Archiv für Frankfurts
Geschichte und Kunst
Frankfurter Verein für Geschichte und Landeskunde.
Verein für Geschichte und Altertumskunde in ...
c,VTV Of
Digitized by Google
Digilized by Google
ARCHIV
FRANKFURTS GESCHICHTE
UND
KUNST.
Dritte Folge.
Herausgegeben
Vereine für Geschichte und A Herthumskunde
Frankfurt um Main.
Dritter B.inJ.
Mir [liJni'.urelii In ] : .irk-n.!rink :nni uhit [iii.lirNiniisfcl In i.islitilrisfc.
FRANKFURT . M.
K. TU. VÖLCKRRS VERLAG.
iU?..
,ra.
Stt.3
f,3
Digiiized by Google
Inhalt.
[ H. v, Heyden, Der Conrorriien-Orden. die F.J-.ren- Medaillen,
«* •- d'C r'e^nif'j I 1i.<-mrjitci«c:' , hcn de. üiosa
I.;..- ,,;■.„ r.... ilri f :: (... iM-iiiint-.: Uli 1 r'nicn
S-adi Frankfurt. Mir drei Tafeln ■
II Dr. K. Jung. Die Ehrenbürger der Rdehmudl und der Freien
>:aiv Futi.fiiit a. M. . . . . . Ion
IM Dr. T. Kracauer. tran;!..r: i M und d.e Iranios.;. je KenOihk
•T)i 1797 4'
IV. Dr. R. Jung, Voltaire» Verhaftung in FrenlrJurt a. M, auf
Befehl Friedrich* des Grossen {,j SJ) ;.j
\ L. Mi nlyi I, .-• Jg,-er.ddraiuen ■ m erven Mal« -i der
! V. ..-.I l.l> n * K... I . ■ ■ l.lS
VI 1>r, A. Hnrom^ran, Dan Rtiir.erk.i-i e il au FiankfmU Mi: rinn
liesr h üft liehe .Hittlmilung
1. Berieht uher die Tbaiigkeit des Verein« im Jahre 1889 III
IL Rechnunfp Alrsrhluis für das Jahr .889 . . XII
III. Iten. h: ul-.r r.-r f ,'k:.l i:cs Vereins ^ Hie .Sa.. XV
IV. Rtr.hn.ings A^s.hL« fjr ,V Jahr ,8 3= . XXIII
ülgrtizaö bf Google
I.
Der Concordien-Orden, die Ehren-Medaillen, sowie die
Feldzugs- und Diensfalterszeichen des Grosslierzoglums,
des Genernl-Gouvernements und der Freien Stadt
Vorbemerkungen.
In den nachfolgenden Blättern gebe ich die, nach urkundlichen
Quellen bearbeitete I-Iw.iieiiiiiißsgcsdiichte und Beschreibung des
Co ncuulien- Orden-, sowie tlirjaue.en Militar-Kliren^eiclien, welche
zu der Geschichte Frankfurts in Beziehung sieben und desshalb der
Vergessenheit nidii anheimfallen sollen.
Da mil dem schroffen Wechsel der politischen Verhältnisse im
Anfang dieses Jahrhunderts auch die militärischen Verhältnisse den ver-
schiedensten Veränderungen unterworfen wurden und über dieselben
ii J..I-
Verfassung einkleidet und dem liir..il:, Ii pimi.iii.cKn Sia.u einver-
leibt worden. Aus letzterem bildete der Protector des Rheinischen
Bundes, unter gleichzeitigem Austausch einzelner Gebietsteile, durch
den Traktat vom iG. Februar 1810 das Grosshcrzogtum Frankfurt,
welches sich aus den Departements As Charten bürg, Fulda und l'rank-
furt üusammensetite.
In diesen Zeitabschnitt fällt die Stiftung des Coueordiett- Ordens
für ausgezeichnete Verdienste jeder Art, sowie der 'l\ipferkeit--
Medaillen zur Belohnung hervorragend tapferer Handlungen Tür die,
unter franmsi.-.chcr Fülirun;;, van !>i\ iSi 3 in Spulen ':. .mipienjen
Truppen. Die Darstellung der Hntstehungsge schichte und Veraus-
«jl'im>: Jei '['.ipi'i-i'kL-ir- Ui<l.>il!eii vni.i.- il.idürch i.Tv.-lnveri, die
aufbewahrt «erden und Aus die meisten der .ml" die Medadleu liwiü:
habenden Dokumente in der Schlacht bei Viuoria, am zt. Juni 1813,
mit iIl-j- nauzen Bai;as'.e des in Spanien kämpfenden erns-shcrzojiliclicn
Bataillons verloren Kc^msjui sind. - Iis wurden *ur Bearbeitung
hauptsächlich die ü.ihlrcic'hcn Rapporte und einfallenden Gefechts-
berichte der Kommandeure dieses Bataillons bennut,- welche, mit
einem Teil der grosiheriQgliehen Akten, im Jahre 1867 von Frant-
ittri ihkIi Berlin übergeführt und von Jon, im 1-ehruar iKNj, an das
königliche Staatsarchiv in Wiesbaden abgegeben wurden. Diese
Rapporte und Gcfech;slicrichte dienten Bernays als Grundlage /.a
seinem erschienenen Werke »Schicksale des Grusshcrrogtums
i ■ r.-.n I. :":[ri und ,;:!:,. Treppen '.ü\I i; .111:1 der J:c T.i|ifr:-;,chv-Mcd.!!llcii
1.: 1 1 .!i.-lrj.k.- Al'-clinit: di-:- r.'... I. e:i.ii :: iÜ.itter ,ils eine lirg.ni/.ung
zu demselben betrachtet werden.
Dieser Gruppe wurde die St. Helena -Medaille hinzugefügt,
welche Napoleon III. im Jahr 1857, im Andenken an Napoleon [.,
tinter französischer I-iihrung Teil ucnonimen. Die überlebenden
nommeii, hatten das Recht, die St. Hclena-McJ.iillc ym trafen, und
desshalh niusste dieselbe in der 11 11c Ii stellt 11 den Zusammen Mi- Ihm:;
An:".): : .l-!Lie iiüdeii.
stellte den Grosstiiächien drei Linien- und drei Landwehr-Bataillone
für den Krieg gegen Frankreich zur Verfiigune. Die Mannschaft
der drei Linien - Bataillone war aus allen Departements gemischt,
die drei Land wehr- Bataillone formirten sich dagegen in je einem der
Departements und führten dementsprechend die X.mie,,- V- L.md-
Dighized by Google
aus Lmd*ehileur«i, die i« ur,J ä« aus. Freiwilligen und würJen die
leisteten beim I™ 1 -and »ehr -Bat-,, Hon »Schaar d« Freiwilligen von.
Spesjam, beim II"" Landwehr Bataillon ..Schaar der Freiwilligen von.
laude i i !J i i-d wir '• j: Je Um: ..r, , X.n I 1 ■ic-.' u -lf.;i n
»Schaar der Freiwilligen von Flankfun« genannt. Während des
Krieges im Jahre 1S14 wurden, mit der Abgabe des Departements
Ast I i.ili i^nluiri; an Hävern, ein Linien- und das I" Landwelir-R.itailloii
am tj. August 1814 ausgeschieden, und so verfügte das General-
U;>i:ve:T.eiiie:n vi:r diesen: /eit]>ii!ik:e Hut über die Linien
lialaillone Frankfurt und Fulda,' sowie über die zwei Landwchr-
liataillonc Fulda und Frankfurt. Die ans Spanien, D.inzig und Glogau
Min'u-kiielii'eiuiL'ii Tl 1 Lp|>u'iircslv wurden den I.inieii-Kalaillonen unge-
teilt iiiim trugen iiiininelir die Watten ge^en J j,- n L: . uji. mi: welchen
sie, teilweise fünf Jahre lang, Schulter an Schulter gemeinsam gc-
III. Zeitabschnitt von iSij bis 1866.
Die Stadt Frankfurt hatte ihre Selbstständigkeit als freie Stadt
bereits im Jahre 1&14 MiTQckerJia1r.cn, aller das Linien - Hataillon
Frankfurt, welches sich aus LandeskiTiJcru von Fulda und Frankhirt
yusanimensetzte, blieb noch bis zur Auflösung des General-Gouver-
nement und bis nur Abgabe von Fulda an Kurhe.sscn im Juni iMij,
mit den übrigen Truppen, der Vtrw.illuiig durch dasselbe unterstellt. -
Der Senat der freien Stadt hatte bereits 1S14 se Ibsi stand is; eine
Difliiizedb/ Google
Medaille für die S.ri.ur der freiwilligen von Frankfurt gestiftet,
die Sduir der Freiwilligen nicht besaLn.
Nach der Auflösung des General -Gouvernements bildete die freie
Stadt ein ans kcIis Komrugiiu-en l:e^K-lnn,lcs >■ Linien.H:it.ii'lon,.,
welches sich aus angeworbenen ausgedienten Unteroffizieren und
So!lIa--ii der N.idikir.t.i.iien /us.i:;iuen-,et;te. Dießem üat.nllnn ivur.lt,
für die Teilnahme an den l'cldzi.gen 1848 in Schleswig-Holstein und
1849 in Baden, vom Senat ein !■: ■ecmi^^ieii/ in llroiue verlieben.
Dasselbe legte ausserdem die Ged.'tclmii. -Medaille an, welche der
Gfotsiieraig von Bidet; für .tlle Truppen, die an der Uinerdiüclfjnt;
des Aufstaudes in Baden im Jahre ]849Tcil genommen, gestiftet hatte.
Zu diesem Abschnitte gehören auch die Dienstaltcrszeichen,
welche der Senat seit iS.] t fl;r l.ntg;.;:ir i-e. treue Dien.uei: : .m l.imeii-
Bataillon der freien Stadt verausgabte.
Ich übergebe die nachfolgenden Blätter der Oeffenthdikuit als
einen Üeiti.ij: a\ der f leseliiciiie der Milii.n-Yeiii.il-.ni..-.- des Gross-
lierzoglmti'. und der In. iS(-(. freien Stadt, ^-eieli/eitif; in der Hoii-
rf.i:i L e, 'i.t:.s .■.icseln-n den Nuuiisnia^keni, welche sich mit den
Medaillen Frankfurts beschäftigen, manches Neue bringen werden.
Die Administratoren des Dr. Johann Friedrich Böhmer'scheu
Nachlasses, Herren Justiirath Dr. Adolf v. Harnier und Rechts-
anwalt Dr. Carl Friedrich Schmidt-Pole* , haben in bereitwilligster
Weise einen namhaften Beirag zur Herstellung der drei Tafeln mit
Abbildungen durch die lithographische Anstalt von Werner & Winter
111 l'nmkl't.ri .i. M. /tii Vi.'rru«i]ii;j ^esiell;.
Meinen besonderen Dank taust, ich an dieser Stelle dem Stadt-
bibliotliebtr tnid V.irst.nnl der -.t/.dii sehen Mün/-.Ltimil:i!i;; , Herrn
Dr. Ebrard in Frankfurt a. M., für seine jeder Zeit bereite, freundliche
Unterstützung aussprechen.
Dicjitized by Google
Klciili, Hauptmann - Militärisches Tagebudi nii.-iiw.-r Hdse dlircrl Frankreich, des
Feldiugcs in Spanien etc. - Frankfurt 1K16.
Das JuMfai Jcr t-'.ci willen v,,„ F.iinkfnn am Main Jen ri. II,™.« LliH. -
Frankfurt jm Main ifijg.
(rtiwler, <:. - .icwliiclne de. li.j, i,„ ■.■in, ..Herzte zu Saasen,, in, russischen
Feltkuge lfll2. In l'minnl™- ISu/lchmiir auf die (ibrijjcn, damals Jet Division
Lnison /URdcilten (Jrosslieringlicli Frankfurt! sehen. Herzlich Anl.altiscticn
rtt etc. Truppen. - Jena 1*40.
Riipptll, Dr. Eduard. - Beschreibung dir Müiuen und Mcd,iilk-,i . voNiiii- ,„t„
I 1 .1 I ■ i !■ I. I • . 1 , 11. I ■.
(lider, tgl. pre-uss. Oberst.) — Alis den Erinnerungen eines Suldaten de; Frank-
furter Bataillon*. Mitgeteilt von F. Hollhof. - (Aul Jcr kleinen Clironik,
Frankfurter Wochenschrift. 1H7S. Nn. 20 und 11.)
Ifcnuys, (iuillaunic. - Schicksale des C".rnsshcr*tiglimis Frankfurt und seiner
Truppm. - Berlin 18S2.
Sncvcr, ür. Otio. - Das Trisfai bei Sek 11m Ib. |mii iStj. - AulMU in Jen
Fraui-inn.- \V.,:h[i.-'„u: ■[ni l ::ii,;-.-:!,-W.r.i; .■■:„ -f. [im; 1SK7.
Suats-Kalcnikr dm Fii.st-ftii.i.iiis.lu,!, S1.1J1 Frankfurt au, Main auf die Jahr,- 1*07.
dir. Jahre .8.., >«.,.
Stadls- Kai ender für das Grossher-ogtum Frankfurt 1S11.
Snais-K.il ender der freien SiaJi Frankfurt von 1817 bis ifii*.
Die Königlichen Staats -Are luve in Wiesbaden und Marburg.
Die Stadt-Archive 1 und II in Frankfurt am Main.
Uinemmgen a-a. dtnl k. Haus-, Hof- U11J Staats- Ardlh- in Wien. an, Jen K.iin--
liehen Kr^u .\N:::,eil i-| U"i. i .'.Hirn lind A'iii'e-^. .,,,v:e .Oll iliro-.:.- a
der städtischen S.imiukri~c:i für Wis.cii-di.ifi u;i.l Kim.i in M.iim.
□igiiizefl by Google
Der ton cardio n -Orden.
\mon Maria Reichs-
itn Vcrfjssutis ent-
Fürsten und Grafen
Rheineck zugeteilt,
en Besiuunget): den
:r Grafschaft Wetzlar
;riinc Fürsl Primas
burg Hrzbischof und
■■■ ' ■ "■ i: i ■■ ■' » I :. i. . .
h t> I I i:.,,,..;,,, i:li U^Ti.i i.T } ] 11)1 I (iü-Hir-t >. Ii,
:ini! Füisll'inlu/ ui Wunin ;uu 20. Juli L.1ti2, ciliitl: \vm 1'aKi J.is Pa!!iui-i .un
II. Ohökr :8ul, als r-Vrsi ai liiyoiJmri; ücSuilJi-I am April iKo.j. vom
Pjbsu- Jlt l-JihiMivil" von ]!-,;■!■: isL'i.l!; Ivsi .i t i i .Uli 2. iVlTü.o iKuj. im: der
liucinischtn UoiiföJ.'uiioi, Ivi .im is. Juli -ü~ Muvcr.iincr Fum in l'raril.lnr:
-.■]u:l.i:-t j. Januar 1807, in ili-n Ihaiir vnn Unnau RiSclM ara 16., von Fulda
an, ;,). M.ii in:.,, r.r,...!,«,.,: ,lu„ r. «.iL iün\ verlor it. Folge <k-s Jicsii«-
Sein VauJ Frantllriuri il. ^:.,.rci .m: Ji Rhuar 1716. war kurmaiiuisclKr
v<m Dalherj,- (W 0 |f E . 11)B ) war von 158; - Ibo. Kuriere von Maini.
Dighized by Google
Hunnischen Bundes, Gross herzog von Frankfurt, Hrzhischol von
Kegt-nsburg, souvcra'incr Fürst von AschatTenlmrg, Frankfurt, Fulda,
\ '..imv. ur.d Wetzlar etc. eicn
Bereits im Jahre rS.2 fasste der Grussherzo£ dun Entschluß,
dem Beispiel anderer Staaten zu folgen und für das Grossherzogtum
einen Orden liir ausgezeichnetes Verdienst jeder Art zu errichten.
Im Anfang des Jahres tHij kam dieser Emschluss zur Ausführung.
Die Erwägungen und Mnassnahmen, welche der Vcrau^ahiiiii; des
Ordens vorangingen, lassen sieh aus dem naelisteiiendcn Berichte
ersahen, 'veL-inu der vcm Gri herzae /um Or.kn.-. ScTct .ir f.-n.ir.nie
('ielieime-U.it und Kabmcts-Sccret.il- Müller am ti. Juli i8i:|, also
nach der Auflösung des Grossherzogtiims und nach der Abtretung
de* Fürstentums Aschaltciiburi; an Bayern, an den damaligen Koni^l.
Knc:-:..c:itn Kämmerer, wirklichen Clehcimen-Iiat und Hofkommissär
ii;: ,1.> ]-i.iMeii:-.:ii: A-,-. .i.ul, ;:. li-cilie.::: von Are, in, ctMättelc.
Dieser Bericht lautet wie folgt;'
Aäehiflenbmg, Jen n. Juli 1814.
An des k. iSjicr '."Ulli Hltni K;im:i,e:crs, vlrkLiclMi Cd leimen Rathes,
i ■ I. 1 . .1. i .■ ' V, 1 :i , . I .Ii l k: ■ I ■. Mi
1:11 ■ I '■! 1. ' ' . ■ 1 1 .' ' 1 ■ ■ . ■ 1 ,1.1!.! :.!.■.!
;.. k,.r .,i:\ .: ■:. S;.::;:l..:i c. im! :<.-.: .I -.- .-.i;v Y,t:.::- ilj: d'^'L'H i.cit dum
j. Februar jKi j bestehenden Ordens. Länder als ein Jahr vorher erörnieien
Sc. Ii. M.lliei., Jet üruifältniij: villi l : r.liil;!un. ihrem Herrn Minister- Slüie;-
sekreur iTeilK-rm ■•■<■ i ii ■.'■;-.i:i .!:.■ Ii. i ^l-- :■ i-i-:r;- . J. v- - .■- '.nM
mässif! sein wilrde, nach (an allKcmeinem Dcispiele anderer Staaten, einen
Orden in dein (imsvlie:. .^Iiiiiv. I y.:r.l. :ui .1:1 .,:e '.ei eil 11 et." Verdienste jeder
Ar: zu urriL-lnen.il H ucli:;; diese ]l>u 11 iit.icrruii siuii iiiirjeicli utvr die Iii:-
ncnnnng, die Zeichen und die K lassen ein Ibellung Jes Ordens.
Im Jahre lüu licssen Sc. K. Hoheit die Ordcns/ciclier. lind Dccorationcu,
:ulU einer mh den, IlMjii-.elier Woli-ick in l-v.inMnn pelnilicnen UcK-mii.
im Kcl. Kreis-Archiv Wonburg aufbewahrt. (H. <:. \'.
L- i:inijjju.':i Jei -eist liehen und ui-lr liehen Ctiejlten v.ui jeher der
Sund Ihrer Wünsche genesen, und dass Sit (im) Herrn Minist« ein
mit ritiii Orden v.ekfwi fehlen, welche. Sic- nun wil'sl trögen
■eiche!- .n.!. .1.1! cnem V;:ii iviii. .!.i t :i_--i. S;i: r 1-il.le der llii.i.r.!, n
siehe Weise erhieh
' Der L. t. österreichische l.cvnllmächligte Mini.ier und äussernd um liehe
(les.tn.llu jiu grosslicraiifilich Ir-uiklun hellen llnic. Freiherr vn:i Hügel, hcricluetc
über die Slii'tuiiK des Concordicn- Ordens d. d. KranMuri den n. Februar iSti .111
die geheime Hof- und Slxits-Kanzlei in Wien das Folgende:
]ti Jcm Blatte der hiesiges Zeitung vom 6. dieses werden Euer liitcllu-u;
die beiden Artikel aus Asehaflenburg vom f. bcnierli haben, durch deren ersten
der Herr (irossherzng wegen der Polizei von l-'r.anUurt und Hanau neue Au
■ olii.i'i . m n.'.i '.I" .:. ■!■ ■ ■ ■ 1 1 M 1 '.I 1.
II. Wegen de, /weilen Gegenstände, halle kli^ N. je:-T tii« Aa.# .ms
nrfcutlichc Anl.uiuii-ur.L.' utvr Juih erriclHc:u;i neuen Orden irami« Allein
his heult sind nur ciiveiiic Verleil innren einiger (irossfcrcuic an die grosl-
herm-lichen Mnii.-icr imii Aüini. Cr. Heu Heiitrel i.u.i tir.iicn Kuller, mehrere-
Cnmnijiideur-Kreiue an die gros- herzoglichen säniin! liehen Sraalsräthe und
vieler Kleinlireu<e an die [Vilctiec nid ciui.üc »ehciriic HSlhe geschehen.
■ ei: Uli.: Ilcrii.l -a ..r . . - 1 ': .Vv ..:u.v:-.i :::-i l n ve T ler;L^; und rvjn
glaubte allgemein, dass der Murr Grossherzog seinen am .(. November einge-
fallenen N.n, . nsl.L ■ /.: . i::c: !l i ..- ic:i Ol ,'. ! ■ I '-. ii-ie i. in ji."i .11.'., 1 .■ur.ic.
AL .1;e allecineirie lirs.-jrtiLiii; nieln erfüll: .'-ard. •vur.lc ;ü. Ursache angegeben,
d.is- das Vorhallen U-inen Jlcihill iv. I'.iri. gi-liitufcn habe Die derma! erfolgte
un|'es:ive Vcrlciliunj; .ellchlt allem durch .lie N-ichrie 1 de- .'.|-.;;e:..l ;].■■-.- lu:: s. !. s-|
cnrdai! und durch das Zusammen! reifen mit der Ordensbencnnung .Concordia.'
.■er.inla-il Morden zu sein.
(Mhüereilt durch djs t. I. U.ius-, Huf- und SOJis .\retiic in Wien.j
Digüized by Google
(■e> Milllct.
Wii Cjr], Hill Goln-. Glljjui I ur.l l'rirn.L. de, : hei [Hillen Hundes. Um:
lieno« von Frankfurt. l-r/bi'Chni von RejjLtntiijr;; etc. elc. haben L'n. bewop;
Hinteler Verdienste einen eigenen Orden unter .Ii
■j, und für denselben füllende Statuten n
suf der linken Seite des
in der Funn einer deinen Schnalle tili
Ki:..--i- Icd:,- iif,tjt!et.
[lie Farbe des Mir den Cmic.irdietinrdeli besli
beiden Wappen Farben des tirasslicrrot-thums dergestalt
,mt den besonderen Fall vorbehält,
dtt Menschheit überhaupt Unsen
ohne den Abging eines Mitgliedes
Wir bei dem Ordenmttic nicht selbst du Präsidium fuhren, soll der KanileAierbei
Dighized by Google
') .in .Leu W.ifi'cii .kr FituT .vir.l .las k rt-n.- innen r im jji 1 1 lI t mit .-iiict
lljii.lsclikifv: Jnnchiuij;!.
Die Ycrleihiiuis des Or.ktis i.-: niil licincr vltIhjii.L'ii. Deich cvirii villi
jedem uelr.-ii Mil.elicde .km Onlti^wfcrrtiiriilt eine Fjilh.-MdiBiiiH; <ur ph.il'tc
.l.i-cn. ;!.:iul :i tc A. .r i ,- ;'■■!:.!. n.\ \ i ..ii: i: .:. ■.: .1.: i lj. ;;c!ei Kl. nul •■.■•■■.ii
I .■ ■ : !' I I i ■ I ■ .■ 1 1 ■ ■ i ■ i
.!.|- '■!.■■■! r v ' ■ .. 1 1 :i.._li .i e-.ui ■.' -.1:. :ic:i -.::i.i - ■.- . . 1 1 1 1 1 - . L I : - : 1 ^ Ii'-..:.'.-, cei.c ■. i:
liehen m:: c :u-J.t:i .lc. Ordens im rallcii Vcrri-aueu wohlwollend und bestens sil-
eiiipWikn: t:ii.l Milltn iKat'iin-Jrli.ne Sl.mitcn in .km Utijimiiis'.WjiK- hckani;!
ueniieln, H:J: i'c J :-:- ;- I -M-i.: uii.i ;.-.1ei:i .M ; ! !: i e.ie .lc-- ; ein F v.:i:i ... r
zugestellt werden.
AsvllJl1cnr.nl:!. -Uli Ii 1 "" AuuuS! iS 1 1-
(L. S.) Carl, Grossherjon,
Zur Beglaubigung;: Auf höchsten [kfeld Sr. KAnij;lichcii Unheil,
Dci Jusuzministur Meiler, -
Freiherr «in Albini. seil. Hatli unJ KjHiieti.5elirct.ir
Diplome wurden bei der Verleihuni; des Ordens niehi erteilt.
Der Beliclieiic erhiell mit dem Orden mir ein Exemplar der Statuten,
welche von dem Ordenssckrctär unterschrieben und u nie 'siegelt waren,
::ii'. i'iiif.itlieii Ai!ivs-.e ; 'iDcn: I len :i X. N. als Jcs Con jo»lit:i-
ordens Kitter, Commandeur oder Grosskrcuz.B
VwuEohnlH
der Miltrlledcr den von Sr. Knitigl. Hoheit dem Greuel- erlöge yoü Frankfurt Im
(Das Yewci.:bii,s in aufgestellt am II. Juli 1S14 und enthält sammtlicl« unter
der Kreier 1111;; ,k, <;mss]u:r<rij,s cnnl-ten YcrlcNiuii!;en.)
T. Klasse.
(I)-. '.■11 Mivi-i-.kr njtl, Jciu ..Inhalier).
2. Fr.un Joseph Freiherr vim AHiini, Srj.iriiiiiui.sicr, Mini.icr iks [iulitii und Jcr Justiz..
1. Christian Graf von Bcn/cl- Stern ju, Staats- und Fi n.miraiii. ister.
|. l.et'n.il.l (;r.ii V.111 Iku.t. Si.ijiMiiinisier uml .Siilinni.liroki.rr.
5. Christian Carl Adam l-udnij; Jusej.li Freiherr von Diciiliciiu. D1.11nlc1.l1.u1t.
Appell Jlionsliofs-I'rasidcnt und Genera Ivikarius.
6. Csrl Freiherr ran iifcrsiein, Su.u.iiiiuivcr, Miuiver .kr .1 in tranigen Verhält tiissc,
der Polizei und des Kultus. '
1 Aus dem KrI. K.cis-Ar.'lii. in WarJuifjr. ■ (1!- C. I'. Nu. jin.)
1 Da« breite Band mit dem goldenen Ordcnsicichon und der gestickte Brust-
Stern befinden stell in Jen ,radii..lten Sjuilnlungeii lur Kunst un.l Wisinis.lull
«. 1-ju.u Freiherr vmi (liuliuii. >vi;klLh;: .;diviii:er Su.usr.L[h, ausjeriirdcntlidier
Gesandter und heTClIm.id'.liiiter Minister .in lim Kjl. UVlcinbcrgisxhcn, Jen
Grosihi-rm(;l. H.i.lisdien uiiJ Ih-.si-ehcti HSIen,
i). Joseph Freiherr von HaeL. nomtapirukir und überhol bi hl ioihtlur ( K f,u>rK-ii
des Ordern).
16. Joseph Kasimir Freiherr von Itedivil/, Di>nik:ipitu1ar und Generalvilur (ge-
storben Iiis).
17. Philipp Freiherr von Wauihold, O her st silberkäm nierer, '
iS. Jleinrkli Freiherr 11111 Wesseuhtre., Central vik.ir /u Coustan*.
I. Carl Alben Wilhelm von Auer. Staatsrculi nnd Pralelu tu Hanau.
J. Wilhelm Isaak von Börner Su.1br.ut1 unJ Generalin-pelitor der direkten
Abgaben, 1
Matthäus von Chaniidii-, Sta.itsr.ith und er/H.eh.VIkher Vikariatsdirektor.
|. Johann Georg von F.nseMi.irJ. .Su.i:.ratli unJ ,'.iei:er 1'r.isiJciu des Appcllaiiuiis-
hofra iu Atebiffenbupff.
i Frau* Heinriih von Heiner, Staatsrat Ii 1111.I Ci-iL-rjl.SilHilJcüli.uvihUi'r.
6. N. Graf von GrjnJi.w:. -Staatsrat (gestorben iSij).
7. Georg Adam Freiherr von Kieningen, Sraaisrath und Depart<.-iiu.nl.(;erieh1v
Präsident.
Digitizcd d/ Google
.i l'lülipr AJi.! f .l: |..,l T Ii imi] M.iI lit. .Srjjr.nrh.
■ i. Urban Stephan von Müller, geheimer Rath und K abinrtHeiVreiär (Sckrcllr ll
Schal jmeisrer dts Ordens],
i. Adam Jo*[>h imi Mulier, Swinriih,
■. Theodor von Pauli. Kurator der Universität!.- und Schnlanstalren.
i. l-ran* Freiherr von Hajen',. i,:„-ii, <„.■■„.■ r.tl major und Kämmerer.
■ | [.enrmld Johann vmi Hijl'irrniin. Su.ii-kciiraisi.ir ig flauau
\. Carl Friedrith von Sccgcr, Staatsrat (gestorben TSlj).
f. Georg von Sieii. Staanrulg, Finamreferendar und GeneralLontrollegr.
■ l-.uyi.-ii v;m Tlmni.iv S:,i,.i..:-,,:Si i .ioi.yI'iüi 1S15).
8. Alexander Freiherr von Vrinz-Bcrbtrkli, Sraarsrath und GeiMral-PasidjreUor.
y. Lgdu-ig Freiherr i-on Yaricogn. Smtikonimiusir in Faid.
JO, Niklaus von Wcinritli, Generalmajor.
Imn üii.l i-i.i! Ki is.-'. 1 . O^-i'iti.n-ijii: Kanin »t.t
:. !>. Carl Klsj). Ocie, geheimer Kuli und l'rdlcsvir der Ar/i,ieisviw,is.:li.iri
). Friedrich (ii-a! von Diesbach, Kämmerer.
1. l'ultr Cieriiens, Ingenieur major und (itinY.ilin-pcl.[.ir der indirekte« Aliflabeii
1. Georg viin Taniuicin, Haupuiiann. '
!. Ijldnig Toussaint, Kriegsrath.
j. NiLlas Vogi, geheimer Ruh und Archiv*
. { V, t -;n L 1 Kr •; .
!. I). C.11I Wesl.ie]. iitheinler ll.ill. i;:v I :./.; .:.
Saverischer Husaren- Major.
— H —
Dil- insignicn der I. Klasse des C.oiicoi dien- Ordens bestanden
jus einem aus 48 Strahlen zusammengesetzten acht spitzigen Stern
(siehe Tafel 1 No. 1 und 2). welcher. (>; Millimeter hoch und breit,
lhis glänzendem Golde gefertigt ist. Der Stern setzt sieh aus zwei
ziis.iiiinieniielölhelen Machen zusammen, iM im Mittel nimkt etwa
1 tra dick, im Inneren mit einer Unartigen Masse ausgefüllt. Das
in mattem Gold besondere geprägte Mittelstück ist von einem er-
habenen, kreisrunden, glänzenden Goldrande eingelasst und Im (inj.
ibe-o letzteren) einen 1 lurdime-se: von jj Millimeter, iis aui
der Vorderseite ■iiier zwei zusammengebundenen Falmenzweigen zwei
aus' Wolken hervorragende, in Sonnenstrahlen siel, vereinigende
Hände mit der Ueberschrift nConcordiaa. Die Rückseite trägt auf
einem Hermelinmantel und unter der Krone das Haupt wannen Je-,
(imsshcrztigtiims- Frankfurt: ein siUxriics Rad im rotlieii Fe-ldc. An
den drei oberen Siralileiispijzen ist ein güldener Ring angeraucht
und in diesem hängt ein länglicher breiter Goldreif zum Durch-
ziehen des Ordensbandes.
Die Grosskreuze trugen dieses Ordenszeichen an einem weissen,
gewasserten, 105 Millimeter breiten Bande (Tafel I No. 3) mit pon-
eeauroten Seiten st reifen von der rechten Schulter zur linken Hüfte.
Ausserdem tilgen Jiesehvii :l,l linken killen .1 Juspilzigen,
in Silber gestickten, aus 48 Strahlen zusammengesetzten Stern, in
dessen Mitte sich das in 111.11 [vergoldetem Metall geprägte Medaillon
der Vorderseite des Ordcnszcichens wiederholt. Dieser ßruststcni
wurde in zwei verschiedenen Grössen getragen (Tafel 1 No. 4 u. ;). 1
Der grossere Stern hat von Strahlcnspitze zu Strahlenspitze, auf den
2 seil k rechte 11 und den 2 wagrechten Hauptstrahlcn gemessen, einen
Durchmesser von tt,; Centimeter, auf den zwischen den vorgenannten
' Aui Ami Rimr Jes OrJiaiveMiesi'i. vtrJ.'kki Jurcri .Im JjruinT ti.iii w .iJrii
(iulJreii. l'elinJel skh ein Meiner mriJer Smii|iia mii Jkr /.il'l Juni ]'uii]^!i;il',k
«ilk-r!:
Digüized by Google
Ii' fi Hltitlmrosst'il Slrjlik'ü, von S;t.;llli.'r:(i:l.c /i; S!;-;]ii : .f;i>
;messcn, nur einen Durchmesser von 9 Centimelern und d.15 M
liild mir einen solchen von .]o Millimetern. '
Die II. Klasse (die Commnndeure) trugen das Ordensiei
:r I. Klasse in derselben Form und Crüsse an einem 60 Miliin
eilen Hände um den Hals. Es ist in dieser Fort» abgebildet
üfel II No. r.
Die III. Klasse (die Hilter) trug das Ordenszeichen in kleii
Digitized öy Google
Ziirkh zurückgehen, kuhna von Jon .1111 5. Januar 1814 in «ine
Diözese nach Regeniburg zurück, wo er bis zu seinem Tode am
10. Februar 1817 ausschliesslich seinem erzbischoflichen Berufe lebte. 1
Mit der Aufejbe seiner Hcsity.imycn hiVic sdlis^xrst.nullicii
auch dk Vcrldluni^ des Co ncordi in -Ordens auf und so erlosch der-
selbe wieder nach kaum achtmonatlichem Bestehen. Bayern, welchem
bei der An: lrivjii!; des L ,t oc-J lur^oi: '.11:11 ^ d.is ri'.tMcn;LU:i Asdufu 1 -
bürg und einige Fulda 'sehe Parzellen zufielen, erkannte den Orden
ii.iJi[r:i»lic]i durch einen königlichen Hrlass vom 24. Juli iSj.j an.
Ks rührte dense^en, soffrn ,ei,:c Inluber n, de,; htyrisjicn Hof- oder
Stinut MjjiKMi Je; Königs ipeii.il Vollmjiiii
Dighized ay Google
e Ehren-Medaillen för die primalisiihen un
grosaherzoylich frankfurlisclien Truppen
Wie alle Rheinbund-Fui
cm Protektor des Rheinisch
■iültrlmll Ti npixii-iirliii^iii
Im Scprcmbcr 1806 11
;r Stärke von 9«i Mar,
lullt und als »I. Hataill.ni Acs Jnnnturit-Kt^imcn
] Kommando des Grossmajors von Welsch imtc
nii, welches fiir den Kricü in Spanien bestimm
Ameil .in der Sclilach; bd Messa dcl Ybor am 17. Miß 1809,' -
an den siegreichen rümpfen bei Valdetannas am 18. Märr, - bei
Medellin am 28. März, - bei Talavera la Reym am 27. und 28. Juli,
wo Grossmajor von \Vek,-h, _| Offiziere, t.( Mann verwunde!, 1 Offizier
iinii ]} Mann getüdtet wurden, — bei Almonacid am 19. August und
bei Ocanna am 19. November 1809, wo es wieder einen Verlust von
7 Todten und s; Verwundeten tu k-kins/eii i);nic. -Im r;. Miirz iüit.
trat der erkrankte Gross-major von Welsch das Kommandu des
li.ii.iilloris .in M.ijur hiLseli .<h und dieser luline es bis zu seiner
eigenen Urkuiikun^ im 1'eivLiar iSi;.' Den l'ek'lil ifl'iTuihm \v.\s:-
mehr Major Vogt, welcher da; Bataillon bis nach der Entschei-
Ii l' k'i.u-iu nei \'utmi.i -n! 21. Juni iSt; führte, durch welche
die franzo-en üczw Hilgen wunteu, das spanische Gebiel zu rjilinen.
Er kehrte im Juli mit den dienstunfähig gewordenen Mannschaften
n.ich Frankfurt zurück und für ihn übernahm C::pi:a:t;e llimboer die
l-iilirunf! der in Spanien verbleibenden Kcstt des zu.sarumcn^esclmml-
■ GrosmiMjor von Wrfscli wurde an. S . Januar 1S10 -um Oberst , Majiir
l-rilsch am 9. |uni lMiu zum Grosttiiajor und Hauptmann Vofil an denselben Tjfce
iura Major und Chd de kttaillon ernannt.
Dicjitized b/ Google
beendet. Ks bestand aus viei Gias.enr-Kmnp.i^rneen, von Jenen die
erste den Namen »Albinische Jäger-Kompagnie« führte, und wurde
Ende Müi 1809 in der Stärke von 600 Mann vorQberßehend zm Be-
setzung der Citadelle von Erfurt verwendet. Knde Dezember t&i.j
kehrte es von dort nach Frankfurt jurQck.
Im Jahre 1S10 wurde, mit der L'uiüCstaltun;; des prii 11a tische 11
Staates in eindtos.berzojjtum, im Verhältnis mit der liinwohnerz.ihl
die u-r( r;ij; im. t:^i;;i-- St.irUi.- des K!:e:nivii:J-lv:i:ii'..:eii'e-. auf äm Mann
erhöht. Das 1. Bataillon wurde von 4 auf 6 Kompagnicen (eine
Grenadier-, vier l'usilier- und eine Jäger-Kompagnie) verstärkt nnd
ausserdem ein neue* Bataillon, unter Major von Comeli, in derselben
Zusammensetzung; kuniirt.' Dieselben wurden mit einer (ies'.immt-
■stärke von 170(1 Manu zu dem 'iReginient l-ranklurt«. inner dem
Kommando des Oberst von Horadam, vereinigt und dem fra 11 zß.i sehen
Kaiser für seinen Kriegszng gegen liussl.ind zur Verfügung gestellt.
Das Regiment verlies- brankfurt am 16. februar 1812. In der Stadt
blieb nur das Infanterie-Depot, in den 4 Hauptstädten der Departe-
ments (l-rai.kfun, Ascluffcnhurg, I ulda, Hanau) und in Wetz.hr das
UiirgcTmiiitär (die Nattonalgarde) zmüek. '
der Division nrindere und wurde an der Küste der XorJ.ee «im
.1 '. II 1 ,■ , I 1 .■ 1.1 ■ 11 l.ii'l 1 1 .' ■ 1 U.II 1 um 1
^-iri^iiluitn Vulustcri ir. Uii^Lisd. »-.slirenj Jcr Yerteii^i-iy Hin Daring, x\i ein
sdnvjches Hauillori /um "Ke^irnem Frjrik';ir;i . l.- ,::n: i..-:...
' Die S.i:..ir,.Ll^.ir,1e i'; :iu S^.i.H- -K-i leri,L t -r •!,'- ('.rH.vsU | .|vi.!;rLiii^ I ..liAiiL.l
vou tSiz aufedul«.
Dan
ei Dez
ihm während des Krieges 1 3 j Mann YeM.irku'ii; n.» li.m^liK!;;
worden waren,' mit. nur 17 Offizieren und 60 Mann nach Frankfurt
Hin fünftes grosshcrzopliches Koniingeni, zwei Bataillone zu
790 Mann, wurde im Anfaii« des April 181; mit Mühe zusammen-
gebracht Sie erhielten die Benennung II. und in. Bataillon des
Das
> Hau
. Majt
4. Dwcnibcr 1809 <9t
Smimi: i3j9 j( (
get «in Zweyer.
Dighized ay Google
1 Zur Ik'li'iidirung Jlt :di^w:\,^, in wddwr sitli die grasshcriof!-
Iii:!kt:r] Irilfl^Ti :m Anl,l:IJ Jl' . fl!l!V> ]^[.; I'l-l.ui J l -il, UM;; Jlt J- 1 V,,r!.i ! I
,i^u.-:i (vi:!, (i S.l)ittri;!r. I .r, >..-(, lo ;.ui\ S:!,kN..ik- i , >„ iS.Ü. t-N i f. Glo-ni jhLj,.
] I i :x Hü^it Je: k'.ij^-aa; K--.;u:i« iii.,lI:k- e- m.i-lidi, eiiMii .lunv/iri-.
wolmaiJiu Kük:-!!!-.^!!-.;^ du.' l.-.i.lw .-.mi^lski.n!, niii J^r ilitte, ilim .[ur^li
JL t >L>lai; N.idiii.-Wn :il>rr ['iiliiisilie l-igc aikfimimn tu lassen. Dir Tjuh-
kL-lint: am J.irm.i. ]M1 ilirun SchLi:; •.uriz.t nid iv.iji:.', .111 dtn i:e-
i.irajL'li, eisiu AunorJtmnp .111 tlk h'r.ii;L:iir^-; Trimpeii. wol;:ic Oi'vrk-i.rinJnt I'.iuj!
vom Miliur-viouvcintiv.tur ftjnUnn l>ii ™m lifbKcriirissmrjis -ihr.idii Iu.if. Die
Dighized by Google
n Welsch, J. d. Mcdcllin Jen (.. und to. April 1809,
Rapporischreiben um 14. Mn 1609 aus l-rankfuri wie lol^t:
An den Herrn ffirstf. piimniahcn G™«ntjjor von Welsch in Medellin.
Ihre beiden Rapport schreiben ii. .!. Nfedellin vniii <:. w\ \e jenes vom IO. April
I. j. Llbe ich iu meiern -Meu Ve^ni^e:! riillüa erhalten.
S" -ehr ich auch itberzeucl war, da« sich iijs frankfurter Subsidien-Balaillou
unter Ihrem ('ommandu und I .- Mittvirkunk: eines so braven Herrn Chef
Je bataillon. sair.mt den übrigen Herrn Offiziers, in jedet lein Jüchen Aii'.iire
mir rühmlichst ausieithnen werde, ebenso unendlich viele Freude mulllcn
mir Ihre Relationen, indem ich midi daraus üheneugte, wie das Bataillon,
]) Infanterie-Regiment von Zweier:
L Bataillon in Spanien 11 Offiziere ?so Mann
II. Baoillon in Ginsau in ,. 771
III. Bataillon in Glogau 21 ,. 771
ein; Dm r'Ufir'i:i.:iil lri::::l::r: 1 :l ' Iii
1) De[WI in Frankfurt !\ „ 789 „
!) Artillerie in AsCkilieiiluirn ;
j) [.anJc5-Si,luThci;core.s:
Husaren t „ 60 ,.
Jäger ■» Fi« = ■■ "* ■■
Titial der inner den Waffen Stellenden: le* OfS'ierc Mann,
[lieber Rapport, «ir.vic alle nacMe-lircnd seitjcr^e-cheiicii oder erwähnten
ünchie und Happerg. Mclel-e die ]■; h reu. Med.i heu Vlrelirn, sind -■ «vi dies nicht
.ui,J:üd.Hch .iiidi-ri beule:!:! isi — u-.i Kg!. Staats- Archiv in Wies'r-.lden ■nli.ree.iliri.
Iis sind insbesondere d:e Afctcusuo.t ■ Helenl. l'rotclnjlle ■.■.11; 3 fi t .f,. 1N07. .jSo*.
iSon. ]«1U - die KaMell-journalc de. Frankline: K r ie|:.-[s,iii'uii-.i,ri.i:s v»n r*:i 7
bis 1810 — die Rechnungen des crossh. Frankf. Kriegs-Zahl aintes von 1W11 Iiis
i 3 -
>-SunJn' Alles
und Ilmeri. mit dem er.teu ran hie, .mui.ir^hireuden Heid..;:, mehrere Gold,
und silberne Medaillen mit einem Auszug der Stauten der bestellenden
T.inlWl.d!.-1M,»li:u:n ;: v(:i-mni™.>:i /nvliiiken. damh Sie in Ihrem uciler-
II I! I I I I ( 1 L n I In
Iis bn, wit ;lus vor^tciiuiikill Sdirciheri licrvor^tlit. Anfang
Jcs Kuriur^on i-YiclriJ. Cli: I Kur-M.uii/ -ebun.-]] liehe Tiplcr-
kcits-Mcdaille.» nach den dort gebräuchlich pewesenen Bestimmungen,
nelricl niesten Dan); ibzu.t.ittcn. /eeleieh versichere ich dem Herrn üross-
major v. Wekeli im.l dem Herrn Major l rit-,-li. Mneie .lern Herrn AJjntJin-
M.ijor Damboci, da» ihr bewiesener Eifer, ihre Itrjvour und ihre S'and-
lialhnkeit mir un vereis lieh hleiheii werden. Aueli d-er .S i!|iil>nt soll, nlhcien
Harlniann bat sich dnrc'n l-eMHi.ie:e l\r.f.-..::r .Lei- Cin.ide seines Snuveraim
ivurdip gemacht.
Den Herrn Crnssnisjor v. Welsch ersuche ich, den Herrn Offiziers, Unler-
„Iß/iereu enj Soldaten incnien ll.ml. Inr d.i.. ..v.l. sie an diesen beiden Tauen
eelhin haben. an erkennen 'ii Reben.
[■;] Pneru dei Santa ernce ,!en ;i. M.irr rtie*|
in .■nr.wirlieeu I i lern
detachirl
.um Dienst
Dighized by Google
.ibn m le'ilve eiT.iiHicdel l'i:i;.;nr;pj, a: \ i-r I i-ilitll, (juii
Zwcvtr licricliitii'iSl-.'icrli.ilb. u::tr sjlL'Sthüt?i tintr VoiLu^ einer ■
Kurmainx'schen Tapfcrkciis-McJailk das Folgende:
An Se. Hoheit den Durchlau einigsten Souveraincn Pürsten P
l.enes des Hiic!lsc^tülii;_:: Herrn. eineveraeei) werden dürlte.
Schliesslich bemerke ich nneh gehorsam«. dJls es rathsam seye, kündig
die rolhen Medaillen -Bänder mit mvtj weisen Suciicn ju( beiden .Seiten «1
versehen, indem sie mtm Jen ll-in.lern lIit Imi'.ivrriien L'lircnkreii/e äiui-
Gencral von Zwej-er haue inzwischen den Stempel zu der kur-
rnjinAdie-n Tapferkeit- Med.ülli' und die Akien des kurin.ui:;':ichen
Tapfe-rkcLts-Belolinungs-Institüts aus Aschaffcnburg verschrieben und
crhie-li vi'-ii iIiH I ".Le : i-ti h..':nlen Hescheld:
Je .1" Aicha Hei, bürg d. 6. Mal 1809.
Conclusum: b=drsl- Prien jtische in Herrn General en chef wdre das Mililai
■:■..!■!,■ . He:. .„-■.,: ,;ii,u, lt | Wien bisher abgehaltenen Militai
n-Mcdail!e, welche in Gold und Silber n
wurde .111 einem eninen Rai! Je jjem.si-ii und au den Ii iirui.iiu/i seilen Landsturm
verteilt, weleher iKm jur UnterstuI'Hup; des Liiiici'.-Miliiän aufeekitcn wurde.
iVtr-kielic: Karl Ri>ihei:l-iidier »Der Knmiainjer Landslumi in den Jahren 1799
und 1H00.« Augsburg .K 7 a.)
' Mil^eieiii er. !■:_'! .'.iv::: c:ic lue :-.\reii:e in Arnberg. - L. Nr.. ijth.
Dighized by Google
,:,T D u rs k :1 1 ü:l.; L- 1 :i~r .'Lj: L : «j; l-ts-.n j;I hiCruKT 11
Da sich aucli bei weiteren Niiehl'orsjkiiii^eri Oer Stempel
kurmaiiiü'sdien Tapferkeit-Medaille nielit ™ri".md, wim
der Beibehaltung der Ruckseite derselben Abstand genoninn
der in Frankfurt lebende Stein pekcliniider 1 ' Allem an d ' mit d
fertigung neuer Stempel keaultraf-t. Am 21. Juni wurden den
:uis der Feklkriej-.Lme für diu VerdieiiM-MediiilleniTeuipol 14 !
gezahlt und General von Zweyer berichtete nunmehr um 1. J
„«. van Zweyer.
ic Bezahlung an* der Feld
■ 1. I Mf .1 ■ v ■■ ■■■■ 1: ■ vi.'.l .1-, ■ t
suivk- Jit ^riiiliirslc tt'Äiinp. .111 neu idi die eine H.ill'w des Stempel! mit
ikm flijcllsten MW i.'.^. V..L 10 : ^:;vdu J i;: I i-t, itkt-LI sali.
Frincfun, Jen 27. August 1809.
■ Conrad Christian rLiUemand, fieberen 1751 *u Hanau, lebic als Stempel-
seluiei.ler In FrjtlUliri im.l siarb Juri im Jahr lR;a - Von ihm sind juch dir
Stempel m Uteltem und Hminier!. Juhilai-NL-Jaillni (1S0; u. Iii*)).
J l.-h.-.im 1 1 -.r Hl.iliLil c^cie.u l 71-11 .L-i:i~ Y.ivr ■: ; ■ I i ] 1 p | - Cr:::-..!: 1S-.I:I
Uli grotshtriogl, Mourant und Mftiumöiter in Frankfurt. Er siarb 18)!.
□igitizM by Google
H.iiiiktrlViKUiij; Jcs rijrsI-Priniiii:
Am biaien wirJ es scvti. ™i» der Herr Cit
Mclwr' crilicikn, J.imii C r mii Jon du
A li -.f . r.iü in i i'i niclsi sf-Tjllicii.
AKhaffratarj?, den 28. Augusl 1S09.
Nachdem l'Allcmaiul zum denen M
Vrinkiiin. Jen i Qgtkm iSOs) ^
AHtoAvtvqt, Jer s ticinhei ihr»j
Ihr Freund
Von der «wwwföimea Verödung wurde dem BwaUlonsehaf
briisih .1111 Oktober kamiiii--. ^ei^bai mul ilim d.ibd niitputnik :
Inzwischen hiun d.i^ Kiuillon in Sji.inis.-ii vergeblich anT die
An kl Hill Jtr vor Mon.iiin triieteuer] Hliieii-MeLhülin geivancl. —
In der Sehlacht bei Medellin am 28. März und hei Talavera nm
jK Juli itof htttt« die ptiminsehert Truppen neuen Ruhm erworben
und die Zahl derer, die auf dw versprochenen Beluhnungen warteten,
haue sich vermehrt. General von Zveycr halte am II. Jim! .die
Lurminachen Staun™ der '1 jptcrLei!- ■ Hrlnhiiunj:'.- Konnr.issiuno,
welche bei der Verleihung der Ehren-Medaillen als Anhalt d,enen
sollten, nach Spanier. „bfJeiLliiikl ond am 2; August rorderic ei den
Bataillons-Chef Krimli ' CfflcM auf. die VorKfcb«s!is<< der lur
' Acker verlor sni.it: kurauim'sehe MlKnic Verdieii-i-vieJaillc in Jcr Schladii
Lei Dur.ii.t!"- Der FiiJsc-Pniiia., hdnicli .iul" das (le.ueli des lussauischcn KriefiS-
KiiMl-^-.ii]^ hui V^dhiiiiiJ uiil. in.ler.'ii I ; m n lji ! i r - jii etc. Aclter:
nkh mache Mir .-in wahres Verum 1^11 ,1a. jus, Jicscm wackeren SülJaieri
Meine neue MrJi Mt. j-:-i.i:i .kr . Lr :.i:iitn. v.-.,lilsvr,litri[en iu neben."
Vramin l..iL:vr in liefen M .ine iltr iif.n.i i-.l.leini i M.-.l.i ilkn . jl> Krs.iif dir
e ja(
i Einreiten Jan-Ihsi
Digimed Oy Google
- a*- -
ll>Liir:i!n^ ^i:!|-:o:iljiiL-n [l:J:v : .Jjcii oiJnuü^-.iii.^.siL: vtirzulcHtn. I:r
.... Die unterm 1 1. Juni 1. J. m Sic abgeschickten Statuiui de-r
- J'.L;Mi--rl:L-if-. 1^ L 1.^ hr.ini ( .o: in ;n-.>i. in iii.'mlii Sil krc:t> l'HuIku haben.
lialb Sli- mich Mdi-jJ^til vin^ .ukiit < Immission anordnen werden, die ?v
Ul!cr?u;iiui il.ll. \';v;.;:. 1 wer . Ii. i. r, ii:iJ (AmeilKi' IÜ-1 bewickle ]3r.i.,iul
I ■' . 1 "... I ' . II I . . I ■ I ■ ■
der zu belohnenden Individuen. damit ich denfn jclisl, mir der Genehmigung.
iiie rludliiiel Vi.T.ii^l.l-UcJjillei! .in Sie schiclu-n kann.
Nach cratuicm, vergeblichem Warten auf die Ankunft der
Medaillen und Statuten yiht der liat.iilluns-Chef Pritsch in dem
Rappur: d. d. Tokdu den 22, September seinem Unmut über diese
VcrMiE:i.Ti: :ii. T Ai^J:lil-|;. in Jl;i: er schreibt:
llie ,1
Ich .vtrde Hin auf weitere RefeMe Nicht* vornehmen, so sehr auch Jene,
die sich am 17. War; bei lies« Je] Ybor ausjjeicichnet haben, bei allen
Versprechungen von HeLohmini>en. anfingen lauern imiii^ zu werden, weil
*then. ditss mehrere von ihnen, ennvvder in Jen Hospitälern oder viir dem
fehlt dieser Sporn in unseren Diensten. Wie es scheint, sind wir in Spanien.
Iren; aller Hingaben zur französischen Uecoration für geleistete Anstrengungen
und Aujzeichnutigcn, in Vvri^wiihi.-! ^-radsen und Mir werden dieselbe nie.
"Ime die Ankunit Seiner .\lj;cst.i: des Kaiser-, trinken. Alle Souverän»
iL-. Kheiiiis.-ben Bundes ltiVi \-reit< riijeiiv Orden etrichtel und Ihre Othziers
h.iurift damit belohnt. Wir sind doch so glücklich wie jene, durch unser
Ii' 1'. ' . . > .1 Ii I ■■
ivtrai iiichi ein hnlie. (.eiierall.oiimuii.lii iur die /iikuiil'i die j|i'.jJij>e Hiicl-
Der l-ursi-Prinins, u'elctiein Jet General en chef von Zweyer
diesen Bericht am 15. Oktober beltlrwortead votlepie, neigte durch
die darauf erhiLendu V,-riiij;vm^ J. d. Asch äff enburj; den 17. Oktober
Dighized by Google
fi goldenen und 18 silbernen Verdien st ni cd nillen (durch Lieutenant
Hi'-.i-:i-ruip;i j nacli Spanien. snv.it- übir die in den Armeen übliche
Art der Di- cor in ms: von l Mi/ieren ni.lu otiienidHe; -.\.ir. lir
verfügte:
3\r!L r -..i:i'.i:::r -. li ,;l :■- i : \\'.:\\\ .;.e •! ,. i: ■ er r.i.M I der Uni
üencrai, nach Ihren i 1 1 ; . ■-■ . i : ! v - : 1 ' .r ;■ .K.i^en. 'ind :.e)h.:i UberTeuflt, dass
.LisjctiiK' ijwslithcii liium-, «> miilratnili}] i-.t. Audi binc ;h den; Herrn
von !lediu:vi][e' d.n.iti Saeliriili: «i stkrii. - d.i. iLiirmehe .uiJi dum (irateir
"in Beusi in P.iris .n .ehreik'ti. d.nnii er v-. mii^aun:-. dem KrieiiMiiiiiiMev
c-rtiliic. ga. Carl.
Am iK. Okiober .mtwonere (iener.il von Avever das Folgende :
p. p.
Euer HoliciT ^iLjdi^-: L T W:liei; ine: i.ri.j . ibl-.>]^f Milieu 12 goldene und 2J.
silberne Verdienstmedaillen, erstere (Vir OHmeic, lemere für l/nfemfliiiere
und Soldaten. eL-rlenier und. den: Herrn Grosmajor nath Spanien zugeschickt
werden. L'eber diesem Gegenstand erlaube i^H mir fcilcinde untcrtlilnigstc
sind 'änmilik-tit Med. Dien nur sur die M.mn-diali v.ini Lniernlliiier abivärri
be,;hti.ut und Meiden die ai;weidiiie:eu ;.i ? :crtn Il..'id1e,.e.en „jeh ihrem
Werth mit goldene'. .>de. ^Ivrue:, Ued.ufe LeMn:!. Jene;. weL-lier eine
' Aus dein KhI. h'rei*
Hl-
■ Gr.lf Hcdonville V
\'LTiiij;-.ni|; ■ l-nrn-l'rini.i. 1 0111 j). Mji i*ui, auch die entsprechende Erhöhung
V.-. l eil /illai.en ei;:. De, |-"llt.1 -l'riul.i. ,:!irieh damals (InscriaiCn-ProtuUll
vnn 1S10 Nö. 1516. - Kgl. Kms-Arclm- Würjburgji
Der Said ist nach dem Bestiegenen 1'rciM ' '
i. M:,i 1K10 ei
Dighized by Google
!>.! ;iun l-i.« H-Iv.i n,.«:-: , :,-.!■, ivf !lr W-i. ■;. I-.
welche (rmiüsische Ehrcnkrcui trhjln.il, eine jährliche Pension nin
Jfti Thjlem jrnjjfgsc jusiclierTen. ^o erlaube ieli niir Jen ülitinfa^ge^fjLji
KelitirsjmMcn Vorschlug tu machen, ob Euer Hoheit nid« gnä<%~i geruhen
Jen ;■. i\ milderen ki- ..I^CCÄKX. Mtc I i.in Iü:i.i;1 .1 ic.Jij
Oflititren. In Jcr Folge «■
; i im DiniM stellen Jen
DigBized by Google
7 goldenen und 20 silbernen Hl Iren- Medaillen, »unter der licp.Ti.n-
Jes Kir-t-l'rirvus« keine «eiteren .Stritte .m^eicriij;! wurden sind. Ks
l nls;i ii.iili-U' lenj die lic-.. , n i-ü iii::-.- d;e-er in Mi.iiiselieu lüireiiineJ.iille;
LVni[HTi;ur et rui vieur Je v.vjs r.-.mniev -khiItc Je 1.1 Kjion dl™
j\W Je l'jijle d'ar^tnl.
U'l'n ii.'.i T:i .-.ir II.
-.lilJif sclirjidii. und mar:
.) J,n ;o. Oklobtr Dtirt
,I.,-,;,.!m:;, r :„ :: ,!.■< Seiv.r. , „„■ Tr.i.ien v,-,„ [.„„:.„ i^.s, - Obir.i
von Sclsiller im Jahr !.S?S «^-iLlniii^irn: Senats 711m Ti.ijjen Vinn
■y. 0.-|i'I-<t |S:S:>. Olil'rsl H-pilillllrl in l.ihr iXJ.i (1 ; u -.dmii;:Li|-.|; .k"-
Su:i.i!% Tr^ni v.Mn i. I'vbüjjr i*?u.l. — ]> LI: U-ii tr-hieh eimi
UKT.-i-mli; -.i-n ^.ij:. ]>:,■ ul-T-.JiT! imrikii j-.ir" ilirt .t:tsM/i;i.|i;ln-n
Usuelle vom Scrur .irs^lil.i;:;,: bcxhicdcri, d:i sie bei ilirn vornwilimm
Kc;::n!.il ; .i-.n .i^,Hj;.ii:h .1111 ic.k-:! l'en-.i.-iu A:n|irtidi eLT/iiliM hjuen. -■
Hjuptmann Hjcimjtui itir-ers-Eils bezeig die Medai1len?e]jye ITir die Iis Unter-
itri/ii-T vrv.o-:imL' j.'l.k'iiL ^Tin mri-.elit l\lireiui:e'1-< : Nc .
Diojtized ay Google
— t* -
Vorderseite : Das nach rechts gewendete Brustbild des Stifters mit
der Umschrift: Carl Theodor Fürst Primas. Auf dein Ab-
schnitt der Schulter des Brustbildes in Diamantschrift : L'All.
Tafel II üo. 4. ' P K
Rückseite: Ueb« Kriegst rophäen io einem Krim, weither ans
einem Lur beirr- und einem l-itheiiüiveii: zusammen gesetzt ist,
in vier /eilen ilie Insuhrift : D;!i i : \'.tttrl:lllll . SL'illt'Ill tl|>l"cni I
Verl heidiger.
i) am 16. Angus! l8l|, d. d. Baatien:
Dieselben linden sich in einer l.i.it .vjijeiuhn (im -rj. Sla.nsarclliv Wies-
l-adnij. »liiir die LVkT-jlirill tr.L ; ;! : -Hi.r, der Oliiriur.-. ivekl]e:i S. M. der Kaiser,
d. d. Hannen den 16. Angl"! [Uli. das Kren/ .kr i:breiile i; imi .erbeben hai.« ■■
:>!i- :\:;.' : '-lt. !.!.-!- .l- . : r' I-!]:-; in! i':| .Ii. - i:i... rr. :■- ,■.! iLN;:i.;-
■ ■ I . 111 1 1: ■! ,.1. 1 . 1 , .1 ■ ■ I 1 !,!■,■, ,. le 11! ■ , , ' .1.,
S:;i.l: 11 k-r j;ure;ei ic sn.itere Okrlkiileiinu .Srtnv.mii erhkl! Patern und Krem jedun-
(ai:- v.i. .(ein -Mar, [Ä17 und tcic« Jwili Senahbeseliluss vom ij. Märj 1K17 ilit
jährliche Pension vnn ijo Gulden t-r!. an sein Lebensende.
Dum tirLissljLJ'.ie lillLL N.linil.iill [. iqll Pe.enikT Ifln Ji. (Jr .kru-nr der
lehren - I. Cyrill iibvr..ni.li. Der !:. t. o. T rei;his.rk ]ie.i.k:i: .1111 er,:ssiierA>j:li,-]i
ir.nili Inn Hellen U.M.- F : .-.lli.-rr s.vi Hüeel e r i ."Ui e; e llk-.llv: .11: die Sl.l.Ll-Ul!)lti
.... (pracs. Wien. I. )anner Iffil) . . . Am 26. des vcriviclieileti
bat ein traiiiilsisdier Courier die denni-.Lve hntsihlicssiirle; des Kaiser Napoleon
liber ,he An uinl Zeil iler [üitri .-]i:uiu; .k-r ii:r ilie in riefln] Jenen Ci.binial-
■A'.iarcn k^^iVla AZi_^.»l'c:i -111 die l'r.111." tische Mililiir-Oxnniissiiiri nbc:-
hraehl. I:r .vir .M;:leieii [.'iiurlHin^er .Je. grossen Bln.le* der K1itu!i -beginn
fCr den Horn 1,<..«.I. ■.. I ■ .,.-„ j-i weiches inJsn-n Tage' der
i.uh«ht Minister Ca- II, 'Jon.. He. be. cur. leitrlithtn Auluhrt in euitm
«edbsplnoigal Wjjgeo, dem ürotulietiDg Otttgeben lut ...
'nthiog des Ordens, cne Tabatere im angegebenen tt'enb *-on 13 MiHc
Krane) .ogf.iei.i - (M.ij.(irili aus Am l. k Hau»-, Hof- und SiuivAidm
■ Vi.rdenene ist auüi ibgrti.-Iei im Archiv (ur Fnolfgrts Gathicliie
Diaiiized b/ Google
— 31 —
Hei den bekannten Exemplaren finden sich auf der Rückseite
drei kleine Stent pelverschiedenheiien vor, welche auf Tafel II unter
Mo. ;, b und 7 dargestellt sind. Zwei dieselben summ™ augen-
scheinlich villi den mis\n!ti;];iL-n l'r.ie.vver.i:ciu'n mit den, mich dein
Bericht vom 27. August 1809, dreimal gesprungenen Stempeln her,
während Nu. 7 die gelungene vierte Prägung zeigt. ' Auf der Ab-
iiildiiii^ Nu. i >'m der Sprung dt. Stempels deutlich sichtbar, 1 hei
No. 6 ist er kaum zu erkennen, dafür ist aber der rechte Teil der
KncgsTrophacn stark verwischt, was darauf hindeutet, dfiss man den
Sprung durch Ausschmieren des Stempels unsichtbar zu machen
suchte. Mit dit-un Ktv;.'r;sicmpcl -.inj. ehe er vollständig un-
l'liind'.bar \ullik- : i;iiniLe.:eiis i-,\r, |-Atni]il.ive Liepia^t iM'iceil. 1 Di;
"i[eriipe|-.elst!iieJci;;iei;ell bestellen in den ■. trschiejen ue-.cln:i:tfi!e-i
haben bei den Kricgstrophaen fünf Kanonenkugeln , No. 6 hat
Die Medaille hat einen Durchmesser von 39 Millimetern und
liinlci sich /in Zeit in Sammlungen nur noch in Silber vor. Sic
wurde am hochroten Bande auf der linken Brust getragen, -
Im November 1809 griff Grassmajor v. Welsch, welcher seil
■.einer Yerwnndiiiii; bei Talavcra in: Hospital in Madrid edeeen
und am n. November 1809 das Commando Je- Bataillons wieder
ühernommen hatte, kräftig in die durch die Entfernung von hankl'un
iiinl die iiiif.veiiiliii -etturdenell Sl cm pcitTncikTi.il etil vei hiepiTi-
Medaillcn- An^ciee.crJiei! ein. Kr schreibt d. d. Madrid den 50. No-
vember 1809 an das fürstlich primatische General - Ciimmando in
! 'rank fürt :
II . , , ■■. , . I- ltiL.Ni. I o,:,, 1'/, 1 ■ ■ ,1 I're .,
l-dnardVüm-r in Frantfuri.
> Von der unter No. 6 abgebüdeLen hhreti -Medaille sinj rur Zeit iwoi
F-AC.r11pl.1rt- teltaili». Das eint' befindet skli ira tgl. MeincaNiiei in Kerlin, das
andere in ,1er Sammlung de. Kaufniaiim Herrn Henrich SueM in l-Vaukfun. Beide
|->.,::,i|>,:irf :..|„I .u;l' , cI:l ir.li-l i jltn.u. r. T.ltn
Van Nr.. j. (. und ; ci-iirt-n j.MK.m.T.l.i-ti^be Nachbildung.!.
Dighized by Google
Grossmajur v. Welsch
HcleliiHiilL^-CoininiwHin /i
Dighized by Google
ii-tk-n [limr.iM'jri.
Dighized by Google
vi H,;,!. .,■:■■.<!■. i-i-i lv-ll.lillill,;
.1) Ob die Wim RM-iill™ .lehauten
aide als Olli. im netratlilel und in
einer fnniävKben Dtcrjrarion, a
welchem l-'iilk- n.iih frari?iisiv:h«ti Kcglcrncm in die tiiw der
L):n/k',-> S estm si:ui lim: ktiiic l^ren-VedjiNei, uijl:ui k,i: iru-ü. —
oder ob sie noch, naeli J^:;i allen I -.iv.l. in die Klasse der Unicroin'jiers
i im let-icrcn Kall abgelocht
i Kli:\::i-.Vid..ille oder franzö-
I J'.'i: n.-.ri.ici'en ' eili.ikiii^e
er vcrfngl wird. Wer vnu diesen Leinen aber .Ue [rm^jsisihe
m-i)r:orJtk'H cj[i|Hliji,;i. erli.il: die d.ijini-lle i.iilniuiu;, Heien al-
: i. I n, .ti.ij: |::;,:..:i ehe.. „■..!., Me.!.lii:e <.-,■* , \t
v.v i^. l:: V :.i_Lr' >: ..I .:\| .1 ..-i :i ■ :rc-i: ii::n O.T .r .l.j- I :. : |.J :i:ll;l-
,1 ii Multen die Leute .kr Hliti'.CniiiiMfjiiifirn. i'.nn SiTgeanlimiiur jbujns.
lIiil !;nl,lene oiler ^illiernc Med.iilk, i>t ihnen fiir !:iiiik'rie lI.is
Diipjieltc. I'nr du: sitburnu ihej der h.illu- S.U. such dein deir.i.i.iizi-n
Ir.i.ir.i.i.ellcN I : ricdei!.l1i. f . Jll^uh-.lllkii. IVr l'i.rt.Jr.itie.m kjun
alleniiiif-s Jli ein Sergcwinuiur tincr Elite -Cninpi|mi( unge-sclien
d J) T>cr llriinirgien .ilJi-niüfor mnl 5nu>a
luzivisclitn w.ii- der cr-un -SitJiniii Jcr T.iptcrk L , it>-Hcliihn tmj!>-
I.uiii:ii::sii.:i .1111 i ;. nikl i j. Uc/eiiiivi- di ic /i\ du- <:c't'l:::, :r<-r
welche Jcr am •>. Januar 18111 zum Oberst beförderte ßauillcns-
Cotmnandcur v. Welsch in seinem Rapport i, d. Keynasa den
30. Januar ]Hio Nachstehendes berichtet:
.... leih IuI'l- dem Hullen ler.d < ^ni.liuil Ju iernei 'u .■.Vehlen. dl. .
v«rnöge der .im i und i |. Dejcnlber eim d« niederleget? leti Tiplerkeitv-
HfHtiMiüjjs-CinnniMiim .il^d'.K.ten lIcelilfiMC — nadi den vorgelegten
[.■i L h .leM t ( :..:-|-. :■,! '.'. i-ii.r I .1 . !. !■■.! I:-. :.. ■ i I, i i- ::i r
lj dem Adjuunt unusolTidcr Ridiird Krim« 1 die goldene. Ebrcn-Mnbilk.
kr ■■ u,l -.vci^ri .eiiv. .Iii' ;:: -i-li ll;:e;i I: L1:C!'.-.: .vir-. <::i..r Hr.r.-rmr um:
richtigen Beurlheilun|! der Verhältnisse ii "
■., stürmte bei Messa del Ybor mit vo
itonen fti bemächtigen, und konnte n
Dighized by Google
- ft -
illketi FlüKcl des J^i[jrl:Liii-. iyli er liinüelii'ine,
LI. .:i:m.:'i. i:il dcu] Luir|'or.il Winlci und HLfliri.Ti.-n ( Itlti.i liier s .Hji
eine Kamme. wl-IlIk .kr Feind mich retten wollte, verlrieb Jurdi sein
KLil angebrachtes Feuer die VernVidisjer. tinlNte -.Iii' Ikspaiinung und
eroberte das Gl^-:!ii':i/. \ir wird tiidn .illem iveiten seiner grossen
I VL-..;::. ■■ .n.l-_." i .im Jli -. ^ : i -. i_-i "..Ihrend .1l=. Fe I J /u i;e .
geiqigten guten Aur.luhr.uiii; und liLTciirrJuendeu Thiugkeil /ur Be-
lohnung empfohlen;
41 dem Yt.ltiiieur-SsTf'e.int Niliolaus Sdiüt, die jjoJden« Hliren Med.iilli .
i den- l'.ii^urji'L.M: I Li..! liel. 1 die _:.-1.!j-;l- FFren Medaille;
" ' ■:■ ■> ' ■ ■ I ' ■
■ il Ii.'. .M i.'i ■■ I' .■ \ i
lührutig dieses Auftrages. Iii- ging Im heftigsten Kugelregen, welchen
lt .illeln jli' sieh /on. F^ .in . ti ir Ituk'-e, 1' es i cli ti [;( e ilieselbe und
brachte die — wie es sielt spater herausstellte — riditi,;,- Mcldene
■ ■■■ II.' !. ■ II ■■ ■! Hl 1 ■ ■! 1 ■!■ 1 'J 'n
lt Fradne jvrs.inlidi iiint C- luven r iv.n dem K .1 1 . Ii Im i Garde Je
U'jIIiiii ein, übergab dieselben seinen tiaelifidiienden Kameraden lind
' Sergeant - Mjjnr Jmlujiiii J.ii'fceus «u.-dc am 17. M.nv iStj. IVieJT.tpe.il:
Conrad Bell im 20. Mjr.; 1S1 j Ea ra L'uterlieutenint Feli.r der!. Such Jen Rapporten
«im Jahr Fe/u;; ersrerer l'iir die üo! Jene Kl Iren -Medaille munarlidi ia (iulden.
leulerer fitr die silberne iticiullith I. Chi] Jen UeJ.uUen-iiulage.
1 Reim Durdmiarsdi russischer '['nippen durch Wetzlar wurde dem Seilet!,
ML'IJier .iis /usdiaucr mit der Strasse stand, cuii einen-. .iirl.eiriir enden Kos.iSu.-u
die ;;iildene f; lireii-Med jille Lull dir Ilms! penisen. IfcelFe wji uidn svieder-
/■.iei-i.iii!H'ti. Sdicet. der svilirtuJ seine; Dienst/en /um ljirpnr.il .ivaniirt svar. ist
i n Wetzlar L;csTorbe.n.
- n -
q! dc-ni Soldat i. (Jnmp.ip'-ii hü !■ \.:vl dii sill'inii- Wiren-Midii
dem Voltigeur-Cnrpcral Peter Stengir die silberne lilircn-Medailk;
dem Grenadier Andreis Pfarr die silberne Ehren- Medaille;
dein Grenadier -SLT!:e.nil-M:ij'ir A.hrn DurruHllll 1 liii siltimK' l[Ur<_Tl-
Er hat sfih .mi r7. und j fr. Mar' durili rer-nnlüliL I - ■ | -- 1 ---- i : ■-■ : n .
icim Thati K Uit und K-iIrMulirU-it .in-civiiihmt iin.l w.tr für die
An.li.iu ein r(,li Iki-i-ü-l Sikie Kritik im ijk.i.i, .iine jirne
1 V'rgrjni-Mjjiir ij.irrmuhl wird .im ij. Man iSrq mm Lnü'rSiiiiim.-.ir.
I' V I -i." . LT kv.- ll.'.-.l.^lJ. <■ <.!l..|il .Vl\L I. Hill Zill.. Ui ! Ii! J, ull'.'üi I ü"! T
Mcdailk-.
1 Derselbe isL idinii^lt i iii d.i.i in sjutiivri li.i]^p.tm-n häufiger ceiumniii
Lmdidtn C,>r P <iral jnluim W illen, Ki-.il. l-ir ertlich aui lk-iul>l S. Ii„l,eh die- in
.-|'.:'i\n >-■. [ v.ivv; \" i I',-| i.ü.l V !l !l ri.-.:l.. ;■<■ .;■ ]:■.., I'.Il i- ■
■.■L-Ii.:ll. AnsjerdLni Iuvul: ,! ..>n l-'-.iü'.i.i. Ii iirii iahrl iilii l'eiüi will 170 IVanC!..
Iii- L>.i:i: N.lj-,'.^,-I I.. dnriii v.-. I, ! L .. . Jui I ü i..:!.iiii ü: :: 1 ■ .• '■ ■.; Iii nr. ' ! ' 1 .1 :' fi! 1
die lran?;>>i-.ilii l'i-iBimi htwillijji wurde, hütete:
NjpnUon, ITmpcrciif Je. Franzi-.. R.ii d'hjlit. l'ro;ci;eur- de h ci in ledern iffli
du Hhin, Medialiur de la tonlidcralinn Suisse. sur le rjpparl de nolrc
MmiMrc de la d'.ierre
Niriu .mal;. diirile ei diiiiwiii ic .jui -uii.
dans les truupes au*iliaires enipl.v.-ccs .1 l'.irrnee d'Espaime jnuiranl sur le
rrtM.r Ji- Fi. nie- dü la |K'ininn A- rti.mincuse di-1em>inie ii-aprev uvuir;
Truupes du Crjnd-Duche de Franclbri:
Henri Daus, VolrtgeuT au 1 Baiaillnn du Grand-Ilnc .... 73 Francs.
C4IHH.ll Jüan Rvul, all 1. Bataillon du Uraud-Duc 171.
l-ujilicr 1-raritoii Schwind, au 1. Baiaillnn du Grand-Diic . . . 75
Ces peiisions eiiurriiiil du jniir, .|ut 1« milit.iires. draign« Jans. I'.irriilc
specicur gcneral Pille, .[ui Iis .1 rCt'irmei et rüniis A h dispositiiin de leur
Dighized by Google
Bergj
IUI l ; Ü5Llin.T ■< riiiiic'.ii^-iii- Ij.-^Ui hoth die
.h am 17. und 18. W
rciraire des mililiires lran;aii, mais \ans ratciuic « rninobsMnt Icr. amre.
pmskim ou Iriiltnitiil' .(in- Ith litiiljirth viril .t.ms k tj. iTobtenir dt leurs
An. ,.
Norrt iintnliiiii thi ii,;t Iv r ( Loiii|-tn-.^ ...itut ^.msi.krto • tLiltmcn; oiruuit
l'flTi-1 J'iLiit' bictivdll.uitc spi-iijk-, niLristc .k, drfiiiMaiicr, p.lrlkulii-rts.
^ J 1 i i quellt} puihhcnr f jrtT .1 t:ii:;t.|Lt:iti:. t.mmit tu L' '. i -h gm c Ii I d'u» usaec
Arr. j.
(4os Miniums de Li Guctn, du Trtsor public ei des relnions Müriearö
Stirn cliar^Ci. dutmi j c-j ipii k tinittiiit. tk Million .In rrCv-'iu Dtciu.
Si|$n. Napoknn.
O d'Hedogrille. Li; MinUxre secrtiairt d'Eui
sign. H. B. Juc dt !i.is>,iu'i.
1 Vergleiche Jeu Yursdd.ii; 1 a 1 Stpltintitr jfcii. in welchem Isser nur
AEiszeidiiniiijr mit ikT ji^l.i.:iti: krtn Mt.l.illlt 111 ■ r h L.i^: eebrachl wird.
' S*r K CJHI-Mjjor Jnliaim MniTil ukd am 9. April iSli zum UnttrliculciliMI
l.tlW.kn. iSi.i .lls Ortrlitii'.t-Mjiu ]vusiimin, er whiiw hiili im Jalir 1B15. Seine
.i'htnn- LlT.iiMi-.l.tli,' Itrvi.ltl k. .kr •i.idii'tli'.ii M'.ni.'.iniiiikii.i: .ui! 'kr St.i.li-
- 4i -
u)| dem ürciuiiwr-iurLKjMt l'eitr Lrl.rnd ,1k- silhcrue lillirn-Mcdiitk .
•O) item S..ULI i. FuMlicr-Coilipignic Fraiu Ummer .1« silberne Lliren-
Mediilk;
:i J dem .Vt S c.[ii j. hisilL« Coinp. l) i..k Ukli.le.1 l:n B lcr s die silier.« Kh.en.
Medifflc;
J2i .:<.iii i:.ir| i.r,l i. I i::.:. k; t !■ ii.m.1. ImIi.i- r. Urolllli .!:■: -. i J l" lj T : T L - l.liru.
.Ili !■].■-, ii vil S. Ik.J' !'i Iii i Vl- ■, .1 1 .' L : i ütn fjr^c ' , Stunden
Sern Greil J er U<: h >■ 11 IM l.iiM lerlunm. Die
beiden (ireiudkiu Cunr.ul IL it; v i nn.l Uiris!k'i It.r.kT :ni Jk Ikinmkssn;»
ihrer braven, mmschenlreund liehen Hjii we^en in einer hohen
BerOcbsIchligung und jnderen lk-lnl.r:ri:: ::e'-i i -.n impi.dilen; dannl dieie
1 Hairer ^ird in der Liin vom i^. Dezember iJiu zur silbernen fchren-
Medjille erapliillkn.
