;  ich  traf  ihn  3.  6.  bei  Ullersdorf. 
Pr.  hatte  alljährlich  von  Ende  März  bis  Mitte  April  auf  deu 
Tauerwiesen  einige  Paare.  J.  T.  notierte  ihn  schon  2.  3.,  R.  T. 
29.  3.,  L.  T.  21.  3.,  A.  v.  G.  29.  3.  und  ich  25.  und  31.  3.,  sowie 
Durchzüge  11.  3.  und  16.  10. 

181.  Otis  tetrax  L.  —  R.  T.  und  Gloger  geben  an,  dass  bei  Görlitz 
3  ?  und  <i  juv.  erbeutet  wurden.  Eines  davon  wurde  nach  F. 
im  März  1822  vom  Oberbürgermeister  Demiani  bei  Hennersdorf 
erlegt. 

182.  Otis  tarda  L.  —  Die  grosse  Trappe  wurde  nach  R.  T.  dreimal 
erhelltet.  "Vielleicht  gehört  zu  diesen  Stücken  das  ?  der  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschuft  zu  Görlitz  vorn  19.  1.  1837, 
das  mit  der  Angabe  „auf  einem  Felde  tot  gefunden*  versehen 
ist.    Ca.  1880  wurde  V  im  Frühjahr  bei  Weisskeisel  erlegt. 

183.  Scotopax  rusticula  L.  —  Holzschnepfe.  Die  Waldschnepfe  war 
R.  T.  nur  als  Brutvogel  der  Vorberge  bekannt;  L.  T.  traf  sie 
als  solchen  besonders  auf  den  Königshainer  Bergen  an;  doch  liegen 
auch  für  so  viele  Reviere  der  Tieflaudsheiden  Beobachtungen 
über  das  Vorkommen  der  Waldschnepfe  zur  Brutzeit  vor,  dass  sie 
auch  hier  weit  verbreitet,  wenn  auch  meist  sehr  vereinzelt  nisten 
dürfte.  Namentlich  bewohnt  sie  die  Muskaucr  Heide,  in  der  W. 
ihr  zweimaliges  Brüten  als  Regel  feststellte.  In  neuerer  Zeit 
wurde  ihr  Nest  bei  Rengersdorf  gefunden.  Frühestens  verzeich- 
nete sie  R.  T.  7.  3.,  spätestens  25.  3.,  das  Mittel  von  1832  — 38 
ergab  den  13.  3.,  welches  nach  o  späteren  Daten  auf  den  19.  3. 
lallt.  Mancherorts  scheint  sio  gegenwärtig  auf  dem  Zuge  zahl- 
reicher vorzukommen  als  früher;  nach  P.  ist  dies  auch  im  Gör- 
litzer Stadtparke  der  Fall. 

20* 


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184.  Oallinago  gaÜimda  (L.)  —  Moorschnepfe,  kleine  Bekassine.  Die 
kleine  Sumpfschnepfe  ist  als  Durchzugsvogel  vielfach  vor- 
gekommen, z.  B.  wurde  sie  von  Pr.  öfters  im  Oktober  erlegt, 
auch  von  R.  T.  wurde  sie  13.  4.,  25.  4.  und  sogar  noch  8.  6. 
bei  Görlitz  verzeichnet.  Der  Nachweis  ihres  Brütens  gelang 
aber  noch  nicht,  obwohl  für  die  Teiche  von  Uhyst  und  einzelne 
kleine  Torfsümpfe  in  der  Heide  von  Jahmen  Anhaltepunkte  hier- 
für vorhanden  zu  sein  schienen.  Die  Sammlung  der  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  ein  Belegexemplar  von  Henners- 
dorf, Oktober  1871. 

185.  Oallinago  caehstis  (Frenzel)  —  Himmelsziege,  grosse  Bekassine. 
Die  Bekassine  ist  der  Charaktervogel  des  moorigen  Sumpfes  und 
domentsprechend  im  Gebiete  der  Tieflandsheide  ein  häufiger 
Brutvogel.  Pr.  fand  das  stets  aus  4  Eiern  bestehende  Gelege 
auf  Kaupen  in  Teichen,  im  Grase  der  Bruchwiesen  und  in 
Binsenbüscheln  sumpfiger  Holzschläge.  Auf  dem  Herbstzuge 
liegt  sie  in  abgelassenen  Teichen  oft  in  erstaunlicher  Menge, 
wovon  sich  Kr.  und  ich  Ende  August  und  Anfang  September 
zu  Uhyst  überzeugen  konnten.  Revierfbrster  Nerkc  erlegte  hier 
allein  in  einem  Herbste  597  Stück.  Frühestens  .traf  ich  sie"  3.  3. 
an,  als  Durchschnitt  der  Ankunft  berechnete  R.  T.  von  1832 
bis  1838  27.  3.,  ich  aus  7  späteren  Daten  18.  3.  Noch  8.  und 
14.  7.  sah  ich  viele  sich  eifrig  dem  Balzspiele  hingeben  (ob  eine 
zweite  Brut?).  Kr.  begegnete  ihr  noch  2.,  4.  und  9.  11.  und  zu 
Uhyst  sogar  noch  im  Dezember  und  Anfang  Januar. 

186.  Oallinago  major  (Gm.)  —  Mittelschnepfe.  Das  einzige  Beleg- 
exemplar besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu 
Görlitz,  cf,  Deutsch-Ossig,  29.  9.  184G.  Doch  erhielten  sie  auch 
alle  Gebrüder  Tobias  und  Aul.  nicht  selten  zur  Zugzeit. 

187.  Nummius  pliaeopus  (L.J.  R.  T.  giebt  ihn  als  Durchzugsvogel 
im  August  und  Anfang  September  an.  In  neuerer  Zeit  erhielt 
ihn  L.  T.  aus  Rothenburg. 

188.  Numenius  arcuatus  (L.)  —  Sichelschnepfe.  Der  grosse  Brach- 
vogel scheint  als  Brutvogel  nahezu  zu  fehlen,  trotzdem  die 
grossen  Bruchwiesen  der  Görlitzer  Heide  viel  Ähnlichkeit  mit 
denen  von  Primkenau  und  Parchau  in  Niederschlesien  haben,  auf 
denen  er  so  zahlreich  nistet.    Wenigstens  gelang  es  in  neuerer 


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309 


Zeit  weder  hier,  noch  sonstwo  ihm  zur  Brutzeit  zu  begegnen. 
Auch  R.  T.  kam  nur  eine  einzige  Brut  bei  Hoyerswerda  vor. 
Dass  aber  die  Art  auch  jetzt  noch  dort  niste,  wie  Floericke  (Cab. 
Journ.  f.  Orn.  39.  Jahrg.,  p.  197)  gestützt  auf  die  Angaben  des  Ober- 
försters Krüger  erwähnt,  ist  nach  meinen  Nachforschungen  nicht 
richtig;  es  liegt  eine  Verwechselung  mit  Oedicnem.  scolopax  vor. 
Die  zahlreichen,  über  das  Erscheinen  des  grossen  Brachvogels  im 
Frühjahre  vorliegenden  Daten  liegen  zwischen  dem  18. 3.  und  20. 4. 
Kr.  beobachtete  ihn  30.  7.  und  1. 10.,  R.  T.  18.  8.  und  Aul.  erhielt 
ihn  8. 8.  Belegexemplare  befinden  sich  in  der  Sammlung  der  Natur- 
forsch. Gesellschaft  zu  Görlitz  aus  Quolsdorf,  z.  B.  August  1887. 

189.  Limosa  aegocephah.  (L.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
die  Lohsaer  Sammlung:  9  juv.  aus  Lietschen  bei  Lohsa  (29.  9. 
1848).    R.  T.'und  F.  führen  sie  ebenfalls  auf. 

190.  Totanus  piu/nax  (L.)  —  Pikac  (spr.  pickatz)  (Msk.).  Der  Kampf- 
läufer erscheint  zahlreich  mit  seinen  Gattungsgenossen  zusammen 
auf  dem  Zuge.  Ich  beobachtete  ihn  z.  B.  zu  Uhyst  in  Scharen 
5.,  8.,  11.  und  20.  4.  und  3.  9.,  R.  T.  Anfang  August.  Früher 
war  er  aber  auch  Brutvogel  im  Gebiete  und  zwar  am  Brauns- 
teiche bei  Muskau  (W.  sah  noch  Eier  von  dort)  und  wurde  hier 
erat  durch  die  Uferregulierung  vertrieben.  Ferner  nistete  er  auf 
der  Insel  im  Gr.-Särchener  Teiche  bei  Lohsa  vor  deren  Auf- 
forstung bis  ca.  1870. 

191.  Totanus  hypoleucm  (L  J.  —  Der  Flussuferläufer  ist  der  Brutvogel 
der  schlammigen  Uferstellen  der  Neisse  (z.  B.  bei  Penzig  nach 
L.  T.,  häufig  bei  Muskau)  und  seltener  der  Spree;  wahrscheinlich 
brütet  er  auch  am  Hammerteiche  bei  Kohlfurt.  W.  fand  sein 
mit  4  Eiern  vollzähliges  Gelege  in  mit  Halmen  ausgelegten  Erd- 
vertiefungen im  Schutze  eines  Busches ;  nach  Kr.  waren  sie  bereits 
12.  5.  sehr  stark  bebrütet.  Letzterer  traf  ihn  nach  beendetem 
Brutgeschäfte  schon  1.  7.  zu  Hunderten  bei  Uhyst.  Von  diesem 
Zeitpunkte  ab  bis  zum  31.  8.  liegen  viele  Daten  über" seinen 
Durchzug  an  Teichen  vor.  Im  Frühjahr  wurde  er  11.,  15.  und 
21.  4.  notiert. 

192.  Totanuti  calidris  (L.)  —  Rotfüssiger  Wasserläufer.  Der  Rot- 
schenkel zählt  zu  den  charakteristischen  Gestalten  der  zahlreichen 
stehenden  Gewässer  des  Tieflandes.    Mit  Ausnahme  der  moorigen 


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310 


Seen  and  Sümpfe  der  Heide  fehlt  er  hier  fast  nirgends  als  Brutvogel 
in  den  Gesellschaften  der  Kiebitze.  Seine  hauptsächliche  Heimat 
bilden  allerdings  die  grössten  Teichgebiete,  wie  z.  B.  die  von  Kütten 
und  Uhyst.  Allein  auf  einer  kaum  40  Hektar  grossen,  sumpfigco 
Halbinsel  des  „  grossen  Koblenz u  bei  Lohsa  schätzte  ich  über  50 
Brutpaare.  Durch  die  neuen  Teichanlagen,  die  ihm  besonders 
zuzusagen  scheinen,  wird  sein  Bestand  noch  immer  mehr  ge- 
steigert. Pr.  fand  in  den  Tauerwiesen  seine  Gelege  stets  mit 
4  Eiern  vollzählig,  Perr.  16.  5.  erst  2  Eier  im  Neste.  Seine  An- 
kunft verzeichnete  ich  von  1890 — 94  frühestens  IB.  3.,  spätestens 
31.  3.  und  durchschnittlich  24.  4.,  im  August  dagegen  nur  noch 
wenige,  z.  B.  31.  8. 

193.  Tatanus  ftiscus  (L).  —  Den  dunklen  Wasserläufer  hält  R  T. 
gewiss  mit  Recht  für  keine  Seltenheit  während  des  Herbstzuges. 
Er  begegnete  ihm  Anfang  August  1842  in  Scharen;  ich  traf  ihn 
30.  8.  1892  und  3.  9.  1893  in  Uhyst  meist  in  dem  dunklen  Jugend- 
kleide und  beobachtete  22.  und  23.  9.  1892  ca.  12  alte  Vögel 
im  hellen  Herbstkleide  bei  Lohsa.  Belegexemplare  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  vom  Oktober 
1871,  £  (2.  10.  1840)  und  cT  (10.  10.  1878)  aus  der  Görlitzer 
Gegend;  die  Nieskyer  Sammlung  besitzt  ein  Stück  im  Jugend- 
kleide aus  Weigersdorf,  welches  von  Pr.  erlegt  wurde.  Höchst 
interessanter  Weise  berichten  R  und  L.  T.  übereinstimmend  von 
dem  mehrere  Jahre  hindurch  beobachteten  Vorkommen  alter 
Vögel  auch  im  Sommer  am  Sternteiche  bei  Leopoldshain.  Be- 
sonders wurde  ein  um  die  Nachkommenschaft  augenscheinlich 
besorgtes  Pärchen  einen  Teil  des  Juni  hindurch  beobachtet, 

194.  Totanus  littoreus  (L.).  —  Der  helle  Wasserläufer  dürfte  sich 
nach  meinen  Erfahrungen  während  des  Herbstzuges  kaum  seltener 
als  der  vorige  einstellen,  doch  wurde  er  nur  in  folgenden  Fällen 
mit  Sicherheit  nachgewiesen.  R  T.  traf  ihn  Anfang  August 
1842  in  Scharen  an,  ich  einen  einzelnen  30.  8.  1892  bei  Uhyst. 
Aul.  erhielt  ihn  26.  8.  1896  aus  der  Laubaner  Gegend.  Das 
einzige  Belegexemplar  besitzt  die  Nieskyer  Sammlung,  ad.  im 
Herbstkleide,  zu  Tauer  von  Pr.  erlegt. 

195.  Totanus  ocltropus  (L.).  —  R  T.  und  A.  v.  H.  führen  zwar  den 
punktierten  Wasserläufor  als  Brutvogel  der  Görlitzer  Heide  auf, 


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311 

überliefern  uns  aber  leider  nichts  Näheres  darüber.  Auch  mir 
kam  hier  wahrscheinlich  oin  Brutpärchen  vor.  "Während  der 
Zugzeiten  ist  er  weit  häufiger  als  die  vorigen.  K.  T.  konnte  ihn 
von  1832  —  38  frühestens  2.  4.,  spätestens  12.  4.,  durchschnittlich 
8.  4.,  1842  schon  24.  3.,  und  ich  nach  5  seitdem  aufgezeichneten 
Daten  31.  3.  notieren.  Am  zahlreichsten  tritt  er  im  August 
und  September  mit  seinen  Verwandten  auf  den  Schlammbänken 
der  Tief landsteiche  auf.  Belegexemplare  besitzt  die  Sammlung 
der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  d"'J*,  von  Hennersdorf 
(15.  4.  1873)  und  Quolsdorf. 

19G.  Totanus  glareola  (L).  —  Der  Bruchwassorläufer  stellt  sich  auf 
seinem  Zuge,  namentlich  im  Spätsommer,  gleichzeitig  mit  der 
vorigen  Art  ein,  übertrifft  sie  aber  weit  an  Häufigkoit.  R.  T. 
verzeichnete  ihn  1.  4.  1840;  ich  erbeutete  ihn  31.  7.  Ersterer 
giebt  ihn  auch  als  Brutvogel  der  Bruchwiesen  der  Heiden  an, 
berichtet  aber  keine  Einzelheiten. 

197.  Tringa  tninuta  Leid.  —  Den  Zworgstrandläufer  beobachtete  ich 
mit  0.  U.  und  Kr.  zu  Uhyst  30./31.  8.  1892  und  3.  9.  1893  in 
kleinen  Flügen  unter  Alpenstrand  lau  fern  noch  im  rostroten  Kleide 
und  auf  so  geringe  Entfernung,  dass  jede  Verwechselung  aus- 
geschlossen war.  Er  dürfte  keine  so  grosse  Seltenheit  sein,  als 
R.  T.  glaubte.*) 

198  und  199.  Tringa  alpina  L.  et  Tringa  schimi  Brehm.  —  Beleg- 
exemplare beider  Arten  befinden  sich  in  der  Nieskyer  Sammlung 
aus  Zimpel.  Die  herbstlichen  Schwärme  der  Alpcnstrandläufer 
giebt  schon  R.  T.  richtig  als  keine  Seltenheit  an,  er  notierte  sie 
Anfang  August  1842  und  ich  30./31.  8.  1892  und  3.  9.  1893  bei 
Uhyst;  darunter  befand  sich  auch  ein  alter  Vogel  mit  schwarzem 
Flecke  auf  der  Unterseite.  Für  den  Frühjahrsdurchzug  konnte 
R.  T.  sogar  von  1832  —  38  ein  frühestes  Eintreffen  vom  27.  4., 
ein  spätestes  vom  12.  5.  und  ein  Mittel  vom  5.  6.  berechnen. 

200.  Tringa  canutus  L.  —  R.  T.  erwähnt  ein  an  der  Neissc  bei  Görlitz 
erlegtes  Stück,  und  v.  Loeb.  sein  Vorkommen  im  Herbste  1847 
gleichzeitig  mit  nie  gesehenen  Massen  anderer  Tringen,  Bekassinen 

*)  Tringa  aubarcuaia  (OüUL).  —  lt.  T.  führt  das  Vorkommen  junger  Herbst vögel 
ohne  nähere  Angabe  auf. 


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312 


und  Seidenschwänzen.  Die  Exemplare  der  Sammlung  der  Natur- 
forsch. Gesellschaft  zu  Görlitz:  „juv.  aus  0.-L.u  und  der  Lohsaer: 
„d1,  Lietschen,  September  1847"  dürften  die  Belege  für  diese 
Angaben  sein.*) 

201.  Phalaropus  fulicarius  (L.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  dieser 
Seltenheit,  ad.  in  noch  fast  vollständigem  Sommergefieder, 
Bernsdorf,  Kr.  Hoyerswerda,  15.  7.  1897,  befindet  sich  im  Besitze 
von  Herrn  Leutnant  Schulze  daselbst. 

202.  Phalaropus  hyperboreus  (L.).  —  J.  T.  führt  das  Vorkommen  von 
2  Stücken  1860  bei  Oborrengersdorf  an,  von  denen  das  eine  erlegt 
wurde.  Ein  hart  an  der  Grenze  des  Gebietes  am  Egelsdorfer 
Feldteiche  bei  Flinsberg  1840  erbeutetes  cf ,  welches  auch  R.  T. 
erwähnt,  befindet  sich  in  der  Sammlung  Heydrichs.**) 

203.  Oedicnemus  scolopaj-  (Om.J  —  Brachläufer,  Brachvogel,  kleiner 
Brachvogel,  Regenpfeifer,  lerchengrauer  Dickfuss,  kulik  (Kl.).  Der 
Triel  ist  der  erste  Charaktervogel  des  Thalsandes,  soweit  derselbe 
durch  die  Kultur  wenig  Veränderungen  erlitten  hat.  Daher  ist  er 
auf  sandigen  Feldern,  Brachen,  grösseren  nur  mit  Calluna  über- 
wachsenen Flächen,  Waldblössen,  auf  jungen  Kiefernkulturen, 
vor  allem  aber  auf  den  Flugsandhalden,  besonders  um  Mücka, 
Kütten,  Uhyst,  ein  häufiger  ßrutvogel  und  zwar  in  viel  höherem 
Grade,  als  es  infolge  seiner  scheuen,  versteckten  Lebensweise  den 
Anschein  hat.  Trotz  seiner  so  hervorragenden  Anpassung  an 
sein  eigenartiges  Wohngebiet  scheint  ihm  doch  die  Nähe  des 
"Wassers  Bedürfnis  zu  sein.  Pr.  und  W.  fanden  oftmals  seine 
Gelege  von  2  bis  3  Eiern  im  Sande  liegen.  Ich  verzeichnete 
ihn  am  4.  und  9.  4.  am  Brutplatze.  Kr.  begegnete  31.  8.  und 
1.  9.  Flügen  von  ca.  20  Stücken.  Die  Görlitzer  Naturforsch. 
Gesellschaft  erhielt  14.  10.  ein  inmitten  der  Stadt  gefangenes 
Exemplar,  Aul.  den  letzten  19.  10. 

204.  Vanelhut  capella  J.  C.  Schaff.  —  Kiwica  (Kl.),  kibut  (Msk.).  Der 
,  Kiebitz  bewohnt  in  grosser  Menge  die  wasserreichen,  offenen 

Gegenden  des  Tieflandes,  auch  die  Moorwiesen  der  Heiden. 

*)  Calidris  arenaria  (L.).  —  Nenmann  sagt  von  ihm,  dass  man  ihn  als  Zug- 
vogel an  grossen,  sandigen  Teichen,  z.  B.  bei  der  Rothwasser  Ziegel schenne  träfe. 

•*)  Himantopus  Candidus  Bonn.  —  R.  T.  giebt  ihn  als  am  Schraden  bei  Ortrand 
erlegt  an. 


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hat  aber  im  Lössgebiete  mit  der  Trockenlegung  der  nassen  Wiesen 
sehr  abgenommen.  Seine  früheste  Ankunft  verzeichnete  R.  T, 
von  1832  —  38  am  2.  3.,  die  späteste  13.  3.  und  im  Durchschnitte 
8.  3.;  1839  beobachtete  er  den  Kiebitz  bei  grosser  Kälte  jedoch 
erst  24.  3.,  ich  mehrfach  schon  28.  2.  und  durchschnittlich  nach 
14  Daten  9.  3.  Die  ersten  Eier  fand  R.  T.  25.  3.,  ich  bebrütete 
Gelege  von  4  Stücken  11.  4.  und  4.  5.,  aber  noch  im  Juli  ein 
wenige  Tage  altes  Dunenjunges  (wohl  eine  zweite  Brut).  Am 
11.  10.  gelangte  er  noch  in  Menge  zur  Beobachtung,  die  letzten 
wurden  von  A.  v.  G.  und  B.  5.,  9.  und  13.  11.  notiert. 

205.  Charadrius  curonicus  Gm.  —  Kleiner  Regenpfeifer.  Der  Fluss- 
regenpfeifer ist  die  Charaktergestalt  der  Kiesbänke  der  Neisso 
und  Spree;  besonders  häufig  trifft  man  ihn  um  Rothenburg  und 
namentlich  um  Muskau  an;  aber  auch  schon  bei  Penzig  kommt  er 
vor  und  früher  sogar  bei  der  Tischbrücke  bei  Görlitz  (L.  T.).  Nach 
Pr.  brütete  er  an  den  Teichen  von  Zimpel  bis  ca.  1880  nicht 
selten,  nahm  aber  dann,  wie  auch  anderwärts,  sehr  ab.  Ich  no- 
tierte ein  Pärchen  14.  5.  an  den  Teichen  von  Uhyst,  18.  5.  an 
denen  von  Ober-Horka,  3  Stück  4.  5.  zu  Ullersdorf  und  27.  G. 
an  der  Neisse  überall  Dunenjunge;  R.  T.  verzeichnete  von  1832 
bis  1838  die  früheste  Ankunft  1.  4.,  die  späteste  10.  4.,  die 
durchschnittliche  6.  4.  und  1842  10.  4. 

206.  Charadrixu  kiatiatla  L.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
L.  T.;  es  wurde  von  ihm  im  Herbste  an  der  Neisso  bei  Görlitz 
erlegt.    R.  T.  erhielt  ebendaher  ein  Stück  23.  3.  1850.*) 

207.  Charadrius  pluvicUi«  L.  Wie  aus  der  beträchtlichen  Zahl  von 
Goldregenpfeifern  hervorgeht,  welche  Aul.  in  der  Zeit  vom 
25.  9. — 18. 11.  erhielt,  erscheint  derselbe,  wenn  wohl  auch  weniger 
häufig  wie  zu  R.  T.'s  Zeiten,  doch  noch  regelmässig  auf  dem 
Durchzuge,  namentlich  auf  den  Ackern  des  Lössgebicts.  A.  v.  IL 
traf  Anfang  Dezember  einen  Flug  an,  ich  27.  2.  und  Aul.  erhielt 
ihn  noch  18.  4.  Belegexemplare,  junge  Herbstvögel,  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  aus  Daubitz 
(September)  und  aus  Leschwitz  (November). 


*)  Charadrius  morineüus  L.  erwähnt  R.  T.  als  seltenen  Purchzflgler  Mitte 
August. 


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208.  Oiaradrius  squaiarola  (L.J.  —  Belegexemplare  besitzen  die  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  ad.  August  186-1 
aus  Priebus,  und  die  Lohsaer  ein  in  der  Lausitz  erbeutetes  x. 

209.  Arenaria  interpres  (L).  —  Der  Steinwälzer  wurde  zwar  bisher 
noch  nicht  im  Gebiete  erlegt,  auch  bisher  nicht  in  Schlesien 
nachgewiesen,  doch  trage  ich  nicht  das  geringste  Bedenken,  ihn 
in  das  Verzeichnis  der  Vögel  des  Gebiets  aufzunehmen.  Ich 
hatte  zu  TJhyst  30.  8.  1892,  an  welchem  Tage  Alpen-  und 
Zwergstrandläufer  und  fast  sämtliche  Totaniden  dort  versammelt 
waren,  auch  ein  Exemplar  dieser  Art  im  ausgefärbten  Kleide 
vor  mir  und  konnte  den  ohnehin  kaum  zu  verwechselnden  Vogel 
unter  den  denkbar  günstigsten  Verhältnissen  beobachten.  Ein«? 
Täuschung  war  daher  völlig  ausgeschlossen. 

210.  HaematopKS  ostrilegus  L.  —  J.  T.  erwähnt  ein  zu  seinen  Zeiten 
zu  Reichwalde  bei  Creba  erlegtes  Exemplar.  Heydrieh  besitzt 
ein  am  Queis  bei  Flinsberg  erlegtes  Stück,  auf  welches  sich 
R.  T.'s  Angabe  bezieht. 

211.  Cygnus  olor  (Gm.).  --  Der  Höckerschwan  wurde  nach  R.  T. 
im  Frühjahre  bei  Hermsdorf,  Zimpel  und  Nieder- Rengersdorf 
erlogt  und  auch  von  ihm  selbst  beobachtet.  Nach  J.  G.  Krzseh.  be- 
suchte er  zu  dessen  Zeiten  den  Wohlen.  Auch  1894  trieben  sich 
daselbst  und  noch  mehr  auf  dem  Kohlfurter  Hammerteiche  den 
Sommer  über  2  noch  nicht  ganz  ausgefärbte  umher,  welche  auch 
in  der  weitern  Umgebung  erlegt  sein  sollen.  Sie  konnten  wohl 
kaum  von  halbwilden  herstammen,  wie  sie  auf  den  Teichen 
von  Spree  (Heidehäuser)  und  Lohsa  brüten. 

2J2.  Ctjgmis  musicus  BcJist.  —  Der  Singschwan  stellt  sich  in  strengen 
Wintern  auf  den  offenen  Stelleu  der  Neisse  und  Spree  ein.  nach 
R.  T.  in  Herden  bis  zu  20  Stück.  Erbeutet  wurde  die  Art: 
1799  bei  Rödersdorf  (v.  Uochtritz),  Anfang  Dozember  1846  junges 
rf  bei  Creba  (R.  T.),  ein  junger  bei  Rietschen,  alte  bei  Ludwigs- 
dorf und  30.  12.  1880  bei  Quolsdorf  (P.),  1880  zwei  Stücke  bei 
Görlitz  (L.  T.)  und  1892/93,  in  dem  Winter,  der  ihn  zahlreich 
ins  deutsche  Binnenland  brachte,  zwei  Stücke  auf  der  Spree  bei 
Tschelln  aus  einer  grösseren  Gesellschaft.  Das  einzige  Beleg- 
exemplar besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu 
Görlitz,  erstes  Winterkleid  aus  Quolsdorf,  28.  12.  1879. 


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213.  Anser  finmarchicus  Gunn.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesollschaft  zu  Görlitz:  cf,  Ende 
September  1876,  Hennersdorf  bei  Görlitz. 

214.  Anser  albifrom  (Scop).  —  Das  einzige  Belegexemplar  (nicht  zur 
subsp.  intermedius  Naum.  gehörig)  besitzt  die  Lohsaer  Sammlung, 
9,  1.  10.  1842,  Särchen  bei  Lohsa. 

215.  Anser  segetum  (Gm.)  und 

216.  Anser  arvensis  Brehm  —  Belegexemplare  beider  Arten  besitzt 
die  Lohsaer  Sammlung,  o*d  aus  Lohsa,  arvensis  vom  Oktober 
1845.  Die  Saat-  und  Ackergans  tritt  als  Durchzugs-  und  Winter- 
vogel im  Gebiete  weit  häufiger  auf  als  ihre  Verwandten,  be- 
sonders in  den  Niederungen  um  Uhyst  und  Lohsa.  v.  Loeb.  und 
R.  T.  erwähnen  sio  besonders  Februar  1854,  17.  9.  1839  und 
Ende  September  1842. 

217.  Anser  ferus  Brünn.  —  Diiwja  husyca  (Kl.).  Vor  dem  Beginne 
der  Entwässerung  der  grossen,  unzugänglichen  Brüche  im  Innern 
der  Moorheiden  war  die  Graugans  daselbst  ein  charakteristischer 
Brutvogel.  Seitdem  aber  war  sie  auf  den  Wohlen  beschränkt 
und  nistete  auch  hier  wohl  kaum  regelmässig.  R.  T.  erwähnt 
sie  für  denselben,  J.  G.  Krzsch.  stellte  1823  dort  2  Brutpaare 
fest.  Auch  noch  in  neuester  Zeit  ist  sie  daselbst  Sommervogel; 
z.  B.  trafen  sie  auch  0.  U.  und  ich  23.  5.  1895  dort  sofort  an, 
16.  7.  1897  beobachtete  ich  5  Stücke.  Ein  zwingender  Beweis, 
dass  sio  sich  auch  gegenwärtig  noch  dort  fortpflanzt,  liegt  freilich 
nicht  vor.  Ausserdem  kam  nur  ca.  1874  eine  einzelne  Brut  mit 
5  Jungen  im  bruchigen  Jungfernteiche  von  Lohsa  auf.  Aul. 
erhielt  sie  22.  10.  1889  aus  Arnsdorf,  und  Kr.  beobachtete  sie 
21.  2.  und  8.  3.  1891  bei  Ullersdorf.  Ein  Belegexemplar  besitzt 
die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  juv., 
September  1890,  Friedersdorf  an  der  Landskrone. 

218.  Branta  leucvpvis  (Bchst.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
die  Nieskyer  Sammlung,  ad.,  Ober-Horka,  6.  3.  1835. 

219.  Branta  bernicJa  (L.).  •—  Belegexemplare  besitzen  die  Nieskyer 
Sammlung  (jüngeren  Vogel  aus  Zirapel,  ca.  1875  von  Pr.  im 
Herbste  in  einem  Kartoffelfelde  erlegt)  und  die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  (  /,  3.  3.  1842  aus  Ü.-L.). 


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I 


3ir, 


R.  T.  erwähnt,  dass  sie  18.  4.  1840  bei  Görlitz  erbeutet  wurde, 
ebenso  geschah  die«  nach  P.  1846  bei  Herinsdorf  und  im  Herbste 
1879  bei  Lauban. 

220.  Tadorna  damiatica  (Hasselq ).  —  P.  erwähnt  ein  26.  10.  (wohl 
1879)  bei  Tschirndorf  tot  aufgefundenes  Exemplar,  R.  T.  das 
Vorkommen  zweier  Stücke  im  Winter  1852  bei  Lohsa.  Herr 
Präparator  Möschler  in  Bautzen  erhielt  ca.  1890  das  Jugendkleid 
aus  Jahmen.  Kr.  und  ich  waren  so  glücklich,  27.  9.  1890  auf 
dem  Seeer  Grossteiche  bei  Niesky  einen  prächtigen  alten  Vogel 
unter^Stockenten  zu  beobachten.*) 

221.  Anas'  crecca  L.  —  Kleine  wilde  Ente,  mala  kacka  (KL).  Die 
Krickente  ist,  wie  ihre  Verbreitung  über  den  heidemoorreichen 
Nordosten  schon  vermuten  lässt,  auch  bei  uns  für  die  moorigen 
Gewässer  eine  besonders  bezeichnende  Erscheinung.  Namentlich 
auf  den  Torf  brüchen  übertrifft  sie  jede  andere  Brutente  an  Zahl. 
Doch  kommt  sie  fast  überall  vor  und  ist  nächst  boscas  die 
häufigste  ihres  Geschlechtes.  Ihr  Zurücktreten  auf  den  Teich- 
anlagen auf  besserem  Bodengrunde,  die  der  sphagnumreichen 
Heide  ferner  liegen,  ist  aber  unverkennbar.  R.  T.  machte  die  be- 
achtenswerte Beobachtung,  dass  ihr  Bestand  nach  der  Aufeinander- 
folge mehrerer  kühler  Sommer  auffallend  anwachse.  Dies  spricht 
auch  für  ihre  Anpassung  an  ihr  besprochenes  Wohngebiet.  Bereits 
im  März  begegnet  man  ihr  auf  allen  Teichen;  frühestens  notierte 
ich  sie  12.  3.  Ihr  Nest  fand  Pr.  meist  am  Waldboden  im  hohen 
Heidegestrüpp  und  Grase,  die  Gelege  waren  mit  6 — 8  Eiern  voll- 
zählig; ich  fand  7.  6.  6  Eier  und  30.  6.  eine  Kette  von  9  win- 
zigen Dunenjungeu.  Kr.  traf  sie  noch  11.  und  15.  11.  an,  Aul. 
erhielt  sie  27.  11.  und  8.  1.  ö\  Auch  Perr.  kamen  über- 
winternde vor. 

222.  Anas  querquedtila  L.  — -  Die  Knäckcnte  brütet  regelmässig  uud 
zahlreich  in  den  grossen  Teichgebieten  der  Klittner,  Lohsaer  und 
namentlich  der  Uhyster  Gegend,  nach  L.  T.  auch  bei  Henners- 
dorf und  Leopoldshain.  Sonst  aber  tritt  sie  nur  spärlich  und 
unregelmässig  auf,  z.  B.  bei  Ullersdorf  (1891  und  92),  Rietscheu 
(1891),  Ruhland  (Perr.),  Zimpel  (Pr.,  nur  während  der  70er  Jahre). 

*)  Sogar  die  seltene  Tadorna  casana  (T,.)  ist  nach  R.  T.  von  Bar.  von 
Loebenst.  bei  Lohsa  beobachtet  worden. 


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1317 


oder  fehlt  vollständig,  wie  auf  sämtlichen,  moorigen  Heide- 
gewässorn.  Sie  steht  also  in  einem  entschiedenen  Gegensatzo 
der  Verbreitung  zu  crecea.  Vielleicht  stehen  auch  die  so  ausser- 
ordentlichen Schwankungen  ihres  Bestandes,  auf  welcho  schon 
R.  T.  hingewiesen  hat,  zu  denen  jener  Art  in  einer  Beziehung. 
Der  Durchschnitt  meiner  5  frühesten  Beobachtungen  fällt  auf 
den  5.  4. 

223.  Alias  acuta  L.  —  Fasanenentc.  Die  Spiessente  zählt  zu  den 
selteneren  Brutenten,  v.  Loeb.  und  R.  T.  kannten  sie  bereits  als 
solche  im  Teichgebiete  von  Lohsa -Wartha.  Neuerdings  wies  sie 
Pr.  zweimal  bei  Zimpel  nach;  die  Pärchen  zogen  b*  bez.  8  Junge 
gross.  Im  Uhyster  Gebiete  brütet  sie  vielleicht  regelmässig. 
Kr.  und  ich  notierten  am  Wossinteiche  bei  Mücka  26.  4.  ein 
Pärchen  und  darauf  1.  7.  das  d",  8.  5.  bei  Kaschel  und  30.  5. 
boi  Uhyst  je  ein  o.  Während  der  Zugzeiten  ist  sie  häutig.  Im 
Frühjahre  notierten  sie  Kr.  und  ich  IG  mal  zwischen  dem  10.  3. 
und  20.  4.  Die  letzte  sah  ersterer  22.  11.  Die  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  d  juv.  aus  Leschwitz,  Dezember 
1864. 

224.  Anas  prnehpe  L.  -  Die  Pfeifente  zeigt  sich  entsprechend  ihrer 
Häufigkeit  im  Norden  auf  dem  Zuge  in  grosser  Zahl.  Ich  be- 
gegnete besonders  zu  Uhyst  8.  4.  und  10.  11.  gewaltigen  Scharen. 
13  über  den  Frühjahrszug  gesammelte  Daten  fallen  auf  den 
15.  3.  bis  8.  4.,  5  über  den  Herbstzug  10.  22.  10.  Selbst  ein 
Platz  unter  den  Brutvögeln  kann  ihr  kaum  streitig  gemacht 
werden.  R.  T.  giebt  sie  als  solchen  an,  wenn  auch  mit  dorn 
Zusätze  „selten".  L.  T.  versichert,  dass  sein  Bruder  Julius  ihre 
Eier  aus  dem  Gebiete  erhalten  habe,  und  dass  namentlich  zu 
Loopoldshain  oft  Brüten  vorgekommen  seien.  Die  Lohsaer  und 
Nioskyer  Sammlung  besitzen  Stücke,  die  bereits  im  August,  also 
viel  zu  frühzeitig  für  Horbstdurchzüglcr,  erlegt  worden  sind: 
das  Exemplar  der  ersteren  ist  ein  prachtvolles  d*  ad.  im  reinen 
Sommerkleide,  Lohsa,  August  1850,  das  der  letzteren  o  juv.  aus 
Zimpel.  Kr.  und  ich  selbst  beobachteten  13.  6.  1891  ein  Pärchen 
auf  dem  grossen  Teiche  von  Ullersdorf. 

225.  Anas  ärepera  L.  —  Kleine  Stockente.  Die  Schnatterente  gehört 
zu  den  häufigen  Brutenten,  ist  aber  eine  Eigenheit  der  grössten 


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Teichgebiete  und  ein  entschiedener  Feind  der  Cyperaceen- 
vegetation  der  Heideteiche.  Sie  ist  also  eine  Gesellschafterin 
von  elypeata  und  quenjuedula  und  nahezu  auf  die  grossen  Ge- 
wässer von  Uhyst-Mönau  und  Lohsa- Wartha,  von  wo  sie  bereits 
Ii.  T.  und  v.  Loeb.  kannten,  beschränkt.  Ich  beobachtet«  sie  da- 
selbst zahlreich  14.,  20.  und  30.5.  und  20.6.,  doch  auch  8.  und  15.5. 
bei  Kasehel;  Kr.  traf  bei  Mücka  2.5.  ein  Pärchen  an.  Im  Mära 
bin  ich  ihr  niemals  begegnet,  frühestens  sah  ich  sie  8.  4.,  in 
Menge  20.  4.  Die  Lohsaer  Sammlung  besitzt  9  juv.,  August 
1850,  aus  Mönau. 

22H.  Anas  elypeata  L.  —  Die  Löffelente  brütete  den  übereinstimmenden 
Angaben  der  älteren  Vogel  kund  igen  zufolge  früher  nur  ver- 
einzelt im  Gebiete  und  verdankt  ihre  gegenwärtige  Häufigkeit 
erst  den  neuen  Teichanlagen  von  Uhyst-Mönau,  Wartha  und 
Kütten.  Bezeichnend  für  ihre  Brutteiche  sind  freie  Wasserspiegel 
mit  zerstreuten  Beständen  von  Scirpus  lacustris  L.,  Typha,  be- 
sonders angustifolia  L.,  Arundo  phragmites  L.,  Glyceria  specta- 
bilis  M.  und  Koch,  Iris  Pseudacorus  L.  und  Sümpfe  von  Equisctum 
palustre  L.  und  Glyceria  fluitans  H.  Br.  Hier  brütet  sie  so  zahlreich, 
dass  boscas  gradezu  gegen  sie  zurücktritt,  dagegen  drängt  sie  sich 
wiederum  kaum  in  deren  ausschliessliche  Reviere,  die  Cyperaeeen- 
gewässer  der  Heide  ein.  Ich  begegnete  ihr  zahlreich  überall  um 
Uhyst  und  Ixmsa  14.  und  30.  5.,  bez.  20.  5.  und  20.  <>.,  bei 
Kütten  15.  5.  Nach  L.  T.  brütete  sie  bei  Leopoldshain.  Auch 
bei  Rcichwaldo  und  sogar  auf  dem  Wohlenteiche  scheinen  aus- 
nahmsweise Brüten  vorgekommen  zu  sein.  Die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  V  juv.,  Quolsdorf 
August  185'J,  die  Lohsaer  Sammlung  o\  Särchen,  20.  5.  184ö. 
Aul.  erhielt  9  1.  7.  aus  Florsdorf.  Der  Durchschnitt  meiner 
4  frühesten  Daten  fällt  auf  den  5.  4. 

227.  Anas  boscas-  L  Grosse  wilde  Ente,  wulka  kacka  (KL).  Die 
Stockente  ist  die  bei  weitein  häufigste  und  verbreitetet©  ihrer 
Familie  und  fehlt  kaum  einem  Gewässer  von  geeigneter  Aus- 
dehnung. Ihr  besonderes  Bereich  sind  die  waldumgebencn  Cypc- 
raeeenge wässer  der  Heide,  die  sie  fast  nur  mit  crecca  teilt,  Pa- 
gegen ist  ihr  Bestand  in  den  bei  der  vorigen  Art  genannten 
Gegenden    gleichzeitig   mit   deren  Überhandnähme  auffallend 


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319 


zurückgegangen.  Die  Jäger  suchen  den  Grund  gewiss  mit  Recht 
in  der  erheblichen  Verminderung  ihrer  Lieblingsnahrung,  dem 
Gesäme  von  Glyccria,  während  früher  des  Viehes  wegen  das 
Gedeihen  dieser  Gräser  durch  ungleiehmässige  Spannung  der 
Teiche  ausserordentlich  gefördert  wurde.  Ihr  Nest  fand  Pr.  oft 
weit  entfernt  vom  Wasser,  im  Heidekraute  junger  Kulturen  und 
in  Kieferndickungen,  W.  im  Astloch  einor  hohlen  Eiche,  P.  im 
Rubusgestrüpp  unter  einem  Felsenvorsprunge  20  m  über  der 
Neisse  in  den  Obcrmühlbergon  bei  Görlitz,  ich  auf  Seggenkufen 
im  Wasser  und  im  hohen  Ufergrase.  Hochbruton  in  Horsten  in 
der  Kieferuheide  können  nach  den  mir  gewordenen  Mitteilungen 
keine  Seltenheit  sein.  Die  Zahl  der  im  Winter  auf  offenen 
Gewässern  liegenden  ist  ausserordentlich  gross. 

228.  Fuligula  hyemalis  (L.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforseh.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  juv.,  Neisse 
bei  Hennersdorf  bei  Görlitz,  14.  11.  1887.  Auch  R.  T.  erwähnt 
sie,  und  .T.  T.  führt  9  aus  Zoblitz  bei  Rothenburg,  185S,  an. 

221).  Fuligula  clangula  (L.)  —  Birkente,  Baumente.  Dio  Schellente 
ist  wegen  ihrer  besonderen  Nistweiso  und  ihres  Fehlens  an  den 
meisten  sonst  mit  Brutonten  reich  besetzten  Plätzen  Nord-  und 
Mitteldeutschlands  (in  der  Mark  von  Schalow,  aber  in  Mecklen- 
burg nach  Olodius  noch  nicht  einmal  sicher  nachgewiesen)  einer 
der  interessantesten  Brutvögel  des  Gebietes.  Zweifellos  ist  ihr 
jetziger  Bostand  erst  im  letzten  Jahrzehnt  erreicht  worden,  sie 
hätte  sonst  unmöglich  v.  Tjoeb.  und  R.  T.  entgehen  können.  Der 
letztere  spricht  allerdings  von  einem  Brut  vorkommen  auf  einem 
Teiche  der  Vorberge,  doch  lässt  sich  diese  Angabe  in  ihrer  un- 
bestimmten Form  kaum  verwerten,  zumal  sie  mit  der  jetzigen 
Verbreitung  der  Art  in  keinem  Einklänge  steht.  Pr.  bemerkte 
sie  bis  1889  bei  Zimpel  auf  dem  Zuge  zwar  massenhaft,  zur 
Brutzeit  aber  nie  eine  Spur  von  ihr,  während  sie  O.  U.  und  ich 
wenige  Jahre  später  daselbst  regelmässig  antrafen,  und  Aul. 
von  dort  7.  6.  1895  ein  V  mit  6  Duuonjungen  erhielt.  In 
gleicher  Weise  wird  den  meisten  Angaben  über^  ihr  Vorkommen 
ein  wenigen  Jahren"  ^angefügt.  An 

ihrom  besonderen  Lieblingssitze,  dem  baumhöhlenreichen  Ge- 
biete der  Spreeer  Heideteiche,  haust  sie  indessen,  soweit  die  spär- 


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320 


liehen  Erinnerungen  reichen,  schon  länger,  und  auch  die  Lohsaer 
Sammlung  besitzt  schon  ein  Jugendkleid,  Lietschen,  30.  7.  1864. 
Kr.'s  Verdienst  ist  es,  sie  durch  Beobachtung  eines  9  mit  3 
Dunenjungen  auf  der  schwarzen  Lache  bei  Creba,  27.  5.  1890. 
zuerst  als  Brutvogel  für  das  Gebiet  nachgewiesen  zu  haben. 
7.  5.  1891  nahm  ich  zu  Heidehaus  Spree  bei  Daubitz  das  erste 
Ei,  welches  in  den  Besitz  Dr.  Floerickes  gelangte.  Seitdem 
stellte  ich  sie  ferner  fest  zu  Tränke  und  an  den  Teichen  von 
Lodenau,  Trebus,  Hammerstadt,  Reichwalde,  Kütten,  Uhyst- 
Mönau  (1805  sehr  zahlreich),  an  dem  Spreeflusse  bei  Bärwalde, 
Tschelln  und  Weisskullm,  bei  Lohsa -Wartha  und  Hoyerswerda. 
Demnach  fällt  ihr  Brutgebiet  mit  dem  Flussgebiete  der  Spree 
zusammen,  welches  ja  östlich  unterhalb  Rothenburg  fast  bis  an 
die  Neisso  heranreicht.  Dagegen  konnte  ich  im  Gebiete  dieser 
keine  Spur  von  ihr  auffinden.  Diese  Beobachtung  wiese  auch 
das  richtige  Verhältnis  zu  den  Nachbargebioten  aus,  denn  sie 
seheint  dem  übrigen  Schlesien  vollständig  zu  fehlen,  brütet  aber 
in  der  Mark.  Sie  ist  die  einzige  Brutente,  welche  boscas  und 
crecca  in  die  moorigen  Heideteiche  folgt.  Doch  macht  sie  über- 
haupt keinen  Unterschied  in  der  Beschaffenheit  der  Gewässer, 
da  sie  wohl  infolge  der  Fischnahrung,  welche  ihr  zugeschrieben 
wird,  von  deren  Eigentümlichkeiten  unabhängig  ist.  Sämtliche 
13  mir  bekannt  gewordenen  Nester,  von  denen  ich  10  selbst  be- 
sichtigte, befanden  sich  in  Baumlöchern  von  3  bis  über  12  m 
Höhe,  die  meisten  in  den  hohlen  Eichen  der  Teichdämme,  eins 
in  einer  Weide  und  drei  in  Schwarzspechthöhlen  in  Kiefern,  fern 
vom  Wasser  im  einförmigen  Hochwalde.  Während  des  Früh- 
jahrszuges, März  und  April,  ist  sie  gemein.  Die  im  Lande 
brütenden  dürften  es  mit  dem  September  verlassen,  v.  Loeb. 
erwähnt  vom  Februar  54  grosse  Scharen.  Die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  c?  ad.  aus  Quolsdorf, 
23.  2.,  und  Aul.  erhielt  sie  7.  2.  und  6.  1. 

230.  Fuligula  nyroca  (Giild.)  —  Schmerlente,  Brandente.  Die  Moor- 
ente ist  mit  Ausnahme  der  Cyperaceengewässer  der  Heide  als 
häufiger  Brutvogel  im  Tief  lande  verbreitet;  z.  B.  trifft  man  sie 
regelmässig  bei  Leopoldshain  (L.  T.),  in  der  Daubaner  Gegend 
(Pr.)  und  um  Ullersdorf  (Kr.,  B.),  am  häufigsten  aber  um  Uhyst. 
Jedoch  weist  sie  gegenwärtig  keineswegs  mehr  den  starken 


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321 


Bestand  auf,  wie  zu  den  Zeiten  von  v.  Loeb.  und  R.T.,  wo  sie  nament- 
lich bei  Ix)hsa  eine  der  gemeinsten  Brutenton  war,  womit  auch  L.  T.'s 
Wahrnehmungen  bei  Leopoldshain  übereinstimmen.  R.  T.  verzeich- 
nete sie  frühestens  23.  3.  und  1.  4.,  ich  6.  und  8. 4.;  Kr.  zuletzt  1.  11. 

231.  Fuligula  rufina  (Poll).  —  Das  einzige  Belogexemplar  besitzt  die 
Lohsaer  Sammlung;  es  ist  dies  ein  junger  Vogel,  wahrscheinlich 
9,  vom  Herbste  1839,  vom  Särchener  Grossteiche  bei  Lohsa, 

jedenfalls  das  gleiche  Stück,  auf  welches  R.  T.  Bezug  nimmt.*) 

232.  Fuligula  ferina  (L.)  —  Brandente.  Die  Tafelente  ist  nächst  boscas 
und  crecca  die  häufigste  und  verbreitetste  Brutente.  Bezeichnend 
für  sio  sind  grosse  Teiche  mit  offenen  Wasser  blanken  und  dichten 
Rohrrändern.  Den  Seen  der  Görlitzcr  und  Crebaer  Heide  fohlt  sie. 
Besonders  zahlreich  brütet  sie  zu  Heidehaus  Spree,  Ullersdorf, 
Uhyst  und  Wartha.  Kr.  und  ich  vorzeichneten  sie  20.,  22.  und 
28.  6.  mit  Jungen  und  noch  16.  7.  mit  Dunenjungen,  frühestens 
26.  3.,  durchschnittlich  (nach  5  Daten)  2.  4.  und  zuletzt  4.  11. 
Aul.  erhiolt  sie  1.  1.  von  der  Ncisse. 

233.  Fuligula  cristata  (Leach).  —  Die  Reiherento  erscheint  auf  dem 
Frühjahrszuge  in  grosser  Zahl,  nach  9  mir  vorliegenden  Daten 
zwischen  18.  3.  und  18.  4.  Zur  Zeit  des  Herbstzuges  sah  ich  sie 
nie.  Der  Beweis  ihres  Brütens  ist  noch  nicht  erbracht.  Gewiss 
steht  er  aber  zu  erwarten,  wenn  es  sich  auch  um  kein  regelmässiges 
Brüten  handeln  kann.  Denn  sie  nistet  auf  den  Havelseen  der 
Mark  und  bei  Moritzburg.  Kr.  kamen  sogar  hart  an  der  Grenze 
bei  Königswartha  5.  8.  1892  12  Stück  vor.  Auch  schon  R.  T. 
macht  auf  ihr  Vorkommen  im  Sommer  aufmerksam. 

234.  Fuligula  marila  (L).  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  juv.,  Sep- 
tember 1859  aus  Quolsdorf.  In  Pr.'s  Sammlung  befand  sich  ein 
bei  Tauer  erlegtes  <J  ad.  R.  T.  nennt  die  Art  eine  nicht  seltene 
Begleiterin  der  vorigen  auf  dem  Zuge,  was  jedoch  für  die 
Gegenwart  keine  Geltung  mehr  zu  haben  scheint.**) 

*)  Ein  nahe  der  Grenze  bei  Künaberg  1870  erbeutetes  Stück  befindet  sich  in 
der  Sammlung  Heydricha. 

**)  Von  Oedemia  nigra  (L.)  sind  nur  2  Belegstücke  nahe  der  Grenze  au» 
Ullersdorf  bei  Flinsberg  in  Heydrichs  Sammlung  vorbanden.  Oedemia  fusca  (L.) 
ist  nach  R.  T.  einige  Male  vorgekommen,  leider  aber  nichts  Näheres  von  ihr  bekannt. 
Ein  24.  li.  1886  auf  der  Neisse  bei  Zittau  erbeutetes  ad.  besass  der  verstorbene 
Stadtrat  Held  daselbst. 


Abb  »ndl.  Bd.  XXn. 


21 


322 


235.  Somit  eria  molUsnima  (L.).  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt 
die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  /  im 
ersten  Jahre,  27.  9.  1871  auf  dem  Dorfteiche  zu  Hennersdorf 
bei  Görlitz  erlegt.  Ein  nahe  der  Grenze  bei  Krobsdorf  bei  Flins- 
berg  18G5  getangenes  befindet  sich  in  der  Heydrichschen  Sammlung. 

2315.  Mergiis  albellus  L.  —  Belegexemplare  befinden  sich  in  der  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  j"  ad.,  Kothen- 
burg 16.  2.  1894,  und  v,  Deschka  bei  Görlitz,  Mitte  Dezember 
1896;  in  der  Nieskycr  Sammlung  ist  ein  .  vom  Schöps  vor- 
handen (18133);  im  Besitze  von  Herrn  Kantor  Stöber  in  Priebus 
befindet  sich  von  dort  ein  Stück.  L.  T.  erwähnt  die  Art  vom 
Winter  1806/67. 

237.  Mvrgus  serrator  L.  —  Der  mittlere  Säger  ist  nach  R.  T.  nicht 
häufig,  am  wenigsten  das  o  ad.,  im  Gebiete  vorgekommen, 
jedoch  sogar  auch  im  Sommer.  Ein  Exemplar  aus  der  Nähe  der 
Grenze,  ■/  Flinsborg  (1850),  besitzt  die  Sammlung  Heydrichs. 

238.  Margits  tmrganser  fj.  —  Der  Gänsesäger  stellt  sich  ungleich 
häufiger  als  die  vorigen  im  Winter  auf  den  offenen  Stellen  der 
Gewässer,  besonders  der  Neisse  und  Spree,  ein  und  wird  hier 
in  erheblicher  Zahl  erlegt,  was  aus  den  vielen  Stücken  hervor- 
geht, welche  Aul.  erhält.  Ich  notierte  26.  3.  ein  Pärchen  auf 
den  Tauerwiesen.  Nach  R.  T.  sollen  sogar  Brüten  vorgekommen 
sein.  Auch  ich  möchte  einer  diesbezüglichen,  mir  gemachten 
Angabe  für  den  Eichsee  bei  Muskau,  ca.  1880,  keinen  unbedingten 
Zweifel  entgegensetzen.*) 

239.  Phalacrocorax  pygmaeus  (Palt.).  —  Eines  der  wenigen  Beleg- 
exemplare dieser  für  Deutschland  äusserst  seltenen  Art  besitzt 
die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  S  juv. 
aus  Leopoldshain  1856. 

240.  Phalacrocoraj  carbo  (L.).  —  Belegexemplare  besitzt  die  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  ad.,  welches  in 
der  stürmisch-regnerischen  Nacht  8./9.  10.  1888  auf  dem  Turme 
der  Landskrone  aus  einer  Gesellschaft  von  7  Stücken  ergriffen 
wurde.  Die  Lohsaer  Sammlung  besitzt  einen  jüngeren  Vogel 
(5.  11.  18G2)  aus  Lohsa.    In  der  Nieskyer  Sammlung  befand 

*)  Pelecanus  onocrotalus  L.  und  Sula  Imssaua  (L.)  werden  von  K.  T.  als  aul 
dem  Schraden  bei  Ortrand  erlegt  aufgeführt. 


Digitiz© 


323 


sich  früher  ein  bei  Ullersdorf  erbeutetes  Stück.  Ca.  1890  wurde 
die  Art  bei  Jahraen  erlegt  und  von  den  Schützen  „Baumgans" 
getauft.  Ehedem  soll  sie  sich  auch  in  die  Siedelung  der  Reiher 
und  Saatkrähen  bei  Lietschen  bei  Lohsa  eingedrängt  haben. 

241.  Hydrochelidon  nigra  (L.).  —  Die  Trauerseeschwalbe  bewohnt  die 
grossen,  reichbewachsenen  Gewässer  des  Tieflandes,  fehlt  daher 
der  Neisso  und  dem  freien  Schlossteiche  von  Jahmen.  Sie  brütet 
zahlreich  auf  dem  Wohlentcichc,  den  Teichen  der  Sprecer  Heide- 
häuser, auf  denen  des  Lohsa  -Warthaer  und  vor  allem  des  Uhyst- 
Mönauor  Gebietes;  ferner  nistot  sie  um  Ruhland  (Perr.)  und 
einzeln  auch  öfters  zu  Ullersdorf.  8.  8.  traf  ich  die  Art  bei  Uhyst 
in  unglaublicher  Menge  an,  zu  einer  Zeit,  die  für  ihren  Durch- 
zug bezeichnend  sein  dürfte;  31.  8.  beobachtete  ich  noch  jüngere 
Vögel.  Die  Lohsaer  Sammlung  besitzt  ein  Dunenjunges  aus 
"Wartha  (2.  7.),  und  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft 
zu  Görlitz  d1,  Hennersdorf,  Anfang  Juli. 

242.  Hydrochelidon  leueoptera  (SchinzJ.  —  Offenbar  durch  die  gleichen 
Umstände  veranlasst,  wie  die  Zwergscharbo,  zeigte  sich  nach 
R.  T.  in  demselben  Jahre  (1856)  im  Juni  an  den  Teichen  von 
Lohsa  auch  die  südliche,  weissflüglige  Sceschwalbe  und  wurde 
auch  in  einem  Exemplare  erbeutet.*) 

243.  Sterna  hirundo  L.  —  Rybornak  (Kl.).  Die  Flussseeschwalbe  ist 
übor  fast  alle  Gewässer  des  Tieflandes,  soweit  sie  ihr  einen  zum 
Stosstauchen  geeigneten  Wasserspiegel  bieten,  als  Brutvogel  ver- 
breitet, jedoch  tritt  sie  meist  nicht  zahlreich  auf,  am  häufigsten 
noch  im  Gegensatze  zur  Trauerseeschwalbo  auf  dem  grossen 
Schlossteiche  von  Jahmen,  wo  sich  auf  einer  unzugänglichen 
Schilfinsel  stets  eine  kleine  Nistsicdelung  befindet,  sowie  an  der 
Neisse.  Hier  brütet  sie  nach  L.  T.  namentlich  auf  den  grossen 
Kiesbänken  unterhalb  Penzig.  Noch  am  30.  8.  beobachtete  ich 
Junge,  die  sich  von  den  Alten  füttern  Hessen;  die  letzten  kamen 
mir  3.  9.  vor. 

244.  Itism  trUlactyla  (L.)  —  Dreizehige  Möven  wurdon  zu  R.  T.'s 
Zeiten  anscheinend  nicht  allzu  selten,  namentlich  im  März, 
ermattet  oder  tot  gefunden;  in  neuerer  Zoit  gelangte  13.  3.  1889 

*)  Sterna  minuta  L.  erwähnt  R.  T.  als  Seltenheit,  giebt  aber  leider  nichts 
"Näheres  an.  „. 

21* 


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324 


ein  Exemplar  aus  Reichenbach  an  Aul.  Das  einzige  Beleg- 
exemplar besitzt  die  Sammlung  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Görlitz,  juv.  Daubitz. 

245.  Latus  ridibundu*  L.  —  Rybornak  (Kl.).  Mit  Ausnahme  der 
moorigen,  wald umgebenen  Gewässer  der  Heide  ist  die  Lachmöve 
als  Brutvogel  allgemein  verbreitet  und  wächst,  wo  ihre  Brut 
nicht  gestört  wird,  namentlich  auf  Teichen,  die  von  fruchtbaren 
Ackerland oreien  und  Wiesen  umgeben  sind,  bald  zu  erstaunlicher 
Menge  an.  Ca.  1820  zählte  die  Ansiedelung  auf  dem  Sohrteiche 
bei  Görlitz  Hunderte  von  Paaren.  Gegenwärtig  wird  diese  in 
manchen  Jahren  von  den  Siedelungen  bei  Ullersdorf  und  bei 
Heidehaus  Spree  bei  Daubitz  womöglich  noch  übertreffen.  Ende 
März  und  Anfang  April  verweilt  die  Art  in  überaus  grosser  Zahl 
auf  dem  Durchzuge.  Frühestens  verzeichnete  sie  R.  T.  von 
1832—38  und  ich  16.  bez.  12.  3.,  durchschnittlich  20.  bez.  22.  3. 
(nach  6  Daten);  von  einem  Herbstzuge  ist  dagegen  nichts  wahr- 
nehmbar. Die  grosse  Mengo  der  1891  und  1893  bei  Ullersdorf 
brütenden  Paare  hatte  die  Gegend  bereits  Mitte  August  nahezu 
vollständig  verlassen.    Die  letzte  sah  ich  3.  9. 

