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Full text of "Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst"

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Archiv für Frankfurts 
Geschichte und Kunst 



Frankfurter Verein für Geschichte und Landeskunde. 
Verein für Geschichte und Altertumskunde in ... 



c,VTV Of 




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ARCHIV 
FRANKFURTS GESCHICHTE 

UND 

KUNST. 

Dritte Folge. 

Herausgegeben 

Vereine für Geschichte und A Herthumskunde 

Frankfurt um Main. 
Dritter B.inJ. 

Mir [liJni'.urelii In ] : .irk-n.!rink :nni uhit [iii.lirNiniisfcl In i.islitilrisfc. 



FRANKFURT . M. 

K. TU. VÖLCKRRS VERLAG. 
iU?.. 



,ra. 

Stt.3 
f,3 



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Inhalt. 



[ H. v, Heyden, Der Conrorriien-Orden. die F.J-.ren- Medaillen, 

«* •- d'C r'e^nif'j I 1i.<-mrjitci«c:' , hcn de. üiosa 

I.;..- ,,;■.„ r.... ilri f :: (... iM-iiiint-.: Uli 1 r'nicn 

S-adi Frankfurt. Mir drei Tafeln ■ 

II Dr. K. Jung. Die Ehrenbürger der Rdehmudl und der Freien 

>:aiv Futi.fiiit a. M. . . . . . Ion 

IM Dr. T. Kracauer. tran;!..r: i M und d.e Iranios.;. je KenOihk 

•T)i 1797 4' 

IV. Dr. R. Jung, Voltaire» Verhaftung in FrenlrJurt a. M, auf 

Befehl Friedrich* des Grossen {,j SJ) ;.j 

\ L. Mi nlyi I, .-• Jg,-er.ddraiuen ■ m erven Mal« -i der 

! V. ..-.I l.l> n * K... I . ■ ■ l.lS 

VI 1>r, A. Hnrom^ran, Dan Rtiir.erk.i-i e il au FiankfmU Mi: rinn 



liesr h üft liehe .Hittlmilung 

1. Berieht uher die Tbaiigkeit des Verein« im Jahre 1889 III 

IL Rechnunfp Alrsrhluis für das Jahr .889 . . XII 

III. Iten. h: ul-.r r.-r f ,'k:.l i:cs Vereins ^ Hie .Sa.. XV 

IV. Rtr.hn.ings A^s.hL« fjr ,V Jahr ,8 3= . XXIII 



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I. 

Der Concordien-Orden, die Ehren-Medaillen, sowie die 
Feldzugs- und Diensfalterszeichen des Grosslierzoglums, 
des Genernl-Gouvernements und der Freien Stadt 



Vorbemerkungen. 

In den nachfolgenden Blättern gebe ich die, nach urkundlichen 
Quellen bearbeitete I-Iw.iieiiiiiißsgcsdiichte und Beschreibung des 
Co ncuulien- Orden-, sowie tlirjaue.en Militar-Kliren^eiclien, welche 
zu der Geschichte Frankfurts in Beziehung sieben und desshalb der 
Vergessenheit nidii anheimfallen sollen. 

Da mil dem schroffen Wechsel der politischen Verhältnisse im 
Anfang dieses Jahrhunderts auch die militärischen Verhältnisse den ver- 
schiedensten Veränderungen unterworfen wurden und über dieselben 



ii J..I- 



Verfassung einkleidet und dem liir..il:, Ii pimi.iii.cKn Sia.u einver- 
leibt worden. Aus letzterem bildete der Protector des Rheinischen 
Bundes, unter gleichzeitigem Austausch einzelner Gebietsteile, durch 
den Traktat vom iG. Februar 1810 das Grosshcrzogtum Frankfurt, 
welches sich aus den Departements As Charten bürg, Fulda und l'rank- 
furt üusammensetite. 

In diesen Zeitabschnitt fällt die Stiftung des Coueordiett- Ordens 
für ausgezeichnete Verdienste jeder Art, sowie der 'l\ipferkeit-- 
Medaillen zur Belohnung hervorragend tapferer Handlungen Tür die, 
unter franmsi.-.chcr Fülirun;;, van !>i\ iSi 3 in Spulen ':. .mipienjen 
Truppen. Die Darstellung der Hntstehungsge schichte und Veraus- 
«jl'im>: Jei '['.ipi'i-i'kL-ir- Ui<l.>il!eii vni.i.- il.idürch i.Tv.-lnveri, die 



aufbewahrt «erden und Aus die meisten der .ml" die Medadleu liwiü: 
habenden Dokumente in der Schlacht bei Viuoria, am zt. Juni 1813, 
mit iIl-j- nauzen Bai;as'.e des in Spanien kämpfenden erns-shcrzojiliclicn 
Bataillons verloren Kc^msjui sind. - Iis wurden *ur Bearbeitung 
hauptsächlich die ü.ihlrcic'hcn Rapporte und einfallenden Gefechts- 
berichte der Kommandeure dieses Bataillons bennut,- welche, mit 
einem Teil der grosiheriQgliehen Akten, im Jahre 1867 von Frant- 
ittri ihkIi Berlin übergeführt und von Jon, im 1-ehruar iKNj, an das 
königliche Staatsarchiv in Wiesbaden abgegeben wurden. Diese 
Rapporte und Gcfech;slicrichte dienten Bernays als Grundlage /.a 
seinem erschienenen Werke »Schicksale des Grusshcrrogtums 

i ■ r.-.n I. :":[ri und ,;:!:,. Treppen '.ü\I i; .111:1 der J:c T.i|ifr:-;,chv-Mcd.!!llcii 
1.: 1 1 .!i.-lrj.k.- Al'-clinit: di-:- r.'... I. e:i.ii :: iÜ.itter ,ils eine lirg.ni/.ung 
zu demselben betrachtet werden. 

Dieser Gruppe wurde die St. Helena -Medaille hinzugefügt, 
welche Napoleon III. im Jahr 1857, im Andenken an Napoleon [., 

tinter französischer I-iihrung Teil ucnonimen. Die überlebenden 



nommeii, hatten das Recht, die St. Hclena-McJ.iillc ym trafen, und 
desshalh niusste dieselbe in der 11 11c Ii stellt 11 den Zusammen Mi- Ihm:; 
An:".): : .l-!Lie iiüdeii. 



stellte den Grosstiiächien drei Linien- und drei Landwehr-Bataillone 
für den Krieg gegen Frankreich zur Verfiigune. Die Mannschaft 
der drei Linien - Bataillone war aus allen Departements gemischt, 
die drei Land wehr- Bataillone formirten sich dagegen in je einem der 
Departements und führten dementsprechend die X.mie,,- V- L.md- 



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aus Lmd*ehileur«i, die i« ur,J ä« aus. Freiwilligen und würJen die 
leisteten beim I™ 1 -and »ehr -Bat-,, Hon »Schaar d« Freiwilligen von. 
Spesjam, beim II"" Landwehr Bataillon ..Schaar der Freiwilligen von. 
laude i i !J i i-d wir '• j: Je Um: ..r, , X.n I 1 ■ic-.' u -lf.;i n 

»Schaar der Freiwilligen von Flankfun« genannt. Während des 
Krieges im Jahre 1S14 wurden, mit der Abgabe des Departements 
Ast I i.ili i^nluiri; an Hävern, ein Linien- und das I" Landwelir-R.itailloii 
am tj. August 1814 ausgeschieden, und so verfügte das General- 

U;>i:ve:T.eiiie:n vi:r diesen: /eit]>ii!ik:e Hut über die Linien 

lialaillone Frankfurt und Fulda,' sowie über die zwei Landwchr- 
liataillonc Fulda und Frankfurt. Die ans Spanien, D.inzig und Glogau 
Min'u-kiielii'eiuiL'ii Tl 1 Lp|>u'iircslv wurden den I.inieii-Kalaillonen unge- 
teilt iiiim trugen iiiininelir die Watten ge^en J j,- n L: . uji. mi: welchen 
sie, teilweise fünf Jahre lang, Schulter an Schulter gemeinsam gc- 



III. Zeitabschnitt von iSij bis 1866. 
Die Stadt Frankfurt hatte ihre Selbstständigkeit als freie Stadt 
bereits im Jahre 1&14 MiTQckerJia1r.cn, aller das Linien - Hataillon 
Frankfurt, welches sich aus LandeskiTiJcru von Fulda und Frankhirt 
yusanimensetzte, blieb noch bis zur Auflösung des General-Gouver- 
nement und bis nur Abgabe von Fulda an Kurhe.sscn im Juni iMij, 
mit den übrigen Truppen, der Vtrw.illuiig durch dasselbe unterstellt. - 
Der Senat der freien Stadt hatte bereits 1S14 se Ibsi stand is; eine 



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Medaille für die S.ri.ur der freiwilligen von Frankfurt gestiftet, 

die Sduir der Freiwilligen nicht besaLn. 

Nach der Auflösung des General -Gouvernements bildete die freie 
Stadt ein ans kcIis Komrugiiu-en l:e^K-lnn,lcs >■ Linien.H:it.ii'lon,., 
welches sich aus angeworbenen ausgedienten Unteroffizieren und 
So!lIa--ii der N.idikir.t.i.iien /us.i:;iuen-,et;te. Dießem üat.nllnn ivur.lt, 
für die Teilnahme an den l'cldzi.gen 1848 in Schleswig-Holstein und 

1849 in Baden, vom Senat ein !■: ■ecmi^^ieii/ in llroiue verlieben. 

Dasselbe legte ausserdem die Ged.'tclmii. -Medaille an, welche der 
Gfotsiieraig von Bidet; für .tlle Truppen, die an der Uinerdiüclfjnt; 
des Aufstaudes in Baden im Jahre ]849Tcil genommen, gestiftet hatte. 

Zu diesem Abschnitte gehören auch die Dienstaltcrszeichen, 
welche der Senat seit iS.] t fl;r l.ntg;.;:ir i-e. treue Dien.uei: : .m l.imeii- 
Bataillon der freien Stadt verausgabte. 

Ich übergebe die nachfolgenden Blätter der Oeffenthdikuit als 
einen Üeiti.ij: a\ der f leseliiciiie der Milii.n-Yeiii.il-.ni..-.- des Gross- 
lierzoglmti'. und der In. iS(-(. freien Stadt, ^-eieli/eitif; in der Hoii- 
rf.i:i L e, 'i.t:.s .■.icseln-n den Nuuiisnia^keni, welche sich mit den 
Medaillen Frankfurts beschäftigen, manches Neue bringen werden. 

Die Administratoren des Dr. Johann Friedrich Böhmer'scheu 
Nachlasses, Herren Justiirath Dr. Adolf v. Harnier und Rechts- 
anwalt Dr. Carl Friedrich Schmidt-Pole* , haben in bereitwilligster 
Weise einen namhaften Beirag zur Herstellung der drei Tafeln mit 
Abbildungen durch die lithographische Anstalt von Werner & Winter 
111 l'nmkl't.ri .i. M. /tii Vi.'rru«i]ii;j ^esiell;. 

Meinen besonderen Dank taust, ich an dieser Stelle dem Stadt- 
bibliotliebtr tnid V.irst.nnl der -.t/.dii sehen Mün/-.Ltimil:i!i;; , Herrn 
Dr. Ebrard in Frankfurt a. M., für seine jeder Zeit bereite, freundliche 
Unterstützung aussprechen. 



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Klciili, Hauptmann - Militärisches Tagebudi nii.-iiw.-r Hdse dlircrl Frankreich, des 

Feldiugcs in Spanien etc. - Frankfurt 1K16. 
Das JuMfai Jcr t-'.ci willen v,,„ F.iinkfnn am Main Jen ri. II,™.« LliH. - 

Frankfurt jm Main ifijg. 
(rtiwler, <:. - .icwliiclne de. li.j, i,„ ■.■in, ..Herzte zu Saasen,, in, russischen 

Feltkuge lfll2. In l'minnl™- ISu/lchmiir auf die (ibrijjcn, damals Jet Division 

Lnison /URdcilten (Jrosslieringlicli Frankfurt! sehen. Herzlich Anl.altiscticn 

rtt etc. Truppen. - Jena 1*40. 
Riipptll, Dr. Eduard. - Beschreibung dir Müiuen und Mcd,iilk-,i . voNiiii- ,„t„ 




I 1 .1 I ■ i !■ I. I • . 1 , 11. I ■. 

(lider, tgl. pre-uss. Oberst.) — Alis den Erinnerungen eines Suldaten de; Frank- 
furter Bataillon*. Mitgeteilt von F. Hollhof. - (Aul Jcr kleinen Clironik, 
Frankfurter Wochenschrift. 1H7S. Nn. 20 und 11.) 

Ifcnuys, (iuillaunic. - Schicksale des C".rnsshcr*tiglimis Frankfurt und seiner 
Truppm. - Berlin 18S2. 

Sncvcr, ür. Otio. - Das Trisfai bei Sek 11m Ib. |mii iStj. - AulMU in Jen 
Fraui-inn.- \V.,:h[i.-'„u: ■[ni l ::ii,;-.-:!,-W.r.i; .■■:„ -f. [im; 1SK7. 

Suats-Kalcnikr dm Fii.st-ftii.i.iiis.lu,!, S1.1J1 Frankfurt au, Main auf die Jahr,- 1*07. 

dir. Jahre .8.., >«.,. 
Stadls- Kai ender für das Grossher-ogtum Frankfurt 1S11. 
Snais-K.il ender der freien SiaJi Frankfurt von 1817 bis ifii*. 
Die Königlichen Staats -Are luve in Wiesbaden und Marburg. 
Die Stadt-Archive 1 und II in Frankfurt am Main. 

Uinemmgen a-a. dtnl k. Haus-, Hof- U11J Staats- Ardlh- in Wien. an, Jen K.iin-- 
liehen Kr^u .\N:::,eil i-| U"i. i .'.Hirn lind A'iii'e-^. .,,,v:e .Oll iliro-.:.- a 

der städtischen S.imiukri~c:i für Wis.cii-di.ifi u;i.l Kim.i in M.iim. 



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Der ton cardio n -Orden. 



\mon Maria Reichs- 
itn Vcrfjssutis ent- 
Fürsten und Grafen 

Rheineck zugeteilt, 
en Besiuunget): den 
:r Grafschaft Wetzlar 
;riinc Fürsl Primas 
burg Hrzbischof und 



■■■ ' ■ "■ i: i ■■ ■' » I :. i. . . 

h t> I I i:.,,,..;,,, i:li U^Ti.i i.T } ] 11)1 I (iü-Hir-t >. Ii, 
:ini! Füisll'inlu/ ui Wunin ;uu 20. Juli L.1ti2, ciliitl: \vm 1'aKi J.is Pa!!iui-i .un 
II. Ohökr :8ul, als r-Vrsi ai liiyoiJmri; ücSuilJi-I am April iKo.j. vom 
Pjbsu- Jlt l-JihiMivil" von ]!-,;■!■: isL'i.l!; Ivsi .i t i i .Uli 2. iVlTü.o iKuj. im: der 
liucinischtn UoiiföJ.'uiioi, Ivi .im is. Juli -ü~ Muvcr.iincr Fum in l'raril.lnr: 

-.■]u:l.i:-t j. Januar 1807, in ili-n Ihaiir vnn Unnau RiSclM ara 16., von Fulda 
an, ;,). M.ii in:.,, r.r,...!,«,.,: ,lu„ r. «.iL iün\ verlor it. Folge <k-s Jicsii«- 

Sein VauJ Frantllriuri il. ^:.,.rci .m: Ji Rhuar 1716. war kurmaiiuisclKr 
v<m Dalherj,- (W 0 |f E . 11)B ) war von 158; - Ibo. Kuriere von Maini. 



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Hunnischen Bundes, Gross herzog von Frankfurt, Hrzhischol von 
Kegt-nsburg, souvcra'incr Fürst von AschatTenlmrg, Frankfurt, Fulda, 
\ '..imv. ur.d Wetzlar etc. eicn 

Bereits im Jahre rS.2 fasste der Grussherzo£ dun Entschluß, 
dem Beispiel anderer Staaten zu folgen und für das Grossherzogtum 
einen Orden liir ausgezeichnetes Verdienst jeder Art zu errichten. 
Im Anfang des Jahres tHij kam dieser Emschluss zur Ausführung. 
Die Erwägungen und Mnassnahmen, welche der Vcrau^ahiiiii; des 
Ordens vorangingen, lassen sieh aus dem naelisteiiendcn Berichte 

ersahen, 'veL-inu der vcm Gri herzae /um Or.kn.-. ScTct .ir f.-n.ir.nie 

('ielieime-U.it und Kabmcts-Sccret.il- Müller am ti. Juli i8i:|, also 
nach der Auflösung des Grossherzogtiims und nach der Abtretung 
de* Fürstentums Aschaltciiburi; an Bayern, an den damaligen Koni^l. 
Knc:-:..c:itn Kämmerer, wirklichen Clehcimen-Iiat und Hofkommissär 
ii;: ,1.> ]-i.iMeii:-.:ii: A-,-. .i.ul, ;:. li-cilie.::: von Are, in, ctMättelc. 
Dieser Bericht lautet wie folgt;' 

Aäehiflenbmg, Jen n. Juli 1814. 
An des k. iSjicr '."Ulli Hltni K;im:i,e:crs, vlrkLiclMi Cd leimen Rathes, 
i ■ I. 1 . .1. i .■ ' V, 1 :i , . I .Ii l k: ■ I ■. Mi 



1:11 ■ I '■! 1. ' ' . ■ 1 1 .' ' 1 ■ ■ . ■ 1 ,1.1!.! :.!.■.! 

;.. k,.r .,i:\ .: ■:. S;.::;:l..:i c. im! :<.-.: .I -.- .-.i;v Y,t:.::- ilj: d'^'L'H i.cit dum 

j. Februar jKi j bestehenden Ordens. Länder als ein Jahr vorher erörnieien 

Sc. Ii. M.lliei., Jet üruifältniij: villi l : r.liil;!un. ihrem Herrn Minister- Slüie;- 
sekreur iTeilK-rm ■•■<■ i ii ■.'■;-.i:i .!:.■ Ii. i ^l-- :■ i-i-:r;- . J. v- - .■- '.nM 
mässif! sein wilrde, nach (an allKcmeinem Dcispiele anderer Staaten, einen 
Orden in dein (imsvlie:. .^Iiiiiv. I y.:r.l. :ui .1:1 .,:e '.ei eil 11 et." Verdienste jeder 
Ar: zu urriL-lnen.il H ucli:;; diese ]l>u 11 iit.icrruii siuii iiiirjeicli utvr die Iii:- 
ncnnnng, die Zeichen und die K lassen ein Ibellung Jes Ordens. 

Im Jahre lüu licssen Sc. K. Hoheit die Ordcns/ciclier. lind Dccorationcu, 
:ulU einer mh den, IlMjii-.elier Woli-ick in l-v.inMnn pelnilicnen UcK-mii. 



im Kcl. Kreis-Archiv Wonburg aufbewahrt. (H. <:. \'. 



L- i:inijjju.':i Jei -eist liehen und ui-lr liehen Ctiejlten v.ui jeher der 
Sund Ihrer Wünsche genesen, und dass Sit (im) Herrn Minist« ein 

mit ritiii Orden v.ekfwi fehlen, welche. Sic- nun wil'sl trögen 

■eiche!- .n.!. .1.1! cnem V;:ii iviii. .!.i t :i_--i. S;i: r 1-il.le der llii.i.r.!, n 



siehe Weise erhieh 



' Der L. t. österreichische l.cvnllmächligte Mini.ier und äussernd um liehe 
(les.tn.llu jiu grosslicraiifilich Ir-uiklun hellen llnic. Freiherr vn:i Hügel, hcricluetc 
über die Slii'tuiiK des Concordicn- Ordens d. d. KranMuri den n. Februar iSti .111 
die geheime Hof- und Slxits-Kanzlei in Wien das Folgende: 

]ti Jcm Blatte der hiesiges Zeitung vom 6. dieses werden Euer liitcllu-u; 
die beiden Artikel aus Asehaflenburg vom f. bcnierli haben, durch deren ersten 
der Herr (irossherzng wegen der Polizei von l-'r.anUurt und Hanau neue Au 
■ olii.i'i . m n.'.i '.I" .:. ■!■ ■ ■ ■ 1 1 M 1 '.I 1. 



II. Wegen de, /weilen Gegenstände, halle kli^ N. je:-T tii« Aa.# .ms 

nrfcutlichc Anl.uiuii-ur.L.' utvr Juih erriclHc:u;i neuen Orden irami« Allein 
his heult sind nur ciiveiiic Verleil innren einiger (irossfcrcuic an die grosl- 
herm-lichen Mnii.-icr imii Aüini. Cr. Heu Heiitrel i.u.i tir.iicn Kuller, mehrere- 
Cnmnijiideur-Kreiue an die gros- herzoglichen säniin! liehen Sraalsräthe und 
vieler Kleinlireu<e an die [Vilctiec nid ciui.üc »ehciriic HSlhe geschehen. 

■ ei: Uli.: Ilcrii.l -a ..r . . - 1 ': .Vv ..:u.v:-.i :::-i l n ve T ler;L^; und rvjn 
glaubte allgemein, dass der Murr Grossherzog seinen am .(. November einge- 
fallenen N.n, . nsl.L ■ /.: . i::c: !l i ..- ic:i Ol ,'. ! ■ I '-. ii-ie i. in ji."i .11.'., 1 .■ur.ic. 
AL .1;e allecineirie lirs.-jrtiLiii; nieln erfüll: .'-ard. •vur.lc ;ü. Ursache angegeben, 
d.is- das Vorhallen U-inen Jlcihill iv. I'.iri. gi-liitufcn habe Die derma! erfolgte 
un|'es:ive Vcrlciliunj; .ellchlt allem durch .lie N-ichrie 1 de- .'.|-.;;e:..l ;].■■-.- lu:: s. !. s-| 
cnrdai! und durch das Zusammen! reifen mit der Ordensbencnnung .Concordia.' 
.■er.inla-il Morden zu sein. 
(Mhüereilt durch djs t. I. U.ius-, Huf- und SOJis .\retiic in Wien.j 



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(■e> Milllct. 



Wii Cjr], Hill Goln-. Glljjui I ur.l l'rirn.L. de, : hei [Hillen Hundes. Um: 
lieno« von Frankfurt. l-r/bi'Chni von RejjLtntiijr;; etc. elc. haben L'n. bewop; 

Hinteler Verdienste einen eigenen Orden unter .Ii 
■j, und für denselben füllende Statuten n 




suf der linken Seite des 



in der Funn einer deinen Schnalle tili 
Ki:..--i- Icd:,- iif,tjt!et. 

[lie Farbe des Mir den Cmic.irdietinrdeli besli 
beiden Wappen Farben des tirasslicrrot-thums dergestalt 



,mt den besonderen Fall vorbehält, 
dtt Menschheit überhaupt Unsen 
ohne den Abging eines Mitgliedes 



Wir bei dem Ordenmttic nicht selbst du Präsidium fuhren, soll der KanileAierbei 




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') .in .Leu W.ifi'cii .kr FituT .vir.l .las k rt-n.- innen r im jji 1 1 lI t mit .-iiict 
lljii.lsclikifv: Jnnchiuij;!. 

Die Ycrleihiiuis des Or.ktis i.-: niil licincr vltIhjii.L'ii. Deich cvirii villi 

jedem uelr.-ii Mil.elicde .km Onlti^wfcrrtiiriilt eine Fjilh.-MdiBiiiH; <ur ph.il'tc 
.l.i-cn. ;!.:iul :i tc A. .r i ,- ;'■■!:.!. n.\ \ i ..ii: i: .:. ■.: .1.: i lj. ;;c!ei Kl. nul •■.■•■■.ii 

I .■ ■ : !' I I i ■ I ■ .■ 1 1 ■ ■ i ■ i 

.!.|- '■!.■■■! r v ' ■ .. 1 1 :i.._li .i e-.ui ■.' -.1:. :ic:i -.::i.i - ■.- . . 1 1 1 1 1 - . L I : - : 1 ^ Ii'-..:.'.-, cei.c ■. i: 

liehen m:: c :u-J.t:i .lc. Ordens im rallcii Vcrri-aueu wohlwollend und bestens sil- 
eiiipWikn: t:ii.l Milltn iKat'iin-Jrli.ne Sl.mitcn in .km Utijimiiis'.WjiK- hckani;! 
ueniieln, H:J: i'c J :-:- ;- I -M-i.: uii.i ;.-.1ei:i .M ; ! !: i e.ie .lc-- ; ein F v.:i:i ... r 

zugestellt werden. 

AsvllJl1cnr.nl:!. -Uli Ii 1 "" AuuuS! iS 1 1- 
(L. S.) Carl, Grossherjon, 

Zur Beglaubigung;: Auf höchsten [kfeld Sr. KAnij;lichcii Unheil, 

Dci Jusuzministur Meiler, - 

Freiherr «in Albini. seil. Hatli unJ KjHiieti.5elirct.ir 

Diplome wurden bei der Verleihuni; des Ordens niehi erteilt. 
Der Beliclieiic erhiell mit dem Orden mir ein Exemplar der Statuten, 
welche von dem Ordenssckrctär unterschrieben und u nie 'siegelt waren, 
::ii'. i'iiif.itlieii Ai!ivs-.e ; 'iDcn: I len :i X. N. als Jcs Con jo»lit:i- 
ordens Kitter, Commandeur oder Grosskrcuz.B 

VwuEohnlH 

der Miltrlledcr den von Sr. Knitigl. Hoheit dem Greuel- erlöge yoü Frankfurt Im 



(Das Yewci.:bii,s in aufgestellt am II. Juli 1S14 und enthält sammtlicl« unter 
der Kreier 1111;; ,k, <;mss]u:r<rij,s cnnl-ten YcrlcNiuii!;en.) 
T. Klasse. 

(I)-. '.■11 Mivi-i-.kr njtl, Jciu ..Inhalier). 