* Dieser Corporil und >p.itere -SeryeJnt L'tttr Si.i,tl- erhielt die silberriL
Khreii -Medaille {liin^.ihi.- vom >. Dezember iKin) dm .6. April Hill.
• .\n--cr Ckii-iijii Ujüit linJen »ich In der [.ine .(ei mr Deinriruuu mii
Nireu :kd. i.k iiii'.':i:iKi Inj ■ .-.in. .1. .1. Si-^jvij .Inn ic. Dezember rttu,
.h:[Il -Mrie. Herriiui.'i, („■nrj; Cizmke. und Muim lir.i-eh lor. Jcluiill ISrj.iill wird
dann in der [. Line. d. d. Serres den Dciernbcr 181 j, wkderhnll lur Dctorirunj;
IV! • .> L T::cn V.. ' ii k e7iip!"'i:e-.; ■ e:v:].'. Iiii.:,: .:.k ::: k t .",e re r . ''Ii: bemerU.
der Njiuc Conrad Heiler vor.
Dialtlzed by Google
[m Anüchluss an diese Viarl.i.ut muliete- Grmsniajor v. Welsch
d. il. l'alcncia den }i. Januar tSto:
Ich habe die Eine, dem Hiiiivn Ceiiera]-« jmniuj* tehmsamia iu meiden,
Llelrelliru- Sf.-ryc.lin J-.ji-.c-ji! L Kiicll iviirvn nicln n luve Klid , welchen ich ihre
Au"-ciLhiiuii£ ii--j|]i-it!=li>^bi [inlijnnt machte.
Der Herr Ba.ailions-Uiet und alle Herrn Orti/iur> wo™ mit mir tief gerührt
hei dem Act dir Aiivlieiliini; L !,-i !>.■-. ir.ri.mi-ii .111 diene wackere" Mhikt
und diese sollen in cui l.i".!in:;;e:i Sj! i„i-!iilii ei,.- k-.;ui; .Stüi/en für Khre und
Tapferkeit im »atoillnii si-iti. Alle lnK-ii mich jiaKkii. ihren imtertlianijislen.
£reh lirsam sie n JJ.ink 1I1.-111 Holien (itiieiLil-Cinni.nklii und Seiner Hoheit,
unfrei" e.ii.'Mi.;..;ui I .teil und llurni. *u L-usil-ii ;u legen.
Die nachträglich erreilte Genehmigung /.u Jer Medaillen- Ve t-
teilum; datirt aus Frankfurt eleu ti. Februar 181t). Central e. Zwsycr
schreibt in Beziehung auf dieselbe:
Der« Rapports; h reibe" d. d. Rnnim vom au. v. M. habe ich riclnig erhallen
und genehmige die- in l-ci..-.i_-l-.:!i ^iueil-e:! a.ij-Li-.;li'i.- Vtrdi^n-ir -Mu jainon-
Ans der «eiteren kriegen sehen Tätigkeit des Bataillons im
dadurch die Courriere, die er iu esroriiren haue, und das Leben *
Die Commi^iml ii.r. miiilt liL.'uvniiiL; il.l Ii:- -o^-iiL" 1 1 .1:1.1 k::L.j.n
brechenden Arlikcl der Sr.i;men. .lern S.tj^mmi I'ci.t Siaah die silberne
Ehren -Mullille als wohl verdien! merkanm.
Tnral der Zueiksimun,; : I goldene und ] silberne Ehrcti-Mnbiltni.
Lieutenant Ob. Lieut. Ob. Litut.
Opiuh* r.ioporteur. Deckcn Schiller
Ad|uIaiu-Ma|or.
Der Hatai Mensche!' VogL
Ul' tiri'v-.iilj;..r l'r.-.Mu.t
Hriisch.
General v. Z weyer legte diese Bmgabc am 2). Januar i8m
dein seit dem 1. Mär/. i8to als »Gross hcrwifi von Frankfurt « t>c-
stätigten Fürst -Primas mit iiailiMeliiriulciH Ik-^kii sc Ii reihen vor:
Euer Kflnigliche Huhcii!
1 Herr (irnssiiujor 1-riis.ch Icjjr zunleicri ein Veiieicpinisi niclircrci
Individuen vnr. 'vektien die Tj|>rerLei[s-lk'lcihiHine> üiiiiiniissiLin ive^en ilirrr
hraveil Handlungen eine goldene und drei vlhmic Veniimsi- Medaillen m-
erkamn h.n. kh Line ui ,,s,ihil[ii- um die liuclisic Ik-neli mig un ( dies« He
eiiw Verdiemi- Medaille vn.imhig isi, „, volle kh
jtwicsen werde. nrAH lltbernc und sechs goldene
n wurde am 28. Januar priisemir! und erhielt
Da jedoch nach der Anerkennung des Fürst- Primas als »Gross-
herzogo die Verwendung der alten Stempel mit der Umschrift
uQrl Theodor Fürst Primas« nicht mehr angängig war, so wurde
der Graveur l'Allemand mit der Anfertigung neuer Stempel bcauf-
Diflitized by Google
- 4< -
iraRt. L'Alleni.i:]J erhieli für die 1 lers:elUmii dcrsdbcn 132 Gulden'
und es wurden nunmehr sechs goldene und dreizehn silberne Ehren-
Medaillen geprägt.
Dil ürn'.slitr/riyl^'üt Hhieii - Mediiilie wird riiiciistuhatti bc
schrieben :
Vorderseite: das nach rechts gewendete Brustbild de; Stifters mit
der Umschrift: Carl Groshcriog zu Frankfurt. Auf dem
Abschnitt der Schulter in Dianiantschrift !.' (L'Allemand).
Abbildung auf Tafel II No. 8.
Riicfcseite : im Al^emeineii iibtr.'iiv.-.iiiiii'.'.'ii.l im dem itr.ir- der
primatischen Ehren -Medaille. Die ganze Darstellung ist aber
etwas kleiner und uiuerscr.eidu: >i^]i um s.immtlichcn Stempel-
eeischicdenlieitcu dei letzteren durch eine Lindere Zeichnimg
der Zweite, des Randes und der Kriegstrophücn. Abbildunj;
auf Tafel II No. 9.
wurde, wie die prinutischc, jr;i mtlitn iiarcJc ;;eirn«en. Ks linden
siiii zur Zeit nur 1 teiiagene l:\cn;jihi c, leide in (inal, usr. ' Zu
^Ris:.her»>;;lieben Zeiten wurden nur die vorerwähnten 6 goldenen
und 13 silbernen Esemplare geprägt.'
Eine goldene und eine silberne Medaille wurden demnächst
Ausgabetag Nn. nR): dem l'Allemind ßr ein Paar Medaillen-
Stempel 1(2 Gulden
.■W..K'i>-,l.,e. N.j. [.Sil .tein I.,ekei is ie„ Mn^r-Li!; 1!j.™.-i >ir i. :; „lje,,e
und .) silberne Verdienstmedaillen aoszube-ahlen 257 Gulden je kr.
' Diese heulen gcldenm Ki.-iiij.Lrt ™den -einer Zelt von Jen l-VKKväheii!
Wendel Huck und August Ekcrt getragen. Ersteres befindet sich in der städtischen
Münzsammlung in Franklin-., letiteres in der Sammlung des Verlanen.
i Von dem seit isd.) im liöiu der ,ljjlisd 1 eis MüuaaiiiniliniB in Frankfurt
■ -v .t-.-i .1 . I. .1 :nv im i n l^n mh: 1:..
Abschlage je in Silber und leide, auch in Brome, sodann iBflB sechs snlebc in Gold
kir Sammler angefertigt.
Digiiized by Google
SlT:;c.hh Wendel lliiok, 1 die silberne :tn Sergeant Peter Staab aus|;e-
händip. Corpor.il Fingerhut haue die noch im Besitz des BaaUloTO
helir.lhdu.- silberne pi-iin.ni-.ilK- I v-h n-ii- \K-lI .1 i bereits. .1111 19. Juni f Hm
erhalten; der im Depot in Frankfurt stehende Cnrpi'ral ISekui.mii
eir.plim; J.i-. Jnrt nrie-li vnrli .idlI t- nt silberne Kvcuiphn- mit der Um-
schrift: Carl Theodor Fürst Primas. 1 j Roldene. und 12 silberne
Metl.iilleii mit u t l 1 Umschrift u( !;»■] Gr.ishcr/ttk: «i Frankfurt!' blieben
somit üu späterer Verwendung in den Händen des Gen er.il-Ci 1111-
maudus in Frankfurt. Der K.ippon, in welchem über die Veraus-
gabung der Hhrcn-Medaillen berichtet wird, lautet:
Hochdero Brian voii! 5. Man d. J. erhielt ich ttn in. .lp.il. Die gnädigste
nhe-iei, Medaille,, l-.irL-:ie;-,.M;,-iere n:i.l :;,.IJ.-,teii'ii»-,..er, ivir'jN üÜicliwi ,1er
Ihictislen ZiilrieJu.iheit -Sr. K-l. Hoheit un-ne. Ji^iceii Souverains, wie
der ein« Holen ( I u M Ihoi labe ich
nusgttjKili und iksai. uns so MerinaltaBgai Tag Abends durch eine Taftl
vom 1; Gedecken he-.iiiii-|jrli.:li-: isel'firr!. »s.Ki -.iiMiinliehes (Irans die höchste
Ehre hüte, urler Tro-mveLeiisdull Jui cr-ie:i Tont Seiner Königlichen Hoheit
"Lebe hoehl.*- Je, .■«ehe., !l.„,l. II, kl, Je,,. piiJij-cr Verwendung
Ofli.ierc und & ÜUM1U,, l,iJv.;J„e„ Je-. H.,i.t:l[.. |.. mit ,1er ftnladung an
seineTjicl, an ivckher niir der. Ii 1 . 1 -ehr .1 ni- L k-^en mit ..-k-.ii!i:1ier Aeusserniii:
seiner Freude üher die N.'cW l!elnhiuni t Jie-er llr.iven und mit He/euciuie.
Medaille mit der UinJli.in (ir.-hei .- y "■.■,,„ "l-rjuNiurf i-.Uei.-l in Je.
■i.iJri'.Lhcn MiiH7-,.iiLiii.liuiL' in I-Yanklurt-
,„ Frinkluri .im |„:,i .s,,, ,„ Jen Sj-.nii.J 1 t :„Utiie »ilherne:
in Franltlurt im 4. Oktober 18U9 an Jen Poli'ei-.Ser^eani
schlag vom Doember iKin ....... — I
P Vorschlagsliste .um !- IHvemhe. L-tu/aufRenöiii.
menen Corpotal Johann Fingerhut — 1
DigrEM by Google
- 4« -
seiner Zufriedenheit mil der Dienstleistung des Bataillons seinen unterthinigsten
Rcspect an S. Kffl. Hoheit auftrugen, welches ich mich schuldigst entledig.
Dem nun im Depot befindlichen Corporal Adam Beckmann bitte ich
Die nächste (die ;.) Viirsdil .1 n 1 i -. r t- , wcldie Jii' he rvorrag enden
I liindlunyeii I-. i n ^ l- [ : 1 j-j 111 den C:i!ii]iJ^iu'- Jahren und i-Sl; r.w-
«iiitkcIki, im am lt. HkihIxt iKr : von ,1er Tapkrleiti.-fieliihiiinii;-,-
(]t>lllnliss:cni .iiilyes[L-l!l Diu) wurde dem (it/niT.il-CoriiiLijiidii in Füliik-
fun mit einem Begleitschreiben d. d. Segovia den 11. Januar i8i }
im ■ .1 hl ' : 11 1 K k. I , M- I.11 k' mihi' 1 Ii'.. 1:
zuerkannt. Ith titce Hochdahl he, Mi- S.-.::.-: Ki.n:-i:.'i.'n I l . - ; - 1.- i ^ x :i. : .:u.
Bestätigung vorzulegen und roll mil nächsier Gelegenheit die Medaillen hoih-
; I -i i 1 i ^ : /LLi;:i;y-'::i v.-;.IU'ii w lassen.
titiu'r.il v. Y_;\-.:\xt l^ti: Sdirulvn dem Gros!.h<.T7i>!> .;iv,
21. k'hriur iSi; mit -i.l.-Ii --t L-hc;i.l l-si Üatierhunjjcn vor:
[}.'. in Jl-üi Sdnvibui de.i Grnssnajors I i it^d; .uis'^'v der Mud.till un-
Aiif;L-:^t:fiibt;ii noch andere Fragen k-riihn waren, welche l-i k-Ji:;t
werden nitissini, sc wurde dssKclhe "im (irussiienrof; dem Su.it.s-
uiinitttr I ; reiherrn v. Ltersiem zur Btt-iitj^liiuns üK-rsandi und diever
äusserte sich, d. d. A scharfen burs; den 15. März 181?, wie folgt:
Serinissimus!
i'lie dm um der Medaillen -Ijnniiiissiiui Je-. l!.irjil„.u. in Spanien
abermals /ueriianraen 'I l.ilKmL'i: irl.i eine ^.'-.ie-ie I iir eil: iiii 'e eine i.i'nii
raipmn erfolgen Linn IrJI Crnunui»! Fritscli luvoi die Kamen der Indi-
Jeden kür* zu berieliTen, weUie ih.n .ider \ er.ml.i^nni; ihn da?u würdig
gemacht hil
S. Mit den Verdienst- Medaillen scheint mir bei den. Bouillon in Spanien
um .:;.'"[> Umee'en. 'Inn irrn i:[ arei N.i.i.lh..' ! .I.'l k-|^.:^;.i..,' |;e:rielvil
/11 werden. Selmii Jij: ein iTrusser r l'lis-il i!ei (.Intemihfivi.- und Snlilaleii
Juri die Medaille, und tniwuiaint Fritvrti verlang! deren abermals 1 silberne
Digüized by Google
- 49 -
r der W(rth dtr Medaillen sclbsl, de,
Das Bataillon in
die lilheroc ElmB-Medaills 20grLaH.11.
Dighized by Google
- JI -
s s k
ij. VoEtigcur-Coniji.'ignii:. Swrcjuh Joluim Siaab. HueiKli: wdi in jeder Schlade
Villa rubia. wo 100 Pferde Jie ran -■ M; in eines Coneni niii Geld
l.lsjh .Uli KirlL?.II^L L eilie> D^-IUlL.S _LLL_L.HjL=T Ulli Ath^ll^ boet'l
halten. Hier rur^-ine er mir ;n Mann ,le-<ui .U'^.iii;:. 'eis- .l^-ii L'eoer<:a!i£
ubtr die Ojirt der [ni.iifi.iiij, iirnl rulinle -ii Jnii tjinvoi miiten durch die
!-eiiido Jen Wte.. Ilersclbc wurde s;h:.i; bei der H.U.ieie von Tal-isera von
den, (irmsliL-rn);;!. Ile-sisjien Herrn (feuer.! ■'. Vhjrier \vnn.-:i seiner Tapferkeit
empfohlen.
Diu Cotnmiisiorl hat ihm, in Anbetracht seines mutlivoll und tapfer ausge-
ftil.rieo Unternehmen-, die silberne Ktiren- Medaille als wohlverdient zuerkannt.
;u. ValiigL-tir-Cnmpajjtiic. liemeiiier joliann bra.cli. '.Vollme allen Schlachten
und Gefechten au^jjtieidiiitl rapliT liuL l'ei Villa iisbEa /einfinde er sich jher
i I N./.iiilvr ihn,) .ii ■ i lierii. I ■ h'i :i.i ,■ i.i ■ :i i ■. i ■vm I,
i . '. ■!■ !■ i le l'i i ii .1 e ■■ I. : .itii ■ .■ i
Rc'ijhrhi'-iet v. ii dem t'rjsi.lenreii .ler f.lpr'c: I ■■ iiel, i!]:-.i:"|v-[i.'- i-iji l -m. ,i:
UlT [ ir.s-.mjin C ii:ii]u:idiiil l'r!lij':i.
f'auM. OKrlieiillTi.ini l|i;j andit.ir.
Dieser Eingabe schlief sich der letzte (4.) Vorschlag zur
Decorirung von Individuen, welche sich in der Schlacht an der
lüJiihsm am ji. Auyusi 181 5 ausgezeichnet hatten, drei Monate vor
dem üebertritt des Bataillons /.a der englischen Armee, an. In dem-
selben sind die im Vorschlag vom \h. Dezember 1812 aufgeführten
Sci.'ji-MMt jiiliiiiiri Su.ib und der l:i/v, i-.i hin /i.;;n ( jirynjr.il IvlVirderti'
] : i !d'.u:ti .111 ih r Brückt vor Serres Jen 2. September i8t j, in welchem
Dighized b/ Google
er über die Teilnahme des Bataillons an der Schlacht an der Bidassoa
berichtet, mit nachstehenden Worten vorwiest :
diTcn. um die Eik^srrttn wjj^u bringen.
Alk- OlTuwc w.irai jilL'idi liipfiT. Alvr vniii»[i* vi-tilli-ncn .lk Html
Hmpiniimi S-jiiNiviui- HlvUii. (.ör/. SiHn.iJiuunt M.ijur IXimlwr, Html
::|-. LT|'T ■'.■iL' 1 'ilTl d.T ^ M.V
ir Bcloliniiiis tni^l^lik-ii AI
anl.fi die L.istc J.-r ta|.1rr.hii-.i und viTilieiüL'it™
ilcn Thunum:! vi.i(.i;5Clil.ii!e[i zu weiden.
11 I-VI.I1j, : ut i..: der üniikc hei fin-rc d-.-n :. Si-ptvmlier [)
.Hir .iHiMjiilikT | ; uii/ H.lnunn. Die K oMenc Medaille. 1
V- ■ ' .1 I !■ ■: I I). i l.ii. , . , ... , .l!■■
Corpvral Johann Urjseh. Die silberne MeJjille. Blessiri. Sil™ Llllei tur
Medaille empfohlen.
CoipCMl Paul Bernjrd. Di« silberne Medaille, Bfcssirt.
Vohie.iiir Andrew Ker. [}lu -.iUlik- Vie.uille. Kelten l'ei DLirdii'.i^iruii^ ,les
blosses dem {..msshemie;! badischen Henn Ohcrlieutenaiir Kaier das Leben.
Hat bereiis dir silberne Mcd.iillc i;i.,I verdient. MC niil der goldenen tu
Ser-i : e.mi\l.ij,.r Cieori; Hell. I):.. i;oMerle Mt-.i.iiJJt Hcill« .t 1 1 üe 1 1 Mliill nnj
isr voll Talent und Moral.
Sergeant Feier Schmier. Die silberne Medaille.
Corpofil Melchior Schreiber. Die silberne Medaille.
Soldat Philipp Körbcl. Die silberne Medaille.
Soldat Henrich Schneider. Die silberne Medaille,
höht« Ni;. rlol'-aptcl. Die silberne Medaille.
In Summa; , K oldene, it illicmc Medaillen.
i;.- Ii. . . - ■ ...i i i \ . . :■: !.. . !' ;■. I
ihn ;in.l um- ; Sip-tn nt: i S : j zur (KtuliTtri; i rp:ohki.eii Ii '!:
liJuen die liliren -Medaillen wirklieh verjusijjbi u-orden <inä, Ussi
licli ans dem vorhandenen Acten -Material niclu liefern, insbesondere
ni:' ii: J« >il:!j.l't iiiri \ ti.n.i j::i 2: |jiii :S; ) m.l .Iii c.,i;«tn
Hjf.v-Vi ili« B.i.n. <>«> ji iI: oit «Kr Jie l li. ti -MeJ.iilk.i feiert iftcn
Docomcme terloren fingen F.- i>I Jbei w ahrsi Ii einlief., Jisv von
den nach der Verteilung -im 16. April 1811 noch ubripen fünf j>o1-
Jenen Lind iwölf *ilnen,en Fiemolaren voicnt an die in der Liste
mIKi:.-. ■ MiJj.il«.' ,«..,;m-..:.: «.::J>-1 De: Jan.. I....I: i« A.K.lJi.
Ki^; von i i:olJe:.e:. u.:J sül'i.-Pe:. I:hrcn M '.l-il!«: ii. i| I« L'm-
schritt »Carl .iroslitrai;; tu i Tat .Wim» ist jedenfalls nach Jci KiicUelir
des Bataillons nach Frankfurt im Februar 1814 von dem seit November
1813 mii der Verwaltung des Grossberraülums betrauten General-
' Andreas Iser (ii: sriiln-reii ILippirSev l».r etii'inH) .-iliieir die -üKtih-
I . .1, . Ii. 11. .■ V. , ■ mm ■•■ | \, 1. ■
Dighized by Google
Strgcam-Maio. und ipite« Feldwebel Augu« Ektfl die RulJenc
Ehren -Medaille Renagen und djn der Voliigcur Andreas lief die jlim
«ugeJjchte goldene Medaille nein «halten hu. -
(iivimnH'l-'.llj; 'In öir d:i (::ircn-McJ.ii; tu J;igt-ri -r. i
Nachforschungen ergibt :
1) diM 7 RulJvne und 30 ii [bei ne . Medaillen mi( der Umschrift
Carl Theodor V'lilm Primas ^eprant und verausgab! worden
sind;
2) dass 6 goldene und 1} silberne Medaillen mii der Umschrift
Oll [Iruhlitr/iii; zu l : ;a:ikn,i: .,!i^r:':v u.iss
aber von diesen nur die Verausgabung von zwei goldenen
und einem silbernen Exemplar mii Bestimmtheit nach-
im Kriege gegen llusslaud 1812 verwendeten und bis linde
]til ; in Daii/ii: eiü^e-cir.Ks.el eil :'\eti H.u:lil!ul5U. Iluel] an die
bei der Verteidigung von Glogau l8ij niiivenvendeten
'■eideli liauillune.
Diaiiized by Google
■j. Die Sankt-Helena-Meilaille.
Napoleon III.. Kaiser der FraniOsen, Mittele jm .1. Auguit T»J7
, n , Andt.r'.oi an Napolenn I, die »Helena- Medaille« und verlieh die-
selbe in alle fr.intfiwlien und fremJcn Milium, «eiche in der Zeit
vun 1792 t*is tSi j nnlii Je" Ii anmsisehtn 1 ; .ihnen jiclampft hatten.
Die pnm.it Ischen und gmulieretiKlithen Truppen, welche an Jen
l'tldifJKtn :n Spanien und Rußland, «>wie in der VerleidiK>> n lt Jer
le.mi.ne.: Daiui)t, Clü K 3u und TüTfcj" Teil genommen, lullen das
Hechl, dioe Medaille ><• ir.ijjen. Die Siiitun^uAunJe louicre;
Kipoleon t«
Voulsnl h,,ft|.:Cf pjl -11t Ji.lru: .: .p.>nl, i»l"-H.- 4 ilkr^-JEü.
."us lc» drjpejui de 13 r'rar.cc. Jans lo R'j"dä Kucrrcs de 179; eii i8i(,
Art. 1. Uuc nicdalllc cumnliniuralivt e.l Jt'iinii- .i Iran les iiiili:jir» IrinCM»
«s dnpuui Je 1792 .1 ISIS- Cene midlille sen cn tironce el
porUM J'un ttiti IViil^it Je l'i;i"|nTi'in ; Je l'auire poiif lesende:
■temiiTe peiisee. S'' Hilent j in.) iNü.
ILlic jinrkT.i .1 l.i l'nlil.Mlil^rL. -Li'.ruH-lli: j'.it 1-11 ri:l'-ni veTl v: rciige.
An. 2- ^oire "liiihtiv J'Hi.n et II t r r.i]id ehjiiicller erc.
Fsil jii paliii de Silol-Cload, k 12 aoin i«s?.
In Irjukfurs, wie in allen Lindum, welche dem rli eingehen
BliihIi illl^cluill Ii. Uten, wurden die liefe. I.;i ; :[en .H.l;;t! ordert, .Iii:
Medaille bei dem intre!ieinkii luu-iisi-eiien Gesandten in lLti]|il.inj>
zu nehmen. Diejenigen, welche sieb .mini! dueii, erhielten mit der
Medaille und dem [ J nleiu ein Selireüitn in deiuseltei" Snrjclie mit
folgendem WoiiIjui :
- ;6 -
D.is j-ldthütitii; nmül>ers.mdie P.ntiu l;uueu' beispielsweise;
Medaille Je Saime- Helene
Innhute par S. M. Napoleon III.
Le l.r.iud Guuetlier de l'Ordre Imperial dt la Legion d'Huuueur eerliiie
M. Kidiiigcr Pierre (l''raint'.in|, .iv.lht icrvi Jurant la periode dt :7gJ
a i8(i, i recu b Medaille de Sie. Helene.
Insoil a la (iraiiJc Chiticclleile Nu. 341.
Die Medaille wurde nur von einem kleinen Teil der damals nueh
lebenden Bereeluiirten in l-vnrijni! piioiiimm und von einem nuell
kleineren Teil derselben (ilremlidi Jeir.ij;en. Ii: \W1t1 üiiJ Selirih
wurde d.muk von dem Traden di-r Med.iille, ak einer iiii[i.i[rin[ketiei)
ll.ll'il'iiim. ;-.|i-e;;lli:ei:. iüe'iü'e k;l ik.. [.kr. :lk,l;e.i [r:ra\-.se • ■>'.:.;; 1:1
Wi:: Adl:\'lii:iu i;ei';!;-.e!e:! um: i-s .li'^i^kki aiil 'I alel Ii Xu. 10 -jnd 1 1.
4. KriwjHdenkmün/e, verheilen vom Si;oal iler freien Stadl
an die Schaar der Freiwilligen von Frankfurt filr 184.
bur K isehen Laude in Hesitz mul ük-nrunen die Leiumn der Re:;ierimn
und der M;iitr.-Aue.ele!!eiilieiteu' dotn k. L üstreiehisdieii Feld-
Ctjiim.i-Mt.n zlr Keeelui!!; des VerK'idie,un-ssisie':us vi.» Deiiisdi/.ni.!
in dem Protokoll J. J- l-"r.uikfun den 24. November iSli festgesetzt
halte, d.iss aus dem Gebiete des Grossh erzogt ums Frankfurt, gemein-
seliafilidi mit dem Fürstentum Iseiiburu , sujiletdi 281x1 Mann auf-
fjesii'li: werden sollten, 1 ordnete Prinz Philipp von iL-ssoii-HimiinirH
sofort die Frriclunn- vim ) Linien- und ; l-uiikvelir-lLiuil Ionen ,111.
Fr erliess .tu.sserdeiii am 1 i- Dezember 1S1 5 einen Aulruf zur Erriilitutig
vim frei willigen Sdmreii (Grosslier/ojo- frank fttrtisdies rlcgicruiigs-
'■■I.UI. ;. Hand, l(v lüatt). Ans den Laiklwehrleilien :iud [■ rei'J iiiiijeil,
\eeldie z.ililr.idi herbeiströmten, wurden die drei Landwehr-Bataillone
formiri und unter dem Contniariuo de! Oberst v. I loradam zu einen:
Regiment zusammengestellt. Das erste LawaVehr-iiataillon, unter dem
' t;r,-..:iLT^vl. !,j:lk|-.ir:is;h L ., Il^ „r„„- ;. Il.mj. Ij. Jll jLl.
Dighized by Google
- ft -
Befehl da Majors Grafel, v. Waldbo«- Bassenheim, wurde aus den An-
gehörigen des Departments Asdiaffeiiburj;, - das zweite, umer dem
(.1 üi: n in des N!.i:or:; (.jr.ikn v. Sdu'iihorii, r.päier u i ! : u i NUiur \. Zo'.'ii.
i.ii,'. IrX, h,,:|U:r Cmh^ ;,u, B , „,vee,l l: L \-.illi ( ;el
Jätitr (Je. j. und 2.) und iwei [.aiidwelir-Compapnieeii (der j. und .{.)•
Die beiden Jäjicr-Compajiniecn führten beim I. Landwehr-Bataillon
Jen N.imeii »Sdi.i.ir der Freiwilligen um: Spessart!', heim 2. uSeliaar
der !-i ei willigen vom Lande l ; uld und vom Lande Isen hur;;«, beim
uSdi.ur der l-ieiivil1ii>eii von l-'rjiikiitri.u 2
Das zuerst fenijj {■»teilte i. Linien-Bataillon war bereits am
S.l-ebruar 1814 von Frankfurt abmarsdnrt und stiess zum 6. deutschen
lini.J,-.u:r[)s. ' Die im Bereich des (iiosslier/iitauins erfüllend.-
■ .■ .1 ■ 1 1: ■ ■ 1 :\|. 1 1 .■ „ . ■ . .
Utiniflc -.fit Nmuulitr 111 Kurlit^Lii D.i. Gtiwjl-tJoiKcnnrniciH k-junJ
,ltiii:u;li /.ir /est Jcs Aiitrinei. im PivcmkT jus:
I. dtin Dep.miiiienl '-'rank Inn - 4 □Meilen gloss — mil
.11 der SuJl iT-iiiiiuTi 111h .n\.ts; Vsltn (.ilmu Miliuri.
M .!,■„ (.Irtviun^n li,>,>.Lu„>. Unnilieim. 1 l.iriek™!. N K1 i„.
rik-.ih^l,. Nii-.k-njd. Sick...™,!. OK-T-lirk-ni'.i^i 1111.I Okru.l imi
l-uVLiKiiini; .Ii;- lim J i. Linien- K.ii.iii'.ni-.. Jei ; L.lli J-.vtlif .llune
und einer Schwadron freiwilliger Jager zu Pferd wurde im Mär*
MMitii lieemkv, .l.ls-, der Aufbruch diesei Truppen, welche mit Jen
<_<!i:ti:i;.'enl- li.uimlotieii van lsetikiri; und Heu-? und eher L-c.iJron
Wiir/Uiiycr Üicv.iui.legti-s eine Hrj^.uiu unter Jeni ö^l r^i^ Ihm: Ken
General-Major v. Mccsery bildeten und dem 6. deutschen Arnlee-
aii'in zugeteilt waren, jm i ;. Miu/ erhilgen kimmc. Die B;ii;ji!e
HieLi iinnciilie.sung vor den Festungen Belfurt und Bes.incoii
liegen und nur die 6 Freiwilligen Jiijter-Conipagiuecn der 3 Land-
wehr-Bataillone, ' welche vuit da iin mir dem all); ein ei neu Namen
■>Scliaar dei Freiwilligen» kveiclmei wurden, miirschirtei) weitet nnj
vereinigten sich am 22. April bei Maeon mii dem 1. Linicn-Rti jillon
nnier Jen: Ojiii:ii.lulIu Je-, _M .t 1 1 .1 S.Iii! In . AI. Jiv -S, r; j ,it- ,lei Frei-
williger." ilur; ei;ill\'.l, v. .1 r der \V.-,liet:slilLl.1ild Sei L-il. :il'-csc'l!.isseli
und es w.rr ihr somit nicht heschiedeii, ,m Jen Gefechten des Jahres
1814 Teil /.ii nehmen. Sie m.u^cliirte mit dem 1. l.iiiieü-H.H.iilhui
Anfangs Mai nach [.von und bezog nach dem Friedensschluß Cantonne-
ments bei »ourgoiti, «vischen Lvun und Grenoble. In den ersten
Tagen des Juni wurde der Rückmarsch in die Heimat angetreten,
am 21. passirie die Hrigadc ki Khcinweiler über die Schirl brücke
Zur Hrinnerunf! für die aus der St.idi Frankfurt und deren Gebier
gebürtigen Freiwilligen stiftete der Senat durch Ratsbeselikiss vom
S- Juli 1814 eine silberne Kricgsdcnknum/e. welche .im iS. November
.1,1 i"j Jj/is üciei-kiglc verteil! wurde. Der k. k. t>s:;e-.iii-Jie
l-elJm,ir>eliall-l.ietitenaiu und Vice- General-Gouverneur von Frankfurt,
Graf Anton Hardegg, sowie der k. k. ostrclchv.clie .lUiseriirJeiiuclic
CesjnJte und lievulhiuditigtc Minister Freiherr von Hügel, welche
der Austeiluni; der Medaillen beiwohnten, erhielten durch Senats-
beschluss vom ib. November je ein Lxemplar in Gold, welche indessen
nicht zum Tratten bestimmt waren. Der ostreichische FelJmarschall-
l.ieuten.nu und (.äinlm.tiiJiiciuL der Sil J-Av.nve Frl'prii,:: I riiiiricl:
von Hessen- 11 11 tu bürg erhielt eine zum Tragen bestimmte Kriegs-
beil!, in.ill/e 111 < ,u'J. .ein jungervi liriiOer. iier ci nu 11 ■ ;in-.i i 1 ei:.lc Genera'
Dighized ay Google
im: linlLnr.™ 1 ; dem' Ltrekiii^hen t.ener.ü-M.-ijor und Bririade-Com-
mandeur v. MeCSery, unter dessen Befehl die Schaar der Freiwilligen
i.Si; ui, Hsemphr in CioSJ uki-diit.a. Die f-Li':iiiu- der l ; raivi:':i^.Ti ,
«■eiche seiner Zeh durch den Patriotismus der l-raucn Frankfurts
Kesriftet wurden war, wurde inl Jahre 1828 an der Spitze mil der
jjiildciR-n Krie^sdegik münze Hv^eliuiückt. ' Die silberne MeJjille
tTl-.it heu Li;-,cl'. den tiivtriiclKer. I.i.üei; .f, ]Yei\vi::i::e ]ji:xt zu Pferd
und 291 freiwillige Jfl^er '/.u l-'uss. Mehrere Excmphre in Silber
wurden ausserdem im Offiziere geschickt, welche in dienstlicher
Bc/iehunj; zu der Schaar der Freiwilligen gestanden hauen.'
Die Krie^s-Denkmünze ist von Silber, im Durchmesser ;> Milli-
Strcifen auf der linken Brust set ragen. ^
\V.ip|H-nji.ikT 'Iii: Klee^er.udn ir Jen f'Uieei:! um.; einer Miiuerkriine
auf dem Kopf, einem F auf der Brust, unten S. 1', Q, F. (Sc na Bis
l'.iijxdu-qiie j-r:iric(ifun.iiii:s) ! mi--ei !u!h .i.i Ivei^inie Jie Lm-
schrift "Gott sprach es wurde Licht und es ward Liebte 1
Die Rückseite triiut innerhalb einer Kreislinie in vier Zeilen die
1 Pratj l'lnlipti AujiLi-.-. l-rinlridi, geboren im ir. Man |—J, tr.it die Re-
;:itruin; in Jtr l..ii]J(;riifsilt,i1'l Hc-eii Homl'Liri: am u). Jjiiu.ir jü und .urb
.1: I l.iii'hurt .in; : . A.i .Li:' L i;- .1.-;, !';■ .ji.r;n:i dt'i: :e
22— ^. Ikvt'inlei -.M'üin. linden I .. ;. Iitri Ii l' ;:.n : i ;i ■. i • ', '.-.IV ail^e. ir.lnel. d.lss üllf dtm
0. TjI rt-t iceim- ..,1k- Mi-Jjilli- lii-r S:.id: l : .ii!iklurt in Hnibnitii» üesren «Jlt.
Iltr Vt-rblt* .ien.dhtn b: <,:r ü t i! nkht 11.1d1.1r.vci
:r !j '. ' ' I -.il-Mre- K.i .l:;ic .11 !<:.i:.L,k .!'itl .'.'II f'. Alipu't 1 s ! 4.
ilmseii Adjurjur M.ijnr C.irl Willig. PrtJitrr v. Gt-ldntr .im Iii. M.ir; t*l
dtr M.iinr Jaiitr .ilr, CuniiiiaLid.niL der [Tti'.villie.tii,
□igiiizefl ay Google
Inschrift : »Für II Deutschlands II Befreiung II 1815. 1814« und um die
Kreislinie die Umschrift: »Schaar der Freiwillifien von Frankfurt
Die KriegsdenkmQnze ist von Loos in Bt-rlin geprigi und ab-
gebildet auf Tafel III No. i und 2.
Die Auszüge aus den RaispnuokollL'ti, welche auf ilire Stiftung
Hc/up haben, lauten :
Au^ug jus Jen: lbtli:-|'ii'li>l.iill viim Juli 1Ä1.J,
Hierauf wurden vom Rechneiamt umer'm 18. Juli 1814 vier
.Medaillen (No. t von Professor Manliiä,' No, 2 und 3 nach Anpnbcn
von Professor Kirchner, No, 4 von Professor Grotefend ersonnen)
und sechs Bandnmster vorfielest und hierauf vom Senat am 19. Nov.
folgender ßeschluss gefusst:
Ii kit löHlthe. Hi-iliNUjmt ii-euui der Konen Ilji Jie Me.l.ii'\- :ü : i -Ii-.-: iszi: ■
lUirewi:^:.!!.^ zu i:. .11 icri ru n uiul wird .lk /viiliiiuilü No. sowie
ttantt nach Mauer No. 6" genehmigt.
Weiler wurde tasdilos-icn, mit Kiickr-idi: ,mi den schlechten
Zusraiid^des Miwu-erk« in Frank fürt die Medaille hei dein im
der Medaillen wurden bereits die Bandet verteil!. Nachdem Loos
die Kiiee^iiinltmi'iii/eti ferri.e; gestellt hatte' hesclüt>-.s der Senat am
8. November 1814 das Folgende :
' Dr. piiil. ] : rie.irieli Clirini.i'i M:iitiii:i, IWtsiof .1111 Gyiinjsiiui! zu Fiemli-
lUIl seit ifluj. ReHOI seil 1806, (.«torbcu IJtll in Frankfurt.
■ Das HandtmiMer Nu. 6 wunlc vom L'nsameitlirnicislei J.1I1. C.irl l.[i.Kvi E ii>
Fnnkfun (-dielen.
; I, ■:, ■ M.'. I iJ :,: er.l.ienv , Ii.:
Vrtiwilllscn Jer SuJi [-rjnlilurtV .iti^ctiikrl in der I. ASulüllii );. ;. Klasw um«
I ■ II ■ I ■ :! !■: 1 1 : !■■ ■■ ! -.u Ii:
□igiiizea by Google
5. Ehrenkreuz, verliehen vom General Gouvernement Frankfurt
an die Offiziere und treu gebliebenen Freiwilliger den s. Land-
weh r-Batail Ions (Fulda) für 1S14.
Nach der Beendigung des Krieges i-egvil l-raufci ticlt, KnJe Juni
1S14, waren, mit der Abgabe des Departements Asciiaffen biirg an
\h \ djs r. Linien Lii>.i .Li. 1 . [..11 niii. tln -K.u.ii'lu i ■' . Wii.-.ihjniuir- |
anlgeltist, die ii.icli H.ivern geluueiideii lll'liziere inul Mjmiseliat'ten
durtliin üheruiesen inul der Reil .Uli" die vier .linieren Itm.iiüciu: des
(i.iiev.il-GiHlvernemeiils verteilt worden. Den Grössen Verhältnissen
der Departements l : tild.i mit ?S ^Meilen tiiui I rjiniifuri mit 4 "~Meilen
e:i:;.pi\;lieii i, I-li.;.liiJl:i ei-, 2. Liie.en m:d i. 1. ^lidv/elir-rlataillon
(Fulda) mir aus Angehörigen des Departements Fulda, «fllirend das
;. Linien- und das ;. l.;md^eltr-B:u;tillt.il (Iranklurt) von J.andes-
kindern ans beider, Departements zusammengesetzt waren. Das 2.
<ci Jcmipp« 1791. bei I w.lre^v, V.luhCienncs. Coiide L1t. I
■ ■ ■ 1 U .,J ClMilL-r.n, Mline
-.,T'A,.r.l,; r,.;/ I .-. , : j; . L -, I i : , : r
und iSi; das 3. Laiulwehr-Biulllon /Fulda) des Goiml-t
wiirJclll-friilieiiiniaiir .in 17. Mai 1K1 (, tr.it bei der AulloiunK des (.tnsnl-üau-
rnnnucnts in bayrische Dienste über und starb ,1111 il. Juli 1B5U aul Stillos,
Llarsiadt in L'nterfrjnkcii -il- tu! ha-.riictier (lericril major 3. D
Fahne des Bataillons, die In Ladcnbui)
Cnmp.iLiuiicii Mauden /u derselben 7.
Unte ruf Ii ziere untf Freiwillige n.lhmen
teil. Nachdem die vereinigte :uifr[ihr
Patronenwagens, unter dem CommanJn eines Sergeanten, mi: Marsch-
route versehen, durch den Odenwald und den Spessart über Hammel,
bürg in der Richtung auf Fulda ab. Die Offiziere vermochten weder
durcli Vorstellungen noch durch Drohungen die Aufruhrer, die ihnen
mit geladenen Gewehren gegenObertraten, zurückzuhalten und blieben
mit .;; Unteroffizieren und i ;n Mann lüaeinlits zunick. Die Deser-
teure wurden durch zwei aus lTankfurt Vinn (icticr.il-Guiiveinciiieut
nachgesandte Bataillone (das 3. Linien-Bataillon unter Major Schiller
und das Fürstlich Reuss'sclie Bataillon unter Oberstlieiiicnant de Mnrais
mit einem Geschütz und 60 Husaren) am 5. August bei Schlüchtern
eingeholl und nach l-'rankftirt -urückgeh achi, wo sie ilmeli kriegs-
gerichtlichen Spruch vom 25. August verurteilt wurden. Die über
sie ausgesprochenen strengen Strafen wurden durch den General-
Gouverneur fürst Ueuss, den Xeitverlüllmsscu cnlsi-rcchcnd, ^mildert.'
Jahr 1814 zu erhalten, ähnlieh wie es der »Schaar der freiwilligen
■■.in ]-:-.inkf'.;v:!' von dorn Senai der freien Stadt bereits verliehen war.
Eine Bittschrift des Bataillons an den General -Gouverneur k. V. eist-
1 Die Berichte über die Rti-nll,: .1111 ;i>. Juli 1.I1 |, ,l.i~ kries^tilLhilidii: L'ruil
vom 25. Aupisi i.u.i .ins r.nkkrn.L I'cilü e>- f jiviLr.Li-f; . a i [■ i '-.c ■ : : s ■.■ ■ :! jS. .\[.. : .r:
deswlk-n j.ii-L-. sind im NuniiilLchcn Sujis-Ardiii- in Martuirj; .ml K-wahr;. Siniinl-
Ikiie luiih.k-liL-iidV I iiti i (willen /tu iik: Jas Fiiliiacr Kll untren» sinj ins ilicseiil
Digilized by Google
eine GniffiMiion m Geld tte icto feSoppDCMtc« mfitnmwn «in n,«h,c.
ssir-: etsrs sr£
Digimed Oy Google
nsehaffiing selb« öbeiliesse.
bt.ict.it Kreuz, dem Scheiben .1-; [l.'li-.i Arminn^-vC -t, .:. .[. ■
fürt dun in. d. M. eilt .pre^iend. J.i:v i I l.vh.'ii ehe :t Ii; v. ^r.l.;. 'f.\k r.'i
ilrr Werth des Gegenstandes uiienillidl gewinnen tnuss.
Die ciem Schreiben beigefügte namentliche Liste führte 12
iziere', 53 Unteroffiziere und Jäger, im Ganzen 75 Köpfe auf.
Die Armirungs-Conferenz hatte gleichzeitig mit dein Schreiben
Major v. Zobel den Kriegs -Commissär Hauptmann Melzer aul-
ordert, sich über die zw eck massigste Art der Beschaffung des
eiikrcw.es für das Landwehr-Bataillon Fulda zu äussern. Derselbe
ichtete:
Frankfurt, den ja August [8i.|-
NjiiiJnii sidi de; fii-lnirsimsl Rcriducade mit dem Herrn Major Ilaron
v. Zolle] benommen, Im dtridtie üb. die sdiicldic liste Ausieidmung für die
l-iildier rreiwi]li,:f,i wii silhfme, Kren/ n.ieh ,1er und dem Mu.ltr.
Olli™« der Unit: gesiiii.-.e f.l.renkreu; dir tüj.i (-iel.e .iure. Xo. (•) niel.t.
• Die Zeicimurlj; lim lieb in den. bfirerfe.ijeii Ak.euslück des kür.islidien
ätaau-Arehiva Marburg tiiel.t vorgefunden.
' Die I'rrilli Juli, licinr. |'hili|i| ./Vi: I elene .H.tfi d e tun dein ....ivei jänen
I jii,le.r.ilen Vriedikli V. vm. Fltneii-lliiiiiliur« l.ir M-ine l..ui.tol.irnäer. welelte a.i
I ei. 1.-.:^,:: ;>•;-. [ 1. ] . I eil ^en.iiiujie:i. ;ini .'j. Vi IM" ^e.'i .elen. :n
gckreiMteii silbernen Sdiwenem beslel .enden Dent/eielien.
Digüized by Google
KinhhMk-rn n.k't L'in.T ZIiI'it ivi :1ml ; kr,:L.;,T, ful K lidi .IL- ganze Inschrill
..: ■ r.i . ■! ■ :■:■ i i i. i IUI
:.i (Jie K.-lk- .Iii: u-,i«i liinfasninii war mir w.ihrn;.! -Ilt Hi^iinm« ies
«m 1 Mnnjrtu bewerkstellig?!! kann.
I :■■ ■ K : ■:: : ■!: ■ ■ l! H .1 I . Irl kl* .. n:l.l IUil.1 m:
Es erfolgte nunmehr mit (Juvhiiii;:;]^; des General-Gouver-
nemenis nachstehende Zuschrift Jcr Armitungs-Conferenit an Jen
I.nnilwelir-Ausschuss in Fulda :
Frankfurt. Jen i. SepwnibcT iBij.
Dighized by Google
- <& -
-\;h j^iih hier aiiiusehatien und n\ ::i.;ei:. !•.• L :.-.' Kr^...* in E-ulda vc^li-i^i
B S ' K ,v. Molilor/
["Jut Landwehr A in hilil.). v. e'oin r .icluin .kr Abirciiü.;;
Jus Departements Fulda ;in Kurhessen tnlgegensah und sich seine
-el.'M-t.iUi.lLi- SliT.IIII!: III währet! sLlilne, i LI t lsj ^.i^h lliillll herdt, ohne
Weiteres auf die Wünsche der Armirungs-Conferenz einauRehen und
erw iderte derselben d. d. Fulda den 6. September 1814 :
.k'vnr kvir aal -iun Ke';li!r.ss i_: m her. tii?. jeher r \Ttiiiriii:;:s- Cnnleren/ vnm
>. .1. M. eitle gcnügendi- Anwori ,u eithe-ilen im Sunde sind. It-dürfe» wir
de! i.insieht der ue.iiei! liiKM tkli;i:lf; eine* 'l'lifilts der I'.i I J.l'lJwii
.vel.r. woran die- l : renvi!lii;e:l heun.dere Amlieil , ; .: ; v. n n ne n hahen. Rtfü h rlen
UinirrMidmiigsicti-n. Wir haben |. c reii> um Minlitiluiy der Acten Kelitlen
und behalten uns einen um^andliehen Hericln .hiI i1l.ii ^etr-adneu Vorschlag
Die im l : el,!e er.vni.iLucii rhreiiieielien l'urttkl i^i-H einen .uiU.en Vater] Jiul',-
■■ itlI :l -|:.h; .äi.;:! .1. e ::el '. • i . h .: Iii :kl !r.l. in 1 !-, -.'"■ri ,1 .■ r i L L'LhLI:
ihm auch, wenn er hei m>;is| ii milde] Ii, mer ! : iiliri[ii ( ; Jen lliensl fu verlasse:,
üenüthifil wird. Jas Anreelit auf eine um die HJHle in erfüllende Pension
seines I^iik«.
; llie mit dem Dep.uteitlLi:! .Wli.il.'eiikir.: in lljyetn lihereie.rel eilen OlLeiere
Mannseli.il ten cilnelren Ja-, vim diesem Sinai am (. Deiember 1H14 lür alle
•hellen L'llterrhanen. weld
noch nicht. Ks wurde dagegen .1111 K. September vom General-
!\miir.;ni]<> des VI. deutschen Armee-Corps die Beurlaubung des
Undwehr-Bataillons Fulda befohlen. Dieser Befehl, welcher gleich-
zeitig die Stimuli; des Hl;rc]ik;e::/e-. tii.kvih:^ u:r :.jir:u"h, krci::'.:c sich
mit dem ichreiben des Landwehr- Ausschusses Fulda vom 6. Sep-
tember, welches mm am 11. desselben Monates mir Vorlagt bei dem
General -Gouvernement kam. In dem Bekiil. >veiciier du lleurlauhiui!
des Landwehr-Bataillons \ izrl'tit; t . heisst es unter Anderem:
I -unk Hin, Jen u. -Sev.u-mt-ei ifli.i.
Nachdem Suüii; l)[:r,-iihu^ln J u r Herr Ceii.T.iM .mivemeur hursr Heu« in
LcWrinstimminig mii Seiner Durdibucht dem fc. fc. üüreidiiidien Felii-
"Ußd.all-Lieu [cna.it Herrn l'riru um HraH-n-HambuTg, Coli in. j ildamen de»
<\ .\iiiiee-<:-.i;i*. ,m:er iiem e.L^i.rie.er- -u tvlehlen L. T en:lie". Ii.iI'iii-
deulen -ii. alle. -Aekln ihren :\it:!;.-.J « i'li i s l 1 1 le] i. hauen 1-icU nnnmel.r
: I |e,l, !'iiIJ.:lt I. .1:1. i'vf:-\i\: . ■■ .klu il.:e: ! : .l :'ie .a: . ::l 1 . j,] L iek :i .
seien in ein 111111 etil licn es Vtr/Khni-. mil üviscm.ne. der CuNiniKiiie
uiiJ dej tlel'urlsurtcs <u Inline" und Jiois VurieiJmiss .elileunii;-:
'"i/uk^eil, indem -clIlt derse I e l i: 1 ll.lier ■ MJIllliell
IU) Den Html OflitLwco .(er Lind "'eil. und ir™ S eMirf.eilnl Frv iU >m»
werde liiciJlli. die Trenne, dt-. Kieiües uiiii dt- VLirL't^cl:l.l^cm.-:l
i.l .1 . ■' '!■ . :■■ .■ 1 .■ ■!: 1 , * ' ■ , • 1 .'n
l aireii/c:;lieii . -jewt^ Anlas: -elvii kiimie. J.i -seihe .ms licJnrtein
KiL]i!er!>U-sli lenken I.isseii. n::i der ;:e'v,iliiilie1u'ii hi-Jirin rin.i
W.i«!, I luheu" 1,. 3- I I LI]
[!jt.iii:..ns-i:.jiimi.tnJ.i und dt, l'.ild.w, Undivchr- .In« Jus» lüh ins
l:iri.sme(imc:i /;s sci/en.
Der am n. September dem General-Gouvernement wjgegangene
Bericht des Landwehr-Ausschusses Fulda vom 6. wurde am II. dem
Major v. Xohcl /in- Hermacht 11111: zugeschrieben. Derselbe erstände
dem General-Gouverneur Fürst Keuss persönlich Meldung und in
l'uli:e die-ei A n.cma.iilct -t l/iiue: 11:11! n.:i inien: inz.n i>, 1 1 ,-r- die Sil Illing
des Ehreiikrenzcs in der Verfügunj; vom '}. ad 10) förmlich ausi;e-
Dighized ay Google
tiCncral-r.Miii^LNieur.
Die Stiltiiti^slViij^f des Hhrenkreiir.es land durch diese Vcrfünuny
ihren Absehluss. Major v. üuhel liess für die ä:> in der u.iiiieiitliilieu
Liste aufgcliilirtcii Olriziere des Hatailluns die silbernen Kreuze bei
dem Sirnerarheiter .Schon in Franklin", .mieriiilen. Derselbe lieferte
nach Ausweis der Geschäftsbücher:
.im lä. September > vergoldete Kren«: für l'uldaer l-rci-
willigt, wsamoiMl Vt Luiii schwer, für 7 Gulden 2j Kreuzer,
um 16. September 1S14: ?t: ftdd.i^che Urdenskreuze, sammr
Gravireii und Vergoldung, zusammen 9V1 Loth schwer, Tür
85 Gulden 13 Kreuzer.
Die zuerst ^elieleneii hehlen Krem'e waren jedenfalls zur Probe
■m^ciertiin. Im Climen lieferte Sc htm ;8 ^divT - vergoldete Kreuzi:,
van denen jedes >/i Loth wog und 3 Gulden 12 Kreuzer kostete.
Die zlllll Tr.l^i-n des Kreuze:. Tli.-[ l-c 1 1 r i^: I cl > erhielten. Ii. ll Ii dem l'i.jtiiknl!
der A rm im iif!s- Co uferen z vom 14. November 1814, das tt.icb'.tehcrulc
Besuz-Zeujjniss :
(Jrciz, i« Uthereinl.unli Uli: Virur ll.ir.-liliuclu dem k. k, o^treidiisdieii
iL- ■[,.■•:,;„;: .1
H Uplitiiaiiim liierJureli bekundet.
Am L Januar 1815 richtete das Batiiillons-Coiviniaudü an das
Geiier.il-Gouveruemeut die Bitte: Seine Durchlaucht der Fürst Keusi.
selbst, dessen Adjtitainen die Majors v. Geldern und v. Roth, der
Feldkriegs- Cnmmissar Herdliczka', sowie der SiaJisraih v. Moliiur
' Im üsircKhifch™ Miliur -Sellen. ,.ti-iim- i»n 1N1 | jl. ,rd.l-K.i..>;-C.>nimi«.ii
- V ~
möchten das den Offizieren des Fuldaer Laiidwehr-BawiHons verliehene
Hhi.nl, reu/. ;m: [■:-.ni!L-n;L'.f; .111 d:e ]-.re;i:msse Jus Jahres 1R14, an-
legen. Ks würde dieser Biiit- entsprochen. Der Kirst dankte durch
da, nachstehende Schreiben an den Major Freiherrn v. Zobel, d. d.
Hranfcfurt den i. l-ehruar iS 1 5 ;
kli srailc liiemiii ,lu,. Hern, BiuHLw-CnnnunJaniti] Jes l^Maer
wehr-Bitniiluiis und i(e:i Ohlers Meinen i).>nk ab !ur J.t« Klirei^itlien,
«.■kl!,-. Herrn Oiiiners nae.cn und mir nlier^-likti lubi-n, wekl.ö Ich
/il Eitra) Jie.er 2ei. und Krieger, tr.i);i;,t mid aufbewahret, werde.
die Diplom« zugestellt.' Major v. Geldern unJ 1-cldkrieys-t
Uerdliezka erhielten keine l,e.sit««ua.mssc, »da jene Herr
reich i sehen Diensten stehen und ihnen das "J'r.it-tu de-. Hin
dort verboten wird.'
Das für dk- Offiziere bestimmte Ehrenlcreuz, welches
Anfangs beabsichtigt, m Silber, sondern silber - vergoldet
Silberarhcitcr Job. Heim. Philipp Schott in Frankfurt s
wurde und welches sich dieselben auf eigene Kosten be
l'lddaer LJndwelirka^se
Difjitized by Google
ist nachstehend nach dem Originat-Esemplar, wefchcs der General-
Gouverneur Fürst Heinrich XIII. zu Reuss-Grciz selbst getragen liat.
abRebiliiex worden."
Das Kren/, wekln;- au?, starkem Süberhlech ausgeschnitten und
verjioldec ist. hat eine Höhe und Breite von 27 Millimetern. Ks tragt
.uif dem oberen Ami der Vorderseite das Won »Fulda«, auf dem Jurdi
die Seitenarme gebildeten wayrechten Feld die Buchstaben »G. G. F..
(General-Gouvernement Frankfurt), auf dem unteren Arm das Kriegs-
jahr »1814.M Auf der Rückseite zeigt der obere Arm die Buchstaben
»M. G.ii, das durch die Seitenarme gebildete wagrechte Feld tFs. D. V.«
(Mit Gott für's Deutsche Vaterland), und der untere Arm das Jahr
der Formarion des Bataillons: »i8i].° Die Buchstaben und Zahlen
sind aus freier Hand in l.itemisdier Schrift yraviri. Die Kreu/esarme
sind stark gesell weil t. D.is K Iireiikreu,! wurde am schwarzen Kinde
iiii: weisen Seitenstrciluii und einem schmalen weissen Mittelstreifen
auf der linken Brust getragen.
Die Freiwilligen des Bataillons, welchen die Berechtigung zu-
gesprochen svorden war, das Kreuz aus Kupferblech in kleinerem
' Die Abbildung der Fulda« Ehreokreuie auf Jen bdgeRlglHi colorirtoi
Orpj ccrrplac st nach Ferti«-
Digitizedby Google
.il ^u'nikl L-tMi hin« ;i nl irrigen: '
Diese, aus starkem kupleiMeeli .iLL-eeseliititieneu, eergoldeLen
Kreuze -.iiiil nur ;i> Millimeter ln>eh iiiilS hreii. Die Arme sind weniger
^e^lneeii'i. wie bei Jen ( >ili;'ierheweii, .uieli iii Jer Cjr.iviruiiü weielieit
sie vuil denselben ab. Auf der Vorderseite fehlt das Wort "f ulJil."
Die drei übereil Arme Jer Kreuze trafen die fitielisuheii «G. G. l'.ii
(General-Gouvernement Frankfurt), Jer untere Arm das Krlegtjahr
»1S14.« Aul" der Küekseite /eiet Jet nbere Arm Jie fjLteliM.ibtn "M. C«,
da, dureli die Seitenarme gebildete wagrcchie Feld; »fr. D. V.« (Mh
Gott für Deutsches Vaierl.mJ), imJ der untere Ann das Julir der
l'iirmiun.in des Bataillons »iSij.u Die Kieu-.e \eurjeu, .111 demselben
Baude wie das OOi zierkreuz., auf der linken Brusi getragen.'
1 Die Zeiclinrnse i-.i ,1er,: Orieri.i'. k.en:|'-,i ii.iLii^ehljJei, welches stell in der
Sjnimtun;,' des in Weinur v.i-.ti.rKre-'i l^r.Ljr-i:lie- IL liiuiin befindet.
1 Yen Ivj.le'i Klj-.-.en ile-. Lh ei i'. reij.-L'. l. *.i-.:irLii i'.n Jreiei H.iinl et-ein li: iei n
Nachbildungen. — In: »Stliulee, tjnvii.l. s junni lieher Kkj inner Orden und lilncn-
icithen. lierlin lltj)« isl auf Tafel XVII, Figur : 9 und jo, ein »Militär- l-lhreu-
irem jer V, ee.vill ,L f l)e;..i[ Klient. l--.il.lj ]N| ;. JÜL |- jl-elöUet. wtkllts v.ill
6. Ehrenkreuz, verliehen vom (jcncral-Uouvoriiemcnt Frankfurt
an die Uffizinri' di;r l.inii: fiir iHi^.
Herrn Olliziers ■[] ^Lidier /eil .l.imii urMiheinen Humen.
Der rej!elni>»i,;en lileielllleil ^v^en ie]i ilie / l i d bin] n £ und den l'lan
;u die*.™ Ehrenltmize liier nochmals bei.
gtt. UarJiüg. F.MJjciit
Aul' dem vorstehend erwähnten Plan schrieb TomsehüK unter
du;, von ihm gezeichnete Kreuz (Abbildung aufTafel ][ Nr. 12 u. ij):
Das Kreuz, von Metall 8 l- s ,
Bucfaubol 1111 J ÜJtid ^elb
M Tag" dauern.
Djs Kren; Iiiitie: im einem Bjnde eon ; ivirtvn deren jede dnr.-h einen
kleinen 'veissen Slreil ei n ,1er iiii.leren -il'iie-iiiideN i-.t. t>ie i Hmpli'.nl'eii
rsind : in der Mille ^eil\ 'iir [tedeen ncinee. 'in l.mLcu selm'jrz. '
Der Iktraj; für diu zuerst fertig gestellten S» Kteuze wurde
mit 2kki Gulden am a^. November 1814 an TomschütJ! gezahlt. Das
Kliieukien/. Millle [liiili der Lirsjiriiilsilidie!] Akiein :ii"' im den Slali
des General -Gouvememeois und sammttiche Offiziere verliehen
beschaHen. Die beiden Verzeichnisse
werden nachstellen J wie.iei ecgebcn :
I. Verzcichniss derjenigen Individuen, welche das von
Seiner Durchlaucht dem Herrn Gcnernl-G onverneur,
regierenden Fürsten von Keuss-Greiz, für das Frank-
furter Militär gestiftete Ehrenzeichen nebst Band
und Diplom erhallen haben.
Ohne Diplom: S, D. der Fürst von Rcuss-Gruii, diu t. k. oitrckrusclini OftiiiLTc:
KL-lilmarsihJÜ-l.k-.iUTi.ir.t l'rin/ l'hilijip r. Hesstn- Homburg, Fcldniarsdiall-
Lkuletuiit Barem Matqiian-ciniiuNts. M.ij.ir SJirniT, dk llaupikuie
v. Odlill.: Uli,: .. l.Lil..-^: I^j. OIv:.:.il.-l.il>: ■■. I [.■Hin: ,. diM Vitn-Ck Mural
Gouverneur Anwn (jraf llardcijg;
mti I'ncm vom j?. Du/enibtr 1814; .«i Pranll'untr Miliiar-Ciciiiralstab Uio
Majurs v. Roth und Freund. : l.u::'ii.:.i:::: Ken/ Krk:;*-Zalilmeister und
Directorial-Katli H.....ki. .Iii- 1 ii-ii:; n.nv- []■_■.. iu;:r a;;,i Mi-rr-iidn. Ariiriurii--
Hauptmann Jahn. Vom CmrJoijrmi und Ja Kram; Major Schill«.
St-its.niJii.ir Sd.on, 1 I j ny . k uie ■ Sclra-tiit-r I, likntt, Uaraut-rich. Jaegw.
Ob««, jiHtir-Mtl. Ilclmann;
.11 Patern von, + Februar IS,,: Hauptmann Mela«, Lieutenant a. D. Graef.
l'riiiutnl des l ; r. -/>;■,•. Iii,:»' Mili.i.. (>b.r,t kini l-iaiiU.
Lindwurm v. ;r,..1 : U.;^,,! Je. l-ranld ] . jr. ,tw,-l,v Aiiss.-hossci DirecMr
Stark. Präsidnii ik-s Orji.iiuN.itinii.-ü.irtj.i.s der Schaar der Freiv.il ligen von
I ranlilur: Hdur.l. M.ylicJ Jitsts liuitjua Aubin. ] Liup-juami von der
■.,!.'. dir i'.,::.dl. L. iLf lo-l.liU vn:: I..ii:,!\. dir : k'Yi I "ilt- Ii. IV.:- . :. : :.-T
BmUlMU-Ant Bellosa;
il l'atciu vi «li 14- Mär/ 1S15: Hjlii^iu]- rt-.iiillriii-^itjj .it. l'ijit^iit. I.aii.l
Sturms llini, diu Oberuvu .(>■ Frank Inner Landsturm«: v. Leonhard], Mayer,
S.irr.i-iu. Imucr. Hjn-a, v. Ler.ner. S.hkt.iKt, die Majitrs: v. Iktllliiann.
Schraim, Maoskopf und Windtlo;
□igitizefl by Google
dem Ehren kreuz üb erschiene Diplom hatte folgenden
i S. Hochfurstllche Durchlauchi d« Herr Gencral-Fi[ditU(mcisKi
«al-GmiTtnieur, der legierende Fötsi ReusvGrei*. d, d. Wien am
mbtr 1814 dk Austheiliin^ dur für das Frankfurter Milirjr gescirrcit.il
Jbi- sn-iJif!« ilniiturJnci uiu! il. il. U'ivn de prn ev-raam {.Februar IS 1 5
Jüs Gc:iLrjl-(iiii].erriLTin:[U >kli r il i t in 1; tili johlen Herrn S. S.
es Ehremeiclien jugedjchi haben :
ird.LLv.eik dum llmn N. X. samim Riud <u,..- c ,i J«, um. in Knfi
rzeiebniss derjenigen Individuen, welche wegen
ang des von Sr. Durchlaucht dem Herrn Genera I-
erneur, regierenden Fürsten von I! eu ss-fi r ei *,
is Frankfurter Militär gestifteten Ehrenzeichens
iploni erhallen haben, jedoch. ohne JieDccormion
1 hu bekommen, und sich aus eigenen Mitteln
v. Hud'i.:i. Ii. <■■:.:;■. j'.lliriit i .l ti"
Digiiized by Google
— jS —
Am,-. Juli 1S15 erhielt der Commandern- des Frankfurter Baoülons,
Obcmlicutenant Schiller, für sein Verhaken im Gefecht bei Seil am
26. Juni i8ij vom Fürsien von Rcuss-Greiz nachträglich die ilr-
:.i.:L:ii.'. djs Klirtiikreuz 11m den Hals tragen zu dürfen. Das ihm
überschicMe «Nachtrags-Diplom« lautete:
traf;« zu dem an. 17. Dciembtr v. J. ausgefertigten Diplom - «u nagen.
Ai,-. eiuen; l'ri>:ii!,iiiS der Ai ; 1:1 Mir :■;.-( .nnk-vtiii vom 15. M ■ 1 r / 1H1;
gellt hervor, d:is-. die Truppen befehlt aber die Verausgabung des
Ehrenkreuzes auch für die Unwroffiziere uod Soldaten erbeten hatten.
Der Bescheid des Fürsten lautete aber dahin, dass die Verleihung
dos Ehrenzeichens, an die stehende Truppe sowohl, als an die Land-
wehr, »wegen der Depcnsen noch ausgesetzt bleiben müsse.« Die
Verausgabung an die Truppe geschah auch spater nicht, vermutlich
wegen der bald darauf erfolgten Auflösung des General -Gouvcr-
Das Ehrenkreuz (Tafel II Figur 11 und 15) ist aus Bronze ge-
gosseti, der Crund schwarz bronzirt, so dass der Hand und die Schrift
heller hervortreten. Auf der Vorderseite des Millimeter hohen und
breiten Kreuzes steht im Mittclschild »Deutsch I! 1. and «, auf den drei
oberen Armen zeigen sieb die Initialen der verbündeten Herrscher:
„At.-Fi.-FW.« (Alexander I, Franz I., Friedrich Wilhelm), In deren
Auftrag der Stifter die Miliiar-Aiiiielegeiilieiiei: im General -Gouver-
nement verwaltet hatte, der untere Arm des Kreuzes tragt die Jahres-
yiW. :Si | ,. [Jas MineLvkild d.-r- !tü;k seile zeit;', den N.inicriszi.1!; des
Fürsten »HxitlRGi. (Heinrich XIII. Reuss- Greiz). Für die zuletzt
gegossenen und vielleicht für alle Kreuze, welche für die in dem
II. Vu ztiJusiHs jLifüefulirteu Offiziere und Beamten anijelenigt werden
cn) l;s-en:]d.ir, abgebildet:
Digilizec by Google
nement Frankfurt verwalte) errichtet und ob dessen Verleihung dem
Herrn Fürsten von Reuss-Greiz überlassen worden sei?« Der Minister
der auswärtigen Geschäfte Fürst Metternich forderte in Folge dessen
Jen k. k. [lesidivsti'n i'i Frjnki'iirt h vi'in-i : n e. H;'.:;c! .ml", /.i her idiu'i^,
was es eigentlich mit diesem Kren; für eine BewanJnisr. habe. Hier-
auf antwortete Dieser, d. d. Frankfurt den 8. September iSij :
I ■ -. '■! .!i ■ I'i. r'T7l ''nr|;ek'jTten Fr:i,;Li ,.
..!;■:.: .\n\- lu i. ■ r:.:.;-.-i i:i:.l .■!in.' t W\l .1: \,-r..|-.l 1 .^-| in Krl'-Miri' i l;
Ein« der vom Herrn FfttSMn van Reust seihst ausgegebenen Kreuie lege
kl] hier hei. Das Stück ward mit ,| Gulden hei einem hiesigen Schwerlfegur
beiahlr. Di aber die Einlassung des Krcuns seh. bald «km wurde, <n
■ Lir.Le d ; <LSi -:i..:ei L ll ■■: . il .Ili . Dir .'-:n:- ■:; ILIi.'il ii.es:!;^:! Kaill Il'llk- IIl-wii
p« Stück bciahh wurde. '
'.".r-.iL r\-',[. Li :;?■.•■..! 11 iL I|.| : 'M. li.ll |.i.i... i: l.L^e'i 1 ri d -l .lil-
damit von ilem S^-il.i: Rl-l! h-,1:<-:i lull vci.liL-iLTci .'ujs'.'ie Inning au einem die
l ; arlicn dei städtischen Wappens enthaltenden fihrenbande irae.cn. Ich glaube
sihon fniher anc-ercist 'u hihen. ilass ich der feierlichen Venheilung dieser
üenkmüuie auf otTctiem Rath beigewohnt uiiu das> der Senal mir die näm-
liche Dcnkmüme in Gold verehret habe.
' Ein solches massiv-goldenes oder doch stark vergoldetes, sehr ähnlich
□igitizea by Google
unft über die St i ft 1111 j> de Fliivribe
Seine Durchlaucht der l-'ürsi, welcher bekanntlich am so. Juni
lKlj Jie V.ri\..l[i. r.. Je-; lieIH(.t!-Gi>r .l: r.eiivil' iik'Jl'i gise.ul lutii-,
.schrieb in Folge dessen, J. J. fireiz Jen Nnvemher iKij, an Jie
k. Ii. Stunden*!«:
Die« AiKrcichilliilj;. J" >ler die [.iniun- und L.,iin1»vlir- Truppen des (ienerjl-
(Jnu verneinen!* uacli .lein Sinne Jus MjiiiMr.t- keinen Anthei] nehmen
konnten, I'l^oi; ie^uu 1 AI einer il 1 . ! ^h.v -ir mich und. um keine
Kifcrsndit ,vhthcn Jen Truppen Je. General-tlouvertlcmcnn aoftommm
li' I . I I ' i ''■ . i !■ I !' ' l.. ' . i V
erbittet], «eu-ahne ich — nach Jem \'<irl>EIJc lita. General-Gouvernements in
YiJim.11 lIl.i 1 .■.i.l; u:L-:i^-k 1 1 : : ■:: v z ei • .'iL- Ir.lLLii^ ei'i.- '"II : i I
Dighized by Google
I rt-'l:orin '■. Ilii^d. .iU lhu .ksn lIh.-ii.lIi.
von Reu» die nbthige Auskunft über
l:hreti;ci<:] L eri% iI.l LTljiij-r hm.
llöbl. I. Ii. H
OigitLzed Dy Google
7. Kriegsden Ii münze, verliehen vom Senat der freien Stadl an
die Offiziere und Mannschaften der Linie und Landwehr aus
dem Gebiete der Stadt für 1814.
Kill/ Ü11J1 de; l ; .nV[]iiui;s ! .],-. UUm.i^hill-l.iinKiiniif. Prinzen
l'liilipp von Hes;,eii-I l.imi'n.-;: /i::n ( ,1 iltli!-! luuveniciir dos (irciss-
lierKOgtums Frankfurt und des Fürstentums Isenburg berief derselbe,
in Jen erster Tagen des November 181J, alle beurlaubten Soldiien
/Ii Jen lehnen. 11111, -.vie sü ,| naher ausijef'iihrl, niniilidiM bald drei
Linien- und drei Landwehr - Bataillone jus Jen An^tliörigtii dV-
Geiieral-GniivernenieiHS lorniirtn nnJ der 0]vr.m<>i>Mi>m«: ki iv Ver-
fügung stellen <tu können. Das für den Friedens dienst bereit» virr-
Sehst Cm ton nements
:i nun zusamiiiensestL-llien Landwerirbalaillam
)bcr-Coiiim;ii)d.> des Oberst v. Fritsch, Mltl
eben bis zur Beendigung des Krieges zur 1k
ungen Belfort und Besannt) lic K cn- Nur di
llij;en<i vereinigten 6 Frciwilligen-Compagniec;
hcfugl isl, die vom Hohen Scliai rerliehem.' Diaikmünii- <u I
FruHtfun im Main, 10. Oonbn 1II46. Sudi-Ciml
Die Medaille, welche M einen weissen Bande mit Are
reit Stsidt Frankfurt«. Die Kehrseite, in welch
inzmedianikus Tomsdiiitz gesell niticn ist, ir.
n Kiclienlaiih Jit jahresjuhl t8i.|. Dil- MeJiil
Digiiized by Google
8. Kriegsdonk münze, verliehen vom Sonai der freien Stadl an
die Offiziere und Mannschaften aus dem Gebiete der Stadt
für 181;.
Durch die BfKMbM Je- Wiener Cooftctn* war Im Grau-
hinuH»™ Jrjnkfirt aufgeluv. Du- Provtn* Hanau «thortc btitn-
sen doli Noiemhrr 1S1J zu Kurhessen. As ■.harienburg -.eil dem
14, Juni ■ M14 w Hävern, hrjnkuirr *-j< zur freien Sud: erklär:
«ulden und hltn »eine Seibsr-undiplieil /urut^crhlllen Kl haut
■■ich im April iStj »erpHiehtel, Kriensfjlle ein selb« sandiges
Harjillon von 7J0 Mann zu Kellci'. Bei dem Wiederauibluth dev
Krie,;ei im |ihre ifili aar jber die Trenr.unjj de Karsten
rulda' und der Grift* hat: Wcular. ne-klie dnimaihvi an Prtusien
M. um 1 rjnkiurr ndli nieh: inll/iitcn und der Gcineral-Gouverfiur
rüra eon Reuss-Greä, Heinridi XIII.. waltete in rranlfun noch
■.eines Amies, * als die urbundeien Grüssm4chre den Kimni mir
famluekh von »uem aufnehmen mtus.cn. Aul eine lilrecte Requt-
•1:11)11 des l ) bei ;om nun du enden. I dd-iiarsilulls I ursten 1 Sth»ir*cn-
hcrn, J d llai.prquanicr Htidtlhtri: Jen 14. |um rBii,' er:eil:c der
Alwhritt .11.. Jen .Kk-ii des St.idurtliiv» 1 in Fr.u.kfun:
In dem A 1 i.lj L-n h Ii .i.. ■"■ allgemein. 1 ii-.HLri^uin? .1 L m L^iiiuusjriK-ii i'Ai^k
e'. denii.ikii tiLiiehl. n'lnri .1111 rrn-dien .111.1 ii.lJi M.ni'.' .i|iriicl.tii «1 Ijs-iCD.
Die N M luv uidig teil. M.iinn niii .eiuei u.iii/eii i'iiißeir.L-L-ntn Garnison tu
verheilen, l'^-we^l niicll. l\iu l.iel'dell ,-L: il-nd:eu. dtm Knril, im r L r U.iurllun
zugleich auch Höchen. Ilauillin, n.iifi Mjin.- rollen m lassen, du für das
erMe die Fraill.flir.er Mili, liir dtr Sudi Uie-isi hinreichen vird.
Bei. StJlsvarienhur,; F. H.
Du- Hetilll Soiik- Dnr.-nLudi! ,1,- KelJm.ir-.-li.il], Ri-nlen .nn Sjl,.v.ir< c i ,hc.^
Hcidefrern. n ie "beil. e,e, lleuss. CCF Zm«r.
Digimed by Google
Wallmoderi-Gimborn bildete. Die letztere ging am 20. Juni bei
Oppenheim über den Rhein, am 31. übet Worms nach Krankend»!,
wo die Xacliriclii vmi der siegreichen Sdiiael» hu- j Wau'rlun eintraf,
und erreichte am 34. Rheinzabern. Sie bcsenn: von liier aus am
3j. La 11 1 erb 11 fg, welches vorher vum l'einde geräumt worden war,
und traf am 26. Juni bei Sei/ auf ein französisches Korps unter
Genera) Kiülieiihniü, welches fm-xi Mann Infanterie, ein Ke^inien;
Kavallerie und K Geschütze Mark war. Die Vorhut des General
Graf Wall mnden, aus 3 KsliadroiisKncscwich-Dragoner, 3 Geschützen
und den Bataillonen Keiiss, UeTihur«. himMim und l-ukta bestellend,
unier dem Com man du des Geiienl-M^ur Wndt. fand den l-eind in;
Walde d.e-tii'. Sei/ aufgestellt, wo er sich zu behaupten beabsichtigte.
General (ir.if Wallrnoden befahl den li.u.ülliiiLce Isenburg und Hcitss
vorzugehen und den Gegner in der Iront anzugreifen, während d.i.
Ur.iisiluh lln j ,l,r icdui Si-iJ[ l-ra::llutl
dem FtUnuruball Fürst Schwanieiilicrjc,
am Ober-Rhein, iiberreiehi wurde. Die
li. ult : ' >Krl-LlL l:t i.i.'lT .L-
Deibrfhrin InriiiiJct .icli im Su.di-ArehL. I
- 1, -
IS.iuilli.ni Irjuknut ül'^cii sciiiL- linke il.inke vorgeschickt wurde.
Ü.is H.iuillnn Idenburg warf die Franzosen im ersten Aillaul Iiis in
einen rückwärts liegenden Wrlian, überstieg auch diesen und drängte
sie bis nach dem Städtchen Sei/ zurück.' Hier setne ^i>:l! der Fand
in den Häusern diusM=ii^ de'. Selz-Baches lest und behauptete sich
durch heftiges Schützenfeucr su lang, bis das Bataillon Frankfurt
von Iinki her kräftig in das Gefecht eingriff. Der Gegner wurde
mit bedeutendem Verlust über die Selz zurückgeworfen, Joch gelang
es ihm, hinter sich die Brücke zu zerstöret), General Graf Wall-
modeti beschränkte -ich auf die Behauptung des linken Selz-Ufers,
weil ihm der Gegner an Truppen und Gesdiüt/ uberlegen war. Das
Bataillon Frankfurt verlor in diesem rühmlichen Gefecht I Offizier
(Lieurenant Samm) und 7 Mann an Todten, 4 Offiziere und Sj Mann
.m Verwundeten.' In der Nacht zogen sielt die Franzosen hviwilhg
gegen Beinheim zurüek. Am 37, liess Graf WaÜmodeu die Brücke
über die Sei/ wieder her-, '.eilen und tn.ir.. Iiirtc. ohne auf den Feind
/u stossen. mit seinem Corps nach Urusetihcim. Fr erhielt für den
;8. den Befehl, während des Angriffes des 3. Corps auf die fran-
zösische Position hinter dem SufTel-Bach von Drusenheim Uber
Beiienhnlen nach Wanzen. w vorzudringen. L).ts Corps erreichte
letzteren Ort, wurde aber von den Auen von Strassburg her derart
lies.hu— eil. Jass es stellen bleiben inusslc, ohne in das siegreiche
Gefecht eingreifen zu können, Vom lt). Juni an bis zum Walfen-
• tilln.iiid am Juli beteiligte sieii J.is It.it.iüloii .111 ihr kni-chhcssung
von Strassbury. Vorn Walfenst iiistand .111 bezog dasselbe in der
nächsten Umgehung dei 1-cstuug Cantonncmcnts. Iiier trafen auch
am 6. August die in Folg« eines Aufrufes des Senats vom 12. April
zusammengetretenen freiwilligen, welche am 25- J"h Frankfurt ver-
lassen hatten, in zwei Ctinipayuieen Ibrmirl, ein. 1
•De: UniiMii.in.k-.ir .le- I '...Mit. .11:-. t lkrillienieil.1.11 Sd,i]ier. erhielt J.ll
.-..11. (,-.ne: .:■(',..„.,■. leinen: ,l,e Li'i.u I- .M- ihn, „i.il, ; 7 . Ife-.inl-ii 1111
ivrlieli^ue Lrircilbnau um den Ha!, ir.ie.mi tu denen (vöjjl. S. 7*1 ausserdem
erhielt er Ihr .lie Unter silsuliihj ,Ilt Sekiihauilloni; um lieleehi hei Sel> Jas
LrMiriLTuu-.l.ree.» der Fürstentum..-! Heu» lOr tBlt.'H Orgl. S. Ji) Anni. II unil
die im Jahr rgu, ,'oni Fürsten von IMflburg ß> dl« iswidiaiqpKhui l-o-m illj-e.