246.  Lants  canus  L.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die  Ijoh- 
saer  Sammlung,  -j1  juv.,  Wittichenau,  12.  10.  1834. 

247.  Laru*  fuscits  L.  —  R.  T.  erwähnt  ein  30.  4.  1839  erlegtes  v  ad. 
im  reinen  Sommerkleide  und  ihr  öfteres  Vorkommen  im  Jugend- 
kleide. Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die  Sammlung  der 
Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  o1  juv.,  Zodel  bei  Görlitz. 
10.  10.  1847. 

248.  Lärmt  marinus  L.  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  einjähriger 
Vogel,  Sohrteich  bei  Görlitz,  1853. 

249.  Larus  argentatuts  Brünn.  —  R.  T.  führt  die  Erlegung  alter  Vögel 
im  Sommerkleide  auf  Aas  an.  Fechners  Angabe  von  der  Er- 
beutung  eines  jungen  Vogels  im  Herbste  1847  bei  Zodel  beruht 
augenscheinlich  auf  einer  Verwechselung  mit  dem  bei  L.  fuscus 
abgehandelten  Falle. 

250.  Stercorarius  parasüicus  (L.).  —  Die  Sammlung  der  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz  besitzt  4  Belogexemplare,  sämtlich  im 
Jugendkleide:      und  9,  Nieder-Örtmannsdorf  bei  Lau  bau,  7.  10. 


325 


1879,  Deutsch-Ossig,  Oktober  1882  und  Höllgrundbach  bei  Linda, 
Kreis  Lauban,  1883. 

251.  Stercorarius  potnatorhinus  (Tem.).  —  Belegexemplare  besitzen  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  juv.,  Ober- 
Gerlachsheim,  Kreis  Lauban,  30.  9.  1879,  das  völlig  ermattet 
gefangen  wurde,  und  ein  anderes  Herr  Konservator  Bardole  in 
Hoyerswerda,  juv.,  welches  daselbst  tot  auf  einem  Felde  gefundon 
wurde.  Ausserdem  wurden  nach  P.  am  Tage  des  Fanges  der 
ersteren  noch  4  weitere  Stücke  bei  Flinsberg  erbeutot,  und  am 
10.  7.  desselben  Jahres  ein  wahrscheinlich  im  2.  Lebensjahre 
befindliches  Stück  bei  Tsehinidorf  tot  gefunden;  nach  F.  wurde 
ein  Stück  bei  Hermsdorf  1849  gefangen.  Heydrich  besitzt  ein 
hart  an  der  Grenze  bei  Greifenstein  1888  erlegtes  Exemplar. 

252.  Colymbus  fluviatilüi  Tunsi.  —  Wasserhühnel,  Zwergtaucher,  kleiner 
Steissfuss,  norjak  (Kl.).  Der  Zwergsteissfuss  fehlt  fast  nirgends 
als  Brutvogel,  wo  es  Teiche  giebt.  Es  genügen  ihm  auch  die 
kleinsten,  z.  B.  selbst  der  Ponteteich  bei  Görlitz.  Seine  Ver- 
breitung ist  daher  eine  weitere,  als  die  seiner  grossen  Verwandten. 
Er  steht  ihnen  aber  in  den  grossen  Teichgebieten  an  Individuen- 
zahl sehr  nach  und  ist  hier  mehr  auf  entlognore  Plätze  beschränkt. 
R.  T.  verzeichnete  ihn  1832-  38  frühestens  20.  3.,  spätestens 
9.  4.,  durchschnittlich  8.  4.,  ich  25.  3.  und  8.  4.  Noch  17.  8.  be- 
gegnete ich  zarten  Jungen.  Der  Herbstzug  macht  sich  Ende 
September  und  Oktober  sehr  bemerklich.  Aul.  erhielt  ihn  noch 
19.  und  29.  IL,  24.  12.  und  11.  1.  von  fliessenden  Gewässern. 
Mir  kamen  30.  1.  2  Stück  auf  der  Neisso  bei  Rothenburg  vor; 
desgleichen  wurden  auch  von  R.  T.  und  Perr.  (auf  dem  Binnen- 
graben bei  Ruhland)  Überwinterungen  beobachtet. 

253.  Colymbus  nigricollis  (Brehm).  —  Der  Schwarzhalssteissfuss  ist  als 
Brutvogel  keine  Seltenheit,  wenn  auch  anscheinend  nirgends  eine 
völlig  regelmässige  Erscheinung.  Schon  R.  T.  macht  auf  das 
Schwanken  seines  Bestandes  aufmerksam,  v.  Loeb.  wies  ihn 
zuerst  nach,  durch  Auffinden  eines  Nestes  mit  3  Eiern  noch 
Ende  Juli.  K.  K.  beobachtete  1881  und  1882  zwei  bis  drei 
Brutpaare  auf  den  Teichen  von  Leopoldshain,  L.  T.  sogar  ein- 
mal ein  solches  auf  den  Schädeltoichen  bei  Görlitz.  Kr.  zählte 
auf  dem  grossen  Ullersdorfer  Teiche  1891  mindestens  6  Paare, 


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326 


welche  ihre  Nester  zu  einer  kleinen  Siedelung  vereinigt  hatten; 
1892  beobachtete  er  zwei  Paare  und  stellte  das  Nisten  der  Art 
auf  dem  Sarchener  Grossteichc  bei  Lohsa  fest.  Ich  notierte  ihn 
15.  5.  auf  dem  Schlossteiche  von  Jahmen,  3.  7.  bei  den  Spreeer 
Heidehäusern  und  sah  ein  zur  Brutzeit  1894  bei  Alt-Liebel  er- 
legtes Stück.  Aul.  erhielt  ihn  19.  5.  aus  Langenau.  Beleg- 
exemplare befinden  sich  in  der  Sammlung  der  Naturforsch.  Ge- 
sellschaft zu  Görlitz  im  Sommer-  und  Winterkleide  aus  Quolsdorf 
und  in  der  Lohsaer  Sammlung  .-j1  und  9  21.  5.  und  juv.  8.  8. 
1837  aus  Nieder-Rengorsdorf.*) 

264.  Colymbus  griseigena  B<xld.  —  Graukehliger  Taucher,  kurzschopfiger 
Steissfuss,  norjak  (Kl.).  Die  Nieskyer  Sammlung  besitzt  eiu  I 
mit  einem  undeutlich  begrenzten,  grossen,  reinweissen  Flecke  auf 
dem  Hinterhalse  von  Niesky,  6.  5.  1888.  Der  Rothalsteissfuss 
ist  gegenwärtig  einer  der  ersten  Charaktervögel  der  Teiche  des 
Tieflandes.  Er  übertrifft  an  Individuenzahl  bei  weitem  alle  seine 
Verwandten  und  ist  gegenwärtig  stellenweise  gradezu  erstaunlieh 
häufig,  während  zur  Zeit  von  R.  T.  cristatus  noch  der  häufigere 
war.  Nur  die  grossen,  freien  Wasserspiegel,  wie  z.  B.  die  fast  jeder 
Bewachsung  baren  Teiche  von  Kaschcl,  überlässt  die  bunte  Art 
ihrem  grösseren,  silberglänzenden  Vetter  allein.  Ihren  Aufenthalt 
bildet  das  dichte  Pflanzengewirr,  das  sie  auch  noch  in  moorigen 
Teichen,  wie  z.  B.  dem  weissen  Lucho  von  Creba,  belebt.  Perr. 
verzeichnete  die  Art  1886  28.  3.,  ich  von  1890—94  frühestens 
25.  3.,  spätestens  1.  4.  und  durchschnittlieh  29.  3.  Den  Nestbau 
beobachtete  ich  bereits  6.  4.  und  28.  4.;  6.  5.  fand  ich  3  frische 
Eier,  25.  6.  grosse  und  8.  8.  noch  kleine  Junge,  und  11.  10. 
sah  ich  das  letzte  Stück. 

255.  Colynibwt  criatattis  L.  —  Schopf taucher,  Kronentaucher,  grosser 
Steissfuss,  norjak  (Kl.).  Der  Haubensteissfuss  ist  die  bezeich- 
nende Erscheinung  der  grossen  Wasserblänken  der  Teiche  vou 
20  Hektar  an,  ohne  darum  auch  kleineren  Teichen  zu  fehlen. 
Dementsprechend  ist  er  über  das  Tiefland  in  erheblicher  Zahl  ver- 

*)  Colymbus  auritus  L.  —  Diese  seltene,  nordische  Art  wird  zwar  vielfach 
von  den  filteren  Vogolkundigen  der  Lausitz,  besonders  von  J.  G.  Neumann,  auf- 
geführt; sio  ist  aber  augenscheinlich  mit  der  vorigen  Art  verwechselt  worden. 
Dagegen  dürften  die  Fälle,  in  denen  die  Art  nach  R  T.  im  Gebiete  erlegt  wurde, 
wohl  kaum  in  Zweifel  gezogen  werden  können. 


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327 


breitet,  besonders  häufig  auf  den  Grossteichen  der  Spreeer  Heide- 
häuser und  von  Särchen  bei  Lohsa,  den  Kascheler  Teichen 
und  dem  Schlossteiche  von  Jahmen.  Ankunft  und  Durchzug 
finden  Ende  März  und  Anfang  April  statt,  frühestens  nach  R.  T. 
21.  3.,  durchschnittlieh  nach  6  Daten  29.  3.  Den  Nestbau  beob- 
achtete ich  bereits  18.  4.  und  fand  denselben  27.  4.  beendet; 
grössere  Junge  beobachtete  ich  19.  G.,  andererseits  aber  noch 
kleine  Dunen  junge  12.  und  22.  7.  und  sogar  noch  14.  9.  (!).  Die 
Mutter  der  letzteren  trug  noch  das  Sommerkleid.  Die  meisten 
Brutteiche  räumt  er  Ende  September  und  Anfang  Oktober.  Die 
letzten  Exemplare  vorzeichneten  Kr.  und  ich  1.,  5.  und  11.  10.; 
uur  einmal  beobachteten  wir  wieder  14.  11.  zwei  Stücke  im 
reinen  Winterkleide.  Aul.  erhielt  die  Art  20.  1.  aus  Schönberg 
bei  Görlitz. 

2ö6.  Urinator  septcntrionalis  (L.).  —  Belegexemplare  besitzt  die  Samm- 
lung der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  r/  juv.,  Groppen 
bei  Ortrand,  Oktober  1876,  und  die  Nieskyer  Sammlung,  juv., 
Horka,  27.  11.  1888.  Ausserdem  erhielt  Aul.  Jugendkloider  aus 
Molauno,  17.  11.  1889  und  aus  Neuhammer,  3.  11.  1892. 

2f>7.  Urinator  glacialis  ( L.J.  —  Das  einzige  Belegexemplar  besitzt  die 
Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz,  rf  juv.,  Sohra 
bei  Görlitz,  November  1875.  Gleichzeitig  wurde  nach  P.  noch 
ein  zweiter  junger  Vogel  in  der  Stadt  Görlitz  in  der  Nähe  des 
Bahnhofes  lebend  gefangen. 

258.  Urinator  aräicu»  iL  ).  Die  Sammlung  der  Naturforst  h.  Gesell- 
schaft zu  Görlitz  besitzt  3  o<V  juv.  aus  dem  Gebiete,  27.  11. 
1836,  7.  11.  1839  und  7.  12.  1840.  P.  erwähnt  ein  im  Besitze  des 
Graveur  Täschner  in  Görlitz  befindliches  Prachtexemplar  eines 
-/  im  Hochzeitskleide  von  der  Neisse  bei  der  Obermühle,  12.  5. 
1848,  zu  einer  Zeit,  in  welcher  übrigens  die  Art  1896  auch  noch 
zahlreich  an  der  Kurischen  Nehrung  weilte,  ohne  an  das  Brüten 
zu  denken.  Nach  F.  soll  noch  ein  zweites  Stück  im  Juli  desselben 
Jahres  an  dor  Neisse  beobachtet  worden  sein. 


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328 

Anhang. 


Zur  Ornis  der  sächsischen  Oberlaiisitz. 

Wie  schon  eingangs  erwähnt,  setzen  sich  die  nachstehend  mit- 
geteilten Materialien  zu  einer  Ornis  der  sächsischen  Oberlausitz  aus 
der  aufgeführten  Litteratur  und  aus  den  mir  manuskriptlich  über- 
gebenen,  gesamten  Beobachtungen  H.  Kramers  zusammen.  Benutzt 
wurden  noch,  um  K.  R.  Krezschmars  Thätigkeit  in  der  Lausitz  voll- 
ständig zu  berücksichtigen,  zwei  kleine  Abhandlungen  desselben: 
Ornithol.  Rückblick  auf  das  Jahr  1884  und  den  Winter  1885/86  in 
Ornith.  Monatsschrift  10.  Jahrg.  (1885)  p.  40—47  und  11.  Jahrg.  (1886) 
p.  158—160,  sowie  die  in  den  angeführten  Jahresberichten  des  Aus- 
schusses für  Beobachtungsstat.  der  Vögel  Deutschlands  (10.  und  11. 
in  Cab.  Journal  für  Ornithol.,  35.  Jahrgang  p.  377  —  616  und 
36.  Jahrg.  p.  313  —  671)  enthaltenen  Mitteilungen  der  sächsischen 
Beobachter  M.  Bounjuin  in  Herrnhut,  Hager  und  H.  Wagner  in  Löbati, 
Th.  Held  und  K.  R.  Krezschmar  in  Zittau,  G.  Jährig  in  Kamenz, 
H.  Naumann  in  Bautzen,  H.  Rössler  und  O.  Rudolf  in  Ebersbach. 
Kramers  besonderes  Verdienst  ist  es,  die  bis  dahin  wenig  gekannten 
Heiden  des  Thalsandstreifens  im  Norden  der  sächsischen  Oberlausitz 
mit  ihren  grossen,  so  überaus  reichbelebten  Teichgebieten  durchsucht 
zu  haben.  Er  beobachtete  hier  wie  in  Preussen  das  regelmässige  und 
zahlreiche  Brüten  von  Fuligula  clangula,  das  bis  dahin  aus  Sachsen 
kaum  bekannt  gowesen  sein  dürfte;  auch  stellte  er  Anas  acuta  als 
Brutvogel  des  Gebietes  fest,  leider  gelang  es  ihm  aber  nicht,  eine  bei 
Königswartha  regelmässig  brütende  vierte  Rohrsängerart,  in  welcher 
er  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  aquaticus  vermutete,  mit  Sicherheit 
zu  bestimmen  trotz  aller  Mühe,  die  er  darauf  verwandte. 

Als  sächsische  Obcrlausitz  ist  hier  die  Kreishauptmannschaft 
Bautzen  mit  den  vier  Amtshauptmannschaften  Zittau,  Löbau,  Bautzen 
und  Karaenz  angenommen.  Das  Vogelleben  dieses  Gebietes  entspricht 
dem  der  preussischen  Oberlausitz  nahezu  vollständig,  namentlich  soweit 
es  das  Hügelland  betrifft.  Nur  dem  Gebirge,  welches  in  der  Lausche 
mit  796  m  schon  seine  äusserste  Höhe  erreicht,  fehlen  die  Hochgebirgs- 
formen  wie  Turd.  alpestris  und  Anth.  spipoletta.   Dafür  birgt  dasselbe 


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aber  in  den  Schrunden  seiner  Sandsteinwände  noch  brütende  Wander- 
falken und  Uhus.  Die  Tieflandsheiden  sind  von  geringerer  Aus- 
dehnung und  entbehren  der  grossen  Moorbecken.  Daher  kommen  in 
ihnen  die  grossen  Formen  wie  Grus  und  Ciconia  nigra  nicht  vor. 
Den  noch  wenig  ablagernden  Flüssen  fehlen  die  Uferkiesbänke  mit 
ihrem  Weidich t  und  den  ihnen  eigenen  Vogelgestalten,  Blaukehlchen 
und  Flussregenpfeifer.  Die  Teiche  zählen  durchgehends  zu  den  besten 
Rohrteichen,  denen  nur  der  geringere  Teil  der  preussischen  angehört, 
und  weisen  daher  regelmässiger  die  Rohrdommeln  und  die  Rohrweihe  auf. 

Die  blosse  Aufführung  einer  Art  mit  Namen  bedeutet,  dass  ihr 
Vorkommen  im  sächsischen  Gebiete  mit  dem  im  preussischen  voll- 
kommen übereinstimmt.  Die  Namen  der  Beobachter  sind  in  kennt- 
licher Weise  abgekürzt. 

Erithacus  eyanoculus  (Wolf).  7.  4.  1885  (Jähr.). 

E.  rubeculus  (L.).  (15.  5.  Gelege  5  St.  [Jähr.],  8.  11.  1893  [Kr.].) 

E.  phoenicurus  (L.).       E.  titis  (L.).  (24.  10.  1893  |Kr.].) 

Pratincola  rubetra  (L.).  Brutvogel  bei  Tennewitz,  Kleinwelka,  Malsitz 
(Kr.),  häufiger  Brutvogel  in  den  Flussaueu  bei  Zittau  (K.  K.). 

Saxicola  ocnanth'e  (L.).  Brutvogel  vereinzelt  bei  Zittau  (K.  K.),  auf 
dem  Balmkörper  bei  Bautzen  und  Königswartha  (Kr.),  in  ver- 
lassenen Steinbrüchen  (Jähr.),  3.  5.  Gelege  5  St.  (Jähr.). 

Cinclus  merula  (J.  C.  Schaff.). 

Monticola  saxatilis  (L.).    S.  oben. 

Turdus  musicus  L.  —  T.  iliacus  L.  T.  viseivorus  L.  (Als  Brutvogel 
im  besondom  festgestellt,  bei  Hartau  und  Olbersdorf  |K.  K.|  und 
am  Kottmar  [Kr.].)  T.  pilaris  L.  T.  merula  L.  Regulus 
cristatus  Vieill.  —  R.  ignicapillus  (Brehm).  (L.  T.  erhielt  Eier  und 
Nester  in  grosser  Menge  aus  Zittau.)  Phylloscopus  rufus  (Bebst.) 
(21.  3.  18J>6,  7.  10.  1893  |Kr.|).  Ph.  trochilus  (L.).  (14.  4.  1885 
[K.  K.|.)  -  Ph.  sibilator  (Bchst.).  (3.  5.  1885  |K.  K.|.)  Hypolais 
philomela  (L.).  (3.  5.  1885  [K.  K.]i. 

Acroce])halus  a«piaticus  (Gm.).    S.  oben. 

Acr.  sehoenobaenus  (L.).  Das  Tieflands  vorkommen  entspricht  dem  im 
preussischen  Gebiete.  Ausnahmsweise  fand  ihn  Kr.  zu  Königs- 
wartha in  einem  Hafer-  und  Weizenfeld©  300  bez.  100  m  vom 
nächsten  Gewässer  entfernt  brütend.  Er  nistet  auch  an  den 
Teichen  von  Gr.-Hennersdorf  und  Burkersdorf  (Kr.). 


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330 


Act.  palustris  (Bchst.).  In  Dickungen  von  Weiden  und  Erlen,  durch- 
wachsen von  Hopfen,  Nesseln,  Bosen  und  Rohr,  am  Mühlgraben 
und  der  Mandau  bei  Zittau  einige  Brutpaare  (K.  K.). 

Act.  streperus  (Vieill.).  (Auch  an  den  Teichen  von  Gr.- Hennersdorf 
und  Burkersdorf  [Kr.].)  Acr.  arundinaeeus  (L.).  Sylvia  atri- 
capilla  (L  ).  —  S.  curruca  (L.).  (19.  4.  1885  [K.  K.J.)  S.  rufa 
(Bodd.).  (lü.  5.  1885  [K.  K.].)  —  S.  hortensis  Bchst,  (10.  5.  1.885 
[K.  K.J). 

S.  nisoria  (Bchst,).  12.  7.  juv.in  Krlen  am  Mühlgraben  bei  Zittau  (K.  K.). 
Accentor  modularis  (L.). 

Acc.  eollaris  (Scop.).    K.  K.  berichtet  von  der  Beobachtung  eines 

Exemplars  am  2.  11.  1884  am  Töpfer  bei  Zittau. 
Trogkutytes  parvnlus  Koch. 

Panurus  biarmicus  (L.).    Naeh  Hager  soll  ein  Herr  Noack  in  Ijöbau 

ein  Pärchen  vom  August  1865  aus  dem  Olbersdorfer  Revier  besitzen. 
Acredula  caudata  (L.).        Parus  cristatus  L.  —  P.  coeruleus  L.  — 

P.  ater  L.       P.  major  L.  —  Sitta  caesia  Wolf.       Certhia  tarai- 

liari.s  L.  et  braehydaetyla  Brehm. 
Otoeorys  alpestris  (L.).    Anfang  Dezember  1824  einige  bei  Herruhut 

erlegt  (Brts.). 
Alauda  arvensis  L.  (8.  11.  1893  (Kr.J.) 

AI.  calandra  L.  Die  Nieskyer  Sammlung  besitzt  ein  von  Preissler 
erworbenes  ad.  dieser  für  Deutschland  äusserst  seltenen  Art. 
welches  mit  anderen  seinesgleichen  und  Haubenlerchen  im  Winter 
auf  den  Strassen  von  Bautzen  gefangen  wurde  und  einige  Zeit 
in  Gefangenschaft  gehalten  worden  war. 

Galerita  arborea  (L.).  (Im  besondern  als  Brutvogel  festgestellt  um 
Zittau  [K.  K.j,  Ebersbach  und  Kamenz  [Jähr.].)  Gal.  eristata  (L). 
(Bes.  häufig  auf  den  Lagerplätzen  der  Braunkohlenwerke  bei 
Zittau  [K.  K.j.)  —  Budytes  rlavus  'L.).  —  Motacilla  melanopo 
Pall.  (Uberwinterungen  beobachtet  bei  Ebersbach  und  Kleinwelka 
[Kr.],  Zittau  15.  1.  [K.  K.|.)  —  M.  alba  L.  (27.  10.  1893  [Kr.].) 

Anthus  pratensis  (L.).  1(>.  11.  1893  (Kr.). 

Anth.  trivialis  (L.).  (19.  4.  1885  [K.  K.].  7.  10.  1893  |Kr.].)  -  Anth. 
campestris  (L.).    (Bes.  als  nicht  seltener  Brutvogel  festgestellt  um 
Deutsch-Baselitz,  Königswartha,  Milkel  und  Ncsehwitz  [Kr.|.)  - 
Einberiza  schocnielus  (L.).    (Auch  Brutvogel  an  den  Teichen  von 
Gr.-Henncrsdorf  und  Burkersdorf  [Kr.].) 


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331 


Emb.  hortulana  L.  Vereinzelt  als  Brutvogcl  im  nördlichen  Thalsand- 
streifen  (Kr.). 

Emb.  citrinella  L.    (24.  4.  Gelego  5  St.,  28.  6.  4  Junge  [Jähr.].) 
Emb.  calandra  L. 

Calcarius  lapponicus  (L.).  .].  G.  Krzseh.  erwähnt  ein  von  Gr.-Sehönau 
stammendes  Exemplar,  wohl  identisch  mit  dorn  von  R.  T.  für 
Herrnhut  mitgeteilten  Vorkommen. 

Loxia  bifasciata  (Brehm).    Im  Herbst  1826  zahlreich  bei  Zittau  ge- 
fangen (R.  T.). 
L.  eurvirostra  L.    Das  ganze  Jahr  im  Gebirge  (K.  K.). 
Pyrrhula  europaea  Vieill.  et  rubicilla  Pall. 

Pinieola  erythrinus  (Pall.).  R.  T.  kannte  nicht  weniger  als  sieben  im 
Neissthale  bei  Hirschfelde  anscheinend  nach  der  Brutzeit  erbeutete 
rote  Vergl.  oben. 

Pinie,  enucleator  (L.).    1821/22  zahlreich  bei  Zittau  gefangen  (Brts.). 

Serinus  hortulanus  Koch.  Im  Hügellande  und  den  Vorbergen  als  Brut- 
vogel  häufig,  im  Tief  lande  aber  noch  sehr  vereinzelt  auftretend. 
(Von  Kr.  181)6  nur  bei  Königswartha  gefunden.)  Bei  Maxdorf 
wurde  er  erst  seit  1867  (A.  v.  II.)  beobachtet,  bei  Ebersbach 
häufiger  erst  seit  1877,  bei  Lübau  ca.  1873  noch  eine  .Seltenheit. 
Letzter  Gesang  5.  11.  1893  (Kr.). 

Carduelis  elegans  Steph.  Vereinzelt  auftretender  Brutvogel  bei  Zittau 
(K.  K..  Kr.). 

Chrysomitris  spinus  (L.).  Den  ganzen  Sommer  hindurch  im  Gebirg«* 

(K.  K.). 
Acanthis  cannabina  (L.). 

Ac.  flavirostris  (L.).    Brts.  berichtet  die  Erbeutung  eines  Stückes. 
Ac.  linaria  (L.).    Winter  1880/86  (K.  K.),  zweite  Novemberhälfte  181)3 
sehr  häufig  bei  Herrnhut  (Kr.). 

Ghloris  hortensis  Brehm.  —  Fringilla  coelebs  L.  -  Fr.  montifrin- 
gilla  L. 

Coccothraustes  vulgaris  Pall.    3.  5.  1885  Zittau  (K.  K.). 
Passer  petronius  (L.).  J.  G.  Krzscli.  erhielt  ihn  einmal  aus  dem  Zittauer 
Gebirge. 

Pass.  montanus  (L.).  ■ —  Pass.  domesticus  (L.).  —  Sturmis  vulgaris  L. 

(28.  10.  1893  [Kr.].) 
Pastor  roseus  (L.).    Ca.  1878  bei  Malschwitz  zwei       '  erlegt  (Pr.). 


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332 


Oriolus  galbula  L.  Bei  Ebersbach  und  Herrnhut  sehr  vereinzelt  auf- 
tretender Brutvogel  (Kr.),  3.  5.  1885  (K.  K.),  28.  4.  1885,  25.  5. 
Gelege  3  St.,  15.  8.  grössere  Flüge,  14.  9.  ein  Flug,  21.  9.  der 
letzte  (Jähr.). 

Nucifraga  'macrorhyncha  Brehm.  Herbst  1885  in  grosser  Menge  erlegt. 
Garrulus  glandarius  (L.).      Pica  rustica  (Scop.).  (Nördlich  von  Bautzen 

sehr  häufig,  um  Zittau  vereinzelt  [Kr.].)  —  Colacus  monedula  (L.). 

(Bei  Kamenz  in  den  Wasserleitungsröhren  der  Eisenbalmbrücke 

(Jähr.],  bei  Ebersbach  in  Nistkästen  brütend.) 
Corvus  frugilegiis  L.  Grössere  Brutkolonie  bei  Neundorf  a.  d.  Eigen  (Kr.). 
Corvus  cornix  L.  —  C.  corone  L.  (einzeln  bei  Herrnhut,  regelmässiger 

bei  Kleinwelka  und  Königs  wart  ha  [Kr.]). 
C.  corax  L.    K.  K.  erwähnt  ein  früher  bei  Waltersdorf  bei  Zittau 

erlegtes  Stück. 
Lanius  collurio  L. 

L.  Senator  L.    Brütete  ea.  1890  bei  llerrnhut  (Ö.  IT.). 

L.  minor  Gm.    Brütete  189C»  in  Kölln  bei  Bautzen  (Kr.). 

L.  excubitor  L.    Das  Brutvorkommen  in  der  Thalsandheide  wie  auf 

preussischem  Gebiete  (Kr.). 
Museicapa  parva  liehst.    J.  G.  Krzsch.  erhielt  cT  ad.  aus  dem  Zittauer 

Gebirge. 

M.  atricapilla  L.    Brutvogcl  im  Parke  von  Neschwitz,  24.  9.  (Kr.). 
M.  grisola  L.       Bomhycilla  garrula  (L.).       Chelidonaria  urbica  (L.). 

(3.  5.  1.S85  [K.  K.],  9.  10.  1885  [Naum.].)  —  Hirundo  rustica  L. 

(25.  10.  1885  [K.  K],  27.  10.  1893  [Kr.].) 
Clivicola  riparia  (L.).    Kolonien  in  Milquitz  und  Bornitz  (Kr.);  in  einer 

Kiesgrube  bei  Ebcrshach  wurden  die  Gelege  am  20.  G.  vollzählig 

gefunden. 

Micropus  apus  (L.).  --■  Caprimulgus  europaeus  L. 

Coracias  garrula  L.  Ziemlieh  häufiger  Brutvogel  im  Thalsand- 
streifen (Kr.). 

Upupa  epops  L.  Brutvogel  im  Thalsandstreifen,  jedoch  viel  ver- 
einzelter als  auf  preussischem  Gebiet  (Kr.). 

Merops  apiaster  L.    K.  T.  führt  sein  Vorkommen  bei  Zittau  auf. 

Alcedo  ispida  L.  Brutvogel  im  Neissthalc  und  an  der  Pliessuitz  (Kr.), 
an  der  Mandau  (K.  K.);  bei  Ebersbach  öfters  Gelege  von  <>  St. 
erbeutet. 

Picus  viridis  L. 


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ile 


333 


Picoides  tridactylus  (L.).  Brts.  erwähnt  dio  Erbeutung  eines  9  bei  Zittau. 

Dendrocopus  minor  (L.).    Brutvogel  bei  Ebersbaeh. 

D.  major  (L.).  —  Dryocopus  martius  (L.).  (Brutvogel  am  Kottmar  [Kr.], 

im  Zittaucr  Gebirge  [K.  K.].)  —  Jynx  torquilla  L.  —  Cuculus 

canorus  L. 

Strix  flammea  L.    Bei  Kamenz  selten  (Jähr.). 

Carino  noctua  (Retz.).   (Brutvogel   Herrnhut,  Kloin welka  [Kr.],  am 

Reiehenauer  Bahndamm  |K.  K.].) 
Nyctca  ulula  (L.).    Bei  Hirschfelde  erlegt  (Brts.). 
N.  scandiaca  (L.).    Brts.  erwähnt  ein  auf  dem  Oybin  erlegtes  Exemplar. 
Syrnium  alueo  (L.).    (Besonders  häufig  im  Gebirge,  auch  Brutvogel 

bei  Kamenz.) 

Syrnium  lapponicum  (Sparrm.,  Retz.).  Von  dieser  äusserst  seltenon 
Art  wurde  nach  R.  T.  ein  jüngeres  9  im  Herbst  1839  (nach  andern 
Angaben  vor  1827)  bei  Hirschfclde  von  Lange  erbeutet,  wolches 
sich  im  Besitze  der  Oberlaus.  Gcsellsch.  der  Wissenschaften  befindet. 

Pisorhina  scops  (L.).  Das  einzige  Belegexemplar,  ex  Hirschfelde,  vor 
1840,  besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesellschaft  zu  Görlitz. 

Asio  aeeipitrinus  (Pall.).    20.  12.  f  bei  Kamenz  erlegt  (Jähr.). 

Asio  otus  (L.).    (Nistend  bei  Kamenz,  Ebersbach.) 

Bubo  ignavus  Th.  Forst.  Regelmässiger  Brutvogel  im  Sandsteingebirge 
(Hartau,  Waltersdorf),  Mitte  März  188b"  ?  bei  Hartau  erlegt  (K.  K.). 

Falco  vespertinus  L.  J.  G.  Krzsch.  erhielt  ihn  einmal  aus  der  Gegend 
von  Zittau. 

F.  subbuteo  L.  Brutvogel,  besonders  in  der  Umgebung  der  Tcieh- 
gebiete  des  Tieflandes  (Kr.),  bei  Kleinwelka,  Ruppersdorf  (Kr.), 
Zittau  (Held),  auf  dem  Löbauer  Berge  (Hager). 

F.  tinnuneulus  L. 

F.  peregrinu8  Tunst.  F.  giebt  ihn  noch  als  gemein  für  das  Sandstein- 
gebirge  von  Zittau  und  auch  horstend  für  Bautzen  an.  Auch  jetzt 
noch  horstet  er  regcl massig  in  ersterein.  1885  wurde  ein  Horst 
von  K.  K.  am  Pferdeberge  festgestellt.  Mehrfach  wurde  er  auch 
im  Winter  daselbst  angetroffen. 

Aquila  pomarina  Brehm.  Ein  Belegexemplar  besitzt  die  Sammlung  der 
Naturforseh.  Gesellschaft  zu  Görlitz  aus  Malschwitz  bei  Bautzen, 
Endo  Mai  1873. 

A.  elanga  Pall.  Ein  bei  Quaditz  bei  Bautzen  1882  erlegtes  Stück  be- 
findet sich  in  der  dortigen  Realschule  (Naum.). 


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334 


A.  chyrsaetus  (L.).    F.  erwähnt  ein  auf  dem  Kottmar  erlegtes  Stück. 
Archibuteo  lagopus  (Brünn).  —  Butoo  vulgaris  Leach.    (Besonders  im 
lausitzer  Gebirge  nistend.) 

Haliactus  albicilla  (L).  F.  führt  «'inen  im  Winter  1850  in  den  Gr.- 
Dehsacr  Bergen  erlegten  Seeadler  an,  den  er  jedoch  für  zu  leueo- 
cephalus  (L.)  gehörig  hält. 

Pandion  haliaetus  (L.).  Das  Zugvorkommen  entspricht  vollkommen 
dem  auf  preuss.  Gebiete;  auch  bei  Zittau  auf  dorn  Zuge  (K.  KL). 

Periiis  apivorus  (L.).    Aul.  erhielt  ihn  10.  7.  1897  aus  Löbau. 

Milvus  ictinus  Sav.  Ebenso  wie  im  preuss.  Gebiete  selten  auf  dem 
Zuge.    Aul.  erhielt  ihn  19.  9.  1890  aus  Maltitz  bei  Weissenberg. 

Accipiter  nisus  (L.). 

Astur  palumbarius  (L.).  Brutvogel,  besonders  im  lausitzer  Gebirge 
(K.  K.)?  bei  Kamenz  (Jähr.). 

Circus  aeruginosus  (L.).  Das  Zugvorkommen  entspricht  völlig  dem  auf 
preussischem  Gebiete.  Brutvogel  bei  Königswartha  (Kr.).  Ndr.- 
Gurig  (B.).    Jähr,  führt  einen  noch  am  10.  10.  erlegten  an. 

Circ.  p)rgargus  (L.).  Ein  Belegexemplar  aus  Ober-Ulina  bei  Bautzen, 
Sommer  1891,  J  ad.,  besitzt  die  Sammlung  der  Naturforsch. 
Gesellschaft  zu  Görlitz. 

Tetrao  bonasia  L.  Sehr  zerstreuter  Brutvogel  in  den  Bergen.  F.  führt 
ihn  besonders  für  Zittau  auf,  woher  ihn  auch  J.  G.  Krzsch.  erhielt. 
Die  Nieskyer  Sammlung  besitzt  ein  j1  ad.  vom  Czorneboh. 

T.  tot  rix  L.    (Besonders  Hartau,  Olbersdorf,  Oy  bin  (K.  K.].) 

T.  urogallus  L.    Brutvogel  an  den  gleichen  Orten  (K.  K.). 

Coturnix  communis  Bonn.  —  Perdix  cinerea  Lath.  -  (Phasianus  colehicus 
L.)  —  Turtur  communis  Selby.—  Coiumba  palumbus  L.  —  C.  oenas  L. 

Ardea  purpurea  L.    F.  erwähnt  ein  bei  Zittau  erlegtes  Exemplar. 
A.  cinerea  L.  Zugvorkommen  dem  auf  preussischem  Gebiet  entsprechend. 
Ardetta  miuuta  (L.).    Nicht  seltener  Brutvogel  in  <leu  Rohrteichon  des 
Tieflandes. 

Botaurus  stellaris  (L.).  Regelmässiger  Brutvogel  ebenda  (Königswartha). 
<).  8.  bei  Kamenz  erlegt  (Jähr.).  F.  giebt  sein  Nisten  für  Zittau 
und  Kamenz  an. 

Nyeticorax  griseus  (Ii.).  F.  erwähnt  ein  bei  Zittau  erbeutetes  Exemplar. 
Ciconia  alba  J.  C.  Schaff.     (Horste  zu  Königswartha,  Malschwitz. 
Särchen,  Milkel,  Jetseheba,  Comraerau.  Caminau  [Kr.  und  B.j.) 


335 


Platalea  leueerodia  L.    Einer  gedruckten  Nachricht  zufolge  1625  in 

Zittau  erlegt  (Neuraann). 
Fulicu  atra  L.  -  -  Gallinula  ehloropus  (L.).  (Auf  dem  einsamen  Kottmar- 

teiehe,  340  in,  brütend  |Kr.].) 
Ortygometra  parva  (Scop.).    y  ad.  27.  4.  1897  bei  Gr.-Hennersdorf  (Kr.). 
Crex  pratensis  Bchst.    (3.  f>.  1885  |K.  K.|.)     -  Rallus  a»juaticus  L.  (Im 

besondern  von  Kr.  als  Brutvogel  festgestellt  bei  Königswartha  und 

am  Brösorner  Teich.) 
Otis  macejueeni  J.  E.  Gray.    R.  T.  erwähnt  ein  im  Besitze  eines  Herrn 

Götz  in  Dresden  befindliches,  im  Gebiete  erbeutetes  Exemplar  der 

Kragentrappe,  welches  zu  dieser  Art  zu  ziehen  sein  dürfte. 
Scolopax  rusticula  L.    (Brutvogel  bei  Gr.-Hcnnersdorf  [Kr.].)  —  Galli- 

nago  caelestis  (Frenzcl.) 
Numenius  arcuatus  (Ij.).    30.  7.  bei  Milkel  (Kr.). 

Totanus  hypoleueus  (L.).  Brutvogel  an  der  Mandau  (K.  K.).  im  Neiss- 
thale  (Kr.). 

T.  calidris  (L.).  (Im  besondern  als  Brutvogel  von  Kr.  festgestellt  zu 
Königswartha,  Lauske,  Ndr.-Gurig,  Holscha.) 

T.  fuscus  (L.).  Königswartha,  1.  10.  1894  (Kr.).  Tringa  ininuta  Ixiisl. 
Königswartha,  1.  10.  1894  (Kr.).  (Zu  Tr.  alpina  L.  et  schinzi  Brehm. 
Alpenstrandläufer  beobachtete  Kr.  am  1.  10.  1894  bei  Königs  Wartha.) 

Üedicncmus  scolopax  (Gm.).  (Auf  dem  Zuge  auch  bei  Gr.-Hennersdorf 
(Kr.].)  Vanellus  capella  J.  0.  Schaff.  —  Charadrius  pluvialis  L. 
(Aul.  erhielt  ihn  vom  b\  bis  25.  10.  mehrfach  aus  Lübau,  Weissen- 
berg,  Ostritz.)  —  Anas  crccca  L.  —  A.  quenpiedula  L. 

A.  acuta  L.  Kr.  beobachtete  am  11.  7.  1893  zu  Königs  Wartha  eine 
Brut  von  6  Dunenjungen. 

A.  penelope  L.    Durchzug  wie  im  preussischen  Gebiete. 

A.  strepera  L.  Nicht  seltener  Brutvogel  auf  den  Teichen  des  Tief- 
landes (Kr.). 

A.  clypeata  L.  (Nach  Held  auch  Brutvogel  auf  den  Teichen  von 
Gr.-Hennersdorf  und  Burkersdorf,  Aul.  erhielt  sie  am  11.  5.  aus 
ßaruth.)  —  A.  boscas  L.  (die  Sammlung  der  Naturforsch.  Gesell- 
schaft zu  Görlitz  besitzt  ein  albinistisches  :_>'  juv.,  Bautzen.  13.  9. 
189<>:  gelb  mit  fast  weissen  Schwingen  und  Steuerfedern). 

Fuligula  clangula  (L.).  Von  Kr.  als  Brutvogel  nachgewiesen  für  Deutsch- 
Baselitz,  Milkel  (Junge  1895)  und  häufig  für  Königswartha  (22.  7. 
1893,  6  noch  nicht  flugfähige  Junge). 


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836 


F.nyroca(Güld.).  Vereinzelt  auftretender  Brutvogel  zuKönigswartha(Kr.). 

F.  ferina  (L.).  Zufolge  der  Grösse  der  Teiche  des  Königswarthaer  Ge- 
bietes und  ihrer  freien  Spiegel  daselbst  gemeiner  Brutvogel,  wie 
auch  im  Gr.-Hennersdorf-Burkersdorfer  Gebiete  (Kr.). 

F.  cristata  (Ueach).  Kr.  beobachtete  5.  8.  1892  zwölf  Stück  zu  Königs- 
wartha, worunter  4  -jö'  ad.,  also  weit  vor  dem  Beginn  des  Herbst- 
zuges.   Durchzug  wie  im  preussischen  Gebiete. 

Oedemia  fusca  (L.).    S.  oben. 

Mcrgus  albellus  L.  Kr.  beobachtete  ein  d*  ad.  6.  und  8.  4.  1896  zu 
Königswartha  und  20.  3.  1898  bei  Burkersdorf. 

Hydrochelidon  nigra  (L.).  Häufiger  Brutvogel  an  den  Teichen  des 
Tieflandes  (Kr.). 

Sterna  hirundo  L.  —  Larus  ridibundus  L.  (Im  Tief  lande  keine  Kolonie 

bekannt,  unregelmässige  zu  Burkersdorf  [Kr.].) 
L.  fiiscus  L.   Die  Lohsaer  Sammlung  besitzt     juv.  aus  Königs  Wartha. 
Colymbus  fluviatilis  Tunst. 

C.  nigricollis  (Brehm).  Brutvogel  vereinzelt  bei  Königswartha,  regel- 
mässig bei  Gr.-Hennersdorf  (Kr.),  Burkersdorf  (Held). 

C.  auritus  L.  Nach  R.  T.  soll  ein  Pärchen  im  Frühjahre  bei  Herrnhut 
vorgekommen  sein. 

C.  griseigena  Bodd.  (Auch  im  Gr.-Hennorsdorf-Bnrkersdorfer  Gebiet 
Brutvogel  [Kr.].)  —  C.  cristatus  L.  (Brutvogel  auch  bei  Burkers- 
dorf [Held].    Jähr,  fing  noch  am  17.  10.  zwei  kaum  Erwachsene). 


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I 


flora  der  Oberlausifz 

prenssischen  und  sächsischen  Anteils  einschliesslich 

des  nördlichen  Böhmens. 


Auf  Grund  eigener  Beobachtungen  unter  Berücksichtigung  älterer 
floristischer  Arbeiten  zusammengestellt 


von 


E.  Barber. 


I.  Teil. 

Die  Gefässkryptogamen. 


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Vorwort. 


Die  Geschichte  der  Lausitzer  Floristik  umfasst  gegenwärtig  einen 
Zeitraum  von  ca.  einem  Jahrhundert.  Im  Jahre  1799  erschien  als 
erste,  wirklich  ernst  zu  nehmende  floristische  Arbeit  das  „Systematische 
Verzeichnis  der  in  der  Oberlausitz  wildwachsenden  Pflanzen"  von  Carl 
Christian  Oettel  aus  Meffersdorf.  Sie  enthält  allerdings  viele  Irrtümer, 
was  aber  in  anbetracht  des  damaligen  Standes  der  Wissenschaft  nicht 
wundernehmen  und  das  Verdienst  Oettels  nicht  schmälern  kann.  Seit 
dem  Erscheinen  jenes  Werkchens  hat  die  botanische  Durchforschung 
der  Lausitz  nie  mehr  geruht,  hat  vielmehr  von  Jahrzehnt  zu  Jahrzehnt 
grössere  Erfolge  errungen  und  eine  umfangreiche  Litteratur  zur  Folge 
gehabt. 

Nachstehend  das  Verzeichnis  der  wichtigsten  diesbezüglichen  Ver- 
öffentlichungen.*) 

1.  Franke,  Johannes  (Stadtphysikus  in  Bautzen),  Hortus  Lusatiae. 

Bautzen  1594,  24  S. 

2.  Gemeinhardt,  Joh.  Kasp.,  Dr.  (Arzt  in  Lauban),  Catalogus  plan- 

tarum  circa  Laubam  nascentium.    Bautzen  1724,  198  S. 

3.  Oettel,  Karl  Christian,  Systematisches  Verzeichnis  der  in  der 

Oberlausitz  wildwachsenden  Pflanzen.  Görlitz  1799.  Heraus- 
gegeben von  der  Oberlausitzischen  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften.   88  S. 

4.  —  ,  Zusätze  zu  obigem  Verzeichnis  in  Schräders  Botanischem 

Taschenbuoh.    Göttingen  I.    1801,  S.  63—66. 


*)  Vergleiche:  Partsch,  Litteratur  der  Landes-  und  Volkskunde  Schlesiens 
S.  99,  100  etc.  (bearbeitet  von  Th.  Schuhe);  B.  C.  A.  H.  von  Rabenau,  Die  GefHss- 
kryptogamen  etc.  S.  6,  7;  E.  Piek,  Flora  von  Schlesien  S.  114  und  f.;  Lorenz,  Die 
Holzpflanzen  der  Südlansit*  etc.,  Litteraturangabe. 

22* 


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340 


5.  Oettel,  Karl  Christian,  Anzeige  von  Farnkräutern,  welche  in  der 

Oberlauaitz  wachsen.  In  Lausitzische  Monateschrift  1800, 
S.  124^-193. 

6.  ,  Die  Riedgräser  in  der  Oberlausitz,  ebend.  1805  I.  306—318. 

7.  Schmidt,  J.  F.  (Prof.  aus  Prag),  Gewächse  der  Görlitzer  Wein- 

lache.   Laus.  Monatsschr.  1795  I.    S.  86—97. 

8.  —  — ,  Verzeichnis  der  seltenen  Pflanzen  in  der  Zittauer  Gegend; 

und:  Einige  neue  Beiträge  zu  Oettels  Vera,  der  in  der  Obcrl. 
wildwachs.  Pflanzen.  Hoppes  botanisches  Taschenbuch  22. 
Regensburg  1811." 

9.  Starke,  Das  Pflanzenreich  der  Görlitzer  Heide.  Laus.  Mag.  1823, 

S.  17-25. 

10.  Albertini,  J.  B.  von  (Bischof  der  Brüdergem.),  Verzeichnis  der 

in  der  Oberlausitz  und  in  den  angrenzenden  Teilen  Schlesiens 
u.  Böhmens  wildwachsenden  Farnkräuter.  Laus.  Mag.  1824, 
S.  62—74. 

11.  ,  Verzeichnis  der  in  der  Oberlausitz  wildwachsenden  Orchideen. 

Laus.  Mag.  1826,  S.  509—616. 

12.  ,  Abhandlung  über  die  in  der  Oberlausitz  wildwachsenden 

Pflanzen  aus  der  Familie  der  Asperifolien.  Laus.  Mag.  1828, 
S.  356-360. 

13.  Burckhardt,  Fr.  (Apotheker  in  Niesky),  Prodromus  florae  Lusatiae. 

Abhandlungen  der  Naturf.  Gesellschaft  Görlitz  I.  Band. 
1827,  1.  Heft,  S.  41—83.  2.  Heft,  S.  61—82.  II.  Band. 
1836,  1.  Heft,  S.  1—38. 

14.  Kolbing,  F.  W.,  Professor,  Flora  der  Oberlausitz  oder  Nach- 

weisung der  daselbst  wildwachsenden  phanerogamen  Pflanzen, 
mit  Einschluss  der  Farnkräuter.   Görlitz  1828,  16  u.  118  S. 

(Nach  Beobachtungen  von  Albertini,  Curie,  Voullaire 
und  Burkhardt.) 

15.  —       Kritisches  Verzeichnis  der  Pflanzen,  welche  in  K.  Chr.  Oettels 

Flora  der  Oberlausitz  aufgeführt  werden,  aber  in  neueren 
Zeiten  nicht  beobachtet  worden  sind.  Neues  Laus.  Mag.  VIII- 
Görlitz  1829.  S.  103—123. 

16.  Kolbing,  F.  W., Einige  Bemerkungen  über  die  Flora  der  Oberlaus.,  bei 

Gelegenheit  von  Rabenhorsts  Fl.  Lus.  und  Wimmers  Fl.  von 
Schlesien.    Flora  26.  Regensburg  1841,  S.  186—192. 


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341 


17.  Kolbing,  Rudolf  (Lehrer  in  Niesky,  Bruder  des  vorigen),  Nach- 

träge zur  Kölbingsehen  Flora.  Abhandl.  der  Naturf.  Ges. 
Görlitz,  in,  2.  1842,  S.  17  24. 

18.  Burekhardt,  Fr.,  Bemerkungen  zu  Mertens  und  Kochs  Deutsch- 

lands Flora,  besonders  die  Pflanzen  der  Lausitz  betreifend. 
Flora  17.    Regensburg  1834,  S.  689—699. 

19.  Rabenhorst,  L.,  Flora  lusatica  oder  Beschreibung  der  in  der  Obor- 

und  Niederlausitz  wildwachsenden  und  häufig  kultivierten 
Pflanzen.  Leipzig  I,  1839,  47  und  336  S.  II,  1840.  22  und 
507  S. 

20.  ,  Vorläufige  ergänzende  und  berichtigende  Notizen  zur  Flora 

lusatica  mit  Berücksichtigung  der  Nachbarfloron.  Botan. 
Centralbl.  desselben  I,  Leipzig  1846,  S.  190—195,  S.  237 
bis  249,  S.  325—335,  S.  341—349,  S.  365—371,  S.  381-393. 

21.  Preuss,  G.  J.,  Beitrag  zur  Flora  der  Oberlausitz.    Flora  26. 

Regensburg  1843,  S.  671,  672. 

22.  Fechner,  K.  A.  (Oberlehrer  an  der  höhoren  Bürgerschule  in 

Görlitz),  Flora  der  Oberlausitz  oder  Beschreibung  der  in 
der  Obcrlausitz  wild  wachsen  den  und  häufig  kultivierten  offen- 
blütigen  Pflanzen.    Görlitz  1849,  56  und  198  S. 

23.  Raben  hörst,  L.,  Berichtigende  Notizen  zu  Fechners  Flora  der 

Oberlausitz.    Bot.  Zeitung  9.  Leipzig  1851,  S.  173-  177. 

24.  Burckhardt,  Fr.,  Die  Veränderungen  unserer  Flora  seit  einer 

Reihe  von  Jahren  durch  eingewanderte  und  einheimisch 
gewordone  Pflanzen.  Abhandl.  der  Naturf.  Ges.  Görlitz  IV, 
2,  1853,  S.  55-59. 

25.  Peck,  Dr.  R.  (Custos  der  Naturf.  Gesellsch.  und  Vorsteher  des 

botan.  Gartens  zu  Görlitz),  Verzeichnis  seltener  Pflanzen  auf 
der  Landskrone.    N.  Laus.  Mag.  XXVI,  Görlitz  1849,  219. 

26.  —  — ,  Beiträge  zur  Flora  der  Oberlausitz.    Abh.  d.  Naturf.  Ges. 

Görlitz  VI,  1.  1851,  S.  31—35;  IX,  1859,  8.  186-196; 
XII,  1865,  S.  131-144;  XV,  1875,  S.  179—185. 

27.  —  — ,  Botanische  Mitteilungen.    Bot.  Zeitung  14.  Leipzig  1866, 

S.  486,  486. 

28.  Bänitz,  Dr.  K.  G.,  Professor,  Exkursionen  durch  die  Ober-  und 

Niederlausitz.  Brdbg.  botan.  Ver.  2.  Heft.  Berlin  1860, 
S.  83—94. 


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312 


29.  Bänitz,  Dr.  K.  G.,  Beiträge  zur  Flora  der  Oberlausitz  aus  den 

Jahren  1860  und  61.  Brdbg.  botan.  Ver.  3.  und  4.  Heft. 
Berlin  1861/62,  S.  227—236. 

30.  ,  Flora  der  östlichen  Niederlausitz.  Görlitz  1861,  40  u.  162  S. 

31.  ,  Nachtrag  zur  Flora  der  östl.  Niederl.    Görlitz  18t«,  16  S. 

32.  Weise,  J.,  Nachträge  zu  Bänitz'  Flora  der  östl.  Niederlaüsitz. 

Brdbg.  bot.  Ver.  8.    Berlin  1866,  S.  77—83. 

33.  von  Rabenau,  Dr.  M.  (Custos  der  Naturf.  Ges.  zu  Görlitz),  Die 

Monokotyledonen  und  Gefäss-Kryptogamen  der  Oberlausitz. 
Inaug.-Diss.  Görlitz.  1874. 

34.  Barber,  E.,  Nachtrag  zur  Flora  der  Oberlausitz.    Abh.  d.  Naturf. 

Gesellsch.  Görlitz  Bd.  18,  1884,  S.  154—182;  Bd.  19,  1887, 
S.  97—136. 

35.  ,  Die  Flora  der  Görlitzer  Heide.    Abh.  der  Naturf.  Gesellsch. 

Görlitz  Bd.  20,  1893,  S.  57—146. 

36.  ,  Beiträge  zur  Flora  des  Elstergebietes.    Abh.  der  Naturf. 

Gesellsch.  Görlitz  Bd.  20,  1893,  S.  147—166. 

37.  Wagner,  R.,  Flora  des  Löbauer  Berges  nebst  Vorarbeiten  zu  einer 

Flora  der  Umgegend  von  Löbau.  10.  Jahresbericht  der 
städt.  Realschule  zu  Löbau,  1886,  87  S. 

38.  Taubert,  R,  Beiträge  zur  Flora  der  Niederlausitz.    Verh.  des 

Bot.  Ver.  f.  Brandenburg  XXVII,  1885. 

39.  Ascherson,  Dr.  P.,  Eine  verkannte  Utricularia- Art  der  deutschen 

■ 

und  märk.  Flora  (U.  ochroleuca  Hartin.).  Ebendas. 

40.  ,  Beiträge  zur  Flora  der  mittloren  und  westlichen  Nieder- 

laüsitz. Verh.  des  Bot.  Ver.  f.  Brandenburg  XXI,  1880, 
S.  100—143. 

41.  Matz,  A.,  Beitrag  zur  Flora  von  Zittau.    Verh.  des  Bot.  Ver.  f. 

Brandenburg  XVH,  1875,  S.  25—34. 

42.  Rostock,  M.,  Phanerogamenflora  von»  Bautzen  und  Umgegond 

nebst  Verzeichnis  oberlaus.  Kryptogamen.  Abhandl.  der 
naturwiss.  Ges.  „Isisu,  Dresden  1889. 

43.  Lorenz,  B.,  Die  Holzpflanzen  der  Südlausitz  und  des  nördlichsten 

Böhmens,  mit  Berücksichtigung  der  Ziergehölze  in  den  An- 
lagen von  Zittau.  Jahresbor.  des  Kgl.  Realgymn.  in  Zittau. 
I.  Teil.  1891,  32  S.  H.  Teü.  1894,  30  S. 


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343 


44.  L im p rieht,  K.  G.,  Ergebnisse  einiger  botanischer  Wanderungen 

durchs  Isergebirge.  Naturw.  Abhandl.  Schles.  Ges.  1872, 
S.  33—47. 

Ausser  in  den  genannten  Abhandlungen  wird  die  Flora  der 
Lausitz  und  der  angrenzenden  Gebiete  noch  in  folgenden  Veröffent- 
lichungen berücksichtigt. 

45.  Fiek,  E.,  Flora  von  Schlesien  preussischen  und  österreichischen 

Anteils  etc.    Breslau  1881,  164  und  571  S. 

46.  ,  Exkursionsnora  für  Schlesien,  enthaltend  die  Phanerogamen 

und  Gefasskryptogamen.    Breslau  1889,  260  S. 

47.  Milde,  Dr.  Julius,  Die  Gefasskryptogamen  in  Schlesien  preuss. 

und  österr.  Anteils.  Verh.  der  k.  Leop.-Carol-Acad.  XXVI, 
II.  1868,  S.  371—753. 

48.  Kryptogamen-Flora  von  Schlesien.    Im  Namen  der  Schles.  Ges.  f. 

vaterl.  Kultur,  herausgegeben  von  Prof.  Dr.  Ferd.  Cohn. 
1877  u.  f. 

49.  Ergebnisse  der  Durchforschung  der  schles.  Phanerogamenflora  in 

den  Jahresberichten  der  Schles.  Gesellsch.  seit  1881 — 1896, 
zusammengestellt  von  v.  Uechtritz,  E.  Fiek,  Pax  und 
Th.  Schübe. 

50.  Winkler,  W.,  Flora  des  Riesen-  und  Isergebirges.  Warmbrunn 

1881,  234  S.    Dazu  Nachtrag  1883,  10  S. 

51.  Schneider,  Robert,  Flora  von  Bunzlau,  1837,  188  S.  Sonder- 

abdruck aus  den  Beiträgen  zur  schles.  Pflanzenkunde. 

52.  Öelakovsky,  Prodromus  der  Flora  von  Böhmen,  nebst  Nachträgen, 

im  Archiv  der  naturw.  Landesdurchforschung  von  Böhmen, 
Prag  1877—81. 

63.  Wurm,  Fr.,  Das  Kummergebirge,  die  umliegenden  Teiche  und 
deren  Flora.    Leipa  1887. 

54.  F.  Hantschel,  Botanischer  Wegweiser  im  Gebiete  des  nordböhm. 
Exkursionsklubs.    Leipa  1890. 

56.  Wünsche,  Exkursionsflora  für  das  Königr.  Sachsen.  Leipzig  1886. 

56.  ,  Beiträge  zur  Exkursionsflora  für  das  Königreich  Sachsen. 

Sonderabdruck  aus  dem  Jahresbericht  des  Vereins  für  Natur- 
kunde in  Zwickau  1891. 

Von  hervorragender  Bedeutung  sind  vor  allem  die  unter  No.  13. 
14,  26—27,  28—31,  33,  34—36,  37,  38,  40,  42,  43,  44,  46,  46,  47,  48, 


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344 


49,  50,  51,  52  angeführten  Arbeiten  von  Burckhardt,  Kolbing f  Peck, 
Bänitz,  von  Rabenau,  Wagner,  Taubert,  Ascherson,  Rostock,  Limpricht, 
Fiek,  Milde,  Winkler,  Schneider  und  telakovsky. 

Besonders  wertvolles  Material  aber  bieten  die  handschriftlichen 
Aufzeichnungen  aus  den  Brüdergemeinden  Herrnhut  und  Niesky,  ver- 
fasst  von  Curie,  Dir.  W.  Scliultze  und  Pastor  Wenck.  Von  ersterein 
besitzt  die  Nieskyer  Bibliothek  der  Brüdergemeinde  eine  geschriebene 
Flora  von  Niesky  und  Umgebung  (1808?),  eine  ältere  Handschrift 
„Niesky'sche  Flora  im  Umkreis  von  3  Stunden"  (1797)  die  Oberlaus. 
Gesellschaft  der  Wissenschaften  in  Görlitz.  Eine  neuere  Zusammen- 
stellung besorgte  Dir.  W.  Schnitze.  Sie  geht  über  den  Rahmen  der 
CVräschen  Arbeit  hinaus  und  verwertet  insbesondere  die  Forschungen 
des  Pastor  em.  Hirche  aus  Daubitz  (z.  Z.  in  Görlitz)  und  der  Herren 
Dr.  Glitsch  und  Zimmermann.  Die  sehr  genauen  St  and  Ortsangaben 
werden  noch  durch  zahlreiche  saubere  Kartenskizzen  unterstützt.  Der 
Hauptinhalt  dieser  Handschrift  fand  Aufnahme  in  „Niesky  und  Um- 
gegend" von  Th.  Erxleben. 