2. Fr.un Joseph Freiherr vim AHiini, Srj.iriiiiiui.sicr, Mini.icr iks [iulitii und Jcr Justiz.. 
1. Christian Graf von Bcn/cl- Stern ju, Staats- und Fi n.miraiii. ister. 
|. l.et'n.il.l (;r.ii V.111 Iku.t. Si.ijiMiiinisier uml .Siilinni.liroki.rr. 

5. Christian Carl Adam l-udnij; Jusej.li Freiherr von Diciiliciiu. D1.11nlc1.l1.u1t. 

Appell Jlionsliofs-I'rasidcnt und Genera Ivikarius. 

6. Csrl Freiherr ran iifcrsiein, Su.u.iiiiuivcr, Miuiver .kr .1 in tranigen Verhält tiissc, 

der Polizei und des Kultus. ' 



1 Aus dem KrI. K.cis-Ar.'lii. in WarJuifjr. ■ (1!- C. I'. Nu. jin.) 
1 Da« breite Band mit dem goldenen Ordcnsicichon und der gestickte Brust- 
Stern befinden stell in Jen ,radii..lten Sjuilnlungeii lur Kunst un.l Wisinis.lull 



«. 1-ju.u Freiherr vmi (liuliuii. >vi;klLh;: .;diviii:er Su.usr.L[h, ausjeriirdcntlidier 
Gesandter und heTClIm.id'.liiiter Minister .in lim Kjl. UVlcinbcrgisxhcn, Jen 
Grosihi-rm(;l. H.i.lisdien uiiJ Ih-.si-ehcti HSIen, 

i). Joseph Freiherr von HaeL. nomtapirukir und überhol bi hl ioihtlur ( K f,u>rK-ii 



des Ordern). 

16. Joseph Kasimir Freiherr von Itedivil/, Di>nik:ipitu1ar und Generalvilur (ge- 

storben Iiis). 

17. Philipp Freiherr von Wauihold, O her st silberkäm nierer, ' 

iS. Jleinrkli Freiherr 11111 Wesseuhtre., Central vik.ir /u Coustan*. 



I. Carl Alben Wilhelm von Auer. Staatsrculi nnd Pralelu tu Hanau. 
J. Wilhelm Isaak von Börner Su.1br.ut1 unJ Generalin-pelitor der direkten 
Abgaben, 1 

Matthäus von Chaniidii-, Sta.itsr.ith und er/H.eh.VIkher Vikariatsdirektor. 
|. Johann Georg von F.nseMi.irJ. .Su.i:.ratli unJ ,'.iei:er 1'r.isiJciu des Appcllaiiuiis- 

hofra iu Atebiffenbupff. 
i Frau* Heinriih von Heiner, Staatsrat Ii 1111.I Ci-iL-rjl.SilHilJcüli.uvihUi'r. 

6. N. Graf von GrjnJi.w:. -Staatsrat (gestorben iSij). 

7. Georg Adam Freiherr von Kieningen, Sraaisrath und Depart<.-iiu.nl.(;erieh1v 

Präsident. 




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.i l'lülipr AJi.! f .l: |..,l T Ii imi] M.iI lit. .Srjjr.nrh. 

■ i. Urban Stephan von Müller, geheimer Rath und K abinrtHeiVreiär (Sckrcllr ll 

Schal jmeisrer dts Ordens], 
i. Adam Jo*[>h imi Mulier, Swinriih, 

■. Theodor von Pauli. Kurator der Universität!.- und Schnlanstalren. 
i. l-ran* Freiherr von Hajen',. i,:„-ii, <„.■■„.■ r.tl major und Kämmerer. 

■ | [.enrmld Johann vmi Hijl'irrniin. Su.ii-kciiraisi.ir ig flauau 
\. Carl Friedrith von Sccgcr, Staatsrat (gestorben TSlj). 

f. Georg von Sieii. Staanrulg, Finamreferendar und GeneralLontrollegr. 
■ l-.uyi.-ii v;m Tlmni.iv S:,i,.i..:-,,:Si i .ioi.yI'iüi 1S15). 

8. Alexander Freiherr von Vrinz-Bcrbtrkli, Sraarsrath und GeiMral-PasidjreUor. 
y. Lgdu-ig Freiherr i-on Yaricogn. Smtikonimiusir in Faid. 
JO, Niklaus von Wcinritli, Generalmajor. 



Imn üii.l i-i.i! Ki is.-'. 1 . O^-i'iti.n-ijii: Kanin »t.t 
:. !>. Carl Klsj). Ocie, geheimer Kuli und l'rdlcsvir der Ar/i,ieisviw,is.:li.iri 
). Friedrich (ii-a! von Diesbach, Kämmerer. 

1. l'ultr Cieriiens, Ingenieur major und (itinY.ilin-pcl.[.ir der indirekte« Aliflabeii 



1. Georg viin Taniuicin, Haupuiiann. ' 

!. Ijldnig Toussaint, Kriegsrath. 

j. NiLlas Vogi, geheimer Ruh und Archiv* 

. { V, t -;n L 1 Kr •; . 

!. I). C.11I Wesl.ie]. iitheinler ll.ill. i;:v I :./.; .:. 



Saverischer Husaren- Major. 



— H — 

Dil- insignicn der I. Klasse des C.oiicoi dien- Ordens bestanden 
jus einem aus 48 Strahlen zusammengesetzten acht spitzigen Stern 
(siehe Tafel 1 No. 1 und 2). welcher. (>; Millimeter hoch und breit, 
lhis glänzendem Golde gefertigt ist. Der Stern setzt sieh aus zwei 
ziis.iiiinieniielölhelen Machen zusammen, iM im Mittel nimkt etwa 

1 tra dick, im Inneren mit einer Unartigen Masse ausgefüllt. Das 
in mattem Gold besondere geprägte Mittelstück ist von einem er- 
habenen, kreisrunden, glänzenden Goldrande eingelasst und Im (inj. 
ibe-o letzteren) einen 1 lurdime-se: von jj Millimeter, iis aui 
der Vorderseite ■iiier zwei zusammengebundenen Falmenzweigen zwei 
aus' Wolken hervorragende, in Sonnenstrahlen siel, vereinigende 
Hände mit der Ueberschrift nConcordiaa. Die Rückseite trägt auf 
einem Hermelinmantel und unter der Krone das Haupt wannen Je-, 
(imsshcrztigtiims- Frankfurt: ein siUxriics Rad im rotlieii Fe-ldc. An 
den drei oberen Siralileiispijzen ist ein güldener Ring angeraucht 
und in diesem hängt ein länglicher breiter Goldreif zum Durch- 
ziehen des Ordensbandes. 

Die Grosskreuze trugen dieses Ordenszeichen an einem weissen, 
gewasserten, 105 Millimeter breiten Bande (Tafel I No. 3) mit pon- 
eeauroten Seiten st reifen von der rechten Schulter zur linken Hüfte. 
Ausserdem tilgen Jiesehvii :l,l linken killen .1 Juspilzigen, 

in Silber gestickten, aus 48 Strahlen zusammengesetzten Stern, in 
dessen Mitte sich das in 111.11 [vergoldetem Metall geprägte Medaillon 
der Vorderseite des Ordcnszcichens wiederholt. Dieser ßruststcni 
wurde in zwei verschiedenen Grössen getragen (Tafel 1 No. 4 u. ;). 1 
Der grossere Stern hat von Strahlcnspitze zu Strahlenspitze, auf den 

2 seil k rechte 11 und den 2 wagrechten Hauptstrahlcn gemessen, einen 
Durchmesser von tt,; Centimeter, auf den zwischen den vorgenannten 

' Aui Ami Rimr Jes OrJiaiveMiesi'i. vtrJ.'kki Jurcri .Im JjruinT ti.iii w .iJrii 
(iulJreii. l'elinJel skh ein Meiner mriJer Smii|iia mii Jkr /.il'l Juni ]'uii]^!i;il',k 



«ilk-r!: 




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Ii' fi Hltitlmrosst'il Slrjlik'ü, von S;t.;llli.'r:(i:l.c /i; S!;-;]ii : .f;i> 

;messcn, nur einen Durchmesser von 9 Centimelern und d.15 M 
liild mir einen solchen von .]o Millimetern. ' 

Die II. Klasse (die Commnndeure) trugen das Ordensiei 
:r I. Klasse in derselben Form und Crüsse an einem 60 Miliin 
eilen Hände um den Hals. Es ist in dieser Fort» abgebildet 
üfel II No. r. 

Die III. Klasse (die Hilter) trug das Ordenszeichen in kleii 




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Ziirkh zurückgehen, kuhna von Jon .1111 5. Januar 1814 in «ine 
Diözese nach Regeniburg zurück, wo er bis zu seinem Tode am 
10. Februar 1817 ausschliesslich seinem erzbischoflichen Berufe lebte. 1 
Mit der Aufejbe seiner Hcsity.imycn hiVic sdlis^xrst.nullicii 
auch dk Vcrldluni^ des Co ncordi in -Ordens auf und so erlosch der- 
selbe wieder nach kaum achtmonatlichem Bestehen. Bayern, welchem 
bei der An: lrivjii!; des L ,t oc-J lur^oi: '.11:11 ^ d.is ri'.tMcn;LU:i Asdufu 1 - 
bürg und einige Fulda 'sehe Parzellen zufielen, erkannte den Orden 
ii.iJi[r:i»lic]i durch einen königlichen Hrlass vom 24. Juli iSj.j an. 
Ks rührte dense^en, soffrn ,ei,:c Inluber n, de,; htyrisjicn Hof- oder 



Stinut MjjiKMi Je; Königs ipeii.il Vollmjiiii 



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e Ehren-Medaillen för die primalisiihen un 
grosaherzoylich frankfurlisclien Truppen 



Wie alle Rheinbund-Fui 
cm Protektor des Rheinisch 

■iültrlmll Ti npixii-iirliii^iii 



Im Scprcmbcr 1806 11 
;r Stärke von 9«i Mar, 



lullt und als »I. Hataill.ni Acs Jnnnturit-Kt^imcn 
] Kommando des Grossmajors von Welsch imtc 
nii, welches fiir den Kricü in Spanien bestimm 



Ameil .in der Sclilach; bd Messa dcl Ybor am 17. Miß 1809,' - 
an den siegreichen rümpfen bei Valdetannas am 18. Märr, - bei 
Medellin am 28. März, - bei Talavera la Reym am 27. und 28. Juli, 
wo Grossmajor von \Vek,-h, _| Offiziere, t.( Mann verwunde!, 1 Offizier 
iinii ]} Mann getüdtet wurden, — bei Almonacid am 19. August und 
bei Ocanna am 19. November 1809, wo es wieder einen Verlust von 
7 Todten und s; Verwundeten tu k-kins/eii i);nic. -Im r;. Miirz iüit. 
trat der erkrankte Gross-major von Welsch das Kommandu des 
li.ii.iilloris .in M.ijur hiLseli .<h und dieser luline es bis zu seiner 
eigenen Urkuiikun^ im 1'eivLiar iSi;.' Den l'ek'lil ifl'iTuihm \v.\s:- 

mehr Major Vogt, welcher da; Bataillon bis nach der Entschei- 
Ii l' k'i.u-iu nei \'utmi.i -n! 21. Juni iSt; führte, durch welche 
die franzo-en üczw Hilgen wunteu, das spanische Gebiel zu rjilinen. 
Er kehrte im Juli mit den dienstunfähig gewordenen Mannschaften 
n.ich Frankfurt zurück und für ihn übernahm C::pi:a:t;e llimboer die 
l-iilirunf! der in Spanien verbleibenden Kcstt des zu.sarumcn^esclmml- 



■ GrosmiMjor von Wrfscli wurde an. S . Januar 1S10 -um Oberst , Majiir 
l-rilsch am 9. |uni lMiu zum Grosttiiajor und Hauptmann Vofil an denselben Tjfce 
iura Major und Chd de kttaillon ernannt. 



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beendet. Ks bestand aus viei Gias.enr-Kmnp.i^rneen, von Jenen die 
erste den Namen »Albinische Jäger-Kompagnie« führte, und wurde 
Ende Müi 1809 in der Stärke von 600 Mann vorQberßehend zm Be- 
setzung der Citadelle von Erfurt verwendet. Knde Dezember t&i.j 
kehrte es von dort nach Frankfurt jurQck. 

Im Jahre 1S10 wurde, mit der L'uiüCstaltun;; des prii 11a tische 11 
Staates in eindtos.berzojjtum, im Verhältnis mit der liinwohnerz.ihl 
die u-r( r;ij; im. t:^i;;i-- St.irUi.- des K!:e:nivii:J-lv:i:ii'..:eii'e-. auf äm Mann 
erhöht. Das 1. Bataillon wurde von 4 auf 6 Kompagnicen (eine 
Grenadier-, vier l'usilier- und eine Jäger-Kompagnie) verstärkt nnd 
ausserdem ein neue* Bataillon, unter Major von Comeli, in derselben 
Zusammensetzung; kuniirt.' Dieselben wurden mit einer (ies'.immt- 
■stärke von 170(1 Manu zu dem 'iReginient l-ranklurt«. inner dem 
Kommando des Oberst von Horadam, vereinigt und dem fra 11 zß.i sehen 
Kaiser für seinen Kriegszng gegen liussl.ind zur Verfügung gestellt. 
Das Regiment verlies- brankfurt am 16. februar 1812. In der Stadt 
blieb nur das Infanterie-Depot, in den 4 Hauptstädten der Departe- 
ments (l-rai.kfun, Ascluffcnhurg, I ulda, Hanau) und in Wetz.hr das 
UiirgcTmiiitär (die Nattonalgarde) zmüek. ' 

der Division nrindere und wurde an der Küste der XorJ.ee «im 



.1 '. II 1 ,■ , I 1 .■ 1.1 ■ 11 l.ii'l 1 1 .' ■ 1 U.II 1 um 1 

^-iri^iiluitn Vulustcri ir. Uii^Lisd. »-.slirenj Jcr Yerteii^i-iy Hin Daring, x\i ein 
sdnvjches Hauillori /um "Ke^irnem Frjrik';ir;i . l.- ,::n: i..-:... 

' Die S.i:..ir,.Ll^.ir,1e i'; :iu S^.i.H- -K-i leri,L t -r •!,'- ('.rH.vsU | .|vi.!;rLiii^ I ..liAiiL.l 

vou tSiz aufedul«. 



Dan 



ei Dez 



ihm während des Krieges 1 3 j Mann YeM.irku'ii; n.» li.m^liK!;; 
worden waren,' mit. nur 17 Offizieren und 60 Mann nach Frankfurt 

Hin fünftes grosshcrzopliches Koniingeni, zwei Bataillone zu 
790 Mann, wurde im Anfaii« des April 181; mit Mühe zusammen- 
gebracht Sie erhielten die Benennung II. und in. Bataillon des 



Das 



> Hau 



. Majt 



4. Dwcnibcr 1809 <9t 



Smimi: i3j9 j( ( 

get «in Zweyer. 



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1 Zur Ik'li'iidirung Jlt :di^w:\,^, in wddwr sitli die grasshcriof!- 

Iii:!kt:r] Irilfl^Ti :m Anl,l:IJ Jl' . fl!l!V> ]^[.; I'l-l.ui J l -il, UM;; Jlt J- 1 V,,r!.i ! I 

,i^u.-:i (vi:!, (i S.l)ittri;!r. I .r, >..-(, lo ;.ui\ S:!,kN..ik- i , >„ iS.Ü. t-N i f. Glo-ni jhLj,. 
] I i :x Hü^it Je: k'.ij^-aa; K--.;u:i« iii.,lI:k- e- m.i-lidi, eiiMii .lunv/iri-. 

wolmaiJiu Kük:-!!!-.^!!-.;^ du.' l.-.i.lw .-.mi^lski.n!, niii J^r ilitte, ilim .[ur^li 

JL t >L>lai; N.idiii.-Wn :il>rr ['iiliiisilie l-igc aikfimimn tu lassen. Dir Tjuh- 
kL-lint: am J.irm.i. ]M1 ilirun SchLi:; •.uriz.t nid iv.iji:.', .111 dtn i:e- 

i.irajL'li, eisiu AunorJtmnp .111 tlk h'r.ii;L:iir^-; Trimpeii. wol;:ic Oi'vrk-i.rinJnt I'.iuj! 

vom Miliur-viouvcintiv.tur ftjnUnn l>ii ™m lifbKcriirissmrjis -ihr.idii Iu.if. Die 




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n Welsch, J. d. Mcdcllin Jen (.. und to. April 1809, 



Rapporischreiben um 14. Mn 1609 aus l-rankfuri wie lol^t: 

An den Herrn ffirstf. piimniahcn G™«ntjjor von Welsch in Medellin. 
Ihre beiden Rapport schreiben ii. .!. Nfedellin vniii <:. w\ \e jenes vom IO. April 
I. j. Llbe ich iu meiern -Meu Ve^ni^e:! riillüa erhalten. 
S" -ehr ich auch itberzeucl war, da« sich iijs frankfurter Subsidien-Balaillou 
unter Ihrem ('ommandu und I .- Mittvirkunk: eines so braven Herrn Chef 
Je bataillon. sair.mt den übrigen Herrn Offiziers, in jedet lein Jüchen Aii'.iire 
mir rühmlichst ausieithnen werde, ebenso unendlich viele Freude mulllcn 
mir Ihre Relationen, indem ich midi daraus üheneugte, wie das Bataillon, 

]) Infanterie-Regiment von Zweier: 

L Bataillon in Spanien 11 Offiziere ?so Mann 

II. Baoillon in Ginsau in ,. 771 

III. Bataillon in Glogau 21 ,. 771 

ein; Dm r'Ufir'i:i.:iil lri::::l::r: 1 :l ' Iii 

1) De[WI in Frankfurt !\ „ 789 „ 

!) Artillerie in AsCkilieiiluirn ; 
j) [.anJc5-Si,luThci;core.s: 

Husaren t „ 60 ,. 

Jäger ■» Fi« = ■■ "* ■■ 

Titial der inner den Waffen Stellenden: le* OfS'ierc Mann, 
[lieber Rapport, «ir.vic alle nacMe-lircnd seitjcr^e-cheiicii oder erwähnten 
ünchie und Happerg. Mclel-e die ]■; h reu. Med.i heu Vlrelirn, sind -■ «vi dies nicht 
.ui,J:üd.Hch .iiidi-ri beule:!:! isi — u-.i Kg!. Staats- Archiv in Wies'r-.lden ■nli.ree.iliri. 
Iis sind insbesondere d:e Afctcusuo.t ■ Helenl. l'rotclnjlle ■.■.11; 3 fi t .f,. 1N07. .jSo*. 
iSon. ]«1U - die KaMell-journalc de. Frankline: K r ie|:.-[s,iii'uii-.i,ri.i:s v»n r*:i 7 
bis 1810 — die Rechnungen des crossh. Frankf. Kriegs-Zahl aintes von 1W11 Iiis 



i 3 - 

>-SunJn' Alles 



und Ilmeri. mit dem er.teu ran hie, .mui.ir^hireuden Heid..;:, mehrere Gold, 
und silberne Medaillen mit einem Auszug der Stauten der bestellenden 
T.inlWl.d!.-1M,»li:u:n ;: v(:i-mni™.>:i /nvliiiken. damh Sie in Ihrem uciler- 
II I! I I I I ( 1 L n I In 

Iis bn, wit ;lus vor^tciiuiikill Sdirciheri licrvor^tlit. Anfang 

Jcs Kuriur^on i-YiclriJ. Cli: I Kur-M.uii/ -ebun.-]] liehe Tiplcr- 
kcits-Mcdaille.» nach den dort gebräuchlich pewesenen Bestimmungen, 

nelricl niesten Dan); ibzu.t.ittcn. /eeleieh versichere ich dem Herrn üross- 
major v. Wekeli im.l dem Herrn Major l rit-,-li. Mneie .lern Herrn AJjntJin- 
M.ijor Damboci, da» ihr bewiesener Eifer, ihre Itrjvour und ihre S'and- 
lialhnkeit mir un vereis lieh hleiheii werden. Aueli d-er .S i!|iil>nt soll, nlhcien 
Harlniann bat sich dnrc'n l-eMHi.ie:e l\r.f.-..::r .Lei- Cin.ide seines Snuveraim 
ivurdip gemacht. 

Den Herrn Crnssnisjor v. Welsch ersuche ich, den Herrn Offiziers, Unler- 
„Iß/iereu enj Soldaten incnien ll.ml. Inr d.i.. ..v.l. sie an diesen beiden Tauen 
eelhin haben. an erkennen 'ii Reben. 

[■;] Pneru dei Santa ernce ,!en ;i. M.irr rtie*| 



in .■nr.wirlieeu I i lern 

detachirl 

.um Dienst 



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.ibn m le'ilve eiT.iiHicdel l'i:i;.;nr;pj, a: \ i-r I i-ilitll, (juii 

Zwcvtr licricliitii'iSl-.'icrli.ilb. u::tr sjlL'Sthüt?i tintr VoiLu^ einer ■ 
Kurmainx'schen Tapfcrkciis-McJailk das Folgende: 

An Se. Hoheit den Durchlau einigsten Souveraincn Pürsten P 



l.enes des Hiic!lsc^tülii;_:: Herrn. eineveraeei) werden dürlte. 

Schliesslich bemerke ich nneh gehorsam«. dJls es rathsam seye, kündig 
die rolhen Medaillen -Bänder mit mvtj weisen Suciicn ju( beiden .Seiten «1 
versehen, indem sie mtm Jen ll-in.lern lIit Imi'.ivrriien L'lircnkreii/e äiui- 



Gencral von Zwej-er haue inzwischen den Stempel zu der kur- 
rnjinAdie-n Tapferkeit- Med.ülli' und die Akien des kurin.ui:;':ichen 
Tapfe-rkcLts-Belolinungs-Institüts aus Aschaffcnburg verschrieben und 
crhie-li vi'-ii iIiH I ".Le : i-ti h..':nlen Hescheld: 



Je .1" Aicha Hei, bürg d. 6. Mal 1809. 
Conclusum: b=drsl- Prien jtische in Herrn General en chef wdre das Mililai 
■:■..!■!,■ . He:. .„-■.,: ,;ii,u, lt | Wien bisher abgehaltenen Militai 



n-Mcdail!e, welche in Gold und Silber n 



wurde .111 einem eninen Rai! Je jjem.si-ii und au den Ii iirui.iiu/i seilen Landsturm 
verteilt, weleher iKm jur UnterstuI'Hup; des Liiiici'.-Miliiän aufeekitcn wurde. 
iVtr-kielic: Karl Ri>ihei:l-iidier »Der Knmiainjer Landslumi in den Jahren 1799 
und 1H00.« Augsburg .K 7 a.) 

' Mil^eieiii er. !■:_'! .'.iv::: c:ic lue :-.\reii:e in Arnberg. - L. Nr.. ijth. 



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,:,T D u rs k :1 1 ü:l.; L- 1 :i~r .'Lj: L : «j; l-ts-.n j;I hiCruKT 11 



Da sich aucli bei weiteren Niiehl'orsjkiiii^eri Oer Stempel 
kurmaiiiü'sdien Tapferkeit-Medaille nielit ™ri".md, wim 
der Beibehaltung der Ruckseite derselben Abstand genoninn 
der in Frankfurt lebende Stein pekcliniider 1 ' Allem an d ' mit d 
fertigung neuer Stempel keaultraf-t. Am 21. Juni wurden den 
:uis der Feklkriej-.Lme für diu VerdieiiM-MediiilleniTeuipol 14 ! 
gezahlt und General von Zweyer berichtete nunmehr um 1. J 



„«. van Zweyer. 



ic Bezahlung an* der Feld 



■ 1. I Mf .1 ■ v ■■ ■■■■ 1: ■ vi.'.l .1-, ■ t 

suivk- Jit ^riiiliirslc tt'Äiinp. .111 neu idi die eine H.ill'w des Stempel! mit 
ikm flijcllsten MW i.'.^. V..L 10 : ^:;vdu J i;: I i-t, itkt-LI sali. 

Frincfun, Jen 27. August 1809. 

■ Conrad Christian rLiUemand, fieberen 1751 *u Hanau, lebic als Stempel- 
seluiei.ler In FrjtlUliri im.l siarb Juri im Jahr lR;a - Von ihm sind juch dir 
Stempel m Uteltem und Hminier!. Juhilai-NL-Jaillni (1S0; u. Iii*)). 

J l.-h.-.im 1 1 -.r Hl.iliLil c^cie.u l 71-11 .L-i:i~ Y.ivr ■: ; ■ I i ] 1 p | - Cr:::-..!: 1S-.I:I 

Uli grotshtriogl, Mourant und Mftiumöiter in Frankfurt. Er siarb 18)!. 



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H.iiiiktrlViKUiij; Jcs rijrsI-Priniiii: 
Am biaien wirJ es scvti. ™i» der Herr Cit 
Mclwr' crilicikn, J.imii C r mii Jon du 
A li -.f . r.iü in i i'i niclsi sf-Tjllicii. 

AKhaffratarj?, den 28. Augusl 1S09. 

Nachdem l'Allcmaiul zum denen M 




Vrinkiiin. Jen i Qgtkm iSOs) ^ 
AHtoAvtvqt, Jer s ticinhei ihr»j 

Ihr Freund 

Von der «wwwföimea Verödung wurde dem BwaUlonsehaf 

briisih .1111 Oktober kamiiii--. ^ei^bai mul ilim d.ibd niitputnik : 

Inzwischen hiun d.i^ Kiuillon in Sji.inis.-ii vergeblich anT die 
An kl Hill Jtr vor Mon.iiin triieteuer] Hliieii-MeLhülin geivancl. — 
In der Sehlacht bei Medellin am 28. März und hei Talavera nm 
jK Juli itof htttt« die ptiminsehert Truppen neuen Ruhm erworben 
und die Zahl derer, die auf dw versprochenen Beluhnungen warteten, 
haue sich vermehrt. General von Zveycr halte am II. Jim! .die 
Lurminachen Staun™ der '1 jptcrLei!- ■ Hrlnhiiunj:'.- Konnr.issiuno, 
welche bei der Verleihung der Ehren-Medaillen als Anhalt d,enen 
sollten, nach Spanier. „bfJeiLliiikl ond am 2; August rorderic ei den 
Bataillons-Chef Krimli ' CfflcM auf. die VorKfcb«s!is<< der lur 

' Acker verlor sni.it: kurauim'sehe MlKnic Verdieii-i-vieJaillc in Jcr Schladii 
Lei Dur.ii.t!"- Der FiiJsc-Pniiia., hdnicli .iul" das (le.ueli des lussauischcn KriefiS- 
KiiMl-^-.ii]^ hui V^dhiiiiiJ uiil. in.ler.'ii I ; m n lji ! i r - jii etc. Aclter: 

nkh mache Mir .-in wahres Verum 1^11 ,1a. jus, Jicscm wackeren SülJaieri 
Meine neue MrJi Mt. j-:-i.i:i .kr . Lr :.i:iitn. v.-.,lilsvr,litri[en iu neben." 

