Abhandlungen
der
Naturforsche...
Gesellschaft
zu Görlitz
Naturforschende
Gesellschaft zu
Görlitz ...
HARVARD UNIVERSITY.
LIBRARY
OK TI1K
MUSEUM OF COM PA R ATI VE ZOÖLOGY.
Digitized by Google
«WN Isaf,
Abhandlungen
der
Naturforschenden Gesellschaft
zu
Görlitz.
Einundzwanzigster Band.
Auf Kosten der Gesellschaft.
GÖRLITZ.
In Cominission der Buchhandlung von H. T/achnschel.
1895.
MiiiiiiioiMiimimiiMM
Digitized by Google
,1
>
1 Mii K.",
Digitized by Google
I
!
JUN 1896
Inhalts -Verzeichnis^.
Die wichtigsten Resultate der neuen geologischen Specialaufnahmen
in der Oberlausitz im Vergleiche zu den älteren Ansichten. Vortrag
gehalten in der Naturforschenden Oesellschaft zu Görlitz am
8. März 1896 von Dr. 0. Herrmann aus Chemnitz 1
Beitrage zur Lepidopteren - Fauna der preussischen Oberlausitz. Im
Anschlüsse an das Werk von H. B. Möschler: „Die Schmetterlinge
der Oberlausitz". Zusammengestellt vom Gymnasiallehrer
C. Sommer in Görlitz 37
Der Luftballon im Dienste der Wissenschaft Vortrag gehalten in der
Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz am 14. December 1894
von Premierlieutenant Gross aus Berlin 79
Monats- und Jahres-Uebersicht der Beobachtungen an der Königlichen
meteorologischen Station Görlitz in den Jahren 1892, 1898, 1894.
Zusammengestellt von Louis Hütt ig in Görlitz 115
Gesellschafte -Nachrichten für die Jahre 1892/98 und 1893/94 ... 136
Nachruf für den verstorbenen Museums -Director Dr. Peck vom ersten
Präsidenten, Oberstlieutenant Uhl 181
Nekrolog für den verstorbenen Museums -Director Dr. Peck .... 182
Die letzten Berichte des verstorbenen Museums -Direotors Dr. Peck . 183
Gesellschafte -Nachrichten für das Jahr 1894/95 188
Verzeichnis» der^Mitglieder 225
Statuten der Naturforschenden Gesellschaft 241
Corrigenda und Addenda zu den „Beiträgen zur Lepidopteren -Fauna
der preussischen Oberlausitz" von C. Sommer '252
Digitized by Google
Die wichliisten Resultate 4er nenen plopclien Specialanfnahmen in der
Oberlansitz im Vergleiche mit den älteren Ansichten.
Von Dr. 0. Herrmann.
In der älteren geologischen Literatur über das Gebiet, welches
man als die Oberlausitz bezeichnet, bilden zwei Werke wichtige Mark-
steine, da sie zusammenfassen, was mau in der Zeit ihrer Entstehung
über den geologischen Bau dieses Landstriches wusste. Es sind dies:
B. von Cotta's Geoguostische Skizze der Gegend
zwischen Neustadt, Bischofs werda, Wittichenau,
Rothenburg, Görlitz, Ostritz, Rumburg und
Schluckenau; nebst dem 2. Abschnitt der geogn.
Skizze der Umgegend von Dresden und Meissen,
aus dem Jahre 1845*) und
F. Glocker's Geognostischc Beschreibung der preus-
sischen Oberlausitz, mit einer geologischen und einer
agronomischen Karte, aus dem Jahre 1857.**)
*) C. F. Naumann und B. von Cotta. Erläuterungen zur geognostischen
Kart* des Königreiches Sachsen. Dresden und Leipzig. 1845. Heft 8 und 5;
auch Heft 4.
**) Tu der folgenden Zeit sind über Theile der Lausitz noch die zusammen-
fassenden Arbeiten :
J. Jokely. Der nordwestliche Theil des Riesengcbirges und dos Ge-
birges von Rumburg und Haiuspach. Jahrb. d. K. k. Reichsanstalt.
Wien 1839. S. 366-398.
O. Friedrich. Kurze geognostische Beschreibung der Sudlausitz und
der angrenzenden Theile Böhmens und Schlesiens. Zittau 1871.
E. Schmidt. Geognostische Beschreibung des mittleren und westlichen
Theiles der Kreishauptmannschaft Bautzen. Bautzen 1878.
H. Naumann. lieber die diluvialen Ablagerungen der Umgegend von
Bautzen. Bautzen 1878.
erschienen. Dieselben bezeichnen in vielen Punkten wesentliche Fortschritte gegen-
über <len citirten Werken, vertreten aber in den znr Besprechung gelangenden
Fragen denselben Standpunkt wie jene.
AbhandL Bd. XXI. 1
Digitized by Google
•2
Das von Cotta'scho Werk war das Resultat der ersten geologischen
Gesammtaufnahme des Königreiches Sachsen, die seit dem Ende des
vorigen Jahrhunderts von Freiborg aus besorgt wurde. Das zweite
Werk entsprang bekanntlich dem Bestreben der Naturforschenden
Gesellschaft in Görlitz, eine möglichst gründliche naturwissenschaft-
liche Durchforschung ihres Wirkungskreises anzubahnen. Es sollte,
da bis dahin vorzugsweise die Flora und Fauna des Landes berück-
sichtigt worden waren, auch eine goognostische Untersuchung ver-
anstaltet werden. Mit einer solchen wurde der damals nach Görlitz
verzogene Professor Dr. Glocker beauftragt, und derselbe entledigte
sich dieser Aufgabe in drei Monaten des Jahres 1856. Die? Resultate
der Untersuchungen während dieser kurzen Zeit verarbeitete derselbe
zu dem Ihnen bekannten stattlichen Werke. Dasselbe berücksichtigt
neben der preussischen Oberlausitz auch ziemlich eingehend den Strich
zwischen Görlitz und Bautzen, sowie denjenigen zwischen Görlitz
und Zittau.
Seit dem Erscheinen dieser zwei Arbeiten sind nahezu 40 Jahre
verstrichen, Jahre, in denen wir auf allen Gebieten des Wissens und
Schaffens so gewaltige Fortschritte zu verzeichnen haben, wie noch
in keinem gleichgrossen Zeiträume der ganzen Geschichte. Es steht
zu erwarten, dass auch unsere heutige Auffassung von den geologischen
Verhältnissen des hiesigen Landestheiles sich nicht mehr mit der in
jenen Zusammenfassungen niedergelegten deckt, und es erscheint mir
als ein berechtigtes Unternehmen, einmal die Kenntnisse der Jetztzeit
denjenigen von damals gegenüberzustellen. Dieses Vorhaben dünkt
mich umsomehr begründet, als jetzt ein Werk seiner Vollendung ent-
gegengeht, das jenen ersten beiden Durchforschungen wohl ähnlich,
doch mit viel grösseren Mitteln ausgestattet, mit viel mehr Aufwand
an Zeit ausgeführt, also auf viel breiterer Basis aufgebaut worden
ist als jene. Dieses Werk ist die zweite geologische Special-
aufnahme des Königreiches Sachsen. Beziehen sich die Er-
gebnisse derselben zwar zunächst auf Sachsen, so werden viele der-
selben später auch für den preussischen Antheil der Lausitz adoptirt
werden müssen. Auf einzelnen Kartenblättern finden sich ja auch
mehr oder weniger breite Streifen preussischen Gebietes bereits zur
Darstellung gebracht.
Die neue geologische Landesuntersuchung wurde im Jahre 1872
vom Königlich Sächsischen Finanzministerium angeordnet und das
Digitized by Google
mit der Ausführung desselben beauftragte Institut in Leipzig stationirt.
Zum Direetor der Königlich Sächsischen Land osuntersuchung
wurde der jetzige Geheime Bergrath Professor Dr. H. Credner
in Leipzig ernannt,
Als Massstab wählte man, da derjenige der alten Karten von
1 : 120000 bei dem ersten sächsischen Kartenwerke, von 1 : 200000
bei der Glockersehen Karte zu klein erschien, um genauere Details
einzutragen und die Karte auch praktischen Zwecken dienstbar zu
machen, jetzt 1 : 25000.
Bevor eine solche geologische Karte aufgenommen werden konnte,
rausstc jedoch eine topographische Unterlage in dem genannten Mass-
stabe geschaffen werden. Diese wurde von der topographischen Ab-
teilung des Königlich Sächsischen Gcneralstabes in Gestalt von
15T) Seetioncn, von denen die randlichen Blätter vielfach über die
sächsischen Grenzen hinaus auf preussisches, böhmisches, thüringisches
Gebiet hinübergreifen, geliefert. Die Aufnahme und Bearbeitung des
Materials ist durch die Geologen der Königlichen Landesuntersuchung,
von denen gleichzeitig bis 8 thätig waren, und eine Anzahl von Mit-
arbeitern besorgt worden, dio Herausgabe der Karten, wie der sie be-
gleitenden Erläuterungshefte wird vorn Königlichen Finanzministerium
veranstaltet. Das Werk erscheint in Commission von W. Engelmann,
Leipzig. Der Preis einer Karte ist auf 2 Mark, der eines Erläuterungs-
heftes auf 1 Mark festgesetzt worden.
Die Zahl der neuen geologischen Kartenblätter wird dadurch,
'iass gewisse Soctionen an der West grenze des Landes durch die
Königlich Preussische Landesuntersuchung aufgenommen und ver-
öffentlicht werden,*) andere, welche nur kleine Streifen sächsischen
Lindes enthalten, nicht aufgenommen oder theil weise zu Naehbar-
«d tionen geschlagen worden sind, auf 123 reducirt.
Diese Karten sind bekanntlich so eingerichtet, dass in dieselben
sammtliche an die Oberfläche tretenden oder künstlich erschlossenen
Gesteiusformationen und Unterabtheilungen derselben mit verschiedenen
Farben oder Farbennuancen eingetragen und durch verschiedene
Buchstabensymbole näher bezeichnet worden sind. Die an den
*) Vergl. H. Credner Die geologische Landesuntersuchung von Sachsen
und ihr»; Bedeutung für die Praxis. Civilitigunieur 18%. Hei't 2.
1*
Digitized by Google
4
Rändern der Karton verzeichnete Farbenerklärung enthält auf den
einzelnen Karten bis über 60 Felder.
Ausserdem findet sich auf fast allen Kartenblättern ein Rand-
profil. Dasselbe stellt einen idealen senkrechten Durchschnitt durch
die Section dar, in welchem der aufnehmende Geolog seine Kr-
fahrungen, die er beim Studium des Baues der Gegend, namentlich
auf Grund der vorhandenen tieferen Aufschlüsse (Schächte, Tief-
bohrungen) gewann, verwerthet hat. Eine Anzahl der Blätter, in
Sonderheit solche aus dem nördlichen Striche Sachsens, in welchem
das Schwommland in grosser Verbreitung auftritt, sind dem Ziele, zu-
gleich Bodenkarten darzustellen, dadurch näher gebracht worden, dass
die Resultate einer boträchlichen Zahl von Handbohrungen bis zu
2 m Tiefe vermittelst rother Zahlen und rother Profilsymbole
eingetragen worden sind. Aus diesen Angaben lässt sich die Mächtig-
keit der Ackererde und die Beschaffenheit des in agronomischer Hin-
sicht ausserordentlich wichtigen Untergrundes derselben ohne Weiteres
ablesen.
Die bei den Aufnahmen gesammelten mustergiltigen Handstücke
werden aufbewahrt in der Sammlung der Königlich Sächsischen
Landesuntersuchung zu Leipzig (Thalstrasse 35. Tl.), welche
während der Sommermonate an den Sonntagen, Vormittags von 11 bis
1 Uhr, für das Publikum unentgeltlich geöffnet ist.
Im Jahre 1877 konnte die erste Section der Oeflentlichkeit
übergeben werden, rasch folgten andere, zunächst aus dem Erzgebirge,
dann aus dem Leipziger Kreis und schliesslich seit dem Jahre 1888
auch solche aus der Lausitz, mit deren eigentlichen Aufnahme im
Jahre 1885 durch Bearbeitung von Section Schönfeld -Ortrand be-
gonnen worden war. Die Sectionen aus der weiteren Umgebung von
Görlitz, also aus der Gegend von Ostritz und Hirschfelde werden die
Schlusssteine dieses gewaltigen wissenschaftlichen Gebäudes bilden.
In dem Grundriss des geologischen Baues der Lausitzer Provinz
machte sich nur eine wesentliche Abänderung dadurch nöthig, dass
aus der Reihe der Formationen die archäische gestrichen werden
musste. GestattenSie, dass ich Ihnen an der Hand der unten folgenden
Tabelle (S. 8 bis 10) diesen Bau erläutere. Die Tabelle enthält sämmt-
liche Gesteinsarten, welche auf den bis October 1895 veröffentlichten
Sectionen verzeichnet sind.
Digitized by Google
Die älteste in dor Lausitzer Provinz*) vertretene Formation ist
das Silur (nordsächsische Grauwacken- Formation), deren Gesteine,
Grauwacken und Thonschiefer, Kieselschiefer etc., ehemals den grössten
Theil der Lausitz eingenommen haben dürften, heute noch im nörd-
lichen Sachsen herrschen und z. B. den Buchberg bei Königsbrück,
den Huthberg bei Kamenz ausmachen. Infolge einer gewaltigen
Graniteruption, die nach der Ablagerung des Silurs und vor der
Bildung des Rothliegenden erfolgte, und späterer Abtragung ist die
Grauwackenformation jedoch in dem südlichen Theile bis auf einige
wenige schollenartige Reste verdrängt worden. Das an ihrer Stelle
jetzt auftretende Granitmassiv birgt zahlreiche Bruchstücke der
durchbrochenen silurischen Gesteine. Die Grenze zwischen Granit und
Grauwacke verläuft heute von Radeburg über Marsdorf, Gross- Ditt-
mannsdorf, den Buchberg, Königsbrück, Schwoosdorf, Rehnsdorf,
Burkau, Wiesa, Döbra, Kauppa, Belgern, Weissenborg, Jänkendorf,
Görlitz.**) Als letzte Nachschübe der Eruption erfolgte das Empor-
dringen von granitischen Gang- und Schlieren- Gesteinen.
Später fand an zwei Punkten nochmals das Emporquollen von Grauit-
massen statt, die nun als jüngere Granitstöcke in dem älteren
Massiv aufsitzen. Eine gelinde Wirkung des gebirgsbildenden Druckes
erzeugte in dem festen Granit, ohne denselben stärker zu beeinflussen,
eine Unzahl von eben- und meist grad flächigen Druckklüften, in denen
jüngere Eruptivgesteine, einmal Diabase und Diorite, in späterer
Zeit Porphyrite und Quarzporphyre ihren Weg aus der Tiefe
fanden. In der älteren Periode der Dyas, dem Rothliegenden,
bildeten sich die Schichten von Weissig (Sectiou Pillnitz) und wohl
auch die von Kauppa (Section Welka-Lippitsch). Ein zweites Mal
sehen wir den gebirgsbildenden Schub wirksam. Diesmal werden
lange und breite Dislocationsspalten, dio später durch weissen
Gangquarz ausgefüllt wurden, aufgerissen, die zerrissenen Gebirgs-
*) Als deren südliche und westliche Grenzen werden hier die grossen
OislocÄtionslinfen zwischen Granit und Quadersandstein (sudlausitzer Verwertung)
und zwischen Grauwacke und dem Moritzburg-Grosscnhain-Meissner Svenit-Gneiss-
gehiet angenommen.
**) Granite, die mit denen des Lausitzer Massivs identisch sind, treten im
SW. von Pirna innerhalb des Elbthalgebirges jenseits der Elbe nochmals zu Tage.
(Vergl. R. Beck. Erlftut. zu Section Pirna der geol. Specialkarte i. M. I : 25000.
Leipzig. 1892.)
Digitized by Google
glieder auf mehr oder weniger breite Entfernung stark gepresst, zer-
malmt, gequetscht und zu Gesteinen mit neuem Habitus umgebildet.
Nach meinen Beobachtungen ist es wahrscheinlich, dass die von einer
Ueborschiebung der nördlichen Gebirgskette und Emporpressen von
Fetzen der Juraformation und des Rothliegenden begleitet ge-
wesene Grosse Südlausitzer Verwerfung zwischen Granit und
Quader - Sandstein gleichalterig mit diesen vorwiegend sudetisehe
Richtung innehaltenden Druckzoneu und Dislocationen ist. Von dem
der Kreideformation angehörenden Quadersandstein sind auf dem
Granitgebirge innerhalb Sachsens Reste bei Schullwitz -Weissig (Section
Pillnitz) erhalten geblieben, Residua davon in grossen Blöcken zwischen
Warnsdorf und Schönborn nachgewiesen worden.
Während der Tertiärperiode ist das östliche Sachsen der Schau-
platz erneuter vulkanischer Thätigkeit der Erdtiefe. Es dringen in
schlotähnlichen Canälen Gesteinsmassen empor, die sich in Kuppen
auf der Oberfläche anhäufen oder in Decken ausbreiten und zu Basalt
oder Phouolith erstarren. So entstanden die basaltischen Gipfel der
Landeskrone, des Lübauer Berges, des Stolpener Schlossberges, des
Bötzen, Pirsken etc., die phonol ithischen Kuppen der nördlichen
Kottmarspitze, der Lausche, des Tollensteins etc.
Schon während der Basalteruption bildete sich die ältere, so-
genannte basaltische, oberoligocäne Braunkohlenformation,
die bei Seifhennersdorf -Warnsdorf, am Pirsken, bei Hainspach er-
halten geblieben ist. In einem jüngeren Abschnitt des Tertiärs, dem
Miocän, entstehen die Brannkohlen-Ablagerungen des Zittauer
Beckens, von Muskau, aus dem N. von Bautzen und Kamenz (Quatitz.
Schmeckwitz, Skaska, Scheckthal etc.), von Ostritz, Bernstadt etc.
Zahlreich verbreitet und mächtig sind die Bildungen, die der
nächst jüngeren Periode, dem Diluvium, enstammen und in Lehmen.
Sauden und Kiesen, Thonen bestehen. Das Alluvium lieferte; und
liefert noch heute in träger Bildung Torfmoore, Fluss- und Bach-
absätze. Raseneisensteint; etc.
Von den Sectioueu der sächsischen Specialkarte, welche Theile
der Lausitzer Provinz zur Darstellung bringen, sind bis jetzt er-
schienen :
1888. Die Sectionen Schöiifekl-Ortrnnd von O. Herruiann: Grotitsenhain-Skässchen
von G. Klemm; Schwepnitz von E. Weber; Spunsberg- Kleindrebnitz vou
ti. Klemm.
Digitized by Google
7
Die Sectionen Radeburg von O. Hernuann; Neustadt-Hohwald von G. Klemm;
Königsbrück von E. Weber; Radeberg von E. Weber; Pulsnitz von 0. Herr-
inann; Grossenhain- Priestewitz von H. Vater und O. Herrmann.
1891. Die Sectionen Kamenz von E. Weber; Bischofswerda von O. Herrniann.
1892. Die Sectionen Kloster St. Marienstern von 0. Hernuann; Strnssgrnbohen
von E. Weber; Moritzburg-Klotzsche von ,T. Hazard; Stolpen von G. Klemm;
Köuigswartba-Wittichenau von G. Klemm: Pillnitz von G. Klemm.
1X13. Die Sectionen Schirgiswalde-Schluckenau von O. Herrmann; Welka-Lippitsch
von O. Herrmann; Baruth-Neudorf von G. Klemm; Hochkirch-Czornoboh von
E. Weber; Königstein -Hohnstein von R. Beck; Dresden von R. Beck und
J. Hazard.
1894. Die Sectionen Bautzen -Wilthen von 0. Herrmann; Löbau- Herrnhut von
Th. Siegert; Löbau-Neusalza von J. Hazard.
18%. Die Setionen Löbau - Reichenbach von J. Hazard; Rumburg- Seifhennersdorf
von J. Hazard; Sebnitz-Kirnitzschthal von R. Beck.
Von Lausitzer Sectionen stehen demnach noch aus und
dürften in nächster Zeit veröffentlicht werden:
Die Sectionen Ostritz (No. 73) von J. Hazard; Hirschfelde (No. «)) von O. Herr-
mann; Zittau (No. 107) von Th. Siegort; Oderwitz (No. 88) von Th. Siegert;
Hinterhermsdori' (No. 86) von O. Herrmann und R. Beek.
Ferner sind von Mitgliedern der Landesuntersuchung folgende
die Lausitzer Provinz betreffende Schriften erschienen:
E. ßeinltz. Die geologische Beschaffenheit der Umgebung von Stolpen in Sachsen.
Sitzungsber. der Ges. Isis zu Dresden. 1882. S. 01 — 126.
0. Herrmann. Gletscherschliffe auf der nordsächsischon Grauwacke rechts der
Elbe bei Lüttichau etc. Neues Jahrb. f. Min. 1886. Bd. II. 8.201—204.
0. Herrmann und E. Weber. Contactmetamorphische Gesteine der westlichen
Lausitz. Neues Jahrb. f. Min. 1800. S. 187-185).
ü. Klemm. Cbiastolithschieter und Hornblendo-l'orphyrit im Oberlausitzor Flach-
land. Zeit. d. deut. geol. Ges. 1801. S. 526 -690.
J. Hazard. Glacialschliffe südwestlich von Löbau in der sächsischen Lausitz.
Neues Jahrb. f. Min. 1801. S. 218 und 214.
E. Weber. Die .»Weissen herber Gneisse" sind contactmetamorphische Gesteine der
nordsttchsischen Grauwackeni'ormation. Ebenda. IK01. Bd. I.
H. Credner. Ueber die geologische Stellung der Klinger Schichten. Bor. der
Kgl. siiehs. Ges. derWlss. 1802. S. 886 - 402.
0. Herrmann. Ueber die Wirkungen des Gebirgsdruckes in der westlichen Lausitz.
Ber. der Naturf. Ges. zu Leipzig. 1800/01. S. 116 — 120.
0. Herrmann. PseudomorphoBen von Eisenglanz nach Biotit im Granitit von
Sohluckenau. Zeit. d. deut. geol. Ges. 18«.»2. S. 841 .—843.
0. Herrmann. Ueber Diatomeenschichteu aus der Lausitz. Ber. der Naturf. Ges.
zu Leipzig. 1808. S. 67^ 76. (Zusammen mit H. Reichelt.)
0. Herrmann. Krystallskelette von Apatit. Neues Jahrb. f. Min. 1803. S. 62—66.
Digitized by Google
s
J. Ha/.ard. Ueber die petrographische Unterscheidung von Decken- und Stiei-
basalten in der Lausitz. Tschermak's min. u. petrogr. Mitth. 1894. XIV.
S. 297-310.
0. Herrmann. Die sogenannte Syenit-Industrie der Südlausitz. Zeitschr. f. prakt,
Geologie. 1895. S. 161-165.
0. Herrmann. Die technische Verwerthung der Lausitzer Granite. Zeitschr. f.
prakt. Geologie. 1895. Novemberheft.
Formationen und Forinationsglieder:
Alluvium: Flugsandbildungen (Dünen) (o) — Torf und Moor (at). — Oberflächliche
Anreicherung von Humus (/»). — Baseneisenstein luid Eisenschuss (f\ —
Alluvionen der kleineren Thiller (geneigter Wiesenlehm und Abschwemm-
massen) («6). — Aulehm (a 2). - Flusssand n /).
DilUTlom: Lehm der Hochfliichen , der alten Thalböden und der Gehänge (»//). —
Gehfingelehm (d 5).
Thaldiluvium: Thalsand (da\ — Lehmiger Thalsand (da X), Thal-
lehm (dal\ Thalkies oder -grand (da k\ Lehmiger Thalgrand (dak >.). Jung-
diluviale Flussschotter (d H).
Plateaudiluvium: Die diluviale Duckschicht: Löss (d 4), Löss-
lehm [dl;, Lösssand (d 4 r und dal), Lehmigor Decksand {d$ ).\ Decksand (V/A
Tiefgründiger Decksand (dsi). Thonsand, Thon, Bflnderthon, Schlepp (rf/).
Sande, Kiese, Schotter und Geröllschutt mit einheimischem und nordischem
Material laltdiluviale Schotter1. (dx und dx i), local mit Morüuenstructur und
besonders reich an nordischem Material ^v). — Altdiluviale Schotter der
Sebnitz und der Kirnitzsch (dxz, dxt). — Sande und Grande mit nordischem
und einheimischem Materiale (dxv). Geschiehclehm und Geschiebemergel
(d 2 und d 2 r). — Sande, Kiese mid Schotter ohne nordisches Material fprft-
gluciale Schotter) (d,z), nebst Lehmen (/).
Terti&r: Obere miocane Braunkohlenformation (Quatitz, Schmeckwitz,
Zittau etc.): Sande (r>), Kiese und Schotter (pk), Thone (<>t), Braunkohlen (ob),
Sandstein (oat), Quarzitischer Sandstein (< q), zu groben Kiesen umgelagerte
Conglomerate der Grauwackenformation auf Section Baruth- Neudorf (/«;).
Phonolith (PA).
Basalte (Ii): Feldspathbasalt (Bf), Nephelinhasalt < ßn), Hornblende-
basalt (Uli), Feldspath- Nephelinhasalt iNephelinbasanit) (Bnf), Foldspath-
Glasbasalt (Riff), Hornblendelührender Feldspath-Nephelinbasalt (Nephelin-
tephrit z. Th.) (Bhj, Hornblendelührender Feldspath-Glasbasalt (Bhy).
Basalttuff (T), thonige Basalttufte (Tt).
Nephelindolerit des Löbauer Berges (tf).
Untoro (obero 1 igociine) sog. basaltische Braunkohlen-
formation von Seifhennersdorf- Schluckenau : Polirschiefer von Hains-
pach (p). Palagonittuf fe (7/>>t Stufe der Arkosen, Polirschiefer und
Kohlunrlötze in "Wechsellagerung mit Basalttuffen (ob).
Kreideformation: Cenomaner Quadersandstein (TJntenjuader. Carinatenfpiader)
(c / '«) zwischen Weissig und Schullwitz auf Section Pillnitz. — Blöcke von
qunrzitischem Sandstein, z. Th. conglomeratartip (Section Buniburg- Seit-
hennersdorf).
Digitized by Googl
Oaur/sräntre, Qnarzbrockenfel* (Q).
Zeriualmungserscheinungen im Hauptgranit (Gtz. Gz etc.), Diabas, Diorit, Porphyrit,
in »1er Grauwacke.
Ujas: Bunt« Letten des Bohrloches von Katippa (Rothliegendes?) von Section Welka-
Lippitach (/).
M ittel-Rothliegendes von Weissig (Sect. Pillnitz'): Porphyr-
tuffe. Sandsteine und Arkosun (rm\ Brandsehiefer (mib\ Conglomerate (rmc),
Porphyrit (11).
Porphyre: Quarzporphvr (P).
Porphyrite: Quarzführender Porphyrit ( Plq), Glimmerporphyrit (Pf),
Homblendeporphyrit ( /YM. Quurzfühi ender Glimmerporphyrits Quarzglimmer-
porphyrit ( Pi uud Ptq\ Angitporphyrit (Ha), Gliimnerführendor Quarzhorn-
blendeporphyrit ( /¥/*).
Gangformation der IHorite ( D, und Diabase (z. Tb. Ollvlndiabase*) (D) : Horn-
blendediabas (I>h).
lontarthof des Königshainer Stockgranites im Laasitxer Granitit (Gl).
Jangere Stockgranite: Königshainer Stockgranit Kleinkörniger Schlieren-
granit in letzterem (Gas). Gl t in me rn rme r Stoekgrauit (Gs) der Seetiouen
Stolpen und Neustadt -Hohwald.
l'ontaetmetaniorphisch veränderte Gesleine der nordsächsinchen Grauvracken-
foruiation: Quurzglimmerfclse und -Schiefer: Quarzbiotitfols (,th),
Quarzmtiseovitfels (</>»). cordierit führender nchieieriger Quarzglimmerfels
(ybr). knotenführender Quarzgl immer fels (qlk , feldspathreicher Quarzglimmer-
fels (<)hf\ phy 1 1 i t a rtige r G r u n\\ ac k cnse b ief er mit K notensc h i ef e rn
von Section Radeburg (,9«*). — Knoten- und Fleckengrauwacken,
kry stalline Grauwacken (yk\
Chiastolithschiefer von Section Königswartha -Wittichenau (7.),
Schollen und Fragmente von Am phibolsohiefer (n). Titanit- und magnet-
kiesreieher Quarz- A mphibo 1 sch ief er von Section Pulsnitz (a).
Der Hauptgranit des Lausitxer Gebietes: Kaolinisch verwitterter Granitit (Kaolin-
thon) (Gtk), local mit Nestern von Steinmark [». — Apli tische Gang-
granite (Gg). — Pegmatitgtiuge (Gz).
Kleinkörniger Lausitzer Granit (G). mit Schlieren von gröberem
Korne, mit Uebergangen in Granitit. ( mit streit ig-rlaseriger Structur (G-:).
— Porphyrischer Granit von Kleinnaundorf, Section Radeburg [Gz). —
Feinkörnigor porphyrischer Granit von Horka, Section Kloster St.
Marienstern (Gz). — M i 1 1 e 1 k ö r n i g e r Lausitzer Granitit (>t) —
Mittel- bis grobkörniger po rphy ri scher Lausitzer Granitit (Gtz).
— Hornhlendegranitit von Section Moritzburg-Klotzsche ( »VA). — Klein-
oder feinkörniger Lausitzer Granitit (G/'f) der Sectiouen Baruth-
Neudorf. Schirgiswalde-Schluckenaxi und Sebnitz-Kirnitzschthal. — Grob-
körniger (sogenannter Rumburgeri Granitit (Gtj). — Porphyrischer
Rumburger Granitit (G/z).
*; E. Dathe. Zeit. d. d. geol. Ges. 1874. E. Geiuitz. Sitzb. d. Ges.
Isis. Dresden. 1878. 188«.
Digitized by Google
10
Silur tnonlsäichsische Grau waokenl'ormation): Wechsollngening von Orau-
wackcn-Schiefern um! feinkörnigen Grauwackeii iiy'r, vorwiegend Grauwackeii-
Schicfer i \fs \ — Oonglomeratartige ( »rauwacke. Quarzitisehe (Irauwaeke vv •
— Quarzit, z. Th. conglomeratartig — Kiesel ig-thonigo Conglomerate (yc).
Es sollte meine Aufgabe sein, einen Vergleich zu ziehen
zwischen den alten und den neuen Anschauungen, es wird aber un-
möglich sein, in der mir zur Verfügung stehenden Zeit diesen Ver-
gleich in allen Punkten durchzuführen, sodass ich mich auf einige
wenige werde beschränken müssen. Hierzu seien die Verhältnisse ge-
wählt, welche den Granit bei retten, sodann die Vorgänge, die sich an
der Grenze zwischen Granit und Grauwacke abgespielt haben iContact -
erscheinungen), ferner die mit der Wirkung des Gebirgsdruekes
in Verbindung stehenden Phänomene und endlich unsere heutige
Kenntniss von der Zusammensetzung und der Bildungsweise dt^
Lausitzer Diluviums. Ich werde mich hierbei auf die Erfahrungen
stützen, welche ich während meiner zehnjährigen Aufnahmet hätigkeit
als Geolog der Sächsischen Landesnntersuehung in der Gegend von
Grossenhain, Kadeburg. Pulsnitz, Bisehofswerda, Bautzen, Schluckenau
und Hirsehfelde gesammelt und sodann auf die Publikationen der
Landesuntersuchung, die bis heute im Drucke erschienen sind.
Der (iranit des Lausitzer Gebirges bildet ein gewaltiges Massiv,
das wohl in dem Fser- und l'iesengebirgsgranit seine directe Fort-
setzung findet. Das (Testein dieses Massivs nimmt den weitaus gross ten
Theil des Felsuntergrundes der Oberlausitz ein und tritt in deren ge-
birgigem südlichen Abschnitte in zahlreichen, bis nahezu <>0O m an-
steigenden Bergen, die meist langgezogene, flachhöckerige Kücken
bilden, auf grossen Flächen zu 'Page. In dem hügeligen mittleren
Theile der Oberlausitz wird der Granit dagegen stark von jungen
Schwemmlandbildungen verhüllt und erscheint daselbst oberllächlich
nur auf den Gipfeln der Hügel und Kuppen und au den Wänden der
Thaleinsehnitte.
Die älteren Geologen erkannten zwar schon, dass das Gestein
dieses Massives nicht ein einheitliches sei, sie erwähnen porphyrische
oder glimmerreiche oder andere Abänderungen, v. Cotta stellt auch
die Varietät des Rumburger Granites auf und charakterisirt dieselbe;
doch sind im grossen Ganzen die Abarten nicht scharf gezeichnet
und von einander getrennt gehalten, auf der Karte überhaupt nicht
unterschieden. Eine streng durchgeführte Trennung der verschiedenen
Digitized by Google
11
Modifikationen war auch erst möglich, als ein Geolog einer einzigen
Sektion, also einem Flächenraum von 2,.'i7 Quadratmeilen, die ganze
Arbeitszeit von 4 bis 7 Sommermonaten widmen konnte. Durch diese
speeielle Erforschung stellte es sich heraus, dass das Lausitzer Granit-
gebirge aus einer Reihe von scharf gegeneinander abzutrennenden,
aber doch gleichalterigcn und während einer Eruption innerhalb eines
einheitlichen Massives entstandenen Varietäten zusammengesetzt ist,
die unter dem gemeinsamen Namen Hauptgranit des Lausitz er
Gebietes zusammengefasst worden sind. In diesem Hauptgranit
setzen hier und da fast weisse gl im nierar nie (apli tische) Gang-
granitc, wozu die Granulite der älteren Autoren gehören, auf, die
jedoch ebenfalls noch zur Eruption des Granitstockes gehören und
die letzten Nachschübe derselben darstellen dürften.
Nur an zwei Stelleu, im S-O. von Stolpen und in der Gegend
von Königshain, nordwestlich von Görlitz, sind später jüngere
trranite stockförmig durch den liauptgranit hindurch ge-
brochen.
Bisher wurden folgende Varietäten des Lausitzer Hauptgranites
erkannt:
1. Der mittelkörnige Lausitzer Granitit (Gl), welcher sich
mit der an zweiter Stelle zu nennenden Varietät hauptsächlich an der
Zusammensetzung des Granitmassives bethoiligt. Derselbe stellt ein
niittelkömiges Gestein von bläulich weissgrauer Totalfarbe dar, das
in der Hauptsache aus bläulichem bis niilchweissem Feldspath (vor-
wiegend Oligoklas, dann Orthoklas, etwas Mikroklini. rauchgrauem
(Quarze und braun- schwarzem Biot it i Magnosiaglimmer) gebildet
wird. In diesem Mineralgcmenge kommt meist etwas Eisen -(Schwefel)
kies, hier und da auch etwas Magnetkies eingesprengt vor. Der
-ilherweisse M uscovit (Kaliglimnien fehlt zumeist gänzlich und bleibt,
wenn er local erscheint, immer ein spärlicher aecessorischer Genieng-
theil. Das Gestein hat aus diesem Grunde, dem wissenschaftlichen
Brauche zufolge, den Namen „Granitit11 erhalten.
Neben diesen mit blossem Auge wahrnehmbaren Gemengfheilen
finden sich in dieser Granitvarietät , wie in allen übrigen, eine Keile;
von akzessorischen Mineralien, deren Gegenwart nur mit Hilfe des
Mikroskopes festgestellt werden kann. Es sind dies Zirkon, Apatit^
theilweise titaidialtiges Magnet eisen, bisweilen auch Eisenglanz
und Sillimanit. Ueber die im Lausitzer Granitit von Nadelwitz bei
12
Bautzen enthaltenem Mengen von Apatit und Zirkon hat A. Stelznor
interessante Berechnungen angestellt. Es stellte fest, nachdem er die
beiden Mineralien aus einer Portion Gcstcinspulver mit Hilfe der
schweren sogenannten Thoulct'sehen Flüssigkeit ausgesondert und deren
Menge gewogen hatte, dass in 1 cbm Granitit nicht weniger als
3,2 kg Apatit (entsprechend 1,3 kg Phosphorsäure) und 2,5 kg Zirkon
enthalten sind.
Tn den nordwestlichen Strichen der Lausitz, also in der Gegend
Kamenz -Kloster St, Marienstern- Nieder -Guhrig, werden grössere, ein-
sprenglingsartig hervortretende Foldspathkrystalle so häufig, dass das
Gestein, welches dann in der Regel auch etwas gröberes Koni an-
nimmt, auf den Karten als porphyrischer Granitit hervorgehoben
worden ist. Auf einer kleinen Fläche im S-O. von Friedersdorf
(Section Moritzburg - K lot zsche ) entwickelt sich aus unserem Gestein
ein H o r n b 1 e n d e - G r a n i t i t .
Eine Eigentliüinlichkeit des Lausitzer Grauitites ist das reichliche
Auftreten von meist rundlichen, feinkörnigen Ausscheidungen
(lokal Hornblende und Cordierit führend), die in Folge ihres
Glinimerreichthums dunkel erscheinen; sehr selten sind gliinmer-
arme, fast weiss aussehende Ausscheidungen (im S. von Gross-
Kuuitz (Section Bautzen-Wilthen) mit Granat).
Der Granitit setzt das Massiv namentlich in den nördlichen
und östlichen Thcilen desselben zusammen. Es ist der Lausitzer
Granitit das Gestein, welches in der Stadt Görlitz* auftritt, Von
grösseren aus demselben aufgebauten Bergen seien der Tauben-
berg bei Taubenheim (462,2 m hoch), der Klosterberg bei Dömitz
(392,<> m), der Sybillenstein bei Pulsnitz (448,0 m). die Sockel des
Löbauer Berges und des Rottmars genannt. In technischer Beziehung
ist derselbe von ausserordentlicher Wichtigkeit. Dank seiner regel-
mässigen, bankformigen Absonderung ist es möglich, aus demselben
mit verhältnissmässig einfachen Mitteln grössere Platten und Blöcke
zu gewinnen, aus denen allerhand Werkstücke, wio Trottoirplatten,
Treppenstufen, Thür- und Fenstergewände, Futtertröge, Säulen etc.
hergestellt werden. Wir sehen denn auf den von Granitit gebildeten
Flächen, sobald sie hinsichtlich der Vorkehrswege günstig gelegen
sind, eine immerfort wachsende Steinbruch -Industrie sich entfalten.
Schon jetzt werden durch dieselbe in über 200 Steinbrüchen mehr als
4000 Arbeiter beschäftigt. Ein Steinbruch entsteht nach dem anderen,
Digitized by Google
13
Halde thürmt sich neben Halde. Manche Berge, so der Klosterberg
bei^Deinitz, gewähren heute schon den Anblick, als ob hier ein leb-
hafter unterirdischer Bergbau umginge. Von den beiden Eisenbahn-
stationen Schmölln und Demitz gelangten im Jahre 1894 zusammen
nahezu 6000 Wagenladungen behauener Workstücke nach allen Theilen
Deutschlands zum Versand.
Während der Lausitzer Granitit sich auf den Kuppen und Bergen
von der Oberfläche aus allmählich zu einem lockeren, braunen sandig-
kiesigen Grus (fauler Granit genannt), dem Abraum der Steinbrüche,
auflöst, verfällt er in den flaehmuldenförmigen Einsenkungen des nord-
sächsischen Tieflandes einer viel weitergehenden Verwitterung, indem
der Feldspath bis zu weissem, erdigen Kaolin zersetzt wird, der
Glimmer für das Auge vollständig verschwindet, sodass nur eine mit
Quarz reichlich gespickte Kaolinerde (Kaolinthon) übrig bleibt, die
etwa 45% abschlämmbaren Kaolin liefert. Schon G locker erwähnt
die Porzellanerde von „Mirka" (Merka) bei Bautzen, hält sie aber für
eine sehichtenformige tertiäre Ablagerung. Während der neuen Auf-
nahmen konnte dieser an Ort und Stelle aus dem Granitit durch Ver-
witterung hervorgegangene Kaolinthon, dessen Mächtigkeit stellenweise
bis über 25 m durch Bohrung festgestellt worden ist, in grosser Ver-
breitung nachgewiesen werden. Auf Section Welka- Lippitsch ist der-
selbe auf einem Flächenraume von über 3 nkm so nahe der Ober-
fläche, dass er durch jeden Wassergraben blossgolegt, beim Pflügen
der Felder sehr oft zu Tage gefördert wird. Seit längerer Zeit wurde
dieses Material in der Ziegelei von H. Troscha, nahe Bahnhof
Bautzen, sowie in derjenigen an der Galgonschenke unweit Cölln,
namentlich aber in der Margarethenhütte letztere beiden nörd-
lich von Bautzen gelegen zu Chamottesteincn für Gasanstalten,
Generatoren etc. verarbeitet. In neuester Zeit ist man daran gegangen,
denselben in grossartigem Massstabe auszunützen. In der umfang-
reichen, kostspieligen, mit allen Hilfsmitteln der Neuzeit ausge-
statteten Anlage der Adolfshütte bei Crosta (Actiengesell-
schaft, jvormals Gräfl. Einsi edel'sche Kaolin-, Thon- und
Kohlenwerke), 10 km nördlich von Bautzen, wird derselbe ge-
schlämmt vind der geschlämmte Kaolin vorzugsweise an Papierfabriken
abgesetzt.
2. Die zweite Hauptvarietät des Granitmassivs, welche im Gegen-
satz zu der erstgenannten neben Biotit stets reichlich silberweissen
Digitized by Google
14
Muscovit aufweist, ist der kleinkörnige Lausitzer Granit (G), ein
graublaues Gestein, das durch die stete Führung von Schlieren mit
gröberem biß mittelkörnigem Gefüge ausgezeichnet ist. In
mineralogischer Beziehung ist es noch durch den steten, aber in der
Menge sehr schwankenden Gehalt au spargelgrünen Cordieritköruern
oder -Säulen, die im Granitit nur ganz local beobachtet wurden, be-
morkenswerth. Zahlreiche meist nicht überwallnussgrosse Anhäuf u ngen
von Magnesiaglimmer (Biotitputzen) verleihen dem Gestein ein
eigenartiges Aussehen. Eine weitere Eigenthümlichkcit ist die Neigung
des Gesteins, bei Anwesenheit von besonders zahlreichen Einschlüssen
fremder Gesteinsfragmente (Quarzbiotitfels etc.). eine st reifig flaserige
Structur anzunehmen und so in manchen Partien den Habitus eines
Gneisses darzubieten (namentlich im Osten von Moritzdorf an der
Bahn Klotzsche-Königsbrück, dann auch im Nordosten von Pulsnitz,
an mehreren Stellen des Mönehswalder Berges und des Pichos, am
Porsberg bei Pillnitz etc.). Es war eine Errungenschaft der neuen
Untersuchung, diese von den älteren Geologen aufgestellten Gneiss-
partien aus den Karten und Beschreibungen ausmerzen zu können
und für die Möglichkeit, dass durch Fluidalerseheinungen beim
Festwerden des Granit magmas sich gneissartige Gesteine
bilden können, schöne Beispiele zu erbringen.
Der kleinkörnige Granit hat seine Haupt Verbreitung in der west-
lichen und südwestlichen Lausitz, wo er sich beispielsweise an dem
Aufbau des Valtenberges bei Neukirch (586,3 m hoch), des Butter-
berges bei Bisehofswerda (384,4 m), des Mönehswalder Berges
(449 m) und des Pieho's (489,.S m) im Süden von Bautzen, des
Bielebohs (499,7 m) etc. vorzugsweise betheiligt, In der näheren
Umgebung von Görlitz dürfte derselbe nicht mehr auftreten.
* Wenngleich die Oberfläche der Granitberge genau dasselbe Bild
darbietet, wie diejenige der Granititberge, wenn sich hier wie da zahl-
lose, zum Theil riesige Blöcke, die stellenweise Felsenmcerc bilden,
finden, wenn die Gipfel bei beiden mitunter ruineuartige Kronen
(Höchstem bei Löbau, Keulenberg bei Königsbrück, Sybillenstein i
tragen, so wird es dem Wanderer doch auffallen, dass die Berge des
Granites gegenüber denen des Granitits todt erscheinen. Kaum ein
halbes Dutzend Steinbrüche stellen auf den Granitflächen in dauern-
dem Betriebe. Selten vernimmt der Spaziergänger den charakteristischen
Klang, der von dem. ..Hämmern der Steinmetzen herrührt und den er
Digitized by Google
15
in den Wäldern auf den Grani titbergen fast nicht aus dem Ohre
verliert. Diese Erscheinung hängt mit der geringen technischen Ver-
werthbarkeit dieser Granitvarietät zusammen und diese wieder ist
Folge der eigentümlichen Absonderung der Massen derselben. Es
entstanden bei dem kleinkörnigen Granit neben den Klüften und
Rissen, welche Bänke erzeugten, im weitaus gröbsten Theile seines
Verbreitungsgebietes noch zahllose Sprünge in kreuz und quer, sodass
bei einem Abbau des Gesteins in der Kegel nur kleinere Stücke ge-
wonnen werden können.
M. Der grobkörnige Granitit oder Rumburger Granitit,
ein Gestein, das v. Cotta von „grobem Schrot und Korn" nennt, und
welches ausser in der Rumburg-Sehönlinde-Hiuterhermsdorfer Gegend
in dem Striche zwischen Russdorf, Weigsdorf. Reichenau und Obor-
oderwitz verbreitet ist. Derselbe ist ein blaugraues Gestein, das durch
die vorherrschend violblaue Farbe seiner Quarze, die im angewitterten
Zustande stärker hervortritt und die Führung von Cordierit-(Piirit)-
Säulen und local von stengcligen Turmalinaggregaton ausgezeichnet
wird. In demselben linden sich sehr umfangreiche Schlieren mit
kleinkörniger, dann solche mit porphyrischer Structur. Der
technische Werth dieses Granites ist. verhältnissmässig gering, da der
in Folge leichter Zersetzbarkcit in grosser Menge entstandene Ver-
witterungsgrus, sowie die geringe. Gliederung seiner Massen den Ab-
bau sehr erschweren.
Als weitere Varietäten, von denen Nr. 5 und G oine ergiebigere
technische Verwerthung finden, die aber nur geringe Ausdehnung be-
sitzen, sind zu nennen 4. der porphyrische Granit von Kleinnaun-
dorf unweit Radeburg, 5. der sehr hellfarbige;, feinkörnige por-
phyrische Granit von Horka 'Section Kloster St. Marienstern),
b\ der klein- bis feinkörnige Granitit von Rosenhain-Hainspaeh
bei Schluckenau, von Doberschütz, unweit Bautzen, und von zwei kleineren
Arealen der Section Sebnitz-Kirnit/.schthal, 7. der rothe Granitit
aus der Gegend von Zeidler bei Schönlinde (Section Hinterhermsdorf).
Allen den genannten Graniten der Lausitz stehender gl im nier-
arme Stockgranit der Stolpener Gegend und der Konigsha iner
Stockgranit gegenüber, welche nach den Beobachtungen von
G. Klemm und J. Hazard den Hauptgranit stockförmig durch-
brochen haben und nun in diesem als jüngere Massive aufsitzen. Am
Stolpener Stockgranit gehen zahlreiche Gänge und Apophysen in den
Digitized by Google
16
durchbrochenen Granit aus. Der Königshainer Stockgranit hat nach
J. Hazard metamorphosirend auf den Tjausitzer Granitit eingewirkt.
Von diesen beiden jüngeren Stockgraniten wird Ihr besonderes
Interesse in Anspruch nehmen der Königshainer Stockgranit*),
welcher im Wesentlichen die Königshainer Borge im N.-W von Görlitz
zusammensetzt. Er ist ein mittel- bis grobkörniger Granitit von grau-
weisser Totalfarbe, dessen Feldspäthe von Albit und Mikroklin-Albit-
Perthit gebildet werden. Ausgezeichnet ist das Gestein durch zahl-
lose kleine Hohlräume, in denen die Gesteinsbestandtheile scharfe Um-
risse aufweisen, sowie durch bis 30 cm grosse pegmati tische Nester,
in denen sich vorzugsweise die Granitgcmengtheile, dann aber eine
grosse Reihe zum Theil seltener Mineralien, wie grüner Mikroklin,
Aeschinit, Anatas, Beryll, Diaspor etc. etc. auskrystallisirt finden.
Dr. Woitschach hat dieselben in einer Publikation der Zeitschrift
Ihrer Gesellschaft beschrieben, Ihr Museum birgt herrliche Suiten
dieser Mineralien.
Dieser Stockgranit wird bekanntlich in einer grösseren Anzahl
von Steinbrüchen in der Gegend von Mengelsdorf- Döbschutz und
Königshain-Altendorf auf Werkstücke abgebaut, wodurch z. Z. etwa
500 Arbeiter beschäftigt werden.
In der Zeit, in welcher v. Cotta und Glocker die Gesteine der
Lausitz untersuchten, war über das Wesen dos sogenannten fontact-
metamorphiHiuus nur sehr wenig bekannt. Wir verstehen unter
demselben bekanntlich namentlich die Einwirkung, welche ein Eruptiv-
gestein bei seinem Hervorbrechen aus der Erdtiefe auf das durch-
brochene Gestein ausübt. In der Lausitz wird sich derselbe also
hauptsächlich innerhalb der Schichten der Grauwackenformation in
der Nähe des Granitmassives äussern. Abweichungen, welche hier
gegenüber der Beschaffenheit der gewöhnlichen Grauwacke vorhanden
sind, wurden von den älteren Geologen entweder gänzlich übersehen
oder nur beiläufig erwähnt oder aber auch gelegentlich einmal ver-
mutungsweise**; dem Granit zugeschrieben. Die sichere Deutung und
*) G. Woitschach. Das Granitgebirge von Königshain in <ler Oberlausitz.
Abh. der Naturf. Ges. zu Görlitz. 1881. S. 141 f[\ J. Hazard. Erl. zu Section
Löbau-Reicheubach der geolog. Specialkarte des Königr. Sachsen. Leipzig. 1895.
S. 14-25.
**) Vergl. E. Weber. Die Weissenberger Gnetsae sind contaetmetamorphische
Gesteine der nordsächsischen Gruuwarkenfonnation. NVues Jarb. für Min. 18W.
Bd. 1. - E. Danzig, Verh. der Ges. Isis. 1881. 1885. 18W.
Digitized by Google
17
eingehendere Erforschung derselben wurde auch erst möglich, als der
Geolog in dem Mikroskop ein Hilfsmittel für seine Untersuchungen
erhielt, das an Schärfe und Ausgiebigkeit alle bis dahin vorhandenen
weit ubertraf Es ist heute bekanntlich unmöglich, ein Gestein endgültig
zu bestimmen oder zu beschreiben, ohne von demselben Dünnschliffe
angefertigt und diese mikroskopirt zu haben. So sind denn auch bei
der neuen Landesaufnahme für jede einzelne Section je nach Bedarf
30 bis über 100 mikroskopische Präparate hergestellt und untersucht
worden. Durch die.se eingehende mikroskopische Analyse wurde dann
testgestellt, dass die Grauwacke überall, wo sie an den Granit an-
grenzt, also in einer bis mehrere km breiten Zone um das Massiv herum,
dann aber in den Zungen, welche von N. her auf das Massiv herüber-
greifen (z. B. bei Rehnsdorf im S. von Kamenz und bei Burkau nörd-
lich von Bischofswerda), eine mehr oder weniger weitgehende Um-
bildung erfahren hat. Besonders intensiv sind diese Veränderungen
aber ausgefallen in den Schollen, die als Reste der Grauwackendecke,
welche das Granitmassiv ehemals grösstenteils überzogen haben
ilürfte, übrig geblieben sind, sowie in den vom Hauptgranit los-
gerissenen und nun von ihm eingeschlossenen Grauwackenfragmenteu.
Die angedeuteten Veränderungen geben sich in der äusseren, also
vom Granitmassiv entfernteren Zone, sowie im Umkreis kleinerer,
vom Hauptmassiv versprengter Stöcke (z. B. bei Brössnitz und
Ponickau auf Section Schönfeld-Ortrand, bei Kleinnaundorf auf Section
Radeburg) wesentlich in der Herausbildung ungezählter schwarzer
Flecken oder Knötchen (Zone der Flecken- und Knoten - Grau-
wacke n) zu erkennen.
Diese dunklen Stellen, welche meist Stecknadelkopf-, bisweilen
aber auch erbsengross erscheinen, werden durch die Zersetzungs-Pro-
duete von bei der Contactmetamorphoso nouentstandeuen Cordieritcn
oder durch Anhäufungen von grossen Krystallen neuentstandenen
Muscovites oder eines ebenfalls neugebildeten lauchgrünen Glimmers
gebildet. In manchen Dünnschliffen kann man auch noch Reste von
frischem Cordierit, welcher bisweilen die charakteristische Drill ings-
bildung zeigt, wahrnehmen. Als Punkte, an denen sieh diese Knoten-
und Fleckengrau wacken gut studiren lassen, können, ausser den ge-
nannten, noch angeführt werden die Gegend im SO. von Königsbrück,
die Berge im S. von Kamenz, die Steinbrüche im 0. von Kindisch
und bei Ostro, die Gegend nördlich von Wrissenberg.
Abhjuull. Bd. XXI. n
Digitized by Google
18
In grösserer Nähe dos Hauptgranites, namentlich an den
Rändern der von der Grauwackenformation auf den Granit herüber
greifenden Zungen (Kamenz-Elstra), weiter in den Schollen auf dem
Massiv und ausnahmslos in den vom Granit umschlossenen Fragmenten ist
die Grauwacke total umkrystallisirt worden. An Stelle des verworrenen
Gemenges von Quarz und gelblichen Glimmerschuppen, welches die-
selbe in ursprünglichem Zustand wesentlich zeigt, erblickt man ein
deutlich krystallines Gestoin, das sich aus scharfbegrenzten grösseren
Gemengtheilen zusammensetzt. Tadellos frische, z. Th. zwillingsge-
streifte, bisweilen auch gitterformig struirte Feldspäthe, grosse,
durch gerade Linien umgrenzte Quarze, wohlumrandete Biotite und
Muscovite und daneben einzelne seltene Mineralien, wie Oordierit und
Turmalin, gelegentlich auch Graphit in hexagonalen Blättchen*),
sind die wichtigsten Componenten der Gesteine der inneren Contact-
zone, welche als die der Quarz-Glimmerfelse bezw. -schiefer
bezeichnet worden ist. Je nachdem der nougebildete Glimmer vor-
wiegend Muscovit oder Biotit ist, lassen sich Quarz-Muscovitfelse
(z. B. am Ohorner Berg bei Pulsnitz, am Tannenberg im NO. von
Arnsdorf, bei Fischbach etc.) oder Quarz-Biotitfolse (Weissenberg.
im SO. von Königsbrück, die Berge südlich von Kamenz, bei Ostro
nahe Kloster St. Marienstern etc.) unterscheiden.
Die Contactgesteine sind an vielen Punkten auffällig reich an
Eisenkies, local in Begleitung von Magnetkies.
Höchst charakteristisch ist die Structur dieser Gesteine, welche
man als Bienenwaben-, Zellen- oder Mosaikstructur benannt hat,
überaus charakteristisch auch die Structur der einzelnen neugebildeten
Mineralien, indem der Feldspath und der Cordierit, in geringerem
Grade auch der Quarz mit massenhaften kleinen, meist eiförmigen,
gern im Centrum des Minerals angereicherten Einschlüssen von
Apatit, Magnetit. Biotit etc. erfüllt erscheinen. Die Muscovit- und
Turmalin -Schnitte sind dagegen von rundlichen Apatiten durch-
*) wie ihn R. Beck und W. Lnzi aus dem Ohiastol ithschiefer der meta-
morphischen obersilurischen Grauwacke von Burkardtswalde und dem Quarzit von
Rührsdort" in der Nahe des mit dein Lausitzer Granitit identischen Granitit von
Dohna naher beschrieben haben. (R. Beck und W. Lnzi. Ueber d. Bildg. von
Graphit bei der Contactmetamorphose. Noues Jahrb. f. Min. 1891. Bd. II S. 28
bis 38. R. Beck. Die Contacthöfe der Granite und Syenite im Schiefergebirge
des Elbthalgebirges. Tschenn. min. u. petr. Mitth. 18!»3. S. 2H0- 342.)
Digitized by Google
19
spickt und bringen so einen skeletartigcn Eindruck hervor. Das
mikroskopische Bild, welches diese contactmet amorph entstandenen
kristallinen Gesteine gewähren, ermöglicht es dem geübten Auge,
in den meisten Fällen auf den ersten Blick einen Dünnschliff
hier von dem eines echten archäischen krystallinen Schiefers zu
unterscheiden. Aeusserlich erinnern diese Gesteine aus der inneren
Contactzone allerdings vielfach lebhaft an Gneisse und
wurden, wie die Schiefer von Wrissenberg, diejenigen aus der
Radeberger Gegend, die vom Burkauer Berg etc. auch von unseren
älteren Gewährsmännern als solche kartirt und beschrieben. Diese
ganze Gneissgruppe musste als solche nach den neuesten Er-
rungenschaften fallen. Sie wird nach denselben nicht von Gesteinen
gebildet, welche älter als die Grauwackenformation sind, sondern von
solchen, deren Substanz gleichalterig mit dieser ist, deren jetzige Er-
scheinungsform jedoch in jüngerer Zeit sich herausgebildet hat. In
diese Gruppe gehört auch das sogenannte Uebergangsgebirge von
Görlitz, welches, soweit ich dasselbe aus eigener Anschauung kenne,
nichts als durch Contacteinwirkung seitens des Granitites umgewandelte
Grauwacke darstellt.
Nur andeuten will ich hier noch, dass verschiedene Ein-
lagerungen zwischen den Schichten der Grauwaeken - Formation
andere Contactprodukte, wie die von G. Klemm beschriebenen
Chiastolithschiefer vom Dubringer Berg westlich von Wittichenau,
die Amphibolschiefer, die Epidothornfelse etc. lieferten.
Als weitere wichtige Erkenntniss war der neuen Landesdurch-
forschung die richtige Deutung gewisser anderer sog. Gneisse
der älteren Autoren vorbehalten. Ganz unvermittelt und in ihrer
Beziehung zu den nächsten Schiefergesteinen völlig räthselhaft sollten
nach den älteren Berichten hier und da im Granit gebirge Areale von
Gneissen und Phylliten vorkommen. Nach Ueberwindung mancher
Schwierigkeit und nachdem man die Scrupel gegen die neue sich dem
Beobachter aus dem Gesteinsverbando aufdrängende Anschauung über-
wunden hatte, konnte für diese; Schiefer endlich mit Sicherheit be-
hauptet werden, dass dieselben au» deu Graniteu, und zwar durch die
Wirkungen des gebirgsbildenden Druckes hervorgegangen seien.
Der Beweis für die dynamo-metamorphe Entstehung dieser
Gesteine, deren Verbreitung sich als ausserordentlich gross heraus-
stellte, wurde auf doppelte Weise geführt. Einmal konnte man sich
2*
I
Digitized by Google
20
darauf stützen, dass diese Gostoine in der Natur stets mit dem Granit
auf das innigste durch allmähliche Uebergänge verknüpft seien, und
dass an diese Gesteine vielfach die Gänge von weissem Quarze
gebunden seien, welche sich bisweilen meist in west-nord-westlicher
Richtung viele Kilometer lang verfolgen lassen fRumburg-Sehluekenau.
Cunowalde etc.), und die mitunter in Folge ihrer Widerstandsfähig-
keit gegenüber den Angritfen der Verwitterung wie der Toufelsteiu
im Norden von Ihrer Stadt mauerartig aus der Erdoberfläche her-
vorragen. Diese Gänge waren aber schon längst als Ausfüllungsmasse
von Verwerfungsspalten gedeutet worden. Zweitens entschied das
mikroskopische Bild, welches diese Gesteine darbieten.
Lassen Sie mich Ihnen dieselben mit einigen Worten schildern
und zwar an der Hand instruetiver Proben aus der Nähe des Bahn-
hofes Klotzsche unweit Dresden.
l ue Anzeichen dafür, dass der Granit einem starken Druck aus-
gesetzt gewesen ist. machen sich ausser durch zahlreiche Risse und
GleitHäehen im Gestein am Glimmer bemerkbar. Derselbe hat seine
ursprüngliche Form verloren, seine Blättchen sind nicht mehr regellos
gelagert, wie im frischen Granit, sondern parallel, dabei gobogon,
goknickt, gedehnt, verdreht worden. Durch die parallele Lage der
Glimmerlaniellen hat der Granit aber soin Hauptunterscheidungs-
merkmal gegenüber dem Gneiss, die massige Structur, oingobüsst.
Das Gestein erscheint in diesem Stadium getiasert und auch bereits
schieferig. Es ist ein Pseudogneiss entstanden, der aber seine wahre
Natur sofort verräth, wenn man ihn unter dem Mikroskop betrachtet,
An Stelle der aus einheitlichen Körpern bestehenden Individuen von
Quarz und Feldspath sehen wir diese Gemengtheile von zahllosen
Rissen durchzogen: der spröde Quarz ist in kleine verschieden orientirte
Körnchen aufgelöst, die Tafeln des Feldspat lies sind zerstückelt, die
einzelnen im polarisirten Lichte farbig erscheinenden Lamellen sind
längs der Risse verschoben, sie sind gegenseitig verworfen, wie die
Theile eines Kohlenriötzes im Grossen; sio bieten im Kleinen das Bild
des bekannten Ruinenmarmors. Tin weiteren Verlaufe des Quctschungs-
processes bilden sich Gesteine heraus, die dem normalen Granit gegen-
über immer mehr an Aehnlichkeit verlieren. Die Zertrümmerung und
Zerreibung der Gesteinsmassen ist stärker geworden, es kommen Neu-
bildungsproducte auf chemischem Wege hinzu, schliesslich erlangen
die gequetschten Granitpartien oft täuschend das Ansehen von Dach-
Digitized by Google
21
schiefern. Sie haben dann gleichmässig graue oder grüne Farbe an-
genommen, lassen die Gemengtheilo mit dem blossen Auge nicht melir
erkennen und können leicht in dünne Tafeln zertheilt werden, welche
auf den Schieferflächon Glanz aufweisen. Ich könnte Ihnen eine Un-
zahl von Punkten aus dem östlichen Sachsen namhaft machen, an
denen sich dieser Gcstoinsmetamoqmisinus gut studiren Hesse, leh
beschränke mich darauf, nochmals die Umgebung dos Bahnhofes
Klotzsche, namentlich den Steinbruch im Priessnitzgrunde östlich von
demselben, sodann die Umgebung der Buntpapierfabrik unweit Gold-
bach bei Bischofswerda und die Gegend östlich und westlich von
Schluekenau zu nennen. Von dem ersten Punkte sind die Quctschungs-
erscheinungen am Lausitzer Granitit von J. Hazard iu den Kr-
läuterungen zu Section Moritzburg-Klotzsche, S. 3ß —44 besonders ein-
gehend beschrieben worden.
Dieselben Erscheinungen treten ihnen aber auch auf Partien, die
Viele von Ihnen wahrscheinlich gern und oft ausgeführt, entgegen,
nämlich im schönen Neissethal zwischen Kussdorf und Hirschfelde.
Die steilen Felswände des grobkörnigen Rumburger Granitites zeigen
das Gestein daselbst nirgends in ursprünglicher Verfassung; überall
ist es getlasert, schiefrig, gneissartig; besonders schön entwickelt in
dieser Pseudogneissform ist es beispielsweise am Perron der Halte-
stelle Kosenthai.
Wenn wir beim Durchlesen der Beschreibung, die E. G lock er
von den Gneissen des ausgedehnten Gebietes zwischen Lauban, Greilfen-
berg und Seidenborg giobt, der eben geschilderten Gesteinsuinbildung
eingedenk sind, so kommen wir zu dem Schluss, das* der gross tc Theil
jener Gneisse keine echten archäischen Schiefer sind, sondern eben nur
durch Gcbirgsdruck flaserig und schieferig gewordene Granite.
Glocker dreht und windet sich in seiner Schilderung, um nur nicht
die richtige P>klärung geben zu müssen, die allerdings für seine Zeit
unerhört gewesen wäre.
Das Lausitecr Granitraassiv liegt jetzt erforscht klar vor uns.
Die verschiedenen angeblich eingeschalteten Gneissareale sind beseitigt.
Die Gesteine derselben stellen sich, wie wir sahen, theils als primär
getfaserte Granite, theils als contaetmetamorph veränderte Grauwackcn,
theils endlich als gequetschte Granite heraus. Die gewonnene Er-
kenntnis wird in Zukunft einen Schlüssel zur richtigen Deutung der
Verhältnisse im Iser- und Riesengebirge bilden. Es wird sich dann
Digitized by Google
22
schliesslich wohl zeigen, dass die Basis der Grauwackenformation
in der Lausitz dircct die Quarzite und Phyllite des Jeschkengebirges
sind, dass also hier die normale Folge der Formationen stattfindet.
Ein total neues Bild bietet in der neuen Bearbeitung das
Diluvium. Auf den älteren Karten fehlt die Darstellung dieser
Formation gänzlich: wir sehen dort, wo es in grösserer Entwickelung
beobachtet worden war, weisse Flächen. In den Beschreibungen
finden wir zwar diluviale Kiese, Lehme, Thone und Mergel unter-
schieden und geschildert, doch gebricht es noch an einem zuverlässigen
Unterscheidungsmerkmale gegenüber ähnlichen tertiären Bildungen,
mit denen deshalb vielfach Verwechslungen vorkommen, von denen
sie bisweilen überhaupt nicht getrennt worden sind. Mit grosser Sorg-
falt werden dio Vorkommnisse von nordischen Graniten und anderen
skandinavischen Gesteinen registrirt. Es muthet uns diese Darstellung
heute sonderbar an, sie erseheint uns als eine Vergeudung von Mühe
und Zeit.
Welche Wandlung gegenüber diesem Standpunkte der Auffassung!
Auf einzelnen der neuen Karten sind bis 12 verschiedene Diluvial-
bildungen bezw. deren Facies unterschieden.
Um diesen Umschwung zu erklären, muss ich daran erinnern,
welche Vorstellung man bis Anfang der 70er Jahre von der Bildung
des norddeutschen Diluviums hatte. Da bereits am Ende des vorigen
Jahrhunderts für zahlreiche der über die norddeutsche Tiefebene ver-
streuten erratischen Blöcke die skandinavische Herkunft erkannt worden
war, so construirte man zur Erklärung des Transportes derselben be-
kanntlich ein Diluvialmeer, welches die wenig über den heutigen See-
spiegel sich erhebende Tiefebene bedeckt haben sollte. Am Lausitzer
Gebirge sollte das südliche Ufer verlaufen sein, das Lausitzor Diluvium
eine Küstcnfacies des norddeutschen Diluviums darstellen. Auf diesem
Meere sollten nun nach der Lyell 'sehen Drifttheorie mit Gesteins-
schutt beladene Eisberge, die von den zum Meere herabsteigenden
skandinavischen Wandorgletschern losbrachen, nach Süden getrieben
und dort gestrandet bezw. geschmolzen seien. Diese Drifttheorie,
wolche so viele Erscheinungen unerklärt Hess, bestand für das nord-
deutsche Diluvium zurecht, bis durch die Theorie des schwedischen
Geologen Otto Tor eil, die derselbo in der denkwürdigen Sitzung
der deutschen geologischen Gesellschaft vom 3. November 1875 in
Berlin aussprach und begründete, der Bann gebrochen wurde. Torell
Digitized by Google
23
behauptete auf Grund seiner Studien an den Diluvialablagerungen
von Island, Schweden und Norddeutschland, „dass sich eine Ver-
gletseherung Skandinaviens und Finnlands bis über das norddeutsche
und nordrussische Flachland erstreckt habe."
In rascher Folge wurden jetzt in den verschiedensten Theilen
Norddeutschlands die unzweideutigen Spuren der einstigen Vereisung
unseres Vaterlandes entdeckt, ältere Beobachtungen im Lichte der
neuen Glacialtheorie richtig gedeutet. An einer ganzen Reihe von
Punkten erkannte man sogenannte Rundhöcker, d. s. bekanntlich
Gesteinskuppen, die von der Grundmoräne des darüber hinwegziehenden
Eises zu gerundet, deren Oberfläche an der Stossseite glattgeschliffen und
poliert worden ist. Ich erinnere an die erneute Deutung der schon 1836
erwähnten Schrammen auf dem Muschelkalk von Rüdersdorf unweit Berlin
als Wirkung einer Grund moräne, an die Entdeckungen aus der Umgebung
von Leipzig, Halle etc. Weiter erkannte man in dem Geschiebe-
lehm, jener sandig-thonigen, meistens gänzlich ungeschichteten Masse,
welche kleine, grössere und grösste Geschiebe in regelloser Vertheilung
umschliesst, die Grundmoräne eines Inlandeises. An den zum grossen
Theile aus Skandinavien stammenden Geschieben dieser Grundmoräne
beobachtete man die charakteristischen K ritzen und Furchen. Auf
dem von der Grundmoräne des Eises abgeschliffenen Felsboden fand
man nicht selten parallele Schrammen, welche die Richtung des alten
Eises angeben, erhalten. Endlich stellte man fest, dass der aus lockeren
Ablagerungen bestehende Untergrund des Diluviums an zahllosen Stellen
zusammengeschoben und gestaucht, in den Fällen, wo er fester Fels,
aber nicht abgeschliffen war, oberflächlich aufgewühlt worden sei.
Von diesem Untergrunde erblickte man allenthalben Fragmente in
die Grundmoräne aufgenommen und nach S. zu transportirt . sodass
man von manchen Felskuppen kometenschweifartig Streifen nach S.
zu abgehen sah, in denen os nahe der Felskuppe von dem Material
derselben wimmelt, in denen letzteres mit der Entfernung von der
Kuppe immer seltener wird (Lokalmoräne). Derartige charakteristische
Verschleppungen wurden in Sachsen z. B. an den Gesteinen des
Rochlitzer Berges , ferner an denen des Löbauer Berges beobachtet.
Von letzterem lässt sich*) in einem Streifen, der ungefähr die Breite
des Berges aufweist und von demselben aus sich in S.-S.-W.-licher
*)Th. Siegert. Erläuterungen zu Section Löbau- Herrnhut. S. 37.
Digitized by Google
24
Eichtling erstreckt, der charakteristische Nephelindolerit des Löbauer
Berges nachweisen. Geschiebe von diesem Gesteine wurden von H.
Credner*) noch bei Warnsdorf, also 20 km von Löbau entfernt, fest-
gestellt. Durch alle diese Beobachtungen ist denn erwiesen worden,
dass zu einer bestimmten Zeit der Diluvialformation, der sogenannten
Eiszeit, richtiger der diluvialen Eiszeit, ganz Nord -Deutschland
von Skandinavien aus bis herab zu dem Fusse der mitteldeutschen
Gebirge mit einer zusammenhängenden Eisdecke, also mit Inlandeis —
nicht nur mit einzelnen Gletschern — bedeckt gewesen ist. Auf Grund
verschiedener Beobachtungen gelangte man weiter zu der Annahme,
dass das diluviale Glaeialphänomen für Norddeutschland kein einheit-
liches gewesen, sondern, dass es durch mindestens eine Zeit wärmeren
Klimas, eine sogenannte Intorglacialzeit unterbrochen gewesen. Das
Inlaudeis der zweiten Vereisung reichte jedoch nicht soweit nach Süden,
wie dasjenige der ersten.
Wie gestalten sich nun die Verhältnisse in der Lausitz?
Ich muss da an erster Stelle erwähnen, dass es hier nicht ge-
lungen ist, Beweise für eine mehrmalige Vereisung des Gebietes von
Norden her zu erbringen. In der Lausitz geben sich die Spuren eines
niederschlagsreichen Klimas am Beginn der Diluvialzeit durch die
Ablagerungen der sog. präglacialen Schotter zu erkennen. Es
sind dies mächtige, regelmässig abgelagerte mehr oder weniger deut-
lich geschichtete Sand- und Kiesbildungen, die sich vorwiegend aus
Material zusammensetzen, das aus südlicheren Strichen stammt und in
denen nordische Gesteine noch durchaus fehlen. Dieselben haben ausser-
ordentlich ausgedehnte Decken gebildet und sind von breiten Wasser-
läufen, die von Süden und Südosten kamon, abgesetzt worden. Auf
diesen Deckenschottern lagert dann der Geschicbelehm, welcher
dio unmittelbare Hinterlassenschaft der Vereisung des Gebietes dar-
stellt. Gerade in der Lausitz ist derselbe jedoch nur in verhältniss-
massig kleinen Gebieten ungestört zur Ablagerung gekommen; in
diesen, wie z. B. im Süden von Löbau, ist er aber bisweilen noch
in ganz typischer Form mit grösserem Gehalt an kohlensaurem
Kalk, also als Geschiebemergel, abgesetzt worden. Grösstentheils
jedoch wurde dio Grundmoräne unter dem Einflüsse der auf dem ge-
neigten Terrain nach Norden zu strebenden Schmelzwässer und der
») Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. 187Ü. S. 148.
Digitized by Google
25
Abflüsse aus den Bergen zerstört und gelangte in getrennter Form
zur Ruhe. Auf der einen Seite entstanden so die als Bänderthon,
Thonsand, Thon und Schlepp bezeichneten thonigen Aus-
sehlämmungsproducte, auf der anderen dagegen als Umlagerungs-
produete die mächtigen Sand- und Kiesmassen, welche unter dem
Namen altdiluviale Schotter in den Karten und Erläuterungen
verzeichnet sind. Charakteristische Züge an denselben sind der grosse
Gehalt an Gesteinen, die in der Gegend anstehen oder aus älteren
Ablagerungen aufgenommen worden sind, ferner die grosse Unbe-
ständigkeit in Farbe, Korngrösse, Mächtigkeit und endlich der un-
regelmässige Bau derselben. Wir können alle Typen von den pein-
lichst geschichteten Kiesen bis zu den ganz wirr, moränenartig struirten
(.Teröllpackungen verfolgen. In einzelnen Thcilen kann man wohl
auch Flussablagerungen dem Alter nach dieser Bildung gleich-
stellen. Reste dieser altdiluvialen Schotter finden sieh in Geröll-
aureicherungen bis zu einer Höhe von etwa 470 in ü. d. O. Die alt-
diluvialen Kiese und Sande besitzen zwar eine ausserordentlich
grosse Verbreitung, treten aber, da sie; noch von einer jüngeren
Bildung bedeckt sind, nur in kleineren Arealen an die Oberfläche.
Der Sandboden der „Sandgegenden" von Ortrand bis Königswartha
und Uhyst a. d. Sp. hat mit diesen Bildungen nichts zu thun.
Auch Stellen, an denen der Untergrund zugerundet, geglättet und
z. Th. geschrammt erscheint, konnten nachgewiesen werden, so auf
der Grauwacke bei Lüttichau in grösserer Entfernung nordöstlich
von Radeburg mit 2 Schrammensystemen: N. 55° O. — S. 55° W.
und N. 29° O. S. 29° W., ferner auf Granitit von J. Hazard bei
Grossschweidnitz im Süden von Ijöbau. Der dortige „Gletschor-
sehlifP wird von einem Granititbuekel am Östlichen Steilgehänge des
Schweidnitzthaies getragen. Auf einer von dem darüber liegenden
Geschiebelehm blossgolegten abgeschliffenen Fläche mit theil weise
„spiegelnder Glätte" ist ein Schraminensystem mit N. .'J60 0. Richtung
zu beobachten. Der Humboldtverein zu Löbau hat das betreifende
An al gepachtet, mit einer Brustwehr umgeben und Wegweiser in der
Nähe aufstellen lassen.*) Ks sei hier besonders auch auf die herr-
*; In jüngster Zeit wurde gelegentlich der Erweiterung der Haltestelle
Deinitz der Üresdon-Görlitzor Bahn em umfangreicher Gletscherschli i*f mit
Schrammen iu der Richtung N. 18 — 20° O. nach S. 18 bis 20° W. auf dem
Lausitzer Granit hlossgelegt. (Dresdner Journal, Mai 18%, und O. Beyer
Digitized by Google
I
I
I
26
liehe von E. Weber*) beschriebene Rundhöckerlandschaft im 0. von
Kamenz hingewiesen.
Beispiele für den Transport von einheimischen Gesteinen durch
das Inlandeis nach Süden zu finden sich zahlreich. Der Verschleppung
des charakteristischen Nepholindolerites vom Löbauer Berge wurde
schon Erwähnung gethan. Ein anderer typischer Punkt sei aus der
Umgebung von Hirschfelde namhaft gemacht. In dem sandigen Ge-
schiebelehm, welcher durch die Ziegelei bei den Wittgeudorfer Feld-
häusern abgebaut wird, steckt eine Unzahl von Basaltfragmenten.
Dieselben stellen, oft noch bis 30 cm lange Fragmente von Säulen
dar, deren Kanten nur wenig gerundet sind. Diese Basalte sind offen-
bar von den im Norden und Nordosten des betreffenden Punktes auf-
tretenden Basaltkuppen und -Decken in die Grundmoräne des alten
Eises aufgenommen und, worauf die noch erhaltene Säulenform deutet,
nur ein kurzes Stück transportirt worden.
Am Ende der Diluvialzeit sehen wir in den Thälern gewaltige
Wassermassen dahinströmen. Die Absätze dieser alten Ströme, deren
kümmerliche Nachkommen wir in den heutigen Flüssen erblicken,
bilden die jungdiluvialen Flusssehotter, der Thalsand, Thal-
lehm. Es entstanden in einigen Thälern alte Terrassen, so in her-
vorragender Schönheit im Neissethal. Namentlich in unmittelbarer
Nähe von Hirschfelde sind dieselben gut zu überschauen.**)
Eine dieser Terrassen bildet in den Flüssen die Thalsand-
stufe, welche sich am Mittellaufe der Schwarzen Elster, der
Spree, der Neisse etc. einstellt. Die Thalsandebenen dieser Wasser-
läufe verfliessen an der Nordgrenze Sachsens in eine einzige Ebene,
den (im S. von Senftenberg 15 km) breiten Thalboden eines jung-
diluvialen, von O. nach W. gerichteten Stromes. Dieses alte Bett
benutzen heute die genannten Flüsse noch eine Zeit lang, am längsten
die Schwarze Elster, dann verlassen sie dasselbe aber, um nach N.
„Neue« Vorkommen von glacialen Frictionstreifen auf Granit in der Lausitz", Ztschr.
d. deutschen geol. Oes. 1895, S. 211-215).
*) Erlauterungen zu Section Kamenz (S. 33) und F. Wahn schaffe „Die
Ursachen der Obernachengestaltung des Norddeutschen Flachlandes" (Stuttgart
1891, S. 70 und Tafel).
**) Die Schilderung des Torrassensystems und der Alters Verhältnisse der
einzelnen Stufen wurde im Drucke weggelassen, um nicht der Publikation durch
die sächsische Landesuntersuchung vorzugreifen.
Digitized by Google
37
zu wieder durch die Uferhügel durchzubrechen. In ihr liegen die
Städte Ortrand, Ruhland, Hoyerswerda, Königswartha, Niesky, ferner
die Orte Uhyst, Lohsa etc. Das Material dieser Thalsandebene ist
ein reiner, mittel körniger , geschichteter Sand, der in der Nähe der
Ufer meist kiesig (Thalgrand, Thalkies) erscheint; er ist es, welcher
die berüchtigten Sandgegenden hervorgehen lässt. Da in dem alten
Strombett der Wasserspiegel nicht tief unter der Oberfläche liegt, so
konnten in den flachen Einsonkungen , deren Böden sich demselben
nähern, leicht Teiche natürlich entstehen oder aber künstlich geschaffen
werden. Der Reichthum an seichten, bisweilen sehr umfangreichen
Wasserbecken ist darum auch ein charakteristischer Zug in der Thal-
sandebene. Zu diesem gesellt sich ein zweiter, die ausserordentliche
Fülle von Dünen, die selten vereinzelt, meist in Gruppen und Zügen
auftreten, deren Höhe violfach beträchtlich ist.
Auf eine Diluvialbiidung, deren Lagerungsverhältnisse von den
älteren Autoren noch nicht richtig erkannt, und die aus der allge-
meinen Gruppe der Lehme bezw. Sande noch nicht ausgeschieden
wurde, möchte ich noch näher eingehen: es ist dies der Löss und
dessen Aequivalente. Der Löss gehört bekanntlich zu den werth-
vollsten aller Gesteine, da er die fruchtbarste Ackererde, so die russische
Schwarzerde, den Boden der Lommatzscher Pflege, der Magdeburger
Börde etc. liefert. Dieser Löss tritt (meist in inniger Gesellschaft mit
dem ihm gleichwertigen verwandten Lösslehm) auch in der Lausitz
auf, er betheiligt sich vornehmlich an der Zusammensetzung der Ober-
flächenschicht in dem Striche zwischen Kloster St. Marienstern und
Görlitz, und zwar vielfach in typischer Ausbildung mit Kalkröhrchen,
Mergelconcretionen (Lösskindl) und Lössschneckon, lokal auch
mit Knochen vom Renthier etc. Unter genau denselben Lagerungs-
verhältnissen und offenbar von gleicher Entstehung mit dem Löss
finden wir im ganzen östlichen Sachsen noch den Lösslehm, den
Lösssand, den lehmigen Decksand und den reinsandigen Deck-
sand.*) Allo die angeführten Bildungen sind Thoile der diluvialen
Schicht, welche wir als verhältnissmässig dünne Hülle an der Ober-
fläche der Lausitz antreffen, und die sich als dünne Decke in einer
bestimmten Zeit über das damalige Relief der Gegend legte, demnach
*) Der Decksand der Lausitz ist nach meinen Beobachtungen nicht identisch
mit den gleichnamigen Gebilden der Gegend von Leipzig und der preußischen
Karten.
Digitized by Google
28
auf don verschiedensten älteren Gesteinen aufrollen kann. Diese
Decke ist in vielen Erläuterungen zur Speeialkarte, zuerst in der zu
Section Schönfeld -Ortrand*), als diluviale Dockschicht bezeichnet
worden, ihre Eigenschaften, Lagerungsverhältnisse etc. wurden in den
Jahren 1885—86 von mir im Verein« mit G. Klemm und E. Weber
unter Benutzung der Beobachtungen von E. Geinitz**) aus der Stolpener
Gegend in den Grundzügen festgestellt. Der Löss herrscht im All-
gemeinen in einem Strich längs der mittleren Breite der Überlausitz,
der Lösslehm namentlich im Süden, der Decksand im Norden von
diesem Striche. Innerhalb der Gebiete der einzelnen Facies, welche
meist ganz allmählich in einander übergehen, kommen Tnseln einer
anderen vor. An der Basis dieser Deckschicht finden sich entweder
in oincr schwachen Steinsohlc wie Perlen an einer Schnur neben-
einander liegend oder doch in einer basalen, wenig mächtigen Zone
angereichert Gerolle, unter denen die Gebilde, welche man als Kanten-,
Pyramidal- oder Facettengeschiebe, bei uns am häufigsten unter
der Bezeichnung Dreikanter, nennen hört, vorkommen. An den be-
treffenden Geschieben gewahrt man bekanntlich, meist nur auf einer
bisweilen aber auch auf zwei einander gegenüber liegenden Seiten,
ebene oder schwach gewölbte glatte Flächen, die in einer oder mehreren
scharfen Kanten zusammenstoßen. Da dreiseitige Pyramiden an ihnen
häufig vorkommen, erhielten sie schon früh den Namen Dreikanter.
Diese Gebilde erklärt man jetzt wohl allgemein als SandschlitFe.
Vollkommenheit und Häufigkeit dieser Form sind bei den verschiedenen
Facies der Deckschicht verschieden, am grössten unter dem reinsandigen
Decksand, wo oft 90 "o der Gerolle deutliche Anzeichen davon tragen,
am geringsten unter dem Lösslehm. Als Summe meiner langjährigen
Beobachtungen über das Auftreten dieser Gebilde kann ich den Satz
aussprechen, dass die Kantengeschiebe im östlichen Sachsen
ganz ausschliesslich in der Basisregion t Steinsohle) der Deck-
schicht vorkommen und, dass sämmtliche Kantengeschiebe,
die, sei es unter welchen Umständen sie wollen, im öst-
lichen Sachsen gefunden werden, aus dieser Basisregion
*i O. Herrmann. Erlaut, zu Sect. Srhöni'eM-Ortrand. 1888. - A. Sauer.
Die Aolische Entstehung des Löss etc. Halle im\ S. 21.
**) E. Geinitz. Beobachtungen im siiehsischeu Diluvium. /. d. d. geol.
Ges. XXXIII. 4. — E. Geinitz. Die geologische Beschaffenheit der l:mgeb. von
Stolpen in Sachsen. Sitzungsber. u. Abh. der Ges. Isis. Dresden. Ib89. S. iH— 126.
Digitized by Google ,
I
29
stammen. Könnten wir einmal die dünne Hülle der Deckschicht
von der Landschaft Ii in wegziehen, so würden wir die Oberfläche mit
Millionen von diesen zugeschliffenen Geschieben besät erblicken. Wir
würden dann hier Felder von Grauwackendreikautern, dort solche
von Gerollen der alt/diluvialen Schottor, an anderen Stellen solche von
Granitdreikantern, an wieder anderen von gemengten Steinen etc.
unterscheiden können. (Vergl. S. 31.)
Die Deckschicht lagert discordant auf dem Untergrunde, hier
und da Säcke in denselben aussedend. Diese sack- oder topfartigen
Vertiefungen, auf deren Böden meist eine dickere Schicht von Drei-
kantern sieh angesammelt findet, sind durch die Aufschlüsse an-
geschnittene rinnen- oder schüsselartige Einsenklingen in der Unterlage
der Deckschicht. Nirgends ist eine Störung des Liegenden, irgend
welche Zusammenschiebung, Aufwühlung, Stauchung zu boobachten.
Im Laufe der Zeit ist die Deckschicht an geneigten Stellen durch
«las Wasser der Niederschläge oder der Schneeschmelze mehr oder
weniger entfernt, vielfach bis auf die Kantengerölle gänzlich zerstört
worden, sodass der Untergrund nun deutlich hindurchragt oder doch
hindurchschimmert. Dieser Untergrund wtirde, wenn nachweisbar, auf
den Karten durch Farben dargestellt. In Wirklichkeit müssen wir
uns auch diese Gebiete noch mit einem dünnen Hauch überzogen
denken.
Bei dieser späteren Abtragung der Deckschicht bot sich Gelegen-
heit zur Entwickolung von mächtigen G ehängebildungen, die im
Gebiete des Löss und des Lösslehines primärem Löss und Lösslchm
bisweilen sehr ähnlich werden, sieh aber bei einiger Hebung von dem-
selben leicht unterscheiden lassen.
Was die Entstehung des deutschen Lössen anlangt, so war die
Ansicht, dass derselbe sich in Staubecken am Rande des abschmelzenden
Inlandeises abgesetzt, früher wohl allgemein verbreitet, bis durch
von Richthofen die Entstehung der chinesischen Lössdecken auf
äolischera Wege erkannt wurde.
Diese neue Erklärung, dass mächtige Ablagerungen durch Ab-
sätze aus Staubwolken in einer Gegend mit Steppenklima entstehen
konnten, wurde auch, namentlich, da man im Löss eine Steppenfauna
auffand, auf den Löss des deutschen Bodens angewendet und gerade
durch eine Arbeit des früheren Mitgliedes der sächsischen Landes-
Digitized by Google
30
Untersuchung, A. Sauer,*) wurde die Frage der Entstehung des
Lösses erneut der Discussion ausgesetzt. Heute neigt wohl der grössere
TheiJ der deutschen Geologen der Theorie von der äolischen Ent-
stehung des deutschen Lösses zu. Es fehlt aber auch nicht an
Aeusserungen von Geologen, die diese Erklärung nicht anerkennen, so
von F. Wahnschaffe,**) A. Leppla etc.
Die Verhältnisse im östlichen Sachsen können nach meinen Er-
fahrungen diese Auffassung nur stützen. Nicht eine Beobachtung
habe ich machen können, welche dorselben widerspräche. Die Eigen-
schaften der diluvialen Deckschicht, welche vor allem für eine äolische
Entstehung derselben sprechen, sind deren petrographische Beschaffen-
heit, der Mangel an Schichtung an Punkten, wo dieselbe auf
primärer Lagerstätte erhalten ist, der gänzliche Mangel an Gcröllen,
die über haselnussgross sind, in der eigentlichen Masse derselben, das
inselartige Auftreten der einzelnen Glieder der Deckschicht, der all-
mähliche Uebergang der einen Modificatiou in die andere in horizontaler
Richtung und die Einschaltung der einen in die andere in verticaler
Entwicklung, die schwankende specielle mechanische Zusammensetzung
selbst bei ein und derselben auf Grund dos Gesammthabitus auf-
gestellten Facies etc. Die auf den ersten Sectionen aus dem östlichen
Sachsen erwähnten geschichteten Vorkommen von Decksand etc.
sind nach meinen späteren Erfahrungen Thalsand- oder
Gehängebildungen. Dort wo sich die Gerolle in der ganzen ver-
ticalen Entwickelung der Deckschicht (kiesiger Decksand der älteren
Lausitzer Sectionen) zeigen, lässt sich stets beweisen, dass dieselben aus
der Steinsohle oder dem Liegenden durch künstlicheEingriffe, wie Pflügen,
das Ausgraben von Löchern, das Roden von Bäumen, das Scharren
von Kaninchen etc., oder durch natürliche Störungen, wie Entwurzeln
von Bäumen durch Sturm etc., in ein höheres Niveau zerstreut worden
sind. Weiterhin scheint mir gerade das Gebundensein der
sogenannten Dreikanter an diese Schicht die gegebene Er-
klärung zu kräftigen. Nicht die Substanz der Gerölle, wohl aber
die Form derselben gehört in unserem Gebiete zur Deckschicht und
steht im genetischen Zusammenhang mit der Bildung derselben. Die
*) A. Sauer. Ueber die aolische Entstehung des Löss am Rande der
norddeutschen Tiefebene. Halle. 1889.
**) Die Ursachen der Oberfhlchengestaltung de» norddeutschen Flachlandes
S. 180 ff.
Digitized by Google ,
I
31
Form der Kantengerölle, alle die glattgeschliffenon Flächen und die
scharfen Kanten sind nach meiner Auffassung entstanden, indem der
mit Sand beladene Sturm die an der Oberfläche zerstreut liegenden
kleinen, grösseren und grössten Gerolle anblies und so die Flächen
erzeugte. In der Masse der Deckschicht wird aber das Material zu
erblicken sein, welches aus den Staubwolken sich schliesslich absetzte
und die Dreikanter als Sohle unter sich begrub. Das niederfallende
Material war entweder äusserst feinsandig -thonig und ergab dann in
grösseren Gebieten den Lösslehm (bis etwa 2,5 m mächtig werdend),
oder es war locker-feinsandig, sodass es deu Löss (bis 4 m mächtig)
liefern konnte, oder aber gröbersandig, woraus in andoren Gebieten
der Decksand (bis 2 m mächtig) resultirte. An andere Stellen fielen
die Zwischenglieder Lösssand (bis 2 m mächtig) und lehmiger
Decksand (bis 0,8 m mächtig) nieder.
Die Dreikanter selbst stellen aber nach meinen Beobachtungen
stets das Residuum einer wohl nicht sehr mächtigen, grössten-
teils verarbeiteten Schicht dar und stimmen deshalb in
den meisten Fällen in ihrem Material mit dem des Liegenden
der Deckschicht überein.
Die Felskuppen waren vor der Verhüllung der Gegend
durch die Deckschicht mit Verwitfcerungsschutt bedeckt. Das feinere
Material dieses Schuttes wurde hin weggeweht, die grösseren Fragmente
aber zu Dreikantern umgeformt. Deshalb die massenhaften Grau-
wacken- oder Granit -Dreikanter an der Basis der Deckschicht auf
Urauwaeken- und Granitkuppen. Auf dem Geschiebelehm, dem
altdiluvialen Kies waren bei Abtragung der obersten Partien eben-
falls vorwiegend Gerolle übrig geblieben, die nun der Sandanwehung
ausgesetzt wurden, daher auf den betreffenden Bildungen in der Stein-
sohle meist nur Gesteine sich finden, die auch die Geschiebe bezw. Gerölle
der ersteren bilden. In wieder andoren Fällen sind die Kanten-
gerölle der Steinsohle die einzigen Zeugen einer früher
vorhandenen dünnen Ablagerung. So erklärt sich die Stein-
sohle mit nordischen Geschieben unter einer Deckschicht, welche
direct auf tertiären Bildungen aufruht. Auffallend viele Gesteine
von südlicher Herkunft lassen sich auf dieselbe Weise aus prä-
glacialen Schottcrbildungen herleiten etc. Hier und da ist zu con-
statiren, dass bei der der Ablagerung der Deckschicht vorausge-
gangenen Abtragung ein kurzer Transport von Gesteinen stattgefunden
Digitized by Google
32
hat, so z. B., wenn in der Steinsohle der Deckschicht auf einem
diluvialen geschichteten und geröllfreien Sande massenhafte Dreikanter
von dem Gestein einer benachbarten Felskuppe angetroffen werden.
Eine andere Erklärung der Entstehung dieser Deckschicht hat
H. Credner*) gegeben. Derselbe sagt, nachdem er den Uebergang
des Decksandes durch Lösssand in kalkhaltigen normalen Löss eon-
statirt hat: „Je genauer die Kcnntniss ist, welche man durch das
Studium dieser Deckschicht und aller ihrer Einzelzüge innerhalb ihres
sächsischen Verbreitungsgebietes erlangt, destomehr häufen sich die
WahrscheinlichkeitsßTünde dafür, dass die Deckschicht hierselbst eine
Reihe von Folge -Erscheinungen der nämlichen Absehmelz-, Ueber-
fluthungs- und Thalsandbildungsperiode ihre Entstehung verdankt,
aus der die sie unterlagemden Glacial- und Fluss - Schotter, nebst
den ihnen untergeordneten Thonen und Thonsanden hervorge-
gangen sind."
Damit will ich meine Ausführungen über das Diluvium schliessen.
Ich erwähnte schon eingangs, dass zu den Resultaten der neuen
Landesuntersuchung auch die Herausgestaltung von praktisch ver-
werthbaren geologischen Karten gehört. Dieses Resultat ist erzielt,
an dem Publikum wird es liegen, dasselbe zu verwerthen.
Ich will Ilir Interesse an dieser Seite des Werkes dadurch zu
vergrössern suchen, dass ich einige Beispiele für die Nutzbarmachung
der Karten anführe.
Die Karten enthalten, wie Sie sehen, alle zur Beurtheilung
einer Gegend nothwendigen Factoren. Aus den Hühcneurveu und den
schwarzen Zahlen ergiebt sich das Relief der Gegend und die Höhe
über dem Meeresspiegel, die Farben und die Profilsymbole geben im
Verein mit den Erläuterungen Aufschi uss über die Natur der in einer
Gegend vorhandenen Gesteins- und Bodenarten, die rothen Zahlen
und die rothen Profilsymbole unterrichten über dio Mächtigkeit der
Ackererde und deren Untergrund. Und so werden die Karten die
besten Wegweiser bei wissenschaftlichen und touristischen Excursionen,
als Grundlagen bei der Behandlung der Heimathskunde in den Schulen
bilden können. Sie werden ferner zu verwenden sein, wenn es, z. B.
*) H. Credner. Üeber die geologische Stellung der Klinger Schichten.
Ber. der Kgl. sächs. Ges. der Wiss. S. 400-401.
Digitized by Google
33
bei Ankauf von grösseren Gütern, gilt, schnell sich über die Boden-
taschaffenheit des Gutsareales und dessen Nachbarschaft zu orientiren,
wenn die Frage entschieden werden soll, ob sich in der Gregend ge-
eignetes Material zum Bau der Häuser, zur Unterhaltung der Strassen
finde, wenn erwogen wird, ob wohl auf landwirtschaftliche Neben-
betriebe zu rechnen ist, ob z. B. Lehm- oder Thonlager vorhanden
sind, die durch eine Ziegeleianlage ausgenutzt werden könnten, ob
auf Brennmaterial, seien es Braunkohlen oder Torf, auf dem Grund-
stuck zu hoffen, ob sich technisch verwerthbare Gesteine, wie geeignete
Granite, Diabase etc. vorfinden.
Jeder Landwirth vermag sich im Anschluss an die publicirten
Karten leicht eine speciellc Bodenkarte seines Areals in grösserem
Maassstabe herzustellen.
Im Weiteren können der Ingenieur, in Sonderheit der Bahn-
ingenieur, der Baumeister etc. aus der Karte Nutzen ziehen. Bei
.Wage von Wasserleitungen werden sie wichtige Fingerzeige geben
können, jeder Grundbesitzer kann sie bei Abteuf ung eines Brunnens
zu Rathe ziehen.
Aber auch in mehr allgemeiner Hinsicht sind die geologischen
Karten wohl verwendbar.
Mögen wir die Gegend von irgend einom anderen Standpunkte,
als dem geologischen oder rein praktischen aus betrachten, so werden
wir immer an die in den Karten niedergelegten Elemente anknüpfen
müssen. Wollen wir uns z. B. ein Bild über den Stand der Land-
wirthschaft in der Oberlausitz verschaffen, so werden wir uns nach
der Karte vergegenwärtigen müssen, dass wir im Süden derselben
einmal in dem Lösslehme und Höhenlehme einen Boden von nur
massiger Güte antreffen, dass die Höhe über dem Meore schon be-
trächtlich ansteigt, die Oberfläche gebirgig ist. Wir sehen deshalb
dort die Landwirtschaft gegenüber der Waldwirthschaft in den Hinter-
grund treten, die Güter nur von mittlerem Werthe. Sodann müssen
wir uns daran erinnern, dass in den mittleren Breiten der Ober-Lausitz
mit ihrem sanft gewellten Terrain der geschilderte fruchtbare Löss
auftritt. In jenem Striche sehen wir den Boden fast ausschliesslich
dam Feldbaue und zwar dem lohnenderen Feldbau dienen. Nahezu
jede Parzelle eignet sich zum Anbau der edleren, anspruchsvolleren
Pflanzen, von Klee, Weizen und Zuckerrüben. Zahlreiche Dörfer mit
AbhandL lkL XXI. 8
Digitized by Google
34
wenigen aber ansehnlichen Gütern sind über das Gelände verstreut.
In diesen Dörfern wohnen die wohlhabenden Lössbauern, von denen
mancher seine 4, ja G Pferde im Stalle hat. Entfernen wir uns von
diesem Striche nach Norden zu, so kommen wir in das Gebiet des
Decksandes und des Thalsandes. Die Dörfer werden hier viel seltener,
aber grösser, der Grundbesitz löst sich in Zwergwirthschaften
auf, die Wohlhabenheit schwindet. Hier ist die Zahl der anbau-
fähigen Pflanzen fast erschöpft, wenn ich Roggen, Kartoffel und
Buchweizen genannt habe. Die Kuh wird immer mehr zum Zug-
thiere. In manchem grossen Dorfe gelingt es nicht, ein einziges
Pferd aufzutreiben.
Oder wählen Sie den Standpunkt des Forstwirthes, so erklärt
sich Ihnen die Ausdehnung, Vertheilung und der Ertrag des
Waldes ebenfalls aus den geologischen Elementen. Im Süden der
Oberlausitz finden Sie grosse Flüchen mit sogenanntem unbedingten
Waldboden, d. h. Boden, der nur die Cultur von Bäumen zulässt.
Es ist dies an den Stcilgehängen und auf den Gipfeln der Granit-.
Basalt- und Phonolith-Berge der Fall. Diese sehen wir aber, dank
dem fruchtbaren Verwitterungsboden, den diese Berge tragen, mit
frischem, kräftigem Fichten- und Tannenwald bedeckt. Aber auch
im Norden der Oberlausitz treffen Sie grosse Flächen unbedingten
Waldbodens an, dort die Kies- und Sandflächen des Decksandes und
Thalsandes, die sich ihrer Sterilität wogen stellenweise nicht mehr
zur Feldcultur eignen. Daselbst entstehen die berüchtigten Haiden.
Kiefern, nichts als Kiefern, setzen die dürftigen Waldbostände zu-
sammen. Sio können oft stundenlang wandern, ohne eine einzige
stattliche Fichte mit ihrem frischen Schwarzgrün zu Gesieht bekommen
zu haben.
Aber auch bei einer Betrachtung der Gegend vom ästhetischen
Standpunkte aus wird man von den geologischen Grundzügen ausgehen
müssen. In der Mitte der Oberlausitz findet sich das wellige Hügel-
land der Lössgogcnd, an und für sich reizlos, da sich den Blicken
des Beobachters fast ausschliesslich Aecker darbieten. Im Norden er-
streckt sich die weite Thalsandebene. Mühsam bewegen sich dort
Wanderor und Gefährt auf den breiten sandigen Wegen vorwärts.
Wir müssen ausgedehnto Kiefernwald ungen durchschneiden, in denen
uns immer das kalte Graugrün der Kiefer, der man die Spuren ihres
Kampfes um das Dasein ansieht, entgogenstarrt. Berühren wir einmal
Digitized by Google
85
eine menschliche Wohnstätte, so ist es ein Dorf, das sich meistens
aus hüttenartigen Gebäuden zusammensetzt. In diesen Wohnungen
aber haust ein missmuthiges Geschlecht, welches im harten Kampfe
um die Existenz theilweise abgestumpft ist. Ohne kräftige Anregung
seitens der Natur ist es darauf angewiesen, die freien Stunden in den
Wohnungen oder in düsteren, raucherfüllton Schänken zu verbringen.
Und doch entbehrt auch die Haide nic ht der Schönheiten, Schönheiten,
die wiederum von einem geologischen Zug in der Landschaft bedingt
werden: Kann man sich wold ein lieblicheres Bild vorstellen, als das-
jenige, welches sich dem Beschauer an einem der zahlreichen Teiche
in der Ilaide darbietet? Tiefer Friede umgiobt ihn, der wolkenlose
Himmel spiegelt sich in der glatten Wasserfläche, die von Reihen
weissstämmiger Birken und knorriger Eichen umrahmt wird; eine
feierliche Stille herrscht, welche nur ab und zu durch das Empor-
schnellen eines Fisches oder den plätschernden Flug einer aufsteigenden
Kette Enten unterbrochen wird.
Im Süden der Oberlausitz dagegen treten uns die Naturschön-
heiten viel offener entgegen; hier wirken sie intensiver. Besteigen
wir daselbst einen der zahlreichen Aussichtspunkte, so haben wir zu
unseren Füssen die gewaltigen plutonischen Granitmassen, die in lange,
vielgipfeligc Rücken gegliedert sind und stattliche Fichtcnwaldungen
tragen. Zwischen diesen Bergrücken dehnen sich schöne Thäler mit
den langgezogenen Riesendörfern aus, in denen ein fröhliches Ge-
schlecht wohnt. Die Granitmassen aber werden überragt von den
iniponirenden vulkanischen Basalt- und Phonolithkegeln, im mittleren
Theile von denen der Landskrone, dos Löbauor Berges, im südlichen
von denen des Zittaucr Gebirges und des nordöstlichen Böhmens.
Wenden wir aber unseren Blick nach Norden, so erschauen wir, im
scharfen Contraste zu dieser Gebirgslandschaft, die uns endlos dünkende
Thalsandebene, welche mit einem zusammenhängenden düsteren Wald-
kleide überzogen zu sein scheint. Nur hier und da lugt ein weisser
Kirchthurm freundlich hervor.
Schliesslich machen sich auch im geselligen Leben der Lausitz
diese Boden Wirkungen geltend. In die nördlichen Striche geht
oder fährt nur, wer muss, nach Süden zu sieht man täglich Schaaren
von Spaziergängern und Touristen wandern. Wie in grauer Vorzeit
die Sorben -Wenden aus dem fruchtbaren Hügellande, das ihrem Acker-
bau diente, zu den Bergen zogen, um ihren Göttern zu opfern,
3*
Digitized by Google
86
ihre Todtcn zu ehren und ihre Feste zu feiern, so zieht es auch
heute alljährlich Tausende hinauf zu den freien Bergkuppen, von
denen eine jede ihre eigenartige, in ihrem geologischen Bau be-
gründete Gestalt besitzt, von denen eine jede von oben ein eigen-
artiges, dem geologischen Relief entsprechendes herrliches Panorama
aufweist.
Digitized by Google
Beiträge zur Lepidopteren-Fanna der prenssischen Oterlaisiti.
Im Anschlüsse an das Werk von H. B. Möschler: „Die Schmetter-
linge der Oberlausitz" zusammengestellt vom Gymnasial- Lohrer
C. Sommer in Görlitz.
l)ie preussische Oberlausitz ist in entomologischer Hinsicht bisher
wenig durchforscht; nur der Lepidopterologie haben sich ungefähr seit
der Mitte dieses Jahrhunderts eifrige, zum Theil sogar hervorragende
Sammler zugewandt. Gleichwohl sind noch grössere Gebiete der
preußischen Oberlausitz, vor allem der Kreis Hoyerswerda, umfang-
reiche Theile des Kreises Kothenburg, die sogenannte Görlitzer Haide,
die Gegend nach dem Isergebirge zu, gar nicht oder doch nur un-
genügend bekannt. Eine auch nur annähernd vollständige Lepi-
dopteren- Fauna der preussischon Oberlausitz aufzustellen, ist deshalb
zur Zeit noch nicht möglich. Ks sollen daher die nachfolgenden
Beiträge nur Bausteine zu einer solchen sein; sie sollen die Beob-
achtungen zahlreicher Entomologen sammeln und der Vergessenheit
entreissen. Andererseits dürfte die Veröffentlichung derselben trotz
ihrer Unvollständigkeit für etwaige neue Auflagen der rühmlichst be-
kannten Faunen der angrenzenden Gebiete von Schlesien (Dr. Wocke),
von Brandenburg (Sorhagen), von Böhmen (Dr. O. Nickerl) und
für die geplante der sächsischen Oberlausitz von einigem Nutzen sein.
Das grösste Verdienst um die Lepidopteren-Fauna der Oberlausitz
im weiteren Sinne hat sich der bekannte Entomolog H. B. Möschler
(M.) erworben. Zuerst veröffentlichte er 1857 im „Neuen Lausitzischen
Magazin" den ersten Theil seines Werkes: „Die Schmetterlinge der
OWlausitz" (M. F. I.). Diesem folgte dann in derselben Zeitschrift
1861 die zweite Abtheilung (U. F. IL), welcher noch Nachträge zu-
gefügt sind (M. F. N. L). Die Anordnung und die Nomenclatur dieser
Arbeit ist durch den 1871 erschienenen Catalog der Lepidopteren des
europäischen Faunengebietes von Dr. 0. Staudinger und Dr. M. Wocke
i
Digitized by Google
38
völlig umgestossen worden, so dass sieh Möschler selbst, wie aus einer
brieflichen Mittheilung des Herrn Innrer Schütze in Rachlau hervor-
geht, mit dem Gedanken trug, die Lepidopteren- Fauna spociell der
sächsischen Oberlausitz in vermehrter und gebrauchsfähigerer Form
von neuem herauszugeben. Nach seiner Uebersiedelung nach Kron-
förstchen bei Bautzen hatte Möschler mehr und mehr die Fühlung
mit den Entomologen der preussischen Oberlausitz verloren, so dass
seine letzten faunistisehen Beiträge, welche unter dem Titel: „Be-
merkungen zu dem Verzeichniss der Falter Schlesiens von Dr. M. F.
Wockeu im IX. Hefte der Zeitschrift für Entomologie. Breslau 1884
(M. F. N. IJ.), abgedruckt sind, sich vorwiegend mit der sächsischen
Oberlausitz beschäftigen.
Von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind dann zwei kleinere
Arbeiten Möschler s über die Tineen der Oberlausitz, welche in den
„Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz" er-
schienen. Die erste Abtheilung 1. c. B. XI II. S. (19 — 85 ( Figurentafel
behandelt die Familie der Argvresthiden, während sich die zweite mit
der Familie der Plutelliden beschäftigt, 1. e. B. XIV. S. 57 — b7
(Figurentafel). Alle diese Arbeiten Möschler's behandeln sowohl die
preussische als die sächsische Oberlausitz.
In ganz hervorragender Weise wurde Möschler bei seinen
faunistisehen Arbeiten von dem jetzt hochbejahrten, correspondierenden
Mitgliede der Naturforsehenden Gesellschaft zu Görlitz, Herrn Kunst-
gärtner F. Wiesenhütter in Lichtenau bei Lauban unterstützt. Auch
er ist mehrfach literarisch thätig gewesen und hat in der Stettiner
Entomologischen Zeitung drei von scharfer Beobachtungsgabe zeugende
Abhandlungen veröffentlicht. Es sind flies: «, Ueberwinternde Schmetter-
lingeu 1. c. 1859 S. 387 ff. und „Lepidopterologisehe Beobachtungen*
1. c. 1874 S. 226— 2m und 1878 S. 311—314. Diese Abhandlungen
nehmen ihren Stoff nur aus der preussischen Oberlausitz.
Dasselbe gilt von den Arbeiten des um die Lcpidopteren-Fauna
ebenfalls hochverdienten Herrn 0. Torge in Schönberg. Von ihm er-
schienen in der Stettiner Entomologischen Zeitung 1879 S. 382 — 38t>:
„Beobachtungen über Grapholitha Zeheana Rtz." und 1880 S. 213—217:
„Naturgeschichte der Eugonia Fuscantaria Hülm."
In die neueste Zeit fallen die zahlreichen Veröffentlichungen des
ausgezeichneten, zu früh verstorbenen Entomologen C. Schmidt in
Siegersdorf bei Bunzlau. Das von ihm durchforschte Gebiet gehört
Digitized by Google
39
ebenfalls ausschliesslich clor preussischen Oberlausitz an. Von ihm
erschienen in der „Societas eutomologiea" an für die Lepidopteren-
Fauna wichtigen Arbeiten: „Notizen Uber die Lebensweise einiger
schlesischer Sesiidenraupen. 1888— 188«». N. 20. 21. 24, 1889—1890:
X. 1. 6. 7. 8. 9U. „Beitrag zur Kenntniss der Lebensweise schlesischcr
Psychiidon. 1888 -1889. N. 4. 5. 0. 8. 10\ „Sohlesische Coleophoriiden-
ranpen und deren Säcke. 1889— 1890. N. 16. 20. 21. 23.. 1890—1891:
X. 1. 2. 3. 5. 8. 7. 9. 12. 13u. „Beitrag zur Kenntniss der Raupe von
Agrotis Molothina (Ericaei. 1894 — 1895. N. 13u und „Ein Ausflug
nach Anarta Cordigera. 1894 1895. N. 7.u
Ausserdem enthält die vom Vereine für Sehlesische Insektenkunde
zu Breslau herausgegebene „Zeitschrift für Entomologie" manche für
die Lepidoj)teren - Fauna der proussischen Oberlausitz wichtige Notiz.
In der von 0. Kloeke ausgearbeiteten geognostisch- botanischen
Einleitung zu dem Werke Möschlers: „Die Schmetterlinge der Ober-
lausitz" wird die gesammte Oberlausitz in ein Ober- und in eiu Nieder-
land eingethoilt. Diese Einthoilung wird aber nicht streng durch-
geführt, sodass man in dem Werk(! einem Oberlande, einem eigent-
lichen Oberlande, einem Niederlande, einem eigentlichen Niederlande,
einem Haidelande und einer eigentlichen Haide begegnet. Da es sich
bei den folgenden Beiträgen ausschliesslich um die preussische Ober-
lausitz (O.-L.) handelt, und eine eingehende, die Lepidopteren-Fauna
bedingende Beschreibung der geologischen und botanischen Verhält-
nisse des Gebietes an dieser Stelle nicht am Platze erscheint, so habe
ich nur von den am häufigsten vorkommenden Fundorten (F. 0.) die
Höhen über dem Meeresspiegel aus den verschiedensten Quellen zu-
sammengestellt. Da diese Matte nicht auf einem einheitlichen Prin-
cipe beruhen, können kleinere Ungenauigkeiten, die aber für die Fauna
ohne jeden Einfluss sind, untergelaufen sein.
Gewöhnlich denkt man sich die preussische O.-L. aus den vier
Kreisen Görlitz, Lauban, Kothenburg und Hoyerswerda zusammen-
gesetzt: es decken sich aber die Grenzen dieser Kreise mit denen der
O.-L. keineswegs überall; so gehören z. B. Theilo des Laubanor Kreises
nieht mehr zu ihr, während andererseits Striche des Bunzlauer und
Saganer Kreises zur O.-L. gerechnet werden. Ganz deutlich werden
ihre Grenzen durch die beiden Karten „zur geognosti sehen Beschreibung
der preussischen Oberlausitz von E. F. Glockeru festgelegt. (Abhand-
lungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. VIII B.).
Digitized by Google
40
Von den im Folgendon angeführten Fundorten vertheilen sich
auf den Kreis Görlitz: Görlitz 220 in., Leopoldshain, Troitschendorf,
Stangenhain, Mittel- Sohra, Penzig 190 m., Kohlfurt 200 m., Klinge-
walde, Charlottenhof 209 m., Moys, Leschwitz, Posottondorf, Jauernick,
Reichenbach ca. 250 m., Nikrisch 197 m.; auf den Kreis Lauban:
Schönberg 215 m., Nicolausdorf 246 m., Lichtenau 250 m., Lauban 217 ra. :
auf den Kreis Rothenburg: Niesky 181 m., Petershain-Mücka, Kütten
132 m., Horka 165 m., Rothenburg 155 m., Daubitz-Rietschen 145 m.,
Muskau 106 m., Weisswasser; auf den Kreis Bunzlau: Siegersdorf 196 m.,
Ullersdorf am Queis».
Es dürfte demnach das ganze Gebiet, abgesehen von einzelnen
hervorragenden Erhöhungen, einen Abfall von ungefähr 200 m. in der
Richtung von Südwest nach Nord uud besonders Nordwest haben.
Diese Höhendifferenz allein würde für die Lcpidopteren - Fauna ohne
erheblichen Einfluss sein, wenn nicht die grossen Haidestrecken,
die Sumpf- und Moorgebieto im Norden und Nordwesten der O.-L.
thatsächlich eine bedeutende Mannigfaltigkeit der Insectenwolt be-
dingten.
Was nun die Bestimmung der Arten selbst anbetrifft, so dürfte
dieselbe ganz allgemein als eine richtige anzusehen sein. Die älteren
Sammler der O.-L. , wie die Herren Praeger, Torge und Wiesenhütter,
haben in dem rogston wissenschaftlichen Verkehre mit dem ver-
storbenen Professor P. C. Zeller gestanden, welcher, wio aus seinen
zahlreichen Briefen hervorgeht, die Bestimmung aller ihm zugesandten
Arten auf das freundlichste übernahm; auch die jüngeren Sammler
haben sich in allen zweifelhaften Fällen bei ihren Bestimmungen der
Hilfe von Autoritäten zu erfreuen gehabt. Ich selbst bin in dieser
Hinsicht den Herreu Sauber und Sorhagen in Hamburg sowie ganz
besonders Herrn Dr. med. M. F. Wocko in Breslau zu dem wärmsten
Danke verpflichtet.
Dio wichtigsten Notizen für die folgenden Beiträge lieferten clie
Herren Lithograph 0. Torge (T.) in Schönberg, f Carl Schmidt (ScJim.)
in Siegersdorf und Kunstgärtner F. Wiesenhütter (Wh.) in Lichtenau-
Lanban. Sehr schätzenswerthe Angaben erhielt ich von den folgenden
Herren: Pastor Benner, früher in Troitsehendorf; Lohrer Kahle, früher
in Daubitz jetzt in Kütten; Tischlermeister P. Hartmann (inzwischen
verstorben) in Görlitz; Oberst Löser (inzwischen verstorben) in Görlitz;
Pastor Pfitzner, früher in Rothenburg; Privatmann Schieblich in
i
i
Digitized by Google
41
Reiehenbach; Major a. D. v. Treskow (v. T.) in Görlitz; Naturalien-
samraler W. Wolf in Muskau. Ausserdem standen mir die ungefähr
20 Jahre lang geführten Tagebücher des verstorbenen Herrn Stadt-
ältesten Praeger in Lauban zur Benutzung frei. Herrn Wiesenhütter
verdanke ich noch einige Notizen anderer Sammler.
Die wenigen noch nicht in Klammern beigefügton Abkürzungen
dürften keiner weiteren Erklärung bedürfen.
Dio Anordnung der Arten ist die jetzt allgemein gebräuchliche
uach dem Cataloge der Lepidopteren des Europäischen Faunengebietes
von Dr. 0. Staudinger und Dr. M. Wocke.
Zum Schlüsse möchte ich noch bemerken, dass ich unter der
Bezeichnung: „neu für die O.-L." alle die Arten verstehe, welche
in der preussischen Oberlansitz aufgefunden sind und nicht in
den faunistischen Arbeiten Mösehler's als in ihr vorkommend be-
zeichnet sind.
Rkopaloeera. Pieridae.
5H. Colias Palaeno. L. Auch über die ganze Görlitzer Haide an
geeigneten Orten (torfige Wiesen und Torfbrüche) verbr. aber
n. hfg. Bei Siegcrsdorf (Schm.) von E. 5 bis A. 8 im allgemeinen
n. hfg. Der Falter an Vaccinium uliginosnm L. gebunden.
Lycnenidae.
80. Tecla W. aUmm. Knoch. Selten. Bisher nur von Görlitz' bekannt;
jedoch erhielt ich auch ein von Wolf b. Muskau gef. Ex. zur
Ansicht.
138. Lycaena Optilete. Knoch. M. erwähnt als F.-O. nur Särichen-
Niesky; später von Wh. b. Kohlfurt u. ebendort 4./7. 1876 von
T. gef.
155. Lycaena Astrarche. Bergstr. Da M. mit Herrnhut (sächs. O.-L.)
als Flugort angiebt, bezeichnet Dr. Wocke in seinem Verzeichnisse
der Falter Schlesiens dio Art als in der preuss. O.-L. fehlend.
Mir ist jedoch das Vorkommen von Astrarche hier fast gewiss.
Ich besitze nämlich 1 Ex. von T., welcher die Art in seinem
höchst sorgfältigen Verzeichnisse der Falter von Sehönberg an-
führt. Da dioselbe sowohl in Schlesien (Wocke), als in Böhmen
(Nickerl) fliegt und in der sächs. O.-L. bei Herrnhut (M.) und
im übrigen Sachsen (z. B. von mir 24./T. (J3 bei Dresden) gefangen
Digitized by Google
42
wurde, so seheint mir das Vorkommen der Art auch in der
preiiKs. O.-L. gesichert.
164. Lycaena BeUaryus Rott. Neu für die O.-L. Von T b. »Schern-
berg entdeckt.
167. Lycaena Hylas. Esp. Neu für die O.-L. Die Art wurde bei
Daubitz-Rietschon und Muskau von Kahle in neuester Zeit ent-
deckt.
171». Lyauna Semiargus. Rott. Nach M. F. N. I 13C> „dem eigent-
lichen Niederlande wohl ganz fehlend": doch kommt die Art
sogar im Haidehindc vor und ist z. B. bei Siegersdorf (Schm.) H./7
auf Wiesen ebenso wenig selten, als im ganzen übrigen Gebiete.
187. Lycaena Euphemia. Hb. Nach M F. N. T. 1H0 „will Christoph
die Art auch einmal bei Niesky gef. haben", sie ist viel ver-
breiteter und z. B. auf den Neisswicsen und denen des Roth-
waasers von M. 7 bis A. 8 b. Görlitz nicht selten. Andere Fund-
orte sind: Lichtenau-Liuban { Wh.)\ Nicolausdorf (7*.).
189. Lycaena Areas. Rott. Neu für die O.-L. Z. hfg. zur Zeit von
Eupluinus auf den Neissewiesen und denen des Rothwassers bei
Görlitz; ferner bei Schönberg (T.) z. B. 28./7. 1875.
Nymphalidae.
235. Melitaea Didynna. Esp. Neu für die O.-L. Obwohl Wh. seine
früheren Angaben über die Art als zweifelhaft zurückzieht, so
ist ihr Vorkommen in der O.-L. doch zweifellos, da Schm. bei
Siegersdorf 1878 dieselbe einmal auffand.
240. Melitaea AureJia. Ntck. Neu für die O.-L. Bei Siegersdorf
iSchm.) nicht gerade selten gegen E. 6. auf Waldwiesen gef.
252. Argynnis Dia. L. Fehlt der Haidegegend nicht und ist hier
z. B. bei Siegersdorf (Sclim.) nicht grade selten: sie ist viel ver-
breiteter als M. annimmt, aber doch nicht überall zu linden.
259. Argynnis Ino. Esp. Neu für die O.-L., da M keinen F.-O. in
der Lausitz kennt und nur Ochsenheimcr citirt und eine Ver-
wechselung mit Melitaea Dictynna Esp. für möglich hält. Die
Art ist in einem, M. ganz fremden Territorium, bei Siegersdorf
(Schm ), entdeckt worden, hier ist sie 6. auf Blüthen von Sonehus
n. selten gefangen worden.
Digitized by Googl
43
Satyridae.
298. Erebia Medusa. F. M. erwälint nur Lauban als F.-O. Hier ist
die Art allmählich häufig geworden. Dasselbe gilt von Nieolaus-
dorf (T.) und Sicgersdorf Wehm.); hier ist die Art erst in neuerer
Zeit beobachtet worden, wälirend sie aus der Gegend von Görlitz
(Jägerwäldchen} ohne sichtbaren Grund verschwunden ist.
341. Satyrus Briseis. L. AI. giebt als Flugplätze „Lauban und Görlitz?"
an. Das letztere Citat ist an und für sich schon als fraglich
bezeichnet; ferner hat keiner der mir ho kämmten Sammler die
Art hier je gefangen. Das Citat Lauban beruht aber auf einem
Irrthuine, auf welchen Wh. schon seiner Zeit AI. aufmerksam
machte, ohne dass letzterer die Correetur vornahm. Vergl.
AI. F. N. II Ein Anfänger wollte bei Lauban ein so stark be-
schädigtes Ex. der Art gefunden haben, dass er es nach dem
Fange fortwarf. Hierauf gründet sich das Citat. Keiner der
so erfahrenen Laubaner Sammler hat je dort Briseis gefangen.
Somit wäre die Art aus der Fauna der O.-L. zu streichen, wenn
nicht Watzdorf dieselbe 1888 bei Kohlfurt wirklich entdeckt
hätte. Vergl. Zeitschrift f. Entom. Breslau. Heft 10. p. XXI.
3i)8. Coentmympha Arcania. L. Neue F.-O. dieser nach M. seltenen
Art sind: die weitere Umgebung von Görlitz, Rothenburg (Pfttzner),
Siegersdorf (Schm.). Einzelnen tüchtigen Sammlern ist die Art
in der O.-L. noch nicht vorgekommen, also scheint sie hier nur
eine beschränkte Verbreitung zu haben.
Hesperidae.
454. Carterocephalus Palaetnon. PaJL Von 3/. nur als Seltenheit von
Görlitz aufgeführt. In neuerer und neuester Zeit ist die Art
in immer steigender Anzahl gefunden worden. Wh. sah in seiner
langen Sammelzeit das erste Ex. E. 5. 1880 bei Lichtenau-Lauban;
1890 war Palaemon dort schon häufig, ebenso in der näheren und
weiteren Umgebung von Görlitz, so z. B. bei Charlottenhof, auf
dem .Rothstein (Grenze nach Sachsen) und a. a. O. mehr. Auch
bei Siegersdorf (Schm.) ist dio Art in neuerer Zeit häufig, um
vielleicht bald wieder zu verschwinden.
455. Carterocephalus Silvias. Knoch. Neu für dio O.-L. Die Art ist
nach Schm. bei Siegersdorf oft ebenso häufig als Paluemon, dessen
Digitized by Google
44
Lebensweise sie auch hat. Als Fangplätze werden lichte Wald-
steilen am Bahnhofe angegeben.
Hetarocera.
Sphingen.
Sphingidae.
471. Deilephilu Livornica. Esp. J/. erwähnt diesen südeuropäischen
Zugvogel erst M. F. N. II 2t) und giebt Wh. als den glücklichen
Fänger an. Es beruht dies aber auf einem Irrthume. Wh. schreibt
mir darüber, dass er die Art schon in den vierziger Jahren mit
Sicherheit beim Schwärmen in der Dämmerung erkannt hat. Im
August 1880 erbeutete Sahlke bei Lichtenau-Lauban von zwei Ex*,
das eine, welches Wh noch lebend sah. Am 21. September 181)2
wurde von dem Sohne Wh's wieder ein Ex. gefangen, welchem
bei Lichtenau nachmittags um blühendo Yerbenen schwärmte.
Auch bei Reichenbach (Schirblkh) ist die Art beobachtet worden.
4<Jö. Macroglossa Bomhyli formte. O. Neu für die O.-L. Lichtenau-
Lauban (Wh. u. Praeger); Schönberg I T.).
Nesiidac.
501. Sciapteron Tabani forme. Rott. M. erwähnt nur Lauban als F. O.
Die Art ist aber, wenn auch meist selten, doch verbreitet, z. B.
Schönberg (T.), Siegersdorf (Schm.); Rp. auch unter der Rinde
von Populus Canadenste Mnch. (Wh.).
507. Sesia Spheciformis Oerning. M erwähnt nur Görlitz als F.-O.
Diese meist seltene Sesie ist aber viel verbreiteter: Troitschen-
dorf ( Benner), Lichtenau ( Wh.), Schönberg (T.), Siegersdorf (Schm.),
Kohlfurt (v. T.).
513. Sesia Äsiliformis. Rott. AI. kennt die Art nur von Lichtenau-
Lauban. Neue F.-O. sind: Schönberg (T.), Muskau (Wolf),
Siegersdorf (Schm.).
622. Secia Formicae formte. Esj). Neu für die O.-L. Von Wolf bei
Muskau entdeckt.
627. Sesia Ichneu motu formte. F. Neu für die O.-L. Von Wli. 1888
ein Ex. bei Lichtenau-Lauban an Lathyrus pratensis L. gefangen.
635. Sesia Empi formte. Esp. Neu für die O.-L. Nach den meisten
Autoren lobt die Rp. ausschliesslich iu den Wurzelstöckcn von
Euphorbia Cyparissias L. und EsuUie L. Beide Pflanzen fehlen
bei Siegersdorf, wo die Art vor einigen Jahren von ScJim nicht
Digitized by Google
45
seiton gefunden wurde. Es muss daher noch andere Futter-
pflanzen für diese Sesie geben. Als eine solche giebt z. B.
Rössler nach Asmus Epilobium augustifolium L. an.
538. Sesia Iriannuliformis. Fit. Neu für die O.-L. Erst einmal
bei Siegersdorf {Schm.) in der Nähe der Bahn gefunden.
547. Sesia Muscaeformis. View. Neu für die O.-L. Nicht selten bei
Siegersdorf (Schm ) gefangen. Diese Art wird sich noch an
vielen Stellen der O.-L. finden, da die Futterpflanze, Armeria
vulgaris Willd., sehr verbreitet ist.
Zygaenidae.
014. Zygaena ab. Cytisi Hb. Neu für die O.-L. Von T. mehrfaeh
bei Schönberg gefangen und jedenfalls mit der Stammart vor-
breitet. a
Syntonudae.
042. Syntomis Phcgea. L. Neu für die O.-L. Einmal bei Siegers-
dorf (Schm.) unweit des Bahnhofes auf einem Feldrain gefangen.
Bombyees.
Lithosidae.
607. Nola Alblila. Hb. M. erwähnt nur Niesky als F.-O.; die Art
wurde aber in neuester Zeit von A'<//</e auch b. Daubitz-Rietschen
entdeckt.
6*>8. Nola CenUmalis. Hb. M. erwähnt nur die Gegend von Niesky
als F.-O. In neuerer Zeit wurde die Art bei Kohlfurt, ein Ex.
sogar noch 22. Juli 181)4, n. selten von Wh. gef., auch b. Görlitz
wurde sie entdeckt (v. T.).
070. Nudaria Senex. Hb. Neu für die O.-L. Zweimal (22. Juni 1879
und 8. August 1880) bei Xicolausdorf-Sehönberg (T.), später auch
bei Siegersdorf (Schm.) auf einer torfigen Wiese entdeckt.
tö*0. Lithosia Muscerda. Hufn. M. erwähnt als F.-O. nur die Gegend
von Niesky; die Art ist aber auch gef. bei Görlitz (ein Ex. Juli
1894), Mittel-Sohra ( W)i ), Lichtenau-I^auban ( Wh.), Nicolausdorf-
Schönberg (11. Juli 1880 T.); Siogersdorf (Schm.).
601. LüJiosia Griseola. Hb. Neu für die O.-L. Von Wh. in zwei Ex.
bei Kohlfurt unweit des Bahnhofes entdeckt.
Arctiidae.
719. Euchelia Jacobaeae. L. Nach M. „der Haide vielleicht fohlend";
kommt jedoch in derselben z. B. b. Daubitz-Rietschen (Ka)de) vor.
Digitized by Google
726. Callimorpha Hera. L. Bisher nur nach unsicherer Quelle von
Görlitz bekannt, jetzt mit Sicherheit in der O.-L. festgestellt
und bei Rothenburg (Pfitzner) gef.
Cossidae.
802. Zeuzera Pyrina. L. M. erwähnt nur Niesky und Görlitz als
F.-O. Hier wurde die Art mitten in der Stadt auf dem Wilhelms-
platze und in der Gartenstrasse ( Juli 1894) gef. Neue F -O.
sind: Lichtenau-Lauban (Wh.), Daubitz (KaJde), Muskau (Kahle).
Cochliopodae.
813. Heterogenea Asdla. S. V. Neu für die O.-L. Von Wh. im
Laubaner Hohwalde in der Nähe des Burgberges in wenigen
Exx. gef.
Psychidae.
816. Psyche ViUosella. 0. Neu für die O.-L. Von Wi. 1860 bei
Lichtenau-Lauban entdeckt und von Zelter als ViUosella bestimmt.
In neuerer Zeit auch von Schm. bei Siegersdorf selten an Wald-
rändern aufgefunden. Der Sack in der That villosus. zuweilen
mit Vaccinienblättern bedeckt {Wh. Schm.).
828. Psyche Ojyacella. H. S. Neu für die O.-L. Von Schm. bei Siegers-
dorf entdeckt; die Art ist dort z. selten. Der Sack mit kurzen
Längtheilen besetzt. Ich fand den Sack auch am 5. Mai 1891
bei Kohlfurt.
827. Psyche Oraslinella. D. Neu für die O.-L. Niesky und die
Görlitzer Haide (n. selten, z. B. 3. Mai 1894 männlicher Sack
bei Kohlfurt) erwähnt schon Standf'usa (Zeitschrift für Entomologie.
Breslau, Heft 17, p. 31). Zutreffend ist seine Bemerkung: ^Die
Art scheint sich im Flachlandc sowie im Vorgebirge, nur in
Gegenden zu linden, welche in grosser Ausdehnung mit Calluna
vulgaris bewachsen sind." Aehnliche Verhältnisse liegen in der
Görlitzcr Haide vor, ebenso bei Siegersdorf, wo die Art nach
Selm verbreitet ist. Nach seinen Mittheilimgen ist der be-
kanntlich erst nach 2 Jahren entwicklungsreife Sack nur in den
Jahren mit gerader Zahl zu finden. Es liegen hier also ähnliche
Verhältnisse vor wie bei Erebia Ligea L f welche in der O.-L.
nur in den Jahren mit ungrador Zahl vorkommt. Auch bei
Lichtenau-Lauban ( Wh.) wurde die Art gefunden. Wie ich im
Digitized by Goog
47
Juli 1895 beobachtete, ist auch im sächsischen Erzgebirge bei
Altenberg die Raupe in den graden Jahren entwickelungsreif.
Ich fand den einjährigen Sack dort in mehreren Hunderten von
Exemplaren mit gleicher Häufigkeit an CaUuna wie an Vaccinium
myrtülus L. Es dürfte interessant sein, dass die Rp. auch die
Heidelbeeren selbst frisst; ich konnte dies, nachdem ich mehrere
Säcke mit blaurothem Kopftheile gefunden, unmittelbar beob-
achten. Vaccinium Vitts idaea L. scheint die Rp. nicht anzugehen,
da ich sie an dieser Pflanze nie beobachtete.
849. Psyche Hirmtdla. Hb Ziembch verbreitet, in der Ebene und
ira niederen Vorgebirge und an mit Laubholz bestandenen Wald-
rändern n. selten, früher wenig beobachtet. Bei Lichtenau-Lauban
(WA.) ist sie die häufigste Psyche -Art nach Unicolor Hufn.,
ferner bei Schönberg (7Y), Siogersdorf (Schm.) beobachtet.
871. Fumea Bttulina. Z. Neu für die O.-L. Zuerst von WA. bei
Lichtenau-Lauban entdwkt; Schönberg (T., Kirchhof), Sillers-
dorf (ScJtm.), Sack an Birkenstämmen.
Liparidae.
891. Dasychira Abietis. S. V. Eine der grössten Seltenheiten der 0-L.
Wenn Woche über das Vorkommen der Art in der O.-L. Zweifel
hegt, so war derselbe hierzu insofern berechtigt, als die bei
Lichtenau gefundene Rp. nicht genau untersucht worden ist
und auch keinen Falter ergab. In neuester Zeit ist nun aber
das Bürgerrecht der Art für die O.-L. sicher festgestellt, da Wh.
am 24. Juli 188'J ein o bei Kohlfurt südwestlich von Wohlen-
teiche in oinem Fichten bestände fand. Auch bei Weisswasser-
Muskau wurde am 1. Juli 18(J1 ein 9 von Wulf in einem Be-
stände sehr hoher und alter Fichten erbeutet.
Bombycidae.
911. Bombyx Crataegi. L. M. kennt die Art nur von wenigen Orten;
sie ist zwar überall z. selten aber doch verbreitet: Troitschen-
dorf {Benner), Klingewalde {Gärtiy), an der sächsischen Grenze
beiZoblitz, Schönberg (T.), Frier! ersdorf-Greifenberg (WA.), Rp.
auch auf Quitte (WA.).
928. Crateronyx Taraxaci. Esp. Grösste Seltenheit für die O.-L. Die
Art war über 30 Jahre nicht wieder aufgefunden, bis in neuerer
Digitized by Google
48
Zoit auf den Leschwitzer Wiesen bei Görlitz ein totes, ziemlich
gut erhaltenes Ex. 6 gefunden wurde {Hartmann). In einer
älteren Sammlung in Reichenbach (Schieblich) sah ich ein dort
gezogenes, verkrüppeltes Ex.
930. Crateronyx Dumi. L. Viel verbreiteter als M. annimmt, aber
immer selten. Görlitz (Oärtig); Reichenbach (Schieblidi) ; Lichtenau-
Lauban (Wh. erst 1879); Petershain -Mücka; Muskau (Wolf):
Siegersdorf (Schm.).
937. Lasiocampa Tremulifolia. Hb. Mitten in der Stadt Görlitz auf
der Berlinerstrasse durch elcctrisches Licht angelockt und mehr-
fach erbeutet.
938. Lasiocampa Iliäfolia. L. M. kennt als einzigen F.-0. Görlitz;
hior ist die Art nicht wiedergefunden worden; dagegen ist sie
in der Görlitzer Haide den jetzigen Sammlern eine wohlbekannte
Specialität, daher dort mehrfach gefangen und namentlich oft
gezüchtet worden. Auch bei Siegersdorf (ScJim.) wurde das
Gespinnst einmal unweit des Bahnhofes gefunden.
Drepanolldae.
968. Drepana Curvatula. Bkh. Neu für die O.-L. Selten. Görlitz
(6 13. Mai 1894); im langen Grunde und am Buchberge bei
Lichtenau (Wh.); Daubitz-Rietschen (Kahle) ; Muskau (Wolf);
Siegersdorf (Scftm.).
Notodontidae.
966. Harpyia Furcula. L. Neu für die O.-L. Die Art scheint ver-
breitet und dürfte an geeigneten Orten wohl überall in der O.-L.
zu finden sein: Licht enau-Lauban (Wh.): Schönberg (1\); Pcnzig
(Rp. 18. September 1894): Siegersdorf (Schm.). Eigentümlich
ist es, dass die hervorragendsten Autoren (Heinemann, Woche,
Möschler, Frey, Speyer, Wilde, Zeller, Borgmann u. a. m.) als
Nahrungspflanze der Rp. nur Weidenarten und Rothbuche (Eiche?
Wocke) anführen, während nur sehr wenige Entomologen (z. B.
Hering u. A.) Birke angeben, und dort kommt die Art vielleicht
überall, sicher aber in der O.-L., am häufigsten an Birken und
Erlen vor. Bei Dresden, wo die Art ziemlich häufig ist, habe
ich die Rp. gewiss 40 mal von Birken geklopft und nur einmal
von Rothbuche. Aehnlicho Erfahrungen machte ich bei Frank-
furt a. 0., Wh. bei Lichtenau-Lauban.
i
Digitized by Google
49
969. Harpyia Erminea. Esp. Neuer F.-O. der immer noch recht seltenen
Art ist Muskau {Kahle).
971. Stauropus Fagi. L. Nur von Görlitz bekannt. Hier in neuerer
Zeit mitten in der Stadt gefunden. Neue F.-O.: Mittel-Sohra;
Stangenhain ( Wh.); Lichtenau-Lauban {Wh): Siegersdorf {Schm.).
974 Hybocampa Milhauseri. F. Ein o von Görlitz bekannt. Neue
F.-O. der äusserst seltenen Art sind: Muskau ( Wolf) und Siegers-
dorf {Schm.).
978. Notodonta Tritophus. F. Neue F.-O. der überall seltenen Art
sind: Daubitz-Rietschen {Kahle); Schönberg (T7.); Muskau {Kahle);
Siegersdorf {Schm.).
982. Notodotita Chaonia. Hb. Wenig verbreitet und selten. Neue
F.-O. sind Troitschendorf (Benner) und Siegersdorf (Schm ).
983. Notodonta Querna. F. Neuer F.-O. der sehr seltenen Art ist
Siegersdorf (Schm.).
984a. Notodotita ab. Dodonaea. Hb. Nur von Görlitz bekannt. Neuer
F.-O. ist Lichtenau-Lauban (Wh.).
H85. Notodonta Bicoloria. S. V. Neue F.-O. sind Troitschendorf (Benner)
und Siegersdorf (Schm.), wo die Art in Birkenbeständen nicht
häufig ist.
987. Lophopteryx Carmelita. Esp. In neuerer Zeit ist die nach M.
erst einmal in der O.-L. gefangene Art von Wh. bei Lichtenau-
Lauban in ziemlicher Anzahl (4 und 5) erbeutet worden. Die
frisch geschlüpften Falter sitzen bei mildem Wetter an in Laub-
und Nadelwälder eingesprengten Birken etwa 1 m vom Erd-
boden entfernt. Die Art ist auch von Muskau ( Wolf) bekannt.
990. Lophopteryx Cuculla. Esp. Neu für die O.-L. Ein frisch ge-
schlüpftes Ex. an einem Baumstamm von Schm. bei Siegersdorf
gefangen.
993. Drynobia Velitaris. Rott. Nur in zwei Exx. von Niesky bekannt.
Die Art ist aber recht verbreitet und keine Seltenheit. Görlitz
(1893 und 1894 als Rp. n. selten); Troitschendorf { Benner); Lauban
(Praeyer); Lichtenau {Wh.); Schönberg (TVi; Siegersdorf (Schm.).
1000. Cnethocampa Pinivora. Tr. Neu für die O.-L. Wolf beob-
achtete vor längerer Zeit den charakteristischen Raupenzug auf
einem breiten Waldwege, welcher von Woisswasser nach dem
Jagdschlösse Herniannsruh führt.
Abhiinffl. B.l. xxi 4
Digitized by Google
60
1006. Pygaera Anastomosis L. Diese seltenste Pygaera ist neu entdeckt
bei Troitschendorf (Benner); Daubitz-Rietschen (Kahle); Muskau
{Wolf). Schm. fand die Bpn. auf Wiamnus frangula Trn., bei
welchem Futter sie gut gediehen.
Cymatophorldae.
1018. Cymatophora Fluäuosa. Hb. Als neue F.-O. treten hinzu:
Troitschendorf (Benner); Nicolausdorf ( T.) und Siegersdorf (ScJm.).
Noctuae.
1026. Simyra Nervosa. F. Neu für die O.-L. Die Art wurde in der
Haidegegend bei Daubitz-Rietschen (Kahle) in 1 Ex., welches
sich in Wh.'s Sammlung befindet, entdeckt.
1033. Demas Coryli. L. Die sonst so häufige Art bleibt für die O.-L.
ausser bei Lichtenau -Lauban (Wh.) selten: neuer F.-0. ist
Siegersdorf (Schm.), wo sie ebenfalls selten ist.
1038. Acronycta Alni. L. Neu für die O.-L. Diese grosse Selten-
heit wurde von Schm. bei Siegersdorf als Rp. gefunden.
1045. Acronycta Menyanthidis. View. Diese seltene Art kannte M. nur
von Görlitz. Hier ist sie seit langer Zeit verschwunden; da-
gegen wurde sie in neuerer Zeit bei Siegersdorf (Schm.) und
bei Kohlfurt (1890, Treutier) entdeckt.
1050. Acronycta Abscondita. Tr. Nach AI. nur einmal bei See-Niesky
gef., in neuerer Zeit auch bei Siegersdorf (Schm.).
1074. Diphthera Ludifica. L. Diese dem Vorgebirge und dem Gebirge
eigcnthümliche Art wurde erst einmal bei Niesky (181 ra.) gef.
und erreicht hier den tiefsten F.-O. in Schlesien. Neuerdings
ist die Art an einem fast gleich tiefen Orte, Kohlfurt (200 m.),
von Wutzdorf erbeutet worden. Zeitschrift für Entom. Breslau.
Heft 10, p. XXI.
1075. Fanthea Coenobita. Esp. Jetzt öfter gefunden. Im Lichtenauer
Forst 1880 in grösserer Anzahl von Sahlke geködert; ferner
bei Schönberg (7T.) und bei Siegersdorf (Schm.) selten erbeutet.
1076. Agrotw Strigula. Thnhg. Ueberall wo grössere Strecken mit
Calluna bewachsen sind. Die Rp. überwintert und ist mitten
im "Winter bei schnee- und frostfi?icm Wetter von Wh. bei
Lichtenau- Lauban in grosser Anzahl namentlich an regnerischen
Tagen gekctschert worden.
i
Digitized by Google i
61
1077. Agrotis Molothina. Esp. Neu f ü r d i e 0. - L. Diese; grosse
Seltenheit wurde nur von Schm. bei Siegersdorf erbeutet. Die
Zucht aus dem Ei ergab keinen Falter, die Rp. ist Mordraupe.
Ueber das Nähere vergl. Societas entoraologiea IX., p. 98. 99.
1081. Agrotis Janthina. Esp. Wahrscheinlich neu für die O.-L.
Ich sah in einer älteren Sammlung in Reichenbach (Schieblieh)
ein Ex., das aus der dortigen Gegend stammen soll. Auch
Praeger will die Art bei Lauban gef. haben, giebt aber ein
zweifellos falsches Datum an (5. October). Bei Herrnhut (sächs.
O.-L.) und in Niederschlesien ist die Art gefunden worden, also
sind beide F.-O. durchaus möglich.
1082. Agrotis Linogrisea. S. V. Auch diese für die O.-L. neue Art
will Schieblich bei Reichenbach gefunden haben.
1086. Agrotis Sobrina. Qn. Neu für die O.-L. Diese auch für
Schlesien grosse Seltenheit will Praeger bei Lauban gefangen
haben. In seinen Tagebüchern findet sich unter 3. August 1859
die Bemerkung „? Euleu und später hinzugefügt nSobrinau.
Da Praeger die ihm unbekannten Arten an Zeller zur Be-
stimmung sandte, ist der Fund nicht zu bezweifeln. Leider ist
eine Controle jetzt nicht mehr ausführbar, da Praeger 's Sammlung
unzugänglich ist.
1001. Agrotis Obscura. Prahm. Neu für die O.-L. Auch diese Art
hat nur Praeger bei Lauban entdeckt; in Niederschlesien ist sie
schon aufgefunden.
1093. Agrotis Orbona. Hufn. M. kennt nur ein Ex. aus der preuss.
O.-L., dessen F.-O. nicht sicher ist; mit Bestimmtheit ist die
Art mehrfach von auf dem Buchberge bei Lauban ge-
fangen worden.
U04. Agrotis Baja F. M. kennt als F.-O. nur Lauban: neue F.-O.
sind Görlitz (e. 1. 30. Juni 1890) und Siegersdorf (Schm.).
11*25. Agrotis Bubi. View. Ist auch in der Haidegegend, wenn auch
nicht häufig, von Schm. bei Siegersdorf gef. worden.
1126. Agrotis Florida. Schm. Neu für die O.-L. Die Artrechto
dieser Species sind zweifelhaft. Staudinger fügt in seinem
Cataloge die Worte hinzu .ypraccedentis varietas?u Auch Woche
hält sie nach brieflicher Mittheilung nur für eine Varietät von
Rubi, während andere Autoren beide Arten trennen. (Vergl.
auch Dr. Rösslcr „Die Schuppenflügler d. K. R. B. Wiesbaden."
4*
Digitized by Google
52
S. 9.) Nach Wilde sind die Rpn. allerdings recht verschieden.
Erzogen von Kahle bei Daubitz-Rietschen in 2 Exx. und von
Schm. als echte Florida bestimmt.
1127. Agrotis Dahin. Hb. Diese Seltenheit ist auch bei Siegersdorf
(Schm.) entdeckt worden.
1130. Agrotis Festiva. Hb. M. kennt nur Lauban als F.-O.; neue
F.-O. sind Görlitz und Siegersdorf {Schm.).
1137. Agrotis Multangula. Hb. M. streicht M. F. N. I, 135 diese
Art für die O.-L., doch ist ihr Vorkommen hier gesichert, da
Wh. ein bei Lichtenau gefangenes Ex. an Zeller schickte und
als Multangula Hb. bestimmt zurückerhielt.
1141. Agrotis Rectangula. F. Bisher nur von Görlitz bekannt; neuer
F.-O. ist Lichtenau-Lauban (Wh.).
1157. Agrotis Simulans. Hufn. Nur von I>auban und Niesky bekannt:
neue F.-O. sind Reichenbach (Schieblich) : Kütten (Kahle) und
Siegersdorf (Schm.).
1189. Agrotis Cinerea. Hb. Grosse Seltenheit für die O.-L. M. kennt,
nur ein Exemplar aus Särichen-Niesky ; neue F.-O. sind Görlitz
(Moyser Bahndamm, 7. Mai 1894) und Siegersdorf (Schm.) sehr
selten.
1208. Agrotis nigricans. L. Nach M. wenig verbreitet und selten,
einziger sicherer F.-O. ist nach ihm Niesky. Neue F.-O. sind
Görlitz (30. Juli 1894 e; 1.); Lichtenau-Lauban (Wh.): Siegers-
dorf (Schm.) n. selten.
1241. Agrotis Vestigialis.. Hott. M. kennt als F.-O. nur Görlitz und
Niesky; es treten hinzu: Daubitz-Rietschen (Kahle); Petcrshaiu-
Mücka (Wh.); Muskau {Wolf); Siegersdorf (Schm.).
1244. Agrotis Praeco.r. L. Wenig verbreitet und selten. Neuer F.-O.
ist Siegersdorf (Schm.).
1251. Neuronia Cesjritis. F. Nach M. zwar verbreitet aber sehr selten.
Die Art ist wohl überall zu finden und jahrweise geradezu
häufig. Schönberg (T.)\ Rothenburg (Pßzner): Petershain-Mücka
(1894 gem.); Muskau ( Wolf); Siegersdorf (Schm.).
1261. Mamestra Dissimilis. Knoch. M. kennt die Art nur von Lauban:
sie ist aber sicher über die ganze O.-L. verbreitet und jahr-
weise n. selten: Görlitz (1892 häufig \; Schönberg (T1.): Siegersdorf
(Schm.) überall, 1892 gem.
Digitized by Google
53
1266. Mamcstra Albicolon. Hb. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf n. grade selten gef.
1271. Mamestra Altena. Hb. M. erwähnt JA F. N. I, 143 das ein-
malige Vorkommen der Art bei Niesky; sie ist in neuerer Zeit
fast selten bei Siegersdorf {Schm.) aufgefunden worden.
1*275. Mamestra Glauca. Hb. Neue F.-O. sind: Görlitz (Hartmarin);
Daubitz-Rietschen (Kahle): Muskau [Wolf): Kohlfurt (3. Mai
1894); Siogersdorf (Schm.) n. selten. Mit Recht bezweifelt M.
die Richtigkeit der von älteren Autoren angegebenen Nahrungs-
pflanzen Tussilago Farfara L. und Cypripcdium Calceolus L.; die
wichtigste ist hier Vacchwim MyrtiUns L.
1276a. Mamestra ab. Latenai. Pier. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Lauban- Lichtenau und von T. bei Schön berg entdeckt.
1290. Mamestra Retieulata. Vitt. Nach M. nur von Lauban bekannt.
Neue F.-O. sind: Görlitz (Hartmann); Schönberg (T.)\ Daubitz-
Rietschen (Kahle); Siegersdorf (Schm.).
1291. Mamestra Chrysozona. Bkh. Nur von Lauban und Görlitz be-
kannt. Neue F.-O. sind: Schönberg (T.); Siegersdorf (Schm.).
1293. Mamestra Serena. F. Neu für die O.-L. Görlitz (Landskrone
und Leopoldshain 1894 als Rp. häufig); Liehtenau-Lauban (Wh.);
Siegersdorf (Schm.).
1307a. Dianthoecia v. Xantiioq/anea. Hb. Neu für die O.-L. Ein
Ex., das sich in meiner Sammlung befindet, wurde 30. Mai 1878
bei Schönberg (T.) an einem Stamme von Pinns silvestris L. gef.
1311. Dianthoecia Nana. Esp. (?) Neu für die O.-L. Praegcr will
die Art bei Lauban am 28. Mai 18<16 gefunden haben. Da
aber das Datum des Fanges nicht recht stimmt, und kein anderer
Sammler die Art in der O.-L. erbeutet hat, kann hier eine Ver-
wechselung mit Alhimaada Bkh. vorliegen, welche letztere bei
Lichtenau -Lauban von Wh. entdeckt wurde. In diesem Falle
würde E. 6 auch die richtige Flugzeit sein.
1316. Dianthoecia Cucubali. Fuessl. M. giebt au, dass die Rp. der Art
in den Samenkapseln von Lychnis- und Cuatbuhis- Arten lebe.
Dies ist sicher nicht der Fall. Man findet die Rp. gleichzeitig
in allen Grössen vorzüglich an den unteren Blätteni von Silene
inflata Sm. Schüttelt man die Pflanzen, so fallen die Rpn. zur
Erde herab und können leicht gefunden werden. So konnte
ich dieselben bei Wehlau in Ostpr. iu kurzer Zeit zu Hunderten
Digitized by Google
54
auflesen. Die Art ist mit der genannten Nahrungspflanze über
die O.-L. verbreitet und meist häufig.
1317. Dianthoecia Carpophaga. Bkh. Neuer F.-O. dieser, wie es scheint,
in der O.-L. wenig verbreiteten Art ist Siegersdorf (Schm.).
1324. Dianthoecia Irregularis. Hufn. ? Neu für die O.-L. Nur von
Praeger bei Lauban einmal (6. Juli 1866) gezogen. Die Um-
gebung von Lauban entspricht den Lebensbedingungen der in
Sandgegenden vorkommenden Art nur wenig. Da Praeger Be-
ziehungen zu Neu-Ruppin hatte, könnte er die Rp. oder Puppe
von dort erhalten haben.
1346. Ammoconia Caecimacula. F. Nur von Niesky bekannt. Neue
F.-O. sind Hennersdorf-Görlitz; Lichtenau-Lauban ( Wh.)] Muskau
( Wolf), Siegersdorf (Schm.).
1351. Polia Flavicincta. F. Die Art ist aus der Fauna der preuss.
O.-L. zu streichen, da das schon von Wh. bezweifelte Vor-
kommen der Art bei Lauban (Praeger), nach schriftlicher Auf-
zeichnung des letzteren auf einem Irrthume beruht.
1370. Chariptera Viridana. Walch. Neu für die O.-L. Von ScJtm.
bei Siegersdorf ein Ex. 1892 am Licht gefangen.
1376. Apamea Testacea. Hb. M. erwähnt nur Niesky als F.-O.; neue
sind: Görlitz; Lauban ( W 7t.); Schönberg (2'.); Petershain-Mücka ;
Rothenburg (Pfitzner); Kütten (KaJile); Muskau ( Wolf) ; Siegers-
dorf (Schm.). Die Art tritt überall nur vereinzelt auf.
1381. Luperina Matura. Hufn. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf entdeckt. Selten.
1393. Hadena Porphyrea. Esp. Nur von Görlitz bekannt. Neue F.-O.
sind: Troitschendorf (Demier) ; Hohwald-Lauban ( Wh. und Sahlke);
Schönberg (T.); Siegersdorf (Schm.). Die Rp. hier an Vaccinium
myrtillus L. und Lonicera Xylosteum L. Die Art ist sicher über
die O.-L. verbreitet und durch Ködern leicht zu fangen.
1400. Hadena Ochroleuca. Fsp. ? Neu für die O.-L. Praeger will die
Art bei Lauban entdeckt haben.
1418. Hadena Lateritia. Hufn. Sicher über die ganze O.-L. verbreitet.
Wo geködert wurde, war die Art fast häufig.
1420. Hadena Lühoxylea. F. M. kennt die Art nur von Görlitz. Es
gilt aber von ihr das vorher Gesagte; doch ist die Art ziemlich
selten. Z. B. Lauban {Wh., Praeger); Schönberg (T.); Siegers-
dorf (Schm.).
Digitized by Google
55
1423. Hadena Sordida. Bkh. M. führt als F.-O. nur Görlitz an; die
Art ist aber ebenso wie die vorigen Arten sicher über die ganze
O.-L. verbreitet und n. selten. Lichtenau- Lauban {Wh.); Schön-
berg (T.): Daubitz-Rietschen (Kahle); Siegersdorf (Schm.).
1427. Hadena Scolopacina. Esp. M. kennt die seltene Art nur von
Lauban. Ich besitze aber auch ein Exemplar, welches 24. Juli
1881 bei Schönberg (T.) gefunden wurde.
1430 und 1430a. Hadena Gemina. Hb. und ab. Retnissa. Tr. Neue
F.-O. für beide (M. trennt sie als selbständige Arten) sind:
Daubitz-Rictschen (Kahle) und Siegersdorf (Schm.).
1431. Hadena Unanimis. Tr. Neu für die O.-L. Von Schm. einmal
bei Siegersdorf erbeutet.
1437. Hadena Ophiogramma. Esp. M. erwähnt die seltene Art nur
von Lauban, ich besitze aber ein im Jahre 1875 bei Schönberg
(T.) gef. Ex.; auch bei Siegersdorf (Schm.) wurde die Art ent-
deckt; sie wird daher sicher weiter verbreitet sein.
1442. Hadena Bicoloria. Yiü. Neu für die O.-L. Die Art scheint
mit ihren zahlreichen Abänderungen über die O.-L. verbreitet
zu sein: Lauban ( Wh.); Schönborg (T.); Kohlfurt (10. August 1890);
Siegersdorf (Schm.) n. selten.
1446. Hyppa Rectilinea. Esp. Nur von Lauban bekannt. Neue F.-O.
sind Schönberg (T.) und die Haidegegend, wo sie z. B. bei
Siegersdorf (Schm.) nicht selten ist.
1447. Rhizogramma Detersa. Esp. M. giebt AI. F. I, 77 Görlitz als
F.-O. an, streicht aber dann M. F. N. II, 32 die Art aus der
Fauna. Hierin möchte ich ihm nicht ohne weiteres beistimmen.
Einmal ist die Art nicht gut mit einer anderen zu vorwechseln,
andererseits sind in neuerer Zeit Arten, die über 30 Jahre in
der O.-L. nicht aufgefunden wurden, wieder entdeckt worden.
Auch möchte ich auf einen besonderen Umstand bei Detersa
hinweisen. 1871 bezeichnet Staudinger in seinem Catalogc bei
der Art als patria Sax.a. Am 17. Juli 1891 erbeutete ich wohl
zuerst ein 6 bei Dresden und theilte dies Staudinger mit; im
folgenden Jahre wurde nach Steinert in dem Faunengebiet von
Dresden die Art mehrfach aufgefunden. Ein Wiederauffinden
von Detersa in hiesiger Gegend scheint mir daher nicht aus-
geschlossen, um so mehr, als sie als Rp. und Falter sehr ver-
steckt lebt.
Digitized by Google
56
1448. Chloantha Hyperici. F. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf entdeckt; es gelang ihm, den Falter aus dem Ei
zu erziehen. Ein Theil der Puppen lieferte den Schmetterling
im Herbste, während der andere bis zum nächsten Frühjahre
ruhte. Dass in Mitteldeutschland eine unvollkommene zweite
Generation auch im Freien vorkommt, beweisen zwei von mir
bei Dresden am IG. August 1893 und 19. Juli 1895 erbeutete
. Exx. Für Süd- und West -Deutschland dürften nach Eössler
zwei vollständige Generationen gelten.
1449. Chloantha Polyodon. Cl. Nur von Lauban bekannt. Neue F.-O.
der n. häufigen Art sind: Reichenbach (Schieblich) ; Schönberg
(T.); Daubitz-Rietschen (Kahle); Muskau (Wolf); Siegersdorf
{Schm.), n. selten.
1452. Eriopus Purpureofasciata. Piller. M. kennt die nach ihm sehr
seltene Art nur von Görlitz. Hier ist sie nicht wieder auf-
gefunden worden, dagegen ist dieselbe als Rp. in der Görlitzer
Haide weit verbreitet und auch bei Siegersdorf (Schm.) stellen-
weise ziemlich häufig. II h. fand die Rp. in der Nähe des
Wohlenteiches bei Kohlfurt im September bisweilen in grosser
Anzahl.
1470. Hydroeria Micacea. Esp. Die in der O.-L. seltene Art wurde
in neuester Zeit bei Görlitz, auf der Landskrone und bei Posotten-
dorf (12. September 1893), und bei Lauban (1894) wieder auf-
gefunden.
1476. Gortyna Ochracea. Hb. Nur von Lauban bekannt; neue F.-O.
sind: Görlitz (Viaduct); Sehünberg (T.); Siegersdorf (Schm.),
verbreitet aber oft selten. Die Rp. in Stengeln von Disteln,
bisweilen drei Stück übereinander.
1478. Nonagria Cannac. 0. Nur von Lichtenau -Lauban und Görlitz
bekannt; neuer F.-O. ist Ullersdorf - Naumburg (Schm.). Die
Art, ist jedenfalls in den an Teichen und Sümpfen reichen
niederen Theilen der O.-L. verbreitet.
1479. Nonagria Sparganii. Esp. Neu für die O.-L. Von Schm. in
der Gegend Siegersdorf -Ullersdorf entdeckt.
1490. Tapinostola Fulva Hb. et ab. Fluxa. Tr. Noue F.-O. der wenig
verbreiteten und seltenen Art sind Kohlfurt (16. September 1893.
v. T.): Siegersdorf (Schm.) einmal.
Dioitized bv
f>7
1497. Calamia Lutosa. Hb. Neu für die O.-L. Von Ostwald in
einem Ex. bei Kohlfurt entdeckt.
1502. Leueania Impura. Hb. Neu für die O.-L. Lichtenau-Lauban
(Wh.): Schönberg (T.) und Siegersdorf (Schm.).
1505. Leueania Obsoleta. Hb. M. eitiert als Autorität für das Vor-
kommen der Art Treitschke; er selbst kennt namentlich
keinen F.-O. Von Pfiizner bei Rothenburg gef. Die Art ist
jedenfalls viel verbreiteter.
1532. Leueania Albipuncta. F. Bisher wenig aufgefunden. Neue
F.-O. sind: Lichtenau-Lauban {Wh.); Muskau (Kahle); Siegers-
dorf (Sehn.).
1554. Caradrina Seiini. B. Neu für die O.-L. Diese grosse Selten-
heit kommt vereinzelt in der O.-L. vor. Görlitz (21. Juni 1895),
Lichtenau-Lauban ( IFA.) und Siegersdorf (Schm.).
1564. Caradrina Aisines. Brahm. Nur von Lauban angeführt, aber
viel verbreiteter. Görlitz (n. selten); Schönberg (T.); Siegers-
dorf {Schm.) häufig.
1567. Caradrina Ambigua. F. Neu für die O.-L. Görlitz n. häufig
(z. B. 3. und 25. August 1893); Lichtenau-Lauban {Wh); Schön-
berg (T.); Siegersdorf (Schm.) n. häufig.
1568. Caradrina Taraoaci. Hb. Nur aus der Gegend von Niesky be-
kannt. Neue F.-O. sind Lichtenau-Lauban (Wh.); Schönberg
(T.); Siegersdorf (Schm.) n. häufig.
1573. Caradrina Pallustris. Hb. Nur von Sohra-Görlitz bekannt. Neue
F.-O. sind Lichtenau-Lauban (Wh.); Schönberg (6 7. Juni 1881.
T.)\ Kütten (10. Juli 1895. Kahle).
1577. Caradrina Arcuosa. Hw. Neu für die O.-L. Von Wh. 1 Ex.
bei Lichtenau-Lauban gef.
1579. Rusina Tenebrosa. Hb. Neue F.-O. sind Schönberg (71); Daubitz-
Tfcietschen (Kahle); Siegersdorf (Schm.) n. selten.
15^5. Amphipyra Livida. F. Neu für die O.-L. Von einem Knaben
im August 1893 bei Petorshain-Mücka entdeckt und nach Görlitz
verschenkt; auch bei Muskau von Wolf gef.
1596. Taeniocampa Aliniosa. F. Neu für die O.-L. Von T. bei
Schönberg entdeckt.
1598. Taeniocampa Populeti. Tr. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf entdeckt ; n. häufig.
Digitized by Google
58
1599. Taeniocampa Stabiiis. View. M. könnt nur wenige F.-O. Neue
sind Nikrisch (2. März 1895 e. ].); Charlottonhof; Siegersdorf
(Selm.) n. häufig.
1000. Taeniocamjya Gracilis. F. Nur von Lauban bekannt; neue F.-O.
sind Landskrone -Görlitz (nicht seiton an blühenden Weiden):
Troitschendorf (Benner); Schönberg (T.).
1602. Taeniocampa Opima. Hb. Erst M. F. N. I. 141 aufgeführt von
Lauban und Niesky; neue F.-O. sind Daubitz-Rietschen (Kahle):
Siegersdorf (Selm.)
1607. Paahnobia Rubricosa. F. Nur von Lauban bekannt ; neue F.-O.
sind Landskrone -Görlitz (9. April 1894) an blühenden Weiden:
Daubitz-Rietschen (Kahle); Schönberg (2\); Siegersdorf (Schm.):
hier auch 1892 wohl in unvollständiger 2. Generation im August
geködert.
1609. Mesogona Oxalina. Hb. Neu für die O.-L. Ich klopfte am
18. September 1894 bei Penzig ein 9 aus Espen- und Weiden-
gebüseh. Etwa gleichzeitig wurde die Art auch bei Daubitz-
Rietschen (Kahle) entdeckt.
1619. Cosmia Paleacea. Esp. Neue F.-O. sind Görlitz (i\ T.); Troitschen-
dorf (Bentur): Schönberg (7.): Daubitz-Rietschen (KaMe); Muskau
( Wolf); Siegersdorf (Schm.) n. selten.
1623. Dysdiorista Saspecta. Hb. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt; auch bei Daubitz-Rietschen (KaMe)
aufgefunden.
1626. Plastenis Subtusa. F. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf entdeckt.
1630. Cleoceris Viminalis. F. M. giebt erst M. F. N. J, 144 Lichtenau-
Lauban als F.-O. an: ich fand die Art auch bei Kohlfurt (e. 1.
7. Juli 1890j in der Nähe des Bahnhofes.
1634. (hthosia Atacilenta. Hb. Bisher nur von Lichtenau -Buchberg
bekannt; am 13. October 1895 fand ich die Art auch bei Görlitz
in den Promenaden.
1648. Xanthia Snlphurago. F. Nur von Görlitz als Seltenheit be-
kannt: in neuerer Zeit hat Pßzner die Art bei Rothenburg
entdeckt.
1649. Xanthia Äurago. F.*. Woche bezweifelt das Vorkommen der Art
in der O.-L. (vergl. M. F. N. IIf 33); die Art ist aber zweifellos
und zwar nicht gerade selten sowohl von Wh. als Praeger auf
Digitized by Google
5!»
dein Buchberge bei Lauban gefunden worden. Ein Ex. meiner
Sammlung stammt aus Lauban.
1653. Xanthia Öilvago. Ksp. Neu für die O.-L. Zuerst von I*raeger
bei Lauban entdeckt, dann in neuester Zeit, September 1893,
von PfUiner in grösserer Anzahl bei Rothenburg (meist im
Grase sitzend) in einem Espen -Wäldehen gefunden.
1054. Xanthia Oeellaris. likh. Ebenfalls neu für die O.-L. Be-
kanntlich werden in neuerer Zeit beide Arten von einigen
Autoren zusammengezogen. Ueber die Berechtigung hierzu
kann nur die Zucht aus dem Ei entscheiden. Dieselbe konnte
ich bisher nicht ausführen, da die mir übersandten Pappel-
Kätzchen nur die gewöhnlichen Arten enthielten. Für die-
selbe spricht der Umstand, dass beide Arten in ziemlich gleicher
Anzahl unter einander zur selben Zeit an dem angegebenen
Orte von Pfilzncr gesammelt wurden. Die Art kommt auch
bei Muskau (Wolf) vor.
1650. Hoporina Croceago. F. Nur von Görlitz bekannt; neue F.-O.
sind Lauban ( Wh. und Praeger) und in neuerer Zeit Siegers-
dorf (Sehn.): 1 Ex. im April nach der Ueberwinterung gef.
1658. Orrhodia Ery Üir acephala. F. M. erwähnt nur ab. Olabra Hb.
von Niesky; nach Wh. ist die Art auch bei Schönberg
gefangen worden.
1666. Orrhodia Ligula. Esp. Neu für die O.-L. Wohl nur wegen
ihrer nahen Verwandtschaft mit Vaccinii L. bisher nicht erkannt.
Die Art kommt aber mit ab. Subspadicm zweifellos bei Lichtenau-
Lauban (Wh.) vor und ist sicher verbreitet.
1668. Orrhodia Rubigima. F. Die bisher wenig beobachtete Art ist
auch bei Siegersdorf (Schm.) n. häufig gefunden worden.
1676. Xylina v. Somniadosa. Hrring. Diese Seltenheit ist neu
für die O.-L. Von Wh. und T. bei Kohlfurt entdeckt und
mehrfach e. 1. gezogen. Wh. fand die Art auch bei Niesky.
1682. Calocampa Solidaginis. Hb. Bisher nur von Niesky und Lauban
bekannt, aber wohl überall, wo grössere Strecken mit Vaccinium
myrf Ullis L. bewachsen sind. Leopoldshain-Görlitz (IV. August
1890); Troitschendorf (Benner): Schönberg (T): Daubitz-Uietschen
(Kahle); Siegersdorf (tiihm.) n. selten, oft häufig.
60
1683. Xylomiges Conspicillaris. L. Neu für die 0.-L. Von m. bei
Lichtenau -Lauban entdeckt, auch bei Siegersdorf (Sehn.) n.
selten erboutet; jedenfalls viel verbreiteter.
1700. Calophasia Lumda. Hnfn. Nur von Görlitz und Lauban be-
kannt. Wohl überall, wo Linaria vulgaris L. häufiger vorkommt,
zu finden. Neue F.-O. sind Schönberg (7Y); Daubitz-Riet sehen
(Kahle); Rothenburg (Pfxtzner): Siegersdorf {Srhm.) n. selten.
1718. Cttcullia Asterts. S. L. Zwar verbreitet aber manchmal jahre-
lang fehlend und dann plötzlich in grosser Anzahl als Rp.
auftretend. Bei Görlitz war 1894 die Rp. überall, gleichzeitig
in sehr verschiedener Grösse, in grosser Anzahl namentlich am
Fusse der Landskrone zu finden, nachdem wir jahrelang ver-
geblich nach ihr gesucht hatten. 181)5 war au angegebenem
Orte auch nicht eine Rp. zu finden.
1731. CucuUia Chamomillae. S. L. Neu für die O.-L. Von Wh.
6. Mai 1871 am Liehtonauer Bahnhofe ein frisches Ex. an einer
Telegraphenstange erbeutet.
1736. CucuUia Tanaceti. S. V. Neu für die O.-L. Nach Wh. von
ihm und Praeger bei Lichtenau- Lauban mehrfach erbeutet:
auch bei Siegersdorf (Srhm.) n. selten; die Rp. mehrfach auf
AchiUea Millefolium L. gef.
1746. CucuUia Artcmisiae. Hufn. Diese Art ist bisher eine grosse
Seltenheit der O.-L. M. erwähnt nur Görlitz als F.-O.: sie ist
aber auch von Wh. bei Lichtenau -Lauban allerdings vor über
30 Jahren in Mehrzahl als Rp. auf Artemisia campestris L. ge-
funden worden. Bei Görlitz ist die Art trotz eifrigen Suchens
nicht wieder aufgefunden worden.
1747. CucuUia Ahsinthii. L. Auch diese Art ist, wie es scheint, wenig
verbreitet. M. kennt sie nur von Görlitz; sie ist aber bei
Lichtenau-Lauban ( Wh.) n. selten, ebenso bei Siegersdorf (Srhm.)
und kommt auch bei Reichenbach (Schiebt ick) vor. Rp. auf
Artemma Ahsinthinm und Vulgaris L.
1752. CucuUia Aryentea. Hufn. Neu für die O.-L. Einmal von
Wh. bei Lichtenau-Lauban gef.
1776. Plusia Bractea. F. Neu für die O.-L. Diese grosse Selten-
heit, die auch in Schlesien erst im Juli 1883 entdeckt wurde
(Zeitschrift für Entomologie. Breslau. Heft 9, p. 51), erbeutete
Digitized by Google
61
ein Enkelsohn Wi.'s Mitte Juli 1889 bei Lichtenau- La üban
abends an perennirendem Rittersporn.
1779. Plasia Festucae. L. Neue F.-O. sind Troitschendorf (Benner)\
Schönberg [T.)\ Rothenburg (Pßzner); Siegersdorf {Schm.)
1788 und 1789. Plusia Jota L. et ? Pulchrina. Hw. M. kennt beide
Arten erst M. F. N. II, 33. Letztere, vielleicht in der O.-L.
häufiger als die erstere, fand Wh. bei Lichtenau -Lauban und
Schm. bei Siegersdorf. Die erstere kommt bei Görlitz vor,
z. B. an dem Jäkelsberge.
17%. Plusia Interrogationis. L. Bisher wenig beobachtet; neue F.-O.
der in dem niederen Theile der O.-L., wie es scheint, ver-
breiteten Art sind: Rothenburg (Pfitzner): Daubitz-Rietschen
(Kahle)] Muskau {Wolf): Kohlfurt (Wh.); Siegersdorf {Schm.)
n. selten.
M)i. Aiiarta Cordiyera. Tlmb. M. kennt als F.-O. nur Niesky; die
Art ist aber, wie M. vermuthet, in der moorigen Haidegegend
der O.-L. verbreitet und eine Specialität der Görlitzer Haide,
wo sie von Ostwaldt und Schm. (vergl. die oben angegebene
Litteratur) in grösserer Anzahl gefunden wurde; letzterer ent-
deckte sie auch bei Siegcrsdorf. Die Flugzeit giebt M. nicht
richtig an. Auf einer Excursion 3. Mai 1894 traf ich mit 0.
zusammen, der am 26. April über 20 Exx., am 3. Mai nur noch
2 Exx. erbeutet hatte. Die Art ist an Vaccinhim uliginomm L.
gebunden.
1835. Heliothis scutosus. S. V. Nach M. wohl der Haidegegend fehlend,
aber auch hier Mai 1879 von Schm. bei Siegersdorf erst als
Falter und dann als Rp. in Menge an Chenopodium- Arten
aufgefunden. Seitdem nicht mehr.
1852. Acontia Lucida. Hufn. Nur von Görlitz bekannt, aber auch
bei Schönberg (T.) gef.
1896. Erastria Pusilla. View. Neuer F.-O. ist Siegersdorf (Schm.).
1897. Erastria Venustula. Hb. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt.
1904. ProtJiymia Viridaria. Cl. Diese Art ist im Gegensatze zu M. 's
Ansicht gerade in den ebenen Theilen der O.-L. sowohl auf
trockenen als sumpfigen G rasflächen, an Wegrändern u. s. w.
häufig. Rothenburg {Pfitzner); Petershain - Mücka ; Daubitz-
Rietschen (Kaldcy. Siegersdorf (.SVAwi.).
Digitized by Google
62
1948. Cafephia Alchyttmta. S. V. Neu für die O.-L.. Schm. fing
bei Siegersdorf einmal diese Seltenheit an einer alten Eiche.
1951. Catocala Elocata. Esp. Nach M. mit Sicherheit nur von Rothen-
burg bekannt; die Art ist aber viel verbreiteter und wohl
überall zu finden. In Görlitz und Siegersdorf (Schm.) ist Elocata
die gemeinste Catocala; häufig bei Lichtenau -Lauban (Wh.):
Schönberg (T.).
1968. Catocala Elccta Bkh. Diese in der O.-L. seltene Catocala wurde
in Görlitz (Meissner, Löse)-) und bei Daubitz-Rietschen (KaJile)
bei Muskau (Kahle) neu aufgefunden.
1993. Toxocampa Lusoria. L. Nur von Lauban bekannt: die Art
wurde auch von T. bei Schönberg entdeckt.
1994. Toxocampa Pastinuma. Tr. Wie die obige Art,
1996. Toxocampa Viciae. Hb. Neu für die O.-L. Die Art wurde
von T. 13. Juni 1880 bei Schönberg gefangen und von Zeller
bestimmt,
1997. Toxocampa Craccae. F. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Lichtenau -Lauban entdeckt.
2002. Boletobia Fuliginaria. L. M. erwähnt AI. F. TT, 7, dass diese
Art zu den Eulen gehöre, und er dieselbe im Nachtrage au
dem ihr gebührenden Platze anführen würde, that dies aber
nicht. Die Art ist über die O.-L. verbreitet, doch selten, au
dunklen Orten, in Häusern u. s. w. Görlitz (mehrfach mitten
in der Stadt; die Art fing ich hier durch Licht angelockt im
Leuchtkasten): Lichtenau-Lauban ( Wh.): Schönberg ( T.) ; Daubitz-
Rietschen (Kahle): Sichersdorf (Schm.). aus Schwämmen von
Eichen gezogen. Eigenthümlich ist die Beobachtung des Pastors
Benner, der in früheren Jahren die Rp. zahlreich in Troitschen-
dorf in dem morschen Bretterdache seiner Gartenlaube auffand.
2003. Jlelia Calvaria. F. Neu für die O.-L. Diese Seltenheit hat
Schm. bei Siegersdorf am Stamme einer alten verkrüppelten
Eiche in 5 Exx. gef.
2008. Zanchgnatha Grisealis. Hb. Nur von lauban bekannt, Neue
F.-O. sind Görlitz; Schönberg (T): jedenfalls viel verbreiteter.
2010. Zanclognatha Tarsipennalü. Tr. Neu für die O.-L. Ich ent-
deckte 10. Juli 1895 die Art in einem Garten der Stadt
Görlitz.
d by OooqIc
63
2012. ZanclofpiatJia Tarsicrinalis. Knoch. Nur von Lauban bekannt,
aber viel verbreiteter: Görlitz (Jägerwäldchen); Schönberger.);
Rothenburg (Pfittner); Siegersdorf (Schm., n. selten).
2016. Madopa Salicalis. S. V. Selir vereinzelt. Nene F.-O. sind Görlitz
(Viaduct); Troitschendorf (Benner) ; Schönberg (T.); Siegersdorf
(Schm.), selten um Weidensträucher am Queiss.
2025. Herminia Derivalis. Hb. Neu für die O.-L. Von T. bei
Schönberg entdeckt; kommt aber auch in der Haide vor, z. B.
Daubitz-liietschen (Ka)ile) und Rothenburg (PfiUner).
2041. Hypenodes Costaestrigalis. Slph. Diese auch für Schlesien grosse
Seltenheit wurde von Wh. bei Mittel -Sohra -Görlitz entdeckt.
(Die Angaben M.'s M. F. /, 95 als auch M. F. N. II, 33 sind
irrthümlich , dagegen M. F. N. 1, 14(5 richtig.) Ich besitze
aber auch ein bei Schönberg (T.) gef. Ex.
2043. Tholomiges Tiirfosalis. Wk. Neu für die O.-L. Von T. bei
Nicola usdorf-Sehönherg in einer Torfgrube in grosser Anzahl
gef. T. vermuthet die Up. an Mcvyanthes trifoliata L. Die
Flugzeit ist hier der Juni.
Geometrae.
2061. Phorodesma Pusiidata. Hufn. Neu für die O.-L. Benner er-
zog den Schmetterling mehrfach aus der eigenthümlich um-
hüllten Bp. bei Troitschendorf.
2094. Acidalia Ochrata. Sc. Neu für die O.-L. M. führt die Art
aus Liehtenau-Lauban an. Wh. hat sicli aber nach brieflicher
Mittheilung bei dieser Angabo geirrt. Die Art wurde von
Schm. bei Siegersdorf entdeckt.
2106. Acidalia Muricata. Hfn. Neue F.-O. der bisher wenig beob-
achteten Art sind: Görlitz: Liehtenau-Lauban ( Wh.) : Schönberg
(2T.); Kohlfurt (v. T.)\ Siegersdorf (Schm.).
2116. Acidalia Coniiguaria. Hb. Neu für die O.-L. Von v. T. bei
Görlitz (Weinlache) 1893 entdeckt.
2129. Acidalia Straminata. Tr. Bisher wenig beobachtet. Neuer F.-O.
ist Schönberg (T.).
2131. Acidalia Pallidata. Bkh. Nur von Sohra bekannt. Neue F.-O.
sind: Görlitz (18. Mai 1890); Liehtenau-Lauban (Wh.); Siegers-
dorf (Schm.) selten.
Digitized by Google
64
2148. Acidalia Herbariata. F. Neu für die O.-L. Diese Art wurde
auch in Schlesien erst in neuerer Zeit entdeckt; sie ist be-
kanntlich ein Hausthier, das in Görlitz sehr verbreitet und von
allen hiesigen Sammlern in den letzten Jahren gefunden ist.
1894 und 1895 war sie in einer mir zum Zuchtraum dienenden
Bodenkammer E. 5 und G gemein. Andere F.-O. sind z. B.
Lichtenau -Lauban (Wh.) und Siegersdorf (fchm.). Auch diese
Acidalia hat eine 2., unvollständige Generation; so fing ich
11. September 1895 im Zimmer ein frisches Ex.
2162. Acidalia Hitmiliata. Hufn. Neu für die O.-L. Görlitz (29. Juni
1895) an den Mühlbergen; Lichtenau-Lauban (Wh.) und Schön-
berg (71). I
2186. Acidalia Marginepunctata. Goeze. Nur von Lauban bekannt, aber
viel verbreiteter; Görlitz [v. ZV); Schönberg »T.); Kohlfurt
(23. Juni 1895) auf dem Bahnhofe; Siegersdorf (Schm.).
2191. Acidalia Incanata. L. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf n. häufig gef.
2192. Acidalia Fnmata. Stph. Nur von Lichtenau-Lauban bekannt.
Neue F.-O. sind; Schönberg [ T.)\ Kohlfurt (M. 5, häufig); Siegers-
dorf (Schm.).
2202. Acidalia Strigüaria. Hb. M. kennt nur ein in der Lausitz gef.
Ex. ohne genauen F.-O. Sicher bei Lichtenau-Lauban (Wh.r.
Schönberg (T.); Siegersdorf (ScJitn.) gef.
2218. Zonosoma Anmilata Schuhe. Nur von Nieskv bekannt; jetzt
auch bei Görlitz in den Promenaden gef. (Löser).
2221. Zonosoma Porata. F. Bisher wenig beobachtet. Neue F.-O.
sind: Moys-Görlitz und Schönberg (T.).
2230. Rhyparia Melanaria. L. Dieses an Torfboden gebundene Thier
kennt M. nur aus der Gegend von Niesky; die Art ist aber
auch in der Görlitzer Haide an geeigneten Orten sehr ver-
breitet und stellenweise häufig, daher allen Görlitzer Sammlern
wohl bekannt. Andere F.-O. sind Schönberg (T.)\ Muskau
(Wolf): Waldau (noch 7. August 1891 9, v. T.): Siegersdorf
(Schm.), oft häufig. Schieblich will die Art auch bei Reichen-
bach erbeutet haben, was aber nach der Oertlichkeit mir noch
fraglich erscheint.
Digitized by Google
65
2243. Bapta Bimaculata. F. Neue F.-O. der wenig beobachteten Art
sind: Troitschendorf (Benner); Schönberg (T): Daubitz-Rietschen
(Kahle): Siegersdorf (Schm.) n. selten.
2244. Bapta Temerata. Hb. Die nur von Liehtenau-Lauban bekannte
Art ist auch bei Görlitz; Heichenbach; Schönberg ( T.) : Daubitz-
Rietschen (Kahle): Siegersdorf (Schm.) aufgefunden worden.
2*252. Numeria Pulveraria. L. Nach M. verbreitet, aber sehr selten.
Die Art ist jetzt keine Seltenheit mehr und aus Troitschendorf;
Moys-Görlitz: Liehtenau-Lauban: Schönberg (T.); Daubitz-
Rietschen (Kahle): Muskau (Kahle) bekannt.
225*1. Afetrocampa Margariiaria. L. Bleibt in der preuss. O.-L. immer
noch recht selten. Neue F.-O. sind: Daubitz-Rietschen (Kahle)
und Muskau (Wolf).
2258. Eugenia Qiiercinaria. Hufn. Neuer F.-O. der, wie es scheint,
seltenen und wenig verbreiteten Art ist Görlitz (18. Juni 1889
v. T.).
22« 1. Eugonia Fnscantaria. Hw. Neu für die O.-L. Die Art ist
nach Woche in Schlesien sehr selten; sie wurde für die O.-L.
zuerst von T. bei Nicolausdorf entdeckt. (Tergl. die oben an-
geführte Litteratnr). Dann wurde sie von den Laubaiier
Sammlern gefunden, dann in Görlitz, wo sie fast alle Sammler
in den Promenaden erbeuteten, entdeckt. Jetzt ist sie in der
O.-L. wohl überall, wenn auch nicht häufig, zu finden, wo
Eschen in grösserer Anzahl vorkommen: Penzig (18. September
181)4): Daubitz-Rietschen (Kahle): Muskau (Wolf); Siegersdorf
(Schm.).
22fi.'3. Eugonia Erosaria. Bich. Die bisher nur von Liehtenau-Lauban
bekannte Art kommt auch vom Juli bis October vor bei Görlitz
(v. T.); bei Schönberg (T.) und bei Siegersdorf (Schm.), wo sie
verbreitet aber nicht häufig ist.
2284. Epione Apiciaria. S. V. AI. kennt die Art nur aus der Gegend
von Niesky; sie ist aber viel verbreiteter: Görlitz (n. selten,
noch 13. October r. T.): Troitschendorf (Benner); Schönberg
(7'.); Siegersdorf (Schm.).
2311. Hyljernia Rupicai/ruria. Hb. Neu für die O.-L. Einmal in
einigen Exx. von Wh. bei Lauban erbeutet.
23113. Hybemia Leueopfiaeuriu. S. V. Neu für die O.-L. Diese sonst
so häufige Art scheint in der O.-L. nicht überall vorzukommen,
AMian.U. TM. XXI. ">
Digitized by Google
66
da sie sowohl bei Schönberg als bei Siegersdorf fehlt. Da-
gegen ist sie bei Görlitz und Lichtenau- La uban häufig, auch
bei Rothenburg kommt sie vor.
231U. Anisopteryx Aescuhiria. S. V. Neu für die O.-L. Wie es
scheint, ist die sonst so häutige Art nicht überall in der O.-L.
zu linden; sichere F.-O. sind Görlitz, häutig: Lichtenau-Lauban
(Wh.): Schönberg {T): Daubitz-Rietschen (KaJde).
2350. Boarmia Secundaria. Esq). M. hat die Art in seiner Fauna
nicht, dagegen giebt Woche allgemein die Lausitz als F.-O. an.
Sie kommt in der O.-L. thatsäehlieh vor und ist von Wh. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt worden. Ich besitze zwei Exx. von
Schönberg i T. i : auch bei Daubitz-Rietschen (Kalde) und bei
Muskau kommt die Art vor.
2360. Boarmia Abietaria Hb. Neu für die O.-L. Von Wh. vor
längerer Zeit im Hohwalde bei Lauban entdeckt.
2364a. Boarmia ab Conversaria. Hb. Neu für die O.-L. Nicht
nur auf den Basaltkuppen bei Reichenbach (z. häutig), sondern
auch bei Schönberg (T.) und mitten in der Haidegegend hei
Siegersdorf {Schm.) gef. ; auch bei Kohlfurt erbeutete ich 23. Juni
1805 ein Ex., ebenso Benner ein Ex. bei Troitschendorf. KahU
ein Ex. bei Daubitz-Rietschen.
2366a. Boarmia ab. Infuscata. Stgr. Neu für die O.-L. Staudinger
führt in seinem Cataloge als patria bei dieser Abart an ^Sa.t:
etc. Von Wh. bei Lichtenau-Lauban in neuester Zeit ent-
deckt; sie kommt auch bei Daubitz-Rietschen [Kahle) vor.
2374. Boarmia Crepuvcularia. Hb. Bei Görlitz herrscht die oft. fast
ganz schwarz bestäubte Abart auffallend vor; die Art fliegt oft
sehr spät im Jahre, z. B. 14. October 1KHJ.J und 22. October 1891.
2375. Iloarmia ('onso)iaria. Hb. M. kennt die Art nur von Lauban:
sie wurde aber auch bei Troitschendorf (Btnner): Schönberg ( T.
und bei Siegersdorf (Sehn.) n. selten gef.
2376. Boarmia Luridata. Bkh. Neu für die O.-L. Von Wulf bei
Muskau erbeutet und mir zur Bestimmung zugesandt: auch
bei Kütten kommt die Art vor.
2381. Pachijcnemia Hippocasfanaria. Hb. Neue F.-O der bisher wenig
beobachteten Art sind Schönberg (7V': Troitschendorf {Benner):
Penzig (26. April 18i>5. v. T.): Siegersdorf \Schm.\. Wahr-
scheinlich ist die Art über die ganze Haidegegend verbreitet.
Digitized by Google
67
2474. Scwliona Iirlgaria. Hb. Woche bezeichnet das Vorkommen der
Art in der O.-Ij. als zweifelhaft. Dio.se Ansicht trifft ahoi* nicht
zu, da Christoph schon vor langer Zeit sicher ein Ex. im Pols-
bruch hei Niesky erbeutete. 1894 ring ich 13. Mai ein gutes
Paar bei Peterahn in -Mücka unweit von Niesky. Ein Ex. hat
Dr. Woche vorgelegen. Ausserdem fand Schm. bei Siegersdorf
die Rp. im März und April bei Schnee und Eis an Haidekraut.
Die Art ist aber auch dort n. häufig.
•248«». Aspilates StrigMari«. Hb. M. führt als F.-O. die eigentliche
Haidegegend <z. B. Niesky) an. Die in Schlesien seltene und
wenig verbreitete Art ist in der O.-L. verbreitet und stellen-
weise häufig und nicht nur auf die Haidegegend beschränkt:
Lichtenau- Lauban (Wh.): Schönberg (71.): Muskau {Wolf);
Troitschendorf (Henner): Daubitz-Rietschen [Kahle).
2528. Mmoa Murinata. Sc. Neu für die O. -L. Von Wh. bei
Lichtenau-Laubnn in einem Stück gefangen. Die Art wird sich
jedenfalls in den niedrigen Strichen des Gebietes, wo die
Nahrungsptianze, Euphorbia Cyparissias, häufiger ist, noch auf-
finden lassen.
25H6. Lithostege Farinata. Hufn. Neu für die O.-L. Von Schm. bei
Siegersdorf auf Feldern entdeckt. Nicht häutig.
2542. Anaitis Praeformata. Hb. Neu für die O.-L. Bisher nur in
einem Ex. von Schm. bei Sicgersdorf in einem Hausgarten er-
beutet. Der tiefe F.-O. — Siegersdorf liegt 11)5,75 m. über
dem Meeresspiegel ist bei dieser Art sein* auffallig.
2553. Chesias Spartiata. Fuessl. Neu für die O.-L. Ebenfalls von
Sehn, bei Siegersdorf n. selten gefunden.
2563. Lobophora Viretata. Hb. Nach M. wenig verbreitet und sehr
selten. Bisher nur aus der Gegend von Niesky bekannt: jetzt
hat sich die Art als verbreitet erwiesen, bleibt aber immer
noch recht selten. Görlitz (Neisse-Ufer. v. T.): Lichtenau-
Lauban ( Wh.): Daubitz-Rietschen (Kahle): Rothenburg (Pfitzner):
Muskau (Wolf): Siegersdorf (Schm ).
2577. Scotosia ßadiata. Hb. Neu für die O.-L. Lichtenau -Lauban
( Wh. fing 21. April 1895 bei der Laterne binnen kaum einer
Stunde 16 Exx.): Schönberg (T.): Siegersdorf (Sehn.) n. selten.
2587. Lggris Associata. Bhh. M. führt keinen F.-O. an und sagt
nur, dass die Art verbreitet, doch nur sehr selten und einzeln
5*
Digitized by Google
68
vorkomme. Sichere F.-O. sind Lichtenau-Lauban (Wh.r. Schön-
berg (T.'r. Kohlfurt (v. 2'.): Siegersdorf i Sc/m ).
*2598. Cidaria Miata. L. Neu für die O.-L. Von Sehn, bei Sieders-
dorf ein Ex. im October zwischen Ziegelsteinen entdeckt: weiterer
F.-O. ist Görlitz, wo die Art 2i>. October 181«) ir. T.) und An-
fang Mai 1887 von lAiser erbeutet wurde.
2601a. Cidaria ab. J W fast ata. Hie. Neu für die O.-L. Wurde von
Sehn, bei Siegersdorf einmal aus Kaupen gleichzeitig mit der
Stammart erzogen. Auffallend für JWfuscata ist der tief ge-
legene F.-O. (1% m.).
2003. Cidaria Firmata. Hb. Neu für die O.-L. Von T. bei S. hön-
berg entdeckt: weitere F.-O. sind Kohlfurt (»;. jT.i: Daubitz-
Hietschen {Kahle).
2035. Cifhiria Suff'umata. Hb. M. erwähnt nur Lichtenau-Lauban als
F.-O.: die Art wurde auch bei Schönberg (T.) erbeutet.
2030. Cidaria Pomocriaria. Er. Neu für die O.-L. Von H7*. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt : andere F.-O. sind Görlitz 1 10. Mai
1881). r. T.) und Schönberg (T.}.
2041. Cidaria YittaUi. Bhh. Neu für die O.-L. Von T. bei Schön-
berg entdeckt.
2042b. Cidaria v. ? (et ah.?) Autumnata. Gn. M. erwähnt die auf-
fallende Abart nicht, doch kommt sie wohl überall unter der
Stammart vor. Görlitz (Wilhelnisplatz, 2 mal Mitte October .
2070. Cidaria Cuattata. Hufn. Neu für die O.-L. Von T. bei
Schönberg entdeckt: die Art kommt auch bei Siegersdorf
[Sehn.) vor.
2077. Cidaria Ualiata. Hb. Neu für die O.-L Von Wh. bei
Lichtenau-Lauban aus der Kp. gezogen: von Schm. bei Siegers-
dorf selten gef.
2078. Cidaria Rivata. Hb. Selten. Nur von Lichtenau-Lauban be-
kannt, aber auch von T. bei Schönberg erbeutet.
2088. Cidaria Hastata. L. Bisweilen recht häufig in der Görlitzer
Haide, z. B. in einem Birkenwäldchen »ist lieh vom Bahnhofe
Kohlfurt (i\ T.\.
2095. Cidaria Hi/drata. Tr. Neu für die O.-L. Diese auch in
Schlesien sehr vereinzelte Art wurde in Anzahl von T. hei
Schönberg durch Nachtfang erbeutet : auch Sehn, fing die Art
einmal bei Siegersdorf auf einem grasiviehcii Waldwege im Mai.
Digitized by Google
09
2705. Cidaria Testaceata. Dtm. Neu für die O.-L. Die Art scheint,
wenn auch selten, doch in der ().-L. verbreitet zu sein: sie
wurde erbeutet bei Görlitz (6. Juni 1890. r. T): bei
Schön berg \T.): bei Siedersdorf (Schm.). r. T. fing die Art
auch einmal Ende August auf der Landskrone bei Görlitz,
was auf eine zweite, vielleicht unvollkommene Generation
schliessen lässt.
2720. Üidariu Capitata. H. S. Bisher wenig beobachtet und selten.
Neuer F.-O ist Schönberg (7'.).
2726. (Maria RnbvhiUi. F. Nach M. wenig verbreitet und sehr
selten, nur von Lichtenau- La uban bekannt. Neue F.-O. sind
Schönberg i T.) und Siegersdorf (Schm.).
2730. Ci/hiria Polygrammata. Bkh. Neu für die O.-L. Diese auch
in Schlesien sehr seltene Art erbeutete v. T. in meiner Gegen-
wart in einem frischen Kx. 3. Mai 1894 bei Kohlfurt. Das
Ex. lag Wocke zur Bestimmung vor.
2731. Cidaria Aquata. Hb. Neu für die O.-L. Auch im Wocke* sehen
Verzeichnis* für Schlesien fehlt sie: die Art wurde 20. Juli
1893 in Görlitz von v. T. in einem Garten am Licht gefangen.
2740. Collix Sparsata. Tr. Nach M. erst wenig beobachtet. Neue
F.-O. sind Schönberg (7\); Siegersdorf (Schm.).
2751. Eupithecia Venosata. F. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Kohlfurt erbeutet.
2754. Eupithecia Sufmotata, Hb. Neu für die O.-L. Von T. bei
Schönberg entdeckt.
2756. Eupithecia Linariata. F. Bisher wenig beobachtet. Neue F.-O.
sind Görlitz-Landskrone, häufig; Siegersdorf {Schm.) gemein.
2757. Eupithecia Ltujuaeariu. H. S. Neuer F.-O. ist Siegersdorf, wo
Schm. die Art in Anzahl an Kirschbäumen auf einer feuchten
Wiese fantl. welche der Standort für die Nahrungspflanze der
Art, Kuphrusia officinalis L., gewesen sein muss.
2760. Eupithecia Toyota. Hb Neu für die O.-L Von 7'. bei Schön-
berg entdeckt: bei Siegersdorf wurde die Art in 3 Exx. aus
Fichtengallen von Schm. gezogen.
2765 und 27fi5a. Eupithecia Scabiomta Bkh. et ab. Obrutnria. H. S.
Neu für die O.-L. Die Stammart von T. bei Schönberg ent-
deckt: die Abart sowohl von T als von Wh. bei Lichtenau-
Lauban aufgefunden.
Digitized by Google
70
2770 und 2770a. Eupithecia Subfulvata Hw. et ah Oxydata Tr. Neu
für die O.-L Wahrscheinlich früher mit Succenturiata L. ver-
einigt. Die Art ist über die O.-L. verbreitet und nicht selten.
Görlitz: Lichtenau - Laubau {Wh.): Sehönberg (T.): Siegers-
dorf (Schm).
2773. Eupithecia Nanata. Hb. Neue F.-O. sind Schönberg (T.) und
die Haidegegend; Daubitz-Kietsehen (Kahle): Petershai n-Mücka
(14. Mai 1894); Siegeredorf {Schm.).
2774 Eupithecia Hyperboreata. Stgr. Neu für die O.-L. In mehreren
Exx. von Wacke bei Kohlfurt des Abends auf Torfmoor ent-
deckt, Yergl. Zeitschr. für Entomologie. Breslau Heft 6. p. 53
2776. Eupithecia Innotata. Hufn Neu für die O.-L Die Art
scheint in der O.-L. nur wenig verbreitet zu sein: so fehlt sie
bisher bei Lichtenau-Lauban und auch bei Siegersdorf. Sichere
F.-O. sind Görlitz, wo ich die Up. im October häutig an Artcmisia
campeatris L. in einer Kiesgrube fand, und Schönberg (T).
2797. Eupithecia Tenuiata. Hb. Bisher nur von Lauban- Lichtenau
bekannt, aber viel verbreiteter: Görlitz (Rp. einzeln in Weiden-
kätzchen); Schönberg (?'.): Siegersdorf (Schm ): verbreitet aber
nicht häutig.
27tM). Eupithecia Plumbi'olata. Hu:. Bisher nur von Lichtenau- Laubau
bekannt. Neue F.-O. sind Schönberg (T): Siegersdorf (Schm.)
2*05. Eupithecia Satyrata. Hb. Neu für d i <? O.-L. Lichtenau-
Lauban (Wh.): Sehönberg {T.): Siegersdorf (Schm ).
2808. Eupithecia Helveticaria. IL M erwähnt .1/. F. N. II, 85 ein
in der Lausitz gef. Ex., dessen F.-O. wahrscheinlich Niesky ist
Sichere F.-O. sind Lichtenau-Lauban (Wh.) und Siegersdorf
{Schm.), wo auch v.f (ab ?) Arceuthata Frr. selten aufgefunden
wurde.
2810. Eujnthecia Castiqata. Hb. Neue F.-O. der erst wenig beob-
achteten, aber sicher sehr verbreiteten Art sind Görlitz (Lands-
krone); Sehönberg (T.): Petershain -Mücka: Siegersdorf (Schm.).
2811. Eupithecia Trisignaria. H. S. Neu für die O.-L. Von Schm.
bei Siegersdorf entdeckt.
2812. Eupithecia Virgaureata. Dbht. Neu für die O.-L. Von 117*. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt: die Art kommt auch bei Schön-
berg ( 7V) vor.
Digitized by Googl
71
2813. Eupithecia Vulgata. Hw. Neue F.-O. der erst wenig beob-
achteten aber sicher sehr verbreiteten Art sind Schönberg (T.);
Siegersdorf (Schm.).
2814. Eupithecia Campanulata. H. S. Neu für die O.-L. Von Wh.
in grosser Anzahl bei Lichtenau-Lauban erzogen.
2«15. Eupithecia Albipunäata. Hu. Neu für die O.-L. Von T. bei
Schönberg entdeckt.
2818. Eupithecia Minutata. Gn. Neu für die O.-L. Die Art wurde
gefunden bei Lichtenau-Lauban ( Wh.) und bei Schönberg (E.)
in 1 Ex., das sich in meiner Sammlung befindet.
2820. Eupithecia Absinthiata. Cl. Neue F-O. der nach M. verbreiteten
aber wenig beobachteten Art sind Görlitz (24. Juli 1889, v. 71);
Schönberg (T.).
2831. Eupithecia Indigata. Hb. Neue F.-O. der sicher sehr verbreiteten
Art sind Beichenbach: Schönberg (71): Siegersdorf (Schm.).
2833. Eupithecia Lariciata. Frr. Neu für die O.-L. Von Wh. bei
Lichtenau-Lauban entdeckt; die Art kommt auch bei Schön-
berg (T.) vor.
2845. Eupithecia Sotninala. Hb. Bisher nur von Lichtenau -Lauban
bekannt: neuer F.-O. ist Sicgersdorf (Schm.).
Von den nun folgenden Micropteren sind nur die für die O.-L.
neuen Arten bis zu den Tortricina inclusive aufgeführt
worden. Die Angabe neuer F.-O. und die der neuen Tineina,
Mieropterygina und Pterophorina bleibt, einer späteren Veröffentlichung
vorbehalten.
Pyralidae.
3*2. Asopia OlancinaJis. L. Schönberg (TV) und Siegersdorf (Schm.),
selten.
40. Endotricha FlammvaJis. S. V. Lichtenau-Lauban und b. Berthels-
dorf-Lauban {Wh.): Schönberg (T.): Siegersdorf (Schm.), n. hfg.
71. Scoparia Frequentella. Sit. Lichtenau-Lauban (Wh.) und von
Schönberg <T.) 1 Ex., das sich in meiner Sammlung befindet.
121. Botys Porphi/ralis. S. V. Lichtenau-Lauban ( Wh. z. B. 17. Mai
18G3) und Siegersdorf [Schm.), ziemlich selten.
158. Botys Repandalis. S. V. Lichtenau -Lauban ( Wh.).
187. Botys Femußüis. Hb. Schönberg (71».
217. Eurycreon Paleatis. F. Lichtenau-Lauban (Wh., zweimal im
Dorfe gef.); Schönberg ( 7'.); Siegersdorf (Schm.), selten.
Digitized by Google
72
241. Orobena Frumentalis. L. Görlitz {v. T.); Löbenslust -Lichtenau
{Wh.); Siegersdorf (Schm.), n. selten auf Kleefeldern.
288. Paraponyx Stratiotata. L. Sehönberg (T.) in einigen Exx.
Acentropodidae.
292. Acentropus niveus. Ol. Schon Wocke hielt ein Vorkommen eines
Acentropus in Schlesien nicht für unwahrscheinlich. Nun hat
in neuester Zeit thatsächlich Schm. die angegebene Art im Juni
bei Lampenlicht bei Ullersdorf- Siegersdorf entdeckt. Die Art
ist auch nach 0. Nickerl in Böhmen und zwar 18. August 1889
ebenfalls bei Lampenlicht bei Budweis unweit der Moldau auf-
gefunden wordon.
Chilonidae.
301. Schoenobius Mucronellus. 8. V. Sicher von Wh. an dem früheren
Pfarrteiche in Lichtenau -Lauban, ebenso an den Silberteichen
im Lichtenauer Busch gef. In neuerer Zeit wurde die Art
bei Schönberg (T.) erbeutet; ich besitze ein dort 17. Juni 1879
gef. Ex. Nicht ohne Interesse ist es, dass ich ein ganz frisches
Ex. 14. April 1894 auf sterilem Syenitterrain, fern von jedem
Wasser, bei Dresden Abends bei Licht fing. Meine Zweifel
über die Art wurden durch die Bestimmung Sorfiagens beseitigt.
302. Chilo Phragmiteüus. Hb. Mit Sicherheit auch in der O.-L. Von
T. bei Schönberg entdeckt und mir in einem Ex. mitgetheilt.
Crambldae.
304. Calamotropha Paludella. Hb. Neu für Schlesien und die
O.-L.; von mir in 1 Ex. 23. Juni 1895 bei Kohlfurt erbeutet.
311. Crambus Alpinellus. Hb. Wenig verbreitet, jedenfalls im Haide-
lande noch aufzufinden. Sichere F.-O. sind Lichtenau-Lauban
(Wh.), selten; Schönberg (T.).
391. Crambus Deliellus. Hb. In der Umgebung von Siegersdorf (Schm.)
gemein. Jedenfalls ist die Art verbreiteter.
396. Crambus Lithargyrellu*. Hb. Bei Siegersdorf {Schm.) häufig.
Jedenfalls viel verbreiteter.
Phycideae.
418. Nephopteryx Spisskeüa. F. Sicher von Wh. bei Lichtenau gef.;
bei Siegersdorf [ScJim.j selten.
Digitized by Google
73
429. Nephoptery.r Similella. Zli. Grosse Seltenheit. Von Wh. in einem
Ex. 25. Mai 18(50 erbeutet und von Zelter bestimmt.
452. Pempclia Faecäla. Z. Von T. bei Schernberg entdeckt. Das Ex.
befindet sich in meiner Sammlung.
515. Acroliasis Obtusella. Hb. Bei Siegersdort' selten von Schm. er-
beutet.
526. Acroltasis Sodaleila. Z. Die Art wurde von Wh. bei Lichtenau-
Lauban erbeutet und von Zeller als Sodaleüa Z. bestimmt. Die
Art ist nach Wocke auch für das preussisehe Schlesien neu.
528. Acrobasis Rabrot ibiella. F R. Von Wh. bei Lichtenau aus der
Kp. gezogen.
535. Myelois Cirrigerella. ZU. Bei Siegersdort' (.Schm.) selten als
Falter im Juni auf Blüthen von Hieracium und Scabiosa gef.
560. Myelois Advenella. ZU. Die Art wurde bei Lichtenau -Lauban
(Wh.) und Schönberg (T.) erbeutet,
572. Myelois Tetrkella. F. Von Schm. bei Siegersdorf' n. häufig auf
grasigen, trockenen Stellen gefunden.
587. Nyäegretis Achatmella. Hb. Von Sehn, bei Siegersdorf auf
trockenen Feldrainen im Grase im Juli erbeutet.
591. Anqtlom Cinnamomeüa. IMip. Einzeln im Mai und Juni von
Scfim. bei Siegersdorf aus Fichten auf einer Waldwiese ge-
klopft.
598. Euzophera Terehrella. Zk. Von Wh. bei Liehtenau-Lauban ent-
deckt und aus der lip. gezogen; auch T. fand die Art bei
Schönberg.
609. Euzophera Churosella. Z. In einem Ex. von Schm. b. Siegers-
dorf 1894 erbeutet.
Ephestia Kuenella. Z. Dieses Hausthicr hat sich auch in der
O.-L. eingefunden und ist hier öfter beobachtet worden: Görlitz
(30. October 181)3): Lichtenau -Lauban (Wh.): Schönberg (7'.):
Petershain -Mücka (13. Mai 1894) zu vielen Hunderten in einer
Bäckerei: Siegersdorf [Schm).
641. Ephestia Interpunctella. Hb. Von Schm. mit der vorherigen Art
zusammen aber viel seltener bei Siegersdorf gefunden.
Galleriae.
♦►47. Achroea Grisella. F. Bei Siegersdort' (Schm.) nicht häufig aus
Bienenstöcken erhalten.
Digitized by Google
74
Tortricina.
(>52a. Teras ab. Coronana. Thnbg. Von Wh. bei Lichtenau -Lau bau
entdeckt,
(»70. Teras Spansana. F. Zieml. selten: nur von Siegcrsdorf {Schm i
bekannt.
073a. Teras v. Proteana. H. S. Nur von Wh. bei Kolilfurt erbeutet.
(»77. Teras Lithargyrana H. S. Verbreitet und stellenweise häufig.
z. B. Buckberg-Lauban (117/.;: Schönberg (7Vi: Siegersdorf (.Sr/wi).
(»78. Teras Selasana. H S. Von 117/ bei Lichtenau-Lauban entdeckt.
(>81). Tortrix Crataegana. Hb. Nicht selten bei Siegersdorf {Schm.):
auch sonst wohl in der O.-L. verbreitet.
«1)2. Tortrix Sorhiana. Hb. Schönberg (T.): Charlottenhot' (13. Juni
1895 häufig): Kohlfurt (22. Juni 181*0): Siegersdorf [Sehnt, hfg.i:
also wohl über die ganze O.-L. verbreitet,
(51*5. Totirix Costana. F. Von 117*. bei Lichtenau-Lauban entdeckt.
70(1. Tortrir Aeriferana. H. S. Sehr selten. Ich besitze 2 Exx..
welche aus Schönberg (T) stammen. Die Art wurde auch
11. Juli 18U5 an einem Ahornstamme in der Nähe von Lari.r
am Wilhelmsplatz in Görlitz (e. T.) erbeutet.
721. Torf rix Asinana. Hb. Diese Art wurde von Wh. bei Lichtenau-
Lauban gefangen und von Zeller bestimmt: sie ist nach Woche
auch für Schlesien neu.
72b\ Tortrix Bifasciana. Hb. Sehr selten. Ein Ex. wurde von Schm.
bei Siegersdorf im Mai aus Fichten geklopft.
721). Tortrix Loefiingiana. L. Von T. bei Sihönberg entdeckt: dann
klopften v. T. und ich die Art und die Varietät Eetypana Hb.
7. Juni 181)5 bei Charlottenhof in mehreren frischen Stücken
aus Eichengebüsch.
738. Tortrix Vilmrniana. F. Von Sehnt, bei Siegersdorf n. häutig
auf Haidestrecken gefangen.
7(»7. Seiaphila Osseana. Sc. Nach im Oberlande auf nassen Berg-
wiesen, doch n. häutig; die Art kommt auch in der preussischen
O.-L., z. B. bei Lichtenau-Lauban n. selten vor.
783. Seiaphila Ptmrana. Hb. Bisher wenig beobachtet; sicherer F. 0.
ist Schönberg (T.j: doch hat auch Wh. die Art • jedenfalls
bei Lichtenau-Lauban — erbeutet,
847. Cochfflis Rutilana. Hb. Bei Siegersdorf von Schm. selten im
AVachholdergest rauch gef.
Digitized by Google
75
874. Cochylis Heydeniana. H. S. Die im Wocke'schen Verzeichnisse
der Falter Schlesiens fehlende Art hat T. bei Schönberg 3 1 . Mai
1879 erboutet: sie ist von Zelter bestimmt worden. Ein bei
Görlitz 1894 gefangenes Ex. gehört wohl ohno Zweifel auch
hierher.
896. Cochylis Curvistrigana. Wik. Selten bei Siegersdorf von Schm.
erbeutet.
917. Retinia Posticana. Zeit. Die Art fehlt bei i/., während Woche
Kohlfurt und Niesky als F.-O. angiebt: sie wurde auch von
Schm. bei Siegersdorf bei ähnlichen lokalen Verhältnissen ziem-
lich selten gef.
925. Penthina Profundana. F. Bisher nur von Wh. bei Liehtenau-
I>auban erbeutet.
932. Penthina Corticana. Hb. AI führt das Citat Hb. 13 bei Capreana
Hb. an, während beide Arten zu trennen sind. Corticana Hb.
ist in der O.-L. überall verbreitet.
933, Penthina Betulaetana. Hw. Auch hier zieht M. das Citat H S.
supl. 182 Nr. S. IV. 227 zu Crapreana Hb. Beide Arten sind
zu trennen. Betulaetana Hw. ist ebenfalls in der O.-L. verbreitet.
946. Pentftina Roseomacidana. H. S. Woche führt als F.-O. zuerst
Kohlfurt und Niesky in der O.-L. an; die Art ist aber ver-
breiteter und auch bei Lichtenau-Laubau {Wh.); Schönberg (T.)
aufgefunden worden.
948. Penthina Pyrolana. Wk. Von dieser Art gilt das vorhergesagte,
nur fällt der F.-O. Schernberg fort.
965. Penthina Turfomna. H. S. Bei M. fehlt die Art, wälirend
Woche Kohlfurt und Niesky als F.-O. angiebt.
963. Penthina Branderiana. L. Nur von Siegersdorf (Schm.) bekannt,
wo die Art n. selten ist.
966. Penthina Siderana. Tr. Diese Art hat sich in neuerer und
neuester Zeit in der O.-L. ausserordentlich vermehrt und ver-
breitet. Während 3/. noch keinen F.-O. für die preussische
O.-L. kennt, kommt sie jetzt vor in Görlitz (selten, ein Ex.
2. Juli 1895); Lichtenau -Lauban [Wh., seit etwa 15 Jahren
äusserst häufig); Schönberg (T.): Siegersdorf [Schm.} oft in
grosser Menge um Spiraea salicifolia L. sehwärmend).
967. Penthina Metallicana. Hb. Nur von JVh. bei Lichtenau-Lauban
. und bei Kohlfurt gef.
Digitized by Google
76
Wl. Penthina Bifamana. Hw. Nur von Schernberg (T.) bekannt.
1011. Aphelia Turfurana. Hw. Ebenfalls nur von Schön berg T.)
bekannt.
1021). Cf/molomia Hartif/iana. Rtz. Selten. Von T. bei S^hönberg gef.:
rlie Art wurde auch von St hm. bei Siegersdorf aus Fichten
geklopft.
1045. Grapholitha Kipallidana. Hw. Nur von T. bei Schernberg erl km itet.
1048. Grapholitha Aemulana. Shl. 1 >ie im Winke' sehen Verzeichnisse
der Falter Schlesiens fehlende und von Zeller bestimmte Art
wurde von T. 26. Juli IKS1 bei Schönberg in einem Ex. erbeutet.
1067. Grapholitha Bro.rimana. H. S. Nach M. würde die Art der
preußischen O.-L. fehlen; sie kommt aber auch hier sowohl im
Vorgebirge, z. B. Buchberg- Lauban (Wh.), als in der Haide-
gegend bei Siegersdorf (Sch m.) vor. Nach brieflicher Mittheilung
Zeller 's hielt dieser die Art für identisch mit Terftlla Cl.
1077. Grapholitha Semifastana. Stph. Nur von T. bei Schönberg auf-
gefunden.
10S8. Grapholitha Incarnatana. Hb. Kommt auch in der preussischen
O.-L. und zwar bei Lichtenau-Lauban vor.
1112. Grapholitha Citrana. Hb. Die Art ist nach ScJim. bei Siegers-
dorf n. häufig.
1122. Grapholitha Conterminana. H. S. Ich fing die Art im August
bei Moys-Görlitz: T. bei Schönberg.
1127. Grapholitha Tenebrosana. Dup. Die zweifellos verbreitete Art
wurde nur von T. bei Schönberg erbeutet.
ll.'U. Grapholitha Roseticolana. Z. Woche erwähnt Görlitz als F.-G.:
die Art kommt auch nicht selten bei Siegersdorf (Schm.) vor.
112H. Grapholitha Zebeana. Rtz. Ueber diese Art vergleiche die an-
geführte Litteratur. T. entdeckte sie bei Nicolausdorf in
Lärchen-Beständen, wo sie noch in jüngster Zeit von allen
(rörlitzer Sammlern allerdings sehr vereinzelt gefunden wurde.
Schm. beobachtete sie nicht selten bei Ullersdorf und Tilleu-
dorf unweit von Siegersdorf.
1142. Grapholitha Seruillana. Dup. Die Art kommt bei Lichtenau-
Lauban (Wh.) und bei Schönberg (T.) vor.
1144. Grapholitha Strobilella. L. F.-O. dieser bisher wenig beob-
achteten Art sind Lichtenau-Lauban (Wh.) und Schönberg i,T.).
Digitized by Google
77
1151. Grapholitha Coniferana. Wz. Woche führt Kohlfurt und Niesky
als F.-O. an, doch kommt die Art auch bei Lichteuau-Lauban
(Wh.) vor.
1157. Grapholitha Rußland. Wik. Ich erzog die seltene Art 10. Juni
lHi>5 bei Görlitz aus einer unbeachteten Rp.
Iii"''. Grapholitha Coronillana. Z. Woche führt in seinem Verzeichnisse
der Falter Schlesiens bei dieser Art Görlitz als F.-O. an. Ich
besitze aber auch ein von 7. bei Schönberg 11. Juni 1878 ge-
fangenes Ex.
118Ü. Grapholitha Aurana. F. Jägerwäldchen-Görlitz, der Schmetter-
ling auf Blüthen von Heratlemn Sphmidylium L., auf der Lands-
krone (v. T.) häufig; Lnhtenau- Lauban (Wh.).
1-200. Phthoroblastis Populana F. Woche führt als F.-O. Kohlfurt an,
nach M ist die Art überhaupt verbreitet, doch bezeichnet er
keine F.-O.
12U5. Phthoroblastis Ochsenheimeriana. Z. Die Art will T. bei Schön-
berg gefangen haben. (T\
Tmetocera Lariciana. Z. Nach Woche wohl eigene Art, die
überall, wo grössere Lärchenbestände sind, vorkommen soll.