Pastor  Wenck  (gestorben  am  22.  3.  1896)  endlich  plauto  gleich 
dem  Verfasser  eino  Neubearbeitung  der  Flora  der  Lausitz  und  hat  zu 
diesem  Zwecke  mit  grossem  Fleisse  alles  zusammengetragen,  was  ihm 
in  dieser  Beziehung  von  älteren  und  neueren  Aufzeichnungen  und 
Standortsangaben  erreichbar  war.  Hierzu  gesellten  sich  die  Er- 
fahrungen eines  langen  thatenreichen  Lebens  und  die  Erinnerungen 
seiner  Jugendzeit,  welche  in  die  botanische  Glanzperiode  der  Nieskyer 
Kolonie  fällt.  Seine  Arbeiten  füllen  5  starke  Quartbände  und  wurden 
bis  zum  Jahre  1894  fortgeführt.  Selbst  das  Vorwort  war  bereits 
geschrieben.  Da  verhinderte  der  Tod  die  Fertigstellung  und  Druck- 
legung. Zwei  der  Bände  gelangten  in  den  Besitz  der  Bibliothek  des 
Pädagogiums  der  evangelischon  Brüder-Unität  zu  Niesky,  die  übrigen 
nebst  dem  umfangreichen  Herbar  des  Verstorbenen  wurden  der  Natur- 
forschenden Gesellschaft  zu  Görlitz  überwiesen  und  erst  dadurch  erhielt 
Verfasser  Kenntnis  von  dem  Vorhaben  dos  um  die  Botanik  überhaupt 
und  um  die  Floristik  der  Lausitz  im  Besonderen  hochverdienten  Mannes. 
Seine  Angaben  stimmen  zumeist  mit  den  Beobachtungen  des  Verfassers 
überein  und  somit  möge  der  Leser  in  der  vorliegenden  Bearbeitung 
zugleich  eine  Erfüllung  dessen  sehen,  was  joner  hochbejahrte  Botaniker 
bis  an  sein  Lebensende  erstrebt  hat. 


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346 

Von  grundlegender  Bedeutung  ist  das  Kölbingsche  Werkchen 
„Flora  der  Oberlausitz"  (1828).  Es  enthält  ausser  den  eigenen  Beob- 
achtungen des  Herausgebers  die  Resultate  einer  sehr  gewissenhaften 
jahrzehntelangen  Thätigkeit  seiner  botanischen  Freunde  J.  B.  v.  Albertini, 
Youllaire,  Curie  und  Durchhardt  und  solcher  Schüler,  die  gleich  Wende 
begeisterte  Jünger  der  Wissenschaft  waren.  J.  B.  von  Albertini  war 
Bischof  der  Brüdergemeinde  und  besondors  als  Kryptogamenforscher 
berühmt.  Er  ist  als  Verfasser  von  „Conspectus  fungorum  in  Lumiiae 
superioris  agro  Nitkyensis  cre.scentiumi4  (Lips.  1805)  noch  heute  hoch- 
geschätzt. Curie,  aus  der  französischen  Schweiz  stammend,  war 
Zögling  des  theologischen  Seminars  in  Niesky.  Voullaire  amtierte 
seit  Anfang  des  Jahrhunderts  zunächst  als  Lehrer,  dann  als  Direktor 
bis  1832  am  Pädagogium  Katharinenhof  in  Grosshennersdorf  bei 
Herrnhut.  Burckhardt  war  Apotheker  in  Niesky  und  hat,  wie  aus 
den  unter  No.  13,  18  und  24  verzeichneten  Arbeiten  hervorgeht,  seine 
botanische  Thätigkeit  bis  in  die  zweite  Hälfte  unseres  Jahrhunderts 
fortgesetzt.  Durch  die  vereinigten  Forschungen  der  genannten  Botanikor 
wurde  die  Umgebung  von  Niesky,  Bautzen  und  Herrnhut  bis  Löbau 
und  Zittau  hin  eifrig  durchsucht  und  die  gemachten  Beobachtungen 
sorgfältig  aufgezeichnet,  von  Albertini  widmete  auch  von  Gnadenborg 
ibei  Bunzlau)  aus  der  Flora  der  Queis-  und  Tschirnogegend,  zumal 
der  Erforschung  dos  Hosenitzbruches  seine  Thätigkeit. 

Kolbing  (später  Professor  in  Gnadenfeld,  f  1840  zu  Herrnhut) 
beansprucht  in  bescheidener  Weise  kein  anderes  Verdienst  für  sich, 
„als  dass  er  die  Materialien,  welcho  er  der  Mitteilung  der  genannten 
Herren  verdanke,  zusammengetragen  und  aus  den  verschiedenen  Samm- 
lungen diese  eine  ausgearbeitet  habe".  Noch  heute  bestehen  die  An- 
gaben dieses  Werkes  zu  Recht,  sofern  sie  nicht  durch  kulturelle  Ein- 
griffe oder  durch  Ausrottung  hinfallig  geworden  sind.  Verfasser 
vorliegender  Bearbeitung  ist  wiederholt  in  der  Lage  gewesen,  dort 
angeführte,  von  anderer  Seite  bezweifelte  Standortsangaben  bestätigen 
zu  können  (z.  B.  Cotoneaster  integerrima  auf  der  Landskrone,  durch  fast 
5  Jahrzehnte  vergeblich  gesucht,  ebenso  Prenantlies  purpurea  am 
Teufelswehr  bei  Wehrau  [v.  Albertini]). 

Seit  joner  Zeit  haben  sowohl  Niesky  wie  Hermhut  als  Ptieg- 
stätten  der  Botanik  stets  obenan  gestanden,  wenn  auch  wenig  über 
diese  Thätigkeit  in  die  Öffentlichkeit  gedrungen  ist.    In  Niesky  waren 


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34(5 


es  besonders  die  Lehrer  am  Pädagogium,  welche  die  Durchforschung 
der  ganzen  Umgegend  fleissig  und  erfolgreich  fortsetzten  und  viele 
ihrer  Zöglingo  für  die  Wissenschaft  zu  begeistern  wussten ;  namentlich 
verdienen-  R.  Kolbing  (Bruder  des  oben  genannten),  Alexander  Hasse, 
Götz,  W.  Schnitte,  Adolf  Menzel,  ausserdem  Dr.  Zimmermann  und 
Dr.  Glitsch,  von  den  Zöglingen  aus  letzter  Zeit  Joh.  Kootz,  W.  Baer 
u.  a.  rühmend  hervorgehoben  zu  werden. 

In  der  Gegend  von  Herrnhut  wurden  die  Forschungen  Youllair's 
durch  Pharmazeuten  wie  Franz  Brohls  und  Wilhelm  Reichelt  aus  Herrn- 
hut, Carl  Reicliel  aus  Zittau,  sowie  durch  den  Kunstgärtner  Wilhelm 
Harn  fortgesetzt  und  auf  die  entfernteren  Gebiete  des  Böhmisch- 
Lausitzer  Grenzgebirges  ausgedehnt/ Ausserordentlich  verdient  machten 
sich  aber  im  letzten  Jahrzehnt  die  Herren  Unitätsdirektor  W.  Schnitze 
(f  4.  1.  1895)  und  Pastor  Wenck  Sie  wandten  ihr  eifriges  Interesse 
vor  allem  der  Erforschung  der  Rubi  und  Rosen  zu  und  haben  die 
besten  Erfolge  zu  verzeichnen  gehabt. 

Die  von  Curie  seinerzeit  in  Klein -Welka  begonnene  Erforschung 
der  Bautzener  Flora  wurde  in  neuerer  Zeit  durch  den  Lehrer  M.  Rostock 
in  Gaussig  bei  Soitschen  (gestorben  im  Herbst  1893)  weitergeführt. 
Dieser  für  die  naturwissenschaftliche  Erforschung  seines  Wohnbezirks 
in  jeder  Weise  thätige  Naturfreund  richtete  bezüglich  seiner  botanischen 
Wirksamkeit  sein  Hauptaugenmerk  auf  das  Lausitzer  Mittelgebirge, 
wofür  die  obengenannte  Abhandlung  (No.  42)  beredtes  Zeugnis  ablegt. 

Steht  somit  das  botanische  Wirken  der  Gegenwart  gewisser- 
massen  auf  den  Schultern  Kolbings  und  seiner  Zeitgenossen,  so  gilt 
dies  auch  bezüglich  der  litterarischen  Erscheinungen  nach  Kolbing. 
Sowohl  die  Rabenhorst  sehe  wie  die  Fechnersche  Flora  fussen  auf 
Kolbings  und  Burckhardts  Arbeiten.  In  Rabenhorsts  Flora  Lusatica 
besitzen  wir  die  erste  vollständige  Beschreibung  aller  bis  dahin 
bekannten  wildwachsenden  Pflanzen  der  Ober-  und  Niederlausitz.  Was 
Rabenhorst  an  neuen  Standorten  und  neuen  pflanzlichen  Bürgern  der 
Lausitz  zugefügt  hat,  ist  jedoch  nicht  immer  über  jeden  Zweifel  er- 
haben. Manche  seiner  Angaben  beruhen  wahrscheinlich  auf  Ver- 
mutungen, nicht  auf  wirklichen  Thatsachen.  Auch  die  Fechnersche 
Flora  bietet  wenig  Neues.  Sie  unterscheidet  sich  von  Kolbings  Flora 
im  wesentlichen  nur  durch  die  Beigabe  von  Diagnosen  und  die  An- 


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347 


ordnuiig  nach  dem  Linne^chen  System,  wodurch  sie  für  den  Schul- 
gebrauch verwertbar  wurde  und  noch  heute  vielfach  im  Gebrauch  ist. 

Von  Wichtigkeit  aber  ist  es,  dass  die  letztere  Arbeit  das  erste 
Zeugnis  für  die  Thätigkeit  eines  Botanikers  aus  Görlitz  liefert,  dem- 
jenigen Orte,  welcher  als  Hauptstadt  der  Oberlausitz  wie  kein  anderer 
berufen  erscheint,  auch  in  wissenschaftlicher  Beziehung  die  Führer- 
schaft zu  übernehmen. 

War  Görlitz  schon  seit  Gründung  der  Oberlausitzer  Gesellschaft 
der  Wissenschaften  (1779)  der  Mittelpunkt  der  .Lausitzer  Gelehrtenwelt 
geworden,  so  gab  es  als  Sitz  der  fröhlich  emporblühenden  Natur- 
forschenden Gesellschaft  auch  den  weiteren  Kreisen  der  gebildeten 
Laienwelt  Gelegenheit,  ihr  wissenschaftliches  Interesse  zu  bethätigen 
und  bald  konzentrierten  sich  hier  alle  Bestrebungen,  welche  die  Er- 
forschung der  natürlichen  Verhältnisse  des  Lausitzer  Landes  zum 
Ziele  nahmen.  Schon  die  ersten  drei  Bände  der  Abhandlungen  der 
Naturforschenden  Gesellschaft  lieferten  den  Beweis,  dass  auch  die 
Botanik  in  der  Gesellschaft  treue  Pflegschaft  finden  würde,  brachten 
sie  doch  die  unter  No.  13  angeführten  Versuche  eine  „Flora  Lusatiaett 
von  Burckhardt  und  einen  Nachtrag  zur  Kölbingschen  Flora  (No.  17) 
aus  der  Feder  des  Bruders  des  berühmten  Floristen. 

Ganz  besonders  war  es  der  überaus  gewissenhafte  und  unermüd- 
liche Custos  und  Direktor  der  Sammlungen  genannter  Gesellschaft, 
Dr.  Reinhold  Peclc,  welcher  die  engere  und  weitere  Umgebung  von  Görlitz 
eingehenden  Untersuchungen  unterzog  und  zumal  den  floristischen  Ver- 
hältnissen der  Lausitz  sein  spezielles  Augenmerk  zuwandte.  Er  erschloss 
die  genauere  Kenntnis  der  Pflanzenwelt  von  Lauban  und  Görlitz  und 
verstand  es  auch,  der  Botanik  Freunde  und  Jünger  zu  erwerben,  andere, 
die  es  schon  waren,  zu  regstem  Eifer  anzuspornen.  Noch  in  seinen 
späteren  Lebensjahren,  als  ihn  ein  hartnäckiges  Fussleiden,  welches 
er  sich  im  Dienste  der  Botanik  als  Leiter  des  botanischen  Gartens  zu 
Görlitz  zugezogen  hatte,  am  weiteren  Exkursieren  hinderte,  blieb  er 
seiner  Lieblingswissenschaft  mit  regstem  Eifer  zugethan,  und  ein  denk- 
würdiges Spiel  des  Zufalls  wollte  es,  dass  das  lotzte  Werk,  welches 
er  als  Bibliothekar  der  Gesellschaft  wenige  Tage  vor  seinem  Tode 
(f  28.  3.  1896)  verausgabte,  ein  botanisches  war. 

Seine  Forschungsergebnisse  finden  sich  hauptsächlich  niedergelegt 
in  den  „Nachträgen  zur  Flora  der  Oberlausitz"  (vergl.  No.  25,  26,  27). 


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o*to 

Diese  liefern  auch  zugleich  Beweise  für  die  Thätigkeit  anderer  gleich- 
zeitiger Lausitzer  Floristen,  so  der  Herren  Professor  Dr.  BaeniU  in 
Breslau,  damals  wissenschaftlicher  Lehrer  in  Görlitz,  Dr.  von  Rabenau 
in  Görlitz,  dem  würdigen  Nachfolger  Pecks,  Pastor  Hircfie  in  Daubitz 
(jetzt  em.  in  Görlitz),  Pastor  Pauli  in  Nicder-Wiesa  bei  GreifFenberg, 
Apotheker  Jaenicke  in  Hoyerswerda,  Rittergutsbesitzer  Trautmann, 
Lehrer  Pöhla  u.  a. 

Über  die  litterarische  Thätigkeit  der  beiden  erstgenannten  Herren 
Dr.  Barnitz  und  Dr.  v.  Rabenau  vergl.  die  oben  genannten  muster- 
giltigen  botanischen  Arbeiten  (No.  28—31,  No.  33),  welche  zugleich 
augenfällig  bewiesen,  dass  die  tforistische  Erschliessung  der  Lausitz 
seit  Kolbing  wesentliche  Fortschritte  gemacht  hatte  und  dass  auch 
das  Dunkel,  welches  bis  dahin  über  den  ganz  vernachlässigten 
Gegenden  von  Hoyerswerda  und  Muskau  schwebte,  allmählich  einer 
verheissungsreichen  Dämmerung  weichen  musste. 

Zu  einem  gewissen  Abschluss  gelangten  die  seitherigen  Forsch- 
ungen durch  Herausgabe  des  klassischen  Werkes  über  die  schlesische 
Phanerogaraenwelt  von  E.  Fiek:  „Flora  von  Schlesien"  (Breslau  1881), 
welcher  im  Jahre  1889  die  „Exkursionsflora"  des  hochverdienten,  für 
die  Wissenschaft  viel  zu  früh  dahingeschiedenen  Forschers  (f  21.  6.  1897) 
folgte.  Beide  Werke  berücksichtigen  auch  das  Gebiet  der  Oberlausitz, 
soweit  es  innerhalb  der  preußischen  Grenzen  liegt. 

Das  erstgenannte  Werk  gab  den  Anstoss  zu  reger  Thätigkeit; 
denn  es  zeigte  nicht  nur  klar  und  deutlich,  was  seither  erreicht  war, 
sondern  auch,  dass  noch  viel  zu  thun  übrig  sei  und  noch  manches 
Gebiet  in  den  Lausitzer  Gefilden  von  keines  Botanikers  Fuss  betreten 
wurde.  Erreicht  war  eine  ziemlich  genaue  Kenntnis  der  Umgebung 
von  Görlitz,  Lauban,  Niesky  und  Muskau,  begonnen  eine  Erforschung 
des  Heidegobiets  um  Kohlfurt,  Tiefenfurt,  Hoyerswerda  und  Kuhland: 
aber  über  den  grössten  Teil  des  oberlausitzischen  Heidegebiets  fehlte 
jede  Nachricht,  dazu  mangelte  eine  genaue  Kenntnis  der  kritischen 
Pflanzengruppen,  z.  B.  der  Rubi,  der  Rosen,  der  Hieracien  u.  a. 

Diese  Lücken  nach  Kräften  auszufüllen,  ist  seit-  1882  das  Be- 
streben des  Verfassers  vorliegenden  Florenwerkes  gewesen.  Auf- 
gewachsen in  dem  an  Naturschönheiten  reichen  Königshainer  Gebirgs- 
ländchen,  wurde  schon  im  Kinde  der  Sinn  für  die  Natur  und  ein 
offenes  Auge  für  die  Pflanzenwelt  durch  ältere  und  jüngere  Freunde 


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349 


nnd  besondere  durch  einen  Vater  geweckt,  der  keine  höheren  Freuden 
kannte,  als  die  Natur  still  für  sich  in  ihren  geheimen  Kegungen  zu 
belauschen  und  bemüht  war,  auch  die  Herzen  seiner  Kinder  für  Natur- 
gonüsse  empfänglich  zu  machen.  Infolgedess  hat  Verfasser  der  Pflanzen- 
welt seiner  Heimat  zu  allen  Zeiten  reges  Inscresse  entgegengebracht 
und  schon  in  der  Jugend  mannigfaltige  Beobachtungen  angestellt. 
Zu  regerer  Thätigkeit  wurde  derselbe  jedoch  erst  durch  den  ver- 
ewigten Dr.  R.  Peck  angespornt.  Durch  ihn  wurde  manche  Be- 
kanntschaft mit  hervorragenden  Botanikern  der  Gegenwart  vermittelt, 
welche  nicht  minder  anregend  und  fordernd  wirkten.  Genannt  seien 
hier  nur  Prof.  Dr.  P.  Ascherson  und  Prof.  Hieronymus  in  Berlin, 
Dr.  W.  Focke  in  Bremen,  Rentier  Riese  in  Spremberg  (bekannt  als 
tüchtiger  Kenner  der  Weidenarten  und  Bastarde),  Pastor  Wende  in 
Herrnhut  etc.  Zu  ganz  besonderem  Danke  fühlt  sich  Verfasser  solchen 
Herren  gegenüber  verpflichtet,  in  deren  liebenswürdiger  Gesellschaft 
manche  botanische  Reise  unternommen,  mancher  bedeutende  Fund 
gethan,  reicheres  Wissen,  unvergessliche  Eindrücke  und  Erinnerungen 
gewonnen  wurden.  Sie  haben  im  besten  Sinne  des  Wortes  sich  jeder- 
zeit als  väterliche  Freunde  bewiesen.  Es  sind  die  Herreh  Sanitätsrat 
Dr.  Kahlbaum,  Major  von  Tresckow  und  die  nicht  mehr  unter  den 
Lebenden  weilenden  Landgerichtspräsident  F.  Peck  und  Amtsvorsteher 
E.  Fiek  in  Cunnersdorf  bei  Hirschberg,  der  Verfasser  der  „Flora  von 
Schlesien". 

So  mehr  und  mehr  hineinwachsend  in  das  reiche  Arbeitsfeld, 
glaubte  der  Verfasser  sich  befähigt,  eine  systematische  Durchforschung 
der  Lausitz  beginnen  zu  können.  Hierbei  fand  er  bereitwilliges,  that- 
kräftiges  Entgegenkommen  seitens  der  hochgeschätzton  Naturforschenden 
Gesellschaft  durch  Gewährung  namhafter  Reisebeihilfen  in  den  ver- 
flossenen Jahren.  Dankbar  anzuerkennen  ist,  dass  trotz  der  hemmenden 
Bestimmungen  des  Forst-  und  Feldschutzgesetzes  dem  Verfasser 
nirgends  Schwierigkeiten  erwachsen  sind.  In  den  meisten  Fällen 
wurden  die  gestrengen  Hüter  und  Pfleger  des  Waldes  und  der  Fluren 
zu  liebenswürdigen  Führern,  zu  gastlichen  Wirten.  Ganz  besonderes 
Entgegenkommen  zeigte  die  Forstverwaltung  der  Görlitzor  Kommunal- 
heide samt  ihren  Beamten,  als  im  Jahre  1887  eine  botanische  Durch- 
forschung der  Görlitzer  Heide  in  Angriff  genommmen  und  durch  vier 
Sommer  fortgesetzt  wurde.  Auch  hierfür  sei  an  dieser  Stelle  herz- 
lichster Dank  erstattet. 


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350 

Die  bei  dieser  Gelegenheit  gewonnenen  Resultate  (vergl.  No.  35^ 
spornten  zu  weiteren  Forschungen  an,  die  fast  ausnahmslos  von  Glück 
begünstigt  waren  und  besonders  über  die  Flora  des  Elstergebietes 
überraschende  Aufschlüsse  brachten.  Erwähnt  seien  hier  nur  Ent- 
deckungen, wie:  Hypericum  Elodes  L.}  Scirpus  ftuitans  L.,  Sparganium 
affine  subsp.  diversifolium  Oräbner,  Aira  discolor  Thuiü.,  Malaxis  pabi- 
dosa  Stv.,  Carex  ligerica  Gay,  Cardamine  parviflora  L.  etc.  Auch  die 
teilweise  recht  öden  Gegenden  längs  der  Kleinen  und  Grossen  Spree 
sind  nun  keine  terra  incognita  mehr.  Doch  auch  da,  wo  frühere 
Forscher  eifrig  botanisiert  hatten,  z.  B.  um  Görlitz,  um  Niesky,  in 
der  Wehrauer  Heide,  hatte  die  unerschöpfliche  Mutter  Natur  dem 
späteren  Forscher  noch  einige  Überraschungen  aufgehoben. 

Wenn  die  Exkursionen  des  Verfassers  reiche  Ergebnisse  lieferten, 
so  dankt  derselbe  diese  Erfolge  in  erster  Linie  dem  ganz  vorzüg- 
lichen Kartenmaterial,  welches  die  Königlich  Preussische  Landes- 
aufnahme durch  Herstellung  und  Herausgabe  der  fast  ausnahmslos 
mustergültig  gearbeiteten  Messtischblätter  zur  Generalstabskarte  im 
Massstab  von  1 : 26000  geschaffen  hat.  Welch  ein  lieber,  unschätz- 
barer Freund  und  Berater  eine  solche  Karte  ist,  kann  nur  der  recht 
ermessen,  der  gleich  dem  Verfasser  oft  genötigt  war,  meilenweit  ent- 
fernt von  jeder  menschlichen  Behausung  ganz  allein  die  einsamen 
Lausitzer  Heiden  zu  durchforschen,  noch  dazu  im  Wendenlande,  und 
dabei  niemals  in  die  Verlegenheit  gekommen  ist,  durch  unnützes  Um- 
fragen kostbare  Zeit  zu  verlieren,  Leute  zu  belästigen  oder  sich  gar 
zu  verirren,  was  in  solchen  unwohnlichen  Gegenden,  die  keinerlei 
Aussichtspunkte  bieten,  von  recht  unangenehmen  Folgen  sein  müsste. 

Leider  fehlt  dieses  unschätzbare  Kartenmaterial  noch  für  die 
nördlichsten  Gebiete  der  Saganer  und  Muskauer  Heide  und  deshalb 
finden  sich  aus  diesen  Gegenden  nur  wenige  Angaben  vor.  Von  einem 
völligen  Abschluss  der  Forschungen  kann  daher  auch  heute  noch  nicht 
die  Rede  sein;  noch  jahrelanger  Arbeit  wird  es  in  dieser  Hinsicht  be- 
dürfen und  der  Zukunft  und  künftigen  Forschern  noch  manche  Auf- 
gabe zu  lösen  bleiben.  Auch  der  stetig  wachsende  Menschenverkehr 
hat  zumal  in  der  Umgebung  grösserer  Bevölkerungszentren  eine  Ein- 
wanderung verschiedener  fremdländischer  Gewächse  zur  Folge,  so  dass 
auch  in  dieser  Richtung  Vermehrung  des  floristischen  Materials  statt- 
finden muss,  das  sorgfältige  Beobachtung  erfordert. 


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351 


Dennoch  dürfte  wesentlich  Neues  nicht  mehr  zu  hoffen  sein  und 
das  Bild  der  Lausitzer  Flora  und  die  Verbreitung  ihrer  Arten  in  vor- 
liegender Arbeit  ziemlich  klar  gezeichnet  erscheinen,  umsomehr,  als  es 
auch  sonst  in  der  Lausitz  an  treuen,  gewissenhaften  Forschern  bis  zur 
Gegenwart  nicht  gefehlt  hat,  trotzdem  grade  in  den  letzten  Jahren 
der  Tod  reiche  Ernte  hielt  und  in  rascher  Folge  uns  die  tüchtigsten 
derselben  (R.  Peck,  F.  Peck,  Wende,  Dr.  TP.  Sclmltze,  M.  Rostock, 
E.  Fiek)  entriss.  So  haben  sich  um  die  Erforschung  der  Umgebung 
von  Daubitz,  Rietschen  und  Muskau  besonders  Herr  Pastor  Hirche, 
Kantor  Kahle  und  Sohn,  sowie  Lehrer  Thielscher  sehr  verdient  gemacht. 
In  gleicher  "Weise  wirken  die  Herren  Lehrer  Höhn  in  Hoyerswerda, 
Lehrer  Rakete  in  Rothwasser,  Lithograph  Torge  in  Schönberg  O.-L. 
Die  Umgebung  von  Ruhland,  Königsbrück  und  Kamenz  besitzt  einen 
tüchtigen  Kenner  in  Herrn  Eisenbahnsokretär  a.  D.  Alwin  Schulz;  über 
die  Flora  von  Schleife  resp.  Muskau  besitzen  wir  eine  sehr  gewissen- 
hafte Arbeit  von  Dr.  Taubert  in  Berlin,  der  leider  auch  zu  früh  der 
Wissenschaft  entrissen  wurde.  Sein  Gewährsmann  war  hauptsächlich 
der  eine  rege  Forscherthätigkeit  entfaltende  Ortsvorsteher  von  Schleife, 
Herr  Hantscho  Hano.  Über  die  Flora  dos  Lobauer  Berges  und  der 
Umgegend  von  Löbau  schrieb  Herr  Oberlehrer  2?.  Wagner  seine  vor- 
treffliche Abhandlung  (No.  37).  Endlich  besitzen  wir  für  die  Gegend 
von  Zittau  und  das  nördliche  Böhmen  eine  Autorität  in  Herrn  Ober- 
lehrer Lorenz  in  Zittau,  wie  seine  verdienstvolle  Arbeit  „Die  Holz- 
pflanzen der  Südlausitz  und  des  nördlichen  Böhmens  (No.  43)  am 
besten  beweist.  Dass  für  die  Erforschung  Nord-Böhmens  auch  sonst 
vortrefflich  gesorgt  ist,  ja,  dass  dieser  Landesteil  in  botanischer  Hin- 
sicht die  bestgekannteste  Gegend  Böhmens  genannt  werden  muss, 
zeigen  die  unter  No.  62—54  angeführten  botanischen  Veröffent- 
lichungen, vor  allem  das  klassische  "Werk  Celakovskys:  Prodromus  der 
Flora  von  Böhmen.  Zudem  bieten  jugendlich-begeisterte  Söhne  unserer 
Stadt  sichere  Gewähr,  dass  auch  in  Zukunft  die  Botanik  treue  Pfleger  in 
unseren  Gauen  finden  wird.  Allen  den  lieben  Freunden  von  nah  und 
fern,  die  den  Verfasser  durch  Mitteilung  der  gemachten  Funde  und 
Beantwortung  umfangreicher  Fragebogen  bereitwilligst  unterstützten, 
sei  hierdurch  herzlich  Dank  gesagt,  ebenso  allen,  die  in  irgend  einer 
Weise  dem  Unternehmen  sonst  förderlich  waren. 

In  der  Abgrenzung  des  Florengebiets  ist  Verfasser  dem  Beispiele 
Kolbings  gefolgt,  indem  er  sich  nicht  streng  an  die  politischen  Grenzen 


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352 

hielt,  sondern  den  natürlichen  Verhältnissen  Rechnung  zu  tragen  ver- 
suchte. Als  Ostgrenze  ist  der  Queis  und  der  Oberlauf  des  Iserbaches,  als 
Nordgrenzo  im  Allgemeinen  die  politische  Grenze  der  Provinz  Schlesien 
westlich  von  der  Queismündung  bis  Mückenberg  innegehalten,  welche 
ungefähr  mit  der  südlichen  Abdachung  des  uralisch  -  karpatischen 
Landrückens  zusammenfällt.  Die  Südgrenze  bildet  der  Polzenfluss,  bis  zu 
welchem  die  südlichen  Ausläufer  des  Lausitzer  Gebirges  sich  ausdehnen. 
Die  Westgrenze  ist  so  gezogen,  dass  sio  das  Lausitzer  Grenzgebirge  völlig 
einschliesst ,  also  die  Orte  Böhmisch -Kamnitz- Alt- Daubitz  schneidet, 
weiterhin  der  Böhmischen  Landesgrenze  bis  Neustadt  folgt  und  von  da 
aus  die  Grenze  der  Oberlausitz  bis  zur  Mündung  der  Pulsnitz  innehält. 

'  Die  Grösse  des  umschriebenen  Areals  beträgt  ca.  7900  oKlm. 
(—  140  □  Meilen),  wovon  auf  die  eigentliche  Oberlausitz  5950  cKlm. 
(=  108  □  Meilen)  entfallen.  Es  umschliesst  demnach  das  ganze  Lau- 
sitzer Gebirge  vom  Jeschken  bis  zum  Kalten  Berge  samt  seinen  süd- 
lichen und  nördlichen  Ausläufern,  den  nördlich  vorgelagerten  Zug 
des  Isergebirges  von  der  Tafelfichte  bis  zum  Kikelsberge  bei  Oppen- 
dorf, die  Berge  und  Bergzüge  des  Lausitzer  Hügellandes  und  Mittel- 
gebirges bis  zur  Laussnitzer  Heide  und  endlich  die  weitausgedehnten 
Ebenen  des  Lausitzer  Heidelandes,  welche  nach  Norden  ihre  natürliche 
Grenze  im  Fläming  und  den  Muskauer  Hügeln  finden. 

Es  giebt  nur  wenige  Gegenden  unseres  deutschen  Vaterlandes, 
welche  bei  gleich  geringer  Flächenausdehnung  ähnliche  floristische 
Gegensätze  in  sich  vereinigen  wie  die  Lausitz.  Machen  sich  auf  den 
höchsten  Kämmen  des  Isergebirges  schon  deutlich  die  Einflüsse  der  alpinen 
Pflanzenwelt  des  benachbarten  Riesengebirges  geltend,  so  finden  wir  in 
den  Moorgegenden  des  Spree-  und  Elstergebietes  eine  so  ausgeprägte 
Moorflora,  dass  sie  nur  mit  derjenigen  der  umfangreichen  Moore  Ostfries- 
lands verglichen  werden  kann,  während  in  unmittelbarster  Nähe  eine 
typische  Sandflora  zur  Ausbildung  gelangt  ist.  Eine  ausführliche 
pflanzengeographische  Darlegung  dieser  eigenartigen  Verhältnisse  muss 
sich  Verfasser  gegenwärtig  vorsagen,  bis  die  in  Aussicht  stehende 
gründliche  Erforschung  der  geologischen  Verhältnisse  durch  Herrn 
Dr.  Monke  zum  Abschluss  gelangt  ist,  wird  aber  jedenfalls  dem 
H.  Teile  der  Flora  beigegeben  werden. 

Von  einer  Aufstellung  ausführlicher  Diagnosen  hat  Verfasser 
Abstand  genommen;  es  herrscht  in  dieser  Beziehung  in  der  Litteratur 


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353 


kein  Mangel  und  darf  auf  die  allgemein  bekannten  Floren  von  Garcko, 
Wohlfarth,  Fiek  und  besonders  auf  die  im  Erscheinen  begriffene 
„Synopis  der  mitteleuropäischen  Flora  von  Ascherson  und  Gräbner" 
hingewiesen  werden.  In  der  systematischen  Anordnung  folgte  Ver- 
fasser dem  jetzt  allgemein  als  wissenschaftliche  Norm  angenommenen 
Werke  „Die  natürlichen  Pflanzenfamilien  von  Engler  und  Prantl" 
resp.  dem  vortrefflichen  rLehrbuch  der  Botanik"  von  Prantl-Pax. 
Nur  bezüglich  der  Unterarten  und  Formen  sind  Diagnosen  beigegeben 
worden  und  zwar  im  Anschluss  an  die  Acherson'sche  Synopsis. 

Die  im  Texte  angewandten  Abkürzungen  sind  so  verständlich, 
dass  sie  wohl  keiner  Erklärung  bedürfen;  dagegen  ist  eine  solche 
nötig  bezüglich  der  Namonskürzungen  von  botanischen  Autoritäten 
hinter  den  Standorten. 

Es  bedeutet: 

B.  W.  =  Botanischer  Wegweiser  im  Gebiet  des  Nordböhm. 
Exkursionsklubs  von  Hantschel. 

Fl.  v.  N.  =  Flora  von  Nicsky  (bearbeitet  von  W.  Schultze). 
»  W.  Exk.  =  Wünsches  Exkursionsnora  für   das  Königreich 

Sachsen. 

v.  Alb.  oder  Alb.  =  von  Albertini. 
Kölb.  —  Professor  Kolbing. 

P.  —  Dr.  Peck,  Custos  der  Naturf.  Gesellschaft  zu  Görlitz. 
F.  P.  =  F.  Peck,  Landgerichtspräsident,  Bruder  des  vorigen, 
von  R.  =  Dr.  von  Rabenau,  Custos  der  Naturf.  Gesellschaft 
zu  Görlitz. 

W.  Sch.  =  W.   Schultze,   Direktor  der  Brüder -Unitat.  zu 
Berthelsdorf. 

A.  Sch.  =-  Alwin  Schulz,  Eisenbahnbetriebssekretär  a.  D.  in 
Königsbrück. 

M.  B.  —  Magister  Rostock  in  Gaussig  bei  Seitschen. 
R.  Wagn.  —  Oberlehrer  Wagner  in  Löbau  i.  S. 
Dr.  Z.  =  Dr.  Zimmermann,  früher  in  Nicsky. 
Htz.  =  Hertzsch,  Hermann,  Apotheker. 

Aschers.  =  Dr.  Paul  Ascherson,  Prof.  der  Botanik  in  Berlin. 
Bän.  —  Professor  Dr.  Biinitz  in  Breslau. 
Gel.  —  öelakovsky,  Dr.  Lad.,  Professor  der  Botanik  in  Prag. 
Abhfti>di.  b<l  xxn.  23 


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354 


Sehn.  —  Schneider,  Dr.  Robert,  Oberlehrer  am  Seminar  zu 
Bunzlau. 

Schum.  =  Dr.  med.  Paul  Schumann  in  Reichenbach  in  Schi. 

Trautm.  =  Trautmann,  Rittergutsbesitzer,  früher  in  Nikolaus- 
dorf bei  Lauban. 

Uechtr.  sen  =  Max  von  Uechtritz,  Verfasser  vieler  botanischer 
Aufsätze. 

Hier.  =  Professor  Hieronymus  in  Berlin. 

Aschers.  Syn.  =  Synopsis  der  mitteleuropäischen  Flora  von 

Aschorson  und  Gräbner  1897. 
Taub.  =  Dr.  P.  Taubert,  Berlin,    f  1897. 
ü  =  vom  Verfasser  am  Standort  beobachtet. 
!    —  Exemplare  vom  Standort  haben  dem  Verfasser  vorgelegen. 

Hoffend,  dass  das  vorliegende  Werk  dem  Studium  der  heimat- 
lichen Pflanzenwelt  förderlich  sein  möge,  übergiebt  Verfasser  seine 
Arbeit  dem  naturfreundlichen  Leserkreise  und  bittet  um  wohlwollende 
und  nachsichtige  Beurteilung. 


Görlitz,  Weihnachten  1897. 


E.  Barber. 


I.  Abteilung:  EflBRIOPHYTA  ZOlDIOfilNA  Engl.  syiiab. 

(Archigoniatae.) 

Unterabteil  PTERIDOPHYTA,  FARNPFLANZEN. 
(Cryptogamae  vascxdares  Brogn.,  Gefässkryptogamen.  Cormophyta  A.  Br.) 

I.  Klasse:  FILICARIAE  (Aschers.  Syn.). 
(Filicinae  Prantl.    Filicales  Engl.  Syll.) 

1.  Unterklasse:  FILICES,  Farne,  Farnkräuter. 

1.  Reihe:  PLAN  ITH ALLOSAE  (Engl.  Syll).  FlacJworkeimige  Farne. 

Fam.  Hymenophyllaceae,  Hautfarnartigt. 

Hymenophyttum  Sra.  Hautfarn. 

H.  Tunbridgense  Sm.  and  Sou>.   Tunbridger  H.  Trichomanes  Tunb.  L.  Sp.  pl. 

Im  Gebiet  möglicherweise  noch  auffindbar;  nächster  Standort:  Uttewahler 
Grund  (Papperitz  1847)  an  feuchten  beschatteten  Sandsteinfelson. 


1.  Fam.  POLYPODIACEAE.    Echte  Farne. 

1.  Unterfam.  Aspidioideae  (Aschs.  Syn.). 
(Aspidieae  Prantl.) 

Einzige  einheimische  Tribus:  Aspidieae  (Aschs.  Syn.). 

{Aspidünae  Prantl.) 

1.  Athyrium  Roth. 

1.  A.  Filix  femina  (L.)  Rth.    Farnweibchen.    Polypodium  F.  f.  L., 
Aspidium  F.  f.  Sw.  Aspleniura  F.  f.  Beruh.  Kölb.  14. 

In  feuchten  Wäldern,  zwischen  Felsen,  an  Bachufern  häutig  und 
gemein  durch  das  ganze  Gebiet,  besonders  an  den  Waldgräben  der 
Heide  in  üppigster  Entwicklung. 

23* 


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356 


Formen: 

A.  dentatum  Doli.  An  jungen  Stöcken  und  trockenen,  sonnigen 
Orten,  bes.  Felsen  und  Mauern,  z.  B.  Löbauer  Berg:  am  kleinen 
steinernen  Meer  (R.  Wagn.). 

B.  fissidens  Doli    Die  häufigste  Form. 

C.  muUidentatum  Doli,  Form  feuchter  und  schattiger  Orte,  z.  B. 
Löbauer  Berg:  am  kleinen  steinernen  Meer  (R.  Wagn.);  Ndr.- 
Berthelsdorfer  Forst;  Königsholz  (Wenck). 

Übergangsformen  zu  B.  auf  dem  Löbauer  Berge  an  gleicher 
Stelle  (R.  Wagn.)  und  auf  dem  Kälberberge  bei  Gross-Henners- 
dorf (Wenck). 

IT.  pruinosum  Moore.  Löbauer  Berg  am  steinernen  Meer 
(R.  Wagn.). 

Missbildungon: 

m.  multifidum  Moore:  Blattspitze  und  Fiedern  wiederholt  ge- 
gabelt z.  B.  bei  Niesky  (Aschers.  Syn.). 

m.  laciniatum  Moore:  Fiederchen  verkürzt,  oft  grob  gezähnt, 
häufig  gespreizt  gegabelt,  so  das 8  das  Blatt  wie  ausgefressen 
erscheint,  so  bei  Görlitz  (Aschers.  Syn.);  am  Gartenteich  bei 
Lippen  (Kr.  Hoyerswerda)!!. 

2.  A.  alpestre  Hoppe,  Rylands.  Vor alpen- Famweibchen.  Polypodium 
alpestre  Hoppe;  P.  rhaeticum  L.  Sp.  pl.,  Pseudathyrium  alp.  Newm., 
Phegopteriß  alp.  Mett.,  Asplenium  alp.  Mett.,  A.  rhaeticum  Brugg., 
Athyrium  rhaet.  Dalla  Torre.  Kalb.  21. 

Feuchte  Abhänge  und  Schluchten  der  höheren  Gebirge.  Nur 
im  Isergebirge,  z.  B.  auf  der  Tafelfichte!!  (Kölb.),  im  oberen  Wittig- 
thaleü  und  bes.  häufig  auf  dem  Haindorfor  Kamme  zwischen  Sieg- 
hübel  und  dem  Schwarzenbergeü. 

2.  Cystopteris  Beruh.  Blasenfarn. 

3.  C.  fragilis  (L.)  Bernh.  Zerbrechlicher  Blasenfarn.  C.  f.  eufragilis 
Aschers.  Syn.,  C.  f.  genuina  Bernoulli,  Polypodium  f.  L.  Sp.  pl., 
Cyathea  f.  Sm.,  Aspidium  f.  Sw.  Kölb.  IX. 

An  Felsen,  Mauern,  in  Schluchten  und  Hohlwegen,  an  Baum- 
wurzeln, Brücken-  und  Brunnengemäuer  im  Hügel-  und  Bergland 
sehr  verbreitet  und  für  die  Basaltberge  der  Lausitz  Charakter- 
pflanze; sehr  hfg.  und  formenreich  z.  B.  auf  der  Landskrone  und 


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357 


dem  Löbauor  Berg,  selten  dagegen  auf  dem  Königshainer  Granit; 
in  der  Ebene  nur  am  Teufolswehr  bei  Wehrau ! !,  Radischer  Borge ! ! 

Formen: 

A.  dentata  Hook.  C.  f.  var.  lobulato-dentata  Koch.  Syn.,  Poly- 
podium  dent.  Dicks.,  Cyathea  dent.  Sm.  Form  sonniger  Stand- 
orte; hfg.  auf  den  kahlen  Basaltkuppen  und  ihren  Geröll- 
flächen, z.  B.  Landskrone!!  (P.),  Löb.  Berg!!  (R.  Wagn.)  etc. 

B.  pinnatipartita  Koch  St/n-,  Milde. 

a.  anthriscifolia  Koch,  Milde.  C.  f.  anthrisc.  Luerssen,  Poly- 
podium  a.  Hoffm.  Form  schattiger  Standorte;  auf  der 
Landskrone  seltener ! !,  hfg.  auf  dem  Löb.  Berg ! !  (R.  Wagn.), 
im  Kunnersdorfer  Thal  (Wenck),  in  bes.  ausgeprägter  Form 
au  der  Ufermauer  des  Dorf bachs  in  Berthelsdorf  (Dorf), 
am  Tollenstoin  (dors.,  v.  Tresckow)!. 

b.  ajnapifolia  Koch,  Milde.  C.  f.  cyn.  Luerssen,  Polypodium 
c.  Hoffm.  Form  feucht-schattiger  Standorte;  bei  Görlitz 
auf  der  Landskrone!!  (P.),  früher  in  Ober- Reichenbach 
an  der  Chaussoebrücko  über  die  Reichenbach!!;  Rothstein, 
Ixib.  Berg  (R.  Wagn.),  Schönauer  Hutberg  (Wenck). 

Übergänge  zwischen  den  genannten  Formen  vielfach  nach- 
weisbar, so  von  A  zu  Ba  auf  dem  Löbauer  Berge  unterhalb  der 
Judenkuppe  (R.  Wagn.),  von  Ba  zu  b  auf  dem  Eichler  und  dem 
Scheiber  Spitzberg  (Wenck). 

Nach  Kölb.  p.  3  findet  sich  auf  dem  Totenstein  bei  Königshain 
eine  merkwürdig  grosse,  weiter  zu  beobachtende  Form,  die  sich  im 
Aussehen  Athi/rium  alpestre  nähert  und  von  v.  Uechtr.  sen.  dafür 
gehalten  wurde. 

3.  Aspidium  Sw.,  Schildfarn  (incl.  Phegojrteris  Fie). 
A.  Phegopteris  Fee  (Nephrodimn  Prantl.)  Buchenfarn,  Tüpfelfarn. 

A.  I.  Gesamtart  A.  dryopteris  (Aschers.  Syn.  21). 

4.  A.  Dryopteri8  Banmg.  Eichen-Schildfarn.  Polypodium  D.  L.  Sp.  pl., 
Polystichum  D.  Rth.,  Nephrodium  D.  Michaux,  Lastrea  D.  Newin., 
Phegopteris  D.  Fee.    Kölb.  20. 

Humose  Laub-  und  Nadelwälder,  alte  Baumstümpfe,  im  Fels- 
gerölle;  durch  das  ganze  Gebiet  zerstreut.    Ruhland:  im  Tier- 


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358 


garten  bei  Guteborn!!,  häufig  im  Hastwalde  bei  Hohenbocka ! ! : 
Hoyerswerda:  a.  d.  Chausseebrücke  i.  „Teufelswinkel",  Schlangen- 
berge bei  Weiss-Kollm ! !,  an  Waldgräben  um  Forsthaus  Geislitz  und 
Kolpen!!;  Niesky:  Buchgarten  bei  Tränke  (Kahle),  Seeer  Lehm- 
gruben und  Seeer  Niederheide,  Fuchsgraben,  an  der  Strasse  von 
Riotschcn  nach  Werda,  vom  Horkaer  Bahnhof  nach  Geheege,  im 
Buchenwäldchen  (Fl.  v.  N.);  Görlitz:  Felsen  am  rechten  Neisse- 
ufer  gegenüber  der  Obermühle!!.  Bahndamm  bei  Vorbahnhof  Lesch- 
witzü,  Kunnorsdorfer  Schlossgartenmauer,  Kämpfenberg  (W.  Sch.): 
Görlitzer  Heide:  ziemlich  verbreitet  in  den  Revieren  Eichwalde, 
Königsberg,  Könnteberg,  Glaserberg,  Rothwasser,  Kohlfurt,  seltener 
in  den  Revieren Wohlen,  Langenau,  Heidewaldau  und  Rabenhorst!!; 
Wehrauer  Heide:  am  Abtfuss  der  Iwaldquelle  und  im  „Eulen- 
bade"!!; Lauban:  Hohwaldü,  Knappberg  bei  Marklissa!!;  hfg.  auf 
dem  Löbaucr  Berge!!,  Rothstein!!,  Czernebogü,  Gr.-Hennersdorfer 
Berge ! !,  Neissthal  bei  Rosenthal ! !,  Steinberg  bei  Ostritz ! ! ;  Königs- 
brück: Laussnitzer  Heide;  Elstra:  am  Hochstein  (A.  Sch.):  sehr 
vorbreitet  im  Iser-  und  Lausitzor  Gebirge!! 

f».  A.  Robertianum  Luerss.  Storchschnabel-Schildfarn.  Polypodium  R. 
Hoffm.,  P.  calcareum  Sm.,  Lastrea  calc.  Newm.,  Aspidium  calc. 
Baumg.,  Phegopteris  calc.  Fee.,  Ph.  Robertiana  [um]  A.  Br.,  Nephro- 
dium  R.  Prantl.    Kölb.  21. 

Sehr  selten  in  Mauern  und  Felsspalten:  Görlitz:  1884  am  Mauer- 
werk eines  Durchlasses  der  Berliner  Bahnstrecke  am  ehemaligen 
Fussweg  von  der  Nieskyer  Chaussee  nach  Girbigsdorf!!  (F.  P.). 
durch  Erneuerung  der  Cementausfugung  verschwunden;  Ostritz: 
auf  der  Höhe  der  Bernstadter  Strasse  im  Spalt  eines  Granitfelsens ! ! ; 
Zittau:  Eisonbahnbrücke  bei  Scheibe  (Lorenz);  Reichenberg:  im 
Grunde  vor  Eckartsdorf  an  einem  Kalkfelsen  (Kölb.,  W.  Sch.), 
Jeschken  (Opiz);  Böhm.-Kamnitz  (Kalmus),  Kl.-Skal  (Neum.), 
Bürgstein  (Hocke),  Nixdorf  (B.  W.). 

A.  IL 

6.  A.  phegopteris  Aschers.  Syn.  Buchen-Schüdfarn.  A.  Pheg.  Baumg. 
Polypodium  Ph.  L.  Sp.  pl.,  Polystichum  Ph.  Roth.,  Lastrea  Ph. 
Newm.,  Phegopteris  polypodioides  Fee.,  Ph.  vulgaris  Mett.,  Nephro- 
dium  Ph.  Prantl.    Kölb.  19. 


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350 


Humose,  feuchte  Laub-  und  Nadelwälder  zerstreut,  aber  durch 
das  gauze  Gebiet  vorbreitet.  Ruhland:  Guteborn  (H.  Müller),  in 
der  Poramel(A.  Seh  );  Hoyerswerda:  Steinberg  bei  Schwarz-Kollm 
(Jänicke),  am  Mühlgraben  vor  Michalken!!;  Muskau:  Wosna 
(Weise);  Niesky:  Tränke,  Erlicht  bei  Hammerstadt  (Kahle),  Cnicus- 
Wiese  im  Stannewisch-  Busch,  bei  den  faulen  Brücken  im  Wald 
nach  Kosel,  Seeer  Dubrau,  im  Buchenwäldchen,  zw.  Polsbruch  und 
Horka  am  Kuttel-Barah,  Wiesaer  Berge  (Fl.  v.  N.);  Görlitz:  be- 
buschte  Seitonthäler  in  Ebersbach!!,  Arnsdorfer  Forst!!,  im  Ufer- 
cebüsch  zw.  Posottendorf  und  Moys  an  dem  Feldbach;  Görlitz  er 
Heide:  an  feuchten,  humosen  Waldstelleu  und  Grabenrändern  fast 
in  allen  Revieren  vorbreitet,  besonders  im  nördlichen  Teile  und  am 
Könntebergzuge ;  Froiwaldau:  Buhrauer  Heide;  Cleinentinenhain ! ! 
und  Gröschelü;  Wehrauer  Heide:  an  der  oberen  Fuchsberglinie 
in  Jagen  8  und  15,  Iwaldquelle,  an  der  Scheibenlinie  Jagen  85!!, 
Hosenitzbruch  (Limpricht);  Siegersdorf  (Bachmann);  Königsbrück: 
Laussnitzer  Heide  (A.  Sch.);  Bautzen:  Czemebogü,  Pichow;  Valten- 
berg  b.  Bischofswerda  (M.  R.);  Weissenberg:  Weichaer  Anlagen  in 
der  Skala  (Fl.  v.  N.);  Neissthalü  (Matz);  im  Lausitzer-  und  Iser- 
gebirge  sehr  verbreitet!!. 

B.  1.  Lastrea  Bory.  a. 

7.  A.  thelypteris  Aschers.  Syn.  Sumpf- Schild fam.  Asp.  Th.  Sw., 
Acrostichum  Th.  L.  Sp.  pl.  Polypodium  Th.  L.  Mant.,  Polystichum 
Th.  Rth.,  Lastrea  Th.  Presl.,  Nophrodium  Th.  Desv.    Kölb.  9. 

Auf  Moorgrund  in  Wäldern  und  auf  Wiesen,  in  Erlbrüchen  sehr 
zerstreut  fast  nur  in  der  Ebene,  stots  truppweise,  aber  selten  fruchtend. 
Ruhland:  im  Hastwald  bei  Hohenbockaü,  zwischen  Hermsdorf  und 
Lipsaü,  häufig  im  „Kray"!!,  am  Abfluss  des  Kaupenteichs  bei 
Kröppen!!;  Hoyerswerda  (von  R.):  Koselbruch  bei  Schwarz- 
Kollmü,  am  Alten  Teich  und  Weissen  See  bei  Kühnichtü  in  den 
Brüchen  des  Spreothals  bei  Burghammer!!;  Niesky:  Daubitzer 
Torfstiche,  Erlicht  bei  Hammerstadt  (Kahle),  See,  Crebaü  (Kölb.), 
Hohenlindensumpf,  in  der  Dubrau  auf  Moholz  zu,  im  Graben  zw. 
dem  Moholzer  und  Brettmühlteich,  am  Lathraea-Platz,  Cnicuswiese, 
beim  verlornen  Wasser,  Teicha  (Fl.  v.  N.);  Mus  kau:  Zibelle  (von  R.): 
Görlitz:  Südabhang  des  Schöpsthals  unterhalb  Kunnersdorf  (Fl. 


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360 


v.  N.);  Görlitzer  Heide:  Schwemm  wiesen  bei  Rauscha  und  Wald- 
sumpf nördlich  des  Ameisenhügels,  an  und  auf  den  Tschirne-  und 
Leipwiesen  bei  Kohlfurt,  Lippschewiosenmoore  nördlich  Station 
Waldau  etc.!!;  Lauban:  im  Hohwald  (P.);  Königsbrück:  Glausch- 
nitz (A.  Sch.);  Wehrauer  Heide  (Alb.);  nach  Wünsches  Ex- 
kursionsfl.  im  nördl.  und  nordöstl.  Teil  der  sächs.  Lausitz  ver- 
breitet; Herrnhut:  am  Ruppersdorfer  Vorwerk  (Hans);  Bautzen: 
torfige  Stellen  bei  Schmochtitz  (M.  R.);  am  Mittcl-Iserkamm 
(Iimprieht):  im  nördlichen  Böhmen:  bei  Niemes,  Lcskenthal, 
Schiessnig,  vor  dem  Eingang  in  den  Höllengrund,  auf  Torfwiesen 
südwestlich  von  Haida  (B.  W.). 

8.  A.  montanum  Aschers.  Berg- Schild f am.  Polypodium  mont.  Vogler., 
P.  Oreopteris  Ehrh.,  P.  limbospermum  Bellardi,  Polystichum  m. 
Rth.,  Aspidium  Oreopteris  Sw.,  Polystichum  0.  Lam.  et  DC,  Lastrca 
Or.  Presl.,  Nephrodium  m.  Baker.    Kölb.  10. 

In  feuchten  Nadelwäldern,  besonders  am  Rande  von  Waldgräbcn 
zerstreut,  aber  durch  das  ganze  Gebiet  verbreitet.  Ruhland:  im 
Tiergarten  und  „Rohacz"  bei  Guteborn  (H.  Müller);  Hoyerswerda: 
Waldgräbchen  der  „Punkatf  bei  Neu-Kollm  (Fiek)!,  am  Jungfern- 
teich nördlich  von  Wartha!!;  Niesky:  Radischer  Berge!!,  Seeer 
Dubrau  und  Seecr  Teiche  (Kölb.),  Biehainer  Bruch  (Dr.  Z.),  Koders- 
dorfer  Wald!!;  Görlitz:  im  Gebiet  des  Königshainer  Gebirges 
häufig!!  (Kölb.),  Kieslingswalder  Berge!!,  Spitalwald  bei  Frieders- 
dorf (W.  Sch.),  Klinge walde,  bei  Sohra  am  Rande  der  Heide  (P.); 
Görlitzer  Heide:  an  Waldgräben  in  den  Revieren  Eichwalde. 
Königsberg,  Kohlfurt,  Langonau,  Könnteberg,  Rothwasser,  Raben- 
horst, Mühlbock!!;  Wehrauer  Heide  (Alb.):  nördl.  vom  „Breiten 
Bruch"  bei  Thommendorf!!;  Lauban:  Buchberg  im  Hohwalde 
(P.),  Wiesaer  Busch  bei  Greiffenberg  (Pauli);  Königsbrück 
(A.  Sch.);  Laussnitzer  Heide  (ders.);  Kamenz  (ders.);  Bautzen: 
im  Thal  von  Gr.-Welka  (Kölb.),  Czernebogü,  Dretschen,  Pichow 
(M.  R.);  Herrnhut:  Kemnitzer  Forst  bei  Berthelsdorf  (W.  Sch.), 
im  Georgswaldcr  Forst  zw.  Ebersbach  und  Rumburg;  Tannenberg 
(Wenck);  häufig  im  Isorgebirgcü;  im  nördlichen  Böhmen: 
auf  der  Lausche,  Mittelgrund,  Böhm.-Kamnitz,  Habstein,  Böhm.- 
Aicha  (B.  W.). 

var.  crenatum  Milde:  Buchberg  im  Laubanor  Hohwald  (P.). 


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i.  b.  1. 

9.  A.  flllx  mas  Sw.  Wurmfarn.  Polypodium  F.  mas  L.  Sp.  pl.,  Poly- 
stichum  F.  in.  Rth.,  Nephrodium  F.  m.  Rieh.,  Lastrea  F.  m.  Preal. 
Kölb.  13. 

In  Laub-  und  Nadelwäldern,  im  Steingeröll  der  Bergkuppen 
und  an  buschigen  Bergabhängen  im  Hügel-  und  Bergland  ver- 
breitet und  häufig,  seltoner  dagegon  in  den  Heidegegenden,  hier 
vorzugsweise  an  den  Hängen  der  tief  eingeschnittenen  Flussthäler 
oder  an  Waldstellen  mit  tiefer  Humusdecke:  Ruhland  (A.  Sch.); 
Hoyerswerda:  im  Teufelswinkel!!,  am  „Schwarzen  Graben"  östlich 
Maukendf.ü,  Thalhänge  der  Kleinen  Spree  bei  Burghammer!!,  am 
Rande  eines  Waldgrabcns  unweit  Försterei  Geislitz!!;  Rothen- 
burg: Biehainer  Forst!!;  Niesky  (Fl.  v.  N.):  bei  Daubitz  und 
Umgegend  (Kahle);  Görlitz  er  Heid  o:  an  der  Neisseü,  Rev.  Eich- 
walde: Jagen  167,  168,  177,  178!!,  Hartraannseicheniinic  bei  Ober- 
Penzighammer  !!,  Schlackeuhaufen  am  Hammertoich  in  Schön- 
berg!!; Clemeutinenhain  bei  Frei  Waldau!!;  Wehrauer  Heide: 
Jagon  17!!,  am  Queis  bei  Thommendorf  und  besonders  am  Teufels- 
wehr bei  Wehrauü;  Rothwasser  (Rakete). 

Formen : 

a.  Blätter  4 — 6  dm  lang:  Fiedcrn  tief-fiederspaltig. 

1.  siürinyelrum  Doli.,  A.  F.  m.  forma  genuina  Milde,  Polyst. 
F.  m.  rupicolum  Schur.  Abschnitte  am  Seitenrande  ganz- 
randig.  Form  trockener,  steiniger  Orte.  Besonders  auf 
den  GerÖllflächcn  der  Bergkuppen. 

2.  crenatum  Müde,  A.  F.  m.  var.  typica  Luerssen.  Abschnitte 
am  Seitenrande  gesägt.    Die  häufigste  Form. 

b.  Blätter  6—12  dm  lang;  Fiedern  am  Grunde  gefiedert,  gegen 
die  Spitze  hin  tief-fiederspaltig. 

deorsilolmtum  Milde.  Lastrea  F.  m.  var.  d.  Moore,  Asp. 
Mildeanuni  Göppert,  A.  F.  m.  var.  incisa  Milde  früher. 
A.  F.  m.  B.  Vesolskii  Hazsl. 

An  sonnigen  Waldstelion  und  Hauungen,  z.  B.  Görlitz : 
am  Heunersdorfer  Teufelsstein!!  (P)>  Kämpfen  berge 
(W.  Sch.);  Laubanor  Hohwald  (P.);  Löbauer  Berg:  ober- 
halb des  Honigbrunnens  etc.  (R.  Wagn.);  Neissthal  bei 
Ostritz  (P.)t;  Herrnhut:  Eichler  bei  RennerBdorf,  stumpfer 


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3«2 


Berg  bei  Oderwitz  (Wenck),  Grossberg  bei  Gr.-Henners- 
dorf  (dcr8.). 

2.  affine  Aschers.  Syn.  A.  affine  Fisch,  et  Mey.,  A.  cauca- 
sicum  A.  Br.,  Lastrea  F.  m.  var.  incisum  Moore,  A.  F.  m. 
var.  inc.  Doli.,  A.  F.  m.  var.  umbrosum  Milde. 