üestiflttc silberne Medaille.
1 Die Freiwilligen -et.-ie.i -id, ^.i m. .,„■ .1,-, . 1 uer-Oiinpagnim (Huent-
L'iiu-riiili.ieie unil fiiaLitiiiep. -ivil. .k: »Silnji/tii.C iiagrue.- iM.iupln.Hnn Peter
Hanmjun. Oherliejteiunt i, Heiden. Lieutenant Daniel Je Hary, im L inet.jili'ieii
DWMd bf Google
— 9° —
Am 4. Octoher ir.u das Ratailliui i:n rlrigadtverh.md Jen KijiU-
niarscli in die Heinut an. Es rückte am 14. October 1815 mit den
I rciwilligen wieder in Frankfurt ein. ~
Djs Krk-^s/.L-ii); .um stellte in einem rSericin .111 den Senat, nraes.
den lt. Januar iStfi, den Antrag auf Stiftung eines Hhrenz.eichens
mit dem Anheimgeben, entweder je eint besondere Medaille für
I-rei billige und Linie oder aber eine beiden gemeinsame m stiften,
llierauf erfolgte am jo. |anuar 1816 die Stiftung der Kriegsdenl;-
miinzc durch nachstellenden Seiutsbeschluss :
1 '■ 1 ■' 1 l.i 1 ■ ■ ■ ■ ! .1 1 i'.'i 1. . 1
kV^l.l^l.eijjl^l '.lu^lli-.il -.VlT.Ii.
I I |-1 ,l.lh H.llim Ji'lV.UliK' Hjü.l !'.-i-.l|.nll.lllt]l .111,1 .\i.Ml!-.-iluilj: Jjn::i
■ i' ■ .in'. !■ im \ 11.. .... 1 1.1 , '. 1,
[-.im ProEolull des Krie«sieiiü.iintes Vinn 2. [■eiiriur [Sil. Mief
sii.li nach den emiic-teichten Listen die erforderliche Anzahl auf u;
für l-'i-etwilliot und 1 1 1 für J.is l.inienuiiliiar.' sowie einige Exemplare
für hülicit Ofh/icre. welche während des Eeldzuges mit den Truppen
in dienstlicher lUviclurn;; erstanden li.meu. Der Katsschi tu. s vom
Uli' :: 'ill . ■ 1 1.: '1 11 1 I 1 1 1 ■ I n r. ■ ; ' 1
.isli .111. Jera f'jnn.in.te dt- jirüssrt l'eil .kr Lniumffiüicr* und Soldutöl de«
li.nillo.i. LiiKk-aHnitr :iu. Jern nir-ti-ntimi Kuid.i 1111J ,1er Grafschaft WeliJar
>.jren .inil Jass Jie.t ■.clhe--erhl.iii.il.di nielu ,!ie Fr-inUcrtei Meil.iilk-, .imj.Tji die
linni-triinirN/eieflLii iii |t:i !:L i I. in.1i 1 -:jihI:l-| .'-.■Uhni ::i Jenni J ^lisl 'Ii! -'Imi.
Dighized b/ Google
— 9' —
2, April, «eldier die AiMiilur:^ .k-r Ki ietM-lenkmim/i- .iiinnliirii:.
laut«:
I) Fi linJ .lie Urkunden liir die den jimguen Feldiug imltr dem Meiigeti
Miliuir bnunJi/ni-n Individuen, welchen Jiesulliige. Denkllliinif einiu-
liindigen isi. n Jih dem Fiiniulir Nu. | in der SuJl-Cni/lei Ju.tnk-rtißen.
Jl !sl die AtiüEliL^ilun- in .kr.i It.ulikiuw .iiillt Vuriii,' der beiden Herrn
llLi7e.ermei-.ter -1:1 .lein '-m ilinei: lI.i-l l'e'mi.ml -ve r d c 1 nie n TjJ,'e vur^u-
i.t-jiii.tn iiii.l die ite^i.ifl^iüL' Hcl .iii]iiiii.i.!iiiiil' il,icIi dum ] ; nnmjS-ir Sc. (■
■ lein JmLÜiifi'l :li .■.[[ L iM.-,niiL-k-'. -'..Jl ,kll .kim.i l'eeii Herrn < :,ini.r,.in,ieur-
dei JJnitn-Militain, sewk der Freiwilligen JosfaTkigr Weisung innl'
im Jjllre Jttij l-ei^e.vnhni. v.it,! .-. 1 -. .t 1 1 tl I : ,L-.e lk!LL|;iiis> ertlieili. die ihm
eon der freien Sradi Frankfurt liberßepene Denkmünze m trugen.
Diu Medaille (ielanjite 11m 16. April 1K16 nur Ausieilun«:. liin
Exemplar in GoU wurde an der Spitze der I-'ahne des Linien-Biiuillims
befestigt. '
Die Kriejisdenkimiiiz.-, «eicht ,111 denselben R.mdc wie die
Ueiilaiunme für die Schuir der l-'rei willigen für 1814' roll: mit drei
weisen Streifen, iiclraucn wurde, i--i linrcli Miiii/im-isttr Huilsen iui.1
Miir>i!U':li,iiuiiii Tomseiiiii/ lier|:e-telll. ' Sie ist im Dtirclimi-i-u-
Ü Millimeter uruss. zeijji auf der VurJcrsciic Jen städtischen Adler
mit Kleestenjiehi jiiI" Jen Flügi-in, der Mauerkrone auf dem Kopf
1 Am 19. April 1H16 he.mlr.iKtc Obcr.r Seliiller. d.iü die Fahne des Linien-
li.iMili.T. ,1-.- \k.:.„lk iur IM: j^ic:. u erde Der S.-....L klmrc. Irnt; de.
,jlh .1 nee', •"im Ii dl- Ii', elleiile ll-er. .Uli eil-*.- iiLleele Ynr-lellbiUL; de. Hjl.lill.nl"
( ,,niill,iiid,.-.if ,ini 1 1 M.Li .lie ( h-i:l-1iiiiii;iliil. ,1." ,ine .-uklen--- Kill el ide'i'- ililiU'l
Uli- dem S;enini-I ,k-r Med.iilli- 'im iSlj ;:i|ir.l^L und in 'Hl Kllnn ifelun^r -.'erde
- r- -
und einem ! ; auf der Brust, auf der Rückseite in einem l'ilmcii- und
einem Lurliccrzwtij; in j Zeilen die lnscliriü »Rankflirts II Sircitern
I im II Bund« Ii 1815.,
Die Medaille isr abgebildet auf Tafel III Nu- ; und 6. 1
idi In l-]n"jfiri in: .i.:U: li.ii'.-. .Ii" -Mi- ; Mihi.:! -lu.üv .!.!■.■'! .Ic:
" T 't .j p in.- Ii ( .Li'.-r.i' l^.i:MTi^ir.;:i:' v.u-nl ( : ini;i''H l.judwulll Jl:
HrL-ivpllinL. 'vcLhc ein :-.!irL-Li/cLk:liL-:i -n ir .: ;:i.t: ,1t IMiiiluiiss ehnlien. damit
..v,'-t:![li;hii; Vtr,ii:.kri.)i,:i;i -Cr - -.- lü I'.lH" :-'J .1-1- Hju.l Jj villi (|1L-
;--lrr i i einur S^Em.ijL mil " i I IV Ii l Krce.'. nie LTilicilt v/urJcn i.'t. |J
«icar Jic Medaille trad darütwr nocli ein Band in ein« e.oldenen Selmillc
„.liT h.l M .'I I-.- i li.ljL-l . - • ■ <- >!'( \l i:ril^i:--('..v|!tri-i„: "III Al-Jiclhüi;
die.er Miüb-ii.d.e. -vekht Werth und die Idee ditiCs Ehren.tiihcns
Immnuir-ci/ci i ..i;, Iiierdurdi diu l .W hini^ saiiirrirRlicn Trii]ipcri
-I c lIi^-l ..-i.iio'mi-^.iil.iui V..-I .1-1 du i;:i:^:. -^li: iilii- 'l .i'.lm'iiijLII. Iljcni ^
nur iiiiisi^eutlini -du wurde. Kinun nJvr .Ilt. Aiulmi damtier ' i lt VciJiu-
wanun« «iclleil /u rumsen. »Miüir .Ii. Vitruoculeii 'ii seilen und *n haften
hlbcn.
<). Felddienslaeichen für <Üe Theilnahme das, Linien- Bataillons
der freien Stadl an den Feldzügen 1848 und 1849.
Als im 24. Juli 1S4H die ewischeo der Iteichsarmce und den
dänischen Tnmnen in Sclilesw Hnktcm abgeschlossene W.irt'vi^-n^u-
abj-L-lanfcn war und die Feindseligkeiten wieder begannen, wurde
auf Anregung des Reich. - Kriegsmiuisicrs , des Igl. rircusstscheii
Generals v. I'cuckcr, am 2. Augusl beschlossen. Jas l.inicu-liarailluu
der freien SiaJt Frankfurt in seiner blindes', eilassmgsma.sigen Krieg. ■
lormation von vier Comuagnicen, in der Si.irkc von büt Mann, zum
Ausmarsch auf den Kriegsscli.iurd.u/ 111 Bereusehafi zu seilen. Bereits
am 9. August verliess das Bataillon, inner dem Goliiui.uuIli Je- Major
Bu.ch, 1 die Stadt. Iis wurde mit dir hisenhahn bis Main/, vnn dort
mit dem Uampfboot nach Cöln und am 10. August rWcft Allana
befinden. Am I August fuhr es natli Rendsburg und ln.nsclune
im folgenden Tage naeh Schleswig, wo es als das erste Rekhs-
contingeni, welches tut Verteidigung der deutschen Sache im Norden
erschien, mit Jubel empfangen wurde. Am Ii. traf das Bataillon in
Heu. hing ein und wurde Iiier mit ei nein weiiuirVlieu. drei n.iss.uii.chen
Infanieric-Baniillonen und einer Harnischen Batterie zu der oconi-
bininen nussaui sehen Brigade" unter Generalmajor Alefeld zusammen -
gestellt. Die Brigade si.md inner dem Oberbefehl de. hannoverschen
Generals Halten und sollte im Sundewin Verwendung rinden. Sit
verliess am 21. Flensburg, erreichte am 22. Hau und hcXOa bei
nemou am 11. Jaiiu.« 1M1 .1. ll'vrliemen.i.a K-. .Je! Sch.i.ii .lu Iis-.'. Jli-e 11
Kr.inUiiri.. ei HB eile] Ii. Er wurde ani !,. April lül) lUuntnumi III. lllj.se tvim
siehende-n Mi3ii.fr Je- GoiBral-tioaveniL'menis. am 1. Januar iSl] Haupuiij.iu
3. Ll.i..e. .1111 1. Juli [«,; .M.ijoi un.i H.uailU.u.-On.nunJvv.. am w. Aueu.i iS. w
■ |. Dtiembcr 1Ä77. Kr nesjs. neben Jein l-lireutren» Je. (leneral-Ciiuvtmeuuwt
die Medjille Uli die l-rdwilliKi-ii lür 1K1 1, d.i. 3\JdJieii-i/eieh C n lür ifi.lS und J.J.
Jk H.iJis C Jie i..e.lj,-lmin.r.ie.i.iillt rur 1*411, das Krem lür !; Dicii.ljalire. Jen
IWsi.elici mu-n Adler-Orden i'.lis.e. d.i. Cnm.nandcii.l-.ei./ 2. Uisse d«
Digimed by Google
ki-lirt» solle. Iis whi-Jl- tlemciiisrirLchend am iS. September durch
Kivti b;idisdit Civil juifjnieen ül^eliist Ulli! .im :i. mii Je? hist n:\ibn
von Rendsburg nach Hamburg befördert. In böige der biuiipen
iivtiluiiiuiarcn Hr firnisse, «eiche sich .im lS. und ly. Sepiemhcr in
]'i-.ii:ij".n-. /u^cti.iixr', hu'.t es die deutsche CeiitraljicYLilt für notli-
wenJig, .m verschiedenen Punkten Truppen mi ciniücmni'eii, um die
Liudesregieruiifieii In der Ausübung ihrer ] : unct innen und in der
!--ii;-.hiinj iiiirr A:i'..:ri(.iT ,-n üll[e:s7tr./..l!. ]>.l- It.u.rllcn erhielt. J lLll-i
u: 1 i.iinbuii: den Hl I i . . nidi: n.i,li I v.ink hin «iri c'i/i-keliioii, still Juri;
Ober Cöln nach Mannheim zu fahren, um dort /u der ii.issiunscheii
lirisyde des Generalmajor Alefcki zu siDssen. Es [ml am 36. Septemhcr
in Mannheim ein und k-zof; in den Dörfern Heddesheim und Schries-
heim amonticmcmsqrarticrc. Am 16. wurden die Camonnemems
□igiiizefl by Google
- 95 —
nach Viernheim und batte von hier aus in Jet Nacht vom rj. mtil 16.
Crlei;e:ihe:'.. öit ■ici>i>.'h'.i Truppen. welche bei CroiM3i.liM.-n nm
Itwurgcmcn im Gefecht standen, au lUHersttosen. Nach dem Rfld.
tilge der letzteren hi-iog es, abwechselnd mh nassauiseiieni Truppen,
bis M 19 die Vorposten. An diesem Tage brach du Neckar Corps
rj. I Jn:i OJcnu...U - iii D.i. Hj.i ll.ir. i'thur;. zu üvi Aiihil'v ir.l.
um er General 1 Bcchthold und lag bis tum unter Zuteilung von
1 hessischen Geschehen, hei Beerfelden im Biwack, Am iS. über-
schritt es hei Zwtngenbcrß Jen Neckar, berührte in Jen lolgcnjen
Tagen Sinilicim, b.ppiiigen, l':oi/lu ■: 11, Cem-hach und eneuhic jm
1 Juh Baden -Ha Jen, «u sieh das Neckar-Corps vereinigte. Von biet
brach das Bataillon jm | ins seinem Rmack ml. marsehirte in Jen
■dgivJeu Tagen i'Kr Are. Wie-en:li il, Heuetshruiin. Witienjurl unJ
lichonbcrg nach dem wumembergrjehen Si.lJtihen Schrambeij;, .im
M. nach St. Georgen, .im nach V-ihngen. welches u,ie die nahe-
liegenden Orte enlwaänci wurde, und besetite von hier aus mit 1
Compagnieeii l.offlingen. mit 1 Cotnpagnie Neustadt. Iiis Ha:a;lion
hatte Jas inmrajrte Grossberzogtutn um Jet Sind- bis mt Siidgrenae
durchiogeii. J:e Ordnung w ir uherall wiederhergestellt uurden Als
am iS, Jer Cmssher/og in seine Rcsiden* »urockkehne. konnte der
Aufstand in Baden ils beendet angesdien werden. Durch Tagesbefehl
vom :l August «urde die Auf '.iisung des Kcuhs-LiTps. am 24. du
RtdtkdH des Bataillons nach I rank tun befohlen. Hs trat am 16 UM
Durrhcim, wo es seit dem fr Augusi CarWOnaemcOS) beäugen hatte,
Jen Ku.krnjrseh an, tral am )u. in Olfenhurg cm und winde von hier
im jl. August mit Jer hsen^ihn naeh I rankt'urt aurfick befördert. Wenn
ei auch dem Bataillon nicht beschieden war. wahrend Jer heijen K-W-
ange dun Gegner im Gefecht en [gegen mit et en , so war es doch
ncler Anstrengungen i:i:d I nil thrui'n u ausgesetzt. . nd stets könnt,
seme musiethalic Di»ciplin und seine vortreffliche Haltung anerkannt
Der Senat bessh'.oss Jurc!i Kj;s>,IiIu>s mir. ]<j l)e»emher iNj),
au( Jic soii dem Baiailluns-Cinninandeor angeregte Stiftung eines
I elddicnsticichens eimugehcn, welches allen Teilnehmern an den
I elJüügen der Jahre 181N und 1049 /um Tragen auf Jer linken Brust-
seile verliehen wurde. IXivselhe besteht aus einem lj M'.limetcr
Rande- mit roien Randstreifen getragen. Die Vorderteile irdgt im
obere» Arm des Kreuel den gekrönten städtischen Wappenadlci.
m der Mitte -rN-iH und iS|9". im unteren Ann einen Kran/,
wekhe: durch iwei htcheniweige gebildet wird. Die KucWite
Digimed by Google
:■ i Mi!;:.i: Jui ':.]: k .\y:lj ■ I i- .!' vi. i .'-II:: l!j Ju-i. iHjr^m.lLln.
- 1 1.- r I .i::r.'.' iiv'.i ;i:i-.I .-.::■: '-.nl.':- i:: l^k:- .-.k- i- l 1 -..'.-- •
Handlung schuldig gemacht hat.
Jeder, der das FeliiifiuiMjoid™ £[i>|>1'.u^[. ltIuIi damit fii.e-k'icli aucli [ine
um Kricgs-ZcuEaniti: aii^dem-lt VtrliriliiiiijpiiikijiiJi:. uvldic alw lautet:
:'.a: liihn^m::- ..i: -ü^ i'-M. 1 :!-.- Ij- :.io.:i:li: J.;:i,.:iL:ii:n.UL Jvi: ki.iv::
:H.|3 und ist .Inn !ig)ut>ci diese. . dm hiesigen l.inien-
iiiililür«. gchoreti su im Jahre , Jjs itpiii
Hohen Senate untet'm iSt^ Ktsnutie Fülddienslzeii: icn
,ti!h'Ü! -.vfinlcii, ■• uriilv .1 i" ■■ ■■ ..Ii ■ i ■ i
Verhrechcn oder Vergehen, welche ei:ie tino*iri.iHk- .Srr.lt nach sich liehen.
'II...:: Je 1 . Yc:'i:'l .Iksk:!. □ I re;i .'l: h u i> 'lir I : olj;e.
Prankfuri, ilm lg. Febiuir
Kriejpi-Üeuganil.
gw. v. (jündeiiode.
Das R'lddiensi/ei.'lien tür die Teilnahme des Linien- B.n.-.il!. im an
Jen FcldzQgen xB.|S und 1849 isi abgebildet auf Tafel III No. 7 und 8.
Dignized by Google
io. Die grosshcrzoglich bmlische Gedächlniss-lUedaille für 1S41).
i. (iciLKiiüilii-Muliilli; tvsiuht Ii" jlle CrjiSt nus Cji^liLlu^ut. llv'tllv
-Ulli .ml ihrer Viir.ler^eile einen Lorbeeri-Mii. il.ir. mi; Jur L'lil-J- Ist--I l :
Leopold tiroslierzLii; v.iii Kaden
Jcm opferen Bcfreiungi-Heer i8ju
LL1L.I .Uli .kT [^Llir'Lile Lill art^.TijU^rU' l-kLIllrt^. K f iL; KSsZ 1 1 .■ VT 1, /.V.'i
Paimciiiwclsvti umschlungen, als Symbol des diir.h JLc TapIt-rktLl .ler
;. -. Die Medaille wird .111 Jim Bunde Je. ]l.un,ir,[eii< der Treue, de
Otiten des Landes, geirigco.
Ansprüche auf die C.cJäehtniss-Medaillc.
■.. j. Au! JList (ieJjdiiiin,-.\VJ.iiile h.he:. ..II. Oili/re:,:. Krie.isIxMi
.1-1 i;,i;i;he M.iai^.:>!;-.;;ei, A. ■ miui. ivelek. vi J.lhre mir ,■
linden eingerückt sind. Hiervon niüssen allein diejenigen S"]d.i
,ligung IU rTr.|( U nBd e r
s-Mcttaillc.
Dil' kiJischi' (jL'iiiiilimiss-Mi.-J.iillc; i-i ahgi-hiTJct anfTafel III
No. 9 und 10,
r
Digitized Dy Google
II. Die Dienstalterflzeichen für das Linienmilitär der freien
Stadt Frankfurt.
Durch lU-lw;lil-..« vom 15. Dezember iftjn wwdtn foi Jas
( inn-Mdr.ar, »flehet am eir.cir. Beiadlun zu techi Cmnpaeneii'
bestand und *.cii du \\ itcer lief s^iliirj; de; SelusitM: dicten der
Stadt im Jahre 181; «?incn litat an Umerofu zierin und Mannschaften
durch ausgediente Soldaten ;us den Na..l.b.irsMj;tn :ri>jiuic, oüicnsi-
a. Ii erweichen» ?;ir Htlul >.(; langjähriger, treuer Militlrdiensie gestiftet.
selbe
schieJcnen Klasse
bestanden aes den nach.«: eilend ai.f^cffihrii n <
s fbt a S jShrige Hie
n Mutelwriildr de:
«Uten Kumc
et, iuf dem ot
nen: )ahrc 1 1
Die Hackt
< Ekholt«* den f/Mam Kl
n Arm die Zahl XXV und auf
c 11 Dienste. Die AbWldun K <
anstehend beschnc
1 Eichenlaub das Srifamftsjahr
leven -Stempel verwundet Im )
iUMm« Gtbrnth abgcMiuu
laxh einer Verfügung des Senat-
dei Ui'., k.riiei: .1 irr l uchst ehern! unter II mit! III l>ev liriebcnen silbernen
Kreuze auf Tafel III No. 16 und 17 veranschaulicht. Es finden sich je
von den unter I bis IV besch rieben im Klassen des Dienstalterszeidiens
Exemplare mit den beiden Revers-Verschiedenheiten vor.
I ii die Üfft/ierc vollkommen nl-erein. Mit seinem l!csi:/e war' eine
monatliche Zulage von zwei Gulden verbunden. Die Abbildung der
Vorderseite siehe auf Tafel III No. 12, der Rückseite auf Tafel III
No. 16 und 17.
III. Krem für tejährige Dienstzeit der Unteroffiziere,
Rande mit zwei schmalen weissen Sireilen« getragen werden, wurde
aber gleichfalls stets an dem rothen Bande mit weissen Randstreifen
.u:i" der linken Brust befestigt. 1 01111, Grösse und Prägung der beiden
Seiten sind übereinstimmend mit den unter I und II beschriebenen
Kreuzen für r^j.ihrige Diensizeir, nur steht auf dem oberen Arme
die Zahl XV. Die Vorderseite ist abgebildet auf Tafel III No. 1), die
Rückseite auf Tafel III No. 16 und 17. Mit dem Besitze dieses Dienst -
ak.'r-.'iklie'i'- v.-.ir eine mon.ulidic Zulage von [':': liiililen verbunden.
IV. Kreuz für löchrige Dienstzeit der Unteroffiziere,
Ordnung "an einem rothen Baude mit einem schmalen weissen Streifen«,
in der l'nixis aber wie alle I >ien-.t.utei i neidieii am rothen Bande mit
weissen Randstreifen getragen. Iis stimmt in Form, Grösse und
He r>-
Jer Revers-Siempo! von |S|I gekosiet. — Die l'is iSHr i;el>r .uuben | S:eiv.] el.
lümlidi Jiu Aver! Stempel von l8-|] für Ii uuJ Ii Jahre, dann der von läfi; für
10 Jahre, sowie der (rem einsame rltveti-Sien,|-el vnv in 17 [■er::] Jen sich jo« in uer
st.nilisclien Mrnl/.iiiiiiiilunr; in Frank Iii rt.
Oigitized Dy Google
PHfeMg m.< Jen übrigen Kreuzen übcrein. um tragt der obere An«
der Vorderseite die Zahl X. Da .1« Bedarf ;n Brottte-Krcutcn ein
wen u/osser.T als M silbernen wir, M »u.Je der Aver* Sun. pel
i„r die (TMCfCfl mit der Zeit abgenutzt und et mussle ein neuer her-
gestdlt «erden. Derselbe wurde im Jahr 1865 geschnitten. Das
UkKhdlU des neuen Stempels ta etwas gtüsser wie bei der allen
l'rjRune,', der dasselbe i ::ne.c;pcnde Kranz sur KLhenlaub ist am
statt jus IJ Teilen lusimroentttscui, der Adler ist etwas K r.is.cr
und schärfer freschu'tten. Auch die Buchilaben auf Jen Armen der
kreuze MfeM Lieme Verse Inedenlieiten 1 Die Vorderseite mit dem
Stempel von 184I W ahtjchildc: auf Tafel III No. M. roil dem Stempel
von i.s, ; auf Tafe! III No. tj. Ks wurden mit dem letzteren auf
Beuel iiiii; des Kr:cgs?ciij!iri:tes vom 18. Januar iKfij einhundert
Brontckreuzc -^gefertigt. Die Itückseite des Kreuzes stimmt mit der
aniT.ilel III So. if. und 17 aivebilde-.en Ii lieli seile der silbernen l ; .\em-
pl.irc iibtrcin." Mit dem Hcsiuc dieses DiensMlicrs/eiclicns war eine
muiusüclie ?!ul.i^.e um einem Gulden und die liereeli: i;.'.titi.n verbunden,
um kostenfreie Auliulime in J.is br.mk inner ljiiru'erredn n.idi/iisiiju'it.
Die Stiftung-Urkunde Ihr die D-enM.iliersjeichen, welche auch
im SejiLiriiiLibdriiek erschienen ist, wurde im Amisbhtt der freien
Stadt Frankfurt vim ]S.(ii venillentlicht und in der Oherpostanus-
Efiitong vom 5o, Dezember 18411 mitgeteilt Sie hütet:'
«Hedene Auen von DtatstahtraMMtco vor:
1) Kren* für 2t, Diciuiphn: da MWete, Avers und Revers van iBji ;
1) Ja«e],e Kreuz, Aver, von lä.,,, Hevcrs von tt-,7;
i) Kreil* ßr 1-, Dienuj-lire in Sillwr, Ave., uuj Revers von iBji ;
1} Jj'.slIK- Kreuz. Avers v..n ifcii, Itevers von :8J7;
'' 1 J.lfstll'C Kl eu'. .Wen. villi He-.vis um 1S.1;;
.U-elk- K,,:,-. .\J,s ■„„, 1K11. H.-i-.t. >,.., 1 .-s 17 ■
1) llmdk* KfW, Avcri von |B6|, Revers von 1847.
' Für l MeU...in-K.ei:.e n iitJlii .,:,i.„,e. - 2 fliil.K-., 1 ; K.ev-vr. ~ e ,w: .'(,nl,lu..
.k'- H-.-.-lii.-.iniivii mii 1 [hiUlIi. ein .ilkTe.-^iiUero :nii 7 lüikk-n Ig Kreimer
berechnet.
- ia| -
JeJrt Krii^sjslir, Jjs lichir jeder wirklich tnilfcuilMdlli: Fdditlg, wir,! lür
iwei Dicostiihre genebnet. ^
".i'i-L- ,!lt Ky;L;^!:L!.n;:nL.,:luii ^-..-.L'n ■ i c i . t Kl L-^-i-ir it- I: ir.
■■..i u. Ii :■ ■ i" ■■■■ i i ' L
S- 5-
llliih ,'.i, :.;i:!,;;.it ".ij:' . Ii. v.. : . ii. n: ,ri .Vil : l.]!. .l : v. .1 l .1:1.' .-.iz.:!.!! : -
St.i[]J ist, in Jui (miorcn (,t^;!i:cn wJlnv;i,l ifijji-ilmi Tla.il 'u :u'!ihi«i.
■.vir.l Krit f ;sj.i!ii- : ,1.1-. ; iti- f ; Jnp|vl[. jwdmc:.
Digitizedby Google
$■ IL
7..I näherer Pniliui(j Je: Anspniilw und Wurdiukeii in den tlinrelncn Fjllcn
M>]k-n Je. li.luillinis-lieieliMiiiber und die beiden jitalcri ILHiptlcuie unter dem
udbo, 81 "
Diu Jleriehle. worin die Vcrlullniuc flen.™ jiiBi-Rek-ii und die Anträge
miitieirt ^ein illli-.'.eil. Serien Jlih UiLii'.ML!; in d.L-, Ktl^s-Zln j;-A'iii eiri!;e-
sillklll. Die F.I1 IM.] leide ne. .Ulf Jtn Viir.illll.lc des lernten bleibt Uns vQrbehalten.
Bios die MLIiiair-l'wMinni de. ureitb.uen Sundes Unuien d.is MiiiMir-Dkn-.!-
□iren, eitlen nlnlie.i. die Swhnsreitenden haben leinen Ansprach darauf. Wir
Multen L'i). jedneli vor, bei junT.-elehneieii nienirk'l-iNisttn. iijnii-mlidi im Feide,
5. '7.
V. Das DieOiJUUetsieiclien für ;u Dtermjahre.
a. für Offiiierc.
Dasselbe wurde durch Senatsbeschluss vom 6. Juli 1S41 zum
traten Mal null, bis zur Aufhebiuii; der SilKf.: Jndi.ukeit der freien
St.iili 1 r.Liik I u ri im J.ilire t M f. f . , im (l.in/.en viermal unj /.war an Jie
nachhenannten Offiziere verliehen:
1. Oberst Carl Philipp Deefcen. Derselbe 1r.1t am 27. Juni tyuS
als I-'ahnrich in den reidisi.uJti^lieii Militärdienst, wurde am
25, Marz tSu; zum Unierlieutenani, am 5. Ocrtiber 1805 Köm
Oberlietitenani, am 25. April iBtu im n ri 11 Ulis dien Dienst zum
Hauptmann II. Classe, am 16. April iSlj zum Hauptmann
1. Classe, am 28. Dezember 1829 zum Major, am 1, Mai iBjo
zum Obersilieuieii.ini, Militär- und l'lauciimm.mdaui befördert.
Kr hatte die l : ddziii;e peiieii Spanien und Trank reieh mitgemacht,
erhielt das Kreuz für jo Dienstjahre am 6. Juli 1S41, wurde am
1. Juli 1H42 pen.sionirt und starb am 17. April 1S45 in Frank-
furt am Main.
2. Oberst Gcort; Wilhelm Hofmaiin. Er trat am 22. I ehrttar [801
als Fähnrich in den reidissüiitis.hivi Mili'..irdieiisi, wurde am
12. Mai 1K06 Umerlieiiteiiant, am 16. l'ebruar tStj Oberlieute-
nant, am 2. Juni |8lJ Hauptmann, am 1. Mai I8j8 Major und
Commandern de- I .inieii-H.it. lilluiis der freien Si.uli, am 1. Juli 18.13
Oberstlieutcii.ini, Militär- und Platz -Com mandant, am 22. J.ili 1845
Digimed by Google
zum Oberst befördert. Er hatte ;m den Kriegen in Spanien
und gegen Frankreich Teil genommen, erhielt am 9. October 1S4 j
dasselbe Exemplar des Dienstkreuzes für 50 Jahre, wdd.es der
ad 1 genannte Oberst Decken getragen hatte, wurde am
}l. Januar 1849 pensionirt und starb am 2. August 1852 in
Frankfurt am Main.
Das zuerst von Oberst Decken und nach diesem von Oberst
Hofmann getragene Kreuz wurde, nach dem Tod des letzteren,
am 21. März 1S56 an Jas Kriegszcutfamt abgeliefert und von
diesem am B. Mai iSjS der Madtuchen Münzsammlung über-
wiesen. Das Kreuz ist massiv in Gold von Jubannes Wirsing
in Frankfurt gearbeitet und kostete, nach Ausweis der Rech-
nungsbelege des Kricf-szcufi.imt.es , summt Model und Etui,
scliild der Vorderseite, in einem Lorbeerkranz, den städtischen
Wappenadler und auf den vier Armen die Aufschrift : L II Jahre
II treuer II Dienste. Die Abbildung der Vorderseite siebe auf
Tafel III No. 18. Das Mittelschild der Rückseite trägt die Jahres-
zahl 1840, Jas Jahr der Stiftung der Dienstaltcrszcichen, und ist
abgebildet auf Tafel III No. 19. lieber dem Kreuz erbebt sich
eine heraldische Krone mit drei Blättern ' und aus dieser heraus
ein Ring zum Durchziehen des für die übrigen Dienstalters-
zeichen gebräuchlichen Randes, an welchem es auf der linken
Urust getragen wurde.
}. Major Justus Schuler. Derselbe wurde assentirt am 1, Januar 1804,
trat am 1. Januar 1806 als Cadet in den primatischen Dienst,
wurde am 6. August desselben Jahres zum Fähnrich, am
9. August 1808 zum Unterlieutenant, am 24. April 1810 zum
Oberlieutenant, am 21. März J814 zum Hauptmann und am
I. Mai i8j8 zum Major und Platzmajor ernannt. Er baue 1806
am Krieg gegen Preusscn, von 1S08 bis 1813 an den Kämpfen
In Spanien, 1814 und i8ij am Kriege gegen Frankreich Teil
Benommen. Er erliielt das Kreuz für 50 Dienstjahre, durch
Ratsschluss vom 10. November 1846, am 1, Januar 1847 und
starb, als Major und Platzmajor, am 24. Dezember 1855.
Das für den Major Schüler neu angefertigte Kreuz wurde am
19. Dezember 1846 von den Silhei arkitem Sackermann, Hessen-
Kreuze für ;o Dkutfahrc ran
Digitizedby Google
herg & („i. ,111 lI.i s Knciis/uiy.imt ii!\e.clielcrt. I:s war p. , n. , .ii
dum ad 3 bcschri ebenen Exemplar nachgebildet, war nur '/iKroiie
schwerer und trug auf dem Mittclschild der Rückseite die Jahres-
zahl 1847, das Jahr der Verleihung an Major Schuler. Das
Kreuz, das mit Etui ss H. 12 Kr. kostete, wurde nach seinem
Tode am 4. Januar 1856 an das Kriegszeiigamt zurückgegeben.
. Oberst Carl Ludwig Heinrich Franz Hemmerich. Derselbe trat
am I. August r8i6 als Cadet in den Militärdienst der freien
Stadt, wurde am 1. Mai 1S21 zum Uuietlieiitctiaiii, am ;t. August
18}] zum Oberlieuteuam, am 6. Juni 1840 zum Hauptmann, am
23. Juli 1856 zum Major und Commandeur des Linien bat aillons
der freien Stadt befördert und am 9. November 1S59 zum Oberst-
lieutenant und Militär-Cnmmaiidant ernannt. Er hatte an den
Feldzügen in Schleswig und Baden 1848 und ^Teilgenommen
und erhielt das Kreuz für 50 Dienstjahre, durch Ratsschluss vom
29. Januar, am l. August 1864.' Er wurde am 17. Januar 1S65
Er erhielt das ad 3 beschriebene, ■ früher von Major Justus
Schüler getragene Kreuz. Dasselbe wurde bei Hessenberg & Co. im
März 1H64 einer Umänderung unterworfen, indem das MEttebchild
erneut und auf Jessen liiick'-ekc .11: Stelle der /.ah! 01S47« das Jahr
01864. eingeschnitten wurde. Der runde Ring zum Durchgehen des
Bandes wurde durch einen langgestreckten ersetzt, weil Obersi
Hemmerich die besondere i->iaubniss erhalten hatte, das Krenz an dem
[in- -Jit iii>:igcn l)ieiis^:ili>'i-./.ii|-.e:i niij:e-.:l:i!e , ;>e:Kii Hände um den
Hals zu tragen. Dieses hier beschriebene, von Major Justus Schuler
und Oberst Hümmerich getragene Exemplar befindet sich gleick falls
in der städtischen Münzsammlung in Frankfurt. Seine Rückseite ist
abgebildet auf Tafel III Nu. 20.' Die Vorderseite entspricht, abge-
sehen von dem langgestreckten Ring über der Krone, der Abbildung
auf Tafel III No. 18.
Oigitized Dy Google
II.
Die Ehrenbürger der Reichsstadt und der freien Stadt
Frankfurt a. M.
Von Stadurchlvar Dr. K. Jung.
Wohl der Stadl erwürben hatten. 1 Waren es Einwohner, Bürget der
Stadt, weicht Anspruch juf lesoiideren Rank haut«, so heschrankte sich
in Jen frlilieren Ja In hui, denen der Rath meist auf einen Besdiluss,
welcher den Betreffenden diesen Dank aussprach; ah und zu Rewann
der Dank eine mehr materielle Gestalt, indem man dem Bürger gewisse
l-rieicliteriingcii in der Ableistung seinci l[m««i [>t;ic!i:eii /eil« tili«
oder für immer zugestand, ihute sich ein Auswärtiger Verdienste
um die Staüt erworben, so belohnte nun denselben ausser mit einem
iJjnkeiOL-Mihlnss lünli« auch mit einem wcrlhvollcn Geschenk, 7.. B.
mit einem kunstvollen liecher, an«eliilli mit «am:!'- c.-.i ( -i ilain'.i;
' Ali man kürzlich ™r Sc
nur jn den berühmter. Künstler, 1
Schöpfer unseres UcKthc-Deiikm.il
MiLiljfjitTSiMien ausser Betracht.
Oigitized Oy Google
Mit dem RiuL- Je. v
auch uns zugeführt hatte; die Monarchie dankte durch Verleihung
des Adels, die Republik ernannte Ehrenbürger - wie ja z. B. Schiller
ehrentlialbcr mit dem Titel eines »citoyen franc;ais« bedacht wurde -,
der bisherigen Wert lisch Ätzung des Adels setzte sie die Werth-
schüizung des nriers etat«, des Biirgerstandes, entgegen. Die Ver-
leihung des Frankfurter E Ii ren bürg errechtes wurde aber nur bei
solchen Männern beschlossen, welche bisher dem hiesigen Bürge-r-
verbande nicht angehörten. Der Frankfurter Bürger, wekber sich
besondere Verdienste erworben hatte, musste sich mit dem Dewusst-
scin wohlcrfülltcr Pflicht und allenfalls auch mit einem Danke des
Senates iLJi-M ; il.i er bereits die hiire li.if.c, IvMijL-:- i.w -ein,
dachte man nicht daran, diese Ehre noch zu mehren, indem man ihn
zum Ehrenbürger ernannte und ihn also seiner bürgerlichen Lasien
ledig sprach. 1 Ob die Nichten he Nun;, der Ehren bürgerwürde an liier
Male eine get^/lidrc Bestimmung ilher das HLrenlulrgerrecht -e-
troffen; das Gemeindeverfassuugsgesetz schrieb in $22 vor, dass die
Verleihi-iite. iie;..ic-;icu durch die Stadtverordneten auf Antrag des
Al.l:.:isli.l[es >rl eriid-ii-n \ -.he; die Ver HYLi.n;; der Hi'ir^eri.-li.ü"; li.it v(>!
diesem Rechte vor kurzer Zeit zum ersten Male Gebrauch gemacht.
' Su crtlu-ittc null dem hie-ii:ei! Berber Derlm.tr Basse, MrWIier sieli l]al-
imj da: dl tu Vcrli.niiiliiriäjtLi rr.i; der iai:.e.i-.dieri [:e i; ii-ii:i u Jij t;r.-
r.i.en^re 1:1 ■!:.■ '.elneer aei'r .neee l'r,-.nl;i L j- ^re.-.'rnen li.eie, eine k-sender-
leierlich abnel.issre Djuk-MirliuiiJc : .Senator TiinnrJ. erliwll uacli Jen] ,\»se!iius.
J.-s Kandel Vennes vom i t . Seplnnl'irr iSi« einen hemndeTcn l'rjliiliiill-Acv
mg da Senates, Jcr Ulm Jessen ^t:lrieJei:lie]r i:üj Haiti: a ■>:. i .- h ; .le'ii Hj-ve!--
marin Cutsler. \eekliee Jen Senator nline amrlidie l-:i.;en,e]i.ui inii seinem Kjtlit
. wurde elieiii'alls ein l'rotoWI - Aus/ne. /u-tsielll, wekher ihm
|..::- :'ti-:ae V/iJma!!::. und L'n:e:'t':l. aa;: de-, .i e:-eili.:e;: Herrn Ai ;:.-
Besclt]us5ts~ .nisJrüctlc.
Digitizedby Google
Im April 179s halte Preiissen mit der Iranaösischen Republik
den I rieden m Hasel geschlossen, während det Krieg dt* Reichs unj
Oes!, irtnjhi geetn I -.iiiVieich 'rmr. I urt^.ii'.f n:.hi:i. An. Ii Frank fuit
bel.nid s-.cli r.n.h im Kiiegsju Stande mn der. Franeoscn, sein klemr«
Kontingent st.inJ im Felde bei der Österreich Ischen Armee unter
Clerfayi. Der Krie^u^lisuph-z war um d:e Zelt des Basier Friedens-
schlusses die Genend des minieren Rheins; Frankfurt Kit Tür die
Österreicher und l'reusscn, die fortwährend luet durchm.;rschicrieo.
em höchst wichtiger Punkt. Am ü8. März verlegte der preussische
Genrallieutenam Erbprina Friedrich Ludwig von ilolicn-
lohe-tngelfingcn sein Hauptquartier hierher und blieb auch nach
dem Friedensschlüsse ;n der Stidt als Kommandeur eines kleinen
Truppenkorps, welches die Innchaltung de: In Basel verabredeten
Dri'.iarUuonsl.nii: si-itens der Fnorosen iu beobachten hatte. Die
alte Reichsstadt befand sich damals in schlimmer Lage, sie bitte st.
Cent ihren Flieden mit den l'ianiosen geschlossen, denn sie wurde
durch den fort« Jhrtndcn Kriegszustand in ihren wichtigsten Interessen
schwer geschädigt, »citri nicht die ['dicht als Kcichssund die fernere
Bctbcüjgatig am Kriege gebieterisch gefordert hatte. Die bestand gen
TiO)ipcndur:hnlge Jci Kn-ci heben, welche sich um die pteusn-ch-
franatViisebe Demarkatiooslinie nicht kümmerten, die schwer lastende
i.n:i;.iai*ieii:^g vtr.i Oestci-eicbcm sowohl wie von Frensscn des
Hii'iei.'.üh.scnc:! Kc-rp- leruisaöien den nistienJci: Beboiden liele
Aioeit, dem Bürger harte linthehrungen. Das Tagebuch des hiesigen
ßu-gers und Handelsmannes Samuel Gottlieb Hoger' gibt uns ein
;ntcrc»an;cs H:ld »oii den: minrlvu egten. knegeris l heo Treiben, >on
den scbwcien PUjieo de: hciipco Hetgcr 111 jenen aufregenden T:.i;cv.
son 1 79j . Nicht icder konnte sich mit so gutem Humor Aber alle
die Unannehmlichkeiten hinwegsetzen wie die veiwittwete Rdthin
Goethe, die getadu ihr Hans auf dem llirschgrabcn icrkaufl hatte
und, der Sorgen als Hausbesitzerin frei und ledig, von der neu-
bezogenen Miiihnohncnp -n der ll.i„p-.u. -,che ans sich t:^cr Jas reiche
militärische Leben unter ihren Fensteni weidlich freute; in den
interessant en Briefen an ihren Sohn :n Weimar, welche die Goethe-
Geschieh ift uns neuerdings erschlossen hat,' merken «ir nicht allzuviel
1 V.lli-IHi.lLni:!^. mlJ V.ncrl.LliJi^iit.. A-.is/lijb: .1;:. <: l : i[lKLT- 'I J(jtl'ü;[lLTii
' S.li-ilK,, ,k- (.,„H l .(„. ( r...l l .ili. 1. i fjrwticv Müller ju
Digimed by Google
anzösischer Kriegskommissare, welche das wechselnde Kriegsglück
- die Nähe der von den Preusscn beseuten Stadt führte, fand der
ath eine feste Stütze an dem liier weilenden Erbprinzen von Hohen-
■he, welcher den Franzosen gegenüber mit linergie auf die Be-
achtung der Demarkationslinie hielt,' und den Rath der Stadt in
ochst freundlicher Weise in dessen Widerstand gegen übertriebene
anzosischu und österreichische Forderungen unterstümc. Wie die
ürgerschaft dem Prinzen für seinen thatkraftigen Schutz Dank wusstc,
;igcn die Worte Fingers an mehreren Stellen seines Tagebuchs; er
lieft ihn als Reitet und Beschützet der Stadt, wie dürfe der biedere
rankfurter den Dank und die Hochachtung vergessen, welche er dem
rechtschaffenen« Primen schulde? Die Dienste des Prinzen wurden
Ir die Stadt .im werthvollsten, als sich finde September die Armeen
Aber ohne ,he er ereiseb,- I LUime i I.Me nb.b.es -o.e.eniibei den Pran/iisen,
weicht sern die Demark.isiNi^s]i ! ,iet;ber : .direiteinv(.lita!. wäre l-'rankliin
vor den kaiserlichen Erfolgen in die Hände des Feindes gefallen, und der
Feldzug hatte möglicher Weise eine ganz andere Wendung genommen.
In der städtischen geheimen Kriee;-clepuu;iuii : fühlte man sich
nunmehr bewogen, dein Koni;! 1 rinlri^h Wi'.he-in 11. Jen Dank der
Stadt für Jeu bisher bewiesenen Schur* auszusprechen; man wählte
dafür die Form eines einfachen Dankschreibens an den Monarchen.
Dies aber vcrdruM. den Hriiji rillen von Hohenlohe; er soll sich, aus
welchem Grund wird nicht gesagt, »in den tnijilinJlichsteti Ati-Jriic'ien..
darüber geäussert haben. General V. Heumann, wohl der Gcneral-
i.uKciici' de'-. Prinzen. il:eike die-, einem Frankfurter Senator mit, der
ihn über eine iNee-igiieie 1 Linle-hetei^unii an seinen Chel sondirie,
und Hess die Bemerkung fallen, ein rneussisclier Oberst habe in Pulen
einen mit Brillanten besetzten Säbel ah- Andenken erhalten, und der
1 !■.-.■: m-I'.- ü.'i'i-. '. ■■. Ii- in i-i::.üi i-.i-..: \-. :(.■:, ~i:,i:i ,1er Prin
■ .:i.-:m.;iii Uebe! milii e^e-eniM!. I- in;-er .:. ,i. d. S. 17S.
■ Uckr die emc liliKsibürjjer Lrni-nmias vrJ. Jie N.itli'j>rt,iel;iili,', itie
und Protokolle der Deputation jus Jen ) .ihren 171)5 um! 179<> im .Stadtarchiv I
tlieilung ; der i;m«-ur1' Diplomes in den Sdi.itmnpamiiafcicti U>>". A N ■
Digitized by Google
Prin* habe Jan grtwm, Üa «d doch rin v .1.- .. ■. welches Aa
Knut»« deren»! «unicl. ^lassen «.«den Uwe. Dieser Wiok M bei
Jini I rank'urtci Kathsbei-.n uulit imfru.h.than -.\ Huim seine SmJ:.
erwiderte er, w Kct im , dem Plhiin (ich du;ch rin Geschenk dank-
bar ni crvOKa. Geld, meinte Heuitunn, werde der Prinz nicht
annehmen. Ais aber dir Senator äusserte, das i'tasent werde nicht
in einigen lautend Gulden bestehen, sondmi m IUI )<>— ^OUO, J.-.
meinte der prcussisclie General, diese Summe sc. freilich -.ehr an-
sehnlich. Der Scn.nnr ßlaublc darin eine Zustimmung de» Gencrak
7u einem klingenden Dank für den Primen /.. sehen und berichtete
.11: d:e Den .t.-.t:on. Dii^i s - Je i Kun:^ \, hrirVi. h,
dem Prinien mündlich durch eine Abordn-ang »die Iw fct gW UW! Dank-
harken hies^cr Sradi wegen der für ihre Sicherheit und l-> I ■ i>.m^
benifUO mehligsten Dienste ;u aMHCttifCIM, sowie hei der sunJir.cn
lii"gcrr,.pi.-.stniatio:i du De« :lli>;uri l ; ums Ge\!;;eM.I. tni.es an Hullen-
lohc 111 der Hohe von .juon neue* Louisdor M beantragen. Die
Ver-.ieter des jtcr Kollegs stimmen Jent m und Genera! Heuinaim
ssurde gebeten, den Prinzen M sundiren 'jnd »die Sache so rinnt-
I eilen, dass Niemand compromittiret werden.
Ein GctOcht von diesen Verhandlungen, welche der Natur der
Sache naeb als geheim zu betrachten w.-.ren, sefbreitele sieb Jur.li
die Indiskretion eines Mitwissers in; Publikum. Man bes l hlnss »njr,
es frischweg iu demcntiren; aber es war m spat, denn du Geriicht
war bereits bis ins preußische Hauptquartier gedrungen.
Genera, Heninann halte semen Aultrr.g redlich crfüilt. Des
Pruven Dur,lilae;li( halte .inf seine Anfrage erwidert, et wisse die-
sen hl meinen Je Gesirnung und der lilier Jet Stadl, sie z.i beweisen,
vollkommen t» schätzen, aber das Anerbii-ten der Dank esbezeu einig
111 Haar mit »einiger limp-mdbchkciin zurückgewiesen. Kr lies» sich
icdoeli schliesslich durch He..ma:m dazu bereden, die ihm lugedachtc
Summe in Gestalt eines silbernen Tafelstreices, aber erst nach
geschlossenem hrieden. anzunehmen.
Man hatte sich aiso eine Absage geholt; ich glaube mein irre
zu (leben, wenn ich annehme, dass der Pnru von den umb iU i'de i
Gerüchten gehört lind in Kuksichl auf die oiK-hv-Jh Meim-nj; und
aiif seine Stellung als Chcl eir.es preussischen Armeekorps das ihm
■H HJn lll ll Geschenk für jetzt abgelehnt hat.
Aber der Bürgermeister, der über diese heikle Präge mit Hcc-
mann vtr handeile, wuiltr du; Iii-., i'n Stadt durchaus in irgend
gerrecht anzunehmen.
Auf den Befiehl
; Deputation, dem V
i Werth von 40iv>l.oi
In .Ich Momen ihres Vorschlages ging die Deputation von det
allgemein empfundenen Notwendigkeit aus, dem Erbpr.nicn von
[lohenlohe für seine Verdienste um die Stadl deren Dank auf
irgend eine Weise zu bethatigen. Düren die Verleihung det Uhren-
b..:,:Li-ctl.:c« nefj. den in .....linJin (iiru;l::iR eiv.j;i.,;irr:i. tn.ru:,
als sei dem l'rinicn ein beträchtliches Geldgeschenk gemacht worden.
Wenn auch der Adel jem nicht mehr dringende Veranlassung labe,
sich wie im Mittelalter in das Bürgerrecht der Städte aufnehmen zu
lassen, so fehle es doch nicht an Beispieren, dass Mitglieder des
hohen Adels von Städten zu Ehrenbürgern ernannt würden.' Kolli-
sionen der Stadt mit einem Ehrenbürger wegen Anforderungen auf
Ableistung bürgerlicher Wichsen seien nicht zu befürchten, da lihren-
die Form der Ernennung belange, so sei die Deputation für einen
ülii'TiL'Ei lÜiiemiür^rk-icf mit imli.niyciiik-ni grossen Stadtsiesel in
Wachs; derselbe sei dem Prinzen in einer goldenen Kapsel im Werth
von einigen sausend (.j;iiJei! ::n überreichen.
Demgemäss beschloss der Rath am 10. November 179;, den
X..11K-1 ,;es li:bn;i:!?-.-n uri 1 h'l'.ciilLi!ic-lni;cll'iie:en :ils HirenbiiRjer in
il.is liiir^crbueli einzutragen und demselben die Urkunde seitler El-
nerniong in goldener Kapsel durch die beiden Bürgermeister übergeben
Die beiden Syndici Sueiier und Dan'/ hotten Umwürfe eines
H-lcili'irilcrbiiele.- eor>;clc;;i - die Arbeit Scei.:e:s elliilll liell VniVLLe.
Die Urkunde lautet:
Digitized ay Google
Die Ueberrddwng des Diploms, welches in einer grossen
goldenen Kapsel ndne und von weldieui das Südwede! ebeniabs :<
goldener Kapsel von der Form einer Tabaksdose herabliinß', erfolgie
noch am Tagt Jer Krncnnung, am jo. November. Der Erbprinz
jilMi j die '.-L-iiK-n l 'i vj;ei nu-isier v. Liuterkicli in iJ Di . Schweitzer,
von einem glänzenden Gefolge von fürstlichen Personen und Offi-
zieren unlieben; 'i;ii'. ans:;c:!ci,:l'.ne:cn5 Wüldwolictri nahm er die
Urkunde cnt^en und versicherte, er werde sieh auch künftighin bei
wi-idieen l-'iifMen, den, aber nur ilin für seine Person allein, uns Colt
/um Ik-sjUiu/er wird nie l>ei uns verlöschen, und hcst.indu:.-:
Segen müsse dafür alle seine Schrine und Tritte begleiten.» Die
beiden gelesen stc-n /eiiuii^eii widmeten dein neuen Uhrenbur^er ein
nach l'orni und Inhalt für die Xcit bezeichnendes Lebewohl; der
lirhprinz, so lautet es, verliess »unser den innigsten Sce.ucuswiinsJicii
unserer ^ni/.cn Stadt die hiesige Gegend. Der erhabene Fürst wird
in den: J.iiiliMien Andenken -einer l/.tliI:'- eu \l ii'.u'i'^ei veielui niiJ
IVicichLii, ilemselKii .las .MnJell jT-rhn unj. si>|;jr dv-rj l'rcis von ii,«»(iu]dcn
Ivreiis i-ercmkir: h.ne, peri.mlkli tu k-lrt-ilicn. IJie Depuran™ lohnte die \'w-
luiiJlmieen Lider diesen Cio.äcnsSjriJ l'is nxii i.Tj",il c rem Frie.lc« ,U>, denn gcradt
,,„■:, ili.kt [mml.i-, ,1,-r ' inb.i liir.-i. N.reli ,k-i ir.iiiri.tjvn hreie
Dlcjltlzed by Google
huldreicher Gcfäll
mmu-s Gi-ucr.iSi.ii^Juls M.i—üil. 1 .-, !!. der .Iii' 'unnv l'i'i: 1 1 ii : 1 1 ■ ^
hielt, veranlasst, die schmähliche Kapitulation zu Prenzlau, durch
welche er sich mir einem Korps von etwa lo.ooo Mann als liriejrs-
gefangen er H ab. »So endete,« sagt ein neuerer Geschichtschreiber,'
»jener ritterliche Fürst, der einst die Zierde des preussischeu Heeres
war, der in den Verquellungen der rheinbimdischen Ta;;e allein -.mvr
Jen Fürsien des Südens ehren halten Mut Ii und deutsche Treue be-
währt hatte.u Kurz vor Ausbruch des Krieges haue Napoleon den
bürsten, der ja damals souveräner Herr eines kleinen süddeutsche»
l : iiiMei)thimtN war, für den Rheinbund gewinnen wollen; aber alle
Lockungen des Kaisers waren an dein Stolze des l insten abgeprallt,
der den preussischen Dienst nicht verlassen, nicht auf die Seite der
Feinde IVeussens treten wollte. Die ItheinbunJsakte machte seiner
Souveränität ein linde; er übergab, weil er nicht als württem-
liergischer L'mcnhan leben wollte, das I-Lirsteiuliuni seinem ältesten
Sohne. Die militärische Laufbahn des Fürsleu war mit dem Tage
von 1'retizlau natürlich beendet; er zog sich auf seine schlesischm
Guter zurück und starb, von der Mitwelt vergessen, am i ;. Februar
iHjS auf dem Schlosse Slavenzitz in Oberschlesien, welches noch
heute seinem Unkel, dem Herzog von Ujest, als Wohnsitz dient.
z nach der Ernennung des Urbprinzen von H oben loh e-I»gel-
im Ehrenbürger Frankfurts ward dieselbe Auszeichnung
befand, in Frankfurt an und stieg im »Römischen Kaiser« ab. Den
Umpfang einer ihm zugedachten feierlichen Deputation der städtischen
Behörden hatte er abgelehnt, nahm aber Jen Besuch des älteren
Bürgermeisters v. Humbracht entgegen und bezeugte ihm seine
Zufriedenheit mit dem Benehmen der Stadt, «eiche den kaiserlichen
Truppen mannigfache Unterstützung hätte zu Theil werden lassen. Ausser
■ v, Traiüdilse, Deulsclw Geschichte I, :;a
'Vgl. Jit erwähnen Defiutaiioils-Aklcii imj \lg\: A I.], Nr. JI im
Stadtarchiv I.
Digitizedby Google
slanJIicSen Wink nntruihe.lcn. den Omi da OfW au, dem Gefolge
des htMwtwclwfc gegeben hatte: Se. ExCtOcs«, w ImU« Jim-r
Heft geäussert, werden es .mit Vergnügen sehen, «enn Ihnen tbft
Hurgetuvht orTennt werden wollte«. Der WM wurde verstanden .
die Deputation heschloss. de« Grafen Cki&yt wfickiklMBdi 4a
hiesige. Stadt unter Huer klugen Anführung derer tapfem kti*rr-
luhen Truppen wiedetfahrnen mdchtigen Sch-.it/t-s An hitrigt BergCf-
rejit ge/:eniend m Orienten - hiernach*! aber auch Ihnen d.ts
Beste hiesiger Sud: >gclegenth..'iM und i.nicr der Hille *u empfehlen,
da-.-. Sie gencigni moehicn, Huer kaiserlichen MjhiI^i Jie schmcichel-
halitn ZtUgnilil über das hiesige Benehmen » wiederholen«.
Die Angelegenheit war hoehsi dringlich, denn Graf Clerfjyi
wnüte -c ton ni fugenden Morgen d e Weiterreise antreten, Kin
RolhttitMng konnte tot her nleSt rusammenk-rufen weiden, die
beiden Bürgermeister begaben sich, lediglich von der Deputation
iiiliailittgt. iu dem f t IdmarN.h.ill und er hielten ion ihm. «unter den
schmeichelhaftesten Ausdrücken' die lirklirung, Ja« er das Gesehenk
des hialigBM Bürgerrechte-, *mit Vergnflgen» annehmen werde
D;e Verehrung und D.ip'oarkc::, welche dem Grafen bei diesem
eintägigen Besuch entgegengebracht wurde, Hieb mein auf die regie-
renden Kreise der Stadt beschränkt. "I.aut|juchiend«, melden die
Zeitungen, ibufltilMi das Volk den Ketter Deutschlands» ; und das
■SuatsKi'.trettm' berichtete seinen Lew in ausführlicher : ■Gestern
(tuhc Innen wir das langgew unsihte Glilek, Se. ExctUcu den Herrn
Graten von tlairfait. K. K. und de, K. reldnurschjH, ad Ihrer Durch-
rem- nach Wien einen fOOXO Tag in untern Mauern iu haber.
Dieselben nahmen Hm Absteigi)ujrtier im Galluns ium RAMMChcfl
Kaiser ;uf der ZcÜ, «o ein Hochedler ftath von der hiesigen Stadt-
gainisun die Grctudierkomp.'.gnie in Parade hatte aufmarschiren
bssen, welche auch Se, Kwllcm mit fliegender Hahne und klingendem
Spiel ru empfangen die l : .hre hatte, :bcr bald wiedet von Jcni Erretter
Dcutse-.Lmds gr,.>smuthig entlassen v» u.de. Hin Hochcdler Katli un-e.er
Stadt liest Se. Rwritcu bewillkommnen und mehrere h.c-sige Rirti-
i;*6 Nr 1 h.irj DV.lv.. V S' ■** Hejr*
kam, so verfehlte sie auch ihren Weg zum Herzen nicht - mit
sichtbarer Empfindsamkeit entgegneten Se. Excellenz durch eitie
Verbeugung nach allen S«iien bin Ihre dank|?cuiischtc Zufriedenheit.
Herr Prandt drückte dk Empfindungen des Publikums in wohlgc-
rathenen, an den Herrn Grafen gerichteten Versen in einem Praluj;
.ms, der mit gleich Kunst und Geschmack debutin wurde. Diesen
Morgen verliess uns unser Erretter, um seine Reise nach Wien fort-
zusetzen. Ihm folgten die Bewunderungen und Seegnungen Frank-
furts guter Uürgcr!«
Da die Wn^en der voll^lliunilichvii Hcgeisterting für den Helden
so [well gingen, konnte der Rath zwei T;i.ee spter dem Vorteilen
der Kl iet^-Depii Ultimi seine Zusli mm im.e r.iciit i erweitern. Am 7. [.immr
179(1 wurde Graf Clcrfayt als zweiter Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Drei Wochen später wurde auch der Wortlaut des l'lireiil'iir^ei -
diploms vom Hathc genehmigt und Clcrfavts Name, in das Bürger-
luteli eiiii:et|-.',j;en. Der W'./rll.iu.t der lir.i-.n miigsur künde ' ist folgender;
Wir Bürgermeister aw) Rath Jieser Je, licilnj«! Iteic!» St.i,l! l : r,mtfur! .1111 M.ni.
DigitizedayGoogl
Inner Hütern, Hauptmann v. Jacnbi und Herrn v. llrevilliei >.
beziehen Hess, nheireiiilii. Cli-rfiivt dankte der Sradt tür Jiu Auf-
nahme in die Zahl direr Kurier Jureh uaelilulpeiiiJe'. [ ).mk s J h ^ ci h^-n :
Wohle Jeebel,,™!
villi™ fieiveiie Ihrer -ulisen AuliiiL-rcks mir reierliehlidr ucbtrhudil.
UjJurth J.lii kll AI Irey-i' R.idiv, u ,li Pr.iKliirl all™ SchuM^c-
Die Aufnahme des Liiserliciicu I lecrfübrers in das ührenbürper-
redir der freien Reichsstadt erregte in Wien angenehmes Aufsehen.
Dil 1 .lnrti:;en /!iIll!i]-lii kridueten über die feierliche Audienz, dir
Fntnkrurtet Gesandten beim Grafen) der »Wlcnerboth« druckte sogar
Jen LMu/eu Witril.uii der Urkunde ab; Kaiser Franz II. liess sich Jas
l)i|iliiiii, welches in einer giiljcnen Kapsel rnlite,' vnr/eigen und
äusserte darüber ".-eil] allerer.aJii:.- u.!. WuM-tiaHen», der hohe Ade]
Wiens sclduss sieh der kaiserlichen Heu imilerunp |i:li,:l«se]|iiliit;j>:
an, und endlich liess der Kaiser durch seinen Gesandten in Frankfurt
dem H.uhe wiederum ein "allerLinadi^sres Wi'lilpef.dlcii» nber diese
Hrnermnn^ eröffnen.
Unser zweiter Rhrenhürj!er bat sieh seiner Würde nicht nielir
lau-e freuen knurren; glücklicher als der erste rief ihn sclum iui.li
zwei Jahren der Tod ,1ns dem 1 !ülie]Hinl,r einer plauzenden Lanlbahn
ab.* Karl de Croiü, Graf V. Clcrfayl und v. Calonne, wurde am
• Sic mr In ekr B%mwrie(iWä rart Karl Graumann angeftrnSl voedtn und
Oktober 1755 in Schloss Hruilk- im llenncgau als österreichischer
Untcril(;«n geboren; er erwarb sich seine ersten Lorbeeren im sieben-
ialu-ie.cn Krii'.n. Im Tiirlienkrice s 7SS — -j i zeichnete er sich als
[■'i'iliiur eines Armeekorps so hervorragend aus. dass ihm beim Aus-
bruch des Krieges «et;en Frankreich 1792 der Oberbefehl in Belgien
anvertraut wurde. Hier kämpfte er bis 17.;.! thcils selbständig, theiis
unter unfähiger, ,., „:xli eher. [ k crl n.iru 11 -teilend, mit ^ c.h-dfd,i.-.
Juurdau und l'ichegru. 1795 befreite er nach anfänglichem ZliuJui 11
int Verein mit Wurmser durch einige kräftige Schläfe die Gegend
kriegerischen Laufbahn. Er nahm seine Entlassung, weil ihm die
einem um die Stadl verdienten Manne anzutragen. Iis waren die
zwei Jahrzehnte, in « eichen Deutschland und auch die Stadt Frankfurt
die stärksten hirscliiittcrungcn und tu rasch auf einander füllenden
l-reijiuisseii die \ie,iis.-iv^!!-t,-i Yen'ndcititiecti e::ii:ni-it. Die alte
lieklisnaJi verlor 1806 ihre Unabhängigkeit und wurde die Uesidcuz
des bürsten l'rirms des Rheinbundes, 1810 wurde sie zur Hauptstadt
des nach ihr benannten ("irosshcrziiEitluimcs erhüben. Der Ausstand
dir I.cip.-i.cer Völkerschlacht iv.ir .utch für 1-rankiurts Schicksal ent-
scheidend : das (.russlier,.)^ thum l'rankfurt verschwand als sclb-
M.nuli^er Sta.u; seine Hauptstadt schied durch F.ntschliessung der ver-
bündeten Machte vom i.|. Dezember 181 3 aus dem bisherigen staatlichen
Verbände aus und erhielt ihre Selbständigkeit wieder. Wohl streckten
sich damals gierige Hände nach dem Besitze der reichen Stadt aus;
aber der Energie und dem Wohl Wullen des Maur.es, den die ver-
It'.'.uilercii Monarchen an die Spitze der Ccutr..l\ ei w.d'.uive. der wieder-
Oigitized 0/ Google
die Wiederherstellung der allen Freiheit: dorn ehemaligen prei-
slichen Staatsminister, Reichsfreiherr Karl vom und zum
Stein. 1 Die nächste Zeit brachte der Stadl die Aufgabe, die inneren
Verhältnisse zu ordnen, eine Verfassung w schafTen, unter der dei
neue, auch vom Wiener Kongress anerkannte Freistaat leben konnie;
in die langwierigen Bcrathungcn über das städtische Verla ssungswerk
i;rilf .mch Stein öfters mi: fester Hand, wenn auch nichi immer er-
folgreich, ein: er wollte die Rechte der nichtlutherischen Bürgel
gewahrt, die Macht des Senates beschrankt, die feridialtung der nicht
ein gehör eile n Elemente aufgehoben, die Stimme der Bürgerschaft in
höherem Maasse gehört wissen: Forderungen, durch die et seiner
wahrhaft suatsmännischen, die veränderten Verhältnisse des neuer
l reistaa.es gegenüber dem alten re i c Ii ssüd tisch en Stilllehen klar er-
v. Uethmanii der Bürgerschaft bekannt machte, sollen wesentlich
zur Annahme der neuen Verfassung beigetragen haben. Als sich der
Freiherr im Winter 1816-1817 wie schon »" vorhergehenden Winter
hier 1 innere Zeit aufhielt, nahm der Senat die Gelegenheit wahr, ihm
die seit zwei Jahrzehnten niclil mehr verliehene Würde eines Ehren-
bürgers der Stadt anzutragen." Der Vorschlag des älteren Bürger-
meisters Dr. Metzlcr ging von dem Gedanken aus, odass es wohl
den dankbaren Gesinnungen, welche ein Hochedler Rath gegen den
Herrn Minister Freiherrn vom Stein um der Verdienste willen hege,
welche sich derselbe, sowohl am pniK De-jt;.;h!.:iiJ .:!;■ .»ich ins-
besondere um hiesige Stadt erworben habe, angemessen sei, demselben
ein lilirenliiirgerJiploni ausfertigen und ihm solches durch eine Depu-
U imÜtisdii; Ycrll.tJMI ä^r tlilc;-ur>^hl.
Stadtarchiv II. Abtheilung.
Digitizedby Google
utiun in ciiK-r (ioUtneii K.ipsei ;'. her reicher r.\ h^en.« Am :ti. No-
vember iSiä vollzog der Senat die W.ihl Jf- i ! ■ I : r 1 1 1 1 : 1 1 i , ': 1 : - ^ ■ , i- ■.
Ja Senil. Dir sündige Ii Lir^uFn-iirr-.i'i;'..! lifi'i -.timtmr dem Am ras;
des Senates ohne Weiteres zu. Der erste Entwurf des Testes der
!'.l,]L:ii-:ir^t'rii dilti Je, welcher in einem juvsersi stliviilsii^en Stile
die Verdienste Steins leierte, lind glücklicher Weise nicht die Ge-
nehn:-;lin;; Je-- Setiaies; Je: Ivette h.nv.v.irf, der der Ar:-.:': r lipmr;
/Ii Grunde ;;tles;t ward, /dehnet 'icj durch eine einfache mul \v Ui.i ; t_c
und Rath der freien SljJi iT.inkhin am Main urkuiiJcn und
Wis Seine EiidkiH der Her
In Jen erfahr vollsten Zeilen, wo
TyranndY erlaji, (ür das ViterlJnd ;
wironcyii. wird in Jeni Dank und d
.Ilm -dl. nisten LnliL] linden, und wss Heilders
dif Krieges, llllllell im Serdtr Jet [l
liti-ern kleinen Frcbjaal GuIM gewirkt
Inner Bürger ewig unver^es'li-l) Mel
Hand den ctslen GrwiJsadii unserer L-i
n Hüigerscl
Er midi Sellien Theil a
Wunsch aller Bürger d
etyLnc DtnikgelTilil und
Digitized 0/ Google
IM.ipe durch Wiisnisilull Kunst un.1 liarcile], im Üemiss e
iVu-ven Wriashuns. eine /ier.ie I\m!s(IiI.li'.J..
Frankfnn, d. 4. Febr. 1S14.
IL Fr. Carl lrh. vom Siein.
Skills l?ivk-hiii!j;ci; kli iniM.-ri.-r Stadt waren mit der liniemiuiis;
zum Uli renbürg er nicht abgeschlossen;' er blieb der einzige unter
den Frankfurter Ehrenbürgern, welchen die Zeitgenossen auch als
Mitbürger schlitzen konnten. Mit Vorliebe verlebte er hier die
Winterszeit hi:- zur Mitte der /w.tn/t-er Jahre und .mdi muh den
I lerl'M iKn»; hier unterhielt er einen regen persönlichen und brief-
lidien^ Verkehr rm: meinen pnlüi.dreii rmei w i^elise^llliehen freunden.
.in, 'j. M., ;; - 1K17 erk.hüer i-hitriu in die l'ulvlevhmvh'e Ge-ells Jral;. ;
Von Frankfurtern traten ihm Planer Alexander Mein, li.inl.-ier Tlk'rulnr
Mülhens, Rath Frili Schlosser, die Historiker Johann Karl v. Fichard
gedruckt.
J Audi hrerniu] h.'.LTL iJ:nl die V.'.m.;: eine-; J';v^;' I . I : i ■.' i> r - \.|
! OtlsrnT, llisrnri^iier !_"<:! nr Mi ei. uivr ,1k' HeMr^-L- iiiiire-n .kr !>iilv!ei.-liiui,-lieu
CesdWü.ii; iui Neui.ilK,l.:.H, iii 7 g des frankfurter Vereins für GeihieritC und
Digitized by Google
(irunduiu: der Ge-cllsch.-.ll deutsch < ;c-.d::d,;s.- und,-, weiche sie::
die Aufsehe Bestellt hatte, die schriftlichen Denkmale Jer deutschen
Ceschichte des Mittelalters in dem grossen Werkt- der Monufflenta
Ccruiamac hisioric: üli vcfiilfemlichen und damit der deutschet Ge-
.ch : .Ji|.>i>r>_luin:. i:i:d (locHJu-. JiVi-iSin;. die si^ hciV Cr i;[;d..:ge
geben. Von l-'nuilifurt aus leitete Stein dieses nationale Unternehmen ;
es war Ulis Werk, dem er die hestc Zeil -eine- Lebensabends ge-
widmet hat.
Ich kann es mir versagen, Iiier einen Abriss dieses reichen Lebens
zu geben, welches am 27. Oktober 1757 zu N.i!>s.iu begann und am
29. Jtmi iSjt in Kappenberg endete. Die Laufbahn unseres dritten
Hhrcuhiirgcrs und seine Verdienste um das Vaterland sind jedem
Deutschen bekam« :
Des Rechtes Grundstein,
derum in eine Zeit des Krieges, nicht des Krieses mit den Waffen,
sondern des Krieges mit den Künsten Je; Diplomatie, liegen J.r.
I in Je des dritten | ,ihi xehines unseres Jahrhunderts war die brennen Jste
Frage für Deutschland die w in Ii schaftliche. Die politische Kitiheit,
welche Jer Wiener Kongrcss gescii.ihYn hatte, war nur eine lose;
Jie Verhältnisse des deutschen ll.indi'ls lorJcricn gebieterisch auch
die winlischaftlichc liinhcit der Nation. Preussen ging voraus; es
schaffte rStfs sein,- ll:niien:ii.n';liei: ab und i'ng Jie ihm euelavierten
Staaten in sein Zolls y stein. Am 14. Februar t828schloss es den Zoll-
vertrag mit dem Grossherzosthum H essen -Darmstadt, durch welchen
die erste Grundlage für die mich im Schmisse- der Zukunft ruhetide
Zulleinheit der Nation, den spateren Zollverein, gelegt wurde. Ich
habe hier nicht zu untersuchen, oh die freie Stadt l'rankl'tul richtig
oder falsch handelte, wenn sie den Anschiuss an Jas prenssisch-
hessische System verschmähte und nach einem Zollbund strebte,
welchei sie sowohl vor dem ;iri'tissisch-'ics-isJicii, w it vor du;: gleich-
zeitig gc<chlo--.::cr. hivn-.J:- vnritembcrgiscllcl! Zollverein ■■clllir/le.
Ich habe auch nicht zu untersuchen, welche Absichten das Künig-
' Vgl. Janssen. J. F. IIi'.lmiLTs l.ei-cii. bei. I, 1« IT.
Digitized Dy Google
als ls die Stauen Mitteldeutschlands und darunter auch Frankfurt
einlud, einen dritten deutschen Zullhund ,.u gründen, wu-U-hcr sich
als Keil zwischen den ru'iceieLüi.eken und ,kr, splenischen Verein ein-
schob.' Ich bemerke nur, dass der Senat der freien Stadt die erste
Anregung *u einem solchen Bunde mit Eifer aufnahm, Der Leiter
der Verhandlungen, welche in Kasse! erlohtten, war der königlich
«ächsische Geheime K.ul. (I ans Ccur; v l>ii Ca r lu \vitz, welcher von
1821 bis 1827 Gesandter am Bundestag im Palais Thum und Taxis ge-
wesen war. Am 24. September 1828 wurde der Mitteldeutsche Handels-
verein zu Kassel auf sechs Jahre abgeschlossen; der Frank furtische
Antwort des Herrn v. Carlowiu noch nicht eingetroffen war, schlug
der allere Bürgermeister Dr. Stall, dem Senate vor, dem sächsischen
Staatsmann »das Llireimürüerredu mit a:il;;'ini.'trK : ;em Sicce. u::c.
goldener Kapseln zu ertbcilen, denn es habe «der königlich säch-
sische Herr Geheime Rath v. Carlowitz sich bei Gründung des
miüekicm.Jic:! IkindeLsvercins die entschiedensten Verdienste ;n:c/'
[im hiesige freie Stadt und deren Handel erworben, welche deren
Dankbarkeit in Anspruch nehmend. Der Antrag wurde cmsiimmii;
; der sachsische Staatsm.nm erhielt die hhrenbürser-
a Frankfurt. Das Diplom' lautet:
Gcbdmen Kail. Her... Haas Georg von Uarlowlii auf eine' Sffonliclic
und bleibende Weisi .1 ■- L!.m;r!\ire ALierke-mimig .[erjvirigen Beinüluingen 711
1 V,;l. ['-ei-.Mlike. Dcnscls; C;e,dm!iu- iV; :l ; SnleUr. N.-iL-it C.-^YJiv
«10 FraukBirt a. M-, S. 300. Akten A ui, Nr. j 7 tom. 1 im StiJurdii. II.
' Ki best.iinl n ie .Lie Inilivre-n Ilrk'le in einem grossen Pergament blitr, von dem
,1.1. Siegel iis i'[il,le:iei ICi^el jNimi:. uii.t ivhii.lvt [evi mir Jen .imk-rcii v. Carlo-
□Igilizedby Google
Civi [verdienst-, Gk'^U*.;!' des K.i^criich Oolerreicliisclien Leopold-, KiMcr
des Kaiser lieh Russischen S.i:i.:- .Villen laiii je-.sii^icn J--: - !.-.:- !■ i:L-r
Ordens, hierdurch und kraft dieses zum Ehrenbürger der freien Stadl Frank-
furl zu crseählcn und au ernennen.
Wir »-rillen und verordnen demnach. Jan zu csvi-cm t.ed.iclumss dieier
Wall] und F.rnemiiin,; Jet Name B eil.i;h!i-| Seiner Ideellen; Je- Herrn 11.111-
Cieor,; von Cirlcei: .:1 J l-.:jici.tiLi,je: . Un.cm Tain- und lliir^ci Huchem
. ine.rVii'l leer.:.:: 'olle
Auen Italien wir /u dcscil ve.lhrer Urkunde j^ensvarliiK. formliclies
Diplom unter Unsere e.ewiiliiilidie:i \_ nie: - ,chtil'i ausl enifjen und mir Unserem
j. rissen St.:ai..k-i<e] v ersehen lassen.
So j;cs;lieliei: l-r.uii:ii.rr 1.111 M -in leii -ecr.i/ciintcu : (scemk-r de-
Jahres Acht zehn hundert und Aduuildzuaiizis.
Bürgermeister und H.irh der freien Stadt Frankfurt.
Herr v. GiHowi[i sprach in nachfolgendem Schreiben dem Senat
inen Dank für die verliehene Ausreicht! mit; aus:
hu mich dutdi die grosse Auszeichnung, nur das Ehren Bürgerrecht der
Diese Dankbarkeit in trat so grösser, je mehr ich überzeugt bin, dass
ich bislicr nicht vermocht habe, eilte 110 seltene und ehrenvolle Ausieichnune;
a.il i.'ll ( ■ ■ u" I I ■ !..■". Iii 'Vi e !'.' I < ' ' ■■
i;.::i^ii Vii-ii . an i i Kleinen ii:l.clirm.ii>:i:ei: Hc- i:c!\::i l:cii i.ir den iniiicl.lciii^ücii
riaiidelsverein linde.
Wahrend ,iie Weisheit und Jet (ieiiieiiiüui't Jei hiihen Ke.ileii.n-eii
diesen Verein 'voHlt. und .leren binr.icht ihn ins Leben fuhrre, bestrebte siel)
jeder ihrer Beauftragten ntit gleichem Eifer, der ihm iibertr.iiieiieii Anleihe
zu i;.:lii].iT. Lil.l i:i dem. e.-.r. e',.LJ li.-.yi.ili im . , ieeineaisii I ' I -.ielie. Und i: i
mich von manchem übertronen.
Wirksamer als ich war an.li ,1er smrJijie llevi.lliuädiii-re liiucs lnilien
Seiiat.s, mein viel]aii: .i -. i i i ji.in!. Je .-..:i hinzieht und unermüdete
glücklichsten I-reipiBse im
gelinge, mein aufrichtiges
Digitized 0/ Google
Drcssdcn, im g. April 1829.
Eine Gelegenheit, l-'rankfurr. auch ferner dienen zu können, wurde
meine Wissens iihmkih vierten ühreiibürgLT nicht gegeben; seine
Tlurigkeit blich forl.in auf die innert Pulilik seines enteren sächsischen
Yaicrlaudcs beschränk i, zu dessen hervorragendsten Staatsmännern in
diesen! Jahrhundert er /.weife lins s;v;-jlil: werden darf.