Vramin l..iL:vr in liefen M .ine iltr iif.n.i i-.l.leini i M.-.l.i ilkn . jl> Krs.iif dir 



e ja( 



i Einreiten Jan-Ihsi 



Digimed Oy Google 



- a*- - 

ll>Liir:i!n^ ^i:!|-:o:iljiiL-n [l:J:v : .Jjcii oiJnuü^-.iii.^.siL: vtirzulcHtn. I:r 
.... Die unterm 1 1. Juni 1. J. m Sic abgeschickten Statuiui de-r 

- J'.L;Mi--rl:L-if-. 1^ L 1.^ hr.ini ( .o: in ;n-.>i. in iii.'mlii Sil krc:t> l'HuIku haben. 

lialb Sli- mich Mdi-jJ^til vin^ .ukiit < Immission anordnen werden, die ?v 

Ul!cr?u;iiui il.ll. \';v;.;:. 1 wer . Ii. i. r, ii:iJ (AmeilKi' IÜ-1 bewickle ]3r.i.,iul 

I ■' . 1 "... I ' . II I . . I ■ I ■ ■ 

der zu belohnenden Individuen. damit ich denfn jclisl, mir der Genehmigung. 
iiie rludliiiel Vi.T.ii^l.l-UcJjillei! .in Sie schiclu-n kann. 

Nach cratuicm, vergeblichem Warten auf die Ankunft der 
Medaillen und Statuten yiht der liat.iilluns-Chef Pritsch in dem 
Rappur: d. d. Tokdu den 22, September seinem Unmut über diese 
VcrMiE:i.Ti: :ii. T Ai^J:lil-|;. in Jl;i: er schreibt: 



llie ,1 




Ich .vtrde Hin auf weitere RefeMe Nicht* vornehmen, so sehr auch Jene, 
die sich am 17. War; bei lies« Je] Ybor ausjjeicichnet haben, bei allen 
Versprechungen von HeLohmini>en. anfingen lauern imiii^ zu werden, weil 
*then. ditss mehrere von ihnen, ennvvder in Jen Hospitälern oder viir dem 



fehlt dieser Sporn in unseren Diensten. Wie es scheint, sind wir in Spanien. 
Iren; aller Hingaben zur französischen Uecoration für geleistete Anstrengungen 
und Aujzeichnutigcn, in Vvri^wiihi.-! ^-radsen und Mir werden dieselbe nie. 
"Ime die Ankunit Seiner .\lj;cst.i: des Kaiser-, trinken. Alle Souverän» 
iL-. Kheiiiis.-ben Bundes ltiVi \-reit< riijeiiv Orden etrichtel und Ihre Othziers 
h.iurift damit belohnt. Wir sind doch so glücklich wie jene, durch unser 

Ii' 1'. ' . . > .1 Ii I ■■ 

ivtrai iiichi ein hnlie. (.eiierall.oiimuii.lii iur die /iikuiil'i die j|i'.jJij>e Hiicl- 



Der l-ursi-Prinins, u'elctiein Jet General en chef von Zweyer 
diesen Bericht am 15. Oktober beltlrwortead votlepie, neigte durch 
die darauf erhiLendu V,-riiij;vm^ J. d. Asch äff enburj; den 17. Oktober 



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fi goldenen und 18 silbernen Verdien st ni cd nillen (durch Lieutenant 
Hi'-.i-:i-ruip;i j nacli Spanien. snv.it- übir die in den Armeen übliche 
Art der Di- cor in ms: von l Mi/ieren ni.lu otiienidHe; -.\.ir. lir 
verfügte: 



3\r!L r -..i:i'.i:::r -. li ,;l :■- i : \\'.:\\\ .;.e •! ,. i: ■ er r.i.M I der Uni 

üencrai, nach Ihren i 1 1 ; . ■-■ . i : ! v - : 1 ' .r ;■ .K.i^en. 'ind :.e)h.:i UberTeuflt, dass 
.LisjctiiK' ijwslithcii liium-, «> miilratnili}] i-.t. Audi binc ;h den; Herrn 
von !lediu:vi][e' d.n.iti Saeliriili: «i stkrii. - d.i. iLiirmehe .uiJi dum (irateir 
"in Beusi in P.iris .n .ehreik'ti. d.nnii er v-. mii^aun:-. dem KrieiiMiiiiiiMev 
c-rtiliic. ga. Carl. 

Am iK. Okiober .mtwonere (iener.il von Avever das Folgende : 

p. p. 

Euer HoliciT ^iLjdi^-: L T W:liei; ine: i.ri.j . ibl-.>]^f Milieu 12 goldene und 2J. 
silberne Verdienstmedaillen, erstere (Vir OHmeic, lemere für l/nfemfliiiere 
und Soldaten. eL-rlenier und. den: Herrn Grosmajor nath Spanien zugeschickt 
werden. L'eber diesem Gegenstand erlaube i^H mir fcilcinde untcrtlilnigstc 



sind 'änmilik-tit Med. Dien nur sur die M.mn-diali v.ini Lniernlliiier abivärri 
be,;hti.ut und Meiden die ai;weidiiie:eu ;.i ? :crtn Il..'id1e,.e.en „jeh ihrem 
Werth mit goldene'. .>de. ^Ivrue:, Ued.ufe LeMn:!. Jene;. weL-lier eine 



' Aus dein KhI. h'rei* 
Hl- 

■ Gr.lf Hcdonville V 



\'LTiiij;-.ni|; ■ l-nrn-l'rini.i. 1 0111 j). Mji i*ui, auch die entsprechende Erhöhung 
V.-. l eil /illai.en ei;:. De, |-"llt.1 -l'riul.i. ,:!irieh damals (InscriaiCn-ProtuUll 
vnn 1S10 Nö. 1516. - Kgl. Kms-Arclm- Würjburgji 
Der Said ist nach dem Bestiegenen 1'rciM ' ' 



i. M:,i 1K10 ei 



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!>.! ;iun l-i.« H-Iv.i n,.«:-: , :,-.!■, ivf !lr W-i. ■;. I-. 

welche (rmiüsische Ehrcnkrcui trhjln.il, eine jährliche Pension nin 

Jfti Thjlem jrnjjfgsc jusiclierTen. ^o erlaube ieli niir Jen ülitinfa^ge^fjLji 
KelitirsjmMcn Vorschlug tu machen, ob Euer Hoheit nid« gnä<%~i geruhen 
Jen ;■. i\ milderen ki- ..I^CCÄKX. Mtc I i.in Iü:i.i;1 .1 ic.Jij 



Oflititren. In Jcr Folge «■ 



; i im DiniM stellen Jen 



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7 goldenen und 20 silbernen Hl Iren- Medaillen, »unter der licp.Ti.n- 
Jes Kir-t-l'rirvus« keine «eiteren .Stritte .m^eicriij;! wurden sind. Ks 
l nls;i ii.iili-U' lenj die lic-.. , n i-ü iii::-.- d;e-er in Mi.iiiselieu lüireiiineJ.iille; 



LVni[HTi;ur et rui vieur Je v.vjs r.-.mniev -khiItc Je 1.1 Kjion dl™ 
j\W Je l'jijle d'ar^tnl. 



U'l'n ii.'.i T:i .-.ir II. 

-.lilJif sclirjidii. und mar: 
.) J,n ;o. Oklobtr Dtirt 



,I.,-,;,.!m:;, r :„ :: ,!.■< Seiv.r. , „„■ Tr.i.ien v,-,„ [.„„:.„ i^.s, - Obir.i 
von Sclsiller im Jahr !.S?S «^-iLlniii^irn: Senats 711m Ti.ijjen Vinn 
■y. 0.-|i'I-<t |S:S:>. Olil'rsl H-pilillllrl in l.ihr iXJ.i (1 ; u -.dmii;:Li|-.|; .k"- 
Su:i.i!% Tr^ni v.Mn i. I'vbüjjr i*?u.l. — ]> LI: U-ii tr-hieh eimi 

UKT.-i-mli; -.i-n ^.ij:. ]>:,■ ul-T-.JiT! imrikii j-.ir" ilirt .t:tsM/i;i.|i;ln-n 

Usuelle vom Scrur .irs^lil.i;:;,: bcxhicdcri, d:i sie bei ilirn vornwilimm 
Kc;::n!.il ; .i-.n .i^,Hj;.ii:h .1111 ic.k-:! l'en-.i.-iu A:n|irtidi eLT/iiliM hjuen. -■ 
Hjuptmann Hjcimjtui itir-ers-Eils bezeig die Medai1len?e]jye ITir die Iis Unter- 
itri/ii-T vrv.o-:imL' j.'l.k'iiL ^Tin mri-.elit l\lireiui:e'1-< : Nc . 



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— t* - 

Vorderseite : Das nach rechts gewendete Brustbild des Stifters mit 
der Umschrift: Carl Theodor Fürst Primas. Auf dein Ab- 
schnitt der Schulter des Brustbildes in Diamantschrift : L'All. 

Tafel II üo. 4. ' P K 

Rückseite: Ueb« Kriegst rophäen io einem Krim, weither ans 
einem Lur beirr- und einem l-itheiiüiveii: zusammen gesetzt ist, 
in vier /eilen ilie Insuhrift : D;!i i : \'.tttrl:lllll . SL'illt'Ill tl|>l"cni I 
Verl heidiger. 



i) am 16. Angus! l8l|, d. d. Baatien: 




Dieselben linden sich in einer l.i.it .vjijeiuhn (im -rj. Sla.nsarclliv Wies- 
l-adnij. »liiir die LVkT-jlirill tr.L ; ;! : -Hi.r, der Oliiriur.-. ivekl]e:i S. M. der Kaiser, 
d. d. Hannen den 16. Angl"! [Uli. das Kren/ .kr i:breiile i; imi .erbeben hai.« ■■ 
:>!i- :\:;.' : '-lt. !.!.-!- .l- . : r' I-!]:-; in! i':| .Ii. - i:i... rr. :■- ,■.! iLN;:i.;- 

■ ■ I . 111 1 1: ■! ,.1. 1 . 1 , .1 ■ ■ I 1 !,!■,■, ,. le 11! ■ , , ' .1., 

S:;i.l: 11 k-r j;ure;ei ic sn.itere Okrlkiileiinu .Srtnv.mii erhkl! Patern und Krem jedun- 
(ai:- v.i. .(ein -Mar, [Ä17 und tcic« Jwili Senahbeseliluss vom ij. Märj 1K17 ilit 
jährliche Pension vnn ijo Gulden t-r!. an sein Lebensende. 

Dum tirLissljLJ'.ie lillLL N.linil.iill [. iqll Pe.enikT Ifln Ji. (Jr .kru-nr der 
lehren - I. Cyrill iibvr..ni.li. Der !:. t. o. T rei;his.rk ]ie.i.k:i: .1111 er,:ssiierA>j:li,-]i 
ir.nili Inn Hellen U.M.- F : .-.lli.-rr s.vi Hüeel e r i ."Ui e; e llk-.llv: .11: die Sl.l.Ll-Ul!)lti 

.... (pracs. Wien. I. )anner Iffil) . . . Am 26. des vcriviclieileti 
bat ein traiiiilsisdier Courier die denni-.Lve hntsihlicssiirle; des Kaiser Napoleon 
liber ,he An uinl Zeil iler [üitri .-]i:uiu; .k-r ii:r ilie in riefln] Jenen Ci.binial- 
■A'.iarcn k^^iVla AZi_^.»l'c:i -111 die l'r.111." tische Mililiir-Oxnniissiiiri nbc:- 
hraehl. I:r .vir .M;:leieii [.'iiurlHin^er .Je. grossen Bln.le* der K1itu!i -beginn 
fCr den Horn 1,<..«.I. ■.. I ■ .,.-„ j-i weiches inJsn-n Tage' der 
i.uh«ht Minister Ca- II, 'Jon.. He. be. cur. leitrlithtn Auluhrt in euitm 
«edbsplnoigal Wjjgeo, dem ürotulietiDg Otttgeben lut ... 

'nthiog des Ordens, cne Tabatere im angegebenen tt'enb *-on 13 MiHc 
Krane) .ogf.iei.i - (M.ij.(irili aus Am l. k Hau»-, Hof- und SiuivAidm 

■ Vi.rdenene ist auüi ibgrti.-Iei im Archiv (ur Fnolfgrts Gathicliie 



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— 31 — 

Hei den bekannten Exemplaren finden sich auf der Rückseite 
drei kleine Stent pelverschiedenheiien vor, welche auf Tafel II unter 
Mo. ;, b und 7 dargestellt sind. Zwei dieselben summ™ augen- 
scheinlich villi den mis\n!ti;];iL-n l'r.ie.vver.i:ciu'n mit den, mich dein 
Bericht vom 27. August 1809, dreimal gesprungenen Stempeln her, 
während Nu. 7 die gelungene vierte Prägung zeigt. ' Auf der Ab- 
iiildiiii^ Nu. i >'m der Sprung dt. Stempels deutlich sichtbar, 1 hei 
No. 6 ist er kaum zu erkennen, dafür ist aber der rechte Teil der 
KncgsTrophacn stark verwischt, was darauf hindeutet, dfiss man den 
Sprung durch Ausschmieren des Stempels unsichtbar zu machen 
suchte. Mit dit-un Ktv;.'r;sicmpcl -.inj. ehe er vollständig un- 
l'liind'.bar \ullik- : i;iiniLe.:eiis i-,\r, |-Atni]il.ive Liepia^t iM'iceil. 1 Di; 
"i[eriipe|-.elst!iieJci;;iei;ell bestellen in den ■. trschiejen ue-.cln:i:tfi!e-i 

haben bei den Kricgstrophaen fünf Kanonenkugeln , No. 6 hat 

Die Medaille hat einen Durchmesser von 39 Millimetern und 
liinlci sich /in Zeit in Sammlungen nur noch in Silber vor. Sic 
wurde am hochroten Bande auf der linken Brust getragen, - 

Im November 1809 griff Grassmajor v. Welsch, welcher seil 
■.einer Yerwnndiiiii; bei Talavcra in: Hospital in Madrid edeeen 
und am n. November 1809 das Commando Je- Bataillons wieder 
ühernommen hatte, kräftig in die durch die Entfernung von hankl'un 
iiinl die iiiif.veiiiliii -etturdenell Sl cm pcitTncikTi.il etil vei hiepiTi- 
Medaillcn- An^ciee.crJiei! ein. Kr schreibt d. d. Madrid den 50. No- 
vember 1809 an das fürstlich primatische General - Ciimmando in 
! 'rank fürt : 



II . , , ■■. , . I- ltiL.Ni. I o,:,, 1'/, 1 ■ ■ ,1 I're ., 

l-dnardVüm-r in Frantfuri. 

> Von der unter No. 6 abgebüdeLen hhreti -Medaille sinj rur Zeit iwoi 
F-AC.r11pl.1rt- teltaili». Das eint' befindet skli ira tgl. MeincaNiiei in Kerlin, das 
andere in ,1er Sammlung de. Kaufniaiim Herrn Henrich SueM in l-Vaukfun. Beide 
|->.,::,i|>,:irf :..|„I .u;l' , cI:l ir.li-l i jltn.u. r. T.ltn 

Van Nr.. j. (. und ; ci-iirt-n j.MK.m.T.l.i-ti^be Nachbildung.!. 



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Grossmajur v. Welsch 
HcleliiHiilL^-CoininiwHin /i 




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ii-tk-n [limr.iM'jri. 




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vi H,;,!. .,■:■■.<!■. i-i-i lv-ll.lillill,; 



.1) Ob die Wim RM-iill™ .lehauten 
aide als Olli. im netratlilel und in 
einer fnniävKben Dtcrjrarion, a 
welchem l-'iilk- n.iih frari?iisiv:h«ti Kcglcrncm in die tiiw der 
L):n/k',-> S estm si:ui lim: ktiiic l^ren-VedjiNei, uijl:ui k,i: iru-ü. — 
oder ob sie noch, naeli J^:;i allen I -.iv.l. in die Klasse der Unicroin'jiers 
i im let-icrcn Kall abgelocht 
i Kli:\::i-.Vid..ille oder franzö- 
I J'.'i: n.-.ri.ici'en ' eili.ikiii^e 



er vcrfngl wird. Wer vnu diesen Leinen aber .Ue [rm^jsisihe 
m-i)r:orJtk'H cj[i|Hliji,;i. erli.il: die d.ijini-lle i.iilniuiu;, Heien al- 
: i. I n, .ti.ij: |::;,:..:i ehe.. „■..!., Me.!.lii:e <.-,■* , \t 



v.v i^. l:: V :.i_Lr' >: ..I .:\| .1 ..-i :i ■ :rc-i: ii::n O.T .r .l.j- I :. : |.J :i:ll;l- 

,1 ii Multen die Leute .kr Hliti'.CniiiiMfjiiifirn. i'.nn SiTgeanlimiiur jbujns. 
lIiil !;nl,lene oiler ^illiernc Med.iilk, i>t ihnen fiir !:iiiik'rie lI.is 
Diipjieltc. I'nr du: sitburnu ihej der h.illu- S.U. such dein deir.i.i.iizi-n 
Ir.i.ir.i.i.ellcN I : ricdei!.l1i. f . Jll^uh-.lllkii. IVr l'i.rt.Jr.itie.m kjun 

alleniiiif-s Jli ein Sergcwinuiur tincr Elite -Cninpi|mi( unge-sclien 
d J) T>cr llriinirgien .ilJi-niüfor mnl 5nu>a 



luzivisclitn w.ii- der cr-un -SitJiniii Jcr T.iptcrk L , it>-Hcliihn tmj!>- 
I.uiii:ii::sii.:i .1111 i ;. nikl i j. Uc/eiiiivi- di ic /i\ du- <:c't'l:::, :r<-r 
welche Jcr am •>. Januar 18111 zum Oberst beförderte ßauillcns- 
Cotmnandcur v. Welsch in seinem Rapport i, d. Keynasa den 
30. Januar ]Hio Nachstehendes berichtet: 

.... leih IuI'l- dem Hullen ler.d < ^ni.liuil Ju iernei 'u .■.Vehlen. dl. . 
v«rnöge der .im i und i |. Dejcnlber eim d« niederleget? leti Tiplerkeitv- 
HfHtiMiüjjs-CinnniMiim .il^d'.K.ten lIcelilfiMC — nadi den vorgelegten 



[.■i L h .leM t ( :..:-|-. :■,! '.'. i-ii.r I .1 . !. !■■.! I:-. :.. ■ i I, i i- ::i r 

lj dem Adjuunt unusolTidcr Ridiird Krim« 1 die goldene. Ebrcn-Mnbilk. 

kr ■■ u,l -.vci^ri .eiiv. .Iii' ;:: -i-li ll;:e;i I: L1:C!'.-.: .vir-. <::i..r Hr.r.-rmr um: 
richtigen Beurlheilun|! der Verhältnisse ii " 



■., stürmte bei Messa del Ybor mit vo 
itonen fti bemächtigen, und konnte n 



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- ft - 

illketi FlüKcl des J^i[jrl:Liii-. iyli er liinüelii'ine, 




LI. .:i:m.:'i. i:il dcu] Luir|'or.il Winlci und HLfliri.Ti.-n ( Itlti.i liier s .Hji 
eine Kamme. wl-IlIk .kr Feind mich retten wollte, verlrieb Jurdi sein 
KLil angebrachtes Feuer die VernVidisjer. tinlNte -.Iii' Ikspaiinung und 
eroberte das Gl^-:!ii':i/. \ir wird tiidn .illem iveiten seiner grossen 
I VL-..;::. ■■ .n.l-_." i .im Jli -. ^ : i -. i_-i "..Ihrend .1l=. Fe I J /u i;e . 

geiqigten guten Aur.luhr.uiii; und liLTciirrJuendeu Thiugkeil /ur Be- 
lohnung empfohlen; 

41 dem Yt.ltiiieur-SsTf'e.int Niliolaus Sdiüt, die jjoJden« Hliren Med.iilli . 
i den- l'.ii^urji'L.M: I Li..! liel. 1 die _:.-1.!j-;l- FFren Medaille; 

" ' ■:■ ■> ' ■ ■ I ' ■ 

■ il Ii.'. .M i.'i ■■ I' .■ \ i 

lührutig dieses Auftrages. Iii- ging Im heftigsten Kugelregen, welchen 
lt .illeln jli' sieh /on. F^ .in . ti ir Ituk'-e, 1' es i cli ti [;( e ilieselbe und 
brachte die — wie es sielt spater herausstellte — riditi,;,- Mcldene 



■ ■■■ II.' !. ■ II ■■ ■! Hl 1 ■ ■! 1 ■!■ 1 'J 'n 

lt Fradne jvrs.inlidi iiint C- luven r iv.n dem K .1 1 . Ii Im i Garde Je 
U'jIIiiii ein, übergab dieselben seinen tiaelifidiienden Kameraden lind 



' Sergeant - Mjjnr Jmlujiiii J.ii'fceus «u.-dc am 17. M.nv iStj. IVieJT.tpe.il: 
Conrad Bell im 20. Mjr.; 1S1 j Ea ra L'uterlieutenint Feli.r der!. Such Jen Rapporten 
«im Jahr Fe/u;; ersrerer l'iir die üo! Jene Kl Iren -Medaille munarlidi ia (iulden. 

leulerer fitr die silberne iticiullith I. Chi] Jen UeJ.uUen-iiulage. 

1 Reim Durdmiarsdi russischer '['nippen durch Wetzlar wurde dem Seilet!, 
ML'IJier .iis /usdiaucr mit der Strasse stand, cuii einen-. .iirl.eiriir enden Kos.iSu.-u 
die ;;iildene f; lireii-Med jille Lull dir Ilms! penisen. IfcelFe wji uidn svieder- 
/■.iei-i.iii!H'ti. Sdicet. der svilirtuJ seine; Dienst/en /um ljirpnr.il .ivaniirt svar. ist 
i n Wetzlar L;csTorbe.n. 




- n - 

q! dc-ni Soldat i. (Jnmp.ip'-ii hü !■ \.:vl dii sill'inii- Wiren-Midii 



dem Voltigeur-Cnrpcral Peter Stengir die silberne lilircn-Medailk; 

dem Grenadier Andreis Pfarr die silberne Ehren- Medaille; 

dein Grenadier -SLT!:e.nil-M:ij'ir A.hrn DurruHllll 1 liii siltimK' l[Ur<_Tl- 

Er hat sfih .mi r7. und j fr. Mar' durili rer-nnlüliL I - ■ | -- 1 ---- i : ■-■ : n . 

icim Thati K Uit und K-iIrMulirU-it .in-civiiihmt iin.l w.tr für die 
An.li.iu ein r(,li Iki-i-ü-l Sikie Kritik im ijk.i.i, .iine jirne 



1 V'rgrjni-Mjjiir ij.irrmuhl wird .im ij. Man iSrq mm Lnü'rSiiiiim.-.ir. 

I' V I -i." . LT kv.- ll.'.-.l.^lJ. <■ <.!l..|il .Vl\L I. Hill Zill.. Ui ! Ii! J, ull'.'üi I ü"! T 

Mcdailk-. 

1 Derselbe isL idinii^lt i iii d.i.i in sjutiivri li.i]^p.tm-n häufiger ceiumniii 
Lmdidtn C,>r P <iral jnluim W illen, Ki-.il. l-ir ertlich aui lk-iul>l S. Ii„l,eh die- in 
.-|'.:'i\n >-■. [ v.ivv; \" i I',-| i.ü.l V !l !l ri.-.:l.. ;■<■ .;■ ]:■.., I'.Il i- ■ 

■.■L-Ii.:ll. AnsjerdLni Iuvul: ,! ..>n l-'-.iü'.i.i. Ii iirii iahrl iilii l'eiüi will 170 IVanC!.. 
Iii- L>.i:i: N.lj-,'.^,-I I.. dnriii v.-. I, ! L .. . Jui I ü i..:!.iiii ü: :: 1 ■ .• '■ ■.; Iii nr. ' ! ' 1 .1 :' fi! 1 
die lran?;>>i-.ilii l'i-iBimi htwillijji wurde, hütete: 

NjpnUon, ITmpcrciif Je. Franzi-.. R.ii d'hjlit. l'ro;ci;eur- de h ci in ledern iffli 
du Hhin, Medialiur de la tonlidcralinn Suisse. sur le rjpparl de nolrc 
MmiMrc de la d'.ierre 

Niriu .mal;. diirile ei diiiiwiii ic .jui -uii. 

dans les truupes au*iliaires enipl.v.-ccs .1 l'.irrnee d'Espaime jnuiranl sur le 
rrtM.r Ji- Fi. nie- dü la |K'ininn A- rti.mincuse di-1em>inie ii-aprev uvuir; 

Truupes du Crjnd-Duche de Franclbri: 
Henri Daus, VolrtgeuT au 1 Baiaillnn du Grand-Ilnc .... 73 Francs. 