Görlitz: Lichtenau- Lauban [Wh.). Ich besitze die Art von
Schönberg (T.)\ um Siegersdorf ist sie selten. Selm, fand
die Rp. im Mai zwischen zusammengesponnenen Nadeln von
Lärchen.
1*213. Steganoptycha Neylcctana. Dup. Lichtenau -Lauban (Wh.) und
Siegersdorf (Schm.): hier n. selten.
1227. Steyanoptycha Rujimitrana. H. S. Nur von Schönberg (T.) be-
kannt.
1247. Steyanoptycha Rubiginosana. H. S. Ebenfalls nur von T. bei
Schönberg gef.
1*249. Steyanoptycha Minutana. Hb. Von T. bei Schönberg erbeutet;
die Art kommt auch bei Siegersdorf (Schm.) n. selten vor. Die
Rp. lebt, zwischen Blättern von Populus TremuUi.
1*261. Phoj'optvrys Comptana. Froel. Schm fand bei Siegersdorf die
Rp. an einer Stelle, einer verlassenen Kiesgrube, wo sie zwischen
den Blättern von Potent illa venia L. überwintert, häufig vor.
1*264. Phojopteryj- Lundana. F. Diese verbreitete Art ist wohl Hin-
aus Versehen von .17. nicht angeführt. Sichere F.-O. sind Görlitz:
Petershain-Mücka; Kohlfurt; Siegersdorf (ScJint.).
Digitized by Google
78
1276. Dichrorampha Simpliciana. Hw. Bisher mir von T. bei Schön-
berg 19. und 23. Juli 1878 gefangen.
1296. Dichrorampha Saturnana. (in. Bisher nur von Görlitz (Dresdener
Bahndamm) und von Nikrisih (Zittauer Bahndamm) bekannt.
An beiden Stellen im Mai z. häufig an Tanawtum vulgare.
Wahrscheinlich viel verbreiteter.
Digitized by Google
Der MMod in Dienste der Wissenschaft.
Von Premier- Lieutenant Gross aus Berlin.
(Vortrag, gehalten in der „Natnrforschenden Gesellschaft44 zu Görlitz
am 14. December 1894.)
Der Luftballon und das Problem der Luftsehifffahrt nimmt
zwar nur ein gar kleine» aber kochst interessantes Kapitel ein in dem
grossen und werth vollen Buche der Physik und Technik, doppelt
interessant, weil es noch wenig durchblättert, ja theilweise noch nicht
ganz aufgeschnitten ist, wenn ich so sagen darf, und ferner interessant,
weil es den Menschen hinaufführt in ein Reich, wohin der Alles
durchstöbernde Scharfsinn desselben und sein geräuschvolles, heftiges
betriebe noch nicht dauernd einzudringen vermochte, wo noch jene
geweihte und erhabene Ruhe der Natur herrscht.
Ebenso gross aber und allgemein das Interesse auf diesem Ge-
biete verbreitet ist, fast ebenso gering ist auch die Kenntniss über
da* Wesen und den Werth dieses Stiefkindes der Technik.
Man freut sich über den schönen Anblick eines in die Luft ent-
schwebenden Ballons, man bewundert den kühnen Muth der Männer,
die sich tliesem gebrechlichen Fahrzeuge anvertrauen, man lauscht
gern den interessanten Schilderungen derselben, die diese von ihren
Luftreifen entwerfen, damit aber ist auch zumeist das Interesse an
diesem Spielzeuge, wofür man den Ballon hält, erschöpft, dessen
wahren Werth mau erst in der neuesten Zeit zu würdigen gelernt hat.
Gar häufig werden wir Luftschitfer gefragt: „was wollt Ihr
eigentlich dort oben ergründen; Ihr wisst ja nicht einmal wohin Euch
der Wind vorschlagen wird und wo Ihr des Abends landen werdet,
wie und wem könnt Ihr da eigentlich Nutzen bringen mit Euren ja
*>nst recht interessanten Fahrten?"
Wohl Manche auch unter Ihnen, meine hochverehrten Zuhörer,
furchte ich, werden sich selbst schon diese Frage vorgelegt haben,
wenn sie gelesen oder gehört haben von der Thätigkeit der Militär-
LutWIiüTer- Abtheilung oder von den kühnen Fahrten des Ballon
-Humboldt und „Phönix".
Digitized by Google
80
Es ist mir daher eine ganz besondere Ehre und Freude, grade Ihnen
hier, die Sie mir als Ihrem engeren I Landsmann so häufig schon Ihr Wohl-
wollen und Ihr Interesse an meiner Thätigkeit gezeigt und bewiesen
haben, die Zwecke und Ziele auseinandersetzen zu dürfen, die der
Luftballon im Dienste der Forschung und Wissenschaft verfolgt, und
Ihnen vortragen zu dürfen, was bisher auf diesem Gebiete in fremden
Staaten geleistet wurde, und gegenwärtig bei uns geleistet wird.
Nachdem der bei seiner Erfindung vor wenig mehr als 100 Jaliren
bereits so begeistert begrüsste Luftballon, welcher dem Menschen neue
Bahnen des Verkehrs über Länder und Meere zu eröffnen und ihm
bisher unerforschte Thcile der Erde zu erschliessen versprach, all"
diese» weitgehendsten und phantastischen Hoffnungen und Erwartungen
schmählich getäuscht hatte, da sank er selir bald zurück in seiner
Werthschätzung und war schliesslich lange Jahre hindurch nur noch
dazu verdammt, die Schaulust einer neugierigen Menge zu befriedigen
und hierdurch die Taschen unternehmungslustiger Besitzer von Ver-
gnüguugs-Lokalen und sogenannter Luftschiffer, die wenig besser als
Akrobaten waren, mit klingender Münzt» zu füllen.
Zweifellos aber sind der Luftschifffahrt, ernstere und würdigere
Ziele und Aufgaben gesteckt, sie kann dem Menschen, der gewohnt
ist alle neuen Erfindungen und Entdeckungen sich nutzbar zu machen,
viel bessere Dienste leisten und zwar in doppelter Weise, einmal in
den Dienst der Vaterlands -Vcrtheidigung und des Krieges gestellt
und ferner im Dienste der Forschung und Wissenschaft.
Lassen Sie mich, hochverehrte Anwesende, ehe ich auf mein
eigentliches Thema „Der Ballon im Dienst der Wissenschaft u eingehe.
Ihnen mit wenigen Worten wenigstens auch die Bedeutung des Ballons
als Kriegsgeräth erläutern.
Die Schlachten der Gegenwart werden weniger durch das Ueber-
gewicht der Massen oder durch die Ueberlegenheit der bis zur Vol-
lendung vervollkommneten Waffen entschieden, vielmehr entscheidet
heut zu Tage die Intelligenz des Feldherrn, welcher es versteht, seine
auf meilenweite Strecken vertheilten Streitkräfte richtig anzusetzen
und zu dirigiren, sowie dieselben dem Feinde überraschend in die
Flanke oder in den Rücken zu führen. Hierzu aber inuss der Führer
nicht nur dauernd wissen, wie und wo jeweilig seine Corps und
Divisionen im Gelände raarschiren oder stehen, sondern er inuss auch
die Stellung, Stärke und womöglich die Absichten seines Gegners
Digitized by Google
61
kennen oder vermuthen, um hiemach seine Dispositionen zu treffen.
Diese Art der modernen Taktik ist von Jalir zu Jahr schwieriger ge-
worden durch die Tragweite und Präcision unserer Feuerwaffen, welche
dazu zwingt, sich gegenseitig so lange als irgend möglich im Termin
zu decken und zu verstecken, doppelt schwierig noch in allerneuster
Zeit, seit durch Einführung des rauchlosen Pulvers der frühere Qualm
der Geschütze und Pulverdampf der Gewehre nicht mehr den Gegner
verräth. Welch hohen, ja entscheidenden Werth hier ein rechtzeitig
mit Morgengrauen emporsteigender Fesselballon, in dessen Korbe sich
ein wohl orientirter und taktisch geschulter Offizier befindet, für den
Feldherrn haben muss, sieht ein Laie ein. dazu braucht man nicht
Soldat zu sein. Meilenweit liegt die Landschaft klar wie eine Karte
vor den Augen des spähenden Offiziers, der Feind und der Freund
wird in seinen Stellungen und Bewegungen in die Generalstabskarte
eingezeichnet, die mit Blitzesschnelle am Haltekabel des Ballons herab«
saust, begleitet von Erläuterungen, die der elektrische Strom im
Kabel per Telephon oder Telegraph momentan übermittelt.
Mit einem Worte, der Ballon als Kriegsgeräth ist das oberste
Auge des Feldherrn, vor dessen weit hinreichendem Blicke das taktische
Versteekenspielen der Gegenwart mehr und mehr ein Ende nehmen
muss. Ist es nicht eine gar vornehme Aufgabe, die hier dem ge-
fesselten Ballon zufallt, sollte es nicht selbst das Leben eines Mannes
werth sein, der sich hier zum Wohle vieler Tausender event. opfert.
Denken wir femer an die Belagerung von Paris 1871, wo es
den Franzosen gelang, den Verkehr zwischen der belagerten Haupt-
stadt und dem Lande lediglich nur noch mit dem Luftballon aufrecht
zu erhalten, entkam doch auch Gambetta, die Seele des neu entfachten
Krieges, nur mit Hülfe des Luftballons, ein Ereigniss. welches uns
Tansende von muthigen Kriegern gekostet hat.
Doch ich lasse mich als* Soldat hinreissen, ich wollte Ihnen ja
berichten von dem Werthe des Ballons im Dienste der Wissenschaft.
Der Luftballon allein bietet dem Manne der Wissenschaft die
Möglichkeit, in das Element siegreich einzudringen, welches sich seinem
Korsehungsd ränge bisher am längsten entzogen hat.
Will der Mensch die Ursachen und Gründe studiren und kennen
lernen, nach dem sich der ewige in alle menschlichen Verhältnisse so
tief einschneidende Wechsel der Witterung vollzieht, um hieraus
wenigstens mit annähernder Sicherheit das Wetter vorausbestimmen zu
Abhandl. Bd. XXI. (j
Digitized by Google
82
können, so darf er sieb nicht wie bisher damit begnügen, die täglich
aus den zahlreichen über die ganze civilißirte Welt verbreiteten
meteorologischen Stationen telegraphisch einlaufenden Witterungs-Be-
richte zu registriren und zu combiniren. vielmehr muss er in das zu
untersuchende Element selbst, die freie Atmosphäre, wo jener ewige
Wechsel sich vollzieht, eindringen. Hier wird man nicht nur wie auf
der Erde die Wirkungen, sondern was ungleich werthvoller ist, ihre
Ursache kennen lernen und studiren können, und somit Klarheit über
bisher noch unbekannte Vorgänge in unserer Atmosphäre verschaffen.
Die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit dieses Studiums der
freien höheren Atmosphäre hat sich erst in neuerer Zeit seit der Ent-
wickelung der eigentlichen meteorologischen Wissenschaft als Physik
der Atmosphäre immer mehr Bahn gebrochen.
In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts ruhte die Meteorologie
auf geographisch statistischer Grundlage und war streng genommen
nur als Klimatologie zu bezeichnen.
Erst als man in den fünfziger Jahren begann den Zustand der
Atmosphäre für ganz bestimmte in gleichen Zeitintervallen auf ein-
ander folgende Zeitpunkte in's Auge zu fassen, und durch Vermittel ung
des Telegraphen in der Lage war, über den Zustand der Atmosphäre
auf einem grossen Theile der Erdoberfläche gleichzeitigen Bericht
zu erhalten, hat diese Wissenschaft sich selbständig entwickelt und
einen Platz neben den übrigen Naturwissenschaften sich erworben.
Erst seit dieser Zeit konnte man das Wetter selbst im strengen Sinne
des Wortes zum Gegenstand des Studiums machen und von einer
meteorologischen Wissenschaft als Physik der Atmosphäre sprechen.
Diese veränderte Aufgabe wies aber mit Nothwendigkeit auf
eine eingehende und strenge Untersuchung der einzelnen atmosphäri-
schen Zustände hin, sie drängte dazu, die Sätze der allgemeinen
Mechanik sowie namentlich der Thermo-Dynamik auf meteorologische
Vorgänge anzuwenden und hierdurch Ursachen und Wirkungen des
ewigen Wechsels im Zustande der Atmosphäre zu erklären oder zu
finden.
Noch vor wenigen Jahren glaubte man in dieser Richtung be-
reits einen gewissen Abschluss gefunden zu haben, insofern man in
der Lehre von den barometrischen Depressionen und Hochdruck -Ge-
bieten als Folgeerscheinungen localer Erwärmungen und Abkühlungen
den Schlüssel gefunden zu haben glaubte für die Erklärung beinahe
Digitized by Google
i
öS
>ämmtlicher atmosphärischer Erscheinungen. Nachdom jedoch in
neuester Zeit sowohl die an Hochstationen gewonnenen Beobachtungs-
Rwtlltate als auch theoretische Ueberlogungen bedeutender Gelehrter
Mängel dieser sogenannten Oonvections- Theorie immer mehr zur Er-
kenntnis gebracht haben, handelt es sieh jetzt um eine neue gründ-
liche Durcharbeitung der fundamentalen Fragen.
Diese neue Auffassung stellt nun aber auch neue Anforderungen
au die practi.schen Beobachtungen der atmosphärischen Vorgänge. Die
Untersuchungen des Wärme-Austausches zwischen der Atmosphäre und
der Erdoberfläche drängen dazu, das Beobachtungsgebiet mehr und
mehr vom Erdboden zu lösen und in die freie Atmosphäre zu Ver-
lan.
Hierzu allein aber ist der Luftballon im Stande, denn die meteoro-
logischen Hochstat ionen, mögen sie noch so hoch auf die äusserste
Klippe eines eisgekrönten Bergriesen aufgebaut sein, sie kleben doch
immer noch an der Erde und werden daher von deren physikalischen
Eigenschaften, namentlich der Wärme- und Feuchtigkeitsausstrahlung
taeinflusst. Ferner können diese Stationen doch nur an sehr ver-
einzelten, oft hunderte von Kilometern von einander entfernten Punkten
vorhauden sein, sie können also nie eontinuirliche, den Witterung« - Er-
scheinungen folgende Beobachtung*- Resultate geben.
Dieser wichtigen Aufgabe allein ist im vollsten Maasse der Luft-
ballon gewachsen: als ein Punkt, ein Nichts in der Atmosphäre kann
<*r den Menschen in jede noch ertragbare Höhe in kürzester Zeit und
ui für die Beobachtungen günstigster Weise heben und gleichzeitig
'ler Luftströmung, welche jenen Wechsel der Witterung weiterträgt,
mit gleicher Geschwindigkeit folgen. Hier ist also grade der Umstand,
dass der Ballon immer noch ein Spielball des Windes ist, von hoher
Bedeutung, grade weil er ihm folgt, ist er hier doppolt werthvoll.
Die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft in verschiedenen
flöhen, zwei Faktoren, welche fast allein unser Wetter auf der Erde
bedingen, bei den verschiedensten Wetterlagen, d. h. unter der Herr-
•kbaft von Gebieten hohen und niederen Luftdruckes, im Wintor und
im Sommer, bei Tag und bei Xacht, festzustellen, war die Fundamental-
Aufgabe, weil nur durch deren Lösung entschieden werden kann, in-
wieweit die bisherige allgemein angenommene Convections- Theorie
der Luftcirculation haltbar ist, bezw. inwiefern und wie sie zu modifi-
uiren sein wird.
6*
Digitized by Google
"84
Ferner ist es von ganz besonderer Wichtigkeit, die Veränderung
zu ermitteln, welche das Gesetz der Temperatur- Abnahme mit der
Höhe erfährt, wenn man aus der nebelfreien klaren Luft in die Wolken
eintritt. Es darf nämlich als nunmelir erwiesen gelten, dass man die
wesentlichste Ursache der Wolken und Niederschlagsbildungen in der
Abkühlung zu suchen hat, welche die Luft beim Aufsteigen erfährt.
Noch viel interessanter aber werden diese Beobachtungen und Unter-
suchungen, wenn der Ballon die oberste Begrenzung der Wolken er-
reicht und siegreich durchbricht. Diese Fläche spielt nämlich in ge-
wissem Sinne dieselbe Rolle, welche bei unbewölktem Himmel der
Erdoberfläche zufällt, jedoch in ganz eigenartiger höchst mannigfaltiger
Weise, auf die einzugehen mich hier zu weit führen dürfte. Erwähnt
sei nur, dass zwischen dieser Wolkenoberfläche ein abermaliger Aus-
tausch von Wärme, Feuchtigkeit und auch Electrieität mit der darüber
liegenden freien Atmosphäre stattfindet. Diese bisher nur im All-
gemeinen bekannte Thatsache ist geeignet, bisher räthsclhaft er-
scheinende Wetterzustände auf der Erde zu erklären.
Nicht minder wichtig sind die Aufschlüsse, welche man aus den
Ballonbeobachtungen über die Höhen erhält, bis zu denen hinauf die
atmosphärischen Wirbelbewegungen ihre Herrschaft erstrecken, und
wie hoch die Bewegungen der Luftmassen in gleichem Sinne vor
sich gehen. Die Bestimmung der Höhe, in welcher das Zuströmen
nach den Depressionen in ein Ausströmen übergeht, ist eine Sache von
allergrösster Wichtigkeit. Die Fahrten des „Humboldt" und „Phönix^
haben hierüber bereits ganz überraschende Aufschlüsse gebracht, da
es bei zahlreichen Fahrten gelang, in die obere, oft entgegengesetzt
gerichtete Luftströmung vorzudringen.
Wie ausserordentlich interessant es ist, noch Aufschlüsse zu er-
halten über die Beschaffenheit und Mächtigkeit der Wolken selbst,
braucht kaum hervorgehoben zu werden, ich will nur hier erwähnen,
dass wir mit unseren Fahrten die höchst werthvolle Thatsache der
enormen Unterkühlung von Wolken festgestellt haben, aus der zum
grössten Theile sich die Gewitter begleitenden Wettererscheinungen er-
klären lassen. So trafen wir beispielsweise bei einer Fahrt von 5000
Meter Höhe eine Cirrostratus -Wolke an, welche trotz 20° Kälte, die
in ihr herrschte, aus nicht gefrorenen Wassermolecülen bestand, die
erst bei der Berührung mit uns sofort zu Eiscrystallen erstarrten. Der
Ballon ist ferner der beste Windgeschwindigkeitsmesser selbst, da er
Digitized by Google
85
mit der gleichen Geschwindigkeit von der ihn umgebenden Luftmasse
fortgerissen wird, so das« die Richtung und Geschwindigkeit seiner
Fahrt nur durch den Vergloich mit der sich scheinbar unter ihm fort-
bewegenden Erde gemessen werden kann. Welche enormen Unter-
schiede auch hier in verschiedenen Höhen vorhanden sind in Kichtung
and Geschwindigkeit, lehrt eine Doppelfahrt des „Phönix u und des
Registrirballons „Cirrus". Ersterer fuhr in lS'/z Stunden von Berlin
nach Jütland, letzterer dagegen am gleichen Tage in 10 Stunden von
Berlin nach Bosnien, ersterer in 3 4000, letzterer in 16- -18000 m.
Höhe.
Schliesslich sei nicht unerwähnt, dass es auch für andere Zweige
der universellen Forschung wohl interessante Fragen giebt, die der
Ballon allein zu lösen vermag, so z. B. für den Chemiker die Kennt-
niss der chemischen Zusammensetzung der Luft in der höheren Atmo-
sphäre, für den Arzt und Physiologon die Einwirkung der Luft- Ver-
dünnung mit zunehmender Höhe auf den menschlichen und thierischen
Organismus, für den Astronomen manche Brechung« - Erscheinungen
der Lichtstrahlen in der reineren Atmosphäre, kurz. Sie werden aus
den hier nur flüchtig skizzirten Aufgaben, die an den Ballon im
Dienste der Wissenschaft herantreten, hoffe ich, ersehen, dass dieselben
so mannigfacher und lohnender Art sind, dass deren Lösung eines
ganzen Mannes Energie und Thätigkeit wohl werth sind, und dass es
eine gar vornehme und dankenswerthe Aufgabe ist, auf diesem Ge-
biete als Pionier der Erforschung der Atmosphäre Mühen und Ge-
fahren auf sich zu nehmen, die sich reichlich bezahlt machen durch
die Grossartigkeit dessen, was man dort oben sieht, fühlt und erlebt.
Der Kampf mit dem Element macht den Menschen frei von all' den
kleinlichen Sorgen und Gesichtspunkten, mit, denen er sich unten auf
der Erde quält, er stählt den Muth, er macht das Herz weit und
empfanglich für alles Grossartige und Schöne der Natur und giebt
ihm eine Ahnung von der Allmacht Gottes.
Doch ich will Ihnen hier Nichts vorschwärmen von dem. was
dem Luftschiffer seinen mühevollen Beruf so lieb und werth macht;
kehren wir also zurück zu unserem eigentlichen Thema.
Nachdem ich Ihnen in grossen Zügen die Zwecke und Ziele an-
gedeutet habe, welche dem Ballon im Dienste der Wissenschaft und
zwar speciell der Meteorologie gesteckt sind, lassen Sie mich Ihnen
vortragen, was bisher auf diesem Gebiete namentlich von anderen
Digitized by Google
sc,
Nationen geleistet worden ist, um Ihnen beweisen zu können, weshalb
es gerade jetzt erforderlich wurde, die Arbeiten von Neuem wieder
aufzunehmen bezw. zu vollenden.
Die erste zu wissenschaftlichen Forschungen unternommene Luft-
fahrt fallt bereits in das Jahr 1803. Sie wurde von dem belgischen Physiker
Robertson und dem Luftschiffer Lhost zu Hamburg ausgeführt. Man
erreichte angeblich eine Höhe von 7400 m., was allerdings bei der ge-
ringen Grösse des Ballons sehr unwahrscheinlich ist, und stellte
Messungen der Lufttemperatur und Luftelectricität an, welche in Folge
der Mangelhaftigkeit der damaligen Instrumente für die heutige Wissen-
schaft werthlose Resultate ergaben. Robertson führte hierauf noch
einige Fahrten in Russland aus, welche wegen der dabei nur er-
reichten geringen Höhe weniger interessant waren. Indessen erregten
die gewonnenen Resultate grosses Interesse und Widerspruch bei der
Academie der Wissenschaften zu Paris, so dass man hier schon im
folgenden Jahre, also 1804, zwei junge Gelehrte, Biot und Gay Lussac.
mit der Ausführung gleicher Forschungen betraute und ihnen einen
Militär-Ballon zur Verfügung stellte. Da dieser zu kleine Ballon die
beiden kühnen Männer, welche ohne Luftschiffer sich zum ersten
Male gleich ihm anvertrauten nur auf 4000 m. zu heben vermochte,
so stieg Gay Lussac allein ein zweites Mal auf und erreichte 7000 m.
Höhe. Die gewonnenen Resultate stimmten mit denen Robertson^
durchaus nicht überein; man war daher noch unklarer als zuvor. Auch
dieses negative Resultat ist wohl zum grossen Theil auf die Mangel-
haftigkeit der zu den Messungen verwendeten Instrumente zurück-
zuführen. Das gute Beispiel des französischen Gelehrten wirkte
zündend auch auf einen Deutschen. Professor Jungius stieg in Berlin
im Jahre 1805 zur wissenschaftlichen Forschung ganz allein in einem
Ballon auf, erreichte G500 m. Höhe angeblich, brachte aber gar keine
Resultate mit zur Erde zurück, da ihn sehr bald, wie er selbst an-
giobt, eine schlafartige Betäubung überfiel.
Erst im Jahre 1850 sind zwei weitere Fahrten zu wissenschaft-
lichen Zwecken zu verzeichnen. Barrai und Bixio, zwei französische
Gelehrte, erreichten bei der ersten Fahrt 5900 m.. bei der zweiton
7000 m. Höhe und landeten beide Male in höchst gefährlicher Weise,
da ihr alter morscher Ballon in der Luft Risse erhielt. Wenn auch
die bei diesen Fahrten gewonnenen Zahlenwerthe ihrer Messungen
gleichfalls der Mangelhaftigkeit ihrer Instruinente wegen ungenau
Digitized by Google
87
waren, so wurden doch recht interessante und neu»; Bestimmungen
der Eisnadel -Wolken sowie der in ihnen auftretenden optischen Er-
scheinungen hierdurch gewonnen.
Mit den Forschungsfahrten , welche fast zu derselben Zeit in
England ausgeführt wurden, beginnt auf diesem Gebiete eine neue
hahnbrechende Periode, deren Ergebnisse die. Grundlage für die An-
schauung und Gesetze der höheren Atmosphäre bis in die neueste
Zeit bildeten und noch biltren. Die 30 Luftreisen des englischen
Meteorologen James Glaisher's sind wohl auch die einzigen überhaupt,
welche in Folge der Energie, Geschicklichkeit und Zuverlässigkeit
dieses kühnen Forschers wirklich brauchbare Resultate ergaben. Als
Vorgänger Glaishers's verdient noch Welsh genannt zu werden, welcher
auf Veranlassung der Sternwarte zu Kiew mit dem Luftschiffer Grun
zwei Fahrten ausführte, 7000 m. Höhe erreichte und interessante
Daten zur Erde brachte.
Auf die Fahrten Glaisher's lassen Sie mich etwas genauer ein-
gehen, einmal da dieselben hochinteressant sind und ferner, weil
unsere Fahrten mit dem „Humboldt" und „Phönix" mit jenen in
Concurrenz zu treten berufen sind, bezw. dieselbon corrigiren und er-
gänzen sollen.
Mr. Glaisher, Chef des Meteorologischen Bureaus zu Greenwich,
und der bekannte Luftschiffer Coxwell unternahmen es mit echt
britischer Energie, die oberen Luftschichten der Atmosphäre systema-
tisch zu durchforschen, die man bis dahin für den Menschen als nicht
mehr zugänglich hielt. Sie führten diese kühnen Fahrten meist von
dem central im Lande gelegenen Wolvcrhampton aus und geriethen
trotzdem häufig in grosse Gefahren des Meeres wegen, dessen Nähe
sie mehrfach zu rapiden Landungen aus ganz enormer Höhe zwang.
Ein alter, Coxwell gehörender Ballon von 2500 cbm. Grösse wurde
für diese Fahrten angekauft, später, als dieser bei einer Landung
von böswilligen Menschen zerstört war, wurdo ein neuer, 2600 cbm.
grosser Ballon neu erbaut. Die Ballons wurden mit einem besonders
präparirtem leichten Gase gefüllt, welches man durch Decarborirung
des Leuchtgases gewann, so dass dieselben eine ganz vorzügliche
Trage- und Steigkraft besassen.
Nach einem genauen Arbeitsplane, dem man allerdings den
Vorwurf nicht ersparen kann, dass zu viel auf einmal beobachtet
werden sollte, und ausgerüstet mit einem für den damaligen Stand
Digitized by Google
88
der Instrumentenkundc und Mechanik ungemein reichhaltigen und
sorgfaltig construirten Instrumentarium unternahmen Glaisher und
Coxwell in den Jahren 1861 — 66 dreissig Auffahrten und brachten
von diesen eine Unsumme von Beobachtungen der Lufttemperatur,
Luftfeuchtigkeit, Luftelectricität, der Windrichtung und Stärke, der
Wolkenbildung, Zusammensetzung und Höhe mit zur Erde; auch
stellte Glaisher spectroscopißche sowie physiologische Beobachtungen
an Menschen und Thieron an und sammelte Luftproben aus den
verschiedensten Höhen.
Auf diese mit anerkennensworthem Fleiss und Energie ge-
sammelten und verarbeiteten Beobachtungen baute die moderne me-
teorologische Wissenschaft als Fundament ihre Lehrsätze und An-
schauungen von den höheren Luftschichten der Atmosphäre auf, als
sie durch die Anlage ihrer Höhen-Observatorien auf den Berggipfeln
dazu geführt wurde, mclir und mehr ihr Interesse den höheren Luft-
schichten zuzuwenden. Dieselben Beobachtungen benutzen auch Phy-
siker und Astronomen zur Aufstellung ihrer Gesetze, in denen der
Zustand der höheren Atmosphäre eine Rolle spielt.
Ich komme noch auf den Werth der Glaisher' sehen Beobachtungen
zurück, es wird Sie interessiren , einiges über die Fahrten selbst zu
erfahren.
Gleich bei der ersten Fahrt schlug Glaisher seine Vorläufer an
Höhe, indem er fast 8000 m. erreichte; die interessanteste aller soiner
Fahrten ist die dritte, bei welcher er wahrscheinlich 10000 m. Höhe
erstieg. Lassen Sie mich eine Schilderung dieser Fahrt nach Glaisher's
Notizen geben.
Am 5. September 1862, 1 Uhr 3 Min., stieg der Ballon bei be-
wölktem Himmel von Wolvershampton auf, 1 Uhr 13 Min. trat der-
selbe in eine mächtige Wolke, die er 1 Uhr 17 Min. durchschnitten
hatte. Kein Wölkchen trübte mehr den dunkelblauen Himmel. 1 Uhr
21 Min. Höhe 3218 in.. Temperatur 0°, die Erde wird zeitweise durch
Lücken in den Wolken sichtbar. 1 Uhr 28 Min. Höhe 3800 m. Die
Höhe des höchsten Berges Europas, des Mont Blanc. wurde also in
25 Minuten erreicht, zu dessen Ersteigung sonst die gewandtesten
Bergsteiger 2 Tage unter den grossten Anstrengungen brauchon. Um
1 Uhr 34 Min. bemerkte Glaisher. das Coxwell sehr schwer zu athinen
beginnt, wohl in Folge des fortgesetzten Ballastwerfens ermüdet.
1 Uhr 3Vj Min. Höhe 6437 m., die Höhe des Chimborasso, es sind
Digitized by Google
89
13° Kälte, dio Feuchtigkeit ist 0° geworden. Ooxwoll wirft fort-
gesetzt grosse Mengen Ballast. Nach 10 Minuten befindet sich der
Ballon in der Höhe des höchsten Berges der Erde, dio Temperatur
ist auf 19 0 Kälte gesunken, jede Spur dor Feuchtigkeit der Luft ist
verschwunden. Bis zu diesem Momente, so berichtet Glaisher, konnte
ich noch ohne Schwierigkeiten meine Instrument«1! beobachten, während
Coxwell stark ermattet schien. Um 1 Uhr öl Min. zeigt das Barometer
nur noch IIV2 Zoll, ein Stand der einer Höhe von 8500 m. entspricht.
Bald darauf war es mir nicht mehr möglich, die Eintheilung an den
Instrumenten, auch den Zeiger meiner Uhr zu erkennen, ich bat daher
Coxwell, mir bei der Ablesung behülflich zu sein, jedoch war dieser
in den Ballonring hinaufgeklettert, um die Ventilleine, welche sich
verwickelt hatte, klar zu raachen. Ich wendete noch einmal meine
ganze Energie auf, um die Instrumente abzulesen, ich sah das Baro-
meter auf 10 Zoll und darunter sinken, wir befanden uns also auf
}S800 m. Höhe. Kurz darauf stützte ich mich auf den Instrumenten-
tisch, da mein rechter Arm vollständig todt joden Dienst versagte,
bald darauf geschah das Gleiche mit dem linken, mein Kopf sank auf
die linke Schulter, ich versuchte meinen Körper aufzurichten, indessen
es war mir nicht mehr möglich, meine Glieder waren wie abgestorben.
Ich sah Coxwell noch im Ringe sitzen, ich versuchte, ihn anzureden,
indessen versagte auch die Zunge den Dienst. Plötzlich wurde es
schwarz um mich, mein Sehnerv funetionirte nicht mehr, doch hatte
ich noch volle Besinnung. Ich dachte an don Tod, die Gedanken
rasten wild durch mein Gehirn, dann verlor ich die Besinnung. Meine
letzte Beobachtung hatte ich um 1 Uhr 54 Min. aufgezeichnet, ich
nahm au, dass ich um 1 Uhr 57 Min. die Besinnung verlor. Ich
kann nicht sagen, wann ich die Worte hörte „Temperatur und Beob-
achtung"; ich merkte, dass Coxwell mit mir sprach und mich wecken
wollte; die Besinnung kehrte zurück, doch konnte ich nicht sehen
und nicht sprechen. Plötzlich sah ieh wieder die Instrumente und
meine Umgebung, ich richtete mich auf und sprach mit Coxwell. Er
erzählte mir, dass auch er den Gebrauch seiner Hände verloren habe,
welche ganz schwarz geworden seien. Er war plötzlich, im Ringe
sitzend, von einer eisigen Kälte durchschauert worden, rings um ihn
starrte Alles von Eiszapfen. Dann war er in den Korb herabgeglitten
und sah, wie ich die Besinnung verloren hatte und wie todt zusammen-
gesunken war. Er wollte mich aufrütteln, doch auch er konnte kein
Digitized by Google
90
Glied mehr rühren. Durch eine letzte Kraftanstrengung habe er die
Ventilleine mit den Zähnen erfasst und gezogen, worauf der Ballon
zu fallen begonnen habe. Um 2 Uhr 17 Min. nahm ich meine Beob-
achtungen wieder auf, der Ballon war in sehr rapidem Fall, die Höhe
betrug noch 7200 m., die Temperatur 19 0 Kälte.
Glaisher nimmt nun an, das» der Ballon, welcher noch im Steigen
begriffen war, als er die Besinnung verlor, noch um 3000 m. gestiegen
sei und somit fast 11000 m. Höhe erreicht habe, eine Angabe, die
er zu beweisen versucht aus den Angaben eines Minimum-Thermometers,
welches — 24,4° also 4° tiefer stand als bei seiner letzten Ablesung
in 8883 ra. Höhe.
Diese Annahme ist durchaus unberechtigt, da seine Temperatur-
Ablesungen gar keine continuirliche Abnahme der Temperatur mit
zunehmender Höhe zeigen, worauf wir noch zurückkommen werden.
Wie dem auch sein mag, Thatsache ist, dass Glaisher bisher nur
noch einmal und zwar durch Herrn Berson bei der letzten „Phönixu-
Fahrt in diesem Monat an Höhe geschlagen wurde, welcher 9150 m.
Höhe und zwar bei vollem Bewusstsein erreichte und hier noch absolut
sichere Beobachtungen, ebenso wie wir in 8000 m. Höhe, anstellen
konnte.
Glaisher hat sich keineswegs dadurch, dass er beinahe das Leben
bei dieser Fahrt eingebüsst hätte, abhalten lassen, weitere Hochfahrten
zu unternehmen, er hat noch mehrmals Höhen von 7 — 8000 m. mit
dem Ballon erstiegen.
Seitdem sind in England aeronautische Unternehmungen zu
wissenschaftlichen Zwecken nicht mehr gemacht worden; Männer wie
Glaisher kommen eben nicht häufig vor.
In Frankreich, der Wiege der Luftschifffahrt, neidete man die
englischen Erfolge und Leistungen, man begann daher bald darauf,
das begonnene Werk Gay Lussac's fortzusetzen. Es bildeten sich im
ganzen Lande aeronautische Vereine, von denen zahlreiche Ballon-
fahrten unternommen wurden, auch solche zu angeblich wissenschaft-
lichen Forschungen. Doch die Oberflächlichkeit, Prahlsucht und Un-
zuverlässigkeit der Franzosen, welche von jeder Ballonfahrt ein Auf-
heben machen, als wäre sie eine cause celebre, macht diese Fahrten
für die exaete Wissenschaft vollständig werthlos. Man breitet die
Tricolore aus, die an keinem Ballon fehlen darf, man trinkt fleissig
im Ballon, man bricht in enthusiastische Rufe aus über die Schönheit
Digitized by Google
91
und Großartigkeit der Natur und beobachtet allenfalls ein minder-
werthiges, irgendwo an einer Korbleine angehängtes Thermometer,
um dann nach der Landung ein grosses Geschrei zu erheben über
die neuen und wunderbaren Resultate der angeblich wissenschaftlichen
Ballonfahrt.
Eine rühmliche Ausnahm»' hiervon machen zwei wirklich ernste
und sachgemäss ausgeführte Forschungsfahrten, welche von der soeiöte
francaist' de la navigation aerienne zu Paris 1874 und 75 ausgeführt
wurden. An denselben nahmen Theil Tissandier, Sivel und Croee-
Spinelli, drei ebenso kühne, als auch erfahrene und erprobte Luft-
schiffer. Bei der ersten Fahrt im Jahre 1874 erreichten dieselben
7000 m. Höhe und erprobten hier die Wirkung der künstlichen
Athmung von Sauerstoff auf den menschlichen Organismus, um dann
im Vertrauen hierauf noch höher in die Atmosphäre vorzudringen.
Zwei der kühnen Forscher mussten leider dieses Wagniss mit dem Tode
büssen: Sivel und Croc^-Spinelli wachten aus der Ohnmacht, in welche
alle drei bei über 8000 m. Höhe verfielen, nicht mehr auf. Tissandier,
welcher wieder zu sich kam, brachte nach fünfstündiger Fahrt die
beiden Leichen seiner unglücklichen Collegen zur Erde nieder.
Seit jener Katastrophe ist auf dem Gebiete der wissenschaftlichen
Erforschung der höheren Atmosphäre mit Hülfe des Luftballons bis
in die allemeueste Zeit nichts Hervorragendes mehr geleistet worden,
die zahllosen, angeblich wissenschaftlichen Ballonfahrten in aller Herren
Ländern, namentlich aber in Frankreich, trugen alle den Charakter
von Vergnügungs- oder Sport - Fahrten , die der Wissenschaft mehr
Unklarheit als Nutzen gebracht haben.
In Deutschland war bisher auf diesem Gebiete so gut wie gar-
nichts geleistet worden, der Ballon war hier mehr noch als in den
übrigen Staaten zu einem Speculations- Fahrzeug minderwerthiger
Acrobaten herabgewürdigt worden, welche Fahnen schwenkend oder
an einem Trapeze hängend sich von ihm in die Lüfte heben liessen.
Als in der Mitte der achtziger Jahre die Militär-LuftsehifFer-Ab-
theilung errichtet, und der Ballon hiormit in den Dienst der Vater-
landsvertheidigung gestellt wurde, änderte sich freilich die Werth-
schätzung des Ballons sehr bald; indessen es giebt auch heute noch,
vielleicht auch unter Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
Einzelne, die es nicht verstehen wollen oder können, wie man sich
zu so etwas hergeben kann.
Digitized by Google
92
Meine sehr verehrten Zuhörer, der Soldat hat seinem Kaiser den
Eid der Treue und des Gehorsams geschworen zu Wasser und zu
Lande und an welchen Orten es auch immer sein mag. So lautet die
Eidesformel; sollte man bei der Aufstellung derselben bereits geahnt
haben, dass eine Zeit kommen könne, wo der Soldat seinem Kaiser
auch in den Lüften dienen soll?
Von dem Gesichtspunkte ausgehend, dass für den Luftschiffer
das Studium seines Elementes, der Atmosphäre, ebenso wichtig und
interessant sei. wie für den Seemann die Kenntniss des Meeres,
trieben wir Üfficiere, die wir berufen worden waren, dieses neueste
Kind der Militär-Technik gross zu ziehen, sehr bald auch das Studium
der Meteorologie: wir besuchten die Vorlesungen an der Berliner
Universität der Herren v. Bezold und Assmann und fanden sehr bald
bei diesen Herren wirksamste Unterstützung und Interesse in unsorem
Berufe. So entstand damals ein immer engeres gemeinsames Zu-
sammenwirken von Theorie und Praxis, aus dem beide Theile nur
Nutzen ziehen konnten. Indessen es zeigte sich sehr bald, dass die
von uns bei Gelegenheit unserer militärischen Ballonfahrten gemachten
meteorologischen Beobachtungen nicht einwandfreie Resultate ergeben
konnten, da zu diesen Messungen ausser grosser praktischer Uebung
im Beobachten feiner Instrumente vor allen Dingen eine Anbringung
der ganz besonders für diese Zwecke construirten Instrumente gehörte,
welche sich nicht gut mit dem eigentlichen Zwecke dieser Fahrten
vereinigen Hess.
Es war daher ein sehr glücklicher Gedanke des Professors Dr.
Assmann, diese Bestrebungen der Erforschung der Atmosphäre mit
Hülfe des Luftballons dem Vereine zur Förderung von Luftschifffahrt
einzuimpfen, dessen Vorsitz der Professor übernommen hatte, und in
dem auch wir Offiziere der Luftschiffer -Abt he ilung thätige Mit-
glieder waren.
Nachdem wir theils von wohlgesinnten Mäeenen, thcils auch von
der Akademie der Wissenschaften, welche bereits auf unsere Arbeiten
aufmerksam geworden war, grössere Geldmittel erhalten hatten, be-
gannen wir mit einem selbst erbauten Ballon die ersten Vorarbeiten
für das gegenwärtig beendete, in systematischer Weise und grossem
Style ausgeführte Unternehmen mit Hülfe eines leistungsfähigen
Ballons die Einzelzustände der höheren Atmosphäre auf das gründ-
lichste zu erforschen.
Digitized by Google
93
Man konnte nun hier die Frage aufwerfen: „Haben denn Glaisher
nnd die übrigen Männer der Wissenschaft, welche ähnliche Forschungen
unternahmen, mit all? den kühnen Fahrten nicht genügend Klarheit
über die interessirenden Punkte gebracht, haben denn diese; Männer
umsonst gearbeitet? Warum niüsst ihr denn nun gerade jetzt wieder
von neuem damit beginnen?"
Auf diese wohl berechtigt erscheinende Frage giebt es leider
nur die einzige Antwort: „Ja jene kühnen Forscher, für deren Wag-
ruuth und Opferfreudigkeit auch der verwegenste Luftsehifler nur
Achtung und Anerkennung empfinden kann, haben leider in der
Hauptsache, wenn auch nicht vergeblich, so doch nicht ausreichend
gearbeitet: denn sie haben in Folge mangelhafter Instrumente und
Methoden der Messung, deren Fehler allerdings jetzt erst entdeckt
warden, falsche Resultate zur Erde gebracht, die nur geeignet sein
köuuen, weil sie eben falsch und nicht einmal constant falsch sind,
Unklarheit statt Aufklärung zu geben.
Jetzt erst, nachdem es dem Scharfsinn des Professor Assmann
gelungen ist, die grossen Schwierigkeiten zu überwinden, welche sich
der präcisen Ermittelung von Temperatur und Feuchtigkeit bei Luft-
fahrten und auch auf der Erde entgegengestellt hatten, hat der
Luftballon für die meteorologische Wissenschaft die ihm gebührende
Bedeutung gewonnen. Hierzu einige erläuternde Worte:
Es ist dem Fernstehenden kaum bekannt, dass die einwandfreie
Bestimmung der Lufttemperatur selbst unter den gewöhnlichen Ver-
hältnissen der Erde bis vor wenigen Jahren noch ein ungelöstes
Problem war, obwohl man die Beobachtungen der Temperatur von
jeher als eine der fundamentalsten Aufgaben der meteorologischen
Stationen hielt. Der Stand eines der Luft ausgesetzten Thermometers
hängt nämlich nicht allein von der Temperatur der umgebenden Luft
ab, die zu messen ist, sondern auch davon, in welchem Maasse dasselbe
durch Ein- und Ausstrahlung beeinÜusst wird. Um diese störenden
Einflüsse zu beseitigen, hat man seit vielen Jahren allerlei Schutz-
vorrichtungen ersonnen, Blechschirme, Jalousiegehäuse, besondere
Hütten und dergleichen mehr.
Fast jede meteorologische Station hat ihre eigenen derartigen
Einrichtungen, über deren Werth die Ansichten weit auseinander
gehen. In dem einen Punkte aber sind alle einig, nämlich dass die
Digitized by Google
94
Angaben der in diesen Schutzvorrichtungen aufgehängten Instrumente
falsch sind, und zwar um so falscher, je ruhiger die Luft um sie ist.
Nun herrscht aber im Korbe eines frei mit der Windströmung
fliegenden Ballons absolute Windstille, selbst wenn letzterer wie ein
Pfeil vorwärts fliegt: es treten deshalb hier diese Strahlungs-Einfliisse
ganz besonders stark auf. Als Beispiel sei hier erwähnt, das bei
unserer Hochfahrt das Aspirations -Thermometer in 7700 m. Höhe
- 36,5° C, das Schwarzkugel-Thermometer gleichzeitig aber - 30.3° C
zeigte. Es bestand somit zwischen der wahren Lufttemperatur und
der Strahlungs- Intensität der Sonne, welche durch das zuletzt ge-
nannte Instrument gemessen wird, der enorme Unterschied von
60,8° C. Natürlich ist dies nicht so zu verstehen, dass ein un-
aspirirtes gewöhnliches Thermometer auf -+- 30 0 C. gezeigt haben
würde, vielmehr soll dieses Beispiel Ihnen nur die Intensität der
Sonnenstrahlung in grosser Höhe beweisen.
Sie ersehen hieraus, welchen geringen Werth für die exacte
Wissenschaft Messungen mit Instrumenten besitzen, bei denen dieser
störende Einfluss der grade in grossen Höhen ganz enormen Strahlung
nicht vermieden wird.
Aus diesem Grunde büssen die bisherigen, noch so kühn und
gewissenhaft ausgeführten Ballonfahrten ihren Werth für die richtige
Temperatur- und Feuchtigkeits-Untersuchung fast vollständig ein.
Vor wenigen Jahren ist es nun endlich gelungen, in dem so-
genannten Assmann'schen Aspirations -Psychrometer — Psychrometer,
weil es gleichzeitig zur Messung der Luftfeuchtigkeit dient — ein
Instrument zu erhalten, welches unabhängig von allen störenden Ein-
flüssen, wenn richtig angewendet, die wahre Lufttemperatur und Luft-
feuchtigkeit angiebt, also unabhängig von der Sonnenstrahlung ist.
Nunmehr werden Sie verstehen, warum es an der Zeit ist, die
kühnen Luftfahrten eines Glaisher, Tissandier, Sivel und Croc^-Spinelli
wieder aufzunehmen; nicht nur um zu beweisen, dass jene von ihnen
gefundenen Resultate falsch sind — denn das hätte wenig Werth —
vielmehr, um die richtigen zu finden, und damit den Männern der
Wissenschaft solide Fundamente zu legen, auf denen sie ihre Gesetze
und ihre Berechnungen zum Nutzen der Menschheit aufbauen können.
Sie werden aber auch verstehen, warum gerade wir Deutschen auf
diesem Gebiete jetzt bahnbrechend vorangehen müssen, weil eben
deutscher Fleiss und deutsche Energie nicht nur die Mängel der
Digitized by Google
95
früheren Forschungen erkannt, sondern auch die Mittel zu deren Be-
seitigung gefunden hat.
So ist denn dieses wissenschaftliche Unternehmen, dessen aero-
nautischen Theil zu leiten ich für eine hohe ehrenvolle Aufgabe stets
gehalten habe, zu einer Art nationalem geworden, nicht nur durch
die Concurrenz und den Widerspruch, in den wir uns mit den übrigen
Nationen auf diesem Gebiete gesetzt haben und noch weiter setzen
werden müssen, sondern in erster Linie durch das Allerhöchste Interesse
Sr. Majestät, dessen Freigebigkeit ganz allein die bedeutenden Mittel
hierzu zu danken sind, sowie ferner durch die Antheilnahme der be-
deutendsten Gelehrten der einschlägigen Wissenschaften.
Lassen Sie mich nun wieder dort anknüpfen, wo wir die Ent-
stehungsgeschichte unseres Unternehmens verlassen hatten.
Man hatte aus den ersten Fahrten wohl den hohen Werth solcher
Forschungen in der Atmosphäre erkannt, indessen sahen wir näher
Betheiligten bald ein, dass wir, wenn etwas Vollkommenes auf diesem
Gebiete geleistet werden sollte, einen grossen, besonders leistungs-
fähigen Ballon und die Mittel zur Ausführung einer grossen Anzahl
von Fahrten mit demselben bedurften. Es wurde daher ein von der
Academie der Wissenschaften warm befürwortetes Immediat - Gesuch
an Se. Majestät den Kaiser gerichtet, welches die Unterschriften von
Männern der Wissenschaft allerersten Ranges — ich nenne hier nur
die Namen der leider inzwischen Heimgegangenen v. Helmholtz,
Werner v. Siemens — trug. In diesem Gesuch wurde um Gewährung
von 50.000 Mark gebeten. Was wir nur ganz im Stillen zu hoffen ge-
wagt hatten, ging in Erfüllung. Se. Majestät stellte aus dem Dis-
positionsfonds für Kunst und Wissenschaft die erbetene Summe zur
Verfügung. Schon vorher hatte ich, um keine Zeit zu verlieren, die
Zeichnungen und Entwürfe für den Ballon selbst und seiner zum
grössten Theile auch neuen eigenartigen Ausrüstung fertiggestellt,
während Professor Assmann, die Seele des ganzen Unternehmens, das
reichhaltige Instrumentarium bestimmt und zum grössten Theile neu
ersonnen und construirt hatte. So konnten wir denn sehr bald, nach-
dem der stolze Ballon, welcher den Namen „Humboldt" erhielt, fertig-
gestellt war, im Anfange des verflossenen Jahres mit dem Werke be-
ginnen. Der verstorbene Werner v. Siemens stellte uns einen Platz
in Charlottenburg zur Verfügung, auf welchem unser Ballonmaterial
Digitized by Google
96
in einer Halle lagerte, und von dorn aus auch die Auffahrten selbst
erfolgen konnten.
Für die Ausführung der Fahrten war im allgeraoiiten ein Pro-
gramm von einem Ausschuss von Gelehrten festgesetzt worden. In
erster Linie sollten genaue Temperatur- und Feuchtigkeitsmessungen
in den verschiedensten Höhen, möglichst häufig bis 5000 m., einzelne
aber auch bis in überhaupt erreichbare Höhen vorgenommen werden
und zwar unter allen Wetterlagen zu allen Jahreszeiten, bei Tage und
bei Nacht. Es sollten ferner luftelcetrisehe Messungen angestellt uud
Luftproben aus den verschiedensten Höhen zum Zwecke der chemischen
Untersuchung entnommen werden. Eine ganz besondere Aufmerksam-
keit sollte den Wolkenbildungen, ferner den Luftströmungen in ver-
schiedenen Höhen hinsichtlich ihrer Richtung und Schnelligkeit ge-
schenkt werden, und schliesslich Alles beobachtet und notirt bezw.
seizzirt oder photographirt werden, was für die Wissenschaft von Werth
sein könne.
Diesen vielseitigen Aufgaben entsprechend bedurfte es der Be-
schaffung und theilweise der Neuconstruction zahlreicher Instrumente,
welche sich im Verlaufe der Fahrten mehr und mehr noch vervoll-
kommneten.
Zur Bestimmung des Luftdruckes und somit auch der Ermittelung
der genauen Höhe des Ballons dienen zwei Aneroid-Barometer, welche
bis zu einer Höhe von 10,000 m. ausreichen. Da diese Instrumente
in grossen Höhen( noch zu sinken beginnen, so wird zu deren Controle
stets ein besonderes hierfür eonstruirtes Quecksilber - Barometer mit-
geführt, welches häufig bei stürmischen Landungen Schiffbruch erlitt.
Zur Interpellation der Höhen-Messungen dient ein Barograph, also ein
Instrument, welches fortlaufend die Höhe des Ballons und die Zeit
aufschreibt und hiermit also gewissermassen den Weg des Ballons in
vertikaler Richtung aufschreibt.
Die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft wird mit dem schon
erwähnten Assmann'schen Aspirations -Psychrometer bis auf Vio Grad
genau bestimmt. Da dieses Instrument ungemein empfindlich ist, so
musste es, wie die ersten Fahrten schon zeigten, dem Einflüsse dos
Korbes und vor Allem unserer Personen entzogen werden. Hierzu
wird es in einer Art Galgen etwa 1,5 m. vom Korbrande entfernt
aufgehängt und mit Hülfe eines Fernrohres abgelesen. Der Aspirations-
Mechanisraus wird durch ein Uhrwerk in Bewegung versetzt und
Digitized by Google
I
97
i
dieses vom Korbe aus mit einem langen Stangenschlüssel aufgezogen.
Zur Befeuchtung des nassen Thermometers kann dieser Galgen an den
Korb herangezogen werden.
Die Messung der Intensität der Sonnenstrahlung erfolgt mit einem
sogenannten Sonnenschein -Thermometer oder Schwarzkugel -Thermo-
meter im vacuum, welches an einer Korbleine festgeklemmt wird.
Zahlreiche andere gewöhnliche Thermometer sind noch aufgehängt, um
die grossen Irrthümer der bisherigen Messungen erkennen zu können.
Durch einen Vergleich dieser mit den vollkommenen Instrumenten er-
gaben sich so grobe Unterschiede, dass diese Messungen unserer Vor-
gänger als werthlos bezeichnet werden müssen.
Da zur Messung der Luft-Electricität die auf der Erde gebräuch-
liche Art mit offenen Flammen der hiermit unter einem Gasballon
verbundenen Gefahr wegen nicht angängig war, so mussten für diese
Untersuchungen, welche Herr Professor Bernstein und Herr Baschin
ausführten, besondere Instrumente erst ersonnen werden, was nach
mehreren Versuchen erst völlig gelang. Durch zwei ungleich lange
Gummischläuche fliesst dauernd ein Gemisch von Alcohol und Wasser,
welches in einem grossen Blechkasten mitgeführt werden musste. Die
aus den Enden der Schläuche fallenden Tropfen saugen die Luft-
Electricität auf und kann nun aus der Differenz derselben mit Hülfe
Kxner scher Electroscope die Potential -Differenz abgelesen werden.
Die durchaus nothwendige Isolirung dieses ganzen Apparates erfor-
derte ausserdem die Mitführung reiner Schwefelsäure, so dass gerade
diese Fahrten besonders complicirt und mühsam waren.
Um grössere Mengen von Luft aus verschiedenen Höhen zur
chemischen Analyse zur Erde zurückbringen zu können, war die Mit-
fiihrung einer Luftpumpe erforderlich, mit welcher in luftleer gomachto
Glasbehälter Luft eingepresst werden konnte. Scizzenbuch und ein
guter photographischer Apparat C Anschütz dienten zur Fixirung be-
sonders interessanter Wolkcngebilde , auch konnten wir es uns nicht
versagen, häufig Ansichten der Erde aus Höhen bis 5000 m. photo-
graphisch zu verhaften, so dass wir über eine stattliche Zahl hoch-
interessanter Photographien verfügen. Zur Bestimmung unseres Curses
diente ein guter Compass und die Generalstabskarte Deutschlands, von
der wir oft gegen 100 Sectionen mitführen mussten, wenn die Piloten
schon eine Drehung des Windes in grösserer Höhe zeigton. Ein grosses
Doppel-Fernrohr durfte gleichfalls nie fehlen, da von 5000 m. Höhe
Abh*ndl. Bd. xxi. 7
Digitized by Google
98
an die Gegenstände der Erde bei schlechter Beleuchtung mit blossem
Auge nur schwer noch zu unterscheiden sind. Bei Hochfahrten musste
ferner der Apparat zur künstlichen Athmung mitgeführt werden. In
zwei Stahlbehältern ist je '/2 cbm. reiner Sauerstoff unter dem enormen
Druck von 120 Atmosphären eingepresst, von denen jeder für einen
Menschen und 6 Stunden das erforderliche Quantum zum Athmen
enthält. Mit Hülfe eines Schlauches, dessen Mundstück mit den Zähnen
festgehalten wird, kann nun durch Oeffnen eines Hahnes unter einem
beliebigen Drucke, welcher durch ein besonderes sinnreiches Ventil auf
ein der Lunge zuträgliches Maass reducirt wird, Sauerstoff in die
Athmungsorgane eingetrieben werden, so dass diese künstliche Athmiuig
gar keine Arbeit und Anstrengung der Lungen erfordert.
Für Nachtfahrten musste für eine electrische Beleuchtung des
Korbes gesorgt werden, welche mit Hülfe von Accumulatoren leicht
zu erreichen war. Eine grosse Centrallampe, am Ballonringe hängend,
erleuchtet mit zwei Scheinwerfern einmal den Ballon selbst, um all'
die Leinen in der Nacht unter Aufsicht halten zu können, und mit
dem andern wie eine Studir- Hängelampe den Korb so hell, dass man
bequem darin schreiben und lesen kann. Das ausserhalb des Korbes
hängende Psychrometer hat seine eigene Lampe mit Tienector; mehrere
electrische Hand-Glühlampen dienen zur Beleuchtung einzelner Instru-
mente und zur Reserve. Ja sogar bei einer Landung nach Sonnen-
untergang leisteten uns diese Lampen zum Erstaunen der biederen
Landbewohner bei der Entleerung und Bergung des Ballons vor-
treffliche Dienste.
Ein weiteres sehr interessantes Instrument ist der sogenannte
Meteorograph, welcher gleichzeitig Luftdruck, Temperatur und Feuchtig-
keit selbstthätig aufzeichnet. Dieses Instrument wurde an eine lange
Leine bei einer Fahrt 600 m. unter dem Ballon hängend mitgeführt,
um gleichzeitige Messungen in einer tieferen Zone unter uns zu er-
halten. Das Princip dieses Apparates ist Ihnen vielleicht bekannt aus
den Urania-Säulen, in denen früher wenigstens derartige Instrumente
arbeiteten.
Wenn Sie erwägen, dass aussor diesen Instrumenten und Appa-
raten nun noch drei Personen oft, ferner circa 30 Säcke Ballastsand,
Ankertau und Schlepptau, Verpackungsplan, Proviant, warme Kleidungs-
stücke und zahlreiche Kleinigkeiten Platz in dem Korbe fanden mussten,
so werden Sio uns glauben, wenn ich ihnen versichere, dass wir uns
Digitized by Google
<J9
oft kaum rühren konnten und dass es wahrlich eine Strapaze ist, in
diesem engen Räume meist stehend 12 ja bis 18 Stunden auszuharren.
Für die wissenschaftliche Verwerthung der gewonnenen Be-
obachtungs-Resultate in der Höhe ist es natürlich durchaus nothwendig,
den gleichzeitigen Zustand der Luft dicht über der Erdoberfläche
möglichst genau zu kennen. Da nun ein Ballon sich meist mit be-
deutender Schnelligkeit von dem Orte seines Aufstieges entfernt und
über weite anders beschaffene Länderstrecken dahinfliegt, so können
die Messungen auf der Aufstiegstelle, also in Berlin, nicht für die
ganze Dauer der Fahrt für den Zustand der Luft dicht über der Erd-
oberfläche grundlegend und richtig sein. Hier ist vielmehr ein syste-
matisches und wohl organisirtes Zusammenarbeiten der meteorologischen
Stationen des ganzen Reiches mit dem Ballon, der diese Stationen
passirt, erforderlich.
Hierzu sind die sämmtlichen meteorologischen Stationen von der
vorgesetzten Centrale, dem Königl. meteorologischen Institut zu Berlin,
dessen verehrter Director Herr v. Bozold in jeder Weise mit Rath und
That unsere Arbeiten fordert, angewiesen, auf eine telegraphische Be-
nachrichtigung von Berlin aus ganz besondere Beobachtungen auf
ihrer Station auszuführen, und namentlich, sobald der Ballon in Sicht
der Station ist. dauernd die Instrumente derselben zu bedienen. Um
nicht die Stationen des ganzen Reiches bei jeder Fahrt hiermit zu be-
lastigen, wird vor der Abfahrt des Ballons die Windrichtung durch
sogenannte Pilot-Ballons in grösserer Höhe bestimmt und hierauf die
bezügliche Depesche nur an die ev. in dor Fahrtrichtung des Ballons
liegenden meteorologischen Stationen aufgegeben. Diese Organisation
hat sich ausgezeichnet bewährt, es ist keine unter unseren Fahrten,
bei welcher nicht mehrere solcher benachrichtigten Stationen richtig
tunetionirt haben.
Zur Ausführung der meteorologischen Beobachtungen im Ballon
selbst stand ein reiches Personal zur Verfügung, eine Reihe von älteren
und jüngeren Beamten des Königl. Meteorologischen Instituts sowie
auch andere Gelehrte waren gern bereit, der Wissenschaft zum Nutzen
die Gefahren dieser Ballonfahrten auf sich zu nehmen; ein grosser
Theil dieser Herren, Herr Professor Dr. Assmann, Dr. Kremser und
Herr Bersou, waren keine Ballon-Neulinge mehr.
So konnte denn Ende Februar 1S03 Sr. Majestät gemeldet
werden, dass alle Vorbereitungen beendet seien und mit den Fahrten
Digitized by Google
10(>
begonnen werden könne. Se. Majestät hatte die hohe Gnade, sein
und seiner hohen Familie Erscheinen zur ersten Fahrt, welche auf
den 1. März anberaumt wurde, in Aussicht zu stellen, und so stieg
denn der stattliche Rieseuballon unter den Augen seines kaiserlichen
Herrn und Spenders am 1. März 18M3, Morgens lü'/u Uhr, unter den
günstigsten Auspicien auf. An Bord desselben befanden sich Professor
Dr. Assmann und Dr. Kremser vom Meteorologischen Institut, sowie
ich als Führer. Ks war ein Festtag allererster Ordnung für uns.
ein Gefühl des Stolzes und der Erleichterung schwellte unser Herz,
nachdem die Wolken uns den Blick auf die illustre Gesellschaft
dort unten entzogen hatten: wir sahen unsere Mühe und Arbeit, die
wahrlich keine geringe gewesen waren, von Erfolg gekrönt. Und
doch sollte jener Tag, der so glänzend begann, gar traurig enden
für uns alle, namentlich aber für den, dessen unermüdlicher Energie
und Arbeit das Zustandekommen des ganzen Unternehmens zum
grüssten Theil zu danken war. Der Professor Assmann brach bei der
Landung nach Ii stündiger guter Fahrt , bei welcher wir fast 5000 m.
Höhe erreichten, durch einen unglücklichen Zufall das rechte Bein.
Die Landung war durchaus keine schwierige zu nennen, sie ging ganz
normal und glatt hinter einem Walde unweit Xaugard in Pommern
von Statten, der Korb kippte um, nachdem der Anker gefasst hatte,
und hierbei passirte jenes beklagenswerthe Unglück.
Es war dies ein harter Schlag für das ganze Unternehmen; denn
wenn auch der Professor den wackeren Ausspruch that: „Das Bein
ist gebrochen, aber der Muth nicht", so lag er doch Wochen lang un-
thätig, auch heilte der Bruch schlecht, so dass wir den Gedanken,
dass er mit mir die grösstc Zahl der Fahrten unternehmen würde,
vollständig aufgeben mussten. Derselbe ist auch heute nach ls/4 Jahren
noch nicht wieder, wenn ich so sagen darf, „ballonfähig" geworden.
Für ihn trat sofort sein Assistent Herr Berson ein, mit dem ich schon
vorher mehrere Fahrten ausgeführt hatte. Es konnte wohl kaum gerade
für dieses Unternehmen ein geeigneterer Mann gefunden werden, als
dieser kleine gewandte und ausdauernde Herr, der mit einem Feuer-
eifer für die gute Sache grosse Energie und Geschicklichkeit in der
Beobachtung der Instrumente verbindet. Er ist seither mein treuer
Begleiter bei sämmtlichen Fahrten gewesen und hat mit mir wie ein
guter Kamerad Notli und Gefahr, Arbeit und Mühe redlich getheilt,
schliesslich hat er auch, als meine dienstlichen Pflichten mir nicht
Digitized by Google
101
mehr erlaubten, jede der Fahrten zu führen, die Führung des Ballons
selbst übernommen, und ich habe allen Grund, stolz auf meinen
schneidigen Schüler zu sein, der jetzt nun auch mich selbst an Höhe
geschlagen hat.
Auf den „Humboldt" schien ein Unstern niederzubücken. Bei
der zweiten Fahrt, die uns (Herrn Berson und mich) auf über b'000 m.
führte, wo wir bereits namentlich der grimmigen Kälte wegen — es
waren — 27" C. — stark zu leiden hatten, passirte uns das Unglück,
dasB sich das obere Ventil in noch über 3000 m. Höhe öffnete, so dass
wir mit geradezu erschreckender Geschwindigkeit zur Erdo stürzten.
Eg war ein Wunder Gottes zu nennen, dass wir bei diesem furcht-
baren Sturz nicht das Leben Hessen, sondern mit verhältnissmässig
nur leichten Verletzungen davon kamen. Bei der dritten Fahrt ge-
rieth der „Humboldt" beim Aufstieg in sehr gefahrliche Collision mit
dem Blitzableiter des hohen Maschinenhaus-Schornsteins der Technischen
Reichsanstalt und erhielt ein klaffendes Loch von mehreren Metern
Grösse, sodass wir mit zerfetztem Ballon über das Häusermeer der
Stadt emporschnellten. Bei der sechsten, der Todesfahrt des noch
nagelneuen Ballons explodirte in Folge einer elektrischen Funken-
bildung bei der Entleerung nach der Landung der Ballon selbst, ein
Aschenregen aus der Höhe waren die Ueberbleibsel dieses stolzen
Gefährtes.
Man müsste also wohl ein krasser Optimist sein, wenn man be-
haupten wollte, dass viel Glück und Segen Anfangs auf unserem
Unternehmen geruht hätte. Wir verloren durch jene Katastrophe,
bei welcher leicht viel Menschenleben zu Grunde hätten gehen können,
den ganzen eigentlichen Ballon, nur den Korb mit den kostbaren
Instrumenten ausgenommen, welcher schon beiseite gebracht war; in
Geld ausgedrückt etwa 10000 Mark. Da nur noch 18 000 Mark von
dem Gel de vorhanden waren, so gab es Stimmen, die da forderten,
wir sollten das ganze Unternehmen aufgeben, es ruhe ein Fluch
darauf.
Sie werden begreifen, dass hiervon gar keine Rede sein konnte,
ich ging vielmehr sofort an den Bau eines noch grösseren und ver-
vollkommneteren Ballons, während Professor Assmann ein neues
Immediatgesuch an Se. Majestät durch allo Instanzen nach Rom hin
trieb, wo damals der Kaiser grade weilte. Auf einen persönlichen
Vortrag hin, den Professor Assmann und ich die Ehre hatten
Digitized by Google
102
Sr. Majestät über die bisherigen .schon höchst werthvollen Resultate
der Fahrten halten zu dürfen, gewährte uns unser allerhöchster Gönner
noch einmal 32000 Mark, so dass wir reicher denn je waren, um von
Neuem mit aller Energie die durch den Bau des neuen Ballons auf
2 Monate nur unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen.
Der „Phönix", der aus der Asche des „Humboldt", wie jener
Vogel, dessen Namen er trägt, noch stattlicher und schöner erstand,
hat uns mehr Freude und Ehre als sein Vorgänger gemacht, so dass
es uns bald gelang, jene hämischen feindlichen Stimmen, die sich in der
Presse bereits gegen uns richteten, durch den Ersatz zum Schweigen zu
bringen, was wohl vornehmer war, als ihnen mit gleicher Münze zu dienen.
22 glückliche, erfolgreiche Fahrten haben wir mit diesem Ballon
bereits ausgeführt, ohne dass er jemals Schaden erlitt, noch jetzt be-
sitzt er seine ursprüngliche Kraft und Schönheit. Unser Ballon-
Material vermehrte sich stark im Laufe dieses Jahres. Wir erwarben
2 kleinere Ballons zur Erforschung der höheren Atmosphäre, auf die
ich noch zu sprechen kommen werde ferner stellte uns ein englischer
Sportsman seinen 3000 cbm. grossen Ballon, der den stolzen Namen
„Majestic" trägt, zur Verfügung für Doppelfahrt en mit dem „Phönix",
so dass unser Programm ganz wesentlich erweitert werden konnte. Mit
diesen sowie auch noch mit Ballons der Kgl. Luftschiffer-Abtheilung,
welche in besonderen Fällen von dem Commandern', der diesem wissen-
schaftlichen Unternehmen nicht nur sympathisch gegenüber steht,
sondern selbst regen Antheil daran nimmt, bewilligt waren, wurden
ferner 9 Fahrten ausgeführt, so dass wir jetzt, wo wir allerdings die
von Sr. Majestät zur Verfügung gestellten Mittel bis auf einen ge-
ringen Rest verbraucht haben, über die Beobachtungsresultate von
bereits 44 solcher Forschungsfahrten verfügen, deren Zahl wir auf 50,
wie wir uns vorgenommen hatten, zu bringen hoffen.
Auf diese stattliche Zahl der bereits ausgeführten Fahrten einzeln
einzugehen, gestattet mir die Zeit nicht, auch würde Sie es ermüden,
obgleich jede einzelne Fahrt immer wieder Neues und Interessantes
in reicher Fülle bot, lassen Sie mich daher hier diese Fahrten sum-
marisch nach besonderen Gesichtspunkten geordnet zusammenstellen.
Wenn wir zunächst die 44 Fahrten nach deren besonderen
Zwecken ordnen, so sind ausgeführt:
3 Hochfahrten mit unbemanntem Ballon, dem Kegistrir-Ballon
Cirrus,
Digitized by Google
103
6 Hoehfahrten mit bemanntem Ballon (6 1)000 m. Höhe),
5 Nachtfahrten, welche die ganze Nacht oder doch den grössten
Theil derselben durch dauerten,
5 Frühfahrten vor Sonnenaufgang oder mit Sonnenaufgang,
4 Fahrten zu luftelectrischen Messungen,
1 Fahrt mit Entnahme von Luftproben aus verschiedenen
Höhen,
1 Fahrt mit dem Meteorograph an der Leine, 600 m. unter
dem Ballon,
3 Doppelfahrten mit je 2 Meteorologen bemannter Ballons,
2 Doppelfahrten, wobei 1 Ballon nicht zu wissenschaftlichen
Zwecken fuhr (Militärballon),
2 Doppelfahrteu mit den Russen gemeinsam.
Also 31 Fahrten mit ganz speciellen Aufgaben. Die übrigen
13 Fahrten dienten lediglich zur Messung der Temperatur, Feuchtig-
keit und Strahlung der Windstärke und Windrichtung und Wolken-
bildung; Beobachtungen, die selbstverständlich bei den zuerst ge-
nannten Fahrten ebenfalls gemacht wurden.
Diese 44 Fahrten wurden mit 8 verschiedenen Ballons ausgeführt,
wovon 28 auf die beiden grossen Ballons „Humboldt" und „Phönix"
entfallen.
Nach der bei der Fahrt orreichten Höhe geordnet gruppiren sich
die Fahrten wie folgt:
Es erreichte 1 Fahrt 18000 m., | beide mit unbemanntem Ballon aus-
„ „ 1 „ 16000 m., f geführt.
„ „ 1 „ über 9000 m. mit bemanntem Ballon,
n n 1 r> n 8000 m. „ „ n
Es liegen 3 Fahrten zwischen 6 — 7000 m. mit bemanntem Ballon.
» 4 7i » 5 — 6000 m. „ „ „
• 10 „ „ 4 - 5000 in. „
n 10 » h » -4000 m. „
n „ 1 > * 2 -3000 m. „
„ 10 „ unter 2000 m. n „ „
Auf die einzelnen Jahreszeiten vertheilen sich die Fahrten so,
dass 13 in das Frühjahr, 11 in den Sommer. 12 in den Herbst und 8
in den Winter fallen. Die verhältnissinässig geringe Zahl der Winter-
fahrten hat ihren Grund darin, dass nur ein Winter bis jetzt voll in
die Fahrzeit fallt.
Digitized by Google
104
Nach Entfernung, die der Ballon bei seiner Fahrt zurüklegtc,
geordnet:
Bei 1 Fahrt wurden zurückgelegt über 1000 klm.
n 1 n n * n n
» 1 n n n » °W „
n 1 r> »j n n n
„ 12 Fahrten erreichten 3—400 klm.
» 9 » » 2—300 „
n 12 , „ 1-200 „
„6 „ blieben unter 100 „
Nach der Dauer der Fahrt betrachtet, haben 10 lange, über
10 Stunden dauernde Fahrten, darunter eine 18 !/a Stunde, 21 mittel-
lange 5 — lOstündige und 12 kürzere unter 5 Stunden stattgefunden.
Schliesslich interessirt es vielleicht noch, die Landungsorte der
Fahrten kennen zu lernen.
38 Fahrten landeten im Deutschen Reiche, davon
29 in Preussen,
2 „ Sachsen,
2 „ Bayern,
3 „ Mecklenburg,
1 „ Anhalt,
1 „ Lippe -Detmold,
während 6 Fahrten in das Ausland führten, und zwar:
3 nach Böhmen,
1 „ Bosnien,
1 „ Russland,
1 n Dänemark.
Gestatten Sie mir nun Ihnen den Verlauf einer solchen Ballon-
fahrt mit wenigen Worten zu schildern. Nachdem wir uns über die
Bedingungen und Zwecke der nächsten Fahrt auf Grund unseres
Programms geeinigt haben, liegen wir gewissermassen auf der Lauer,
bis das für diese Fahrt günstige Wetter, d. h. der Zustand der Atmo-
sphäre, den wir untersuchen wollen, eintritt. Der Ballon wird zur
Füllung klar gehalten, wir selbst studiren an der Hand der Berichte
der deutschen Seewarte den Verlauf des Wetters. Es gehört für diesen
abwartenden Zustand viel Goduld, auch ist es nicht angenehm in
solcher Ungewissheit zu leben, namentlich im Winter, wo in Berlin
ausser den dienst liehen so mannigfaltige gesellschaftliche und andere
Digitized by Google
105
Verpflichtungen eine genaue Zeiteintheilung und Disposition wünschens-
werth machen. Ich bin draussen bei der Luftschiffer- Abtheilung im
Dienst, eine Ordonnanz ruft mich ans Telephon, Herr Berson will
mich sprechen. Man glaubt im Meteorologischen Institut, mit dem ich
verbunden bin , dass die Wetterlage für eine morgige Fahrt günstig
«ei. Eine Fluth von Arbeit bricht mit einem Male auf uns ein. alle
Dispositionen der Woche über den Haufen rennend. Wir fahren nach
Ck&rlottenburg; der „Phönix" wird aus seinem Stalle geholt, noch
einmal in seinen einzelnen Bestandteilen revidirt und geprüft, die In-
strumente noch einmal genau eingestellt und mit den Normal-Instru-
menten verglichen.
Die Füllung des *2ttOO cbm. Gas fassenden Ballons, welche volle
5 Stunden in Anspruch nimmt, erfolgt gewöhnlich bei Nacht , hierzu
wird der Ballonplatz electrisch erleuchtet. Die Nacht selbst bringen
wir in dem nahen Hotel Hippodrom in Charlottenburg zu, um jeder-
zeit, falls irgend eine Stockung in der Füllung des Ballons eintreten
-ollte, oder das Wetter sich wesentlich ändert, sofort zur Stelle zu sein.
Xoch bei Morgengrauen sind wir auf dein Platze, der „Phönix" ist
gefüllt, schon zerrt er, ungeduldig sich im leichten Morgenwinde
wiegend, au seinen Leinen, als könne er den Moment nicht abwarten,
der ihn seinem Elemente freigiebt. Der Korb wird zunächst mit all?
den zahlreichen aeronautischen Apparaten und Theilen seiner Aus-
rüstung versehen. Anker, Ankertau und Schlepptau werden befestigt,
die Sandsäcke mit gesiebtem trockenem Sande werden verstaut. Fern-
glas, Compass und Dolchmesscr angehängt, die Generalstabskarte.
Cursbuch und Fahrtenjournal in einer Ledertasche untergebracht, ein
Koffer mit Wäsche und Toilettenzeug, die Verpflegung, bestehend in
Fleisch. Brot und Wein, event. die Pelze werden in dem Sitzkasten
des Korbes geborgen, in welchen oft gute Freunde noch besondere
Leckerbissen heimlich verstecken. Dann erseheint Herr Berson mit
all' den meteorologischen Instrumenten, meist noch unterstützt in der
Anbringung derselben von unserem Ballonvatcr, wie wir den Professor
Assmann gern nennen, und noch anderen Pierren des meteorologischen
Instituts, welche bereitwillig die Beobachtungen auf der Erde nach
der Abfahrt des Ballons übernehmen. Wohl eine Stunde ist ver-
gangen, die Morgenröthe verbreitet genügend Licht, die eleetrischen
Lampen ersterben vor dem Glänze des aufgehenden Tagesgestirns.
Mit ihm hinauf soll der „Phönix^, also hurtig in den Korb hinein,
Digitized by Google
106
was hinein gehört. Das Abwiegen des Ballons beginnt. Ein schwerer
Ballastsack nach dem andern wandert wieder aus dem Korbe hinaus,
bis die emporstrebende Kraft des Ballons nur noch gebändigt wird
von den Armen der Männer, die den Korb zur Erde niederziehen.
Ein Händedruck noch wird mit den Freunden ausgetauscht, dann er-
tönet laut das Commando „ Achtung! 1jOs!u Majestätisch entschwebt
der schone Ballon, von den Strahlen der Morgensonne goldig glänzend,
in sein Element.
Die Erde scheint unter uns zu versinken, das weite Häusermeer
der noch schlummernden Riesenstadt liegt mit einem Male wie eine
Scene auf der Bühne, wenn der Vorhang aufgeht, zu unsern Füssen.
Aus den unzähligen Essen der Fabriken entquillt schmutziger Qualm
und breitet seinen ungesunden Schleier über die Wohnstätten der
Menschen dort unten, während wir hier oben tiefer und freier die
reine Morgenluft einathmen. Doch zu einem ungestörten Genuss des
köstlichen Anblickes der Stadt, doren Häuser und Kuppeln jetzt von
der höher steigenden Sonne magisch erleuchtet werden, kommen wir
nicht, mein Begleiter sitzt, das Auge unverwandt am Fernrohr, seine
Instrumente beobachtend und deren Angaben in seine Tabelle ein-
tragend, ich selbst abwartend, ob der Barograph mir nicht bald den
Moment angeben wird, wo der Ballon seine Gleichgewichtsnorm erreicht
und in seinem rapiden Aufsteigen aufhört, Karte und CompasR ver-
gleichend, wohin der Ours uns führt. Erst dann, wenn der Ballon
wieder in meiner führenden Hand ist. der Anfangs wie ein durch-
gehendes Pferd von seinem Reiter allmählich gebändigt wird, kommen
wir zur Ruhe und freuen uns für einen Augenblick des herrlichen
Schauspiels. Die Stadt ist bereits hinter uns. ihre Thürme und nament-
lich die goldschimmemde Kuppel des Reichstags-Gebäudes und die
Victoria auf der Siegessäule leuchten aus dem Dunst noch hervor,
unter uns breiten sich die Felder, Seen und Wälder in bläulich
violetter Färbung wie ein bunter Teppich aus, auf dem die einzelnen
Dörfer und Häuser und sonstige Bauwerke der Menschen wie Spielzeug
zerstreut liegen. Herr Berson constatirt. dass er genügend Beob-
achtungen aus der Zone bis 1(XX) m. habe, ihn reizen die Wolken
über uns. welche zeitweise die höher gestiegene Sonne verhüllen. Wie
weisslicher Dampf fliegt der feine Ballastsand aus den Säcken, wenn
mein Messer deren Leine durchschneidet, der Ballon strebt erleichtert
empor, den Wolken entgegen. Es wird kälter um uns, fröstelnd hüllen
Digitized by Google
107
wir »ms in die Mäntel. Mit einem Schlage verschwindet die Erde
unter uns, um uns huschen weissliehe Nebelfetzen, immer dichter wird
die Wolke, ein feiner nasser Staub wird fühlbar. Herr Berson con-
statirt lakonisch die Frostgrenze und 100% Wasserdampf, ich lege
die Karte und den Compass resignirt fort, die mir nichts mehr nützen
können, da von der Erde keine Spur mehr sichtbar wird und lasse
da? 150 m. lange Schleppseil herab, dessen Endo in dem dicken Nebel
der Wolken verschwindet. Immer höher hinauf strebt der durch Ballast
erleichterte Ballon, schon wird es heller um uns, blass schimmernd blickt
bereits die Sonnenscheibe durch die zu Eiseryatallen erstarrte obere
Wolkenschicht. Dann erscheint ebenso plötzlich, wie die Erde vorher
verschwand, mit einem Schlage der tiefblaue Himmel und das leuchtende
Tagesgestirn wieder, die Wolken versinken unter uns, umluns flimmern
wie Diamantstaub die letzten Eiscrystalle, gespensterhaft gross tritt
uns in ihnen unser Schatten von einem strahlenden Regenbogen um-
säumt entgegen. Es ist das Brockongespenst, unser Abbild, das wir
durch Schwenken der Pelzmütze begrüssen und den Gegengruss lachend
erblicken. Hier oben, auf der Oberfläche des weiten Wolkenmeeres
schwimmend, gilt es, den Ballon längere Zeit zu halten, hier ist die
interessanteste Zone für den Meteorologen.
Während wir längst mehrere Kältegrade in den Wolken ver-
zeichneten, wird es hier wieder warm, die Strahlung der Sonne ist
so gross, dass wir den Mantel wieder ausziehen, die Wolke unter uns
wirft die eingestrahlte Wärme nach oben hin wieder zurück. Doch
auch der Ballon erwärmt sich schnell, er gewinnt neue Kraft und
strebt empor in höhere Luftschichten, ich frage meinen Begleiter, ob
er genügend Beobachtungen gemacht habe, ob ich dem Ballon seinen
eigenen Willen lassen darf. Er bejaht: also höher hinauf, jenen
leichten Federwolken entgegen, die noch in scheinbar unerreichbarer
Höhe über uns schweben.
Es wird grimmig kalt, das Thermometer sinkt rapide auf 10,
bald auf 15 und 20° Kälte, obwohl dort unten auf der durch die
Wolkenlücken wieder sichtbar werdenden Erde der Frühling oder
1 Sommer herrscht.
Die Kraft des Ballons erlahmt allmählich, er findet seine Gleich-
gewichts-Norm und will zur Erde immer wieder zurück, es kostet
mich Mühe, ihn in gleicher Höhe zu halten, oder, wenn es das Pro-
gramm der Fahrt verlangt, noch höher hinauf zu treiben. Stunden
Digitized by Google
108
sind vergangen, kein Laut der Erde dringt mehr empor zu uns, ob-
wohl wir einzelne Theile derselben durch die Wolkenlücken erspähen,
wir wissen nicht mehr, wohin uns der Wind getrieben hat, während
die Erde verschwunden war. Jetzt gilt es, auf der Karte suchen,
eine Stadt, einen Fluss oder eine Eisenbahnkreuzung zu finden, die
wir dort unten noch erkennen können. Ein Vergleich mit dem Compass
und der Richtung, in der scheinbar die Erde mit ihren Städten und
Dörfern unter uns dahin zieht, belehrt uns über unsere Flugrichtung;
ist sie nach N., so heisst es bald landen, denn nach wenigen Stunden
schon erseheint am Horizont hellschimmernd die Fläche der Ostsee,
ist sie nach 0. gerichtet, so gilt es aufpassen, dass die russische
Grenze uns nicht überrasche, hinter der man uns wie Spione be-
handeln zu wollen gedroht hat. Wie oft hat uns diese Furcht schon
die schönste Fahrt verdorben, wenn es uns nicht gelang, die Orientirung
wiederzufinden, oder wenn wir nach einer Fahrt in finsterer Nacht
am frühen Morgen die See oder die russische? Grenze erkannten.
Doch nehmen wir an, wir hätten noch Platz im Deutschen
Reiche, vor uns in der Flugrichtung erblicken wir bläuliche, wie
Hügel erscheinende Gebirgszüge, es sind die böhmischen Grenzgebirge,
jener stattliche Fluss dort unten, den wir zuletzt erblicken, ist die
Elbe, wie ein silbenies Band hebt sie sich ab von der bläulichen
Erde, man erkennt deutlich auf ihr kleine Schiffe, wie Schwäne
dahin ziehen, dann verdeckt wieder eine neidische Wolke unter uns
die ganze Scenerie und raubt uns den Blick auf die Erde.
So verläuft die Fahrt weiter unter stetiger Arbeit und Aufmerk-
samkeit, man hat kaum Zeit an den sein Recht fordernden Magen zu
denken und den hier besonders in der überaus trockenen Luft
brennenden Durst zu stillen ; die Unterhaltung beschränkt sich auch
nur auf die Mittheilung besonders interessanter Beobachtungen und
Wahrnehmungen, die erhabene Stille wird nur unterbrochen von dem
Geticke und Gesehnurre der zahlreic hen Instruinonte, ab und zu dringt
ein Eisenbahnpfiff oder das dumpfe Geräusch einer grösseren Stadt
bis zum Ballon hinauf.
Unheimlich ist diese Grabesruhe bei einer Nachtfahrt, wenn
dazu tiefschwarze Finsterniss den Ballon umhüllt und nur die electri-
sehen Lampen im Korbe ihr scharfes, strahlendes Licht auf die In-
strumente und uns selbst werfen. Nur wenn man dieses Licht löscht
und lange Zeit hinunterblickt auf die Erde, kann das Auge allmählich
Digitized by Google
109
die Finsternis* durchdringen und Wasserläufe, Seen oder grosse Wälder
unterscheiden. Hier ist es doppelt schwer, die Orient irung zu be-
halten, da sie nur nach den erleuchteten Städten oder den hunten
Laternen und Lichtern von Bahnlinien genommen werden kann.
Bis zu 5000 in. hinauf befindet sich der Mensch, zumal wenn
er sich allmählich an den Einfluss der Kälte und der verdünnten
Luft gewöhnt hat, leidlich wohl, obgleich man auch hier schon
schneller und heftiger athmet, das Herz stürmisch zu pochen beginnt
und die Kräfte stark nachlassen.
Sobald man es aber wagt, noch höher hinauf zu streben, nimmt
die Schwäche des Körpers zusehends zu, der Zusammenhang des
Willens mit den Organen, welche diesen Willen zur Ausführung
bringen sollen, wird immer geringer, bis der Körper überhaupt nicht
mehr dem menschlichen Willen gehorcht.
Wir hatten uns vorgenommen, mindestens die Höhe von 8000 in.,
welche von Anderen (Glaisher, Tissandier) noch ungestraft erreicht
worden ist, gleichfalls zu erreichen und haben diesen unseren Vorsatz
auch durchgeführt.
Nachdem wir ganz systematisch unsern Körper durch mehrere
Fahrten über 5000, dann über 6000 m. an die Ertragung dieser
Strapazen gewöhnt und den Einfluss der künstlichen Athmung von
Sauerstoff auf unsern Organismus erprobt hatten, gingen wir im Mai
an die Ausführungjder ersten Hochfahrt auf 8000 m.
Hierzu noch einige erklärende Worte:
Es ist nicht etwa der geringe Luftdruck in dieser Höhe (er be-
trägt in 8000 m. nur noch \'» von dem auf der Erde herrschenden
Luftdrucke), der dem Menschen gefährlich wird, auch kann der Mensch
Kälte bis unter 40° noch ohne Gefahr aushalten, vielmehr ist es
der geringe Gehalt der Luft an Sauerstoff in dieser Höhe, welcher
den Menschen in die Gefahr des Erstickens bringt. Unser Blut ent-
hält gebunden Sauerstoff, sobald derselbe ausgeschieden wird, tritt
der Tod ein. Fehlt nun dem Menschen Sauerstoff zum Athmen, so
scheidet das Blut unter dem geringen Luftdrücke dieses Lebensgas
des Menschen aus, der dann zu Grunde geht. Es gilt also, um dieses
zu verhindern, dem Körper dauernd Sauerstoff in genügender Menge
künstlich zuzuführen, und dies bezweckt die künstliche Einathiming
dieses Gases, welches sehr bequem in comprimirtem Zustande mit-
gefühlt und durch Schläuche eingeathmet werden kann.
Digitized by Google
110
Diese künstliche Athmung kann also wohl bis zu einem gewissen
Grade eine Catastrophe verhindern, auch spürt man bei dem Ein-
athmen deutlich don belebenden Einnuss auf den erschlafften Körper,
aber ganz ersetzen kann es keineswegs die natürliche Athmung der
Luft, die dem Menschen unten auf der Erde gegeben ist.
Die Fahrt selbst ist in der Presse so viel beschrieben worden,
dass ich mich auf einige Punkte hier wohl beschränken kann.
Es war das denkbar schlechteste Wetter, bei dem wir diese Fahrt
schliesslich unternehmen mussten, mussten, weil Se. Majestät der
Kaiser sich zu dem Aufstiege angesagt hatte und auch erschienen
war. Dichte Wolken lagerten tief über der Erde, aus denen ein feiner
Regen fiel, der Wind wehte in grösserer Höhe, wie die Pilotballons
schon anzeigten, direet auf das Meer zu. Aber grade weil es uns
gelang, trotz dieser ungünstigen Verhältnisse unser Ziel zu erreichen,
wurden die Resultate dieser Fahrt doppelt werthvoll und interessant.
7 Uhr 17 Min. Morgens des 11. Mai d. J. stieg der „Phönix", mit
reinem Wasserstoffgas gefüllt, mit Herrn Berson und mir zu dieser
Fahrt unter den Augen Sr. Majestät auf. Der Ballon triefte von
Nässe, der Regen floss in Strömen von den Maschen des Netzes her-
nieder. Sehr bald verschwand die Erde, der Regen hatte sich in
Schnee verwandelt, der in dichten Massen um uns wirbelte. Erst
nach zweistündigem Kampfe mit dieser Schnee wölke gelang es mir.
4000 m. Höhe zu erreichen, der Schnee nahm mehr die Form von
Eiscrystallen an, die Temperatur war auf 12 " gesunken, wir schienen
der oberen Wolkengrenze nahe zu sein, denn es wurde lichter um
uns. Wir bereiteten uns zu einem energischen weiteren Sprunge vor.
machten die Athinungssehläuche klar und tranken zur Belebung
heissen Thee.
Dieser Sprung führte uns auf 7000 m. Höhe, der Schneefall
hatte aufgehört, die Wolke war zwar lichter geworden und bestand
nur noch aus flimmernden Eiscrystallen, doch war der reine Himmel
noch nicht zu sehen. Wir waren bereits sohr schwach trotz der
dauernden künstlichen Athmung, das Herz klopfte stürmisch, eine
Art Betäubung bemächtigte sich unser. Die Temperatur war hier auf
— 30° gesunken, wir froren entsetzlich, da wir nicht mehr die Kraft
oder Energie hatten unsere Pelze anzuziehen, die vor uns lagen.
Durch ein letztes Ballastopfer angetrieben und von der schon
durchschimmernden Sonne erwärmt drang der „Phönix" siegreich in
Digitized by Google
111
80OO ni. Höhe durch die Eiswolke durch und übersprang das Wölken-
der, in dessen oberem Rande — 37° auf uns einwirkten. Noch
hatten wir die Energie, hier mehrere absolut sichere Ablesungen
unserer Instrumente auszuführen, dann nahm die Körpersehwäche so
bedenklich zu, dass ich das Ventil zog und der Abstieg begann, als
der Ballon noch höher hinauf streben wollte.
Der Fall durch die dicke Schneewolke zurück zur Erde war
nicht gerade gemüthlich, er ging sehr rapide vor sieh, in 2000 m.
Höhe angekommen, erschien die Erde plötzlich wieder unter uns, sie
schien auf uns zuzurasen. Es gelang mir nicht mehr den Fall zu
pariren und so landeten wir denn mit dem Korbe in den Zweigen
einer alten riesigen Eiche, von der wir wohlbehalten durch hilfsbereite
Mensehen herabgeholt wurden. war die höchste Zeit, dass wir
zur Erde zurückkehrten, denn wenige Kilometer vor uns lag die
Küste der Ostsee!
Die zweite Hochfahrt, welche Herr Berson am 4. December d. J.
allein unternahm, sollte unter grado entgegengesetzten meteorologischen
Bedingungen stattfinden, d. h. bei klarem reinem Himmel im Gebiete
eines barometrischen Hochdruckgebietes, um die Unterschiede auch
in der höchsten Atmosphäre kennen zu lernen, die diese verschiedenen
Wetterlagen hier hervorrufen.
Nur ungern und mit banger Besorgniss Hess ich meinen treuen
Luft-Kollegen allein an jenem Tage in Stassfurth aufsteigen, nachdem
ich ihm den Ballon zur Abfahrt selbst fertig gemacht hatte, wusste
ich doch, dass er in seinem brennenden Ehrgeize bis an die aller-
äusserste Grenze gehen würde, um alle seine Vorgänger zu schlagen.
Jetzt, wo er wohlbehalten und mit höchst werthvollen Beobachtungen
zur Erde zurückgekehrt ist, bin auch ich mit ihm stolz, dass es ihm
gelang, auch hier den Deutschen Namen und unser gemeinsames Werk
auf die alleroberste Sprosse der Forschungsleiter zu setzen.
In allerneuester Zeit ist die Erforschung der höheren Regionen
der Atmosphäre in ein ganz neues Stadium getreten, indem es ge-
lungen ist, Ballons von ausserordentlicher Tragkraft und grossem Auf-
trieb, mit selbstregistrirenden Instrumenten ausgerüstet, in Höhen hinauf-
zutreiben, welche der Mensch nie und nimmer erreichen könnte. Die
Schwierigkeit hierbei bestand bisher in der Herstellung der Instrumente,
welche, ohne von Menschen bedient zu werden, in der ausserordentlich
Digitized by Google
ir2
tiefen Temperatur und der enormen Sonnenstrahlung richtige Werthc
ergeben müssen.
Auch bei diesen Instrumenten musste in erster Linie das Ass-
mann'sche Aspirations-Prineip durchgeführt werden.
Das Aufziehen des Instrumentes, das hier nicht von Menschen-
hand besorgt werden kann, ersetzt dauernd das Ablaufen eines
Gewichts an einem langen dünnen Draht; die Registriruug , also das
Schreiben wird hier nicht durch Feder und Tinte wie bei den bis-
herigen Instrumenten bewirkt, vielmehr werden die Angaben der
Instrumente photographisch fixirt. Das Licht also, und daran fehlt
es dort, oben nicht, schreibt dauernd den Gang der Instrumente auf
Der erste Versuch mit einem in dieser Weiso ausgestatteten
Ballon missglücktc, insofern als eine Vorrichtung, welche den Ballon
bei seiner Laudung selbstthätig entleeren sollte, schon bei der Auf-
fahrt in Function trat. Um so besser glückten die nächsten beiden
Aufstiege dieses Ballons, dem wir den Namen nCirrusu beigelegt
haben. Er erreichte bei seiner zweiten Fahrt über 16000 m. Höhe,
bei seiner dritten Fahrt gar über 18 (XX) m. und wird demnächst,
wenn er mit Wasserstoffgas gefüllt werden wird, auch diese Höhe
sicher noch um ein Beträchtliches übersteigen. Die registrirten Tempe-
raturen betrugen bei der ersten Fahrt einige Fünfzig, bei der zweiten
Fahrt gar 68° Kälte.
Ausser diesem hochinteressanten Resultat zeigten diese beiden
Fahrten die ganz rapide Zunahme der Windgeschwindigkeit mit zu-
nehmender Höhe. An beiden Tagen fuhr gleichzeitig mit dem „Cirrus-
der „Phönix", an einem der Tage gleichzeitig noch der „Majesticu,
so dass hochinteressante Vergleichsresultate vorliegen.
Der „Citrus" legte in den oberen Regionen mehr als 100 km.
pro Stunde zurück, er landete bei der ersten Fahrt in Bosnien, bei
der zweiten Fahrt in Russland. Beide male erhielten wir Dank^der
dem Ballon mitgegebenen Anweisungen in mehreren Sprachen und
der versprochenen Belohnung den Ballon nebst Instrumenten im all-
gemeinen unverletzt wieder zurück. Für die Fortsetzung dieser hoch
interessanten Forschung wird der Rest des von Sr. Majestät zur Ver-
fügung gestellten Geldes aufgebraucht werden, nachdem die jüngste
Hochfahrt des „Phönix" den Abschluss unserer nunmehr zweijährigen
Thätigkeit auf diesem Gebiete gebildet haben dürfte.
Digitized by Google
113
Die wissenschaftliche Verarbeitung aller dieser Fahrten kann
natürlich nun erst nach Abschluss dorsclben erfolgen, da jede einzelne
Fahrt nur neue Bausteine liefern kann, aus denen dann die Männer
der Wissenschaft, in Sonderheit das Meteorologische Institut das
Fundament zu bauen haben werden, auf dem weiter arbeitend die
Wissenschaft eine sichere Grundlage und Stütze finden möge.
Sollte es mir gelungen sein, meine hochverehrten Zuhörer, durch
meiüe Worte Ihnen ein abgerundetes Bild von der gemeinsamen
Thätigkeit des Meteorologen und Luftschiffers und den Aufgaben und
Leistungen des Luftballons im Dienste der Forschung gegeben zu
haben und sollte es mir hierbei gleichzeitig noch geglückt sein, Ihnen
damit nichts Uninteressantes vorgetragen zu haben, so bleibt mir nur
noch übrig, Ihnen meinen gehorsamsten Dank auszusprechen für Ihr
>o zahlreiches liebenswürdiges Erscheinen und das Interesse, welches
Sie meinen Auslassungen entgegen zu bringen die Güte hatten.
Abhandl Bd. XXI 8
I
Digitized by Google
Monats- und Jahres-Uebersicht
der
Beobachtungen
an der
Königlichen meteorologischen Station Görlitz
im Jahre 1882
zusammengestellt von
Hüttig.
128
Od Ol ~ —
•
o §
"O"
1
HO
xnnraiurj^
KMniosa v
ü
©~ co eoo'—od
l 1 1
1 1 1
— ^COCi^l^T^ CO
»"OiOOMifl
1 1 •
1
© "
SC
1
, 1
W
• • ^» • * ^»
»"M T ■ f¥*l ^S3 r?S
• "S
"•-5
55 *•* o io ic
?)o
= - J
• 1 ""5
+>
d
uinuiixvj^
e
Ü
Od CO tMNC
©* — ©*oiuO*in
~- ^ m :i oi
Tl
i- oc ^-r c^
— "f-'co "cfiO*
CO i»i CM •— ' •
r-
co
CO
u
9
a
o
Ü
TT Ä~£^i*? '-Ol~
O © o i -~ o"
1 1
"i> r^ö'os cot—
CO-M-t^OOf^
1
CO*
r
o
ü
co O © oo — —
o *r ©*t*co*oo*
55
55
C5 oc o »ooq
CO* 05*^— • CO
©
Ol
|
8anqoi9.SA.qY
©
o
~. — r i
O « «Od*©*Od
1 + ++1 1
+
t» © Ci — C75 00
O'-^ci© — ©*
1-1 1 1 "i
©
!
©*
T
o
ü
^ M »~«co
1
co oi © -r «^o.
oo co ©oo* Tj? ©*
oo
©
00*
Ol
©
Ü
© C4 c-'ogiäc©
oJ — co © — -«j*
1
CO'"
Oot © O) ©^
©oo* -r ©*
©*
"00 "
t-
P«
(N
©
od ©co^r so
i « — — i
1
OO
oo©©co © ©
-jos-r©""»«©
Ol
-r
©*
©
IM Od t-©CO©
tp o « r-o oi
ii •— • »— •
i 1 1
t~ CO OD »— " CO t~—
co"tt oo'i-co"©
1
o
oo-
o
co"
I
[ « oi ©t-©oi
. CO "-H »-»«Od»-»
-vi *»s
«-« eo eo o ©
•— < — OJ Ol ' CO
9 £■
ja
g
© oi rr co^aq
Od O* ODlO^-""
CO CM o» cra - -1 CO
.t-
CD t^rr ~- «- OJ
ofmococ?-
CN CO CO CN CO Ol
Od
Ol
CM
2 Em
O
o
mxvyBQ
1
-*©t£oi-"o
co oi
• ü
e
a
n
« O XM 00_CO"
uj iO kO *T
-t
Ci iO "cf CO © *f
©"od '
"CT
t>*
O
u
_E
e
R
o o « — «oi «-*
1 1 ++ 1 1
-r
O*
1
«CO co^cocc o
©*©*"© -hV-*
' 1 + +
©
©*
4-
9
+
0
_E
1"
© oo ~- r » ©
2 LI ^J = ^=
~l © i.O — ~ 1 ©
^^^'-'-^
1
Ol
•
Ol
S
iO co t>« f OO —
0\©^© CO »A ©
«Ol CO*r-*^"OJ
^'J' ^T*
©
CO
TP
o
?f
t-
■
P,
"s
*3* ^3 CO
M © CO C5 00 00
oc*«£o©»d'oj'
©
oi
E
"b
" OO CO «O O 'Si
5
OC) iO © cö-«
©
I §
• • • . • .
• • • . ■
■ p ■ • ■
u aS • . . -
•
«-
<9
•2*
"3
W
<-«'
ho <3 o5 O Q
CS
"3
W
a
§
1
Digitized by Google
129
1894
Monat
Januar.
Februar.
März.
April.
Mai.
Juni.
u
Juli.
^ • 2 *
3 © U O «
IL Halbjahr.
Jahr 1894.
d — — CO «~> 71
- e
TT —
^csri — oö rirc
fr-
- 2
>»*
0
M
tu
uinnnatjY
8^nTosqV
»CO »IT} CO CO *T T
».O uO CS -f CS
cs
-f
CO
co
uohtli
9unqo|3Avqy
c-t es. <.o in -r —
\o i.o co""~r — ©
II XJ.T'T
TO
eo
1-
-iflXT-
coi'odr»
+ 4- -r + -i-
3
-r
5
4-
l^rais)«uoK
i -
CO
CO
— O TC 1^
ÖÖ TC X TO TO
CS
71
X
X
9
>
t
0
OS
X /. X X 70 X
CS CS*" CS CS*
00 X CS X X
CS
'4
S
a.
Ol
— es es x — -r
CS
©■
CS
"X* — "cs~x *r
~71_
o ~ 71 -r es
C> cs^-«"co
X CS CS 00 X
CS
X
T
4^
• 2
3 t»
— «
3) 0 -4J
X) 0
E — 71CSCS Tieo
g -ff >«r es ad" es
. — <
CS"
o
nc
s
OS
2 7itj©co«.ocs
g co*-^oi- x*es*
CO
CS
— t
o ».o co -r —
*— «
X
&
Ol
-Ü nrc — ci r, -i
g er ? -r »s es oo es
—
'•1 «^^'-^l
— «Xl'Ot
»-^
X
c-»
g co" -tf ^ff cs'i - es
OS.
X. X^ Ci_ CO CS
O t- cs'ifsTso
Ulli Hi(
TT « i r^* . j — -
«9 CS-* — 71 —
tx Ei
CO
Ei
SurtqireMqos
® 71 CM OS — — x
u TiVroViciri
00
ff
CO t- "T -f «f5
co es ri— *—
CS
CS*
Vi
3
« ° es co" — ti ?i
. u
t- es' — .ri -t*
t— <
•-•^71|—
c8
4)
SfunsjUTJAiqos
-S99^x »»«WO
O CS «— ' CS 7H - OS
Cp) © CO "t* CS CO CO
CS
es"
CS
CS*
~—
-T O TT — X.
CO CS t - lO*
71
es"
— '
71
CS*
14 a
S -r-^osrioo
t™Tj
CO
Fi ~ Vi —
•
7i ei
-o
E«
i
© ri x es cc o
o ' XOOO-tOC
_.i_LI .1
|
CO
CS 7» 71 71 O
7 »~ CS* CO 71 "»t«
1 1
o
■ff
1
q.
X
7 _
♦»
Vi
3
• •••••
ö _ _ _ — c
es 71 — co — — co
• '5
1*
Cl
t^» — iTT) O CO
r: 3
71^
o oxcra-fi
w — ^— — r i
CS
?l
o — x_cs.es
«x 7i*cs*ri
71
C*J
. . . . — *
r i
CS
m . . . .
-r
St5
3
«CS ... .
CS
»— <
. . . Cl CO
c5
AbhAodL Bd. XXI. 9
Digitized by Google
IM
©
8
N
u&iqonoiJansM
9
2
O
s
©
©
tqadmu*)
eeuqog
^ujqosaapat^ ,E
ui/ais'QsigJHatu 6
SmqDSjepai^
9unqoi9Mqy
o^iqosqv
an»
i- a 2 ssa
»O OD "1 —00 —
— — « — »-« 71
O -f Ol OD £1
CM — — — Ol
- s 2 äste
- * g £22
Ol- "/^ CO K
oc co Ol oi co
I + +_.++ 1
if5 — CM
+ -H-
a
•3
auramg
CV
a«
IN
©
©
4) ü
»»iL
j^sa^qonaj
- -
i
c£5 O "T t - — t-
o O » ODO —
O © OODt-
cq. co es, ooqy?
if5 t- VT i^Cl-
f" Ci """* XCC
»ft VC VC 1" tC VC
"od .q -i «vco
iO r~ ©i-i>
Ol tJ* X^X I-
i» t-* ovc rx"
~i t- oi — < cos
— Ol — CO — •— • o*
co co C © l—
5 S t? 4* Cr « c
oi
©"
-
■M
'5
5
-«
co
CO
+
I-
55
tc
vc-
Ci ~ vc t- © — iä
q i - q qo«
© 5 © ^ ©
-
■sä o. « g
"rt — —
Oi O CT -T i!D
ri x^ot^ci co
— (M — CO — — '
• ••••*
lf5 «O CO — CO I—
— — M ^1 — —
co-^-r — ooi
-^-»^--Jci'co X
I J- +11
~:t»cit o -c
vc-r" ö"co t* od
oa co —
I + + + I
i- x .6 1 - —
C^t^OO-tOD
•.o t~ vc x i- r-
.o — co c J
t- O © OS l-
* * *
VC Ol O — Ci
OOD t-OSl-'t—*
Sil'-' vr -CiftrS
— O O — o
co Ol — — — —
© cDC^t- « ©
?- cv c? c? ©
■ • u
3 8 a u '
^ < «i O i
U -2
Vr
v.
VC
"VC"
CO
Ol
Ol
©"
Ol
CO
. N
VC -
<vc
CO
OD
5
-r
VC
CO
1-
Ol
I-
O
CO
Ci o
CO
OD
CJ5
00
aS
>"3
Digitized by Google
131
i !
Januar.
Februar.
März.
April.
Mai.
Juni.
I. Halbjahr.
Juli.
August
September.
October.
November.
December.
II. Halbjahr.
Jahr 1894.
' 4»
■3 ij
0 U
a»
inooiiflot»
rrrrci cm" cm cm
«5
cmcm~~ cm co'co"
CM
o.
<N
5
CO CO CO CO CO CO
«i
CO
sS
*^_© oo — o o
1"VNN CM* CO
CN
CD O »^0 Cft^O^CM^
CM CO CM CM CO CO
CTj
CM
o
ims
O
— . — . CM — • CM —
00
o
C
♦so^-p-iotf
-f Ä 0O QO QO 0£
CM
CD >CS 35 CO 00 00
•-« CM < >—
CTi
00
O
S c
Q **
*9aAV ^
CM f 00 © CS 00
— *
oo
-r cm n — —
CM
eo eo" cm cm" cm" eo
eo
00
CO
5§
~ 2
T O CO — 00
»— — —
00
eo
«
— ' — ' X3 «5 CM .
cS
— .«cof —
Ol
O
a
»«0
W
cm cm« cd a> .
es . cd — t- cm
i.O
eo
t-
1-
W
;d .CM-reo .
i.O
CO
CO
pjox
—
l - CO l- CD O .
tnarqg
. . . .
00
> X
— . . — — —
CM
M ^ J"J 00
•— 1 .— 1 1 —
CO CO CM O CM
00
t-~ t~ 00 00 C5i CM
>— «
O tD — O — 05
co
00
qoiftnaiz
ao-«t«»o»ot-co
cm
CO
55 — CO — CD CO
CO
CM
Ii?
J0W9A\ raaio^iaq
in co -r ao c-i — «
?,
T — TT . — CM
CM
c^
tqopTOgjg
•
•
J9qOTBa390trqoj
3
. — cm . . .
iß
i
. . . . .
™
CM
00
cS
CM — . . . .
CO
T
eo — t*» CO
«
. . . — CM»ß
00
Ol
CM
CM , CO CO CM ,
o
. . i— «^*co ^
in
•-i
CM
9*
Digitized by Google
132
00
a
o
>
i— i
CD
+3
• r-t
s
1^
ce
0
a
o
Eh
<D
'Sb
9nmp
TTT7TT
tfutup
-}9A\qy
X> l^- Ol —
o'o'o'-' O-l— I
< 1 +4- + 4- 1
Juni
-r >o — < OD
«-« — * — — —
.
«* xx zo w I
1 — — — — —
®
s
a>
o
s
, o xo«o Ol
WIK \
0)
«
^ — Ol -» 1- x
C OOO — — i
1 1 1 1 1
Simqo
-i9Avqy
tOOiß Ol J>
mco-tco*
T-I-++ i I
«
ännqo
-i9Aiqy
Ol CO l— Ci «?3
— oikÄ co c*— 1
| +4-+^- i 1 1
Mai
" 1
— < — < —
k
O
■**
s
t^Ol — o — Ol^
1 «o -xS o" — o* 1
i .. 1
— i in — 1~ ooo
Ci ©*oi
— — " i — — 1
Sunqo
-j9M.qv
— r- co — co es
— * ofoiin — <»*
++++++
9nnq;>
-]0A\qy
1 ^ -r o; r. l-
+ +I l-fj-
April
CO
o
o
o
^f — ©_t~ t>- ro
<£ tVt-*t~ » 30*
00^ 0 OS -f O l 30 .
Sunqo
-i9Avqy
— ,T_'*f CO Ol O
oToi co" — " — *oi
+ + + I 1 +
u
i
3tinq;>
-}OA\qy
TtNOOifl 1
MMN
e
1 ICCI - h- irt CO
rtf"^ 0*0*1-
JQ
P
«■ • * * ^ ^ ■
"O.COJ-I'
— — — —
l«*WN
— oi — oioirt*
I«*WK
«q*r — -coir^
«o-f 10*01 oi*oi 1
i1
Februar
3tmqo
-löAvqy
~r
Ol 0 1 Ol T — 00
•"TO ;o*n*-*t*or
I | -t
— « !£} CO CO O — *
CO t* "T* *T T
1 1
Vj
5b
Snnqo
-i9A\qy
-r
•30 ~f OJ_Oi X l ~ Xi
o*— *oi oi co? — * o"
1 + | | | + 1
cv . c£ -r co* x* i -O
— <x> es — — co
— © —*©*©*—*
1 1 1
O 0C 00 l- — CO CO
«-
Sunqo
-|BA\qy
t- -r so i- i-- -_2
CI Ol — — OlOl
| 1 1 i + + +
ännqo
-töMqy
oi Ovi -r oj tt
— «
t- — ~ - — ■ cool
— tpco © — —
T i i
55
•—i
— — — — 01 —
O o> VS <X> — f
oioioi — — —
1 1 1 1 1 1
..
V « » * |
— — ^- „ M M 1
Pentaden
i
•S Cy il i CP 0>
OB *J «-> <a ^ -ii *i
-
u
'S
—
K
r- cd
Ol
1
00
rH ^ «
|t =
S i; <D
•r-i ü O
w C
<D oi oi
S S r
5 I ,
Ü *-
: t —
r. ,S
I
r £
!S
t- * *i
e » *
5 c s
•/. *c
> Q
0 Jg-s
. i <x
Ol
S 5 E
St
Ol x
e i
S CO
I
CQ
o
co
— D
3!
* s
'«I X
II
-5 Sc
et: ©
r .2
I
Digitized by Google
1
I
Oesellschafts -Nachrichten. !
Digitized by Google
Gesellschafts- Nachrichten.
Protokoll
der Haupt-Versammlung vom 6. Januar 1893.
Durch Beschluss der Versammlung werde« in die Gesellschaft
aufgenommen die Herren: Dr. med. Kneschke, Rentier Heinsius jr.,
Rentier Kahlert. Ingenieur Gerstenberg, Dr. med. Michaelsen,
Generalmajor z. D. Eritsch, Oberstlieutenant z. T). Glubrecht,
Fabrikbesitzer Zenker. Kaufmann Eduard Mätzke und verw. Frau
Dr. Thiemann.
Durch den Tod hat die Gesellschaft verloren: Herrn Land-
gerichts-Präsident Peck und Herrn Ingenieur Se hen dl er. Ver-
sammlung ehrt das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von
den Sitzen.
Ihren Austritt haben angemeldet die Herren: Stabsarzt Dr. Ernst,
Geheimer Regierungsrath Garcke, Kaufmann Hermann Reich,
Girichtsrath a. D. Rhau, Photograph Wilde und Chemiker Spi tzer.
An Stelle des Herrn Commerzienrath Ephraim, welcher die
Wahl zum Ausschuss-Mitgliede abgelehnt hatte, wird Herr Buch-
händler Sattig gewählt.
Die Rechnuug für das Jahr 1891/92 ist von Herrn Stadtrath
Nobiling revidirt worden, Monita sind nicht gezogen worden: naeh
Circulation derselben wird dem Kassirer Herrn Ebert Entlastung
ertheilt.
Der Schriftenaustausch mit der „Societe entomologique ä Stock-
holmk und mit der Universität Rom (Rassegni delle Scienze Geologiche
in Italia) wird genehmigt.
Herr Direetor Dr. Peek berichtet sodann über die Vermehrungen,
welche die Sammlungen seit der letzten Hauptversammlung erfahren
haben. Den Geschenkgebern wird durch Erheben von den Sitzen
gedankt.
Digitized by Google
13G
Der Communal- Landtag hat der Gesellschaft wieder 100 Mark
zur Vermehrung der Sammlungen und der Bibliothek überwiesen.
V. g. u.
Uhl. Körner.
Protokoll
der Haupt-Versammlung vom 24. März 1893.
Der Präsident, Herr Oberstlieutenant Uhl, eröffnet die Sitzung
mit der Mittheilung, dass zwei Mitglieder durch den Tod ausgeschieden
sind, nämlich die Herren: Oberst z. D. von Petery und Hotelbesitzer
Müller. Versammlung ehrt das Andenken an die Verstorbenen durch
Erheben von den Sitzen.
Freiwillig ausgetreten sind die Herren: Kaufmann Bahr, Apo-
theker Berkhuhn, Oberstabsarzt T)r. Döhring, Dr. med. Erbkam.
Banquier Emil Felix, Dr. med. Joaehimczik, Chemiker Schnapp-
auf, Gutsbesitzer Steinbrück-Schönberg, Apotheker Weese, Dr. med.
Wertheim.
Neu angemeldet ist Herr Rentier von Mützschefahl, welcher
aufgenommen wird. Herr Dr. med. Erb kam bittet um Aufnahme
als correspondirendes Mitglied und wird durch Zuruf hierzu gewählt.
Herr Dr. Peck berichtet über die Neu-Er Werbungen der Samm-
lungen.
v. g. u.
Uhl. Zeitzschel.
Schnackenberg. Nobiling. Kahlbaum.
Protokoll
der Haupt-Versammlung vom 20. October 1893.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den ersten Präsidenten, Herrn
Oberstlieutenant Uhl, werden als Mitglieder aufgenommen die Herren:
Conservator Aulich. Kreiswundarzt Dr. med Glogowski, Rentier
Korn -Rudelsdorf, Oberarzt Dr. Knauer, Dr. med. Bermann, Dr.
med. Stössner, Dr. med. Seeger, Dr. med. Bofinger, Oberamtmann
Bau donin, Dr. phil. Monke und Apothekenbesitzer Lindner. Seit
der letzten Haupt-Versammlung sind der Gesellschaft drei Mitglieder
Digitized by Google ,
t
137
durch den Tod entrissen worden: Herr Oboramtmann Hacker. Herr
Steuerrath Hammer und Herr Dr. med. Prasse. Versammlung ehrt
«la* Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Aus-
getreten aus der Gesellschaft sind wegen Wegzug von Görlitz die
Herren: Oberstlieutenant Guhl, Apotheker Heinemann, Rentier
Heinsius jun., Dr. med. Hirsch, Dr. med. Trepinski und Fabrik-
Besitzer Sturm, aus anderen Gründen die Herren: Schul -Vorsteher
Brink, Kauf manu Hüppauf, Landesältester Jaques, Zeichnenlehrer
Kahl, Apotheker Rausch, Ingenieur Richter, Buchhändler Vieri ing
und Frau Fabrikbesitzer Hartmann. Herr Rendant Ebert berichtet
hierauf über die Kassen -Verhältnisse des verflossenen Jahres und
trägt den Etat für das neue Gesellschaftsjahr, welcher in Höhe von
Mark 1)73*2,25 balanciert, vor; derselbe wird in Umlauf gesetzt und
genehmigt. Herr Direetor Dr. Peck giebt sodann seinen Bericht
über die Vermehrungen der Sammlungen und der Bibliothek im ver-
flossenen Jahre. Es gelangen nunmehr zum Vortrag der Jahresbericht
de?* ersten Secretärs, sowie die Berichte der Oeconomie-, zoologischen
und geographischen Section. Hierauf erfolgen die Wahlen, es werden
folgende Herren gewählt: zum Direetor des Ausschusses: Stadtrath
II alber Stadt; zu Mitgliedern des Ausschusses: Rechtsanwalt Cohn,
lit'hrer Mühle, Stadtrath Nobiling, Oberstlieutenant Reich und
Sanitätsrath Dr. Weissenberg; zum zweiten Präsidenten: Direetor
Dr. Kahlbaum; zum ersten Secretär; Apotheker Körner. Derselbe
l.>eharrt bei der bereits vor der Wahl abgegebenen Erklärung, eine
Wiederwahl nicht annehmen zu wollen. Bei der Neuwahl wird Herr
Dr. med. Schindler zum ersten Secretär gewählt. Der zweite
Secretär, sowie die bisherigen Beamten werden, da Widerspruch nicht
erfolgt, durch Acelamation gewählt. Es gelangen hierauf zur Ver-
lesung das Dankschreiben des Herrn Direetor Linn für die zu seinem
25jährigen Amtsjubiläum gesandten Glückwünsche, sowie das des
Castellans Herrn Bitterlich für Gratulation und Ehrengeschenk zum
25jährigen Dienstjubiläum. Die Berichte des Herrn Dr. Peck ergaben,
dass sowohl die Sammlungen wie die Bibliothek während des Sommer-
halbjahres reichlichen Zuwachs erfahren hatten.
v. g. u.
Uhl. Zeit zsc hei. Körner.
Digitized by Google
138
Jahres - Berieht
des Secretärs über das Gesellschaftsjahr 1892/93.
Meine Herren!
Nach Beendigung des Gesellsehaftsjahres ist es statutongemäss
meine Pflicht, einen Bericht über den Bestand und das Leben in der
Gesellschaft während des abgelaufenen Jahres zu erstatten.
Die Gesellschaft zählte beim Beginn des Jahres 20 Khren- Mit-
glieder, 84 correspondirendc Mitglieder und 300 wirkliche Mitglieder.
Durch den Tod entrissen wurden der Gesellschaft ein correspon-
direndes Mitglied, Herr Seminar-Oberlehrer Schmidt in Bautzen, und
7 wirkliche Mitglieder, die Herren: Liuidgerichts-Präsident a. D. Peek,
Ingenieur Sehendler, Oberst von Petery, Hotelbesitzer Müller.
Oberamtmann Hacker, Steuerrath Hammer und Dr. med. Prasse.
Ehre ihrem Andenken!
Ausgeschieden zum grossen Theile wegen Wegzug von Görlitz
sind 31 Mitglieder, dagegen sind 25 neue Mitglieder aufgenommen
worden und ein correspondirendes Mitglied.
Die Gesellschaft zählt mithin heut beim Beginn des 83 Gesell-
schaft»-Jahres 20 Ehrenmitglieder. 84 eorrespondirende Mitglieder und
287 wirkliche Mitglieder.
Die Zahl der Staats -Institute und wissenschaftlichen Vereine,
mit denen unsere Gesellschaft im Sehriftenaustausch -Verkehr steht,
erhöhte sieh im vergangenen Jahre um 2, sodass die Zahl derselben
sich jetzt auf 213 beläuft.
Der 20. Band der Abhandlungen, mit dessen Druck vor Jahres-
frist bereits begonnen war, ist im Mai «1. J. vollendet und den Mit-
gliedern übersandt worden.
Auf das wissenschaftliehe Leben im verflossenen Jahre überzu-
gehen, so gebührt vor allem der Dank den Herren, welche die Vor-
träge an den Freitag-Abenden übernommen haben. Es sprachen:
Vor Damen und Herren:
am 4. November 18V>2: Herr Director Dr. Kahl bäum über: „Helgo-
land mit Vorzeigungen
am 25. November 18U2: Herr Dr. med. Freise: „Schaustellungen im
Orient."
Digitized by Google \
139
am 0. Dccember 1892: Herr Director Dr. Kahlbaum über: „Helgo-
land", Fortsetzung und Schluss.
am 16. December 1892: Herr Oberlehrer Fey er abend über: „Das
alte Persion und seine Keilschriften".
am 13. Januar 1893: Herr Oberstlieutenant Uhl: „Polen; Krakau und
Warschau."
am 20. Januar 1893: Herr Lehrer Barber über: „Die Pilze und ihre
Bedeutung für den Haushalt der Natur."
am 10. Februar 1893: Herr Dr. med. Freise: „Der Vesuv und seine
Umgebung."
am 17. Februar 1893: Herr Oberstlieutenant Uhl: „Erinnerung an
Capri."
am 3. März 1893: Herr Professor Suess aus Wien: „Ueber die Sint-
flut."
am 10. März 1893: Herr Professor van der Velde: „Ein deutscher
Jules Verne."
aui 17. März 1893: Herr Dr. B. Alexander- Katz: „Ueber den
Kreislauf der Stoffe in der Natur."
Vor Herren:
am 2. December 1892: Herr Lehrer Barber über: „Der Oberlausitzer
und seine Sprache nebst Proben mundartlicher Dichtungen."
Das Nähere über die Thätigkeit der Sectionen ergeben die Be-
ruhte, welche die betreffenden Herren Secretäre selbst abstatten
werdeu.
Die Sammlungen waren im Sommer gleichwie in früheren Jahren
an den Mittwoch-Nachmittagen dem Publikum geöffnet und erfreuten
Mch auch von ausserhalb eines zahlreichen Besuches. Die Herren:
Barber, Theodor Hoffmann, Mühle und Krug hatten wiederum
<lie Liebenswürdigkeit, die Aufsicht an diesen Tagen zu übernehmen.
Den Herren Landständen der Oberlausitz verdankt die Gesell-
schaft auch im verflossenen Jahre eine Zuwendung von 100 Mark, zur
^ «Tinehrung der Sammlungen und der Bibliothek bestimmt.
Trotz der bedeutenden Ausgaben, bedingt durch die Herausgabo
♦ ine« neuen Bandes der Abhandlungen, sind unsere Kassenverhältnisse,
wie der Bericht des Herrn Ebert ergiobt, so günstige, dass wiederum
von der auf dem Museum haftenden Hypothek 3000 Mark zurück-
gezahlt werden konnten.
Digitized by Google
140
Unser Castellan Bitterlich stand am 1. October v. J. 25 Jahre
im Dienste der Gesellschaft; es wurden ihm an diesem seinem Ehren-
tage die Glückwünsche der Gesellschaft durch den ersten Präsidenten
ausgesprochen und ihm gleichzeitig ein Ehrengeschenk überreicht.
Die Feier dos 81. Stiftungsfestes wurde am 18. November 1892
im Saale des Wilhelm -Theaters in althergebrachter Weise begangen.
Mit den besten Wünschen für das fernere Wohlergehen der
Gesellschaft schliesse ich meinen Bericht.
Görlitz, 20. October 1893.
Körner. Secretär.
Verzeiehniss
der in dem Gesellschaftsjahre 1892 1893 durch Austausch,
durch Schenkung und Ankauf für die Bibliothek
eingegangenen Schriften.
A. Durch Schriften- Austausch.
Altenburg: Naturforschendc Gesellschaft des Osterlandes: Mit-
theilungen 5. Band. — Amiens: Societe Linneenno du Nord de la
France: Bulletin mensuel Tome X. No. 228- 258: Memoire« Tome 8.
— Bamberg: Gewerbeverein: Wochenschrift 41. Jahrgang; Natur-
forschende Gesellschaft: Ki. Bericht. — Basel: Naturforschende Ge-
sesellschaft: Verhandlungen 10. Band 1. Heft. — Belfast: Natural
History and Philosophieal Society: Proceedings for 1891 — 1892. —
Berlin: Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift 44. Band Heft
3, 4T 45. Band Heft 1. — Gesellschaft naturforschender Freunde:
Sitzungsberichte Jahrgang 1892. - Botanischer Verein der Provinz
Brandenburg: Verhandlungen 33. und 34. Jahrgang. — Gesellschaft
für Erdkunde: Zeitschrift 27. Band Heft 3 -0, 28. Band Heft 1 u. 2:
Verhandlungen 19. Band No. G— 10. 20 Band No. 1- ■(>. Bistritz:
Gewerbeschule: 17. Jahresbericht. — Bonn: Naturhistorischer Verein
der preussischen Rheinlande, Westfalens und des Regierungsbezirks
Osnabrück: Verhandlungen 49. Jahrgang und 50 Jahrgang 1. Hälfte.
— Landwirtschaftlicher Verein für Rheiupreussen: Zeitschrift Jahr-
gang 1892 No. 40 -53. 1893 No. 1—38. — Boston Massach.: American
Academy of Arts and Sciences: Proceedings Vol. XV11I. — The Boston
Society of Natural History: Memoirs Vol. IV. No. 10; Proceedings
Vol. XXV. Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen
Digitized by Google j
i
1+1
12. Band 3. Heft, Meteorologische Station: Ergebnisse der meteoro-
logischen Beobachtungen in Bremen 2. Jahrgang und Deutsches
meteorologisches Jahrbuch für 1892. Station J. Ordnung in Bremen.
Breslau: Schi es isolier Forstverein: Jahrbuch für 1892. — Land-
wirthsehaftl icher Centraiverein für Schlesien: Jahresbericht für 1892.
Gewerbe verein: Breslauer Geworbeblatt Jahrgang 1892 No. 20—20
und Sehlesisehes Gewerbeblatt No. 1 — 19. — Schlesisehe Gesellschaft
für vaterländische Cultur: 70. Jahresbericht nebst Ergänzuugsheft.
Königliches Oberbergamt: Produotion der Bergwerke. Salinen und
Hütten des Preussisehen Staates im Jahre 1892. (Berlin 1893.)
Brünn: Naturforschender Verein: Verhandlungen 30. Band und 10. Be-
richt der meteorologischen (Vmnnission. - K.K. Mährisch-Sehlesische
•»••Seilschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes-
kuiM.lt' : Centralblatt für die Mährischen Landwirthe 72. Jahrgang 1892
und Notizenblatt der historisch-statistischen Section 1892. Cam-
rridge Massach.: Museum of eomparativc Zoology: Annual Report
i* 1891/92: Bulletins: Geolog. Serie Vol. XVI No. 11-13, Vol. XXIII.
Xo. 4 Vol. XIV. No. 1 7. — Chur: Naturforschende Gesellschaft
Uraubündens: 30. Jahresbericht und Beilage. Cördoba, Argentina:
Academia Naeional de Ciencias de la Republiea Argentina: Boletin
Torno X. 4. - Danzig: Naturforschende ( Jesellsehaft: Schriften Neue
Folge 8. Band 1. Heft, Festschrift zur Feier des 150jährigen Be-
chens: Abhandlungen zur Landeskunde der Provinz Wost-proussen
Heft 5: R. Schütte, Die Tucheier Haide, Danzig 1893. — Darmstadt:
Verein für Erdkunde: Notizblatt 4. Folge 13. Heft. Dijon:
Acadeinie des sciences, arts et belle« lettres: Memoires Tome 3. —
Douaueschingen: Verein für Geschichte und Naturgeschichte der
Bar und der angrenzendem Landestheile: Schriften 8. Heft. — Dorpat:
Naturforscher- Gesellschaft: Sitzungsberichte 10. Band 1. Heft.
Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis": Sitzungsberichte
und Abhandlungen Jahrgang 1892. — Oekonomische Gesellschaft in
Sachsen: Mittheilungen für 1892/93. - Verein für Erdkunde: 22. Jahres-
bericht; Dr. P. Richter. Litterat ur der Landes- und Volkskunde des
Königreichs Sachsen 1. Nachtrag. - Dublin: Royal Society: Trans-
aktion« Vol. IV. P. 9—13: Proceedings Vol. Vli. P. 3. 4. — Royal
Irish Academy. Transactions Vol. XXX. P. 1—4. Dürkheim a/H.:
Naturwissenschaftlicher Verein der Rheinpfalz „Polliohia-: Festschrift
zur 50jährigen Stiftungsfeier, Jahresbericht 49 50 Jahrgang No. 5, 0.
Digitized by Google
142
— Emden: Naturforschendo Gesellschaft: 77. Jahresbericht. - Florenz:
Biblioteca Nacionale di Firenze: Bolletino delle Pubblicazioni Italiane
No. 161 — 186; Pnbblicazioni del R. Instituto di Studi Superiore p. p.:
Carlo de Stefani: Le Pieghe delle Alpi Apuane. Firenze 1880; Luigi
Luciani: Fisiologia del üiginno 1880, il Triennio 1883—1885 nella
Clinica Ostetriea e Ginecologia di Firenze P. I. 1888; Dr. Giorgio
Roster: L'Acido carbonico dell Aria e del Suolo di Firenze 1889. —
San Francisco: California Acadcmy of Sciences: Occasional Papers III.
— Frankfurt a. M.: Physikalischer Verein: Jahresbericht f. 1800/91.
- Aerztlicher Verein: 35. Jahresbericht über die Verwaltung des
Medicinalwesens; Tabellarische Uebersichten betreffend den Civilstand
der Stadt Frankfurt a. M. im Jahre 1802. Frankfurt a. d. O.:
„Helios", Naturwissenschaftlicher Verein des Regierungsbezirks Frank-
furt: Monatliche Mittheilungen 10. Jahrgang No. 11 — 12, Ii. Jahrgang
No. 1: Societatum Litterae 6. Jahrgang No. 1- -12, 7. Jahrgang No. 1
bis 3. Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heil-
kunde: 29. Bericht. — Glasgow: Natural History Society: Proeeodings
and Transactions Vol. III. P. 2. — Görlitz: Magistrat: Verwaltungs-
bericht für 1801/92. -- Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften:
Neues Lausitzisches Magazin 68. Band 2. Heft und 69. Band 1. Heft.
-•- Gymnasium und Real -Gymnasium: Oster - Programm 1893. —
Gewerbeverein: Mitgliederliste und Kassen-Bericht 1JS91/92. — Graz:
Historischer Verein für Steiermark: Mittheilungen 40. Heft; Beiträge
zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 24. .Jahrgang. - Greifs-
wald: Naturwissenschaftlicher Verein für Neu -Vorpommern und
Rügen: Mittheilungen 24. Jahrgang. — Guben: Niederlausitzer Ge-
sellschaft für Anthropologie und Urgeschichte: Mittheilungen 2. Band
Heft 6, 3. Band Heft 1—3. - Halle: Naturwissenschaftlicher Verein
für Sachsen und Thüringen: Zeitschrift für die gesammten Natur-
wissenschaften 65. Band 3. bis 6. Heft, 66. Band 1. und 2. Heft. -
Landwirtschaftlicher Central -verein der Provinz Sachsen: Zeitschrift
Jahrgang 1802 No. 9—12, Jahrgang 1893 No. 1—9; Mittheilungen
des Verbandes zur Besserung der ländlichen Arbeiter -Verhältnisse:
1. Jahrgang No. 4 und 5. Kaiserliche Leopoldino-Carolinisehe
Akademie der Wissenschaften: Leopoldina 28. Heft No. 22 bis 24. Titel
und Register, 29. Heft No. 1 bis 4, 7 bis 14. — Halifax, Nova Sotia:
Institute of Natural Science Proceedings and Transactions 2. Ser.
Vol. I. P. 1. — Hamburg: Deutsche Seewarte: Deutsches Meteoro-
Digitized by Google
143
logisches Jahrbuch für 1891: Aus dem Archiv der Deutschen See-
warte 15. Jahrgang. - Hanau: Wetterauisehe Gesellschaft für die
Ztsanmito Naturkunde: Jahrcshericlit 1889— 1892. - Harlem: Musee
Tpyler: Arehives Vol. IV. P. 1. — Helsingfors: Soeietas pro Fauna
et- Flora Fcnniea: Acta Vol. V. 1. 2. Vol. VIII. ; Meddelanden 17.
und 18. Heft. — .lauer: Oeeonomisch - patriotische Soeietät der
Fürstcnthümer Sehweidnitz: Verhandlungen und Arbeiten Jahrgang
1*91. — Iglo: Ungarischer Karpathen -Verein: Jahrbuch 20. Jahrgang.
Innsbruck: Naturwissenschaftlich- mediciniseher Verein: Berichte
20. Jahrgang. Kassel: Verein für hessische Gesehichte und Landes-
kunde: Zeitschrift 1(J. und 17. Band: Mittheilungen Jahrgang 1890
'iml 1891. Verein für Naturkunde: 88. Bericht. Kiel: König-
liche Universität: 95 Stüek Schriften ans dem Jahre 1892/93. —
Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig - Holstein : Schriften
10. Band 1. Heft. — Schleswig - Holstein - Lanenburgische Gesell-
schaft für vaterländische Geschichte: Zeitschrift 22. Band.
Königsberg: Königliche Physikalisch - Oeconomisehe Gesellschaft:
Schriften 33. Jahrgang. Lcipa in Böhmen: Nordböhmischer
Exmrsions-Ülub: Mittheilungen 15. Jahrgang 4. Heft. 16. Jahrgang
1.— 3. Heft. — Linz: Museum Francisco - Carol intim: 50. und
'A. Jahresbericht. Verein für Naturkunde in Oesterreich ob der
Kns: 21. Jahres - Bericht (Bericht 19 und 20 nicht erhalten). —
London: Royal Society: Proceedings No. 314 325: Exchange List
• jf Ihiplicates and I >enciencies. St. Louis: Academy of Sciences:
Transactions Vol. V. No. 3. 4. Vol. VI. No. 1; Missouri Botanical
Karden: Third Annual Report 1892. Lüneburg: Naturwissen-
schaftlicher Verein des Fürstenthums Lüneburg: 12. Jahresheft,
Luxemburg: „Fauna", Verein Luxemburger Naturfreunde: Mit-
theilungen. — Madison: Wisconsin Academy of Sciences. Arts and
Utters: Transactions Vol. VII. 188* 1891. Mailand: Socicta
Italiana di Scicnze Naturali: Atti Vol. 33 Fase, t, 2, Vol 34. Fase. 1
l«is 3. — Manchester: Litcrary and Philosophical Society: Memoirs
;\nd Proceedings Vol. 6, 7 No. 1. Marburg: Gesellschaft zur Be-
orderung der gesammten Naturwissenschaften: Schriften Band 12
Abhandlung 5; Sitzungsberichte Jahrgang 1892. Moskau: Societe
Imperiale des Naturalistes de Moscou: Bulletin: Annec 1892 No. 2
bis 4. 1893 No. 1. — Montreal: Royal Society of Canada: Proceedings
and Transactions Vol. IX., X. München: Königlich Bayerische
Digitized by Google
144
Akademie der Wissenschaften: Mathematisch - physikalische Klasse:
Sitzungsberichte Jahrgang 1892 Heft 3, Jahrgang 1893 Heft 1 und 2.
- Münster: Westfälischer Provinzial -Verein für Wissenschaft und
Kunst: 20. Jahresbericht. — Nancy: Soeiete des sciences: Bulletin
Ser. II. Tome XII. — New-Haven, Connecticut: Connecticut Aeademy
of Arts and Sciences: Transactions Vol. VIII. P. 2. New -York:
Aeademy of Sciences: Annais Vol. X. No. 7, 8 Vol. XI. No. 1 5. —
American Geographica 1 Society: Bulletin Vol. 24. 3, 4, Vol. 25. 1. 2.
— Pesth: Magyarhoni Földtani Tarsulat: Földtani Közlöny 22. Jahr-
gang No. 9 12, 23. Jahrgang No. 1—8. — Ungarisches Xational-
Museum: Revue der naturhistorischen Hefte 15. Band Heft 3 und 4,
16*. Band Heft 1 und 2. — Philadelphia: Aeademy of Natural
Sciences: Proceedings 1892 P. IL, III. — The Wagner Free Institute
of Science: Transactions Vol. HI. P. 2. - Pisa: Societä di seienze
naturali: Atti Vol. XII.; Processi verbali Mai-Juli S. 157 — 195. —
Prag: Königlich Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften: Sitzungs-
berichte Jahrgang 1892; Jahresbericht für 1892. — Lesehalle deutscher
Studenten: Jahresbericht für 1892. — Naturhistorischer Verein „Lotos":
Jahrbuch für Naturwissenschaft: 13. Band. — Museum des König-
reiches Böhmen: Archiv der naturwissenschaftlichen Landes- Durch-
forschung von Böhmen: Band VI. Heft 1 und <>, Band VII. Heft 2.
3. 4 und 0, Band VIII. Heft 1 und 3. — Reichenberg: Verein der
Naturfreunde: Mittheilungen 24. Jahrgang. — Riga: Naturforscher -
Verein: Correspondenzblatt: 35. Jahrgang und Register zu Jahrg.
16 — 34. — Rochester, N.-Y.: Aeademy of Sciences: Proceedings
Vol. II. 1. — Rom: R. Comitato geologico: Bolletino Vol. XXII. —
Bibliotheca Nazionale centrale Vittorio Kmanuele: Bolletino delle opere
moderne straniero pp. Vol. VII. No. 21 — 24 con Indice alfabetico. —
Rassegna delle Science Geologieho in Italia: Anno 11. Fase. 1-3.
Rostock: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg:
Archiv 4b\ Jahrgang. — Salem, Massaeh.: American Association for
the Advancement of Science: Proceedings: Vol. 40 and 41. — Santjago.
Chile: Deutscher wissenschaftlicher Verein: Verhandlungen 4. Heft.
Sinn (Valais Suissc) Soeiete Muritienne: Bulletin et travaux Airaees
1890 — 1891. — Stettin: Gesellschaft für Pommersohe Geschichte und
Alterthumskunde: Baltische Studien: 43. Jahrgang; Die Bau- und
Kunst- Denkmäler des Reg. -Bezirks Köslin 3. Heft. Stockholm:
Entomologiska Foreningen: Tidskrift Jahrgang 1892 Heft 1—4.
Digitized by Google
L45
Strassburg i. E.: Kaiser Wilhelm-Universität: Jahresbericht für 1892
•ier industriellen Gesellschaft zu Mülhausen. - Stuttgart: Verein
tiir vaterländische Naturkunde: Jahreshefte 45». Jahrgang. — Sidney:
Royal Society of New -South -Wales: Journal of the Proceedings
Vol. XXVI. Triest: Soeieta Adriatica di Seionze naturali: Bolletino
Vol. XIV. Tromsoc: Museum Aarshefter: Vol. XV. Aarsberetning
t'or 181)0, 1891. Ulm: Verein für Mathematik und Naturwissen-
schaften: Jahreshefte 5. Jahrgang. - Washington: Smithsonian
Institution: Coutribution to Knowledge: Vol. XXVIII; Department of
Agriculture: Report for 1891; Bulletin Xo. 3: The Hawks and Owls
<<t' the U. S. in their relation of agriculture, Washington 1893; Bureau
of Ethnology: Annual Report for 1885 80; Bibliography of the
Atkapascan Languages by James Constantine Billing, Washington 1892.
Department of the Interior-Office U. S. Geological Survcy Mineral
Ressource* 1889 1890; Contributions to North-American Ethnology
Vol. XVII. - Wernigerode: Naturwissenschaftlicher Verein des
Harzes: Schriften 7. Band. Wien: Verein zur Verbreitung natur-
wissenschaftlicher Kenntnisse: Schriften 32. Jahrgang mit Nachtrag
nid 33. Jahrgang. — K. K. Geologische Reichsanstalt: Jahrbuch
42. Band 2.-4. Heft, 43. Band 1. Heft; Verhandlungen 1892 C>. bis
ls. Heft, 1893 1. 10. Heft, — K. K. Centralanstalt für Meteorologie
und Erdmagnetismus: Jahrbuch 27. Band. — K. K. Zoologisch-
Botanische Gesellschaft: Verhandlungen 42. Band 3. und 4. Quartal
und 43. Band 1. und 2. Quartal. — K. K. Geographische Gesellschaft:
Mittheilungen 25. Band. K. K. Xaturhistorisches Hofmuseum: Jahres-
bericht für 1892. — Kaiserliche Academie der Wissenschaften: Sitzungs-
berichte 100. Band 1*91 Abtheilung 1 No. 8—10, Abtheilung 2a.
Xo. 8 10. Abth. 2b. Xo. 8— 10, Abth. 3 No. 8—10; Register zu den
Bänden 7—100, Sitzungsberichte 101. Band 1892 Abtheilung 1 No. 1
bis 10, Abtheilung 2 a. No. 1 -10, Abtheilung 2 b. No. 1 10, Ab-
teilung 3 No. 1 10. — Verein der Geographen an der Universität:
Wissenschaftliche Mittheilungen 18. Bericht, Entomologischer Ver-
ein: 3. Jahresbericht, - Wiesbaden: Nassauischer Verein für Natur-
kunde: Jahrbücher 45. Jahrgang. — Würzburg: Physikalisch -medici-
nisehe Gesellschaft: Verhandlungen 2<>. Band: Sitzungsberichte Jahr-
gang 1892. — Zerbst: Naturwissenschaftlicher Verein: Berichte für
ii>K7— 18«)2.
AbhAndL Bd. XXI.
10
146
B. Durch Schenkung:
1) Berliner klinische Wochenschrift Jahrgang 1892. 2) Deutsche
medicinische Wochenschrift Jahrgang 1892. 3) Deutsclie Medicinal-
Zeitung Jahrgang 181)2. 4) Münchener medicinische Wochenschrift
Jahrgang 1892. 5) Wiener medicinische Wochenschrift Jahrgang 1892.
6) Deutsches Archiv für klinische Medicin Band 49 und 50. 7) Ii.
Virchow, Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und
für klinische Medicin 127. 130. Band. H) Schmidt's Jahrbücher der
in- und ausländischen gesanimten Medicin Band 233 230. (No. 1
bis 8 Geschenke des Aerzt liehen Lese Vereins in Görlitz.) 9) Dr.
0. Schneider, San Renio und seine Thierwelt im Winter. Dresden
1893. 10) E. Vogel, The atomic weight are under athmospherie
pressure not identical the specific gravities. Alameda Cal. 1893.
11) Andre' Suchetet, Les oiseaux hybrides reneontres a l'Etat sauvage.
III. Part. Les passeraux. Lillo 1892. 12) Dr. Kosmanu, Die neuen
Marmorbrüche von Kothenzechau und Wüsteröhrsdorf bei Landeshut
in Schlesien. 13) Dr. Max Gurke, Beiträge zur Systematik der
Malvaeecn. Sep.-Ahdr. Leipzig 1892. 14) Dr. Kosmann, Ueber
Herkunft und Beschaffenheit der Ziegel - Rohmaterialien der Nord-
deutschen Tiefebene. Sep.-Abdr. 1893. 15) Dr. Kosmann, Die
Niekelerze von Fraukenstein i. Schi. Sep.-Abdr. 1893. 16) Dr. Kos-
mann, Ueber den Einfluss von Legierungen auf die mechanischen
und physikalischen Eigenschaften der Metalle. Sep.-Abdr. 1893.
(No. 9 — 16 Geschenke der Herren Verfasser.) 17) The Australian
Handbook (ineorporating Neu Zealand, Fiji and New -Guinea -"i and
Shippers and Import ers Directory for 1892 (Geschenk des Herrn
Baron Perd. von Müller, Ph. & M. D. L. L. 0. in Melbourne).
18) Rochus Schmidt, Geschichte des Araberaufstandes in Ost-Afrika.
Frankfurt a, 0. 1892. 19) Oscar Rühle, Geschichte von Meffers-
dorf nebst Nachtrag 1885 und 1889. 20i Gerhard Rohlfs, Kufra.
Leipzig 1881. 21) C. Morgen, Durch Kamerun von Süd nach Nord.
Leipzig 1893. 22) A. Herrich, Afrika. Glogau 1892. 23) Josef
Ohrwalder, Aufstand und Reich des Mahdi im Süden und meine
10jährige Gefangenschaft daselbst. Innsbruck 1892. 24) H. Frobenius,
Die Heiden - Neger des ägyptischen Sudan. Berlin 1893. 25) R.
Kiepert, Deutscher Colonia) -Atlas. Berlin 1890. 26) Fridolin
Plant, Panorama von Meran. 27) Anton Entleutncr. Die immer-
grünen Ziergehölze von Süd -Tirol. München 1891. 2S) Anton
Digitized by Google
147
Kittleutner. Die sommcrgrünen Ziergehölze von Süd-Tirol. Meran
1-S92. 29, C. W. C. Fuchs, Aus der Umgebung von Meran. Meran
l-ssö. 30, Fr. Stolz, Die Urbevölkerung Tirols. Innsbruck 1892.
31! C. Morgen, Kriegs- und Expeditionsführung in Afrika. Berlin 1893.
Dr. Ph. Paulitschke, Ethnographie Nordost-Afrikas. Berlin 1893.
Ml M. C. Sprengel, Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reise-
Uschreibungen Band 1 5. Weimar \8ü0 und 1801. iNo. 18- 33
'n-schenke des Herrn Rittergutsbesitzer Premierlieutenant H. Robreeht
auf Meticrsdorf.) 34) Medieorum Silesiacorum Satyrae etc. Wratislaviae
••t Lipsiae 173<l (Geschenk des Herrn Landgerichtsrath Danneil).
{")• Robert Browns vermischte botanische Schriften übersetzt von
[>r. C. G. Nces von Esenbeck 5 Bände. Nürnberg 1825 1834.
Wi Dr. Petri. Ueber Brougniards Verwerfung der Apetalae im Ver-
gleich mit den Ansichten von Grisebaeh. Bertling. Klotzsch, Agardh,
.Vlrien de Jussieu. Martins und A. Braun. Sehulprogramm Berlin 18o'5.
X<>. 35 und 3*i Oeschenke des Herrn Major von Treskow). 37) Dr.
V E. Brehm, Ergebnisse einer Reise nach Habesch. Hamburg lSo'3.
< rcschenk des Hern) Gymnasiallehrer a. D. Lieutenant Sommer.)
•>( Dr. G. H. Zincken. Kurieuses und Reales Natur-, Kunst-, Berg-,
«n-werk- und Handels- Lexicon. Braunschweig 1746. (Geschenk des
Herrn Schul Vorsteher Brink.) 31») Dr. H. von Klinggraeff, Die
Ix-ber- und Laubmoose West- und Ostpreussens. Danzig 1893. (Ge-
schenk des Herrn Professor Dr. Conwentz.) 40) Dr. R. Froriep,
I»er ärztliche Hausfreund 2 Bände. Weimar 1854/58. (Geschenk des
Herrn Sanitätsrath Dr. Hausmann in Niesky.) 41) Rechenschafts-
bericht des geschäftsführendon Ausschusses in Bezug auf die Goldene
Kudolf-Virehow- Medaille. Berlin 1893. (Geschenk des Herrn Sani-
täts-Rath Dr. Kleefeld.). 42) Dr. Carl Ochsenius, Bedeutung des
ro^raphischen Elements „Barre14 in Hinsieht auf Bildungen und Ver-
änderungen von Lagerstätten und Gesteinen. Sep.-Abdr. 1893. (Ge-
schenk des Herrn Berg - Ingenieur Max Krahmann in Wetzlar.)
44) Der Wanderer im Riesengebirge Jahrgang 1892 No. 11 und 12,
im No. 1 — 9. (Geschenk des Bibliothekars Herrn Dr. R. Peck.)
Ausserdem wurden von Fräulein Auguste Peck und Herrn Kaiser-
Ii« hon Marine-Baumeister F. Peck aus dem Nachlasse ihres ver-
dorbenen Vaters, des Landgerichts-Präsidenten a. D. Peck. 32 Werke
meist botanischen Inhalts und Zeitschriften, zusammen in 98 Bänden.
'l'T Bibliothek als Geschenk überwiesen.
10*
Digitized by Google
14*
C. Durch Ankauf.
Die Fortsetzungen von 1) Dr. A. Petermann. Mittheiluiigen
über wichtige und neue Forschungen auf dem Gesainnitgebiete der
Geographie nebst Ergänzungsheften. 2) Stettiner entomologische
Zeitung. 3) Wicgmann's Archiv für Naturgeschichte, herausgegeben
von Dr. F. Hilgendorf. 4) M. Bauer, W. Dames und T. Liebisch.
Neues Jahrbuch für Mineralogie, (Geologie und Palaeontologie. 5) G.
Wied e mann, Annalen der Physik und Chemie nebst Beiblättern
<>) Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft.
7) Dr. J. V. Carus, Zoologischer Anzeiger. 8) Dr. F. Karsch.
Entomologische Nachrichten. «.)) Dr. H. G. Bronn, Klassen und Ord-
nungen des Thierreichs. 10) Deutsche Meteorologische Zeitschrift.
11) Dr. L. Wittmaek, Gartenflora, Zeitschrift für Garten- und Blumeii-
Kunde. 1*2) Dr. Potonie. Naturwissenschaftliche Wochenschrift. 18) A.
Kngler und K. Prantl, Die natürlichen Ptianzenfamilien nebt ihren
Gattungen und wichtigsten Arten. 14) Monatsschrift des Deutschen
Vereins zum Schutze der Vogel weit. 1<>) Deutsche Geographische
Blätter. UJ) Promotheus, Illustrirte Wochenschrift. 17) Deutsches
Colonialblatt nebst den Beiheften von Dr. Freiherr von Danekel-
mann. 18) Dr. Assmann, Das Wetter. l!h J. Cabanis. Journal
für Ornithologie. Ferner als neue Anschaffungen: 20) Dr. C. Floericke.
Versuch einer Avifau na der Provinz Schlesien. Marburg 1891. 21 ) H.
Jaeger, Kamerun und Sudan. 22) G. Uhl, Aus allen Welttheilen
2'd) Supplement zur 1. und 2. Auflage von Andre es Handatlas.
24) A. Scobel, Geographisches Handbuch zur 3. Auflage von Andrees
Handatlas. 2öy J. Perthes, Specialkarte von Afrika, entworfen von
H. Habeilicht.. Gotha 1893.
Görlitz, am 30. September 1893.
Dr. Ii. Peck, Bibliothekar.
Digitized by Google
14!»
Verzeichniss
der in dem Gesellschaftsjahre 1892/93 als Geschenke und
durch Ankauf für die Sammlungen eingegangenen
Gegenstände.
Für die zoologischen Sammlungen gingen ein:
A. Als Geschenke:
Von Herrn Sanitätsrath Dr. Böttcher: Certhialauda dcsertorum.
Stanl. Cursorius isabcllinus Meyer, Muscardinus avellanarius Wagn.
Von Frau Stallmeister Bohnstedt: Munia Jagori. Lab. — Von Herrn
Apotheker H. Druschki: Abnorme Scheere des Flusskrebses. - Von
Herrn Dr. Enlenburg: Eier von Fringilla coelebs. L. in. X. Pyrrhula
vulgaris Cuv. f. in der Gefangenschaft gelegt. Von Herrn Haupt-
mann von Fischer-Treuenfeld: Nucifraga caryocataetcs. L. in. ge-
schossen in Zodel bei Görlitz am 3. Getober 1803. Von dem Tn-
spector des botanischen Gartens Herrn M. G ei ssler: Cainaeleo vulgaris
I)aud. — Von Herrn Dr. med. Lesshafft: 25 Stück Lepidopteren,
4 Stück Orthopteren und 6 Stück Colcopteren aus Columbien.
Von Herrn Gutspächter Lindner in Ober-Sohra: Corvus cornix
L. variet. - Von Herrn Hauptmann Nicolai: ein Bastard von lepus
timidus L. und lepus cuniculus L. erlegt bei Tschorne bei Muskau. —
Von Herrn Oberst von Otto: Ein Doppel -Ei der Hausente, gelegt
auf dem Gute des Herrn Lieutenant Wuthe auf Obcr-Ottitz bei
Katibor. — Von der Familie des verstorbenen Landgcriehts-Präsident
F. Peck: Eine Conchylien-Sammlung. — Von Dr. K. Peck: Otoeorys
bilopha Temm. — Von der Redaetion des Neuen Görlitzer Anzeigers:
Oedicnemus crepitans Temm., gefangen am 14. October 181)2 in
Görlitz in einem Hofe der Berliner Strasse. — Von Herrn Forst-
weretär Schiensog in Kohlfurt: Geburtsreifc Embryonen des Rehs.
— Von Frau Dr. Schuchardt: Panzer von Dasypus gigas Cuv. und
Gorgonella sp. — Von Herrn Conservator Tautz in Halle a. S.:
Pentastomum sp. aus der Lunge von Python reticulatus Gray. -
Von Herrn Kaufmann R. Webel: Eine sogenannte Strumpf band-
schlange aus Nordamerika. — Von Herrn W. Wolf in Muskau. Eine
präparirte Raupe von Cossus ligniperda Fabr. und einige andere
Insecten. — Von Herrn Gymnasiast Zernik: Embryonen und Schädel
von Mus musculus L. var. alba und Schädel von Mustela erminea L.
Digitized by v^ooQle
150
B. Durch Tausch
wurden für die zoologischen Sammlungen erworben: Mustela furo L..
Parra jassana L. juv.. Laeerta ocellata L. Cycloidus sp. und das
Skelet von Pscudopus Pallasii Cuv.
Für die botanf sehen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Lehrer Barber: 88 Spec. Pflanzen der Oberlausirz
besonders der Umgegend von Hoyerswerda und ein zapfentragender
Zweig von Pinus rigida Müll. — Von Herrn Apothekenbesitzer Burk-
hardt: Verbänderling des Stengels von Scdum Telephium L.
Von Herrn Stadtrath Dietzel; Gallen von Cynips calicis Brgdf. -
Von Frau Geh. Rath Schmidt: Ein Zapfen von Picea nobilis Don.
— Von Frau Dr. Schuchardt: Zwei Blüthenstände von Banksia sp.
— Von der Familie des verstorbenen Landgerichts- Präsident a. IV
F. Pcck: Ein aus 106 Fascikeln bestehendes Herbarium.
Für die mineralogischen, ethnographischen und geographischen
Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Stadtrath Dietzel: Anhydrit von Schles.-Haugsdori
bei Lauban. — Von Herrn Dr. med. Lesshafft: 12(1 Stück Mineralien
und Gesteine der Montblanc-Kette. — Von Herrn Bergwerks-Üirector
Opitz in Scharfenberg bei Meissen: 12 Stück Mineralien von vor-
züglicher Schönheit aus dem Blei- und Silberbergwerk .Grube Güte
Gottes" bei Scharfenberg. Von Herrn Kittergutsbesitzer und Prem-
Lieutenant d. L. H. Robrecht auf Meimersdorf: 200 Stück Mineralien
und Gesteine aus Süd-Tirol, besonders aus dem Xaifthale bei Mcran.
Von Herrn Gymnasiallehrer a. D. Sommer: Geschieb von der
Insel Rügen. — Von Herrn Stadtrath Zimmermann in Striegau:
Perlen- oder Kugelporphyr von Ob.-Wolmsdorf bei Bolkeuhain. —
Von Frau Dr. Schuchardt: Ein Relief vom Vesuv. - Von Herrn
Kaufmann Vonneilich: Pfeile der Papuas in Neu-Guinea.
Dr. R. Peck, Director des Museums.
Digitized by Google
151
Jahres-Berieht
der Oeconomie-Section der Naturforschenden Gesellschaft
zu Görlitz für den Zeitraum vom 1. October 1892
bis dahin 1893.
1) Im verflossenen Jahre war die Section in 0 Sitzungen thätig,
deren erste am LS. October 1892 abgehalten wurde. Als Tagesordnung
t'iir dieselbe wurde zunächst vom Herrn Vorsitzenden Rechnung über
das abgelaufene Vereinsjahr gelegt und der Kassen -Bestand auf
Mark 456,43 festgestellt. Die stattgefundene Prüfung der Rechnung
hat zu Bedenken keine Veranlassung gegeben. Bei der hierauf statt-
gefundenen Wahl des Vorstandes wurde der seitherige Vorstand wieder-
gewählt. Das von der Section gestiftete Stipendium für einen Schüler
der Winterschule in Höhe von Mark 80 wurde dem Schüler Hirche
aus Nieder-Bielau zugesprochen. Vom Centraiverein für Schlesien
wird der Wunsch ausgesprochen, die in früheren Jahren bestandenen
Bulleustationen wieder ins Leben treten zu lassen, welche Angelegen-
heit dem Kreistago zur Berathung überwiesen wird. Nach Fest-
stellung des Ernte -Resultates pro 1801/92 wurde vom Herrn Vor-
sitzenden ein Referat über die beste Art der Aufbewahrung der
Kartoffeln erstattet, an welches sich eine längen; Discussion anschloss.
Die Gründung einer Schlachtvieh -Versicherung wurde wiederum an-
geregt und zum Schluss verschiedene Anfragen des Central -Vereins
erledigt.
2) Am 15. November fand hierauf die zweite Sitzung statt, in
welcher die An- und Verkaufs preise der Güter im Kreise Görlitz fest-
gestellt und beschlossen wurde, den [>and wirtschaftlichen Centrai-
Vorstand für die Preussische Oberlausitz wiederum um Gewährung
von Deckprämien für Stuten zu ersuchen. Von der Vornahme einer
Tinerschau im Jahre 189.-J wird wegen der herrschenden Maul- und
Klauenseuche Abstand genommen und der Central -Verein ersucht,
die zur Prämiirung von Vieh ausgesetzten Mark 1300 für das Jahr 1804
zu asserviren.
Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Angelegenheiten
übernahm Herr Oeconomierath Dr. Böhme seinen Vortrug über:
^Gründung eines Verbandes zum Wohle der arbeitenden Klassen".
Die Bildung des Verbandes wurde allseitig als wünschenswert an-
erkannt und um rege Betheiligung seitens des Mitglieder ersucht.
Digitized by Google
152
3) Die Berathungen über Vorlagen für den Landwirthsehaft-
lichon Central -Verein fanden in der 3. Sitzung am 13. December v. ,J.
zunächst ihre Erledigung. — Die von verschiedenen Mitgliedern der
Section vorgenommene Feststellung des Gewichtes de.s Getreides von
der diesjährigen Ernte gelangte zur Mittheilung. Als Vertreter der
Section bei den Sitzungen des Landwirtschaftlichen Central -Vereins
für Schlesien wurde hierauf Herr < >eeonoinierath Dr. Böhme gewählt.
Längere Zeit erforderte eine sehr lebhafte Discussion über den Werth
der Futtermittel, nachdem zuvor vom Herrn Vorsitzenden verschiedene
Mittheilungen darüber aus dem „Landwirt" zur Kenntniss der Ver-
sammlung gebracht worden waren.
Zum Schluss berichtete Herr Oeeonomie-Rath Dr. Böhme über
die Verwendung des Chilisalpeters zur Düngung von landwirthschaft-
lichen Culturpflanzen.
4) In der 4. Sitzung am 17. Januar d. .7. wurde zunächst eine
Petition an den Hohen Reichstag, betreffend die Abänderung des
Branntweinsteuer-Gesetzes, zur Kenntniss gebracht und der Herr Vor-
sitzende mit dem Vollzug der Petition beauftragt. Zur Verteilung
gelangen Listen zur Betheiligung am Schlesischen Zuchtvieh -Markt
in Breslau am 16. und 17. Juni 1893.
Ueber die Thätigkeit des Verbandes zur Verbesserung ländlicher
Arbeiter liegt der erste Bericht der Versammlung vor. Constatirt
wird hierauf, das« in hiesiger Gegend die Saaten ebenfalls durch die
Fritfiiege gelitten haben und der Schaden auf 40 bis 75°/o der Aus-
saat angegeben, wovon dem land wirtschaftlichen Central -Verein
Kenntniss zu geben ist. Ausser der Fritrliege werden als anderweit
häufig aufgetretene Schädlinge die Queckeneule und Weizen in ücko be-
zeichnet und über die Mittel zur Vertilgung derselben Mittheilung
gemacht. Der Herr Vorsitzende berichtete hierauf über die von der
Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft gemachten Anbau -Ver-
suche von verschiedenen Getreidesorten, namentlich Hafer.
5^ Der 21. Februar d. J. war zur Abhaltung der 5. Sitzung be-
stimmt und hatte zu derselben Herr Generalagent Ebert einen Vor-
trag über die Haftpflicht -Versicherungs -Gesellschaft übernommen.
Unter Erläuterung des Haftpflichtgesetzes selbst ging der Herr Vor-
tragende auf die Zwecke der oben genannten Gesellschaft ein und
legte die Wirksamkeit der Gesellschaft in verschiedensten Fällen
klar dar.
Digitized by Google
4
I
153
Ausser dem höchst interessanten Vortrage beschäftigte sich Ver-
sammlung noch mit den Berathungen über die Vorlagen zu den
Sitzungen des landwirtschaftlichen Central -Vereins und versah den
Herrn Delegirten mit entsprechender Information.
Schliesslich entspann sich noch eine längere Discussion über den
fortzusetzenden Anbau von Zuckerrüben in hiesiger Gegend.
6) Die 6. Sitzung am 21. März 18113 gab Herrn Director Dr.
Böhme Gelegenheit, über die Verhandlungen des landwirtschaftlichen
Central -Collegiums und des eulturteehnischen Vereins eingehend Be-
richt zu erstatten. Zu bemerken sind hiervon die Gründung einer
Winterschule in Oels, Anträge über Verwendung von Sträflingen zu
ländlichen Arbeiten, Errichtung von landwirtschaftlichen Schieds-
gerichten, Ermässigung von Analysen- Honorar, Einführung einer
längeren Quarantäne für verseuchte Schweine, Beschäftigung von
ländlichen Arbeitern bei Bahnbauten und hauptsächlich der Antrag
auf Reguiirung des Getreideterminhandels und Differonzgesehäftes
durch Einführung staatlicher Makler u. s. w.
Aus der Kasse der Section wurden als Beitrag zur Gründung
des Bundes der Landwirthe loO Mark bewilligt und zur Zahlung an-
gewiesen.
Die vom landwirtschaftlichen Central -Vereine eingegangenen
Tabellen zur Feststellung des Gewichtos von Pferden, Rindern otc.
werden, soweit dies thunlich, ausgefüllt und dem Central -Vereine
zurückgesandt.
Vom Herrn Vorsitzenden wurde hierauf eine Discussion über
Frühjahrsdüngung mit Chilisalpeter und phosphorsaurem Kalk ein-
geleitet.
Die Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten bildete
den Schluss der letzten Sitzung.
Unter herzlichem Dank an Alle, welche im verflossenen Jahre
der Section zur Erreichung ihrer Zwecke? hilfreich Hand geboten
habon, schliesse ich meinen diesjährigen Bericht.
Görlitz, den 20. October 1893.
M a 1 1 n e r , Sect ions - Seeret är.
Digitized by Google
154
Jahres-Berieht
der zoologischen Section über das Gesellschaftsjahr 1892/93.
Die zoologische Section hielt im Winterhalbjahr 18l)2/i>3 vier
Sitzungen ab.
In der ersten Sitzung am S. December 181)2 wurde der bis-
herige Vorstand, bestehend aus den Herren Dr. Peck als Vorsitzender
und Mühle als Schriftführer, wiedergewählt. Hierauf wurden von
dorn Vorsitzenden einige seit der letzten Hauptversammlung («inge-
gangene Gegenstände vorgelegt und zum Theil besprochen, wie z. ß.:
Ein Frettchen, Mustela Furo L., ein Panzer vom Riesengürtelthier.
Dasypus gigas Cuv.; ein Skelett vom Seheltopusik. Pseudopus Palasii
Cuv.; ausgestopfte Exemplare von Lacerta oecellata Daud; (Vclodtis
gigas Gray; Trachysaurus rugosus Gray und ein auf dem Wege des
Schriftenaustausches für die Bibliothek eingegangenes Kupferwerk von
Charles Bonder, den Nestbau und die Eier nordamerikaniseher Vögel
behandelnd.
In der zweiten Sitzung am 12. Januar wurden von dem Vor-
sitzenden als neue Eingänge zu den Sammlungen vorgezeigt: Cha-
maeleon vulgaris L. : Oedienemuseropitans, Tomm.: Cursorius isabellinus
Certhialauda desertorum. Das vorgezeigte Exemplar von Oediencmus
erepitans wurde in der Nacht zum 14. Getober 1H!>2 in einem Hole
der Berlinerstrasse erlegt. Hierauf sprach der Schriftführer über das
Leben einiger Wasserkäfer, speciell über Dyticus inarginalis und
Hydrophilus aterrimus, und der Vorsitzende t heilte noch vom Kuckuck
mit. dass das Männchen jahrelang dieselbe Gegend besuche, während
das Weibchen dieselbe oft wechsele. Die Eier werden theil weise
direct in die Nester anderer Vögel gelegt; doch hat man auch beob-
achtet, dass die Eier an den Erdboden gelegt und dann mit dem
Schnabel in das Nest getragen wurden.
In der dritten Sitzung am Februar legte Herr Dr. Peck als
neuen Eingang zu den Sammlungen ein wildes Kaninehen vor.
welches von dem gewohnten Bilde eines solchen abweicht und sich
dem des Hasens nähert. Ohren und Füsse sind verltältnissmassig
länger als bei ersterem: in der Grösse steht es /.wischen beiden.
Ueber die kleine Haselmaus berichtet Brehm, dass sie in der Ge-
fangenschaft nicht saufe, was von Herrn Sanitätsrath Dr. Böttcher
nach eigenen Beobachtungen widerlegt wird. Auch die grosse Hasel-
Digitized by Google
155
maus ist von Horm Dr. Pcek in unserer Gegend, auf dem Löbauer
Berge, gefunden worden.
Zum Schluss zeigte der Herr Vorsitzende noch einen Papagei,
Bolborhynchu» monaehus Finsch au» Brasilien vor. Derselbe ist in
diesem Winter in der Umgegend von Berlin in mehreren Exemplaren
freilebend beobachtet worden.
In der vierten Sitzung am \). März sprach der Herr Schriftführer
über die in den Sammlungen vorhandenen blatthörnigen Käfer aus
der Gruppe der Coprini und der Herr Forstmeister berichtete über die
Verwüstungen, welche eine Cecidomyie in den unter »einer Aufsicht
stehenden Forsten angerichtet hatte. E. Mühle.
Jahres-Bericht
der geographischen Section 1892/93.
Die geographische Section versammelte sich in dem Winter-
halbjahre 181)2/03 an 8 Abenden. — Bei der Vorstands wähl am
2!>. November wurde der Herr Oberst Blumensath zum Vorsitzenden
und der bisherige Schriftführer, Herr Lehrer Woithe, in sein Amt
wiedergewählt: — In den beiden Sectionsversammlungen vom 13. Dc-
ceinber 1892 und vom 17. Januar 1893 behandelte der Präsident, der
'Tescllschaft, Herr Oberstlieutenant Uhl, in eingehender Weise die
lieise des Premierlieutenant Morgen von der Kribistation an der Süd-
küste von Kamerun zu den Jaünde und zu Ngila, dem Häuptlinge
<ler Wute zwischen dem Samaga und dem Mbam und die Rückreise
am Samaga entlang nach Malimba.
An dem Referatabende vom Ml. Januar theilte der Herr Major
von Bredow das Wichtigste aus den Vorschlägen mit, welche die;
Kommission zur ßerathung der Herstellung einer einheitlichen Erd-
karte durch ihren Vorsitzenden Dr. Albrecht Penk in Wien veröffent-
licht hat. Weitere Mittheilungen betrafen eine Abhandlung über das
Sclavenwesen in West- und Ost -Afrika von P. Asmussen, dann die
Expeditionen nach dem nördlichen Eismeere des Premierlieutenant
Ryder der dänischen Kriegsmarine und des amerikanischen Ingenieur
Peary, die von der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin ausgesandte
Expedition nach West- Grönland unter Dr. Erich von Drygalski, end-
Digitized by Google
ir><;
licli die nach dem Plaue Fritjof Nansens ausgerüstete und von diesem
geleitete Polar-Expedition.
Am 14. Februar referirte der Herr Major Kosch über die
Arbeiten des Dr. Conrad Krctsehmer „Christoph Columbus als Kosmo-
graph". — von Eugen Gelcich „Zur Geschichte der Entdeckung von
Amerika durch die Skandinavier", — über eine Arbeit von Sven
Hedin „Der Demawend nach eigener Beobachtung", und endlich über
Mittheilungen von v. Schweinfurth „Die italienische Colonie Erythräau
betreffend.
Am 28. Februar trug Herr Oberstlieutenant Reiche einen Be-
richt über den Inhalt der letzten vier Nummern des „Deutschen
Golonialblattes" vor, die Arbeiten an der Eisenbahnlinie Tanga-Korogwe,
die Station Baliburg im Hinterlande von Kamerun, die Mittheilungen
des Lieutenant Herrmann vom Victoria Niansa, den Bericht des
Capitän Lugard über seine Forschungsreise in Uganda betreifend.
Am 14. März schilderte Herr Oberstlieutenant Reiche das im
Innern von Deutsch -Ostafrika gelegene Landgebiet von Ugogo und
seine Bewohner, dann wies derselbe in Kürze auf das grossartige,
wissenschaftliche Gesammt-Ergebniss der Forschungen Emin's und
Stuhlmann's hin. Hierauf brachte Herr Oberst Blumonsath ein
ausführliches Referat über Dr. Alfred Hettner's Abhandlung über die
Cordillere von Bogota aus dem Ergänzungshefte 104 der Petermann-
schen Mittheilungen zum Vortrage.
Am 28. März endlich hielt Herr Major von Bredow einen
längeren Vortrag über die zweite Reise des Premierlieutenant Morgen
nach dem Hinterlande von Kamerun und durch dasselbe in das Ge-
biet der englischen Nigergesellschaft.
An verschiedenen Abenden hatte Herr Director Dr. Peck in
in bekannter bereitwilligster Weise aus den reichen Sammlungen der
Gesellschaft zahlreiche Objecte zur Veranschaulichung der Vorträge
aufgestellt.
Am Schlüsse der letzten Versammlung sprach der Herr Vor-
sitzende allen Denen seinen Dank aus, welche in der Section und für
dieselbe in irgend einer Weise thätig gewesen sind und damit, dem
Zwecke derselben entsprechend, die Verbreitung geographischen Wissens
haben fördern helfen. Woithe.
Digitized by Google
i
157
Jahres-Bericht
der medicinischen Section für 1892/93.
Zum Vorsitzenden wurde Herr Sanitätsrath Dr. Weissen berg,
zum Schriftführer Herr Dr. Freise gewählt.
Es wurden eine ausserordentliche und neun ordentliche Sitzungen
gehalten.
Die am 27. September 181 )2 veranstaltete ausserordentliche Sitzung
galt der Besprechung der Maassnahmen gegen die Cholera; das Referat
hatte der Königl. Kreis -Physikus Herr Dr. Meyhöfer übernommen.
In den ordentlichen Sitzungen trugen folgende Herren vor:
Erbkam: über einen Fall von Aneurysma. Demonstration und Prä-
parat.
Lesshafft: über Prof. Birnbach er's Methode der Ptosis -Operation.
Demonstration.
Pagen Stecher: über Exstirpation eines Nierensarkoms. Präparat.
Maske: über die Einwirkung des Alcohols auf den kindlichen Or-
ganismus.
ßöters: über Exstirpation eines Oeso]>hagus-Carcinoms. Präparat.
Stein: über Mycosis tonsurans und Liehen ruber'planus. Demonstration.
Böters: über Darminvagination. Präparat.
Stein: über Complicationen nach Gonorrhoe.
Maske: über einen Fall von angeborener Eventration. Demonstration.
Schindler: über einen Fall von complhirter Humerusfraetur und
Erfolg der medico-meehanischen Behandlung. Demonstration.
Wrissenberg: über gleichzeitiges Auftreten von Scarlatina und
Morbilli, sowie von Morbilli und Varicellae.
L>r. ehem. Katz: über den De la Croix'schen Ycrbrennungsapparat.
Lentze: über Operation einer hernia incarcerata.
Lesshafft: über eiu neues Lesepult mit verstellbarer Höhe und
Neigung. Demonstration.
Weissen berg: über einen Fall von Koprolithen.
Ausserdem fanden Besprechungen statt über Vorschläge zu einer
neuen Medicinal-Taxe (Referent Herr Weissenberg), über einen Fall
von Haftbarmachung für ärztliches Zeugniss (Herr Meyhöfer) und
über einen Fall von angeblicher sexueller Perversion (derselbe).
Dr. Freise, Secretär.
Digitized by Google
158
Protokoll
der Hauptversammlung vom 5. Januar 1894.
Der Herr Präsident eröffnet die Versammlung um 8'A Uhr. Es
liegen zur Besprechung folgende Punkte vor:
1) Die Jahresrechnungen sind ohne Monitti von der Uevisions-
Comiaission zurückgegangen. Es wird darauf Entlastung ertheilt.
2) Neu angemeldet sind die Herren: Premierlicutenant Gott-
sehl ing, Geineindeschul-Lehrer Koch, Hauptmann a. D. Kadersch.
Hauptmann a. 1>. Geisberg, Apothekenbesitzer Gerste, Dr. med.
Scholz. Dr. med. Potel, Fabrikbesitzer Schiedt, Kaufmann A.
Berendt, Partie ulier L. Hütt ig. Sämmtliehe Herren werden zu
Mitgliedern gewählt.
Folgende Herren haben ihren Austritt angemeldet: Baurath
Suek, Apotheker Knobloch, Bainjuier Pollack, Kaufmann Lcinhos,
Ofenfabrikant Voigt; durch Tod schied aus Herr Staatsanwalt von
Grae venitz.
X) Nachdem Herr Dr. Schindler die Wahl zum ersten Secrotär
abgelehnt hat, wird an seiner Stelle Herr Dr. Freise gewählt.
4) Die ausliegende Schrift des Herrn K. Bcyrieh „Stoif und
Weltäther" wird den Mitgliedern der Gesellschaft empfohlen.
5) Herr Dircctor Dr. Peck berichtet über die Vermehrung der
Sammlungen.
Nach Verlesung des Protokolls wird die Versammlung geschlossen.
v. g. u.
L'hl. Kahlbaum. L. Ji'u kel. Dr. Boldt.
Zeitz sc hei. Woithe.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 30. März 1894.
Der Vorsitzende Herr Oberstlieutenant Uhl macht Mittheilung
von dem Ableben folgender Mitglieder:
S.-14. Dr. Hausmann
G en era 1 m n j or F r i t s c h .
Preinierlieutenant 14 o brecht.
Kaufmann Otto Druschki.
Die Anwesenden erheben sich zum Andenken.
Digitized by Google.
159
Ausgeschieden aus verschiedenen Gründen sind die Hemm:
lautier Fiedler, Landgerichtsrath Lilienhain, Dr. Stössner, Re-
siierungs-R.ath Dr. Meyhof er. Ober-Stabsarzt Dr. Kanzow.
Zur Aufnahme haben sich gemeldet die Herren: Lehrer Osw.
Schmidt, Chemiker Arn. Teichfeld, Fabrikdirector Mensching,
Zahnarzt Otto, Rendant Alf. Finster, Dr. phil. Rochel, Dr. med.
Mund: es werden 11 Wahlzettel abgegeben, sämmtlich zustimmend.
In Schriftenaustausch soll eingetreten werden mit der Cincinnati
Milium Association, dem Museo Nacional in Montevideo, dagegen
nicht mit Izvestja, Krainische Gesellschaft in Laibach.
Herr Dr. Peek berichtet über den Zuwachs der Sammlungen
und der Bibliothek.
Es wird zur Kenntnis* gebracht, dass die hohen Stände der
'»Wlausitz wiederum 100 Mark für die Sammlungen bewilligt haben.
v. g. u.
Ulli. Nobiling. Dr. Boldt.
Preise.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 27. October 1894.
Xach Eröffnung der Sitzung durch den ersten Präsidenten, Herrn
1 ►herxtlieutenant Uhl, erhält das Wort zur Rechnungslegung und zum
Vortragt; des Etats der Kassierer, Herr Rendant Ebert. Der Etat
pro balanciert mit 10045 Mark öb' Pf.; derselbe wird in
I'mlauf gesetzt und genehmigt.
Die zur Aufnahme angemeldeten neuen Mitglieder werden sämmt-
lich gewählt und zwar die Herren: Geheimer Regierungsrath a. D.
Xiedner, Oberst a, D. Bielitz, Landgerichtspräsident a. D. Philler,
Hr. med. A lexand er-Katz, Lieutenant a. D. Möschwitz, Stabsarzt
l'r. Stolzenburg, Dr. med. Loebell. Dr. med. Cassirer, Dr. med.
hasch, Assistensarzt Peikert, Bergrath von Roscnberg-Lipinski.
Seit der letzten Hauptversammlung sind der Gesellschaft zwei
'orrespondirende und vier wirkliche Mitglieder durch den Tod ent-
ri>>en worden und zwar die Herreu: Seminar-Oberlehrer Schmidt in
Bautzen, Stadtrath J. Zimmer mann in Striegau, General -Agent
Digitized by Google
IGT)
Ballnus, Rentier Pcchtner, Tischlermeister Wust in Görlitz, Fabrik-
besitzer Koscher in Penzig.
Ausgetreten aus der Gesellschaft sind wegen Wegzug von Görlitz
oder aus anderen Gründen die Herren: Dr. med. Bermann, Dr. med.
Bofinger, Dr. med. v. Feilitzsch, Dr. med. A. Scholz. Rechts-
anwalt Dr. Höniger, Lehrer Krug, Stadtbaurath Kubale, Photo-
graph Luban, Stadtrath Rauthe, Justizrath Sprink und Frau
Rentier Schluss.
Bibliothekar Herr Dr. Peck giebt sodann seinen Bericht über
die Vermehrungen der Sammlungen und der Bibliothek im ver-
flossenen Jahre.
Ks gelangen nunmehr zum Vortrage der Jahresbericht des ersten
Secretärs, sowie die Berichte der geographischen, ökonomischen . zoo-
logischen und botanischen Section.
Hierauf erfolgen die Wahlen. Zu Mitgliedern des Ausschusses
werden wiedergewählt die Herren: Sanitätsrath Dr. Böttcher, Land-
gerichts-Rath Danneil, Buchhändler Sattig, Bergwerks -Director
S chnakenberg, neugewählt : Herr Gutsbesitzer Körner. Zum ersten
Präsidenten Herr Oberst lieutenant Uhl. Der zweite Präsident, Herr
Director Dr. Kahl bäum, bittet von seiner Wiederwahl Abstand zu
nehmen; an seiner Stelle wird der bisherige zweite Secretär, Herr
Oberlehrer Dr. Zeitzschel, gewählt. Die nunmehr nöthig werdende
Neuwahl eines zweiten Secretärs ergiebt Herrn Major von^Treskow
für dieses Amt. Zum Hausverwalter wird gewählt Herr [Zimmer-
meister Jäkel. Die übrigen bisherigen Beamten werden, da Wider-
spruch nicht erfolgt, durch Zuruf wiedergewählt; sämmtliche Gewählte
nehmen die Wahl an.
Sowohl die Sammlungen als die Bibliothek haben im verflossenen
Sommerhalbjahre reichlichen Zuwachs erfahren.
Das Stiftungsfest soll am Sonnabend, den 8. December gefeiert
werden.
v. g. u.
Uhl. Kahlbaum. Eitner. G'logowski.
Zeitzschel. Koch. Reiche.
Frei sc.
Digitized by Google
ir.i
Jahres-Bericht
des ersten Secretärs über das Gesellschaftsjahr 1893/94.
Hochverehrte Anwesende!
In meiner Eigenschaft als erster Secretiir habe ich heute zum
ersten Mal die Ehre, Ihnen statutengemäss den Jahresbericht vor-
zulegen.
Die Gesellschaft zählte bei Beginn des Jahres 20 Ehrenmitglieder,
S4 correspondirende und 287 wirkliche Mitglieder.
Durch den Tod wurden der Gesellschaft entrissen die corrc-
spondirenden Mitglieder Herr Sanitätsrath Dr. Hausmann in Niesky,
Herr Seminaroberlehrer Schmidt in Bautzen, Herr Stadtrath Julius
Zimmermann in Striegau; letzterer wurde am 25. März 1870 von
unserer Gesellschaft zum correspondironden Mitgliede ernannt; die
Gesellschaft verdankt ihm seit mehr denn 25 Jahren fast alljährlich
werthvolle Beiträge für die mineralogische und botanische Sammlung.
Von wirklichen Mitgliedern starben die Herren: Generalagent
Ballnus, Kaufmann Otto Druschki, Generalmajor Fr itsch, Staats-
anwalt von Graevcnitz, Rentier Pechtner, Premierlieutenant und
Ritterguts -Besitzer Robrecht, Fabrik - Besitzer Roscher in Penzig,
Tischlermeister Wu s t.
Unter ihnen haben die Herren Pechtner und Robrecht unsere
Sammlungen vielfach und reich mit Beiträgen bedacht; der Dank der
tiesellschaft folgt ihnen übor das Grab hinaus.
Ausgeschieden, zum grossen Theil wegen Wegzuges aus Görlitz,
sind 22 Mitglieder; aufgenommen wurden: ein correspondirendes und
'1t wirkliche Mitglieder, sodass die Gesellschaft heute, beim Boginn
fies 84. Gesellschaftsjahres 20 Ehrenmitglieder, 82 correspondirendo
und 284 wirkliche Mitglieder zählt.
Herr Friedrich Wiesenhütter, Kunstgärtner in Lichtenau
l>ei Lauban, wurde anlässlich der Vollendung seines 80. Lebensjahres
vom Präsidium unter Zustimmung der Herron Beamten der Gesell-
schaft in Anerkennung seiner Verdienste, besonders um die entomo-
logische Erforschung der Oberlausitz zum correspondironden Mitgliede
unserer Gesellschaft ernannt.
Die Zahl der Staatsinstitute und wissenschaftlichen Vereine,
mit denen unsere Gesellschaft in Schriftenaustausch steht, erhöhte sich
im verflossenen Jahre um 2, sodass sie sich jetzt auf 215 beläuft.
AbhMdl. Bd. xxi 11
Digitized by Google
162
Das wissenschaftliche Loben in der Gesellschaft* ist auch im ver-
flossenen Jahre wach gewesen, sodass wir mit grosser Befriedigung
darauf zurückblicken können. Ueber die Thätigkeit in den einzelnen
Sectionen werden Ihnen die betreffenden Herren Seeretäre Bericht geben.
Die öffentlichen Vorträge erfreuten sich regen Besuches und leb-
hafter Theilnahme.
Sie wurden sämmtlich vor Damen und Herren gehalten, es
sprachen:
am 27. October 1893: Herr Oberstlieutenant Uhl über: „Pompeji".
am 3. und am 10. November 1893: Herr Oberlehrer Fever abend
über: „Entdeckungsreisen im Görlitzer Adressbuch".
am 24. November 1893: Herr Professor Dr. van der Velde über:
„Phantasie und Wissenschaft nach John Tyndall".
am 1. Deeember 1893: Herr Dr. F reise über: „Die Oster -Insel
(Rapanui)u.
am 15. December 1893 und 16. Februar 1894: Herr Lehrer Barber
über: „Farbenschutz und Mimikry",
am 19. Januar 1894: Herr Dr. B. Alexandcr-Katz: „Ein Ausflug
in die Pampas Argentiniens",
am 2. und 9. Februar 1894: Herr Oberstlieutenant Uhl: „Eine Heise
nach den Ostseeprovinzen, Stimmungs- und Charakterbilder
aus denselben".
am 23. Februar 1894: Herr Dr. Bofinger über: „Das psychologische
Problem des zweiten Bewußtseins in Paul Lindau's Schau-
spiel rDer Andere".
am 2. und 9. März 1894: Herr Hauptmann von Massow über: „Das
Wolgagebiet".
am 16. März 1894: Herr Oberlehrer Dr. Zeitzschel über: „Die Sonne
und ihre Stellung ijn Weltenraum".
Die Vorträge wurden durch Abbildungen und Gebrauchs-Gegen-
stände theils aus Privatbesitz, theils aus den Sammlungen der Gesell-
schaft illustrirt.
Die Sammlungen waren im Sommer, wie in früheren Jahren,
an den Mittwoch-Nachmittagen dem Publikum geöffnet und erfreuten
sich auch von ausserhalb zahlreichen Besuches. Die^Aufsicht wurde
in da nkens werther Weise von den Herren Lehrern Barber, Koch,
Krug. Mühle und Schmidt während der Besuchszeit ausgeübt.
Digitized by Google
163
Den Herren Landständen der Oberlausitz vordankt die Gesell-
schaft auch im verflossenen Jahre eine Zuwendung von 100 Mark
tahufs Vermehrung der Sammlungen und der Bibliothek.
Wie der Kassenbericht des Herrn Ebert ergiebt, können wiederum
4000 Mark von der auf dem Museum haftenden Hypothek zurück-
gezahlt werden.
Die Feier des 82. Stiftungsfestes wurde durch einen Ball im
Saale des Wilhelmtheater* am IV. November 1893 begangen.
Wenn auch die Mitgliederzahl der Gesellschaft einen geringen
Rückgang zeigt, so giebt doch die Bethätigung des wissenschaftlichen
Lebens, wie es im verflossenen Jahre in die Erscheinung trat, uns
die Zuversicht, dass die Gesellschaft auch fernerhin wachsen und ge-
deihen werde.
Görlitz, den 27. October 1894.
Dr. Frei so, erster Secretär.
Verzeich niss
der in dem Gesellschaftsjahre 1893—1894 durch Austausch,
durch Schenkung und Ankauf für die Bibliothek
eingegangenen Schriften.
A. Durch Schriften -Anstaunen:
Annaberg: Annaberg - Buehholzer Verein für Natur- Kunde:
!*. Jahresbericht. — Augsburg: Naturwissenschaftlicher Verein für
Schwaben und Neuburg (a. V.): 31. Bericht. — Basel: Naturforschendo
Gesellschaft: Verhandlungen 9. Theil 3. Heft. Belfast: Natural
History and Philosophicul Society: Proceedings for 1892/93. — Berlin:
deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift 45. Band 2.-4. Heft.
46. Band 1. Heft. - Gesellschaft naturforschender Freunde: Sitzungs-
berichte Jahrgang 1893. - Botanischer Verein der Provinz Branden-
burg: Verhandlungen 35. Jahrgang. — Gesellschaft für Erdkunde:
Zeitschrift 28. Band Heft 3-6, 29. Band Heft 1-3; Verhandlungen
21. Band No. 7—10, 22. Band No. 1—6. — Bern: Naturforschende
Gesellschaft: Mittheilungen No. 1279 — 1334. — Schweizerische Gesell-
schaft für die gesammten Naturwissenschaften: 15. und 16. Versamm-
lung. — Bist ritz in Siebenbürgen: Gewerbeschule: 18. Jahresbericht.
— Bonn: Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande, West-
11*
104
falcns und des Regierungsbezirks Osnabrück: Verhandlungen 50. Jahr-
gang 2. Hälfte. — Landwirtschaftlicher Verein für Rheinpreussen :
Zeitschrift Jahrgang 1893 No. 3!>- 52, Jahrgang 18<»4 No. 1—30.
Boston Massach.: American Aeadeiny of Arts and Sciences: Pro-
eeedings Vol XIX. The Boston Society of Natural History: Memoire
Vol. TV. No. 11: Proceodings Vol. XXVI.; Oceasional Papers IV.
Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen 13. Band
1. Heft und 21». Jahresbericht und als Beilage: Franz Buchenau, Ucbor
Einheitlichkeit der botanischen Kunstausdrücko und Abkürzungen.
Bremen 18!)3. — Meteorologische Station: Deutsches Meteorologische«
Jahrbuch für 1N!»3. Breslau: Sehlesischer Forstverein: Jahrbuch
für 18'J3. — Geworbeverein: Sehh'sisehes Gowcrboblatt Jahrgang lH'JH
No. 20—20, 181*4 No. 1 — 8. — Verein für sehlesischc Insectenkundc:
Zeitschrift 18. Heft. - Königliches Oberbergamt: I. Nachtrag zum
Catalog der Bibliothek 1881 —18! »2. — Brünn: Naturforschender
Verein: Verhandlungen 31. Band und 11. Beru ht der meteorologischen
Commission. K. K. Mährisch Sehlesischc Gesellschaft zur Be-
förderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde: Central blatr
für die Mährischen Landwirthe Jahrgang 18! »3. — Cambridge
Massach.: Museum of Oomparative Zoology: Annual Report of the
Trustoos for 18!l2/!>3, Bulletins: Geolog. Serie Vol. XVI. No. 14.
Vol. XXV. No. 1 — 7. — Chemnitz: Naturwissenschaft liehe Gesell-
schaft: 12. Bericht l88!»-92. Chur: Naturforschende Gesellschaft
Graubündens: 30. Jahresbericht und Beilage. — Cincinnati: Museum
Association: 12. Report. Cord ob», Argentina: Aeademia Nacional
de Ciencias de la Repüblica Argentina: Boletin Tome XII. Entr. la.
2a. — Danzig: Naturforschende Gesellschaft: Schriften 8. Band
Heft 3 und 4. — Darmstadt: Verein für Erdkunde: Notizblatt
14. Heft. — Davenport. Jowa: Academy of Natural Sciences: Pro-
ceediugs Vol. V. P. 2. — Dorpat (Jurjew): Naturforscher-Gesell-
schaft: Sitzungsberichte 10. Band 2. Heft. — Archiv für die Natur-
kunde Liv-, Ehst- und Kurlands II. Ser. 10. Band Lieferung 3, 4.
Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isisu: Sitzungsberichte
und Abhandlungen Jahrgang 1803 1. und 2. Hälfte. — Oeconomisohc
Oesellschaft in Sachsen: Mittheilungen für l8!>3/!>4. — Verein für
Erdkunde: 23. Jahresbericht. — Gesellschaft für Natur- und Heil-
kunde: Jahresberichte für l8<)2/!>3 und 1S!>3 1)4. - Dublin: Royal
Society: Transactions Vol. P. 1 1; Proceodings Vol. VII. P. *>
Digitized by Google
1(15
Vol. VIII P. 1. 2. — Royal Irish Academy: Proceedings Vol. II
Xo. 4- 5, Vol. ITT. No. 1 2: Transactions Vol. XXX. No. 5—12. —
Emden: Naturforschende Gesellschaft: 78. Jahresbericht. - - Erlangen:
Physikalisch - Modicinisehe Soeietät: Sitzungs - Berichte 25. Heft.
Florenz: Biblioteea Xazionale centrale: Bolletino dolle Pubblicazioni
Italiane Xo. 18« — 208 con Indice. p. 1891. — Frankfurt a. M.:
Aerztlicher Verein: 30. Jahresbericht über die Verwaltung des Modicinal-
wesens; Tabellarische Uebersichten betreffend den Civilstand der Stadt
Frankfurt a. M. im Jahre 1.S93. — Frankfurt a. ().: Naturwissen-
schaftlicher Verein des Regierungsbezirks Frankfurt: Monatliche Mit-
theilungen 11. Jahrgang No. 2 — 12 und 12. Jahrgang No. 1-3:
Societatum Litterae 8. Jahrgang No. 1 — 6. San Francisco:
California Academy of Sciences: Proceedings Vol. III.; Oecasional
jtapers P. 4. — St. Gallen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft: Be-
richt für 1891/92. — Glasgow: Natural History Society: Proceedings
aud Transactions Vol. III. P. 3. — Görlitz: Magistrat: Verwaltungs-
ii'richt für 1892 93. — Gymnasium und das damit verbundene Real-
SQ-mnasium: Osterprogramm 1894. — Gesellschaft für Anthropologie
und Urgeschichte: Jahresheft 2 und 3. — Oberlausitzische Gesellschaft
der Wissenschaften: Lausitzisches Magazin G9. Band 2. Heft und
TU. Band 1. Heft. — Graz: Historischer Verein für Steiermark: Mit-
theilungen 41. Heft; Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichts-
fiellen 25. Jahrgang. Greifs wald: Naturwissenschaftlicher Verein
für Neu -Vorpommern und Rügen: Mittheilungen 25. Jahrgang. —
Geographische Gesellschaft: 5. Jahresbericht, Guben: Nieder-
Uusitzer Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte: Mittheilungen
•i. Band 4. 7. Heft, — Halifax, Nova Scotia: Nova Scotian Institute
of Natural Science: Proceedings and Transactions 2. Ser. Vol. I. P. 2.
- Halle: Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen:
Zeitschrift für die gesäumten Naturwissenschaften GG. Band 3-G Heft,
t)7. Band 1. und 2. Heft. — Landwirtschaftlicher Centraiverein der
Provinz Sachsen: Zeitschrift Jahrgang 1893 No. 10—12, Titel und
Register, 1894 Xo. 1—8. — Kaiserl. Leopoldino-Carolinische Academie
<ler Naturforscher: Leopoldina 29. Heft No. 15 24. 30. Heft Xo. 1
bis IG. — Hamburg: Deutsche Seewarte: Deutsches Meteorologisches
Jahrbuch für 1892; Aus dem Archiv der Deutschen See warte IG. Jahr-
gang und IG. Jahresbericht über die Thätigkeit der Deutschen See-
würfe für das Jahr 1893. — Hannover: Naturhistorische Gesellschaft:
Digitized by Google
106
4*2. und 43. Jahresbericht. — Harlera: Musee Teyler: Archivos Vol. IV
P. 2. — Hohenleuben: Voigtländischer Alterthunisforschcnder Ver-
ein: 61. — 64. Jahresbericht und 13. — 17. Jahresbericht des Geschichts-
und Alterthumsforschenden Vereins in Schleiz. — Jauer: Oeeonomisch-
patriotische Societät der Fürstenthüiner Schweidnitz und Jauer: Vor-
handlungen und Arbeiten Jahrgang 181)2. — Ig 16: Ungarischer
Karpathen - Verein : Jahrbuch 21. Jahrgang. — Kassel: Verein für
Naturkunde: 31). Bericht. — Kiel: Königliche Universitäts-Bibliothek:
81 Stück Schriften aus dem .Jahre 181)3/1)4. — Schleswig -Holstein-
Lauenburgische Gesellschaft für vaterländische Geschichte: Zeitschrift
23. Band. — Klagenfurt: Naturhistorisches Landes -Museum von
Kärnten: Jahrbuch 22. Heft; Diagramme der magnetischen und
meteorologischen Beobachtungen in Klagenfurt von Ferd. Seeland in
den Witterungsjahren 181)2 und 181 )3. — Königsberg: Königliche
Physikalisch -Oecouomische Gesellschaft: Schriften 34. Jahrgang. —
Laibach: Musealverein: Mittheilungen 6. Jahrgang 1. und 2. Ab-
theilung; Izyestra, Muzeiskega Drustya za Kranisko Letnik 3 Scsitek
1 bis 6. — Landshut in Baiern: 12. und 13. Bericht. — Leipa in
Böhmen: Nordböhmischer Exeursions-Club: Mittheilungen 16. Jahrgang
4. Heft, 17. Jahrgang 1.— 3. Heft. — Leipzig: Museum für Völker-
kunde 20. und 21. Bericht. — Linz: Museum Francisco -Carolinum:
52. Jahresbericht. — London: Royal Society: Procecdings Vol. M
No. 236 — 331, Vol. 55 No. 332—337. — St. Louis: Academy ot
Sciences: Transactions Vol. VI. P. 2. — Missouri Botanieal Garden:
Keport for 181)3. Luxemburg: Soeiete des Sciences du Grand
Duch«' de Luxembourg: Section des sciences naturelles et matln-matiques
Publications Tome XXII. — „Fauna", Verein Luxemburger Natur-
freunde: Mittheilungen Jahrgang 1S1J3, Jahrgang 181M No. 1 — 5.
Madison: Wisconsin Academy of Sciences, Arts and Letters: Trans-
actions Vol. IX. P. 1. 2. — Magdeburg: Naturwissenschaftlicher
Verein: Jahresbericht und Abhandlungen für 1892. Mailand:
Societä Italiana di Scienze Naturali: Atti Vol. 34 Fascic. 4. —
Manchester: Literary and Philosophical Society: Memoirs and Pro-
cecdings 4. Ser. Vol. VII. No. 2. 3, Vol. VIII No. 1. 2. — Mann-
heim: Verein für Naturkunde 56.- 60. Jahresbericht. — Marburg:
Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften:
Sitzungsberichte Jahrgang 181)3. Massachuscts: Tuft's College:
Studies 1. 2. Montevideo: Museo Xaeional: Anales P. 1.
Digitized by Google
1IJ7
Moskau: SocieV Imperiale des Naturalistes de Moscou: Bulletin
Aimee 1893 No. '2-4, 1894 No. 1. — München: Königl. Bayerische
Acaderuie der Wissenschaften: Sitzungsberichte der mathematisch-
physikalischen Klasse Jahrgang 1893 Heft 3, 1894 Heft 1 und 2.
Münster: Westfälischer Provinzial -Verein für Wissenschaft und Kunst:
21. Jahresbericht. — Neuchätel: Societe des Sciences Naturelles:
Bulletin Tom. XVII. 1889-1892. New-Haven, Connect.: Con-
necticut Academy of Arts and Sciences: Transactions Vol IX. P. 1.
— New- York: Academy of Sciences: Proceedings Vol. XII. -
American Geographical Society: Bulletin Vol. XXV. No. 3, 4, Vol. XXVI.
Xu. 1, 2. — Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft: Jahresbericht
für 1893. — Ottawa, Canada: Royal Society of Canada: Proceedings
and Transactions Vol. XI. — Pesth: Magyarhoni Földtani Tarsulat:
Földtani Közlöny 23. Band No. 9—12, 24. Band No. 1—8. — Ungar.
National -Museum: Revue der naturhistorischen Hefte 10. Band 3, 4,
17. Band 1, 2. — Philadelphia: Academy of Natural Sciences:
Proceedings 1893 P. 1. 2. — Pisa: Societä Toscana di Seienze Naturali:
Atti März bis Mai, Memorie Vol. XIII.. Processi verbal i Vol. VIII.
233- 241, Vol. IX. Januar bis Mai 1894. — Prag: Lesehalle deutscher
Studenten: Jahresbericht für 1893. Königlich böhmische Gesell-
schaft der Wissenschaften: Sitzungsberichte 1883; Jahresbericht für 1893.
Naturhistorischer Verein „Lotos": Jahrbuch für Naturwissenschaft :
X. F. 14/ Band. — Naturwissenschaftliche Landcsdurchforsrhung von
Böhmen: Archiv 8. Band 2., 4. und 0\ Heft. ■■— Reichenberg in
Böhmen: Verein der Naturfreunde: Mittheilungen 25. Jahrg. — Riga:
Naturforscher- Verein: Correspondenzblatt 36. Heft. Rochester N.-Y.:
Academy of Sciences: Proceedings Vol. II. P. 2. — Rostock in
Mecklenburg: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen-
burg: Archiv 47. Jahrgang. — Salem: Massach.: Essex Institute:
Bulletin Vol. XXIII. and Vol. XXIV. 1 — <». — Santjago, Chile:
Deutscher wissenschaftlicher Verein: Verhandlungen Heft 5 und 6. —
Stuvanger: Stavanger Museum: Aarsberetning for 1892. — Stettin:
Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde: Baltische
•Studien 44. Jahrgang. — Stockholm: Kntomologisk Tidskrift ut-
gieven Entomologiska Foreningen 14. Jahrgang No. 1—4. — Strass-
burg i. E.: Kaiser Wilhelm-Universität: 12 Dissertationen und Jahres-
bericht für 1893 der industriellen Gesellschaft von Mühlhausen i. E.
- Stuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde: Jahreshefte
Digitized by Google
168
50. Jahrgang. — Sydney: Hoya! Society of the New -South -Wales:
Journarand Proeeedings Vol. XXVTT. — Australasian Association for
the Advancement of Science: Report of the IV. Meeting. — Topeka:
Kansas Aeademy of Sciences: Transactions Vol. XL, XIII. — Triest:
Sorieta Adriatica di Seicnze naturali: Rolletino Vol. XV. — Ulm:
Verein für Mathematik und Naturwissenschaften: Jahreshefte 6. Jahrg.
— Utrecht: Koninklijk Nederlandsch Meteorologisch Institut: Jaar-
boek voor 1892. — Washington: Smithsonian Institution: Annual
Report of the Board of Regents XI. Juli 1891 ; Report of the National-
Museum; Proeeedings Vol. XIV. 1801: Bulletin No. 39 A. — G., No. 40.
— Department of the Inferior: U.-S. Geological Survey: Mineral
Resources of the U.-S. for 1891; Annual Report of the U.-S. Geological
Survey P. I. and II. 1889 90: Bulletin No. 82 — 80, 90-96: Mono-
graphs P. 17, 18, 20. — U.-S. Department of Agrieulture, Divis,
of Ornithology and Mammalogy Bulletin 4. — Smithsonian Institution
Miscellaneous Collections, No. 843, 844, 664. 665 Vol 36; Bureau of
Ethnography: Annual Report 1886/87, 18*7 88; J. 0. Pilling Bihlio-
graphy of the Chinookan Languages Washington 1893: J. C. Pilling.
Bibliogrnphy of the Salishan Languages. Washington 1893.
Wernigerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes: Schriften
8. Band. — Wien: Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher
Kenntnisse: Schriften 34. Jahrgang: G. Galliano, Prähistorische Funde
in der Umgebung von Baden bei Wien. — K. K. Geologische Reiclis-
anstalt: Jahrbuch 43. Band Heft 2 — 4, 44. Band Heft 1; Verhand-
lungen Jahrgang 1893 No. 11 — 18. Jahrgang 1894 No. 1 — 9.-
K. K. Centrai-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus: Jahrbuch
28. Band. — K. K. Zoologisch-Botanische Gesellschaft: Verhandlungen
3. und 4. Quartal. — K. K. Naturhistorisches Hofmuscum: Jahres-
bericht für 1893. — Kaiserliche Akademie der Wissenschaften : Sitzungs-
berichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse: Band 102
Abtheilung I. 1893 No. 1-7, Abtheilung IIa. 1893 No. 1—7, Hb.
No. 1-7, III. No. 1 — 7. — Eutomologischer Verein: 4. Jahresbericht.
— Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde: Jahrbücher
46. Jahrgang. — Würzburg: Physikalisch -Medizinische Gesellschaft:
Verhandlungen 27. Band: Sitzungsberichte Jahrgang 1893. — Zwickau:
Verein für Naturkunde: Jahresbericht für 1892 und 1893.
Digitized by Google
1Ö9
B. Durch Schenkung.
1) R. Virchow, Archiv für pathologische Anatomie und Physio-
logie und für klinische Medicin Band 131 — 134. 2) Deutsches Archiv
iur klinische Medicin Band 51. 3) Schmidt' s Jahrbücher Band
■237 bis 240. 4) Berliner Klinische Wochenschrift Jahrgang 1893.
5 Münchener Medieinische Wochenschrift Jahrgang 1893. 6) Deutsche
Medieinische Wochenschrift Jahrgang 1893. 7) Deutsche Medicinal-
zeitung Jahrgang 1893. 8) Wiener Klinische Wochenschrift Jahr-
gang 1893. (No. 1-8 Geschenke des Aerztlichen Lesevereins in
Görlitz.) 9) Dr. E. Schulze, Fauuae Saxonieae Mamnialia. Halae 1893.
10' Ueber die Behandlung von Krystallformen beim Stereometrischen
Unterricht von Professor Dr. Oscar Kessler. Breslau 1894. (No. 9
und 10 Geschenke der Herren Verfasser.) 11) Vita Hassan, Die
Wahrheit über Emin Pascha, die egyptische Aequatorial-Provinz und
«ier Sudan. Berlin 1893. 12) Dr. Oscar Baumann, In Deutsch-
Ostafrika während des Aufstandes. Wien und Olmütz 1890. 13) Dr.
Franz Stuhlmann, Mit Emin Pascha hvs Herz von Afrika. Berlin
1894. (No. 11 bis 13 Geschenke des Herrn Rittergutsbesitzers und
Premier- Lieutenants der Landwehr auf Meffersdorf H. Robreeht.)
U> Ernst Brücke, Anatomische Beschreibung des menschlichen Aug-
apfels. Berlin 1847. (Geschenk des Herrn Sanitätsrath Dr. Kleefeld.)
15 i Dr. Franz Noe, Geologische Uebersichtskarte der Alpen mit Er-
läuterungen von E. Süss. Wien 1890. 16) K. E. A. von Hoff,
Geschichte der durch Ueberlieferung nachgewiesenen, natürlichen Ver-
änderungen der Erdoberfläche 3 Bände. Gotha 1822 — 34. (No. 15
und 16 Geschenk des Herrn Director Dr. Kahlbaum.) 17) L. Rcy-
mann. Wetterbüchlein. Neudruck Berlin 1893. 18) Blaise Pascal.
Kecit de la Grande Experience de; l'Equilibre des Liqueurs. Paris 1648.
Neudruck Berlin 1893. (No. 17 und 18 Geschenk des Herrn Fabrik-
•iirector O. Krieg in Eichberg bei Schildau am Bober.) 19) Dr. E.
•Schmidt, Ein Beitrag zur Kenntniss der Hochblätter. Progr. (Ge-
^.henk des Herrn Major von Treskow.) 20) Dr. A. W. Eichler,
Syllabus der Vorlesungen über specielle und medicinisch-pharmaceutische
Botanik 3. Auflage. Berlin 1883. 21) Franz von Kobell, Tafeln
zur Bestimmung der Mineralien 11. Aufl. München 1878. 22) Otto
Berg. Handbuch der pharraaceutischen Botanik. Berlin 1845. 23) Dr.
F. L. Sonnenschein, Anleitung zur chemischen Analyse. Berlin 1882.
Digitized by Google
170
24) E. Mitschorliüh, Lehrbuch der Chemie II. Band 2. Abtheil.
Berlin 1840. (No. 20 — 24 Geschenk der verwittweton Frau Apotheker
Hensel.) 25) G. Vanderbilt, Biltmore Forest. Chicago 181*3. Ge-
schenk des Herrn Verfassers.; 26 1 Dr. Max Jungk. Flora von Glei-
witz und Umgebung Theil 1 — 3. Gleiwitz 1881) — J.U. (Geschenk de?
Herrn Geheimen Regierungsrath Wernicke.) 27) Hugo Borgmann.
Anleitung zum Schmetterlingsfang und zur Schmetterlingszucht p. p.
Cassel 1878. (Geschenk des Herrn Carl Loeser.) 28) Der Wanderer
im Riesengebirge 13. Jahrgang No. 10 — 14, 14. Jahrgang 1 — !■» und
Jahresbericht für 1803. (Geschenk des Bibliothekars.)
C. Durch Ankauf:
Die Fortsetzungen von: 1) Dr. A. Petermann, Mittheilungen
über wichtige und neue Forschungen auf dem Gesammtgobiete der
Geographie. 2) Stettiner entomologische Zeitung. 3) Wiegmaun >
Archiv für Naturgeschichte, herausgegeben von Dr. F. Hilgendorf.
4) M. Bauer, \V. Dames und Th. Liebisch. Neues Jahrbuch für
Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 5) G. Wiedemann, An-
nalen der Ph}rsik und Chemie nebst Beiblättern. 6) Nachrichtsblatt
der deutschen malakozoologischen Gesellschaft. 7) Dr. J. V. Carus.
Zoologischer Anzeiger. 8) Dr. F. Kar seh, Entomologischc Nach-
richten. D) Dr. H. G. Bronn, Klassen und Ordnungen des Thier-
reichs. 10) Deutsche Meteorologische Zeitschrift. 11) Dr. L. Witt-
maek, Gartenrlora. Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde. 12) Dr.
Potonie, Naturwis.senschaftliche Wochenschrift. 13) A. Engler und
K. Prantl. Die natürlichen Prlanzenfamilien nebst ihren Gattungen
und wichtigsten Arten. 14) Dr. F. Colin, Crvptogamen- Flora von
Schlesien. 15) Dr. A. Zittcl, Handbuch der Palaeontologie. lbi Dr.
O. Taschenberg, Bibliotheka zoologica. 17) Monatsschrift des
Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. 18) Deutsche Geo-
graphische Blätter. \\)) Dr. A ss mann. Das Wetter. 20» Prometheus.
Illustrirte Wochenschrift. 21 1 Deutsches Colonialblatt. 22) Dr. Frhr.
v. Danckelmann, Mittheilungen von Forschungsreisenden und Ge-
lehrten aus den deutschen Schutzgebieten. 23) Dr. J. Cabanis.
Journal für Ornithologie. 24) G. Uhl, Aus allen Welttheilen. 25) A.
Scobel, Geographisches Handbuch. 2t>) Sup])lemente zu Andrees
Handatlas. Ferner als neue Anschaffungen: 27) Bechold's Hand-
Digitized by Google
171
Lexikon der Naturwissenschaft und Mediein. Frankfurt a. M. 1894.
2vS Konrad Boy rieh, Stoff und Weltäther. Warmbrunn 1*94.
Görlitz, den 30. September 181)4.
Dr. R, Peek, Bil)liothekar.
Verzeichniss
der in dem Gesellschaftsjahre 1893/94 als Geschenke und
durch Ankauf für die Sammlungen eingegangenen
Gegenstände.
Für die zoologischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Conservator Aul ich: Oryzornis oryzivora. Lab. Var.
alh. — Von Herrn Guts- Administrator Barehewitz: Die Haut von
iWodilus vulgaris Gm. — Von Herrn Sanitätsrath Dr. Böttcher:
Fringilla spodiogenys Bp. m. & f.. Alauda makroryncha Tristr. juv.,
Drvmoeca Saharao Loche m. — Von Herrn Oberlehrer Feyerabend:
Ei vou Chrysotis aestiva L. — Von Herrn Sanitätsrath Dr. Kleefeld:
Das Skelett eines Hamsters. — Von Herrn Kaufmann Krüger in
i'hania auf Kreta: Die Haut von Hireus Aegagrus Gm. — Von
Herrn Kaufmann Karl Loeser: Lepidopteren der deutschen Fauna
in zwei Schränkchen mit 2(5 Kästchen. — Von Herrn Fabrikbesitzer
Ma'uksch: Coronella laevis Merr. — Von Herrn Baron Ferdinand
von Müller in Melbourne: Ein Ei von Dromaeus Novae Hollandiao.
f»ray. — Von Herrn Dr. med. Mund: Psittacula cana Gm. m. —
Von Herrn' Dr. R. Peck: Mclanoeorypha Clot Boy Temm. — Von
Herrn Ritterguts - Pächter Schaf fei in Kl. - Radineritz bei Löbau:
Oedicnemus crepitans L. — Von Herrn Rentier Schiedt: Amphibolura
liavirpstris Caban. und Syngnathus aeus L. — Von Herrn Gutsbesitzer
Schuster in Girbigsdorf: Emberiza miliaria L. variet. — Von Herrn
Lithograph^Torge in Schönberg: Endromis versicolora L. m. —
Von Herrn Kaufmann Vöhl and: Phasianus colchicus L. variet. —
Von Herrn Oberlehrer Dr. Winkler: Ardea Leuce Iiiig., Tigrisoma
!>}>. und Thamnophilus cinercus Vieill. — Für die pathologische Ab-
teilung der zoologischen Sammlungen schenkten Herr Stadtrath
Dietzel Eine Concretion aus dem Magen eines Pferdes. Frau Thier-
arzt Klose ebenfalls zwei Magensteine und einen Gallenstein des
Pferdes und Herr Kaufmann Hübner in Rauseha eine abnorme
Krehsseheere.
17SS
Ffir die botanischen Sammlungen gingen ala Geschenke ein:
Von Herrn Lehrer Barber: 150 Arten Pflanzen der Ober-Lau-
sitz. — Von Herrn Dr. von Rabenau in New -York: 41 Arten nord-
amerikanischer Pflanzen.
Für die mineralogischen Sammlungen gingen ein:
A. Als Geschenke:
Von Herrn Sanitätsrath Dr. Böttcher: Baculites ooinprcssus M.
und Baculites ovatus M. je *2 Exemplare aus der oberen Kreide von
Bad Lands in Dakotah und Rubellit von Pala in Californien. —
Von Herrn Dr. med. Freise: Nephrit von Jordansmühl in Schlesien.
— Von Herrn Lehrer Hoehn in Hoyerswerda: Eine eigentümlich
gebildete Feuerstein-Concretion aus dem Diluvium der Oberlausitz. —
Von Herrn Sanitätsrath Dr. Kleefeld: Encrinus Carnallii Beyr. mit
Kelch aus dem Muschelkalk von Schieberode. — Von Herrn Professor
Metzdorf: Pyrit von Dognaczka im Banat. — Von Herrn Dr. Peck:
10 Stück Boracitkrystalle von Westeregeln bei Magdeburg. — Von
Herrn Rentier Primke: Krystall- Tellur aus Siebenbürgen. — Von
Herrn Premierlicutcnant d. L. Rittergutsbesitzer H. Rob recht auf
Mefiersdorf: Zwei Stück Krystall-Amethyst aus Ungarn. — Von Herrn
Rentier Schied t: Krystallisirter Quarz aus dem Glimmerschiefer des
Weiss wassergrundes im Riesengebirge.
B. Durch Ankauf:
Ein sein* werthvolles, grosses Stück Edelopal aus Queensland.
Gold von Vorwespatak, Rhodonit aus Schweden und Epistilbit.
Scolezit, Heulandit und Desmin, sämmtlich von der Insel Island.
*
Dr. R. Peck, Direetor des Museums.
Jahres -Bericht
der Oeconomie-Section der Naturforschenden Gesellschaft
zu Görlitz für den Zeitraum vom 1. October 1893
bis dahin 1894.
Die Section kann im verflossenen Jahre auf eine rege Thätigkeit
zurückblicken, denn nicht weniger als 8 Sitzungen und ein Ausflug
nach Hennersdorf gaben Zeugniss von der Rührigkeit der Section.
Digitized by Google i
173
1) Die erste Sitzung am 24. October 1893 gab Veranlassung zur
I^egung der Rechnung über das Vorjahr. Als Kassenbestand waren
170 Mark 33 Pf. zu verzeichnen. Nach Prüfung der Rechnung wird
dem Rechnungsleger Entlastung ertheilt. Ein Dankschreiben des
Castellan Bitterlich gelangt zur Kenntniss. Einem Gesuche des
Vorstandes an die Stadt Görlitz um unentgeltliche Hergabe von
Waldstreu infolge Futtermangels an Arme ist seitens der Stadt in
dankenswerther Weise entsprochen worden. Mitgetheilt wird, dass
Herr Rudolph Bchmo auf Veranlassung der Section am 24. November
in Hennersdorf einen Vortrag über die Punctirung von Vieh zur Fest-
stellung des Werthes der Thiere und deren Ergiebigkeit halten wird.
Die von Herrn Paulssen in Nassengrund gemachten Erfahrungen
bei dem Anbau neuer Kartoffblsorten gelangon zur Kenntniss der
Versammlung. Aus der demnächst stattgefundenen Wahl des Vor-
standes gingen die seitherigen Mitglieder hervor, welche sich zur
Wiederannahmc der Aemter bereit erklärten. Zur Bewilligung von
Deckbeihilfen sind 123 Mark vom Landwirtschaftlichen Central verein
in Breslau der Section zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Zuschuss
wird vom Landwirtschaftlichen Central -Vorstande für die Oberlausitz
erbeten werden. Dem Centraiverein wird Mittheilung über eingetretene
Veränderungen im Besitz und bei Pachtungen von Giltern gemacht,
2) In der zweiten Sitzung am 28. November wurden die Vor-
lagen für die Sitzungen des Landwirtschaftlichen Centraivereins und
die Errichtung von Arbeitsnachweise -Stellen zur Berathung gezogen.