Form  feuchter,  schattiger  Standorte,  seltener  als  vorige. 
Kämpfenberge  (W.  Sehr.),  Försterwiese  im  Laubaner  Hoh- 
wald  (P.),  Löbauer  Berg  (R.  Wagn.). 

f.  longilobumMilde.  Löbauer  Berg  an  vielen  Stellen 
(R.  Wagn.). 

var.  heleopteris  Milde.  =  Polypodium  Heleopteris  Borck- 
hausen.  Feuchte  schattige  Wälder:  Jauernick  (P.),  Löbauer  Berg 
(Breutel),  Königsholz,  Lausche  (Hans)  am  Wege  nach  Innocenzen- 
dorf  (Wenck),  im  Sonneberger  Walde  bei  Haida  (B.  W.). 

var.  m.  erosum  Doli.  Bei  Niesky  (Burkh.);  Löbauer  Berg 
zw.  den  Gipfeln  und  auf  dor  Bergwiese  am  Nordfuss  (R.  Wagn.). 

f.  do4toidum  Döll.    Löbauer  Berg:  am  Hengstberg  im 
Felsgerölle;  Lausche  (Wagn.). 

var.  remotum  A.  Br.  =  A.  remotum  A.  Br.  Löbauer  Berg: 
zwischen  dem  Felsgerölle  an  den  Prinzenstufen  (R.  Wagn.). 

m  I.  b.  2.  Gesamtart  A.  spinulosam. 

10.  A.  cristatum  Sw.  Katnmförmiger  Schildfarn.  Polypodium  er.  L. 
Sp.  pl.  Callipteris  Ehrh.,  Polystichum  er.  Roth.,  Nephrodium  er. 
Michx.,  Lastrea  er.  Presl.    Kölb.  IG. 

In  tiefen  Sümpfen  und  Erlbrüchen  sehr  selten  und  nur  in  der 
Heide.  Ruhland:  im  Schaukelmoor  des  Steigeteichs  bei  Kröppen 
zahlreich!!,  Guteborn  (H.  Müller);  Hoyerswerda:  zw.  Klein-Neida 
und  der  „Schwertschinka"  (Jänicke),  neuerdings  infolge  Torf- 
gräberei  verschwunden ,  am  „Wilden  Besackteichu  bei  Mortke 
spärlich!!;  Muskau:  im  Moor  zwischen  Kromlau  und  Halbendorf 
(Taubert);  Niesky:  am  Uferrand  und  an  den  kleinen  Inseln  im 
Hammerteich  bei  Creba  (Fl.  v.  N.),  Torfstiche  bei  Daubitz  (Kahle), 
im  nördl.  Böhmen:  am  Schiessniger  Teich  bei  B.-Leipa  (B.W.). 

11.  A.  spinulosum  Sw.    Dorniger  Schild f am.    Polystichum  sp.  (Lam. 
et  DC.  erw.)  Koch.  Syn.    Kölb.  11. 


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363 


Feuchte  und  trockene  Wälder  und  Gebüsche,  desgl.  in  Mooren 
und  an  sonnigen  Orten,  durch  das  ganze  Gebiet  meist  häufig. 

Zwei  Unterarten: 

A.  Asp.  eu-spinulosum  Aschers.  Syn.  A.  spinulosum  Sm.,  A. 
sp.  genuinum  Milde,  Polypodium  cristatum  L.  z.  T.,  P.  Filix 
femina  7  spinosa  Weis.,  P.  spinul.  Müller,  Polystichum  spino- 
sum  Roth.,  Polyst.  spinulosum  Lam.  et  DC,  Polyst.  sp.  o  vul- 
gare Koch  Syn.,  Nophrodium  sp.  Strempel,  N.  sp.  genuinum 
Roeper. 

In  der  Ebene  verbreitet,  im  Hügel-  und  Bergland  häufig 
und  gemein.  An  sandigen  Orten  zuweilen  Exemplare  von 
kaum  Hand  länge,  trotzdem  reichlich  fruchtend. 

f.  elevatum  A.  Br.  =  A.  Oallipteris  Wilms.  Löbauer 
Berg:  auf  der  Bcrgwiose  und  am  kleinen  steinernen  Meer; 
Königsholz;  Kämpfenberg  (?)  (Wagn.). 

B.  Asp.  dilatatum  Sm.  A.  sp.  var.  bez.  subsp.  dilatatum  Sw. 
Polypodium  d.  und  P.  tanacetifolium  Hoffm.,  Polystichum  multi- 
florum  Roth.,  P.  dilat.  DC,  P.  sp.  var.  dil.  Koch  Syn.,  Nophro- 
dium dil.  Desv.,  Lastrea  dil.  Presl.,  Nephrod.  sp.  var.  dil. 
Roeper. 

In  feuchten  schattigen  Wäldern  der  Ebene  selten:  Niesky: 
Creba,  Daubitz,  Tränke  (Kahle),  faule  Brücke  in  Stannewisch, 
im  Walde  nach  Cosel  zu  (Wenck);  Tiefenfurter  Kommunal- 
heide unweit  dor  Erlichtwiesen;  an  der  „Kaffeekanne"  bei 
Wehrau;  zerstreut  im  Hügel-  und  Berglande:  Jauernicker 
Berge!!  (P.),  Königshainer  und  Mengelsdorfer  Berge!!;  Mark- 
lissa:  am  Rietstein  und  Klingenberg  bei  Gebhartsdorfü; 
Löbauer  Berg  (R.  Wagn.);  Königshok,  Kottmar  (Wenck); 
Czernebogkette ! ! ;  Lausitzer  Gebirgo! !,  häufig  im  Isergebirge ! !. 

f.  deltoideum:  Niesky:  Seeer  Teiche  (Wenck). 
f.  oblongum:  Lausche  (Wenck). 

Bastard:  10  X  11.  A.  cristatum  X  spinulosum  Milde.  A.  uligi- 
nosum  Nyman.  Polypodium  crist.  L.  z.  T.,  Lastrea  uliginosa 
Newm.,  L.  cristata  ß  ul.  Moore,  A.  Boottii  Tuckerman,  A.  sp. 
var.  B.  A.  Gray,  Asp.  c.  var.  ul.  Lowe  Ferns  Brit.  et  For., 
A.  s.  subsp.  Boottii  Milde,  A.  sp.  c)  Tauschii  Öel.  Prodr. 


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3*54 


Früher  am  Standort  von  A.  cristatum  bei  Klein-Neida  bei 
Hoyerswerda  (Jänicke).  Nach  Breutel sehen  und  Mildeschen 
Herbarexemplareu  (Herb.  Wenck)  am  grossen  Teich  bei  Creba. 

B.  II.  Hypopeltis  (Afichaux  Fl.  bor.  amer.)  a. 

12.  A.  lonchitis  Aschers.  Syn.  Lanzen- Schildf am.  A.  Lonchit.  Sw., 
Polypodium  Lonch.  L.  Sp.  pl.,  Polystichum  L.  Rth. 

Sonst  nur  an  Felsen  und  schattigen  Bergabhängen  höherer 
Gebirge,  aber  zuweilon  auch  in  der  Ebene:  Görlitz:  2  Stöcke  im 
Ufergemäuer  an  der  Brücke  über  den  Feldbach  bei  Posottondorf ! !, 
an  der  Lausche  (W.  Exe.)?;  Dittersbach  in  der  Böhm.  Schweiz 
(Aschers.  Syn.). 

B.  II.  b.  Gesamtart  A.  aculeatum  Aschers.  Syn. 

13.  A.  aculeatum  DÖII.  Stacheliger  Schildfarn.  Polypodium  a.  L.  Sp. 
pl.,  A.  lobatum  Mett.  Kalb.  VJ.  Bei  uns  nur  die  Unterart: 

A.  A.  lolKitum  Sw.,  A.  lob.  genuinum  Luerssen,  Polypodium  acul. 
L.  z.  T.,  P.  lobatum  Huds.,  Polystichum  acul.  Rth.  Aspidium 
acul.  a)  vulgare  Doli. 

Schattige  Bcrgwäldor,  sehr  zerstreut:  Görlitz:  Kämpfenberge 
bei  Königshain  (W.  Sch.),  Landskrone  (Kölb.)  häutig!!;  Nonnen- 
wald  im  Laubaner  Hohwaldeü  (Htz.);  Löbauer  Berg!!  (Kölb.), 
Rothstein  (Fl.  v.  N.)  und  überhaupt  auf  den  Bergen  des  sächs. 
Oberlandes  (ders.)  und  des  Lausitzer  Gebirges  in  Nordböhmen 
(Oel.,  Ijorenz);  im  Tsergebirge:  Nordseite  des  keuligen  Buch- 
berges!!  (Öol.). 

Jugendliche,  meist  unfruchtbare  Exemplare  mit  einfach-gefie- 
derten Blättern  und  fiederspaltigen  Fiedern  sind  als  var.  Plu- 
kenetii  Loisl.  (Polypod.  PI.  Loisl.,  Polystich.  PI.  Duby)  unter- 
schieden worden.  Sie  zeigen  Ähnlichkeit  mit  A.  Lonchitis,  haben 
aber  stets  langgestielte  B.,  weniger  zahlreiche  Fiedern,  welche 
tiefer  eingeschnitten  oder  gröber  gesägt,  nicht  gozähnt-gesägt 
sind;  so  auf  der  Landskrone  nicht  selten!!. 

14.  A.  Braunii  Spenn.  Zackiger  Schildfarn.  A.  angulare  Kit.  z.  T., 
A.  aculeat.  c)  Braunii  Doli.,  A.  acul.  ß.  Br.  Koch  Syn.,  A.  pilo- 
sum  Schur. 

Auf  humosem  Boden  in  Bergwäldern,  besonders  in  mit  Nadel- 
holz gemischten  Buchenbeständen.    Einmal  durch  Dr.  R.  Peck  bei 


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365 


Görlitz  im  Biesnitzer  Thal  gefunden;  Nordseite  der  Lausche 
(Wenck);  Isergebirge:  über  dem  Wasserfalle  der  schwarzen 
Stolpich  bei  Haindorf  und  im  Dresslergrunde,  Bergschlucht  ober- 
halb Weissbach  am  Wegobache  nahe  unter  der  Brücke  1  Stock 
(Stenzcl);  am  Rosenberg  bei  B.-Kamnitz  (B.  W.). 

4.  Onoclea  L.  Stramsfam. 

15.  0.  strnthoptoris  Hoffm.    Deutscher  Straussfam.    Osmunda  St.  L. 
sp.  pl.,  Struthiopteri8   germanica  Willd.,  S.  pensylvanica  Willd. 

An  steinigen  beschatteten  Flussufern  sehr  selten.  Muskau: 
Zibelle  (Pölzig);  Haibau:  Tschirndorf  (Zibelius),  Zeippau  bei 
Hansdorf  (Starke).  Am  Löbauer  Wasser:  in  der  Skala  bei 
Georgewitz,  oberhalb  der  „Gemauerten  Mühle" !!  und  von  da  ab- 
wärts bis  KL-Radmeritz  (v.  Alb.  1801);  Herrnhut:  am  Bach  zw. 
Oberrennersdorf  und  Euldorf  (Curie,  Kölb.)  an  der  Westseite  des 
roten  Berges,  Mörderberges  und  Eichlers  (Wenck);  an  der  Kirnitzsch 
zw.  den  Schleussen  bei  Hinter-Daubitz  (Lorenz). 

Ändert  ab:  var.  serrata  Bänitz.  Abschnitte  gesägt.  In  der  Skala 
(Aschers.  Syn.). 

m.  furcata  Bänitz:  Blattsp.  einfach  gegabelt  an  beiderlei 
Blättern.    Ebendaselbst  (Aschers.  Syn.). 

5.  Woodsia  R.  Br.   Woodsie,  Steinfarn. 

16.  W.  ilvensis  Bah.  Mau.  of  Brit.  Bot.  Südlicher  Steinfarn.  W.  hyper- 
borea  Koch  Syn.    Kölb.  18.    Bei  uns  nur  die  Unterart: 

A.  W.  rufidula  Aschern.  Syn.  Acrostichum  iL  L.  Sp.  pl.,  Poly- 
podium  arvonicum  With.,  Nephrodium  rufidulum  Mich.,  Aspi- 
dium  rufid.  Sw.,  Woodsia  ilv.  R.  Br.,  W.  hyperborea  ß.  rufi- 
dula Koch  Syn. 

Felsige  Abhänge,  nur  im  sächs.-böhm.  Grenzgebiet  auf  den 
höchsten  Kuppen  des  Lausitzer  Gebirges:  Lausche  (Aschers.), 
sehr  sparsam  in  Felsspalten  des  Hochwaldes  (Wenck,  Lorenz), 
höchster  Gipfel  des  Kleis,  Südseite  des  Tollenstein  (Kölb.)!,  Ihrig- 
berg (Lorenz),  „Noldeu  bei  Böhm. -Kamnitz  (Polak),  Roll  (Gel.), 
Tolzberg  (Benesch),  Tscheschkenstein  und  sonst  im  Sonneberger 
Walde,  Mittenberg  bei  Presehkau  (B.  W.). 


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2.  Unterfam.  Asplenoideae  (Aschers.  Syn.). 
{Asplenieae  Prantl.) 

Einzige  einheimische  Tribus:  Asplencae  (Aschers.  Syn.). 

{Aspleniinae  Prantl.) 

6.  Blechnum  L.  Rippenfarn. 

17.  B.  Spicant  With.  Gemeiner  Rippenfarn:  B.  boreale  Sw.  Osmunda 
Spicant  L.  sp.  pl.  Loraaria  Spicant  Desv.  L.  borealis  Lk.  Kölb.  2. 

Feuchte,  schattige  Nadelwälder,  besonders  an  den  Randern 
der  Waldgräben  und  Waldwege,  durch  das  ganze  Gebiet  zer- 
streut, im  Berglande  stellenweise  häufig.  Ruhland  (Jänicke): 
[in  der  Pommelü  (Alw.  Schulz)],  Hohenbockaer  Forst  z.  B.  in  der 
Nähe  der  Wolschon -Wiesen ! !,  Abfluss  des  Matuschketeichs  bei 
Peikwitzü,  Guteborn:  am  Abfluss  der  Quelle!!,  Waldquellen  bei 
Hermsdorfü;  Hoyerswerda:  Leipc,  in  der  Schwertschinka ! ! 
(Jänicke),  an  den  Klosterteichen!!,  am  Mönnichsteichü,  bei 
Mortkeü,  nördlich  des  Schillingsteichs  bei  Lohsaü;  Muskau: 
Alaunwerk  (Weise),  Zibelle  (Mr.),  Pastorbrunnen  bei  Neu-Treben- 
dorf  (Hantscho),  Kromlauer  Park  (Gurke);  Niesky:  nicht  selten 
(Kölb.):  Radischer  Berge  (Kahle),  Berge  bei  Teicha,  Rietschen, 
Hammerstadt  (ders.),  Seeer  Heide  bei  den  Teichen,  am  Kuttel- 
Barah  im  Polsbruch,  Graben  bei  der  Horkaer  Ziegelei  (Fl.  v.  N.). 
Crebaer  Heide  (Kootz),  Särchner  Forst!!;  Görlitz:  Königshainer 
Berge  meist  häufig!!,  Cunnersdorfer  Thal  am  Schöps  (Fl.  v.  N.). 
Sohra  (P.),  Kieslingswalder  Berge! !,  Hopfenberge  bei  Rothwasser, 
an  der  Kl.  Tschirne  oberh.  Kirchhain  (Rakete);  Rothenburg  O/L.: 
Biehainer  Bruch  (Dr.  Z.);  Görlitzer  Heide:  zerstreut  in  den 
Revieren  Eichwalde,  Königsberg,  Wohlen,  Rothwasser,  ziemlich 
häufig  in  den  Revieren  Kohlfurt,  Glaserberg,  Könnteberg  und 
Rabenhorst!!;  Freiwaldau:  am  Mühlgräbel,  Clementinenhain, 
Buhrauer  Heide:  Rauscha-Linie! !;  Lauban:  im  Hohwald ! !  (Htz.), 
im  Grenzwald  bei  Meffersdorf  (von  R.)  und  Bergstrassü,  'am 
Dressler!!,  Tafelfichte  und  überhaupt  im  Isergebirge  häufig: 
Wehrauer  Heide  (Alb.):  im  Asselbruch  und  Iwaldü;  Königs- 
brück: Laussnitzer  Heide  (A.  Sch.);  Lausitzer  Mittelgebirge 
und  im  übrigen  Gebiet  der  sächs.  Oberlausitz  zerstreut,  im  Sand- 
steingebirge  und  Lausitzer  Gebirge  sehr  verbreitet  (Lorenz),  in 


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307 


der  Herrnhuter  Gegend  am  Georgswalder  und  Kottmarberge, 
an  der  Strasse  von  Löbau  nach  Lawalde  kurz  vor  dem  Dorfe,  im 
Eulholz  bei  Herrnhut,  vereinzelt  im  Kemnitzer  Busch,  Berthels- 
dorfor  Forst  (Wonck);  Forsthaua  bei  Lückendorf,  Lausche,  zw. 
Lausche  und  Tollenstein  (Matz)  etc.  etc. 

Variiert  mit  gegabelten  Wedeln:  Görlitzer  Heide:  Revier 
Könnteberg  an  Waldgräben  im  Jagen  74!!,  am  Rande  der  Kl. 
Tschirne  oberh.  Kirchhain  (Rakete),  Berthelsdorfer  Forst  (W.  Seh.). 

7.  Scolopendrium  Sm.  Hirschzunge. 

18.  S.  vulgare  Sm.  (1793).  Gemeine  Hirschzunge.  S.  officinarum  Sw. 
(1800).  Asplenium  Scolopendrium  L.,  S.  scolopendrium  Aschers. 
Syn.  (Karsten). 

Nur  im  nördlichen  Böhmen:  am  Rollberg  (Schauta),  Bad 
Liebwerda,  ob  wild?  (Neubert),  uutor  einem  Felsen  beim  Kahn- 
häusel im  Höllengrund  bei  Böhm.-Leipa  (B.  W.). 

8.  Asplenum  (Aschers.  Syn.)  (—  Asplenium  L.  Gen.  jd.). 

A.  Trichomanoides  Aschers.  Fl. 

1.  Gesamtart  A.  trichoinanes  Aschers.  Syn. 

19.  A.  triehomanes  L.  (A.  T.)  sp.  pl.  Braunstieliger  Streifenfarn,  Abetan, 
Steinfeder,  Widerthon  (—  wider  das  Anthun).    Kölb.  .'>. 

An  Felsen,  Mauern,  alten  Laubholzstöcken;  im  Hügel-  und 
Berglande  verbreitet,  besonders  auf  Basalt,  gewöhnlich  mit  vor. 
zusammen;  sehr  selten  in  der  Ebene:  Niesky:  in  den  Seeer  Stein- 
brüchen (Fl.  v.  N.);  Muskau  (von  R.);  am  Toufelswohr  bei  Wehrau !!. 
Bei  Görlitz:  Obermühlberge,  Landskrone,  Schöpsthal  etc. 

Ändert  ab:  f.  auriculatum  Milde.  Löbauer  Berg:  am  kleinen 
„Steinernen  Meer"  (R.  Wagn.);  Zittau:  Spitzberg  bei  Scheibe 
(Wenck).  Eino  sehr  nahestehende  Form  an  den  Felsen  des 
kleinen  Eichlers  bei  Rennersdorf  (W.  Sch.). 

f.  umbrosum  Milde.  Auf  Granit  an  den  Obermühl- 
bergen bei  Görlitz  (P.)!. 

f.  incisi-crenatum  Aschers.  Syn.  I.  56.  Sehr  spärlich 
an  den  Obermühl  borgen  bei  Görlitz!!  (Bänitz),  an  Felsen  in 
Ebersbach  und  auf  der  Landskrone!!. 


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368 


f.  incisum  Moore.  A.  saxatile  ß.  incisum  Gray.  Herrn- 
hut: am  Eichler  bei  Rennersdorf  (Hans),  im  Neissthal  unter- 
halb Eosenthai! !.  Am  Nordabhange  des  Löbauer  Berges  östl. 
vom  „schwarzen  Winkel"  beobachtete  Wagner  eine  hierher 
gehörende  Form,  die  aber  von  der  Mildeschen  abweicht 
und  weiter  zu  erforschen  ist  (Wenck). 

f.  pinnatisoctum  Cel.  Sehr  selten  am  Kleis  (Göttlich 
1806). 

20.  A.  viride  Huds.    Grüner  Streifenfarn.    A.  Trichomanes  ß.  L. 
Sp.  pl. 

An  Felsen  höherer  Gebirge.  Im  Grunde  von  Eckartsdorf  an 
Kalkfelsen  (W.  Sch.);  an  einor  alten  Mauer  in  Böhm.-Kamnitz 
(Cel.);  Jcschken:  an  der  Südseite  (Lorenz). 

A.  B.  I.  Acropteris  Lk.  Hort.  Berol. 

21.  k.  septentrionale  (L.)  Sw.    Nördlicher  Streifenfarn.  Acrostiehum 
sept.  L.,  Acropt.  s.  Lk.  Kölb.  4. 

An  Felsen,  seltener  an  Mauern;  in  der  Ebene  nur  am  Teufels- 
wehr bei  Wehrauü  (Alb.),  Radischer  Berge!!  (Fl.  v.  N.),  im 
Hügel-  und  Berglande,  soweit  Felsen  vorkommen,  bis  ca.  700  m 
meist  häufig;  bei  Görlitz  z.  B.  an  den  Obermühlbergen,  im  Hohl- 
weg an  der  Ostseite  des  Kirchhofs,  Landskrone,  Schöpsthal  bei 
Ebersbach  und  Siebenhufen  etc.  etc. 

B.  II.  Ruta  muraria  Toum. 

22.  A.  rata  muraria  Aschers.  Syn.   Mauerraute.   A.  Ruta  m.  L.  Sp. 
pl.  Kölb.  6. 

An  alten  Mauern  und  Brücken,  seltener  an  Felsen  durch  das 
Gebiet  zerstreut:  Niesky:  Parkmauer  in  Jahmenü,  Croba  (Kahle), 
Jänkendorfer  Kirchhofsmauer  (Wenck);  Görlitzer  Heide:  an 
Hausmauern  in  Tiefonfurtü;  Görlitz:  an  der  Mauer  des  Nikolai- 
friedhofs!!, Mauern  in  der  Rothenburgerstrasse  (F.  Schäfer),  alte 
Stadtmauer  in  der  Ufer-  und  Hotherstrasse!!,  Kirchhofsmaueru 
in  Arnsdorf !!,  Jauernick ! !,  Rengersdorf! !,  Kunnersdorf !!,  auch  an 
der  Mauer  des  Schlossgartens  (Fl.  v.  N.);  Mauer  an  der  Chaussee 
vor  Köslitz  (F.  Schäfer),  Küpper  bei  Seidenberg!!:  Wiegands- 
thalü,  Brücken  und  Mauern  in  Ebersbach  und  Girbigsdorf!!, 
Radineritz!!,  Greifienbergü;  Königsbrück;  Kamenz  (A.  Sch.); 


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309 


Löbau  (Wagn.);  Herrnhut:  Borthelsdorfer  Schlossgartenmauer 
(Hans  und  Wenck);  Rothstein  (Wagn.);  Bautzen:  Gaussig 
(M.  R.);  Kloster  Haindorf!!;  Zittau:  Eckartsberg,  Oybin,  an 
Mauern  des  Eisenbahndammes,  Burg  Rohnau  (F.  Schäfer), 
Grottauer  Kirchhofsmauer,  Johnsdorf  (Matz)  etc.  etc.,  im  nördl. 
Böhmen  ziemlich  verbreitet  (B.  W.). 

Ändert  ab: 

a.  Brun  felm  Heufler.  Häufig  an  der  Mauer  der  Eisenbahnbrücke 
am  Nordfusse  des  Löbauer  Berges  (R.  Wagn.);  Berthelsdorf 
(Wenck). 

f.  heterophyllum  Wallr.  Im  Gemäuer  der  Kapellcnruine 
auf  dem  Georgenberge  bei  Dolgowitz  (Wenck). 

h.  Matthioli  Heufler.    A.  M.  Gasparrini.    So  zerstreut  im  Gebiet. 

c.  elatum  Lang.  A.  multicaule  Presl.,  A.  R.  m.  var.  pseudo-serpen- 
tini  Milde.  Nach  Brcutel  am  Granit  der  Königshainer  Berge; 
früher  an  einer  Eisenbahnunterführung  zw.  Görlitz  und  Ebers- 
bach!!, ebenso  an  der  Schlossgartenmauer  in  Berthelsdorf  bei 
Herrnhut  (Hans);  im  nördl.  Böhmen:  Bürgstoin  (Mal.).  — 
Eine  ähnliche  Form  im  Spreethal  bei  Oehna  (Wenck). 

23.  A.  adiantnm  nigrum  Aschers.  Syn.  Schwarzes  Frauenhaar.  A.  A.  n. 
und  A.  Onopteris  L.  Sp.  pl.  und  Acrostichuin  pulchrum  L.  Kölb.  8. 

Bei  uns  nur  die  Unterart: 

A.  nigrum  Aschers.  Syn.  A.  A.  n.  subsp.  nigrum  Heufl., 
A.  A.  n.  Sp.  pl.,  A.  A.  n.  ct.  latisectum  Neils. 

f.  laneifolium  Aschers.  Syn.  A.  A.  n.  subsp.  nigrum 
var.  laneifolia  Heufl.  Phyllitis  lanc.  Mnch.Mcth.Suppl.  316  (1802). 

Steinige,  buschige  Hügel  und  Bergabhänge,  in  Felsspalten, 
zwischen  Geröll.  Nur  auf  der  Landskrone!!  (Kölb.  und  Wenck 
18*25),  an  der  Ost-,  Süd-  und  Süd  Westseite  seiton;  nach  Aschers. 
Syn.  I.  72  bei  Weissenberg:  Krischa;  im  nördl.  Böhmen  in  den 
Felsspalten  des  Ortclsberges  bei  Lindenau  und  dos  Kelchberges 
bei  Triebsch  (B.  W.). 

Bastarde: 

19  X  21.  A.  trichomanes  X  septentrionale  Aschers.  Syn.,  A. 

sept.  X  Trich.  Murbeck,  A.  germanicum  Weis.,  A.  Breynii 
Retz.,  A.  alternifolium  Wulf.   Kölb.  7. 

Afeb*ndL  Bd.  XXU.  24 


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370 


Milde  unterscheidet  zwei  Formen: 

f.  montana  (A.  Breynii):  Blätter  gross,  doppelt-gefiedert, 
f.  alpestris  (A.  alternifolium):  Blatt,  klein,  einf.-gefiedert. 

Beide  Formen  kommen  jedoch  auf  derselben  Grundachse  und 
in  den  verschiedensten  Höhenlagen  vor. 

An  Felsen  im  Hügel-  und  Bergland  sehr  zerstreut  uud  stets 
nur  in  wenigen  Exemplaren.  Görlitz:  An  Felsen  des  Schöps- 
thals in  Siebenhufen!!  (Bän.),  Ebersbach!!  (P.),  früher  an  den  Ober- 
mühlbergen selten  (P.),  Landskrone!!  (Kölb.),  Jauernicker  Schwarz- 
berg (W.  Sch.),  Paulsdorf  er  Spitzberg  (v.  R.);  Seidenberg:  am 
Katzenstein  im  Göher  Grunde!!  (Hodann);  Lau  bau:  Heiders- 
dorfer  Spitzberg!!  (Hier.),  Steinberg  (Htz.);  Marklissa:  Knapp- 
berg (Bartsch),  Rietstein  bei  Gebhartsdorf ! ! ;  Löbau:  Löbauer 
Berg  (Wagn.),  in  der  Skala  bei  Bellwitz!!;  Bernstadt:  Schönauer 
Hutberg  (von  R.);  Bautzen:  Doberschauer  Schanze  (Kölb.),  zw. 
Prischwitz  und  Grubschütz,  beim  Flins,  in  Mauerritzen  bei  der 
Bautzner  Pulvermühle  (Wenck).  Früher  an  Felsen  der  südwestl. 
Kuppe  des  Kottmar  (Wenck);  Königsbrück:  Tiefeuthal  (A.  Sch.); 
Zittau:  Schülerthal  und  Schülerberg,  Koitsche,  Johnsdorf  (Matz), 
im  Neissthal  zw.  Ostritz  und  Hirschfelde,  und  zw.  Rosenthal  und 
Marienthal  (Kölb.),  am  Basaltgipfel  des  Gickelsberges ! ! ;  im  nördl. 
Böhmen:  auf  Basalt  bei  Blottendorf,  am  Kamm  bei  Schelten,  im 
Sonneberger  Walde,  am  Steinschönauer  Berg,  Mittenberg  bei 
Preschkau,  wüsten  Schloss  und  Schlossberg  bei  Böhm.-Kamnitz, 
am  Basalt  bei  Sandau,  im  Höllengrunde  bei  Böhm.-Leipa,  am 
Hutberg  bei  Rodewitz,  Orteisberg,  Jcschken  (B.  W.),  am  Kleis 
(Lorenz),  Rollberg  (Schauta),  Klein-Skal  (Neum.). 

f.  montana  Milde.  Löbauer  Berg:  am  Berghausfelsen  nach 
Süden,  am  Felsen  der  Judenkoppe  und  auf  dem  oberen  Abhang 
des  Hengstberges  (R.  Wagn.). 

Eine  andere  hybride  Zwischenform  zw.  A.  trichomanes  und  A. 
septentrionalc  ist: 

A.  trichomanes  X  per-septentrionale  [A.  Hansü]  Aschers.  Syn.  I.  78. 
Sie  „unterscheidet  sich  von  A.  Germanicum  durch  Folgendes: 
Stiel  des  an  dem  vorliegenden  Exemplare  bis  15  cm  langen  Blattes 
bis  9  cm  lang,  nur  im  unteren  Drittel  seiner  Länge  glänzend 
braun.    Fiedern  jederseits  nur  2 — 3,  meist  abwechselnd,  die 


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untersten  bis  2  cm  lang,  lineal- keilförmig,  wie  das  keilförmig 
endständige  Blättchen,  welches  entweder  von  den  Seitenfiedern 
getrennt  bleibt  oder  höchstens  mit  den  1 — 2  obersten  verschmolzen 
ist,  an  der  Spitze  mit  2—6  länglichen,  spitzlichen  Zähnen  ver- 
sehen. Auf  dem  Endblättchen  zuweilen  ein  wie  bei  seytentrionate 
scheinbar  verkehrt  orientierter,  die  angewachsene  Seite  des  Schleiers 
naoh  der  Mittellinie  wendender  Sorus"  (Aschers.  Syn.  I.  78). 

Bisher  nur  an  Phonolithfelsen  des  Schülerberges  bei  Zittau  mit 
den  Eltern  und  A.  Germanicum  (W.  Hans  1870).  Nach  Ascherson 
wahrscheinlich  Kreuzung  zw.  Ä.  Germanicum  und  A.  scptcntrionale. 

3.  Unterfam.  Pteridoideae  (Aschers.  Syn.). 
(Pterideae  Prantl.) 
Einzige  einheimische  Tribus:  Lonchitideae  Aschers.  Syn. 

(Lonchitidinae  Prantl.) 

9.  Pteridium  Gleditsch,  Saumfarn. 

24.   P.  aquilinum  Kuhn.  Adlerfarn.  Pteris  aquilina  L.  EuptoriR  aq. 
Newm.  Kölb.  1. 

In  Kiefern-  und  Birkenwäldern  mit  etwas  frischem  Sandboden, 
aber  auch  an  feuchten  Waldstellen,  besonders  in  der  Umgebung 
der  Heidemoore,  oft  grosse  Strecken  überziehend;  in  der  Ebene, 
im  Hügel-  und  Berglande  meist  häufig  und  gemein;  auf  Wald- 
lichtungen mit  tiefer  Humusdecke  dichte  Horste  bildend,  z.  B.  in 
der  Görlitzer  Heide  in  den  Revieren  Glaserberg,  Eichwalde  und 
I ^angenau,  wo  Exemplare  von  3  m  Höhe  keine  Seltenheit  sind 
(am  Einsprung  am  „Bäseweg"  [Revier  Langenau,  Jagen  11]  bis 
3l/t  m  Rakete). 

f.  lanuginosa  Hooker:  Ruhland:  Guteborn  (H.  Müller),  am 
Westdamm  des  oberen  Hastbruchteichs  bei  Hohenbockaü;  Uhyster 
Heide:  am  Zutiuss  des  Altteichs!!;  Rothenburg  O.-L.:  sandige 
Lehnen  an  der  Neisso  bei  Vorwerk  Ober-Tormersdorf ! ! ;  Görlitzer 
Heide:  in  der  Umgebung  des  Bahnhofs  Kohlfurt,  z.  B.  am  Aus- 
stich westl.  des  Waldhauses  und  im  Jagen  72  am  Südrand  der 
Tschirnewiesen!!,  neue  Glashüttenlinie  im  Revier  Eichwalde!!, 
Graupegraben,  Wohleu;  am  Rande  des  Kl.  Tschirnethals  oberhalb 
Kirchhain  (Rakete). 

24» 


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4.  ünterfam.  Polypodioideae  (Aschers.  Syn.). 
(Polypodieae  Prantl.) 

Einzige  einheimische  Tribus:  Polypodieae  (Aschers.  Syn.). 

(Polypodiinae  Prantl.) 

10.  Polypodium  Tourn.  L.  Gen.  pl.  z.  T.  Tüpfelfarn. 

26.  P.  vulgare  L.  Sp.  pl.    Gemeiner  Tüpfelfarn,  Engelsüss.    Kölb.  17. 

Schattige  Abhänge,  an  Baumwurzeln,  Mauern,  besonders  an 
Felsen,  auf  den  Bergen  der  Lausitz  verbreitet  und  häufig;  selten 
in  der  Ebene.  Hoyerswerda:  am  Graben  der  Mehlmühle  in 
Schwarz-Kolhn  (Höhn)!,  Schlangenberge  bei  Weiss-Kollm ! !,  am 
Zufluss  der  Geislitzer  Teiche  nördlich  Lippen!!;  Niesky:  Daubitz. 
Walddorf,  Tränke,  Spreeer  Heidehaus,  Hammerstadt,  Teicha,  Kütten 
(Kahle),  Kadischer  Berge!!,  Rietschen  (Hirche)!,  Standort  der 
Lathraea  in  der  Heide,  hinter  Heinrichsruh,  bei  den  Fuchsgruben, 
Seeer  Lehmgruben,  am  Fahrweg  zwischen  Rietschen  und  Werda 
(Fl.  v.  N.);  Görlitzer  Heide:  Nordabhang  des  Könnteberges ! ! : 
Teufelswehr  bei  Wehrau  häufig.    Ändert  ab: 

var.  attenuatura  Milde.  Landskrone  (Wenck);  Löbauer 
Berg:  Nordabhang  östl.  vom  schwarzen  Winkel;  unterhalb  der 
Judenkuppe;  Felsen  der  Honigbrunnenrestauration  (R.  Wagn.): 
Herrnhut:  am  Hengstberg,  Petersbachthal  bei  der  Ruppers- 
dorfer Mühle;  Zittau:  Schülerberg,  Oybin  (Wenck),  Scheiber 
Spitzberg  (W.  Sch.). 

var.  rotundatum  Milde:  Löbauer  Berg:  am  Felsen  unweit 
der  Judenkuppe  (R.  Wagn.);  Gross-Dehsaer  Berg  (Wenck) : 
Gross-Hennersdorfer  Spitzberg  (ders.). 

var.  auritum  Wallr.  unter  der  Grundform.  Görlitz:  an 
Felsen  gegenüber  der  Obermühle!!  (P.)7  Westseite  der  Lands- 
krone!!; Teufels  wehr  bei  Wehrau!!;  Wiesaer  Busch  bei  Greiffen- 
berg  (Pauli);  Löbauer  Berg:  östlich  vom  schwarzen  Winkel 
(R.  Wagn.);  Langer  Berg  bei  Gr.-Hennersdorf;  Nonnenfelsen 
bei  Johnsdorf  (Wenck);  Nonnen wald  bei  Bernstadt  (Bänitz): 
mit  dem  Charakter  von  var.  attenuatttm :  Petersbachthal  bei 
der  Ruppersdorfer  Mühle,  Spitzberg  bei  Scheibe  (W.  Sch.);  — 
Übergang  zu  var.  lobatum:  Hirschberg  bei  Herrnhut  (Wenck) 


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2.  Farn.  OSMUND  ACEAE.  Rispenfarne. 

11.  Osmunda  L.  Königsfarn,  Osmund. 

26.  0.  renalis  L.  Echter  Königsfarn.  Kölb.  22. 

In  "Waldsümpfen  auf  sandigem  Torfboden;  in  den  Heide- 
gegenden sehr  zerstreut.  Da  der  Pflanze  Heilkräfte  zugeschrieben 
werden,  wird  sie  vielfach  ausgegraben  und  ist  bereits  an  früheren 
Fundstellen  ausgerottet  worden;  wo  noch  vorhanden,  immer  nur 
in  einzelnen  oder  wenigen  Exemplaren.  Ortrand  (W.  Exe): 
Frauendorf  (Warko);  Ruhland:  in  der  Pommel  (A.  Sch.);  Hoyers- 
werda: Leipo  (Jänicke),  früher  im  Teufels winkel  (Horz),  am  Tiefen 
Podroschnik  bei  Kühnicht  (Höhn)!;  Muskauer  Heide  (Herb,  sil.); 
Niesky:  Mochholz  (Schw.),  früher  bei  See  und  am  verlorenen 
Wasser  bei  Teicha  (Kölb.),  1  Exemplar  in  der  Moholzer  Heide 
(R.  Kölb.),  Reichwalde  1873  (Arlt),  bei  Nappatsch  (Kahle),  im 
Spreeer  Forst  zwischen  dem  Heidenaus  -Vorwerk  und  Neusorge 
(Kahle);  Görlitzer  Heide:  am  Entenbruch  im  Revier  Königsberg 
(Hircho),  neuerdings  vergeblich  dort  gesucht,  ebenso  am  Mühl- 
gräbel bei  Frei  Waldau  (Höhn)!;  Königsbrück:  bei  Glauschnitz 
(A.  Sch.);  früher  in  einer  Schlucht  zwischen  Lausche  und  Nessel- 
berg (Hans). 

var.  pumila  Milde:  Muskau  (Bartsch). 

2.  Reihe:  TUBERITHALLOSAE  (Engl.  Syll.h  Knollcnvorkeimige  Farne. 
3.  Farn.  OPHIOGLOSSACEAE.  Jtfatterzuiigensewaehse. 

12.  Ophioglossum  L.  Tourn.  Natterzunge. 

27.  0.  Tulgatum  L.  Sp.  pl.  Gemeine  Nalterzunge.  Kölb.  25. 

Grasige  Waldplätze  und  Wald  wiesen  der  Ebene,  sehr  zerstreut: 
Hoyerswerda:  Neida  (Jänicke);  Spremberg  (Riese);  Niesky: 
beim  Jakobsbrunnen,  im  Polsbruch,  auf  Wiesen  bei  den  Kunners- 
dorfer  Kalkbrüchen,  auf  der  Gasthofswiese  bei  Neuhof  im  Graben, 
Wiese  hinter  der  Moholzer  Schäferei,  am  Schöps  bei  Horscha  kurz 
vor  dem  Dorf,  am  Rothenburger  Wege  rechts  bei  den  Häsel- 
lachen  (Fl.  v.  N.),  am  westlichen  Rande  des  Steindammteiches  bei 
der  Jänkendorfer  Schäferei  (Kootz);  Görlitzer  Heide:  Rev.  Eich- 


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37  4 


walde  z.  B.  im  Eichgarton  und  auf  der  Föraterwiese,  neue  Glas- 
hüttenlinie!!;  Clementinenhain  bei  Frei  Waldau  (Höhn);  Herrn- 
hut: Rothstein  (Ff.  v.  N.),  buschige  Wiesen  bei  Gr.-Hennersdorf 
im  Sattel  zwischen  dorn  Schönbrunner  und  Hochberg  (Wenck); 
zerstreut  im  Lausitzer  Grenzgobirge:  Georgs  walde,  Rumburg, 
Schluckenau  (Neum.),  Scheibeberg  bei  Zittau  (Lorenz),  Wiesen 
zw.  Neuwiese  und  Haindorf  (A.  Schmidt),  Freudenhöhe  bei  Kratzau 
(Matz),  am  Kalkberg,  Jeschken  (Lorenz);  Barzdorf  bei  Niemes 
(Schauta),  Reichstadt  (Mann),  Sichrower  Tiergarten  (Dedec),  in 
Rouge s  Kreuzgründel  bei  Kattowitz  (B.  W.). 

■ 

13.  Botrychium  Sw.  Mondraute. 

A.  Eubotrychium  Prantl. 

'28.  B.  Lunaria  (L.)  Sw.  Gemeine  Mondraute.    Osmunda  Lunaria  L. 
Kölb.  23. 

Trockene  Wiesen,  Raine,  Hügel,  auch  auf  Borgen,  zerstreut: 
Spremberg:  am  Spreeufer  (Riese);  Hoyerswerda  (von  R.):  an 
der  Sprembergcr  Chaussee  gegenüber  dem  Amtsteich  häufig!! 
(Höhn);  Mus  kau:  im  Park  in  der  Nähe  vom  „Jagdschloss"; 
Niesky  (Kölb.):  Alt-Montplaisir,  Neuhof,  beim  Buchen  Wäldchen, 
Heinrichsruh  (Fl.  v.  N.),  Chausseegraben  unterhalb  des  Wald- 
schlösschens  bei  Rietschen,  Daubitzer  Wiesen  (Kahle);  Chaussee- 
graben östlich  zw.  Sandschenke  und  Stanne wisch  (Baer);  Görlitz: 
Wiesen  zw.  Ober -Reichenbach  und  Mengelsdorf!!,  Jauernicker 
Kreuzberg!!  (Lorenz),  Raine  bei  Holtendorf!!,  südliche  Kuppe  des 
Kärapfenbergs  (W.  Sch.),  Landskrone,  Hennersdorf,  Leopoldshain 
(P.),  am  Ziegelberge  bei  Penzig  (von  R.),  Sohraer  Berg  (P.); 
Görlitzor  Heide:  bei  Kolonie  Neu-Buhrau,  Haseberg  bei  Rauscha 
(P.);  Lauban:  am  Steinberg  (von  R.);  Königsbrück:  Schwepnitz: 
im  Chausseegraben  (A.  Sch.);  Bautzen:  Dretschen,  Ebendörfel, 
Drehen  (M.  R.);  Löbau:  Löbauer  Berg  am  Ostfuss,  bei  Bellwitz!! 
(R.  Wagn.),  Dolgowitz,  Rothstein!!,  bei  Herwigsdorf  und  Kemnitz 
(Wagn.);  Herrnhut:  gras.  Abhänge  am  Heinrichsberg  gegon  die 
Petersbach  beim  Turnplatz,  Kirchhof  auf  dem  Hutberge  hie  und 
da,  beim  roten  Hof  in  Berthelsdorf  mit  folg.;  Eisberg  bei  Gr.- 
Hennersdorf,  Berthelsdorf  Forst  in  einer  Sandgrube  am  Linde- 


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berge  mit  folg.,  Südabhang  des  langen  Berges  boi  Gr.-Henners- 
dorf,  Spitzberg  ebondas.  (W.  Sch.,  Wenck);  ira  Bergland  und 
Grenzgebirge  zerstreut:  Scheibeberg  (Matz),  Nixdorf,  Ruinburg 
(Neum.),  Schluckenau  (Cel.),  Kleis  (Hans),  Lausche,  im  Sonne- 
berger  Walde,  am  Steinschönauer  Berge,  Sattelbcrg  bei  Böhm.- 
Karanitz,  bei  Sandau,  Waltersdorf,  Quitkau,  Robitz,  Schasslowitz, 
Limberg  bei  Kattowitz  (B.  W.),  Jeschkengeb.,  Reichenberg  (Cel.); 
im  Isergebirge  zerstreut  (von  R.);  Reichstadt  (Milde),  Niemes, 
Böhm.-Aicha  (Cel.)  etc. 

f.  subincisum  Röper:  Hoyerswerda!!  (Frau  Dietrich  nach 
Aschers.),  Neuhof  bei  Niesky  (Langefeld). 

f.  tripartitum  Moore:  Nur  am  keuligen  Buchberg  bei  Klein- 
Iser  (Körber). 

29.  B.  ramosnm  Äschere.  Ästige  Mondraute.  Osmunda  Lunaria  f.  L. 
Fl.  Suec.,  O.  L.  ß.  Willd.,  O.  ramosa  Rth.,  0.  L.  ß.  ram.'  Rth. 
a.  a.  O.,  B.  rutaceum  Willd.,  B.  matricariaefolium  A.  Br.,  B.  L. 
b)  matric.  Doli.,  B.  L.  var.  incisa  und  5.  var.  rutaefolia  Roeper, 
B.  (Lunaria)  lanceolatum  Rupr.,  B.  tcnellum  Angstr.,  B.  L.  ß. 
ram.  F.  Schultz.   Kölb.  24. 

Sonnige,  kurzgrasige  Hügel  und  Triften,  sterile  Heideplätze, 
trockene  Waldwiesen,  vielfach  mit  voriger.  Sehr  zerstreut:  Hoyers- 
werda (Jänicke),  Muskau  (Kölb.);  Nieskj':  östl.  Chausseegraben 
zw.  Sandschenke  und  Stannewisch  (Baer),  Montplaisir,  Heinrichs- 
ruh, Neuhof  (Fl.  v.  N.),  Wäldchen  rechts  vom  Turnplatz  (ders.), 
Wiesen  vor  dem  Buchgarten  bei  Tränke  (Kahle),  Rietschen 
(Hirche)!;  Rothenburg  O.-L.:  grasiger  Hügel  zwischen  Sänitz 
und  Dobers  (Kölb.);  Görlitz:  am  Leopoldshainer  Chausseehaus 
(P.);  Königsbrück:  im  Chausseegraben  bei  Schwepnitz  mit  vor. 
(A.  Sch.):  Herrnhut:  Berthelsdorfer  Forst  in  einer  Sandgrube 
am  Lindenberg  (Wenck),  in  den  „neuen  Wegen"  am  Hengstberg 
(Wenck),  Schönbrunner  Berg  (Kölb.)  und  Spitzborg  bei  Gross- 
Hennersdorf;  Scheibeberg  bei  Zittau  (W.  Exe);  im  nördlichen 
Böhmen:  am  Kleis  und  im  Sonneberger  Walde  (B.  W.). 

B.  Phyllobotrychium  Prantl. 

30.  B.  matricariae  (Schrk.)  Spr.  Mutterkraut-Mondraute.  B.  M.  Spr., 
Osmunda  Lunaria  i.  L.   Osmunda  Lunaria  var.  Baeckoana  L. 


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(1771),  O.  Matricariae  Schrk.  (1789),  B.  ternatum  A.  Europaeurn 
Milde,  B.  rutaceum  Sw.  mit  teilw.  Ausschluss  der  Syn.  (1806),  B. 
matricarioides  WiNd.  (1840),  B.  rutaefolium  A.  Br.  1843). 

Grasige  Abhänge,  lichte  Waldplätze  in  Nadelwäldern,  sehr 
selten:  Niesky:  Buchgarten  bei  Tränke  (Kahle),  Verlornes  Wasser 
bei  Teicha  2  Ex.  in  einer  Bucht  des  Teiches  südlich  von  der 
Buschmühlc  (18.  8.  48  Götz  nach  Wcnck  und  W.  Sch.);  Buch- 
berg im  Isergeb.  (Lorinser);  Hengstberg  bei  Zwickau  (Ilse),  Hohen- 
stein bei  Stöcken  (Neum.),  Heichenberg  (Sieg.),  Südseite  des  Kleis 
(Lorenz),  Rollberg  (Schauta). 

Anm.:  In  den  östlichen  Teilen  der  Provinz  Brandenburg  kommt  häufiger 
B.  rimplex  Hitsche  (1823)  vor;  die  Möglichkeit  der  Auffindung  im 
Gebiet  ist  daher  nicht  ausgeschlossen. 

2.  Unterklasse:  HYDROPTERIDES,  Wasser-Farne. 

(Rhizocarpac  Batsch  esd.  Iswtes.J 

4.  Fam.  SALVINI  ACE  AE,  Bttschelfarne. 

14.  Salvini a  Mich.,  Schwimmblatt,  BüscJielfarn. 

(31.)  8.  natans  (L.)  All.  Schwimmender  Büschelfarn.  Marsilia  natans  L. 

Auf  stehenden  und  langsamfliessenden  Gewässern,  zwischen 
Röhr-  und  Flössholz.  Görlitz:  am  grossen  Graben  des  Baueru- 
teichs in  Tauchritz  1816  (Pharmaceut  Röder),  seitdem  nicht 
wieder.    Neu  aufzusuchen. 

5.  Fam.  MAKSILIACEAE,  Schleimfarne. 

15.  Püularia  VaiUant,  L.  Pillenkraut. 

32.  P.  globulifera  L.  Kugeltragendes  Pillenkraut.  Kölb.  31. 

Morastige  Teichufer,  austrocknende  Gräben  und  Lachen,  zu- 
weilen aber  auch  tief  unter  Wasser.  Erreicht  hier  die  Ostgrenze 
der  Verbreitung  und  dürfte  wohl  in  wenigen  Gegenden  Deutsch- 
lands so  zahlreich  vorkommen  als  in  der  Lausitz.  Ortrand 
(W.  Exe);  Ruhland:  Gräben  bei  Elsterau  (H.  Müller),  am 
Kaupenteich  bei  Zschipkau  (A.  Sch.);  Hoyerswerda:  Salisch- 


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teiche  bei  Bergeil  und  an  feuchten  Waldgräben  von  da  nach  dein 
Wolschinateich  zu  und  in  diesem  selbst!!,  im  Abfluss  des  Diskais- 
teichs in  der  „Pinka"  und  des  Amtsteichs  bei  Kolonie  Scide- 
winkelü  (Jänicke),  Tümpel  zwischen  dem  Diskaisteich  und  Tiefen 
Podroschnikü,  im  Grossen  Lug  bei  Sabrodtü,  Truhen-  und  Kuscher- 
teich bei  Lippen!!;  Spremberg:  Jessener  Teich  (Riese);  Muskau: 
Gräben  des  Zdutschony- Teichs  bei  Schleife  (Taubert,  Callier), 
Gräben  der  Wolschinawiesen  zwischen  Gr.-Düben  und  Halbendorf 
(Taubert),  Zibellc  (Hirche);  Niesky:  Grosser  Schlossteich  bei 
Jahmenü,  Herrenteiche  bei  Eselsberg!!,  Gräben  bei  Creba 
(Schuchardt),  Röhlteich  bei  Kosel,  Wiesengraben  östlich  Prauske 
(Kahle),  zw.  Rietschen  und  Werda  am  weissen  Schöps  (Kootz), 
Tümpel  im  Polsbruch  (W.  Sch.),  Raschkenteich ;  Potershain:  im 
Graben  links  der  Crebaer  Strasse  zwischen  den  Teichen  (Fl.  v.  N.); 
bei  Üdernitz  (Burkh.),  Gräben  bei  Särichen  (Uechr.  sen.),  Schlangcn- 
teich  (Wenck);  Görlitz:  zw.  Hennersdorf  und  Mittel-Sohra  (P.), 
Langenauer  Torfstiche!!,  Torfbruch  bei  Kohlfurt  (Gerhardt); 
Wchraucr  Heido  (Dr.  Krüger);  in  einer  Pfütze  bei  Haindorf 
(A.  Schmidt),  sonst  dem  Berglande  fehlend;  Königsbrück 
(Aschers.  Syn.). 

Die  Pflanze  ist  leicht  zu  übersehen,  besonders  wenn  sie,  wie 
gewöhnlich  in  fliessenden  Gräben,  in  Gesellschaft  von  Seirpus 
acimlari«  wächst,  doch  erkennt  man  sie  stets  an  den  jungen  ein- 
gerollten Wedeln;  leichter  bemerkbar  wird  sie  an  seichten, 
morastigen  Teichen,  wo  sie  im  sonnendurchwärmten  Schlick  oft 
Quadratmeter  grosse  Flächon  mit  üppigem  Grün  überkleidet  (am 
Jahmener  Schlossteich  und  Langenauer  Torfbruch);  sie  fruchtet 
danu  aber  gewöhnlich  nicht,  während  an  anderen,  trockeneren 
Standorten  die  „Pillen"  oft  dicht  den  Boden  bedecken,  die  Blätter 
dagegen  sehr  winzig  (0,01—0,03  m),  gelbgrün  oder  bräunlich  er- 
scheinen; besonders  üppige  Exemplare  (Stng.  0,60  m,  Blätt.  0,15  m 
lang)  im  Pinkagrabcn  bei  Hoyerswerda. 


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2.  Klasse:  EQUISETARIAE  (Asciiers.  Syn.l 
(Equisetinae  Prantl.,  Eqnisetales  Trev.  Engl.  Syll.) 

1.  Unterklasse  (gegenwärtig  die  einzige):  ISOSPORAE  Eagl. 

(Gvnopteriäe*  Willd.) 


6.  Farn.  E<$1  ISETACEAE,  Sehachtelhalmgew  ächse. 

16.  Equisetum  Tourn.,  L.  Gen.  pL  Schachtelhalm. 

A.  Equiseta  phaneropora  Milde. 

I.  E.  heterophyadica  A.  Br. 

a.  E.  metabola  (subvernalia)  A.  Br.  E.  stichopora  Milde. 

33.  E.  silvaticum  L.  Sp.  pl.    Waldschachtelhahn.  Kölb. 

Wälder  und  Gebüsche  mit  feuchtem  Untergrund,  auf  Rainen, 
grasigen  Lehnen,  seltener  auf  hochgelegenen  Äckern,  verbreitet 
durch  das  ganze  Gebiet,  stellenweis  weite  Strecken  des  Wald- 
bodens zierlich  überdeckend,  z.  B.  im  Laubaner  Hohwald,  im  Rev. 
Eichwalde  (Görl.  Heide)  etc.,  sehr  zerstreut  dagegen  in  den  Heiden 
des  Hoyerswerdaer  und  Rothenburger  Kreises. 
Der  fruchtende  Stengel  tritt  in  zwei  Formen  auf: 

<z.  praecox  Milde.    So  überall  häufig. 

ß.  serotina  Milde.    Nicht  selten  z.  B.   um  Görlitz!!  und 
Herrnhut:  Felder  bei  Bechelsdorf  (Wenck). 

34.  E.  pratense  Ehrh.   Wiesen-Schachtelhalm.    E.  umbrosum  J.  G.  F. 
Meyer. 

Laubwälder,  feuchte  Gebüsche,  Wald  wiesen,  sehr  selten: 
Hoyerswerda:  Maukendorf  und  an  der  Grenze  des  Gebiets  bei 
Senftenberg  (Rabenhorst);  Friedensthal  bei  Herrnhut  (Hans);  im 
nördlichen  Böhmen:  Klein-Skal  um  die  WLnkelmühle  (Neum.), 
Reichstadt  (Hockauf),  Wcllnitz,  Lindenau  (B.  W.). 

b.  E.  amctabola  (vernalia)  A.  Br.  E.  anomopora  Milde. 

35.  E.  maximum  Lam.  Grünster  Schachtelhalm.    E.  Telmateja  Ehrh., 
E.  eburneum  Schreb.,  E.  fluviatile  Gouan,  Sm. 


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Schattige,  feuchte  Gebüsche,  Waldsümpfe  selten:  Kadeberg: 
Liegau  (W.  Exe);  Bernstadt:  an  der  Braunkohlengrube  bei 
Schönau  a.  d.  Eigen  (Apoth.  Krüger  1862);  Georgs walde,  Rum- 
burg (Neum.);  Zittau:  Scheibe  (Lorenz),  an  d.  Brücke  (Wünsche): 
Waldeck  bei  Böhm.-Leipa  (Cel.),  Gomplitz  am  östlichen  Fusse  des 
Spitzberges  bei  Böhm.-Lcipa  (B.  W.). 

36.   E.  arvense  L.  Sp.  pl.   Acker -Schachtelhahn;  Kannenkraut,  Zinn- 
kraut, ScJieuerkraut.   Kölb.  34. 

Acker,  trockene  Wiesen  und  Triften,  Dämme,  Wegrander,  aber 
auch  in  feuchten  Kieferwäldern,  besonders  am  Rande  von  Gräben; 
durch  das  ganze  Gebiot  verbreitet  und  gemein. 

Ändert  vielfach  ab. 

1.  Formen  des  fruchtbaren  Stengels: 

f.  campestre  Milde  und  Luerssen  =  E.  campestre 
F.  Sch.,  E.  arv.  serotinum  G.  F.  W.  Meyer,  E.  a.  rivulare 
Huth.  Auf  feuchtsandigen  Äckern:  Hoyerswerda:  im 
Spreethal  zw.  Burg  und  Burghammer!!,  angeblich  auf  gl. 
Stellen  bei  Niesky  (Wenck). 

2.  Formen  des  tinfruchtbaren  Stengels: 

A.  Formen  sonniger  Standorte. 

a  anroste  Klinge.  Gemein. 

2.  compaetnm  Klinge:  Görlitz:  am  Schienengeleis 
derWaggonfabrikü;  Herrnhut,  Berthelsdorf  (Wenck). 

3.  obtusatum  Warnst.   Nicht,  selten. 

b.  ranudosum  Rupr.  Häufig. 

1.  eroctum  Klinge.  Häufig. 

2.  decumbeusG.  F.  W.  Meyor.  Gemein  auf  Ackern. 

B.  Schattenformen. 

a.  nertiorosum  A.  lir.  Wälder  und  Gebüsche:  Görlitz  er 
Hoide:  feuchte  Waldstelleu,  an  den  Rändern  tiefer 
Waldgräben,  besonders  auf  Torfboden  häufig;  Ruh- 
land: Im  Kray  bei  Lipsaü;  Herrnhut:  Petersbach, 
Hengstberg  (Hans  und  Wenck);  Löh.  Berg:  in  der 
Senkung  zw.  Berghaus  und  Schaf  borg  (R.  Wagn.); 
Zittau:  Johnsdorf  unterh.  der  Nonnenfelsen  (Wenck). 


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b.  pseudosilvaiicum  Milde.  Herrnhut:  im  Gebüsch  längs 
der  Peterbach  (Hans),  roter  Berg  (Wenck);  Görlitzer 
Heide:  Revier  Eichwalde!!. 

II.  E.  aeativalia  A.  Br.  (E.  homophyadica  A.  Br.  z.  T.) 

37.  E.  palustre  L.  Sp.  pl.     Sumpf  -  Schachtelhalm;  Katzenschuanz, 
Duwock.    Kölb.  33. 

Auf  sumpfigen,  sauren  Wiesen,  feuchten  Ackern,  in  Gräben, 
an  Ufern,  durch  das  ganze  Gebiet  verbreitet,  meist  gemein. 
2  Formreihen  (nach  Aschers.  Syn.): 

A.  Stengel  beästet,  verticiüatum  Milde. 
a.  Aste  ährenlos. 

1.  Stengel  aufrecht.    Aste  allseitig. 

a.  Aste  aufrecht-abstehend,  meist  unverzwoigt. 
§  Asthüllen  glänzend  schwarz. 

*  breviramosum  Klinge.  Aste  bis  5  cm  lang, 
oberer  astloser  Teil  der  Stengel  verlängert. 
Häufig. 

**  longiramosum  Klinge.    Aste  bis  3  dm  lang. 
Nicht  selten. 

***  pauciramosum  Bolle.    Aste  in  unvollständ. 
Quirlen,  nur  zu  2—4. 
Nicht  selten. 

AsthUllen  braun  oder  bleich,  nur  am  Grunde  schwarz:  fallax 
Milde. 

Im  Gebiet  noch  nicht  nachgewiesen,  aber  wahrscheinlich 
vorhanden. 

ß.  Aste  schlaff  überhängend. 

§  arcuatum  Milde.  Stengel  von  Gr.  an  ästig,  Äste 
unverzweigt,  unten  bis  11  cm  lang,  nach  oben  kürzer. 
Schattenform. 

Herrnhut:  an  der  Schafschwemme  (Hans). 
ij§  rainuloBura  Milde.    Stengel  bis  fast  1  ra  hoch,  ineist  nur 
oberwiirts  ästig;  Äste  bis  35  cm  lang,  öfter  mit  einzelnen 
kurzen  Ästchen. 

Im  Gebiet  aufzusuchen. 