Hins Georg v. Carlowitz wurde am n. De/embcr 1771 zu
Grossliartin.mnsjnrf geluireu. ' f;r studierte Jie Rechte und machte
dann die Laufbahn uncs sächsischen Yerwahiineshc. innen durch, in
welcher er es lün his tum Üuii.le .t.ie.;.;;ts.ii:dtc-.i in lranlhirt gebracht
hatte. [K27 erhicli er als Wirklicher Geheimer Hat Ii einen Silz im
Dresdener f 'j el ie i nir.Ll Ii-. - ( : o 1 1 1_- ! ; i 1 1 1 1 1 . Seine hedelllelld.Ee Leistung in
diesem Amte war die Ahschlicssnne, des ulittclrheiuisclicn I l.mdels-
vereins. Nachdem er iSjci bei Beschwichtigung der Unruhen in
Leipzig und Dresden eine hervorragende Rulle gespielt, wurde er
1K31 Siaatsminisicr und entwarf als solcher die neue sächsische Ver-
i'.isM 111 nsLiiI; uude. rN;. ( wurde er Minister des Innern, .lls welcher
er sich um das Unternehmen der Leipzig - Drei Jen er l:i:,ciihahn
bleibende Verdienste erwarb. iK iihcrnalmi er da- Culm-ministcrium
und hraclne auch hier dauernde Kclurmcn im Kirchen- und Schul-
wesen zu Stande und war ein eifriger L'ördcrer der Lindesiiniversii.it
Leipzig. Am iS. Marz 1S40 erlöste ihn der Tod von l.ingj. ihrigen
schweren [.eideil, die er heldenhaft bekämpft haue, um seinen
.\liiiis;er|>lh,ii[cii (leiiugc ihun zu können.
An dem Werke, welches ihm die frankfurter lihrenbiirgerwiirJe'
eintrug, dein mitteldeutschen [ i.uidclsverein. I1.1t (Jarlnwiu nicht viel
l-'reudi- erlebt; die preussische Zollpolitik, welche inzwischen den
Anschluss au den siiililenl'clieu liuud gefunden haue, sprengte den
mi"eldeiuscheu Verein, und nachdem kaum fünf Jahre seit dem
Ahschluss desselben verllnsseii waren, sah Sachsen sich genotliigt,
• Neuer Necrnlnp der DoitHhcn r.1|i', I, Jlfl Jcnl A((WS der Familie
11111 C.lrl.iiviu fh Maiiuscri|ii t: i-.ltncl(). Dres.len 1X7*. S. 72 tT.
- i3i -
in den preussisehcn Zullverein tinzutreten. Auch Frankfurt konnte
JuhsiTlicii nicht mehr lern bleiben, nachdem Kujhessen und Nassau
sich angeschlossen hinten oder vielmehr sich anschließen mussten;
am 2. Januar [8j6 trat Frankfurt dem Vereine bei. Die preussische
Wirthsehaftspolitik hatte über die Snnderbcstrebungen der kleinen
mitteldeutschen Staaten einen glänzenden Sieg errungen.
;e lilirvebiir-cr der Stadt -
Monumentes in Frankfurt. Der grossartig angelegte Plan kam nicht
zur Ausführnun : äussere Umstände und besonders die AhueiüLi:-." des
Dichters selbst liessen ihn scheitern. 1837 traten auf Veranlassung
der Direktion des Kunstvereins eine Anzahl Frankfurter Herren zu-
sammen und veranstalteten Sammlungen innerhalb der Bürgerschaft
zur lirri eht 111:^ eines (juetlie-SuiidHide;;. 'riiorwaid-eii üb .-■11.1:1 1:1
die Herstellung des Modells, konnte aber seinen Versprechungen
nicht nachkommen. Die Aufgabe wurde im Frühjahr 1841 einem der
ersten dem .eilen Bildhauer, dem .Mün.iic::er Professor Ludwig v.
Sehwautli.der übertrafen. Sein Werk wurde in der königlichen Frz-
giesserci m München unter Leitung vun Stiglmayer und Miller in
Erz ausgeführt. Am 22. Oktober 1844 wurde das Denkmal unter
grossen Feierlichkeiten enthüllt. Beim Festmahl im Saal der Börse
gedachte Inspektor I'assavam »de, nciuaieii Schvvambaler, der die
Digitizeday Google
Stadt überwiesen habe: -im Tage der Einhüllung war nämlich
bekannt geworden, dass SehwaDilwler das ihm vom Denkmal-
Kiitnili- siii ili' i;:i.'i:r;;el;li;li .i'l'e, :l;:i!i:iu'i:e Werk bewilligte ] : .ln l-::-
geschenk von 5000 Gulden zum Theil für diu städtischen Armen
i jMi-iH-ii li.nv. De:- :>li;;enicit!eii Anerkennung .smvolil des herrlich
vidlcmleien Kunstwerkes der liocliiier/lgen Stifmiij; des Künstler*
schlössen sich wenige Tage später auch die städtischen Behörden
an. Am ji. Oktober trug der ältere Bürger meist er Schart!" im Senate
»Durch das 11
in Kur
,t ■:.e,,; l -l,e,,
- I3J -
Hur Urkunde Jessen Imbcn wir gcgoralrtiges Diplom unter Unserer
ee», dm liehen Unterschrift ausferti^n und mh Unscrm grossen Slaatssicjjel
^ St. geschehen [■r.i-iVl.iri J„l M.,i:,. Jen fimunddrehsiipien Oktuber dB
liLiruemieisrer und Rath der freien Stull Frankfurt.
Der D.mk dp Meiste» lautet:
l.och.-citilttcb.orn, hncWerehrcnJitcr
Herr Bürgermeister!
Der Aur».i(! zur Ausfulmini! des tl.ilhcdeiilm.ilc« war einer der sduiimeii,
Mit 'v,i rni ur «,p!-vri:i:; ■.-.■!!f. e i.:, du- iiiij ■.v.m.liL meint hesten Kräfte
an. die crh.i heue li.-.uh de-. \"ur^A' : ^ zu bilden.
Das Schreiben «wiiiil, w.miil [ ■ n ri- Fln.lnuihlfjtr'iini midi beehrten,
ils auch Jas sei uumUiii.EcU-.iÜL' Dndnm Lieben mir diu freudige Ci™ issheil.
di« raein Bestreben kein s: r I'. i! n l« i%e s wjr. indem Sie mir eriilTuelcn. da« der
hohe Senat als Zeichen de- H.;.i.il.c Jlf eilen IV-a „hier ['rankfurls mir Jas
Nie \eird in meinem Denen der Dank für diese Ausjddinune.. die ich,
Inden, ijl Lille, den Ihi.n de- linlien Sell.inrs ihn .Ulis wämsle UllJ
Euer HndmvMptarri
ertiebaister Ludwig v. Schuunih.de r.
München den 6, Jänner RS«.
N.Ith dem liimrulleii dieses Schreibens erlies der Senat im
städtischen Amtsblatt 1 eine üek.iiliLiiiiaelLUri);. welche der LiiiljjeiFiell.li't
die ciiiil„ic l-riitiiiuuii; Jcs neuen lilirenluir^iTS und deren Veran-
lagung ungefähr mit Jen Worten des Diplomes miuheilte.
Auch dieser Klirenhiirgcr konnte' sich der \viililverdii:nien Würde
nicht l.mne heliell. Ludwig Stluv.inlli.iler,' .ins einer alten h.lvriscllcn
f!il.lh.ii;crf.L:iii!ic Mummend, hatte jm August iSuj in München
das Licht der Welt erblickt. Au( der kiimjilichen Akademie der
hlJeiiden Kiinsic vorgebildet, Italic er. viiil i\i>ni„ I.udwij; 1. frei-
cel'ii: Liiucrstiii/t, Mine Studien in Horn fortex-ct/i. hatte Jon die
Modelle nu den Giebelfeldern der Walhalla ausgefufaT und erhielt
nach seiner Rückkehr eint: Professur an der Münchener Akademie.
Digimed by Google
Hier entfaltete er, umgeben von einem grossen Schiilerkreis, eine
äusserst fruchtbare Thätigkcit. Von Jen vielen Denkmalen, die jus
.einer VVe.ksiäite hervorgegangen sind, ist unsere Coethc-Statuc trotz
niler Anfechtungen, die ihr von der «Remissionen Kunstkritik
widerfahren sind,' wohl eines der künstlerisch bedeutendste!]. Schwan-
thaler starb schon am . 4 - November 1848.
ung der
Bei
s tR6 } bei den
ertreten hatte,
v. Abel dieses
Senat auch die
erkantilen Be-
ziehungen unserer Siadt zu Frankreich und besonders dem regen
Verkehr zwischen hier und Paris, wo stets eine Menge Frankfurter
Kaullente rlUitiy waren, haue Kiimnf reichliche Gelegenheit, die Inter-
essen hiesiger Stadt bei der französischen Regierung wahrzunehmen.
Beinahe 40 Jahre vertrat er die vier Städte in trefflicher Weise ; mehr-
mals wurden von den Senaten seine Abschiedsgesuche abgelehnt, die
er bei zunehmendem Alter seiner wankenden Gesundheit wegen
einreichte. 1860 hatte ihm seine Vaterstadt Hamburg in Anerkennung
seiner vierjährigen Dienste eine Ehren Je nkmQnze in Gold schlagen
lassen, von der sich ein in Bnmcc geprägtes |-:scmr.l.ir in der städdsdicn
iudlbibüothch befindet. Im Jahre
Man
e Absei
Diei
■ V s l. Jiiiibsr ti»inner, S. 430 ff.
1 Akten M jo Nr. I. Fast I des Sui
- 'JJ -
AbsehkJsaudienz und verehrten ihm als Andenken zwei kostbare Visen
mit ihren Bildnissen. Am 20. Februar heschloss der Senat auf Antray
des älteren Bürgermeisters Dr. Müller, dem ehemaligen Minister-
ReMiletitvii d.is Uircnbür^erreelu zu ertheilen; die lie^riin.lniiE! des
Antrags lautete: »Es sei bekannt, rkss Herr Rumpf den ihm über-
tragenen, nicht unwichtigen Poster, in seiner ganzen laufen Dienstzeit
zu Ehren und Frommen hiesiget Stadt, zum Nutzen aller Hiesigen,
welche bei ihm Rath und Hülfe gesucht, verwaltet habe. Herr Rumpf
vun Seilen hiesiger N:;ul: .i'.vr , : ,: K , Ivl, dii^is A 11-.p1 „J, .„,1 'a-m.hJlt,',:
Dank siel) ervaiihen.« Die kirnst ler^eh ausgestattete, mit einer An-
sieht I-Vankfurts jieziene Urkunde lautet :
Wir Rür K <.-fmcu!<:r mnl Rarti der freien .Stadt Frankfurt Urkunden nnJ bekennen:
Nachdem Umer MiiiiM^-Re.i.k-ni k-i dvm Kaijtrlicti Friiiriteisdwii
Hofe Herr Vincenr Hu;, V \i Sc : ne Lntl.nf.ia» von dem am II. Mai 1814 Ihm
Ich lasse einige kurze \" a l h r i c ' 1 1 e i i:acr diesen letzten Uhreubürger
der freien Stadt liier folgen.' Vincent Rumpf, der lerne Nachkomme
eines alten hamburgisclien Patriziergeschlechtes, wurde am 10. Dezember
1789 in Hamburg geboren. Nach beendetem Recht sstudi um und
Vaterstadt und begleitete den Vertreter I Limburg /um Konerev.
Hier schloss er eine ganze Reihe von Handels- und Schiffifahns-
vertragen mit verschiedenen Staaten für die Hansestädte ab, deren
wichtigsten, mit den Vereinigten Staaten, er persönlich in Washington
/u Stande brachte. Mit der Tochter des bekannten .n-iL-rik.:nL:.c!i-c::
Kaufmanns Astur verheiratbet, hatte er sich auch eine sehr ange-
sehene gesellschaftliche Stellung in Paris zu erringen gewusst, die
ihm seine diplomatische Thätiglteit wesentlich erleichterte. Seinen
Abschied überlebte er nur wenige Jahre; er starb am 13. Februar 1S67
kurzer Wirkung oder gar fragwürdigem Werthc belohnt, dai
dauernde und wirkliche dagegen nicht geehrt hat. Allerdings bleib,
uns der Name der Männer, die sich um die Stadt verdient gemach
haben, ohne dass ihnen die auszeichnende Würde verliehet, wurde
darum nkbt minder ihcuer; aber ungern vermissen wir sie doch ir
der Reihe unserer Ehrenbürger. Waruni lesen wir nicht - um vtH
anderen zu schweigen - Frankfurts glänzendsten Namen in unserer
Bürgerbüchern? Warum hat der 5enat der freien Stadt nicht da.ar
gedacht, Goethe die Würde eines Ehrenbürgers anzubieten?
n Uingraphic XXIX, 670,
Die BetrachtuiiK der Art und Weise, wie das bürgerliche Ver-
:;.i:;ni'.- Utphes ku sduer V.uerMadt ijc.o:>t iviird;-. ku i'.ir uns Wank
funcr «was recht Peinliches. Die sonnigen Herbsttage, die er 1814
iLHil iKi) -Ulf lii-i- n.iK'ii t'ii-:i-i;:r.n"i!]kr \ r- ni'j Ji'.e, li.iltrn •..■jnu IV-
ziehungen zu Frankfurt, Jessen reichsstadtische Herrlichkeit er vor
Kl;«i:i in :,-/mc-; I.^a.^ocliraniin;.' in sc schönen l'arlvi: s^Jidden
lulle, aufs Neue belebt und ihm einen Kreis van wackeren Männern
und sinnigen l ; raiien erschlossen, die mit Liebe und YcrL-liriin«
zu dem gefeierten Landsmann emperschauten und ihm bis zu seinem
l.cK-n • 1 : l! ü :n itiniijcüi p.Twiülid und hidli chi/n Verkehre [reu
blieben, lirst kurze Zeil war das liand der neuen l'i Landschaft :;el. miplr.
...k l!.is Ii. inj dei :u':r;;ei : .: l |;e:i /Lm./iloric.l: ei: /'..r V.m i si;uU ii: s;nlli:in
Missklang riss.
Einer der edelsten aus diesem Freundeskreis, Rath Fritz Schlosser,
der selbst den Austritt Goethes aus dem Frankfurter Bürgerrecht
schwer empfand, hat uns eilte kleine Darstellung hinterlassen, welche
in schlichten Worlen die Gründe Goethes angibt, die ihn zur Auf-
Joch Goethe irgend ei
furter Bürger gehabt I
abschütteln, unternal
, die drückende Last
Oigitized Dy Google
ilti-i i : r..nk:i.::cr Coil'.il>frt_i:J lucis: daecni Mm ie;lung um,
S. ih- .: 'i - ■ ■: \ v i i: i . ,r- .-^ v.i.l. : :;i
] ;niii/i-nniiit: Graf Bee/elSteri.j.i i:iiJ Ai dem Groishi
Kari v. Dalberg selb». Aber dieser konnte und wollte diu voc
djr.i.li^t i' C-'M-'/L'vl ui:, 1 •■■ gv>.lir;c':>t:ie 7. A.'.Mvf. Jet hohen A'..
gciJcr bei der A.ihv.he des Küif/eric Jitcs nitli: eriassen; m I
heiliger Weise erklärte et sieh bereit, dieselben aus der ci(
Kasse iu erlegen, und versprach, er werde, »damit die Sache tu e
werther Art erscheine«, auf Goethe eine Medaille Schleen h
Rüppcll fügt hinzu, der Gross herzog habe dem Dichtet das Di
eitles Ehrenbürgers Frankfurts in goldener Kapsel in Aussicht ge*
zw eifellos ist die:, ein Imbun:-, denn Sjhloiser Italic in scitsem Iii
ISüinlesakte gewährte Jen Unterthaneii der deutschen Staaten die
Freizügigkeit ohne Abzugsgelder. Goethe zögerte nicht länger; er
betraute seinen Anwalt Dr. Sduilin mit der Lcisunj; seines L-ür^er-
liehen Verhältnisses. 1 Durch Bescliluss des engeren Rathes vom
z. Dezember 1817 wurde Goethe die nachgesuchte Entlassung aus
dem Bürger verband crthcilt, falls der Gesuchsteller »mit löblicher
l!in!<<vmiie[Vireuer-( jimmission Kichuiiltcit Teplingen haben wird.-
Dies geschah und Goethes Name winiie im lit'irt;eit'tic!ic ;Le;;?-.Jn.
1 1 i e r i- ii in;i;h: Sdilussei' die ISemerk'.ine; "Viele hauen erwartet, der
Senat w erde Goetben von der Last des Bürgerrechts beireit erklären,
ihn aber bitten, Ehrenbürger zu sein; dies geschah aber nicht, viel-
mehr ward in fast unanständig formloser Weise dem Gesuche will-
fahrt.« Sagen -.vir richtiger in k:ü:-a:).;i.ind-.!i :ni'inen lüftet Weise,
die Ciiiciise wie den ersten besten unbedeutende» iie-yer hen.nule 1 ^.
Digitizeday Google
— 139 —
ohne dem Senat Jen Gedanken einzugeben. Jen geleierten Sohn der
Si.nl: durch ein Uhren - Verhältnis-, in diese zu finden. Und in der Thal
lag der Gedanke, dem Scheidenden das niirenbürgcrrccht der Stadt zu
verleihen, in jenen Tagen nicht fern, denn kaum war ein [.ihr dahin-
gegangen, seil man den grössten Staatsmann Deutschlands mit der
höchsten Fhre, welche die St.uli vergeben konnte, ausgezeichnet hatte;
eist wenige Monate vorher halte die neugcgriinJete »Frankfurt ische
GesulUeliiift zur Beförderung der nützlichen Künste und der sie ver-
edelnden Wissenschaften," die spätere Polytechnische Gesellschaft.
Goethe ZU ihrem ersten Fhrenmitgliede ern.nun. Aller die Erwartung
der Freunde des Dichters — wir denken zunächst an Jen Wille-
merschen Kreis — wurde nicht crTüllt ; der Senat hätte sich auch
kaum - ohne seine Unterlassungssünde damit bemänteln zu wollen -
ungerecht; es iL "hier Jucht der Ort, auf die wenig erfreuliche Ge-
sinnung der Frankfurter, und niclu /um wenigsten in den regierenden
Kreisen, gegen Goethe einzugehen; ich könnte den bisher bekannten
Beispielen davon aus Akten und aus nuii'.JLciicn .Mii'.hciluugcn noch
Feier seines 70. Geburtstages ein würdiges fest, die hier neuge-
gründete »Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtsbilde« urtheihe
ihm die Ehrenmitgliedschaft.
Auch zum So. Geburtstag vereinigten sich die Verehrer des
Dichters wiederum tu einer begeisterten beier, und offenbar drängte
-ich gerade .111 diesem Tage den Freunden der Wunsch auf, Goethe
am Abend seines Lebens wieder mit der Vaterstadt verbunden zu
sehen. Auch jetzt brauchte man nicht weit zu blicken, um an die
Ehrenbürgerwürde erinnert zu werden — wenige Monate vorher
war Garlowitz geehrt worden. Goethes treueste Freundin und
geistvollste Verehrerin in Frankfurt, Frau Marianne V. Willemer,
übernahm es, dein Dichter diesen Wunsch nahe «1 legen; dazu be-
rechtigte sie niclu nur die innige Freundschaft, die ihr der greise
Goethe seil seinem Aufenthalt auf der Geibcnnrilile widmete, sondern
auch das nahe Verhältniss der Verwandtschaft, in dem sie zu dem
gleichgesinnten jüngeren Bürgermeister Dr. Gerhard Thomas stand.
Sie erzählt in einem Brief vom 25. September 1829 Goethe von der
erhebenden Feier seines Geburtstages und fährt dann fort : »Wohl
r
iirnit-n iu-inkfurtcr den Verlust eines soklitn MithiU i^urs fH'.)i!iiiJtri.
obsthon die Art und Weise, wie sie es verrat hen, ihnen nicht zur
Iviir ;:i:ri;ii.-iit. Gewiss, es bedürfte von Ihrer Stile nur eines leism
Winkki-.. iiLif tlii.- kleinste A [• iio :n i:n lj . lias;, es [liiiei'. iiie'.n LiiMiisientlim
sei, ein getrenntes Band wieder zu knüpfen, um es auf die ehrenvollste
Weise neu zu binden, Sie wissen gewiss nicht wie grosse Freude
diess, und mit vollem Recht, der guteo Stadt wäre; beehren Sie mich
u:ll .Uni Verna. icn, um Ilm- Mi-nueL 1 .lusni'.pri.c :n.-i; . wi-ni: Sic nck
wnllcn, crlab.it niemand etwas durch mich. «her ich wäre gac zu
glQcklich, wenn Sie wieder näher treten wollten, Sie stehen den
guten Leuten doch zu hoch. Man hat gut sagen : Goethe gebort der
Welt an. ich weist aus eigener Erfahrung, dass man sich damit nicht
beruhigt, man will auch einen Theil für »ich allein. Sie werden
- - . .=■ ■ . w - .: v. )• ■ .. ..: \,-. . ,. i , ,■ . ■
. ■ , ! .■ i L. :. | „ \\ .-• \ . ,., Jt ., ,| . ,.■
Aber dieses Friedenswort hat Goethe nicht gesprochen. Auf
die zarte Anfrage der Freundin erfolgte am m. Oktober die fast
schroffe Antwort, aus der uns der bittere Groll gegen die Behörden
der Vaterstadt nur zu vernehmlich entgegenklingt: «Zugleich aber
hab ich für die treundliche Bemerkung zu danken, welche auf die
Nachholung eines früheren Versäumnisses hindeutet. Hübsch wir 1
es gewesen wenn man gleich in der ersten Zeit an ein solches ehren-
haft beizubehaltendes Verhältnis* gedacht hätte; auch sind dazwischen
manche Epochen eingetreten, wo dazu Gelegenheit gewesen wäre.
Da nun aber auch die nächst vergangene hiezu nicht benutzt ward, s"
glaubt ich, es sey am besten gethan, diese Angelegenheit ruhen zu
lassen und die glücklichen Freundschaftsbezugc im Stillen zu gemessen,
Mi r.Jhcn w-.rje s;cli ii'jn.l-f. ;.;n i.nd v.ici'er terhaniieli: Linn. ilH
spreche hier das lerne Resultat meiner L'ebcrlcgiingeii aus, mit wieder-
holtem Dank für jenes zartiiiiithii;e Erinnern.«
L';iü lijbei ist es s:ebiitbai ; von der ] " ri I : 1 1 de-r t-lircnhi^Li-
Stadt versa« t wurde, erliidi der Todte durch die Lrridituni; seines
Sund'^lJcs und Jureli die glänzende Jahrhundertfeier .1111 ;S, Aul:'.::-;
1849. Zehn Jahre spater vereinigten sich Frankfurter Bürget ml
Digitized by Google
Gründung des Freien Deutschen Hochstiftes, welches dem allum-
fassenden Wissen Goethes gemäss die Bildung im weitesten Um-
fan^e den weitesten Kreisen zuführen snil; es erwarb Jas Geburts-
haus des Dichters und füllt es mit Erinnerungen an ihn und sein
uiisierb-idies Wirken, es re.iujme.lt die Freunde Goethes in Miner
Vaterstadt zu ^eniesusdi-üilidieui Gemessen seine: Werke, üii würdigen
Fcstteicni an seinen Ehrentagen. Er ist und bleibt der Unsere, nicht
nur, weil hier seine Wiege Restanden hat, und obgleich wir ihn nicht
unseren Ehrenbürger nennen können.
Aber wenn auch sein Name den dei anderen Männer, v.ckkc
dir Si.nit mit ihrei höchsten Würde einte, überstrahlt und ü;;i i ihnen,
so werde doch auch deren bescheideneres Verdien« nicht ver Jessen !
Und wenn die Frinuere.uii in m.-tre 1 ihren kurzer nid« erlischt, wenn
Ihnen ein dankbares Andenken i-ewafiri bleibt, so ist der Zweck der
vorstehen den Blätter erreicht.
Oigitized 0/ Google
III.
Frankfurt am Main und die französische Republik
1795-1797.
Dr. i. Kricao«.
Die kühnen Pläne und ausschweifenden Hoffnungen, mit welchen
: .ie Mächte der ersten Koalition 1792 den Kampf gegen Frank reich
egonnen hatten, waren schmählich goclidiert; die junge Republik
arte nicht nur die in ihr Gebiet eingefallenen b'einJe wieder heraus-
schlagen, Mindu'.i sogar auf a!kn Punkten mit Glück die Offensive
eine Hrweitmmg durch die Festsetzung einer Demarkationslinie,
reicht den Krieg vuni ganzen \\h\1ct. Deutschlands eiu lernen sollte.-
Aber auch allen hinter dieser Linie gelegenen Gebieten, welche mm
Zeichen ihrer Friedensliebe ihre Kontingente vom Reichsherr zurück-
rufen würden, ward von Frankreich Neutralität zugesichert.
Der Minister Hardenberg der als licvullmächtigK-r l'rcusscns
diese Verträge zu Sunde gebracht haue, rechnete, ebenso wie der
Wahlfahrisnnsschuss, mit Sicherheit darauf, dass sich Prcusscns Scpa-
raivertrag zum allgemeinen Reichs frieden crwciiern und fast alle
Stände die angebotene Neutralität annehmen würden. Er kannte zu
' Martens, Rituell des Ir.iiles li L.miFininns, T.im. 11, JOJ — Sc>6.
Digitized by Google
Nt
kleineren Staaten abhielt, dem von Prcusscn gegebenen Beispiel
sofort zu folgen und durch Jessen Verwendung ein Sonderabkommci
mit Jer Republik zu treffen.
Unter allen Keichssündcn w imschte wohl keiner sehnlicher Ja
Ende des Krieges herbei als
Ausbruch desselben hatte si
Jungen mit Frankreich versucht, neutral zu Heiben. Der Beginn Je
Krieges, der sogleich Leiden aller Art über Jie Stadt brachte, wa
nicht geeignet gewesen, eine besonders kanipfes frohe Stimmung ii
der Bürgerschaft zu erwecken. Gleich nach dem Rückzüge de
Herzogs von Braunschweip, hatten sich die französischen Trnpnei
blieb ihr erspart, da nu
zosen aus der Stadt \
dann getrübt worden
bischer, theils von dt
Die Mainzer «National*
,rch i
e iheils
in Iran-
vurderi.
r Seite über sie ausgesprengt w
: liatre berichtet, dass sieb mehrere
tausend Frankfurt« Bürger tur Ermordung der französischen Garnison
verschwuren und mit "K — iiijuki eigens dazu .muffen is'ieii Messern
und andern Mordge wehren» bei Erstürmung der Stadt zwei Bataillone
N'atioii.ilgardästcii liicilcrgenietwlt hatten. ' Cnstine hatte sogar eines
dieser Mordmesser dem Konvente zugesandt. Weicht- Mülle sich
auch der Rat gab, die Bevölkerung von der Anklage dieser siei-
lianischcn Vesper zu reinigen und darzulegen, w
ihr Verhalten gegen die verwundeten Franzosen i
gewesen sei — die Stadt war bei den Gewählt:
n Andenken geblieben und halte bei einer abert
n Gegen
Schiin
belli:-;
rhuldreiehst zu befördern und die Wahrung ihrer Inrere
andten Hardenberg besonders anzuempfehlen.'
Nachdem der Baseler Vertrag unterzeichnet war, erhicl
:r der angesehensten Bürge! der Stadt, den Auftrag, I
j selbst in vertrauliche Korrespondenz zu treten, w
Hur^cr-chili. ;n ihrer Spitze der allere RCrgttniciurr, sich feierlich
dangen serseahne, Jass man m ein» su wichngen und da» Kinn-
Reith betrerienden Angelegenheit ohne Vorwisser e.nd Genehmigung
des allerhöchsten Oberhar.p-es fegend einen Schritt thoc, »welcher
aul e.ne Trennung som allpemcmei: Re.chsserhand abzuzielen schiene.
Auch wollte der Barl, m.h: einseitig vorgehen, sondern er,; die
Haltung der nichtigeren RdehssiänJe abwirten. Deshalb wurde
Seinen, der Vertrete Frankfurts aul dem Reichstage N Regensbnrg,
nur M der r.rklarun ( ; crmfcfatitX die Stadt sc hl .eise lieb dem ein-
nni-higen Bekehren Act Reich. Baerl einem bilden Frieden mit
Frankreich, wie solches im Reichsgutachien vom ai. Dezember 1754
nttdergelcgl sei. > ollstandig an. üuglenh ssurJc Seinen bedeutet,
■obujtc aidM Kukt und Kekh «fr preoräche Vermittlung mn-
drücklich versvorfen Italien, •ich aller de« preuss.sehen Amragen
twm iderlaufenden I . I • . M enthalten Wie nun aber die Stimmung
auf Jen: Reichstage war, neigten sieb die einzelnen Sünde sichtlich
eu der von l>reussen befürw orteten Politik, und eine Genehmigung
der I tiedenss-erhandlungen unter seiner Aegide war höchst wahr-
scheinlich ' Alles hing nur dato« ah, »eiche Stillung Oestreich in
dieser Krage nehmen würde.
Die bis dahin icttta begehende Kluft zwischen dieser Macht
und Hreussen war durch den Haseler Friede* noch erwe.tert worden.
In den Augen des Wiener Hofes bedeutete derselbe eine Verfettung
(In Vertragt, einen oiicncn Treubruch sen selten des Allanen, [m
CciaW der li.hmcrung lue, Ober war man testci als |cmals cntscblossen,
den Krieg nn; brinkreich auch ohne l'reussen weher fortzuführen.
Deshalb ward am j. Mai ein neuer Suh sie lern e r trag mit England
gesehltiMen und am m Mai das Schutz und Tru/b-indniss mit diesem
Staat erneuert.' Zugleich hess es s;ch die üsiieichische Regierung
angelegen se !i. im ganzen Keuli der preuwschei- I ricdensscmiiühuig
mit alie: Krall cr."4;cgeniu«-r»en, und twr wurde der Kaiseili. he
Minister Graf l.ehrbaeh nii( dieser Mission betritt.
Iii I rjnkiurt angelangt, erklarte er an: (V Juri 1795 dem Syn-
dikus der Stadt, Hörle, der Ka.sci werde sc Im er lieh -eine / 11 [immune:
■ tfilllll M ITIllll I . Ocu'whe r>evhi:hs «. i,fl
Ende |uli den dänischen Hof, in seinem Namen triedensan träge i
Paris zu machen,' von deren Erfolglosigkeit er allerdings schon vo
Sil von nivussittlicr und (istreichische] 1 Seite- uedr.mgt, schwankt
der Rai lange Zeit unschlüssig hin und her. Die Besorgniss vo
dem kaiserlichen Zorn wirkte insoweit lahmend auf ihn, dass er di
im Baseler Venrage stipulierte Frist von drei Monaten unbenuD
vordbcrstradien licss und auch dem Artikel II der Konvention von
17. Mai bezüglich der Zurückberuf
nügte. Mit steigender Ungeduld
" e Haltung der Stadt wal
ihre
solchen aber w
In einem i
Hardenberg das
les Kontingentes nicht ge-
diu preussisclie Regierung
verlangte schliesslich durch
■ Sehri:
■I llAk-llUll
.uit dem Wuhifalir-tiJiisstlHiis in Paris »der
sandten Barthelcmy in direkte Korrespondenz zu treten. Er hoffe,
dass derselbe sich auch mit dem begnügen «erde, was der Rat
bereits in negativer Hinsicht -ur Hrianguug der Neutralität gethan
habe: dass er sich bis jetzt in keine der Republik feindliche Ver-
bindung eingelassen und das ihm durch den Heichstagsbeschluss vom
i). Dezember 179.1 auferlegte Kontingent nicht gestellt habe. Auch
die noch beim Hcichsliecr sich befindenden frankfurter Truppen
werde er baldigst zurückrufen.'
1 HJaiitr S. 17.
' Llie Truppen lasen teils in Mim/, leih i:i Wirtnlircitittin. L'rijiriiiiiilidi
'rüg ihn; 7M diieli waren infolge von Krankheiten, Desertionen u s. k.
r noch 176 JicnstuuRliell.
Damit säumte denn auch der Rat nicht langer, um so mehr.
Ja die von den Franzosen wieder aufgenommenen Feindseligkeiten
zur Eile drängten. Der städtische Obersi v. Planitz ward in das
ostreichische H.i-.ipU]ii.irticr abgeschickt, um beim ( Imrul Gerfavi
K«oi Xuiiickziehung des Frankfurter Ki Jiiiin t-t-nit-s vorstellig zu
werden. Er schützte vor, dass man den durch die Strapazen des
vorigen Winters und durch Krankheiten aller Art hart mitge-
nommenen Soldaten Ablösung und Erholung gewahren müsse, da
sie sonst durch Desertion vollends zusammenschmelzen würden. Aber
Clcrfayi wies dies Ansinnen entschieden ab, ebenso wie der Kom-
mandant von Mainz, General Neu, der sogar dem f rankfurter H.uipt-
lii.tuu Selig jeden Urlaub verweigerte. So haue die Stadl die wichtigste
der Neutralitäisbedingtmgeii nicht erfüllen tonnen, und gerade hei
Beginn des 1 lerhstfeldzuges 1795 hatten die Eran/oscn einen Hrf.ilg
nach dem andern zu verzeichnen. Die Maas- und Sambrc- Armee
unter Joutdan hatte unweit Düsseldorf den Rhein überschritten, sich
dieser Stadt bemächtigt, im weiteren Vordringen die Oestrcicher
unter Ucrfavt hinter die Lahn getrieben und nicht weit von Frank-
Höfe
von Baden, Darmstadt, Mai
sr, Kö!
r die schützende Ucmarkatk
Genii
15 ward der Erbprinz von 1
sische Gesandte von den
e beti
;e. Dt
, der dieselbe
^verlangte der
binnen i Tagen. Da/u verstand sich allerdings der Kai nicht, aber
er bcschloss solort, den Kaiser selbst um /^u ückscmhuig der städii-
selleil Truppen zu bitten, wahrend Selm eitler nach Hasel reisen und
bei Hardenberg und lianhek-mv Schutz Ihr die Stadl vor den unauf-
haltsam vorrückenden Irauzoscn auswirken stillte. Einstweilen tröstete
den Hat die Versicherung des Prinzen Hohenlohe, der sein Haupt-
quartier in der Stadt aufgeschlagen hatte, er werde alles anwenden,
dass sie bei etwaiger Annäherung beindes keine Widerwärtig-
keiten zu befürchten habe. Und er hielt Won. Als Jourdan vor
den Mauern der Stadt erschien und dem Prinzen eine Vollmacht des
■ Hä U «cr 11, , s ir.
Schweitzer, Am 21. Okiober war dieser in Basel angekommen.'
Vom Minister Hardenberg, bei dem er eine freundliche Aufnahme
fand, erfuhr er, dass das einflußreiche Konvention tglied Merlin
von Thionville beim Wohlfalmsaussclmss stark gegen Frankfurt
agitiere, weil es den Anike! II der Konvention vom 17. Mai nicht
erfüllt habe. Merlin habe ihm, Hardenberg selbst, als dieser von
l'"r.!ii!<l'-.iri. i rie u lmm ic ig; ms; sprach, nur lakonisch bemerkt: »Sur ce
que vous nie dites de la ville de Francfort, je ne puis repondre auire
chose que cc qu'il n'est plus un moment a perdre que les ütats ne
retirent leur conlingenti.. Zu^ielch machte I ürdeiiXTg Schweiber
d.ir.mf aufmerksam, d.iss, wenn er nur als Privatmann auftrete und sich
nicht bald bei Barthelemv als offiziellen Vertreter der Stadl legitimiere,
er platterdings nichts erreichen, vielmehr seine Obrigkeit in den
Allgen dt*. 1 1 1 11 1 ■•, mich meiir diskr.ilitiereil wi rd.-.
Dauer kommt Schweitzer in seinen Berichten an den Kai minier
Ttficn hatte Ihm dir Kaisciidie lici-ickm :;i :- l :i r. : ; [ l: n . Graf Schi.ck,
wieder ciiliu.il bittere Vorwurfe über die Sendung Schweitzers nach
Basel gemacht »nd mit dem Zorn des Kaisers gedroht, dessen Heer
nicht weit von den Thoren stand; jetzt einen auffälligen Schritt thiin,
nies-, sich den ostreichischeii Repressalien aussetzen und aus dem
Regen in die- Traufe kumuien. Somit wurde- Si. hweit/a unbewiesen,'
sich strikt an seine Instruktion zu lullen und dem Gesandten Re.vihe-
1 Oer Rai ernannte Jen Primen in Aiurtaiming seiner Verdienste mm
lihrenKirecr mi,l wollet ihm e:n l.iüihnus .illvrm-, Taleltefvlce telicnken : v-l, Iii.-;,
uhcr J-.m ( ;, Jie iihreni'üi^er ] ; r.int!uns in Jle-ein H.m.le S. in Ii,
' Militarii am dem Rcvolutionslirieg 11, i Jes StlfJurchivs.
I Milium L t.
Digitized by Google
vur/iiIcULii. in welchem sie die Zurllckberufung ihres Kontingentes
vtil.iii-i habe. Von diesem AkieiiMücke zeigte .ich <Jit.ii D.inlu-leir.y
.mch hf:Vi uili i;i lliuI vvr; [!:.(-li Schweitzer, die Winzeln- elcr Sudt heim
WclilüliriSLitissihiiis ein J bei Merlin warm zu bcfüiwonen, wenn er
ihn in einci \dii- iHtMliiicUicl: .I.l-.-m .iiULiii-urL-ri wiirde. Mit schwerem
Herzen entschloss sich Schweitzer, ohne erst ir. rrinkiurt atv1.f71e.cn.
die verlangte hrklarung zu übergeben, letzt suchte ihr. Il ndi i-Krg
zu einem mich entscheidenderen Schritt » t fcl py , Die Stadt müsse
sofort mit der Republik frieden schliefen, malinte er; gerade ihr
Hu. hil.i.ni reize die immer mehr um sich greifende Kmbsuiht
der Ir.inznscn, sei i:mn.-.l Mim/, das von ihren Truppen beladen
Herdt, gefallen, dann wäre es zu spät Stnssc sich der Rai an dem
Namen des Separatfriedens, so könne man auch die Neutralität unter
der Form einiger »ankles prnvisoires et secrets» erlangen, deren
(.tlitiml .Mime; ausdn .'.h.l: m-^uhidingcn V. Schweitzer nat hieran!
den Kat um Instruktionen,
Sein Sc'ircihen trat" zu Frankfurt gerade in dem Moment ein,
«n eine entschiedene Wendung n: dem K^eg'-gluA de: l-iamoicn
eingetreten wir. Mit kühner EwMthlowcnfctit hatte Clcrlait d;c
UrTensire ergriffen und Jo.rd.ms Heer in lOgcilosct Flocht Ober den
Rhein mrü; iget rieben. So befanden v.ih in Frankfurt* Nahe nur
noch die Iran insu eben Truppen, «eiche Mim* bewirten, r.nd vun
diesen haue man nichts tu beidrehten, da sich in der Stadl eine
starke preußische Besatzung befand. Die WafTencrlnlge der Kaiser-
lichen übten snfuit ihre Rückwirkung auf die Politik des Kues.
Schweiler rtMek einen schallen Verweis daiur, da» er seine
Instruktion überschritten und im Namen der Stadt ein sie kom-
promittierendes Spiritist in k Harthelems »hergehen habe. Kr wird
bedeutet, in Xt;kimt"t das Konzept eines ;cdcn derartigen wichtigen
Aktenstückes erst dem Rat soriulegcn Vor iHcM solle er sich
nie In von Hardenberg umgarnen lassen und etwa auf sogenannte
articlcs seerell et pnmsnircs eingeben Die FngC mch einer beson-
deren KonveniB lit der Republik werde jetzt mm oberrheinischen
Kiene in htwagung gezogen; ihm werde suh die Stadl anschliesseri.
aber n«,ht einseitig vorgehen. Je gunsiiget nun im Oktober das
Wirfcngluik den liest reichern war, um so mehr wurde der Frank-
furter Ka; der Annäherung an Frankreich abgeneigt. Am*;. Oktober
wird Schweitzer angewiesen, «di durch die bekannten Kreigmssc die
Dinge eine sehr veränderte (icstilt erhalten hatten, Jen: Kechrung
zu tragen und >ich seine! Auftrages keineswegs auf dringende Weise
Siege, wie überall m Deutschlau
und mattherzige Stimmung, und
und kriegerische Gedanken.' Di
■ dem Eindruck dies
;n jourdans und Picliegrus
völlig
I Atrilk-rl
3 Mail
malige Zeil fast ans Wunderbar!
rcsticrcndcn 25,000 Gulden Komcmionatc wurden der Reichskricijikasse
:ii'!ir-.iL-ir k/.ihli. S.'hweir/i-i ;il>er erliith ,kr Ui-ielil, nh das liius!^
Gemeinwesen seiner Anwesenheil dringend bedürfe,« sich von Basel zu
beurlauben und schleunigst die Rückreise a 11 7. »;reren, ohne aufirgend
einen Antrag, von welcher Seite er auch komme, einzugehen. Seine
Abreise könne um so weniger Aufsehm erregen, als man ja jetil
nach dem eben erfolgten Sturze des Konventes nicht wisse, mit
welcher Macht in Paris man die Unterhandlungen zu fähren habe.
Schweitzer war über den ihm gewordenen Befehl ausser sich.
Damit stosse man ja Barthelemy und Hardenberg vor den Kopf,
- IJj -
schrieb er, und verscherze ihr Vertrauen ihr immer. Auf Jic in den
allgemeinsten Ausdrucken abijefa.sien n.uiksapuigsschreibcn, die er
beiden inl Namen des Rates beim Abschied Libcrrci^htn solle, würden
sie wohl keinen grossen Wenh legen. Und gemät jeizt bauen die
Verhandlungen einen überaus günstigen Verlauf genommen. Die
Franzosen seien so zuvorkommend und nachgiebig wie noch nie.
Deshalb habe ihm auch Hardenberg dringend abgeraten, nach I'rank-
liirt zu rück zukehren, vielmehr solle er ineügnito nach Paris reisen,
wo er durch Vermittln!::; des preussischen Gesandten beim Direktorium
1). lebruar 1796, lief auch ein Schreiben von der Kaiserlichen llof-
kanzld ein, das die Ihilhuuig aussprach, die Anleihe weide »bei der
bekannten guten Goiruung ur.d Jen: Wohlstand der Stadt zur vollsten
HciVieJigung de- Kai. er.- ausfallen.« Nähere 1-iklJi nuiticii gab der
Kaiserliche Unterhändler, Hofrath von Minis. Kr wies auf die un-
geheuren Kricgskosten hin, welche ( Vstreich allein nicht aufbringen
könne und auch von England nicht mehr annehmen wolle, weil es
dadurch in immer grössere Abh.uigigkcit gerate; das Reich selbst
müsse jetzt den grösseren Teil der Kosten tragen; weigere es sich,
so sehe sich der Kaiser in die Notwendigkeit versetzt, seine Truppen
in die eignen Linder zurückzuziehen und die Stande ihrem Schicksal
zu überlassen. I rankfnn aber solle ihnen ein leuchtendes Beispiel an
Gemeinsinn geben und zu der Ii e absieht igten 5 prozentigen Anleihe
4 Millionen zeichnen. Der Rat fügte sich dem Wunsch des Kaisers.
In der sehr schwungvoll und patriotisch abgelösten Proklamation
l-cmdsehgkeucn zwischen den krieg-
1795 bis lief in das Jahr 1796 herrschte
Digitized by Google
; u l ■. i : : 1 1- r b i :-j 1 1 L - 1 ■, ij d- Wallcus-.ilisuLnd. Der Ilm bemüht« sich untvr-
de-.-.. ii, die CiL-iinimni! des Uiiekteriiim. die Suds kli erforschen.
Was er erfuhr, war nicht gerade tröstlich, Das plm-didic AN-rvJnü
der Yerl',aL;dk,ne:cn, als das Kries^sejuek der l-'r.mi'.tiseii sich -.undte,
hatte begreiflicherweise die leitenden Kreist in Paris ars; verstimmt:
■de iicklagteii sicli auch über die Aufnahme der Emigranten' und über
die Halttitij! der t-'rankfm'ter Pres.c seit den Siefen der listreichischeti
Wallen. In l-'tdi;e dessen lud der ältere- Dur^erEneister die Ued.ii: teure
der einzelnen Zeitungen vor und scliärl'ie ihnen ein, eine Memasraate
und gesittete Sprache zu führen; insbesondere sollten sie sich der
dem fraimisisclieii Gouvernement unangenehmen Bemerkungen ent-
halten. Ausserdem ward dem Censor grössere Strenge gegen die
Ende Mai wurd
ti. Die Republik
erraten in der Stadt, die schon geraume Zeit von den preussischcii
Truppen geräumt war und jetzt eine östreichischc Besatzung unter
dem Kommando des Obersten v, Mylius hatte, 1 nicht geringe liesiii.;-
nisse. Der altere BOrgemi eistet stellte bereits den Antrag, die
dejuwiertei: :,;:;J:i-.c:nu (.")!■! L.-j.tT : ^ r: -i:r ;-,lllei.:n::e:i |-.n::e::ii:ne. i:i
Bereitschaft zu halten und die wichtigsten Urkunden und Akten in
feuerfesten Gewölben zu verwahren. Der Übersi v. Planitz schlug
sogar vor, das Landvolk anzubieten und ku lieuatincn, was der Hat
jedoch zurückwies; er he^mietc sich, ii: das I !.iup:e.iiartier Warten:-.-
lebens zu senden, damit er die Ureiytiisse aus nächster Nähe beob-
achte und sie sofort dem Rate berichte. Auch auswärts hielt man
ie selurtc üdikte ertasten:
die Lage Irankfliri:. flu' ?,clir isefahrdcl. Der kcssiiehe J .e;;a'.:u;:sl . .I
v. Adlerlkchi fragte au, ob siel] der Lindgraf tut die St.nl: bei dem
k om m andierenden franzOsisthen General verwenden solle.'
Bald über verzog sicli, frciiich nur IV.; kurze Zeil, da-, urohuidc
Kriegsgewitter. Erzherzog Karl rückte von Süden gegen Jourdan
heran, schlug sein Hauptquartier in Sachsen hausen auf und zwang
die Maas- und Sambrc-Armee zum Rückzug über den Rhein. Doch
waren seine lirfott-c auf diesem Teil des Kriegsschauplatzes nur
viiiu!ier::e!]cndc; die ! iiiTschri::e, weiche m/wischen die französischen
Warten in Süddcuiscblaikl gemacht hatten, zwangen ilin, mit einem
grossen Teil seiner Truppen sofort gegen Moreau aufzubrechen und
die IJcckurg der Lahii^eijcnccii dum General \V.:rtcn.,lc-.eii zu aber
lassen. Dieser war den von neuem über den Rhein gegangenen
Franzosen nicht gewachsen; die von allen Seiten nach Frankfurt
sLiiinienden l'lucbtlhigc,' welche in den Mauern der Stadt vor den
:-iieell:i'-ai. v,a- keiner Ijew.dtth.a: zinaeks.- Ii reck enden Banden [ourdans
Scluuz suchten, liesseil deutlich auf den Rückzug der Oestreichcr
Artillerie be-.vl/le illt da-. Mai Ulla! beherrschenden flöhen '■ei liefen ;
hier erwartete nun allgemein il : e liiU'-elu-!dimesscli!a;hr, um der das
Schicksal Frankfurts abliing.
Die Bürgerschaft befand sich in der griissten Aufregung, da der
M.ijv ;:itd S.niilire-Aibiiee der denkbar ■ehleeb.iesie Ituf vorau~euie:.
Ltacrail hatte sie iiirci: Zli;; dur.li ( ircnckh.-neii um! Verwüstungen
aller Art bezeichnet. Und Frankfurt hatte auf Schonung nicht zu
rechnen; im Gcgentheil, die Leidenschaften der französischen Soldaten,
durch dicvonCusiine und den Mainzern ausg-esprcnyien Verleumdungen
noch mehr entllamuu, liesseil hei einer etwaigen Hinnahme der Stadl
die argsicu Aiinsl liTu-ittniycii befürchten. Mit HiicUicht darauf wurden
auch die jetzt nach Frankfurt gebrachten gefangenen und verwundeten
Franzosen mit besonderer Sorgfalt behandelt, und der Rat Hess sich
von ihnen in einer Reihe von Attesten bescheinigen, »dass sie, resp.
l-i:i ; ;.:r\ T.ii!i-l>iidl S. islri [f.J.
Oigitized Dy Google
Sodann v.-n:Je tir'.e iie^xidere K;ie;;:.Je|iiit.uiun mit ai::-;;ede:i]r.cii
Vnlhnjchien ein$:<.-scizi, »welche die yegenw.'ii [ige K ri i-j." stiL-J'.iln :■
iluinli.li't aiuveiider. und im Fall ein-.T ix: !■ L-Mir-ci ilUh kiiidlkluii
IScsiiznehmnng die zu trcr":"c;;deu Yei-iuüiine-en und Unterhandlungen
im Verein mit bürgerlichen Abgeordneten im ytlitisüfn K-i.iiii'.
und zii^ii'itii l'escSilie^cn sollreV
Um die Stimmung der französischen Generale Regen die Stadt
zu erforschen, wurden zwei Deputierte, der Schöffe vor GimJeimdc i;i\d
der hessische Legationsrat von Jordis, in das feindliche Haupt-
quartier abgesandt. Die Auskunft, welche dieselben zurückbrachten,
lautete K-ruhi^end. Der Gü^t.l [.clevre v-l-vs i ^ Ii orct-. d.i^s die tr.in-
iiisis. hfn "I"r 1 1 1 : pt-i : bei i ir.cr cnv.-.i;;ce U.'-i.l/n;i^ der Stjilt die -t reelle
Miiine^-iich: beobachten würden; jeder l'\zc— sohle i::i:t.i^1i l !ir : ^
geahndet werden, da eine Plünderung für sein Heer selbst die nach-
zu halten.
Wider alles Erwarten gab Wancnsltben die Stellung bei Bergen
Dagegen traf er Anstalten, Frankfurt gegen die Franzosen zu halten.
Auf die Wälle und auf die Mainbrücke wurden Geschütze aufgefahren,
Sthaiiigrtbet auf die Walle beordert und der Rat angewiesen, die
scludhittcii Tluirt ■.c!]lciii:i i u>; an'.bciserii zu l.i-;suii. [rdc;i> versäumte
Wartenslcben, die die Stadt beherrschenden Höhen, welche das
Heranrücken ,ui sie erschwerten, zu besetzen. Auch die für eine erfolg-
reiche Verteidigung viel zu schwache östreichische Besatzung ver-
stärkte er nicht. Alles deutete darauf hin, dass er seine Streitkräfte
nicht noch einmal dem Schicksal einer Schlacht aussetzen, sondern
den Feind mit der Belagerung von Frankfurt beschäftigen wollte, um
ihn dadurch von seiner \"er!'nl^nns; ahaiicnkcn und die spinnte Ver-
e'.niJiin^ ir.it Jen; l.irzliviYoe; Kail zu bewerkstelligen.
massregeb, als sich Volksmengen auf der Strasse und besonders an
den Thoren zusammenrotteten und sich in Drohungen und Verwün-
schungen über die Kaiserlichen ergingen, die die Stadt unnotigerwciic
1 Akten der geheimen Kriegalepuiitlao Bd. III.
- Rjlsprotoknll vom 7. Juli 1796.
Digitized by Google
gegen die östreiehische Garnison hinreissen lassen wönle und suchte
ihn durch einzelne an den Thoren postierte RatsmiiglicJ jr zw
heschv. iclitis;eii. Inzwischen griil" er w dem ;iL:/ageLi il;n; uhrie
gebliebenen Mine), das Schlimmste von der Stadt abzuwenden. Kr
sandte eiligst Jen Obristen von Planitz zum Erzherzog Karl, der hei
Asebaffenburg stand, und flehte ihn an, durch eine mit Jourdan zu
treffende Übereinkunft die Stadt vor einem Bombardement zu schützen.
Dicscl'.'c Jims; erde 3 ) i ; : l. richreie er a:i den i'isriciclii sehen S:ai!lliiimn;.ir.-
diuitai und Jen General Wartens] civil. Dieser aber Hess sieh in
seinem Etitschluss niclil wankend machen. Aul die Vorstellungen,
dass Frankfurt ja keine eigentliche Festung sei, dass Jer Feind heim
i-.L'i/^i.-'.u ii ,\L.n ; ;el :in Aussen werken bis iliclit an die Mauer rücken
unj sein Geschütz bei der Menge »von feuergefährlichen Maiy/incn»
wir. Jlt. verheerendster Wirkurj-ei? '.ein wurde, erwiderte er nur,
dass er ohne höhere Ordre die Stadt nicht räumen dürfe.'
Am 12. Vormittags zeigt« sich der Vortrah der Franzosen auf
den nach Friedberg und Bergen führenden Strassen und notigte
dort aufgestellte östreiehische Reite
sie ziemlich nahe an die Wälle hei
und Minden mit verlum Jenen Au ; ;e:i vor Jen Kommandanten jjelutiK,
der aber die Aufforderung zur Ucbergabe abwies.
Die Bürgerschaft ihrerseits hatte General Kleber, den Komman-
danten des Hil.igeriingshceres, durch eine Deputation gebeten, die
Beschiessung so lange zu unterbrechen, bis Planitz vom Rr/herzog
Karl zurückgekehrt wäre. Ersterer traf in AschaiTenhnrj; den oa-
reiji -cneii General Wemecke, Jer ihm Bemerkte, Frankfurt müsste
dem Operationsplan gemäss mit allem Nachdruck verteidigt werden ;
übrigens würde er erst so spät den Erzherzog erreichen können, dass
sieh in/w liehen Jas Schicksal Jer Stadt v. nlil l.'tuesi entsciiie Jen iiabc.
Oigitized Oy Google
Franzosen das Schiessen ein. Diese Ruhepause bc-nützte der Hat,
um durch abermalige Deputationen von dem feindlichen Oberbefehls-
haber einen Waffenstillstand zu erbitten. Jourdan wollte zuerst davon
nichts hören. Das Wohl seines Heeres, bemerkte er, gestatte ihm
nicht den mindesten Aufschub, den Erzherzog Karl durch Heran-
zkI-.iiiii; ^i, Iiv^1i;:ii '['riiji;ien ausnützen würde; nur die schleunigste
Uebergabe könne die Stadt retten, deren Einnahme er sonst durch
Besjhii'^en und Sturinlaut cr/Avii^en müsse. Schliesslich bewillige
er doch einen sechsimddreissif; stündigen Wartenstillstand.
Kaum kehrten die Abgesandten mit dieser Nachricht in diu
Stadt zurück, als ein grosser Teil der Bevölkerung seine Habselie-
keiten eiligst zusammenraffte und sich unter lautem Jammern und
lila S en über die Mainbrüeke nach Odenbach, Hanau und Wilhelnisbad
flüchtete, 1 während die Zurückgebliebenen sich mit ihren Kostbar-
les r 3 . Juli, während welcher
r i.rkl Allerhtili^L'iitlnir ilr,.-:
gingen Parlamentäre und
Digitizedby Google
- 1 !7 -
Deputationen erfolglos hin und her. Kleber, der sehr wohl die
Abgeht, ihn nur hinzuhalten, erkannte, brach am Ab™! des i;, Juli
nnier fürchterlichen Drohungen die Unterhandlungen ab, und um
ii Uhr nachts eröffneten die Franzosen aus allen Batterien eine
stlirc-.'Hidit KiiiU'ii.ulr. Hin eunetzlidier Granat enrtgeu aus aditzelm-
und vierundiwaDziRpftlnrligen Haubitzen traf die zwischen dem Eschen-
helm ert hör, der Katharinenkirche, dem Fricdbergcr- und Allerheiligen-
thor gelegenen Stadtteile. Bald brach an mehreren Orten Feuer
aus, das sich rasch verbreitete, da sich zuerst niemand auf die Strasst
so fielen die reichen Warcnvo.r.ulie schutzlos dem wütenden Kie-
mente zum Opfer; über hundemmd vi erzig Häuser vom Eingang in
die ['ablasse bis zur Svn.iguge brannten bis auf den Grund nieder.
Nach zwei Stunden hörte da, Sduesseu auf; jei« erst konnten
Anstalten zum Löschen getroffen werden. Der menschenfreundliche
Kleber unterstützte das Werk; er schickte aus den benachbarten
Ortschaften drei Feuerspritzen mit iso unbewaffneten Franzosen als
Löschmannschaft, die aber nicht in die Thoru eingelassen wurden.
Es war ein Glück, dass in dieser Nacht vollkommne Windstille
herrschte. So gelang ^s endlich den unermüdlichen Anstrengungen
der Bürger und der Unerschrocken hebt und Todesverachtung der
Tsduikisten' - das ös.rcichisd.e L.iniennnlitär zeigte sich hingegen
sehr lassig - des entfesselten Elementes Herr zu werden und eine
Einäscherung der ganzen Stadl Zu verhindern. Immerhin war der
Schaden bedeutend genug. Im ganzen waren J je. Häuser völlig
niedergebrannt und viele beträchtlich beschädig , besonders hatten
die IJächer auf der Zeil, der Allerheiligen-, I-ricdberger-, Töngcs- und
' Miirih-n iiiw air latvir Sölten Bo;u-l:nj: Iii M.iiiif ;; chi"iri K eii Nntillo; ili:
l-iuuim.:nJjii[ wjr Obers lliciricti.-mt Williams. Der Kat lic» !ur Ain.rUtnr.Li.ipi
Oigitized 0/ Google
Müzine bL-n.ii/tn -voll«, so empfahl er der Bürg «seh üft, auch ihre
llalv inzwischen in Sicherheit ?n bringen. In der Tin« nunlt jetzt
eine YeriMiiiiiguiig Kwiscliei: Klc;'tr iiiul Wartensicbcii erzieh. Kwerer
körnte nicht:, weniger v.i'Lri-.; :i uti „h. i.- i i i l- e.j;i/liel'e /.er Störung der
Stadt, auf deren reichliche Vorrjtlit seine Taschen durchaus ange-
wiesen waren; Waneuslebeii liEn ticken li.i:te durch die Belagerung
erreicht, was er von Anfang an bezweckte: er hatte Zeit gewonnen.
So wurde die Kapitulation am 14. Juli 11m 7 Uhr Morgens vom
Kiii^erliehen Ühiistcn Baron vun llradv uiul General Kiebei, Jen Bevoll-
mächtigten Wartenslebens und Jourdans, zu Bornheitn unterzeichnet.
Die drei ersten Artikel derselben lauten :
1) Vom Augenblick der Unterzeichnunj; der Kapitulation
k-giuni ein |S sündiger Waffcn.s tili stand zwischen der Kaiserlichen
und der französischen Armee auf beiden Seiten der Kinzig, welche
ihnen zur Demarkationslinie von ihrer Mündung in den Main
bis zu dessen Mündung in den Rhein dienen wird.
i) Nach Ablauf der 48 Stunden werden die Truppen der
Ausnahme der Snchseiihäuser Thorc, welche ihnen nicht eher
übergeben werden, als bis der Nachtrab der Kaiserlichen Armee
die Stadt gänzlich verlassen haben wird.
3) Die jet/.ige Garnison Frankfurts nimmt ihre Artillerie und
Munition mit und zieht mit Walten iii:d Bagage ans der Stadt.
1 Alien der Dtp. B.l. V, — Noch am späten Abend haue Wanenileben, Jet
Digitizedby Google
Als vierten Artikel hatte Wartensleben vorgeschlagen : Das
Eigentum der Einwohner soll respektiert und gesichert werden.
Wegen ihres vorherigen Betragens soll ihnen weder Strafe auferlegt
noch ein Vorwurf gemacht werden. Dazu bemerkte Kleber: »Die
Einwohner haben sich in dieser Hinsicht auf die grossmüligc
Gesinnung der Franzosen zu verlassen, die sie in der Proklamation
des kommandierenden Generals Jourdan an die Bewohner des rechten
Hheinufers ausgedrückt finden werden. Obrist von Bradv wird die
Güte haben, ihnen einige Exemplare davon zuzustellen«.'
Die Wanenslebensche Fassung des Artikels 4 erregte heftigen
Unwillen in der Bürgerschaft. Als noch obendrein der General
von Isenburg aus schrieb, nur um dem löblichen Magistrat einen
Beweis seiner Ergebenheit und seiner Anteilnahme an dem Schicksal
der Stadt zu geben, hätte er Artikel 4 in den Kapitulationspunkien
■■■^^„-hhgen, erwiderte der Rat, dass er ihm wenig Dank dafür
Auch sonst feste die K^nitt^tioti^niLanile die höchste Besorgnis*
tin. Sit sistiLTtt j.i die nii'it.'iiisdien 0|ie;j;iöiiei! nur auf zwei Tage;
S.i.'i.ciiji.msen blieb noch im Itesiiz der Ocstrcicher, welche auf die
Sachsenhäuser Briiike G^eliiitze ;;e<;ai Frankfurt auffuhren und die
jenseits des Mahr, gelegenen Walle und Anhoben besetzten. Wartens-
1 Die Proklamation Im abgedruckt
S. 11-t). - Jourdai« Bericht an Jas I
(= 14 Juli) lau IV, a-ic er im Man
limti . ic- .i.n.iii, 11 i.iire
Beigene.! ist diesem nocli der Bericht Ja Krii-gsbammissars bei der Ma.l-
und Sinibrcarnicc Jaubcrt:
n'.r ii.'i ■ i : "■ : II- <!.::,-. I/. ■ ::i i:
Bergen; il est dilti üjns Franciort, 011 i] 1 iititimiee tme defense qui I!
iH'ae.iit ivoir ;>o.ir ■ ■'.'|c; :Vvi.;\i.;::. n :.c. n:.i u asin=. . . . Les habitan
lliu cilvOvi iiier jilnsietir^ .l,-;i:il.:;lv u:s il-.lj \ Klel'er et Jiuir.l.m pul!
'■btenir quon ne tir.lt pinnt sur leur ville.
Oigitized Dy Google
genugsam empfunden habe. »Sollte die Wahl- und Krönungsstadl
unseres a!]er s ;iuJi;>scen Kaisers, die dem Handel Deutschlands Leben
gibt, nicht Ansprüche auf Barmherzigkeit und Schonung haben?
Sollte Euer edles und menschenfreundliches Herz gegen das laute,
bis zum rhmmtl Meidende I -k Ui nt-n der uriduciiliciiui ISevoki'.er
sich versch Hessen?" sciiricb sie ihm.'
Doch Wartens leben dachte gar niehi eii'.-.'-lkh daran, sieh i;:
Sachsenhausen festzusetzen; die darauf bezüglichen Anstalten sollten
nur die Franzosen über seine wahren Absichten irre führen, Er haue
ja vom Erzherzog Karl den gemessenen Befehl erhalten, vor dem
Feinde zurück Kuweit lien und sich um jeden Preis mit ihm zu ver-
einigen. Des Erzherzogs Absicht war nämlich, nachdem er das
Vor d ringen Moreaus in SüJJeiHM:h]aiid niclll hätte verhindern können,
Divi ,;<:,■.;■,■,:,■]■.,:.. I! uv,l. n: de, i:,>J:;u.ih-, versicherte, Jas Eigen-
tum der friedlichen Bewohner zu respektieren und keine der Maß-
regeln versäumen zu wollen, welche zur Aufrech ter Haltung der Ordnung
nötig wären. Dagegen drohte er mit den härtesten Strafen, falls
die Einwohner sieh Feindseligkeiten gegen seine Truppen erlauben
würden. Und Bonnard und sein Nachfolger hielten Wort. Abge-
sehen von lixzeK.cn einzelner iranzösischer Suld.ucn Wim Betreten der
Stadl und später beim Wegzug liessei) sie sieli in Frankfurt keinerlei
Ausschreitungen zu Schulden kommen; zwischen ihnen und den
Bürgern herrschte ein leidliches Verhältnis-. Starke Patrouillen
durchzogen während der Nacht die Strassen, und die Haupt wache
erhielt die Anweküu:, i.'Jem etm f ran zwischen Soldaten insultierten
Bürger auf Wunsch sofort Beistand zu leisten. 1
Digitizeday Google
- i6r —
Dis Gins des hjii«>sischcn Heeres verweilte nur kurze Zeit in
Kraul tun, J.i JiiLirdiiii sich rasch gegen Warietislehcn wandle; uls
Hfsji/Miii; bliek-n sechs ISat.iillime zurück.
Eine der ersten Handlungen der Franzosen gleich nach ihrem
hinrüeiien in die SiaJi war, das s;;khische Militär tu entwaffnen
und seines Dienstes lu entliehen. Ebenso mussten sämtliche Hinsei
ihre Waffen im Rathame ahlich-ni ; ,mf die \'t-r 1 1 llii :li ..Ii nn:; derselben
w.ud Todesstrafe ^c~:-.;::.' Dar.'.uf n.ilim der <.,c[iera![,!:ep.hoinmis-,ar
Dubreton die ehemals Kaiserlichen Maga/ine als angeblich feindliches
Kigcnumi in Mcschlag. Vergebens wies man ihm nach, dass die
Stadt diese tlm den Preis von 200,000 Gulden käuflich an sich gebracht
habe; Dtibreton wollte sich nicht überzeugen lassen. Es fehlte der
Maas- und Samhrearmee an dem nötigsten; ihre Verpflegung
liess alles *u wünschen übrig, da siel, das hmi.unwesen im denkbar
■1 \Va'i;e.i.
neu) .nid
eipIliJmiri; auferlegt hatte, b
: täglich 30000 Brote zu backen, trat J01
e,hs Milliu,
Digitized By Google
befriedigen? Ihr Wohlstand haue durch den Krieg und die dadurch
eingetretene Stockung des Handels gelitten ; überdies hatten sich viele
Chefs der angesehensten Bankhäuser, sowie der grüsste Teil der
Judenschafi ans Furcht vor der Bcschiessung geflüchtet und damit
ihre materielle Hilfe dem Gemeinwesen entzogen. Zunächst wurde
nun den Juden durch öffentlichen Anschlag in Hanau, Ottenbach u.s.w.
geboten, sich K-i W-rii^r .ki S-.i',; : -Lrii lh::i,.ii vi;-M.;i:J/\v.-.n/-.;:
Stunden in Frankfurt wieder einzufinden, und da ihre Häuser zum
begab
«eilt wäre, wieder eingelöst werden. Von dieser Proklamation
irden auch die abwesenden Chefs der Bankhäuser brieflich in
■nntnis gesetzt und von ihrem Patriotismus das Beste erwartet."
Selbstverständlich machte die Kriegsdeputation auch Versuche,
n Jourdan einen Erlass der Forderungen *u verlangen. Am 20. Juli
Digitizedby Google
aber gleich an die Gu^'inskui ■.,„.! den k.idmut der frau tischen
Republik. Die Kontribution siehe in keinem Verhältnis zu den
anderwärts auferlegten. Man gehe von der Ansicht aus, dass der
Rcichtun- der Said'. unerschöpflich sei. Dem sei jedoch nicht so.
Durch den Krieg und die Cuslincsche Kontribution von 1792 hätten
ihre Finanzen derart gelitten, dass sie jetzt den auswärtigen Kredit
in Anspruch nehmen müsste; ob sie dabei Erfolg haben wurde, sei
bei der gefährdeten politischen Lage der Stadt mehr als zweifelhaft.
Unverdient sei sie verleumdet worden; stets habe sie die Freund-
schaft und das Wohlwollen der grossen französischen Nation gesucht
und sich stets fern gehalten von der Politik der grossen Mächte. Der
llnin der Stadt - dieser wäre eine unausbleibliche Folge, falls
Jourdan die Kontribution in vollster Strenge verlange - würde stets
ein Recken an dem bis daliin so reinen Ruhme Frankreichs sein. Die
Deputation bat schliesslich um dreierlei: um Nachlass der Kon-
tributionen, längere Zahlungsfristen und einen Schutzbrief (sauve-
garde), damit sie während der Dauer des Krieges von weiteren
er beschwerte sich vielmehr darüber, dass die Natura! lieferungen noch
nicht in seinen Besitz gelangt wären, und drohte sogar, bei längerer
Xi'iierisiii! die Lieferung Auswärtigen zu ubiriragcn und sie mit
der Bezahlung an die Stadt zu verweisen. Schleunigst übertrug nun
Oigitized Dy Google
- Ii, -
der eigen;, djüii aiumilfn Behiirde, dem Appmusior.ierungs.imt, ins
kimi nehmen setzen sollte.' Auf Anfragen in l'.iris erfuhr der Rai,
dass die Hohe der Kontribution dem Direktorium nichts weniger als
ungerecht erscheine, und dass daher ein JJachlass nicht zu hoffen
sei. Zwar nahm der Rat jetzt wieder Hardenbergs Vermittlung in
Anspruch, der auch zu dem Versuche hereil war, durch den preussischen
Gesandten in Paris das Direktorium milder für die Stadt in stimmen ;
aber der preisssische liiulluss war im Sinken begriffen, und die Er-
eignisse koiimcn den schwerl.ilhgen Gang der diplomatischen Ver-
mittlung längs! : ii ■ l.- i ] n ; [ i. li.ii'eii. Die Siiidi gab nun fürs erste die
Hoffnung auf, eine Erleichterung der ihr auferlegten Lasten zu
erlangen. Und wenn sie im Schreiben vom 21, Juli dem Kaiser ihre
Notlage klagte und ihn »um allerweisesie Rehcrzigung der Mittel
und Wege h.u, wodurch sie noch zeilig von dem gänzlichen Unter-
gang möge gerettet werden," wenn sie ferner durch ihren Vertreter
auf dem Kcgeii'.hn ger Reichstage ihre bedrängte Lage allen daselbst
versanimehen kurfürstlichen und fürstlichen Gesandtschaften dringend
ans Herz legte,' so that sie dies weniger in der Erwartung, einen
Erfolg damit zu erzielen, als vielmehr, um sieh zu entschiil Jieen.
dass sie bis auf weheres ihre rcichs- und kn-isstätidisclicn l'ihchti-n
nicht mehr erfüllen könne.
Aber während die Krieg.-. Je piiiaiioii sieh eifrigst bemühte, weiter
bares Geld herbei/useh.illeii. wurde sie durch tägliche Isenforderungen
vim N.iuiralliekimigcn tnid Ki-qni-iiionen aller Ar: last in V er/weil hing
versetzt.' Nun stellte sie von neuem durch Abordnungen in das
1 1.1 11 zugehe ll.-.ii|)i.|uariier, durch /ahlkis: IUI: lai 11.11 lunjseh reihen an
Juli acht Mitglieder de* Rates in ihren Wotmu
;lls (Jdsel;! in diu lV,li]/i;si>clu: RiilJMi: Ü:.ir!tl
den Magistrat für die Schlaffheit und die Nachls
lier er den ihm von Jer franziisisdii-ti Rt«iu
ic ein IiHLTcsse haben, das Unj>c\viner zu beschwüren, Jas sonst in
iäldv sich über sie entladen wird.«' Doch liess er sich bestimmen,
is auf das Eintreffen des Jourdan'schen Bescheides zu warten. Dcn-
elben erhielt der Kai ani fi. August; er zerstörte auch die lerne
UifFnung. In brüskem Tun schlug der französische Oberbefehlshaber
.as (ivsuch a!>, Ja vi es nach ,i>rcijl'.;i;er l-'ml'uns; unbegründet
G Mn ^ c ^«
miJ das sii ei I.iii- LI iii i Si iJi :vi ■ ,i.i'. e Eure: m ■
Obligationen überlassen. Di« Besitzer von Wechselbriefen liurzi
Sicht auf Hamburg oder Amsterdam sollten diese gleichfalls gege
süiIiimIr- Obligationen hergeben.
Von allen Seiten beeilten sich jetzt die Bürger - arme sowol
wie reiche - ihre Schätze zum Besten des Gemeinwohls herzugeben
Auch die goldenen und silbernen i\ifelieiigei äte wanderten in di
Münze 1 So konnte am 10. August die KriegMlcnuution die erst
Rate von zwei Millionen Livrcs eollstilndig berichtigen und ausserdci
n.i-'ri eir-e it.irke Aliiclil.igv.uinmc auf die /weite Kate. Abgesche
,.! Natt
Aug»*
Ilgen X
.■ Mili
1 Fingen Tagebuch. S. 198-199.
> Dieses beiasi in ikr Staiü niclit weniger als ;i Häuser, I
i.iJm u: i \-:-:\:-A ,1 iB-ehn Jielie ( , llel.illi miJ üfilllieil.
ungeachtet «iedffholtei AufTorderunj;en nur m,oou Gulden geben.
Oigitized Dy Google
OMigttiooen.'
Auch Jas jui*artii;c Kapital sn. luv nun hrunruncltcn , min
btabticbtigtr, eine |- i ptn.entigc Anleihe unte-r Vermittlung iicr
Banfcltfiuser Bethtnano, Metzler und Heyder in liehe von ein bjsiweä
MÜlScmeti *u kreieren. Die euer»! mii holländischen Banquicrs ge-
pAogeoen Uiuerhand'ungeti blieben ruaiutk». Man weite sich nun
in norddeutsche llandelshae.ier. Schon liiittn s:cl: einige dersr'.tien
mm /-.-■. hrcen bereit erkart; d; wurden sir suf den kaise^chcn F.ilass
vom 19. Dciembcr 1792 aufmerksam gemacht, in welchem Jas Reichs'
überhaupt |ede direkte oder ndiickic -rvuuur:; des l : eind<s aufs
strengst« vcrpuiiic. Die l-rusic-, uh nun sich beim Kaiser eine Dis-
l>tiih.U!i>ii vii:i Jk-.L-m l:rlas : : auswirken Mille, fand ra-cli ihre lirleJiguiie.
Der Kaiserliche Minister nm sächsisch™ Hofe, Grar von Iiis, litis
der. 1 r.irkiuner Uaneuier Hc:li:ii ihr. der «ich gerade in Leip/ig arfjiiJ.
iu sich bescheiden und erklattc ihm orh/.iell, man wOvste, diss. er
Gcldiegniiitionen Ijr 1 ranktiri etoflnen wolle; er untersage dies,
kehre sich der Hai nicht darin, M »erde das Ucichsoberhaupt nach
den beliebenden Ut.c'i besetze 11 nebt allein Hab und V ermüden der
Ratsmitgliedcr, sondern sie auch ptraOoDch in Anspruch nehmen,
/.gleich \ernot de; Gral sowohl den Leipzigern, als auch den sich
daselbst aufhaltenden fremden Dano,uiers, sich an dem r'tankfuiler
Anichcn irgendwie 21; beteihgen. Im mui'eren und westlichen
Deutschend häne nun sich zwa: wenig an das kaiserliche Vcrbm
KcMfl, aber iicr iilfeiitliche Kredit dci Stadl Int iu seh: unter der
Lii|;cwissheit. 111 der ihr Schicksal mich immer schwebte-, und so
hielt sich das auswärtige Kapital von Zeichnungen fern.
Bitter bereute man jetzt 111 der Stadt den Abbrach der Verhand-
lungen iu Pasel; alle BeLttiuurgen Schweitzers hauen sich nur zu
•.ehr erfüllt. Dass unter dem niederschmetternden Eindruck dc(
Ereignisse seine Partei im Rate jetzt die Oberhand gewann, wird man
l'ee; leih ich linden. Das wogegen sich letzterer noch voriges Jahr
ltc-. 1 r.i 1 il 1 1 hatte, ereri;]' er nunmehr hegicrie: als Jen ein/igen Ausweg,
um den gegen den \Vul1l.ta11d der St.nli .jetelirien T< ulesMtiss anüu-
li.ilten, nämlich tinc-ii Suparatlrieilen mii der ir.iri/i'sischen Republik.
Die noch wi ilirr.lri.be nde Kji.-.erliche l'.trtci fand kein Gehör; man
wies si« hin auf die Vorgänge,' die .sieh si>eben in SüJJeniscIiljiid
ik-n Sünden d.i.el'-si eine allgemeine L'anik verbreitet. Wer haue
Ja noch .nii Jci. gemeinsamen Rciehsverband gedacht! Jeder h»tle
auf eigne Faust durch ein Abkommen mii dem beutegieriger, und
zuchtlosen Feinde Frieden und Schurz zu erlangen gesucht. Und
wenn dies die mächtigeren Stände, wie Baden und Württemberg,
ih.uen, sollte Ja das olmni.i diiiet J-':mi:1; i .in. Kau/ isoliert wie es war,
die Last des Krieges allein tragen, bis der Ruin seines Woldsuniics
gänzlich besiedelt wäre?
So wurde Metzler in J.is i"r .musische I..Li_ r ^r ücschickt, um fol-
gendes auszuwirken; Auslieferung der Geiseln, unentgeltliche Frei-
!.i.'.m:i!; der In Main; siebenden Frankfurter Truppen nach der
etwaigen Eroberung der Festung, F,instellung aller der StaJt ange-
JrüliieiL /VjiiiMnu.Wi'^dn und s,'!ilicssl;tli N'tim .niül \\ .il'.'vr.il der
ganzen Dauer des Krieges. Dagegen sollte er die Zahlung von 8 bis
to'/t Millionen Uvres teils in Geld, teils in Naturalien versprechen,
und zwar dergestalt, dass je eine Million in jedem Monat, die ganze
Summe also in 8 bis ioVi Monaten entrichtet würde. Um seinem
Frankreichs, mit der Stadt Frieden zu 5<h Hessen; viel mehr Nutzen
/.iij: man .ms ihr, so lange iraui nt>e:i a';s beuio behandeln Winnie.
Das wusste der Rat sehr wohl; darum verlangte er nun von Huguier
Aul klarung über die /i:i.niil ,1er Si.i.k. Usuellen Sit,« seil reibt
er ihm am 24. August, »die Unsicherheit unserer Lage, geben Sie
beMimmi die Hüllt der l.ickrengcn .in, die Sit noch von uns fordern
'.eerdeii, oder veranlassen Sit den i;<>rii:n.iiiil:crerder. Heuer. il dazi;.
Sollten Sie dies aber jetzt noch nicht können, so beruhigen Sie
wenigstens das Publik Lim durch die örieiitlieiie H-sla-eng, dass unsere
Massnahmen und Anstrengungen uns den Anspruch auf Ihr Vertrauen
erworben haben. Dieses wird nnsern gänzlich geschwundenen Kredit
wieder beleben,'! Xach langem Slr.iubeii verstund sich lliignier endlich
dazu und formulierte genau seine Forderungen, wobei er die Ende
luli verl.ni Litt 11 \"ari:r.ill!ck'rLit!;:eii .r.i zwei Millionen in bar anschlug.
Die Stadt hatte somit zu entrichten: drei Millionen bar, zu denen
Digitized by Google
jetzt noch zwei MiliiuiU'R lilri^uk.inicn, ferner 400—500,000 Livres
.ik Une^M.ind v.mi den i,;oo,ikh) l.ivrt-s ,m IVjiiij'iei i n n.-: :i-:ist 1 J^-n
und sooooo Livres -in Ausrüsi 11 ngsg egenständen für die Artillerie,
khpe^rri stcüielitisjuier in Anssielil, die seit dem 2~. Juli geleisteten
Requisitionen in Abrechnung zu bringen.