Die für eine Thierschau im Kreise Görlitz zur Prämiirung von Rindern
vom Centralverein ausgesetzte Summe; von 1300 Mark ist auf Antrag
der Section für eine Schau im Jahre 1895 reservirt worden.
Vom Herrn Vorsitzenden wurde der angekündigte Vortrag über
die Fritt- Fliege und Zwergcikade gehalten, und die Mittel zur Ver-
tilgung derselben bekannt gegeben. Wegen des geringen Hafer-Er-
trages wird über die zweckmässige Fütterung der Pferde mit anderen
Futtermitteln eingehend berichtet, auch zur Berathung über das
Winterfutter für Kühe geschritten.
3) Am 19. December 1893. in der dritten Sitzung der Section,
war vom Herrn Vorsitzenden die Frage: „Sollen wir bei heutigen
Proisen intensiv, oder extensiv unsere Güter be wirtschaften?", zum
Thema gewählt worden und an der Hand der darüber eingegangenen
Brochüren eingehend berichtet. Nach Beendigung dos Vortrages war
Digitized by Google
174
don Mitgliedern Gelegenheit geboten, in längerer Debatte sich über
das „Für" und „Wider" aaszusprechen.
4) Die Ausbildung von Wiesenwärtern und Vorschlag von dazu
geeigneten Personen beschäftigte die IV. Sitzung am 16. Januar 1894
und gelangte die Feststellung des Effect ivgewiehtes des 1893 geernteten
Getreides zur Erledigung.
Herr Oeconomie - Rath Dr. Böhme hielt hierauf seinen an-
gekündigten Vortrag über Fütterung von Mast- und Nutzvieh, welchem
sich die Beantwortung verschiedener Anfragen von Seiten der Mit-
glieder über TJebernahmc von Kurkosten des Gesindes anschlössen.
5) Dem Herrn Administrator Scholz war in der 5. Sitzung am
13. Februar d. J. Gelegenheit geboten, sich über die Zwecke des
Inspectoren -Vereins auszusprechen, woran sich ein Vortrag des Herrn
Dr. Katz über Fäcalien und deren landwirtschaftliche Anwendung:
anschloss. Die Verwendung der Torfstreu aus der Görlitzer Haid«»
wurde in Folge des Vortrages wiederum angeregt und dieselbe nament-
lich für Wiesendüngung empfohlen.
Durch Herrn Dr. Böhme gelangte der Gesetzentwurf über die
Entschädigung bei Verlusten während der Dauer von Schweineseuchen
zur Kenntniss der Versammlung. Um bei Fütterung der Pferde mit
Koggen Kolikanfällen vorzubeugen, wurden die geeigneten Methoden
bei Anwendung des Koggens als Pferdefutter mitgeteilt.
6) In der 6. Sitzung am 27. Februar d. J. wurden zunächst
die vom landwirtschaftlichen Central -Vereine vorgeschlagenen Ver-
änderungen der gesetzlichen Vorschriften betreffend die Geschäfte der
Immobilien -Makler zum Vortrag gebracht und die betreffenden Para-
graphen des Gesetzes einer eingehenden Berathung und theilweise
wüuschcnswerthen Aenderung unterzogen.
Hieran schlössen sich die Berathungen über die Gesetzentwürfe
betreffend die Errichtung von Landwirtschaft*- Kammern im Staate.
Schliesslich wurde vom Herrn Chemiker Dr. Katz der angekündigte
Vortrag über den Werth des Hensclt'schen Stcinmehles gehalten.
Ucber die Vorlagen zu den Verhandlungen des landwirtschaft-
lichen Central -Vereins in Breslau wird der gewählte Vertreter, Herr
Oeconomie- Rath Dr. Böhme, mit Information versehen.
7) Die 7. Sitzung am 13. März gab der Versammlung zunächst
Gelegenheit, sich über die Beschlüsse des landwirtschaftlichen Central-
Digitized by Google
i
175
Vereins in Breslau zu unterrichten und seiner Freude über die An-
wesenheit des Herrn General -Secretärs Dr. Kurz leb aus Breslau
Ausdruck zu geben.
Um Düngungsversuche mit Chilisalpeter vornehmen zu können,
sind der hiesigen Winterschule 100 Mark zur Verfügung gestellt
worden. Die Errichtung einer Butter- Controllstation am hiosigen
Orte wird warm befürwortet und die geeigneten Schritte zur Er-
richtung einer solchen berathen.
Von Herrn Dr. Katz wurde hierauf Vortrag über Entnahme
von Bodenproben zum Zwocke der chemischen Untersuchung der
Ackerkrume gehalten.
Ueber die Erträge des versuchsweise angebauten Leutewitzer
Hafers wird Bericht erstattet.
8) Die letzte Sitzung am 17. April d. J. beschäftigte sich ein-
gehend mit der Errichtung von Land wirthschafts- Kammern.
Um die Errichtung eines Dienstboten-Bureaus am hiesigen Orte
in Kraft treten zu lassen, werden Seitens der Versammlung 50 Mark
als Beitrag für das Jahr 1894 bewilligt.
Wie schon vorerwähnt, versammelten sich die Mitglieder in zahl-
reicher Weise noch bei der in Hennersdorf am 24. November 189; J
abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung sämmtiieher landwirtschaft-
lichen Vereine im Kroiso Görlitz, um dem Vortrage des Herrn Behme
aus Berlin über die Punctirung von Vieh zur Feststellung des Werthcs
und die Ergiebigkeit desselben mit grossem Interesse beizuwohnen.
Görlitz, den 25. October 1894.
Mattner, Seetions-Secretär.
Jahres-Bericht
der geographischen Section, Winter 1893/94.
Die Section begann im Winterhalbjahre ihre Thätigkeit am
'24. October mit der Vorstands wähl. Herr Oberst Blumensa th wurde
als Vorsitzender, Herr Lehrer Woithe als Schriftführer wiedergewählt.
Ei-sterer machte dann unter Vorlegung von Plänen einige Mittheilungen
über den von der Eleetricitäts - Gesellschaft zu Berlin aufgestellten
Entwurf einer electrischen Untergrundsbahn für die Reichshauptstadt.
. In der Versammlung vom 21. November wurde zunächst das
Programm für die weiteren Sitzungen festgestellt, worauf der Herr
i
Digitized by Google
irr,
Vorsitzende mit einem Lebens- und Charakterbilde Emin Paschas das
Andenken dieses grosson Todten ehrte.
Am 19. December referirte der Herr Vorsitzende über die culturelle
Arbeit in Krieg und Frieden, welche Oesterreich im Jahre 1878 mit
der Occupation in Bosnien übernommen hat und über die Erfolge,
welche das geschickte und energische Vorgehen Oesterreichs hier er-
rungen hat.
Am 16. Januar widmete der Herr Vorsitzende zunächst dem An-
denkon des am 7. Januar verstorbenen Lieutenants der Reserve und
Rittergutsbesitzers Hugo Robrecht einige warm empfundene Worte.
Der Verstorbene hatte stets das lebhafteste Interesse an dem Gedeihen
der Naturforschenden Gesollschaft bekundet und durch zahlreiche,
werthvolle Geschenke besonders der geographischen Section Förderung
angedeihen lassen. Ks folgte hierauf ebenfalls von Seiten des Herrn
Vorsitzenden ein Bericht über das furchtbare Erdbeben, das im Früh-
jahr 1893 die Insel Zante verwüstet hatte.
An zwei Abenden, am 30. Januar und am 13. März, hielt der
unterzeichnete Schriftführer einen Vortrag über die Molukken, in
welchem zunächst die geographischen, dann die politischen und socialen
Verhältnisse und Zustände dieser Inselgruppen von ihrer Entdeckung
an bis auf die neueste Zeit und hauptsächlich unter der Herrschaft
der holländischen Compagnie und der niederländischen Regierung
behandelt wurden, und für welchen der Vortragende als Hauptquelle
Dr. Bokemeyer's Werk über die Molukken benutzt hatte.
Für den 13. Fobruar hatte der Herr Oberstlieutenant Reiche,
wie im vorigen Jahre, es übernommen, über die Vorgänge in Deutsch-
Ostafrika aus den Colonialblättern ein Referat zu liefern. Es wurden
in demselben besonders die Expeditionen, Reisen und Unternehmungen
berücksichtigt, welche der Erforschung des Landes und der Stärkung
des deutschen Ansehens in demselben gedient haben.
Den für den 27. Februar zugesagten Vortrag über Togoland zu
halten war der Herr Oberstlieutenant Reiche leider durch Krankheit
verhindert. An Stelle desselben referirte der Herr Vorsitzende über
Mittheilungen des Dr. v. Vanhöffer über das Frühlingserwachen in
Nord-Grönland. Woithe.
Digitized by Google i
177
Bericht
über die Thätigkeit der zoologischen Section im
Winter -Halbjahr 1893/94.
Die zoologische Section hielt im Winter -Halbjahr 1893/94 vier
Sitzungen ab.
In der ersten Sitzung am 7. December 1893 wurden als Vorstand
der Section die Herren Dr. Peck als Vorsitzender und Mühle als
Schriftführer wiedergewählt. Hierauf legte Herr Couservator Au lieh
einen Alexander- Papagei vor, dessen Oberschnabol nach links weiter
gewachsen war. Die schraubenförmige Verlängerung betrug 1 V« bis
2 Windungen. Der Vogel war im Gebauer gehalten worden. Im
Anschluss hieran führte Herr Dr. Peck noch eine Anzahl Vögel mit
ähnlichen Missbildungen des Obcrschnabels aus den Sammlungen der
Gesellschaft vor. Von Herrn Oberst von Otto war ein Doppelei einer
Hausente eingegangen, in welchem sich zwei vollständige Eier be-
funden hatten. Ausserdem wurden noch Eier vorgelegt, welche aus
einer Kreuzung zwischen Dompfaff und Buchfink hervorgegangen sind.
In der zweiten Sitzung am 11. Januar 1894 führte Herr Dr. Peck
eine Anzahl Säugethiere und Vögel aus den Sammlungen als Ver-
treter des Albinismus und des Melanismus vor. Herr Gymnasiallehrer
Sommer zeigte Exemplare von Pluria moneta vor, bei denen Gelb
und Gold in Weiss resp. Silber verfärbt waren, und von Vanessa
L<:vana die Frühjahrs- und Soininergeueration. Der Schriftführer
zeigte Präparate in Spiritus aus der Naturalien-Handlung von Hafer-
landt in Berlin vor.
In der dritten Sitzung am 8. Februar 1894 zeigte der Schrift-
führer das Modell von Carabus violaceus in 50facher Vergrösserung
und die aufblasbaren Präparate eines Rindermagens sowie des Ver-
dauungs-Canalos und der Lunge des Mandrill vor. Herr Gymnasial-
lehrer Sommer berichtete über Tinea granello, deren Larve von ihm
in einem zerschnittenen und getrockneten Steinpilze in grösserer
Menge gefunden worden war.
Aruphipyra licida ist für die Oborlausitz als neue Art zu ver-
zeichnen. Herr Dr. Peck führte einige Beispiele von Leucitismus
bei Eiern vor.
In der vierten Sitzung am 8. März 1894 führte Herr Dr. Peck
eine Anzahl neuer Eingänge zu den Sammlungen vor. Dieselben be-
AbhandL Bd. XXI. 12
i78
standen zumeist in Wüsten vögeln aus dem Wolgagebiet, aus der
Wüste Gobi, aus Afganistan und aus Tunis.
Der Schriftführer sprach über die Abweichungen dos Maulwurf-
Skelettes von dem Säugethier-Typus unter Vorlegung der betreffenden
Skelett-Theile. Mühle.
Jahres-Bericht
der botanischen Section der Naturforschenden Gesellschaft
zu Görlitz für den Zeitraum vom 1. October 1893
bis dahin 1894.
Es fanden während des Winterhalbjahres im Ganzen 3 Sitzungen
statt und zwar am 16. November, 14. Deeember und 18. Januar.
Die Neuwahl des Vorstandes ergab Wiederwahl des seitherigen (Dr.
Kahlbaum, Vorsitzender; Lehrer Barbor, Schriftführer).
Die Sitzungsabende, meist schwach besucht, wurden hauptsächlich
ausgefüllt durch die Berichte, welche der Schriftführer über die Er-
gebnisse seiner Excursionen im Gebiete der Lausitzer Haiden während
des Sommers 1893 erstattete. Referent hatte sich die Erforschung
des Gebietes zum Ziele gesetzt, welches östlich vom Schwarzen Schöps,
westlich vom Schwarzwasser begrenzt wird: die floristischen Verhält-
nisse dieses Landstriches waren seither fast völlig unbekannt. Speeiell
wurden untersucht die Teiche und Haiden bei Jahmen, Kütten,
Kaschel, Dürrbach und Eselsberg, die Gegend um Uhyst und spree-
aufwärts um Mönau und Lieske, ferner die ausgedehnte Teichgruppe,
welche mit dem Kaupenteich bei Lippen beginnt und mit dem „Burger
Luschken" endet. Weiter wurde durchforscht das Thal der Kleinen
Spree von Litschen bis Burghammer, die Lohsaer, Mortkcr und
Koblenzer Teiche, sowie die Weiss-Kollmer und Koblenzer Haide.
Die Ergebnisse waren recht interessante. Die Zahl der ein-
heimischen Lausitzer Pflanzen vermehrte sich wiederum durch diese
Forschungen um zwei Arten, fünf Varietäten und Formen und zwei
Bastarde. Dieselben sind: Cardamine parviflora L. (längs des Zu-
flusses der Lippener und Geislitzer Teiche vom Kaupenteich bis zum
Wilden See häutig), Carex ligerica Gay. (Birkengehölz an der Strasse
von Uhyst nach Mönau), Sisymbrium officinale Scop. var. lciocarpum
D. C. (Jahmen und Görlitz), Viola canina J. minima Barb. (Burger
Digitized by Google
179
Luschken). Elatine hexandra .J. eallitriehoides (Jahmener Schlossteich
und Grenzteich hei Lohsa), Verbaseum nigruni var. lanatum (bei
tThyst, Lieske und Kaschel) und var. bracteaturn (bei Lioskc),
Verbascum nigrum > Thapsus (am Mühlteich bei Lieske) und Mentha
sativa X arvensis (am Grossen Schlossteich bei Jahmen. In der Nähe
von Görlitz wurden ebenfalls Neufinduugen gemacht, nämlich Gypsophila
wuralis J. tenclla bei Hennersdorf und am rechten Neissufer auf
Grauwacke; neueingewandert sind Silene dichotoma Ehrh. (auf Klee-
brachen bei Göriltz, Lauban. Sohland) und Turgenia latifolia Hotfm.
auf Schutt an der Actienbrauorei).
Ausserdem konnte eine erhebliche Zahl neuer Standorte seltener
Liusitzer Pflanzen festgestellt werden, z. B. für Elatine hexandra D(\,
Ononis procurrens Wallr.. Spiraca tomcntosa L., Agrimonia odorata
Mill. Corrigiola littoralis L., Scorzonera humilis L., Ohondrilla juncea L.,
Veronica parmularia Poit et Turp., Stachys arvensis L.. Utricularia
intermedia Hayne, Litorella juncea Berg., Anthericum ramosum L.,
Jtmcus Tenageia Ehrh., Scirpus radicans L., Carex cyperoides L.,
Calainagrostis neglecta Fr.. Pilularia globulifera L., Aspidium eristatum
Sw. etc.
Constatirt wurde ferner, dass in den Haidegegenden allgemein
vorbreitet sind die anderwärts sehr seltenen Potentilla mixta Nolte,
Mentha arvensis L. var. parietariifolia Becker und Mentha sativa
Koch. Letztere vertritt hier die fehlende M. aquativa L. Für Juneus
tenuis Willd. wurden als nördlichste Verbreitungspunkte festgestellt:
Jalunen und Colonie Jasna bei Uhyst, für Scirpus multicaulis Sm.
als östlichstes Vorkommen: Herrenteich und Schlangenmoor bei Kringels-
dorf, für Seuecio aquaticus Huds.: Waldwiese bei Colonie Kolpen.
Für sänmitliche Pflanzen waren getrocknete Belege.\em[)lare ausgelegt
und wurden dieselben dem Herbarium des Gesellschaft überwiesen.
Görlitz, den 27. October 1894.
E. Barbor. Schriftführer.
Jahres-Bericht
der medicinischen Section für 1893/94.
Zum Vorsitzenden wurde wiederum Herr Sanitäts - Rath Dr.
Wrissenberg, zum Schriftführer Herr Dr. Freise gewählt.
12*
180
Er wurden sieben Sitzungen gehalten, in denen vortrugen die
Herren :
Schück: über einen Fall von bronced skin.
Jaenicke: über zwei Fälle von Verbiegung der Nasenscheidewand.
Derselbe: über Verwendung des Natriumborats als Conserviruugs-
Flüssigkeit.
Lesshafft: über einen Fall von Fremdkörper in der Linse.
Maske: über einen Fall von Wanderniere.
Stein: über einen Fall von liehen ruber planus.
Schindler: über einen Fall von Extrauterinschwangerschaft.
Derselbe: über einen Fall von Koprolithen.
Derselbe: über Anlegung eines anus praeternaturalis.
Michaelsen: über Entfernung von Mörteltheilchen aus der Con-
junetiva.
Maske: über eine neue Behandlungswcise der Rachcndiphthorie.
Böters: über einen Fall von Trepanation nach Sturz auf den Kopf.
Michaelsen: über Entstehung der Entzündung der Hornhaut.
Bötors: über einen Fall von Blasen krebs und einen Fall von
Pyosalpinx.
Masseur und Turnlehrer Troselius als Gast: 'über schwedische Heil-
Gymnastik.
Stein: über einen Fall von rupia.
Böters: über Chloroform -Narkosen. (Statistik.)
Ausserdem fanden Besprechungen statt über Diabetes mellitus
(Herr We i s s e n b e r g), über Vergiftung durch Vanille- Eis (Herr
Schindler), über Ausfüllung der Rubrik „Todesursache" in den
Todes-Attesten (Herr Wrissenberg), über medicinische Waarenhäuser
(Herr Lesshafft). Dr Freis0} Secretär.
Digitized by Google
181
Nachruf
für den verstorbenen Museumsdirector Dr. Reinhard Peck in der
ausserordentlichen Hauptversammlung der Naturforschenden Gesell-
schaft am 20. September 1895 gehalten vom Ersten Präsidenten
Oberstlieutenant a. D. Uhl.
Meine Herren!
Noch erfüllt von den schmerzlichen Kindrücken des Verlustes,
den unsere Gesellschaft erlitten, eröffne ich die heutige Sitzung. Vor
wenigen Monaten standen wir an dieser Stelle; an der Bahre eines
Mannes, der uns Allen ein lieber Freund gewesen. Der Herr Geist-
liche, der die Grabrede hielt, gab am Sarge eine treffliche Cha-
rakteristik von der eigenartigen Persönlichkeit unseres verblichenen
Consorvators und Museumsdireetors. Er rühmte sein reines Herz,
seine edle Humanität und Milde, sein harmloses fast kindliches Ge-
müth. Ich füge der tiefempfundenen Todtcnklage das schöne Wort
Klopstock's hinzu:
„Sie haben einen guten Mann begraben,
„Doch uns war er mehr!"
Ja, meine Herren, uns war er mehr; Meines Amtes an dieser
Stelle ist es vor Allem, der Verdienste des Entschlafenen zu gedenken
um unsere Gesellschaft. Seit fast einem halben Jahrhundert ihr als
ältestes Mitglied angehörend, wurde er vor 36 Jahren als Cabinets-
Inspector berufen und trat mit seiner ganzen Persönlichkeit, mit seiner
ganzen Kraft, mit all seinem Denken und Thun in den Dienst der-
selben über. Er bildete gewissermassen den geistigen Mittelpunkt
derselben und seinem Fleisse, seiner Umsicht, Kenntniss und That-
kraft ist es vornehmlich zu danken, dass unsere Sammlungen von
bescheidenen Anfangen anwuchsen zu der jetzigen Grösse und Reich-
haltigkeit, in der sie würdig dastehen in der Reihe der besten unseres
deutschen Vaterlandes. Unser Museum, das war seine Welt, in der
er am liebsten und ausschliesslich lebte, dem jede Fiber seines Wesens
gewidmet war. Das war sein Stolz und seine Genugthuung für Müh
und Schweiss; und wenn etwas den Abend seines Lebens trübte, so
war es der Schmerz darüber, dass der Kampf mit seinem siechen
Körper ihm nicht mehr die Kräfte gönnte, sieh seiner Lebensaufgabe
so zu widmen, wie er es sein Lebcnlang gehalten. In unseren Samm-
Digitized by Google
182
hingen hat <t sich selbst ein Denkmal gesetzt, dauernder und ehrender
als eines aus Erz oder Stein. Jedes Stück derselben wird uns noch
lange erinuern an den. der ihr Schöpfer. Begründer und Erhalter
gewesen.
Wir aber, meine Herren, die wir die Erbschaft antreten seiner
Erfolge und die wir die Früchte seines Fleisscs geniessen, bewahren
dem Verblichenen ein treues und dankbares Andenken.
Möge ihm die Erde leicht sein!
Nekrolog.
Felix Georg Reinhard Peck wurde am 3. Februar 1823 in
Görlitz geboren. Sein Vater, der städtischer Steuer- Einnehmer war.
starb bereits im Jahre 1834. Trotzdem die verwittwete Mutter hart
arbeiten mussto, hat sie doch ihrem Sohne Reinhard, wie seinen sieben
Geschwistern eine gute Erziehung gegeben und es ermöglicht, dass
Reinhard das Görlitzer Gymnasium bis zur Prima besuchen und dann
in der Struve'schen Apotheke am Untermarkte zum Apotheker aus-
gebildet werden konnte. Im Jahre 1848 bestand Peck das Staats-
examen in Berlin mit dem Prädieat „Sehr gut"; dann arbeitete er au
verschiedenen Orten als Apothekor, bis er im Jahre 1855 nach Görlitz
zurückkehrte
In seine Wanderjahre fallt der Beginn seiner naturwissenschaft-
lichen besonders botanischen Studien, denen er fleissig oblag, und die
er in Görlitz in den Sammlungen unserer Gesellschaft soweit vervoll-
ständigte, dass ihm die Gesellschaft die Verwaltung eben dieser Samm-
lungen im Jahre 1860 im neu erbauten Hause übertrug. Hand in
Hand mit den Arbeiten in den drei grossen Naturreichen gingen
solche im chemischen Laboratorium, dergestalt, dass Peck die hiesige
landwirtschaftliche Versuchsstation bis zum Jahre 1872 leitete.
Peck hatte das Glück, bei seiner Rückkehr nach Görlitz auch
seine Mutter wieder begrüssen zu dürfen: eine Reihe von Jahren
lebte er mit ihr bis zu ihrem Tode im Jahre 1871.
Inzwischen wuchsen mit seinem Können die Aufgaben, die ihm
gestellt wurden. Die Bibliothek unserer Gesellschaft bedurfte eines
Verwalters und der städtische botanische? (»arten eines Pflegers. Beide
Acmter versah Peck mit derselben Treue und Gewissenhaftigkeit, die
Digitized by Google I
183
ihn von jeher in seinem Berufe auszeichnete; auch die hiesige mete-
orologische Station wurde von ihm mit Sorgfalt und Umsicht bedient,
bis ihn die Beschwerden des Alters zwangen, eins nach dem andern
von diesen Aemtern jüngeren Schultern anzuvertrauen. So legte er
die Verwaltung des botanischen Gartens im Jahre 1886, jene der
meteorologischen Station im folgenden Jahre nieder. Inzwischen
feierte unsere Gesellschaft im Jahre 1873 das Fest ihres fünfzig-
jährigen Bestehens, und Peck wurde aus diesem Anlass von der
Universität Breslau zum Ehrendoctor ernannt, eine Auszeichnung,
die wie keine zweite ihn erfreut hat. Ausser der Ehrenmitgliedschaft
der beiden in Görlitz heimischen gelehrten Gesellschaften war ihm
solche von vielen wissenschaftlichen Vereinen des In- und Auslandes
verliehen worden; eine weitere Auszeichnung, durch welche die Natur-
forschende Gesellschaft ihrer Dankbarkeit Ausdruck gab, war die
Verleihung des Titels „Museums- Director".
Es sind zwei Vorzüge, die unseren Peck besonders auszeichneten:
einmal die Fülle des Wissens auf allen Gebieten der Naturwissen-
schaften, die eine Frucht jahrzehntelanger, liebevoller Beschäftigung
und fleissiger Arbeit in den Wissenschaften war, sodann seine Lauter-
keit in allen Lagen des Lebens, im Verkehr mit Jedermann. Jeder,
der das Glück hatte, mit Peck in näheren Verkehr zu treten, empfand
gar bald, wie dieses kindliche Geraüth durch seine Schlichtheit, durch
*eme Antheilnahme, durch seine Treue sich schnell die Herzen zu
gewinnen wusste.
Peck starb am 28. März d. J. an einer Brustfell -Entzündung,
einige Wochen nach Zurücklegung seines zweiundsiebenzigsten Lebens-
jahres.
Die letzten Berichte
des verstorbenen Museums -Directors Dr. Peck.
Indem wir, abweichend von unserer bisherigen Gepflogenheit,
die nachstehenden Berichte — zwei der letzten schriftlichen Arbeiten
Peck's — veröffentlichen, glauben wir allen seinen Freunden und
V erehrem ein willkommenes Andenken an den unvorgesslichen Ent-
schlafenen darzubieten.
Das Präsidium der Naturforschewlen Gesellschaft In Görlitz.
184
Berieht
über die Sammlungen im Jahre vom October 1893
bis 27. October 1894.
Seit dem Tage, an welchem die erste Versammlung in diesem
Saale abgehalten wurde — es waren gestern 35 Jahre — bin ich zu
meiner grossen Freude fast ausnahmslos in der Hauptversammlung
in der glücklichen Lage gewesen, über eine reichliche Vermelirung
der mir zur verantwortlichen Aufsicht überwiesenen Gesellschafts-
Sammlungon zu berichten. Auch heute, wo ich meinen Verpflichtungen
nachkomme, Ihnen über die Zugänge während des Sommerhalbjahres
Mittheilungen zu machen, kann ich es nur mit Freude thun.
Die Sammlung der Säugethiere, welche wegen Mangels an
Raum durch Ankauf nur stiefmütterlich bedacht werden konnte, er-
hielt als Geschenk von Herm Kaufmann Krüger in Chania auf
Creta die Haut eines Männchens der Bezoarziege, hircus aegagrus,
bekannt unter dem Namen: Steinbock von Creta. Herr Sanitätsrath
Dr. Kleefeld schenkte ein Skelett des Hamsters, so präparirt, dass
man ausser der Haut noch besonders die Backentaschen erkennen
kann. Für die omithologischen Sammlungen gingen als Geschenke
ein: Von Herrn Dr. Winkler drei südamerikanische Vögel, von Herrn
Rentier S ch ie d t ein Vogel, ebenfalls aus Südamerika. Ferner schenkten :
Herr Rittergutspächter Scheffel in Kl.-Radmeritz bei Löbau einen
Dickfuss, Oedicnemus crepitans; Herr Gonservator Aulich ein Albino
von Oryzornis oryzivora cab.; Herr Dr. med. Mund einen grau-
köpfigen Zwerg -Papagei und Herr Oberlehrer Feyerabend das in
der Gefangenschaft gelegte Ei des Amazonen - Papageis , Chrysotil
aestiva. Unser Ehrenmitglied, Herr Baron Ford, von Müller in
Melbourne ersetzte das früher im zertrümmerten Zustande hier an-
gekommene Ei vom Emu durch ein völlig unverletztes.
Bei den übrigen zoologischen Sammlungen habe ich als hervor-
ragendes Geschenk zu erwähnen: die aus 26, in zwei Schränkchen
aufbewahrten Glaskästen bestehende Schmetterlings - Sammlung dos
verstorbenen Herrn Oberst Loeser, welche die Gesellschaft dessen
Sohn, Herrn Carl Loeser, verdankt. Ich habe wegen Mangels an
Kaum nur einen Theil dieser meist frische, gut präparirte Exemplare
enthaltenden Sammlung heute ausstellen können. Ausserdem schenkten
Herr Lithograph Torge in Schönborg ein Exemplar von Endromis
Digitized by Google
185
versieolora, Herr Guts - Administrator Barche witz eine gegerbte
Crocodilshaut, Herr Rentier Schiedt eine sogenannte Meernadel,
Svngnathus acus und Herr Fabrikbesitzer Mauksch eino glatte
Natter: Ceroeella laevis.
Für die pathologische Abtheilung der zoologischen Sammlungen
schenkten: Herr Stadtrath Dietzel eine Concretion aus dem Magen
eines Pferdes, Frau Thierarzt Kloss ebenfalls zwei Magensteine und
einen Gallenstein des Pferdes.
Für die botanischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
\H Species von Pflanzen der Oberlausitz von Herrn Ijchrer Barber
und 41 Pflanzen aus Nordamerika von Herrn Dr. von Rabenau.
Die Zugänge zu den mineralogischen Sammlungen waren nicht
zahlreich, aber sie bestanden aus meist recht werthvollen Stücken.
Es schenkten die Herren: Sanitätsrath Dr. Böttcher zwei Petrefaeten
in vier Exemplaren aus der nordamerikanischen Kreide -Formation
und Rubcllit aus Californien; Dr. Freise ein grosses Stück Nephrit
von Jordansmühl in Schlesien; Professor Metzdorf eine vorzügliche
Stufe von erystallisirtcm Pyrit aus dem Banat; Rentier Schiedt
erystallisirten Quarz aus dem Glimmerschiefer des Woisswassergrundes
im Riesengebirge; Herr Lehrer Hoehn eine eigonthüinlieh gebildete
Feuersteinconcretion aus dem Diluvium von Hoyerswerda, und ein
versteinerter Seeigel von Greifswald ging mir heute noch zu von
Herrn Franzke.
Angekauft wurde ein Pracht - Exemplar von edlem Opal aus
Queensland.
Was die Erhaltung und Verwaltung der Sammlungen anbelangt,
ho bin ich in Bezug darauf von den seit 36 Jahren von mir be-
folgten und den älteren Mitgliedern bekannten Grundsätzen nicht
abgewichen. Grössere Veränderungen in Bezug auf Art und Weise
der Aufstellung wurden nur vorgenommen, wenn Einordnung neu
eingegangener Gegenstände es noth wendig machte.
Der Besuch der Sammlungen von Fremden sowohl, wie von
Einheimischen war ein zahlreicher, namentlich an den Mittwochs-
Nachmittagen. Die Aufsicht in dieser Zeit hatten die Herren Lehrer
Barber, Koch, Mühle und Schmidt bereitwilligst übernommen
and dadurch sich den Dank der Gesellschaft verdient.
Mit dem Bewusstsein, allen unter den hier obwaltenden Ver-
hältnissen an mich zu stellenden Anforderungen genügt zu haben,
Digitized by Google
186
schliesse ieh meinen Bericht und füge nur noch die Bitte an Sie alle
hinzu, dahin zu wirken, dass ein Stillstand in der Erweiterung der
Sammlungen, auf deren Besitz die Gesellschaft gewiss stolz sein
kann, nie eintreten möge.
Jahres -Berieht
über die Vermehrung und Unterhaltung der Bibliothek in
dem Gesellschaftsjahre 1893/94.
Der § 18 der Statuten legt mir die Verpflichtung auf, Ihnen
im October am Schlüsse des Vereinsjahres über die mir nunmehr seit
28 Jahren* anvertraute Bibliothek und über die Vermehrung und Ver-
waltung derselben im vergangenen Jahre Bericht abzustatten. Indem
ich heute dieser meiner Verpflichtung nachkomme, bin ich wie bisher
in der glücklichen Lage, eine erhebliche Vermehrung dieses Theiles
des Gesellschaftsvermögens feststellen zu können.
Die neuen Eingänge aus der ersten Hälfte des Gesellschafts-
jahres haben Ihnen in den Hauptversammlungen an Neujahr und
Ostern vorgelegen, Sie finden also heute nur während des Sommer-
halbjahres eingegangene Schriften ausgelegt; leider musste ich wegen
Mangel an Raum eine grössere Anzahl zurücklassen und mich auf
Vorlegung der hervorragenderen beschränken. Wie gewöhnlich bilden
diejenigen Schriften, welche die Gesellschaft auf dem Wege des Aus-
tausches erhält, auch im vergangenen Jahre den grössten Theil des
Zuwachses. Von 139 Vereinen und Instituten, 6 mehr als im Vorjahre,
sind in dem Zeiträume vom 1. October 1893 bis 30. September 1894
Jahresberichte, Abhandlungen u. s. w. uns mitgotheilt worden. Ich
hoffe, Sie werden mir wie bisher gestatten, von einer namentlichen
Anführung dieser Eingänge abzusehen. Ein vollständiges Verzeichnis.»
derselben liegt heute zur Einsicht aus und wird dasselbe wie diejenigen
aus früheren Jahren im nächsten Bande der Abhandlungen unter den
Gesellschafts-Nachrichten zum Abdruck gelangen.
Als Geschenke habe ich im vorigen Jahre 28 Werke in 38 Bänden
zu verzeichnen gehabt. Ich werde auch hierbei mit Ihrer Genohmigung
nicht sämmtliche Titel verlesen, sondern mieh nur auf Angabe der
Namen der Geschenkgeber beschränken.
Digitized by Google
187
Wie schon seit einer langen Reihe von Jahren überliess der
Bibliothek der hiesige Aerzt liehe Lese vorein diejenigen Schriften,
welche im Jahre vorher circulirt hatten. Es sind dies 8 verschiedene
Zeitschriften in 15 Bänden.. Separatabdrücke ihrer Arbeiten sendeten
ein die Herren: Professor Dr. Oscar Kessler in Breslau, Dr. Erwin
Schulze in Quedlinburg und G. Vanderbilt in Chicago. Ausserdem
gingen als Geschenke ein von den Herren: Director Dr. Kahlbaum,
Sanitätsrath Dr. Kleefeld, Geh. Regierungsrath Wer nicke, von dem
inzwischen verstorbenen Rittergutsbesitzor, Premier -Lieutenant d. L.
Hugo Robrecht auf Meffersdorf, von Hemm Fabrik-Director Krieg
in Eiehberg bei Schildau am Bober, Major von Treskow, Kaufmann
Carl L oeser, von der verwittweten Frau Apotheker Honsel und
von dem Bibliothekar.
Was die Erwerbungen für die Bibliothek aus dem Etat an-
belangt, so ist den Zeitschriften, welche die Gesellschaft schon seit
einer langen Reihe von Jahren bezieht, keine neue hinzugetreten.
Die erheblichen Ausgaben für diese Zeitschriften und für Fortsetzungen
theurer Werke haben nur wenige neue Anschaffungen ermöglicht.
Dieselben beschränken sich auf Bechhold's Handlexicon der Natur-
wissenschaft und Mediein und Konrad Beyrieh Stoff und Weltäther.
Im (ranzen ist die Bibliothek im vorigen Jahre um 240 Bände
vermehrt wordon, wobei eine Anzahl von kleineren Schriften, Disser-
tationen u. s. w. nicht mitgerechnet sind. Fast alle neuen Eingänge
sind, wo es möglich war, sofort eingebunden worden, doch bleibt in
Bezug auf altere Werke hierin noch vieles zu wünschen übrig.
Durch Umstellen älterer und wenig begehrter Werke in die in
der zweiten Etage befindlichen Räume ist es immer noch möglich
gewesen, die neuen Eingänge in den unteren Räumen unterzubringen.
Obwohl ich jederzeit bereit bin, auch ausserhalb der Bibliothok-
stunden Bücher auszugeben, so ist die Benutzung der Bibliothek
immer noch eine verhältnissmüssig geringe gewesen, wenn auch
90 Bände mehr als im vorigen Jahre ausgegeben worden sind. Auch
von den in den Bibliothekstunden Mittwochs Nachmittags 2 4 Uhr
ausgelegten neu eingegangenen Schriften hat nur eine sehr geringe
Anzahl von Mitgliedern Kenntniss genommen.
Allen denen, die zur Vermehrung der Bibliothek beigetragen
haben, spreche ich hierdurch im Namen der Gesellschaft den besten
Digitized by Google
188
Dank aus mit dein Wunsche, dass es diesem Thcilc unseres Vermögens
nie an Gönnern fehlen möge.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 4. Januar 1895.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den ersten Präsidenten Herrn
Oberstlieutenant Uhl wird zunächst für die Jahresrechnung Ent-
lastung erthcilt.
Demnächst werden folgende neue Mitglieder aufgenommen: Die
Herren Fabrikbesitzer Albinus, Gasanstaltsdirector Hornig, Fabrik-
besitzer Lattke, Zahnarzt Dr. Schenk. Keichsbankbuchhalter Seidel,
Steinbruchbesitzer Brüggemann und Kaufmann Otto Strassburg.
Ausgetreten sind: Die Herren Baumeister Bock, Dr. med. Cassirer,
Dr. phil. Gotendorf, Lehrer Theodor Hoffmann und Architect
Röhr. Zum correspondirenden Mitgliede wird Herr Kegierungs- und
Medicinalrath Dr. Meyhoefer in Köln a. Rh. ernannt.
Mitgctheilt wird, dass die Herren Stände der Oberlausitz auch
für das laufende Jahr 100 Mark bewilligt haben und dass der Magistrat
von Görlitz eine jährliehe Beihilfe von 100 Mark vorläufig auf drei
Jahre zugesagt hat.
Auf Antrag wird in Schriftenaustausch eingetreten mit. der
Academie Imperiale des sgienecs de Petersbourg und mit dem natur-
wissenschaftlichen Verein in Posen (hotan. Abth.).
Herr Dr. Pcck berichtet hierauf über die Vermehrung der
Sammlungen und der Bibliothek.
Der Hauptversammlung ging eine Ausschuss-Sitzung voraus, in
welcher beschlossen wurde, den nächsten Band der Abhandlungen im
Laufe des Jahres 18i»5 herauszugeben; zu diesem Zwecke wurde eine
Commission von neun Mitgliedern gewählt.
v. g. u.
Uhl. Zeitzschel. Reiche. Nobiling.
P. W. Sattig. Preise.
Digitized by Google
189
Die Oster- Hauptversammlung
fiel aus infolge Beschlusses fies Vorstandes wegen der Vorbereitungen
zur Wahl eines Custos der Sammlungen und Bibliothekars.
Protokoll
der ausserordentlichen Hauptversammlung am
20. September 1895.
Den einzigen Gegenstand der Tagesordnung für die ausser-
ordentliche Hauptversammlung, welche von 188 Mitgliedern besucht
war, bildete die Wahl eines Custos der Sammlungen an Stelle des
verstorbenen Dr. Peck, welcher diesem Amte Jahrzehnte hindurch
mit unvergleichlicher Sachkenntniss, Sorgfalt und Treue vorgestanden
hat. Dem Andenken dieses um die Gesellschaft und die naturwissen-
schaftliche Durchforschung der Oberlausitz so hochverdienten Mannes
widmete der erste Präsident, Herr Oberstlieutenant Uhl, nachdem er
die Versammlung eröffnet hatte, einen schmerzbewegten und an-
erkennungsvollen Nachruf.*) Die Versammlung ehrt das Andenken
des Verstorbenen und Un vergessliehen durch Erheben von den Plätzen.
Hierauf berichtete der Herr Präsident über die Schritte, welche
Präsidium und Aussehuss zur Vorbereitung der Neubesetzung der so
wichtigen Stelle des Custos der Sammhingen bisher gethan hätten.
Man habe sich von vornherein gesagt, dass Peck's Nachfolger nur
ein academisch gebildeter Mann werden dürfe, der vollkommen auf
der Höhe der heutigen Wissenschaft stehe und ausserdem die not-
wendigen persönlichen Eigenschaften besitze. Von einer Ausschreibung
der Stelle habe man abgesehen, weil Peck's Ableben durch die Todes-
anzeige in den Tagesblättern und in allen Fachzeitungen genügend
bekannt geworden sei. In der That seien auch bald verschiedene
Meldungen eingegangen, von denen neun ernsthaft zu nehmen gewesen
seien. Ueber diese neun Bewerber habe man nun eingehende Er-
kundigungen eingezogen und sei zu dem Ergebniss gekommen, dass
der Generalversammlung — natürlich unbeschadet des freien Wahl-
rechts jedes Mitgliedes - zwei Herren als besonders geeignet zur
Wahl vorgeschlagen werden sollten, nämlich Dr. Heinrich Monke,
*) Siehe Seite 181 dieses Baude«.
190
Geolog und Mineralog in Görlitz, und Dr. Hugo von Rabenau,
erster Assistent an einem chemischen Institut in New- York. Die be-
sonderen Erkundigungen über den seit Jahren von hier entfernt
lebenden Herrn Dr. von Rabenau hätten die Angelegenheit besonders
so in die Länge gezogen, dass die Wahl erst später stattfinden könne,
als es wünschenswerth gewesen wäre.
Da eine Debatte über die Wahl oder die vorgeschlagenen Per-
sönlichkeiten nicht beliebt wurde, so schritt man zur Wahlhandlung
und zwar wurden auf einen aus der Versammlung heraus gestellten
Antrag die Namen aller stimmberechtigten Mitglieder nach dem Ver-
zeichniss verlesen, um ihre Stimmzettel einzeln an dem Vorstands-
tische abzugeben. Das Ergebniss war. dass von den abgegebenen
183 Stimmen 110 auf Herrn Dr. von Rabenau in New- York, 73 auf
Herrn Dr. Monke lauteten: der Erstere ist demnach zum Custos der
Sammlungen gewählt und zwar vom 1. October d. J. ab auf ein Jahr.
v. g. u.
TJhl. Schnackenburg. Cohn. Mühle.
Zeitzschel. Freise.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 25. October 1895.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den zweiten Präsidenten.
Herrn Überlehrer Dr. Zeitzschel in Vertretung des ersten Präsidenten,
werden als Mitglieder aufgenommen die Herren: Kreisphysikus Dr.
Braun, Forstmeister a. D. Heuselcr, Rentier W. Herrraann,
Lieutenant d. R. Hagspihl, Hauptmann a. D. von Puttkammer.
Kaufmann R. Scheuncr, Rentier von Minckwitz, Apotheken -Be-
sitzer Fricko, Rentier H. Grosse, Generallicutenant von Gallwitz.
Fabrikbesitzer B. Jochmanu, Generalmajor Seeger, Baugewerks-
Schullehrer Dr. Brcitfeld, Baugewerksschul- Oberlehrer Schwidtal.
Rentier H. Schmidt, Fabrikbesitzer Ernst Hamburger, Procurist
Gerhard Leeder, Privatier Max Meyer, verw. Stations- Vorsteher
Frau Schlüter. Ernannt werden zu correspondirenden Mitgliedern
die Herren: Hauptmann Gross in Berlin. Lieutenant Graf von
Götzen in Berlin, Dr. phil. Herrmann in Chemnitz; zu Ehren-
Digitized by Google |
191
Mitgliedern die Herren: Landeshauptmann Dr. von Seydewitz,
Deutscher Consul Dr. Otto von Möllendorff in Manila, Geheimer
Rath Professor Dr. Virchow in Berlin, Professor Süss in Wien. Seit
(i^r letzten ordentlichen Hauptversammlung sind der Gesellschaft
durch den Tod entrissen worden: Die Ehrenmitglieder Landes-Haupt-
uiann Graf von Fürstenstein, Museumsdirector Dr. Peck, Wirkl.
<>heimer Rath Richter in Potsdam, Professor Dr. Sadebeck in
Berlin, Professor Dr. Carl Voigt in Genf; das correspondirende Mit-
glied Geheimer Rath Wcrnicke und die wirklichen Mitglieder Kauf-
mann E. Hoffmann und Dr. med. Maske. Versammlung ehrt das
Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Aus-
geschieden sind wegen Wegzuges von Görlitz die wirklichen Mit-
glieder, Herren: Apotheker Ellwanger, Dr. med. Fröhlich, Tele-
graphen -Director Ha dank, Dr. med. Alexander Katz, Rentier
Mahlert, Lieutenant d. R. Meschwitz, Dr. med. Rasch, Rentier
\ogel; aus anderen Gründen die Herren: Kunstgärtner Dammann,
Oberst-Lieutenant Glubrecht, Major von Heineccius, Kaufmann
H. W. Herrinann, Kaufmann Wurm, Forstmeister a. D. Brandt,
Fabrikbesitzer Lattke und Frau Dr. Wulle.
Herr Rendant Ebert berichtet hierauf über die Kassen -Verhält-
nisse des verflossenen Jahres und trägt den Etat für das neue Gesell-
•thafts - Jahr vor; dieser balancirt mit 10365,56 Mark, er wird in
Umlauf gesetzt und ohne Aenderung genehmigt.
Es gelangen nunmehr zum Vortrage die Berichte der botanischen,
geographischen, mineralogischen, zoologischen, chemischen und öco-
noraischen Section, sowie die Berichte über die Vermehrung der
^aimnlungen und der Bibliothek.
Hierauf erfolgen die Wahlen. Nachdem Herr Dr. Zeitzschel
'ine Wiederwahl abgelehnt hatte, werden gewählt zum zweiten
Präsidenten Herr Oberlehrer Feyerabend, zum zweiten Secretär
Herr Dr. med. Mund, die übrigeu Beamten werden wiedergewählt,
ebenso die ausscheidenden Herren Mitglieder des Ausschusses Rechts-
anwalt Cohn, Realschullehrer Mühle, Stadtrath Nobiling, Oberst-
Lieutenant Reiche, Sanitätsrath Dr. Weissenberg. Zum Director
des Ausschusses wird Herr Director Dr. Kahl bäum gewählt.
Es gingen Geschenke ein für die Sammlungen von den Herren:
Rittergutsbesitzer Trautmann in Ober-Uhna bei Bautzen, Kaufmann
Hubner in Rauscha, Gymnasial -Lehrer a. D. Sommer, William
Digitized by Google
192
Bär iu Niesky. Stadtrath Löschbrand, Tuchfabrikant Matthäus.
Trautmann jun. in Über-Uhna bei Bautzen, Arthur Dorn, Max
Geissler, Lehrer Barber, Dr. von Rabenau, Baron von Müller
in Melbourne, Sanitätsrath Dr. Kleefeld, Rittergutsbesitzer E. Gall.
Lehrer Schmidt, Bergrath von R o s e n b e r g , Landgerichts - Rath
Danneil, Dr. Friedrich in Dresden, Bergreferendar Krusch, Voigt
in Troitsehendorf, L. Mosch: für die Bibliothek vom Aerzt liehen
Leseverein und von den Herren Bibliothekar Dr. Peck, Baron von
Müller in Melbourne, Oberstabsarzt Dr. D oh ring, Dr. (). Kuntze.
Stadtrath Prinke.
Das Stiftungsfest soll am 30. November gefeiert werden.
v. g. u.
Dr. Zeitzsehel. Reiche. Dr. W. Boldt,
Dr. Mund. Dr. Freise.
Verzeichniss
der in dem Gesellschaftsjahre 1894 1895 durch Austausch,
durch Schenkung und Ankauf für die Bibliothek
eingegangenen Schriften.
A. Durch Schriften -Austausch.
Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes: Mit-
theilungen Neue Folge 6. Band. Aussig: Naturwissenschaftlicher
Verein: Bericht 1887—1893. — Baltimore: Johns Hopkins Uni-
versitv: Vol. XIV. No. 111). — Basel: Naturforschehde Gesellschaft.
Band X. Heft 2 und 3, Band XL Heft l. Belfast: Natural
History and Philosoph ical Society: Reports and Proceedings 1893 94
Berlin: Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift 46. Band
2.- 4. Heft, 47. Band 1. Heft. — Gesellschaft naturforschender
Freunde: Sitzungsberichte Jahrgang 1894. — Botanischer Verein für
die Provinz Brandenburg: Verhandlungen 3(3. Jahrgang. — Gesell-
schaft für Erdkunde: Zeitschrift 29. Band 4.- G. Heft, 30. Band
1.-3. Heft; Verhandlungen 21. Band No. 7—10. 22. Band No. 1— <J.
Bistritz in Siebenbürgen: Gewerbeschule: 19. Jahresbericht.
Bonn: Naturhistoriseher Verein der preussisehen Rheinlande und
Westfalens: Verhandlungen 51. Jahrgang. — Boston, Massachuset*:
Google
193
The Boston Society of Natural History: Memoirs Vol. III. No. 14;
Proe^ediugs Vol. XXVI. Part. 2 und 3: Occasional Papors Vol. I.
Part. 2. — Americau Academy of arts and sciences Vol. XX. und
XXI. — Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen
XIII. Band 2 Heft. — Meteorologische Station 1. Ordnung: Jahr-
gang V. Breslau: Verein für schlesische Inseetenkunde: 19. Heft.
- Königliches Oberberganit: Uebcrsicht etc. für 1894. Landwirth-
«ehaftlieher Centraiverein für Schlesien: Jahresbericht für 1893/94. -
Schlesischer Forstverein: Jahrbuch für 1894. - Brünn: Natur-
forschender Verein: 12. Bericht der meteorologischen Commission;
Verhandlungen Band XXXII. K. K. Mährisch-Sehlesischo Gesell-
»chaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde:
Centraiblatt 1894. Buda-Pesth: Magyarhoni Földtani Tarsulat:
Földtani Közlöny 24. Band No. 9—12, 25. Band No. 13, 0-8. —
Ungarisches National -Museum: Vol. XXII. 1- 4, Vol. XVIII. 1, 2,
Beilage zu Vol. XVIII. Cambridge, Massachusets: Museum of
Comparative Zoology: Bulletins: Vol. XVI. No. 15, Vol. XXV. No. 8
hw 12, Vol. XXVII. No. I, Vol. XXVIII. No. 1; Annual Import of the
Trustees for 1893/94. Cassel: Verein für hessische Geschichte und
Landeskunde: Mittheilungen 1892, 1893; Zeitschrift Band XV1U,
Band XIX. — Christiania: Norwegische Commission der europäischen
Gradmessung: Pendel beobachtungen Sommer 1893, desgl. Sommer 1894:
Vundstandsobservationer. — Dr. Kjerulf: Beskrivelse af en liackke
iiorskc Berga rter. -- Chur: Naturforsehende Gesellschaft Graubündens:
<fi. und 38. Jahrgang. Cordoba: Academia Nacional de Ciencias:
Bolet. XII. 3. 4., Xlll 1.- 4., XIV. 1. 2. Dan/ ig: Naturforsehende
Gesellschaft: Beobachtungen über seltene Waldbäume. (Conventz.)
Abhandlungen Heft IX. Darmstadt: Verein für Erdkunde: Heft
XIV. — Daveuport (Jowa): Academy of Natural Sciences: Vol. V.
part. 2. — Dorpat (Jurjew): Naturforscher- Gesellschaft: Sitzungs-
berichte Band X. Heft 2. 3. — Synchron. Tabellen VIII. — Dresden:
Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isisu: Jahrgang 1894, 1 und 2.
Oeconomische Gesellschaft im Königreich Sachsen: Mittheilungen
1S94 95. - Verein für Erdkunde: XXIV. Jahresbericht. Litt. d.
Lindes- und Volksk. II. Nachtr. — Dublin: Royal Jrish Academy:
Transactions Vol. XXX. part, 13. 14.; Proceedings Vol. III. No. 3.
Erlangen: Physikalisch -Medicimsehc Soi ictiit : 20. Heft 1894.
Florenz: Ii. Biblioteea Nazionale: Bollct. No. 210 bis 233; Indici
Abh-.nJl. BJ XXI. 13
Digitized by Google
194
1892, 1893. Frankfurt a. M.: Aerztlicher Verein: 37. Jahrgang.
— Frankfurt a. 0.: Naturwissenschaftlicher Verein des Regierungs-
Bezirks Frankfurt: Helios Jahrgang XII. No. 4—1*2; Societatum
Litterae: Jahrgang VIII. 7—12, IX. 1—3. — Frauenfeld: Thur-
gauisehe Naturforschende Gesellschaft: lieft X, Heft XI. — St. Gallen:
Naturwissenschaftliche Gesellschaft: Bericht für 1892/93. - Giessen:
Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: 30. Bericht.
Görlitz: Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften: Neues
Lausitzisches Magazin 70. Band 2. Heft; 71. Band 1. Heft. - - Gym-
nasium: Programm 1895. — Graz: Historischer Verein für Steiermark:
Beiträge 26. Jahrgang; Uobersicht bis 1892: Mittheilungen No. XLII.
Greifs wald: Naturwissenschaftlicher Verein für Neu -Vorpommern
und Rügen: 26. Jahrgang. — Guben: Niederlausitzer Gesellschaft
für Anthropologie und Alterthumskunde III. Band Heft 8. Harle m:
Musee Teyler: Archive« Ser. II. Vol. IV. Part. 3. 4. Halifax:
Nova Scotian Institute of Natural Science: Proc. u. Transact.; Second
Series Vol. I. Part. 3. — Halle: Kaiserliche Leopoldino-Carolinisehe
Academie der Naturforscher: Heft XXX. No. 17—24, Heft XXXI.
No. 1 bis 16. — Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und
Thüringen: Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften 67 Band
Heft 1 — 6. — Hamburg: Verein für naturwissenschaftliche Unter-
haltung: Dr. von Brunn: Beitrag zur Museumstechnik. — Deutsche
Seewarte: Jahrbuch für 1893; Archiv XVII. (1894); Beiheft I. zum
17. Jahresbericht. — Hanau: Wetterauische Gesellschaft für die ge-
sammte Naturkunde: Bericht 1892/95. — Iglo: Ungarischer Karpathen-
Verein: XXII. Jahrgang. — Innsbruck: Naturwissenschaftlich -me-
dicinischer Verein: XXI. Jahrgang und Abhandlung. — Jauer: Oeeo-
nomisch-patriotisehe Societät der Fürstent hü mer Schweidnitz und Jauer:
Verhandlungen 1893. - Kiel: Universitäts - Bibliothok: Chronik:
89 Schriften, Dissertationen etc. — Gesellschaft für Schleswig- Hol-
stein-Lauenburgische Geschichte: Band 24. — Naturwissenschaftlicher
Verein für Schleswig-Holstein: Band X. Heft 2. — Kiew: Gesellschaft
der Naturforscher: Tom. XIV. 1. — Klagenfurt: Naturhistorisches
Landesmuseum von Kärnthen: Heft XXII 1. Diagr. 1894. — Königs-
berg i. Pr.: Königl. Physikalisch-Oeconomisehc Gesellschaft: Schriften
35. Jahrgang. — Leipa i. B.: Nordböhmiseher Kxcursionsclnb: Mit-
theilungen 17. Jahrgang Heft 4, 18. Jahrgang Heft 1 - 3: Nord-
böhmischer Touristenführer. — Linz: Verein für Naturkunde in Ober-
Digitized by Google i
11)5
Oesterreich : 23. Jahres - Beru ht. — Museum Francisco - Carolinuiu:
53. Bericht. — London: Royal Society: Vol. LVl. Xo. 338 bis No. 351.
St. Louis: Academy ot' Science: Transactions Vol. VI. No. D bis
No. 17. - Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein des Fürsten-
thuuis Lüneburg: 13. .Jahresheft. Luxemburg: Societe des Sciences
Naturelles du Grand - D u oh»' : Publications Tome XXI11. — Fauna.
Verein Luxemburger Naturfreunde: Jahrgang 1.SD4 No. t» und 7.
Magdeburg: Naturwissenschaftlicher Verein: Jahresbericht und Ab-
handlungen pro 1*1)3,1)4 (I. Halbjahr); Festschrift 18^4. — Mailand:
Societä Italiana di Scienze Naturali: Atti Vol. XXXV. 1. 2.; Memorie
Tonio V. Manchester: Literary and Philosophical Society: Memoirs
and Proceedings Vol. 8. No. 3 und 4. Vol. 1). No. 1 und 2. —
Meriden (Conn.): blenden Scientific Association: Transactions Vol. V.
Milwaukee: Wisconsin Natural llistory Society: Occas. Papers
Vol. II. No. 2 und 3. — Missouri: Botanical Garden: Report 181)4.
— Montevideo: Museo Nacional: Anales II. Moskau: Societe"
Imperiale: Bullet, 181)4 No. 2 bis 4, 181)5 No. 1 und 2. Mül-
hausen: Industrielle Gesellschaft: Jahresbericht 1SD4. München:
Künigl. Bayerische Academie der Wissenschaften: 181)4 Heft 3 und 4,
18D5 Heft 1 und 2. — Bayerische botanische Gesellschaft etc.: Be-
richte Band 1 und 2. --■ Neubrandenburg: Verein der Freunde der
Naturgeschichte in Mecklenburg: 48. Jahrgang 1 und 2. New-
Häven: Connecticut Academy of Arts and Sciences: Vol. IX. Part. 2.
-- New-Vork: Academy of Sciences: Vol. XIII. American Geo-
graphica 1 Society: Vol. XXVI. No. 3 und 4, Vol. XXVII. No. I und 2.
Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft: Abhandlungen X. Band 3.
Offenbach: Verein für Naturkunde: 33. bis 3<i. Bericht-
Ottawa: Royal Society of Canada: Geological and Natural llistory
Survey Vol. XII. Gen. Index I. XII. - Posen: Naturwissenschaft-
licher Verein der Provinz Posen: Zeitschrift der Botanischen Abtheilung
I. Jahrg. 2. Heft, II. Jahrg. 1. Heft, - Passau: Naturhistorischer
Verein: l6. Bericht, Philadelphia: Academy of Natural Sciences:
Proceedings 181)4 Part. 1 und 2. — Pisa: Societä Toscana di Scienze
Naturali: Atti, Proc. Verb. Vol. IX. (I Hefte. — Prag: Lesehalle
Deutscher Studenten: Jahresbericht 1S04. ~ Künigl. böhmische Gesell-
schaft der Wissenschaften: Jahresbericht 181)4. Sitzungsberichte 1*1)4.
— Naturhistorischer Verein rLotosu: Band 43. t'omit«' für die
naturwissenschaftliche Laudesdurchforschung von Böhmen Band VII.
13*
19H
No. 1, Band VIII. No. 5, Band TX. No. 1. 2 und 4. — Pressburg:
Verein für Heil- u. Naturkunde: 8. Heft. — St. Petersburg: Acadeinie
Imperiale des Sciences: Bulletin Nouv. Ser. IV. feuill. 1 — 22. Ser. V.
Tom. I. 1 — 4, Tom. IT. 1 — 4. — Heichenberg i. B.: Verein der
Naturfreunde: 26. Jahrgang. — Riga: Naturforscher- Verein: Corre-
spondenzblatt 37. — Jubiläumsbcrieht. Salem: American Asso-
ciation for the Advancement of Science: Report of the 42 Meeting.
Essex Institute: Bulletin Vol. XXV. 1 — 12. Vol. XXVI. 1—3.
Sion (Valais): La Murithienne, Societe de Botanique: Fase. XXI.
XXII. — Stavanger: Stavanger Museum: Aarsberetning 1893. —
Stettin: Gesellschaft für Pommersehe Geschichte und Alterthums-
kunde: 44. Jahrgang. — Bau- und Kunstdenkmäler Band II. Heft 1.
— Stockholm: Societe Entomologique: Jahrgang XV. 1- 4.
Stuttgart: Verein für vaterländische Naturkunde: 51. Jahrgang.
Sydney: Royal Society of New -South -Wales: Vol. XXVI II. —
Australasian Association for the Advancement of Science: Report of
the V. Meeting. Tri est: Societä Adriatica di Scienze Naturali:
„Muzio de Tommasini." - Utrecht: Institut Royal Metcorologiquo
des Pays-Bas: Metoorol. Jahrbuch für 1893. Upsala: The Geo-
logical Institution of the University: Bulletin Vol. I., Vol. II. Part. 1.
— Washington: U. S. Geological Survey of the Territories: Bulletin
of the ü. S. Geol. Surv. No. 97—117. — Mineral Ressources 1892, 1893.
— Annual Report U. S. Geol. Surv. 90/91 Part, 1, 91/92 Part. 1, 2. 3.
U. S. Geol. Surv. Monographs XIX., XXI., XXTI. — Sinithsonion
Institution: Bureau of Ethnology: The Paumunkey tndians of Virginia.
— The Maya Year. — Bibliography of tho Wakashan Langnages.
Annual Report of the Board of Rcgents July 1892, July 1893. —
Report of the IT. S. Nat, Museum 1891, 1892. Proceedings of the
IT. S. Nat. Museum Vol. XV. 1892, Vol. XVI. 1893. — Annual Report
of the Bureau of Ethnology 1888/89, 1889/90, 1890/ 91. — List of
the Publications 1894. — An ancient quarry etc. 1894. — Contributions
to North- American Ethnology Vol. IX. — Wernigerode: Natur-
wissenschaftlicher Verein des Harzes: IX. Jahrgang. — Wien: K. K.
Naturhistorisches Hofmuseuin: Annalen Sep.-Al)dr. Band IX. 3. 4..
X. 1. — K. K. Geologische Reiehsanstalt : Verhandlungen 1894 No. 10
bis 18. 1895 No. 1 bis 7: Jahrbuch 44. Band Heft 2.. 3., 4; 45 Band
Heft 1. — Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse:
XXXV. Band. — K. K. Central- Anstalt für Meteorologie und Erd-
Digitized by Google
107
magnetismus: XXIX. Band. Eiitoinologischer Verein: V. Jahres-
bericht. — K. K. Zoologisch-Botanische Gesellschaft: Sitzungsberichte
zu Band XLIV. Kaiserl. Acadeinie der Wissenschaften: Sitzungs-
berichte: 1893 Abth. T. 8 10, Abth. IIa. 8-10, Abth. IIb. 8—10.
Abth. III. 8 — 10; 1894: Abth. T. 1 — 3, Abth. IIa. 1-5, Abth. IIb.
1—3. Abth. III. 14. — Wiesbaden: Nassauisehor Verein für Natur-
kunde: Jahrgang 47. Würzburg: Physikaliseh-medieinisehe Gesell-
schaft: Sitzungsberichte 1894 No. 1-10: Verhandlungen XXVIII. Bd.
B. Durch Schenkung:
1) K. Virchow. Archiv für pathologische Anatomie und Physio-
logie und für klinische Medicin Band 135—138. 2) Schmidt 's Jahr-
bücher der in- und ausländischen gesammten Medicin Band 241 — 244.
31 Berliner Klinische Wochenschrift Jahrg. 1894. 4) Wiener Klinische
Wochenschrift Jahrgang 1894. 5) Deutsches Archiv für klinische
Medicin 46. Band 1894. <5) Deutscht» Medicinalzeitung Jahrgang 1894.
7) Deutsche Medicinische Wochenschrift Jahrg. 1894. 8) Münchener
Medicinische Wochenschrift Jahrgang 1894. (No. 1—8 Geschenke des
Aerztlichen Lesevereins in Görlitz.) 9i Ferd. von Müller,
honography of ( '«indolleaceous Plauts Dec. T. Melbourne 1892.
10) Ferd. von Müller. Index perfoctus ad Garoli Linnaei Species
plantarum Melbourne 1893. 11) Ferd. von Müller, lllustrated
Oescription of Thistles etc. Melbourne 1893. (No. 9, 10 und 11 Ge-
schenke des Herrn Baron Ferdinand von Müller in Melbourne.)
12 ) Deutsche Viertel jahrssehrift für öffentliche Gesundheits - Pflege
9 Bände. Brauuschweig 1809 — 77. (Geschenk des Herrn Ober-Stabs-
arzt a. D. Dr. Döring.! 13) K nutze. Dr. O., Geogenetisehe Beiträge,
l^eipzig 1895. ((beschenk des Herrn Verfassers.» 14) Gren. F. A. C.
Grundriss der Naturlehre. Halle 1797. (Geschenk des Herrn Stadt-
rath Prinke.) 15> Der Wanderer im Uiesengebirge 14. Jahrgang
No. 10, 11, 12. 15. Jahrgang No. 1, 2, 3. (Geschenk des Biblio-
thekars Dr. Ii. Peck.)
0. Durch Ankauf.
Die Fortsetzungen von: 1) Dr. A. Petermann, Mittheilungen
über wichtige und neue Frforschungen auf dem Gesammtgebiete der
Geographie Band 40 Heft 10, 11, 12: Band 41 Heft "l— 9; Er-
gänzungshefte dazu No. 113, 114, 115. — 2) Stettiner entomologische
Digitized by Google
198
Zeitung. 3) Wiogmiuiii's Archiv für Naturgeschichte, herausgegeben
von Dr. F. Hilgendorf. 4^ M. Bauer. W. Daraes und Th. Liebisch.
Neues Jahrbuch für Mineralogie, (Geologie und Paläontologie. f)> G.
Wiedemann, Annalen der Physik und Chemie nebst Beiblättern.
f>) Jahrbuch und Naelirichtsblattt der deutscheu Malakozoologischen
Gesellschaft. 7) Dr. J. V. Carus. Zoologischer Anzeiger. 8) Dr. F.
Karsch, Entomologische Nachrichten. 9i Dr. H. G. Bronn, Klassen
und Ordnungen des ThieiTeiches. 10) Dr. J. Hann und Dr. W.
Koeppen, Meteorologische Zeitschrift. 11) K. A. Zittel, Handbuch
der Paläontologie. 12) L. Reichenbach, Flora Deutschlands. 13, F.
Cohn, CryptogamenHora von Schlesien. 14) Dr. AVittmack, Garten-
fiorn. 15) A. Engler und K. Prautl, Die natürlichen Pflanzen-
familien nebst ihren (Tattungen und wichtigsten Arten. 16) Dr. 0.
Taschenberg. Bibliotheca zoologica. 17) Dr. R. Blasius und Graf
Hayek, Ornis. Internationale Zeitschrift für Ornithologie. 18) Potonif'.
Naturwissenschaftliche Wochenschrift. 1!>) Monatsschrift des Deutschon
Vereins zum Schutze der Vogel weit. 20) Deutsche Geographische
Blätter. 21) Dr. Assmann, Das Wetter. 22) Prometheus. 23) Deut-
sches Colonialblatt. (Titel und Denkschriften als Beilage.) 24) von
Danckelmann, Mit-theilungen von Forschungsreisenden und Ge-
lehrten aus den deutschen Schutzgebieten. 25) Journal für Ornithologie.
2G) Dr. C. Floericke, Versuch einer Avifauna von Schlesien. 27j G
Ulli, Aus allen Welttheilen.
Neu-A nschaffungen: C. W. Werther, Zum Victoria -Nyanza.
Berlin 18514. Karl von den Steinen, Unter den Naturvölkern
Central -Brasiliens. Berlin 18; »4. — Dr. Anton Reichenow, Die
Vögel Deutsch-Ost-Afrikas. Berlin 1S!>4. Dr. O. Staudinger und
Dr. Schatz, Exotische Schmetterlinge. I. Theil 1. und 2. Band:
Exotische Tagfalter von Dr. Staudinger. Fürth 18MS.
199
Verzeiehniss
der in dem Gesellschaftsjahre 1894/95 für die Sammlungen
eingegangenen Gegenstände, welche sämmtlich
geschenkt wurden.
Für die zoologischen Sammlungen gingen ein:
Von Herrn Kittergutsbesitzer Traut mann in Ober-Uhna bei
Bautzen: Strigieeps cineraceus Bp. S Von Herrn Kaufmann Hübner
in Kauscha: Eine abnorme Seheere des Flusskrebses. — Von Herrn Gym-
nasial-Lehrcr a. D. Sommer: Abänderungen von Orrhodia vaceinii L.
in öS Exemplaren. — Von Herrn William Baer in Niesky: Synotus
barbastellus (Sehreb.) Keyserl. und Blas. - Von Herrn Stadtrath
Loeschbr and: Agapornis pulhma L. cf und 9. Von Herrn Tueh-
tabrikanten Oswald Mattheus: Aecipcnser sturio L. Von Herrn
Trautmann jun. in Ober-lThna bei Bautzen: Aeeipiter nisus i L.)
Von Herrn Arthur Dorn: Ein neugeborenes Hauskätzchen mit
-iebeu Beinen. Von Herrn Max Geissler: Zamenis Dahlii und
viirbonaria und Colubrr Aeseulapii.
Für die botanischen Sammlungen gingen ein:
Von Herrn Lehrer Harber: 70 Arten Gbcrlausitzer Pflanzen. —
Von Herrn Max Geissler: 100 Arten gepres.ster Pflanzen aus dem
hiesigen botanischen Garten. Von Herrn Dr. von Rabenau:
••in Packet gepresster nordamerikanischer Pflanzen. — Kino Novae
Uollandiae von Eucalyptus calophylla R. Br. von Herrn Baron von
Müller in Melbourne.
Für die mineralogischen Sammlungen gingen ein:
Von Herrn Sanitätsrath Dr. Kleefeld: Eluorescirender Glasopal
von Eperies. Von Herrn Kaufmann Hübner in Kauscha: Zwei
Stück Muschelkalk von Gogolin mit Knochen von Nothosaurus sp.
Von Herrn E. Gall: Fünf silberhaltige Kupfererze aus Ghile.
Von Herrn Lehrer Schmidt: Gediegener Schwefel von der Solfatara
ain Vesuv. Von Herrn Bergrath von Rosenberg: Früchte und
Holz aus der Braunkohle bei Moys. Von Herrn Landgerichtsrath
Danneil: Quarzcry stalle aus dem Kiesengebirge und Bernstein aus
einer Lehmgrube bei Salzwedel. — Von Herrn Dr. Friedrich in
200
Dresden: Zolin Fundstücke (Lava und Schlacken), ein Stück Lava
aus der Eifel und fünf Biinsteinstücke von der Küste des Mittel-
meeres. — Von Herrn Bergreferendar Krusck: Zehn Basalt-Dünn-
schliffe. — Von Herrn Voigt in Troitschcndorf : Schädelstück aus
der Braunkohle in Troitschendorf.
Für die ethnographischen Sammlungen gingen ein:
Von Herrn L. Mosch: Zwei Steinkeulen, Maori- Waffen von
Palmerston - North, Neu - Seeland.
Der Custos des Museums. I. V.: E. Mühle.
Jahres-Berieht
des Secretärs über das Gesellschaftsjahr 1894/95.
Meine Herren!
Wie in der Natur Regen und Sonnenschein , Frost und Hitze
bald in geringerem bald in stärkerem Maasse wechselt, so ist auch
das Leben unserer Gesellschaft reich an Gegensätzen und das einzige
Beständige ist auch in unserer Gesellschaft der Wechsel. So hat
unsere Gesellschaft muh einer Reihe von Jahren, die mehr oder
minder eine Werktagsphysiognomie zeigten, jetzt ein Jahr durchleben
müssen, dessen Gedächtniss nicht leicht vorlöschen wird, dessen
Spuren noch lange, lange sichtbar und fühlbar sein werden. In
tiefer Trauer gedenken wir heute der Männer, die der unerbittliche
Tod aus unseren Reihen herausriss, für die Ersatz zu finden unsere
vornehmste Sorge war und ist und sein wird; aber voll Zuversicht
schauen wir in die Zukunft: das Schiff lein, das so manchem Sturme
trotzte, es wird auch jetzt nicht scheitern: darum ., Volldampf voran!"
Das hinter uns liegende Gesellschaftsjahr begann mit einem
Wechsel im Präsidium; an Stelle des Herrn Director Dr. Kahlbau m.
der wegen seiner stetig steigenden Arbeitslast von der Wiederwahl
seiner Person zum zweiten Präsidenten Abstand zu nehmen bat, wurde
Herr Gymnasial-Oberlehrer Dr. Zeitzschel, unser bisherigar zweiter
Secrctär in dieses Amt gewählt: seine frühere Stelle fand in Herrn
Major a. D. v. Treskow einen höchst geeigneten Vertreter. Während
die Gesellschaft im (Jetober 20 Ehren -Mitglieder, 82 corre-
Digitized by Google
201
spondirende und 278 wirkliche Mitglieder, im Ganzen also 380 Mit-
glieder zählte, war der Bestand am 1 . October 1806 auf 370 gesunken,
nämlich 15 Ehrenmitglieder, 82 correspondirende und 273 wirkliche
Mitglieder. Es hat somit relativ wie faetisch die Zahl der Ehren-
mitglieder am stärksten abgenommen, und die geehrte Versammlung
war soeben in der Lage, durch Ernennung von Ehrenmitgliedern die
grosse Lücke zu füllen, die das erste und glänzendste Blatt unseres
Mitgliederverzeichnisses aufwies.
Durch den Tod verlor die Gesellschaft fünf Ehrenmitglieder, ein
eorrespondirendes und zwei wirkliche Mitglieder. Letztere waren Herr
Kaufmann E. Hoffmann und Herr Dr. Kichard Maske, pract.
Arzt; erst vor wenigen Tagen erlag das correspondirende Mitglied,
Herr Geheimer Regierungsrath Wernicke, früher Gewerbeschul-
Director in Gleiwitz, seinen mit Geduld ertragenen Leiden hier in
Görlitz. Ein Mann von Weltruf. Carl Voigt,*) Professor in Genf,
Ehrenmitglied unserer Gesellschaft, vollendete seine irdische Laufbahn;
gleich ihm folgten Professor Dr. Sadebeck in Berlin und Wirklicher
Geheimer Rath Richter in Potsdam, die ebenfalls zu den Ehren-
mitgliedern unserer Gesellschaft zählten, dem Zuge des Todes. Am
20. Mai schloss Herr Graf Adolf von Fürstenstein die Augen für
immer, ein Mann, der in hochherziger Bethätigung der Ehren- Mit-
gliedschaft seine Ehre suchte, und am 28. März nahm Herr Dr. Rein-
hard Peck, unser Museumsdireetor, für immer Abschied von den
Stätten seiner langjährigen Wirksamkeit. Lassen Sic mich, meine
Herren, an dieser Stelle der beiden zuletzt genannten Männer be-
sonders gedenken und in Kürze, soweit es der Rahmen der heutigen
Versammlung zulässt, ihre Beziehungen zu unserer Gesellschaft hervor-
heben. Herr Graf von Fürstenstein war nicht nur das politische
Haupt der preussischen Oberlansitz, die ihn mit Stolz ihren Landes-
hauptmann nannte, er war auch ein echter Oberlausitzer durch grossen
Grundbesitz, durch Amt und Stellung, durch die Liebe zur Heimath,
die sein Herz mit unzerreissbaren Banden an das Land fesselte.
Dieses selbe Land aber hat auch unsere Gesellschaft auf seinem Boden
erblühen und wachsen sehen, und die grosse Aufgabe unserer Ge-
sellschaft ist die naturwissenschaftliche Durchforschung der Ober-
lausitz; was Wunder, wenn Heimathsliebe und Wissensdrang, wenn
*) Carl Voigt f 5. 5. 96.
Digitized by Google
202
obrigkeitliche Fürsorge und Forsche rileiss sieh hier zusammenfanden,
sich hier die Hand reichten zum Wolde und Heile unserer Oberlausitz.
So war der hochgebietendo Landeshauptmann Mitglied unserer
Gesellschaft, so ehrte die Naturforschende Gesellschaft den höchsten
Beamten und den treuen Freund der Oberlausitz durch die Ernennung
zum Ehrenmitgliede.
An der Trauerfeier im Ständehause betheiligte sich die Natur-
forschende Gesellschaft durch eine Abordnung und durch eine Kranz-
spende mit Widmung.
Wenn ich nun noch den Manen unseres heimgegangonen Muscums-
directors Poe k, Worte wehmüthiger Erinnerung widme, so ge-
schieht dies in dem Gefühle, dass der Raum, der uns hier umschliesst,
dass die Glasschränke mit den wohletiquettirten Sammlungs- Gegen-
ständen, dass die langen Reihen der Bücher nebenan uns stets an ihn.
den Unvergesslichen erinnern. War doch dies Alles sein Arbeitsfeld,
lebte und wirkte er doch in und unter diesen Rüst- und Werkzeugen
naturwissenschaftlicher Thätigkeit. Ich möchte sein Verhältniss zn
den Naturwissenschaften mit dem des Vaters zu seinen Kindern ver-
gleichen, so liebevoll, so sorgsam, ja so aufopfernd war Peck in seinem
Berufe. Vermochte doch selbst ein Sturz mit empfindlichen Ver-
letzungen, den er beim Ordnen der Sammlungen erlitt, nicht, ihn
zu grösserer Schonung seinerselbst zu veranlassen, verschmähte er
doch immer wieder die ihm oft und gern angebotene Hilfe. Allein-
stehend, unbeweibt, durch die Einkünfte seines Amtes vor Mangel
geschützt, konnte der bescheidene, anspruchslose Mann seine ganze
Kraft unserer Gesellschaft widmen; und das hat er gethan, ungeachtet
der Beschwernisse des Alters, ungeachtet des siechen Körpers bis zu
seinem letzten Athemzuge.
Seinen ganzen Werth schätzen kann nur der Freund, der ihm
täglich Stunden der Unterhaltung widmete, der den gebrechlichen
Körper des Greises beobachtete und heilte, der auch in den letzten
Stunden bei ihm war.
Die Naturforschende Gesellschaft hat es für ihre Ehrenpflicht
gehalten, dem Entschlafenen auf eigene Kosten Leichenfeier und
Begräbuiss zu gewähren; von dieser Stelle aus wurde die entseelte
Hülle zur letzten Ruhestatt gebracht, geleitet von denen, die ihm
im Leben nahe gestanden hatten.
„Das Gedächtniss der Gerechten bleibet im Segen." Spr. 10. 7.
Digitized by Google
203
Wenn ich mich nun wieder dem allgemeinen Ergehen der Ge-
■^llsehaft während des verflossenen Jahres zuwende, so habe ich zu-
nächst noch mitzutheilen, dass für 11 wegen Wegzuges von Görlitz
und für 9 aus anderen Gründen abgemeldete Mitglieder 18 neue Mit-
glieder hinzugetreten sind, darunter ein correspondirondes , Herr
Modicinalrath Dr. Meyhof er in Cöln a. Rh., vorher sehr thätigos
heimisches Mitglied unserer Gesellschaft.
Im Winterhalbjahr 1994/95 hielten Vorträge folgende Herren:
im 2. November 1894: Herr Oberlehrer Dr. Zeitzschel über: „Die
Eiszeit*.
tin 9. November 1894: Herr Oberstlieutenant Uhl über: „Alte Städte
Süd -Deutschlands",
am ltf. November 1894: Herr Dr. Frcise über: „Koroa".
am 2-S. November 1894: Herr Oberlehrer Feyerabend: „Der Gottes-
dienst der alten Germanen und ihre Menschenopfer".
am W. November 1894: Herr Chemiker Dr. Katz: „Aus der Welt
der Baetericn", mit Demonstrationen und Projectionsbildern.
Hin 14. December 1894: Herr Premier- Lieutenant Gross aus Berlin:
„Der Luftballon im Dienste der Wissenschaft".
am 11. Januar 1895: Herr Lehrer Barber: „Die Urgeschichte der
Pflanzenwelt".
am 25. Januar 1895: Herr Dr. med. Glogowski: „Die Heilserum-
behandluug mit besonderer Berücksichtigung ihrer geschicht-
lichen Entwicklung".
<mu 1. Februar 1895: Herr Lehrer Schmidt: „Der Aetna".
am 8. Februar 1895: Herr Professor Dr. van der Velde: „Die Heim-
suchungen der Stadt London im 17. Jahrhundert".
<tm 1. März 1895: Herr Professor Süss aus Wien über: „Der Mond".
am 8. März 1895: Herr Dr. Herrmann aus Chemnitz: „Resultate der
neueren geologischen Durchforschung der Lausitz".
am 27. März 1895: Herr Lieutenant Graf Götzen aus Berlin: „Reise-
skizzen aus der Durehquerung von Afrika".
Diese Vorträge wurden sämmtlich vor Damen und Herren ge-
halten; ausserdem sprachen nur vor Hemm:
am 22. Februar 1895: Herr Major von Treskow: „Der Kampf ums
Dasein am Himmel",
am 15. März 1895: Herr Chemiker Teichfeld über: „Gasglühlicht".
204
Die Vorträge der Herren Premier- Lieutenant Gross und Dr.
Herrmann wurden uns von den Herren Verfassern zur Veröffent-
lichung für den XXI. Band unserer Abhandlungen freundlichst zur
Verfügung gestellt; von der Mehrzahl der übrigen Vorträge finden
Sie, Dank dem Entgegenkommen der Herren Verfasser, kurze Referat«»
in dein genannten Bande.
Infolge des Todes des Herrn Dr. Peck und infolge der Schwierig-
keiten, die aus der Sorge für die Wahl seines Nachfolgers erwuchsen,
sah sich das Präsidium genöthigt, die Oster-Hauptversammluug aus-
fallen zu lassen. Inzwischen tagten die von Präsidium und Aussehuss
abgeordneten Mitglieder eifrig, um dio eingehenden Meldungen zu
prüfen und über die Anwärter Erkundigungen einzuziehen.
Nachdem schliesslich die Wahl-Commission sich dahin geeinigt
hatte, der Gesellschaft zwei Herren zur engeren Wahl vorzuschlagen,
nämlich Herrn Dr. Monke in Görlitz und Herrn Dr. von Rabenau
in New-York, entschied sich die Generalversammlung am 20. Sep-
tember für die Wahl des letzgenannton Herrn zum Custos der Samm-
lungen und zum Bibliothekar. Hoffen wir, dass dieser Schritt der
Gesellschaft zum Segen gereichen möge.
Am 10. April d. J. feierte unser Ehrenmitglied und langjähriger
erster Präsident, Herr Sanitätsrath Dr. Kleefeld, seinen siebenzigsten
Geburtstag; eine Deputation, bestehend aus den Herren lUil,
Zeitzsehel, Böttcher, Kahlbaum und Freise überreichte dem
Jubilar Namens der Gesellschaft eine Adresse, welche, von Herrn
Maler Schur ig künstlerisch ausgeführt, in einer Mappe von rothem
Sammet mit Silberbeschlägen ruhte. Die Initialen der Adresse zeigten
den Schwan, das alte Wahrzeichen der Gesellschaft, welches auch auf
den Winkel beschlagen der Mappe wiederkehrte. Die Attribute des
Präsidenten und des Schriftführers, des Arztes und des Mineralogen
schmückten den Rand, während eine aquarellirte Ansicht des Museum-
Gebäudes den harmonischen Abschluss bildete. Die Mappe mit den
Beschlägen war aus den Kunstwerkstätten der Herren Höer und
Harmuth hervorgegangen. Der Wortlaut der Adresse war dieser:
Görlitz, den 10. April 1S1*5.
Hochzuverehrender Herr Sanitätsrath, Sehr geehrter Herr!
Anlässlich der siebenzigsten Wiederkehr Ihres Wiegenfestes
bringt Ihnen, als ihrem Ehrenmitgliede die Naturforschende
Digitized by Google
205
Gesellschaft zu Görlitz durch ihre unterzeichneten Vertreter die
herzlichsten Glück- und Segenswünsche dar.
Durch langjährige, erfolgreiche Thätigkeit als Secret&r und
Präsident haben Sie sich die Gesellschaft zum grössten Dank
verpflichtet, und zum grossen Theil Ihren Bemühungen ist es
zu danken, dass sie im eigenen Hause wohnt. Zahlreiche Zu-
wendungen für Bibliothek und Sammlungen gaben immer von
Neuem Beweis von Ihrer- regen Antheilnahme.
Wir bitten Sie, Ihr geschätztes Wohlwollen der Gesellschaft
auch fernerhin bewahren zu wollen und fassen unsere Wünsche
zum heutigen Tage in die Worte zusammen:
„Gott schütze und erhalte Sie noch viele Jahre in un-
getrübter Frische des Geistes und Körpers zu unser Aller
rFroude, zum Nutzen unserer Gesollschaft, zum Wohle der
Menschheit."
In Hochachtung und Ergebenheit
Präsidium und Ausschuss der Naturforschenden Gesollschaft
zu Görlitz.
(Folgen die Unterschriften.)
Um mit einigen weiteren erfreulichen Nachrichten meinen Jahres-
Wu-ht zu schliessen, führe ich an, dass das Stiftungsfest am 8. De-
amber im Wilhelm-Theater gefeiert wurde, sowie dass zu den Körper-
schaften, mit denen wir im Schriftenaustausch stehen, zwei neu hinzu-
treten sind, und ferner, dass die Gesellschaft sich wiederum einer
grossen Zahl von Zuwendungen für Bibliothek und Sammlungen zu
erfreuen hatte. Ueber die Vermehrung beider Anstalten haben die
Urnen Zeitzschel und Mühle Bericht erstattet. Ich erfülle eine
Pflicht der Dankbarkeit, wenn ich an dieser Stelle, die gütigen Geber
nenne, die durch Baargeschenke zur Vergrösserung der Gesellschafts-
institute beigetragen haben. Es sind dies die hohen Stände der
Preußischen Oberlausitz mit dem Jahresbeiträge von 100 Mark,
der Magistrat der Stadt Görlitz, der den gleichen Jahresbeitrag
vorerst auf drei Jahre bewilligt hat, und Herr Kentier Elwanger,
'kr beim Wegzuge von Görlitz der Gesellschaft einen Betrag in
gleicher Höhe schenkte.
Des Dankes der Gesellschaft wollen sich auch die Herren ver-
sichert halten, die nach dem Tode des Museum- Direktors die Hamm-
206
hingen und die Bibliothek verwalteten: die Herren Zeitzschel, von
Treskow und Mühle, sowie die Herren Lehrer Barber, Koch und
Schmidt, welche an den Mittwoch -Nachmittagen die Aufsicht in
den Sammlungen führten.
Indem ich noch um Entschuldigung für die, durch die außer-
gewöhnlichen Verhältnisse bedingte Länge meines Jahresberichtes
bitte, spreche ich die aufrichtigsten Wünsche für das fernere Gedeihen
der Gesellschaft aus und bitte Sie alle, soviel an Ihrem Theile ist.
mitzuwirken zum Wohle unserer Naturforschenden Gesellschaft.
Görlitz, den 25. October 1895.
Dr. F reise, Secretär.
Kurze Inhaltsangaben
der in der Naturforechenden Gesellschaft im Winter 1894/95
gehaltenen Vorträge.
Vortrag des Herrn Dr. F reise über: „Korea".
An der Hand einer Schilderung von Rtehthofen's wurde die
geographische Lage des Landes und seiner nächsten Nachbarschaft
erörtert. Dem Berichte des Korea - Reisenden Dr. Gottsche folgte
der ethnologische Theil der Darstellung. Korea ist eine Halbinsel,
die durch einen langen Gebirgszug in einen schmalen östlichen und
einen breiten westlichen Streifen getheilt wird; dementsprechend ent-
behrt die üstküste fast völlig grösserer Flussläufe. Vom gelben Meere
wird es im Westen, vom Japanischen Meere im Osten bespült. Das
Klima ist im nördlichen Theile dem unseren ähnlich, während es im
Süden subtropisch ist. Dementsprechend finden sich Pflanzen und
Thiere mit antarktischem Charakter im Norden, solche subtropischen
Charakters im Süden. Von nordischen Bäumen sind Kiefern, Tannen,
Eichen, Eschen und Birken erwähnenswerth: von nordischen Thieren
Bär, Fuchs und Hirsch: von den bei uns heimischen Vögeln sind
Holzhäher, Rabe. Kuckuk und Bussard auch dort zu finden. Das
Volk ist durch die Erschliessung des Landes für Fremde vom
Jahre 1883 verarmt; durch gewissenlose Beamte wird es ausgepresst.
Die Strassen siud sehr mangelhaft; nur von der chinesischen Grenze
bei Witsu bis zur Hauptstadt Söul führt eine für Ochsenkarreu fahr-
Digitized by Google—
207
bare Strasse; im übrigen wird der Verkehr durch Saumthiere und
Reitpferde auf sehmalen Pfaden vermittelt. Zur Ausfuhr gelangen
fast nur Nahrungsmittel und Rohstoffe, während die Einfuhr mannig-
fache Gegenstände der höheren Industrie umfasst.
Redner beleuchtete kurz die militärischen und Charakter-Eigen-
* haften der beiden um Korea kriegführenden Völker und gab zum
Schlüsse eine gedrängte Uebersicht über den bisherigen Verlauf des
Krieges. Eine Sammlung koreanischer Tnsecten, Geschenk des ehe-
maligen koreanischen Ministers Herrn P. v. Möllendorff und Eigen-
thum der Naturforschenden Gesellschaft, sowie eine Wandkarte von
Korea dienten zur Erläuterung von Einzelheiten des Vortrages.
Vortrag des Herrn Gerichts -Chemikers Dr. Alexauder-Katz:
„Aus der Welt der Batterien".
In klarer und besonders allgemein verständlicher Weise erklärte
fler Redner die einzelnen Formen der Bacterieu. die Kugel-Stäbchen-
und Schraubenform, die verschiedenen Gruppirungen, welche die
einzelnen Arten, wie Streptococcen. Staphylococcen, Diplococcen etc.
annehmen. Wesentlich zum Verständniss der interessanten Materie
trug die Vorführung von grossen, scharfen und sehr instructiven
Lichtbildern bei. Ueber die Lebens-Bedingungen der Bacterien, über
ihre Lebensäusserungen und Form Veränderungen, welche sie auf
schlechtem Nährboden und beim Absterben annehmen, berichtete der
Vortragende eingehend. Interessant war für uns die Mittheilung
über Baeteriengehalt des Eises. Redner hatte in seinem Laboratorium
Eis, das der Weinlache entnommen und solches, das im Schlachthof
hergestellt worden war, untersucht und dabei gefunden, dass ein
Kubik-C Vntimeter Weinlaehe-Eis 55000 und 80 (XX), ein Kubikzenti-
meter Schlachthof- Eis 60, 80 und 140 ent wickelungsfähige Keime
enthielt. Auf Grund dieser Daten warnt er vor dem inneren Ge-
hrauch des Weinlache -Eises und dessen directem Zusatz in Flüssig-
heiten. Nachdem der Redner an der Hand von einer Reihe von
Apparaten die mieroseopische Beobachtung, die Züchtung, die Rcin-
eultur in den Gelatine -Nährböden beschrieben und tüne Luft -Unter-
suchung der im Vortragsraum befindlichen Luft angestellt hatte,
führte er noch die wichtigsten und gefährlichsten Krankheitserreger
Digitized by Google
208
in wohlgelungenen Bildern vor und schloss seinen interessanten
Vortrag mit der Beschreibung der Darstellung des Diphtherie-
Heilserums.
Vortrag des Herrn Premier- Lieutenant Gross aus Berlin: „Der
Luftballon im Dienste der Wissenschaft".
Siehe Seite 79 dieser Abhandlungen.
Vortrag des Herrn Lehrer Barber: „Die Urgeschichte der
Pflanzenwelt".
Die Palaeontologie oder die Wissenschaft von den vorweltlichen
Thieren und Pflanzen, welche etwa 200 Jahr alt ist, unterscheidet
gegenwärtig in der Entwicklung unserer Erdrinde vier Zeitalter: das
älteste, das alte, das mittlere und das neuere. In den ältesten
Formationen, den Urgebirgen , konnten bisher noch keine Ueberrestc
von organischen Wesen nachgewiesen werden, dagegen findet man
deren viele in den übrigen drei Gruppen, welche letztere man auch die
geschichteten Gebirgsformationen nennt. Die Petrefacten oder Ver-
steinerungen im weiteren Sinne können entstanden sein durch Tn-
crustation, durch Versteinerung oder durch Verkohlung. Bei dem
zuerst genannten Processe wurde der betreffende organische Körper
mit einer mineralischen Kruste umgeben; er selbst verging nach und
nach, an seine Stelle aber trat ein Hohlraum oder aber ein Steinkern,
welch letzterer nun einen naturgetreuen Abguss von jenem unter-
gegangenen Körper giebt. Bei der Versteinerung im engeren Sinnt'
wurde das organische Gewebe mit mineralischen Stoffen, z. B. Kiesel.
Kalk u. s. w. durchsetzt. Aus dem Vorkommen der verschiedenen
Versteinerungen kann man interessante Schlüsse ziehen auf jene längst
vergangenen vormenschlichen Zeitalter, auf die damalige Gestaltung
der Erdoberfläche, das Leben und das Klima auf derselben. Da*
letztere muss bis in das sogenannte mittlere Zeitalter auf der ganzen
Erde ein tropisches gewesen sein. An selbstgefertigten Zeichnungen
veranschaulichte der Vortragende besonders die Sigillarien, Farne.
Calamiten und Sehuppenbäuine der Steinkohlenformation, welche nicht
nur gegenwärtig ein unschätzbares Breunmaterial abgeben, sondern
Digitized by Google.
209
auch gleich den Meeresalgen anderer Perioden ehemals die Existenz
der nachfolgenden Pflanzen- und Thier-Generationen, sowie schliesslich
des Menschen vorbereiteten.
Vortrag des Herrn Lehrers Schmidt: „Der Aetna".
Der Vortragende gab zunächst einen Ueberblick über den geo-
logischen Bau der Insel Sicilien und ging dann zur Geschichte der
Aetna -Eruptionen über. Eingehender vorgeführt wurden die Aus-
brüche von 1669, 1886 und 1892. Auf Grund eigener Beobachtungen
bei einer Besteigung des Aetuas bis zum Gipfel (3313 m) während der
Eruption im August 189*2 entwarf der Vortragende ein Bild der
Vegetation und der vulkanischen Thätigkeit des Aetnas.
Der letzte Ausbruch, einer der heftigsten unseres Jahrhunderts,
begann am 8. Juli 1892. Es entstand am Südabhange des Berges
in ca. 1900 m Höhe, oberhalb der Ausbruchsstelle von 1886, eine
Spalte, aus welcher Lava hervorströmte, und auf der sich parasitische
Krater bildeten, die später den Namen Monti Silvestri erhalten haben.
Die Lava theilte sich in zwei Ströme, und floss nach Süden, erreichte
zwar keine menschlichen Wohnungen, richtete aber in Gärten be-
deutenden Schaden an. Die Lavamenge dürfte der vom Jahre 1886,
welche 4000000 qm Land bedeckte und auf 65000000 cbm berechnet
wurde, kaum nachstehen. Gegen Ende August hatte die Eruption
ihr Ende erreicht.
Es wurde ferner das Val del bove besprochen, ein Thalkessel,
der von Osten tief in den Berg einschneidet und den inneren Bau
des Aetnas theilweise erkennen iässt.
Zur Verauschaulichung dienten ausser Photographien, Karten
und Profilen zwei vom Vortragenden gefertigte Reliefs, den Aetna
und das Ausbruchsgebiet vom Jahre 1892 darstellend.
Vortrag des Herrn Professor Dr. van der Velde: „Die Heim-
suchungen der Stadt London im 17. Jahrhundert".
Nach einem Abriss der Geschichte und Entwickelung der eng-
lischen Hauptstadt bis zum Jahre 1666 gab der Vortragende an der
Hand von Berichten com petenter Schriftsteiler eine Schilderung der
grossen Pest, die London in den Jahren 1664 und 65 heimgesucht,
Abhmnd). Bd. XXI. 14
Digitized by Google
210
und des grossen Brandes, der im Jahre lb'66 den grössten Theil der
damaligen Stadt in Asche gelegt hat. Hieran schloss sich eine im
wesentlichen dem Geschichtsschreiber Macaulay entnommene Dar-
stellung des Zustandes und der Verhältnisse von London im Jahre
1685, also 20 Jahre nach dem Brande, aus dessen Trümmern die
Stadt sich wesentlich verbessert und verschönert wieder erhoben hatte;
gleichwohl ist das damalige» Bild für unsere Anschauungen durchaus
noch nicht anmuthend und lässt es kaum glaublich erscheinen, dass
solche Zustände nicht länger als 200 Jahre hinter unserer Zeit zurück-
liegen, und dass die Stadt in so kurzer Zeit im Guten und im
Schlimmen so grossartig geworden ist, wie wir sie heute kenneu und
anstaunen.
Vortrag des Herrn Dr. Herrmann aus Chemnitz: „Resultate der
neueren geologischen Durchforschung der Lausitz".
(Siehe- Seite 1 dieser Abhandlungen.)
Vortrag des Herrn Major v. Treskow: „Der Kampf um's Dasein
am Himmel".
Nach einer allgemein wissenschaftlichen Umschau wurde der Un-
endliehkeits- Begriff philosophisch und mathematisch erörtert, über
Hypothesen im allgemeinen und insbesondere über die Darwinsche
und Kant-LaplaceVhe gesprochen und gezeigt, wie durch Einführung
des Darwinschen Gedankens sich die Nebular-Hypothcse zum „Kampfe
ums Dasein am Himmel" ausbaut und erweitert. Dieser Kampf
wurde im einzelnen aufgezeigt, vornehmlich an den Kometen und
Meteoriten. Zum Schlüsse bedauerte der Vortragende, dass er ge-
zwungen gewesen sei, so viele Fremdwörter zu brauchen, aber in
jedem Lande müsse man die landesüblichen Münzen ausgeben und
deren Gepräge sei leider in unserer theueren Muttersprache noch
vielfach fremdländisch; er sprach zuletzt die Hoffnung aus, dass der
Deutsche einst unter sich und auch zum Auslande immer deutsch
reden werde.
Digitized by Google
•211
i
Jahres-Bericht
der Oeconomie-Section der Naturforschenden Gesellschaft
pro 1. October 1894/95.
1) Die Section war im verflossenen Jahre in sechs Sitzungen
thatig und zwar wurde in der ersten Sitzung am 30. October 1894
zunächst Rechnung für das Jahr durch den Herrn Vorsitzenden gelegt
und der Kassenbestand auf Ii »7 Mark 48 Pf. festgestellt, Die vor-
genommene Revision gab zu Bedenken keine Veranlassung.
Die Wahl des Vorstandes ergab die Wiederwahl der seitherigen
Vorstandsmitglieder. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die
Beratung über den Gesetzentwurf betreffend die Einführung von
Landwirthsehafts-Kammern an Stelle der jetzt bestehenden Provinzial-
Vereine, sowie über einen Antrag betreffend Aufhebung der Grenz-
sperre gegen Holland.
Behufs Berichterstattung über die Lage des landwirtschaftlichen
Gewerbes an den Herrn Minister wird Herr Dr. Böhme mit aus-
giebiger Information Seitens der Versammlung versehen.
2) Die zweite Sitzung am 19. November 1894 beschäftigte die
Anwesenden mit der Feststellung der Bewegung der Verkäufe und
Verpachtungen an ländlichem Grundbesitz.
In Folge der Bereitwilligkeit des landwirtschaftlichen Vereins
Biesnitz, im Jahre 1895 in Görlitz resp. dessen nächster Nahe eine
Thierschau zu veranstalten, wird der land wirtschaftliche. Centrai-
Verein ersucht werden, die zur Prämiirung von Rindern dem Kreise
Görlitz zukommenden 1300 Mark dem Verein Biesnitz zuzuwenden,
auch der Wunsch ausgesprochen, den Verein Troitsehendorf zur Thier-
schau mit heranzuziehen, was auch bereitwilligst geschehen ist.
Von Herrn Chemiker Dr. Meyer hier wurde ein Vortrag über
die bessere Verwertung des Stalldüngers gehalten und von demselben
in recht eingehender Weise über die Beschaffenheit guten Düngers,
die Couservirung desselben, die Streumittel und namentlich die An-
lage des Stalles und der Dungstätte Bericht erstattet.
3) In der dritten Sitzung am 18. December 1894 wurde zunächst
der Vertreter der Section bei den Verhandlungen des landwirtschaft-
lichen Central -Vereins in Breslau gewählt, die Tagesordnung für die
Sitzung zur Beratung gezogen und der Herr Vertreter mit Information
über die einzelnen Anträge versehen.
14*
Digitized by Google
212
Von einer Betheiligung bei der am 14. und 16. Juli 1895 in
Breslau stattfindenden Fettvieh -Ausstellung wird Abstand genommen.
Ueber die im Jahre 1895 zu veranstaltende Thierschau werden
Mittheilungen gemacht und die Mitglieder um rege Betheiligung ge-
beten, was auch s. Z. in grossem Maasse geschehen ist.
Herr Oeconomierath Dr. Böhme hielt hierauf einen Vortrag
über Boden -Impfung. Der Herr Vortragende entledigte sich seiner
gestellten Aufgabe in gewohnter Weise, durch den Vortrag ein neues
Bild des Schaffens für die Landwirthe entwerfend, wofür ihm herz-
licher Dank ausgesprochen wurde. Eine lebhafte Discussion über
den Vortrag vereinigte die Mitglieder bis weit über die übliche
Zeit hinaus.
4) Eine Besprechung über die eingegangenen Fragebogen des
Central -Vereins betreffend die zweckmässige Fütterung der landwirt-
schaftlichen Nutzthiere beschäftigte die vierte Versammlung der Section
am 22. Januar 1895. Hieran schloss sich eine Besprechung über
Fütterung mit Palmkernkuchen und Melasse. Herr Dr. Meyer hielt
anschliessend einen Vortrag über die zweckmässige Zubereitung der
Futtermittel. Der Herr Vortragende besprach die praktische Her-
stellung des Häcksels, des Grünfutters, der Körnerfütterung, Schrot-
fütterung und namentlich die Troekenfütterung bei Schweinen.
5) Die fünfte Sitzung am 19. Februar d. J. beschäftigte die
Versammlung zunächst mit der nochmaligen Besprechung der Tages-
ordnung für die Sitzung des Central-Collegiums, namentlich über die
Errichtung der Land wirthschafts- Kammern.
Von dem Vorsitzenden Herrn Schaeffer wurde ein Vortrag
über die Schweineseuche gehalten und der Rückgang der Preise der
Molkcreiproducte vorzugsweise auf das vermehrte Umsichgreifen dieser
Seuche zurückgeführt. Der acute und chronische Verlauf der Krank-
heit wurde einer eingehenden Besprechung unterzogen.
Eine Petition an den Reichstag und das Abgeordnetenhaus, be-
treffend die Ermässigung des Tarifs für Viehbeförderung auf Eiseu-
bahnen und Aendcrung des Zuckerstcuergesetzes gelangt zur Kennt-
niss und wird von der Versammlung genehmigt.
Schliesslich wird über eine neue Methode zur Verminderung des
Brandes bei Getreide und des Wurzelbrandes bei Rüben Bericht
erstattet.
Digitized by Google
213
6) Die letzte Sitzung am 19. März d. J. gab Herrn Kreis-
Deputirten Lucius Gelegenheit, über dio Sitzungen des landwirt-
schaftlichen Central -Vereins rocht eingehend Bericht zu erstatten.
Vou der Bildung eines landwirtschaftlichen Voreins in Kohlfurt wird
Kenutniss genommen.
Zur Aufstellung einer Statistik über Krankheiton unserer Cultur-
pflanzen gelangen dio eingesandten Fragekarteu zur Vertheil ung, deren
baldige Beantwortung erwartend.
Die Fabrikation und der Vertrieb des Stciumehles treten im
hiesigen Kreise wieder stark zu Tage und wird in Folge dessen über
den Nutzen des Steinmehles lebhaft diseutirt. Herr Chemiker Dr.
Katz erbietet sich zur Untersuchung einer Probe desselben hinsicht-
lich seines Nutzungswerthes. Von letzgenanntem Herrn wurde schliess-
lich ein Vortrag über Blumen- und Obstdünger gehalten.
Unter lebhaften Dankes- Aeusserungen für die rege Betheiligung
an den Sitzungen der Section wurde das Wintersemester geschlossen.
Mit dem Wunsche auf ein ferneres Gedeihen der Section sehliessc
ich meinen diesjährigen Bericht.
Görlitz, den 23. October 1895.
M a 1 1 n e r , Section* - Secretär.
Jahres -Berieht
der geographischen Section der Naturforschenden
Gesellschaft pro 1894 95.
Eröffnet wurde das Winterhalbjahr am 30. October 1894 mit
<ler Vorstandswahl. Der bisherige Vorsitzende, Herr Oberst Blumen-
rath, war bereit sein Amt weiterzuführen. Der bisherige langjährige
^Secretär, Herr Lehrer Woithe, lehnte eine Wiederwahl mit Rücksicht
auf seine Gesundheit definitiv ab und trat an seine Stelle Herr Major
von Bredow.
Der Herr Vorsitzende richtete Worte der Anerkennung an den
ausscheidenden Secretär, der mit seltener Pflichttreue seines Amtes
gewaltet und mit lebhaftem Tnterosse die Soctionsgcschäfte lange
Jahre geführt und über 30 Vorträge wissenschaftlichen Inhalts ge-
halten habe.
Digitized by Google
214
Sodann gedachte derselbe des im Laufe des Jahres verstorbenen
Mitgliedes des Generalmajors Fritsch.
Nachdem die Sitzungstage festgesetzt worden waren, erhielt das
Wort Herr Lehrer Woithe zu seinem Vortrage: „Montenegro auf
Grund eigener Reisen und Beobachtungen von Kurt Hassert".
In der Sitzung vom 20. November 1894 wurde beschlossen und
genehmigt, jedesmal die Namen der anwesenden Mitglieder und Gäste
namentlich im Sitzungsprotocoll aufzuführen. Herr Oberstlientcnant
Reiche erhielt sodann das Wort zu seinem Vortrage: „Die Reise des
Hauptmanns Kling in das Hinterland von Togo im Jahre 1892u.
Die Reise ging von Bismarckburg über Wangara, Birmi bis Yalo, von
da umkehrend nach der Handelsstadt Salapa und über Kete-Kratji
nach Bismarckburg zurück.
Die Abende des 4. December 1894. 15. Januar 1895 und
29. Januar 1895 wurden durch den Vortrag des Herrn Majors von
Bredow ausgefüllt: „Zum Victoria -Nyauza, eine Anti-Selaverei-Ex-
pedition und Forschungsreise von Waldemar Wertheru. Werther war
als ältester Officier von dem Anti-Selaverei-Comite nach Afrika ent-
sandt worden, um den Dampfer „Dr. Carl Peters" nach dem Vietoria-
Nyanza zu schaffen. Der Dampfer hat bekanntlich die Küste nie
verlasson. Werther ist indess doch zum See gekommen, indem er
eine Vcq)fiegungs-Karawanc von Bagamojo dahin führte.
Ein nahezu fünf Monate langer Aufenthalt am See und auf der
Ukerewe- Insel, während dessen er den Speke-Golf umwanderte, ver-
mittelte ihm die Bekanntschaft mit dem Volk der Wasukama. Die
Endo März 1893 erfolgte Rückreise durch unbekanntes Land ging
über die Araberstation Kondagwa.
Am 12. Februar 1895 hielt Herr Dr. jur. Linn den Schluss-
vortrag über seine „Küstenreise an der Adria".
Referent schilderte zunächst die Eisenbahnfahrt von Budapest
durch Pannonien, Kroatien und Slavonien nach Fiume. Er entwarf
ein Bild von Abbazzia, Zara, Sebenico, Traa, Spalato, Salona, Ragusa
und Cattaro und der westlich von Lissa gelegenen Felsoninsel Busi.
Zur Veranschaulichung wurde eine Anzahl eigener Aufnahmen
benutzt.
von Bredow, Secretär.
Digitized by Google
215
Berieht
über die Thätigkeit der zoologischen Section im Winter-
Halbjahr 1894/95.
Die zoologische Section hat in diesem Halbjahr zwei Sitzungen
abgehalten. Tn der ersten Sitzung nm Ct. December wurde der bis-
herige Vorstand, bestehend aus den Herren Dr. Peck als Vorsitzender
und Mühle als Schriftführer wieder gewählt.
Hierauf berichtete der Herr Vorsitzend«» über die Bezoarziege,
Capra aegagrus Gm., welche von Herrn Kaufmann Krüger in
Chania auf Kreta der Gesellschaft geschenkt worden ist. Als Er-
gänzungen zur Fauna der Oberlausitz sind nachzutragen: Sorex
pygmaeus, Synotus barbastellus und Bufo calamita, welche von Herrn
William Baer bei Niesky gefangen wurden. Herr Gymnasiallehrer
a. D. Sommer sprach sodann über Züchtung von Schmetterlingen
und legte eine grosse Anzahl Orrhodia vaccinii L., welche von ihm
aus dem Ei gezogen wurden, in mannigfachen Abänderungen vor.
Den Schluss bildete ein Vortrag des Schriftführers über einige Kopf-
füsser, speciell Sepia offieinalis.
In der zweiten Sitzung am 10. Januar sprach der Herr
Vorsitzende über die in den Sammlungen der Gesellschaft befindlichen
Wildkatzen. E Münle.
Bericht
der mineralogisch -geologischen Section pro 1894/95.
Nach langer Unterbrechung wurde am 24. November 1W4 die
inineralogisch-goologischc Section der Gesellschaft von einer grösseren
Anzahl Mitglieder wieder ins Leben gerufen, um einmal das Interesse
für diesen Zweig der Naturwissenschaft unter den Mitgliedern neu
zu beleben, sodann aber um eine systematische Untersuchung der
hiesigen geologischen Verhältnisse ins Werk zu setzen, da die im
Jahre 1857 von Professor Dr. Glocker entworfene Karte der prenssi-
schen Oberlausitz dem heutigen Stande der Wissensehaft in keiner
Weise mehr entspricht. Es ist aber um so dringender, die Unter-
suchung unserer Gegend selbst vorzunehmen in gleicher Weise, wie
das bereits seit Jahren von anderen naturwissenschaftlichen Vereinen
216
geschieht, da in absehbarer Zeit keine Aussicht vorhanden ist. dass
die geologische Landesanstalt unser Gebiet in Angriff nehmen wird,
und da eine genaue Kenntniss der] geologischen Verhältnisse für da*
praktische Leben, in erster Linie für die Landwirtschaft von der
grössten Bedeutung ist. Wie ferner Herr Bergrath von Rosenberg-
Lipinsky in der Eröffnungs- Sitzung mittheilte, hege man in don
massgebenden Kreisen die Absicht, die Jahresversammlung der deut-
schen geologischen Gesellschaft demnächst in Görlitz abzuhalten, so-
dass auch aus diesem Grunde eine Wiederaufnahme der geologischen
Erforschung unserer Gegend im Interesse der Gesellschaft geboten
erscheint.
Zum Vorsitzenden der Section wurde Herr Sanitätsrath Dr.
Kleefeld, zum Schriftführer Herr Dr. Monke gewählt und be-
schlossen, an jedem letzten Sonnabend im Monat, Nachmittags 3 Uhr.
eine Sitzung abzuhalten.
Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres hielten Vorträge am:
24. November 1894: Herr von Rosenberg-Lipinsky über: „Das
neue Braunkohlen- Lager bei Moys". — Herr Dr. Kleefeld:
„Eine neue Opalart von Eperies'' *)
22. December 1894: Herr Dr. Monke über: 1) „Schwankungen des
Meeresspiegels'': 2) „Künstliche Aluminiumcrystalle". Herr
v. Rosenberg-Lipinsky: 1) „Die geologischen Verhältnisse
des östlichen China'': 2) „Fossiles Holz und fossilo Nüsse aus
den Braunkohlenschichten bei Moys". — Herr Dr. KleefeKl
über: „Der labradorisirende Hypersthenit aus Norwegen".
26. Januar 1895: Herr Dr. Kleefeld über: „Fluorescirender Opal
aus Australien". — Herr von Rosenberg- Lipinski: ..Die
Goldlagerstätten in der südafrikanischen Republik Transvaal".
23. Februar 1896: Herr Dr. Monke über: „Die Entstehung der grossen
nordamerikanischen Land -Seen". — Herr von Rosenberg-
Lipinsky: 1) „Knochenreste aus den Braunkohlenschichten
bei Troitschendorf " ; 2) „Die Haidesande unserer Gegend".
30. März 1896: Herr Dr. Monke: „Der geologische Bau des Teuto-
burger Waldes und des Wesergebirges". — - Herr v. Rosen-
berg-Lipinsky: „Gypscrystalle von Inowrazlaw".
*) Ausführlich beschrieben im Neuen Jahrbuch für Mineralogie etc.
Band II.
Digitized by Google
217
18. Mai 1895: Herr Dr. Monke: „Uebersicht über die geologischen
Verhältnisse der Umgebung von Görlitz".
22. Juni 1895: Herr Dr. Kleefeld: Weitere Ergebnisse aus der
Contaetzone unseres Granites". — Herr Dr. Monke über:
„Das Wesen der Eruptivgesteine und ihre Contactbildungen".
24. August 1995: Herr Dr. Monke: „Diluviale Gletschererschoinungeii
in der Umgebung von Görlitz".
An die Sitzung vom 18. Mai, sowie an die vom 24. August
schloss sich eine gemeinschaftliche geologische Excursion in die nähere
Umgebung der Stadt.
Die während des Sommers ausgeführten Untersuchungen be-
trafen in erster Linie die Grundfrage nach der Natur unseres Granites.
Es wurde festgestellt, dass die auf der Glocker'schen Karte zum Aus-
druck gebrachte Anschauung eines alten Granitmassivs zwischen
Görlitz und der sächsischen Grenze, um welches sich die alten Sodi-
mentär-Schichten raantelförmig anlagern, den wirklichen Verhältnissen
nicht entspricht, dass vielmehr der Granit die Sedimentärschichten
auf Spalten durchbrochen hat. Nur die nordöstliche Grenze des
Granites ist bis jetzt genauer festgelegt, sie verläuft vom Jäkelsberge
bei Moys nach der neuen Infanteriekaserne, dann quer durch die
»Stadt nach dem Heiligen Grabe und von hier fast westlich nach
Girbigsdorf. In den nordwärts angrenzenden Grauwaeken und Thon-
schiefern konnten an zahlreichen Punkten die charakteristischen Ein-
wirkungen des Granits, die Umwandlung in Knotenschiefer, Knoten-
glimmerschiefer und Hornfels nachgewiesen werden, ebenso wurden
vielfach Ausläufer des Granits innerhalb der Thonschiefer beobachtet.
Die weiteren Verhältnisse innerhalb des Granitgebietes selbst sind
noch nicht untersucht, es ist noch eine offene Frage, ob mehrere
Durchbruchsspalten vorhanden sind, und ob nicht auch krystalline
Schiefer und Gneisse in diesem Theile auftreten.
Unter den alten Sedimentärgesteinen können bis jetzt folgende
Glieder unterschieden werden. Zu unterst liegen mächtige Bänke
von Grauwacken und Thonschiefern (Jäckelsberg, an der Wasserpforte),
darüber folgen dünngeschichtete, schwarze Thonschiefer (Chaussee vor
Hennersdorf), dann vorherrschend rothe Conglomerato mit dünnen
Thonschiefer- und Sandsteinbänken (Bahneinschnitt bei Ludwigsdorf),
weiter die Ludwigsdorfer Kalksteine und schliesslich die Kalksteine
von Sohra und Flohrsdorf. Die untersten Grauwacken und Thon-
Digitized by Google
218
schiefer, welche, wie erwähnt, vom Granit durchbrochen werden und
somit älter sind als dieser, gehören sehr wahrscheinlich der Silur-
formation an. Die rothen Conglomerate sind bereits jünger als der
Granit, da sie Bruchstücke der durch Granit veränderten Thonschiefer
enthalten, ihr genaues Alter ist aber bei dem Mangel an Versteinerungen
noch nicht festgestellt, ebenso wie das der Ludwigsdorfer Kalke,
während die Kalksteine von Sohra und Flohrsdorf bestimmt dem Zech-
stein angehören. Die letzteren bilden einen zusammenhängenden Zug
auf der linken Bachseite, die Angabe auf der Glocker'schen Karte,
wonach auch auf der rechten Bachseite im Weinberge bei Sohra eine
isolirte Zechsteinpartie liegt, beruht auf einer Verwechselung mit
tertiären Schichten. In dem ganzen nördlichen Theile bei Ludwigs-
dorf, Hennersdorf u. s. w. sind die Lagerlingsverhältnisse infolge
grosser Brücke und Verwerfungen, von denen bisher zwei näher fest-
gestellt wurden, sehr verwickelt. Die genauere Untersuchung dieser
Verhältnisse ist aber von besonderer Wichtigkeit, da damit die Frage
verknüpft ist, ob eine Wiedereröffnung des alten Ludwigsdorfer
Kupferbergwerks Aussicht auf Erfolg bietot, und ob noch an anderen
Punkten unseres Gebietes Erzlagerstätten zu erwarten sind.
Von jüngeren Sedimentärschichten haben die tertiären oder die
Braunkohlenbildungen eine weit grössere Verbreitung, als nach dem
bisherigen zu vermuthen war, und es unterliegt keinem Zweifel, dass
gerade in diesem Punkte die Glockersche Karte eine vollständige
Aenderung erfahren wird. Bezüglich der diluvialen Ablagerungen
unseres Gebietes, über welche noch keine Karte vorhanden ist, ob-
wohl sie die wichtigsten sind für die Landwirthschaft, wurden zu-
nächst als Beleg für die Bildungsgeschichtc derselben an zahlreichen
Punkten Gletachererscheinungen nachgewiesen, so die Abrasion des
Basaltkegels am Ponteteiche, die abgehobelten Schichtenköpfe der
Thonschiefer am Oelbaum, die beiden jetzt im Park befindlichen
Basaltblöcke mit Strudellöchern u. s. w. Eine Feststellung der in
unserer Gegend auftretenden nordischen Geschiebe, wie solche bereit«
in anderen Gebieten durchgeführt ist, wurde begonnen; erwähnt sei,
dass kürzlich auch das erste nordische Silurgeschiebe mit Petrofacten
hier gefunden wurde und zwar ein Stück Crinoidenkalk von der
Insel Gothland. Von den bei uns so überaus häufigen Dreikantnern
wurde eine grosse Anzahl und in der verschiedenartigsten Ausbildung
gesammelt. Die Frage, ob wir unter unseren Diluvialbildungen ältere
Digitized by Google
219
und jüngere Geschiebelehme, ältere und jüngere Sande und Kiese zu
unterscheiden haben, ist noch nicht gelöst, dagegen steht es fest,
dass ausser dem typischen Steppenlöss, wie solcher im Nordosten der
Landeskrone verbreitet ist, noch ein genetisch verschiedener, kalk-
armer Löss auftritt.
Wenn somit die mineralogisch -geologische Section nach dem
einen Jahre ihres Bestehens noch weit von ihren Zielen entfernt ist,
so ist doch für die geologische Erforschung unserer Gregend eine
Grundlage gewonnen und die Richtschnur gegeben für spätere Unter-
suchungen. j)r> Monke.
Die botanische Section hielt während des Winterhalbjahres im
(Tanzen drei Sitzungen ab und zwar am 22. November, 20. December
und 2. Februar.
Die Wahl des Vorstandes fand Verhältnisse halber erst in der
zweiten Sitzung statt und ergab Wiederwahl des seitherigen Präsidiums
[Dr. Kahlbaum, Vorsitzender; Lehrer Barber, Schriftführer).
In der ersten Sitzung erstattete der Schriftführer Bericht über
«Neue Bürger der Lausitzer Flora" auf Grund eigener Beobachtungen
während des Sommers 1894. Die Ergebnisse sind kurz folgende:
I. Neu auftretende Unkräuter dos Botanischen Gartens
zu Görlitz:
1. Coronopus didymus Srn. und
2. Cotula aurea L.
8. Lextcanthemum vulgare Lmk. var. incisum (Görlitz: oberhalb der
neuen Neissbrücke).
Berieht
der botanischen Section für das Jahr 1894/95.
II. Neue Einwanderer an Schuttplätzen:
Digitized by Google
220
III. Bisher übersehene Pflanzen in der Nähe von Görlitz.
1). Cerastium arvense L. vor. parvifiora J. nov. (Ziegelei in der Ponte).
10. Euphorbia stricta L. (an (1er Ncissbrücke, schon seit 1892 beob-
achtet).
11. Browns racemo.sus L. (Dorfgärten in Moys).
IV. Im weiteren Umkreise von Görlitz wurden aufgefunden:
12. Leuvanthemum vulgare J. diseoideum (Engelsdorf bei Seidenbergi.
1H. Jfyssojfus offkinalis L. (verwildert bei Moys am Bahneinschnitt).
V. In den Lausitzer Haiden zunächst zwei Pflanzen, welche zugleich
neue Bürger der Provinz Schlesien und des östlichen
Deutschlands sind :
14. Aira diseolor Thuill. (Steinteich bei Schwarz-Kollm, Jahmcnteich
bei Grünewald, Helferteich bei Laubusch).
15. Sparganium affine Schnizlein (Karpfen lücher bei Neu-Kollm).
VT. Ausserdem neu für die Lausitz:
1(5. Sisgmbrium Sinapistrum Crutz (Abraum des Waldhauses bei
Schwarz-Kollm).
17. Carex ligerica Gag (Mönau, Koblenz, Kr. Hoyerswerda).
18. Juncus bufonius rar. ranarius Perr. (Steinteich bei Schwarz-Kollm).
PJ. Veronica Dülenii Crutz, bisher mit V. venia verwechselt; überall
in den Haidegegenden verbreitet, aber auch in der Nähe von
Görlitz, z. B. zwischen dem Jäkelsberge und dem Thielitzer
Weinberge.
20. Schinzia Aschersoniana, schmarotzend an den Wurzeln von Juncus
bufonius; sie wurde gefunden am Kaudener Teich, am Brüseu-
teich bei Koblenz und bei Schwarz-Kollm (Kr. Hoyerswerda).
Hierzu kommen eine Menge neuer Standorte seltener Pflanzen
der Lausitz, zum Theil in nächster Nähe von Görlitz. Sämmtlichc
genannten Pflanzen wurden durch getrocknete Exemplare, für das
Herbarium der Naturforschenden Gesellschaft bestimmt, belegt.
In der zweiten Sitzung gelangte ein besonders schön entwickeltes
Exemplar der „mexikanischen Christrose" (Euphorbia pulcherrima Wdld,
Poinattia pulcherrima Orah.) zur Vorzeigung und Besprechung, sowie
Pflanzen der nordfriesischen Inseln, wobei die interessante Beobachtung
Digitized by Googl
221
gemacht wurde, da*a getrocknete Exemplare sogenannter Salzpflanzen
unter dem Einfluss andauernd feuchten Wetters schlaff und feucht
werden, so dass sie sich nach allen Seiten biegen lassen, ohne
zu brechen.
Die dritte Sitzung wurde ausgefüllt durch einen Vortrag des
Schriftführers: „Wio entstand unsere gegenwärtige heimische Flora?"
Der Besuch sämmt lieber Sitzungen war ein sehr geringer.
Im Laufe des verflossenen Sommers unterzog der Unterzeichnete,
wie schon in früheren Jahren, bisher unerforschte oder wenig besuchte
Gebiete der Lausitz im Auftrage und theilweise auf Kosten der
Gesellschaft einer eingehenden Durchsuchung; besonders wurden
berücksichtigt: die Umgegend von Ruhland und Ortrand, das Gebiet
der Sorno'schen Elster um Sabrodt und Partwitz, das Thal des
Schwarzen Schöps nördlich des Königshäuser Gebirges und die
Wehrauer Haide; die Ergebnisse waren durchaus erfreuliche und wird
über dieselben in den nächsten Sectionssitzungen Bericht erstattet
werden. E. Barber.
Protokoll
der Sitzung vom 17. Januar 1895 der Chemisch-
Physikalischen Section.
Vorsitzender: Dr. Weil. Schriftführer: Dr. Polikier. — An-
wesend 11 Mitglieder und 2 Gäöte. — Anfang 81/* Uhr.
Nach kurzen anleitenden Worten des Vorsitzenden wurde Herrn
Schmidt das Wort ertheilt zum angemeldeten Vortrag: „Aus dem
Gebiet der Färberei -Chemie". Nach einer kurzen Andeutung über
das Verhalten der verschiedenen Fasern beim Färben, wurden die
künstlichen Farbstoffe kurz charakterisirt und dann die Azofarben
einer eingehenden Besprechung unterzogen. An der Hand einiger
Versuche und mit Benutzung einer Anzahl Musterkärtchen wurde
ihre Verwendung in der Färberei und Druckerei besprochen und
hauptsächlich auf den Werth der Substantiven Baumwoll-Azofarbstoffe
verwiesen.
Der Vortrag erregte eine lebhafte Discussion, bei welcher sich
mehrere Herren betheiligt haben.
Digitized by Google
222
Für die nächste Sitzung haben Herr Professor Metzdorf eine
Mittheilung und Herr Dr. Polikier einen Vortrag angemeldet.
Die nächste Sitzung wurde auf den 21. Februar festgestellt.
Schluss der Sitzung 10 Uhr.
Protokoll
der Sitzung vom 21. Februar 1896 der Chemisch-
Physikalischen Section.
Vorsitzender: Dr. "Weil: Schriftführer: Dr. Polikier. An-
wesend 8 Mitglieder. — Anfang 8V4 Uhr.
Das Protokoll der Sitzung vom 17. Januar wurde verlesen und
genehmigt.
Der Vorsitzende ertheilt das Wort Herrn Dr. Polikier zum an-
gemeldeten Vortrage über: „Synthesen in der Zuckergruppe". Nach
einer kurzen Besprechung der synthetischen Versuche von Buttlerow.
Low, Tollens in der Zuckergruppe werden die auf diesem Gebiete
epochemachenden Arbeiten von Emil Fischer eingehend referirt.
Hierauf hat Herr Professor Metzdorf eine neue Klemmschraube
für electrische Versuche vorgezeigt und die Vortheile derselben vor
den anderen ähnlichen Apparaten hervorgehoben.
Schluss der Sitzung 10 Uhr.
Jahres -Berieht
der mediemischen Section pro 1894/95.
Zum Vorsitzenden wurde Herr Sanitätsrath Dr. Weissen!) erg.
zum Schriftführer Herr Dr. Frei sc gewählt, der zugleich mit der
Vertretung des erkrankten Vorsitzenden betraut wurde. Zum stell-
vertretenden Schriftführer wurde Herr Dr. Michaelsen gewählt.
Im verflossenen Winter wurden neun Sitzungen abgehalten.
Die Hauptthemata, über welche verhandelt wurde, waren folgende:
1. Ueber die Behandlung tubercu löser Gelenkentzündungen
mit Jodoform.
2. Heilserumbehandlung der Diphtherie.
3. Schilddrüsensaft -Therapie.
Digitized by Google |
223
4. Ueber Lues congenita.
5. Ueber die Verbreitungs weise der Scabies.
6. Ueber Radiusfractureu.
7. Ueber einen Fall von Hirntumor und specielle Loealisation
vou Hirnsymptomen.
8. Ueber Elcctrolyse.
Ferner wurden (kasuistische Beiträge geliefert von den Herren:
Böters: Ueber einen Fall von Scrotalhernie mit knäuelartig
verwachsenen Darmschlingen. — Ueber einen Fall
von Pncumotorax mit Emphysem des ganzen Körpers.
Ueber einen Fall von Kehlkopf- Sarkom.
Schindler: Ueber einen Fall von Tumor der Gallenblase.
Braun: Sectionsbericht über einen Fall von angeblicher Ver-
giftung.
Jaenicke: Zwei Fälle von Cholesteatom des Ohres.
Demonstrationen anatomischer Präparate fanden statt: eines mit
miliaren Eiterherden durchsetzten Uterus (Herr Böters), — eines
malignen Tumor coli (Herr Schindler), eines wegen recidivirender
Blutungen exstirpirten Uterus (Herr Corner).
Ferner wurde demonstrirt von Herrn Mund ein neuer Apparat
zur Electrodiagnostik und Therapie; endlich wurde der neue Milch-
kochapparat von Lüders einer Besprechung unterzogen.
Dr. Michaelsen, Secretär.
Digitized by Google
Verzeichniss
der
Mitglieder und Beamten der Naturforschenden Gesellschaft
in Görlitz.
Geschlossen am 1. November 1805.
L Ehrenmitglieder.
A. Einheimische.
1. Ephraim, Lesser, Kgl. Commcrzienrath.
2. Kleefeld, Dr. med., Sanitätsrath.
3. v. Seydewitz, Dr., Wirklicher Geheimer Rath, Ober- Präsident
a. D., Exeellenz.
4. v. Seydewitz, Dr., Landeshauptmann und Landesältester der
Preuss. Oberlausitz, Kgl. Kammerherr.
B. Auswärtige.
5. Cabauis, Dr., Professor in Friedrichshagen bei Berlin.
*>. Cohn, Ferdinand, Dr., Professor, Geheimer Regierungsrath in
Breslau.
7. Dohm, Anton, Dr., Professor in Neapel.
8. Du Bois-Reyraond, Dr., Geheimer Rath in Berlin.
9. Geinitz, Dr., Geheimer Hofrath und Professor in Dresden.
10. Gurlt, Dr., Geheimer Rath in Berlin.
11. Hartlaub, Dr. in Bremen.
12. v. Homeyer, Alexander, Major a. D. in Greifswald.
13. v. Möllendorff, Otto, Dr., Kaiserl. Deutscher Consul in Manila.
14. v. Müller, Ferdinand, Dr., Barou in Melbourne.
15. Pichl er, Dr., Professor in Innsbruck.
16. Schmick, Dr., Professor in Köln a. Rh.
17. Schneider, Oscar, Dr., Professor in Dresden.
18. Suess, Dr., Professor in Wien.
19. Virchow, Rudolf, Dr., Geheimer Medicinalrath in Berlin.
AbhandL Bd. XXL 15
Digitized by Google
226
II. Correspondirende Mitglieder.
1. Bänitz, Carl, Dr., Lehrer in Königsberg in Ostpreussen.
2. Bauer, Moritz, Kaufmann in Hamburg.
3. Bcchler, Ingenieur in Washington.
4. v. Blücher, Graf, Hauptmann im 23. Inf. -liegt, in Neisse.
5. Burkart, Landesbeamter in Brünn.
6. Burmeister, Realsehul-Oberlchrer in Grünberg i. Schi.
7. v. Coelln, Marine -Intendantur -Rath in Kiel.
8. Conwentz, Dr. phil., Professor, Director des Westpreussisehen
Provinzial-Museums in Danzig.
9. Dressler, Lithograph in Mailand.
10. Ehrlich, Kaiserlich Oesterreichischer Rath in Linz.
11. Erbkam. Dr., Königlicher Kreis -Physikus in Grünberg i. Schi.
12. Erler, Dr., Professor in Züllichau.
13. Kessler, Kaufmann in Dresden.
14. Fiek, E., Apotheker in Hirschberg.
15. Finsch, Dr. in Bremen.
16. Fischer, Pfarrer in Berlin.
17. Franke, Dr. phil., Oberlehrer in Breslau.
18. Friedrich, Dr., Professor in Zittau.
19. Fritsch, Anton, Dr., Professor, Custos am Zoologischen Museum
des Königreichs Böhmen in Prag.
20. Ger icke, Ober -Amtmann in Löwenberg.
21. v. Götzen, Graf, Premier - Lieutenant im 2. Garde -Ulanen -Re-
giment in Berlin.
22. Gross, Hauptmann und Compagnie-Chef im 1. Eisenbahn - Re-
giment in Berlin.
23. Gutt, Forstmeister in Zadwadzki in Ober- Schlesien.
24. Hans, Fabrikant in Herrnhut.
25. Heck er, Dr., Arzt in Johannisberg.
26. Heller, Dr., Arzt in Teplitz. ■
27. Herrmann, Dr. phil. in Chemnitz.
28. Hersel, Commerzienrath und Fabrikbesitzer in Ullersdorf bei
Naumburg a. Qu.
29. Hieronymus, Dr., Professor in Schöneberg bei Berlin.
30. Hildebrand, Dr., Professor in Freiburg i. B.
31. Hirche, Pastor in Daubitz.
Digitized by Google
±11
32. Hirt, Dr. med., Professor in Breslau.
33. Hoppe, Kaiserlicher General-Postkassen-Buchhalter in Berlin.
34. Holtz, Rentier in Barth in Pommern.
35. Kessler, Dr., Professor in Breslau.
36. Kinne, Apotheker in Herrnhut.
37. Kirchner, Baumeister, z. Z. in Cottbus.
38. Klemm, Dr. phil., Grossherzoglich Hessischer Landesgeologe in
Darmstadt.
39. Klingner, Kreisthierarzt in Kempen.
40. Koch, Dr., Arzt in Nürnberg.
41. Köhler, Dr., Oberlehrer am Seminar in Schneeburg und Mit-
arbeiter bei der geologischen Landosuntersuchung.
42. Kosmann, Dr., Königlicher Bergmeister a. D. in Charlottcn-
burg bei Berlin.
43. Kraus, Dr., Badearzt in Carlsbad.
44. Krenzlin, Professor in Nordhausen.
45. Krüper, Dr., Conservator am Naturhistorischen Museum in Athen.
46. Lange, Dr., Realschullehrer in Berlin.
47. Leisner, Lehrer in Waldenburg i. Schi.
48. Lomer, Pelzwaarenhändler in Leipzig.
49. Loof, Herzoglich Sächsischer Schulrath in Langensalza.
50. Marx, Stadtbaurath in Dortmund.
51. Metzdorf, Professor in Dresden.
58. Meyhoefer, Dr., Regierungs - Medicinalrath in Cöln a. Rh.
53. Moehl, H.. Dr., Professor in Cassel.
54. Niederlein, Gustav, in Buenos- Aires.
55. Nitsche, Joh. Ambr., pract. Arzt und Magister der Geburtshülfe
in Nixdorf.
56. v. Ohnesorge, Rittergutsbesitzer auf Kirch-Rosin bei Güstrow.
57. Petzold, Rector an der Knaben -Mittelschule in Janer.
58. Prange, Regierungs- und Schulrath in Oppeln.
59. Rahn, Dr. med., Director in Alexisbad.
60. Reimer, Dr., Medicinalrath in Dresden.
61. Ruchholt z, Königlicher Eisenbahn -Betriebs -Director in Wesel.
62. R uchte, Dr., Lehrer in Neuburg a. D.
63. Rumler, Dr. med. in Wiesbaden.
64. Schlegel, Dr., Oberlehrer in Frankfurt n. M.
65. Schneider, Commissionsrath in Basel.
15»
Digitized by Google
228
66. Schreiber, Richard, Königlicher Salz werk - Director und Berg-
Assessor in Stassfurt.
67. Schröter, Hugo, Chemiker in Cork-Irland.
68. Steger, Victor, Dr. phil. in Rosdczin in Oberschlesien.
69. Stempel, Apotheker in Teuchern bei Naumburg a. S.
70. Stiller, Curt, in Buenos -Aires.
71. Strützki, Kammergerichtsrath a. D. in Berlin.
72. Temple, Rudolph, in Budapest.
73. Thiele, Erster Bürgermeister in Schweidnitz.
74. Töpfer, Dr., Professor in Sondershausen.
75. Torge, Lithograph in Schönberg O.-L.
76. Toussaint, Technischer Referent für Landescultur beim Ober-
Präsidium von Elsass-Lothringen in Strassburg.
77. v. Wechmar, Freiherr, Hauptmann a. D. in Dresden.
78. Wenck, Pastor emer. in Herrnhut.
79. Wiener, Banquier iu Berlin.
80. Wiescnhütter, Friedr., Kunstgärtner in Lichtenau bei Lauban.
81. v. Zastrow, Major und Commandern* des 3. Jäger -Bataillons
in Lübben.
82. Ziegler, Alexander, Hofrath in Dresden.
83. Zimmermann, Dr., Oberlehrer in Limburg a. d. L.
III. Wirkliehe Mitglieder.
A. Einheimische.
1. Adamez yk, Justizrath, Rechtsanwalt und Notar.
2. Albinus, Ingenieur.
3. v. Arent, Generallieutenant z. D.
4. Aulich, Herrmann, Conservator.
5. Barber, Lehrer an der Gemeindeschule.
6. Baudouin, Oberamtmann.
7. Bauernstein, Dr., Oberstabsarzt a. D.
8. Behnisch, Fabrikdirector.
9. Berendt, A., Kaufmann.
10. Berger, pract. Zahnarzt.
11. Bethe, Justizrath und Director der Coramunalständischen Bank.
12. Bielitz, Oberst a. D.
13. Billert, Kaufmann.
Digitized by Google
14. Blau, Dr., Professor am Gymnasium.
16. Blumensath, Oberst a. I).
16. Börner, Rentier.
17. Böttcher, Dr. med., Sanitätsrath.
18. Böters, Dr. med., pract. Arzt.
19. Boldt, Dr., Königlicher Oberamtmann.
20. Braun, Dr., Königlicher Kreisphysikus.
21. v. Bredow, Major a. D.
22. Breitfeld, Dr., Baugewerksschul- Lehrer.
23. Brüggemann, L., Steinbruchbesitzer.
24. Bünger, Dr., Professor am Gymnasium.
25. Burkhardt, Apothekenbesitzer.
26. Corner, Dr. med., pract. Arzt.
27. Cohn, Rechtsanwalt.
28. Conti, Fabrikbesitzer.
29. Danneil, Landgerichtsrath a. D.
30. Dietzel, Stadtrath und Fabrikbesitzer.
31. Doniges, Stadtrath.
32. Drawe, Stadtrath a. D.
33. Dreyer, Dr., Justizrath.
34. Droth, Paul, Architect.
35. Druschki, Carl, Kaufmann.
36. Druschki, Herrraann, Apotheker.
37. Dühring, Dr., Professor am Gymnasium.
38. *Ebert, Landsteueramts -Rendant.
39. Eitner, Dr., Oberstabsarzt a. D.
40. Ephraim jun., Martin, Kaufmann.
41. Esser, Fabrikbesitzer.
42. Fechner, Kaufmann.
43. Feyerabend, Gymnasiallehrer a. D.
44. Finster, Alfons, Rendant.
45. Finster, Bernhard, Kaufmann.
46. Fitzner, Rechnungsrath a. D.
47. Freise, Dr. med., pract. Arzt.
48. Frenzol, Maurermeister.
49. Fricko, Apothekenbesitzer.
50. Friedenthal, Rentier.
61. Gaertig, Rentier.
230
52. v. Gallwitz-Drey ling, Generali ieutenant z. D.
53. Geisberg, R., Hauptmann a. D.
54. Geissler, Oswald, Kaufmann.
55. Geissler, Max, Rentier.
56. Gerste, H., Apothekenbesitzer.
57. Gerstenberg, Ingeniour.
58. Glogowski, Dr., Königlicher Kreis -Wundarzt.
59. Gock sen., Maurermeister.
60. Goek jun., Baugewerksmeister.
61. Gottschling, P., Premier-Lieutenant a. D. und Gutsbesitzer.
62. Griesch, Rentier.
63. Grosse, H., Rentier.
64. Gude, Robert, Drogist.
65. Guttmann, L., Apothekenbesitzer.
66. Hagspihl, G., Stadtrath und Fabrikbesitzer.
67. Hagspihl, M., Lieutenant der Reserve und Rittergutsbesitzer.
68. Halberstadt, Stadtrath a. D., Fabrikbesitzer und Mitglied des
Hauses der Abgeordneten.
69. Hamburger, Ernst, Fabrikbesitzer und Ingenieur.
70. Hanspach, Rentier.
71. Haukohl, Fabrikbesitzer, Königlicher Commerzienrath.
72. Haukohl, Ernst, Tuchfabrikant.
73. Heck er, Fabrikbesitzer und Präsident der Handelskammer.
74. Heinrich, Kaufmann.
75. Hennet, Dr. med., Stabsarzt a. D.
76. Herrmann, Emil, Kaufmann.
77. Herrmann, W., Rentier.
78. Heuseier, Forstmeister a. 1).
79. Hey mann, Fabrikbesitzer.
80. Heyne, Bürgermeister.
81. Hoffmann, Carl, Lehrer an der Gemeindeschule.
82. Hoff mann, Max, Rector an der Gemeindoschule.
83. Hoffmann, Richard, Kaufmann.
84. Ho ff mann, Bruno, Fabrikbesitzer.
85. Hoffmann, Adolf, Fabrikbesitzer.
86. Hofmeister, Rentier.
87. Hornig. Gasanstalts-Director.
88. *Hüttig, E. L., Particulier.
Digitized by Google
231
89. Jaekel, Moritz, Vorwerksbcsifczer.
90. Jaekel, P., Zimmermeister.
91. Jaekel, L., Eisenbahn-Betriebs-Kassen-Rendant u. Rechnungs-
Rath.
92. Jaenicke, Dr. med., pract. Arzt.
93. Jochmann, B., Fabrikbesitzer.
94. Jungfer, Stadtrath.
95. Kadersch, Hauptmann a. D., Eisenbahn -Secretär.
96. Kahlbaum, Dr. med., Sanitätsrath, Director der Nerven-Heil-
Anstalt.
97. Kamm, Dr. med., pract. Arzt.
98. Katz, E., Kaufmann.
99. Katz, Arthur, Kaufmann.
100. Katz, Dr., Bruno Alexander, Chemiker.
101. Kaufmann, Fabrikbesitzer.
102. Kautschkc, Dr. med., pract. Arzt.
103. "Kienitz, Kaufmann.
104. Kleefeld, Alwin, Apotheker.
105. Klug, Gustav, Rentier.
106. Kluge, H., Landgerichts-Secretär.
107. Knappe, Eisenbahn-Bctriebs-Secretär a. I).
108. Knauer, Dr. med.
109. Knauth, Rentier.
110. Kneschke, Dr. med., pract. Arzt.
111. Koch, Reinh., Lehrer an der Gemeindeschule.
112. Köhler, H., Apothekenbesitzer.
113. Körner, Rentier.
114. Koppe, Hauptmann a. D.
115. Koritzky, Mauermeister.
116. Korn, B., Rentier.
117. Kosch, Major a. D.
118. Krause, Lehrer an der Mädchen -Mittelschule.
119. Krüger, Dr. med., pract. Arzt.
120. Kurth, Regierungs-Baumeistor und Fabrik-Director.
121. Landau, Landgerichtsrath.
122. Langen, W., Rentier.
123. Lee der, Gerhard, Procurist.
124. v. Lengerke, Dr. med., pract. Arzt.
Digitized by Google
232
126. Lesshafft, Dr. med., pract. Arzt.
126. Lichtenberg, Kaufmann.
127. Lind n er, P.. Apothekenbesitzer.
128. Linn, Dr., Direetor der höheren Töchterschule
129. Linne, A., Lehrer.
130. Loebell, Dr. med., Arzt.
181. Löschbrand. Stadtrath a. D.
132. Lorenz. Fedor, Vorwerksbesitzer.
133. Lüders, Erwin, Stadtrath a. D. und Mitglied des Reichstage.*.
134. Lüders, Major d. L. und Ingenieur.
135. Maetzke. 'Eduard, Kaufmann.
136. Mager, Fabrikbesitzer.
137. Mattheus, Oswald, Tuchfabrikant.
138. Mattner, Landsteueramts -Buchhalter.
139. Mauksch, Otto, Fabrikbesitzer.
140. Meissner, Th., Buchhalter.
141. Meissner, Fabrikbesitzer.
142. Mensching, Dr., Justus. Fabrikant.
143. Menzel. Dr. med., pract. Arzt.
144. Menzel, Lehrer an der Gcmeindesehule.
145. Merten, Kaufmann.
140. Metzdorf, Professor an der Realschule.
147. Meyer, Max, Kaufmann.
148. Michaelsen, Dr. med., pract. Arzt..
149. v. Minckwitz, Rentier.
150. M ischner, Dr. med., pract. Arzt.
151. Möller, Dr. med., pract. Arzt.
152. Momm. Kaufmann.
153. Monke, Heinrich, Dr. phil.
154. Mücke, Lehrer an der Realschule.
155. Mühle, Lehrer an der Realschule.
156. Müller. F. A., Lehrer an der Gemeindeschule.
157. Müller. Otto, Fabrikbesitzer, Königlicher Commerzienrath.
158. Müller, Th.. Dr. med., pract. Arzt.
159. Müller, Ernst, Stadtgartenbesitzer.
160. Müller, Ernst, Fabrikbesitzer.
161. v. Mützschefahl, Rentier.
162. Mund, Dr. med., pract. Arzt.
Digitized by Googl
233
163. Nahmmacher, Apotheker.
164. Napp, Archidiakonu8.
165. Naumann, Rittergutspächter.
166. Neubauer, F., Kaufmann.
1 67. Nenmann, Post - Secretär. .
168. Neu mann, Bernhard, Kaufmann.
169. Neumann, F. B., Baumeister.
170. Neu mann. Anna, verw. Kaufmann.
171. Nickau, Lieutenant a. D. und Rechnungsrath.
172. Nicolai, Hauptmann im 19. Infanterie -Regiment.
173. Niedner, Geheimer Regierungsrath a. D.
174. Niemetz, M.. verw. Gehcim-Calculator.
175. Nobiling, Stadtrath.
176. Otto, Zahnarzt.
177. Paul, Dr. med., pract. Arzt.
178. Peikert, Assistenzarzt.
179. Phil ler, Landgerichtspräsident a. D.
180. Potel, Dr. med., pract. Arzt.
181. Prasse, Herrmann, Rechtsanwalt.
182. Primke, Rentier.
183. Prinke, Stadtrath.
184. v. Puttkammer, Hauptmann a. D.
185. Putzler, Dr., Professor und Conrector am Gymnasium.
186. *v. Rabenau, Dr. phil., Custos der Sammlungen und Bibliothekar.
187. Raupach, Ingenieur und Fabrikbesitzer.
188. Reiber, Buchdruckereibesitzer.
189. Reich, G., Kaufmann.
190. Reiche, Oberstlieutenant z. D.
191. Reimann, Lehrer an der höheren Töchterschule.
192. Rochel, Alfred, Dr. phil., Lehrer.
193. Rode, Oberst z. D.
194. Rosemann. Rentier.
195. v. Rosenberg-Lipinski, Bergrath.
196. Rosettenstein, Dr. med., pract. Arzt.
197. Ruscheweyh, Vorsteher der Communalständischen Bank.
198. Sattig, Buchhändlor.
199. Schäfer, pract. Arzt.
Digitized by Google
234
1200. v. Schenckendorff, Freiherr, Telegraphen-Directionsrath a. D..
Mitglied des Hauses der Abgeordneten.
201. Schenk, Dr., Zahnarzt.
202. Scherzer, Brauereidirector.
203. Scheuner, Rudolf, Kaufmann.
204. v. Schickfus, Oberst a. D.
205. Schiedt, H., Fabrikbesitzer.
206. Schindler, Dr. med., pract. Arzt.
207. Schlabitz, Bittmeister a. D., Mitglied des Hauses der Ab-
geordneten und Stadtrath.
208. Schläger, Kaufmann.
209. Schlüter, verw. Stationsvorsteher.
210. Schmidt, E-, Rentier.
211. Schmidt, Oswald, Lehrer an der Gemeindeschule.
212. Schnackenberg, Königlicher Bergwerks-Director a. D.
213. v. Schölten, Major z. D.
214. Scholz, Stadt-Bauinspector.
215. Scholz, Dr. med., Geheimer Sanitätsrath.
216. Scholz, Alfred, Kaufmann.
217. Scholz, C, Dr. med., pract. Arzt.
218. Schubert, Oscar, Banquier.
219. Schück, Dr. med., pract. Arzt.
220. Schultze, Gustav, Kaufmann.
221. Schuster, Dr. phil., Fabrikbesitzer.
222. Schuster, Louis, Fabrikbesitzer.
223. Schuster, Oscar, Fabrikbesitzer.
224. Schwidtal, Baugewerksschul-Oberlehrer.
225. Seeger, Generalmajor.
226. Seeger, Max, Dr. med., pract. Arzt.
227. Seidel, Lehrer an der Gemeindeschule.
228. Seidel. Reichsbankbuchhalter.
229. Seydel, Major a. D.
230. Sommer, C, Lieutenant d. L., Gymnasiallehrer a. D.
231. Sondermann, Ober-Ingenieur.
232. Sperling, Königlicher Gartenbau-Director.
233. Starke, G., Königlicher Hoflieferant und Kunsthändler.
234. Stein, Dr. med., pract. Arzt.
235. Steinert, Dr. med., pract. Arzt.
Digitized by Google
235
236. Stolzenburg, Dr. med., Stabsarzt im 19. Infanterie-Regiment.
237. Strassburg, 0.T Kaufmann.
238. Strempel, Restaurateur.
231». Struve, H., Landwirth.
240. Tägcr, Forstmeister.
241. Teichfeld, Arnold, Chemiker.
242. v. Thaden, Bau-Ingenieur.
243. T hie mann, Louise, verw. Dr. phil.
244. Thomas, B., Rittergutsbesitzer.
245. Totschek, Adolf, Kaufmann.
246. v. Treskow, Major a. D.
247. Tschentscher, Lehrer an der Realschule.
24«. Tschierschky, Stadtrath und Polizei-Dirigent.
249. Tzschaschel, Buchhändler.
250. LThl. Obers tlieutenant z. D.
251. *van der Velde, Dr., Professor am Gymnasium.
252. Vöhl and, Kaufmann.
253. Walter, F. M., Kaufmann.
254. Wobei, Felix, Kaufmann.
255. Webel, Rudolph, Kaufmann.
256. Weber, C, Rentier.
257. Weil, Dr. phil., Fabrikbesitzer.
25«. Weissen berg, Dr. med., Sanitätsrath.
259. Wendriner, Landgerichtsrath.
260. Wieland, Bäckermeister.
261. Wiener, Lehrer an der Gemeindcschulc.
262. Wiesner, Herrmann, Kaufmann.
263. Wilhelmy, Fabrikbesitzer.
264. Winkler, Dr. phil.
2»K>. Woithe, Lehrer an der höheren Töchterschule.
266. Wollanke, Königlicher Regierungs- und Baurath in Berlin.
267. Wulff, Kaiserlicher Reichsbank-Director.
268. Wurst, Dr. med., pract. Arzt.
269. Zehme, Dr., Gewerbeschul-Director a. D.
270. Zeidler, Mühlen-Baumeister.
271. Zeitzschel, Dr., Oberlehrer am Gymnasium.
272. Zenker, Hermann, Fabrikbesitzer.
273. Zeruik, Dr. med., pract. Arzt.
Digitized by Google
236
274. Ziegel, pract. Zahnarzt.
275. Zimmermann, G., Rentier.
B. Auswärtige:
276. I) eh misch, Rittergutsbesitzer auf Nieder-Ludwigsdorf.
277. Eekoldt, Rittergutsbesitzer auf Klein-Neundorf.
278. *F ehrmann, Oberbergamts- Rcndant in Berlin.
279. Fi ekler, G., Rittergutspächter in Gersdorf O.-L.
280. Gürcke, M., Dr. phil., Custos am Botanischen Garten in Berlin.
281. v. Haugwitz, E., Rittergutsbesitzer auf Ober-Neundorf.
282. *Hoffmann, Wirthsehaftsrath in Wien.
283. Jungmann, B., Rittergutsbesitzer auf Posottendorf.
284. Kolde, Pfarrer in Lissa bei Penzig.
286. *Liebig, Forstrath in Prag.
286. Lucius, Rittergutsbesitzer auf Pfaffendorf.
287. *Pelican, Bürgermeister in Neustädtel.
288. Rudolph, Fedor, Gutsbesitzer in Girbigsdorf.
289. Schäffer, Rittergutsbesitzer auf Florsdorf.
290. Schlobach, Fabrikbesitzer in Neuhammer.
291. *Schön, Lehrer eraer. in Rothwasser.
292. v. Uslar, Rittergutsbesitzer auf Schlauroth.
293. v. Witzleben, Major d. L. und Rittergutsbesitzer auf Moys.
Veränderungen während des Druckes:
Neu aufgenommen:
294. Baum, Ernst, Landgerichtsrath.
295. Bau mann, Julius, Maurermeister.
296. Beisert, Hauptmann a. D.
297. Bergmann, Alfred, Hofjuwelier.
298. Bornheime r, Fritz, Director.
299. Bublitz, Major a. D.
300. Dieckhoff, Dr. med., pract. Arzt.
301. v. Fiebig-Angelstein, Rittmeister a. D.
302. Kaiserbrecht, W., Fabrikbesitzer.
303. Kapler, Hauptmann a. D.
304. Pruck, A., verw. Kaufmann.
Digitized by Googl
237
305. Hielten, Regierungs- und Baurath.
306. Schulz, G., Rentier.
307. Seil, Dr. med., pract. Arzt.
308. Starke, Otto, Baurath a. D.
309. Wünsche, A., Rentier.
Gestorben:
Halberstadt (No. 68), Hecker (No. 73).
Ausgeschieden:
Linne (No. 129), Seeger {No. 226), Teichfeld (No. 241).
*
Digitized by Google
I
Beamte der Gesellschaft
a. Hauptgesellschaft.
Erster Präsident: Uhl.
Zweiter Präsident: Feyerabend.
Secretär: Freise.
Stellvertreter des Secretärs: Mund.
Kassirer: Ebert.
Bibliothekar: v. Rabenau.
Hausverwalter: Jäkel (Paul).
Custos der Sammlungen: v. Rabenau.
Ausschuss-Director: Kahlbaum.
Mitglieder des Ausschusses: Böttcher, Cohn, Danneil, Körner,
Mühle, Nobiling, Reiche, Sattig, Schnackenberg.
Weissenberg.
b. Sectionen.
Oeconomische Section:
Vorsitzender: Schaff er.
Stellvertretender Vorsitzender: Lucius.
Secretär: Kapler.
Medicinische Section:
Vorsitzender: Weissenberg.
Secretär: Freise.
Stellvertretender Secretär: Micha eisen.
Geographische Section:
Vorsitzender: Blumensat h.
Secretär: v. Bredow.
»
Zoologische Section:
Vorsitzender: v. Rabenau.
Secretär: Mühle.
Digitized by Google
239
Mineralogische Section:
Vorsitzender: vacat.
Secretär: vacat.
Botanische Section:
Vorsitzender: Kahl ha um.
Secretär: Barber.
Chemisch-physikalische Section:
Vorsitzender: Weil.
Secretär: vacat.
Anmerkung: Diejenigen wirkliehen Mitglieder, welche wegen besonderer Verdienste um
die GeselUchaft aas correspoiidircnden Mitgliedern iu wirklichen Mitgliedern bestätigt wurden,
«>wie diejenigen, welche frei von Geldbeiträgen sind, sind mit einem * and diejenigen, welche ihre
B«treg»pfHcht durch Capital abgelöst haben, sind mit ♦» bezeichnet worden.
Statuten
der
Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz.
Revidirt im Jahre 1802.
§ 1.
Die im Jahre 1811*) begründete Naturforschende
< iesellschaft zu Görlitz hat den Zweck, die Naturwissen-
schaften zu fordern, einerseits durch Forschung, mit be-
sonderer Beachtung der Oberlausitz, andererseits durch
Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse und An-
schauungen.
§ 2.
Demgemäss unterhält und vermehrt sie ihre natur-
wissenschaftlichen Sammlungen und die Bibliothek, ver-
anlasst populär naturwissenschaftliche Vorträge und giebt
periodisch naturwissenschaftliche Abhandlungen heraus.
Nameo uml
Zwo<-k
Thiltigk.ut
§ 3.
Die Gesellschaft besteht aus:
1) wirklichen Mitgliedern,
2) correspondirenden Mitgliedern,
3) Ehrenmitgliedern.
* Im Jahr«* IMU entstand in Garlitz ein«1 oniit ho logische
(iesellschaft, welche im Jahre 1823 den Namen „Naturibrschende
Oesellschaft44 annahm.
AbhudL Bd. XXI.
Mitglieder.
1«
Digitized by Google
•242
§ 4.
Zur Aufnahme als wirkliches Mitglied der Gesell-
schaft ist ein schriftliches, beim Präsidio einzureichendes
(■iesuch erforderlich; die Wahl selbst erfolgt in der
nächsten Hauptversammlung auf dem Wege der Ballotage
durch einfache Stimmenmehrheit.
Wirkliche Mit-
pliwler, deren
Aufnahme
deren Pflichten
«ml KfHiti-
Krla-s d«r \lt>\-
(.'orii-spondirenilo
Mitglieder
§ 5-
Jedes wirkliche Mitglied ist verpflichtet:
1. bei seiner Aufnahme das im Archiv aufbe-
wahrte Original der Gesellschafts -Statuten
mit seiner Namens - Unterschrift zu versehen,
oder, wo dies nicht thunlich ist, ein gedrucktes
von ihm unterschriebenes Exemplar der
Statuten zu den Acten einzusenden,
2. ein Eintrittsgeld,
3. einen vierteljährigen Beitrag zur Gesellschafts-
Kasse zu bezahlen.
Die Höhe des Eintrittsgeldes und des vierteljährigen
Beitrages wird durch Beschluss der Generalversammlung
festgestellt, zur Zeit beträgt das Eintrittsgeld 4 Thlr.,
der vierteljährige Beitrag 1 Thlr.
Dagegen erhält jedes Mitglied ausser Diplom.
Statuten und Mitgliederverzeichniss den letzterschienenen
Band der von der Gesellschaft herausgegebenen „Ab-
handlungen14, sowie alle während der Dauer seiner .Mit-
gliedschaft erscheinenden Bände.
Ein Erlass der Beiträge kann ausnahmsweise durch
den Ausschluss beschlossen werden; doch muss ein solcher
Beschluss in geheimer Abstimmung 3/< der Anwesenden
für sich haben.
Die Aufnahme der correspondirenden Mitglieder
erfolgt ganz wie die der wirklichen. Sie zahlen ein
Eintrittsgeld von 4 Thlr., aber keine laufende Beiträge,
dagegen erwartet die Gesellschaft von ihnen, dass sie
sich an der Förderung der Gescllschaftsz wecke durch
Digitized by Google
24.;i
Corres pondenz betheiligon und die erscheinenden Ab-
handlungen zu dem für sie ermässigten Preise kaufen.
Ausnahmsweise ernennt die Gesellschaft correspon-
rlirende Mitglieder ohne deren Antrag, die so Ernannten
zahlen kein Eintrittsgeld.
Die von der Generalversammlung durch Majorität Kiwmmi<i$ii»<ii>r.
erwählten Ehrenmitglieder haben alle Rechte der wirk-
lichen Mitglieder, ohne zu Beiträgen verpflichtet zu sein.
§ «.
Wer aus der Gesellschaft austreten will, hat dies, Austritt,
unter Zurückgabe des Diploms, schriftlich dem Präsidio
anzuzeigen, ist jedoch verbunden, alle ihm gegen die
Oesellschaft obliegenden Verpflichtungen bis zum Schlüsse
clos Vierteljahres, in welchem die Abmeldung erfolgt, zu
erfüllen.
Will ein solcher, freiwillig Ausgetretener wieder Wiedereintritt,
von Neuem Mitglied werden, so gelten dieselben Be-
stimmungen bei seiner Aufnahme wie bei jedem Anderen,
der früher nicht Mitglied war. Erfolgt der Austritt
wegen Wegzugs von Görlitz, so hat der Wiedercintretcndo
kein Eintrittsgeld zu bezahlen. In allen anderen Fällen
t*t der Ausschuss verpflichtet, darüber zu entscheiden,
ob von Neuem ein Eintrittsgeld gezahlt werden muss.
8 &
Ausschliessung kann die Gesellschaft gegen ein Au*.ehii™ung.
wirkliches Mitglied sofort beschliessen, wenn dasselbe,
trotz dreimaliger schriftlicher Aufforderung, zwei Jahre
lang die Geldbeiträge nicht geleistet hat, oder überhaupt
eine Schuld bei der Gesellschaft anwachsen liess, welche
die Summe der zweijährigen Beiträge erreicht, Auf die
ihm gemachte Anzeige von seiner Ausschliessung hat
der Betreffende dami sein Diplom und die Schuldsumme
einzusenden, widrigenfalls auf dem Wege Rechtens
solches von ihm eingeholt wird.
Digitized by Google
ZuHHiiimeu-
küulte.
Aus anderen Gründen kann Ausschliessung nur
dann stattfinden, wenn auf Antrag des Ausschusses in
der Generalversammlung */» der anwesenden Mitglieder
dafür stimmen.
§ 10.
Die gewöhnlichen Zusammenkünfte der Ge-
sellschaft finden nach einem, vom Ausschuss alljährlich
aufzustellenden und von der Generalversammlung zu
genehmigenden Plane regelmässig statt.
Sollte ausserdem eine Zusammenkunft der Gescll-
schafts-Mitglieder wünsehenswerth erseheinen, so hat der
Präsident rechtzeitig dazu einzuladen.
8 11
Sert innen.
Haupt vorsnimn-
lunß.
Die Sektionen der Gesellschaft, welche in wissen-
schaftlicher Beziehung selhstständig, in administrativer
dem (Tanzen untergeordnet sind, halten und ordnen ihre
Versammlungen nach eigenem Ermessen, und hat der
von der Seetion alljährlich zu wählende Vorstand jede
Zusammenkunft dem Präsidium vorher schriftlich mit-
zutheileu. Jedes Mitglied der Gesellschaft hat das Keeht,
an allen Seetionsversammlungen Theil zu nehmen.
8 L2.
Zur Erledigung der Verwaltungsgeschäfte fin<len
jährlich drei Hauptversammlungen der wirklichen und
Ehren-Mitglieder statt, und zwar um Michaelis, um Neu-
jahr und um Ostern. Die Einladung zu diesen Ver-
sammlungen erlässt der Präsident in den von der Haupt-
versammlung zu bestimmenden I Lokalblättern unter An-
gabe der Tages-Ordnung.
In der Michaelis -Versammlung hat ausserdem der
Seeretär der Gesellschaft einen Jahresbericht über das
wissenschaftliche Leben und die materiellen Verhältnisse
der Gesellschaft vorzutragen: ebenso haben die anderen
Gcsellsehaftsbeainten und die Seetionsvorsteher über die
ihnen anvertrauten Zweige des Gesollschaftslcbciis zu
berichten.
Digitized by Google
245
Die in den Hauptversammlungen zu führenden
Protokolle werden gedruckt und bilden einen Theil der
Abhandlungen der Gesellschaft.
§ 13.
Das Präsidium besteht aus:
dem 1. Präsidenten,
dem 2. Präsidenten und
dem Secretär.
Die übrigen Beamten sind:
1) der stellvertretende Secretär,
2) der Kassirer.
;J) der Bibliothekar,
4) der Hausverwalter,
5t der Inspector der Sammlungen.
Der erste Präsident und Secretär worden auf zwei
Jahre gewählt, und zwar in der Weise, dass in dem
einen Jahre der Präsident, im nächsten der Secretär
gewählt wird. Die übrigen Boamtcn werden alle auf
ein Jahr gewählt.
Auf Antrag des Ausschusses kann die General-
versammlung besehliessen, Beamte auf längere Zeit an-
zustellen und dieses Verhältniss contraetlich regeln.*)
§ 14.
Der erste Präsident leitet die wissenschaftliche Entt«r Pra*i.i«nt.
Thätigkeit der Gesellschaft, sorgt für Ausführung der
Beschlüsse der Hauptversammlungen und des Aus-
schusses, repräsentirt die Gesellschaft und beaufsichtigt
das Archiv.
§ 15.
Der zweite Präsident unterstützt den ersten Zweiter
Präsidenten in seiner Thätigkeit und vertritt ihn in
Behinderungsfällen.
*) Amn. Dieser Zusatz ist in der Hauptversammlung vom
22. Mär/. 1872 beschlossen und vom Ober- Präsidium der Provinz
am 1'2. Juni 1872 bestätigt worden.
l»ra«idmm.
UCRlllU'.
Digitized by Google
24(i
* 1«.
Der Secretär clor Gesellschaft ist im Allgemeinen
verbunden, das Haupt-Geschäfts- Journal zu führen, in
den Versammlungen der Gesellschaft zu protokolliren
und die ganze Correspondenz derselben zu expediren.
Ausserdem erstattet er den Jahresbericht und vertritt
die Präsideuten, wenn beide behindert sind.
§ 17.
steiiv«rii*t«Ki»»r ]_>er Stellvertreter des Secretärs unterstützt
den Secretär und vertritt ihn in Behinderungsfällen.
§ 18.
Hii.iioti.oknr. Der Bibliothekar hat die Bibliothek der Gesell-
schaft zu verwalten und der Gesellschaft alljährlich
darüber Bericht zu erstatten.
* 19.
Der Kassirer verwahrt die Kasse und führt über
Einnahme und Ausgabe Rechnung, hat auch die Bei-
träge der Mitglieder an die Gesellschaftskasse einzu-
ziehen.
Jedesmal zur Michaelis -Hauptversammlung über-
reicht er den am Tage vorher gefertigton Kassen -Ab-
schluss nebst den dazu gehörigen Belägen an den Prä-
sidenten und trägt einen, das Wesentliche davon ent-
haltenden Auszug der Gesellschaft vor.
Die Jahresrechnung hat der Kassirer innerhalb
8 Wochen nach dem Kassenabschlusse dein Ausschüsse
zu legen, welcher die Revision derselben veranlasst und
sie der nächsten Hauptversammlung zur Decharge an
den Kassirer übergiebt.
§ 20.
Der Inspector der Sammlungen hat die verant-
wortliche Aufsicht über sämmtliche Naturalien -Samm-
lungen der Gesellschaft.
Inspector der
Sumrolungen
Digitized by Google
247
Zu seiner Unterstützung ernennt der Ausschuss
nöthigenfalls aus der Zahl der Gesellsehaftsmitglieder
• inzelnc Gehülfen.
* 21.
Der Hausverwalter hat die Aufsicht über das Hausverwalter.
<u*sellschafts-Gebäudo zu führen.
§ 22.
Der Ausschuss besteht aus:
1) dein Director,
2> 10 von der Hauptversammlung gewählten
Mitgliedern.
1. Er vertritt die Hauptversammlung in admini-
strativer Hinsicht.
2. Er stellt den jährlichen Etat kurz vor der
Miehaelis-Hauptversammlung zu deren Genehmigung auf.
3. Er setzt die drei Hauptversammlungen für jedes
Jahr an.
4. Er bewilligt alle unvorhergesehenen Ausgaben.
5. Er bestimmt Zeit und Art der Gesellsehafts-
tVstü.-likeiten.
6. Er übt die Coutrole über die Verwaltung aus.
Bei den vom 1. bis 5. incl. aufgeführten Functionen
wird der Ausschuss durch das Präsidium und die Be-
amten unterstützt, welche daher solchen i gemischten)
Aii^ohuss-Sitzungen mit vollem Stimmrecht beizuwohnen
haben. Zu diesen gemischten Ausschuss-Sitzungen ladet
der Präsident der Gesellschaft ein und führt in denselben
den Vorsitz, doch müssen mindestens 6 Ausschuss -Mit-
glieder anwesend sein, um die Versammlung besehluss-
tahig zu machen.
Die sub 6 aufgeführte Function (Controle der Ver-
waltung! übt der Ausschuss allein,' ohne Präsidium und
Beamte.
Zu solchen engeren Ausschuss-Sitzungen ruft
der Director des Ausschusses die Mitglieder desselben
nach seinem Ermessen, so oft er es für noth wendig
hält, zusammen.
Functionen
AunchiWKes.
O«>nii*oht.o Aus-
*<-h uns- Sit «untren
Engwe Aus-
schuueSitzungen.
Digitized by Google
248
Wenn in einer gemischten Ausschuß«- Sitzung bei
Geldbewilligungen die Majorität der anwesenden Aus-
sehuss-Mitglieder den Wunsch ausspricht, die Angelegen-
heit in einer engeren Aussehuss-Sitzung zu erledigen, so
hat der Ausschuss - Director eine solche einzuberufen, in
welcher dann endgültig über die Bewilligung ent-
schieden wird.
Wenn nur Ausschuss-Mitglieder abstimmen, so giebt
bei Stimmengleichheit der Ausschuss - Director den Aus-
schlag; in den gemischten Ausschuss -Sitzungen giebt
bei Stimmengleichheit der Präsident den Ausschlag.
§ 23.
Au»chtw«. Der Ausschuss - Director wird alle *2 Jahre von
der Hauptversammlung gewählt. Er beruft die reinen
Ausschuss -Sitzungen und hat in denselben den Vorsitz.
Auch steht ihm das Recht zu. vom Präsidium alle
Acten zur Einsicht einzufordern.
§ 24.
Art d«r Wahlen, Die Wftni dos p^dii, des Ausschuss-Directors und
der Beamten geschieht in der Michaelis-Hauptversammlung
durch schriftliche Abstimmung über jeden einzelnen. Die
absolute Stimmenmehrheit entscheidet. Von den 10
Ausschussmitgliedem scheiden in jedem Jahre die Hälfte
aus, sind aber wieder wählbar, die 5 neuzuwählenden
werden in einer schriftlichen Abstimmung durch relative
Stimmenmehrheit gewählt, doch muss diese Stimmen-
mehrheit mindestens V« der Stimmenden betragen.
Jedes wirkliche Mitglied ist verpflichtet, eine auf
ihn gefallene Wabl anzunehmen, wenn dasselbe nicht
bereits 3 oder mehr Jahre hintereinander ein Gesell-
schafts-Amt bekleidete.
Ehrenmitglieder sind zwar wählbar, aber nicht zur
Annahme verpflichtet. In ganz besonderen Fällen kann
die Hauptversammlung ein Mitglied von der Annahme
eines Amtes entbinden.
Digitized by Google
249
$ 25.
Alle in das Vermögen und Eigenthum der Gesell-
schaft, oder in deren innere Organisation wesentlich
eingreifende Veränderungen können nur durch allge-
meinen Gesellsehaftsbeschluss, Dßi dem die Stimmen-
mehrheit entscheidet, in's Werk gesetzt werden.
Die Einladung erfolgt durch die von der Haupt-
versammlung zu bestimmenden Lokalblätter unter An-
gabe des Zweckes der Vorsammlung.
§ 26.
Die Gesellschaft bevollmächtigt hierdurch ein für Oerivhtiid«« He-
allemal den jedesmaligen Präsidenten: ihre Rechte in ^ i^J.iln""*
vorkommenden Fällen vor Gericht wahrzunehmen; Ver-
träge aller Art mit rechtsverbindlicher Kraft abzu-
sehliessen, wobei der Präsident die Gellschaftsbeschlüsse
zu beobachten hat und sich entgegengesetzten Falles
der Gesellschaft gegenüber regresspflichtig macht, ohne
dass indessen dadurch dem anderen Contrahenten gegen-
über eine Ungültigkeit des Vertrages entsteht; insbe-
sondere auch Eintragungen im Hvpothckenbuche nach-
zusuchen t Löschungs-Einwilligungen zu ertheilcn und
rechtsgültige Hypothekcmpiit.tung zu leisten, Processe, in
denen die Gesellschaft als Klägerin oder Verklagte auf-
tritt, für sie zu führen, in denselben Vergleiche abzu-
schliessen, oder sie zur definitiven Entscheidung zu
bringen, auch Executionen aller Art nachzusuchen, ohne
dass es hierzu für die speziellen Fälle einer besonderen
Vollmacht Seitens der Gesellschaft bedarf.
Per Präsident ist vorkommenden Falles berechtigt,
einem gesetzlich befugten Rechtsanwalt, die Wahrnehmung
der Rechte der Gesellschaft zu übertragen und eine be-
sondere Vollmacht auf diesen auszustellen.
Behufs der Legitimation des Präsidenten
ist die statutenmässig erfolgte jedesmalige Wahl
desselben vom Ausschuss-Collegio der Ortspolizei-Behörde
anzuzeigen, um geeigneten Falls von dieser Behörde ein
Legitimations-Attest für den Präsidenten zu erlangen.
Statuten-
VorßiiderunK'-n
ninl
(WrllsohnftsS-
»«»si-hliis.««
Digitized by Google
'250
§ 27.
.\utk.sui,,f j,n Fal]e der Auflösung der Gesellschaft, welche
dann von selbst eintritt, wenn die Zahl ihrer Mitglieder
bis auf 3 herabgesunken ist, fallt sämmtliches Eigenthum
der Gesellschaft an die Stadt Görlitz zur Verwendung
für wissenschaftliche Zwecke.
Urkundlich sind diese Statuten zum Beweise der
Genehmigung von den in der heutigen Hauptversamm-
lung gegenwärtigen Mitgliedern der Gesellschaft durch
Unterschrift vollzogen worden.
Görlitz, den 11. October 1X62.
(Unterschriften.)
Digitized by Google
Vorstehende Statuten worden auf Grund der Aller-
höchsten Ordre vom 18. Februar d. J., welche wörtlich
wie folgt lautet:
Auf Ihron Bericht vom 14. d. Alts, ermächtige
Ich Sie hierdurch, über die Bestätigung der
zurückfolgenden Statuten der Naturforschenden
Gesellschaft in Görlitz ressortmässige Ent-
scheidung zu treffen.
Berlin, den 18. Februar 1863.
(gez.) Wilhelm.
(geggez.) v. Mühlor. Gr. Eulenburg.
An den Minister der geistlichen etc. Angelegen-
heiten und den Minister des Innern.
hierdurch bestätigt.
Berlin, den 30. März 1863.
(L. S.)
Dir Minister der geistliebei, InUrricfala- ,k „. . k
, , . her Minister des Innern,
ind Kedir mal • Jneelegenhnten.
. , gez. Gr. Eulenburg,
gez. v. Mühler. 6 b
B^tätlgrnny.
ü. No. 4626. M. d. g. A. I. 26H9. A. M. d. J.
Corrigenda und Addenda
zu den
„Beiträgen zur Lepideptoren-Fauna der preussischen
Oberlausitz".
Von C. S o in m v r.
Aarrolepidoptereii.
827. Lies statt „Heft 17L Heft 7.
IMU». Lies statt „und dort" und doch.
1000. Cnethocampa Phurora. Tr. Die X» p. wurde in neuester Zeit
öfter bei Niesky Anfang Juli beobachtet ( W. Harr).
1093. Lies statt „Orbana" Orbona.
1578. Caradriria Palustris. Hb. Der F.-O. Schönberg hat fortzufallen.
1897. Erastria Vcnustula. Hb. Anstatt Lichtenau -Lauban mitss es
Kohlfurt lietisgen.
22HO. RJn/jmria Mdanaria. L. Der F.-O. Sehönberg hat fortzufallen.
22bT>. Abraxas Sijhata. Sc. Neu für die Ü.-L. Von Wolf b. Muskau
entdeckt.
2291. Vemlia Mwiiraria. L. Neu für die Ü.-L. Erst an wenigen
Stellen beobachtet, hier aber meist hfg. Sichere F.-O. siml
Buchberg-Lauban (z. B. 12./5. 95 s. hfg.: Sehönberg l T )
Microlepidopteren.
Bei Ephelia Kuenella Z. Hat der F -0. Sehönberg fortzufallen.
t>95. Tortrix Costana. F. Kommt auch bei Schönberg (Tj vor.
874. Cocht/Us Heyrfeniana H S. (St/nonifniiefehkr) ist =
878. rmplicitana H. S. u. schon von Niesky bekannt.
895. Cochylis Gilriromana. Z. Von Wh. bei Lichtenau- Lauban
entdeckt.
967. PenUüna Metallicana. Hb. Kommt auch b. Schönberg vor.
Digitized by Google
-
i
3<
Abhandlungen
der
Naturforschenüen Gesellschaft
ZU
Görlitz.
Zweiundzwanzigster Band.
Mit einem (Jrundrisse des Krdu^srlmsse.s und des erst«*» Stuckes
des Museums -(ielmudrs.
Aut' Koste» der < 'JesHIseliat't.
■
(itiRLIT/,
In Kunnuissio» d<r HlicIjIiuimII m- r-.ji H. T / - . Ii ;i > he ]
1898.
Digitized by Google
Digitized by Google
Inhalts-Verzeichnis.
Seite
Beitrüge zur Lepidopierenfauna der preussischen Oberlausitz. Im An-
schlüsse an das Werk von H. B. Möschler: ..Die Schmetterlinge der
Oberlausitz- zusammengestellt vom G ymnasiallehrer a.D. C.Sommer
in Görlitz. II. Teil 1
Verzeichnis der auf den Philippinen lebenden Landmollusken. Von
Dr O. v. Möllen d o r ff in Kowno 26
Über die Erosion der Pflanzen in deu Kalkgebirgen. V«»n Dr. Max
Eckert. L'niversitiit. Leipzig 209
Zur Ornis der preussischen Oberlausitz. Nebst einem Anhange [Iber
die sächsische. Von William Baer in Niesky 225
Flora der Oberlausitz preussischen und sächsischen Anteils einschliesslich
des nördlichen Böhmens. Auf Grund eigener Beobachtungen unter
Berücksichtigung älterer doristiseher Arbeiten zusammengestellt von
E. Barber in Görlitz. I.' Teil 337
Monats- und Jahres-(vbersicht der Beobachtungen an der Königlichen
meteorologischen Station Görlitz im Jahre 1 H< »5. Zusammengestellt
von Louis Hüttig in Görlitz 380
Gesellschafts-Nachrichten 397
Verzeichnis der Mitglieder 455
Grundriss des Erdgeschosses und des ersten Stockes des Museums-
Gebiiudes am Schlüsse.
Beiträte zur Lepidopterei-Fanna der prenssiscbeo Otalautz.
Im Anschlüsse an das Werk von H. B. Möschlor: „Die Schmetter-
linge der Oberlausitz" zusammengestellt vom Gymnasial-Lehrer a. D.
C. Sommer in Görlitz.
II.
Die folgenden Beiträge sind eine Fortsetzung meiner im
XXI. Bande der Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu
Görlitz S. 37 — 78 und S. 262 veröffentlichten Arbeit, und beziehe ich
mich auf die a. a. 0. gegebene allgemeine Einleitung.
Die auf die preussische Oberlausitz unmittelbar bezügliche Literatur
hat sich in der Zwischenzeit nicht wesentlich vermehrt. Eine in der
deutschen ent. Zeitschrift (Iris) X, 158 — 160 von R. Pfitznor (früher
Rothenburg O.-L.) erschienene kleinere Arbeit erwähnt einige dort
gefangene individuelle Aberrationen überall verbreiteter Gross-
schmetterlinge und hat deshalb kein faunistisches Interesse für unser
Gebiet.
Der Vollständigkeit wegen sei hier noch eine kleine Notiz in
den Arbeiten der schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur 46, 167
erwähnt, in der über eine von Dr. Wocke unternommene Excursion
nach Niesky berichtot wird. Die Ergebnisse derselben sind aber von
ihm längst wissenschaftlich in seinem, von mir benutzten „Verzeichniss
der Falter Schlesiens" niedergelegt, so dass diese Notiz nur historisches
Interesse hat.
Von grosser Wichtigkeit sind dagegen wenigstens mittelbar für
unser Gebiet die in den drei letzten Jahren veröffentlichten Arbeiten
von C. T. Schütze in Rachlau bei Bautzen. Wenn sich diese auch
ausschliesslich mit der sächsischen O.-L. beschäftigen, so ist trotzdem
Abhandl. Bd. XXII. 1
Digitized by Google
2
ihre Bedeutung für unser Faunengebiet eine hervorragende, da eine
Trennung so nahe gelegener, geologisch und climatiseh so nahe
stehender Gebiete wissenschaftlich nicht durchführbar ist. Sämmt-
liche Vorkommnisse auf dem Rothstein bei Sohland, dem Löbauer
Berge und anderen Basaltkuppen Sachsens werden sich — wenn nicht
schon gefunden auch auf den benachbarten, geologisch ähnlichen
Bergen der pr. O.-L. auffinden lassen.
C. T. Schütze veröffentlichte in der „Festschrift der naturwissen-
schaftlichen Gesellschaft Isis in Bautzen" (Bautzen 1806) S. 54 — 63
eine sehr schätzenswerthe Arbeit über „die Schmctterlingsgattung
Ncpticula. Z.u, welche im Vereine mit dem Wocke'schen, Nickerl'sehen
und Sorhagen'schen Verzeichnisse den muthmasslichen, an Gewissheit
grenzenden Bestand an Arten dieser erst in letzter Zeit von uns iu
Angriff genommenen, höchst schwierigen Gattung in der pr. O.-L. fest-
zustellen geeignet ist.
In der deutschen entom. Zeitschrift (Iris) veröffentlichte Schütze
ausserdem „die Grossschmetterlinge der sächsischen Obcrlausitz".
(VIII, 265 283; IX, 321- -343). Diese Arbeit schlichst bisher mit
den Spinnern (eingeschlossen) ab. Besonders interessant aber sind die
n Mittheilungen über einige Kleinschmetterlingc", die in der Stett. cnt.
Zeit. 58, 11 — 23 erschienen. Dieselben behandeln biologisch folgende
z. Th. in der pr. O.-L. noch nicht aufgefundenen Arten: Graph, dis-
cretana Wk. ; Graph, leguminana Z.; Retin. margarotana HS.; Xysni.
astrella HS.; Tin. ignieomella HS.; Gel. muscosella Z.; Gel. tragicella
Heyd. und But. paullella Z.
Neue Mitarbeiter an den Beiträgen haben sich nicht gefunden;
die Excursionen dagegen haben eine wesentlich grössere Ausdehnung
dadurch gewonnen, dass der bisher ganz vernachlässigte Kreis Hoyers-
werda mehrfach bereist wurde; auch das Isergebirge und der sehr
beachtenswerthe Fundort Kodersdorf-Horka sind einbezogen worden.
Die Höhe von Lohsa (Hoyerswerda) beträgt 127,8 m, die von Koders-
dorf-IIorka 182,4 m, die vom Wittighaus 840 m.
Es ist mir auch an dieser Stelle ein Bedürfniss, den Herren, die
mich bei den folgenden Aufzeichnungen mit Rath und That unter-
stützten, ganz besonders aber den Herren Torge, v. Treskow,
Wiesenhütter und Dr. Wocke, meinen aufrichtigsten Dank ab-
zustatten.
Digitized by Google
Bevor ich aber mit der Aufzählung der neu aufgefundenen
Arten, beziehentlieh der Fundorte seltenerer Vorkommnisse beginne,
möchte ieh noch einige Worte vorausschicken.
Bisher habe ich mich bei meinen faunistisehen Beiträgen streng
an die politischen Grenzen der pr. O.-L. gehalten; es würde diese;
Beschränkung unwissenschaftlich sein, wenn es sich um die annähernd
endgiltige Feststeilung do9 augenblicklichen Bestandes der lepidoptero-
logischon Fauna des Gebietes handelte. In diesem Falle wären Ge-
biete der preussischen Niederlausitz, der sächsischen Oberlausitz, des
böhinisch-lausitzischen Gebirges, sowie Theile des Isergebirges, soweit
sie den Oberlauf lausitzischer Flüsse umschliessen, faunistisch hinzu
zu ziehen, sodass ungefähr die von Möschler gegebene Begrenzung
des Gebietes einzuhalten wäre. Da es sich hier aber nur um Bei-
träge zu einer Fauna handelte, war eine localo Einschränkung nicht
nur gestattet, sondern mit Rücksicht auf Arbeitsteilung geboten, da
gleichzeitig, wie schon erwähnt, auch der sächsische Theil faunistisch
bearbeitet wird. Wäre der von den Görlitzer Sammlern viel durch-
forschte, faunistisch zum Gebiete, politisch zu Sachsen gehörige Roth-
stein und der Löbauer Berg hier berücksichtigt worden, so wäre zwar
das folgende Verzeichniss nicht unwesentlich bereichert worden; vieles
aber wäre doppelt publicirt worden, und diese Beiträge wären für die
sich nothwendig machende Neubearbeitung der schlesischen Lepidop-
teren-Fauna weniger übersichtlich geworden.
Eine Fortsetzung dieser Beiträge in den Abhandlungen der Gör-
litzer Naturforschenden Gesellschaft wird für eine Reihe von Jahren
nicht möglich sein, da voraussichtlich der 23. Band ganz den Resul-
taten der in Angriff' genommenen, neuen geologischen Untersuchung
der Oberlausitz gewidmet sein wird; es erscheint mir daher sehr er-
wünscht und für weitere Forschungen geradezu nothwendig, den
jetzigen Stand unserer Kenntniss der am wenigston bekannten Lepi.
dopteren-Gruppen, ich meine der Tineina, Mieropterygina, Pterophorina
und Alucitina durch kurze Aufzählung aller in der pr. O.-L. bisher
aufgefundenen Arten festzustellen, damit auf dieser Grundlage weiter
gebaut werden kann.
Zum Schlüsse möchte ich noch das Augenmerk aller ernsteren
Sammler ganz besonders auf die Erforschung der Görlitzer Haide hin-
lenken. Wohl ist allen Botanikern und Entomologen der Rcichthum
dieser Haide an interessanten Vorkommnissen bekannt; entomologisch
1*
Digitized by Google
I
4
ist sie aber noch recht wenig erschlossen, obwohl alle bekannteren
Lepidopterologen und Coleopterologen der Lausitz und viele Schlesiens
in ihr gesammelt haben. Es gehört hierzu ein längerer, ständiger
Aufenthalt in ihr, der nicht einmal Entsagung erfordert, da an den
wichtigsten Punkten für nicht allzu verwöhnte Ansprüche überall
genügende Unterkunft gefunden wird, und die Haide reich an land-
schaftlichen Reizen ist.
Jedes Jahr giebt uns der Fang in der Görlitzer Haide neue
wichtige Ergebnisse; ich erinnere nur daran, dass ich 1895 hier Cala-
motropha paludella Hb., in diesem Jahre die hochinteressante Anaitis
paludata Thnbg. v. imbutata Hb. in grösserer Anzahl als für Schlesien
und Mitteldeutschland neu auffand. Auch von einer anderen Seite
steht die Veröffentlichung eines hochinteressanten Vorkommnisses der
Görlitzer Haide bevor. Soviel steht aber schon jetzt fest, dass sie den
Moorgegendon der norddeutschen Seenplatten faunistisch nahe steht.
Der Hoyerswerdaer Kreis scheint nicht ganz zu halten, was ich
mir von ihm versprochen habe, doch muss auch er noch eifrig durch-
forscht werden; dagegen dürfte das noch viel zu wenig bekannte Iser-
gebirge unsere Fauna um manches interessante Vorkommniss bereichern,
auch glaube ich, dass ein Vergleich desselben mit dem übrigen Sudeten-
zuge manches neue ergeben wird.
Die von Möschler In seiner Arbeit: „Die Schmetterlinge der Oberlaiisitz4'
und in den Nachtrügen zu derselben nicht aufgeführten Arten sind enrsiv und
j;esperrt gedruckt, beziehentlich als für die pr. O.-L. neu besonders bezeichnet
Abkürzungen.
G.
Görlitz.
T.
Torge.
L.
Lichtenau-Lauban.
v. T.
von Treskow.
Sieg.
Siegersdorf.
Sch.
Schmidt.
N.
Niesky.
Wh.
Wieseuhütter.
O.-L.
Oberlausitz.
Wk.
"Wocke.
pr.
preussisch.
Z.
Zoller.
M.
Möschler.
F.-O.
Fundort.
Grossschmetterliuge.
729. Pleretes matronula L. Diese grosse Seltenheit wurde 18. 6. 96
in einem frischen Exemplare auf dem Kämpfenberg bei Königs-
hain erbeutet.
Digitized by Google
I
871. Furaea betulina Z. Der F.-O. Schönberg hat fortzufallen, da
das von T. erhaltene o sich als Solenobia triquetrella F. R.
herausgestellt hat; dagegen habe ich das Thier bei Nikrisch
gefunden.
894. Laria L. nigrum Mueller habe ich mehrfach als Rp. von Görlitz
und Nikrisch erhalten.
1028. Arsilonche albovenosa Götze. Neu für die Lausitz und
Schlesien, da der einzige F.-O. bei Breslau seit langon Jahren
die Art nicht mehr aufweist. Dieselbe wurde als Rp. 20. 9. 90
auf einer gemeinschaftlichen Excursion von W. Baer bei Lohsa-
Hoycrswerda entdeckt und von mir zur Entwickeln ng gebracht.
Die Futterpflanze war eine Carex-Art.
1200. Agrotis cursoria Hufn. Neu für die Lausitz, von Wh. bei
Lichtenau-Lauban gefunden.
1324. Dianthoccia irregularis Hufn. war in meinen ersten Beiträgen
als fraglich aufgeführt worden: meine damals ausgesprochene
Vermuthung, dass Praegcr die Art aus Neuruppin erhalten
haben könne, hat sich bestätigt, so dass die Art zu streichen ist.
1479. Nonagria sparganii Esp. war bisher nur einmal bei Siegersdorf
gefunden; am 30. 8. 97 erbeutete ich dio Art Abends auf dem
Anstände an Schilf in Kohlfurt.
1490. Tapinostola fulva Hb. und ab. fluxa Tr. ist weit über dio
niederen Theile der O.-L. verbreitet, aber immer nur sehr ver-
einzelt zu finden. Rothenburg, Niesky (7. 10. 96. W. Baer).
1501. Leucania impudens Hb. Neu für die O.-L., von Wh. bei
Lichtenau und 23. 6. 96 bei Nicolausdorf auf dem dortigen
Torfmoore in copula erbeutet.
1531. Leucania albipuncta Tr. ist bisher sehr selten im Gebiete beob-
achtet worden; deshalb führe ich als neuen F.-O. Lohsa (Hoyers-
werda) an, wo ich die Art 26. 8. 97 köderte.
1585. Amphipyra livida F., bisher nur von Petorshain bekannt, fing
Kahle 17. 8. 97 bei Daubitz.
1602. Taeniocampa opima Hb. stellt sich als verbreitet heraus: neuer
F.-O. ist die Gegend des Wohlenteiches b. Kohlfurt (8. 5. 96 v. T.).
1609. Mosogona oxalina Hb. Die erst 1894 von mir entdeckte Selten-
heit köderte ich auch bei Lohsa-Hoyerswerda 20. 9. 96. Das
Thier schreitet offenbar in ost-westlicher Richtung vorwärts.
Digitized by Google
6
1653. Xanthia gilvago Esp. ist verbreiteter, als es schien; Görlitz
7. 10. 96 am Köder.
1779. Plusia festucae L. In dem Teichgebiete der O.-L. wahrscheinlich
weit verbreitet, aber seit vielen Jahren nicht beobachtet. Am
26. 8. 97 fand ich bei Lohsa- Hoyerswerda eine Anzahl von
Puppen, die an die Blätter von Kalmus so angesponnen waren,
dass sie durch eine leichte Krümmung des Blattes schon aus
ziemlicher Entfernung sichtbar wurden; sämmtliche Puppen
lieferten binnen 13 Tagen dio Falter.
1963. Catocala clecta Bkh. erweist sich als im Niederlande verbreiteter;
20. 9. 96 nnd 26. 8. 97 fing ich 3 Exx. bei Lohsa-Hoyerswerda
am Köder; auch bei Niesky wurde sie in letzter Zeit in mehreren
Exx. erbeutet.
2043. Tholomiges turfosalis Wk. war seit fast zwanzig Jahren nicht
beobachtet worden; eine am 27. 6. 97 nach dem alten F.-0.,
dem Torfstich bei Nicolausdorf, unternommene Excursion stellte
das Vorhandensein der Art fest, doch gelang es mir bei den
ungünstigen örtlichen Verhältnissen nur, 2 Exx. zu erbeuten.
Das Thier fliegt freiwillig nur nach Sonnenuntergang auf den
sumpfigsten »Stellen des Bruches.
(2129.) Acidalia straminata Tr. ein neuer F.-O. der wonig beobachteten
Art ist Kohlfurt, wo ich die Art 29. 6. 97 auf sterilem Sand-
terrain fing.
(2163.) Acidalia dilutaria Hb. ist. neu für die pr. O.-L.; ich fing die
Art 30. 6. 95 im Gesträuch an der Neisse b. Görlitz u. 29. 6. 97
bei Kohlfurt.
2235. Abraxas sylvata Sc. Das erste Ex. in Schlesien beobachtete
W. Wolf in Muskau (vergl. die Abh. XXT, 252). In aller-
neuester Zeit wurde die Art am Steinberge bei Lauban und
bei Tzschocha am Queiss in Anzahl gefangen. Auch im eigent-
lichen Schlesien bürgert sie sich in allerneuester Zeit ein, wie
ich einer brieflichen Mittheilung des Dr. Wocke entnehme.
2489. Aspilates strigillaria Hb. Auch in der O.-L. scheint nur die
ab. grisearia Stgr. vorzukommen, wie die bei Kohlfurt und
Daubitz von mir und Kahle gefangenen Exx. beweisen.
2552. Anaitis paludata Thnbg. v. imbutata Hb. Diese höchst inter-
essante, für Schlesien und die Lausitz, überhaupt für Mittel-
deutschland neue Art, fing ich am 29. 6. und 2. 7. 97 in grösserer
Digitized by Google
7
Anzahl auf einer Moorwiese bei Kohlfurt. Ausführlicheres über
diesen Fang wird in der deutschen entora. Zeitschrift (Iris) ver-
öffentlicht werden.
2808. Eupithecia helveticaria B. Von dieser seltenen Art fing ich ein
frisches 9 auf dem Kirchhofe in Görlitz unter einem Lebens-
baume.
Kle I lisch nie ttcrl inge.
3*20. Crambus uliginosellus Z. Neu für die O.-L. Dieser in der
pr. O.-L. längst vermuthete aber bisher nicht beobachtete Art
fing ich 29. 6. und 2. 7. 97 auf der unter N. 2552 erwähnten
Torf wiese bei Kohlfurt.
391. Crambus deliellus Hb. wurde von v. T. auch bei Kohlfurt 8. 97
entdeckt.
G73b. Teras comparana Hb. ab. comariana Z. wurde schon früher von
Wh. bei Kohlfurt beobachtet, wo die Art 5. 10. 9b' wieder
gefunden wurde.
074. Teras aspersana Hb. Neu für die pr. O.-L.; ich fing 24. 10. 97
2 Exx. in einem, an eine feuchte Wiese stossenden Gebüsch bei
Görlitz. Heinemann, Wocke, Sorhagen, Frey und andere Autoren
erwähnen nur eine; Sommerform; die Art hat aber wie forru-
gana Tr. — selasana HS., der sie überhaupt sehr nahe steht,
eine zweite (vielleicht nur unvollständige) Generation.
t>78. Teras selasana HS. Dass selana als 1. Generation zu ferrugana
Tr. gehört, dürfte wohl zweifellos sein, obgleich eine Eizucht
den directen Beweis noch nicht geliefert hat. Die Art war
dieses Jahr an den Flugplätzen von ferrugana namentlich in
Kohlfurt und Rödersdorf fast häufig; auch bei Oppelsdorf bei
Zittau war sie im Juli nicht selten.
898. Cochylis ambiguana Froel. kommt auch bei Petershain vor.
(1. 6. 97.)
991. Penthina bifasciana Hw. fing ich 21. 6. 97 bei Rödersdorf.
1048. Grapholitha aemulana Schi. Die im eigentlichen Schlesien noch
nicht gefundene, auch in Norddeutschland nur wenig beob-
achtete Art wurde ausser bei Schönberg nun auch bei Posotten-
dorf-Görlitz 10. 8. 9tJ in 2 Exx. von v. T. erbeutet.
10*K). Grapholitha ravulana HS. Diese in Schlesien sehr seltene Art
klopfte ich 28. 5. 97 bei Nikrisch aus Schlehdorn: sie ist neu
für die pr. O.-L.
Digitized by Google
8
1174. Grapholitha orobana Tr. ebenfalls neu für die pr. O.-L. und
in Schlesien sehr selten, wurde von v. T. 2. 7. 97 bei Charlotten-
hof entdeckt.
1205. Phthoroblastis ochsenheimeriana Z. Das ? bei dieser Art (vergl.
diese Abh. 21, 77) hat fortzufallen.
1207. Phthoroblastis flexana Z. Diese für die pr. O.-L. neue Art
wurde bei Görlitz von v. T. mehrfach gezogen und von mir
gefangen.
Verzeichniss
der bisher in der pr. O.-L. beobachteten Tineina, Micro-
pterygina, Pterophorina und Alucitina.
Vergl. die angeführten Abkürzungen; die hinter dem Strich ohne Nummer an-
geführten Arten werden voraussichtlich noch in der pr. O.-L. aufgefunden werden.
Tinelna.
Choreutidae.
Choreutis Hb. (1303) myllerana F. vcrbr., b. Sieg. gem. —
bjerkandella Thnbg.
Simaethis Leach. (1306) pariana Cl. verbr. u. hfg. ; (1309) den-
tana Hb. verbr. u. n. sltn. — diana Hb.
Talaeporidae.
Talaeporia Hb. (1329) pseudobombycella Hb. verbr. u. meist
n. sltn.
Solenobia Z. (1336) pineti Z. verbr. u. hfg.; die partheno-
genetische Form lichenella Z. z. B. b. Sieg, an Zäunen, Allee-
bäumen u. Steinen hfg.; (1308) triquetrella F. R. gem.;
Schönb., Sieg, sltn., aber nur in der parthenogenetischen Form.
Lypusidae.
Lypusa Z. — maurella Z.
Tineidae.
Diplodoma Z. (1349) marginepunctella Stph. wohl verbr. Schön-
berg; L.; Sieg.
Xysmatodoma Z. (1351) melanella Hw. b. Sieg, die 9 9 Säcke
gef. — astrella HS.
Digitized by Goo
9
Scardia Tr. (1359) boleti F. verbr. u. n. sltn.: (1360) tessula-
tolla Z. sltn. N.; Sieg.
Blabophanes Z. (1365) imella Hb. sltn. G. (8. 6. 95); Schönb.;
(1368) ferruginella Hb. verbr. u. n. sltn.; (1370) rusticella Hb.
verbr. u. n. sltn. — monachella Z.
Tinea Z. (1372) fulvimitrella Sodof. nur b. L. beob.; (1374) tapet-
zella L. verbr. aber durchaus n. hfg.; (1375) arcella F. L. u.
Schönb., nach M. verbr.; (1380) picarella Cl. s. sltn. b. Sieg.;
(1384) quercicolella HS. nur bei N.; (1385) granella L. verbr. u.
bis zur Schädlichkeit gem.; (1386) cloacella Hw. wohl nur Abart
der vor., hfg. in getrockneten Steinpiken u. s. w.; (1390) igni-
comella HS verbr. aber sltn., N. G.; Schönb.; L.; (1403) misella Z.
verbr. u. n. sltn.; (1404) fuscipunctella Hw. verbr.; (1405) pelli-
onella L. verbr. aber meist zieml. sltn., 1897 in Unzahl aus Vogel-
nestern von N. gezogen; (1417) lapella Hb. verbr., in Unzahl aus
Vogelnestern aus N. gezogen; (1419) semilfulvclla Hw. in d. Haide-
gegend b. N. u. Sieg.; (1427) argentimaculella Stt. im Grenz-
gebiete nach Sachsen beob. -— parasitella Hb.; arcuatella Stt.
Phylloporia Hein. (1428) bistrigella Hw. nur b. Sieg. beob.
Tineola HS. (1434) bis'elliella Hum. verbr. u. b. G. s. schädlich;
auch in getrockneten Insekten u. selbst in getrockneter Semmel
beob.
Lampronia Stph. (1440) morosa Z. Melaune- Reichenbach u.
Sieg, sltn.; (1444) luzella Hb. N. : Posottendorf-G. (v. T.); L., wo
Wh. d. Ep. zieml. hfg. auf dem Buchborge unter Buchenlaub
fand, von denen er aber nur 1 Ex. erzog; (1445) praelatella S. V.
im Vorgeb. verbr.; (1446) rubiella Bjerk. wie die vorige. - ■- stand-
fussiella Z.
Incurvaria Hw. (1447) muscalella F. verbr. u. n. sltn.; (1449)
pectinea Hw. verbr. u. z. B. b. Sieg. 5 oft gem. um Birken; (1450)
tenuicornis Stt. nur v. N. bekannt; (1451) körneriella 7*. L. u.
Sieg., wo der Falter im Haugsdorfer Grunde 6 in Menge um
Buchen fliegt; (1459) capitella Cl. nur von L. bekannt; (1461)
oehlmanniella Tr. verbr. u. oft hfg., namentlich um Espen; (1463)
rupella SV. ein von Zeller bestimmtes, b. Schönb. von T. 8. 6. 79
gef. Ex. befindet sich in meiner Sammlung.
Nemophora Hb. (1464) swammerdamella L. verbr. u. hfg.; (1465)
panzerella Hb. nur v. N. bekannt ; (1467) schwarziella Z. nur im
Digitized by Google
10
Vorgeb. b. Königshain-G. u. Nonnenberg-L. beob.; (1489) pilulella
Hb. N.; Petershain: Sehönb.: L.; (1470) pilo.lla F. nur von Sieg.;
Kohlfurt u. Petershain, also bisher nur aus der Haidegegend
bekannt; (1471) metaxella Hb. G.: Schönb.: I,.
Adelidae.
Adela Latr. (1472) fibulella F. Charlottenhof; Königshain: L.
u. Sieg.; (1475) rufifrontclla Tr. Schönb. u. Neissethal: (1478)
rufimitrella Sc. verbr. wenn auch nicht überall, b. Petershain gem.
Mitte 5. um Cardaminc pratensis L.; (1479) violella Tr. verbr.;
(1400) ochsenheimeriella IIb. verbr.; im Haidelande nur b. Sieg.;
(1491) congruclla FR. nur im Haidelande b. N. u. Sieg.; (1494)
degeerella L. verbr. u. gem.: (1495) croesella Sc. verbr., um junges
Eichenlaub schwärmend: (1497) associatella Z. nur von L.; (1498)
viridella Sc. verbr. u. meist gem.; (1499) euprella Thnbg. verbr.
u. n. sltn.
Neinotois Hb. (1500) metalliens Poda. verbr. u. n. sltn.: (1505)
cupriacrllus Hb. nur von L. bekannt, desgl. (1515) minimellus
Z. u. (1517) dumeriellus T)up. — fasciellus F.; violellus Z.
Gchsenheirnerid ae.
Gehsenheimeria HS. G52H) birdella Curt. jedenfalls verbr. be-
sonderer F.-G. nicht angegeben: (1522) vaccuhüla F. R. wie die
vorige, Sieg.; taurclla S. V.
Teichobid ae.
Teichobia HS. - verhuella Stt.
Acrolepid ae.
Acrolepia Curt. (1526) cariosella Tr. L: (1530) asscctella Z. N.;
L. ; Sieg.; (1535) granitella Tr. L. — pygmaeana Hw.
Roeslerstammia Z. (1538) erxlebella F. verbr. aber einzeln.
Hy ponomeutid a e.
Scythropia Hb. (1544) crataegella L. zieml. verbr. u. zuweilen
hfg. : Hyponnmeuta Z. (1549) vigintipunetatus Retz. verbr. u. n.
sltn.: (1550) plumbellus S. V. verbr. u. meist hfg.; (1551) irro-
rellns Hb. nur von Sieg, bekannt; (1552) padellus L. verbr. u.
gem.: (1553) rorellus Hb. nach M. verbr. aber einzeln, was ich
aber bezweifele, da die Art in keinem meiner Sonderverzeiehnisse
aufgeführt ist und auch in Schlesien u. Brandenburg sehr wenig
verbr. zu sein scheint; (1554) malinellus Z. verbr. u. n. sltn. bis
Digitized by Google
11
zur Schädlichkeit gem.; (1656) eagnagellus Hb. verbr. u. gem.;
(1558) evonymellus L. verbr. u. gern.
Swammcrdamia Hb. (1563) heroldella Tr. verbr. u. n. situ.;
(1564) oxyacanthella Dup. Posottcndorf-G.: Schönb.; L.; Sieg.;
(1566a) pyrella Villers, verbr. u. meist hfg. — combinella Hb.;
spiniella Hb.
Prays Hb. — curtisellus Don. u. v. rusticus H\v.
Ateraelia HS (1574) torquatclla Z. wenig verbr.: b. N. u. L.
Argyresthia Hb. (1582) ephippella F. verbr. u. gem.: (1583)
nititlella F. z. verbr. u. n. sltn.; (1585) scmitestaceella Curt. nur
vom Nonnenberge b. L. bekannt, wo Wh. die Art im Buchen-
walde s. hfg. fing, jedenfalls im Vorgebirge verbreiteter: (1587)
albistria Hw. verbr. u. u. sltn.; (1588) spiniella 7j. die Bemerkung
M. F. II, 112 beruht auf einem Irrthumc; nur von Sieg., wo
Schm. die Art in einigen Exx. zwischen Birkengestrüpp fing;
(1589) conjugella Z. nur von Schönb. u. L. bokannt; (1591) men-
dica Hw. N.: Gersdorf-G.: Schönb.; (159G) fundella K. F. Sieg.;
L.; (1597) retinella Z. verbr. u. n. sltn.: (1598) abdominalis Z.
nur im Haidelando bei N. u. Sieg, einzeln um Wachholder; (1(>03)
Cornelia F. verbr. wenn auch nicht gem.; (1606) pygmaeella Hb.
verbr. aber meist einzeln; (1007) goedartella L. verbr. u. gem.;
(1608) brockeella Hb. wie die vorige; (1605)) laevigatv.lla HS.
Charlottenhof-G., jedenfalls verbreiteter, Rp. in den Trieben von
Larix. Herr Dr. Wocke macht mich darauf aufmerksam, dass
Mr. Bankcs auf Grund von Exx. aus Schönberg (O.-L.) in Schlesien,
die sich in der Zcller'schen Sammlung befinden, eine neue Argy-
resthia atmoriella Bankes aufgestellt hat. Voraussichtlich stimmen
die von T. an Zeller abgegebenen Stücke mit den übrigen Lau-
sitzer Exx. überein; ob aber diese neue Art haltbar oder laevi-
gatella ist, scheint Dr. Wk. zweifelhaft; (1610) amiantella Z. b.
Sieg. n. sltn., Rp. in vorjährigen Fichtenknospen 5. u. G.; (1612)
arceuthina Z. nur b. Sieg, selten aus Wachholdergebüsch ge-
scheucht; (1613) illuminatella Z. wie es scheint ziemlich verbr.,
aber n. überall; (1614) certella Z. vereinzelt in der Haid«? b. N.
u. Sieg.; (1616) aurulentella Z. nur von Sieg, bekannt — glau-
cinella Z. ; dilectella Z.; andereggiella Dup.; glabratella Z.; prae«
colella Z.
Digitized by Google
12
Cedcstis Z. (1617) gysseleiiiella Dup. verbr. u. in der Haide
hfg.; (1618) farüuvtella Z. wie die vorige aber seltener.
Ocnerostoma Z. piniariella Z. verbr. u. hfg.
Plutellidae.
Eidophasia Stph. (1621) messingiella F. R. von Wh. hfg. b. L. gcf.
Plutella Schrk. (1624) porrectella L. verbr. u. n. sltn.; (.1626 1
cruciferarum Z. verbr. u. gem.; (1627) annulatella v. bicingulata
Z. früher b. L. mehrfach gef.; in neuerer Zeit auch b. Sieg, ent-
deckt.
Cerostoma Latr. (1639) radiatella Don. verbr. u. n. sltn.; (1641)
parenthesella L. nur b. L. aber früher n. sltn. beob.; (1643) syl-
vella L. verbr.; (1645) alpella S. V. 21. 7. 1)4 Posottendorf-G.
(v. T.) u. Sieg. n. sltn.; (1647) asperella L verbr. u. namentlich
in Gärten, selbst mitten in der Stadt G. n. sltn.; (1649) horri-
della Tr. mit Sicherheit nur von L. bekannt; (1652) xylostella Z.
verbr. u. meist hfg., selbst mitten in der Stadt G. in Gärten; —
vitella L.; sequella Cl.; scabrella L.: nemorella L.
Orthotaelidae.
Orthotaelia Stph. (1654) sparganelhi Thnbg. G.; Schönb.; Sieg,
n. sltn.
Chimabacchidae.
"Dasystoma Curt. (1655) salicellum Hb. verbr. u. n. sltn.
Chimabacche Z. (1656) pliryganella Hb. verbr. u. hfg.; (1657)
fagella F. überall gem.
Gelechidae.
Semicopsis Hb. (1658) anella Hb. verbr. u. n. sltn.; (1659)
strigiilana F. meist mit der folgenden zusammengeworfen, wohl
verbr.; (1660) avellanella Hb. überall gem.
Epigraphia Stph. (1662) stvinkellneriana S. V. wohl verbr..
mit Sicherheit aber nur von G. u. L. u. Nikrisch (19. 5. 97, aber
verllogen) bekannt.
Psecadia Hb. (1664) pusiella Roem. im Isergebirge verbr. daher
sicher auch in dem zur pr. O.-L. gehörigen Theile desselben;
(1666) bipunctella F. verbr. aber sltn.; (1667) funerella F. nur
vom Buchberge b. L. bekannt aber sicher verbreiteter — sex-
punctella Hb.
Exaeretia Stph. allisella Stt.
Digitized by Google
13
Pepressaria H\v. (1C81) costosa Hw. N.; Kohlfurt; Schönb.;
L.; (1684) flavella Hb. u. v. sparmanniana F. verbr. u. meist n.
sltn.; (1688) pallorella Z. verbr. aber n. hfg.; (1692) assimilella
Tr. nur in der Haidegegend bei Tzschirne, Ullersdorf; Sieg.;
Kohlfurt; (1703) arenella S.V. z. verbr. u. n. sltn.; (1704) pro-
pinquella Tr. L. u. Sieg.: (1707) laterella S.V. verbr. u. hfg.;
(1721) oeellana F. L. u. Sieg.: (1723) alstroemeriana Cl. nur von
N.: (1724) purpurea Hw. z. verbr. aber sltn.: (1725) liturella Hb.
verbr. u. n. sltn.; (1726) conterminella Z. Schönb. u. Sieg.; (1727)
impurella Tr. L.; Schönb.: ('1721») applana F. verbr. u. n. sltn.;
(1730) ciliella Stt, L., durch Zeller bestimmt; (1741) hepatariella
Z. 11. 8. 67 von Wh. b. L. gef. u. von Zeller bestimmt; (1744)
parilella Tr. Schönb.; (1754) badiella Hb. Sieg.; an Fenstern
in Gebäuden; C17G6) olerella Z. in der Haidegegend b. Sieg.;
(1767) albipunctella Hb. z. verbr.; (1771) pulcherrimella Stt. z.
verbr. b. Schönb.; L.; Sieg; (1774) chaerophylli Z. nur b. L.
beob. ; (1775) absynthiella Hb. in Schlesien noch n. gef.; ein b.
Schönb. v. T. 28. 7. 78 gef. u. von Zeller bestimmtes Ex. befindet
sich in meiner Sammlung; (1781) nervosa Hw. 3. 5. 95 von mir
b. Kohlfurt gefangen; scopariella Hein.; subpropinquella Stt.;
yeatiana F.; capreolella Z.; angelicella Hb.; astrantiae Hein.; sarra-
cenella Roessl.; selini Hein.; depressella Hb.; pimpinellae Z.; hcra-
cliana Deg. ; artemisiae Nick.; ultimella Stt.
Gelechia Z. (1790) pinquinella Tr. G.; Schönb.; L., jedenfalls
überall zu finden: (1791) nigra Hw. G. ; L.; sltn.; (1793) musco-
sella Z. Schönb.; (1794)? cuneatella Dgl. wenige Tage vor seinem
Tode schrieb mir Schm., dass er voraussichtlich diese Art in 3 Exx.
in seiner Wohnung gefangen habe; (1795) rhombella S. V. verbr.
wenn auch n. hfg.; (1796) rhombelliformis Stgr. b. Sieg, sltn.;
(1803) incomptella HS. nach Wk. i. d. Lausitz; (1808) distinctella
Z. verbr. u. n. slt. ; (1818) nigricans Hein. = fumatella Dgl.
(nach Hering) in der hellen Form oppletella HS. 19. 7. 79 b. Schönb.;
(1818) sororculella Hb. nur auf Torfmooren der Haidegegend sltn.;
(1820) velocolla Dup. verbr. u. hfg.; (1825) peliella Tr. vorzugs-
weise in der Haidegegend aber auch bei Schönb.; (1826) ericetella
Hb. überall gem.; (J827) infernalis HS. in Birkenschlägeu b.
Sieg. i). sltn.; aber auch von mir in Kieferwäldern der Haide b.
Kohlfurt (23. 6. 95) u. auf dem Isergebirgskamme beim Wittig-
Digitized by Google
14
haus (14. 6. 97) gef.; (1830) lentiginosella Z. L.; u. Schönb.;
(1833) mulinclla Z. Sieg, zieml. situ.; (1838) malvella Hb. z.
verbr.; (1839) galbanclla Z. verbr. doch n. hfg.; (1840) angustella
Hein, nach Dr. Wocke vielleicht nur sehr dunkel bestäubte galba-
nclla Z.. von mir in 2 Exx. '23. 6. 95 b. Kohlfurt in Kiefernwald
(Vacc. inyrtillus) gef.; (1844) continuella Z. nicht nur in der
Uaidegegend verbr., sondern auch b. Schönb. u. L.; überall situ.;
(1848) solutella Z. nur b. N.; (1849) longicornis Curt. verbr. u.
meist hfg.; (1850) diftinis Hw. zieml. verbr. u. n. sltn.; (1859)
electella Z. verbr. u. n. sltn.; (1802) lugubrella F. nur von G.
bekannt — interruptella Dgl.; sealella Sc.
Brachmia Hein. (1871) mulfetella SV. z. verbr., L.; N.; Sieg.;
aber n. hfg.; (1872) pruinosella Z. bisher nur b. Sieg., wo die
Art n. sltn. ist; Rp. in jungen Blättern von vacc. uliginosum.
jedenfalls weiter verbr.
Bryotropha Hein. (18S0) terrella Hb. verbr. u. gem.; (1883)
decrepitclla HS. z. verbr.; (1884) lutescens Const. ein Ex. meiner
Sammlung stammt aus Schönb. (T.), auch in der hiesigen Museums-
sammlung stecken zwei Lausitzer Exx. aber ohne nähere F.-O.-
Angabe; (1890) senectella Z. N. u. Schönb.; (1901) affinis Dgl.
b. Sieg, beob.; (1902) umbrosella Z. N. u. L.; — domestica Hw.
basaltinella Z.
Lita Tr. (1911) psilella HS. 20. 7. 94 b. Posottendorf-G. (v. T.)
u. von mir hfg. (19. 7. 97) an den Ausläufern des Isergebirges
b. Oppelsdorf beob.; (1915) artemisiella Tr. verbr. u. gem.;
(191«) atriplicella HS. Posottendorf-G.; Schönb.; Sieg.: (1922)
obsoletella FR. nur von L. bekannt (Wh., Z.); (1924) tussi-
laginella Hein. sltn. b. Sieg.; (1942) acutninatella Sirc. nach
Wk. b. G., sonst noch sltn. b. Sieg.: (1953) knaggsiella Stt. s.
sltn. b. Sieg.; (1954) maculea Hw. Schönb. u. Sieg., jedenfalls s.
verbr.; (1957) tricolorella Hw. L.; (1900) maculiferella Dgl.
z. verbr., Schönb.; L. ; Sieg.; n. hfg.; (1902) junctella Dgl. nach
M. verbr., mit Sicherheit nur von Schm. b. Sieg, nach der Ueber-
winterung an Fenstern etc.; (1904) marmorea Hw. Schönb.; Ij. ;
Sieg. sltn. — strelitziclla HS.; moritzella Hb.; vicinella Dgl.;
fischerella Tr. ; leucomenalclla Z.
Teleia Hein. (1978) vulgella Hb. nach M. verbr. aber mir nur
von L. u. Sieg, bekannt, n. sltn. um Crataegus; (1980) alburnella
Digitized by Google
15
Z. verbr. u. meist hfg.; (' 11)82) sequar Hw. b. .Sieg. n. sltn.:
(1987) humeralis Z. bisher nur von L. bekannt; (19SD) proximella
IIb. überall gem.; (11)81)) notatella Hb. vcrbr. u. n. sltn.: (1990)
wagae Now. Schönb. Hl. 5. 71» (T. Z.); L.; (11)1)1) triparella Z.
Landskrone-G.: Schönb.; L. ; (11)1)4) luculella Hb. verbr. u. n. sltn.;
(1995) dodecella L. verbr. u. n. sltn., Up. bis 5. in den Gipfel-
knospen von Kiefeni — fugitivella Z.: fugaeella Z.