2.  Stengel  nied erliegend,  einscitig-aufrecht-beästet:  f.  de- 
cumbens  Klinge. 

Auf  feuchten  Äckern  mit  36. 


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381 


Unterf.  {J.  procumbens  Aschers.  Syn.  Äste 
bis  3  dm  lang. 

So  auf  Sumpfboden. 

b.  Äste  eine  Ähre  tragend :  polystachyum  Weigel.    Nicht  selten. 
Muskau  (v.  Rab.). 

1.  racemosum  Milde.  Stengel  reich  verzweigt;  ähren- 
tragende Äste  unter  sich  gleich  lang,  die  Ähren  traubig 
angeordnet. 

Herrnhnt:  am  Fusswege  von  der  Eulmühle  nach  Gr.- 
Hennersdorf,  Berthelsdorf:  im  Wiesenthal  aufwärts  vor 
der  Kirche  (Wenck),  Kemnitzer  Busch  (ders.). 

2.  corymbosum  Milde.  Untere  Aste  länger,  alle  ungefähr 
dieselbe  Höhe  erreichend,  die  Ähren  daher  doldenrisp. 
geordnet. 

Görlitz:  Wiesen  am  Pomolog.  Garten!!,  Rothwasser 
(Rakete)!;  Herrnhut:  Berthclsdorf:  im  Wiesen thal  mit 
voriger  (Wenck). 

3.  multicaule  Baenitz.  caespitosum  Luerssen.  Stengel 
oberwärts  astlos  oder  verkümmert,  unterwärts  mit  langen, 
gleich  hohen  Asten  und  oft  von  ebenso  hohen  Neben- 
stengeln umgeben. 

An  nassen  Stellen,  Ufern,  in  austrocknenden  Sümpfen. 

var.  varium  (Aschers.  Syn.  I.  134).  Stengelglieder 
rostrot:  Rothwasser  (Rakete  1895)!. 

B.  Stengel  fast  oder  meist  astlos,  zuweilen  am  Gr.  mit  stengel- 
ähulichen  Ästen,  aimplicisshmim  A.  Br.    E.  p.  simplex  Milde. 

Herrnhut:  Oberes  Petersbachthal  (Wenck). 

a.  Stengel  8— 11  rippig,  aufrecht:  nudum  Duby.  E.  p.  autum- 
nale  Kürnicke.    E.  prostratum  Hoppe  exs.  z.  T. 

Nicht  selten. 

b.  Stengel  höchstens  8  rippig. 
1.  Stengel  5—8  Rippen. 

et.  tenuc  Doli.    Stengel  aufrecht. 

ß.  prostratum  Hoppe  exs.  z.  T.  Stengel  nioderliegend. 


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38*2 


2.  Stengel  mit  4 — 5  Rippen,  nanum  Milde.  Stengel 
mehrere  aus  einem  Rhizomast,  bis  16  cm  lang,  liegend 
oder  aufsteigend,  ohne  Ähre. 

38.  E.  heleoeharis  Aschers.  Syn.  E.  H.  Ehrh.  Schlamm- Sdiachtelhahn, 
E.  fluviatile  und  limosum  L.  Sp.  pl.,  E.  fluviatile  G.  F.  \V.  Meyer. 
E.  limosum  Willd.  Kölb.  32. 

Sümpfe,  schlammige  Teiche  und  Gräben,  durch  das  ganze 
Gebiet  verbreitet,  meist  häufig  und  gemein. 
2  Formenreihen  (nach  Aschers.  Syn.). 

.4.  Stengel  ästig,  fluviatile  Axcher.*.,  E.  Auw  L.,  E.  limosum  verti- 
ciliatum  Doli. 

/.  Aste  unfruchtbar. 

a.  Stengel  unter  der  Ähre  nicht  verdünnt. 

1.  brachycladon  Aschers.  Gemein. 

2.  leptocladon  Aschers.  Waldsümpfe. 

b.  Stengel  oberwärts  astlos,  unter  der  Ähre  stark  verdünnt, 
oder  ohne  Ähre  rutenförm.  spitz  zulaufend:  attenuatum 
Klinge,  Milde.    Nicht  selten. 

Herrnhut:   Ober  -  Ruppersdorfer    Teich  (Hans);  bei 
Görlitz  an  verschiedenen  Orten!!. 

II.  Äste   fruchtbar:    polystachyum   Aschers.  Rothwasser 
(Rakete) !. 

H.  Stengel  fast  oder  völlig  astlos:  limoanm  Aschers.    E.  lim.  L. 
E.  1.  Linnaeanum  Doli. 

Sehr  häufig  z.  B.  Heimersdorf  bei  Görlitz!!,  Wohlenteich!!. 
Löbauer  Berg  im  Basaltbruch  (Wagn.),  um  Niesky,  Jänken- 
dorfü  (Wenek),  um  Herrnhut  (Wenck)  in  allen  Teichen. 

II.  uliginosum  Aschers.  Eq.  ulig.  Mühlenb.,  E.  1.  ul.  Milde, 
E.  1.  minus  A.  Br.  Stengel  höchstens  0,5  m  hoch  und 
2,5  mm  dick,  meist  0—11  rippig. 

Verkümmerte  Form  trockener  Standorte;  auf  Wiesen,  an 
Teichrändern,  Torfstiche,  Ausstiche,  meist  einzeln.  Um 
Niesky  im  Polsbruch,  Neuhammer  (Wenck),  häufig  in  den 
Mooren  und  Teichen  der  Görlitzer  Heide. 

Übergänge  von  A  zu  B  bei  Herrn hut:  Alte  Schafschwemuie 
im  Eulholz;  Teich  in  Nieder-Strahwalde  (Wenck). 


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383 


Badard. 

26  X  38.  E.  arvense  X  heleoctaaris  Aschers.,  E.  arvensi  X  limosum 
Lasch.,  E.  litorale  Kühlewein,  E.  inundatum  Lasch. 

An  sumpfigen  Ufern,  aber  auch  an  Abhängen,  auf  Äckern  und 
Triften,  selbst  in  Sümpfen,  selten,  aber  jedenfalls  mehrfach  über- 
sehen. Hoyerswerda  (Jänicke);  Görlitz:  Florsdorfer  Kalk- 
bruch (P.)!. 

var.  gracile  Milde:  im  Florsdorfer  Kalkbruch  (P.). 

B.  E.  cryptopora  Milde,  E.  homophyadica  hiemalia  A.  Br.,  Sclerocaulon 
mil    Gattung  HippochaUe  Müde. 

Gesamtart  E.  hlemala. 

39.  E.  ramosissimum  Desf.    Ästiger  Schachtelhalm.    E.  ramosum  DC, 
E.  elongatum  Willd.,  E.  multiforme  Vaucher. 

An  feuchten  Sandstellen,  iu  Kieferwäldern,  am  steinigen  Ab- 
hängen, an  Fluss-  und  Bachufern,  besonders  im  Weidengebüsch 
der  Flussthäler.  Im  nördlichen  Böhmen  bei  Schluckenau  und 
Böhm.-Leipa  (Milde);  [am  Elbufor  von  Aussig  bis  Dresden], 

40.  E.  hiemale  L.    Polier-  und  Winter- Sehachtelhalm. 

Feuchte  Waldstellen,  schattige  Abhänge,  Wald  wiesen,  sehr 
selten  und  bisher  nur  an  den  Grenzen  des  Gebiets.  Mus  kau: 
Bukoka  (Weise);  um  Greiffenberg  (Pauli);  Königsbrück: 
Tiefenthal  (A.  Sch.);  im  nördl.  Böhmen  bei  Niomes  (Schauta). 
„Wurde  im  Jahr  1845  in  der  Nieskyer  Heide  bei  den  in  neuerer 
Zeit  verschwundenen  Häsellachen,  nördl.  der  Rothenburger  Strasse 
in  der  Ecke  zwischen  dieser  und  der  Trebuser  Strasse  mit  Ooodycra 
repem  und  Epipadis  latifolia  von  W.  Verbeck  beobachtet;  jetzt 
ist  dis  dortigo  Waldstolle  geschlagen  und  dadurch  auch  dieser 
Standort  auf  lange  Zeit  vernichtet"  (Wenck). 

Anm.:  E.  variegatum  Schleich,  wurde  an  der  südlichen  Grenze  des  Gebiets  an 
feuchten  Sandstellen  und  Flussufern  bei  Weisswasser  in  Böhmen  auf- 
gefunden. 


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384 


3.  Klasse:  LYCOPODIARIAE  (Aschers.  8yn.J. 
{Lycopodinae  Prant.,  Lycopodiales  Engl.  Syll.) 

1.  Unterklasse:  ISOSPORAK  Prantl. 


7.  Farn.  LYCOPODIACEAK,  Bftrlappe. 

17.  Lycopodium  Dill.,  L.    Bärlapp,  Wolfsklaue. 

A.  L.  homoeophylla  Spring. 

I.  Selagines  Hook,  et  Greville.    Selago  Rupp. 

41.  L.  Selago  L.    Tannen -Bärlapp.   Solago  vulgaris  Schur.    Kölb.  SO. 

Schattige,  moorige  Nadelwälder  der  Ebene  und  des  Berglaudes 
bis  auf  die  kahlen  Kämme  und  felsigen  Kuppen  der  höheren  Ge- 
birge sehr  zerstreut.  Muskau  (Weise);  Niesky:  verlornes  Wasser 
bei  Teicha,  am  Polsbruchgraben  gegen  Niederhorka  (Kölb.,  Wenck  . 
beim  Jänkeudorfer  Schäferteich  (Fl.  v.  N.),  am  Fussweg  durch 
die  Dubrau  nach  Moholz,  bei  den  Seeer  Lehmgruben  (W.  Sch.). 
am  Platz  der  Lathraea  in  der  Stanne  wisch -Heide  (Fl.  v.  N.t. 
Görlitz:  Königshainer  Berge,  Sohra  (P.)!;  Priebus  (Milde);  Gör- 
litzer  Heide:  am  Könntebergcü  (P.),  Rev.  Rothwasser:  am 
Groschegrabenü  und  Graupgraben ! !  (Rakete),  Rev.  Haidewaldau: 
in  der  Nähe  der  Grossen  Tschirne  an  den  Rändern  der  moorigen 
Waldgräben!!;  Wehrauer  Heide:  Hosenitzbrüche  (Limpricht), 
Waldmoore  des  Iwaids  und  des  Asselgrabens!!,  besonders  zahl- 
reich an  Quellgräben  südlich  vom  Forsthaus  Gartenfurt!!  und  in 
den  Eulbadsümpfen,  hier  Exemplare  von  0,35  m  Höhe  (meist 
f.  recurvum)!!;  Ostseite  des  Laubaner  Hohwalds  (Wenck;: 
Marklissa:  bei  der  Goldentraummühle  (Schübe);  Bautzen: 
Hügel  hinter  der  Teichwitzer  Schäferei  (Curie);  Lausitzer  Ge- 
birge: Jeschkenü  (Kölb.),  Spitteigrund  bei  Grottau  (Wünsche), 
Hochwald,  Lausche  (Kölb.),  zw.  Lausche  und  Tollensteiu  (Matz), 
Hausgrund  am  Oybin,  Töpfer  (Matz):  häufig  im  Tsorgebirge 
(Fiek)  auf  der  Tafelfichte  und  den  Haindorfer  Bergen  (Wenck): 
im  nördlichen  Böhmen:  Rosenberg  (Neum.),  Roll,  Böhm.-Aicha 
(Cel.),  bei  Georgswalde,  Windisch-Kamnitz,  wüstes  Schloss  bei 


386 


Böhm.- Kamnitz,  Preschkauer  Wald,  Kleis,  Starnberg  bei  Merten- 
dorf, im  Höllengrund  (B.  W.). 

f.  reeurvum  Kit.  Unter  der  Grundform  am  Könnteberg  und 
den  dort  befindlichen  (Jucllgräbonü  (P.),  am  Groschegraben ! !  und 
in  der  Wehrauer  Heide!!;  Tafelfichte,  Iserkamm  (Wenck). 

//.  Lepidotis  P.  B.  a. 

42.  L.  annotiniim  L.    Sprossender  Bärlapp,  Schlangenmoos    Kölb.  'JH. 

Auf  feuchtem,  tiefem  Waldhumus  besonders  in  alten,  gemischten 
Nadelholzbeständen.  Scheint  in  den  westlich  von  Niesky  gelegenen 
Heiden  ganz  zu  fehlen.  Um  Niesky:  Cnicus-Wicse,  im  Pols- 
bruch am  Ende  der  Büttnerwiese,  sehr  häufig  im  Bichainer  Busch, 
Lathraea-Platz  in  der  Stanncwisch-Heide  (Fl.  v.  N.),  am  Teichaer 
Berge  (Kahle),  im  Fichtenwald  des  Kuttol-Barah  (Fl.  v.  N.,  Wenck); 
Muskau:  Wussina  (Kahle);  in  der  Görlitzer  Heide  zerstreut, 
besonders  im  nördl.  Teile  und  in  der  Umgebung  des  Könnteberg- 
zugesü;  Wchrauer  Heide:  in  nassen  Revierteilen  oft  in  erstaun- 
licher Ausbreitung,  förmliche  Wiesen  bildend,  z.  B.  im  Iwald,  am 
Asselgraben  und  im  Quellgcbiet  des  „Grossen  Schroms"!!;  ver- 
breitet in  den  ausgedehnten  Forsten  des  Hügel-  und  Berglandes : 
Königshainer  Gebirge!!,  Laubaner  HohwaldÜ;  Königs- 
brück: Laussnitzer  Heide  (A.  Sch.);  im  Lausitzer  Mittel- 
gebirge: am  Hochstein,  auf  dem  Pichow  (R.  Wagn.,  M.  R.); 
Nonnenwald  bei  Bernstadt  (Wenck);  verbreitet  im  Lausitzer- 
und  Jeschkengebirge,  aber  soltener  als  folgende  Art  (Lorenz); 
Königsholz  (Wenck);  im  Isergebirgo  häufig!!  (von  Li.). 

43.  L.  claratnm  L.  Keuliger  Bärlapp,  ScJUangvnmoos,  Bärlatsch,  August- 
oder Teufelsfinger.  Kölb.  27. 

Auf  sandigem,  sowohl  trockenem  als  feuchtem  Waldbodcn, 
steinigen  Lehnen,  freien  Heideflächen  und  trockenen  Rainen  mit 
Calluna  durchs  ganze  Gebiet  verbreitet.  Der  Habitus  der  Pflanze 
wechselt  nach  dem  Standort;  eine  bemerkenswerte  Abart  ist  rar. 
tristaclußim  Nutt.  (als  Art)  mit  fast  wagcrecht  abstehenden  Laubb. ; 
•  Fruchtähren  zu  3—5,  z.  Teil  krallenförmig  nach  einer  Seite  ge- 
bogen: erinnert  in  den  sterilen  Teilen  sehr  an  L.  annotium  aber 
stets  durch  die  weissen  Haarspitzen  unterscheid  bar,  so  in  präch- 
tiger Ausbildung  in  der  Görlitzer  Heide:  Rev.  Rauscha,  Jagen  10 
und  am  Petuschteich  bei  Zschcrnskeü  (Niesky). 

▲bkandl.  BA.  XXIL  25 


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386 

//.  b. 

44    L.  inundatum  L.    Sumpf- Bärlapp.   Kölh.  &t. 

Auf  nacktem,  feuchtem,  moorigem  Sandboden,  besonders  im 
Überschwemmungsgebiet  der  lleidetoiche  und  in  Ausstichen  längs 
der  Bahnstrecken  durch  das  ganze  Heidegebiet  verbreitet  und  oft 
häufig:  seltener  im  Hügellande:  Görlitz:  Am  Holzmühlteieh  in 
Amsdorf!!,  Königshäuser  Gebirge!!  (P.),  Leopoldshaiuü  iders.j: 
Königsbrück:  Laussnitzer  Heide;  Kamenz  (A.  Sch.);  Bautzen: 
Gaussig,  Belmsdorf  etc.  <M.  K.):  Herrnhut:  an  der  Petersbach 
(Hans)  und  an  feuchten  Plätzen  bei  den  Schwanenhäusern  (Wenck); 
Georgswalde,  Rumburg  (Neum.);  Jeschken  (Tachari):  im 
Isergebirge:  bei  Flinsberg  (Schum.),  auf  der  Jser-  und  Kobel- 
wieseü  (Ludwig)  bis  780  m;  Böhm.-Leipa:  am  Sehiesniger  Teich 
iSitensky),  Hammertoich  bei  Wartenberg  (Benesch),  Böhm. -Aicha 
(Tachari),  Haida  (B.  W.). 

B.  L.  Iieteropht/tla  Spring. 

Gesamtart  L.  complanatuin. 

45.   L.  coiiiplaiiatiim  L.    Flacher  Bärlapp,  Kreuchaus.   Kalb.  2S. 

2  Unterarter.,  die  aber  durch  stellenweise  nicht  seltene  Mittel- 
formen  verbunden  sind: 

A.  L.  aneeps  Wallr.  L.  com.  var.  bez.  subspec.  anc.  Aschers. 
Fl.  v.  B.,  L.  comp].  Koch  Syn.,  L.  com.  ct.  flabellatum  Doli. 
Trockene  Wälder,  besonders  Nadelwälder  der  Ebene  und  uYs 
Hügellandes  zerstreut. 

Muskau:  Zibelle  (Hirche);  Niesky:  zwischen  den  Fuchs- 
gruben und  den  Seeer  Feldern,  hinter  Heinrichsruh  am  Walt- 
raude (Kölb.,  Wenck),  an  der  Fahrstrasse  nach  See  gleich  zu 
Anfang  des  "Wäldes  südlich  vom  Wege,  ob  noch?,  auf  Anhöhen 
östlich  von  Moholz  im  Kiefernwald ,  nahe  einer  tiefen  von  einem 
Bach  durchflossenen  Schlucht  (Fl.  v.  N.);  Rothenburg  O.-L. 
(  v.  R.):  Görlitz  er  Heide  (Hirche):  Revier  Haidewaldau!!,  bei 
Mühlbock!!;  Klitschdorfer  Heide  (Alb.);  Görlitz:  Königshamer 
Berge  am  Wege  zwischen  Totenstein  und  Thiemendorf,  Wiesaer 
Berge  auf  der  Höhe  rechts  vom  Weg  zum  Schoorstein  häufig 
(W.  Sch.),  Kieslingswalder  Berge  (P.),  Hügel  nahe  dem  Kickeis- 
berg bei  Ober-Bielau  (Rakete);  Lauban:  Nonnenbusch  (P.):  Bern- 


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387 


Stadt:  Nonnenwald  bei  Schönau  (P.);  Herrnhut:  Bertholsdorfer 
Forst  am  Grenzgraben,  in  der  Nähe  des  Herwigsdorfer  Weges, 
Rote  Berg,  Keranitzer  Forst,  auf  dem  Königsholz,  selten  am 
langen  Borge  bei  Gr.-Hennersdorf,  im  Hengstbergwald  nahe  der 
früheren  Rennersdorfer  Ziegolschoune,  am  Mörderberg  und  in 
dessen  Fortsetzung  nach  dem  Eichler  hin  (Wenck);  Kottmar  (ders.); 
Bautzen:  Pichow  (M.  R.);  im  Isergebirge  bei  Flinsberg  (Schum.); 
sehr  zerstreut  in  den  Laus.  Grenzgebirgen  (Loronz);  Fugau 
Georgswalde  (Neuin.),  Herschelsberg  bei  Nixdorf  (Dittrich),  Hoch- 
wald (Matz),  Kleis,  Roll  (Neum.),  Orteisberg,  Blottendorf,  am 
Steinsehünauer  Berge,  im  Kummergebirge  (B.  W.). 

B.  L.  chumacc ypari sttus  Aschers.  Syn.  L.  Cham.  A.  Br.,  L. 
c.  var.  bez.  subsp.  Cham.  Doli.  L.  cornpl.  Poll.,  L.  sabinae- 
folium  Homann. 

An  gleichen  Orten  wie  A.  und  oft  in  dessen  Gesellschaft. 
Hoyerswerda  (Jänicke);  Jessen  bei  Spremberg  (Doms);  Nicsky: 
Hügel  bei  Moholz,  am  8eeer  Buschrand  (Wenck);  Görlitzer 
Heide  (Hirchc):  an  der  Kohlfurter  Bahnstrecke  bei  Langenau!!, 
Neue  Heidehäuserlinie  in  Jagen  25!!  (Kootz);  bei  Mühlbock!!. 
Anw.:  L.  alpinmn  L.  Sp.  pl.  findet  sich  nur  im  Itiesengebirge. 

«.  Unterklasse:  ME T EROSPORA E  Prantl. 

Farn.  Selaginellaceae,  Mooafarne. 
Seinginelia  srlaginoides  Lk.    (S.  spinosa  Pal.)  findet  «ich  nach  Stenzcl  auf  dem 
Kamine  des  Isergebirges,  nähere  Standortsangabe  fehlt;  die  Möglichkeit  des 
Vorkommens  im  Gebiet  ist  aber  nicht  unwahrscheinlich. 


25* 


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I 


Monats-  und  Jahres-Übersicht 


der 


Beobachtungen 


an  der 


Königlichen  meteorologischen  Station  Görlitz 


im  Jahr«  1895 


zusammengestellt  von 


Hüttig. 


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Infolge  langdauernder  ErlcrankUng  ist  unser  geschätzter  Mitarbeiter 
Herr  Louis  Hüttig  nicht  in  der  Lage  gewesen,  die  Meteorologischen 
Tabellen  für  die  Jahre  M)6  und  1897  fertigzustellen. 

Wir  hoffen,  dieselben  im  XXIII.  Bande  der  Abhandlungen  nach- 
bringen zu  können  und  bitten,  die  Verzögerung  zu  entscJiuldigen. 

Das  Präsidium 
der  Naturfurschendm  Gesellschaft  in  Görlitz. 

I.  A.:  Dr.  Fr  eine,  Sehttär. 


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Gesellsehafts-Naehriehten. 


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Gesellscharts-Nachrichten. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  10.  Januar  1895. 

Der  erste  Präsident  Herr  Uhl  eröffnet  die  Sitzung  mit  der  Mit- 
teilung, dass  die  Rechnungen  des  vorigeu  Geschäftsjahres  revidiert 
sind.  Durch  den  Tod  verlor  die  Versammlung  Herrn  Dr.  Senonor  in 
Wien,  korrespondierendes  Mitglied  und  Herrn  Stadtrat  Halberstadt, 
langjährigen  Ausschussdirektor.  Versammlung  erhebt  sich  zu  Ehren 
der  Verstorbenen.  Ausgeschieden  ist  Herr  Dr.  med.  Seeger,  zur  Auf- 
nahme haben  sich  gemeldet  die  Herren:  Hofjuwelier  Alfred  Berg- 
mann, Maurermeister  Julius  Baumann,  Rittmeister  a.  D.  v.  Fiebig- 
An  gel  stein,  Laudgerichtsrat  Ernst  Baum,  Baurat  a.  D.  Otto  Starke, 
Hauptmann  a.  I.).  Kapler,  Rogierungs-  und  Baurat  Ricken,  Fabrik- 
besitzer W.  Kaiserbrecht,  Direktor  Fritz  Bornheimer,  Rentier 
A.  Wünsche,  Rentier  (5.  Schulz,  Hauptmann  a.  D.  Bcisert,  Dr. 
med.  Duck  hoff,  Dr.  med.  Seil,  Major  a.  D.  Bu  blitz  und  Frau  verw. 
Kaufmann  A.  Pruck. 

Der  beantragte  Schriftenaustausch  mit  dem  American  Museum 
of  Natural  History  in  New -York  wird  genehmigt. 

Die  hohen  Stände  der  Preussischcn  Oberlausitz  haben  wiederum 
100  Mark  zur  Vergrösserung  der  Sammlungon  und  der  Bibliothek 
bewilligt. 

Die  Bibliothekstunden  und  die  Auslegung  der  eingehenden  Zeit- 
schriften werden  zur  Zeit  neu  geregelt. 

Der  neue  Band  der  Abhandlungen  wird  Ende  nächsten  Monats 
zur  Ausgabe  gelangen. 

Dem  Kassierer  wird  Entlastung  für  die  vorjährige  Rechnung 
ertheilt. 


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Dio  zu  Ehren-  bozw.  korrespondierenden  Mitgliedern  ernannten 
Herren,  Professor  Suess  in  Wien,  Landeshauptmann  Dr.  von  Seydc- 
witz,  Ehrenmitglieder,  und  Hauptmann  Gross,  Leutnant  Graf  Götzen 
in  Berlin  und  Dr.  Herrmann  in  Chemnitz,  korrespondierende  Mit- 
glieder, sandten  Dank  für  ihre  Ernennungen;  die  Dankschreiben  werden 
vorlesen. 

Uber  den  Zuwachs  der  Sammlungen  berichtet  der  Kustos  Herr 
Dr.  von  Rabenau. 

Es  gingen  Geschenke  ein  für  dio  Sammlungen  von  den  Herren: 
Oberstleutnant  Uhl,  Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld,  Lehrer  Mühle,  dem 
Kustos  der  Sammlungen  und  F.  Barschel  aus  Langenau,  P.  O.  Pctlock 
bei  Yorkton  Canada. 

Für  die  Bibliothek  von  den  Herren:  Dr.  0.  Herrmann,  Chemnitz 
Professor  Dr.  O.  Friedrich  in  Zittau  und  dem  Bibliothekar. 

Der  Vortrag  am  17.  d.  M.  fällt  wegen  der  Vorfeier  des  25jährigen 
Bestehens  des  deutschen  Reiches  aus. 

v.       g.  u. 

Uhl.       Feyerabond.       Ebert.       Dr.  von  Rabenau. 

g.       w.  o. 
Freiso. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  am  27.  Marz  1896. 

In  Abwesenheit  des  Herrn  ersten  Präsidenten  eröffnet  der  zweite 
Präsident  Herr  Feyerabend  die  Sitzung. 

Verstorben  sind  die  korrespondierenden  Mitglieder  Herren  Fabrikant 
Hans  in  Herrnhut,  Pastor  emer.  Wenck  und  das  wirkliche  Mitglied 
Herr  Fabrikbesitzer  Heck  er.  Der  Herr  Vorsitzende  erinnert  daran, 
dass  morgen  der  Jahrestag  des  Todes  des  Herrn  Direktor  Peck  ist. 
Zum  Andenken  an  die  Verstorbenen  erhebt  sich  die  Versammlung. 

Zur  Aufnahme  haben  sich  gemeldet  dio  Herren:  Zahnarzt 
Dr.  Berger,  Assistenzarzt  Dr.  Köhler,  Dr.  Lehmann,  Arzt,  Rentier 
Schlobach,  Generalagent  Thiele. 

Die  sofort  angestellte  Zettelwahl  ergab  die  Aufnahme  sämtlicher 
Herren. 


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401 

Der  XXL  Band  der  Abhandlungen  ist  erschienen  und  an  die  Mit- 
glieder verteilt;  den  Herren  Verfassern  der  Beitrage  wird  der  Dank 
der  Versammlung  ausgesprochen. 

In  Schriftenaustausch  wird  eingetreten  mit  der  Naturhistorischen 
Gesellschaft  in  Colmar. 

Das  Ehrenmitglied  Herr  Dr.  Geinitz  spricht  seinen  Dank  aus 
für  Übersendung  des  XXI.  Bandes  der  Abhandlungen. 

Herr  Paul  S inten is  in  Kupferberg  wird  einstimmig  zum  korre- 
spondierenden Mitgliedc  ernannt. 

Der  Herr  Kustos  der  Sammlungen  berichtet  über  die  Vermehrung 
derselben. 

Geschenke  für  die  Sammlungen  spendeten  die  Herren  Ober- 
lehrer a.  D.  Sommer,  Lehrer  Barber,  Major  von  Treskow,  Buch- 
ilruekereibesitzer  Reiher,  Hofjuwelier  Bergmann,  Professor  Motz- 
dorf, der  Kustos,  William  Bacr  in  Niesky,  Professor  Suess  in  Wien, 
Lithograph  Torge  in  Schönberg;  für  die  Bibliothek  die  Herren  Major 
von  Treskow,  Borgrat  von  Rosenberg-Lipiuski,  Oberstabsarzt 
Dr.  Bauornstein,  Rentier  Sehiedt,  der  Bibliothekar,  Dr.  0.  Herr- 
inann in  Chemnitz,  Professor  Dr.  Friedrich  in  Zittau,  Dr.  Hartlaub 
in  Bremen,  ferner  die  Verwaltung  der  Bibliothek,  Museum  und 
National -Gallerie  in  Melbourne,  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft 
„Isis"  in  Bautzen,  Magistrat  und  Gymnasium  in  Görlitz,  Frau  Haupt- 
mann von  Wiese-Kaiserswaldau. 

v.       g.  u. 
Foyerabend.       Dr.  Mund.  Nobiling. 

g.       w.  o. 
Freise. 


Protokoll 

der  Generalversammlung  vom  23.  Oktober  1896. 

Der  Präsident  Herr  Oberstleutnant  ühl  eröffnet  die  Sitzung,  indem 
er  zuerst  das  anwesende  Ehrenmitglied,  Herrn  Konsul  Dr.  von  Möllen- 
dorff im  Namen  clor  Gesellschaft  begrüsst.    Domnächst  erfolgt  der 
Vortrag  der  Jahresrochnung  für  1895/96  und  des  Etats  für  1896/97, 
Abhn»41.  i:«.  xxn.  26 


402 


der  mit  Mark  10437.91  balanziert  und  von  der  Versammlung  ge- 
nehmigt wird. 

Den  Jahresbericht  der  Gesellschaft  erstattet  der  Sekretär  Herr 
Dr.  Freise;  es  folgen  die  Berichte  des  Herrn  Dr.  von  Rabenau 
über  den  Zuwachs  zu  den  Sammlungen  und  zur  Bibliothek,  des 
Herrn  Oberstleutnants  a.  D.  Bin  mens  ath  über  die  Thätigkeit  der 
geographischen  Sektion,  des  Herrn  Lehrers  Barber  (Botanische 
Sektion),  dos  Herrn  Dr.  Freise  (Medizinische  Sektion),  des  Herrn 
Hauptmann  a.  D.  Kapp ler  (Ökonomische  Sektion). 

Neu  aufgenommen  werden  die  Herren  Graf  zur  Lippe  auf  See 
bei  Niesky,  Landesältester  von  Lobe  Tiste  in  auf  Lohsa,  Ritterguts- 
besitzer Martin  auf  Schloss  Rothenburg,  Dr.  med.  Haupt,  Restaurateur 
Falk,  Sanitätsrat  Dr.  Buchwald,  Amtsgerichtsrat  Büchner,  Land- 
gerichtsrat  Gregorius,  Major  von  Massenbach,  Dr.  med.  Georjr 
Härtung. 

Seit  der  letzten  Hauptversammlung  sind  der  Gesellschaft  sieben 
Mitglieder  durch  den  Tod  entrissen  worden  die  Herren:  Stabsarzt  a.  D. 
Hennet,  Fabrikbesitzer  Maukseh,  Archidiakonus  Napp,  Ritterguts- 
besitzer Dehmisch,  Rittergutsbesitzer  Schäffer,  Dr.  phil.  Winkler 
und  Frau  Stationsvorsteher  Schlüter.  Versammlung  ehrt  das  An- 
denken der  Verstorbenen  durch  Erheben  von  den  Sitzen.  Ausgeschieden 
aus  der  Gesellschaft  sind  wegen  Wegzuges  von  Görlitsj  die  Herren: 
Rechtsanwalt  Cohn,  Kaufmann  M.  Meyer,  Rentier  W.  Schlobaeh. 
Dr.  med.  Soll,  Major  von  Bredow,  Regierungsrat  Wollanke  und 
Frau  Kaufmann  Anna  Neu  mann;  aus  anderen  Gründen  Herr  Bau- 
meister F.  B.  Neu  mann. 

Es  folgen  die  Wahlen  der  Ausschussmitglieder;  die  Herren,  deren 
Amtsperiode  abgelaufen  ist:  Sanitätsrat  Dr.  Böttcher,  Landgerichts- 
rat  Danneil,  Rentier  Körner,  Buchhändler  Sattig,  Bergwerks- 
dircktor  Schnackenberg  werden  wiedergewählt;  an  Stelle  der  Herren 
Cohn  und  Weissen berg  werden  die  Herren  Major  von  Treskow 
und  Landgerichtsrat  Wendriner  gewählt. 

Der  Ausschuss  beantragt  die  Wahl  des  1.  Präsidenten  um  14  Tage 
zu  verschieben;  es  erfolgt  eine  lebhafte  Erörterung,  an  der  sich  die 
Herren  Kahlbaum,  v.  d.  Velde,  Niekau  beteiligen,  es  wird  die  Ver- 
tagung beschlossen.  Zum  2.  Präsidenten  wird  Herr  Feyerabeud 
wiedergewählt,  ebenso  erfolgt  dio  Wiederwahl  der  Herren  Mund, 
von  Rabenau,  Ebert,  Jaekel. 


403 


Zum  Ehrenmitgliede  wird  Herr  Sanitätsrat  Dr.  Böttcher,  zum 
korrespondierenden  Mitglied e  Herr  Direktor  Krieg  in  Eichberg  bei 
Schildau  am  Bober  ernannt. 

Der  Herr  Präsident  teilt  mit,  dass  das  Stiftungsfest  am  28.  No- 
vember 1896  stattfinden  wird.  Es  folgen  einige  geschäftliche  Mit- 
teilungen. 

Geschenke  spendeten  für  .  die  Bibliothek  die  Herren:  Pastor 
Wenck,  Major  von  Treskow,  Dr.  Mund,  Bentier  Struve,  Land- 
gerichtsrat Danneil,  der  Bibliothekar,  Dr.  Sommer  in  Allenstein, 
Fabrikdirektor  Krieg  in  Eichberg,  Professor  Metzdorf  in  Dresden, 
Dr.  Herrmann  in  Chemnitz,  ferner  Fräulein  Agnes  Geis s ler,  die 
Realschule  zu  Görlitz  und  der  ärztliche  Leseverein.  Für  die  Samm- 
lungen die  Horren  Max  Geissler,  Rittergutsbesitzer  Trautmann, 
Konsul  von  Möllendorff,  Kandidat  Gross,  Oberlehrer  Sommer, 
Gutsbesitzer  Körner,  Major  von  Fischer-Treuenfeld,  Dr.  med. 
Zernik,  Sanitätsrat  Dr.  Böttcher,  Rentier  Schiedt,  Dr.  med.  Freise, 
Hofjuwelier  Bergmann,  Pastor  Wenck,  Rittergutsbesitzer  Eckold, 
Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld,  Freiherr  von  Massenbach,  Wiesen- 
hüttor  in  Lichtenau,  Ludwig  von  Tzschirne  und  Dr.  Friedrich  in 
Dresden. 

v.       g.  u. 

v.  Schickfus.    Philler.    Reiche.    Bluraensath.    P.  Jaekel. 

g.       w.  o. 
Freise. 


Jahres -Bericht 

des  Sekretärs  über  das  Gesellschaftsjahr  1895/96. 

Meine  Herren! 

Wenn  ich  in  meinem  vorjährigen  Berichte  sagte,  dass  die  Spuren 
des  verflossenen  Jalires  noch  lange  sichtbar  und  fühlbar  sein  würden, 
so  liefert  uns  das  eben  beendete  Gesellschaflsjahr  den  Beweis  dafür, 
dass  diese  Voraussage  eingetroffen  ist.  Noch  immer  kann  die  Gesell- 
schaft, einmal  aus  ihrer  Gleichgewichtslage  gebracht,  nicht  die  alte 
Stetigkeit  wiederfinden  und  noch  immer  sind  im  Leben  der  Gesell- 
schaft Ereignisse  zu  verzeichnen,  die  jener  Erschütterung  mittelbar 

26» 


404 


ihren  Ursprung  verdanken.  Hoffen  wir,  das«  es  gelingen  möge,  auch 
diese  Schwankungen  und  Wankungen  zu  überwinden,  hoffen  wir,  dass 
die  Liebe  zu  unserer  Gesellschaft  und  der  gute  Willo  aller  Beteiligten 
stärker  sein  mögen,  als  das  feindliche  Geschick,  unterdessen  Wirkungen 
die  Gesollschaft  jetzt  noch  leidet. 

Wie  das  vorletzte,  so  begann  auch  das  letzte  Geschäftsjahr  mit 
einem  Wechsel  in  den  Stelleu  des  zweiten  Präsideuten  und  des  zweiten 
Sekretärs.  An  Stelle  des  Herrn  Oberlehrer  Dr.  Zeitzschel  trat  Herr 
Oberlehrer  Feyerabend;  für  Herrn  Major  a.  D.  von  Treskow  wurde 
Herr  Dr.  med.  Mund  mit  dem  Amte  des  zweiten  Sekretärs  betraut. 
Die  Mitgliederzahl  hat  sich  im  verflossenen  Jahre  in  erfreulicher  Weise 
gemehrt;  während  am  1.  Oktober  18i)5  insgesamt  370  Mitglieder 
gezählt  wurden,  nämlich  15  Eli  reu-,  82  korrespondierende  und  273 
wirkliche  Mitglieder,  zeigt  der  diesjährige  Absohluss  die  stattliche  Zahl 
von  396  Mitgliedern,  nämlich  V.)  Ehren-,  82  korrespondierende  und  2i*f> 
wirkliche  Mitglieder.  Reichere  Beute  als  in  den  vergangenen  Jahren 
hatte  diesmal  der  Tod,  da  nicht  weniger  als  12  Mitglieder  uns  durch 
ihn  entrissen  wurden.  In  erster  Reihe  sind  von  seinen  Opfern  zu 
nennen:  unser  Ausschussdirektor  Herr  Stadtrat  Halberstadt  und  die 
korrespondierenden  Mitglieder  Herren  Dr.  Senoner  in  Wien,  Fabrikant 
Hans  und  Pastor  cm.  Wenck  in  Uerrnhut;  ferner  die  Herren  Stabs- 
arzt a.  D.  Heunot,  Kaufmann  Hocker,  Fabrikbesitzer  Mauksoh, 
Archidiakonus  Napp,  Dr.  phil.  Winkler,  Gutsbesitzer  Dehmisch. 
Rittergutsbesitzer  Schaff  er;  ferner  Frau  Stationsvorsteher  Schlüter. 

Herr  Stadtrat  a.  D.  Ernst  Halberstadt  war  eines  der  ältesten 
Mitglieder  unserer  Gesellschaft;  seit  dem  21.  Oktober  1871,  also  volle 
24  Jahre  hat  er  das  Amt  des  Ausschussdirektors  bekleidet;  im  kom- 
munalen und  politischen  Leben  ist  er  vielfach  hervortreten;  noch  bis 
kurz  vor  seinem  Tode  erfreute  sich  der  60jährigo  Maun  grosser 
Rüstigkeit;  der  Dank  der  Gesellschaft  folgt  ihm  über  das  Grab  hinaus. 

Herrn  Pastor  em.  Wenck  in  Herrnhut  verdanken  wir  durch  seine 
lotztwillige  Verfügung  eine  grosse  Sammlung  phanerogamischer  Pflanzen, 
die  der  Gesellschaft  nach  dem  Ableben  dieses  geschätzten  korrespon- 
dierenden Mitgliedes  durch  seinen  Sohn,  Herrn  Pastor  Wenck  in 
Neusalz  a/O.  zugestellt  wurde.  Die  Gesellschaft  wird  dieses  schöne 
und  wertvolle  Vermächtnis  in  hohen  Ehren  halten. 

Durch  Wegzug  von  Görlitz  schieden  0,  aus  anderen  Grüudeu 
2  Mitglieder  aus;  aufgenommen  wurden  1  korrespondierendes  und  40 


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405 


wirkliche  Mitglieder;  zu  Ehrenmitgliedern  wurden  ernannt  die  Herren: 
Landeshauptmann  Dr.  von  Seydewitz,  Kaiserlieh  Deutscher  Konsul 
von  Möllendorff  in  Mauila,  Professor  Dr.  Sucss  in  Wien,  Gehoim- 
rat  Professor  Dr.  Virchow  in  Berlin,  zu  korrespondierenden  Mit- 
gliedern die  Herren  Premierleutnant  Graf  von  Götzen  und  Haupt- 
mann Gross;  beide  in  Berlin. 

Das  Stiftungsfest  mit  Ball  wurde  am  80.  November  1895  im 
grossen  Saale  des  Wilholmtheaters  gefeiert. 

Über  die  Vermehrung  der  Sammlungon  und  der  Bibliothek  wird 
Ihnen  unser  neuer  Herr  Kustos  berichten;  das  wissenschaftliche  Lebeu 
unserer  Gesellschaft  zeigte  sich  ausserdem  nach  aussenhin  in  den  öffent- 
lichen Vorträgen,  welche  im  Laufe  des  Winters  1896/06  gehalten 
wurden.    Es  sprachen: 

am  8.  November  Herr  Dr.  B.  A.  Katz,  vor  Damen  und  Herren:  „Über 

Nahrungsmittel  und  Ernährung", 
am  15.  November  Herr  Oberlehrer  Feyorabcnd,  vor  Herren:  „Einige 

Kapitel  aus  der  modernen  Naturforschung  am  Menschen", 
am  22.  November  Herr  Oberlehrer  Uhle,  vor  Damen  und  Herren: 

„Bilder  aus  Deutschlands  Osten", 
am  (».  Dezember  Herr  Droese,  vor  Damen  und  Herren:  „Vorführung 

des  Original-Ed  ison-Phonographen  aus  New -York", 
am   13.  Dezember  Herr  Dr.  med.  Frei  sc,  vor  Damen  und  Herron: 

„Die  Naturwissenschaften  und  der  Kampf  ums  Dasein", 
am  24.  Januar  1896  Herr  Lehrer  Barber,  vor  Damen  und  Herren: 

„In  den  Dolomiten", 
am  7.  Februar  Herr  Dr.  med.  Freise,  vor  Damen  und  Herreu:  „Von 

San  Franzisko  nach  New- York", 
am  14.  Februar  Herr  Oberstleutnant  Uhl,  vor  Damen  und  Herren: 

„Die  Donau". 

am  23.  Februar  Herr  Dr.  Spiess  aus  Berlin,  vor  Damen  und  Herren: 
„Über  Röntgenstrahlen". 

am  28.  Februar  Herr  Dr.  von  Rabenau,  vor  Damen  und  Herren: 
„Zwei  Tage  fern  von  New -York". 

am  6.  März  Herr  Dr.  Rochel,  vor  Damen  und  Herren:  „Über  einheit- 
liche Auffassung  der  Gesamtnatur". 

am  13.  März  Herr  Professor  Büsing  aus  Friedenau  bei  Berlin,  vor 
Damen  und  Herren:  „Reise Wahrnehmungen  aus  Palästina 
und  Syrien,  mit  Projektionsbildern". 


406 


am  17.  März  Herr  Professor  Suess  aus  Wien,  vor  Damen  und  Horron: 
„Uber  die  Abnahme  der  Sonnentemperatur". 

am  20.  März  Herr  Professor  van  der  Velde,  vor  Damen  und  Herren: 
„Ein  stiller  Winkel  in  den  bairischen  Alpen". 

In  der  gowohnten  freundlichen  Weise  führten  an  den  Mittwoch 
Nachmittagen  während  des  Sommerhalbjahres  die  Herren  Lehrer 
Harber,  Mühle,  Koch  und  Schmidt  die  Aufsicht  in  den  Samm- 
lungen; die  Gesellschaft  ist  diesen  Herren  für  ihre  opferwillige 
Thätigkeit  grossen  Dank  schuldig. 

Ich  schliease  meinen  Bericht  mit  dem  herzlichen  Wunsche,  dass 
die  Gesellschaft  auch  fernerhin  nicht  nur  äusserlich,  sondern  auch 
innerlich  weiter  gedeihen  möge. 

Görlitz,  den  23.  Oktober  1896. 

Dr.  Freise,  Sekretär. 


Berieht 

der  botanischen  Sektion  für  das  Jahr  1895/96. 

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Dio  botanische  Sektion  trat  im  Winterhalbjahr  1896/96  an  fünf 
Sitzungsabenden  in  Thätigkeit  und  zwar  am  24.  November,  19.  Dezember, 
30.  Januar,  27.  Februar  und  26.  März. 

In  der  ersten  Sitzung  fand  zunächst  Vorstandssitzung  statt,  welche 
Wiederwahl  dos  seitherigen  Präsidiums  (Sanitätsrat  Dr.  Kahl  bäum, 
Vorsitzender,  Lehrer  E.  Barber,  Schriftführer)  ergab. 

Herr  Dr.  von  Rabenau  legte  prächtig  ausgereifte  Rispen  von 
Oryza  sativa  vor  und  besprach  sodann  an  der  Hand  getrocknotor  Exem- 
plare die  hygroskopischen  Erscheinungen  der  sogenannten  „Auf- 
erstehtingspflanzen":  Anastatica  hierochuntica  L.,  Odontospermum  pyg- 
maeum  0.  Hoffm.  und  Selaginella  lopidophylla  Spring. 

Hierauf  begann  der  Schriftführer  seinen  Exkursionsbericht, 
welcher  auch  die  zweite  Sitzung  in  Anspruch  nahm  und  entrollte 
unter  Vorlegung  der  gesammelten  Seltenheiten  ein  Vegetationsbild 
der  durchforschten  Gegenden. 

Eingehend  durchsucht  wurden: 

1.  das  untere  Queisthai  von  Lauban  bis  Wehrau, 

2.  die  Wehrauer  Heide, 

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407 


3.  die  Gegend  zwischen  Keichenbach  0.-L.  und  Niesky  rechts 

des  Schwarzen  Schöps  bei  Rödersdorf, 
•A.  das  Gebiet  der  Sorno'schon  Elster  südwestlich  Spremberg, 
spezioll  die  Dorfschaften  Terpe,  Sabrodt,  Blunow,  Kloin- 
Partwitz  und  Bergen, 
5.  der  südwestliche  Zipfel  der  preussischen  Oberlausitz,  nämlich 
die  Teich-  und  Moorflächen  bei  Hohenbocka,  Guteborn, 
Hermsdorf,  Jannowitz,  Kröppen  und  Ruhland,  sowie  die 
Umgebung  von  Lipsa  und  Ortrand  und  die  Wasserläufe  der 
Pulsnitz  und  des  Schwarzwassors. 
Wenn  es  auch  nicht  gelang,  wesentlich  Neues  aufzufinden,  so 
wurde  doch  die  Kenntnis  der  heimatlichen  Flora  um  eine  grosse  Zahl 
neuer  Standorte  seltener  Pflanzen  bereichert,  so  z.  B.  wurde  das  mehr- 
fache Vorkommen  des  Bastards  zwischon  Drosora  rotundifolia  und 
intermedia,   das  verhältnismässig   häufige  Vorkommen  von  Alisma 
natans  im  Kreise  Hoyerswerda  konstatiert.    Besonders  war  es  aber 
möglich,  die  Verbreitung  solcher  Pflanzen  wie  Scirpus  multicaulis  und 
Aira  discolor  Thuill.  im  Gebiet  klar  zu  legen.    Erstero  beschränkt 
sich  hauptsächlich  auf  die  mittlere  lausitzer  Teichgruppe,  also  das  alte 
Elbstroinbett,  während  Airi  discolor  nördlioh  bis  Sabrodt,  östlich  bis 
zum  Henfurtteich  bei  Kohlfurt  aufgefunden  wurde. 

Sehr  interessante  Ausbeute  lieferten  die  Exkursionen  in  der 
Wchrauer  Heide  und  im  Queisthal.  Charakteristisch  für  die  weit- 
ausgedehnten  Waldsünipfc  des  genannten  prächtigsten  aller  Lausitzer 
Heidewälcler  ist  das  Vorkommen  grosser  Toppiche  von  Lycopodium 
annotinum,  mit  welchem  fast  stets  die  sehr  seltene  Stellaria  Friescana 
und  Lycopodium  Selago  vergesellschaftet.  Hier  findet  sich  auch  noch 
einer  der  wenigen  Standorte  der  Ebene  für  Listera  cordata.  Zum 
erstenmal  konnte  hier  auch  für  dio  Lausitz  die  weissfrüchtigo  Form 
der  Heidelbeere  festgestellt  werden.  Die  Torfbrücho  der  Tschirne- 
wiesen bei  Kolonie  Altenhayn  erwiesen  sich  als  wahre  Fundgruben 
für  Utrikularien. 

Am  Schlüsse  der  zweiten  Sitzung  legte  Herr  Dr.  von  Rabenau 
Querschnitte  der  Kalifornia-Orange,  sowie  getrocknete  Exemplare  vpn 
Camptosurus  schirophyllus  Link,  einem  mit  der  Wedelspitze  wurzelnden 
Farn  der  Bergwälder  Pennsylvanieus  vor. 

Die  3.,  4.,  und  5.  Sitzung  wurde  durch  Vorträge  des  Herrn 
Dr.  von  Rabenau  über  die  Flora  der  näheren  und  weiteren  Um- 


408 


gobung  von  New -York  ausgefüllt.  Zahlreiche,  vorzüglich  getrocknete 
Herbare  xemplaro,  sowie  Zeichnungen  nach  der  Natur,  wahrheitsgetreu 
durch  den  Vortragenden  in  Aquarellfarben  ausgeführt,  dienten  zur 
Veranschaulichung  der  höchst  interessanten  Vorträge.  Besonders  ein- 
gehend verbreitete  sich  der  Referent  über  die  Pflanzenwelt  von  Long- 
island und  Staten- Island,  in  welcher  sich  viele  europäische  Einwanderer 
eingeschmuggelt  haben,  ferner  über  den  n Schlangen waldu  östlich  von 
Brooklyn,  diePino  Barrens  von  New-Jersey  und  die  100  Meilen  nördlich 
von  New -York  liegenden  Catskill-mountains. 

Dio  Sektionssitzungen  zeigten  gegen  frühere  Jahre  eine  höhere 
Besuchsziffer;  besonders  erfreute  sich  die  letzte  Sitzung  eines  inter- 
essanten Gastes,  des  Herrn  Apotheker  Sintenis  aus  Kupferberg  i.  Schi., 
eines  durch  seine  mehrfachen  Reisen  im  Orient  und  auf  Porto-Rico 

♦ 

berühmten  Botanikers,  welcher  den  Anwesenden  von  der  Schönheit 
und  Reichhaltigkeit  seines  Herbars  einen  kleinen  Beweis  durch  Vor- 
legung einer  Mappe,  die  Gattung  Scutollaria  enthaltend,  zum  Besten 
gab.  E.  Barber. 


Jahres -Berieht 

der  Ökonomie  -  Sektion  der  Naturforschenden  Gesellschaft 

pro  1895/96. 

Im  Winterhalbjahr  1895/96  fanden  6  Sitzungen  der  Ökonomie- 
Sektion  statt,  welche  erfreulicher  Weiso  von  ordentlichen  und  ausser- 
ordentlichen Mitgliedern,  sowie  Gästen  stets  zahlreich  besucht  waren. 

Nachdem  in  dor  ersten  Sitzung  am  29.  Oktober  1895  die  vom 
Vorstande  vorgelegte  Jahresrechnung,  welche  mit  oinem  baren  Kasseu- 
bestande  von  351  M.  67  Pf.  abschloss,  geprüft,  für  richtig  befunden 
und  dem  Vorstande  wegen  derselben  Entlastung  erteilt  worden  war. 
ergab  die  satzungsgemässe  Neuwahl  des  Vorstandes  dio  einstimmige 
Wiederwahl  dor  beiden  Herren  Vorsitzenden,  der  Herren  Ritterguts- 
besitzer Schäffer  auf  Florsdorf  und  Lucius  auf  Ober-Pfaffendorf. 
Leider  aber  sah  sich  der  bisherige  Schriftführer,  Herr  Mattner. 
wolcher  sich  seit  dem  Jahre  1882  der  Führung  dieser  Geschäfte  unter- 
zogen hatte,  aus  Gesundheitsrücksichten  und  wegen  anderweiter 
Geschäftsüberbürdung  gezwungen,  eine  Wiederwahl  abzulehnen  und 
übernahm  der  Unterzeichnete  auf  Ersuchen  der  Versammlung  dieses 


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400 


Amt,  jedoch  ausdrücklich  nur  provisorisch  für  da«  laufende  Geschäfts- 
jahr. Der  Herr  Vorsitzende  sprach  Herrn  Mattner  in  herzlichen 
Worten  den  Dank  der  Sektion  für  seine  langjährige  treue  Mitarbeiter- 
schaft aus 

In  dieser  und  den  übrigen  Sitzungen  wurden  neben  der  Er- 
ledigung von  goschäftlichen  Eingängen  und  verschiedener  von  dem 
landwirtschaftlichen  Central -Verein  und  Behörden  geforderten  Berichte 
und  Gutachten,  wiederum  grössere  Vorträge  gehalten  und  zwar: 

1.  von  Herrn  Dr.  Meyer  über:  „Futtermittel  und  ihre  Wirkung 
auf  Milchfett", 

2.  von  Herrn  Dr.  Katz  über:  „Milch-Sterilisierung", 

3.  von  demselben  über:  rMargariuo  und  das  Margarinegesetz". 

Im  Anschluss  an  letzteren  Vortrag  wurde  eine  an  den  hohen 
Bundesrat  und  den  Reichstag  zu  richtende  Petition  beschlossen,  welche 
in  zirka  200  Exemplaren  auch  an  sämmtliche  landwirtschaftliche  Vereine 
Schlesiens  mit  dem  Ersuchen  zum  Beitritt  zur  Verteilung  gelangte. 

Ausserdem  sprach  der  Herr  Vorsitzende  selbst  über  verschiedene 
der  landwirtschaftlichen  Praxis  entnommene  Fragen;  unter  anderem  in 
längeren  Ausführungen  über: 

1.  „wie  tiet  sollen  wir  pHügon?" 

2.  „die  zweckmässige  Anlage  von  Düngerstätten", 

3.  „den  Ersatz  des  z.  Z.  unrentablen  Kartoffel baues  durch  andere 
Früchte" 

und  gab  damit  Aulass  zu  einer  regen  Aussprache  unter  den  Mit- 
gliedern. 

Leider  sollte  der  Wunsch  eines  gesunden  und  frohen  Wieder- 
sehens im  neuen  Geschäftsjahre,  mit  welchem  der  Herr  Vorsitzende 
die  letzte  Sitzung  'am  24.  März  d.  J.  schloss,  nicht  Erfüllung  finden, 
denn  nur  zu  bald  sollte  die  Sektion  durch  den  plötzlichen  Tod  des 
Herrn  Rittergutsbesitzer  Demisch  auf  Nieder-Ludwigsdorf  einen  ihrer 
eifrigsten  und  treuesten  Freunde,  der  wohl  kaum  jemals  einer  Sitzung 
fern  geblieben  war,  verlieren.  Aber  als  einen  geradezu  unersetzlichen 
Verlust  betrauert  die  Ökonomie -Sektion  den  Tod  ihres  ersten  Vor- 
sitzenden, des  Herrn  Rittergutsbesitzer  Schäffer  auf  Florsdorf.  Nach- 
dem derselbe  schon  lange  Jahre  als  Stellvertreter  dem  Vorstande 
angehört  hatte,  übernahm  er  im  Jahre  1883  den  Vorsitz  selbst  und 
mit  ihm  begann  die  Sektion  in  nicht  geahnter  Weise  aufzublühen  und 


410 


zu  erstarken.  „Grau,  teurer  Fround,  ist  alle  Theorie  und  grün  des 
Lebens  goldner  Baum."  Von  diesem  Motiv  bei  der  Auswahl  der  Ver- 
handlungsgegenstände geleitet,  wusste  er,  unterstützt  von  dem  reichen 
Born  des  eigenen  Erfahrungsschatzes,  die  Sitzungen  der  Ökonomie- 
Sektion  zu  den  anregendsten  und  interessantesten  zu  gestalten,  deren 
Alle,  die  ihnen  je  beigewohnt  haben,  sich  dankbar  erinnern  werden. 

Görlitz,  den  1.  Oktober  1896. 

Kapler. 


Jahres- Bericht 

der  zoologischen  Sektion  für  1895/96. 

Die  zoologische  Sektion  hielt  im  Winter  1895/96  vier  Sitzungen 
ab.  Der  Vorstand  bestand  aus  den  Herren  Dr.  von  Rabenau  und 
Mühle. 

In  der  ersten  Sitzung  am  12.  Dezember  referierte  der  Schrift- 
führer über  einige  Aufsätze  in  naturwissenschaftlichen  Zeitschriften, 
u.  a.  über  die  Haltung  der  Füsse  der  Raubvögel  während  des  Fluges. 
Sodann  sprach  derselbe  über  den  von  Herrn  Tuchfabrikanten  Oswald 
Mattheus  der  Gesollschaft  geschenkten  Stör  und  erläuterte  das  Modell 
dos  Schädels  einer  Giftschlange. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  16.  Januar  sprach  Herr  Gymnasial- 
lehrer a.  D.  Sommer  über  die  Geschlechtsorgane  der  Insekten,  sowie 
über  Entwickelung  und  Befruchtung  des  Eies  derselben.  Der  Schrift- 
führer zeigte  eine  Anzahl  Gehörknöchelchen  vom  Säugetiere,  Vögeln 
und  Reptilien  vor  und  erläuterte  dieselben. 

In  der  dritten  Sitzung  am  20.  Februar  sprach  Herr  Gymnasial- 
lehrer a.  D.  Sommer  über  Kopulation  der  Schmetterlinge  und  wies 
namentlich  an  einer  Reihe  von  Beispielen  die  Bedeutung  des  Geruchs- 
sinnes für  den  Kopulationsakt  nach. 

In  der  vierten  Sitzung  am  19.  März  sprach  der  Schriftführer 
über  die  Gebisse  der  Säugetiere  und  Herr  Hauptmann  a.  D.  von  Putt- 
kamer  verlas  einen  Aufsatz  über  physiognomisehe  Betrachtung  der 
Schmetterlinge. 

E.  Mühle,  Schriftführer. 


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411 

Jahres-Bericht 

der  geographischen  Sektion  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Görlitz  für  das  Jahr  1895/96. 

Die  Sektion  hatte  im  vergangenen  Winterhalbjahr  5  Sitzungen 
abgehalten  und  zwar  die  Eröffnung«-  und  Vorstandssitzung  am  20.  Ok- 
tober v.  J.,  in  welcher  der  bisherige  Vorstand  wieder  gewählt  wurde 
und  sodann  4  Vortragssitzungeu  am  26.  November,  21.  Januar, 
18.  Februar  und  3.  März. 

Herr  Oberstloutnant  Reiche  hielt  zwei  Vorträge  über  Britisch- 
und  Holländisch-Neu-Guinea  an  den  beiden  ersten  aufeinanderfolgenden 
Sitz  ungsabenden. 

Sodann  sprach  der  Herr  Oberstleutnant  Uhl  am  19.  Februar 
über  die  Insel  Formosa,  seinem  Vortrage  das  Werk  des  französischen 
Konsuls  in  Kanton  Huard  zu  Grunde  legend. 

Herr  Major  von  Bredow  schilderte  in  einem  Schiussvortrage 
am  3.  März  er.  seine  Reiseeindrücko  über  Italien. 

von  Bredow,  Schriftführer. 


Verzeichnis 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1895/96  durch  Austausch,  durch 
Schenkung  und  Ankauf  für  die  Bibliothek  eingegangenen 

Schriften. 