C4IHH.ll Jüan Rvul, all 1. Bataillon du Uraud-Duc 171. 

l-ujilicr 1-raritoii Schwind, au 1. Baiaillnn du Grand-Diic . . . 75 

Ces peiisions eiiurriiiil du jniir, .|ut 1« milit.iires. draign« Jans. I'.irriilc 
specicur gcneral Pille, .[ui Iis .1 rCt'irmei et rüniis A h dispositiiin de leur 



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Bergj 



IUI l ; Ü5Llin.T ■< riiiiic'.ii^-iii- Ij.-^Ui hoth die 
.h am 17. und 18. W 



rciraire des mililiires lran;aii, mais \ans ratciuic « rninobsMnt Icr. amre. 
pmskim ou Iriiltnitiil' .(in- Ith litiiljirth viril .t.ms k tj. iTobtenir dt leurs 

An. ,. 

Norrt iintnliiiii thi ii,;t Iv r ( Loiii|-tn-.^ ...itut ^.msi.krto • tLiltmcn; oiruuit 
l'flTi-1 J'iLiit' bictivdll.uitc spi-iijk-, niLristc .k, drfiiiMaiicr, p.lrlkulii-rts. 
^ J 1 i i quellt} puihhcnr f jrtT .1 t:ii:;t.|Lt:iti:. t.mmit tu L' '. i -h gm c Ii I d'u» usaec 

Arr. j. 

(4os Miniums de Li Guctn, du Trtsor public ei des relnions Müriearö 
Stirn cliar^Ci. dutmi j c-j ipii k tinittiiit. tk Million .In rrCv-'iu Dtciu. 

Si|$n. Napoknn. 

O d'Hedogrille. Li; MinUxre secrtiairt d'Eui 

sign. H. B. Juc dt !i.is>,iu'i. 
1 Vergleiche Jeu Yursdd.ii; 1 a 1 Stpltintitr jfcii. in welchem Isser nur 
AEiszeidiiniiijr mit ikT ji^l.i.:iti: krtn Mt.l.illlt 111 ■ r h L.i^: eebrachl wird. 

' S*r K CJHI-Mjjor Jnliaim MniTil ukd am 9. April iSli zum UnttrliculciliMI 
l.tlW.kn. iSi.i .lls Ortrlitii'.t-Mjiu ]vusiimin, er whiiw hiili im Jalir 1B15. Seine 
.i'htnn- LlT.iiMi-.l.tli,' Itrvi.ltl k. .kr •i.idii'tli'.ii M'.ni.'.iniiiikii.i: .ui! 'kr St.i.li- 



- 4i - 

u)| dem ürciuiiwr-iurLKjMt l'eitr Lrl.rnd ,1k- silhcrue lillirn-Mcdiitk . 
•O) item S..ULI i. FuMlicr-Coilipignic Fraiu Ummer .1« silberne Lliren- 
Mediilk; 

:i J dem .Vt S c.[ii j. hisilL« Coinp. l) i..k Ukli.le.1 l:n B lcr s die silier.« Kh.en. 
Medifflc; 



J2i .:<.iii i:.ir| i.r,l i. I i::.:. k; t !■ ii.m.1. ImIi.i- r. Urolllli .!:■: -. i J l" lj T : T L - l.liru. 




.Ili !■].■-, ii vil S. Ik.J' !'i Iii i Vl- ■, .1 1 .' L : i ütn fjr^c ' , Stunden 

Sern Greil J er U<: h >■ 11 IM l.iiM lerlunm. Die 

beiden (ireiudkiu Cunr.ul IL it; v i nn.l Uiris!k'i It.r.kT :ni Jk Ikinmkssn;» 



ihrer braven, mmschenlreund liehen Hjii we^en in einer hohen 

BerOcbsIchligung und jnderen lk-lnl.r:ri:: ::e'-i i -.n impi.dilen; dannl dieie 



1 Hairer ^ird in der Liin vom i^. Dezember iJiu zur silbernen fchren- 
Medjille erapliillkn. 

* Dieser Corporil und >p.itere -SeryeJnt L'tttr Si.i,tl- erhielt die silberriL 
Khreii -Medaille {liin^.ihi.- vom >. Dezember iKin) dm .6. April Hill. 

• .\n--cr Ckii-iijii Ujüit linJen »ich In der [.ine .(ei mr Deinriruuu mii 
Nireu :kd. i.k iiii'.':i:iKi Inj ■ .-.in. .1. .1. Si-^jvij .Inn ic. Dezember rttu, 

.h:[Il -Mrie. Herriiui.'i, („■nrj; Cizmke. und Muim lir.i-eh lor. Jcluiill ISrj.iill wird 
dann in der [. Line. d. d. Serres den Dciernbcr 181 j, wkderhnll lur Dctorirunj; 
IV! • .> L T::cn V.. ' ii k e7iip!"'i:e-.; ■ e:v:].'. Iiii.:,: .:.k ::: k t .",e re r . ''Ii: bemerU. 
der Njiuc Conrad Heiler vor. 



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[m Anüchluss an diese Viarl.i.ut muliete- Grmsniajor v. Welsch 
d. il. l'alcncia den }i. Januar tSto: 

Ich habe die Eine, dem Hiiiivn Ceiiera]-« jmniuj* tehmsamia iu meiden, 



Llelrelliru- Sf.-ryc.lin J-.ji-.c-ji! L Kiicll iviirvn nicln n luve Klid , welchen ich ihre 
Au"-ciLhiiuii£ ii--j|]i-it!=li>^bi [inlijnnt machte. 

Der Herr Ba.ailions-Uiet und alle Herrn Orti/iur> wo™ mit mir tief gerührt 
hei dem Act dir Aiivlieiliini; L !,-i !>.■-. ir.ri.mi-ii .111 diene wackere" Mhikt 
und diese sollen in cui l.i".!in:;;e:i Sj! i„i-!iilii ei,.- k-.;ui; .Stüi/en für Khre und 
Tapferkeit im »atoillnii si-iti. Alle lnK-ii mich jiaKkii. ihren imtertlianijislen. 
£reh lirsam sie n JJ.ink 1I1.-111 Holien (itiieiLil-Cinni.nklii und Seiner Hoheit, 
unfrei" e.ii.'Mi.;..;ui I .teil und llurni. *u L-usil-ii ;u legen. 

Die nachträglich erreilte Genehmigung /.u Jer Medaillen- Ve t- 
teilum; datirt aus Frankfurt eleu ti. Februar 181t). Central e. Zwsycr 
schreibt in Beziehung auf dieselbe: 

Der« Rapports; h reibe" d. d. Rnnim vom au. v. M. habe ich riclnig erhallen 
und genehmige die- in l-ci..-.i_-l-.:!i ^iueil-e:! a.ij-Li-.;li'i.- Vtrdi^n-ir -Mu jainon- 

Ans der «eiteren kriegen sehen Tätigkeit des Bataillons im 



dadurch die Courriere, die er iu esroriiren haue, und das Leben * 



Die Commi^iml ii.r. miiilt liL.'uvniiiL; il.l Ii:- -o^-iiL" 1 1 .1:1.1 k::L.j.n 
brechenden Arlikcl der Sr.i;men. .lern S.tj^mmi I'ci.t Siaah die silberne 
Ehren -Mullille als wohl verdien! merkanm. 
Tnral der Zueiksimun,; : I goldene und ] silberne Ehrcti-Mnbiltni. 

Lieutenant Ob. Lieut. Ob. Litut. 

Opiuh* r.ioporteur. Deckcn Schiller 



Ad|uIaiu-Ma|or. 
Der Hatai Mensche!' VogL 

Ul' tiri'v-.iilj;..r l'r.-.Mu.t 

Hriisch. 

General v. Z weyer legte diese Bmgabc am 2). Januar i8m 
dein seit dem 1. Mär/. i8to als »Gross hcrwifi von Frankfurt « t>c- 
stätigten Fürst -Primas mit iiailiMeliiriulciH Ik-^kii sc Ii reihen vor: 
Euer Kflnigliche Huhcii! 

1 Herr (irnssiiujor 1-riis.ch Icjjr zunleicri ein Veiieicpinisi niclircrci 

Individuen vnr. 'vektien die Tj|>rerLei[s-lk'lcihiHine> üiiiiiniissiLin ive^en ilirrr 
hraveil Handlungen eine goldene und drei vlhmic Veniimsi- Medaillen m- 
erkamn h.n. kh Line ui ,,s,ihil[ii- um die liuclisic Ik-neli mig un ( dies« He 



eiiw Verdiemi- Medaille vn.imhig isi, „, volle kh 
jtwicsen werde. nrAH lltbernc und sechs goldene 



n wurde am 28. Januar priisemir! und erhielt 



Da jedoch nach der Anerkennung des Fürst- Primas als »Gross- 
herzogo die Verwendung der alten Stempel mit der Umschrift 
uQrl Theodor Fürst Primas« nicht mehr angängig war, so wurde 
der Graveur l'Allemand mit der Anfertigung neuer Stempel bcauf- 



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- 4< - 

iraRt. L'Alleni.i:]J erhieli für die 1 lers:elUmii dcrsdbcn 132 Gulden' 
und es wurden nunmehr sechs goldene und dreizehn silberne Ehren- 
Medaillen geprägt. 

Dil ürn'.slitr/riyl^'üt Hhieii - Mediiilie wird riiiciistuhatti bc 
schrieben : 

Vorderseite: das nach rechts gewendete Brustbild de; Stifters mit 
der Umschrift: Carl Groshcriog zu Frankfurt. Auf dem 
Abschnitt der Schulter in Dianiantschrift !.' (L'Allemand). 
Abbildung auf Tafel II No. 8. 

Riicfcseite : im Al^emeineii iibtr.'iiv.-.iiiiii'.'.'ii.l im dem itr.ir- der 
primatischen Ehren -Medaille. Die ganze Darstellung ist aber 
etwas kleiner und uiuerscr.eidu: >i^]i um s.immtlichcn Stempel- 
eeischicdenlieitcu dei letzteren durch eine Lindere Zeichnimg 
der Zweite, des Randes und der Kriegstrophücn. Abbildunj; 
auf Tafel II No. 9. 

wurde, wie die prinutischc, jr;i mtlitn iiarcJc ;;eirn«en. Ks linden 
siiii zur Zeit nur 1 teiiagene l:\cn;jihi c, leide in (inal, usr. ' Zu 
^Ris:.her»>;;lieben Zeiten wurden nur die vorerwähnten 6 goldenen 
und 13 silbernen Esemplare geprägt.' 

Eine goldene und eine silberne Medaille wurden demnächst 




Ausgabetag Nn. nR): dem l'Allemind ßr ein Paar Medaillen- 
Stempel 1(2 Gulden 

.■W..K'i>-,l.,e. N.j. [.Sil .tein I.,ekei is ie„ Mn^r-Li!; 1!j.™.-i >ir i. :; „lje,,e 
und .) silberne Verdienstmedaillen aoszube-ahlen 257 Gulden je kr. 




' Diese heulen gcldenm Ki.-iiij.Lrt ™den -einer Zelt von Jen l-VKKväheii! 
Wendel Huck und August Ekcrt getragen. Ersteres befindet sich in der städtischen 
Münzsammlung in Franklin-., letiteres in der Sammlung des Verlanen. 

i Von dem seit isd.) im liöiu der ,ljjlisd 1 eis MüuaaiiiniliniB in Frankfurt 

■ -v .t-.-i .1 . I. .1 :nv im i n l^n mh: 1:.. 

Abschlage je in Silber und leide, auch in Brome, sodann iBflB sechs snlebc in Gold 
kir Sammler angefertigt. 



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SlT:;c.hh Wendel lliiok, 1 die silberne :tn Sergeant Peter Staab aus|;e- 
händip. Corpor.il Fingerhut haue die noch im Besitz des BaaUloTO 
helir.lhdu.- silberne pi-iin.ni-.ilK- I v-h n-ii- \K-lI .1 i bereits. .1111 19. Juni f Hm 
erhalten; der im Depot in Frankfurt stehende Cnrpi'ral ISekui.mii 
eir.plim; J.i-. Jnrt nrie-li vnrli .idlI t- nt silberne Kvcuiphn- mit der Um- 
schrift: Carl Theodor Fürst Primas. 1 j Roldene. und 12 silberne 
Metl.iilleii mit u t l 1 Umschrift u( !;»■] Gr.ishcr/ttk: «i Frankfurt!' blieben 
somit üu späterer Verwendung in den Händen des Gen er.il-Ci 1111- 
maudus in Frankfurt. Der K.ippon, in welchem über die Veraus- 
gabung der Hhrcn-Medaillen berichtet wird, lautet: 

Hochdero Brian voii! 5. Man d. J. erhielt ich ttn in. .lp.il. Die gnädigste 

nhe-iei, Medaille,, l-.irL-:ie;-,.M;,-iere n:i.l :;,.IJ.-,teii'ii»-,..er, ivir'jN üÜicliwi ,1er 
Ihictislen ZiilrieJu.iheit -Sr. K-l. Hoheit un-ne. Ji^iceii Souverains, wie 
der ein« Holen ( I u M Ihoi labe ich 

nusgttjKili und iksai. uns so MerinaltaBgai Tag Abends durch eine Taftl 
vom 1; Gedecken he-.iiiii-|jrli.:li-: isel'firr!. »s.Ki -.iiMiinliehes (Irans die höchste 
Ehre hüte, urler Tro-mveLeiisdull Jui cr-ie:i Tont Seiner Königlichen Hoheit 

"Lebe hoehl.*- Je, .■«ehe., !l.„,l. II, kl, Je,,. piiJij-cr Verwendung 

Ofli.ierc und & ÜUM1U,, l,iJv.;J„e„ Je-. H.,i.t:l[.. |.. mit ,1er ftnladung an 
seineTjicl, an ivckher niir der. Ii 1 . 1 -ehr .1 ni- L k-^en mit ..-k-.ii!i:1ier Aeusserniii: 
seiner Freude üher die N.'cW l!elnhiuni t Jie-er llr.iven und mit He/euciuie. 

Medaille mit der UinJli.in (ir.-hei .- y "■.■,,„ "l-rjuNiurf i-.Uei.-l in Je. 

■i.iJri'.Lhcn MiiH7-,.iiLiii.liuiL' in I-Yanklurt- 

,„ Frinkluri .im |„:,i .s,,, ,„ Jen Sj-.nii.J 1 t :„Utiie »ilherne: 

in Franltlurt im 4. Oktober 18U9 an Jen Poli'ei-.Ser^eani 

schlag vom Doember iKin ....... — I 

P Vorschlagsliste .um !- IHvemhe. L-tu/aufRenöiii. 
menen Corpotal Johann Fingerhut — 1 




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- 4« - 

seiner Zufriedenheit mil der Dienstleistung des Bataillons seinen unterthinigsten 
Rcspect an S. Kffl. Hoheit auftrugen, welches ich mich schuldigst entledig. 
Dem nun im Depot befindlichen Corporal Adam Beckmann bitte ich 




Die nächste (die ;.) Viirsdil .1 n 1 i -. r t- , wcldie Jii' he rvorrag enden 
I liindlunyeii I-. i n ^ l- [ : 1 j-j 111 den C:i!ii]iJ^iu'- Jahren und i-Sl; r.w- 

«iiitkcIki, im am lt. HkihIxt iKr : von ,1er Tapkrleiti.-fieliihiiinii;-,- 
(]t>lllnliss:cni .iiilyes[L-l!l Diu) wurde dem (it/niT.il-CoriiiLijiidii in Füliik- 
fun mit einem Begleitschreiben d. d. Segovia den 11. Januar i8i } 




im ■ .1 hl ' : 11 1 K k. I , M- I.11 k' mihi' 1 Ii'.. 1: 

zuerkannt. Ith titce Hochdahl he, Mi- S.-.::.-: Ki.n:-i:.'i.'n I l . - ; - 1.- i ^ x :i. : .:u. 
Bestätigung vorzulegen und roll mil nächsier Gelegenheit die Medaillen hoih- 
; I -i i 1 i ^ : /LLi;:i;y-'::i v.-;.IU'ii w lassen. 



titiu'r.il v. Y_;\-.:\xt l^ti: Sdirulvn dem Gros!.h<.T7i>!> .;iv, 

21. k'hriur iSi; mit -i.l.-Ii --t L-hc;i.l l-si Üatierhunjjcn vor: 




[}.'. in Jl-üi Sdnvibui de.i Grnssnajors I i it^d; .uis'^'v der Mud.till un- 
Aiif;L-:^t:fiibt;ii noch andere Fragen k-riihn waren, welche l-i k-Ji:;t 
werden nitissini, sc wurde dssKclhe "im (irussiienrof; dem Su.it.s- 
uiinitttr I ; reiherrn v. Ltersiem zur Btt-iitj^liiuns üK-rsandi und diever 
äusserte sich, d. d. A scharfen burs; den 15. März 181?, wie folgt: 
Serinissimus! 



i'lie dm um der Medaillen -Ijnniiiissiiui Je-. l!.irjil„.u. in Spanien 
abermals /ueriianraen 'I l.ilKmL'i: irl.i eine ^.'-.ie-ie I iir eil: iiii 'e eine i.i'nii 
raipmn erfolgen Linn IrJI Crnunui»! Fritscli luvoi die Kamen der Indi- 

Jeden kür* zu berieliTen, weUie ih.n .ider \ er.ml.i^nni; ihn da?u würdig 
gemacht hil 

S. Mit den Verdienst- Medaillen scheint mir bei den. Bouillon in Spanien 
um .:;.'"[> Umee'en. 'Inn irrn i:[ arei N.i.i.lh..' ! .I.'l k-|^.:^;.i..,' |;e:rielvil 
/11 werden. Selmii Jij: ein iTrusser r l'lis-il i!ei (.Intemihfivi.- und Snlilaleii 
Juri die Medaille, und tniwuiaint Fritvrti verlang! deren abermals 1 silberne 



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- 49 - 

r der W(rth dtr Medaillen sclbsl, de, 



Das Bataillon in 



die lilheroc ElmB-Medaills 20grLaH.11. 



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- JI - 

s s k 

ij. VoEtigcur-Coniji.'ignii:. Swrcjuh Joluim Siaab. HueiKli: wdi in jeder Schlade 
Villa rubia. wo 100 Pferde Jie ran -■ M; in eines Coneni niii Geld 

l.lsjh .Uli KirlL?.II^L L eilie> D^-IUlL.S _LLL_L.HjL=T Ulli Ath^ll^ boet'l 

halten. Hier rur^-ine er mir ;n Mann ,le-<ui .U'^.iii;:. 'eis- .l^-ii L'eoer<:a!i£ 
ubtr die Ojirt der [ni.iifi.iiij, iirnl rulinle -ii Jnii tjinvoi miiten durch die 
!-eiiido Jen Wte.. Ilersclbc wurde s;h:.i; bei der H.U.ieie von Tal-isera von 
den, (irmsliL-rn);;!. Ile-sisjien Herrn (feuer.! ■'. Vhjrier \vnn.-:i seiner Tapferkeit 
empfohlen. 

Diu Cotnmiisiorl hat ihm, in Anbetracht seines mutlivoll und tapfer ausge- 
ftil.rieo Unternehmen-, die silberne Ktiren- Medaille als wohlverdient zuerkannt. 
;u. ValiigL-tir-Cnmpajjtiic. liemeiiier joliann bra.cli. '.Vollme allen Schlachten 
und Gefechten au^jjtieidiiitl rapliT liuL l'ei Villa iisbEa /einfinde er sich jher 

i I N./.iiilvr ihn,) .ii ■ i lierii. I ■ h'i :i.i ,■ i.i ■ :i i ■. i ■vm I, 




i . '. ■!■ !■ i le l'i i ii .1 e ■■ I. : .itii ■ .■ i 

Rc'ijhrhi'-iet v. ii dem t'rjsi.lenreii .ler f.lpr'c: I ■■ iiel, i!]:-.i:"|v-[i.'- i-iji l -m. ,i: 
UlT [ ir.s-.mjin C ii:ii]u:idiiil l'r!lij':i. 
f'auM. OKrlieiillTi.ini l|i;j andit.ir. 

Dieser Eingabe schlief sich der letzte (4.) Vorschlag zur 
Decorirung von Individuen, welche sich in der Schlacht an der 
lüJiihsm am ji. Auyusi 181 5 ausgezeichnet hatten, drei Monate vor 
dem üebertritt des Bataillons /.a der englischen Armee, an. In dem- 
selben sind die im Vorschlag vom \h. Dezember 1812 aufgeführten 
Sci.'ji-MMt jiiliiiiiri Su.ib und der l:i/v, i-.i hin /i.;;n ( jirynjr.il IvlVirderti' 

] : i !d'.u:ti .111 ih r Brückt vor Serres Jen 2. September i8t j, in welchem 



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er über die Teilnahme des Bataillons an der Schlacht an der Bidassoa 
berichtet, mit nachstehenden Worten vorwiest : 



diTcn. um die Eik^srrttn wjj^u bringen. 

Alk- OlTuwc w.irai jilL'idi liipfiT. Alvr vniii»[i* vi-tilli-ncn .lk Html 
Hmpiniimi S-jiiNiviui- HlvUii. (.ör/. SiHn.iJiuunt M.ijur IXimlwr, Html 

::|-. LT|'T ■'.■iL' 1 'ilTl d.T ^ M.V 

ir Bcloliniiiis tni^l^lik-ii AI 
anl.fi die L.istc J.-r ta|.1rr.hii-.i und viTilieiüL'it™ 



ilcn Thunum:! vi.i(.i;5Clil.ii!e[i zu weiden. 

11 I-VI.I1j, : ut i..: der üniikc hei fin-rc d-.-n :. Si-ptvmlier [) 

.Hir .iHiMjiilikT | ; uii/ H.lnunn. Die K oMenc Medaille. 1 



V- ■ ' .1 I !■ ■: I I). i l.ii. , . , ... , .l!■■ 

Corpvral Johann Urjseh. Die silberne MeJjille. Blessiri. Sil™ Llllei tur 

Medaille empfohlen. 
CoipCMl Paul Bernjrd. Di« silberne Medaille, Bfcssirt. 

Vohie.iiir Andrew Ker. [}lu -.iUlik- Vie.uille. Kelten l'ei DLirdii'.i^iruii^ ,les 
blosses dem {..msshemie;! badischen Henn Ohcrlieutenaiir Kaier das Leben. 
Hat bereiis dir silberne Mcd.iillc i;i.,I verdient. MC niil der goldenen tu 

Ser-i : e.mi\l.ij,.r Cieori; Hell. I):.. i;oMerle Mt-.i.iiJJt Hcill« .t 1 1 üe 1 1 Mliill nnj 

isr voll Talent und Moral. 
Sergeant Feier Schmier. Die silberne Medaille. 
Corpofil Melchior Schreiber. Die silberne Medaille. 
Soldat Philipp Körbcl. Die silberne Medaille. 
Soldat Henrich Schneider. Die silberne Medaille, 
höht« Ni;. rlol'-aptcl. Die silberne Medaille. 

In Summa; , K oldene, it illicmc Medaillen. 

i;.- Ii. . . - ■ ...i i i \ . . :■: !.. . !' ;■. I 

ihn ;in.l um- ; Sip-tn nt: i S : j zur (KtuliTtri; i rp:ohki.eii Ii '!: 
liJuen die liliren -Medaillen wirklieh verjusijjbi u-orden <inä, Ussi 
licli ans dem vorhandenen Acten -Material niclu liefern, insbesondere 

ni:' ii: J« >il:!j.l't iiiri \ ti.n.i j::i 2: |jiii :S; ) m.l .Iii c.,i;«tn 
Hjf.v-Vi ili« B.i.n. <>«> ji iI: oit «Kr Jie l li. ti -MeJ.iilk.i feiert iftcn 
Docomcme terloren fingen F.- i>I Jbei w ahrsi Ii einlief., Jisv von 
den nach der Verteilung -im 16. April 1811 noch ubripen fünf j>o1- 
Jenen Lind iwölf *ilnen,en Fiemolaren voicnt an die in der Liste 

mIKi:.-. ■ MiJj.il«.' ,«..,;m-..:.: «.::J>-1 De: Jan.. I....I: i« A.K.lJi. 
Ki^; von i i:olJe:.e:. u.:J sül'i.-Pe:. I:hrcn M '.l-il!«: ii. i| I« L'm- 
schritt »Carl .iroslitrai;; tu i Tat .Wim» ist jedenfalls nach Jci KiicUelir 
des Bataillons nach Frankfurt im Februar 1814 von dem seit November 
1813 mii der Verwaltung des Grossberraülums betrauten General- 

' Andreas Iser (ii: sriiln-reii ILippirSev l».r etii'inH) .-iliieir die -üKtih- 
I . .1, . Ii. 11. .■ V. , ■ mm ■•■ | \, 1. ■ 




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Strgcam-Maio. und ipite« Feldwebel Augu« Ektfl die RulJenc 
Ehren -Medaille Renagen und djn der Voliigcur Andreas lief die jlim 
«ugeJjchte goldene Medaille nein «halten hu. - 

(iivimnH'l-'.llj; 'In öir d:i (::ircn-McJ.ii; tu J;igt-ri -r. i 

Nachforschungen ergibt : 

1) diM 7 RulJvne und 30 ii [bei ne . Medaillen mi( der Umschrift 
Carl Theodor V'lilm Primas ^eprant und verausgab! worden 
sind; 

2) dass 6 goldene und 1} silberne Medaillen mii der Umschrift 
Oll [Iruhlitr/iii; zu l : ;a:ikn,i: .,!i^r:':v u.iss 
aber von diesen nur die Verausgabung von zwei goldenen 
und einem silbernen Exemplar mii Bestimmtheit nach- 




im Kriege gegen llusslaud 1812 verwendeten und bis linde 
]til ; in Daii/ii: eiü^e-cir.Ks.el eil :'\eti H.u:lil!ul5U. Iluel] an die 
bei der Verteidigung von Glogau l8ij niiivenvendeten 
'■eideli liauillune. 



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■j. Die Sankt-Helena-Meilaille. 