Inzwischen hatte das KriegsfilQcfc der Franzosen einen jähen
L'111 -;:hl.ij; erfahren. Dem General Wartensleben war die Vereinigung
rnii lir/herai;; K.irl rjeli;re;tn lind 1Lnr.i1 Oer lV.ni/ii-.i~, In- 1 IpiTünM'.-
nun das Volk, um Rache an seinen Peinigem zu nehmen. Mit
Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln ging es den zerstreuten fran-
zösischen Hecresabtciluiigcn entgegen und suchte in deren Nieder-
metzeln.^ der lang angesparten hrbiltenmg Luit zu iiuehe.1. 1 Diird,
Jonrdins Rückzug wurde auch die Position der Franzosen in Frankfurt
gefährdet. Setzte, was zu erwarten stand, der Erzherzog seine Ver-
folgung weiter fort, und griff die Volksbewegung weiter um sich,
so waren sie verloren. Um so mehr beeilten sie sich, die ihnen
noch übrig bleibende Frist thunlichst auszunützen und möglichst
viel von der Stadl, die eben die vierte Million entrichtet hatte, zu
erpressen.
In den ersten Tagen des September schrieb daher Huguier an
den Rat, er sei weit entfernt zu glauben, dass die grosse Mehrheil
der wohlhabenden Bürger den Patriotismus gezeigt habe, den nun
von ihnen zu verlangen berechtigt sei.' Er befahl, ihm binnen vier-
undzwanzig Stunden eine Liste zu überreichen, aus der er sich über
die VcnilögL-iiM-erlüllm-se der einzelnen liüger jjenau informieren
und darnach beurteilen könne, ob sie ihren Verhaltnissen angemessen
zur Kontribution beigesteuert hätten.
: . ! 1: I. , ■ ... ■ . ' ■. ,'■ 1 ,. 1. 11 1'. I .VII ' ■ , I .' '
1 ., I ,. 1 1, I 1 , 1 ■ • ■ ■ , .!.!,:>. !.■ ..K 1. 1 1 M. !■■ ,■ . .
ip je vcus .HleinJre; -- - — je !es (er.] aiiürlhicr )>.ir imiyeiis [fhjjis
Cl prnnipts.« Kr will ihnen Jas Guld. »Juni i'.i >e «.m i,ii! eil Jievi.!. utj-nt Innen.
Digitized b/ Coo;
Der Rat verweigerte ihm aber diese Liste, Ja es ein Grundsalz
der Frankfurter Verfassung sei, das Privalvermögen der Burger von
Obriglieitswegen nicht iu inquirieren, damit der Kredit der einzelnen
nicht geschädigt werde. Nach der Verfassung, bemerkte er Huguier,
brauche niemand, welcher ein Vermögen von 15,000 fl. versteuere,
sein weiteres Vermögen anzugeben. Nun rückte Huguier mit einer
andern Forderung heraus. FDr alle Rückstände an Kontributionen,
Requisitionen, Naturallicfcrungen u. s. w. verlangte er jem eine
Pauschalsumme von vier Millionen. Alles bare Geld, welches der
Hat überhaupt noch in der Stadt auftreiben könne, solle er sofort
dem Kricgszahlmeister neben und für den Rest Wechsel auf Amster-
dam ausstellen. Als man ihm erwiderte, man könne ihm weder
bares Geld noch Wechsel auf Amsterdam zur Verfügung stellen,
machte er ein weiteres Zugestandniss und erklärte sich mit stadtischen
Obligationen im Betrage von vier Millionen zufrieden, von denen
die eine Hälfte innerhalb eines Monats, die andere im folgenden
Die Kriegsdeputalion erwog nun, wie sie sich zu dieser For-
derung zu stellen habe. Wohl wusste sie von den Siegen der
Kaiserlichen Warten ; Huguier selbst hatte kein Hehl daraus gemacht,
dabei aber bemerkt, dass er iimsomehr jetzt «avec foree et cclerite«
handeln mflsste. Und zu welchen Gewalmussregeln konnte nicht
Wünschen au ent-
iter einem Offiziei
len Mi
Digitizcd bjr Google
deputation den Ausschlag die Rücksicht auf die im Feindcslandc fest-
;;-.:bahei;e:i Geiseln, deiei: Rl-I'vl-L in';: Hngoier eventuell beim Direk-
torium befürworten wollte, sodann die ilir von Paris zugekommene
vlt:tj: :[!,'; Ii- Mitteilung, es >u rieht an den Abschluß einer Kon-
vention mit der Republik zu denken, bevor nicht alle L-injiejyv^eiKsi
Verpflichtungen gegen diese erfüllt wären. Und nach Frieden sehnte
sich die Stadt, musste er auch mit noch so schweren Opfern erkauft
Die l : rf.ilmiiii; der legten Ki i i-j;-.;.. 1 1 : l baue um Genüge .Ii-.'
unverwüstliche Elastizität der französischen Nation gezeigt, der auf
die Dauer die Kaiserlichen Warfen doch nicht gewachsen sein konnten ;
nicht sdtüt/en können, eine drUtu wollte dr e Stadt nicht mehr
Forderungen eitwugehen, die völlige Billii^un/sowohl' des Rates als
tember die Ermächtigung, dem KommisJ Stadtobliftationen auf vier
i'.iilboucn Lr.Tcs -/M oberiiebe:!. ihr Gesuch, diese nicht ;iu [>unenr,
sondern direkt an die französische Regierung zahlbar auszustellen,
wies limine: znriidt ; dat-eyen t-ab e: die schriftliche //.ivijjc. djss.
bevor die Obligationen an dritte vcriuv.scrt \vi';rde:i, der Stadt lI.ll.
laiiiö-tiujUiec'at niibebaluit bleiben sollte. Ueliri^ens vcrplli. lueie
sie sieb für den Fall, dass die französische Armee von neuem nach
Frankfurt zurückkehren würde, die Obligationen wiederum an sich
m nehmen und dafür die Rückstände an Requisitionen, Kontributionen
Wenige Tage spater näherte sich der Vortrab der eist reich ischen
Armee den Thoren der Stadt. Der Stadt k omni an da nt Duvijjnot schien
zuerst willens zu sein, Frankfurt gegen die Oestreiclier m halten und
1 Der Wortlaut des Vertrages lautet:
Noui KourKiieriicuro et M .ijjislr.il> de l.i Villi lihe .fliiupire de Itjuc-
f.irl -.'.ir le Mein iteran-H.iy,.i:j> ut it:;lai. us . . .ie'.-.jr 111 pnrleta lIl.
|ir^st:rl[i.-s 1.1 siaillllu Jl- r i l : 1 j ! . ' i i iti- I a.r.^ ,t k - [-V.LMCe eil ,r,n;:.li !.-:,
Jeu* jus rei'iilus a ilaien ile :l i n.r . i'r.inii-n ■ i i: lairt paver pjr in i|aalrt
pnur cum d'inlerets. I-In l'ni de quni itmis avons f.til espf.tier c« presentes
tolles Ju sceau Je uotrt vüle et niunic du scing dg dem Bourjjuemcisires
dcnulkmem un dünge.
Fair i Fraticfort cc j Sept. 1706.
Signis Schweitier, Bnurgucnicstrc.
Lauterbach, aussi ItuurRjcnicsirc.
Digitized ay Google
- m -
traf bereits geeignete Massregeln zur Verteidigung. Doch machte
er dieselben bald darauf wieder r li ^1: jj..im i;L<q. walirselieinlich in Folge
eines ihm von Juurdari ^ue; es; an:; cum lielchle;:, und räumte in de!
Nacht vom 7. zum 8. September die Stadt. Zur Sicherung seines
Rückzuges liess er die äussere und innere Zugbrücke am Atfenthor
demolieren, die zwei mit Holz belegten Uugen auf der Snehsenhäuser
Brücke abtragen und die Bülken in den Ftuss weifen.' Es war die
höchste Zeit, Jass er abzog; denn kaum eine Stunde später rückten
üMicichische Reitet eiu, die muh einen fran/üsisehen Posten aufhoben.
Noch in der Frühe des S. Sepiemhei besetae das städtische' Militär
die wichtigsten Wachen."
Ordonnanz wurden :o\\ De^j;;:i.n l; r. ■ li n] 1 iiLr-Liliier: uri.l ihn:! Harschafr hcraubT;
einem crimen Zwisclicuiai: .■J:.-i d.-i ]lii,;cia „in! .ier liesjuung gekommen.
Gärten und Felder r-^'i"''.-' ■■':■:! : .kiei: l-.iriUll« Holl und Stroh
in ^enueertder Mcnrie ptliuleii -..urde. muueiKi^ die Lauen und Dielen aas den
Weinbergen genommen und die OKiKumie umgehauen. Als sie nun nieder ein-
mal, inil Sacken beladen. ei:i.-i :"-a -- L i-j I ■ •■ryau.ierien l'Undernnesrug in die Marken
der CJbcrrädcr vcrjnsialrcien. ricic-n dies; die .Sachsen harter tu Hülfe und schlugen
sie in die Flucht, Haid darauf aber kehrten die l-raii/o.en, mir Hirnen und Säheln
bewjlfner, rurüelr rrnd ei..M.. r. 111 die im l'eide Arheireirjr-i, dneli z.lge" sie ^Leili
nach kut/et Zeit zurück. Sonst herrschte ein leidliche- Verhältnis» /wischen
Ikeölkcrung und Hcsil.rmi:;. Uie tiener.ilc D-jvi^n.-: mii.L Mareeau dankten auch
in ihrem und der fraiuo.i.clicu Satinir Namen der Slldtt »du zcle et de l'bon-
nctelc de Ii conduitc de ton» les hapiunw S. Gaitttt nationale de Trance vorn
1 Alten der ücp. und v. Oven, die Kriegslisten der Stadt Frankfurt in
den französischen hteasirank rieben 1792-1)11), in Mitteilungen des Vereins
iL 1 IT,
Digiirzod by Google
:) iin Ku!>iri'.ii;:iL-.n- Feldern 4,000,000 frei
2) an Kleidungs- und liquipierungsstückcn . . . . i,;oo,000 «
;) t Li r A"r : j! l .- : -Li;;TL-j; 1 ;i-.M:in Jl- _;i»>,<>.'ni .1
4) loo Offinierspferde i 37 Louisdors 70,000 >>
;) I.Lik'v.vi.atn .-.n CJetreiik'. V\ I .enenMiiitieli-. et:. I
6) ändert beträchtliche Lieferungen für Hospitäler, [c. 1, 000,000 0
Feldpost |
7) Verlust des für 200,000 fl. gekauften Kaiserlichen
Magazines c. 400,000 »
S) Verlust an Geschützen,' deren Mctallwcrt allein
angeschlagen ward auf 1,000,000 »
S,270,ooo (res.
9} Verlust des Stadt magazins.'
10) Verlust an Gewehren sowohl der Stailtgarnison .ils der gesamten
Bürgerschaft.
n) Unzählige Heinere oder grössere Fuhren für den Dienst der
Armee sowohl zu Wasser als zu Lande.
12) T;ifclgeiJei für die liiiSieren Ol liniere und .lie Ivrie^skiinimisfirf.
Schliesslich nahmen die Franzosen beim Allzuge die Glocken
dei ll.iiiVi^ei-kirdii' Luid dj- kovibare Altarbild im dciListhcii Hanse
mit sich. Auch das Gemälde am Hochaltar des Doms wollten sie
^biieli nen; als nun ihnen indess versicherte, Jas% es nur eine Kopie
sei, Hessen sie es unberührt.' —
ll^im I., I 1 ,■, 11. , 1 ■ I I !■! : .:. I !■. r ■ in 1 Ii ., I.i , I, i.n.
eilige Rückzug der,Friiaosoi hMuic die Siadi davor, die In 1) und 6) angegebenen
Scfilioniich ist noih in bemerken, <!.i« iluguier vom Rate i.n Auln.KT Jt<
»iiviBirnims die KrüLiiin-sUeiiiDditu und die jinlilcue Bullt vtrljn-le. Wücllkficr-
Ki ■ 11 1 : K l:-i .'.hl: I ' . 1 1 .r. .Ii..' Ii. .Ii. ii 1 ■■■ 1.
li--.il ,,-Ih.h ;-,.,< .L-,,1 KimTielieii .1er Fran/iiseii ::u.< dtr Si.,,1: jwolil n.ij, .\i,.|. .,;],;,
J Fingers Tagebuch S. 199 und :oj.
Digitizedby Google
Die mit Jourdan und Dubreton im Juli gepBogeneD Unter-
todlimg«!, die darauf hituiehen, der Stadt Neutralität zu verschaffen,
hüllen, wie wir gesehen haben, zu keinem Ergebnis geführt; es
ninsstc sich ihr naturgemäss der Gedanke aufdrängen, an die Quelle
selbst 7.u gehen im] die massgcheiiLlcu Kielte in l'aris für sich zu
gewinnen. In klarer Weise wurde dieser Gedanke linde Juli in
einem Aufsätze ausgesprochen, den Syndikus Seeger, das einfluss-
refchste Mitglied der Kriegsdcputation, von einem Freunde, dem
liofrat Basse, erhielt und dem Kaie uniciiiiciieic. In dem Aufsatz
behauptete der Verfasser, der seinen Namen einstweilen mich ver-
schwiegen haben wollte, das 1 . Frankreich die rechts des Rheins ge-
legenen Länder wie ein kaltblütiger Früherer behandeln und sie
durch Kontributionen über Kontributionen so lauge auspreisen wolle,
bis sie, gänzlich erschöpft, eine Beute der benachbarten Mächte
würden. Deshalb müsse Franklin! tlpier bringen, aber es könne
dabei seine politische L'narujngiel.eit wahren, indem es denselben
Weg einschlage, dc-n Hamimr.; und llrcmen jei/.t mit Frfolg beträten.
Die Stadt möge sich nicht als Heich»staiul. sondern als unabhängiger
Staat nach dem Heispiel l'reussens, Hessens und der Hansastiidte
unmittelbar an da:. Direktorium v, enden. Dazu seien allerdings in
Paris beliebte und angesehene Persönlichkeiten erforderlich. Als
solche schlägt der Verfasser sich selbst und seinen Freund, den
Dr. K. Rngelbert Oelsner vor, welchen er mit dem Syndikus Seeger
bekannt machte.
Bei der bedeutenden Rolle, die beide in diesem für die
Geschichte der Stadt so wichtigen Abschnitte >.u spielen berufen
waren, erscheint es angemessen, dass wir einen Augenblick bei
ihnen verweilen. Dettmar ßasse und K. F. Oelsner waren keine
geborenen Frankfurter. Ersterer' wurde den 6. April 1762 zu Iserlohn
geboren, wo die Familie noch heute blüht. Sein Vater hatte die
Tochter van der Deckes, eine;» angesehenen Kaufmanns daselbst,
geheiratet und war Teilhaber an dessen höchst bedeutendem
Titel igest hafte. Auch Dettmar ward für den Kaufmaniissiand be-
stimmt und brachte seine Lehrzeit in Frankfurt zu, wo er durch
Vermittlung seines Vaters Zutritt in die angesehensten Häuser der
Stadt erhielt und lyHf» die Tochter des Senators Kellner heiratete. 1
Als Kompagnon in die Firma van der Becke aufgenommen, gründete
' Hillen crüisca T-.- I .kr Miu.ikmeeii u;.cr ]t.^-.e » LrJ.inLe ich Jer Ueleiis-
wi'iriligtrat eines Enkels Jesseluen, des Herrn Kons Isioria trat Dr. Baise re Frankfurt.
' Uurch diese wurde er jiil'Ii mit »k™ Smitur Mctilcr verst Wjj.cn.
Digilizefl by Google
er für dieses Cesdi:ii[ in IV.v.ik für. ei.ie FiLile. Jie nisdi cm|iorhliil,: t
und ihm die Mitlei gewährte, seine Neigungen für die Kunst und
für den Sport zu befriedigen. Seine nicht gewöhnliche Intelligenz
und sein praktischer Gesctüftsjrdst, die vun einem siartlidien Aeusscrn
und spinne nJen, iveltmansii-idiui Mumien jufs ^liickliclist l- unter-
stützt wurden, verschafften ihm in weiten Kreisen Beachtung und
Anerkennung. Friedrich Wilhelm IL ernannte ihn 17B8 trotz seiner
|i:i!lt.J ^wejren seiner Uns .limerdiu teil li.iu j]uni;shenr!::iL.se '.inj
andern guten Eigenschaften« zum Hof- und Kommerziell™ ; die Kriegs-
und Domänenkammer zu Hamm forderte von ihm Gutachten über
wichtige, den Handel und Verkehr der Grafschaft Mark berührende
Fragen. 1
Seine v. vi t.i unedel 11 m-n Gusch:! Iis vt-ri-i inhiii - tu f:ilirct-n ihn auch
nach Varis. Durch die Empfehlung seines Schwiegen- aters fand er
Eingang in die hohen finanziellen Kreise und lernte auch die bedeutend-
sten Führer der politischen Parteien kennen; mit dem späteren General
I-Wlie scheint er danuüs in ndicrc lie/iidumsun fjc treten s.v. sein.
1 Die l-etri-lTenJeii Scliriflitucli
Digitizeday Google
Alle Bedenken, welche gegen Jen von Basse
schlajj im R;ut tuvj wifliviiliteu, sdnvmilen im
■ S.il^r.. !,im,kr Ixi Sur» S. m; Ii. O
in Sieras (1. t. S. ■ ■
1 Ein grosser Teil seiner AuImiu MKliic
idi tiae Kiogrjphic
- „1 -
seh wichtigen, diu in einer \ - Ljl>in Jliiil; mit l-"r^ril; tl-L^Ii nichts Anstössiges
gefunden halten. Und wenn die bedeutendsten Rcichsglieder von
der allgemeinen Sache abfielen, » er durfte es da dem ohnmächtigen
Frankfurt verargen, dass es auch nur au sich selbst dachte! Ja.
wullic die Stadt ihre politische Fvisicnz und ilire Selbständigkeit
wahren, so konnte sie sich, wie damals leider die Verhältnisse lagen,
an keinen deutschen Staat ansdilieMseii. sondern nur an Frankreich
allein. Hatten doch l'rcusseu und Ocsircieh schon längst den Gedanken,
die Integrität des Reiches aufrecht zu erhalten und die einzelnen
Mitglieder desselben In ihrem Besitz zu schützen, aufgegeben; ja.
.t befand, für seine Zwecke aufs rücksichtsloseste a
nistet- von Waitz dem Frankfurter Bürger Jmdi.- :
ischer Legationsrat war, vertraulich eröffnet, dass
Erbe der Ansprüche der Grafen von Hanau noch II
t von Frankfurt zu betrachten sei - in ähnlicher V
reussen sein aiigc'.'hchi.^ I ltdiei's: -echt ;uif N'iurihcre.
Landgrafen Plane. Kr hatte sich direkt an den Berliner Hof gewandt
mit dem Ersuchen, ihn bei seinen Absichten auf die Stadt m unter-
stützen, doch auf dessen Anraten einstweilen von der Durchführung
seiner Pläne Abstand genommen. Als bald darauf Friedrich Wilhelm II.
ihm in Cassel einen Beuch abstattete, hatte der Landgraf einer Frank-
furter Deputation den Zutritt 7,11111 Konig zu verwellten gewusst. Nur
mit der grösslcn Schwierigkeit war es iiir gelungen, letztcrem ein
Schreiben zukommen zu lassen, in welchem der Hat sich seinem
kuni.eli Jicu Schlitze empfahl. Da die Antwort hierauf nicht sehr
■t 11, 67 «-
befriedigend ausfiel, glaubte nun In Frankfurt, dass endlieh Kiedrich
Wilhelm It. m-ipi Ku:wiL.guiii> im Besetjuni; der St.-.ct gcg;Pc:i
habe. Was aber die Ijfjt noch Umschcr gcttaltrte, war der Um-
stand, dass der (ranJrödstb* Gesandte ir. Cassel die Plane dei Land-
grafen onen begttrtstigu. Fenwlhrend nies ei den Rai ur.d die
Kriegsdeputation darauf hin, dass der l-andgrif der eir.-ngc sc!, der
sie aus alle; Not Befreien könne. 1 Ebenso rieten die fianiösisshcn
Kommissäre, denen es allerdings nur um rasche Auszahlung der
Kontribution in ihtn aar, de: Kriogsdepolation, so oft sieh diese
uher die Höhe der zu entrichtenden t.e:stu:gen hcUagte, sich an den
Landprafcn zu «enden, de:, nie sie genau wnssten, ihr alles Geld
vorschicssen wurde. Dabei seheiterten aber alle von Frankfurter
Bankhäusern gemachten Versuche, Üe'.d bei ihm aufzunehmen; nur
dem Frankfurter Staat als solchem wollte er es votsehicssen. Bald
darauf :hai der Landgraf einen weiteren Schritt: hessische Emissäre
zeigten sich auf einmal in der Stadt; in den Wirtshäusern und an
sonstigen Urten suchten sie che nnvcrcn ur.d limitieren Volksklassen
Regen die Obrigkeit aufzureizen, die in ihrer Beschränktheit und Hart-
näckigkeit den einzigen Weg der Rettung, die hessische Vermittlung,
von sich wiese. Freilich, be: dem gesunden politischen Instinkt der
f rankfurter Bevölkerung machten sie ein klägliches 1 uslio, so dass
der Rat es nicht einmal der Mühe wen hielt, ihren: wühlerischen
Treiben entgegenm treten.
Die hessischer. Machinationen befestigten den Hat vollends in
seinem Entschlüsse, auf Bisses Vn:s. hl.-.j: c;i:zii;;i hin und so wühl ihn
als auch Dr. Clelsncr. den et s.cl seüuckliili als Begleiter ausge-
heien hatte. schleunigst nach Paris zu senden, noch ehe die Verhand-
lungen mit Juurdan ganz abgebrochen waren. Die Titulatur Bisses
in det Vollmacht — Uelsne' sollte ihn emstweilen nur als Privat-
mann begleiten — bercitrtr dcr.i Hat viel Ko|ifeerbrecben. Welchen
Charakser sollte man dem ohWIlcn Vertreter der Stadt beilegen?
Im ersten Entwürfe ward er eingeführt als Basse eitoyen fVänfOfs,
worauf er bemerkte, dass er als frarnösiicher Untertlun eine
fremde Mission nicht fibernehmen könne-. Als h'iinkf:ir;er Bürger
wollte er aber auch nicht gelten, weil er damit in Paris nicht mit
der nötigen Würde erschiene; mida-t.seits wollte ihn der Hat auch
nicht als preussischen Bürger bezeichnen; damit hätte er ja einge-
räumt, dass ein solcher mehr bedeute als ein Frankfurter. Endlich
stellic man im vierten Entwurf die Vollmacht aus ' für Sieur Detmar
Basse mit Hinweglassung jeder weiteren Bezeichnung. Nach der
für ihn ausgearbeiteten Instruktion sollte er vom Direktorium Fol-
gendes zu erlangen suchen: vollkommene Neutralität und Frieden
für die Stadt ; Annullierung aller alteren Forderungen und Rückstände,
besonders der von :iu::i uni-euiilLüi Million Gulden; Befreiung
von künftigen Uequisiimne» während dieses noch andauernden Krieges;
Sicherheit und Schutz des Privateigentums der Frankfurter Bürger In
den von den Franzosen besetzten Ländern; vor allem aber Garantie
der Verfassung und der J.ir.ui" L-i_i senden l'n.il-)i.nigi(;keii Frankfurt!
«ei-en etwLÜce fremde AnasassuTisien, nanicntliclj bei dem voraus-
sichtlichen Einsturz der deutschen Reichsverfassung.
Bestände die französische Regierung auf der rückständigen
1R
in Abrechnung gebrnc:
In grosster Stille
träglich die Vollmacht
7^. Uj Bourgumicsr
« Nebenni» Jer Sur,
Digitized Oy Google
Kj.-fUI.en leldl.e-n. ( Inf..,: ; I !,re-,bu( t:t .i I rji.ki'-f^ die
\. -: : . ;>..-. I :>■ . .. ! . .1. .
•Ii« lieeie der Republik jem auf italienischem Hoden in ununter-
brochener Reihenfolge erfochten, J.c Machthaber in Pins mit einen,
dcraiiigcn Selbstgefühl eifOllien, Jass sie «. kaum mit ihrer Würde
für vereinbar hielten, ■ sich bis !U Jen Abgeordneten einer deutsihen
Kc;>.l-tliJ: ;:e:.ih7iili\\t!: '■■
IJir S;liiMciii:.i;;t:i Li d.c \tr.<U«t:-r Alet-jnd:, n J, j[ii:n
lieh noch dadurch, dais der Landgraf von Hessen sich dem Direktorium
zum sofortigen Vorschuss der üeUirdertiu Kimtribuiion erboten harte,
welchem Vorschlag dasselbe bei den elenden Finanz Verhältnissen der
Republik nicht abgeneigt war. Ucberhaupt sriessen sie überall auf
Freunde des Landgrafen, die dessen Interesse laut verteidigten, und
/war niüit der Heftigkeit, wekhe -ewiihnlieh unreine Alwinen
verrät. « Die Bureaus schienen von seinen Anhängern förmlich :m-
Digitized 0/ Google
Kreisen in Paris an der Aufrechterhaltung der deutschen Reichs-
verfassung kg, wie man daselbst emstlich den Vorschuß diskutierte,
das', beim künftigen Friedensschlüsse Preussen durch Hamburg,
Danemark durch Lübeck, das Haus Oranien durch Bremen entschädig
«■erden sollte,' da riet Basse dem Rate, sich, wie einst Neufchwel,
freiwillig unter den Schutz des preussi sehen Adlers zu flüchten, wo-
durch man wenigstens vor Hessens Anschlägen gesichert wäre.
Dringend umiilV.li 1 . ir iudci.s-, ile:i Gc[ib:ahiu[-.gc[; ,u: die Kc|nil'!il;
nicht ein ku halt eil, sondern sich mis dun frau/üsiscl;cn Kriegskomnn-.-
sären auf besten Fuss zu stellen, damit sie nichts Nachteiliges nach
Paris meldeten.
Am tS. August hatte Basse eine Audienz beim Minister des Aus-
wärtigen Delacroix. lir hatte diesem einige Tage vorher eine von
Oelsncr ausgearbeitete Denkschrift überreicht, deren Inhalt im wesent-
lichen folgender war; Die freie Stadl Frankfurt ist Opfer eines Krieges
geworden, an welchem sie niemals wirklichen Anteil genommen hat.
Gegen ihren Willen, ,n Mi.Mdiitiiu: ihrer Gefühle um! ihrer Liehe
KüHV.ijbutL.- ri aufcrlcgr; sie wa K l nicht, Ja-ei.'a; ™ reklamiere:,,
beeilt sich vielmehr mit deren Bezahlung und bittet nur, ihr die
Muciiclikci:. der. Ycrp>iirh;!in;;ei; uacliimkinur.iui, nicht aLviLsclmciuc:!.
i>,r:. Direktorin:;! :ui>;:c Jer Stadt k'riedcn gewahre;) und ihre Zukt::tti
durch die Garantieleistung für ihre Selbständigkeit sichern. Dadurch
werden mir einen] Schlage die L.'ci\:'ich;e[c!] reichen Bürger nach der
Vaterstadt zurückkehren, unser öffentlicher Kredit wird sich stärken
und die Republik wird sich in kurier Zeit in dem Besitz der Kon-
Welehcn Eindruck Basse mit diesem Expose heim Minister
er. ich, oh dieser sich überhaupt die Mühe genommen hat, es sorg-
Likig Jnrch/tilc'eii, wvsen wii nicht, Bezeichnend genug i-.l je.len-
Ii ■ ,1. 1 '.. 1 1: ' 1 u: !.■ ■ I'. ■■! ei . i Wir in .1
k! Uli; iliui :-r,i: I. irv.h:.:, n Wru.i;; s.-jiilLireis. :. utiuie .1
ük inde[FCnddiHL et fiei .■ !l: llu,]I! anck-iii reichen les br
Digitized by Google
Ii... Li-iui ( )e:.iKT und ]-;„ ISl - hluv., mit ihrem Anliefen
vor das Publikum zu treten und durch die Presse auf die öffentliche
Meinung zu wirken, von der doch schliesslich das Direktorium ab-
hängig war. War einmal das französische Publikum auf die Wichtig-
keit der Erhaliun« dir reiclissüdiischeii Vi'rfassun;; und der politischen
Selbständigkeit Frankfurts aufmerksam gemacht und vor den An-
nesionsjjel iisten Hewons und l'a'iissens gewarnt, dann war schon
viel gewonnen. Die Frinkfuner Bevollmächtigten entwickeln nun
Oigitized Dy Google
- I&J -
Sinn und Jas Gefühl für die nationale WiirJc war,' wie die partiku-
larisiisdwn Ten deinen jede gedeihliche Umwicklung der politisdien
Verhältnisse der Gesamtheit zu ersticken suchten.
Nach einigen einleitenden Worten legt der Verfasser d.ir, dass
die deutichen Staaten, wenn man Preusscn, Oestrcich, sowie die von
Frankreich auf dem linken Rhcimifer besetzen Gebiete ausnimmt,
eine Bevölkerungszahl von zwölf Millionen umfassen. Diese, fährt
er fort, haben nur gezwungen an dem Kriege gegen i : rankreich teil
genommen, da sie längst keinen Schuin mein von Kaiser und Reich
er^T'.^en, hingen volles Vertrauen in Jie H.ui;e Republik setzten,
.ersteht, dann wird ihr das Bev
> kommen, und sie wird in V
. wissen. Die!
: Jie Bildung vi
Leben i n feil : 11 l:lul i]l;'iuie SKUivelle e !;ern::mii]'. t s'eulilisse m
les auspices de h Pranee.
□Igiiizedby Google
vollständig daraus verdrängt werden. Hier sei der Platz für Sachsen,
eine Macht, die noch niemals Annexionsgelüsie gehabt habe. Preussen
könne für seine Gebietsabtretungen in Franken mit den Lausitzen
entschädigt werden, Hessen-Kassel könne Waldeck, das Eichsfeld
und einige Territorien im Fuldiusiiheu bekommen, aber es dürfe auf
keinen Fail in die reichen Rhenen de' Mains hinabsteigen, um Mainz
oder gar Frankfan tu besetzen. Bei dieser neuen Einteilung Deutseh-
lands habe man überhaupt von den nainrheiieu Grenzen auszugehn. '
Auch Frankfurts Gegner bedienten sich indes?, der Presse, um
,iuf die Stimmung des Publikums zu wirken. In preussischen und
hessischen Zeitungen wurde 1'ort während die f rage der Annektierung
Frankfurt* diskutiert. Um so geharnischter wurden jetzt die von
Oelsner ahgtfissten Artikel: der IV'udoknrre^ioudtn; der Gazetie
Nationale de France ' ,111s Frankfurt ergeht sich in bitteren Vorwürfen
über Frankreich, das freie Völker an despotische Staaten wie Hessen
Digiiizcd ay Google
seinem (iil'iii einverleibt hatte, die französische Politik des Direk-
toriums mit der Ludwigs XIV. sehr zum Nachteil der Erstemi.
Während diese Oestreich gedemQtigt, aber lugleich die kleineren
Stande, des ceiiisdien Reiches l;:iü besonders die Reichsstädte ge-
schützt habe, führe das Direktorium zwar auch Krieg mit Oestreich,
töte über zugleich die Freiheit in Deutschland und begünstige den
miiitjriiciicrt Despotismus Preussens, dem es die Reichs- und Hansa-
städte preisgebe. »Man entfremdet sich so die Völker, zerstört die
lliuinr, die sich 'l'y:-.iiMH-i en^vteiiM.'tziü und bereitet damil
die l.'ivei jochimi! Mi:: ii|'.L-. viir.'c
Mit dem Erfolg ihrer publizistischen Thätigkeit zeigten sich
suchten diese den Rat. sich ihnen anschliche:] zu diiiicn, und /war
als Vertreter des oberrheinischen Kreises, zu dem ja Frankfurt gehörte.
Die Stadt solle sich schleunigst mit den einzelnen Mitgliedern dieses
Kreises in Verbindung setzen und von ihnen sich Vollmachten für
Risse und Oelsner ausbitten. "Denn nur, wenn wir nicht als Ver-
treter einer Stadt, Minder:) einer grosseren (icm..i:iscli.ih ■. iM.liei:iei: : -
bemerkten sie, «dürfen wir hoffen, unsere l'iubhäriitiekeu zuheh.uipt-jiv'
Der Hund der drei Kreise wird einerseits Frankreich Respekt ein-
rissen, andrerseits jedes Mitglied desselben vor den Annesi,jnsj;eliisteri
Preussens und Hessens vun vornherein schützen.»
Der Hat aber hielt den Schritt nicht lürthunlich, da er befürchtete,
d.ih:r sowohl von Frcusscu, dessen Vei mitthini; man noch immer im
1 Iii Isr. )3j vom I|. Tlicrmiiior (= 10. Aug.).
1 ■ ':i .i !■ .i. ■ i l ! ■! ■ ■ i ■ ■! ■ I 1 ■ ü .1.
preture ]'j«crvi«enicnt de l'Keropc.
1 .SebreiJ'eu vi iiil Aiipisi-
Digitized ay Google
befriedigenden Abschlu
Selbständigkeit vergeh
Heere unter Jourdan
Ziehungen wurden wiederabgebmchcn. So befanden sie sich schon vier
Wochen in Paris, ohne einen greifbaren Vorteil für die Stadt erreicht
zu haben. Der preußische Gesandte zeigte sich ablehnender denn
je; hessische Agenten tauchten in Paris auf, die vorhaben, vom ober-
rheinischen Kreis und von Frankfurt zu Unterhandlungen bevoll-
mächtigt zu sein. Basse hielt es für notig, gegen ihr unbefugtes
Auftreten öffentlich Protest einzulegen.
Aber cerade in dieser kritischen Keil trat ein Umstand ein, der
Basse und Oelsner in ihrem Werke mächtig fördern sollte. Wir
>\k-en : d.iss t-L-i dem R-.:cU:.is;e leiirdans d.is deutsche Volt in vielen
Gegenden sich mit erbarmungsloser Wut Uber die flüchtenden Fran-
zosen herstürzte und sie erschlug. Inmitten dieses Vernichlungs-
kampfes bildete I-Viinkfürt und sein (iebict gesvissermassen eine
friedliche Oase. Die von Basse und Oelsuer bedienten französischen
Zeitungen wussten nicht genug Rühmendes von dem weisen Betragen
der Stadt und ihres Magistrates, von dem guten Einvernehmen
;'.\Y-scheii Hi;s.i!/iin^ und !!evi>l!;eruiiL' >"i l-erfclüei:.' Und d.iv, die
1 Ucbtr den VertraR s. Hiuwr II, 7» ff. und Sybd II. I. 1+jff.
■ Journal de l'.ir!. vnin -j. i'iiieriilnr (—11. Sept.) schreibt sogar; -U
Politik Jcr Stadt trotz des weichenden Kriegsghickes der Fran/oscn
il ieselbe geblieben war, dass sie gerade ™ dieser Zeit Jit stärksten
KoiHribuiioiis/ahtuugcn geleistet li.'tct' und jetzt sich n n (■ irli.-^; c n l I ■ ■: h st
um diu Neutralität bemühte,' rief in Paris den günstigsten Eindruck
hervor und zerstörte mit einem Male die hishet igen Vorurteile gegen
Frankfurt. «Mm überzeugte sieh von unserer und unserer Kommit-
tenten Redlichkeit, und von der Zeit an begann unsere Sache einer
auszeichneten Gunst zu semessen.«'
Jetzt forden die Frankfurter Be vol Im Seil listen bei den mass-
gebenden Persönlichkeiten eine freundlichere Aufnahme; so war
wenigstens eine Itasis geschaffen, auf der die Unterhandlungen zu
einem befriedigende!: Ah'-ehhiss i/cljngcii konnten. Zwar so pl.it onisch
dachte das Direktorium nicht, dass es von seinen Forderungen auch
nur die geringste nachgelassen hätte; nicht einmal das konnten die
Abgeordneten durchsetzen, dass die 2; Geiseln nach Abtragung der
Hälfte der Kontribution in Htihcii gesetzt wurden; aber schon aus
Furcht vor der öllVritlichin Meinung liätteti die franzosischen Macht-
haber jel« nicht tllelir gewagt, Erankfun den Hessen preiszugeben.
Haid hierauf erhielten die Abgesandten ganz Unerwartet eine
»eitere UnMTSlQWtnjft die endlich ihre Bemühungen mit Erfolg
krönen sollte. Der bereis erwähne Jugendfreund und Landsmann
Üelsncrs, Dr. Ebel, langte in diesen Tagen in Paris an mir. einem
Empfehlungsschreiben des l'r.uiklurtcr .Senators Werner an eine be-
freundete Pariserin, namens Trcutells. Diese, eine Frau von vielem
Geist und grosser Entschlossenheit, war nicht ohne politischen Ein-
fluss; ihr Haus war der Sammelplatz der aug^eheristen französischen
Deputierten und Publizisten. Wie erfreut war nun Oelsncr, als Ebel
ihm bei dem ersten Zusammentreffen mitteilte, dass ihn Weimer be-
;mftr.i K i habe, der Frau Treutells' die Sache I-"r:n
Herz zu legen! Beide begaben sich zu ihr, i
ijjtii werde,
Finanzpläne vur 1
sehen, als auf etm
das ganze Werk z
eine Deputation entgegen, um ihm für seine l-rfol^e ein oliewill-
k oni mn iinys- mid {Jliiekwimschkiiiiinlimeiit ah.ulegen.« /war enipfuif;
der esireichbche Oberfeldheir dieselbe in seinem Hauptquartier zu
Windecken »mit ausgezeichneter Gnade, auch mit sichtbarem Ver-
■ l„ d.iem Briefe lro«t es über Ilm: »Er Im
der eitlen Seile iura Minisler, Ulf 4er andern Im dUl
gcttllm.ii MeriwOrifig ist, dj« Basse und Oeliner
mli keiner Siil» enrthnen. Mindern nur von DenucI
Digiiizod ay Google
— 190 -
gnügen über die Befreiung hiesiger Stadl ;•« als sie ihn aber um
Rücksendung Jcs Frankfurter Kontingentes, welches der Rat nicht
länger im Felde unterhalten könne, hat, wurde sie zu wiederholten
Malen abschlägig beschieden. Bald sollte die Stadt noch mehr vom
Erzherzog hören. Von Würüburg aus hatte er am j. September in
einem l'jlasse struns; verboten, Low-geld zsir licfrcitlng der v,e;;-
sj L - 1 Li 1 1 l c in Geiseln li-.1i.t- iuJiuriliLiikiii'.gelder in Feindesland zu schicken.
Dabei erklärte er feierlichst, jede l'ebcrKeumi: nach dem KrLe^.rcclu
ahnden 'ix: wollen. In hinein Siilircsöcn vom u. September' machte
er den Hat besonders auf sein Verbot aufmerksam unter der Drohung,
jede ihm in die Hand fallende, für jenen Zweck bestimmte Summe
konfiszieret! und die Stadt zur Zahlung des doppelten Betrages an-
halten zu wollen. Man denke sich nun die Verlegenheit des Rates.
Gerade in diesen Tagen hatte er in Cirkularen die Bürgerschaft um
weitere Beiträge zur Tilguui; der Kontribution dringend ersucht und
den Amtmännern der Stifter befühlen, die ihnen auferlegten Summen
\-[-ilti : j 7i! I-vv.-IlL-ii, wahrere die ViiiiUncr von reniremeiL Stiften-,
unter Androliim.L! der Strafe doppelter üahiiir.g die t-k/messciic Weisung
erhalten hatten, die fällig werdenden Zinsen bis auf »eiteres nicht
.lern Stiftssi iitiil.imi, sundcin :Iit Kriegsilcptit.uion sm entrichten."
Letztere hatte ferner die hervorragendsten Kaufleule und Spediteure
in den Römer berufen, um sieh von ihnen Mittel und Wege zur
l'irl.iii^uii.Li '.v euerer Geldsummen ans; eben m lassen. Außerdem
vi-il.uiieie. dass die nur Herbst nie-.se n.i.l: l''r:i;ik , "u:-t herbeiströmenden
fremden Kaufleute durch Cirkulare zur regen Beteiligung an der
städtischen Anleihe auf i;e fordert v.-ercku sollten.
Von diesen Finanzoperationen sowie von den beiden dem fran-
zosischel! Knc^skoiUmissar I itlC'tr.cr üiicrec'.'cliei: lll-.kl:.^!l L-i 1 1 l:- l erfahr
selbstverständlich auch Fr/Iierzog Karl. Eine listafetle überbrachte
dem alteren ISiircicrtneh ttr in der frühen Morgenstunde des 3$. Sep
[einher ein seh: hündh: abiv-f.isstcs Schreiben, in welchem der litz-
Digjtized by Google
— I9i -
hctiog den Hat ersuchte, uhin timerr.giich und umständlich an die
Hand zu geben, norm d:ese l'.ipnii (Mhul.lit-s.:hr;iliungcn) bestanden
wien und was ICr eu>e Bewandm-. es überhaupt damit habe.»' Ucbei
inneren Punki ausführlichere Mkwftwmn iu trticn, böte« der
Rai Mth wohl. Da* Vorhand msein der beiden Schuldscheine AHM
er dem Hrzhenog In seiner Antwort rtckhaltslos ein und recht-
fentnie ihre. Ausstellung dur.h den Hin weil auf die äusserst geöbr-
üehe Lage, in der er sich damals befind. Kr schilderte in uber-
ti.cbencr Weise die furchtbaren Drohungen, "deris deT franjovstüc
Knegskciminissar »»HnjiUhiH bitte, falls ihn nicht vor dem Ab-
lüt'kcn i!n I nippen u:i nul 1 . rj.-lsijniiigm Ki ntrih. iimiuii .•ti5f.iv.ilil:
wurden, w,e er die Absicht ausgesprochen hätte, d.c Häuser räch
Gold und Silber durchsuchen und alle Waren ans den üewfilhen
gewaltsam (unscharfen au Lassen u.s, w. Zur Lifhakiiflg des gemeinen
Wesens habe also die Stadt die leiden Schuldverschreibungen aus-
stellen müssen. Aber der triheinjg feigte sich mit diesem BncbcM
wenig «ufrieden. Kr verlangte eine Abschrift der Verschrei hu.igcn
nehst einer beigefugten licbutcr.ing ; jugleisii sollte ihm der Hat
angeben, wie dieselben jetn noch unw-iiksam gemacht werden
Nur höchst ungern cmschloss sich dieser rot Mitteilung der
brttcrlcndcn Schuldscheine Dabei MM er noch G ute Miene MM
bösen Spiel machen, um nur r.icht dein einmal wach gewordenen
Arg wohn des Ki/hu/or.s neue S.dnung zu geben. Hf schrieb ihm
daher, «sein Befehl (die Abschriften einzusenden) traf.c soviel unver-
kennbare McriWMh von seiner gnädigsten 1 ursorge für das bicsine
(iemeinwcsen an sich, dass denn Nicht. Jem-ilkn (ienuge tu leisten,
derili das Dinkgefuhl erhöht weide, welches jene preiswütdigc Rück-
sicht m ihm enegen müsse.» Die UngültifiUertserklärtmj! dei Obli-
gationen widerriet er a?ct dringend. Diese konnten |a schun langst,
da sie auf Jen Iniul-er (au pOMear] iusges:e.ll weiden nius-tcn, in
den Bcsit* anderer geraten win. die nunmehr in ihrem Hecht gcdtü.kt
würden. Sodann erinnerte er an die K'-nfiuidiwanrlg Ceisda, die
noch immer In Feindes Gewalt seien, welche nicht nur in ihrer
Hoffnung ae.f baldige Freilassung üctiuschi, sondern auch strcngcicn
Massicgcln aiisgcsetit werden wütden. Schliesslich würde die fran-
msischc Higietunu. sich an dem Kijiettittn, das die Buiget unter
verschiedenen Rech'.stueln in I r.nikreich hesassen. herahh machen.
is .S.-h reiht» ist n>INiiiii.lijj miij;,-iul'
- iji -
Um aber weiteren Korrespondenzen, die schliesslich noch zu
unangenehme reu Erörterungen führen konnten, ein Ende zu machen,
sandle er den Obristcn v. Planitz in J.is ü-tieicliische Hauptquartier,
Dorr sollte er den einnussteichen Geheim Sekretär des Erlherzogs im
Vertrauen saudieren, wie eigentlich der lirlass aufzufassen sei. ÖEmc
reelle Erkenntlichkcitsbczeuitung« sollte diesem zu Teil werden, falls
tr durch seinen Einlluss beim Er/her/oy einen der .Stadl günstigen
Bescheid bezüglich der SchnU-clii-iuc en\ irkm n urde. Am 6. Oktober
langte Planitz in Rastatt an — das östreichische Heer hatte sich
inzwischen nach dem Südwesten Deutschlands gewandt, um Mürcau
bzuschndden — und bat den Sekretär
Dieser zeigte ihm ein bereits zur
Unterschrift ausgefertigtes Annullierungsdekrct der beiden Schuld-
verschreibungen, welches in den nächsten Tagen in allen Blättern
bekannt gemacht werden sollte. Planitz erlangte nun zunächst vom
Sekretär das Versprechen. d.is Dekiet bi- auf weiteres dem Erzherzog
nicht *ur Unterschrift vorzulegen. Ihm hatte er es auch wohl zu ver-
danken, dass er vom Erzherzog sehr wohlwollend aufgenommen
vca.d - er ethieft SO gar eine Einladung na Tafel - und e;n geneigte-,
feindlichen Gm».
(= ,& S<f,L)
- 19) —
mii Frankfurt mir darin eingehen kimne, wenn Jlis /lahhin^sgcchäfi
in eine private All gelegen heil verwandelt w iirde, ausserdem verlangte
sie sehr kurze Zahlungstermine.
Mit der ersten ISaiingmig erklärten sieh Basse und Oelsner
einverstanden; sie schien ihnen supar notwendig, um die Stadt vor
Oestreiclis F.ingrcifcn zu schützen: aber oh sich Bankhäuser linden
Bürden, die Frankfurt iliren Kredit zur Verfügung stellten, das war
die Frage. In der Thar erschien den Ganquiers in Paris, an die sich
Hasse wandle, die finanzielle Lage der Stadt su misslieh, dass sie
sich nur unter den diucLeixkcn [lediiigungcn d.i/u verstellen wollten.
N.Ich langen Bemühungen erhut sich endlich das Geschäftshaus
Torrent und Comp, in Paris, mit der Stadt in geschäftliche Bezie-
hungen zu treten. Dasselbe hatte sehr bedeutende Liderungen in
Militärtuchen vom kriecsiuinisiciium ütenumimcn und sich zur
Flick utierung derselben mit der Firma van der Becke in Iserlohn,
deren Teilhaber unser Basse war, in Verbindung gesetzt. Schon
Anfang September hatte letztere mit Torrent einen Vertrag über
Tuchlieferungen im Werte von 2,625,0.19 Pres, geschlossen. Jetzt,
wo das Direktorium die städtischen V-lniLl^elieiiie in Privat Wechsel
umgewandelt haben nullte, traf Basse mit Torrent ein anderes
Abkommen, mit dem der Kriegsminister sich auch einverstanden
erklärte. Das Haus Torrent verpflichtete sich, der französischen
Regierung Militärtuchc im Betrage von zwei Millionen zu liefern,
dafür als Zahlung, den ersten, eigentlich erst nach einem Jahre fälligen
Schuldschein der Stadt Frankfurt anzunehmen und diesen nur dem
Iserlohner Hause van Jer Hecke fOr gelieferte Tuche auszuhändigin.
Uelsner und Hasse bürgen mit ihrem Khtenworic, dass die Stadt
Frankfurt die Schuldscheine binnen drei Monaten hei dem Hause van
der Becke einlösen werde. »Wit hoSeno, schreibt Basse nach Prank-
fun. »Jass mar. das K . si k o wird 211 schätzen wissen, dem die Reprä-
sentanten der Stadt Franklin: sich dadurch untermgen haben Sie
haften mit ibrer Ehre und mit ihmn Kigentum für die Ratifikation
eines Traktates, den sie ivm Bester und (er Fibiliung der politischen
tiistenz bemelter Stadt jbzuschlicssen besoilni ichtlgt waren .'0
pnrteur j Jqiijc nmi-. Ul • 1 .1.,: L l-.l- ,[.1 il -..-r.i'ii ^.i.ninniK 'iiJ'.iJiivlkiML'ir.
p.ir ks diis depules ,]ci .[s- k'ir cMii hkii .1:^ •i opef^r k bleu ik kur vilk 1:1 Je
Digitized by Google
- '94 -
BeiUßlkh des zweiten, erst in zwei Jahren fälligen Schuldscheines
zeigte sieh Jas Direktorium sehr nachgiebig. Sich auf die von den
trauzusise-heii Kommissaren der Kriegsdeput.nkin gemachten ^nsag-en
berufend, überreichte Basse einen detaillierten Kostenanschlag der de;
Maas- und Sambre-Armee gelieferten Requisit innen im Betrage von
1,400,000 Via. und verlangte deren Abrech nun]; von den noch
«stierenden zwei Millionen.' Die Prüfung der einzelnen Posten war
den auch von dem Bureau des
i Nac
'er Maas- 1
Ks krinn
dass die rraii/iWsche Regierung, anstatt auf den zweiten Schuldschein
etwas heraus/übet intimen noch ein ansehnliches herausiu g ei' e n
habe. Das wirkte. Der Krieg srain ist er erklärte sich damit ein-
verstanden, dass 1,. 100,000 l'rs. für die geleisteten Lieferungen in
Anrechnung kommen sollten, so dass die Stadt nur noch 600,000 Frcs.
zu zahlen hatte. Da aber der Mnanzminister Kamel, von seinem
.Sekretär Johaimot beeinflusst, sielt weigerte, Stadtobligationen dafür
zu nehmen, verstanden sich die Abgesandt eil dazu, die Summet) durch
Meliere W'eirlisei i.V. decken. »Hin Wink van Mcherer H.mdc' gcb-ni
ihnen, die Virlundlu Ilgen so schnell wie möglich zu beenden, weil
die hessischen Agenten noch in zwölfter Stunde das Zustandekommen
des Vertrages zu vereiteln suchten. Ihnen schrieb es Basse zu, dass,
trotzdem das Direktorium schon am 8. Oktober den Minister des
Answin t igen beauftragt hatte, die V e r t rag Mir kn Ilde zur Unterschrift
\ii::'.i:!e;;e-.i, diesti damit zögerte und sieh erst mit den) Fitiauz-
inini.iiet in Vcri'itiihii!;; setzte, iti Jessen ßi:rcaus da-; hcssisciie Lo!i
seine Wirkung ausübte. Aus des letzteren eignem Munde erfuhr
frankfurter Atigcuiitltcn Rarantiereu eisierc diesen 1'oiMen^ rielie Je leer tii.ue'.ie
in- ■■■ 1 ■■ ■■ M, ■.. ■. .1 ■,. 1 ■■ .!■ I 1, ■ I
■: I- . I . - I. . :. I . . . ,i 1
1 Sudi dem Meiflniie.
Digitized t>y Google
- >9S -
auch Basse, divs emflossrekbe Mtoner in Ramel du dringende An-
sinnen KCmtll hatten, die beulen Schuldscheine wieJrt dm tarnt»
sann der Maas- und Sa mbre- Atmet einzusenden, da diese flwwtl hl
hauen, sie vorteilhaft n verkaufen. - wie Hasse meinte, an den
Landgrafen vor. Hesser. GlDekÜdierweiM wie, Ramel dies« An-
sitauen entschieden wrack. Endlich, nach wiederholten Mahnungen
von sei-cn des Direktorimns, IcRte der Mimst« des Attssninigcn »m
7. Hrumaire (jü Oktober) demselben den Vertrag vor; am darauf
folgenden Tag ward er vom Präsidenten laarras unteneithnet. Am
10. BnrotaV« (ji. Okiober) reiste Basse streng meosnito ab, » den
Vertrag von ,rinen Aufmggcfofa r.iiifu:ercn au lassen. Kr vrrtnied
es aber, bis Frankfurt 1,1 reLsen, au. Furthl. diss seine Anwesenheit
das Geheimnis seiner .Mission aufdecken könnie. stieg sie.'mehr
einstweilen in Ob«f-Es<bfcxh 1 rankfurt und HnwWttg)
bei emem seiner Diener ab. Von hier aus setzte er den Senator
Wenncr von se.ner Ankunfr m Kenntnis und übermittelte .hm den
Vertrag.
Derselbe enthielt nroM Artikel,- die wir im Auslege w.edei-
geben wollen. Vorausgeschic 1 .! \-t die für die Stadt demütigende
Bemerkung, dass das Direktorium nur mit RC.tL.ichi auf ,hte Bmen
und ihr gutes Virliiltni gigcn die fr -nr mischen Truppen sieh Ii.m
Abschluss der Konvention veranlass! gesellen habe.
Artikel t gewahrt Frankfurt Frieden und Neutralität, sowie
Sicherheit gegen jede Kontribution.
Artikel 2 schrankt die Bestimmung des Artikels 1 insofern ein,
als er den Itanrosischcn Truppen das Betreten des städtischen GtMttM,
den Aulenthalt daselbst, sowie die Aufstellung von militärischen
Aehnliche Bestimmungen halten sich Württemberg,
und der frankische Krci
lindeste liinwcndung dagegen
macht bitten.* bemerkt B:
Atlikel i bestimmt die «fertige Freilassung der Ceii
r Ratilikat.on des Vertrages.
Artikel 4 hebt dss Sequester auf, welches die I ran/ose
um ersten MjI vtr,.ILLiL-,li;lil n.idi Jlili Ir.LU.-.v.i .Jilil U'h.hI.iui
i.|ff.; dncli R ].i„He id., Jen Vtrtr.iK Ivi ™ Wi.-lniyLui „,
> K |Nc> II) iMruckcii *u Jurfen. J.i Jie sehnt* seit geraumer
^mfiellritt tili tltUL'il Kepeln. nur n.ieti in 'veni^cil H.iii.Ilti .eil
Die Artikel 7- 10 enthalten die uns bereits bekannten finanziellen
Abmachung. Für den zweiten Schuldschein werden zehn Wechsel,
und zwar acht im Betrage von 50,000 und zwei im Betraqe von
100,000 Pres., also im Gesamtbetrage von 600,000 Frcs. auf die
Plätze Hamburg, Amsterdam, Hasel und Paris ausgestellt, die sich
von den üblichen kaufmännischen Wechseln nicht unterscheiden
dürfen. Der erste Wechsel soll drei Monate nach Sicht, die anderen
je einen Monat später bezahlt werden, so dass die letzte Kate nach
r Stadt Frieden und Freilassung der Geiseln bewilligt
ksiclil .uil die nute Füliruuu, welche sie festen die Maas-
Schon am 12. November bestätigen liüreer meister und Rat den
irirag und dankten Basse und Oelsner in Itfichst anerkennenden
urteil unter völliger Ijüligunj; ihrer geschäftlichen At-niacltunsjen
t dem Hause Torren t & Comp,' Letzteres niusste Hasse um so
Jcr er am ig. Oktober den
nommene Verpflichtung, den
einzulösen, der Krieg sdeputati
Staunen hervorgerufen. Die
spielte, die des Diplomaten un
gegen die Reinheit seiner Ab
stände -ckomnicn war. b^sd.loi.^E;, du Milüiicd du" KrLC^JcrHu.ni.n,
Mylius, nach Paris zu senden, damit dieser an Ort und Stelle auf
Grund der ihm von Jen Abgesandten vorzulegenden Korrespondenz
sich über die Einzelheiten der Verhandlungen und besonders über
die Beziehungen zwischen Basse und dem Hause Torren t informiere,
Falls die Konvention nicht bereits vom Direktorium bestätigt sei,
sollten Hasse und Oelsner keinen weiteren Schritt thun, bevor sie
nicht die EntschUessung des Rates erfahren härten. Mylius wählte
seine Reiseroute so, dass er diu [Yaimisischc Fcswng Givet, wohin
die Frankfurter Geiseln von Cliarlcmunt gebracht worden waren,
berühren mussce. Am 8, November langte er daselbst an und erfuhr
iu seiner grossen Ucberra schling, dass erst wenige Tage vorher
Basse auf seiner Heimreise die Festung passiert habe und er somit
Oelsner allein in Paris antreffen würde.
Mylius verbrachte in Givet sehr unangenehme Stunden. Der
erste Empfang, der ihm von seilen der Geiseln zu Teil wurde, war
ein sehr frostiger. Er wurde mit einer Flut von Anklagen und Vor-
würfen Uberschüttet. Sic beschwerten sieh, dass man sie über die
wichtigsten Vorginge in Unkenntnis gelassen, keine Schrine zu
ihrer Befreiung gethan habe und radelten stark, dass man die Ver-
tretung der Stadt in Paris in fremde Hände, nicht in die altbewährter
Frankfurter Bürger «ele«t habe ; schliesslich ernannten sie einen förm-
lichen Anssehnss, vor dem Mv'.ii.s Jas Verhalten des Rates rechtfertigen
sollte. Den ganzen Vor- und Nachmittag des 9. November tagte er
mit demselben, fegte ihm alle" Schriftstücke vor, die der Rat behufs
ihrer Freilassung an die französischen Generäle und Kriegskommissäre
sowie an den Erzherzog Karl gerichtet hatte; aber das Resultat der
Digitized Dy Google
- i 9 8 -
hinlänglich «Wrm(t. Ji» der Rat nraf d« Sudt m tw »>c i tdn«
sollte S^huld.uVitp.ihan bake, bntgbdi J«r Bcfraon« der Gräfte
ahvr nicht. So m ihrer in der Bas« enedten Vo'.lnu.hi gar «M«
gedacht worden; Jim Jus in der. Kirchcngebeicr, gescheiten wate,
befriedige sie durchaus nicht. Da verlor MyÜuv endlich die Geduld,
Kr spielte jetzt si-inciseits den liniruttetm. bcklaiiie sieb, dm die
Geiseln Kcycn ibfc freunde tnd Mitbürger, deren Charakter und
Gesinnungen Jo.b Wl>ll»glicli erprobt seien, ein solches Missirauen
hej;eu konnten. So schied er von Civci uird hess die Mchrichl der
Ccisc'n in der üblen Stimmung gcgcii dre Stadt turück, in welcher
ei s:e angetroffen halte. Sein Gesucb an dtii l es lungskonim andinten,
einige derselben mir sich tiatli l'aris nehmen tu diirlcu, wurde ahge-
Am Ii. November traf er daselbst ein und erfuhr von Oelsncr,
dass sich wiederum ganz, neue unerwartete ScTiwieriRlicitcn in den
Wsß stellten. Als nämlich das H.uis Torrern nach Ljeferiirig der
Tuche die Herausgabe de ersten Schuldscheine (orderte, verweigerte
sie ihm der Kricgsniinistcr. Jj, er befürworten: sogar beim Direk-
torium djs Gesuch der Kricgskonunissarc der Maas- und Samtrc-
Armee, die Schuldscheine ihnen auszuliefern. Die Umtriebe der
Gegenpartei hatten diese neue Schwierigkeit heraufbeschworen; sie
hatte reichlieh ihr Geld .ui.s£cstreu[, einem llc.unten in dem BiireaQ
des Kriegsministeriums hatte sie eine bedeutende Summe geboten,'
wenn die beiden Scheine mir Armee zurückgesandt würden.
Aber die Freunde der Frankfurter Abgesandten schämen dieser
Minierarbeit nicht BmliStjg zu. DcukI hatte noch früher als Oelsncr
von diesen Intrignen Wind bekommen und ihnen recluz.ciiig bei dein
Mitglied des Direktoriums Reubcl sowie bei dem Minister des Aus-
wärtigen Delacrois vorzubeugen versucht. Als nun Oelsncr am
12. November bei diesem einen feierlichen Protest gegen alles, was
dem geschlossenen Traktate zuwider von der Geyenseile unter-
nommen würde, niederlegen wollte, äusserte Delacrois den heftigsten
Unwillen über Jas lmiiguenspiel und das Verhalten des Krieesm in isters,
dass dieser nur einen Augenblick Anstand nehmen konnte, über die
Scheine anders zu vcifügen, als die vom Direktorium ihm gewor-
dene Weisung lautete. "Nein,« setzte er hinzu, »der Vertrau, welchen
ich unteraefchliet habe, ist kein Kinderspiel; die Republik beobachtet mit
der grössten Gewissenhaftigkeit ihre diplomatischen Verpflichtungen.
199
AvcpnnKirn aufgehört. Meint Ehre ist
,kn, dass der abgeschlossene Vertrag
i könme, gthörigrn Olli vur<u5tcllcn, das* in.i'i Im-rumcr Jurili Jk Am«
Ki'-^ri^:n:L N^iM-.lLr^ Kimini j n J j [] liri . J-.l y.d: der IT Jli\.^
;i:'7. •,: r.- 1 -.-.Ii ■i.l u- H;;'V!i- .l.:v [>:.! ::>■ .!.T ^ in-!;i]i-.i,'
i genOIigt sei, ab« an der Sache selbst sein größtes Missfillcn lutt.-
Digitaed Dy Google
Ai
H;
Mylius 1 Bcriclit - seht gerührt, versicherte ihn seiner steten woM-
m eil) enden Gcsiiiminj; gegen die Stadt und riet ihr, einen ständigen
Residenten in Paris zur Wahrimg ihrer Interessen m ernennen.
Am 29. November fand die Auswechslung der Katilitiiitions-
urkunden stau ; lags darauf Obern- k Inen die Abgeordneten in einer be-
1 In Juni i(.!i iklsner vtrliffln .vVdKv h-j'-..:
]-r.inklMi:s «1111 jitniirts J'chlimi e: J'.iJmir.uiim [umr
.■. . r,.:'., . 1 ,!■■■,■ ,1 ■:■ 1.. .; 1 iT l iV.
: R11 unj Bürgersduli
Digitizeday Google
sonderen Audienz dem Direktorium das Dankesschreiben der Siadt
Die dabei von beiden Seilen gehaltenen lieden Hessen an Pathos um
Phrasen nkhls m wünschen übrig. Den Zusatz zu Artikel _t konntet
.inj; und ilie üiisichcriiiii;
Digitaed Dy Google
Ga
aber als am n. Dezember die ersten vierzehn Geiseln, denen die
Übrigen bald folgten,' nach Frankfurt zurück keimen, da fing man auf
üstreiebischer Seite ra argwöhnen an, dass die Freilassung der
Geiseln weniger auf die Grossmut der französischen Nation als viel-
v. Schlich wahren Aufsehluss über die tinbegreifliche Grossmut
Direktoriums zu gehen. Er bemerkte vielmehr ganz naiv, nicht
Wiederkehr, sondern die so lange und ungerechte Zurückhaltung
Geiseln hätte Befremden erwecken können; dieselben hatten sc
früher, gleich, nach dem die Stadt die Zahlungen geleistet, vom Di
einschließen künnc.i, .ils ihm rühmende liericlite über das Verl«
der Bürger gegen die auf dem Rückzug sich befindenden französis,
Truppen zugekommen seien.' Zugleich setzte sich der Rat mit ■
n der Dtp. Hd. IX.
Digitizedby Google
Erklärung, dass der Ei
Stadt in der lernen Zeit pan* zun
Die Stadl glaubte den kommende
achern* preisgeben, die es leicht von eine
»kt aus ansehen und Frankfurt unrecht beu
skreiär war so liebenswürdig, diese Deduktion*
ifcln; er beruhete ihn Jur,
tri mit der politischen Uiltui
lies,™, beuiiruliiKteti sie nicht s„,,derljj,. i.mten.1. war es gL-hmj^t,,
die l'-rjntfuncr Wechsel an der Pariser Börse in Misskredit m bringen,
indem sie behaupteten, dieselben konnten unmöglich zur Verfallet
eiDgelöSt werden; niemand wollte sie daher kaufen. Aber gerade
diese Machinatkm brachte der Stadt einen bedeutenden Nutzen, inso-
fern als nun Basse sämtliche in Umlauf ^setzten Frankfurter Wechsel
gesen einen Diskonto von joj™ Pres, für sie erwarb.
Kr.:,-!-™ Jen Olv^uit. |iro ? !, ; 7.f,, den h.iküeen AuOeuch v,.,: Un-
ruhen, zu deren Verhütung sie die Besetzung der Stadt mit einer
starken, hessischen Garnison empfahl.' Und, auffallend Renn,., die
prophezeiten Unruhen traten bald ein. Am 4. März 1797 rotteten sich
die Schreiner und Schneider zusammen, füllten lärmend die Räume des
Roiners, verlangten drohend den Bürger meist er 211 sprechen und insul-
tierten den Beamten, welcher ihnen Jen Umgang in Jessen Audienz-
zitnmer verwehren wollte. Der Hat weigerte sich standhaft, den
Haufen anzuhören, verlangte vielmehr, dass er seine Besch wer Jen
vchnnech einreiche Inn! ver.pr.:ch, i",i!l:. keine weiteren Z-.is.inuv,c:i
rotturu.'cn erjoh;en w.iieien. denselben nach genauer I ' ;i[\>m-
helfen. Daraufhin zerstreute sich der [laufe, ohne dass es nötijr.
gewesen wäre, gewaltsame Mittel anzuwenden — der Kaiserliche
Kommandant hatte bereits die gesamte Garnison unter die Waffen
gerufen und der in den benachbarten Orten liegenden Keilerei
befühlen, auf den ersten Befehl in die Stadt zu rücken - und die
Ruhe wurde weiter nicht gestört. Bei der darauf folgenden Unter-
MLchinu: i[cM.in-.len einige der festgenommenen Rädelsführer, durch
fremde limissäre ,nci:eil der-. R : « ,u;fgei ci::r. v.uiiitii zu sein. Dieser
r.i '.ich 11 r. bedeutende Vorfall wurde in Jen verschiedenen /.ei[ur,i:e!i
je nach der Partei färbung entstellt berichtet und als symptomatisch
für die inneren Zustände Frankfurts hingestellt.' Doch verfehlten die
der Stadt im«ii!jstii;oi Presssttmiiieil cinrciiaiis ihre Vvirku:)^ ;u;f die
massgebenden Kreise in Paris. Reubel erklärte Oelsner, dass der
Landgraf von Hessen, wie sehr er ihm auch mit seinen Anncxions-
LieliiMeri anliefe, i:u:i um: nimmer i ; r.:ii!-;f.nt fe-er/en dürfe.
1 Audi im ScrassbarRer Kouricr vuiu 24. Man stand, Ja« der Landgraf van
fi»x> Mjiin als lit-.-.t n.ieh Ir.ui'.l'.ir: keen werde.
' Ahlen ,1er Den. HJ. IX um! k!ne.cr> T.l K -.-!.uc;i S. 21 r- H2, eik-er Iviucrl-l
imu Sililuhs: »lYscriu-jiit >A jlt S:ir::iiu:ie .k- ■jirni n'i Vulkes Jjhier juMersl
!,titis;h.« - I'oLi[!-;:,e lk„e r ?eriim:,- i.;»™-. An l_iiM!:m lern eWei;ei. li.iK-n.
J;e Sd.reii.rr forden«! mir, dass .ur 5 w.,r;,e.e .Sdunnerarbeiieu in Frjufchir: nkln
„. E ck SSO > «ürde:, rbense ,n Si e„ .m: S::e kr I ^e,..ei. aller de», Zend.-
,1.M ,.■ , , ■ V . I. !,, , ,■ •: .1.. .In r! :„■ I, .■ . !„■,. . ..n I,
>. Haussen 11. lij. I).:v: ,lk !k.ui Murin- Unruhen In irgend einer Hinsicht Jjnm
• us.iniiilenkäneni. I.is-i skli nklir njcJmnsen.
□Igilizedby Google
da E e S cn fohrte in Oberiralie
dei Repubkk von Sieg tu !
übe: die Ovaipcn .n da
Da nahm denn das Dlreiio
Operationsplan iUh Jul
n Hoc
bei \'e u
. Jahr vorher verunglückte,
iel in SüddcuncbW ein
d SanibrcArniee unter den
in überschritt und den öst
. Bc. Limburg stellten (Irl
■en entgegen; doch musstei
mn den H.'icktug auf de
Sri
ntösischc Re,
Iiernnn wi
rkllch gesonnen wir
. der Stadl die ver-
"P
rochen e Neun
-jEtit
wahren Der Rat
■weUUu rwm riebt
da
ran, hielt n
aber ttoi
tdem für nötig, du.
eh Üelsner in Parts
fragen tu
seo, o b d
en Fahre« der Mali
■ ur.d SambrcArmcc
dii
: erforderlich
M W*M
igen zugegangen wi
en Wie bereclmi:!
Jn
rse Vorsicht ■
r Frühe du :
mr, «igt.
3. April r
« die F.reignisse de;
Sekten die Fnniosen
nächsten Tage, In
unter Lefevre. dem
Ui
ui .1.
er Hoihei
, Segen die Nidda
vo-. tmmfn den
Ui
Awrgang über
den Ha-«
und näherten sich dt
n Mauern Frankfurts.
Di
c kaiserlichen
Kürawierc
Zilien sich schleunig!
t dabin zurück, heftig
rfolgtvund.c
i Regimen,
e.n framöaischer Reil.
r. die (ist tu gleicher
Ze
it mit ihnen
Kockenheimer Thor
anlangten. S'ur die
C.
i des totr
Lieblichen Oberheuten
ants RtMfcAy v„,„
Ii
fimterieregfow
.tV. ...... .
M, der schleimigst d<
nScWagtaum herab-
.e
ss, die Zcgbr
ecke auf«
i(i . : IS (.11.: « .1
l vcrichlo«. verbin-
nc das Eindri
ngen der
Feinde und einen hie
tigen Kampf in den
Si
rissen.' Als i
tun die Fl
aniosen dai Thor mit
Gewalt iu iprengcn
rtaefaun, tm>
der über
Heutermm ein höchst
Beben. Ger
ade in die
wm Vreschen Mnmer
Bcfch!. Jie Ferudscliftkcrteo
Olriricrc und Snldaten, «H
1 S. fingen Tagebuch S. :
egleitung eines franjusischen
.eobrn im ,H. April iwHdM«
nng abgeschlossenen Waffen-
.er neutralen StcUtrag Frank-
gab nach einigem Sträuben
tum grossen Acrger seiner
in dem Gedanken an eine
und blieb daselbst
(itnitiiititii seufzte" unter der List ikr l:ir:^-,i.i:ii^i Niiufn : und deren
massloscii Anforderungen ; sie sahen sich nicht viel besser behandelt,
wie die benachbarten nichi neiur.ilen Ortschaften. Es war nur ein
Chili; 1 Lir die Sudi, dass I [utlie ihre fi esc Ii werden hcri ick sichtige und
schliesslich den Ausschreitungen der Seinigen energisch entgegen
trat. In Paris zuckte man bei den Vorstellungen Oelsners Uber du
vertragswidrige Benehmen des französischen Heeres die Achseln.
Man bemerkte, die Anführer seien übet Frankfurts Stelluni; zur Republik
leipUn nicht üben
Vom Anfang &
wkhife« Vorfalle
i-igkeit der Bcsc u ldigun
Verkehr umerhitUeo, wobei Bisse sich als höchst freigebig« Win
«igte,' ghubten sie Jen Imeresser. der Stadl am besten tu dienen..
Omgend empfahlen sie loch, mit J,- batmiseben RepobUk In Ver-
bindung H treten. .Wenn s-ch dir löbliche Knegsd.-p.itation» tctwdbl
Oelsner. «;nf einen formh,h, r. Vi-rir .g ein/ulai'rn Bedenken nagt,
so wird sie doch itnmcthin wob', thun, uns tu bevollmächtigen, die
biravische Republik um freundschaftliche Vei* endung bei der fran-
tosischen anzugehen. Wi: genimien d.idvr;:i einige b'reunde mehr,
Leute, die MM wesentlich nützen Tonnen Mj|t die tMMKh Ke-
publik imn:i.;hin i> ..■ c.-i Anhingst. :,i !rj'.iiiiti-ii:en »ii d mirti
dieser ihrer Vormundschaft stehen und bleiben, so weiss ich doch
Mich, dist Holland das liebe Kind von Frankreich ist, welches man
hegt i "d f-Hig' l>is ■ n g' Vi rh Iii- s neidi: lle^eMiker ir - e--ji -der
Bewahrt den hi'üa'uhs, hen Hem! mi, hebten ml u^mute'baren Zuttut
in die Gesinnungen und Bestimmungen Frankreichs. Ansuchen um
Hollands Freundsch'.l; schmci.heb den- blngei* J.tser nie g.inz unbe-
deutenden und -.1.11 Intelesse voll kommen zugei hauen Mac In.
nebt übrigens keine Verbindlichkeiten iuih sich.» Die Knegsdepu-
latitin war auch Oelsner» Vorschlag um so weniger abgeneigt, als
sie erfahren baue, dass die i I. Kepub'ik sicll seit 17>tf Ins
türLische Cicsandlc i |. [1 tir allgemeiner liill-
nj'tiiii£ liini!ii|M L Jf;in^: 1:11,- ,1. ,.:ri.i^:L Verlan; !- r.iriklun ■ ^riitl TV hqhcil. It-l^ts
geschmackloser Aiirni; CiIjljlt 1'r.iJ,. I.hil^- M.llh: M.üiv-liiI <n. runder I Tut u. s. w(
ll.ll't U'lll HtTTinpCS AliIslIk 1 !! LTru-LT. VV_ll|[ ^ - 1 U lVKulT i l'i E I k' i lK'11 , t> lirpr^rlit Ii ^Juk-T
jn^eHUjtu gcivescn w.ir^.i. ii nt; k'i ,Ut It.mIk-Iilii Aii.Ii.ti. g:ir nldu jliftVsüiid.
Digilizefl by Google
— ioS -
eigenem Antriebe hei du;- SclnVL-.ieiiepnbli!; .im üe j-jliihuni.' Je:
l'n.iuh.i ngigkuit l-ranklurts bemüht halte. Doch wollte der Hat von
einem derartigen Seliritte niehts wissen. Er hielt Oberhaupt den
weiteren Aufenthalt der Abgesandten in Paris für unnötig und
meinte, eine ständige Vertretung, deren jährliche Kosten Hasse und
(.leihner auf )o,ooo 1'rt*. veriinsilil.iyitii, m:i bei dum yänzli^li erschünden
Swdtsäcltel nicht angebracht. Als darauf beide ein offizielles Ab-
i'uiiiluiiLisdjkiui veri.iii«ier), atriuihu Muh Jer Hat, dem Wri.m^iii
Folge zu geben, da dies ein der Stadt nachteiliges Aufsehen erregen
:her Audienz das Abbe
Leuc
Digitized ay Google
m Rate der Republik über Deutschland besel
Oestreieh sowohl als Preussen eingewilligt
Opfer ersehen könne.' "
Mit hingen Ahnungen sali mm .1er Kai dem liastauer Kohriüss
entgegen, da LT fiiiYlueie, il.iss Jersell-e iikr Sein oder Nichtsein der
Stadt entscheiden werde. Ihre lieteiligmii; an demselben soll in einer
späteren Arbeit dargelegt werden.
Digitizcd bjr Google
Urkundlicher Anhang.
Nnus Ju|u<» Tomsaiiu l'Jnl .Iii HfLtim. CnniKMirc nr.tnunjicur in ehcf Je
l'Annic Sambre et Mcusc, eil venu des Ordres dann« par Ic ehef de l Erjl majnr
Ktneral. au Cnmatidanl de ]l fuiee Armiii: Jiudliie an dil quviier venera! de
Jefercr j la requismem qui lui serail J'.iite par Nnus, rcl.nisement ä wie riicsiire
essentielle, eoinernim W nirrke. re.]Lienm- le di: ComaixLiM de k forte Armee
lI'lI] [ Her il.ins Li '.liTLe .1 li:nir. lJi>]i ml-Ül'-, re^fs'i:!:^ Il:* j- .1 r r inj Ii L" r ^ Je Li VilJe Je
Franslnrf ti apris Jciinmti, Mvuir, Adolf Clurles de Hunihraclu, demturim a
liallenRa-se. Anmute Ulric Charles de Hui Ihausen, denieuraul au\ Alecs. Frederic
tlec.ir Je Bare Lhau sra, dciueuram .Weil. Jerorrie- Pierre Stl.Wr. deineunnl
rde Ztil, Guitlaume Ch-irV, f . i 'Li ls M.,nr., demeurani R,Kfceiilieimer (1««. Jwj.
Jeslinari.JU -»i, J. i:'.-.-l i ! i - ■ I l.ii m -..n ,l L >i;-l>- p>' Ii- f '.inia
de ta lurce Armee.
Oigiiized ö/ Google
- 2I + -
No. III.
Dankes Urkunde des Rates für De »mar Bas so.
Wir HürgeriiKisier und »Uli dieser des heiligen Reichs 5udi F
'•[J.!l '■ ii :■■ I'. : ' i: :.: Iiarn n .;]■. I':.|:| .1
!.,:li'viii^:ielien hriu.L^^.H: rl-i^ou k-Jisiet. .lK jeder :n deren Mi]JeTnn|; tir
Siblin irui.htr.i-. jiewisuii mi, .ii. rniii'unJfM-iin/iii der .i:if;e.ehvnMen (ilk-.ler .k-.
lijlhei uinl der liüreerseh.ilii njeli [T.lnkreieli ils Ueij-el ^. ':n:i; k!i -d-e-:! ,'i
wurden waren, Jls bange Ahndung eines {.'.in Ziehen l'inintries der KUkUi.-iii.ii
Vwlaniilij; die-er SuJt. die t-'irrelu vir wiederholter fe i n J 1 i el l.t IM i.-.n.i: eil. : .1:1
l'.J ciliar ii :.■ I !;< iL lk"-i ;/:i,:i:-.r.n .; .k",kar ,1.|[ :?e.^.i;;; |- an/.i^.ik
Kunden Sieben und Ncuiuij;.
No. IV.
Brief Oelsnera an Seeger.'
Dm 10. Mir/. I;s i-t s|i.u i^cu MiucrLi.r.]n. kli komme ans einer Kun-
nre:i/. wekiie liniere Angelegenheiten hcnilli. Hevur idi Sit niii Jen Dctaili der-
.elnen Mine. I: ilie, wi!1 ich Ihr (..esiriees Silireikn l-cuil Worten. Ai meinem priisitn
VerJrii»! );.ii skhs vi-rk-|!i. ! kli k.ion mkli de. limine, nklil erinnern. Sic werden
.Ki ..ILlli. .lliI ■•' l I.-|i..|- I';k:' . : l:Ii ili.'ü -e:i.v;.r[i a. r re-icht. Wn
K.Jiisje und kli danken ,1er InbL krie;'sde(iLii.ni.iii Inr dm neuen Hekeln ihre.
/.liiiaiT... Indem -ie d.'ii .nl.ibivli'en E^ri,:!" v.Twari. e.vk Im i:i ;i m .1:l l „ r . V I - i .: I - :
i'Ll.LK::i_; v..l L'e.l..!:!. :-.ki /.L iuiii:'. ..'.r: I'; . i I ay ■:'. i::i !•! i w.lt. !ia--. ::e il'a.