A.  Durch  Schriftenaustausch. 

Amions:  Societe  Linneenne  du  Nord  de  la  France:  Bulletin: 
Tome  XI.  No.  236—258,  Tome  XII.  No.  259— 282.  Basel:  Natur- 
forschende Gesellschaft:  Verhandlungen:  Band  XI.  Heft  2.  -  Belfast: 
Natural  History  and  Philosophical  Society:  Duport  and  procedings 
1894/95.  —  Berlin:  Deutsche  geologische  Gesellschaft:  Zeitschrift: 
Band  XLVII.  Heft  2.  3.  4,  Band  XL VIII.  Heft  1.  -  Gesellschaft  für 
Erdkunde:  Verhandlungen:  22.  Band  No.  7—10,  28.  Band  No.  1 — 6; 
Zeitschrift:  30.  Band  No.  4—6,  31.  Band  No.  1  -3.  —  Gesellschaft 
naturforschender  Freunde:  Sitzungsberichte:  Jahrgang  1895.  —  Bern: 
Naturforschende  Gesellschaft:  Mitteilungen  No.  1335 — 1372.  —  Bistritz: 
Gewerbeschule  für  Siebenbürgen:  21.  Jahresbericht.  —  Bonn:  Natur- 


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412 


historischer  Verein  der  Rheinlande  und  Westfalens:  Verhandlungen: 
5*2.  Jahrgang  1.  Hälfte.  Boston,  Mass.:  The  Boston  Society  of 
Natural  History:  Proeoedings:  Vol.  XXVI.  part.  4;  Memoirs  Vol.  V. 
No.  1.  —  Acadcmy  of  Arts  and  Sciences:  Proeeedings:  Vol.  XXX.  - 
Bremen:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Abhandlungen:  Band  XIII. 
Heft  Ii;  XIV.  Heft  1.  —  Meteorologische  Station:  Deutsches  meteoro- 
logisches Jahrbuch  für  1895.  —  Breslau:  Sohlesische  Gesellschaft  für 
vaterländische  Kultur:  72.  Jahresbericht.  —  Verein  für  Schlcsische 
Insektenkunde:  Zeitschrift:  '20.  Heft.  Königliches  Oberbergaint: 
Produktion  der  Bergwerke,  Salinen  und  Hütten  des  preussischen 
Staates  im  Jahre  1895.  Sehlesiseher  Forst -Verein:  Jahrbuch  für 
1895.  Brünn:  Naturforschender  \'ercin:  Verhandlungen:  Band 
XXXIII.  und  13.  Bericht  der  meteorologischen  Comrnission.  —  K.  K. 
Mährische  Gesellschaft  zur  Beförderung  der  Landwirtschaft,  Natur 
und  Landeskunde:  Notizblatt :  Jahrgang  1895.  Budapest:  Magyur- 
hony  Földtani  Tarsulat:  Földtani  Közlöny:  XXV.  Band  No.  9 — 12: 
XXVI.  Band  No.  1  t>.  Ungarisches  National-Museum:  Vol.  XVIII. 
pars.  — 4;  Vol.  XIX  pars.  1.  2.  -  Königl.  Ungarische  Naturwissen- 
schaftliche Gesellschaft:  Math,  und  naturwiss.  Berichte  aus  Ungarn: 
Band  X  XII.  und  5  einzelne  Abhandlungen.  Cambridge  (Mass.): 
Museuni  ot  Comparativc  Zoology:  Bulletin  Vol.  XXVII.  No.  2  7;  Vol. 
XXVIII.  No.  1 ;  Vol.  XX  IX.  1  b:  Annual  report  for  1894/95.—  Chicago: 
Acadcmy  of  scioncos:  538.  annual  report.  —  Cincinnati:  Museum 
asso«  iation.  -  (.'hur:  Naturf.  Gesellsch.  Graubündens:  Jahresber.:  Bd.  31» 
und  B.  Eblin:  Über  die  Waldresto  des  Averser  Oberthaies.  Danzig: 
Naturforschende  Gesellschaft:  Schrillen:  Band  IX.  Heft  1.  —  Darm- 
stadt: Verein  für  Erdkunde:  Notizblatt:  Heft  15.  HJ.  Dijon: 
Acad/mic  des  setonecs,  arts  ot  heiles  lettres:  4'i'i»')  serie;  Tome  IV. 
189.'|  94.  Dona  uesehiugen:  Verein  für  Geschichte  und  Natur- 
geschichte: Schriften:  Heft  9.  —  Dorpat:  Naturforscher-Gesellschaft: 
Archiv  für  die  Naturkunde  Liv-,  Khst-  und  Kurlands:  11.  Serie,  Band  XI. 
Lief.  1;  Sitzungsberichte  XI.  Band  Heft  1.  Schriften:  Renuel: 
Studien  über  sexuellen  Dimorphismus,  Variation  und  verwandte  Er- 
scheinungen. Dresden:  Ökonomisch«  Gesellschaft  im  Königreich 
Sachsen:  Mittheilungen  1S95.9(>.  —  Naturw isseiisehaftliehe  Gesellschaft 
r  Isis" :  Sitzungsberichte  und  Abhandlungen:  Jahrgang  1S95,  IS96 
Jan.  Juni.  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde:  Jahresbericht 
1894/95.  —  Dublin:  Boyal  Dublin  Society:  Transactions  Vol.  XXX. 


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413 


part  XV— XX.;  Proceedings  Vol.  III.  No.  4.  5;  List  of  tho  mombers 
1805  u.  96;  Scientific  transactions  Vol.  V.  5—12.  Vol.  VI.  1:  Scientific 
proceedings:  Vol.  VIII.  3.  4.  —  Dürkheim:  Naturwissenschaftlicher 
Verein  der  Rheinpfalz  (Pollichia):  Mitteilungen:  Jahrg.  LH.  No.  8; 
Jahrg.  LI1T.  No.  5).  —  Elberfeld:  Naturwissenschaftlicher  Verein: 
Jubiläumsnummer  und  Jahresbericht  Heft  8.  —  Emden:  Natur- 
forschende  Gesellschaft:  75).  80.  Jahresbericht.  Erlangen:  Physi- 
kalisch-medizinische Sozietat:  Sitzungsberichte:  27.  Heft.  Florenz: 
Biblioteca  Nationale  centrale:  Bolletino  delle  publicazioni  italiane 
No.  235  -257.  Reale  Institute  di  Studi  Superiori:  a)  Archivo 
d'anatomia  l  e  2  del  Vol.  V.  1S80/9O.  b)  Minuti:  Sul  liehen  rosso 
1801;  Ristori:  Sopra  i  resti  di  un  coccodrillo  185H);  Marold:  Pedunculi 
cerebellari  1801.  Frankfurt  a/O.:  Naturwissenschaftlicher  Verein 
des  Regierungsbezirkes  Frankfurt:  Abhandlungen:  Band  XIII;  Socie- 
tatuni  litterae:  Jahrgang  IX.  No.  1  12  und  Jahrgang  X.  No.  1  — <>.  — 
Frankfurt  a.  M.:  Physikalischer  Verein:  Jahresbericht  JS93---SH.  --• 
Arztlicher  Verein:  J8.  Jahresbericht  über  die  Verwaltung  des  Modizinal- 
w es« mis  der  Stadt  Frankfurt  a  M.  -  Glasgow:  Natural  History  Society: 
Transartion:  Vol.  IV.  pnrt  II.  -  Görlitz:  Oherlausitzische  Gesell- 
schaft der  Wissenschaften:  Neues  Lausitzisches  Magazin  71.  Band 
Heft  1.  2;  Festschrift  zum  550.  Gedenktage  des  ( >berlausitzer  Sochs- 
städtebiindnisses  (Godox  diplomatieus  I.).  Magistrat:  Verwaltung  der 
Stadt  185)4/05.  Gymnasium:  Programm  185M5.  Realschule:  Pro- 
gramm ISiM».  Graz:  Historischer  Verein  für  Steiermark:  Mit- 
teilungen: XLIII.  Heft:  Heifrage  27.  Jahrgang.  Greifswald: 
Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Neu  -  Vorpommern  und  Rügen: 
Mitteilungen:  27.  Jahrgang.  Geographische  Gesellschaft:  0.  Jahres- 
bericht, 1.  Teil.  Guben:  Niederlausitzor  Gesellschaft  für  Anthro- 
pologie und  Altertumskunde:  Zeitschrift:  IV.  Band  Heft  I — <>. 
Güstrow  i/M.:  Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklen- 
burg: Archiv:  41».  Jahr.  Halle  a'S.:  „  Leopoldina".  Kais.  Leopold. - 
Carol.  Akademie  der  Naturforst  her:  Heft  XXXI.  No.  15)- 21,  Heft 
XXXII.  No.  1—7.  Verein  für  Erdkunde:  Mitteilungen:  Jahr  1891 
bis  185)5.  Halifax:  Nova  Scotian  Institute  of  Natural  Science: 
Proceodings  an  Transactions:  Vol.  I.  of  the  2«>4  series,  part  4.  — 
Hamburg:  Deutsche  Seewarte:  Deutsches  meteorologisches  Jahrbuch 
für  1804  Archiv  XVI 11,  -  Verein  für  naturwissenschaftliche  Unter- 
haltung: Verhandlungen  1804/5*5.       Harlem:  Muse«»  Teyler:  Archives: 


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414 


Serie  II.  Vol.  V.,  l**e  partie.  —  Helsingfors:  Societas  pro  Fauna 
et  Flora  Fennica:  Acta:  Vol.  V.  3,  IX.  X.  XII.;  Meddelanden  Heft 
19 — 21.  —  Herbarium  musei  fennici  II  Musci  von  Bomansson  und 
und  Brotherus.  —  Hohenleuben:  Voigtlandischer  alterthurasforsch. 
Verein:  65.  und  66.  Jahresbericht.  —  Jauer:  Ökonomisch-patriotische 
Gesellschaft  der  Fürstentümer  Schweidnitz  und  Jauer:  Verhand- 
lungen und  Arbeiten  im  Jahre  1894.  —  Kassel:  Verein  für  Natur- 
kunde: 40.  und  41.  Bericht.  —  Kiel:  Universitäts- Bibliothek:  130 
Schriften  (meist  Dissertationen).  —  Gesellschaft  für  Schleswig-Holstein- 
Lauenburgische  Geschichte:  Zeitschrift  Band  XXV.  —  Königsberg 
in  Preussen:  Physikalisch-ökonomische  Gesellschaft:  Schriften:  36.  Jahr- 
gang. —  Landshut.  i/Baiern:  Botanischer  Verein:  14.  Bericht.  — 
Leipa:  Nordböhmiseher  Exkursionsklub:  Mitteilungen:  XVIII.  Jahr- 
gang Heft  4;  XIX.  Jahrgang  Heft  1.  2.  3.  —  Linz  a/D.:  Museum 
Franziseo-Carolinum:  54.  Jahresbericht  nebst  der  48.  Lieferung  der 
Beiträge  für  Landeskunde  von  Osterreich  ob  der  Enns.  —  Verein  für 
Naturkunde  in  Osterreich  ob  der  Enns:  XXIV.  Jahresbericht.  - 
London:  Royal  Society:  Proceodings:  Vol.  LVIII.  No.  352,  Vol.  LIX. 
No.  353—358.  —  Luxemburg:  „Fauna",  Verein  Luxemburger  Natur- 
freunde: 6.  Jahrgang.  —  L'iustitut  grand-ducal  de  Louxembourg: 
Publieations:  Tome  XXIV.  —  Madison:  Wisconsin  Academy  ot 
sciences  arts  and  lettres:  Transactions:  Vol.  X.  —  Mailand:  Societä 
Italiana  di  Scienze  Naturali:  Atti:  Vol.  XXX.  fascic.  3—4;  Vol.  XXXVI. 
fascic.  1.  2.  —  Manchester:  Literary  and  Philosophical  Society: 
Momoirs  and  proeeedings:  Vol.  X.  No.  1 — 3.  —  Marburg:  Gesell- 
schaft zur  Beförderung  der  gesamten  Naturwissenschaften:  Sitzungs- 
berichte: Jahrg.  1894/95  und  Schriften:  Bd.  XU.  Abh.  6.  —  Marseille 
Faculte  de  Sciences:  Annales:  Tome  I.— IV.;  Tome  V.  1—4;  Tome  VI. 
1.  2.  3;  Tome  VII.;  Tome  III.  (supplement)  Etüde  monographique  de  b 
famille  dos  Globulariees  par  Heekel.  —  Massachusets:  Tufts  College: 
Studies:  No.  IV.  -  Meriden  (Conn.):  Scientific  Association:  Trans- 
actions: Vol.  VII.  —  Milwaukee,  Wisc:  Natural  History  Society: 
13tl>  annual  report  of  the  board  of  Trustees  of  the  public  museum  ot 
the  city  of  Milwaukee.  —  Montevideo:  Museo  National:  Annale 
III.  IV.  V.  Mosknu:  Societe  Imperiale  des  Naturalistes:  Bulletin: 
Ann.'e  1S94  No.  4;  Annec  1895  No.  3;  Annee  1896  No.  1.  —  München: 
Königl.  Bayrische  Akademie  der  Wissenschaften:  Sitzungsberichte  der 
math.-physik.  Klasse:  Jahrgang  1895  Heft  3,  1896  Heft  1.2.—  Bayr. 


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415 


Botanische  Gesellschaft:  Berichte:  Band  IV.  —  Münster:  Westfäl. 
Pro vinzial verein  für  Wissenschaft  und  Kunst:  22.,  23.  Jahresbericht.  — 
Nancy:  Societe  des  sciences  naturelles:  Bulletin:  Serie  II.  Tome  XHl; 
fascicule  XXVIII.  1893  une  XXIX.  1894;  Bulletin  des  seances:  6.  anneo 
No.  1—3;  Catalogue  de  la  bibliotheque.  —  New -York:  American 
Goographical  Society:  Bulletin:  Vol.  XXVII.  No.  3.  4;  Vol.  XXVIII. 
No.  1.  2.  —  Osnabrück:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  10.  Jahres- 
bericht. —  Philadelphia:  Wagner  Free  Institute  of  Sciences:  Trans- 
actions:  Vol.  3  part  III.  —  Academy  of  Natural  Sciences:  Procoedings: 
1894  part  III.;  1895  part  I.— III.  —  Pisa:  Societa  Toscana  de  Scicnze 
Naturali:  Atti:  Vol.  XIV.;  Processi  verbali:  Vol.  IX.  —  Portland 
(Maine):  Society  of  Natural  History:  Proceodings:  Vol.  II.  part  3.  — 
Prag:  Lcsehallo  der  deutschen  Studenten:  Bericht  über  das  Jahr  1895.  — 
Naturwissenschaftliche  Landesdurchforschung  Böhmens:  Archiv:  Bd.  IX. 
No.  3.  6;  Band  X.  No.  1.  —  Naturhistorischer  Verein  „Lotos":  Ab- 
handlungen: I.  Band  1.  Heft.  —  Königl.  Böhmischo  Gesellschaft  der 
Wissenschaften:  Sitzungsberichte  1895.  —  Jahresbericht  für  1895.  — 
Regensburg:  Naturwissenschaftlicher  Verein:  Berichte  5.  Heft.  — 
Reichenberg  in  Böhmen:  Verein  der  Naturfreunde:  Mitteilungen: 
Jahrgang  XX VII.  —  Riga:  Naturforscher- Verein:  Festschrift  in  An- 
lass  des  50jähr.  Bestehens  1895.  —  Rochester:  Academy  of  Sciences: 
Procoedings  Vol.  II.  pag.  201  348.  —  Sanct  Gallen:  Naturwissen- 
schaftl.  Gesellschaft:  Bericht  über  die  Thätigkeit  für  1893/94.  —  San 
Fraucisco:  California  Academy  of  Sciences:  Proceedings:  Vol.  IV. 
part  2;  Vol.  V.  part  1.  —  Schweiz:  Schweizerische  naturforsch.  Gesell- 
schaft: Verhandlungen:  Jahresbericht  1893/94.  —  Stavanger:  Sta- 
vanger  Museum:  Aarsberelning  for  1894.  — -  Stettin:  Gesellschaft  für 
Pommerscho  Geschichte  und  Alterthumskunde:  Baltische  Studien: 
45.  Jahrgang.         Stockholm:  Societe  Eutomologi<|ue:  Band  XVI. 

H.  1 — 4.  St.  Louis:  Academy  nf Sciences:  Transactions :  Vol.  IV.  No.  18: 
Vol.  VII.  1^3.  St.  Petersburg:  Acad/unie  Imperiale  des  Sciences: 
Bulletin:  V.  stVio,  Tome  II.  No.  5;  Tome  III.  No.  1.  Stuttgart: 
Verein  f.  Vaterland.  Naturkunde  in  Würtcmberg:  Jahreshct'te :  52.  Jahrg. 

-Tromsoe:  Tromsoe  Museum:  Aarshefter  Vol.  XVI.  und  XVII.;  Aars- 
beretuing  for  1S93.  —  Ulm:  Verein  für  Mathematik  und  Naturwissen- 
schaft: Jahreshefte:  7.  Jahrgang.  —  Upsala:  Universitets  Arsskrift. 
Mathematik  och  naturvetenskap.    1890  II.,  1870  I.  TIT.,  1872  I.,  1873 

I.  und  II.,  1874  1    III.,  1875  I.  IV.  V.  und  70  Schriften  und  Disser- 


4n; 


tationen.  —  Utrecht:  Nederlandsch  meteorologisch  Jaarboek  voor 
1S1H.  —  Washington:  Smithsonian  -  Institution:  Miseellaneous 
eolletions  971  —  !)72;  Contribution  to  Knowledge:  011  the  densities 
of  Oxygen  and  Hydrogen  by  Morley;  An  aceount  of  the  Smithsonian 
Institute,  its  origin,  history,  objcets  and  achiovments.  —  The  com- 
position  of  expired  air  and  its  effeet  upon  animal  lifo  by  Billings 
Mitchell  and  Bergey.  Proceedings  of  the  IT.  S.  National  Museum 
Vol.  XVII,  report  und  bulletin  No.  48.  Bureau  of  Ethnologv: 
Chinook  texts;  The  siouan  tribes  of  the  East;  Archeological  investi- 
gations  in  James  and  Potomac  Valleys.  -  Departement  of  Agrieulttuv 
II.  8.  of  America:  North  American  fauna  No.  (_».  7.  8.  10.  11.  12.  - 
Office  II.  S.  Geological  Survey:  141'1  annual  report.  part  1.  2.  —  Mono- 
graphs  XXIII.  XXIV.;  Bulletins  No.  118-182.  —  Wernigerode: 
Naturwissenschaftlicher  Verein  des  Harzes:  Schriften:  10.  Jahrgang.  — 
Wien:  K.  K.  Centraianstalt  für  Meteorologie  und  Erdmagnetismus: 
Jahrbücher:  XXX.  Band.  Verein  zur  Verbreitung  naturwissen- 
schaftlicher Kenntnisse:  Schriften:  Band  XXXVI.  —  Entomologiseher 
Verein:  VI.  Jahresbericht.  K.  K.  Naturhistorisches  Hofmuseum: 
Annalen:  Jahresbericht  181».").  K.  K.  Geologische  Reichsar.stalt: 
45.  Band  No.  8  18:  4«>.  Band  1  !*.  K.  K.  Zoologisch-botanische 
Gesellschaft:  Verhandlungen:  Band  XI/V;  XVI  Heft  1-8.  K.  K. 
Akademie  der  Wissensehaften:  Sitzungsberichte:  ßand  CIV.  I.  1894 
No.  I  10,  Ha.  ISiH  No.  «--10,  IIb.  18V>4  No.  4  10,  III.  1894 
No.  5—10.  Wiesbaden:  Nassauischer  Verein  für  Naturkunde; 
Jahrbücher:  Jahrgang  48.  Würzburg:  Physikalisch-medizinische 
Gesellschaft:  Verhandlungen:  XXIX.  Band;  Sitzungsberichte:  Jahr- 
gang 1SH5.  —  Zwickau:  Verein  für  Naturkunde:  Jahresbericht  18H5. 

B.  Durch  Schenkung. 

1)  Th.  von  Weinzierl:  Der  alpine  Versuchsgarten  auf  der 
Sandling-Alpe.  Wien  1S!M>.  2)  Schleiden  und  Vogel:  Beiträge  zur 
F_mtwiekeluugsgeschiehte  <ler  Leguminosen.  Sep.-Adr.  (No.  1  und  i 
Gesclienke  des  Herrn  Major  von  Treskowi.  V\)  Stumpe,  0.:  Beiträge 
zur  Kenntnis  des  Sonnen-Apex.  Sonderdruck,  Kiel  181NJ.  (Geschenk 
des  Herrn  Verfassers.)  4)  Denglcr:  Der  24.  schlesische  Bädertag 
und  seine  Verhandlungen.  Keinerz  lSiMj.  5)  Berliner  Klinische 
Wochenschrift,  .lahrgang  18! »5.  (>)  Wiener  Klinische  Wochenschrift 
IS!  »5.    7)  Miinchener  medizinische  Wochenschrift  181  »5.    8)  Deutsches 


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417 


Archiv  für  klinische  Medizin.    Band  64  und  55,  Jahrgang  1896. 
9.  R.  Virchow:  Archiv  für  pathologische  Anatomie  und  Physiologie 
und  für  klinische  Medizin.    Band  139 — 142  und  Sup.  zu  Band  138. 
10)  Schmidts  Jahrbücher  der  in-  und  ausländischen  gesamten  Medizin. 
Band  246 — 248.  —  11)  Deutsche  medizinische  Wochenschrift.  1896. 
12)  Deutsche  Medizinalzeitung,  Jahrg.  1896.    (No.  4 — 12  Geschenke 
des  ärztlichen  Lesevereins  in  Görlitz.)    13)  Dr.  "W.  Sommer: 
Der  Bernstein.    Dresden  1896.    (Geschenk   des  Herrn  Verfassers.) 
14)  Conversations-Lexikon,  15  Bände  und  2  Supplementbände,  Brock- 
haus  Leipzig  1843.  15)  Ad.  Schaubach:  Die  deutschen  Alpen,  o  Bände, 
Jena  1847.    16)  Watson,  H.  C:  Bemerbungen  über  die  geogr.  Ver- 
teilung und  Verbreitung  der  Gewächse  Grossbritanniens.   Breslau  1837. 
17)  Römer:  Synopsis  der  Mineralogie  und  Geognosie.    Hannover  1863. 
(No.  14 — 17  Geschenke  des  Herrn  Rentier  Struve  in  Görlitz.)   18)  Dr. 
0.  Herr  mann:  Geologische  und  mineralogische  Mitteilungen.  Sep.- 
Abdr.  Chemnitz  1896.    19)  Derselbe:  Die  technische  Verwendung  der 
Lausitzer  Granite.  Sep.-Abdr.  Berlin  1896.   (No.  18  und  19  Geschenke 
des  Herrn  Verfassers.)    20)  Del  Usch,  0.:  Deutschlands  Oberflächen- 
form.   Breslau  1880.    21)  Christ:  Das  Pflanzenleben  der  Schweiz. 
Zürich  1879.    22)  Asa  Gray:   Manual  of  botany  of  .the  northern 
U.  States.    New -York  1889.    23)  Chapmann,  Dr.  A.  W. :  Flora  of 
the  southern  United  States.    New-York  1887.    24)  Garke,  Dr.  A.: 
Flora  von  Halle  und  Umgegend.   2.  Teil:  Kryptogamen.   Berlin  1856. 
26)    Fries,   Elias:    Epicrisis    generis    Hieraciorum.     Upsala  1862. 
26)  H.  von  Rabenau:  Die  GefUsskryptogamen,  Gymnospermen  und 
monocotyledonisehen  Angiospermen  des  königl.  prcuss.  Markgraftums 
Oberlausitz.   Diss.  1874.   27)  Baenitz:  Lehrbuch  der  Botanik.  Berlin 
1877.    28)  Suckow,  S.:  Über  Pflanzenstacheln  und  ihr  Verhältnis  zu 
Haaren  und  Dornen.   Diss.  1873.    29)  Ducommun,  J.  C:  Handbuch 
für  den  schweizerischen  Botaniker.    Solothurn  1869.    30)  Darwin, 
Charles:  Die  Bewegung  und  Lebensweise  der  kletternden  Pflanzen, 
aus  dem  Englischen  von  Carus.   Stuttgart  1876.   31)  J.  v,  Hanstein: 
Das  Protoplasma  als  Träger  der  pflanzlichen  und  tierischen  Lebens- 
verrichtungen.   3  Vorträge,  Heidelberg  1880.    32)  Der  Wanderer  im 
Riesengebirge.    15.  Jahrg.  4-12;  16.  Jahrg.  1—9.    (No.  20  -32  Ge- 
schenke   des    Bibliothekars   Dr.   von   Rabenau.)     33)  Metzdorf, 
Prof.  Dr.:  Bemerkungen  zur  Zucht  des  Axolotl,  Sep.-Abdr.  1896. 
34)  Die  Bauern  Praktik  1508.    35)  Hadley,  George:  Coneerning  the 

AW>*n<tl.  Bvl.  XXII.  27 


418 


cause  of  the  General  Trade- Winds.  London  1735.  (No.  34  und  35 
Neudrucke  von  Schriften  und  Karten  über  Meteorologie  und  Erd- 
magnetismus von  Professor  Hellmann  Berlin  1896.  Geschenke  des 
Herrn  Direktor  Krieg  in  Eichberg.)  36)  Friedrich,  Prof.  Dr.  0.: 
Unsere  Leuchtstoffe.  Sep.-Abdr.  Zittau  1895.  37)  Derselbe:  Bestand- 
teile des  Leuchtgases.  Sep.-Abdr.  Zittau  1892.  (No.  36  und  37  Ge- 
schenke des  Herrn  Verfassers.)  38)  Mc.  Alpine:  Systematic  arran- 
gement  of  australian  Fungi.  Melbourne  1895.  (Geschenk  der  öffent- 
lichen Bibliothek  von  Victoria  zu  Melbourne.)  39)  Schnitzlein,  Dr. 
Adalb.:  Analysen  zu  den  natürlichen  Ordnungen  der  Gewächse  und 
deren  samtlichen  Familien  in  Europa,  nebst  Atlas.  Erlangen.  (Ge- 
schenk des  Herrn  Dr.  Mund.)  40). Roch,  W.  D.  J.:  Synopsis  florae 
germanicae  et  helveticae,  Sectio  I.  IT.  et  index  generum,  specierum  et 
8ynonymorum  Francofurti  ad  M.  1836 — 38.  41)  Derselbe:  Taschen- 
buch der  deutschen  und  schweizer  Flora,  herausgegeben  von  Ernst 
Hallier.  Jena  1881.  (No.  40  und  41  Vermächtnis  des  Herrn  Pastor 
Wenck  in  Herrnhut.)  42)  von  Rosenberg-Lipinsky:  Beiträge  zur 
Kenntnis  des  Aitenberger  Erzbergbaues.  Sep.-Abdr.  1895.  (Gesohenk 
des  Herrn  Verfassers.)  43)  Festschrift  der  naturwissenschaftlichen  Ge- 
sellschaft „Isis"  zu  Bautzen,  zur  Feier  ihres  50jährigen  Bestehens 
1896.  (Geschenk  der  nIsisu.)  44)  9  Blätter  der  Vegetationsansichten 
von  H.  von  Kittlitz.  (Gesohenk  der  Frau  von  Wiese  und  Kaisers- 
waldau.) 45)  Hartlaub,  Dr.  G.:  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der 
ausgestorbenen  Vögel  der  Neuzeit,  sowie  derjenigen,  deren  Fort- 
bestehen bedroht  erscheint.  Sep.-Abdr.  Bremen  1896.  46)  Schriften- 
verzeichnis von  G.  Hartlaub,  als  Manuskript  gedruckt.  (No.  45  u.  46 
Geschenke  des  Herrn  Verfassers.)  47)  Standfuss,  M.:  Handbuch  der 
palaearchi8chen  Grossschmetterlinge  für  Forscher  und  Sammler.  Jena 
1896.  48)  Schilsky,  J.:  Systematisches  Verzeichnis  der  Käfer  Deutsch- 
lands. (No.  47  und  48  Geschenke  des  Herrn  Rentier  Sc  hie  dt.) 
49)  Merkel,  E.:  Molluskenfauna  von  Schlesien.  Breslau  1894.  (Ge- 
schenk des  Herrn  Oberstabsarzt  Dr.  Bauernstein.) 

C.  Durch  Ankauf. 

Die  Fortsetzungen  von:  1)  Wiedemann:  Annalen  der  Physik 
und  Chemie  nebst  Beiblättern.  2)  Dr.  Haun  u.  Hellmann:  Meteoro- 
logische Zeitschrift.  3)  Dr.  Assmann:  Das  Wetter.  4)  Engler  und 
P r  a n  1 1 :  Die  natürlichen  Pflanzenf  amilien.  6)  Dr.  W  i  1 1 m  a c k :  Gartenflora. 


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419 

6)  Dr.  G.  Leimbach:  Deutsche  botanische  Zeitung.  7)  Dr.  H.  G. 
Bronn:  Klassen  und  Ordnungen  des  Tierreichs.  8)  Dr.  J.  V.  Carus: 
Zoologischer  Anzeiger.  9)  Dr.  Ant.  Reichenow:  Journal  für  Orni- 
thologie und  ornithologische  Monatsberichte.  10)  Monatsschrift  des 
deutschen  Vereins  zum  Schutze  der  Vogelwelt.  11)  Dr.  0.  Taschen- 
berg: Bibliotheca  zoologica.  12)  Jahrbuch  und  Nachrichtsblatt  der 
deutschen  malakozoologischen  Gesellschaft.  13)  Dr.  F.  Karseh: 
Entomologische  Nachrichten.  14)  Stettiner  entomologische  Zeitung. 
15)  M.  Bauer,  W.  Dames  und  Th.  Liebisch:  Neues  Jahrbuch  für 
Mineralogie,  Geologie  und  Palaeontologie.  16)  Deutsche  geographische 
Blätter.  17)  Dr.  A.  Petermann:  Mitteilungen  über  richtige  und  neue 
Erforschungen  auf  dem  Gesammtgebiete  der  Geographie.  Bund  41 
Heft  10—12;  Band  42  Heft  1—9  und  Ergänzungshefte  116—118. 
18)  Deutsches  Kolonialblatt,  Inhaltsverzeichnis  und  Beilagen.  19)  Dr. 
Freiherr  von  Dankelmann:  Mitteilungen  von  Forschungsreisenden 
und  Gelehrten  aus  den  deutschen  Schutzgebieten.  20)  Aus  allen  Welt- 
teilen. Vortrag  von  Paetel,  Berlin.  21)  Wiegmanns  Archiv  für 
Naturgeschichte,  herausgegeben  von  Dr.  F.  Hilgendorf  und  Register 
zu  Jahrgang  26 — 60.  22)  Dr.  H.  Potonie:  Naturwissenschaftliche 
Wochenschrift.    23)  Prometheus. 

Neu-Anschaffungen:  H.  von  Francois:  Nama  und  Damara, 
Deutsch -Süd -West -Afrika.  Magdeburg.  —  Ed.  Suess:  Das  Antlitz 
der  Erde,  Band  I.  und  II.  Wien  1892.  —  A.  von  Schweiger- 
Lerchenfeld:  Die  Donau  als  Völkerweg,  SchiÖfahrtsstrasse  und 
Reiseroute.  Wien  1896.  —  H.  J.  Kolbe:  Einführung  in  die  Kenntnis 
der  Insekten.  Berlin  1889.  —  Koch,  W.  D.  J.:  Taschenbuch  der 
deutschen  und  schweizer  Flora,  herausgegen  von  E.  Hallier.  Jena 
1881.  —  Garcke,  A.:  Flora  von  Deutschland.  17.  Auflage,  1895.  — 
Dr.  Joh.  Leunis:  Synopsis  der  drei  Naturreiche.  Erster  Teil,  Band 
I.  und  II.  Zoologie.  —  Thieme-Preussen:  Engl.  Wörterbuch. 

Görlitz,  den  1.  Oktober  1896. 

Dr.  H.  von  Rabenau,  Bibliothekar. 


27* 


420 

Verzeichnis 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1895/96  für  die  Sammlungen 

eingegangenen  Gegenstände. 

Für  die  zoologischen  Sammlungen  gingen  ein: 

A.  Als  Geschenke: 

Von  Herrn  Realschullehrer  Mühle:  Crangon  vulgaris  Fabr.  von 
Norderney.  —  Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau:  Ostrea  virginica  Gm. 
aus  der  Chesapeake-Bay,  junge  Limulus  polyphemus  L.  von  Staten 
Island,  Molge  virescens  Raf.  von  Sullivan  Co.  New -York.  —  Von 
Herrn  Oberlehrer  a.  D.  Sommer:  Tachyris  Alope  Wall,  aus  Süd- 
Borneo  und  Tachyris  Agathina  Craw.  aus  Deutsch -Ost -Afrika.  — 
Von  Herrn  Rittergutsbesitzer  Trautmann  auf  Ober-Ühna  bei  Bautzen: 
Anas  boschas  L.  m.  juv.  var.  —  Von  Herrn  Wiesenhütter  in  Lich- 
tenau bei  Lauban:  11  seltene  Grossschmetterlinge  der  Lausitz.  —  Von 
Herrn  Max  Gei ssler:  Coelopeltis  lacertina  "Wagl.  —  Von  Herrn  Hof- 
juwelier Bergmann:  Nest  von  Quelea  sanguinirostris  L.,  in  der 
Gefangenschaft  gefertigt. 

B.  Durch  Tausch: 

Casarca  tadornoides  Jard.  von  Victoria,  Australien. 

C.  Durch  Kauf: 
Verschiedene  Schmetterlinge,  die  der  Lausitzer  Sammlung  bisher 
fehlten. 

Für  die  botanischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau:  Ein  Herbarium  von  ungefähr 
800  Arten  Pflanzen  (in  annähernd  4000  Exemplaren)  meist  aus  der 
Umgebung  von  New- York;  Selaginella  lepidophylla  Spring.;  Frucht- 
staude von  Oryza  sativa  L.  Schiefschnitt  durch  den  Stamm  eines 
californischen  Orangebaumes.  —  Von  Herrn  Buchdruckereibesitzer 
Roiber:  Stammstücke  einer  Juglasart  mit  eingeschlossenen  Früchten.  - 
Von  Herrn  Lehrer  Barber:  110  Pflanzen  der  Oberlausitz,  besonders 
der  Umgegend  von  Hoyerswerda  und  Wehrau.  —  Von  Herrn  Lehrer 
Hennig:  Pflanzen  aus  der  Umgegend  von  Görlitz.  —  Von  Herrn 
Pastor  Wenck  in  Neusalz:  Das  aus  120  Fascikeln  bestehende  Herbar 
seines  Vaters,  des  in  Herrnhut  verstorbenen  Pastor  em.  Wenck,  meist 


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421 

Pflanzen  aus  Europa,  dem  Kaplande,  Westindien,  Labrador  und  Grön- 
land enthaltend.  —  Von  Herrn  Max  Geisaler:  60  Pflanzen  aus  dem 
botanischen  Garton.  —  Von  Herrn  Rittergutsbesitzer  Eckoldt  auf 
Klein-Neundorf:  Cuscuta  europaea  L.  (die  Flachsseide)  und  Cirsium 
arvense  Scop.  (die  Ackerdistol)  mit  ungewöhnlich  langem  und  seltsam 
entwickeltem  Rhizome. 

Für  die  mineralogischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Oberstleutnant  z.  D.  Uhl:  Bernstein  mit  Insekten- 
oinschluss;  Malachit  und  Kupferlasur  aus  dem  Mörtel  des  dicken 
Turmes.  —  Von  Herrn  Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld:  Versteinertes  Holz 
aus  dem  Gletscherlehm  der  Kunnerwitzer  Strasse;  Krosssteingrus  der 
Grundmoräne  des  Gletschers  der  letzten  Eiszeit  zwischen  Winterfeld- 
strasse und  der  neuen  Kaserne  in  Görlitz;  Biotit  von  Döbschütz  bei 
Reichenbach  O/L.  —  Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau:  Fossile  Haifisch- 
zäh ue  aus  Charleston,  South  Carolina;  Halbopal  von  Neu-Mexiko.  — 
Von  Herrn  Hofjuwelier  Bergmann:  Blitzröhren  (Fulguriten)  von 
Starezynöw  bei  Olkusz  in  Polen.  —  Von  Herrn  Oberlehrer  a.  D. 
Sommer:  Bernstein  und  Copal  mit  Insekteneinschlüssen.  —  Von 
Herrn  Professor  Metzdorf:  Bergkrystallgruppe  aus  dem  Binnen- 
thale.  —  Von  Herrn  William  Baer  in  Niesky:  Natrolith  vom  Kirch- 
berge bei  Sproitz  O/L.  —  Von  Herrn  Professor  Suess  in  Wien: 
Blattabdrücke  aus  der  Höttinger  Brecuie  bei  Innsbruck. 

Für  die  ethnographischen  Samminngen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Berschel  in  Langenau  (P.  0.  Petlock  bei  Yorkton, 
Canada):  Eine  Pfeilspitze  von  den  canadischen  Indianern.  —  Von  Herrn 
Dr.  Friedrich  in  Dresden:  Ein  altmexikanisches  Götzenbild,  aus  Lava 
gearbeitet. 

Dr.  H.  von  Rabenau,  Kustos. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  am  6.  November  1896. 

Der  Präsident,  Herr  Oberstleutnant  Uhl  eröffnet  die  Sitzung  mit 
der  Mitteilung,  dass  sich  sieben  Herren  zum  Eintritt  gemeldet  haben. 
Die  Ballotage  ergiebt  die  Aufnahme  dieser  Herren:  Kaufmann  Bor- 


422 

mann,  Apothekenbesitzer  Germershausen,  Hauptmann  d.  L.  Kienitz, 
Rechtsanwalt  Nathan,  Dr.  med.  Rondke,  Kaufmann  Zeise,  sämtlich 
in  Görlitz  und  Fabrikbesitzer  Sturm  in  Freywaldau.  An  der  Wahl 
beteiligen  sich  60  Mitglieder. 

Der  noch  ausstehende  Bericht  der  zoologischen  Sektion  für  das 
Jahr  1896/96  wird  verlesen. 

Vor  der  Neuwahl  des  ersten  Präsidenten  ergreift  der  zweite 
Präsident  Herr  Feyerabend  das  "Wort,  um  die  Versammlung  aufzu- 
fordern, sich  zum  Zeichen  des  Dankes  für  die  langjährige  Geschäfts- 
führung des  Herrn  ersten  Präsidenten  Uhl  von  den  Sitzen  zu  erheben. 
Dies  geschieht.    Herr  Uhl  dankt  mit  einigen  kernigen  Worten. 

Zur  Wahl  des  ersten  Präsidenten  werden  69  Stimmen  abgegeben, 
von  denen  56  auf  Herrn  Generalmajor  Seeger,  3  auf  Herrn  Sanitäts- 
rat Kleefeld  und  1  auf  Herrn  Sanitätsrat  Böttcher  fielen. 

Herr  General  Seeger,  der  nicht  anwesend  ist,  ist  gewählt. 

v.       g.  u. 

C.  Sommer.    Uhl.    Dr.  von  Rabenau.  Foyerabend. 

g.       w.  o. 
Freise. 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  am  22.  Januar  1897. 

Der  zweite  Präsident  Herr  Oberlehrer  Feyerabend  eröffnet  die 
erste  Versammlung  in  dem  neuen  Sitzungszimmer  mit  dem  Ausdrucke 
aufrichtigen  Bedauerns  über  die  durch  die  Krankheit  bedingte  Ab- 
wesenheit des  ersten  Präsidenten  und  den  besten  Wünschen  für  das 
weitere  Blühen  und  Gedeihen  der  Gesellschaft. 

Durch  den  Tod  hat  die  Gesellschaft  verloren  das  Ehrenmitglied 
Herrn  Professor  Du  Bois-Reymond,  Berlin,  und  das  wirkliche  Mit- 
glied Herrn  Kaufmann  Finster,  Görlitz.  Zur  Ehrung  der  Verstorbenen 
erhebt  sich  die  Versammlung  von  den  Sitzen. 

Ausgeschieden  sind  wegen  Wegzug  von  Görlitz  die  Herren: 
Apotheker  Burkhardt,  Major  von  Massenbach  und  aus  anderen 
Gründen:  Herr  Rentier  Knauth. 

Zur  Aufnahme  gemeldet  haben  sich:  Herr  Oberst  a.  D.  Heyden- 
reich, Amtsgerichtsrat  Dr.  Kuschel,  Löwenberg,  RA-  Kuhn,  Görlitz 


423 


und  RA.  Weiss.  Lauban.  Die  Ballotage  ergiebt  bei  20  abgegebenen 
Stimmzetteln  einstimmige  Aufnahme. 

Hierauf  geht  der  Vorsitzende  über  zu  dem  Hauptpunkt  der 
Tagesordnung,  der  durch  Herrn  Dr.  Monke  auszuführenden  neuen 
geognostischen  Bearbeitung  der  Oberlausitz.  Die  Kosten  betragen 
4600  Mk.,  von  welchen  1500  Mk.  durch  die  Stadt  bereits  bewilligt 
sind,  weitere  Beiträge  sollen  von  den  hohen  Ständen  der  OberlauBitz, 
von  dem  Provinzialausschusse  und  dem  Köuigl.  Ministerium  erboten 
werden.  Bis  dahin  müssen  eventuell  notwendig  werdende  Vorschüsse 
von  der  Gesellschaft  geleistet  werden. 

Der  Vorsitzende  stellt  daher  den  Antrag,  die  Gesellschaft  wolle 
das  Präsidium  ermächtigen,  erforderlichenfalls  solche  notwendige  Vor- 
schüsse an  Dr.  Monke  zu  gewähren. 

Der  Antrag  wird  einstimmig  angenommen. 

Hierauf  erstattet  Herr  Dr.  von  Rabenau  den  Quartalsbericht  über 
die  Vermehrung  der  Sammlungen.  Es  sind  wieder  zahlreiche  hervor- 
ragende Geschenke  eingegangen  von  den  Herren  Prof.  Schnoider  in 
Dresden,  Prof.  Metzdorf,  Oberstleutnant  Uhl,  Dr.  med.  Freise, 
Frau  Rektor  Gross,  Major  von  Fischer-Treuenfeld,  Oberlehrer  a.  D. 
Sommer,  Konsul  Dr.  von  Möllendorff,  Hauptmann  von  Puttkamer, 
Landgerichtspräsident  a.  D.  Anton,  Dr.  phil.  Schuster,  Oberlehrer 
Foyerabend,  Fabrikbesitzer  Ernst  Haukohl  jun.,  Rat  Danneil, 
Major  Steer  in  Jüterbog,  Major  von  Treskow,  Sanitätsrat  Dr.  Klee- 
feld, Dr.  phil.  Breitfeld. 

Die  Arbeiten  im  Museum  sind  derart  vorgeschritten,  dass  die 
Sammlungen  der  Oberlausitz  Ende  des  Monats  bereits  fortig  aufgestellt 
sein  werden. 

Nachdem  noch  dem  Kassierer  von  dor  Gesellschaft  Entlastung 
erteilt  ist  und  da  weitere  Anträge  nicht  vorliegen,  erfolgt  um  3/«9  Uhr 
Schluss  der  Versammlung. 


Feyerabend. 
Wendriner. 


v.       g.  u. 
0.  von  Möllendorff. 


Dr.  von  Rabenau, 
von  Puttkamer. 


Böttcher.  Kleefeld. 
P.  \V.  Sattig. 


g.       w.  o. 
Dr.  Mund,  zweiter  Sekretär. 


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424 


Protokoll 

der  Hauptversammlung  am  2.  April  1897. 

Der  erste  Präsident,  Herr  Seeger,  eröffnet  die  Sitzung  mit  dem 
Hinweise  auf  die  Neuordnung  der  Sammlungen.  Der  Museums-Direktor 
Herr  Dr.  von  Rabenau  giebt  alsdann  eine  Übersicht  über  den  Zu- 
wachs der  Sammlungen.  Eine  grosse  Anzahl  von  ausgestopften  Vögeln 
und  Säugetieren,  Vogelbälgen  und  anderes  schenkte  Herr  Konsul 
Dr.  von  Möllendorff,  welcher  sich  mit  grosser  Liebe  und  Hingabe 
an  der  Neuordnung  der  Sammlungen  beteiligte;  weitere  Geschenke 
erhielt  die  Gesellschaft  von  den  Herren:  Stadtrat  Prinke,  Kandidat 
Gross,  Lehrer  Barber,  Dr.  phil.  Breitfeld  in  Görlitz,  Hanke  in 
Breslau,  Bankier  Kuntze  in  Dresden,  Betriebsinspektor  Walde  mann 
in  Sproitz.  Dem  Entgegenkommen  des  Magistrats  von  Görlitz  ver- 
dankt die  neueingerichtete  Lausitzer  Sammlung  die  Uberweisung  des 
bisher  in  der  höheren  Töchterschule  aufbewahrten  Exemplars  vultur 
monachus.  Aus  einer  Schenkung  des  Herrn  Katz  wird  ein  echter 
Steinbock  beschafft  werden.  Es  folgt  die  Mitteilung  über  die  geplante 
Neubearbeitung  der  geologischen  Karte  der  preussischen  Oberlausitz. 
Mit  der  Senckenberg sehen  naturforschenden  Gesellschaft  in  Frankfurt 
am  Main  soll  in  Schriftenaustausch  getreten  werden. 

Neu  aufgenommen  als  Mitglieder  werden  die  Herren:  Dr.  med. 
Hänsel,  Assistenzarzt  Dr.  Jakobitz,  Apothekenbesitzer  C.  Mau,  Ober- 
stabsarzt Dr.  Dewerny,  Fabrikbesitzer  A.  Hoffmann,  Kaufmann 
Otto  Henschel. 

Ausgeschieden  ist  Herr  Rentier  G.  Schulze,  gestorben  Herr 
Schulrat  Dr.  Linn,  zu  dessen  Andenken  sich  die  Versammlung  von 
den  Sitzen  erhebt. 

v.       g.  u. 

Seeger.    Feyerabend.    0.  von  Möllendorff.    Dr.  von  Rabenau 

g.       w.  o. 
Freise. 

Protokoll 

der  Hauptversammlung  vom  22.  Oktober  1897. 

Die  Sitzung  eröffnet  der  Vorsitzende,  Herr  General  Seeger,  mit 
dem  Hinweise  auf  den  heutigen  Geburtstag  der  Kaiserin,  zu  deren 
Ehren  sich  die  Anwesenden  von  den  Plätzen  erheben. 


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425 


Durch  den  Tod  verlor  die  Gesellschaft  seit  der  letzten  General- 
versammlung das  korrespondierende  Mitglied  Herrn  Apotheker  Fiek 
und  die  wirklichen  Mitglieder  Herren  Justizrat  Dr.  Dreyer,  Major 
Kosch,  Stadtrat  Löschbrand,  Kaufmann  Matz ke,  Rektor  Menzel, 
Bankvorstoher  Ruschewey h  und  Kaufmann  Louis  Schuster,  deren 
Andenken  die  Versammlung  durch  Erheben  von  den  Sitzen  ehrt. 

Wegen  Wegzuges  aus  Görlitz  scheiden  aus  die  Herren:  Dr.  Breit- 
feld, Oberst  Heydenreich,  Dr.  Rochel,  Kaufmann  Scheuner, 
Oberlehrer  Schwidthal,  Dr.  med.  Diekhoff;  aus  anderen  Gründen 
Frau  Dr.  Thiemann  und  Frau  Kaufmann  Pruck.  Herr  Dr.  Breit- 
feld wird  zum  korrespondierenden  Mitgliedo  ernannt. 

Neu  aufgenommen  werden  Frau  Rentiere  Amalie  Tietze  und 
die  Herren  Dr.  Reichert,  Arzt,  Rechtsanwalt  Max  Dreyer,  Kauf- 
mann Ludwig  Mosch,  Kaufmann  Karl  Neubauer,  Kaufmann  Richard 
Schmock,  Rentier  Otto  Schräder,  Möbelfabrikant  Ottomar  Sahr, 
Dr.  Guthmann,  Arzt,  Oberarzt  Dr.  Reinhold,  Assistenzarzt  Dr.  Dietz, 
Rechtsanwalt  Kitzel,  Rentier  Orede. 

Hierauf  legt  Herr  Rendant  Ebert  die  Rechnung  für  das  ab- 
gelaufene Jahr  1896/97.  Es  betrug  die  Einnahme  12423  Mk.  2  Pf., 
die  Ausgabe  12306  Mk.  13  Pf.  Der  Etat  für  1897/98  balanziert  mit 
11917  Mk.  91  Pf.    Der  Etat  wird  genehmigt. 

Über  den  nächsten  Punkt  der  Tagesordnung:  „Anstellung  des 
Herrn  Dr.  von  Rabenau  auf  Lebenszeit"  entspinnt  sich  eine  längere 
Debatte.  Schliesslich  wird  die  lebenslängliche  Anstellung  mit  gewissen 
Einschränkungen  beschlossen.  Dem  zweiten  Präsidenten  Herrn  Feyer- 
abend,  welcher  aus  seinem  Amte  scheidet,  wird  der  Dank  der  Gesell- 
schaft für  seine  Thätigkeit  ausgesprochen.  An  seiner  Stelle  wird  mit 
43  von  48  Stimmen  Herr  Dr.  Knau  er  gewählt.  Die  übrigen  aus- 
scheidenden Beamten  werden  durch  Zuruf  wiedergewählt,  ebenso  die 
ausscheidenden  Ausschussmitglieder  und  der  Ausschussdirektor  durch 
Zettelwahl. 

Hiernach  werden  die  Jahresberichte  des  Sekretärs  und  der  Schrift- 
führer der  ökonomischen,  geographischen,  zoologischen,  botanischen, 
mineralogischen  und  medizinischen  Sektion  verlesen  und  die  Liste  der 
Geschenke  für  die  Sammlungen  und  die  Bibliothek. 

Geschenkgeber  sind  die  Herren:  von  Möllendorff,  Emanuel 
A.  Katz,  Mühle,  Jungmann,  von  Tippeiskirch  in  Berlin,  Aposto- 
lides,  Riese  in  Spremberg,  Löschbrand,  Jäkel,  Monke,  Schiedt, 


426 

Freise,  Reichert  in  Kauscha,  Reiche,  von  Puttkamer,  Lorenz, 
Senf,  von  Rabenau  in  Blankenburg  (Harz),  von  Rabenau  in 
Görlitz,  Gross,  Gymnasiast  von  Möllendorff,  Realschüler  Winkler 
für  die  Sammlungen  und  die  Herren:  Krieg  in  Eichberg,  von  Möllen- 
dorff, Danneil,  Stumpe,  G.  Schulz,  Hieronymus,  Dr.  Sommer, 
Dr.  Böttcher,  Dr.  Bauernstein,  von  Rabenau,  Barbcr,  Momm, 
Fritsch  in  Prag,  Reiser  in  Serajevo,  ferner  der  ärztliche  Leseverein, 
das  Gymnasium  und  die  Realschule  hier  für  die  Bibliothek. 

v.       g.  u. 
Socger.       Dr.  Mund.       Dr.  Michaelsen. 

g.       w.  o. 
Dr.  Freise. 


Jahres- Berieht 

des  Sekretärs  über  das  Gesellschaftsjahr  1896/07. 
Meine  Herren! 

So  wie  sich  Ihren  Augen  die  Räume  uuserer  Gesellschaft  anders 
vorstellen ,  als  in  der  Oktober  -  Hauptversammlung  des  verflossenen 
Jahres,  so  zeigen  auch  die  Sammlungen  selbst  grosse  und  vorteilhafte 
Veränderungen  gegen  das  Vorjahr.  Es  ist  fleissig  gearbeitet  worden 
und  die  Ergebnisse  sind  der  aufgewendeten  Mühe  wert. 

Unser  Kustos,  Herr  Dr.  von  Rabenau  hat  in  Gemeinschaft  mit 
seinem  Freunde,  unserem  Ehrenmitgliede  Herrn  Konsul  Dr.  von  Möll  en- 
do rff  die  Neuordnung  der  Sammlungen  zum  grösseren  Teile  beendet; 
die  Konchilien,  die  Vögel,  die  Säugetiere  sind  in  übersichtlicher  uud 
gefälliger  Weise  aufgestellt;  eine  Lausitzer  Sonderausstellung,  welche 
alle  drei  Naturreiche  umfasst,  ist  neu  hinzugekommen;  die  etHno- 
graphische  Sammlung  und  die  Bibliothek  sind  in  grösseren,  die  Ülnsr- 
sicht  erleichternden  Räumen  untergebracht  worden.  Leider  mussten 
wir  unseren  Versammlungssaal  aufgeben  und  dafür  den  jetzt  in  Ge- 
brauch befindlichen  Raum,  der  zwar  behaglich  und  geschmackvoll, 
aber  etwas  klein  ist,  eintauschen.  Für  die  Vorträge  waren  wir 
genötigt,  einen  Saal  in  der  Nähe  unseres  Hauses  zu  mieten,  ein 
Schritt,  zu  dem  wir  uns  schwer  entschlossen,  den  wir  aber  nicht  zu 
bereuen  gehabt  haben. 


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427 


Während  dio  übrigen  Beamten  der  Gesellschaft  auf  ihren  Stellen 
blieben,  wurde  an  Stelle  des  Herrn  Oberstleutnant  Uhl,  der  eine 
Wiederwahl  ablehnte,  Herr  General  Seeger  zum  ersten  Präsidenten 
gewählt.  Die  Mitgliederzahl  hat  sich  auch  im  verflossenen  Jahre 
gemehrt;  es  wurden  im  vorigen  Jahresbericht  896  Mitglieder  gezählt, 
nämlich  19  Ehren-,  82  korrespondierende  und  296  wirkliche  Mitglieder; 
heute  dagegen,  ohne  die  neu  Angemeldeten  403  Mitglieder,  17  Ehren-, 
82  korrespondierende  und  304  wirkliche  Mitglieder.  Durch  deu  Tod 
verloren  wir  die  gleiche  Zahl  von  Mitgliedern,  wie  im  Vorjahre, 
nämlich  12.  Unter  ihnen  ist  in  erster  Reihe  zu  nennen  unser  Ehren- 
mitglied, Herr  Geheimrat  Professor  Dubois-Reymond,  ein  Natur- 
forscher im  besten  Sinne,  hervorragend  auf  allen  Gebieten  der  Natur- 
wissenschaften, Meister  der  Forschung  und  unerreicht  in  seiner  Spezial- 
wissenschafb,  der  Physiologie  des  Menschen.  In  kleinerem  Kreise 
Erspriesslicheres  wirkte  unser  korrespondierendes  Mitglied,  Herr  Apo- 
theker Fiek  in  Hirschberg,  dem  der  Riesengebirgs -Verein  und  durch 
ihn  die  Naturforschung  erhebliche  Förderung  verdankt;  ausser  ihm 
verlor  die  Gesellschaft  noch  zehn  wirkliche  Mitglieder,  die  Herren 
Justizrat  Dr.  Dreyer,  Apotheker  Hermann  Druschki,  Kaufmann 
Bernhard  Finster,  Schulrat  Dr.  Linn,  Stadtrat  Löschbrand,  Kauf- 
mann Mäfezke,  Rektor  Menzel,  Bankvorsteher  Rusche weyh,  Fabrik- 
besitzer Louis  Schuster,  Major  Kosch.  Herr  Stadtrat  Löschbrand, 
welcher  in  gesunden  Jahren  ein  eifriger  Besucher  unserer  Veran- 
staltungen und  warmer  Freund  unserer  Gesellschaft  war,  hat  sein 
Interesse  an  den  Sammlungen  der  Naturforschenden  Gesellschaft  durch 
eine  letztwilligo  Verfügung  bethätigt,  mittelst  deren  er  ein  schädel- 
echtos  Hirschgeweih  aus  der  Görlitzer  Heide  unserer  Gesellschaft  über- 
eignet hat.  Die  Gesellschaft  wird  das  Andenken  an  die  obengenannten 
entschlafenen  Mitglieder  stets  in  hohen  Ehren  halben. 

Durch  Wegzug  von  Görlitz  schieden  9,  aus  anderen  Gründen 
6  Mitglieder  aus;  aufgenommen  wurden  34  wirkliche  Mitglieder;  ausser- 
dem wurden  Herr  Sanitätsrat  Dr.  Böttcher,  welchem  die  Gesellschaft 
vielfache  Bereicherungen  der  Sammlungen  und  rege  Mitarbeit  an  den 
Beratungen  zu  danken  hat,  zum  Ehrenmitgliodo  und  Herr  Fabrik- 
direktor Krieg  in  Eichberg  bei  Schildau  am  Bober  zum  korrespon- 
dierenden Mitglied  o  ernannt.  Letzterer  Herr  hat  namentlich  unserer 
Bibliothek  wertvolle  und  eigenartige  Geschenke  zugewendet. 


428 


Das  Stiftungsfest  mit  Ball  wurde  am  28.  November  1896  im 
grossen  Saale  des  Wilhelmtheaters  gefeiert. 

Über  den  höchst  erfreulichen  Zuwachs,  den  die  Sammlungen  im 
verflossenen  Jahre  erfahren  haben  und  über  die  Vermehrung  der 
Bibliothek  in  der  gleichen  Zeit  wird  Ihnen  unser  Herr  Kustos  und 
Bibliothekar  berichten;  die  Gesellschaft  bethätigte  ihr  wissenschaft- 
liches Streben  in  der  Winterarbeit  der  Sektionen  und  in  den  öffent- 
lichen Vorträgen,  welche  im  Laufe  des  Winters  1896/97  gehalten 
wurden.   Es  sprachen: 

am  20.  November  Herr  Dr.  Katz,  vor  Damen  und  Herren:  „Aus  dem 
Gebiete  der  Lebensmittel  und  deren  Verfälschungen"  (mit 
Demonstrationen). 

am  27.  November  und  am  4.  Dezember  Herr  Lehrer  Barber,  vor 
Damen  und  Herren:  „Das  Zimmoraquarium". 

am  11.  Dezember  Herr  Professor  Dr.  Philippson  aus  Berlin,  vor 
Damen  und  Herren:  „Plaudereien  über  Spanion". 

am  18.  Dezember  Herr  Oberstleutnant  Reiche,  vor  Damen  und 
Herren:  „Die  drei  Reisen  ins  Innere  des  Kaiser  Wilhelm- 
Landes  und  das  Ende  von  Otto  Ehlers". 

am  8.  Januar  Herr  Oberlehrer  Feyerabond,  vor  Damen  und  Herren: 
„Bilder  aus  der  preussischen  Geschichte  der  Oberlausitz". 

am  16.  Januar  Herr  Dr.  Breit feld,  vor  Damen  und  Herren:  „Lawinen 
und  Gletscher". 

am  29.  Januar  Herr  Oberlehrer  Feyerabond,  vor  Herren:  „Was  ist 
platonische  Liebe?  Eine  naturwissenschaftlich-philosophische 

am  19.  Februar  Herr  Konsul  von  Möllondorff,  vor  Damen  und 
Herren:  „Land  und  Leute  auf  den  Philippinen". 

am  26.  Februar  Herr  Dr.  med.  Hansel,  vor  Damen  und  Herren: 
„Spitzbergen  und  die  S.  A.  Andreesche  Nordpoloxpedition 
1896/97"  (mit  Projektionsbildern). 

am  6.  März  Herr  Rechtsanwalt  Weiss  aus  Lauban  vor  Herren:  „Über 
die  Getreide-Handelspolitik  Athens,  Roms,  Deutschlands  im 
Mittelalter  und  Frankreichs  bis  zum  Ausgange  des  18.  Jahr- 
hunderts". 

am  12.  März  Herr  General  Seeger,  vor  Damen  und  Herren:  „Schil- 
derung der  Insel  Madagaskar  und  der  Kämpfe  zwischen  den 
Hovas  und  den  Franzosen". 


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429 


am  19.  März  Herr  Professor  Dr.  v.  d.  Velde,  vor  Barnen  und  Herren: 
„Theodor  Körner  im  Riesengobirge". 

Im  abgelaufenen  Geschäftsjahre  haben  die  Vorarbeiten  für  die 
Herausgabe  des  22.  Bandes  der  Abhandlungen,  sowie  für  die  Be- 
arbeitung der  geologischen  Karte  der  Oberlausitz  mit  Text  begonnen; 
letzteres  Unternehmen  wird  mehrere  Jahre  Arbeit  beanspruchen,  den 
wissenschaftlichen  Ruf  der  Gesellschaft  aber,  wie  wir  zuversichtlich 
hoffen  dürfen,  mehren  und  ausbreiten. 