Napoleon III.. Kaiser der FraniOsen, Mittele jm .1. Auguit T»J7 
, n , Andt.r'.oi an Napolenn I, die »Helena- Medaille« und verlieh die- 
selbe in alle fr.intfiwlien und fremJcn Milium, «eiche in der Zeit 
vun 1792 t*is tSi j nnlii Je" Ii anmsisehtn 1 ; .ihnen jiclampft hatten. 
Die pnm.it Ischen und gmulieretiKlithen Truppen, welche an Jen 
l'tldifJKtn :n Spanien und Rußland, «>wie in der VerleidiK>> n lt Jer 
le.mi.ne.: Daiui)t, Clü K 3u und TüTfcj" Teil genommen, lullen das 
Hechl, dioe Medaille ><• ir.ijjen. Die Siiitun^uAunJe louicre; 

Kipoleon t« 

Voulsnl h,,ft|.:Cf pjl -11t Ji.lru: .: .p.>nl, i»l"-H.- 4 ilkr^-JEü. 

."us lc» drjpejui de 13 r'rar.cc. Jans lo R'j"dä Kucrrcs de 179; eii i8i(, 

Art. 1. Uuc nicdalllc cumnliniuralivt e.l Jt'iinii- .i Iran les iiiili:jir» IrinCM» 

«s dnpuui Je 1792 .1 ISIS- Cene midlille sen cn tironce el 
porUM J'un ttiti IViil^it Je l'i;i"|nTi'in ; Je l'auire poiif lesende: 

■temiiTe peiisee. S'' Hilent j in.) iNü. 
ILlic jinrkT.i .1 l.i l'nlil.Mlil^rL. -Li'.ruH-lli: j'.it 1-11 ri:l'-ni veTl v: rciige. 
An. 2- ^oire "liiihtiv J'Hi.n et II t r r.i]id ehjiiicller erc. 

Fsil jii paliii de Silol-Cload, k 12 aoin i«s?. 
In Irjukfurs, wie in allen Lindum, welche dem rli eingehen 
BliihIi illl^cluill Ii. Uten, wurden die liefe. I.;i ; :[en .H.l;;t! ordert, .Iii: 
Medaille bei dem intre!ieinkii luu-iisi-eiien Gesandten in lLti]|il.inj> 
zu nehmen. Diejenigen, welche sieb .mini! dueii, erhielten mit der 
Medaille und dem [ J nleiu ein Selireüitn in deiuseltei" Snrjclie mit 
folgendem WoiiIjui : 



- ;6 - 

D.is j-ldthütitii; nmül>ers.mdie P.ntiu l;uueu' beispielsweise; 
Medaille Je Saime- Helene 
Innhute par S. M. Napoleon III. 



Le l.r.iud Guuetlier de l'Ordre Imperial dt la Legion d'Huuueur eerliiie 
M. Kidiiigcr Pierre (l''raint'.in|, .iv.lht icrvi Jurant la periode dt :7gJ 
a i8(i, i recu b Medaille de Sie. Helene. 

Insoil a la (iraiiJc Chiticclleile Nu. 341. 
Die Medaille wurde nur von einem kleinen Teil der damals nueh 
lebenden Bereeluiirten in l-vnrijni! piioiiimm und von einem nuell 
kleineren Teil derselben (ilremlidi Jeir.ij;en. Ii: \W1t1 üiiJ Selirih 
wurde d.muk von dem Traden di-r Med.iille, ak einer iiii[i.i[rin[ketiei) 
ll.ll'il'iiim. ;-.|i-e;;lli:ei:. iüe'iü'e k;l ik.. [.kr. :lk,l;e.i [r:ra\-.se • ■>'.:.;; 1:1 
Wi:: Adl:\'lii:iu i;ei';!;-.e!e:! um: i-s .li'^i^kki aiil 'I alel Ii Xu. 10 -jnd 1 1. 



4. KriwjHdenkmün/e, verheilen vom Si;oal iler freien Stadl 
an die Schaar der Freiwilligen von Frankfurt filr 184. 




bur K isehen Laude in Hesitz mul ük-nrunen die Leiumn der Re:;ierimn 
und der M;iitr.-Aue.ele!!eiilieiteu' dotn k. L üstreiehisdieii Feld- 

Ctjiim.i-Mt.n zlr Keeelui!!; des VerK'idie,un-ssisie':us vi.» Deiiisdi/.ni.! 
in dem Protokoll J. J- l-"r.uikfun den 24. November iSli festgesetzt 
halte, d.iss aus dem Gebiete des Grossh erzogt ums Frankfurt, gemein- 
seliafilidi mit dem Fürstentum Iseiiburu , sujiletdi 281x1 Mann auf- 
fjesii'li: werden sollten, 1 ordnete Prinz Philipp von iL-ssoii-HimiinirH 
sofort die Frriclunn- vim ) Linien- und ; l-uiikvelir-lLiuil Ionen ,111. 
Fr erliess .tu.sserdeiii am 1 i- Dezember 1S1 5 einen Aulruf zur Erriilitutig 
vim frei willigen Sdmreii (Grosslier/ojo- frank fttrtisdies rlcgicruiigs- 
'■■I.UI. ;. Hand, l(v lüatt). Ans den Laiklwehrleilien :iud [■ rei'J iiiiijeil, 
\eeldie z.ililr.idi herbeiströmten, wurden die drei Landwehr-Bataillone 
formiri und unter dem Contniariuo de! Oberst v. I loradam zu einen: 
Regiment zusammengestellt. Das erste LawaVehr-iiataillon, unter dem 



' t;r,-..:iLT^vl. !,j:lk|-.ir:is;h L ., Il^ „r„„- ;. Il.mj. Ij. Jll jLl. 




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- ft - 

Befehl da Majors Grafel, v. Waldbo«- Bassenheim, wurde aus den An- 
gehörigen des Departments Asdiaffeiiburj;, - das zweite, umer dem 
(.1 üi: n in des N!.i:or:; (.jr.ikn v. Sdu'iihorii, r.päier u i ! : u i NUiur \. Zo'.'ii. 

i.ii,'. IrX, h,,:|U:r Cmh^ ;,u, B , „,vee,l l: L \-.illi ( ;el 

Jätitr (Je. j. und 2.) und iwei [.aiidwelir-Compapnieeii (der j. und .{.)• 
Die beiden Jäjicr-Compajiniecn führten beim I. Landwehr-Bataillon 
Jen N.imeii »Sdi.i.ir der Freiwilligen um: Spessart!', heim 2. uSeliaar 
der !-i ei willigen vom Lande l ; uld und vom Lande Isen hur;;«, beim 
uSdi.ur der l-ieiivil1ii>eii von l-'rjiikiitri.u 2 

Das zuerst fenijj {■»teilte i. Linien-Bataillon war bereits am 
S.l-ebruar 1814 von Frankfurt abmarsdnrt und stiess zum 6. deutschen 
lini.J,-.u:r[)s. ' Die im Bereich des (iiosslier/iitauins erfüllend.- 

■ .■ .1 ■ 1 1: ■ ■ 1 :\|. 1 1 .■ „ . ■ . . 

Utiniflc -.fit Nmuulitr 111 Kurlit^Lii D.i. Gtiwjl-tJoiKcnnrniciH k-junJ 

,ltiii:u;li /.ir /est Jcs Aiitrinei. im PivcmkT jus: 

I. dtin Dep.miiiienl '-'rank Inn - 4 □Meilen gloss — mil 
.11 der SuJl iT-iiiiiuTi 111h .n\.ts; Vsltn (.ilmu Miliuri. 

M .!,■„ (.Irtviun^n li,>,>.Lu„>. Unnilieim. 1 l.iriek™!. N K1 i„. 

rik-.ih^l,. Nii-.k-njd. Sick...™,!. OK-T-lirk-ni'.i^i 1111.I Okru.l imi 




l-uVLiKiiini; .Ii;- lim J i. Linien- K.ii.iii'.ni-.. Jei ; L.lli J-.vtlif .llune 
und einer Schwadron freiwilliger Jager zu Pferd wurde im Mär* 
MMitii lieemkv, .l.ls-, der Aufbruch diesei Truppen, welche mit Jen 
<_<!i:ti:i;.'enl- li.uimlotieii van lsetikiri; und Heu-? und eher L-c.iJron 
Wiir/Uiiycr Üicv.iui.legti-s eine Hrj^.uiu unter Jeni ö^l r^i^ Ihm: Ken 
General-Major v. Mccsery bildeten und dem 6. deutschen Arnlee- 
aii'in zugeteilt waren, jm i ;. Miu/ erhilgen kimmc. Die B;ii;ji!e 
HieLi iinnciilie.sung vor den Festungen Belfurt und Bes.incoii 
liegen und nur die 6 Freiwilligen Jiijter-Conipagiuecn der 3 Land- 
wehr-Bataillone, ' welche vuit da iin mir dem all); ein ei neu Namen 
■>Scliaar dei Freiwilligen» kveiclmei wurden, miirschirtei) weitet nnj 
vereinigten sich am 22. April bei Maeon mii dem 1. Linicn-Rti jillon 
nnier Jen: Ojiii:ii.lulIu Je-, _M .t 1 1 .1 S.Iii! In . AI. Jiv -S, r; j ,it- ,lei Frei- 
williger." ilur; ei;ill\'.l, v. .1 r der \V.-,liet:slilLl.1ild Sei L-il. :il'-csc'l!.isseli 
und es w.rr ihr somit nicht heschiedeii, ,m Jen Gefechten des Jahres 
1814 Teil /.ii nehmen. Sie m.u^cliirte mit dem 1. l.iiiieü-H.H.iilhui 
Anfangs Mai nach [.von und bezog nach dem Friedensschluß Cantonne- 
ments bei »ourgoiti, «vischen Lvun und Grenoble. In den ersten 
Tagen des Juni wurde der Rückmarsch in die Heimat angetreten, 
am 21. passirie die Hrigadc ki Khcinweiler über die Schirl brücke 

Zur Hrinnerunf! für die aus der St.idi Frankfurt und deren Gebier 
gebürtigen Freiwilligen stiftete der Senat durch Ratsbeselikiss vom 
S- Juli 1814 eine silberne Kricgsdcnknum/e. welche .im iS. November 
.1,1 i"j Jj/is üciei-kiglc verteil! wurde. Der k. k. t>s:;e-.iii-Jie 
l-elJm,ir>eliall-l.ietitenaiu und Vice- General-Gouverneur von Frankfurt, 
Graf Anton Hardegg, sowie der k. k. ostrclchv.clie .lUiseriirJeiiuclic 
CesjnJte und lievulhiuditigtc Minister Freiherr von Hügel, welche 
der Austeiluni; der Medaillen beiwohnten, erhielten durch Senats- 
beschluss vom ib. November je ein Lxemplar in Gold, welche indessen 
nicht zum Tratten bestimmt waren. Der ostreichische FelJmarschall- 
l.ieuten.nu und (.äinlm.tiiJiiciuL der Sil J-Av.nve Frl'prii,:: I riiiiricl: 
von Hessen- 11 11 tu bürg erhielt eine zum Tragen bestimmte Kriegs- 
beil!, in.ill/e 111 < ,u'J. .ein jungervi liriiOer. iier ci nu 11 ■ ;in-.i i 1 ei:.lc Genera' 



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im: linlLnr.™ 1 ; dem' Ltrekiii^hen t.ener.ü-M.-ijor und Bririade-Com- 
mandeur v. MeCSery, unter dessen Befehl die Schaar der Freiwilligen 

i.Si; ui, Hsemphr in CioSJ uki-diit.a. Die f-Li':iiiu- der l ; raivi:':i^.Ti , 
«■eiche seiner Zeh durch den Patriotismus der l-raucn Frankfurts 
Kesriftet wurden war, wurde inl Jahre 1828 an der Spitze mil der 
jjiildciR-n Krie^sdegik münze Hv^eliuiückt. ' Die silberne MeJjille 
tTl-.it heu Li;-,cl'. den tiivtriiclKer. I.i.üei; .f, ]Yei\vi::i::e ]ji:xt zu Pferd 
und 291 freiwillige Jfl^er '/.u l-'uss. Mehrere Excmphre in Silber 
wurden ausserdem im Offiziere geschickt, welche in dienstlicher 
Bc/iehunj; zu der Schaar der Freiwilligen gestanden hauen.' 

Die Krie^s-Denkmünze ist von Silber, im Durchmesser ;> Milli- 

Strcifen auf der linken Brust set ragen. ^ 

\V.ip|H-nji.ikT 'Iii: Klee^er.udn ir Jen f'Uieei:! um.; einer Miiuerkriine 
auf dem Kopf, einem F auf der Brust, unten S. 1', Q, F. (Sc na Bis 

l'.iijxdu-qiie j-r:iric(ifun.iiii:s) ! mi--ei !u!h .i.i Ivei^inie Jie Lm- 

schrift "Gott sprach es wurde Licht und es ward Liebte 1 

Die Rückseite triiut innerhalb einer Kreislinie in vier Zeilen die 

1 Pratj l'lnlipti AujiLi-.-. l-rinlridi, geboren im ir. Man |—J, tr.it die Re- 
;:itruin; in Jtr l..ii]J(;riifsilt,i1'l Hc-eii Homl'Liri: am u). Jjiiu.ir jü und .urb 

.1: I l.iii'hurt .in; : . A.i .Li:' L i;- .1.-;, !';■ .ji.r;n:i dt'i: :e 

22— ^. Ikvt'inlei -.M'üin. linden I .. ;. Iitri Ii l' ;:.n : i ;i ■. i • ', '.-.IV ail^e. ir.lnel. d.lss üllf dtm 

0. TjI rt-t iceim- ..,1k- Mi-Jjilli- lii-r S:.id: l : .ii!iklurt in Hnibnitii» üesren «Jlt. 

Iltr Vt-rblt* .ien.dhtn b: <,:r ü t i! nkht 11.1d1.1r.vci 




:r !j '. ' ' I -.il-Mre- K.i .l:;ic .11 !<:.i:.L,k .!'itl .'.'II f'. Alipu't 1 s ! 4. 

ilmseii Adjurjur M.ijnr C.irl Willig. PrtJitrr v. Gt-ldntr .im Iii. M.ir; t*l 
dtr M.iinr Jaiitr .ilr, CuniiiiaLid.niL der [Tti'.villie.tii, 



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Inschrift : »Für II Deutschlands II Befreiung II 1815. 1814« und um die 
Kreislinie die Umschrift: »Schaar der Freiwillifien von Frankfurt 

Die KriegsdenkmQnze ist von Loos in Bt-rlin geprigi und ab- 
gebildet auf Tafel III No. i und 2. 

Die Auszüge aus den RaispnuokollL'ti, welche auf ilire Stiftung 
Hc/up haben, lauten : 

Au^ug jus Jen: lbtli:-|'ii'li>l.iill viim Juli 1Ä1.J, 



Hierauf wurden vom Rechneiamt umer'm 18. Juli 1814 vier 
.Medaillen (No. t von Professor Manliiä,' No, 2 und 3 nach Anpnbcn 
von Professor Kirchner, No, 4 von Professor Grotefend ersonnen) 
und sechs Bandnmster vorfielest und hierauf vom Senat am 19. Nov. 
folgender ßeschluss gefusst: 

Ii kit löHlthe. Hi-iliNUjmt ii-euui der Konen Ilji Jie Me.l.ii'\- :ü : i -Ii-.-: iszi: ■ 

lUirewi:^:.!!.^ zu i:. .11 icri ru n uiul wird .lk /viiliiiuilü No. sowie 

ttantt nach Mauer No. 6" genehmigt. 

Weiler wurde tasdilos-icn, mit Kiickr-idi: ,mi den schlechten 
Zusraiid^des Miwu-erk« in Frank fürt die Medaille hei dein im 

der Medaillen wurden bereits die Bandet verteil!. Nachdem Loos 
die Kiiee^iiinltmi'iii/eti ferri.e; gestellt hatte' hesclüt>-.s der Senat am 
8. November 1814 das Folgende : 



' Dr. piiil. ] : rie.irieli Clirini.i'i M:iitiii:i, IWtsiof .1111 Gyiinjsiiui! zu Fiemli- 
lUIl seit ifluj. ReHOI seil 1806, (.«torbcu IJtll in Frankfurt. 

■ Das HandtmiMer Nu. 6 wunlc vom L'nsameitlirnicislei J.1I1. C.irl l.[i.Kvi E ii> 
Fnnkfun (-dielen. 

; I, ■:, ■ M.'. I iJ :,: er.l.ienv , Ii.: 

Vrtiwilllscn Jer SuJi [-rjnlilurtV .iti^ctiikrl in der I. ASulüllii );. ;. Klasw um« 
I ■ II ■ I ■ :! !■: 1 1 : !■■ ■■ ! -.u Ii: 



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5. Ehrenkreuz, verliehen vom General Gouvernement Frankfurt 
an die Offiziere und treu gebliebenen Freiwilliger den s. Land- 
weh r-Batail Ions (Fulda) für 1S14. 



Nach der Beendigung des Krieges i-egvil l-raufci ticlt, KnJe Juni 
1S14, waren, mit der Abgabe des Departements Asciiaffen biirg an 
\h \ djs r. Linien Lii>.i .Li. 1 . [..11 niii. tln -K.u.ii'lu i ■' . Wii.-.ihjniuir- | 
anlgeltist, die ii.icli H.ivern geluueiideii lll'liziere inul Mjmiseliat'ten 
durtliin üheruiesen inul der Reil .Uli" die vier .linieren Itm.iiüciu: des 
(i.iiev.il-GiHlvernemeiils verteilt worden. Den Grössen Verhältnissen 
der Departements l : tild.i mit ?S ^Meilen tiiui I rjiniifuri mit 4 "~Meilen 
e:i:;.pi\;lieii i, I-li.;.liiJl:i ei-, 2. Liie.en m:d i. 1. ^lidv/elir-rlataillon 
(Fulda) mir aus Angehörigen des Departements Fulda, «fllirend das 
;. Linien- und das ;. l.;md^eltr-B:u;tillt.il (Iranklurt) von J.andes- 
kindern ans beider, Departements zusammengesetzt waren. Das 2. 



<ci Jcmipp« 1791. bei I w.lre^v, V.luhCienncs. Coiide L1t. I 
■ ■ ■ 1 U .,J ClMilL-r.n, Mline 



-.,T'A,.r.l,; r,.;/ I .-. , : j; . L -, I i : , : r 

und iSi; das 3. Laiulwehr-Biulllon /Fulda) des Goiml-t 
wiirJclll-friilieiiiniaiir .in 17. Mai 1K1 (, tr.it bei der AulloiunK des (.tnsnl-üau- 
rnnnucnts in bayrische Dienste über und starb ,1111 il. Juli 1B5U aul Stillos, 
Llarsiadt in L'nterfrjnkcii -il- tu! ha-.riictier (lericril major 3. D 



Fahne des Bataillons, die In Ladcnbui) 
Cnmp.iLiuiicii Mauden /u derselben 7. 
Unte ruf Ii ziere untf Freiwillige n.lhmen 
teil. Nachdem die vereinigte :uifr[ihr 



Patronenwagens, unter dem CommanJn eines Sergeanten, mi: Marsch- 
route versehen, durch den Odenwald und den Spessart über Hammel, 
bürg in der Richtung auf Fulda ab. Die Offiziere vermochten weder 
durcli Vorstellungen noch durch Drohungen die Aufruhrer, die ihnen 
mit geladenen Gewehren gegenObertraten, zurückzuhalten und blieben 
mit .;; Unteroffizieren und i ;n Mann lüaeinlits zunick. Die Deser- 
teure wurden durch zwei aus lTankfurt Vinn (icticr.il-Guiiveinciiieut 
nachgesandte Bataillone (das 3. Linien-Bataillon unter Major Schiller 
und das Fürstlich Reuss'sclie Bataillon unter Oberstlieiiicnant de Mnrais 
mit einem Geschütz und 60 Husaren) am 5. August bei Schlüchtern 
eingeholl und nach l-'rankftirt -urückgeh achi, wo sie ilmeli kriegs- 
gerichtlichen Spruch vom 25. August verurteilt wurden. Die über 
sie ausgesprochenen strengen Strafen wurden durch den General- 
Gouverneur fürst Ueuss, den Xeitverlüllmsscu cnlsi-rcchcnd, ^mildert.' 



Jahr 1814 zu erhalten, ähnlieh wie es der »Schaar der freiwilligen 
■■.in ]-:-.inkf'.;v:!' von dorn Senai der freien Stadt bereits verliehen war. 
Eine Bittschrift des Bataillons an den General -Gouverneur k. V. eist- 

1 Die Berichte über die Rti-nll,: .1111 ;i>. Juli 1.I1 |, ,l.i~ kries^tilLhilidii: L'ruil 
vom 25. Aupisi i.u.i .ins r.nkkrn.L I'cilü e>- f jiviLr.Li-f; . a i [■ i '-.c ■ : : s ■.■ ■ :! jS. .\[.. : .r: 
deswlk-n j.ii-L-. sind im NuniiilLchcn Sujis-Ardiii- in Martuirj; .ml K-wahr;. Siniinl- 
Ikiie luiih.k-liL-iidV I iiti i (willen /tu iik: Jas Fiiliiacr Kll untren» sinj ins ilicseiil 



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eine GniffiMiion m Geld tte icto feSoppDCMtc« mfitnmwn «in n,«h,c. 



ssir-: etsrs sr£ 




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nsehaffiing selb« öbeiliesse. 



bt.ict.it Kreuz, dem Scheiben .1-; [l.'li-.i Arminn^-vC -t, .:. .[. ■ 
fürt dun in. d. M. eilt .pre^iend. J.i:v i I l.vh.'ii ehe :t Ii; v. ^r.l.;. 'f.\k r.'i 
ilrr Werth des Gegenstandes uiienillidl gewinnen tnuss. 

Die ciem Schreiben beigefügte namentliche Liste führte 12 
iziere', 53 Unteroffiziere und Jäger, im Ganzen 75 Köpfe auf. 

Die Armirungs-Conferenz hatte gleichzeitig mit dein Schreiben 
Major v. Zobel den Kriegs -Commissär Hauptmann Melzer aul- 
ordert, sich über die zw eck massigste Art der Beschaffung des 
eiikrcw.es für das Landwehr-Bataillon Fulda zu äussern. Derselbe 
ichtete: 

Frankfurt, den ja August [8i.|- 
NjiiiJnii sidi de; fii-lnirsimsl Rcriducade mit dem Herrn Major Ilaron 
v. Zolle] benommen, Im dtridtie üb. die sdiicldic liste Ausieidmung für die 
l-iildier rreiwi]li,:f,i wii silhfme, Kren/ n.ieh ,1er und dem Mu.ltr. 



Olli™« der Unit: gesiiii.-.e f.l.renkreu; dir tüj.i (-iel.e .iure. Xo. (•) niel.t. 

• Die Zeicimurlj; lim lieb in den. bfirerfe.ijeii Ak.euslück des kür.islidien 
ätaau-Arehiva Marburg tiiel.t vorgefunden. 

' Die I'rrilli Juli, licinr. |'hili|i| ./Vi: I elene .H.tfi d e tun dein ....ivei jänen 
I jii,le.r.ilen Vriedikli V. vm. Fltneii-lliiiiiliur« l.ir M-ine l..ui.tol.irnäer. welelte a.i 

I ei. 1.-.:^,:: ;>•;-. [ 1. ] . I eil ^en.iiiujie:i. ;ini .'j. Vi IM" ^e.'i .elen. :n 
gckreiMteii silbernen Sdiwenem beslel .enden Dent/eielien. 



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KinhhMk-rn n.k't L'in.T ZIiI'it ivi :1ml ; kr,:L.;,T, ful K lidi .IL- ganze Inschrill 
..: ■ r.i . ■! ■ :■:■ i i i. i IUI 

:.i (Jie K.-lk- .Iii: u-,i«i liinfasninii war mir w.ihrn;.! -Ilt Hi^iinm« ies 



«m 1 Mnnjrtu bewerkstellig?!! kann. 

I :■■ ■ K : ■:: : ■!: ■ ■ l! H .1 I . Irl kl* .. n:l.l IUil.1 m: 



Es erfolgte nunmehr mit (Juvhiiii;:;]^; des General-Gouver- 
nemenis nachstehende Zuschrift Jcr Armitungs-Conferenit an Jen 
I.nnilwelir-Ausschuss in Fulda : 

Frankfurt. Jen i. SepwnibcT iBij. 



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- <& - 

-\;h j^iih hier aiiiusehatien und n\ ::i.;ei:. !•.• L :.-.' Kr^...* in E-ulda vc^li-i^i 

B S ' K ,v. Molilor/ 

["Jut Landwehr A in hilil.). v. e'oin r .icluin .kr Abirciiü.;; 

Jus Departements Fulda ;in Kurhessen tnlgegensah und sich seine 

-el.'M-t.iUi.lLi- SliT.IIII!: III währet! sLlilne, i LI t lsj ^.i^h lliillll herdt, ohne 

Weiteres auf die Wünsche der Armirungs-Conferenz einauRehen und 
erw iderte derselben d. d. Fulda den 6. September 1814 : 

.k'vnr kvir aal -iun Ke';li!r.ss i_: m her. tii?. jeher r \Ttiiiriii:;:s- Cnnleren/ vnm 
>. .1. M. eitle gcnügendi- Anwori ,u eithe-ilen im Sunde sind. It-dürfe» wir 
de! i.insieht der ue.iiei! liiKM tkli;i:lf; eine* 'l'lifilts der I'.i I J.l'lJwii 
.vel.r. woran die- l : renvi!lii;e:l heun.dere Amlieil , ; .: ; v. n n ne n hahen. Rtfü h rlen 
UinirrMidmiigsicti-n. Wir haben |. c reii> um Minlitiluiy der Acten Kelitlen 
und behalten uns einen um^andliehen Hericln .hiI i1l.ii ^etr-adneu Vorschlag 




Die im l : el,!e er.vni.iLucii rhreiiieielien l'urttkl i^i-H einen .uiU.en Vater] Jiul',- 
■■ itlI :l -|:.h; .äi.;:! .1. e ::el '. • i . h .: Iii :kl !r.l. in 1 !-, -.'"■ri ,1 .■ r i L L'LhLI: 

ihm auch, wenn er hei m>;is| ii milde] Ii, mer ! : iiliri[ii ( ; Jen lliensl fu verlasse:, 
üenüthifil wird. Jas Anreelit auf eine um die HJHle in erfüllende Pension 
seines I^iik«. 