Recurvaria HS. (1997) leucatella Cl. verbr. u. selbst in den
Gärten der Stadt G. hfg. nanella Hb.
Poicilia Hein. (1999) nlbiceps Z. G. (v. T.); Sieg. n. hfg.; (2000)
nivea Hw. Schönb. (24. 8. 79. T. Z.).
Argyritis Hein. (2002) pictella Z. N. u. Schönb.; — superbella Z.
Nannodia Hein. (2(.XJ4) stipella Hb. u. v.? naeviferella Dup.
verbr. u. oft gem.; (2005) hermannella F. verbr. u. hfg.
Apodia Hein. (2007) bifractella Dgl. sltn. b. Sieg.
Ptocheuusa Hein. — suboecllea Stph.; inopella Z.
Parasia Dup. (2019; luppella L. erst b. L. beob.; (2022) car-
linclla Stt. ein Ex. aus X. befindet sich in der Museumssammlung
zu G.; — paueipunctella Z.
Chelaria Hw. (2027 1 huebnerella Don. verbr. u. n. sltn.
Ergatis Hein. (2028) brisclla Tr. Sieg, hfg.; (2034) ericinella
Dup. verbr. u. hfg. — subdecurtella Stt.
Doryphora Hein. (2044) servella Z. nur von N. bekannt; (2057)
lucidella Stph. Schönb. (14. 8. 89) u. Sieg. — pulveratella HS.;
lutulcntella Z.; arundinetella Stt.
Monoehroa Hein. (2001) tenebrella Hb. verbr. u. n. sltn.
Lamprotes Hein. (2062; atrella Hw. Posottend orf-G.; Schönb.;
L.; (2063) unicolorella HS. b. Schönb. von T. entdeckt: (2067)
micella S. V. G.; Schönb.; auch i. d. Haidegegend b. Sieg.
Auacampsis Curt. (20<~8) anthyllidella Hb. L. u. Sieg.; (2082)
ligulella Z. verbr. wenn auch einz. ; (2083) vorticella Sc. verbr. u.
n. sltn. coronillella Tr. ; bigutella HS.; cincticulella HS.; taenio-
lella Z.; sarothamnella Z.
Aeanthophila Hein. (2090) alacella Dup. bisher nur im nied.
Vorgeb. b. Schönb. u. L.
Tachyptilia Hein. (2091) populella Cl. verbr. u. gem.
temerei la Z.
Brachycrossata Hein. (2095) cinerella Cl. verbr. u. gem.
Digitized by Google
16
Ceratophora Hein. (2104) rufescens Hw. nur im nied. Vorgeb.
b. Schönb. u. L. gef. — lutalella HS.
Rhinosia Tr. (2110) ferrugclla S. V. Posottendorf-G. (v. T.),
jedenfalls verbreiteter; (2112) formosella Hb. Sproitzer Basalt-
hügel b. N.
Cladodes Hein. (2114) dimidiella S. V. n. hfg. b. Sieg.; (2115)
gerronella Z. zieml. verbr. Schönb.; L.; Sieg.
Gonia Hein. (2118) pudorina Wk. nur in d. Haidegegend b.
Kohlfurt u. Sieg.
Cleodora Curt. (2123) striatella Hb. verbr. u. gem. (2124) anthe-
midella Hein, wohl verbr., sicher von Schönb. (8. 8. 80); (2128)
cytisella Curt. nur von Kohlfurt bekannt, wo Wh. die Art nahe
am Bahnhofe in Anzahl fing.
Ypsolophus F. (2136) fasciellus Hb. verbr. u. hfg.; (2140) juni-
perellus L. Haidegegend u. L. ; (2142) marginellus F. nach M. nur
auf dem Sachsenberge bei N.; - ustulellus F.; limosellus Schi.
Nothris Hb. (2148) sabinella Z. Haide bei N.; (2149) asinella
Hb. 23. 9. 77 b. Schönb. (T. Z.). — verbascella Hb.
Sophronia Hb. (2154) semicostella Hb. verbr. u. n. sltn.; (2165)
chilonella Tr. n. sltn. b. Sieg.; (2168) humerella S. V. n. sltn. b.
Sieg. u. Oppelsdorf - sicariella Z.
Anarsia Z. spartiella Schrk. bisher nur in der Haidegegend b.
N. u. Sieg.; — lineatella Z.
Pleurota Hb. (2204) bicostella Cl. verbr. u. hfg. — rostrella Hb.
Aplota Stph. (2212) kadeniella HS. Sproitzer Hügel b. N. u.
einmal auf den Basaltbergen b. L. — palpella Hw.
Hypercallia Stph. — citrinalis Sc.
Carcina Hb. (2219) quercana F. verbr. u. hfg.
Enicostoma Stph. (2223) lobella S. V. nach Wk. in der Lausitz:
fehlt meinen sämmtlichen Verzeichnissen, als wohl wenig verbr.
Anchinia Hb. — - cristalis Sc.
Harpeila Schrk. (2242) forficella Sc. verbr. u. n. sltn.; (2246)
bracteella L. sicher v. L., von wo ich ein schönes Ex. b. Wh. sah.
Dasycera Hw. — oliviella F.
Oecophora Z. (2252) tinctella Hb. zieml. verbr. u. n. sltn. ; (2253)
unitella Hb. Haidegegend u. G.; (2261) flavifrontella Hb. verbr.
aber n. hfg.; (2265) pseudospretella Stt. dies Hausthier bürgert
sich in Schlesien und in der Lausitz ein; (2666) fuscescens Hw.
Digitized by Google
17
L. u. b. Sieg, sltn. um Crataegus: (2271) stipella L. vorbr. u. big.
(2273) similella IIb. vorbr. aber .seltener; (2274) einnamomea Z.
wie die vorige; (227«») augustclla Hb. b. Sieg, an einer alten,
einzeln stehenden Eiche n. situ.; sonst nur in 1 Ex.; (22S1) minu-
tella L. verbr. u. n. situ, in freistehenden Gartenhäusern u. s. w. ;
(2285) formoaulla F. verbr. u. n. situ, namentlich an Obstbäumen;
(2295) procerella S. V. Ct.; L. u. Sieg.; also wohl verbr. aber n.
hfg. luridicomella HS.; stroemella F.; tripuncta Hw.; bork-
hausenii Z.; lamdella Don.; schäfterella L.
Hypatima HS. (22W) binotella Tlinbg. verbr. aber sltn. in der
O.-L. wohl nicht an Louicera; (2300) innncielhi Z. b. Sieg. n. sltn.
Blastobasis Z. - phycidella Z.
Glyphipterygidac.
Glyphipteryx Hb. (230«») bergstraesserella F. nur von I.. bekannt ;
(2310) thrasonella Sc. auf feuchten Wiesen in der Haidegegend
b. Petershain u. Rödersdorf sehr hfg.; auch im Vorgeb. verbr.;
(2312) haworthana Stph. eine Specialität der Görlitzer Haide u. b.
N. u. Sieg.; ich habe die Puppe schon im October gef., sodass
die Art nicht nur durch Zucht (Sorhagen),' sondern wohl auch
bisweilen schon im Freien im Spätjahre erscheint; (2313) equi-
tella Sc. 11. «j. 7S b. Schönb. (T.); (2310) fisehorella Z. nach M.
verbr., nach meinen Verzeichnissen nur im nied. Vorg. b. Schönb.
u. L. - forstcrella F.
<t racilaridae.
Gracilaria Z. (2317) alchimiella Sc. verbr. u. gem.; (2320) stig-
matella F. verbr. u. n. sltn.; (2328) talconipennella Hb. zieml. verbr.
u. n. sltn.: (232U) semifascia Hw. nur in d. Haidegegend b. N.;
(2330) populetorum Z. verbr. u. meist n. sltn.; (2331) elongella Z.
verbr. u. hfg.: scheint im Herbst wenig zu Hiegen, da ich sie im
ersten Frühjahre stets ganz frisch fing; (2333) rufipennella Hb.
nur von Sieg, bekannt; (2335) tringipennella Z. verbr. u. n. sltn.;
(2328) syringella F. verbr. u. gem.; (2341) phasianipennellä Hb.
verbr. u. n. sltn., dio var. (piadrupella Z. nur von L.; (2343) auro-
guttella Stph. im nied. Vorgeb. b. L. u. in d. Haide b. Sieg.;
(234«») ononidis Z. nur von L. bekannt quadrisignclla Z.;
omissella Stt. ; imperialella Mn.; hofTmanniella Schi.; kollariella Z.
Coriscium Z. (2353) brongniardellum Z. Schönb.; L. ; Sieg, also
wold verbr. — cuculipennellum Hb.; sulphurellum Hw.
Abhan.il. B.l. XXII. 2
18
Ornix Z. (2356) guttea Hw. zieml. vcrbr. u. n. sltn.; (2364)
fayivora Stt, im Haugsdorfer Grunde b. Sieg. n. sltn.; (2360)
anglicrlla Stt, b. Sieg, gem.; (2367) avellanella Stt, b. G. hfg.,
jedenfalls verbreiteter; (2309) fiuitimclla Z. N. u. L.; (.2370)
tonjuilella Z. zieml. verbr. u. n. sltn.: (2371) scoticella Stt. Haide-
gegend b. N. u. Sieg. u. von mir 24. 5. 97 b. Nikrisch; (2372)
hetulae Stt, Schönb. u. Sieg. n. sltn.; (2374) anguliferelUi Z.
8. 4. 97 b. G. von v. T. erzogen — carpinella Frey; scutulatella
Stt,: eaudulatella Z.
Cole(»phoridae.
Coleophora Z. (2377) juncirolella Stt, mehrere Exx. von
Möschler beiluden sieh in «1er Museumssaininlung u. stammen
wohl sieher von N.; (2378) larieella HS. verbr. u. oft bis zur
Schädlichkeit hfg.; (2380) milripetinis Z. nur von Schönb.:
(2383) limosipennella Dup. nur von L.: (2390) lutipennella Z. G.:
Sieg.; Oppelsdorf, jedenfalls viel verbreiteter; (3292) fusecdinella
Z. verbr. u. n. sltn.; (2393) binderella Kollar. zieml. verbr. u. n.
sltn.; (2394) viininetella Z. b. Sieg. n. situ., jedenfalls verbr.:
(2390) idaeclla Hofm. über die Haidegegend verbr., N.; Kohlf.;
Sieg, aber keineswegs hfg.: (2397) glitzella Hofm. bisher nur von
Sieg.; (2398) vacc 'ni iella HS. nach Wk. in der Ebene bisher nur
b. Kohlfurt, aber auch b. Sieg.; (2399) vitisella Gregson. in der
Ebene u. im nied. Vorgeb. verbr., b. L. nicht beob.; (2400) orbi-
tella Z. nur von N. bekannt; (2403) gryphipennella Bouche. verbr.
u. hfg.; (2404) nigricella Stph. verbr. u. n. sltn.; (2405) pari-
pennella Z. vereinzelt. Landskrone-G.; L. u. Sieg.; (2406) ledi
Stt. i. d. Kohlfurter Haide u. b. Sieg.; jedenfalls mit lodum
palustre in der Haidegegend verbr.;? (2408) fuscocuprella HS.
ein specieller F.-O. fehlt; (2409) alcyonipennella Kollar. zieml.
verbr. aber n. hfg.; (2412) frischella L. sltn. b. Sieg.; (2414)
deauratella Z. nur von Schönb. bekannt; (2415) fabriciella Vill.
Kadischer Berg b. N. u. Sieg.; (2419) hemerobiella Sc. verbr. u.
hfg.; (2422) anatipennella Hb. verbr. u. n. sltn.; (2423) ibipennella
Z. b. Sieg, zieml. sltn.; (2424) paliatella Zk. bisher nur in der
Haidegegend von N. u. Sieg.; (2426) currucipennella Z. bei G.;
L. ; Sieg.; (2438) vulnerariae Z. Schönb. u. L.; (2442) pyrrhuli-
ponnella Z. in der Haidegegend verbr. u. n. sltn.; (24G0) lixella
Z. an dürren Stellen verbr. u. meist hfg.; ?(2473) ballotella F. R.
Digitized by Google
19
nach M. bei N.; es dürfte aber ein Bestimmungsfchler vorliegen;
(2482) discordella Z. nur b. Schönb. beob.; (2484) bilineatella
Z. n. sltn. b. Sieg.; (2490) niveieostella Z. Melauner Schanze u.
Schönb.; (2511) therinolla Tgstr. jedenfalls verbr. wenn auch sicher
erst b. N. u. in Oppelsdorf beob.; (2511b) pratella Z. ein von
mir 23. (i. 97 b. Rödersdorf erbeutetes Ex. bestimmte Wk. als
pratella; (2512) troglodytella Dup. jedenfalls verbr. aber nur
von G. bekannt: (2527) silenella HS. Schönb. u. Sieg., hier auf
den Zschiraer Aubergen stellenweise hfg.; Sack an den Früchten
von Lychnis viscaria; (2530) millefolii Z. erst bei L. beob.; (2536)
argentula Z. b. G. als Rp. auf Schutthaufen hfg.; Sieg.; (2538)
granulatclla Z. nur von L. bekannt; (2541) artemisiae Müll, ich
fand die Rp. in grosser Zahl in einem Steinbruche b. G. an Artc-
misia campestris; nur ein Theil der Säcke war mit Blüthen-
blättchen umhüllt, die Zucht war leider ganz erfolglos; (2545)
otitae Z. Schönb. ; ausserdem befinden sich 2 Exx. aus der Lausitz
in der Museumssaramlung; (2548) flavaginella Z. Schönb. u. L.;
(2553) murinipennella Dup. verbr. u. hfg.; (2555) caespitiella Z.
verbr. u. hfg. — anteunariella HS.; badiipennclla Dup.; uni-
punctella Z.; ochripennella Z.; olivacella Stt.; solitariella Z.;
ahenella Hein.; albitarsella Z.: chalcogrammella Z.; zclleriella
Hein.: brevipalpella Hein.; virgatella Z. ; serenella Z.; coronillae
Z.; gallipcnnella Hb.; ditella Z.; vibicigerella Z.; conspicuella Z. ;
caelebipennella Z.; vibieella Hb.; ornatipeuuella Hb.; wockeella Z.;
arenariella Z.: lineola Hw.; liueariella Z.; dianthi HS.: directella
Z. ; gnaphalii Z.; tanaccti ^[ühlig: granulatclla Z.; virgauroae Stt.;
artemisicolella Bruand.
Lavernidae.
Chauliodus Tr. (2558) illigerellus Hb. verbr. aber n. hfg.; (2567)
chaerophyllellus Goeze. nach M. verbr.; sicher von Schönb. u. L. —
iniquellus Wk.; strictellus Wk.
Laverna Curt. (25<>9) idaei Z. in der Ebene u. im nied. Vorgeb.
verbr. u. n. sltn.; (2572) conturbatella Hb. wie die vorige; (2576)
st<>phcnsi Stt, Landskrone-G. (v. T.); (2577) rhamniella Z. G.;
Schönb.; Sieg.; oft hfg. um Rhamnus cathartica; (2580) raschki(?lla
Z. erst aus der Haidegegend bei N. u. Sieg, bekannt; (2583)
subbistrigella Hw. N. u. L.; (2584) hellerella Dup. verbr. a. n.
2*
Digitized by Google
'20
sltn.: 1 2587i epilobiella Koem. G. u. L.: — lacteella Stph.: ful-
vcscens Hw.: schrancki-lla Hb.: decolorella Stph.: phragmitella Stt.
Chrvsoclista Stt. (2">SJ>) linneella Cl. nur von G. bekannt, wo
ich die Art seit mehreren Jahren Glitte b\ u. 8. an den Lindcn-
stämmeii des Wilhelmplatzes finde tenninella Westwood.
Ae;hniia Stt. i2o(.U) dentella Z. nur von L. bekannt.
Tinagma Z. 2595) perdieellum Z. nur auf den Basaltkuppen
des Vorgebirges verbr. ; I.2GÜ1) transverselluin Z. nur v. L. bekannt:
balteolellum F. 14.
Hevdenia HoiVn. (2( )(>!>) fulviguttella Z. auf den Masaltkuppen
des nied. Vorgeb. b. Jauernic.k-(T. u. L., aber auch in der Ebene
b. Charlottenhof.
Asychna Stt. — niodestella Dup.; aeratella Z.
Stagmatophora HS. pomposella Z.: serratella Z.
Klaehistida e.
Butalis Tr. (2b5!M himim Ua HS. Sehönb. u. L.: (2bHl) ctt*jti-
dclhi S. V. (J ; ]j. : Tzschirner Au berge b. Sieg.; i 2büb) k n ocJtcUa
F. an derselben Stelle b. Sieg.: (2<>S2) seopolella Hb. Landskrone-< ». :
;2<).s:i) ehenopodiella Hb. verbr. u. n. situ.: (2«>SS) inspersella IIb.
im nied. Vorgeb. b. Sehönb. u. L.: (2t>!M) eieadella Z. nur von L.
bekannt selinella Z.: seilest ens Stt.: palustris Z.; norieella Z. ;
sietella Z. u. v. variella Stph.
Ani|)hisbatis Z. (20*J>'.I) ineongruella Stt. L. u. einige Male am
Rande eines Kieferngebüst lies b. Sieg.
Panealia Gurt. — latreillella Gurt.: leuwenhoekella L.
Kndrosis Hb. (270.'J) lacteella S. V. verbr. u. gem.
Schrcckcnsteinia Hb. (2705) festaliella Hb. im nied. Vorgeb.
verbr. u. Ii fg., in der Ebene seltener.
Ileliodines Stt. (270b) roe.sella L. erst einige Male b. Sieg. beob.
Stathmopoda Stt. (2707) pedella L. verbr. u. u. sltn.
Gosmoptervx Hb. (2711) eximia Hw. nur von G. bekannt.
Batrachedra Stt. (2715) praeangusta Hw. verbr. u. hfg.: (2710)
pinitolella Dup. verbr. u. n. sltn.. im Gebirge um Fichten.
Antispila Hb. (2718) pfeifVerella Hb. nur von L. bekannt;
treitsehkiella F. U.
Helio/.ela HS. (2721) serieiella Hw. nur von L. bekannt:
resplendella Stt.
Digitized by Google
21
Stephensia Stt. (2726) bnmnichiolla L. nur von L. bekannt.
Elaehista Stt, (2731) maffnificclla Tgstr. Schönb. u. L.; (2732)
nobilella Z. im Vorgeb. b. L. und in der Haide b. Kohlfurt u.
Sieg. n. hfg.: (2733) <jlvichen<dla F. Thielitz-G. (v. T.); (2735.)
albtfrontrlla Hb. fing ich b. G. 20. 6. 1)7; (2738) luticomella Z.
Königshainer Berge b. G.; (2741) stagnalh Frey. Haidegegend
b. Kohlfnrt u. N.: .2742)?? kilmunella Stt, nach M. b. N., jeden-
falls nur Verwechselung mit der vorigen: (2744) holdenella Stt.
nur b. N.; (275V)) aridi lla Hein. b. G. hfg., vielleicht nur Re-
stimmungsfehlcr: (27(13) bcdelhtla Sircom. b. L.; (27(55) pulli-
comella Z. Posottendorf-G. u. L. ; (2766) humilis Z. L. u. Sieg,
zieml. sltn.: (2767) obscurella Stt. nur von N. bekannt; (2775)
I'ifasciclla Tr. Landskrone-G. u. Sieg., hier gem.; (2780) cinetella
Z. nur von N.: (278!)) ccruseUa Hb. G. an der Neissbrüeke
20. 6. 1)7 hfg.: Schönb.; Sieg. n. sltn.: (271)2) rhynchosporclla Stt.
in der Haidegegend b. N.: Kohlf; Sieg.; (271)6) pollinariella Z.
(2802)?? squamosrlla HS. muh M. b. Mittel -llorka, voraus-
sichtlich aber Bestimmungsfchler: (2813) argentella Cl. verbr. u.
b. G. gem.: (2817) suha/bidclla Sehlaeg. in dem Isergeb. beim
Wittighaus 14. 6. 97 sehr gem. — quadrella Hb.: pnae Stt,: per-
plexclla Stt. : pullella HS. : ineertella Frey.: exactella HS.: taenia-
tella Stt,; gangabella Z.: pallidum Frey.: dispunetella Dup.;
dispilella Z.
Lith ocolletidae.
Bedellia Stt, (2823) somnulentella Z. ein Ex. von Wh. b. L. im
( rem iisega rten gef.
Uenophila Stph. - V. tlavmn Ihv.
Lithoeolletis Z. (2825) roboris Z. nur von X.: (2826) um ijote.lln
Dup. b. G. n. hfg.; Schönb.: (J828) sylvclla Hw. b. G. gem.: N.;
(2831) cramcrclla F. verbr. u. gem.: (2832) tenella Z. nach M.
verbr.. nach meinen Aufzeichnungen wenig beob. : (2833) heege-
riellu Z. verbr. u. hfg.: (2834) alniella Z. verbr. u. gem.: (2S36)
str igulatella Z. verbr. u. gem.: (2831)) lunlcUa Z. b. G. hfg.:
(2842) insif/nitcf/u Z. Schönb. u. Sieg, sltn.: (2843) ulmifoliella
Hl». verbr. u. hfg.: (2844) spinoldla Dup. N. u. Schönb.: (2S46)
cavcdla Z. verbr. u. b. <i. hfg.: (2848) salieicolella Sirc. an salix
cinerea u. anrita bisher nur 1». Sieg., jedenfalls nueh b. Kohl fürt:
Digitized by Google
22
(2849) saUctella Z. b. G. hfg.; (2050) duhitella HS. bisher nur
von Sieg.; ??(2851) mannii Z. nach M. b. N., voraussichtlich Be-
stimmungsfehler; (2852) pomifoliella Z. verbr. u. meist sehr gem.:
(2853) sorbi Frey, bisher nur von Sieg, bekannt, dort hfg., jeden-
falls verbreitet; (2855) cydonlella Frey- wohl verbr., aber mit
Sicherheit erst b. Sieg.; (2850) cvrasirolella HS. G. u. Sieg, hfg.:
(2857) spinicolella Stt; (2858) padella Gütz.; (2859) oxyacanthae
Frey.; die letzten drei Arten wohl verbr. aber nur von Sieg,
bekannt; (2800) faginella Z. verbr. u. b. G. gem.; (2861) coryli
Nick. b. G. n. sltn.; (2802) curpinicolcUa Stt. G. u. Sieg.: (2860)
junoniella Z. verbr., b. G. sltn.; (2874) quercifoliella Z. verbr.
u. gem.; (2880) betulae Z. b. G. recht vereinzelt; Sieg.; (2889)
nicellii Stt. b. G. hfg.; (2802) froelichiella Z. verbr. u. hfg.;
(2893) stettinensis Nicoiii nach M. verbr.; mir ist kein sicherer
Fundort bekannt; (2894) kleemannella F. Sieg., jedenfalls viel
verbreiteter; (2800) emberizaepennella Bouehe. verbr., b. G. gem.;
(2902) agilella Z. nur von N. bekannt; (2903) pastorella Z. n. sltn.
b. Sieg.; (2904) populifoliella Tr. verbr. u. hfg.; (2907) tremulae
Z. Schönb. u. L.; (2908) comparella Z. b. G. n. sltn. hortella
F.; mahalabella Mühlig. ; lantanella Schrk.; scopariella Z.; coryli-
foliella Hw.; schreberella F.; geniculella Key.; apparella HS.
Tischeria Z. (2910) complanella Hb. verbr. u. gem.; (2912) mar-
ginea Hw. nach M. wohl verbr., ich kenne nur N. als F.-O.:
(2913) heinemanni Wk. b. Lohsa-Hoyerswerda; (2915b) (Uriduct
Wk. ein von mir 19. 6. 97 b. Nikrisch gef. Stück zieht Dr. Wocke
zu dieser Art dodonaeu Heyd.; gaunacella Dup.; angusti-
collella Z.
Lyonetidae.
Lyonetia Hb. (2910) clerkella L. u. var. aereella Tr. verbr. u.
namentlich in der zweiten Form hfg.; (2917) ledi Wk. Kohlfurt
u. Sieg. n. sltn.; (2918) prunifoUella Hb. b. Sieg. s. sltn.; (2919)
pulverulentella Z. sltn. aber verbr., G.; Hosenthal; Schönb.; L,.;
Sieg.
Phyllocnistidae.
Phyllocnistis Z. (2923) suffusella Z. verbr. u. n. sltn.; (2924)
saligna Z. ebenso.
Digitized by Google
23
Cemiostoma Z. (2926) spartifoliella Hb. b. G. u. Sieg, hfg.; —
wailesella Stt.; laburnella Stt.; seitella Z.; lustratella HS.
Bueculatrix Z. (2935) cidarella Z. nur b. N. beob.; (2938) ulmella
Z. verbr. u. n. sltn.; (2940) crataegi Z. N. u. Sieg.; (2948) frangu-
lella Goeze. nach M. verbr., sicher von Sieg.; (2951) artcmisiac
HS. u. ratisbonnensis Stt. hfg. b. G. an Artemisia campestris
hinter „Stadt Düsseldorf" in einer Kiesgrube; ??(2952) absinthii
Gartn. die von G. angegebenen Stücke sind sicher nur zeichnungs-
lose Exx. der folgenden; (2954) gnaphaliella Tr. nach v. T. b. G.;
(2955) thoracella Thnbg. verbr. -u. gem. — nigricomella Z.;
cristatella Z.
Nepticulidae.
Opostega Z. (2963) salaciella Z. b. Lauban u. Sehönb. beob.;
(2967) erepusculella Z. ohne bestimmten F.-O.
Trifurcula Z. — immundella Z.
Nepticula Z. Diese Gattung ist erst in jüngster Zeit von dm
Lausitzer Sammlern in Angriff genommen worden; da aber die
benachbarten Faunengebiete, besonders auch die sächsische Über-
lausitz ziemlich genau erforscht sind, so wird die Gattung voraus-
sichtlich in der pr. O.-L. durch folgende Arten vertreten sein
(vergl. Einleitung): pomella Vaughan; aeneella Hein.; ruficapitella
Hw.; saraiatella HS.; atricapitella Hw.; basiguttella Hein.; rhamnella
HS.; tiliae Frey.; anomalella Goeze.; aueupariae Fre}r.; minusculella
HS.; sanguisorbae WTk.; pyri Glitz.; oxyacanthella Stt.; despera-
tella Frey; nylandriella Tgstr.; aceris Frey.; regiella HS.; aeneo-
fasciella HS.: fragariella He3d.; splendidissimella HS.; comari Wk.;
gratiosella Stt.; ulmivora Hein.; prunetoruin Stt.: alnetella Stt.:
lediella Schleich.; aurella Stt.; continuella Stt.; centifoliella Z.;
microtheriella Stt.; betulicola Stt; occultella Hein.; plagicolella
Stt.; diffinis Wk.; filipendulae Wk.; glutinosae Stt.; luteella
Stt.; sorbi Stt.; turicella HS.; heraargyrella Z.; argentipedella Z.;
tityrella Stt.; freyolla Heyd.; malella Stt.; agrimoniella HS.;
atricollis Stt.; angulifasciella Stt.; rubivora Wk.; arcuatella HS.;
myrtilella Stt.; Salicis Stt.; carpinella Heyd.; diversa Gütz.;
floslactella Hw.; septembrella Stt.; catharticella Stt.; intimella Z.:
subbimaculella Hw. ; argyropeza Z.; turbidella Z.; hannoverella
Gütz.; cryptella Stt. Die faunistische Behandlung dieser Gattung
bleibt einer späteren Veröffentlichung überlassen.
Digitized by Google
Microptcryx Hb. (3080) calthella L. vorbr. u. hfg.; (30S7)
aruncella Sc z. verbr. u. n. sltn.; (3091) mansuetolla Z. nur
von N. bekannt; (5M)8) anderschella HS. sicher b. L.; (3099) aurea-
tella Sc. N.; Kohlf.; Sieg, gem., aber auch im Noissthal; (3102)
thunbergella F. Nonnen berg-L.; (3103) sparmannella Bose. verbr..
n. sltn.; (3104) fastuosella Z. wohl verbr., Landskrone-G.; L.:
(3106) unimaculella Zett. verbr. u. n. sltn.; (3108) semipurpurella
Stph. verbr. u. n. sltn.; (.3109) purpurella Hw. nur von Schönb.
bekannt.
Pterophorina.
Agdistis Hb. - adaetyla Hb.
Cnaemidophorus Wallgr. (3118) rhododaetylus F. in der pr. O.-L.
trotz M/s Annahme wenig verbr., mit Sicherheit nur von Schönb.;
b. Sieg, einige Exx. durch Rosen aus Erfurt eingeführt.
Platyptilia Hb. (3121) ochrodaetyla Hb. verbr. u. n. sltn.; (3124)
gonodaetyla S.V. nur von L. bekannt; (3126) zetters tedt-ii Z. im
Vorgeb. jedenfalls verbr., aber bisher nur b. L. beob.; (3127)
ncmoralis Z. b. Gr.; L.; Sieg.; (3128) tessaradaetyla L. verbr. u.
n. situ. isodactvla Graaf.
Amblyptilia Hb. (3130) acanthodaetyla Hb. N.; L. ; Sieg.; (3131)
cosmodaetyla Hb. nur von L. bekannt.
Oxyptihis Z. (3133) tristis Z. b. L. u. Sieg.; (3136) pilosellae Z.
verbr. u. hfg.; (3137) hieracii Z. nicht überall aber doch verbr.:
(3143) parvidactylus Hw. wie es scheint verbr., b. N.: Schönb.:
Sieg. — distans Z.; ericetorum Z.; didactylus L.
Mimaescoptilus Wallgr. ??(3149) phneodaetylus Hb. nach M. 1>.
G.; der Fang bedarf aber noch der Bestätigung; (3152) serotinn. s
Z. Schönb. u. Sieg.; (3155) aridus Z. nach M. bei Särichen-N.:
hier liegt wohl ein Irrthum vor, da die Art allen benachbarten
Faunengebieten fehlt : (3161) pterodaetylus Ii. verbr. u. n. sltn. —
pelidnodactylus Stein.: graphodaetylus Tr.; paludicola Wallgr.
Oodematophorus Wallgr. - - lithodaetylus Tr.
Pterophorus Wallgr. (3167) monodaetylus L. verbr. u. gem.
Leioptilus Wallgr. (3168) searodaetylus Hb. verbr. u. n. sltn.;
(31.69) lienigianus Z. nur von Wh. b. L. in Anzahl erzogen; (3170)
tephrudactyliis Hb. L. u. Tzscliirner Anborge b. Sieg.; (3171)
Digitized by Googl
25
distinctus HS. b. Scbönb. u. L.; (3172) inulae Z. b. Sehönb.;
(3173) carphodaetylus Hb. Gr.; Sehönb.; L.: (3174) microdaetylus
Hb. Sehönb.; (3177) osteodactylus Z. im nied. Vorgeb. b. Sehönb.
u. L.: (3178) braehydaetylus Tr. wie die vorigo Art.
Aeiptilia Hb. (3194) tetradactyla L. verbr. u. n. sltn.; (3201)
pentadaetyla L. verbr. u. hfg.: (3202) pallidum Z. N. u. Kohlf.
auf Torfmoor.
Alueitina.
Alucita Z. (3211) hexadaetyla L. wohl verbr. u. n. sltn.; (3212)
huebneri Wallgr. nach M. gem., mir nur von L. bekannt.
Was die Bestimmung der Arten anbetrifft, so muss ich mich
hierin auf meine Herren Mitarbeiter verlassen.
Digitized by Google
Yerzeicboiss Her auf den Philippinen Matal Landmollnsken.
Von Dr. 0. von Möllendorff.
Die reiche Landschneckenfauna der philippinischen Inseln, welche
nicht nur an Artenzahl hervorragend ist, sondern auch die grössten
und schönsten Vertreter der Land pul monaten überhaupt enthält, hat
zwar seit geraumer Zeit die Aufmerksamkeit der Sammler und Forscher
auf sich gelenkt, ist aber noch nicht der Gegenstand einer erschöpfenden
Darstellung geworden. Professor C. Semper's grosses Werk über die
Fauna des Archipels ist ein Torso geblieben, auch können wir jetzt
erst beurtheilen, wie unvollständig sein Material noch war. nach-
dem neuere Forschungen dio Artenzahl mehr als verdoppelt haben.
Namentlich kleine und kleinste Arten hatten sich dem Blicke der
Forscher meist entzogen, sei es, dass sich die Aufmerksamkeit bei
universellen Sammlern wie Cuming und Semper zersplitterte, sei es,
dass das Beobachten so kleiner Thierformen im tropischen Wald
besonders schwierig ist. Es hatte sieh sogar in Forscherkreisen die
Legende gebildet, dass kleine Schnecken überhaupt in den Tropen
wenig verbreitet soien und vor grösseren Formen zurücktreten. Neuere
Untersuchungen haben gelohrt, dass diese Annahme durchaus irrig
war und dass dio tropischen Faunengebiete, besonders in Asien, noch
ungeahnte Schätze grade unter den kleinsten Molluskenarten ungehoben
darbieten. Ich will hier nur auf die Familie der Diplommatiniden
verweisen. Noch Kobelt's Arbeit über die Landdcckelschnocken der Phi-
lippinen, auf Semper's Material basirt, enthält nur 3 Arten, eine Di-
plommatina und zwei Arinia, und als ich 1886 auf den Philippinen
anlangte, hatte mein Freund Qu ad ras, der schon mehrere Jahre dort
sammelte, diese kleine Artenzahl nur um eine neue vermehrt. Nun
hatte ich in China Gelegenheit gehabt, mich im Sammeln grade von
Digitized by Google J
27
solchen Minutien zu üben und bezweifelte stark, dass mit dieser
spärlichen Zahl unsere Kenntniss der philippinischen Diplommatinen
abgeschlossen sein sollte, stiess aber bei Quadras, der, wie gesagt, schon
einige Jahre Erfahrung vor mir voraus hatte, auf Widerspruch. Ich
erinnere mich noch gut unsrer ersten gemeinsamen Excursion nach
der Höhle von Montalban bei Manila; als das prächtige Felsenthor
mit seinen reichbewachsonen Kalkklippen in Sicht kam, erklärte ich
Quadras sofort, wenn es hier keine Diplommatiniden gäbe, glaube ich
allerdings auch nicht mehr an eine gute Vertretung derselben auf den
Philippinen. Wir waren aber kaum eine Stunde an den Felsen, als
wir zwei neue Palaina- und mehrere neue Diplommatina -Arten ent-
deckten. Nun war das Eis gebrochen, und nachdem Quadras die
Methode, diese allerdings sehr versteckt lebenden Minutien aufzufinden,
gelernt hatte, haben wir es in lOjährigem thcils gemeinsamem, theils
gesondertem Forschen auf 5 Gattungen nebst 4 Untergattungen mit
nicht weniger als 95 Arten dieser einen Familie gebracht, so dass
nunmehr die Philippinen grade als das Verbreitungscentrum der Familie
gelten müssen. Die wunderbare Untergattung Diaphora von Ennea
mit der spiralig lostretenden letzten Windung war nur durch die fast
verschollene E. cumingiana vertreten, heute schliessen wir mit 36 Arten
ab, haben aber sicher den vorhandenen Artenschatz noch nicht erschöpft.
So wird es auch noch in vielen andern Familien der Fall sein; noch
hat jede Excursion, selbst in schon mehrfach durchforschte Gegenden,
Novitäten gebracht, viele kleinere Inseln sind noch fast gar nicht,
und viele Gebiete der grösseren Inseln noch sehr mangelhaft durch-
forscht. Ehe wir aber die einzelnen Inselfaunen und ihre Beziehungen
zu einander nicht genau kennen, ist ein abschliessendes Urtheil über
die Gesammtfauna des Archipels und ihr Verhältniss zu den Nachbar-
ländern unmöglich. Zudem steht es mit den letzteren nicht besser;
wir fangen jetzt erst au, die Binneninolluskon des malayischen Archipels
genauer kennen zu lernen und weder Java noch Borneo, Celebes, die
Molukken u. s. w. sind genügend untersucht.
Wenn ich es trotzdem unternehme, eine Uebersicht der philippi-
nischen Fauna nach dem heutigen Stand unserer Kenntniss zu geben,
so geschieht dies, weil ich einerseits durch meine Versetzung, andrer-
seits durch die gegenwärtigen politischen Zustände, welche das Innere
der Inseln europäischen Sammlern zunächst verschliessen werden, für
geraume Zeit nicht hoffen kann, weiteres Material zu erhalten. Eine
Digitized by Google
28
grosse Zahl der in den letzten Jahren von Quadras und mir entdeckten
neuen Arten sind bisher nur in Diagnose publicirt und harren noch
der vollständigen Beschreibung und Abbildung, die ich in Bälde ver-
öffentlichen zu können hoffe. Einstweilen aber halte ich es für nützlich,
ein Verzeichnis» der bis jetzt bekannten Arten mit den wichtigsten
Synonymen, genauen Fundorten und gelegentlichen systematischen
Bemerkungen zu veröffentlichen.
In der nachstehenden Liste habe ich von dem Gebrauch der Be-
zeichnung „Varietät" ganz abgesehen, um Verwechselungen zwischen
geographischen Varietäten oder Localrassen und individuellen Ab-
änderungen (am gleichen Fundort) nach Form und Farbe, welche
letzteren vielfach ebenfalls als Varietäten bezeichnet werden, vorzubeugen.
Zwischen den ersteren und Unterarten ist schliesslich nur ein geringer,
gradueller Unterschied und wir begehen keinen oder nur einen geringen
Fehler, wenn wir diesen Unterschied ganz fallen lassen und jede IiOcal-
rassc, welche nicht genügend differenzirt ist, um als eigene Art zu gelten,
mit subspeeies bezeichnen. Hierfür ist neuerdings die Trinominal-
bezeichnung, namentlich in der Ornithologie, in Aufnahme gekommen,
also z. B. Vitrinopsis planulata arayatensis statt V. plan, subsp. araya-
tensis oder V. p. var. geogr. arayatensis. Indessen haben sich meine
Fachgenossen in der Malacozoologie (mit Ausnahme der Amerikaner)
noch nicht zur Annahme dieser Neuerung entschlossen und («he die-
selbe nicht allgemein in der Zoologie Eingang gefunden hat, möchte
ich von ihrer Einführung noch absehen. Schliesslich kommt es ja nur
darauf hinaus, das Wort subspecies wegzulassen.
Die andere Reihe von ..Varietäten", welche Abänderungen am
gleichen Fundorte bezeichnen sollen, werden von den Autoren sehr
verschieden benannt: forma, mutatio, deviatio. varietas ex colore. Ich
meine, man sollte mit der Benennung solcher Abänderungen sparsam
sein, da sie bei manchen Arten, wie namentlich der Gattung Cochlostyla,
überaus zahlreich sind, und bleibe zunächst bei dem Ausdruck mutatio.
Von Citaten gebe ich in der Regel nur die erste Beschreibung
und Abbildung, ohne hierin pedantisch conseipient zu sein, von den
Synonymen nur die wichtigsten. Von . Fundorten werden nur die
Inseln selbst erwähnt, nur bei Luzon unterscheide ich drei Regionen.
I. den Norden, II. Mittel- Luzon, die grosse Centralebeno mit dem
Gebirgsland von Sambales und Bataan. den Gebirgen östlich, süd-
östlich und südwestlich von Manila, und III. die Südosthalbinsel, die
Digitized by Google
2?)
Provinzen Kamarincs und Albay umfassend. Nur die dritte Region
ist ein natürlich abgegrenztes Faunengebiet, während die orsteren
beiden in einander übergehen.
Die Sehreibung der geographischen Namen ist nicht immer die
oflieielle spanische, sondern, wo es sieh um einheimische Namen handelt,
mit den phonetisch entsprechenden deutschen Lauten. Es ist kein Grund
vorhanden, warum wir rein malayische Namen in spanischer Entstellung
schreiben sollten. Bei allgemein bekannten Namen wie Luzon (Lüssum,
Cebu (Sebu oder Suglm) hübe ich die Aenderung begreiflicher Weise
unterlassen.
Arten, welche ich nicht gesehen habe, sind mit * bezeichnet.
Kowno, Oktober 1897.
Farn. Streptaxidae.
1. Gen. Streptaxis Gray.
Sect. Micrarteinon Mild ff.
1. Streitlust» bwtttjvri Mild ff.
I. Senck. N. G. IH'K), ,.. 11K), t. VII, f. 1.
Cebu. Negros, Guimaras.
2. Gen. Ennea II. et A. Ad.
1. Sect. Huttonella Pfr.
2. Kit neu bicolor Hütt.
Luxon, Marinduijue, Busuanga, Cebu, Leyte, Bohol, Mindanao.
Diese weitverbreitete Art scheint mit Culturgewiiohsen leicht
verschleppt zu werden. Einheimisch ist sie wahrscheinlich in Süd-
chiua; ich kenne sie ausserdem von Indien, Ceylon, Mauritius, den
Molukken, Palaos, Mariannen, Westindien und Südamerika.
2. Sect. Diaphora Alb.
a) Formen kreis der K. seriaina Mlldff.
Die Arten dieses Formenkreises hatte ich früher ihrer cylin-
drischen Gestalt wegen der vorgehenden Section eingereiht. Sic
gehören jedoch besser zu Diaphora, obwohl der Hauptcharacter
dieser Gruppe, die losgelöste letzte Windung, bei ihnen fehlt oder
Digitized by Google
30
nur angedeutet ist. Der allgemeine Habitus aber, der zusammen-
hängende, oben lostreteude Mundsaum und die Tendenz zur Los-
lösung des letzten Umgangs, die sich in einzelnen Arten zeigt,
weist auf Diaphora hin, während andrerseits auch bei einzelnen
Arten der letzteren Section diese Loslösung nur schwach ent-
wickelt ist.
3. Ennea nitidula Quadr. et Mlldff.
Nachr. Bl. 1894 p. Hl.
Katanduanes.
4. Ennca sericina Mlldff.
J. I). M. G. XIV p. «K>, t. IV f, «.
Luzon II.
5. Ennea hidalgoi Mlldff.
N. Bl. 188H p. 78.
Luzon II.
mut. major Mlldff.
mut. gracilis Mlldff.
6'. Ennealcardiostoma Mlldff.
N. Bl. 1894 p. H2.
Marinduque.
7. Ennea otostoma Quadr. et Mlldff*.
N. Bl. 1894 p. 82.
Katanduanes.
8. Ennea cylindrica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 73.
Masbate.
9. Ennea cristatella Mlldff.
N. Bl. 189U p. I.
Tablas.
10. Ennea samarica Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 81.
Sa mar.
b) Formenkreis der E. cuspidata Mlldff.
11. Ennea cuiqnäata Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 105.
Luzon III.
IIa. — subsj). holopleuris Mlldff. 1. c.
Luzon III.
Digitized by G<
31
12. Ennea euryomphala Mlldff'.
N. B*l. 1805 p. 106.
Luzon III.
c) Formenkreis der E. qnadraai Mlldff.
13. Ennea quadrasi Mlldff.
.1. D. M G. 1887 p. 26«, t. 8. f. 1.
Cebu.
inut. minor Mild ff.
Cebu, Siquijor, Leyte, Negros.
13a. — subsp. diminuta Mlldff.
Guimara8.
13b. — subsp. gracillima Mlldff.
Bohol.
14. Ennea macrostoma Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 82.
Negros.
15. Ennea devians Mlldff.
J. Senck 18110 p. 198, t. VII. f. 4.
Cebu.
10. Ennea kochiana Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 79, .1. Seuck. 18Ü0 t. VII. f. 4.
Cebu.
16a. — subsp. elongata Mlldff.
1. c t. VII f. 3.
Cebu.
17. Ennea eutrachela Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 192, t. VII f. 3.
Cebu.
18. Ennea truncaiella Mlldff.
N. Bl. 189G p. 82.
Panay.
d) Formenkreis der E. cumingiana (Pfr.).
19. Ennea cumingiana (Pfr.)
Cylindrella cumingiana Pfeiffer Mon. Hei. II p. 385, Cheran.ed.il,
CyL t, 6. f. IG— 20. Ennea cumingiana Dohm Mal. Bl. XXI,
1873 p. 110. Tryon Man. Pulm. I p. 107, t. 20 f. 23.
Philippinnen (V Panay).
Digitized by Google
32
20. Ennea solenidium Mlldff.
X. Bl. 18'.H> it. '2, K. euiuingiana Hidu^o J. dt? Couch. 1887 p. 41.
Obras Maine. 18!H> p. (i'J (nun Pfeiffer).
Tablas.
Hidalgo ist zwar auf dein richtigen Woge gewesen, wenn er
diese von J. F. Quadras zuerst auf der Insel Tablas gesammelte
Art für die verschollene E. cumingiana hielt, denn in der That
stimmt sie zu dieser ungefähr in der Grösse und in dein Mangel
von Lamellen in der Mündung. Aber einmal decollirt Pfeiffers
Art nicht, wie er ausdrücklich hervorhebt, während das meine
sämmtlichen Exemplare von E. solenidium (etwa 30) durchweg
thun, und dann ist sie stärker gestreift, nicht cylindrisch, sondern
oben und unten etwas verjüngt. Mr. Fulton, der die Güte hatte,
das Originaloxoinplar von E. cumingiana im British Museum mit
E. solenidium zu vergleichen, bestätigte mir die Verschiedenheit
Beul er.
21. Ennea hhsaquum Mlldff.
N. Bl. ihjm; p. 2.
Tablas.
22. Ennea aptyehia Mild ff.
N. Bl. 18U5 p. 152.
Tangat (Kalaniianes;.
e) Formenkreis der E. tabu Mlldff.
23. Ennea locartlt Hidalgo.
(Ihr. Maine. 1WM p. W. Atl. t. I f. 4.
Negros.
23a. subsp. domjata Mlldff.
J. Senck. 181« p. »30.
Leyte.
24. Ennm shophnsUmut Quadr. et Mlldff.
N. Hl. IKjmj p. 2.
Luzon 1.
25. Ennm tuba Mlldff.
.1. D. M. G. XIV, 1887 p. 257, t. VII f. 14, 15.
Cohn.
Digitized by
20. Emiea morhti Hidalgo.
J. de Conch. 1889 p. 303, t. 15, f. 3, a. b. Obr. 1890 p. 55, C2 Atl.
t. I f. 2.
Busuanga.
mut. minor Mlldff. Kalamianes.
20a. — subsp. obhmga Mlldff. Kalamianes.
27. Ennea mlophia Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 107.
Kalamianes.
28. Ennea dilophiu Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 10H.
Kalamianes.
28a. - subsp. graeiiior Mlldff.
21». Ennea andostoma Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 108.
Koron (Kalamianes).
30. Ennea canaUculata Quadr. et Mlldff.
N. B). 189U p. 1H2.
Kalamianes.
f) Formenkreis der E. moellendorffi Hid.
31. Ennra stranguJata Mlldff.
N. Bl. I8t»4 p. 83.
Kalamianes.
32. Ennea turta Quadr. et .Mlldff.
N. Bl. 185»! p. m.
Mindoro, Hin.
33. Eitnta dicrasyedia Mlldff.
En n eii bi er ist ata Mild ff. N. Bl. 18! »4 p. 84 (mm E. bioristata
Morelet 187: \ ex Africa occid.).
Tangat (Kalamianes).
34. Ennea unuristaia Mlldff.
N. Hl. 189 4 p. 81.
Koron (Kalamianes).
35. Ennea homulogyra Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 j». 107.
Kalamianes.
30. Ennea moeUevdorffi Hidalgo.
.1. de CWb. 1889 p. 302, t. 15 f. 2, Obr. 1890 p. 54, <>2. Atl. t. T f. 2.
Busuanga.
Abhan.ll. IM. XXII. 3
34
37. Ennea pleistogyra Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 109.
Kalamiancs.
mut. contractu MlldtT.
Kalamiancs.
Farn. Vitrinidae.
3. Gen. Vitrinoidea Semper.
.'*8. Vitrinoidea albaicnsis Semp.
Reisen Lanelsehn. p. 85, t. VIII f. 2.
Luzon III.
39. Vitrinoidea qwadrasi Mild ff.
N. Bl. 1895 p. 74.
Masbate.
Beiläufig möchte ich hier erwähnen, dass eine von M. Weber
(Zool. Erg. Niederl. Ind. Bd. III p. 111, t. VII f. 3) reproducirte
Abbildung von Hasselt's, welche unpublicirt im Naturhistorischen
Museum zu Leyden seit 1823 aufbewahrt wird, meiner Ansicht
nach eine unzweifelhafte Vitrinoidea darstellt. Ein Parmarion
kann die Art schon deshalb nicht sein, weil sie keine Schleim-
pore besitzt. Die äussere Erscheinung, Färbung und Zeichnung
ist den philippinischen Arten ausserordentlich ähnlich. Die bisher
für rein philippinisch gehaltene Gattung würde sich mithin bis
Java erstrecken und dort durch Vitrinoidea punctata (von Hasselt)
vertreten sein.
4. Gen. Vitrinopsis Semper.
40. Vitrinopsis aperta (Beck).
Vitrina aperta (Berk) Pfr. P. Z. S. 1848 Mon. Hcl. II p. 502. Beeve Ic.
Vitrina f. 71. — Mariella aperta Semper Beis p. 13. — Helicarion
apurtus Tryon Man. Pulm. I p. 181, t. 42 1'. 21.
Luzon I.
41. Vitriywpsis planulata (Pfr.).
Vitrina plannlata Pfeiffer P. Z. S. 1848 Mon. Hei. II p. 502
Ree ve Ic. Vitr. f. 30. — Mariella planulata Semp. lieis. p. 13.
Helicarion planulatu» Tryon Man. I p. 184, t, 43 f. (>2. — Vitrina
fasciata Sotileyet Voy. Breite Zool. 11 (1852) p. 4W, t. 28 f. 12-14. -
Digitized by Google
35
Vitrinopsis tigrina Semp. Reis, p HR, t. VI LI f. 3, XI f. 4 (juv.)
Vitrinopsis plauulata Mlklff. Mal. 131. N. F. X 1888 p. 153. T. Senck.
1893 p. 00.
Luzon, Leyte.
4la. — subsp. arayatensis Semp.
Mariella arayatensis Semper Reis, p. 12, t. II f. 7. Vitrinopsis
fasciata vnr. major Hidalgo Ohr. 181K) p. R4.
Luzon II.
42. Vitrinopsis papillata (Ffr.).
Vitrina papillata Pfr. WZ. S. 1H18 Mon. Hei. II p. 502 Reeve |<\
Vitr. f. 31. - Mariella papillata Semper Reis. p. 13. -- Heli-
earion papillatus Tryon Man. I p. 1S4. t. 13 {. R3.
Luzon IL
4ü. Vitrinopsis qttadrasi Mild ff'.
N. Bl. 1894 p. 84.
Mindoro.
44. Vitrinopsis tuherculata Semper.
Reis. p. 8R, t. VIII f. 5.
Bohol.
45. Vitrinopsis cebnana Mild ff.
Mal. Bl. N. F. X p. 152, t. IV f. «3.
Cebu.
40. Vitrinopsis beckiana (Pfr.).
Vitrina Beckiana Pfr. P. Z. S. 1818. Mon. Hei. IT p. 499, Chemn.
e.l. U Vitr. t. II f. 37-39. Helicarion Beckianus Pfr., Semper,
Tryon etc.
Guimaras.
5. Gen. Yitrinoconus Semper.
Reis. Phil. p. 91 MIHff. J. D. M. G. XIV, 1887 p. 2R9.
Die systematische Stellung dieser Gattung ist mir noch
unsicher, da Sempers Charakterisirung der Woichtheile sehr kurz
und etwas unvollständig ist. Die Schale erinnert am ehesten an
die Naninidengattung Inozonites (s. u.), doch ist eine Schleimporo
am Fussende nicht vorhanden. Neuerdings hat sich eine Art auch
ausserhalb der Philippinen gefunden, nämlich in Nord-Celcbos.
47. Vitrinoconus glaher Mlldff.
N. Bl. 18913 p. 201.
Marinduque.
3*
Digitized by Google
Bf;
48. Vitrinoconus discoideus Semp.
Reis. p. 92 (juv.)
Luzon II.
49. Vitrinoconus sinaifensis Pfr.
Helix sinaitensis Pfeiffer P. Z. S. 1845 p. 129. Mon. Hei. I.p.204 -
Vitrinoconus sin. Tryon Man. Pulm. 1 p. lffl), t 35 f. 22.
Luzon I.
51. Vitrinocmua infracostatus Mlldff.
N. Kl. i«h; P. if«.
Luzon I.
52. Vitrinoconus arctmimus Quadr. et Mlldff.
N Kl. ihih; p. 3.
Luzon I.
53. Vitrinoconus quadrasi Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 19<5, t. VII f. 5.
Cebu.
53a. — subsp. compressa Mlldff.
Bohol.
54. Vitrioeonus eyathus Pfr.
Helix eyathus Pfr. P. Z. S. 1815 p. 123, Mon. IM. 1 p. 29».
riieiim. ed. II t. 94 f. 19, 20 (juv...
ITt-l ix urcuata Pfr. P. Z S. 184« p. 110, Mon. Hei. 1 p. 120. -
Patiila arc. Tryon Man. Pulm. III p. 4«!, t. Vf. 84. (juv.)
Luzon 1.
„Helix" eyathus und arcuata Pfr. sind beide Jugendstufen
einer und derselben Art, wie ich an zahlreichen Exemplaren in
allen Ent wickclungsstufen muh weisen konnte; die erstere hat nach
dem Autor 0M/2, die letztere 0 Windungen, die Durchmesser werden
auf 8, bezw. 5l/2 mm angegeben. Ausgewachsene haben fast
8 Windungen und erreichen 8,5 mm Durchmesser.
55. Vitrioeonus qoniomphalw Quadr. et Mlldff.
N Ki. 1894 p. m.
Katanduanes.
5»>. Vitrinoconus omphalotropis Mlldff.
N. Kl. 1s;m; p 3.
Luzon III.
Luzon I.
50. Vitrinoconus htissimns Mlldff.
N. Hl. 1893 p. 170.
Digitized l
37
57. Vitrbioconus ct/athelhis Pfr.
Hei ix cyathellus Pfr. P. Z. S. 1846 p. 41, Mon. Hei. I p. 204. —
Vitrinoconus cyathellus Hidalgo Obr. Mal. 1890 Atl. t. 1 f. 13, 14.
Luzon, Cebu, (Bohol), Negros, Guimaras, Panay.
57a. — subsp. trochacea Mlldff.
Luzon II.
58. Vitrinoconus trmhiscns Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 101».
Luzon I.
Farn. Naninidae.
0. Gen. Tennentia Humb.
50. Tennentia philippinenm Semper.
Reis p. 7, t. I f. 15, 16.
Mindanao, Siargao.
60. Tennentia carinata Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 85.
Sibuyan.
61. Tennentia quadrasi Mlldff.
X. Bl. 1894 p. 85.
Busnanga.
7. Gen. Hellcarion. Fer.
62. Heikanon cumingi (Beck).
Vitrina cumingi Beck Mess., Pfeiffer Mon. Hei. II p. W8. Chenm.
ed. II Vitr. p. 15, t, 11 f. 12. — Xostu Cumingi Semp. Reis. p. 56,
t, I f. 4. - Holicarion cum. Tryon Man. Pulm. I p. 172 t. 3» f. 77. -
Mlldff. .1. Senck. 1890 p. 197.
Bohol, Cebu, Mindanao.
inut. obscura Mlldff. Mindanao.
62a. — subsp. stenozona Mlldff.
Sarangani, Bohol.
62b. — subsp. depressa Mlldff.
Polillo.
*63. Helicarion bicolor (Beck).
Vitrina bicolor Beck Mss. Pfr. Mon. Hei. II p. 499. Reeve Ic.
Vitr. f. 2.
Guimaras.
Digitized by Google
38
154. Halicar ion maryarita (Bock).
Vitrina margarita Beck M»s. Pfr. Mon. Hei. II ]). 500 Chemn.
eil. II Vitr. p. Ül, t. II f. 21 -2ti. — Helicarion marg. Semp. Bris,
p. 27. t. IV f. 18a, b, t. VI f. II. Tryon Man. Puhn. I p. 173. t. 37
f. !HJ— '.»2.
(iuimaras, Cebu.
G4a. — subsp. dimi<liaia MlldH".
J. Senck. 1893 p. &>.
Levte.
V
115. Helicarion papülifer Quadr. et Mlldff.
N. Bl. ist!» p. 71.
Masbate.
6t>. Helicarion guhnarasemis Pfr.
Vitrina guimarasensis PtV. Mon. Hol. II p. 499. — Helicarion
guiiu. Tryon Mau. Puhn. I p. 17.3, t. .'Kl f. 78—90.
Guimarod, Sibtiyau.
U7. Helicarion let/tensis (Beek).
Vitrina leytensis Beck Mss. PtV. Mon. Hei. II p. 5a). Themn
ed. II Vitr. *p.23 t. III f. 15-17. - Helicarion luvt. Tryon Mau. I
p. 173T t. 37 f. 87-81».
Leyte, Samar, Siquijor.
(W. Helicarion pohtisvimus (Beek).
Vitrina politissima Berk Mss. Pfr. Mon. Hei. p. 499. Chemu.
ed. II Vitr. p. 23, t. III f. 12^14. — Helicarion pol. Semp. Bei«,
p. 38, t. IV f. 19a, b, VI f. 8. Tryon Man. Puhn. I p. 173, t. 39 f. 84-8*1.
Cebu, Siargao, Mindanao.
Iii). Helicarion tigrinua Semp.
Reis. p. 28, t. 1 f. Iii, II f. 13a, b.
Müidanao.
70. Helicarion gutta Pfr.
P. Z. S. 1818 p. 105 Mon. Hei. II p. 500. Chemn. ed. II Vitr. p. 3\
t. II f. 25—27. — Helicarion gutta Semp. Reis. p. 24, t. I f. 11.
Tryon Man. I p. 174, t. 39 f. 96 (18.
Luzon I, III, Kamigin (Luzon).
71. Helicarion l/icarinatus Semp.
Reisen p. 29 t. I f. 8.
Luzon I, Kamigin (Luzon).
*72. Helicarion smaragdulus (Beck).
Vitrina sinaragd. Beck. Mss. Pfr. Mon. Hei. II p. 501.
Negros.
i
73. Helccarion crenulans (Beck).
Vitrina crenu Iuris Bock. Mss. Pfr. Mon. Hol. 11 p. 501. Chemn.
ed. Ii Vitr. p. 22, t. III f, 9 -11. Heluarion cren. Trvou Mau. I
p. 171. t. 39 f. 3-5. Mlldff. J. D. M. G. XIV 18*S7 p. 21».
Ncgros, Ccbu, Lcyte.
74. Helicarian luz&nicus Pfr.
Vitrina luz. Pfr. Mon. Hei. II p. 3. Keevo Ic. Vitr. f. 31».
Luzon II, III, Katanduanes.
*75. Helicarion resiliens (Beck).
Vitriua resiliens Beck Ms». Pfr. Mon. Hei. II p. 501.
Gehn.
70. Hdicarhm mollis Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 4.
Tablas.
*77 '. Helicarion incertus Semper.
Reis. p. 2<> t. I f. 9. Tryon Man. I p. 171 t. 39 f. 6.
Cebu.
*7«. Helivarion rufesvem (Beck).
Vitrina rul'escens Beck Mss. Pfr. Mon. Hei. II p. 5<>l. Chemn.
ed. II Vitr. ]>. 25. t. VI f. 11—13. — Helicarion rnte.seens Tryon
Man. Pulm. I p. 174, t. 39 f. 100, 1, 2.
Mindoro.
79. Helicarion quadrasi MI Irl ff.
X. Bl. 1891, p. 85.
Mindoro.
8. Gen. Macrochlamys Bens.
1. Section Psoudhclicarion Mlldff.
Die Arten dieser Section stellte Semper noch in die vorige
Gattung; da aber weder er noch Pfeffer (Naniniden) wesentliche,
durchschlagende Kennzeichen für die scharfe Trennung beider
Gattungen namhaft machen kann, so muss die Schale in ihr Recht
treten und die Arten mit langsam zunehmenden, zahlreicheren
Windungen müssen bei Macrochlamys verbleiben.
80. Macrochlamys ceratodes Pfr.
Herix ceratodes Pfr. Mon. Hei. I p. 117. Chemn. ed. II Hei. t. 110
f. 16, 17. — Xanina cer. Tryon Man. II p. 105, t.*J35 f. 27, 28.
Luzon I, II, Marimlu(|ue, Mindoro.
Digitized by Google
40
81. Macrochlamys sabcarinata Mild ff.
X. Bl. 1888 p. 80.
Luzon II.
82. Macrochlamys sarcodes (Reeve).
Helix sareodes Reeve eoneh. k\ no. 14f>. Pfr. Mon. Hei. IV p. 47. -
Xanina sarc. Tryon Man. II p. 105, t. J5Ö f. 32.
Luzon III.
83. Macrochlamys compacta Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1«»4 p. 8Ü.
Lübau.
81. Macrochlamys subfusca (Beck).
Vitrina .subfusca Beck Mss. Helix «üb f. Pfr. Mon. Hei. III p. Iii.
Chenm. eil. Ii Hel.no. 7»il, t. 122 f. lo-lK. — Xanina subf. Try.>u
Man. II p. 105, t. 35 f. .'$3—35. - Macrochlamys ceratodes var.
cebuana MlldfV. Mal. Bl. N. F. X p. 151, J. Senck. 1WX) p. 201.
(Luzon III), Ccbu, Sibuyan, Tablas.
84a. — subsp. brunnea Mlldff.
Mindoro.
85. Macrochlamys helicoidcs (Semper).
Helicarion helicoides Senip. Reis, p. '24.
Kamigin (Luzon).
8*>. Macrochlamys bisliyeyisis (Semper).
Helicarion bisl. Reis. p. .'50, t. II f. 12.
Mindana«».
87. Macrochlamys lalifans (^uadr. et Mlldff.
X. Bl. 18f)4 p. sr,.
Mindoro.
88. Macrochlamys vtresans l^uadr. et Mlldff.
X. Bl. lH'.M p.
Kalauiiaues.
80. Macrochlamys succinea (Pfr.).
Helix succinea Pfr. Mon. Hol. I p. 58, Chemn. od. 11 Hei. no. 541,
t. 87 f. <»-8. - ei'. Mlldff. J. Senck. 1893 p. 71.
Luzou III.
89a. — subsp. aurantiaca Mlldff.
Luzon III, Katanduanes.
89b. — subsp. hochi Mlldff.
Macrochlamys koehi Mlldff. J. Senck. 1890 p. 201, t, VII f. «5.
Cebu.
Digitized by Google
41
S9c. — subsp. pallens Mlldff.
Marinduque, (Mindoro). *
niut. fasciata Reeve.
Reeve Concb. ic. Hol. f. 161.
Mariiiduque, (Mindoro).
IH). Macrochlamys perforata Mild ff.
N. Bl. 1891 p. 87.
Luzoii I.
*91. Macrochlamys yemma (Pfr.).
Hei ix gemma Pt'r. Mon. Hei. III p. 49. Cbomn. ed. 11 Hei. uo. 702,
t, 122 f. 19, 20.
Luzon I, Kamigin ( Luzon).
92. Macrochlamys radiata Mild ff.
N. Bl. 1894, p. 87.
Tlin bei Mindoro.
2. Section typica (Macrochlamys s. str.).
93. Macrochlamys crcbrist riata Semper.
Reis. p. 18, t. II t*. 0. — M. vitrinoides autt. non Desbayes.
Mindanao.
94. Macrochlamys sanchezi Quadr. et Mlldff.
N. BL 1894 p. 87.
Mindanao.
i»5. Macrochlamys pseustcs Smith.
Ann. Mag. N. H. 1893 p. 318, t. 18 f. 1-3.
Paragua.
'•*>. Macrochlemis henrici O. Semper.
C. Semper Hei«, p. 19. t. II f. 5.
Luzon I.
97. Macrochlamü cayayanka Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 170.
Luzon I.
;i. Section Macroceras Semp.
'JS. Macrochlamys spectabilis (Pfr.).
Hei ix spectabilis Pfr. Mon. Hei. I p. 17. Ohemn. e.l. II Hei. no 105
t. 32 f. 3. 4. — Macroceras spcct. Semper Reis. p. 49, t. I i\ 6, 7.
Luzon III, Katanduanes, Samar, Cebu, Kamotes.
mut. fuscosuccinea Bock.
Katanduanes.
Digitized by Google
42
98a. — subsp. carimtia Mlldff.
.1. Senck, 1«»:? p. <J2. — Hei. spect. var. £ Pi'r. Mon. Hei. I p. 4«
Cheinn. .-1. JI Hei. t. 32 f. F>, «.
99. Maerochlamys fasriata Mild tl*.
N. Bl. 'lHHM ,,. MO.
Luzon II.
100. Maerochlamys plntytaema Quadr. et Mlldff".
X. Bl. *1K% p." 83.
Mariuduipue.
9. Gen. Medyla Alb.
Dass die von Albers als Section von Nanina aufgestellte
generische Gruppe Medyla ein älterer Name für Euplecta Semp.
ist, hat mich die Kenntni.ss der typischen Art, M. viridis Q. et
Gaim. von Cclebes, welche Prof. Kükenthal wieder aufgefunden
hat, gelehrt. Mit Helicarion, wozu sie gestellt worden ist, hat sie
schwerlich etwas zu thun, wohl aber stimmt sie durchaus zu den
Arten, für welche ich die Section Pareuplecta aufgestellt habe.
Letzterer Name, sowie Euplecta Semp. und Coneuplecta m. können
als Untergattungs- oder Sectionsnamen beibehalten werden, aber
die Gesammtgattung muss den Albers'schen Namen ab ältesten
tragen.
1. Section Pareuplecta Mlldff. (»»der Medyla s. str.)
101. Medyla e.nentr'mi (Pfr.)
Helix excentrica Pfr. Mou. Hei. I p. 82. Chemu. ed. II Bei.
no. 552, t. HS f. 14 — Euplecta (Pareuplecta) exe. Mlldff.
.1. Senck. 1SÜO p. 203, N. Bl. 1801 p. 3U. 121.
Si(jiiijor.
102. Medyla marginata MlldfT.
Euplecta (Pareuplecta) marg. J. Senck. 1890 202, t. VII f. 7.
Cebu.
103. Medyla earinaria Mlldff*.
Euplecta «urinaria X. Bl. 1SSS p. H3.
Luzon II.
104. Medyla ervatatu Mlldtf. n. sp.
T. rimata, diseoidea, tenuis, superne subtiliter sed distinete
plicato-striatula, subtus fere laevigata, nitens, comeo-tlavescens ?
Spira vix prominula. Anfr. 41/2 superne plani, pone suturam
Digitized by Google
43
cxcavati, ultimus carina subtus vix, superne beiie exserta, acuta,
sursum recurva carinatus, pone carinam profuudiuscule excavatus,
ba.si bene convexus. Apertura modice obliqua, rotuudate securi-
formis, peristoma rectum acutum, margine columellari superne
brcviter reflexo, riniam fere obtegonte.
I'iiira. 11, alt 5,5 mm.
Hab. ad saxa calcaria districtus Bonguct insulao Luzon log. cl.
A. Loher.
Luzon I.
105. Medyla quadrasi Mild ff'.
Euplecta (juadrasi Mlldft". J. Senck. 1803 p. <!3, t. III f. 2.
Lcyte.
2. Section Euplecta Semp.
10(j. Medyla reyesi (Hidalgo).
Nuniua Reyesi Hitl. Ohr. Mul. 181M) p. VA.
Mindanao.
10Ga. — subsp. convexa 2SilldfT.
Mindanao.
106b. - subsp. leytensis Mlldft'.
J. Senck. 181 >3 p. VA.
Leytc.
107. Medyla kochiana Mlldfi'.
N 131. 18'JO p. li»0, J. Senck. 18V>3 p. ttt, t. III f. 3. u, b. (Euplecta).
Leyte.
108. Medyla boholensis (Pfr.).
Helix boholensis Pfr. Mon. Hui. I p. 3ü. Chemn. ed. 11 t. 30
f. 5—7. — Na ni na boh. Tryon II p. U5, t. 23 f. 47, 48. — Euplecta
boh. Semp. Reis. p. 15.
Bohol.
Nachdem ich endlich 1890 durch Herrn Quadras Exemplare
dieser Art von Bohol erhalten habe, ist mir jeder Zweifel an
der Artgiltigkeit der folgenden M. cebuensis neben boholensis,
mit welcher sie Hidalgo (Obr. Mal. 181)0 p. 85) glatt vereinigen
will, geschwunden. M. boholensis hat über dem (schärferen)
Peripheriekiel noch 2 Nebenkiclchcn, cebuensis nur eins. Hierzu
kommen noch die schon hervorgehobenen Unterschiede in der
Gestalt, dem Gewinde u. a.
Digitized by Google
44
109. Medyla cebuensis Mlldff.
J. D. M. G. 1887 p. 202, t. VII f. 1»J (Eupleeta).
Cebu.
110. Medyla iwbterratwa Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18<H3 p. 84 (Eupleeta).
Bohol.
111. Medyla canalifera Mlldff.
N. Bl. 1«H> p. 83 (Eupleeta).
Samar.
112. Medyla unicarinata Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1805 p. ICK» (Euplectaj.
Luzon II.
113. Medyla bicarinata Semper.
Beis. p. 1«, t. II f. 8 (Eupleeta)
Luzon I, II.
113a. - subsp. gradata Mlldff.
Luzon II.
113b. — subsp. sabanensis Hidalgo.
J. de Conch. 1887 p. 47, t. III f. I.
Marinduque.
113e. — subsp. lubanica Mlldff.
Luban.
114. Medyla bianyulafa (Pfr.).
Hei ix. l.iang. Mon. Hei. I p. 80, Chemn. ed. II Hei. no. 550, t. SS
t". <i, 7. Na ii in« biang. Tryon. Man. Pulm. U p. 4C, t, 23 f. 50.
Luzon II, III.
114a. — subsp. imperforata Mlldff.
var. B. Hidalgo Ol.r. Mal. 1W«), 84.
Luzon II, Katanduancs.
114b. — subsp. subsimylex Mlldff.
Luzon III.
114c. — subsp. armida Pfr.
Helix armida Pfr. Mon. Hei. III p. G28. — Nanina arm. Tryon
Man. Pulm. II p. -W, t. 23 f. 41).
Luzon III, Katanduancs.
3. Seetion Coneuplecta Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 65. =• Trochonauina Mouss. ex parte, Hefler.
115. Medyla scalarina (Pfr.).
Digitized by Google
45
Holix gradata Pfr. Mon. Hei. I p. 38 (non Gould). — Hei. scalarina
Pfr. Mon. Hei. III p. 41, Reove Couch, ic. t. 37 f. Hiß. Euplecta
scal. Mlldff. J. Senck. 1893 p. 66.
Leyte.
115a. — subsp. pyramidaia Mlldff.
Mindanao.
116. Medyla confma Mlldff.
Hol ix tongana Pfr. Mon. Hei. I p. 38 (non Quoy). - Euplecta
tong. MU.lfT. .1. D. M. G. XIV 1887 p. 263, t. 8 f. 2* 2o. - Nanina
scalarina Hid. Obr. Mal. 1K*K) p. 88 (non Pfr.).
Cebu, Nogros, Guimares, Panay, Bohol, Mindanao.
117. Medt/la eonvcxospirn Mlldff.
' N. Bl. isi)l p. 87.
Luzon II.
118. Medyla deatssatula Quadr. ot Mlldff.
N. Bl. IHdn p. 110. — Vitrinoconus scalarinus 8emp. Reis. p. «t
(non Pfr.}.
Luzon II.
119. Medyla catanduanica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18<M p. 88.
Katanduanes.
120. Medyla costulata Mlldff.
N. Bl. 18<U p. 88.
Luzon IT.
1*21. Medyla roehebmi Mlldff.
N. Bl. 18D4 p. 88.
Mindanao.
122. Medyla boholiea Quadr. ot Mlldff.
N. Bl. 18«.i6 p. 84.
Bohol.
1*28. Medyla pac'tfmi Quadr. ot Mlldff.
N Bl. 1«)6 p. 4.
Luzon I.
124. Medyla turrita (Scmp.).
Vitrinoconus turritus Kemper Reis. p. u:$. Kaliella luzonira
Mlldff. J. I). M. G. 1887 p. 305.
Luzon I, II.
124a. — subsp. brunnea Mlldff.
Katanduanes.
Digitized by Google
4ß
124b. — subsp. visayana Mild ff*.
Negros, Bohol.
125. Medyla rofundata (Semp.).
Euplecta rotundata Semp, Reis. p. lfi.
Luzon I.
120. Medyla aystullus Quarlr. et Mlldff.
' N. Bl. 1804 p. 89.
Busuanga.
12<5a. subsp. vitrca Ml hl ff.
Konrn, Kalamiancs.
10. Gen. Bendrotrochus Pilsbry.
Trvon Man. Pulm. IX 1894 p. 14:5. sect. Papuinae. — Hedlev Records
Austr. Mus. II iio. G p. 90. gen. Troehomorphae affine. --= Troeho-
nanina Mousson (ex parte), autt. — Geotrochus van Hasselt (ex
parte i, non autt. cf. O. v. Möllendorff, N. Bl. D. M. G. lrt!»7 p. 5.
An anderer Stolle habe ich den Nachweis zu führen gesucht,
dass die Arten von Dendrotrochus Naniniden sind und dass wir
die braunen, oft gebänderten Ponrien des malayischen Archipels,
welche bisher zu der sehr gemischten Gruppe Trochonanina Mouss.
gerechnet wurden, hierher zu stellen haben.
Auf den Philippinen ist die Gattung nur durch einige Arten
im Süden des Archipels vertreten, welche als Ausläufer der Fauna
von Borneo zu betrachten sind
127. Dendrotrochus conieoides (Mete.)
Hei ix conieoides Metcalfe P. Z. S. 1S51 Pfr. Mon. Up. 37. Cheran.
ed. II Hei. no. 10*20, t. 15:$ f. 20. 21.
127a. — subsp. subconve.ra Mlldif.
Paragua.
Diese von Dr. Platen auf Paragua gesammelte Form gehört
nicht zu der folgenden Art, sondern zu conieoides Mete. v<»n
Borneo, von der sie sich durch das höhere Gewinde mit etwas
gewölbten Seiten nur als Varietät trennen lässt.
128. Dendrotrochus paraguensis (Smith).
Trochonanina paraguensis Smith Ann. Mag. N. H. XI 1893 p. iW
t. XVIII f. 7-9. P. Z. S. 1895 p. 105.
Paragua.
Digitized by Google
47
128a. — subsp. eurt/stoma Mlldff.
Paragua.
12Sb. — subsp. denselirata Mlldff.
T ro c h o n a n i n a 1 a b u a n i> n s i 8 Hidalgo .1 . do Couch. 1 887 p. 58 < non Pt r.).
Balabac.
129. Dendrotrochus sylvanus (Dohm et Semper).
Nanina sylvana Dohm et Somp. Mal. Hl. V p. 61. Nov. Oonrh. II
p. 220, t. 58 f. 3, 4. Tryon Man. Pulm. II p. 4H, t, 23 f. 00, 70. -
Troihonanina oonicoi drs var. crenulata Mlldff. .7. D. M. (i. XIV
18H7 p. 280. — Tr. bongaoiMisis .Smith Ann. Mag. X. H. XIII 1«H
].. 52, t. IV f. 2-21». - Tr. sylvana Mlldff. X. Hl. 1804 p. 20G.
Mindanao, ßasilan. Audi auf den Kulumseln (Sulu, Bougan,
Sibutu).
11. Gen. Glyptoconus Mlldff.
X. Bl. 18i>4 p. 90.
130. Gbjptocorms minis Mlldff.
N. Bl. 18fl4 p. 00.
Busuanga.
12. Gen. Sitala H. Ad.
131. Sitala ph'dippinarum Mlldff.
J. D. M. XIV 1887 p. 2V,H, t. VITT f. 7.
Cebu, Lej'te.
131a. — subsp. tubercnlifera Mlldff.
J. Scnck. 1800 p. 204.
Cebu.
132. Sitala lineolata Mlldff.
N. Bl. 1801 p. 30.
Luzon, Leyte, Siquijor, ttoh<>1, Romblon.
132a. — subsp. diminuta Mlldff.
Luzon I.
133. Sitala ditropis Quadr. ot Mlldff.
X Bl. 1804 p. 101.
Mindanao.
134. Sitala oxyconus Mlldff.
X. Bl. 1804 p. 80.
Koron.
Digitized by Google
48
135. Sitala fimbriom Quadr. et Mlldff.
N. Bl. ltf)4 p. ss».
Negros, Bohol.
135a. — subsp. oxytropis Mlldff.
Masbate, Luzon III.
136. Sitdla bnritensis Smith.
.1. Linn. Soo. XXIV 18TI3 p. 2143, t. XXV f. 3, P. Z S. lrt»5 p. 112
Nord-Borneo,' Paragua.
13. Gen. Kaliella Blau f.
Die Arten dieser zierlichen, unseren Conulus in der Schale
sehr ähnlichen Gattung stehen Ooncuplecta und Sitala theilweise
recht nahe, so dass die Zuweisung einzelner Formen zu einer
dieser Gattungen schwierig wird. Auch die anatomische Unter-
suchung durch Godwin-Austern zeigt keinen scharfen Unterschied
zwischen Kaliella und Sitala. Es wird daher möglicherweise,
wie ich schon ausgesprochen habe (Jahresb. Senckeub. N. G. lSi»3
p. 05), eine einzige Gattung für diese beiden Gruppen anzunehmen
sein. Einstweilen behandle ich sie noch getrennt, weil ich nach
der Schale sie immer uoch gut auseinanderhalten kann. Sitala
ist (meist) schärfer gekielt und hat auf der Oberseite stets Spiral-
sculptur, Kaliella hat oben nur senkrechte Streifung oder ßippuiitf.
ist daher meist ohne Glanz und zeigt nur auf der Unterseite
Spirallinion.
a) Gruppe der K. pseud ositala Mlldff.
Ziemlich scharf gekielt, durchsichtig, schwach gestreift, et\va>
glänzend.
137. Kalü'lla tramitaris Mlldff.
J. Senek. 18H3 p. <W, t. III f. 4.
Leyte.
138. Kaltella psriiflosifala Mlldff.
Mal. Bl. N. F. X p. 151, t, IV f. 12, 12n.
Cebu, Leyte, Bohol, Negros, Guimaras.
138a. — subsp. himellala Mlidff.
Luzon I.
Digitized by Google
139. KalieVa opaca Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 189G p. 4.
Luzon I.
b) Gruppe der K. stenopleuris Mlldff.
Scharf gekielt, Oberseite gerippt.
140. Kaliella dentifera Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 90.
Negros.
141. Kaliella stenopleuris Mlldff.
J. D. M. G. XIV 1887 p. 304.
Luzon II, III, Katanduanes
141a. — subsp. platybasis Mlldff.
Luzou I.
142. Kaliella micropetasus Quadr. ot Mlldff.
X. Bl. 1893 p. 171.
Luzon I.
143. KalMla leueotropis Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18% p. 81.
Bohol.
c) Gruppe der K. pusilla Mlldff.
Klein, kuglig-konisch, schwach rippenstreifig.
144. Kaliella pusilla Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 81.
Luzon IT, Leyte, Katanduanes.
144a. -- subsp. diminuta Mlldff.
Ccbu, Bohol.
145. Kaliella infantilis (Smith).
Sitala infantilis Smith P. Z. S. lHtf> p. 112, t. III f. 15.
Paragua.
140. Kaliella accepta (Smith).
Sitala acceptu Smith. V. Z. S. lS'.C, p. III, t, III f. 12.
Nordost-Borneo, Paragua.
147. Kaliella chombium Quadr. rt Mlldff.
X. Bl. 185X5 p. 5.
Luzon I.
AWuuidl. Bd. XXII. 4
50
148. Kalidia microtholus Mlldff.
N. BI. 1895 p. 110.
Luäoii III.
149. Kaliella stylodonta Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 110.
Katanduanes.
d) Gruppe der K. doiiolum (Pfr.).
Gedrückt kuglig bis kuglig-konisch, schwach gekantet, gerippt,
matt bis seidenglänzend.
150. Kaliella doiiolum (Pfr.).
Helix doiiolum Pfr. Mon. Hei. I p. 50. — Vi tr inoconus dol.
Semper Reis. p. 93. Tryon Man. Pulm. I p. 160, t. 30 f. 23. Kai iella
dol. J. D. M. O. XTV p. 288.
Cebu, Siquijor, Bohol, Mindanao, Busuanga, Katanduanes.
Luzon III, (Mariannen, Carolinen).
Diese, wie die folgende Art scheint ungemein leicht mit
Pflanzen verschleppt zu werden. Auf den mikroncsischen Inseln
ist sie zweifellos mit Culturpflanzen eingeführt worden.
151. Kaliella tenuisculpta Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 69.
Luzon I, II, Marinduqiie, Leyte, (Ponape).
Diese in Gärten von Manila häufige Art erhielt ich neuer-
dings durch J. Kubary von Ponape, wohin sie jedenfalls mit
Culturpflanzen gelangt ist.
14. Gen. Lamprocystis Pfeffer.
Pfeffer, Naninid. p. 20. = Microcvstis Semper, non Beck. — cf
Mlldff. N. Bl. 1889 p. 100.
a) Gruppe der L. pseudosuccinva Mlldff.
Schale niittelgross, Gewinde mehr oder weniger konisch er-
hoben, Tendenz zu einer peripherischen Kante, Farbe hell horn-
braun bis röthlichbraun.
152. Lamprocystis pscudosuccinea Mlldff.
.1 Senck. 1893 p. 70. — Microcysti« surcinea Semper Reis. p. 44
(iion Pfr.). — Nanina goniogyra Hidalgo Obr. 1890 p. 94. 109 (pro
rnaxima parte, non Mlldff.).
Samar, Leyte, Cebu, Bohol, Negros, Kalamiancs, Balabac.
Digitized by Google
51
152a. — subsp. commutata Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 70. = L. glaberrima Mlldff. .1. D. M. G. XIV
p. 89, 294. N. Bl. 188» p. 100 (non Semper). — Nanina goniogyra
Hidalgo Obr. 1800 p. 94, 100 (ex parte, non Mlldff.).
Luzon, Marinduque, Roinblon, Sibuyan, Tablas.
152b. — subsp. diminuta Mlldff.
Mindanao.
153. Lamprocystis goniogyra Mlldff.
N. Bl. 1801 p. 41. - cf. J. Senck. 1893 p. 71.
Siquijor, Panglao.
154. Lamprocystis myops (Dohm et Semper).
Xanina myops Dobru et Semper Mal. Bl. IX 18(32 p. 205. — Helix
m. Pfr. Xov. Coneh. II p. 221, t. 58 f. 5—8. — Microcystis m. Semp.
Reis. p. 43, t. I f. 14.
Mindanao, Bohol, Cebu.
155. Lamprocystis chlor orhaphe Smith.
Ann. Mag. X. H. 1803 p. 348, t. 18 f. 4 -0. — Nanina myops Hidalgo
Obr. 181*0 p. 100 Smitb P. Z. S. 1805 p. 109 (non Dohm et Semp.).
Kalamianes, Paragua, (Tiga bei Labuan).
156. Lamprocystis discoidea Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1894 p. Ol. — L. balabacensis Smith P. Z. S. 1895 p. 109
t. III f. 6.
Balabac.
157. Lamprocystis badia Mlldff.
J Senck. 1890 p. 20J, t, VII f. 8.
Cebu.
b) Gruppe von L. Incidella Pfr.
Schale meist flach, klein, rothbraun.
158. Lamprocystis luciddla (Pfr.).
Helix lucidolla PtV. Mon. Hei. I p. <i0. — Microcystis lue. Trvon
Man. Pulm. II p. 119, t, 39 f. 4.
Luzon, Cebu, Siargao.
159. Utmprocystis purpurvofusca Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. III.
Luzon III.
IM. Lamprocystis glaberrima (Semp.).
Microcystis gl üb. Keis. p. 4<», t. II f. 10.
Luzon II.
4*
Digitized by Google
52
161. Lamprocystis calamianica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1H94 p. 91. - Kanina glaberrima Hidalgo Obr. 1890 p. iW
(ex parte, non Semp.).
Busuanga.
162. Lamprocystis arctispira Quadr. ot Mlldff.
X BI. 1894 p. 91.
Mindoro.
163. Lamprocystis fjcmmula Mlldff.
.1. I). M. C4. XIV 1S87 p. 2<>7, t. 8 f. 5—51).
Cebu, Leyte, Rohöl, Negros, Guimaras, Panay, Tablas. Mh>
danao. (Suhl).
163a. subsp. dcpressa Mild ff.
,T. D. M. G. XIV p. 294.
Luzon, Katanduanes.
163b. subsp. subcarinata Mild ff.
.1. Senck. 1890 p. 207.
Cebu.
164. Lamprocystis imitatrir Mlldfl*.
J. Senck. 1890 p. 207. t. VII f. 9.
Cebu, Bohol, Luzon III.
164a. — subsp. stenostoma Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 72.
Loytc.
164b. — subsp. nana Mlldff.
Marinduque.
165. Lamprocystis appcndiadaUi Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 92? t. III L 5.
Leyte, Bohol.
166. Lamjn-ocystis st.-johni (Godwin Austen).
Mycrocystis St, Johni (». A. P. Z. S. 1891 p. 38. t. IV f. 3. 3a.
Lamproc. St. J. Smith P. Z S. 1S!)5 ,,. 110.
Nord-Borneo, Paragua.
c) Gruppe von L glnhulns Mlldff.
Wie vorige, aber kleiner, höher bis kuglig- konisch.
167. Lamprocystis swniglolmlus Mlldff.
J. I>. M. G. XIV p. :*U.
Luzon, Leyte.
Digitized by Googl
53
ltfla. — subsp. strwlata Mlldft*.
Busuauga.
l'W. Lamprocystis ylobulus M Helft*.
•J. I). M. V; XIV P. 2«7, t. 8 f. «-«Jb.
Cebu, Bohol.
HjWa. - subsp. subangidata Mlldft'.
Mindanao.
IM. Lamprocystis subylolmlus Mlldft'.
n. Iii. im v. 10.
Sitpiijor. Negros.
d) Gruppe von />. lactea Seinp.
Weiss oder gelblich weiss.
170. Lamprocystis lactea Semper.
Mierocystis I. Reis. p. 11, t. 11 f. Ha— c.
Luzon II.
171. Lamprocystis leueodiscus Mlldff.
Microcvstis lactea Ml kW. .1. D. MG. XIV p. H9, 2«5f 294, X. Bl. 1889
p. 101 (non Semp.).
Luzon II.
172. Lamprocystis leucoclinw Mlldft*.
X. Bl. 1895 p. 112.
Luz<»n III.
173. Lamprocystis Candida (Juadr. et Mlldft*.
X. Bl. 1894 p. 92.
Katanduanes.
174. Lamjtrocystis alba Mlldft*.
J. I). G. ti. XIV p. 2«5, t. 8 f. :i-3c (Microcvstis).
Cebu.
175. Lamprocystis mindoroana Quadr. et Mlldft*.
X. Bl. 1894 p. 92.
Mindoro.
17«. fjantproeystis planorbis Mlldft*.
X. Bl. 94 p. 101.
Linapakan (Kalaraianes).
177. Lamprocystis crystallina Mlldft*.
.1. 1>. M (V. XIV p. 2<Ui, t, 8 f. 4 -4c. (Microcvstis).
Cebu, Siquijor, Negros, Marindiupie.
Digitized by Google
54
178. Lamprocystis subcrystallina Mlldff.
J. Sende. 1893 p. 73, t. III f. «-tic.
Leyto, Liraansaua, Bohol.
171). Lamprocystis montana Quadr. et jNLlld Ü*.
N. Bl. 18i»5 p. 111.
Luzon II.
18(.). Lamprocystis leueosphaerion Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 185)3 ].. 172.
Luzon I.
18 1. Lamprocystis masbat ica Quadr. et Mild IV.
X. Bl. 1895 p. 111.
Masbate.
182. Lamprocystis leueochondrium Mlldff.
X. Bl. 189« p. 5.
Tablas.
e) Gruppe von L. sinica Mild ff.
Sehr klein, mit einer leichten Ausbuchtung am Spindelraml.
Nach dem Vorgange von Godwin-Austen hatte ich diese kleinen
Formen zu Microcystina gerechnet, doch muss ich Boettger darin
Recht geben, dass sie besser nicht von Lamprocystis getrennt
werden (Jahresb. Sende. N. G. 1891 p. 259). Microcystina bleibt
auf die deutlich gezähnten Arten der Südsee-Inscln beschränkt.
183. Lamprocystis sinica Mlldff.
Microcystina? siuica MIMIK .1. 1). M. G. XII 1885 p. 38«, t. 10 f. 15
Luzon, Mindanao (China, Molukken).
15. Gen. Hemitriehia Mlldff.
X. Bl. 1888 p. 81, 1890 p. 173—190, 1891 p. 114-121.
a) Formenkreis der II. luteofasciata (Lea).
Nicht behaart, sondern mit einer leicht abblätternden hornigen
Oberhaut bedeckt.
184. Hemitriehia luteofasciata (Lea).
Helix luteofasciata Lea Phil ad. Transact. 1841 p. 4«2, t. XII f. 13.
- Helix gummata Sowerby P. Z. S. 1811 p. 25. Pfr. Mou. Hei 1
1». 73. Chemn. od. II p. 21«. t. 34 f. 1, 2. - Hemitriehia 1. MlUfi'
X. Bl. 1890 p. 175.
Luzon II, III, Alabat, Katanduanes.
55
Mit einem grösseren Materiale ausgerüstet als 1888 möchte
ich den Formenkreis dieser auf Südost - Luzon und die
Küsteninseln Alabat und Katanduanes beschränkten Art wie folgt
abgrenzen.
Typus. Sehr gross, Gewinde massig erhohen, Granulirung
nur längs der Naht etwa, bis in die Mitte der Oberseite der
letzten Windung reichend: Provinzen Tayabas und Kamarines
Norte. Hierzu uoch eine forma eonoidalis. höher gewunden, aber
sonst typisch von Tayalms (Atimonan).
ISla. subsp. ticmisailpta Mlldtf'. Kleiner, höher, die Spiralskulptur
bis an die Peripherie reichend.
Insel Katanduanes und gegenüberliegender Theil von Kama-
rines (Karamuan).
lH4b. - subsp. obscura Mlldtf. Skulptur wie vorige, aber ganze Schale
dunkclrothbraun nur mit gelber Peripheriebinde.
Provinz Kamarines (Süden).
1S5. Hemitruhia Mita Mlldtf.
N. Bl. 1890 p. 178. - H. guimarasen.sis Thit-Io N. Bl. 1895 p. 131.
Luzon II.
Die Angabe, dass die Art auch auf Guimaras gefunden
worden sei, was zur Aufstellung einer unnöthigen neuen Art
führte, beruhte auf einer Fundorts- oder Ktiquettcnverwechslung
[s. Abh. u. Ber. K. Zool. Mus. Drcsd. 1S!K>/V>7 no. 4, p. 3).
1^. Hemitrickia flavida Mlldtf.
N. Bl. 1895 p. 11:2.
Luzon III (Karamuan).
Iö7. Hvmitricltia laccata Mlldtf.
N. Bl. 1890 ,». 177.
Marinduipie.
b) Formenkreis der H. pruinosa Mlldtf.
Schale einfarbig; Skulptur sehr fein, Haare oder Schuppen sehr
dicht und kurz, an der Peripherie eine abgeflachte Zone oben
und unten durch eine mehr oder weniger deutliche Kante ab-
gegrenzt.
188. Hemitrichia purpurascens Mlldtf.
N. Bl. 1800 p. 170.
Komblon. Tablas.
Digitized by Google
50
1&9. Hemitrkhia consimilis Quadr. et Mlldff.
X Bl. 1894 p. 93.
Tablas.
UM). Hemitrkhia atriatula (Semp.).
Rhvsota striatula Semper Keis. l'hil. p. 77. t. II f. 4a-<\ —
Ht'initrichiu str. MIMft*. X. Bl. 1890 p. 180.
Luzon I.
190a. — subsp. ahmen Mlldff.
X. B!. 1890 p. 1S1.
Luzon 1.
191. Hcmitrichia pruinosa Mlldff.
X. Bl. 1890 p. Wl.
Luzon II.
191a. — subsp. phaeolrkha Mlldff.
Hemitrichia pruinosa var. depressa Mlldff. X. Bl. 1890 p. 181.
Luzon II.
192. Hcmitrichia brachytrkha Mlldff.
X Bl. 1890 p. 182.
Luzon III.
193. Hemitrkhia relutinella Quadr. et Mlldff.
X Bl. 1805 p. 75.
Masbate.
♦
c) Formenkreis der //. velutina Sow.
»
Schale grösser, meist gebändert, Skulptur weitläufiger, Haare
ziemlich lang, behaarte Hegion gegen die glatte Unterseite schart'
begrenzt.
194. Hemitrkhia velutina (Sow.).
Hei ix velutina Sowerby I\ Z. S. 1841 p. 25. — Hei ix xantho-
tricha Pt'r. Mon. Hei. I p. 74. Cboina. ed. II p 217, t. H4 f. 16, 17. -
Xanina tagalensis var. einnamomea Hidalgo Obr. 1800p. 105.—
Xanina negrosensis Hidalgo Atl. 1890 t. X f. 1.
Guimaras, Negros.
195. Hemitrkhia hidalgoi Mlldff.
X. Bl. 1888 p. 85, 1890 p. 184. - Hidalgo Atl. t. X f. 4.
Luzon II.
195a. - subsp. globosa Mlldff.
X. Bl. 1890 p. 185.
Luzon II.
Digitized by Google
57
[%b. — subsp. btenostoma Mlldft'.
N. Bl. 18<H) p. 185.
Luzon II.
Sowohl beim Typus als auch bei der Unterart globosa kommen
einzeln albine, rein gelblichweisse und dunkelbraune Formen vur.
\%. Hein itrichia tablasensis (Hidalgo).
Nanina tagalcnsis var. Hidalgo .1. de Couch. 1H87 p. 4t» t. III f.
— N. tagalensi.s vur. tahlasensis Hid. Ohr. IS!-H> p. 82, t. X f. 5.
Hern itrichia de.pressa Q. et Mild IT. N. Bl. 18t»4 |».
Tablas.
197. Hemitrichia ylatijzona (juadr. et MIldfK
N. Bl. 18*X> V- 5.
Tablas.
KW. Hemitrichia setosubi Mild IT.
X. Bl. 1«XJ p. 5.
Tablas.
m Hemitrichia kobclti Mlldlf.
X. Bl. IS4.*) p. 1HI>. — Xanina tagaleiisis var. sihuyanica Hidalgo
Ohr. p. 82 Atl. t. X f. 4.
Sibuyau, Roniblon.
-<X>. Hemitrichia boettgeri Mild ff.
X. Bl. 1890 p. lKfl.
Sibuyan.
d) Formen kreis der H. moerchi Pfr.
Oebändcrt, Skulptur der Oberseite nicht scharf abschneidend,
sondern sich allmählich nach der Basis zu verlierend.
-Ol. Hemitrichia mnerchi (Pfr.).
Helix moerchi Pfeill'er Z. f. Mai. 1851 p. 12. Mon. Hei. III |». 7:5. -
Xanina moerchii Ti von Man. Pulm. II p. 85, t. Hi 1'. :m>. — Hemi-
trichia in. Mlldft. X. Bl. lttMJ p. 1S8.
Luzon I.
Hemitrichia tagalemiü (Dohm).
Xanina tagalensis Hohn» Mal. Bl. IS4i8 Helix xantho-
trichae altinis I>1>. Nov. (V.nch. 11 p. 222, t.' 58 f. 14- U».
Hemitrichia t. X. Bl. 18'.M> p. \H\\
Luzon I.
Nachdem mein Freund Quadras diese seltene Art endlich am
Originalfundorte, der Ostküste von Nord -Luzon wieder auf-
gefunden, kann ich nur auf das Entschiedenste wiederholen, dass
Digitized by Google
58
die von Hidalgo als Varietäten zu ihr gestellten Formen von den
Inseln Tablas und Sibuvan gar nichts mit ihr zu thun habeu.
Sie steht, wie ich richtig vermuthet hatte, H. moerchi am
nächsten.
e) Formenkreis der //. setigera (Sovv.).
Spiralskulptur bis auf die Unterseite reichend, Behaarung au>
kräftigen Borsten bestehend, welche sich in Reihen kurzer und
langer abwechseln.
203. Ihmitrichia setigera (Sow.).
Hol ix setigera Soworby P. Z. S. IS 11 p. -J5. IMr. M.-u. Hei. I y. 74
Chemn. ed II p. -'18. t, 31 f. 20, 21. 23.
Luzon I, Tl, III, Marinduipie.
*204.? Hemitru Jtia platmi Dohm.
Nun in a plateni Hohrn N. Hl. 1H.S1» p. .*>8.
Paragua.
Nach dem Autor bildet diese mir unbekannte Art den Ueber-
gang von der (Truppe der Nanina siamensis zu Hemitrichia; ich
stelle sie daher vorläufig hierher.
KS. (reu. Heinklypta Mlldif.
X Bl. \m\ p. i-2i>.
20'). HemigJgpta blainriUrana (Lea).
Helix Blainvilleuna Lea Tränket. Am. Phil. So.- 2 ser. VII p. 4»St
t. XII t". !-">. Helix so. in i grn nosa Sowerby (ex pari«). PI r. Mon
Hei. I p. 74. Chemn. eil. II Helix no, 184, t. 34 t\ 1, 2. — Nanina
Blain villiana Hidalgo Obr. 1890 p. 77 (ex parte >. Atl. t. VIII f. 7. -
Heiniglypta bl. Mlldff. N. Bl. ls;>3 p. 7.
Lübau.
20<>. Hcmigh/pta moussoni (Semper).
Rhvsota Monssoni Semper Keis. Piiil. p. 75. — Nanina Blain-
villiana Hidalgo Obr. p. 77 (ex parte'), non Loa. Hemiglvpta
in. Mlldff. IS'. Bl. 1803 p. 8.
Luzon I.
206a. — subsp. nana MlldlT'.
N Bl. 1*!>3 p. «>.
Luzon I.
Digitized by Google
20t»b. — subsp. arayatensin Mild ff.
N. Bl. 181*3 p. 10.
Luzon II.
20be. - subsp. trcutititans Mlldff.
K Bl. 181)3 p. 10.
Luzon II.
206d. — subsp. ujytropis Mlldff.
Luzon I.
Eine interessante Form von dem Nordcap Luzons, bei Olaveria,
Provinz Kagayan nahe der Grenze von Iloeos Norte, welch»*
geographisch wie eonehyliologisch sich zwischen H. moussoni
und semperi einschiebt, wie im Süden die subsp. transitans
zwischen moussoni und connectens vermittelt. Durch den
scharfen Kiel und die gedrücktere Gestalt nähert sie sich H.
semperi, dagegen schliesst sie sich in der Skulptur, auf welche
bei der Artunterscheidung das Hauptgewicht zu legen ist, in der
Wölbung der Windungen und der Höhe der Mündung noch
ganz H. moussoni an.
Diam. 45, ah. 25 mm.
'207. Hemiylypta semperi Mlldff.
N. Bl. 1803 p. 11. Helix seutigrniiosa Sow. fi*x parle). — Rhysota
semigranosa Semp. Phil. p. 74. — Nauina semigrauosa Hidalgo
Obras 1890 p. 78, Atl. t. VIII f. 5, Ii.
Luzon I.
207a. — subsp. inmidula Mild ff.
N Bl. 1893 p. 13.
Luzon II.
'207b. - subsp. eurytaenia Mild ff.
Luzon I.
Sehr gross, Durchmesser 50,5 mm bei 28,5 Höhe, eine sehr
breite dunkelbraune Binde unterhalb des Kiels. Von Quadras
bei Kasiguran entdeckt.
208. Hemiylypta connectens Mild ff.
N. Bl. 1893 p. 14. - Helix semigrauosa Sow. (ex parte). - - Nanina
Blainvilliana Hidalgo 1. e. (ex parte).
Luzon II.
208a. — subsp. grandis Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 14.
Luzon II.
Digitized by Google
60
208b. — subsp. mlkwmpresm MlldfK
Skulptur typisch, aber (tewinde flacher und Kiel etwas
schärfer, tliam. 45, alt. 22 mm.
Marinduque.
2<frK Hemiglij[>ta panm/msis (Uroderip).
T. obtecte perforata, dcpressa, acute carinata, solidula. supcrne
striis transversis et lineis spiralibus sat imprcssis minute et subae-
«pialiter granulata, granulis ca. 100 in 4 L 1 mm, pallide olivaeea.
basi radiatim striatula nec non lineis spiralibus subtilibus miimtv
decussatula. saturate olivacea. Spira depresso-conoidca, latcribtb
fere strictis. Anfr. (> plauulati, lente aecreseentes, ultimus carina
acuta, utrimque exserta cariuatus. Apertura modiee oblitjua,
angulato-elliptiea, sat exeisa, peristoma rectum, obtusum, basi
inerassatum, ad columellam expansiusculum.
l>iam. maj. 44, min. 40, alt. 20, apert. lat. 24, long. 15.
alt. 12.5 mm.
Hab. ad montem Putian propre vicum Dingle insulae
Panay leg. collector indigena.
C:iro<-ol la punuyensis Brodcrip in sidxxl. Helix pa na yensis
1'iV. Mon. Hei l p. 7"» (cxd. vnr. Clu-um. ed. II Htdix no. '215.
t. :>> f. 1 :{.
Wie ich s. Z. (N. Bl. LS«i;j p. 11, 12) erwähnte, hatte Semper
die llemiglypta von Nordost-Luzon, welche ich als H. semperi
neu benannte, mit H. panavensis identificirt. was ich weder be-
stätigen noch widerlegen konnte, da eine llemiglypta von Panay
nicht bekannt war. Ich sagte damals: „wenn wirklich eine H.
auf Panay vorkommt, so wird sie nicht mit H. semperi identisch
sein". Nun hat einer meiner Sammler bei Dingle zwei Exem-
plare einer Hemiglypta aufgefunden, die ganz zu Pfeiffers
Diagnose passen, aber auch meine Vermuthung vollauf bestätigen.
Von H. semperi trennt sie der noch schärfere Kiel, die niedrigere
Mündung, die glcichmässige und dabei feinere Körnelung; von
ihr, wie von allen bisher erwähnten Arten die deutliche, wenn
auch feine Spiralskulptur der Untorseitc. Die Varietät per-
compressa der II. connectens von der Insel Marinduquc lässt sieh
als Uebergang zu panavensis auffassen, ohne indessen die Art-
giltigkeit der letzteren zu beeinträchtigen.
Digitized by Google
61
210. Hemiffhjpta franciscanorum Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1896 p. 6.
Luzon III.
An die vorige herantretend, namentlich in der Skulptur
ähnlich, aber noch flacher, schärfer gekielt, Grundfarbe oben und
unten gleich, dabei eine sehmale dunkelbraune Binde unter dem
Kiel und eine hellgelbgrüne Zone um die Spindel, Mündung
breiter und niedriger. Eigenthümlich ist ferner die Marmorirung
der Oberseite, die durch hellere Flecken, anscheinend nicht in
Folge von Verwitterung, entsteht. Schliesslich fehlt auch ihr
die deutliche Spiralskulptur der Unterseite, welche H. panayensis
aufweist.
211. Hemif/h/pfa mayonensis (Hidalgo).
Nanina mayonensis Hui. .1. de Coneh. 1887 p. 5, 1888 t. V f. 8,
Obr. 1890 p. 19, 79 (exel. var. B.) Atl. t. V f. 1 (non f. 2). - Nanina
setniglobosa Mart. Ostas. p. 94 (ex palte). - Hemiglvpta may.
Mlldtt". N. Bl. 1893 p. Iii.
Luzon III.
211a. — subsp. boacensis Hidalgo.
Xanina semiglobosa var. boacensis Hill. .1. de Couch. 1887 p. 50,
Obr. 1890 p. 79, Atl. t. V f. «5. - MlWff. N. Bl. 1893 p. 18.
Marinduquc.
212. Hemiglypta semiglobosa (Pfr.).
Holix semiglobosa Pfeiffer Mon. Hei. T [».75. — Nanina semigl.
Hidalgo .1. de Conch. 18S7 p. 50. Obr. p. 78 (excl. var.). Atl. t. V f. 5. —
Hemiglypta s. Mlldtt". X. Bl. I*tt3 p. 19.
Loytc, Samar, Bohol, Panaon. Siargao, Mindanao, Basilan.
212a. subsp. fnlvida Pfr.
Hei ix tulvida Pfr. P. Z. S. 1*4*2 p. H7. Mon. Hei. 1 p. 45. Cl.emn.
ed. H Helix no. 171, t, Hl f. 11. 12.
Semper nahm an, worin ich ihm früher folgte (X. Bl. 1893
p. 17), dass Helix fulvida Pfr. auf junge Exemplare von H. semi-
globosa begründet sei; ich erhielt indessen neuerdings eine Hemi-
glypta von Südost -Mindanao. welche völlig erwachsen, aber
kleiner, höher und dünnschaliger ist und recht gut zu Pfeiffers
Diagnose passt. Meine Stücke messen 34,5 im Durchmesser bei
23 Höhe: Pfeiffer's Maasse sind 31 : 22 mm. Die Form ist daher
nicht, als .Tugendstufe, sondern als Localrassc aufzufassen.
Digitized by Google
I
62
213. Hemiglypta globosa (Semper).
Rhysota globosa Semp. Phil. p. 75. t. II f. 3a— c (juv.). — Nanina
glob. Hidalgo Obr. 1890 p. 77, Atl. t. VII f. 4. - Hemiglvpta
glob. Mlldff. N. Bl. 1893 p. 21.
Mindanao.
213a. — subsp. depressa Mlldff.
N. Bl. 1893 q. 22.
Mindanao.
214. Hemiglypta infrastriata Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 22.
Mindanao.
215. Hemiglypta cuvieriana (Lea).
Helix cuvieriana Lea Trausaet. Am. Phil. Sor. 2. ser. VII p. 461,
t. XII !'. 12. - Pfr. Mon. Hei. p. 77. Hemiglypta cuv. Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 24.
Luzon II, III.
215a. — subsp. inflalula Mlldff.
Grösser, diam. 43, alt. 24 mm, Windungen mehr gewölbt,
Nabel offener.
Luzon III.
215b. — subsp. bmnnesccns Mlldff.
X. Bl. 1893, p. 24.
Polillo.
215c. — subsp. acutangula Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 24. - Nanina cuvieriana Hidalgo Obr. 1WK» p. 19
Atl. t. VI f. ti.
Katanduanes.
2 IG. Hemiglypta microglypta Mlldff.
N. Bl. 18t>3 p. 25. — Nanina mayononsis var. B. Hidalgo J. ite
Couch. 1S87 p. 51, Obr. 1«*) p. U>, V.», Atl. t, V, f. 2.
Katanduanes.
2H>a. — subsp. cariniyera Mlldff.
Etwas grösser, verhiiltnissmässig niedriger, gekielt, Diam.
35.5, alt. 1!) mm.
Luzon III (Karamuan).
17. (Jon. Rhysota Alb.
1. Soction Hemiplecta Alb. (s. str.).
Die Seetion, wie .sie Albers aufstellte, ist auch iu der
Martens'schen Verbesserung keine ganz natürliche, sondern wurde
Digitized by Google
GH
zu allgemein auf alle Naniniden bezogen, welche eine skulptirte
(gegitterte, gestreifte, gerunzelte) Oberseite und eine glatte oder
schwächer skulptirte Unterseite besitzen, und bedarf sehr stark
der Revision. Nach Schalen- wie anatomischen Charakteren sind
die vorstehenden Gattungen Hemitrichia und Hemiglypta bereits
aasgeschieden. Andere Arten müssen nach PfefFcr's anatomischen
Untersuchungen Xestina und Ariophanta zugewiesen werden, und
es verbleibt schliesslich nur die Gruppe der humphreysiana Lea,
welche als Typus der Section genannt ist. Diese Arten gehören
aber wegen der Runzelung, die zwar auf der Unterseite schwächer
ist, aber keineswegs fehlt, unbedingt in die Nähe von Rhysota.
von der sie nach der Schale nicht generiseh, sondern nur als
Section zu trennen sind.
Die anatomische Untersuchung der typischen Art steht noch
aus. Von den nächstverwandten Arten rechnet Semper Rh.
distineta Pfr. von Siam und Rh. mindanaensis Semp. zu Xosta,
indem er den Hauptwerth auf das Vorhandensein einer „weib-
lichen Anhangsdrüse", welche bei den echten Xesta-Arten vor-
handen ist, bei Rhysota fehlt. In allen andern nähern sich aber
seine vermeintlichen Xesta-Arten den eigentlichen Rhysoten. Ist
jener Charakter constant und namentlich bei der typischen Art
ebenfalls nachzuweisen, so könnte man Hemiplecta als Gattung
abtrennen. Einstweilen hat aber, wie auch Pfeffer (Naninid. p. 17)
zugeben muss, die Abgrenzung beider Gruppen nach den Schalen-
kennzeichen zu geschehen.
a) Formenkreis der Rh. humphrtnjsiana (Lea).
217 Rhysota äensa (Ad. et Rvc.).
Hei ix densa Ad et TCvo. Voy. Samarany Molo. p. G2. t. IG f. 8.
Pfr. Mon. Hei. III p. III, Ohemn. t. 146 f. 6 — 7. Nanina densa
v. Martens Ostas. Landsehn p. 2530. t, X f. 1 — 1 b. Hei ix 8c.hu-
macheriana Pfr. (olim).
Nach den Autoren von den Philippinen; doch hat schon
v. Martens die Vermuthung ausgesprochen, dass ihr Typus von
Borneo stammte, wo das Schiff Samarang ebenfalls anlief. Die
Stammart ist seither auf den Philippinen nicht wieder gefunden
worden, wohl aber die folgende Unterart.
64
217a. — subsp. everetti Smith.
P. Z. S. 1805 p. 101, t. II f. 8. - Nanina schumacheriana Dobra
N. W. 1889 p. 59.
Paragua.
*218. Rhysotn egeria Smith.
Hemiplecta egeria Smith P. Z. S. 1895 p. 102, t. II f. 5, 0.
Paragua.
219. Rhijsota nobilis (Pfr.).
Hei ix nobilis Pfeiffer Mon. Hei. in p. 09. Chemn. ed. II Hei.
no. 771 t. 125 f. 1, 2. - Xosta nobilis Semper Phil. p. (57.
Mindanao, sonst auf Bornoo.
Welche Art die vou Semper (Phil. p. 67) als „obliquata
Reeve" aufgeführte Nanino seiu mag, ist schwer zu ermitteln.
Pfeiffer zog Reeve's Art als Varietät zu nobilis, v. Martens
wandte den Namen auf eine Form von Sumatra an (— N. Teys-
manni Mouss.), Sempers Exemplare stammten von der Insel
Basilan; ich vermuthe sie gehörten zu nobilis oder der fol-
genden Art.
220. Rhysota mindanaensis (Semper).
Xesta mindanaensis Semp. Phil. p. 01, t. I f. 1, II f. 1. — X;uiiii"
min .1. Hidalgo Alt. t. VII f. 2.
Mindanao.
b) Formenkreis der Rh. sagittifera Pfr.
221. Rhysoia bulla (Pfr.).
Hol ix bulla Pfeiffer Mon. Hei. I p. 08. Chemn. ed. II t, 33 f. 3.
Luzon III.
Diese auf Südost luzon beschränkte Art ist sowohl von Semper
als auch von Hidalgo verkannt worden. Letzterer hält sie für
eine junge sagittifera, ersterer identifieirt sie mit einer Xaniiia
von Nordwest luzon, die er nicht näher besehreibt, die aber, d*
er sie zu seinen „gegitterten Rhysoten" stellt, eine Hemiglypta
sein wird. Die echte Rh. bulla unterscheidet sich von Rh. sagit-
tifera durch den Mangel der Pfeilflecken, dünnere Schale, viel
feinere Skulptur.
222. Rhysofa hrpatica (Recvei.
Helix hppatio.ii Kepve Couch, i«-. Hol. no. !». t. III. — Nanina
hepatica Hidalgo Atl. t. VI f. 3.
Luzon II.
I
i
I
!
Digitized by Google
<)5
Auch diese, meist, als Varietät zur folgenden gestellte Form,
welche einen ganz beschränkten Verbreitungsbezirk, nii ml ich das
Vorgebirge von Bolimio im westlichen M ittelluzon, besitzt, ist
eine gut geschiedene Art. Sie ist etwas gekantet, dickschaliger,
oben <lunkel, mit einer versrhwimiuenden breiten Binde unter-
halb der Peripherie, die PleilhVeken fehlen und die Uunzelung
ist sehr viel feiner.
22: V Miffsütn smßtifmt (Pfr.).
Helix'saßiltHVra IMV. Mmi. IM I j. «Ii». ('Ii im.. 1 M f. 10. II.
Nunina sagitti t'rru Hi.lalp. All. t VII ['. JV
Luzoli IL
mix. - subsp. solid« MlldtV.
Höher gewunden, festselmliger.
Luzon IL
•>*>H\k - subsp. (flohusff MlldtV.
tirösser, sehr dickschalig, mit lmliem C< -winde und stark
gewölbtem letzten Fmgang, Pfeiltleekeii sehr deutlieh und dicht.
Luzon I.
223c. — subsp. ijiijns MI hilf.
Hi.l. Atl.' t. VI 1. \.
Luzon I.
22:5.1. subsp. nmnntu MIldtL
Klein, ziemlich dünnschalig, ziemlich scharf gekautet.
Luzon I.
221. UJufsofa dvitijo (). Semp.
Naniiui .Ivitija O Semper .1. <le Coii.h. XIV. IS.;*; j.. -jr,:l, t. H f. .'{. -
Hei ix .lv. I'lr. Mon. IM. V p. 11.'». IU.v*..tu .lv. S.-mp.-r Pl.il.
j.. 70. Hi.l. All. t. VI f. 5.
LllZOll I.
22."). h'In/sota anUmii Semp.
Phil. ],. 72, t, II f. "Ja, 1».
Luzon 1, II, Batanes.
225a. subsp. bclo/ihnr/t Mlhlff.
Während der Mangel der charakteristischen Pfeil Hecken einer
*lcr Hauptunterschiedc der antonii von sagittitera ist. sind bei
dieser Varietät deutliche, wenn auch schwache Flecken vorhanden.
In allen übrigen Charakteren stimmt sie zu antonit.
Luzon I.
AMian.ll. Dd. xxii. 5
Digitized by Google
220. Rhi/soUi mgrescms Mild ff.
N. B1.1H8H |.. W.. Hidalgo AM. t. VIII f. 1.
Luzon II.
*227. RJitfsota ditrondeaui (Soul.).
Hol ix Dorondeaui Souleyet R«-v. Zo il. S»S42 p. 1S42, p. 1S42, j>. Ml.
Vov. Bunito t. 2H f. 21 2".i. Pt'r. Mon. Hei. I p. 7<i. Nanina dar
Trvon Mnn. Pulm. II ]>. 40. t. 13 f. 74.
Luzon.
2. Seetion Lamarekiella MlldlT.
Embryonal Windungen gekerbt-gefaltet, Skulptur gerunzelt -
gogittert, Peripherie scharf gekantet. Typus: IIb. lamarckiana
(Lea).
22H. Rhtjsota lamnrckiunu (Loa).
Helix 1 am arc k iana Lea Transact. Am. Phil. Soc. VII p. 4M, t. XI!
f. 11. Pt'r. M.,11. Hei. I p »17. — <•('. MI Ml»'. .lahiesl.. Seu.k. X ti.
IKK) i». 20!>.
Masbate.
Der Typus dieser altbokannten Art ist in don Sammlungen
im Ganzen selten, er seheint auf die Insel Masbate heschriuiki
zu sein. Gewöhnlich wird die RepräKontativform «1er Tnsel Gui-
maras (caducior Reeve) als lamarckiana bezeichnet. Bioseih«'
verdient aber nicht mehr und nicht weniger vom Typus ab-
getrennt zu werden als stolephora und oweniana, welche all-
gemein als eigene Arten angesehen werden. Ich halte es für
richtiger, sie alle drei als subspecies von lamarckiana zu l>e-
handeln.
228a. — subsp. caducior Reeve.
Helix caducior Keeve Couch, ic. t. III f. 12.
Guimaras.
228b. subsp. in/Iaht!« MlldtT.
Negros.
228c. - subsp. stolephora Val.
Holix stolephora Valenciennes. Pt'r. Mon. Hei. I p. r»2. 1'i-niss.v
Hist. Nat. Mole t. 100 f. :i~5.
Philippinen.
Nach der Abbildung bei Forussac abgeriebene Form der
lamarckiana- Reihe, welche der folgende oweniana Pfr. mindestens
sehr nahe steht, wenn sie nicht einfach als grosse, flachere Form
Digitized by Google
67
mit ihr zusammenfallt. Tn diesem Falle hätte sio vor oweniana
Priorität.
'J-JSil. — subsp. oiimiana Pfr.
Holix owoniana 1 MV. Mon. Hfl. III |.. 02H. Khysota o\v. MlldtV.
Jahresk Sfiuk. 1WM» p. 2(i« Niu.ina ..w. Hid. AM t. VII f. 2. A.
Cebu.
Rhifsota mnrlhri (Pfr).
Holix niülleri Pfr. M.m. IM. I p (17. Chomn. t. 25 f. 'i, I.
Mindoro.
'2-2J>a. — subsp. plarwia MlldtV.
Hidalgo Atl. t. V f. a.
Mindoro.
2*2 Hb. - subsp. fnsr»'sn-iis Mild IV.
Mindoro.
'>■>%■. subsp. r«r/r//// MlldtV.
Mindoro.
'SM). Ehifsntu porphi/rin (Pfr.).
Holix porpliyria Pfr. M<m. H.'l. I |>. 7»i. Clicnin. od. II Hol n<>. I«i4.
t. iV» 1. 12, i:i - Nuiihi» p. Hi.l. Atl. t. IX f. fi, (i.
Hurias.
2:)1. WujsoUt zeus (Jonas).
Hfl ix zi» us Jon. P. Z S. 1*12 p. ISN. pfr Hei. I p. i'u Cl.omn.
ed. II Hol. n... Hin, t. 2<; f. 1 Hid. Atl. t IX f. 7, h.
Tablas, Romblon.
Der Fundort Mindoro ist sicher /.u streichen, nachdem auch
Quadras auf seiner gründlichen Durchforschung der Insel die
Art nuht gefunden hat.
'i-'Ha. — subsp. subffloboxft MlldtV.
Gewinde erheblich höher, letzte Windung stärker gewölbt,
gelbe Fleckenzeichnung gedrängter.
Sibuyan.
3. Section Rh y sota s. str.
m. Uhjsota rhva (Pfr.).
Holix ovum ■; Pfr. Mon. Hol. I p. »;7. — Holix Rhoa pfr. M..i..
Hol. IV p. 27. — Nun i na rhoa Tryon Man. Pnhn. II p. .'10, t. IX f. :50.
Panay.
'l'iiix. subsp. hnmi/is MlldtV.
Grösser, niedriger, dünnschaliger, letzte Windung mehr ver-
breitert, daher auch Mündung breiter. Auch ist die peripherische
5*
Digitized by Google
08
Kante meist schärfer. Jüngere Stücke findet man in Samm-
lungen fälschlich als Rh. lamarckiana.
Guimaras, Panay.
233. RJii/sot« ovum (Val.).
Hei ix ovum Valencienncs in Humb. Voy. Zool. IT p. 240, t .Vi f. 1
Pfr. Mo«. Hei. I p. <M'>. Chemn. t, 25 f. 1. 2.
Luzon TI, ITT. Alabat, Sihujan, Romblon, Tablas.
233a. subsp. huvwrosa Mild ff.
(.iewinde ziemlich hoch, Windungen au der Naht gekanM.
dann etwas abgeflacht.
Mindoro.
233b. subsp. (fopressn Mild ff.
Flacher, peripherische Kante deutlich. Diaru. MO, alt. 50 min
Marinduque.
233c. - subsp. anguUda Mild ff.
Hid. Atl. t. IV \\ 2.
Kante noch schärfer als bei der vorigen Varietät. Sichtlich
Uebergang zu folgender Art.
Luzon ITT (Karamuan), Katanduanes.
234. Rliifsota urunu* (Pfr.).
Helix I'ranus Pfr. P. Z. S. IS4J1 p. 190. Novit. Omch. p. 2101, t. T:i
f. 1-3. Mon. Hei. V p. 1250.
Polillo.
235. Hhtfsotu quudrnsi (Hidalgo).
Nanina Quadrasi Hid. .1. de fonrli. 1XS7 p. 53, t, 3 f. 4. 1S8!» p.
t. 225 f. 5. Ohr. IHK) p. 30, Atl. t. VI f. 1, 2.
Katanduanes.
230. Uhifsofa ma.nma (Pfr.).
Helix raaxima Ptr. Mon. Hol. III p. (>37. Nanina inaxiina
Tryon Man. Pulm. II p. 31, t. X f. 3H Hid. Atl. t. IV f. 25.
Mindanao.
237. Rhifsota f/ervtiisii (Duhr.).
Helix (imvaisi T'»ulir. Ann. S«m\ Mal. Relp. 11 1H«,7 p. 4«.>. t. 3. Ptr
Mon. Hol. VII j). 124. — Nanina lierv. Trvon Man. Pulm. II p 31.
t, IX f. 255.
Mindanao.
Diese nach dorn Fundort bisher noch unsichere Art erkenne
ich wieder in einer riesenhaften Rhysota aus der Gegend von
Pavao im Südosten von Mindanao. Mein grösstes Stück h<'»'
einen Durchmesser von 100 nun. Sie dürfte nur als Unterart
m
von der vorigen Geltung halten, von der sie sich hauptsächlich
durch die flachere Gestalt unterscheidet, doch mag sie, so lange
keine Zwischenglieder gefunden werden, als Art stehen bleiben.
18. Gen. Bensonia Pfr.
Keine der philippinischen Naniniden haben bezüglich ihrer
systematischen Stellung mehr Schwierigkeiten bereitet, als die
hier folgenden Arten. Nachdem ich ihro Zugehörigkeit zu den
Naniniden an den Weichthcilen eonstatirt hatte, sprachen folgende
Schalenkennzeichen für Bensonia: 1. der stets offene Nabel,
'2. die ziemlich feste Schale mit deutlicher Skulptur der Ober-
seite und geringem Glanz. 3. der nicht scharfe, sondern deutlich
abgestumpfte, häufig etwas verdickte! Mundsaum mit sehr wenig
umgeschlagenem Spindelrand. Bensonia bildet sichtlich einen
Uebergang von den Naninen zu Zenites: die bisher bekannten
Arten erstrecken sich vom Himalaya bis Mittelchina, wo „Zonitesa
scrobiculatus G reell, sicher zu unserer Gattung gehört. Das
Wiederauftreten der Gattung auf den Philippinen würde auf
einen alten Landzusammenhang schlicssen lassen.
1. Section typica.
'2-\H. Hensonia iyorrotird Mild ff.
N. Bl. 18«J<3 p. 85.
Luzon I (Benguet).
230. Benso)iia curf/omjthnhi Mlldff.
T. aperte umbilieata, umbilico 1/4 diametri adaequante, de-
pressa, orbicularis, solidula, subpellucida, superne plicato-stria-
tula, subtus fere laovigata. nitidula. fulva. Spira brevissime
prominula apice piano. Anfr. ox/i, lente aecrescentes, eonvexius-
culi, ultimus subcompressus, carina obtusa cinetus. Apertur»
diagonalis, elliptica, modice excisa, peristoma rectum, obtusum,
ad columellam incrassatulum, haud dilatatum.
Diam. maj. 1.2,5, min. 11, alt. 5,5.
Diese durch ihren weiten Nabel sehr ausgezeichnete Art
brachte mir der Orchideensammler Koebelen von dem Hochplateau
der Provinz Benguet im nordwestlichen Luzon, leider nur in
einem Stück ohne Weichtheile. Die Gattungsbestimmung ergiebt
sich aus der Analogie mit der vorigen Art.
Digitized by Google
70
240. Bensonia Imonira Mlldff".
Pleetotropis luzon ica MlldiK N. Bt. 18!>1 p. P>:>.
Luzon II.
Per Kiel uml sein Haarkranz hatten mich, ehe ich die Weh h-
theile kannte, veranlasst, fliese sehr eigenthümliehe Form zu
Pleetotropis zu stellen, bei welcher Gattung der Mundsaum nur
sehr schwach ausgebogen zu sein pflegt. Lebende Stücke haben
mich indessen belehrt, dass eine Naninide vorliegt, welche nach
ihrem ganzen Habitus, der Skulptur, dem Nabel, abgesehen von
dem Kiel und der Behaarung, sich Bensonia ohne Zwang ein-
lugen lässt.
240a. — subsp. inflatufa Mlldff".
Grösser, diam. 19, alt. J),5 mm, letzte Windung unten noch
mehr gewölbt.
Hochgebirge der Provinz Morong auf Luzon.
241. Bensonia qiutdrttsi Mild 11".
Pleetotropis quadrasi Mlldil. N. Bl. 1«»J p. 8.
Luzon I.
2. Section Glypto bensonia Mlldff".
Mlldft'. N. Bl. 185M p. (nonion).
Oberseite mit erhobenen Spirallinien oder Kielchen, wodurch
im Verein mit der in der Regel kräftigen Qnerstreifung eine
Granulirung entsteht. Typus: B. radula (Pfr.).
242. BmsonUt radula f. Pfr.).
Helix radula Vir. P. Z. S. 1S1Ö p. p). dnnn. t. 07 f. 4— G. - Naiiina
(Discus) radula Alh.-Mart. Hfl. p. t!2. Trochumorpha radula
Prr. Nomencl. p. 81. - Bensonia radula Mlldff. N. Bl. 1H1M) y. 200.
Luzon I.
243. Bensonia cmsperala Mlldff.
N. Bl. 185>4 p. 1)3.
Luzon II.
244. Bmsunia radnUdla Mlldff"
N. Bl. 18!*) p. 15)9.
Luzon I.
245. Boisouia cardiostoma Quadr. et. Mlldff".
N. Bl. 185)3 p. 172.
Luzon I.
Digitized by Google
71
24(1. Bensonia holotrachia Mlldtf.
N. Bl. ih;m; p. 85.
Luzon I.
'217. Bensonia carinafa Ml UHF.
N. Bl. 1HIKJ ]». 200.
Luzon I.
248. Bensonia lima Mlldtf".
X. Bl. 1H'.)Ü i». 200.
Luzon II, MsiriiuliKjUL'.
mut. minor Mlldtf.
Marinduque.
249. Bensonia iliplotropis Quiulr. et Mlldtf*.
X Bl. 1H!»5 p. 75.
Masbate.
'Iii). Btnsonia strifßilis (Pfr.).
Helix strigilis Ptr. P. Z. S. 1845 p. 121. Mon. H.-l. I p. 124. Chemn.
t. 87 f. 1 1 — 11.
Negros.
•251. Bensonia aeutimaryo (Pfr.).
Holix acutimarg«) Ptr. P. Z. S. 18-15 p. 10. Mon. Hei. I p. 123.
Chemn. t. 97 f. 1—3.
Negros.
252. Bensonia mgh/pta Quadr. et Mlldtf'.
X. Bl. 18U4 p. \>l.
Tablas.
252a. — subsp. o.ii/tropts Mlldtf*.
Flacher, schärfer gekielt.
Romblon.
19. Gen. Inozonites Pfeifer.
Diese von Pfeffer iNaninid. p. 22) für Helix filocincta Pfr.
aufgestellte Gattung erinnert durch die glashelle Schale und die
Skulptur der Oberseite an Euplecta, doch trennt sie davon der
Mangel eines Fusshorns, sowie die Bildung der Genitalien. Der
Mundsaum und die Nabelbildung ist der vorigen Gattung analog.
253. Inozonites fitocincltis (Pfr.).
Helix filocincta Ptr. P. Z. 8. 1*15 p. 124. Mon. Hei. I p. 82. Chemn.
ed. Ii Hei. uo. 553, t, 88 f. 21 -2l>.
Mindanao.
Digitized by Google
72
254. lnozonites azpeititte (Hidalgo).
Nanina (Euplootai Asspoitiue Hid. Ohr. 1S!»0 p. S<;. All. t. I f. l\
Katanduancs.
255. Inozonites nemfüotropis Mlldtl".
X. Iii. 1M!C> p. 113.
Luzon III.
255a. — subsp. dnplicaUt Mlldff.
Fast doppelt so gross wie der Typus.
Luzon II (Tayabasl
255b. - subsp. sanutrcnsis Mlldff.
(lewinde etwas flacher, Kippens« reirung starker, a Ihm* dichter.
Samar.
250. Inozmites stcnom^/tafus (juadr. et Mlldff.
N. Kl. 189« p. 7.
Luzon I.
257. Inoztmite* orthostoma (Ptr.).
Helix orthostoma Pfr. V.Z. S. 1HI5 p. 121. Mon. Hei. I p. W. Chemn
t. 83 f. 29-31.
Panav, Guimaras. Negros.
25S. Inozonihs bathi/rhajihe Mlldff.
X. Bl. 1W5 p. 113.
Luzon III.
259. Inozonittfs hyalinu* Mlldff.
X. Bl. 1895 P. 113.
Luzon III.
20O. hiozonite* sutnrafis Mild ff".
Vitrinot'onus suturalis Mll.ltV. X. Bl. 1S!M 201. .Jahix-sb. Suuck.
1893 p. (ü, t. III f. 1.
Leyte, Bohol.
261. Inozonites quadrtm Mild ff.
X. Bl. 18W p. 85.
Bohol.
2G2. Inozo?ri(es spiriphimts Mlldff.
T. modiee sed aperte uiubilicata, diseina, tenuis, pellueida,
superne eontertim costulato-striata, intens, corneo flava. Spira
plana apice vix prominulo. Anfr. 5'/« convexi, lente accrescentes.
sutura profunda lere canalieulata disjuncti, ultimus supra peri-
pheriam subangulatus. basi laevigatus, circa umbilicum deelivis.
73
Apertura purum obli<|iia, late elliptiru. valde exeisa, peristoma
rectum obttisum.
Diam. (i. alt. *2,5 mm.
Hab. prope vicum ßislig insulac Mindanao.
Farn. Trochomorphidae.
20. Gen. Troehomorpha Alb.
1. Seetion Sivella Blau f.
Gewinde meist sehr flach, Schale un^cbäiidcrt, dünn.
Ä Trorhoiuorphn ruf« Mlldff.
N. Bl. 1888 p IM.
Luzon I.
"2'U. Troehomorpha bintuanensis Hid.
Obr. Mal. ISiN» p. HU
Busuanga.
-tiö Troehomorpha spl enden. s Semj).
Phil. p. 118. Mild ff. Jal.n-sl». Senck. Ikni p. 21.1, t. VLH f. 1.
Cebu.
•2f»»;. Tror/iomorpha spleiu/idn/a Mild ff.
.1. Senek. 18110 p. 21 1. t. VI II f. 2
Cebu, Negros.
2(Wa. — subsp. rarinaria Mild ff.
.1. Sein*. 185« i». 75.
Leytc.
2»i7. Troehomorpha rastet/ ifera Mild 11".
J. Senck. 18.10 p. 210. t. VIII f. 1.
Cebu.
'2<>8. Troehomorpha grann/o.sa Mlldff.
X. Bl. 1888 p. I I I. p. 13. - Ti von Man. Puhn. VIII p. 125. t. 20
f. 22-21.
Siquijor.
Ä Troehomorpha eerea Mlldff.
T. aperte umbilicata. nmbili. o 1 Ai diametri adaetjiiante, depressa,
transversa subtiliter plirato-striuta, microscopice gramilosa, opaca,
(•ereoflava. Spiro breviter omoidea lateribus fern strictis. Antr.
t> f'ere plani, sutura per earinam exsertam margtnata disjuneti,
ultimus carina peracuta. bene "xserta. suberenulata earinatus.
Digitized by Google
74
Apert. diagonalis, late stvuritonuis, j >• < min rectum acutum,
margo supcrus st ri -tus. basaü.s exlus st riet iuseulus, tum b«*no
areuat us.
[>iam. 1<S, alt. • > mm.
Hab. in iusula Sarangani leg. cl. 0. Mieholitz.
270. Tnn-ltom«» i>lnt mtssri Hidalgo.
<>l>r. lsno p. 117.
Busuanga.
271. Trorh, IHK»') »ha du uiiarniUKt Quadr. et MlldH.
N. Bl. lsiiö p. 11t.
Mindoro.
272. Ti'iH'1u>nun'i>U(t fintmists llid.
.1. de CdikIi. ISST p. '.»T, t. IV f. 1. Trvon Mun. Palm. Vlll }i. P20.
t. 20 f. u — ia.
Tal.las.
273. 'lYorhomoypha htlnthrnnwft MlldtV.
J. Souck. lSitü j.. Trvon Man. Pulin. Vlll p. 120. I. 20 I. 2". 21. —
Troohomorphu splendens llid. .1. de (Vmoh. ISST p. '.»5, t. IV t*. 2
(iioii Semper).
Sibuyan.
274. Trochomttrpha ]>!ah/s)na Quadr. et Mlldtl'.
X. Bl. ih-.m; p. s«;.
Bohol.
275. TrtH'homorphti heptttfff/nt Quadr. et .Mlldtl'.
N Bl. lsui ,,. KM.
Mindanao.
27(1. Trochonun phd h«t/o< nsis llid.
Ol>r. 1S:>0 p. 1 IS.
Ncgros.
27(ia. — subsp. xfciiomphala MlldtF.
Negros.
277. Trorhwmrphu <l<<i]>ieus Quadr. et Mlldff.
Testa anguste umbilirata. depresso-eonoidea, transverse tenuitor
i.'ostuhito-.siriata et lincis spiralilms dei-ussata, sericiua. coriiecr
bruimea. Spira pro sevtiom- sat elevata, lateribus vix eonvexius-
culis. Anfr. 5'/s convexiusculi, lente aecrescentes, sutura ftliformi
disjuneti, ultimus carina obtusula, filitbrmi ciuetus. Apertura sat
obli(pia. angulato-elliptica, sat excisa, peristoma rectum acutum.
Diam. alt. 5 mm.
75
Luzon T (Provinz Kagayam.
l>ie folgenden Arten bilden nach der Schale einen Ucbergang
zu der folgenden Seci iou : i'ine s* •harte Trennung kann nur durch
Untersuchung der Weicht heile geschehen.
27S. Troe/hDiint i>ha sryictüu Mlldtf.
T. a perle umbilicata, umbilico lere V:i diametri adaequante,
diseoidea, transverse curvatim leviter striatula. lineis spiralibus
valde eonfertis tennissimis decussiita. serieina. pallide corneo-fulva.
Spira brevissiine ronvidca Uteribus < onvexiusculis. An fr. 0 lente
aecreseentes, convexiuscuü, ultimus subacute carinatus. Apertura
diagonalis, securiformis. peristoma rectum, acutum, margo superus
leviter. basalis profunde arcuatus.
Diam. 1*2, alt. 4.5 mm.
Luzon 1 (Provinz Kagayam.
275>. Trorh.mwpha srrichiii Mlldlf.
Juliresl». Sem-k. IS*:] j». 7t, t. III f. 7.
Leyte, Samar.
270a. — subsp. c<>t)ijtrcss(( Mlldtf.
Flacher und scharfer gekielt.
Luzon III.
2S>0. Trochomorjiha suturufis Quadr. et MlldiV.
X. Bl. lim p. KM.
Mindanao.
281. Trochomorpha psimtlosericina Bttg.
T. aperte umbilicata, umbilico 3/n> diametri adaequante, dis-
coidea, lineis spiralibus microscopieis dccusyatula, transverse
leviter plieato-striatula. subsericina, corneo-fulva, ad suturas
pallescens. Spira brevissiine conoidea. Anfr. (i eonvexiusculi,
lente aecreseentes. sutura per carinam exsertam latiuscule mar-
ginata disjuneti, ultimus earina acuta, bene exserta, albida cinetus.
Apert.diagonalis, rotundato-rhomboidea, peristoma rectum, acutum,
margine basali profunde aivuato.
Diam. 13,5, alt. 5 mm.
Bttg. in sehe«.!, an inclita?»
Hab. in insula Paragna.
Da mir eine Publieation dieser von meinem Freunde Prof.
Dr. Boettger richtig abgetrennten Art nicht bekannt geworden
ist, gebe ich hier eine Diagnose derselben. Sie unterscheidet sich
Digitized by Google
< 0
von Tr. sericina durch weniger deutliche Streitung und schwächere
Spiralskulptur, etwas weiteren inul tieferen Nabel, langsamer
zunehmende Windungen, höheres (iewinde.
282. TrochoiHorjtha subhimiala <Juadr. et MlldtF.
n. üi. ls'Hi P. m.
Bohol.
'2. Section Videna H. et A. Adams.
a) Formen kreis der Tr phtnurbis Less.
283. TrorfiotHorplm planorbi* Less.
Helix ()laiiorl»is Lessoii Yoy. C<«|U. p. 1312 t. 13 1'. 1. Pi'r. Mon.
Hei. 1 p. 122. — Troclioiuoi pha planorbis v. Mart. Lamtschn.
Ostas. p. 211». t. 13 f. 4. - Tr. synoecia Mlldfl'. X. Iii. lsfl»! p. 12
(olim).
Si.juijor, Mindanao.
Sonst von Neu-Guinea, den Teniinber-Tnseln. den Molnkkon.
Java, Celebcs, Borneo bekannt.
284. Trorhomorplut rvpmuhi Mild ff.
Jahresb. Senek. lS'.KJ p. 211. X. Bl. p. 12. 123. .lahiesb. Senck. 1«>3
p. 73. — Helix Metcalfei var. Pl'r. Mo». Hei. I p. 121. Chenin.
c<l. Jl t. !'7, i. 13, 11. — T rochomorpha boliolensis Hht. .1. de (Vach.
1SH7 p. JM, t. IV 1'. i (Hon Seinpen. Troohoinorphu metcalt'ei
var. repanua Hi.l. OI,r. \H',)0 p. 112.
Luzon I, II, III, Katanduanes, Marinduqne, Masbate, Samar,
Leyte, Bohol, Snpnjor, Negros, Guimaras, Panay, Tablas,
Romblon, Mindoro, Kalamianes. Paragua, Mindanao.
284a. subsp. yrandis Mlldtt".
Wesentlich grösser, dunkler gefärbt, Binden breiter.
Tablas, Sibuyan.
284b. — subsp. ])haeoinph<tf(i Mlldtf.
Nabelgegend dunkelbraun umzogen, sonst wie vorige subsp.
Sibuyan.
284c. — subsp. c«ndi<l<t MlldfY.
Grundfarbe weiss.
Luzon III, Marinducpie.
284d. — subsp. mdinntropis Quadr. et Mlldtf.
Troehomorpba in el i no t roj. i s Qu. et Mlldff'. N Bl. 1 H«>5 p. III.
Tablas.
Digitized by Google
77
285. Trorhomorpha nithklh Mild«'.
T. late et aperte umbilicata, diseoidea, tennis, subpellucida,
transver.se curvatim striatula, liueis spiralibus maxime eonfertis,
tenuissimis decussatula, nitens, castanea. Spira brcviter conoidea
lateribus convcxiusculis. Anfr. <> convexiuseuli, lente aeeresceutcs,
sutura per carinam exsertam albonmrginata disjuncti, ultimus
earina acuta latiuscule exserta albida carinatus. Apertura diago-
nalis, rhomboidea, pcristoma rectum acutum, margo superus
leviter concavus, inferus profund»' areuatus.
Diam. 13, alt. 4 mm.
Luzon II (Sau Isidro, Provinz Pangasinan).
2SU. Trorhomorpha rrti^uhi Mild ff'.
T. pro sectione modiee, sed profunde et pervie umbilicata,
uinhilico diametri vix attiugente, solida, transverse plicato-
striata, albescons aut luteo-cornea, interduni poue carinas taeniola
angusta brunnea oruata, opaca. Spira plus minusve elcvata.
Anfr. (>Va planulati. lente aeerescentes, sutura lineari disjuncti,
ultimus convexiuseulus, carina subacuta, vix exserta carinatus.
Apertura maxime obliqua, rotundato-triangularis, peristoina rectum,
obtusum, margo basalis et columcllaris calloso-incrassatuli.
Diam. 19. alt. « mm.
Diam. 17, alt. 8,2ö mm.
Luzon II (bei Sibul, Provinz Bulakan).
28tia. — subsp. euryomphala Mlldtf'.
Nabel etwas weiter, Schale etwas weniger dick, Gewinde
meist niedriger, Färbung lebhafter.
Luzon II (Norzagaray, Provinz Bulakan).
b) Formenkreis der Tr. mctralfei Pfr.
287. Trorhmnorphu quatlrasi Hid.
Ohr. 1890 p. 117. - Trvon Man. Puhn. \ III p. 122, IX t. 7. t. 1-3.
Tr. stenogyra MlMff. N. III. 1K!*0 p. 202. - Tr. stenozona MIMflT.
.1. Senck. 1KJK) ]>. 213 (err. typogr.) Trvon Man. Pulm. IX p. 5. 3:17.
Luzon II.
Der Fundort dieser Art ist weder bei Angat, wie die ein-
heimischen Forscher Anfangs angaben, noch bei Cuvapo, wie sie
später behaupteten, sondern die Kalkbergo bei dem Bad Sibul,
nördlicher Theil der Provinz Bulakan.
Digitized by Google
7S
2S7a. subsp. soli flu Ja Mild ff.
Festschaligrr, Streifung deutlicher, Windung ein wenig gr-
wölbtcr, Kiel woni^rr scharf.
Lnzon II (Minalongao, Provinz Niwva Ecija).
*2SS. TiorhoniorfiJia wt/lrrla Pilsbry.
Tryoi. Man. Pnlm VIII ]>. 12t, t, 2o f 14 P».
V Minrioro.
Sicht der vorigen Art, namentlich der subsp. sehr ähnlich, hat
aber keine Spiralskulptur.
2S,,t. Troihomorphn mitral jei Pfr.
H. lix Metra! fei Pi'r. P. Z. S. lKi:> p. <;•;. M«>n. Hol. 1 y. 121 ux«'
varr. M 'licnin. t . 07. f. 10 12 — T i m- h nin <o*p h u Mrtc. Try«»n Man
Pulm. III ).. K\ t. 17 f. 17 — P». Mll.lir. .laluesl). Seiirk. ls.u p 210.
X PI. IMiM p. 12:5. .lahresh. S.Mick. lS.Kt ,,. TX
Siquijor, Cebu. Camotrs, Bohol, Leytc.
2'.H). Tro< lamiorjJiti sihtti/nnira Hidalgo.
.1. UV (Wh. 1SS7 j) W. t. IV f. 3.
Sibuyan.
mut. intermedia Mlldti*.
Tr. sihny. var. H. Hid. I c, p. «.Mi
Sibuyan.
mut. rh-ffitus MIlrilT.
Tr. sihuv. var. C. Hvd. I. <•. p. W.
Sibuyan.
2<U. Troehomorph« borlh/eri Mlldi!'.
N. P.l. 1S!»0 |». 201. (oi.lo So. (J»ss. 1SH! p. 5M. f. 7. Trocho-
niorphu conomphala Tli4 .1. <h' C'onr.h. 1HS7 p. (nun IV» -
Troehoinorpha metealfei var. <1. Hi.l Ohr. lH'.n» p. 112.
Tablas, Jiomblon.
2!r2. TrtH'homm jiiui hohnlmsis Senip.
Phil. p. ik;.
Bohul, Panglao, Cobu.
2!)2a. — subsp. swiliotropis M Drift'.
Binden etwas schmaler, Kiel scharfer.
Luzon III ( Karamuan».
"IWS. T> ■••trlimiiorphfi aVun-inrUi Pfr.
Ifi-lix alho< ineta Pfr. P. '/.. S. 1 S » p. 1>1. Mon. TI<4. T p. 121 Chenm.
t. S7 f. 17 2o.
c) Formenkreis der Tr. alhoriurta Pfr.
Digitized by
79
Marindu<|ue. Nach Ouming auf Negros. wo sie bisher nicht
wieder aufgefunden worden ist,
"294. Trochomorpha inj 'a nda Semp.
Phil. p. 117.
Luzon I, Ala bat.
'294a. subsp. moroni/i'nsis Ml hilf.
Trochomorpha in »• m n K»*n s i s MIM IV. N. Iii. l!S ♦ t p. I<>2.
Luzon II.
294b. — subsp. polittana Mlldtf.
Grösser, etwas flacher, heller, Binden schmaler.
Polillo.
294c. — subsp. valanduanico Mlldff.
Trochomorpha nibocineta var. b H il. HM. Ohr. 1«*.«), p III
(ik.h Pfr.).
Katanduanes.
d) Fonnenkreis der Tr aliimlu Mlldff.
Schmale braune Binde auf dem Kiel selbst und derselbe
daher nicht weiss.
295. Trochomorpha altirola Mlldtf.
N. Bl IK'M p. 102.
Luzon II, IU.
296. Trochomorpha grucilis MlldiV.
N. Bl. 1804 p. 102.
Luzon L
297. Trochomorpha intermedia Mlldtf.
N. Bl. l«»4 p. 10:5.
Polillo.
298. Trochomorpha schmackeri Mlldtf.
N. Bl. 18*>4 p. 102.
Mindoro.
3. Section Nigritolla v. Mart,
299. Trochomorpha hechiana Pfr.
Helix Beekiana Pfr. P. Z. S. 1342 p. S7. M«»n. Hol. I p. 201. CM-mn.
cd. II Hei. no. 507. t. «Kl f. 7. S.
Luzon II, Marindu([ue.
299a. — subsp. coniea Mlldtf.
Hellhornbraun, Windungen etwas flacher.
Luzon I (Ilocos Sur).
Digitized by Google
so
2,.>!*b. — subsp. oj:t/iroi>is Mlldtf.
Flacher, scharf gekielt.
Luzon III iKamurincsi.
*291K:. subsp. tonphalotrupis M Dilti'.
Wie vorige, aber noch llacher um) mit Kante um den NüImI
Luzon III { Karamuan .1.
ttOO. Tmchinnorithu kn-rulfi Moivh.
Hfl ix kifrulli Mönh r:tt. Kier. p. •>.■?, t, 1 f. 2 Ffr. Mo» Hfl. III
p. l."»3. Trvon Muri. I'ulin. III t. 17 f. 3*>.
Lübau. Nach Mörch auf Marindinpie, wo sie nicht wifl.r
gefunden wurden ist.
Farn. Aeavidae.
2i. tien. Ohhiua Semp.
a) Formen kreis der () jutrmn/a Brod.
HOL Ohhina jHtrmiila (Brod.).
Hn.<lfri» P. Z S. 1 Hl 1 j,. 3S. H. liv j.. l'h
Mon. Hfl. I i». 3W. Chf.nn. t. IOC f. - Ohl, in:, j,. MIMm
Jiibrosl). Soiuk. 1S'.»0 |.. 217. Hi.l. All. t. XVIII t. K - In.
Xegros, Celiu, Si(|uij<»r.
ÜOla. - subsp. olfsi-uro Mlldtf.
.TuhresK Senck. WK) ]». 217.
Cebu.
IlOlb. — subsp. «Vi»/-«*« Mlldtf.
1. c. p. 217.
Cebu.
ao-j. Ohhrnu korhianu MlMflT.
X Hl. 1KKX j». HH. .I.ilufsl». S.-iick. lS'.KI p. 21'.». t. VII t 10 Hill. A I
t. XIII f. 1-3.
Cebu.
80;j. Ohbiiw hufariinmsis iHid.).
Hflix hulnranensis HM. .!<• Couch. 1KS8 p. 310. IXs-.i p 2".
t. 13 f. 2. Ohr. p. IS. Atl. t. XVII f. Ii. 7.
Luz<»n IT.
Beide friihi-r angegebenen Fundorte (Angat und Cuyapo,
beruhten auf falschen Angaben der einheimischen Sammler: di»1
ebenso seltene, wie seltsame Art lebt oberhalb des Bades Sibul.
Hl
Provinz Bulakan, nahe der Provinz Xuova E< ijn, vielleicht schon
in letzterer.
304. Ühhina mtmjhvitti (Müll.;.
Helix marginata Müll Hist. venu. II p. I! desto V\\\). Vir. M<m.
Hei. I p. :{'.»<;. Chen >ii. t. Ts f 7~'.» — Hui AH t XVI 1. .">-7.
Mindanao, Kamigin (Mindanao».
'.'A)ki. — subsp. nanu Mlldtl'.
Mindanao, Suhl.
:»D4h. subsp. ijallrscrn* Mlldfl'.
.1 s.-i.rk. l«»:; ,,. 7«;.
Leyte.
:>04.\ subsp. f/risrola MlldÜ'.
.1. Sem'-k. l«tn p. -MS.
(Vhu, Siijnijor.
:H">. OUihvt snrangttnim (Hid.).
Helix s:i ran^auii'ii Ili<lal^<> .1 tie <'<<)i»h. 1SS7 p. 101. t. II f. I, la.
Ohr. |St»0 All. t. XVII f. I. 5.
Sarangani.
Schwerlich mehr als eine I/i.-alrasse der vorigen Ali. aber
solange aus dem südwestlichen Mindanao keine IJebergan^s^lieder
vorliegen, vorläufig besser als Art zu behandeln.
:»(m; (thhina hnfonia (F»'r. |.
TIelix liigoiiia F«'rus-;;\c hist. t. 7'» f. 2 (teste IMV. ). I'fr. M«.n. H.I. I,
p. 334. rhemn. e-1. II lieb im. 3_*», t. ÖS f. Iii, N. - Hi.l. Atl. t XV
f. 1 3. — Helix samarnisis Ptr. V. Z. S ispj p. s7.
Samar. Leyte, ßohol, Siargao. Mindanao.
30'ia. subsp. mit natu MlldtV.
.1 Sen.k. iSKi j,. 7»i.
Leyte.
• io(i|), subsp. mhulnnwiisK Ih.hrn.
Dohm Mss. (Stau.liiiirer in s.-he I..! Mll-ltV. .fahresh. Sein-k. Itt»3 p. ~u
.Mindanao.
b) Formen kreis der <). ytiUiintla Vir.
3u7. OMina f/aUii/nla Vir.
Helix «jallh.ula IMV. V. Z. S. IKJ5 p. lo. M„i.. Hei. I p. :««.;.
Tryon Man. VI t. 57 I". SS -;h>. Hi.l. Atl. t XVI II f . 1. -\
Luzon. Polillo. Mariudu.jue.
mar. minor Mlldtf'.
Katanduanes, Luzon I.
AblMiMll. IM. xxii. r,
Digitized by Google
S2
307a. — subsp. convcxosjrira Mlldff.
Gewinde stärker erhoben mit convexen Seiten diam. 20, alt.
12,5 mm.
Luzon II (Tayabas).
307b. — subsp. contractu Mlldff.
Festachaliger, oben und unten gewölbter, Nabel enger,
Mündung weniger breit, Mundsaum breiter, obere Binde fehlt.
Diain. 23,5, alt. 11 mm.
Luzon II (Tayabas).
307e, subsp. däuta Mlldff.
Kiel abgeschwächt mit breiterer, verschwimmender Binde.
Grundfarbe dunkler, diam. 23.5, alt. 11,5 mm.
Luzon IT (Tayabas).
308. Obbina morongensis Mlldff.
0. gallinula var. morongensis Mlldff. X. Bl. 1880 p. MB.
Luzon II.
Nachdem ich eine Reihe von Exemplaren aus den höheren
Gebirgen des Pistrit ts Morony erhalten, habe ich mich von der
Artgiltigkeit dieser Form überzeugt, da keinerlei Schwankungen
in den hervorgehobenen Differenzen auftreten und alle Ucber-
gänge fehlen.
300. Obbina riridi flava Mlldff.
N. BL 181»4 p. <U.
Luzon II.
310. OWcna /«*allci (Eyd.).
Helix Lassallei Eydonx. Gin'r. Mag. t. 115 f. 1. Pfr. Mon. Hei I
p. B80. Oheinn. t, 77 f. 4 (I. Helix merotoix Sowerhy (teste Wr.i
Luzon II (Provinzen Sainbales. Pangasinan).
310a. — subsp. obscura Mlldff.
X. Bl. 1888 p. 88.
Luzon II (Provinzen Murong, Xueva Eeija).
3 10b. - subsp. grawlis Mlldff.
X. Bl. 18X8 p. 88.
Luzon II (Mon mg).
310c. subsp. pall«la Mlldff.
01. bina Lasalloi MU.lff. N. Bl. 1HS8 p. 87. Hidalgo Atl. t. XIII t. 7.
Luzon H i Provinz Manila).
Digitized by Google
«3
310(1. — subsp. globoMttla Mlldff.
Färbung typisch, aber Schalt- kleiner, Gewinde sehr hoch,
diam. 28, alt. 16 mm.
Luzon I (Benguet).
c) Formenkreis der (). reevrana (Pfr.).
311. Obbina reeveana (Pfr.).
Helix Rooveana Plr. P. Z. S. 184U j». 4t». Theiun. t. 7fi f. (5-H.
Mou. Hei. I p. 378. Obbina reev. MlldIV. N. Bl. 1KKH p. 73.
Jabresb. Senck. 1«<) p. 220.
Cebu.
mut. aisianca Mlldtl'.
.1. Senck. LS!«» ,,. 220.
Cebu.
mut. rarhwta Mild ff.
.1. Senrk. 1S1K) p. 220.
Cebu.
312. OW//'na hnrhovtnlis (Pfr.).
Ht'lix bor izont nlis Pfr. P Z. S. 1*45 p. 4«! Mou. H««l I p. 3!»5.
Chein. t. 14'! f. 14-H;. Ki.l. Atl. t. XV f. 17.
Tablas, Romblon.
313. (Mi na sitbhorizontalix Mlldff.
X. Bl. 1H'.«4 p. '.»4.
Sibuyan.
tnut. albiwi.
Einfarbig gelb, Lippe weiss.
Sibuyan.
d) Formenkreis der O cofumbana (Sow.).
•514. Obbina < ohimbaria (Sow.).
Holix rolumbaria .Smvrby P. Z. S. lsll ,,. I!i PtV. M.m. 11.4 1
p. :X1. Cbcmn. t. 77 f. 1
Luzon II, TU, Katanduanes, Polillo.
•'{14a. — subsp. ((/bohlbris Mlldff.
Grundfarbe heller, Xahthind«> wrblass«-nd. Lippe reinwriss.
Luzon III (LibiuiUian, Provinz Kamariue<).
314b. — subsp. costulat« Mlldff.
rippenstreifig bis gerippt.
Negros.
0*
Digitized by Google
84
315. Ohbina hevtiodon Mild ff.
T. modico umbilicata, globoso-conoidea, solidula, confertim
costulato-striata, luteo-fulva, taeniis 3 castaneis ad suturain, ad
periphiam et media basi ornata, maeulis pallide flavidis ad sutunun
tesselatis, basi confiuentibus picta. Spira valde clevata lateribu«
eonvexiuseulis. Anfr. ö'/s convexiusculi, ultimus paullo convexior.
pone aperturam vix eonstrictus, tum subito breviter deflexu>.
Apert. maximc obliqua, transversa ovalis, peristoma continuum. sat
expansum, reflexiusculus, incrassatum, pallide hepaticum, margi:if
basal i intus calloso-incrassato, vix dentato.
Diam. 29,5, alt. 20, apert. lat. 10, long. 11 mm.
(.Tiiimaras, Negros, Masbat e.
Die Untersthiede dieser Form von O. eolumbaria sind sehr
zahlreich, so dass ich sie. obwohl mehrere derselben nur gra-
dueller Natur sind, als besondere Art auffasse. Sie ist Iniher.
rippenstreifig, dunkler, die Windungen weniger gewölbt, die
letzt«1 unten nicht aufgetrieben, sondern fast flach, eine Ein-
schnürung hinter der Mündung kaum angedeutet. Mündung schiefer,
oval, Lippe hellbräunlich statt iieischroth bis purpurn, statt eines
Zähnchens nur eine schwielenartige Verdickung.
315a. — subsp. curijinnplntla Mild ff.
(irösser, flacher, Nabel weiter, letzte Windung etwas nieder-
gedrückt, schwach gekantet. Diam. 3(5, alt. 21 mm.
Panav < Dinglel
31t). Ohbina flaropirta Quadr. et Mlldff.
N. Hl. l«M p. !♦.-».
Luzon I.
31(ia. subsp. labrelta Mild ff.
Kleiner. festschal iger, Lippe stärker verdickt.
Luzon 11.
e) Formen kreis der 0. phtnulata (Lam.).
317. Ohbina phinnlata (Lam.).
llelix plana Uta Lam. '27 p. 7.1 (teste Vir.) PtV. Mon. Hol. I p.
Hid. At!. t, XIV f. 1-3.
M indor« >, M arindu« | ue.
317a. - subsp. nana Mlldff.
Hid. Atl. t. XIV f. 4.
Capoues.
Digitized by Google
I
85
317 b. — subsp. marmorata Mlldff.
Grösser, Durchmesser 36 min bei 18 Höhe, deutlicher ge-
runzelt, buntere Fleckenzcielmuug. stets gezähnt.
Luzon I (1 locus Sur, Abra, Benguet, Tiagan).
317 e. — subsp. er ariden* Mlldff.
Sehale fester, höher, fast rein weiss, Zahn breit und kräftig.
Diain. 33,5, alt. 20 min.
Luzon I (Ilocos Sur).
31 7 d. — subsp. sarrochroa Pilsbry.
Aehnlich voriger Var., aber sehr hoch gewunden.
Tryon Man. Pulm. IX |». 108, IV t. OS f. Sä. — Holix platiulala
var. Hill. .1. de Coneh. 1887 t. II f. <i, All. 1«K) t, MV i". »j.
Luzon I (La Union).
3l7e. - subsp. subylübo-sa Mlldff.
Färbung etwa wie var. marmorata, aber Zahn kaum durch
eine Schwiele angedeutet. Höhe wechselnd, im Allgemeinen
ziemlich hoch gewunden.
Luzon II (Provinzen Pangasinan, Tarlac, Pampanga, Nueva
Ecija, Bulakan, Bataan).
317 f. - subsp. edentula Mlldff.
Ziemlich gross, mittelhoch, zahnlos, ziemlich bunt.
iu»i. Ati. t. xiv r ä.
Luzon II (Provinzen Manila, Morong).
327g. subsp. subanguhtiu Mlldff.
Zahldos, mehr oder weniger gekantet, sehr dunkel gefleckt.
Luzon II (Sambales).
317h. — subsp. depresstt Mlldff.
Sehr gross, dabei ziemlich flach, diam. 12,5, alt. 20 nun.
Fleckenzeichnuug sehr lebhaft.
Luzon II (Morong).
31 7 i. — subsp. intermedia Mlldff.
Gestalt etwa wie vorige, aber eine zahnartige Verdickung am
Unterrand vorhanden.
Luzon II (Infanta).
Die letzten beiden Varietäten bilden sichtlich einen Ueber-
gang zu 0. listeri, deren letzte beide Varietäten ihnen schon
sehr nahe stehen. Bei der grossen Verschiedenheit der beiden
Arttypon ist es trotzdem besser, die beiden Reihen von Local-
rassen artlich zu trennen.
Digitized by Google
318. Obbimi Ii st er, (Gray).
Cnrooolla l.istori Gray Ann. Phil. New Sit. IX ]». 112 (toste Pfr.\ -
Hclix 1. Ptr. Mon. Hof. I j.. \s*2. ('heinn. t. 105 f. 13—15 - HM
.]. de Couch. 1887 p. 1051. Atl. t. XIV f. 7-1».
Lu/on III. Katanduanes. Kalamins, Polillo.
318 a. — subsp. minor Mlldti'.
Mindoro, Tablas, Romblou, Sibuyan.
318b. — subsp. ucurvata MlhlfT.
t.'heiiin. t. 105 f. 10 — P2.
Zahn abgeschwächt, letzte Windung regelmässig zunehmend,
einerseits nicht eingeschnürt, andererseits nicht, zur Mündung
verbreitert, Gewinde flacher, Muurisaum rechts viel stärker auf-
wärts gebogen.
Lübau.
dev. subscafaris.
Hi.l. Atl. t. XIV f 10.
Lübau.
318c. - subsp. si(bcdc)itti!a Mlldti'.
Kleiner, Kiel gegen die Mündung zu abgeschwächt, Zahn
nur schwach entwickelt. Diain. 28. alt. 12 mm.
Luzon I, II.
318d. -- subsp. coxtata Semp.
Phil. p. 125.
Kamigin (Luzon). Luzon I.
318c. — subsp. Mubp/mmhitft Mlldti*.
Kiel nur leicht angedeutet. l>iam. 28, alt. 12 mm. Bei
dieser Form könnte man schwancken. ob man sie noch zu listen
stellen oder als gekantet«' planulata ansehen soll. Doch stimmt
sie in der Färbung und Zeichnung, sowie in den Mündungs-
characteren doch besser zur ersteren.
Kleine Insel Ambil bei Lübau.
3 IS f. — subsp. (luriru/afa Swains.
Helix auriciilata Swains teste Hidalgo .1. de ('.«ich. 18*7 p. 103-
Atl. t, XIV 1. 12.
Marinduijue.
Ich folge Hidalgo sowohl darin, dass diese schöne Form der
IL aurieulata Swains entspricht, als auch in ihrer Zutheilung zu
Ü. listen. Sie steht den letztgenannten Varietäten von 0. planu-
lata schon sehr nahe, ist »ber deutlich gezähnt.
Digitized by Google
87
f) Formenkreis der 0. rota (Brod.).
.'319. Obbina rota (Brod.).
Helix rota Broderip P. Z. S. ISil p. 15. Pfr. Mon. Hcl. I p. 403.
Cheimi. I. 7H f. 1«; -IS. _ Hid. All. t. XVI f. 8-10.
Shjuijor, Cebu, Bohol, Camotes, Leyte, Miudanao.
320. Obbina srrottirufata (Pfr.).
H cl ix serobi.nlata Pfr. P. Z. S. 1842 p. HS. Mon. Hol. 1 p. 403.
Chcinti. t. 78 f. Iii— 15. - Obbina scr. Mlldff. Jabresb. Senck. 181>3 p. 77.
Bohol. Leyte, Camotes, Panaon.
3*20 a. — subsp. conoidalis Mlldff.
.1. Senck. 1893 p. 77.
Insel Timobo bei Leyte.
321. Obbina morirandi (Sow.).
Helix Moricandi Sowerby (in scbed.. toste Pfr.). Pfr. Mon. Hol. I
p. Chcmn. t. 77 f. 7 -lt. — Hui. All. t, XV f. S, «.♦. 10. Obbina
mor. Mlldff. .1. Senck. 18Ü3 p. 77.
Bohol, Leyte, Dinagat, Siargao, Miudanao.
dev. afbimi.
Dinagat.
mut. radiata Mlldff.
.1. Sciu-k. 1h;i:i 77.
Leyte.
mut. diphdon Mlldff.
Mit, 2 Zähnen am Unterrande der Mündung.
Siargao, Bohol, Dinagat.
321 a. subsp. minor Mlldff.
Miudanao, Timobo.
321b. - subsp. fulvestens Mlldff.
Hid. Atl. t. 15 f. 11.
Grundfarbe braungelb, kleiner.
Miudanao.
322. Obbina basidmtata (Pfr.).
Helix basidontata Pfr. P. Z S. 185« p. 321». Mon. Hei. IV ,,. 310.
Hid. .1. de Coneli. tSSS ,,. 30. t. V f. !>. Atl. t. XV f. 12. - Try<»n
Man. Pulm. VI p. 223. Mlldrt. J. Senck. 1H<C{ p. 7«.
Mindanao.
322a. — subsp. grandis Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 71».
Limansaua.
Digitized by Google
323. Obhina /.httffi-ona Mlldif.
X Bl. 1KU0 p.
Camotes.
324. Obbina butloi (Hid.i.
Helix Hwstoi Hi<lul-o .1. ,],. i\„idi. 1ks7 p. Um, t. 1! f. :; A;:
t. XVI I f. 1 :J.
Tablas.
324 a. — subsp. tvtnen'xda MUdtF.
Gewinde höher, Skulptur deutlicher, Zahn mehr entwickelt,
auf der Oberseite -2 Binden, die Binde der Unterseite breiter.
Sibuyan.
325. Ohb'nm liremiji <Pfr.).
Helix Li v. sa vi Pi'r. Mon. II,.«!. V p. 41:5. Nov. Ooncli. III. t. !»2 f. 12.
Oblunu I. Mll.itV. Mal. Hl. X R X p. 15:>. Trvon Man. Puh,:. VI.
t. 5»5 f. 72. 7U. Hid. Atl. t. XVI f. 1. 2.
Cebu, Marfan. Camotes, Boh«»l.
her Fundort Xegros bei Hidalgo U)hr. p. 12!» ist zu stivii-hm.
er beruhte auf Täuschung eines einheimischen Sammlers.
32.'>a. - subsp. luh fasciata MlldtV.
Mal IM X V. X P. 157. • IM. AM. t. XVI f. :i, 1.
Olango, Uandano bei Cebu.
Farn. Patulidae.
•22. Gen. l'atula Ib id.
32ti. I'atnh> o^erta MlhltV.
X. Hl. Isns p. s<». Tiv.Mi Pulin VIII t. ;57 1. -:i7.
Lu/.on II. III, Leyte, Kalamianes.
23. Gen. Kiidoilontii Alb.
327. Endoiluitta ]ilnl'i>j>mensis Semp.
Phil p. I IM. Mll.llU .1. I> M. 0. XIV 1SS7 p. 272. Trvon -V"'
Palm. VIII p. S2. (. :*»7 f. ^ -I«».
Luzom Katanduanes, Leyte, Cebu. Negros. Si.piijor, Mitpianao.
f Auch auf den Molukkcn.
Digitized by Google
89
Farn. Camaenidae.
24. Gen. Camaeiia (Alb.) Pilsbry.
1. Soction Camacna s. str.
32S. Camacna philipfiinensis (Scmp.).
yHailra ph i 1 ip p in e ns i s Seinp. Reis t. X f. 7 a, b. — 'IVyt.ui Man. VI
p. 124, t. <>o f. 1-4. — Hol ix j.hil. Hid. .!. <!** Couch. 1*87 p. 110.
Atl. t. XIX f. 1.
Mindanao (Samboanga). Der Fmulort „Tablas" bei Tryon
beruht sicher auf Irrthum.
*32i>. Camaena caliginosa (Ad. et Ueevei.
Heiix caliginosa Ad. et Reeve Voy. Samar. Moll. p. »52, t. l'i i'. (».
Tryon Man. VI p. 12:5, t. 27 f. 12-14.
Mindanao.
■Vii). Camaena auus (Pfr.).
He 1 i x a v usPlr. P.Z. 8. 1852 p.K!. Mon. Hol. I I I p.251 .Chinin, t.157 f. 12- 14.
Paragua.
Herrn Everett gebührt das Verdienst, den Fundort dieser
fast verschollenen Art festgestellt zu haben. Ein Exemplar,
welches ich von Herni Fulton erhielt, ist grösser als Pfeiffer
augiebt, nämlich 45 statt 37 mm im Durchmesser, stimmt aber
sonst vortrefflich zu Beschreibung und Abbildung, mit Ausnahme
der feinen Spiralskulptur, welche Pfeiffer nicht erwähnt.
331. Camaena monochroa 'Sow.).
Helix monochroa Sow. I\ Z. S. 1*41 p. 1. Pfr. Mon. Hei. I p. 330
Cheni. t. 57 f. 13.
Nord -Paragua.
Der gewöhnlich angegebene Fundort Tablas ist sicher falsch.
Mein Freund Quadras, der die ganze, nicht sehr grosse Insel
bereiste, hat sie daselbst nicht gefunden, auch einheimische
Sammler nicht, die wiederholt in meinem Auftrag dieselbe be-
suchten. Nach der sonstigen Verbreitung der Gruppe ist es auch
in hohem Grade unwahrscheinlich, dass auf Tablas eine Camaena
vorkommt. Tch stimme Dohm, Hidalgo und Pilsbry in der Ver-
einigung von C. palawanica und monochroa nicht bei: alle drei
haben voraussichtlich die weisslippige Form der folgenden Art
für monochroa genommen, so dass dann allerdings, wie Pilsbry
sagt, diese Art sich von palawanica nur durch die Farbe der
Lippe unterschiede. So leichte Arten pflegte Pfeiffer aber doch
Digitized by Google
!»()
nicht aufzustellen. Nach seinen Diagnosen ergaben sich folgend.
Unterschiede:
monochroa
palawanica
Schale . .
ziemlich dünn
solid
Nabel . . .
massig, offen
beinahe bedeckt
tpervius)
Skulptur .
fein gerunzelt
schief gestreift, etwas
gekörnt
Ich erhielt nun von Taitai im Norden der Insel Paragua
einige Exemplare einer Camaena, die ich für die echte C.
monochroa halte und die unbedingt von palawanica speeifisch
verschieden ist. In der Gestalt, Grösse, Färbung, Zeichnung,
Skulptur, Nabelweite stimmen sie genau zu Pfeiffers Diagnose.
Die Skulptur ist eine feine Runzelung, die bei palawanica viel
gröber ist. Hauptunterschied ist aber der Nucleus; derselbe
besteht hier aus Windungen, sein grösster Durchmesser, dir
parallel mit demjenigen der ganzen Schale verläuft, beträgt
14 mm. Bei palawanica hat er nur 2 Windungen, sein grösse r
Durchmesser läuft schräg gegen den der Schale und beträgt U mm.
332. Camaena palawanica (Pfr.).
Helix palawanica Pfr. P. Z. S. 1855 p. 107, t. A2 f. 7. Mon. Hei. IV
p. 261. Chenm. cd. 11 p. 577, t. 171 f. 1, 2.
Paragua.
Von dieser Art sind nach Abtrennung der typischen mouochroa
noch die folgenden 4 Arten, sowie C. doriae Dohrn von ßorneo.
abzuscheiden, wenn man nicht die ganze Reihe von avus bi*
trailli als Localrassen einer species behandeln will. Keinenfalls
sind sie individuelle Abarten, wie Pilsbry (Tryon Man. VI p.
anzunehmen scheint, sondern gut geschiedene Localforinen. Pa-
gegen sind die Abänderungen nach Gestalt, Färbung und Bän-
derung am gleichen Fundort, also mutationes in unserem
Sinne, immer noch ziemlieh zahlreich. Ich 'unterscheide naoh
einem sehr reichen Material, hauptsächlich vom mittleren Theil
der Insel Paragua folgende:
a) mut. albolabiata H. monochroa autt. non Sow. Lippe, rein weiss,
Sehale hellgelblichbraun mit breiter, etwas verschwimuicmlcr
Digitized by Google
brauner Binde unter einer sehr schmalen über der Peripherie,
oberhalb eine breitere blassbraune, oft versehwindende Binde.
b. mut. fufva. Weissgelippt, gelbbraun, Binden dunkler und
na inentlieh oben deutlicher. Hid. Atlas t. XIX f. 53.
«•i mut. fnscolabiata. Lippe braungerandet. nach innen heller, Grund-
farbe grünlich gelbbraun, Binden kastanienbraun, untere sehr
breit, obere oft verschwindend. — Chemn. ed. II, t. 171 f. 2.
d) typten. Lippe wie bei e, obere Binden zusammcmHiessond und
dadurch fast die ganze Schale braun, untere Binde sehr breit,
dunkelbraun, an der Peripherie ein heller Streifen.
ei mut. nmfusa. Wie d, aber kleiner, festsehaliger, heller Streif
sehr markirt. — Hid. J. de Conch. 1887, t. V f. 1, Atlas
t. XIX f. 4.
Dies ist die Form, welche Hidalgo irrthümlieh für Helix
sauliae Pfr. genommen hat,
f ) rnut. fusra. Binden sammtlich in einander gellossen, daher ein-
farbig braun bis schwarzbraun. — Hid. Atl. t, XIX f. 5.
Diese Form kommt in der Färbung C. doriae Dohm nahe
und ist wohl die Veranlassung gewesen, dass jene Borneo-Art
auch von Paragua eitirt wird (z. B. Tryon 1. c. p. 209). C. doriae
ist indessen durch die Gesammtform und die Skulptur hinreichend
verschieden.
333. Camama higunae (Hidalgo). *
Helix lagmnie Hid.J. de tVmch. 1H87 p. 10S, t. IV f. 5. Atl. t. XIX
1'. •». — H. mouoi-hroa var. lagunae Pilsbry in Tryon Man. VI
p. t. 26 1. 1».
Balabac.
Der Fundort Luzon, den Hidalgo angiebt, ist zu streichen, er
beruhte auf Angaben einheimischer Sammler, die darin sehr un-
zuverlässig sind, und Quadras hat die Art später mit Sicherheit
von der Insel Balabac zwischen Paragua und Borneo erhalten.
Im Gegensatz zu Pilsbry möchte ich sie als Art halten, nicht
bloss des fast geschlossenen Nabels, der höheren, kugeligen Form
und der verschiedenen Bänderung wegen, sondern namentlich
weil sie 5 Windungen und einen Xucleus von fast ä'/a Win-
dungen mit 8,5 mm Durchmesser besitzt.
Hierzu stelle ich eine von Herrn Fulton erhaltene prachtvolle
Form als
Digitized by Google
92
333a. — subsp. giga* Mlldtf.
T. multo major, diam. maj. 52, alt. 4(.) mm, taeniis 3 fuscis
usque in labrum productis ornata, uuelei an fr. 21/;>, diam. 12 mm.
Paragua (Everett).
331. Camaena trailli (Pfr.).
Hei ix trailli Pfr. V. Z. 8. 1855 p. 107, t. 32 f. 4.
Inseln der Palawan-Passage (Pfr.), Paragua (Platen, Everett i.
Als C. trailli werden jetzt gewöhnlich sehr hohe Formen an-
gesehen, während Pfeiffer's Typus eine verhältnissmässig Hache
Form ist; er giebt diam. 54, alt. (vom Nabel aus gemessen
37 mm. Ein Stück meiner Sammlung misst 53 : 45 oder Höht
vom Nabel gemessen: 30,5, stimmt also genau zu Pfeiffers
Maassen. Kommt sie mithin in der (xesammtform C. palawanica
nahe, so unterscheidet sie sich doch nicht nur durch die auf-
fallende Skulptur, welche aus groben, rippenartigen Falten
besteht, sondern auch durch die gewölbteren Windungen, welche
Pfeiffer hier richtig „convexiu, bei palawanica „convexiusculi*
bezeichnet. Die höheren Formen, wie Dohm in Chenm. ed.
t. 270 f. 1, 3 eine abbildet, bis diam. 51 bei alt. 52 mm, scheinen
nur individuelle Abänderungen am gleichen Fundort zu sein: e>
wird genügen sie als mut. eievata abzutrennen. Dagegen erhielt
ich von Staudinger als von Platen auf Paragua gesammelt eine
andere Kasse, welche mindestens als Subspeeies oder geographische
Varietät einen besonderen Namen verdient.
334a. •— subsp. turrita Mlldif.
T. magis eievata, anfr. 5l/2, diam. 47, alt. 55 mm, sculptura
minus distineta, labio magis expanso, minus inerassato. fascia
peripherica pallida haud in labio conspicua, enclei anfr. 3, diam. 13.
Wenn sich diese erheblichen Unterschiede bei einem grösseren
Material als constant herausstellen, so würde ich kein Bedenken
tragen, diese sehr abweichende Form als besondere Art aufzu-
fassen. Sie ist besonders interessant dadurch, dass sie sich in
Form und Färbung schon sehr den Phoenieobius- Arten von
Miudoro nähert, z. B. C. naujanica Hid. Hauptunterschied ist
auch hier wieder der Nucleus, der bei trailli aus knapp 2xfe, hier
aus deutlich 3 embryonalen Windungen besteht; bei trailli steht
sein grösster Durchmesser senkrecht zu dem der Schale, bei
turrita läuft er mit jenem parallel.
Digitized by Google
93
335. Camaena stolidota Quatlr. et Mild ff.
N. Bl. 1894 p. 114.
Paragua.
33(1. Camaena palumba (Souverbie).
Hei ix pal u m Im Souv. .1. <le Couch. I85X p. :>;<>. 'IVyon Mau. VI
p. 2011, t. 27 f. 1H, U).
mut. major.
HidalKo .T. de Couch. IHH9 p. 2!>7, t, XIV f. 1. Atl. t. XIX f. 2.
Kalainianes-( Jruppe: Inseln Busuanga, Kalauit, Malagom.
337. Camaena sauliae, (Pfr.).
Küsteninsel Morigue (Murigi) bei Paragua.
Hidalgo gebührt das Verdienst, nachgewiesen zu haben, dass
C sauliae Pfr. von palumba Souv., welche Pfeiffer als Synonym
seiner Art auffasste, artlich verschieden ist, hat aber dann den
Irrthum begangen, die Pfeiffersche Art, die er wohl nicht in
Natur gesehen hat, für eine Varietät von C. palawanica zu halten,
worin ihm Pilsbry folgt. Abgesehen von der (Crosse ist C. sauliae
aber eine ausgezeichnete Loealrasse, welche den Formenkreis von
C. mouochroa mit dein von C campauula verknüpft,
33N, Camaena camelus (Pfr.).
Helix camelus Vir. P. Z. S. 1855 p. III. Mmi. Hei. IV p. 217.
Küsteninsel Bakuit bei Nordwest-Paragua.
Ein einheimischer Sammler brachte uns diese verschollene
Art in einigen Stücken, welche mit Pfeiffers Beschreibung ganz
übereinstimmen. Der Fundort war bisher unbekannt.
Die ebenfalls nach Fundort unbekannte Helix eyreyia Desh.
(Fer. Hist. Moll. \ p. 302, t. 102 f. 17, 18) muss mit C. camelus
sehr nahe verwandt sein und stammt jedenfalls auch von Paragua
oder seinen Nebeninseln. Ich möchte nach der Abbildung sogar
C. camelus nur für eine kleinere, höhere Varietät von egregia
halten; leider erwähnt Deshayes die Skulptur gar nicht, so dass
nicht mit Sicherheit geschlossen werden kann.
339. Camaena eampanula (Pfr.).
Helix campanula Pfr. Mon. Hei. I p. 321. Chinin, t. 111 f. 13. 11.
Kalamianes (Tnsel Tangat).
mut. albina. Insel Tangat,
339a. — subsp. polier Mlldti*.
Helix bintuanensis var. Hai. Atl. t. XII f. 5.
Koron.
Digitized by Google
94
339 b. — subsp. granifrra Mlldff.
Linapakan.
339 c. — subsp. tritaeniata Mlldff.
Busuanga.
339 d. — subsp. bintuanens't* (Hidalgo).
Helix bintuanensis Hid. J. de Conch. 18SVI p. 2M, t. XIII f. 1.
Atl. t, XII f. 4.
Busuanga.
mut. albina. Busuanga.
2. Section Phoenicobius Moereh.
340. üamaena oblong» (Sow.).
Helix oblonga Sow. P. Z. S. 1841 p. 40. — Bulimus lul>anicu>
Pfr. Mon. Hei. U p. 78. Chemn. t. 34 f. 0, 10.
Nord-Mindoro (nicht Luban!).
341. Qimaena oomorpha (Sow.).
Helix oomorpha Sow. P. Z. S. 1S10 p. 103. - Bulimus oom.
Pfr. Mon. Hei. II p. 77. Chemn. t. 57 f. (», 7.
West-Mindoro (nicht Tablas!).
341a. - subsp. üimhwfu Mlldff.
Südwest-Mindoro.
34*2. Camama arata (Sow.).
Helix arata Sow. P. Z. S. 1840 p. SU. — Bulimus aratus PtV
Mon. Hel. II p. 77. Chemn. t. 57 f. 10.
mut. albina.
Tryon Man. Pulm. VIII, t. 18 f. 5.
mut. dcntata.
Tryon 1. c. f. 4.
Süd- und Südwost-Mindoro (nicht Tablas!).
343. Camaena arfusta (Sow.).
Helix ndusta Sow. P. Z. S. IS M p. 3!». — Bulimus adustu>
PtV. Mon. Hel. II p. 78. Chemn. t. 57 f. 11.
Südost- und Ost-Mindoro.
343a. — subsp. subaraüi Mlldflf.
Südost-Mindoro.
314. Cnmacwi brachyothn (Sow.).
Helix hraehyoclon Sow. P. Z S. 1840 p. 89. - Bulimus brach
Pfr. Hel. II ],.' 77. Chemn. t. 57 f. H, 51.
Ost-Mindoro.
Digitized
05
345. Caniaena naujanica (Hidalgo).
Cochlostyla naujanica Hirt. J. de (Wh. 1KK7 p. 171, 1888 t. 4 f. 1.
Nordost-Mindoro.
345a. — subsp. grandis Mlldff.
Camaena braohyodon var. naujanica Tryon Man. Pulm. VIII
t. 18 f. 7.
mut. dentata.
mut. alhina.
Nord-Mindoro.
25. Gen. Chloritis Bec k.
346. Chloriiis subsuhata Mlldff.
N. Bl. 18«4 P. 95.
Koron, Kalamianes.
347. Chloritis quieta (Reovo).
Hfilix «niieta Uve. Coneh. Ie. f. 142. Pfr. Mon. Hol. III p. 245.
Chemn. t. 14« f. 18, 1«.
Mindanao.
*348. Chlorids- hv/nieta (Dohm).
llulix inquieta Dohm N. ßl. 188« p. GO.
Paragua.
341). Chloritis letjtenxis Mlldff.
N. Bl. 18«0 p. 203. J. Senck. lKim, t. III f. 8.
Leytc.
341) a. — subsp. sarmirensis Mlldff.
Sauiar.
350. Chloritis nutlbatetisis (Hidalgo).
Helix malbatensis (Trachia) Hid. Ohr. 1H«0 p. 132.
Busuanga, Tangat, Linapakan.
351. Chloritis brevideiis (Sow.).
Helix hrevidens Sow. P. Z. S. 1KI1 p. 25. Pfr. Mon. Hei. I p. 381.
Chemn. t. 78 f. 10 12.
Mindoro.
352. Chloritis fultoni Mlldff.
T. anguste umbilkata, dopressa, tcnuis, subp«>llu<-ida. sub-
tilit*>r striata, pilis hrevibus rigidis rufulis, fero !/s ,nm distantibus
hirsuta, in interstitiis pruinosa. fulvo-brunnca. Spira brovissiine
elevata. Anfr. 4 convcxiustuili, ultiiiius supra peripheriam sub-
angulatus. taenia angusta castanca ornatus. tum bono convoxus.
Digitized by Google
Apertura parum obliqua. subchvularis, mndicc oxoisa, |»i»rist« »ihä
parum expansum, teime, ad uinbdieum sinuosum. paullo dila-
tatuin.
J)iam. 17,."). alt. 10..") unii.
M indorn.
20. r-ion. Satsiiina A. Ad.
iio'J. Stitsuma trorhns MlldtV.
.1. I). M. CJ. XIV lssT p. J7t. t, s f. io. lou.
(\;bu.
351. Stitsuma ftrnttmh'zi (Hid.'i.
Hol ix tVrn. Hi.l. .1 uV C.n.-h. lssi» ,•. •>>'.». t. i:j f. I.
mut. Un-ninla.
Busuanga.
X'i't. SfitsHiiw (t/itr Quadr. ot MlldlV.
N. Hl. 1s:m; ,,, 7. <;«.l... s.i. iH O <;,.ss. Isim; p. r,s. f. ::.
Kalainianos.
ilfüa. subsp. <tpirnlatfi Mlldft*.
N. Hl. ls«M5 p. s. (Ju.lc. isim; p. ;»s. f. I.
Kalamianos.
<J50. Sufsuma sti-nodesum Quadr. ot Mlldll*.
N. hi. l««; p. m.
Kalamianes.
857. Satsuma ponilotrorhus MlldtV.
X Hl. isi.t p. lor,.
Linapakan.
3ö8.. Satsttma catoryrtd Quadr. ol .MlldtV.
X. Hl. 1H'.)5 p. 115. Ciuilo Sfioii.-o <;«,ss. p. 57. (. ±
Malagom, Kalainianes.
3f»!>. Suf.sunuf jtlanasi (Hid.).
Helix planstsi Hi.l. .1. de (V-n.l). IS«) p. :Jo0. t, l;t 1'.
Busuanga.
3")l»a. - - subsp. mirrolx-nibi.r MlldtV.
Koron.
.'3<IO. Sat.omm gimliJi (Pfr.).
Holix Roubli Pl'r. Mon. Hol. I p. 'J05. Clu'mii. t. H5 f. C. <;.
Luzon II iNogros).
3(>1. Sutsunui }ml<nia»ic<t Quadr. <-t MlldtV.
X. Bl. 1«k.; ,». 7.
Luzon I.
Digitized by Google
97
Farn. Eulotidae.
27. (toh. Eulota Hartm.
1. Section Eulota s. str.
Eulota fotlims (PfrA
Helix tVnli^ns I'fr Mon. Hcl. I ,». 137. ClM-inn. «'«I. II, t. 17 f. 1, 2.
Luzon, Mindoro.
M2a. - subsp. mbhofus G. New
Leyte, Cebu. Si.jiiijor, Bohol, Panay. Guhuaras, Kalamianos.
■'J'Üb. subsp. nu/ornsh Hid.
())„•. i«»5 ,,. 135.
Kuyo.
M*v. - subsp. costulifcra MlldtF.
Koro».
:''<i"i. ilissimüis (Semp.).
Chluraea dissimil is S.-inp. Itois. p. 23:5. t. X f. X.
Luzon I.
;i,'4. cnrinifem (Semp.).
f'hloraea osuinifeia Semp. Reis, p. 233. t. X I I.
Luzon I, II.
M">. A«fr//a schmhmberiji Mild ff.
N. Bl. 1H88 p.* 141.
Luzon I.
3* «6. AVo/u mighdsiana (Pf'r.).
Helix migh. Pfr. M<»,). Hei. T p. 13<>. Cl.emn. t. 152 f. l'.i, 20.
Babuyanes, ? Luzon I (nicht Miudanao!).
•%0a. — subsp. stenomphali MIldtF.
Batanes.
*2. Section Eulotella v. Mart.
^'»7. Eulota simihiris (F*ta
Luzon II (eingeschleppt).
3. Section Euhadra Pilsbry.
Eulota batanica (Ad. et Rvc).
Helix hat. Ptr. Mon. Hol. III p. 21*. (Jhemn. t. 112 f. 5. ß.
Batanes.
Ablmn.U. IM. X.\[I. 7
98
4. Section Trieb eulota Pilsbry.
369. Eulota sanziana (Honibr. et Jaccp).
Helix Sanziana Pfr. Mon. Hei. III P. t>-40. Cheinu. t. Ml) f. «, 7.
Mindanao.
370. Eulota sptnosissima (Somp.).
Chloritis sp i n eis i ss imft Seinp. Hois. p. '2'M, t. IX f. 10. - Hei ix
boxalli Sow. P. Z. S. 1SKS p. 211, t, 11 f. ltt.
Mindanao.
28. Gen. Plectotropis v. Mart.
371. Pkctotropis visayana Mlldff.
Mal. Bl. N. F. X p. Vu. .T. Senck. 1SH0 p. 222. t, VIII f. i*.
Jjoyto, Cebu, Bohol, Ne^ros, Guimaras.
29. Gen. Chloraea Alb.
a) Form en kreis der Chi. bifasciata (Lea).
372. Chloraea bifasciata (Lea).
Carocolla bifasciata Loa Tr. Am. phil. S.»r. (n. s.) VII 1KU p 405.
t, 12 t*. IS. Helix hue<;eli Pfr. Mon. T p. (ox parte). - H.
hanleyi var. Hill. Atl. t. XXV f. 10 (non Pfr.).
Luzon IT.
372a.
subsp. diffusa Mlldff.
Luzon II.
372 b.
— subsp. subunicolvr MlldtT.
Luzon II.
372 e.
subsp. pusilla Mlldft*.
Luzon II.
372d.
— subsp. multifasciata MlldtV.
Helix huejrwli Ptr. Ch.inn. t. 0!» f. i:j II
Luzon II.
372 o. — subsp. Imcgcli Pfr.
Cheniti. ml 11 t, fi!» f. H, «i.
Luzon II.
inut. poh/fjramma.
Luzon II.
372 f. - subsp. pseudumoewi MlldtV.
Luzon I (La Ultimi).
Digitized by Google
99
372 g. — snbsp. virescefis Mild ff.
Luzon I (Tiagau).
372 h. — subsp. mturalis Mild ff.
Helix fibula var. Hid. Atl. t, XXV f. (J (ti<»n Bro.l ).
Luban.
372 i. subsp. dealbata Mlldff.
Helix fibula var. Hid. Atl. t. XXV f. «5 (mm Hrod ).
Marinduquc.
373. C/daraea hennigiana Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 173.
Luzon I.
374. Cldoraea unifaseiata Mlldtt".
T. subgloboso-conoidea, solidula, subtiliter striatula, minutc
spiralitor limmta, intens, pallido flava, sursum albescens. ' Spira
sat elevata, lateribus convexiusculis, apice rubollo. Anfr. 5 vix
convexiuseuli, ultimus paullo eonvoxior, ad pcripheriam wirina
inodioe acuta, vix exsorta, tacnia angusta viridi omata carinatus,
antioo breviter valde delloxus. Apertura raaxiino obliipia, trun-
i-ato-elliptica, poristoma superne subrectum, tum breviter expansum.
basi appressum, colunndla paullo dilatata, callosa. Diam. 17,5,
alt. 12,5, apcrt. lat. 9, long. 8,5, dist. marginum 5 mm.
Luzon I (Abra).
375. Cldoraea hanleyi (Pfr.).
Helix hanleyi Ptr. Mon. Hol. I p 301. Cheiu. t. Ii!» f. 15— 1H.
mut. pnrpmvofusea.
Tryun Man. Pul m. VII, t 22 f. 27, 28.
Luzon I.
37<>. Cldoraea betiguefensis Semp.
Reis. Phil. p. 227, 1. VIII f. 11, 12
Luzon I.
377. Cldoraea antonii Semp.
Reis. p. 228, t. X f. 10.
Luzon I.
378. Cldoraea geotroehus Mlldtf.
X. Bl. 1888 p. 89.
Luzon 11.
37V». ('Montea amoftia (Pfr.).
Helix amoena Plr. M<m Thl 1 p. 27o. Chem. t W f. Ii». 20
Luzon II, III, Polillo, MarindiKjue.
7*
Digitized by Google
100
380. Chloraea filnda (Brod.).
Hei ix f ihn 1» Pfr. Mon. Hol. 1 p. 800. Clicniii. t, fi!» f. 5-7.
Ceb».
b) Formenkreis der Chi. thersifes (Brod.).
381. Chloraea comtricta (Pfr.).
Helix coiistricta PlY. Mon. Hol. I p. 2>17. Choimi. t. 1" 21. 2J
West-Mi ndoro.
mut. major.
Mindoro.
381 a. — subsp. undina Pfr.
Hol ix undina Nov. Conoli. I p. 77, t. 21 f. 10-12.
Süd- und Siidost-Mindoro.
38'2. Chloraea paradoxa (Pfr.).
Helix para.loxa Ptr. Mon. Hol. I p. 2<i7. Cheinn. t. 71 t. 1. 2.
Mindoro (nicht Albay!).
mut. immaculata Pilsbry.
Tryon Man. Palm. VII p. 102. t. 21 f. 27. 2S.
Mindoro.
383. Chloraea thersifes (Brod.).
Holix thorsites Kro<l. P. Z. S. ISO p. 181. Pfr. Mon. Hol. I p. 2!tf.
Choni. t, 112 f. 8. 1. Hi»l. Atl. t. 23 f. 5 0.
Nord- und Nordost-Mindoro.
3N3a. — subsp. aberran* MlldlV.
Ost-Mindoro.
Nach Schale und Fundort Uebergang zu C. paradoxa.
c) Formen kreis der Chi. dri/ope (Brod.).
384. Chloraea dn/ope (Brod.)-
Carocoila dryope Bnxl. P. Z. S. 1H41 p. 87. Holix dryope IMr
Mon. Hei. 1 [>. 21H. Ohen.n. t. öl f. Ii, l.
Tablas, Komblon, Sibuvan, Panny. (ruimaras.
tijpka. brauner Apex, brauner Spindel Heck (manchmal fehlend.)
Tablas.
mut. leaeospira. Apex und Spindel weiss.
Roinblon, Panay, CTiiimaras.
mut. taeniata. braune Bitide oberhalb des Kiels bis zur Mündung.
Tablas.
101
mut. sibuytmica ( vielleicht bcssrr subsp.). Dunkel saftgrün. Binde
oberhalb der Naht, aber dieselbe berührend und stets mit dem
Knde der vorletzten Windung abbrechend.
Sibuyan.
oSä. Chforacn sinna »'Beek).
Helix «ireiüi (Heck) I't'r. M<»n. Hei. I p. 2M. Chomii. t. 53 f. 14-17.
Panay.
3K5a. - subsp. yuimarasensis Pilsbry.
Tryon Man. VII p. U'J, t. 21 f. 15
Guimaras.
3851». — subsp. subdryope Mlldff'.
Negros.
385 e. - subsp. mbnuna MlldlF.
Chi. sirena var. celumna Mlldff. .1. Senek. 1HW p. 22^.
Cebu.
d) Formenkreis der Chi. reyinac Brod.
3*<j. Chhrara psittacina (Desh.).
Helix psittaeina Dosh. .1. du (Wh. p. :550, t. Hi f. M-5.
Luzon T.
'iXlja. subsp. Umruc Gude.
Corasia latirao (riule Srien.e Gossip III 18W p. 57, 1'. I.
Luzon I.
3*7. Chloram qundrasi Mlldff.
>\ Bl. 18% p. «».
Luzon I.
»88. Chhtrava malleata Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 181)3 p. 174.
Luzon I.
388a. — subsp. iumtda Mlldff*.
Luzon I.
38t ü. Chloraea reginac (Brod.).
Holix reginae (Brod.). I'ir. Mon. Hei. 1 p. 2W. Chemii. t. f. 8- 11.
Luzon I, Polillo, Katanduanes.
31K). Chloraea almae Mlldff.
Cochlostyla almae Mlldff. J. Senck. 181* » p. 227, t. 8 1. 5,
Cebu.
Digitized by Googl
102
391. Cldoraea elisabethae (O. Semp.).
Coehlostyla el isahetluie O. Setup. J. de Couch. 1SM> p. 2M, t. 8 f .2.
Kalayan (Babuyanes).
392. Chloraea cristatella Quadr. et Mild ff.
N. Bl. 18!« p. 173.
Luzou I.
393. Chloraea caerulea Mlldff.
Cochlostyla caerulea MIldfT. N. Bl. 1888 p. 1»7.
ej Formenkreis der Chi. papyrat va (Brod.).
394. Chloraea papyracea (Brod.).
Carocolla papyracea Brod. P. Z. S. 1841 p. 36. — Helix pap.
Pi'r. Mon. Hei. fp. 218. Chemn. (. 52 t". 11, 12.
Mindoro, Masbate, Luzon III, Shjuijor.
394a. — subsp. dilatata Mlldff.
Mul. Bl. N. F. X p. HJO. J. Seuek. 18W p. 22!».
Cebu.
395. Chloraea Ivheri Mlldff.
Cochl. lohori Mlldff. N. Bl. 18'.»4 p. 115.
Luzon II.
30. Gen. Pfeifferi« Gray.
1. Sektion Pfeif l'cria s. str.
390. Pfeifferia mkans (Pfr.).
Helix ini « ans Pl'r. Mou. Hei. I p. 21. Cliem. t. 28 1". 3-5. -
Pfeifferia inicans Gray P. Z. S. 1853 p. 110. - Cochlomi»
mioans Semp. Reis», p. 225.
LuZOIl I.
2. Section Chromatosphaera Pilsbry.
397. Pfeifferia aurata (Sow.).
Helix aurata Sow. P. Z. S. 1840 p. 100. Pfr. Mou. Hei. I p -W-
Cheuin. t. 108 f. 13, 14.
Luzon I.
398. Pfeifferia erubcacens (Semp.).
Cochlostyla erubescens Setup. Reis. p. 182, t, IX f. 8.
Luzon I.
399. Pfeifferia pudilmnda (Semp.).
Coehlostyla pudibuuda Setup. Reu», p. 183.
Luzon I.
103
400. lyrifftria luteocincta (Semp.).
Cochlostyhi cruhescens v. lutcoo. Semp. Reis. p. 18.5, t. X f. 12.
Luzon I.
401. Pfeifferia lii idorinctu (Semp.).
Cochlostyla lividoeincta Setup. Reis, p. 182, t. !> f. !».
Luzon T.
31. Gen. Cochlostvla Fer.
Pilsbry hat iTryon Man. TX p. 210*) es für nöthig befunden,
diesen fest eingeführten Namen mit Helieostyla zu vertauschen,
ohne im Wesentlichen bessere Gründe dafür anzuführen, als dass
der letztere Käme in Ferussac's Werke Seite 40, der erstcre
Seite 47 steht. Das Prinzip von zwei Namen, die in einem und
demselben Werke, also gleichzeitig, veröffentlicht wurden, dem-
jenigen die Priorität zuzuschreiben, welcher auf einer früheren
Seite gedruckt ist, erscheint in hohem Grade anfechtbar. An-
zuwenden ist es aber im besten Falle doch nur dann, wenn die
Ansprüche der beiden in Frage kommenden Namen auf Erhaltung
sonst völlig gleich sind. Dies ist nun bei den beiden Ferussac'sehen
Namen keineswegs der Fall. Helieostyla umfasst im Allgemeinen
ungenabelte Heliecs und am Schlüsse der 4. Abtheilung ist als
einzige hierher gehörige Art H. mirabilis genannt. Cochlostyla
dagegen enthält in der ersten (also doch wohl typischen) Ab-
theil ung ausschliesslich Coehlostylen in unserm heutigen Sinne
und nur in der zweiten Abtheilimg andere (Bulimus) Arten.
Hiernach kann von Gleichberechtigung der beiden Namen keine
Hede sein. Ein weiterer Grund, den Pilsbry anführt, ist der,
das Beck 1837 das Subgen. Helieostyla angenommen habe; er
übersieht aber, dass auch Beck die Coryda-Arten voranstellt, also
für typisch hält. Albers 1850 ist ebenfalls nicht maassgebend,
da er Helieostyla nicht als Gattung heraushebt, sondern neben
Corasia, Callicochlias, Axina als Section von Helix behandelt.
Die Gebrüder Adams wenden beide Namen Cochlostyla und
Helieostyla generiseh an, in demselben Werke, also gleichzeitig;
für die Entscheidung der Priorität ist ihr Gebrauch also nicht
verwendbar, v. Martens in der zweiten Ausgabe von Albers'
Heliceen hat die Gattung Cochlostyla weiter gefasst als die
Gebrüder Adams, lässt aber Corasia, Callicochlias und Axina noch
bei Helix; Helieostyla lässt er richtig als Sectionsname für C.
Digitized by Google
104
inirabilis und Verwandte unter ( Vuhlost via bestellen. Die Gattiny
ist endlich durch Semper wissenschaftlich begründet worden und
mit geringen Abweichungen in dem von ihm festgestellten Fi: -
fangt) allgemein angenommen worden. Schon deshalb venlietn
der von ihm aeeeptirte Name ('ochlostyla Reibehaltung, selb»?
wenn die von Pilsbry für Helieost yla in's Feld geführten Gründe
stichhaltiger waren, als sie es sind.
1. Section Corasia Alb.
ai Formenkreis der C. irosinensis Hid.
402. Cochlusttfla irosinensis (Hid.).
Helix iros. Hid. J. de Couch. 1887 p. III«, t. 4 f. fi. All. t. '25 f. :»
Luzon III.
402 a. — subsp. nigroapicata Mlldff.
Luzon II.
4():i. Cochlostghi globositla Mlldff.
N. Bl. p. 1*3.
Luzon IT.
b) Formenkreis der C. vlrgo (Brod.).
4<>4. Cochlostghi virgo (Brod.).
Carorolla virgo Brei. P. Z. S. 1S-1 1 p. 11. — Helix virgo Pr
Mon. Hol. I r. 217. Chenm. t. IM f. 1, 2.
*40ö. Cochlostghi dmIbidaJRwA.).
Carocolla den lb. Brod. P. Z S. 18-11 p. 15. - Helix Broderipi Rem
Conch. io. f. 88 (non Pfr).
Siquijor.
1:4(M5. Cochlostgla castn (Pfr.).
Helix casta Pfr. Mon. Hei. III p. 200. Chemii. t, 123 f. 1. 2.
Philippinen.
407. Cochlostgla puclhi (Brod.).
Carocolla pue IIa Brod. P. Z. S. 1811 p. 45. — Helix puella Pt'r
Mon. Hei. I p. 208. Chemn. t. <!8 f. 3-5.
Kamigin, Mindanao.
407 a. — subsp. pseudohiis Mild ff.
Helix lais Hidalgo AU. t. 21 f. 5 (non Pfr.).
Mindanao.
407 b. — subsp. aphefcs Mlldff.
Balut (Sarangani).
Digitized by G
105
('. iit/aiiiiiidUt (t* mi U:l von der Insel >r<i n <^si in der Balabae-
Strasse schliesst si<h hier an. fluch gehört Miese Insel politisch
wie geographisch sclnm zu IWneo. Wenn die Bestimmung
Hidalgo s richtig ist (Ohr. Mal. p. IM), konimt sie auch auf der
Insel Kundamaran hei Balabac vor. würde dann also auch der
philippinischen Fauna angehören. Ich halte sie für eine Unter-
art der C puella.
1») Forinenkrcis der (/. intorta (Sow.).
4<K (Whlostgla (Huris (Val.).
Helix filiiris <Y;il. Pfr. Mon Hol. I p. 2<12. Hid. Ml t. 23 f. I.
Cochl. intorta v a r. e x paus i 1 ahr i s MlldlV. .1. Senck. 1S1«) p. 232
(olim.).
Cebu. (Marindtnpie?) (Mindanao ?)
mut. iit/mplta Pfr.
Hol ix nyin|.hst Pfr. Mon. Hei. III p. 1 47. Rcve ChkIi. ic f. S5.
mut. nigromaiyinnta Mou.ss.
Cochl. filaris var. 1.. Tryon Man. Pulm. Vll p. 122, t. 2«} f. 10-12.
Cebu.
mut . famata Mild ff.
Helix filaris var. Hidalgo Atl. t. 23 f. 2. C. broderipi v.
fasciata MUdiV. .1. Senck. 1S!H> p. 2:«J.
Cebu, Tablas.
*40<3. Cüi-hhsttjla broderipi (Pfr.).
Helix Uro.lcripi Pfr. Mon. Hei. 1 p. 2'.*«. Clu-iun. t. <kS f. «i, 7.
Siipiijor.
410. Cochlostt/la aegrota (Reeve).
Helix aegrotus Reeve Coneh. ie. f. 4J5. — Holix aegrota Pfr.
Mon. Hei. III p. P»l. Cheimi. t. 152 f. 3.
Mindoro, Tablas, Cebu.
411. Cochhstgla aeruginosa (Pfr.).
Helix aeruginosa Pfr. Mon. Hei. IV p. 215. Hid. Atl. t, 21 f. 3.
Bohol, Panglao.
412. Corhlostyla ei/douxi (Hidalgo).
Holix valenciennest Pfr. Mon. Hei. I p. 2o2. Chenni. t . 53 f. 1, 2
(non Eydoux). Helix Eytluuxi Hid. J. de Couch. 1SM7 p. 215.
Hid. Atl. t. 22 f. 1.
Kapul, Masbate, Panay.
412a. — subsp. taeniata Mild ff.
Uuimaras.
Digitized by Google
KM5
41.'5. CmliloAijla mimboanf/u {\\(>ui\>r. et .Jaop).
Helix suiuli. H. et T. V«.y. Pol. Sml. V |.. l.\ t. 5 1. lt> '3'. Plr
M..n. Hei. IV p. 21». Hi.1. Atl. t. 22 f. 2. 3.
Mindanao, Hasilan, Lampinigan. ?Ralabae, (Sulu-Iuselu).
414. ( 'oi-hhisti/bi liiiHinsaueiisis Semp.
Peis. p. 171, t. D I". (i.
Limansaua.
415. CochJostifla VKUffannisi^ Semp.
HVis. P. 170. t. 10 f. 11
Magtan.
415a. subsp. ylobosa Mlldtl'.
.1. Sem*. 1SSK» p. 231.
Camote.s.
4151). — suhsp. w«/w Mlldtl".
.1. Sem-k. 1K!K) p. 23 1.
(Mm (Bantayaiis
41<». CtH-htosti/la iniorta (Suw.).
Helix intortu S.w. P. '/.. S. 1810 p. KW. Plr. M-n. Hei. I p.
Chemn. t. W f. 8-U. - Hnl. Atl. t. 22 f. S.
Bohol 0»Kapul).
4 Iba. subsp. sii/nijorira Mlldll'.
J. Senek. lKtH) p. 233. - Hi.1. Atl. t. 22 t. »i.
Si<juijor.
41 (ib. subsp. crussa Mlldlf.
.1. S-mk. isJHi p. 232.
Cebu.
Meine Varietäten tenuis und expansilabris (.J. Senck. Ist*1
p. 2.-31. 2'i'2) sind zu streulien, sie gehören zu filaris Val.
417. Coihlostifh sphaerion (Snw.).
Ht l ix spliuerinn Sow. P. Z S. 1841 p. 2 Pfr. Mon Hei. I p. 24'.«.
Cheimi. t. l.öO f. "», <;.
Leyto.
417a. subsp. nana Semp.
Weis. p. IST».
Südwest-Leyte, Camotes.
4171». subsp. rrassilabris Mlldtf".
.J. Senek. IS'. Kl p. 81.
Leyte.
107
417c. — subsp. meridiomdis Mihi 11*.
J. Senck. IS!« i». 84.
Mindanao.
2. Suction Leytia Pilsbry.
IIS. Cochlostyla fragil is (Sow.).
Hei ix fragili» Sow. I*. Z. S. 1811 p. U). Hi.l. All. t. 21. f. 8, '.».
Hol ix leytonais Pfr. Mon. He). I. p. 252. Chemn. t. 12 f. 7. 8.
Lcyte. Samar.
it. Sektion Cal l ieochlias (Hartm.i Agass t'iiiend.
a) Formenkreis der (\ pulchcrrima (Sow.).
4P*. Cochlostyla chryaoch.Ua (Sow.).
Helix ehrysoeheiln S..w. P. Z. S. 1S41 p. '\. Vir. Mon. Hol. 1 p. 248.
Chomn. t. 14 f. r>. i;.
Kalayan, Luz«>n I.
420. Cochlostyla frstint (Dono van).
Helix fest i va Don. Nut. It«p. III 1825. I U«.
Luzon T.
420a. - subsp. hetrrwltroa Mlldlf.
C festivn var. Hid. Atl. t. 21» f. »J.
Luzon I.
*421. Cochlostyla aunae (). Semp.
.1. de Coneh. 18T.2 p. 1 IC, t. r> f. s ;>. PiV Mmi. Hei. V 282.
Babuyan (U. Semp.), Kamigin (<>. Semp.i.
422. Cochlostyla pulchcrrima (Sow.).
Helix pul eh. Sow. P. Z. S. JSIO p. !«>. Pfr. Moli. I p. 2'**.
Chenin. t. 45 f. 1-4.
Luzon I.
mut. chrysacrne Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 181« p. 175.
Luzon T.
422a. - subsp. euryperas Mlldff.
Luzon I.
Diese schöne F«»rm von der (Jrenze der Provinzen Ilocos
Norte und Kagayan hielt ich Anfangs für die verschollene
C. ponderosa Pfr. und habe sie auch unter diesem Namen ver-
sandt. Maassgebend war mir dafür: 1. dass sie Pfeiffer in der
Form mit C. latitans vergleicht, 2. die feste Schale, H. der
Digitized by Google
108
Fundort. Doch stimmt anderes in der Diagnose nicht und dir
Abbildung in M.ii t ini -Cliemn. passt ihrerseits nicht zur Be-
schreibung. Ks ist diher wohl hesscr. der Form, die sich an
pulcherriina anseid iesst, einen eigenen Namen zu geben, bis da?
Original der Pfeifferschen Art verglichen werden kann.
-1*2'). Cochlosfi/hi Inrunic« (Sow.).
Helix luzonn a Sow in sch«'4 Vir. Mon. Hei. I. p. 252. ("Vmi.
t. 15 f. 7. s. !<>, 11. - Hclix i'estiva l'lr. Mon. Hei. III j.. K
(in »ti I Jon. >van ).
Luzon I.
4*2') a. — stihsp. arrolat« Mild Ii*.
Luzon 1.
42') b. — subsp. fiunosa Mlldll'.
Luzon I.
4*2') e. — subsp. eriftht osp 'n a MUdtV.
N. Hl. lh'.Hi i>. 204. — Cnclil. luzoni.a Setup. Keis. p 185, i. VIII I 1
Luzon I.
4*24. CocJ dost t/la tliitai'^sis 0. Semp.
.1. <lc Couch. lS(i<; p. V,2, t, 5 f. 1. - <\ Semp. Kcis. p. 1**J. t. S f s
Luzon I.
4*25. (Jochlwtyla mprahmUa Sem]).
lieis. p. 201, t, 1» f. 7.
Luzon I.
b) Formen kreis der C zouifera (Sow.).
4*2»i. Cochloatyla ;<mif<ra uSow.).
Hol ix zonit'era (Si.w.) Vir. Mun. I p. 251. Chenm. t. 4t! f. 3, 1.
Mihla'. .1. Senck. 18l»3 p. S7- :«).
Leyte.
4*2*>a. — subsp. globosa Mlldtf'.
1. e. p. 89. - C. zonit'era v. Circo Tryon Man. VII t. 53 t.
Sa mar.
42Gb. subsp. paralmca PiLbry.
Tryon Man. Palm. VII p.' 142, t. 53 f. 32, :J3.
Siargao, Dinagat.
mut. ibyenerans.
Siargao.
4*2<>c. — subsp. circe Pfr.
Helix circ e Pir. Mon. Hcl. III p. «45. _ Tryon Man. VU t. 53 f.
Mindanao.
Digitized by Go h
109
c) Formenkreis der C. loccomefon (Sow.i.
427. Coililosfi/hi vahwieniiettii (Ky*l.).
Helix v a I <• tw i o n n e 8 i i Kyd. Mu^. Zool. 1.H3H t. 115 f. 2,
H. cromyodos l't'r. Mon. Hfl. L |>. 2<>l. Chemn. t. 511 f. »>, 7.
Coehl. vul. Hill. J. de Couch. 1SST p. 115 Atl. t. 15 f. 1 5.
Romblon, Sibuyan.
127 a. subsp. chionodes Mlldtt'.
N. 111. IMHi p. \\
Cobrador bei Rouiblon.
42*. ('whlostyla hidahjo, Mlldtt'.
N Bl. 18!»4 p !»7. - r. siim ar.Misis Hid. .1. d<- Cotu-Ii. 1KS? p. i:ti;
t. VI f. 1. '2 (non S.-iii]).).
Sibuyan.
12'.'. Cocltfosff/lu coccomvlon (Sow.) einend.
Helix rdcc.nni'los Sow. P. Z. S. IslO p. 1(17. -~ H. s] insa
Pfr. M.-u. I p. 24*. Cl.eimi. t. M\ f. 7 !» ( .lay). Cur 1.1.
coe«oiii«'Io8 Hi'l. Atl. t. Ü2 f. I S.
mut. prnicepa Jiceve.
Conen, ie. Ibl. f. 1422. Pfr. Mon. Hol. IV p. 2lK».
mut. elatior.
Cochl. lacora Hid. Atl. t. IW f. 2, :5 (im Pfr.?).
*\'#).Cochhstyla microspira (Pfr.).
Helix niicrospira Pt'r. Mon. Hol. IV p. 2M.
Philippinen.
431. Cochlosh/Ia heniispharrion (Pfr.).
Helix hemisph. Mon. Hei. III p. 1H<!. Cl.en.n. t, II»! f. 1, 2.
Sibuyan.
432. Corhlostyla trisrulptn Mlldff.
N. Bl. 181)4 i». I»7.
*433. Cochlostißa denticulata (.Tay ).
Helix dent. .lay Cut. 1H;JH p. 114. t, I f. 21. Pfr. Mon. Hei. I p. :U1,
— Cochl. dent! Tryon Man. VII p. t. 52 f. 17-11».
Philippinen.
*434. Corhlostyla difficilis (Pfr.).
Helix .1 i ff. Pfr. Mon. Hei. IV p. 2151.
Philippinen.
d) Formenkreis der f. albai'nsis (Sow.).
435. Cfichlostyla lalloi:n«is (Pfr.).
Helix lallornsis Pfr. Mon. Hol. IV p. 214.
Luzon I.
Digitized by Google
110
435a. subsp. filevata Mlldff.
Luzon I.
430. Cochloslt/Ia Semper i Mild ff.
N. Kl. 1«W |,. 175. - Cochl. all>aionsis Seuip. Rri*. p. 17«».
t. VIII f. 7 (mm S«w.).
Luzon I.
430 a. — Kubsp. platijchiki Mlldff.
Luzon I.
430 b. — subsp. polytaetiia Mlldff.
Luzon I.
430c. subsp. camptochila Mild ff.
Luzon II ''Dingalan).
437. Cocfihst ;/la streptostotwt Mlldff.
N. Hl in'.»:; p. 17*;.
Luzon I.
438. Cochla&tyla albn'trnsis (Sow.).
^Helix all.aiensis Sow. I>. Z S. ISIO p. 1(X). PtV. Mon. H-l. I p. '-'•'►».
Chci.ui. t. KW f. 1, L\
Luzon III, Raporapo.
43Sa. subsp. capnlira Mlldff.
Kapul.
*43*>. Cochlmtijla ntttum (Pfr.).
Hei ix obtus« IMV. Mon. Hei. I p. '-Wi. Chcmn. t, 152 f. 1. J.
Luzon.
440. Cochlostt/Ia .amthobasis Pilsbry.
Tryon Man. Palm. VII p. 155, t. 54 f. 38, 3?>. 1<>.
Luzon III.
440a. — subsp. holo.mntha Mlldff.
Luzon III.
441. CorhlostijJa satnarrnsis Sonip.
Setup. Reis. p. 17?», t, X f. 5, ?».
Samar.
442. Cocldostißa mvtallorum Mlldff.
T. subconoidco-globosa. solida, subtilitcr striatula, spiraliter
sat distin« tc dccussata. nlivacco-fulva, circa columollam castaneo-
uivulata, tacniis cuti. ulac hydrophanac albidac numorosis con-
f«*rtis ornata. Spira plus niinusvc olcvata. Anlr. 4 inline
Digitized by Google
11t
eonvexi, sutura castaneo-marginata disjuncti, ultimus beim con-
voxus, antice breviter descendens. Apcrt. sat obliqua, lato
elliptica, sat excisa, peristoma lato expansum, reflcxum, fusco-
marginatum, intus albolabiatum. Columella valde exeavata,
dilatata, oblique substricte descendens, cum margine basal i
angulum subdistinctuni forinans.
Diain. 43, alt. 3G, apert. lat. 30, long. 2!>, alt. 22 mm.
„ 45,5 „ 38,5 „ „ 29,5 „ 30, „ 22 „
„ 41 „ 38,5 n „ 28 „ 27,5 „ 21 „
Hab. in provincia Ka marines ad vicum Mambulao insulae
Luzon.