Der  Besuch  der  neugeordneten  Sammlungen  war  rege  und  ist 
in  beständiger  erfreulicher  Zunahme  begriffen;  die  Aufsicht  führten  in 
hergebrachter  Weise  freundlichst  die  Herren  Lehrer  Barber,  Koch, 
Mühle  und  Schmidt;  diesen  Herren  gebührt  für  ihre  selbstlose 
Thätigkeit  der  wärmste  Dank  der  Gesellschaft. 

Möge  die  Lösung  der  grossen  Aufgaben,  welche  die  Gesellschaft 
sich  gestellt  hat,  in  der  angefangenen  Weise  auch  fernerhin  gelingen; 
an  dem  guten  Willen  Aller  zu  dem  Werke  Berufenen  fehlt  es  nicht. 

Görlitz,  den  22.  Oktober  1897. 

Dr.  F reise,  Sekretär. 


Bericht 

der  Ökonomie -Sektion  pro  1896/97. 

Die  Thätigkeit  der  Ökonomie  -  Sektion  im  verflossenen  Jahre 
erstreckte  sich  auf  6  Sitzungen  in  den  Monaten  Oktober  bis  März. 
Das  Ergebnis  des  in  der  ersten  Sitzung  von  dem  stellvertretenden 
Vorsitzenden  vorgelegten  Rechnungsabschlusses  war  ein  Kassenbestand 
von  372  Mark  71  Pf.  Ausserdem  waren  von  14  ausserordentlichen 
Mitgliedern  42  Mark  an  die  Kasse  der  Naturforschonden  Gesellschaft 
abgeführt  worden.  Die  Neukonstituierung  des  Vorstandes  gelang  erst 
in  der  zweiten  Sitzung  mit  der  einstimmigen  Wahl  dös  Herrn  Ritter- 
gutsbesitzers Lucius-Ober- Pfaffendorf  als  Vorsitzenden,  des  Herrn 
Rittergutsbesitzers  Eck oldt-Klein-Neundorf  als  stellvertretenden  Vor- 
sitzenden und  der  Wiederwahl  des  Unterzeichneten  als  Schriftführer. 

Die  grösseren  Vorträge  der  Herren: 

Gewerbeinspektor  Wedel  über  „Spiritusglühlicht"  mit  Demon- 
strationen, 

Administrator  Otto-Sorau  über  „Mittel  und  Wege  zur  Be- 
kämpfung des  landwirtschaftlichen  Notstandes", 


* 


430 

Vertreters  der  Höchster  Farbwerke  Rehbein  über  „Nitragin", 
ein  neues  Mittel  zur  Sicherung  der  Leguminosenkultur  durch 
Bodenimpfung  mittelst  Bakterien.  Über  das  Resultat  der 
von  einigen  Mitgliedern  mit  der  Anwendung  des  Nitragin 
zu  Lupinen,  Seradella,  Klee,  Erbsen,  Wicken,  Bohnen  an- 
gestellten Versuche,  für  welche  aus  der  Sektionskasse  50  Mark 
bewilligt  wurden,  wird  in  einer  der  nächsten  Sitzungen 
berichtet  werden, 

Dr.  Meyer  hier  über  „die  Unterbringung  des  Stalldüngers", 

Dr.  Je  cht  hier  „geschichtliche  Betrachtungen  über  den  Grund- 
besitz der  Preussischen  Oberlausitz,  vornehmlich  in  Hinsicht 
auf  seine  rechtliche  Stellung" 

hatten  nicht  nur  die  regelmassigen  Besucher,  sondern  auch  stets  zahl- 
reiche Gäste  in  die  Sitzungen  geführt. 

Ausser  diesen  Vortragen  bot  die  Beantwortung  von  Anfragen  und 
die  Begutachtung  von  Vorlagen,  welche  von  dem  Herrn  Landwirtschafts- 
minister,  dem  Herrn  Oberpräsidenten,  der  Landwirtschaftskammer  und 
anderen  Behörden  eingefordert  wurden,  ein  grosses  Beratungsmaterial 
zu  denen  der  Herr  Vorsitzende  und  einzelne  Sektionsmitglieder  die 
Referate  erstatteten. 

Von  derartigen  Verhandlungsgegenständen,  welche  besonders  leb- 
hafte Aussprachen  hervorriefen,  sind  zu  erwähnen  diejenigen 

über  die  Bildung  von  Absatzgenossenschaften  und  die  Errichtung 
von  Getreidesilos, 

über  die  Bekämpfung  der  Tuberkulose  des  Rindviehs, 

über  den  Entwurf  der  Satzungen  bez.  der  Entschädigung  bei 
Verlusten  durch  Schweineseuche, 

über  die  Konstituierung  und  die  bisherigen  Arbeiten  der 
schlesischen  Landwirtschaftskammer,  wobei  der  Vorsitzende 
als  Mitglied  der  für  den  Kreis  Görlitz  zu  errichtenden  land- 
wirtschaftlichen Kreiskommission  gewählt  wurde, 

über  die  behufs  Feststellung  des  Fettgehalts  der  Milch  einzelner 
Kühe  und  ganzer  Rindviehbestande  von  den  Landwirtschafts- 
kammern  getroffenen  Veranstaltungen, 

über  die  Beleihung  von  Rustikalgrundstücken  durch  die 
Provinzialhilfskasse, 

über  die  in  Lauban  zu  gründende  Flachsbaugenossenschaft. 


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431 


Ferner  stellte  die  Ükonomiesektion  selbständige  Anträge  an  die 
Land  Wirtschaft« kammern : 

wegen  der  beabsichtigten  Gestattung  russischer  Wagenlad ungs- 
tarife  für  die  Beförderung  von  Getreide-  und  Mühlen- 
fabrikaten auf  den  inländischen  Bahnen 

und  einen  Antrag  wegen  Einbeziehung  von  Görlitz  in  die- 
jenigen Marktorte,  aus  denen  von  der  Zentralstelle  der 
Landwirtschaftskammern  regelmässige Getreidepreisveröffent- 
lichungon  erfolgen  und  wegen  einer  zu  diesem  Zwecke  zu 
bildenden  Marktkommissiou  behufs  Feststellung  der  hierorts 
gezahlten  Getreidepreise  unter  Mitwirkung  von  Landwirten. 

Beide  Anträge  hatten  den  gewünschten  Erfolg. 

So  hat  denn  auch  im  vergangenen  Jahre  die  Ökonomie-Sektion 
unter  freudiger  Mitarbeit,  ihrer  Mitglieder,  aber  in  erster  Linie  in 
Folge  der  geschickten  und  glücklich  leitenden  Hand  ihres  neuen  Vor- 
sitzenden ihre  alte  Lebenskraft  bewährt. 

Görlitz,  den  22.  Oktober  1897. 

Kap ler,  Schriftführer. 


Jahres -Berieht 

der  geographischen  Sektion  pro  1896/97. 

In  dem  verflossenen  Gesellschaftsjahre  eröffnete  die  Abteilung 
ihre  Thätigkeit  am  27.  Oktober  1896  mit  der  Vornahme  der  Neuwahl 
des  Vorstandes  und  Aufsteilung  des  Programms  für  die  Vortragsabende. 
Gewählt  wurden  zum  Vorsitzendon  Herr  Oberst  Blumensath,  zum 
Schriftführer  —  an  Stelle  des  leider  von  hier  nach  Blasewitz  verzogenen 
Heim  Major  von  Bredow  Herr  Rentier  Weber  und  zum  stell- 
vertretenden Schriftführer  Herr  Rittmeister  von  Fiebig.  Es  wurden 
ferner  für  die  Zeitdauer  des  Winterhalbjahres  8  Sitzungen  in  Aussicht 
genommen  und  es  erklärten  zunächst  Herr  Oberstleutnant  Reiche, 
sowie  Herr  Forstmeister  Heusler  und  Herr  Rittmeister  von  Fiebig 
ihre  Bereitwilligkeit  zur  Übernahme  von  Vorträgen. 

Naturgemäss  wandte  sich  das  Interesse  der  Abteilung  in  erster 
Linie  den  grossen  Forschungsreisen  im  Nordpolgebiete  zu.  Anknüpfend 
an  die  glückliche  Heimkehr  Frithjof  Nansens,  welche  die  Gebildeten 
aller  Nationen  und  aller  Stände  mit  aufrichtiger  Freude  erfüllte,  und 


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welche  auch  die  Namen  jener  Männer  ins  Gedächtnis  zurückruft,  welch« 
im  Dienste  der  Wissenschaft  ihr  Leben  wagend,  gegen  die  elementaren 
Gewalten  in  den  Polargegenden  kämpften,  gab  der  Vorsitzende  noch 
an  demselben  Abende  einen  kurzen  Überblick  über  die  historischen 
Vorgänge  in  dieser  Richtung,  indem  er  zeigte,  wie  in  300j ährigem 
Ringen  es  mühsam  gelungen  ist,  dem  Ziele  der  Erforschung  des  Nord- 
pols allmählig  näher  zu  rücken. 

Am  10.  November  1896  referierte  Herr  Forstmeister  Heusler 
in  erster  Linie  über  die  Vermessung  der  Küste  von  Neupommern  im 
Bismarckarchipel  durch  Frhr.  von  Schleinitz.  Erst  hierdurch  sei  die 
insulare  Beschaffenheit  der  40000  Qu.-Kilom.  grossen  Insel,  welche 
früher  als  eine  zu  Neu-Guinea  gehörige  Halbinsel  angesehen  war,  fest- 
gestellt worden.  Die  Berichte  der  Expedition  gäben  zwar  eine  spezielle 
Beschreibung  der  Küste,  enthielten  aber  noch  nichts  über  die  Be- 
schaffenheit des  Innern  der  Insel.  Eine  in  grösserem  Massstabe  von 
dem  Herrn  Vortragenden  gefertigte  Karte  veranschaulichte  seine  Aus- 
führungen. 

Sodann  entrollte  der  Herr  Forstmeister  das  Bild  von  dem  Lebens- 
gang und  der  Thätigkeit  des  schwedischen  Kartographen  der  Mark 
Brandenburg  aus  der  Zeit  des  30  jährigen  Krieges  namens  Olof 
Hansson  Oernehufrus.  Während  der  Kriegsztige,  auf  denen  er  seinen 
König  schliesslich  in  der  Stellung  als  Generalstabschef  begleitet,  habe 
er  viele  Landstriche  und  Festungen  aufgenommen:  und  wenn  diese 
Arbeiten  auch  der  wissenschaftlichen  Basis  ontbehrten,  würden  die- 
selben des  historischen  Interesses  halber  dennoch  in  den  schwedischen 
Archiven  noch  aufbewahrt. 

Drittens  sprach  der  Vorsitzende  über  die  Bedeutung  wissenschaft- 
licher Ballonfahrten  für  geographische  Forschung  und  skizzierte  in 
einigen  Zügen  die  von  dem  Oberingenieur  Andree  geplante,  im  vorigen 
Jahre  aber  nicht  zur  Ausführung  gekommenen  Ballonfahrt  zur  Auf- 
findung des  Nordpols. 

Am  3.  Sitzungsabende,  am  24.  November  1896  verlas  der 
Vorsitzende  einen  Auszug  aus  einem  Vortrag,  welchen  Herr  Hans 
Leder  über  seine  Reise  von  Urga  nach  Karakorum  in  Berlin  ge- 
halten hat. 

Alsdann  hielt  Herr  Forstmeister  Heusler  einen  eingehenden 
Vortrag  über  das  Wirtschaftsleben  der  Naturvölker  unter  Zugrunde- 


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433 


legung  einer  grösseren  Abhandlung  von  Hellmuth  Pankow.  Das  lang- 
same Hindurchringen  der  Naturvölker  von  der  untersten  Stufe  der 
Gesittung  zu  höheren  Kulturstufen  sei  nicht  zum  geringsten  Teile  dem 
Drucke  religiösen  Aberglaubens  zuzuschreiben. 

Am  19.  Januar  1897  trug  der  Vorsitzende  einen  Bericht  des 
Dr.  Stachajcw  über  Ost-Sibirien  vor  und  knüpfte  daran  Notizen  über 
die  Beschleunigung,  mit  welcher  Kussland  seit  dem  chinesisch- 
japanischen Kriege  an  der  Fertigstellung  der  Sibirischen  Eisenbahn 
arbeite,  sowie  über  die  beabsichtigte  Anlage  neuer  Eisenbahnen  durch 
die  Mandschurei  hindurch. 

In  der  nächsten  Sitzung  am  16.  Fobruar  1897  sprach  Herr 
Oberstleutnant  Uhl  über  die  wissenschaftlichen  Resultate,  welche  im 
Jahre  1893  auf  dorn  Gebiete  der  Südpolforschung  von  den  Fang- 
schiffen „ Jason"  (Kapitän  Larsen)  und  „Antarctic"  (Kapitän  Kristensen) 
aus  gemacht  worden  sind ;  und  führte  alsdann  den  Plan  für  eine  deutsche 
Expedition  zur  Durchforschung  der  Südpolar-Region  vor,  welcher  auf 
dem  11.  deutschen  Geographentage  im  April  1896  in  Bremen  angeregt 
worden. 

Herr  Oberstleutnant  Reiche  sprach  am  2.  März  1897  über  die 
Entwickelung  des  Schutzgebietes  Togo,  welche  nach  den  amtlichen 
Jahresberichten  in  den  letzten  zwei  Jahren  so  erfreuliche  Fortschritte 
gemacht,  dass  diese  Kolonie  keinerlei  Zuschüsse  bedürfe,  sondern  durch 
ihre  eigene  Steuerkraft  sich  erhalte. 

An  der  Hand  der  neuerdings  bei  Justus  Perthes  erschienenen 
grossen  Wandkarte  von  Skandinavien  hielt  Herr  Lehrer  Woithe  am 
16.  März  er.  einen  Vortrag  über  die  Küstenentwickelung  von  Nor- 
wegen, eingehend  die  Bildung  der  Fjorde  beleuchtend  und  die  daraus 
sich  ergebenden  klimatischen  Erscheinungen  hervorhebend. 

Don  Schluss  der  Vortragsabende  bildete  am  30.  März  er.  ein 
Vortrag  des  Herrn  Oberstleutnant  Reiche  über  das  Schutzgebiet 
Kamerun.  Ebenfalls  gestützt  auf  die  amtlichen  Jahresberichte  führte 
derselbe  aus,  dass  die  Gesundheitsverhältnisse  in  dieser  Kolonie  zwar 
immer  noch  recht  ungünstige  wären,  dass  aber  dessenungeachtet 
diese  Kolonie  allem  Anschein  nach  als  die  fruchtbarste  sich  erweisen 
dürfte. 

Diese  Vorträge,  welche  von  den  Mitgliedern  der  Abteilung 
ziemlich  regelmässig,  mehrfach  auch  von  Gästen  besucht  wurden, 

AfcHntfl.  BH  XXIX.  28 


434 

wirkten  so  anregend,  dass  an  die  Sitzungen  sich  meist  noch  ein 
geselliges  Zusammensein  in  einem  Gesellschaftslokal  anschloss. 

In  dem  Bestände  der  Mitglieder  ist  leider  durch  das  am  8.  Ok- 
tober er.  erfolgte  Hinscheiden  des  Herrn  Major  Kosch  eine  empfind- 
liche Lücke  entstanden.  Dem  langjährigen  treuen  Mitarbeiter  wird 
die  Abteilung  oin  ehrendes  warmes  Andenken  stets  bewahren. 

Görlitz,  den  22.  Oktober  1897. 

Blumensath. 


Berieht 

* 

über  die  Thätigkeit  der  zoologischen  Sektion  im 
Winterhalbjahr  1896/97. 

Die  zoologische  Sektion  hielt  5  Sitzungen  ab.  In  der  ersten  Sitzung 
am  12.  November  1896  wurden  die  Herren  Konsul  Dr.  von  Möllen- 
dorff zum  Vorsitzenden  und  Mühle  zum  Schriftführer  gewählt. 
Hierauf  sprach  der  Herr  Vorsitzende  über  die  Wildbüffel  der  Philip- 
pinen und  legte  zur  Erläuterung  eine  Anzahl  von  Schädeln  der  Büffel- 
rassen von  Luzon  und  Busuanga  vor.  Zum  Schluss  erstattete  Herr 
Gymnasiallehrer  a.  D.  Sommer  Bericht  über  seine  Sammlungen  zur 
Fauna  der  Oberlausitz. 

In  der  zweiten  Sitzung  am  3.  Dezember  1896  zeigte  der  Vor- 
sitzende Herr  Konsul  Dr.  von  Möllondorff  einige  essbare  Schwalben- 
nester vor  und  sprach  sodann  über  von  ihm  gemachte  biologische 
Beobachtungen  an  Landschnecken  der  Philippinen  unter  Vorführung 
zahlreicher  Schalen  dieser  Tiere.  Der  Schriftführer  zeigte  mehrere 
Spirituspräparate  vor,  wie:  Situspräparat  eines  Wassorfrosches ,  eine 
Weinborgsschnecke  mit  injicierten  Adern,  Holothuria  tubulosa  und 
Serpula  contortuplicata;  Herr  Gymnasiallehrer  a.  D.  Sommer  einen 
von  Schnecken  sich  nährenden  Käfer,  Cychrus  cylindricollis  Pini,  und 
Herr  Konservator  Aulich  eine  Taube  mit  ganz  kurz  wolligem  Feder- 
kleide und  verkümmerten  Flügeln. 

In  der  dritten  Sitzung  am  14.  Januar  1897,  welche  als  erste 
Sitzung  in  dem  durch  den  Umbau  gewonnenen  neuen  Sitzungszimmer 
stattfand,  sprach  der  Herr  Vorsitzende  über  die  Nashornvögel  unter 
Vorführung  der  in  den  Sammlungen  der  Gesellschaft  vorhandenen 
Exemplare   dieser   Familie.     Der  Schriftführer  zeigte  eine  Anzahl 


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Bändervariationen  von  Helix  hortensis  und  H.  nemoralis  und  Herr 
Hauptmann  a.  D.  von  Puttkamer  einen  in  einer  Raupe  schmarotzenden 
Wurm  der  Gattung  Mermis. 

In  der  vierten  Sitzung  am  11.  Februar  1897  sprach  der  Herr 
Vorsitzende  über  die  Hühnervögel  und  <Jie  Abstammung  des  Haushuhns. 

In  der  fünften  Sitzung  am  25.  Mar/  1897  berichtete  der  Vor- 
sitzende Herr  Konsul  Dr.  von  Möllendorff  über  seine  Heise  nach 
Frankfurt  a.  M.  und  über  seine  Wahrnehmungen  im  Senkonbergischen 
Museum  daselbst.  Herr  Gymnasiallehrer  a.  D.  Sommer  legte  ein 
Verzeichnis  grönländischer  Käfer  von  Dr.  Vatihoffen  und  eine  grössere 
Anzahl  aus  Moos  gesiebter  Käfer  vor. 

E.  Mühle,  Schriftführer. 

Berieht 

der  botanischen  Sektion  pro  1896/97. 

Die  botanische  Sektion  hielt  während  des  Winterhalbjahres  vier 
Sitzungen  ab,  nämlich  am  26.  November  1896,  am  28.  Januar,  4.  März 
und  1.  April  1897,  von  denen  die  erste  besonders  zahlreich  besucht  war. 

Zum  Vorstand  wurde  in  der  ersten  Sitzung  der  seitherige  (Herr 
Sanitätsrat  Dr.  Kahlbaum  Vorsitzender,  Herr  Lehrer  Barbe r  Schrift- 
führer) wiedergewählt.  Hierauf  erstattete  der  Schriftführer  Bericht 
über  die  abnormen  Witterungsverhältnisse  des  Sommers  1896,  welcher 
wohl  zahlreiche  Blüten,  aber  wenig  Samen  zeitigte,  besprach  sodann 
die  Loasaceen  und  brachte  die  Neufunde  des  Jahres  zur  Kenntnis. 
Besonders  bemerkenswert  ist  die  Auffindung  von  Malaxis  paludosü  in 
den  Mooren  der  grossen  Tschirne  nordwestlich  der  Kolonie  Altenhayn 
und  von  Potentilla  intermedia  L.  in  der  Ponte  bei  Görlitz.  Beide 
Pflanzen  sind  neu  für  die  Lausitz. 

In  der  zweiten  Sitzung  berichtet  Herr  Dr.  von  Rabenau  über 
Eingänge  botanischer  Werke,  teils  Geschenke  des  Herrn  Konsul 
von  Möllendorff,  teils  solche  des  Referenten.  Es  folgten  Mitteilungen 
über  Funde  in  diluvialen  Torf-  und  Braunkohlenlagern.  Daniach  ist 
Paradoxocarpus  carinatus  aus  der  Braunkohle  identisch  mit  den  Samen 
von  Stratiotes  aloides,  Brusenia  peltata  Pursh.  aus  dor  Zwischenperiode 
der  zweiten  und  dritten  Eiszeit  gleichbedeutend  mit  der  Nymphanucee 
Hydropeltis  purpurea  Mchx.  aus  Nordamerika.  Herr  Dr.  von  Rabenau 

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legte  hierauf  die  der  Gesellschaft  gehörende  umfangreiche  und  pracht- 
volle Sammlung  tropischer  Farne  von  Breutel  vor. 

In  der  dritten  Sitzung  macht  Herr  Dr.  von  Rabenau  Mitteilung 
von  dem  Abonnement  auf  die  n deutsche  botanische  Monatsschrift"  auf 
Kosten  der  Gesellschaft  und  der  in  gleicher  "Weise  erfolgten  An- 
schaffung des  höchst  interessanten  Werkes  „Lehrbuch  der  ökologischen 
Pflanzengeographie"  von  Wirming.  Die  dritte  und  vierte  Sitzung 
lieferte  den  Beweis,  das  Versuche,  Orchideenblüten  in  Formal inlösung 
zu  konservieren,  leider  nicht  geglückt  waren.  Herr  Apothekenbesitzer 
Maue  bezeichnet  als  gutes  Konservierungsmittel  dagegen  eine  Lösung 
aus  gleichen  Teilen  Glycerin  und  Alkohol. 

Der  Schriftführer  überwies  die  aus  dem  Nachlass  des  Dr.  Peck 
erworbenen  Werke  von  Milde  über  Gefasskryptogamen  der  Gesellschaft 
und  legte  eine  Anzahl  interessanter  Sämereien  vor,  welche  durch  Aus- 
tausch mit  auswärtigen  botanischen  Gärten  erworben  wurden. 


Bericht 

über  die  Thätigkeit  der  geologisch -mineralogischen  Sektion 

im  Winterhalbjahr  1896/97. 


Nach  einjähriger  Ruhepause  begann  die  geologisch- mineralogische 
Sektion  ihre  Thätigkeit  am  19.  November  1896.  Als  Vorsitzender 
wurde  gewählt  Herr  Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld,  als  Schriftführer  Herr 
Dr.  A.  Breitfeld,  Lehrer  an  der  Königl.  Baugewerkscbule.  Herr 
Dr.  Breitfeld  berichtete  über  ein  Vorkommen  von  Brauneisenstein 
in  der  Nähe  von  Jänkendorf.  Herr  Foyerabend  legte  einige  Erz- 
stufen  aus  Altenberg,  Kr.  Schönau,  vor.  Herr  Konsul  Dr.  von  M  ollen  - 
dorff  berichtete  über  einen  Fund  von  Rhinocerosknochen  im  Löss 
von  Schönau  a.  d.  Eigen  und  über  das  Vorkommen  von  Gold  in  Quarz- 
gängen auf  den  Philippinen. 

In   der  zweiten  Sitzung  am  21.  Januar  1897  machte  Herr 


SanitätBrat  Dr.  Kleefeld  einige  Mitteilungen  über  den  Plan  der 
Naturforschenden  Gesellschaft,  eine  neue  geologische  Durchforschung 
der  Oberlausitz  durch  Herrn  Dr.  Monke  vornehmen  zu  lassen,  und 
legte  hierauf  einige  sehr  schöne  Exemplare  von  Phacops  latifrons  aus 
dem  böhmischen  Silur  vor.    Herr  Dr.  Breitfeld  hält  einen  Vortrag 


E.  Barber. 


437 


über  das  Auftreten  von  Erzen  in  den  Lausitzer  Gebirgen.  Herr  Ober- 
lehrer Dr.  Zeitz schel  legte  eine  prachtige  Stufe  von  krystallisiertem 
Golde  aus  Vörespatak  vor.  Herr  Dr.  Breitfeld  zeigte  eine  Menge 
Profile  von  Tief  bohrungen  aus  dem  Steinkohlengebirge  Oberschlesiens. 

In  der  dritten  Sitzuug  am  18.  Februar  1897  entwickelte  Herr 
Dr.  Monke  eingehend  den  Plan,  nach  welchem  er  die  geologische 
Durchforschung  der  preussischen  Oberlausitz  vornehmen  und  die  da- 
nach zu  liefernde  Karte  entwerfen  will. 

In  der  vierten  Sitzung  am  18.  März  1897  hielt  Herr  Dr.  Breit- 
feld einen  Vortrag  über  „Beiträge  zur  Kenntnis  des  Erzvorkommens 
in  Altenberg  in  Schlesien".  Im  Anschluss  an  diesen  Vortrag  legte 
Herr  Dr.  Monke  eine  Anzahl  seltoner  Mineralien  vom  Bergmanns- 
troster  Gange  in  Altenberg  vor,  ausserdem  mehrere  andere  seltene 
Mineralien,  die  für  das  Museum  der  Naturforschenden  Gesellschaft 
bestimmt  sind.  Herr  Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld  machte  eine  Mit- 
teilung über  eine  neue  Hypothese  der  Entstehung  der  Eiszeit. 

[Nach  den  Sitzungsprotokollen  des  Herrn  Dr.  Breitfeld  zusammen- 
gestellt von  Osw.  Schmidt.] 


Verzeichnis 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1896/97  durch  Austausch,  durch 
Schenkung  und  Ankauf  für  die  Bibliothek  eingegangenen 

Schriften. 

A.  Dureh  Schriftenaustausch. 

Altenburg:  Naturforschonde  Gesellschaft  des  Osterendes:  Mit- 
teilungen: Neue  Folge,  Band  VII.  —  Augsburg:  Naturhistorischer 
Verein  für  Schwaben  und  Neuburg:  XXXII.  Bericht.  —  Belfast: 
Natural  History  and  Philosophical  Society:  Report  and  proeeedings 
1895/96.  —  Berlin:  Deutsche  geologische  Gesellschaft:  Band  XL VIII. 
Heft  2.  3.  4;  XLIX.  Heft  1.  2.  —  Gesellschaft  für  Erdkunde:  Ver- 
handlungen: 23.  Band  No.  7—10;  24.  Band  No.  1—6;  Zeitschrift: 
31.  Band  No.  4—6;  32.  Band  No.  1—3.  —  Botanischer  Verein  der 
Provinz  Brandenburg:  Verhandlungen:  Jahrgang  37  u.  38.  —  Bern: 
Naturforschende  Gesellschaft:  Mitteilungen:  1373—1436.  —  Bonn: 
Naturhistorischer  Verein  der  Rheinlande  und  Westfalens:  Vorhand- 


438 


lungen:  52.  Jahrgang  2.  Hälfte;  53.  Jahrgang  1.  una  2.  Hälfte.  — 
Niederrheinische  Gesellschaft  für  Natur-  und  Heilkunde:  Sitzungs- 
berichte: Jahrgang  1895  2.  Hälfte;  Jahrgang  18%  1.  und  2.  Hälfte- 
Jahrgang  1897  1.  Hälfte.  —  Boston,  Mass.:  The  Boston  Society  of 
Natural  History:  Proceedings:  Vol.  XVII.  —  Academy  of  Arts  and 
Sciences:  Proceedings:   Vol.  XXXI.  XXXII.  No.   1.    ~  Bremen: 
Naturwissenschaftlicher  Verein:  Abhandlungen:  XIV.  Band  Heft  2.  — 
Meteorologische  Station:  Deutsches  meteorologisches  Jahrbuch  f.  1896.  — 
Breslau:  Schlesische  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur:  73.  Jahres- 
bericht. —  Verein  für  Schlesische  Insektenkunde:  Zeitschrift:  Heft  21. 
Festschrift  zur  Feier  des  50jährigen  Bestehens  1897.  —  Landwirt- 
schaftlicher  Central -Verein  für  Schlesien:   Jahresbericht  der  Land- 
wirtschaftskammer für  die  Provinz  Schlesien  1896.  —  Schlesischer 
Forst -Verein :  Jahrbuch  für  1896.  —  Brünn:  Naturforschender  Verein: 
Verhandlungen:  Band  XXXIV.  und  14.  Bericht  der  meteorologischen 
Kommission.  —  K.  K.  Mährische  Gesellschaft  zur  Beförderung  der 
Landwirtschaft,  Natur  und  Landeskunde:  Notizblatt:  Jahrgang  1896.  — 
Budapest:  Magyarhony  Földtani  Tarsulat :  Földtani  Közlöny:  XXYI. 
No.  7 — 12;  Band  XXVTI.  No.  1 — 7.  —  Ungarisches  National-Museum: 
Vol.  XIX.  partes  3.  4;  Vol.  XX.  partes  I— in.  —  Cambridge  (Mass.): 
Museum  of  Comparative  Zoology:  Bulletin:  Vol.  XXVHL  No.  3; 
Vol.  XXX.  No.  1 — 6;  Annual  report  of  the  curator  of  the  museum 
1895/96.  —  Chemnitz:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft:  13.  Beriebt 
vom  1.  Juli  1892  bis  31.  Dezember  1895.  —  Christiania:  Royal 
UnivorBity  of  Norweg:  Universitäts-Programm  fürs  1.  Semester  1895.  — 
Chur:    Naturforschende    Gesellschaft    Graubündens:  Jahresbericht: 
Band  XL.  —  Cordoba:  Academia  National  de  Ciencias  de  la  Re- 
publica  Argentina:  Boletin:  Enero  de   1896,  Tomo  XIV.  XV.  — 
Danzig:  Naturforschende  Gesellschaft:  Schriften:  Bd.  IX.  Heft  2.  — 
Darmstadt:  Verein  für  Erdkunde:  Notizblatt:  IV.  Folge  Heft  17.  - 
Dorpat:  Naturforscher-Gesellschaft:  Sitzungsberichte  XI.  Band  Heft  2. 
Archiv  für  Naturkunde  Liv-,  Ehst-  und  Kurlands:  II.  Serie,  Band  XI. 
Lief.  2.  —  Dresden:  Verein  für  Erdkunde:  XXV.  Jahresbericht.  — 
Ökonomisohe  Gesellschaft  im  Königreich  Sachsen:  Mitteilungen  1896/97. 
—  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft  „Isis44:   Sitzungsberichte  und 
Abhandlungen:  Jahrgang  1896  Juli  bis  Dezember.  —  Gesellschaft  für 
Natur-  und  Heilkunde:  Jahresbericht  1895/96.  —  Dublin:  Royal  Irish 
Academy:  Proceedings:  Serie  HI.  Vol.  IV.  No.  1—3.  —  Dürkheim: 


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439 


Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Rheinpfalz  (Pollichia):  Mitteilungen 
LITI.  Jahrg.  No.  10;  LIV.  Jahrg.  No.  11.  —  Mehlis:  Der  Drachenfels 
bei  Dürkheim,  II.  —  Emden:  Naturforechende  Gesellschaft:  81.  Jahres- 
bericht. —  Erlangen:  Physikalisch-medizinische  Sozietät:  Sitzungs- 
berichte: 28.  Heft.  —  Florenz:  Biblioteca  Nazionale  centrale:  Bolle- 
tino delle  publicazioni  italiane:  No.  258 — 281.  —  Frankfurt  a/O.: 
Naturwissenschaftl icher  Verein  des  Regierungsbezirkes  Frankfurt:  Ab- 
handlungen: Band  XIV.;  Societatnm  Httorae:  Jahrgang  X.  7—  12  und 
Jahrgang  XL  1 — 6.  —  Frankfurt  a/M.:  Physikalischer  Verein:  Jahres- 
bericht 1894/96.  —  Ärztlicher  Verein:  39.  Jahresbericht  über  die  Ver- 
waltung des  Medizinalwesons  der  Stadt  Frankfurt  a/M.;  das  Klima 
von  Frankfurt  a/M.  1896;  Tabellarische  Übersichten  betreffend  den 
Civilstand  der  Stadt  Frankfurt  im  Jahre  1896.  —  Senkenbergische 
naturforschende  Gesellschaft:  Bericht  1896;  Harter«:  Katalog  der 
Vogelsammlung:  Böttger:  Katalog  der  Reptiliensnmmlung;  Böttger: 
Katalog  der  Batrachiersammlung  dos  Museums  der  Gesellschaft.  — 
Fra  uenfeld :  Thurgauische  Naturforechendo  Gesellschaft:  Mitteilungen 
12.  Heft.  —  Gera:  Gesellschaft  von  Freunden  der  Naturwissenschaften: 
36. — 38.  Jahresbericht.  —  Giessen:  Oberhessischc  Gesellschaft  für 
Natur-  und  Heilkunde:  31.  Bericht.  —  Glasgow:  Natural  History 
Society:  Transactions :  Vol.  IV.  part  III.  Görlitz:  Oberlausitzische 
Gesellschaft  der  Wissenschaften:  Neues  Lausitzisches  Magazin:  72.  Bd., 
73.  Band  Heft  1;  Codox  diplomaticus  II.  —  Magistrat,  Verwaltung 
der  Stadt:  Bericht  im  Etatsjahre  1895/96.  —  Gymnasium:  Programm 
1897.  —  Realschule:  Programm  1897.  —  Graz:  Historischer  Verein 
für  Steiermark:  Mitteilungen:  XLIV.  Heft.  —  Greifswald:  Natur- 
wissenschaftlicher Vorein  für  Neu  -Vorpommern  und  Rügen :  Mitteilungen 
28.  Jahrg.  —  Guben:  Niederlausitzer  Gesellschaft  für  Anthropologie 
und  Altertumskunde:  Mitteilungen:  IV.  Bd.  Heft  7.  8.  —  Güstrow  i/M. : 
Verein  der  Freunde  der  Naturgeschichte  in  Mecklenburg:  Archiv: 
Abteil.  I.  und  II.;  Festrede  am  50jährigen  Jubilätim  des  Vereins  1897; 
Systematisches  Inhaltsverzeichnis  und  Register  zu  den  Jahrgängen 
31 — 50.  —  Halle  a/S.:  „Leopoldina".  Kais.  Leopold. -Carol.  Akademie 
d.  Naturforscher:  Heft  XXXTI.  No.  9--12;  Heft  XXXIH.  No.  1—12.  - 
Verein  für  Erdkunde:  Mitteilungen:  Jahrgang  1896.  —  Halifax: 
Nova  Scotian  Institute  of  Natural  Science:  Procoedings  and  trans- 
actions: Vol.  IX.  part  1.  2.  —  Hamburg:  Doutsche  Seewarte:  18.  u. 
19.  Jahresbericht;  Archiv  XIX.;  Ergebnisse  der  meteorologischen 


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440 


Beobachtungen  im  Systeme  der  deutschen  See  warte  für  das  Lustrum 
1891 — 96.  —  Harlem:  Musee  Teyler:  Archive«:  Serie  2nde?  Vol.  V. 
1 — 3i£me  partie.  —  Heising fors:  Societas  pro  Fauna  et  Flora  Fonnica: 
Meddelanden  Heft  22;  Acta:  Vol.  XI.  —  Jauer:  Ökonomisch-patrio- 
tische Gesellschaft  der  Fürstentümer  Schweidnitz  und  Jauer:  Verhand- 
lungen und  Arbeiten  im  Jahre  1895  und  96.  —  Innsbruck:  Natur- 
wissenschaftlich-medizinischer Verein:  Berichte:  XXH.  Jahrgang.  — 
Kassel:  Verein  für  hessische  Geschichte  und  Landeskunde:  Zeitschrift: 
Band  XX.  und  XXI.  und  XI.  Supplementband:  Das  Kasseler  Bürger- 
buch von  Gundlach  1895;  Mitteilungen  an  die  Mitglieder,  Jahrgang 
1894/95.  —  Kiel:  Universitäts-Bibliothek:  69  Schriften  (meist  Disser- 
tationen). —  Naturwissenschaftlicher  Verein  für  Schleswig-Holstein: 
Schriften:  Band  XI.  Heft  1.  —  Gesellschaft  für  Schleswig-Holstein- 
Lauen burgische  Geschichte:  Zeitschrift:  Band  XXVI.  —  Klagenfurt: 
Naturhistorisches  Landesmuseum  von  Kärnthen:  Jahrbuch:  Heft  24 
und  Diagramme  der  magnetischen  und  meteorologischen  Beobachtungen 
im  Witterungsjahre  1896.  —  Königsberg  i/Pr.:  Physikalisch-ökono- 
mische Gesellschaft:  Schriften:  37.  Jahrgang.  —  Leipa:  Nordböhm. 
Exkursionsklub:  Mitteilungen:  Jahrgang  XIX.  Heft  4;  Jahrgang  XX. 
Heft  1.  2;  Knothe,  F.:  Die  Markersdorfer  Mundart.  —  Leipzig: 
Museum  für  Völkerkunde:  23.  und  24.  Bericht.  —  Naturforschende 
Gesellschaft:  Sitzungsberichte:  Jahrgang  22/23.  —  Linz  a/D.:  Museum 
Franzisco-Carolinum:  55.  Jahresbericht  und  Bibliothek -Katalog.  — 
Verein  für  Naturkunde  in  Österreich  ob  der  Enns:  XXV.  Jahres- 
bericht. —  London:  Royal  Society:  Proceedings:  Vol.  LX.  No.  359 
bis  368;  Vol.  LXI.  No.  369—378;  Vol.  LXH.  No.  379.  —  Lüttich: 
Societe  royale  des  Sciences  de  Liege:  Memoire:  H.  serie.  Tome  19.— 
Mailand:  Societä  Italiana  di  Scienze  Naturali:  Atti:  Vol.  XXXVL 
fascic.  3—4;  Vol.  XXXVII.  fasc.  1.  —  Magdeburg:  Naturwissen- 
schaftlicher Verein:  Jahresbericht  und  Abhandlungen:  1894,  2.  Hall- 
jahr bis  1896.  —  Manchester:  Literary  and  Philosophical  Society: 
Memoirs  and  proceedings:  Vol.  XI.  part  1—4.  Complete  list  of  the 
members  and  officers  of  the  Manch,  lit.  and  phil.  soc.  —  Marburg: 
Gesellschaft  zur  Beförderung  der  gesamten  Naturwissenschaften: 
Siteungsberichte:  Jahrg.  1895/96;  Schriften:  Band  XIII.  1.  Abteil.  - 
Marseille:  Faculte  des  Sciences:  Annales:  Tome  VI.  fasc.  4—6; 
Tome  VIH.  fasc.  1—4.  —  Milwaukoe,  Wisconsin:  Natural  History 
Society:  14th  annual  report  of  the  public  museum  1896.  —  Minnea- 


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441 

polis,  Minnesota:  Acaderay  of  Natural  History:  Bulletin  Vol.  IV. 
No.  1.  part  1.  —  Montevideo:  Museo  Nacional:  Annales  VI.  VII.  — 
Montreal:  Royal  Society  of  Canada:  Proceedings  and  transactions : 
series  Vol.  I.  1895.  —  Moskau:  Societe  Imperiale  des  Naturalistes : 
Bulletin:  Annee  1896  No.  2.  3.  4.  —  München:  Königl.  Bayrische 
Akademie  der  Wissenschaften:  Sitzungsberichte  der  mathem.-physik. 
Klasse:  1896  Heft  3.  4;  1897  Heft  1.  —  Münster:  Westfälischer 
Provinzial -Verein  für  Wissenschaft  und  Kunst:  24.  Jahresbericht.  — 
New-York:  American  Geographical  Society:  Bulletin:  Vol.  XXVIII. 
No.  3 — 4;  Vol.  XXIX.  1 — 2.  —  Museum  of  natural  history:  Bulletin: 
Vol.  VIII.  —  Osnabrück:  Naturwissenschaft.  Verein:  11.  Jahresber. 
—  Philadelphia:  Wagner  Free  Institute  of  Sciences:  Transactions: 
Vol.  IV.  —  Academy  of  Natural  Sciences:  Proceedings:  1896  part  II.  — 
Pisa:  Societa  Toscana  de  Scienza  Naturali:  Atti:  Vol.  XIV.;  Processi 
verbali:  Vol.  X.  —  Posen:  Naturwissenschaftlicher  Verein  der  Provinz 
Posen:  Zeitschrift  für  die  botanische  Abteilung:  II.  Jahrgang  2.  und 
3.  Heft;  III.  Jahrgang  1.  und  2.  Heft;  IV.  Jahrgang  1.  Heft.  — 
Prag:  Königl.  Böhmische  Gesellschaft  der  Wissenschaften:  Sitzungs- 
berichte 1896  I.  und  IL;  Jahresbericht  1896.  —  Reichenberg  i/B.: 
Verein  der  Naturfreunde:  Mitteilungen:  Jahrgang  XXVIII.  —  Riga: 
Naturforscher -Verein:  Korrespondenzblatt  37.  —  Rio  de  Janeiro: 
Museum  Nacional:  Archivos:  Vol.  VIII.  —  Rochester:  Academy  of 
Sciences:  Proceedings:  Vol.  UI.  broch.  I.  —  Salem:  American  Asso- 
ciation for  the  Advancement  of  Sciences:  44*h  meeting  at  Springfield 
Mass.  1896.  —  Sanct  Gallen:  Naturwissenschaftliche  Gesellschaft: 
Jahresbericht  1894/95.  —  Santiago  de  Chile:  Deutscher  wissen- 
schaftlicher Verein:  Verhandlungen:  Band  III.  Heft  3.  4.  —  Schweiz: 
Schweizerische  naturforschende  Gesellschaft  für  die  gesamten  Natur- 
wissenschaften: Verhandlungen:  1894/95  und  1896.  —  Stavangor: 
Stavanger  Museum:  Aarsberetning  for  1895.  —  Stettin:  Gesellschaft 
für  Pommersche  Geschichte  und  Altertumskunde:  Baltische  Studion: 
46.  Jahrgang.  —  Stockholm:  Societe  Entomologique:  Band  XVI. 
Heft  1—4.  —  St.  Louis:  Academy  of  Sciences:  Missouri  botanical 
garden;  7th  annual  report  1896.  —  St.  Petersburg:  Academie  Im- 
periale des  Sciences:  Bulletin:  V.  serie,  Tome  III.  No.  2 — 5;  Tome  IV. 
No.  1—6;  Tome  V.  No.  1.  2;  Tome  VI.  No.  1.  2.  3.  —  Strass- 
burg:  Universitäts- Bibliothek:  30  Schriften  und  Dissertationen.  — 
Stuttgart:  Verein  für  Vaterländische  Naturkunde  in  Würtemborg: 


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442 


Jahresheftc:  53.  Jahrgang.  —  Sydney:  Royal  Society  of  New  South 
Wales:  Journals  and  proeeedings:  Vol.  XXIX.  und  XXX.  —  Topeka, 
Cansas:  Academy  of  Sciences:  Transactions:  Vol.  XIV.  —  Upsala: 
Geological  Institution  of  the  University :  Bulletin:  Vol.  II.  part  1. 
No.  3;  part  2.  No.  4;  Svenska  zoologer:  Zoologisca  studier.  Fest- 
skrift.  —  Utrecht:  Nederlandsch  meteorolog.  Jaarbook  1895. 
Washington:  Smithsonian-Institution:  Contributions  to  Knowledge. 
Vol.  XXX— XXXII.;  Hodgkins  Fund:  Argon  by  Lord  Rayleigh  and 
W.  Ramscy.  —  Smithsonian  niiscellaneous  collections :  Index  of  the 
genera  and  species  of  the  foraminifera  by  Ch.  D.  Sherborn;  Hodgkins 
Fund;  Method  for  the  determination  of  organic  mather  in  the  air  by 
D.  H.  Bergey  Wash.  1896.  —  Annual  report  of  the  board  of  regents, 
Juli  1894.  —  Departement  of  the  Interior:  Bulletin  of  the  U.  S.  geological 
survey  No.  123-126.  128.  129.  131—134.  —  Departement  of  Agri- 
culture  U.  S.  of  America:  Farmers  bulletin:  Sorae  common  birds  in 
their  relation  to  agriculture  by  Bral.  1897.  —  Office  U.  S.  Geological 
Survey:  XVth  annual  report;  XVIth  part  II— IV;  XVIIth  part.  III.  — 
Wernigerode:  Naturwissenschaftlicher  Vorein  des  Harzes:  Schriften: 
XI.  Jahrgang.  —  Wien:  K.  K.  Centralanstalt  für  Meteorologie  und 
Erdmagnetismus:  Jahrbücher:  Neue  Folge  Band  XXXI — XXXIII. 
Wien  1894 — 96.  Namen-  und  Sachregister  zu  den  Bänden  I — XX. 
(1866  — 1886).  —  Verein  zur  Verbreitung  naturwissenschaftlicher 
Kenntnisse:  Schriften:  Band  XXXVII.  —  Entomologischer  Verein: 
VII.  Jahresbericht.  —  K.  K.  Geologische  Reichsanstalt:  Verhandlungen: 
46.  Band  9—18;  47.  Band  1-8:  Jahrbuch:  XLVI.  Band  Heft  1-4: 
XLVH.  Band  Heft  1.  —  K.  K.  Zoologisch -botanische  Gesellschaft: 
46.  Band  Heft  8.  —  K.  K.  Akademie  der  Wissenschaften:  Sitzungs- 
berichte: Band  CV.  Abt.:  I.  No.  1—10;  na.  1—10;  Hb.  1  — 10; 
III.  1—10.  —  Wiesbaden:  Nassauischer  Verein  für  Naturkunde: 
Jahrbücher:  Jahrgang  49  und  50.  —  Würz  bürg:  Physikalisch-medi- 
zinische Gesellschaft:  Verhandlungen:  XXX.  Band;  Sitzungsberichte: 
Jahrg.  1896.  —  Zwickau:  Verein  für  Naturkunde:  Jahresbericht  1896. 

B.  Durch  Sehenknng. 

1)  Der  Wanderer  im  Riesengebirge  No.  168 — 179.  (Geschenk 
der  Ortsgruppe  Görlitz  des  R.-G.-V.)  2)  Stumpe,  O.:  Über  die  Be- 
wegung des  Sonnensystems.  Kiel  1890.  (Geschenk  von  Frl.  Agnes 
Geissler.    3)  Dr.  Willkomm:  Deutachlands  Laubhölzer  im  Winter. 


443 


Dresden  1859.  (Geschenk  dos  Herrn  Rat  Danneil.)  4)  Dr.  0. 
von  Möllendorff:  Materialien  zur  Fauna  der  Philippinen:  XI.  die 
Insel  Leyte.  Sep.-Abdruck  1893.  5)  Derselbe:  Descriptions  of  new 
asiatio  Clausiliao.  Sep.-Abdr.,  Calcutta  1882.  6)  Derselbe:  The  land- 
shells  of  Perak.  Sep.-Abdr.,  Calcutta  1887.  7)  Derselbe:  Notes  on 
Japanese  land-  and  freshwater  molluscs.  Sep.-Abdr.,  Calcutta  1886. 
8)  Derselbe:  New  shells  from  New  Guinea.  Sep.-Abdr.  1896.  9)  Der- 
selbe: Ou  the  land-  and  freshwater  shells  of  Perak.  Sep.-Abdruck, 
London  1891.  10)  Derselbe:  On  a  collcction  of  landshells  from  the 
Samui  Islands,  gulf  of  Siam.  Sep.-Abdr.,  London  1894.  11)  Maxi- 
mowicz,  C.  J.:  Diagnosea  planteorum  novarum  Japoniae  et  Mand- 
schuriae,  Decas  XI— XX.  Petrop.  1872  —  76.  12)  Derselbe:  Ad 
fiorae  asiao  orientalis  cognitionem  meliorem  fragmonta  contulit  autor. 
13)  Böttger,  Dr.  Oscar:  Materialien  zur  herpetologischen  Fauna  von 
China.  I.  Liste  der  ersten  Möllendorffschen  Sendung  südchinesischer 
Kriechtiere.  II.  Versuch  einer  Aufzählung  der  Reptilien  u.  Batrachier 
des  chinesischen  Reiches;  Sep.-Abdr.,  Offenbach  1885/88.  14)  Der- 
selbe: Drei  neue  Wasserfrösche  von  den  Philippinen.  Sep.-Abdr.  1893. 
15)  Dr.  0.  von  Möllendorff:  Uber  die  Sika-Hirsche  von  China  und 
Japan.  Sep.-Abdr.  16)  Smith,  Edgar  A. :  On  a  collection  of  land- 
shells from  Sarawak,  British  North  Borneo,  Palawan  and  other  neigh- 
bouring  islands.  17)  Derselbe:  Description  of  new  landshells  from 
Borneo.  18)  Bell:  On  a  small  collection  of  crinoids  from  the  Sahul 
Bank,  North  Australia.  (No.  16 — 18  from  the  proceedings  of  the 
zoological  society  in  London  1896.)  19)  Sclator,  W.  P.:  List  of  the 
species  of  Phasianidao  with  remarks  on  their  geographical  distribution. 
Sep.  London  1863.  20)  Grube,  Ed.:  Annulata  Semperiana.  Beiträge 
zur  Kenntnis  der  Annelidenfauna  der  Philippinen.  Sep.  Petersburg. 
21)  Eschricht,  Dan.  Fred.:  Anatomisk  beskrivelse  af  Chelyosoma 
Mac-Leyanum.  Kopenhagen  1842.  22)  Abbildungen  japanischer  Fische 
mit  japanischem  Texte.  23)  Dr.  F.  Schulz:  Flora  der  Pfalz.  Speyer 
1846.  24)  Bentham,  George:  Flore  Hongkongensis,  a  description  of 
the  flowering  plants  and  fern  of  the  Island  of  Hongkong.  London 
1861.  25)  Schilling,  Dr.  W.:  Hand-  und  Lehrbuch  für  angehende 
Naturforscher  und  Naturaliensammler.  Weimar  1869.  3  Bände.  — 
26)  Strauch,  Dr.  Alex.,  Die  Schlangen  des  russischen  Reiches.  Sep.- 
Abdr.,  St.  Petersburg.  27)  D.  Muldor  Bosgoed:  Bibliotheca  ichthyo- 
logica  et  piscatoria.    Haarlem  1873.    28)  Morse,  Ed.  S.:  On  the 


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444 


identity  of  the  aseending  process  of  tbo  astragalus  iii  birds  with  the 
intermedium.  Boston  1880.  29)  Gottsche:  Die  Sedimentärgeschiebe 
der  Provinz  Schleswig-Holstein.  Yokohama  1883.  30)  Maximowicz, 
C.  J.:  Adnotationes  de  spiraeaceis.  Petropoli  1879.  31)  Hance,  H.  F.: 
15  verschiedene  Abhandlungen  zur  Flora  von  China.  32)  Schumann 
u.  Hollrung:  Die  Flora  von  Kaiser  Wilhelm-Land.  1889.  33)Böttger, 
O  :  8  Abhandlungen  herpoto logischen  Inhalts.  34)  H.  v.  Ihering:  Über 
die  zoologisch-systematische  Bedeutung  der  Gehörorgane  der  Teleostier. 
Leipzig  1891.  36)  Ohlert:  Die  Araneiden  der  Provinz  Preussen. 
Leipzig  1867.  36)  Kreitner,  Gust.:  Im  fernen  Osten.  Wien  1881. 
37)  Tschirch,  Alex.:  Indische  Heil-  und  Nutzpflanzen  und  deren 
Kultur.  Berlin  1892.  38)  Weltner,  Dr.  W.:  Spongillidenstudien. 
Berlin  1894/95.  (No.  4—38  Geschenke  des  Hrn.  Konsul  Dr.  v.  Möllen  - 
dorff.)  39)  Zeller,  Exotische  Microlepidopteren  mit  Abbildungen  von 
G.  Schulz.  (Geschenk  des  Herrn  G.  Schulz.)  40)  Hieronymus,  G.: 
Beiträge  zur  Kenntnis  der  Pteridophyten-Flora  der  Argentina  und 
einiger  angrenzender  Teile  von  Uruguay,  Paraguay  und  Bolivien. 
Sop.  1896.  41)  Derselbe:  Erster  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Syphono- 
gamenflora  der  Argentina  und  der  angrenzenden  Länder,  besonders 
von  Uruguay,  Paraguay,  Brasilien  und  Bolivia.  (No.  40  und  41 
Geschenke  des  Herrn  Verfassers.)  42)  Sommer,  Dr.  W.:  Nervöse  Ver- 
anlagung und  Schädeldifformität.  Sep.-Abdr.  43)  Derselbe:  Biblio- 
thcka  zoologica,  Heft  20  Lief.  3,  enthaltend:  Dr.  Lenz:  Grönländische 
Spinnen;  Prof.  Krämer:  Grönländische  Milben;  Dr.  W.  Sommer:  Drei 
Grönländerschädel.  (No.  42  und  43  Geschenk  des  Herrn  Direktor 
Dr.  Sommer  in  Allenberg  in  Ostpr.)  44)  Hieronymus,  G.:  Einige 
Bemerkungen  über  die  Blüte  der  Euphorbien  und  zur  Deutung  so- 
genannter axiler  Antheren.  Sep.-Abdr.  45)  Derselbe:  Sobre  las 
solanaceas,  Lycium  argentinum  u.  sp.,  Lycium  cestroides  Schlecht,  y 
uno  planta  formado  por  ellas.  Cordoba  1876.  46)  Kützing:  6  Blätter 
Abbildungen  von  Florideen.  47)  Pappe,  L.:  Flora  copensis  medicae 
prodomus.  Capctown  1867.  48)  Eschweiler,  F.  G.:  Systema  lichenum, 
genera  exhibens  rite  distincta,  pluribus  novis  adaucta.  Norimbergiae 
1824.  (No.  44 — 48  Geschenke  des  Bibliothekars  Dr.  von  Rabenau.) 
49)  Porsoon,  C.  H.:  Synopsis  plant arum  seu  enchiridium  botanicum 
Paris  1805/7.  2  Teile.  Handexemplar  des  Geheimrat  Professor  Dr. 
Göppert  mit  eigenhändigen  Anmerkungen  und  Notizen.  (Geschenk 
des  Herrn  Sanitätsrat  Dr.  Böttcher.)    50)  Langenbeck,  C.  J.  M.: 


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Icones  anatomicae  Gottingae.  (Geschenk  des  Herrn  Oberstabsarzt 
Dr.  Bauernstein.)  51)  Evangelista  Torricelli:  Esperienza  dell' 
argento  vivo.  —  Accademia  del  cimento.  —  Instrumenti  per  conoscer 
Palterazioni  dell  aria.  52)  E.  Halley,  A.  v.  Humbold,  E.  Loomis, 
U.  J.  le  Verrier,  E.  Renou:  Meteorologische  Karten  1688,  1817, 
1846,  1863,  1864.  53)  Henry  Gcllibrand:  a  disconrse  mathematical 
on  the  Variation  of  the  magnetical  needle.  London  1635.  54)  Howard 
Luke:  On  tho  modification  of  clouds.  London  1803.  55)  E.  Halley, 
W.  Whiston,  J.  C.  Wilcke,  A.  von  Humboldt,  C.  Hannsteen: 
Die  ältesten  Karten  der  Isogonen,  Isoklinen  und  Isodynamen  1701, 
1721,  1768,  1804,  1826/26.  (No.  61— 55  Neudrucke  von  Schriften  und 
Karten  über  Meteorologie  und  Erdmagnetismus  von  Prof.  Dr.  Hell- 
mann, Geschenke  des  Herrn  Direktor  Krieg  in  Eichberg.)  66)  Milde, 
Jul.:  Die  Gefasskryptogamen  in  Schlesien,  preussischen  und  öster- 
reichischen Anteils.  57)  Derselbe:  Filices  Europaeae  et  Atlantidis, 
Asiae  minoris  et  Sibiriae.  Lipsiae  1867.  (No.  56  und  57  Geschenk 
des  Herrn  Lehrer  Bar b er.  68)  Lamprecht,  Guido:  Wetterperioden; 
Jahresbericht  des  Gymnasiums  zu  Bautzen:  Ostern  1897.  (Geschenk 
des  Herrn  Verfassers.)  59)  Morelet,  Arthur:  Reisen  in  Zentral- 
Amerika.  Jena  1876.  60)  Oha  van  ne,  Dr.  Jos.:  Reisen  und  For- 
schungen im  alten  Kongostaate  1884/85.  Jena  1887.  61)  Heine, 
Wilh.:  Eine  Weltreise  um  die  nördliche  Hemisphaere  in  Verbindung 
mit  der  ostasiatischen  Expedition  in  den  Jahren  1860/61.  Leipzig 
1864.  62)  Kummer,  Paul:  Kryptogamische  Charakterbilder.  Hannover 
1878.  (No.  69 — 52  Geschenke  dos  Hrn.  Kaufm.  Momm.)  63)  F ritsch, 
Dr.  Ant.:  Fauna  der  Gaskohle  und  der  Kalksteine  der  Performation 
Böhmens,  Band  II.  und  HI.  64)  Derselbe:  Cephalopoden  der  böh- 
mischen Kreideformation.  66)  Derselbe:  Reptilien  und  Fische  der 
böhmischen  Kreideformation.  66)  Derselbe:  Crustaceen  der  böhmischen 
Kreideformation.  67)  Derselbe:  Vorläufiger  Bericht  über  die  Arthro- 
poden und  Mollusken  der  böhmischen  Performation.  (No.  63 — 67  aus 
den  Sitzungsberichten  der  königl.  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften.) 68)  Velenovsky,  Joh.:  Die  Flora  aus  den  ausgebrannten 
tertiären  Letten  von  Vrsovic  bei  Laun.  Separat- Abdruck  aus  Ab- 
handlungen der  königlich  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissen- 
schaften. 69)  Derselbe:  Die  Gymnospermen  der  böhmischen  Kreide- 
formation. Prag  1886.  (No.  63  -69  Geschenke  des  Herrn  Professor 
Dr.  A.  Fritsch  in  Prag.)    70)  Reiser,  O,  und  L.  von  Führer: 


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446 


Materialien  zu  einer  Ornis  balcanica  IV.  Montenegro.  Wien  1896. 
(Geschenk  des  Herrn  0.  Reiser  in  Serajewo.)  71)  Berliner  klinische 
Wochenschrift,  Jahrgang  1896.  72)  Wiener  klinische  Wochenschrift, 
Jahrgang  1896.  73)  Münchener  medizinische  Wochenschrift,  Jahrgang 
1896.  74)  Deutsches  Archiv  für  klinische  Medizin,  Band  66  und  57, 
Jahrgang  1896.  76)  R.  Virchow:  Archiv  für  pathologische  Anatomie 
u.  Physiologie  u.  f.  klinische  Medizin,  Bd.  143—146.  76)  Schmidt's 
Jahrbücher  der  gesamten  in-  und  ausländischen  Medizin,  Band  249 
bis  262.  77)  Deutsche  medizinische  Wochenschrift,  Jahrgang  1896. 
78)  Deutsche  Medizinalzeitung,  Jahrgang  1896.  79)  Ärztliche  Sach- 
verständigen-Zeitung, Jahrgang  1896. 