ü^U-'n wi.krlnhren I-.. ;:iehr keinen Hirt kellen EicsanJlcn liier und gab keinen,
l.il/l'eli :.."i|iiien wir mein liei seiner Audienz /iipegmi {»ewc.eil sein. Min TimesC
Dlgltlzed by Google
MoimukiI Coggua, Ii.ii sich einige Zeil in l'aris julgehalien. Ith haut seiner
Audienz heiwuhneii k i"i 1 1 1 ;^ n , wie je.lerm.inii ..>u: l'unlikuiu. miii so kiclllcr, da ich
vin aller Zeil her tiriL- lli'i[ri1:>k.isre in, l.ii'eiuhiri: l'e,iue. "'eiche gar nichts mit
meiner Missimi gemein hat. Weder Herr B. (Basse) noch itli luben uns bei dieser
Zeremonie belunden. Zu einer, seie i:li Ihnen -i.!,druc',lich [neidete, wurJe-n wir
begeg en Ii n n Ii " n Ko g d nki
aus unfrei eignen 1 liie-en : . „,;■ ,. In.le,, n:-.i„ ij, tUm lin e ich die
Bcdenfclichkcilcn der lübl. Dcnu.ation >u ivtit ^rieben, svu nid« gar iv.etkv.idrig.
Was suehen wir? Die Erhaltung einer jhen Verfassung, uelche die gegenwärtige
Lage des tlaus.es Oesircicli ni;ht genug gegen den Minllu.s I'r. (Pretisscns) und
Ms. (Hessens! Kabalen schtil.t. Was u-utm-li! Frjnt Inn V Seiner Verbindung raii
Kaiser und Reich treu iu bleiben. Ohmn,!«! ich Linn das Wiener Kahinet in diesem
Iniresse etwas andres ei, sein eignes ,elien und die Mine' mißbilligen, ivclche ™
hören und gehört zu
uiiren iu lassen. Her Anikel luer i.i Hessen -Kassel Jthtt Hingebung, liiu Projekt
■Ale Ja,. ,!,-,. en er« .ihn: seir.i. isl wirklich t i : u : e -ei'e Ii, ab« vom Direktorium ver-
worien worden. Vielleielu glaubt der Agent, welcher es '.u betreiben haue, dass
w i r im W T ege gestanden, und -eeli! nun uir Ir.en Ku'.leevu uiul mich wegz im Linien.
Sie werden am besten tiil-clieiikii, ul> -.ir uu-eie IXyeseheii mit Sicjes Namen
gegenwärtig' von allen <ie.elii:':en enile.-ni. Allein indem der hessische" Agem
dieses Mannes Namen in, Sniel niiselu. kiliiwe- er wohl eine seiner Absieht gam
widersprechende Uukiughsit be^.ui-eu li.ilen, denn er [n.ielit die Erhaltung Erank-
funs zu einem Interesse Je-. ;■ Ii reu l'irreieeisres. der in dieser Revolution am
Ende immer Reell! behalt. Ferner aler isl Carum zu brav, als dass er von den
Digiiizod by Google
CiLiiuli.ii/ui Jer Nati.m.ilcltre itlnveidicn sollte, «eil der Bcvollmlcln^ic vi-.-.n
nusw.L-:ii!i;:i Su.uti l':t:!i;J lLüi-j M.ü:jic; i-t. mit Jra er Sims: ;:-uJ. .Nicht.... lln
liriuf mr schuld, Jan ich mich nicht iniiiu;!eH..ir .ins I>:rcitiir:iLm Rcsvundt, Jim
wir bitten aufwarten können. Herr Dem«:! SbiTlullm es, diu Artitc] Jtm 1).
lluiibid rorzulcptu. Er hat nicht nur diesen, sgndern auch Camot und Lctourncui
rochen. I Ij' KeHi:!l.it isl f,il.rendcs. Sit erid.Lrlcn s.i:iillic)l. dv h'.ichc Sil
Uheh. ..kl. stehe mit meinem Knjif d.ihier... sai.ie lienKJ, ,ui:K. l'r.niMnrt nicht
hesc-ch wir.], ivjs auch immer für Vcr.in.icmn ;: cn in. teu. sehen Ke.che vor^-hn
I;, .nnc ,i. H.m-KmI Ii..: :,l lcr.lme.s einen Pinn der An vor-cle;;t. ..her er hl ver-
ielis versprechen, Ja' leih die Republik.» Es ist nicht möglich
ie liee-bet, "ii: :illf;cn:ei'i rcspeclirnr Mi.r.iiiiiit. in w,is in Jen
l'C Zlltrjl'i-Ii ::i ]:lir;"v.Grr I V.nii; reich: . unj .■■ ■: i,i,ln
Ii, d.lss hrai iL- reich Jen Jireu
Digitized by Google
IV.
Voltaires Verhärtung in Frankfurt a. M. auf Befehl
Friedrichs des Grossen. (fjy}.)
Die Angelegenheit, mit der sich die folgenden Mäuer befassen
Hillen, heil /u ihrer Xeit da. s^rii^Me Anheilen in Dausihl.ind und
über die den [sc heu 1 Ireti/en hin.ms erregt. Der >!iis.i nun eiis! us^
zweier der mäclttifisten Geister des vorigen Jahrhundens, eines
hirMiii der wehÜdien Macht, der mich eben dnrd: gl, m/er; Je Warl'eti-
thaten seinem kleinen Staate den Rang einer europäischen Gross-
machi verschafft hatte, und eines RirMen im Reiche Je. Geistes, dem
alles, was in der cuiunäl.dieu W'eli auf ISikhnig Anspruch machte,
begeistert huldigte, imisste um so berechtigtere Beachtung erfahren,
als beide, einander ekT.hürtig ii: geistigem Mreben. einige Jahre lang
in innigster 1-Veuinhehal'l -m.imincii gearbeitet hatten.'
Ueber die Ursachen de- lliiwhe. 'wiviien hiedrich dem Grossen
und Voltaire ist schon unzählig viel geschrieben und gestritten
worden, und auch der Hergang des Konfliktes, wie er in Frankfurt
gefunden: e-. war V.unh.;^ii ■.. I . der in, »Berliner Kalender»
ihrem »Leben in Frankfurt a. M." (iK;]) und C. Kühn in zwei
' Sur im YorübngrflHi sei diran erinnert, diu .kr ilen Rjth Goethe, wenn
er mii seinem Sohne aber Yoi.heile mij Sjdiilitik- A-h l-iiMeiuliemlii. Urin.
V, in I,.„-,I.|.it: 1 1 .1 li :>m r.a.i^i .1 .i.i^u, Kiuü/le; Jie «ckh!,-
ii::iLi..o nijn v.'t sukit. IvVanr.kn ■ l'rii'i'.dn::. •un;^k. V ■ t,u v :!ie, .\ II. lUfiai'l'.l
[.eben. Buch XV.
* Sie findet sieh .ad, in HJ. VIII ,1er v,m l.oJ.nillj .Wille herius B ecebeneri
Auftauen der I rankfurttr -Kleinen Piene. flNUt. Nr. 74 ulij 8u)
Berichte über Voltaires Verhaftung in Frankfurt Varnhagem Ü.11
Stellung stiitn sich juf Voltaires Angaben in dessen Schriften und
Briefen, auf die i8n; ei'iliicnene I.i/Jikng von Colmi, dem Sekretär
des Dichters, und hauptsächlich auf dir im Berliner Geheimen Staats-
archive W w h n CT Akten, bine Quc'.le, deren Werth den lsm-
genannten Akten gleich lu achten ist, wurde bisher noib nicht
benutm: es sind die von dem Käthe der Stadl Frankfurt mic Konig
Friedrieh II, Jessen Residenten b Frankfurt lind dem verhafteten
VotOire gesvei halten Schriftstücke, «eiche im Frankfurter Stadt-
archive 1 ruhen Sie enthalten eine Fülle *M Briefen Voltaires au
den Raili der Stadt, in denen um der Dichter in eine: der intercssan.
teuer. Episoden seines vielbcwegtcn Lebens leibhaftig vnr Anteil
tritt ; sie enthalten lernet einige Schreiben des pr russischen Königs,
die auf sein damaliges Verhältnis! zu Voltaire und auf seine damalige,
nicht gerade schmeichelhafte Meinung ton dem C.hiraluci des ehe-
maligen Freundes ein helles Liebt werfen. Diese AUen geben uns
aber insbesondere Aufschluss cber eine Frage, die Vamlugen kaum
berührt hai, ihn die Ste'lung des Frankfurter Käthes in dieser Ange-
legenheit. Ich nlai.be sninit nitht leeres Stiuli lu dreschen, nenn
ich, gestützt an! den Aktenfasiike! des Stadtarchiv», niclit sowohl
eine neue Darstellung jener Vorgänge versuche, ab vielmehr Varn-
hagen-, ireffüche Arbeit erganze, wenn ich insbesondere nachweise,
«.ic sich die Leitung der Reichsstadt Frankfurt in dieser Angelegen-
heit den-, grossen König wie deni grossen Dichter gegenüber ver-
h.iltcn hat.
Zur Bnleiiuns diene Folgendes. DokI, seine IHieraristbe«
urile gegen Maupertuis, den Präsidenten der Berliner Akademie,
tc sich Voltaire den Unwillen König Friedrichs auge/ogen. Doch
d ■- es ssar im Mau |JJ] - kam CT »sieder /u eine., allerdings
ht lange anhaltenden Versöhnung. Am I«. Min reiste Vota*«
n Potsd.m ab. um UCb M längerem AofentSalic in Jas Vogesen-
und Lciprig. .
m
- iin —
die preußischen Äjieitteo in Pntttt&n a. M., d«l Kriegs- und Domancn-
raih von Freytag und den llnfr.uh Johann Friedrich Schmidt', der
Befehl, dem durch rei-vrnlvn Voltaire den k.muiierhermschlussel sowie
Kren; und B.inJ des Ordens pour le nicritc abzufordern, ausserdem
aber ihm alle Schriftstücke von der Hand des Königs und dessen
gedrucktes Werk »Oeuvres de potsics" alvtinchmcu. Dieses Buch war
um Friedrich II. nur an einige wenige Freunde vi- rächen worden;
es Mauden hielt darin Gedichte, in welchen auch regierende Fiirsleu
nicht L'er.iJe wohlwollend behandelt waren. Im WidiT::ctzune;:.1allc,
so fuhr der kSnigDehe Befehl fori, sei der Dichter mit Arrest zu
bedroh«! und, wenn nfllhig, aucli wirklich m arreliren.'
In Verfolg dieser Anweisungen trafen die preußischen Resi-
denten ihre Anordnungen zur Ueberwachung der die Stadt berührenden
Reisenden. Der städtischen lieliärde ;;aheu sie keinerlei Nachricht S
von der ihnen gewordenen königlichen Ordre. Sie seinen sich mit Ii
untergeordneten Organen, wie den Thorschreibern, in Verbindung,
allerdings ohne denselben Jeu wahren /weck ihrer N.-.chlorschungen
anzugeben; sie litsscn die (in^ilijusir durch Spione überwachen, so m
dass ihnen die Ankunft eines Reisenden von der Distinction Voltaires .
nicht entgehen konnte. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe *
gestellt; beinahe -.echs Wochen waren alle ihre Nachfragen vergeblich.
Voltaire war von Leipzig nach Gotha gndSf, hielt sich hier mehrere
Wochen auf und kam erst am Abend des ;i. Mai nichtsahnend in
Frankfurt an. Er nahm Logis im »Goklencn l.öweni' (in der Fabr-
gasse an Stelle des heurigen Gasih.mse. zum 'AViirttemberger Hof") 1
i od gedachte am folgenden Morgen na;h Strasburg weiter zu reisen.
■ ll.rr v hnjug -a- int mk der VcmtM| der InintM* mniuiuh»
Lmcrikinen in Frai.Uurt bau«; Slhmidi. en Kuniljflfr Raffer und HirJcli-
■in. mm *l IJfC unln tum He*** tun KrmlR fj.tj.kh m,t drr
Witomlimei 4a imMatin hm mm ..n Jmw bd**, v> ** Cniuiutiiii
angcti-n. bomidtrt .ob MjnU-. t.ulC tij Nc^o'-u i-ir i, l,Ja K cn • teau''JJ>rt.
I I..J/! r: N, \\,| m > S | _'<„- S.»i.-1lr 11;',- (.-j'i, J hl' J 'i ,r
Schilf im gewesen .ein, >' t. l' ' '■ I l.-'.u-ui nii: ]?ii':'-.t.:Mu. nn.l Mimt verbrechen beladen
waren I Ans Jen ALil-ii .II. Si.i Jr.ir L hin. . i-.i Whiui enos ;li einnehmen; Vnl-
uire bat bei der Sehil.ieia.ie ,T.-i .l:m I^Lrnilk-|i,a' j '-.-t -ooliilikciccn seine Feder
in Hass KCiauclu c! iie über seine WUcrMclit-r
■erseliieJeiic Vorschläge, um seine Reise fortsetzen !u können; «
■erief sich auf seine schwere Krankheit, welche den Gebrauch von
!iHiern dringend erfordere — Verdens : breit.if: bestand auf dem
Jleibcn des Dichters. Nach längeren Verhandlungen kam man endlich
ihcrein, dass Voltaire Iiis zur Anhalt jenes (iepäck Stückes im »Gol-
lenen Löwen* in llausjnvst verbleiben solle; als Sicherheit nivreah
:r Herrn v. Preyta;; zwei Fal-iete inii seinen Papieren und stellte ihm
:inen entsprechenden Revers aus; der Gesandte dagegen verpflichtete
.ich schriulich, Yuluire nach l-mpf.iuu der ( Jnivres de pnesies weiter
eisen zu lassen. Darauf einlernte sieh hrevta^ unier Milnal.nie des
Kammerherrnschlüssels und der Insienietl des Ordens poui le n.crite,
■ Varall:i S til, DliiUv. VIII. iSj; Voinin:. Cur.. '
Oigittzed Oy Google
Uni eine Verhaftung mi vollziehen; dieses Ree tu haue lediglieh die
städtische Behörde, il L-r llcsiindlc nidil durch diese die. förm-
liche Verhaftung ausführen liess, haut- seine guten Gründe : denn
einmal bedurfte es zu diesem Zwecke eines königlichen Requisitions-
schreibens an den Rath der Stadt — bisher lagen nur Befehle des
Königs an seine Gesandten vor - und dann mussie es diesem
« eitere-- Kr.i'c .Iii' .Ic-ii, Wune jv, üuien; b:iii::c er dlrch Mi"e.
der glichen L-cr-erciuL-uui,' dem Befehle des Königs nachkommen.
.die Hrücken hinter sich abgebrochen ; durch seine Zustimmung aber
zur l ; otdcriuig l-revu«s kam er den W;iu-chcn d. . Koiiiijs, der seine
Briefe wieder haben wollie. ernten. Die Hücksicht auf die Zukunft
Hess ihn die Rel.i.ueung des Aiit.enHickcs erlogen.
Beinahe drei Wochen verblieb Voltaire in freiwilligem Haus-
arrest, von Spinnender prcussischen Kcdcmscha:. überwach:. Die
der Dichter empfing zahlreiche Besuche, die ihn das Geliihl der
Unireillei! immer siarker eni]ilinJeu Messen. i-Ir richtete ein beweg-
liches Schreiben an den Jei:r:.ciien K.iiser, in weichem er nicht etwa
rifiii die Befehle des |u cii-i-cbcn Koni.es von dem er in aller
Achtung spricht, sondern gegell das Verfahren seines Residenten
Beschwerde führt und den Kaiser hiilei, ihn unter seinen Schutt KU
Madame Marie Louise Mignot Denis, die Witwe eines (ran-
ziiSLsdictl Offiziers und Nichte Voltaires,' war auf die Kunde von
dem Svliiiiks.il de', i >[i1;uls ans Sirassburj" lu.'rbeij;eh->nmicii und unter-
nahm sofort Schritte, aucli beim preussischen Hofs, die Freihssuni;
des Onkels /.Li erwirken. Die vi ei fallen Aris:ieiij;iin|;en, v-eUie
Oheim und Nichte, theils einzeln, ilieils in Gemeinschaft uincnialimen,
luhtn l>ei Vanilleeis eine inu.resiante, mi; rcidiÜdi.n: Abdruck dei
K-treiii'siik-n Schiili'tiii^e versetieiie D,u sidlunu; ;:e!"nndm.
Am Abend des 17. Juni endlich erhielt Herr v. Freyrag das
Gepäckstück mit dem ersehnten Buche des Königs, den Oeuvre« de
pofiics. Vergebens über wartete Voltaire die nächsten Tage auf seine
- 22; -
sich ihc- ficiHigilniim^ über die glückliche Lehcrl^iimg des betrogenen
Betrügers Voltaire auf ein« kcistlttliL' Art anspricht. Man ersieht aus
diesem Berichte, dass die Verhaliud;; auf rasch eingeholten, aber nur
zögernd crihciiteii kirn ermc-ir: [etlichen Befehl erfolgte-. Bei der Eile,
in welcher vorgegangen werden mnsste, ist nicht immer mit der
dem Stande und Ansehen des Dichters gebührenden Rücksicht ver-
fahren wurden. Sb liess diesem und dem Sekretär der Hofrath
Schmidt die Taschen durchsuchen und das darin befindliche Geld
abnehmen ; Madame Denis wurde in einer für eine Dame von Stand
wenig passenden Weise behandelt; der Sekretär Dorn von der
preußischen Gesandtschaft führte sie durch eine zahlreiche Menge
von Zuschauern am Arm ans dem »Goldenen Löwen« in das gegen-
überliegende Gasthaus /um ulSocli.s kirnt', entfernte ihre Kammerfrau,
stellte eine Wache von vier Mann vor die Thürs und blieb die ganze
Nacht im Zimmer der Dame, welche in Folge dieser Brutalitäten so
schwer erkrankte, Jass der Oheim Mir dar. I.chen der Nichte litterte;
die Ursache dieser rauhen Behandlung war nach Doms Aussage die,
dass Madame Denis bei dem Bürgermeister Fürsprache für ihren
Unkel eingelegt haue. Voltaire hat in seinen späteren Eingaben an
den Rath ilher diese harten und ■.in.m^.'Lr.Lk^ii Massnahmen, die er
wahrscheinlich noch etwas übertrieb,' bim-re Klagen geführt.
Nach der missjilücktcn Flucht Voltaire, kannten die preiissischen
Vertreter nicht mehr auf eine Irciwillige Verlängerung des Haus-
arrestes rechnen. Um ihn noch ferner in Frankfurt fest au halten,
musstc- seine förmliche Verbal um:r cifölgen. Diese konnte aher nur
diirch die städtische Onrigke;: angeur.lnet I vollzogen werden ;
mit ihr mussten sich die prcjssisilc.i Agenten ct/t in Vcrbinilung
setzen. Bereits Inns der Bürgermeister noch am 20. Juni seine 7.v-
Stimmung zu der Verhaftung gegeben. Diese Zustimmung konnte
aber hei der W.ih-.'.gkeit der prcuv.:sche:i Requisitinn und bei dem
Ansehen der betroffenen Persönlichkeit nur eine vorUaRge sein. Der
Hlirgrrmcisicr musste die Sache cor eine höhere Instanz hringen.
Hier beginnt die Aktion des Frankfurter Railies und dinitt
«igle ich unsere Akten.
II
Am it. Juni n Harte dn ihetr BbTRrrmrisier Johann Kitl
v. Fichard in der Katltssiifüiig, der preußische Resident v. Freyrag
- Z2 4 --
hahe im Auftrage seines Mnnaiihen in At ui—H gcMctlt, .d iss Jet
Mr. Je VollJiie, »ckbet IIHltlWlIllH) ifarftörfW dirlclbc« iucehiiiii;e
■richtig« Scriflurcn in llandin habe, im Kall er dies* wie ingleichen
den Ofden und den Cammer-Herrn Schkssil uiatwilli» herai umgeben
teiwei|>ertr, mit Arrest hclcjic werden sollte o Das Ici, Mi hcrichtrte
iici Bürgermeister weiter, ^CUv TH whUkh e.esc helle n ; man luhr
Voltaire am Bocfceoheimei '['hör verhaftet, ho in Jas •Bockihoro«
mbracht, oeteftw « lic* notei Brwtcfcnn befände. AnfdaeM Mk-
theilunj; Inn wurde «machst d.t. Kequintiimssi hrtihiii der beiden
Vertreter des preussisclien Kümus verlesen. Dieselben berufen sich
au) mrd IuW k BcW HxtdscbreiW«, deren Inhalt uns herein bekannt
ist i in Folpe der Befehle des Komps bitten sie sich mit Voltaire
dahin ceeiuipt, dass er bis lur Ankunft seinci G e pack Site ke, in denen
sieh Jas Verbrate linden l>onne, ir. Knnsciuionj'.- Arrest serWcilcu
wolle. Nun sei aber Voltaire pjrclcbn Jnp pewofden, unj man habe
ihn Jesshalb aj Interim ai:i der Hucht Moniten listen. Zweck ihrer
Requisition Sei, Herrn v. Voltaire in wirklichen Arrest nehmen imJ
im >Bu.Ls '-111111= als [Alarjieiun im'-n r„ I ssm; nn um ihrem
Kemiffi wifrgjngMm lt«qnii imi hd 1 1. Im 3n n werde jeden Tai; erwartet,
• Bei einem solchen unvelmulheten Vorfall«, sii Schliem du Pro-
meir.iiria der iire-ssischeu Vertreter", m es t:m die luMgMlM
PnpicTW iu thun ist, welche öfters hoher als IjnJ und San Jt, GtUl
und Ci.th Iteacbect s> erden, und wo man auch einem pnvatu I. Iii
würde außeJeihen lassen, versichert man sicii gefHIgtCI WiBliWutlJJ •
□et Rath bcschlnss, die An^clepenhen in statu quo ru lasten,
d. h. er erklärte sieh im; der geschehenen Klimme enHreMandea,
hevs abet bei Irejtjg und Schmidt antraten, ob BCfl dem Kniui-
sition auch lü die beiden niitveiriaiicun Personen. Maja-.ie Denis
und Sekretär Cuhm. erstrecke. freyug verneinte dies dem Abge
sandten Jn Bürpermeisuis, der den KatksaesxMvsa uberbracht hatte,
werde, ohne dem Raths das muh ausstehende Lumjji^'.e Kec- siti.rial-
schreiben sorgtlcgl tu haben; denn er sei weit entfernt, .einem
boenedbn Rath den mindesten hintrag in dem Jurisdiction (u thun.
noch In Zukunft dergleichen thun iu wnünftii Dieser Krk'-iiung
-Jiloss sich Millrath Sclimidl an üef Bugerireister schickte dann
nochmals zu Kfrytljr, und hess ihm sagen, er habe gtUn, dass um
cse Verleb der Ciiv^ ;:r, .ie. K.nin'- k;.n:i< er dm. !:;.:.
cht zugestehen; der Gesandle stellte entschieden in Abrede, dass
11 derartiges Verhör stattgefunden habe.
Einige Tage lang liort man nichts mehr von der leidigen Ange-
sich der Rath wiederum damil zu
Aktuar Diefenbach von dem altern
: und seinen Schicksalsgenossen,
r das Geschehene zu vernehmen,
inkenbette der Madame Denis Matt.
Icgcnhi« .r
st am 2&. Juni hatte
Man einsendete den
Ii eMei
-Amte zu Voltaii
um auch di<
s andere Partei Qbe
Diese Verne!
mmng fand am Kra;
Alle drei -
sm!" R.fMi.en
Voltaire, seine Niel
Herrn v. Freywg ausgehändigt «c
übergab «.dar
n dem Ak
tuar ein Prot
die Erlaubnis*
Je^ell'tn
zu erwirken,
Gesundheit"
Ltiul gegen
»Able-un-
seiner j
Gärtchen des
»Cnlde.ien
Löwen« Kun
. Spaziere
Die Arrestant!
■n haben si
et Diefen
l.iniL-ntabeiNti.']
1, doch s.
.u'ohl jjeser
seine 1
i'retissen als
auch gegt
:liedlen U
Herrn Bürger
meisters Ii
achedlen ges
druckungen e
rklärt.«
Das geh.
rime l'romc
moria Voltaii
■es an den
verfissi.' Es
beginn, r
,it J,r Dar.
.telkmg.
' leli niusi
Ilten. Ii kr tiilil
■ Erl.olilung s.
.iroli: .Thonncuri.
.gdra km«, d
i vielen Seh reihen Vuluir«
jii Jen U.ith im WoTlliuite in vcrörlentliciien. Sie zeichnen sich meist rturcli einen
■- r . i : 1 1 - j 1 1 1 1 1 L'iii'.iiii: -i.i- in.! erimuL-i ilsircli die immer ivieilvr kehre nile lirciic fir-
jill]Llllji suilU' VltIvIILIIIi: ll'l.i ihe Il.irk'-^i— ik'. iiiui .\: : LI ii .1 111:1 1 Unrechtes : sie
eigner, sich siiiiii »r Mmlieihine. mncrh.ilV Jes dieser Ari-eit Ku.eeiü ebenen Kjüivec.
iiii'. Im ■■iniei ii .• :iii um.. .Ii.' ■." ■ 1. 1 v . .. ii. .1 ; 11 ■.. lu-i 1.1.
durcli eine .mcli mir Iheil'vei« llcj.iimiimicfiiim: nicht vorgreifen. Den Heraus-
jrebem der Korr« pnn Jen z Voltaires. fOcuvrcs comnlcte-:, IMris iSSo) luhcn die
Digitizedby Google
- 226 -
pv ii-.. is^n-n Ur'.i'.!i;i'.ni .nur; |[i!i!.i^«L'-.7nnsi .iiier einer vornehmen
!.).ui:c l i ! 1 1 l 1 1 . 1 i_- : 1 :(L;_kMd:::i.il::r.'jii Msjjtiii- Deni. eei h;i freit", il.iun
schildert Voltaire in lebhaften 1'arben seine eigene Verhaftung und
die ihm dabei widerfahrene schmäl] liehe lieh and Im«. Um die Rechts-
widrigkeil des gaitten Verfahrens klar darzulegen, erzählt er seine
Schicksale von der Ankunft in Frankfurt ab, führt im einzelnen an,
wie die preii^Kdun .\;;c:-.:ui Ilm- \\ i ■|>i e;hi::i;:e:i, Üni r.iid >eine
Nichte nach Empfang des gesuchten königlichen Werkes freizulassen,
nicht innegehalten, und bittet schliesslich mir darum, ihn und seine
Nichte aus dem «Bockshorn« in den »Goldenen Löwen« Jtnückk ehren
noria Hess de.' Dichter an den folgenden Tagen
in dringlicheren Worten dasselbe verlangende Kni-
ll fügte er hinzu, dass Herr v. Frevtag die Schuld
jetzt auf Hofrath Schmidt schiebe, sowie dass
:i. Juni einen königlichen Befehl erhalten habe,
it weiter jtu belästigen ; wolle der Rath einem
rsuchung der Angelegenheit übertragen, so bitte
den ihm durch seine rechisvvisseiisdultlkheh
Senator v, Sickenberg ■ zu ernennen,
r Rath befand sich hier in einem tcliwiei i-en
n sclmigtc» Befehles des Kür,
hen Befehle hatte aber der (
niss gegeben; dieser mochte
r Haft entlassen. Andrersei:
en Aussagen der drei Verl
die Herbeisdiafftiog der verm
somit die strenge Bewacht
'Voltaire iljihte hier nlienkir a:i den Rdciisfreihemi Heinrich Qiriflui
v. S. (,;,.,_[.«>, VctfiKstr J« Sülccla juris en.l snJervr reilit,-e..-lii.:li;li.:i.-
Werke. Dieser Sei iclitn kr j; ivst aher niemals Franklin™ Sciui™, der ^uu.i : .y .Ii-
drei tiniJtr. verlier eilen Würde L'ei'kiictt war der Ivrraelei-ie Jokinn Kv.i'n-:
(i;t7 -</;). V s l. Kritik. die Uii:dei Seneiieiii-er,:, ]->;mkfur; i.«n>.
Dlojtlzed by Google
destens ühtrfln_sj.,pe Mitstepel a .r. Unter diesen Lmstir.den bescbloss
da K.uh, ein schriftliches HcJcnken na Advokaten, der Stada-
SJfktid, einzuholen und ein Schreiben .in den Komp von PlcuMTB
richten zu lassen, einstweilen aber um weiteren Verlegungen abzu-
sehen, d. h Alles beim Alten M lassen,
N'jib diesen Hcsehllissen sandte der Bürgermeister v, hchard
zenachst an Herrn r. Kreytag und l:ess tragen, warum das ver-
sprochene königliche Reo,niiitoiiilschreiben dem Rathe noch nicht
sotgtlcgt worden sei. Der Gesandte gab lur Antwort, man bobe
damals keinen bcstimmien Termin der AntattA dc Md bw sersproclun ;
nun seien rwar i-f wischen '-imig.i.tie Didrcs citipeiroffcn, es habe
i ch aber durch Vcliaircs wortbrüchiges F.utweiclien die Sachlage
dcianig geludert, dass er neue V e: ha huiigsmais regeln seitens des
Königs abwarten müsse. In seiner AtngtttkMtcil pmg der RctUOH
M wen. dass er nicht einmal zu r-.net Linderung der Hall seu-.e
/ustiiiununp gehen mochte, hreyugs Kollege Schmidi, welcher den
städtischen Behörden Auskunlt Uber die Berechnung der Inhaltirunps-
Losteu pcben sollte, weigerte sich, im Komet iu erscheinen, dl es
sicli hier nicht um bürgerliche Gest hafte, sondern cm persönliche
Angelegenheiten des preussischen Königs handle.
Aul di-n Bericht der Ssndiiicr beschinss nun der K.nh. Jen
preussischen VcMICMM son dem VeWpfCther Voltaires, gegen eid-
idM Vcnkhenw>D bis zum KmtrelTtn iompheher Befehle die Stadt
nullt iu vetlassen, Kenntnis tu geben; falls j.-nc aut Cturd d-.isrs
Vertprcchcm iu du n.chgcstichte t.rh ichtcrtmg des Arrestes willigten,
sii sollte der Dichte! üar.-.uf vereidigt Werder, falls nicht, so sei dir
butterige St.inJ aufrecht m erhalten, die V'trantutirtong itlr dis bis-
her Geschehen«' aber allein den Gesandter zu übrrlasser. Aol alle
l allt aber sei eine Anfragt m den König J>mlHMiH. WM sein Wille
ia dieser Sache sei l'me solche Anfr-pe war dringend iiöllug, denn
nun bau« gerade der. Beweis so i der ganz ligenniächtigcn Handlungs-
weise der ■neussischen Jt.itiie, wenigstens gegen 1 i;u Den s und
CoBtsi erhalten. Die ersiere halte sofort nach ihrer Vcrliafiung an
Konip rriedrich na. Ii l'o-.si'am gejeh^cben und über das Verfahren
dir Gesandten gegen sie Beschwerde geliihrt. Der Knrig ln-vs ih:
umgehend durch seinen Vorleser, den Abbe de l'rades, sei» Btitauim
aussprechen Uber die ihr widerfahrene Belästigung, die st sich als
sumen Be'eh'.en durchaus w ideisprrchcnd gat nicht ciliaren innre;
Sic (Ulfe Ss1hsm.standln.ll gehen, wohin sie wolle
Am s Juli pirg das Schrcilcn des Halbes an Konip i nedrich
)b. F.s enthlll zunächst eine breite Darstellung der bisherigen Vor-
dass er gegen eidliche Auslobung vor dem Kimiclfcn königlicher
Refehle nicht aus der Stadt entweichen wolle, nicht habe erlangen
können und desshalb mit dem Verhafteten keine Aendcrung getroffen
habe, aber den Residenten die ganze Verantwortung für das, was da
Ii mimten möge, überlassen müsse; man wolle aber anofili so viel
in allcrtiefstcr Ehrfurcht beschwehrend anfügen«, dass sich die Ver-
treter des Königs verschiedene Eingriffe in die Jurisdiktion der Stadt
erlaubt hätten ; als solche werden dann nachgewiesen - alle Massrcgeln.
welche sie zwischen dem i. und dem ao. Juni, also in der Zeit
zwischen der Ankunft Voltaires in Frankfurt und dem vergeblichen
l-'hielitvcrsuel, ohne Wilsen des Katl.es fjeucn Jeu Dichter etg.utcn
hieheu. Das lange Schreiben schlicsst mit der folgenden Ritt
als Probe Jcs damaligen Frankfurter Kanzleistils und ™n!el,
n der Verhandlung ei
arkeli Rcklisstande wörtlich mitf/elheil
■r zugleich an Kw. Königliche MajesM
förderlich wissen stu lassen, sondern auch nach dcr<
Grpsniuth und preiswürdigsten allerhöchsten Mag™
allerhöchst dieselbe auch geringe Ueichsstandc hei
samen gerne allerhuldreichst protegiren helfen, die voi
liehen Käthen sich hier angemasste Jurisdictions-Eingri
Digitized by Google
Am Tige nin A'^Ji'i; Jn« s Schreiben* gaben die prcuseis.hcn
ttsibc ihr, Zunlim—n, Jiss Jen- gefangenen Voltaire ido Degen
ui.J dann; KMcFlVÜKM ,ur u.-^cbcr. werden mIW. Diesei p»OU-
luhen SiTin.vinJ.run,; Jet GeumSua «trea einige Vetbanfjlungei.
deiselbcn nui dem Bürgtrme-.sicr »0BBM g«gJ1 W*, au*. i»l>W -In
hervorgeht, wie uneine.hlosmi ;inj echwinkeiid Jir k-Jcn Residenten
hinderen iu\ rureh:, die Belei.lc diret König* mistzuve rsiehen,
wddM fiir ;eden anJertn, nur mihi f„r die übereifriger. (icunJten
zweifellos und »«.-'erholt die I redav*rg des Dichter* angeorJni;!
hatten.' Am [, Ju'.i Mürber« hatte Frejtig, seine Zuitunnung /ur
Haiter.tlasse.tig Vultaires gegeben; ain >.'nhr.iitiag hatte er sie nach
Her JihunR mit srireni Kolleger. Schmidt /urlckgezoiien ; im folgenden
Tage endlich enchiea der Sekretär der pw » n i«fae n Revdci:t-..hjft
brim BürgcrUMHtef und brachte HnM du- endgblnge /neiimmun);
tCHStf A.Jttaggeber 1
Volllire begnügte s:.li kiu'isncgs um dein mühsam erlingrcn
lirfulg. der Rklcrtlattung seiner Freiheit Demi eme sehr wichtige
tilge mi nuch m eilcdigen: die Kuckent iiiung der ihm abge-
nonHnertcn Gd^er. Sofort na.h der Ankündigung seiner Freilassung
ruhiete et ein dieshctilg Iii lies Gesucii .".n den Kuh In kurzen klaren
Worten sctut er die l'invditiii.'r.siij'sei: des Verfahrens der preußischen
Gesandten auseinander: jetzt seien sie durch das Schreiben des Abbe
de l'rades ;ui M.id.ime Denis überfuhr,, d.iss sie entgegen den deut-
lichen Befehlen ihres Königs die Freilassung verweigert hauen,
ubwohl ihnen bereits .im 17. Juni die gesuchten Schriften des Königs
eingehändigt worden seien, Das wehere Sündenregister, welche! das
Schreiben, enthält, kann Hier Übergangen werden. Die Bine VpltitfruS
Hing diliin, ihm das Proniemorij der Gesandten inii^utheilen, auf
Digilizefl by Google
Gesehen des deutschen Reichs, das. man hinein Otli/icr des fran-
zösischen Königs und einet Dame, diu mil Passen des französischen
Königs reist, Jas Ihre ungeschmälert zurückgibt. Der Rath Ücss den
Inhalt dieses Schreibens, welches Voltaire zuerst französisch abge-
t'asst, aber auf das Ansuchen, es »venire« zu überreichen, in das
Lateinische übertragen hatte, Juni liüfr.iil) Schmidt sitst li it-slu-i i i:n-.i
diesem bedeuten, Jliss man sich an seinen der Stadt vcr-prodicncn
Ersatz der Kosten halten und ihn auf alle Fälle wegen etwaigem
Schaden der Stadl dieselbe vertreten lasset! werde — denn man
befürchtete, Voltaire werde sich an den höchsten Gerichtshof des
Reichs wenden. Schmidt veisicherie den Rath, der Köllig werde dii
Stadl seilen /n schützen wissen, bat aber, vn:i der .Mittheilune seim -
Keqtiisiiionsschreibens an Voltaire Abstand nehmen zu wollen. Das
dem letzteren abgenommene Geld hatte er kurz vorher zurück-
erstattet, aber unter Abzug der Inhaftirungskosten. Es hatte sich
dabei ein netter Zw bebet, lall ercu^ct, der die AWickluDK der An-c-
hauptete, von diesem mit der Pistole in der Hand bedroht worden
zu sein; Voltaire bestritt dies ganz entschieden. Eine vom Rath
sofort angeordnete Untersuchung sichte zweilcllos lest, dass dem
furelusamcn Sekretär seine Phantasie einen argen Streich gespielt
hatte — die Pistolen in der Hand des Dichteis waren nicht geladen,
er wollte sie nur einein Bedienten zum Heinigen zustellen. Das
Voltaire gehörende Geld hatte der Sekretär hei seiner llucht vor den
mclnilcladencn Pistolen wieder mit sich genommen.
Den weiteren Verlauf seiner A n gelegen Ii ei t wartete Voltaire
nicht mehr in Frankfurt ah; am Nachmittage des 7. Juli hatte er die
Weiterreise angetreten, nachdem er \n eitlen lateinisch gcscbricLicnc"
Ahscliicds-Aortc dem ÜLirgermeisiei' gedankt und sich die rechtliche
Verfolgung aller seiner Ans|irüche an die preussischen Residenten
ausdrücklich gewahrt hatte. Von Mainz aus richtete er neue Zti-
\c:leiimdei habe; in der anderen, welche sein lie.i uftu..: tcr, der Notar
Hoelim in Main/, in lateinischer Sprache an den Rath sendete,
Digitized by Google
v,.]!s;.:-v.i*.-n Uück^be ihm .ib^mi^iiaic:: Cel.:^ x.i ^ir-,,:.
Dem Drängen Voltaires musste der Rath nachgeben, wenn er
vermeiden wollte, dass die Sache vor das Reichskainincrserichi
Herrath! wurde. Er stellte jetzt den preußischen Vertretern ein
Ultimatum : wenn sie nicht binnen 14 Tauen den in ihrem Requi-
shionsschreiben angeführten Befehl des Königs beibrachten, «erde
man Voltaire dieses ilir Requisit ionsscii reiben iiiitiheilen und sich
Lindl an die darin verheißene Riirgschar; Schmidts betr. die Kosten
des Verfahrens haken. Der Rath musste die nachträgliche Vorlegung
des königlichen Befehls zur Verhaftung verlangen, denn dadurch
allein konnte er die von ihm angeordnete Arrcstiruns Voltaires
rechtfertigen, wenn es Mim Prozesse kam; vermochten die Käthe
Jen angeblichen Befehl ihre, Königs nicht zu erbringen und erhielt
Voltaire die Abschrift ihres Requisiitonsschreibcns, welches sich auf
diesen angeblichen Hefehl stürzte, so konnte er nachweisen, dass
seine Verhaftung ulme liefehl des Köm-p auf eigene baust von den
Rathen beantragt worden sei. Die Herren v. breytag und Schmidt
Hessen sich durch dieses Ultimatum keineswegs ausser b'assung
bringen: der erstere versprach höflich, das königliche Dekret zu
uns ''es Sekretärs Dot
die preussi sehen Verir
uiben an Jen K(inig \v
OigitLzed Oy Google
liiul letzten ecije!! Jen iv.'iki! hini;ri!i' in die -tad'.i.-.clie [■.;ri-iJi;-.tii'!i,
der darin bestand, dass sie trotz Aufhebung des Personals rrcstcs
Voltaires hiigcnihum zurtie-khicltcn, ohne hierfür Befehle ihres Königs
oder eint Vollmacht der städtischen Behörden aufweisen zu können;
dass sie ferner eigenmächtig ohne Spezifikation dem Dichter an Un-
kosten die Summe von 190 Gulden IT Kreuzer in Anrechnung bringen
wollen, eine Summe, deren Festsetzung nicht ihnen, sondern dem
Geiiclue rtiiL-. D.i. Schreiben sducsst : Aul liw . Knn:s;l. Maicsi.
baMigc a.l,;>;i;-cdi;c-.:c Kcmccbu- konu es also vomemlich an, damit
der von Voltaire nach beschchener Relasaiiori seines Personal-Arrestes
auch seiner hei der Gelegenheit ilime ;digciioimncncn Gelder wieJei
habhaft, mithin die hiesige Siad; von weiteren Anlcclmuigen bcfrevci
und in jntisdktinnatihus künftig nicht mehr beeinträchtiget werden
ihm noch immer vorenthaltenen Hgeiithnms /u kommen, lir hatte
sich zu diesem Hehufc an den kaiserlichen Gesandten am Kur-
m.imii.-chcn Hofe, den Grafen v. Pergen, gewendet; dieser schrieb
in böige ilesseu an den Biirgcrmcistcr v. hichard, dass Voltaire über
seine iT.inkiüner lirlchnissc bei ihm Beschwerde geführt und von
in: ilufr.itl: S k :i!-ii.Li il : e Aii-ha-ag.iiig 'eines ihn". .lbgc^oniTuene:!
b.: ; :e:iil-.:iiv,.-. -e.:i ■'.ic:l, ;i J-.c. S;[\k Gcid i:chs'. zwei Di'.rn.'.nv::
und andere Kleinigkeiten« — verlangt habe. In seiner Antwort an
Gi.d" P.Tgeu konnte iie: Bürgermeister weiter nichts sagen, als dass
er lediglich .uii Requisition der preii^ischeit Gesandten gclur.Jch
habe; er lehnte also jede Verum wonuns; für das Geschehene \<i:l
sich ab.
Daneben uutcrlicss Voltaire -elbst nicht, den Bürgcrm erster in
dm ch seinen Gesaoden erküren 1-iv.en, die Käthe brcviag nn.l ^,':u:ii,;:
□IghizedDy Google
- 233 -
hätten Missbraudi mit seinem Namen getrieben ,mu Europa ein
Schauspiel geboten, Jus ihm, Jan Köllig, sehr ärgerlich sei. Aul'
alle diese Bitten konnte der Bürgermeister vorerst keine Antwoti
Reben; es hing jetzt Alles von der Entscheidung des prcussiscliui
Königs ab.
III,
Diese sehnsiiclui!; crwaneie liiuscheiJuii;: Mich nicht lan^c aus.
Am 36. Juli war ein ktmiidiches Sei neigen aus Potsdam eingelaufen,
worin sich Friedrich m;i iicr .uie:cüi Juc;c:i |-rcikissuu<; Voltaires ein-
verstanden erklärte und die Stadt seiner llnld versichern.'. Am ;<i. Juli
Lim dann aus dem kiiiiii;l:eln-ii K.iMnei die Antwort auf Jas Schreiben
des Käthes vom 5. Juli ; sie möge hier im Wortlaut wiedergegeben
werden :
Ehrciivcstc und Wnklvmie. liebe und bcsotuttre. Was ihr wetten
des. auf meine ren.ii.Mion J..ri eim.;e /ei- „N- in Vtrh.ilt beli.iltcuen Je Voltaire
.in MiJi .ni.lerueiii.: !rrl.ii!,ieii -.Jjhi-f lube ich aas Run.™
mcln-cni ersehen.
Gleichwie nun ecmiekkier Je Vuli.iiie viitlimselirai auf meine Euch
durch Meinen e,.::i,;e'i .lecre.finui krie::e> H.illi v.m l-revr.le ^enelielieile
rcijui:ilion wiedenm: erl.i-en uial. im Jak™ er ,lc iijeiiic.cn, so ilirn >u thun
ucbülirel lial. ein tJciiiiMC -euilil. .m: Iceceil l'i::-. ::L.Mcllc[ wurden: Als b.ir
<S bereits dam« seine .il l:el:?::::e llij,«, nieht, ji'er wird hiemtcIlSI billiger
Ar.-L-Kn.ien AW.\k tr.i i;L -n ,,„...c."
eine. Übeln Umemohnn» ihn! bij <Lno die Rückt
.eler KOi-.i-liJaii lt-.il.le uii.l Cn.iJe w, iM.-ücetli.in ■
EU rWUunli im Marli.
Ich füge hier gleich da;. ,lri;:c uiie. !c;/!c Sjlueiken des rireussischen
Monarchen im, welches .ils Antwort auf das l'rankfurier Schreiben
- m -
vom s+ Juli am 9. August einlief. Der Künii: erkürt darin, dass
er sx-fnen Residenten befohlen habe, Herrn v. Volatra sein ihm abue-
nuni!iinii.'i liifjunilniii! /mi:ck Aitr s -;iiien, liii.I f.ilivi J.mn wörtlich fori:
Da al ■. ■■: V.ili.iiiL- .i.i- iliin K:i.::i,-:k- tri. sich dffliifr und
,||L -^illLl .YLJlII I"" t'll-LTIL ir.ll?Hll .H.lLjC".-.l,.lrL L I li.. |-,li;l ."U iMl^H. Ulil-
liin lei/iLren ii":lil 'Ii ■.trJenl.i'ii. d;i*s vc vili dL'lt.iJl> -111 ikis in ilirvil [l.iinlni
-^:ilLvu (UlI Je. ..':i Ynlniii' >-.i I.hiul- L.:ll t -n. S';H ik- Iflll jentlll vi'lli;:
.duJIi.ni hl'.icIIct Hürden. Obsdion jucli dev,en Niuce niii in der S11I11-
mclirel Warden, vi sclaiiiin jiiJfriinvU Milchts eint wnu ii.iliirliilie |-\itst J«r
tjriie'vesciieii L'mujndu "i .neen. nln *u wekliL J^:i Villi Venire Ek-ir.i.'ui
f^Lli L ;l]^li Aiil.ms LPLLninu iin.l er>kr L - im,l' -n vitlructir /u£e;urieii F ak
Jic ihnen inr h I i vn: ..1. L :r.i.:u- in ■ ■ ■<» vi-lloch: uKisJinuu:
1111.I .iji Jiinint« ili.h: .ilk-;.!i .kr.n ,!. .1 li,:,',i V-.r. irdililiieeil grnito VEf-
ihnen nTchi vorjätilkli, snndern sdiledilerditifjs am dncni Antrieb Ihres füi
iuselien liudi |icni eiibclilientn werdei, J.i ohnehin Un-erc Iiiicnliim «eieis.
Weise *u krillkü. ...Vr .■ ,1.,., . ,!d:.-> v„., K .,:i--.,U-., I .k:,: [>,»,
i^iulitra milLTimiimiui »vrjL : Jmci [Ii, Kudi eben sr, fei Iis der Knuden:«
«ohluigtihM «erharren
Kur?, und klar wie alle KuinJuebun^ei] Je- yrussen Monarchen
sind auch diese. Man beachte zunächst die l-"orni dieser beiden
Schreiben Die Sprache Jenelben isl sehr keTj. frei von den schnörkel-
haften rledeu.cnd;ni;en jener /eil, die Mir i. R. in den: damaligen
trank turter Kwwldwfl noch In reichlicher Fait antreffen, liegen
die flosktlrcichc Spracht der I rar.kfjrtcr Akten sticht die deutlicht,
aller iinnothigcnRcdn er / ;i-un ;L en entk Tcndc Sprache des preussischen
K.ihinef. sehr iortht:':iaii ab , die m Klinge iVr*oii'.;ciikrit des großen
Königs hat auch auf den Sn; semer Kandel reinigend eingewirkt.
Dil* vielfach eingeslrcutetJ französischen Worte, die sich unbeschadet
der Reell ithktit mW pii durch deutsche UMUiu BtwW, erinnern
eben auch in die bekannte bgenheit l'ncdrich», an seine Vorliebe
für die französische Sprache; diese BatVinglingt ersehelntn in dii
preussisehtn Kamin hiu-iu.tr als in dtn anderen der damaligen /eil,
die frtilieh auch keinen Mangel daran aufweisen.
So klar und deutlich nie die l : orm ist auch der Inhalt dieser
königlichen Briefe, lir lisat sich kuri Lharakierisiicn: 1 riedneh
vertritt der Stadl gegenüber in jeder lic*iehnng das Vorgehen seiner
Käthe. Die Hauptsadie für die Stadt, die Klage wegen der in ihre
Jurisdiktion gethanen Umgriffe, wird kunweg abgewiesen; km dass
er die ziemlieh nichtssagende Versicherung abgibt, dass eine Küm-
merling dieser Jurisdiktion nid« in seinen Absichten liege; auf eine
Rröncrnng des städtischen Protestes gegen das rechtswidrige Ver-
fahren der Käthe geht er überhaupt nid« ein.' Die Ullrichen
MisMChtUttp, Ke f !en J:e r C ,d,..,: J::.,!,. Ite^-unu': "Jüd di,;f Nijlil-
achtung ist bezeichnend für das damalige Verhältnis der Reichsstädte
y.u den mächtigeren Reidissiandcn. Auf l'riedrkhs Beziehungen yx,
Voltaire lassen die Briefe ein scharfes Lieht fallen: der Bruch war
ein vollständiger; Voltaires Bemerkungen in seinen verschiedenen,
die Verhaftung betreffenden Eingaben an den Rath und in den von
Digitized Dy Google
de poesie* und lebt Bn*fc iui^cUuerhaheo. die An u-tJ Wels.',
wie sie dem Uithter entrissen «Orden, war ihm RleachgÜliig.
Um schliessKeh noch ein Won Über d»s Verluden der Stadl
iu sagen - es arirt unMlif;. dem Käthe einen Vorwort aui wmtm
vatnädgM, f Inipafcfcwi V«rbW«* m machen. B» ka*Mu sich
h,er um eine Angelegenheit, hl welcher c.n g^n* persönliches Interesse
Jet mJditi B steB deutschen Rricbrfursten auf dem Spiele stand. Mm
Jitt dn Stadt niJn verargen, wenn sie nach Möglichkeit darnach
strebte, diesu:. uefumluhrii l:n. r. .ir mihi .111 Wiy.e ?u stehen, wenn
sie, was in ihren Krallen stand, mithält, is m in tiicigcn l'ml wenn
dabei tingnfle in ihre Jurisdiktion mitunterliefen und wenn sie die
geiordene GcNgthaang oder Lntsc Huldigung nicht erhielt, «1 ist das
in der damaligen polnischen Ijge tegrünjit, wie sie das Zcüa'.rer
du Niedergangs der" Reichsstädte und jugteieh der höchster, Wüihc
der ahsouten Urstengewalt mit MC* brachte.
Digilizefl by Google
V.
Schillers tlugenddramen zum ersten Male auf der
Frankfurter Bühne.
Ntbsi BeirrjRcu »ur l-'nnkfuner Theater- und Musikscsthithlc von i;Sl bii 1784.
Vor. E. ManUel
1. Die Räuber.
Iben Zeit uls das neue l'rankturtei Komödien ha Iis seiner
entgegenging, unJ viele Münde noch damit beschäftigt
e künftige Heimstätte der Jr.iniiiti'.tlicii Kunst im Innern
u schmücken, wurde in Mannheim das ürsilingswcrk eines
Mündpunkt des luten Jörnen v. U.ihe-.
in Erwägung lieht, dass die Fragt
Kostüms 1
r Dalbergschen Vermummung erkannte das Publikum die
wahre Gestalt des Werkes, spürte es in den mittelalterlichen Räubcr-
figureii den leideiisduftlicli bewerten l'ulssdil.u; der eigenen Zeit.
Wir Wvdlii-;. wi ih-fs.f t u-i l'iMo'cir.Ju:— SdiM;tr,i-
Digitized Oy Google
- 139 —
mitten in die geschraubte Empfindsamkeit »nd Zerfahrenheit einer
rührseligen Zeit, so landen auch diu urkrai'tigcn und feurigen Worte
de:. Uäubers Moor iih-r Freiheit und Menschenwürde bei den Zeit-
genossen, besonders aber in den 1 Li z.eo der Jungen, einen begeisterten
Widerhall. Beispiellos war der Erfolg der erstell Aufführung der
Räuber. Man übersah es, dass dieselbe beinahe fünf Stunden
dauerte und lbl(jte in hochgespannter Er« armng der Entwicklung
des Dramas bis Hllfl Schlüsse. E* war ein achter, ernster Schlacht-
abtnd, an dem es sich um Sic;; oder Niederlage einer grossen Sache
handelte. Als das Publikum sieb an Jas Ungeheuerliche einer ausser-
ordentlichen Hühueiier-.cliciming gewohnt haue, da wurde der Sief;
auch errungen. Vom vierten Akte an war der Erfolg des Abends
gesichert, nahm die Tlivilnalune de-, Publikums immer mehr zu, tun
sich an manchen Stellen, z. B. nach der Tlmrmsccne, in einem
wahren Sturm der Begeisterung Luft zu verschaffen. Grossen
politischen Hreignissen im Leben der Völker gehen gewöhnlich
geistige ßewcgutigen und Ihciarische Erzeugnisse leidenschaftlich
bewegter Stimmungen voraus, die das Kommende ahnen und klar
erkennbar im Zauberspiegel der Kunst erscheinen lassen. Die erste
Aufführung der Rauher war cm S|ucgcu*i !J künftiger Ereignisse. Das
Morgengrauen der Revolution tagt bereits hinter der Abenddämmerung
des »Mittelalters«, in die das Drama gerückt war, und in jenem
stürmischen Beifall grollt der erste Donner des Genitters, das von
Westen her ganz Europa überziehen und vernichtend da und dort
einschlagen sollte.
Unter de« Zuschauern, die zu Russ und Wagen herbeigeströmt
waren, um der Premiere des Stückes beizuwohnen, befanden sich
auch viele Leine aus Frankfurt.' Ganz abgesehen davon, dass Freunde
und Gönner Schillers dafür gesorgt hatten, in Mannheim selbst und
in den nächsten grösseren Stadien Propaganda für das ausserordent-
liche Werk zu machen, war den Theaterfreunden damals gerade so
wenig hier geboten, dass es ganz, begreiflich erscheint, wenn sie der
ersten Aufführung eines Werkes beiwohnen wollten, das nach Streichers
Mittheilungen bereits eine so «ausserordentliche Publicitätu erlangt
haue. Weil der Rath der Stadt Frankfurt vom Spätjahre 17H1 an
beständig auf die Fertigstellung des beinahe vollendeten uetletl Koiltö-
dienhauses holiie, beschied er die Gesuche um Spielcrhubiiiss für die
Üstermesse 17S2 entweder abschlägig oder mit dem Hinweis, die-
1 Streicher. Seliili-:T!. h'lndn vi,:i Srun:;jrr und Aufenthalt in M.imiEiejiu
:;Si-S;,5. )9; U. Wt-liricti. l : [ie.|rKli .Schiller, tiv.diichie fein« Lebn» etc. S. jpg.
Liebhabern der Kunst hier am One kein« Gelegenheit geboten,
theatralische V'orsicIlunBon an zusehen. Nur mehrere Coticerte fande.i
in der Zwischenzeit statt ; erst am s. April eröffnete der bereits
erwähnte Direktor Böhm sein Theater im Junghof (Beilage I). Da
dieser Marin Schillers Rätiber zuerst mit seiner Truppe hier zur Auf-
f'iiliriins brachte, und sich auch ausserdem noch yrnsse Verdienste um
die Frankfurt« Bühne erwarb, so ist es nötltig, einen Rückblick auf
■.eine UiMtlci^-hc ThaYiskai in unserer Stadt m werfen. Wie bereits
schon an anderer Siehe mr.yciheih wurde,' erhielt lihhm, ruchdeic
er sich in der Ost ermesse [7711 i-uerst vergeblich uii) die Spiel-
Digitized b/ Google
End« de. sicbäRcr J.ilnv des vorigen Jahrhunderts Iiier spielte und
vi-Ken "fjfriiiHLCi ni:.ir,y.;ellir. i-:rt'i;'i;f.-. Schuldi-n hiiuerliess und auch
.mderen Vcri'llicli''.:-!:.''! nicht s-:.it liU: :isn .
Augenscheinlich war liiihm um ungemein j>esdültsliuiidis;er
und unternehmender Mann. Er im es, der zuerst seine Vorstellungen
Itjielmassis; in Jen LiL-deiltei'.diT: !i:i-,'. f ;;-ii IvLinin, ::n »Sm.u vi^ruUo':
und in der »Ober]H!sl Jnu^eituilj;" hckiiiliil ueiclil und .Itk'li sonst
die Preise anfalle mißliche Weise benutzt, um die Aufmerksamkeit
auf sein Theater «i lenken. Als es sich um einen Piduer für das
neu erbaute Komödien haus handelte, war Dohm einer der Bewerber,
der dem Ratlic sehr von heil halte Vorschläge machte. Man schien
stell auch bei Rath ernstlich mit seinem Anerbieten zu beschäftigen,'
/od- ihm aber Joch -chlie^licl: Jen hieben Kürzer und WjKieckischer,
und »l'hilenion und" Balkis« hur. Auch werden ihm die Opern »Köllig
Theodor in Venedig«, und »Der Barbier von Sevilicn« nifieschricbeii,
die aber von I'aisiello koiiipuiiii-t und von üölim sieher nur ins Deutsehe
nerin«. Jahn, Mozarts verdienstvoller Biograph, nimmt an, dass dies
Singspiel erst [789 in Frankfurt gegeben worden wäre,' allein bis zu
diesem Jahre lassen sich bereits eine ganze Anzahl Aufführungen des-
sclt-u-Ti nachweisen. Ursprünglich ujr das Stück nach einem von
Anfosii bereits verfassten italienischen Test 177; für den Carneval
in Mindicn knmponin, aber spater dcr::.ch i-eaiheite; würde:i. Wn»
Jahn es für unwahrscheinlich hak, liaüs Mozart, Je! .111 der Bear-
beitung seines Werkes betheiligt war, diese erst 1789 vornahm und
ferner vcrmuihet, dieselbe müsse damals schon irgendwo gegeben
worden sein, 1 m z.c':it er also einen s;.m/ rierili.üni SJ-1ll:.s. Weil ferner
d.i;, Sinp.picl 17S] KMcrst unter Mraam Werken f:rw.tli[-.n:i^ iieJrt
und 1782 bereits von Böhm hier gegeben wird, so dürfte wohl kaum
eine frühere Aufliihrung nachzuweisen und die Frage nicht ohne
Berechtigung sein, ob wohl Mozart, der sich doch 1779, als Böhm
- m -
auf Anregung des letzteren die Jeut;chc liearbeittmg des Singspiels
veranlasste. Der wichtige Theaterzettel zu der ersten Aufführung
des Singspiels in l ; rankt'urt liat sich erhalten und ist in den Heiklen
unier No. I mit dem Repertoire Böhms im Jahre 1782 nebst einen
Macbeth-Zettel aus jener Zi-i t huehsuijengeTi-cu wiedergegeben.
Trotzdem bereits früher darauf aufmerksam gemacht wurde,
dass Schillers Räuber noch in demselben Jahre hier in Sien« Rinnen,
in dem auch in Mannheim die erste Aufführung derselben stattge-
funden hatte,' trotzdem sogar die hiesige Uülmc am 20. November
1883 den hundertjährigen Geburtstag der Premiere von Schillers
Erstlingswerk in Eraukfurt durch eine [reifliche Wiedergabe des-
selben feierte, ist dnch in eine neuere verdienstvolle Schillcrbiographic
der [rrthum übergegangen, die li,uil-cr seien erst 17SN mit Unzelmann
als Franz Moor /um crstciiniale liier gegeben worden. 1 Dieser Vor-
stellung, die zweifellos eine vor/übliche war, gingen aber bereits
mehrere frühere Aufführungen in Frankfurt voraus. Nur die Leip-
ziger und Hamburger Buhnen, mit' Jenen die Rauher Ende September
178: gegeben wurden,' und Main; sind unserem Theater zuvorge-
kommen. Der Vorstellung des Stückes in Main;, die auch durch die
Böhmische Truppe erfolgte und der Darstellung des Stückes inErankfnrt
unmittelbar vorausgegangen sein muss, wird in der Anzeige Böhms zu
den Kimbern in der rOberposranus/cituug« vom 19. November 1782
(No. 185) Erwähnung gethan. Böhm spielte im November und
Dezember dieses Jahres abwechselnd mit seiner Truppe in Main/
und Frankfurt und erliess im oben angegebenen Blatte folgendes
»Die Sihauspielcrgc..cllsc!ia!t unter der Direktion des Herrn
Böhm wird heute aufzuführen die Elire haben: liin grosses neues,
ml n M n 1 I dnch b I II fert g
furter Staatsristrettoe (No. 1K2) vom 18. November 17H2, nur ist
in derselben von den Vorstellungen in Mannheim und Mainz keine
' E, Menne-], (iiscliichtc .kr ,Sih.ui>['idkuini tu R.mlliirt i. M., S, (■)}, und
lx,iillet,.n .der I-Miitu.rifr /■■in,.,,; vom Nui>. Mi, \„ m.
1 J. Minor. Schiller, sein I.li'lii iiml sitne Werke, .S. ]t^.
- 244 -
RuiL, stau dessen \vir j j'ivv :uti Schlüsse gesagt, Jass d.i- Tr.nier-
I> i L.-L vdi: >.J;i5i k-riiiiimen Friedrich Schillur« sei. Da Böhm örtctitlicli
nm von einet AuffQhrunp. der Räuber in Mannheim und Mainz
spricht, wusste er sicher nichts von den Vorstellungen des Stückes
in Li.- i p/ii; und Hamburg, die in dir Zwischenzeit stattfanden. Dieser
Umstand erhöht aber nur sein grosses Verdienst, die frankfurter als-
bald nach der Mannheimer Aufführung mit dem genialen Erstling
Schillers bekannt gemacht m haben. Eigentlich hätte ihm der Direktor
der Kur-Kölnischen Gesellschaft, Grossmann, der ein grosser Bühnen-
kenner und selbst Dramatiker war, das Verdienst vorweg nehmen
müssen. Seit dem }. September 1782 spielte dieser ja auf der Bühne
des neuen KomOdienlianses, deren Einrichtungen und für die damalige
Zeit prächtige Dekorationen den würdigen Kähmen für das Bewältige
Trauerspiel halten abgeben können. Allein in diesem Falle Lies*
riefen, lt. Leipzig verbot der .Magistrat weitere Au!lüiiriJiiL;en des
Trauerspiels, weil eine Anzahl Diebstahle, die im Theater und in der
Stadt ausgeführt wurden, schon nach der zweiten Aufführung des
Stückes die Befürchtung erweckten, als ob die Leipziger Studenten
Lust empfanden, sich auch wie eine Räuberbande zu benehmen. Auch
-ei iiuncherlei anderen Heuchlingen zeigte sich der Finfkiss Jet
missverstandenen Räuber in den abenteuerlichen Handlungen ver-
schiedener Personen.' Rcsonders wsren es Schuljungen, die Yei-
schwörungen anstifteten und als Räuber zu Fuss die Welt durch-
wandern wollten, und kaum erwachsene Jünglinge, deren phanusrischci
Sinn zu einer X.ichahnumg Ka:\ H«?, drängte, üericine über allciie!
durch die Räuber erregte Aergerm'sse waren zweifellos auch bis zu
Grossmann gedrungen und hatten ihn von einer Aufführung des
Stückes im ueii erbauten K niisödienluusc absehen id-sen. Seit .Iii
ersten Aufführung des »Julius von Tarentn von Leisewitz in Frank-
furt am 28. Mär* 1780, die für Grossmann und seinen Mitdirektor
Hellmuth wegen der in dem Stücke in vollem Ornate aufgetretenen
Bischöfe und (leisilick-n sowie wegen »anderer schändlicher Frech-
heilen* grosse Unannehmlichkeiten im Gefolge hatte,' scheini der
erstere in der Auswahl der von ihm gegebenen Stücke sehr ängst-
lich gewesen zu sein. Dach auch noch ein weilerer Grund
mag bestimmend Gut' Grossmann eingewirkt haben. In der ersten
Zeit, als auf der neuen i)i.!me gespielt wurde, gab es wegen baulicher
Veränderungen und nachträglich vorgebrachter Begehren seinerseits
vursicl.iig zu sein. Iis erscheint ak„ «,mz hegreillich, dass er die
Aufführung eines Stückes hinausschob, Jessen Wirkung auf die breiten
Massen des Volkes, vorzüglich aber auf die Jugend, eine so gewaltige
Jas Verdienst iSOlm^, der sog.u seine VnrsieUunge« im neuen
Kiimudiciili.Hise uiii dem l't r..l ■ rm . i ■. ui-.lI bi-isu li^jjseii Stiicte Sehiilcrs
eröffnete.
Ick.r jt:;e erste A-.ilbLrunL: der Kauber in Frankfurt am
19. November 1782 fehlen leider jegliche verbürgte Nachrichten.
Auch sind wir nicht im Stande gewesen, den Zettel zu derselben
ausfindig zu machen. Wahrscheinlich ist er ];Sj im April bei dem
grossen Brande im Sc hauspiel hause mit anderen für Frankfurts
'l'lieJtergesdiicliie luich.si werthvoüua l'rDgMUüiien, sündigen Druck-
sachen und Dokumenten mm heuer verzehrt worden. Aber aus der
Besetzung anderer Stücke und einem Berichte über die Böhmische
Truppe aus jener Zeit kann man mil einiger Sicherheit schiiessen,
wer hier zuerst die Hauptrollen in dem Trauerspiele »Die Räuber»
darstellte. Nach dem bereits erwähnten Berichte bestand die Gesell-
schaft, als deren Aufenthalt Mainz, Frankfurt und Köln angegeben
wird, Bude 1783 und im Jahre 1783 aus folgenden Mitgliedern; 1
ri 1. M, S. if7lT.
1 Hatlisprolokoll, 10. utiJ II. September 17H!.
1 Thejltrliiltn.let jut das Jahr 1781 mit dem Hilde IlHjnds. htrausergtUn
.11 Reiclurd, S. 219!".
Digitized Oy Google
□Igilizedby Google
- 247 -
«ic hier sind wehl die Ge&Mlten det Traoersptels nid« wie
Leipxig in modernen Amügen,' sondern im Kostüm der Zeh des
ewigen Landfrieden aui d.T Buhne erschienen.
Wenn wir dieser MM AuSührunt! der Räuber in hrankturt
Mi 19 November S78J gcJcafccn, werden »u unwillkürlich daran
(ricncn. Ja« etwa, mehi als e.ntn Monat früher der ■ 1 K i IU-
gimentimeuikus Friedrich Schiller mit seinem treuen Freunde Streichet
in einem Gasthofe in Si.;in-.ih...M-;i Je: Malnbr j:'«c i'etadc jlcccn
uhtr ' wohnte, um ;n t crburgciicr Stile tun. hesscic Wendung semes
Cwthidm abiuwartett. Schiller hatte kein vorher durch ieini' Flucht
jii> Stuttgart nach Mannheim mit jllcn Verhältnissen gebrochen urd
durch einen kühnen Emschluss seinem Leben eine neue Gestalt
gegeben. Aber sdinn in M .111 11 h u-im iind nutl) mthr hier in Frankfurt
iniissic er erkennen, dJss derjenige oft ein wahres Mariyrium auf
sich nimmt, der stanJhjit .."J bciarrhch bestreot ist, auch ohne sichere
L'nicrljge, ja sogir im Kampfe mi; Cescti und ftechi, ein grosses
Ziel M erreichen. Ata inflttM Kl»fcwllili|>lil feuta Schiller seinen)
Talente die-. Opfet gebracht, er war wie Karl Moor in ein ficindes
unbekanntes Land hinausgejogen, aber wie sein Held n:uss!e auch
er bald die bitteren Folgen dies« Schritte* kennen lernen. Schillers
Hera war krank wie se:n Beutel, ai> er an piem heiirren ULiubei-
abend des ]ahre> 17«; d... thurnunihe I rankfur; >;lIi vu;n dammngen
IFnin.el abheben sah und bv.id darauf mit Streicher in den schlichten
Gasthof in Sachsenba csen einkehrte. Trotzdem «Du-tor Ritter-, wie
Schiller sich seiner Sicherheit weucn ninnte, und Streicher sich spJri:cli
anrichteten und den Betrag ffli Jas Zimmer und die Kost sofort mit
Jim Wirthe vereinb^ten, wussten beide doch, Jass ihr Geldvorrat!,
tu.ht lange ausreichen «erde. I.i -Jjlclicr Nothlagc, die lur ScMkfl
edles Cerr.üth dureh die in Stuttgart ruruckgelassenen Schulden injji
drückender wurde, dem in biete dieser beinen Stolz und hat den
Intendanten v. Dalberg um Hülfe, b'ür die dreihundert Gulden, die
der jun^c Dichter /ur Re^ilun- i.einer Verhältnisse haben möchte,
hm er den Ficsko .111 "und falls dieser nicht ausreiche, auch djs
nächste Stück, das er schreiben werde».
"drei Rindern., weil 1.1.111 m,i J,«in <:..:.. Inj. kauen freier. Blicli jui die
Miiiirrüclre lialic, smJcm in die Bnitlfintr.i.st tch-mte. Streicher iicfflil Jie .ijrcl
Kindt]-,' nicht, schreibt -li'eT. lIj..:. lim..- ^..liiuni; Jli .V., 1:1 brücke Gegenüber p.c.
Digilizefl by Google
ieser nmgepressiciii Herzen uiul feuchten Augen geschrien
iessen Inhalt in der That Verehrung vor dem Charakter
i Jünglings abnöthigt, blieb ohne Erfolg. Obwohl Hit
: das Manuscript des Fiesko bereits in Händen hatte, leis
die er auf der Mainbrütke und in Goethes verkehrsreicher und
hisiorisch bedeutender Vaterstadt empfing, sind durch die Sehiller-
biognphien zu bekannt, als dass sie hier nochmals Erwähnung zu
linden brauchten- Wir haben nur daran zu erinnern, dass Schiller
von einem hiesigen Buchhändler Näheres über den guten Absatz der
Käuber und das ausserordentlich günstige Unheil des Frankfurier
Publikums über »das berüchtigte Schauspiel« erfuhr, und müssen
ausserdem noch auf eine wichtige Thaisache .uifmerk.sant machen.
Schiller haue bereits in Mannheim den Entschluss gefasst, ein bürger-
liches Trauerspiel zu schreiben, hier in Frankfurt stiegen die Haupt-
inomente y.» demselben und die dunklen Umrisse -einer Gestalten
treuen Streicher, der das Geld zur cienen Ausbildung drci..:g
Gulden, die ihm die Mutter geschickt — für den bedrängten genialen
Freund aufgeopfert hatte. Was das Theater an Deutschlands grösstem
D-nn.-iikcr suiulig;c. machte dieser treue I'vhides wenigstens einiger-
masseu wieder gut. Wenn es damals schon sichere und gute Tan-
tiemen gegeben hätte, wie heut zu Tage, dann hatte der Dichter der
Kauber gewiss nicht niithig gehabt, die Opferwilligkeit Streichers t'i>
/l:u: .m;,-:ei;.ien fi : sich in Anspruch zu nehmen. Abgesehen von den
A ili.il gei! des Trauerspiels in Mannheim hätten ihn die Vor-
stellungen desselben in [.e : .p;;ie. innl Hamburg dann ans jeder Xi.nh-
läge befreit. Unter unseren Xeitvethältnissen würde vielleicht .i : jc1i
ein Vorsehuss auf die bevorstehenden Aufführungen der Räuber in
Dicjitized öy Google
_ Z45 -
Main* und frank/an der Befrei« von schwerem Druck gewesen sein.
Aber bei den damals herrs.v.tncen /.ist.inden im heiligen inmi-chen
Reiche deutscher Nation konnte cm Lhditer noch verhungert), desser
Werk »ergriffen und bereis ein Repertoirestück der deu;schen Bühne
gewoiden war — Ob wob'. Schiller uahrend seines hiesigen Aufent-
halt«! im Oktober 17K2 rinnul mit Streicher im neuen Komödien-
hause gewesen ist ? L)a beide Freunde onr das S'ütlugstc für ihren
Unterlialt besassrn, wate an einen Besuch des Theaters nur zu denken,
wenn Grossnunn Freihdlets gegeben hJtte, tttt damals freilich noch
seht selten geschah. Troiidi-m gerade in der ersien Hdlftc des
Oktober 1782 verschiedene damals sehr beliebte Stucke gegeben
wurden (siehe Beilage IV), müssen wir um so mehr an einem
Theaterbesuch der beiden Freunde zweifeln, weil Streicher nichts
divnn erwähnt, der sm:st diesen I rjnkfuriei Aufenthalt doch ein-
gehend und liebevoll bis ir.s Kleinste geschildert hat. Zu pier Zeil
stand wohl Schiller auch noch nicht in brieflicher Verbindung mit dem
l : eaterdirektor Grossmann
Von Jtm pngen Dichter selbst Lehren wir iu seinem Eis'.imgs-
werk nirflclt.
Am 30. Januar t;8j fand eine Wiederholung Jer Kduber 111
1 ranklurt statt. Minor theilt in seinem »Schiller« mit, dass an dem-
selben Tage die erste Vorstellung des Trauerspiels in Mama siat:
gefunden hatte.' Hier mu« der Gewährsmann für ;enc Angabt sieh
tweileUos im Datum geirrt haben. Wie bereits früher erwähnt wurde,
spielte Böhm im Winter 1782— Hl abwechselnd in Mainz und Frank-
furt. Dj er am jo. Januar das Stück hier gab, muss alio die Vor-
stellung desselben in der rheinischer Sehw es*ers:adt unbedingt an
einem anderen Tage gewesen sein. Die Annahme. d;ss vielleicht
eint sonstige Truppe das Traeerspic'. .im angegebenen Tage In
Main/ lufgeluhrt ha;te, iit eidlvandig .i.isgtw hlimeii. Nach den
Mmheiiungen der Geschichtsschreiber des Mamier Theaters spielte
damals nui die H:>!'.n:i;c:ic ( ,esi*ls.h^ii dort,' d;c ihre Vorstellungen
■n den: enzmen lokal lui derartige Zwecke, in der >.im T'.iur
cmge ruhtet in Keitbahr. auf der rundeten Bleiche gab. Aber für die
Theatergcschichtc von Mainj ist es von Wichtigkeit, dass die im
' Minor S. 408.
' Curonal(i|n'5C"c (.iejv Inline 1 .Icr Mji:i;er Hiilne vnn Niklj 1 - Müller, enr-
hallen i.l »Kliem", 11 Mj.s-hl.il lue I.1K...U1.. Kmisi •in.l Kiuucrklici», lkila K e
,u< Neuen Miinicr ZehUOg So. Ij 11, und Jacob P*tfc GtSdlfchtt Theaters
Digilizefl by Google
Uinn.ir 17s; statt^iiiiabto AuiFiihrun^ der Rauher uar nicht die erste
des Stückes in dieser SuJi javimi ist. Dieselbe, i.u-il bereit' vur
der er-ui) Yinsiellun); des Trauerspiels in t-y.ml 11 1 1 1 (i.i.X.iy. :;S>).
eieilciclii n l 1 Anfang dieses Munals oder ^ Lir schti!i in; Ol; 1 ober stau.
Da Thcatcrz eitel aus jener Zeit nicht erhalten sind und in dem
»Mabzer Tageblatt« und anderen Blättern sich keine Ankündigungen
Böhms Vorsie-Ihmgcn finden, Hess sich trotz der werkt Intasien
Unterstützung des Herrn SiaJibiNuiiiickars Hr. Vclke und des Herrn
Bibliothek-Sekretärs flörkel in Main/ der Tag der ersten Räuber-
vorstcllung in dicsei St.uh nicht feststellen. Dessen unbeachtet bleibt
es aber für Mainz von grosser Bedeutung, dass es nach Mannheim
die erste süddeutsche Stadt war, wo die Räuber in Scene gingen.
Au-' Mainz U,l»i .Linn u:imh teiivu I ■" r .-. 1 1 1. Tu j r .
7m der zweiten Vorstellung von Schillers Erstlingswerk erüess
Uohni in Jen hiesigen Mattem lullende An/.ciue, die hier nach N*o. i<<
Je : > 'il i-.inkinrter Sta.us-Kisirctn» v,im Diciisiai:. den J.m-.i.-j 17s;.
(jern.. vine 1 . iuiieei: ä)iel-rei-.., .1. < ei::-
11I ihr Jii seyn wird, was Slul!L's|-ejrt
der Knjllisclicit ivar. Die Vcrzicrurijji:» der Schaubühne und djs Ku.tiime
Kleider •■..id der /cd en.i J ■_ 1 1 . LV. ■.■-]:!:. in:i:;e|- .1-1 Finessen i-
wir lellinticliciii im«, die Zufricdc»!«.-!! innerer «reliruiig'.wlirJiiic!! I.,.:-.i:,t
■trj J Freunde und ihren -cli.iKl'JrMen llevljtl im verdieiie'ii-
üa das Augenmerk des tlirekrteis der Schaufele Böhms, minier auf
d.is Vergnügen (in« vcreliruiiii-ui-nlitii Publikums jitrlctilet ist; si] wird
.i-.-cn (.e-cll=cn.i;r li tiiiiit : shti-.c:i Lt. i . 1 r- e:>- L't.'.-f i)-.'i;;cu. Üimne-:
i.c-- Jen l.uiuer. l.-ire lndrcr," Um .Iis I :i.:n-.:,,:;. li: 1-r.ii;:.
furl "1 «eilende l'csl eiilesllieils ni.iil m Mähren, indem Theils dcncnjenyci:
U.iniern. die lUi'e' -ine. .Ii.- Wr-aeile'-.e de: Klicken . ii:-.-eiM niLLeK "l'l i .i-
Wiewohl ,:ie:.ei lienchi den Zweck hatte, das Publikum anzu-
ziehen und sieh dem Inhalte räch ,iu /ei i;cci:i">-sr,clK- iieunheikiii^ei:
der Räuber anschliesst, so unterscheidet er sich doch durch seinen
Ton und Umfang so wesentlich von anderen Theaieranzeigcti Böhms,
d.iss man deutlich merkt, dieser wollte etwas ganz Ausserordentliches
Diajtized öy Google
ankündigen. Auch die Verlegung des Stückes vom 28. auf den
].>. Januar liefen einen wtfteren Beweis für diese Annahm*. Zwar
aar der 28. Januar kein christlicher Feiertag, aber es fand an dem-
selben die Ghcmliclie l'reisvirrihcihirig der !iie-igen Ciinigenschen
Zeichen-Akademie im CoEiccri-S.uk' aum Jimglmlc stau, deren pomp-
hafter Feier ein grosser Theil der hiesigen Kunstfreunde und der
besseren Gesellschaft beiwohnte. Die Frankfurter »Obe rpos tarnt s-
zeltung« vom Ji. Januar 1785 No. 17 berichtet, es seien bei dieser
Preisverteilung, die auf Grund von Entscheidungen der Chur-
pfäbiscllcn Akademie in Mannheim erfolgte, nahezu tausend Zuschauer,
darunter die vornehmsten Mitglieder des Magistrats sowie eine Menge
hiesiger angesehener StaiiJcspcrsimei:-, gegenwärtig gewesen. Es wate
deshalb höchst unklug vuii liiihiu genesen, wenn er an einem solchen
Tage ein Stück bitte geben wliIIltj, auf Jessen wicilerbolte Aufllilinmg
hiesipe Kunstfreund. a!>;e:i;cheinl;d; mit Spannung warteten. Der
Aufschub erfolgt« wobJ auch auf Jen Wunsch von Theaieiiiebh.ibece,
die der Feiet in de: Akademie beiwohnen, aber dadu:;h nicht «tr-
huidcit sein wollten, d:e Vorstellung des beliebten Trauerspiel» mit
jezuveher;. Na Ji d( f-t 1. g: 11 J | l'rJti rgi-FraTi \: lree_.ni dieselbe
■dHM t.m sechs Uhr, also . einer Zeit, in ».elcher der sogar MM«
Trompeten i nj Paukcnj. :u'F _:vc!ij1iciii leictiiche Vorgang in der
Akademie noch nicht zu Ende war.'