Eine interessante Art, welche den Formenkreis von albaiensis
mit dem von norrisi verknüpft.
e) Formen kreis der C. norrisii (Sow.).
443. ('od dost t/hi norris'ii (Sow.).
Helix norrisii (Sow.) IM'r. Mon. Hei. I j>. 250. Chrmn. t, 4*5. f. 1. 2.
Cor hl. coronadoi var. pnlclira l'ilshry. Tryon Man. Pulm. III
p. 143, t, 54 f. 43, 40.
Luzon HI, Katandiianes (nicht Mindanao, nicht Samar, nicht
Lcyte!).
444. (Whlostf/la coronadoi Hid.
J. de Couch. 1868 p. 3f»2, t, 13 5, 1887 p. 132, Atl. t. 38 f. 1. 2.
Katanduanes.
445. CocJdosi 't/la caUliaudi (Deshj.
Helix call Hauch Hesh. Fer. Hi*t. Cat. I ,.. 253, t. !»3 f. 0 (an f. 5?).
Helix ferruginea Lea Transact. Am. Phil. Soe. (2, 3) VII p. IUI,
t. 12 f. 17.
Polillo.
Der Fundort Luzon ist noch unsicher!
4-10. Cot-Mosttflu gUbcrti Quadr. et Mlldll'.
N. Bl. 18i>6 p. 10.
Luzon I.
447. Cochlostijla leucauchm Mihi ff.
N. Hl. 18H5 p. 115. Co. hl. ci.illiandi Hi.I. J. de (Wh. 18X7
p. 131, t. 5 f. 2 (an Desh.V <x parte?).
Luzon III (Karamuan).
Digitized by Google
11-2
f) Formen kreis der C mir ah Ms F»'*r. {Holi costi/la [F«>r.
ox parte | All».)
-Iis. Cor/dosfi/ht roel>elrin Ml kl ff.
N. Hl. lS'.U ,1. !>S.
Luzon II.
44t». (Whlosttihi piilillmsis (Pfr.).
Holix i>ulilh.«isis Pfr. Mon. V p. 28 1. N\»v. Cmich. II. |». iW.
t. LX f. 1. 2.
niut. a/'«/.' Pfr.
li. lix ajax Pfr. P. Z. S. |sm ,,. P.M. H.4. pol. , N.,v ( %mrh II
j.. •_':',:{. t. LX f. 7 11.
mut. andronuuhe Plr.
lh-lix an.lr<MiKi. hf> Pfr. P. Z. S. 18*U l'M Mon. Hfl. V p.
niut. porUi Pfr.
H« l Portci Pfr. P. Z. S. |si;i p. p.»|. M.-l. pol. ß l. r. p. 2*1.
t LX f. \ (».
mut, jKraflinis Pilsbry.
Cochl. peruffinis Pilsl.ry Tryon Man. Polin. VII p plii, t, 04 f. 17. K
mut. /</rfc>r Pfr.
Hol. hcctor Pfr P. Z. S. ISM p. p.M Hol. ,,0|. >, I. o. p. Ä
t. LX f. :5.
mut. pisvuita MIMtf.
mut. subdahiosa Mlldff.
Polillo.
450. Cochl <>M leopardus f Pfr.}.
Hu Minus leopardus Pfr. Mon. II p. J'i.
Luzon III (Karamuan).
Fundorte Mindoro, Mindanao, Katanduanes zu streichen.
450a. — subsp. cotloaeitsi« Hid.
.1. <lo ('«»nch. Ikss p. :U'_\ 1KS1» t U f. I. — Cochl. leopanlns Hi-1
.1. de Conch. 18*7 p. IM (ex parto, höh Plr).
Katanduanes.
451. <\>ch!osli/la (jmtndis (Pfr.i.
Helix gonoralis Pfr. Mon. Hol. II p. 20o. Nov. Con«di. I p. '-■
t. 1 f. «i (juv.).
Luzon V
451a. subsp. nitidiuscuht Mlldff.
mut. hipm tiht.
mut. iamintii.
Luzon III (Paraeale).
Digitized by Googl
113
452. Cochlosttjla damahogi (Pfr.).
Helix damahoyi Pfr. Mon. Hei. IV p. 210. Nov. (Wli. IV p. 8,
t. 111 t". 1—4.
Kalayan (Babuyanes).
453. Cochlostyla. dubiosn (Pfr.).
Helix dubio.sa Pfr. Mon. Hol. I p. 252. Chemn. t. 40 f. 5, G. —
Helix (locipiens vur. e. et d. Sow. 1'. Z. S. 1810 p. 97. — Cor hl.
dubiosa Hitl. Atl. t 47 f. 2. 3. - Helix speeiosa Jav Cat. 18'W
(teste Pilsbry). - ef. Mlldff. N. Bl. 1897 p. 127.
Luzon II, Alabat (nicht Marinducjue. nicht Samari.
453 a. — subsp. batanica Rve.
(Wh. ic. t. 9, f. 2. - Cochl. batan. Hid. Atl. t. 28, f. 3- «!. -
Helix speciosa .Tay (teste Hidalgo). — Helix augusta Alb. Mal.
Bl. 1854 p. 214. — Nov. Conch. I p. 41. t. 11 f. 9, 10.
Batan.
453b. — subsp. mbrnimbilis Mlldff.
Luzon II (Tayabas).
Mittelform zwischen dubiosa und mirabilis, hat die hydrophanc
Bäuderung der ersteren, die Gestalt und namentlich die Form
der Mündung wie die letztere.
454. Cochlosti/la mirabilis (Fer.).
Helix mirabilis Per. Hist. Nar. t. 31 f. 4-<i, 107 f. I, 2, 108 A.
f. 17, 18. - Helix deeipiens Sow. ex parte. Cochl. mir. Hld.
Atl. t. 41» f. 1-4. 50 f. 7.
mut. persimilis Desh.
Chemn. t. 48 f. 8.
Luzon III.
454a. — subsp. trichroa Pilsbry.
Tryon Man. VI p. 182, t. 31 f. 38. - Hid. Atl. t. 49 f. <i, 7.
Luzon TU.
454b. — subsp. rrassa Mlldff.
Marinduque.
455. Cochlostyla fulgen* (Sow.).
Helix fulgens Sow. P. Z S. 1811 p. 3. Pfr. Mon. I p. 221.
Chemn. t. 48 f. 3, 4.
Mindoro.
456. CocJdostgla boettgeriana Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 94.
Luzon II.
AWian.ll. Hd XXII. 8
114
457. Cochlostyla cffma (Pfr.).
Bullmus effusua Pfr. Mon. Hol. II p. 27. - Coclil. eff. Hi-i
Atl. t. 53 f. 3.
mut. fasciata.
Trvon Man. Puhn. VIII p. 31, t. 7 f. 43, Hid. Atl. t. 53 f. 5, «J.
Tablas, Romblon, Sibuyan.
45S. Cochlostyla ignobilis (Sow.).
Helix ignobilis Sow. P. Z. S. 1840 p. 102. Pfr. Mon. I. p. 2*.
Ch«mn. t. 45» f. 11.
Kuyo.
Fandorte Romblon und Tablas zu streichen.
g) Formenkreis der C. pan (Brod.).
I.V.). Cochlostyla harfordii (Brod.).
Hol ix Harfordii Brod. P. Z. S. 1810 p. 123. Pfr. Mon. I p 244.
Chemn. t. 42 f. 1, 2.
Negros.
*4(>0. Cochlostyla chlmochroa (Sow.).
Helix chlorochroa Sow. P. Z. S. 1841 p. 2. Pfr. Mon. I p 24»i
Chemn. t. 44 f. 1. 2.
Bohol?, Kamigin (Mindanao).
401. Cochlostyla mindanaensis (Sow.).
Helix mindanaensis (Sow.). Pfr. Mon. Hol. I. p. 24f>. Chcmn. t. 41
f. 5,
Mindanao, Kamigin.
4152. Cochlostyla pan (Brod.).
Holix pan Brod. P. Z. S. 1841 p. 23. Plr. Mon. Hol. I p 24}
Chemn. t, 30 f. 5—7.
Bohol, Panglao.
463. Cochlostyla melanochila (Val.).
Helix molanocheila Val. Pfr. Mon. Hol. I. p. 258. Chomu. t. 44
f. t>, 10.
Mindoro.
464. Cochlostyla dcpressa Semp.
Reis. p. 180. - Helix lignaria Pfr. Mon. Hei. I. p. 250. Chemn.
t. 140, f. 15.
Nordost - Mindanao.
4«>4a. — subsp. ylobosa Mild ff.
Südost- Mindanao.
1J5
464 b. subsp. stenochila Mlldff.
Südost - Mindanao.
464c. — subsp. lignicolor Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 100. - ('.». hl. u.uinitensis Htd. J de Couch. 1888
p. 310, 1889 t. 14 f. 2.
Nordost- M indanao.
464 d. — subsp. euchrm Mild 11'.
Hid. Atl. t. 31 f. 3—6.
West -Mindanao (Kottabato).
465. Cwhlostyla matrueli* (Sow.).
Helix matruelis Smv. P. Z. S. 1841 p. 24. Pfr. Mon. Hei. I p. 259.
Chemn. t. 46 f. 10. 11.
Mindanao.
466. Cochltjttyla saranganica Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 204. Coch. indurata Hid. J. «le Conch. 1887 p. 137.
- cf. Mlldff. N. Bl. 1897.
Sarangani.
4. Section Trachystyla Pilsbry.
467. CocfUostyla cryptica (Brod.).
Helix cryptica Brod. P. Z. S. 1841 p. 22. Pfr. Mon. I p. 258.
Chemn. t. 43 f. 1, 2.
Samar.
467a. ~- subsp. latitam Brod.
Helix latitans Brod. P. Z. S. 1841 p. 23. Pfr. Mon. I p. 287.
Chemn. t. 43 f. 3, 4.
Bohol.
467b. — subsp. deirressa Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 93.
Camotes.
407 c. — subsp. cretata Brod.
Helix cretata Brod. P Z. S. 1941 p. 23. Pfr. Mon. Hei. T. p. '25a -
Hid. Atl. t. 31 f. 1, 2.
Leyte, Camotes.
467 d. — subsp. panavnsis Semp.
Reis. p. 1»». Mlldff. J. Senck. 1893 p. 93.
Panaon.
467 o. — subsp. tumida Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 93.
Mindanao.
8*
Digitized by Google
110
4(57 f. — subsp. subglobosa Mild ff".
J. St iK k. \mi p. 94.
Siargao.
4(>7g. subsp. nigricans Mild ff.
.1. Seiuk. 1h;i:{ p. ;»4.
Nordost- Mindauao.
4*17 h. — subsp. einfroren Semp.
K.-is. p. 190, t, 9 1'. 1. MI1.ÜV. J. Seiiek. 1893 p. 94.
Ost- Mindauao.
5. Scction Anixa Pilsbry — Axina Alb. 1850 (non Axina
Kirby 1817, gen. CeleoptcrorumV
a) Formenkreis der collodes (8ow.).
4b'8. Cochlosf tjla coUotb's (S«>\v\).
Hulix rollo.les Sow. P. % S. 1*40 Hti. Pfr. Mon. I p. 25a.
Clicmn. t. 10S f. 7. 8.
Cohn.
mut, Jun>!orhaphe Mlldff.
Hi.l. Atl. t. 48 f. «.
mut. ca steinen Mild ff.
Hi<l. Atl. t. 48 f. 5.
mut. nmicta Reevo.
Hei ix amicta Pvc Conch. ic. f. b'2. Pfr. Mon. III p. 173. Hi.I.
Atl. t. »H f. 4.
Wie die beiden voranstellenden ist amicta lediglieh eine
individuelle Abänderung, die mit dem Typus zusammenlebt.
b) Formenkreis der <\ eebuensis Pfr.
4(19. ('(xhlostt/ta moreleti (Pfr.).
Hol ix moreleti Pfr. Mon. Hei. III p. 177. Chemn. t. 130 f. 9, lO. —
Cochl. moreleti Mlldft'. .1. Senck. 1890 p. 238. Tryon Man. Puhn. IX
t. 55 f. 14. - cf. Hi.lalgo J. <\e Conch. ItfMi p. 44.
Cebu.
Hidalgo bezweifelt memo Bestimmung dieser schönen Anixa-
Form als moreleti Pfr. und identifieirt letztere mit einer Form
der 0. roissyana Ft'r. Wenn ich auch zugebe, dass raeine Be-
stimmung noch nicht absolut sicher ist, bis ich ein Original-
exemplar gesehen habe, da Pfeiffer s Diagnose und Abbildung
117
sichtlich nach einem abgeriebenen Stink gemacht sind, so kann
doch von einer Beziehung der Pfeifferschen Art zu roissyana
noch weniger die Rede sein. Dass der Autor sie selbst mit der
letzteren vergleicht, ist ohne Belang, da er gleich sehr beträcht-
liche Unterschiede angiebt. Maassgebend sind in der Diagnose
die Angaben: anfr. parum convexi, ultimus subcarinatus, basi
planiusculus, Vertex roseus. Damit vergleiche man Hidalgo's
Figur (Atl. t. 50 f. 'A\ die er selbst für moreleti anzieht, und
man traut seinen Augen nicht, wenn man diese fast kuglige
Schnecke mit stark gewölbten Windungen, ohne jede Spur
einer Kante, ohne jode Abflachung der Unterseite kühn auf
Pfeiffers klare und scharte Diagnose bezogen sieht! Dazu kommt,
dass Pfeiffer seine Art noch im Nomenciator als Axina bei IM ix
belässt, roissyana dagegen als Helicestyla bei Coehlostyla auf-
führt. Er stellt moreleti zwischen bruguieriana und carbonaria,
was auf die von mir für seine Art genommene Anixa vort reiflich
passt (abgesehen davon, dass bruguieriana nicht zu Anixa gestellt
werden darf). Und nun soll er eine blosse Spielart der roissyana
artlich und generisch von derselben getrennt haben '? Solche
Oberflächlichkeiten kommen bei Pfeiffer denn doch nicht vor.
Gänzlich unverständlich sind mir die Bemerkungen Hidalgos,
dass die Beschreibung der Spindel (grade, plan, schief herab-
steigend) oder die Farbe der Mündung (innen weisslieh) nicht
auf meine moreleti passe: beides stimmt vielmehr ausgezeichnet.
Die einzige richtige Bemerkung in der ganzen Auseinandersetzung
ist die, dass moreleti ex roc. mea keine Aehnlichkeit mit roissyana
hat. sondern zu carbonaria zu stellen ist. Deshalb steht sie auch
dort bei Pfeiffer! Die subsp. papilliforinis m. leitet zu ihr über,
während andererseits der Fettglanz und die Abflachung der
Unterseite moreleti mit coli« »des verknüpfen.
470. (\trhlostijJa carbonaria (Sow.).
Helix cur Ii. ».Sow.) Plr. M«»u. Hei. 1 p. '2\»\. Cheimi. 1 17 f. «i-S.
Cebu (nicht Negros!).
mut. rubetis Mlldff.
J. Senck. 1H*k> p. •_>:&.
470a. — subsp. papilliformh Mlldff.
Hid. Atl. t. XII f. 7.
Cebu (Boljoon).
Digitized by Google
118
471. Cochlostyla zebuensis (Brod.).
Carocolla zebuensis Brod. P. Z. S. 1841 p. 46. • Helix zeb.
Pfr. Mon. Hei. I p. 2%. Chemn. t. 68 f. 12-15.
471a. — subsp. striatmima Pilsbry.
Tryon Man. Pulm. VII p. 162, t. 57 f. 73-75.
Cebu (Matutinao).
471b. — subsp. epitropis Mlldff.
Cebu (Argao).
472. Cochlostyla pfeifferi Semp.
Helix cumingl Pfr. Mon. Hol. I p. 204. Chcuin. t. 70 f. 3T 4. -
Cochl. pfeifferi Semp. Reis. p. 191.
Cebu.
472 a. — subsp. platystoma Mlldff.
Cebu.
473. Cochlostyla phloeodes (Pfr.).
Helix phloiodes Pfr. Mon. Hei. I p. 265. Chemn. t. 150 f. 3, 3.
Cebu.
474. Cochlostyla mayistra (Pfr.).
Helix magistra Pfr. Mou. Hei. III p. 178. Chemn. t. 159 f. 38-4").
Cebu.
475. Cochlostyla yloynei (Sow.).
Helix gloynei Sow. J. Linn. Soc. XX, 1889 p. 398, t, 25 f. 16, 17. -
Cochl. magistra var. ecarinuta Mlldff. J. Senck. 1890 p. 239.
Magtan, Timobo.
47G. Cochlostyla siquijorensis (Brod.).
Carocolla siqu. Brod. P. Z. S. 18U p. 38. - Helix siqu. Pfr. Mon
Hei. I p. 295. Chemn. t. 69 f. 1. 2.
Siquijor.
mut. pallens Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 46. Chemu. t. 69 f. 3, 4.
e) Formenkreis der C. garibaldiana Dohm et Semp.
477. Cochlostyla garibaldiana Dohm et Semp.
Mal. Bl. IX 1862 p. 206. - Helix gar. Pfr. Nov. Conch. t. 58 f. 1,2.
Luzon I.
477a. — subsp. holoserica Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 10.
Luzon I.
119
477 b. subsp. mlva Mlldff.
Luzon 1.
478. Cothlostyla schadenhrgi Mlldff.
N. Bl. 1«K) p. 205.
Luzon I.
470. Cochlostijla patricia (Pfr.).
Hei ix patricia Pt'r. Mon. Hei. V p. 310. Nov. Concli. I p. 155,
t. -11 f. 4. Hi.l. J. de CVmcli. 1H88 p. 312.
Luzon U.
rl) Formenkreis der C, kobelti Mlldff.
481 ). Cochlostijla kobelti Mlldff.
N. Bl. 1«K) p. 205.
Luzon II.
481. Cochlostijla heermanni Mlldfi".
T. depressa, solidula, sat distinetc pli<-ato-striataT spiralitcr
lineata, ?castanea. Spira parum elevata apice piano. Anfr.
4 '/s planiusculi, ultiraus compressus, distincte carinatus, basi
ruditor spiraliter liratus, anticc abrupte vertiealiter deflexus-
Apertura diagonalis, irregnlariter pentagona, peristoma supcrne
vix, ceterum valde expansum, atrofuscum, margo dexter intus
profunde sinuatus, quasi eanaliculatus, sinu utriinijue callo denti-
formi munito.
Diam. maj. 50, alt. 26, apcrt. lat. HO, long. 21, alt. 13 mm.
Luzon I (District Tiagan).
0. Soction Orustia Moerch.
a) Formenkreis der C. monticula (Sow.).
{Orustia s. str.)
482. Cochlosti/la monticula (Sow.).
Holix monticula Sow. 1\ Z. 8. 18-10 p. 1<»7. Clicmn. t. 51 1. 13-15
Luzon 1 (Kagayan).
mut. tenuis.
mut. straminca.
mut. cinerea.
482 a. — subsp. pallens Mlldü.
Luzon I (Isabela).
Digitized by Google
120
48*2h. subsp. carinn/ata Mlldff.
Luzon I (Isabela).
Mitteltonn zwischen monticula und gtueliniana.
483. Cochlostyla ymeliniana (Pfr.).
Hei ix gmeliniana Pfr. Mon. Hei. I p. 300. Chemn. t. 150 f. 10. 11
Luzon 1.
Keine Chloraea, sondern ohne alle Frage eine Orustia, die
sich eng an die vorige anschlichst.
484. Cochlostyla pulchclla Mlldff.
N Bl. 1803 p. 176.
Luzon I.
b) Formenkreis der C. sphaerica (Sow.).
( Pa <hys ph a era Pilsbry).
485. Cochlostyla annulata (Sow.).
Helix an nu lata Sow. 1». Z. S. 18-40 p. 135. Pfr. Mon. Hei. 1 p 221
Chemn. t. 51 f. 5-H.
Luzon I (Ilocos Norte, nicht Sur).
48b\ Cochlostyla iloconcnsis (Sow.).
Helix iloc. Sow. P. Z. S. W> p. 11«. Pfr. Mon. Hei. I p. 223. Chemn
t 51 f. 1-4.
Luzon I (Ilocos Sur, nicht Xortc).
mut. hctcrotamiata Pilsbry.
mut. .lanthotacniata P.
mut. intensior P.
487. Cochlostyla sphaerica (Sow.).
Helix sphaorica Sow. P. Z. S. 1841 p. 26. Pfr. Mon. Hei. I p 225.
Chetmi. t. 3«.» f. 3. 4.
Luzon I (Ilocos Sur).
mut. simpler.
mut. tiyrina.
mut. castanea.
4.88. Cochlostyla balteata (Sow.).
Helix balteata Sow. P. Z. S. 1*10 p. 13«. Pfr. Mon. Hei I p 2$.
Chemn. t. 51 f. i>-12.
Luzon I (Ilocos Sur).
Digitized by Goo
121
c) Formenkreis der ('. fenestrata (Sow.).
489. focht ostyla t ermolor Mild ff.
X Bl. 1894 p. 98. Tryon Man. Pulm- IX t. 53 f. 1.
Luzon II.
490. Cochlostyla fenestrata (Sow.).
Helix fenestrata Sow. V. Z. 8. 1810 p. 137. Vfv. Mon. Hei. I p. 227.
Chemn. t. 108 f. 9-11.
Luzon I, II.
490a. — subsp. bifenestrata Mlldff.
X. Bl. 1897 p. 130. - Cor hl. tuliginala Mlldft". X. Bl. 1RH8 p. 102
(non Mart.).
inut. nigrulabiatu Mlldff.
Luzon II (Morong).
491. Cochlostyla fnliginata v. Mart.
Mal. Bl. XXI 1«73 p. 16. Axina beloni Jou.sseaume Le Nat. 1894
p. 186. ct. Mlldff. X. Bl. 1897 p. 129.
Luzon II (Tarlac).
mut. flavina. Tarlac.
491a. - subsp. atba/abiata Mlldff.
Luzon II (Pangasinau).
492. Cochlostyla montana Senip.
Keis. p. 194, t. 9 f. 4.
Luzon I.
Von einem Händler erhielt ich diese Art unter dem Namen
infawta Semp., der auch bei Paetel, Cat, II p. 204, gedruckt
ist. Vcrmuthlich hatte sie Semper Anfangs unter diesem
Manuskriptnamen abgegeben.
d) Formenkreis der C. brugnicriana (Pfr.).
493. Cochlostyla bruguieriana (Pfr.).
Helix brug. Mon. Hei. 1 p. 221. Chemn. t. 44 f. 3, 4.
Tablas.
494. Cochtostyla Seckendorf fiana (Pfr.).
Helix s eckend. Mon. Hei. I p. 220. Chem. t. 52 f. 7, 8. — Coeh-
lostyla erossei Hidalgo .1. de Couch. 1887 p. 141, t. 5 t. 4.
Tablas.
Die Untersuchung des Originals von Helix seckendorffiana im
Berliner Museum hat mich belehrt, dass Cochlostyla erossoi Hid.
lediglich eine kleinere Form derselben mit Erhaltung der Ober-
Digitized by Google
V22
haut ist, welche bei dem Exemplar von seekendorffiana abgerieben.
Mein grösstes Stück von crossei hat Durchmesser 33, Höhe 34,
oder, wie bei Pfr., in der Axc gomessen 31; Pfr. giebt 34:132.
495. Cochlostyla montfurtiana (Pfr.).
Helix niontf ortiana Pfr. Mou. liel. I p. '224.
Tablas.
496. Cochlostyla (Jimera (Jonas).
Helix dimera Jonas Meli. Beitr. p. 23, t. 11 f. 17. Pfr. Mou. Hei. I
p. 225. Chemn. t. 50 f. 3, 4.
Tablas (nicht Mindoro).
mut. basizona Mlldff.
mut. anozona Mlldff.
mut. obsaira Mlldff.
4(J7. Cochtostyla roixsyamt (Fer.).
Helix roissyana Fer. Hist. t. 104 f. 2, 3. Pfr. Mon. Hei. I p. -241».
Chemn. t. 47 1*. 1-5.
Mindoro.
mut. lutea Pfr.
mut. subatra Pilsbry.
mut. cuticularis Mlldff.
*498. Cochtostyla (solida Pfr.).
Helix solida Pfr. Mon. Hei. III p. 187. — H. sphaerion Pfr
Chemn. t. 42 f. 5, ti (non Sow ).
Mindoro.
Wenn diese Pfeiffersche Form, wie Hidalgo will, Artgültigkeit
hat, so rauss der Name wegen C. solida Pfr. (Bulimus) geändert
werden. Ich will aber nicht unnöthig einen neuen Namen ein-
führen, bis ich über Helix solida im Reinen bin.
4i)'J. Cochlostyla decora (Ad. et Kve.).
Helix decora Ad. et Rve. Vor. Samaranv Moll. p. 62, t. 16 f. < -
Cochlostyla strigata Quadr! et Mlldff.*N. Bl. 181*4 p. 94.
Romblon, (? Mindoro).
*500. Cochtostyla retusa Pfr.
Helix retusa Pfr. Mon. Hei. 1 p. 256. Chemn. t. 47 f. i«. 10.
Samar (Cuming), Mindanao (Fungairino).
e) Formenkreis der C. bullert (Pfr.).
601. Cochlostyla butleri (Pfr.).
Helix Butleri Pfr. Mon. Hei. I p. 254. Chemn. t. 47 f. 11. 12.
Luzon I (Benguet).
Digitized by Co
123
501a. — subsp. gravida Mlldff.
Luzon I (Tiagan, Ilocos Sur).
501b. — subsp. libata Rve.
Helix libata Reeve Conch. ic. n. 35. Pfr. Mon. Hei. III p. 18!).
Luzon I (La Union).
502. Cochlostyhi martensi Mlldff.
T. subconoideo-globosa, solida, subtiliter sed distinete striatula
microscopice spiraliter lineata, fulvo-eastanea, taeniis 3, prima
per angusta ad suturam altera sat lata peripherica, tertia colu-
mellari fusco-atris ornata, cuticula hydrophana albida, plerumque
solum ad suturam anfractus ultimi permanente, obducta. Spira
sat elevata apice obtuso violascente. Anfr. 5 convexiusculi,
ultimus bene convexus. Apertura modice obliqiia, late elliptica
parura excisa, peristoma parum expansum, reflexiusculum, fusco
marginatum, columella lata, alba, oblique substricte descendens,
basi truncata, subdcntata.
Diam. maj. 30, alt. 31, apert. lat. 20, long. U», alt. 17 mm.
Luzon I (Benguot).
Coch). libnta vnr. o Hidalgo J. de Conch. 1887 p. 148, t. V f. 5.
503. Cochlostyta mehmorhaphe Quadr. et Mlldff.
N\ Bl. 189G p. 10.
Luzon 1 (Digollorin).
504. Cochlostyta elerae Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 87.
Luzon I (Kasiguran).
*505. Cochlostyta gtaucophthalma Pfr.
Bulimus glaucophthalmus Vt'r. Mon. III p. 297. Chörau. Bul.
t. 31 f. 1, 2.
Philippinen.
f) Formenkreis der C. curta (Sow.).
506. Cochlostyta curta (Sow.).
Helix curta Sow. P. Z. S. 1811 p. 20. Pfr. Mon. Hei. I p. 223.
Chetnn. t, 150 f. 8, 9.
Luzon I (La Union),
mut. yiigrescens Mlldff.
Luzon I (La Union).
*Ö07. Cochlostyta diialata Pfr.
Bulimus dilatatus Pfr. Mon. Hd. II p. 8. Chemn. t. 34 f. 7, 8
Luzon.
124
508. Codtlostyla leucophaea (Sow.).
Hei ix leucophaea Sow. P. Z. S. 1841 p. 18. — Bulinius letu.
Pfr. Mon. Hei. II p. 5. Cbemn. t. 52 f. 4.
Luzori II (Bataan, Pampanga, Tarlac, Pangasinan), I (Union.
Bcnguet).
508 a. — subsp. sab fenest rata Mild ff.
Luzon I (Tiagan).
7. Soction Dryocoehlias Mlldff. typ. C. metaformis Fer.
a) Formen kreis der C. metaformis Fer.
609. Vochlostyla tvphrodes Pfr.
Helix tephrodes Pfr. Mon. Hei. I p. 251. Iieeve Conch. ic. f. 11-'.
Luzon II (Pangasinan, Sambales).
510. Coch lost yla metaformis (Fc'r.).
Hol ix metaformis Fer. Hist. t. 108 f. 2, t. KM f. 6, 7. Pfr. Mon. I
p. 222. Chemu. t. 49 f. 1—5. — Helix hvdrophana Sow. P. Z. .S.
1840 j, 88.
Luzon II (Tayabas, Batangas, Cavite, Manila, Bataan).
510a. — subsp. ovularis Mke.
Luzon II (Pampanga, Nueva Ecija).
510b. — subsp. atrolabiata Mlldff.
Luzon II (Tarlac, Pangasinan).
510c. — subsp. nana Mlldff.
Luzon II (Pangasinan).
510d. — subsp. rustica Mouss.
Bulimus rusticus Mouss. Moll. Jav p. 114, t.. 22 f. 1.
Luzon II (Bulacan, Nueva Ecija). Nicht Java!
510o. — subsp. siUmivea Mlldff.
Luzon I (Principe).
510 f. subsp. alticola Mlldff.
Luzon II (Morong).
511. Cochlostylu mu* (Brod.).
Bulimus mus (Brud.) Pfr. Mon. Hei. II p. 17. Chemn. t. 52 f. 5, 6.
Luzon I (La Union).
*512. Cochlostyla nur Semp.
Heis. p. 204, t. 10 f. 2.
Luzon I.
i
i
J
Digitized by_CjOoail
125
•513. (Whhstyla caesar Pfr.
Bulimus caesar Pfr. Mon. Hei. IV p. 857.
Philippinen.
'514. Cochlostytn uvim Pfr.
Hei ix ii nie» Pfr. Mon. Hol. I p. 253. Hwve Conch. ic. f. 74.
Mindanao.
*515. C(nhlostijla lacera Pfr.
Hei ix lacera Pfr. Mon. Hol. IV p. 20«. Reeve Couch. i<-, f. 12M.
Philippinen.
b) Formenkreis der C. fraier Fi'r.
51t». Coihlostifhi nobilis (lleeve).
Bulimus nohilis Reeve Conch. ic. f. 20a, 1>. Bulimus ventri-
cos us Pfr. Mon. Hei. II p. M) (ex partes.
Panay (Süden und Westen).
5U>a. — subsp. contractu Mild ff.
Panay (Gimbal).
Eine kleine, gedrungene Form, welche einigormaassen an
C. metaformis (F^r.) erinnert, andrerseits eine gewisse Aehnlieh-
koit mit der Figur von C. belcheri zeigt.
517. (Whfostyla f rater (Ft'r.).
Bulimus frater Ft-r. Hist, t. 112 f. 1,2. — Bulimus ventricosus
Pfr. Mon. Hei. 11 p. 30 (ex parte). - Cochl. pictor Hidalgo J. de
Conen. 18% p. 26 (ex parte, an Bmd?).
Panay (Centrum und Nordosten).
517a. — subsp. albolabiata Mlldff.
Bulimus ventricosus Pfr. 1. c. (ex parte). — Cochl. ventricosa
Tryon Man. Palm. VIII p. 10, t. 8 f. 24. - Cochl. fulgetrum autt.
(ex parte).
Guimaras.
518. Cochlustyla pictor (Brod.).
Bulimus pictor Brod. P. Z. S. 1840 p. 120. — Cochl. pictor
Hidalgo .1. de Conch. IHM p. '2<> (ex parte. Cochl. pictor Tryon
Man. Pulm. VIII t. 4 f. 40. cf. Mlldfl'. N Bl. 1897 p. 185.
Negros (Westen).
518a. — subsp. pfeift'eriana Reeve.
Bulimus pfeif ferianus Rve. Conch. ic. t, 4 f. 16.
Negros (Norden und Nordosten).
12G
519. Cochlostyla folget mm (Brod.).
Bulimus t'ulgetruin Brod. P. Z. S. 1840 p. 119. Reeve Conch. ic.
t. 5 f. 23.
Negros (Südost).
520. Cochlostyla nimbosa (Brod.).
Bulimus n im hos Iis Brod. P. Z. S. IHR) p. 121. Prr. Mon. Hei. II
]». 30. Chemn. t. 59 f. 3.
Negros.
521. Cochlostyla diana (Brod.).
Bulimus diana Brod. P. Z. S. 1840 p. 157. Pfr. Mon. Hei. II p. 32.
Chemn. t. 58 f. 8, 8.
Negros.
raut. calista Brod.
Bulimus calista Brod. P. Z. S. 1840 p. 157. Pfr. Mon. Hei. II p. 12.
Chemn. t. 51 f. 2.
Negros.
*522. Cochlostyla solivaga (Reevo).
Bulimus solivagus Rvc. Cond». k\ t. 74 f. 531. Pfr. Mon. III p. 2%-
Philippinen.
*523. Cochlostyla calypso (Brod.).
Bulimus calypso Brod. P. Z. S. 1840 p. 158. Pt'r. Mon. Hei. II p. U
Reeve Conch. ic t. 7 f. 31. 9
Negros.
524. Cochlostyla aplomorpha (Jonas).
Bulimus aplom. Jon. P. Z. S. 1842 p. 189. Philippi Ahb. II
Bul. t. 6 f. 1.
Guimaras.
525. Cochlostyla decorata (Fer.).
Bulimus deroratus Fer. Hist. t. 112 f. 3, 4 (nicht t. HOB. 1.3). -
Bul. guimarasensis Brod. P. Z. S. 1840 p. 156.
mut. azona Mlldff.
Guimaras, Panay.
52f>. Cochlostyla satyrus (Brod.).
Helix satyrus Brod. P. Z. S. 1840 p. 181. - Bulimus sat. Pfr.
Mon. Hei. II p. 13. Hid. Atl. t. 63 f. 5.
Paragua (nicht Tablas, nicht Albay!).
e) Formenkreis der C. satyrus (Brod.).
127
528a. — subsp. palawanensis (Pfr.).
Bulimus pul. Pfr. Mon. Hei. IV p. 372. - Tryon Mon. Puhn. VIII
t. 2 f. 16-18.
Paragua.
*.V2f>b. — subsp. cyaiutccphaJti Pilsbry.
Oochl. satyrus vnr. ey anorepliala Pilsbry in Tryon Mihi.
Pulm. VIII p. 14, t. 2 f. 14.
Paragua (auch Bonico nach Pilsbry).
526c. — subsp. librosa (Pfr.).
Bulimus librosus Pfr. Mon. Hei. IV p. »7».
Paragua, Kulion.
*526d. — subsp. cinerosa (Pfr.).
Bulimus cincrosus Pfr. Mon. Hei. IV p. 375. P. Z. S. t. 32 f. o.
Inseln der Palawan- oder Balabac- Strasse.
52tie. — subsp. graeüsi Hid.
Cochl. graellsi Hid. J. du Conch. 188« p. 155, t. 8 f. 5. Atl. t. G3 f. 3, 4.
Balabac.
Die var. minima bei Pilsbry (Tryon Man. VIII p. 14, t. 1 f. f>, G)
scheint auf Nord-Borneo beschränkt zu sein. Auch sie verdient
als snbspecies betrachtet zu werden.
8. Section Canistrum Mörch.
•V27. Cochlostyla costerii (Eyd.).
Bulimus costerii Eydoux ftuer. mag. t. 11« f. 2. — Bul. lu/.onicus
Sow. P. z. S. 1833 p. 78. Pfr. Mon. II p. 33. — Bulimus ovoideus
Lam.. Sow. (non Bnig.) — Cochl. ovoidea Hid. Atl. t. 72 f. 1— i»,
73 f. 5-7.
Masbate, Tikao.
mut. alba.
Hid. 1. c. t. 72 f. 7.
mut. unifasciafa.
Hid. t. 72 f. 8, 9.
mut. bifasckita.
Hild. t. 72 f. 4, 5.
mut. multifasciata.
Hid. t. 72 f. 3T 6.
mut. ourijzona.
Bulimus euryzonus Pfr. Mon. Hsl. II p. 31. — Hid. Atl. t. 72 f. 2f
73 f. 5, 7.
mut. lutescens.
Hid. t. 72 f. 1, 73 f. 6.
128
Zu meinem Bedauern sehe ich mich genöthigt, für diese alt-
bekannte Art einen fast verschollenen Namen wieder einzuführen.
C. luzonica darf die Art nicht heissen, seitdem festgestellt ist,
dass sie auf Luzon nicht vorkommt. Bulimus ovoideus Brug.
den Lamarck auf unsre Art bezog, ist Ennea ovoidea: es geht
also nicht, dass die Cochlostyla etwa ovoidea Lim. genannt
wir<l, da Lamarck ausdrücklich den Bruguicre'sehen Namen
anwenden wollte.
.V2N. Cochlostyla stabilis (Sow.).
Helix stabilis Sow. P. Z S. 1840 p. 104. — Bulimus stab
Pfr. Mon. II p. 34. C'hemn. t. öl f. (5.
Burias, Temple.
*.">29. Cochlostyla brevicula Pfr.
Bulimu» brevioulus Pfr. Mou. llel. II p. 35. Philippi Abb. III
t. 7 f. 8.
Sicher nicht von Romblou, vielleicht Burias, Temple.
">30. Cochlostyla bolanoides (Jonas).
Bulimus lutlanoides .Ton. P. Z. S. 1842 p. 18S. Ptr. Mon. II p. 33.
Philippi Abb. II Bul. t, K f. 2.
Luzon 1 (Ilocos Sur, sicher nicht Mindoro!).
Die Auffindung dieser irrthümlich von Mindoro angegebenen
Art im nordwestlichen Luzon verdanken wir nicht Quadras, wie
Hidalgo angiebt, sondern meinem verstorbenen Freunde Schaden-
berg. Quadras erhielt sie von mir, er selbst hat nie in Ilocos
gesammelt.
531. Cochlostyla vclata (Brod.).
Bulimus vc latus Brod. P. Z. S. 1841 p. 15. Pfr. Mon. Hol. II |> 31.
Keeve Cond», ie. t. 11 f. 57.
Cebu, Camotes. (Nicht Negros!).
531a. — subsp. elonyata Mlldff.
.7. Senck. 18W p. »>.
Levte.
*532. Cochlostyla incompta (Sow.).
Helix incompta Sow. P. Z S. 1810 p. 103. - Bulimus inc.
Pfr. Mon. II p. 15. Reevc Couch. k\ t. 11 f. 53.
VTablas.
*533. Cochlostyla belchcri Pfr.
Bulimus beleb. Pfr. Mon. Hei. III p. 311. Cheran. t. 34 f. n. G. -
cf. Hid. J. de Conch. 18*10' p. X\
Philippinen.
Digitized by Goo#|
VI»
*.">34. Cochlostyla pyramidalis (Sow.).
Hclix pyramidalis Sow. l\ Z. S. 1H41 p. \\\). — Bulimus pyr.
Ptr. Mon. llcl. II p. 2H>. Rcevo Ooneh. ic. t. 1 1 f. 55». Kulimus
nebulosus Pfr. Mon. Hol. It p. 14.
(Kuyo V). -
Ich folge Pilsbry und Hidalgo darin, dass pyramidalis und
nebulosa synonym sind. I >io Publikationen sind ungefähr gleich-
zeitig, doch stelle ich mit Pilsbry den Sowerby sehen voran,
weil Keeve unter nebulosa zwei Arten vermengt hat. Unter
dem Namen nebulosa und pyramidalis liegen im Berliner Museum
Formen, die an velatn, namentlich subsp. elongata näher
herantreten. Quadras suchte sie auf Kuyo vergeblich.
KM't. Cochlostyla «cnmhtafu (Sow.).
Hei ix iiruminutii Sow. P. Z. S. 1S41 p. 3M. — Bulimus aruin.
Pfr. Mon. Hei. II p. 11. nVeve Condi. ic. t, 11 f. m.
Kuyo?
Nur wegen einer gewissen Aehnlichkeit der Abbildung mit
der vorigen Art stelle ich diese mir unbekannte Form hierher.
Auf Kuyo hat sie Quadras ebensowenig gefunden, wie die vorige,
was bei der Kleinheit der Insel und den Scharfblick dieses
Sammlers den Fundort sehr unwahrscheinlich macht.
*.">.' W. I 'ot hlostt/Ia (juadri faxet ata Hid.
.1. de (Wh. p. Ml.
Philippinen.
11. Section Coehlodryas Mart.
a) Formenkreis der ('. sma ra ydina Keeve.
."» J7. Oxldostyla smaraydina (Heevo).
Hui im us smar«;'ilinii> Hvo. P. Z. S. 1HI2 p. ■»'.». dueli. ic. t. *'> f. -'7.
Pt'r. Mon. II p. •_".». riiemn. t. 5M 1. 5 7. Hid. AM. t, 5S f. 1 "».
Nordost- und Ost-Mindanao.
mut. smaraydina. olinicea. niyrmcrm, taenatla
r»37a. subsp. lutea Semp.
Keis. p. JH.
Nordost-Mindanao, Siargao.
.Y*71>. — subsp. zoniferu Semp.
Reis. p. 215.
Nordost-JMindanao (Mahnt).
Abhnn.ll. M. XXII. 9
Digitized by Google
130
537c. — subsp. straminea Semp.
Keis. i». 21 »5. t. H f. 10.
Nordost-Mindanao, Siargao.
53S. Cochlostifla acglf (ßrod.).
Bulimus aeglc Prodrrip P. Z. S. 1S40 p. 1*1. Roevo Cond.
W. t. 1Ü f. 49.
Mindanao.
538a. — subsp. baran/lae Uid.
Cochl. l.urandae Hid. .1. d.> foii.h. 1KS7 p. lftf. All. t. 81 f. 9.
Mindanao.
Extreme Formen sind allerdings gut geschieden, doch kommen
unter barandae sowohl höhere als auch gebiinderte Formen vor.
53!). Cochlostifla phacoshjla Pfr.
Bulimus phaoost. PtV. Mon. Hol. II p. :i»il. — Codi). phae«>-t.
Hid. .1. dt- Couch. 1S.S7 p. l."»">, t. ti f. :». AM. t, 59 f*. 7. S.
Philippinen.
540. Cochlostifla paradura S<>mp.
Reis, p. -J17. - Cochbistyla Lire rata Semp. ibid. t. 9 f. f>.
Nordost-Mindanao.
511. Cochlostifla cnmhuji PlV.
Bulimus cumhigi PtV Mon. WA. II p. 11. Chenui. t. 1!» I. :t. 4.
Kamigin (Mindanao,.
511a. — subsp. ofostoma Mlldff.
Nordost-Mindanao (Mainit. j.
*542. Cochlostifla ort form/s Semp.
IMs. p. 21H. t, in f.
Ost-Mindanao (Bislig).
543. Cochlostifla über Pfr.
Bulimus über PL. Mon. IL 1. II p. '><", Reeve Com 1» ic t. 10 t s
Guimaras.
*rAl. Cochlostifla lialichlora C. Scnip.
.1. de Couch. is<;i; p. i. 8 I. 1. C. Semp. Heis. p. 172
Kai ay a n ( J Ja b u y a ne s ).
b. Formenkreis der C. i>ol i/chroa (Sow.).
515. Cacilias! ifla poh/chroa (Sow.).
Helix pol v.l. roa Sow. I». Z S. 1KIO p. s7. Pfr. Mon. IM. I y.
Chemn. t, öO f. LJ-LV Bulimus vi ri dos t r iat us Loa Tran.*. Am
JM.il. Soc. 1S41 p. 45.-1. t. 11 I.
TVmple 'Burias?i.
Digitize
131
54G. Cochlostytu florida (Sow.).
Helix florida Sow. P. Z. S. 1840 p. Hl. Pfr. Mon 1 p. 222. Chemn.
t. 50 f. 1, 2. — Bulhnus heli.oides Pfr. Z. f. Mal. 181!) p. 17«.
Chemn. Bul. t. 3« f. 7, 8. - Coehl. florida Hid. Atl. t, 3Si f. 2 8.
— Coclil. tonera Hill, (ex parte) t. fvl f. 3.
Mindoro.
"47. CochhsUjIa orhihtla (Sow.).
Helix orhitula Sow. P. Z S. lsio p. 1«.'«. Pfr. Mon. I p. 221.
Chemn. t. 50 f. 7, 8.
Insel Sibay, S. von Mindoro (nicht Mindoro selbst ,!).
518. CocJiiosly/a tmcru Sow.
Helix tonera Sow. P. Z S. 1810 p. 102. Pfr. Mon. I p. 228.
rhemn. t. 4!» f. 12, UJ.
Tnsol Kaluga südlich von Mindoro (nicht Mind<iro selbst, nicht
Tablrts).
*5-ll>. Cochlostyhi rehU ini Pfr.
Helix rehhcini Pfr. Mon. III p. 1«). Chemn. t. 15«) f. 1. 2.
Philippinen.
550. Cochtostyla jonasi (Pfr.).
Helix .jonasi Pfr. Mon. Hol. I p. 225. Chemn. t, 60 f. 5, «.
Tahlas (nicht Mindoro).
55 1. Corhlofftf/la simjih'X (Jonas).
Kulimus simplex .Ton. P. Z. S. 1812 p 18'.» pfr. Mon. II p. 11.
Chemn. t, 53 f. 8.
Komblon (nicht MarindiKpie!).
551a. - subsp. yuadrasi Hid.
.1. de (Wh. 188« p. 154, t. s f. .*! 4.
Marindu(|iie.
mut. o.tssmtmn'mno Crosse.
.1. .le (Wh. 1 88< ; p. im:, t. s f. c.
Marindinpie.
• >51b. — subsp. mmlesid (Sdw.l
Helix modesta Sow. P. Z S. 1811 p. :W. _ Rnlimus hindsi
Pfr. Svmh. III p. 81. — Bültums ve ree n nd u < üivvc CoikIj. ie.
i. 12 f «2.
Luzon II (Tayabas). Nicht Marin(lu<|iie.
10. Section Phcugus Alb.
552. Coch lost i/fa leai Pfr.
Bu Ii mus leai Pfr. Mon. II p. Ii. Reeve Com -Ii. ie. t. 12 f. ««.
Batanes.
<•*
Digitized by Google
553. Corhlnstyhi Imsvhi Pfr.
Tlolix bnsehi Pfr. M..n. T p. L>_V,. Oheinn. t, 11 f. 7. S. - Unlimiis
alhersi 1*1 r. M«»n. III p. :**».
"551. Cochlostt/h holoft uca Pfr.
Hulimus holnleucus Pfr. Mon. IV p. .T5i).
Philippinen.
555. Cochlostt/hi virghwu (Lea;.
Hulimus virgineus Lea Proe. Am. Phil. tt>.\ 1K4<> ]>. 174. Trans. VII
p. 15<5. t. 11 1. 3. Hulinius hu Hu In Hiod. P. Z. S. 1*to p. In'-»
Ptr. Mon. II p. 10. Chemn. t. 5:5 f. 2, :V — Cehlostyla ehloro-
Iciira Mart. Mal. Hl. XV ISiis p IC").
Lu/.«m II iTayahas), III > : Kamarinos, Alhay), Polillo. Katan-
duaiies, Mimloro.
55<*». CtM-hlosttf?« hustni Hid.
.1. «le Cneh. 1KS7 j,. 157. All. t. 5!» I", 5. <!.
Katanduanos.
557. G>rhf»st>/la dwomiU Pfr.
H.'lix ilum-.nti Pl'r. M.m. IM. I p. 22*.t. Cliemn. t. 1^» f. 14. 15
Katanduanes.
55X. CtnJlfoxtlflft tnUtliwi i.SnW.).
Helix opalina S..\v. P. Z S. 1SIO p. US. Ptr. Mon I p. 2:11. (Vinn
«. lu f. <*,. 7.
Ijijzim I (Ka^ayan), Kamigin.
55! f. CiH'hlosfifhf riurl)ums iSow.).
Helix riiifinnns Sow. P. Z. S. lSjo p. ;>S. — Hulimus eine. Ptr
M'»n. II. p. Chonm. t. h'.\ i\ 10 Mi. - juv. ^ Hulimus *ar-
noolus («rat.
Bwrias, Trmplc ! nicht Manila, nicht Mindon», Romhlon o<]er
jMarindmpic).
550a. — suhsp. grurilis (Lea).
Hulimus ^raeilis L,a Trans. Am. Phil. S.w. VII p. 45t;. t. 11 f.»;.
Hulinius h|u<'tus liccvc Couch, ie. t. H5 f. <;;Ul.
Philippinen (schwerlich Romhlon).
501»!). suhsp. rirrtis Pfr.
Hulimus viri-ns Ptr. Mon. II p. s. I.Ycvc ( \uir.h. i<\ t. 7 »'. .'52
Burias.
550c. — suhsp. triiurnittta Mlhlif.
Hulimus romhlonensis Ptr. P. Z. S. 1SI2 p. 152. R»v\v Conelt.
i.\ t". :?I. Co. -hlostvla nun h I o n «-n s i s IM. .1. Couch. I«*1
p. :ü3 icx parte). All. t 71 t. :\ nicht f. 2).
Digitize
133
Kalaguas-Inseln bei Luzon III (nicht Komblon, nicht Marin-
duijue).
' ")<»<>. < lu-hloxtffhi succinrUi Reeve.
Bulimus suocinctus Uve. Couch, ic t. 71 1". l'l'r. Mou. III
p. 810.
Philippinen.
*>iil. Coi-hlostyla rhirimtifunnis (S<>w.).
Ht-lix oiiiohniit'. S.w. V. Z. S. 1-11 p. 17. Hulimus eine. Ptr.
Mon. U p. i). Chenm. t. M f. (i. 7. Hui. All. t, 71 f. 1, 5. Ü.
Lübau.
mut. alba, rosea, unitaeniaUi, trita>niata .
•Vj'J. Corlilosli/la sttbrarinata Pfr.
liulinius su Im- si ri na t u s l'l'r. Mon. II«'!. II p. M. |»Veve < 'onch. ic.
1'. 8->. — Coch I o.stv 1 a eburnoa H i« 1 . .1. «ie Couch. 1SS7 p. IM'J (non
Hcrvc). - Cofh). s u l.c a r i n a t a Tivoli Mari. III t. II 1'. 1»!.
Marindu<|iic (nicht Komblon).
um* . rolunu/laris MlMtf*.
Hiil. Atl. r. 71 f. I.
Mit schwarzbrauner Binde um die Spindel,
miit. moelh-ndorffi II id.
Cor hl. inoo II. Ili.l. .1. 4c Couch. Iss7 p. IS7. t. 7 f. :t.
Mit braunem Mundsaum.
in u t. trizona MlldH'.
Co«hl. roin hlonfltsis Hill. .1. 8c Couch. 1KS7 p. 11»; (cx parte, nun
Hr.). Atl. t. 71 f. -2 (iioi. f. 8).
nicht Komblon, nicht Kalaguas.i
mut. <oitjttni/<>n* Mlldti'.
wie vorig«', aber Mundsaum braun,
mut. mibc«reit< Mlldti'.
Grundfarbe röthlich, mit oder ohne IVriplerieband, hvdro-
phane Oberhaut meist stärker erhalten, als bei den daranstehenden
Formen.
mut, fasccsrrHs MJIdtf'.
braun, Mundsaum schwarzbraun. Outieiila wie vorige,
mut. cutietdaris Mlldti'.
(ianz mit hydrophauer Cuticula bedeckt, gelbbraunlirh, 0.
nvmpha ähnlieh werdend.
Alle diese individuellen Spielarten kamen an gleicher Fund-
stolle mit dem Typus vor, von einer Spaltung in mehrere Arten
kann mithin keine Rede sein.
Digitized by Google
134
*6G3. CochloMtyla eburnea (Rceve).
Bulimus eburneus Iteeve Couch, ie. t. 13 f. 74. Pt'r. Mon. IV p. 373
Luzon II (Tayabas, nach Pilsbry) (nicht Marinduque).
ÖGL Cochlostyla evanescens (Brod.).
Bulimus evanescens Brod. P. Z. S. l&tl p. 15. Pfr. Mon. II j». 10.
Reeve Conch. Ic. t. 18 f. 72. - Phengus groulti Jousseaume Le
Naturaliste 1894 p. 136, 802.
Luzon II (Pangasinan. Tarlac).
typ. weiss mit gelbem Strich an der Basis,
mut. columellaris Mlldtf.
Schwarzbrauner Spindelfleck,
mut. mituralis MlldlT.
Mit brauner Nahtbinde,
mut. fuscolabris Mlldff.
braune Peripherie, Naht und Spindelbinde, Basal fehl oft braun.
Bei dieser von mir wiederentdeckten Art hat Hidalgo (J. de
Conch. 1896 p. '20) richtig erkannt, dass diese Abänderungen
individueller, nicht spezifischer Natur sind. Das hätte ihm den
Fingerzeig geben können, dass seine auf Formen der subcarinatu
basirten Arten ebenfalls nur Mutationen sind. In der That ent-
sprechen sich diese Abänderungen bei beiden Arten fast voll-
ständig:
subcarinata evanescens
typ. typ.
, ,, . ( columellaris
columellans ,.
| suturalis
moellendorfti fuscolabris
trizona fuseozona
Der Gesammtdiarakter ist in beiden Formenreihen ganz
coustant.
11. Section Columj>liea Ilartm.
6U5. Cochloniyla cepoiden (Lea).
Hei ix cepoides Lea Trans. Am. Phil. So<\ (n. 3) VII p. t, 12
f. 14. Ptr. Mon. 1 p. 302. Chemu. t. 41 f. 3, 4.
Lübau.
135
12. Section Rhy mbocochl ins Mlldff.
N. Bl. 18'J5 p. 1H>. typ. C. turbu Pfr.
a) Formenkreis der C. turbo Pfr.
5tf(>. ('och hst ;/hi turbo Pfr.
Hei ix turb.» Pfr. Mon. I p. 220. Chenm. t. 4« f. 1. 2.
Tablas (nicht Masbate, Mindoro, Luzon).
5<i7. Coch/osti/la tjembicodes Pfr.
Helix bembicodes Pfr. Mon. III p. J71. Cbcian. t. 1 IG f. It, 7.
Komblon.
5<>S. Cochlvstt/la cine)-asctns Pfr.
Helix ein. Mon. I p. 220. Ohemn. t. 15«) f. 1. Ii.
Masbate.
5<jf). Cochlostt/hi htutellicostis Mild IT.
N. Bl. lfttfi p. Uli.
Luzon III (Karamuaii).
b) Formonk reis der ('. bicolora tu (Lea).
570. ('oc)ttostifta bicolora fit (Lea).
Buliiiiu« bio.otursitus I,oa I'ruc. Am. Phil. Sot\ 1810 p. 173. Trans. VI
p. 450, t. 11 f. 8. - Pul im iis alborti Bro.l. P. Z. 1811 p. 35. Pfr.
Mon. II p. 3. Cliemu. t. 50 f. 3.
Luzon 11 (Lamuna, Tayabasi, Marindm|ue (nicht Panay).
570a. subsp. mehmaeme Mlldff.
N. Bl. 1H<>7 p. 132.
Grösser, dunkler, Windungen etwas gewölbter, grünes Basal-
feld schmal, Spitze schwarzbraun.
Luzon III (Nord-Kaniarines).
570b. subsp. yn/cilis Mlldff.
N. Bl. 18H7 p. 132.
kleiner, schlanker.
Polillo.
570c. — subsp. subfiammntata Mlldff.
N. Bl. 18H7 p. 132.
grösser, bauchiger, Flecken an der Naht zu leicht gellammten
Striemen verlängert.
Luzon III (Isarog).
570d. — subsp. amatiac Mlldff.
N. Bl. 18!« p. 20t;. _ Cochl. albfiti Hkl. Atl. t. <!5 f 2, 3.
Luzon III (Prov. Alba vi.
Digitized by Google
13b
57üe. - - subsp. om/.r (Brod.).
Kuli in us mm yx Hrod. P. Z. S. IS 11 ,,. :H. Pfr. Mon. II p. iYJ.
('... hl. allu-rti var. ouyx Hui. All. t. «15 f. I, 5.
Luzon LH (Süd-Kaniarines).
Die Finrcihung dieses Formenkreises in die Section Rhvmbo-
eoehlias geschieht wegen des conisehen Gewindes mit gnulen
Seiten und der Form der Mündung. Beziehungen zu der fol-
genden Section sind freilich nicht zu verkennen.
13. Section Hei ieobuli mus Brod.
a) Formenkreis der C. «arcinosa F»'r.
571. CochJostijht sarviuosa Fer.
Hol ix sii rein, «sa F.'r. Hist. t KM f. I, 2. Pfr. Mon. I p. 211. --
Cor hl. sarc Hid. Atl. 1. 17 f. 1.
Masbate, VBantavan (nicht Panay, Guhnaras, Negros, Cebu).
571a. subsp. titnjens Nesh.
Hei ix turgeim Hesli. Fit. Hist. p. :Jl«i, t, lüHc f. 11. 13. - Hei.
surr. var. Pfr. Chemn. t. 10 f. Ii, 1.
Panay, <luimaras (nicht Luzon, Negros).
571b. — subsp. dirit/onina Mlldtf.
(rrösKor lind höher als turgens, Zeichnung wie bei dieser.
Xegros.
b) Formenkreis der C. tu rbinoides Brod.
57*2. < "urhlosf i/la turhinoidvs (Brod.).
Helix turbinni.lcs Bind. P. Z. S. lSlo p. 23. Pfr. Mon. [ p. _> \:\,
Clu-inn. t. W f. 1. 2. - Cocl.l. tu i b. Hid. Atl. t. 28 f. 1. 2, t. 2M f. 1.
Luzon NT (Prov. Albav). <Ni< ht Levte.)
572a. — subsp. elatinr Mart.
Cor hl. turbinoides var. olatior. Marl. Ostns. p. \H\.
Luzon ITT ( Kaniarines), Kafanduanes.
Hidalgo hat ganz Recht darin, dass diese hohe Rasse zu
(.'. portei überleitet (J. de Couch. 18!M> p. 321,, nur gehört sie
unbedingt noch zu turbinoides.
573. Vorhlost f/hi portei Pfr.
Hulhuu.s port.-i Pfr. Nov. Comb, p. im, t. 7*> f. l-X
Polillo.
Die Art ist ausschliesslich auf Polillo beschränkt; der Fund-
ort Distriet La Infanta beruht auf einem Missvorstündniss meines
Digitized by Google
137
Freundes Quadras, da nämlich die Insel Polillo politisch zu diesem
District gerechnet wird. Die ebenfalls unrichtigen Angaben
Karamuan und Katanduanes kommen daher, das« Hidalgo die
voranstellende subspecies schon zu portei rechnen will.
•"»74. ('ovJt/ostt/lu nomliana (Lea).
Hulimua woodiRiius Lea Proc. Am. Phil. Soc. I p. 17«}. Trinis. VII
p. 157, t. 11 f. 5. P.ulimus reevii Urod. P. Z. S. 1H-I1 p. 34. —
H. reevii Pfr. Mon. III p. 2fC>. Chemn. t. lt» t*. 5. I». - Coehlostyla
woodiana Mild»". N. BI. 188!» p. 104.
Luzon II (Tayabas, Laguna).
574 a. — subsp. ingen* Mild ff.
Grösser, bauchiger, einfarbig dunkel rothbraun, mit graulicher
hydrophaner Cuticula. Diam. 04, Höhe S0 mm. Näherer Fund-
ort unbekannt, jedenfalls östliches Mittel-Luzon, da sie mir ein
einheimischer Sammler, der in Montalban bei Mauila ansässig
war, brachte. Ich verum the die Ostküste von Mittel-Luzon,
District Infanta. Die Form verknüpft woodiana mit lignaria Pfr.
."»75. ( 'ocJthistyta murhulntjitciisis Hidalgo.
J. de Couch. 1KS7 p. 157. — Btilimus woodiauus Pfr. Man. II p.
Cheinn. t. 51 f. 5 (non Lm).
Marindmpie.
b) Formen kreis der C. lignaria Pfr.
57t». Cochlostyla lignaria Pfr.
Hulimus lignarius Pfr. Mon. II 1'. C'hciun. t. 1!> l". 1. \i.
Luzon I (Kagayan, Kiangan).
57<>a. — subsp. rentrosa Mlldtf.
Luzon I (Isabela).
Dies ist Sempers und soviel ich sehen kann, auch Hidalgo'«,
aber nicht Pfeiffers grandis. Hidalgo nimmt ,,sans aueun doiite''
an, dass Original der letzteren sei abnorm gewesen; das ist aber
keineswegs der Fall, wie eine Reihe von Exemplaren beweist,
welche ich von der Grenze zwischen IIocos Norto und Kagayan
erhielt und die alle die Kantung der letzten Windung zeigen.
57t» b. subsp. carolas (Desto.
Helix carulus Desh. J. de Couch. 18» Jl p. :*48. t. 1« f. 1, Ii.
Palauig, Luzon I (Isabela, Principe), II (Nueva Ecija).
576 c. — subsp. grandis Pfr.
Helix grandis Pfr. Mon. I p. 21J. < Vmii. t. 1 1!» f. 1, 2,
Luzon I (IIocos Norte).
Digitized by Google
las
c) Formenkrois der C. rufogastra Leas.
577. Cochlostyla rnfoyastra (Less.).
Helix rut'ogaster Less. — Bulimus rufog. Pfr. Mon. III p. i>.
Chemn. t, 50 t 2.
Luzou I <Benguet, Union), II (Pangasinan, Sambalos, Tarlae,
Pampanga, Nucva Ecija, Bulakan, Morong, Manila, Laguna,
Batangas).
mut. monotona Pfr.
Bulimus mnnozonus Pfr. Mon. II j>. 533. Chemo, t. -1(5 f. 7, H.
Mit dem Typus hio und da.
578. Cochlostyla macrostoma Pfr.
Bulimus macrostomus 1MV. Moil 11 p. 24. Chemo, t. 60 f. 4. 5.
Luzou II (Pangasinan, Pampanga, Sambales, Bataan).
578a. subsp. yracilis Mlldtf.
Bul im u s Bolidus v;ir. $ Pfr. Mon. II j». 29.
Luzon II (Tarlae, Pampanga, Pangasinan).
Sichtlich ein Uebcrgang zu solida Pfr., aber doch noch zu
macrostoma gehörig.
579. Cochlostyla uidali Hid.
J. de Conen, 1887 p. 162, t, 7 f. 2.
Luzon I (Bcnguet).
5711 a. - subsp. nana: 38:5*2 nun.
Luzon I (Lcpanto).
579b. — subsp. ehnyata : 40 : 60 mm.
Luzon I (Kiangan).
5SO. Cochlostyla -solida Pfr.
Bulimus BOÜdufl Pfr. Mon, II |» •>>. — Ileeve Couch. 1 t. •_' t". 9c
Luzon I (Kagayan).
Der Fundort Pangasinan ist zu streichen, er bezieht sich auf
C. macrostoma gracilis.
580a. — subsp. marulifera Mlldff.
Luzon I (Isabela).
580b. — subsp. dimidiata Mlldtf".
Luzon I (Pefia Bianca).
581. Cochlostyla intermedia Quadr. et Mlldtf'.
N. BL 18i»<> p. 11.
Luzon I (Principe).
Eine Mittelform zwischen juglans, solida und macrostoma
(gracilis), die uns fast veranlassen sollte, die ganze Reihe von
139
679 bis 588 als geographische Rassen einer Art aulzufassen.
Der Uebersichtlichkeit halber lasse ich sie vorläufig noch als Arten
gelten.
582. Cochlostgla juglans Pfr.
Ii u Ii mit 8 juglans Pfr. Mon. II j>. 7. Chcinu. I. 52 f. 7. — Tue hl.
juglans MIM ff. N. Bl. 1888 p. 106. - Cochl. woodiana Hill.
J. de Couch. 18H7 p. 15!* (non Lea). — Cochl. juglans Hid. Atl.
t. 6» f. 2.
Luzon II (Morong, Bulakan).
.r>S2a. — subsp. micrustoma Mlldff.
Luzon II (Nueva Eeija).
583. Cochlostgla olivacea Mlldff.
Cochl. juglans var. olivacea MIMIK N. Bl. 1888 p. 105. - juv.
= Cochl. luengoi Hid. .1. de Couch. 1888 p. 311, 1889 t. 14 f. 3
(teste Hid.). - Cochl. juglans Hid. Atl. t. tii» f. 3.
Luzon II (Manila).
58-L Cochlostgla roseolhnbata Mlldff.
Cochl. juglans var. ro.se.. I i m hat a MIMIK N. Bl. |H88 p. 105. —
juv. = Cochl. solai Hid. .1. de Coach. 1S!M> p. 315. Atl. t. 5o" f. 1.5
(teste Hidalgo).
Luzon II (Bulakan. Nueva Eeija).
14. Seetion Orthostylus (Beek) Mart.
Typ. C. iiithogaster Fer.
Nach strengem Prioritätsprineip könnte der Bec.k'sche Name
kaum angewandt werden. Beek's subgenus enthält Ampelita
viridis, Amphidroinns- Arten, und von (Vhlostyla Arten der
Seetionen Holieobulimus, Oryoeoihlias, Canistrum und Orthostylus
Mart. Wie Orthostylus Alb. ist sein Name daher etwas synonym
mit Cochlostyla Fer. s. str. Da aber Martens den Namen auf
die Gruppe der C. pithogaster fixirt und er sich als solcher ein-
gebürgert hat, so kann er beibehalten werden (et*. Mlldff.
J. Senck. 1800 p. 242).
a) Formenkreis der C. tiraonica (Brod.).
586. Cochlostgla gilva (Sow.).
Bu Ii in us gilvus (Sow.) Pfr. Mon. Ii p. 7. Cheuui. t. 53 f. I.
Mindanao (Dapitani. (VBohol, ?Sifjuijor).
Digitized by Google
1K)
58(>. duhlostifla ticüoniva (Brod.).
Ih-lix ticaotiiru lirod. J\ '/.. .S. 1M<> j>. 15."). Huliiuus tio.
IMr. Mon. It p. U. Chemn. (. 52 t'. 1.
Tikao, Masbate (nicht Luzon, nicht Panay, nicht Cebu).
58»ia. subsp. mwlesta Mlldff.
Kaum gestriemt, nicht gebändert, Nicht mit dem Typus
zusammenlebend , sondern anscheinend auf Süd-Masbate be-
schränkt,
586b. — subsp. influta Mild«'.
HM. Atl. t. »;«; f. 2.
Negros.
586 c. — subsp. btnitaijnnua Mlldff.
C. ti. aonica vjir. iniii-.r Mll.itl. .f. S.vk. j». >\1.
Bantayan bei Cebu.
587. Cof/ilosttffa iittrratli'iis Mlldff.
X. Hl. lsti'j ,,. l Iii.
Luzon HI '.Süd-Kamarincs, Lihmanan).
Dies«- interessante Forin, welche sich durch die Gestalt und
die gewölbten Windungen an (.-. ticaouica anschlicht und deren
Gruppe mit der folgenden verknüpft, will Hidalgo nicht gelten
lassen und erklärt sie (.1. de Coneh. 1806 p. 2V\) für eine kleine
Varietät von 0. pithogaster, ibid. p. 2'.K) sogar glatt = pitho-
gaster. Ich habe diese oberflächliche Art der Kritik bereits
anderwärts zurückgewiesen: meine Art ist schon deshalb durch-
aus sicher, weil sie am gleichen Fundort mit einer typischen,
besonders grossen pit begaster o h n e j e d e n Ue b e r gang
zusammenlebt,
588. Cov/tlostt/la snbglobusa (Lea).
Kaliums subjjlobosus T>a Trans. Ann. Pliil Soc. VII j>. !.*>">,
t. 11 f. 1. IMr. Mon. II j,. 7.
Luzon 1 1 T (Nord - Kamarines).
Die Lea'sche Art wurde bisher für eine nicht ganz er-
wachsene Varietät der C. ticaonica oder gilva gehalten, loh
erhielt indessen von Herrn Kd. Herrmann aus der Nähe der
(xoldniinen von Paracale in Kamarines eine Reihe von Exem-
plaren, welche völlig zu Lea's Abbildung und Beschreibung
passen, aber auch beweisen, dass C. subglobosa keine Jugend-
form, sondern eine eigene, wohlcharaktcrisirte Art ist. Die
Düuuseiialigkeit ist nicht Zeichen von Jugend, sondern con-
Digitized by Google
141
stanter Artcharakter. In der Gestalt steht die Art tieaoniea
nahe, Färbimg und Zeichnung erinnern mehr an die folgende
Reihe.
b) Formen kreis der ('. pithognster Fer.
5s<). ( 'ocMostifhi ■/Jiifippiiwns'is Pfr.
Hu lim us pliil. Mon. II p. ß. Cl.emn. t. ßO f. 1. - et*. Mll.lft'.
.). Senck. 1M)3 p. t'ß.
Marinduque, Mindoro. Luzon TI (Tayabas). (Nicht Mashaic.
Leyte, Samar!)
mut. villari Ilid.
Cochl. villari Hui. .1. <le (Wh. 1SH7 p. Ißß, t. f. 3.
Marinduque, Mindoro.
51 »0. Corhlostyla pithorjastw F«'r.
Holix pith'. Ft'r. Hist, t. KW f. 3, 110 f. 1-3. Rutimus pith.
PtY. Mon. 11 p. 1. Chem. t. 51 f. 1.
Luzon III, Katanduanes, Masbate, Samar. Levte, Ivapul,
VTikao.
mut. strigaUi MUdtf.
focht, philippinonsis HM., Pilsl.rv (m»n l'tt.).
Samar, Leyte, Kapul, Luzon III. Mnsbaie.
mut. Itmrochit« Mlldit'.
Hi.l. AU. t. (»7 f. 2.
Luzon III.
51' 1. Cochlostt/Ia itnperaior PtV.
Iiulimns im p<> rat'» r IMV. Mon. II p. 533. Ohomn. t. 4ß 1*. 1, 2.
Luzon III (Karamuan). (Nicht Panay, nicht Samar. i
51>la. — subsp. compartii Mlldtf'.
Luzon III iMambulao).
Hierzu scheint Tryon Man. VII t, 15 f. 44 von Tayabas zu
gehören. Der Fundort kann richtig sein, da Tayabas und
Ka marines aneinander grenzen und Mambulao ziemlicli nahe
der Grenze liegt.
51>lb. subsp. ratandnnnirff Mlldft'.
Cochl. iiup«-rat..r Hi.l. .1 <h- C»twh. 1KS7 p. Iß3. AU. t. <U f. 5,
t. ßß f. 1, t. 70 f. 2 (tum IMV. Up.).
Katanduanes.
5fU c — subsp. polillomi Mlldtt'.
Polillo.
Digitized by Google
142
c) Formenkreis der C. daphnis (Brod.).
592. Cochfosti/la daphnis (Brod.).
Helix daphnis Brod. P. Z. S. 1K40 p. ISO. Bulimus daphnis
Pfr. Mon. II p. 4. Clu-mn. t. öl f. 4.
Bohol, Siquijor, Cebu.
593. Covhlostißa faunus Brod.
Bulimus faunus Brod. P. Z. S. 1*10 p. ISO. Pfr. Mon. II p. 5.
Cherun. t. 51 f. 7.
Cebu, Magtan, Camotes. (Nicht Masbate).
Pilsbry bildet unter dem Namen C. cunctator Reeve 'Tryon
Man. VIII, t. 12 f. 1, 2) ein Exemplar ab, welches ich von
typischer C. faunus nicht zu trennen vermag. Hidalgo macht
daraus eine C. pilsbry i (.T. de Couch. 18i»<> p. 18. M)7)l
693a. — subsp. citHctator (Keeve;.
Bulimus cunctutor Hceve Conch. io. f 554. Pfr. Mon III p. 207.
Camotes.
15. Scetion Ily pselosty la Mart.
a) Formenkrois der C. vauiel opardalis (Brod.).
594. Cochlostyfa vamelopardalis (Brod.).
Bulimus camolop. Brod. P. Z. S. 1840 p. 157. Pfr. Mon. IT p. 12
Ch» mn. t, 52 f. 8, !».
Cebu.
594a. — subsp. vonnwtens Mlldff.
J. Sonck. 180:$ p. «.»7, t. IM f. !).
T**ytc.
mut. gravi Iis Mild ff.
Lcyte, Camotes.
594 b. — subsp. fjohulmsis (Brod.).
Bulimus hoholtMisis Brod. P. Z. S. 1810 p. 15»'.. Ptr. Mon II p. 13
Cl.ei.m. t. 52 f. 10. 11.
Bohol. (Angeblich mich auf den Suluinseln, was sehr un-
wahrscheinlich ist.)
mut. suptrba Mild ff.
Bohol.
595. Covhlnsft/la clrgans Scmp.
Bulimus si.|Hijor»'iisis Pfr. Mon. II p. 12. Rpcvp Couch, ic.
t. 8 f. 12. C'ochl. «•l«Kans Snnp. Hei«, p. 210.
Siipjijor.
Digitized by Google
143
*596. Cochhstyla haincsi Pfr.
Bulimus hainesi Pfr. Mon. IV p. 357.
Philippinen.
b) Formenkreis der C. concinna (Sow.).
WM. Corhlostifh concinna (Sow.).
Hei ix concinna Sow. P. Z. 8. 1 XI 1 |>. 20. — BuHinns conc.
Pfr. Mon. II }>. 15. Chemn. t. 53 f. 4, 5.
Luznn I (Kagayan).
597a. — subsp. tesselata Mlldft'.
Luzon T (Kagayan: Pona Bianca ).
5". »8. Cochloxtif!« flammuh Setup.
Reis p. 200, t. 5» f. 2.
Luzon I (Isalxda).
c) Formenkreis der C. carinuta (Loa).
501). ()nhlostyl<t nym/tha Pfr.
Bulimus nvmpha Pfr. Mnn. II p. 13. Chemn. t. 51 f. II
Luzon III (nicht Marindut|ue). Polillo. Katanduanes.
59Da. subsp. stigmatica Mild ff.
Luzon II (Manila, Morong).
600. Cochtnstyla carinaia (Lea).
Bulimus carinalus Loa Pn>\. Am. Phil. Sur. I lKlo p. 174.
Trans. VII p. -158, t. 1 1 f. 7. Pulimus «lu. t vlus Bro.l. P. Z S. IH40
p. 15K. Pfr. M..ii. II p. 32. Chemn. t. 5i> f. 1, 2.
Luzon II (Tayabas).
600a. — subsp. rugata Hid.
Coohl. rugata Hid. J. <lo (Wh. 1WM! p Hl, Atl. t 75 f. <!.
C. Bcreiletis var. rugata Hill. .1. <lo Ct.nch. 1H1M! p. 2*50.
Luzon III (Karamunn'i, Katanduanes.
600b. subsp. rt>ntrico*uUi M Helft*.
Polillo.
600c subsp. camarinica Mild ff.
Co«- hl. «laotvlus Hill. Atl. t. 75. 74 (non Bro.l ).
Luzon III (Paracale).
600d. — subsp. fuscula Mlldft*.
Luzon III ( Isar« »g).
600 o. subsp. ua-ah?HM Mlldft'.
N. Hl. 1H1U p. w.
Luzon II (Nuova Ecija).
Digitized by Google
144
GOOf. subsp. lurris Semp.
Reis. p. 2Ki.
Luzon I (Isabela).
1<». Sectiou Prodi il us Alb.
ai Formenkreis der (\ ca/obapta Jon.
iV)\. Cochloshfla nilubupta (Jonas).
Kaliums <alol>. .Ion. I». A S. 1842 p. 188. Plr. Man. II |». 1-.
Chpimi. t. :15 f. 11 — 14.
Tablas, Komblon (nicht Mindoro, nicht Ccbu!).
mut, obtcct«, lutcobrunnea, fusra. albr.saus.
r»01a. — subsp. sibui/aniai Mild ff.
Dünner, xji Windung weniger, Wirbel stumpfer, anscheinend
nie gebändert, sondern einfarbig braun, mit fast graden weissen
Cuticula-Striemen.
Sihuyan.
r»01 b. subsp. rtmtrarla Mlldtf.
Sehr klein, 15:24 (15: 2<>), Färbung und Zeichnung etwa
wie Typ, Cutieular- Streifen nicht über die Peripherie herah-
greifend.
Von einheimischen Sammlern ohne bestimmten Fundort er-
halten, wahrscheinlich von einer kleinen Insel bei Mindoro.
*fi<>2. < '<>< }ilo4;/l<{ < ut/i>f:)i$is Pfr.
Kaliums ciiyni nsis PtV. Mon. II p. 4:5.
Kuyo 'daselbst von Quadras nicht wieder aufgefunden ).
r.03. CtM-Uhstffl« culamianic(t t^uadr. et Mlldlt'.
X. Kl. 18!» 1 p. III».
Busuanga.
mut. Jiuviiln. hitrsrrns. bnnnirsrrus. subfitsra, laetiiuta etc.
ti()4. Cochloshfhi fisrheri II id.
.1. *.le Cond.. 188«) p. :JOl. t. 11 t. 5.
Busuanga.
bV>4a, subsp. tephrhm Mild IV.
Tangat (Kalamianes).
<;0U». — subsp. stmorhubda Mild ff.
Malagom bei Busuanga.
(50lc subsp. intmnrtlia Mildft*.
Kalamianes.
Digitized by Googl
145
(>04d. — subsp. seniistrigata Mlldff.
Kalamianes.
(K>le. * subsp. lipodcs Mlldff.
Kalamianes.
<>04f. subsp. striyata Mlldtf.
Koron, Kalamianes.
Es scheint, dass jede d.-r vielen Inseln des Kalamian-Arcbipcls
eine eigene Rasse der Coehl. fischeri besitzt; von den subsp. c,
dT e ist die Heimathsinsel mu h nicht festgestellt. Am weitesten
vom Typus entfernt sich strigata, die man wohl als Art ab-
trennen könnte.
Albinos (mit durchsichtigen Binden) kommen beim Typus,
bei semistrigata, lipodes und strigata vor.
b) Formenkreis der C. rirgata Jay.
tjOf>. Corhlostgla virgtitn (Jay).
Kuli ums v i rjr» t u s Jny Cut. 1k;1!> p. 120, t. (I f. I PtV. Mrni. II p. t<>.
Reevo Conrh. ic. t. t. -1*'». B u l i in n s s y I v a n u s Brod.
P. Z. S. 1*40 p. «i;,.
Nord-Mindoro.
mut. porrai'cn .1 ay.
Cat. p. l*JO, t «5 f. Tryon Man. VIII p. -W, t 17 f. ;K
mut. pulrhrior Pilsbry.
Tryon Man. VIII p. 4«.». t. IC f. 12. I!J
• K)5a. — subsp. sglcanoide* Setup.
KeiH. p. 222, t. 10 f. i.
Nordost-Mindoro.
l»()5b. — subsp. (tlanrpcs Mlldtf.
Ost-Mindoro.
1)06. Cochlostgla lurrata (Brod.).
Bulhnus larvHtus Bn>tf I». Z. S. 1810 p. W. Pfr. Mim. Hfl. II p. -1:5.
Chmim. t. r.0 f. H. 5».
Südost-Mindoro (schwerlich Kuyo!).
GOT. Orhhsiglii partiihwlc* (Brod.).
Bulimus partuloi.l.-s Br«*l. P. Z. S. IXtO p. IS1 1 »fr. M«.n. II p. 12
Beeve Couch. ic. t. 11 t*. M.
Süd-Mindoro, Insel Semerara (nicht, TaUus!>.
Abhan.ll. Bd. XXII. 10
Digitized by Google
14«
*G08. Cochlostyla niffrocincfa Semp.
Reis. p. 221. — Bulimus pan Pfr. Nov. Conch. p. lfi.% t. 44 f. G, 7.
Mon. VI p. 26.
Philippinen. (Ich vermuthe eine Küsteninsel bei Mindoro.)
(>0Ü. ('ovhhsttjla dnjas (Brod.).
Bulimus dryas Brod. P. Z. S. 1*40 p. J>4. Pfr. Mon. II p. 41.
Keeve Conch. ic. f. 45. — Bulimus porniceus Sow.. Coclil.
porracea Hid. (non Jay).
Südwest- und West-Mindoro.
«10. (Whlostylu fivtilis (Brod.).
Bulimus fietilis Brod. P. Z. S. 1H40 p. 9ß. Pfr. Mon. II p 53.
diemn. t, 51* f. 10, 11.
Ambulou (kleine Insel Südwest von Mindoro). Nicht Mindoro
selbst, nicht Kuyo.
Dieser Gruppe wird oft (z. B. Tryon Man. VIII p. 50)
Iiulimtte wercurius Pfr. (Mon. III p. 340) angefügt, dessen
Fundort unbekannt ist. Nach der Abbildung würde ich einen
amerikanischen Bulimulus in ihm vermuthen.
17. Seetion Chrysalis Alb.
('»11. CovhlmUfhi dirysaliilifarmi« (Sow.).
Hu Ii m us chrys. P. Z. S. p. .37. Pfr. Mon. II p. 7ß. Cheinn. t. 57
f. 13. — Bulimus n.-persus Grat, (ex parte i.
West-Mindoro.
mut. usfttlata Jay.
Bulimus ustulatus .Tay Oat, 1HB9 p. 10, t. ß f. 1.
(»1*2. (\ ichlost f/la mintlonxnsis (Brod.).
Bulimus mindoroensis Brod. P. Z. S. 1840 p. 84. Pfr. Mon. II
p. 7ß. Chem. 57 f. 4, 5. — Bul. asporsus (irat. (ex parte).
Nord- Mindoro.
mut. mclanofjnstcr Moerch.
B Iii. Cnchhstt/la rollet MlltHI'. n. sp.
Monte Halcon, Noro!- Mindoro.
Eine grosse Bergfonn, die schon des aufgeblasenen letzten
Umgangs wegen artlich von mindoroensis abgetrennt werden
muss. Färbung und Zeichnung sind ebenfalls verschieden, die
Spitze weisslich statt braun oder schwärzlich. Tryon Man. VIII,
t. 1") f. 1 scheint diese Rasse darzustellen.
Digitized by Google
147
614. Cochlostyla electrica (Reeve).
Bulimus eloct rirus Reevc Conch. ic. t. 5 f. '21. Pfr. Mon. III
p. iß«». — Bul. lirhenitcr Mürch. Kitt. Kier. p. 29, t. 1 f. 3. — Bul.
traill iautli Petit .1. .Ic l'.mch. IHoO p. 114. t, K? f. :5 (teste Pilsliry).
Süd- und Südwest-Mindoro.
6*15. Cochlosti/la antouii Semp.
Reis, p ±K1
West-Mindoro.
Dass diese Rasse nicht, wie Pilsbry will, mit ehrysalidiformis
eombinirt werden kann, hätte er schon aus den Dimensionen
(67:42 statt 70:3U) ersehen können. Wenn sie durchaus nicht
als selbständig gelten soll, worauf sie aber nach meiner An-
sicht Anspruch hat, könnte sie nur als Unterart zu electrica
treten.
Fam. Hygromiidae.
32. Gen. Pupisoma Stol.
Die Stellung «lieser Gattung ist noch nicht ganz sicher, da
sie nicht anatomisch untersucht ist: ich glaube aber bestimmt,
dass sie neben Aeanthinula gehört.
016. PttpisoHia philippinirnm MlldfT
N. Bl. lHfcW p. 10S. .1. Seiirk. ISiM ,,. •>>:{. t. s f. |
Ganzer Archipel.
Farn. Pleetopy lidae.
33. Gen. IMee.topylis Bens.
Die anatomische Untersuchung der Weiehtheile (Tryon Man. IX
p. 144) ergiebt sehr erhebliche Abweichungen von allen Heli-
ciden. Ich glaube eher, dass sie in die Nähe von Clausilia gehört.
H17. Plt'vtopylk pohjptychUi Mlldtf.
.T. I). M. G. XIV p. 212, t. S f. H. «„,!« So. (Jons. 1S!>7 p. 10_>.
Cebu, Si.piijor.
10*
Digitized by Google
148
018. Plectojtj/Iis trorhospira Mlldff.
J. I). M. G. XIV p. 273, t, 8 f. 9.
Cebu.
OlSa. subsp. boholensis Mlldff.
Bobol.
019. Plectopylis (juadrasi Mlldff.
N. Bl. 181« p. 172. Gude Sc. Goss. 1897 ]). 91, f. 51.
Luzon I.
Hl. Gon. Brazieria Aneey.
020. Brazieria coarctata Mlldff.
Plectopylis eoarctatu Mlldff. N. Bl. 1894 p. Brazieria
coarct. ibid. 1895 p. 159.
Bohol, Panglao.
020a. subsp. majuscnla Mlldff.
Masbate.
Farn. Bulimidae.
35. Gen. Ainphirfronius Alb.
021. AmphidroHiiis mtofxijitus Dohm.
N. Bl. 18«» p. 21. - Anipb. perversus v:ir. entobapta Fulton
Ann. Mag. N. H. XVI II 189»! p. »J7.
Paragua.
Im Gegensatz zu Fulton halte ich dieso Rasse für eine gute
Art. Die Gestalt ist eine andere, die Mündung ist grösser, die
Streifung gröber, es fehlt jeder Varix; hierzu kommt als Haupt-
unterschied die innere Auflagerung der Farbensehicht. Auch
seheint die Art nur links gewunden ku sein, wenigstens habe
ich unter Hunderten vom Typus und den Unterarten kein
einziges rechts gewundenes Stück erhalten. Fulton erwähnt noch,
dass die innere Färbung manchmal fehle: dies kommt nur bei
einzelnen Stücken vor, die ich für Albinos halte.
021 a. subsp. f/nn ilis Mlldff.
Linapakan, Busuanga.
021b. — subsp. contraria Mlldft.
Koron, Kalamianes.
Digitized by Google
149
t>22. Amphidromm chloris (Recvo).
Bulimus chlorin Reeve. Adam et live. Voy. Samarang Moli. ]). 58,
t. 14 f. 10. Pfr. Mon. Hei. III p. 320. - Amphidr. chloris Semp.
Reis, p. 148.
Miudanao (Saraboanga).
Immer linksgewunden, genabelt, olme Varices. Fulton s
A. perversus var. chloris von Malacca muss eine ganz andere
Form sein; wenn seine Bestimmung als chloris Reeve richtig ist,
so müsste die philippinische Schuecke umbenannt werden.
G23. Amphidr&mus maculiferits Sow.
Bulimus niAC. Sow. Couch, ill. f. 100. Brod. P. Z. S. 1841 p. 14.
Pfr. Mon. III p. 31!'. Chemn. t. 36 f. 1, 2. Fulton Ann. Mag. H.
18t>7 p. 74.
Mindanao (Westen).
(i-23a. _ subsp. strigata Mlldff.
Bnl. raac, var. £ Pfr. Mou. III p. 31V». Amph. iiiuc, var. gra-
cilior et strigata Kult«»n l. e. p. 74, 75.
Mindanao (Osten), Bohol.
Fulton nennt diese Varietät gracilior Pfr., während Pfeiffer
dieselbe nicht benennt, sondern nur mit ^ bezeichnet; gracilior
gehört zur Diagnose.
o2.*ib. -■ subsp. multicolor Mlldrl'.
J. Sende. 18i>3 p. W.
Leyte, Camotes.
*(>23c. — subsp. oftsmrus Fulton.
1. c. p. 75.
Mindanao.
*G23d. - subsp. in flatus Fulton.
A. maculiferus var ] Hid. .1. de Couch. 188H t. VI f. 1. Fulton
1. c. p. 75.
Philippinen.
„Baranda" ist nicht Fundort bei Hidalgo, wie Fulton glaubt,
sondern Name des Sammlers!
624. Amjthidromus qnadrasi 11 id.
.1. de Couch. 1H87 p. 3«, t. II f. 2
Balabac.
G24a. — subsp. solidus Fulton.
Ann. Mag. N H. ltf'7 p. 8b".
Paragua.
Digitized by Google
150
G25. Awphidromus vcrsicolor Fulton.
I. c. p. 80. — A. quadrasi var. Smith Ann. Mag. 18**3 p. 3r>l, t. XY111
i. 11? 13.
Balabac.
*b"26. Amphidromns dubius Fulton.
1. c. p. 8»J, t. VI f. 1.
Balabac.
*G27. Amphidromns everetti Fulton.
1. c. p. 87. — A. quadraKi var. Smiih Ann. Mag. 18«J3 p. 350.
t. XVIII f. 12.
Paragua.
Farn. Buliminidae.
36. Gen. Rhachis Alb.
G28. Rhachis zonulata (Pfr.).
Bnl im us zonu latus Pfr. Mou. Hei. Up. V.U. Keeve Cuin.li. i«
t. 13 t. 58. cf. Mlldff. X Bl. 18% p. 147.
Kulion, Busuanga (nicht Luzon).
Farn. Pupidae.
37. Gen. Aulacospira Mlldtf.
G2H. Aulacospira hololoma Mlldff.
Helix hololoma Mlldff. J. I). M. (i. XIV p. '21'), t. 8 I". 12. -
Aulacospira hol. Mlldff. J. Scn.k. 1WJU p. 225.
Ccbu.
G.'JO. Aulacospira mmrtmata Mlldff.
Helix mucr. J. I). M. (i. XIV p. 27b\ t, 8 f. 13. Aul. mucr
J. Senck. 1800 p. 225.
Cebu.
G31. Aulacospira porrccia Quadr. et, Mlldtf'.
X. Bl. 181M p. l>5.
Hin bei Mindoro.
G32. Aulacospira rhombustoma Mlldtf.
X. Bl. 181)6 p. 8.
Tablas.
033. Aulacospira scalatella Mlldtf".
N. Bl. 1888 p. 145.
Luzon II (Morong).
Digitized by Googl
634. Aularospira triptycha Quadr. ot Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 76.
Masbate.
635. Äulacospira azjwitiac (Kid ).
Hei ix aap. Obr. 18!» p. 120, t. 1 f. 10.
Busuanga.
38. Gen. Hypselostoma Bens.
636. Hypselostoma- roebeleni Mlldff.
N. Bl. 1804 p. 100.
Koron, Kalamianes.
637. Hypselostoma edentulum Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 100.
Tangat, Kalamianes.
638. Hypselostoma pusillum Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 100.
Koron, Kalamianes.
639. Hypselostoma polyodon Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 12.
Tablas.
640. Hypselostoma sibuyankum Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 11.
Sibuyan.
641. Hypselostoma quadrasi Mlldff.
N. Bl. 18% p. 88.
Bohol.
642. Hypselostoma luzon 'wam Mild ff.
J. Senck. 181*0 p. '250, t. IX f. 1, 2.
Luzon II (Morong).
642 a. — subsp. imbricatum Mlldff.
1. c. t. IX f. 3.
Cebu.
642b. — subsp. lubaniciim Mlldff.
Luban.
39. Gen. Staurodon Lowe.
643. Staurodon moreleü (A. D. Brown).
cf. Mlldff. J. Senck. 1890 p. 252.
Ganzer Archipel (auch Borneo).
152
40. Gen. Vertigo Müll.
1. Section Ptychockilus Bttg.
644. Vertigo moeHendorffi Bttg.
J. Senck. 1890 p. 552, t. IX f. 4.
Ccbu, Siquijor, Mindanao, Masbato, Luzon, Katanduanes.
645. Vertigo naimodes Quadr. et Mild. n. sp.
Bohol.
2. Section Costigo Bttg.
646. Vertigo calamianica Mild ff. n. sp.
Busuanga.
41. Gen. Leucochilus (Mts.) Bttg.
647. Leucochilus artense (Montr.).
Pupa nrteusiH Montr. J. do Couch. 1851) p. 288, t. VIII f. 1. Pfr.
Mon. VI p. 336.
Cebu, Bohol, Luzon etc. (Neu-Caledonien).
mut. cornea Bttg.
Luzon, Leyte, Panaon, Limansaua.
648. Leucochilus pediculus (Shuttlcw.).
Bttg. Couch. Mitth. I, 1881 p. 65.
648a. — subsp. ovatula Bttg.
J. Senck. 1800 p. 253.
Luzon, Cebu, Leyte, Bohol, Mindanao etc.
*649. Leucochilus capillaeeum (Dohm et 8emp.).
Pupa cap. D. ot S. Mal. Bl. IX 18U2 p. 207. Pfr. Mon. VI p.
Mindanao;
650. Leucochilus eurgoniphalum Mlldtf. n. sp.
Busuanga, Tangat.
Farn. Clausiliidae.
42. Gen. Clansilia Drap.
Section Euphaedusa Bttg.
651. Clansilia cumingiana Pir.
Mou. Hei. II p. «XJ. Küst. (Maus. t. X_I f. 17-1». Mlldff. N. Bl.
1891 p. 17.
Si(|iiijor.
Digitized by Google
153
Farn. Cionellidae.
43. Gen. (leostilbin Crosse.
1)52. O'eostifbia philipjnnica Mlldff.
J. Senck. im) p. 248, t. VIII f. M.
Cebu, Leyte, Bohol.
*653. GeostUbia philippinensis (Semp.).
Cionella philippinonsis Semp. Reis. p. 13t>. Pfr. Mon. VIII p. 301.
Wenn diese Art, wie ich verinuthc, zu Geostilbia gehört, so
muss eine der beiden wohl neu benannt werden. Verschieden
sind sie sicher, da Semper seiner Art 6 Windungen zuschreibt.
Mindanao.
Farn. Stenogyridae.
44. Gen. Tornatellina Beck.
654. TtmiaMlina glolmlosa Quadr. et MUdtf.
Mindanao, Luzon I.
*655. Tornatellina ringens Dohm.
Pfr. Mon. VI p. «WS.
? Philippinen.
656. Tornatellina manilensis Dohnj.
Mal. Bl. X p. 100. Pfr. Mon. VI p. 2<!4.
Luzon II.
656a. - subsp. gracilis Mlldff.
Luzon I.
656 b. — subsp. koihiana Mlldff.
Mal Bl. N. F. X p. 103, t. IV f. 11. J. Senck. 1890 p. 249.
Cebu, Bohol, Panglao.
657. Tornatellina camarinua Mlldff.
N. Bl. 1805 P. 117.
Luzon III (Karamuan).
45. Gon. Opeas Alb.
658. Opea« gracile (Hütt.).
Bttg. N. Bl. 18t KD p. 89. - Bulimus panayensis Pfr. Mon. U p. 150.
Ganzer Archipel.
Digitized by Google
154
051). Ojwas c/andinum (Pot. et Mich.).
Pfr. Mon. III p. 394. Cherun. Bul. t. 20 f. 7, 8.
Cebu, Leyte etc.
0(50. Opeas semperi Hid.
Stenogyra sempori Hid. .1. de Couch. 1888 p. 3»i, t. VI i. 3.
Mindanao.
Steht der Vorhergehenden bedenklich nahe.
Ctil. Opeas nitidum Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1898 p. 177.
Luzon I.
002. Opeas hexagyrutn Bttg.
J. Senck. 1890 p. 248, t. VIII f. 11.
Cebu, Masbatc, Tablas,Katanduanes, Leyte, Luzon III, Busuanga,
Bohol.
003. Opeas suberenulatum Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 118.
Luzon III (Karamuan).
*004. Opeas pilosum (Semp.).
Stenogyra pilosa Semp. Reis. p. 138.
Luzon II.
*005. Opeas montanum (Semp.).
Stenog. mont. Semp. Reis, p. 139.
Luzon II.
*000. Opeas arayatensv (Semp.).
Stenog. arayat. Setup. Reis, p. 139.
Luzon II.
*007. Opeas minutum (Semp.).
Stenog. min. Semp. Roi». p. 139.
Luzon II.
46. Gen. Hapalus Alb.
608. Hapalus grateloupi (Pfr.).
Bul im U8 grateloupi Pt'r. Mon. II p. ltJ9. Cheinn. t. C3 f. 19, 20-
Stenogyra (Hapalus) grat. MlldiV. J. D. M. G. XIV p. 289. -
Hapalus grat. MlldiV. J. Senck. 1890 p. 244.
Luzon II, III, Katanduanes, Samar, Loyte, Cebu, Guimaras,
Panay.
060. Hapalus perforaius Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 24«. t, VIII, f. 7.
Luzon II.
Digitized by Google
155
070. Hapalus umbificatus Mlldff.
J. Senck. 1890 p. '215. I. VIII, t. «.
Ccbu, Negros.
dev. soluta.
Negros.
071. Hapalus scalaris Quadr. et Mlldff'.
B. Bl. 1895 p. 117.
Katanduanes, Luzon III (Karainnau).
072. Hapalus quadrasi Mildif.
X. Bl. 1893 p. 177.
Luzon I.
673. Hapalus deenrtalus Quadr. et Mlldff'.
X. Bl. 1895 p. 118.
Luzon II.
074. Hapalus brevis Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 18!« p. 87.
Bohol.
47. Gen. Prosopeas Möreh.
075. Prosopeas rorhliodes (Pfr.).
Hu Minus cochliodos Pfr. Mon. II p. 15*J. R«evu Couch, ic.
t. 14 f. 92.
Sibuyan.
mut. ertensa Mlldff'.
Sibuyan.
075a. - subsp. planogyra Mlldff'.
Tablas.
076. Prosopeas suturale Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 24«, t, VIII f. 10.
Cebu.
077. Prosopeas clonr/atulum (Pfr.).
Bulimus elong. Pfr. Mon. II p. 154. Choiuu. t. IKJ i". 5, «.
Luzon II, III.
078. Prosopeas patjoda (Semp.).
Stonogyra pagodn Semp. Reis, p. 138. Pi'r. Mon. VIII p. 121».
Luzon I, II.
079. Prosojßeas romblouirum Mlldlf.
X. Bl. 189« p. 12.
Romblon.
Digitized by Google
150
080. Prosopeax mtwUentum (Reeve).
Bulinius macilentus Iteeve Couch, ic. t. 7!) f. 58<>. Pt'r. Mou.
Hei. IU p. 401. — Prosop. nuc. Mlldff. J. Senck. 18'.X) p. 217.
Cobu.
080a. — subsp. hizonimm Mlldff.
Luzon II.
081. Prosopeas quadras't (Hid.).
.1. dt? Couch. 1888 p. 35, t. VI f. 2.
Mindanao.
082. PruHopea* rhodinueforme Mlldff.
N. BI. ltm p. 115.
Sibuyan, Tablas.
48. Gen. Subulina Beck.
083. Sitbufhia oetona (Chemn.).
Luzon II (Manila).
Diese mittelamerikaniseh -westindische Art, welche in den
Tropen weit verschleppt wird, hat im Laufe des letzten Jahr-
zehnt« ihren Weg auch in die Gärten der Philippinen gefunden.
Farn. Suceineidae.
40. Gen. Succiuea.
084. Sntrinca montieuhi Senip.
Reis. p. 110.
Luzon I.
085. Succinea philippinica Mlldff.
J. Senck. 181.« p. 101, t. III f. 10.
Luzon, Samar, Loyte, Cebu, Bohol, Negros, Mindanao.
Fam. Vaginulidae.
50. Gen. Yaginula Latr.
*080. Vagimiki zamboangensis Semp.
Keis. p. 323, t. XXVII f. 33.
Mindanao.
Digitized by Google
1ß7
687. Vaginula luzonica Gray.
Semp. Reis. p. 324, t. XXVII, f. 2G.
Luzon II.
*688. (? Vaginula) trigmia Semp.
Reis, t VIII f. 4. - ( fr. p. 327.
Luzon II.
Nach Sempers späterer Bemerkung ist, diese Art. keine
Vaginula, sondern eine echte Limacidc. Leider hat er nichts
weiter darüber publicirt.
Farn. Oneidiidae.
51. Gen. Oncidium Buchanan.
(J8J). Oncidmm verrueufatum Ouv.
Semp. Reis, p. 255.
Philippinen (überall).
*i>90. Oncidium tongamim Quoy et Gaim.
Semp. Reis. p. 258.
Bohol.
*691. Oncidium sarignyi Semp.
Reis. p. 2<iO.
Bohol.
*(>92. Oncidium glabrum Semp.
Reis. p. 2fi3.
Kamigin (Luzon).
*<>93. Oncidium samarense Semp.
Rois. p. 2fW.
Sa mar.
52. Gen. Oncis Plate.
*fil'H. Oncis corriacra (Semp.).
Oncliid ium «■«iriaoomn Semp. Rois. p. 271.
Luzon, Bohol, Mindanao.
*tü>5. Oncis granifc-ra (Semp.).
Onchidium gramf. Setup. Reis. p. 273.
Bohol.
Digitized by Google
158
<>9b\ Onvis montana (Mlldff.) Plate.
()n< idiu:n montanum Mlldff. mss. — Onci« montana Plate Zool.
Jahrb. Anat. Vll 18i>4 p. 1*14.
Sibiryan.
Diese interessante Art brachte mir der Orehideensammler
Koebelen von der Insel Sibuyan mit der Versicherung, dass er
sie auf den Hergen an Kalkfelsen und alten Baumstiimmen ge-
funden habe; er fügte hinzu, dass er sie auf den ersten Blick
für Flechten gehalten hätte. Plate und v. Martens (Weber
Zool. Erg. IV p. 1*2 f>) ziehen diese Angabe noch in Zweifel, aber
einmal habe ich Koebelen in seinen Fundortsangaben stets recht
zuverlässig gefunden, ferner befanden sich in demselben Glase
sonst nur echte Land Schnecken (Tenucntia, Helicarion) und
schliesslich hat der Orchideensammler am Meeresstrand nichts
zu suchen. Ich bemerke übrigens, dass Semper (Reis. p. 2*>7)
von Oncidium aherrans erwähnt, es sei unter Baumrinde ge-
funden worden.
Farn. Aurieulidae.
m. Gen. PyMiia Bolt,
1. Section Holco ni pha 1 ia Mlldft". (Typ. P. trigona Trosch.).
(ii)7. Pt/thia trigomi (Trosch.).
Pfr. Mon. Aur. p. 75.
Luzon, Kalamianes etc., wohl über den ganzen Archipel ver-
breitet. Sonst Borneo, Malacca. Indien, Ceylon.
2. Section Pythia s. str.
CMS. Pf/lhla roeveunu Pfr.
Mon. Aur. p. 81.
Luzon III, Masbate, Ivcyte, Panaon, Cebu, Guimaras, Tablas etc.
Schon durch die ganz constante Skulptur eine gute Art.
welche die indonesische P. scarabaeus L. auf den Philippinen
vertritt.
Cm. Pijthia matn Pfr.
Mon. Aur. p. KS < iiiclit Scarahus ovntus Kti vc. Hiti.i.
Masbat«-. Nach Pfeitf'or von Ceylon.
Digitized by Google
169
700. Pythia striata (Reeve).
Scarabus striatus Reevo Conch. ie. t. III f. 2<>. — Httg.
J. Senck. 181)1 p. 277. Mlldff. ibid. 1H93 p. 102.
Cebu, Masbate, Luzon, Leyte, Miudanao. (Molukkon.)
701. Pythia pantherina A. Ad.
Searabus panth. A. Ad. P. Z. S. 1850 p. 152. — Pythia panth.
Pfr. Mon. Aur. I p. '.H. Mlldff. J. Senck. 1K!N) p. 251».' Scarabus
petiverianus Reeve Couch, ic. f. 15. — Scar. ovatus Reeve
ibid. f. 13. Hidalgo .1. de Conch. 188K p. 45 (mm Pfr.).
Balabac, Miudanao, Siipiijor, Bohol, Camotes, Cebu, Masbate,
Leyte, Panaon, Tablas, Kalamianes, Luzon, Polillo.
Sonst: Sumatra, Java, Borneo, Cclebes, Molukkrn, Neu-
Guinea.
*702. Pythia castanca (Less.).
Pfr. Mon. Aur. p. 91. cf. Mlldff. J. Semk. 1S1K) p. 2W.
?Cebu.
703. Pythia cuminyiana Potit.
P. Z. S. 1843 p. 3. Pfr. Mon. Aur. p. «>. Uceve Comb. ic. S.-ar.
f. 12.
Mindanao.
Dies dürfte die von Hidalgo (J. de Conch. 1888 p. 4(>) als
Searabus undatus Less. aufgeführte Art sein.
704. Pythia xinnosa A. Ad.
P. Z. S. 1850 p. 151. Pfr. Mon. Aur. p. !»2. Hc»>ve ('. ic. f. 21.
Negros, Cebu, Shjuijor, Camotes, Levt<% Masbate, MariudiU]U<>,
Tablas, Kalamianes, Luzon III.
54. Gen. Anricilla Lam. (restr.).
1. Seetion Auricula s. str.
705. Auricula judae (L.).
Martens in Weber Zool. Erg. IV p. 154, t. VIII f. 0-11
Luzon, Cebu, Mindanao ote.
705a. — subsj). -ponderom Fer.
Prod. p. 102. Hid. J. de Couch. 1888 p. 55. t, VI f. 4.
Marinducjue, Tablas, Cebu.
*705b. — subsp. turrita Pfr.
Nov. Conch. 1. t, 4 f. K. «.».
Philippinen.
Digitized by Google
160
2. Scction Auricella Mlldff. (Typ. A. auricella F«'r.)
70C). Auricula tomatdliformis Petit.
P. Z. S. 1K42 p. 2T)1. Pfr. Mon. Aur. p. 136.
Negros, Tablas, Kuyo.
*707. Auricula incrassata (II. et A. Adams).
Pfr. Nov. Couch. I p. .13, t. IV f. G, 7.
Bohol.
55. Gen. Auriculastra Mart.
708. Auriculasfra sarcata (Pfr.).
Auricula saecuta Pt'r. Mon. Aur. p. 140.
Luzon, Cebu, Bohol.
709. Auriculasfra elongata (Parr.).
Küst, Aur. t. 8 f. G— K. Pfr. Mon. Aur. p. 14t).
Burias, Masbate, Marinduque, Tablas, Negros, Cebu, Mindanao»
Paragua.
710. Auriculasfra mhula (Quoy et Gaim.).
Marens in Weher Zool. Krg. IV p. 158.
Ganzer Archipel.
Von Indien bis Neuealedonien weit verbreitet, nördlich bis
China.
711. Auriculasfra t/uadrasi Mlldff.
N. Hl. 181>5 p. 118.
Masbate, Leyte, Cebu.
712. Auriculasfra pusilla (H. et A. Ad.).
Pfr. Mon. Aur. p. 142. Nov. (Wh. T p. 30, t. 10 f. 10-12.
Negros, Masbate, Mindanao.
713. Auriculasfra hachyspira Mlldff.
Melanipus hrnchyspirus N. Bl. 181*4 p. 115.
m. Gen. Cylindrotis Mlldff.
714. Cylindrotis qundrasi Mlldff.
N. Bl. I8!»5 p. 77.
Masbate, Negros, Kulion, Mindoro.
57. Gen. Tralia Gray.
715. Tralia hanleyaua (Gass.).
Mlldff. J. Senek. IH'.M) p. 251».
Cebu, Leyte, Tiimansau, Negros. Katanduanes, Tablas, Kiryo.
Sonst von Neu-Caledonien.
Digitized by Google
ir,i
58. Gen. Blanneria Shuttlew.
710. Blauneria quadrasi Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 76.
Masbate.
59. Gen. Laemodonta Nutt, (eraend.).
717. Laemodonta contra Pse.
P. Z. S. 1862 p. 242. Pfr. Mon. Pneum. Sappl. III p. 319.
Mindanao, Paragua, Kalamianes, Romblon, Marinduque,
Masbate, Guimaras etc.
Sonst: Polynesien, Neu-Caledonien.
60. Gen. Marinula King.
*718. Marinula cymbacformis Kecl.
Pfr. Mon. Aur. p. 63.
Tikao.
(iL Gen. Pedipes Adanson.
719. Pedipes jonani Montr. subsp. philippinica Mlldff.
J. Sonck. 18!>3 p. 104.
Limansaua.
02. Gen. Plecotrema H. et A. Ad.
a) Formenkrois dos P. typirum Ad.
720. Plecotrema bellum H. et A. Ad.
P. Z. S. 1854 p. 37. Pfr. Mon. Aur. p. Hü. - P. Souverbiei Montr.
J. de Coiu-h. X 1862 p. 246. - P exitfiiuin H. Ad P. Z 8. 1H67
p. 307. - P. turritum Gurr. TW. Ac. Nut. Sc. Phil. 1873 p. 2:55.
Sibuyan.
Sonst: Comoren, Mauritius, Neu-Caledonien, Viti, Paumotu
und Grambier -Inseln.
721. Plecotrema typicum H. et A. Ad.
P. Z. S. 1853 p. 120. Pfr. Mon. Aur. p. 100. Nov. Couch. I t. 5,
f. 12-14.
Mindanao, Cebu, Sibuyan, Masbate, Leyte.
Sonst: Pulo Pinang, Neu-Caledonien.
722. Plecotrema liratnm H. et A. Ad.
P. Z. S. ia^3 p. 121. Pfr. Mon. Aur. p. 101.
Katanduanes, Masbate, Mindanao.
Sonst: Australien, Neu-Caledonien.
Abl.an.ri. Bd. XXII. 11
0
Digitized by Google
162
Sykes (Proc. Mal. Soc. 1895 p. 244) will diese Form mit
tvpicum vereinigen; ich kann nach meinem Material nur sagen,
dass mir keine Uebergänge vorgekommen sind.
72M. Plecotrema decusmtum H. et A. Ad.
P. Z. S. 1*53 p. 121. Pfr. Mon. Aur. p. 102. Sykes 1. c. p. 244 f. 5.
Cebu, Masbate.
b) Formenkreis der P. imperforatum Ad.
724. Plecotrema imperforatum H. et A. Ad.
P. Z. S. 1853 p. 120. Pfr. Mon. Aur. p. 106.
725. Plecotrema exaratum H. et A. Ad.
P. Z. S. 1853 p. 122. Pfr. Mon. Aur. p. 10-1. - cf. Sykes 1. c. p. 243.
Mindanao.
725a. — subsp. unulentatum Mlldff.
Luzon.
Wenn Sykes darin Recht hat, dass P. exaratum mit striatum
Phil, zusammenfallt, sn inuss die philippinische Art, welche ich
für exaratum nehme, einen neuen Namen erhalten.
72<>. Plecotrema mmronahtm Mlldff.
N. Hl. 1801 p. 116.
Bohol.
727. Plecotrema hirsutum Garr.
Pfr. Mon. Pneum. Suppl. III p. 348.
Leyte, Limansaua, Masbate.
Sonst: Viti.
72.S. Plecotrema octanfractum Jon.
Pfr. Mon. Aur. p. 103. Nov. Conch. I, t. 5 f. 9—11 (clausa).
Mindanao, Leyte, Cebu, Masbate, Kulion, Sibuyan.
Sonst: Borneo, Andamanen, Indien, Mauritius, Seychellen.
Australien, Melanesien, Polynesien bis Hawaii.
*72H. Plecotrema äoltohnn (Petit).
.Pfr. Mon Aur. p. 109 (Oassidula).
Luzon.
G;J. Gen. (assidula Fer.
a) Formenkreis der C labio Mlldff.
7:*0. Casshlula labio Mlldff.
J. IV M G. XIV 1887 p. 282, t. 8 f. 14.
Cebu. Sitpiijor, Limansaua, Mindanao.
Digitized by Google
163
730a. — subsp. phüippinarum Hid.
J. de Couch. 1888 p. 53, t. VI f. 7.
Masbate, Tablas, Eomblon, Sibuyan, Bohol, Mindanao, Kuyo.
Auch Sulu- und Palao-Inseln.
b) Formenkreis der C. faba Mke.
731. Casjtidtda faba Mke.
2. f. Mal. 1853 p. 121 PiV. Nov. Conch. I, t. 2 f. 7, 9.
Cebu, Siquijor.
Sonst: Java, Siam.
c) Formenkreis der C. turgida Pfr.
732. Cassidula turgida Pfr.
Mon. Aur. p. 115. Nov. Couch. I, t. 12 f. 19, 20. — Cassidula
quadrasi Hid. J. de Conch. 1888 p. 51, t. VI f. 6.
Marinduque, Masbate, Cebu, Negros, Tablas, Busuanga,
Mindanao.
Cassidula quadrasi Hid. ist nichts als eine kleine Form von
turgida mit besser erhaltenen Haaren und deutlicher dreitheilig
gefurchter Spindelfalte. Auch C. multiplicata Mart. (Weber
Zool. Erg. IV p. 142) scheint mir nichts anderes zu soin, als
eine besonders grosse turgida. Pfeiffers Maasse sind 14 : 9,
Hildalgo's 12,5:8.5; ich habe ferner 14,75: 10, 15.5 : 10, 19,5 : 12
ohne sonstige Unterschiede. Martens giebt 17 bis 21 lang,
1 1 7s bis 14 breit. Danach wäre die Art bis Baugka, Singapur
und Mergui verbreitet.
733. Cassidula sulculosa Mouss.
Pfr. Man. Aur. p. 114. Martens Weber Zool. Erg. IV p. 146,
t. VIII f. 17.
Mindanao, Balabac, Bu9uanga, Tablas, Mindoro, Marinduque,
Masbate, Cebu, Alabat, Luzon II.
Sonst: Java, Celebes. Flores, Molukken.
733 a. — subsp. plieifera Mlldff.
Luzon III (Karamuan).
734. Cassidula crassiuscula Mouss.
J. de Conch. 18G9 p. 343, t. 15 f. 1. — Cassidula nucleus Gass.
Mott. Nouv. Valed. t. III f. 9. Hidalgo J. de Conch. 1888 p. 50 (an
Limax nucleus Martyn?).
Mindanao, Cebu, Marinduque, Luzon III, Alabat.
Sonst: Viti, Tonga, Neu-Caledonien.
11*
164
Unter dem Namen nucleus „Martyn" circuliren mehrere Arten,
die nicht nur unter sich verschieden sind, sondern auch von
der ursprünglichen Art abweichen. Hidalgo glaubt mit Gassics
dieselbe in der von Mousson crassiuscula genannten wieder zu
erkennen, während v. Martens (Web. Zool. Erg. IV p. 143) die
Martvn'sche Art als ähnlich der C. mustelina Desh. , vielleicht
identisch mit ihr bezeichnet. Was Pfeiffer unter, C. nuclens
verstand (Mon. Aur. p. 115), ist unklar; Martens vermuthet seine
multiplieata. Hidalgo giebt dieser „nucleus", ohne sie zu kennen,
den neuen Namen manilensis. Küster (Chemn. ed. II) bildet
als nucleus zwei ganz verschiedene Arten ab; t. 4 f. 5, G ist so
schlecht, dass man sie überhaupt nicht bestimmen kann, vielleicht
turgida Pfr. Die andere, t. 7 f. 3, 4, ist C. auris felis. Unter
diesen Umständen ist es wohl besser, den Namen nucleus ganz
fallen zu lassen, jedenfalls halte ich mich zunächst an den
Mousson'schen, bei welchem wir bestimmt wissen, welche Form
gemeint ist.
*735. Cassitlula manilensis- Hid.
.1. de Couch. 1SH8 p. 51, 5t (mimen). — C. nucleus Pfr. Mon. Aur.
]». 115 (non Martyn).
? Manila.
Wir haben hier eine Art, welche der Autor selbst nicht kennt,
und von der der Fundort Manila keineswegs feststeht. Quadros
und ich haben um Manila nur 0. sulculosa und mustelina ge-
funden.
c) Formen kreis der C. auris felis Brug.
7M. Cassidula mustelina Desh.
Pfr. Mon. Aur. p. 1 W. Mart. Weh. Zool. Erp. IV p. 141.
Lnzon, Cebu, Negros, Busuanga, Marinduque etc.
Sonst: Sumatra, Java, Borneo, Singapur, Siam, Formosa,
Aru-Inseln, Neu-Guinoa. Neu-Caledonien.
737. ('assidu/a auris felis (Brug.).
Pl'r. M.m. Aur. p. 117. Mart. Weh. Zool. Erg. IV p. 141, t. VIII
f. 12-14.
Philippinen.
Ein sicherer philippinischer Fundort ist mir nicht bekannt.
Manila nach Cuming möchte ich stark bezweifeln.
Sonst: Hinterindien, malayischer Archipel.
Digitized by Google
1G5
G4. Gen. Melampns Montf.
1. Section Molampus s. str.
738. Melampns Intens (Quoy et Gaim.).
Pfr. Mon. Aar. p. 36. Murt, Web. IV p. 163.
Cebu, Leyte, Marinduque und gewiss weiter verbreitet.
Sonst: Mauritius, Reunion, Java, Neu-Guinea, Melanesien,
Micronesien. Polynesien.
739. Melampns philippii (Küst.).
Aur. t. 7 f. 23-25. Pfr. Mon. Aur. p. 31.
Bohol, Kalamianes.
Sonst: Gesellschaftsinseln, Hawaii, Vit i.
740. Melampus singaporensis Pfr.
Mon. Aur. p. 41. Nov. Conch. I, t. 12 f. 15, 16.
Manila.
Sonst: Singapur, Amboina, Seram.
741. Melampns eaffer (Küst.).
Aur. t. 5 f. 6-8. Pfr. Mon Aur. p. 10.
Paragua, Bohol, Limansaua, Kapul. Katanduanes.
Sonst: Süd-Afrika, Madagaskar, Mariannen, Neu-Caledonien.
742. Mefampus fasriatns (Dcsji.).
Pfr. Mon. Aur. p. 38.
Ganzer Archipel.
Sonst: Durch den indischen und stillen Ocean weit ver-
breitet.
743. Mc/ampus boholensis H. et A. Ad.
Pfr. Mon. Aur. p. .'38. Mlldff. J. Senr-k. IWW p. 254. - M. variabilis
Hid. .1. de Conch. 18H8 p. 11.
Miudanao, Paragua, Bohol, Siquijor, Negros. Cebu, Limansaua,
Leyte, Luzon III.
744. Melampns cumingianns (R«'el.).
Pfr. Mon Aur. p. 27.
Negros, Marinduque.
2. Section Micromelampus MlldtV.
745. Melampns nncleolus Mart.
Pfr. Mon. Pnciun. suppl. III p. 308. Murt. Wob. Zool. Erg. IV p. 161.
t, VIII f. 21.
Digitized by Google
166
Mindanao, Busuanga, Kuyo, Bohol, Ccbu, Marinduque, Masbate,
Luzon.
Sonst: Molukken, Neu-Guinea.
740. Melampus triticeu* Phil.
Pfr. Mon. Aur. p. 36.
Kuyo, Negros.
Sonst: Neu-Caledonien, ? China.
747. Melampus cristatus Pfr.
Nov. Conch. I, t. V f. 3-5.
Sibuyan.
Auch Neu-Caledonien.
748. Melamjms brevis Gass.
Mlldff. J. Senck. 1890 p. 25«.
Cebu, Masbate, Luzon, Kuyo.
Sonst: Neu-Caledonien.
749. Melampus pulcheflus Petit.
Pfr. Mon. Aur. p. 35. Mlldff. J. D. M. G. XIV p. 281.
Cebu, Magtan, Negros, Masbate, Limansaua, Mindanao, Luzon.
Sonst: Singapur.
3. Section Signia H. et A. Ad.
750. Melampus strialus Pse.
P. Z. S. 18(il p. 244. Pfr. Mon. Pneum. suppl. III p. 311. — Melampus
tripartitus Mouss. in sched.
Mindanao, Kuyo, Busuanga, Kulion, Tablas, Negros, Bohol,
Masbate, Luzon.
Sonst: Gesellschaftsinseln.
751. Melampus granifer (Mouss.).
Pfr. Mon. Aur. p. 42.
Busuanga, Negros, Cebu, Masbate, Burias, Marinduque.
Sonst: Java, Neu-Guinea, Torres-Strasso, Mauritius.
*752. Melampus exaratus H. et A. Ad.
Pfr. Mon. Aur. p. 54. Nov. Conch. I, t. 6 f. 17—19.
Samar.
Ob junge Stücke der vorigen Art?
753. Melampus semiplicatus Pse.
P»r. Mon. Pneum. suppl. III p. 304. Mlldff. J. Seiuk. 1890 p. 257.
Mindanao, Bohol, Negros, Cebu, Masbate, Luzon.
Sonst: Hawaii.
Digitized by Google
167
4. Section Persa H. ot A. Ad.
754. Melampus custatus (Qnoy et Gaim.).
Pfr. Mon. Aur. p. 55.
Philippinen.
Sonst: Ncu-Giimca, Bismarck-Archipel, Viti, Samoa.
Fam. Truneatellidae.
65. Gen. Truncatella Bisso.
755. Truncatella valida Pfr.
Pfr. Mon. Aur. p. 184.
Ganzer Archipel.
Sonst: Im indischen und stillen Ocean weit verbreitet.
750. Truncatella vitiana Gld.
Pfr. Mon. Aur. p. 184 (conspicua).
Mindanao, Leyte, Cebu, Masbatc, Lu/.on.
Sonst: Mariannen, Viti, Neu-Caledonien.
757. Truncatella marginata Kstr.
Pfr. Mon. Aur. p. 18«.
Cebu.
Sonst: Malaeca, Borneo, Australien.
758. Truncatella quadrasi Mlldff.
J. Senck. 18«)3 p. 137, t, V f. 10.
Leyte, Sibuyan.
60. Gen. Taheitia A. Ad.
759. Taheitia albida Mlldn".
J. Senck. 185« p. 137, t. V f. 11
Leyte. Masbate.
700. Taheitia sewperi Kobelt.
Landileckelsdin. Phil. p. t. L f. 11.
Bohol, Cebu, Magtan, Masbate.
70 1. Taheitia anetoatoma Quadr. et Mild Ii'.
N. Bl. 1807 p. 31.
Mindanao, Paragua.
Digitized by Google
168
Farn. Cyclophoridae.
Subfam. Oy clophorinae.
67. Gen. Leptopoma Pfr.
1. Section Leptopoma Pfr.
a) Formenkreis des L. vifreum Less.
76*2. Leptopoma vitreum (Less.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 101. — Cvclostoma perlucida Grat. Act. Soc.
Linn. Bord. XI p. 442, t. 3 f. 13. — Cy clostoma nitidum Sow.
P. 7>. S. 1843 p. 60. - Leptopoma pellucidum var. lactea Kol.
Landd. Phil. t. 6 f. 6-8. — L. vitreum Mlldff. J. Senck. 18M0 p. '274,
18M3 p. 118.
Ganzer Archipel.
Sonst: Neu-Guinea, Bismarck- Archipel, Louisiaden, Molukken,
Celebcs, Java, Formosa.
762a. — subsp. prttinosum Mlldff.
Negros, Masbate.
763. Leptopoma puhhel/um Quadr. et MlldrT.
X. Bl. 18M4 p. UM.
Busuanga, Tangat.
764. Leptopoma euconus Mlldff.
N. Bl. 18M4 p. 120.
Koron, Kalamiancs.
765. Leptopoma concinnttm (Sow.).
Cvclostoma eonc. Sow. P. Z. S. 1843 j>. 61. — Leptoma per-
luridum Pfr., Rve., Kob. (nou Grat.), cf. Mlldff. J. Senck. 1893 P. 011
Mindanao, Siargao, Leyte, Samar, Masbate, Tablas, Marinduque,
Katanduanes.
*766. Leptopoma dubium Kob.
Landd. p. 42, t. 6 f. 13. 14.
Bohol.
767. Leptopoma pusillum Mlldff.
L. pellucidum var. pusilla Mlldff. .1. Senck. 18M0 p. 277.
Cebu, Panay, Mindanao.
768. Leptopoma intuszonatum Hid.
L. vitreum var. intuszonata liid. J. de Conch. 1888 p. M3.
Paragua.
Digitized by Googl
169
769. Leptopoma bicolor Pfr.
Mon. Pneum. p. 104.
Luzon II (Bulakan, Nueva Ecija).
770. Leptopoma achatinum Crosse.
J. de Concb. 1865 p. 221», 18*50, t. 6 f. 5. — L. distinguendum Dohm
Kob. Landd. p. 55, t. 7 f. 13, 14. — Leptopoma pulicarium vur.
Kob. Landd. Phil. p. 53, t. 7 f. 10 (non Pfr.).
Luzoii I, III, Katanduanes, Alabat.
b) Formenkreis des L. latelimbatum Pfr.
771. Leptopoma latelimbatum Pfr.
Mon. Pneum. p. 106. Chemn. Cvcl. t. 40 f. 1. 2. - L. portei Pfr.
P. Z. S. 1862 p. 116, t. 12 f. 5.
(Luzon I), Polillo.
772. Leptopoma approximativ Dohrn.
Kobelt 1. c. p. 46, t. 6 f. 27.
Luzon I, II.
c) Formenkreis des L lutcostom um (Sow.).
773. Leptopoma luteostomum (Sow.).
Cyclostoma luteostomum Sow. P. Z. S. 1843 p. 62. — Leptop.
lut. Pfr. Mon. Pneum. p. 105. Chemn. Cycl. t. 12 f. 21-23.
Guimaras, Panay.
774. Leptopoma poecifum Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 81.
Mas bäte.
775. Leptopoma quadrasi Mlldff.
.T. Senck. 1893 p. 120, t. IV f. 9.
Leyte.
776. Leptopoma boettgeri Mlldff.
Lagochilus boettgeri Mlldff. J. D. M. O. XIV p. 243, t. VII f. 1.
Cebu, Bohol.
2. Section Trocholeptopoma Mlldff. et Kob.
a) Forraenkreis des L>. macufatum (Lea).
777. Leptopoma macuhttum (Lea).
Cyclostoma marulata Lea Obs. II p. 68, t. 23 f. 87. - Lepto-
poma irnmaculatum Pfr. Mon. Pneum. p 105. Chemn. t. 3
f. 7. Kobelt 1. c. p. 19, t. 7 f. 3—5 (im Turbo immaculatus
Digitized by Google
170
Chemn.V). -Cyclostomalaeve Sow. P. Z. S. 1843 p. 43 (an Turbo
laevis Wood?).
Luzon I, II, Burias.
777 a. — subsp. amaliae Kob.
1. c. p. 45, t. 6 f. 24-2G.
Philippinen.
778. Leptopoma subatatum Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 179.
Luzon I.
779. Leptopoma varians Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 144.
Luzon II.
780. Leptopoma mathildai' Dohm.
P. Z. S. 18W2 p. 182. Pfr. Mon. Pneura. suppl. II p. 80. Kob. 1. c. p. 47,
t. 6 f. 31, 32.
Mindanao.
781. Leptopoma sericatum Pfr.
Mon. Pneum. p. 108.
Paragua. Sonst: Boraeo.
b) Formenkreis des L. helicoides (Grat.).
782. Leptopoma helicoides (Grat.).
Pfr. Mon. Pneuin. p. 110. Kobelt 1. c. p. 35, t. 5 f. 10-14, t. 7 f. 1, 2.
Von Nord-Luzon bis Mindanao, fast auf allen Inseln.
782a. — subsp. boholense Kob.
1. c. p. 48, t. fi f. 17, 18.
Bohol.
783. Leptopoma roseum Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 118.
Luzon II.
784. Leptopoma aureum Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18% p. 89.
Luzon I.
785 Leptopoma polillanum Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 119.
Polillo.
c) Formenkreis des L. fibula (Sow.).
786. Leptopoma perplexum (Sow.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 109. Kob. 1. c. p. 39, t. 5 f. 24-27.
Luzon I.
Digitized by Google
171
786 a. — subsp. mbfibula Mlldff.
Luzon I.
787. Leptopoma fibula (Sow.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 113. Kob. 1. c. p. 34. t. 5 f. 6 -9.
Luzon I.
787a. — subsp. pfeifferi Dohm.
P. Z. S. 1862 p. 182. Kob. 1. c. p. 43, t. 6 f. 15, 16.
Kamigin (bei Luzon).
787 b. — subsp. maubanense Kob.
1. c. p. 35, t. 1 f. 1, 2 („maubanense").
Luzon II, Polillo, Marinduque.
788. Leptopoma fibulinum Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1897 p. 33.
Kalamianes.
789. Leptopoma caroli Dohrn.
P. Z. S. 1862 p. 182. Kob. 1. c. p. 37, t. 5 f. 16-18.
Luzon I, Katanduanes.
790. Leptopoma acuminatum (Sow.).
Kob. 1. c. p. 36, t. 5 f. 15.
Luzon I, II, III, Alabat.
d) Formenkreis der L. pileus (Sow.).
791. Leptopoma pileoht.s Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 143.
Luzon I (Kagayan).
792. Leptopoma antonii Kob.
L. pileus var. antonii Kob. 1. c. p. 38, t. 5 f. 19-21. Mlldff. N. Bl.
1897 p. 33.
Luzon I (Kagayan).
793. Leptopoma pileus (Sow.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 114. Kob. 1. c. p. 37, t. 5 f. 22, 23, t. 7 f. 15, 16.
Luzon I (Ilocos).
e) Forinenkreis des L. goniostoma (Sow.).
794. Leptopoma goniostoma (Sow.).
Ptr. Mon. Pneum. p. 114. Kob. 1. c. p. 39, t. 5 f. 28 -32.
Mindanao.
172
-
795. Leptopoma trochus Dohm.
Kob. 1. c. p. 4ß. t. 6 f. 28 -30.
Basilan.
Semper's Fundort Maligi liegt auf dieser Insel, nicht auf
Mindanao.
79G. Leptopoma pyramis Kob.
1. c. p. 33, t. 5 f. 3-5.
Mindanao, Malauinaui bei Basilan.
*797. Leptopoma superbum Dohm.
N. Bl. 1889 p. 57.
Paragua.
f) Formenkreis des L. reguläre Pfr.
798. Leptopoma reguläre Pfr.
Mon. Pneum. p. 116. Kob. 1. c. p. 52, t. 7 f. 9.
Mindoro, Kalamianes, Mindanao.
799. Leptopoma atricapiUum (Sow.).
PlV. Mon. Pneum. p. 115. Kob. ]. c. p. 50, t. 7 f. 8.
Mindoro, Kalamianes, Paragua, Mindanao, Luzon II.
3. Section Entochilus Mlldff. et Kob.
800. Leptopoma imigne (Sow.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 111. Chcmn. t. 12. f. 19, 20.
Mindoro.
801. Leptopoma panagense (Sow.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 108. Cheinn. t. 10, f. 28, 29.
Samar, Panay.
Auf Samar wieder aufgefunden, auf Panay bisher nicht.
802. Leptopoma cuticulare Mlldff.
N. Bl. 188S p. 75.
Luzon II.
68. Gen. Lagochilus Blfd.
1. Section Lagochilus s. str.
a) Formenkreis des L. gründe Mlldff.
803. Lagochilus grämte Mlldff.
N: Bl. 1890 p. 207. J. Senck. 1893 p. 116, t. IV f. 7.
Leyte.
Digitized by Google
173
804. Lagochilns tnrbinatum (Pfr.).
Cyclostoma helicoides Sow. P. Z. S. 1843 p. 65. — Cyclophorus
turbinatus Pfr. Mon. Pneum. p. 75.
Bohol.
804 a. — subsp. nmbilicatnm Kob.
Cycloph. umbilieatus Kob. 1. c. p. 26, t. 4 f. 22, 23. - Lago-
chilns umbilicare Kob. et MUdff. N. Bl. 1897 p. 85 (err. typ.).
Bohol.
805. Lagochilns enryomphalum Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 79.
Samar.
806. Lagochilns cilialnm (Sow.).
Cyclostoma eil. Sow. P. Z. S. 1843 p. 65. Chemn. t. 20 f. 26, 27. —
Leptopoma eil. Pfr. Mon. Pneum. p. 112.
Luzon III, Katanduanes.
807. Lagochilns stephanophorum Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 143.
Luzon III (Karamuan).
808. Lagochilns bifimbriatnm Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 209.
Mindanao.
809. Lagochilns simile Smith. *
Ann. Mag. Nat, Hist, (6. ser.l XI 1893 p. 352, t. 18 f. 14-16.
Balabao, Paragua.
b) • Formonkrois der L. parvnm (Sow.).
810. Lagochilns emphalotropis Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 297
Luzon II.
811. Lagochilns ixtrvnm (Sow.).
Cyclostoma parvnm Sow. P. Z. S. 1843 p. 66. Chemn. t. 13 f. 15, 16.
Panay, Cebu, Leyte.
812. Lagochilns iigrinnlnm Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 50.
Siquijor.
813. Lagochilns solidnlum Mlldff.
N Bl. 1894 p. 118.
Bohol, Panglao.
Digitized by Google
174
814. Lagochilus scalare Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 80.
Mindanao.
815. Lagochilus polytrojns Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 81.
Mindanao.
816. Lagochilus cagayanicum Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 80.
Luzon I.
817. Lagochilus balabacense Smith.
P. Z. S. 1895 p. 121, t. IV f. 9. — Cyclophorus triliratus v»r.
quadrifilosus Hid. J. de Couch. 1888 p. 83 (non Bens.).
Balabac.
c) Formenkreis des L,. guimarasense (Sow.).
818. Lagochilus stenomphalum Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 2(K
Luzon I.
819. Lagochilus qttadrasi Mlldff.
J. D. M. G. XIV 1887 p. 298.
Luzon JI.
820. Lagochilus guimarasense (Sow.).
Cyclostoma guim. Sow. Cheran. t 12 f. 8, 9. — Leptopoma guim.
Pl'r. Z. f. Mal. 1817 p. 109. — Cyclophorus guiin. Pfr. Man.
Pueum. p. 75.
Guimaras, Panay.
820a. — subsp. ßolidum Mlldff.
Tablas, Sibuyan.
In dorn Katalog N. Bl. 1897 p. 83 sind durch einen Schreib-
fehler von Tablas und Sibuyan zwei Varietäten aufgeführt,
nämlich solida und solidula; letztere ist zu streichen.
820b. subsp. romhlonense Hid.
Cyclophorus romblonensis Hid. J. de Conch. 1888 p. 83. -
Lagoch. r. Mlldff. X. Bl. 1897 p. 34.
Romblon.
820c. — subsp. tumidulum Quadr. et Mlldff.
X Bl. 1895 p. 79.
Negros, Masbatc.
Digitized by Google
175
820d. — subsp. trans'dans Mlldff.
Cyclophorus philippinarum var. transitans Mlldff. J. Sende.
1890 p. 272.
Cebu.
2. Section Japonia Gld.
821. Lagochilus subcarinatum Mlldff.
J. D. M. G. XIV 1887 p. 243, t. VU f. 2.
Cebu.
822. Lagochilus mucronatum Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 76.
Luzon II.
823. Lagochilus- concolor Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 117, t. IV f. 8.
Leyte, Liraansaua.
824. Lagochilus gradatum Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 118.
Busuanga, Kulion, Koron, Tablas.
69. Gen. Ditropis Blanfd.
825. Ditropis cebaaiia Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 270, t. IX f. 8.
Cebu.
826. Ditropis decollata Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 109, t. IV f. 4.
Leyte, Bohol.
827. Ditropis conulina Mlldff.
J. Senck. 1K93 p. 110, t. IV f. 5.
Leyte.
828. Ditropis p/p-anüdata Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 110, t. IV f. 6.
Cebu.
829. Ditropis (p-aduta Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 89.
Bohol.
830. Ditropis quadrasi Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 207.
Mindanao.
831. Ditropis pusilla Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 78.
Masbatc.
Digitized by Google
176
832. Ditropis corniculum Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 111.
Leyte.
833. Ditropis adesmospira Mlldff.
N. Bl. 1805 P. 141.
Luzon III (Karamuan).
834. Ditropis mira Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 50.
Siquijor.
70. Gen. Cyclophorus Montf.
1. Section Litostylus Kob. et Mlldff.
835. Cyclophorus quadrasi Hid.
J. de Couch. 1888 p. 70, t, IV f. 4.
Paragua.
836. Cyclophorus plateni Dohm.
N Bl. 1889 p. 55.
Paragua.
837. Cyclophorus smühi Hid.
.7. de Oonch. 1888 p. 70, t. IV f. 4.
Busuanga.
837 a. — subsp. crassus Mlldff.
Koron, Tangat.
Die voranstehenden Arten stehen in unserm Katalog (N. Bl.
18'J7 p. 107, 108) in der Sektion Glossostylus, C. plateni wurde
übersehen. Wir wurden dazu durch die Achnlichkeit in der
(Testalt mit C. woodianus verführt, doch zeigt die Spindel nicht
die geringste Tendenz zur Verbreiterung, erinnert vielmehr ent-
schieden an die von C. annamiticus, mit dem auch sonst Analogie
vorhanden ist.
2. Section Glossostylus Mlldff.
a) Formenkreis des C, woodianus (Lea).
838. Cyclophorus woodianus (Lea).
Cyclostoma Wood ia na Lea Trans. Am. Phil. Soc. VII p. 405,
t. 12 f. 19. — Cyclostoma lu/.onicum Sow. P. Z. S. 1842 p. 80. —
Cyclophorus Wood. Pfr. Mnn. Pneum. p. 88. Kob. 1. c. p. 20,
t. IV f. 1-3.
Luzon I, IT.
Digitized by Google
177
838a. — subsp. artn/atensis Kob.
1. c. v. 21, t. IV f. 5.
Luzon II (Aravat).
&38b. - subsp. pallens Mlldff.
Kob. 1. c. t. IV. f. 4.
Luzon I (Iloeos).
838c. — subsp. ambidmkensis Kob.
1. c. t. IV f. «i-H.
Luzon I (Isabela).
838d. — subsp. intercedens Kob.
1. c. p. 22, t. -1 f. V»-ll.
Luzon TT (Tayabas).
838 e. — subsp. depressus Mlldff.
Luzon III (Kamarines).
838 f. — subsp. insular h Mlldff.
Polillo.
838g. — subsp. expftnsilabris Mlldff.
Masbate.
*839. Cyclophorus canaliferus (Sow.).
TJebor diese Art herrscht in der Literatur grosse Verworren-
heit. Sowerby scheint 2 Arten unter seinem Namen zu be-
greifen; die eine, anscheinend grade den Typ., hat Pfeiffer als
appendiculatus neubenannt, die andre höher gewundene, welche
Pfeiffer als canaliferus im Ohemn. t. 5 f. 14 — 16 (sehr sehlecht!)
abbildet, fällt vielleicht mit batanicus Quadr. et Mlldff. zusammen.
Dazu kommt die in den Sammlungen meistens als canaliferus
vertretene Form von Mindoro. ein appendiculatus mit schwächerer
Nabelplatte und weniger deutlichem Nahtcanal, die ich jetzt zu
appendiculatus stelle. Von den Fundorten ist der Cuming'sehe,
Tayabas, sicher falsch: dort kommt C. woodianus intercedens
vor und das Auftreten einer andern Rasse derselben Gruppe
daselbst ist ganz ausgeschlossen, da die Provinz gut durchforscht
ist. Auch die Angabe Burias bei Kobelt (nach Semper) möchte
ich stark bezweifeln; dagegen führt uns der Fundort: Insel
(nicht Provinz) Kalayan, eine der Babuyanes, nahe den Batanes,
auf C. batanicus et M., und Kobelt's Abbildung, t. 4 f. 12,
bezieht sich wahrscheinlich auf ein Exemplar von dieser Tnsel.
Abhan.ll. Bd XXII. 12
Digitized by Google
178
Hiernach könnte man den Namen eanaliferus ganz fallen lassen
und die Synonyinie würde lauten:
C. appendieulatus Pfr. eanaliferus Sow. (ex parte ,
C. batanicus Quadr. et Mlldtf'. — canaliferns Sow. (ex parte.,
Pfr.. autt.
Ks wäre aber auch möglich, dass noeb eine dritte Form
existirt, welche den echten eanaliferus darstellt, und da diese
Frage nur durch Mriginalexemplare zu entscheiden ist , so lasse
ich den Namen einstweilen als den einer unsicheren Art stehen.
840. Cijdnphorus uppt wlicuhttus Pfr.
Mon. J^ieum. p. 5H>. Cheni. t 45 f. 7, H.
Marindu<pie (schwerlich Luzon oder Masbate:.
84()a. — subsp. brarhf/glossus Mlldtr*.
Tablas.
840b. — subsp. recidims Mlldff.
Mindoro.
841. Cyclophorus batanicus Quadr. et Mlldfl'.
N Hl. I*.>4 p. 117.
Ratan, Kalayan.
b) Formenkreis des C. nitidus (Sow.).
842. Ct/clophorus picturatus Pfr.
Mon. Pneum. p. Iii. Chem. t. 45 f. 13. 14.
Mindanao, Kamigin, Sarangani.
84il Cyclophorus vulidus (Sow.).
Cyclostoma valhlum Sow. P '/.. S. 1842 p. 82. Cyclophorus
valhlus Pfr. Mon Pneum. p 77. - Hoheit I. c. p. 14,'t. 1 f. 1-4.
t. II f. i>, lO. Hi<l. .1. .1.. Couch. IKK* p. Hl. - MU.ltV. .7. Senek.
18! »3 p. 112.
Mindanao. Leyte, Samar.
843a. — subsp. elecatus Mlldft'.
J. Senck. is;t:i p. it:i.
1 jevte.
«-'
S41ib. — subsp. linyniferns Sow.
Cyclostoma 1 i n i; u i f e ru m Sow. P. Z. S. 1812 p. 31. — Cyclophorus
Ilnguif. l»fr. Mon. Pneum. p. 78. — Höh. 1. c. t. II f. 1-3. --
of. MIl.UV. .1. Sonck. Ihm:; p, 112.
Jiohol. Samar.
Digitized by Google
17«)
844. Cydophorus prietoi Hid.
J. de Couch, 1888 P. 71, t. IV f. 6.
Katanduanes.
S44a. — subsp. stenochaeta Mlldff.
Luzon III (Karamuan).
845. Cydophorns mratod** Mlldff.
X. Bl. 189Ö p. 142.
Luzon III.
c) Formenkreis des C. tigrinus (Sow.).
84(>. Cydophonis leucostoma Pfr.
Mon. Pneum. p. 73. Chemn. t. 18 f. 14-1«. HM. J. de Cond». 1HHH
p. ««. Mlldtl". .1. Senck. 1*« p. 114. - Cvcloph. tigrinus var.
Koh. 1. c. t. II f. «.
Mindanao, Siargao, Panaon, Leyte, Rohöl.
847. Cydophonis cruenfus Mart.
Aun. Mn«. X. II. XVI 18Ü5 p. 429. Pfr. Mon. Pneum. suppl. III p. 10«.
Samar.
848. Cydophonis darayanims Hid.
J. de Cond..' 1888 p. «8, t. IV f. 2.
Luzon II, III.
848a. — su Im p. f//V/as Mlldff. *.
Luzon IIT (Nord-Kamarines).
848b. — subsp. platyomphalus Mlldff.
Polillo.
841*. Cydophonis tutarum Mlldff.
X. Bl. 1H95 p. 78.
Luzon II.
*850. Cydophitrus barandae Hid.
J. de Couch. 1887 p. :«». t. II f. 1.
Luzon II (Bataan).
851. Cydophorus tigrhvtx (Sow.).
Cvelostoma tigritiuui Sow. P. Z. S. 1H43 p. 30. — Cvcloph.
tigr. Pfr. Mon. Pneum. p. 72. Roheit 1. c. p. 1«, t. III f. 21 -23.
Panay. Guimaras, Negros. (Nirht Luzon, Leyte, Samar?
Siuuijor!)
851 a. - subsp. wasbatiais Mlldff.
Masbate.
12*
Digitized by Google
180
851 b. — subsp. lohnt (.trat.
<\m|. Nouv. p 5f>, t. 3 f. iL - Cycl. tigr. var. ß Hid. J. de Couch.
1HK8 p. Im.
Marindmpie.
85 tc. - subsp. actitecarinatus Mlldff.
Cycl. tigr. var. y Hid. J. d»? Conch. 1HSS p. 07.
Tablas.
852. Cf/rlophorus teltfer Mlldff.
N. Bl. lHss» P. 107.
Luzon II (Tayabas).
853. Ct/rlnjihonis bent/uvünsis Hid.
J. de Couch. 188* p. <J0. t. IV f. 3.
Luzon T.
853a. — subsp. sericeus Mlldff.
Luzon II.
*854. Cyehphorus thersifes Shutilew.
Pi'r. Mon. Pntmni. suppl. I p. 20.
Philippinen.
d) Formt* n kreis der C. lingulatus Sow.
855. Cyrlophorus linyulutu« (Sow.).
Cyclostomn lingwlatum Sow. P. Z. S. 1843 p. CA. - Cycloph.
ling. Vi\: Mon. Fn<*mn. p. 7'.». Kob. 1. c. p. Ii», t. 3 f. 17-20, 10-12.
Bohol, Sicpiijor, (Vbu.
S55ii. — subsp. deprvssua Mlldff.
J. Seiirk. 1H!»3 p. 115.
Cebu.
8,551). — subsp. semptri Kob.
1. «•. p. 25, t. 2 f. 11, 15-
Cebu.
856. Ctplophorus serkhius (Juadr. et Mlldff.
N. Bl. 1«»4 p. 117.
ßusuanga, Tangat.
857. Cfp-Inphoma corovotsis Mlldff.
N. Hl. lKSio p. 78.
Koron.
858. (_)/< lojthoi us palau a nrn*i.< E. 8m.
Leptoponia palaw. Ann. Mag. N. H. <> s. XI 1893 p. 3">2, t. XVIII
f. 20, 21.
Paragua. Balabac.
Digitized by Google
181
851*. Ojvlophonts alabaU-nsh Kob.
1. c. P. 18, t, :$ f. 14-1«.
Luzon II, III, Alabat, Katanduancs. Polillo.
859a. — snbsp. alticola Mlldff.
Luzon II.
85'Jb. — subsp. shiulabrix Mlldff.
Luzon III (Kamarinos).
860. Cychphonis pterocifrlus Mlldff.
N. Bl. 1H'X> p. 142.
Luzon III (Karamuan).
861. öjchrphonts edopoma Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 88.
Saraar.
862. Cyclophorus bnstoi Hid.
./. de Couch. 1888 p. 78. t, V f. 4.
Mindanao.
863. Ct/cfophorus aaitimari/iiftttts iSow.i.
Cvclofitoina acut im. Suv, 1*. Z. S. 1S12 p. HO. Leptopoma
acut ituargimitu in PiV. Mon. Purum, p. 110. — (vclopli. aiuthn
Kob. 1. • p. 17, t. :? f. 1-«».
Samar, Leyte, Siargao, Mindanao.
3. Section Eucyelophorus Mlldff.
*864. Cf/rhphorus ibtjnh'mis Ptr.
Mon. Pnoum. p. «1. Chemn. t. 45 f. II». 2'i.
Ibyat (ßatanos).
Scheint zur Gruppe des chinesischen C. punetatus und tbrmo-
sensis New zu gehören.
4. Section Orico phor us Kob. et Mlldff.
865. Cyclophorus fernandezi Hid.
J. de Concli. 1888 p. 72, t. IV f. (5.
Mindoro.
865a. -- subsp. pictus Mlldff.
Mindoro.
865b. — subsp. pharnspitH* Mlldff.
Mindoro?. Lübau?
Digitized by Google
182
S<>6. Cyclophorus renwi Hitl.
J. de Conen. 188S ,>. 82. t. V f. 3. — Cyclo phorus zebra PiY., live,
(ex parte, non Grat V
Tablas, Lübau.
807. Cyclophorus philippinarum <Sow.).
Cyclostoma phil. Sow. P. Z. S. 1842 p. 83, Thes. f. 207 (non 205,
206). — Cyclophorus zebra Ptr. (ex parte, non (»rat.). Kob. I. o.
t, 4 f. 18, 1«>. - Cycloph. phil. Hid. .1. de Couch. 1888 p. 7<».
Luzon, Marindu<|tie.
8Ö7a. — subsp. ohtectus M lkl ff.
Luzon I (Ilocos).
8(57 b. — subsp. crassnliix Mlldff.
Luzon II (Sambales).
8<>8. Cyclophorus soiverbyt Hid.
«I. de C'onch. 18SS p. 8i». — Cyclostoma phi i i ]• p i nur um Sow. ox
parte, non tvp. — Cvelophorus phil. PlV. Mon. Pneuin. p. 75. Kob.
1. c. p. 27, t* 4 f. 24," 25.
Luzon IT, III, Marindu(|ue, Masbato, Burias, Tablas, Liman-
saua, Panaod, Bohol.
8158a. — subsp. solutus Mlldff.
.1. Son. k. 18<K> p. 272.
Cebu, Leyte, Siqiiijor. Kalamianes, Paragua, Balabac.
*StliJ. Cyclophorus trochlfortnis Kob.
1. o. p. 25, t. 4 f. 20. 21.
Bohol.
Subtam. Oyclotinae.
71. (Jon. Platyrhaphe Mlldff.
a) Formen kreis der P. pusilla (Sow.).
870. Platyrhaphe pusilla (Sow.).
Cyclostoma pusillum Sow. P. Z. S. 1843 p. 5!l — Cyclotus pus.
I'l'r. Mon. Pneum. p. 34. Kob. 1. c. p. 1», t. 2 f. 16, 17.
Luzon I, II, III. Marinduque, Cebu, Negros, Bohol.
870a. -- subsp. nana Xev.
.1. As So.«. Pen-. L. 18S1 p. 143.
Cebu, Li'Vte.
871. Platyrhaphe latecostata Kob.
Cyclo tu* latecos latus Kob. 1. »\ p. 8. t. 1 f. t».
Mindanao, Crhu.
Digitized by Google
183
S72. Phfi/rhaplu- hiteplicatd Mlldff.
Cyclotus latepliratus MIMft". X. Bl. IHM j» 13. Cycl. late-
costatus Hid. J. de Couch. 1SS8 p. 58 (ex parte, non Koh.).
Tablas.
*73. Phift/rhnpJw anocampta Mlldff.
Cyclot, aiioc. N. Bl. 18MÖ p. 82.
Samar.
874. Platijrhiphe sordida (Pfr.).
Cyclotus sord. Pfr. Mou. Pneutn. suppl. I p. 22. Hidalgo .1. de Conch.
1888 p. 5«t. Keeve Conch. ie. Cyclotus f. 52.
Paragua. Kalamianes, Mindoro.
Pfeifler gab als Vaterland dieser Art erst China, dann Coehin-
ehirm an. Hidalgo glaubt dieselbe in einer zuerst von Quadras
auf Paragua gesammelten Platyrhaphe wiederzuerkennen und ich
rauss ihm darin beistimmen, dass die allerdings sehr kurze
Diagnose und Reevcs Figur, welche auch Pfr. für seine Art
citirt, recht gut zu derselben passen. Die festländischen Fund-
orte werden dadurch in höchstem (Trade zweifelhaft.
*S75. Plulyvhaphc Malavis (Pfr.).
Cyclotus sralaris Pt'r. Mou. Pueuin. p. 35. Cheuin. t. II f. '18. 31».
Philippinen.
Unter meinem sehr grossen Platyrhaphe-Material finde ich
keine Form, die auf Pfeiffer'* Beschreibung und Abbildung ganz
passt. Allenfalls Hesse sich an PI. gradata m. denken, dann
miisste aber das Pfeiffer sche Original ein junges »Stück gewesen
sein, da er den Mundsaum simplex, vix expansiusculum nennt,
während der von gradata deutlich doppelt und ziemlich breit
ausgebogen ist. Vielleicht lag dem Autor ein abnormes Stück
von PI. pusilla vor.
87<>. Plalyrhaphe substriafa (Sow.).
Cyclostowa suhstr. Sow P. Z S. IS 13 p. <il. Cliciiin. t, 7 f. 18— Ä». —
Cyclotus suhstr. Pt'r. Mou. Pncuni. p. 37.
Si<{uijor.
877. Platyrhitphe roptoloma Mild ff.
' N. Bl mm p. 17*.
Luzon I.
878. Platyrltaphe anthopoma Mild ff.
N. Bl. 18<>5 p. 81.
Luzon Tl.
Digitized by Google
184
b) F«»r menkreis der PI. munonata (Sow.).
8711. Platjrhaphe macronata (Sow.).
(.' yclostoma in ucronat um Sow. P. Z. S. 1*13 p. «3. Chetnn. t. 7
f. 11 — 13. — Cyclotus mucr. Pfr. Mon. Pneum. p. 37.
Luzon I, II.
870a. — subsp. plut ifcltihis Mlldft'.
Luzon II.
880. Plahjrhaphe eunjstomu Mlldft".
Cyclotus cur. Mlluff. X. Bl. 18H4 p. 11«.
Luzon II.
881. Platf/rhaphe mammillata Quadr. et Mlldft".
Cyclo tu s mam. X. Bl. 1«« p. ITH.
Luzon I.
882. Platijrhaphe qnadrusi (Hid.)-
Cyclotus (|ua<lrusi Hid. in scheil.
Katanduanes.
c) Formen kreis der PL i i pansiluhris Quadr. et Mlldft'.
883. Platijrhaphe r.i pantilabr'w Mlldff.
X. Bl. 1SÜ7 p. 37.
Busuanga, Tangat.
d) Formenkreis der PI. plcbcja (Sow.).
884. Platijrhaphe plcbcja (Sow.).
('yclostoma plebejum Sow. P. Z. S. 1843 p. «0. Chemn. t. 7
f. 14, 15. — Cyclotus pleb. Pfr. Mon. Pn-juin. p. 3!».
Luzon II, III, Katanduanes, Polillo.
884a. — subsp. (jlobulus Mlldft*.
Luzon II, Marinduque.
72. Gen. C.vclotus Guild. (restr.).
1. Seetion Pscu doc yelophorus MlldlF.
8Hr>. Cyclotus cyclophoroides Mlldff.
J. Senck. 1890 p. •_>«<>, t. X f. 7.
Cebti.
88<i. Cyclotus kytensis Mlldtl".
X. Bl. 1WK) p. -Ji»;. J. Scnck. 181»3 p. 10«, t. IV f. 3.
Leyte.
Digitized by Google
185
2. Section Eucyelotus Mlldff.
«87. C</chttu$ mindoricus Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18% p. 88.
Mindoro.
888. Ci/dotus sulcatn« Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 268, t. IX f. (».
Cebu.
HS9. Ctfchhts raroli Kob.
Lamld. Phil. p. 8. t. I f. 8. Mlldff. J. Senck. 1893 p. 1<>7.
Mindanao, Bohol, Siquijor, Cebu, Negros, Loytc, Luzon III,
Katanduanes.
889 a. — subsp. subauriculatus Mlldff.
.T. Senck. 181« p. 1()8.
Leyte, Samar, Mindanao.
881* b. — snbsp. samalrnsis Mlldff.
Insel Samal bei Mindanao.
S!>U. O/clotus mtrifitlatuM Kol).
I. «•. p. t l f.
Mindanao.
890a. — subsp. dcfle.rtts Mlldff.
J. Scuck. IHM p. 108.
Leyte, Samar.
891. Cijchttis variegatns (Swains.)
l'fr. Mon. Pijcnm. p. 39. Kob. I. c. p. 5. t. I t*. 5.
Mindanao und Küsteninseln, Basilan, Paimy, Guimaras, (Sulu-
Inseln).
891a. — subsp. palatvanicu.* Smith.
P. Z. S. 1895 p. 124, t. IV f. 14.
Paragua.
8911». -- subsp. euzonns Dohm.
N. Bl. 188!» p. 54. Smith Ann. MuK. N. H. XI 189! I p. 263, t. XVIII
f. 17-19.
Paragua.
Iii. Gen. Opisthoporus Bens.
892. Opisthoporus quadrasi Crosse.
J. de Conch. 1888 p. 59, t, V f. C>. Dohm X. Bl. 188!» p. 55.
Balabae, Paragua, Kalamianes.
Digitized by Google
180
Farn. Pupinidae.
74. Gen. Coptochilus Gld.
893. Coptochilus- altum (Sow.).
CycloHtoma altum Sow. P. Z. S. 1842 p. St, Chem«. t. 15 f. 12-14. —
Megalomastoma altum Pfr. Mon. Pneum. p. 132. — Copto-
cheilus altus Kob. 1. o. p. 5t*.
Negros.
893 a. — subsp. protractum Mlldff.
Sibuyan, Roinblou. Tablas, Mindon». Hin
894. Coptochilus quadrasi (Hid.).
Megaloinastonia quadrasi Hill. .1. de (Vmeli. IHK!» p. '$05. t. XV f. 5.
Busuanga.
894 a. — subsp. rhodovhihus Mlldff.
Koron.
75. Gen. Pupinella Gray.
895. Pupinella pupiniformis (Sow.).
Cyclostoina pupiuiforma Sow. P. Z. S. p. Hl. — Pupiu-
sowerbyi Pt'r. Cliemn. t. 27 f. 7. H. — Pupinella pupinit*. Plr.
Mon. Pneum. p. 13t>. Kob. I. e. p. CO. t, 7 f. 17.
Luzon I (Nonlwest-Kagavan).
8! »5a. subsp. pallidohtbris Mlldff.
Hob. 1. c. f. is.
Luzon I.
895 b. - subsp. gracilis Mlldff.
Luzon T.
895 c. subsp. contmtta Mlldff.
Luzon I.
89(1. Pupinella quadrasi Mlldff.
X. Bl. 18!»3 p. 17t».
Luzon I.
*S97. Pupinella mindorvnsis 'Ad. et Rvo.
Pupina miml. A.l. et Rve. Voy. Saniarang p. 57. t. 14 f. 2. Ptr
Mon. Pneum. p. 141.
Mindoro.
Nach der Abbilduno; meiner P. »juadrasi recht ähnlieh. Auf
Mindoro ist keine Pupinella wieder aufgefunden worden. Sollten
die Arten identisch und die Fundortsangabe Mindoro irrig sein,
so würde mein Name stehen bleiben können.
Digitized by Google
187
7u\ Gen. Pupina Vign.
1. Section Pupina s. str.
898. Pupina quadrasi Mild ff.
N. BI. 1*<M p. 127.
Luban.
899. Pupina uracilis Mild ff.
.1 D. M. G. XIV 1887 p. 245, t. VII f. 3.
Cebu.
2. Section Tylotoechus Kob. et Mlldff.
900. Pnpimt otlonis Dohm.
1\ Z. S. imj p. 183. PlV. M.»u. I'ncum. suppl. 11 p. IM. KoMt 1. c.
j). VA, t. 7 f. IU.
Mindanao, Basilan.
901. Pupina josejihi Mlldff.
N. BI. IH'M p. 125.
Balabae.
Nach Smith. P. Z. S. 1JS95 p. 124, kommt Pupina <mhU\
Aust. (Nord-Borneo) auch auf Balabae und Paragua vor. Danach
würde P. josephi mit liosei zusammenfallen, doch niuss ich mir
die Entscheidung vorbehalten, bis ich die Borneo-Art verglichen
haben werde.
902. Pupina sprciabilis (^uadr. et Mlldff.
X. BI. 1«M p. 125.
Busuanga.
003. Pupina huptiostoma <Juadr. et Mlldff.
N. BI. 18iM p. 12<i.
Tablas, Romblon, Sibuyan.
5K)4. Pupina biranaliculafa Sow.
I\Z. S. IHM p. 10:i. l'lr. M..n. Pn.-um. p. 113. Clii-mn. t. 27 1. 11». 20.
Cebu.
904a. — subsp. gnimarascnsis Nev.
.J. As S<k-. Bong. 1.. 1HS1 p. 1 18.
Guimaras. Panav, Tablas. Sibuyan, Negros, Masbatc. Buhol.
90"). Pupina calamianica (^uadr. et Mlldff.
X. BI. 1894 p. 125.
Busuanga.
Digitized by Google
188
906. Papina striateüa Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1804 p. 12«.
Mindoro, Hin.
907. Pupina nana Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 201). J. Senck. 1893 p. 131, t. V f. 8.
Lcyte, Bohol.
77. Gen. Hargravesia H. Ad.
908. Hargravvsia philippinica Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 51.
Siquijor.
909. Hargravesia luzonica Mlldff.
N. Bl. 1897 p. 39.
Luzon II.
78. Gen. Moulinsia Grat.
910. Moulinsia gramlis (Gray).
Pupina grau. Iis Gray Ann. Mal. Hist. 1H40 p. 77. — Regist. una
grantln Pfr. Mon. Pncum. p. 115. Pupina nune/.ii Sow. P. Z. S.
1841 p. 101. Chemn. t, 27 f. 1— K.
Mindanao, Dinagat, Loyte, Samar, Luzon III, Katanduanes,
(Siquijor).
911. Moulinsia pelltu-ida (Sow.).
Pupina pellueidn Sow. P. rA. S. 1K41 p. Ktt. C'hwnti. t. 27 f. 17, IS. -
Kegist. pell. Ptr. Mon. Pneum. p. 14«.
(Vbu, Negros, Luzon II, Mindanao.
911a. — subsp. compfanata Mlldff.
Polillo.
911b. — subsp. nana Mlldff.
Bohol.
912. Moulinsia strepta.iis Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 127.
Luzon II.
913. Moulinsia semperi Mlldff.
N. Bl. 18i»7 p. 40.
Luzon I.
914. Moulinsia semiscissa Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 128.
Marinduque.
Digitize
189
915. Moulinsia ptroMitjua Q.iiadr. et Mlldff.
X Bl. 1KH4 p. 12K.
Marindu<|ue.
91 fi. Moulinsia qnadrasi Mlldff.
X Bl. i». 1HO.
Luzon I.
917. Moulinsia crigna (Sow.).
PupinH cxigiiH Sow. P. Z. S. IkU p. UÖ. Chemn. t. 30 f. 38. -
Registoma exigutim Pfr. Mon. Piioinn. p. 147.
Negros, *?Cebu.
918. Moulinsia pere.ngua Quadr. ot Mlldff.
N. Bl. 18!»4 p. 127
Tablas.
919. Moulinsia disrimüis Mlldff.
N. Bl. 18«>7 p. 40.
Luzon I.
920. Moulinsia sitnilis (Sow.).
Pupiiia siinilis Sow. P. Z. S. 1811 p. 102. Chemn. t. 27 f. 13, 14. -
Registoma simile Pfr. Mon. Pn^um. p. 140.
Luzon II.
921. Moulinsia fusca (Gray).
Pupina fusra Gray Ann. N Hist. VI 1840 p. 77. Pupina
vitrea Sow. P Z. S. 1841 p. 102. Chemn. t. 27 f. 1»— 12. - Re-
gistoma fuscum Pfr. Mon. Pncuni. p. 147.
Luzon III, Cebu, Bohol.
921 a. — subsp. ventrosula Mlldff.
Leytc, Mindanao.
921b. — subsp. inclhiata Mlldff.
Luzon II, III.
79. Gon. Porocallia Mlldff.
922. Poroiallia ambiguu (0. Semp.).
Registoma ambigunm O. Semp. .1. de Conoli. 1805 p. 4O0, t. 12 f. !>.
Kobelt 1. c. i». 0<i, t. 7 f. 20, 21.
Luzon I.
923. Porocallia nricrostoma Kob.
Callia niicrrostoma Kol». I. <\ p. <U, t. 7 f. 12. — Porocallia micr.
Mlldff. J. Senck. IH'Xi p. 134.
Mindanao. Livytc, ßnhol. Luzon T-I1T, Katanduanes.
Digitized by Google
100
024. Porocallia canalifera Quadr. et Mlldtf.
X. Bl. 1«05 p. «3.
Katanduanes.
8(). Gen. CalHa Gray.
025. Call in lubrien (Sow.).
Pupiiin lubrica S.w. P. Z. S. 1K11 p 102. — Callia lubrica Pfr.
M«.n. Pncuiu. p. 148. Chemn. t. 27 f. 30—33.
Luzon, Katanduanes, Marinduque, Masbate, Cebu, Negros,
Guimaras, .Panay, Tahlas. Sibuyan, Si^nijor.
Scheint auf Samar, Lovte, Mindanao, den Kalamianes und
Paragua zu fohlen.
Fam. Alycaeidae.
Hl. Gen. Alycaeus Gray.
Section Chamal j'eaeus Kob. et Mlldtf.
02G. Alycaeu« curoli O. Semp.
.1. <le Conch. 1««1 p. 14«. PtV. Mon. Pnetiin. nuppl. II p. 40. Kob
1. <•. p. 11, t. 1 f. 15.
Luzon 1.
027. Alycaeus quadrasi Mlldtf.
x. bi. i«or> p. m.
Luzon I.
028. Alycaeus cyphoyynts Quadr. et Mlldtf.
X Bl. 1805 p 144.
Luzon III (Karainuan), Katanduanes.
020. Alycaeus lomotrcma Mlldtf.
.1. D. M G. XIV 18K7 p. 208.
Luzon Tl.
Fam. Diplommatinidae.
<s2. Gen. Helicomarpha Mlldtf.
0.10. HcUcomorpha dvpressu Mlldtf.
.1. Senek. IS5K1 p. 1-J3, t. IV f. 12.
Le\t»\ Katanduanes. Siquijor.
930a. --- subsp. manopleiiris MlldtF.
Luzon III.
930b. — subsp. laticosta Mlldff.
Tablas.
931. Helicomorpha turricula Mlldft'.
J. Scnck. 1*H) i». 280, t. IX t'. 0.
Cetm.
931a. subsp. globusala Mlldft'.
x in. imu p. n.y
Siqiiijor.
932. Helicomorpha appendicuhita Mlldft'.
.T. Senck. ihus ,,. 122, t. IV f. u.
Leyte.
933. Helicomorpha linguifera Quadr. <»t Mlldft'.
X. Bl. ltf*; ,». 1K).
Bohol.
934. Jfelicomorpha piluhi Quadr. et Mlldft'.
X. Hl. mW, p. W.
Bohol.
935. Helicomorpha quadrasi Mlldft'.
.). Snick. 1ÄW p. 121, t, IV f. 10.
Leyte.
1)3» i. Helicomorpha conella Mlldft'.
X Bl. 181)1 p. 120.
»iuimaras, Negros.
937. Helicomorpha costahta Quadr. et Mlldff.
X Hl. 18«>4 p. 120.
Busuauga.
93<S. Hcliatmorpha yhJmlus Quadr. et Mlldft'.
X. Hl. I8!«r> p h4.
Busuanga.
S3. Gen. Arlnia Ad.
1. Seetion Arinia s. str.
939. Mrm/a minor <So\v.).
Cyclostomii minus Sow. P. Z. S. 1843 p. 05. Chtmin. t, 17 f. H — 11. —
Diplominatina sowerbvi PtY. Mon. Pneujn. p. 121. — Arinin
Howerbyi var. subglabrata Mild»-. X. Hl. 18^7 p. i:»2.
Panay, Guimaras, Tablas.
Digitized by Google
102
Durch die Wiederauffindung der Art am Originalfundort
(Pingle auf Panay) ist mir klar geworden, dass meine var.
subglabrata grade den Typus der Art darstellt und dass die von
mir früher für den Typ genommene Form einen eigenen Namen
als Unterart erhalten muss.
930a. — subsp. elongala Mlldff'.
Negros.
939b. subsp. netnisntlpta Mlldff.
Arinia minor Kob. 1. c. p. 12, t. I f. 13. — Arinia sowerbyi Mlldff.
.1. Senck. 18<M> p. 282.
Cebu. Siquijor, Siargao.
030c. - subsp. intermedia Mlldff'.
.1. Senck. 1800 p 283.
Cebu.
039 d. — subsp. abnormis Mlldft*.
J. Senck. 1«.»3 p. 124.
Leyte.
939c. — subsp. holopleuris Mlldff.
.1. D. M. Ges. XIV p. 247. Mal. Bl. N. F. X p. 1545, t. IV f. 8. J. Senck
18«.«) p. 282.
Cebu, Bohol, Leyte, Samar.
039f. — subsp. aurantiaca Mlldff.
Mindoro.
940. Arinia tablamixis Hid.
Diplommutina tabla«ensis .1. de Conch. 1888 p. «V2, t. V f. 7.
Tablas.
041. Arinia cakithiscus Quadr. et Mlldff'.
N. Bl. 1805 p. 84.
Negros.
042. Arinia uvulutn Mlldff'.
N Bl. 189« p. 13.
Sibuyan.
943. Arinia manopleitris Quadr. et Mlldff'.
N Bl 18M p. »1.
Marindutjue.
944. Arinia sralatel/a Dohm.
P. Z. S. 18*52 p. 181. Kob. I. c. p. 12, t, 1 f. 14.
Luzon TT (Arayat).
Digitized by Google
1H3
044a. — subsp. cylindrus Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 146.
Luzon It (Mariveles).
945. Arinia pallida Mlldff.
N. Bl. 18% p. 90.
Luzon I (Benguet).
940. Arinia chrysacme Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 145.
Luzon III (Karamuan).
947. Arinia dichroa Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 145.
Luzon III (Karamuan).
948. Arinia gibbomla Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 146.
Luzon III (Libmanan).
949. Arinia cuspidata Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 120.
Koron (Kalamianes).
2. Section Leucarinia Mlldff.
950. Arinia minutissima Mlldff.
.1. D. M. G. XIV p. 248, t. VII f. 4.
Cebu, Leyte, Bohol, Negros.
950a. — subsp. laiestriata Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 63.
Siquijor.
951. Arinia minutior Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 121.
Marinduque, Masbate.
952. Arinia plagiostoma Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 121.
Samal bei Mindauao.
953. Arinia deciam Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 248, t. VII f. 5.
Cebu.
953a. — subsp. attenuata Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 124.
Leyte.
953b. — subsp. robttsta Mlldff.
Siquijor.
Abhnndl Bd. XXII. 13
Digitized by Google
IUI
053c. subsp. canaliculata Mlldff.
Negros, Guimaras, Panay.
954. Arinia contractu Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 84.
Mindanao.
955. Arinia sinulahris Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 121.
Saraal bei Mindanao.
056. Arinia costata Mlldff.
J. D. M. G. XIV 1887 p. 249, t. VII f. 6.
Cebu, Negros.
056 a. — subsp. latecostuta Mlldff.
Bohol.
84. Gen. Palaina O. Semp.
1. Section Palaina s. str.
057. Palaina conspicua Mlldff.
X. Bl. 1893 p. 180.
Luzon I.
058. Palaina tnorongemis Mlldff.
X. Bl. 1890 p. 208.
Luzon II.
050. Palaina saaicola Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 93, t. 4 f. 2.
Luzon II.
059a. -- subsp. diminuta Mlldff.
1. c p. 300.
Luzon II.
060. Palaina quadrasi Mlldff.
J. I). M. G. XIV p. 92t t. 4 f. 1.
Luzon II.
061. Palaina cristata Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1893 p. 181.
Luzon I.
061a. — subsp. criMatella Mlldff.
Luzon I.
0G2. Palaina deformü Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 85.
Katanduancs.
195
963. Palaina chalarostoma Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 13.
Luzon IL
964. Palaina hidal<joi Mlldff.
N. Bl. 18% p. 91.
Bohol.
965. Palaina ponecta Mlldff.
N. Bl. 1890 p. 209. J. Senck. 1893 p. 12«, t. V f. 1.
Leyte.
965a. — subsp. subcontracta Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 12«.
Lcyte.
965 b. — subsp. contractu Mlldff.
Bohol.
965 c. — subsp. ceratium Mlldff.
966. Palaina mirabilis Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 127, t. V f. 2.
Leyte.
2. Soction Cylindropalaina Mlldff.
967. Palaina cJtrysatis Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 254, t. VIII f. 12.
Cebu.
967a. — subsp. cylindru« Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 125.
Leyte, Bohol.
968. Palaina trachelostropha Mlldff.
J. Sonck. 1890 p. 285, t. IX f. 10.
Cebu.
969. Palaina nlingenm Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 255, t. VII f. 13.
Cebu.
970. Palaina caianduanica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 85.
Katanduanes.
971. Palaina modesta Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 181.
Luzon I.
13*
Digitized by Google
um;
ST). Gen. Diancta Marl.
Section Paradianeta Mlldff.
972. Diancta philippinica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 88.
Siquijor.
80. Gen. Diplommatina Bens.
1. Soction Diplommatina s. str.
a) Formenkreis der D. lalilabris 0. Semp.
973. Diplommatina latitabris O. Semp.
Kol.. 1. c. p. 77. t. 7 f. -2:J.
Luzon I, II.
dev. sinistrorsa.
974. Diplommatina celnicnsis Mild ff.
.J. D. M. G. XIV p. 2Ö0, t. VII f. 7.
(Mm.
974 a. - .subsp. nematopleuris Mild ff.
Bohol.
974 b. — subsp. ai farum Mlldff.
Negros.
974c. - subsp. vicina Mlldff.
Guimaras.
975. Diplommatina roehdeni Mlldff.
.1. D. M. (t. XIV p. 287. Smith Ann. Mag. X H. 1894 p. 58, t. IV f. 11.
(Sulu -Inseln).
975a. — subsp. siquijorica Mlldff.
X. Bl. 1891 p. 54.
Siquijor.
b) Forme n kreis der D. elcgans Mlldff.
970. Diplommatina elegans Mlldff.
Mal. Bl. X. F. X p. 145, t. IV f. 9. J. Senck. 1«90 p. 286.
Cebu.
977. Diplommatina leptospira Mlldff.
N. Bl. 1897 p. 45.
Bohol.
978. Diplommatina nodifera Mlldff.
X. Bl. IHiU p. 51.
Siquijor.
Digitized by Google
979. Diplommatina turritella Mild ff'.
X. Bl. 1894 p. 122.
Luzon II.
980. Diplommatina masbatica Quadr. et Mlldff.
X Bl. 1895 p. 85.
Masbatn.
9S1. Diplommatina rftyantissima Quadr. et Mild ff.
X. Bl. is«tr,
Siquijor.
982. Diplommatina pimelodes Mild ff.
J. Senck. 1890 p. 28«, t. IX f. II.
Cebu.
c) Formenkreis der D. rubclla Mlldff.
983. Diplommatina scharfoibrrgi Mlldff'.
Luzon I.
984. Diplommatina cagayanica Mlldff.
X. Bl. 1H93 p. 182.
Luzon I.
985. Diplommatina rubclla Mlldff.
N. Bl. 18*14 p. 123.
Negros.
98« >. Diplommatina qonoMoma Mlldff.
X. Kl. 1894 p. 122.
(iruimaras, Panay.
987. Diplommatina acutus Mlldff.
X. Bl. 185)4 p. 122.
Marinduque.
mut. obesior.
intit. arucit/ima.
987a. — subsp. minima Mlldff.
Tablas.
988. Diplommatina prostoma Mlldff.
X. Bl. 1894 p. 122.
Marinduque.
d) Formenkreis der D. rupicola Mlldff.
989. Diplommatina rupicola Mlldff.
J. D. M. Ct. XIV p. 251. t. VII f. 8.
Cebu, Leyte.
198
989 a. — subsp. gracilispira Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 287.
Cebu.
989 b. - subsp. accrescens Mlldff.
Masbate.
989c. - subsp. contractu Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 127.
Leyte, Katanduanes.
989 d. — subsp. puhhella Mlldff.
Miudauao, (Higakit).
989c. — subsp. pere.rigua Mlldff.
Bokel.
990. Diplom imäina goniocampta Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 86.
Mindanao.
991. Diplommatina subcalcarata Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 123.
Samal bei Mindanao.
992. Diplommatina jterpusilla Quadr. et Mlldff.
Negros.
2. Section Sinica Mlldff.
a) Formenkreis der D. kochiana Mlldff.
993. Diplommatina kochiana Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 262, t. VIT f. 9.
Cebu.
994. Diplommatina qnadrasi Mlldff.
J. Senck. 18!»3 p. 128, t. V f. 3.
Leyte.
995. Diplommatina leytensis Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 128, t. V f. 4.
Leyte.
990. Diplommatina breviplica Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 129, t. V f. 5.
Leyte.
997. Diplommatina boholensis Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1896 p. 91.
Bohol
998. Diplommatina mindanavica Quadr. <;t Mlldff.
N. Bl. 1895 P. 87.
Mindanao.
999. Diplommatina oostoma Mlldff.
N. Bl. 1K94 p. 124.
Mindanao.
1000. Diplommatina elisabethae Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 300.
Luzon IT, ITT.
1000a. — subsp. huivottla Mlldff.
Katanduanos.
1000b. — subsp. anrhistoma Mlldff.
Guimaras.
1001. Diplommatina balerica Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 18% p. 14.
Luzon T (Principe).
b) Formenkreis der D. microstoma Mlldff.
1002. Diplommatina microstoma Mlldff.
J. D. M. O. XIV p. 253, t, VII f. 10.
Cebu.
1003. Diplommatina decipiem Mlldff. n. sp.
Cebu.
1004. Diplommatina micropleuris Mlldff.
.T. Senck. 1893 p. 130, t. V f. 6.
Leyte.
1005. Diplommatina bisligensis Mlldff. n. sp.
Mindanao.
1006. Diplommatina vcntrosula Quadr. et Mlldff.
Bohol.
1007. Diplommatina subfusifotmh Mlldff.
X Bl. 1891 p. 55.
Siquijor.
1007 a. — subsp. sgchnopleuris Mlldff.
Bohol.
c) Formenkrois der D. hoettgeri Mlldff.
1008. Diplommatina hoettgeri Mlldff.
.T. D. M. G. XIV 1KST p. 95, t. 4 f. 3.
Luzon TT, TIT.
200
dev. mtistrorsa.
Luzon II.
1008a. — subsp. accedens Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 77.
Luzon II.
1008 b. — subsp. pledrophora Mlldff.
Luzon I.
1008c. — subsp. aberrans Mlldff.
Katanduanes.
1009. Diplommutina- oligogyra Mlldff.
N. Bl. 1994 p. 123.
Koron (Kalamianes).
d) Formenkreis der D. bicolor Mlldff.
1010. Diplmimutina bicolor Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 299.
Luzon II.
1010a. — subsp. stictu Mlldff.
Luzon III (Karamuan), Katanduanes.
1011. Diplommatina concavospira Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 124.
Luzon II.
1012. Diplommatina concolor Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1893 p. 182.
Luzon I, II.
1013. Diplommatina irregularis Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. 253, t. VII f. 11.
Cebu, Guimaras.
1013a. — subsp. minima Mlldff.
.T. Senck. 1893 p. 131.
Leyte.
1013b. — subsp. Huhregnlaris Mlldff.
Cebu.
1014. Diplommatina diploloma Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1895 p. 87.
Mindanao.
1016. Diplommatina cyrtocJtilas Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 87.
Busuanga.
1015a. — subsp. gracilis Mlldff.
Mindoro.
e) Formeukreis der D. subcr ystallinu Mlldff.
101<i. Diplommatina anbaystallina Mlldff.
.1. Senck. 1893 p. 130. t. V f. 7.
Leyte.
1017. Diplommatina crystallodes Quadr. et Mlldff.
X. Bl. l«Mj p. 92.
Bohol.
1018. Diplommatina filicostata Mlldff.
X Bl. 1893 |». 182.
Luzon I.
1019. Diplommatina thenites Mlldff.
J. Senck. 1890 p. 288, t. IX f. 12.
Cebu.
1020. Diplommatina vcsicans Mlldff.
N. B1.1891 p. r>f».
Süjuijor.
f) Formenkreis der D. fimbriosa Mlldff.
1021. Diplommatina fimbriosa Mlldff.
N. Bl. 1888 p. 77.
Luzon II.
g) Formenkreis der D. palatalis Mlldff.
1022. Diplommatina palatalis Mlldff.
Luzon II.
1023. Diplommatina meyaloptyx Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 124. *
Luzon II.
3. Section Diploptychia Mlldff.
1024. Diplommatina fielisciis Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 147.
Luzon II.
202
Farn. Realiidae.
87. Gen. Omphalotropis Pfr.
Section Paratropis Bttg.
1025. Omphalotropis trochomorpha Mlldff.
Ilolix microtrochus Mlhlff. .T. D. M. G. XIV p. 275. t. 8 f. 11
Stitsuma trochomorpha Mlldff. Mal. Hl. X. F. X p. 157.
Omphalotropis trochom. Ml hl ff. N. Bl. 181>5 p. HS.
Ccbu, Mindanao. Snmar. Katandiuiues, Luzon III.
1025a. — subsp. mimala Mlldff.
X. Bl. 1891 p. 45.
Si(juijor, Bohol.
1025b. — subsp. dimidiuta Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 79.
Leyte, Siargao.
1025c. — subsp. crassihihris Mlldff.
X Bl. 1895 p. U7.
Luzon III.
Section Sychnotropis Mild ff.
1026. Omphalotropis semperi Mlldff.
X. Bl. 1803 p. 183.
Luzon I.
1027. Omphalotropis densetirata Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1894 p. 128.
Kulion.
iSection Solono raphala Heude.
1028. Omphalotropis conjunyens Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 136, t. V f. 9.
Loyte.
1029. Omphalotropis columcllaris Quadr. et Mlldff.
X. Bl. 1893 p. 183.
Luzon I, III, Katanduanes.
1030. Omphalotropis fthcinrta Quadr. et Mlldff.
X. Bl. IS'.m; p. u.
Luzon T.
Digitize
203
Section Acmolla Blanf.
1031. Omphahtropis hnngerfordiana (Nev.).
Acmella hungerf. J. As. Soc. Beng. 18H1 p. 143, t VII f. 11
Mlldff. .T. D. M. G. XIV p. 265.
Guimaras, Ncgros, Cebu, Siquijor, ßohol.
1031a. — subsp. ventrosula Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 135.
Lcyte, Liinansaua, Tablas.
1032. Omphahtropis polita Mlldff.
Acmolla polita Mlldff. .1. D. M. O. XIV p 30 I.
Luzon II.
1033. Omphahtropis pusilla Quadr. et Mlldlf.
N. Bl. 18D5 p. 148.
Luzon I.
1034. Omphahtropis gradata Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 148.
Luzon III.
88. Gen. Heteropoma Mlldff.
1035. Heteropma phUippineiise Mlldff.
Cyathopoma phil. J. D. M. G. XIV p. 95, t. 4 f. 3.
Luzon II, I, Katanduanes.
1036. Heteropoma concavospimm Mlldff.
Cyathopoma couc. N. Bl. 1895 p. 141.
Luzon III.
1037. Heteropoma microconus Quadr. et Mlldlf.
Cyathopoma micr. N. Bl. 1895 p. 140.
Luzon I.
1038. Heteropoma euspirum Mlldff.
Cyathopoma eusp. N. Bl. 1895 p. 141.
Luzon III.
1030. Heteropoma pyramidatum Mlldff.
Cyathopoma pyr. J. Senck. 1893 p. IM, t. IV f. 2.
Katanduanes, Leyte, Mindanao.
1039 a. — subsp. titrritum Mlldff.
Bobol.
1040. Heteropoma meridionale Mlldff.
Cyathopoma mor. J. D. M. G. XIV p. 14(5, t. IV f. 7.
Cebu.
Digitized by Google
204
Section Balambania Crosse.
1041. Heteropoma aries Mlldff.
Cyath.M,oma aries. .1. Senck. 1890 p. 2«5, t. IX f. 5.
Gebt».
1042. Heteropoma cornn MIM ff.
CyuthoponiH cornn MIMft". X. Kl. IrtiU p. 4«.
Sicjuijor.
Farn. Helieinidae.
89. Gen. Helicina Lara.
1. Section Geophorus Fisch.
1043. Helicina acutissima Sow.
P. Z. S. 1842 p. 6. - Kol,. 1. c. p. f,i>, t. VII f. 80.
Leyto, Panaon, Cebu, Bohol, Siquijor, Negros, Minilanao.
mut. minor.
1043a. — subsp. troclmhts Mlldff.
Tablas, Romblon.
1044. Helicina bothropoma MIM ff.
N. Bl. p. 14S.
Luzon III (Karamuan).
1045. Helicina acuta Pfr.
Mon. Pnonm. p. 3!HJ. Chemn. t. 8, f. 1«!. 17.
Sainar, Leyte, Cebu, Mindanao, Siargao.
1040. Helicina agglutinan« Sow.
P. Z. S. 1842 p. 7. Chemn. t. 2, f. IG — 18.
Panay, Guimaras, Tablas, Mindoro, Mindanao (Bohol).
104(5 a. — - subsp. versicolor Mlldff.
Tablas, Romblon, Sibuyan.
1046 b. subsp. conoidaliti Mlldff.
Marinduqiie.
1040 c. — subsp. solidula Mlldff.
Luban.
1046d. — subsp. pacJu/chüus Mlldff.
Guimaras.
104Ge. — subsp. sublrochiformis Mlldff.
Marinduque.
Digitized by Google
205
1047. Heliciv.a yibbosula MUdff. n. sp.
Luzon TT.
1048. Helicina lazarus Sow.
P. Z S. 1H42 p. 7. Pfr. Mon. Pueuin. p. 3W. Chemn. t. 7 f. 18, Ii».
Luzon I, II, III, Burias.
1048a. — subsp. trochuceu MUdff.
.1. Senck. 18!»3 p. 135».
Lcyte, Panaon.
1048b. — subsp. intermedia MUdff.
Cebu.
1041). Helicina trochiformis Sow.
P. Z. S. 1842 p. 7. Chemn. t. 2 f. 12, 13.
Nogros, Samar, Luzon III, Katanduanes.
1050. Helicina nitidala MUdff.
Luzon II.
1051. Helicina cyrtopoma MUdff.
J. D. M. G. XIV p. 302.
Luzon II.
1052. Helicina pseudomphala MUdff.
N. Bl. IHM p. 128.
Luzon II.
1053. Helicina monticolu MUdff.
Luzon II.
2. Section Coratopoma MUdff.
1054. Helicina caroli Kob.
1. c. p. 70, t. 7 f. 27.
Siargao.
1054a. — subsp. emaculata MUdff.
J. Senck. 18t»3 p. 135*.
Mindanao, Leyto, Samar.
1055. Helicina henniyiana MUdff.
N. Bl. 18!>3 p. 184.
Luzon I.
1056. Helicina rosaliae Pfr.
J. de Condi. 1863 p. 72, t. 2 f. 5. Mon. Pneum. suppl. 11 p. 243.
Luzon I, III.
1057. Helicina contn-mhia Sonip.
Kol.. 1. «•. p. 7<:. i. 7 f. 32.
Luzon I.
Digitized by Google
200
10ö8. Helicina qnadrasi Mlldff.
N. BI. 1806 p. 15.
> Luzon I.
3. Scction Pleuropoma Mlldff.
1050. Heiirina rfiWira/.'Jtflldff.
.T. Senck. 1800 p. 2511.
Ccbu, Nogros, Leyte.
1059a. — subsp. pallescens Mlldff.
Balatanai bei Basilan.
1059b. — subsp. bohohmis Mlldff.
Bohol.
1059 c. — subsp. .siquijurira Mlldff.
Siquijor.
1059d. — subsp. UitemlvuUi Mlldff.
J. Senck. 1803 p. 140.
Limansaua.
1060. Helicina sphwridium Mlldff.
N. BI. ihoc p. 15.
Tablas.
1001. Helicina calmnianica Mlldff.
Helicina usukanonsis Smith. P. Z. S. 1805 p. 125 (ex parte,
non G. Aast.).
Kalamianes, Paragua, Kandaramanes.
4. Section Sulfurina Mlldff.
1062. Helicina cifrina Grat, (restr.).
Pfr. Mon. Pneum. p. 307. Kob. 1. c. p. 74, t. 7 f. 24. Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 142.
Luzon II, III, Alabat, Katanduanes.
1062 a. — subsp. bicolor Mlldff.
Luzon I.
1063. Helicina amalwc Kob.
1. c. p. 73, t, 7 f. 25.
Mindanao.
1064. Helicina crossei Somp.
Kob. 1. c. p. 75, t. 7 f. 28, 20.
Luzon I.
i
Digitized by Google ;
207
101)5. Helicina eitrinella Mlldff.
J. Senck. 18! »3 p. 141.
Luzon II, III, Marinduque, Burias, Katauduanes, Leyte, Oebu,
Mindanao.
lOßö a. — subsp. bicincta Mlldff.
.T. Senck. 181>3 p. IM.
Panaon, Mindanao.
HX:i5 b. subsp. apicata Mlldff.
.1. Souck. 18'. »3 p. 144.
Mindanao.
1065e. — subsp. stibgfobosa Mlldff.
J. Senck. 185>3 p. 113.
Luzon I.
10W). Helicina globulina Mlldff.
Tablas, Romblon, Sibuyan.
1067. Helicina martensi Issel.
Moll. Born. p. 81, t. « f. 23—25. Pfr. Mon. Pneum. suppl. III p. 270.
Mindanao.
Sonst: Bomco, Labuan, Sulu-Inseln.
1008. Helicina parva Sow.
P. Z. S. 1842 p. 8. Pfr. Mon. Pnoum. p. 307.
Luzon I, II, III. Katauduanes, Marindiujue, Panay, Celm,
Samar, Mindanao. Bohol, Panglao, Mindoro, Supüjor.
1O.50. Helicina micholitti Mlldff.
Hin bei Mindoro.
1069 a. — subsp. duplicata Mlldff.
Farn. Hydroeaenidae.
90. Gen. Georissa W. T. Blfd.
a) Formenkreis der G. rufescens Mlldff.
1070. Georissa rufescens Mlldff.
J. D. M. G. XIV 1887 p. 74.
Luzon, Luban.
1071. Georissa elongafula Mlldff.
N. Bl. 18i>4 p. 121).
Tangat (Kalamianes).
Digitized by Google
208
1072. Geotissa stylopycta Mlldff.
N. Bl. 1891 p. 129.
Koron, Kalamianes.
1073. Georissa carinulata Quadr. ot Mlldff.
N. Bl. 1896 p. 15.
Luzon I.
1074. Georissa quadrasi Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 144, t. V f. 13.
Leyte, Panglao, Bohol.
1075. Georissa densclirata Mlldff.
N. Bl. 1894 p. 129.
Marinduque, Katanduanes, Romblon, Negros, Cebu, Siquijor,
Mindanao, Busuanga.
1076. Georissa coccinea Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 88.
Masbate.
b) Formenkreis der G. subglabrata Mlldff.
1077. Georissa subglabrata Mlldff.
J. D. M. G. XIV p. %, t. IV f. 5.
Luzon, Marinduque, Masbate, Guimaras, Cebu, Leyte, Bohol,
Siquijor, Mindanao.
1078. Georissa regularis Quadr. et Mlldff.
N. Bl. 1895 p. 149.
Busuanga, Tablas.
1079. Georissa tnrriteUa Mlldff.
J. Senck. 1893 p. 145, t. V f. 14.
Leyte.
Digitized by Google
lieber die Erosion der Pflanzen in den Kalfyebirp.
Dr. Max Eckert, Universität Leipzig.
Die Felsarten sind die Mütter aller Bodenarten und sind durch
ihre chemischen Bestandteile die Spenderinnen aller mineralischen
Pflanzennahrung. Fels und Pflanze drücken ein enges und eigen-
artiges Verhältnis zu einander aus. Wer das Verhalten der Gesteine
zu der Pflanzenwelt gründlich kennen lernen will, muss selbst an-
dauernd im Haushalte der Natur beobachten. Nur zahlreiche Beob-
achtungen lassen den Verwandlungsprozess der Folsarten in Erdschutt
erkennen und die mannigfaltigen Einwirkungen des Pflanzenreichs
auf die Fortbildung, Verbesserung und zuletzt auch Verschlechterung
des Erdbodens. Die Thätigkeit, die auf die Zerstörung des Festen
auf der Erde hinausgeht, heisst in der physikalischen Geographie
Erosion, insofern man darunter den vereinigten Einfluss einer rein
mechanischen Wirkung, d. h. einzig aus der Schwere hervorgehenden,
und einer chemischen oder molekularen zu verstehen hat; dabei kann
eine Wirkung auf Kosten der andern grösser oder kleiner sein. So
lehren uns die Erosionsformen des Felsenschuttes, mehr die mechanische
Zertrümmerung für ihre Bildung ins Auge zu fassen; diejenigen aber
des Erdschuttes oder Erdbodens weisen neben der mechanischen
Verwitterung des Gesteinsschuttes mehr auf dessen chemische Zer-
setzung hin. Durch alle diese Vorgänge worden den Pflanzen Lagerungs-
gebäude und Magazine für ihre Existenzen geschaffen. Sie begnügen
sich aber nicht blos damit, die ihnen dargebotenen Bodengebäude zu
bewohnen, sondern legen selbst Hand an, sich ein solches zu bauen.
Der innere Bau der Erdrinde und die Einwirkung der Atmo-
sphäre auf Bie sind die grossen Faktoren, die das Antlitz der Erde
Abwi. Bd. xxn. u
i
Digitized by Google
210
formen. Zu ihnen gesellen sich die Wirkungen des organischen
Lebens. Gewiss hat man diese Faktoren tüchtig studiert, aber in gar
vielen Hauptpunkten gehen die Ansichten noch auseinander: darum
ist es heute am Platze, eine Einzelerscheinung möglichst vollständig
und möglichst tief zu durchforschen, um einen Baustein zur Lösung
der grossen Grundfragen, mit denen sich die physikalische Geographie
der Gebirge beschäftigt, zu liefern. So ist in den Verwitterungsformen
der Kalkgebirge der Detailforschung ein weites Feld geöffnet, und
das genaue Studium dieser Erscheinungen wirft interessante Licht-
strahlen auf die Erosionsthätigkeit des Wassers, der mechanischen
und chemischen Verwitterung» Vorgänge, der Pflanzen und ihrer Zer-
setzungs- Produkte, der Säuren, die im Humusboden wirken, deren
Ursprung zum grössten Teile der Pflanze zuzuerkennen ist. Wohl
kennt man die Pflanze auch als Erosionskraft, erwähnt sie auch ge-
legentlich in der Eigenschaft als solche, — erwähnt sie aber nur,
ohne sich wirklich über diesen Verwitterungsfaktor grössere Rechen-
schaft zu geben, ohne seinem auf das Grosse und Gewaltige hin-
zielenden Wirken tiefer nachzudenken.
Wenn am Kopfe dieser Zeilen steht: „Ueber die Pflanzenerosion
in den Kalkgebirgen", so soll damit nicht gesagt werdeu, dass die
hier näher behandelte erodierende Wirkung der Pflanzen nur den Kalk-
gebirgen eigentümlich ist, im Gegenteil, jeder aufmerksame Natur-
beobachter wird finden, dass die hier entwickelten Grundsätze auch
auf Gebirge anderer Formation passen. Das Kalkgebirge, besonders
die Kalkalpon hat sich der Verfasser gewählt, weil er diese in vielen
Streifzügen kennen gelernt hat und da neben anderem auf die
Wirkungserscheinungen der Pflanzen und ihrer Zersetzungsprodukte
achtete. — Von den eroberungssüchtigen Zügen des Pflanzenreiches
auf der Erdoberfläche bleiben auch die Kalkfelson nicht verschont.
Selbst auf scheinbar frischen Felstlächen bilden sich Pflanzenkolonieu,
Pflanzenstaaten, sobald jene nur einige Zeit von Feuchtigkeits wellen
der Atmosphäre umspült werden.
Die Pflanze bürgt in sich eine mechanische wie chemische Kraft.
Die mechanische offenbart sie sowohl als Landbeschützerin wie als
Digitized by Google
211
Landzerstörcrin. Sic schützt das Land gogen die Fluten des Wassers
und des Windes. Am Fusse von Felsmeeren, so an Schutt -Ab-
lagerungen senden sie ihre Wurzeln in die hcrabgespülte Erdkruste.
Auf solche Weise wird das Geröllraeer immer mehr von ihr ein-
genommen, zugleich dem Menschen den Weg zeigend, den er ein-
schlagen muss, um die Bewaldung der kahlen Berge wieder herbei-
zuführen. In den Gebirgen, besonders in ihren höheren Regionen
kommt die schützende Thätigkeit der Pflanzen weniger zur Geltung
als die zerstörende, überhaupt kann allgemeinhin behauptet werden,
dass letztere eine viel grössere und reichgestaltigere ist denn die
erste. Alle Pflanzen, ob Flechte, ob Alge, ob Moos, ob Blütenpflanze,
ob Strauch oder Baum, üben eine mechanische Kraft auf das Gestein
aus. Für die Herausbildung vieler Erosions formen im Hochgebirge
ist die mechanische Kraftleistung der kleinsten Pflänzchcn von Be-
deutung. Die winzigen Hyphenfäden der Krustentlechten dringen
in die feinen Ritze des Kalksteins ein. Sie durch wuchern die Kalk-
steinoberflächc; diese wird dabei durch den obwaltenden seitlichen
Druck zersprengt und gelockert, Fernerhin werden die gesprengten
Kalksteinteilchen abgehoben, indem die Hyphenfäden gleich Hebeln
wirken. Bei scharfem Hinschauen beobachtet man, dass dort, wo die
Lichenen am kräftigsten wachsen, sich ganz winzige, lose Teilchen
des Kalksteins vorfinden, die entweder durch den Wind als Staub
oder vom Regenwasser aufgelöst oder als Reibeteilchen entführt
werden. Welche Summe von Kraft in der Pflanzenwurzel aufge-
speichert ist, zeigen die interessanten Messungen W. Pfeffers, der
in seiner Abhandlung „Druck- und Arbeitsleistung durch wachsende
Pflanzen" (des XX. Bandes der Abhandlungen der mathematisch-
physischen Klasse der Königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissen-
schaften No. III 1893) durch zahlreiche Experimente den Längsdruck,
Querdruck, den zeitlichen Verlauf der Druckent Wickelung und a. m.
in den Wurzeln durch bestimmte Zahlen, die kaum das blosse Beob-
achten draussen in der Natur ahnen lässt, fixiert hat.
Eine starke mechanische Thätigkeit entfalten die Rhizoiden der
Moose, die ebenfalls zahlreich in den Kalkgebirgen vortreten sind.
Grössere Pflanzen können durch die Sprengungskraft ihrer Wurzeln
14*
Digitized by Google
212
den Kalkstein so bearbeiten, dass er mitunter in plattenförmige und
würfelige Massen abgesondert wird. Die zersprengende Kraft der
Wurzel erhöht sich noch bei ihrem Absterben, indem ihre Thätigkeit,
Wasser aufzunehmen, bei ihrem Verwesungsprozess beträchtlich ver-
stärkt wird.
Weit erfolgreicher als die mechanische Kraftleistung der Pflanzen
spielt in dem Verwitterungsprozess des Kalkgebirges die chemische
die Rolle. Die Lichenen sind sämtlich Luftpflanzen; von allen
Pflanzen sind sie am meisten auf das atmosphärische Wasser an-
gewiesen und können innerhalb einer Woche mehr denn 50% Wasser
ihres Volumens aus der Atmosphäre aufnehmen, flüssiges Wasser in
noch kürzerem Zeiträume. Dies Aufnehmen geschieht besonders
reichlich im Frühling und Herbst, während in trockener Jahreszeit
die Flechten ihr Wasser verhören: darum werden sie mit unter die
hygroskopischen Pflanzen gerechnet.
Auf und an den emporstarrenden Kalkfelsen beobachtet man
feine Grübchen. Diese können unmöglich durch auffallende Regen-
tropfen oder Schnee allein entstanden sein, sondern vor allem durch
die Flechten. Jedes Grübchen entspricht der Grösse einer Flechte.
Diese hat den Kalkstein ausgenagt oder besser gesagt: angeätzt.
Die Grübchenbildung lässt sich so erklären: Die Hyphen scheiden
Kohlensäure aus, die den kohlensauren Kalk auflöst und in doppel-
kohlensauren Kalk umwandelt. Letzteres Verwandlungsprodukt ist in
Wasser löslich; ein Teil davon dient der Licheno als Nahrung, der
andere wird durch das Regenwasser in tiefere Regionen transportiert.
Die chemische Thätigkeit der Lichenen ist eng mit der mechanischen
verknüpft. Die gleichen Vorgänge lassen sich wie auf dem Kalkstein
auch auf dem Dolomit wahrnehmen. Die Lichenen sind eben weithin
ausgebreitet. Sie bilden ein förmliches Gekruste auf der Oberfläche
des Kalksteins oder Dolomits.
Die Mannigfaltigkeit der Wirkungsweise der Flechten wächst
dadurch, dass sie den Kalkstein in einen guten Wärmestrahler um-
wandeln. Allgemein ist bekannt, dass sich ein Gestein von festem,
gleichmiissigem Gefüge und heller Farbe sehr langsam erwärmt und
Digitize
'213
sehr langsam seine Wärme wieder abgiebt, dass sich infolgedessen der
Gesteins körper bei steigender Wärme gleichmässig ausdehnt und bei
fallender gleichmässig zusammenzieht; eine weitere Folge davon ist
wieder, dass an der Oberfläche keine Risse entstehen, wenigstens ganz
selten. Ein solcher Gesteinskörper ist nun der reine Kalkstein mit
seinem dichten Gefüge und seiner lichten Farbe. So würde es denn
geschehen, dass die Kalksteinfelsen Jahrtausende länger dem Wärme-
wechsel trotzen könnten, und die Dunstwellen der Atmosphäre, die
die Kalksteinriffe und -Klippen umspülen, würden keine genügenden
Haftpunkte an den Felsmauern finden.
Was nun das Riesenheer der Atmosphärilien kaum vermag, das
bringen die kleinsten aller Zwerge im Haushalte der Natur zu wege,
deren Aufgabe ist, die Gesteine anzuätzen, zu zerkrümeln und Be-
dingungen für die Existenz höherer Organismen zu schaffen. Indem
die Lichenen kleine Grübchen an den Kalksteinwänden herausarbeiten,
wird die einst glatte Oberfläche in eine rauhe umgewandelt, also aus
dem Kalkstein ein guter Wärmestrahler gemacht. Die Fähigkeit eines
besseren Wärmestrahlers erhöht sich noch dadurch, dass durch die
Lichenen das Grauweiss des Kalksteins durch eine andere Färbung
ersetzt wird. Hervortretend ist ein Schwarzgrau, untermischt mit
Grün, Roth, Braun, Gelb und Blau, das dem Kalkfelsen die eigen-
tümliche Färbung — ein Marmor- und Sprenkelmuster — verleiht.
Von nahem sieht es aus, als ob bunter Staub an die Felsen angeweht
sei, der aber so fest haftet, dass es einem kaum gelingt, ihn mit dem
Messer von dem Kalkstein abzuheben. — Weil nun der Kalkstein
durch all diese Wirkungen in einen bessern Wärmeleiter umgewandelt
ist, wird er sich am Tage leichter erwärmen und des Nachts schneller
abkühlen, wird demnach eher sprüngig und rissig werden; mithin
werden auf diese Weise die Verwitterungsvorgänge in den Kalk-
gebirgen beschleunigt.
Die Flechten sind sehr abhängig von den Feuchtigkeits- und
Beleuchtungsverhältnissen; wo diese am besten vereint sind, ist zu-
gleich die Daseinsbedingung der Lichenen eine der günstigsten. Darum
gedeihen sie am üppigsten auf der Wetterseite der Kalkfelsen. Selbst
[_
Digitized by Google
214
eine einzelne, senkrecht stehende Kalksteinplatte kann uns davon
überzeugen.
Während sie nach dem Firsto zu und auf diesem am reichsten
von den Flechten angeätzt ist, ist diese Fähigkeit nach der Tiefe zu
eine geringere und die Kalkstcinoberfläehe dann vielfach nicht so
rauh wie die am Grat sich hinziehende; die Wetterseite kann unter
Umständen, so wenn sie den Unbilden der Witterung in ihrer ganzen
Ausdehnung preisgegeben ist, bis zur Basis der Kalksteinplatte rauh
sein, d. h. bis zu der Grenze, an der der Kalkstein aus dem Humus,
dem Boden anstehend wird. All diese Betrachtungen ergeben, dass
die Flechten im Haushalte der Natur von nicht zu unterschätzender
Bedeutung sind. Ihre Hauptaufgabe ist, dafür zu sorgen, dass die Erd-
oberfläche urbar werde. Ihre Modifikationseinflüsse für die Ver-
Witterungsformen des Kalksteins lassen sich dahin zusammenfassen,
dass sie den Kalkstein sehr lange feucht halten, dass sie Kohlensäure
zur Zersetzung des Kalksteins ausscheiden, dass sie durch die Minier-
arbeit ihrer Hyphenfäden die Oberfläche des Kalksteins zersprengen,
und dass sie den Kalkstein in einen guton Wärmestrahler umwandeln.
In die Kalksteingebirge dringt eine grosse Anzahl von Lichenen
vor, wie Parmelia, Gyaloleehia, Aspicilia, Hymenelia, Biatora, Siegertia,
Lecidea, Opegrapha, Verrucaria, Synechoblastus, Umbilicaria u. a. m.,
also die Familien der Scharf- oder Krätzflechten, der Blatter-, Krusten-,
Wandflechten u. s. w.
Bei einer Wanderung durch die Kalkgebirge treten einem am
wenigsten die Algen entgegen. Infolge ihrer Lebensbedingungen
sind sie in den höheren Regionen spärlicher vertreten und beteiligen
sich nur schwer, selten an dem Verwitterungsprozess des Kalksteins;
umso reger ist daran die Beteiligung der Moose. Da sie eine ganz
ähnliche Wirkung wie die Flechten haben, können wir uns betreffs
dieses Punktes kurz fassen. Entfernt man ein Moospolster von seiner
Unterlage, so sieht man deutlich, wie diese angegriffen und mitunter
etwas auagehöhlt ist. Die flache Höhlung kann mit der Zeit sich zu
einem Loche vertiefen, das zuweilen einige cm tief in den Felsen wie
eingebohrt erscheint.
Digitized by Google
215
In Verbindung mit der Huminsäure besteht im wesentlichen die
Hauptaufgabe der Moospolster darin, das Gestein aus- und abzurunden.
Dies konnten wir vorzüglich bei eingehenderen Untersuchungen
von Karrenfcldern, jenen eigentümlichen Kalksteinoberflächen-
crscheinungen wie auf der Silbern in der Schweiz, auf dem Hohen
Ifen, dem Steinernen Meer, dem Dachstein u. a. m. studieren, und
wir selber haben bei strengster Achtgebung nicht eine gut aus-
gearbeitete Karrenrinne, d. h. Kalksteinrinne gefunden — und mochte
ein solch Karrenfcld beim ersten Anblick noch so öde und wüst er-
scheinen — , wo nicht Humus und Moos zerstreut oder meistens ganz
den Boden der Rinne bedeckend sich darbot. Es ist wie gesagt der
grösste Irrtum, zu glauben, dass ein Karrenfeld nichts als eine trost-
lose, vegetationsbefreite Stein wüste sei; der Humus und die Pflanzen-
bedeckung sind hier wio kaum wo anders für eine Formcnmodcllierung
mit massgebend. Selbst bei einer Zersplitterung des Kalksteins in
wagerechto Platten finden sich Humusansammluugen und Moospolster
tief versteckt, oft kaum sichtbar im Hintergrunde der horizontalen
Spalten und Klüfte.
Jedes Moospolster gleicht einem Schwämme, der sehr viel Wasser
aufnimmt, lange behält und ganz langsam wieder abgiebt. Die Moos-
polster erlangen in der Tiefe ihre grösste Dichtigkeit, also auf dem
Boden der Kalksteinfurche oder Spalte; nimmt's da Wunder, wenn
in der Tiefe die meiste Feuchtigkeit festgehalten wird. Darum hier
die grösste Abfressung, darum öfter die Abrundung der Furchenboden,
darum die nicht seltene Erscheinung, dass die Iiisse, die die Kalk-
stein-Platten von einander trennen, in der Tiefe kommunizieren. Die
Kalksteinplatten können manchmal von auffällig schnell wechselnder
Stärke sein; oft werden Stellen derselben so dünn, dass sie durch-
brechen und rundlichte Löcher zeigen.
Die vortreffliche Eigenschaft des Mooses, die Feuchtigkeit fest
zu halten, lässt sich nach einem Schneefall gut beobachten. Eine
horizontale Kalksteinobernäche z. B.. die an irgend einem Ritz oder
in einer flachen Aushöhlung ein Moospolster sitzen hat und daneben
vielleicht eine solche Aushöhlung, wo sich kein Moospolster befindet,
Digitized by Google
216
ist beschneit worden. Die Sonne leckt den Schnee bald weg, erst
auf den erhöhten Teilen des Kalksteins, dann in der Aushöhlung
und auf dem Moospolster. Richten wir nur unser Augenmerk auf
die flache Höhlung mit Moos und die ohne Moos. Der Schnee der
letztern kann schon nach ein paar Stunden verdunstet sein, ohne
jegliche Feuchtigkettsspuren auf dem Kalkstein zu hinterlassen. Hat
der Schnee längere Zeit gelegen und ist mehr kompakter geworden,
so trocknet — wie paradox diese Ausdrucks weise für den Schnee
klingen mag, so bezeichnet sie doch den Vorgang am besten — der
Schnee förmlich zusammen, hauptsächlich von der Seite her, wo er das
Gestein nicht mehr mit Feuchtigkeit benetzt. Das kann leicht an jedem
Firnflecke beobachtet werden, dass das Gestein unter dem Rande der
Firndecke bis auf einen oder mehrere Decimeter trocken liegt und
zwischen ihm und der Schneebedeckung ein Hohlraum, dessen Eingang
offen ist, dessen Deckenwölbung und Hintergrund durch eine Eiskruste
und dessen Boden durch trockenes Gestein gebildet wird, anzutreffen ist.
Wesentlich anders verhält sich das Moospolster. Nicht allein,
dass es den Schnee nicht so schnell wie die blosse Gesteinsfläche ver-
dunsten lässt, sondern, dass es den Schnee in sich aufzusaugen sucht,
macht es zu einem trefflichen Wasserreservoir. Trocknet der Schnee-
fleck mehr von der Seite ein und lässt das Gestein bereits unter
seinem Rand trocken, so offenbart das Moospolster eine Eigentümlich-
keit, die wohl auch hin und wieder bei schnell schmelzendem Schnee
gesehen wird, die aber betreffs der Zeit ihres Sichtbarseins derjenigen
des Mooses gegenüber als zu flüchtig bezeichnet werden muss. Das
Eigene besteht darin, nicht nur auf längere Zeit den Stein auf der
eigenen Flächenausbreitung, sondern sehr weit darüber hinaus zu be-
feuchten. Dies Befeuchten findet nach allen Himmelsrichtungen statt,
und das Moospolster ist dann sozusagen von einem Feuchtigkeitsbaud
umschlungen, dessen Grenze sich auf dem trockenen Stein markiert
zeigt. Wir können hier gradezu von einem Feuchtigkeits- oder
Befouchtungshorizont reden. Die Gestalt des Feuchtigkeits-
horizontes hängt mit der vom Moos bedeckten Fläche zusammen.
Dieser Feuchtigkeitshorizont ist eine variable Grösse. Nach vorher-
Digitized by Google
217
gegangener starker Feuchtigkeitsaufnahme des Mooses kann seine
Entfernung 6 bis 10 cm vom Moosrand aus betragen. Ragt der
Kalkstein aus dem Humusboden heraus, so geht die Feuchtigkeits-
grenze in die Höhe; zwischen 5 und 7 cm schwankte die von uns
gemessene grösste Höhe. Auf die letztere Erscheinung ist es hinzu-
leiten, dass manchmal — nicht gar oft — die Kalksteinseiten an der
Berührungsstelle mit der horizontalen Humuslage, die von Moospolstern
überzogen ist, eine leichte Auskehlung zeigen. Der Feuchtigkeitsring
eines Moospolsters wird bei anhaltender trockener Witterung immer
kleiner, um zuletzt ganz zu verschwinden. Ein Zeitmass dafür zu
finden ist eine sehr schwierige Aufgabe, da eine ganze Menge Faktoren,
wie Grösse und Dichte des Moospolsters, Stärko und Dauer der Be-
feuchtung mit hineinspielen. Nur im Vergleich mit einem andern
Feuchtigkeitsreservoir lässt sich ein Exempel der ungefähren Be-
feuchtungsdauer statuieren.
Auf ein handtellergrosses Moospolster einer horizontalen Kalk-
steinplatte legten wir eine Handvoll Schnee, eine ebenso grosse Schnee-
menge in einiger Entfernung auf den nackten Stein. Dies geschah
zur Mittagsstunde. Am andern Tage um dieselbe Zeit war von dem
Schnee auf dem nackten Stein keine Spur mehr da, weder eine
kleine Ansammlung geschmolzenen Schneewassers noch eine Be-
feuchtung des Kalksteins war vorhanden. Dagegen hatte sich das
Moospolstor mit einem Feuchtigkeitshorizont umgeben, der erst am
vierten Tage auf den Moosrand zusammengeschrumpft war; und wenn
nun der Horizont der sichtbaren Gesteinsbefeuchtung verschwunden
war, so war doch im Moospolster noch auf viel längere Zeit, als die
Dauer des angrenzenden Feuchtigkeitsrandes währte, Feuchtigkeit
aufgespeichert. Die Tage der Beobachtungen waren frei von Nieder-
schlägen, nur in kühleren Nächten thaute es etwas. Mag für die
Verdunstung des Schnees grade der günstigste Umstand gewaltet
haben, so giebt trotzdem dieses Experiment Grund genug, dem Moos-
polster eine grössere Einwirkung auf manche Verwitterungsformen des
Kalksteins als dem schmelzenden Schnee zuzuschreiben. Dazu ge-
sellen sich noch die Momente, die wir schon bei den Flechten dar-
gelegt haben. In dreierlei Hinsicht steht das Moos als Modifikations-
Digitized by Google
•218
faktor von Kalksteinverwitterungsprodukten über dem Schnee: Erstens
in der Dauer der Befeuchtung, zweitens in der Bildung grösserer
Auflösungsflüssigkeiten und drittens in der mechanischen Kraftleistung
seiner Saugzellen. Der Vorzug des Schnees gegenüber dem Moose besteht
lediglich darin, dass er grössere Flächen bedecken kann, was eben sehr
von der Jahreszeit und der Orographie des Gebirges abhängig ist.
Spalten sind in einer Gebirgswand nichts Seltenes, oft bemerkt
man auch eine Menge schön ausgearbeiteter Rinnen an den Kalkstein-
wanden herablaufen. Der Boden dieser ziemlich steilen Kinnen ist
meistens vom Moos besetzt. Die Moospolsterschicht verlässt kaum
eine Rinne, selbst wenn sie noch 57—60" geneigt ist: ist sie durch
einen heftigen Regcnguss auch mitunter herausgespült, so sitzt sie
dann immerhin noch oben und unten an der Rinne fest. Ist der oben
befindliche, mit Moos und sonstigen Pflanzen bedeckte Humusboden
von Feuchtigkeit geschwängert, so wird die Rinne oft tagelang feucht
gehalten. Die Nässe der Vegetationspolster fliesst langsam ab. Die
Befeuchtungsgrenze hebt sich deutlieh durch ihre Färbung von dem
übrigen Gestein ab. Es erweckt den Anschein, als wenn ein Wasser-
strom gleichstark durch die Rinne geflossen sei, denn auf meterlanger
Erstreckung sind die zwei Feuchtigkeitsgrenzen unten an der Rinne
soweit wie oben am Anfang von einander entfernt. Ein stärkerer
Feuchtigkeitsglanz in der Mitte der Rinne sagt uns, dass hier [ein
Feuchtigkeitsmaximum statthat. Mit der Zeit gewinnen die Rinnen
durch die auflösende Thätigkeit des von den Moospolstern freigegebenen
Wassers ein schönes Ebenmass der Abrundung. Sie können sich bei
einer Breite von 2- 30 cm und einer Länge von 1 — 10 m nach der
Tiefe ziehen. Solche schön gerundete Formen enden unten wieder
mit wenigen Ausnahmen — im Humus, in dem sie sich noch bis
40 und 50 cm fortsetzen können. Wir beobachteten sie in ausgedehntem
Masse auf der oberen Wildalm des Steinernen Meeres, am best eut-
wickelsten aber an den tiefern Ostgehängen des Gjaidkopfes und der
Hirsch wiese beim Anstieg vom Königssee nach Trischübel.
Von den Arten und Familien, die in den Kalkregionen der Alpen
vorwiegend zu finden sind, müssen hervorgehoben werden: Grimuiia,
Digitized by Googl
219
Mnium, Orthothecium, Isothecium, Oligotrichum, Zieria, Leptobryum,
Tetraplodon, Distichium, Stylostegium, Anvectangium , Frullania,
Reboulia, Seligeria, Batramiaceae.