; llie mit dem Dep.uteitlLi:! .Wli.il.'eiikir.: in lljyetn lihereie.rel eilen OlLeiere 
Mannseli.il ten cilnelren Ja-, vim diesem Sinai am (. Deiember 1H14 lür alle 
•hellen L'llterrhanen. weld 



noch nicht. Ks wurde dagegen .1111 K. September vom General- 
!\miir.;ni]<> des VI. deutschen Armee-Corps die Beurlaubung des 
Undwehr-Bataillons Fulda befohlen. Dieser Befehl, welcher gleich- 
zeitig die Stimuli; des Hl;rc]ik;e::/e-. tii.kvih:^ u:r :.jir:u"h, krci::'.:c sich 
mit dem ichreiben des Landwehr- Ausschusses Fulda vom 6. Sep- 
tember, welches mm am 11. desselben Monates mir Vorlagt bei dem 
General -Gouvernement kam. In dem Bekiil. >veiciier du lleurlauhiui! 
des Landwehr-Bataillons \ izrl'tit; t . heisst es unter Anderem: 

I -unk Hin, Jen u. -Sev.u-mt-ei ifli.i. 
Nachdem Suüii; l)[:r,-iihu^ln J u r Herr Ceii.T.iM .mivemeur hursr Heu« in 
LcWrinstimminig mii Seiner Durdibucht dem fc. fc. üüreidiiidien Felii- 
"Ußd.all-Lieu [cna.it Herrn l'riru um HraH-n-HambuTg, Coli in. j ildamen de» 
<\ .\iiiiee-<:-.i;i*. ,m:er iiem e.L^i.rie.er- -u tvlehlen L. T en:lie". Ii.iI'iii- 

deulen -ii. alle. -Aekln ihren :\it:!;.-.J « i'li i s l 1 1 le] i. hauen 1-icU nnnmel.r 

: I |e,l, !'iiIJ.:lt I. .1:1. i'vf:-\i\: . ■■ .klu il.:e: ! : .l :'ie .a: . ::l 1 . j,] L iek :i . 

seien in ein 111111 etil licn es Vtr/Khni-. mil üviscm.ne. der CuNiniKiiie 

uiiJ dej tlel'urlsurtcs <u Inline" und Jiois VurieiJmiss .elileunii;-: 

'"i/uk^eil, indem -clIlt derse I e l i: 1 ll.lier ■ MJIllliell 

IU) Den Html OflitLwco .(er Lind "'eil. und ir™ S eMirf.eilnl Frv iU >m» 
werde liiciJlli. die Trenne, dt-. Kieiües uiiii dt- VLirL't^cl:l.l^cm.-:l 

i.l .1 . ■' '!■ . :■■ .■ 1 .■ ■!: 1 , * ' ■ , • 1 .'n 

l aireii/c:;lieii . -jewt^ Anlas: -elvii kiimie. J.i -seihe .ms licJnrtein 

KiL]i!er!>U-sli lenken I.isseii. n::i der ;:e'v,iliiilie1u'ii hi-Jirin rin.i 




W.i«!, I luheu" 1,. 3- I I LI] 

[!jt.iii:..ns-i:.jiimi.tnJ.i und dt, l'.ild.w, Undivchr- .In« Jus» lüh ins 
l:iri.sme(imc:i /;s sci/en. 

Der am n. September dem General-Gouvernement wjgegangene 
Bericht des Landwehr-Ausschusses Fulda vom 6. wurde am II. dem 
Major v. Xohcl /in- Hermacht 11111: zugeschrieben. Derselbe erstände 
dem General-Gouverneur Fürst Keuss persönlich Meldung und in 
l'uli:e die-ei A n.cma.iilct -t l/iiue: 11:11! n.:i inien: inz.n i>, 1 1 ,-r- die Sil Illing 
des Ehreiikrenzcs in der Verfügunj; vom '}. ad 10) förmlich ausi;e- 



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tiCncral-r.Miii^LNieur. 
Die Stiltiiti^slViij^f des Hhrenkreiir.es land durch diese Vcrfünuny 
ihren Absehluss. Major v. üuhel liess für die ä:> in der u.iiiieiitliilieu 
Liste aufgcliilirtcii Olriziere des Hatailluns die silbernen Kreuze bei 
dem Sirnerarheiter .Schon in Franklin", .mieriiilen. Derselbe lieferte 
nach Ausweis der Geschäftsbücher: 

.im lä. September > vergoldete Kren«: für l'uldaer l-rci- 

willigt, wsamoiMl Vt Luiii schwer, für 7 Gulden 2j Kreuzer, 
um 16. September 1S14: ?t: ftdd.i^che Urdenskreuze, sammr 
Gravireii und Vergoldung, zusammen 9V1 Loth schwer, Tür 
85 Gulden 13 Kreuzer. 
Die zuerst ^elieleneii hehlen Krem'e waren jedenfalls zur Probe 
■m^ciertiin. Im Climen lieferte Sc htm ;8 ^divT - vergoldete Kreuzi:, 
van denen jedes >/i Loth wog und 3 Gulden 12 Kreuzer kostete. 
Die zlllll Tr.l^i-n des Kreuze:. Tli.-[ l-c 1 1 r i^: I cl > erhielten. Ii. ll Ii dem l'i.jtiiknl! 
der A rm im iif!s- Co uferen z vom 14. November 1814, das tt.icb'.tehcrulc 
Besuz-Zeujjniss : 

(Jrciz, i« Uthereinl.unli Uli: Virur ll.ir.-liliuclu dem k. k, o^treidiisdieii 



iL- ■[,.■•:,;„;: .1 



H Uplitiiaiiim liierJureli bekundet. 
Am L Januar 1815 richtete das Batiiillons-Coiviniaudü an das 
Geiier.il-Gouveruemeut die Bitte: Seine Durchlaucht der Fürst Keusi. 
selbst, dessen Adjtitainen die Majors v. Geldern und v. Roth, der 
Feldkriegs- Cnmmissar Herdliczka', sowie der SiaJisraih v. Moliiur 

' Im üsircKhifch™ Miliur -Sellen. ,.ti-iim- i»n 1N1 | jl. ,rd.l-K.i..>;-C.>nimi«.ii 



- V ~ 

möchten das den Offizieren des Fuldaer Laiidwehr-BawiHons verliehene 
Hhi.nl, reu/. ;m: [■:-.ni!L-n;L'.f; .111 d:e ]-.re;i:msse Jus Jahres 1R14, an- 
legen. Ks würde dieser Biiit- entsprochen. Der Kirst dankte durch 
da, nachstehende Schreiben an den Major Freiherrn v. Zobel, d. d. 
Hranfcfurt den i. l-ehruar iS 1 5 ; 

kli srailc liiemiii ,lu,. Hern, BiuHLw-CnnnunJaniti] Jes l^Maer 
wehr-Bitniiluiis und i(e:i Ohlers Meinen i).>nk ab !ur J.t« Klirei^itlien, 
«.■kl!,-. Herrn Oiiiners nae.cn und mir nlier^-likti lubi-n, wekl.ö Ich 

/il Eitra) Jie.er 2ei. und Krieger, tr.i);i;,t mid aufbewahret, werde. 



die Diplom« zugestellt.' Major v. Geldern unJ 1-cldkrieys-t 
Uerdliezka erhielten keine l,e.sit««ua.mssc, »da jene Herr 
reich i sehen Diensten stehen und ihnen das "J'r.it-tu de-. Hin 
dort verboten wird.' 

Das für dk- Offiziere bestimmte Ehrenlcreuz, welches 
Anfangs beabsichtigt, m Silber, sondern silber - vergoldet 
Silberarhcitcr Job. Heim. Philipp Schott in Frankfurt s 
wurde und welches sich dieselben auf eigene Kosten be 



l'lddaer LJndwelirka^se 



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ist nachstehend nach dem Originat-Esemplar, wefchcs der General- 
Gouverneur Fürst Heinrich XIII. zu Reuss-Grciz selbst getragen liat. 
abRebiliiex worden." 




Das Kren/, wekln;- au?, starkem Süberhlech ausgeschnitten und 
verjioldec ist. hat eine Höhe und Breite von 27 Millimetern. Ks tragt 
.uif dem oberen Ami der Vorderseite das Won »Fulda«, auf dem Jurdi 
die Seitenarme gebildeten wayrechten Feld die Buchstaben »G. G. F.. 
(General-Gouvernement Frankfurt), auf dem unteren Arm das Kriegs- 
jahr »1814.M Auf der Rückseite zeigt der obere Arm die Buchstaben 
»M. G.ii, das durch die Seitenarme gebildete wagrechte Feld tFs. D. V.« 
(Mit Gott für's Deutsche Vaterland), und der untere Arm das Jahr 
der Formarion des Bataillons: »i8i].° Die Buchstaben und Zahlen 
sind aus freier Hand in l.itemisdier Schrift yraviri. Die Kreu/esarme 
sind stark gesell weil t. D.is K Iireiikreu,! wurde am schwarzen Kinde 
iiii: weisen Seitenstrciluii und einem schmalen weissen Mittelstreifen 
auf der linken Brust getragen. 

Die Freiwilligen des Bataillons, welchen die Berechtigung zu- 
gesprochen svorden war, das Kreuz aus Kupferblech in kleinerem 



' Die Abbildung der Fulda« Ehreokreuie auf Jen bdgeRlglHi colorirtoi 
Orpj ccrrplac st nach Ferti«- 



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.il ^u'nikl L-tMi hin« ;i nl irrigen: ' 




Diese, aus starkem kupleiMeeli .iLL-eeseliititieneu, eergoldeLen 
Kreuze -.iiiil nur ;i> Millimeter ln>eh iiiilS hreii. Die Arme sind weniger 
^e^lneeii'i. wie bei Jen ( >ili;'ierheweii, .uieli iii Jer Cjr.iviruiiü weielieit 
sie vuil denselben ab. Auf der Vorderseite fehlt das Wort "f ulJil." 
Die drei übereil Arme Jer Kreuze trafen die fitielisuheii «G. G. l'.ii 
(General-Gouvernement Frankfurt), Jer untere Arm das Krlegtjahr 
»1S14.« Aul" der Küekseite /eiet Jet nbere Arm Jie fjLteliM.ibtn "M. C«, 
da, dureli die Seitenarme gebildete wagrcchie Feld; »fr. D. V.« (Mh 
Gott für Deutsches Vaierl.mJ), imJ der untere Ann das Julir der 
l'iirmiun.in des Bataillons »iSij.u Die Kieu-.e \eurjeu, .111 demselben 
Baude wie das OOi zierkreuz., auf der linken Brusi getragen.' 

1 Die Zeiclinrnse i-.i ,1er,: Orieri.i'. k.en:|'-,i ii.iLii^ehljJei, welches stell in der 
Sjnimtun;,' des in Weinur v.i-.ti.rKre-'i l^r.Ljr-i:lie- IL liiuiin befindet. 

1 Yen Ivj.le'i Klj-.-.en ile-. Lh ei i'. reij.-L'. l. *.i-.:irLii i'.n Jreiei H.iinl et-ein li: iei n 
Nachbildungen. — In: »Stliulee, tjnvii.l. s junni lieher Kkj inner Orden und lilncn- 
icithen. lierlin lltj)« isl auf Tafel XVII, Figur : 9 und jo, ein »Militär- l-lhreu- 
irem jer V, ee.vill ,L f l)e;..i[ Klient. l--.il.lj ]N| ;. JÜL |- jl-elöUet. wtkllts v.ill 



6. Ehrenkreuz, verliehen vom (jcncral-Uouvoriiemcnt Frankfurt 
an die Uffizinri' di;r l.inii: fiir iHi^. 




Herrn Olliziers ■[] ^Lidier /eil .l.imii urMiheinen Humen. 

Der rej!elni>»i,;en lileielllleil ^v^en ie]i ilie / l i d bin] n £ und den l'lan 

;u die*.™ Ehrenltmize liier nochmals bei. 

gtt. UarJiüg. F.MJjciit 
Aul' dem vorstehend erwähnten Plan schrieb TomsehüK unter 
du;, von ihm gezeichnete Kreuz (Abbildung aufTafel ][ Nr. 12 u. ij): 
Das Kreuz, von Metall 8 l- s , 
Bucfaubol 1111 J ÜJtid ^elb 
M Tag" dauern. 

Djs Kren; Iiiitie: im einem Bjnde eon ; ivirtvn deren jede dnr.-h einen 
kleinen 'veissen Slreil ei n ,1er iiii.leren -il'iie-iiiideN i-.t. t>ie i Hmpli'.nl'eii 
rsind : in der Mille ^eil\ 'iir [tedeen ncinee. 'in l.mLcu selm'jrz. ' 

Der Iktraj; für diu zuerst fertig gestellten S» Kteuze wurde 
mit 2kki Gulden am a^. November 1814 an TomschütJ! gezahlt. Das 

Kliieukien/. Millle [liiili der Lirsjiriiilsilidie!] Akiein :ii"' im den Slali 

des General -Gouvememeois und sammttiche Offiziere verliehen 



beschaHen. Die beiden Verzeichnisse 
werden nachstellen J wie.iei ecgebcn : 



I. Verzcichniss derjenigen Individuen, welche das von 
Seiner Durchlaucht dem Herrn Gcnernl-G onverneur, 
regierenden Fürsten von Keuss-Greiz, für das Frank- 
furter Militär gestiftete Ehrenzeichen nebst Band 
und Diplom erhallen haben. 

Ohne Diplom: S, D. der Fürst von Rcuss-Gruii, diu t. k. oitrckrusclini OftiiiLTc: 
KL-lilmarsihJÜ-l.k-.iUTi.ir.t l'rin/ l'hilijip r. Hesstn- Homburg, Fcldniarsdiall- 
Lkuletuiit Barem Matqiian-ciniiuNts. M.ij.ir SJirniT, dk llaupikuie 

v. Odlill.: Uli,: .. l.Lil..-^: I^j. OIv:.:.il.-l.il>: ■■. I [.■Hin: ,. diM Vitn-Ck Mural 
Gouverneur Anwn (jraf llardcijg; 
mti I'ncm vom j?. Du/enibtr 1814; .«i Pranll'untr Miliiar-Ciciiiralstab Uio 
Majurs v. Roth und Freund. : l.u::'ii.:.i:::: Ken/ Krk:;*-Zalilmeister und 
Directorial-Katli H.....ki. .Iii- 1 ii-ii:; n.nv- []■_■.. iu;:r a;;,i Mi-rr-iidn. Ariiriurii-- 
Hauptmann Jahn. Vom CmrJoijrmi und Ja Kram; Major Schill«. 
St-its.niJii.ir Sd.on, 1 I j ny . k uie ■ Sclra-tiit-r I, likntt, Uaraut-rich. Jaegw. 



Ob««, jiHtir-Mtl. Ilclmann; 
.11 Patern von, + Februar IS,,: Hauptmann Mela«, Lieutenant a. D. Graef. 
l'riiiutnl des l ; r. -/>;■,•. Iii,:»' Mili.i.. (>b.r,t kini l-iaiiU. 
Lindwurm v. ;r,..1 : U.;^,,! Je. l-ranld ] . jr. ,tw,-l,v Aiiss.-hossci DirecMr 
Stark. Präsidnii ik-s Orji.iiuN.itinii.-ü.irtj.i.s der Schaar der Freiv.il ligen von 
I ranlilur: Hdur.l. M.ylicJ Jitsts liuitjua Aubin. ] Liup-juami von der 
■.,!.'. dir i'.,::.dl. L. iLf lo-l.liU vn:: I..ii:,!\. dir : k'Yi I "ilt- Ii. IV.:- . :. : :.-T 

BmUlMU-Ant Bellosa; 
il l'atciu vi «li 14- Mär/ 1S15: Hjlii^iu]- rt-.iiillriii-^itjj .it. l'ijit^iit. I.aii.l 
Sturms llini, diu Oberuvu .(>■ Frank Inner Landsturm«: v. Leonhard], Mayer, 
S.irr.i-iu. Imucr. Hjn-a, v. Ler.ner. S.hkt.iKt, die Majitrs: v. Iktllliiann. 
Schraim, Maoskopf und Windtlo; 



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dem Ehren kreuz üb erschiene Diplom hatte folgenden 



i S. Hochfurstllche Durchlauchi d« Herr Gencral-Fi[ditU(mcisKi 
«al-GmiTtnieur, der legierende Fötsi ReusvGrei*. d, d. Wien am 
mbtr 1814 dk Austheiliin^ dur für das Frankfurter Milirjr gescirrcit.il 
Jbi- sn-iJif!« ilniiturJnci uiu! il. il. U'ivn de prn ev-raam {.Februar IS 1 5 
Jüs Gc:iLrjl-(iiii].erriLTin:[U >kli r il i t in 1; tili johlen Herrn S. S. 
es Ehremeiclien jugedjchi haben : 

ird.LLv.eik dum llmn N. X. samim Riud <u,..- c ,i J«, um. in Knfi 



rzeiebniss derjenigen Individuen, welche wegen 
ang des von Sr. Durchlaucht dem Herrn Genera I- 
erneur, regierenden Fürsten von I! eu ss-fi r ei *, 
is Frankfurter Militär gestifteten Ehrenzeichens 
iploni erhallen haben, jedoch. ohne JieDccormion 
1 hu bekommen, und sich aus eigenen Mitteln 



v. Hud'i.:i. Ii. <■■:.:;■. j'.lliriit i .l ti" 




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— jS — 

Am,-. Juli 1S15 erhielt der Commandern- des Frankfurter Baoülons, 
Obcmlicutenant Schiller, für sein Verhaken im Gefecht bei Seil am 
26. Juni i8ij vom Fürsien von Rcuss-Greiz nachträglich die ilr- 
:.i.:L:ii.'. djs Klirtiikreuz 11m den Hals tragen zu dürfen. Das ihm 
überschicMe «Nachtrags-Diplom« lautete: 



traf;« zu dem an. 17. Dciembtr v. J. ausgefertigten Diplom - «u nagen. 

Ai,-. eiuen; l'ri>:ii!,iiiS der Ai ; 1:1 Mir :■;.-( .nnk-vtiii vom 15. M ■ 1 r / 1H1; 
gellt hervor, d:is-. die Truppen befehlt aber die Verausgabung des 
Ehrenkreuzes auch für die Unwroffiziere uod Soldaten erbeten hatten. 
Der Bescheid des Fürsten lautete aber dahin, dass die Verleihung 
dos Ehrenzeichens, an die stehende Truppe sowohl, als an die Land- 
wehr, »wegen der Depcnsen noch ausgesetzt bleiben müsse.« Die 
Verausgabung an die Truppe geschah auch spater nicht, vermutlich 
wegen der bald darauf erfolgten Auflösung des General -Gouvcr- 

Das Ehrenkreuz (Tafel II Figur 11 und 15) ist aus Bronze ge- 
gosseti, der Crund schwarz bronzirt, so dass der Hand und die Schrift 
heller hervortreten. Auf der Vorderseite des Millimeter hohen und 
breiten Kreuzes steht im Mittclschild »Deutsch I! 1. and «, auf den drei 
oberen Armen zeigen sieb die Initialen der verbündeten Herrscher: 
„At.-Fi.-FW.« (Alexander I, Franz I., Friedrich Wilhelm), In deren 
Auftrag der Stifter die Miliiar-Aiiiielegeiilieiiei: im General -Gouver- 
nement verwaltet hatte, der untere Arm des Kreuzes tragt die Jahres- 
yiW. :Si | ,. [Jas MineLvkild d.-r- !tü;k seile zeit;', den N.inicriszi.1!; des 
Fürsten »HxitlRGi. (Heinrich XIII. Reuss- Greiz). Für die zuletzt 
gegossenen und vielleicht für alle Kreuze, welche für die in dem 
II. Vu ztiJusiHs jLifüefulirteu Offiziere und Beamten anijelenigt werden 



cn) l;s-en:]d.ir, abgebildet: 



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nement Frankfurt verwalte) errichtet und ob dessen Verleihung dem 
Herrn Fürsten von Reuss-Greiz überlassen worden sei?« Der Minister 
der auswärtigen Geschäfte Fürst Metternich forderte in Folge dessen 
Jen k. k. [lesidivsti'n i'i Frjnki'iirt h vi'in-i : n e. H;'.:;c! .ml", /.i her idiu'i^, 
was es eigentlich mit diesem Kren; für eine BewanJnisr. habe. Hier- 
auf antwortete Dieser, d. d. Frankfurt den 8. September iSij : 




I ■ -. '■! .!i ■ I'i. r'T7l ''nr|;ek'jTten Fr:i,;Li ,. 

..!;■:.: .\n\- lu i. ■ r:.:.;-.-i i:i:.l .■!in.' t W\l .1: \,-r..|-.l 1 .^-| in Krl'-Miri' i l; 

Ein« der vom Herrn FfttSMn van Reust seihst ausgegebenen Kreuie lege 
kl] hier hei. Das Stück ward mit ,| Gulden hei einem hiesigen Schwerlfegur 
beiahlr. Di aber die Einlassung des Krcuns seh. bald «km wurde, <n 

■ Lir.Le d ; <LSi -:i..:ei L ll ■■: . il .Ili . Dir .'-:n:- ■:; ILIi.'il ii.es:!;^:! Kaill Il'llk- IIl-wii 

p« Stück bciahh wurde. ' 



'.".r-.iL r\-',[. Li :;?■.•■..! 11 iL I|.| : 'M. li.ll |.i.i... i: l.L^e'i 1 ri d -l .lil- 
damit von ilem S^-il.i: Rl-l! h-,1:<-:i lull vci.liL-iLTci .'ujs'.'ie Inning au einem die 
l ; arlicn dei städtischen Wappens enthaltenden fihrenbande irae.cn. Ich glaube 
sihon fniher anc-ercist 'u hihen. ilass ich der feierlichen Venheilung dieser 
üenkmüuie auf otTctiem Rath beigewohnt uiiu das> der Senal mir die näm- 
liche Dcnkmüme in Gold verehret habe. 

' Ein solches massiv-goldenes oder doch stark vergoldetes, sehr ähnlich 



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unft über die St i ft 1111 j> de Fliivribe 



Seine Durchlaucht der l-'ürsi, welcher bekanntlich am so. Juni 
lKlj Jie V.ri\..l[i. r.. Je-; lieIH(.t!-Gi>r .l: r.eiivil' iik'Jl'i gise.ul lutii-, 
.schrieb in Folge dessen, J. J. fireiz Jen Nnvemher iKij, an Jie 
k. Ii. Stunden*!«: 




Die« AiKrcichilliilj;. J" >ler die [.iniun- und L.,iin1»vlir- Truppen des (ienerjl- 
(Jnu verneinen!* uacli .lein Sinne Jus MjiiiMr.t- keinen Anthei] nehmen 
konnten, I'l^oi; ie^uu 1 AI einer il 1 . ! ^h.v -ir mich und. um keine 

Kifcrsndit ,vhthcn Jen Truppen Je. General-tlouvertlcmcnn aoftommm 

li' I . I I ' i ''■ . i !■ I !' ' l.. ' . i V 

erbittet], «eu-ahne ich — nach Jem \'<irl>EIJc lita. General-Gouvernements in 
YiJim.11 lIl.i 1 .■.i.l; u:L-:i^-k 1 1 : : ■:: v z ei • .'iL- Ir.lLLii^ ei'i.- '"II : i I 




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I rt-'l:orin '■. Ilii^d. .iU lhu .ksn lIh.-ii.lIi. 
von Reu» die nbthige Auskunft über 
l:hreti;ci<:] L eri% iI.l LTljiij-r hm. 



llöbl. I. Ii. H 



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7. Kriegsden Ii münze, verliehen vom Senat der freien Stadl an 
die Offiziere und Mannschaften der Linie und Landwehr aus 
dem Gebiete der Stadt für 1814. 



Kill/ Ü11J1 de; l ; .nV[]iiui;s ! .],-. UUm.i^hill-l.iinKiiniif. Prinzen 
l'liilipp von Hes;,eii-I l.imi'n.-;: /i::n ( ,1 iltli!-! luuveniciir dos (irciss- 
lierKOgtums Frankfurt und des Fürstentums Isenburg berief derselbe, 
in Jen erster Tagen des November 181J, alle beurlaubten Soldiien 
/Ii Jen lehnen. 11111, -.vie sü ,| naher ausijef'iihrl, niniilidiM bald drei 
Linien- und drei Landwehr - Bataillone jus Jen An^tliörigtii dV- 
Geiieral-GniivernenieiHS lorniirtn nnJ der 0]vr.m<>i>Mi>m«: ki iv Ver- 
fügung stellen <tu können. Das für den Friedens dienst bereit» virr- 



Sehst Cm ton nements 



:i nun zusamiiiensestL-llien Landwerirbalaillam 
)bcr-Coiiim;ii)d.> des Oberst v. Fritsch, Mltl 
eben bis zur Beendigung des Krieges zur 1k 
ungen Belfort und Besannt) lic K cn- Nur di 
llij;en<i vereinigten 6 Frciwilligen-Compagniec; 



hcfugl isl, die vom Hohen Scliai rerliehem.' Diaikmünii- <u I 
FruHtfun im Main, 10. Oonbn 1II46. Sudi-Ciml 
Die Medaille, welche M einen weissen Bande mit Are 



reit Stsidt Frankfurt«. Die Kehrseite, in welch 
inzmedianikus Tomsdiiitz gesell niticn ist, ir. 
n Kiclienlaiih Jit jahresjuhl t8i.|. Dil- MeJiil 



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8. Kriegsdonk münze, verliehen vom Sonai der freien Stadl an 
die Offiziere und Mannschaften aus dem Gebiete der Stadt 
für 181;. 