Üb nun der iwer.cn Auf!uhrui'.|i der Rauber in Franlli.fi
ebensoviel Lette bemohnten wie dieser in buchst ae-Tallcnder Weise
.0 Scenc gesel/tcu Preuicrtiieilung niuss dah;:i gestellt bleiben. Üa
die Zeitungen danuls nur ausi: ab ms weise kurze Nachrichten nbel
theatralische Ereignisse bringen und seit dem Eingehen der "Frank-
ruftet Bsytrlye mir Ausbreitung nOuBdicr Künste und Wissen-
kMkh :;8o in einem Zeitraum von sieben Jahren keine kritisch
ästhetische Wocheosduift mehr in Frankfurt erschien, die sich auch
mit dem Theater beschäftigte, so fehlen leidet regelmässige Beruhte
übel die hiesigen Aufführungen in den ersten Jahren der standigen
Bühne. Ern 170H erschienen wieder «Dramaturgische Blätuf über
Digilizefl by Google
Dr. Schmied
»Dramaturg
«dun Apollo
läJieiiiJ
Mi^eaten
tischen Natiorulthean
eser Vorstellung in J
»Dichterling« genin
Ichter auf dem Helik
Wie
von Schreiber über damals moderne Bühnenwerke, besonders über
seine Besprechungen klassischer Dramen und seine Abhandlungen
über die Schauspielkunst und ihre Bedeutung beweisen, wat er ein
hochgebildeter Mann, der ein feines Verständnis für das Buhnen-
wirksame besass, sein liiehter.imi j; credit verwaltete und in der Tlut
KU verwirklichen suchte, was er im ersien Stück der -Drama typischen
Blättere (2. Juli 1788) in seiner Anrede an das Publikum versichert
haue; »Meine Absicht ist, Geschmack und Kritik allgemeiner zu ver-
breiten und zur Vervollkommnung in der Kunst mein Schärflein bei-
zutragen.«
Was die Oper betrifft, so scheint Schreiber in veralteten An-
schauungen belangen und in seinem Unheil keineswegs maßgebend
gewesen zu -ein; wenigstens beweisen seine Kritiken über Mozarts
Opern, dass er nicht im Stande war, den herrlichen Tonschöpfungen
des grossen Meisters die rechte Würdigung entgegen zu bringen.
Desto lieberer war sein Wiek für die Mangel und Vurzuye der dar-
stellender. Künstler. Leber Herrn Bilau, den ersten Karl Moor der
Frankfurter Kühne, der lange Jahre bei der Böhmischen Truppe s
äussert sich Schreiber äusserst günstig. Bei Gelegenheit der
sprechung der »Erwine von Steinheim- . Trauerspiel von Blum:
(Dramaturgische Blatter, zweiter Jahrgang, erstes Quartal, zehntes
Stück vom ,|. |utii 17S9) rühmt Seiire:.- :. ■ ü .. ::■ ci. r w'
des Urach »Jen Anstand und das ungestüme 1 euer eines Kitters au
dem Mittelalter, gezeigt habe. "Sein Blick ist voll Ausdruck-, b<
richtet er weiter, »er weis malerische V...i:i::i;-.e> anzubringen, ohn
- =5? -
es darauf ■aaicgM.« Kock mcht hebt Sehrt*« Jen H c Uw ifa mr l »
Bilau in einer OuHttcritl* det ffltUMtn Böhmischen Cwellthtn:
hervor. >tr behauptet unstreitig den ersten Rane. in dieser (ie-ell
ishaft", hei»; es im dreiiehnten Stull der oDmnaturgjschen Blauer.
lOin 25. Juni 1789. »Was eir '.ingcninn'.cr Irgendwo von Kcirsüac
sapi, gilt aush von Herrn Bitau. Die Natur hat für ihn sehr viel
gclhin und seine glücklichen körperlichen Anlagen verbunden QtM
ÜMM Gefühl seuen ihn in den Stand, verschiedene, oft ttHfc ef «* -
ftttiat Rulle» auch ohne i-.n tiefes Studium de: Kunst gut au Ificlcfi,
Sem 1 euer strömt gewa/.ig ir. leidenschaftlichen Sccnen, aber es
rtivst ihn bisweilen über du Cremen der schonen Nlttm tu D.i
HiLu aui.h von anderen Kritikern jls guter Schauspieler, dem in
je nen Rnllcn »Figur „od Ausland sehr >u stMwn kiv.nmenu, anerkannt
wild.' >0 dar' man schliessen, iL-\ er für d.c Rolle des Raubeis Moor
wie geschaffen «ar B.lius Aeusscrlichkcn passtt sicher besser für
die Ueblingsfigur des jqgertclUcher Dichter als die des Herrn Böck
von der Mannheimer Buhne, der nach dem eignen Ausspruch Schillers
nuidi; j;tiULj; Person fiir die Holle haue».'
Böhms Anieige lur iweitcn Aufführung der Räuber In rrinkfurt,
die wohl auch tils Avertissement odei Vorbericht auf dem Zettel
stand, mussen wir ttot/ ihrer Anlehnung :n andere damalige Be-
sprechungen des S;uckes die erste hiesige Beürihcihinr; eines
SchilcncWa Bthr*a»erie» auffassen. Sie enthalt einen Hinweis
a.f die künltigc Bedeutung Schillers als dramatischer Dichter, der
merkwürdig genug klingt und nochmals hervorge hoben 1a werden
verdient. In keiner der «itgenossi sehen Kr.nken uber d:e Rauher,
die uns bekannt geworden sind, isi m;t solch piopln tischet Sicher*
Heil ausgesprochen, was Jer p-nge geniale D.chiet dereinst lur du
deutsche Bühne bedeuten wird, als in diesci brachten twi-rthen Thr.-.M-
an«,ge vom 18. Jinuar tl H
Im Laufe di.^cs und de. ful[;ei! Jeu Jahres wurde das Trauerspiel
nicht mehr in Frankfurt gegeben. D.i In einem damaligen Berichte
über die von der CRisMn.'iuiiisJicn Gesellschaft neu aufgeführten
Stücke auch die Räuber genannt sind, fällt diese Thaisache um so
mehr auf. Böhm spielte vom Mar; 178; bis zum Juni lyH.j nicht
in Frankfurt. Als er in diesem hei ssen Sommer bis üum io. August
Zeil dir die D.ir.teüuu:; .
Das !
liefere J.-.s 'riiiMi.-i|niH:ki;:n geblieben ;
ersten A'iffiibrimiie;) desselben iul^icn j.i vi^luhmssiiiassi.; so schnell
auf du. in. kr, dass an einem ejos-cn lirlole; lLt- l'r.inei-.piel. i:i f-r.in!.-
fun nicht gezweifelt werden kann.
Wie das Repertoire ilölims im November 1782 (Beilage Ij und
Jann.ir, Februar. Mar/ 17S; (Beilage II) beweist, wurde kein anderes
SiQck wiederhol! als die Räuber. Weshalb Grossmann noch über
zwei und ein halbes Jahr vergehen Hess, che er gelegentlich eines
Gastspiels von Bück im Herbst 1785 das .Stück hier zur Aufführung
brachte, entzieht sich aus Mangel an Nachrichten der Beurtheilung.
Keinesfalls liegt der Grund im fehlenden Interesse j'isv Schillers erstes
Bühnenwerk In iwi sehen hatte ja Grossmann mehrmals bewieser,
dass er das Genie des jungen Dehlers vollkommen zu würdigen
i.^sti-.c ind ihn it Ladern suchte. «0 u;.d «t-r.:i e- tut fing
Der Theaterzettel zu der Vorstellung der Rauber in Frankfurt
wahrend Bocks Gastspiel ist der älteste zu diesem Stacke, den «•{■
von der hiesigen Bahne abfinden tonnten; er soll deshalb hier
^oMeetreiie Wiedire.jhe :.uden
Mit gnädigster Erlaubnis
liines Ilocliutlcn und llodiucisen Magistrates
Sir., Steile
Kamtaim
Kolin
Digitized b/ Google
Den Darstellern nach ;:u urilieüeu, mtiss die auf dem nbigcn
Theaterzettel angclnn: Ji«it Vot-tellurg der lt;mber eitle sehr befrie-
digende gewesen sein. Iis sind i.amir.tlid! schauspielerische Grössen
ersten Ranges, amen dl« Hauptrollen anvettnun waren. Der Clast
vom Kurfürstlichen Hnftlieater in Mannheim. Rück, war ja der erste
Kar! Muur der deutschen liiihne. L'n/clmann gab den ['ranz in ähn-
licher Weise wie Inland, welcher letztere die bodenlose Verruchtheil
dieses Charakters BBihr vom p^dloIogtMhen Standpunkt eifilSS.W und
in kaltem satanischen Raffinement in Uischcinutig treten liess. Nur
an einzelnen Stellen folgte Uufcluuiui, wie Zeitgenossen lirtheileii.
schwungvoll den Hatte Dichter vorgezeichneten grandiosen Linien und
brachte in seiner Darstellung die Poesie des Furchtbaren zu ergrei-
fendem Ausdruck. Karl Willlelm Unzelmann, geb. 175 J. war 178a
von Bci'.in zur Grossuiänniidien Truppe gekommen. Kr vethiirathcie
ii;h in Frankfurt mit (jfimmanns schöner und nkntvoUcr Stief-
tochiet Friederike Hinner, geb. 1760, der spater «1 bct>hm» gt-
Goldenen Bcthmann Ui-zrhnanu *at ein cbvr-so genialer Schau-
spieler alt hochgebildeter Mensch. Die J : tau Rath Goethe widmete
ihm und seiner Frau dir wärmste Freundschaft und itanj den beiden
in manther Lage mir praktischen I rfahrnngen Seite. Die Cittcn
waren hauf.ee Güte im Hause Jer !ür Jas Theater ungemein be-
geisterten r-rau Rath Ali »e am Anfang Ca Jahtcs 1788 «efpro
Inmguen und sonstigen drillenden Verhältnissen Kranifun zum
grnssten L ri lu r wew ihrer alten Freundin verhessen, verpts Stt
das Ehepaar webt und unterhielt Jahrs lang einen Briefwechsel mit
IWmjnn.' Wahrend seiner hiesiger. Tita tigert »a. der Kun.tlcr
■ K. Kol. frm Hn\ Mcfi— du«! >on Kariumu FJiultn («whe. i^f'V
Digiti;«! by Google
durch den Einfluss seiner in (nie. Zeit noch gluckhchcn Eh.
Frankfurt keimt Unzelmann nach Berlin zurück, wo er all]
\; ■•„„■ ■ j ;S, ;
Cr,.^:^, se.b->:. der Ibr.^ler de> alter; Aitmi.
so war derselbe ein so gewindt« Schauspieler, dass ihm 3ucl
gelangen, die, wie der alte Moi.r, eigentlich dicht in sei
. I .[-. -. < ■, .1 I . ■ r •. !•„• -|
erforderlichen Etourdcrie und Impertinente., wussie sich ab
mit jeder ilim Fem liegenden Aufgabe gut abzufinden. Bu
und Siegmann, die den Spiegelberg und Schwelm daisiellten
zwei sehr begabte Schauspieler von liefer Hinsicht und Bildun
Letalere war auch zugleich ein bedeutender Sanier und vers
in «einen beiden Kichern die .olle Gunst des frankfurter Pu
jugendliche Liebhaber der frankfurter Buhne. Er besass e
sdiafilich fei.riges Naturell, deklamirte ohne Künstelei uns
geschaffen, da» hinreissende Pathos und die kräftigen Irr
Schillerschen Gestalten zum rechten Aufdruck *u bringen
mehr ist Auf Schmidt hinzuweisen, als er der erste Fi
' . I i i 0 : '■ i . - I -..iJ.-' " i
sehen Bühne gewesen is;.
Die Darstellerin der Amalia in der Hä über vorstell
25. Oktober 1785, die schone Madame Fiala, hat bereits
Gründung des sündigen Schauspielhauses und dann mit ,
einer kurze,. Unterbrechung bis- ans Ende der achtziger
einigen Jahr hun Jens die Frankfurter mit allen klassische
.u :i des 1. Keien Drahns und feineren Lustspiels bekann:
hin Kritiker urt heilte am Anfang der achtziger |alne de
Jahrhunderts folgendem! assen Ober Madama Fiala »Sie s|
allem zärtliche Liebhaberinnen in. Lust- und Trauerspiel
auch sanfte Weiber und leichtsinnige Midchen. Die G
Walltron, Ariadne, Julie, ßlanka, Ophelia und Henriette ;
, ihrer Gewalt. Der Leber;
; glückt ,l.r besonders. 1!
□Ighizedby Google
— 2J7 —
Ihre Stellungen als eine Wahnwitzige sind nie übertrieben, sie weiss
durch dieselben sehr gm das Mitleiden zu erregen. Es ist schade,
dass sie zu Mäd eben -Rollen m dick wird. Wenn sie Sehmerz,
niederdrückenden Jammer ausdrückt, fahrt sie ein wenig zurück,
macht eine Bewegung, als ob sie erschrecke, und kömmt in diesem
Augenblick mit de: rechten Hand an diu Lippen. Dieses S fi i l- 1 , so
K-st.;n,.i a.u i:iuiii KupiV, auch v,-,i- : , .]„■ Ji/ künstlerische Einsicht
Lutte Schieten müssen, thre individuellen Neigungen ?.tt ni-ur -.viciJ^ii
und sich dem gemeinsamen S'.reScn /t:r Lösung einer grossen Aul-
gabe anzuschließen. Wie weil Madame Fiala in der schroffen Durch-
führung ihrer eigenen Ansichten ging, beweist ein Vorfall, dessen
wir bei Besprechung der ersten Aufführung des Fiesko in Frankfurt
noch gedenken werden.
Ueber die Vorstellung der Räuber am >. April 1788, welche
seither für die erste des Trauerspiels in Frankfurt gehalten wurde,
hesit/tt: wir eint Kritik vim dem bereits früher erwähnten Witticllll
Aloysius Schreiber. Diese Besprechung sieht in dem »Tagebuch der
Mainzer Schaubühne«,' dessen Fortsetzung die schon mehrmals
genannten »Dramaturgischen Blättern bilden. Heide Zeitschriften ent-
halten neben den »Düsseldorfer Bagatellen«, den "Rheinischen Blauem«
1111,] Ji-m 'iThtLiier-jiUirn.i! bin Deiitschl.m.L die in- ir.odsu r ILitv.n.;-
für die Frankfurter und Mainzer Theatergc.cliiclite junu-r Zeit. Die
K'.ich'.cir.vertuc Kritik. veXlu- ir dicln-in des lingincn Schreibens
eines Reisenden gclasst wurde, ist die älteste bis jetzt entdeckte
lte:ipiee:i-.:iii: iihcr Schiliers ersten Tri u erspiel auf der 1t.ui k f. :t. er
lit'tlmc. Sie soll deshalb auch hier ungekürzte Wu-derg.ihe linden.
Frankfurt am I,. April 1788.
Gestern wurden die H.un.vi hiur .in Detulin. M.111 hat sich vir] über
dk moralische S e 1 c e- dieses Sei i.iu.|i„-k ee/.uil: Unit ti ist auch niehi r.a
□Igilizedby Google
□Igilizedby Google
Liebe aber den r-iden. (Heiden). Ls is. Mahr, djs Eiden sieht im
Original, aber sollte der Sc Ii hl spiel er nicht s.i viel Linteln oder Mtith haben,
die Drubfehkr seines Dichters :u verbessern? Die Herren haben doch Mutti
Ktiiilfi, " (l '''e «-"""»seil Sleilti! in. eVni Ai- liicuii.inifc .I[ ; u c ! et -c [ i
Herr Omubner sagte: - Wenn der Geschichtsschreiber nicht die
l.vfcke in jnpiierp Snk,e-..i.n,-leiH-- sc 1, e ,, t v ! Wie um ,!,-, .co-
versäumten, was die Zuschauer sündigten, hat der Kritiker wenigstens
in einer so em^eu und cme.eliendeu Weise gerügt, wie es der Be-
deutung von Schillers Erstlingswerk entspricht. Schreibers kritische
Abhandlung enthält Winke, die das Publikum sowie die daist eilenden
Künstler .null heute noch k:.ieh;en lohinen. und liefen einen neuen
Deles; l'nr Jen !{ev,iii'.i!;en Hinlhiss nnc die starken Impulse, welche
die Schauspielkunst in jener lipoche vun Schillers Jnj.'.endw eilen
empfing. Karl und Franz Moor, Fiesko und Ferdinand in Kabale
lind Liebe .-.leihen lindere AntorJernn^en .111 die d.irv.eilendeti Künstler
als die meisten Helden der damals beliebten Schau- und '1 'raaerspiele,
hin Funke eon dem Feuer, Jas in SeliilUi. ühersrirndclndein Gei-te
luderte, musste auch im Darsteller glühen, wenn er diese Gestalten
einer kühnen und doch mit festem Bi:Je:i ik-nuen l':i.:n;.isic mit
dein Hauche des Lebens erfüllen wollte.
Was Schreiber Uber die Räuber selbst sagt, ist gewiss zutreffend
und zeugt für Jessen tiefes ästhetisches Kunstverständnis. F.r ncgrill
den Geist der Schillers,: Ii 1:11 | u end d ic ti t Littf" , fasste das Trauerspiel,
ohne dessen menschliche Seite zu leugnen, in seiner Totalität auf und
wies auf den von den Zeitgenossen oft nicht erkannten sittlichen
Endzweck desselben hin, Ausdrücklich bcionr Schreiber, dass der
junge Dichter nicht das böse Prinzip, nicht die rohe Willkür der
Gewalt liefen lasst, sondern in ihrem tragischen Untergang auls
neue die Herrschaft der sittlichen Welwrdnung besiegelt. Wenn
Schüler als achten Dichter auigefasst, der trotz aller Liebe und Be-
geisterung für die Gestalten seiner Phantasie die gewählten Motive
frei beherrscht und sich nicht zu einem Vergehen gegen die tragischen
Grundgesetze hinreissen lässt. Gar manche Besprechungen späterer
AuIfQhru Ilgen der Uanhcr in Frankfurt S,eweiseti, dass viele Kritiker
diesem gewaltigen Stück gegenüber ganz im Stolliicheii belangen
blieben und mir den wilden Trutz gegen das Begehende, den unge-
zügelten Freiheitsdrang und den Geist der Zerstörung aus demselben
herausfühlten. Um .so mehr befriedigt es uns, hier feststellen zu
können, dass der erste Frankfurter Kritiker der Elluber Schillers
Abrichten klar durchschaute und die tragische Losung des Stückes,
den Ausgleich von Schuld und Sühne in demselben sicher herausfand.
Obgleich wir heute in einer ganz anderen Zeit leben als wie
vor mehr als hundert Jahren, so zünden die Itäuber doch noch immer
hei den Zuschauern, wenn irgend die Darstellung \oa einem Funken
Schillerschen Geistes durchglüht wird ! Ob deshalb in unserer
fortgeschrittenen Zeit die Absichten Jes Dichters immer tief erfasst
und über dem hinreissenden Schwung, der Dichtung nicht gar zu oft
vergessen oder auch heute noch missverstanden werden — das
steht dahin. Da aber Schiller begreifen für uns Deutsche so viel
als innerlich fortschreiten heisst, so möchten wir an dieser Stelle
auf die bedeutende umi nach jeder liichumg hin erschöpfende ästhetisch-
kritische Betrachtung der Räuber von Richard Wehrich in seinem
Werke •Friedrich Schiller, Geschichte seines Lebens und Charak-
teristik seiner Werfte, aufmerksam machen. -
Von dem verdienstvollen, in der Gegenwart lebenden Biographen
urtheiler zurück. Schreibe, verlasse in demselben Jahre noch eine
Kritik über die Rauber, die sich an die Vorstellung am 18. Oktober
1788 anschliesst.' Iffland war damals als Gast in Frankfurt und
Digitizcd hy Google
hingen durch die Darfte!]..:^ zu motivtren, wo es der Dichter nicht
hinreichend gethan hat, der - und nur der allein - kann Ifflands
Spiel gehörig würdigen, Ich will es versuchen, von einigen Szenen
wenigstens eine kleine Skitwc zu entwerfe:-, d v i-u'.ih n-..l. !<•;>. •■
Jige Darstellung so wenig gani wiedergeben wird, all der kalte todic
ln.h-i.jbc die SjIi. unger. eine. :t;. : ji!s oder T;1i;ps ii.-. n/i.-:Mm
Nun schildert Schreiber genau und höchst anschaulich das Spiel
llHands in den bedeutendsten Scenen und schlieisi dann seine Abhand-
lung mit den bemerkenswerten Worten; «Wer über die Moralnat
eines Katasters wie Fran< Moor deraisonnin, der sollte nur irBands
Spiel sehen, und er wurde s.th m:t Schiller bald aussöhnen und
begreifen lernen, dass unmoralische Karaktete mehr zurtcltscbrekken
vordem Laster, als Ideale der Tugend; so wie wir an Krankenbetten
eher der. Werth der Gesundheit schalen lernen als unter Gesunden.-
\ ll i: l.l '. .( ! ., i.-. . • .1.1..
iii'uillic -:i,; du U.ilKi lun |:ni; r..iihi'c:'. (. >t ;.i. ■:ii>| .mkliii ju>(::i!r
und stets den Kernpunkt der Ceiislten ins Auge fa«t. Fi Iis« sich
nicht leugnen, diss hrar.z, eine so wirksame Bui.;cnhj;.i: vor-
/.uglkhe Rulle li.r der Sehau.nielcr er .null ist, einige imw.ilir-chem-
liche und unniotivirte Züge aufweist. Aber, wie Schreiber mit
anderen Winten richtig bemerkt, wo die Linie in der vom Dichtei
vurfiezeichneteii (lestall aussetzt, inuss der Darsteller nachhelfen lind
das Unbegreifliche in der Dichtung durch natürliches Spiel in die
reale Möglichkeit zai versetzen suchen.
Wie Schreihvr Jachten wenige zeituuiussi'-clii Ueceiistrucri über
Franz Moor. Die Frage, ob ein Ungeheuer wie diese Gestalt über-
haupt möglich sei, beschäftigte viele Kritiker. Sclmti Timme in dei
bekannten Erfurter Reccnsion ' halt ein solch gänzliches Ungeheuer für
unmenschlich und unnatürlich; Schiller selbst scheint einige Bedenken
gegenüber Franz nicht haben um erdrücken können, andere Kritiker
Schink und andere Dramaturgen.'
Beinahe hundert und acht Jahre sind es schon her, seh die
Räuber zum ersten Male in Frankfurt aufgefilhrt wurden, trotzdem
haben sie immer wieder ihre un^eschwächtc Zugkraft auf das hiesige
Publikum ausgeübt. Zur Zeit ihres I j-scheinens wurden sie begrüsst
wie der Bote einer neuen Zeit, in den Tagen der Revolution hat man
auch liier dem frciln.-itsilur-.tijN" K;."':'er Mnnr /.u^ejubclt wie einem
geistigen Bundesbruder und in den Zeiten des nationalen Freiheits-
kampf» waren sie mit anderen unsterblichen Werken der Dichtkunst
der Jungbrunnen, aus dem der Genius unseres Volkes neue Kraft
trank, als die Wetter des Schicksals über uns hereinbrachen und
unseren Muth lu vernichten drohten. Und auch bei allen nachfol-
genden geschichtlichst! l'[i]wä!/u[i£e" und Kulturepochen haben wie
allerorts Schillers Räuber auch in Goethes Vaterstadt als geistiger
Faktor auf die Massen wirken helfen und diese zu neuer Tlutkralt ent-
zündet. Wenn es das untrügliche Zeichen eines achten Dichterwerkes
ist, dass es die Stimmungen seiner Zeit wieJerspiegelt, aber doch
von allen Zeiten verstanden und als eine Offenbarung ewiger Wahr-
heiten betrachtet wird, so trifft das bei Schillers Räubern gewiss ni.
In unsterblicher Jugcndfrische leben sie fort und begeistern den Leser
und Hörer unserer Zeit, wie sie vor hundert [.ihren unsere Voreltern
' Braun 1, 1-7. Kritiken über Jie Hinter aus den [ihren 1781. 8: und 8).
' ). Pctd, Ucschithrt des Timers und dtr Musik iu Main;. S. 79.
Jl- lli.sev.i,-hte, l-"rjnK KilJ Jas vi-i'.:s:h,' U.US : . ncri-.-n; dieses Cha-
rakters, bald die schwindelnde Vcrruchtheil desselben mehr hervor-
treten lies*. Wer über Ifflmds und Unzelmanns Daislellungikuosi
Berichte gelesen hatte, der wurde bei Hermanns ergreifendem Spiel
unwillkürlich an diese heide» proben Kunstler erinnert. Den Herren
Salonion und Hermann stand 1-raulcin Gündcl all Amalie von lidel-
rcich würdig zur Seile. Die Künstlerin jiab diesem unwahrschein-
lichen l'raucncharakter einen lebensvollen Anstrich und verlieh der
misslungenen Figur Amalias den Reil edler Weiblichkeit. Auch die
Hollen der Rauber und des alten Moor (Herr Weber) waren gut
besetzt. Besonders anerkeiinetiswenhe Leistungen boten noch Herr
Hofmann und Herr Schneider als Kosit.sky und Hermann. Beide
Künstler wirkten hauptsächlich durch die warme Aurfassung ihrer
Köllen und die Irische unmittelbare Kraft ihrer Darstellungsweise.
Den Pater und den alten Diener Daniel Raben zwei jetzt verstorbene
Mitglieder der Frankfurter Bühne. Herr Werkenthin und Herr Collin.
Der Erstere, ein sehr bedeutender Charakterdarsteller auf dem Gebiete
der Komik, gab den Pater trclHich, der Letztere machte besonders
Erseht! nun j; einen rührenden Eindrn t -k. Was die Kostüme der Dar-
steller betrifft, so waren dieselben mehr malerisch als historisch treu.
Freilich merkte man sofort, dass nicht die Zeit des ewigen Land-
friedens, sondern die Mitte des vorbei! Jahrhunderts angenommen war.
Die Erinnerongsfcier begann mir einem Prolog, der auf die
Bedeutung des Tages hinwies und von Herrn Regisseur Pcttera
gesprochen wurde. Inmitten der Bühne in einem Kreis von Lorbeer-
hätmien und Salinen stand Schiller. \hi.u: nach llnineekcr. Dieselbe
wurde, während Herr Pettera folgende Verse sprach, von ihm mit
dem Lorbeerkränze geschmückt.
»Das ist ja grail die J-.it;t;iLirt des Grus- en,
D.l;.-, e:. der Zeiten Schr.inkcn. überwindet
Und mit der Wunderkraft, die in ihm lebt.
Stets neu den Weg zu allen Herzen findet!
So leg ich denn den Kranz auf Deine Stirne,
Die bittres Leiden oftmals trüb umwölkt,
Doch die wie in dem Morgcnglanz die Firne,
Wtnii'.s fin-;^ wich dunkel, seihst in KrJtnuualcn
In himmlischer Begeistrung konnte strahlen!
Das hiesige Theater hatte sein Mißlichstes gethan, um die
Eriniierungsfeicr würdig zu gestalten, aher unser Frankfurter E'ublikum
brachte derselben wenig Interesse entgegen. Das grosse Opernhaus
war ziemlich leer, was einen um so traurigeren Eindruck machte,
als der glänzende Raum im hellsten Lichterglanze strahlte. Freilich
die kleine Gemeinde der Erschienenen folgte der Vorstellung in
gehobener Stimmung und belohnte die Künstler durch reichlichen
Reifall.
Iis hat eine Zeil gegeben, und der Anfang der achtziger Jahre
lallt noch in dieselbe, in der die Theilnahrne für Schiller nach der
jjrossa rügen Gedenkfeier bei der Wiederkehr seines hundertjährigen
Geburtstages durch den mächtigen Aufschwung, den die Goethe-
forschung erlebte, weit in den H ;n; e: lti.ii J gedrängt worden ist.
Weich einen liefen lünlluss derartige geistige Strömungen, die man
doch eigentlich nur in den höheren Luftschichten der Gelehrten weh
spüren sollte, auf die breiten Massen des Volkes ausüben, dafür
können die Theater einen schlagenden Beweis liefern. Die Bühne
ist nicht nur der Spiegel unseres Lebens und unserer Zeit, sie ist
auch ein Barometer für die Wertschätzung, die man in verschiedenen
Epochen den Heroen unserer Dichtkunst entgegenbringt. Erst seit-
dem in die Schillerforschung neues Leben kam, hauptsächlich seit
Minors und Brahms, die auf der Hohe der Wissenschaft stehen und
daneben den Brossen Vorzug reiner verständlicher Darstellung be-
sitzen, ist die nationale Begeisterung für Jen Dramatiker Schiller
wieder lebendig und stark geworden. Immer hat das deutsche Volk
gerade zu diesem Dichter begeistert aufgeblickt, aber wenn man
sieht und hon, dass Schillers Werke Überall wieder mit wärmerem
Interesse .uiigeiiilin «erden, 50 D1U55 man sagen, dass ihn das deutsche
Volk in unseren Tagen wieder besonders tief ins Herz geschlossen
Iis;, Und Jas :M sicvis;, ein merk« i:i dii;es deichet; in eiiie:' /ei:, die
realistisch wie eine ist, sich aber dennoch gerne an der idealen
Geistesholieit erquickt, die jedem Deutschen, wenn er sich irgend
noch für Grosses und Schönes zu begeistern vermag, aus Schillers
Werken entgegen strahlt.
Uni einen lehe-l<!ick iihu- das il>c..t-:iliscl,e Leben m InMnküirt
nur Zeit, als die Räuber zum ersienmale liier aufgeführt wurden, zu
i>:un. Als das neue K-:m.Mienli.ius am J. September 1782 eröffnet
worden war, sorgte Crossmann, der Direktor der Kur-K olnischen
Gesellschaft, auf jede mögliche Weise dafür, dass die verschiedenen
Bedürfnisse des Publikums nach allen Richtungen hin befriedigt
wurden. Wie sein Repertoire vom 5. September bis 26. Oktober
1782 beweist (Beilage IV), schloss er sich /.war der herrschenden
Mode und dem tonangebenden bürget lieh -prosaische 11 Geschmack
an, aber seine Vorstellungen scheinen damals doch so abgerundet
und trefflieh gewesen *u sein, dass sie selbst den strengsten An-
forde runden gtiHigtei:. Grossmaiiii besass aber auch zu jener Zeit
ein }_:«t ytscIii.'.UA ni d liuelis; i.uens.mie-. i'eiMHi.il. Von demselben
seien hier erwähnt MaJ.Bekenkam, Mads. Sdiroot und Mads. Bösenberg,
drei sehr begabte Sängerinnen, Mad. l : iala, die bereits früher genannte
tragische Liebhaberin im Trauer- und Lustspiel, Mads. Fliltner, Gross-
manns geniale Stieftochter, die sowohl als Sängerin wie Schauspielerin
in jugendlichen Rollen mitwirkte, die heitere Naive, Mad. Nuth die
ältere, ferner Mad. Neefe und Mad. Kummerfeld, deren beiderlei nye
I Man
Trauer-, Lust- und Singspiel darzustellen. Auss.
gehörten noch die reizende Mad. Huber, die
und sanfte Weiber höchst anmuthig spielte, 1
Diipzed ö/ Google
- IS? -
Src E mann und ihre Partnerin, MideraoiseUe Wollmar, wo leiblichen
Personal der Gesellschaft. Im Laufe des Jährt* i;K) Um noch die
kaum dem Kmd&altcr entwachsene, aber talentvolle MoJ. Josephi
hiran, die jugendlich tragische Rollen spiciic und mir. ihren fcliem,
die früher in Düsseldorf eine eigne Truppe grienet hauen, gleich-
leitig »Oll Grossn-.ann engagirt wurde. Ebenso bedeutend v.ie die
ersten Darstellerinnen waren eine Anjahl K Imitier der Kur-
Kölnischen Gesellschaft. Schmidt war ein feuriger, hochbegabter
Heldenlieb ha hei lür das Trjuer- und Lustspiel, Stegmann hatte eine
lusgereuln^c rlji.nii' S: ii'iiic ..-iC i-aV Kji::',.iIii:i.iI \r im T;.n;er-
und llllllfl»! — Ifcl llllflliLll Der D;reL:or selbst wir ein guter
Charakterdarsteller und fand besonders als Manneiii in oEmÜW Galottic
und in launigen Juden- und Kavalicrrollen viel Beifall. Beck und
Böseober^ gaben konische Bediente und Boseu. icbler, Dengcl stellte
Bauern, Militairs und Väter dar. D.e;e'. spielte alle Stutier und
Pedanten natoigetre.i und höchst crg6iili;h. Ks siod noch der
schont jugendliche Liebhaber Sieker, d:e Sanier Widcmann, Pfeifer
und Pleiwner und Herr Nuth der altere tu erwähnen, welcher letnere
Könige, Keidherrn und ilrthche V.iter würdevoll spielte, wahrend
sein jüngerer Bruder n: komi*cU:i Rid;e',i:tnrolleii immer die I jeher
auf seiner Seite lulle. Im Laufe des Jahres 17H; kamen noeh einige
sc Italiens wert he Kralle In der Kot- Kölnischen Gesellschaft. Der
Sänger HrjnJ;, der |imge Schauspieler Dobtelin, Sohn des berühmten
Tbeaterdirektors in Berlin, ein Herr von Gehlenberg und der l'r;nk-
furitr August Wilhelm Seyfried, dessen un später noch ausführlicher
gedenken werde;.. Ausser den Vertretern der ersten Rollenfächer
wirkten noch eine Aruah! weniger bekannter Schauspieler mit. Auch
haue die Gesellschaft ein eigner- Ballet, dessen geschicktet Leiter
Herr Nu:a der ;ungerc war Das Orchcsiet srand Linter Kuhrjng
des berühmten Musikdirektors C.hr.stian Coillob Ncefc, der ver-
sihiedene Operetten kompor.-.tt haue -:id c [relHich verstand,
gelegentliche 1 cstspielc durch eine paiiwdk MtWÜt ru begleiten
Neefe schrieb auch die Musik rj dem festlichen Hpilog, du bei
der Hroifiiung des neuen Komodicnhauscs am ). September t?S2
nach dem Schauspiel "Hanno, lürst im Norden« iur Keicr des Tag cm
gegeben wurde, und sorgte lur die damals so sehr bc'.icbtcn Zwischen-
akts.Mus:„en. 1
tu;h dtns Thrini fci:e...te ■ ■>• :?6i Jm. i:,ct t , | XN1 ^Txxi:
IM ijlj-fa. erd nath BV-chKilipn Th..i™n.jv
damalig«, Verhältnis* sehr gros« Haus las. immer Be fülh war
Dies thnc aber auch nothi B ; denn Uer Direktor haue dem 1'aclite,
Tabor einen hohen Mietharis au zahlen und durfte an Sonn- unc
Digitaed 0/ Google
i bestellt. - Das is, vor .ine Reichsstadt »Herr
/orudhmg des Wmem lustiften Stückes .Sir Job
^K..u .-. V...-er t , IU ,:g - " ■>«•! H i:dc-.i.N- -
nicht mehr an Darstellung gekommen zu sei»; Jenn bald nach An-
limfi Je. Gesellschaft in Bonn wurde .las Trauerspiel im KurfUrSt-
liehen Thcjter am 4. Oeicmber 1781 gegeben. Man scheint dieser
Vorv.eil.int:. der rwe.felsohne der kunstsinnige Kurfürst Maiiroilian
beiwohnte, (ine beumdere Bedeutung beigelegt "< haben. Schiich doch
ein Professor Cramo einen Prolog iu derselben, der von dem Haupt-
n.inn ii'A'IIkv . ii- ,\|i:s '. j'tstl;! und m:i Jen! |i.i,ciijli u hcn Helden-
darsteller Schmidt gesprochen wurde.' Beiläufig sei hier noch darauf
aufmerksam gemacht, djss am 19. Mar/ 17M; auch Schillers Räuber
vim der (iriissriiäniiischeii Gesellscl.;il"t im Kurtiiisilicliin Unl'ilie.iEer
in Butui gegeben winden, Pleiswr, der eiiiiiit Zeit nach Düsseldorf
zu der Joscp bisch eil Gesellschaft gegangen war, gab in dieser Vor-
stellung dun f-ranz Moor. 1
Frau Rath Goethe haue gewiss Recht, wenn sie der Herzogin
nach Weimar schrieb, der Pachter des neuen Knmndienli.u^es, Hof-
London
Nur
hiesige Repertoire der Operisieii lässi sich aus den Anzeigen zu der
Vorstd Innren aus dem »[■r.ink inner Siaais-Ristrenim und anderei
hiesigen Mattem /. u.sa m nie 11 si eilen und folgt unten als Heilagc V,
Die Operisteri. deren AutlVihniiuxii dur^li ein bedeutendes Ballet
liaii]iisächlicli durch die Mitwirkung der schönen ersten Tänzerin
■ R. Keil, Frau Rath, S. tSSf.
Je. BucbdruckerkunM, S.115.
■ 'nraicr-JnL.mil, XXII. S
r
Madame Mcloneini, einen g.my besonderen Reiz erhielten, hatten
einen .HhA^-.jRxr.-.iidi.ii ZuLiviJ m hv.uk Imr. Wiew<.h! der Koimak;
»in erstet. Mar; i;Sj eine Vorstellung. Hr muss solche ausgezeich-
neten Geschäfte liier gemacht haben, da.-s er sich veranlasst sah, »Jen
/.uil der wahren hrkciitttiichkcit dem verehimiisw-crrticn Frankfurter
Publikum in der grossten Hührung seines Herzens und mit Seelen
schmelzender Freude zu entrichten.«
Der Beifall, Jen die italienischen Operisten in Frankfurt ernteten,
ist. g.mi abgesehen ich dem Kelz des I rtTr.dkituÜscIicti, keineswegs
eine absonderliche Erscheinung. Von jeher hatten hier die Opern,
Operetten und Singspiele ein viel grosseres Publikum gefunden, als
d.is feinere Lustspiel und die bloss rhetorische Tragödie. Durch
eine bunte Menge von theatralischen Genüssen, die neben künstlerischen
Bedürfnissen auch die Vergnügungssucht des Publikums zu befriedigen
suchten, war man in Frankfurt ausser ordern lieh verwöhnt worden.
Was hatte man seit dem ersten Drittel des Jahrhunderts nicht alles
liier gehört und gesehen! lulienis.he und französische Sänger und
Schauspieler, tanzende Kinder, lustige Possenreißer und hochragende
Haupl-Aktions-Helden, deren hohles Pathos der Flitterstaat und das
Schaugepränge der Vorstellungen nicht reizvoll« machen konnte.
Auch mancher wackere W.ir.derpriiizijial haue hier gewirkt, der sich
nicht zur Nachgiebigkeit gegen die Meni^e emschloss und ein edleres
Ziel anstrebte, aber auch ^esehaftlicli darüber zu Grunde ging. Wir
erinnern nur an die Xetrheiin und an Abel Styler, deren beiderseitige
Aufgabe es war, nicht mir in anderen deutschen Städten, sondern
auch in Frankfurt eint neue Fpoche der Kunst anbahnen zu helfen.
Finanzieller Kuin war die Folge davon, dass sie sich dem Strome
geradem entgegenstellten und ihre bessere künstlerische Uebcrzcugung
dass besonders Böhm die gut.
Hierseins immer mehr forde
auf seine Bühne bracht«.
liess. Freilich muss anerkannt werden,
: und ernste Uichtung im Laufe seines
ric, den Fortschritt der dramatischen
jede neue hc.ulHenswerthe Frscbeiilimg
Digitized Oy Google
Als GrDssm.iini in; jit-iiLii Kmnüe! : .e:i Ii. ■.-.!!,■ zw -pickn beji.miL,
wusste er bereits aus Hrtahruiig, J.iss kein Theater, das mit seinen
Hinnahmen, folglich ancl: mit Jem GeM.-lnu.ul: iLs Publikums rechnen
muss, hartnackig einer höheren Richtung folgen kann, wenn ihm
nicht in geschäftlicher Hinsich! der feste Grund und Boden geraubt
werden soll. Wie Grossmanns Repertoire von [782 und üueh aus
spateren Jahren beweist, berücksichtigte er den tonangebenden Ge-
schmack und litss fast kuint VtwMelhinij voriiatrijelien, "Inic den
Frankfurtern einen imäsik.siisolicn Gaul-.?, zu bieten. Wenn es keim
üper oder Operette gab, dann machte Joch immer ein kleines Sing-
spiel Jen Beschluss und bei ernsteren und heiteren Stücken, die den
Abend ausfüllten, wurde fast immer it: Jen Zwisclienatien mit eir:ein
\'iolin-Concert oder einer Arie »aufgew artet", [n Frankflirt gefielen
in jener F.poclie besonders Rilterstiieke und heroische Singspiele wie
..Agnes Bernauer« von Thörring, «Kaspar der Thorringer« von dem-
selben, «Günther von Schwanburg« von Klein, "Otto von Wittels-
bach« von Ewald, und »Hanno, Fürst im Norden» von Bock. Nach
dem Vertrage mit dem Pächter hatten die Kathsdepulirtcn das Recht,
eine Vorstellung «im Besten des Kastens und des Armen-Hauses selbst
auszuwählen. Iis i-.- kveidx.cmi h:r il'e damalige Ge.ehnüKksrichüLiu'.,
dass die erste im neuen Kunuklieiihausc für die Armen gegebene
Aulführung »Hanno, Fürst im Norden., war,' ein heute gänzlich ver-
s er durch die Auflührung des hiesko von Schiller
n Wagnis unternahm, welches den Beweis für sein
itändnis und seine Willigkeit für die Förderung
- 1-2 -
der Heldendarsteller Schmidt in njwi K'ii.-.lli- :iiil":;en<>n!n)i;!icn A:>-
schieJsrede jcm.ei ti.ua', beweist die Thalsachc, dass er nach einem an
tlwatralisciie» und mii-iLili^htii Cemi-M-tt so reichen Winter auch noch
den Weinen l'r.iii(i>iwlif]i Schauspielern die Spielerlauhnis gewährte.
Das Repertoire der jungen Künstler, die in Frankfurt ausserordent-
liehen Beifall errangen und auch in Wiihciniskul vor Ji:u l'.-i'priü/e'i
Friedrich von 1 Lssen-Lasscl spiel len. in als Beilage VII angeschlossen ;
ein Zettel zu den Vorstellungen der Kinder war nicht ?.u finden.
Die Leistungen der jugendlichen Darsteller müssen in der That ganz
erstaunlicht gewesen sein. Auch in anderen S:jd:c]]. svo m-n ciod:
, Zettel beifüge, dass Niemand
••«' W U rdc<A..cGn.cl m .i t! unj !
■ii. si. hatte derselbe das Keclit.
dt in obiger Klausel deutlich
inen Frank/urler auf der Buhne
Ilten, führte dennoch die leb-
17KJ den Sohn einer hiesijjcti,
■ iraJii^ht Tln-mr in
und hnciianire.sehencn Familie zum Theater, lleii-rid: Wilhelm Sey-
fried. geb. 28. Juli 1755 r.o Frankfurt, war der älteste Solln eines
hiesigen Advokaten und hatte ebenfalls Jura studirt, ohne Zweifel,
um später in sdner Vaterstadt eint ähnliche Laufbahn betreten zu
können. Dies scheint wenigstens der Wille seiner Litern gewesen
zu sein, der aber nicht mit seinen eignen Neigungen im Einklang
stand. Zwar studirte Seyfried einige Jahre in Gottjnt.'en, allein er
ncirieh alles andere eher .ds JuriMisihe Sinelien. Schon damals muss
er wohl den Vorsatz gehabt haben, zur Buhne zu gehen, jedoch
dieser Plan ist sieher ..11 dem Widerstände -eines Vater, gescheiten.
Genau lässi sich nicht feststellen, wann Heinrich Wilhelm Seyfried
wieder von Göttingeil nach Frankfurt zurückkehrte. Da er aber 1780
und 8i in Gemeinschaft mit dem Hofrath Rühl die "Frankfurter
IS ei 11% tu, ein:: Zeitschrift «ir Verbreitung rint/licher Künste und
Wissenschaften herausgab, muss er wohl linde der siebziger Jahre
des vorigen Jahrhunderts wieder hierher gekommen sein. Bald
uaeli seiner i leimkehr von der Univei- ii.it u.i üne.ete flemrieh Wilhelm
Sevlricd ein Liebhaber - Theater ' in l'ranM'urt , Jessen Mit Lieder
in der Folge zu den besten hiesigen Kreisen gehörten. Schon 1777
halte sich hier eine Privatgesellschaft zusammengethan und gar
nicht übel »Minna von Barnhelm« von Lessing aufgeführt, aber sie
wurde von weiteren dramatischen Vergeh. i:is. : en durch den S;>utr
abgeschreckt. Jitiv;;5 sp.it er entschlossen -.iih wieder emi:;e Damen
und Herren, auch Komödie /u spicicn. Sie iulir.cn "ller/ii!; Michch,
sDcr sehende Blinde», »Joseph der Gute« und »Eduard Montrosca
auf, scheinen aber keine besonderen Leistungen geboten zu haben.
»Da fugte es.-, wie Scvfried berichict, »Apoll, dass er mich zu Hude
ich il
den die Vernunft befiehlt, nämlich von d
Von acht zu acht Tagen wurden folgern
»Der Schneider und sein Sohnci, L.
"Die falsche Vergiftung», Nachsp. i
1 Dil- >,li:;iifilnii„r.. !1 hrrrtifs £i
int i\l ÄbhanJlungcn Scvfricds Uber diMwltc im Thcjrcr-Kalcilde: 1-/S; S. 1)9—167
und 17K4 S. 80-90.
■i.MiJüii'; vim Clndius. [.. in 5 A.
-Der Mann nach der Uhr«, L. in i A. v. Hippel.
»Die beyden Hüthe», S. in [ A.
»Der Bettler« van Bock.
»Die Judene, Lustspiel in i A. von Lessing.
»Der Sehneider und sein Sohn». {Auf Begehren wiederholt.)
»Rhynsolt und Sapphira« von Martini.
»Sechs Freyer und eine Braut«, L. in i A. von Herrn Hofratli
llofmann dazu verfertigt.
»Der Schatz«, von Lessing, auf Begehren wiederholt.
"Das Winterquartier in Amerika«. L. in t A. von Bader.«
Alle diese Stücke gab man im Verlauf von drei Monaten wäh-
rend des StuiMi-tr.'- i';Sj im lT.u:k Inrur l.iei>l'.iik-r-Tii.;iu-7. St-viVii-iJ
rühmt die Bereitwilligkeit Ji.-r Milwii keude-n, du: lieber eine R<\le zur
Hand nehmen als anderen S«mmererj;ut;.diclikcitci! nachhangen, und
bemerkt, dass mau dem Herrn K. das Dirc^tntiuni über; r.'.;;cn h.i'e.
der nicht nur ein Mann von einem guten moralischen Charakter,
Mindern .uieli ein cii!sicks™ile! Kenner bei. R. ist wohl kein andrer
:.):: der frühere liirMlich Lciuiiiijensfhc, damals Sahns-Riidclheimschc
Hofrath E. 1 : . Kühl, mit dem auch Seyfried zusammen die »Frank-
faner Beitragen herausgab. Von den Darsteilem nennt der Letztere
zuerst nur den Herrn Hofrath Hufmann, der auch das Stück »Sechs
Frey er und eine lir.mt» schrieb, dessen Schwester, die talentvolle
Demoiselle Hofmann, und Hern] Hofmann den jüngeren, Verfasser
von »Die Schenke auf dem Landes. Ausser diesen werden noch
drei Schauspieler des Frankfurter Liebhaber-Theaters namhaft gemacht,
die *l::.;lei,-]i Stucke ;!esch rieben haben. Die.e -ind MiisjiiSei [Renschen,
.ler '>l'us.-.lu:'id in Fev.eiii" vi.rleni^ie. ein s^wissc: Rnjim, der Autor
des zweiaktigen Lustspiels »Der gebesserte Ehemann« und ein Hen
Klenk, Verfasser des Lustspiels »Er und Sie«.
In einem zweiten Briefe über das Frankfurter Liebhaber-Theater
werden noch die Herren Hauek, Schneider, Burmann, tieuniseb, Bär
und Katnz und eine Ucniuu.clle AulÜcv j]i Mitwirkende i^ciiamu und
ycn.u: e.esciiil der'., in welchen liiilicn dieselhni ihr 'l'.ileni he'liiui.^ien.
Von sich seihst berichtet Seyfried: »Ich übernahm die Fächer der
Juden, der ersten feinen Bösewichter, launigte und sanfte Alten,
Dichter-Rollen, edle Charakter-Hollen und Fliilosuphen. Wie ich sie
spiele und gespielt habe, überlasse ich anderen, weil ich von mir
Digitized b/ Google
selbst hier nichts zu bestimmen getraue, aber das kann ich doch
sa(;en, dass ich die Rollen eines Marineiiis, eines Grimaldis in den
.i/VilLii-tiU', eisit's Thurecks in »Trau, schau, wem?« eines Major
Teilheims, eines Fürsten im «Edelknaben«, eines Juden Israel im «Dia-
mant«, .Mellefont in »Sara Samson« etc. mit Vergnügen gespielt habe.
Dass ich keine mit der Delikatesse eines Grossmanns, Schmidt,
Reinecke vortrug, weiss ich von selbst, auch kann man es von mir
noch nicht erwarten, weil ich Kwar ein bischen Lektüre, aber desto
weniger Routine des Theaters besitz
Doch nichi i
Frankfurter Liebhaber-
Stücke für dasselbe, £
»Der Reccnscm..
»Weibertreue«, I
»Weibern
»Die Frai
frigste
ey-i-icJ.
, Lust
e Ho.
e Liebe ist blind«, Lustspiel h
«Der Kuppelpelz«, Lustspiel in ] Akt.
»Angeführt«, Lustspiel in t Akt.
oDcr lebendige Todre«, Schauspiel in 4 Akten.
«Die SachitiiliiiiiM-i-u, Lustspiel in (?) Akten.
In Sachsenhäuser Mundart.)
ellfsiduii Mitglieder dos
■r schrieb auch folgende
I aufgeführt wurden:
1 ) Akte
Ausser den eben »er
Dramen und Lustspiele, von
Fi.mUindT Lii'Hl.ih'r-TlisM
174] eine Harlekinade »Die
zur Aufführung gebracht ut
mit ähnlichen Burlesken gef>
in anderen Städten .nifgtfül
e Sf.i/.LL-i f.ihri nach dem Sausteg«
J^re W.inJkT^rin/ip^l^ w.ircu ihm
1 Nachrichten über die literarischtn Leistungen H. W. Seyfrieds im Hinter-
Kalender 1785 S. 141,
Versuch, Jen heimatlichen Dialekt uiiil die originelle An der
SucllSi'lllllUlSlT LI LI t" Jl1s TLeLlier II'- l h i'LLl;;ell. Seh.uie, li.li- kein-, dieser
Lustspiele auf unsere Zeit gekommen ist. Hin Vergleich zwischen
diesen und Jen Lrikal.MÜcken der (ieiiaiw.irt dürfte nidii alleLii inn
theatcrgesdiichtlichem Interesse sein.
D.ü krankturter Liel't-.Liher-Their.er jllh;; dnrdi einige unver-
iiuuhe;e Ziit.il'ie. l'csor.dus durch den Tod verschiedener PvLi.i.ijit:;
im Frühjahr 1783 wieder ein. Aber es war eine Schule für Scyfned ge-
wi irden, hi der er sich l'.iiI" seinen fi^i-iulki-K-n IS ^ ruf vorhereiteie. Wenn
man bedenkt, dass neben den bereits genannten Stücken ein schwie-
riges Trauerspiel wie "Die Zwillinge« von Klinger, Leasings Dramen,
das damals sehr beliebte Lustspiel »Der Postzug von Avrenhof» und
andere moderne Stücke von diesen Dilettanten gegeben wurden, so
darf man wohl mit Sicherheit annehmen, dass sehr talentvolle und
für die Schauspielkunst begeisterte Leute darunter waren. Zuerst
wurden die Vorstellungen »ganz privatim« gegeben. Nur Kenner
und eine ausgesuchte Gesellschaft kam als Zuschauer, jedermann
wurde nicht zugelassen. Anfangs war das für Frankfurt wenig be-
kannte Unternehmen eines Liebhaber - Theaters die Quelle grosser
<u den Aufführungen,
uspielergescllschaften
:tamen-Verband Auf-
Manner iL! iü kr.ii>en*im:iier k-i:i edlere. Ver^n^en <;l-: 1:11 Jeu werden
kann als die Schauspielkunst. «Aber man muss sie auch männlich
und nicht kindisch behandeln. Den Satz, dass Schauspiele für junge
Leute so schädlich wären, fand ich ganz unbegründet. Man machte
mi( cLnit;i:n Probe und sie arteten sich, den CesdmiLick, entfernten
sich von allen Gegenstanden, die an Ausschweifung gränzen, und
lieuten s : .ch, «cur. iiil.ii ihneiL nur du: kleLiiMe liirk- /IKLieiltc. Viele
^ev.idiiLieii sich eine bessere Aussprache an, lernten mehr auf sich
Aciitui'.iL i^u>uii, sd Griten ihr Gedächtnis und wussten sich besser in
eTiv.i.- hinein y.u iäon~f 11. D.iiL!ii;h verlor sidi Jas papa^cien massige,
das noch so vielen Schauspielern anhängt. Auch der Satz, dass junge
Dicjitized öy Google
Aber woher rührte dies? Ein jeder entbehrte lieber das angenehme
Vergn vin und ii.:1hu ,i..lnr eint Uoilt isi die HjnJ.a
Wenn in :iinf u-ri ii deutschen Städten der Hof oder der Adel die
grosstc Theilnahme am Theater zeigten, so ist es in Frankfurt die von
Seyfried geleitete IJil«t»ioti.-ii-f jt-stüschaft gewesen, die d.is Ansehen
der Bühne ungemein hob und besonders die höheren Kreise immer
mehr mit Achtung vor der Würde und Redeutung der mimischen
Kluis: erfüllte. In der rheinischen S JiwcsterM.ui: .M.iin/, deren
Theatergeschichte so eng mit der unsrigen verwachsen ist, förderte
in einer wichtigen Epoche die geistvolle Heichsgräfin von Wartens-
leben den Aufschwung des Theaters,' hier war es also der bessere
Biirgersrand selbst, der zu einer Zeit, als Dichtung und Musik durch
Goethe und Schiller, Gluck und Mozart einer netsen Hliithe entgegen
gingen, und die Schauspielkunst endlich eine dauernde Heimstätte
linden sollte, den ethischen Werth derselben und ihre veredelnde
Wirkung auf den Einzelnen am eignen Leben und Streben zu be-
weisen suchte. Es ist deshalb unbestreitbar, dass Heinrich Wilhelm
Seytncd •li r die C.c.sjindire des l-r.u'.klurie: Theater;, eine hoch-
bedeLusjiVie Persönlichkeit ist. Dncli. was wir ihm heute vom über-
schauenden Standpunkte einei späteren Zeit als grosses Verdienst
anrechnen müssen, das scheint seinen Eltern einst keinen geringen
Kummer bereitet zu haben. Freilich musstc Seyfrieds Verhalten
schon auf der Universität Anlass zu scharfem Tadel gegeben haben,
aber der ernstlichste Widerstreit zwischen sich und den Seinigen
scheint doch aus seiner unwiderstehlichen Neigung zur Bühne hervor-
gegangen zu sein. Die Eltern wollten ihn in eine sichere geachtete
Stellung eintreten sehen, es ging schnurstracks gegen ihre Ansichten,
dass er sein Leben und Streben einen: Zwecke widmen wollte, dessen
Werth ihnen nicht nur zweifelhaft, sondern sogar nichtig erschien.
Das alte und gar oft berechtigte Vorurtheil gegen die Bühnenkünstler
wirkte auch mit, um die Konflikte zwischen Seyfried und seinen
Eltern immer mehr zuiuspitzen. Dass er im Jahre 17S2 selbst noch
nicht wusstc, wie sich .seine Zukunft gestalten würde, geht aus einer
Stelle seines ersten Schreibens über das Privat -Theater in Frankfurt
am Main hervor. Da heisst es »Sie verwundern sich, dass ich die
bewussten Stellen ausgeschlagen. — Nichts war schuld als die Liebe
1 Pnti, Geschichte d« Trmtsrs und dir Musik iu Mrini. S 4).
um so mehr, da mein seliger Grosserer als Syndicus hier s
und desgleichen mein Vater als der thätigste Patriot. Beyd
beiteien das juristische Feld - wie gern bearbeitete ich d
malische, diplomatische u. s. w. Ab« die traurigen Vom
Doch mein Freund! stehen werde ich als ein Mann. Ich wen
erschöpfen, um die Pflichter, eines Bürgers zu erfüllen. S.
aber denn alle Absichten fehl, dann verzeihe mir Gott und di
Gehn werde und kann ich, aber dann - doch die Zukunft ■
Viel eher j.ls Heinrich Wilhehii 1-ieyfricd erwartete, muss wohl
eine unerwartete Wandlung der Verhältnisse in seinem Leben einge-
treten sein. Kaum war das neue Komödien haus ein lul'.us Jahr
eröffnet, .ils L r den festen Knischhi.-.-. Lieia.sst hatte, de' juristischen
Laufbahn ni einrußen uiui Mitdie.l der (,i.issni.iL'.m : .dieii 'flippe /i.
werden. Allein seiner Absieht stand die bekannte Vertragsbestimmung
im Kontrakte des Pachters Hofrath Tabor entgegen, weshalb sich
Scyfricd mit der Bitte an den Rath der freien Stadt Frankfurt wandte,
ihm die Ausführung seines Vorhabens zu gestatten. Da seine Bitt-
schrift die erste derartige Eingabe eines hiesigen Bilrgersohnes wegen
Aufhebung des strengen Paragraphen ist, -oll sie liier Aufnahme
Hochwohl- Wohl, und HccbedelgebohnK, Gestrenge, Hochedlc, Vcsi
mit! H<i;Si,:iWi-u; Till HuJ,™« tlcrrr S Ji-jlrhciii.
Dicjitized ö/ Google
Ausnahme gemuht werden lunn; denn Thtils vcrliess ich ans Neigung m
den dramatischen Wissenschaften dj> juristische Fach, Thcils versichern mich
meine Freunde, die Kenner sind, da« ich in der Folge etwa leisten würde,
Thals gehe ich in mein iS- ? Jahr miJ habe also ifie Mino renn ilaets Jahre
(iirüeSüjeleiii, Thcits geschieht es i'.iii Ccnchiulssiji'ji meiner Murier und Tlieili,
J.L, v.-.^uler.te Ist. erfahr ein:- :k>::iL:i:r.:::!:. dir mich Iii emem
rechtschaffenen und iiiu/lieheit Miie-licl der Welt bildet.
Aus diesen Gründen lebe kli der Hoffnung, dass Ew. KoiWshl-,
Wühl und HodicJelgelvIimc , tn-ntreu-te und Hcrrlidiheit. Woiiliursiehtie,
und Hochieeisheit dem Hettn Dircctor Grossntann <u erlauben, mich iu
seiner tiescllschjit .irii:'.-i:n:c:i .:i derfr::. .;,,,-:v.;:i-;i.:-r :.| decretircu geruhen
Ich werde jederzeit durch meine Aufführung und Handlungen zu bc-
weisai suchen, dl» man als Theaterdichter und Schauspieler auch ein Patriot,
ein Mensch; nlrcund n::^ ii:: rechtschaffener Mann seyn kann.
Ich habe die lihrc jederzeit mit der grasten Hochachtung iu bcstehu
Ew. Hochiotil-, Wühl und Hochedclgcbohme, Gestrenge
und Herrlichkeit, Wuhhä.siehijg und llncllwcishcit
:.. i:- 1 ■
Auf diese Eingabe beschlots der Rath, den Wunsch des Bitt-
stellers unter der BcdinRune zu gewähren, dass seine verwittwetc
Mutter Ei.c. itr. üi:;e-". oie Ahsit'uni J«, Sohnes ein zuwenden haben
würde. Ais derselben dieser Muscheid y.iijrcgaiifyeti war, richtete sie
ü.ijjL'tide.- Sclin/ihcn .Ii', die i) diesem Tülle sehr vorsichtigen Väter
der Stadt.
allein übernijsig verschwende!, s.milern .i-ieli )-.l:i/. iier.ide »estci; ili
seinen Aeherri ihn) unebene Ifcstiiimiuiif; K e]taniLcit. .mcli iiaelilisn. bey
Wiedcrhicrscyn gegen alle, au seinem Besten von seinen Aeltern in der
Schläge nicht allein taub, verstockt und unfolgsam
I rn f I ¥
achte! einer Li:;:-.: e::c:^i:e:i V;,l i i.ill: !,Se;I. MkVir.t e: um M Jali.-e l!i i«,
i.ieii^r Mcvni.i ;: nach si.il nie in 1.1: c iuil : i begeben und eine mir svchl^e-
■ il ui in .1 .-Ii . .\. .i .i .'i i '.. II i ,ii ■!' .1 1 ■..'■■'
Mjlljrci .liier «im! ,::■; .ui' die r . : i i" .i|.;.".i:.!i,;c Sinne. Ae::Jci.i:;.. m l'ii'uc::.
— zSo —
;:UrJ— - • t.iii.l-^m r: I ■.];;.! ■- -vr ' 1 1 c : 11 r : J ilh er Weisheit, lüch
Vcrspollune alles dessen, wm ich ihm iu seinem Bedien und mit dein besten
H^r.-c:; ■ li.l t. ::..i: :t::i^:- - L\k' lt. 1 MMU l;; ;• . M. ■ ■ :i.
sdiisn l)iS|>iedwi, Ja nach dei Njiur der Sache solihe "linellin nur stati-
fiiiden. wenn ^.^li läie KinJer ^eAri iliit Altera lntr.<itc:i, u-ie es siili
gebühret, mein Solln aber in allem Betracht Jclilechierdings gar nicht £ethan
.11;. l.'rkiL:'.i:i t :: .■|,-Li:ji.-.'L.I : JJL|- N.iniL n 1 ., 1 1: : I: \ai,l ki.iiv r.:.:-!,.ri
Dieser Brief der Mutter stellt Jen begabten Sohn gerade nicht
in tili günstiges Licht. Aber wir hegen die Vermuthung, dass «5
um seinen Charakter wühl doch nicht so schlecht stand, wie aus
diesem Berichte hervorgeht Wenigstens berührt es eigentümlich,
beide Hingaben .in den K.itli dieselbe Handschrift jeigen und
aller Wahrscheinlichkeit nach von Heinrich Wilhelm Seyfried selbst
herrühren. Handelte die Mutter wohl gar in seinem Sinne, als sie
nk'V ihren A d i.n i!er.ir^,' Mi;;iiu ! -.;;ii;e!i :n.!eliie? Vielleicht
musste den Vätern der Stadt durch einen solchen Bericht über Sey-
frieJs Verhauen der (ü.mhen jiiisienörliijji werden. Ja» er wirküeli
m nichts anderem mehr tauge als /um Komödianten, wenn sie sich
überhaupt emschli essen sollten, eine Ausnahme von der kaum ge-
gebenen strengen Verordnung zu machen. Der junge Mann man
' Beide Schreiben in Rallissupplilutionen April bii Juni 178}.
Digitized 0/ Google
Schulden gehabt und durch die leidenschaftliche Liebe zum Theater
seine ganze, in vollständig anderen Aiisch.vjr.tigeii lebende Fnmilie
gegen sich aufgebracht haben, aber ein verkommener Mensch war
et deshalb nicht. Wer das annehmen wollte, würde durch einen
Blick auf seine vielseitige literarische und dramaturgische Thtitigkv.il
bald vom Gegentheil überzeugt werden. Scyfried war viel zu fleissig,
als dass wir das Recht hätten, ihn als den verlorenen Sohn einer
guten Familie aufzufassen. Er schrieb für verschiedene Theater-
Journale und Kalender, gab poetische Taschenbücher heraus und
arbeitete an einer »Frankfurter Dramaturgie", von der wir bis heute
leider kein lijemphtr .uil'uuihiici] vermcditeii.
Als Seyfrieds Mutter ihre Genehmigung zu dem neuen Berufe
Gesuchs zu theil wurde. Wenn nun iler junge Mann vor dem Ein-
mag er dies ivnhl L - ■ [i t- -. ■: 1 1 u i L s geth.u: h;^ V'l-; 1 , weil er mehr gekostet
und verbraucht hatte als seine Geschwister, andcrntheils aber auch,
um nach dem Tode des Vaters desto schneller ans ersehnte Ziel au
kommen. Am 5. Mai 17SJ wurde Seyfrieds Gesuch bei Rath ge-
nehmigt, .101 fi. [liii l-i bereits :ils Jude I-i-.ii! in uDi.mi.iiitL-nr, eine
Rolle, die er schon früher im Liebhaber-Theater spielte, im neuen
K[imiidier:|].ii;su am'.' Wie dies Dc':mt au:.t',ei, koi'.r.c-i wir nicln sagen,
wir wissen nur, dass er engagirt wurde und etwa zwei Jahre bei
dir (ini>sm;jnr.ische:) Truppe blieb. [Jeher SeUricJs Wirk s.nii!> eil
als Schauspieler und Theaterdichter der hiesigen Bühne fehlen
weitere Nachrichten, jedoch seine schriftstellerische Thätigkeit iJsst
sich .mi'G-und ;ci[.gciii:>sis.:lier Mitilieiluii^Lii weiter verfolgen. Am
meiner unter Seyfrieds Leistungen iiuercssirt uns eine Arbeit, welche
beweist, dass er auch der Klarstellung des historischen Entwicklungs-
ganges der dramatischen Kunst in seiner Vaterstadt den rechten
Werth beilegte. Er schrieb den »Entwurf einer Geschichte der 1-rank-
furter Schauspielkunst», der wohl Mamistript geblieben und nicht auf
unsere Tage gekommen ist. Wenigstens konnten wir unter den
theatralischen Schriften jener Zeit keine Spur von diesem Entwürfe
Im Jahre 17S5 war Heinrich Wilhelm Seyfned Theaterdichter
1 Raihsproiotoll und Biirgcrmt iücrbutli 5. Mii 17«;.
1 Theaier-Joum)1 für Deutschland 1784 S. 7).
OigitLzed Dy Google
hei der Kessel sehen Gesellschaft. 1 Ende der !
der neunziger Jahre muss er in Berlin gelebi I
Schritten erscheinen !ie>s und auch die pe:
»Berliner Blau und Roth« herausgab. Nach
Leben starb Seyfried in Bra misch weig ,im
schriftstellerisches Talent scheint stark zur Sai
wenigstens verfasste er eine Anzahl Schriftei
Annihme bestätigt. Kurz bevor Seyfried Thea
manuellen Ti-.:v:>:: v/imie. i'.-.-Me er Jen lir.rscfv
kritisch theatralische Bibliothek Tür Teutsch
Nach Seinern SLillfi: lU j.l [sjh er.clu'll
derselben das Portrait eines dramatischen Schriftstellers vorgesetzt
und ein vollständiges Register angehängt werden. Dieser Entwurf,
den Seyfried im »Theater-Journal» bekannt machte,' fand Beifall.
Ende 17BJ erschien das I. und IL Stück des Werk«, das den Titel
»Mein theatralisches Tagebuch für Deutschland» erhielt. Mensel
bringt in seinem Lexikon der icrsiciriiericri dänischen Schriftsteller
(1750— 1B00) eine Aufstellung von Seyfrieds Werken, 1 aber das Ver-
zeichnis ist nicht vollständig. Zwei kleinere kritische und dramatische
Schriften aus seiner frankfurter Zeit wie die »Dramaturgischen Frag-
menten, die »Draiiiati seile Apologie. Eine Beher/igiitig für den
SchjiiipielitlmaiinchveJ-i'.isätri- (heide harkinri :-Sj) ~;iul nicht .mit-
geben. Seyfried muss SL'hr scharf gepen alle Mangel im Spick- der
darstellenden Kunstler und gegen irrige Meinungen der Theater-
schriftsteller aufgetreten sein, denn seine kritiseben Schriften erregten
an manchen Stellen solches Aergernis, dass sogar 178) eine «Dra-
matische Volkssalyren auf ihn erschien.'
Als Dramatiker stand Seyfried r-war im Banne der damaligen
literarischen Richtung, aber er leistete dennoch etwas Gutes und war
mit den Wirkungen dir liiiliiic genau bekannt. Dies beweisen einige
' Thoter- Kalender .781 S. 141. Auch »Geschichte J« Theaters und iicr
Musik in Maini« von j. Peili. S «t
' Thntcr-Jonrail für Dtnischhnd 1781 XXI. StUct, S. jo.
> Bind XJII, S. 141.
' Theater-Kalender 1784 S. 191.
Digitized Oy Google
n'J'licäicr-Joumjlii 1 VL-riilfi-nclichic.
nicht gedruckten Schauspiel ist Ii
dualitlft der einzelnen Gestalten e
starker Seyfrieds Stück einwirkten. Wie in den meisten Dramen und
Romanen jener Zeit ist der Held im »König Leopold«, Prinz Emmerich,
ein Mann, der zwischen zwei Frauen hin und her schwankt und
durch seine Haltlosigkeit augenscheinlich, die Katastrophe herbeiführt.
Die Gräfin Justine, Emmerichs Geliebte, hat Züge von der Julia im
»Ficskou, der Gräfin Orsina in »Emilia Galotli* und der Adelheid im
Die Gräfin und ihre lirm««! uVr M.-hl.i.^h-ri;!'" Ilotn.irr inul der
Cehe.me Ruh des Konig-. Leopold, Harou e,m Vre:;.li, sowie l'rmi
i -..i!-::-.L . .; Iv "■ - .- . ■»-■-. -s ,- i .' i..
nochmals betont weiden soll, dass sie i" den I uv.:jp:'ai ihrer he-
f,lhn:it'n Vorbilder s^'iteirrn und Jr-i-is hnfluss keineswegs verleugnen
können Den S;hhs s des Schauspiel- kei i.it. wir mihi, seni;uthin
aber, Jj5S die vcrbii>: . ■ \- der geheimen Verbildeten
rfCiiin ut' nru::ieii und Linmerir.li ui:J seine necc Geliebte
Ansah* noch j'.i gluck^hc- l'aar vor^elühn nuiilen
\V;;ht:c,ei als Sevfiteds ie:>;hu*leiH- dr.iniau-::ie I.ci<:uni>vr;
waii für un- der Njthv.ii-., diu ei da I ia i.fi,rier Ke.er;-en: ge-
«neu de: v.ih :ulL ^.vnllcrs auouymc: S:lb-.::e 1 .cns.i>n cei
R—bei Wiriernlcigisehei' Krprrl>i:iuin. soloü ;li Venhcidigel
des arg mitgenommenen Dichters aufwarf. Bekanntlich haue Schiller
sich in diesem Aufsatz seinem grossen Jugend werk gegenüber ganz
auf den Standpunkt eines strengen Richters gestellt und die Schwächen
des Trau erziel.', selb:.! \;: grausam .ms Liclü L'e;:iu:eu. d.iss man
heuie noch über seine liefe kritische Hinsicht und über die Nüchteni-
heit, mit der er sein kaum in die Welt getretenes Kind betrachtete,
aufs Höchste erstaunen muss. Da jedermann von dem genialen
Werke begeistert war und selbst Kenne:- deriisdKn ihre liew luiJerunu
nicht versagten, darf mar. es den. von den Räubern ebenfalls emhu-
siasmirten Frankfurier Recensenten nur als eine pjetltvolle Thai
anrechnen, wenn er die Absicht baue, gegen den verkappten Ver-
fasser jener Recension zu Felde zu ziehen. Uebrigens soll der Ersiere
nicht ivci.ii! erstaunt i;cwesen sein, als er hörte, Jass der Verfasser
der Rauber sein eigner Kritiker war. '
Ebctlsn wert h voll wie der sichere AulVchiuss i^cr die Persön-
lichkeit des Frankfurter Recensenten, für den wir Seyfried halten,
wäre für uns die Beantwortung der Frage, ob dieser wohl Schiller
gekannt hat und, wenigstens so lange als er Theaterdichter der
Grossmannischen Gesellschaft war, mit letzterem im Briefwechsel stand.
Da gerade in den Jahren 1783 und 8.} die Frankfurter Bühne den
jungen Dichter der Räuber ungemein förderte und "die Verschwörung
des l'R'sko zu Genua« und »K.d-.de und I.ie'r.e» m.c;i vor Mannheim
lieh der beuicrkenswerthe.. Besprechung des Iii ..drucks, den »Göll
von Berlichingen« bei seinem Erscheinen hervorrief, heisst es, adass
ich mir den Helden, sobald er die Presse verlassen hatte, kaufte,
angaffte, ohne ihn zum Buchbinder zu schicken, in einer Hitze durch-
las, durchdachte, bewunderte, staunte, alles dieses wird mir niemand
verdenke!.; dem; der Verfasser isr mein l..iud:.n;.i:iii. war ;nei:: V-eund
und würdigte mich seines Umgangs.» Seyfried tadelt die Regel-
l(!sij:k;-i; i;u Sceneraufbau des Götz, er hält deren lünlluss .n;i' Hir^ere
Dramatiker für verhängnissvoll und meint, die dewsch-d.,ini.);isilie
Literatur könne durch sie in die alte Barbarei zurück verfallen. Zwar
nimmt Seyfried den berühmten Sohn Frankfurts seinen Nachahmern
gegenüber auch wieder in Schutt, aber er äussert doch an einer
Stelle der Abhandlung: ...Mar, v.,rd vielleicht denken, dass ich durch
' Theatti-Kaltnder 178) S. 75 fi"
Diojtized by Google
Ruhm von Deutschlands grösstem Dramatiker begründet, das Theater
der allen Kaisemadt am Main darf stolz darauf sein, »die Ver-
schwörung des ! : itsl;o zu Genua» alsbald nach dem Erscheinen des
Trauerspiels und »Kabale und Lieben überhaupt zum crstcnmale
in Szene gesetzt au haben. Das Frankfurter Publikum jener Zeit
iiracliK diesen Aiift"i;':iiT.n;.'eiL das lebhafteste Im presse entgegen, v.es-
Wenn irgendwo, so hat man hur bereits hüll erkannt, dass Seliiilei
verstellen und verehren für uns Deutsehe so viel hetsst, als die
edelsten Grundsätze der wahren Freiheit, der praktischen Sittlichkeit
und der Vaterlandsliebe in bester Weise anerkennen.
No. L
Reperioire der Böhmischen Truppe April und Mai 17S1
(OatermeBsfl) im Kumödiensaale im Junghof.'
lutieilisehcn übersetz ls SiTijrsniLl in Ji-<:y Aia'züeen. Den Besehluss macht ein
grosses von Html Vogt verfertigtes neues Ballet, genannt: Das Feit des Tarnet.'
"■^l: A.:-.ll.!.' 1 .Ii.. .:<a\i ■I'[.m-.:.Iii::li K^['i:ri. i..
• Zenel tu dieser Vorstellung S. 187.
Dioitized 0/ Google
Ii. April. Die Lic
16, April. Macbeth.'
10. April, Die drev .Sil [1 jni neu. I;in Lu^piei i'i die. A::I';j-l':\. II-:'
r'es;hhs; ü.x-Im oh :m-n °.;!n-.. ii.ilkt Dis K r i : slest der' Roxela nc.
20. April, nie Fee Urgeile oder: Was gefallt den Damen. En
.loi, ijtiumn: Die Raclte der Grazien.
Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen.
Frsuennitinier nielit. Kin Or^Ii-il I i:i Jiuv .\::I.-l w i. Den llc.Jihi-
maelrt ein grosses Ballet, genannt; Weis und Blau.
4. Mai. Arijdnenulüjioi. Ein Duodrama mir. Musil von Herrn Benda.
\lsd.in:i folgt: Der lidelliutc, ein [.usispic! Li: einem Anfluge. Den Beschtuss
naclu ein grosses tragisilie^ IS.tlkt in einem Aüfuge, gemnnt; l>on Juan oder
1;. M.ii. S :, i u u.ler: L>er gere^lltf Fürst. Ein Original SeliauS[
in drey Anflügen. Den Bcsehluss macht ein Ballet, genannt: Der betröge
□Igilizedby Google
Repertoire der Böhmischen Truppe imNovemberundDezemberrySi
^WiÄ.rt """"""
[- M ';.. |: ' : "'"'';".". ,, . . .
Personen.
Digitaed Oy Google
n Herrn Vogt verfertigte! gros«
Der Anfing ist mit dem Glockenschlag 6 Uhr.
j Person zahlt in den Logen und Pirquet einen Golden, cd
8 Gülden. Parterre 10 Batzen. Gallcrie so Kremier, und aul de
Si!ia»pis:L-:-<,L".cl!f;l:jl; un:i: I Ii rcl.iinn Hvrrü rMim
!:iu jrT.-.-.r--. ,,r. Ii,. vc:\: <:i.l]t m< .'.■Ii' ; j : u' L^." I u-i .II^
berühmicn Shakespeare überwtite!
Tmitupiet in fünf Anflügen
Digitaed Oy Google
No. II.
sehen Truppe, Jan«;
iux!l nie üffieheries .In- .!.■!" l : rj:!/,-..i.J:ui u! ■its.i: [ -Ii". Sinjjipit! in .Ircv Anl'/,i ; !n:
' Kadi Ausüben jus <1hii ..i-VankfurtL-r Suai-ltiiimio.-.
Digitaed Dy Google
iviL;-|.:i r : dir H-illit.-. J ■- 1 r -J ) i. Mr:;!:t
:i t 'luiss .il]er. Ka ■ Hirzen jii:.ser :
Jvi» ISci-l.ill uristre'. vei-elin:!^'-
wiid cl.-iiv.. den i'.eyi.hi dir IvuiiiLt-i Lrh.iireit, jl' .lei d..ii.i ..':l..vr.i!e:.L:.-
.tjs A.:!;c de. /j:.el:.ULe- ■ jlder i .1 :f.i p. verbilligen ivird.
J. Mar?. Unschuld und Liebe (TAmore in CampJgna). Ein Jus dem
[^Melli-dieii i:.'.- :-.v: f! .■;,.-.,i-. v.— Slü,; i:i Juv -\ iäl'j!Üj;cn mi: J::r
v.irtrell"lielieii Musik de:. K. K. K.ipel Int eisten s.-:kti. Nneli I-:udi;;un|j des ersten
und /wcvkii Aui>Lip werden stdt Herr Suppus und Herr Krjus. ersterer mit
einem ConecrL auf der Obuc, nvi.B mit einem l'jcim-C.iiKert hären ni lassen
die Eine iu'rvn. Den »..eliln« wird MjJ »«hin mir einet ]).,nl:-JMii<;i>ede ::.r
alle bisher genossenen Wohliltatcii machen.