Wie die Flechten und Moose wirken auch die Blüten-
pflanzen auf das unterliegende Kalkgestein verändernd ein. Experi-
mentell lässt sich nachweisen, wie selbst eine polierte Marmorplatte
von den Wurzeln angegriffen wird. Man breite auf eine solche Platte
eine Schicht Sand aus, in welcher Pflanzensainen zum Keimen gebracht
werden; vertikal nach unten wachsend, berühren die Wurzeln des
Keimlings bald die Marmorplatte, wo sie sich umbiegen und sich
horizontal ausbreiten, dabei aber der Platte die Politur rauben und ihr
eine rauhe Oberflächonbeschaffenheit geben. Diesen Einfluss der
Wurzeln nimmt man gar bald mit unbewaffnetem Auge wahr. Ist
im Gebirge ein Kalkfels oder eine Kalkplatte ganz vom Humus zu-
gedeckt worden, oder liegen Kalksteinfragmente im Humusboden, so
schmiegen sich die Wurzeln der Blütenpflanzen an die Oberfläche
der Gesteinsmasse und ätzen sie an. Durch die Wirkung des sauren
Saftes, der die Zellwandungon der Wurzelzellcn erfüllt, werden einzelne
Teilchen des kohlensauren Kalkes aufgelöst. Bei dem Absterben der
Wurzeln ist dieser Einfluss noch erhöht, und man kann an der Ober-
fläche des Kalksteins, der unter Blütenpflanzen im Humus begraben
lag, deutlich erkennen, wie die Wurzeln den Stein angeätzt haben.
Manchmal sieht eine solche von Erde und Pflanzen befreite Gesteins-
oberfläche aus wie ein weicher Lehmboden, über den Regenwürmer
gekrochen sind und in allerhand sich kreuzenden Furchen und Rinnchen
ihre Spuren hinterlassen haben. Die eben skizzierte Thätigkeit muss
neben der Spülthätigkeit des fliesseuden und stürzenden Wassers für
das Abtragen und Abrunden der Kalkfelsen, besonders der Kalkstein-
fragmente verantwortlich gemacht werden.
Trotzdem, dass die Blütenpflanzen zur Bildung und Zerstörung
der Verwitterungsformen des Kalksteins beitragen, bringt ihnen dieser
die beste Freundschaft entgegen, sobald er selbst nicht zu sehr den
Stürmen und Wettern ausgesetzt ist. In seinen zahlreichen und mannig-
faltigen Spalten, Rinnen und Becken gedeihen viele Pflanzen besser
Digitized by Google
220
als auf anderem Terrain. Von den Blütenpflanzen seien nur die
wichtigsten Familien hervorgehoben, die ausgezeichnete Vertreter in
die Kalkgebirge bis in Höhenregionen von 1500 bis 2300 m hinauf
senden: Alsinaceae, Campanulaceae, Compositae, Cruciferae, Ericaceae,
Gentianaceae, Geraniaceae, Globulariaceae, Lapiatae, Onagraceae,
Orchidaceae, Papilionaceae, Plantaginaceae, Polygonaceae, Primulaeeae.
Eanunculaceae, Saxifragaceae, Scrophulariaceae, Silenaceae, Thymelae-
aceae, Umbelliferae, Valerianaceae. Diese Roihe ist leicht zu erweitern
und zu vervollständigen ; von uns wurden an geschützten Orten der
nördlichen Kalkalpen in einem Sommer allein gegen zweihundert
Phanerogamen bestimmt und zwar solche, die sich durch schönere
und grössere entwickelte Formen von ihresgleichen, die allen Witterungs-
einflüssen zugänglich waren, auszeichneten.
Die Beziehungen der Pflanzen zu dem Kalkstein ergeben, dass
wir es mit ganz wichtigen Erosionsfaktoren bei der Verwitterung der
Kalkgebirge zu thun haben. Die Thätigkeit der Pflanzenwelt ist eine
so mannigfaltige und eine so energische bei der Kalksteinverwitterung.
zugleich eine für sich so eigenartige, spezialisierte, dass wir ihr einen
besonderen Namen beilegen und sie „Phyterosion"*) (to ^jto'v die
Pflanze) nennen möchten.
Sehen wir die Pflanzen daraufhin an, ob ihr Leben unbedingt
abhängig ist von dem Kalkboden, so lassen sie sich unterscheiden in:
Kalkwärme liebende und Kalknahrung begehrende. Die ersteren sind
solche, die auch auf andern Fels- und Bodenarten gedeihen, sobald
ihnen die gleiche Feuchtigkeits- und Wärmemenge wie in den Kalk-
gebirgen zu teil wird; die zweiten sind solche, die zu ihrem Gedeihen
eine bestimmte Menge von Kalksalzen gebrauchen. Dass sie da gern
*) Wenn ich auch kein Freund bin, neue Namen und dazu noch fremde
irgend welchen Erscheinungen beizulegen, so glaube ich doch diese Bezeichnung
zu rechtfertigen, wenn ich auf das Wirken der Pflanzenwelt, wie es bei der Karren-
bildung z. B. statthat, hinweise. Es ist eben ein so bestimmtes, in vieler Be-
ziehung ein so spezifisch eigentümliches, nämlich einmal phytochemisch.
andermal phytomechanisch, dass es sich wesentlich von andern Erosions-
faktoren abhebt und weit eher einen eigenen Namen verdient als z. B. die Aus-
höhlungsthiltigkeit des strudelnden Wassers, welch' einfache mechanische Thätigkeit
neuerdings „Evoreion" genannt worden ist.
Digitized by Google
221
auf kalkhaltigem Boden wachsen, ist natürlich, damit ist aber nicht
ihr Gedeihen auf den aus Kalkstein entstandenen Boden beschränkt,
sondern überhaupt auf jedem Boden zu bemerken, der Mineralreste
umschliesst, die bei ihrer Zersetzung vorwiegend kohlensauren Kalk
in ziemlicher Menge dem Erdboden übergeben. Dies hat statt bei
allen gemengten Felsarten, die aus Kalkfeldspaten und Augit bestehen,
z. B. bei Diabas und Basalt, oder auch manchem Granit, Melaphyr
und Porphyr; es ist sogar bei dem mit zerriebenen Conchylienkalk-
schalen untermengten Dünensande beobachtet worden. Viele der kalk-
begehrenden Pflanzen können sich auf jedem Boden ansiedeln, wenn
dieser ihnen nur die gehörige Menge kohlensauren Kalkes liefert,
andere dieser Pflanzen begehren nicht allein den kohlensauren Kalk
zu ihrer Nahrung sondern auch das von dem Kalkboden darrcichbare
Maass von Wärme und Feuchtigkeit. Die meisten Arten der eigent-
lichen Kalkpflanzon liefern die Familien der Labiatae, Papilionaceae
und Rosaceae.
Bei der Betrachtung des Verhältnisses der Pflanzen zu den Kalk-
gebirgen konnten wir nicht umhin, auch des Humus zu gedenken.
Unter Humus versteht man die bei der Vermoderung oder Verwesung
von Pflanzen- und Tierstoflbn gebildeten braunen bis schwarzen, erd-
ähnlichen, nicht krystallisierbaren Produkte, die in mehr oder minder
dicker Schicht den Boden der Wälder und Wiesen bedecken und auf
den Schneefeldern und in Felsrissen der höchston Berge und fast
überall in den Runsen und Spalten der Kalkfelsen anzutreffen sind.
Der Humus an sich ist ein Uebergangsprodukt in dem Oxydations-
prozess der Cellulose, der schliesslich mit den Endprodukten Wasser
und Kohlensäure abschliesst Der chemische Vorgang ist dabei ein
sehr verwickelter und noch nicht recht gelöst; auch die verschiedenen
sogenannten Humussäuren, deren reine Darstellung bis jetzt noch
nicht gelungen ist, können nicht als chemische Individuen betrachtet
werden. Der Nachweis des Vorhandenseins einer Säure, der Humin-
säure, ist bis jetzt erst sicher gelungen. Durch sie wirkt der Humus-
boden auf den Kalkstein, von dem er nur ganz feine Schichten auf-
zulösen scheint, — am ehesten vielleicht die kleinen Ecken und Kanten
der Grübchen, die von den Flechton und Moosen herrühren; denn
Digitized by Google
222
unter dem Humus findet man niemals solche rauhe und zackige Kalk-
steinformen wio über demselben. Verschiedene Kalksteinteile, die
wir bis Metertiefe aus dem Humusboden blosslegten, beweisen das
eben Gesagte zur Evidenz. Auch fehlt dem Kalkstein unter der Ober-
fläche des Humusbodens das Gekruste, mit dem der Kalkstein, der
über die Humusdecke hinausragt, behaftet ist ; und wird ersterer aus-
gegraben, so erfreut er das Auge mit seiner glatten und hellen Ober-
fläche, wenn er nicht zu sehr von den Einwirkungen der Pflanzen-
wurzeln gelitten hat. — Ein klassisches Beobachtungsfeld dieses
Phänomens ist das Plateau dos Hinter -Kaisers (Kaisergebirge bei
Kufstein); hier liegen in dem fetten und dichten Humus glatte und
abgerundete Kalksteinfragmente, sogenannte Karrensteine, während
dicht daueben in unmittelbarer Nachbarschaft die rauhesten und
schärfsten Kalksteinplatten zum Himmel ragen.
Die Thätigkeit der Humussäuren geht Hand in Hand mit der
von uns bezeichneten „Pflanzenerosiona. In der Kombination dieser
Kräfte haben wir mit den Schlüssel zur Lösung einiger Erosions-
formen der Schrattenfelder gefunden, das sind Verwitterungsgebiete
in den Kalkgebirgen, wo die Karren auftreten, und diese haben wir
nach eigenen Untersuchungen hingestellt als eine in verhältnissmässig
reinem Kalkstein vorkommende typische Oberflächenerscheinung, die
sich in Furchen und dazwischenliegenden Firsten äussert und wesentlich
an [die Klüftungsfähigkeit des Kalksteins wie an die Wirkung der
Atmosphärilien und der Pflanzen gebunden ist (vergl. hierüber des
Verfassers Abhandlung: Das Karrenproblera. Die Geschichte seiner
Lösung. Zeitschrift f. Naturwiss. f. Sachsen u. Thüringen; herausgeg.
v. G. Brandes. Halle 1895 Bd. 67). Bei der Lösung des Karren-
problems war der Punkt bis jetzt noch unentschieden: warum kommen
runde und zugeschärfte Formen neben einander vor, warum kommen
erstere nur auf tiefern Stufen vor? — Nun ist es eine leicht zu beob-
achtende Thatsache, dass sich die Karren oder Schratten mit runden
Firsten stets als die niedrigeren an Höhe gegenüber denen mit zu-
geschärften Gräten zeigen. Sie mögen in früheren Erdperiodeu auch
einmal zugeschärft "gewesen sein, aber in dem Kampf mit dem Humus
Digitized by Google
223
und der Pflauzenerosion an sich unterlagen sie auf den niedern
Terrainstufen sämtlich, was zuletzt bei günstigen Verhältnissen auch
mit denen auf den höhern Stufen geschehen wird, die jetzt noch in
ihrer vollkommenen Karrengestalt prangen. Da man grosse in Humus
begrabene Karrenfelder in tiefern Lagen gefunden hat, lässt es die
Annahme ziemlich gewiss scheinen, dass früher einmal die Vegetations-
grenze viel tiefer lag und andere klimatische Verhältnisse
herrschten wie heutigestags. Nachdem sporadischen Vorkommen
von Karrengebilden hat man sich dabei nicht zu richten. Hinwiederum
kann es vorkommen, dass der Humus mit seiner Pflanzenwelt von
dem Kalkstein, den begrabenen Karren durch Sturm und Regen
oder durch die Schmelzwasser eines tiefergehenden Gletschers weg-
geschwemmt wird, dass dann auf lange Zeit hinaus eine Neuansetzung
von Humus ausgeschlossen ist; dann zerklüften die breiten, freigelegten
Firsten, Kalksteinrücken wieder, es bilden sich neue Firste, die mit
der Zeit ebenso sich wieder zuschärfen können, wie es ursprünglich
der Fall war. Die Neubildung der Karron endet zuletzt wieder in
niedrige runde Karrenhöcker, begraben vom Humus und seinen
Pflanzen, und wir haben dann wiederum eine Niveauvorschiebung
oder Niveauveränderung des Gebirgsterrains. Und so erkennen wir
überhaupt in der Verwitteruugsthätigkeit der Pflanzen und der llumus-
säuren einen Erosionsprozess mit der Tendenz der Niveau-
verschiebung auf niedere Stufen.
Es ist unleugbar, mitunter schon bewiesen, dass die Zone der
Einhüllung eines Gebirges durch Schutt und Pflanzenwelt dauernd
wächst; die Kappe des nackten kahlen Felsens, der sich durch schroffe,
unvermittelte Linien charakterisiert, ist einer fortwährenden Vermin-
derung unterworfen, und die Zunahme derjenigen landschaftlichen
Formen, die sich durch flachere Böschungen, schön geschwungne,
zusammenhängende Kurven auszeichnen, ist eine stete. Dass bei all
diesen Vorgängen neben der Ptlauzenerosion namentlich auch andern
Kräften Rechnung getragen werden muss, ist selbstverständlich; wir
wollten nur vor allem gezeigt haben, dass in der Verwittcrungsgeschichte
unserer Erd feste das Pflanzenreich eine wichtigere Rolle spielt, als
man gemeinhin glaubt.
Digitized by Google
224
Die Folge und Art der Wirkungen der Pflanzenwelt in den Kalk-
gebirgen bringen ein Kolonisationssystem zum Ausdruck, wie für die
Besiedolung eines fremden Gebietes kein besseres wieder zu finden
ist. Dies Kolonisationssystem hat bei der Inkrafttretung seiner Fak-
toren ein weises Gepräge und eine Art historischen Charakter. Während
einer ersten Periode dringen als Kolonisten in das Kalkgebirge Flechten
und Moose. Ist der Kalkfels für sie nicht mehr brauchbar und genug
für die folgenden Kolonisten vorbereitet, so ziehen in der zweiten
Periode anfangs genügsame Gräser und flachwurzelnde Blütenpflanzen
ein, dann aber weniger genügsame Gräser und Kräuter. Sie
bilden die Trifte, das sind die gemischten Pflanzenstaaten der Stauden
und Gräser. Ist durch diese der Boden brauchbarer und zugleich
vermehrt worden, so siedeln sich in der dritten Periode erst Sträucher
an und dann Einzelbäume. Haben diese beiden den Grund ihres
Staates genug vervollkommnet, und erlauben es dazu die Witterungs-
vorhältnisse, dann kann die vierte und letzte Periode der Kolonisation
beginnen, in der die Wälder herrschen, oder der Mensch den Boden —
bei der durch alle möglichen Erosionskräfte erfolgten Verebnung des
Gebirgsterrains — zum Bebauen seiner Feldfrüchte benutzen kann.
All unsere Darlegungen erhellen, dass in den Kalkgobirgen, die
auf den oberflächlichen Beschauer den Eindruck einer Landschaft des
Oeden und Leblosen machen, durch die Pflanzenerosion und ihren
verbündeten Kräften eine gewaltige Arbeit für eine ferne Zukunft
verrichtet wird. Das Niveau der Kalkgebirgsoberfläche rückt immer
tiefer, die Kalkfelsen verwittern zu Gesteinsschutt, die Trümmer ver-
schwinden im Humus, der graue Ton des Felsens macht dem fröh-
lichen Grün einer üppigen Vegetation mehr und mehr Platz und späte
Geschlechter werden hier wohnen, wo wir dem grausen Steingewirre
jetzt entfliehen.
Digitized by Google
i
Zur Ornis der preussischen Oherlausitz.
Nebst einem Anhange über die sächsische.
Von William Baer in Nicsky.
Zur Einleitung.
I^chon aus dem Anfange dieses Jahrhunderts stammen fünf
Avifaunen der Oberlausitz und zwar von v. Uechtritz (1822), »Starke
(1823), J. G. Krezschmar (1823 -3t>), Brahts (1827) und Neumann
(1827 — 28); aus ihnen geht hervor, dass man schon seit langer Zeit
der Vogel weit des Gebietes rege Aufmerksamkeit schenkte, und dass
der Ruf desselben als eines besonders gut erforschten wohl begründet ist.
Wohl finden sich bei den älteren Forschern, namentlich bei v. Uechtritz,
Starke und Neumann einzelne Irrtümer, im allgemeinen aber ver-
fügten sie alle über eine derartige Kenntnis der LausTtzer Vorkomm-
nisse, dass dieselbe in Anbetracht ihrer geringen Hilfsmittel erstaun-
lich ist. Leider haben sie bei ihren Aufzeichnungen auf gewisse, uns
erwünschte Einzelheiten kein Gewicht gelegt, sondern mit Ausnahme
des bedeutendsten von ihnen, J. G. Krezschmar, fast ausschliesslich
Artbeschreibungen geliefert.
Tin 2. Viertel dieses Jahrhunderts blühte in unserer weiteren und
engeren Heimat die ornithologisehe Forschung auf: in der Ober-
lausitz förderte sie mit grossem Erfolge Robert Tobias, ein ebenso
scharfer als unermüdlicher Beobachter. Trotzdem sein Beruf als
..Tuchbereiter" gewiss seinem Streben wenig günstig war, so verfügte
er doch schon bei seinem ersten Hervortreten an die Öffentlichkeit
über einen grossen Reichtum selbständiger Beobachtungen. In der
Folgezeit fand er als Konservator noch bessere Gelegenheit, ganz
Abban.il. B.l. XXII. 15
Digitized by Google
226
seinem innersten Interesse zu leben.*) Er bat die Ergebnisse seiner
Forschungen in einer Reihe von Abhandlungen niedergelegt, die ihren
Absehluss in einer ausgezeichneten Avifauna der gesamten Ober-
lausitz fanden. Diese Arbeit ist verschiedentlich zum Abdruck ge-
langt, am vollständigsten im XII. B. d. Abhandl. d. Naturf. Gesellsch.
zu Görlitz (18G5). An dieser Stelle finden sich auch noch wert-
volle Zusätze aus späterer Zeit. Vieles hat der rastlose Mann aus
allzu grosser Bescheidenheit leider von der Veröffentlichung aus-
geschlossen, dessen Kenntnis für uns von grossem Interesse wäre.
Gleichzeitig mit Tobias behandelte der Oberlehrer Fechner in
seinem „Versuche einer Naturgeschichte der Umgebung von Görlitz'4
den gleichen Gegenstand. Fechner hat zwar vor Tobias einige wert-
volle Einzelheiten voraus, steht ihm aber im allgemeinen an Zuver-
lässigkeit nach.
Während dieser Zeit sorgten die Sammlungen der aus einer
ornithologischen Gesellschaft hervorgegangenen Naturforschenden Ge-
sellschaft in Görlitz und die der Oberlausitzischen Gesellschaft der
Wissenschaften, sowie die Privatsammlungen der Herren v. Zittwitz
und v. Loebenstcin dafür, dass alle selteneren, ornithologischen Vor-
kommnisse der Oberlausitz erhalten wurden.
Als R. Tobias die alte Heimat verliess, erlitt das Interesse für
die Vogelwelt des Gebietes eine gewisse Einbusse. Nach ihm sammolten
sein älterer Bruder Julius (f 1883), der ihm in Görlitz als Konservator
nachfolgte, sowie der bekannte Direktor des Museums der Natur-
forschenden Gesellschaft zu Görlitz, Dr. Reinh. Peck, alle wichtigeren
ornithologischen Vorkommnisse, von denen sie Kenntnis erhielten.
Ende der 1860er Jahre wirkte auch A. v. Homeyer für kurze Zeit in
Görlitz anregend und selbst forschend. Neuerdings berichteten K. R.
Krez8chmar, der Enkel des Vorhergenannten, über die Görlitzer, Pastor
Arthur Richter über die Jänkendorfer, H. Porrin über die Ruhlander
Vogelwelt. Auch Louis Tobias**), der jüngste der Ornithologenbrüder,
*j In Anerkennung seiuer Verdienste um die Ornithologie erhielt R. Tobias
1841» eine Berufung als Inspektor an das zoologische Museum zu Leipzig, wo er
am 22. Juli 1889 starb.
**) L. Tobias lebte von 183<<_18»>(> als Lehrer im Prinzl. Carolath'schen Hause
zu Sa ii bor, widmete sich dort dem Studium der Vogel weit und veröffentlichte
mancherlei Beobachtungen. Später war er wieder in der Oberlausitz und zwar
grösstenteils in seiner Vaterstadt Görlitz als Privatlehrer thfttig.
Digitized by Google
227
stellte seine Beobachtungen in einem Manuskripte für die Natur-
forschende Gesellschaft zu Görlitz zusammen.
Ohne jede äussere Anregung legte während dessen der Revierförster
A. Preissler in Tauer bei Kütten inmitten einer von Sumpf- und
Wasscrvögeln reichbelebten Teichgegend eine schöne, reichhaltige
Vogelsammlung an, die in vorzüglich ausgestopften Exemplaren ein
deutliches Bild der Vogel weit dieses eng umgrenzten Gebietes giebt.
Trotz der geringen Hilfsmittel, die ihm zur Verfügung standen, und
ungeachtet seiner geringen Beziehungen zu wissenschaftlichen Autori-
täten sind sowohl seine Sammlung als die von ihm angestellten Beob-
achtungen von hohem Werte. Seine Sammlung ging z. T. in den
Besitz des Museums zu Niesky über.
Mit demselben Eifer beschäftigte sieh in Muskau unter den
drückendsten, äusseren Verhältnissen Wilhelm Wolf mit der dortigen
Ornis; er widmete sich besonders der Erforschung der Fortptianzungs-
geschichte der Vögel seiner engeren Heimat; doch ist seine Bedeutung
als Oologe auch über die Grenzen derselben allgemein anerkannt.
Wir verdanken ihm die genaue, ornithologisehe Erforschung eines be-
sonders wichtigen Platzes, der er auch heute noch seine Kräfte
widmet, Namentlich in der Beobachtung des Schniarotzerlebens des
Kukuks hat er viel geleistet.
Von redlicher Begeisterung für naturwissenschaftliche Forschung
erfüllt begannen in neuester Zeit Ü. Uttendörfer (jetzt Mitdirektor der
Realschule der Brüdergemeine in Gnadenfrei i. Schi.), H. Kramer
(jetzt Lehrer in Gross- Hennersdorf i. S.) und der Verfasser dieser
Arbeit, die Vogelwelt der Umgebung von Niesky gründlicher zu er-
forschen. Die beiden Letzteren hatten das Glück, zwei für die Ober-
lausitz neue Brutvögel, Fuligula clangula und Pratineola rubicola, im
Gebiete festzustellen, und wurden hierdurch angeregt, ihre Thätigkeit
auch auf andere Gebiete der Oberlausitz auszudehnen. Hierbei em-
pfingen sie viele Anregung von Dr. C. Flöricke, welcher damals
überall Hilfskräfte für seine Bearbeitung der Ornis Schlesiens warb.
Namentlich erregte die reiche Fauna der grossen Teichgebiete des
Tieflandes ihr Interesse;, da dasselbe bisher nur von R. Tobias nörd-
lich von Görlitz und um Lohsa (Hoyerswerda) herum gründlicher
durchsucht worden war. Die Ergebnisse ihrer Beobachtungen legten
15*
Digitized by Google
228
sie in Tagebüchern und Manuskripten nieder, die z. T. bereits Dr.
Flöricke zur Verfügung gestanden haben.
Die von R. Tobias aufgestellte Avifauna der Oberlausitz ent-
spricht nicht mehr ganz den gegenwärtigen Anforderungen an eine
solche; zunächst hat der Verfasser durchaus nicht alles der Ueber-
lieferung werte aus den früheren Veröffentlichungen zusammengefas.st,
sodann liefert er keineswegs überall da, wo für die Vorkommnisse ein
Beleg notwendig gewesen wäre, einen solchen. Endlich bietet seine
Ornis bei einem gewissen Hange zur Verallgemeinerung über
Einzelheiten des Vorkommens und der Verbreitung einzelner Arten
oft nur geringen Aufschlug
Seit dem Erscheinen der Arbeit von R. Tobias hat sich eine
Menge zum guten Teil noch nicht veröffentlichten Materiales an-
gehäuft; auch eine Trennung des preussisehen und sächsischen An-
teiles der Oberlausitz schien bei der Grösse des Gebietes angezeigt,
wozu noch der Umstand kommt, das« die sächsischen Forscher und
Beobachter sich eng an die von der Hauptstadt ihres Landes geleitete
Erforschung Sachsens anschliessen.
Diese Umstände veranlassen mich nun, alles über die Ornis der
preussisehen Oberlausitz in der Litteratur veröffentlichte oder mir
sonst zugängliche Material zu bearbeiten und in einer zusammen-
fassenden Arbeit zu vereinigen.
Bereitwilligst stellten mir für diesen Zweck die Herren W. Wolf
und A. Preissler ihre gesamten Beobachtungen zur Verfügung. Auch
Herr Konservator II. Aulich in Görlitz überliess mir in dankenswertem
Vertrauen seine sorgfältigst geführten Herkunftsbücher zur Benutzung:
auch Herr L. Tobias teilte mir viele noch nicht veröffentlichte Beob-
achtungen aus seinem und seiner Brüder reichen Erfahrungsschätze mit.
Ferner erhielt ich schätzenswerte briefliche und persönliche An-
gaben von folgenden Herren: Baron v. Loebenstein auf Lohsa: Ritt-
meister und Rittergutsbesitzer v. Götz auf Niemitsch; Krüger, Ober-
förster in Hoyerswerda: Wenzel, Oberförster in Lohsa; Bergwitz,
Oberförster in Weisskulm; Seiz, Oberförster in Jagdschloss Hermanns-
ruh: Morgenroth, Oberförster in Rietschen; Rössel, Oberförster in
Creba; Märker, Oberförster in Kohlfurt: Zeutsch, Revierförster in
Wartha; Nerke, Revierförster in Mönau; Eisner, Revierförster in
Digitized by Google
229
Jahnien; Zobel, Revierforster in Tschelln; Dittig, Revierförster in
Weisskeisel; Thourich, Revierförster in Horka; Kessler, Revierförster
in Bichain; Hoffmann, Revierforster in Ullersdorf; Knippel, Revier-
förster in Jänkendorf; Harapel, Revierförster in Kohlfurt; Bardele,
Konservator in Hoyerswerda; Janke, Gemeindevorsteher in Reich walde;
Schmidt, Amts Vorsteher ebendort; Stöber, Kantor in Priebus; W.
Heuninger und cand. theol. B. Uttendörfer, früher in Niesky;
Krezsehmar, Lehrer in Torinersdorf; Rob. Eder in Noustadtl i. B.
Allen den genannten Herren statte ich auch an dieser Stelle den ge-
bührenden Dank für ihre freundliehe Unterstützung meiner Arbeit ab.
Ich selbst habe mich in der Erkenntnis des grossen Einflusses,
den die Umgebung auf die Tierformen ausübt, eingehend mit der
Beobachtung des für jede Art charakteristischen Aufenthaltsortes be-
schäftigt.
Von dem Sammeln grösserer Reihen von Bälgen und Eiern zum
Zwecke des Vergleiches mit denen der Nachbargebietc habe ich leider
aus äusseren Umständen Abstand nehmen müssen. Die wenigen Ge-
legenheiten aber, die ich zu Untersuchungen nach dieser Richtung
hatte, habe ich eifrigst benutzt und namentlich soviel von genauen
Massen genommen, als ich nur konnte. Die Masse der Eier be-
zichen sich meist auf die Exemplare der ausgezeichneten Sammlung der
Muskauer Brutvögel von W. Wolf, der einzigen Sammlung, die in
dieser Hinsicht verwertbar ist. Bei den Messungen des Vogelkörpers
habe ich die von Reiehonow (Caban. Journ. f. Ürnithol. Jahrg. 181)1,
S. 'Mi* ff.) auseinandergesetzte Methode genau angewandt,
Am Abschlüsse meiner Arbeit stehend, weiss ich wohl, dass ich
hauptsächlich in Folge äusserer Verhältnisse weit hinter dem mir
vorgesteckten Ziele zurückgeblieben bin, und bitte bei der Unzu-
länglichkeit vieler meiner Mitteilungen mehr auf meineu Eifer und
meine Liebe zur Sache als den erreichten Erfolg sehen zu wollen.
Einzelne Gebiete der Oberlausitz bedürfen noch einer gründ-
lichen Durchforschung, so vor allem die Gegend des Unterlaufes der
Spree, der Laubaner Hochwald und die Hänge der Tafelfichte, die
fast nur R. Tobias durchstreift hat. Ferner werden gewisse, schwierigere
Aufgaben nur von solchen Beobachtern gelöst werden können, die
längere Zeit an günstigen Plätzen ansässig sind. Solche Aufgaben
Digitized by Google
230
sind z. B. die Erforschung der Verbreitung von Locustella naevia,
Acroceph. aquaticus, Ortygom. parva; die Nachweise für das Vor-
kommen von Ortygom. pusilla (Pall.); erneute und vollgiltige Nach-
weise des Brütens im Gobiote von folgenden Arten: Totanus ochropus
et glareola, Numenius arcuatus, Dendroc. medius, Fuligula cristata,
Gallinago gallinula und Archibuteo lagopus.
Anfänglich beobachtete ich eifrig den Vogelzug; bei der Kürze
der Zeit aber und bei dem mangelnden Einblick in die meteorologischen
Verhältnisse habe ich keine nennenswerten Resultate erzielt.
Die das Gebiet betreffende Litteratur fand ich in Dr. Flörickes
Bibliographia ornithologica Silesiaca bereits grösstenteils zusammen-
gestellt vor und konnte nur noch weniges Neue hinzufügen. Der
Vollständigkeit halber führte ich alle mir bekannt gewordenen Ver-
öffentlichungen auf, ersparte mir aber die Durchsicht einiger weniger,
älterer, belangloser, schwer zugänglicher Ueberlieferungen; ich habe
sie durch * kenntlich gemacht.
Die bei der Durcharbeitung der aufgeführten Litteratur auf die
sächsische Oberlausitz entfallenden Angaben gebe ich in einem An-
hange. Diese Zusammenstellung erfuhr noch eine wesentliche Be-
reicherung durch viele, wertvolle Original beobachtungen H. Kramers.
Die Nomenklatur ist fast ausschliesslich die des systematischen
Verzeichnisses der Vögel Deutschlands von Dr. A. Reichenow, Berlin,
18S9. Um die Sammlung der Trivialnamen, namentlich der wendischen,
machte sich besonders Herr Preisslcr verdient.
Die meisten Belegstücke für die Lausitzer ornitho logischen Vor-
kommnisse enthalten die Sammlungen der Naturforschenden Gesell-
schaft*) in Görlitz, die ornithologisehe Sammlung im Schlosse zu
Lohsa (ein Vermächtnis der vogolkundlichen Thätigkeit des älteren
Baron v. Loebenstein), die Sammlung des Nieskyer Museums, die der
Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz, die Sammlung
Ileydriehs in Flinsberg, Louis Tobias' in Görlitz und die Eier-
sammlung von W. Wolf in Muskau.
*) Die aus iilterer Zeit stammenden Stücke dieser Snmmlung sind leider
laimistisch nicht zu benutzen, da sie wohl genaue Angaben über das Fang-
datuni. nicht aber solche über den Fundort tragen; nach damaliger Sitte wurde«
freilich nur aus der Nahe erhaltene Stücke in dieser Weise etikettiert.
Digitized by Google
231
Der Erwähnung bedarf es wohl kaum, dass ich an alle Angaben
das äusserste Mass strenger Kritik angelegt habe; es war dies um
so notwendiger, als es sieh bei der Bestimmung dor Arten vielfach um
freilebende Tiere handelte. Hierzu bediente ich mich auf den Aus-
flügen in die grossen Teichgebiete oftmals oinos ausgezeichneten Fern-
rohres von Fraunhofer und Altzschneider von etwa SOfacher Flächen-
vergrösserung. Durch dasselbe war ich z. B. im stände, auf etwa
90 m Entfernung die so schwache Aufwärtsbiegung des Schnabels
von Totanus littorcus noch deutlich zu erkennen.
Verzeichnis der Litteratur.
1891. Baer, W. Ein Ausflug an den Nistort der „Birkente" in der
preuss. Oberlausitz. In: Ornith. Monatsschr. des deutschen
Vereins z. Schutze d. Vogel w., 16. Jahrg. p. 250 —255.
1851. v. Boenigk, Otto. 1. Bemerkungen über einige Vögel. In:
Naumannia, 1. Jahrg. 4. Heft, p. 29 — 37.
1851. — 2. Bemerk, über d. Frühlingszug d. Vögel im J. 1850. In:
Abh. d. Naturf. Gesellsch. z. Görlitz, 6. Bd. 1. Heft, p. 21—25.
1853. 3. Dasselbe im J. 1851. In: ib. (>. Bd. 2. Heft, p. 69-70.
1827. Brahts, F. C. Vögel, die in den Lausitzen vorkommen. In:
ib. 1. Bd. 1. Heft No. 4, p. 84—117, 2. Heft p. 22 50.
1887. Ed er, Robert. 1. Die im Beobachtungsgebiete Neustadt! vor-
kommend. Vogelarten. In: Mitteil. d. orn. Ver. in Wien
„Die Schwalbe", 11. Jahrg. No. 6. 7. 8. 9.
1889. — 2. Bindenkreuzschnabel. In: ib. 13. Jahrg. p. 532.
1890. — 3. Notizen über Muscicapa parva u. Lan. minor. In: Ornith.
Jahrbuch, 1. Jahrg. p. 215 217.
1844. Fechner. 1. Einige Beiträge z. Naturgesch. d. J. 1843. In:
Abh. d. Naturf. Gesellsch. zu Görlitz, 4. Bd. 1. Heft p. 5 8.
1851. -- 2. Versuch einer Naturgeschichte d. Umgegond v. Görlitz. In:
Jahresprogramm d. höh. Bürgerschule zu Görlitz.
189(1 Floericke, Curt. 1. Mitteil, über d. Vorkommen seltner Vögel
in Schlesien. In: Ornith. Jahrb., 1. Jahrg. p. 5 8.
1891. — 2. Ornith. Mitteil, aus Schlesien. In: ib. 2. Jahrg. p. 201
bis 204.
Digitized by Google
232
1891. Floericke. Curt. 3. Reise nach Oberschlesien. In: Mitteil. d.
ornith. Vereins in Wien „Die Schwalbe'4, 15. Jahrg. p. 202 —204.
1891. — 4. Beiträge z. Ornis v. Schlesien. In: Cab. Journ. f. Om.
39. Jahrg. p. 105— 199.
1892. — 5. Ornith. Jahresberichte aus den Regierung:- bez. Breslau u.
Liegnitz. In: ib. 40. Jahrg. p. 107—170.
1892—93. - 6. Versuch einer Avifauna d. Prov. Schlesien. Marburg
1. u. 2. Lief.
*1708. Frcnzel, M. 1. Des unermüdlichen Forschers Fr. Historia
naturalis Lusatiae. Hoffm. I, 128. Cfr. auch Hist. Lus. sup.
nat. Budissin 17G8. 4. u. Krezschmars Nachlcso 1708, 81.
Manuskript im Besitze d. Naturf. Ges. in Görlitz u. Kopie in
d. Ratsbibl. in Zittau.
* — 2. Lörtelgansc bei Hoyerswerda. Coli. Lus. Ms. S. III, 144h.
* _ a. Schwäne bei Penzig. Coli. Lus. Ms. S. III, 160b.
1833. Gloger, Const. Ludw. Schlesiens Wirbeltierfauna. Breslau.
*1714. Grosser, Sam. Ornithologisches. In: Oberlaus. Merkwürdig-
keiten V, p. 10 u. 25 27.
1867. v. Homeyer, Alexander. 1. Ornith. Miscellen. In: Cab. Joum.
f. Orn.'lö. Jahrg. p. 349.
1808. 2. Ueber irreguläre Wanderungen und Haushalt einiger Vögel
Europas. In: Der zoolog. Garten, 9. Jahrg. p. 330 — 341.
1808. — 3. Ueber die Ortliehkeit des Sommeraufenthalts des Heu-
schreckenrohrsängers. In: Abb. d. Naturf. Ges. zu Görlitz.
13. Bd. p. 80-90.
1869. 4. Zur Verbreitung von Locustella naevia. In: Cab. Journ.
f. Orn., 17. Jahrg. p. 61 -00.
1870. — 5. Zusätze und Berichtigungen zu Borggreves Vogelfauna
Norddeutschlands. In: ib. 18. Jahrg. p. 214 231.
1890. 0. Tour durch die böhm.-schles. Grenzgebirge. In: Ornith.
Monatsschrift, 15. Jahrg. p. 429 435.
1S92- 93. Hörnik, Micha!. Oasopis Mak.icv Serbskcje. Budysin.
Wurde zur Orthographischen Korrektur der gesammelten wen-
dischen Trivialnamen benutzt.
1823. Krez sch mar, J. G. 1. Verzeichnis d. oberlaus. Vögel. Görlitz.
1823. 2. Bemerkungen und Berichtigungen zu der Arbeit von
Starke (cfr. diesen). In: Laus. Magazin, Jahrg. 1823, p. 340
bis 351.
233
18*26. Krezsehmar. J. G. 3. Erster und zweiter Beitrag z. Verz.
oberlaus. Vögel. Manuskript.
1826. — 4. Ueber den Zug der Vögel. Manuskript.
18*20. - 5. Vollständig«'!* Vögelkaleuder f. das ganze .Jahr, für Lieb-
haber, JägL'r etc. Manuskript.
1827. 6. Ornithol. Bemerkungen. In: Abh. d. Naturf. Ges. zu
Görlitz, 1. Bd. 2. Heft, p. 118 -154.
1827. — 7. Warum die Zittauer Gegend reicher an Vögeln sei. In:
ib. 2. Heft p. 154.
1836. 8. Lausitzische Vögel (Forts, d. Arbeit v. Brahts). In: ib.
2. Bd. 2. Heft, p. 19- 34.
1882. Krczschmar. Karl, Robert. 1. Ornith. Beobachtungen aus der
Görlitzer Heide I u. II. In: Ornith. Monatsschrift, 7. Jahrg.
p. 31 --39 u. 220 230.
1882. - 2. Ornith. Bericht aus der nächsten Umgebung v. Görlitz.
In: ib. 7. Jahrg. p. 144 146 u. 318 319.
1883. 3. Ornith. Beob. aus der Görlitzer Heid«- III. In: ib. 8. Jahrg.
p. 157-163.
1884. 4. Ueber die Taucher der Oberlausitz. In: ib. 9. Jahrg.
p. 110—111.
1884. 5. Die Wachholderdrossel. In: ib. 9. Jahrg. p. 122 124.
\H\)'2. Lcverkühn, P. Notiz über Syrrhaptes. In: ib. 17. Jahrg. p. 35.
1S94. Liebe, K. Th. Notiz über Seidenschwanz. In: ib. 19. Jahrg.
p. 68.
1834. 1854. v. Loebenstein, A. B. Briefe. In: Ornith. Briefe von
E. F. v. llomeyer, Berlin 1881, p. 189 -201 u. 255-257.
1HS7. Matschie, P. Versuch einer Darstellung d. Verbr. v. Corv.
corone, comix u. frugil. In: Gab. Journ. f. Orn., 35. Jahrg-
p. 617 648.
*1719. Meister, Martin. 1. Wasserrabe auf d. Görlitzer Neisstiinii.
In: Ilofi'raann Scriptor. 1. 2. 85.
*1719. — 2. Weisse Krähe in Görlitz. In: ib. p. 68.
*1719. 3. Störehe u. Eiden in ungewöhnlicher Menge in (Görlitz.
In: ib. p. 1. 2. 4. 7. 91.
1890. Michel, Jul. 1. Einige ornithol. Seltenheiten aus dem Iser- u.
Riesengebirge. In: Orn. Jahrbuch. 1. Jahrg. p. 25 30.
!8fH. 2. Ueber Schwankungen in der Vogelwelt. d. Isergebirges.
In: ib. 2. Jahrg. p. 91—99..
Digitized by Google
284
1852. Naumann, S. F. Turdus illuminus Lob. In: Nauniannia,
2. Bd. 1. Heft, p. 80—84.
1826. Neu mann, J. G. 1. System. Verzeichn. d. bisher entdeckten
laus. Vögel. In: Lausitz. Magazin, Jahrg. 1826, p. 352—364.
1827. — 2. Uebers. d. Vögel v. Brahts. In: Abh. d. Naturf. Ges. zu
Görlitz, 1. Bd. 1. Heft, p. 84 u. 2. Heft p. 22.
1828. — 3. Allgem. Uebersicht d. laus. Haus- u. Wasservögel. Görlitz.
1865. Peck, R. 1. Bemerkungen über die Rückkehr der Vögel im
Frühjahr 1864. In: Abh. d. Naturf. Ges. zu Görlitz, 12. Bd.
p. 99—100.
1877. — 2. Beobacht. aus d. Umgeg. v. Görlitz, im 1. Jahresber. (1876)
d. Aussen, f. Beob. 8 tat. d. Vögel Deutschlands. In: Cab.
Journ. f. Orn., 25. Jahrg. p. 278—342.
1878. — 3. Beobachtungsnotizen. In: Omith. Centralblatt, 3. Jahrg.
p. 87.
1880. — 4. Notiz über Raubmövcn. In: ib. 5. Jahrg. p. 14.
188(1 — 5. Beobacht. aus der Umgeg. v- Görlitz, im 4. Jahresber.
(1879) d. Aussch. f. Beob. Stat. d. Vögel Deutsehlands. In:
Cab. Journ. f. Orn., 28. Jahrg. p. 355—407.
- - 6. Manuskript. Randbemerkungen zu den Wirbeltieren der
Oberlaus. v. R. Tobias. Im Besitze d. Naturf. Ges. zu Görlitz.
1888. Perrin, H. Beob. aus d. Umgeg. v. Ruhland, im 11. Jahres-
bericht (1886) d. Aussch. f. Beob. Stat. d. Vögel Deutschlands.
In: Cab. Journ. f. Orn , 36. Jahrg. p. 313—571.
1842. Pescheck. Litteratur der Naturforschung i. d. Oberlausitz. In:
Abh. d. Naturf. Ges. zu Görlitz, 3. Bd. 2. Heft, p. 101 — 128.
1889. Richter, Arthur. Ornith. Bericht aus d. preuss. Oberlausita.
In: Ornith. Monatsschrift, 14. Jahrg. p. 258—267, 284 -291
u. 308-313.
1887. Richter, Felix. Beobacht. aus d. Umgegond v. Muskau, im
10. Jahresber. (18H5) d. Aussch. f. Beob. Stat. d. Vögel
Deutschlands. In: Cab. Journ. f. Orn., 35. Jahrg. p. 337—616.
1892. Schalow, H. Das Vorkommen v. Prat. rubicola im östl. Nord-
deutschland. In: Sitzungsber. d. Ges. Naturf. Freunde zu
Berlin 1892, No. 8.
1823. Starke. Statistische Beschreib, d. Görlitzer Heide, Naturgesch.
Beschr., Vögel. In: Neues Laus. Magazin, 2. Bd. p. -4—10.
Digitized by Google _
235
1850. Tobias, Jul. Ankunft d. Vögel 1849. In: Abh. d. Naturf. Ges.
zu Görlitz, 5. Bd. 2. Heft, p. 89.
1868. Tobias, Louis. 1. Die Rückkehr d. Vögel 1867. In: ib. 13. Bd.
p. 91-92.
1881. — 2. Omith. Bemerkungen. In: Ornith. Gentraiblatt, 6. Jahrg.
p. 118-119.
1888. — 3. Brutvögel d. Umgog. v. Görlitz. Manuskript im Besitze
d. Naturf. Ges. zu Görlitz.
1838. Tobias, Robert. 1. Orn. Bemerkungen. In: Abh. d. Naturf.
Ges. zu Görlitz, 2. Bd. 2. Heft, p. 35- 47.
1840. 2. Ornith. Beobachtungen 1839. In: ib. 3. Bd. 1. Heft,
p. 10-13.
1842. — 3. Orn. Beob. 1840. In: ib. 3. Bd. 2. Heft, p. 31—33.
1842. — 4. Orn. Beob. 1841. In: ib. 3. Bd. 2. Heft, p. 33—36.
1844. — 5. Orn. Beob. 1842. In: ib. 4. Bd. 1. Heft, p. 1—4.
1844. — 6. Beiträge z. Naturgesch. einiger Vögel. In: ib. 4. Bd. 1. Heft,
p. 28—31.
1844. — 7. Eine neue Drosselart. In: ib. 4. Bd. 1. Heft p. 32—34.
1844. — 8. Zur Naturgesch. des Kukuks. In: ib. 4. Bd. 1. Heft,
p. 34 -36.
1&44. 9. Orn. Notizen. In: ib. 4. Bd. 1. Heft, p. 56 58.
1847. 10. Orn. Excursion auf d. Tafeliichte, höh. Iser- u. Riesen-
kamm. In: ib. 4. Bd. 2. Heft, p. 41—46.
1847. — 11. Orn. Bemerkungen. In: ib. 4. Bd. 2. Heft, p. 46—51.
1848. — 12. Beiträge z. Naturgesch. einigor Vögel. In: ib. 5. Bd.
1. Heft, p. 47 - 57.
1849. — 13. Die Wirbeltiere der Oberlausitz. Görlitz.
1851. — 14. Notiz über Vultur cinereus. In: Naumannia, 1. Jahrg.
2. Heft, p. 99.
1851. — 15. Notizen über Mergus merganser, Act. hypoleucus u. Tot.
ochropus. In: ib. 1. Jahrg. 2. Heft, p. 100—101.
1851. — 16. Verz. d. in d. Oberlaus, vorkommenden Vögel. In: ib.
1. Jahrg. 4. Heft, p. 50—69.
1853. 17. Notiz über Lanius rufus. In: ib. 3. Jahrg. p. 335 -336.
1853. 18. Übersicht d. Wat- u. Schwimmvögel d. Oberlausitz. In:
Gab. Journ. f. Orn., 1. Jahrg. p. 213—218.
Digitized by Google
236
1805. Tobias, Robert. 10. Die Wirbeltiere d. Oberlausitz. In: Abb.
d. Naturf. Ges. zu Görlitz. 1*2. Bd. p. Iii !>2.
1875. 20. Orii. Berichtigungen u. Notizen. In: Cab. Journ. f. Ora.,
28. Jahrg. p. 100 -110.
1838 41. — 21. Briefe. Tn: Ornith. Briete von E. F. v. Homeyer.
Berlin 1881, p. 217 254.
*1822. v. Uechtritz. Skizze d. Oberlausitz. In: Okens Isis, 15. Bd.
3. Heft.
' 1888. Uttcndörfer, O. Das Nisten v. Rauhfussbussard. In: Gefied.
Welt, 17. Jahrg. p. 145 4o.
1887. Wolf, \V. Beob. aus d. Umgeg. v. Muskau, im 10. Jahresbor.
(1885) d. Aussch. f. Beob. Stat. d. Vögel Deutschlands. In:
Cab. Journ. f. Orn., 35. Jahrg. p. 377 61G.
1KH8. Desgl. im 11. .lahresber. 0880). In: ib. 30. Jahrg. p. 313-571.
*1738. Anonymus. Keine Sperlinge zu Sohra u. Halbendorf. In:
Sing. Lus. XVI p. 240 ff.
*1S20. Notiz über Pelekan. In : Camenzer Wochenschr., Jahrg. IS2*J
p. 716.
Das behandelte Gebiet umfasst die preußische Oberlausitz, wie
deren Grenzen in der Karte zur geognostisehen Beschreibung derselben
von E. F. Glocker (Abhandl. d. Naturf. Gesellschaft zu Görlitz, VIII. Bd.)
festgelegt sind. Diese decken sieh nicht völlig mit den 4 Kreisen:
Hoyerswerda, Rothenburg, Görlitz und Lauban, sondern sie werden
im Osten von etwa Grcillcnbcrg an bis Dohms durch den Queis ge-
bildet,
Ucbcr die geologischen und Vegetationsverhältnisse des Gebietes
finden sieh in diesen Abhandlungen so ausführliche Arbeiten, dass ich
in dieser Hinsicht wenig zu erwähnen habe.
Die Berge besitzen eine; durchschnittliche Höhe von 400 -üÜO ni
und erreichen nur in der Tafelfichte, die unweit der Grenze liegt, eine
Höhe von 1122 m. Die durchschnittliche Mcercshöhc des Hügellandes
beträgt etwa 200 300 m, während sich das Tiefland von 200 in auf
etwa 100 m abdacht. Auch abgesehen von den Hauptnüssen: Neisse.
Spree, schwarze Elster, Queis, ist das Tiefland sehr wasserreich. Es
erreichen nicht nur einzelne Teiche die ansehnliche Grösse von 80 ha.
Digitized by Google
237
sondern es vereinigen sich auch häufig mehrere derartige, grössere
Teiche mit vielen kleineren zusammen zu ganzen Teilgebieten.
Das Klima mit seinen heissen Sommern und harten Wintern
entfernt sich schon beträchtlich vom Küstenklima, so dass Ueber-
winterungen im Gebiete seltener vorkommen, als anderwärts.
Den geologischen Verhältnissen entsprechend zeigt die Vogelwelt
der Oberlausitz drei wohlgetrennte Gebiete: das der Berge, das des
Hügel- oder Lösslandes, das des Tieflandes oder der Thalsand-Heide.
Specieller Teil.
1. Eritliacus philontfilti (Bchst.). — Der Sprosser berührt heutzutage
im Gegensatz zu früher jedenfalls nur noch höchst selten das
Gebiet. Es verdient daher als ein besonders interessanter Fall
hervorgehoben zu werden, dass A. v. H.'s*) vogelstimmenkundiges
Ohr noch einmal am 30. 8. lSStJ einen solchen an der Neisse bei
Görlitz entdeckte. Vordem fingen und hörten ihn L. und R. T.
öfters, letzterer bei Görlitz. Rongersdnrf und Kbersbach, z. B.
11. 5. 1830. Der letztere sammelte sogar von 1832—38 so viele
Ankunftsdaten, dass er ein frühestes für den (». 5.. ein spätestes
für den 20. i">. und ein Mittel für den 17. .*). berechnen und damit
den wesentlich spätem Zug gegenüber der Nachtigall feststellen
konnte. Sogar von dem Fange eines Pärchens noch Ende Mai
im Sohrwalde bei Görlitz weiss er zu beru hten. J. G. Krzsch.
fand die Art 1823 am Käntler Berge-. Brts. scheint sie im ersten
Viertel des Jahrhunderts als seltenen Brutvogel gekannt zu haben.
Die Entfernung der sumpfigen Erlendickichte dürfte ihr das
Gebiet verleidet haben. Das einzige Belegexemplar, q juv. ex
Lohsa, Herbst 1852 (R. T ). besitzt die dortige Sammlung.
2) Aal. = H. A.ilirh. B. - W HiuT, Uns. _ Bnihts, |\ VMmvx ; A v. G.
A. v. Götz. Heim. W. Henninyi'. A v. II. -- A. v. Hoihpvlt, Kr. — H.
Kranicr. I. G. Kr/seli. — .1. G K n /.st limnr. K. K. = K lt. Krezsoluimr, V. Loch.
— von Lüuhcnstein i>«ii.), I*. — Hcinli. IV.-k, IVrr. II. Pcrrin, IV. — A. Prcisslor.
Rieht. A. Richter, «I. T. .Itilius Tobias. L. T. I,.nis Tol.ias. H. T. HoLcrt
Tohias. K. U. B. rtten.lörfer, O. I*. O. rtu-n.lorter, W. Will.. Wolf.
Digitized by Google
238
2. Erithacu* hutcinia (L.) — Sylojk (Kl.)*). Die Nachtigall ist als
ein Vogel üppiger Auwaldvegetatiou in ihrem Brutvorkommen
auf die an Weidicht reichen Ufer der Neisse von Görlitz abwärts
(besonders im Park von Muskau) und einige Plätze an andern
fliessenden Gewässern des Tieflandes beschränkt, an denen Park-
anlagen ihren Ansprüchen genügen, z. B. Uhyst, Niemitsch,
Weisskulra, Lohsa (unter Nachhilfe von wohlgelungenem Aus-
setzen), Daubitz und Kauscha. Andere Orte (Ullersdorf, Diehsa,
Creba, Roichwalde, Tschelln) haben dagegen ihren frühem Reich-
tum durch Ausroden der Sträucher eingebüsst und erfreuen sich
nur noch ausnahmsweise eines Pärchens. Die wenigen, W. und
mir bekannt gewordenen Gelege zählten f> und 4 Eier, von ersterein
für den 9. 6. notiert. Das aus Blättern und Halmen lose gefügte,
erdständige Nest fand derselbe ausnahmsweise 2/> m hoch in
dichtem Gebüsche. R. T. berechnete von 1832 — 38 als mittleren
Ankunftstermin den 1. 5. bei einem frühesten vom 26. 4. und
spätesten vom 3. 5., während 10 später gesammelte Daten im
Durchschnitt bereits den 26'. 4. bei einem frühesten vom 20. und
spätesten vom 30. ergeben. Auf dem Herbstzuge sah ich sie
am 10. 8.
Seit langer Zeit ist den Nachtigallen des Görlitzer Stadt-
parkes eine besondere Aufmerksamkeil geschenkt worden: Sie hat
dort seit 1812 bis 1857 gefehlt. Darauf hob sich ihr Bestand
schnell bis zu drei Paaren, um nach abermaligem Verschwinde»
in neuerer Zeit sogar auf vier zu steigen. 1801 zog sie sich
wieder in nur einem Paare nach der Eisenbahnbrücke zurück uud
verschwand 1894 ganz.
3. Er'dhacns eyaneculus (Wolf) — Blaubrüstel, falsche Nachtigall,
mödra rocka (Kl.). Das Blaukehlchen ähnelt in seinem Vorkommen
der Nachtigall, hat aber eine noch beschränktere Verbreitimg.
Diese begreift fast allein die dichten Weidengebüsche der grossen
Sandbänke der Neisse im Tieflande. L. T. fand es bei Penzig,
W. bei Muskau (0. 5 1877 Gelege 5 Stück), und ich häufig in der
Rothonburger Gegend (30. 6. ausgeflogene Junge, die ^tf noch
eifrig balzend). Viel sparsamer brütet es auch am untern Laufe
*) Das den wendischen Trivialnamen nachgesetzte „Kl." und „Msk.4i bedeutet
Klittner und Musknuer Wendisch.
Digitized by Google
2.39
der Spree, ausserdem nur einmal nach A. v. G. 1886 zu Niemitsch.
Dagegen erscheint der Vogel zur Zugzeit nirgends selten, in der
ersten Aprilhälfto im Ufergebüsch der Gewässer, im September
auch in Kartoffelfeldern und Gemüsebeeten, lt. T. verzeichnete
seine Ankunft von 1832—38 bereits am 27. 3., spätestens 11. 4.,
durchschnittlich 4. 4. Sieben spätere Daten ergeben als Durch-
schnitt den 13. 4. Trotz zahlreicher, gesammelter Notizen kann
ich für das Kleid E. wolfi (Brehm) doch nur einen Fall, 30. 4.
1896, bei Tormersdorf, angeben.
4. Erithacux ruheculus (L.) — Rutkatel, Rotbrüstel, roßka (Kl.),
sprjosk (Msk.). Das Rotkehlchen bewohnt als häufiger Brutvogel
alles junge Holz des ganzen Gebiets, in welchem sein eben be-
handelter, reicher begabter Vetter fehlt. Es meidet indessen auch
dessen Sitze nicht vollständig, giebt aber entschieden dem Nadel-
holze den Vorzug vor dem Laubholze, besonders der Fichte, und
belebt sogar noch in den sandigsten Gegenden den trockenen
Kiefernbusch. Das Nest ist meist erdständig; Pr. fand es am
Waldboden im Heidelbeerkraut, in Höhlungen von Wurzelwerk
und alten Baumstümpfen, Baron v. Loebenstein jun. im Eingang
eines Mäuseloches, W. ausnahmsweise über 1 m hoch in einer
Baumzwiesel und altem Kugelfang. Diesen Hochbauten fehlten
die für die Erdnester charakteristischen Halme; sie bestanden nur
aus Moos.
Mit G und 7 Eiern vollzählige Gelege notierte W. am 6., 7.
und 19. 5. und 15. 6.
In einzelnen Individuen zeigt es sich gegenwärtig meist
schon im letzten Märzdrittel, zahlreicher jedoch erst im April.
R. T. verzeichnete es nicht vor dem 30. 3. , ich nicht vor dem
19. 3. Die durchschnittlichen Ankunftstermine ergeben bei ihm
von 1832—38, wie bei mir aus 18 späteren Jahren etwa den 1. 4-
Regelmässig wird es noch im ersten Novemberdrittel (7 Daten)
beobachtet, überwintert aber sehr sparsam. Masse*): 9!, Niesky
10. 4.: a. i. m. 68, c. 67, culm. 11, t. 25. 11 Eier ex Muskau:
max.: min.: Durchschn. :
Länge 21 19 20,1
. Breite 16 14,6 14,9
*) a. i. in. ala infra mensurata, c. — camla, culm. culmeu, t. tarsus.
Alle Masse in mm.
Digitized by Google
240
5. Erithacus phoeniruru* (L.) — Rotwispel, Rotwistlich, Rotwüst-
ling. Ein dorn ersten Herbstkleid des o vollständig gleiches 9.
von R. T. am 19. 4. 39 gefangen, befindet sich in der Lohsaer
Sammlung. Der Gartenrotschwanz ist über alle lichten Gehölze
und Büsche des ganzen Gebietes verbreitet, soweit dieselben
seinen Ansprüchen als Höhlenbrüter genügen, in diesem Falle
selbst dein einförmigen Kiefernhoehwalde nicht fohlend. Sein
Bestand soll zwar mit dem Seltenerwerden der hohlen Bäume
bedeutend zurückgegangen sein, doch findet er sich mit den Ver-
hältnissen leidlich ab. Vor allem begiebt er sich in die Nähe
des Menschen, der ihm in seinen Bauten Schlupfwinkel von der
grössten Mannigfaltigkeit für sein Nest bietet; er richtet sich in
allen Arten von Nistkästen, auch den gewöhnlichen Starkästen
ein, besiedelt zahlreich Auen mit Kopfweiden und hat sich in
den Heiden ganz an die Stockholzstösse der Holzschläge gewöhnt.
A. v. H. fand sein Nest sogar in einem mit Sedura bepflanzten
Steinhaufen des Görlitzer botanischen Gartens, Pr. in einem auf-
gesetzten Haufen troekner Torfstücke und in einem ausgefaulten
Birkenstumpfe, ich fand dasselbe in einer kleinen, sehr dichten
Cypresse. W. und ich beobachteten stets zwei Brüten und fanden
mit 5-7 Eiern vollzählige Gelege am 12., 19., 21. und 23. 5.
und 26. 6. Als durchschnittlichen Ankunftstermin fand R. T
von 1S32 \\H den 11. 4., ich aus 20 späteren Jahren den 13. 4.
Ersterer sah ihn nicht vor dem 2., ich nicht vor dem 3. 4.
Masse: 2 :' >*!, Niesky 29. 4. übereinstimmend: 79 a. i. m., 59 c.
9,5 culm., 20,5 t. Durchschnitt von 15 Eiern ex Muskau:
Länge 18,«, Breite 14,2.
ii. Erithacus tili* (L ) - Schwarzwispel, Schwarzwüstling, eerwjen:»
wopSka (Kl.). Der (lüsterfarbige Hausrot schwänz, ursprünglich
ein Felsbewohner, auch bei uns noch in Steinbrüchen brütend,
hat sich mit den hohen Steinbauten über das Gebiet verbreitet.
Er war zwar schon Brts. von überall her bekannt; es hat jedoch
sein Bestand seitdem mit dem schöpferischen Wirken des Menschen,
dem er sich in vorteilhaftester Weise angepasst hat, bedeutend
zugenommen. Seine Lieblingsplätze sind Ziegeleien, alte Ställe.
Kirchtürme und Bahnhofsgebäude, die sein Nest meist unter
Dächern auf Balkenköpfen bergen, wo es W. auch einmal in
einem unbenutzt stehenden Kochtopf fand. Derselbe beobachtete
Digitized by Google
241
regelmässig zwei Brüten und fand die mit 5 und 6 Eieni voll-
zähligen Gelege am 28. und 31. 4.; 3., 9., 16. und 23. 5., meist
zwischen dem 3. und 15. 5.. 9. und 19. 6., 5. und 11. 7., während
Rieht, schon am 15. 5. ausgeflogene Junge gewahrte. Ersterem
kamen ausser rein weissen Eiern auch solche mit roten Punkten
und solche von sanft blauer Farbe vor. Die Brutpaare mit
grauen j'o* übertreffen die mit schwarzen wohl meist an Zahl
und unterscheiden sich biologisch in nichts von letzteren. Bei
aufmerksamer Beobachtung gelingt es meist, das erste schwarze <f
schon genau Mitte März zu sehen, R. T. verzeichnet sogar schon
den 8. 3. als Ankunftstermin. Als Durchschnitt fand er von
1S32 — 38 den 19. 3., ich aus 21 seitdem gesammelten Daten den
26. 3. Der letzte Gesang wird im letzten Oktoberdrittel ver-
nommen. Masse: d"cT! Nicsky, ca. 1. 6.: 89 a. i. in., 63 c, 23 t. ;
87 a. i. m., 63 c, 9,5 culm., 22 t.; 83 a. i. m., 59 c, 11 culm.,
23 t. 59 Eier ex Muskau:
max. : min.: Durchsehn.:
Länge 20,2 18,2 19,3
Breite 15,3 14 15
7. Pratincota mbicola (L.) Das Schwarzkehlchen ist einer der
interessantesten Brutvögel des Gebiets. Denn für Deutschland ist
dieses eine westliche Art, die erst jenseits der Weser häufiger zu
werden beginnt. Ostlich der Elbe ist sie sonst bisher nur vereinzelt
als Irrgast vorgekommen. Dahin zählen auch die von R. T. für die
Lausitz erwähnten, unbestimmt gehaltenen Fälle. Trotzdem konnte
das Schwarzkehlchen bisher auf drei Moorheiden bei Xiesky nach-
gewiesen werden, dem Ober- und Mittel- Hör kaer Torfbruch und
dem Polsbruch, welche jetzt teilweise entwässert und forstlich
kultiviert sind. Hier wurde der seltene Vogel seit 1889 von meinen
Freunden und mir fast alljährlich während der Brutzeit, das alte ö'
bereits am 28. 3., sowie vielfach die flüggen Jungen beobachtet,
an allen drei Plätzen gleichzeitig jedoch nur 1893. Auf den zahl-
reichen, ähnlichen Brüchen der Umgegend wollte uns freilich bis jetzt
kein weiteres Zusammentreten mit ihm gelingen. Bezeichnend für
die Brutplätze sind niedrige Kiefern, unter die sich auch die Fichte
mischt, und Gesträuche von Birke, Aspe, Erle, Salix aurita et repens,
Frangula Alnus, Sarothamnus scoparius, Ledum und Brombeeren.
AbbamJl. Bd. XXII. IG
Digitized by Google
242
Den Boden bedeckt meist Calluna; dazwischen finden sich Vaccinium
vitis idaea. Potentilla sylvestris, auch Piatanthera bifolia und die
Reste der Moorflora, Andromeda polifolia, Vaccinium uliginosum
et oxycoccus, an nassen Stellen Eriophorum und sogar Scnilfrohr.
Die Brutplätze gleichen also den bessern Heiden Westfalens, wie
sie Altum beschreibt, für die die Art so charakteristisch ist.
Belegexemplare erlegte ich: ad. 27. 7. 1889 für die Nieskver
Sammlung, jungen Vogel 27. 6. 1890 für das Königliche Museum
für Naturkunde in Berlin, cf fi. 4. 1897 für die Naturforschende
Gesellschaft in Görlitz. Ein schwach bebrütetes Gelege von b' Eiern
wurde am 22. 4. 1890 gefunden, von welchen zwei in die genannte
Sammlung in Berlin gelangten. Masse des vom G. 4.: Üö a. i. m.,
47 c, 7 culm., 21 t.
8. Pratincola rubetra (L.) — Der braunkehlige Wiesenschmätzer steht
zu seinem eben behandelten, einzigen, einheimischen Gattungs-
verwandten nicht nur im Gegensatze der geographischen Ver-
breitung, sondern auch des örtlichen Vorkommens. Er ist ein
ausgesprochener Liebhaber fruchtbarer Wiesengründe und dem-
gemäss nicht so allgemein über das Gebiet verbreitet, als man
es bei einer für das östliche Deutschland charakteristischen Art
erwarten sollte. Vielmehr ist er nahezu auf das Lössgebiet , das
sich von Lauban über Görlitz nach Seifersdorf zieht, beschränkt.
Selbst in der Neisseaue stromabwärts tritt er so sparsam auf,
dass W. bei Muskau nur einmal sein Ei erlangen konnte; er
fehlt den Moorwiesen der Heiden vollständig, wie überhaupt fast
dem ganzen übrigen Tieflande. Nur folgende Daten konnten in
demselben gesammelt werden: Horka, 1. 7. ad. u. juv. ; Kütten,
15. 5.: See, 20. 5. (B. U.); Niesky, 14. 5. und 27. 5. ein Pärchen:
Bärwalde, 14. 6. ein Pärchen. Umso auffallender und regel-
mässiger verläuft überall der Durchzug vom 20. 4. (frühestes
Datum nach R. T.) bis in den Mai hinein, durchschnittlich am
2b\ 4. (von R. T. von 1832 -38 übereinstimmend mit mir aus
13 späteren Jahren berechnet), und von Ende August bis Sep-
tember mit Vorliebe für Kraut- und Kartoffelfelder, in dem pracht-
vollen Oktober 93 sogar noch am 9. d. M. von mir notiert.
9. Sasicola oemnthe (L.) — Stoinfletsche, Steinsänger. Der Stein-
schmätzer ist der Brutvogel alten Mauerwerkes, des Bahnkörpers,
Digitize
243
der Steinanhäufungen aller Art, welche sich bei Steinbrüchen,
Ziegeleien, auf Bauplätzen und Cernent Warenlagern vorfinden,
vor allem aber gegenwärtig der Brutvogel der Holzstössc aller
Kahlschläge der Tieflandsheiden. K. K. kann ihn daher mit
Recht einen Charaktervogel der Gürlitzer Heide nennen. Da-
gegen beherbergen ihn die Trümmerhalden dor Königshainer
Berge keineswegs in gleicher Weise. W. und ich haben eine
zweite Brut im Juli festgestellt, ersterer fand die Gelege mit
4 und 5 Eiern vollzählig, z. B. 21. 5. , und auch solche mit den
für verwandte Arten bezeichnenden, schwarzen oder braunen
Punkten. Der Herbstzug bietet ein dem der vorigen Art völlig
gleiches Bild. Als Mittel der Ankunft fanden R. T. von 1832—38
den 10. 4., ich aus 11 späteren Jahren den 14. 4. bei einem
frühesten Ankunfstermin vom 5. 4. Masse: 9!, Niesky, 3. 5.:
8'J a. i. m., 54 c, 13 culm., 25 t. 7 Eier ex Muskau im Durch-
schnitt: 20,9 Länge, 15,1 Breite.
10. Chwlus meru/a (J. 0. Schaff.) — Wasserärnsel. Der Wasserschmätzer
ist für das Tiefland eine seltene Wintererscheinung. Aul. erhielt
ihn 21. 1. 1)3 ex Leopoldshain, und Pr. und Janke erlegten ihn
mehrmals. Sehr interessanter Weise befindet sich aber auch ein
11. 8. 1854 bei Lohsa erlegter, junger Vogel in der dortigen
Sammlung. Ein Sohn des Gebirges brütete er zu R. Tobias'
Zeiten dort allgemein, selbst bei Görlitz hat er einmal in der alten
Walke bei der Obermühle gebrütet (L. T.). Jetzt scheint er im
Gebirge der Oberlausitz ebenso wie in den benachbarten Gebieten
selten geworden zu sein. Das einzige Winterexemplar, welches mir
vorlag, entfernte sich wenig von der Form merula*).
11. Turdu* miisicu« (L.) — Zippe, Pfeifdrossel, drözn (Kl.). Die
Lohsaer Sammlung besitzt ein o1 vom 2. 10., bei welchem
alles dunkle hellrostfarben erscheint, die Schwingen fast weiss.
Die Turdusarten haben sich in einer für jede derselben bezeich-
*) Monticola snxatilis (L.).
Für das Vorkommen dieser Art liegen nur Beobachtungen aus dein Zittauer
Gebirge vor, wo sie nach Bits, bei Johnsdorf und Waltersdorf gefangen wurde.
Das von Floericke in seiner Avifauna Schlesiens aufgeführte Exemplar von
Sehleussig, 28. 4. «2, gehört nicht in die Lausitz, überhaupt nicht nach .Schlesien,
da die Ortschaft hei Leipzig, Post Kleinzschocher, liegt.
1Ü*
nenden Weise in die Wälder des Gebietes geteilt. Die Sing-
drossel allein muss sich vielfach mit der Amsel vertragen, da
beide einen üppigen, dichten Holzwuchs beanspruchen. Sie
brütet daher in Misch- und Laubhölzern, im reinen Kiefernwalde
nur in den üppigsten Stangenhölzern, vor allem aber im Fiehten-
bestande. Auch ist sie jener in die Parkanlagen, z. B. den
Görlitzer Stadtpark, gefolgt, ohne jedoch zum Unterholz -Vogel zu
werden und sich in gleicher Weise wie sie dem Menschen anzu-
schHessen. Daher werden auch überwinternde kaum bemerkt,
doch muss eine am 9. 2. von P. beobachtete als solche angesehen
werden. Die Ankunft erfolgt erst Mitte März; R. T. fand während
der Jahre 1832 — 1838 als Mittel den 18. 3., 13. spätere, von mir
gesammelte Daten ergaben den 19. 3. als Mittel, der früheste
Ankunftstermin war der 3. 3. W. fand Nester mit 3 und 4 Eiern
am 4., bez. G. 4., ich eins mit ö nackten Jungen am 5. 6.
Spätestens notierte sie Kr. 8. 11. Masse von 7 Eiern ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 30,5 25,2 28
Breite 21,2 19 20,4
Turdus iliacus (L.) — Buntdrossel, Rotdrossol. Die Weindrossel
erscheint regelmässig, zuweilen in gewaltigen Scharen, auf dem
Durchzuge. Ueber den Frühjahrszug liegen 9, den Herbstzug
7 Daten vor, die zwischen den 13. 3. und 13. 4., bez. 1. 10. und
5. 11. fallen. Pr. erlegte sie auch einmal im Winter in Waeh-
holderbüschen.
Unter dieser Art ist das interessante am 29. 9. 39. zu
Geisslitz bei Hoyerswerda gefangene ? juv. der Lohsaer Samm-
lung zu erwähnen, welches v. Loeb. als T. illuminus beschrieb.
Naumann giebt in seiner Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas
(13. Band, Nachträge, p. 285-87 und Tafel 356, Fig. 1) eine
ausführliche Beschreibung und Abbildung desselben, welche eine
solche an dieser Stelle unnötig macht, und zieht das Exemplar
gewiss mit Recht zu iliacus. Als abweichend hebt er besonders
vier Punkte hervor, die bedeutendere Grösse, die viel dunklere
Oberseite, die trübere Unterseite und den düsteren Unterflügel.
Sollte man zur Erklärung dieser eigentümlichen Form etwa an
Digitized by Google
'245
Vcrbastardierungen mit obscurus Um. denken, so springt doch das
weitgreifendste Überwiegen des iliacus-Blutes klar in die Augen*).
1H. Tnrdus viseivorus iL.) --- Sehnarrdrossel, grosse Drossel, porskawa
(Kl.). Die Misteldrossel, die grösste ihres Geschlechts, ist der
Charaktervogel des weiten, einsamen, hochstämmigen Kiefern-
waldes der grossen Thalsandheide, in den ihr auch die Sing-
drossel nicht nachfolgte, sowie der grossen Fichtenhochwälder
der Berge, wo sie von Ii. T. noch bis auf die Tafellichte hinauf
beobachtet wurde. W. fand das orsto Gelege Mitte April mit
3 und 4 Eiern vollzählig und die Nester in bedeutender Höhe
auf Laubbäumen; Pr. fand sie dagegen niedriger in lichten
Stangenhölzern, L. T. dieselben früher auch noch um Ludwigs-
dorf, Ebersbach, Leopoldshain.
14. Turdus pilaris (L.) — Wiesend rossel, Grossziemer, Krammetsvogel,
porskawa (Kl.). Ein der Lohsaer Sammlung hat eine hell-
rostgraue Überseite mit düsterrostrotem Oberrücken, fast weisse
Schwingen und eine bis zur reinweissen Unterbrust lebhaft rostgelbe
Unterseite mit dunklerer Fleekeuzeichnnng. Die Wachholder-
drossel bewohnt gegenwärtig als häufiger Brutvogel fast sämt-
liche Augehölze und ähnliche, lichte, feuchte Bestände an stehenden
und fliessenden Gewässern , schwankt aber örtlich in ihrem Be-
stände ausserordentlich, wie z. B. im Görlitzer Stadtpark, und
giebt dadurch denselben Hang zu Wechsel und Unbeständigkeit
zu erkennen, der ihre ganze Einwanderung charakterisiert. Über
diese liegt für das Gebiet eine Fülle von Beobachtungen vor.
Nach ihnen fand R. T. 1832 das erste, nistende Pärchen. Darauf
vermehrte sie sich ziemlich rasch, wenn auch nicht überall so
sehr wie bei Lohsa, wo sie v. Loeb. 183(> bereits häufig nennt
Dagegen kannten ,1. G. Krzsch. (1823) und Bits. (1827) trotz
aller ihrer Aufmerksamkeit von ihr nichts als ihre gewaltigen
Durchzugsscharen. Die Nester stehen mit Vorliebe oft niedrig
in Astgabeln und Zwieseln von Eiche, Birke, Kiefer, italienischer
Pappel, Erle und sogar in solchen von Apfelbäumen der Gärten
von Görlitz (L. T.) Die erste Brut fliegt nach K. K. Mitte bis
*) Sie zu obscurus Gm. zu ziehen, wie Floericke, Avil'auna p. IC«, thut, ist
nur für den möglich, der sie nicht selbst gesehen hat.
Digitized by Google
24fi
Ende Mai aus: ich traf oben flügge Junge u*. tf. an. W. hat in
einzelnen Fällen eine zweite Brut festgestellt. Im Winter be-
gegnet man oft grossen Seharen. Als Nahrung in dieser Zeit
bestimmte ich: Berberis vulgaris. Sorbus aria et torminalis,
Ligustruin europaeum, Crataegus monogyna et oxyacanthus,
Viburnum opulus.*)
15. Turdus merula (L) — Amelze, Kosak (Kl. Musk.). Die Amsel,
anseheinend der höchstentwickelte Spross des Drosselreises, hat
sich unter ihren Verwandten die reichsten Gründe auserkoren,
das dichte, feuchte Unterholz, Fichtendickungen und Laubgebüsche
aller Art, und sich dem Menschen mit seinen beerensträucher-
reichen Kunstgürten und Winterfütterungen so zu ihrem Vorteil
angeschlossen, dass sie gegenwärtig in den Parks und Obstgärten
der Ortschaften, besonders der Städte, wovon unsere Vorfahren
noch nichts wissen, viel zahlreicher brütet als in den Waldungen,
und ebenda in Menge, auch die . \ überwintert. Das Nest steht
meistens in dichten Fichten, nach W. aber auch bemerkenswerter
Weise an der Erde an Zaunsäulen. Die Gelege fanden W. und
ich mit 5 Eiern vollzählig, das erste am 22. 4., das zweite 12. b\
Masse von 5 Eiern ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 29 28 28,<>
Breite 22 21 21,(i
lb\ Turdus torquatus /,. Schildamsel. Die Ringdrossel wurde
sparsam auf dem Herbstzuge in Dohnen gefangen, und zwar
mehrfach von Pr., dann 4. 10. 1890 bei Rothenburg (Aul.), ausser-
dem 21. 3. 1842 (R. T.) und bei Schönbrunn, 19. 4. 1892 (Aul...
Die Sammlung der Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz besitzt
einen jungen Vogel von Marklissa am Fusse des Gebirges, Mitte
Oktober 1S91, bei welchem die Zugehörigkeit zu dieser oder der
folgenden Form dahingestellt bleiben muss.
*» Turdus obscurus (int.
Von den zwei von R. T. erwähnten, «licht im der Grenze in Schlesien ge-
fundenen Stücken dürfte das eine «Ins in der Lohsaer Sammlung befindliche vom
Kyiuist (1H;17) sein. T. atrigujaris Tom. erwähnt Ologer lKtft aus der T^iusitz,
jedenfalls gestutzt auf das Exemplar, welches J. O. Nemnunn in der Sammlung
zu Metfersdorf sah.
Digitized by Google
247
17. Tttrdu-f alpestris (Brehm) — Schneeamsel. Mit ihrem südlichsten
Zipfel berührt die prcussische Oberlausitz das riesengebirgische
Brutgebiet der Alpenamsel. Wenigstens traf sie R. T. am 27. 6.
1840 auf der Tafelfichte und deren Hängen häufig an.
18. Regulas cristatus Vieill. — Goldkrönehen. Das gelbköpfige Gold-
hähnchen ist für das ganze Gebiet als Brutvogel in Fiehten-
beständon festgestellt, dem Görlitzer Park fehlt es jedoch nach P.
Im Winter durchzieht es in bedeutend gesteigerter Zahl die Nadel-
wälder und tritt zuweilen im Oktober massenhaft auf. Masse von
2 99! Niesky, ca. i. 4.: 51 (bez. 52) a. i. m., 38 c, 8 (bez.
8,5) culm., 16 t.
1Ü. Regulu.s ignicapillun f Brehm, Tem.). — Im Gegensatze zum vorigen
ist der Brutbezirk des südlicheren, feuerköpfigen Goldhähnchens
eng und scharf begrenzt. Bisher blieben alle Bemühungen, es im
Tief lande aufzufinden, erfolglos. Eine um so bezeichnendere
Erscheinung ist es für alle Fichtenwälder der Berge, bis zu deren
Fuss es im Görlitzer Park herabsteigt, wo A. v. H. sein Nest
fand. Daselbst konnte auch B. T. den Zug beobachten; er ver-
zeichnete von 1832 — 88 als früheste Ankunft den 31. 3., als
späteste den 21. 4. und als Mittel den 15. 4., 1840 den 4. 4. und
1851 den 24. 3., den Wegzug der Jungen Ende August und den
weiteren Herbstzug im Soptember, erlegte es aber ausnahmsweise
auch einmal am 6. 11. Kr. beobachtete sogar noch vom 2. bis
4. 12. ein Stück bei Niesky. A. v. G. sah es zu Niemitsch nur
einmal, da aber in Menge.
20. Phylloscopus rufus (Bchst.) — Grauer Laubsänger. Die Laub-
sänger sondern sich zur Brutzeit in ihrem örtlichen Vorkommen
ziemlich bestimmt. Der Weidenlaubsänger ist über das ganze
Gebiet verbreitet, erscheint aber nahezu an Fichtendickungen
gebunden: daher ist er in erster Linie ein Charaktervogel
der Berge. Sein Nest befindet sich wie das seiner Gattungs-
vorwandten an der Erde oder wenig darüber, ist aber im Gegen-
sätze zu jenen wohl in Anpassung an das in etwas rauhere Zeit
fallende Brutgeschäft nach W. stets mit einem Federpolster ver-
sehen. Das erste Gelege fand derselbe am 12., 21. und 30. 5. mit
6 und 7 Eiern vollzählig; diese selbst sind in den meisten Fällen
Digitized by Google
248
braunschwarz, seltener braunrot punktiert, selten von einem andern
Gepräge, mit verwaschenen, blassroten Flecken. Nach W. findet
auch der Vogel vielfach noch Zeit zu einer zweiten Brut. Der
erste Gesang wird meistens im ersten Aprildrittel vernommen, von
Kr. frühestens 28. 3., R. T. 30. 3.. durchschnittlich nach letzterein
von 1832— 38 am 2. 4., nach meiner Berechnung aus 13 späteren
Jahren 5. 4. Das letzte .tilltell" erschallt an schönen Tagen
Anfang Oktober, von Kr. spätestens am 13. vernommen. Masse
von 12 Eiern ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 16 15,5 15,7
Breite 12,7 12 12,3
21. PJii/lhscopu.s trochihts (L.) — Weidenlaubsänger. Der Fitislaub-
sänger ist der verbreitetste seines Geschlechts. Er bevölkert alles
Buschwerk, nur tritt er den Fichtendickungen des Vorigen nicht
zu nahe, ist dagegen selbst in den dürrsten Kiefernjunghölzern
der Heiden noch eine regelmässige Erscheinung. W. fand das
Gelege mit 6 und 7 Eiern vollzählig, ich 30. 5. ein solches mit
8 bebrüteten, welche 16 X 12,5 massen, mit Ausnahme des am
wenigsten bebrüteten (15 x 11.5). Als Mittel der Ankunft ver-
zeichneten K. T. von 1832 — 38 und ich nach 18 seitdem ge-
sammelten Daten übereinstimmend den 8. 4.. als früheste den 31.
bez. 30. 3. Der Abzug fällt mit dem der vorigen Art zusammen,
spätestens wurde er 12. 10. notiert. Masse eines Nestes von Niesky:
100 äussere Breite, 70 innere Breite. 110 äussere Höhe. 63 Tiefe
(im lichten).
22. Phi/Iloscojnts sibilutor (Bchst.) Weidenzeisig. Im Gegensätze zu
den Vorigen ist der Waldlaubsänger weniger Unterholzbewohner.
Für seine Brutplätze ist ein Gemisch von Laub- und Nadelholz
besserer Bodenklassen, besonders die Beteiligung von Fichte und
Fagus oder Carpinus bezeichnend. Dieselben sind daher in der
Tieflandsheide sparsam gesät, z. B. Muskau, Jagdschloss bei
Muskau. Kütten (Pr.). Biohain, Barwalde. Leopoldshain, Stangen-
hain (L. T), Niesky (hier vielfach). Im Stadtpark zu Görlitz
wurde die Art von P. nur auf dem Durchzuge beobachtet. Umso
häufiger bewohnt sie dafür die Berge der Oberlausitz, für welche
sie ein wahrer Charaktervogel ist. Volle Gelege von 5 bis 7 Eiern
Digitized by Google
•240
fanden W. am 21. und 22.5., 11.6.. Heim. 31. 5. stark bebrütet,
R. T. 16. 6., letzterer jedoch zwei Tage später bereits Junge.
Weniger weit nach Norden verbreitet als seine Verwandten, zieht
er auch später bei uns ein. durchschnittlich nach R. T. von 1832
bis 38 am 1. 5., nach 9 späteren Jahren 28. 4., frühestens am
24. 4. und spätestens 3. 5. Masse: r/!, Niesky, 18. 5.: 74 a. i. m.,
48 c.. 10 culm.. 18 t. 18 Eier ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 17 15,5 1<>,4
Breite 13/2 12 12,9
23. Hyprthris philomelu (L.) Sprachmeister, Spottvogel, grüngelbe
Grasmücke. Ursprünglich wohl ein Bewohner üppiger Auen-
gebüschc, für die er auch jetzt eine {regelmässige Erscheinung
bildet, hat sich der Gartensänger in einer Weise dem Menschen
angeschlossen, die seinen Namen vollauf rechtfertigt. Denn gegen-
wärtig brüten wohl die weitaus meisten Paare in Gärten und An-
lagen; vornehmlich ist sein Geschwätz untrennbar von dem blühenden
Syringa- und Sambucusbuseh des ländlichen Gartens, welcher auch
oft genug sein Nest birgt. Die früheste Ankunft notierte R. T.
von 1832 — 38 am 4. 5., die späteste am 14. 5. und das Mittel
für den 9. 5., ich nach den Daten von 17 späteren .fahren frühestens
den 3. 5.. durchschnittlich den 7. 5. Das aus 4 und 5 Eiern be-
stehende Gelege fand W. am 28. 6., Rieht, ausgeflogene Junge
4. 7. Für eine zweite Brut bleibt keine Zeit, denn der Wegzug
erfolgt schon im August. Masse von 8 Eiern ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 19 17.5 17,7
Breite 14 13 13,1
24. LociisteUa naei 'm (Bodd.J. — Für das Vorkommen des Heuschrecken-
rohrsängers erscheinen nur wenige Plätze des ganzen Gebietes
geeignet, nämlich vornehmlich die Ufer der Neisse. so dass man
sich mit dem Fehlen jeglicher Notizen aus allen übrigen Teilen
wohl zufrieden geben mag. Doch selbst für die Neisseaue
wurde der Beweis seines Brütens nur durch zwei Gelege geliefert,
von denen das eine in die Hände von L. T. gelangte, während
das andere nach A. v. H. «1868) an einer kahlen Steile einer
trockenen Berglehne am Neisseviadukt bei Görlitz gefunden wurde.
Digitized by Google
250
letzteres befand sich im Besitze des Kaufmanns H. F. Heeker
daselbst. Die meisten Beobachter, wie selbst A. v. H., haben ihn
aber auch hier vergeblich gesucht, woran z. T. freilich auch seine
versteckte Lebensweise Schuld haben mag. J. G. Krzsch. hörte ihn
am 13. 5. in hohem Roggen, B. U. "2*2. 5. bei Muskau. Rieht, auf
dem Zuge Anfang Mai. R. T. erlegte ihn 28. 9. (rf) und 17. 9.
( ? ) in Kartoffelfeldern und Samenklec. Ein Görlitzer Beleg-
exemplar besitzt L. T.
25. Atrorephaht* aquaticus (Gm.). — Der Binsenrohrsänger ist auf dem
Durchzuge öfters nachgewiesen worden: R. T. erbeutete die Art
im grauen Kleide 3. 5. [tf) und noch unvermausert 8.8. (cf) und
22. 8. (9 ad.): im rötlichgelben 10. 5. (v) und 10. 9. (2 • - ).
Ich traf die letztere Form 3. 10. 89 zahlreich an und erlegte
Belegexemplare für die Nieskyer Sammlung. Ausserdem wurde
die Art 25. 4. und 13. 5. notiert. Uber ihre Verbreitung zur Brut-
zeit besitzen wir aber noch keine befriedigenden Kenntnisse,
da sie zu dieser bisher nur in vereinzelten Fällen festgestellt
werden konnte. Die älteren Görlitzer Forscher fanden sie in
einem Jahre in einigen Paaren am Sternteiche bei Leopolds-
hain; den besten Erweis des Brütens bringt jedoch Kr., welcher
am 9. 8. 1890 zu Uhyst einen noch nicht flüggen, jungen Vogel
fing und mit dessen Hilfe die Alten so nahe heranlockte, dass er
die Art mit absoluter Sicherheit von der ähnlichen folgenden unter-
scheiden konnte.
26. Acrocephalu* schoenobaemts (L.). — Der Schilfrohrsänger, der Rohr-
sänger des Nordens, hat bei uns gewiss einen besonderen Anspruch
auf die Teiche der Moor-Heidegebiete. Thatsächlich ist der bunte
Vogel mit seinem reichhaltigen Gesänge auch hier in dem wechsel-
vollen Gemische von Tvpha latifolia et angustifolia, Salix aurita.
Alnus, Populus tremula. Scirpus lacustris, Arundo phragmites und
vor allem Carex stricta die weitaus häufigste und bezeichnendste
Erscheinung aus seinem Geschlechte im Gegensatze zu seinen ein-
farbigen, eintönig knatternden Vettern, in deren einförmige Rohr-
wälder er kaum vordringt. Nur ausnahmsweise traf ich ihn ein-
mal in einem Gemisch von Arundo phragmites und Glyceria
spectabilis. R. T. sogar eine Kolonie von acht Paaren in reinem
Weidich t auf dem geringen Räume von ca. 6 Ar. Dem Weidicht
Digitized by Google
251
der Neisseufer fehlt er jedoch. Frühestens verzeichnete seine An-
kunft B. T. am 25. 4., spätestens seinen Fortzug Kr. 8. 10.
27. Acrocephalus palustris (Bchst j. — Für den Sumpfrohrsänger als
Gesellschafter der Nachtigall und des Blaukehlchens in weidicht-
reichem Auholze kommen bei uns besonders die Ufer der Neisse in
betracht, liier fanden auch B. und L. T. bei und unterhalb Görlitz
seine Nester im Weidicht über trockenem Boden vorzugsweise an
solchen Stellen, an denen das Gebüsch von hohen Gräsern, von
Brennnesseln und Bittersüss durchwachsen war. L. T. stellte eine
bedeutende Zunahme der Art seit der Zeit des Sammeins seines
älteren Bruders fest. Ausserdem beobachtete dieselbe nur Pcrr.
im Elstergcbiete bei Buhland als Brutvogel; A. v. G. giebt für
Niemitsch 2 Paare an. Kr. traf den Vogel 23. 5. an den Teichen
von Uhyst und Bicht. 9. 6. bei Jänkendorf. Auf dem Durchzuge
wurde er in Kartoffeläckern im August beobachtet.
28. Acnxrphalus streperus (Vicitt.) — Kleiner Bohrsperling, Teichschilf-
sänger. Der Teichrohrsänger ist am strengsten an den dichten
Bohrbestand gebunden und scheint noch mehr als die folgende
Art ganz besonders dem Lössgebieto anzugehören. Hier herrscht
er durchaus vor und begnügt sich auch mit Bohrbüschen von
geringem Umfange (Neisse bei Görlitz, Weinlache, Ponte-
teich, Wehr von Ludwigsdorf.) Die Heideteiche bewohnt er da-
gegen nur spärlich und beansprucht in ihnen grosse Bohrdickungen
(Horkaer Teiche und Torfbruch). Bei Zimpel ist er sogar nach
Pr. neuerdings ganz verschwunden. Als frühester Ankunftstermin
ergiebt sich aus den Jahren 1832—38 (B. T.) und zwei weiteren
der 26. 4.. als spätester der 8. 5. und als Mittel der 1. 5. Das
erste Gelege fand B. T. regelmässig Mitte Juni, das zweite in der
zweiten Hälfte des Juli; er glaubt, dass das V für die 2. Brut
eine neue Verbindung mit einem noch ungepaarten ■' eingeht,
während das (f der ersten die flüggen Jungen führt.
29. Acrocephalus arundinaceus (L.) — Grosser Bohrsperling, grosser
Bohrsänger. Die Bohrdrossel teilt das Vorkommen des Vorigen,
tritt aber im Lössgebiete etwas gegen ihn zurück und breitet sich
dafür mehr über die grossen Tieflandsgcwässer aus. Hier nimmt sie
in Ermangelung selbst kleiner Bohrbestände sogar mit Dickungen
von Typha angustifolia. sowie mit dichten Weidengebüschen vor-
Digitized by Google
252
lieb und ist möglicherweise sogar in der Ausbreitung begriffen.
Perr. verzeichnete sie auch als Brutvogel an der alten Elster bei
Kuhland. R. T. fand 15. (>. ein stark bebrüteics Gelege. Er
beobachtete von 1832— MS als Ankunftsdaten frühestens den 27. 4..
spätestens 7. 5., als Mittel 8. 5. Letzteres fällt nach 4 weiteren
Daten auf den 1. 5. Masse: 0" Niesky, 8. b\: 93 a. i. m., 79 c.
18 culm.. 28.8 t.
30. Sylvia atrial pilla (L.) — Plattmönch. Die Sylvia-Arten sondern
sich ziemlich scharf in ihrem Vorkommen. Die Mönchgrasmücke
ist ein Charaktervogel der Berge und Vorberge, in denen sie
selbst Tannen- und Fichtendickichte nicht verschmäht; sie bewohnt
auch das Hügelland noch zahlreich, das Tiefland aber nur sehr
zerstreut, z. B. besonders bei Muskau. indem sie hier auf den besten
Laubholzunterwuchs beschränkt erscheint. Ihre Nester stehen nach
W. bei Muskau stets viel höher als die der Verwandten auf
schlanken Stämmchen und enthalten 4 und 5 Eier (17. ">.): im
Juli findet sich oftmals ein zweites Gelege. Die Ankunft verzeich-
nete R. T. von 1882 — 88 frühestens am 17. 4., spätestens 251. 4. und
durchschnittlich am 20.. P. jedoch schon am 18., und ich im Mittel
aus vier Jahren am 18. 4. 4 Eier ex Muskau massen 21 X ^
31. Sylvia cunnca (L.) — Weisskehlchen. Die Zaungrasmücke ist in
ihrem Vorkommen am wenigsten eingeschränkt. Sie bewohnt
dichtes Buschwerk aller Art. vor allem auch das junge Kiefern-
holz, mit Ausnahme der trockensten und sandigsten Striche, so
dass sie in besonderer Weise die Grasmücke der Heide ist. In
Gärten steht ihr Nest in Crataegushecken, Coniferenziersträuehern.
namentlich aber in Stachelbeersträuchern. Die Ankunft erfolgt
Mitte April, frühestens am 8., durchschnittlich nach B. T. von
1832 —38 am 13., nach lf) späteren Aufzeichnungen am 18. Das
Gelege fand ich 22. 5. und 5. 0. mit 4 und 5 Eiern vollzählig,
ausgeflogene Junge jedoch schon am 29. 5.. Bicht. 1. (>.. die der
zweiten Brut 3. 7. Masse: !. Nicsky 3. 5.: 62 a. i. m., 56 c.
9,5 culm.. 19.5 t. 4 Eier ex Nicsky im Durchschnitt lb\6 X 13.
32. Sylvia rxifa (Bodd.) — Graue Grasmücke, fahler Sänger. Die
Dorngrasmücke steht der Vorigen an Häufigkeit kaum nach, be-
wohnt aber im Unterschiede zu allen ihren Verwandten nur offene
Plätze und meidet streng reines Nadelholz. Im Tieflande be-
Digitized by Googlel
253
völkert sie vor allem die Weidengebüsche der Flussufer und das
für die feuchten Wald- und Teichräuder so charakteristische Ge-
misch von Alnus. Betula. Populus trcmula, Salix aurita und Rubus
plicatus; an den Berghängen trifft man sie in grosser Zahl in den
jungen, feuchten Laubholzschlägon : für beide erscheint sie daher
in gleicher Weise bezeichnend. Der mittlere Ankunftstermin fällt
nach R. T\ Berechnung von 1832—38 auf den 27. 4., nach der
meinigen aus 12 späteren Jahren auf den 28. 4.; der früheste
wurde am 18. 4., der späteste am 8. 5. notiert. Das Nest steht fast
stets nahe am Erdboden, nach L. T. sogar im Getreide. W. fand
am 28. 6. ein Gelege von 5 Eiern, welche im Durchschnitt
19 X 14,3 messen. Masse von 2 . ) . Niesky, 18. 5.: 75..")
(bezw. 76) a. i. m.. 66 (bez. 67) c, 11 culm.. 22 t.
33. Sylvia hortemis Bchst. — Gartensänger, weisser Fliegenschnäpper.
Die Gartengrasmücke ist eine Bewohnerin des tiefen Buschwerks
und teilt darum selten den Brutplatz mit der vorigen Art. Sie
belebt nicht nur das Laubgebüsch aller Art, namentlich in Gärten
und Parkanlagen, sondern im Tieflande auch üppig sprossendes
Nadelholz, selbst einförmige Kiefemdickichte; mit grosser Gesetz-
mässigkeit tritt sie in den Heidewäldern an den mit jungen Fichten
aufgeforsteten, feuchten Stellen auf. Als frühesten Ankunftstermin
fand R. T. von 1832—38 den 2. 5., als spätesten den 16. und als
Mittel den 9., ich als solches aus 17 weiteren Daten den 8. Bei
dieser späten Ankunft ist eine Brut als die Regel anzusehen; doch
fand W. auch zuweilen im Juli ein zweites Gelege (10. 7.), und
Rieht, beobachtete eingehend zwei Brüten, deren Junge 20. 6. bez.
30. 7. ausflogen. Masse: /!, Niesky, 18. 5.: 77 a. i. m., 57 c.
10.3 culm., 20 t. 7 Eier ex Muskau im Durchschnitt 19,7 X 14,5.
34. Sylvia nisoria (Bchst.). — Die Sperbergrasmücke bewohnt die
feuchten Erlen- und Weidendickichte des nordöstlichen Deutsch-
lands. Innerhalb des Gebietes wurde sie jedoch bis jetzt als Brut-
vogel erst bei Görlitz (R. und L. T.), besonders am Viadukt, auf
dem Friedhofe, im Stadtpark (P.), bei Leopoldshain. Ebersbach
und Kunnersdorf (F.) und von mir an der Neisse bei Rothenburg
(30. 6. mit flüggen Jungem gefunden, ausserdem wurde nur ein-
mal der Brutversuch eines Pärchens von Rieht, bei \Jänkendorf
beobachtet.
254
35. Acrmtur »nodularis (L.) --- Bleikehlehen. Die Heckcnbraunclle ist
der Charaktcrvogol der Fiehtendiekungen der Berge, die sie nach
R. T. bis auf die Tafelfichte hinauf bewohnt. Um Görlitz brütet
sie noch vielfach, z. B. bei Lcopoldshain (F. j und Königshain und
einmal auch im Stadtparko (L. T.): ferner wurde sie auch noch
an den äussersten Gebirgsausläufern bei Jänkendorf von Rieht,
und mir festgestellt. Dem Tief lande scheint sie aber nach allen
bisherigen Beobachtungen vollständig zu fehlen. Nur zu den
Zugzeiten bemerkte sie der aufmerksame Pr. auch hier fast regel-
mässig, wie auch ich 20. 3. Ersteivr erlegte sie sogar mehrfach
in schneereichen Wintern, und auch P. beobachtete ihr Uber-
wintern im Stadtparke zu Görlitz 1061/(12 und 1SUH/U4.
30. Trufflodi/tes parvulus Koch Schneekönig, kralik * Kl.), scesk <Msk).
Der Zaunkönig brütet in dem ganzen Gebiete, besonders zahlreich
auf den Bergen, sehr sparsam aber im Tief lande. Hier findet er
sich namentlich an tief eingeschnittenen Grabenläufen mit aus-
gewaschenem Wurzelwerk. Pr. fand ausserdem bei Zimpel sein
Nest in einem trockenen Quecken- und Reisighaufen und in dem
stark ausgefaulten Holzwcrk eines Teichständers. W. fand am
11. 5. ein Gelege von 7 Eiern, welche durchschnittlich 17 X 1-
messen. P. notierte ihn unter den Brutvögeln des Görlitzer Stadt-
parkes. Selbst mitten in der Stadt Görlitz und zwar im Eltern-
hause der Gebrüder Tobias zog ein Zaunkönigpaar 9 Junge auf.
Häufig ist er im Tieflande nur den Winter hindurch und
namentlich während des Herbstzuges, den Kr. sehr regelmässig
im Oktober beobachtete*).
37. und 38. Aaedula caudata (L.) et Acrcd. rosea (Bhjth) — Sehneo-
meise, Teufelsbolzen, sykorka (Kl.). Die Schwanzmeise des Ge-
bietes gehört meinen eingehenden Beobachtungen zufolge fast
ausschliesslich der weissköpfigen Form, caudata, an. Nur ein
einziges Mal kam mir ein Pärchen vor, welches mehrere Jahre
in einer Anlage hier brütete, dessen ^ sich durch seinen
schwachen Scheitelseitenstreif, durch schwache Andeutung der
*) Ein nahe der Grenze hei Flinsberg aus einer Gesellschaft von dreien ca.
1870 erbeuteter Aegitlmlu* pendulinus (L.) befindet sich daselbst in der Sammlung
Hr-ydricbs.
Digitized by Googl
255
Brustfleckung und kürzern Schwanz als eine Mittclform (Bastard)
von caudata und rosea auswies, während das - eine reine caudata
war. Zur Striehzeit begegnete ich dagegen am 7. 11. und 12. 12.
bei Lohsa und Niesky in Schwärmen der weissköpfigen auch der
westlichen Form rosea, welche auch schon dem aufmerksamen
R. T. nicht entgangen war, und erlegte auch eine Zwischen-
form 8. 11. Masse von caudata j"! und ?!: Niesky, 10. 4.: 07
(bez. 62) a. i. m., 98 (bez. 02) c, 5 culm., 17 t. Die Brutplätze
der Schwanzmeise sind Laubgehölze, besonders Parkanlagen, z. B.
auch der Görlitzer Stadtpark, Obstgärten und die Birkenbestände
der Moorheiden. Das Nest wurde in Parks namentlich niedrig
in dichten Wachholderstrüuchern, ferner in Mannshöhe und darüber
in Astgabeln von Birken, Erlen, Eichen, Aspen und Obstbäumen,
ausserdem auf einem Kosenstämmchen und unter einem Stroh-
dache gefunden. Den Bau desselben beobachtete ich am 9. 4.,
10 halbtiügge Junge fand Henn. am 18. 5., W. stets nur eine Brut.
39. Pur us cristuius (L.) — Schopfmeise, Meisenkönig. 5 Exemplare
vom Beginne der Brutzeit (Anfang April) von Niesky gehören
nach Kleinschmidts Untersuchungen der Form mitratus Brehm an,
welche die Mitte zwischen der echten crietatus und der westlichen
brunncscens Praz. hält. Die Masse derselben sind folgende (in
Klammern befinden sich Kleinschmidts Messungsergebnisse nach
dessen eigener Methode):
a. i. in.: c: culm.: t.:
?! 60 (59) 47(50) 8 17
2! 62(02) 50(62) 8 17
r! 64(66) 51(55) 9 18
/! 64(66) 60(55) 8 18
o"! 63(65) 51(54) 8 17
13 Eier ex Niesky und Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 17 15,7 15,9
Breite 12 11,7 11,9
Die Haubenmeise ist eine ausgeprägte Eigenheit des Nadel-
waldes, in dem sie an den Hängen des Isergebirges ebenso häufig
wie in den sandigen Kiefernwäldern des Tieflandes ist. Bei der
Armut ihres Reviers an geeigneten Baumlöchern fanden W., Pr.
Digitized by Google
2.v;
und i» h ihr Nest ausser in solchen auch in Zaunsaulen, in hohlen
Baumstümpfen, in dem schmalen Spalte zwischen zwei zusammen-
gewachsenen Fichten, in grossen Specht -höhlen, selbst von Dryoe.
martius, in unsern Meisennistkästen, vorzugsweise aber in alten
Eichhornnestern ; zum Ausschlüpfen reife Gelege von H und 7 Eiern
wurden am '27. 4. und 3. 5. gefunden, sowie eine zweite Brut
festgestellt.
40. Parus caoulcus (L.) Bienmeise, Mehlmeise, Blaumüllerehen.
Die Blaumeise ist die am strengsten an das Laubholz gebundene
Art ihrer Gattung, woraus sich ihre Verbreitung im Gebiete und
ihre verhältnismässige Seltenheit in den grossen Tief landsheiden
ergiebt. Sie besetzt rascher als jede andere die für sie bestimmten
Nistkästen. Ihre erste Brut ist regelmässig in den letzten Mai-
tagen flügge. Die 10 Eier eines Geleges in W.'s Sammlung
messen im Durchschnitt lf> V 12.
41. und 42. Parus mcridionuHs mhjitilHstris Brehm et Parus sulicariu*
Brehm — Nonuenmeise, Rohrmeise. Bei der erst kürzlich erfolgten
Aufklärung der unter dem früheren Namen ..Sumpfineisen" zu-
sammengefassten Gruppe durch Kleinschmidt (cf. Journ. f. Orn.
Jahrg. 1S97 p. 105 - 141 und Omithol. Jahrb. VIII, p. 45— HB
ist es gegenwärtig noch nicht möglich, ein geklärtes Bild der
Vorkommnisse des Gebiets zu geben. In systematischer Hinsicht
ist zunächst nur das Vorkommen der obengenannten, beiden Arten
festgestellt. Die Belegstücke befinden sich in der Sammlung Kleiu-
schmidts. welcher sie auch bestimmte: salicarius, 28. 4., und meri-
dionalis subpalustris \). 5., beide von Niesky. Herbstexemplare von
salicarius messen: 2(J. 10.: J^'' (Kleinschmidts Flügelsehwanz-
formelj, ! 5. 12.: "! 3. 1: und gehören demnach
wold der Form salicarius Brehm, das vielleicht accendens Br. an.
In biologischer Hinsicht ist nur bekannt, dass es Sumpfmeisen
ebensowohl in feuchten Laubhölzern an Gewässern giebt, wie in
der Kiefernheide, hier allerdings wohl vorzugsweise an feuchten
Stellen und mit Birken bestandenen Waldrändern. Die ersteren
bin ich geneigt, für meridion. zu halten. Von diesen fand Henn.
3. 5. drei Eier in einem alten Weidenkopfe auf einer Unterlage
von Holzstückrhen, wenigen Haaren und Federn. Ich sah diese
27. 5. in einem Mauerloche Junge füttern. Sie flogen 28. 5. aus
Digitized by Google
257
einem meiner Nistkäston aus. In clor Heide scheinen dagegen
wenig Nonneinneisen vorzukommen, die hier nicht seltenen „Sumpf-
nieisenu sind grösstenteils Weidenmeisen. Zu dieser Art möehte
ic h das Gelege in Wh. Sammlung vom 27. t>. ziehen. Die 8 Eier
desselben sind im Verhältnis zu denen von major und ater, die
zum Vergleiche zur Verfügung standen, wenig und grob geneckt
und messen:
max.: min.: Mittel:
Länge 15,5 15 15,25
Breite 12 12 12
43. Parus ater (L.) — Kleine Kohlmeise, AValdmeise. Die Tannen-
meise gleicht in ihrem Vorkommen der Haubenmeise, hält aber
nicht so streng die Grenzen des Nadelwaldes ein. Pr. fand ein
Gelege von 9 Eiern, W. am 4. 5. 7 und 8 Eier, ich 20. 5. 11 halb-
tlügge Junge. Die aufgefundenen Nester befanden sich in den
verschiedensten Erd- und Mäuselöchern, in der Steilwand einer
Sandgrube, in einer Ziergruppe von Steinen ia einer Anlage, in
Höhlungen von Thonhaufen, sowie in ineinen Nistkästen. Masse: /!,
Niesky, 29. 3.: G3 a. i. m. , 50 c, 10 culm., 17. t. 14 Eier ex
Muskau im Durchschnitt 15,4 X
14. Parus major (L.) — Schlossermeise, Feilschmied, grosse Kohl-
meise, Spiogelmeise. Die Verbreitung der Kohlmeise fallt mil-
der der Blaumeise zusammen, doch ist sie überall die vor-
herrschende und weniger eingeschränkte Art, was sich besonders
in den Ticflandsheiden bemerklich macht. \V. und Pr. fanden
volle Gelege von 10 und 11 Eiern am 26. und 27. 4. und 4. 5.
Masse von 37 Eiern ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 18 17 17,4
Breite 13,7 13 13,4
45. Siila europaca cawa ( Wolf) — Blauspecht. Der Kleiber ist der
Brutvogel starker und hoher Laubbäume. W. fand 2G. 4. sieben
Eier, welche im Durchschnitt 20 )*( 14,4 messen, und stets nur
eine Brut; ich notierte ausgeflogene Junge 23. und 25. 5.
46. und 47. Cerlhia famüiaris L. et Certh. fam. brachßaäyla Brehm —
Kletterspechtel, Baumrutscher. Der Baumläufer tritt im ganzen
Abhandl. Bd. XXII. 17
258
Gelm-t in zwei verschiedenen Formen auf. wie schon die Gebrüder
Tobias richtig hervorgehoben haben; die langzehige, kurzschnäb-
lige, lebhaft gefärbte Form bewohnt den Kiefernhochwald mit
seinen glatten, rötlichen Stämmen, die kurzzehige, langschnäblige,
düsterere dagegen die graurindigen Laubhölzer mit ihren tiefen
Rindenrissen, besonders Gärten, Parkanlagen und Alleen. Den
weiteren biologischen Verschiedenheiten wurde leider die ver-
diente Beachtung noch nicht zu teil. Nester fanden sich in
allen Arten von Baumspalten, an Kiefern und Fichten hinter
abstehenden Rindenstücken (L. T.), in Holzstössen, Höhlungen
unter Dächern, z. B. zwischen Saumbrett und Strohdach (W...
in einer hohlen Weide und in einem niedrigen Erlenstock (Pr.).
W. fand die Gelege mit 6 und 7 Eiern vollzählig und zwar sehr
verschieden gefärbt, bald mit hellroten, bald tiefbraunen, oft
kranzartig gehäuften Punkten; er unterschied sie jedoch artlich
nicht, L. T. erkannte dagegen braehydaetyla an den gröberen
Flecken. Mir kamen noch Mitte Juni stark bebrütete Gelege
vor. J. T. notierte flügge Junge schon am 26. 4, ich die von
braehydaetyla am 28. 5. Masse von braehyd. J" !, 28. 4.: 64 a. i. m..
61 c, 16,5 culm., 16,5 t., Nagel der Hinterzehe grade gemessen 8.
48. Otoarrys alpestris (L.) — Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz, q vom
lo. 1. 1866 ex Gross - Biesnitz. Ferner wurde nach A. w H.
am 26. 1. 1868 ein bei Görlitz erlegt. 11. T. erbeutete 7. 1. 1828
3 Stück bei Klingewalde und stellte die Art im Winter 1838/39
und Januar 1842 bei Ebersbach fest.
40. Alawla arvensia (L.) — Saatlerche, Singlerche, skowronck (Kl.),
fikobrjonk (Msk.). Die Sammlung der Naturforschenden Gesell-
schaft besitzt ein s vom 26. 9. 43 ex Diehsa von sehr blasser
Färbung mit nur schwach angedeuteter Zeichnung, fast weissem
Steuer und ebensolchen Schwingen. Die Feldlerche bewohnt in
grosser Zahl alle trocknen, vom Baum wuchs entblössten Teile
des Gebiets, Dürrplätze mit oder ohne Calluna vulgaris nicht
ausgeschlossen. W. stellte mehrere Brüten zu 4 und 5 Eiern
fest. R. T. giebt von 1832—38 als früheste Ankunft den 26. 1..
als späteste den 24. 2. an, als Durchschnitt den 12. 2. Nach
20 weiteren Daten fällt, die durchschnittliche Ankunft nur auf
Dig
269
einen Tag spätor. P. kamen sogar am 21. 12. 78 und 11. 1. 79
zwei Flüge vor. Die Nachzügler des Herbstzugos werden stets
noch im ersten Novemberdrittel angetroffen*).
50. (iahi-ifa arborca (L.) — "Waldlerche, Buschlerche, Skowronck (Kl.).
Die Heidelerche bewohnt alle Callunubedeckten Waldblössen und
jungen Kiefernschläge der grossen Thalsandheide, sparsamer auch
die einsamen Haldem der Berge, auf denen sie R. T. bis zu den
Hängen der Tatelfichte hinauf beobachtete. Nach R. T. kam sie
von 1832 - 38 frühestens am 4. 3., spätestens 17. 3., durch-
schnittlich 15. 3. im Gebiete an, in sechs späteren Jahren bereits
am 28. 2. und durchschnittlich 7. 3. Ihr erstes Gelege fand W.
Anfang April, meist wie das zweite mit 4, nur einmal 5 Eiern
vollzählig: ich fand flügge Junge am 3. 5. Im Oktober zieht sie
oft in gewaltigen »Scharen durch und verschwand nach Kr. 181)0
bis 92 am 26., 24. und lb*. Oktober.
51. Oakrita cristuta (L.) — Mistlerche, Kotlenhc, Schopf lerche,
skowronck (Kl.). Die Haubenlerche war zwar schon den ältesten
Beobachtern als seltener Jahres vogel bekannt (Bits. 1827), hat
sich aber seitdem ausserordentlich vermehrt und ist jetzt allgemein
verbreitet, jedoch in sehr eigentümlicher Weise. Sie bewohnt zwar
die verschiedensten Plätze, breite Verkehrswege, weite Sandgruben,
dürre Viehtriften, Raine und Grasplätze, Warenlager und Lade-
plätze, vor allem den Eisenbahnkörper mit seinen Böschungen;
alle diese lassen sich indessen unter einem Begriff zusammenfassen:
von der Kultur geschaffene Ödplätze. An den von der Natur
gebotenen, wie den Sandwüstungen dos Braehpiepers, fehlt da-
*) Da» von Floericko (Avifauna, p. 186) tür die preussiseho Oberlausitz auf-
geführte Vorkommen von Alauda bruehyduetyla Leisl. (1838 bei Görlitz) beruht auf
einer irrtümlichen Deutung einer Bemerkung von ltob. Tobias, welche meinen
Nachforschungen zutolge auf das Gebiet keinen Bezug hat. Derselbe ist Uberhaupt
im Irrtume, wenn er die Art in die Liste der sehlegischcn Vogel mit aufnimmt;
denn der andere Fall, auf den er sich beruft, beruht augenscheinlich auf einer
Verwechslung mit Alauda calandra L.. welche nach G loger im Februar 1811 bei
Hreslau erlegt wurde. Dieso Art erwähnt er wiederum nicht.
Alauda yettonUnsis Forst. Unter dieser Art wäre der ganz schwarzen
Lerche zu gedenken, welche R. T. für das Frühjahr 18*20 angiebt; doch kann es
sich hierbei auch um einen Melanismus handeln.
17*
Digitized by Google
200
gegen der fremde Einwanderer. \V. fand am 20. 6. ein Gelege
von 4 Eiern, welche 24 X 16,8 messen.
52. Bwhjlrs flavtts (L.) — Kuh-, Viebbaehstelzc, zolta pliSka. Die Kuh-
stelze bewohnt alle sehr feuchten Wiesen mit Ausnahme der des
Gebirges, gleichviel ob sie moorig oder im Lösslande gelegen sind.
Grade für die sumpfigen Teichränder mit ihren Erlen- und Öhr-
weidenbüschen in den Heiden ist sie eine sehr bezeichnende Er-
scheinung; dagegen verschwindet sie von der Kunstwiesc des
modernen Landwirtschaftsbetriebes, was ihre Abnahme in manchen
Strichen erklärt. Das erste, schöne, alte / gewahrte R. T. von
1832—38 frühestens am 9., spätestens am 20., durchschnittlich am
IG. 4., ähnlich wie 10 spätere Beobachter, bei denen sich das Mittel
auf den 18. 4. stellt. In den letzten Tagen des April und den
ersten des Mai, sowie vor dor Mitte des September findet meist
ein starker Durchzug statt.
53. MutaciUa mehmope Fall. — Die Heimstätten der Gebirgsstelze sind
die Flüsse und Bäche des Berglandes. Doch brütet sie auch
zerstreut im Tieflande an den den rauschenden Bergwässern
gleichenden Mühl wehren, und zwar anscheinend in immer mehr um
sich greifender Ausbreitung: regelmässig trifft man sie zu Jänken-
dorf. Quitsdorf, Neundorf bei Mücka, Crcba, Lohsa, Zimpel an
(hier nach Pr. bestimmt erst seit ca. 1885j, vor allem aber an der
Xcisse, z. B. bei Görlitz und namentlich bei Muskau. Das Nest steht
meist in Mauerlöchera, unter Brücken, zwischen ausgewaschenen
öauiuwurzeln; Rieht, fand es einmal in einem Strohdache. R. T.
sah sie 1838/30 bei strengem Winterwetter 20. 1. Die Ankunft
der Weggezogenen giebt er vop 1832 — 38 frühestens 19. 2.i
spätestens 7. 3., durchschnittlich 4. 3. an. W. fand stets zwei
Brüten. Ausgeflogene Junge der ersten gelangten 25. und 27. 6.
zur Beobachtung. Masse von 5 Eiern ex Muskau im Durch-
schnitte: 19,3 X 15-
54. MntaviVa alba L. — Weisse Bachstelze, schwarzkehlige Bachstelze,
Sera pliäka (Kl.), spliSka (Msk.). 10. 4. erlegte ich ein V mit
grauem, anstatt schwarzem Oberkopfe. Die weisse Bachstelze folgt,
überall den Schöpfungen der Menschenhand und findet an ihnen
alle nur erdenklichen Schlupfwinkel für ihr Nest geeignet. Ausser-
halb der Nähe des Menschen beherbergen sie fast nur die Holz-
Digitized by Google
261
stösse der Kahlschlage in grösserer Zahl. Frühestens wurde ihre
Ankunft mehrfach schon 28. 2., durchschnittlich von lt. T. von
1832 -38 3. 3., in 17 spätem Jahren 9. 3. notiert. Ks finden
stets zwei Brüten statt. Das erste Gelege mit 5 und 6 Eiern
fanden W. am 28. 4., Henn. mehrfach 5. 5. Das Ausfliegen der
Jungen wurde 11). und 28. 5. festgestellt, ferner wurden Gelege
von 6 und 4 Eiern am 1. 6., bezw. 6. 8., das Ausfliegen von
Jungen 24. 6., 15. 7. und 8. 8. beobachtet. Die letzten Bach-
stelzen wurden stets noch in den letzten Oktobertagen verzeichnet,
von II. T. sogar mehrfach noch 9. 11. Der seltene Fall des Über-
winterns kam P. in 2 Stücken 187!), und mir 94/95 vor. Ein sehr
interessantes Gelege vom 7. (5. befindet sich in W 's. Sammlung,
bestehend aus 2 Eiern von Mot. alba und 3 von Krithacus titis;
ersterc war die Nesteigncrin und bebrütete die Eier des Gastes
mit. Masse von 11 Eiern:
max.: min.: Mittel:
Länge 21,5 16 19,3
Breite 16 13,5 14,8
55. Antluts pratensis (L.) Wiesenlerche, Pieplerche. Der Wiesen-
pieper hat ein eingeschränkt«^ Vorkommen. Er ist der Charakter-
vogel der Moorwiesen und wurde auf allen Heidemooren, z. B. in
der Görlitzer Heide, bes. auf «len Torf wiesen vou Penzig, von Kohl-
furt (L. T.) und namentlich auf den Gelbbruchwiesen (K. K.) nach-
gewiesen; bei Niesky brütet er auf den Mooren von Horka und
See. Sein zweiter Verbreitungsbezirk ist das Jscrgebirge. Die von
R. T. von der Tafellichte (28. 6.) mitgebrachten Stücke gehören, wie
die Exemplare der Lohsaer Sammlung bestätigen, der Form mon-
tanellus Brehm an mit Ausnahme eines V, welches er als „rufo-
gularis (?) Brehm" aufführt. Floerioke zieht dieses Stück zu
cervinus (Pall.)*). Es ist dies aber trotz seiner schwach geröteten
Kehle doch nichts anderes als pratensis. Auch ich habe auf dem
Zuge in Niesky solche Stücke, die i f mit noch schönerem Hot,
erlegt, jedoch nicht zur Brutzeit. Gemäss seiner nördlichen Ver-
breitung bis zum Nordkap trifft der Vogel auch früher als seine
*) Einen och ton cervinus besitzt jedoch nach J. Michel die Summ hing
Heydrichs von Steine hei Flinsberg nahe der Grenze.
262
Verwandten bei uns ein. durchschnittlich nach R. T. von 1882 — 38
am 20. 3., nach spätem 10 Daten am 19. 3., und wurde sogar
mehrfach "schon am 9. 8. notiert. Sein starker Durchzug im
Herbste währt bis in den November, nach Kr. 1890 92 bis zum
2. 11.. 25. und 30. 10. R. T. will ihm sogar im Winter begegnet
sein. Masse von Nieskycr Brut vögeln:
a. i. m.:
c:
culm.:
t.:
v!
78
60
10
20
'!
81
62
12
20
r!
81
(12
11
20
50. Anthns trivinli* (L.) Baumlerche. Der Baumpieper ist al>
häutiger Brutvogel über alle Hellten Waldbestände verbreitet,
nach R, T. bis auf den (Gipfel der Tafelfichte hinauf. Weit
weniger nördlich als der vorig«? verbreitet, kommt er bei uns
durchschnittlich nach R. T. von 1832 -38 erst 15. 4. (zwischen
5. und 23. 4.) an, nach 10 spätem Daten 12. 4.. nach F. zwischen
8. und 16., wurde aber von Kr. einmal bereits 28. 3. wahr-
genommen. Nach W. finden stets zwei Brüten statt. Die herbst-
lichen Wanderscharen beobachtete Kr. im August und September
in Feldern, spätestens bis zum 2. 10. Masse: j,'!, Niesky, 1*,5.:
89 a. i. m., 65 c, 11,5 culm., 20 t. ; 4 Muskauer Eier im Durch-
schnitt 20,7 X 1(M-
57. Anthus annpestris (L.) - Brachlerche. Feldpieper. Der Brach-
pieper ist als Brutvogel auf das Tiefland beschränkt, hier aber ist
er eine der ersten Charaktergest alten des unbedeckt zu Tage liegen-
den Thalsandes. Er belebt daher hier jede Flugsandbrache, sowie
die ihr gleichenden Ackerstücke und neuen Kiefernpflanzungen.
In der Görlitzer ( Jegend beginnt sein Brutgebiet hinter Leopolds-
hain iL. T.). Eine südliehe Art, trifft er bei uns erst zwischen
24. 4. und 2. 5., durchschnittlich 29. 4. (nach 4 Daten.' ein. Im
Hügellande fand ihn R. T. schon 26. 8. wieder auf dein Rück-
züge. Das OJelege ist nach Pr. mit 6 Eiern vollzählig. Masse
von Brutvögeln:
a. i. m. : c: culm.: t. :
/! 91 68 12 24.5
! 92 72 13 26
Digitized by Google
263
58. Anihus apipoletta (L.). — Die Gebirgsreviore des Wasserpicpors
scheint die Oberlausitz ähnlich wie die der Alpenamsel eben nur
mit ihrem südöstlichsten Zipfel zu berühren. Wenigstens be-
richtet R. T. von ihm bei der Schilderung seines denkwürdigen
Ausfluges auf die Tafelfichte, 28. 6. 18-10. Neuerdings wird da-
gegen überhaupt sein Vorkommen im Isergebirge in Abrede
gestellt. Nach R. T. ist er im Wiuter vereinzelt auch tiefer
vorgekommen. Floericke hat in seiner Avifauna p. 2(>4 auf meine
Veranlassung den Fund eines angeblichen Geleges dieser Art
durch W. bei Muskau mitgeteilt. Ich habe den Fall näher unter-
sucht: Nach dem Vergleich, den H. Schalow im Berliner Museum
anstellte, und nach dem Urteil des Herrn Major Krüger- Veithusen
gehört das Gelege zweifellos trivialis an.
59. Emberiza schoenü lus (L.) Rohrsperling. Die Rohram mor bewohnt
die aus Rohr, Weiden, Erle, Aspe und Birke gemischten Gebüsche
der sumpfigen Ufer aller stehenden Gewässer des Tieflandes, nach
L. T. sehr vereinzelt auch die der Neisse. A. v. H. fand die Art
1868/69 an den Teichen von Leopoldshain überwinternd, ich 1889/90
bei Niesky in grosser Zahl, auch die jungen V V. Masse hiesiger
Brut vögol :
a. i. in.: c: culm.: t.:
y\ 79 67 9 21
9! 73 63 9 20
60. Eniheriza hortuhma L. Kornfinke. Der Ortolan ist eine sehr
bezeichnende Erscheinung der Felder des leichten Thalsandbodens
und sogar von dessen Sand Wüstungen, breitet sich aber neuerdings
auch in immer zunehmender Zahl im Lösslande, z. B. der Görlitzer
Gegend (P., L. T.), aus. Ursprünglich wohl eine südliche Art,
hat er eine späte Ankunft beibehalten, für die frühestens der 25. 4.,
spätestens den 3. 5. und durchschnittlich nach 5 Jahren der 30. 4.
verzeichnet wurdo*). Als ein besonders veranlasster Ausnahmefall
muss das von R. T. Mitte Januar 1842 unter Goldammern beob-
achtete Vorkommen eines alten f angesehen werden.
*) Floerickes Angabe (Avifauna p. 20!») von «lern Fund eines Geleges schon
am 25. 4. beruht auf einer irrtümlichen Wiedergabe von Perrins Bericht, cf. Cah.
Journ. 30, p. 313—571.
Digitized by Google
2ü4
61. Emberiza citrinrlla L. — Gaalammer, sknadiik (Kl.)- Die Gold-
ammer fehlt kaum irgendwo, wo sich nur ein versteckter Platz
für ihr Nest findet. In den Kiefernheiden steht es einfach am
Boden im Heidegestrüpp. Rieht, beobachtete die erste Brut ein-
schliesslich den Nestbau vom 23. 4. bis Ende Mai, die zweite
12. 6. bis 16. 7. und noch eine dritte* im August. Masse: v !,
Niesky, 16. 4.: 90 a. i. m., 75 c, Ii cnlm., III, 5 t.; 3 Eier von
ebenda im Durchschnitt 20,6 X
62. Emberiza calamlra L. — (5 rosser Ammer, St rümpf weber, serv
sknadzik (Kl.). Die Sammlung der Naturf. (Gesellschaft in Görlitz
besitzt ein schmutzig bräunlich- weisses Stück mit schwacher
Zeichnungsandeutung von Ende Februar 1894 von Girbigsdorf.
Die Grauammer ist der Charaktervogel des angebauten Lössbodens
im Gegensätze zum Ortolan, in dessen eigentliche Heimat sie, dem
besten Feldbau folgend, nur spärlich vordringt. Ihr Vorkommen
ist also dementsprechend im Tiefland ein zerstreutes und haupt-
sächlich auf die Flussauen beschränkt. Ihre zwei Brüten zieht
sie in allen Arten von Fruchtfeldern gross.
63. Cahnrins nivalis (L.). — Das einzige Belegexemplar der Schnee-
ammer besitzt die Nieskyer Sammlung, von Pr. bei Tauer erbeutet.
Ferner wurde sie von R. T. auf offenen, hochgelegenen Feld-
flächen mehrfach nachgewiesen: 1838/39, Januar 1840 und 41,
1841/42 und von Kr. 6. 11. 1892.
64. Loxin bifascinta (Brehm) — Der Bindenkreuzschnabel wurde bei
seinen Masseneinwanderungen 1826 und 1889 90 im Lausitzer, bez.
Isergebirge in Menge gefangen. Eder erwähnt ein 15. 10. 18*9
bei Grenzdorf an der Tafelfichte erbeutetes Exemplar.
6f>. Loxin currirodra L. - Der Fichtenkreuzschnabel, nach R. T. im
Gebirge zuweilen häufig, gelangte im Tieflande nur sehr spärlich
zur Beobachtung, so Ü. IT. im Winter 1886/87, und W. 28. 11.
1894 in Menge und mir 19. 9. 1897. A. v. H. konnte in der
Görlitzer Heide einmal mit Bestimmtheit auf sein Brüten schliessen.
L. T. erhielt ca. 1870 ein Nest mit Alten und Jungen vom alten
Schiesshause in Görlitz.
66. Loxin pitt/opttiftaritfi Brhst. — Das einzige Belegexemplar besitzt
L. T. ex Görlitz. R. T. hält den Kief.-nikreuzsehnabel für einen
Digitized by Google
265
im allgemeinen seltenen Jahresvogel der grossen Kiefernheiden.
A. v. H. beobachtete ihn unter solchen Umständen in der Görlitzer
Heide, dass er von seinem Brüten überzeugt war.
*>7. u. 68. Pijrrhula europaea Vieill. et Pijrrh. rubUUlu Pull. --- Loh-,
Luhfiuke, Dompfaffe, Rotgimpel. Vom Gimpel haben mir beide
Formen zur Untersuchung vorgelegen, die grosse, rubicilla, in
Winterexemplaren ix. B. , 8. iL: 96 a. i. m., 72 c, 11 cului.,
19 t.), die kleine, europaea, in Märzexemplaren, leider jedoch keine
Brutvögel. Diese kann ich nur nach dem Vorgange anderer zu
der letzteren Art ziehen. Poch seheinen sie nicht die geringe
Grösse und die dunklen Farben zu erreichen, wie ich sie bei
Stücken derselben aus der Schweiz sah. Einer Anhaitcpunkt
geben auch die Eier, von denen 18 Muskauer messen:
max. : min.: Mittel:
Länge 22,5 1!),1 1!>,7
Breite 15 13,8 14,4
In dem Vorkommen des Gimpels muss ein bedeutender Um-
schwung stattgefunden haben. R. T. giebt ihn überhaupt nicht
als Brutvogel an. Jetzt ist er dagegen geradezu ein Charakter-
vogel der Eichtenbeständo der Berge und in allcrneuester Zeit,
kaum weniger der des Tieflandes.
Sein Vordringen in dieses mag die gegenwärtige Begünstigung
der Fichte durch die Kultur erleichtert haben. Die älteste An-
gabe über sein Brüten stammt von 1861 für den Klosterbusch bei
Lauban (L. T.i. P. bemerkte ihn zum ersten Mal 1884 im Stadt-
park zu Görlitz zur Brutzeit, Pr. verzeichnete ihn als Nistvogel
bei Zimpel 1887. A. v. G. für Niemitseh, Kr. Hoyerswerda 1889.
ich für Niesky 1800 und bald darauf auch für Kütten und Lohsa,
L. T. um die gleiche Zeit für den Bürgerwald und die Görlitzer
Heide, W. endlich 18H3 für Muskau, wo sich die Art rasch stark
vermehrte. Volle Gelege von 5 und 6 Eiern fanden W. und ich
am IL, 3. und 5. 5., ersterer sogar in einem Zierstrauche im Innern
eines Gewächshauses.
61). Pinicola enuelcator (L.f. — Pie Hakengimpel traten 1828 im Iser-
gebirge in grosser Menge auf. woher noch die Exemplare Heydrichs
stammen. R. T. beobachtete ihn nach F. im Dezember 1832.
Digitized by Google
266
J. T. erhielt ihn mehrmals aus Drosseldohnen. P. giebt ihn 187«)
für die Landskrone an*).
70. Serinus hortnlanus Koch. — Der Girlitz ist gegenwärtig als häufiger
Brutvogel in Gärten und Anlagen über das ganze Gebiet ver-
breitet, im Tief lande jedoch sparsamer als im Hügel- und Berg-
lande. Ii. T. hat den Beginn seiner Einwanderung grade nur
noch vor seinem Abschiede aus der Lausitz 184!) erlebt. Bald
darauf aber berichten alle Beobachter übereinstimmend von seinem
überraschend schnellen Überhandnehmen, so P. ca. 1860 für Lauban
und Görlitz. Als bezeichnend für den Verlauf seiner Ausbreitung
nahm W. sein plötzliches, fast massenhaftes Erscheinen in einem
Jahre bei Muskau wahr. Nester fanden sich auf Pinns Strohns
und den auslaufenden Asten von Linden und Fichten; sie sind
nach W. stets mit Tier-, meist Schafwolle ausgefüttert. Die An-
kunft wurde frühestens 25. :t.t spätestens 14. 4., durchschnittlich
nach 10 Daten am 6. 4. beobachtet. Den Beginn der ersten Brut
konstatierte Rieht. Ende April, den der zweiten Anfang Juli. Am
20. 5. wunfen 5 Nestjunge. 14. 6. flügge notieri-. Nach dieser
Zeit sah P. regelmässig die Familien die Compositum- und CYuci-
ferenbeete des botanischem Gartens plündern. Ich verzeichnete
ihn noch am 1. und sogar 2!). 11. 4 Eier messen im Durchschnitt
16 X
71. Carduelis elcgans Sfeph. — Distelvogel, Distelfink, seihlica (KL -
Der Stieglitz kommt im grössten Teile des Gebiets nur während
des Herbstes und Winters vor. Im Tief lande wurde er nur ein-
mal von Kr. bei Nieskv noch am 28. 4. und ein nistendes Pärchen
von v. Loebenstcin jun. bei Lohsa beobachtet. Er heimatet nur
*) linunht erythriuuM (Fall.) Für den Karmingimpel fehlt es an einem be-
sondern Nachweise innerhalb der Grenzen des Gebiets, doch sind die interessanten
Vorkommnisse nahe derselben einer Zusammenstellung wert. R. T. erwähnt ihn
für mehrere Frühjahre für das Queisthal hei Flinsherg, auch ein Nest, hei welchem
das rote ' erlegt wurde, worauf das . die Brut mit einem grauen fortsetzte.
Hovdrich fand daselbst ein Nest in einem Weidenstrauche ca. 1850. Nach ersterem
muss er auch im Neissthale bei Hirschfelde nicht selten nach der Brutzeit auf-
getreten sein, denn es wurden liier nicht weniger als 7 rote •.' / auf Cruciferen-
sttmereien erbeutet. .Jedenfalls dürfte ihm, wie seinem Gesellschafter in den
Erlenbrüchen des Nordostens, dem Sprosser, das Ausroden der »Sträucher unsere
Thiiler verleidet haben.
Digitized by Google
267
im Hügelland«, tritt aber auch hier anscheinend unregelmässig auf.
R. T. gewahrte sein Überhandnehmen und bringt dieses mit der
Vermehrung von Parkanlagen in Zusammenhang, L. T. verfolgte es
bis 18<>0, erlebte sein Brüten in Görlitz im Stadtparke und in
seinem Garten, aber danach auch wieder seine Abnahme.
72. Chrt/somitris spinus f L.J — Zeisehen, cajsk (Kl.). Die Heimat des
Zeisigs sind die Fichten- und Tannenwälder der Berge bis zur
Tafelfichte hinauf, wo ihn R. T. 27. (>. antraf. Im Tieflande hat
es nur in vereinzelten Fällen gelingen wollen, ihm als Brutvogel
auf die Spur zu kommen, so auffällig er sich auch von August
bis März, hauptsächlich freilich im Oktober-November und Februar
zeigt. A. v. H. beobachtete ihn in der Görlitzer Heide in einem
Bestände alter Kiefern mehrfach mit Niststoffen, und W. hat in der
Muskauer zweifellos einmal ein Brütpärehen vor sich gehabt, wenn
auch das Nest im Wipfel einer schlanken Kiefer, zu dem er mehr-
mals emporstieg, wahrscheinlich nur ein Spielnest des war.
73. Amnthis cannahina (Lj — "Rothänfling. Der Bluthänfling ist
zur Zeit, weniger ausgebildeter Bodennutzung zweifellos der erste
Charaktervogel des Lössbodens mit seinen wilden Hornsträuchern
und seinem Reichtum an Unkrautsämereien gewesen. R. T. hat
noch einen Begriff von der ungeheuren Menge von Hänflingen
gewonnen, welche damals das Land hervorbrachte. Gegenwärtig
hat sich derselbe als Brutvogel in bedeutend verringerter Zahl,
aber immer noch für das Hügelland besonders bezeichnend, auf
die Dorn-, Linden- und Fichtenhecken dor ländlichen Gärten, spär-
licher auch auf die Reisighaufen der Holzschläge und dichte, junge
Fichtenbestände der Heide verteilt. Er macht stets zwei Brüten.
Tn der Stadt Görlitz benutzt er nach P. für die erste Zier-
coniferen, für die zweite Kugelakazien. Das Ausfliegen der ersten
Brut beobachtete ich am 12. 5., ein schwach bebrütetes Gelege der
zweiten mit 4 Eiern, welche im Mittel 15.9 X 12,8 messen, fand
ich 1. 7. Rieht, und R. T. fanden Nest junge 20. (>., bez. noch
25. 8. Als Ankunftsdaten wurden vermerkt: 20. 2., 7. und 4. 3.
(R. T. und K. K.); völlig verlässt er uns jedoch nach R. T. nie.
74. Aranthis fUwirnsfris (L.J - Der Berghänfling wurde von R. T.
bei Görlitz 12. 12. 1830 und im Winter 183b' erlegt.
Digitized by Google
268
75. Acanthis tinaria fh.J Zetscher. Nach der Fülle von Beob-
achtungen, die über den Birkenzeisig vorliegen, erseheint er zwar
nicht jeden Winter, aber doeh in vielen vom Oktober bis in den
April hinein. Ausserordentlich zahlreich war er 1852/53 (v. Loeb.
und 18i)3/J>4.
76. Chloris horte?isLs Brehm — Grünfinke. Grünhänfling, grüner Kern-
beisser, konopack (Kl.). Der Grünling bewohnt zahlreich die An-
lagen, Parks, Gärten, Alleen, Feldgehölze, überhaupt das auen-
artigo Gelände des ganzen Gebietes, vor allem aber das des Löss-
landes. Sein Nest steht meist im dichtesten Buschwerke, in den
Coniferen der Ziergärten und Kirchhöfe und Hecken der Feld-
gärten; Pr. fand es auch auf Weidenköpfen und in einer dichten,
unterdrückten Waldkiefer.
77. Frhujiila corfcbs L. — Gemeiner Fink, Buschfink, Gartenfink, zyba
(Kl. Msk.). Der Buchfink übertrifft an allgemeiner Verbreitung
über sämtlichen Holz wuchs und an Häutigkeit alle seine Ver-
wandten und fehlt zu keiner Jahreszeit, auch nicht das V. Das
Gelege der ersten Brut ist spätestens bis Mitte Mai, das der zweiten
Ende Juni und Anfang Juli vollzählig. Ii. T. will beobachtet
haben, dass ein . das letzte Grossfüttern der Jungen dem allein
überliess und mit einem andern eine neue Brut begann. Masse
Nicskyer Brutvögel :
a. i. m.: c: culm.: t. :
3 V H 89, 86 72. Ii», 63 10, 11, 12 10, 1». 18,5
2 V? 87, 86 65, 67 11,11 16, 16.5
4 Eier 20 >N 14,5.
78. Frhif/Ma montifr'mrjiUa L. Finkenquäker, Winterfink. Der Berg-
fink tritt alljährlich zahlreich im Oktober und März auf, von R. T.
frühestens 27. ü. notiert, und noch 14. 4. erlegt, sparsamer im
Winter. 11. T. giebt an, einzelne im Juni tief im Walde an-
getroffen zu haben.
79. Cncrotfmt Uftes vulgaris Pull. — Dickschnabel, brauner Kernboisser.
Der Kernbeisser ist ein Bewohner des Laubwaldes mit seinen
Steinfrüchten und saftigen Knospen. Er nistet über das ganze
Gebiet zerstreut, hauptsächlich in alten Parks, regelmässig zu Görlitz,
Digitize
2ü9
Maskau, Lohsa. Rothenburg und in dunen der Nieskyer (Jugend.
Sein Bestand ist Schwankungen unterworfen. W. fand stets nur
eine Brut von 5—7 Eiern, das Nest meist auf Crataegus, bald
dicht am Stamme, bald in den äussersten Astspitzen. Er unter-
scheidet zwei verschiedene Formen desselben, eine durchsieht igt?,
nur aus wenigen, dünnen Würzelchen bestehende und eine dick-
wandige, mit eingetfoehtenem Baummoose. Auch die beiden Ge-
lege seiner Sammlung vom h). 5. sind sehr verschieden: die Grösse
der Eier, welche 23,1 )< beträgt, ist aber ungefähr dieselbe.
P. sah die flüggen Brüten zahlreich Prunus serotina W. plündern.
'Eine sichere Winterbeobachtung hat bis jetzt nicht gelingen wollen,
vielmehr stellt sich die Art sehr regelmässig in den letzten März-
tagen an den Brutplätzen ein. R. T. kamen „herbstliche Ein-
wandereru vor, ebenso einmal A. v. G. 1885.
SO. Passe)' monfanus (L.J Feldspatz. Es bedarf wohl kaum der
Erwähnung, dass der Feldsperling ein allgemein verbreiteter Brut-
vogel im Gebiete ist. Doch hat er nach L. T. auch gleichzeitig
mit den andern unter der Wohnungsnot leidenden Höhlenbrütern
abgenommen.
81. Passer dornest irus ( L.) — Hausspatz, wrobl (Kl.). Der Haussperling
hat sich den Wandlungen angepasst, denen er durch seine enge
Verknüpfung mit dem Herrn der Erde unterworfen war. Seit
dem Verschwinden der Stroh- und Schindeldächtsr gewöhnte er
sich nach II. T. an das Erbauen von freien Nestern auf Bäumen,
um dies „in der Periode der Nistkästen" auch wieder einzustellen.
Nur W. traf noch einmal ein solches freierbautes auf einem Birn-
bäume in einer Ortschaft, in der es keinen einzigen Starkasten
gab. In einer abgelegenen Försterei stellte er sich mit der vorüber-
gehenden Einstallung von Pferden ein. R. T. berichtet, dass ein
•> seinem ^ nur so lange beim Füttern half, als die Jungen klein
waren, dann aber sofort mit einem andern eine neue Brut begann.
82. Sturmis vulgaris L. sköre (Kl. Msk.). Der Star hat mir in 7
hiesigen Brutvögeln vorgelegen. Ü von ihnen besassen grüne Ohr-
decken, fast purpurlose, stahlgrüne und blaue Bauchseiten, aber
stark in's Purpurne ziehenden Hinterkopf und Kehle und zeigten
dadurch einige Annäherung an die östliche Form menzbieri; das
Digitized by Google
L>70
7., ein sehr schönes entfernte sich kaum von der westlichen
Form. Masse:
a. i. in.: c: culrn.: t.:
2 121) (ii> (07;, 23 (2ti) 2«
2 135 (130) C7 (OS) 20 (23) 28
(5 Eier im Durchschnitt 30.2 >( -1-1 Aul. erhielt einen reinen
Albino (». b\ Der Star nistete schon von altorsher in grosser Monge
in den hohlen Eichen und alten Wald beständen der wasserreichen
Niedeningen. Gegenwärtig benutzen die weitaus meisten Paare
die ihnen a Herwärts gebotenen, künstlichen Nistgelegenheiteii.
Beobachtungen über ihn liegen aus allen Monaten des Jahres vor.
Durchschnittlich erfolgte seine Ankunft nach R. T. von 1832 3S
am 18. 2., nach 20 spätorn Daten 17. 2. Gelege nahm W
23. 1. Die Jungen fliegen zwischen dem 23. 5. und 5. Ct. aus.
Darauf folgt in den meisten Jahren nur in einzelnen Füllen ciue
zweite Brut, zuweilen geschieht dies aber auch ganz allgemein, so
188S (Rieht-.) und 181)4 (W.). L. T. macht darauf aufmerksam, dass
das Verhältnis dieser beiden Brüten zu einander noch keineswegs
geklärt sei. Er hält es für das wahrscheinlichste, dass das die
zweite Brut mit einem neuen < unternimmt, während dem
der ersten die weitere Führung der Jungen allein zufallt. Anden«
wäre auch nicht die ausserordentliche Kürze zu erklären, in welcher
die zweite Brut beendet ist, bereits am 8. 7. Auch ist direkt
beobachtet worden, dass das V .sofort nach dem Ausflug der
Jungen die neue Brut mit einem beginnt, welches jf-nes bereits
seit einigen Tagen durch Gesang unterhält, während die Jungen
der ersten Brut doch auch geführt sein wollen. An überzähligen
) dürfte jedenfalls kein Mangel sein, so wenig wie bei Fringilla
coelebs, von welcher Art R. T. das gleiche berichtet.
S3. Vastor ruscus (L.) — Belegexemplare besitzt die Sammlung der
Naturforschenden Gesellschaft: vom 11). Ii. 1S3G ex Görlitz
( II. T.) und 28. 5. 1808 ex Mittel-Sohra. Neumann erwähnt ein
Exemplar von Hennersdorf, Brts. ein j* von Hermsdorf, «las sieh
im Besitze der Oberlaus. Gesellschaft der Wissenschaften befand.
Nach R. T. wurden 185b' bei Leopoldshain Rosenstare unter Staren
von Kirschbäumen herabgeschossen, und nach P. wurde Ende Mai
1875 ein wohl 10O Stück zählender Schwann bei Gr. Krauscha und
Digiti ^_
271
t;in solcher im Rothenburger Park beim Vertilgen von Maikäfern
beobachtet.
8-1. Oriohus gaünilu L. Hiereule, Kirsehenspeeht, Golddrossel, Gold-
amsel, zolma ( Kl.). Der Pirol ist eine bezeichnende Erscheinung
für die Umgebung der Gewässer des Tieflandes, selbst wenn der-
selben Laubbäume nahezu fehlen sollten. Ausserdem brütet er in
Anlagen aller Art, in Baumgärten und Feldgehölzen, wird jedoch
nach den Bergen zu immer sparsamer. Pr. fand sein Nest meist
auf den Eichen der Teichdämine, doch auch auf Kiefern, W. und
Henn. die Gelege seiner einzigen Brut 31. und HO. 5. mit 4 und
H Eiern vollzählig (3 Eier vom 20. <>. messen 31 '/^ 21,7). Seiner
südlichen Verbreitung entsprechend, erfolgt seine Ankunft zwischen
dem 27. 4. und 11. 5., nach R. T. während 1832 38 durch-
schnittlich 3. o., nach 21 seitdem gesammelten Daten <>. 5. Den
Abzug notierte Kr. am 23. und 29. S. , R. T. 13. J). Masse: ,
Brutzeit: 157 a. i. in.. So' c, 23,5 culm.. 23 t.
85. und 86*. Nurifraga earyocatavtes (L.) et Nucifr. macrnrhgnrha
Brehm — Nusshacker, gefleckter Nusshacker. Soweit die Beob-
achtung reicht, ist der Tannenheher stets in derselben Weise auf-
getreten, nämlich vom September an bis in den November,
namentlich aber im Oktober; in letzterem Monate zuweilen in
grosser Menge, so 1827, 183(5 (R. T.i. 1.H44 (v\ Loeb.), 1885 und
1888; ausserdem wurde er 1878, 185)3 und 18'JI» beobachtet. Nur
einmal soll er auf einem seiner letzten, grossen Wanderzüge in
der Muskauer Heide durch den Kiefernspannerfrass bis in den
nächsten Sommer festgehalten worden sein, worauf sich Brotkes
Vermutung von seinem Brüten (cf. Floericke, Avif. p. 259/60)
beziehen dürfte. Die zahlreichen, mir vorgelegenen Stücke,
darunter auch die Belegexemplare der Sammlung der Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz und der in Niesky (Deschka, 2. 10. 185)3,
und Niesky, 28. 11. 1888) gehörten sämtlich zu macrorhyneha.
Zweifelhaft erscheint dies jedoch bei zwei Stücken, welche Aul.
bereits 4. 8. 1894 ex Schönbrunn erhielt. Das einzige Belegstück
eines riesengebirgischen Dickschnabels besitzt Eder ex Schwarz-
bach an der Tafelfichte 0884).
87. Gamtlus gfandarius (L.) Eichelgabsch, Nusshacker. Skrekawa
(Kl.). Der Eichelheher ist als häufiger Brutvogel über alle Wald-
Digitized by Google
272
diekichte d(>s ganzen Gebiet«« verbreitet. Pr. fand das Nest ein-
mal nur mannshoch in einer Kieferndickung, \V. und ich «la>
Gelege IT), und (1 5. mit 7 und sogar 8 Eiern vollzählig. 13 Mus-
kauer Eier messen im Durchschnitte 32,2 V 23,1.
SN. p'ica rtistica fSrup.J Schalaster. Alaster. sroka (Kl. Msk ) Die
Sammlung der Nat urforsch. Gesellschaft zu Görlitz t lesitzt ein
grauweisses, nur am Kopf dunkleres Exemplar. Die Elster ist mit
Ausnahme der Bergwälder überall, wo sie geduldet wird, ein
häufiger Jahresvogel. Vormals brütete sie sogar auf hohen Bäumen
in der Stadt Görlitz. Jetzt ist ihr dies kaum noch auf einem
Dorfe ungestraft möglich. Sie nmss sich in ein entlegenes Feld-
gehölz, in die Birkenkrone einer einsamen Heideallee oder in ein
Dickicht zurückziehen. In den Feldmarken der Heidedörfer ist
sie immerhin noch viel zahlreicher als in dem stark bevölkerten
Hügellande. L. T. fand das Nest einmal nur mannshoch in einem
Dornstrauch. Pr. in doppelter Höhe in einer Kieferndickung und
in jungem Birkengebüsch. W. dasselbe stets mit einer Haube ver-
sehen, z. B. 27. 4. und 8. 5. mit vollem Gelege von 7 Eiern, welche
32 V 24 messen.
SD. (\tlacKs monethila (L.) Kawka (Kl.). Die Dohle brütet eben-
sowohl noch in den Resten des alten, haumhöhlcurcichcii Waldes,
z. B. in Menge bei Weisskullm. wie einzeln in Speehtlöchcrn und
Starkästen, als namentlich auf Schlössern, Dorfkirchen und den
Türmen der sämtlichen Städte, wo sie, soweit ihr gewährt wird,
bald zu gewaltigen Gesellschaften heranwächst. W. fand 8. 5.
und 14. 5. Gelege von 4 und 5 Eiern, welche im Durchschnitt
33 24.5 messen. Tm März und Oktober bis November durch-
zieht sie mit der Folgenden in Menge das Gebiet.
i'M). Corvus frugilvfjHs L Schwarze* Krähe, liaberkrah, Gesellschafts-
krähe. Mit Ausnahme des Winters und der Zugzeiten ist das
Vorkommen der Saatkrähe ziemlich eingeschränkt und erstreckt
sich kaum über die Grenzen des wohlangebauten Lössbodens
hinaus. Doch auch hier sind ihre vielen, früheren, grossen Siede-
Iungeu, namentlich in den Feldgeholzen der Anhöhen, sehr zu-
sammengeschmolzen. Bekannt waren nur noch bis in neuere Zeit
die grosse Siedelung von Kuhua bei Görlitz, die von den Kosacken-
b iischen bei Ludwigsdorf (nur bis 180.")). die bei Kodersdorf.
Digitized by Google
273
Lauban und Seidenberg, ausserdem nur eine solche bei Kauscha
(nach P. Matschie, Cab. Journ. f. Orn. 35. Jahrg. p. 617 — 48),
eine kleine bei Reichwalde ca. 1885, und ehedem die zu Lictschen
bei Lohsa. Ihr Durchzug von SW. nach NO. und von W. nach
0. und umgekehrt ist sehr stark.
91. Corvu* cornix L. — Schildkrähe, Krohe, Sera wröna (Kl.). Dio
Sammlung der Naturf. Gesellschaft zu Görlitz besitzt ein Exemplar
vom 21. 11., dessen Grau und Schwarz schmutzig weiss und fahl-
braun erscheint. Am dunkelsten sind Kopf und Hals, am hellsten
Flügel und Steuer. Die Nebelkrähe brütet aller Verfolgung zum
Trotze im ganzen Gebiete häufig, in Görlitz sogar nach P. im
Stadtparke und nach R. T. einmal auf dem Turme der Nikolai-
kirche. Ein volles Gelege von 5 Eiern wurde 22. 4., flügge Junge
27. 5. notiert.
92. Corvus corone L. — Corna wröna (Kl.). Die äussersten, von
Westen her in das Brutgebiet von cornix vorgeschobenen Posten
der Rabenkrähe verlieren sich in der preussischen Oberlausitz.
Einzeln wurde sie nachgewiesen bei Niesky, Sproitz, Uhyst und
Ortrand. Verbindungen mit ihresgleichen wurden nie beobachtet,
sondern nur mit cornix. z. B. 1878 im Görlitzer Stadtpark (P.),
zu Lohsa (R. T.) und Reichwalde. Bastarde sind daher keine
Seltenheit. Am zahlreichsten tritt sie im Winter auf.
93. Conus corax L. --- Rabe. Der Kolkrabe war ehemals für die
grossen, urwüchsigen Kicfornheiden eine charakteristische Er-
scheinung. Die Entwickelungsspitze der Corvinen scheint aber im
Gegensatze zu den übrigen Arten, die sich gerade durch ihre
Fähigkeit, sich in alle Verhältnisse zu schicken, auszeichnen, dor
jungfräulichen Natur zu einseitig angepasst gewosen zu sein, als
dass sie ihre Veränderungen durch die Kultur hätte ertragen
können. Sie wich nachweislich nicht der Verfolgung, sondern
überall allein der Lichtung der alten Waldbestände. Im Herzen
der Muskauer Heide hielt sich die Art bei Weisskeisel noch bis
ca. 1800, ebenso lang bei Kolpen, in der Rsihersiedclung von
Weisskullm bis ca. 1870, am längsten in der Görlitzer Heide, wo
sie nach L. T. in den gewaltigen Kiefern des Jäckelsberges bis
1878 hauste. Pr. kam sie noch als Wintervogel vor. R. T. fand
3. 4. Junge im Horste und beobachtete eine nicht zur Fort-
Abhmndl. Bd. XXII. 18
Digitized by Google
274
pflanzung schreitende Gesellschaft, die sich vom Winter 1832/33
bis gegen das Frühjahr 1834 in der Gegend umhertrieb. J. G.
Krzsch. beobachtete die Horste des Raben besonders im Tschime-
thale bei Rothwasser. Belegexemplare befinden sich in der
Lohsaer (2, Lohsa. 29. 4. 1860) und Nieskycr Sammlung: 2 in
den 60er Jahren bei Thielitz ausgenommene Gelege befinden sich
nach L. T. im Besitze von Hirte in Görlitz.
94. Lantus collurb L. — Dickkopf, kleiner Neuntöter. Dorndreher.
Von 5 hiesigen Brutmänuchen zeigten 4 nur eine geringe Aus-
dehnung des roteu Mantels, welche nur 30 mm betrug, sie be-
sasscn viel Weiss am Grunde der Harnisch wingen, welches einen
am zusammengelegten Flügel eben nur nicht sichtbaren Spiegel
bildete, das fünfte i* dagegen hatte einen auf der Rückeumitte
66 mm langen Mantel und fast kein Weiss an der Wurzel der
Handschwingen. Die Masse waren übereinstimmend, im Durch-
schnitt: 94,4 a. i. m., 79 c, 15 culm., 22 t. Die Gelege zeigen
beide Typen, den erythristischeu wie den grünlichen. 9 Eier des
ersten Typus messen 23,4 X 1^,8, 6 des letztern 23.5 X 17- Die
Art bewohnt nahezu alles Strauchwerk des Gebiets in grosser
Zahl. Sie hat eine sehr späte Ankunft beibehalten, welche zu-
weilen erst Mitte Mai erfolgt, durchschnittlich nach R. T. von
1832—38 3. 5., nach 9 spätem Daten 10. 6., frühestens 30. 4.
Volle Gelege von 5 und 6 Eiern fanden W. und ich 2. 6. und
30. 5. Noch sehr spät, 23. und 27. 9. traf ich Junge verspäteter
Brüten, eine eben nur flügge noch am 3. 9., ein Zeichen, mit
welcher Zähigkeit diese lebenskräftige Art ihre Erhaltung nach
manchen misslungenen Versuchen durchsetzt, falls es sich nicht
um eine zweite Brut handelt. L. T. beobachtete, wie sie ihren
Jungen ein Geheck von 5 nackten Fringilla coelebs zutrug.
95. Lanius Senator L. Der rotköpfige Würger war von jeher der
seltenste seiner Gattung und fast auf das Hügelland beschränkt.
Gegenwärtig gilt dies in noch vollerem Masse. Die altern Be-
obachter fanden ihn namentlich in der Nähe von Viehtriften,
L. T. sein Nest öfters in den Obstgärten und P. im Stadtparke
von Görlitz. W. beobachtete ihn wahrscheinlich auch einmal im
Muskauer Parke, wo auch ich ihn 27. 6. antraf. Sonst ist er
im Tief lande nur auf dem Zuge vorgekommen, z. B. bei Nieskv
Digitized by Google
275
den August hindurch. Von lt. T. wurde er von 1832 38
frühestens 27. 4., spätestens 10. 5., durchschnittlich 7. 5. beob-
achtet, in 6 spätem Jahren schon 20. 4. und durchschnittlich 26. 4.
R. T. entnahm 25. 5. einem Neste, zu dessen Baue Majoran-
pflanzen verwendet waren. 5 erythristische Eier; das '+• dieser
Brut schritt nach dem Abschüsse des ersten y mit einem
zweiten zu einer neuen Brut, wie der Genannte beobachtet
haben will. Die Eier dieses Geleges (0.(5.) hatten jedoch grün-
liche Grundfärbung.
1)6. Lantus minor L. — Der graue Würger teilt das Schicksal des
vorigen, die ausserordentliche Abnahme in neuerer Zeit, .was
möglicherweise in einer Beziehung zu der grossen Häufigkeit von
collurio steht. Er war jederzeit häufiger als jener, und nicht nur
über das Hügelland, sondern auch, wenn auch sehr zerstreut, über
das Tiefland ausgebreitet. Zu R. und L. T.'s Zeiten war er bis
ca. 1875 bei Görlitz in allen Büschen um Hennersdorf, am Wehre
von Ludwigsdorf und in Obstgärten sehr häufig, vordem an-
scheinend aber selten. W. und Pr. fanden sein Nest bei Muskau
und Zimpel auf Birnbäumen, das Gelege war mit 0" Eiern voll-
zählig. K. K. verzeichnete ihn als Brutvogel der Dörfer der
Görlitzer Heide, ich beobachtete ihn am 0. 7. bei ( Veba. R. T.
sah ihn schon am 25. 4., von 1832—38 jedoch frühestens 8. 5.,
spätestens 17. 5. und durchschnittlich 10. 5. Fünf weitere Daten
ergeben als Mittel seiner Ankunft den 2. 5. Auf dem Herbst-
zuge berührte er Niesky mehrfach am 30. und 31. 8.
97. Lantus exeubitor L. — Krickelster, türkische Schalaster, grosser
Neuntöter. Der Raubwürger ist als zerstreuter, stellenweise
(Kreis Hoyerswerda) jedoch auch ziemlich häufiger Brutvogel
hauptsächlich über die Tief landsheiden verbreitet, besonders regel-
mässig tritt er in der Muskauer Heide, um Niesky, Reichwalde,
Kütten, Uhyst, Lohta, Weisskullm, Niemitsch (A. v. G.) und
Ruhland auf. Bei Görlitz traf ihn dagegen L. T. nur einmal
nistend. Am häufigsten sieht man ihn im Herbste und Winter.
Das Nest fanden W. und Perr. in dichten Wipfeln von Kiefern
in mittlerer und bedeutender Höhe, z. B. 14. 5. mit 3 Eiern,
welche 26,8 X -0 messen, und 23. 5. mit fast flüggen Jungen;
Kr. und ich entdeckten flügge 6. 6. und 1. 7.
18*
Digitized by Google
27<1
98. Lantus e.rcubitor major fall. Unter den mir vorgekommenen
Raub würgera befand sich auch ein typisches Exemplar dieser
östlichen Form, welches Aul. 8. 12. 1894 aus Hennsdorf erhielt.
90. Muscicapa parva liehst. Das einzige Belegexemplar, / mit
roter Kehle, 26. 5. 1837 aus dem Bürgerwalde der Görlitzer Heide,
besitzt die Sammlung der Naturforseh. Gesellschaft zu Görlitz*,;.
100. Muscicapa collaris Bebst. — Das einzige Belegstück befindet sieh
in der Lohsaer Sammlung, ;* vom April 1837, zu Lohsa von
v. Loeb. erlegt.
101. Muscicapa atricapilla L. — So häutig der Trauern" iegensehnäpper
auch zu den Zugzeiten überall auftritt» so eingeschränkt ist jedoch
sein Brutvorkommen. Als sein ständiges Revier kann fast mir
Muskau mit seinem baumhöhlenreichen Parke angesehen werden.
Hier ist sein Bestand noch künstlich bedeutend vermehrt worden
durch Aushängen von Nistkästen und mit Kingangsloch versehener
Thonflaschen. Sonst brütet er aber ziemlich vereinzelt und kaum
irgendwo regelmässig. Pr. stellte ihn mehrere Jahre hindurch
bei Weigersdorf und Zimpel fest, ebenso trafen ihn die Görlitzer
Beobachter in den Anlagen und Gärten ihres Bezirks. An den
Lohsaer Park scheint er in neuester Zeit durch Nistkästen ge-
fesselt zu sein und 1897 scheinen ihn solehe zum ersten Male in
Niesky festgehalten zu haben. Graue und schwarze Brutmännchen
kommen regellos vor. Das Nest fand Pr. in einem ausgefaulton
Aspenstumpfe und im Astwinkel einer Eiche; W. traf ausnahms-
weise ein völlig frei erbautes Nest, welches mit seinen Wandungen
aus Blättern von Buche und Binie, Kiefernrinde, Erdmoos und
Hobelspänen auf einen Unterbau von Stroh gesetzt war. Die
Gelege sind nach W. im letzten Mai- und ersten Junidrittel voll-
zählig. Die 7 Eier eines solchen vom 20. 5. messen im Durch-
schnitt 17,9 X ^or Frühjahrsdurchzug währt bis tief in
den Mai hinein, die ersten, (stets schwarzen) i"/, wurden
frühestens 21. 4. notiert, durchschnittlich 27. 4. (nach 9 Daten).
Den Herbstdurchzug beobachtete Kr. 1890 31. 8. bis 24. 9., jedoch
mit völligem Aussetzen in der Zeit vom 8. bis 17., am stärksten
*) Eder erwähnt ein jüngeres von Weissbach am hölimischen Hange der
Tatelüchte vom 27. 7. IHM.
Digitized byGoogle
277
am 2.; 1892 21. 8. bis 17. 9., am stärksten 8. und 9.; einen ein-
zelnen Nachzügler traf er noch 4. 10. an.
102. Miiftcicapa grisola L. — Fliegenschnäpper. Der graue Fliegen-
schnäpper brütet überall zahlreich und ist nach L. T. neuerdings
noch stark in seinem Bestände angewachsen. Für sein Nest
wählt er fast ausschliesslich Schlupfwinkel an den Schöpfungen
des Menschen, namentlich an Obstspalieren. Seine Ankunft
wurde frühestens 25. 4., durchschnittlich 3. 5. (nach 13 Daten)
beobachtet; volle Gelege von 5 Eiern traf man 17. 6. und 1. 6.,
ausgeflogene Brüten 23., 20., 28. 6. und 4. und 8. 7., Junge der
ausnahmsweise vorgekommenen, 2. Brut 4. und 20. 8. Die letzten
Stücke auf dem Rückzüge notierte Kr. 22., 11. und 10. 9.
103. Bombycüla garrula (L.). — Aus den vielen über den Seiden-
schwanz vorliegenden Beobachtungen geht hervor, dass er sich,
wenn auch nicht in jedem, doch in vielen Wintern einstellt, und
dass sein besonders auffälliges Erscheinen*) weder mit strengen
Wintern, noch Beereureichtum bei uns in Zusammenhange steht.
Mit Recht wird daher der Grund dafür in einer übermässigen
Vermehrung in seiner Heimat gesucht. Dies erklärt auch am
leichtesten seine wenigstens in Schlesien beobachtete Neigung,
auch in der Fremde zur Fortpflanzung zu schreiten. In der
Lausitz ist eine Brut noch nicht nachgewiesen: doch habe ich
einmal sehr beachtenswerte Mitteilungen nach dieser Richtung
hin erhalten.
104. Chelirlowtrht urbira (L.) — Haussehwalbe, lastolca ( Kl.). Die Mehl-
schwalbo brütet zahlreich im ganzen Gebiete, scheint aber örtlich
in ihrem Bestände zu schwanken, namentlich ist sie in Görlitz,
wo sie besonders die grosse Eisenbahnbrücke für ihre Siedelungen
liebt, neuerdings selten geworden gegen die frühere, auffällige
Häufigkeit. Die früheste Ankunft der Art beobachtete 11. T.
mehrfach 15. 4., während sie sonst zuweilen erst in den Mai
fällt. Durchschnittlich erfolgte sie nach ihm von 1832 — 38
24. 4., nach 13 späteren Daten 25. 4. Regelmässig werden zwei
Brüten gemacht; die Nester sind im allgemeinen bekanntlich
im Unterschiede zu der folgenden Art aussen an Gebäuden
*) lKt;j 44. Herbst 1K47 H. T.. lKVi/fri v. Wb.. Dezember 1877 bis Mitte
Februar 1878 P.
Digitized by LjOOQIC
278
angebracht . Den Abzug der ersten Brut beobachtete R. T. be-
reits um den 6. 8. Verzögerung der zweiten Brut hält sie oft
übermässig lange bei uns zurück, so nach Rieht. 1887 bis 7. lO..
nach Kr. 1801 und 1892 bis 10. und 2. 10.. nach P. 1860 sogar
bis zu Ende des Monats.
105. Hiruudo rustiea L. — Feuer-, Stall-, Spiessschwalbe. lastolca (Kl.),
jaskolicka (Msk.). Die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft
zu Görlitz besitzt einen reinen Albino mit schwach rötlichem
Anfluge auf der Unterseite. Die Rauchschwalbe teilt das Vor-
kommen der vorigen, giebt jedoch für ihre zwei Brüten dein
Innern von Gebäuden den Vorzug. Einzelne Vorboten stellen
sich bereits in der ersten Aprilhälfte ein; nach J. G. Krzseh.
erfolgt ihre Ankunft zwischen 6. — 20. 4., nach R. T. von 1832
bis 1838 zwischen 2. — IG. 4., durchschnittlich 9. 4., nach 16
weiteren Daten bereits 6. 4. Ausnahmsweise früh verzeichneten
ihre Ankunft Rieht, und ich 28. bez. 2ö. 3., P. 19. 3. in einem
Kuhstalle; einzelne im Herbst verspätete Stücke beobachtete Kr.
noch 17., 20., 28.. 29. und 30. 10., sonst ist ihr Abzug durch-
schnitt) ich mit dem 5. 10. abgeschlossen. Die 5 Eier eines Geleges
vom 23. 7. messen im Durchschnitte 19,6 )>( 14.
106. ClivicoJa riparia (L f. — Die Uferschwalbe ist ein verbreiteter
Brutvogel im Tief lande. Ihre Siedelungen rinden sich in den
Uferwänden der Flüsse, namentlich der Ncisse und Spree, und
in grossen Kies-, Sand- und Lehmgruben, jedoch nirgends mehr
in dem Umfange wie ehedem: Einzelbruten oder wenige Paare
finden sich in den Thonlöchern der Ziegeleien. R. T. und ic h
beobachteten ihre Ankunft frühestens 26. 4., spätestens 3. 5.,
durchschnittlich 27. 4. Am 30. 8. und 3. 9. begegnete ich ge-
waltigen Mengen zu Uhyst.
107. Micrnpus aptis (L.) — Mauerschwalbe. In früheren Zeiten hauste
der Mauersegler hauptsächlich in den Tünnen. Mauern und
Bastionen der Städte, gegenwärtig hat er sich aber mit den
hohen Steinbauten über das ganze Land ausgebreitet und auch
die Starkästen in Beschlag genommen. Auch in den Speeht-
löchem der uralten Bäume der Weisskullmer Reihersiedelung
brütet er. und Pr. fand einmal drei Junge in dem hohlen Ast
einer Eiche. W. fand das mit 2 und 3 Eiern volle Gelege am
Digitized by Google
279
22. und 29. 5., 2. und 10. 6. Die Ankunft verzeichneten R. T.
und P. 1841 und 1879 bereits 24. 4., erstcrer von 1832 — 38
durchschnittlich 2. 5., spätere Beobachter im Durchschnitte 29. 4.
(nach 14 Daten), spätestens 7. 5. R. T. fand, dass die Haupt-
masse bereits 25. und 29. 7. Görlitz verlassen hatte; P. beobachtete
den Wegzug 8. 8. nach einem schweren Gewitter. Einzelne
Stücke kommen meist bis Mitte August vor, später jedoch nur
ausnahmsweise, z. B. 12. 9. (B.). 1894 verkehrten indessen einige
der Nieskyer Segler trotz des ungünstigsten Wetters bis zum
15. 9. in ihren Nistlöchern. Masse: ? ad., 30. 7.: 179 a. i. m.,
79 c, 4 culm., 12 t. 9 Eier ex Muskau:
max.: min.: Mittel:
Länge 26 24,2 24,9
Breite 17 15,2 16,3
108. Caprimulgus eurojKtms L. Tagschlaf, Tagschläfer, Nachtschatten.
Der Ziegenmelker ist der Charaktervogel der trockenen Kiefera-
heiden des Tieflandes, denen der in Dickungen zwischen dem
wuchernden Heidegestrüppe brütende Vogel auch vorzüglich an-
gepasst erscheint. Die wenigen Aufzeichnungen über sein
frühestes und spätestes Vorkommen im Jahreslaufe fallen auf
den 3., 4., 5. und 15. 5. und 16. und 21. 9. und 1. 10. 11 Eier
ex Muskau messen:
max.: min.: Mittel:
Länge 33 31,3 32,3
Breite 24 22 22,4
109. Coracias garrula L. Mandelkrähe, blaue Krähe, modra wröna
(Kl.), rjegawa (Msk.). Die Blaurake ist eine Eigenheit des Tief-
landes, bis an dessen Grenze sie z. B. bei Jänkendorf, Ober-
Neundorf und Leopoldshain geht. Sie tritt in ihm überall auf,
wo es an Bruthöhlen in alten Kiefernbes'tänden und Eichen an
Ufern der Gewässer nicht fehlt, besonders häufig bei Muskau,
Creba, Kütten, Uhyst und Lohsa. In erster Linie benutzt sie
die von Picus viridis geschlagenen Höhlen in jeder Baumart und
Höhenlage von einem Meter an, doch vielfach benutzt sie auch
Nistkästen. Letzteres wurde bei Rauscha (P., L. T.), Muskau
(W.), Creba und Lohsa festgestellt. Der südliche Vogel erfreut
uns kaum länger als der Mauersegler, nämlich ein Vierteljahr.
Digitized by Google
i
280
Die Ankunft fällt durchschnittlich nach R. T. während 1832— 38
und nach 6 späteren Beobachtungen auf den 5. bez. 3. 5., aus-
nahmsweise früh wurde ihre Ankunft von dem ersteren 20., 23.
und 30. 4. vcrzeichnot; der Abzug der meisten fallt in den August.
Ein mit nur 4 Eiern volles Gelege fand W. 3. 6.
110. Upupa cpops L. — Kukukslakai, Kukuksküster, hupak (KL).
Der Wiedehopf ist untrennbar von dem Thalsande und ein
treuer Begleiter der vorigen Art, die er aber überall an Häufig-
keit übertrifft. Kunnersdorf (L. T.), Ober-Neundorf, Jänkendorf
und Kollm dürften die Grenzen seiner Verbreitung bilden. W.
und Pr. haben sehr viele Nester in allen Arten von Baum-
höhlungen, besonders von Weiden und Obstbäumen, in Specht -
löchern und Nistkästen, namentlich den gewöhnlichen Starkästen,
und zwar in der verschiedensten Höhe gefunden. Sie trafen es
auch am Erdboden unter Stein- und Holzhaufen, unter der Holz-
tenne einer Scheune, wo das in die Thorschwelle eingesägte
Luftloch als Flugloch diente, und ausserdem in Gartenhäuschen.
Volle Gelege von 5, 6, 7 und 8 Eiern erbeutete W. 13., 14.,
15. 5. und 11. 6.; er fand sogar ein solches von 10 Eiern, welche
durch ihre nahezu völlige Gleichheit ihro Abstammung von einer
Mutter auswiesen und in gleichmäßiger Abstufung bebrütet
waren; auch kamen ihm 9 Junge in einem Neste vor. Die An-
kunft dos Wiedehopfes wurde frühestens 10.— 13. 4., spätestens
3. 5. und durchschnittlich von R. T. während der Jahre 1832 bis
1838 24. 4., nach 12 späteren Beobachtungen 19. 4. verzeichnet.
Herbstdurchzügler wurden 2. und 6. 9. beobachtet. Masse von
18 von W. gesammelten Eiern:
max. : min.: Mittel:
Länge 27 25 26,1
Breite 18,2 17 17,9
111. Merops apiaster L. — Nach Brts. befand sich in der Nieskyer
Sammlung ein aus einem kleinen Fluge daselbst auf Trebuser
Revier erbeutetes Exemplar. Auch R. T. hatte einmal bei Klinge-
walde im Juli 1830 3 bunte Vögel vor sich, welche er später in
den Bienenfressern Syrmions wiedererkannte.
112. Alcedo ispida L. — Blauer Wasserspecht. Der Eisvogel brütet
nicht seiton an fliessenden Gewässern, namentlich an der Neisse,
281
besonders um Muskau, an der Spree und an den tief einge-
schnittenen Heidebächen, z. B. bei Kütten und Rietschen, ferner
am Schöps bei Creba und Reichwalde, am Queis bei Marklissa
(K. K.). Er zeigt sich auch an den zahlreichen, stehenden Ge-
wässern, hier aber nur im Herbste. An der Elster ist er seit
deren Eindämmung verschwunden. W. fand in den steilen
Uferwänden der Neisse die Nester stets an lehmigen und
thonigen, nie reinsandigen Stellen und die Gelege meist Ende
April mit 5 — 7 Eiern vollzählig, doch auch solche von 7 am
20. und 28. 5. J. T. erhielt in einem strengen Winter 10 ver-
hungerte Stücke. 13 Eier ex Muskau messen 23,3 X 19,3.
113. Picus viridis L. -— Holzhacker, grüner Baumhacker. Der Grün-
specht bewohnt mit offenem Gelände wechselnde Gehölze,
namentlich die Ijaubhölzer an den Ufern der Gewässer und alle
Arten von Anlagen. Er fehlt nur den grossen Nadelwäldern,
auch streckenweise dem Innern der Kiefernheiden, ist aber sonst
im Tief lande bei weitem der häufigste seines Geschlechts. Nist-
höhlen wurden in Kiefern, Eichen, Linden, Buchen, Birken,
Zitterpappeln. Weiden, Erlen und Apfelbäumen beobachtet; auch
mit Nistkästen nimmt er vorlieb. Volle Gelege von 6 und 7
Eiern verzeichnete W. 2. (zweimal), 3., 8., 11., 13. und 20. 5.
Auch aus den härtesten Wintern liegen zahlreiche Beobachtungen
über seine Überwinterung vor. 6 Muskauer Eier messen:
max.: min.: Mittel:
Länge 30.5 29,8 30,2
Breit« 24 23,5 23,9
114. Picus viridicanus Wolf. — Der Grauspecht fehlt, abgesehen von
einigen wenigen, aus der Görlitzer Heide stammenden Stücken,
welche L. T. in Händen gehabt hat, dem grössten Teile des
Gebietes vollständig. Nur an einem Platze scheint er als regel-
mässiger Brutvogel vorzukommen, nämlich bei Muskau mit den
vielen, dort vorhandenen, auwaldartigen Laubhölzern. Wenigstens
hält W. jeden Zweifel für ausgeschlossen, dass er thatsächlich
seine Nisthöhlen in Apfelbäumen, Zitterpappeln. Weiden und
Kiefern vor sich gehabt habe. Die Gelege seiner Samm-
lung vom 10. und 21. 5.. von denen das eine 7 Stück zählt,
Digitized by Google
282
hält er trotz ihrer auffallenden Grösse sieher zu dieser Art
gehörig. 10 Eier massen nämlich:
raax.: min.: Mittel:
Länge 31 30 30.5
Breite 23,7 21,7 23
Indes« zeichnet sie auch ein eigentümlicher Glanz vor denen
von viridis aus, welcher bei W.'s sorgfältiger Präparationsweise
besonders deutlich hervortritt.
115. Dendrocopus minor (L.) — Maly dypornak. Der Kleinspecht, ist
die bezeichnende Erscheinung der Augehölze der Neisse und fast
aller grösseren Parkanlagen. Besonders häufig ist er um Muskau.
L. T. zählte ihn sogar früher unter die Brutvögel seines Gartens
in der Stadt Görlitz. Anderwärts zeigt er sich fast nur ausser
der Brutzeit, während seines sehr bemerklichen Herbststriches.
Nisthöhlen wurden in morschem Holze von Weiden, Pappeln.
Eiche und Buche gefunden. W. entnahm ihnen Gelege 3.. 12.
und 13. 5. Flügge Junge traf ich 3. und 30. 6. zu Creba und
Tormersdorf.
116. Dendrocopus medius (L.J. Der Mittelspecht ist eine Seltenheit
für das Gebiet. Als Brutplatz könnten für den an die Eiche
gebundenen Vogel hauptsächlich die Bestände des Muskauer
Parkes in Betracht kommen. Hier hat auch W. sein Nisten höchst
wahrscheinlich gemacht, auch ich traf dort zur Brutzeit. 27. 5..
wenigstens ein an. Doch hat W. einen Belag für das Brüten
noch nicht erlangen können. Ausserdem beobachtete ich nur :*
ad. bei Ullersdorf 4. 3. 1893 und 16. 11. 1805. und Pr. erlegte
ihn 1863 und 1866 bei Nieder-Gebelzig und Weigersdorf. Das
einzige Belegstück besitzt die Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz
\ September 1835, von Görlitz.
117. Dendrocopus major (L.) — Rotspecht, Baumhacker, wulki dypor-
nak (Kl.). Der grosse Buntspecht nistet zahlreich im Berg- und
Hügellande mit seinen Fichtenbeständen, auch regelmässig im
Görlitzer Stadtparke, zieht sich aber im Tieflande gegenwärtig
zur Brutzeit in die Mischhölzer und Fichtenbestände zurück und
fehlt dann nahezu dem Innern der grossen Kiefernwälder. Die
älteren Beobachter berichten freilich in letzterer Hinsicht das
Digitized by_Google
283
Gegenteil. Daher ist das jetzige Verhältnis vielleicht nur die
Folge des Mangels an Brutgelegenheiten. In den vielfach er-
wähnten alten Kiefern von Weisskullm findet er sieh z. B. auch
gegenwärtig noch. Ausser der Nistzeit besucht er indess den
Kiefernwald zahlreich, hauptsächlich seiner Zapfenfrüchte wegen.
Bruthöhlen wurden besonders in der Zitterpappel beobachtet.
Auch Pr.'s Nistkästen benutzte er. Noch nicht flügge Junge
traf ich 27. und 28. 5. Masse, /, Niesky, 3. 5.: 139 a. i. m.,
ca. 90 c, 25 culm., 24,5 t.
IIS. Dryocojnis martitut (L.) — Kanja (Kl.). Der Schwarzspecht ist
der orste Charaktervogel der Kiefernheide des Tieflandes und
teilt sie auf weite Strecken mit keinem seiner Verwandten. A. v. H.
schätzt zwar die Anzahl der Brutpaaro in der Görlitzer Heide
nur auf 10—15, anderwärts ist dagegen vielfach schon auf ca.
700 Hektar ein solches zu rechnen. Dabei ist von einer Abnahme
der Art meist keine Rede. Im Gegenteile scheint ihr Bestand
die Einschränkung ihres schlimmsten Feindes, Mustela martes,
der mir selbst ihr abgeschnittenes Federkleid lieferte, nur vor-
teilhaft zu empfinden. Da sie sich für ihre Nisthöhle mit Kiefern
von nur 36 cm (Durchmesser in Brusthöhe) begnügt, wie sie
auch gegenwärtig jeder Forstwirt erzieht, so dürfte sie für ab-
sehbare Zeiten in ihrem Bestände gesichert sein. Gelege fand
W. am 11»., 22. und 24. 4. und 2., 9. und 20. 5., und nicht nur
in Kiefern, sondern ausnahmsweise auch in Fichten und Laub-
bäumen. Flügge Junge traf ich 12. 6. Die Benutzung der-
selben Nisthöhle mehrere Jahre hintereinander wurde mehrfach
festgestellt. Masse: ad. 240 a. i. in., 170 c, 64 culm., 38 t.
7 Eier messen im Durchschnitte 32,5 X 26.5.
119. Jynx torquilla L. Drehhals. Der Wendehals bewohnt alJe
Laubhölzer, namentlich an den Ufern der Gewässer, ferner An-
lagen und Obstgärten. Die Gelege wurden in allen Arten von
Ast- und Spechtlöchern, vorzugsweise in Kopfweiden und hohlen
Obstbäumen (Pr.. L. T.), vielfach auch in Starkästen (W.) gefunden;
dieselben waren nach \V. 1. und 3. 6. mit. je 11 Eiern voll-
zählig. Flügge Junge wurden am 30. 0. und 2. 7. beobachtet.
Die Ankunft fiel frühestens auf 10. 4.. spätestens 27. 4., durch-
schnittlich nach R. T. 1832 38 auf den 24. 4., nach 20
Digitized by Google
284
späteren Beobachtungen auf den 21. 4., Rieht traf die Art
noch 13. 9.
120. Cucnhis canorus L. — Kokla (Kl.), kokula (Msk.). Ein aus-
gezeichnetes Exemplar der anscheinend im Gebiete seltenen, rot-
braunen Form besitzt L. T. von Leopoldshain. Der Kukuk
bewohnt das ganze Gebiet, besonders häufig das Tiefland, selb't
die einförmigsten Heideforsten. Nach W. ist um Muskau der in
den weitaus meisten Fällen von dem Schmarotzer gewählte
Pfleger Motacilla alba. Die bei dieser Art vorkommenden Eier
sind den Nesteiern stets in hohem Grade ähnlich gefärbt, in einem
Falle so völlig, dass ausser der etwas bedeutenderen Grösse und
der viel festeren Schale kein Unterschied von jenen zu finden
war. Femer fand W. das Kukuksei bei folgenden Arten: je
einmal bei Turdus musicus, Saxicola oenanthe. Phylloseopu^
sibilator et rufus, Alauda arvensis, Anthus campestris. Laniu<
eollurio und Acanthis cannabina; mehrfach bei Erithacus phoeni-
curus, titis et rubeculus. Motacilla melanope und Sylvia-Arten.
Diese Eier lassen sich in zwei Formen einteilen: die graulichen
und die einfarbig blauen. Die letzteren fandon sich hauptsächlich
bei Erithacus phoenicurus. mehrfach auch bei rubeculus, je ein-
mal bei Turd. musicus, Sax. oenanthe, Phyllosc. sibilator et rufu*.
die grauen bei den übrigen Arten und auch bei Erith. rubeculus.
Diese sind bald heller, bald dunkler, spielen ins Bräunliche, Grün-
liche und Bläuliche und sind den bei Mot. alba vorkommenden
zum teil sehr ähnlich. Ein bei Erith. titis gefundenes Ei stimmt
so vollkommen mit einem aus einem Bachstelzenneste in der
Nähe herrührenden überein, dass die Abstammung aus demselben
Eileiter klar auf der Hand zu liegen scheint. Ein Gelege von
Mot. alba besitzt W. mit zwei Cuculuseiern, welche bestimmt
von verschiedenen Müttern herrühren. Masse von 6 blauen Eiern:
max.: min.: Mittel:
Länge 24,5 21 22,3
Breite 17 16 16,6
i
von 20 grauen:
max.: min.: Mittel:
Länge 23,8 21 22,4
Breit* 18 16 17,1
Digitized by Google
285
Ferner fanden Pr. als Pfleger sehr vielfach Motaeilla alba und
einmal Acanthis eaunabina (in einem Reisighaufen), L. T. fand
bei Görlitz das Ei bei Mocatilla alba et melanope, R. T. bei
Acrocephalus arundinaceus (L.)(15. 6. stark bobrütet), ferner dreimal
bei Acrocephalus streperus (Vieill.); ich fand es bei Motaeilla alba.
Über den Verlauf der mit dem fremden Ei beschenkten Brüten liegen
mehrfache Beobachtungen vor. Dreimal, bei Acr. streperus, Ph.
sibilator et rufus, fand sich ausser dem Kukuksei nur je ein
Nestci im Neste. Bei streperus waren beide bebrütet. Das Nest
von Ph. rufus enthielt am Tage vor der Ablage des Kukukseies
2 Eier; 2 lagen in der Nähe am Boden, das eine unversehrt, das
andere zerbrochen. Bei Pr.'s Gelege von 3 Ac. cannabina fand
sich sogar bereits am Tage vor der Ablage ein Nestei unversehrt
am Waldboden. Andererseits entdeckte R. T. das stark bebrütete
Kukuksei zusammen mit dem vollen Gelege von Acroc. arun-
dinaceus. W. stellte bei einem Gelege von 5 Mot. alba, welches
er zum Gegenstand seiner Beobachtungen machte, das Ausbrüten
aller Nesteier fest, aber kaum zwei Tage später befand sich der
junge Kukuk allein im Neste und die Nestjungen in der Nähe
tot am Boden. Auch Pr., an dessen Wohnung oft mehrere unter
der Dachversflialung befindliche Nester belegt wurden, bemerkte
stets die toten, nackten Bachstelzen. Bei Acr. streperus fand
R. T. zweimal unter dem Neste mit dem sehr kleinen Eindring-
ling die zum Ausschlüpfen reifen Nesteier im Schlamme. Der
erste Kukuksruf wurde durchschnittlich von R. T. 1832 — 38 am
30. 4. vernommen, von 18 späteren Beobachtern 28. 4., frühestens
22. 4., spätestens 4. 5. W. erhielt bereits am 5. 6. einen aus-
geflogenen Vogel. Ich fand einen ziemlich flüggen im Neste der
zweiten Brut von Mot. alba 18. 7. Die letzten Kukukc im Jahre
wurden am 14., 15. und 19. 9. verzeichnet. 0. U. beobachtete,
wio ein mit den Raupen von Loucoma Salicis L. bedecktes Gebüsch
von Kukuken in wenigen Tagen gesäubert wurde. W. gelang es
einmal beinahe, einen sich sehr geschickt drückenden, alten Vogel
mit der Hand zu greifen; nach seiner Ansicht war es ein 9,
welches eben ein Nest von Muscicapa grisola besuchen wollte.
121. Stria flammen L. — Die Schleiereule hat in der Oberlausitz ein
sehr zerstreutes Vorkommen als Brutvogel. Früher trafen sie die
Gebrüder Tobias besonders als Bewohnerin der Türme der Stadt
Digitized by Google
286
Görlitz, namentlich des dortigen heiligen Grabes. Ausserdem ist
sie nur für Ebersbach von L. T., für Jänkendorf von Rieht.,
welcher am 11. 5. flügge Junge notierte, festgestellt. Sehr ver-
einzelt brütet sie in hohlen Baumen. L. T. ertappte sie am Tage
beim Raube von jungen Tauben aus benachbarten Schlägen.*)
122. Carine noctun (Hetz.). Der Steinkauz bewohnt die Dörfer des
Gebiets. Demgemäss kommt er in dem schwach bevölkerten
Tief laude sparsamer als im Hügel lande vor, wo er im Gegen-
satze zu R. T.'s Zeiten, vielleicht infolge der immer mehr nach-
lassenden Verfolgung, gegenwärtig bei weitem die häutigste Eule
ist, P. zählt ihn auch unter die Rrutvögcl des Görlitzer Stadl
parks. L. T. und ich fanden ihn hauptsächlich in Baumhöhlen
in grossen Obstgärten und Lindenalleen brütend (Hennersdorf.
Biesnitz, woher ersterer fünf Junge erhielt. Niesky, Kütten.
Weisskeisel), Pr. fand bei Weigersdorf ein Gelege von 5 Eiern
in der hohlen Weide eines Teichdammes.
123. Nifctala tengmahni /Gm.). - - R. T. führt den Rauhfusskauz als
regelmässigen Durchzugsvogel im Frühjahre und Herbst und
sogar als Brutvogel der Fichtenwälder der Berge auf, er scheint
ihm als solchen selbst bei Leopoldshain begegnet zu sein; leider
giebt er aber nicht die geringsten Einzelheiten über ein Vor-
kommen an. In neuerer Zeit wies ihn wieder J. Michel als
freilich gegen früher sehr selten gewordenen Brutvogel des Iser-
gebirges nach. Belegexemplare belinden sich in der Nieskyer
Sammlung aus Zimpel, Herbst 18(>7 (von Pr. erlegt), und von
See, in der Lohsacr ein V von Görlitz, 12. 1. 1843.
124. Ni/dea ulula (L.j. - Belegexemplare der seltenen Sperbereule
besitzen: die Lohsaer Sammlung (2 ^ von Görlitz 14. 1. 1854
und November 1839); L. T. von Klingowalde; Heydrieh 2 Stück
von Bergstrasse bei Wiegandsthal. In der Nieskyer Sammlung
befand sieh lange Zeit ein Herbst 1837 bei Trebus gefangenes
Stück. Ferner erlegte R. T. ein Q bei Görlitz. 20. 10. 1832.
und J. G. Krezsch. kennt noch drei weitere Stücke, darunter
ein y vom 26. 1. 1824. Die beiden letzteren fanden das Er-
scheinen der Art als im Zusammenhange mit Mäusejahren stehend.
'*) Ketegstiieke von Carine pusserinu (L.) liegen nur aus Haindorf im böh-
mischen Isergehirge unweit «ler Grenze in Hcvdriehs Sammlung vor.
I
Digitized byCoogle
287
125. Nyctea scatuliarn (L). — Das einzige Belegexemplar, £ ad. ex
Wiegan dsthal, 15. 1. 1874, befindet sich im Besitze von Herrn
Hirschmann daselbst. R. T. giebt ihr Vorkommen für die Gegend
von Hoyerswerda und die Königshainer Berge an. Nach J. Michel
beobachtete der Präparator Seidel die mit keiner andern Art zu
verwechselnde Schneeeule bei Grenzdorf an der Tafelfichtc. Nach
einer mir zugegangeneu, kaum zu bezweifelnden Mitteilung wurde
sie in dem Winter 1895/96, der sie in so aussergewöhnlich grosser
Zahl nach Deutschland brachte, auch in der Görlitzer Heide auf
Gelblacher Revier erlegt.
Sijrnium alueo (L.) Buseheule. Der Waldkauz ist als Brut-
vogel über das ganze Gebiet verbreitet ; am häufigsten trifft man
ihn an felsigen Stellen der Berge, im Tieflande namentlich in
alten, hohlen Eichen, besonders in der Gegend von Muskau (W.);
ehedem bewohnto er auch die stärksten Waldkiefern der grossen
Heiden. In der Görlitzer Heide wurde seino Brut in einem ver-
lassenen Fuchsbaue, auf dem Dachboden einer einsam gelegenen
Fabrik (P.), in dem ausgcfaulten Loche am Fusse einer vom
Blitze getroffenen Fichte und in einem verlassenen Eisenbahn-
signalhäuschen am Erdboden gefunden; Pr. entdeckte es im
Kiefernstangenholze in dem dicht verzweigten Zwieselwerke einer
unterdrückten Eiche. Boide Fcderkleidor, das graue und rote,
sind vielfach gesammelt worden.
127. Asio aeeipitrinus (Poll.) — Kurzohrige Eule, sowa (Kl.). Die
Sumpfohreule stellt sich im Herbste und Winter, zuweilen zahl-
reich ein, wie aus der ansehnlichen Zahl der mir vorliegenden
Daten hervorgeht, namentlich tritt die Art im September und
Oktober auf, weniger häufig im November. Dezember und März.
Doch ist sie auch vereinzelt als Brutvogel nachgewiesen worden,
und zwar gebührt das Verdienst für den Nachweis Preissler.
Zwar führt sie schon F. als Brutvogel der Görlitzer Heide auf,
erbringt aber gar keine näheren Beweisangaben und setzt sich
auch mit seiner Angabe in Gegensatz zu R. T. Pr. fand da-
gegen dreimal ihr Nest an den Moorwiesen von Tauer, im hohen
Heidegestrüppe, im hohen Grase eines alten, sumpfigen Holz-
schlages und in dem alten Deckrasen eines ausgestochenen Stückes
Torfboden. Aul. erhielt sie aus Langenau noch 25. 4.
i
Digitized by Google
2S8
128. Asio otita (L.J Horneule. Hörnoreule. mala sowa (KL). Die
Waldohreule teilt die Verbreitung des Waldkauzes. Da sie aber
in alten Nestern, besonders denen von Corv. eornix zu brüten
pflegt, bewohnt sie alle Kiefernheiden des Tieflandes viel
regelmässiger und zahlreicher. P. zählt sie auch unter die
Brutvögel des Görlitzer Stadtparkes. Flügge Junge traf ich
schon 0. 5. Erlegte Stücke erhielt Aul. in allen Winter-
mouaten.
129. Bubo ignmmtt Tit. Forst. — Wulka sowa (KL). Der Uhu hauste
ehedem jahraus jahrein in den wilden Mischbeständen von Kiefer
und Fichte der grossen Moorheiden des Tieflandes. Er ver-
schwand aber schon früher als der Kolkrabe überall mit der
Lichtung seiner urwüchsigen Verhaue, gleich jenem mehr der
Kultur, als der Büchsenkugel weichend. In der Muskauer Heide
hielt er sich bei Weisskeisel. wo sich noch ein aus jener Zeit
stammendes Belegstück befindet, noch bis ca. 1845, in der
Rietschcner und Görlitzer nach R. T. und F. vielleicht noch
etwas länger. P. erwähnt noch 18b'4 ein in neuerer Zeit in der
letzteren erlegtes , ad., F. ein Stück von den Königshainer
Bergen in früherer Zeit. Ungefähr 1.885 wurde er im Winter
bei Rengersdorf erbeutet.
130. Fak'o vespertimui L. — Zu den besonders bemerkenswerten Vor-
kommnissen des Gebiets zählt der Nachweis des mehrmaligen
Brütens des Rotfussfalken. Nach R. und L. T. geschah dies in
Elsternestorn. eine Gewohnheit, welche auch Nordmann aus seiner
östlichen Heimat berichtet. In einem der beobachteten Fälle i in
einem Obstgarten der Nieskyer Gegend 1845) hatte das Pärchen
die Eier des rechtmässigen Besitzers hinausgeworfen und wurde
24. 4. am Horste abgeschossen. Das prächtige, ausgefärbte c
befindet sich zum Belege in der Lohsacr Sammlung. Ausserdem
berichtet R. T. noch von dem wiederholten Abschüsse eben erst
llügger Junger und L. T. erwähnt 8 Eier, deren Abstammung
von dieser Art feststehen soll. Ersterer hielt die Art sogar für
einen regelmässigen Durchzugsvogel, den er z. B. 25. 8. 1840
notierte. J. G. Krzsch. erhielt Ende August zweimal ein Pärchen.
Weitere Belegexemplare besitzt die Sammlung der Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz und zwar ein Stück im Jugendkleide von
Digitized by Google
289
Köslitz, 6. 9. 1888, und ein sehr junges V von Kuhna 1859,
welches sich noch kaum weit von der Jugendwiege entfernt
haben konnte.
131. Falco subbuteo L. — Der Baumfalk. eine bezeichnende Erscheinung
der Auwälder der Niederungen, findet sich dementsprechend im
Gebiete in der Umgebung der eichenumkränzten Gewässer des
Tieflandes als ziemlich regelmässiger Brutvogel. Kr. und ich
beobachteten ihn überall in der Nieskyer Gegend die ganze Nist-
zeit hindurch, namentlich beim Fange von Mclolontha und Odo-
naten, welche er mit den Fängen zu ergreifen und während des
Fluges stückweise zu kröpfen schien. Pr. erlegte ihn bei Zimpel
mehrmals zur Brutzeit. Aul. erhielt ihn von Ende Mai bis An-
fang Juli von Biehain, Haibau, Hormsdorf und Reichenbach,
L. T. sein Gelege von Leopoldshain.
13*2. Falco acsaloji Turutt. — Die in beträchtlicher Anzahl über den
Merlinfalken vorliegenden Daten entfallen zum grössten Teile
auf den Oktober, weniger auf die Monate September, November,
März und Januar. R. T. bringt sein Eintreffen mit den herbst-
lichen Wanderflügen von Fring. montifringilla in Zusammenhang.
Belegexemplare besitzen die Sammlung der Naturforsch. Gesell-
schaft zu Görlitz (-/ ad. und / med. Leschwitz, 18. 10. und
24. 10.), die Lohsaer (V, Görlitz, 12. 11.) und die Nieskyer ( / ad.,
Ullersdorf 20. 9. 1887).
133. Falco tinnuncnlus L. — Rüttel weihe, -geicr, Mäusetanger, -stösser,
maly kraholc (Kl.). Beide Geschlechter habe ich zur Brutzeit
mit anormalem, grauem, nur schwach bräunlich angeflogenem,
gebändeltem Stosse erhalten, das mit einem normalen V ge-
paart. Der Turmfalke brütet zahlreich im ganzen Gebiete. Er
wird von der Kultur, die offenes, Ungeziefer reiches Gelände schafft,
begünstigt und hat von dem Menschen, der sein wohlthätiges
Wirken erkennt, wenig zu erleiden. Sein Horst wurde fast stets
in den schwanken Wipfeln hoher Kiefern, Weimutskiefern und
Fichten gefunden (W. Pr. B.); ein volles Gelege von 5 Eiern
wurde 19. 5. gefunden, Dunenjunge 19. G. beobachtet. Über
Wintervorkommnisse habe ich eine grosse Menge von Daten
gesammelt, besonders von o ; ad.
AW.Mill. B.J. XXII. III
Digitized by Google
290
134. Falco peregrmiis Tunst. — Der Wanderfalk zählt noch gegen-
wärtig unter die Brutvögel des Gebiets, wennschon sich diese
Thatsache nur auf ein einziges Pärchen stützt. Dieses bezieht
„seit Menschengedenken u alljährlich einen der hochaufgetürmten,
alten Reiherhorstc auf den gewaltigen Randkiefern der Weiss-
kullmer Siedelung, so oft auch die Brut zerstört oder beide Gatten
abgeschossen wurden, wie dies z. B. 1894 bereits 29. 3. geschah,
wo ich beide in Händen gehabt habe. Von diesem Horstplatze
dürften auch die Eier der Lohsaer Sammlung stammen, und auf
ihn mögen sich F.'s Angaben beziehen. Zu R. T.'s Zeiten scheint
er als Brutvogel in den grossen Heiden des Tieflandes noch
allgemeiner vorgekommen zu sein. F. erwähnt einen Horst 1809
auf der Landskrone, und selbst Pr. erlegte noch 1865 bei Weigers-
dorf ein Pärchen zur Nistzeit und später bei Tauer mehrfach
9 9 mit ausgeflogenen Jungen. Zu den Zugzeiten ist er eine
regelmässige Erscheinung; nach den zahlreich gesammelten Paten
erscheint er am häufigsten im September- Oktober und dann
wieder im Februar-März, weniger häufig begegnet man ihm im
November und Januar.*)
135. Aquila pennata (Gm.). — Eines der wenigen in Deutschland vor-
gekommenen Stücke des Zwergadlers ist das Belegexemplar der
Lohsaer Sammlung, ( / juv., 21. 7. 1840). Dasselbe ist nach
R. T. bei Görlitz erlegt, nach dem Sammlungsetikett zu „Stein-
collmu. Uber die letztere Ortsbezeichnung habe ich vergeblich
Nachforschungen angestellt. Es ist dunkelbraun, mit Schaft-
strichen auf der Unterseite, hellerem Oberkopfe und weissein
Schulternflecke.
136. Aquila pomarina Brehm. — Der Schreiadler hat nach den über-
einstimmenden Angaben der drei Gebrüder Tobias und A. v. H.\s
wiederholt in der Görlitzer Heide gehorstet. Auch mir kamen
2 zur Brutzeit erlegte Stücke vor: das eine 1897 bei Hoyers-
*) Das von Brafats für Rothenburg angegebene Vorkommen des für Deutsch-
land äusserst seltenen Falco lanarius PalL ist nicht haltbar, da die Beschreibung
J. G. Neumanns, auf welche er sich stützt, nicht hinreichend kenntlich ist. Die
von Floericke (Cab. Journ. f. Ornith., Jahrg. 1891, p. 192/93) in das Gebiet verlegte
Erbeutung von Falco rusticulus L. 7. 12. 1864 zu 8chleussig gehört in die Gegend
von Leipzig, cf. unter Monticola saxatilis.
Digitized by Google
291
werda, welches ich bei Herrn Conservator Bardele daselbst sah,
das andere Ende Mai 181)4 bei Viereichen am Südrande der
Muskauer Heide. Letzteres Stück mag wohl ein gepaarter Vogel
gewesen sein, da sich gleichzeitig ein zweiter in der Gegend
aufgehalten haben soll. Jugendkleider erhielt Aul. 20. 11. 94
von Arnsdorf und 29. 9. 97 von Kuhna. Ein Belegexemplar
besitzt die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz
aus Horka.
137. Äquila clanga Pall. — Belegexemplare für das Vorkommen jün-
gerer Vögel, wahrscheinlich einzelner weit umherschweifender
oo", besitzt die Nieskyer Sammlung von Wartha bei Lohsa aus
dem vorgerückteren Frühjahre ca. 1885, ferner Herr Rovierförster
Schubert in Heidehaus Spree bei Daubitz von daselbst, 8. 5. 1897;
auch Heydrichs Sammlung besitzt zwei im Grenzgebiete um
Flinsberg erlegte Stücke.
138. Äquila chrysaetm (L.). — Die grossen Tieflandsheiden waren
ehedem auch eine Heimat des Goldadlers, doch dürfte er die
um den Beginn des Jahrhunderts ausgerotteten, letzten grösseren
Raubtiere kaum lange überlebt haben. Seitdem wurde er in
folgenden Fällen erbeutet: V bei Rothwasser, cf bei Rothenburg
(Brts.), zweimal in der Görlitzer Heide (Starke), 1840 bei Schön-
brunn (F.), dreimal in der Muskauer Heide von 1800—69 (J. T.).
Belegexemplare besitzen die Lohsaer Sammlung, ^ von Lindenau,
und die Nieskyer von daselbst.
139. Archibuteo lagopus (Brünn.) — Schneegeier. Der Rauhfussbussard
stellt sich nach der grossen Menge über ihn vorliegender Daten
vom Oktober bis April zahlreich ein und ist namentlich für die
winterlichen Einöden grosser, verschneiter Feld- und Wiesen-
flächen eine bezeichnende Erscheinung. Sämtliche der öfter auf-
tauchenden und sogar auch von F. vertretenen Angaben von
seinem Brüten im Gebiete bedürfen bis jetzt noch der Bestäti-
gung. Grade die tüchtigen Forscher, wie R. T. und auch Pr.,
haben niemals dasselbe beobachtet.
140. Buteo desertorittn (Daud.). Es ist das Verdienst L. TYs, das
einzige in der Oberlausitz vorgekommene Exemplar für die
Wissenschaft gerettet zu haben. Es wurde bei Görlitz erbeutet
und befindet sieh in der Sammlung der Königl. Forstakademie
1«>*
Digitized by Google
292
zu Eberswalde. Herr Professor Altum ist geneigt, das zwerg-
hafte Stück mit massig ausgeprägter, fuchsiger Färbung für
einen jungen Vogel zu halten.
141. Buteo vulgaris Leach Mäusefalk, kraholc (Kl.). Die Xieskyer
Sammlung besitzt ein abnormes Herbstexemplar: Handschwingen
normal, Steuerfedern nur auf den Innenfahnen teilweise weiss,
aber die ganze Oberseite mit breiten, weissen Federrändern
versehen und die Aussenseiten der letzten Armschwingen, die
Ohrdecken und die ganze Unterseite mit Ausnahme der mit
vielen hellrotbraunen Federn gemischten Oberbrust rein weiss.
Der Mäusebussard brütet in allen grösseren Waldungen, am
regelmässigsten da, wo ihm der behördlich angeordnete Schutz
während der Brutzeit auch wirklich zu teil wird, wie z. B. auf
den meisten Revieren der Muskauer, Görlitzer, Crebaer und
Hoyerswerdaer Heide, im übrigen tritt er z. T. infolge der Ver-
folgung ziemlich sparsam auf. Perr. fand das Gelege 25. 4. voll-
zählig, ich flügge Junge 2. 7.
142. Circaitus f/allicus (Gm. f. — Die Lausitz galt früher als eine be-
vorzugte Heimat des seltenen Schlangenadlers. In der That
scheinen auch die zahlreichen über ihn vorliegenden Angaben
und die meist ausgezeichnet deutlichen Schilderungen älterer
Teichwärter ein allgemeineres Vorkommen im Gebiete zu be-
stätigen. Indessen dürfte schon seit langer Zeit die Rietschener
Heide fast ausschliesslich seine Heimstätte gebildet haben. Auf
sie scheinen sich schon die meisten älteren und sicher die zahl-
reich in der neuern Litteratur vorhandenen Angaben zu beziehen.
Von dort besitzt die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu
Görlitz sozusagen eine ganze Belegbrut von 1874, das Ei und
rf vom Mai. 9 vom Juli. Trotz dessen erschien daselbst nach
einiger Zeit wieder alljährlich ein Horstpaar, welches nun sorg-
fältig gehegt wurde, bis es leider ca. 1880 für immer wegblieb.
Seitdem ist der schöne Vogel wohl kaum mehr regelmässig vor-
gekommen. Weitere Belegexemplare befinden sich in der Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz von Rietschen und
9 aus Quolsdorf; in der Lohsaer Sammlung j aus Geisslitz,
29. 8. 39; in der Nieskyer Sammlung befindet sich ein früher
daselbst ausgehoboncs und grossgezogenes Stück; auf Schloss
Digitized by Google
293
Rothenburg ein daselbst in neuerer Zeit nach der Brutzeit er-
legtes Exemplar; drei fernere Stücke befinden sich im Privat-
besitz; das eine stammt aus Niosky, die beiden andern wurden
in neuerer Zeit auf den Wiesaer Bergen erbeutet. Ausserdem
erwähnt R. T. ein 1841 und 18. 8. 1834 erlegtes Stück, letzteres
ein V von Gruna. Die von R. T. mitgeteilten Nahrungsbefunde
der seltenen Art verdienen hier nochmals ihren Platz zu finden:
1 Arvicola arvalis Cp., Tropidonotus natrix (L.), viele Erdschnecken
und folgende Coleopteren *} : Broscus cephalotes L. , Dolichus
haleusis Schall., Amara familiaris Duft., Poecilus cupreus L.,
Corymbites aeneus L., Pissodes Pini Tj., Brachyderes incanus L.,
Bostrychus acuminatus Gyll., Ergatos faber L. und Aphodius
sordidus F. Im übrigen scheinen jedoch die Lausitzer Schlangen-
adler sehr die Lebensweise des Fischadlers geführt zu haben.
143. Haliartus albiatla (L.) Hodlor (Kl.). Der Seeadler sucht,
wie aus den zahlreichen, über ihn vorliegenden Angaben hervor-
geht, wohl noch alljährlich das Gebiet auf. Die meisten Be-
obachtungen entfallen auf den Spätherbst, doch erwählen sich
auch nicht selten einzelne Ungepaarte eines der grösstou Teich-
gebiete zum Sommersitze. Ehedem mag er auch wohl gebrütet
haben, wofür R. T. Anhaltepunkto gehabt zu haben scheint.
Pr. beobachtete ihn nicht selten auf dem Durchzuge im Frühjahre
und im Herbste und erlegte auch den seltenen, ausgefärbten
Vogel. Aul. erhielt ihn 13. 11. aus Haibau, 20. 3. aus Rothen-
burg, 3. 5. aus Spree. Belegexemplare befinden sich in der
Nieskycr Sammlung und im Privatbesitze in der dortigen Um-
gegend.
144. Pandion haliartus (L.) Karpfenheber, -Schläger, wulki kraholc
(Kl.). Der Fischadler stellt sich auch jetzt noch, wie zu den
Tagen von R. T., während der Zugzeiten sehr häufig an den
grossen Karpfenteichen mit festem, besonders sandigem Boden-
grunde ein. Immerhin dürfte es schwer halten, den Anblick
von zehn Stück gleichzeitig zu gemessen, wie jener mitteilt.
Die Zahl der zu den Zugzeiten, besonders im September und
Oktober und auch im April erlegten Stücke ist eine sehr be-
trächtliche; am Schlossteiche zu .Jahnion betrug sie 1893 während
*) Die Nomenklatur verdanke ich Herrn Gymnasiallehrer C. Sommer.
Digitized by Google
294
weniger Wochen 7 Stück. Auch die Brutzeit hindurch besacht
der Fischadler vielfach die grösseren Teichgebiote, gleichwohl
hält es aber schwer, sein Horsten nachzuweisen. Oft handelt
es sich gewiss nur um ungepaarte Vögel, und ferner liegt der
Grund in der Unregelmässigkeit solcher Erscheinungen. R. T.
kam nie eine Brut vor. In neuerer Zeit scheinen aber solche keine
allzu grosse Seltenheit gewesen zu sein. Wohl ist es auch möglich,
dass die Vermehrung der festgründigen Teiche im Verhältnis
zu den moorigen eher als früher unsere Gegend einem Pärchen
hat wohnlich erscheinen lassen. Wenigstens habe ich über Horste
bei Kolpen, Kütten, in der Neudorf- Neustädtor und Muskauer
Heide (hier bis ca. 1883 anscheinend regelmässig) so gute Mit-
teilungen erhalten, dass ich an denselben nicht zweifeln mag.
Auch in Pr.'s Teichen, an denen der Fischadler sonst nur regel-
mässig in der zweiten Septemberhälfte erschien, fischte 188*2
während der Brutzeit täglich ein Paar, welches stets aus der
Baruther Heide kam, bis er Ende Juni den einen der Gatten
erlegte. Fast aus jedem Teichgebiete wird der Fang eines
schweren Zuchtkaqrfcns berichtet, in dessen Rücken sich die
Fänge des Adlers eingewachsen zeigten. Demnach dürften die
Abzüge, welche die Natur auf diese Weise an dem Bestände
der sonst wenig Gefahren ausgesetzten Art schafft, keine unbe-
trächtlichen sein. Aus den Beobachtungen Pr.'s und denen
Kretschmars in Tormersdorf lässt sich auch feststellen, wo die
Grenze der gefahrlosen Jagd für den Räuber liegt. Ersterer
sah ihn noch Fische von 2 kg Gewicht erheben, während ihn
letzterer in einen solchen von 3 kg verkrallt fing, ohne dass ein
Ende des Kampfes der beiden Tiere abzusehen war.
145. Pernio apivorus (L.J. — Die Wespenweihe brütet zerstreut im
Gebiete, regelmässig in der Görlitzer und Muskauer Heide. Pr.
erlegte sie mehrere Male zur Brutzeit, J. T. (nach A. v. H.) er-
hielt öfter Eier und Dunenjunge aus der Görlitzer Gegend, z. B.
von den Königshainer Borgen ; P. erhielt ein sehr junges Exemplar
vom Hochwalde bei Lauban. Aul. bekam alte Vögel 1. 6. aus
Hoidersdorf und 28. 7. aus Rauscha und ich mehrfach Eier und
Brutvögel aus der Gegend um Niesky. W.'s Muskauer Gelege
zeigt noch viel von der grünlichweissen Grundfarbe und ist
hauptsächlich nur am stumpfen Ende lebhaft rotbraun gefleckt.
Digitized by Googljr
Ich stand 21. 7. 95 bei Biohain in üppigem Mischholz unter
einem massig hohen Horste auf einer Birke mit zwei weiss-
flaumigen Jungen. Die übrigen, vorliegenden Daten fallen auf
die Monate des Zuges, auf August und September, einige auf-
fallend spät, z. B. von Gebeizig 15. 10., von Langenau sogar
von Anfang November.
14*>. Atilmut migrans (Bodd.). — Der schwarze Milan muss fast als
eine Seltenheit für das Gebiet angesehen werden. R. T. zählt
ihn zwar unter dio Brutvögel, und auch K. K. bestätigt dies für
die Görlitzer Heide; auch mag er wohl ehedem in der Reiher-
siedelung von Weisskullm gehorstet haben. Einen Platz unter
den regelmässigen Brutvögeln des Gebietes vermag ich ihm jetzt
aber keineswegs zu geben, kaum kann ich ihn unter die regel-
mässigen Durchzügler stellen. K. K. beobachtete 10. 4. ein Pärchen
bei Leopoldshain, ich ihn 7. und 19. 8. bei Horka, B. U. sogar
23. 5. überm Kämpfenberge bei Königshain, und Aul. erhielt ihn
13. 4. aus Kengersdorf. Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft aus Rietschen, 19. 4. 1882.
147. Milvus ictinus Sau. — Die Gabelweihe ist noch seltener als die
vorige Art, doch hat sie nach R. T. im Gebiete auch gebrütet,
nach F. und K. K. in der Görlitzor und gewiss auch in der
Weisskullmer Heide. Pr. kam sie nur einmal auf dem Zuge
vor. Aul. erhielt sie 1. 8. aus Florsdorf, 9. 8. aus Daubitz und
21. 4. aus Muskau. Das einzige Belegexemplar besitzt die Loh-
saor Sammlung. cf, Ratzen, März 1841.
148. Äccipiter nisxs (L.) — Finkenhabicht, maly kraholc (KL). Dio
Nieskyer Sammlung besitzt ein von Pr. erlegtes, augenscheinlich
atavistisches Stück, anscheinend ein junges 9. Bei ihm sind
die schon im Jugendgefieder vorhandenen Querbinden der Unter-
seite noch grösstenteils in herzförmige Doppelflecke aufgelöst,
welche ihrerseits wieder alle Übergänge zur doppelten und sogar
einfachen Längsstreifung zeigen. Letztere kennzeichnet bekannt-
lich eine tiefere Entwicklungsstufe. 21. 4. erhielt ich ein d* im
Jugendgefieder mit schwach gezeichneter Unterseite, welches
ebenfalls die Querbinden der Brust in Reihen von Herzflecken
aufgelöst zeigt. Der Sperber brütet überall häufig; in den Tief-
landsheiden namentlich in den Fichtenbeständen. Der Horst
Digitized by Google
21)0
steht im Unterschiede zu dem des Turmfalken nieist in massiger
Höhe; Pr. fand ihn einmal sogar sehr niedrig. Ein volles Gelegt"
von 5 Eiern entnahm ich 15. 5. Kr., B. U. und ich beobachteten
ihn beim Stossen auf Fringilla eoelebs, Chrysomitr. spinus, Alauda
arvensis, Galerita eristata, Anthus trivialis, Sturnus und Turdus
musicus.
149. Astur palumbarhts (L.) — Hühnerdieb, grosser Sperber, kuraey
krahok- (Kl.). Die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu
Görlitz besitzt ein fast farbstoffloses Exemplar mit schmalen,
dunklen Schaftstrichen auf der Unterseite und ein im Mai am
Horst erlegtes V, welches mit Ausnahme der an der Kehle, den
Halsseiten und den Hosen beginnenden Querzeichnung noch das
Jugendkleid trägt. Der Hühnerhabicht teilt die Verbreitung
des Mäusebussards, ist aber für die grossen Tieflandsheiden eine
viel charakteristischere Erscheinung. Noch gegenwärtig dürfte
trotz aller Beharrlichkeit und allem Geschicke, mit dem vielerorts
alljährlich seine ganze Brut vernichtet wird, sein Bestand in der
Görlitzer und Muskauer Heide den des Bussards übertreffen:
vor nicht gar langer Zeit kamen aber noch auf manchen jagd-
schutzlich verwahrlosten Revieren auf ein Bussardpaar vier
Habichtspaare. Selbst Pr. hatte in der kleinen Zimpler Heide, in
welcher nie Bussarde horsteten, regelmässig ein Habichtspaar,
welches lange Zeit seiner unausgesetzten Verfolgung Trotz bot.
Die nähere Umgegend von Niesky hatte in den letzten Jahren stets
2 — '6 besetzte Horste, und wo nicht eifriger Jagdschutz geübt
wird, ist gewiss noch überall auf sein baldiges Einnisten zu
rechnen. Pr. fand den Horst einmal nur ca. 0> m hoch im Stangen-
holze, sonst steht er aber hoch auf Kiefern und Fichten, oft
weithin sichtbar. R. T. entnahm einem Horste D. 5. 4 Dunen-
junge und ein Ei, v. Loeb. einmal grossfleckige Eier.