Durch die BfKMbM Je- Wiener Cooftctn* war Im Grau- 

hinuH»™ Jrjnkfirt aufgeluv. Du- Provtn* Hanau «thortc btitn- 
sen doli Noiemhrr 1S1J zu Kurhessen. As ■.harienburg -.eil dem 
14, Juni ■ M14 w Hävern, hrjnkuirr *-j< zur freien Sud: erklär: 
«ulden und hltn »eine Seibsr-undiplieil /urut^crhlllen Kl haut 
■■ich im April iStj »erpHiehtel, Kriensfjlle ein selb« sandiges 
Harjillon von 7J0 Mann zu Kellci'. Bei dem Wiederauibluth dev 

Krie,;ei im |ihre ifili aar jber die Trenr.unjj de Karsten 

rulda' und der Grift* hat: Wcular. ne-klie dnimaihvi an Prtusien 
M. um 1 rjnkiurr ndli nieh: inll/iitcn und der Gcineral-Gouverfiur 
rüra eon Reuss-Greä, Heinridi XIII.. waltete in rranlfun noch 
■.eines Amies, * als die urbundeien Grüssm4chre den Kimni mir 
famluekh von »uem aufnehmen mtus.cn. Aul eine lilrecte Requt- 
•1:11)11 des l ) bei ;om nun du enden. I dd-iiarsilulls I ursten 1 Sth»ir*cn- 
hcrn, J d llai.prquanicr Htidtlhtri: Jen 14. |um rBii,' er:eil:c der 

Alwhritt .11.. Jen .Kk-ii des St.idurtliiv» 1 in Fr.u.kfun: 




In dem A 1 i.lj L-n h Ii .i.. ■"■ allgemein. 1 ii-.HLri^uin? .1 L m L^iiiuusjriK-ii i'Ai^k 

e'. denii.ikii tiLiiehl. n'lnri .1111 rrn-dien .111.1 ii.lJi M.ni'.' .i|iriicl.tii «1 Ijs-iCD. 
Die N M luv uidig teil. M.iinn niii .eiuei u.iii/eii i'iiißeir.L-L-ntn Garnison tu 
verheilen, l'^-we^l niicll. l\iu l.iel'dell ,-L: il-nd:eu. dtm Knril, im r L r U.iurllun 
zugleich auch Höchen. Ilauillin, n.iifi Mjin.- rollen m lassen, du für das 
erMe die Fraill.flir.er Mili, liir dtr Sudi Uie-isi hinreichen vird. 

Bei. StJlsvarienhur,; F. H. 
Du- Hetilll Soiik- Dnr.-nLudi! ,1,- KelJm.ir-.-li.il], Ri-nlen .nn Sjl,.v.ir< c i ,hc.^ 

Hcidefrern. n ie "beil. e,e, lleuss. CCF Zm«r. 




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Wallmoderi-Gimborn bildete. Die letztere ging am 20. Juni bei 
Oppenheim über den Rhein, am 31. übet Worms nach Krankend»!, 
wo die Xacliriclii vmi der siegreichen Sdiiael» hu- j Wau'rlun eintraf, 
und erreichte am 34. Rheinzabern. Sie bcsenn: von liier aus am 
3j. La 11 1 erb 11 fg, welches vorher vum l'einde geräumt worden war, 
und traf am 26. Juni bei Sei/ auf ein französisches Korps unter 
Genera) Kiülieiihniü, welches fm-xi Mann Infanterie, ein Ke^inien; 
Kavallerie und K Geschütze Mark war. Die Vorhut des General 
Graf Wall mnden, aus 3 KsliadroiisKncscwich-Dragoner, 3 Geschützen 
und den Bataillonen Keiiss, UeTihur«. himMim und l-ukta bestellend, 
unier dem Com man du des Geiienl-M^ur Wndt. fand den l-eind in; 
Walde d.e-tii'. Sei/ aufgestellt, wo er sich zu behaupten beabsichtigte. 
General (ir.if Wallrnoden befahl den li.u.ülliiiLce Isenburg und Hcitss 
vorzugehen und den Gegner in der Iront anzugreifen, während d.i. 

Ur.iisiluh lln j ,l,r icdui Si-iJ[ l-ra::llutl 



dem FtUnuruball Fürst Schwanieiilicrjc, 
am Ober-Rhein, iiberreiehi wurde. Die 



li. ult : ' >Krl-LlL l:t i.i.'lT .L- 
Deibrfhrin InriiiiJct .icli im Su.di-ArehL. I 



- 1, - 

IS.iuilli.ni Irjuknut ül'^cii sciiiL- linke il.inke vorgeschickt wurde. 
Ü.is H.iuillnn Idenburg warf die Franzosen im ersten Aillaul Iiis in 
einen rückwärts liegenden Wrlian, überstieg auch diesen und drängte 
sie bis nach dem Städtchen Sei/ zurück.' Hier setne ^i>:l! der Fand 
in den Häusern diusM=ii^ de'. Selz-Baches lest und behauptete sich 
durch heftiges Schützenfeucr su lang, bis das Bataillon Frankfurt 
von Iinki her kräftig in das Gefecht eingriff. Der Gegner wurde 
mit bedeutendem Verlust über die Selz zurückgeworfen, Joch gelang 
es ihm, hinter sich die Brücke zu zerstöret), General Graf Wall- 
modeti beschränkte -ich auf die Behauptung des linken Selz-Ufers, 
weil ihm der Gegner an Truppen und Gesdiüt/ uberlegen war. Das 
Bataillon Frankfurt verlor in diesem rühmlichen Gefecht I Offizier 
(Lieurenant Samm) und 7 Mann an Todten, 4 Offiziere und Sj Mann 
.m Verwundeten.' In der Nacht zogen sielt die Franzosen hviwilhg 
gegen Beinheim zurüek. Am 37, liess Graf WaÜmodeu die Brücke 
über die Sei/ wieder her-, '.eilen und tn.ir.. Iiirtc. ohne auf den Feind 
/u stossen. mit seinem Corps nach Urusetihcim. Fr erhielt für den 
;8. den Befehl, während des Angriffes des 3. Corps auf die fran- 
zösische Position hinter dem SufTel-Bach von Drusenheim Uber 
Beiienhnlen nach Wanzen. w vorzudringen. L).ts Corps erreichte 
letzteren Ort, wurde aber von den Auen von Strassburg her derart 
lies.hu— eil. Jass es stellen bleiben inusslc, ohne in das siegreiche 
Gefecht eingreifen zu können, Vom lt). Juni an bis zum Walfen- 
• tilln.iiid am Juli beteiligte sieii J.is It.it.iüloii .111 ihr kni-chhcssung 
von Strassbury. Vorn Walfenst iiistand .111 bezog dasselbe in der 
nächsten Umgehung dei 1-cstuug Cantonncmcnts. Iiier trafen auch 
am 6. August die in Folg« eines Aufrufes des Senats vom 12. April 
zusammengetretenen freiwilligen, welche am 25- J"h Frankfurt ver- 
lassen hatten, in zwei Ctinipayuieen Ibrmirl, ein. 1 

•De: UniiMii.in.k-.ir .le- I '...Mit. .11:-. t lkrillienieil.1.11 Sd,i]ier. erhielt J.ll 

.-..11. (,-.ne: .:■(',..„.,■. leinen: ,l,e Li'i.u I- .M- ihn, „i.il, ; 7 . Ife-.inl-ii 1111 

ivrlieli^ue Lrircilbnau um den Ha!, ir.ie.mi tu denen (vöjjl. S. 7*1 ausserdem 
erhielt er Ihr .lie Unter silsuliihj ,Ilt Sekiihauilloni; um lieleehi hei Sel> Jas 
LrMiriLTuu-.l.ree.» der Fürstentum..-! Heu» lOr tBlt.'H Orgl. S. Ji) Anni. II unil 
die im Jahr rgu, ,'oni Fürsten von IMflburg ß> dl« iswidiaiqpKhui l-o-m illj-e. 
üestiflttc silberne Medaille. 

1 Die Freiwilligen -et.-ie.i -id, ^.i m. .,„■ .1,-, . 1 uer-Oiinpagnim (Huent- 

L'iiu-riiili.ieie unil fiiaLitiiiep. -ivil. .k: »Silnji/tii.C iiagrue.- iM.iupln.Hnn Peter 

Hanmjun. Oherliejteiunt i, Heiden. Lieutenant Daniel Je Hary, im L inet.jili'ieii 




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— 9° — 

Am 4. Octoher ir.u das Ratailliui i:n rlrigadtverh.md Jen KijiU- 
niarscli in die Heinut an. Es rückte am 14. October 1815 mit den 
I rciwilligen wieder in Frankfurt ein. ~ 

Djs Krk-^s/.L-ii); .um stellte in einem rSericin .111 den Senat, nraes. 
den lt. Januar iStfi, den Antrag auf Stiftung eines Hhrenz.eichens 
mit dem Anheimgeben, entweder je eint besondere Medaille für 
I-rei billige und Linie oder aber eine beiden gemeinsame m stiften, 
llierauf erfolgte am jo. |anuar 1816 die Stiftung der Kriegsdenl;- 
miinzc durch nachstellenden Seiutsbeschluss : 

1 '■ 1 ■' 1 l.i 1 ■ ■ ■ ■ ! .1 1 i'.'i 1. . 1 

kV^l.l^l.eijjl^l '.lu^lli-.il -.VlT.Ii. 




I I |-1 ,l.lh H.llim Ji'lV.UliK' Hjü.l !'.-i-.l|.nll.lllt]l .111,1 .\i.Ml!-.-iluilj: Jjn::i 

■ i' ■ .in'. !■ im \ 11.. .... 1 1.1 , '. 1, 

[-.im ProEolull des Krie«sieiiü.iintes Vinn 2. [■eiiriur [Sil. Mief 
sii.li nach den emiic-teichten Listen die erforderliche Anzahl auf u; 
für l-'i-etwilliot und 1 1 1 für J.is l.inienuiiliiar.' sowie einige Exemplare 
für hülicit Ofh/icre. welche während des Eeldzuges mit den Truppen 
in dienstlicher lUviclurn;; erstanden li.meu. Der Katsschi tu. s vom 




Uli' :: 'ill . ■ 1 1.: '1 11 1 I 1 1 1 ■ I n r. ■ ; ' 1 

.isli .111. Jera f'jnn.in.te dt- jirüssrt l'eil .kr Lniumffiüicr* und Soldutöl de« 

li.nillo.i. LiiKk-aHnitr :iu. Jern nir-ti-ntimi Kuid.i 1111J ,1er Grafschaft WeliJar 
>.jren .inil Jass Jie.t ■.clhe--erhl.iii.il.di nielu ,!ie Fr-inUcrtei Meil.iilk-, .imj.Tji die 
linni-triinirN/eieflLii iii |t:i !:L i I. in.1i 1 -:jihI:l-| .'-.■Uhni ::i Jenni J ^lisl 'Ii! -'Imi. 



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— 9' — 

2, April, «eldier die AiMiilur:^ .k-r Ki ietM-lenkmim/i- .iiinnliirii:. 

laut«: 

I) Fi linJ .lie Urkunden liir die den jimguen Feldiug imltr dem Meiigeti 
Miliuir bnunJi/ni-n Individuen, welchen Jiesulliige. Denkllliinif einiu- 
liindigen isi. n Jih dem Fiiniulir Nu. | in der SuJl-Cni/lei Ju.tnk-rtißen. 

Jl !sl die AtiüEliL^ilun- in .kr.i It.ulikiuw .iiillt Vuriii,' der beiden Herrn 
llLi7e.ermei-.ter -1:1 .lein '-m ilinei: lI.i-l l'e'mi.ml -ve r d c 1 nie n TjJ,'e vur^u- 
i.t-jiii.tn iiii.l die ite^i.ifl^iüL' Hcl .iii]iiiii.i.!iiiiil' il,icIi dum ] ; nnmjS-ir Sc. (■ 
■ lein JmLÜiifi'l :li .■.[[ L iM.-,niiL-k-'. -'..Jl ,kll .kim.i l'eeii Herrn < :,ini.r,.in,ieur- 

dei JJnitn-Militain, sewk der Freiwilligen JosfaTkigr Weisung innl' 

im Jjllre Jttij l-ei^e.vnhni. v.it,! .-. 1 -. .t 1 1 tl I : ,L-.e lk!LL|;iiis> ertlieili. die ihm 
eon der freien Sradi Frankfurt liberßepene Denkmünze m trugen. 

Diu Medaille (ielanjite 11m 16. April 1K16 nur Ausieilun«:. liin 
Exemplar in GoU wurde an der Spitze der I-'ahne des Linien-Biiuillims 
befestigt. ' 

Die Kriejisdenkimiiiz.-, «eicht ,111 denselben R.mdc wie die 
Ueiilaiunme für die Schuir der l-'rei willigen für 1814' roll: mit drei 
weisen Streifen, iiclraucn wurde, i--i linrcli Miiii/im-isttr Huilsen iui.1 
Miir>i!U':li,iiuiiii Tomseiiiii/ lier|:e-telll. ' Sie ist im Dtirclimi-i-u- 
Ü Millimeter uruss. zeijji auf der VurJcrsciic Jen städtischen Adler 
mit Kleestenjiehi jiiI" Jen Flügi-in, der Mauerkrone auf dem Kopf 

1 Am 19. April 1H16 he.mlr.iKtc Obcr.r Seliiller. d.iü die Fahne des Linien- 
li.iMili.T. ,1-.- \k.:.„lk iur IM: j^ic:. u erde Der S.-....L klmrc. Irnt; de. 

,jlh .1 nee', •"im Ii dl- Ii', elleiile ll-er. .Uli eil-*.- iiLleele Ynr-lellbiUL; de. Hjl.lill.nl" 
( ,,niill,iiid,.-.if ,ini 1 1 M.Li .lie ( h-i:l-1iiiiii;iliil. ,1." ,ine .-uklen--- Kill el ide'i'- ililiU'l 
Uli- dem S;enini-I ,k-r Med.iilli- 'im iSlj ;:i|ir.l^L und in 'Hl Kllnn ifelun^r -.'erde 




- r- - 

und einem ! ; auf der Brust, auf der Rückseite in einem l'ilmcii- und 
einem Lurliccrzwtij; in j Zeilen die lnscliriü »Rankflirts II Sircitern 
I im II Bund« Ii 1815., 

Die Medaille isr abgebildet auf Tafel III Nu- ; und 6. 1 




idi In l-]n"jfiri in: .i.:U: li.ii'.-. .Ii" -Mi- ; Mihi.:! -lu.üv .!.!■.■'! .Ic: 

" T 't .j p in.- Ii ( .Li'.-r.i' l^.i:MTi^ir.;:i:' v.u-nl ( : ini;i''H l.judwulll Jl: 

HrL-ivpllinL. 'vcLhc ein :-.!irL-Li/cLk:liL-:i -n ir .: ;:i.t: ,1t IMiiiluiiss ehnlien. damit 

..v,'-t:![li;hii; Vtr,ii:.kri.)i,:i;i -Cr - -.- lü I'.lH" :-'J .1-1- Hju.l Jj villi (|1L- 

;--lrr i i einur S^Em.ijL mil " i I IV Ii l Krce.'. nie LTilicilt v/urJcn i.'t. |J 

«icar Jic Medaille trad darütwr nocli ein Band in ein« e.oldenen Selmillc 

„.liT h.l M .'I I-.- i li.ljL-l . - • ■ <- >!'( \l i:ril^i:--('..v|!tri-i„: "III Al-Jiclhüi; 

die.er Miüb-ii.d.e. -vekht Werth und die Idee ditiCs Ehren.tiihcns 

Immnuir-ci/ci i ..i;, Iiierdurdi diu l .W hini^ saiiirrirRlicn Trii]ipcri 

-I c lIi^-l ..-i.iio'mi-^.iil.iui V..-I .1-1 du i;:i:^:. -^li: iilii- 'l .i'.lm'iiijLII. Iljcni ^ 
nur iiiiisi^eutlini -du wurde. Kinun nJvr .Ilt. Aiulmi damtier ' i lt VciJiu- 
wanun« «iclleil /u rumsen. »Miüir .Ii. Vitruoculeii 'ii seilen und *n haften 
hlbcn. 




<). Felddienslaeichen für <Üe Theilnahme das, Linien- Bataillons 
der freien Stadl an den Feldzügen 1848 und 1849. 



Als im 24. Juli 1S4H die ewischeo der Iteichsarmce und den 
dänischen Tnmnen in Sclilesw Hnktcm abgeschlossene W.irt'vi^-n^u- 
abj-L-lanfcn war und die Feindseligkeiten wieder begannen, wurde 
auf Anregung des Reich. - Kriegsmiuisicrs , des Igl. rircusstscheii 
Generals v. I'cuckcr, am 2. Augusl beschlossen. Jas l.inicu-liarailluu 
der freien SiaJt Frankfurt in seiner blindes', eilassmgsma.sigen Krieg. ■ 
lormation von vier Comuagnicen, in der Si.irkc von büt Mann, zum 
Ausmarsch auf den Kriegsscli.iurd.u/ 111 Bereusehafi zu seilen. Bereits 
am 9. August verliess das Bataillon, inner dem Goliiui.uuIli Je- Major 
Bu.ch, 1 die Stadt. Iis wurde mit dir hisenhahn bis Main/, vnn dort 
mit dem Uampfboot nach Cöln und am 10. August rWcft Allana 
befinden. Am I August fuhr es natli Rendsburg und ln.nsclune 
im folgenden Tage naeh Schleswig, wo es als das erste Rekhs- 
contingeni, welches tut Verteidigung der deutschen Sache im Norden 
erschien, mit Jubel empfangen wurde. Am Ii. traf das Bataillon in 
Heu. hing ein und wurde Iiier mit ei nein weiiuirVlieu. drei n.iss.uii.chen 
Infanieric-Baniillonen und einer Harnischen Batterie zu der oconi- 
bininen nussaui sehen Brigade" unter Generalmajor Alefeld zusammen - 
gestellt. Die Brigade si.md inner dem Oberbefehl de. hannoverschen 
Generals Halten und sollte im Sundewin Verwendung rinden. Sit 
verliess am 21. Flensburg, erreichte am 22. Hau und hcXOa bei 

nemou am 11. Jaiiu.« 1M1 .1. ll'vrliemen.i.a K-. .Je! Sch.i.ii .lu Iis-.'. Jli-e 11 

Kr.inUiiri.. ei HB eile] Ii. Er wurde ani !,. April lül) lUuntnumi III. lllj.se tvim 
siehende-n Mi3ii.fr Je- GoiBral-tioaveniL'menis. am 1. Januar iSl] Haupuiij.iu 
3. Ll.i..e. .1111 1. Juli [«,; .M.ijoi un.i H.uailU.u.-On.nunJvv.. am w. Aueu.i iS. w 

■ |. Dtiembcr 1Ä77. Kr nesjs. neben Jein l-lireutren» Je. (leneral-Ciiuvtmeuuwt 
die Medjille Uli die l-rdwilliKi-ii lür 1K1 1, d.i. 3\JdJieii-i/eieh C n lür ifi.lS und J.J. 
Jk H.iJis C Jie i..e.lj,-lmin.r.ie.i.iillt rur 1*411, das Krem lür !; Dicii.ljalire. Jen 
IWsi.elici mu-n Adler-Orden i'.lis.e. d.i. Cnm.nandcii.l-.ei./ 2. Uisse d« 




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ki-lirt» solle. Iis whi-Jl- tlemciiisrirLchend am iS. September durch 
Kivti b;idisdit Civil juifjnieen ül^eliist Ulli! .im :i. mii Je? hist n:\ibn 
von Rendsburg nach Hamburg befördert. In böige der biuiipen 
iivtiluiiiuiarcn Hr firnisse, «eiche sich .im lS. und ly. Sepiemhcr in 
]'i-.ii:ij".n-. /u^cti.iixr', hu'.t es die deutsche CeiitraljicYLilt für notli- 
wenJig, .m verschiedenen Punkten Truppen mi ciniücmni'eii, um die 
Liudesregieruiifieii In der Ausübung ihrer ] : unct innen und in der 
!--ii;-.hiinj iiiirr A:i'..:ri(.iT ,-n üll[e:s7tr./..l!. ]>.l- It.u.rllcn erhielt. J lLll-i 
u: 1 i.iinbuii: den Hl I i . . nidi: n.i,li I v.ink hin «iri c'i/i-keliioii, still Juri; 
Ober Cöln nach Mannheim zu fahren, um dort /u der ii.issiunscheii 
lirisyde des Generalmajor Alefcki zu siDssen. Es [ml am 36. Septemhcr 
in Mannheim ein und k-zof; in den Dörfern Heddesheim und Schries- 
heim amonticmcmsqrarticrc. Am 16. wurden die Camonnemems 




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- 95 — 

nach Viernheim und batte von hier aus in Jet Nacht vom rj. mtil 16. 
Crlei;e:ihe:'.. öit ■ici>i>.'h'.i Truppen. welche bei CroiM3i.liM.-n nm 
Itwurgcmcn im Gefecht standen, au lUHersttosen. Nach dem Rfld. 
tilge der letzteren hi-iog es, abwechselnd mh nassauiseiieni Truppen, 
bis M 19 die Vorposten. An diesem Tage brach du Neckar Corps 
rj. I Jn:i OJcnu...U - iii D.i. Hj.i ll.ir. i'thur;. zu üvi Aiihil'v ir.l. 
um er General 1 Bcchthold und lag bis tum unter Zuteilung von 
1 hessischen Geschehen, hei Beerfelden im Biwack, Am iS. über- 
schritt es hei Zwtngenbcrß Jen Neckar, berührte in Jen lolgcnjen 
Tagen Sinilicim, b.ppiiigen, l':oi/lu ■: 11, Cem-hach und eneuhic jm 
1 Juh Baden -Ha Jen, «u sieh das Neckar-Corps vereinigte. Von biet 
brach das Bataillon jm | ins seinem Rmack ml. marsehirte in Jen 
■dgivJeu Tagen i'Kr Are. Wie-en:li il, Heuetshruiin. Witienjurl unJ 
lichonbcrg nach dem wumembergrjehen Si.lJtihen Schrambeij;, .im 
M. nach St. Georgen, .im nach V-ihngen. welches u,ie die nahe- 
liegenden Orte enlwaänci wurde, und besetite von hier aus mit 1 
Compagnieeii l.offlingen. mit 1 Cotnpagnie Neustadt. Iiis Ha:a;lion 
hatte Jas inmrajrte Grossberzogtutn um Jet Sind- bis mt Siidgrenae 
durchiogeii. J:e Ordnung w ir uherall wiederhergestellt uurden Als 
am iS, Jer Cmssher/og in seine Rcsiden* »urockkehne. konnte der 
Aufstand in Baden ils beendet angesdien werden. Durch Tagesbefehl 
vom :l August «urde die Auf '.iisung des Kcuhs-LiTps. am 24. du 
RtdtkdH des Bataillons nach I rank tun befohlen. Hs trat am 16 UM 
Durrhcim, wo es seit dem fr Augusi CarWOnaemcOS) beäugen hatte, 
Jen Ku.krnjrseh an, tral am )u. in Olfenhurg cm und winde von hier 
im jl. August mit Jer hsen^ihn naeh I rankt'urt aurfick befördert. Wenn 
ei auch dem Bataillon nicht beschieden war. wahrend Jer heijen K-W- 
ange dun Gegner im Gefecht en [gegen mit et en , so war es doch 
ncler Anstrengungen i:i:d I nil thrui'n u ausgesetzt. . nd stets könnt, 
seme musiethalic Di»ciplin und seine vortreffliche Haltung anerkannt 

Der Senat bessh'.oss Jurc!i Kj;s>,IiIu>s mir. ]<j l)e»emher iNj), 
au( Jic soii dem Baiailluns-Cinninandeor angeregte Stiftung eines 
I elddicnsticichens eimugehcn, welches allen Teilnehmern an den 
I elJüügen der Jahre 181N und 1049 /um Tragen auf Jer linken Brust- 
seile verliehen wurde. IXivselhe besteht aus einem lj M'.limetcr 

Rande- mit roien Randstreifen getragen. Die Vorderteile irdgt im 
obere» Arm des Kreuel den gekrönten städtischen Wappenadlci. 
m der Mitte -rN-iH und iS|9". im unteren Ann einen Kran/, 
wekhe: durch iwei htcheniweige gebildet wird. Die KucWite 




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:■ i Mi!;:.i: Jui ':.]: k .\y:lj ■ I i- .!' vi. i .'-II:: l!j Ju-i. iHjr^m.lLln. 

- 1 1.- r I .i::r.'.' iiv'.i ;i:i-.I .-.::■: '-.nl.':- i:: l^k:- .-.k- i- l 1 -..'.-- • 

Handlung schuldig gemacht hat. 

Jeder, der das FeliiifiuiMjoid™ £[i>|>1'.u^[. ltIuIi damit fii.e-k'icli aucli [ine 
um Kricgs-ZcuEaniti: aii^dem-lt VtrliriliiiiijpiiikijiiJi:. uvldic alw lautet: 

:'.a: liihn^m::- ..i: -ü^ i'-M. 1 :!-.- Ij- :.io.:i:li: J.;:i,.:iL:ii:n.UL Jvi: ki.iv:: 
:H.|3 und ist .Inn !ig)ut>ci diese. . dm hiesigen l.inien- 

iiiililür«. gchoreti su im Jahre , Jjs itpiii 

Hohen Senate untet'm iSt^ Ktsnutie Fülddienslzeii: icn 

,ti!h'Ü! -.vfinlcii, ■• uriilv .1 i" ■■ ■■ ..Ii ■ i ■ i 



Verhrechcn oder Vergehen, welche ei:ie tino*iri.iHk- .Srr.lt nach sich liehen. 
'II...:: Je 1 . Yc:'i:'l .Iksk:!. □ I re;i .'l: h u i> 'lir I : olj;e. 

Prankfuri, ilm lg. Febiuir 

Kriejpi-Üeuganil. 

gw. v. (jündeiiode. 
Das R'lddiensi/ei.'lien tür die Teilnahme des Linien- B.n.-.il!. im an 
Jen FcldzQgen xB.|S und 1849 isi abgebildet auf Tafel III No. 7 und 8. 