Die Räuber von Friedrich Schillar.
Personen des StQcLes.
□Igilizedby Google
Opernhaus
Mann*. 10. November lB8i (Aussei Abonnement)
Volknonitlliiog
Kri.Micranir ,U cr-.ti Aulim.runs .kr .iU,!>cr. in l'usiS.fcii-i ... M.
Prolin; von I:. MenrM, utspToJiLii vnn Herrn Pcuirj.
Hierauf
Die Räuber
Schauspiel in Akten top Schiller.
Kosinsly . Herr Holnunn.
[[ermann, Bastard ein« Edelmannes Ken Schneider.
Hin Paler Herr Wer tu, ihm.
Daniel ein aber Diener , Herr CoJIIn.
ücr Ort der HjnJlung kl Deutschland.
Repertoire der Kur - Kölnischen Grossmännisdien HurHcliau-
spieler-GesellBcliafl vom j. September bis 16. Oktober 1781.'
j. Scpl. liwsliuuui Jt-. i.i-LiiLi KosiiüJitiilijijsi-i mir Manrm. ]'fjr,( im
\. . ;.!,■[!. I.lil VLi; :;i 1 Au I; j-iir ■.M11 Üi.ik. I ticr.iui' i'rlljjt: Tin Epiln,!
1, ![ Ii. ■ .:'.!;. iimLir. ? I ..Ji'.ikr. I i.'u;» .v., .1 \' ..[■ ! .1, .ii ,i:i.i . ,;; l im -.u-
cliniiiewEirdifien Publilio bey der Einweihung des neu erbauten Schauspielhauses
in licisier I-iiiriurdu p.-«r»iinel.
Scpl. l-'rcundsthat't und Argwnbn. Ein Lustspiel in J Auflagen
Sept. Der Gläubiger. Ein Lustspiel in i Auhagen von Ritluer. und
Digitaed Dy Google
licwäULjruil^;, iliu b^riilumen Yrrnni^u-n ..l.' .Vi"». LT, .liu (^Itl:ol[ H ui: V
nnd Sohne, rnil nach Frankfurt genommen. iviiJurch mir Ziuieliunj; der gescliickltn
fr.mUiinil MlLlki il.tl ÜKllt.le: v,>iJ-.-.-.:iJ.;i; J:lJ i ,,i 1 : , i-^v: m iiJ.
Mi
1(5. Sept. Der Posting. Ein Lustspiel vom Oberslen Ayrcnlintcr. F,(
j n n. Ein Mii';t.i!i^!iL-j Drum ■.-.-n, !,. mi l 1 I. ] 'rai .... K...- J Inn:: o^-:
i;. Sept. Emilb Gahirii. Hin IrMicrsptl in s Aiifiüevri von Uhliu.
■ ILSept Die Folter oder: Der menschliche Iticlucr. Ein Scli.ui-
....... [ .1 Ii ■ m..Jil M . .!,. . I' .. Li. , I . ..... . I .
liebten Composiiion des Desaides.
19. Sept. Die PhUiognomie oder Kurl und Sophie, Ein gatli neues
[.ustipitl von Bieuner.
Mi. Supi. Zayrir. D.n K-rühmie Ti.wu von VnLi.iirt Mur.le jn;;e.
i.i'.nji.jl, . I i: «.i.Stll | I ■- : L i;:;;:- L. I.i ;ii.K-.i:i:' .■ r,'.:. S m. |-.L'.i.TJ niclil -t-.'lv.l.
selbchift und debutirte j|
□Igilizedby Google
ij. Sept. Adelheid von Veltheim. Kin Siimis^icl mi; lleiiinji in
.| Aufzügen von Herrn Grossniann. In Mufik seS fi/[ n.n S'mfc. |[>ic Tvimuhme
wurde von Herrn Grn«n«nn nun Vonheile von Dcnioiscllc Giosimann batimmt.)
30. Sepl. Hanno, Fürsi im Norden. Zum Resten da Armenhauses
niederholt.
1. Ott. Minna von Bjrnliclm. Ein Lustspiel in 5 Autogen von Urs-
>in(. (Herr Seliiiiiamt kam von der il ituiiiselieti CcmlUialt usid Jcbutsnc all
Paul Werner.)
2. Oki. Romeo und Julie. Hin Sclujipwl mit Going in r Aufzügen
von Götter. In Musik K escizi von Georg Renda, und Die beyden Hüte. En
Lustspiel in einem Aulauge nach dem Franz. de; Coller.
7. Ol«. Das Loch in der Thüre. Hin Lustspiel in fünf Aufzügen, von
Sttjil!.iii:c dem janijitii. (/wistlien einem Alt tri:; Herr Wie.le 111.1 'in uinv rjr.lvou;-
Aric von Mir*)
S. Okt. wurde (iüiuner von Selivearzuuri; ■.viejurludi. liiii [1 cri li s l!i es
Sin^hpiel Inn IVoii'.h.di Klein. Diu Mn.il, ist van dem kiirpf,iliB(]|cn K:lj.-_-:i ■i 1 h,ih
llulibauer. (vViuJcrhuIr neb* ileneii raii Bewilligung des Herrn Verlassen bey
seiner Gegenwart ncirnliinen Veränderungen)
,,u.. ., Im,. I<i, 'Ii ; r,<, m i c o d e r : K IX 1 u 11 d S 0 f Ii i e.
und Chorer. >on Mtianf.. in Muvik B «« it viin Netfit, und Die verteilte
Kranke. Ein [jisispiel.
16. Oll. Hamlet Eiin Trauertp«! in 5 Auflagen von Schröder nach
Slukcspe.ire.
Digitaed Dy Google
- 294 ~
lav. Ein Schauspiel, und Das Biet
kgr. Ein Lustspiel.
19. Okl. Die Fici'tr cJrr. Wonul vcrfilli ein I' t huni t r
lüll Sinv,.pid villi Citelrv.
21. Ott. Der Lügner. Hin Lmsspid in ; Auüügen von Coldoni.
IJ.Ot!. Der Kisjjlixlic K.l.p.ir. I-Jn 0.i fL ,oil - U.Wk-!, und !>;■
Deserteur. Ein Singspiel von Monsigni.
ij. OH. Der franidsischc Hausvater. Ein Schauspie! von Diderot.
Ii. Okl. Der deutsche fl|.iN.v.,i,T l-iii Vh.imnii-i v,:r. (kmiifmiüi.
Hierauf ein Violincon«rt von Jacobi.
i). Ott, Suitin Achmst, genannt: Die Lust und Liebe seine;
Volks. Ein gti.Mi heroisches Sdinnnicl von Bock.
36. Ott Das Rosenfest. Ein komisches Singspiel in f Auhagen um
Hirrmar.n. Kie Musik ;>[ n.m Fwpc'.lnicisüT V.'olr; i.N.id: Jiesc; Vorstellt ]i£ tiaeli
Herr Schmidt eine AbschiedsrcJe in Versen.)
Den 27. Oti. reiste die Kur- Kölnische Gesellschaft wieder mJl Bonn iurück.
Repertoire der Italienischen Operisten vom 11. Jan. bis 1. März 178 j. 1
II. Jan. Dit ins London hier .inp:i I-. .iimmuiiu (.i-.dlsd-.il; LL.iLiu 1 .i: — :! 1^
' >|V: !s:cn ■mt.^lil l:uri:Ki!;t:l S.ltnst:';: 7\nv. cr.lciinl.llc 3i]l!uhre;i r iiilie JT- ,r '- ÜTier.l
schmeicheln. M"vnh1 mit ihren ■.■..iir.rlk:,.:! Sinii.i-K-lvii .ils auch Ballets alle Ge-
iinjilliuiinjS aeben m können. Das Abonnement für S Representationen kost.-.
i 1" (jiij.uti . -Mit:: ;v vi :/■■:• l'iüer.-ridoieler, bei- Mei.-iiin; iiieh die Koche: ca
iBact Opera leuoth und Italienisch iu haben sind, das Stütt vor 18 kr. J. Friedrich
■ , I ■■ 1 i- 1 ■ h 1 i 1 !■ M 1 ue r. Die Musik ist von dem berühmten
Herrn Capdlmclsler Sarüi aus Uaylind.
erhabenen Kr.1-1.1
sehr c tmehmendi nn das Ohr des
ist von dem berühren Kjiy.lmsi-Ter Aiuossi aus Mciplis iimipimirl worden.
'tun: llen-liliKi wird nocl: ein gvn neues >o:i .teil: yosi-loj'.iiesi Rjiieiuiootcr Murü.oi
• Aus dem nl- rank für ier Siaats-Bisiretio..
- m -
ver üi.. n.-.L: !7e n- 1 ■ e e.e \ nn.l -.,,-!-r L 1 1 ,1 i . Il.n : Der b c 1 / II j; I i c lic Vi.r
uiund genannt, gegeben w-erdtn.
a. Febr. Auf ausdrückliches Verlang«, eines hohen Publikum* die höchst
lustiges Ballet gegeben werden.
ij. Febr. Die ittitlige Heyrath. Line sehr lustige ungemein unter-
h.ilttnde, Je;-, >.e-,l Hl .1,-n K.-...--: Y.ileliliili !■, M-.ii.L1i geselle Oper. Da,
erleuchtete Publikum wird viele mlcressime Seci-.en in diesen, Stüde linden, und
■.l.ir; .l.,r! (Lern :i I -jl'.'ri !t i !1 .-.I JScyi'.tll .1er l -i r SV I i t-i .■ nl V.-Il Kenn« im niimle.leil
niilil 'wcifclu. [!er «.ni/.e li-.li.ili- ,:ie.c: ,L-!iei:™-:irJii— l (>|'L-i i.: Jli.1i Deu^el: liil
6 Kreuzer sou-ohl bey dem Einginge in .i.is tinntüilieiiiuiis -il-i auch bey Heriii
NJvi.lv.vivr in .ler f l.i.eng JS,e S'n. ?17 -Li iial'ell.
19. Febr. wird vini dem i{«,-lii.-lnri ll.i'ieiiii^nn B-ilkinieivcr. Herrn > S -1 = -
liani, in Gesellschaft der erstell Tänierin, Mail. Meloncini, eine Akademie gegeben,
-VL-i.liLT i-ecln .i-.i-igeMi-liie Aiv-n j.. i-- ■ : 1 1 ;^ e— 1 ■ li-,!.-ii. v.ntvy sich ein gani neu
angelangter .Sänger mir hullenriielieiii Ikylill lulren /.a lassen gedeutet. Nachher
wird eine in dreveu .\.:^. i.;:.:i :-. 1l-Ii.-ii.Il- ;., mm mimische Hcnelükomodie für ersi-
gcdachlc beyde Personen linier den; Titel ..Die in dem Hanse des Pantalons mar
-.eren.i:;: .: 1 ,/cl 11 1 ige 1 1 aK-i .l'.ir- 1 ,!ie L.LClierli. le Ai.l I ,i'.ii:i:i.- Je, L'ier.v. ,LieJei
iirsr.lne Hcyraih. aufgeführt werden, in welcher verschiedene Masken, Harlekins
und andere sehr lustige Auftritte vorkommen. Jede von den ltandcludcn Personen
wird sich durch das Naive der Köllen ; unt Vergnügen des verchrlirhen Publikums
bestens zu empfehlen belli
Zuspruch. Ein sehr seilet
■ ■ ' 'i ' ■ 1 1 ■■ 1 1 k . . , . ■ .. 1 ■■ 1 -,<-.■■
I. Man. Von Seelen /er'climeliiien.ter l-'reude und reiner Dankbarkeit für
ilell L.ishlirlecii gLIieiiileii i'.i-.;,: Hell Linreli,: e.e rm I !: :i!,'.i.i:ie".'L^Lir.e1ei l'irekii.i
; : err-iri Hl' .!en !,.:.■■.!■ .'in!:,:-..:!! -climei.lle.li.ilV'l \,l.i'l .le- l rl,,-i,.|i,.-L-:i Hieiis
des verehrmigswenlien I'iiMikniiK den /nll .kr wahren Frkcnntlichkeil nicht länger
eill-il-geitauer vetiiergen. ■ ..1: .lern :11111s iil:l :.::eri.i.':i :ii.:nn! in .ier jr.S Uniirmi;:
seines Kenens entrichten. Uni nun aber die vollkommenste Zufriedenheit bey
.lile I eVel.le.i'r.vii.i.11 1 leiin.tl .e : :' ein- n.'i i.l!. n. .leeen!: .;-i .;ere.:ler Her: leiiäti die
Sehern angekür.diirr L-cv.e .-eile, .iuie'i einen 1 . : - : e.ei ■ /i:.i:i .iher Ii n n iL ige Iii Ii rr ge-
bliebene grosse Oper; Die Schule der Rifersücli I i «en Benannt, heute Sonn-
iticü.i lli ilcr. M-ir:-. n:.r i.lier -.,11. ei: Hei-eli^eLi.-.:! .iiil'alLilire::. 1 ;i.L \ve:i
,:..: e. e : -:e lleae:L^,i,l 1, i.K iL r .le-e-eLI-ee . I ' L- i r 1 1 .lie Ii.'..' ilin e .iie-er I I-... : aliein
für ihn beslirantt ist, so empliehll sich derselbe lum holi-u Wohlwollen aller
Ttiraler-Preunde bcKcm, - An Zierde m
Kii>riuns m deu Klei. Imidin uid iiK-^li-ii:i't in .ler ^.in/en I^iij-lIiiimil: l'c.
dieser wi;inipen Oper »irj derselbe rikhü emiiin^-lu ln-in, um .Iii; ■.■tri-ln Iklit
(lunir ia tildidilert.. PuM&um» <u ernerben Naeh Äeni mrco AuCiug dicur
t»fKf »ird D c ■ Ja e er an- d* r |» gj alft ein K=llei fies.. \ ■> . ■ Jen) lorej-ien
Auloig ab« fni «in dem berflhmiri :'.:..<■ < ..i I... «rftnigie und in fDnl
ALicri Prellende er.', v u:-:..' - .i..i. % rlie Dal sic.ncrne üasrmahl
4 i . ,-.1. ■ ,■ i -J «, I J- .1:. IV ■ ' 1 .1.» II 1". Ki- . i.irl"-i r.u.
vi niid J>r llr.r ll.lli-r..^««r Mirliani die «V lormid« Holte desselben tum
Wgnügen de* hohen pebl.lturm «Jbsi Cbernehmen.
rfrriri. Dorfilm d« iTj'.eiiDihm Üpeilwen
du- n.-J. irt 1-" , " .\r*s?j.--. _ 1 hi -jK.i, ,.»Vi im s. Mjrr :i dr-r M.rr>p*.
.runde bei .hm '.0 seinem Logis, bei Herrn Lleulainl Vogi omuüoiieo.
No. V).
Reperiaire der Kur-Kölnischen Hofschnt
von April bis Mai und vun Auyusl bi
Liebe, läii toiviuhis Singspiel mir der n 11 nelT liehen Miisifc des .S.licri.
April. La 11.1 5 sa iS.ieh dem l-r.m.ii bellen des Ic Miere mn rlümieLe).
■ii;i .1111' der l'ariser Kühne nii: -1 .iiisve:nr.le:i:IL-!ieiii Hniail jurjien.munrue
Schauspiel. Zwisdien Jen AiifeD-rc-ii wir,! Herr JkoIÜ ei» Cii-leerl j U r der .Mi
\ 1 II ..Ii I in 111 1 . 1 die 11 1 . Ii 1 1 . . Ii / ime.i.un ■ um
iraliseheu Talente hek.iirae Herr Sltciiunci wird in diesem Singspiel einem liucli.
juiiei^lui, l'|-.ll:!;i:m vi.h .11 lii ||. killen die lilire h.ll'en.
io. April. Die Phisiognorale. 1-in Lusnpiel, welches aller Orten mit
ijn'isesu iievüll aufgenommen worden.
1. Mal Der Jurist und der Hauer und Ijjs Gärtnctmädehcn
11111 F rjlfcjli Ein 5irlj;-.j'iei, J-l. -kli «■ee.rn -einer l.iiini- Jien Si:e..i'i:.:-iii :, !
der berübimcn Musik de! I'aisielln euipliclilt.
i. Mai. Die sei il eueii Schuhe, liine Umisehc Oper von friuicri. uiid
S. MA Dan Mldchcn im Eichthal. Bin Schiuipld mir Gesäraen B nJ
Digitaed Oy Google
Digitaed Dy Google
- 298 -
Sept. Der -ScIioeiJcr uu.l sein Solm. Kiii LuMspid und Narlcliti
all Beulet oder: Di: Zauberten roneie. Eine Upen Paniomlou mii vielen
K. ScpL General Schlcneheim und »eine bimilie. Hin militärisches
Mi.ni.niel ron Spicss.
9. Scpr. Ztruirc und Azor. Ein Singspiel von Grerry. wobey der von
10. Sem Der 1 . Mi.iber Ein Lustspiel von Brcuncr.
spiel von Paisiello ,1 ' DiVj 1 "rndTebV" '" K
19. Sept. Dm. vuu WtlieMu.li. Iii" v.irerliin.li.dio Trjuerspitl in
I Aiii/ü^u, von l'-ilv.
Iii Sept. Dil . (Hit M jjdlml. ! - : - 1 j.üll ^'.lii Sill.iir il 1111 l'..;i:i: ■..:!:!
e Wiscticrmädtihcii. Ein lioniixii |Miiioiiiinsisdio ISjllet von Ludwig N'uih.
11. Sept. Die PhiM<>|;LH>Luie. Ein Lustspiel von Flretauer. Den Beschlu.s
ein Divtrii-semeiit, ivnrir si;li tili neuer T.iiutr leiten -.viril.
SJ. üepL Die Entführung Jus dein Serail. Ein Singspiel von Mivan
!. Okt. angell ünJist Die
Der Antiquitetensiiiinilcr
.ml .üesnii Tii: .liiüeH'l.'lvn Herl'.slie.lcs ml .lie.11 YilMellntlg JUS.)
J. C)|J. Die er/u ungene Eicyralh. Ein Lustspiel von Molicre. Diciw
Schatijjr jber. Ein Singspiel von Fleischer und Die lustigen Pcrüquc
mache'. Ein komisches Ballet von Nlltb.
6. OkL Gluck bessert Thorheit. Ein Lustspiel aus dein Englisch
der Miss Lee, eingerichtet lür's tiwurhv. Tlw.ner von Schrdder.
Digiiized Oy Google
- 299 -
7. Okt. Di« Olympischen Spiele, Ein Singspiel von Sjcchitli, und
[Ii,' iinmi Ellert !'.TU,.JCII:il.li.:,i:r. Iii:, iijl-, bl.lLluI i-ull
S. Okt. Die Verschwörung des Fi esko in Genu j. Ein republitanisclies
Tinuenpiel von Schiller.
10. OH. Zum Benen eines Hoch], Kasten- und Annen-Amtes Hangstreit
und Eifersucht auf dem Linde. I:in komisches Singspiel van San).
11. Okt. Der tculsclic Hsusv.itcr. äiu v.ncrl.inc'iiclie. S^wuSj-Kl v,,n
Gemmingen; und Mi rlborough. Ein grosses pantomimisches Killet.
14.0h. Juliane von Lindonlt, Ein Sehatispiel In (Dnf Auflagen rem
Griten Gmzi.
j;. Okt. Diu schone Arscne. Ein Singspiel von Monsigni in vier Auf-
iiljiiru riibsl J.KL. ijciLrtiigcii Divertissements
16. Okt. Die drei Tochter. Bin Lustspiel von Spicss, und Mtrl-
borough. Hin [Uiit.iBiliiiEKiiEi H.ilÄt.
17. Okt. Der beschämte Freigeist. Ein Lustspiel von Lessing.
18. Okt. Die Kolonie. Hin Singspiel von Sacehini, und Die Kroaten
und Panduren auf dem Marsch. Ein pantomimisches Balle! von Ludwig Nuth.
20. Okt. Der Uarbier von Sevilla. Ein Schauspiel mit Gesang von
Beaumarchais. Musik von Friedrich Hcnda.
1). Okt. Der Unterschied bev Dienstbewerbungen. Bio Lusttpicl
von Stephan, und Die Kroaten im La'ger. Ein pantomimisches Ballet von Nuth.
Singspiel von Monsigni.
;t. Okt. Lanassa. Ein Schauspiel von Plümecke nach dem Framösischcn
des le Miere, worin Madam Albrecht hier *um erstcnmale auftreten wird.
I. Nov. Die Pilgerfahrt nach Mekka. Ein Singspiel vom Hin« Gluck.
A. Nov. Doktor Giildetisciinlit. üin neues liier mich nie j;e-etiun.s
Lustspiel in fünf Aufzügen vim Stephanie dem jüngeren,
II. Nov. Der argwöhnische Ehemann. Ein Lustspiel in fünf Anf-
ingen von Golier nach Hoadly.
iE. Nov. Der Graf von Walltron Ein Schauspiel vort Möller.
ai. Nov. Das Unheil des Midas. Ein Singspiel von Gretry.
• S'uv. Ziiire. Eiii Tr.iiie-r<j>:el ii'i, W.li.iir; LniJ Der Di.1111.11H. Ein
Lustspiel vim Engel.
17. Nov. Die unschuldige Ehefrau oder 1 Viel Lärmen um nicht, ,
Ein Lustspiel von Schuramel. und Das gute Mädchen. Ein Singspiel von Piecuii.
r Posch ersehen Gesellschaft, Mal 17S3.
■Ler-l jljsen.ikchenAhvT«. .in, .Icr ;-i:i.-.-:: ;: Dr.n-.ü
□Igiiizedby Google
ir.^KU. Wi-i. h,-.-,.Ll. 1'rJii. i:>:.1 Ii;.-. I-VU tr" «rk:i In'.
Ii tIL' ?i:virrlj«is; t HnlCmmj-, si;!i durdi seinen Eifa die Hin ra
r 1 i'i ■'
Rilii!. iv,l,-h™, a-iklK .Ulf .k'in Tk'.it.T im Jimgliiil' vi.n S;]l.iil-
Digitaed Dy Google
VI.
Dos Römerkastell zu Frankfurt. ■
Die römischen Funde an unserem Dum, die wir der Aufmerk-
samkeit der Herren Konservator O. Cornill und Architekt Ch. L.
Thomas verdanken und deren wissenschaftliche lirliebung nunnielir
vorläufig beendet ist, haben mit Reiht das Interesse grosser Kreise
auf sich gezogen, Sie haben uns eine neue und unerwartete That-
sache vor Augeil gestellt; dass nämlich das Gebiet der Altstadt
Frankfurt, das nach allen seitherigen Erfahrungen für durchaus un-
römiseh, für unberührt von so frühzeitigem Anbau gehalten werden
musstc (die urkundlichen Nachrichten da;iren erst aus der Ka ml in «er-
Zeit), unzweifelhaft im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung
durch romische Militarbaucet! in Anspruch genommen wurde.
Die Thatsachc ist, wie es in der Natur der Sache liegt, von
mancher Seite bezweifelt worden; man hat geglaubt, dass die I ; und-
über dieserUnsiclierhe.il de;. n;jV:s:li,-|-,ei! L'rihcil, und Angesichter
Widrigkeit der b,u!eck,,ng lur die iiiteste Cescbklite unserer Stadt
Fun Je insoweit darzulegen, dass ihr römischer Charakter als ein
Daseins; puren der ein Keim ischen lievnlkeruugtn in vorchristlicher
' Die niictifnlp'inkii Au Juli tun -tu neben einen »Ii Anfing Januar lS<«> im
iVerei ! iit>cl,i; i;t : \ t.-r-l . .--:e. :-v:i V,::;r.i- wiuiSer. i.i v. L l Ji, : 1:
■ Üe.iei.Nüi;. Je! .-..i-'.i;-- ;;-,T.!-.le ■i^.:W... T J'llilde Jen Vcruri.
mitglictlem dargelegt verde, liinleitnug und Scilla« des Vonri(je! sind liier
weyselaascn. da dieselben nnr iik-r die allnem einen KulturYerlijhnisse in Jen
ream-elien MrcinlunJen, l-u«.iiders die TrerTeMie.nii.üj.ir. des ersten Jahrhunderts, in
Digitized Oy Google
clt oder Wal
ischriften eint
selbst Gewar
n den Vor
mische Kt:
dem Vonerrain einer Festung und musste oft und leicht aufgegeben
werden können. So ist auch die Kultur eine vorwiegend mili-
uiis.li.'. Di« K:istelie spivk-n mimen LÜcb im Maimh.tl eine «russe
Rolle, alle unsere Untersuchungen geigen ein schon vor der Anlage
des Limes bestehendes Netz solcher llcfesiigungcn, die durch eine
sorgfaltig angelegte Militärstrasse mit dem Hauptquartier Kastel-
Mainz in Verbindung gestanden haben müssen : Wiesbaden, Hofheim,
Nied, Heddernheim, Friedberg, Kesselstadt sind solche früh angelegte
Inbnd-Kastelle.
Gleichwohl waren seither die Spuren ausgedehnterer römischer
Kolonisation nur auf einen gewissen Abstand vom Maine nachweis-
bar, besonders auf der Wasserscheide der Nidda. Nur bei Mied und
Kesselstadt (Hanau) erreichten sie den Fluss. Gerade hier liegen
aber die ältesten Kasiellanlagen und ihre Position ist durch den
Mündungswinkel von Gewässern, der Nied und der Kiniig, bezeichnet.
Fine ganz ähnliche Lage zeigt nun eine zwischen beiden befindliche
Terrain-Erhebung. Es ist dies die Stelle, wo der Frankfurter Dom
steht. Wer auf dem stark ansteigenden Garküchenplatz und in der
Nähe des Archivgebäudes jemals den Verlauf von Hochwasser ver-
folgt hat, bemerkt leicht, dass sich in dem Domhügel demselben ein
Damm entgegenstellt, den es nicht zu überwinden vermag, dass es
jedoch bis an dessen l-'uss vortritt und in der Fischergassc unter den
Fisch erbogen weit hereing reift, Ks handelt sich um ein heute sehr
verändertes Terrain, da die Fahrte und d.ts anliegende Gelände
Digitized Dy Google
s Alt-Mains, der ä
abzweigte und e
.ach in Verbindun
diesen Rinnsalen um alte Mainläulc, die mindestens in urgeschicht-
lichcr Zeit noch bestanden haben müssen. Beweis dafür ist das Ried
zwischen Fnfchcim und Bischofsheim, ein früherer Mainarm, der noch
alle Pfahlbauten birgt, und der weiterhin westlich sich erstreckende
Metzger-brach, dessen i-"t-.T'A LissL-rmiL'. noch in den ;oer Jahren unseres
Jahrhunderts dicht vor der Stadl längs der Obermain anläge herzog.
Auch die die Fahrgast und Borngassc schneidende Braubach gehört
zu diesen Wasserläuten. Hinscheidend für diese Terrain Verhältnisse ist
die Barre gewesen, welche im Osten Bentheims plötzlieh nach Süden
vorspringt und den Bornheimer- und Röderbert: bildet. Indem näm-
lich der Bergen- Seckbacher Höhenzug in Folge einer Senkung aus
seiner ostwestlichen lirstrcckung in eine südliche umbiegt und da-
durch vor Bornheim einen rechten Winkel und eine den alten Main-
armen zugängliche Bucht bildet, ist, wie Kinkclin neuerdings in einer
schönen Arbeit über die älteren Mainläute hervorhebt, jeder Ansicd-
lung bei Frankfurt die Lage vorgeschrieben worden. Der Main
konnte die Arbeit, die schweren Kalke des Bornheimer Berges zu
durchbrechen, nicht bewältigen und so blieb ihm ein kulturfälliger
Höhenzug entgegen^, >t-.lk, v.ihitnj ohne jene westliche Senkung
der Lauf des 1-liiMc;, his Bockenheim durch krochen wäre und sich
etwa bei Rödelheim mit der Nidda vereinigt hatte. -Der Boden
Frankfurts,« bemerkt Kinkelin, »wäre längst weggewaschen und das
Mainthal wäre zwischen der Friedberger und Darmstädter Warte
Digitized Dy Google
Digilizefl by Google
In den lernen Tagen d
Arbeiten in der Altstadt ai
es Oktober
,{ dem Krai
derselbe in die Hollgasse i
einmündet,
Thougefassresten und Heizk
schein, die
römische ergaben. Sie wäret
artig im Terrain eingeschr
dttenen Ve
vorhanden, einer Setikgrub.
liehe Anticaglicn, wie sie uns überall in Römerstätten begegnen.
Alles dies wurde aus beträchtlicher Tiefe (4—5 Mir.) erhoben. Iis
wurde kcii o-e^ zur e.'.J gültigen Salier Stellung t- tief ium;s;l;e:i
I ..r.dst itte eenugt I:at-en . obwohl eine >vkln hoch- ahr-chcinlicl.
wir, da die [.ige einen etwas tumultua tischen Charakter zu haben
„,<l -,„■„. „; Wik-v... -t v...ec:
K< l'.CSS S,C» die Mi-gln-h-ell mth; abweisen, Jas. roin:scl'i'
Iii m-f aes irgend einer feiner ^dcgenei I uiidil.llli. / ii HtAinn
lintn. mit Hjuschutt li.crhri gelni);: v,Jre;i. ,un;.rl sJm.i mi Miuel-
jlter das Tirrasti bauhch neHach leunriilngt winde. Ich mi:<> gc-
.tchee, dass ich in den ersten Tagen keine iinbedmgre L'ebtrec^cnng
von einem inci ert'olgren ictnnscbcti An hj.- gew mien Vitnnic un.l
erst ein weiterer Fund erhob mir diesen ttur Ccwisstiert. Am 6. No-
vember wurde in etwa 2</t Meier Tiefe ein gemanerieT Kanal £>l-
funden. Derselbe war seitlich ausgebrochen und nur die Suhle laß
unversehrt, in dicken Beton gesetzt und aus 46 Ctm. breiten und je
55 Ctm. langen Thonplatten gebildet. Die Seitenni.iuem des Kanals
waten, r.icti de:" nn;h erhaltenen Rest ?u jrtheilci-, 411 Ctm
breit. Es ergab neb damali schon ein Stnnucl der i t . I.tgu.r.. dci
eme ungelahrc Uatirnng an die lljnd gab. insolent er imciünii; 1;;
da-, erste Jal.rher.dert iu setien war. Sp-iter. als die djrch djs 1 nr-
schreiten der Kanal- Arbeiten K est<>rtc l'nierv..cl:e.ng mit dj..ke..s.
we.ther Untersruiimij; de. Tief taumlet wteJef jufgetKiir.n.n ,,-,d
der Zug der die Stusse in su.-i.pfem W.iiic! schneiden Ji 11 bauliche.;
Anlage .n -emir ganien l-irg< ;ufgcdeckt weiden konnte, ergab *■ ih
Jü erlrcul.che Kesj'.tat. das, d:e Sohle derselben durchweg m.t ge
stempeltet. Piatten der u. I.egton belebt war, womit de. romisJ.e
Ursprung der Anlage üriu Jerleglich t'eM-tind Wenn ™ Anfang selbst
der gestempelte Stein als cm i-ellci.rn vun tuir-en heiemgehia. hin
Digitized Oy Google
I'rumdlinj; beargwöhnt werden konnte, so war nunmehr durch die
lest in Beton liegenden gestempelten Plauen und die ausnehmend
solide Ausführung mit römischem Mörtel die römische Bautätigkeit
am Orte selbst erwiesen. Auf dem Weckmarkt, gegenüber dem
l.eiriw.indh.iLis, irsl man beim Weiterführen iitr Kanalisation, «cnan
in der Verlängerung der Linie, auf eine weitere Spur. Wir eriangien
an erster Stelle nach und nach eine kleine Zahl gestempelter Platten,
die simimtlicli der 14. Legion an^li^en „ml Jui-c!™-eü verschiedene
Stempel-Typen, darunter auch einen Rundstcmpel, aufweisen." Die
Bedeckung des Kanals war vermuthlich aus Steinplatten gebildet, wie
ein bei dem römischen Quellenbad am Weissen Löwen in Wiesbaden
gefundener Karalstrang sie aufwies. Auf diese Weise erklärt es sich
^e.ie^:^.
die als erstes römisches Prinzip
Bestimmung des Bauwerks als
Konstruktion ergab sich
:r die Ths
. Dominik
tt nach den
■I,r1>l-l: T
1s zu suchen sind. . Die RUh-
1 Cemrnm der Höllgasse. Kann
der Fiimlff imrl hesnndprs ,1,-t
keine allgu weitgehender! l'\iljtTu;]!','il
.Siedlung ,
empel ein
.■»gen, so läsit sich doch aus
ziemlich sicheres Ergebniss
«er gewini
iimJcr.s rc;
ien. Erstere sei zunächst ein-
:eichnet; für letzteren gibt der
Über den Umfang der
dem Funde der Legioi
Über deren Zeit und Chi
' Vgl. die Tjlel im Schlüsse Jcs Hand«. N.i. [ scheint jbp.-Klili3.seu -i:
l^i'.crl.i nS'.' !-! ^N.ix' KirL.i-i bei dilti die lk L iiunib:n uS.'r
.egiiMBniincn stehen; eine nur silieiiiblre Anomalie, da der Stcmnel beiser
OigitLzed Oy Google
weifein zu dürfen,
ürgcrliche Ansied-
KasleUs ergeben sich aber auch dessen ungefälu
können freilich auf einige Meter Genauigkeit nicht
da die Maassc der Kaslclle schwanken. Indess w
rjv.n'n irre «difii, Uftii msn die u'i;d';ihrc Aii'.deh
Domhügcls in Betracht zieht, soweit dessen Ter
Kirchhofsmauer im Süden und Osten umschlossen,
vom Domplatz, im Westen von der Höllgasse b,
Ausdehnung beträgt in der Längendimcnsior, last
was der Grosse kleinerer römischer Kastelle entsp.
„, frühe 7m Hirückreidiciide M.-n.er-Um.chjiesMin
zusammen mit der höchsten Erhebung des Terrain, und dies macht
es um so wahrscheinlicher, dass diese ganze Fläche vom Kastell in
Anspruch genommen wurde. Im Norden ist die Begrenzung des
Friedhofs allerdings in alter Zeit eine andere, derselbe hat den Doin-
plat? zum grossen Theil noch besetzt; aber die südlichen Grenzen
zeigen sich schon auf dem ältesten vorhandenen Stadtplan, dem
Merian'schen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, als die gleichen wie
heute. Die Unifassung entspricht auch in auffallender Weise der
geometrischen Proportion, wie wir sie bei den römischen Kastellen
kennen. Der Dombau hat sich natürlich seine eigenen Bedingungen
geschaffen, wie er sie brauchte; indessen ist die gesanimte Bebauung
des Hügels charakteristisch, da ihre Breitseite nach dem Flusse, ihre
Sdm-.alsei-.e nach Osten gerichtet ist, eine Situation, wie sie das
KjMcll, Jessen kleinere hont (diu An.«! ili-scirc) n.ich dem feinde
gewendet war, bedurfte.
Ich glaube, dass man noch weiter gehen kann, Es lasst sich
nämlich mit höchster Wahi-chcml [ehielt audi eine St r a s se ri v e 1 -
- )08 -
hindung bestimmen, die der Zeit der Ant»«e eotspriclit. Für das
Kastell war unzweifelhaft die erste Bedingung seiner Existenz eine
Strassenlinie nach Westen in direktester Tendenz zur Nidda bei
N'icd, da nur hierdurch die notlnver.diuc Vei lijuJinii; 1:111 dem H.iup!-
c.uariier Main* und die Riickzugslinie hergestellt war. Nach Norden,
e;w.l n.i.-ii Heddernheim, konnte nur eine sekundäre Verein diuij: ec-
l'ül'.rl haben, die nicht von Hein::; s'iir den Kricir-.l'.dl war. Wenn wir
sammtlidie Kastelle des Mainthals in Vergleich ziehen, so ist ihnen
.ll'cn die -.:mure.c'.i.le direkte Verbinden e mit Kastel und dem
K/ieine i:emc : .ns.un ; es wir die; ei:ie militärische Noth'.ven Jiijkei;.
Bezüglich des Laufs dieser Strasse ist kaum eine andere Linie denk-
bar, da die Kasrellsn-asseu rechtwinklig in die Porta decumana ein-
iaoten, als diejenige des heutigen Marktes, und es fallt jji. dass der
Markt in seiner Verlängerung {nur die östliche Hälfte kommt in
BcmchO *nB(h genau den, Strasscnzug entspricht, der durch die
Limpitreeri;asse, Romergjssc, .Müii'eassc und Weiss fraucnstrasse re-
nräsentirt ist. Alle diese Strassen laufen in einer direkten Linie nach
Westen und ihre Verlängerung trifft auf die römische Niederlassung
bei Nied. Es kann dies selbstverständlich nicht so verstanden werden.
liegt ;;enac. auf dieser Tra.'e und der fränkische .-"riedhol am irülurei:
Taunusbahnhof musste didit zur Seile der Römerstrassc gelegen
haben, wie derjenige bei Niederursel neben der Saalburgstrasse.
Wenn wir dem Kastell keine allzugrossc Ausdehnung zuschreiben
dürfen, so können wir gleichwohl nach aller Analogie die überall
vorhandene bürgerliche Niederlassung vor seiner Westfront nicht
übersehen. D.iss eine solche vorhanden war, darauf deuten aller. iii:^..
bei der dichten Bcb.unmg jene- Stadl '.hei ls und .einer Ausimtr.on;:
schon in ältester Zeit, nur äusserst schwache Spuren und seltsamer-
weise ist liier niemals während der Jahrhunderte irgend ein Fund
Überliefert. Aber die einzige Thatsache des Vorbandenseins der
schon erwähnten, an der Ecke der Höllgasse vorgefundenen Senk-
grube beweist uns hinlänglich, dass wir uns .11: dieser Stelle schüii
.lüsserliali' der K.isicllni.uici Selindei: un.l /i.m Uebertlnss gibt uns
der Abl^tung-.kinal diescilx (,e*!*.hci:. Wir dürfen mithin eine
kleine Ansiedjung westlich und südlich der Hollgassc annehmen und
□Ighizedby Google
- 309 -
gutem Gewissen in kein« Weise behaupten, dass die römische Be-
hauung auf die spätere fränkische Ansiedlunt: bestimmend wirkte,
zumal die letKtere einen weit abliegenden Bezirk am Mjinufer für
den ersten Anbau ausgewählt zu haben scheint. Die Anlafre des
.ilrostuii K.itbji-uses und der iltcstcri Kircjie .1111 heutigen Dcvnl'.ügel
e Komi]
hxuwcisen und wir dürfen s
M.uiL.e:i die ec!bc Mtinllutii bis jbev den |ustici.ibruimcn des Homer
bergs hereindringen Sehen kann, hat man einen Begriff davon, wie
die Karolinger und ihre X:i.hk(iL:ime:i de:-; Hiiir.ern ;.n Yiirsidit nacii-
standen. Ucbrigcns ist dir die Heunlieikins; der Kömer-AiudedluriL.'
die lirwagutiH sehr massgebend, wie lange dieselbe bestand. War
sie, wie es vorläufig bei dem Mangel aller früheren Funde fast als
wahrscheinlich gelten mtiss, eine nicht bis in das dritte Jahrhundert
Ii mcii'.teich er.de, so ist es sehr fraglich, üb dk [-'ranken daran an-
knüpfen konnten. \ ' 1 1 r 1 .1 1 1 hi|i können »vir natürlich mir mit dem eisten
l.i'iihuiider: rechnen, d.is .ms durch die i I.e;;it>r. bezeugt ist. Im
kann deshalb keinen eigentlichen Ursprung der Stadt daraus herleitet
und halte die römische Fundstätte bis zum Beweis des Gcgentlieil
für eine zeitlieh sehr liegrcn/ie, vielleicht spitt r aufgegebene Militär
Anhyc de; ersten, allenfalls itucli des zweiten Jahrhunderts.
' Ich bemerke hier luiliruul-di, Jass in der Diskussion, die sich jii Jen
Vlihui! hiüplie, mit vullesii 1itc!i:t k-tnrir w ur.k- . Jjss auJe^eirts fräiikisthe
Wohnitätten viell'-ieh irimisiilieii K. bellen crriiliK-i u'urdcit ; Mai"/. Wies-
bjJer. Kraiiiuch u. :\. Iicwcis.cn .lies liiiilänglkh. [11 Franklin, «n Jic- ck-i:-
tjlls smthaten konnte, ist indessen l'islu-r nach kein N'.t.lmei. .111 jener Stellt
Dicjitizedöy Google
Die gernuni-che NiL-d t -rl.issuii K
der Metuvingerzeit knüpft, wie
schon der Name der »Furt im Frank
Gründen hake ich die Wahl des Ort
entlüde« besagt, an die Main-
Anlage entscheidend war, kann
es wesentlich für ein Erecbniss
der richtigen Ah-clüunm; der Terr;
tin -Verhältnisse, die einen be-
anderen Schutz boten. Dabei war 5
als gegen Süden massgebend. Aber
wenn nun auch die Furt, deren
der Main an der Stelle Frankfurts ü
Aigens mehrere bietet, 'gewiss
den Körnern bekannt und dienlich st
in mochte, so ist doch zu bc-
achten, Jass im ersten Jahrhundert da
s jenseitige Ufer ein vorwiegend
feindliches, vermittln ich eine Wildnis
war, wie es ja noch im Mittel-
alter durch seinen undurchdringlich.
sn Reichsforst und den Mangel
grosserer Wohnplätze ausgezeichnet i
st. Wenn auch im zweiten und
diissen Jahiiiundcn römische Strassen,
die wir vielleicht noch nicht alle
kennen, mich ihn Mjiiijmiediu-.iijeii 1
der durch das Land fahrten, so
lässt sich doch in der Frühzeit der et
steil Niederlassung nichts derart
erwarten, die Mainfurt hatte demnach
1 nur den Werth eines Zugangs
zu dem Feinde. Der Fluss selbst schi
uzte und dass er als Transport-
Strasse benutzt wurde, ist sehr wahrst
hcinlkh; die verlässige und die
kürzeste Verbindung war aber jedem
:it die gradlinige Militär-
Strasse. Wie sehr die rechtster,
iischen Gegenden im Bereiche
der Dreicich unsicher :inJ gefährdet ixwciseu uns die Kömer
selbst durch gelegentliche Ucbcrliclcrung. Von hohem Interesse ist
jener am Gehaborner Hof unweit Darmstadt mitten im Walde ge-
fundene Grabstein des Clodius Perigenes aus Teanum Sidicinum in
Campanien, den, wie die Inschrift besagt, Käuber dort geiadtet haben
und dem sein Bruder das Denkmal widmete. Die Wchmuth, den
Sohn der südlichen Heimath in einem so unwirklichen Landstrich
begraben zu wissen, leuchtet aus dem metrischen Nachruf heraus,
Jen der Stifter in die l'rosj -einer Grabschrift einlliessen lässt : altera
conteir.it tellus, dedit altera nasci — da- eine Land gewährte ihm die
F.rite, d.i.- andere li.it ihn geboren.
Fs erübrigt noch, eint Frage zu berühren, die von grosser
Wichtigkeil für die richtige Schätzung unserer Hümerstätic und die
damalige Kultur des Mainlandes ist. Wie weit dürfen wir die An-
lage des Kastells im ersten Jahrhundert zurück datiren? Hierübergibt
der einzige Zeuge, der mehrfach gefcndene Stempel der 14. Legion,
leider keine ganz bestimmte Auskunft. So lange wir von diesem
nur t i 11 rixempiar hes.i-eii, auf welchem die lieiriamen Martia Vicirii
fehlten, die bei uns erst nach dem Jahre ;o auftreten — die Legton
Digitized Oy Google
erhielt sie in Folge des britannischen leldzujjs, sie hiess vor 43 nur
Gemina - konnten Zweifel bestehen, ob die Kanal-Anlage vor oder
rwth diesem Jahre datire; die Beinamen fehlen häufig auch in der
zweiten Periode. Nachdcr.-, wir ;;':ier Stempel mit den drei Beinamen
CJemina Martia Victrix gefunden haben, sind wir sicher, dass wenig-
stens die Kanal- Anlage nach dem Jahre 70 gebaut ist. Sie kann
freilich eine spätere Zuiliat des Kastells sein. Dissen eigentliche An-
lagt könnte dann allenfalls vor das Jahr 4} fallen, in welchem die
Legion nach Britannien alvuj! ; dein wid ersprac Iis nur die schon dar-
gelegte allgemeine Situation. Die 14. Legion kann alsdann nicht
nach dem Jahre 89, als Domitian die Doppellaut der Legionen auf-
löste, was er vor Allem nach dem am Rhein erfolgten Aufstand des
N.iu.himii-, bei der liiieiiuriiie; und /war stiüir, durchführen musste.
■;i UiTiiuiiiei] -ebiitben wir.. Sie ist nach diesem Jahre nicht »sein
bei uns nachzuweisen. Damit erhält die Frankfurter Römcrsiatic.
wenigstens deren Kanal-Anlage, eine bestimmte Begrenzung.
Digitized ö/ Google
Verein für Geschichte und Alterthumskunde
Frankfurt a. M.
Geschäftliche Hitthetlimgen.
[. Bericht über die Thäiigkeit des Vereins im Jahre iSSu.
lirsuilct vom YursUnuc in der Gmicrakcnimniliimj jni in. Februar 1890.
Unsere Ai-l'L-iicti im verli.i.vv.neii Jahre l'.abuii die gleich ruhiiie
liniwitkluiif; geiiotntnei), welche wir in unseren beiden letiieu Jalircs-
bericiuen der Tliiltigkvii unseres Verein iudirinme:i durften, um!
die Betheiligung unserer Mitglieder an unseren Arbeiten und Ver-
gnügungen war eine gleich lebhafte wie in den letzten Jahren.
Dem Berichte über die Thütigkeii des Vereins im Jahre 1%
müswn wir eine Ivkljrimy im,l lirstsoiüiiijjuiij; vur.ui.schickeii. dass
wir die General Versammlung, welche nach § 12 unserer Sat Einigen
in den Monaten Dezember oder Januar stattfinden soll, erst auf heute
berufen haben. Wie im Jahre 388; haben sich der Abhaltung wahrend
der satziingsgemässcn Zeit diesmal Schwierigkeiten entgegengestellt.
Der einzige Montag im Januar, au welchem die Versammlung ohne
Hindernis* hätte stattlinden können, fiel diesmal mit der Feier des
Geburtstages des Kaisers zusammen. Wir hoffen, dass Sie uns Ihre
Genehmigung für die \ erleeimn Jes Termins der Versammlung auf
heute nicht versagen werden.
Der Vorstand des Vereins bestand nach den in der General-
versammlung vom 28. Januar v. J. erfolgten Ergänzungswahlen aus
den Herren:
Professor Dr. Alexander Riete,
Überstabsarzt a. D. Dr. Karl Theodor Küthe,
Wilhelm Mappcs,
Pfarrer Dr. Hamann Dechen! ,
Olle Domter-von Richter,
Stadtarehivar Dr. Rudolf Jung,
Alfred von KeufviUe,
Senator Dr. Emil von Ofen.
n Vorsitz führte Herr Professor Dr. Riese, dessen Stellvertreter
■rDr. Küthe; das Ann des Schriftführers versah Herr Muppes,
OigitLzed 0/ Google
das de, Kassiers Herr Rculliit£« . Die Ked.il, tum:;- Kommission bildeten
die Herren Professor Dr. Ritst, Domur-von Ricker und Dr. Jmig;
die Liikal-Koiiuiiissiun die Herren RrnlHiigrr, Dr. Ion Naltmsius und
PaJjmt; die Lxkursions-Ktimiiiissioii die Herren Dr. /fitlftr, Dr. iw
\'ii;h:isins i.L,i tü'!':-r; J ll- Bil'lii!ilie\--KLiir,miv,U';i die Herren Dr. /ukj.'.
Dr. Hfurr nnd Dr. Pailmatui. Die Verwaltung der im Archivjjekiude
mii de: ! l.nijliihlimliel des Sudurchivs I vereinigt müVesiciin'n
Ifiidierbes'.jside de.< V ereins fühne Herr Dr. Jung; derselbe hatte auch
die He.ti-^eiiim^ der : .n dem Koi ri..|>imd, n/N.uie der Westdeutschen
Zeitschrift in icgelmassijter Kolye er-clieineiidcn Rendite fiber unsere
m is,en,cli.il'iliclicri Sitzuunei! übernommen.
In der heutige» Jahresvcrs.tmnilims; üem Hillen zunächst nach
den Satzungen ob, die nothigen Neuwahlen /.um Vorstände vorai-
nehmeii. Ks haben diesmal diejenigen Herren, welche in der Gener.il-
Die Revision unserer Kassenführuiig haben auch für das
abgelaufene J.ilir die Herren F;r<iiintmi l-rssoi und li'ili-dm UYmnautt
übernommen. Unser Kassier Herr Raillinger wird Ihnen nachher
mit seinem Kassen he richte auch den Fundberielit der Herren Revisoren
vortragen. Wir bitten S.e, die ^,i:.iniiteil Herren unter dem An.-drucia
des Dankes l'iii ihre bisiu-rigv iiichri::! iri.ee Mnh.i-sejltimi; auch für
das laufende Jahr wieder zu wählen. Damit aber im Falle von Krank-
s neue Mitglieder auf, so dass u
Digitized b/ Google
gliedern antreten. Von den Gestorbenen gedenken wir liier des
Herin Dr. med. Karl Lorty, der den Herren als ein regelmässiger
Besucher unserer Vereinsamende bekannt sein wird, und weiter des
Herrn Dr. med. Leopold Ifilbrand, weither im n. Bande der Neuen
folge unserer Vereinszeitschrift eine interessante Arbeit über die
Kriegsl.uar.nlH' in l'r.iiikinrt 1793 — lKi 5 verii:feist!idi( lut. Aus der
Reihe unserer korrekt mdiremleii Mitglieder verschied am ij. Dezember
Herr Professor Dr. Wiibttm Crtrttiiu in Elberfeld, der unermüdliche
forscher auf dem Gebiete der Bergischcn Landesgcschichte, dem
auch die »Mittheilungeno unseres Vereins manchen wcrthvollen Heina;;
verdanken. Unseren verstorbenen Mitgliedern sei ein freund liches
Andenken .«widmet !
Mehrere Male hatte Jlir Vorstand in
heil, verdiente Mitglieder des Vereins
begrussen. So beging einer der ältesten Forscher auf dem Gebiet
Da diese und die zwei nächsten Bände eine inhaltlich zusammen-
gehörige Gruppe von Archivalien, die auswärtigen Verhältnisse der
Stadt, verzeichnen sollen, so schien uns richtiger, erst am Schlüsse
dieser Gruppe ein grosses Gesammt- Register zu geben, als jeden
einzelnen Band mit eigenem kleinen Register auszusenden.
Auch der Inhalt des Archivbandes entspricht nicht garut dem
im vorjährigen Berichte angegebenen Inhalte. Die umfangreiche
Arbeit des Herrn Kammerherrn tun Heyden über die Frankfurter
Digitized Dy Google
dieser Schätze befühij;! sind, ist Gottlob kein Mangel. Aber die
Rücksicht auf die Finanzen des Vereins nöthigt uns, in der Reihe
Wir gedenke», den nächsten Inventar- und den nächste» Archivband
zusammen im Aiil'aF:::e des J.iSiTts .ii;..zuMeL--eu; der Din.k Ividci
Bände isi bereits in An.erirt' genommen und wird honentl'ich ohne
Störung im Laufe dieses lahrcs weiter tict'ührt »erden können. Der
Inventarband wird mit einem Verzeichnis der städtischen Privilegien
beginnen, also derjenigen Urkunden, auf denen die freie Entwicklung
der mittelalterlichen Stidt in erster Linie beruht; daran schliefst sich
das Inhaltsverzeichniss der 7 ersten Bände der sogenannten Kaiser-
schreiben, welche für die auswärtige Politik dei Stadt, insbesondere
deren Verhältnis* zum Kaiser, von der höchsten Wichtigkeit sind;
weiter folgen dann Ucbcrsiehten über den Inhalt der Wahltagsakten
und der Reichstagsakten ; der ganze Band wird wie die anderen die
ganze Zeit vor t;ou umfassen. Der Archivband beginnt, wie oben
bemerkt, mit der Arbeit des rjerrn ton Heyden über die Frankfurter
Orden und Ehrenzeichen ; daran wird sich wohl die von unserem
Kh rennt i ig liede, Herr» Archivratli Dr. Grottfetul in Schwerin i. M,,
besorgte Ausgabe des »Prorektoro in seiner ursprünglichen, nur
handschriftlich vorhandenen Gestalt anschlicssen ; weitere Arbeiten
ukr Voltaires VcriuiflciUf; in i-ranklurt (175.;) und Krankfun im
Jahre 1796 stehen in sicherer Aussicht.
Digitized Oy Google
schritt, Jahrgang iKKi>, welches «nscrt Siiziüiasbcrklui' mit kurzer
Darstellung des Inhaltes der einzelnen Vorträge enthält, wird den
Herren, welche es nicht niD^atÜci] kzidicn, diiroilchst zugehen. Ks
enthält, wie bekannt, kurze Aufsätze ans dem ganzen Gebiete der
w est deutsche n Geschichtsforschung und berücksichtigt besonders die
für dieses Gebiet so witlnifrt römische Zeit.
Iii den wissenschaftlichen Sitzungen, deren wir 16 ab-
hielten und welche sieh der gleich regen Thcihuhme seitens der
Mitglieder wie in den Vorjahren erfreuten , wurden nachfolgende
Vorträge gehalten:
1) Einwanderungen in Frankfurt im tj. Jahrhundert, (Dr.//.™«
Nalbusins.)
2) Die Cronberger Schlacht am ij.. Mai 13B9. (Dr. 0. Htuer.')
3) Eine kaiserliche Kommission gegen Frankfurt 1640. (Dr.
/. Kraianer.)
4) Frankfurt während der Verwüstung der Pfalz 1689. (Dr.
R. Jung.)
j) Der Plan einer allgemeinen Akademie in Frankfurt 1781,
(Professor Dr. V, Palnlin.)
t) Geschichte der in Frankfurt erschienenen Zeitschrilicn bis
t8l}. (Dr. A. Oietf.)
7) Der Frankfurter Liederdichter lohann Jakob Schütz 1640—90.
(Pfarrer Dr. H. Dicht»/,)
5) Geursä Ludwig Kriegk als Frankfurter Geschichtsschreiber
12) Der ILsisptait.ir des Domes von [uhami Schilder «in Ham-
berg. £0. Domtcr-van Rkbttr.) ,
i]) Das Frankfurter Lokalstück «Der Prorektor« in seiner
ursprünglichen Gestalt. (Dr. H. Grole/tad.)
14) Die Römischen Befestigungen zwischen Neckar und Main
oder die Miyeiianüe Mimilmylnie nach eigenen Aufnahmen,
(F.
1 ;) Der Pfahlgrahen in der Wetterau nach cisenen Hirschlingen.
(F. Atf«-.)
,h) LVher die llimetischriii. (Dr. K. Th. h'mhr.)
(Dr. Je. Frtmiag.)
9)
rki. (0. Cn.illl
Digitized Oy Google
- vni -
ondenzblatt der Wes
unseren verbindlichsten Dank aus. Wir fühlen uns den Herren,
welche von auswäre hierher gekommen sind, um ar> unseren SitzunRs-
jbenden zu sprechen, zu Gesunderem Dank verpili Jitct ; so [leim
F. Kofltr aus Darmstädt, der uns an zwei Abenden die schonen
Resultate seiner imsiötiijei: Forschungen vorutt'idin :i.u, und unifMi:
i-Lk.L-uL^JtM-cdc. Herrn Ardiivr.uh Dr. Greltfad aus Schwerin i. M„
der, auf längerer Reise begriffen, die Vorträge im Winterhalbjahre
eröffnet hat ; möge der zahlreiche Besuch und der lebhafte Beifall,
der ihm an diesem Abend zu Thei! wurde, ihm gezeigt haben, dass
sein langjährige.! verdienstvolle:; Wirken in unserer Mine von unseren
Mitgliedern nicht vergessen worden ist.
Die Veranstaltung der aHjf.lirlicli in (,e:nei:i.eli..f"t mk .lern Verein
für das historische Museuni und dem Freien Deutschen Hochstift
begangenen Witte k e I m atms- Feier lag im verflossenen Jahre uns
ob. Sie fand am n. Dezember im Lokale der Künstlergescl [schalt
stau. Herr Dr. //. I',il!»:<tar. lieferte in seinem Vortrage Über die
Frankfurter Kün stlerfamilie Prestcl einen interessanten Beitrag zur
Kunstgeschichte unserer Stadt.
Digitized Dy Google
Die geselligen Zusammenkünfte wurden auch in diesem
Jahre, leider unter nicht sehr starker Theilnalime, fortgesetzt. Es
■vu'iL'i; in ,i;ii!,cll>-n viH/i]^i\vi.'i'.c [-rjüliiikii-iL-nsicti vorgelegt. Die
Herren H. Slitbtl und 0. Lwdkeimer hatten die Güte, uns aus ihren
schiinen Sammlungen Bilder und Druck Schriften zur Frankfurter
Geschichte und Zeichnungen aus Alt-Frankfurt vorzuführen. Beiden
Herren sprechen wir auch jsi dieser Stelle linieren testen Dank für
die Arbeiten am Kanalh.-.u auf dem Kram- und Weekmarktc zu i
wachen halten. Es ist unseren Mitgliedern bekannt, welch,' \vid
Ausbeute an diesen Ürten ml Tage gefördert worden ist. Zum e
Male haben sich zweifellos Ucberreste einer Römischen Niederlas
auf der Dominsel, ja sogar inschriftliche Zeugnisse derselben in Gt
von Lcgionsstempeln vorgefunden — ohne alle Frage das bei
samste iirgebniss, welches das abgelaufene Jahr für die Kenn
der Frankfurter Geschichte uns gebracht hat. Es drangt um
unabweisbare Ueberzeugung auf, dass unter dem Boden, auf
wir leben, noch gar manches werthvolle Dokument zur Gesell
des alten Frankfurt ruht, und mahnt uns zu der wiederholte«
m die stadtischen Behörden wie an die privaten Unternehmer, l
Konservator CorniO in Kenntniss setzen zu wollen, falls sie bei
Arbeiten S|t.n un i'ruiie:i-i ii-.-.iten linden, i.len Herren Dr. A. Iljumi
Dr. G. (Voljf und Chr. L. Thomas, welche sich mit Herrn C
Befehl Ludwigs XIV. t
om;i^ Kt.-i ; ..if/t Ht/: Dr. JJ.-.v, ; .iu- Lidvn.v. urJi^eh, um:. die trdiiia!
erhaltenen Hau- und Befcstiguogswerke der Stadl, sowie das Schlois
des Pürsten zu Isenburg-Büdingen in seinen interessanten lim zeiheil eil
zu a-igen. Die städtische Hau- Deputation gab uns in dankenswert her
Weise Gelegenheil, ein ah ehrwürdig es, vaierst-idtisclies Bauwerk, die
Dominik an erkirche, nach ihrer Wiederherstellung zu besichtigen.
Die Generalversammlung des G csamm t Vereins der
JjuI^!i-j:1 [.jc-J^d)'..- MM.i AUci^HMliV. a^Ult [.'.liJ Alll.Lllys S;|Ki;u:.iLl-
in Metz statt; unser Verein wurde auf derselben durch seinen Vor-
sitzenden, Herrn Professor Ur. Kiese, vertreten. Die Protokolle der
Versammlung, über welche Ihnen unser Vertreter bereits in einer
Vcrcinuiuuug Berieht erstattet hat, sind im Korrespoiidciizblatt des
Gesamnu Vereins abgedruckt, tragen von näherem Interesse ilir unsere
Vereiiisiiestrcbangen kamen in Meu nicht zur Erörterung. Wir
möchten bei dieser Gelegenheit unsere Mitglieder daran erinnern,
dasj der Gesammtverein eine besondere, monatlich erscheinende
Zeitschrili, dai »Korrespondeuzblatt des Gcsainnitvereinsa veriiffeut-
licht, Meiches iu dem billigen Preise von j Mark jährlich za be-
ziehen ist; es enthält l'cbersiduen über das wissenschaftliche Leben
in den jetzt heinahe luo deutschen Gescliicliisvereinen, sowie iahl-
reiche geschichtliche Aufsatze von allgemeinerem Interesse. Der
\ urstand i-i ^erne tvreii, etwaige Bestellungen auf das Kurrespon-
Wir lenken schliesslich die Aufmerksamkeit unserer Mitglieder
nochmals auf die Vereinsbibliothek und das Lager der
Generalversammlung Bericht erstMtel haben. Im abgelaufenen Jahre
wurde die Bibliothek nach vollzogener Neuaufstcllung revidirt und
der Katalog zu Einte geführt; d.i-. Seil ri [i en ki^^-r wurde durch Ankauf
der Restauflage des dritten und vierten Heftes des Archivs für
Frankfurts Geschichte und Kunst (1844 und 1847) vergrößert. Die-
ie:iiecn Herrin, weicht; ijire Vereinter, lifetitlidiiie^en üli iiiiisMijjLN-.i
Preise aus unseren Üeständcii ergänzen wollen, bitten wir, ihre
Wütische dem Vorstande zu äussern.
Mit Je;- Ilottmmi;, Jass innere Arbeiten im Jahre 1890 von
gleichem Erfolge gekrönt sein möchten wie diejenigen der letzten
Jahre, schliessen wir diesen Berieht.
vorjähriger
Digitaed Oy Google
Digitaed Dy Google
=T —
Buch m er-Ar taten
—
92
75
r p M a35 "-| (in |i° ■nlimdluii" in Trier tut
der Wehdem 'ilicn Zeitschrift nebst l'urtu
und Benutzung von 5 Extra-Spalten in
1-1 Keller liier Ank.ml von -'.il) 1-^eiuptareii
des Archivs für Frankfurts Geschichte und
Kunst, 3. und 4. Heft
■10
H. Laupp'sche Buchhandlung in Tobingen,
pr. Saldo des Bücher'schen Werkes . .
25
A. Frisch in Berlin, phoitujrnph. Verviel-
fältigung einer Kaiserurkunde ....
1 - .
A. Ostcrrieili, liier, Archiv für bnmkfuns
Geschichte und Kunsi, III. Folyc, 1. Bjnd
, , : Honorare
587
2779
17
' Fr. Unkoaten-Conto
l.okalmicihc
m
Beitrag für den Ges.tnimuircin ....
10
Ueiseveri;ii![[nj;i-n iiiid Spesen bei Ani-t!iis;e]>
Vereinsdiener
Honorar für Ordnung leiten in der Bit-
Anzeigen
Dockarbeiter!
Iii
70
Erhebung Jet Mii^lieder-HeiLfa'iie üii.I Aus-
tragen von Vereinssel triften
24
Schriftliche Arbeiten
20
Schreib- und Packmateti.il, \'eii;iiiii]i^eii tut
Dienstleistungen, l J uru und M>ii-,ii;;e k'.L-!:)'.
Ausgaben
2;i7
1043
42
Pr. CaSHtt-Conto
Barbestand
■><<}
um
den 3!. Dezember ]H89.
□Igilizedby Google
- XIV -
i Vermögen ili-s Vereins l'usMmi .im 51, l)iv.c:nhi;r
Casea- Conto Mk. 291.48
Sparkasae-Ccnto I.09B.43
Effekten-Conto „ 551.68
Bibliothek-Conio 1,706.70
Verlaga-Conto „ 7,136.37
Invenlar-Conto , 1,171.37
Mk. 11,956.03
Hl. Bericht über die Thätigkdt des Vci
Das verflossene Vureinsjahr, über welches Hillen Jer Vorslam
nachfolgenden Bericht zu erstatten die Ehre hat, ist für uns ohm
besondere Erlebnisse im guten oder schlimmen Sinne vorübergegangen
die Thätigkcii Jes Vereins, soweit sie an die Oelt'emlichkeit trat
ist die gleiche geblieben wie in Jen Vorjahren, und von der aktiven
und passiven Theihuhnie Jer Mitglieder an unserer Arbeit darf das-
■,i-!lv gcviui, .ilu:r Joili jjl!^ tieni Wunsche Auvjrucl; ge«i'iH:ii werden.
Jass Jicse Belli eil ig ung sich von Jahr zu Jahr mehren möge.
Der Vorstand des Vereins bestand iweh den von der vor-
jährigen Generalversammlung getroffenen Ergänzung!. wählen aus Jen
Herren:
Konservator Otto Cornitl,
Pfarrer Dr. Hermann Diehtnl,
Maler Olio Domer-wn Richter,
Stadtarchivar Dr. Rudolf Jimg,
Oberstabsarzt Dr. Karl Theodor Katlie,
Kaufmann Wilhelm Afaffi«,
Hantier Alfred um Neufvittt,
Senator Dr. Emil von Cht»,
Sreuerltasse- Vorsteher Gustav Reullmger,
Professor Dr. Alexander Riese,
Die Acmter im Votstande waren in derselben Weise besetzt wie
im Vorjahre: den Vorsilz hatte Herr Professor Rhu innu, Jessen
Stellvertretung lag Herrn Dr. Küthe ob, Schriftführer war Herr Mappes,
OigitLzed Oy Google
Vcreinsbibliothck wurde von Herrn Dr. jung geführt, welcher sich
auch der Redaktion unserer Vcrcinsnachrichtcn im Korrespondenz-
Mime der \Yes:ileiusci,eu »It.elirif'i uiitcr/.og.
Aus dem Vorstände haben dieses Mal die in der Ceneralver-
i.imir.luiiü ..in JS. J.uiii.-.r :SS-j licv.jMter. 1K rrci: Dicht«'., /;('■;", /üo'v.
von Neufville und von Oven auszuscheiden. Mit Ausnahme des Herrn
mm Neuflilk, der zu unserem Bedauern auf eine etwaige Wieder-
wahl verzichtet hat, haben die genannten Herren, die sämimlich dem
Vorstande bereits seit längeren Jahren angehören, sich bereit erklärt,
wiederum in denselben einzutreten; ihre Namen linden Sic auf dem
i„ Ihren I Linde, be.ukiliJ.e,, Stimmzettel, auf welchem wie üblich
neue Jahr mit nur 4:1 Mitgliedern betreten. Wir wiederholen ange-
sichts dieses kleine,, Rückganges in unserer Mitglicdcrz.ihl die Mahnung,
für neue Genossen zu werben ; je grösser unsere Zahl, um so leichter
können wir den in unseren Satzungen ausgesprochenen Aufgaben ein-
sprechen.
Digitized Dy Google
berger genannt; wenn auch beult, wenigstens in llirtn letzten Jahren,
vch rtliei; .vi un-eren Ar^L-iroD Liethe;] igi er. iij-jr iin-eren ■■]!.■
Sitzungen beiwohnten, so beklagen wir doch in ihnen zwei Manner,
welche der Geschieht l-'iariMnrr;. -.inj den aus unseren Kreisen her-
vorgegangenen Arbeiten ein reges Interesse widmeten und selbst
werthvulle Beiträge zur Aufhellung der geschichtlichen Vergangenheit
unserer Stadt geliefert haben. In Wsismam fanden die festlichen
Veranstaltungen, die Frankfurt im laufenden Jahrhundert zu nationalen
Vereinigungen der S. : i:i;;ui und Schiiizen int", einen schwungvollen
Dichter und gewissenhaften Chronisten; durch seine Beschreibung
und treffliche Erläuterung der auf der hiesigen Städtbibliothek auf-
bc wahrten lugendarbeirer: Goethes hat er sich auch auf Linderem
Gebiete verdient gemacht. Wa*aä>ttg tri Verdienste um die Wieder-
herstellung unseres altehrwürdigen Domes, für die er in Schrift und
Wort mit künstlerischem Verständnis wirkte, sind allgemein aner-
kannt und sollen unvergessen bleiben.
Nachdem wir schmerzlicher Verluste gedacht haben, erinnern
Di
dem er vor mehr als drei Jahrzehnten als eines der ersten Mitglieder
beitrat, in dessen Vorstand er seit Jahren die Vereiusinteressen in
hervorragender Weise zu fordern wusste. Von dem Vorsitzenden
- XVIII -
ein Urilicl J.llirhuilJcrl dun Verein durcll alle Piusen seiner Enlwidtlimg in Treuen
.ihfrelui:!, ci!ri f ;i: T!ij.!i : :.-:.:i nui .-„,;.■» i-üJli :.n,i i!:n; iii.r.i.'j],- \vi;b«:s;e iVirJe
rung esi Thcil venlöi bswn. tlire Alili.LiiJliinntii k-jjtn man nie. fache l'uaiiie m.
Jer städtischen Gesehene, i» .Ii tu Ticd^M-eii und der Kuhurcnlwicklutlg der
Vikmi lI' In ircffiikher Weise klar und liiUen /'.ieraVii innerer Vcruiiiudiriftcn.
Ilm: Vorträge, Hm- TlieiliuliiiiL- .111 Jen I) in In,! innen der Vercinwbcnde li.iben viel-
fach belehrend und aiueiMiii !-,v.„i.i. L ,„l .km L'm.inn.L-. da» Sie ab Mitglied
nur J.is KorrcsyioTKk-ii/bkm der \Yi::.uk-Litsdieii Zeitschrift zugesendet
werden. Docli sind unsere Arbeiten jetzt so weit gediehen, dass im
Laufe Jeu Februar der neue Hand des Archivs für Frankfurts Geschichte
und Kunst, Jer drillt der dritten l : ul;^, an Ai..<;jibi: gelangen wird.
«erden. Er beginnt mir der Arbeit des Herrn von Heyden über die
Frankfurter Ehrenzeichen, welche wir Dank der Freigebigkeil der
Dr. j. ! : . Iloelmiri 'y/byr: N'-idlLi^-Adliiiili-! 1 ,u : .un n:il |i! iiciiiii;,.: 1 I .,: kü-
Jriiil.i.-.k'n .s:iv.t.itti-n knMr.-.'ii; ik( ^^h.iiiiikii AJil:.iliv.|-.i'ie>li. j:1;>
sowohl die Arbeiten unseres Vereins in liberalster Weise förderte,
wie auch ausgedehntere Publikationen aus dem Gebiete der frank-
furter Geschichte in Jen leuten Jahren ins Leben rief, sprechen wir
nochmals unseren verbindlichsten Dank aus, au dem sie uns int ver-
gangenen Jahre von Neuem verpflichtete, indem sie die zu den
Heidnischen Takln gew.lhrtc Unterst in zu»!; von Mk. S.K) aut'Mk. iii.hi
erhöhte. Die weiteren Aufsilne schildern die bisher geschehenen
Verleihungen des Frankfurter Eh renbürger rechtes, das Verhiiltniss
l ; r.i!iki'uns i.v.\ ("tu nwisi schon Republik in den Jahren 1795 und 17^6,
die Verhaftung Voltaires in Frankfurt im Jahre 1753, Schillers [ugend-
dramen auf der lTjülitiirter Hiilun; ; Jen lieschluss macht eine Dar-
-■^■lLiii:; ;ir-, 1 dir Ikikiiitiui; der ]HKy am Kr.mtmarkt gefundenen
Resie aus der Rümerzeit, der eine Tafel mit Jen damals ans Tages-
licht geforderten Legionsstempeln, Jen ältesten Urkunden vom Dasein
Mi
■r w is:.cnst'-uli::i::ii;!i IkurK'inui^ J-jr Y.iiitM.iii;i'»
>i der v.iitrUtiiiisilien Goschidiu' 711 Gnu- km]
uliigen, Jnss die bisher in Jen Kiflizciisdiri
-pn- > Im ü.l: lii J;u L'i jtcrndi mm ili'i »Invenurt
Itarehivsn durchweg wohlwollend und günstig
un wir dies .m-, Kn:m::i.,ii^ti[. Miiulti/i
1, ein der Wissenschaft nützliches Werk beyun
Üic Zahl unserer wissenschaftlichen Sitzungen war im
abgelau fcnen Vereinsjahre aus verschiedenen GrunÜLii uiwa- ij. i. r ■ 1 1 ;j u i
.ils in den Vorjahren. Die 13 Abende, an welchen «,'ir uns im
liesMurau: Palmen m wissenschaftlichen Verhandlungen vereinigten,
bracluen uns die nachfolgenden Vorträge:
1) D.ii Römische Frankfurt. (Dr. Hiimpicritn.l
2) Das Kaufhaus der Deutschen (l-'ondaco dei Tedeschi) in
Venedig und Frankfurts Antheil am deutsch-venetianischen
Handel im Mittelalter. (Dr. R. Jung.)
j) Geldvcrkchr, Preise und Lebenshaltung in der ersten Hälfte
des 18. Jahrh. (Dr. G. Scimapptt-Arndt.)
4) Frankfurt zu Goethes Jugendzeit. (Pfarrer Dr. H. Dechen!.)
5) Die Ehrenbürger der Stadt Frankfurt a. M. (Dr. R. Jung')
6) Frankfurt und die französische Republik im Jahre 1796.
(Dr. /, Kracauer.)
7) Die französische Verwaltung der Rhcinlande und die Vcr-
y) Die Schlacht im Teutoburger Wald. (Professor Dr. A. Rieie.)
in) Die Hauptergebnisse der Hanauer Ausgrabungen in den
letzten 10 Jahren. (Professor Dr. G. IVelff.)
11) Diu Helierberminu Komi; Sigmunds in Siet'a 1433.
(Dr. K. Schellhasi.)
13) Eine Kaiserreise im Jahre 1475. (Dr. K. Schellhass.)
73) Die Entstehung der geistlichen Spiele des Mittelalters in
dramatischer und szenischer Beziehung. (Dr. R. Fromng.)
Von diesen Vorträgen, i'il'tr weL-he Sil- kurze, mei.t mn den
Herren Rednern herrührende Berichte im Korrcspondenzblatt der
Westdeutschen Zeitschrift linden, sind öder werden demnächst
gedruckt: No. 1 im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst,
dritte Folge, Band 31 No. 4 in der DidaskaÜa 1890 No. 52—57;
No. 5 und 6 im Archiv für Frankfurts Geschichte nnd Kunst, dritte
Folge Band 3; No. 8 in der Kleinen Presse 1890 No. 370; Nu. 12
im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, dritte Folge, Band 4;
Digitized b/ Google
liehe Administration
en gleichen idealer,
mlwollcnd gedenkt,
Jahre drei Ausflüge des Vereins. Der erste find wie üblich
am Himmelfahrtstage, den 15. Mai, statt, und führte uns in den
Odenwald: v:'ii Rcinhcini «mg es über Schloss Lichtenberg, den
Ringwall Hainenbure ^ die Ncunkirchencr Höhe nach der sagen-
umrankten Ruine des Rodensteins und von da nach Reichelsheim.
Der /wehe Ausflug t'.'.nJ am 22. Juni stau; er galt hauptsächlich
dem prächtigen Maiustadtcheu Miltenberg, welches die Theilnehmer
von Klcinheubach übet die Hcunesaulc:i v.nJ Jas Castrum marschirend,
zur Mittagszeit erreichten ; Herrn Kreisrichter Conrad/, der unsere
Mitglieder an diesem Tage in ebenso liebenswürdiger wie sach-
kundiger Weise führte, sei auch hier unser bester Dank ausgesprochen.
Der letzte Ausflug wurde am 24. August unternommen und galt
wiederum dem Odenwald und insbesondere dem schon früher von
uns besuchten Breuberg; leider war uns die Witterung an diesem
Tage wenig günstig. Üer Vorstand weiss sieb in ÜchereinstiTilnumg
mit Jen zahlreichen Theiluchiiicrn an jenen Ausflügen, wenn er den
drei Herren Kalkt, -: Xtilkasi<,> -.md Au; er, ■.■.eiche als K\kursions-
Kommission umsichtige Vorbereite! und glückliche Führer unseres Ver-
gnügens waren, auch an dieser Stelle seinen Dank ausspricht und der
llollnung Ausdruck gib;. Ja:,:; diese Herren auch im lautenden Lhr.
uns einige genussreiche Tage ausserhalb Lrankfiirrs verschallen werden.
Digitized by Google
Zum Schlüsse sei noch kurz der vorjährigen General-Ver-
sammlung des C esaramt- Verein s der deutschen Gesclüchts-
und Altcrthumsvercine gedacht Di sie am 7. Sept. zu Schwerin i. M,
dem WohnsitK unseres Ehrenmitgliedes, des Herrn Archivrath
Dr. H. Greifend, stattfand, su glaubte der Vorstand von der Ab-
ordnung eines seiner Mitglieder Abstand nehmen zu dürfen und bat
Herrn Dr. Grelefexd, auf dessen Anregung die Versammlung dorthin
«rufen worden w
Ichen unser Vci
if der Tagesordn.
weis auf das, was wir in den beiden letzten Jahresberichten Ihnen
darüber mitgetheilt haben, und sc h Hessen mit der Hoffnung auf
irM.Limdii- Arbeit in dem neuen Jahre 1891!
Digitized Dy Google
IV. Rechnungs-Abschluss für das Jahr 1890.
Digitaed Dy Google
- XXIV -
1890 An Casga-Conto
291
An Milgliuder-Ktilray-Contu
:<1. Ik/
Jahresbeiträge der Mi[glicder des Vereins
28T,.'.
_
An Subvcntions-Confo
Suhvtiuiüji [!,t stiultisihuii Behörden k-hufs
Drucklegung der Archrvinventare . . .
10(10
Subvcmion der Adimnisirarion des Dr. Boeh-
nicr'schen Nachlasses behufs Hersicllung
von Fnrbcndnickiarelii zum Archiv für
Franl; furts Gesch i ch l e und K u n sl, I II . Fol j;c,
1 Iii Hl
SO0»
An Effekten-Conto
Erlös der Coupons Jet iiiterr. Loose . .
\
\
21
8C ,
i
r.iw
Fra
nkf
M,
Digitaed Oy Google
Ausgabe.
H.
pr.
M.
1800
P Bibli
Pr. Vorlags-Conto
endrnckMfeln
Archiv fürFr
Kunst, Hl. Folge,
50
490 Kxc.Oj.Urc de
ondenzbLttes
3<Hi
60
Hunor.ire . . .
6!).i
3S3ö
■ '
Pr. Unboslen-Conto
Anschaffung von Ka
senbOch
rn und eines
Prorokotlbuches
Anzeigen . . .
„ . Lokalmirthc . .
. . . Beitrag zur General-
Beitrag für den Gcs
im Vc
6
Spesen bei den Ausf
Vereinsdicner . .
L 'v "'
18
T
Erhebung der Miigli
deV-Beit
lg« ....
SB
Sdiriftüciit ArWiien
Porti, Schreib- und P
Iii Verjüng
für DieiisrtcLstnno
, lSi ,d s
nstige kleine
Ausgaben. . .
U,
Pr. Cassa-Conto
Barbestand . .
04
iliiS
Dezember 1890.
C. Reutlingar,
J. 7.. K a55 STi
ahrer.
□Igilizedby Google
I
\
Vermögen des Vereins bestand ,1111 Ji. Dezember iSnu in
Gissa-Conto . - - Mk. 6M.1M
Sparkas9P-l.oi.i-. „ 1,006.4»
| ti.-u<. r ,.u..-.i.. IMi'
Bibllothek-Como ... : ""
\.,l.„|. ■■,..>... .. R.07I.OT
tnvriil.ir-l.unl'> 1,171.37
□ Ighizedby CüOgl
■■Iii!
3 9015 03981 2840