150. Circus aeruginosus (Lj. — Die Rohrweihe zählt trotz des Wasser-
reichtums des Tieflandes zu den seltenen Brutvögeln; denn sie
beansprucht bedeutende Rohrfelder und umgeht selbst auf dem
Zuge die Cyperaceen Vegetation der Heideteiche. R. T. kannte
sie noch nicht mit Sicherheit als Brutvogol des Gebietes. Mög-
licherweise begünstigen auch die neuen Teichanlagen auf besserem
Bodengrundo ihr Vorkommen. Gegenwärtig nistet sie regel-
Digitized by Google
297
uiässig in dem grossen Teichgebiet von Lohsa -Wartha, unregel-
mässig wohl auch bei Uhyst; 1892 und 1895 brütete sie sogar
auf den kaum 50 Hectar grossen, aber rohrreichen Ullorsdorfer
Teichen; auch L. T. erhielt einmal 4 Junge aus dem Neuteiche
von Leopoldshain. Zu den Zugzeiten ist sie dagegen jederzeit
sehr häufig gewesen. Namentlich im August und September
kann man auf jedem geeigneten Ausflüge auf sie rechnen.
Frühestens wurde sie 1. und 3. 4., spätestens 7. 10. verzeichnet
(Kr. B.).
151. CircuM eyaneus (L.J. Die Kornweihe ist gleich ihren Gattungs-
genossen ein Tieflandsbewohner, doch bieten ihr unsere Wälder
und Heidesümpfc koine Heimstätte. Allein in der reicher an-
gebauten Neisseaue kam sie ausnahmsweise P. im Mai und Juni
über den Feldern zwischen Hennersdorf und Sohra vor; W. fand
einmal bei Maskau ein verlegtes Ei. Zu den Zugzeiten tritt sie
indessen häufig auf, wie aus den zahlreich über sie. vorliegenden
Daten hervorgeht. Ihre Zugzeit ist der März und April, und
der Rückzug findet im September und namentlich im Oktober
und November statt. Aul. erhielt sie auch noch 13. 12. und 19. 1.
von Rengersdorf und Wiesa, Perr. verzeichnete sie 23. 2.
152. (Arcus macrurus (Gm.). - Das einzige Belegexemplar der seltenen
Steppenweihe, ein anscheinend einjähriges -j1, welches ich 27. 4.
1891 von Daubitz erhielt, befindet sich im Besitze Herrn
Dr. 0. Floerickes. Derselbe fand in ihrem Magen 4 vollständige
Lacerta vivipara Jaqu. und die überzähligen Schwänze zweier
entwischter. R. und J. T. haben die Art einigemale sogar mitten
im Winter erhalten.
153. Cirais pygaryus (L). — Die Wiesenweihe erscheint nach den
vorliegenden Daten auf dem Zuge kaum seltener als die Korn-
weihe, bisweilen so häufig, dass dies nur durch die Annahmo
des Durchzuges auch östlicher Stücke erklärt werden kann, da
sie im nördlichen Deutschland zu vereinzelt brütet, um auf dem
Zuge so zahlreich auftreten zu können. Das d ad., auf dessen
Seltenheit schon R. T. aufmerksam macht, ist auch mir nie vor-
gekommen. Die meisten Stücke wurden im September und Ok-
tober erlegt, doch erhielt sie Aul. auch 5. 11., 6. und 7. 12. und
Digitized by Google
298
24. 1. aus Uliensdorf und Rengersdorf. Die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz besitzt 9 juv. aus Daubitz.
154. Oy]>s fulvm (Qm.). — Das Jahr 1849, das durch seine Unruhen
in Ungarn vielen dortigen Vögeln ihre Heimat verleidete, war
das Geierjahr für das Gebiet, wie überhaupt für Deutachland,
v. Ix>eb. genoss im Mai desselben Jahres den Anblick zweier
hoch über seiner Heide kreisender Geier, deren Art aber unbe-
stimmt blieb. Wenig später wurde bei Lohsa aus einem Fluge
von 10 — 12 Stück ein Gänsegeier erbeutet, welcher sich als
Belegstück in der dortigen Sammlung befindet. Ausserdem be-
richtet P. von der Erlegung eines anscheinend im zweiten Lebens-
jahre stehenden 9 im Juni 1860 in den Laubaner Stadtforsten.
155. Vutttir monachus L. — Die Mönchsgeier erschienen nach B. T.
1849 am 31. 5. bei Zodel unweit von Görlitz in einer Gesellschaft
von elf Stücken, von denen ein -i erbeutet wurde, welches jetzt in
der Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz aufgestellt
ist. Ferner wurde nach L. T. im Juni 1871 bei Muskau ein
Exemplar aus einem Fluge von 5 Stück erlegt. Nach R. T.
waren schon 1821 3 Stück bei Loschwitz beobachtet worden.
156. Tetrao bonasia L. Das Haselhuhn ist durch die Kultur des
Waldes, besonders der einförmigen Bestände aus dem Tieflande
verdrängt worden, in dem es nach Starke in der Görlitzer Heide
noch bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts heimisch war.
Die Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz besitzt sogar noch ein
Ei aus dem Jahre 1835 von Rauscha. Doch ist das Haselhuhn an
der Tafelfichte nach Edor auch noch gegenwärtig ein seltener Stand-
vogel. L. T. erhielt aus der Flinsberger Gegend ein Gelege,
cf ad. wurde im November 1880 auf den Wiesaer Bergen erlegt.
157. Tetrao tetrix L. — Dziwi kapon (KL). J. G. Krzsch. erwähnt
einen prachtvollen, weissen Balzhahn, der nur äusserst feine und
zierliche Spuren von Zeichnung zeigte. Das Birkhuhn ist einer
der ersten Charaktervögel des Tieflandes, ganz besonders der
Moorheide mit ihrem dürftigen Holzwuchse von Birke und Kiefer,
ihren Calluna bedeckten Blössen und sauren Wiesen; ehedem begeg-
nete man ihm dort freilich noch viel häufiger als jetzt. Das Hügel-
land hat seit der Kultur der mit Wachholderbüschen bestandenen
Lehden seinen früheren Reichtum eingebüsst. An den Hängen
der Berge tritt das Birkhuhn wieder häufiger auf.
Digitized by Google
299
Tetrao urogallo-tetrix. — Der Bastard des Auer- und Birk-
huhns konnte trotz des Vorkommens beider Arten auf den
gleichen Revieren nur einmal nachgewiesen werden. 18. 4. 1888
wurde ein d* bei Muskau abgeschossen. Sonst soll er nur zweimal
ca. 1860 bei Biehain und in der Görlitzer Heide vorgekommen
sein.
168. Tetrao uroyallus L. — Die Heimat des Auerhuhns bildet das tiefe
Innere der ausschliesslich mit Nadelholz, grösstenteils mit
Kiefern bestandenen, grossen Heiden abseits der stark ange-
bauten Flusslaufe. Seine Wohnplätzo sind daher, abgesehen
von manchen Grenzgebieten, hauptsächlich die königlichen
Heiden des Kreises Hoyerswerda, die Muskauer und Görlitzer
Heide. Letztere ist ja durch ihren reichen Bestand an Auerwild
weit bekannt. Nach A. v. H. wurden 1868 allein für das Revier
Neuhammer bis 76 Balzhähne, für andere 3—15 jagdamtlich an-
gegeben. Auch auf der Tafelfichte kommt Auerwild nach Eder
ständig vor.
1B9. Coturnix communis Bonn. — Schlagwachtol, Wachtolfeldhuhn,
pocpula (Kl., JVIsk.). Die Verbreitung der Wachtel reicht soweit
als der Getreidebau. Im Bereiche des Thalsandes brütet der
für das Weizenfeld bezeichnende Vogel vereinzelt, in vielen
Feldmarken höchst unregelmässig, jedoch beobachtete ihn Pr.
selbst im Zimpler Sande fast alljährlich. Häufig ist er dagegen
im Lösslande. W. fand das Nest ausser im Getreide ausnahms-
weise auch in Wiesen; das Gelege war 20. 6. mit 10 Eiern voll-
zählig. Die Ankunft wurde 6. und 9. 6. verzeichnet. Einstimmig
wird über die starke Abnahme der Wachtel geklagt. Ihr Bestand
ist dem Woohsel unterworfen, und es giebt auch Jahre, nach J. G.
Krzsch. sind es solche mit zeitigem Frühjahre, in denen sie auch
wieder häufiger auftritt. Das wachtelreiche Jahr 1894 scheint dies
zu bestätigen. Immerhin ist aber der Rückgang ihres Bestandes
nicht zu verkennen, und zwar erscheint dies rätselhaft, da die Art
augenscheinlich durch die Kultur in hohem Grade begünstigt ist.
160. Perdix cinerea Lath. — Feldhuhn, kurotej, kurotwa (Kl.), kurwota
(Msk.). In Naumanns Naturgesch. der Vögel Deutschlands, 6. Bd.,
und Glogers Handb. d. Naturgesch. d. Vögel Europ. findet sich
die Beschreibung einer eigentümlichen, dunklen Färbungs-
Digitized by Google
300
anoinalie, welche sich bei den 9 Jungen eines Volkes in gleicher
Weise wiederholte, während die Alten normal gefärbt waren.
Bemerkenswerter Weise kam sie nach R. T. auf den betreffenden
Revieren auch später wieder vor. Da« Rephuhn ist mit Aus-
nahme des tiefen Innern der Wälder und des Hochwaldes all-
gemein verbreitet. Pr. fand meistens Gelege von 12 — 18, ein-
mal aber auch von 21 und sogar 22 Eiern; von letzteren blieb
nur ein einziges unausgebrütet.
Phasianus colchiins L. — Der Fasan ist allgemein künstlich
eingebürgert, was J. G. Krzsch. 1836 noch für nahezu unmöglich
hielt. Meist ist dies sogar so vollständig gelungen, dass er sich
fast nur noch durch den ästhetischen Gegensatz, in dem er sich
zu seiner Umgebung befindet, als Fremdling zu erkennen giebt.
Völlig zeigt er sich jedoch den Verhältnissen nicht gewachsen,
denn, wo ihm nicht ein beträchtlicher Teil der ihm schädlichen,
einheimischen Tierwelt geopfert wird, ist es mit seinem Gedeihen
immerhin schlecht genug bestellt.
161. Turtur communis Selby — Kleine, wilde Taube, tujawka (Kl.).
Die Turteltaube ist über alle Fichtenbestände zahlreich verbreitet:
sio ist gegenwärtig für die Bestände der Berghänge, an denen
sie früher weit seltener gewesen sein dürfte, kaum weniger be-
zeichnend als für die des Tieflandes. Am häufigsten ist sie
allerdings in den wasserreichen Sandgegenden des letztem; z. B.
tritt sie ganz erstaunlich häufig um Müoka-Creba auf. Die
Ankunft wurde frühestens 24. 4.. durchschnittlich nach 6 Daten
28. 4. verzeichnet. W. fand die Nester stets mässig hoch auf
schwanken Zweigen.
102. Cohimki pahtmbus L. — Grosse Holztaube, wilde Taube, Gross-
peter, wulki holb (Kl.), ziwy golb (Msk.). Die Ringeltaube be-
wohnt zahlreich alle Waldungen, giebt aber den üppigeren
Mischbeständen vor der einförmigen Kiefernheide den Vorzug.
Sie schliesst sich der Kultur an und brütet jetzt mehr als früher
in allen Parkanlagen, auch in Gärten, ja inmitten der Ort-
schaften, z. B. auf den Strassenbäumen von Niesky und Görlitz,
sogar inmitten des Wochenmarktlärms der Elisabethstrasse (P.).
L. T. fand sogar ihr Nest auf einer Dachrinne in Görlitz. Als
Ankunftstermin fand R. T. von 1832 38 frühestens den 13.,
Digitized by Google
301
spätestens 20. und durchschnittlich IG. 3.. ich aus 12 späteren Beob-
achtungen bereits den 24. 2. (P.), wiederholt 1. 3. und durch-
schnittlich 10. 3. Herrn, notierte Gelege 4. 5., ich kaum nügge Junge
29. 6. und 18. (J.? ein legereifes Ei im Eileiter noch 12. 8. und zum
Ausschlüpfen reife Eier 2. 9. Die letzten Stücke gelangten Mitte
Oktober (12., 14., lb\) zur Beobachtung. R. T. fand ihren Kropf im
Frühjahre mehrfach mit zarten Kleebläfctchen gefüllt : im Juli beob-
achtete er in ihm Gehäuseschnecken, darunter grosse Limnaea
ovata Drap.: ich fand im Juni Polygonum fagopyrum L. und
3 Suecinea Pfeifieri Rossm. im Kröpfe der Ringeltaube.
163. Coiumlta oenas L. — Lachtaube. Im Gegensatze zur vorigen Art
ist die Hohltaube mit der ihr die Bruthöhlen raubenden Kultur
stark geschwunden. Sie brütet ziemlich vereinzelt, fehlt jedoch
kaum einem grösseren Reviere des Tieflandes, sei es, dass sie in
der hohlen Eiche eines Teichdammes oder in der weiten Kiefern-
heide nistet, in der sie gewiss so leicht keine unbewohnte Schwarz-
spechthöhlo unbenutzt lässt. Pr. fand nach dem Fällen ihres
Nistbaumes ihr Gelege unter einer Klafter Stockholz am Erd-
boden; W. beobachteto stets zwei Brüten. Ihre Ankunft scheint
vor der der Ringeltaube stattzufinden, die letzten bemerkte Kr.
16. 10. R. T. erlegte sie sogar im Winter unter Saatkrähen.*)
1(>4. Ardca alba L Gloger und R. T. versichern, dass sie in der
preussischen Oberlausitz vorgekommen ist.
105. Ardea parpurea L. — Der Purpurreiher ist nicht nur im Mai
1832 bei Schncllförtel unweit Rauscha nach F. und bei Leopolds-
hain nach L. T. erlegt worden, sondern hat auch nach den über-
einstimmenden Überlieferungen der drei Gebrüder Tobias ca. 1863
in mehreren Paaren im Rohr der Warthaer Teiche bei Lohsa
gebrütet.**)
1GG. Ardea cinerea L — Grauer Fischreiher, capla (Kl.). Der Fisch-
reiher ist das ganze Jahr hindurch an den fischreichen Gewässern
des Tieflandes keine Seltenheit; denn auch während der Brutzeit
stellen sich einzelne ungepaarte Individuen an ihnen ein. Nach
*) Ardea garzt/ta L. — Der Seidenroiher scheint im Sommer 1896 unweit
Nieaky erlegt worden zu sein, leider aber wurde das Stück nicht präpariert.
**) Ein nahe der Grenze bei Klinsberg erlegtes Belegexemplar besitzt die
Sammlung Heydrii hs.
Digitized by Google
302
den vielen Stücken, welche Aul. im Winter besonders von der Neisse
erhält, zu schliessen, überwintert er an offenen Stellen der Ge-
wässer des Gebiets in nicht unbeträchtlicher Zahl. Im Spätsommer
steigert sich jedoch seine Menge ins Ungeheure, so dass der jähr-
liche Abschuss wohl 500 Stück übersteigen mag. Die Zahl der
Brütenden ist indess aufs äusserste zusammengeschmolzen. Im
Anfange des Jahrhunderts horstete er nach Starke noch in der
Görlitzer Heide. Seine blühendste Siedelung war wohl stets die
von Weisskullm in der Lohsaer Niederung. Dort hausten bis in
die neue Zeit hinein in einem grossen Bestände riesiger Kiefern all-
jährlich bis gegen 300 Paare, bis sie das Fallen der ca. 250jährigen
Bäume vertrieb. Ich fand 1894 in dem nur noch 4 Hektar
grossen Walde nur noch 20 — 30 Horste besetzt. Ungefähr 1890,
als die Siedelung der letzte Hauptschlag traf, scheinen mehrfach
Einzelbruten in der Crebaer und Muskauer Heide (Neudörfel)
vorgekommen zu sein.
167. Ardetta minuta (L.) — Goldreiher. Die Zwergrohrdommel ist
als Brutvogel in den grösseren Rohrdickungen des Tieflandes
weit verbreiteter, als B. T. glaubte. Sie nistet z. B. regelmässig
zu Ullersdorf, Lohsa, um Uhyst. Pr. stellte sie um Kütten fest.
L. T. im Neuteiche von Leopoldshain, bei Hennersdorf und viel-
fach in der Görlitzer Heide. 0. U. traf sie zur Brutzeit eben-
falls dort auf dem Torf bruche von Kohlfurt. J. T. verzeichnete
sie 14. 4.; Aul. erhielt sie noch 1. 10. Die Naturforsch. Gesell-
schaft zu Görlitz besitzt juv. (August, Quolsdorf).
168. Botaurm stellar is (L.) — Rohrdommel, Wasserochse, wumpak
(Kl.). Die grosse Rohrdommel ist ein Gesellschafter der Rohr-
weihe und brütet deshalb, wie diese, viel seltener im Gebiete,
als man vermuten möchte. Am regelmässigsten kommt dies
noch vor auf den Teichen von Leichnam an der sächsischen
Grenze und im Lohsaer Gebiete (Gr.-Särchen); früher brütete sie
auch bei Ullersdorf, sonst nur unregelmässig, z. B. auf den
Teichen von Spree- Quolsdorf und Uhyst; ausserdem wurde ihr
Brüten je einmal 1890 auf dem Biehainer Bruch und ca. 1870
auf dem Neuteiche zu Leopoldshain (L. T.) nachgewiesen. Auf
Pr.'s Teichen zu Zimpel brütete sie nur in einem Jahre, erschien
aber nicht wieder, obgleich er Alte und Junge schonte. Die Zahl
der von Juli bis Dezember erlegten ist eine sehr erhebliche.
Digitized by Google
303
169. Nycticorux grimm (L). — Von Belegexemplaren besitzt die
Lohsaer Sammlung ein prachtvolles c/1 ad. aus Wartha und
2 3V im gefleckten Jugendkleide von 1847 und 14. 8. 1852
aus Lohsa, ehemals auch noch 9 ad. aus Hoyerswerda (1832).
Auch R. T. erwähnt Junge, rdie eben erst das Nest verlassen
haben konnten, sogar Aul. erhielt 1895 das Jugendkleid t. 8.
aus Haibau. Ferner wurde die Art einmal bei Uhyst erlegt, und
13. 5. 1891 war ich selbst mit Kr. so glücklich, mich derselben
bei Ullersdorf auf wohl fast 10 m zu nähern, so dass sich das
Federkleid als das eines einjährigen Vogels feststellen liess.
170. Ciconia alba J. C. Schaff. — Klapperstorch, bacon (Kl., Msk.).
Der weisse Storch brütet ziemlich vereinzelt in den offenen
Gegenden des Tieflandes und ist neuerdings auch noch mancher-
orts durch die Kultur, besonders durch die Trockenlegung nasser
Wiesen verdrängt worden. Am zahlreichsten bewohnt er noch
die Lohsaer Niederung. Dort sind zu Lietschen, Mortka, Wartha,
Koblenz, Gr.-Särchen und Buchwalde regelmässig Horste besetzt;
weiter gilt dasselbe für Hoyerswerda, Bergen, Raudten bei Uhyst,
Kütten, Reichwalde, Daubitz und Ober-Neundorf. 1897 stellte
er sich auch wieder zu Baarsdorf und Seifersdorf ein, ca. 1880
auch einmal beim Jägerwäldchen bei Görlitz (L. T.), musste aber
sein Auftreten dort sogleich mit dem Leben büssen. Ungepaarte
Individuen erscheinen auch anderwärts als Sommergäste. Der
Durchzug ist regelmässig ein starker, so dass man in den letzten
Julitagen und im August oft Hunderten begegnen kann. Der
Frühjahrszug begann nach R. T. von 1832—38 frühestens 12. 3.,
spätestens 2. 4. und durchschnittlich 23. 3., nach 11 jüngeren
Daten 27. 3. Die letzten wurden 10. 9. bemerkt.
171. Ciconia nigra (L.) — Waldstorch, corny bacon (Kl.). Der schwarze
Storch war ehedem eine der ersten Zierden der grossen Kiefern-
heiden und ihrer stillen Waldseen; jetzt ist er aber im Ver-
schwinden begriffen. In der Görlitzer Heide war er bis in die
neueste Zeit verbreitet. Die Horste auf hohen Eichen und Kiefern
in der Muskauer Heide, im Tiergartenrevier und bei Weisskeisel
(seit ca. 1883), bei Rietschon, Tränke (seit ca. 1888) und Niemitsch
stehen dagegen schon länger leer; z. T. anscheinend nur in Folge
vorwitziger Störungen. Einmal bezog ein Paar einen der Reiher-
Digitized by Google
304
horste von Weisskullm. In der I-iohsaer und Hoyerswerdaer
Gegend zeigt er sich noch zur Brutzeit. (). U. und ich begeg-
neten ihm dort 19. 4. und 15. 5. ; bei Biehain traf ich ihn 3. 5.
Aul. erhielt ihn 12. 5. aus See bei Niesky, 14. 5. und sogar noch
18. 9. aus Rauscha und 25. 6. aus Kohlfnrt. Pr. kam er namentlich
im August vor. R. T. und ich verzeichneten ihn frühestens 4. 4.*)
172. Plegudis falcinvltus (L.J. — Das einzige Belegexemplar besitzt
die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, d ad.
aus Hoyerswerda; es ist identisch mit dem von P. für 1863
erwähnten.
173. Syrrhapte* paradoxus (Pall). Das einzige Belegexemplar, - .
wohl ein- bis zweijährig, 1889 ca. 18. 1. bei Zimpel von Pr.
erlegt, befindet sich in der Nieskyer Sammlung. Ausserdem soll da?
Fausthuhn nach der Bearbeitung der Einwanderung von 1888
von A. B. Meyer (im Anhange des 3. Jahresberichts der ornitho-
logischen Beobachtungsstationen im Königreich Sachsen, Dresden
1888) noch an folgenden Orten vorgekommen sein: 28. 4. 1888
in Menge bei Rauscha, Ende April bei Gebhardsdorf, Anfang
Mai bei Lauban, 5. 5. bei Jäukendorf und 19. 6. 20 Stück bei
Haibau.
174. Fulica atra L. - - Litze, Blässente, lysak (Kl.). Das Blässhuhn ist
der bei weitem häufigste Bewohner der stehenden Gewässer. Es ver-
schmäht keine Ortlichkeit und nimmt selbst mit einer entlegenen,
kaum 50 Ar grossen Torfgrube zum Nisten vorlieb. Nach einer
glücklichen Brutzeit vermag es zu so gewaltigen Scharen anzu-
wachsen, dass die Wasserflächen im Herbste von den Vögeln schwarz
bedeckt erscheinen. Kr. zählte und schätzte einst, 1. 10. 1894.
allein auf dem Gr.-Särchener Teiche bei Lohsa 1600 — 2000 Stück.
Die ersten verzeichnete R. T. von 1832 — 38 frühestens 11. 3.,
spätestens 17. 3., durchschnittlich 13. 3., ich nach 8 späteren
Daten 18. 3. Das Gelege fanden Pr. und ich Mitte Mai mit 6
bis 10 Eiern vollzählig, jedoch 18. 5. auch schon stark bebrütet,
ersterer fand sogar ein Gelege von 12 Stück. Die Jungen tragen
nach regelrecht verlaufenem Brutgeschäfte schon Mitte Juni das
*) Plnialea Uuceroilin L. - Das Vorkommen von Löffelgnnsen bei Hoyers-
werda in alter Zeit wird von M. Frenze] überliefert.
Digitized by Google
305
Jugendkleid. Der Abzug findet Ende Oktober oder erst Anfang
November statt; von Kr. wurde die Art noch 4. 12. notiert.
175. Gallinula chloropus (L.J — Botblässe. Das grünfussige Teich-
huhn fehlt kaum irgendwo an den Brutplätzen des vorigen, tritt
aber in den grossen Teichgebieten des Tieflandes, besonders den
moorigen Heidegewässern, gegen dasselbe sehr zurück. Dagegen
bewohnt es auch die kleinsten Teiche, welche jenem doch nicht
genügen (Ponteteich, Weinlache, L. T.) und stille Buchten der
Flüsse (Bärwalde, Neisse und deren Lachen) und herrscht dem-
entsprechend in dem an grossen Gewässern armen Hügellande
vor. R. T. notierte die Ankunft 18. 3. Pr. fand im Juli oft
fast erwachsene Junge und gleichzeitig Nester mit Eiern. Ich
traf 30. 8. ein noch sehr kleines Junges an und im Winter
1895/96 und 1896/97 einen überwinternden Vogel in Jänkendorf,
welcher sich Haushühnern anschloss und alle Scheu vor dem
Menschen ablegte.
176. Ortygometra parva (iScoj).). — Den Beweis für das Brüten des
äusserst schwer zu beobachtenden kleinen Sumpfhuhns glaubt
R. T. hinlänglich erbracht zu haben. Er erbeutete mehrfach
Alte und Junge bei Lohsa (namentlich im Sommer 1842) und
ein Junges im August im Neuteiche von Leopoldshain. Darauf-
hin dürften er sowohl wie F. wohl im Rechte sein, wenn sie
das kleine Sumpf huhn für einen zerstreut auftretenden Brutvogel
des Gebietes halten. Belegexemplare besitzt die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, 9, 16. 3.(!) 1886; es wurde
auf der Strasse zwischen Görlitz und Ludwigsdorf gefangen.
Die Lohsaer Sammlung besitzt 9 (30. 4. 1842) und <f juv.
(August 1847) aus Lohsa; die Nieskyer, d" ad. aus Weigersdorf;
Aul. erhielt einen jüngeren Vogel im Herbste 1895 aus Reichen-
bach.
177. Ortygometra porzana (L.) — Moorhühnchen. Dem Tüpfelsumpf-
huhne schreibt R. T. gewiss mit Recht eine allgemeine Ver-
breitung über die meisten Sümpfe des Tioflandes zu. L. T. bekam
Junge aus allen grösseren Teichen der Leopoldshainer und
Hennersdorfer Gegend; Pr. hatte auf den Teichen von Zimpel
*) Von Ortygometra pusilla (Pall.) befinden sich nur 2 Belogexemplare aus
der Nahe der Grenze, von Flinsberg, in Heydrichs Sammlung.
AhhAndl. Bd. XX1L 20
Digitized by Google
306
alljährlich einige Brutpärchen, deren Nester er mit 6 — 8 Eiern
belegt fand; ich stellte einmal eine Brut auf dem Torfbruche
vou Horka fest. Aul. erhielt es aus Langenau 12. 6. und 16. 10.,
aus Heide bei Muskau 3. 5. und aus Kohlfurt 30. 4. Kr. beob-
achtete es bei Ullersdorf 31. 8., 22. und 26. 10.
178. Crex pratensis Bchst. — Faule Magd, Knarrhuhn, Wiesenschnarrer.
Der Wachtelkönig ist eine bezeichnende Erscheinung der nassen
Wiesen des Lössgebiets, doch brütet er auch in Kleefeldern und
im Wintergetreide. Sein Bestand ist starken Schwankungen
unterworfen. Im Tief lande findet er sich weit seltener, er bewohnt
hier auch die Schilfränder der Teiche, fehlt aber der Moorwiese.
Pr. hatte in den grossen Tauerwiesen stets ein bis zwei Paare
und fand ein Gelege von 9 Eiern. R. T. notierte ihn frühestens
2. 5., spätestens 27. 5. und durchschnittlich von 1832—38 14. 5..
ich nach wenigen späteren Aufzeichnungen 17. 5.; ersterer traf
ihn im Herbste noch Endo Oktober an.
179. Rallu* aqua(ipi8 L. — Wasserhülinel. Die Wasserrallo scheint
in ihrem Vorkommen mit dem Tüpfelsumpfhuhne überein-
zustimmen und in ihrem Bestände ebenso eigentümlich wie die
vorige Art zu wechseln. Die Uürlitzer Vogelkundigen fanden
sie stets als Brutvogel an den Teichen von Leopoldshain und
Hennersdorf; R. T. traf sie bei Lohsa, ich auf dem Torfbruche
von Horka; Pr. erhielt sie öfters zur Brutzeit aus Jahmen und
Creba, Aul. 17. 7. aus Schönbrunn. Ich traf sie bereits 31. 3.
am Brutplatze. Aul. bekam sie noch 20. 11. und 17. 12..
namentlich aber im Winter von der Neisse, z. B. 10. 1. aus
Rothenburg.
180. Grus communis liehst Krannich, Grossziemer. Der Kranich
ist der Charaktervogel der grossen Moorbrüche. Als Brutplatz
erwählt er den Cyperaeeensumpf eines Heideteiches oder aus-
gestochenen Torflagers oder die mit niederen Kiefern, Ledum, Mo-
linia und Calluna bewachsenen, oft nur im Hochsommer erhärtenden
Moorstrecken. Namentlich durch die Entwässerung und Urbar-
machung der letzteren ist er immer mehr zurückgedrängt worden.
Sogar schon meliorierte Bruchwiesen besucht er nicht mehr.
Infolge der strengen Schonung, die er überall geniesst, ist sein
Bestand ein sehr geregelter: er brütet alljährlich in je einem
Digitized by Google
307
Paare in dem grossen Torfbruche von Neucollm bei Hoyers-
werda, in dem von Biehain, im weissen Luch von Creba, im
Schulzenteiche bei Uhsmannsdorf und im Tiergartenbruche der
Muskauor Heide; in 2 — 3 Paaren haust er im Neuteiche der
Spreeer Heidehäuser, vor allem aber bewohnt er die Görlitzer
Heide, besonders den Wohlen und die Gregend von Bauscha.
Für die letztere geben A. v. H. 10, andere sogar gegenwärtig
über 15 Paare an. Aus dem grossen Luch von Weisskeisel
verschwand er ca. 1878, aus Niemitsch 1882 (A. v. G.). Aul. er-
hielt ihn 18. 5. aus Petershain; ich traf ihn 3. 6. bei Ullersdorf.
Pr. hatte alljährlich von Ende März bis Mitte April auf deu
Tauerwiesen einige Paare. J. T. notierte ihn schon 2. 3., R. T.
29. 3., L. T. 21. 3., A. v. G. 29. 3. und ich 25. und 31. 3., sowie
Durchzüge 11. 3. und 16. 10.
181. Otis tetrax L. — R. T. und Gloger geben an, dass bei Görlitz
3 ? und <i juv. erbeutet wurden. Eines davon wurde nach F.
im März 1822 vom Oberbürgermeister Demiani bei Hennersdorf
erlegt.
182. Otis tarda L. — Die grosse Trappe wurde nach R. T. dreimal
erhelltet. "Vielleicht gehört zu diesen Stücken das ? der Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschuft zu Görlitz vorn 19. 1. 1837,
das mit der Angabe „auf einem Felde tot gefunden* versehen
ist. Ca. 1880 wurde V im Frühjahr bei Weisskeisel erlegt.
183. Scotopax rusticula L. — Holzschnepfe. Die Waldschnepfe war
R. T. nur als Brutvogel der Vorberge bekannt; L. T. traf sie
als solchen besonders auf den Königshainer Bergen an; doch liegen
auch für so viele Reviere der Tieflaudsheiden Beobachtungen
über das Vorkommen der Waldschnepfe zur Brutzeit vor, dass sie
auch hier weit verbreitet, wenn auch meist sehr vereinzelt nisten
dürfte. Namentlich bewohnt sie die Muskaucr Heide, in der W.
ihr zweimaliges Brüten als Regel feststellte. In neuerer Zeit
wurde ihr Nest bei Rengersdorf gefunden. Frühestens verzeich-
nete sie R. T. 7. 3., spätestens 25. 3., das Mittel von 1832 — 38
ergab den 13. 3., welches nach o späteren Daten auf den 19. 3.
lallt. Mancherorts scheint sio gegenwärtig auf dem Zuge zahl-
reicher vorzukommen als früher; nach P. ist dies auch im Gör-
litzer Stadtparke der Fall.
20*
Digitized by Google
308
184. Oallinago gaÜimda (L.) — Moorschnepfe, kleine Bekassine. Die
kleine Sumpfschnepfe ist als Durchzugsvogel vielfach vor-
gekommen, z. B. wurde sie von Pr. öfters im Oktober erlegt,
auch von R. T. wurde sie 13. 4., 25. 4. und sogar noch 8. 6.
bei Görlitz verzeichnet. Der Nachweis ihres Brütens gelang
aber noch nicht, obwohl für die Teiche von Uhyst und einzelne
kleine Torfsümpfe in der Heide von Jahmen Anhaltepunkte hier-
für vorhanden zu sein schienen. Die Sammlung der Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz besitzt ein Belegexemplar von Henners-
dorf, Oktober 1871.
185. Oallinago caehstis (Frenzel) — Himmelsziege, grosse Bekassine.
Die Bekassine ist der Charaktervogel des moorigen Sumpfes und
domentsprechend im Gebiete der Tieflandsheide ein häufiger
Brutvogel. Pr. fand das stets aus 4 Eiern bestehende Gelege
auf Kaupen in Teichen, im Grase der Bruchwiesen und in
Binsenbüscheln sumpfiger Holzschläge. Auf dem Herbstzuge
liegt sie in abgelassenen Teichen oft in erstaunlicher Menge,
wovon sich Kr. und ich Ende August und Anfang September
zu Uhyst überzeugen konnten. Revierfbrster Nerkc erlegte hier
allein in einem Herbste 597 Stück. Frühestens .traf ich sie" 3. 3.
an, als Durchschnitt der Ankunft berechnete R. T. von 1832
bis 1838 27. 3., ich aus 7 späteren Daten 18. 3. Noch 8. und
14. 7. sah ich viele sich eifrig dem Balzspiele hingeben (ob eine
zweite Brut?). Kr. begegnete ihr noch 2., 4. und 9. 11. und zu
Uhyst sogar noch im Dezember und Anfang Januar.
186. Oallinago major (Gm.) — Mittelschnepfe. Das einzige Beleg-
exemplar besitzt die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu
Görlitz, cf, Deutsch-Ossig, 29. 9. 184G. Doch erhielten sie auch
alle Gebrüder Tobias und Aul. nicht selten zur Zugzeit.
187. Nummius pliaeopus (L.J. R. T. giebt ihn als Durchzugsvogel
im August und Anfang September an. In neuerer Zeit erhielt
ihn L. T. aus Rothenburg.
188. Numenius arcuatus (L.) — Sichelschnepfe. Der grosse Brach-
vogel scheint als Brutvogel nahezu zu fehlen, trotzdem die
grossen Bruchwiesen der Görlitzer Heide viel Ähnlichkeit mit
denen von Primkenau und Parchau in Niederschlesien haben, auf
denen er so zahlreich nistet. Wenigstens gelang es in neuerer
Digitizedby Google.
309
Zeit weder hier, noch sonstwo ihm zur Brutzeit zu begegnen.
Auch R. T. kam nur eine einzige Brut bei Hoyerswerda vor.
Dass aber die Art auch jetzt noch dort niste, wie Floericke (Cab.
Journ. f. Orn. 39. Jahrg., p. 197) gestützt auf die Angaben des Ober-
försters Krüger erwähnt, ist nach meinen Nachforschungen nicht
richtig; es liegt eine Verwechselung mit Oedicnem. scolopax vor.
Die zahlreichen, über das Erscheinen des grossen Brachvogels im
Frühjahre vorliegenden Daten liegen zwischen dem 18. 3. und 20. 4.
Kr. beobachtete ihn 30. 7. und 1. 10., R. T. 18. 8. und Aul. erhielt
ihn 8. 8. Belegexemplare befinden sich in der Sammlung der Natur-
forsch. Gesellschaft zu Görlitz aus Quolsdorf, z. B. August 1887.
189. Limosa aegocephah. (L.). — Das einzige Belegexemplar besitzt
die Lohsaer Sammlung: 9 juv. aus Lietschen bei Lohsa (29. 9.
1848). R. T.'und F. führen sie ebenfalls auf.
190. Totanus piu/nax (L.) — Pikac (spr. pickatz) (Msk.). Der Kampf-
läufer erscheint zahlreich mit seinen Gattungsgenossen zusammen
auf dem Zuge. Ich beobachtete ihn z. B. zu Uhyst in Scharen
5., 8., 11. und 20. 4. und 3. 9., R. T. Anfang August. Früher
war er aber auch Brutvogel im Gebiete und zwar am Brauns-
teiche bei Muskau (W. sah noch Eier von dort) und wurde hier
erat durch die Uferregulierung vertrieben. Ferner nistete er auf
der Insel im Gr.-Särchener Teiche bei Lohsa vor deren Auf-
forstung bis ca. 1870.
191. Totanus hypoleucm (L J. — Der Flussuferläufer ist der Brutvogel
der schlammigen Uferstellen der Neisse (z. B. bei Penzig nach
L. T., häufig bei Muskau) und seltener der Spree; wahrscheinlich
brütet er auch am Hammerteiche bei Kohlfurt. W. fand sein
mit 4 Eiern vollzähliges Gelege in mit Halmen ausgelegten Erd-
vertiefungen im Schutze eines Busches ; nach Kr. waren sie bereits
12. 5. sehr stark bebrütet. Letzterer traf ihn nach beendetem
Brutgeschäfte schon 1. 7. zu Hunderten bei Uhyst. Von diesem
Zeitpunkte ab bis zum 31. 8. liegen viele Daten über" seinen
Durchzug an Teichen vor. Im Frühjahr wurde er 11., 15. und
21. 4. notiert.
192. Totanuti calidris (L.) — Rotfüssiger Wasserläufer. Der Rot-
schenkel zählt zu den charakteristischen Gestalten der zahlreichen
stehenden Gewässer des Tieflandes. Mit Ausnahme der moorigen
Digitized by Google
310
Seen and Sümpfe der Heide fehlt er hier fast nirgends als Brutvogel
in den Gesellschaften der Kiebitze. Seine hauptsächliche Heimat
bilden allerdings die grössten Teichgebiete, wie z. B. die von Kütten
und Uhyst. Allein auf einer kaum 40 Hektar grossen, sumpfigco
Halbinsel des „ grossen Koblenz u bei Lohsa schätzte ich über 50
Brutpaare. Durch die neuen Teichanlagen, die ihm besonders
zuzusagen scheinen, wird sein Bestand noch immer mehr ge-
steigert. Pr. fand in den Tauerwiesen seine Gelege stets mit
4 Eiern vollzählig, Perr. 16. 5. erst 2 Eier im Neste. Seine An-
kunft verzeichnete ich von 1890 — 94 frühestens IB. 3., spätestens
31. 3. und durchschnittlich 24. 4., im August dagegen nur noch
wenige, z. B. 31. 8.
193. Tatanus ftiscus (L). — Den dunklen Wasserläufer hält R T.
gewiss mit Recht für keine Seltenheit während des Herbstzuges.
Er begegnete ihm Anfang August 1842 in Scharen; ich traf ihn
30. 8. 1892 und 3. 9. 1893 in Uhyst meist in dem dunklen Jugend-
kleide und beobachtete 22. und 23. 9. 1892 ca. 12 alte Vögel
im hellen Herbstkleide bei Lohsa. Belegexemplare besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz vom Oktober
1871, £ (2. 10. 1840) und cT (10. 10. 1878) aus der Görlitzer
Gegend; die Nieskyer Sammlung besitzt ein Stück im Jugend-
kleide aus Weigersdorf, welches von Pr. erlegt wurde. Höchst
interessanter Weise berichten R und L. T. übereinstimmend von
dem mehrere Jahre hindurch beobachteten Vorkommen alter
Vögel auch im Sommer am Sternteiche bei Leopoldshain. Be-
sonders wurde ein um die Nachkommenschaft augenscheinlich
besorgtes Pärchen einen Teil des Juni hindurch beobachtet,
194. Totanus littoreus (L.). — Der helle Wasserläufer dürfte sich
nach meinen Erfahrungen während des Herbstzuges kaum seltener
als der vorige einstellen, doch wurde er nur in folgenden Fällen
mit Sicherheit nachgewiesen. R T. traf ihn Anfang August
1842 in Scharen an, ich einen einzelnen 30. 8. 1892 bei Uhyst.
Aul. erhielt ihn 26. 8. 1896 aus der Laubaner Gegend. Das
einzige Belegexemplar besitzt die Nieskyer Sammlung, ad. im
Herbstkleide, zu Tauer von Pr. erlegt.
195. Totanus ocltropus (L.). — R T. und A. v. H. führen zwar den
punktierten Wasserläufor als Brutvogel der Görlitzer Heide auf,
Digitized by Googl
311
überliefern uns aber leider nichts Näheres darüber. Auch mir
kam hier wahrscheinlich oin Brutpärchen vor. "Während der
Zugzeiten ist er weit häufiger als die vorigen. K. T. konnte ihn
von 1832 — 38 frühestens 2. 4., spätestens 12. 4., durchschnittlich
8. 4., 1842 schon 24. 3., und ich nach 5 seitdem aufgezeichneten
Daten 31. 3. notieren. Am zahlreichsten tritt er im August
und September mit seinen Verwandten auf den Schlammbänken
der Tief landsteiche auf. Belegexemplare besitzt die Sammlung
der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz d"'J*, von Hennersdorf
(15. 4. 1873) und Quolsdorf.
19G. Totanus glareola (L). — Der Bruchwassorläufer stellt sich auf
seinem Zuge, namentlich im Spätsommer, gleichzeitig mit der
vorigen Art ein, übertrifft sie aber weit an Häufigkoit. R. T.
verzeichnete ihn 1. 4. 1840; ich erbeutete ihn 31. 7. Ersterer
giebt ihn auch als Brutvogel der Bruchwiesen der Heiden an,
berichtet aber keine Einzelheiten.
197. Tringa tninuta Leid. — Den Zworgstrandläufer beobachtete ich
mit 0. U. und Kr. zu Uhyst 30./31. 8. 1892 und 3. 9. 1893 in
kleinen Flügen unter Alpenstrand lau fern noch im rostroten Kleide
und auf so geringe Entfernung, dass jede Verwechselung aus-
geschlossen war. Er dürfte keine so grosse Seltenheit sein, als
R. T. glaubte.*)
198 und 199. Tringa alpina L. et Tringa schimi Brehm. — Beleg-
exemplare beider Arten befinden sich in der Nieskyer Sammlung
aus Zimpel. Die herbstlichen Schwärme der Alpcnstrandläufer
giebt schon R. T. richtig als keine Seltenheit an, er notierte sie
Anfang August 1842 und ich 30./31. 8. 1892 und 3. 9. 1893 bei
Uhyst; darunter befand sich auch ein alter Vogel mit schwarzem
Flecke auf der Unterseite. Für den Frühjahrsdurchzug konnte
R. T. sogar von 1832 — 38 ein frühestes Eintreffen vom 27. 4.,
ein spätestes vom 12. 5. und ein Mittel vom 5. 6. berechnen.
200. Tringa canutus L. — R. T. erwähnt ein an der Neissc bei Görlitz
erlegtes Stück, und v. Loeb. sein Vorkommen im Herbste 1847
gleichzeitig mit nie gesehenen Massen anderer Tringen, Bekassinen
*) Tringa aubarcuaia (OüUL). — lt. T. führt das Vorkommen junger Herbst vögel
ohne nähere Angabe auf.
Digitized by Google
312
und Seidenschwänzen. Die Exemplare der Sammlung der Natur-
forsch. Gesellschaft zu Görlitz: „juv. aus 0.-L.u und der Lohsaer:
„d1, Lietschen, September 1847" dürften die Belege für diese
Angaben sein.*)
201. Phalaropus fulicarius (L.). — Das einzige Belegexemplar dieser
Seltenheit, ad. in noch fast vollständigem Sommergefieder,
Bernsdorf, Kr. Hoyerswerda, 15. 7. 1897, befindet sich im Besitze
von Herrn Leutnant Schulze daselbst.
202. Phalaropus hyperboreus (L.). — J. T. führt das Vorkommen von
2 Stücken 1860 bei Oborrengersdorf an, von denen das eine erlegt
wurde. Ein hart an der Grenze des Gebietes am Egelsdorfer
Feldteiche bei Flinsberg 1840 erbeutetes cf , welches auch R. T.
erwähnt, befindet sich in der Sammlung Heydrichs.**)
203. Oedicnemus scolopaj- (Om.J — Brachläufer, Brachvogel, kleiner
Brachvogel, Regenpfeifer, lerchengrauer Dickfuss, kulik (Kl.). Der
Triel ist der erste Charaktervogel des Thalsandes, soweit derselbe
durch die Kultur wenig Veränderungen erlitten hat. Daher ist er
auf sandigen Feldern, Brachen, grösseren nur mit Calluna über-
wachsenen Flächen, Waldblössen, auf jungen Kiefernkulturen,
vor allem aber auf den Flugsandhalden, besonders um Mücka,
Kütten, Uhyst, ein häufiger ßrutvogel und zwar in viel höherem
Grade, als es infolge seiner scheuen, versteckten Lebensweise den
Anschein hat. Trotz seiner so hervorragenden Anpassung an
sein eigenartiges Wohngebiet scheint ihm doch die Nähe des
"Wassers Bedürfnis zu sein. Pr. und W. fanden oftmals seine
Gelege von 2 bis 3 Eiern im Sande liegen. Ich verzeichnete
ihn am 4. und 9. 4. am Brutplatze. Kr. begegnete 31. 8. und
1. 9. Flügen von ca. 20 Stücken. Die Görlitzer Naturforsch.
Gesellschaft erhielt 14. 10. ein inmitten der Stadt gefangenes
Exemplar, Aul. den letzten 19. 10.
204. Vanelhut capella J. C. Schaff. — Kiwica (Kl.), kibut (Msk.). Der
, Kiebitz bewohnt in grosser Menge die wasserreichen, offenen
Gegenden des Tieflandes, auch die Moorwiesen der Heiden.
*) Calidris arenaria (L.). — Nenmann sagt von ihm, dass man ihn als Zug-
vogel an grossen, sandigen Teichen, z. B. bei der Rothwasser Ziegel schenne träfe.
•*) Himantopus Candidus Bonn. — R. T. giebt ihn als am Schraden bei Ortrand
erlegt an.
Digitized by Google
313
hat aber im Lössgebiete mit der Trockenlegung der nassen Wiesen
sehr abgenommen. Seine früheste Ankunft verzeichnete R. T,
von 1832 — 38 am 2. 3., die späteste 13. 3. und im Durchschnitte
8. 3.; 1839 beobachtete er den Kiebitz bei grosser Kälte jedoch
erst 24. 3., ich mehrfach schon 28. 2. und durchschnittlich nach
14 Daten 9. 3. Die ersten Eier fand R. T. 25. 3., ich bebrütete
Gelege von 4 Stücken 11. 4. und 4. 5., aber noch im Juli ein
wenige Tage altes Dunenjunges (wohl eine zweite Brut). Am
11. 10. gelangte er noch in Menge zur Beobachtung, die letzten
wurden von A. v. G. und B. 5., 9. und 13. 11. notiert.
205. Charadrius curonicus Gm. — Kleiner Regenpfeifer. Der Fluss-
regenpfeifer ist die Charaktergestalt der Kiesbänke der Neisso
und Spree; besonders häufig trifft man ihn um Rothenburg und
namentlich um Muskau an; aber auch schon bei Penzig kommt er
vor und früher sogar bei der Tischbrücke bei Görlitz (L. T.). Nach
Pr. brütete er an den Teichen von Zimpel bis ca. 1880 nicht
selten, nahm aber dann, wie auch anderwärts, sehr ab. Ich no-
tierte ein Pärchen 14. 5. an den Teichen von Uhyst, 18. 5. an
denen von Ober-Horka, 3 Stück 4. 5. zu Ullersdorf und 27. G.
an der Neisse überall Dunenjunge; R. T. verzeichnete von 1832
bis 1838 die früheste Ankunft 1. 4., die späteste 10. 4., die
durchschnittliche 6. 4. und 1842 10. 4.
206. Charadrixu kiatiatla L. — Das einzige Belegexemplar besitzt
L. T.; es wurde von ihm im Herbste an der Neisso bei Görlitz
erlegt. R. T. erhielt ebendaher ein Stück 23. 3. 1850.*)
207. Charadrius pluvicUi« L. Wie aus der beträchtlichen Zahl von
Goldregenpfeifern hervorgeht, welche Aul. in der Zeit vom
25. 9. — 18. 11. erhielt, erscheint derselbe, wenn wohl auch weniger
häufig wie zu R. T.'s Zeiten, doch noch regelmässig auf dem
Durchzuge, namentlich auf den Ackern des Lössgebicts. A. v. IL
traf Anfang Dezember einen Flug an, ich 27. 2. und Aul. erhielt
ihn noch 18. 4. Belegexemplare, junge Herbstvögel, besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz aus Daubitz
(September) und aus Leschwitz (November).
*) Charadrius morineüus L. erwähnt R. T. als seltenen Purchzflgler Mitte
August.
■
Digitized by Google
314
208. Oiaradrius squaiarola (L.J. — Belegexemplare besitzen die Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, ad. August 186-1
aus Priebus, und die Lohsaer ein in der Lausitz erbeutetes x.
209. Arenaria interpres (L). — Der Steinwälzer wurde zwar bisher
noch nicht im Gebiete erlegt, auch bisher nicht in Schlesien
nachgewiesen, doch trage ich nicht das geringste Bedenken, ihn
in das Verzeichnis der Vögel des Gebiets aufzunehmen. Ich
hatte zu TJhyst 30. 8. 1892, an welchem Tage Alpen- und
Zwergstrandläufer und fast sämtliche Totaniden dort versammelt
waren, auch ein Exemplar dieser Art im ausgefärbten Kleide
vor mir und konnte den ohnehin kaum zu verwechselnden Vogel
unter den denkbar günstigsten Verhältnissen beobachten. Ein«?
Täuschung war daher völlig ausgeschlossen.
210. HaematopKS ostrilegus L. — J. T. erwähnt ein zu seinen Zeiten
zu Reichwalde bei Creba erlegtes Exemplar. Heydrieh besitzt
ein am Queis bei Flinsberg erlegtes Stück, auf welches sich
R. T.'s Angabe bezieht.
211. Cygnus olor (Gm.). -- Der Höckerschwan wurde nach R. T.
im Frühjahre bei Hermsdorf, Zimpel und Nieder- Rengersdorf
erlogt und auch von ihm selbst beobachtet. Nach J. G. Krzseh. be-
suchte er zu dessen Zeiten den Wohlen. Auch 1894 trieben sich
daselbst und noch mehr auf dem Kohlfurter Hammerteiche den
Sommer über 2 noch nicht ganz ausgefärbte umher, welche auch
in der weitern Umgebung erlegt sein sollen. Sie konnten wohl
kaum von halbwilden herstammen, wie sie auf den Teichen
von Spree (Heidehäuser) und Lohsa brüten.
2J2. Ctjgmis musicus BcJist. — Der Singschwan stellt sich in strengen
Wintern auf den offenen Stelleu der Neisse und Spree ein. nach
R. T. in Herden bis zu 20 Stück. Erbeutet wurde die Art:
1799 bei Rödersdorf (v. Uochtritz), Anfang Dozember 1846 junges
rf bei Creba (R. T.), ein junger bei Rietschen, alte bei Ludwigs-
dorf und 30. 12. 1880 bei Quolsdorf (P.), 1880 zwei Stücke bei
Görlitz (L. T.) und 1892/93, in dem Winter, der ihn zahlreich
ins deutsche Binnenland brachte, zwei Stücke auf der Spree bei
Tschelln aus einer grösseren Gesellschaft. Das einzige Beleg-
exemplar besitzt die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu
Görlitz, erstes Winterkleid aus Quolsdorf, 28. 12. 1879.
Digitized by Google
315
213. Anser finmarchicus Gunn. — Das einzige Belegexemplar besitzt
die Sammlung der Naturforsch. Gesollschaft zu Görlitz: cf, Ende
September 1876, Hennersdorf bei Görlitz.
214. Anser albifrom (Scop). — Das einzige Belegexemplar (nicht zur
subsp. intermedius Naum. gehörig) besitzt die Lohsaer Sammlung,
9, 1. 10. 1842, Särchen bei Lohsa.
215. Anser segetum (Gm.) und
216. Anser arvensis Brehm — Belegexemplare beider Arten besitzt
die Lohsaer Sammlung, o*d aus Lohsa, arvensis vom Oktober
1845. Die Saat- und Ackergans tritt als Durchzugs- und Winter-
vogel im Gebiete weit häufiger auf als ihre Verwandten, be-
sonders in den Niederungen um Uhyst und Lohsa. v. Loeb. und
R. T. erwähnen sio besonders Februar 1854, 17. 9. 1839 und
Ende September 1842.
217. Anser ferus Brünn. — Diiwja husyca (Kl.). Vor dem Beginne
der Entwässerung der grossen, unzugänglichen Brüche im Innern
der Moorheiden war die Graugans daselbst ein charakteristischer
Brutvogel. Seitdem aber war sie auf den Wohlen beschränkt
und nistete auch hier wohl kaum regelmässig. R. T. erwähnt
sie für denselben, J. G. Krzsch. stellte 1823 dort 2 Brutpaare
fest. Auch noch in neuester Zeit ist sie daselbst Sommervogel;
z. B. trafen sie auch 0. U. und ich 23. 5. 1895 dort sofort an,
16. 7. 1897 beobachtete ich 5 Stücke. Ein zwingender Beweis,
dass sio sich auch gegenwärtig noch dort fortpflanzt, liegt freilich
nicht vor. Ausserdem kam nur ca. 1874 eine einzelne Brut mit
5 Jungen im bruchigen Jungfernteiche von Lohsa auf. Aul.
erhielt sie 22. 10. 1889 aus Arnsdorf, und Kr. beobachtete sie
21. 2. und 8. 3. 1891 bei Ullersdorf. Ein Belegexemplar besitzt
die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, juv.,
September 1890, Friedersdorf an der Landskrone.
218. Branta leucvpvis (Bchst.). — Das einzige Belegexemplar besitzt
die Nieskyer Sammlung, ad., Ober-Horka, 6. 3. 1835.
219. Branta bernicJa (L.). •— Belegexemplare besitzen die Nieskyer
Sammlung (jüngeren Vogel aus Zirapel, ca. 1875 von Pr. im
Herbste in einem Kartoffelfelde erlegt) und die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz ( /, 3. 3. 1842 aus Ü.-L.).
Digitized by Google
I
3ir,
R. T. erwähnt, dass sie 18. 4. 1840 bei Görlitz erbeutet wurde,
ebenso geschah die« nach P. 1846 bei Herinsdorf und im Herbste
1879 bei Lauban.
220. Tadorna damiatica (Hasselq ). — P. erwähnt ein 26. 10. (wohl
1879) bei Tschirndorf tot aufgefundenes Exemplar, R. T. das
Vorkommen zweier Stücke im Winter 1852 bei Lohsa. Herr
Präparator Möschler in Bautzen erhielt ca. 1890 das Jugendkleid
aus Jahmen. Kr. und ich waren so glücklich, 27. 9. 1890 auf
dem Seeer Grossteiche bei Niesky einen prächtigen alten Vogel
unter^Stockenten zu beobachten.*)
221. Anas' crecca L. — Kleine wilde Ente, mala kacka (KL). Die
Krickente ist, wie ihre Verbreitung über den heidemoorreichen
Nordosten schon vermuten lässt, auch bei uns für die moorigen
Gewässer eine besonders bezeichnende Erscheinung. Namentlich
auf den Torf brüchen übertrifft sie jede andere Brutente an Zahl.
Doch kommt sie fast überall vor und ist nächst boscas die
häufigste ihres Geschlechtes. Ihr Zurücktreten auf den Teich-
anlagen auf besserem Bodengrunde, die der sphagnumreichen
Heide ferner liegen, ist aber unverkennbar. R. T. machte die be-
achtenswerte Beobachtung, dass ihr Bestand nach der Aufeinander-
folge mehrerer kühler Sommer auffallend anwachse. Dies spricht
auch für ihre Anpassung an ihr besprochenes Wohngebiet. Bereits
im März begegnet man ihr auf allen Teichen; frühestens notierte
ich sie 12. 3. Ihr Nest fand Pr. meist am Waldboden im hohen
Heidegestrüpp und Grase, die Gelege waren mit 6 — 8 Eiern voll-
zählig; ich fand 7. 6. 6 Eier und 30. 6. eine Kette von 9 win-
zigen Dunenjungeu. Kr. traf sie noch 11. und 15. 11. an, Aul.
erhielt sie 27. 11. und 8. 1. ö\ Auch Perr. kamen über-
winternde vor.
222. Anas querquedtila L. — - Die Knäckcnte brütet regelmässig uud
zahlreich in den grossen Teichgebieten der Klittner, Lohsaer und
namentlich der Uhyster Gegend, nach L. T. auch bei Henners-
dorf und Leopoldshain. Sonst aber tritt sie nur spärlich und
unregelmässig auf, z. B. bei Ullersdorf (1891 und 92), Rietscheu
(1891), Ruhland (Perr.), Zimpel (Pr., nur während der 70er Jahre).
*) Sogar die seltene Tadorna casana (T,.) ist nach R. T. von Bar. von
Loebenst. bei Lohsa beobachtet worden.
Digitized by Google
1317
oder fehlt vollständig, wie auf sämtlichen, moorigen Heide-
gewässorn. Sie steht also in einem entschiedenen Gegensatzo
der Verbreitung zu crecea. Vielleicht stehen auch die so ausser-
ordentlichen Schwankungen ihres Bestandes, auf welcho schon
R. T. hingewiesen hat, zu denen jener Art in einer Beziehung.
Der Durchschnitt meiner 5 frühesten Beobachtungen fällt auf
den 5. 4.
223. Alias acuta L. — Fasanenentc. Die Spiessente zählt zu den
selteneren Brutenten, v. Loeb. und R. T. kannten sie bereits als
solche im Teichgebiete von Lohsa -Wartha. Neuerdings wies sie
Pr. zweimal bei Zimpel nach; die Pärchen zogen b* bez. 8 Junge
gross. Im Uhyster Gebiete brütet sie vielleicht regelmässig.
Kr. und ich notierten am Wossinteiche bei Mücka 26. 4. ein
Pärchen und darauf 1. 7. das d", 8. 5. bei Kaschel und 30. 5.
boi Uhyst je ein o. Während der Zugzeiten ist sie häutig. Im
Frühjahre notierten sie Kr. und ich IG mal zwischen dem 10. 3.
und 20. 4. Die letzte sah ersterer 22. 11. Die Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz besitzt d juv. aus Leschwitz, Dezember
1864.
224. Anas prnehpe L. - Die Pfeifente zeigt sich entsprechend ihrer
Häufigkeit im Norden auf dem Zuge in grosser Zahl. Ich be-
gegnete besonders zu Uhyst 8. 4. und 10. 11. gewaltigen Scharen.
13 über den Frühjahrszug gesammelte Daten fallen auf den
15. 3. bis 8. 4., 5 über den Herbstzug 10. 22. 10. Selbst ein
Platz unter den Brutvögeln kann ihr kaum streitig gemacht
werden. R. T. giebt sie als solchen an, wenn auch mit dorn
Zusätze „selten". L. T. versichert, dass sein Bruder Julius ihre
Eier aus dem Gebiete erhalten habe, und dass namentlich zu
Loopoldshain oft Brüten vorgekommen seien. Die Lohsaer und
Nioskyer Sammlung besitzen Stücke, die bereits im August, also
viel zu frühzeitig für Horbstdurchzüglcr, erlegt worden sind:
das Exemplar der ersteren ist ein prachtvolles d* ad. im reinen
Sommerkleide, Lohsa, August 1850, das der letzteren o juv. aus
Zimpel. Kr. und ich selbst beobachteten 13. 6. 1891 ein Pärchen
auf dem grossen Teiche von Ullersdorf.
225. Anas ärepera L. — Kleine Stockente. Die Schnatterente gehört
zu den häufigen Brutenten, ist aber eine Eigenheit der grössten
Digitized by Google
Teichgebiete und ein entschiedener Feind der Cyperaceen-
vegetation der Heideteiche. Sie ist also eine Gesellschafterin
von elypeata und quenjuedula und nahezu auf die grossen Ge-
wässer von Uhyst-Mönau und Lohsa- Wartha, von wo sie bereits
Ii. T. und v. Loeb. kannten, beschränkt. Ich beobachtet« sie da-
selbst zahlreich 14., 20. und 30.5. und 20.6., doch auch 8. und 15.5.
bei Kasehel; Kr. traf bei Mücka 2.5. ein Pärchen an. Im Mära
bin ich ihr niemals begegnet, frühestens sah ich sie 8. 4., in
Menge 20. 4. Die Lohsaer Sammlung besitzt 9 juv., August
1850, aus Mönau.
22H. Anas elypeata L. — Die Löffelente brütete den übereinstimmenden
Angaben der älteren Vogel kund igen zufolge früher nur ver-
einzelt im Gebiete und verdankt ihre gegenwärtige Häufigkeit
erst den neuen Teichanlagen von Uhyst-Mönau, Wartha und
Kütten. Bezeichnend für ihre Brutteiche sind freie Wasserspiegel
mit zerstreuten Beständen von Scirpus lacustris L., Typha, be-
sonders angustifolia L., Arundo phragmites L., Glyceria specta-
bilis M. und Koch, Iris Pseudacorus L. und Sümpfe von Equisctum
palustre L. und Glyceria fluitans H. Br. Hier brütet sie so zahlreich,
dass boscas gradezu gegen sie zurücktritt, dagegen drängt sie sich
wiederum kaum in deren ausschliessliche Reviere, die Cyperaeeen-
gewässer der Heide ein. Ich begegnete ihr zahlreich überall um
Uhyst und Ixmsa 14. und 30. 5., bez. 20. 5. und 20. <>., bei
Kütten 15. 5. Nach L. T. brütete sie bei Leopoldshain. Auch
bei Rcichwaldo und sogar auf dem Wohlenteiche scheinen aus-
nahmsweise Brüten vorgekommen zu sein. Die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz besitzt V juv., Quolsdorf
August 185'J, die Lohsaer Sammlung o\ Särchen, 20. 5. 184ö.
Aul. erhielt 9 1. 7. aus Florsdorf. Der Durchschnitt meiner
4 frühesten Daten fällt auf den 5. 4.
227. Anas boscas- L Grosse wilde Ente, wulka kacka (KL). Die
Stockente ist die bei weitein häufigste und verbreitetet© ihrer
Familie und fehlt kaum einem Gewässer von geeigneter Aus-
dehnung. Ihr besonderes Bereich sind die waldumgebencn Cypc-
raeeenge wässer der Heide, die sie fast nur mit crecca teilt, Pa-
gegen ist ihr Bestand in den bei der vorigen Art genannten
Gegenden gleichzeitig mit deren Überhandnähme auffallend
Digitized by Google
319
zurückgegangen. Die Jäger suchen den Grund gewiss mit Recht
in der erheblichen Verminderung ihrer Lieblingsnahrung, dem
Gesäme von Glyccria, während früher des Viehes wegen das
Gedeihen dieser Gräser durch ungleiehmässige Spannung der
Teiche ausserordentlich gefördert wurde. Ihr Nest fand Pr. oft
weit entfernt vom Wasser, im Heidekraute junger Kulturen und
in Kieferndickungen, W. im Astloch einor hohlen Eiche, P. im
Rubusgestrüpp unter einem Felsenvorsprunge 20 m über der
Neisse in den Obcrmühlbergon bei Görlitz, ich auf Seggenkufen
im Wasser und im hohen Ufergrase. Hochbruton in Horsten in
der Kieferuheide können nach den mir gewordenen Mitteilungen
keine Seltenheit sein. Die Zahl der im Winter auf offenen
Gewässern liegenden ist ausserordentlich gross.
228. Fuligula hyemalis (L.). — Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforseh. Gesellschaft zu Görlitz, juv., Neisse
bei Hennersdorf bei Görlitz, 14. 11. 1887. Auch R. T. erwähnt
sie, und .T. T. führt 9 aus Zoblitz bei Rothenburg, 185S, an.
221). Fuligula clangula (L.) — Birkente, Baumente. Dio Schellente
ist wegen ihrer besonderen Nistweiso und ihres Fehlens an den
meisten sonst mit Brutonten reich besetzten Plätzen Nord- und
Mitteldeutschlands (in der Mark von Schalow, aber in Mecklen-
burg nach Olodius noch nicht einmal sicher nachgewiesen) einer
der interessantesten Brutvögel des Gebietes. Zweifellos ist ihr
jetziger Bostand erst im letzten Jahrzehnt erreicht worden, sie
hätte sonst unmöglich v. Tjoeb. und R. T. entgehen können. Der
letztere spricht allerdings von einem Brut vorkommen auf einem
Teiche der Vorberge, doch lässt sich diese Angabe in ihrer un-
bestimmten Form kaum verwerten, zumal sie mit der jetzigen
Verbreitung der Art in keinem Einklänge steht. Pr. bemerkte
sie bis 1889 bei Zimpel auf dem Zuge zwar massenhaft, zur
Brutzeit aber nie eine Spur von ihr, während sie O. U. und ich
wenige Jahre später daselbst regelmässig antrafen, und Aul.
von dort 7. 6. 1895 ein V mit 6 Duuonjungen erhielt. In
gleicher Weise wird den meisten Angaben über^ ihr Vorkommen
ein wenigen Jahren" ^angefügt. An
ihrom besonderen Lieblingssitze, dem baumhöhlenreichen Ge-
biete der Spreeer Heideteiche, haust sie indessen, soweit die spär-
Digitized by Google
320
liehen Erinnerungen reichen, schon länger, und auch die Lohsaer
Sammlung besitzt schon ein Jugendkleid, Lietschen, 30. 7. 1864.
Kr.'s Verdienst ist es, sie durch Beobachtung eines 9 mit 3
Dunenjungen auf der schwarzen Lache bei Creba, 27. 5. 1890.
zuerst als Brutvogel für das Gebiet nachgewiesen zu haben.
7. 5. 1891 nahm ich zu Heidehaus Spree bei Daubitz das erste
Ei, welches in den Besitz Dr. Floerickes gelangte. Seitdem
stellte ich sie ferner fest zu Tränke und an den Teichen von
Lodenau, Trebus, Hammerstadt, Reichwalde, Kütten, Uhyst-
Mönau (1805 sehr zahlreich), an dem Spreeflusse bei Bärwalde,
Tschelln und Weisskullm, bei Lohsa -Wartha und Hoyerswerda.
Demnach fällt ihr Brutgebiet mit dem Flussgebiete der Spree
zusammen, welches ja östlich unterhalb Rothenburg fast bis an
die Neisso heranreicht. Dagegen konnte ich im Gebiete dieser
keine Spur von ihr auffinden. Diese Beobachtung wiese auch
das richtige Verhältnis zu den Nachbargebioten aus, denn sie
seheint dem übrigen Schlesien vollständig zu fehlen, brütet aber
in der Mark. Sie ist die einzige Brutente, welche boscas und
crecca in die moorigen Heideteiche folgt. Doch macht sie über-
haupt keinen Unterschied in der Beschaffenheit der Gewässer,
da sie wohl infolge der Fischnahrung, welche ihr zugeschrieben
wird, von deren Eigentümlichkeiten unabhängig ist. Sämtliche
13 mir bekannt gewordenen Nester, von denen ich 10 selbst be-
sichtigte, befanden sich in Baumlöchern von 3 bis über 12 m
Höhe, die meisten in den hohlen Eichen der Teichdämme, eins
in einer Weide und drei in Schwarzspechthöhlen in Kiefern, fern
vom Wasser im einförmigen Hochwalde. Während des Früh-
jahrszuges, März und April, ist sie gemein. Die im Lande
brütenden dürften es mit dem September verlassen, v. Loeb.
erwähnt vom Februar 54 grosse Scharen. Die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz besitzt c? ad. aus Quolsdorf,
23. 2., und Aul. erhielt sie 7. 2. und 6. 1.
230. Fuligula nyroca (Giild.) — Schmerlente, Brandente. Die Moor-
ente ist mit Ausnahme der Cyperaceengewässer der Heide als
häufiger Brutvogel im Tief lande verbreitet; z. B. trifft man sie
regelmässig bei Leopoldshain (L. T.), in der Daubaner Gegend
(Pr.) und um Ullersdorf (Kr., B.), am häufigsten aber um Uhyst.
Jedoch weist sie gegenwärtig keineswegs mehr den starken
Digitized by Google
321
Bestand auf, wie zu den Zeiten von v. Loeb. und R.T., wo sie nament-
lich bei Ix)hsa eine der gemeinsten Brutenton war, womit auch L. T.'s
Wahrnehmungen bei Leopoldshain übereinstimmen. R. T. verzeich-
nete sie frühestens 23. 3. und 1. 4., ich 6. und 8. 4.; Kr. zuletzt 1. 11.
231. Fuligula rufina (Poll). — Das einzige Belogexemplar besitzt die
Lohsaer Sammlung; es ist dies ein junger Vogel, wahrscheinlich
9, vom Herbste 1839, vom Särchener Grossteiche bei Lohsa,
jedenfalls das gleiche Stück, auf welches R. T. Bezug nimmt.*)
232. Fuligula ferina (L.) — Brandente. Die Tafelente ist nächst boscas
und crecca die häufigste und verbreitetste Brutente. Bezeichnend
für sio sind grosse Teiche mit offenen Wasser blanken und dichten
Rohrrändern. Den Seen der Görlitzcr und Crebaer Heide fohlt sie.
Besonders zahlreich brütet sie zu Heidehaus Spree, Ullersdorf,
Uhyst und Wartha. Kr. und ich vorzeichneten sie 20., 22. und
28. 6. mit Jungen und noch 16. 7. mit Dunenjungen, frühestens
26. 3., durchschnittlich (nach 5 Daten) 2. 4. und zuletzt 4. 11.
Aul. erhiolt sie 1. 1. von der Ncisse.
233. Fuligula cristata (Leach). — Die Reiherento erscheint auf dem
Frühjahrszuge in grosser Zahl, nach 9 mir vorliegenden Daten
zwischen 18. 3. und 18. 4. Zur Zeit des Herbstzuges sah ich sie
nie. Der Beweis ihres Brütens ist noch nicht erbracht. Gewiss
steht er aber zu erwarten, wenn es sich auch um kein regelmässiges
Brüten handeln kann. Denn sie nistet auf den Havelseen der
Mark und bei Moritzburg. Kr. kamen sogar hart an der Grenze
bei Königswartha 5. 8. 1892 12 Stück vor. Auch schon R. T.
macht auf ihr Vorkommen im Sommer aufmerksam.
234. Fuligula marila (L). — Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, juv., Sep-
tember 1859 aus Quolsdorf. In Pr.'s Sammlung befand sich ein
bei Tauer erlegtes <J ad. R. T. nennt die Art eine nicht seltene
Begleiterin der vorigen auf dem Zuge, was jedoch für die
Gegenwart keine Geltung mehr zu haben scheint.**)
*) Ein nahe der Grenze bei Künaberg 1870 erbeutetes Stück befindet sich in
der Sammlung Heydricha.
**) Von Oedemia nigra (L.) sind nur 2 Belegstücke nahe der Grenze au»
Ullersdorf bei Flinsberg in Heydrichs Sammlung vorbanden. Oedemia fusca (L.)
ist nach R. T. einige Male vorgekommen, leider aber nichts Näheres von ihr bekannt.
Ein 24. li. 1886 auf der Neisse bei Zittau erbeutetes ad. besass der verstorbene
Stadtrat Held daselbst.
Abb »ndl. Bd. XXn.
21
322
235. Somit eria molUsnima (L.). — Das einzige Belegexemplar besitzt
die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, / im
ersten Jahre, 27. 9. 1871 auf dem Dorfteiche zu Hennersdorf
bei Görlitz erlegt. Ein nahe der Grenze bei Krobsdorf bei Flins-
berg 18G5 getangenes befindet sich in der Heydrichschen Sammlung.
2315. Mergiis albellus L. — Belegexemplare befinden sich in der Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, j" ad., Kothen-
burg 16. 2. 1894, und v, Deschka bei Görlitz, Mitte Dezember
1896; in der Nieskycr Sammlung ist ein . vom Schöps vor-
handen (18133); im Besitze von Herrn Kantor Stöber in Priebus
befindet sich von dort ein Stück. L. T. erwähnt die Art vom
Winter 1806/67.
237. Mvrgus serrator L. — Der mittlere Säger ist nach R. T. nicht
häufig, am wenigsten das o ad., im Gebiete vorgekommen,
jedoch sogar auch im Sommer. Ein Exemplar aus der Nähe der
Grenze, ■/ Flinsborg (1850), besitzt die Sammlung Heydrichs.
238. Margits tmrganser fj. — Der Gänsesäger stellt sich ungleich
häufiger als die vorigen im Winter auf den offenen Stellen der
Gewässer, besonders der Neisse und Spree, ein und wird hier
in erheblicher Zahl erlegt, was aus den vielen Stücken hervor-
geht, welche Aul. erhält. Ich notierte 26. 3. ein Pärchen auf
den Tauerwiesen. Nach R. T. sollen sogar Brüten vorgekommen
sein. Auch ich möchte einer diesbezüglichen, mir gemachten
Angabe für den Eichsee bei Muskau, ca. 1880, keinen unbedingten
Zweifel entgegensetzen.*)
239. Phalacrocorax pygmaeus (Palt.). — Eines der wenigen Beleg-
exemplare dieser für Deutschland äusserst seltenen Art besitzt
die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, S juv.
aus Leopoldshain 1856.
240. Phalacrocoraj carbo (L.). — Belegexemplare besitzt die Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, ad., welches in
der stürmisch-regnerischen Nacht 8./9. 10. 1888 auf dem Turme
der Landskrone aus einer Gesellschaft von 7 Stücken ergriffen
wurde. Die Lohsaer Sammlung besitzt einen jüngeren Vogel
(5. 11. 18G2) aus Lohsa. In der Nieskyer Sammlung befand
*) Pelecanus onocrotalus L. und Sula Imssaua (L.) werden von K. T. als aul
dem Schraden bei Ortrand erlegt aufgeführt.
Digitiz©
323
sich früher ein bei Ullersdorf erbeutetes Stück. Ca. 1890 wurde
die Art bei Jahraen erlegt und von den Schützen „Baumgans"
getauft. Ehedem soll sie sich auch in die Siedelung der Reiher
und Saatkrähen bei Lietschen bei Lohsa eingedrängt haben.
241. Hydrochelidon nigra (L.). — Die Trauerseeschwalbe bewohnt die
grossen, reichbewachsenen Gewässer des Tieflandes, fehlt daher
der Neisso und dem freien Schlossteiche von Jahmen. Sie brütet
zahlreich auf dem Wohlentcichc, den Teichen der Sprecer Heide-
häuser, auf denen des Lohsa -Warthaer und vor allem des Uhyst-
Mönauor Gebietes; ferner nistot sie um Ruhland (Perr.) und
einzeln auch öfters zu Ullersdorf. 8. 8. traf ich die Art bei Uhyst
in unglaublicher Menge an, zu einer Zeit, die für ihren Durch-
zug bezeichnend sein dürfte; 31. 8. beobachtete ich noch jüngere
Vögel. Die Lohsaer Sammlung besitzt ein Dunenjunges aus
"Wartha (2. 7.), und die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft
zu Görlitz d1, Hennersdorf, Anfang Juli.
242. Hydrochelidon leueoptera (SchinzJ. — Offenbar durch die gleichen
Umstände veranlasst, wie die Zwergscharbo, zeigte sich nach
R. T. in demselben Jahre (1856) im Juni an den Teichen von
Lohsa auch die südliche, weissflüglige Sceschwalbe und wurde
auch in einem Exemplare erbeutet.*)
243. Sterna hirundo L. — Rybornak (Kl.). Die Flussseeschwalbe ist
übor fast alle Gewässer des Tieflandes, soweit sie ihr einen zum
Stosstauchen geeigneten Wasserspiegel bieten, als Brutvogel ver-
breitet, jedoch tritt sie meist nicht zahlreich auf, am häufigsten
noch im Gegensatze zur Trauerseeschwalbo auf dem grossen
Schlossteiche von Jahmen, wo sich auf einer unzugänglichen
Schilfinsel stets eine kleine Nistsicdelung befindet, sowie an der
Neisse. Hier brütet sie nach L. T. namentlich auf den grossen
Kiesbänken unterhalb Penzig. Noch am 30. 8. beobachtete ich
Junge, die sich von den Alten füttern Hessen; die letzten kamen
mir 3. 9. vor.
244. Itism trUlactyla (L.) — Dreizehige Möven wurdon zu R. T.'s
Zeiten anscheinend nicht allzu selten, namentlich im März,
ermattet oder tot gefunden; in neuerer Zoit gelangte 13. 3. 1889
*) Sterna minuta L. erwähnt R. T. als Seltenheit, giebt aber leider nichts
"Näheres an. „.
21*
Digitized by Google
324
ein Exemplar aus Reichenbach an Aul. Das einzige Beleg-
exemplar besitzt die Sammlung der Naturforschenden Gesellschaft
zu Görlitz, juv. Daubitz.
245. Latus ridibundu* L. — Rybornak (Kl.). Mit Ausnahme der
moorigen, wald umgebenen Gewässer der Heide ist die Lachmöve
als Brutvogel allgemein verbreitet und wächst, wo ihre Brut
nicht gestört wird, namentlich auf Teichen, die von fruchtbaren
Ackerland oreien und Wiesen umgeben sind, bald zu erstaunlicher
Menge an. Ca. 1820 zählte die Ansiedelung auf dem Sohrteiche
bei Görlitz Hunderte von Paaren. Gegenwärtig wird diese in
manchen Jahren von den Siedelungen bei Ullersdorf und bei
Heidehaus Spree bei Daubitz womöglich noch übertreffen. Ende
März und Anfang April verweilt die Art in überaus grosser Zahl
auf dem Durchzuge. Frühestens verzeichnete sie R. T. von
1832—38 und ich 16. bez. 12. 3., durchschnittlich 20. bez. 22. 3.
(nach 6 Daten); von einem Herbstzuge ist dagegen nichts wahr-
nehmbar. Die grosse Mengo der 1891 und 1893 bei Ullersdorf
brütenden Paare hatte die Gegend bereits Mitte August nahezu
vollständig verlassen. Die letzte sah ich 3. 9.
246. Lants canus L. — Das einzige Belegexemplar besitzt die Ijoh-
saer Sammlung, -j1 juv., Wittichenau, 12. 10. 1834.
247. Laru* fuscits L. — R. T. erwähnt ein 30. 4. 1839 erlegtes v ad.
im reinen Sommerkleide und ihr öfteres Vorkommen im Jugend-
kleide. Das einzige Belegexemplar besitzt die Sammlung der
Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, o1 juv., Zodel bei Görlitz.
10. 10. 1847.
248. Lärmt marinus L. Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, einjähriger
Vogel, Sohrteich bei Görlitz, 1853.
249. Larus argentatuts Brünn. — R. T. führt die Erlegung alter Vögel
im Sommerkleide auf Aas an. Fechners Angabe von der Er-
beutung eines jungen Vogels im Herbste 1847 bei Zodel beruht
augenscheinlich auf einer Verwechselung mit dem bei L. fuscus
abgehandelten Falle.
250. Stercorarius parasüicus (L.). — Die Sammlung der Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz besitzt 4 Belogexemplare, sämtlich im
Jugendkleide: und 9, Nieder-Örtmannsdorf bei Lau bau, 7. 10.
325
1879, Deutsch-Ossig, Oktober 1882 und Höllgrundbach bei Linda,
Kreis Lauban, 1883.
251. Stercorarius potnatorhinus (Tem.). — Belegexemplare besitzen die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, juv., Ober-
Gerlachsheim, Kreis Lauban, 30. 9. 1879, das völlig ermattet
gefangen wurde, und ein anderes Herr Konservator Bardole in
Hoyerswerda, juv., welches daselbst tot auf einem Felde gefundon
wurde. Ausserdem wurden nach P. am Tage des Fanges der
ersteren noch 4 weitere Stücke bei Flinsberg erbeutot, und am
10. 7. desselben Jahres ein wahrscheinlich im 2. Lebensjahre
befindliches Stück bei Tsehinidorf tot gefunden; nach F. wurde
ein Stück bei Hermsdorf 1849 gefangen. Heydrich besitzt ein
hart an der Grenze bei Greifenstein 1888 erlegtes Exemplar.
252. Colymbus fluviatilüi Tunsi. — Wasserhühnel, Zwergtaucher, kleiner
Steissfuss, norjak (Kl.). Der Zwergsteissfuss fehlt fast nirgends
als Brutvogel, wo es Teiche giebt. Es genügen ihm auch die
kleinsten, z. B. selbst der Ponteteich bei Görlitz. Seine Ver-
breitung ist daher eine weitere, als die seiner grossen Verwandten.
Er steht ihnen aber in den grossen Teichgebieten an Individuen-
zahl sehr nach und ist hier mehr auf entlognore Plätze beschränkt.
R. T. verzeichnete ihn 1832- 38 frühestens 20. 3., spätestens
9. 4., durchschnittlich 8. 4., ich 25. 3. und 8. 4. Noch 17. 8. be-
gegnete ich zarten Jungen. Der Herbstzug macht sich Ende
September und Oktober sehr bemerklich. Aul. erhielt ihn noch
19. und 29. IL, 24. 12. und 11. 1. von fliessenden Gewässern.
Mir kamen 30. 1. 2 Stück auf der Neisso bei Rothenburg vor;
desgleichen wurden auch von R. T. und Perr. (auf dem Binnen-
graben bei Ruhland) Überwinterungen beobachtet.
253. Colymbus nigricollis (Brehm). — Der Schwarzhalssteissfuss ist als
Brutvogel keine Seltenheit, wenn auch anscheinend nirgends eine
völlig regelmässige Erscheinung. Schon R. T. macht auf das
Schwanken seines Bestandes aufmerksam, v. Loeb. wies ihn
zuerst nach, durch Auffinden eines Nestes mit 3 Eiern noch
Ende Juli. K. K. beobachtete 1881 und 1882 zwei bis drei
Brutpaare auf den Teichen von Leopoldshain, L. T. sogar ein-
mal ein solches auf den Schädeltoichen bei Görlitz. Kr. zählte
auf dem grossen Ullersdorfer Teiche 1891 mindestens 6 Paare,
Digitized by Google
326
welche ihre Nester zu einer kleinen Siedelung vereinigt hatten;
1892 beobachtete er zwei Paare und stellte das Nisten der Art
auf dem Sarchener Grossteichc bei Lohsa fest. Ich notierte ihn
15. 5. auf dem Schlossteiche von Jahmen, 3. 7. bei den Spreeer
Heidehäusern und sah ein zur Brutzeit 1894 bei Alt-Liebel er-
legtes Stück. Aul. erhielt ihn 19. 5. aus Langenau. Beleg-
exemplare befinden sich in der Sammlung der Naturforsch. Ge-
sellschaft zu Görlitz im Sommer- und Winterkleide aus Quolsdorf
und in der Lohsaer Sammlung .-j1 und 9 21. 5. und juv. 8. 8.
1837 aus Nieder-Rengorsdorf.*)
264. Colymbus griseigena B<xld. — Graukehliger Taucher, kurzschopfiger
Steissfuss, norjak (Kl.). Die Nieskyer Sammlung besitzt eiu I
mit einem undeutlich begrenzten, grossen, reinweissen Flecke auf
dem Hinterhalse von Niesky, 6. 5. 1888. Der Rothalsteissfuss
ist gegenwärtig einer der ersten Charaktervögel der Teiche des
Tieflandes. Er übertrifft an Individuenzahl bei weitem alle seine
Verwandten und ist gegenwärtig stellenweise gradezu erstaunlieh
häufig, während zur Zeit von R. T. cristatus noch der häufigere
war. Nur die grossen, freien Wasserspiegel, wie z. B. die fast jeder
Bewachsung baren Teiche von Kaschcl, überlässt die bunte Art
ihrem grösseren, silberglänzenden Vetter allein. Ihren Aufenthalt
bildet das dichte Pflanzengewirr, das sie auch noch in moorigen
Teichen, wie z. B. dem weissen Lucho von Creba, belebt. Perr.
verzeichnete die Art 1886 28. 3., ich von 1890—94 frühestens
25. 3., spätestens 1. 4. und durchschnittlieh 29. 3. Den Nestbau
beobachtete ich bereits 6. 4. und 28. 4.; 6. 5. fand ich 3 frische
Eier, 25. 6. grosse und 8. 8. noch kleine Junge, und 11. 10.
sah ich das letzte Stück.
255. Colynibwt criatattis L. — Schopf taucher, Kronentaucher, grosser
Steissfuss, norjak (Kl.). Der Haubensteissfuss ist die bezeich-
nende Erscheinung der grossen Wasserblänken der Teiche vou
20 Hektar an, ohne darum auch kleineren Teichen zu fehlen.
Dementsprechend ist er über das Tiefland in erheblicher Zahl ver-
*) Colymbus auritus L. — Diese seltene, nordische Art wird zwar vielfach
von den filteren Vogolkundigen der Lausitz, besonders von J. G. Neumann, auf-
geführt; sio ist aber augenscheinlich mit der vorigen Art verwechselt worden.
Dagegen dürften die Fälle, in denen die Art nach R T. im Gebiete erlegt wurde,
wohl kaum in Zweifel gezogen werden können.
Digitized by Google
327
breitet, besonders häufig auf den Grossteichen der Spreeer Heide-
häuser und von Särchen bei Lohsa, den Kascheler Teichen
und dem Schlossteiche von Jahmen. Ankunft und Durchzug
finden Ende März und Anfang April statt, frühestens nach R. T.
21. 3., durchschnittlieh nach 6 Daten 29. 3. Den Nestbau beob-
achtete ich bereits 18. 4. und fand denselben 27. 4. beendet;
grössere Junge beobachtete ich 19. G., andererseits aber noch
kleine Dunen junge 12. und 22. 7. und sogar noch 14. 9. (!). Die
Mutter der letzteren trug noch das Sommerkleid. Die meisten
Brutteiche räumt er Ende September und Anfang Oktober. Die
letzten Exemplare vorzeichneten Kr. und ich 1., 5. und 11. 10.;
uur einmal beobachteten wir wieder 14. 11. zwei Stücke im
reinen Winterkleide. Aul. erhielt die Art 20. 1. aus Schönberg
bei Görlitz.
2ö6. Urinator septcntrionalis (L.). — Belegexemplare besitzt die Samm-
lung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, r/ juv., Groppen
bei Ortrand, Oktober 1876, und die Nieskyer Sammlung, juv.,
Horka, 27. 11. 1888. Ausserdem erhielt Aul. Jugendkloider aus
Molauno, 17. 11. 1889 und aus Neuhammer, 3. 11. 1892.
2f>7. Urinator glacialis ( L.J. — Das einzige Belegexemplar besitzt die
Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz, rf juv., Sohra
bei Görlitz, November 1875. Gleichzeitig wurde nach P. noch
ein zweiter junger Vogel in der Stadt Görlitz in der Nähe des
Bahnhofes lebend gefangen.
258. Urinator aräicu» iL ). Die Sammlung der Naturforst h. Gesell-
schaft zu Görlitz besitzt 3 o<V juv. aus dem Gebiete, 27. 11.
1836, 7. 11. 1839 und 7. 12. 1840. P. erwähnt ein im Besitze des
Graveur Täschner in Görlitz befindliches Prachtexemplar eines
-/ im Hochzeitskleide von der Neisse bei der Obermühle, 12. 5.
1848, zu einer Zeit, in welcher übrigens die Art 1896 auch noch
zahlreich an der Kurischen Nehrung weilte, ohne an das Brüten
zu denken. Nach F. soll noch ein zweites Stück im Juli desselben
Jahres an dor Neisse beobachtet worden sein.
Digitized by Google
328
Anhang.
Zur Ornis der sächsischen Oberlaiisitz.
Wie schon eingangs erwähnt, setzen sich die nachstehend mit-
geteilten Materialien zu einer Ornis der sächsischen Oberlausitz aus
der aufgeführten Litteratur und aus den mir manuskriptlich über-
gebenen, gesamten Beobachtungen H. Kramers zusammen. Benutzt
wurden noch, um K. R. Krezschmars Thätigkeit in der Lausitz voll-
ständig zu berücksichtigen, zwei kleine Abhandlungen desselben:
Ornithol. Rückblick auf das Jahr 1884 und den Winter 1885/86 in
Ornith. Monatsschrift 10. Jahrg. (1885) p. 40—47 und 11. Jahrg. (1886)
p. 158—160, sowie die in den angeführten Jahresberichten des Aus-
schusses für Beobachtungsstat. der Vögel Deutschlands (10. und 11.
in Cab. Journal für Ornithol., 35. Jahrgang p. 377 — 616 und
36. Jahrg. p. 313 — 671) enthaltenen Mitteilungen der sächsischen
Beobachter M. Bounjuin in Herrnhut, Hager und H. Wagner in Löbati,
Th. Held und K. R. Krezschmar in Zittau, G. Jährig in Kamenz,
H. Naumann in Bautzen, H. Rössler und O. Rudolf in Ebersbach.
Kramers besonderes Verdienst ist es, die bis dahin wenig gekannten
Heiden des Thalsandstreifens im Norden der sächsischen Oberlausitz
mit ihren grossen, so überaus reichbelebten Teichgebieten durchsucht
zu haben. Er beobachtete hier wie in Preussen das regelmässige und
zahlreiche Brüten von Fuligula clangula, das bis dahin aus Sachsen
kaum bekannt gowesen sein dürfte; auch stellte er Anas acuta als
Brutvogel des Gebietes fest, leider gelang es ihm aber nicht, eine bei
Königswartha regelmässig brütende vierte Rohrsängerart, in welcher
er mit grösster Wahrscheinlichkeit aquaticus vermutete, mit Sicherheit
zu bestimmen trotz aller Mühe, die er darauf verwandte.
Als sächsische Obcrlausitz ist hier die Kreishauptmannschaft
Bautzen mit den vier Amtshauptmannschaften Zittau, Löbau, Bautzen
und Karaenz angenommen. Das Vogelleben dieses Gebietes entspricht
dem der preussischen Oberlausitz nahezu vollständig, namentlich soweit
es das Hügelland betrifft. Nur dem Gebirge, welches in der Lausche
mit 796 m schon seine äusserste Höhe erreicht, fehlen die Hochgebirgs-
formen wie Turd. alpestris und Anth. spipoletta. Dafür birgt dasselbe
Digitized by Google
aber in den Schrunden seiner Sandsteinwände noch brütende Wander-
falken und Uhus. Die Tieflandsheiden sind von geringerer Aus-
dehnung und entbehren der grossen Moorbecken. Daher kommen in
ihnen die grossen Formen wie Grus und Ciconia nigra nicht vor.
Den noch wenig ablagernden Flüssen fehlen die Uferkiesbänke mit
ihrem Weidich t und den ihnen eigenen Vogelgestalten, Blaukehlchen
und Flussregenpfeifer. Die Teiche zählen durchgehends zu den besten
Rohrteichen, denen nur der geringere Teil der preussischen angehört,
und weisen daher regelmässiger die Rohrdommeln und die Rohrweihe auf.
Die blosse Aufführung einer Art mit Namen bedeutet, dass ihr
Vorkommen im sächsischen Gebiete mit dem im preussischen voll-
kommen übereinstimmt. Die Namen der Beobachter sind in kennt-
licher Weise abgekürzt.
Erithacus eyanoculus (Wolf). 7. 4. 1885 (Jähr.).
E. rubeculus (L.). (15. 5. Gelege 5 St. [Jähr.], 8. 11. 1893 [Kr.].)
E. phoenicurus (L.). E. titis (L.). (24. 10. 1893 |Kr.].)
Pratincola rubetra (L.). Brutvogel bei Tennewitz, Kleinwelka, Malsitz
(Kr.), häufiger Brutvogel in den Flussaueu bei Zittau (K. K.).
Saxicola ocnanth'e (L.). Brutvogel vereinzelt bei Zittau (K. K.), auf
dem Balmkörper bei Bautzen und Königswartha (Kr.), in ver-
lassenen Steinbrüchen (Jähr.), 3. 5. Gelege 5 St. (Jähr.).
Cinclus merula (J. C. Schaff.).
Monticola saxatilis (L.). S. oben.
Turdus musicus L. — T. iliacus L. T. viseivorus L. (Als Brutvogel
im besondom festgestellt, bei Hartau und Olbersdorf |K. K.| und
am Kottmar [Kr.].) T. pilaris L. T. merula L. Regulus
cristatus Vieill. — R. ignicapillus (Brehm). (L. T. erhielt Eier und
Nester in grosser Menge aus Zittau.) Phylloscopus rufus (Bebst.)
(21. 3. 18J>6, 7. 10. 1893 |Kr.|). Ph. trochilus (L.). (14. 4. 1885
[K. K.|.) - Ph. sibilator (Bchst.). (3. 5. 1885 |K. K.|.) Hypolais
philomela (L.). (3. 5. 1885 [K. K.]i.
Acroce])halus a«piaticus (Gm.). S. oben.
Acr. sehoenobaenus (L.). Das Tieflands vorkommen entspricht dem im
preussischen Gebiete. Ausnahmsweise fand ihn Kr. zu Königs-
wartha in einem Hafer- und Weizenfeld© 300 bez. 100 m vom
nächsten Gewässer entfernt brütend. Er nistet auch an den
Teichen von Gr.-Hennersdorf und Burkersdorf (Kr.).
Digitized by Google
330
Act. palustris (Bchst.). In Dickungen von Weiden und Erlen, durch-
wachsen von Hopfen, Nesseln, Bosen und Rohr, am Mühlgraben
und der Mandau bei Zittau einige Brutpaare (K. K.).
Act. streperus (Vieill.). (Auch an den Teichen von Gr.- Hennersdorf
und Burkersdorf [Kr.].) Acr. arundinaeeus (L.). Sylvia atri-
capilla (L ). — S. curruca (L.). (19. 4. 1885 [K. K.J.) S. rufa
(Bodd.). (lü. 5. 1885 [K. K.].) — S. hortensis Bchst, (10. 5. 1.885
[K. K.J).
S. nisoria (Bchst,). 12. 7. juv.in Krlen am Mühlgraben bei Zittau (K. K.).
Accentor modularis (L.).
Acc. eollaris (Scop.). K. K. berichtet von der Beobachtung eines
Exemplars am 2. 11. 1884 am Töpfer bei Zittau.
Trogkutytes parvnlus Koch.
Panurus biarmicus (L.). Naeh Hager soll ein Herr Noack in Ijöbau
ein Pärchen vom August 1865 aus dem Olbersdorfer Revier besitzen.
Acredula caudata (L.). Parus cristatus L. — P. coeruleus L. —
P. ater L. P. major L. — Sitta caesia Wolf. Certhia tarai-
liari.s L. et braehydaetyla Brehm.
Otoeorys alpestris (L.). Anfang Dezember 1824 einige bei Herruhut
erlegt (Brts.).
Alauda arvensis L. (8. 11. 1893 (Kr.J.)
AI. calandra L. Die Nieskyer Sammlung besitzt ein von Preissler
erworbenes ad. dieser für Deutschland äusserst seltenen Art.
welches mit anderen seinesgleichen und Haubenlerchen im Winter
auf den Strassen von Bautzen gefangen wurde und einige Zeit
in Gefangenschaft gehalten worden war.
Galerita arborea (L.). (Im besondern als Brutvogel festgestellt um
Zittau [K. K.j, Ebersbach und Kamenz [Jähr.].) Gal. eristata (L).
(Bes. häufig auf den Lagerplätzen der Braunkohlenwerke bei
Zittau [K. K.j.) — Budytes rlavus 'L.). — Motacilla melanopo
Pall. (Uberwinterungen beobachtet bei Ebersbach und Kleinwelka
[Kr.], Zittau 15. 1. [K. K.|.) — M. alba L. (27. 10. 1893 [Kr.].)
Anthus pratensis (L.). 1(>. 11. 1893 (Kr.).
Anth. trivialis (L.). (19. 4. 1885 [K. K.]. 7. 10. 1893 |Kr.].) - Anth.
campestris (L.). (Bes. als nicht seltener Brutvogel festgestellt um
Deutsch-Baselitz, Königswartha, Milkel und Ncsehwitz [Kr.|.) -
Einberiza schocnielus (L.). (Auch Brutvogel an den Teichen von
Gr.-Henncrsdorf und Burkersdorf [Kr.].)
Digitize
331
Emb. hortulana L. Vereinzelt als Brutvogcl im nördlichen Thalsand-
streifen (Kr.).
Emb. citrinella L. (24. 4. Gelego 5 St., 28. 6. 4 Junge [Jähr.].)
Emb. calandra L.
Calcarius lapponicus (L.). .]. G. Krzseh. erwähnt ein von Gr.-Sehönau
stammendes Exemplar, wohl identisch mit dorn von R. T. für
Herrnhut mitgeteilten Vorkommen.
Loxia bifasciata (Brehm). Im Herbst 1826 zahlreich bei Zittau ge-
fangen (R. T.).
L. eurvirostra L. Das ganze Jahr im Gebirge (K. K.).
Pyrrhula europaea Vieill. et rubicilla Pall.
Pinieola erythrinus (Pall.). R. T. kannte nicht weniger als sieben im
Neissthale bei Hirschfelde anscheinend nach der Brutzeit erbeutete
rote Vergl. oben.
Pinie, enucleator (L.). 1821/22 zahlreich bei Zittau gefangen (Brts.).
Serinus hortulanus Koch. Im Hügellande und den Vorbergen als Brut-
vogel häufig, im Tief lande aber noch sehr vereinzelt auftretend.
(Von Kr. 181)6 nur bei Königswartha gefunden.) Bei Maxdorf
wurde er erst seit 1867 (A. v. II.) beobachtet, bei Ebersbach
häufiger erst seit 1877, bei Lübau ca. 1873 noch eine .Seltenheit.
Letzter Gesang 5. 11. 1893 (Kr.).
Carduelis elegans Steph. Vereinzelt auftretender Brutvogel bei Zittau
(K. K.. Kr.).
Chrysomitris spinus (L.). Den ganzen Sommer hindurch im Gebirg«*
(K. K.).
Acanthis cannabina (L.).
Ac. flavirostris (L.). Brts. berichtet die Erbeutung eines Stückes.
Ac. linaria (L.). Winter 1880/86 (K. K.), zweite Novemberhälfte 181)3
sehr häufig bei Herrnhut (Kr.).
Ghloris hortensis Brehm. — Fringilla coelebs L. - Fr. montifrin-
gilla L.
Coccothraustes vulgaris Pall. 3. 5. 1885 Zittau (K. K.).
Passer petronius (L.). J. G. Krzscli. erhielt ihn einmal aus dem Zittauer
Gebirge.
Pass. montanus (L.). ■ — Pass. domesticus (L.). — Sturmis vulgaris L.
(28. 10. 1893 [Kr.].)
Pastor roseus (L.). Ca. 1878 bei Malschwitz zwei ' erlegt (Pr.).
Digitized by Google
332
Oriolus galbula L. Bei Ebersbach und Herrnhut sehr vereinzelt auf-
tretender Brutvogel (Kr.), 3. 5. 1885 (K. K.), 28. 4. 1885, 25. 5.
Gelege 3 St., 15. 8. grössere Flüge, 14. 9. ein Flug, 21. 9. der
letzte (Jähr.).
Nucifraga 'macrorhyncha Brehm. Herbst 1885 in grosser Menge erlegt.
Garrulus glandarius (L.). Pica rustica (Scop.). (Nördlich von Bautzen
sehr häufig, um Zittau vereinzelt [Kr.].) — Colacus monedula (L.).
(Bei Kamenz in den Wasserleitungsröhren der Eisenbalmbrücke
(Jähr.], bei Ebersbach in Nistkästen brütend.)
Corvus frugilegiis L. Grössere Brutkolonie bei Neundorf a. d. Eigen (Kr.).
Corvus cornix L. — C. corone L. (einzeln bei Herrnhut, regelmässiger
bei Kleinwelka und Königs wart ha [Kr.]).
C. corax L. K. K. erwähnt ein früher bei Waltersdorf bei Zittau
erlegtes Stück.
Lanius collurio L.
L. Senator L. Brütete ea. 1890 bei llerrnhut (Ö. IT.).
L. minor Gm. Brütete 189C» in Kölln bei Bautzen (Kr.).
L. excubitor L. Das Brutvorkommen in der Thalsandheide wie auf
preussischem Gebiete (Kr.).
Museicapa parva liehst. J. G. Krzsch. erhielt cT ad. aus dem Zittauer
Gebirge.
M. atricapilla L. Brutvogcl im Parke von Neschwitz, 24. 9. (Kr.).
M. grisola L. Bomhycilla garrula (L.). Chelidonaria urbica (L.).
(3. 5. 1.S85 [K. K.], 9. 10. 1885 [Naum.].) — Hirundo rustica L.
(25. 10. 1885 [K. K], 27. 10. 1893 [Kr.].)
Clivicola riparia (L.). Kolonien in Milquitz und Bornitz (Kr.); in einer
Kiesgrube bei Ebcrshach wurden die Gelege am 20. G. vollzählig
gefunden.
Micropus apus (L.). --■ Caprimulgus europaeus L.
Coracias garrula L. Ziemlieh häufiger Brutvogel im Thalsand-
streifen (Kr.).
Upupa epops L. Brutvogel im Thalsandstreifen, jedoch viel ver-
einzelter als auf preussischem Gebiet (Kr.).
Merops apiaster L. K. T. führt sein Vorkommen bei Zittau auf.
Alcedo ispida L. Brutvogel im Neissthalc und an der Pliessuitz (Kr.),
an der Mandau (K. K.); bei Ebersbach öfters Gelege von <> St.
erbeutet.
Picus viridis L.
Digitize
ile
333
Picoides tridactylus (L.). Brts. erwähnt dio Erbeutung eines 9 bei Zittau.
Dendrocopus minor (L.). Brutvogel bei Ebersbaeh.
D. major (L.). — Dryocopus martius (L.). (Brutvogel am Kottmar [Kr.],
im Zittaucr Gebirge [K. K.].) — Jynx torquilla L. — Cuculus
canorus L.
Strix flammea L. Bei Kamenz selten (Jähr.).
Carino noctua (Retz.). (Brutvogel Herrnhut, Kloin welka [Kr.], am
Reiehenauer Bahndamm |K. K.].)
Nyctca ulula (L.). Bei Hirschfelde erlegt (Brts.).
N. scandiaca (L.). Brts. erwähnt ein auf dem Oybin erlegtes Exemplar.
Syrnium alueo (L.). (Besonders häufig im Gebirge, auch Brutvogel
bei Kamenz.)
Syrnium lapponicum (Sparrm., Retz.). Von dieser äusserst seltenon
Art wurde nach R. T. ein jüngeres 9 im Herbst 1839 (nach andern
Angaben vor 1827) bei Hirschfclde von Lange erbeutet, wolches
sich im Besitze der Oberlaus. Gcsellsch. der Wissenschaften befindet.
Pisorhina scops (L.). Das einzige Belegexemplar, ex Hirschfelde, vor
1840, besitzt die Sammlung der Naturforsch. Gesellschaft zu Görlitz.
Asio aeeipitrinus (Pall.). 20. 12. f bei Kamenz erlegt (Jähr.).
Asio otus (L.). (Nistend bei Kamenz, Ebersbach.)
Bubo ignavus Th. Forst. Regelmässiger Brutvogel im Sandsteingebirge
(Hartau, Waltersdorf), Mitte März 188b" ? bei Hartau erlegt (K. K.).
Falco vespertinus L. J. G. Krzsch. erhielt ihn einmal aus der Gegend
von Zittau.
F. subbuteo L. Brutvogel, besonders in der Umgebung der Tcieh-
gebiete des Tieflandes (Kr.), bei Kleinwelka, Ruppersdorf (Kr.),
Zittau (Held), auf dem Löbauer Berge (Hager).
F. tinnuneulus L.
F. peregrinu8 Tunst. F. giebt ihn noch als gemein für das Sandstein-
gebirge von Zittau und auch horstend für Bautzen an. Auch jetzt
noch horstet er regcl massig in ersterein. 1885 wurde ein Horst
von K. K. am Pferdeberge festgestellt. Mehrfach wurde er auch
im Winter daselbst angetroffen.
Aquila pomarina Brehm. Ein Belegexemplar besitzt die Sammlung der
Naturforseh. Gesellschaft zu Görlitz aus Malschwitz bei Bautzen,
Endo Mai 1873.
A. elanga Pall. Ein bei Quaditz bei Bautzen 1882 erlegtes Stück be-
findet sich in der dortigen Realschule (Naum.).
Digitized by Google
334
A. chyrsaetus (L.). F. erwähnt ein auf dem Kottmar erlegtes Stück.
Archibuteo lagopus (Brünn). — Butoo vulgaris Leach. (Besonders im
lausitzer Gebirge nistend.)
Haliactus albicilla (L). F. führt «'inen im Winter 1850 in den Gr.-
Dehsacr Bergen erlegten Seeadler an, den er jedoch für zu leueo-
cephalus (L.) gehörig hält.
Pandion haliaetus (L.). Das Zugvorkommen entspricht vollkommen
dem auf preuss. Gebiete; auch bei Zittau auf dorn Zuge (K. KL).
Periiis apivorus (L.). Aul. erhielt ihn 10. 7. 1897 aus Löbau.
Milvus ictinus Sav. Ebenso wie im preuss. Gebiete selten auf dem
Zuge. Aul. erhielt ihn 19. 9. 1890 aus Maltitz bei Weissenberg.
Accipiter nisus (L.).
Astur palumbarius (L.). Brutvogel, besonders im lausitzer Gebirge
(K. K.)? bei Kamenz (Jähr.).
Circus aeruginosus (L.). Das Zugvorkommen entspricht völlig dem auf
preussischem Gebiete. Brutvogel bei Königswartha (Kr.). Ndr.-
Gurig (B.). Jähr, führt einen noch am 10. 10. erlegten an.
Circ. p)rgargus (L.). Ein Belegexemplar aus Ober-Ulina bei Bautzen,
Sommer 1891, J ad., besitzt die Sammlung der Naturforsch.
Gesellschaft zu Görlitz.
Tetrao bonasia L. Sehr zerstreuter Brutvogel in den Bergen. F. führt
ihn besonders für Zittau auf, woher ihn auch J. G. Krzsch. erhielt.
Die Nieskyer Sammlung besitzt ein j1 ad. vom Czorneboh.
T. tot rix L. (Besonders Hartau, Olbersdorf, Oy bin (K. K.].)
T. urogallus L. Brutvogel an den gleichen Orten (K. K.).
Coturnix communis Bonn. — Perdix cinerea Lath. - (Phasianus colehicus
L.) — Turtur communis Selby.— Coiumba palumbus L. — C. oenas L.
Ardea purpurea L. F. erwähnt ein bei Zittau erlegtes Exemplar.
A. cinerea L. Zugvorkommen dem auf preussischem Gebiet entsprechend.
Ardetta miuuta (L.). Nicht seltener Brutvogel in <leu Rohrteichon des
Tieflandes.
Botaurus stellaris (L.). Regelmässiger Brutvogel ebenda (Königswartha).
<). 8. bei Kamenz erlegt (Jähr.). F. giebt sein Nisten für Zittau
und Kamenz an.
Nyeticorax griseus (Ii.). F. erwähnt ein bei Zittau erbeutetes Exemplar.
Ciconia alba J. C. Schaff. (Horste zu Königswartha, Malschwitz.
Särchen, Milkel, Jetseheba, Comraerau. Caminau [Kr. und B.j.)
335
Platalea leueerodia L. Einer gedruckten Nachricht zufolge 1625 in
Zittau erlegt (Neuraann).
Fulicu atra L. - - Gallinula ehloropus (L.). (Auf dem einsamen Kottmar-
teiehe, 340 in, brütend |Kr.].)
Ortygometra parva (Scop.). y ad. 27. 4. 1897 bei Gr.-Hennersdorf (Kr.).
Crex pratensis Bchst. (3. f>. 1885 |K. K.|.) - Rallus a»juaticus L. (Im
besondern von Kr. als Brutvogel festgestellt bei Königswartha und
am Brösorner Teich.)
Otis macejueeni J. E. Gray. R. T. erwähnt ein im Besitze eines Herrn
Götz in Dresden befindliches, im Gebiete erbeutetes Exemplar der
Kragentrappe, welches zu dieser Art zu ziehen sein dürfte.
Scolopax rusticula L. (Brutvogel bei Gr.-Hcnnersdorf [Kr.].) — Galli-
nago caelestis (Frenzcl.)
Numenius arcuatus (Ij.). 30. 7. bei Milkel (Kr.).
Totanus hypoleueus (L.). Brutvogel an der Mandau (K. K.). im Neiss-
thale (Kr.).
T. calidris (L.). (Im besondern als Brutvogel von Kr. festgestellt zu
Königswartha, Lauske, Ndr.-Gurig, Holscha.)
T. fuscus (L.). Königswartha, 1. 10. 1894 (Kr.). Tringa ininuta Ixiisl.
Königswartha, 1. 10. 1894 (Kr.). (Zu Tr. alpina L. et schinzi Brehm.
Alpenstrandläufer beobachtete Kr. am 1. 10. 1894 bei Königs Wartha.)
Üedicncmus scolopax (Gm.). (Auf dem Zuge auch bei Gr.-Hennersdorf
(Kr.].) Vanellus capella J. 0. Schaff. — Charadrius pluvialis L.
(Aul. erhielt ihn vom b\ bis 25. 10. mehrfach aus Lübau, Weissen-
berg, Ostritz.) — Anas crccca L. — A. quenpiedula L.
A. acuta L. Kr. beobachtete am 11. 7. 1893 zu Königs Wartha eine
Brut von 6 Dunenjungen.
A. penelope L. Durchzug wie im preussischen Gebiete.
A. strepera L. Nicht seltener Brutvogel auf den Teichen des Tief-
landes (Kr.).
A. clypeata L. (Nach Held auch Brutvogel auf den Teichen von
Gr.-Hennersdorf und Burkersdorf, Aul. erhielt sie am 11. 5. aus
ßaruth.) — A. boscas L. (die Sammlung der Naturforsch. Gesell-
schaft zu Görlitz besitzt ein albinistisches :_>' juv., Bautzen. 13. 9.
189<>: gelb mit fast weissen Schwingen und Steuerfedern).
Fuligula clangula (L.). Von Kr. als Brutvogel nachgewiesen für Deutsch-
Baselitz, Milkel (Junge 1895) und häufig für Königswartha (22. 7.
1893, 6 noch nicht flugfähige Junge).
Digitized by Google
836
F.nyroca(Güld.). Vereinzelt auftretender Brutvogel zuKönigswartha(Kr.).
F. ferina (L.). Zufolge der Grösse der Teiche des Königswarthaer Ge-
bietes und ihrer freien Spiegel daselbst gemeiner Brutvogel, wie
auch im Gr.-Hennersdorf-Burkersdorfer Gebiete (Kr.).
F. cristata (Ueach). Kr. beobachtete 5. 8. 1892 zwölf Stück zu Königs-
wartha, worunter 4 -jö' ad., also weit vor dem Beginn des Herbst-
zuges. Durchzug wie im preussischen Gebiete.
Oedemia fusca (L.). S. oben.
Mcrgus albellus L. Kr. beobachtete ein d* ad. 6. und 8. 4. 1896 zu
Königswartha und 20. 3. 1898 bei Burkersdorf.
Hydrochelidon nigra (L.). Häufiger Brutvogel an den Teichen des
Tieflandes (Kr.).
Sterna hirundo L. — Larus ridibundus L. (Im Tief lande keine Kolonie
bekannt, unregelmässige zu Burkersdorf [Kr.].)
L. fiiscus L. Die Lohsaer Sammlung besitzt juv. aus Königs Wartha.
Colymbus fluviatilis Tunst.
C. nigricollis (Brehm). Brutvogel vereinzelt bei Königswartha, regel-
mässig bei Gr.-Hennersdorf (Kr.), Burkersdorf (Held).
C. auritus L. Nach R. T. soll ein Pärchen im Frühjahre bei Herrnhut
vorgekommen sein.
C. griseigena Bodd. (Auch im Gr.-Hennorsdorf-Bnrkersdorfer Gebiet
Brutvogel [Kr.].) — C. cristatus L. (Brutvogel auch bei Burkers-
dorf [Held]. Jähr, fing noch am 17. 10. zwei kaum Erwachsene).
Digitized by Google
I
flora der Oberlausifz
prenssischen und sächsischen Anteils einschliesslich
des nördlichen Böhmens.
Auf Grund eigener Beobachtungen unter Berücksichtigung älterer
floristischer Arbeiten zusammengestellt
von
E. Barber.
I. Teil.
Die Gefässkryptogamen.
Digitized by Google
Vorwort.
Die Geschichte der Lausitzer Floristik umfasst gegenwärtig einen
Zeitraum von ca. einem Jahrhundert. Im Jahre 1799 erschien als
erste, wirklich ernst zu nehmende floristische Arbeit das „Systematische
Verzeichnis der in der Oberlausitz wildwachsenden Pflanzen" von Carl
Christian Oettel aus Meffersdorf. Sie enthält allerdings viele Irrtümer,
was aber in anbetracht des damaligen Standes der Wissenschaft nicht
wundernehmen und das Verdienst Oettels nicht schmälern kann. Seit
dem Erscheinen jenes Werkchens hat die botanische Durchforschung
der Lausitz nie mehr geruht, hat vielmehr von Jahrzehnt zu Jahrzehnt
grössere Erfolge errungen und eine umfangreiche Litteratur zur Folge
gehabt.
Nachstehend das Verzeichnis der wichtigsten diesbezüglichen Ver-
öffentlichungen.*)
1. Franke, Johannes (Stadtphysikus in Bautzen), Hortus Lusatiae.
Bautzen 1594, 24 S.
2. Gemeinhardt, Joh. Kasp., Dr. (Arzt in Lauban), Catalogus plan-
tarum circa Laubam nascentium. Bautzen 1724, 198 S.
3. Oettel, Karl Christian, Systematisches Verzeichnis der in der
Oberlausitz wildwachsenden Pflanzen. Görlitz 1799. Heraus-
gegeben von der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissen-
schaften. 88 S.
4. — , Zusätze zu obigem Verzeichnis in Schräders Botanischem
Taschenbuoh. Göttingen I. 1801, S. 63—66.
*) Vergleiche: Partsch, Litteratur der Landes- und Volkskunde Schlesiens
S. 99, 100 etc. (bearbeitet von Th. Schuhe); B. C. A. H. von Rabenau, Die GefHss-
kryptogamen etc. S. 6, 7; E. Piek, Flora von Schlesien S. 114 und f.; Lorenz, Die
Holzpflanzen der Südlansit* etc., Litteraturangabe.
22*
Digitized by Google
340
5. Oettel, Karl Christian, Anzeige von Farnkräutern, welche in der
Oberlauaitz wachsen. In Lausitzische Monateschrift 1800,
S. 124^-193.
6. , Die Riedgräser in der Oberlausitz, ebend. 1805 I. 306—318.
7. Schmidt, J. F. (Prof. aus Prag), Gewächse der Görlitzer Wein-
lache. Laus. Monatsschr. 1795 I. S. 86—97.
8. — — , Verzeichnis der seltenen Pflanzen in der Zittauer Gegend;
und: Einige neue Beiträge zu Oettels Vera, der in der Obcrl.
wildwachs. Pflanzen. Hoppes botanisches Taschenbuch 22.
Regensburg 1811."
9. Starke, Das Pflanzenreich der Görlitzer Heide. Laus. Mag. 1823,
S. 17-25.
10. Albertini, J. B. von (Bischof der Brüdergem.), Verzeichnis der
in der Oberlausitz und in den angrenzenden Teilen Schlesiens
u. Böhmens wildwachsenden Farnkräuter. Laus. Mag. 1824,
S. 62—74.
11. , Verzeichnis der in der Oberlausitz wildwachsenden Orchideen.
Laus. Mag. 1826, S. 509—616.
12. , Abhandlung über die in der Oberlausitz wildwachsenden
Pflanzen aus der Familie der Asperifolien. Laus. Mag. 1828,
S. 356-360.
13. Burckhardt, Fr. (Apotheker in Niesky), Prodromus florae Lusatiae.
Abhandlungen der Naturf. Gesellschaft Görlitz I. Band.
1827, 1. Heft, S. 41—83. 2. Heft, S. 61—82. II. Band.
1836, 1. Heft, S. 1—38.
14. Kolbing, F. W., Professor, Flora der Oberlausitz oder Nach-
weisung der daselbst wildwachsenden phanerogamen Pflanzen,
mit Einschluss der Farnkräuter. Görlitz 1828, 16 u. 118 S.
(Nach Beobachtungen von Albertini, Curie, Voullaire
und Burkhardt.)
15. — Kritisches Verzeichnis der Pflanzen, welche in K. Chr. Oettels
Flora der Oberlausitz aufgeführt werden, aber in neueren
Zeiten nicht beobachtet worden sind. Neues Laus. Mag. VIII-
Görlitz 1829. S. 103—123.
16. Kolbing, F. W., Einige Bemerkungen über die Flora der Oberlaus., bei
Gelegenheit von Rabenhorsts Fl. Lus. und Wimmers Fl. von
Schlesien. Flora 26. Regensburg 1841, S. 186—192.
Digitized by (google
341
17. Kolbing, Rudolf (Lehrer in Niesky, Bruder des vorigen), Nach-
träge zur Kölbingsehen Flora. Abhandl. der Naturf. Ges.
Görlitz, in, 2. 1842, S. 17 24.
18. Burekhardt, Fr., Bemerkungen zu Mertens und Kochs Deutsch-
lands Flora, besonders die Pflanzen der Lausitz betreifend.
Flora 17. Regensburg 1834, S. 689—699.
19. Rabenhorst, L., Flora lusatica oder Beschreibung der in der Obor-
und Niederlausitz wildwachsenden und häufig kultivierten
Pflanzen. Leipzig I, 1839, 47 und 336 S. II, 1840. 22 und
507 S.
20. , Vorläufige ergänzende und berichtigende Notizen zur Flora
lusatica mit Berücksichtigung der Nachbarfloron. Botan.
Centralbl. desselben I, Leipzig 1846, S. 190—195, S. 237
bis 249, S. 325—335, S. 341—349, S. 365—371, S. 381-393.
21. Preuss, G. J., Beitrag zur Flora der Oberlausitz. Flora 26.
Regensburg 1843, S. 671, 672.
22. Fechner, K. A. (Oberlehrer an der höhoren Bürgerschule in
Görlitz), Flora der Oberlausitz oder Beschreibung der in
der Obcrlausitz wild wachsen den und häufig kultivierten offen-
blütigen Pflanzen. Görlitz 1849, 56 und 198 S.
23. Raben hörst, L., Berichtigende Notizen zu Fechners Flora der
Oberlausitz. Bot. Zeitung 9. Leipzig 1851, S. 173- 177.
24. Burckhardt, Fr., Die Veränderungen unserer Flora seit einer
Reihe von Jahren durch eingewanderte und einheimisch
gewordone Pflanzen. Abhandl. der Naturf. Ges. Görlitz IV,
2, 1853, S. 55-59.
25. Peck, Dr. R. (Custos der Naturf. Gesellsch. und Vorsteher des
botan. Gartens zu Görlitz), Verzeichnis seltener Pflanzen auf
der Landskrone. N. Laus. Mag. XXVI, Görlitz 1849, 219.
26. — — , Beiträge zur Flora der Oberlausitz. Abh. d. Naturf. Ges.
Görlitz VI, 1. 1851, S. 31—35; IX, 1859, 8. 186-196;
XII, 1865, S. 131-144; XV, 1875, S. 179—185.
27. — — , Botanische Mitteilungen. Bot. Zeitung 14. Leipzig 1866,
S. 486, 486.
28. Bänitz, Dr. K. G., Professor, Exkursionen durch die Ober- und
Niederlausitz. Brdbg. botan. Ver. 2. Heft. Berlin 1860,
S. 83—94.
Digitized by Google
312
29. Bänitz, Dr. K. G., Beiträge zur Flora der Oberlausitz aus den
Jahren 1860 und 61. Brdbg. botan. Ver. 3. und 4. Heft.
Berlin 1861/62, S. 227—236.
30. , Flora der östlichen Niederlausitz. Görlitz 1861, 40 u. 162 S.
31. , Nachtrag zur Flora der östl. Niederl. Görlitz 18t«, 16 S.
32. Weise, J., Nachträge zu Bänitz' Flora der östl. Niederlaüsitz.
Brdbg. bot. Ver. 8. Berlin 1866, S. 77—83.
33. von Rabenau, Dr. M. (Custos der Naturf. Ges. zu Görlitz), Die
Monokotyledonen und Gefäss-Kryptogamen der Oberlausitz.
Inaug.-Diss. Görlitz. 1874.
34. Barber, E., Nachtrag zur Flora der Oberlausitz. Abh. d. Naturf.
Gesellsch. Görlitz Bd. 18, 1884, S. 154—182; Bd. 19, 1887,
S. 97—136.
35. , Die Flora der Görlitzer Heide. Abh. der Naturf. Gesellsch.
Görlitz Bd. 20, 1893, S. 57—146.
36. , Beiträge zur Flora des Elstergebietes. Abh. der Naturf.
Gesellsch. Görlitz Bd. 20, 1893, S. 147—166.
37. Wagner, R., Flora des Löbauer Berges nebst Vorarbeiten zu einer
Flora der Umgegend von Löbau. 10. Jahresbericht der
städt. Realschule zu Löbau, 1886, 87 S.
38. Taubert, R, Beiträge zur Flora der Niederlausitz. Verh. des
Bot. Ver. f. Brandenburg XXVII, 1885.
39. Ascherson, Dr. P., Eine verkannte Utricularia- Art der deutschen
■
und märk. Flora (U. ochroleuca Hartin.). Ebendas.
40. , Beiträge zur Flora der mittloren und westlichen Nieder-
laüsitz. Verh. des Bot. Ver. f. Brandenburg XXI, 1880,
S. 100—143.
41. Matz, A., Beitrag zur Flora von Zittau. Verh. des Bot. Ver. f.
Brandenburg XVH, 1875, S. 25—34.
42. Rostock, M., Phanerogamenflora von» Bautzen und Umgegond
nebst Verzeichnis oberlaus. Kryptogamen. Abhandl. der
naturwiss. Ges. „Isisu, Dresden 1889.
43. Lorenz, B., Die Holzpflanzen der Südlausitz und des nördlichsten
Böhmens, mit Berücksichtigung der Ziergehölze in den An-
lagen von Zittau. Jahresbor. des Kgl. Realgymn. in Zittau.
I. Teil. 1891, 32 S. H. Teü. 1894, 30 S.
Digitize
343
44. L im p rieht, K. G., Ergebnisse einiger botanischer Wanderungen
durchs Isergebirge. Naturw. Abhandl. Schles. Ges. 1872,
S. 33—47.
Ausser in den genannten Abhandlungen wird die Flora der
Lausitz und der angrenzenden Gebiete noch in folgenden Veröffent-
lichungen berücksichtigt.
45. Fiek, E., Flora von Schlesien preussischen und österreichischen
Anteils etc. Breslau 1881, 164 und 571 S.
46. , Exkursionsnora für Schlesien, enthaltend die Phanerogamen
und Gefasskryptogamen. Breslau 1889, 260 S.
47. Milde, Dr. Julius, Die Gefasskryptogamen in Schlesien preuss.
und österr. Anteils. Verh. der k. Leop.-Carol-Acad. XXVI,
II. 1868, S. 371—753.
48. Kryptogamen-Flora von Schlesien. Im Namen der Schles. Ges. f.
vaterl. Kultur, herausgegeben von Prof. Dr. Ferd. Cohn.
1877 u. f.
49. Ergebnisse der Durchforschung der schles. Phanerogamenflora in
den Jahresberichten der Schles. Gesellsch. seit 1881 — 1896,
zusammengestellt von v. Uechtritz, E. Fiek, Pax und
Th. Schübe.
50. Winkler, W., Flora des Riesen- und Isergebirges. Warmbrunn
1881, 234 S. Dazu Nachtrag 1883, 10 S.
51. Schneider, Robert, Flora von Bunzlau, 1837, 188 S. Sonder-
abdruck aus den Beiträgen zur schles. Pflanzenkunde.
52. Öelakovsky, Prodromus der Flora von Böhmen, nebst Nachträgen,
im Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Böhmen,
Prag 1877—81.
63. Wurm, Fr., Das Kummergebirge, die umliegenden Teiche und
deren Flora. Leipa 1887.
54. F. Hantschel, Botanischer Wegweiser im Gebiete des nordböhm.
Exkursionsklubs. Leipa 1890.
56. Wünsche, Exkursionsflora für das Königr. Sachsen. Leipzig 1886.
56. , Beiträge zur Exkursionsflora für das Königreich Sachsen.
Sonderabdruck aus dem Jahresbericht des Vereins für Natur-
kunde in Zwickau 1891.
Von hervorragender Bedeutung sind vor allem die unter No. 13.
14, 26—27, 28—31, 33, 34—36, 37, 38, 40, 42, 43, 44, 46, 46, 47, 48,
Digitized by Google
344
49, 50, 51, 52 angeführten Arbeiten von Burckhardt, Kolbing f Peck,
Bänitz, von Rabenau, Wagner, Taubert, Ascherson, Rostock, Limpricht,
Fiek, Milde, Winkler, Schneider und telakovsky.
Besonders wertvolles Material aber bieten die handschriftlichen
Aufzeichnungen aus den Brüdergemeinden Herrnhut und Niesky, ver-
fasst von Curie, Dir. W. Scliultze und Pastor Wenck. Von ersterein
besitzt die Nieskyer Bibliothek der Brüdergemeinde eine geschriebene
Flora von Niesky und Umgebung (1808?), eine ältere Handschrift
„Niesky'sche Flora im Umkreis von 3 Stunden" (1797) die Oberlaus.
Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz. Eine neuere Zusammen-
stellung besorgte Dir. W. Schnitze. Sie geht über den Rahmen der
CVräschen Arbeit hinaus und verwertet insbesondere die Forschungen
des Pastor em. Hirche aus Daubitz (z. Z. in Görlitz) und der Herren
Dr. Glitsch und Zimmermann. Die sehr genauen St and Ortsangaben
werden noch durch zahlreiche saubere Kartenskizzen unterstützt. Der
Hauptinhalt dieser Handschrift fand Aufnahme in „Niesky und Um-
gegend" von Th. Erxleben.
Pastor Wenck (gestorben am 22. 3. 1896) endlich plauto gleich
dem Verfasser eino Neubearbeitung der Flora der Lausitz und hat zu
diesem Zwecke mit grossem Fleisse alles zusammengetragen, was ihm
in dieser Beziehung von älteren und neueren Aufzeichnungen und
Standortsangaben erreichbar war. Hierzu gesellten sich die Er-
fahrungen eines langen thatenreichen Lebens und die Erinnerungen
seiner Jugendzeit, welche in die botanische Glanzperiode der Nieskyer
Kolonie fällt. Seine Arbeiten füllen 5 starke Quartbände und wurden
bis zum Jahre 1894 fortgeführt. Selbst das Vorwort war bereits
geschrieben. Da verhinderte der Tod die Fertigstellung und Druck-
legung. Zwei der Bände gelangten in den Besitz der Bibliothek des
Pädagogiums der evangelischon Brüder-Unität zu Niesky, die übrigen
nebst dem umfangreichen Herbar des Verstorbenen wurden der Natur-
forschenden Gesellschaft zu Görlitz überwiesen und erst dadurch erhielt
Verfasser Kenntnis von dem Vorhaben dos um die Botanik überhaupt
und um die Floristik der Lausitz im Besonderen hochverdienten Mannes.
Seine Angaben stimmen zumeist mit den Beobachtungen des Verfassers
überein und somit möge der Leser in der vorliegenden Bearbeitung
zugleich eine Erfüllung dessen sehen, was joner hochbejahrte Botaniker
bis an sein Lebensende erstrebt hat.
Digitized by Google
346
Von grundlegender Bedeutung ist das Kölbingsche Werkchen
„Flora der Oberlausitz" (1828). Es enthält ausser den eigenen Beob-
achtungen des Herausgebers die Resultate einer sehr gewissenhaften
jahrzehntelangen Thätigkeit seiner botanischen Freunde J. B. v. Albertini,
Youllaire, Curie und Durchhardt und solcher Schüler, die gleich Wende
begeisterte Jünger der Wissenschaft waren. J. B. von Albertini war
Bischof der Brüdergemeinde und besondors als Kryptogamenforscher
berühmt. Er ist als Verfasser von „Conspectus fungorum in Lumiiae
superioris agro Nitkyensis cre.scentiumi4 (Lips. 1805) noch heute hoch-
geschätzt. Curie, aus der französischen Schweiz stammend, war
Zögling des theologischen Seminars in Niesky. Voullaire amtierte
seit Anfang des Jahrhunderts zunächst als Lehrer, dann als Direktor
bis 1832 am Pädagogium Katharinenhof in Grosshennersdorf bei
Herrnhut. Burckhardt war Apotheker in Niesky und hat, wie aus
den unter No. 13, 18 und 24 verzeichneten Arbeiten hervorgeht, seine
botanische Thätigkeit bis in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts
fortgesetzt. Durch die vereinigten Forschungen der genannten Botanikor
wurde die Umgebung von Niesky, Bautzen und Herrnhut bis Löbau
und Zittau hin eifrig durchsucht und die gemachten Beobachtungen
sorgfältig aufgezeichnet, von Albertini widmete auch von Gnadenborg
ibei Bunzlau) aus der Flora der Queis- und Tschirnogegend, zumal
der Erforschung dos Hosenitzbruches seine Thätigkeit.
Kolbing (später Professor in Gnadenfeld, f 1840 zu Herrnhut)
beansprucht in bescheidener Weise kein anderes Verdienst für sich,
„als dass er die Materialien, welcho er der Mitteilung der genannten
Herren verdanke, zusammengetragen und aus den verschiedenen Samm-
lungen diese eine ausgearbeitet habe". Noch heute bestehen die An-
gaben dieses Werkes zu Recht, sofern sie nicht durch kulturelle Ein-
griffe oder durch Ausrottung hinfallig geworden sind. Verfasser
vorliegender Bearbeitung ist wiederholt in der Lage gewesen, dort
angeführte, von anderer Seite bezweifelte Standortsangaben bestätigen
zu können (z. B. Cotoneaster integerrima auf der Landskrone, durch fast
5 Jahrzehnte vergeblich gesucht, ebenso Prenantlies purpurea am
Teufelswehr bei Wehrau [v. Albertini]).
Seit joner Zeit haben sowohl Niesky wie Hermhut als Ptieg-
stätten der Botanik stets obenan gestanden, wenn auch wenig über
diese Thätigkeit in die Öffentlichkeit gedrungen ist. In Niesky waren
Digitized by Google
34(5
es besonders die Lehrer am Pädagogium, welche die Durchforschung
der ganzen Umgegend fleissig und erfolgreich fortsetzten und viele
ihrer Zöglingo für die Wissenschaft zu begeistern wussten ; namentlich
verdienen- R. Kolbing (Bruder des oben genannten), Alexander Hasse,
Götz, W. Schnitte, Adolf Menzel, ausserdem Dr. Zimmermann und
Dr. Glitsch, von den Zöglingen aus letzter Zeit Joh. Kootz, W. Baer
u. a. rühmend hervorgehoben zu werden.
In der Gegend von Herrnhut wurden die Forschungen Youllair's
durch Pharmazeuten wie Franz Brohls und Wilhelm Reichelt aus Herrn-
hut, Carl Reicliel aus Zittau, sowie durch den Kunstgärtner Wilhelm
Harn fortgesetzt und auf die entfernteren Gebiete des Böhmisch-
Lausitzer Grenzgebirges ausgedehnt/ Ausserordentlich verdient machten
sich aber im letzten Jahrzehnt die Herren Unitätsdirektor W. Schnitze
(f 4. 1. 1895) und Pastor Wenck Sie wandten ihr eifriges Interesse
vor allem der Erforschung der Rubi und Rosen zu und haben die
besten Erfolge zu verzeichnen gehabt.
Die von Curie seinerzeit in Klein -Welka begonnene Erforschung
der Bautzener Flora wurde in neuerer Zeit durch den Lehrer M. Rostock
in Gaussig bei Soitschen (gestorben im Herbst 1893) weitergeführt.
Dieser für die naturwissenschaftliche Erforschung seines Wohnbezirks
in jeder Weise thätige Naturfreund richtete bezüglich seiner botanischen
Wirksamkeit sein Hauptaugenmerk auf das Lausitzer Mittelgebirge,
wofür die obengenannte Abhandlung (No. 42) beredtes Zeugnis ablegt.
Steht somit das botanische Wirken der Gegenwart gewisser-
massen auf den Schultern Kolbings und seiner Zeitgenossen, so gilt
dies auch bezüglich der litterarischen Erscheinungen nach Kolbing.
Sowohl die Rabenhorst sehe wie die Fechnersche Flora fussen auf
Kolbings und Burckhardts Arbeiten. In Rabenhorsts Flora Lusatica
besitzen wir die erste vollständige Beschreibung aller bis dahin
bekannten wildwachsenden Pflanzen der Ober- und Niederlausitz. Was
Rabenhorst an neuen Standorten und neuen pflanzlichen Bürgern der
Lausitz zugefügt hat, ist jedoch nicht immer über jeden Zweifel er-
haben. Manche seiner Angaben beruhen wahrscheinlich auf Ver-
mutungen, nicht auf wirklichen Thatsachen. Auch die Fechnersche
Flora bietet wenig Neues. Sie unterscheidet sich von Kolbings Flora
im wesentlichen nur durch die Beigabe von Diagnosen und die An-
Digitized by Google
347
ordnuiig nach dem Linne^chen System, wodurch sie für den Schul-
gebrauch verwertbar wurde und noch heute vielfach im Gebrauch ist.
Von Wichtigkeit aber ist es, dass die letztere Arbeit das erste
Zeugnis für die Thätigkeit eines Botanikers aus Görlitz liefert, dem-
jenigen Orte, welcher als Hauptstadt der Oberlausitz wie kein anderer
berufen erscheint, auch in wissenschaftlicher Beziehung die Führer-
schaft zu übernehmen.
War Görlitz schon seit Gründung der Oberlausitzer Gesellschaft
der Wissenschaften (1779) der Mittelpunkt der .Lausitzer Gelehrtenwelt
geworden, so gab es als Sitz der fröhlich emporblühenden Natur-
forschenden Gesellschaft auch den weiteren Kreisen der gebildeten
Laienwelt Gelegenheit, ihr wissenschaftliches Interesse zu bethätigen
und bald konzentrierten sich hier alle Bestrebungen, welche die Er-
forschung der natürlichen Verhältnisse des Lausitzer Landes zum
Ziele nahmen. Schon die ersten drei Bände der Abhandlungen der
Naturforschenden Gesellschaft lieferten den Beweis, dass auch die
Botanik in der Gesellschaft treue Pflegschaft finden würde, brachten
sie doch die unter No. 13 angeführten Versuche eine „Flora Lusatiaett
von Burckhardt und einen Nachtrag zur Kölbingschen Flora (No. 17)
aus der Feder des Bruders des berühmten Floristen.
Ganz besonders war es der überaus gewissenhafte und unermüd-
liche Custos und Direktor der Sammlungen genannter Gesellschaft,
Dr. Reinhold Peclc, welcher die engere und weitere Umgebung von Görlitz
eingehenden Untersuchungen unterzog und zumal den floristischen Ver-
hältnissen der Lausitz sein spezielles Augenmerk zuwandte. Er erschloss
die genauere Kenntnis der Pflanzenwelt von Lauban und Görlitz und
verstand es auch, der Botanik Freunde und Jünger zu erwerben, andere,
die es schon waren, zu regstem Eifer anzuspornen. Noch in seinen
späteren Lebensjahren, als ihn ein hartnäckiges Fussleiden, welches
er sich im Dienste der Botanik als Leiter des botanischen Gartens zu
Görlitz zugezogen hatte, am weiteren Exkursieren hinderte, blieb er
seiner Lieblingswissenschaft mit regstem Eifer zugethan, und ein denk-
würdiges Spiel des Zufalls wollte es, dass das lotzte Werk, welches
er als Bibliothekar der Gesellschaft wenige Tage vor seinem Tode
(f 28. 3. 1896) verausgabte, ein botanisches war.
Seine Forschungsergebnisse finden sich hauptsächlich niedergelegt
in den „Nachträgen zur Flora der Oberlausitz" (vergl. No. 25, 26, 27).
Digitized by Google
o*to
Diese liefern auch zugleich Beweise für die Thätigkeit anderer gleich-
zeitiger Lausitzer Floristen, so der Herren Professor Dr. BaeniU in
Breslau, damals wissenschaftlicher Lehrer in Görlitz, Dr. von Rabenau
in Görlitz, dem würdigen Nachfolger Pecks, Pastor Hircfie in Daubitz
(jetzt em. in Görlitz), Pastor Pauli in Nicder-Wiesa bei GreifFenberg,
Apotheker Jaenicke in Hoyerswerda, Rittergutsbesitzer Trautmann,
Lehrer Pöhla u. a.
Über die litterarische Thätigkeit der beiden erstgenannten Herren
Dr. Barnitz und Dr. v. Rabenau vergl. die oben genannten muster-
giltigen botanischen Arbeiten (No. 28—31, No. 33), welche zugleich
augenfällig bewiesen, dass die tforistische Erschliessung der Lausitz
seit Kolbing wesentliche Fortschritte gemacht hatte und dass auch
das Dunkel, welches bis dahin über den ganz vernachlässigten
Gegenden von Hoyerswerda und Muskau schwebte, allmählich einer
verheissungsreichen Dämmerung weichen musste.
Zu einem gewissen Abschluss gelangten die seitherigen Forsch-
ungen durch Herausgabe des klassischen Werkes über die schlesische
Phanerogaraenwelt von E. Fiek: „Flora von Schlesien" (Breslau 1881),
welcher im Jahre 1889 die „Exkursionsflora" des hochverdienten, für
die Wissenschaft viel zu früh dahingeschiedenen Forschers (f 21. 6. 1897)
folgte. Beide Werke berücksichtigen auch das Gebiet der Oberlausitz,
soweit es innerhalb der preußischen Grenzen liegt.
Das erstgenannte Werk gab den Anstoss zu reger Thätigkeit;
denn es zeigte nicht nur klar und deutlich, was seither erreicht war,
sondern auch, dass noch viel zu thun übrig sei und noch manches
Gebiet in den Lausitzer Gefilden von keines Botanikers Fuss betreten
wurde. Erreicht war eine ziemlich genaue Kenntnis der Umgebung
von Görlitz, Lauban, Niesky und Muskau, begonnen eine Erforschung
des Heidegobiets um Kohlfurt, Tiefenfurt, Hoyerswerda und Kuhland:
aber über den grössten Teil des oberlausitzischen Heidegebiets fehlte
jede Nachricht, dazu mangelte eine genaue Kenntnis der kritischen
Pflanzengruppen, z. B. der Rubi, der Rosen, der Hieracien u. a.
Diese Lücken nach Kräften auszufüllen, ist seit- 1882 das Be-
streben des Verfassers vorliegenden Florenwerkes gewesen. Auf-
gewachsen in dem an Naturschönheiten reichen Königshainer Gebirgs-
ländchen, wurde schon im Kinde der Sinn für die Natur und ein
offenes Auge für die Pflanzenwelt durch ältere und jüngere Freunde
Digitized by Google
349
nnd besondere durch einen Vater geweckt, der keine höheren Freuden
kannte, als die Natur still für sich in ihren geheimen Kegungen zu
belauschen und bemüht war, auch die Herzen seiner Kinder für Natur-
gonüsse empfänglich zu machen. Infolgedess hat Verfasser der Pflanzen-
welt seiner Heimat zu allen Zeiten reges Inscresse entgegengebracht
und schon in der Jugend mannigfaltige Beobachtungen angestellt.
Zu regerer Thätigkeit wurde derselbe jedoch erst durch den ver-
ewigten Dr. R. Peck angespornt. Durch ihn wurde manche Be-
kanntschaft mit hervorragenden Botanikern der Gegenwart vermittelt,
welche nicht minder anregend und fordernd wirkten. Genannt seien
hier nur Prof. Dr. P. Ascherson und Prof. Hieronymus in Berlin,
Dr. W. Focke in Bremen, Rentier Riese in Spremberg (bekannt als
tüchtiger Kenner der Weidenarten und Bastarde), Pastor Wende in
Herrnhut etc. Zu ganz besonderem Danke fühlt sich Verfasser solchen
Herren gegenüber verpflichtet, in deren liebenswürdiger Gesellschaft
manche botanische Reise unternommen, mancher bedeutende Fund
gethan, reicheres Wissen, unvergessliche Eindrücke und Erinnerungen
gewonnen wurden. Sie haben im besten Sinne des Wortes sich jeder-
zeit als väterliche Freunde bewiesen. Es sind die Herreh Sanitätsrat
Dr. Kahlbaum, Major von Tresckow und die nicht mehr unter den
Lebenden weilenden Landgerichtspräsident F. Peck und Amtsvorsteher
E. Fiek in Cunnersdorf bei Hirschberg, der Verfasser der „Flora von
Schlesien".
So mehr und mehr hineinwachsend in das reiche Arbeitsfeld,
glaubte der Verfasser sich befähigt, eine systematische Durchforschung
der Lausitz beginnen zu können. Hierbei fand er bereitwilliges, that-
kräftiges Entgegenkommen seitens der hochgeschätzton Naturforschenden
Gesellschaft durch Gewährung namhafter Reisebeihilfen in den ver-
flossenen Jahren. Dankbar anzuerkennen ist, dass trotz der hemmenden
Bestimmungen des Forst- und Feldschutzgesetzes dem Verfasser
nirgends Schwierigkeiten erwachsen sind. In den meisten Fällen
wurden die gestrengen Hüter und Pfleger des Waldes und der Fluren
zu liebenswürdigen Führern, zu gastlichen Wirten. Ganz besonderes
Entgegenkommen zeigte die Forstverwaltung der Görlitzor Kommunal-
heide samt ihren Beamten, als im Jahre 1887 eine botanische Durch-
forschung der Görlitzer Heide in Angriff genommmen und durch vier
Sommer fortgesetzt wurde. Auch hierfür sei an dieser Stelle herz-
lichster Dank erstattet.
Digitized by Google
350
Die bei dieser Gelegenheit gewonnenen Resultate (vergl. No. 35^
spornten zu weiteren Forschungen an, die fast ausnahmslos von Glück
begünstigt waren und besonders über die Flora des Elstergebietes
überraschende Aufschlüsse brachten. Erwähnt seien hier nur Ent-
deckungen, wie: Hypericum Elodes L.} Scirpus ftuitans L., Sparganium
affine subsp. diversifolium Oräbner, Aira discolor Thuiü., Malaxis pabi-
dosa Stv., Carex ligerica Gay, Cardamine parviflora L. etc. Auch die
teilweise recht öden Gegenden längs der Kleinen und Grossen Spree
sind nun keine terra incognita mehr. Doch auch da, wo frühere
Forscher eifrig botanisiert hatten, z. B. um Görlitz, um Niesky, in
der Wehrauer Heide, hatte die unerschöpfliche Mutter Natur dem
späteren Forscher noch einige Überraschungen aufgehoben.
Wenn die Exkursionen des Verfassers reiche Ergebnisse lieferten,
so dankt derselbe diese Erfolge in erster Linie dem ganz vorzüg-
lichen Kartenmaterial, welches die Königlich Preussische Landes-
aufnahme durch Herstellung und Herausgabe der fast ausnahmslos
mustergültig gearbeiteten Messtischblätter zur Generalstabskarte im
Massstab von 1 : 26000 geschaffen hat. Welch ein lieber, unschätz-
barer Freund und Berater eine solche Karte ist, kann nur der recht
ermessen, der gleich dem Verfasser oft genötigt war, meilenweit ent-
fernt von jeder menschlichen Behausung ganz allein die einsamen
Lausitzer Heiden zu durchforschen, noch dazu im Wendenlande, und
dabei niemals in die Verlegenheit gekommen ist, durch unnützes Um-
fragen kostbare Zeit zu verlieren, Leute zu belästigen oder sich gar
zu verirren, was in solchen unwohnlichen Gegenden, die keinerlei
Aussichtspunkte bieten, von recht unangenehmen Folgen sein müsste.
Leider fehlt dieses unschätzbare Kartenmaterial noch für die
nördlichsten Gebiete der Saganer und Muskauer Heide und deshalb
finden sich aus diesen Gegenden nur wenige Angaben vor. Von einem
völligen Abschluss der Forschungen kann daher auch heute noch nicht
die Rede sein; noch jahrelanger Arbeit wird es in dieser Hinsicht be-
dürfen und der Zukunft und künftigen Forschern noch manche Auf-
gabe zu lösen bleiben. Auch der stetig wachsende Menschenverkehr
hat zumal in der Umgebung grösserer Bevölkerungszentren eine Ein-
wanderung verschiedener fremdländischer Gewächse zur Folge, so dass
auch in dieser Richtung Vermehrung des floristischen Materials statt-
finden muss, das sorgfältige Beobachtung erfordert.
Digitized by Google
351
Dennoch dürfte wesentlich Neues nicht mehr zu hoffen sein und
das Bild der Lausitzer Flora und die Verbreitung ihrer Arten in vor-
liegender Arbeit ziemlich klar gezeichnet erscheinen, umsomehr, als es
auch sonst in der Lausitz an treuen, gewissenhaften Forschern bis zur
Gegenwart nicht gefehlt hat, trotzdem grade in den letzten Jahren
der Tod reiche Ernte hielt und in rascher Folge uns die tüchtigsten
derselben (R. Peck, F. Peck, Wende, Dr. TP. Sclmltze, M. Rostock,
E. Fiek) entriss. So haben sich um die Erforschung der Umgebung
von Daubitz, Rietschen und Muskau besonders Herr Pastor Hirche,
Kantor Kahle und Sohn, sowie Lehrer Thielscher sehr verdient gemacht.
In gleicher "Weise wirken die Herren Lehrer Höhn in Hoyerswerda,
Lehrer Rakete in Rothwasser, Lithograph Torge in Schönberg O.-L.
Die Umgebung von Ruhland, Königsbrück und Kamenz besitzt einen
tüchtigen Kenner in Herrn Eisenbahnsokretär a. D. Alwin Schulz; über
die Flora von Schleife resp. Muskau besitzen wir eine sehr gewissen-
hafte Arbeit von Dr. Taubert in Berlin, der leider auch zu früh der
Wissenschaft entrissen wurde. Sein Gewährsmann war hauptsächlich
der eine rege Forscherthätigkeit entfaltende Ortsvorsteher von Schleife,
Herr Hantscho Hano. Über die Flora dos Lobauer Berges und der
Umgegend von Löbau schrieb Herr Oberlehrer 2?. Wagner seine vor-
treffliche Abhandlung (No. 37). Endlich besitzen wir für die Gegend
von Zittau und das nördliche Böhmen eine Autorität in Herrn Ober-
lehrer Lorenz in Zittau, wie seine verdienstvolle Arbeit „Die Holz-
pflanzen der Südlausitz und des nördlichen Böhmens (No. 43) am
besten beweist. Dass für die Erforschung Nord-Böhmens auch sonst
vortrefflich gesorgt ist, ja, dass dieser Landesteil in botanischer Hin-
sicht die bestgekannteste Gegend Böhmens genannt werden muss,
zeigen die unter No. 62—54 angeführten botanischen Veröffent-
lichungen, vor allem das klassische "Werk Celakovskys: Prodromus der
Flora von Böhmen. Zudem bieten jugendlich-begeisterte Söhne unserer
Stadt sichere Gewähr, dass auch in Zukunft die Botanik treue Pfleger in
unseren Gauen finden wird. Allen den lieben Freunden von nah und
fern, die den Verfasser durch Mitteilung der gemachten Funde und
Beantwortung umfangreicher Fragebogen bereitwilligst unterstützten,
sei hierdurch herzlich Dank gesagt, ebenso allen, die in irgend einer
Weise dem Unternehmen sonst förderlich waren.
In der Abgrenzung des Florengebiets ist Verfasser dem Beispiele
Kolbings gefolgt, indem er sich nicht streng an die politischen Grenzen
Digitized by Google
352
hielt, sondern den natürlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen ver-
suchte. Als Ostgrenze ist der Queis und der Oberlauf des Iserbaches, als
Nordgrenzo im Allgemeinen die politische Grenze der Provinz Schlesien
westlich von der Queismündung bis Mückenberg innegehalten, welche
ungefähr mit der südlichen Abdachung des uralisch - karpatischen
Landrückens zusammenfällt. Die Südgrenze bildet der Polzenfluss, bis zu
welchem die südlichen Ausläufer des Lausitzer Gebirges sich ausdehnen.
Die Westgrenze ist so gezogen, dass sio das Lausitzer Grenzgebirge völlig
einschliesst , also die Orte Böhmisch -Kamnitz- Alt- Daubitz schneidet,
weiterhin der Böhmischen Landesgrenze bis Neustadt folgt und von da
aus die Grenze der Oberlausitz bis zur Mündung der Pulsnitz innehält.
' Die Grösse des umschriebenen Areals beträgt ca. 7900 oKlm.
(— 140 □ Meilen), wovon auf die eigentliche Oberlausitz 5950 cKlm.
(= 108 □ Meilen) entfallen. Es umschliesst demnach das ganze Lau-
sitzer Gebirge vom Jeschken bis zum Kalten Berge samt seinen süd-
lichen und nördlichen Ausläufern, den nördlich vorgelagerten Zug
des Isergebirges von der Tafelfichte bis zum Kikelsberge bei Oppen-
dorf, die Berge und Bergzüge des Lausitzer Hügellandes und Mittel-
gebirges bis zur Laussnitzer Heide und endlich die weitausgedehnten
Ebenen des Lausitzer Heidelandes, welche nach Norden ihre natürliche
Grenze im Fläming und den Muskauer Hügeln finden.
Es giebt nur wenige Gegenden unseres deutschen Vaterlandes,
welche bei gleich geringer Flächenausdehnung ähnliche floristische
Gegensätze in sich vereinigen wie die Lausitz. Machen sich auf den
höchsten Kämmen des Isergebirges schon deutlich die Einflüsse der alpinen
Pflanzenwelt des benachbarten Riesengebirges geltend, so finden wir in
den Moorgegenden des Spree- und Elstergebietes eine so ausgeprägte
Moorflora, dass sie nur mit derjenigen der umfangreichen Moore Ostfries-
lands verglichen werden kann, während in unmittelbarster Nähe eine
typische Sandflora zur Ausbildung gelangt ist. Eine ausführliche
pflanzengeographische Darlegung dieser eigenartigen Verhältnisse muss
sich Verfasser gegenwärtig vorsagen, bis die in Aussicht stehende
gründliche Erforschung der geologischen Verhältnisse durch Herrn
Dr. Monke zum Abschluss gelangt ist, wird aber jedenfalls dem
H. Teile der Flora beigegeben werden.
Von einer Aufstellung ausführlicher Diagnosen hat Verfasser
Abstand genommen; es herrscht in dieser Beziehung in der Litteratur
Digitized by Google
353
kein Mangel und darf auf die allgemein bekannten Floren von Garcko,
Wohlfarth, Fiek und besonders auf die im Erscheinen begriffene
„Synopis der mitteleuropäischen Flora von Ascherson und Gräbner"
hingewiesen werden. In der systematischen Anordnung folgte Ver-
fasser dem jetzt allgemein als wissenschaftliche Norm angenommenen
Werke „Die natürlichen Pflanzenfamilien von Engler und Prantl"
resp. dem vortrefflichen rLehrbuch der Botanik" von Prantl-Pax.
Nur bezüglich der Unterarten und Formen sind Diagnosen beigegeben
worden und zwar im Anschluss an die Acherson'sche Synopsis.
Die im Texte angewandten Abkürzungen sind so verständlich,
dass sie wohl keiner Erklärung bedürfen; dagegen ist eine solche
nötig bezüglich der Namonskürzungen von botanischen Autoritäten
hinter den Standorten.
Es bedeutet:
B. W. = Botanischer Wegweiser im Gebiet des Nordböhm.
Exkursionsklubs von Hantschel.
Fl. v. N. = Flora von Nicsky (bearbeitet von W. Schultze).
» W. Exk. = Wünsches Exkursionsnora für das Königreich
Sachsen.
v. Alb. oder Alb. = von Albertini.
Kölb. — Professor Kolbing.
P. — Dr. Peck, Custos der Naturf. Gesellschaft zu Görlitz.
F. P. = F. Peck, Landgerichtspräsident, Bruder des vorigen,
von R. = Dr. von Rabenau, Custos der Naturf. Gesellschaft
zu Görlitz.
W. Sch. = W. Schultze, Direktor der Brüder -Unitat. zu
Berthelsdorf.
A. Sch. =- Alwin Schulz, Eisenbahnbetriebssekretär a. D. in
Königsbrück.
M. B. — Magister Rostock in Gaussig bei Seitschen.
R. Wagn. — Oberlehrer Wagner in Löbau i. S.
Dr. Z. = Dr. Zimmermann, früher in Nicsky.
Htz. = Hertzsch, Hermann, Apotheker.
Aschers. = Dr. Paul Ascherson, Prof. der Botanik in Berlin.
Bän. — Professor Dr. Biinitz in Breslau.
Gel. — öelakovsky, Dr. Lad., Professor der Botanik in Prag.
Abhfti>di. b<l xxn. 23
Digitized by Google
354
Sehn. — Schneider, Dr. Robert, Oberlehrer am Seminar zu
Bunzlau.
Schum. = Dr. med. Paul Schumann in Reichenbach in Schi.
Trautm. = Trautmann, Rittergutsbesitzer, früher in Nikolaus-
dorf bei Lauban.
Uechtr. sen = Max von Uechtritz, Verfasser vieler botanischer
Aufsätze.
Hier. = Professor Hieronymus in Berlin.
Aschers. Syn. = Synopsis der mitteleuropäischen Flora von
Aschorson und Gräbner 1897.
Taub. = Dr. P. Taubert, Berlin, f 1897.
ü = vom Verfasser am Standort beobachtet.
! — Exemplare vom Standort haben dem Verfasser vorgelegen.
Hoffend, dass das vorliegende Werk dem Studium der heimat-
lichen Pflanzenwelt förderlich sein möge, übergiebt Verfasser seine
Arbeit dem naturfreundlichen Leserkreise und bittet um wohlwollende
und nachsichtige Beurteilung.
Görlitz, Weihnachten 1897.
E. Barber.
I. Abteilung: EflBRIOPHYTA ZOlDIOfilNA Engl. syiiab.
(Archigoniatae.)
Unterabteil PTERIDOPHYTA, FARNPFLANZEN.
(Cryptogamae vascxdares Brogn., Gefässkryptogamen. Cormophyta A. Br.)
I. Klasse: FILICARIAE (Aschers. Syn.).
(Filicinae Prantl. Filicales Engl. Syll.)
1. Unterklasse: FILICES, Farne, Farnkräuter.
1. Reihe: PLAN ITH ALLOSAE (Engl. Syll). FlacJworkeimige Farne.
Fam. Hymenophyllaceae, Hautfarnartigt.
Hymenophyttum Sra. Hautfarn.
H. Tunbridgense Sm. and Sou>. Tunbridger H. Trichomanes Tunb. L. Sp. pl.
Im Gebiet möglicherweise noch auffindbar; nächster Standort: Uttewahler
Grund (Papperitz 1847) an feuchten beschatteten Sandsteinfelson.
1. Fam. POLYPODIACEAE. Echte Farne.
1. Unterfam. Aspidioideae (Aschs. Syn.).
(Aspidieae Prantl.)
Einzige einheimische Tribus: Aspidieae (Aschs. Syn.).
{Aspidünae Prantl.)
1. Athyrium Roth.
1. A. Filix femina (L.) Rth. Farnweibchen. Polypodium F. f. L.,
Aspidium F. f. Sw. Aspleniura F. f. Beruh. Kölb. 14.
In feuchten Wäldern, zwischen Felsen, an Bachufern häutig und
gemein durch das ganze Gebiet, besonders an den Waldgräben der
Heide in üppigster Entwicklung.
23*
Digitized by Google
356
Formen:
A. dentatum Doli. An jungen Stöcken und trockenen, sonnigen
Orten, bes. Felsen und Mauern, z. B. Löbauer Berg: am kleinen
steinernen Meer (R. Wagn.).
B. fissidens Doli Die häufigste Form.
C. muUidentatum Doli, Form feuchter und schattiger Orte, z. B.
Löbauer Berg: am kleinen steinernen Meer (R. Wagn.); Ndr.-
Berthelsdorfer Forst; Königsholz (Wenck).
Übergangsformen zu B. auf dem Löbauer Berge an gleicher
Stelle (R. Wagn.) und auf dem Kälberberge bei Gross-Henners-
dorf (Wenck).
IT. pruinosum Moore. Löbauer Berg am steinernen Meer
(R. Wagn.).
Missbildungon:
m. multifidum Moore: Blattspitze und Fiedern wiederholt ge-
gabelt z. B. bei Niesky (Aschers. Syn.).
m. laciniatum Moore: Fiederchen verkürzt, oft grob gezähnt,
häufig gespreizt gegabelt, so das 8 das Blatt wie ausgefressen
erscheint, so bei Görlitz (Aschers. Syn.); am Gartenteich bei
Lippen (Kr. Hoyerswerda)!!.
2. A. alpestre Hoppe, Rylands. Vor alpen- Famweibchen. Polypodium
alpestre Hoppe; P. rhaeticum L. Sp. pl., Pseudathyrium alp. Newm.,
Phegopteriß alp. Mett., Asplenium alp. Mett., A. rhaeticum Brugg.,
Athyrium rhaet. Dalla Torre. Kalb. 21.
Feuchte Abhänge und Schluchten der höheren Gebirge. Nur
im Isergebirge, z. B. auf der Tafelfichte!! (Kölb.), im oberen Wittig-
thaleü und bes. häufig auf dem Haindorfor Kamme zwischen Sieg-
hübel und dem Schwarzenbergeü.
2. Cystopteris Beruh. Blasenfarn.
3. C. fragilis (L.) Bernh. Zerbrechlicher Blasenfarn. C. f. eufragilis
Aschers. Syn., C. f. genuina Bernoulli, Polypodium f. L. Sp. pl.,
Cyathea f. Sm., Aspidium f. Sw. Kölb. IX.
An Felsen, Mauern, in Schluchten und Hohlwegen, an Baum-
wurzeln, Brücken- und Brunnengemäuer im Hügel- und Bergland
sehr verbreitet und für die Basaltberge der Lausitz Charakter-
pflanze; sehr hfg. und formenreich z. B. auf der Landskrone und
Digitized by Google
357
dem Löbauor Berg, selten dagegen auf dem Königshainer Granit;
in der Ebene nur am Teufolswehr bei Wehrau ! !, Radischer Borge ! !
Formen:
A. dentata Hook. C. f. var. lobulato-dentata Koch. Syn., Poly-
podium dent. Dicks., Cyathea dent. Sm. Form sonniger Stand-
orte; hfg. auf den kahlen Basaltkuppen und ihren Geröll-
flächen, z. B. Landskrone!! (P.), Löb. Berg!! (R. Wagn.) etc.
B. pinnatipartita Koch St/n-, Milde.
a. anthriscifolia Koch, Milde. C. f. anthrisc. Luerssen, Poly-
podium a. Hoffm. Form schattiger Standorte; auf der
Landskrone seltener ! !, hfg. auf dem Löb. Berg ! ! (R. Wagn.),
im Kunnersdorfer Thal (Wenck), in bes. ausgeprägter Form
au der Ufermauer des Dorf bachs in Berthelsdorf (Dorf),
am Tollenstoin (dors., v. Tresckow)!.
b. ajnapifolia Koch, Milde. C. f. cyn. Luerssen, Polypodium
c. Hoffm. Form feucht-schattiger Standorte; bei Görlitz
auf der Landskrone!! (P.), früher in Ober- Reichenbach
an der Chaussoebrücko über die Reichenbach!!; Rothstein,
Ixib. Berg (R. Wagn.), Schönauer Hutberg (Wenck).
Übergänge zwischen den genannten Formen vielfach nach-
weisbar, so von A zu Ba auf dem Löbauer Berge unterhalb der
Judenkuppe (R. Wagn.), von Ba zu b auf dem Eichler und dem
Scheiber Spitzberg (Wenck).
Nach Kölb. p. 3 findet sich auf dem Totenstein bei Königshain
eine merkwürdig grosse, weiter zu beobachtende Form, die sich im
Aussehen Athi/rium alpestre nähert und von v. Uechtr. sen. dafür
gehalten wurde.
3. Aspidium Sw., Schildfarn (incl. Phegojrteris Fie).
A. Phegopteris Fee (Nephrodimn Prantl.) Buchenfarn, Tüpfelfarn.
A. I. Gesamtart A. dryopteris (Aschers. Syn. 21).
4. A. Dryopteri8 Banmg. Eichen-Schildfarn. Polypodium D. L. Sp. pl.,
Polystichum D. Rth., Nephrodium D. Michaux, Lastrea D. Newin.,
Phegopteris D. Fee. Kölb. 20.
Humose Laub- und Nadelwälder, alte Baumstümpfe, im Fels-
gerölle; durch das ganze Gebiet zerstreut. Ruhland: im Tier-
Digitized by Google
358
garten bei Guteborn!!, häufig im Hastwalde bei Hohenbocka ! ! :
Hoyerswerda: a. d. Chausseebrücke i. „Teufelswinkel", Schlangen-
berge bei Weiss-Kollm ! !, an Waldgräben um Forsthaus Geislitz und
Kolpen!!; Niesky: Buchgarten bei Tränke (Kahle), Seeer Lehm-
gruben und Seeer Niederheide, Fuchsgraben, an der Strasse von
Riotschcn nach Werda, vom Horkaer Bahnhof nach Geheege, im
Buchenwäldchen (Fl. v. N.); Görlitz: Felsen am rechten Neisse-
ufer gegenüber der Obermühle!!. Bahndamm bei Vorbahnhof Lesch-
witzü, Kunnorsdorfer Schlossgartenmauer, Kämpfenberg (W. Sch.):
Görlitzer Heide: ziemlich verbreitet in den Revieren Eichwalde,
Königsberg, Könnteberg, Glaserberg, Rothwasser, Kohlfurt, seltener
in den Revieren Wohlen, Langenau, Heidewaldau und Rabenhorst!!;
Wehrauer Heide: am Abtfuss der Iwaldquelle und im „Eulen-
bade"!!; Lauban: Hohwaldü, Knappberg bei Marklissa!!; hfg. auf
dem Löbaucr Berge!!, Rothstein!!, Czernebogü, Gr.-Hennersdorfer
Berge ! !, Neissthal bei Rosenthal ! !, Steinberg bei Ostritz ! ! ; Königs-
brück: Laussnitzer Heide; Elstra: am Hochstein (A. Sch.): sehr
vorbreitet im Iser- und Lausitzor Gebirge!!
f». A. Robertianum Luerss. Storchschnabel-Schildfarn. Polypodium R.
Hoffm., P. calcareum Sm., Lastrea calc. Newm., Aspidium calc.
Baumg., Phegopteris calc. Fee., Ph. Robertiana [um] A. Br., Nephro-
dium R. Prantl. Kölb. 21.
Sehr selten in Mauern und Felsspalten: Görlitz: 1884 am Mauer-
werk eines Durchlasses der Berliner Bahnstrecke am ehemaligen
Fussweg von der Nieskyer Chaussee nach Girbigsdorf!! (F. P.).
durch Erneuerung der Cementausfugung verschwunden; Ostritz:
auf der Höhe der Bernstadter Strasse im Spalt eines Granitfelsens ! ! ;
Zittau: Eisonbahnbrücke bei Scheibe (Lorenz); Reichenberg: im
Grunde vor Eckartsdorf an einem Kalkfelsen (Kölb., W. Sch.),
Jeschken (Opiz); Böhm.-Kamnitz (Kalmus), Kl.-Skal (Neum.),
Bürgstein (Hocke), Nixdorf (B. W.).
A. IL
6. A. phegopteris Aschers. Syn. Buchen-Schüdfarn. A. Pheg. Baumg.
Polypodium Ph. L. Sp. pl., Polystichum Ph. Roth., Lastrea Ph.
Newm., Phegopteris polypodioides Fee., Ph. vulgaris Mett., Nephro-
dium Ph. Prantl. Kölb. 19.
Digitized bv Google
350
Humose, feuchte Laub- und Nadelwälder zerstreut, aber durch
das gauze Gebiet vorbreitet. Ruhland: Guteborn (H. Müller), in
der Poramel(A. Seh ); Hoyerswerda: Steinberg bei Schwarz-Kollm
(Jänicke), am Mühlgraben vor Michalken!!; Muskau: Wosna
(Weise); Niesky: Tränke, Erlicht bei Hammerstadt (Kahle), Cnicus-
Wiese im Stannewisch- Busch, bei den faulen Brücken im Wald
nach Kosel, Seeer Dubrau, im Buchenwäldchen, zw. Polsbruch und
Horka am Kuttel-Barah, Wiesaer Berge (Fl. v. N.); Görlitz: be-
buschte Seitonthäler in Ebersbach!!, Arnsdorfer Forst!!, im Ufer-
cebüsch zw. Posottendorf und Moys an dem Feldbach; Görlitz er
Heide: an feuchten, humosen Waldstelleu und Grabenrändern fast
in allen Revieren vorbreitet, besonders im nördlichen Teile und am
Könntebergzuge ; Froiwaldau: Buhrauer Heide; Cleinentinenhain ! !
und Gröschelü; Wehrauer Heide: an der oberen Fuchsberglinie
in Jagen 8 und 15, Iwaldquelle, an der Scheibenlinie Jagen 85!!,
Hosenitzbruch (Limpricht); Siegersdorf (Bachmann); Königsbrück:
Laussnitzer Heide (A. Sch.); Bautzen: Czemebogü, Pichow; Valten-
berg b. Bischofswerda (M. R.); Weissenberg: Weichaer Anlagen in
der Skala (Fl. v. N.); Neissthalü (Matz); im Lausitzer- und Iser-
gebirge sehr verbreitet!!.
B. 1. Lastrea Bory. a.
7. A. thelypteris Aschers. Syn. Sumpf- Schild fam. Asp. Th. Sw.,
Acrostichum Th. L. Sp. pl. Polypodium Th. L. Mant., Polystichum
Th. Rth., Lastrea Th. Presl., Nophrodium Th. Desv. Kölb. 9.
Auf Moorgrund in Wäldern und auf Wiesen, in Erlbrüchen sehr
zerstreut fast nur in der Ebene, stots truppweise, aber selten fruchtend.
Ruhland: im Hastwald bei Hohenbockaü, zwischen Hermsdorf und
Lipsaü, häufig im „Kray"!!, am Abfluss des Kaupenteichs bei
Kröppen!!; Hoyerswerda (von R.): Koselbruch bei Schwarz-
Kollmü, am Alten Teich und Weissen See bei Kühnichtü in den
Brüchen des Spreothals bei Burghammer!!; Niesky: Daubitzer
Torfstiche, Erlicht bei Hammerstadt (Kahle), See, Crebaü (Kölb.),
Hohenlindensumpf, in der Dubrau auf Moholz zu, im Graben zw.
dem Moholzer und Brettmühlteich, am Lathraea-Platz, Cnicuswiese,
beim verlornen Wasser, Teicha (Fl. v. N.); Mus kau: Zibelle (von R.):
Görlitz: Südabhang des Schöpsthals unterhalb Kunnersdorf (Fl.
Digitized by Google
360
v. N.); Görlitzer Heide: Schwemm wiesen bei Rauscha und Wald-
sumpf nördlich des Ameisenhügels, an und auf den Tschirne- und
Leipwiesen bei Kohlfurt, Lippschewiosenmoore nördlich Station
Waldau etc.!!; Lauban: im Hohwald (P.); Königsbrück: Glausch-
nitz (A. Sch.); Wehrauer Heide (Alb.); nach Wünsches Ex-
kursionsfl. im nördl. und nordöstl. Teil der sächs. Lausitz ver-
breitet; Herrnhut: am Ruppersdorfer Vorwerk (Hans); Bautzen:
torfige Stellen bei Schmochtitz (M. R.); am Mittcl-Iserkamm
(Iimprieht): im nördlichen Böhmen: bei Niemes, Lcskenthal,
Schiessnig, vor dem Eingang in den Höllengrund, auf Torfwiesen
südwestlich von Haida (B. W.).
8. A. montanum Aschers. Berg- Schild f am. Polypodium mont. Vogler.,
P. Oreopteris Ehrh., P. limbospermum Bellardi, Polystichum m.
Rth., Aspidium Oreopteris Sw., Polystichum 0. Lam. et DC, Lastrca
Or. Presl., Nephrodium m. Baker. Kölb. 10.
In feuchten Nadelwäldern, besonders am Rande von Waldgräbcn
zerstreut, aber durch das ganze Gebiet verbreitet. Ruhland: im
Tiergarten und „Rohacz" bei Guteborn (H. Müller); Hoyerswerda:
Waldgräbchen der „Punkatf bei Neu-Kollm (Fiek)!, am Jungfern-
teich nördlich von Wartha!!; Niesky: Radischer Berge!!, Seeer
Dubrau und Seecr Teiche (Kölb.), Biehainer Bruch (Dr. Z.), Koders-
dorfer Wald!!; Görlitz: im Gebiet des Königshainer Gebirges
häufig!! (Kölb.), Kieslingswalder Berge!!, Spitalwald bei Frieders-
dorf (W. Sch.), Klinge walde, bei Sohra am Rande der Heide (P.);
Görlitzer Heide: an Waldgräben in den Revieren Eichwalde.
Königsberg, Kohlfurt, Langonau, Könnteberg, Rothwasser, Raben-
horst, Mühlbock!!; Wehrauer Heide (Alb.): nördl. vom „Breiten
Bruch" bei Thommendorf!!; Lauban: Buchberg im Hohwalde
(P.), Wiesaer Busch bei Greiffenberg (Pauli); Königsbrück
(A. Sch.); Laussnitzer Heide (ders.); Kamenz (ders.); Bautzen:
im Thal von Gr.-Welka (Kölb.), Czernebogü, Dretschen, Pichow
(M. R.); Herrnhut: Kemnitzer Forst bei Berthelsdorf (W. Sch.),
im Georgswaldcr Forst zw. Ebersbach und Rumburg; Tannenberg
(Wenck); häufig im Isorgebirgcü; im nördlichen Böhmen:
auf der Lausche, Mittelgrund, Böhm.-Kamnitz, Habstein, Böhm.-
Aicha (B. W.).
var. crenatum Milde: Buchberg im Laubanor Hohwald (P.).
Digitize
i. b. 1.
9. A. flllx mas Sw. Wurmfarn. Polypodium F. mas L. Sp. pl., Poly-
stichum F. in. Rth., Nephrodium F. m. Rieh., Lastrea F. m. Preal.
Kölb. 13.
In Laub- und Nadelwäldern, im Steingeröll der Bergkuppen
und an buschigen Bergabhängen im Hügel- und Bergland ver-
breitet und häufig, seltoner dagegon in den Heidegegenden, hier
vorzugsweise an den Hängen der tief eingeschnittenen Flussthäler
oder an Waldstellen mit tiefer Humusdecke: Ruhland (A. Sch.);
Hoyerswerda: im Teufelswinkel!!, am „Schwarzen Graben" östlich
Maukendf.ü, Thalhänge der Kleinen Spree bei Burghammer!!, am
Rande eines Waldgrabcns unweit Försterei Geislitz!!; Rothen-
burg: Biehainer Forst!!; Niesky (Fl. v. N.): bei Daubitz und
Umgegend (Kahle); Görlitz er Heid o: an der Neisseü, Rev. Eich-
walde: Jagen 167, 168, 177, 178!!, Hartraannseicheniinic bei Ober-
Penzighammer !!, Schlackeuhaufen am Hammertoich in Schön-
berg!!; Clemeutinenhain bei Frei Waldau!!; Wehrauer Heide:
Jagon 17!!, am Queis bei Thommendorf und besonders am Teufels-
wehr bei Wehrauü; Rothwasser (Rakete).
Formen :
a. Blätter 4 — 6 dm lang: Fiedcrn tief-fiederspaltig.
1. siürinyelrum Doli., A. F. m. forma genuina Milde, Polyst.
F. m. rupicolum Schur. Abschnitte am Seitenrande ganz-
randig. Form trockener, steiniger Orte. Besonders auf
den GerÖllflächcn der Bergkuppen.
2. crenatum Müde, A. F. m. var. typica Luerssen. Abschnitte
am Seitenrande gesägt. Die häufigste Form.
b. Blätter 6—12 dm lang; Fiedern am Grunde gefiedert, gegen
die Spitze hin tief-fiederspaltig.
deorsilolmtum Milde. Lastrea F. m. var. d. Moore, Asp.
Mildeanuni Göppert, A. F. m. var. incisa Milde früher.
A. F. m. B. Vesolskii Hazsl.
An sonnigen Waldstelion und Hauungen, z. B. Görlitz :
am Heunersdorfer Teufelsstein!! (P)> Kämpfen berge
(W. Sch.); Laubanor Hohwald (P.); Löbauer Berg: ober-
halb des Honigbrunnens etc. (R. Wagn.); Neissthal bei
Ostritz (P.)t; Herrnhut: Eichler bei RennerBdorf, stumpfer
Digitized by Google
3«2
Berg bei Oderwitz (Wenck), Grossberg bei Gr.-Henners-
dorf (dcr8.).
2. affine Aschers. Syn. A. affine Fisch, et Mey., A. cauca-
sicum A. Br., Lastrea F. m. var. incisum Moore, A. F. m.
var. inc. Doli., A. F. m. var. umbrosum Milde.
Form feuchter, schattiger Standorte, seltener als vorige.
Kämpfenberge (W. Sehr.), Försterwiese im Laubaner Hoh-
wald (P.), Löbauer Berg (R. Wagn.).
f. longilobumMilde. Löbauer Berg an vielen Stellen
(R. Wagn.).
var. heleopteris Milde. = Polypodium Heleopteris Borck-
hausen. Feuchte schattige Wälder: Jauernick (P.), Löbauer Berg
(Breutel), Königsholz, Lausche (Hans) am Wege nach Innocenzen-
dorf (Wenck), im Sonneberger Walde bei Haida (B. W.).
var. m. erosum Doli. Bei Niesky (Burkh.); Löbauer Berg
zw. den Gipfeln und auf dor Bergwiese am Nordfuss (R. Wagn.).
f. do4toidum Döll. Löbauer Berg: am Hengstberg im
Felsgerölle; Lausche (Wagn.).
var. remotum A. Br. = A. remotum A. Br. Löbauer Berg:
zwischen dem Felsgerölle an den Prinzenstufen (R. Wagn.).
m I. b. 2. Gesamtart A. spinulosam.
10. A. cristatum Sw. Katnmförmiger Schildfarn. Polypodium er. L.
Sp. pl. Callipteris Ehrh., Polystichum er. Roth., Nephrodium er.
Michx., Lastrea er. Presl. Kölb. IG.
In tiefen Sümpfen und Erlbrüchen sehr selten und nur in der
Heide. Ruhland: im Schaukelmoor des Steigeteichs bei Kröppen
zahlreich!!, Guteborn (H. Müller); Hoyerswerda: zw. Klein-Neida
und der „Schwertschinka" (Jänicke), neuerdings infolge Torf-
gräberei verschwunden , am „Wilden Besackteichu bei Mortke
spärlich!!; Muskau: im Moor zwischen Kromlau und Halbendorf
(Taubert); Niesky: am Uferrand und an den kleinen Inseln im
Hammerteich bei Creba (Fl. v. N.), Torfstiche bei Daubitz (Kahle),
im nördl. Böhmen: am Schiessniger Teich bei B.-Leipa (B.W.).
11. A. spinulosum Sw. Dorniger Schild f am. Polystichum sp. (Lam.
et DC. erw.) Koch. Syn. Kölb. 11.
Digitized b
363
Feuchte und trockene Wälder und Gebüsche, desgl. in Mooren
und an sonnigen Orten, durch das ganze Gebiet meist häufig.
Zwei Unterarten:
A. Asp. eu-spinulosum Aschers. Syn. A. spinulosum Sm., A.
sp. genuinum Milde, Polypodium cristatum L. z. T., P. Filix
femina 7 spinosa Weis., P. spinul. Müller, Polystichum spino-
sum Roth., Polyst. spinulosum Lam. et DC, Polyst. sp. o vul-
gare Koch Syn., Nophrodium sp. Strempel, N. sp. genuinum
Roeper.
In der Ebene verbreitet, im Hügel- und Bergland häufig
und gemein. An sandigen Orten zuweilen Exemplare von
kaum Hand länge, trotzdem reichlich fruchtend.
f. elevatum A. Br. = A. Oallipteris Wilms. Löbauer
Berg: auf der Bcrgwiose und am kleinen steinernen Meer;
Königsholz; Kämpfenberg (?) (Wagn.).
B. Asp. dilatatum Sm. A. sp. var. bez. subsp. dilatatum Sw.
Polypodium d. und P. tanacetifolium Hoffm., Polystichum multi-
florum Roth., P. dilat. DC, P. sp. var. dil. Koch Syn., Nophro-
dium dil. Desv., Lastrea dil. Presl., Nephrod. sp. var. dil.
Roeper.
In feuchten schattigen Wäldern der Ebene selten: Niesky:
Creba, Daubitz, Tränke (Kahle), faule Brücke in Stannewisch,
im Walde nach Cosel zu (Wenck); Tiefenfurter Kommunal-
heide unweit dor Erlichtwiesen; an der „Kaffeekanne" bei
Wehrau; zerstreut im Hügel- und Berglande: Jauernicker
Berge!! (P.), Königshainer und Mengelsdorfer Berge!!; Mark-
lissa: am Rietstein und Klingenberg bei Gebhartsdorfü;
Löbauer Berg (R. Wagn.); Königshok, Kottmar (Wenck);
Czernebogkette ! ! ; Lausitzer Gebirgo! !, häufig im Isergebirge ! !.
f. deltoideum: Niesky: Seeer Teiche (Wenck).
f. oblongum: Lausche (Wenck).
Bastard: 10 X 11. A. cristatum X spinulosum Milde. A. uligi-
nosum Nyman. Polypodium crist. L. z. T., Lastrea uliginosa
Newm., L. cristata ß ul. Moore, A. Boottii Tuckerman, A. sp.
var. B. A. Gray, Asp. c. var. ul. Lowe Ferns Brit. et For.,
A. s. subsp. Boottii Milde, A. sp. c) Tauschii Öel. Prodr.
Digitized by Google
3*54
Früher am Standort von A. cristatum bei Klein-Neida bei
Hoyerswerda (Jänicke). Nach Breutel sehen und Mildeschen
Herbarexemplareu (Herb. Wenck) am grossen Teich bei Creba.
B. II. Hypopeltis (Afichaux Fl. bor. amer.) a.
12. A. lonchitis Aschers. Syn. Lanzen- Schildf am. A. Lonchit. Sw.,
Polypodium Lonch. L. Sp. pl., Polystichum L. Rth.
Sonst nur an Felsen und schattigen Bergabhängen höherer
Gebirge, aber zuweilon auch in der Ebene: Görlitz: 2 Stöcke im
Ufergemäuer an der Brücke über den Feldbach bei Posottondorf ! !,
an der Lausche (W. Exe.)?; Dittersbach in der Böhm. Schweiz
(Aschers. Syn.).
B. II. b. Gesamtart A. aculeatum Aschers. Syn.
13. A. aculeatum DÖII. Stacheliger Schildfarn. Polypodium a. L. Sp.
pl., A. lobatum Mett. Kalb. VJ. Bei uns nur die Unterart:
A. A. lolKitum Sw., A. lob. genuinum Luerssen, Polypodium acul.
L. z. T., P. lobatum Huds., Polystichum acul. Rth. Aspidium
acul. a) vulgare Doli.
Schattige Bcrgwäldor, sehr zerstreut: Görlitz: Kämpfenberge
bei Königshain (W. Sch.), Landskrone (Kölb.) häutig!!; Nonnen-
wald im Laubaner Hohwaldeü (Htz.); Löbauer Berg!! (Kölb.),
Rothstein (Fl. v. N.) und überhaupt auf den Bergen des sächs.
Oberlandes (ders.) und des Lausitzer Gebirges in Nordböhmen
(Oel., Ijorenz); im Tsergebirge: Nordseite des keuligen Buch-
berges!! (Öol.).
Jugendliche, meist unfruchtbare Exemplare mit einfach-gefie-
derten Blättern und fiederspaltigen Fiedern sind als var. Plu-
kenetii Loisl. (Polypod. PI. Loisl., Polystich. PI. Duby) unter-
schieden worden. Sie zeigen Ähnlichkeit mit A. Lonchitis, haben
aber stets langgestielte B., weniger zahlreiche Fiedern, welche
tiefer eingeschnitten oder gröber gesägt, nicht gozähnt-gesägt
sind; so auf der Landskrone nicht selten!!.
14. A. Braunii Spenn. Zackiger Schildfarn. A. angulare Kit. z. T.,
A. aculeat. c) Braunii Doli., A. acul. ß. Br. Koch Syn., A. pilo-
sum Schur.
Auf humosem Boden in Bergwäldern, besonders in mit Nadel-
holz gemischten Buchenbeständen. Einmal durch Dr. R. Peck bei
Digitized by Google
365
Görlitz im Biesnitzer Thal gefunden; Nordseite der Lausche
(Wenck); Isergebirge: über dem Wasserfalle der schwarzen
Stolpich bei Haindorf und im Dresslergrunde, Bergschlucht ober-
halb Weissbach am Wegobache nahe unter der Brücke 1 Stock
(Stenzcl); am Rosenberg bei B.-Kamnitz (B. W.).
4. Onoclea L. Stramsfam.
15. 0. strnthoptoris Hoffm. Deutscher Straussfam. Osmunda St. L.
sp. pl., Struthiopteri8 germanica Willd., S. pensylvanica Willd.
An steinigen beschatteten Flussufern sehr selten. Muskau:
Zibelle (Pölzig); Haibau: Tschirndorf (Zibelius), Zeippau bei
Hansdorf (Starke). Am Löbauer Wasser: in der Skala bei
Georgewitz, oberhalb der „Gemauerten Mühle" !! und von da ab-
wärts bis KL-Radmeritz (v. Alb. 1801); Herrnhut: am Bach zw.
Oberrennersdorf und Euldorf (Curie, Kölb.) an der Westseite des
roten Berges, Mörderberges und Eichlers (Wenck); an der Kirnitzsch
zw. den Schleussen bei Hinter-Daubitz (Lorenz).
Ändert ab: var. serrata Bänitz. Abschnitte gesägt. In der Skala
(Aschers. Syn.).
m. furcata Bänitz: Blattsp. einfach gegabelt an beiderlei
Blättern. Ebendaselbst (Aschers. Syn.).
5. Woodsia R. Br. Woodsie, Steinfarn.
16. W. ilvensis Bah. Mau. of Brit. Bot. Südlicher Steinfarn. W. hyper-
borea Koch Syn. Kölb. 18. Bei uns nur die Unterart:
A. W. rufidula Aschern. Syn. Acrostichum iL L. Sp. pl., Poly-
podium arvonicum With., Nephrodium rufidulum Mich., Aspi-
dium rufid. Sw., Woodsia ilv. R. Br., W. hyperborea ß. rufi-
dula Koch Syn.
Felsige Abhänge, nur im sächs.-böhm. Grenzgebiet auf den
höchsten Kuppen des Lausitzer Gebirges: Lausche (Aschers.),
sehr sparsam in Felsspalten des Hochwaldes (Wenck, Lorenz),
höchster Gipfel des Kleis, Südseite des Tollenstein (Kölb.)!, Ihrig-
berg (Lorenz), „Noldeu bei Böhm. -Kamnitz (Polak), Roll (Gel.),
Tolzberg (Benesch), Tscheschkenstein und sonst im Sonneberger
Walde, Mittenberg bei Presehkau (B. W.).
Digitized by Google
2. Unterfam. Asplenoideae (Aschers. Syn.).
{Asplenieae Prantl.)
Einzige einheimische Tribus: Asplencae (Aschers. Syn.).
{Aspleniinae Prantl.)
6. Blechnum L. Rippenfarn.
17. B. Spicant With. Gemeiner Rippenfarn: B. boreale Sw. Osmunda
Spicant L. sp. pl. Loraaria Spicant Desv. L. borealis Lk. Kölb. 2.
Feuchte, schattige Nadelwälder, besonders an den Randern
der Waldgräben und Waldwege, durch das ganze Gebiet zer-
streut, im Berglande stellenweise häufig. Ruhland (Jänicke):
[in der Pommelü (Alw. Schulz)], Hohenbockaer Forst z. B. in der
Nähe der Wolschon -Wiesen ! !, Abfluss des Matuschketeichs bei
Peikwitzü, Guteborn: am Abfluss der Quelle!!, Waldquellen bei
Hermsdorfü; Hoyerswerda: Leipc, in der Schwertschinka ! !
(Jänicke), an den Klosterteichen!!, am Mönnichsteichü, bei
Mortkeü, nördlich des Schillingsteichs bei Lohsaü; Muskau:
Alaunwerk (Weise), Zibelle (Mr.), Pastorbrunnen bei Neu-Treben-
dorf (Hantscho), Kromlauer Park (Gurke); Niesky: nicht selten
(Kölb.): Radischer Berge (Kahle), Berge bei Teicha, Rietschen,
Hammerstadt (ders.), Seeer Heide bei den Teichen, am Kuttel-
Barah im Polsbruch, Graben bei der Horkaer Ziegelei (Fl. v. N.).
Crebaer Heide (Kootz), Särchner Forst!!; Görlitz: Königshainer
Berge meist häufig!!, Cunnersdorfer Thal am Schöps (Fl. v. N.).
Sohra (P.), Kieslingswalder Berge! !, Hopfenberge bei Rothwasser,
an der Kl. Tschirne oberh. Kirchhain (Rakete); Rothenburg O/L.:
Biehainer Bruch (Dr. Z.); Görlitzer Heide: zerstreut in den
Revieren Eichwalde, Königsberg, Wohlen, Rothwasser, ziemlich
häufig in den Revieren Kohlfurt, Glaserberg, Könnteberg und
Rabenhorst!!; Freiwaldau: am Mühlgräbel, Clementinenhain,
Buhrauer Heide: Rauscha-Linie! !; Lauban: im Hohwald ! ! (Htz.),
im Grenzwald bei Meffersdorf (von R.) und Bergstrassü, 'am
Dressler!!, Tafelfichte und überhaupt im Isergebirge häufig:
Wehrauer Heide (Alb.): im Asselbruch und Iwaldü; Königs-
brück: Laussnitzer Heide (A. Sch.); Lausitzer Mittelgebirge
und im übrigen Gebiet der sächs. Oberlausitz zerstreut, im Sand-
steingebirge und Lausitzer Gebirge sehr verbreitet (Lorenz), in
Digitized by Google
307
der Herrnhuter Gegend am Georgswalder und Kottmarberge,
an der Strasse von Löbau nach Lawalde kurz vor dem Dorfe, im
Eulholz bei Herrnhut, vereinzelt im Kemnitzer Busch, Berthels-
dorfor Forst (Wonck); Forsthaua bei Lückendorf, Lausche, zw.
Lausche und Tollenstein (Matz) etc. etc.
Variiert mit gegabelten Wedeln: Görlitzer Heide: Revier
Könnteberg an Waldgräben im Jagen 74!!, am Rande der Kl.
Tschirne oberh. Kirchhain (Rakete), Berthelsdorfer Forst (W. Seh.).
7. Scolopendrium Sm. Hirschzunge.
18. S. vulgare Sm. (1793). Gemeine Hirschzunge. S. officinarum Sw.
(1800). Asplenium Scolopendrium L., S. scolopendrium Aschers.
Syn. (Karsten).
Nur im nördlichen Böhmen: am Rollberg (Schauta), Bad
Liebwerda, ob wild? (Neubert), uutor einem Felsen beim Kahn-
häusel im Höllengrund bei Böhm.-Leipa (B. W.).
8. Asplenum (Aschers. Syn.) (— Asplenium L. Gen. jd.).
A. Trichomanoides Aschers. Fl.
1. Gesamtart A. trichoinanes Aschers. Syn.
19. A. triehomanes L. (A. T.) sp. pl. Braunstieliger Streifenfarn, Abetan,
Steinfeder, Widerthon (— wider das Anthun). Kölb. .'>.
An Felsen, Mauern, alten Laubholzstöcken; im Hügel- und
Berglande verbreitet, besonders auf Basalt, gewöhnlich mit vor.
zusammen; sehr selten in der Ebene: Niesky: in den Seeer Stein-
brüchen (Fl. v. N.); Muskau (von R.); am Toufelswohr bei Wehrau !!.
Bei Görlitz: Obermühlberge, Landskrone, Schöpsthal etc.
Ändert ab: f. auriculatum Milde. Löbauer Berg: am kleinen
„Steinernen Meer" (R. Wagn.); Zittau: Spitzberg bei Scheibe
(Wenck). Eino sehr nahestehende Form an den Felsen des
kleinen Eichlers bei Rennersdorf (W. Sch.).
f. umbrosum Milde. Auf Granit an den Obermühl-
bergen bei Görlitz (P.)!.
f. incisi-crenatum Aschers. Syn. I. 56. Sehr spärlich
an den Obermühl borgen bei Görlitz!! (Bänitz), an Felsen in
Ebersbach und auf der Landskrone!!.
Digitized by Google
368
f. incisum Moore. A. saxatile ß. incisum Gray. Herrn-
hut: am Eichler bei Rennersdorf (Hans), im Neissthal unter-
halb Eosenthai! !. Am Nordabhange des Löbauer Berges östl.
vom „schwarzen Winkel" beobachtete Wagner eine hierher
gehörende Form, die aber von der Mildeschen abweicht
und weiter zu erforschen ist (Wenck).
f. pinnatisoctum Cel. Sehr selten am Kleis (Göttlich
1806).
20. A. viride Huds. Grüner Streifenfarn. A. Trichomanes ß. L.
Sp. pl.
An Felsen höherer Gebirge. Im Grunde von Eckartsdorf an
Kalkfelsen (W. Sch.); an einor alten Mauer in Böhm.-Kamnitz
(Cel.); Jcschken: an der Südseite (Lorenz).
A. B. I. Acropteris Lk. Hort. Berol.
21. k. septentrionale (L.) Sw. Nördlicher Streifenfarn. Acrostiehum
sept. L., Acropt. s. Lk. Kölb. 4.
An Felsen, seltener an Mauern; in der Ebene nur am Teufels-
wehr bei Wehrauü (Alb.), Radischer Berge!! (Fl. v. N.), im
Hügel- und Berglande, soweit Felsen vorkommen, bis ca. 700 m
meist häufig; bei Görlitz z. B. an den Obermühlbergen, im Hohl-
weg an der Ostseite des Kirchhofs, Landskrone, Schöpsthal bei
Ebersbach und Siebenhufen etc. etc.
B. II. Ruta muraria Toum.
22. A. rata muraria Aschers. Syn. Mauerraute. A. Ruta m. L. Sp.
pl. Kölb. 6.
An alten Mauern und Brücken, seltener an Felsen durch das
Gebiet zerstreut: Niesky: Parkmauer in Jahmenü, Croba (Kahle),
Jänkendorfer Kirchhofsmauer (Wenck); Görlitzer Heide: an
Hausmauern in Tiefonfurtü; Görlitz: an der Mauer des Nikolai-
friedhofs!!, Mauern in der Rothenburgerstrasse (F. Schäfer), alte
Stadtmauer in der Ufer- und Hotherstrasse!!, Kirchhofsmaueru
in Arnsdorf !!, Jauernick ! !, Rengersdorf! !, Kunnersdorf !!, auch an
der Mauer des Schlossgartens (Fl. v. N.); Mauer an der Chaussee
vor Köslitz (F. Schäfer), Küpper bei Seidenberg!!: Wiegands-
thalü, Brücken und Mauern in Ebersbach und Girbigsdorf!!,
Radineritz!!, Greifienbergü; Königsbrück; Kamenz (A. Sch.);
Digitized by Google
309
Löbau (Wagn.); Herrnhut: Borthelsdorfer Schlossgartenmauer
(Hans und Wenck); Rothstein (Wagn.); Bautzen: Gaussig
(M. R.); Kloster Haindorf!!; Zittau: Eckartsberg, Oybin, an
Mauern des Eisenbahndammes, Burg Rohnau (F. Schäfer),
Grottauer Kirchhofsmauer, Johnsdorf (Matz) etc. etc., im nördl.
Böhmen ziemlich verbreitet (B. W.).
Ändert ab:
a. Brun felm Heufler. Häufig an der Mauer der Eisenbahnbrücke
am Nordfusse des Löbauer Berges (R. Wagn.); Berthelsdorf
(Wenck).
f. heterophyllum Wallr. Im Gemäuer der Kapellcnruine
auf dem Georgenberge bei Dolgowitz (Wenck).
h. Matthioli Heufler. A. M. Gasparrini. So zerstreut im Gebiet.
c. elatum Lang. A. multicaule Presl., A. R. m. var. pseudo-serpen-
tini Milde. Nach Brcutel am Granit der Königshainer Berge;
früher an einer Eisenbahnunterführung zw. Görlitz und Ebers-
bach!!, ebenso an der Schlossgartenmauer in Berthelsdorf bei
Herrnhut (Hans); im nördl. Böhmen: Bürgstoin (Mal.). —
Eine ähnliche Form im Spreethal bei Oehna (Wenck).
23. A. adiantnm nigrum Aschers. Syn. Schwarzes Frauenhaar. A. A. n.
und A. Onopteris L. Sp. pl. und Acrostichuin pulchrum L. Kölb. 8.
Bei uns nur die Unterart:
A. nigrum Aschers. Syn. A. A. n. subsp. nigrum Heufl.,
A. A. n. Sp. pl., A. A. n. ct. latisectum Neils.
f. laneifolium Aschers. Syn. A. A. n. subsp. nigrum
var. laneifolia Heufl. Phyllitis lanc. Mnch.Mcth.Suppl. 316 (1802).
Steinige, buschige Hügel und Bergabhänge, in Felsspalten,
zwischen Geröll. Nur auf der Landskrone!! (Kölb. und Wenck
18*25), an der Ost-, Süd- und Süd Westseite seiton; nach Aschers.
Syn. I. 72 bei Weissenberg: Krischa; im nördl. Böhmen in den
Felsspalten des Ortclsberges bei Lindenau und dos Kelchberges
bei Triebsch (B. W.).
Bastarde:
19 X 21. A. trichomanes X septentrionale Aschers. Syn., A.
sept. X Trich. Murbeck, A. germanicum Weis., A. Breynii
Retz., A. alternifolium Wulf. Kölb. 7.
Afeb*ndL Bd. XXU. 24
Digitized by Google
370
Milde unterscheidet zwei Formen:
f. montana (A. Breynii): Blätter gross, doppelt-gefiedert,
f. alpestris (A. alternifolium): Blatt, klein, einf.-gefiedert.
Beide Formen kommen jedoch auf derselben Grundachse und
in den verschiedensten Höhenlagen vor.
An Felsen im Hügel- und Bergland sehr zerstreut uud stets
nur in wenigen Exemplaren. Görlitz: An Felsen des Schöps-
thals in Siebenhufen!! (Bän.), Ebersbach!! (P.), früher an den Ober-
mühlbergen selten (P.), Landskrone!! (Kölb.), Jauernicker Schwarz-
berg (W. Sch.), Paulsdorf er Spitzberg (v. R.); Seidenberg: am
Katzenstein im Göher Grunde!! (Hodann); Lau bau: Heiders-
dorfer Spitzberg!! (Hier.), Steinberg (Htz.); Marklissa: Knapp-
berg (Bartsch), Rietstein bei Gebhartsdorf ! ! ; Löbau: Löbauer
Berg (Wagn.), in der Skala bei Bellwitz!!; Bernstadt: Schönauer
Hutberg (von R.); Bautzen: Doberschauer Schanze (Kölb.), zw.
Prischwitz und Grubschütz, beim Flins, in Mauerritzen bei der
Bautzner Pulvermühle (Wenck). Früher an Felsen der südwestl.
Kuppe des Kottmar (Wenck); Königsbrück: Tiefeuthal (A. Sch.);
Zittau: Schülerthal und Schülerberg, Koitsche, Johnsdorf (Matz),
im Neissthal zw. Ostritz und Hirschfelde, und zw. Rosenthal und
Marienthal (Kölb.), am Basaltgipfel des Gickelsberges ! ! ; im nördl.
Böhmen: auf Basalt bei Blottendorf, am Kamm bei Schelten, im
Sonneberger Walde, am Steinschönauer Berg, Mittenberg bei
Preschkau, wüsten Schloss und Schlossberg bei Böhm.-Kamnitz,
am Basalt bei Sandau, im Höllengrunde bei Böhm.-Leipa, am
Hutberg bei Rodewitz, Orteisberg, Jcschken (B. W.), am Kleis
(Lorenz), Rollberg (Schauta), Klein-Skal (Neum.).
f. montana Milde. Löbauer Berg: am Berghausfelsen nach
Süden, am Felsen der Judenkoppe und auf dem oberen Abhang
des Hengstberges (R. Wagn.).
Eine andere hybride Zwischenform zw. A. trichomanes und A.
septentrionalc ist:
A. trichomanes X per-septentrionale [A. Hansü] Aschers. Syn. I. 78.
Sie „unterscheidet sich von A. Germanicum durch Folgendes:
Stiel des an dem vorliegenden Exemplare bis 15 cm langen Blattes
bis 9 cm lang, nur im unteren Drittel seiner Länge glänzend
braun. Fiedern jederseits nur 2 — 3, meist abwechselnd, die
Digitized by GooqI^
371
untersten bis 2 cm lang, lineal- keilförmig, wie das keilförmig
endständige Blättchen, welches entweder von den Seitenfiedern
getrennt bleibt oder höchstens mit den 1 — 2 obersten verschmolzen
ist, an der Spitze mit 2—6 länglichen, spitzlichen Zähnen ver-
sehen. Auf dem Endblättchen zuweilen ein wie bei seytentrionate
scheinbar verkehrt orientierter, die angewachsene Seite des Schleiers
naoh der Mittellinie wendender Sorus" (Aschers. Syn. I. 78).
Bisher nur an Phonolithfelsen des Schülerberges bei Zittau mit
den Eltern und A. Germanicum (W. Hans 1870). Nach Ascherson
wahrscheinlich Kreuzung zw. Ä. Germanicum und A. scptcntrionale.
3. Unterfam. Pteridoideae (Aschers. Syn.).
(Pterideae Prantl.)
Einzige einheimische Tribus: Lonchitideae Aschers. Syn.
(Lonchitidinae Prantl.)
9. Pteridium Gleditsch, Saumfarn.
24. P. aquilinum Kuhn. Adlerfarn. Pteris aquilina L. EuptoriR aq.
Newm. Kölb. 1.
In Kiefern- und Birkenwäldern mit etwas frischem Sandboden,
aber auch an feuchten Waldstellen, besonders in der Umgebung
der Heidemoore, oft grosse Strecken überziehend; in der Ebene,
im Hügel- und Berglande meist häufig und gemein; auf Wald-
lichtungen mit tiefer Humusdecke dichte Horste bildend, z. B. in
der Görlitzer Heide in den Revieren Glaserberg, Eichwalde und
I ^angenau, wo Exemplare von 3 m Höhe keine Seltenheit sind
(am Einsprung am „Bäseweg" [Revier Langenau, Jagen 11] bis
3l/t m Rakete).
f. lanuginosa Hooker: Ruhland: Guteborn (H. Müller), am
Westdamm des oberen Hastbruchteichs bei Hohenbockaü; Uhyster
Heide: am Zutiuss des Altteichs!!; Rothenburg O.-L.: sandige
Lehnen an der Neisso bei Vorwerk Ober-Tormersdorf ! ! ; Görlitzer
Heide: in der Umgebung des Bahnhofs Kohlfurt, z. B. am Aus-
stich westl. des Waldhauses und im Jagen 72 am Südrand der
Tschirnewiesen!!, neue Glashüttenlinie im Revier Eichwalde!!,
Graupegraben, Wohleu; am Rande des Kl. Tschirnethals oberhalb
Kirchhain (Rakete).
24»
Digitized by Google
372
4. ünterfam. Polypodioideae (Aschers. Syn.).
(Polypodieae Prantl.)
Einzige einheimische Tribus: Polypodieae (Aschers. Syn.).
(Polypodiinae Prantl.)
10. Polypodium Tourn. L. Gen. pl. z. T. Tüpfelfarn.
26. P. vulgare L. Sp. pl. Gemeiner Tüpfelfarn, Engelsüss. Kölb. 17.
Schattige Abhänge, an Baumwurzeln, Mauern, besonders an
Felsen, auf den Bergen der Lausitz verbreitet und häufig; selten
in der Ebene. Hoyerswerda: am Graben der Mehlmühle in
Schwarz-Kolhn (Höhn)!, Schlangenberge bei Weiss-Kollm ! !, am
Zufluss der Geislitzer Teiche nördlich Lippen!!; Niesky: Daubitz.
Walddorf, Tränke, Spreeer Heidehaus, Hammerstadt, Teicha, Kütten
(Kahle), Kadischer Berge!!, Rietschen (Hirche)!, Standort der
Lathraea in der Heide, hinter Heinrichsruh, bei den Fuchsgruben,
Seeer Lehmgruben, am Fahrweg zwischen Rietschen und Werda
(Fl. v. N.); Görlitzer Heide: Nordabhang des Könnteberges ! ! :
Teufelswehr bei Wehrau häufig. Ändert ab:
var. attenuatura Milde. Landskrone (Wenck); Löbauer
Berg: Nordabhang östl. vom schwarzen Winkel; unterhalb der
Judenkuppe; Felsen der Honigbrunnenrestauration (R. Wagn.):
Herrnhut: am Hengstberg, Petersbachthal bei der Ruppers-
dorfer Mühle; Zittau: Schülerberg, Oybin (Wenck), Scheiber
Spitzberg (W. Sch.).
var. rotundatum Milde: Löbauer Berg: am Felsen unweit
der Judenkuppe (R. Wagn.); Gross-Dehsaer Berg (Wenck) :
Gross-Hennersdorfer Spitzberg (ders.).
var. auritum Wallr. unter der Grundform. Görlitz: an
Felsen gegenüber der Obermühle!! (P.)7 Westseite der Lands-
krone!!; Teufels wehr bei Wehrau!!; Wiesaer Busch bei Greiffen-
berg (Pauli); Löbauer Berg: östlich vom schwarzen Winkel
(R. Wagn.); Langer Berg bei Gr.-Hennersdorf; Nonnenfelsen
bei Johnsdorf (Wenck); Nonnen wald bei Bernstadt (Bänitz):
mit dem Charakter von var. attenuatttm : Petersbachthal bei
der Ruppersdorfer Mühle, Spitzberg bei Scheibe (W. Sch.); —
Übergang zu var. lobatum: Hirschberg bei Herrnhut (Wenck)
Digitized
373
2. Farn. OSMUND ACEAE. Rispenfarne.
11. Osmunda L. Königsfarn, Osmund.
26. 0. renalis L. Echter Königsfarn. Kölb. 22.
In "Waldsümpfen auf sandigem Torfboden; in den Heide-
gegenden sehr zerstreut. Da der Pflanze Heilkräfte zugeschrieben
werden, wird sie vielfach ausgegraben und ist bereits an früheren
Fundstellen ausgerottet worden; wo noch vorhanden, immer nur
in einzelnen oder wenigen Exemplaren. Ortrand (W. Exe):
Frauendorf (Warko); Ruhland: in der Pommel (A. Sch.); Hoyers-
werda: Leipo (Jänicke), früher im Teufels winkel (Horz), am Tiefen
Podroschnik bei Kühnicht (Höhn)!; Muskauer Heide (Herb, sil.);
Niesky: Mochholz (Schw.), früher bei See und am verlorenen
Wasser bei Teicha (Kölb.), 1 Exemplar in der Moholzer Heide
(R. Kölb.), Reichwalde 1873 (Arlt), bei Nappatsch (Kahle), im
Spreeer Forst zwischen dem Heidenaus -Vorwerk und Neusorge
(Kahle); Görlitzer Heide: am Entenbruch im Revier Königsberg
(Hircho), neuerdings vergeblich dort gesucht, ebenso am Mühl-
gräbel bei Frei Waldau (Höhn)!; Königsbrück: bei Glauschnitz
(A. Sch.); früher in einer Schlucht zwischen Lausche und Nessel-
berg (Hans).
var. pumila Milde: Muskau (Bartsch).
2. Reihe: TUBERITHALLOSAE (Engl. Syll.h Knollcnvorkeimige Farne.
3. Farn. OPHIOGLOSSACEAE. Jtfatterzuiigensewaehse.
12. Ophioglossum L. Tourn. Natterzunge.
27. 0. Tulgatum L. Sp. pl. Gemeine Nalterzunge. Kölb. 25.
Grasige Waldplätze und Wald wiesen der Ebene, sehr zerstreut:
Hoyerswerda: Neida (Jänicke); Spremberg (Riese); Niesky:
beim Jakobsbrunnen, im Polsbruch, auf Wiesen bei den Kunners-
dorfer Kalkbrüchen, auf der Gasthofswiese bei Neuhof im Graben,
Wiese hinter der Moholzer Schäferei, am Schöps bei Horscha kurz
vor dem Dorf, am Rothenburger Wege rechts bei den Häsel-
lachen (Fl. v. N.), am westlichen Rande des Steindammteiches bei
der Jänkendorfer Schäferei (Kootz); Görlitzer Heide: Rev. Eich-
Digitized by Google
37 4
walde z. B. im Eichgarton und auf der Föraterwiese, neue Glas-
hüttenlinie!!; Clementinenhain bei Frei Waldau (Höhn); Herrn-
hut: Rothstein (Ff. v. N.), buschige Wiesen bei Gr.-Hennersdorf
im Sattel zwischen dorn Schönbrunner und Hochberg (Wenck);
zerstreut im Lausitzer Grenzgobirge: Georgs walde, Rumburg,
Schluckenau (Neum.), Scheibeberg bei Zittau (Lorenz), Wiesen
zw. Neuwiese und Haindorf (A. Schmidt), Freudenhöhe bei Kratzau
(Matz), am Kalkberg, Jeschken (Lorenz); Barzdorf bei Niemes
(Schauta), Reichstadt (Mann), Sichrower Tiergarten (Dedec), in
Rouge s Kreuzgründel bei Kattowitz (B. W.).
■
13. Botrychium Sw. Mondraute.
A. Eubotrychium Prantl.
'28. B. Lunaria (L.) Sw. Gemeine Mondraute. Osmunda Lunaria L.
Kölb. 23.
Trockene Wiesen, Raine, Hügel, auch auf Borgen, zerstreut:
Spremberg: am Spreeufer (Riese); Hoyerswerda (von R.): an
der Sprembergcr Chaussee gegenüber dem Amtsteich häufig!!
(Höhn); Mus kau: im Park in der Nähe vom „Jagdschloss";
Niesky (Kölb.): Alt-Montplaisir, Neuhof, beim Buchen Wäldchen,
Heinrichsruh (Fl. v. N.), Chausseegraben unterhalb des Wald-
schlösschens bei Rietschen, Daubitzer Wiesen (Kahle); Chaussee-
graben östlich zw. Sandschenke und Stanne wisch (Baer); Görlitz:
Wiesen zw. Ober -Reichenbach und Mengelsdorf!!, Jauernicker
Kreuzberg!! (Lorenz), Raine bei Holtendorf!!, südliche Kuppe des
Kärapfenbergs (W. Sch.), Landskrone, Hennersdorf, Leopoldshain
(P.), am Ziegelberge bei Penzig (von R.), Sohraer Berg (P.);
Görlitzor Heide: bei Kolonie Neu-Buhrau, Haseberg bei Rauscha
(P.); Lauban: am Steinberg (von R.); Königsbrück: Schwepnitz:
im Chausseegraben (A. Sch.); Bautzen: Dretschen, Ebendörfel,
Drehen (M. R.); Löbau: Löbauer Berg am Ostfuss, bei Bellwitz!!
(R. Wagn.), Dolgowitz, Rothstein!!, bei Herwigsdorf und Kemnitz
(Wagn.); Herrnhut: gras. Abhänge am Heinrichsberg gegon die
Petersbach beim Turnplatz, Kirchhof auf dem Hutberge hie und
da, beim roten Hof in Berthelsdorf mit folg.; Eisberg bei Gr.-
Hennersdorf, Berthelsdorf Forst in einer Sandgrube am Linde-
Digitized by Google
375
berge mit folg., Südabhang des langen Berges boi Gr.-Henners-
dorf, Spitzberg ebondas. (W. Sch., Wenck); ira Bergland und
Grenzgebirge zerstreut: Scheibeberg (Matz), Nixdorf, Ruinburg
(Neum.), Schluckenau (Cel.), Kleis (Hans), Lausche, im Sonne-
berger Walde, am Steinschönauer Berge, Sattelbcrg bei Böhm.-
Karanitz, bei Sandau, Waltersdorf, Quitkau, Robitz, Schasslowitz,
Limberg bei Kattowitz (B. W.), Jeschkengeb., Reichenberg (Cel.);
im Isergebirge zerstreut (von R.); Reichstadt (Milde), Niemes,
Böhm.-Aicha (Cel.) etc.
f. subincisum Röper: Hoyerswerda!! (Frau Dietrich nach
Aschers.), Neuhof bei Niesky (Langefeld).
f. tripartitum Moore: Nur am keuligen Buchberg bei Klein-
Iser (Körber).
29. B. ramosnm Äschere. Ästige Mondraute. Osmunda Lunaria f. L.
Fl. Suec., O. L. ß. Willd., O. ramosa Rth., 0. L. ß. ram.' Rth.
a. a. O., B. rutaceum Willd., B. matricariaefolium A. Br., B. L.
b) matric. Doli., B. L. var. incisa und 5. var. rutaefolia Roeper,
B. (Lunaria) lanceolatum Rupr., B. tcnellum Angstr., B. L. ß.
ram. F. Schultz. Kölb. 24.
Sonnige, kurzgrasige Hügel und Triften, sterile Heideplätze,
trockene Waldwiesen, vielfach mit voriger. Sehr zerstreut: Hoyers-
werda (Jänicke), Muskau (Kölb.); Nieskj': östl. Chausseegraben
zw. Sandschenke und Stannewisch (Baer), Montplaisir, Heinrichs-
ruh, Neuhof (Fl. v. N.), Wäldchen rechts vom Turnplatz (ders.),
Wiesen vor dem Buchgarten bei Tränke (Kahle), Rietschen
(Hirche)!; Rothenburg O.-L.: grasiger Hügel zwischen Sänitz
und Dobers (Kölb.); Görlitz: am Leopoldshainer Chausseehaus
(P.); Königsbrück: im Chausseegraben bei Schwepnitz mit vor.
(A. Sch.): Herrnhut: Berthelsdorfer Forst in einer Sandgrube
am Lindenberg (Wenck), in den „neuen Wegen" am Hengstberg
(Wenck), Schönbrunner Berg (Kölb.) und Spitzborg bei Gross-
Hennersdorf; Scheibeberg bei Zittau (W. Exe); im nördlichen
Böhmen: am Kleis und im Sonneberger Walde (B. W.).
B. Phyllobotrychium Prantl.
30. B. matricariae (Schrk.) Spr. Mutterkraut-Mondraute. B. M. Spr.,
Osmunda Lunaria i. L. Osmunda Lunaria var. Baeckoana L.
Digitized by Google
370
(1771), O. Matricariae Schrk. (1789), B. ternatum A. Europaeurn
Milde, B. rutaceum Sw. mit teilw. Ausschluss der Syn. (1806), B.
matricarioides WiNd. (1840), B. rutaefolium A. Br. 1843).
Grasige Abhänge, lichte Waldplätze in Nadelwäldern, sehr
selten: Niesky: Buchgarten bei Tränke (Kahle), Verlornes Wasser
bei Teicha 2 Ex. in einer Bucht des Teiches südlich von der
Buschmühlc (18. 8. 48 Götz nach Wcnck und W. Sch.); Buch-
berg im Isergeb. (Lorinser); Hengstberg bei Zwickau (Ilse), Hohen-
stein bei Stöcken (Neum.), Heichenberg (Sieg.), Südseite des Kleis
(Lorenz), Rollberg (Schauta).
Anm.: In den östlichen Teilen der Provinz Brandenburg kommt häufiger
B. rimplex Hitsche (1823) vor; die Möglichkeit der Auffindung im
Gebiet ist daher nicht ausgeschlossen.
2. Unterklasse: HYDROPTERIDES, Wasser-Farne.
(Rhizocarpac Batsch esd. Iswtes.J
4. Fam. SALVINI ACE AE, Bttschelfarne.
14. Salvini a Mich., Schwimmblatt, BüscJielfarn.
(31.) 8. natans (L.) All. Schwimmender Büschelfarn. Marsilia natans L.
Auf stehenden und langsamfliessenden Gewässern, zwischen
Röhr- und Flössholz. Görlitz: am grossen Graben des Baueru-
teichs in Tauchritz 1816 (Pharmaceut Röder), seitdem nicht
wieder. Neu aufzusuchen.
5. Fam. MAKSILIACEAE, Schleimfarne.
15. Püularia VaiUant, L. Pillenkraut.
32. P. globulifera L. Kugeltragendes Pillenkraut. Kölb. 31.
Morastige Teichufer, austrocknende Gräben und Lachen, zu-
weilen aber auch tief unter Wasser. Erreicht hier die Ostgrenze
der Verbreitung und dürfte wohl in wenigen Gegenden Deutsch-
lands so zahlreich vorkommen als in der Lausitz. Ortrand
(W. Exe); Ruhland: Gräben bei Elsterau (H. Müller), am
Kaupenteich bei Zschipkau (A. Sch.); Hoyerswerda: Salisch-
Digitized by Google
377
teiche bei Bergeil und an feuchten Waldgräben von da nach dein
Wolschinateich zu und in diesem selbst!!, im Abfluss des Diskais-
teichs in der „Pinka" und des Amtsteichs bei Kolonie Scide-
winkelü (Jänicke), Tümpel zwischen dem Diskaisteich und Tiefen
Podroschnikü, im Grossen Lug bei Sabrodtü, Truhen- und Kuscher-
teich bei Lippen!!; Spremberg: Jessener Teich (Riese); Muskau:
Gräben des Zdutschony- Teichs bei Schleife (Taubert, Callier),
Gräben der Wolschinawiesen zwischen Gr.-Düben und Halbendorf
(Taubert), Zibellc (Hirche); Niesky: Grosser Schlossteich bei
Jahmenü, Herrenteiche bei Eselsberg!!, Gräben bei Creba
(Schuchardt), Röhlteich bei Kosel, Wiesengraben östlich Prauske
(Kahle), zw. Rietschen und Werda am weissen Schöps (Kootz),
Tümpel im Polsbruch (W. Sch.), Raschkenteich ; Potershain: im
Graben links der Crebaer Strasse zwischen den Teichen (Fl. v. N.);
bei Üdernitz (Burkh.), Gräben bei Särichen (Uechr. sen.), Schlangcn-
teich (Wenck); Görlitz: zw. Hennersdorf und Mittel-Sohra (P.),
Langenauer Torfstiche!!, Torfbruch bei Kohlfurt (Gerhardt);
Wchraucr Heido (Dr. Krüger); in einer Pfütze bei Haindorf
(A. Schmidt), sonst dem Berglande fehlend; Königsbrück
(Aschers. Syn.).
Die Pflanze ist leicht zu übersehen, besonders wenn sie, wie
gewöhnlich in fliessenden Gräben, in Gesellschaft von Seirpus
acimlari« wächst, doch erkennt man sie stets an den jungen ein-
gerollten Wedeln; leichter bemerkbar wird sie an seichten,
morastigen Teichen, wo sie im sonnendurchwärmten Schlick oft
Quadratmeter grosse Flächon mit üppigem Grün überkleidet (am
Jahmener Schlossteich und Langenauer Torfbruch); sie fruchtet
danu aber gewöhnlich nicht, während an anderen, trockeneren
Standorten die „Pillen" oft dicht den Boden bedecken, die Blätter
dagegen sehr winzig (0,01—0,03 m), gelbgrün oder bräunlich er-
scheinen; besonders üppige Exemplare (Stng. 0,60 m, Blätt. 0,15 m
lang) im Pinkagrabcn bei Hoyerswerda.