C.  Durch  Ankauf. 

Die  Portsetzungen  von:  1)  Wiedemann,  Annalen  der  Physik 
und  Chemie  nebst  Beiblättern.  2)  Dr.  Haun  und  Hellmann:  Meteoro- 
logische Zeitschrift  und  Namen-  und  Sachregister  zu  den  Bänden 
1  —  20.  3)  Dr.  Assmann:  Das  Wetter.  4)  Engler  und  Prantl:  Die 
natürlichen  Pflanzenfamilien.  5)  Wittmack:  Gartenflora.  6)  G.  Leim- 
bach: Deutsche  botanische  Zeitung.  7)  Dr.  H.  G.  Bronn:  Klassen 
und  Ordnungen  des  Tierreichs.  8)  Victor  Carus:  Zoologischer  An- 
zeiger. 9)  Das  Tierreich;  herausgeg.  von  der  deutschen  zoologischen 
Gesellschaft.  10)  Prof.  Reich enow:  Journal  für  Ornithologie  und 
ornithologische  Monatsberichte.  11)  Monatsschrift  des  deutschen  Vereins 
zum  Schutze  der  Vogelwelt.  12)  Nachrichtsblatt  der  deutschen  malako- 
zoologischen  Gesellschaft.  13)  Erichson:  Naturgeschichte  der  Insekten 
Deutschlands,  fortgesetzt  von  Seidlitz.  14)  Karsch:  Entomologische 
Nachrichten.  15)  Stettiner  entomologische  Zeitung.  16)  Taschen - 
borg:  Bibliotheca  zoologica.  17)  M.  Bauer,  W.  Dames  und  Th. 
Liebisch:  Neues  Jahrbuch  für  Mineralogie,  Geologie  und  Palaeon- 
tologie.  18)  Deutsche  geographische  Blätter.  19)  Dr.  A.  Petermann: 
Mitteilungen  über  richtige  und  neue  Erforschungen  auf  dem  Gesamt- 
gebiete der  Geographie;  Band  42  Heft  10—12,  Band  43  Heft  1—8 
und  Ergänzungsheft  118  —  121.  20)  Deutsches  Kolonialblatt  und  Bei- 
lage. 21)  Freiherr  von  Dankelmann:  Mitteilungen  von  Forschungs- 
reisenden  und  Gelehrten  aus  den  deutschen  Schutzgebieten.  22)  Aus 
allen  Weltteilen.  Verlag  von  Paetel,  Berlin.  23)  Wiegmanns  Archiv 
für  Naturgeschichte,  herausgegeben  von  Dr.  F.  Hilgendorf.  24)  Dr. 
II.  Potonie:  Naturwissenschaftliche  Wochenschrift.  25)  Prometheus. 


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Neu-Anschaffungen:  Melichar,  Dr.  L.:  Cicadinen  von  Mittel- 
Europa.  Berlin  1896.  —  Fridtjof  Nansen:  In  Nacht  und  Eis  und 
Karte  dazu.  —  Catalogue  of  the  birds  of  the  british  museuin, 
Vol.  XXII.  (Gamebirds)  London  1893.  —  Wahnschaffe:  Die  Ur- 
sachen der  Oborflächengestaltung  des  norddeutschen  Flachlandes. 
Stuttgart  1891.  —  Haacke,  Dr.  W.:  Schöpfung  der  Tierwelt.  Leipzig 
und  Wien  1893.  —  Friese,  H.:  Die  Bienen  Europas;  Teil  I.  Schma- 
rotzerbienen. Berlin  1896.  —  Handlirsch,  Anton:  Monographie  der 
mit  Nysson  und  Bembex  verwandten  Grabwespen.  Sep.  —  Warming, 
Eugen:  Lehrbuch  der  ökologischen  Pflanzengeographie,  eine  Einführung 
in  die  Kenntnis  der  Pflanzen  vereine.  Berlin  1896.  —  Dürigen,  Bruno: 
Deutschlands  Amphibien  und  Reptilien.  Magdeburg  1897.  —  Geo- 
logische Karte  von  Ungarn.  —  Credner:  Geolog.  Spezialkarten  von 
Sachsen:  1)  Sektion  Hirschfelde  -  Reichenau ;  2)  Ostritz  -  Bernstadt; 
3)  Zittau -Oybin- Lausche;  4)  Hinterhermsdorf-Daubitz  und  Erläute- 
rungen. —  Mayr,  Dr.  Gust.  L.:  Die  europäischen  Formiciden.  Wien 
1861.  —  Cohn,  Ferd.:  Kryptogamen-Flora  von  Schlesien.  Pilze,  be- 
arbeitet von  Schröter,  Band  3.  Hälfte  2.  Lief.  4.  —  Heck,  Dr.  und 
andere:  Das  Tierreich.  Aus  dem  Hausschatze  des  Wissens.  Ab- 
teilung VI.  2  Bände. 

Görlitz,  den  1.  Oktober  1897. 

Dr.  H.  von  Rabenau,  Bibliothekar. 


Verzeichnis 

der  in  dem  Gesellschaftsjahre  1896/97  für  die  Sammlungen 

eingegangenen  Gegenstände. 

Für  die  zoologischen  Sammlungen  gingen  ein: 

A.  Als  Geschenke: 
Von  Herrn  Konsul  Dr.  Otto  von  Möllendorff  in  Manila: 
Tharsius  philippensis  A.  B.  Meyer,  Galago  crassicandatus  Geoffr.; 
Galeopithecus  philippensis  Waterh.;  Felis  bengalensis  Kerr.,  Viverra 
tangalunga  Gray,  Paradoxurus  philippensis  Jourd.,  Hyrax  syriacus 
Schreb.,  Nanis  javanica  Desm.,  Haliaetus  leueogaster  Gmel.,  Capri- 


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mulgus  manillensis  6.  R.  02,  Lyncornis  macrotis  Vig.  Callocalia  lowi 
Sharpe,  Alcedo  meninting  Horef.,  Halcyon  chloris  Bodd.,  Pelargopsis 
gouldi  Sharpe,  Ceyx  euerythra  Sharpe,  Ceyx  flumenicola  Steere, 
Cinnyris  angolensis  Less.,  C.  whiteheadi  Grant,  C.  chloropygia  Jard., 

C.  sperata  L.,  Hethopygia  shelleyi  Sharpe,  Cyrtostomus  aurora  Tweedd.. 
Anthotreptes  chlorigaster  Sharpe,  Prionoehilus  plateni  Blas.,  Philemon 
philippinensis  Steere,  Merula  chrysolaus  Temm.,  Cittocincla  nigra 
Sharpe,  Phillornis  palawanensis  Sharpe,  Dicrurus  palawanensis  Tweedd., 
Irena  tweedd alii  Sharpe,  Oriolus  samarensis  Steere,  Oriolus  ceylonensis 
Bp.,  Mixornis  nigrocapitatus  Steere,  Cyornis  philippinensis  Sharpe, 
Laniarius  erythrogaster  Rüpp.,  L.  approximans,  Paradisea  Quilelmi  II. 
Gab.,  Diphyllodes  chrysoptera  Gld.,  Eulabes  palawanensis  Sharpe, 
Oxycerca  overetti  Tweedd.,  Pyrrhula  leucogenis  Grant,  Loxia  lazonensis 
Grant,  Turaeus  meriani  Rüpp.,  Gallirex  chlorochlamys  Shell.,  Penelo- 
pides  manillae  Bodd,  Penelopidos  samarensis  Steere,  Buceros  semiga- 
leatus  Tweedd.,  Toccus  fasciatus  Shaw,  Poeoeephalus  fuscicapillus, 
Verr.  u.  des  Murs.,  Chrysotis  xantholora  Gr.,  Prioniturus  cyaniceps 
Sharpe,  Tanygnathus  luzonensis  L.,  Pogonorhynchus  bidentatus  Shaw. 
P.  irroratus  Cab.,  Chrysocolaptes  rufopunctatus  Harg.,  Tiga  everetti 
Tweedd.,  Dryococcyx  harringtoni  Sharpe,  Leucotreron  leclancheri  Bpt.. 
Carpophaga  aenaea  L.,  M}rristicivora  bicolor  Scop.,  Macropygia  tenui- 
rostris  Gray,  Turtur  dussumieri  Temm.,  Gallus  gallus  L.,  Gallas 
lafayetti  Less ,  Goisakius  melanolophus  Raffles.  —  Eier  von  Mega- 
podius  cumingi  Dillw.  und  Halcyon  pilcatus  Bodd.  —  Phyllodactylus 
stumpffi  Bttgjr.,  Hemidactylus  mabuia  Mor.,  Phelsuma  madagascariense 
Gray,  Ph.  lauticanda  Bttgr.,  Uroplates  fimbriatus  Schneid.,  Draco 
guentheri  Blgr.,  Draco  ornatus  Gray,  Draco  spilopterus  Wiegm.,  Draco 
<juadrasi  Bttgr.,  Draco  reticularis  Bttgr.  u.  var.:  cyanopterus,  Calotes 
marmoratus  Gray,  Varanus  cumingi  Mart.,  Gerrhosaurus  nigrolineatas 
Hallow,  Zonosaurus  madagascariensis  Gray,  Mabuia  multifasciata  Ruhl, 
Mabuia  gravenhorsti  D.  B.,  Tropidophorus  grayi  Gthr.,  Lygosoma 
smaragdinum  Less.,  L.  pulchellum  Gray,  L.  moellendorffi  Bttgr., 
Brachymeles  schadenbergi  Fisch.,  Chamaeleon  gracilis  Hallow,  Ch. 
pardalis  Cuv.,  Brookesia  superciliaris  Kühl,  Psammodynastes  pulveru- 
lentus  Boie,  Stegonotus  muelleri  D.  B.,  Dipsas  columbrina  Schleg., 

D.  angulatus  Pts.?  Lycodon  aulicus  L.  var:  capucina  Boie,  Cyclocorus 
lineatus  Reinh.,  Oxyrhabdium  modestum  D.  B.,  Coluber  aesculapii  L., 
C.  erythrurus  D.   B.,  Simotes   phaonochalinus   Cope,  Tropidbnotus 


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chrysargus  Schleg.,  T.  spilogaster  Boie,  T.  auriculatus  Gthr.,  Typhlops 
mucronatus,  T.  braminus  Daud.,  Cyclocorus  lineatus  Reinh.,  Naja 
samarensis  Pts.,  Dryophis  prasinus  Boie,  Cerberus  rhynchops  Schneid., 
Dendrelaphis  terrifica  Pts.,  Doliophis  pbilippinus  Gthr.,  D.  bilineatus 
Pts.,  Dipsadomorphus  dendrophilus  Boie.  var.  latifasciata  Blgr.,  Trime- 
resurus  wagleri  Schleg.  var.  subannulata  Gray,  Chrysopelea  ornata 
Shaw.,  Distira  cyanocincta  Daud.,  Langaha  nasuta  Shaw.,  Silibura 
pulneyensis  Bodd.  —  Rana  macrodon  Tschudi,  R.  tigrina  Daud.,  R. 
madagascariensis  A.  Dum.,  R.  ulcerosa  Bttgr.,  R.  sanguinea  Bttgr., 
R.  moellendorffi  Bttgr.,  Racophorus  leucomystax  Grav.  typ.  var:  sex- 
virgata  Grav.  u.  var :  quadrilineata  Grav.,  R.  dispar  Bttgr.,  R.  appen- 
diculatus  Gthr.,  R.  hecticus  Pts.  —  Micrixalus  natator  Gthr.,  Cornufer 
corrugatus  A.  Dum.,  Mantella  ebenani  Bttgr.,  Callula  picta  Bibr.,  C. 
conjuneta  Pts.,  Rhomcophryne  testudo  Bttgr.,  Megalophrys  montana 
Wagl.  —  Apex  leucophaea  Gub.,  Hadra  patruelis  Ach.,  Pfeiferia  micans 
Pf.,  Rhysota  rugata  v.  Mts.,  Xesta  nemorensis,  Auriculella  crassula 
Sm.,  Orthalicus  Thomsoni  Pfr.,  Papuina  maclayana  Braz.,  P.  pileolus, 
Cyclotus  pyrostoma  Smith,  C.  longipilus  v.  Mts.,  C.  fasciatus  v.  Mts., 
Assiminea  grayaua  Leach,  Macroceranum  poei  Pfr.,  Cochlostyla  opalina 
Brod.,  C.  ponderosa  Pfr.,  C.  calamianica  Quad.  u.  v.  Mlldff.,  C.  tita- 
onica  Brod.,  Bulimulus  nigrofasciatus  Pfr.,  B.  angiostomus  Wagn., 
Porphyrobaphe  saturnus  Rve ,  Leucochroa  otthiana  Forbes,  Planorbis 
exustus  Desh.,  Anodonta  purpurea  Vahl.  ■ —  114  Insekten,  meist  Käfer 
von  den  Philippinen,  darunter  den  schönen  Catoxantha  gigantea  Scop., 
33  Insekten  von  Ostafrika.  —  Schädel  und  Gehörne  von  Bubalus 
Kerabau  ferus  Nehring,  B.  mindoronsis  Heude,  Cervulus  muntjac  Zim., 
Cervus  pbilippinus  Hyelaphus  calamianicus  Heude,  Nemorhedus  caudatus 
Mil.  Edw.,  Antilope  cervicapra  L.  und  Capreolus  pygargus  Pall.  — 
Von  Herrn  cand.  theol.  Gross:  Oriolus  galbula  L.  mit  Nest,  Nest  von 
Acrocephalus  arundinaceus  L.,  Palaeornis  cvanocephalus  Bl.  m.,  Broto- 
gerys  viridissima  Temm.  und  Eier  von  10  verschiedenen  Vögeln.  — 
Von  Herrn  Oberlehrer  Sommer:  105  Insekten  der  verschiedensten 
Ordnungen,  gesammelt  um  Lohsa  (Kreis  Hoyerswerda)  und  80  Arten 
Dipteren,  von  Herrn  Baer  auf  der  kurischen  Nehrung  gesammelt.  — 
Von  Herrn  Gutsbesitzer  Körner  in  Moys:  Toccus  gingalensis  Show.  — 
Von  Herrn  Major  von  Fischer-Treuenfeld:  Graculus  pygmaeus 
Pall..  Mergus  albellus  L.  fem.  von  Deschka  O/L.  Dez.  1896.  —  Von 
Herrn  Stadtrat  Prinke:  Lepus  cuniculus  L.  —  Von  Herrn  Dr.  med. 

Abhandl.  Bd.  XXU.  2t) 


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460 


Zernik:  Turtur  suratensis  Gm.  —  Von  Herrn  Sanität-srat  Dr.  Böttcher: 
Emberiza  elegans  Tcmm.,  Caliealieus  madagascariensis  L.,  Rupicola 
sanguinolenta  Gould.  —  Von  Herrn  Rentier  Schied t:  Loxia  iiraericiina 
Wils.,  Cardinalis  virginiauus  Bj>.,  Zonotrichia  albieollis  Gm.,  Z.  leuei>- 
phrvs  Forst..  Melospiza  fasciata  Gamb.  —  Von  Herrn  Dr.  med.  Preise: 
Treron  bicineta  Jerd.,  Phoenioophaeus  pyrrhoeephalus  Forst.,  Rhodo- 
dvtes  viridirostris  Jerd.,  Carpophaga  silvatica  Tick.,  Chrysocolapto> 
Strickland i  Lay.  -  Von  Herrn  Professor  Schneider  in  Dresden- 
Blasewitz:  D35  Arten  in  21*2  Exemplaren.  —  Von  Herrn  Hauptmann 
a.  D.  von  Putt  kamer:  Ein  Faden  wurm  von  liio  cm  Länge,  wahr- 
scheinlich eine  Mermis-Spezies.  —  Von  Herrn  Konsul  Anton:  eine 
Gruppe  Lepas  anatifera  L.  —  Von  Herrn  Rat  Danneil:  Ei  eine: 
Casuarart  von  Neu-Pommem.  —  Vou  Herrn  Major  und  Lehrer  an  der 
Artillerieschule  Heer  in  Jüterbogk:  15  Arten  Eier  in  140  Exemplaren.  — 
Von  Herrn  Gustav  Hanke  in  Breslau:  15(>  Eier  von  54  Arten  schlr- 
Bischer  Vögel  und  )  Nester.  —  Von  Herrn  Bankier  Kuntze  in 
Dresden:  ungefähr  2000  Exemplare  Dipteren.  —  Vom  Magistrat  der 
Stadt  Görlitz:  Vultur  monachus  L.  —  Von  Herrn  Lehrer  Mühle 
Molge  alpestris  Laur..  Rana  temporaria  L.  und  Hvla  arborea  L.  und 
verschiedene  Käfer  der  Lausitz.  -  Von  Herrn  Zimmermeister  Jäkel: 
Mustola  putorius  L.  fem.  juv.  u.  M.  foina  L.  —  Von  Herrn  v.  Tippeb- 
kirch  in  Berlin:  Eier  des  Crooodilus  cataphractus  Cuv.  und  Eier  einer 
Schildkrötenart  aus  dem  Mangrovedelta  des  Rio  del  Rev,  Kameruin; 
Gehörne  von  Gazella  spekei  Blyth.,  G.  berberana  Mtsch.,  G.  wallen 
Brooke  und  Oryx  heisa  Rüpp.  —  Von  Herrn  Rittergutsbesitzer  Junji- 
mann  auf  Posottendorf:  Esox  lucius  L. ,  Tinea  vulgaris  Cuv. 
Salmo  fario  L..  Loueiseus  rutilus  L.,  Seardinius  orythrophthalmus  L 
Vom  Realschüler  Wink ler:  Petrornyzon  Pianeri  Bl.  —  Vos; 
Herrn  Emanuel  A  lexander-Katz:  Capra  ibex  L.  und  Schädel  vo:. 
C.  ibex  L.  fem.  ~  Von  Herrn  Dr.  Monke:  Schädel  von  Canis  lupu* 
L.t  Canis  vulpes  L,  Felis  doinestiea  Briss.,  Mustela  furo  L.  Von 
Herrn  B.  Apostolides  in  Ludwigsdorf:  Cocons  des  Bombyx  mori  L.  — 
Von  Herrn  NaturalienhändU r  Riese  in  Spremperg:  2  Arten  Hemip- 
teren  aus  Brasilien.  —  Aus  dem  Vermächtnisse  des  Herrn  Stadtru; 
Lösch brand:  Geweih  —  Vierzehnender  des  Cervus  elaphus  L. 
erlegt  in  der  Görlitzer  Heide.  —  Von  Herrn  William  Baer  in  Xiesky: 
Grosse  Exemplare  von  Anodonta  eygnea  L.  und  ein  schönes  biolo- 
gisches Präparat:  Stammstück  von  Pinus  silvestris  L.  mit  Frass  von 


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451 


Pissodes  notatus  Fab.,  angeschlagen  von  Dendrocopus  major  L.  (Probe- 
hiebe, Querhiebe,  Aufschlag  und  Ausbeutung  des  Puppenlagers). 

Um  der  Lausitzer  Fischsammlung  eine  angemessene  Aufstellung 
zu  ermöglichen,  schenkte  Herr  Rentier  Schiedt  30  sehr  wertvolle, 
viereckige  Glaskästen  aus  der  Fabrik  von  Gundlach  und  Müller  in 
Ottensen  bei  Hamburg. 

B.  Durch  Ankauf: 
Pelargopsis  guriae  Pcars,  Hypsipetes  nilgirensis  Blyth.,  Tylas 
Edwardi  Hartl..  Oriolus  ceylonensis  Bp.  Bernieria  madagascariensis 
Gm.  Leptoptcrus  viridis  Gm.  Terpsiphone  mutata  Gm.  Pericrocotus 
einoreus  Lafr.,  P.  flammeus  Forst,,  Chrysophlegma  chlorogaster  Jerd. 
Carpodacus  purpnreus  Gm.,  Treron  axillaris  Gra}-,  Hypotaenidia  torquata 
L.  Otus  semitorquatus  Schi.,  Chaetura  caudata  Gld.,  Parus  minor  Schi., 
Microscelis  amuurotis  Tom.,  Glandaris  japonicus  Schi.,  Turdus  varius  Pall. 
japonicus.  Motacilla  japonica  Swinhoe,  Motacilla  boarula  melanope  Pall. 
Leueostiete  brunneonucha  Brandt.  Pyrrhula  orientalis  rosacea  Seeb., 
Uragus  sanguinolentus  Tem.,  Munia  Swinhoei  Cab.  var.  Coccothraustex 
vulgaris  japonicus  Schi..  Columba  japonica,  Turtur  gelastis  Tem.  Scolopax 
gallinago-japonica  Bp.  Erithacus  rubeculus  L.,  E.  titis  L.,  Anthus 
pratensis  L.,  Fringilla  coelebs  L.,  Emberiza  schoeniclus  L.,  Motacilla 
alba  L.,  Saxicola  oenanthe  L.  Ervthacus  phoenicurus  L..  Sylvia  rufa 
Bodd.,  S.  hortensis  Bchst.,  S.  curruca  L.,  Parus  ater  L.,  Phylloscopus 
sibilator  Bchst.  Anthus  campestris  Bchst.,  Parus  candatus  L.  Acro- 
cephalus  arundinaceus  L.  Pratincola  rubicola  L.  Milvus  regalis  Bp., 
Upupa  epops  L.,  Morgus  albellus  L. ;  Nester  von  Fringilla  coelebs  L., 
Sylvia  curruca  L.,  Parus  ater  L.,  Serinus  hortulanus  Koch.  Alytes 
obstetricans  Laur.,  Tarantola  mauritanica  Gray.  Cathaica  Fuuki  Bttg., 
Fruticola  duplocincta  v.  Mart.,  F.  rubens  v.  Mart.  —  220  Schmetter- 
linge des  deutschen  Faunengebietes. 

Für  die  botanischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Lehrer  Barber:  16  Arten  Lausitzer  Pflanzen,  darunter 
die  für  die  Lausitz  neue  Malaris  paludosa  L.  von  den  Tschirnewiesen 
bei  Altenhayn  und  13  Sämereien  aus  dem  botanischen  Garten.  — 
Von  Herrn  Oberförster  Reichert  in  Rauscha:  Pulsatilla  vernalis  Müll, 
aus  Revier  Ziebe  bei  Rauscha.  —  Vom  Gymnasiast  Otto  von  Möllen- 
dorff: 12  Pflanzen  aus  Manila.  —  Von  Herrn  Hauptmann  a.  D. 
von  Puttkamer:  Olea  europaea  L.  vom  Gardasee  und  Zapfen  von 


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Cupressus  scmpervireus  L.  —  Von  Horm  Oberstleutnant  z.  D.  Reiche: 
Hülse  von  Azelia  africana  Sm.,  einer  Caesaspinacee  von  Ostafrika.  — 
Von  Herrn  Naturalienhändler  Riese  in  Spremberg:  9  Pflanzen  au» 
der  Umgebung  von  Spremberg  N/L.  —  Von  Herrn  Dr.  von  Rabenau: 
Rubus  Chamaemorus  L.  und  Empetrum  nigrum  L.  von  Crantz  in  Ost- 
preussen. 

Für  die  mineralogischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Oberstleutnant  z.  D.  Uhl:  Carnallit  und  Boracit  von 
Stassfurt.  — Von  Herrn  Ludwig  in  Tschirne  bei  Siegersdorf:  Braun- 
kohle mit  Schwefelkies  von  Dux.  —  Von  Herrn  Professor  Metzdorf: 
Troostit,  Rotzinkerz  und  Franklinit  von  Franklin  N.  J.  Chrvsokoll 
von  Copiapo  und  Kudidymit  von  Langesund.  —  Von  Herrn  Dr.  Freise: 
Antimonit  von  Osaka.  —  Von  Herrn  Dr.  Schuster:  Colemanit  von 
Californien.  —  Von  Herrn  Institutsvorsteher  Feyerabend:  Mineralien 
aus  der  Umgegend  von  Kupferberg,  darunter  ein  schönes  Stück  Talk- 
schiefer, durch  Gebirgsdruck  gefaltet.  —  Von  Herrn  Dr.  Breitfeld: 
Brauneisenstein  von  Rengersdorf  O/L.  und  Kersantit  (01ivin-Kersantit> 
von  Altenberg  in  Schlesien.  — Von  Herrn  Konsul  Dr.  von  Möllendorff: 
Ged.  Gold.  Malachit,  Aragonit,  Rotbleierz,  Vauquelinit,  Tetraedit,  Blei- 
glanz, Buntkupferkies  und  Luzonit  von  den  Philippinen.  —  Von  Herrn 
Betriebsinspektor  Wald  mann:  Natrolith  im  Basalt  von  Sproitz  O/L.  — 
Von  Herrn  Vorwerksbesitzer  Lorenz:  Glimmerschiefer  mit  Granaten 
durchsetzt  von  der  Schncekoppe.  —  Von  Herrn  Ernst  Hau  kohl  jun.: 
Knochen  von  Säugetieren,  besonders  einer  Rhinozerosart  aus  dem 
Löss  von  Schönau  a.  d.  Eigen,  ebendaher  Löss  mit  Succinea  oblonga 
Di.  und  Concrotioncn  (an  sogenannten  Lösskindeln)  und  einem  Cödi- 
ferenzapfen  aus  der  dortigen  Braunkohle.  —  Von  Herrn  Major 
von  Treskow:  Basaltkugel  mit  schaliger  Absonderung,  Basaltwaeko 
und  Bolus  aus  dorn  Bruche  südlich  Karlsdorf  O/L.  —  Von  Herrn 
Pastor  Senf:  Dieeras  arietinum  Lam.  und  Pterocera  oceani  Brongt. 
aus  dem  oberen  Jura  von  Ernstbrunn  bei  Ladendorf  bei  Wien.  — 
Von  Herrn  Sanitätsrat  Dr.  Kleefeld:  Phacops  Sternbergi  Barr,  aus 
dem  Ob.  Silur  von  Hostin  in  Böhmen.  —  Von  Herrn  Dr.  Monke 
Porphyrartiger  Granit  mit  Cordierit  an  den  Brüderhäusern  bei  Dorn- 
hennersdorf sächs.  O/L.,  Bunt sandstein.  durch  Porphyr  gefrithet  vorn 
Lähnhäu.ser  Spitzberge  bei  Lahn  und  10  plastische  Nachbildungen  v«m 
Tieren  der  Urwelt, 


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453 


Für  die  ethnographischen  Sammlungen  gingen  als  Geschenke  ein: 

Von  Herrn  Konsul  Dr.  von  Möllendorff  in  Manila:  3  Schädel 
aus  Höhlen  der  Insel  Masbate  und  Samar  der  Visayos  (vorspanische 
Zeit)  mit  Einschnürung  der  Schädeldecken;  Einsteckekamm,  Bogen 
aus  Palme,  2  Pfeile  mit  beweglicher  Spitze,  Pfeil  mit  wechselständigem 
Widerhaken,  Pfeil  mit  einfacher  Spitze,  Pfeil  mit  blattartiger  Spitze, 
Pfeil  und  Bogen  mit  Bamspitzen  zum  Fischfang  der  Negritos  der 
Provinz  Bataan,  Luzon;  Bogen  und  Pfeile  zweier  Typen  (einfach  zu- 
gespitzte und  eingesetzte  Holzspitzen)  und  Büchse  für  Stoff  zum  Botel- 
kauen der  Taghanuas  auf  den  Calamianes  (Philippinen);  Baumwollen- 
stoff  und  geflochtene  Matte  der  muhamedanischen  Stämme  (Moros)  auf 
Mindanao;  geflochtener  Korb  der  Igorroten  in  Nord-Luzon,  geflochtenes 
Sieb  von  den  Tagalen  bei  Manila;  Speer  von  den  westlichen  Carolinen. 
—  Muschelarmband  und  Halsschmuck  von  Constantinhafen,  Kaiser 
Wilhelmsland.  —  Von  Herrn  Pastor  Senf:  Ein  aus  Rohr  geflochtener 
mit  Muscheln  verzierter  Kopfschmuck,  ein  Gürtel,  ein  Trinkhoro?, 
ein  Muschelfragment  (Klapper),  ein  Halsschmuck  von  Glasperlen-  und 
Perlmutterzierrat  und  2  Armringe  von  den  Eingeborenen  von  Neu- 
Guinea:  ein  aus  Schlangenwirbeln  gefertigtes  Halsband  der  Kaffern. 
Von  Herrn  cand.  Gross:  Ein  chinesisch-japanisches  Wörterbuch  über 
Naturgeschichte. 

Dr.  H.  von  Rabenau,  Kustos. 


Verzeichnis 

der 

Mitglieder  und  Beamten  der  NaturtbrschcndenUesellschaft 

in  Görlitz. 

Geschlossen  am  1.  November  1897. 

I.  Ehrenmitglieder. 

A.  Einheimische. 

1.  Böttcher,  Dr.  med.,  Sanitätsrat. 

2.  Ephraim,  Lesser,  Königl.  Kommerzienrat. 

3.  Kleefeld,  Dr.  med.,  Sanitätsrat. 

4.  v.  Seydewitz,  Dr.,  Wirklicher  Geheimer  Hat,  Ober- Präsident 
a.  D.,  Excellenz. 

5.  v.  Seydewitz.  Dr..  Landeshauptmann  und  Landesältester  der 
Preuss.  Oberlausitz,  Königl.  Kammerherr. 

B.  Auswärtige. 

6.  Cabanis,  Dr..  Professor  in  Friedrichshagen  bei  Berlin. 

7.  Cohn,  Ferdinand,  Dr..  Prof..  Geheimer  Regierungsrat  in  Breslau. 

8.  Dohrn,  Anton,  Dr.,  Professor  in  Neapel. 

[).  Geinitz,  Dr.,  Geheimer  Hofrat  und  Professor  in  Dresden. 

10.  Hartlaub,  Dr.  in  Bremen. 

11.  v.  Homeyer,  Alexander,  Major  a.  D.  in  Greifswald. 

12.  v.  Möllendorff,  Otto,  Dr.,  Kaiserl.  Deutscher  Konsul  in  Manila. 

13.  Pichler,  Dr.,  Professor  in  Innsbruck. 

14.  Schmick,  Dr.,  Professor  in  Köln  a.  Rh. 

15.  Schneider.  Oscar,  Dr.,  Professor  in  Dresden. 

16.  Suess,  Dr.,  Professor  in  Wien. 

17.  Virchow,  Rudolf,  Dr.,  Geheimer  Medicinalrat  in  Berlin. 


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II.  Correspondierende  Mitglieder. 


1.  Bänitz,  Carl,  Dr.  phil.,  Privatgelehrter  in  Breslau. 

2.  Baer,  William,  Privatgelehrter  in  Niesky. 

3.  Bauer,  Moritz,  Kaufmann  in  Hamburg. 

4.  Bechler,  Ingenieur  in  Washington. 

6.  v.  Blücher,  Graf,  Major  im  23.  Inf.-Regt.  in  Ncisse. 

6.  Breitfeld,  Dr.  phil.,  Baugewerkschullehrer  in  Barmen. 

7.  Burkart,  Landesbeamter  in  Brünn. 

8.  Burmeister,  Realschul-Oberlehrer  in  Grünberg  in  Schi. 

9.  v.  Coelln,  Marine-Intendantur- Rat  in  Kiel 

10.  Conwentz,  Dr.  phil.,  Professor,  Direktor  des  Westpreussischen 

Provinzial-Museums  in  Danzig. 

11.  Dressler,  Lithograph  in  Palermo. 

12.  Ehrlich,  Kaiserlich  Österreichischer  Rat  in  Linz. 

13.  Erbkam,  Dr.,  Königlicher  Kreis-Physikus  in  Grüuberg  i.  Schi. 

14.  Erl  er,  Dr.,  Professor  in  Züllichau. 

15.  Fessler,  Kaufmann  in  Dresden. 

16.  Finsch,  Dr.  in  Bremen. 

17.  Fischer,  Pfarrer  in  Berlin. 

18.  Franke,  Dr.  phil.,  Oberlehrer  in  Breslau. 

19.  Friedrich,  Dr.,  Professor  in  Zittau. 

20.  Fritsch,  Anton,  Dr.,  Professor,  Kustos  am  Zoologischen  Museum 

des  Königreichs  Böhmen  in  Prag. 

21.  Gericke,  Oberamtmann  in  Löwenberg. 

22.  v.  Götzen,  Graf,  Premier-Leutnant  im  2.  Garde -Ulanen -Regt. 

in  Berlin. 

23.  Gross,  Hauptmann  und   Chef  der  Luftschiffer -Abteilung  im 

1.  Eisenbahn-Regiment  in  Berlin. 

24.  Gutt,  Forstmeister  in  Zawadzki  in  Oberschlesien. 

25.  Heck  er,  Dr.,  Arzt  in  Johannisberg. 

26.  Heller,  Dr.,  Arzt  in  Teplitz. 

27.  Herrmann,  Dr.  phil.  in  Chemnitz. 

28.  Hersel,  Kommerzienrat  und  Fabrikbesitzer  in  Ullersdorf  bei 

Naumburg  a.  Qu. 

29.  Hieronymus,  Dr.,  Professor  in  Schöneberg  bei  Berlin. 

30.  Hildebrand,  Dr.,  Professor  in  Freiburg  i.  B. 

31.  Hirche,  Pastor  in  Daubitz. 


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32.  Hirt,  Dr.  med.,  Professor  in  Breslau. 

33.  Holtz,  Rentier  in  Barth  in  Pommern. 

34.  Kessler,  Dr.,  Professor  in  Breslau. 

35.  Kirchner,  Baumeister,  z.  Z.  in  Cottbus. 

36.  Klemm,  Dr.  phil.,  Grossherzoglioh  Hessischer  Landesgeologe  in 

Darrastadt. 

37.  Klingner,  Kreistierarzt  in  Kempen. 

38.  Koch,  Dr.,  Arzt  in  Nürnberg. 

39.  Köhler,  Dr.,  Oberlehrer  am  Seminar  in  Schneeburg  und  Mit- 

arbeiter bei  der  geologischen  Landesuntersuchnng. 

40.  Kos  mann,  Dr.,  Königl.  Bergmeister  a.  D.  in  Charlottenburg  bei 

Berlin. 

41.  Kraus,  Dr.,  Badearzt  in  Karlsbad. 

42.  Krenzlin,  Professor  in  Nord  hausen. 

43.  Krieg,  Fabrikdirektor  in  Eichberg  bei  Schildau  im  Riesengeb. 

44.  Krüper,  Dr..  Konservator  am  Naturhistorischen  Museum  in  Athen. 

45.  Lange,  Dr.,  Kealschullehrer  in  Berlin. 

46.  Lomer,  Pelz  Warenhändler  in  Leipzig. 

47.  Marx,  Stadtbaurat  in  Dortmund. 

48.  Metzdorf,  Professor  in  Dresden. 

49.  Meyhoefer,  Dr.,  Regierungs-Medicinalrat  in  Köln  a.  Rh. 

50.  Moehl,  H.,  Dr.,  Professor  in  Kassel. 

51.  Niederlein,  Gustav  in  Buenos-Aires. 

52.  v.  Ohnesorge,  Rittergutsbesitzer  auf  Kirch-Rosin  bei  Güstrow. 

53.  Petzold,  Rektor  an  der  Knaben-Mittelschule  in  Jauer. 

54.  Prange,  Regierungs-  und  Schulrat  in  Oppeln. 
65.  Reimer,  Dr.,  Medicinalrat  in  Dresden. 

56.  Ruchte,  Dr.,  Lehrer  in  Neuburg  a.  D. 

57.  Rumler,  Dr.  med.  in  Wiesbaden. 

68.  Schlegel,  Dr.,  Oberlehrer  in  Frankfurt  a.  M. 

59.  Schneider,  Kommissionsrat  in  Basel. 

60.  Schreiber,  Richard,  Königlicher  Salzwerk-Direktor  und  Berg- 

Assessor  in  Stassfurt. 

61.  Sintenis,  Paul,  Botaniker  in  Kupferberg. 

62.  Steger,  Victor,  Dr.  phil.  in  Rosdczin  in  Oberschlesien. 

63.  Stempel,  Apotheker  in  Teuchern  bei  Naumburg  a.  S. 

64.  Stiller,  Curt,  in  Buenos-Aires. 

65.  Strützki,  Geheimer  Justizrat  a.  D.  in  Charlottenburg. 


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66.  Tomplo,  Rudolph,  in  Budapest. 

67.  Thiele,  Erster  Bürgermeister  in  Schweidnitz. 

68.  Töpfer,  Dr.,  Professor  in  Sondershausen. 

69.  Torge,  Lithograph  in  Schönberg  O/L. 

70.  Toussaint.  Technischer  Referent  für  Landeskultur  beim  Ober- 

Präsidium  von  Elsass-Lothringen  in  Strassburg. 

71.  v.  Wechmar,  Freiherr,  Hauptmann  a.  D.  in  Dresden. 

72.  Wiener,  Bankier  in  Berlin. 

73.  Wiesenhütter.  Friedr.,  Kunstgärtner  in  Lichtenau  bei  Laubau. 

74.  v.  Zastrow,  Major  und  Kommandeur  des  3.  Jäger- Bataillon* 

in  Lübben. 

75.  Zicgler,  Alexander,  Hofrat  in  Dresden. 

76.  Zimmermann,  Dr.,  Oberlehrer  in  Limburg  a.  d.  L. 

III.  Wirkliche  Mitglieder. 

A.  Einheimische. 

1.  Adamczyk.  Justizrat,  Rechtsanwalt  und  Notar. 

2.  Albinus.  Ingenieur. 

3.  v.  Aren t,  Generalleutnant  z.  D. 

4.  Aul  ich,  Hermann,  Konservator. 

5.  Barber,  Lehror  an  der  Gemeindeschule. 

6.  Baudouin,  Oberamtmann. 

7.  Bauornstein,  Dr..  Oberstabsarzt  a.  D. 

8.  Baum,  Ernst,  Landgerichtsrat. 

9.  Bau  mann,  Julius,  Mauermcistr>r. 

10.  Behnisch,  Fabrikdircktor. 

11.  Beisert,  Hauptmann  a.  D. 

12.  Berendt,  A..  Kaufmann. 

13.  Berger,  Joh.,  Dr.  chir.  dent.,  Zahnarzt. 

14.  Bergmann,  Alfred.  Hofjuwelier. 

15.  Bothe,  Justizrat  und  Direktor  der  Kommunalständischen  Bank. 

16.  Bielitz.  Oberst  a.  D. 

17.  Billert,  Kaufmann. 

18.  Blau,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

19.  Blumonsath,  Oberst  a.  D. 

20.  Börner,  Rentier. 


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21.  Böters,  Dr.  med.,  Sanitätsrat. 

22.  Boldt,  Dr.,  Königlicher  Oberamtmann. 

23.  Bormann,  Colmar,  Kaufmann. 

24.  Bornheimer,  Fritz,  Direktor. 

25.  Braun.  Dr.,  Königlicher  Kreisphysikus. 

26.  Brüggemann,  L.,  Steinbruchbesitzer. 

27.  Bublitz,  Major  a.  D. 

28.  Büchner,  Amtsgerichtsrat. 

29.  Buchwald,  Dr.,  Sanitätsrat. 

30.  Bünger,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

31.  Cörner,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

32.  Conti,  Fabrikbesitzer. 

33.  Crede\  Rentier. 

34.  Danneil,  Landgerichtsrat  a.  D. 

35.  Dewerny,  Dr.,  Oberstabsarzt  I.  Klasse. 

36.  Dietz,  Dr.,  Assistenzarzt. 

37.  Dietzel,  Stadtrat  und  Fabrikbesitzer. 

38.  Don  ig  es,  Stadtrat. 

39.  Drawo,  Stadtrat  a.  D. 

40.  Dreyer,  Max,  Rechtsanwalt. 

41.  Droth,  Paul,  Architekt. 

42.  Druschki,  Carl,  Kaufmann. 

43.  Dühring,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

44.  *Ebert,  Landsteueramts-Rendant. 

45.  Eitner,  Dr.,  Oberstabsarzt  a.  D. 

46.  Ephraim  jun.,  Martin,  Kaufmann. 

47.  Esser,  Fabrikbesitzer. 

48.  Falk,  Oskar,  Kaufmann  und  Restauratour. 

49.  Fechner,  Kaufmann. 

50.  Feyerabend,  Gymnasiallehrer  a.  D. 

51.  v,  Fiebig- Angelstein,  Rittmeister  a.  D. 

52.  Finster.  Alfons,  Rendant. 

53.  Fitzner,  Rechnungsrat  a.  D. 

54.  Freisc,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

65.  Frenze!,  Maurermeister. 

66.  Fricke,  Apotheken besitzer. 

57.  Friedenthal,  Rentier. 

58.  Gaertig,  Rentier. 


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59.  v.  Gall  witz-Drey  ling,  Generalleutnant  z.  D. 

60.  Geisberg,  R.,  Hauptmann  a.  D. 

61.  Geissler,  Oswald,  Kaufmann. 

62.  Geissler,  Max,  Rentier. 

63.  Germershausen,  R.,  Apothekenbesitzer. 

64.  Gerste,  H..  Apothekenbesitzer. 

65.  Gerstenberg,  Ingenieur. 

66.  Glogowski,  Dr.,  Königlicher  Kreis -Wundarzt. 
(>7.  Gock  sen.,  Mauermoister. 

68.  Gock  jun.,  Baugeworksmeister. 

69.  Gottschling,  P.,  Premier-Leutnant  a.  D.  und  Gutsbesitzer. 

70.  Gregorius,  Landgerichtsrat. 

71.  Griesch,  Rentier. 

72.  Grosse,  H.,  Rentier. 

73.  Gude,  Robert,  Drogist. 

74.  Guthmann,  Dr..  Arzt. 

75.  Guttmann,  L.,  Apothekenbesitzer. 

76.  Hagspihl,  G..  Stadtrat  und  Fabrikbesitzer. 

77.  Hagspihl,  M.,  Leutnant  der  Reserve  und  Rittergutsbesitzer. 

78.  Hamburger,  Ernst,  Fabrikbesitzer  und  Ingenieur. 

79.  Hansel,  Emil,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

80.  Hanspach,  Rentier. 

81.  Härtung,  Georg,  Dr.  med.,  Assistenzarzt. 

82.  Haukohl,  Fabrikbesitzer,  Königlicher  Kommerzienrat. 

83.  Hau  kohl,  Ernst,  Tuchfabrikant. 

84.  Haupt,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

85.  Heinrich,  Kaufmann. 

86.  Herrmann,  Emil,  Kaufmann. 

87.  Herrmann,  W.,  Rentier. 

88.  Heuseier,  Forstmeister  a.  D. 

89.  Hey  mann,  Fabrikbesitzer. 

90.  Heyne,  Bürgermeister. 

91.  Hoffmann,  August,  Pabrikbesitzer. 

92.  Hoffmann,  Carl,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

93.  Hoff  manu,  Max,  Rektor  an  der  Gemeindeschule. 

94.  Hoffmann,  Adolf,  Fabrikbesitzer. 

95.  Ho  ff  mann,  Bruno,  Fabrikbesitzer. 

96.  Hofmeister,  Rentier. 


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97.  Hornig,  Gasanstalts-Direktor. 

98.  *Hüttig.  E.  L.,  Partikulier. 

99.  Jacobitz,  Dr.  med.,  Assistenzarzt. 

100.  Jaekel,  Moritz,  Vorwerksbesitzer. 

101.  Jaekel,  P.,  Zimmermeistor. 

102.  Jaekel,   L.,   Eisenbahn -Betriebs- Kassen -Rendant  und  Rech- 

nungs-Rat. 

103.  Jaenicke,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt, 

104.  Joch  mann,  B.,  Fabrikbesitzer. 

105.  Jungfer,  Stadtrat. 

106.  Kadersch,  Hauptmann  a.  D.,  Eisenbahn-Sekretär. 

107.  Kahl  bauin,  Dr.  med.,  Sanitätsrat,  Direktor  der  Ncrven-Heil- 

Anstalt. 

108.  Kaiserbrecht,  W.,  Fabrikbesitzer. 

109.  Kamm,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

110.  Kapler,  Hauptmann  a.D. 

111.  Katz,  E.,  Kaufmann. 

112.  Katz,  Arthur,  Kaufmann. 

113.  Katz,  Dr.,  Bruno  Alexander,  Chemiker. 

114.  Kaufmann,  Fabrikbesitzer. 

115.  Kautschke,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

116.  "Kienitz,  Kaufmann. 

117.  Kienitz,  Max,  Hauptmann  d.  L.  und  Spediteur. 

118.  Kitzel,  Rechtsanwalt. 

119.  Kleefeld,  Alwin,  Apotheker. 

120.  Klug,  Gustav,  Rentier. 

121.  Kluge,  H.,  Landgerichts-Sekretär. 

122.  Knappe,  Eisenbuhn-Betriebs-Sekretär  a.  D. 

123.  Knau  er,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

124.  Kneschko,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

12").  Koch,  Reinh.,  Lehrer  an  der  Gomoindesehule. 

126.  Köhler,  Dr.  med.,  prakt,  Arzt. 

127.  Körner,  Rentier. 

128.  Koppe,  Hauptmann  a.  D. 

129.  Koritzky,  Maurermeister. 

130.  Korn,  B.,  Reutier. 

131.  Krause,  Lehrer  an  der  Mädchen-Mittelschule. 

132.  Krüger,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt, 


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462 


133.  Kuhn,  Rechtsanwalt. 

134.  Kurth,  Regierungs-Baumeister  und  Fabrik-Direktor. 
13").  Landau,  Landgerichtsrat. 

130.  Langen,  AV.,  Rentier. 

137.  Leeder,  Gerhard.  Prokurist. 

138.  Lehmann,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 
130.  v.  Lenge rke,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

140.  Lesshafft,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

141.  Lichtenberg,  Kaufmann. 

142.  Lindner,  P.,  Apothekenbesitzer. 

143.  Locbell,  Dr.  med.,  Arzt. 

144.  Lorenz,  Fedor,  Vorwerksbesitzer. 

145.  Lüders,  Erwin,  Stadtrat  a.  D.  und  Mitglied  des  Reichstages. 
14(5.  Lüders,  Major  d.  L.  und  Ingenieur. 

147.  Mager,  Fabrikbesitzer. 

14H.  Mattheus,  Oswald,  Tuchfabrikant. 

149.  Mattner,  Landsteueramts-Buchhalter. 

150.  Mau,  Carl,  Apothekenbesitzer. 

151.  Meissner,  Th.,  Buchhaitor. 

152.  Meissner.  Fabrikbesitzer. 

153.  Mensching,  Dr.,  Justus,  Fabrikant. 

154.  Menzel.  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

155.  Merten,  Kaufmann. 

150.  Metzdorf,  Professor  an  der  Realschule. 

157.  Michaelsen,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

158.  v.  Minckwitz,  Rentier. 

159.  M  ischner.  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

160.  Möller,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

161.  Mo  mm,  Kaufmann. 

162.  Mosch,  Ludwig,  Kaufmann. 

163.  Mürke,  Lehrer  an  der  Realschule. 

164.  Mühle,  Lehrer  an  der  Realschule. 

165.  Müll  er,  F.  A.,  Lehrer  an  der  Geraeindesehule. 

166.  Müller,  Otto,  Fabrikbesitzer,  Königl.  Kommerzienrat. 

167.  Müller,  Th.,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

168.  Müller,  Ernst,  Stadtgartenbesitzer. 

169.  Müller,  Ernst,  Fabrikbesitzer. 

170.  v.  Mützschefahl,  Rentier. 


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463 


171.  Mund,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

172.  Nu  hm  in  acher,  Apotheker. 

173.  Nathan.  Albort,  Rechtsanwalt. 

174.  Naumann,  Rittergutspachter. 

175.  Neubauer,  Carl,  Kaufmann. 

176.  Neubauer,  F..  Kaufmann. 

177.  Neu  mann.  Post-Sekretär. 

178.  Neu  mann,  Bernhard.  Kaufmann. 

179.  Nickau.  Leutnant  a.  D.  und  Rechnungsrat. 

180.  Nicolai,  Hauptmann  im  11).  Infanterie-Regiment. 

181.  Niedner.  Geheimer  Regierungsrat  a.  1). 

182.  Niemetz,  JSI.,  verw.  Gehcitn-Calculator. 
1.83.  N  obiling,  Stadtrat. 

184.  Otto,  Zahnarzt, 

18.").  Paul,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

186.  Peikert,  Oberarzt. 

187.  Phil ler,  Landgerichtspräsident  a.  1). 
INS.  Potel,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

181).  Prasse,  Hermann,  Rechtsanwalt. 

190.  Primke,  Rentier. 

IUI.  Prinke,  Stadtrat. 

192.  v.  Puttkamer.  Hauptmann  a.  D. 

11)3.  Putzler,  Dr.,  Professor,  und  Konrektor  am  Gymnasium. 

194.  *v.  Rabenau.  lh\  pliil..  Kustos  der  Sammlungen  und  Bibliothekar. 

195.  Raupach,  Ingenieur  und  Fabrikbesitzer. 

196.  Reiher,  Buchdruckereibesitzer. 

197.  Reich,  G.,  Kaufmann. 

198.  Reiche,  Oberstleutnant  z.  D. 

199.  Reichert,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

200.  Reimann,  Lohr<*r  an  der  höheren  Töchterschule. 

201.  Reinhold,  Dr.  med..  Oberarzt. 

202.  Ricken,  Regierung*-  ui.d  Baurat. 

203.  Rode,  Oberst  z.  D. 

204.  Rondke.  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

205.  Rosemann.  Rentier. 

206.  v.  Rose n borg- Li  pinski.  Bergrat. 

207.  Rosettenstein.  Dr.  med.,  prakt.  Ar/t, 

208.  Sahr.  Ottoniar.  Möbelfahrikant. 


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464 


209.  Satt  ig,  Buchhändler. 

210.  Schäfer,  prakt.  Arzt. 

211.  v.  Schenckendorff,  Freiherr,  Telegraphen-Direktionsrat  a.  D.. 

Mitglied  des  Hauses  der  Abgeordneten. 

212.  Schenk,  Dr.,  Zahnarzt. 

213.  Scherzer,  Brauereidirektor. 

214.  v.  Schickfus,  Oberst  a.  D. 

215.  Schiedt,  H.,  Fabrikbesitzer. 

216.  Schindler,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

217.  Schlabitz,  Rittmeister  a.  D.,  Mitglied  des  Hauses  der  Abgeord- 

neten und  Stadtrat. 

218.  Schläger,  Kaufmann. 

219.  Schmidt,  H.,  Rentier. 

220.  Schmidt,  Oswald,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

221.  Schmock,  Richard,  Kaufmann. 

222.  Schnackenberg,  Königlicher  Bergwerksdirektor  a.  D. 

223.  v.  Schölten,  Major  z.  D. 

224.  Scholz,  Stadt-Bauinspektor. 

225.  Scholz,  Dr.  med.,  Geheimer  Sanitätsrat. 

226.  Scholz,  Alfred,  Kaufmann. 

227.  Scholz,  C,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

228.  Schräder,  Otto,  Rentier. 

229.  Schubert,  Oskar,  Bankier. 

230.  Schubert,  Edmund.  Hauptmann  d.  L.,  Bankier. 

231.  Schück,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

232.  Schulz,  G.,  Rentier. 

233.  Schuster,  Dr.  phil.,  Fabrikbesitzer. 

234.  Schuster,  Oskar,  Fabrikbesitzer. 

235.  Seeger,  Generalmajor. 

236.  Seeger,  Zahlmeister  a.  D. 

237.  Seidel,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

238.  Seidel,  Reichsbankbuchhalter. 

239.  Seydel,  Major  a.  D. 

240.  Sommer,  C,  Leutnant  d.  L.,  Gymnasiallehrer  a.D. 

241.  Sondermann,  Ober-Ingenieur. 

242.  Sperling.  Königlicher  Gartenbau-Direktor. 

243.  Starke.  G.,  Königlicher  Hoflieferant  und  Kunsthändler. 

244.  Starke,  Otto.  Baurat  a.  D. 


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465 


245.  Stein,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

246.  Steinert,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

247.  Stolzenburg,  Dr.  med.,  Stabsarzt  im  19.  Infanterie-Regiment. 

248.  Strassburg,  0.,  Kaufmann. 

249.  Strempel,  Restaurateur. 

250.  Strtive,  H.  Landwirt. 

251.  Täger,  Forstmeister. 

252.  v.  Thaden,  Bau-Ingenieur. 

253.  Thiele,  Hauptmann  z.  D.,  Generalagent. 

254.  Thomas,  B.,  Rittergutsbesitzer. 

255.  Tietze,  Amalie,  Rentiere. 

256.  Totschek,  Adolf.  Kaufmann. 

257.  v.  Treskow,  Major  a.  D. 

258.  Tschentscher,  Lehrer  an  der  Realschule. 

259.  Tschierschky,  Stadtrat  und  Polizei-Dirigent. 
2(i0.  Tzschaschel,  Buchhändler. 

261.  Uhl,  Oberstleutnant  z.  D. 

262.  *van  der  Velde,  Dr.,  Professor  am  Gymnasium. 

263.  Vohland,  Kaufmann. 

264.  Walter,  F.  M.,  Kaufmann. 

265.  Webel,  Felix,  Kaufmann. 

266.  "Webel,  Rudolph,  Kaufmann. 

267.  Weber,  C,  Rentier. 

268.  Weil,  Dr.  phil.,  Fabrikbesitzer. 

269.  Weissenberg,  Dr.  med.,  Sanitätsrat. 

270.  Wendriner,  Landgerichtsrat. 

271.  Wieland,  Bäckermeister. 

272.  Wiener,  Lehrer  an  der  Gemeindeschule. 

273.  Wiesner,  Hermann,  Kaufmann  und  Stadtrat. 

274.  Wilhelmy,  Fabrikbesitzer. 

275.  Woithe,  Lehrer  au  der  höheren  Töchterschule. 

276.  Wohlrab,  C.  HM  Kaufmann. 

277.  Wulff,  Kaiserlicher  Reichsbank-Direktor. 

278.  Wünsche,  A.,  Rentier. 

279.  Wurst,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

280.  Zehme,  Dr.,  Gewerbeschul-Direktor  a.  D. 

281.  Zeidler,  Mühlen-Baumeister. 

282.  Zeise,  Carl,  Kaufmann. 

AbhandL  BJ.  XXII.  30 


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466 


283.  Zeitzsehel.  Dr..  Oberlehrer  am  Gyrauasium. 

284.  Zenker.  Hermann,  Fabrikbesitzer. 

285.  Zornik,  Dr.  med.,  prakt.  Arzt. 

286.  Ziegler,  Julius,  Fabrikbesitzer. 

287.  Ziegel,  prakt.  Zahnarzt. 

288.  Zimmermann,  G..  Rentier. 


289.  Eckoldfc,  Rittergutsbesitzer  auf  Klein-Neundorf. 

21H).  Fi  ekler.  G..  Rittergutsbesitzer  in  Gersdorf  0/L. 

291.  Franz,  Koinmerzienrat  in  Seidenberg. 

292.  Gürckc,  M.,  Dr.  phil.,  Kustos  am  Botanischen  Garten  in  Berlin 

293.  v.  Haugwitz,  E.,  Rittergutsbesitzer  auf  Ober-Ncundorf. 

294.  Jungmann,  B.,  Rittergutsbesitzer  auf  Posottendorf. 

295.  Kol  de,  Pfarrer  in  Lissa  bei  Penzig. 

296.  Kusehel,  Dr.  jur.,  Amtsgerichtsrat  in  Löwenberg. 

297.  Lippe,  Graf,  Rittergutsbesitzer  auf  See  bei  Niesky. 

298.  v.  Löbenstein,  Landesältester  und  Rittergutsbesitzer  auf  Lohsa 

299.  Lucius,  Rittergutsbesitzer  auf  Pfaffendorf. 

300.  Martin,  Rittergutsbesitzer  auf  Schloss  Rothenburg. 

301.  Rössing,  Rittergutsbesitzer  auf  Bärwalde  0/L. 

302.  Rudolph,  Fedor,  Gutsbesitzer  in  Girbigsdorf. 

303.  Schlobaeh,  Fabrikbesitzer  in  Neuhammer. 

304.  Sturm,  Reinhold,  Fabrikbesitzer  in  Frey  Waldau. 

305.  v.  Uslar,  Rittergutsbesitzer  auf  Schlauroth. 

306.  Weiss,  Carl,  Rechtsanwalt  und  Notar  in  Lauban. 

307.  v.  Witzleben,  Major  d.  L.  und  Rittergutsbesitzer  auf  Moys. 


B.  Auswärtige. 


Veränderungen  während  des  Druckes. 


Neu  aufgenommen: 

Correspondierende  Mitglieder: 

Monke,  Heinrich.  Dr.  phil.  in  Berlin. 
Müller.  Clemens,  Fabrikant  in  Dresden. 


Wirkliche  Mitglieder: 

308.  Bettinghaus,  Dr.  phil.,  Zahnarzt 

309.  Finster,  Ernst,  Dr.  phil.,  Kaufmann. 

310.  v.  Garssen,  Hauptmann  a.  D. 

311.  Guthmann,  Dr.,  Arzt. 

312.  Grun,  C,  Lehrer. 

313.  Hinzmann,  Postdirektor  a.  D. 

314.  Kaempffer,  A.,  Baumeister. 

315.  Kleiner,  Generaldirektor. 

316.  Raaz,  Otto,  Kaufmann. 

317.  Roscher,  Anna,  verw.  Rentier. 

318.  Schleifer,  Wilhelm,  Rentier. 

319.  Schröter,  Hugo,  Chemiker. 

320.  Schulz,  Johannes.  Assistenzarzt. 

321.  Skaller.  Dr.,  Arzt, 

322.  Wentzel,  J.,  Apothekenbesitzer. 

323.  Zichy,  Anton,  Graf. 

Gestorben: 
Hirche,  Pastor  in  Daubitz  (II.  No.  31). 
Dietzel,  Stadtrat  und  Fabrikbesitzer  (III.  No.  37). 
Jungfer,  Stadtrat  (No.  105». 
Schäfer,  prakt.  Arzt  (No.  210). 
Schubert,  Oskar,  Bankier  (No.  229). 

Ausge  schied  en: 

v.  Gallwitz-Dreyl ing,  Generalleutnant  z.  D.  (No. 

Gerste,  H.,  Apothekenbesitzer  (No.  64). 

Gerstonberg,  Ingenieur  (No.  G5). 

Guthmann,  Dr.,  Arzt  (No.  311). 

Krüger,  Dr.,  Arzt  (No.  132). 

Mattner,  Landsteuerarntsbuchhalter  (No.  149). 

Otto,  Zahnarzt  (No.  184). 

Strempel,  Restaurateur  (No.  218). 


Beamte  der  Gesellschaft. 


II 


a.  Hauptgesellschaft. 

Erster  Präsident:  Seeger. 
Zweiter  Präsident:  Knauer. 
Sekretär:  F reise. 

Stellvertreter  des  Sekretärs:  Mund. 
Kassierer:  Ebert. 
Bibliothekar:  v.  Rabenau. 
Hausverwalter:  Kaempffer. 
Kustos  der  Sammlungen:  v.  Rabenau. 
Ausschuss-Direktor:  Kahl  bäum. 

Mitglieder  des  Ausschusses:  Böttcher,  Danneil,  Körner,  Mühl 
Nobiling,  Reiche,  Sattig,  Schnackenberg,  v.  Tresko 
"Wendriner. 

b.  Sektionen. 

Ökonomische  Sektion: 

Vorsitzender:  Lucius. 
Sekretär:  Kap ler. 

Medizinische  Sektion: 

Vorsitzender:  F reise. 
Sekretär:  Micha  eisen. 

Geographische  Sektion: 

Vorsitzender:  Blumensat h. 
Sekretär:  Heuseier. 

Zoologische  Sektion: 

Vorsitzender:  Sommer. 
Sekretär:  Mühle. 


■469 


Mineralogische  Sektion: 

Vorsitzender :  *  K 1  e  e  f  e  1  d . 
Sekretär:  Schmidt. 

Botanische  Sektion: 

Vorsitzender:  Kahlbaum. 
Sekretär:  Barber. 

Chemisch-physikalische  Sektion: 

Vorsitzender:  Katz. 
Sekretär:  Mau. 


Anmerkung:  Diejenigen  wirklichen  Mitglieder,  welche  wegen  besonderer  Verdienst«  um 
die  Gesellschaft  aus  korrespondierenden  Mitgliedern  zu  wirklichen  Mitgliedern  bestätigt  wurden, 
sowie  diejenigen,  weldie  frei  von  Geldbeiträgen  sind,  sind  mit  einem  *  und  diejenigen,  welche  ihre 
Beitragspflicht  durch  Kapital  abgelöst  haben,  sind  mit      bezeichnet  worden. 


Qdrlits«r  Nachrichten  und  Aaaeig«r. 


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