Digitized by Google
378
2. Klasse: EQUISETARIAE (Asciiers. Syn.l
(Equisetinae Prantl., Eqnisetales Trev. Engl. Syll.)
1. Unterklasse (gegenwärtig die einzige): ISOSPORAE Eagl.
(Gvnopteriäe* Willd.)
6. Farn. E<$1 ISETACEAE, Sehachtelhalmgew ächse.
16. Equisetum Tourn., L. Gen. pL Schachtelhalm.
A. Equiseta phaneropora Milde.
I. E. heterophyadica A. Br.
a. E. metabola (subvernalia) A. Br. E. stichopora Milde.
33. E. silvaticum L. Sp. pl. Waldschachtelhahn. Kölb.
Wälder und Gebüsche mit feuchtem Untergrund, auf Rainen,
grasigen Lehnen, seltener auf hochgelegenen Äckern, verbreitet
durch das ganze Gebiet, stellenweis weite Strecken des Wald-
bodens zierlich überdeckend, z. B. im Laubaner Hohwald, im Rev.
Eichwalde (Görl. Heide) etc., sehr zerstreut dagegen in den Heiden
des Hoyerswerdaer und Rothenburger Kreises.
Der fruchtende Stengel tritt in zwei Formen auf:
<z. praecox Milde. So überall häufig.
ß. serotina Milde. Nicht selten z. B. um Görlitz!! und
Herrnhut: Felder bei Bechelsdorf (Wenck).
34. E. pratense Ehrh. Wiesen-Schachtelhalm. E. umbrosum J. G. F.
Meyer.
Laubwälder, feuchte Gebüsche, Wald wiesen, sehr selten:
Hoyerswerda: Maukendorf und an der Grenze des Gebiets bei
Senftenberg (Rabenhorst); Friedensthal bei Herrnhut (Hans); im
nördlichen Böhmen: Klein-Skal um die WLnkelmühle (Neum.),
Reichstadt (Hockauf), Wcllnitz, Lindenau (B. W.).
b. E. amctabola (vernalia) A. Br. E. anomopora Milde.
35. E. maximum Lam. Grünster Schachtelhalm. E. Telmateja Ehrh.,
E. eburneum Schreb., E. fluviatile Gouan, Sm.
Digitized by Googl
379
Schattige, feuchte Gebüsche, Waldsümpfe selten: Kadeberg:
Liegau (W. Exe); Bernstadt: an der Braunkohlengrube bei
Schönau a. d. Eigen (Apoth. Krüger 1862); Georgs walde, Rum-
burg (Neum.); Zittau: Scheibe (Lorenz), an d. Brücke (Wünsche):
Waldeck bei Böhm.-Leipa (Cel.), Gomplitz am östlichen Fusse des
Spitzberges bei Böhm.-Lcipa (B. W.).
36. E. arvense L. Sp. pl. Acker -Schachtelhahn; Kannenkraut, Zinn-
kraut, ScJieuerkraut. Kölb. 34.
Acker, trockene Wiesen und Triften, Dämme, Wegrander, aber
auch in feuchten Kieferwäldern, besonders am Rande von Gräben;
durch das ganze Gebiot verbreitet und gemein.
Ändert vielfach ab.
1. Formen des fruchtbaren Stengels:
f. campestre Milde und Luerssen = E. campestre
F. Sch., E. arv. serotinum G. F. W. Meyer, E. a. rivulare
Huth. Auf feuchtsandigen Äckern: Hoyerswerda: im
Spreethal zw. Burg und Burghammer!!, angeblich auf gl.
Stellen bei Niesky (Wenck).
2. Formen des tinfruchtbaren Stengels:
A. Formen sonniger Standorte.
a anroste Klinge. Gemein.
2. compaetnm Klinge: Görlitz: am Schienengeleis
derWaggonfabrikü; Herrnhut, Berthelsdorf (Wenck).
3. obtusatum Warnst. Nicht, selten.
b. ranudosum Rupr. Häufig.
1. eroctum Klinge. Häufig.
2. decumbeusG. F. W. Meyor. Gemein auf Ackern.
B. Schattenformen.
a. nertiorosum A. lir. Wälder und Gebüsche: Görlitz er
Hoide: feuchte Waldstelleu, an den Rändern tiefer
Waldgräben, besonders auf Torfboden häufig; Ruh-
land: Im Kray bei Lipsaü; Herrnhut: Petersbach,
Hengstberg (Hans und Wenck); Löh. Berg: in der
Senkung zw. Berghaus und Schaf borg (R. Wagn.);
Zittau: Johnsdorf unterh. der Nonnenfelsen (Wenck).
Digitized by Google
380
b. pseudosilvaiicum Milde. Herrnhut: im Gebüsch längs
der Peterbach (Hans), roter Berg (Wenck); Görlitzer
Heide: Revier Eichwalde!!.
II. E. aeativalia A. Br. (E. homophyadica A. Br. z. T.)
37. E. palustre L. Sp. pl. Sumpf - Schachtelhalm; Katzenschuanz,
Duwock. Kölb. 33.
Auf sumpfigen, sauren Wiesen, feuchten Ackern, in Gräben,
an Ufern, durch das ganze Gebiet verbreitet, meist gemein.
2 Formreihen (nach Aschers. Syn.):
A. Stengel beästet, verticiüatum Milde.
a. Aste ährenlos.
1. Stengel aufrecht. Aste allseitig.
a. Aste aufrecht-abstehend, meist unverzwoigt.
§ Asthüllen glänzend schwarz.
* breviramosum Klinge. Aste bis 5 cm lang,
oberer astloser Teil der Stengel verlängert.
Häufig.
** longiramosum Klinge. Aste bis 3 dm lang.
Nicht selten.
*** pauciramosum Bolle. Aste in unvollständ.
Quirlen, nur zu 2—4.
Nicht selten.
AsthUllen braun oder bleich, nur am Grunde schwarz: fallax
Milde.
Im Gebiet noch nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich
vorhanden.
ß. Aste schlaff überhängend.
§ arcuatum Milde. Stengel von Gr. an ästig, Äste
unverzweigt, unten bis 11 cm lang, nach oben kürzer.
Schattenform.
Herrnhut: an der Schafschwemme (Hans).
ij§ rainuloBura Milde. Stengel bis fast 1 ra hoch, ineist nur
oberwiirts ästig; Äste bis 35 cm lang, öfter mit einzelnen
kurzen Ästchen.
Im Gebiet aufzusuchen.
2. Stengel nied erliegend, einscitig-aufrecht-beästet: f. de-
cumbens Klinge.
Auf feuchten Äckern mit 36.
Digitized by Google
381
Unterf. {J. procumbens Aschers. Syn. Äste
bis 3 dm lang.
So auf Sumpfboden.
b. Äste eine Ähre tragend : polystachyum Weigel. Nicht selten.
Muskau (v. Rab.).
1. racemosum Milde. Stengel reich verzweigt; ähren-
tragende Äste unter sich gleich lang, die Ähren traubig
angeordnet.
Herrnhnt: am Fusswege von der Eulmühle nach Gr.-
Hennersdorf, Berthelsdorf: im Wiesenthal aufwärts vor
der Kirche (Wenck), Kemnitzer Busch (ders.).
2. corymbosum Milde. Untere Aste länger, alle ungefähr
dieselbe Höhe erreichend, die Ähren daher doldenrisp.
geordnet.
Görlitz: Wiesen am Pomolog. Garten!!, Rothwasser
(Rakete)!; Herrnhut: Berthclsdorf: im Wiesen thal mit
voriger (Wenck).
3. multicaule Baenitz. caespitosum Luerssen. Stengel
oberwärts astlos oder verkümmert, unterwärts mit langen,
gleich hohen Asten und oft von ebenso hohen Neben-
stengeln umgeben.
An nassen Stellen, Ufern, in austrocknenden Sümpfen.
var. varium (Aschers. Syn. I. 134). Stengelglieder
rostrot: Rothwasser (Rakete 1895)!.
B. Stengel fast oder meist astlos, zuweilen am Gr. mit stengel-
ähulichen Ästen, aimplicisshmim A. Br. E. p. simplex Milde.
Herrnhut: Oberes Petersbachthal (Wenck).
a. Stengel 8— 11 rippig, aufrecht: nudum Duby. E. p. autum-
nale Kürnicke. E. prostratum Hoppe exs. z. T.
Nicht selten.
b. Stengel höchstens 8 rippig.
1. Stengel 5—8 Rippen.
et. tenuc Doli. Stengel aufrecht.
ß. prostratum Hoppe exs. z. T. Stengel nioderliegend.
Digitized by Google
38*2
2. Stengel mit 4 — 5 Rippen, nanum Milde. Stengel
mehrere aus einem Rhizomast, bis 16 cm lang, liegend
oder aufsteigend, ohne Ähre.
38. E. heleoeharis Aschers. Syn. E. H. Ehrh. Schlamm- Sdiachtelhahn,
E. fluviatile und limosum L. Sp. pl., E. fluviatile G. F. \V. Meyer.
E. limosum Willd. Kölb. 32.
Sümpfe, schlammige Teiche und Gräben, durch das ganze
Gebiet verbreitet, meist häufig und gemein.
2 Formenreihen (nach Aschers. Syn.).
.4. Stengel ästig, fluviatile Axcher.*., E. Auw L., E. limosum verti-
ciliatum Doli.
/. Aste unfruchtbar.
a. Stengel unter der Ähre nicht verdünnt.
1. brachycladon Aschers. Gemein.
2. leptocladon Aschers. Waldsümpfe.
b. Stengel oberwärts astlos, unter der Ähre stark verdünnt,
oder ohne Ähre rutenförm. spitz zulaufend: attenuatum
Klinge, Milde. Nicht selten.
Herrnhut: Ober - Ruppersdorfer Teich (Hans); bei
Görlitz an verschiedenen Orten!!.
II. Äste fruchtbar: polystachyum Aschers. Rothwasser
(Rakete) !.
H. Stengel fast oder völlig astlos: limoanm Aschers. E. lim. L.
E. 1. Linnaeanum Doli.
Sehr häufig z. B. Heimersdorf bei Görlitz!!, Wohlenteich!!.
Löbauer Berg im Basaltbruch (Wagn.), um Niesky, Jänken-
dorfü (Wenek), um Herrnhut (Wenck) in allen Teichen.
II. uliginosum Aschers. Eq. ulig. Mühlenb., E. 1. ul. Milde,
E. 1. minus A. Br. Stengel höchstens 0,5 m hoch und
2,5 mm dick, meist 0—11 rippig.
Verkümmerte Form trockener Standorte; auf Wiesen, an
Teichrändern, Torfstiche, Ausstiche, meist einzeln. Um
Niesky im Polsbruch, Neuhammer (Wenck), häufig in den
Mooren und Teichen der Görlitzer Heide.
Übergänge von A zu B bei Herrn hut: Alte Schafschwemuie
im Eulholz; Teich in Nieder-Strahwalde (Wenck).
Digitized by
383
Badard.
26 X 38. E. arvense X heleoctaaris Aschers., E. arvensi X limosum
Lasch., E. litorale Kühlewein, E. inundatum Lasch.
An sumpfigen Ufern, aber auch an Abhängen, auf Äckern und
Triften, selbst in Sümpfen, selten, aber jedenfalls mehrfach über-
sehen. Hoyerswerda (Jänicke); Görlitz: Florsdorfer Kalk-
bruch (P.)!.
var. gracile Milde: im Florsdorfer Kalkbruch (P.).
B. E. cryptopora Milde, E. homophyadica hiemalia A. Br., Sclerocaulon
mil Gattung HippochaUe Müde.
Gesamtart E. hlemala.
39. E. ramosissimum Desf. Ästiger Schachtelhalm. E. ramosum DC,
E. elongatum Willd., E. multiforme Vaucher.
An feuchten Sandstellen, iu Kieferwäldern, am steinigen Ab-
hängen, an Fluss- und Bachufern, besonders im Weidengebüsch
der Flussthäler. Im nördlichen Böhmen bei Schluckenau und
Böhm.-Leipa (Milde); [am Elbufor von Aussig bis Dresden],
40. E. hiemale L. Polier- und Winter- Sehachtelhalm.
Feuchte Waldstellen, schattige Abhänge, Wald wiesen, sehr
selten und bisher nur an den Grenzen des Gebiets. Mus kau:
Bukoka (Weise); um Greiffenberg (Pauli); Königsbrück:
Tiefenthal (A. Sch.); im nördl. Böhmen bei Niomes (Schauta).
„Wurde im Jahr 1845 in der Nieskyer Heide bei den in neuerer
Zeit verschwundenen Häsellachen, nördl. der Rothenburger Strasse
in der Ecke zwischen dieser und der Trebuser Strasse mit Ooodycra
repem und Epipadis latifolia von W. Verbeck beobachtet; jetzt
ist dis dortigo Waldstolle geschlagen und dadurch auch dieser
Standort auf lange Zeit vernichtet" (Wenck).
Anm.: E. variegatum Schleich, wurde an der südlichen Grenze des Gebiets an
feuchten Sandstellen und Flussufern bei Weisswasser in Böhmen auf-
gefunden.
i
i
i
Digitized by Google
384
3. Klasse: LYCOPODIARIAE (Aschers. 8yn.J.
{Lycopodinae Prant., Lycopodiales Engl. Syll.)
1. Unterklasse: ISOSPORAK Prantl.
7. Farn. LYCOPODIACEAK, Bftrlappe.
17. Lycopodium Dill., L. Bärlapp, Wolfsklaue.
A. L. homoeophylla Spring.
I. Selagines Hook, et Greville. Selago Rupp.
41. L. Selago L. Tannen -Bärlapp. Solago vulgaris Schur. Kölb. SO.
Schattige, moorige Nadelwälder der Ebene und des Berglaudes
bis auf die kahlen Kämme und felsigen Kuppen der höheren Ge-
birge sehr zerstreut. Muskau (Weise); Niesky: verlornes Wasser
bei Teicha, am Polsbruchgraben gegen Niederhorka (Kölb., Wenck .
beim Jänkeudorfer Schäferteich (Fl. v. N.), am Fussweg durch
die Dubrau nach Moholz, bei den Seeer Lehmgruben (W. Sch.).
am Platz der Lathraea in der Stanne wisch -Heide (Fl. v. N.t.
Görlitz: Königshainer Berge, Sohra (P.)!; Priebus (Milde); Gör-
litzer Heide: am Könntebergcü (P.), Rev. Rothwasser: am
Groschegrabenü und Graupgraben ! ! (Rakete), Rev. Haidewaldau:
in der Nähe der Grossen Tschirne an den Rändern der moorigen
Waldgräben!!; Wehrauer Heide: Hosenitzbrüche (Limpricht),
Waldmoore des Iwaids und des Asselgrabens!!, besonders zahl-
reich an Quellgräben südlich vom Forsthaus Gartenfurt!! und in
den Eulbadsümpfen, hier Exemplare von 0,35 m Höhe (meist
f. recurvum)!!; Ostseite des Laubaner Hohwalds (Wenck;:
Marklissa: bei der Goldentraummühle (Schübe); Bautzen:
Hügel hinter der Teichwitzer Schäferei (Curie); Lausitzer Ge-
birge: Jeschkenü (Kölb.), Spitteigrund bei Grottau (Wünsche),
Hochwald, Lausche (Kölb.), zw. Lausche und Tollensteiu (Matz),
Hausgrund am Oybin, Töpfer (Matz): häufig im Tsorgebirge
(Fiek) auf der Tafelfichte und den Haindorfer Bergen (Wenck):
im nördlichen Böhmen: Rosenberg (Neum.), Roll, Böhm.-Aicha
(Cel.), bei Georgswalde, Windisch-Kamnitz, wüstes Schloss bei
386
Böhm.- Kamnitz, Preschkauer Wald, Kleis, Starnberg bei Merten-
dorf, im Höllengrund (B. W.).
f. reeurvum Kit. Unter der Grundform am Könnteberg und
den dort befindlichen (Jucllgräbonü (P.), am Groschegraben ! ! und
in der Wehrauer Heide!!; Tafelfichte, Iserkamm (Wenck).
//. Lepidotis P. B. a.
42. L. annotiniim L. Sprossender Bärlapp, Schlangenmoos Kölb. 'JH.
Auf feuchtem, tiefem Waldhumus besonders in alten, gemischten
Nadelholzbeständen. Scheint in den westlich von Niesky gelegenen
Heiden ganz zu fehlen. Um Niesky: Cnicus-Wicse, im Pols-
bruch am Ende der Büttnerwiese, sehr häufig im Bichainer Busch,
Lathraea-Platz in der Stanncwisch-Heide (Fl. v. N.), am Teichaer
Berge (Kahle), im Fichtenwald des Kuttol-Barah (Fl. v. N., Wenck);
Muskau: Wussina (Kahle); in der Görlitzer Heide zerstreut,
besonders im nördl. Teile und in der Umgebung des Könnteberg-
zugesü; Wchrauer Heide: in nassen Revierteilen oft in erstaun-
licher Ausbreitung, förmliche Wiesen bildend, z. B. im Iwald, am
Asselgraben und im Quellgcbiet des „Grossen Schroms"!!; ver-
breitet in den ausgedehnten Forsten des Hügel- und Berglandes :
Königshainer Gebirge!!, Laubaner HohwaldÜ; Königs-
brück: Laussnitzer Heide (A. Sch.); im Lausitzer Mittel-
gebirge: am Hochstein, auf dem Pichow (R. Wagn., M. R.);
Nonnenwald bei Bernstadt (Wenck); verbreitet im Lausitzer-
und Jeschkengebirge, aber soltener als folgende Art (Lorenz);
Königsholz (Wenck); im Isergebirgo häufig!! (von Li.).
43. L. claratnm L. Keuliger Bärlapp, ScJUangvnmoos, Bärlatsch, August-
oder Teufelsfinger. Kölb. 27.
Auf sandigem, sowohl trockenem als feuchtem Waldbodcn,
steinigen Lehnen, freien Heideflächen und trockenen Rainen mit
Calluna durchs ganze Gebiet verbreitet. Der Habitus der Pflanze
wechselt nach dem Standort; eine bemerkenswerte Abart ist rar.
tristaclußim Nutt. (als Art) mit fast wagcrecht abstehenden Laubb. ;
• Fruchtähren zu 3—5, z. Teil krallenförmig nach einer Seite ge-
bogen: erinnert in den sterilen Teilen sehr an L. annotium aber
stets durch die weissen Haarspitzen unterscheid bar, so in präch-
tiger Ausbildung in der Görlitzer Heide: Rev. Rauscha, Jagen 10
und am Petuschteich bei Zschcrnskeü (Niesky).
▲bkandl. BA. XXIL 25
Digitized by Google
386
//. b.
44 L. inundatum L. Sumpf- Bärlapp. Kölh. &t.
Auf nacktem, feuchtem, moorigem Sandboden, besonders im
Überschwemmungsgebiet der lleidetoiche und in Ausstichen längs
der Bahnstrecken durch das ganze Heidegebiet verbreitet und oft
häufig: seltener im Hügellande: Görlitz: Am Holzmühlteieh in
Amsdorf!!, Königshäuser Gebirge!! (P.), Leopoldshaiuü iders.j:
Königsbrück: Laussnitzer Heide; Kamenz (A. Sch.); Bautzen:
Gaussig, Belmsdorf etc. <M. K.): Herrnhut: an der Petersbach
(Hans) und an feuchten Plätzen bei den Schwanenhäusern (Wenck);
Georgswalde, Rumburg (Neum.); Jeschken (Tachari): im
Isergebirge: bei Flinsberg (Schum.), auf der Jser- und Kobel-
wieseü (Ludwig) bis 780 m; Böhm.-Leipa: am Sehiesniger Teich
iSitensky), Hammertoich bei Wartenberg (Benesch), Böhm. -Aicha
(Tachari), Haida (B. W.).
B. L. Iieteropht/tla Spring.
Gesamtart L. complanatuin.
45. L. coiiiplaiiatiim L. Flacher Bärlapp, Kreuchaus. Kalb. 2S.
2 Unterarter., die aber durch stellenweise nicht seltene Mittel-
formen verbunden sind:
A. L. aneeps Wallr. L. com. var. bez. subspec. anc. Aschers.
Fl. v. B., L. comp]. Koch Syn., L. com. ct. flabellatum Doli.
Trockene Wälder, besonders Nadelwälder der Ebene und uYs
Hügellandes zerstreut.
Muskau: Zibelle (Hirche); Niesky: zwischen den Fuchs-
gruben und den Seeer Feldern, hinter Heinrichsruh am Walt-
raude (Kölb., Wenck), an der Fahrstrasse nach See gleich zu
Anfang des "Wäldes südlich vom Wege, ob noch?, auf Anhöhen
östlich von Moholz im Kiefernwald , nahe einer tiefen von einem
Bach durchflossenen Schlucht (Fl. v. N.); Rothenburg O.-L.
( v. R.): Görlitz er Heide (Hirche): Revier Haidewaldau!!, bei
Mühlbock!!; Klitschdorfer Heide (Alb.); Görlitz: Königshamer
Berge am Wege zwischen Totenstein und Thiemendorf, Wiesaer
Berge auf der Höhe rechts vom Weg zum Schoorstein häufig
(W. Sch.), Kieslingswalder Berge (P.), Hügel nahe dem Kickeis-
berg bei Ober-Bielau (Rakete); Lauban: Nonnenbusch (P.): Bern-
Digitized by Google
387
Stadt: Nonnenwald bei Schönau (P.); Herrnhut: Bertholsdorfer
Forst am Grenzgraben, in der Nähe des Herwigsdorfer Weges,
Rote Berg, Keranitzer Forst, auf dem Königsholz, selten am
langen Borge bei Gr.-Hennersdorf, im Hengstbergwald nahe der
früheren Rennersdorfer Ziegolschoune, am Mörderberg und in
dessen Fortsetzung nach dem Eichler hin (Wenck); Kottmar (ders.);
Bautzen: Pichow (M. R.); im Isergebirge bei Flinsberg (Schum.);
sehr zerstreut in den Laus. Grenzgebirgen (Loronz); Fugau
Georgswalde (Neuin.), Herschelsberg bei Nixdorf (Dittrich), Hoch-
wald (Matz), Kleis, Roll (Neum.), Orteisberg, Blottendorf, am
Steinsehünauer Berge, im Kummergebirge (B. W.).
B. L. chumacc ypari sttus Aschers. Syn. L. Cham. A. Br., L.
c. var. bez. subsp. Cham. Doli. L. cornpl. Poll., L. sabinae-
folium Homann.
An gleichen Orten wie A. und oft in dessen Gesellschaft.
Hoyerswerda (Jänicke); Jessen bei Spremberg (Doms); Nicsky:
Hügel bei Moholz, am 8eeer Buschrand (Wenck); Görlitzer
Heide (Hirchc): an der Kohlfurter Bahnstrecke bei Langenau!!,
Neue Heidehäuserlinie in Jagen 25!! (Kootz); bei Mühlbock!!.
Anw.: L. alpinmn L. Sp. pl. findet sich nur im Itiesengebirge.
«. Unterklasse: ME T EROSPORA E Prantl.
Farn. Selaginellaceae, Mooafarne.
Seinginelia srlaginoides Lk. (S. spinosa Pal.) findet «ich nach Stenzcl auf dem
Kamine des Isergebirges, nähere Standortsangabe fehlt; die Möglichkeit des
Vorkommens im Gebiet ist aber nicht unwahrscheinlich.
25*
Digitized by Google
I
Monats- und Jahres-Übersicht
der
Beobachtungen
an der
Königlichen meteorologischen Station Görlitz
im Jahr« 1895
zusammengestellt von
Hüttig.
i
Digitized by Google
390
s!
et
gj CD* iO co ^
CD cd
rH iH
8« SSS
.^3
•
umanmj^
6
x*o-*»o* W
h}ih i
i t i
III _
i-t
ä
i
i
l>-* CO* CM*— 1*01*
1 1 !
x^
oi*
t
I
u
a
•— < fi<I CO 03 Ä
oi ^
3
"f CD CM X iO
x' 3
C r-}
3
CS
u
fc
V
ft
- a
©
DtT 1 1 1 1 Voll IT
x"
CO~
gf
v * «
OS CD CS
51 C1h
1"
UIIUUIUJJY
5
" CO CD O CO © iO
III
"00
o*
3^
30*
»i
"DJ
Ol*
•-t
l-^ © lO^OJ
©* V'-Tco*
1
CD
CD*
co*
mninix'Bj\
lCITI'II HT
8
^ cc .> so
(N ^ ^ co r-» ~*
i i
X
" lO
CO*
Ol
•-I CO Ol © CD
i—
-r*
Ol
Eh
i
♦»
1- CO © — 05 Ol
Oi*«*— *i~*©*©*
1 i 1 1
! 1 + -t- +
1
1
er-
©*
4-
©*
■i-
»o^ co_
— i ^ <— < O
T 1 r ,
©*
T
©*
1
P"
5
■ io co t - — r -
X
X
X*
r-t
t-
i—<
co,, -^© <—%
iO* c^-* -r* — T
"ei
©*
— i
r~*
~ £■
u
"**CD — *X*01*CD*
—1 1-t
-**
' r->
X*
CD*
t— <
t- X t-, Oi
V CD* CO*-- i
X
CS*
—
6
co c."-r — "co es"
CO*-*" CO* 04 CD es*
|| l-l «-I -H
1 1
CO
l-
t>
a"
1
"i^~~Ö cd ~r
1
©
2
i
t-
iO*X*©*co*— *-**
Iii *"" ^
~©
co*
CD*
iÖ
iO*
0 ob ©^
01 tO CO —>
CD'~"
X*
S
s
-
OL'*1"1 1
Ol Ol 0« — — '
Ol
-t Ol CD
--I Ol i-t
. N
~s
umuuurj^
s
^*
.O I- CD CO 01
r-
's
s*
CO
i- -r oi
o^2
S
2
ee
<jJS CO »D O CD CO
CD 31
X*
»—
oi x oi x
Ol i-i Ol
. u
Ol o
>
r-l O
o
UIUllllXUJ^
r*
co r- 6fcD co co
X* -x* of co co" oi
-* f »O -S" «o »c
CO
CO*
•o
X
'4
CT*
-t
cc cc^r ©"
CD* CO* CO* CD
lO »0 iO «c
T
5
3
■P
g
s
*~l V. ®. * l '"*\
»-* oi* t" ©* <-•* «-*
| 1 1 I I T
Ol*
1
1
©
1
Ol
©*
+
i"" © co es
CO* 50*^*«*
+ 1 + 1
t— <
©*
j.
i
1
1
Vi
3
A
a
c
c
oi^ocs ^>o oi
*f © CD* «-* CO* CO*
co co "f
i-
Di
CTj*
CO
»— 1
"f co -s* cS
S
SC^CC^-f CN
-r" o* r- —•* co* co*
©
-r
*°»
Ol*
-t
CS t- CO
cd* os*»*»
*T OC -T CO
CM*
"H
o*
1
© l>» X CO CT.
2*©* cd*©* co* oi*
co *J co «r -f
Ol,
-f
CO^
X — Ol X
CO ^1* CO
CN
01*
ce
i-
S
^CC^'T^CO^X^-^
-1* ©* CD* >— * CO* CO*
co co i* ~f
i-
©
X.
"T
^fTöTas"
1-* cs*x*i--*
"fl* CO ^* CO
Ol*
-#
OJ_
*
1 o
" "1
iL- -::
"3
£*
»
i— I
«1
CJ5
3
*^
1
ST •*« o «
co
aS
"5*
"3
W
>— t
'S
•"3
Digitized by Google
391
= C N
Ulli 1 1:< [
iiimüMi; j^-
MritH|.»i^\\(1V
r7
um|.:(| ;
SO^J, ..^Ul.t|\[ C
iur»|ir,f
Ji(in^im.\\i[.is _
"inii!([
miilii(|
;*ifv.{sr.|
:i ~i :•
- :t ?i
'.1 — -r
?i r. "
+ + +
T - +
i.T c.
"~ ~ i" - ?"
i - i- [-
— X (
r r x
- —
vf x i -
T. ~
i- i - r-
»rr t~t
x x —
X X X
3 T M
r:' ~f —
r" jf r'
■ —
r v —
:? ri -*
i — - -
— i- .c
-r C-,
~ — . — «
- i - C
.ii. ': — irr
-, „ ~, „ -. t
rv ■ r ~ — x
- i_- - -: x r
~» — 1 — T 1 * i
T. ~~ ~T '"; ~"
r. x. i- x^i
— z
— ?) Vi r: -n
• • "i
S *, «-
?! r;
IT'
:
7
x
ir."
X ^.
■ -
r-
Sit
x. C i-.
-. f— *r — ~- tr
-) — Cl -I "N -s —
--
- tlO "1
^ O I-
— X
-=~x-
i - i-
I - X X X
X X
r- X
X X
5
C- X ?l Tl
_ *r x" *y
-l-l- X
•o x. rv r
x x 'x* X
X —
C i-
?l —
f - X
i'. i^iO x^
T i — i •
-
- .r: er
^- — — — ? J
?!_ r. — X ?l
-f -r — i
x — x — c >r
— — ct ~i — r.
-r ~r ----y x~
-Iii
'S- 2[ S-j r
- i-
. x :
i- ?j
X
I —
X
X
I-
"7 1
=■1
_ i
71 -
X
X -
Digitized by doogle
392
7.
Zahl der
• t-H . ^h
Ol
^(N . . . .
CO
iO
05 >Q lO
CO . C4 • • •
«o
X
— «
j9T}!A\a{)-q«j^
co co co
iO i(5 I-
CO Ol »-< >— • •
T-l
T-i
jilmiqjaqn javjJAvaQ
CO Ol CO <— l •
2
Ol
•
l xl
• • • ...
■
öauqog
-i* co 10 . .
Ol Ol —
1-1
CO
CO
r-
t—
§
<CO — < »0 lO CT CD
s "
O CO Ol X CR X
(Jj _ ,_
?.
äUIII.~)SJODdlkT C
tu/iu^;'o8]«jqaui =
jii'iuotijaiisi vt £
ui/'ui l'O'ifiapimu E
10 CO I"- ClOS
-H -H — <
■J ' CO X CS
*-H »— * —
X
1-
= ...
CD t— 1^- Ol -HCl
-4 — i _ _ _l
OD >-i r» BJ x p
— i — Ol
cc
==
3
A
O
00
* u
■*»; »o co" x x cp
•— < Ol Ol «-> Ol
ST
Ö oi X* oi es' co"
CO ~*
g'l
Ol
Ol
o
1
uinunxnjY
oj^ oi, -*„cc oi,
c* »o" OJ* fO CC CD
Ol »-i
oi^i: co -h x x
t-*»c o*x*o*co*
Ol -h — — > oi
o» "
1-
Ol
ui Stuui.^ia avo v
• u ki u »_r t v i »* vi y
" O O CO CD -< C
t- Ol | — < -T
+ 1 + II
X
1
loxicnc«
-* —
1
ui 8unqoiaA\qy g
oi* «o* ©* oi*i"-*g
Ol -H , 1 CO
+ 1 + 1 1 1
H*
co*
Ol
1
0% X, •~i>lO>X<i_'-H
tO*C5*"iC*t-*— «
i 1 7^7^
1
cS
[
auiiung-simiopj iL
nO* f" -? -r*co*t— *
iO Ol iO -r ic -r
Sil Ci lO^OJ ^
-h oi* r-* CO*
X t- CO O 04 X
I
fl
3
. .*
° 0
©
m
i(5 C CT X X Ol
X* 02 t- US*G'S
t-
CJ »O ^ X >-h o
CO »o CO CO CJ
CO -t CO iO iO X
CO
r-
co*
CO
er. A
n ©. « x t-oi.
X CJ CO iO iO «o
tO
* t
© Q. C\ '^noi
X* X I— CD' X 1—
co„
Ol N o. O. 01_
t co" r-" er" c "
x_
CO*
— \
« r- -f — ^co^o^
CS* X* X* lOHi'^'
Ol
t—
"T. *°« Q. - c. 0.
co*»o* iO*r^ jt" cj"
1^
CO*
CS
CS
4.
Relative
Feuchtigkeit
io cd ö x* io co'
i-i 04 -h C4
co 5
co' -f co' es' co' oi
Ol —
CO*
X
co' S
1— t
O I"- CO CTCO^CO
t*»* cj* oT Xio-j
i- cd ü5 »o »o
»o
• H
^««t^eo co_
to*oi'io*t-*-r' »o*
t£5 CO »o cd 1^»
iO*
1»
co" es oi co iO t-' co ic
_ ^J-> HH rt?4
C iO' X -T CO -h
^ -i Ol Ol Ol
04 O
ÄS k
Jd^sd^qona j
CD »O CO i^j
X*
X
X*
1895
Monat
Januar . . .
Februar . .
Miliz
April ....
Mai
u
J3
CO
w
Juli
August . . .
Septem l>er .
Oktober . .
November .
Dezember .
hl
-c
-
•
t-
M
dt
-i
Digitized by
31)3
I
oT
vo-pus
77" 7 1 oicf 71 "71"
X X 2? X —
7i 77" 77*
•7 — i - '-C ~ i -
2 ' " to x -j>
I *1 — —
x i.o i - x i - x
ci — — oi — —
- -7- c: r. r
" — r- —
. -r — i - l7 l -
71 :7 71 ~- to X
C3
"5
5
7 !
SS
L2
-
~_ ~! o ^ 3
-7 < X C ^
"M e i : i o: x
CO 77 77 77 77 77
— 7)
X TT 7 1 70 77 77
Ol o'l <^< ~ — '
( " L.O — i O
77 77 — • 77 71 — <
<T. t t- [- r< I-
to 71 t- f - 77
— ' i-i Cl 71
7i . .cir.
M 70 iC — • 7 1
71
CO
71
TO
( -
2
71
».7
Cl
t -
Cl
Cl
Ol
X
•\
77
70
3?
70
r.
71
iudSi>j]o.\v ~-
. — . — i 77
Sil*
o :i *. c i£ x
71 77 > 7 X . -7 — i
2
77
C -T. 77 — i
i - — i ^, i7 r.
OB
^OJjqnifJi
JT°«
77 77 ... •
.70
CO 71 71
! - T. 71
r3
g
9
-*
71
70
i.O
71
L
Digitized by Google
394
O
CÖ
00
rH
O
>
r— (
CD
+2
4-3
•r- •
s
cd
cd
a
cp
Eh
cd
b£
•i— <
Ö£
:oä
a
pH
t-5
ai
2
1 s
-
CS
>-5
Sanqo
-|3Mqv
Suuqo
-ja.wqy
ÜUtU|.)
-JO.ttqy
(«uuos;
-!«*qv
•i
CO
Sunqo
s
tfuuq.)
-i.i.wqv
•o
1
I
rH
«-t — O — 1 — < —<
++ I I -H
C\ 05 t^-_ O. ^
t>." x" lO o x* l1*
X X x o X X
lO CO ~- "^l— C J
Ol* CfS?i-f C*C"
t + + I i-T
-r X o
*4. L~ — 1. ' ~„ . x_
T*o*o^ii"co*«r
— rl r— I r- ■ •— 1
0 1. Ii 4C —t. Ol. wv
CO* o o* n* »C* CO*
Hl r 4 4
ci co »o x jv —
nV'/cijOH*
t « O 1' 1- «
O l- l- 1- X X
C x -f -r Ii —
iC X o o ~ ^
I I t I + 4
CO — 1 — — CO iO
l I
-* 11 CO O h- X.
— "Ol*— '1*11*4'
5? iO — » CT' t — CO
co*— *r.*i- — *ci
1- — o .o> 'r c
4" cm*<— * 1-*— *n*
I 1
— ;r .r. — ci
— <* ~*— *cTc*-*
I I I _
n*x — co c'x*
I I l+i I
-_r ~ 1 1 - 1 - r. 1-
-rx'co*-* — r."
Ol 11*11*— »htH
•w <y 0) ® « 1' I
iE u *-> *->
— n co -* iq x
s
Sunqo
flft rn fn
tO
X
CO -f H Li O O
n*— 0*0" ViC* I
1 1 I
er — 11 x 1-
! i II 1 1
rfunqo
u r. i^co^« 11^
0 f x" r* 1 1* -r* iß* 1
•f i + M 1
-ja.wqy
>
»o
X
i- x x -ti 1- ^
x*o*x"co*irco*' 1
1 1
0
oa-.f HC« 1
VCO* Ol* — — rH* 1
Sfuuqj
-ja.wqV
— — t - -r 11 x
C*l i C*>o* cico"
14-1111
Oktobe
•1
t- — 11 0 C Cl
C*H* X*C1 ^1*11* 1
x 0 -r 11 x ,
— —
u
U
ja
r*
äuuq.)
-la.wqy
»c
Vi *C "T 1^
X* -"0*0*-*-* 1
+H 1 : 4+
X U X »— 1 ^*
— X 11* 11* CO* -t* !
0/
«— i
Ol — — — — —
'Ja
[miuo\T
X" — x 11 1 —
in* 4" ci*n*u* n* t
^- r— — — —
*-»
rfuuqo
"» »c x — rt r-
O — O "1" CO O CO
1 1 4 1 -H-4
Sc
I
— CO X X — O vT
1— x x co 0 1— x
— < — — — n —
<
O X X^t"» — CO X
x* 1 -* 1 -* i -* 1-* S >a
Jrunq.)
-ie.\\(|Y
+ 1 1 1 4 '
Juli
ii
X
—
co x -f — t -r ,
— * lo*x x* x*ci ;
| üfllJO \J
1- «-« is /^-f .
X*!-*!-* X* X* X* 1
1
1? ^ ^ Ii
— 11 c : -r »o -r 1-
2
>o
s
00 N
sie
S
® tfiO
q ?i2'i
® c
o
I
1)
CD
ü £
CQ 0
x £ ^ 2
*
x S 2 -
n |2 £
8
iE " c 3
£ i »
- u *
11 », -
i-
.4.» &
'— c
^* X
-2
73
Ö ^
r3 := "C
O S , :
•- c ^3
* •_ -j
x
l^-s
. »ß — _r
x ~ c
Ol X eJ *
c * "5
, — >— 1 —
5 • - <
' * 40 | ■
^ S S
| * i =
^ § i-Ü
6, •* "T?
» iri »
^: " -
* **"
•JJ I— Lj-
o US ü
C cS — —
C — "C"
x s ^ -5
* P 0 ^
c
= 73
ü C CO
>
ig
2|
d by Google
Infolge langdauernder ErlcrankUng ist unser geschätzter Mitarbeiter
Herr Louis Hüttig nicht in der Lage gewesen, die Meteorologischen
Tabellen für die Jahre M)6 und 1897 fertigzustellen.
Wir hoffen, dieselben im XXIII. Bande der Abhandlungen nach-
bringen zu können und bitten, die Verzögerung zu entscJiuldigen.
Das Präsidium
der Naturfurschendm Gesellschaft in Görlitz.
I. A.: Dr. Fr eine, Sehttär.
Digitized by Google
Gesellsehafts-Naehriehten.
:
d by Google
Gesellscharts-Nachrichten.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 10. Januar 1895.
Der erste Präsident Herr Uhl eröffnet die Sitzung mit der Mit-
teilung, dass die Rechnungen des vorigeu Geschäftsjahres revidiert
sind. Durch den Tod verlor die Versammlung Herrn Dr. Senonor in
Wien, korrespondierendes Mitglied und Herrn Stadtrat Halberstadt,
langjährigen Ausschussdirektor. Versammlung erhebt sich zu Ehren
der Verstorbenen. Ausgeschieden ist Herr Dr. med. Seeger, zur Auf-
nahme haben sich gemeldet die Herren: Hofjuwelier Alfred Berg-
mann, Maurermeister Julius Baumann, Rittmeister a. D. v. Fiebig-
An gel stein, Laudgerichtsrat Ernst Baum, Baurat a. D. Otto Starke,
Hauptmann a. I.). Kapler, Rogierungs- und Baurat Ricken, Fabrik-
besitzer W. Kaiserbrecht, Direktor Fritz Bornheimer, Rentier
A. Wünsche, Rentier (5. Schulz, Hauptmann a. D. Bcisert, Dr.
med. Duck hoff, Dr. med. Seil, Major a. D. Bu blitz und Frau verw.
Kaufmann A. Pruck.
Der beantragte Schriftenaustausch mit dem American Museum
of Natural History in New -York wird genehmigt.
Die hohen Stände der Preussischcn Oberlausitz haben wiederum
100 Mark zur Vergrösserung der Sammlungon und der Bibliothek
bewilligt.
Die Bibliothekstunden und die Auslegung der eingehenden Zeit-
schriften werden zur Zeit neu geregelt.
Der neue Band der Abhandlungen wird Ende nächsten Monats
zur Ausgabe gelangen.
Dem Kassierer wird Entlastung für die vorjährige Rechnung
ertheilt.
400
Dio zu Ehren- bozw. korrespondierenden Mitgliedern ernannten
Herren, Professor Suess in Wien, Landeshauptmann Dr. von Seydc-
witz, Ehrenmitglieder, und Hauptmann Gross, Leutnant Graf Götzen
in Berlin und Dr. Herrmann in Chemnitz, korrespondierende Mit-
glieder, sandten Dank für ihre Ernennungen; die Dankschreiben werden
vorlesen.
Uber den Zuwachs der Sammlungen berichtet der Kustos Herr
Dr. von Rabenau.
Es gingen Geschenke ein für dio Sammlungen von den Herren:
Oberstleutnant Uhl, Sanitätsrat Dr. Kleefeld, Lehrer Mühle, dem
Kustos der Sammlungen und F. Barschel aus Langenau, P. O. Pctlock
bei Yorkton Canada.
Für die Bibliothek von den Herren: Dr. 0. Herrmann, Chemnitz
Professor Dr. O. Friedrich in Zittau und dem Bibliothekar.
Der Vortrag am 17. d. M. fällt wegen der Vorfeier des 25jährigen
Bestehens des deutschen Reiches aus.
v. g. u.
Uhl. Feyerabond. Ebert. Dr. von Rabenau.
g. w. o.
Freiso.
Protokoll
der Hauptversammlung am 27. Marz 1896.
In Abwesenheit des Herrn ersten Präsidenten eröffnet der zweite
Präsident Herr Feyerabend die Sitzung.
Verstorben sind die korrespondierenden Mitglieder Herren Fabrikant
Hans in Herrnhut, Pastor emer. Wenck und das wirkliche Mitglied
Herr Fabrikbesitzer Heck er. Der Herr Vorsitzende erinnert daran,
dass morgen der Jahrestag des Todes des Herrn Direktor Peck ist.
Zum Andenken an die Verstorbenen erhebt sich die Versammlung.
Zur Aufnahme haben sich gemeldet dio Herren: Zahnarzt
Dr. Berger, Assistenzarzt Dr. Köhler, Dr. Lehmann, Arzt, Rentier
Schlobach, Generalagent Thiele.
Die sofort angestellte Zettelwahl ergab die Aufnahme sämtlicher
Herren.
ized by Google
401
Der XXL Band der Abhandlungen ist erschienen und an die Mit-
glieder verteilt; den Herren Verfassern der Beitrage wird der Dank
der Versammlung ausgesprochen.
In Schriftenaustausch wird eingetreten mit der Naturhistorischen
Gesellschaft in Colmar.
Das Ehrenmitglied Herr Dr. Geinitz spricht seinen Dank aus
für Übersendung des XXI. Bandes der Abhandlungen.
Herr Paul S inten is in Kupferberg wird einstimmig zum korre-
spondierenden Mitgliedc ernannt.
Der Herr Kustos der Sammlungen berichtet über die Vermehrung
derselben.
Geschenke für die Sammlungen spendeten die Herren Ober-
lehrer a. D. Sommer, Lehrer Barber, Major von Treskow, Buch-
ilruekereibesitzer Reiher, Hofjuwelier Bergmann, Professor Motz-
dorf, der Kustos, William Bacr in Niesky, Professor Suess in Wien,
Lithograph Torge in Schönberg; für die Bibliothek die Herren Major
von Treskow, Borgrat von Rosenberg-Lipiuski, Oberstabsarzt
Dr. Bauornstein, Rentier Sehiedt, der Bibliothekar, Dr. 0. Herr-
inann in Chemnitz, Professor Dr. Friedrich in Zittau, Dr. Hartlaub
in Bremen, ferner die Verwaltung der Bibliothek, Museum und
National -Gallerie in Melbourne, Naturwissenschaftliche Gesellschaft
„Isis" in Bautzen, Magistrat und Gymnasium in Görlitz, Frau Haupt-
mann von Wiese-Kaiserswaldau.
v. g. u.
Foyerabend. Dr. Mund. Nobiling.
g. w. o.
Freise.
Protokoll
der Generalversammlung vom 23. Oktober 1896.
Der Präsident Herr Oberstleutnant ühl eröffnet die Sitzung, indem
er zuerst das anwesende Ehrenmitglied, Herrn Konsul Dr. von Möllen-
dorff im Namen clor Gesellschaft begrüsst. Domnächst erfolgt der
Vortrag der Jahresrochnung für 1895/96 und des Etats für 1896/97,
Abhn»41. i:«. xxn. 26
402
der mit Mark 10437.91 balanziert und von der Versammlung ge-
nehmigt wird.
Den Jahresbericht der Gesellschaft erstattet der Sekretär Herr
Dr. Freise; es folgen die Berichte des Herrn Dr. von Rabenau
über den Zuwachs zu den Sammlungen und zur Bibliothek, des
Herrn Oberstleutnants a. D. Bin mens ath über die Thätigkeit der
geographischen Sektion, des Herrn Lehrers Barber (Botanische
Sektion), dos Herrn Dr. Freise (Medizinische Sektion), des Herrn
Hauptmann a. D. Kapp ler (Ökonomische Sektion).
Neu aufgenommen werden die Herren Graf zur Lippe auf See
bei Niesky, Landesältester von Lobe Tiste in auf Lohsa, Ritterguts-
besitzer Martin auf Schloss Rothenburg, Dr. med. Haupt, Restaurateur
Falk, Sanitätsrat Dr. Buchwald, Amtsgerichtsrat Büchner, Land-
gerichtsrat Gregorius, Major von Massenbach, Dr. med. Georjr
Härtung.
Seit der letzten Hauptversammlung sind der Gesellschaft sieben
Mitglieder durch den Tod entrissen worden die Herren: Stabsarzt a. D.
Hennet, Fabrikbesitzer Maukseh, Archidiakonus Napp, Ritterguts-
besitzer Dehmisch, Rittergutsbesitzer Schäffer, Dr. phil. Winkler
und Frau Stationsvorsteher Schlüter. Versammlung ehrt das An-
denken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Ausgeschieden
aus der Gesellschaft sind wegen Wegzuges von Görlitsj die Herren:
Rechtsanwalt Cohn, Kaufmann M. Meyer, Rentier W. Schlobaeh.
Dr. med. Soll, Major von Bredow, Regierungsrat Wollanke und
Frau Kaufmann Anna Neu mann; aus anderen Gründen Herr Bau-
meister F. B. Neu mann.
Es folgen die Wahlen der Ausschussmitglieder; die Herren, deren
Amtsperiode abgelaufen ist: Sanitätsrat Dr. Böttcher, Landgerichts-
rat Danneil, Rentier Körner, Buchhändler Sattig, Bergwerks-
dircktor Schnackenberg werden wiedergewählt; an Stelle der Herren
Cohn und Weissen berg werden die Herren Major von Treskow
und Landgerichtsrat Wendriner gewählt.
Der Ausschuss beantragt die Wahl des 1. Präsidenten um 14 Tage
zu verschieben; es erfolgt eine lebhafte Erörterung, an der sich die
Herren Kahlbaum, v. d. Velde, Niekau beteiligen, es wird die Ver-
tagung beschlossen. Zum 2. Präsidenten wird Herr Feyerabeud
wiedergewählt, ebenso erfolgt dio Wiederwahl der Herren Mund,
von Rabenau, Ebert, Jaekel.
403
Zum Ehrenmitgliede wird Herr Sanitätsrat Dr. Böttcher, zum
korrespondierenden Mitglied e Herr Direktor Krieg in Eichberg bei
Schildau am Bober ernannt.
Der Herr Präsident teilt mit, dass das Stiftungsfest am 28. No-
vember 1896 stattfinden wird. Es folgen einige geschäftliche Mit-
teilungen.
Geschenke spendeten für . die Bibliothek die Herren: Pastor
Wenck, Major von Treskow, Dr. Mund, Bentier Struve, Land-
gerichtsrat Danneil, der Bibliothekar, Dr. Sommer in Allenstein,
Fabrikdirektor Krieg in Eichberg, Professor Metzdorf in Dresden,
Dr. Herrmann in Chemnitz, ferner Fräulein Agnes Geis s ler, die
Realschule zu Görlitz und der ärztliche Leseverein. Für die Samm-
lungen die Horren Max Geissler, Rittergutsbesitzer Trautmann,
Konsul von Möllendorff, Kandidat Gross, Oberlehrer Sommer,
Gutsbesitzer Körner, Major von Fischer-Treuenfeld, Dr. med.
Zernik, Sanitätsrat Dr. Böttcher, Rentier Schiedt, Dr. med. Freise,
Hofjuwelier Bergmann, Pastor Wenck, Rittergutsbesitzer Eckold,
Sanitätsrat Dr. Kleefeld, Freiherr von Massenbach, Wiesen-
hüttor in Lichtenau, Ludwig von Tzschirne und Dr. Friedrich in
Dresden.
v. g. u.
v. Schickfus. Philler. Reiche. Bluraensath. P. Jaekel.
g. w. o.
Freise.
Jahres -Bericht
des Sekretärs über das Gesellschaftsjahr 1895/96.
Meine Herren!
Wenn ich in meinem vorjährigen Berichte sagte, dass die Spuren
des verflossenen Jalires noch lange sichtbar und fühlbar sein würden,
so liefert uns das eben beendete Gesellschaflsjahr den Beweis dafür,
dass diese Voraussage eingetroffen ist. Noch immer kann die Gesell-
schaft, einmal aus ihrer Gleichgewichtslage gebracht, nicht die alte
Stetigkeit wiederfinden und noch immer sind im Leben der Gesell-
schaft Ereignisse zu verzeichnen, die jener Erschütterung mittelbar
26»
404
ihren Ursprung verdanken. Hoffen wir, das« es gelingen möge, auch
diese Schwankungen und Wankungen zu überwinden, hoffen wir, dass
die Liebe zu unserer Gesellschaft und der gute Willo aller Beteiligten
stärker sein mögen, als das feindliche Geschick, unterdessen Wirkungen
die Gesollschaft jetzt noch leidet.
Wie das vorletzte, so begann auch das letzte Geschäftsjahr mit
einem Wechsel in den Stelleu des zweiten Präsideuten und des zweiten
Sekretärs. An Stelle des Herrn Oberlehrer Dr. Zeitzschel trat Herr
Oberlehrer Feyerabend; für Herrn Major a. D. von Treskow wurde
Herr Dr. med. Mund mit dem Amte des zweiten Sekretärs betraut.
Die Mitgliederzahl hat sich im verflossenen Jahre in erfreulicher Weise
gemehrt; während am 1. Oktober 18i)5 insgesamt 370 Mitglieder
gezählt wurden, nämlich 15 Eli reu-, 82 korrespondierende und 273
wirkliche Mitglieder, zeigt der diesjährige Absohluss die stattliche Zahl
von 396 Mitgliedern, nämlich V.) Ehren-, 82 korrespondierende und 2i*f>
wirkliche Mitglieder. Reichere Beute als in den vergangenen Jahren
hatte diesmal der Tod, da nicht weniger als 12 Mitglieder uns durch
ihn entrissen wurden. In erster Reihe sind von seinen Opfern zu
nennen: unser Ausschussdirektor Herr Stadtrat Halberstadt und die
korrespondierenden Mitglieder Herren Dr. Senoner in Wien, Fabrikant
Hans und Pastor cm. Wenck in Uerrnhut; ferner die Herren Stabs-
arzt a. D. Heunot, Kaufmann Hocker, Fabrikbesitzer Mauksoh,
Archidiakonus Napp, Dr. phil. Winkler, Gutsbesitzer Dehmisch.
Rittergutsbesitzer Schaff er; ferner Frau Stationsvorsteher Schlüter.
Herr Stadtrat a. D. Ernst Halberstadt war eines der ältesten
Mitglieder unserer Gesellschaft; seit dem 21. Oktober 1871, also volle
24 Jahre hat er das Amt des Ausschussdirektors bekleidet; im kom-
munalen und politischen Leben ist er vielfach hervortreten; noch bis
kurz vor seinem Tode erfreute sich der 60jährigo Maun grosser
Rüstigkeit; der Dank der Gesellschaft folgt ihm über das Grab hinaus.
Herrn Pastor em. Wenck in Herrnhut verdanken wir durch seine
lotztwillige Verfügung eine grosse Sammlung phanerogamischer Pflanzen,
die der Gesellschaft nach dem Ableben dieses geschätzten korrespon-
dierenden Mitgliedes durch seinen Sohn, Herrn Pastor Wenck in
Neusalz a/O. zugestellt wurde. Die Gesellschaft wird dieses schöne
und wertvolle Vermächtnis in hohen Ehren halten.
Durch Wegzug von Görlitz schieden 0, aus anderen Grüudeu
2 Mitglieder aus; aufgenommen wurden 1 korrespondierendes und 40
gitized by Google
405
wirkliche Mitglieder; zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt die Herren:
Landeshauptmann Dr. von Seydewitz, Kaiserlieh Deutscher Konsul
von Möllendorff in Mauila, Professor Dr. Sucss in Wien, Gehoim-
rat Professor Dr. Virchow in Berlin, zu korrespondierenden Mit-
gliedern die Herren Premierleutnant Graf von Götzen und Haupt-
mann Gross; beide in Berlin.
Das Stiftungsfest mit Ball wurde am 80. November 1895 im
grossen Saale des Wilholmtheaters gefeiert.
Über die Vermehrung der Sammlungon und der Bibliothek wird
Ihnen unser neuer Herr Kustos berichten; das wissenschaftliche Lebeu
unserer Gesellschaft zeigte sich ausserdem nach aussenhin in den öffent-
lichen Vorträgen, welche im Laufe des Winters 1896/06 gehalten
wurden. Es sprachen:
am 8. November Herr Dr. B. A. Katz, vor Damen und Herren: „Über
Nahrungsmittel und Ernährung",
am 15. November Herr Oberlehrer Feyorabcnd, vor Herren: „Einige
Kapitel aus der modernen Naturforschung am Menschen",
am 22. November Herr Oberlehrer Uhle, vor Damen und Herren:
„Bilder aus Deutschlands Osten",
am (». Dezember Herr Droese, vor Damen und Herren: „Vorführung
des Original-Ed ison-Phonographen aus New -York",
am 13. Dezember Herr Dr. med. Frei sc, vor Damen und Herron:
„Die Naturwissenschaften und der Kampf ums Dasein",
am 24. Januar 1896 Herr Lehrer Barber, vor Damen und Herren:
„In den Dolomiten",
am 7. Februar Herr Dr. med. Freise, vor Damen und Herreu: „Von
San Franzisko nach New- York",
am 14. Februar Herr Oberstleutnant Uhl, vor Damen und Herren:
„Die Donau".
am 23. Februar Herr Dr. Spiess aus Berlin, vor Damen und Herren:
„Über Röntgenstrahlen".
am 28. Februar Herr Dr. von Rabenau, vor Damen und Herren:
„Zwei Tage fern von New -York".
am 6. März Herr Dr. Rochel, vor Damen und Herren: „Über einheit-
liche Auffassung der Gesamtnatur".
am 13. März Herr Professor Büsing aus Friedenau bei Berlin, vor
Damen und Herren: „Reise Wahrnehmungen aus Palästina
und Syrien, mit Projektionsbildern".
406
am 17. März Herr Professor Suess aus Wien, vor Damen und Horron:
„Uber die Abnahme der Sonnentemperatur".
am 20. März Herr Professor van der Velde, vor Damen und Herren:
„Ein stiller Winkel in den bairischen Alpen".
In der gowohnten freundlichen Weise führten an den Mittwoch
Nachmittagen während des Sommerhalbjahres die Herren Lehrer
Harber, Mühle, Koch und Schmidt die Aufsicht in den Samm-
lungen; die Gesellschaft ist diesen Herren für ihre opferwillige
Thätigkeit grossen Dank schuldig.
Ich schliease meinen Bericht mit dem herzlichen Wunsche, dass
die Gesellschaft auch fernerhin nicht nur äusserlich, sondern auch
innerlich weiter gedeihen möge.
Görlitz, den 23. Oktober 1896.
Dr. Freise, Sekretär.
Berieht
der botanischen Sektion für das Jahr 1895/96.
i
Dio botanische Sektion trat im Winterhalbjahr 1896/96 an fünf
Sitzungsabenden in Thätigkeit und zwar am 24. November, 19. Dezember,
30. Januar, 27. Februar und 26. März.
In der ersten Sitzung fand zunächst Vorstandssitzung statt, welche
Wiederwahl dos seitherigen Präsidiums (Sanitätsrat Dr. Kahl bäum,
Vorsitzender, Lehrer E. Barber, Schriftführer) ergab.
Herr Dr. von Rabenau legte prächtig ausgereifte Rispen von
Oryza sativa vor und besprach sodann an der Hand getrocknotor Exem-
plare die hygroskopischen Erscheinungen der sogenannten „Auf-
erstehtingspflanzen": Anastatica hierochuntica L., Odontospermum pyg-
maeum 0. Hoffm. und Selaginella lopidophylla Spring.
Hierauf begann der Schriftführer seinen Exkursionsbericht,
welcher auch die zweite Sitzung in Anspruch nahm und entrollte
unter Vorlegung der gesammelten Seltenheiten ein Vegetationsbild
der durchforschten Gegenden.
Eingehend durchsucht wurden:
1. das untere Queisthai von Lauban bis Wehrau,
2. die Wehrauer Heide,
i
i
ized by Google
407
3. die Gegend zwischen Keichenbach 0.-L. und Niesky rechts
des Schwarzen Schöps bei Rödersdorf,
•A. das Gebiet der Sorno'schon Elster südwestlich Spremberg,
spezioll die Dorfschaften Terpe, Sabrodt, Blunow, Kloin-
Partwitz und Bergen,
5. der südwestliche Zipfel der preussischen Oberlausitz, nämlich
die Teich- und Moorflächen bei Hohenbocka, Guteborn,
Hermsdorf, Jannowitz, Kröppen und Ruhland, sowie die
Umgebung von Lipsa und Ortrand und die Wasserläufe der
Pulsnitz und des Schwarzwassors.
Wenn es auch nicht gelang, wesentlich Neues aufzufinden, so
wurde doch die Kenntnis der heimatlichen Flora um eine grosse Zahl
neuer Standorte seltener Pflanzen bereichert, so z. B. wurde das mehr-
fache Vorkommen des Bastards zwischon Drosora rotundifolia und
intermedia, das verhältnismässig häufige Vorkommen von Alisma
natans im Kreise Hoyerswerda konstatiert. Besonders war es aber
möglich, die Verbreitung solcher Pflanzen wie Scirpus multicaulis und
Aira discolor Thuill. im Gebiet klar zu legen. Erstero beschränkt
sich hauptsächlich auf die mittlere lausitzer Teichgruppe, also das alte
Elbstroinbett, während Airi discolor nördlioh bis Sabrodt, östlich bis
zum Henfurtteich bei Kohlfurt aufgefunden wurde.
Sehr interessante Ausbeute lieferten die Exkursionen in der
Wchrauer Heide und im Queisthal. Charakteristisch für die weit-
ausgedehnten Waldsünipfc des genannten prächtigsten aller Lausitzer
Heidewälcler ist das Vorkommen grosser Toppiche von Lycopodium
annotinum, mit welchem fast stets die sehr seltene Stellaria Friescana
und Lycopodium Selago vergesellschaftet. Hier findet sich auch noch
einer der wenigen Standorte der Ebene für Listera cordata. Zum
erstenmal konnte hier auch für dio Lausitz die weissfrüchtigo Form
der Heidelbeere festgestellt werden. Die Torfbrücho der Tschirne-
wiesen bei Kolonie Altenhayn erwiesen sich als wahre Fundgruben
für Utrikularien.
Am Schlüsse der zweiten Sitzung legte Herr Dr. von Rabenau
Querschnitte der Kalifornia-Orange, sowie getrocknete Exemplare vpn
Camptosurus schirophyllus Link, einem mit der Wedelspitze wurzelnden
Farn der Bergwälder Pennsylvanieus vor.
Die 3., 4., und 5. Sitzung wurde durch Vorträge des Herrn
Dr. von Rabenau über die Flora der näheren und weiteren Um-
408
gobung von New -York ausgefüllt. Zahlreiche, vorzüglich getrocknete
Herbare xemplaro, sowie Zeichnungen nach der Natur, wahrheitsgetreu
durch den Vortragenden in Aquarellfarben ausgeführt, dienten zur
Veranschaulichung der höchst interessanten Vorträge. Besonders ein-
gehend verbreitete sich der Referent über die Pflanzenwelt von Long-
island und Staten- Island, in welcher sich viele europäische Einwanderer
eingeschmuggelt haben, ferner über den n Schlangen waldu östlich von
Brooklyn, diePino Barrens von New-Jersey und die 100 Meilen nördlich
von New -York liegenden Catskill-mountains.
Dio Sektionssitzungen zeigten gegen frühere Jahre eine höhere
Besuchsziffer; besonders erfreute sich die letzte Sitzung eines inter-
essanten Gastes, des Herrn Apotheker Sintenis aus Kupferberg i. Schi.,
eines durch seine mehrfachen Reisen im Orient und auf Porto-Rico
♦
berühmten Botanikers, welcher den Anwesenden von der Schönheit
und Reichhaltigkeit seines Herbars einen kleinen Beweis durch Vor-
legung einer Mappe, die Gattung Scutollaria enthaltend, zum Besten
gab. E. Barber.
Jahres -Berieht
der Ökonomie - Sektion der Naturforschenden Gesellschaft
pro 1895/96.
Im Winterhalbjahr 1895/96 fanden 6 Sitzungen der Ökonomie-
Sektion statt, welche erfreulicher Weiso von ordentlichen und ausser-
ordentlichen Mitgliedern, sowie Gästen stets zahlreich besucht waren.
Nachdem in dor ersten Sitzung am 29. Oktober 1895 die vom
Vorstande vorgelegte Jahresrechnung, welche mit oinem baren Kasseu-
bestande von 351 M. 67 Pf. abschloss, geprüft, für richtig befunden
und dem Vorstande wegen derselben Entlastung erteilt worden war.
ergab die satzungsgemässe Neuwahl des Vorstandes dio einstimmige
Wiederwahl dor beiden Herren Vorsitzenden, der Herren Ritterguts-
besitzer Schäffer auf Florsdorf und Lucius auf Ober-Pfaffendorf.
Leider aber sah sich der bisherige Schriftführer, Herr Mattner.
wolcher sich seit dem Jahre 1882 der Führung dieser Geschäfte unter-
zogen hatte, aus Gesundheitsrücksichten und wegen anderweiter
Geschäftsüberbürdung gezwungen, eine Wiederwahl abzulehnen und
übernahm der Unterzeichnete auf Ersuchen der Versammlung dieses
ized by Google
400
Amt, jedoch ausdrücklich nur provisorisch für da« laufende Geschäfts-
jahr. Der Herr Vorsitzende sprach Herrn Mattner in herzlichen
Worten den Dank der Sektion für seine langjährige treue Mitarbeiter-
schaft aus
In dieser und den übrigen Sitzungen wurden neben der Er-
ledigung von goschäftlichen Eingängen und verschiedener von dem
landwirtschaftlichen Central -Verein und Behörden geforderten Berichte
und Gutachten, wiederum grössere Vorträge gehalten und zwar:
1. von Herrn Dr. Meyer über: „Futtermittel und ihre Wirkung
auf Milchfett",
2. von Herrn Dr. Katz über: „Milch-Sterilisierung",
3. von demselben über: rMargariuo und das Margarinegesetz".
Im Anschluss an letzteren Vortrag wurde eine an den hohen
Bundesrat und den Reichstag zu richtende Petition beschlossen, welche
in zirka 200 Exemplaren auch an sämmtliche landwirtschaftliche Vereine
Schlesiens mit dem Ersuchen zum Beitritt zur Verteilung gelangte.
Ausserdem sprach der Herr Vorsitzende selbst über verschiedene
der landwirtschaftlichen Praxis entnommene Fragen; unter anderem in
längeren Ausführungen über:
1. „wie tiet sollen wir pHügon?"
2. „die zweckmässige Anlage von Düngerstätten",
3. „den Ersatz des z. Z. unrentablen Kartoffel baues durch andere
Früchte"
und gab damit Aulass zu einer regen Aussprache unter den Mit-
gliedern.
Leider sollte der Wunsch eines gesunden und frohen Wieder-
sehens im neuen Geschäftsjahre, mit welchem der Herr Vorsitzende
die letzte Sitzung 'am 24. März d. J. schloss, nicht Erfüllung finden,
denn nur zu bald sollte die Sektion durch den plötzlichen Tod des
Herrn Rittergutsbesitzer Demisch auf Nieder-Ludwigsdorf einen ihrer
eifrigsten und treuesten Freunde, der wohl kaum jemals einer Sitzung
fern geblieben war, verlieren. Aber als einen geradezu unersetzlichen
Verlust betrauert die Ökonomie -Sektion den Tod ihres ersten Vor-
sitzenden, des Herrn Rittergutsbesitzer Schäffer auf Florsdorf. Nach-
dem derselbe schon lange Jahre als Stellvertreter dem Vorstande
angehört hatte, übernahm er im Jahre 1883 den Vorsitz selbst und
mit ihm begann die Sektion in nicht geahnter Weise aufzublühen und
410
zu erstarken. „Grau, teurer Fround, ist alle Theorie und grün des
Lebens goldner Baum." Von diesem Motiv bei der Auswahl der Ver-
handlungsgegenstände geleitet, wusste er, unterstützt von dem reichen
Born des eigenen Erfahrungsschatzes, die Sitzungen der Ökonomie-
Sektion zu den anregendsten und interessantesten zu gestalten, deren
Alle, die ihnen je beigewohnt haben, sich dankbar erinnern werden.
Görlitz, den 1. Oktober 1896.
Kapler.
Jahres- Bericht
der zoologischen Sektion für 1895/96.
Die zoologische Sektion hielt im Winter 1895/96 vier Sitzungen
ab. Der Vorstand bestand aus den Herren Dr. von Rabenau und
Mühle.
In der ersten Sitzung am 12. Dezember referierte der Schrift-
führer über einige Aufsätze in naturwissenschaftlichen Zeitschriften,
u. a. über die Haltung der Füsse der Raubvögel während des Fluges.
Sodann sprach derselbe über den von Herrn Tuchfabrikanten Oswald
Mattheus der Gesollschaft geschenkten Stör und erläuterte das Modell
dos Schädels einer Giftschlange.
In der zweiten Sitzung am 16. Januar sprach Herr Gymnasial-
lehrer a. D. Sommer über die Geschlechtsorgane der Insekten, sowie
über Entwickelung und Befruchtung des Eies derselben. Der Schrift-
führer zeigte eine Anzahl Gehörknöchelchen vom Säugetiere, Vögeln
und Reptilien vor und erläuterte dieselben.
In der dritten Sitzung am 20. Februar sprach Herr Gymnasial-
lehrer a. D. Sommer über Kopulation der Schmetterlinge und wies
namentlich an einer Reihe von Beispielen die Bedeutung des Geruchs-
sinnes für den Kopulationsakt nach.
In der vierten Sitzung am 19. März sprach der Schriftführer
über die Gebisse der Säugetiere und Herr Hauptmann a. D. von Putt-
kamer verlas einen Aufsatz über physiognomisehe Betrachtung der
Schmetterlinge.
E. Mühle, Schriftführer.
ized by Google
I
411
Jahres-Bericht
der geographischen Sektion der Naturforschenden Gesellschaft
zu Görlitz für das Jahr 1895/96.
Die Sektion hatte im vergangenen Winterhalbjahr 5 Sitzungen
abgehalten und zwar die Eröffnung«- und Vorstandssitzung am 20. Ok-
tober v. J., in welcher der bisherige Vorstand wieder gewählt wurde
und sodann 4 Vortragssitzungeu am 26. November, 21. Januar,
18. Februar und 3. März.
Herr Oberstloutnant Reiche hielt zwei Vorträge über Britisch-
und Holländisch-Neu-Guinea an den beiden ersten aufeinanderfolgenden
Sitz ungsabenden.
Sodann sprach der Herr Oberstleutnant Uhl am 19. Februar
über die Insel Formosa, seinem Vortrage das Werk des französischen
Konsuls in Kanton Huard zu Grunde legend.
Herr Major von Bredow schilderte in einem Schiussvortrage
am 3. März er. seine Reiseeindrücko über Italien.
von Bredow, Schriftführer.
Verzeichnis
der in dem Gesellschaftsjahre 1895/96 durch Austausch, durch
Schenkung und Ankauf für die Bibliothek eingegangenen
Schriften.
A. Durch Schriftenaustausch.
Amions: Societe Linneenne du Nord de la France: Bulletin:
Tome XI. No. 236—258, Tome XII. No. 259— 282. Basel: Natur-
forschende Gesellschaft: Verhandlungen: Band XI. Heft 2. - Belfast:
Natural History and Philosophical Society: Duport and procedings
1894/95. — Berlin: Deutsche geologische Gesellschaft: Zeitschrift:
Band XLVII. Heft 2. 3. 4, Band XL VIII. Heft 1. - Gesellschaft für
Erdkunde: Verhandlungen: 22. Band No. 7—10, 28. Band No. 1 — 6;
Zeitschrift: 30. Band No. 4—6, 31. Band No. 1 -3. — Gesellschaft
naturforschender Freunde: Sitzungsberichte: Jahrgang 1895. — Bern:
Naturforschende Gesellschaft: Mitteilungen No. 1335 — 1372. — Bistritz:
Gewerbeschule für Siebenbürgen: 21. Jahresbericht. — Bonn: Natur-
Digitized by Google
412
historischer Verein der Rheinlande und Westfalens: Verhandlungen:
5*2. Jahrgang 1. Hälfte. Boston, Mass.: The Boston Society of
Natural History: Proeoedings: Vol. XXVI. part. 4; Memoirs Vol. V.
No. 1. — Acadcmy of Arts and Sciences: Proeeedings: Vol. XXX. -
Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen: Band XIII.
Heft Ii; XIV. Heft 1. — Meteorologische Station: Deutsches meteoro-
logisches Jahrbuch für 1895. — Breslau: Sohlesische Gesellschaft für
vaterländische Kultur: 72. Jahresbericht. — Verein für Schlcsische
Insektenkunde: Zeitschrift: '20. Heft. Königliches Oberbergaint:
Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten des preussischen
Staates im Jahre 1895. Sehlesiseher Forst -Verein: Jahrbuch für
1895. Brünn: Naturforschender \'ercin: Verhandlungen: Band
XXXIII. und 13. Bericht der meteorologischen Comrnission. — K. K.
Mährische Gesellschaft zur Beförderung der Landwirtschaft, Natur
und Landeskunde: Notizblatt : Jahrgang 1895. Budapest: Magyur-
hony Földtani Tarsulat: Földtani Közlöny: XXV. Band No. 9 — 12:
XXVI. Band No. 1 t>. Ungarisches National-Museum: Vol. XVIII.
pars. — 4; Vol. XIX pars. 1. 2. - Königl. Ungarische Naturwissen-
schaftliche Gesellschaft: Math, und naturwiss. Berichte aus Ungarn:
Band X XII. und 5 einzelne Abhandlungen. Cambridge (Mass.):
Museuni ot Comparativc Zoology: Bulletin Vol. XXVII. No. 2 7; Vol.
XXVIII. No. 1 ; Vol. XX IX. 1 b: Annual report for 1894/95.— Chicago:
Acadcmy of scioncos: 538. annual report. — Cincinnati: Museum
asso« iation. - (.'hur: Naturf. Gesellsch. Graubündens: Jahresber.: Bd. 31»
und B. Eblin: Über die Waldresto des Averser Oberthaies. Danzig:
Naturforschende Gesellschaft: Schrillen: Band IX. Heft 1. — Darm-
stadt: Verein für Erdkunde: Notizblatt: Heft 15. HJ. Dijon:
Acad/mic des setonecs, arts ot heiles lettres: 4'i'i»') serie; Tome IV.
189.'| 94. Dona uesehiugen: Verein für Geschichte und Natur-
geschichte: Schriften: Heft 9. — Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft:
Archiv für die Naturkunde Liv-, Khst- und Kurlands: 11. Serie, Band XI.
Lief. 1; Sitzungsberichte XI. Band Heft 1. Schriften: Renuel:
Studien über sexuellen Dimorphismus, Variation und verwandte Er-
scheinungen. Dresden: Ökonomisch« Gesellschaft im Königreich
Sachsen: Mittheilungen 1S95.9(>. — Naturw isseiisehaftliehe Gesellschaft
r Isis" : Sitzungsberichte und Abhandlungen: Jahrgang 1S95, IS96
Jan. Juni. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Jahresbericht
1894/95. — Dublin: Boyal Dublin Society: Transactions Vol. XXX.
Digitized by Googl
413
part XV— XX.; Proceedings Vol. III. No. 4. 5; List of tho mombers
1805 u. 96; Scientific transactions Vol. V. 5—12. Vol. VI. 1: Scientific
proceedings: Vol. VIII. 3. 4. — Dürkheim: Naturwissenschaftlicher
Verein der Rheinpfalz (Pollichia): Mitteilungen: Jahrg. LH. No. 8;
Jahrg. LI1T. No. 5). — Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein:
Jubiläumsnummer und Jahresbericht Heft 8. — Emden: Natur-
forschende Gesellschaft: 75). 80. Jahresbericht. Erlangen: Physi-
kalisch-medizinische Sozietat: Sitzungsberichte: 27. Heft. Florenz:
Biblioteca Nationale centrale: Bolletino delle publicazioni italiane
No. 235 -257. Reale Institute di Studi Superiori: a) Archivo
d'anatomia l e 2 del Vol. V. 1S80/9O. b) Minuti: Sul liehen rosso
1801; Ristori: Sopra i resti di un coccodrillo 185H); Marold: Pedunculi
cerebellari 1801. Frankfurt a/O.: Naturwissenschaftlicher Verein
des Regierungsbezirkes Frankfurt: Abhandlungen: Band XIII; Socie-
tatuni litterae: Jahrgang IX. No. 1 12 und Jahrgang X. No. 1 — <>. —
Frankfurt a. M.: Physikalischer Verein: Jahresbericht JS93---SH. --•
Arztlicher Verein: J8. Jahresbericht über die Verwaltung des Modizinal-
w es« mis der Stadt Frankfurt a M. - Glasgow: Natural History Society:
Transartion: Vol. IV. pnrt II. - Görlitz: Oherlausitzische Gesell-
schaft der Wissenschaften: Neues Lausitzisches Magazin 71. Band
Heft 1. 2; Festschrift zum 550. Gedenktage des ( >berlausitzer Sochs-
städtebiindnisses (Godox diplomatieus I.). Magistrat: Verwaltung der
Stadt 185)4/05. Gymnasium: Programm 185M5. Realschule: Pro-
gramm ISiM». Graz: Historischer Verein für Steiermark: Mit-
teilungen: XLIII. Heft: Heifrage 27. Jahrgang. Greifswald:
Naturwissenschaftlicher Verein für Neu - Vorpommern und Rügen:
Mitteilungen: 27. Jahrgang. Geographische Gesellschaft: 0. Jahres-
bericht, 1. Teil. Guben: Niederlausitzor Gesellschaft für Anthro-
pologie und Altertumskunde: Zeitschrift: IV. Band Heft I — <>.
Güstrow i/M.: Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen-
burg: Archiv: 41». Jahr. Halle a'S.: „ Leopoldina". Kais. Leopold. -
Carol. Akademie der Naturforst her: Heft XXXI. No. 15)- 21, Heft
XXXII. No. 1—7. Verein für Erdkunde: Mitteilungen: Jahr 1891
bis 185)5. Halifax: Nova Scotian Institute of Natural Science:
Proceodings an Transactions: Vol. I. of the 2«>4 series, part 4. —
Hamburg: Deutsche Seewarte: Deutsches meteorologisches Jahrbuch
für 1804 Archiv XVI 11, - Verein für naturwissenschaftliche Unter-
haltung: Verhandlungen 1804/5*5. Harlem: Muse«» Teyler: Archives:
Digitized by Google
414
Serie II. Vol. V., l**e partie. — Helsingfors: Societas pro Fauna
et Flora Fennica: Acta: Vol. V. 3, IX. X. XII.; Meddelanden Heft
19 — 21. — Herbarium musei fennici II Musci von Bomansson und
und Brotherus. — Hohenleuben: Voigtlandischer alterthurasforsch.
Verein: 65. und 66. Jahresbericht. — Jauer: Ökonomisch-patriotische
Gesellschaft der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer: Verhand-
lungen und Arbeiten im Jahre 1894. — Kassel: Verein für Natur-
kunde: 40. und 41. Bericht. — Kiel: Universitäts- Bibliothek: 130
Schriften (meist Dissertationen). — Gesellschaft für Schleswig-Holstein-
Lauenburgische Geschichte: Zeitschrift Band XXV. — Königsberg
in Preussen: Physikalisch-ökonomische Gesellschaft: Schriften: 36. Jahr-
gang. — Landshut. i/Baiern: Botanischer Verein: 14. Bericht. —
Leipa: Nordböhmiseher Exkursionsklub: Mitteilungen: XVIII. Jahr-
gang Heft 4; XIX. Jahrgang Heft 1. 2. 3. — Linz a/D.: Museum
Franziseo-Carolinum: 54. Jahresbericht nebst der 48. Lieferung der
Beiträge für Landeskunde von Osterreich ob der Enns. — Verein für
Naturkunde in Osterreich ob der Enns: XXIV. Jahresbericht. -
London: Royal Society: Proceodings: Vol. LVIII. No. 352, Vol. LIX.
No. 353—358. — Luxemburg: „Fauna", Verein Luxemburger Natur-
freunde: 6. Jahrgang. — L'iustitut grand-ducal de Louxembourg:
Publieations: Tome XXIV. — Madison: Wisconsin Academy ot
sciences arts and lettres: Transactions: Vol. X. — Mailand: Societä
Italiana di Scienze Naturali: Atti: Vol. XXX. fascic. 3—4; Vol. XXXVI.
fascic. 1. 2. — Manchester: Literary and Philosophical Society:
Momoirs and proeeedings: Vol. X. No. 1 — 3. — Marburg: Gesell-
schaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften: Sitzungs-
berichte: Jahrg. 1894/95 und Schriften: Bd. XU. Abh. 6. — Marseille
Faculte de Sciences: Annales: Tome I.— IV.; Tome V. 1—4; Tome VI.
1. 2. 3; Tome VII.; Tome III. (supplement) Etüde monographique de b
famille dos Globulariees par Heekel. — Massachusets: Tufts College:
Studies: No. IV. - Meriden (Conn.): Scientific Association: Trans-
actions: Vol. VII. — Milwaukee, Wisc: Natural History Society:
13tl> annual report of the board of Trustees of the public museum ot
the city of Milwaukee. — Montevideo: Museo National: Annale
III. IV. V. Mosknu: Societe Imperiale des Naturalistes: Bulletin:
Ann.'e 1S94 No. 4; Annec 1895 No. 3; Annee 1896 No. 1. — München:
Königl. Bayrische Akademie der Wissenschaften: Sitzungsberichte der
math.-physik. Klasse: Jahrgang 1895 Heft 3, 1896 Heft 1.2.— Bayr.
Digitized by Googl
415
Botanische Gesellschaft: Berichte: Band IV. — Münster: Westfäl.
Pro vinzial verein für Wissenschaft und Kunst: 22., 23. Jahresbericht. —
Nancy: Societe des sciences naturelles: Bulletin: Serie II. Tome XHl;
fascicule XXVIII. 1893 une XXIX. 1894; Bulletin des seances: 6. anneo
No. 1—3; Catalogue de la bibliotheque. — New -York: American
Goographical Society: Bulletin: Vol. XXVII. No. 3. 4; Vol. XXVIII.
No. 1. 2. — Osnabrück: Naturwissenschaftlicher Verein: 10. Jahres-
bericht. — Philadelphia: Wagner Free Institute of Sciences: Trans-
actions: Vol. 3 part III. — Academy of Natural Sciences: Procoedings:
1894 part III.; 1895 part I.— III. — Pisa: Societa Toscana de Scicnze
Naturali: Atti: Vol. XIV.; Processi verbali: Vol. IX. — Portland
(Maine): Society of Natural History: Proceodings: Vol. II. part 3. —
Prag: Lcsehallo der deutschen Studenten: Bericht über das Jahr 1895. —
Naturwissenschaftliche Landesdurchforschung Böhmens: Archiv: Bd. IX.
No. 3. 6; Band X. No. 1. — Naturhistorischer Verein „Lotos": Ab-
handlungen: I. Band 1. Heft. — Königl. Böhmischo Gesellschaft der
Wissenschaften: Sitzungsberichte 1895. — Jahresbericht für 1895. —
Regensburg: Naturwissenschaftlicher Verein: Berichte 5. Heft. —
Reichenberg in Böhmen: Verein der Naturfreunde: Mitteilungen:
Jahrgang XX VII. — Riga: Naturforscher- Verein: Festschrift in An-
lass des 50jähr. Bestehens 1895. — Rochester: Academy of Sciences:
Procoedings Vol. II. pag. 201 348. — Sanct Gallen: Naturwissen-
schaftl. Gesellschaft: Bericht über die Thätigkeit für 1893/94. — San
Fraucisco: California Academy of Sciences: Proceedings: Vol. IV.
part 2; Vol. V. part 1. — Schweiz: Schweizerische naturforsch. Gesell-
schaft: Verhandlungen: Jahresbericht 1893/94. — Stavanger: Sta-
vanger Museum: Aarsberelning for 1894. — - Stettin: Gesellschaft für
Pommerscho Geschichte und Alterthumskunde: Baltische Studien:
45. Jahrgang. Stockholm: Societe Eutomologi<|ue: Band XVI.
H. 1 — 4. St. Louis: Academy nf Sciences: Transactions : Vol. IV. No. 18:
Vol. VII. 1^3. St. Petersburg: Acad/unie Imperiale des Sciences:
Bulletin: V. stVio, Tome II. No. 5; Tome III. No. 1. Stuttgart:
Verein f. Vaterland. Naturkunde in Würtcmberg: Jahreshct'te : 52. Jahrg.
-Tromsoe: Tromsoe Museum: Aarshefter Vol. XVI. und XVII.; Aars-
beretuing for 1S93. — Ulm: Verein für Mathematik und Naturwissen-
schaft: Jahreshefte: 7. Jahrgang. — Upsala: Universitets Arsskrift.
Mathematik och naturvetenskap. 1890 II., 1870 I. TIT., 1872 I., 1873
I. und II., 1874 1 III., 1875 I. IV. V. und 70 Schriften und Disser-
4n;
tationen. — Utrecht: Nederlandsch meteorologisch Jaarboek voor
1S1H. — Washington: Smithsonian - Institution: Miseellaneous
eolletions 971 — !)72; Contribution to Knowledge: 011 the densities
of Oxygen and Hydrogen by Morley; An aceount of the Smithsonian
Institute, its origin, history, objcets and achiovments. — The com-
position of expired air and its effeet upon animal lifo by Billings
Mitchell and Bergey. Proceedings of the IT. S. National Museum
Vol. XVII, report und bulletin No. 48. Bureau of Ethnologv:
Chinook texts; The siouan tribes of the East; Archeological investi-
gations in James and Potomac Valleys. - Departement of Agrieulttuv
II. 8. of America: North American fauna No. (_». 7. 8. 10. 11. 12. -
Office II. S. Geological Survey: 141'1 annual report. part 1. 2. — Mono-
graphs XXIII. XXIV.; Bulletins No. 118-182. — Wernigerode:
Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes: Schriften: 10. Jahrgang. —
Wien: K. K. Centraianstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus:
Jahrbücher: XXX. Band. Verein zur Verbreitung naturwissen-
schaftlicher Kenntnisse: Schriften: Band XXXVI. — Entomologiseher
Verein: VI. Jahresbericht. K. K. Naturhistorisches Hofmuseum:
Annalen: Jahresbericht 181»."). K. K. Geologische Reichsar.stalt:
45. Band No. 8 18: 4«>. Band 1 !*. K. K. Zoologisch-botanische
Gesellschaft: Verhandlungen: Band XI/V; XVI Heft 1-8. K. K.
Akademie der Wissensehaften: Sitzungsberichte: ßand CIV. I. 1894
No. I 10, Ha. ISiH No. «--10, IIb. 18V>4 No. 4 10, III. 1894
No. 5—10. Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde;
Jahrbücher: Jahrgang 48. Würzburg: Physikalisch-medizinische
Gesellschaft: Verhandlungen: XXIX. Band; Sitzungsberichte: Jahr-
gang 1SH5. — Zwickau: Verein für Naturkunde: Jahresbericht 18H5.
B. Durch Schenkung.
1) Th. von Weinzierl: Der alpine Versuchsgarten auf der
Sandling-Alpe. Wien 1S!M>. 2) Schleiden und Vogel: Beiträge zur
F_mtwiekeluugsgeschiehte <ler Leguminosen. Sep.-Adr. (No. 1 und i
Gesclienke des Herrn Major von Treskowi. V\) Stumpe, 0.: Beiträge
zur Kenntnis des Sonnen-Apex. Sonderdruck, Kiel 181NJ. (Geschenk
des Herrn Verfassers.) 4) Denglcr: Der 24. schlesische Bädertag
und seine Verhandlungen. Keinerz lSiMj. 5) Berliner Klinische
Wochenschrift, .lahrgang 18! »5. (>) Wiener Klinische Wochenschrift
IS! »5. 7) Miinchener medizinische Wochenschrift 181 »5. 8) Deutsches
Digitized by C
417
Archiv für klinische Medizin. Band 64 und 55, Jahrgang 1896.
9. R. Virchow: Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie
und für klinische Medizin. Band 139 — 142 und Sup. zu Band 138.
10) Schmidts Jahrbücher der in- und ausländischen gesamten Medizin.
Band 246 — 248. — 11) Deutsche medizinische Wochenschrift. 1896.
12) Deutsche Medizinalzeitung, Jahrg. 1896. (No. 4 — 12 Geschenke
des ärztlichen Lesevereins in Görlitz.) 13) Dr. "W. Sommer:
Der Bernstein. Dresden 1896. (Geschenk des Herrn Verfassers.)
14) Conversations-Lexikon, 15 Bände und 2 Supplementbände, Brock-
haus Leipzig 1843. 15) Ad. Schaubach: Die deutschen Alpen, o Bände,
Jena 1847. 16) Watson, H. C: Bemerbungen über die geogr. Ver-
teilung und Verbreitung der Gewächse Grossbritanniens. Breslau 1837.
17) Römer: Synopsis der Mineralogie und Geognosie. Hannover 1863.
(No. 14 — 17 Geschenke des Herrn Rentier Struve in Görlitz.) 18) Dr.
0. Herr mann: Geologische und mineralogische Mitteilungen. Sep.-
Abdr. Chemnitz 1896. 19) Derselbe: Die technische Verwendung der
Lausitzer Granite. Sep.-Abdr. Berlin 1896. (No. 18 und 19 Geschenke
des Herrn Verfassers.) 20) Del Usch, 0.: Deutschlands Oberflächen-
form. Breslau 1880. 21) Christ: Das Pflanzenleben der Schweiz.
Zürich 1879. 22) Asa Gray: Manual of botany of .the northern
U. States. New -York 1889. 23) Chapmann, Dr. A. W. : Flora of
the southern United States. New-York 1887. 24) Garke, Dr. A.:
Flora von Halle und Umgegend. 2. Teil: Kryptogamen. Berlin 1856.
26) Fries, Elias: Epicrisis generis Hieraciorum. Upsala 1862.
26) H. von Rabenau: Die GefUsskryptogamen, Gymnospermen und
monocotyledonisehen Angiospermen des königl. prcuss. Markgraftums
Oberlausitz. Diss. 1874. 27) Baenitz: Lehrbuch der Botanik. Berlin
1877. 28) Suckow, S.: Über Pflanzenstacheln und ihr Verhältnis zu
Haaren und Dornen. Diss. 1873. 29) Ducommun, J. C: Handbuch
für den schweizerischen Botaniker. Solothurn 1869. 30) Darwin,
Charles: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen,
aus dem Englischen von Carus. Stuttgart 1876. 31) J. v, Hanstein:
Das Protoplasma als Träger der pflanzlichen und tierischen Lebens-
verrichtungen. 3 Vorträge, Heidelberg 1880. 32) Der Wanderer im
Riesengebirge. 15. Jahrg. 4-12; 16. Jahrg. 1—9. (No. 20 -32 Ge-
schenke des Bibliothekars Dr. von Rabenau.) 33) Metzdorf,
Prof. Dr.: Bemerkungen zur Zucht des Axolotl, Sep.-Abdr. 1896.
34) Die Bauern Praktik 1508. 35) Hadley, George: Coneerning the
AW>*n<tl. Bvl. XXII. 27
418
cause of the General Trade- Winds. London 1735. (No. 34 und 35
Neudrucke von Schriften und Karten über Meteorologie und Erd-
magnetismus von Professor Hellmann Berlin 1896. Geschenke des
Herrn Direktor Krieg in Eichberg.) 36) Friedrich, Prof. Dr. 0.:
Unsere Leuchtstoffe. Sep.-Abdr. Zittau 1895. 37) Derselbe: Bestand-
teile des Leuchtgases. Sep.-Abdr. Zittau 1892. (No. 36 und 37 Ge-
schenke des Herrn Verfassers.) 38) Mc. Alpine: Systematic arran-
gement of australian Fungi. Melbourne 1895. (Geschenk der öffent-
lichen Bibliothek von Victoria zu Melbourne.) 39) Schnitzlein, Dr.
Adalb.: Analysen zu den natürlichen Ordnungen der Gewächse und
deren samtlichen Familien in Europa, nebst Atlas. Erlangen. (Ge-
schenk des Herrn Dr. Mund.) 40). Roch, W. D. J.: Synopsis florae
germanicae et helveticae, Sectio I. IT. et index generum, specierum et
8ynonymorum Francofurti ad M. 1836 — 38. 41) Derselbe: Taschen-
buch der deutschen und schweizer Flora, herausgegeben von Ernst
Hallier. Jena 1881. (No. 40 und 41 Vermächtnis des Herrn Pastor
Wenck in Herrnhut.) 42) von Rosenberg-Lipinsky: Beiträge zur
Kenntnis des Aitenberger Erzbergbaues. Sep.-Abdr. 1895. (Gesohenk
des Herrn Verfassers.) 43) Festschrift der naturwissenschaftlichen Ge-
sellschaft „Isis" zu Bautzen, zur Feier ihres 50jährigen Bestehens
1896. (Geschenk der nIsisu.) 44) 9 Blätter der Vegetationsansichten
von H. von Kittlitz. (Gesohenk der Frau von Wiese und Kaisers-
waldau.) 45) Hartlaub, Dr. G.: Ein Beitrag zur Geschichte der
ausgestorbenen Vögel der Neuzeit, sowie derjenigen, deren Fort-
bestehen bedroht erscheint. Sep.-Abdr. Bremen 1896. 46) Schriften-
verzeichnis von G. Hartlaub, als Manuskript gedruckt. (No. 45 u. 46
Geschenke des Herrn Verfassers.) 47) Standfuss, M.: Handbuch der
palaearchi8chen Grossschmetterlinge für Forscher und Sammler. Jena
1896. 48) Schilsky, J.: Systematisches Verzeichnis der Käfer Deutsch-
lands. (No. 47 und 48 Geschenke des Herrn Rentier Sc hie dt.)
49) Merkel, E.: Molluskenfauna von Schlesien. Breslau 1894. (Ge-
schenk des Herrn Oberstabsarzt Dr. Bauernstein.)
C. Durch Ankauf.
Die Fortsetzungen von: 1) Wiedemann: Annalen der Physik
und Chemie nebst Beiblättern. 2) Dr. Haun u. Hellmann: Meteoro-
logische Zeitschrift. 3) Dr. Assmann: Das Wetter. 4) Engler und
P r a n 1 1 : Die natürlichen Pflanzenf amilien. 6) Dr. W i 1 1 m a c k : Gartenflora.
ized by Google
419
6) Dr. G. Leimbach: Deutsche botanische Zeitung. 7) Dr. H. G.
Bronn: Klassen und Ordnungen des Tierreichs. 8) Dr. J. V. Carus:
Zoologischer Anzeiger. 9) Dr. Ant. Reichenow: Journal für Orni-
thologie und ornithologische Monatsberichte. 10) Monatsschrift des
deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. 11) Dr. 0. Taschen-
berg: Bibliotheca zoologica. 12) Jahrbuch und Nachrichtsblatt der
deutschen malakozoologischen Gesellschaft. 13) Dr. F. Karseh:
Entomologische Nachrichten. 14) Stettiner entomologische Zeitung.
15) M. Bauer, W. Dames und Th. Liebisch: Neues Jahrbuch für
Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 16) Deutsche geographische
Blätter. 17) Dr. A. Petermann: Mitteilungen über richtige und neue
Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie. Bund 41
Heft 10—12; Band 42 Heft 1—9 und Ergänzungshefte 116—118.
18) Deutsches Kolonialblatt, Inhaltsverzeichnis und Beilagen. 19) Dr.
Freiherr von Dankelmann: Mitteilungen von Forschungsreisenden
und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. 20) Aus allen Welt-
teilen. Vortrag von Paetel, Berlin. 21) Wiegmanns Archiv für
Naturgeschichte, herausgegeben von Dr. F. Hilgendorf und Register
zu Jahrgang 26 — 60. 22) Dr. H. Potonie: Naturwissenschaftliche
Wochenschrift. 23) Prometheus.
Neu-Anschaffungen: H. von Francois: Nama und Damara,
Deutsch -Süd -West -Afrika. Magdeburg. — Ed. Suess: Das Antlitz
der Erde, Band I. und II. Wien 1892. — A. von Schweiger-
Lerchenfeld: Die Donau als Völkerweg, SchiÖfahrtsstrasse und
Reiseroute. Wien 1896. — H. J. Kolbe: Einführung in die Kenntnis
der Insekten. Berlin 1889. — Koch, W. D. J.: Taschenbuch der
deutschen und schweizer Flora, herausgegen von E. Hallier. Jena
1881. — Garcke, A.: Flora von Deutschland. 17. Auflage, 1895. —
Dr. Joh. Leunis: Synopsis der drei Naturreiche. Erster Teil, Band
I. und II. Zoologie. — Thieme-Preussen: Engl. Wörterbuch.
Görlitz, den 1. Oktober 1896.
Dr. H. von Rabenau, Bibliothekar.
27*
420
Verzeichnis
der in dem Gesellschaftsjahre 1895/96 für die Sammlungen
eingegangenen Gegenstände.
Für die zoologischen Sammlungen gingen ein:
A. Als Geschenke:
Von Herrn Realschullehrer Mühle: Crangon vulgaris Fabr. von
Norderney. — Von Herrn Dr. von Rabenau: Ostrea virginica Gm.
aus der Chesapeake-Bay, junge Limulus polyphemus L. von Staten
Island, Molge virescens Raf. von Sullivan Co. New -York. — Von
Herrn Oberlehrer a. D. Sommer: Tachyris Alope Wall, aus Süd-
Borneo und Tachyris Agathina Craw. aus Deutsch -Ost -Afrika. —
Von Herrn Rittergutsbesitzer Trautmann auf Ober-Ühna bei Bautzen:
Anas boschas L. m. juv. var. — Von Herrn Wiesenhütter in Lich-
tenau bei Lauban: 11 seltene Grossschmetterlinge der Lausitz. — Von
Herrn Max Gei ssler: Coelopeltis lacertina "Wagl. — Von Herrn Hof-
juwelier Bergmann: Nest von Quelea sanguinirostris L., in der
Gefangenschaft gefertigt.
B. Durch Tausch:
Casarca tadornoides Jard. von Victoria, Australien.
C. Durch Kauf:
Verschiedene Schmetterlinge, die der Lausitzer Sammlung bisher
fehlten.
Für die botanischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Dr. von Rabenau: Ein Herbarium von ungefähr
800 Arten Pflanzen (in annähernd 4000 Exemplaren) meist aus der
Umgebung von New- York; Selaginella lepidophylla Spring.; Frucht-
staude von Oryza sativa L. Schiefschnitt durch den Stamm eines
californischen Orangebaumes. — Von Herrn Buchdruckereibesitzer
Roiber: Stammstücke einer Juglasart mit eingeschlossenen Früchten. -
Von Herrn Lehrer Barber: 110 Pflanzen der Oberlausitz, besonders
der Umgegend von Hoyerswerda und Wehrau. — Von Herrn Lehrer
Hennig: Pflanzen aus der Umgegend von Görlitz. — Von Herrn
Pastor Wenck in Neusalz: Das aus 120 Fascikeln bestehende Herbar
seines Vaters, des in Herrnhut verstorbenen Pastor em. Wenck, meist
Digitized by Google j
421
Pflanzen aus Europa, dem Kaplande, Westindien, Labrador und Grön-
land enthaltend. — Von Herrn Max Geisaler: 60 Pflanzen aus dem
botanischen Garton. — Von Herrn Rittergutsbesitzer Eckoldt auf
Klein-Neundorf: Cuscuta europaea L. (die Flachsseide) und Cirsium
arvense Scop. (die Ackerdistol) mit ungewöhnlich langem und seltsam
entwickeltem Rhizome.
Für die mineralogischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Oberstleutnant z. D. Uhl: Bernstein mit Insekten-
oinschluss; Malachit und Kupferlasur aus dem Mörtel des dicken
Turmes. — Von Herrn Sanitätsrat Dr. Kleefeld: Versteinertes Holz
aus dem Gletscherlehm der Kunnerwitzer Strasse; Krosssteingrus der
Grundmoräne des Gletschers der letzten Eiszeit zwischen Winterfeld-
strasse und der neuen Kaserne in Görlitz; Biotit von Döbschütz bei
Reichenbach O/L. — Von Herrn Dr. von Rabenau: Fossile Haifisch-
zäh ue aus Charleston, South Carolina; Halbopal von Neu-Mexiko. —
Von Herrn Hofjuwelier Bergmann: Blitzröhren (Fulguriten) von
Starezynöw bei Olkusz in Polen. — Von Herrn Oberlehrer a. D.
Sommer: Bernstein und Copal mit Insekteneinschlüssen. — Von
Herrn Professor Metzdorf: Bergkrystallgruppe aus dem Binnen-
thale. — Von Herrn William Baer in Niesky: Natrolith vom Kirch-
berge bei Sproitz O/L. — Von Herrn Professor Suess in Wien:
Blattabdrücke aus der Höttinger Brecuie bei Innsbruck.
Für die ethnographischen Samminngen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Berschel in Langenau (P. 0. Petlock bei Yorkton,
Canada): Eine Pfeilspitze von den canadischen Indianern. — Von Herrn
Dr. Friedrich in Dresden: Ein altmexikanisches Götzenbild, aus Lava
gearbeitet.
Dr. H. von Rabenau, Kustos.
Protokoll
der Hauptversammlung am 6. November 1896.
Der Präsident, Herr Oberstleutnant Uhl eröffnet die Sitzung mit
der Mitteilung, dass sich sieben Herren zum Eintritt gemeldet haben.
Die Ballotage ergiebt die Aufnahme dieser Herren: Kaufmann Bor-
422
mann, Apothekenbesitzer Germershausen, Hauptmann d. L. Kienitz,
Rechtsanwalt Nathan, Dr. med. Rondke, Kaufmann Zeise, sämtlich
in Görlitz und Fabrikbesitzer Sturm in Freywaldau. An der Wahl
beteiligen sich 60 Mitglieder.
Der noch ausstehende Bericht der zoologischen Sektion für das
Jahr 1896/96 wird verlesen.
Vor der Neuwahl des ersten Präsidenten ergreift der zweite
Präsident Herr Feyerabend das "Wort, um die Versammlung aufzu-
fordern, sich zum Zeichen des Dankes für die langjährige Geschäfts-
führung des Herrn ersten Präsidenten Uhl von den Sitzen zu erheben.
Dies geschieht. Herr Uhl dankt mit einigen kernigen Worten.
Zur Wahl des ersten Präsidenten werden 69 Stimmen abgegeben,
von denen 56 auf Herrn Generalmajor Seeger, 3 auf Herrn Sanitäts-
rat Kleefeld und 1 auf Herrn Sanitätsrat Böttcher fielen.
Herr General Seeger, der nicht anwesend ist, ist gewählt.
v. g. u.
C. Sommer. Uhl. Dr. von Rabenau. Foyerabend.
g. w. o.
Freise.
Protokoll
der Hauptversammlung am 22. Januar 1897.
Der zweite Präsident Herr Oberlehrer Feyerabend eröffnet die
erste Versammlung in dem neuen Sitzungszimmer mit dem Ausdrucke
aufrichtigen Bedauerns über die durch die Krankheit bedingte Ab-
wesenheit des ersten Präsidenten und den besten Wünschen für das
weitere Blühen und Gedeihen der Gesellschaft.
Durch den Tod hat die Gesellschaft verloren das Ehrenmitglied
Herrn Professor Du Bois-Reymond, Berlin, und das wirkliche Mit-
glied Herrn Kaufmann Finster, Görlitz. Zur Ehrung der Verstorbenen
erhebt sich die Versammlung von den Sitzen.
Ausgeschieden sind wegen Wegzug von Görlitz die Herren:
Apotheker Burkhardt, Major von Massenbach und aus anderen
Gründen: Herr Rentier Knauth.
Zur Aufnahme gemeldet haben sich: Herr Oberst a. D. Heyden-
reich, Amtsgerichtsrat Dr. Kuschel, Löwenberg, RA- Kuhn, Görlitz
423
und RA. Weiss. Lauban. Die Ballotage ergiebt bei 20 abgegebenen
Stimmzetteln einstimmige Aufnahme.
Hierauf geht der Vorsitzende über zu dem Hauptpunkt der
Tagesordnung, der durch Herrn Dr. Monke auszuführenden neuen
geognostischen Bearbeitung der Oberlausitz. Die Kosten betragen
4600 Mk., von welchen 1500 Mk. durch die Stadt bereits bewilligt
sind, weitere Beiträge sollen von den hohen Ständen der OberlauBitz,
von dem Provinzialausschusse und dem Köuigl. Ministerium erboten
werden. Bis dahin müssen eventuell notwendig werdende Vorschüsse
von der Gesellschaft geleistet werden.
Der Vorsitzende stellt daher den Antrag, die Gesellschaft wolle
das Präsidium ermächtigen, erforderlichenfalls solche notwendige Vor-
schüsse an Dr. Monke zu gewähren.
Der Antrag wird einstimmig angenommen.
Hierauf erstattet Herr Dr. von Rabenau den Quartalsbericht über
die Vermehrung der Sammlungen. Es sind wieder zahlreiche hervor-
ragende Geschenke eingegangen von den Herren Prof. Schnoider in
Dresden, Prof. Metzdorf, Oberstleutnant Uhl, Dr. med. Freise,
Frau Rektor Gross, Major von Fischer-Treuenfeld, Oberlehrer a. D.
Sommer, Konsul Dr. von Möllendorff, Hauptmann von Puttkamer,
Landgerichtspräsident a. D. Anton, Dr. phil. Schuster, Oberlehrer
Foyerabend, Fabrikbesitzer Ernst Haukohl jun., Rat Danneil,
Major Steer in Jüterbog, Major von Treskow, Sanitätsrat Dr. Klee-
feld, Dr. phil. Breitfeld.
Die Arbeiten im Museum sind derart vorgeschritten, dass die
Sammlungen der Oberlausitz Ende des Monats bereits fortig aufgestellt
sein werden.
Nachdem noch dem Kassierer von dor Gesellschaft Entlastung
erteilt ist und da weitere Anträge nicht vorliegen, erfolgt um 3/«9 Uhr
Schluss der Versammlung.
Feyerabend.
Wendriner.
v. g. u.
0. von Möllendorff.
Dr. von Rabenau,
von Puttkamer.
Böttcher. Kleefeld.
P. \V. Sattig.
g. w. o.
Dr. Mund, zweiter Sekretär.
Digitized by Google
424
Protokoll
der Hauptversammlung am 2. April 1897.
Der erste Präsident, Herr Seeger, eröffnet die Sitzung mit dem
Hinweise auf die Neuordnung der Sammlungen. Der Museums-Direktor
Herr Dr. von Rabenau giebt alsdann eine Übersicht über den Zu-
wachs der Sammlungen. Eine grosse Anzahl von ausgestopften Vögeln
und Säugetieren, Vogelbälgen und anderes schenkte Herr Konsul
Dr. von Möllendorff, welcher sich mit grosser Liebe und Hingabe
an der Neuordnung der Sammlungen beteiligte; weitere Geschenke
erhielt die Gesellschaft von den Herren: Stadtrat Prinke, Kandidat
Gross, Lehrer Barber, Dr. phil. Breitfeld in Görlitz, Hanke in
Breslau, Bankier Kuntze in Dresden, Betriebsinspektor Walde mann
in Sproitz. Dem Entgegenkommen des Magistrats von Görlitz ver-
dankt die neueingerichtete Lausitzer Sammlung die Uberweisung des
bisher in der höheren Töchterschule aufbewahrten Exemplars vultur
monachus. Aus einer Schenkung des Herrn Katz wird ein echter
Steinbock beschafft werden. Es folgt die Mitteilung über die geplante
Neubearbeitung der geologischen Karte der preussischen Oberlausitz.
Mit der Senckenberg sehen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt
am Main soll in Schriftenaustausch getreten werden.
Neu aufgenommen als Mitglieder werden die Herren: Dr. med.
Hänsel, Assistenzarzt Dr. Jakobitz, Apothekenbesitzer C. Mau, Ober-
stabsarzt Dr. Dewerny, Fabrikbesitzer A. Hoffmann, Kaufmann
Otto Henschel.
Ausgeschieden ist Herr Rentier G. Schulze, gestorben Herr
Schulrat Dr. Linn, zu dessen Andenken sich die Versammlung von
den Sitzen erhebt.
v. g. u.
Seeger. Feyerabend. 0. von Möllendorff. Dr. von Rabenau
g. w. o.
Freise.
Protokoll
der Hauptversammlung vom 22. Oktober 1897.
Die Sitzung eröffnet der Vorsitzende, Herr General Seeger, mit
dem Hinweise auf den heutigen Geburtstag der Kaiserin, zu deren
Ehren sich die Anwesenden von den Plätzen erheben.
Digitized by Google J
425
Durch den Tod verlor die Gesellschaft seit der letzten General-
versammlung das korrespondierende Mitglied Herrn Apotheker Fiek
und die wirklichen Mitglieder Herren Justizrat Dr. Dreyer, Major
Kosch, Stadtrat Löschbrand, Kaufmann Matz ke, Rektor Menzel,
Bankvorstoher Ruschewey h und Kaufmann Louis Schuster, deren
Andenken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrt.
Wegen Wegzuges aus Görlitz scheiden aus die Herren: Dr. Breit-
feld, Oberst Heydenreich, Dr. Rochel, Kaufmann Scheuner,
Oberlehrer Schwidthal, Dr. med. Diekhoff; aus anderen Gründen
Frau Dr. Thiemann und Frau Kaufmann Pruck. Herr Dr. Breit-
feld wird zum korrespondierenden Mitgliedo ernannt.
Neu aufgenommen werden Frau Rentiere Amalie Tietze und
die Herren Dr. Reichert, Arzt, Rechtsanwalt Max Dreyer, Kauf-
mann Ludwig Mosch, Kaufmann Karl Neubauer, Kaufmann Richard
Schmock, Rentier Otto Schräder, Möbelfabrikant Ottomar Sahr,
Dr. Guthmann, Arzt, Oberarzt Dr. Reinhold, Assistenzarzt Dr. Dietz,
Rechtsanwalt Kitzel, Rentier Orede.
Hierauf legt Herr Rendant Ebert die Rechnung für das ab-
gelaufene Jahr 1896/97. Es betrug die Einnahme 12423 Mk. 2 Pf.,
die Ausgabe 12306 Mk. 13 Pf. Der Etat für 1897/98 balanziert mit
11917 Mk. 91 Pf. Der Etat wird genehmigt.
Über den nächsten Punkt der Tagesordnung: „Anstellung des
Herrn Dr. von Rabenau auf Lebenszeit" entspinnt sich eine längere
Debatte. Schliesslich wird die lebenslängliche Anstellung mit gewissen
Einschränkungen beschlossen. Dem zweiten Präsidenten Herrn Feyer-
abend, welcher aus seinem Amte scheidet, wird der Dank der Gesell-
schaft für seine Thätigkeit ausgesprochen. An seiner Stelle wird mit
43 von 48 Stimmen Herr Dr. Knau er gewählt. Die übrigen aus-
scheidenden Beamten werden durch Zuruf wiedergewählt, ebenso die
ausscheidenden Ausschussmitglieder und der Ausschussdirektor durch
Zettelwahl.
Hiernach werden die Jahresberichte des Sekretärs und der Schrift-
führer der ökonomischen, geographischen, zoologischen, botanischen,
mineralogischen und medizinischen Sektion verlesen und die Liste der
Geschenke für die Sammlungen und die Bibliothek.
Geschenkgeber sind die Herren: von Möllendorff, Emanuel
A. Katz, Mühle, Jungmann, von Tippeiskirch in Berlin, Aposto-
lides, Riese in Spremberg, Löschbrand, Jäkel, Monke, Schiedt,
426
Freise, Reichert in Kauscha, Reiche, von Puttkamer, Lorenz,
Senf, von Rabenau in Blankenburg (Harz), von Rabenau in
Görlitz, Gross, Gymnasiast von Möllendorff, Realschüler Winkler
für die Sammlungen und die Herren: Krieg in Eichberg, von Möllen-
dorff, Danneil, Stumpe, G. Schulz, Hieronymus, Dr. Sommer,
Dr. Böttcher, Dr. Bauernstein, von Rabenau, Barbcr, Momm,
Fritsch in Prag, Reiser in Serajevo, ferner der ärztliche Leseverein,
das Gymnasium und die Realschule hier für die Bibliothek.
v. g. u.
Socger. Dr. Mund. Dr. Michaelsen.
g. w. o.
Dr. Freise.
Jahres- Berieht
des Sekretärs über das Gesellschaftsjahr 1896/07.
Meine Herren!
So wie sich Ihren Augen die Räume uuserer Gesellschaft anders
vorstellen , als in der Oktober - Hauptversammlung des verflossenen
Jahres, so zeigen auch die Sammlungen selbst grosse und vorteilhafte
Veränderungen gegen das Vorjahr. Es ist fleissig gearbeitet worden
und die Ergebnisse sind der aufgewendeten Mühe wert.
Unser Kustos, Herr Dr. von Rabenau hat in Gemeinschaft mit
seinem Freunde, unserem Ehrenmitgliede Herrn Konsul Dr. von Möll en-
do rff die Neuordnung der Sammlungen zum grösseren Teile beendet;
die Konchilien, die Vögel, die Säugetiere sind in übersichtlicher uud
gefälliger Weise aufgestellt; eine Lausitzer Sonderausstellung, welche
alle drei Naturreiche umfasst, ist neu hinzugekommen; die etHno-
graphische Sammlung und die Bibliothek sind in grösseren, die Ülnsr-
sicht erleichternden Räumen untergebracht worden. Leider mussten
wir unseren Versammlungssaal aufgeben und dafür den jetzt in Ge-
brauch befindlichen Raum, der zwar behaglich und geschmackvoll,
aber etwas klein ist, eintauschen. Für die Vorträge waren wir
genötigt, einen Saal in der Nähe unseres Hauses zu mieten, ein
Schritt, zu dem wir uns schwer entschlossen, den wir aber nicht zu
bereuen gehabt haben.
Digitized by Google
427
Während dio übrigen Beamten der Gesellschaft auf ihren Stellen
blieben, wurde an Stelle des Herrn Oberstleutnant Uhl, der eine
Wiederwahl ablehnte, Herr General Seeger zum ersten Präsidenten
gewählt. Die Mitgliederzahl hat sich auch im verflossenen Jahre
gemehrt; es wurden im vorigen Jahresbericht 896 Mitglieder gezählt,
nämlich 19 Ehren-, 82 korrespondierende und 296 wirkliche Mitglieder;
heute dagegen, ohne die neu Angemeldeten 403 Mitglieder, 17 Ehren-,
82 korrespondierende und 304 wirkliche Mitglieder. Durch deu Tod
verloren wir die gleiche Zahl von Mitgliedern, wie im Vorjahre,
nämlich 12. Unter ihnen ist in erster Reihe zu nennen unser Ehren-
mitglied, Herr Geheimrat Professor Dubois-Reymond, ein Natur-
forscher im besten Sinne, hervorragend auf allen Gebieten der Natur-
wissenschaften, Meister der Forschung und unerreicht in seiner Spezial-
wissenschafb, der Physiologie des Menschen. In kleinerem Kreise
Erspriesslicheres wirkte unser korrespondierendes Mitglied, Herr Apo-
theker Fiek in Hirschberg, dem der Riesengebirgs -Verein und durch
ihn die Naturforschung erhebliche Förderung verdankt; ausser ihm
verlor die Gesellschaft noch zehn wirkliche Mitglieder, die Herren
Justizrat Dr. Dreyer, Apotheker Hermann Druschki, Kaufmann
Bernhard Finster, Schulrat Dr. Linn, Stadtrat Löschbrand, Kauf-
mann Mäfezke, Rektor Menzel, Bankvorsteher Rusche weyh, Fabrik-
besitzer Louis Schuster, Major Kosch. Herr Stadtrat Löschbrand,
welcher in gesunden Jahren ein eifriger Besucher unserer Veran-
staltungen und warmer Freund unserer Gesellschaft war, hat sein
Interesse an den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft durch
eine letztwilligo Verfügung bethätigt, mittelst deren er ein schädel-
echtos Hirschgeweih aus der Görlitzer Heide unserer Gesellschaft über-
eignet hat. Die Gesellschaft wird das Andenken an die obengenannten
entschlafenen Mitglieder stets in hohen Ehren halben.
Durch Wegzug von Görlitz schieden 9, aus anderen Gründen
6 Mitglieder aus; aufgenommen wurden 34 wirkliche Mitglieder; ausser-
dem wurden Herr Sanitätsrat Dr. Böttcher, welchem die Gesellschaft
vielfache Bereicherungen der Sammlungen und rege Mitarbeit an den
Beratungen zu danken hat, zum Ehrenmitgliodo und Herr Fabrik-
direktor Krieg in Eichberg bei Schildau am Bober zum korrespon-
dierenden Mitglied o ernannt. Letzterer Herr hat namentlich unserer
Bibliothek wertvolle und eigenartige Geschenke zugewendet.
428
Das Stiftungsfest mit Ball wurde am 28. November 1896 im
grossen Saale des Wilhelmtheaters gefeiert.
Über den höchst erfreulichen Zuwachs, den die Sammlungen im
verflossenen Jahre erfahren haben und über die Vermehrung der
Bibliothek in der gleichen Zeit wird Ihnen unser Herr Kustos und
Bibliothekar berichten; die Gesellschaft bethätigte ihr wissenschaft-
liches Streben in der Winterarbeit der Sektionen und in den öffent-
lichen Vorträgen, welche im Laufe des Winters 1896/97 gehalten
wurden. Es sprachen:
am 20. November Herr Dr. Katz, vor Damen und Herren: „Aus dem
Gebiete der Lebensmittel und deren Verfälschungen" (mit
Demonstrationen).
am 27. November und am 4. Dezember Herr Lehrer Barber, vor
Damen und Herren: „Das Zimmoraquarium".
am 11. Dezember Herr Professor Dr. Philippson aus Berlin, vor
Damen und Herren: „Plaudereien über Spanion".
am 18. Dezember Herr Oberstleutnant Reiche, vor Damen und
Herren: „Die drei Reisen ins Innere des Kaiser Wilhelm-
Landes und das Ende von Otto Ehlers".
am 8. Januar Herr Oberlehrer Feyerabond, vor Damen und Herren:
„Bilder aus der preussischen Geschichte der Oberlausitz".
am 16. Januar Herr Dr. Breit feld, vor Damen und Herren: „Lawinen
und Gletscher".
am 29. Januar Herr Oberlehrer Feyerabond, vor Herren: „Was ist
platonische Liebe? Eine naturwissenschaftlich-philosophische
am 19. Februar Herr Konsul von Möllondorff, vor Damen und
Herren: „Land und Leute auf den Philippinen".
am 26. Februar Herr Dr. med. Hansel, vor Damen und Herren:
„Spitzbergen und die S. A. Andreesche Nordpoloxpedition
1896/97" (mit Projektionsbildern).
am 6. März Herr Rechtsanwalt Weiss aus Lauban vor Herren: „Über
die Getreide-Handelspolitik Athens, Roms, Deutschlands im
Mittelalter und Frankreichs bis zum Ausgange des 18. Jahr-
hunderts".
am 12. März Herr General Seeger, vor Damen und Herren: „Schil-
derung der Insel Madagaskar und der Kämpfe zwischen den
Hovas und den Franzosen".
d by Google
429
am 19. März Herr Professor Dr. v. d. Velde, vor Barnen und Herren:
„Theodor Körner im Riesengobirge".
Im abgelaufenen Geschäftsjahre haben die Vorarbeiten für die
Herausgabe des 22. Bandes der Abhandlungen, sowie für die Be-
arbeitung der geologischen Karte der Oberlausitz mit Text begonnen;
letzteres Unternehmen wird mehrere Jahre Arbeit beanspruchen, den
wissenschaftlichen Ruf der Gesellschaft aber, wie wir zuversichtlich
hoffen dürfen, mehren und ausbreiten.
Der Besuch der neugeordneten Sammlungen war rege und ist
in beständiger erfreulicher Zunahme begriffen; die Aufsicht führten in
hergebrachter Weise freundlichst die Herren Lehrer Barber, Koch,
Mühle und Schmidt; diesen Herren gebührt für ihre selbstlose
Thätigkeit der wärmste Dank der Gesellschaft.
Möge die Lösung der grossen Aufgaben, welche die Gesellschaft
sich gestellt hat, in der angefangenen Weise auch fernerhin gelingen;
an dem guten Willen Aller zu dem Werke Berufenen fehlt es nicht.
Görlitz, den 22. Oktober 1897.
Dr. F reise, Sekretär.
Bericht
der Ökonomie -Sektion pro 1896/97.
Die Thätigkeit der Ökonomie - Sektion im verflossenen Jahre
erstreckte sich auf 6 Sitzungen in den Monaten Oktober bis März.
Das Ergebnis des in der ersten Sitzung von dem stellvertretenden
Vorsitzenden vorgelegten Rechnungsabschlusses war ein Kassenbestand
von 372 Mark 71 Pf. Ausserdem waren von 14 ausserordentlichen
Mitgliedern 42 Mark an die Kasse der Naturforschonden Gesellschaft
abgeführt worden. Die Neukonstituierung des Vorstandes gelang erst
in der zweiten Sitzung mit der einstimmigen Wahl dös Herrn Ritter-
gutsbesitzers Lucius-Ober- Pfaffendorf als Vorsitzenden, des Herrn
Rittergutsbesitzers Eck oldt-Klein-Neundorf als stellvertretenden Vor-
sitzenden und der Wiederwahl des Unterzeichneten als Schriftführer.
Die grösseren Vorträge der Herren:
Gewerbeinspektor Wedel über „Spiritusglühlicht" mit Demon-
strationen,
Administrator Otto-Sorau über „Mittel und Wege zur Be-
kämpfung des landwirtschaftlichen Notstandes",
*
430
Vertreters der Höchster Farbwerke Rehbein über „Nitragin",
ein neues Mittel zur Sicherung der Leguminosenkultur durch
Bodenimpfung mittelst Bakterien. Über das Resultat der
von einigen Mitgliedern mit der Anwendung des Nitragin
zu Lupinen, Seradella, Klee, Erbsen, Wicken, Bohnen an-
gestellten Versuche, für welche aus der Sektionskasse 50 Mark
bewilligt wurden, wird in einer der nächsten Sitzungen
berichtet werden,
Dr. Meyer hier über „die Unterbringung des Stalldüngers",
Dr. Je cht hier „geschichtliche Betrachtungen über den Grund-
besitz der Preussischen Oberlausitz, vornehmlich in Hinsicht
auf seine rechtliche Stellung"
hatten nicht nur die regelmassigen Besucher, sondern auch stets zahl-
reiche Gäste in die Sitzungen geführt.
Ausser diesen Vortragen bot die Beantwortung von Anfragen und
die Begutachtung von Vorlagen, welche von dem Herrn Landwirtschafts-
minister, dem Herrn Oberpräsidenten, der Landwirtschaftskammer und
anderen Behörden eingefordert wurden, ein grosses Beratungsmaterial
zu denen der Herr Vorsitzende und einzelne Sektionsmitglieder die
Referate erstatteten.
Von derartigen Verhandlungsgegenständen, welche besonders leb-
hafte Aussprachen hervorriefen, sind zu erwähnen diejenigen
über die Bildung von Absatzgenossenschaften und die Errichtung
von Getreidesilos,
über die Bekämpfung der Tuberkulose des Rindviehs,
über den Entwurf der Satzungen bez. der Entschädigung bei
Verlusten durch Schweineseuche,
über die Konstituierung und die bisherigen Arbeiten der
schlesischen Landwirtschaftskammer, wobei der Vorsitzende
als Mitglied der für den Kreis Görlitz zu errichtenden land-
wirtschaftlichen Kreiskommission gewählt wurde,
über die behufs Feststellung des Fettgehalts der Milch einzelner
Kühe und ganzer Rindviehbestande von den Landwirtschafts-
kammern getroffenen Veranstaltungen,
über die Beleihung von Rustikalgrundstücken durch die
Provinzialhilfskasse,
über die in Lauban zu gründende Flachsbaugenossenschaft.
ized by Google
431
Ferner stellte die Ükonomiesektion selbständige Anträge an die
Land Wirtschaft« kammern :
wegen der beabsichtigten Gestattung russischer Wagenlad ungs-
tarife für die Beförderung von Getreide- und Mühlen-
fabrikaten auf den inländischen Bahnen
und einen Antrag wegen Einbeziehung von Görlitz in die-
jenigen Marktorte, aus denen von der Zentralstelle der
Landwirtschaftskammern regelmässige Getreidepreisveröffent-
lichungon erfolgen und wegen einer zu diesem Zwecke zu
bildenden Marktkommissiou behufs Feststellung der hierorts
gezahlten Getreidepreise unter Mitwirkung von Landwirten.
Beide Anträge hatten den gewünschten Erfolg.
So hat denn auch im vergangenen Jahre die Ökonomie-Sektion
unter freudiger Mitarbeit, ihrer Mitglieder, aber in erster Linie in
Folge der geschickten und glücklich leitenden Hand ihres neuen Vor-
sitzenden ihre alte Lebenskraft bewährt.
Görlitz, den 22. Oktober 1897.
Kap ler, Schriftführer.
Jahres -Berieht
der geographischen Sektion pro 1896/97.
In dem verflossenen Gesellschaftsjahre eröffnete die Abteilung
ihre Thätigkeit am 27. Oktober 1896 mit der Vornahme der Neuwahl
des Vorstandes und Aufsteilung des Programms für die Vortragsabende.
Gewählt wurden zum Vorsitzendon Herr Oberst Blumensath, zum
Schriftführer — an Stelle des leider von hier nach Blasewitz verzogenen
Heim Major von Bredow Herr Rentier Weber und zum stell-
vertretenden Schriftführer Herr Rittmeister von Fiebig. Es wurden
ferner für die Zeitdauer des Winterhalbjahres 8 Sitzungen in Aussicht
genommen und es erklärten zunächst Herr Oberstleutnant Reiche,
sowie Herr Forstmeister Heusler und Herr Rittmeister von Fiebig
ihre Bereitwilligkeit zur Übernahme von Vorträgen.
Naturgemäss wandte sich das Interesse der Abteilung in erster
Linie den grossen Forschungsreisen im Nordpolgebiete zu. Anknüpfend
an die glückliche Heimkehr Frithjof Nansens, welche die Gebildeten
aller Nationen und aller Stände mit aufrichtiger Freude erfüllte, und
Digitized by Google
432
welche auch die Namen jener Männer ins Gedächtnis zurückruft, welch«
im Dienste der Wissenschaft ihr Leben wagend, gegen die elementaren
Gewalten in den Polargegenden kämpften, gab der Vorsitzende noch
an demselben Abende einen kurzen Überblick über die historischen
Vorgänge in dieser Richtung, indem er zeigte, wie in 300j ährigem
Ringen es mühsam gelungen ist, dem Ziele der Erforschung des Nord-
pols allmählig näher zu rücken.
Am 10. November 1896 referierte Herr Forstmeister Heusler
in erster Linie über die Vermessung der Küste von Neupommern im
Bismarckarchipel durch Frhr. von Schleinitz. Erst hierdurch sei die
insulare Beschaffenheit der 40000 Qu.-Kilom. grossen Insel, welche
früher als eine zu Neu-Guinea gehörige Halbinsel angesehen war, fest-
gestellt worden. Die Berichte der Expedition gäben zwar eine spezielle
Beschreibung der Küste, enthielten aber noch nichts über die Be-
schaffenheit des Innern der Insel. Eine in grösserem Massstabe von
dem Herrn Vortragenden gefertigte Karte veranschaulichte seine Aus-
führungen.
Sodann entrollte der Herr Forstmeister das Bild von dem Lebens-
gang und der Thätigkeit des schwedischen Kartographen der Mark
Brandenburg aus der Zeit des 30 jährigen Krieges namens Olof
Hansson Oernehufrus. Während der Kriegsztige, auf denen er seinen
König schliesslich in der Stellung als Generalstabschef begleitet, habe
er viele Landstriche und Festungen aufgenommen: und wenn diese
Arbeiten auch der wissenschaftlichen Basis ontbehrten, würden die-
selben des historischen Interesses halber dennoch in den schwedischen
Archiven noch aufbewahrt.
Drittens sprach der Vorsitzende über die Bedeutung wissenschaft-
licher Ballonfahrten für geographische Forschung und skizzierte in
einigen Zügen die von dem Oberingenieur Andree geplante, im vorigen
Jahre aber nicht zur Ausführung gekommenen Ballonfahrt zur Auf-
findung des Nordpols.
Am 3. Sitzungsabende, am 24. November 1896 verlas der
Vorsitzende einen Auszug aus einem Vortrag, welchen Herr Hans
Leder über seine Reise von Urga nach Karakorum in Berlin ge-
halten hat.
Alsdann hielt Herr Forstmeister Heusler einen eingehenden
Vortrag über das Wirtschaftsleben der Naturvölker unter Zugrunde-
ized by Google
433
legung einer grösseren Abhandlung von Hellmuth Pankow. Das lang-
same Hindurchringen der Naturvölker von der untersten Stufe der
Gesittung zu höheren Kulturstufen sei nicht zum geringsten Teile dem
Drucke religiösen Aberglaubens zuzuschreiben.
Am 19. Januar 1897 trug der Vorsitzende einen Bericht des
Dr. Stachajcw über Ost-Sibirien vor und knüpfte daran Notizen über
die Beschleunigung, mit welcher Kussland seit dem chinesisch-
japanischen Kriege an der Fertigstellung der Sibirischen Eisenbahn
arbeite, sowie über die beabsichtigte Anlage neuer Eisenbahnen durch
die Mandschurei hindurch.
In der nächsten Sitzung am 16. Fobruar 1897 sprach Herr
Oberstleutnant Uhl über die wissenschaftlichen Resultate, welche im
Jahre 1893 auf dorn Gebiete der Südpolforschung von den Fang-
schiffen „ Jason" (Kapitän Larsen) und „Antarctic" (Kapitän Kristensen)
aus gemacht worden sind ; und führte alsdann den Plan für eine deutsche
Expedition zur Durchforschung der Südpolar-Region vor, welcher auf
dem 11. deutschen Geographentage im April 1896 in Bremen angeregt
worden.
Herr Oberstleutnant Reiche sprach am 2. März 1897 über die
Entwickelung des Schutzgebietes Togo, welche nach den amtlichen
Jahresberichten in den letzten zwei Jahren so erfreuliche Fortschritte
gemacht, dass diese Kolonie keinerlei Zuschüsse bedürfe, sondern durch
ihre eigene Steuerkraft sich erhalte.
An der Hand der neuerdings bei Justus Perthes erschienenen
grossen Wandkarte von Skandinavien hielt Herr Lehrer Woithe am
16. März er. einen Vortrag über die Küstenentwickelung von Nor-
wegen, eingehend die Bildung der Fjorde beleuchtend und die daraus
sich ergebenden klimatischen Erscheinungen hervorhebend.
Don Schluss der Vortragsabende bildete am 30. März er. ein
Vortrag des Herrn Oberstleutnant Reiche über das Schutzgebiet
Kamerun. Ebenfalls gestützt auf die amtlichen Jahresberichte führte
derselbe aus, dass die Gesundheitsverhältnisse in dieser Kolonie zwar
immer noch recht ungünstige wären, dass aber dessenungeachtet
diese Kolonie allem Anschein nach als die fruchtbarste sich erweisen
dürfte.
Diese Vorträge, welche von den Mitgliedern der Abteilung
ziemlich regelmässig, mehrfach auch von Gästen besucht wurden,
AfcHntfl. BH XXIX. 28
434
wirkten so anregend, dass an die Sitzungen sich meist noch ein
geselliges Zusammensein in einem Gesellschaftslokal anschloss.
In dem Bestände der Mitglieder ist leider durch das am 8. Ok-
tober er. erfolgte Hinscheiden des Herrn Major Kosch eine empfind-
liche Lücke entstanden. Dem langjährigen treuen Mitarbeiter wird
die Abteilung oin ehrendes warmes Andenken stets bewahren.
Görlitz, den 22. Oktober 1897.
Blumensath.
Berieht
*
über die Thätigkeit der zoologischen Sektion im
Winterhalbjahr 1896/97.
Die zoologische Sektion hielt 5 Sitzungen ab. In der ersten Sitzung
am 12. November 1896 wurden die Herren Konsul Dr. von Möllen-
dorff zum Vorsitzenden und Mühle zum Schriftführer gewählt.
Hierauf sprach der Herr Vorsitzende über die Wildbüffel der Philip-
pinen und legte zur Erläuterung eine Anzahl von Schädeln der Büffel-
rassen von Luzon und Busuanga vor. Zum Schluss erstattete Herr
Gymnasiallehrer a. D. Sommer Bericht über seine Sammlungen zur
Fauna der Oberlausitz.
In der zweiten Sitzung am 3. Dezember 1896 zeigte der Vor-
sitzende Herr Konsul Dr. von Möllondorff einige essbare Schwalben-
nester vor und sprach sodann über von ihm gemachte biologische
Beobachtungen an Landschnecken der Philippinen unter Vorführung
zahlreicher Schalen dieser Tiere. Der Schriftführer zeigte mehrere
Spirituspräparate vor, wie: Situspräparat eines Wassorfrosches , eine
Weinborgsschnecke mit injicierten Adern, Holothuria tubulosa und
Serpula contortuplicata; Herr Gymnasiallehrer a. D. Sommer einen
von Schnecken sich nährenden Käfer, Cychrus cylindricollis Pini, und
Herr Konservator Aulich eine Taube mit ganz kurz wolligem Feder-
kleide und verkümmerten Flügeln.
In der dritten Sitzung am 14. Januar 1897, welche als erste
Sitzung in dem durch den Umbau gewonnenen neuen Sitzungszimmer
stattfand, sprach der Herr Vorsitzende über die Nashornvögel unter
Vorführung der in den Sammlungen der Gesellschaft vorhandenen
Exemplare dieser Familie. Der Schriftführer zeigte eine Anzahl
Digitized by Google
435
Bändervariationen von Helix hortensis und H. nemoralis und Herr
Hauptmann a. D. von Puttkamer einen in einer Raupe schmarotzenden
Wurm der Gattung Mermis.
In der vierten Sitzung am 11. Februar 1897 sprach der Herr
Vorsitzende über die Hühnervögel und <Jie Abstammung des Haushuhns.
In der fünften Sitzung am 25. Mar/ 1897 berichtete der Vor-
sitzende Herr Konsul Dr. von Möllendorff über seine Heise nach
Frankfurt a. M. und über seine Wahrnehmungen im Senkonbergischen
Museum daselbst. Herr Gymnasiallehrer a. D. Sommer legte ein
Verzeichnis grönländischer Käfer von Dr. Vatihoffen und eine grössere
Anzahl aus Moos gesiebter Käfer vor.
E. Mühle, Schriftführer.
Berieht
der botanischen Sektion pro 1896/97.
Die botanische Sektion hielt während des Winterhalbjahres vier
Sitzungen ab, nämlich am 26. November 1896, am 28. Januar, 4. März
und 1. April 1897, von denen die erste besonders zahlreich besucht war.
Zum Vorstand wurde in der ersten Sitzung der seitherige (Herr
Sanitätsrat Dr. Kahlbaum Vorsitzender, Herr Lehrer Barbe r Schrift-
führer) wiedergewählt. Hierauf erstattete der Schriftführer Bericht
über die abnormen Witterungsverhältnisse des Sommers 1896, welcher
wohl zahlreiche Blüten, aber wenig Samen zeitigte, besprach sodann
die Loasaceen und brachte die Neufunde des Jahres zur Kenntnis.
Besonders bemerkenswert ist die Auffindung von Malaxis paludosü in
den Mooren der grossen Tschirne nordwestlich der Kolonie Altenhayn
und von Potentilla intermedia L. in der Ponte bei Görlitz. Beide
Pflanzen sind neu für die Lausitz.
In der zweiten Sitzung berichtet Herr Dr. von Rabenau über
Eingänge botanischer Werke, teils Geschenke des Herrn Konsul
von Möllendorff, teils solche des Referenten. Es folgten Mitteilungen
über Funde in diluvialen Torf- und Braunkohlenlagern. Daniach ist
Paradoxocarpus carinatus aus der Braunkohle identisch mit den Samen
von Stratiotes aloides, Brusenia peltata Pursh. aus dor Zwischenperiode
der zweiten und dritten Eiszeit gleichbedeutend mit der Nymphanucee
Hydropeltis purpurea Mchx. aus Nordamerika. Herr Dr. von Rabenau
28*
Digitized by Google
436
legte hierauf die der Gesellschaft gehörende umfangreiche und pracht-
volle Sammlung tropischer Farne von Breutel vor.
In der dritten Sitzung macht Herr Dr. von Rabenau Mitteilung
von dem Abonnement auf die n deutsche botanische Monatsschrift" auf
Kosten der Gesellschaft und der in gleicher "Weise erfolgten An-
schaffung des höchst interessanten Werkes „Lehrbuch der ökologischen
Pflanzengeographie" von Wirming. Die dritte und vierte Sitzung
lieferte den Beweis, das Versuche, Orchideenblüten in Formal inlösung
zu konservieren, leider nicht geglückt waren. Herr Apothekenbesitzer
Maue bezeichnet als gutes Konservierungsmittel dagegen eine Lösung
aus gleichen Teilen Glycerin und Alkohol.
Der Schriftführer überwies die aus dem Nachlass des Dr. Peck
erworbenen Werke von Milde über Gefasskryptogamen der Gesellschaft
und legte eine Anzahl interessanter Sämereien vor, welche durch Aus-
tausch mit auswärtigen botanischen Gärten erworben wurden.
Bericht
über die Thätigkeit der geologisch -mineralogischen Sektion
im Winterhalbjahr 1896/97.
Nach einjähriger Ruhepause begann die geologisch- mineralogische
Sektion ihre Thätigkeit am 19. November 1896. Als Vorsitzender
wurde gewählt Herr Sanitätsrat Dr. Kleefeld, als Schriftführer Herr
Dr. A. Breitfeld, Lehrer an der Königl. Baugewerkscbule. Herr
Dr. Breitfeld berichtete über ein Vorkommen von Brauneisenstein
in der Nähe von Jänkendorf. Herr Foyerabend legte einige Erz-
stufen aus Altenberg, Kr. Schönau, vor. Herr Konsul Dr. von M ollen -
dorff berichtete über einen Fund von Rhinocerosknochen im Löss
von Schönau a. d. Eigen und über das Vorkommen von Gold in Quarz-
gängen auf den Philippinen.
In der zweiten Sitzung am 21. Januar 1897 machte Herr
SanitätBrat Dr. Kleefeld einige Mitteilungen über den Plan der
Naturforschenden Gesellschaft, eine neue geologische Durchforschung
der Oberlausitz durch Herrn Dr. Monke vornehmen zu lassen, und
legte hierauf einige sehr schöne Exemplare von Phacops latifrons aus
dem böhmischen Silur vor. Herr Dr. Breitfeld hält einen Vortrag
E. Barber.
437
über das Auftreten von Erzen in den Lausitzer Gebirgen. Herr Ober-
lehrer Dr. Zeitz schel legte eine prachtige Stufe von krystallisiertem
Golde aus Vörespatak vor. Herr Dr. Breitfeld zeigte eine Menge
Profile von Tief bohrungen aus dem Steinkohlengebirge Oberschlesiens.
In der dritten Sitzuug am 18. Februar 1897 entwickelte Herr
Dr. Monke eingehend den Plan, nach welchem er die geologische
Durchforschung der preussischen Oberlausitz vornehmen und die da-
nach zu liefernde Karte entwerfen will.
In der vierten Sitzung am 18. März 1897 hielt Herr Dr. Breit-
feld einen Vortrag über „Beiträge zur Kenntnis des Erzvorkommens
in Altenberg in Schlesien". Im Anschluss an diesen Vortrag legte
Herr Dr. Monke eine Anzahl seltoner Mineralien vom Bergmanns-
troster Gange in Altenberg vor, ausserdem mehrere andere seltene
Mineralien, die für das Museum der Naturforschenden Gesellschaft
bestimmt sind. Herr Sanitätsrat Dr. Kleefeld machte eine Mit-
teilung über eine neue Hypothese der Entstehung der Eiszeit.
[Nach den Sitzungsprotokollen des Herrn Dr. Breitfeld zusammen-
gestellt von Osw. Schmidt.]
Verzeichnis
der in dem Gesellschaftsjahre 1896/97 durch Austausch, durch
Schenkung und Ankauf für die Bibliothek eingegangenen
Schriften.
A. Dureh Schriftenaustausch.
Altenburg: Naturforschonde Gesellschaft des Osterendes: Mit-
teilungen: Neue Folge, Band VII. — Augsburg: Naturhistorischer
Verein für Schwaben und Neuburg: XXXII. Bericht. — Belfast:
Natural History and Philosophical Society: Report and proeeedings
1895/96. — Berlin: Deutsche geologische Gesellschaft: Band XL VIII.
Heft 2. 3. 4; XLIX. Heft 1. 2. — Gesellschaft für Erdkunde: Ver-
handlungen: 23. Band No. 7—10; 24. Band No. 1—6; Zeitschrift:
31. Band No. 4—6; 32. Band No. 1—3. — Botanischer Verein der
Provinz Brandenburg: Verhandlungen: Jahrgang 37 u. 38. — Bern:
Naturforschende Gesellschaft: Mitteilungen: 1373—1436. — Bonn:
Naturhistorischer Verein der Rheinlande und Westfalens: Vorhand-
438
lungen: 52. Jahrgang 2. Hälfte; 53. Jahrgang 1. una 2. Hälfte. —
Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde: Sitzungs-
berichte: Jahrgang 1895 2. Hälfte; Jahrgang 18% 1. und 2. Hälfte-
Jahrgang 1897 1. Hälfte. — Boston, Mass.: The Boston Society of
Natural History: Proceedings: Vol. XVII. — Academy of Arts and
Sciences: Proceedings: Vol. XXXI. XXXII. No. 1. ~ Bremen:
Naturwissenschaftlicher Verein: Abhandlungen: XIV. Band Heft 2. —
Meteorologische Station: Deutsches meteorologisches Jahrbuch f. 1896. —
Breslau: Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur: 73. Jahres-
bericht. — Verein für Schlesische Insektenkunde: Zeitschrift: Heft 21.
Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens 1897. — Landwirt-
schaftlicher Central -Verein für Schlesien: Jahresbericht der Land-
wirtschaftskammer für die Provinz Schlesien 1896. — Schlesischer
Forst -Verein : Jahrbuch für 1896. — Brünn: Naturforschender Verein:
Verhandlungen: Band XXXIV. und 14. Bericht der meteorologischen
Kommission. — K. K. Mährische Gesellschaft zur Beförderung der
Landwirtschaft, Natur und Landeskunde: Notizblatt: Jahrgang 1896. —
Budapest: Magyarhony Földtani Tarsulat : Földtani Közlöny: XXYI.
No. 7 — 12; Band XXVTI. No. 1 — 7. — Ungarisches National-Museum:
Vol. XIX. partes 3. 4; Vol. XX. partes I— in. — Cambridge (Mass.):
Museum of Comparative Zoology: Bulletin: Vol. XXVHL No. 3;
Vol. XXX. No. 1 — 6; Annual report of the curator of the museum
1895/96. — Chemnitz: Naturwissenschaftliche Gesellschaft: 13. Beriebt
vom 1. Juli 1892 bis 31. Dezember 1895. — Christiania: Royal
UnivorBity of Norweg: Universitäts-Programm fürs 1. Semester 1895. —
Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens: Jahresbericht:
Band XL. — Cordoba: Academia National de Ciencias de la Re-
publica Argentina: Boletin: Enero de 1896, Tomo XIV. XV. —
Danzig: Naturforschende Gesellschaft: Schriften: Bd. IX. Heft 2. —
Darmstadt: Verein für Erdkunde: Notizblatt: IV. Folge Heft 17. -
Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft: Sitzungsberichte XI. Band Heft 2.
Archiv für Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands: II. Serie, Band XI.
Lief. 2. — Dresden: Verein für Erdkunde: XXV. Jahresbericht. —
Ökonomisohe Gesellschaft im Königreich Sachsen: Mitteilungen 1896/97.
— Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis44: Sitzungsberichte und
Abhandlungen: Jahrgang 1896 Juli bis Dezember. — Gesellschaft für
Natur- und Heilkunde: Jahresbericht 1895/96. — Dublin: Royal Irish
Academy: Proceedings: Serie HI. Vol. IV. No. 1—3. — Dürkheim:
Digitized by Google
439
Naturwissenschaftlicher Verein der Rheinpfalz (Pollichia): Mitteilungen
LITI. Jahrg. No. 10; LIV. Jahrg. No. 11. — Mehlis: Der Drachenfels
bei Dürkheim, II. — Emden: Naturforechende Gesellschaft: 81. Jahres-
bericht. — Erlangen: Physikalisch-medizinische Sozietät: Sitzungs-
berichte: 28. Heft. — Florenz: Biblioteca Nazionale centrale: Bolle-
tino delle publicazioni italiane: No. 258 — 281. — Frankfurt a/O.:
Naturwissenschaftl icher Verein des Regierungsbezirkes Frankfurt: Ab-
handlungen: Band XIV.; Societatnm Httorae: Jahrgang X. 7— 12 und
Jahrgang XL 1 — 6. — Frankfurt a/M.: Physikalischer Verein: Jahres-
bericht 1894/96. — Ärztlicher Verein: 39. Jahresbericht über die Ver-
waltung des Medizinalwesons der Stadt Frankfurt a/M.; das Klima
von Frankfurt a/M. 1896; Tabellarische Übersichten betreffend den
Civilstand der Stadt Frankfurt im Jahre 1896. — Senkenbergische
naturforschende Gesellschaft: Bericht 1896; Harter«: Katalog der
Vogelsammlung: Böttger: Katalog der Reptiliensnmmlung; Böttger:
Katalog der Batrachiersammlung dos Museums der Gesellschaft. —
Fra uenfeld : Thurgauische Naturforechendo Gesellschaft: Mitteilungen
12. Heft. — Gera: Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften:
36. — 38. Jahresbericht. — Giessen: Oberhessischc Gesellschaft für
Natur- und Heilkunde: 31. Bericht. — Glasgow: Natural History
Society: Transactions : Vol. IV. part III. Görlitz: Oberlausitzische
Gesellschaft der Wissenschaften: Neues Lausitzisches Magazin: 72. Bd.,
73. Band Heft 1; Codox diplomaticus II. — Magistrat, Verwaltung
der Stadt: Bericht im Etatsjahre 1895/96. — Gymnasium: Programm
1897. — Realschule: Programm 1897. — Graz: Historischer Verein
für Steiermark: Mitteilungen: XLIV. Heft. — Greifswald: Natur-
wissenschaftlicher Vorein für Neu -Vorpommern und Rügen : Mitteilungen
28. Jahrg. — Guben: Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie
und Altertumskunde: Mitteilungen: IV. Bd. Heft 7. 8. — Güstrow i/M. :
Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg: Archiv:
Abteil. I. und II.; Festrede am 50jährigen Jubilätim des Vereins 1897;
Systematisches Inhaltsverzeichnis und Register zu den Jahrgängen
31 — 50. — Halle a/S.: „Leopoldina". Kais. Leopold. -Carol. Akademie
d. Naturforscher: Heft XXXTI. No. 9--12; Heft XXXIH. No. 1—12. -
Verein für Erdkunde: Mitteilungen: Jahrgang 1896. — Halifax:
Nova Scotian Institute of Natural Science: Procoedings and trans-
actions: Vol. IX. part 1. 2. — Hamburg: Doutsche Seewarte: 18. u.
19. Jahresbericht; Archiv XIX.; Ergebnisse der meteorologischen
Digitized by Google
440
Beobachtungen im Systeme der deutschen See warte für das Lustrum
1891 — 96. — Harlem: Musee Teyler: Archive«: Serie 2nde? Vol. V.
1 — 3i£me partie. — Heising fors: Societas pro Fauna et Flora Fonnica:
Meddelanden Heft 22; Acta: Vol. XI. — Jauer: Ökonomisch-patrio-
tische Gesellschaft der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer: Verhand-
lungen und Arbeiten im Jahre 1895 und 96. — Innsbruck: Natur-
wissenschaftlich-medizinischer Verein: Berichte: XXH. Jahrgang. —
Kassel: Verein für hessische Geschichte und Landeskunde: Zeitschrift:
Band XX. und XXI. und XI. Supplementband: Das Kasseler Bürger-
buch von Gundlach 1895; Mitteilungen an die Mitglieder, Jahrgang
1894/95. — Kiel: Universitäts-Bibliothek: 69 Schriften (meist Disser-
tationen). — Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein:
Schriften: Band XI. Heft 1. — Gesellschaft für Schleswig-Holstein-
Lauen burgische Geschichte: Zeitschrift: Band XXVI. — Klagenfurt:
Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnthen: Jahrbuch: Heft 24
und Diagramme der magnetischen und meteorologischen Beobachtungen
im Witterungsjahre 1896. — Königsberg i/Pr.: Physikalisch-ökono-
mische Gesellschaft: Schriften: 37. Jahrgang. — Leipa: Nordböhm.
Exkursionsklub: Mitteilungen: Jahrgang XIX. Heft 4; Jahrgang XX.
Heft 1. 2; Knothe, F.: Die Markersdorfer Mundart. — Leipzig:
Museum für Völkerkunde: 23. und 24. Bericht. — Naturforschende
Gesellschaft: Sitzungsberichte: Jahrgang 22/23. — Linz a/D.: Museum
Franzisco-Carolinum: 55. Jahresbericht und Bibliothek -Katalog. —
Verein für Naturkunde in Österreich ob der Enns: XXV. Jahres-
bericht. — London: Royal Society: Proceedings: Vol. LX. No. 359
bis 368; Vol. LXI. No. 369—378; Vol. LXH. No. 379. — Lüttich:
Societe royale des Sciences de Liege: Memoire: H. serie. Tome 19.—
Mailand: Societä Italiana di Scienze Naturali: Atti: Vol. XXXVL
fascic. 3—4; Vol. XXXVII. fasc. 1. — Magdeburg: Naturwissen-
schaftlicher Verein: Jahresbericht und Abhandlungen: 1894, 2. Hall-
jahr bis 1896. — Manchester: Literary and Philosophical Society:
Memoirs and proceedings: Vol. XI. part 1—4. Complete list of the
members and officers of the Manch, lit. and phil. soc. — Marburg:
Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften:
Siteungsberichte: Jahrg. 1895/96; Schriften: Band XIII. 1. Abteil. -
Marseille: Faculte des Sciences: Annales: Tome VI. fasc. 4—6;
Tome VIH. fasc. 1—4. — Milwaukoe, Wisconsin: Natural History
Society: 14th annual report of the public museum 1896. — Minnea-
Digitized by Google
441
polis, Minnesota: Acaderay of Natural History: Bulletin Vol. IV.
No. 1. part 1. — Montevideo: Museo Nacional: Annales VI. VII. —
Montreal: Royal Society of Canada: Proceedings and transactions :
series Vol. I. 1895. — Moskau: Societe Imperiale des Naturalistes :
Bulletin: Annee 1896 No. 2. 3. 4. — München: Königl. Bayrische
Akademie der Wissenschaften: Sitzungsberichte der mathem.-physik.
Klasse: 1896 Heft 3. 4; 1897 Heft 1. — Münster: Westfälischer
Provinzial -Verein für Wissenschaft und Kunst: 24. Jahresbericht. —
New-York: American Geographical Society: Bulletin: Vol. XXVIII.
No. 3 — 4; Vol. XXIX. 1 — 2. — Museum of natural history: Bulletin:
Vol. VIII. — Osnabrück: Naturwissenschaft. Verein: 11. Jahresber.
— Philadelphia: Wagner Free Institute of Sciences: Transactions:
Vol. IV. — Academy of Natural Sciences: Proceedings: 1896 part II. —
Pisa: Societa Toscana de Scienza Naturali: Atti: Vol. XIV.; Processi
verbali: Vol. X. — Posen: Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz
Posen: Zeitschrift für die botanische Abteilung: II. Jahrgang 2. und
3. Heft; III. Jahrgang 1. und 2. Heft; IV. Jahrgang 1. Heft. —
Prag: Königl. Böhmische Gesellschaft der Wissenschaften: Sitzungs-
berichte 1896 I. und IL; Jahresbericht 1896. — Reichenberg i/B.:
Verein der Naturfreunde: Mitteilungen: Jahrgang XXVIII. — Riga:
Naturforscher -Verein: Korrespondenzblatt 37. — Rio de Janeiro:
Museum Nacional: Archivos: Vol. VIII. — Rochester: Academy of
Sciences: Proceedings: Vol. UI. broch. I. — Salem: American Asso-
ciation for the Advancement of Sciences: 44*h meeting at Springfield
Mass. 1896. — Sanct Gallen: Naturwissenschaftliche Gesellschaft:
Jahresbericht 1894/95. — Santiago de Chile: Deutscher wissen-
schaftlicher Verein: Verhandlungen: Band III. Heft 3. 4. — Schweiz:
Schweizerische naturforschende Gesellschaft für die gesamten Natur-
wissenschaften: Verhandlungen: 1894/95 und 1896. — Stavangor:
Stavanger Museum: Aarsberetning for 1895. — Stettin: Gesellschaft
für Pommersche Geschichte und Altertumskunde: Baltische Studion:
46. Jahrgang. — Stockholm: Societe Entomologique: Band XVI.
Heft 1—4. — St. Louis: Academy of Sciences: Missouri botanical
garden; 7th annual report 1896. — St. Petersburg: Academie Im-
periale des Sciences: Bulletin: V. serie, Tome III. No. 2 — 5; Tome IV.
No. 1—6; Tome V. No. 1. 2; Tome VI. No. 1. 2. 3. — Strass-
burg: Universitäts- Bibliothek: 30 Schriften und Dissertationen. —
Stuttgart: Verein für Vaterländische Naturkunde in Würtemborg:
Digitized by Google
442
Jahresheftc: 53. Jahrgang. — Sydney: Royal Society of New South
Wales: Journals and proeeedings: Vol. XXIX. und XXX. — Topeka,
Cansas: Academy of Sciences: Transactions: Vol. XIV. — Upsala:
Geological Institution of the University : Bulletin: Vol. II. part 1.
No. 3; part 2. No. 4; Svenska zoologer: Zoologisca studier. Fest-
skrift. — Utrecht: Nederlandsch meteorolog. Jaarbook 1895.
Washington: Smithsonian-Institution: Contributions to Knowledge.
Vol. XXX— XXXII.; Hodgkins Fund: Argon by Lord Rayleigh and
W. Ramscy. — Smithsonian niiscellaneous collections : Index of the
genera and species of the foraminifera by Ch. D. Sherborn; Hodgkins
Fund; Method for the determination of organic mather in the air by
D. H. Bergey Wash. 1896. — Annual report of the board of regents,
Juli 1894. — Departement of the Interior: Bulletin of the U. S. geological
survey No. 123-126. 128. 129. 131—134. — Departement of Agri-
culture U. S. of America: Farmers bulletin: Sorae common birds in
their relation to agriculture by Bral. 1897. — Office U. S. Geological
Survey: XVth annual report; XVIth part II— IV; XVIIth part. III. —
Wernigerode: Naturwissenschaftlicher Vorein des Harzes: Schriften:
XI. Jahrgang. — Wien: K. K. Centralanstalt für Meteorologie und
Erdmagnetismus: Jahrbücher: Neue Folge Band XXXI — XXXIII.
Wien 1894 — 96. Namen- und Sachregister zu den Bänden I — XX.
(1866 — 1886). — Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher
Kenntnisse: Schriften: Band XXXVII. — Entomologischer Verein:
VII. Jahresbericht. — K. K. Geologische Reichsanstalt: Verhandlungen:
46. Band 9—18; 47. Band 1-8: Jahrbuch: XLVI. Band Heft 1-4:
XLVH. Band Heft 1. — K. K. Zoologisch -botanische Gesellschaft:
46. Band Heft 8. — K. K. Akademie der Wissenschaften: Sitzungs-
berichte: Band CV. Abt.: I. No. 1—10; na. 1—10; Hb. 1 — 10;
III. 1—10. — Wiesbaden: Nassauischer Verein für Naturkunde:
Jahrbücher: Jahrgang 49 und 50. — Würz bürg: Physikalisch-medi-
zinische Gesellschaft: Verhandlungen: XXX. Band; Sitzungsberichte:
Jahrg. 1896. — Zwickau: Verein für Naturkunde: Jahresbericht 1896.
B. Durch Sehenknng.
1) Der Wanderer im Riesengebirge No. 168 — 179. (Geschenk
der Ortsgruppe Görlitz des R.-G.-V.) 2) Stumpe, O.: Über die Be-
wegung des Sonnensystems. Kiel 1890. (Geschenk von Frl. Agnes
Geissler. 3) Dr. Willkomm: Deutachlands Laubhölzer im Winter.
443
Dresden 1859. (Geschenk dos Herrn Rat Danneil.) 4) Dr. 0.
von Möllendorff: Materialien zur Fauna der Philippinen: XI. die
Insel Leyte. Sep.-Abdruck 1893. 5) Derselbe: Descriptions of new
asiatio Clausiliao. Sep.-Abdr., Calcutta 1882. 6) Derselbe: The land-
shells of Perak. Sep.-Abdr., Calcutta 1887. 7) Derselbe: Notes on
Japanese land- and freshwater molluscs. Sep.-Abdr., Calcutta 1886.
8) Derselbe: New shells from New Guinea. Sep.-Abdr. 1896. 9) Der-
selbe: Ou the land- and freshwater shells of Perak. Sep.-Abdruck,
London 1891. 10) Derselbe: On a collcction of landshells from the
Samui Islands, gulf of Siam. Sep.-Abdr., London 1894. 11) Maxi-
mowicz, C. J.: Diagnosea planteorum novarum Japoniae et Mand-
schuriae, Decas XI— XX. Petrop. 1872 — 76. 12) Derselbe: Ad
fiorae asiao orientalis cognitionem meliorem fragmonta contulit autor.
13) Böttger, Dr. Oscar: Materialien zur herpetologischen Fauna von
China. I. Liste der ersten Möllendorffschen Sendung südchinesischer
Kriechtiere. II. Versuch einer Aufzählung der Reptilien u. Batrachier
des chinesischen Reiches; Sep.-Abdr., Offenbach 1885/88. 14) Der-
selbe: Drei neue Wasserfrösche von den Philippinen. Sep.-Abdr. 1893.
15) Dr. 0. von Möllendorff: Uber die Sika-Hirsche von China und
Japan. Sep.-Abdr. 16) Smith, Edgar A. : On a collection of land-
shells from Sarawak, British North Borneo, Palawan and other neigh-
bouring islands. 17) Derselbe: Description of new landshells from
Borneo. 18) Bell: On a small collection of crinoids from the Sahul
Bank, North Australia. (No. 16 — 18 from the proceedings of the
zoological society in London 1896.) 19) Sclator, W. P.: List of the
species of Phasianidao with remarks on their geographical distribution.
Sep. London 1863. 20) Grube, Ed.: Annulata Semperiana. Beiträge
zur Kenntnis der Annelidenfauna der Philippinen. Sep. Petersburg.
21) Eschricht, Dan. Fred.: Anatomisk beskrivelse af Chelyosoma
Mac-Leyanum. Kopenhagen 1842. 22) Abbildungen japanischer Fische
mit japanischem Texte. 23) Dr. F. Schulz: Flora der Pfalz. Speyer
1846. 24) Bentham, George: Flore Hongkongensis, a description of
the flowering plants and fern of the Island of Hongkong. London
1861. 25) Schilling, Dr. W.: Hand- und Lehrbuch für angehende
Naturforscher und Naturaliensammler. Weimar 1869. 3 Bände. —
26) Strauch, Dr. Alex., Die Schlangen des russischen Reiches. Sep.-
Abdr., St. Petersburg. 27) D. Muldor Bosgoed: Bibliotheca ichthyo-
logica et piscatoria. Haarlem 1873. 28) Morse, Ed. S.: On the
Digitized by Google
444
identity of the aseending process of tbo astragalus iii birds with the
intermedium. Boston 1880. 29) Gottsche: Die Sedimentärgeschiebe
der Provinz Schleswig-Holstein. Yokohama 1883. 30) Maximowicz,
C. J.: Adnotationes de spiraeaceis. Petropoli 1879. 31) Hance, H. F.:
15 verschiedene Abhandlungen zur Flora von China. 32) Schumann
u. Hollrung: Die Flora von Kaiser Wilhelm-Land. 1889. 33)Böttger,
O : 8 Abhandlungen herpoto logischen Inhalts. 34) H. v. Ihering: Über
die zoologisch-systematische Bedeutung der Gehörorgane der Teleostier.
Leipzig 1891. 36) Ohlert: Die Araneiden der Provinz Preussen.
Leipzig 1867. 36) Kreitner, Gust.: Im fernen Osten. Wien 1881.
37) Tschirch, Alex.: Indische Heil- und Nutzpflanzen und deren
Kultur. Berlin 1892. 38) Weltner, Dr. W.: Spongillidenstudien.
Berlin 1894/95. (No. 4—38 Geschenke des Hrn. Konsul Dr. v. Möllen -
dorff.) 39) Zeller, Exotische Microlepidopteren mit Abbildungen von
G. Schulz. (Geschenk des Herrn G. Schulz.) 40) Hieronymus, G.:
Beiträge zur Kenntnis der Pteridophyten-Flora der Argentina und
einiger angrenzender Teile von Uruguay, Paraguay und Bolivien.
Sop. 1896. 41) Derselbe: Erster Beitrag zur Kenntnis der Syphono-
gamenflora der Argentina und der angrenzenden Länder, besonders
von Uruguay, Paraguay, Brasilien und Bolivia. (No. 40 und 41
Geschenke des Herrn Verfassers.) 42) Sommer, Dr. W.: Nervöse Ver-
anlagung und Schädeldifformität. Sep.-Abdr. 43) Derselbe: Biblio-
thcka zoologica, Heft 20 Lief. 3, enthaltend: Dr. Lenz: Grönländische
Spinnen; Prof. Krämer: Grönländische Milben; Dr. W. Sommer: Drei
Grönländerschädel. (No. 42 und 43 Geschenk des Herrn Direktor
Dr. Sommer in Allenberg in Ostpr.) 44) Hieronymus, G.: Einige
Bemerkungen über die Blüte der Euphorbien und zur Deutung so-
genannter axiler Antheren. Sep.-Abdr. 45) Derselbe: Sobre las
solanaceas, Lycium argentinum u. sp., Lycium cestroides Schlecht, y
uno planta formado por ellas. Cordoba 1876. 46) Kützing: 6 Blätter
Abbildungen von Florideen. 47) Pappe, L.: Flora copensis medicae
prodomus. Capctown 1867. 48) Eschweiler, F. G.: Systema lichenum,
genera exhibens rite distincta, pluribus novis adaucta. Norimbergiae
1824. (No. 44 — 48 Geschenke des Bibliothekars Dr. von Rabenau.)
49) Porsoon, C. H.: Synopsis plant arum seu enchiridium botanicum
Paris 1805/7. 2 Teile. Handexemplar des Geheimrat Professor Dr.
Göppert mit eigenhändigen Anmerkungen und Notizen. (Geschenk
des Herrn Sanitätsrat Dr. Böttcher.) 50) Langenbeck, C. J. M.:
Digitized by
445
Icones anatomicae Gottingae. (Geschenk des Herrn Oberstabsarzt
Dr. Bauernstein.) 51) Evangelista Torricelli: Esperienza dell'
argento vivo. — Accademia del cimento. — Instrumenti per conoscer
Palterazioni dell aria. 52) E. Halley, A. v. Humbold, E. Loomis,
U. J. le Verrier, E. Renou: Meteorologische Karten 1688, 1817,
1846, 1863, 1864. 53) Henry Gcllibrand: a disconrse mathematical
on the Variation of the magnetical needle. London 1635. 54) Howard
Luke: On tho modification of clouds. London 1803. 55) E. Halley,
W. Whiston, J. C. Wilcke, A. von Humboldt, C. Hannsteen:
Die ältesten Karten der Isogonen, Isoklinen und Isodynamen 1701,
1721, 1768, 1804, 1826/26. (No. 61— 55 Neudrucke von Schriften und
Karten über Meteorologie und Erdmagnetismus von Prof. Dr. Hell-
mann, Geschenke des Herrn Direktor Krieg in Eichberg.) 66) Milde,
Jul.: Die Gefasskryptogamen in Schlesien, preussischen und öster-
reichischen Anteils. 57) Derselbe: Filices Europaeae et Atlantidis,
Asiae minoris et Sibiriae. Lipsiae 1867. (No. 56 und 57 Geschenk
des Herrn Lehrer Bar b er. 68) Lamprecht, Guido: Wetterperioden;
Jahresbericht des Gymnasiums zu Bautzen: Ostern 1897. (Geschenk
des Herrn Verfassers.) 59) Morelet, Arthur: Reisen in Zentral-
Amerika. Jena 1876. 60) Oha van ne, Dr. Jos.: Reisen und For-
schungen im alten Kongostaate 1884/85. Jena 1887. 61) Heine,
Wilh.: Eine Weltreise um die nördliche Hemisphaere in Verbindung
mit der ostasiatischen Expedition in den Jahren 1860/61. Leipzig
1864. 62) Kummer, Paul: Kryptogamische Charakterbilder. Hannover
1878. (No. 69 — 52 Geschenke dos Hrn. Kaufm. Momm.) 63) F ritsch,
Dr. Ant.: Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Performation
Böhmens, Band II. und HI. 64) Derselbe: Cephalopoden der böh-
mischen Kreideformation. 66) Derselbe: Reptilien und Fische der
böhmischen Kreideformation. 66) Derselbe: Crustaceen der böhmischen
Kreideformation. 67) Derselbe: Vorläufiger Bericht über die Arthro-
poden und Mollusken der böhmischen Performation. (No. 63 — 67 aus
den Sitzungsberichten der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissen-
schaften.) 68) Velenovsky, Joh.: Die Flora aus den ausgebrannten
tertiären Letten von Vrsovic bei Laun. Separat- Abdruck aus Ab-
handlungen der königlich böhmischen Gesellschaft der Wissen-
schaften. 69) Derselbe: Die Gymnospermen der böhmischen Kreide-
formation. Prag 1886. (No. 63 -69 Geschenke des Herrn Professor
Dr. A. Fritsch in Prag.) 70) Reiser, O, und L. von Führer:
Digitized by Google
446
Materialien zu einer Ornis balcanica IV. Montenegro. Wien 1896.
(Geschenk des Herrn 0. Reiser in Serajewo.) 71) Berliner klinische
Wochenschrift, Jahrgang 1896. 72) Wiener klinische Wochenschrift,
Jahrgang 1896. 73) Münchener medizinische Wochenschrift, Jahrgang
1896. 74) Deutsches Archiv für klinische Medizin, Band 66 und 57,
Jahrgang 1896. 76) R. Virchow: Archiv für pathologische Anatomie
u. Physiologie u. f. klinische Medizin, Bd. 143—146. 76) Schmidt's
Jahrbücher der gesamten in- und ausländischen Medizin, Band 249
bis 262. 77) Deutsche medizinische Wochenschrift, Jahrgang 1896.
78) Deutsche Medizinalzeitung, Jahrgang 1896. 79) Ärztliche Sach-
verständigen-Zeitung, Jahrgang 1896.
C. Durch Ankauf.
Die Portsetzungen von: 1) Wiedemann, Annalen der Physik
und Chemie nebst Beiblättern. 2) Dr. Haun und Hellmann: Meteoro-
logische Zeitschrift und Namen- und Sachregister zu den Bänden
1 — 20. 3) Dr. Assmann: Das Wetter. 4) Engler und Prantl: Die
natürlichen Pflanzenfamilien. 5) Wittmack: Gartenflora. 6) G. Leim-
bach: Deutsche botanische Zeitung. 7) Dr. H. G. Bronn: Klassen
und Ordnungen des Tierreichs. 8) Victor Carus: Zoologischer An-
zeiger. 9) Das Tierreich; herausgeg. von der deutschen zoologischen
Gesellschaft. 10) Prof. Reich enow: Journal für Ornithologie und
ornithologische Monatsberichte. 11) Monatsschrift des deutschen Vereins
zum Schutze der Vogelwelt. 12) Nachrichtsblatt der deutschen malako-
zoologischen Gesellschaft. 13) Erichson: Naturgeschichte der Insekten
Deutschlands, fortgesetzt von Seidlitz. 14) Karsch: Entomologische
Nachrichten. 15) Stettiner entomologische Zeitung. 16) Taschen -
borg: Bibliotheca zoologica. 17) M. Bauer, W. Dames und Th.
Liebisch: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeon-
tologie. 18) Deutsche geographische Blätter. 19) Dr. A. Petermann:
Mitteilungen über richtige und neue Erforschungen auf dem Gesamt-
gebiete der Geographie; Band 42 Heft 10—12, Band 43 Heft 1—8
und Ergänzungsheft 118 — 121. 20) Deutsches Kolonialblatt und Bei-
lage. 21) Freiherr von Dankelmann: Mitteilungen von Forschungs-
reisenden und Gelehrten aus den deutschen Schutzgebieten. 22) Aus
allen Weltteilen. Verlag von Paetel, Berlin. 23) Wiegmanns Archiv
für Naturgeschichte, herausgegeben von Dr. F. Hilgendorf. 24) Dr.
II. Potonie: Naturwissenschaftliche Wochenschrift. 25) Prometheus.
Digitized by Google
447
Neu-Anschaffungen: Melichar, Dr. L.: Cicadinen von Mittel-
Europa. Berlin 1896. — Fridtjof Nansen: In Nacht und Eis und
Karte dazu. — Catalogue of the birds of the british museuin,
Vol. XXII. (Gamebirds) London 1893. — Wahnschaffe: Die Ur-
sachen der Oborflächengestaltung des norddeutschen Flachlandes.
Stuttgart 1891. — Haacke, Dr. W.: Schöpfung der Tierwelt. Leipzig
und Wien 1893. — Friese, H.: Die Bienen Europas; Teil I. Schma-
rotzerbienen. Berlin 1896. — Handlirsch, Anton: Monographie der
mit Nysson und Bembex verwandten Grabwespen. Sep. — Warming,
Eugen: Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie, eine Einführung
in die Kenntnis der Pflanzen vereine. Berlin 1896. — Dürigen, Bruno:
Deutschlands Amphibien und Reptilien. Magdeburg 1897. — Geo-
logische Karte von Ungarn. — Credner: Geolog. Spezialkarten von
Sachsen: 1) Sektion Hirschfelde - Reichenau ; 2) Ostritz - Bernstadt;
3) Zittau -Oybin- Lausche; 4) Hinterhermsdorf-Daubitz und Erläute-
rungen. — Mayr, Dr. Gust. L.: Die europäischen Formiciden. Wien
1861. — Cohn, Ferd.: Kryptogamen-Flora von Schlesien. Pilze, be-
arbeitet von Schröter, Band 3. Hälfte 2. Lief. 4. — Heck, Dr. und
andere: Das Tierreich. Aus dem Hausschatze des Wissens. Ab-
teilung VI. 2 Bände.
Görlitz, den 1. Oktober 1897.
Dr. H. von Rabenau, Bibliothekar.
Verzeichnis
der in dem Gesellschaftsjahre 1896/97 für die Sammlungen
eingegangenen Gegenstände.
Für die zoologischen Sammlungen gingen ein:
A. Als Geschenke:
Von Herrn Konsul Dr. Otto von Möllendorff in Manila:
Tharsius philippensis A. B. Meyer, Galago crassicandatus Geoffr.;
Galeopithecus philippensis Waterh.; Felis bengalensis Kerr., Viverra
tangalunga Gray, Paradoxurus philippensis Jourd., Hyrax syriacus
Schreb., Nanis javanica Desm., Haliaetus leueogaster Gmel., Capri-
Digitized by Google
448
mulgus manillensis 6. R. 02, Lyncornis macrotis Vig. Callocalia lowi
Sharpe, Alcedo meninting Horef., Halcyon chloris Bodd., Pelargopsis
gouldi Sharpe, Ceyx euerythra Sharpe, Ceyx flumenicola Steere,
Cinnyris angolensis Less., C. whiteheadi Grant, C. chloropygia Jard.,
C. sperata L., Hethopygia shelleyi Sharpe, Cyrtostomus aurora Tweedd..
Anthotreptes chlorigaster Sharpe, Prionoehilus plateni Blas., Philemon
philippinensis Steere, Merula chrysolaus Temm., Cittocincla nigra
Sharpe, Phillornis palawanensis Sharpe, Dicrurus palawanensis Tweedd.,
Irena tweedd alii Sharpe, Oriolus samarensis Steere, Oriolus ceylonensis
Bp., Mixornis nigrocapitatus Steere, Cyornis philippinensis Sharpe,
Laniarius erythrogaster Rüpp., L. approximans, Paradisea Quilelmi II.
Gab., Diphyllodes chrysoptera Gld., Eulabes palawanensis Sharpe,
Oxycerca overetti Tweedd., Pyrrhula leucogenis Grant, Loxia lazonensis
Grant, Turaeus meriani Rüpp., Gallirex chlorochlamys Shell., Penelo-
pides manillae Bodd, Penelopidos samarensis Steere, Buceros semiga-
leatus Tweedd., Toccus fasciatus Shaw, Poeoeephalus fuscicapillus,
Verr. u. des Murs., Chrysotis xantholora Gr., Prioniturus cyaniceps
Sharpe, Tanygnathus luzonensis L., Pogonorhynchus bidentatus Shaw.
P. irroratus Cab., Chrysocolaptes rufopunctatus Harg., Tiga everetti
Tweedd., Dryococcyx harringtoni Sharpe, Leucotreron leclancheri Bpt..
Carpophaga aenaea L., M}rristicivora bicolor Scop., Macropygia tenui-
rostris Gray, Turtur dussumieri Temm., Gallus gallus L., Gallas
lafayetti Less , Goisakius melanolophus Raffles. — Eier von Mega-
podius cumingi Dillw. und Halcyon pilcatus Bodd. — Phyllodactylus
stumpffi Bttgjr., Hemidactylus mabuia Mor., Phelsuma madagascariense
Gray, Ph. lauticanda Bttgr., Uroplates fimbriatus Schneid., Draco
guentheri Blgr., Draco ornatus Gray, Draco spilopterus Wiegm., Draco
<juadrasi Bttgr., Draco reticularis Bttgr. u. var.: cyanopterus, Calotes
marmoratus Gray, Varanus cumingi Mart., Gerrhosaurus nigrolineatas
Hallow, Zonosaurus madagascariensis Gray, Mabuia multifasciata Ruhl,
Mabuia gravenhorsti D. B., Tropidophorus grayi Gthr., Lygosoma
smaragdinum Less., L. pulchellum Gray, L. moellendorffi Bttgr.,
Brachymeles schadenbergi Fisch., Chamaeleon gracilis Hallow, Ch.
pardalis Cuv., Brookesia superciliaris Kühl, Psammodynastes pulveru-
lentus Boie, Stegonotus muelleri D. B., Dipsas columbrina Schleg.,
D. angulatus Pts.? Lycodon aulicus L. var: capucina Boie, Cyclocorus
lineatus Reinh., Oxyrhabdium modestum D. B., Coluber aesculapii L.,
C. erythrurus D. B., Simotes phaonochalinus Cope, Tropidbnotus
Digitized by Google
449
chrysargus Schleg., T. spilogaster Boie, T. auriculatus Gthr., Typhlops
mucronatus, T. braminus Daud., Cyclocorus lineatus Reinh., Naja
samarensis Pts., Dryophis prasinus Boie, Cerberus rhynchops Schneid.,
Dendrelaphis terrifica Pts., Doliophis pbilippinus Gthr., D. bilineatus
Pts., Dipsadomorphus dendrophilus Boie. var. latifasciata Blgr., Trime-
resurus wagleri Schleg. var. subannulata Gray, Chrysopelea ornata
Shaw., Distira cyanocincta Daud., Langaha nasuta Shaw., Silibura
pulneyensis Bodd. — Rana macrodon Tschudi, R. tigrina Daud., R.
madagascariensis A. Dum., R. ulcerosa Bttgr., R. sanguinea Bttgr.,
R. moellendorffi Bttgr., Racophorus leucomystax Grav. typ. var: sex-
virgata Grav. u. var : quadrilineata Grav., R. dispar Bttgr., R. appen-
diculatus Gthr., R. hecticus Pts. — Micrixalus natator Gthr., Cornufer
corrugatus A. Dum., Mantella ebenani Bttgr., Callula picta Bibr., C.
conjuneta Pts., Rhomcophryne testudo Bttgr., Megalophrys montana
Wagl. — Apex leucophaea Gub., Hadra patruelis Ach., Pfeiferia micans
Pf., Rhysota rugata v. Mts., Xesta nemorensis, Auriculella crassula
Sm., Orthalicus Thomsoni Pfr., Papuina maclayana Braz., P. pileolus,
Cyclotus pyrostoma Smith, C. longipilus v. Mts., C. fasciatus v. Mts.,
Assiminea grayaua Leach, Macroceranum poei Pfr., Cochlostyla opalina
Brod., C. ponderosa Pfr., C. calamianica Quad. u. v. Mlldff., C. tita-
onica Brod., Bulimulus nigrofasciatus Pfr., B. angiostomus Wagn.,
Porphyrobaphe saturnus Rve , Leucochroa otthiana Forbes, Planorbis
exustus Desh., Anodonta purpurea Vahl. ■ — 114 Insekten, meist Käfer
von den Philippinen, darunter den schönen Catoxantha gigantea Scop.,
33 Insekten von Ostafrika. — Schädel und Gehörne von Bubalus
Kerabau ferus Nehring, B. mindoronsis Heude, Cervulus muntjac Zim.,
Cervus pbilippinus Hyelaphus calamianicus Heude, Nemorhedus caudatus
Mil. Edw., Antilope cervicapra L. und Capreolus pygargus Pall. —
Von Herrn cand. theol. Gross: Oriolus galbula L. mit Nest, Nest von
Acrocephalus arundinaceus L., Palaeornis cvanocephalus Bl. m., Broto-
gerys viridissima Temm. und Eier von 10 verschiedenen Vögeln. —
Von Herrn Oberlehrer Sommer: 105 Insekten der verschiedensten
Ordnungen, gesammelt um Lohsa (Kreis Hoyerswerda) und 80 Arten
Dipteren, von Herrn Baer auf der kurischen Nehrung gesammelt. —
Von Herrn Gutsbesitzer Körner in Moys: Toccus gingalensis Show. —
Von Herrn Major von Fischer-Treuenfeld: Graculus pygmaeus
Pall.. Mergus albellus L. fem. von Deschka O/L. Dez. 1896. — Von
Herrn Stadtrat Prinke: Lepus cuniculus L. — Von Herrn Dr. med.
Abhandl. Bd. XXU. 2t)
Digitized by Google
460
Zernik: Turtur suratensis Gm. — Von Herrn Sanität-srat Dr. Böttcher:
Emberiza elegans Tcmm., Caliealieus madagascariensis L., Rupicola
sanguinolenta Gould. — Von Herrn Rentier Schied t: Loxia iiraericiina
Wils., Cardinalis virginiauus Bj>., Zonotrichia albieollis Gm., Z. leuei>-
phrvs Forst.. Melospiza fasciata Gamb. — Von Herrn Dr. med. Preise:
Treron bicineta Jerd., Phoenioophaeus pyrrhoeephalus Forst., Rhodo-
dvtes viridirostris Jerd., Carpophaga silvatica Tick., Chrysocolapto>
Strickland i Lay. - Von Herrn Professor Schneider in Dresden-
Blasewitz: D35 Arten in 21*2 Exemplaren. — Von Herrn Hauptmann
a. D. von Putt kamer: Ein Faden wurm von liio cm Länge, wahr-
scheinlich eine Mermis-Spezies. — Von Herrn Konsul Anton: eine
Gruppe Lepas anatifera L. — Von Herrn Rat Danneil: Ei eine:
Casuarart von Neu-Pommem. — Vou Herrn Major und Lehrer an der
Artillerieschule Heer in Jüterbogk: 15 Arten Eier in 140 Exemplaren. —
Von Herrn Gustav Hanke in Breslau: 15(> Eier von 54 Arten schlr-
Bischer Vögel und ) Nester. — Von Herrn Bankier Kuntze in
Dresden: ungefähr 2000 Exemplare Dipteren. — Vom Magistrat der
Stadt Görlitz: Vultur monachus L. — Von Herrn Lehrer Mühle
Molge alpestris Laur.. Rana temporaria L. und Hvla arborea L. und
verschiedene Käfer der Lausitz. - Von Herrn Zimmermeister Jäkel:
Mustola putorius L. fem. juv. u. M. foina L. — Von Herrn v. Tippeb-
kirch in Berlin: Eier des Crooodilus cataphractus Cuv. und Eier einer
Schildkrötenart aus dem Mangrovedelta des Rio del Rev, Kameruin;
Gehörne von Gazella spekei Blyth., G. berberana Mtsch., G. wallen
Brooke und Oryx heisa Rüpp. — Von Herrn Rittergutsbesitzer Junji-
mann auf Posottendorf: Esox lucius L. , Tinea vulgaris Cuv.
Salmo fario L.. Loueiseus rutilus L., Seardinius orythrophthalmus L
Vom Realschüler Wink ler: Petrornyzon Pianeri Bl. — Vos;
Herrn Emanuel A lexander-Katz: Capra ibex L. und Schädel vo:.
C. ibex L. fem. ~ Von Herrn Dr. Monke: Schädel von Canis lupu*
L.t Canis vulpes L, Felis doinestiea Briss., Mustela furo L. Von
Herrn B. Apostolides in Ludwigsdorf: Cocons des Bombyx mori L. —
Von Herrn NaturalienhändU r Riese in Spremperg: 2 Arten Hemip-
teren aus Brasilien. — Aus dem Vermächtnisse des Herrn Stadtru;
Lösch brand: Geweih — Vierzehnender des Cervus elaphus L.
erlegt in der Görlitzer Heide. — Von Herrn William Baer in Xiesky:
Grosse Exemplare von Anodonta eygnea L. und ein schönes biolo-
gisches Präparat: Stammstück von Pinus silvestris L. mit Frass von
Digitized by Google
451
Pissodes notatus Fab., angeschlagen von Dendrocopus major L. (Probe-
hiebe, Querhiebe, Aufschlag und Ausbeutung des Puppenlagers).
Um der Lausitzer Fischsammlung eine angemessene Aufstellung
zu ermöglichen, schenkte Herr Rentier Schiedt 30 sehr wertvolle,
viereckige Glaskästen aus der Fabrik von Gundlach und Müller in
Ottensen bei Hamburg.
B. Durch Ankauf:
Pelargopsis guriae Pcars, Hypsipetes nilgirensis Blyth., Tylas
Edwardi Hartl.. Oriolus ceylonensis Bp. Bernieria madagascariensis
Gm. Leptoptcrus viridis Gm. Terpsiphone mutata Gm. Pericrocotus
einoreus Lafr., P. flammeus Forst,, Chrysophlegma chlorogaster Jerd.
Carpodacus purpnreus Gm., Treron axillaris Gra}-, Hypotaenidia torquata
L. Otus semitorquatus Schi., Chaetura caudata Gld., Parus minor Schi.,
Microscelis amuurotis Tom., Glandaris japonicus Schi., Turdus varius Pall.
japonicus. Motacilla japonica Swinhoe, Motacilla boarula melanope Pall.
Leueostiete brunneonucha Brandt. Pyrrhula orientalis rosacea Seeb.,
Uragus sanguinolentus Tem., Munia Swinhoei Cab. var. Coccothraustex
vulgaris japonicus Schi.. Columba japonica, Turtur gelastis Tem. Scolopax
gallinago-japonica Bp. Erithacus rubeculus L., E. titis L., Anthus
pratensis L., Fringilla coelebs L., Emberiza schoeniclus L., Motacilla
alba L., Saxicola oenanthe L. Ervthacus phoenicurus L.. Sylvia rufa
Bodd., S. hortensis Bchst., S. curruca L., Parus ater L., Phylloscopus
sibilator Bchst. Anthus campestris Bchst., Parus candatus L. Acro-
cephalus arundinaceus L. Pratincola rubicola L. Milvus regalis Bp.,
Upupa epops L., Morgus albellus L. ; Nester von Fringilla coelebs L.,
Sylvia curruca L., Parus ater L., Serinus hortulanus Koch. Alytes
obstetricans Laur., Tarantola mauritanica Gray. Cathaica Fuuki Bttg.,
Fruticola duplocincta v. Mart., F. rubens v. Mart. — 220 Schmetter-
linge des deutschen Faunengebietes.
Für die botanischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Lehrer Barber: 16 Arten Lausitzer Pflanzen, darunter
die für die Lausitz neue Malaris paludosa L. von den Tschirnewiesen
bei Altenhayn und 13 Sämereien aus dem botanischen Garten. —
Von Herrn Oberförster Reichert in Rauscha: Pulsatilla vernalis Müll,
aus Revier Ziebe bei Rauscha. — Vom Gymnasiast Otto von Möllen-
dorff: 12 Pflanzen aus Manila. — Von Herrn Hauptmann a. D.
von Puttkamer: Olea europaea L. vom Gardasee und Zapfen von
Digitized by Google
4M
Cupressus scmpervireus L. — Von Horm Oberstleutnant z. D. Reiche:
Hülse von Azelia africana Sm., einer Caesaspinacee von Ostafrika. —
Von Herrn Naturalienhändler Riese in Spremberg: 9 Pflanzen au»
der Umgebung von Spremberg N/L. — Von Herrn Dr. von Rabenau:
Rubus Chamaemorus L. und Empetrum nigrum L. von Crantz in Ost-
preussen.
Für die mineralogischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Oberstleutnant z. D. Uhl: Carnallit und Boracit von
Stassfurt. — Von Herrn Ludwig in Tschirne bei Siegersdorf: Braun-
kohle mit Schwefelkies von Dux. — Von Herrn Professor Metzdorf:
Troostit, Rotzinkerz und Franklinit von Franklin N. J. Chrvsokoll
von Copiapo und Kudidymit von Langesund. — Von Herrn Dr. Freise:
Antimonit von Osaka. — Von Herrn Dr. Schuster: Colemanit von
Californien. — Von Herrn Institutsvorsteher Feyerabend: Mineralien
aus der Umgegend von Kupferberg, darunter ein schönes Stück Talk-
schiefer, durch Gebirgsdruck gefaltet. — Von Herrn Dr. Breitfeld:
Brauneisenstein von Rengersdorf O/L. und Kersantit (01ivin-Kersantit>
von Altenberg in Schlesien. — Von Herrn Konsul Dr. von Möllendorff:
Ged. Gold. Malachit, Aragonit, Rotbleierz, Vauquelinit, Tetraedit, Blei-
glanz, Buntkupferkies und Luzonit von den Philippinen. — Von Herrn
Betriebsinspektor Wald mann: Natrolith im Basalt von Sproitz O/L. —
Von Herrn Vorwerksbesitzer Lorenz: Glimmerschiefer mit Granaten
durchsetzt von der Schncekoppe. — Von Herrn Ernst Hau kohl jun.:
Knochen von Säugetieren, besonders einer Rhinozerosart aus dem
Löss von Schönau a. d. Eigen, ebendaher Löss mit Succinea oblonga
Di. und Concrotioncn (an sogenannten Lösskindeln) und einem Cödi-
ferenzapfen aus der dortigen Braunkohle. — Von Herrn Major
von Treskow: Basaltkugel mit schaliger Absonderung, Basaltwaeko
und Bolus aus dorn Bruche südlich Karlsdorf O/L. — Von Herrn
Pastor Senf: Dieeras arietinum Lam. und Pterocera oceani Brongt.
aus dem oberen Jura von Ernstbrunn bei Ladendorf bei Wien. —
Von Herrn Sanitätsrat Dr. Kleefeld: Phacops Sternbergi Barr, aus
dem Ob. Silur von Hostin in Böhmen. — Von Herrn Dr. Monke
Porphyrartiger Granit mit Cordierit an den Brüderhäusern bei Dorn-
hennersdorf sächs. O/L., Bunt sandstein. durch Porphyr gefrithet vorn
Lähnhäu.ser Spitzberge bei Lahn und 10 plastische Nachbildungen v«m
Tieren der Urwelt,
Digitized by Google
453
Für die ethnographischen Sammlungen gingen als Geschenke ein:
Von Herrn Konsul Dr. von Möllendorff in Manila: 3 Schädel
aus Höhlen der Insel Masbate und Samar der Visayos (vorspanische
Zeit) mit Einschnürung der Schädeldecken; Einsteckekamm, Bogen
aus Palme, 2 Pfeile mit beweglicher Spitze, Pfeil mit wechselständigem
Widerhaken, Pfeil mit einfacher Spitze, Pfeil mit blattartiger Spitze,
Pfeil und Bogen mit Bamspitzen zum Fischfang der Negritos der
Provinz Bataan, Luzon; Bogen und Pfeile zweier Typen (einfach zu-
gespitzte und eingesetzte Holzspitzen) und Büchse für Stoff zum Botel-
kauen der Taghanuas auf den Calamianes (Philippinen); Baumwollen-
stoff und geflochtene Matte der muhamedanischen Stämme (Moros) auf
Mindanao; geflochtener Korb der Igorroten in Nord-Luzon, geflochtenes
Sieb von den Tagalen bei Manila; Speer von den westlichen Carolinen.
— Muschelarmband und Halsschmuck von Constantinhafen, Kaiser
Wilhelmsland. — Von Herrn Pastor Senf: Ein aus Rohr geflochtener
mit Muscheln verzierter Kopfschmuck, ein Gürtel, ein Trinkhoro?,
ein Muschelfragment (Klapper), ein Halsschmuck von Glasperlen- und
Perlmutterzierrat und 2 Armringe von den Eingeborenen von Neu-
Guinea: ein aus Schlangenwirbeln gefertigtes Halsband der Kaffern.
Von Herrn cand. Gross: Ein chinesisch-japanisches Wörterbuch über
Naturgeschichte.
Dr. H. von Rabenau, Kustos.
Verzeichnis
der
Mitglieder und Beamten der NaturtbrschcndenUesellschaft
in Görlitz.
Geschlossen am 1. November 1897.
I. Ehrenmitglieder.
A. Einheimische.
1. Böttcher, Dr. med., Sanitätsrat.
2. Ephraim, Lesser, Königl. Kommerzienrat.
3. Kleefeld, Dr. med., Sanitätsrat.
4. v. Seydewitz, Dr., Wirklicher Geheimer Hat, Ober- Präsident
a. D., Excellenz.
5. v. Seydewitz. Dr.. Landeshauptmann und Landesältester der
Preuss. Oberlausitz, Königl. Kammerherr.
B. Auswärtige.
6. Cabanis, Dr.. Professor in Friedrichshagen bei Berlin.
7. Cohn, Ferdinand, Dr.. Prof.. Geheimer Regierungsrat in Breslau.
8. Dohrn, Anton, Dr., Professor in Neapel.
[). Geinitz, Dr., Geheimer Hofrat und Professor in Dresden.
10. Hartlaub, Dr. in Bremen.
11. v. Homeyer, Alexander, Major a. D. in Greifswald.
12. v. Möllendorff, Otto, Dr., Kaiserl. Deutscher Konsul in Manila.
13. Pichler, Dr., Professor in Innsbruck.
14. Schmick, Dr., Professor in Köln a. Rh.
15. Schneider. Oscar, Dr., Professor in Dresden.
16. Suess, Dr., Professor in Wien.
17. Virchow, Rudolf, Dr., Geheimer Medicinalrat in Berlin.
Digitized by Google
456
II. Correspondierende Mitglieder.
1. Bänitz, Carl, Dr. phil., Privatgelehrter in Breslau.
2. Baer, William, Privatgelehrter in Niesky.
3. Bauer, Moritz, Kaufmann in Hamburg.
4. Bechler, Ingenieur in Washington.
6. v. Blücher, Graf, Major im 23. Inf.-Regt. in Ncisse.
6. Breitfeld, Dr. phil., Baugewerkschullehrer in Barmen.
7. Burkart, Landesbeamter in Brünn.
8. Burmeister, Realschul-Oberlehrer in Grünberg in Schi.
9. v. Coelln, Marine-Intendantur- Rat in Kiel
10. Conwentz, Dr. phil., Professor, Direktor des Westpreussischen
Provinzial-Museums in Danzig.
11. Dressler, Lithograph in Palermo.
12. Ehrlich, Kaiserlich Österreichischer Rat in Linz.
13. Erbkam, Dr., Königlicher Kreis-Physikus in Grüuberg i. Schi.
14. Erl er, Dr., Professor in Züllichau.
15. Fessler, Kaufmann in Dresden.
16. Finsch, Dr. in Bremen.
17. Fischer, Pfarrer in Berlin.
18. Franke, Dr. phil., Oberlehrer in Breslau.
19. Friedrich, Dr., Professor in Zittau.
20. Fritsch, Anton, Dr., Professor, Kustos am Zoologischen Museum
des Königreichs Böhmen in Prag.
21. Gericke, Oberamtmann in Löwenberg.
22. v. Götzen, Graf, Premier-Leutnant im 2. Garde -Ulanen -Regt.
in Berlin.
23. Gross, Hauptmann und Chef der Luftschiffer -Abteilung im
1. Eisenbahn-Regiment in Berlin.
24. Gutt, Forstmeister in Zawadzki in Oberschlesien.
25. Heck er, Dr., Arzt in Johannisberg.
26. Heller, Dr., Arzt in Teplitz.
27. Herrmann, Dr. phil. in Chemnitz.
28. Hersel, Kommerzienrat und Fabrikbesitzer in Ullersdorf bei
Naumburg a. Qu.
29. Hieronymus, Dr., Professor in Schöneberg bei Berlin.
30. Hildebrand, Dr., Professor in Freiburg i. B.
31. Hirche, Pastor in Daubitz.
Digitize
457
32. Hirt, Dr. med., Professor in Breslau.
33. Holtz, Rentier in Barth in Pommern.
34. Kessler, Dr., Professor in Breslau.
35. Kirchner, Baumeister, z. Z. in Cottbus.
36. Klemm, Dr. phil., Grossherzoglioh Hessischer Landesgeologe in
Darrastadt.
37. Klingner, Kreistierarzt in Kempen.
38. Koch, Dr., Arzt in Nürnberg.
39. Köhler, Dr., Oberlehrer am Seminar in Schneeburg und Mit-
arbeiter bei der geologischen Landesuntersuchnng.
40. Kos mann, Dr., Königl. Bergmeister a. D. in Charlottenburg bei
Berlin.
41. Kraus, Dr., Badearzt in Karlsbad.
42. Krenzlin, Professor in Nord hausen.
43. Krieg, Fabrikdirektor in Eichberg bei Schildau im Riesengeb.
44. Krüper, Dr.. Konservator am Naturhistorischen Museum in Athen.
45. Lange, Dr., Kealschullehrer in Berlin.
46. Lomer, Pelz Warenhändler in Leipzig.
47. Marx, Stadtbaurat in Dortmund.
48. Metzdorf, Professor in Dresden.
49. Meyhoefer, Dr., Regierungs-Medicinalrat in Köln a. Rh.
50. Moehl, H., Dr., Professor in Kassel.
51. Niederlein, Gustav in Buenos-Aires.
52. v. Ohnesorge, Rittergutsbesitzer auf Kirch-Rosin bei Güstrow.
53. Petzold, Rektor an der Knaben-Mittelschule in Jauer.
54. Prange, Regierungs- und Schulrat in Oppeln.
65. Reimer, Dr., Medicinalrat in Dresden.
56. Ruchte, Dr., Lehrer in Neuburg a. D.
57. Rumler, Dr. med. in Wiesbaden.
68. Schlegel, Dr., Oberlehrer in Frankfurt a. M.
59. Schneider, Kommissionsrat in Basel.
60. Schreiber, Richard, Königlicher Salzwerk-Direktor und Berg-
Assessor in Stassfurt.
61. Sintenis, Paul, Botaniker in Kupferberg.
62. Steger, Victor, Dr. phil. in Rosdczin in Oberschlesien.
63. Stempel, Apotheker in Teuchern bei Naumburg a. S.
64. Stiller, Curt, in Buenos-Aires.
65. Strützki, Geheimer Justizrat a. D. in Charlottenburg.
458
66. Tomplo, Rudolph, in Budapest.
67. Thiele, Erster Bürgermeister in Schweidnitz.
68. Töpfer, Dr., Professor in Sondershausen.
69. Torge, Lithograph in Schönberg O/L.
70. Toussaint. Technischer Referent für Landeskultur beim Ober-
Präsidium von Elsass-Lothringen in Strassburg.
71. v. Wechmar, Freiherr, Hauptmann a. D. in Dresden.
72. Wiener, Bankier in Berlin.
73. Wiesenhütter. Friedr., Kunstgärtner in Lichtenau bei Laubau.
74. v. Zastrow, Major und Kommandeur des 3. Jäger- Bataillon*
in Lübben.
75. Zicgler, Alexander, Hofrat in Dresden.
76. Zimmermann, Dr., Oberlehrer in Limburg a. d. L.
III. Wirkliche Mitglieder.
A. Einheimische.
1. Adamczyk. Justizrat, Rechtsanwalt und Notar.
2. Albinus. Ingenieur.
3. v. Aren t, Generalleutnant z. D.
4. Aul ich, Hermann, Konservator.
5. Barber, Lehror an der Gemeindeschule.
6. Baudouin, Oberamtmann.
7. Bauornstein, Dr.. Oberstabsarzt a. D.
8. Baum, Ernst, Landgerichtsrat.
9. Bau mann, Julius, Mauermcistr>r.
10. Behnisch, Fabrikdircktor.
11. Beisert, Hauptmann a. D.
12. Berendt, A.. Kaufmann.
13. Berger, Joh., Dr. chir. dent., Zahnarzt.
14. Bergmann, Alfred. Hofjuwelier.
15. Bothe, Justizrat und Direktor der Kommunalständischen Bank.
16. Bielitz. Oberst a. D.
17. Billert, Kaufmann.
18. Blau, Dr., Professor am Gymnasium.
19. Blumonsath, Oberst a. D.
20. Börner, Rentier.
Digitized by Google
21. Böters, Dr. med., Sanitätsrat.
22. Boldt, Dr., Königlicher Oberamtmann.
23. Bormann, Colmar, Kaufmann.
24. Bornheimer, Fritz, Direktor.
25. Braun. Dr., Königlicher Kreisphysikus.
26. Brüggemann, L., Steinbruchbesitzer.
27. Bublitz, Major a. D.
28. Büchner, Amtsgerichtsrat.
29. Buchwald, Dr., Sanitätsrat.
30. Bünger, Dr., Professor am Gymnasium.
31. Cörner, Dr. med., prakt. Arzt.
32. Conti, Fabrikbesitzer.
33. Crede\ Rentier.
34. Danneil, Landgerichtsrat a. D.
35. Dewerny, Dr., Oberstabsarzt I. Klasse.
36. Dietz, Dr., Assistenzarzt.
37. Dietzel, Stadtrat und Fabrikbesitzer.
38. Don ig es, Stadtrat.
39. Drawo, Stadtrat a. D.
40. Dreyer, Max, Rechtsanwalt.
41. Droth, Paul, Architekt.
42. Druschki, Carl, Kaufmann.
43. Dühring, Dr., Professor am Gymnasium.
44. *Ebert, Landsteueramts-Rendant.
45. Eitner, Dr., Oberstabsarzt a. D.
46. Ephraim jun., Martin, Kaufmann.
47. Esser, Fabrikbesitzer.
48. Falk, Oskar, Kaufmann und Restauratour.
49. Fechner, Kaufmann.
50. Feyerabend, Gymnasiallehrer a. D.
51. v, Fiebig- Angelstein, Rittmeister a. D.
52. Finster. Alfons, Rendant.
53. Fitzner, Rechnungsrat a. D.
54. Freisc, Dr. med., prakt. Arzt.
65. Frenze!, Maurermeister.
66. Fricke, Apotheken besitzer.
57. Friedenthal, Rentier.
58. Gaertig, Rentier.
460
59. v. Gall witz-Drey ling, Generalleutnant z. D.
60. Geisberg, R., Hauptmann a. D.
61. Geissler, Oswald, Kaufmann.
62. Geissler, Max, Rentier.
63. Germershausen, R., Apothekenbesitzer.
64. Gerste, H.. Apothekenbesitzer.
65. Gerstenberg, Ingenieur.
66. Glogowski, Dr., Königlicher Kreis -Wundarzt.
(>7. Gock sen., Mauermoister.
68. Gock jun., Baugeworksmeister.
69. Gottschling, P., Premier-Leutnant a. D. und Gutsbesitzer.
70. Gregorius, Landgerichtsrat.
71. Griesch, Rentier.
72. Grosse, H., Rentier.
73. Gude, Robert, Drogist.
74. Guthmann, Dr.. Arzt.
75. Guttmann, L., Apothekenbesitzer.
76. Hagspihl, G.. Stadtrat und Fabrikbesitzer.
77. Hagspihl, M., Leutnant der Reserve und Rittergutsbesitzer.
78. Hamburger, Ernst, Fabrikbesitzer und Ingenieur.
79. Hansel, Emil, Dr. med., prakt. Arzt.
80. Hanspach, Rentier.
81. Härtung, Georg, Dr. med., Assistenzarzt.
82. Haukohl, Fabrikbesitzer, Königlicher Kommerzienrat.
83. Hau kohl, Ernst, Tuchfabrikant.
84. Haupt, Dr. med., prakt. Arzt.
85. Heinrich, Kaufmann.
86. Herrmann, Emil, Kaufmann.
87. Herrmann, W., Rentier.
88. Heuseier, Forstmeister a. D.
89. Hey mann, Fabrikbesitzer.
90. Heyne, Bürgermeister.
91. Hoffmann, August, Pabrikbesitzer.
92. Hoffmann, Carl, Lehrer an der Gemeindeschule.
93. Hoff manu, Max, Rektor an der Gemeindeschule.
94. Hoffmann, Adolf, Fabrikbesitzer.
95. Ho ff mann, Bruno, Fabrikbesitzer.
96. Hofmeister, Rentier.
Digitized by Google
40 1
97. Hornig, Gasanstalts-Direktor.
98. *Hüttig. E. L., Partikulier.
99. Jacobitz, Dr. med., Assistenzarzt.
100. Jaekel, Moritz, Vorwerksbesitzer.
101. Jaekel, P., Zimmermeistor.
102. Jaekel, L., Eisenbahn -Betriebs- Kassen -Rendant und Rech-
nungs-Rat.
103. Jaenicke, Dr. med., prakt. Arzt,
104. Joch mann, B., Fabrikbesitzer.
105. Jungfer, Stadtrat.
106. Kadersch, Hauptmann a. D., Eisenbahn-Sekretär.
107. Kahl bauin, Dr. med., Sanitätsrat, Direktor der Ncrven-Heil-
Anstalt.
108. Kaiserbrecht, W., Fabrikbesitzer.
109. Kamm, Dr. med., prakt. Arzt.
110. Kapler, Hauptmann a.D.
111. Katz, E., Kaufmann.
112. Katz, Arthur, Kaufmann.
113. Katz, Dr., Bruno Alexander, Chemiker.
114. Kaufmann, Fabrikbesitzer.
115. Kautschke, Dr. med., prakt. Arzt.
116. "Kienitz, Kaufmann.
117. Kienitz, Max, Hauptmann d. L. und Spediteur.
118. Kitzel, Rechtsanwalt.
119. Kleefeld, Alwin, Apotheker.
120. Klug, Gustav, Rentier.
121. Kluge, H., Landgerichts-Sekretär.
122. Knappe, Eisenbuhn-Betriebs-Sekretär a. D.
123. Knau er, Dr. med., prakt. Arzt.
124. Kneschko, Dr. med., prakt. Arzt.
12"). Koch, Reinh., Lehrer an der Gomoindesehule.
126. Köhler, Dr. med., prakt, Arzt.
127. Körner, Rentier.
128. Koppe, Hauptmann a. D.
129. Koritzky, Maurermeister.
130. Korn, B., Reutier.
131. Krause, Lehrer an der Mädchen-Mittelschule.
132. Krüger, Dr. med., prakt. Arzt,
Digitized by Google
462
133. Kuhn, Rechtsanwalt.
134. Kurth, Regierungs-Baumeister und Fabrik-Direktor.
13"). Landau, Landgerichtsrat.
130. Langen, AV., Rentier.
137. Leeder, Gerhard. Prokurist.
138. Lehmann, Dr. med., prakt. Arzt.
130. v. Lenge rke, Dr. med., prakt. Arzt.
140. Lesshafft, Dr. med., prakt. Arzt.
141. Lichtenberg, Kaufmann.
142. Lindner, P., Apothekenbesitzer.
143. Locbell, Dr. med., Arzt.
144. Lorenz, Fedor, Vorwerksbesitzer.
145. Lüders, Erwin, Stadtrat a. D. und Mitglied des Reichstages.
14(5. Lüders, Major d. L. und Ingenieur.
147. Mager, Fabrikbesitzer.
14H. Mattheus, Oswald, Tuchfabrikant.
149. Mattner, Landsteueramts-Buchhalter.
150. Mau, Carl, Apothekenbesitzer.
151. Meissner, Th., Buchhaitor.
152. Meissner. Fabrikbesitzer.
153. Mensching, Dr., Justus, Fabrikant.
154. Menzel. Dr. med., prakt. Arzt.
155. Merten, Kaufmann.
150. Metzdorf, Professor an der Realschule.
157. Michaelsen, Dr. med., prakt. Arzt.
158. v. Minckwitz, Rentier.
159. M ischner. Dr. med., prakt. Arzt.
160. Möller, Dr. med., prakt. Arzt.
161. Mo mm, Kaufmann.
162. Mosch, Ludwig, Kaufmann.
163. Mürke, Lehrer an der Realschule.
164. Mühle, Lehrer an der Realschule.
165. Müll er, F. A., Lehrer an der Geraeindesehule.
166. Müller, Otto, Fabrikbesitzer, Königl. Kommerzienrat.
167. Müller, Th., Dr. med., prakt. Arzt.
168. Müller, Ernst, Stadtgartenbesitzer.
169. Müller, Ernst, Fabrikbesitzer.
170. v. Mützschefahl, Rentier.
Digitized by Googl
463
171. Mund, Dr. med., prakt. Arzt.
172. Nu hm in acher, Apotheker.
173. Nathan. Albort, Rechtsanwalt.
174. Naumann, Rittergutspachter.
175. Neubauer, Carl, Kaufmann.
176. Neubauer, F.. Kaufmann.
177. Neu mann. Post-Sekretär.
178. Neu mann, Bernhard. Kaufmann.
179. Nickau. Leutnant a. D. und Rechnungsrat.
180. Nicolai, Hauptmann im 11). Infanterie-Regiment.
181. Niedner. Geheimer Regierungsrat a. 1).
182. Niemetz, JSI., verw. Gehcitn-Calculator.
1.83. N obiling, Stadtrat.
184. Otto, Zahnarzt,
18."). Paul, Dr. med., prakt. Arzt.
186. Peikert, Oberarzt.
187. Phil ler, Landgerichtspräsident a. 1).
INS. Potel, Dr. med., prakt. Arzt.
181). Prasse, Hermann, Rechtsanwalt.
190. Primke, Rentier.
IUI. Prinke, Stadtrat.
192. v. Puttkamer. Hauptmann a. D.
11)3. Putzler, Dr., Professor, und Konrektor am Gymnasium.
194. *v. Rabenau. lh\ pliil.. Kustos der Sammlungen und Bibliothekar.
195. Raupach, Ingenieur und Fabrikbesitzer.
196. Reiher, Buchdruckereibesitzer.
197. Reich, G., Kaufmann.
198. Reiche, Oberstleutnant z. D.
199. Reichert, Dr. med., prakt. Arzt.
200. Reimann, Lohr<*r an der höheren Töchterschule.
201. Reinhold, Dr. med.. Oberarzt.
202. Ricken, Regierung*- ui.d Baurat.
203. Rode, Oberst z. D.
204. Rondke. Dr. med., prakt. Arzt.
205. Rosemann. Rentier.
206. v. Rose n borg- Li pinski. Bergrat.
207. Rosettenstein. Dr. med., prakt. Ar/t,
208. Sahr. Ottoniar. Möbelfahrikant.
Digitized by Google
464
209. Satt ig, Buchhändler.
210. Schäfer, prakt. Arzt.
211. v. Schenckendorff, Freiherr, Telegraphen-Direktionsrat a. D..
Mitglied des Hauses der Abgeordneten.
212. Schenk, Dr., Zahnarzt.
213. Scherzer, Brauereidirektor.
214. v. Schickfus, Oberst a. D.
215. Schiedt, H., Fabrikbesitzer.
216. Schindler, Dr. med., prakt. Arzt.
217. Schlabitz, Rittmeister a. D., Mitglied des Hauses der Abgeord-
neten und Stadtrat.
218. Schläger, Kaufmann.
219. Schmidt, H., Rentier.
220. Schmidt, Oswald, Lehrer an der Gemeindeschule.
221. Schmock, Richard, Kaufmann.
222. Schnackenberg, Königlicher Bergwerksdirektor a. D.
223. v. Schölten, Major z. D.
224. Scholz, Stadt-Bauinspektor.
225. Scholz, Dr. med., Geheimer Sanitätsrat.
226. Scholz, Alfred, Kaufmann.
227. Scholz, C, Dr. med., prakt. Arzt.
228. Schräder, Otto, Rentier.
229. Schubert, Oskar, Bankier.
230. Schubert, Edmund. Hauptmann d. L., Bankier.
231. Schück, Dr. med., prakt. Arzt.
232. Schulz, G., Rentier.
233. Schuster, Dr. phil., Fabrikbesitzer.
234. Schuster, Oskar, Fabrikbesitzer.
235. Seeger, Generalmajor.
236. Seeger, Zahlmeister a. D.
237. Seidel, Lehrer an der Gemeindeschule.
238. Seidel, Reichsbankbuchhalter.
239. Seydel, Major a. D.
240. Sommer, C, Leutnant d. L., Gymnasiallehrer a.D.
241. Sondermann, Ober-Ingenieur.
242. Sperling. Königlicher Gartenbau-Direktor.
243. Starke. G., Königlicher Hoflieferant und Kunsthändler.
244. Starke, Otto. Baurat a. D.
Digitized by Google
465
245. Stein, Dr. med., prakt. Arzt.
246. Steinert, Dr. med., prakt. Arzt.
247. Stolzenburg, Dr. med., Stabsarzt im 19. Infanterie-Regiment.
248. Strassburg, 0., Kaufmann.
249. Strempel, Restaurateur.
250. Strtive, H. Landwirt.
251. Täger, Forstmeister.
252. v. Thaden, Bau-Ingenieur.
253. Thiele, Hauptmann z. D., Generalagent.
254. Thomas, B., Rittergutsbesitzer.
255. Tietze, Amalie, Rentiere.
256. Totschek, Adolf. Kaufmann.
257. v. Treskow, Major a. D.
258. Tschentscher, Lehrer an der Realschule.
259. Tschierschky, Stadtrat und Polizei-Dirigent.
2(i0. Tzschaschel, Buchhändler.
261. Uhl, Oberstleutnant z. D.
262. *van der Velde, Dr., Professor am Gymnasium.
263. Vohland, Kaufmann.
264. Walter, F. M., Kaufmann.
265. Webel, Felix, Kaufmann.
266. "Webel, Rudolph, Kaufmann.
267. Weber, C, Rentier.
268. Weil, Dr. phil., Fabrikbesitzer.
269. Weissenberg, Dr. med., Sanitätsrat.
270. Wendriner, Landgerichtsrat.
271. Wieland, Bäckermeister.
272. Wiener, Lehrer an der Gemeindeschule.
273. Wiesner, Hermann, Kaufmann und Stadtrat.
274. Wilhelmy, Fabrikbesitzer.
275. Woithe, Lehrer au der höheren Töchterschule.
276. Wohlrab, C. HM Kaufmann.
277. Wulff, Kaiserlicher Reichsbank-Direktor.
278. Wünsche, A., Rentier.
279. Wurst, Dr. med., prakt. Arzt.
280. Zehme, Dr., Gewerbeschul-Direktor a. D.
281. Zeidler, Mühlen-Baumeister.
282. Zeise, Carl, Kaufmann.
AbhandL BJ. XXII. 30
Digitized by Google
466
283. Zeitzsehel. Dr.. Oberlehrer am Gyrauasium.
284. Zenker. Hermann, Fabrikbesitzer.
285. Zornik, Dr. med., prakt. Arzt.
286. Ziegler, Julius, Fabrikbesitzer.
287. Ziegel, prakt. Zahnarzt.
288. Zimmermann, G.. Rentier.
289. Eckoldfc, Rittergutsbesitzer auf Klein-Neundorf.
21H). Fi ekler. G.. Rittergutsbesitzer in Gersdorf 0/L.
291. Franz, Koinmerzienrat in Seidenberg.
292. Gürckc, M., Dr. phil., Kustos am Botanischen Garten in Berlin
293. v. Haugwitz, E., Rittergutsbesitzer auf Ober-Ncundorf.
294. Jungmann, B., Rittergutsbesitzer auf Posottendorf.
295. Kol de, Pfarrer in Lissa bei Penzig.
296. Kusehel, Dr. jur., Amtsgerichtsrat in Löwenberg.
297. Lippe, Graf, Rittergutsbesitzer auf See bei Niesky.
298. v. Löbenstein, Landesältester und Rittergutsbesitzer auf Lohsa
299. Lucius, Rittergutsbesitzer auf Pfaffendorf.
300. Martin, Rittergutsbesitzer auf Schloss Rothenburg.
301. Rössing, Rittergutsbesitzer auf Bärwalde 0/L.
302. Rudolph, Fedor, Gutsbesitzer in Girbigsdorf.
303. Schlobaeh, Fabrikbesitzer in Neuhammer.
304. Sturm, Reinhold, Fabrikbesitzer in Frey Waldau.
305. v. Uslar, Rittergutsbesitzer auf Schlauroth.
306. Weiss, Carl, Rechtsanwalt und Notar in Lauban.
307. v. Witzleben, Major d. L. und Rittergutsbesitzer auf Moys.
B. Auswärtige.
Veränderungen während des Druckes.
Neu aufgenommen:
Correspondierende Mitglieder:
Monke, Heinrich. Dr. phil. in Berlin.
Müller. Clemens, Fabrikant in Dresden.
Wirkliche Mitglieder:
308. Bettinghaus, Dr. phil., Zahnarzt
309. Finster, Ernst, Dr. phil., Kaufmann.
310. v. Garssen, Hauptmann a. D.
311. Guthmann, Dr., Arzt.
312. Grun, C, Lehrer.
313. Hinzmann, Postdirektor a. D.
314. Kaempffer, A., Baumeister.
315. Kleiner, Generaldirektor.
316. Raaz, Otto, Kaufmann.
317. Roscher, Anna, verw. Rentier.
318. Schleifer, Wilhelm, Rentier.
319. Schröter, Hugo, Chemiker.
320. Schulz, Johannes. Assistenzarzt.
321. Skaller. Dr., Arzt,
322. Wentzel, J., Apothekenbesitzer.
323. Zichy, Anton, Graf.
Gestorben:
Hirche, Pastor in Daubitz (II. No. 31).
Dietzel, Stadtrat und Fabrikbesitzer (III. No. 37).
Jungfer, Stadtrat (No. 105».
Schäfer, prakt. Arzt (No. 210).
Schubert, Oskar, Bankier (No. 229).
Ausge schied en:
v. Gallwitz-Dreyl ing, Generalleutnant z. D. (No.
Gerste, H., Apothekenbesitzer (No. 64).
Gerstonberg, Ingenieur (No. G5).
Guthmann, Dr., Arzt (No. 311).
Krüger, Dr., Arzt (No. 132).
Mattner, Landsteuerarntsbuchhalter (No. 149).
Otto, Zahnarzt (No. 184).
Strempel, Restaurateur (No. 218).
Beamte der Gesellschaft.
II
a. Hauptgesellschaft.
Erster Präsident: Seeger.
Zweiter Präsident: Knauer.
Sekretär: F reise.
Stellvertreter des Sekretärs: Mund.
Kassierer: Ebert.
Bibliothekar: v. Rabenau.
Hausverwalter: Kaempffer.
Kustos der Sammlungen: v. Rabenau.
Ausschuss-Direktor: Kahl bäum.
Mitglieder des Ausschusses: Böttcher, Danneil, Körner, Mühl
Nobiling, Reiche, Sattig, Schnackenberg, v. Tresko
"Wendriner.
b. Sektionen.
Ökonomische Sektion:
Vorsitzender: Lucius.
Sekretär: Kap ler.
Medizinische Sektion:
Vorsitzender: F reise.
Sekretär: Micha eisen.
Geographische Sektion:
Vorsitzender: Blumensat h.
Sekretär: Heuseier.
Zoologische Sektion:
Vorsitzender: Sommer.
Sekretär: Mühle.
■469
Mineralogische Sektion:
Vorsitzender : * K 1 e e f e 1 d .
Sekretär: Schmidt.
Botanische Sektion:
Vorsitzender: Kahlbaum.
Sekretär: Barber.
Chemisch-physikalische Sektion:
Vorsitzender: Katz.
Sekretär: Mau.
Anmerkung: Diejenigen wirklichen Mitglieder, welche wegen besonderer Verdienst« um
die Gesellschaft aus korrespondierenden Mitgliedern zu wirklichen Mitgliedern bestätigt wurden,
sowie diejenigen, weldie frei von Geldbeiträgen sind, sind mit einem * und diejenigen, welche ihre
Beitragspflicht durch Kapital abgelöst haben, sind mit bezeichnet worden.
Qdrlits«r Nachrichten und Aaaeig«r.
d by Google
-
•i
■
d by Google
ized by Google
■
■
■
r
d by Google
ized by Googl
d by Google
zed by Google
d by Google
Uni»
d by Google