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io. Die grosshcrzoglich bmlische Gedächlniss-lUedaille für 1S41). 




i. (iciLKiiüilii-Muliilli; tvsiuht Ii" jlle CrjiSt nus Cji^liLlu^ut. llv'tllv 
-Ulli .ml ihrer Viir.ler^eile einen Lorbeeri-Mii. il.ir. mi; Jur L'lil-J- Ist--I l : 
Leopold tiroslierzLii; v.iii Kaden 

Jcm opferen Bcfreiungi-Heer i8ju 

LL1L.I .Uli .kT [^Llir'Lile Lill art^.TijU^rU' l-kLIllrt^. K f iL; KSsZ 1 1 .■ VT 1, /.V.'i 

Paimciiiwclsvti umschlungen, als Symbol des diir.h JLc TapIt-rktLl .ler 



;. -. Die Medaille wird .111 Jim Bunde Je. ]l.un,ir,[eii< der Treue, de 

Otiten des Landes, geirigco. 

Ansprüche auf die C.cJäehtniss-Medaillc. 
■.. j. Au! JList (ieJjdiiiin,-.\VJ.iiile h.he:. ..II. Oili/re:,:. Krie.isIxMi 

.1-1 i;,i;i;he M.iai^.:>!;-.;;ei, A. ■ miui. ivelek. vi J.lhre mir ,■ 

linden eingerückt sind. Hiervon niüssen allein diejenigen S"]d.i 



,ligung IU rTr.|( U nBd e r 
s-Mcttaillc. 



Dil' kiJischi' (jL'iiiiilimiss-Mi.-J.iillc; i-i ahgi-hiTJct anfTafel III 
No. 9 und 10, 



r 



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II. Die Dienstalterflzeichen für das Linienmilitär der freien 
Stadt Frankfurt. 



Durch lU-lw;lil-..« vom 15. Dezember iftjn wwdtn foi Jas 
( inn-Mdr.ar, »flehet am eir.cir. Beiadlun zu techi Cmnpaeneii' 
bestand und *.cii du \\ itcer lief s^iliirj; de; SelusitM: dicten der 
Stadt im Jahre 181; «?incn litat an Umerofu zierin und Mannschaften 
durch ausgediente Soldaten ;us den Na..l.b.irsMj;tn :ri>jiuic, oüicnsi- 
a. Ii erweichen» ?;ir Htlul >.(; langjähriger, treuer Militlrdiensie gestiftet. 



selbe 
schieJcnen Klasse 



bestanden aes den nach.«: eilend ai.f^cffihrii n < 



s fbt a S jShrige Hie 



n Mutelwriildr de: 
«Uten Kumc 
et, iuf dem ot 
nen: )ahrc 1 1 

Die Hackt 



< Ekholt«* den f/Mam Kl 
n Arm die Zahl XXV und auf 
c 11 Dienste. Die AbWldun K < 



anstehend beschnc 



1 Eichenlaub das Srifamftsjahr 



leven -Stempel verwundet Im ) 

iUMm« Gtbrnth abgcMiuu 

laxh einer Verfügung des Senat- 



dei Ui'., k.riiei: .1 irr l uchst ehern! unter II mit! III l>ev liriebcnen silbernen 
Kreuze auf Tafel III No. 16 und 17 veranschaulicht. Es finden sich je 
von den unter I bis IV besch rieben im Klassen des Dienstalterszeidiens 
Exemplare mit den beiden Revers-Verschiedenheiten vor. 

I ii die Üfft/ierc vollkommen nl-erein. Mit seinem l!csi:/e war' eine 
monatliche Zulage von zwei Gulden verbunden. Die Abbildung der 
Vorderseite siehe auf Tafel III No. 12, der Rückseite auf Tafel III 
No. 16 und 17. 

III. Krem für tejährige Dienstzeit der Unteroffiziere, 

Rande mit zwei schmalen weissen Sireilen« getragen werden, wurde 
aber gleichfalls stets an dem rothen Bande mit weissen Randstreifen 
.u:i" der linken Brust befestigt. 1 01111, Grösse und Prägung der beiden 
Seiten sind übereinstimmend mit den unter I und II beschriebenen 
Kreuzen für r^j.ihrige Diensizeir, nur steht auf dem oberen Arme 
die Zahl XV. Die Vorderseite ist abgebildet auf Tafel III No. 1), die 
Rückseite auf Tafel III No. 16 und 17. Mit dem Besitze dieses Dienst - 
ak.'r-.'iklie'i'- v.-.ir eine mon.ulidic Zulage von [':': liiililen verbunden. 

IV. Kreuz für löchrige Dienstzeit der Unteroffiziere, 

Ordnung "an einem rothen Baude mit einem schmalen weissen Streifen«, 
in der l'nixis aber wie alle I >ien-.t.utei i neidieii am rothen Bande mit 
weissen Randstreifen getragen. Iis stimmt in Form, Grösse und 

He r>- 

Jer Revers-Siempo! von |S|I gekosiet. — Die l'is iSHr i;el>r .uuben | S:eiv.] el. 
lümlidi Jiu Aver! Stempel von l8-|] für Ii uuJ Ii Jahre, dann der von läfi; für 
10 Jahre, sowie der (rem einsame rltveti-Sien,|-el vnv in 17 [■er::] Jen sich jo« in uer 
st.nilisclien Mrnl/.iiiiiiiilunr; in Frank Iii rt. 



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PHfeMg m.< Jen übrigen Kreuzen übcrein. um tragt der obere An« 
der Vorderseite die Zahl X. Da .1« Bedarf ;n Brottte-Krcutcn ein 
wen u/osser.T als M silbernen wir, M »u.Je der Aver* Sun. pel 
i„r die (TMCfCfl mit der Zeit abgenutzt und et mussle ein neuer her- 
gestdlt «erden. Derselbe wurde im Jahr 1865 geschnitten. Das 
UkKhdlU des neuen Stempels ta etwas gtüsser wie bei der allen 
l'rjRune,', der dasselbe i ::ne.c;pcnde Kranz sur KLhenlaub ist am 
statt jus IJ Teilen lusimroentttscui, der Adler ist etwas K r.is.cr 
und schärfer freschu'tten. Auch die Buchilaben auf Jen Armen der 
kreuze MfeM Lieme Verse Inedenlieiten 1 Die Vorderseite mit dem 
Stempel von 184I W ahtjchildc: auf Tafel III No. M. roil dem Stempel 
von i.s, ; auf Tafe! III No. tj. Ks wurden mit dem letzteren auf 
Beuel iiiii; des Kr:cgs?ciij!iri:tes vom 18. Januar iKfij einhundert 
Brontckreuzc -^gefertigt. Die Itückseite des Kreuzes stimmt mit der 
aniT.ilel III So. if. und 17 aivebilde-.en Ii lieli seile der silbernen l ; .\em- 
pl.irc iibtrcin." Mit dem Hcsiuc dieses DiensMlicrs/eiclicns war eine 
muiusüclie ?!ul.i^.e um einem Gulden und die liereeli: i;.'.titi.n verbunden, 
um kostenfreie Auliulime in J.is br.mk inner ljiiru'erredn n.idi/iisiiju'it. 

Die Stiftung-Urkunde Ihr die D-enM.iliersjeichen, welche auch 
im SejiLiriiiLibdriiek erschienen ist, wurde im Amisbhtt der freien 
Stadt Frankfurt vim ]S.(ii venillentlicht und in der Oherpostanus- 
Efiitong vom 5o, Dezember 18411 mitgeteilt Sie hütet:' 




«Hedene Auen von DtatstahtraMMtco vor: 

1) Kren* für 2t, Diciuiphn: da MWete, Avers und Revers van iBji ; 
1) Ja«e],e Kreuz, Aver, von lä.,,, Hevcrs von tt-,7; 
i) Kreil* ßr 1-, Dienuj-lire in Sillwr, Ave., uuj Revers von iBji ; 
1} Jj'.slIK- Kreuz. Avers v..n ifcii, Itevers von :8J7; 

'' 1 J.lfstll'C Kl eu'. .Wen. villi He-.vis um 1S.1;; 

.U-elk- K,,:,-. .\J,s ■„„, 1K11. H.-i-.t. >,.., 1 .-s 17 ■ 
1) llmdk* KfW, Avcri von |B6|, Revers von 1847. 
' Für l MeU...in-K.ei:.e n iitJlii .,:,i.„,e. - 2 fliil.K-., 1 ; K.ev-vr. ~ e ,w: .'(,nl,lu.. 

.k'- H-.-.-lii.-.iniivii mii 1 [hiUlIi. ein .ilkTe.-^iiUero :nii 7 lüikk-n Ig Kreimer 

berechnet. 



- ia| - 

JeJrt Krii^sjslir, Jjs lichir jeder wirklich tnilfcuilMdlli: Fdditlg, wir,! lür 
iwei Dicostiihre genebnet. ^ 

".i'i-L- ,!lt Ky;L;^!:L!.n;:nL.,:luii ^-..-.L'n ■ i c i . t Kl L-^-i-ir it- I: ir. 
■■..i u. Ii :■ ■ i" ■■■■ i i ' L 

S- 5- 

llliih ,'.i, :.;i:!,;;.it ".ij:' . Ii. v.. : . ii. n: ,ri .Vil : l.]!. .l : v. .1 l .1:1.' .-.iz.:!.!! : - 
St.i[]J ist, in Jui (miorcn (,t^;!i:cn wJlnv;i,l ifijji-ilmi Tla.il 'u :u'!ihi«i. 

■.vir.l Krit f ;sj.i!ii- : ,1.1-. ; iti- f ; Jnp|vl[. jwdmc:. 




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$■ IL 

7..I näherer Pniliui(j Je: Anspniilw und Wurdiukeii in den tlinrelncn Fjllcn 
M>]k-n Je. li.luillinis-lieieliMiiiber und die beiden jitalcri ILHiptlcuie unter dem 

udbo, 81 " 

Diu Jleriehle. worin die Vcrlullniuc flen.™ jiiBi-Rek-ii und die Anträge 
miitieirt ^ein illli-.'.eil. Serien Jlih UiLii'.ML!; in d.L-, Ktl^s-Zln j;-A'iii eiri!;e- 
sillklll. Die F.I1 IM.] leide ne. .Ulf Jtn Viir.illll.lc des lernten bleibt Uns vQrbehalten. 

Bios die MLIiiair-l'wMinni de. ureitb.uen Sundes Unuien d.is MiiiMir-Dkn-.!- 
□iren, eitlen nlnlie.i. die Swhnsreitenden haben leinen Ansprach darauf. Wir 
Multen L'i). jedneli vor, bei junT.-elehneieii nienirk'l-iNisttn. iijnii-mlidi im Feide, 

5. '7. 

V. Das DieOiJUUetsieiclien für ;u Dtermjahre. 
a. für Offiiierc. 
Dasselbe wurde durch Senatsbeschluss vom 6. Juli 1S41 zum 
traten Mal null, bis zur Aufhebiuii; der SilKf.: Jndi.ukeit der freien 
St.iili 1 r.Liik I u ri im J.ilire t M f. f . , im (l.in/.en viermal unj /.war an Jie 
nachhenannten Offiziere verliehen: 

1. Oberst Carl Philipp Deefcen. Derselbe 1r.1t am 27. Juni tyuS 
als I-'ahnrich in den reidisi.uJti^lieii Militärdienst, wurde am 
25, Marz tSu; zum Unierlieutenani, am 5. Ocrtiber 1805 Köm 
Oberlietitenani, am 25. April iBtu im n ri 11 Ulis dien Dienst zum 
Hauptmann II. Classe, am 16. April iSlj zum Hauptmann 
1. Classe, am 28. Dezember 1829 zum Major, am 1, Mai iBjo 
zum Obersilieuieii.ini, Militär- und l'lauciimm.mdaui befördert. 
Kr hatte die l : ddziii;e peiieii Spanien und Trank reieh mitgemacht, 
erhielt das Kreuz für jo Dienstjahre am 6. Juli 1S41, wurde am 
1. Juli 1H42 pen.sionirt und starb am 17. April 1S45 in Frank- 
furt am Main. 

2. Oberst Gcort; Wilhelm Hofmaiin. Er trat am 22. I ehrttar [801 
als Fähnrich in den reidissüiitis.hivi Mili'..irdieiisi, wurde am 
12. Mai 1K06 Umerlieiiteiiant, am 16. l'ebruar tStj Oberlieute- 
nant, am 2. Juni |8lJ Hauptmann, am 1. Mai I8j8 Major und 
Commandern de- I .inieii-H.it. lilluiis der freien Si.uli, am 1. Juli 18.13 
Oberstlieutcii.ini, Militär- und Platz -Com mandant, am 22. J.ili 1845 




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zum Oberst befördert. Er hatte ;m den Kriegen in Spanien 
und gegen Frankreich Teil genommen, erhielt am 9. October 1S4 j 
dasselbe Exemplar des Dienstkreuzes für 50 Jahre, wdd.es der 
ad 1 genannte Oberst Decken getragen hatte, wurde am 
}l. Januar 1849 pensionirt und starb am 2. August 1852 in 
Frankfurt am Main. 

Das zuerst von Oberst Decken und nach diesem von Oberst 
Hofmann getragene Kreuz wurde, nach dem Tod des letzteren, 
am 21. März 1S56 an Jas Kriegszcutfamt abgeliefert und von 
diesem am B. Mai iSjS der Madtuchen Münzsammlung über- 
wiesen. Das Kreuz ist massiv in Gold von Jubannes Wirsing 
in Frankfurt gearbeitet und kostete, nach Ausweis der Rech- 
nungsbelege des Kricf-szcufi.imt.es , summt Model und Etui, 



scliild der Vorderseite, in einem Lorbeerkranz, den städtischen 
Wappenadler und auf den vier Armen die Aufschrift : L II Jahre 
II treuer II Dienste. Die Abbildung der Vorderseite siebe auf 
Tafel III No. 18. Das Mittelschild der Rückseite trägt die Jahres- 
zahl 1840, Jas Jahr der Stiftung der Dienstaltcrszcichen, und ist 
abgebildet auf Tafel III No. 19. lieber dem Kreuz erbebt sich 
eine heraldische Krone mit drei Blättern ' und aus dieser heraus 
ein Ring zum Durchziehen des für die übrigen Dienstalters- 
zeichen gebräuchlichen Randes, an welchem es auf der linken 
Urust getragen wurde. 
}. Major Justus Schuler. Derselbe wurde assentirt am 1, Januar 1804, 
trat am 1. Januar 1806 als Cadet in den primatischen Dienst, 
wurde am 6. August desselben Jahres zum Fähnrich, am 
9. August 1808 zum Unterlieutenant, am 24. April 1810 zum 
Oberlieutenant, am 21. März J814 zum Hauptmann und am 
I. Mai i8j8 zum Major und Platzmajor ernannt. Er baue 1806 
am Krieg gegen Preusscn, von 1S08 bis 1813 an den Kämpfen 
In Spanien, 1814 und i8ij am Kriege gegen Frankreich Teil 
Benommen. Er erliielt das Kreuz für 50 Dienstjahre, durch 
Ratsschluss vom 10. November 1846, am 1, Januar 1847 und 
starb, als Major und Platzmajor, am 24. Dezember 1855. 

Das für den Major Schüler neu angefertigte Kreuz wurde am 
19. Dezember 1846 von den Silhei arkitem Sackermann, Hessen- 
Kreuze für ;o Dkutfahrc ran 



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herg & („i. ,111 lI.i s Knciis/uiy.imt ii!\e.clielcrt. I:s war p. , n. , .ii 
dum ad 3 bcschri ebenen Exemplar nachgebildet, war nur '/iKroiie 
schwerer und trug auf dem Mittclschild der Rückseite die Jahres- 
zahl 1847, das Jahr der Verleihung an Major Schuler. Das 
Kreuz, das mit Etui ss H. 12 Kr. kostete, wurde nach seinem 
Tode am 4. Januar 1856 an das Kriegszeiigamt zurückgegeben. 
. Oberst Carl Ludwig Heinrich Franz Hemmerich. Derselbe trat 
am I. August r8i6 als Cadet in den Militärdienst der freien 
Stadt, wurde am 1. Mai 1S21 zum Uuietlieiitctiaiii, am ;t. August 
18}] zum Oberlieuteuam, am 6. Juni 1840 zum Hauptmann, am 
23. Juli 1856 zum Major und Commandeur des Linien bat aillons 
der freien Stadt befördert und am 9. November 1S59 zum Oberst- 
lieutenant und Militär-Cnmmaiidant ernannt. Er hatte an den 
Feldzügen in Schleswig und Baden 1848 und ^Teilgenommen 
und erhielt das Kreuz für 50 Dienstjahre, durch Ratsschluss vom 
29. Januar, am l. August 1864.' Er wurde am 17. Januar 1S65 



Er erhielt das ad 3 beschriebene, ■ früher von Major Justus 
Schüler getragene Kreuz. Dasselbe wurde bei Hessenberg & Co. im 
März 1H64 einer Umänderung unterworfen, indem das MEttebchild 
erneut und auf Jessen liiick'-ekc .11: Stelle der /.ah! 01S47« das Jahr 
01864. eingeschnitten wurde. Der runde Ring zum Durchgehen des 
Bandes wurde durch einen langgestreckten ersetzt, weil Obersi 
Hemmerich die besondere i->iaubniss erhalten hatte, das Krenz an dem 
[in- -Jit iii>:igcn l)ieiis^:ili>'i-./.ii|-.e:i niij:e-.:l:i!e , ;>e:Kii Hände um den 
Hals zu tragen. Dieses hier beschriebene, von Major Justus Schuler 
und Oberst Hümmerich getragene Exemplar befindet sich gleick falls 
in der städtischen Münzsammlung in Frankfurt. Seine Rückseite ist 
abgebildet auf Tafel III Nu. 20.' Die Vorderseite entspricht, abge- 
sehen von dem langgestreckten Ring über der Krone, der Abbildung 
auf Tafel III No. 18. 




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II. 



Die Ehrenbürger der Reichsstadt und der freien Stadt 
Frankfurt a. M. 

Von Stadurchlvar Dr. K. Jung. 



Wohl der Stadl erwürben hatten. 1 Waren es Einwohner, Bürget der 
Stadt, weicht Anspruch juf lesoiideren Rank haut«, so heschrankte sich 
in Jen frlilieren Ja In hui, denen der Rath meist auf einen Besdiluss, 
welcher den Betreffenden diesen Dank aussprach; ah und zu Rewann 
der Dank eine mehr materielle Gestalt, indem man dem Bürger gewisse 
l-rieicliteriingcii in der Ableistung seinci l[m««i [>t;ic!i:eii /eil« tili« 
oder für immer zugestand, ihute sich ein Auswärtiger Verdienste 
um die Staüt erworben, so belohnte nun denselben ausser mit einem 
iJjnkeiOL-Mihlnss lünli« auch mit einem wcrlhvollcn Geschenk, 7.. B. 
mit einem kunstvollen liecher, an«eliilli mit «am:!'- c.-.i ( -i ilain'.i; 



' Ali man kürzlich ™r Sc 
nur jn den berühmter. Künstler, 1 
Schöpfer unseres UcKthc-Deiikm.il 

MiLiljfjitTSiMien ausser Betracht. 




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Mit dem RiuL- Je. v 



auch uns zugeführt hatte; die Monarchie dankte durch Verleihung 
des Adels, die Republik ernannte Ehrenbürger - wie ja z. B. Schiller 
ehrentlialbcr mit dem Titel eines »citoyen franc;ais« bedacht wurde -, 
der bisherigen Wert lisch Ätzung des Adels setzte sie die Werth- 
schüizung des nriers etat«, des Biirgerstandes, entgegen. Die Ver- 
leihung des Frankfurter E Ii ren bürg errechtes wurde aber nur bei 
solchen Männern beschlossen, welche bisher dem hiesigen Bürge-r- 
verbande nicht angehörten. Der Frankfurter Bürger, wekber sich 
besondere Verdienste erworben hatte, musste sich mit dem Dewusst- 
scin wohlcrfülltcr Pflicht und allenfalls auch mit einem Danke des 
Senates iLJi-M ; il.i er bereits die hiire li.if.c, IvMijL-:- i.w -ein, 

dachte man nicht daran, diese Ehre noch zu mehren, indem man ihn 
zum Ehrenbürger ernannte und ihn also seiner bürgerlichen Lasien 
ledig sprach. 1 Ob die Nichten he Nun;, der Ehren bürgerwürde an liier 



Male eine get^/lidrc Bestimmung ilher das HLrenlulrgerrecht -e- 
troffen; das Gemeindeverfassuugsgesetz schrieb in $22 vor, dass die 
Verleihi-iite. iie;..ic-;icu durch die Stadtverordneten auf Antrag des 
Al.l:.:isli.l[es >rl eriid-ii-n \ -.he; die Ver HYLi.n;; der Hi'ir^eri.-li.ü"; li.it v(>! 
diesem Rechte vor kurzer Zeit zum ersten Male Gebrauch gemacht. 

' Su crtlu-ittc null dem hie-ii:ei! Berber Derlm.tr Basse, MrWIier sieli l]al- 
imj da: dl tu Vcrli.niiiliiriäjtLi rr.i; der iai:.e.i-.dieri [:e i; ii-ii:i u Jij t;r.- 

r.i.en^re 1:1 ■!:.■ '.elneer aei'r .neee l'r,-.nl;i L j- ^re.-.'rnen li.eie, eine k-sender- 
leierlich abnel.issre Djuk-MirliuiiJc : .Senator TiinnrJ. erliwll uacli Jen] ,\»se!iius. 
J.-s Kandel Vennes vom i t . Seplnnl'irr iSi« einen hemndeTcn l'rjliiliiill-Acv 
mg da Senates, Jcr Ulm Jessen ^t:lrieJei:lie]r i:üj Haiti: a ■>:. i .- h ; .le'ii Hj-ve!-- 
marin Cutsler. \eekliee Jen Senator nline amrlidie l-:i.;en,e]i.ui inii seinem Kjtlit 
. wurde elieiii'alls ein l'rotoWI - Aus/ne. /u-tsielll, wekher ihm 
|..::- :'ti-:ae V/iJma!!::. und L'n:e:'t':l. aa;: de-, .i e:-eili.:e;: Herrn Ai ;:.- 

Besclt]us5ts~ .nisJrüctlc. 



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Im April 179s halte Preiissen mit der Iranaösischen Republik 
den I rieden m Hasel geschlossen, während det Krieg dt* Reichs unj 
Oes!, irtnjhi geetn I -.iiiVieich 'rmr. I urt^.ii'.f n:.hi:i. An. Ii Frank fuit 
bel.nid s-.cli r.n.h im Kiiegsju Stande mn der. Franeoscn, sein klemr« 
Kontingent st.inJ im Felde bei der Österreich Ischen Armee unter 
Clerfayi. Der Krie^u^lisuph-z war um d:e Zelt des Basier Friedens- 
schlusses die Genend des minieren Rheins; Frankfurt Kit Tür die 
Österreicher und l'reusscn, die fortwährend luet durchm.;rschicrieo. 
em höchst wichtiger Punkt. Am ü8. März verlegte der preussische 
Genrallieutenam Erbprina Friedrich Ludwig von ilolicn- 
lohe-tngelfingcn sein Hauptquartier hierher und blieb auch nach 
dem Friedensschlüsse ;n der Stidt als Kommandeur eines kleinen 
Truppenkorps, welches die Innchaltung de: In Basel verabredeten 
Dri'.iarUuonsl.nii: si-itens der Fnorosen iu beobachten hatte. Die 
alte Reichsstadt befand sich damals in schlimmer Lage, sie bitte st. 
Cent ihren Flieden mit den l'ianiosen geschlossen, denn sie wurde 
durch den fort« Jhrtndcn Kriegszustand in ihren wichtigsten Interessen 
schwer geschädigt, »citri nicht die ['dicht als Kcichssund die fernere 
Bctbcüjgatig am Kriege gebieterisch gefordert hatte. Die bestand gen 
TiO)ipcndur:hnlge Jci Kn-ci heben, welche sich um die pteusn-ch- 
franatViisebe Demarkatiooslinie nicht kümmerten, die schwer lastende 
i.n:i;.iai*ieii:^g vtr.i Oestci-eicbcm sowohl wie von Frensscn des 
Hii'iei.'.üh.scnc:! Kc-rp- leruisaöien den nistienJci: Beboiden liele 
Aioeit, dem Bürger harte linthehrungen. Das Tagebuch des hiesigen 
ßu-gers und Handelsmannes Samuel Gottlieb Hoger' gibt uns ein 
;ntcrc»an;cs H:ld »oii den: minrlvu egten. knegeris l heo Treiben, >on 
den scbwcien PUjieo de: hciipco Hetgcr 111 jenen aufregenden T:.i;cv. 
son 1 79j . Nicht icder konnte sich mit so gutem Humor Aber alle 
die Unannehmlichkeiten hinwegsetzen wie die veiwittwete Rdthin 
Goethe, die getadu ihr Hans auf dem llirschgrabcn icrkaufl hatte 
und, der Sorgen als Hausbesitzerin frei und ledig, von der neu- 
bezogenen Miiihnohncnp -n der ll.i„p-.u. -,che ans sich t:^cr Jas reiche 
militärische Leben unter ihren Fensteni weidlich freute; in den 
interessant en Briefen an ihren Sohn :n Weimar, welche die Goethe- 
Geschieh ift uns neuerdings erschlossen hat,' merken «ir nicht allzuviel 

1 V.lli-IHi.lLni:!^. mlJ V.ncrl.LliJi^iit.. A-.is/lijb: .1;:. <: l : i[lKLT- 'I J(jtl'ü;[lLTii 
' S.li-ilK,, ,k- (.,„H l .(„. ( r...l l .ili. 1. i fjrwticv Müller ju 



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anzösischer Kriegskommissare, welche das wechselnde Kriegsglück 
- die Nähe der von den Preusscn beseuten Stadt führte, fand der 
ath eine feste Stütze an dem liier weilenden Erbprinzen von Hohen- 
■he, welcher den Franzosen gegenüber mit linergie auf die Be- 
achtung der Demarkationslinie hielt,' und den Rath der Stadt in 
ochst freundlicher Weise in dessen Widerstand gegen übertriebene 
anzosischu und österreichische Forderungen unterstümc. Wie die 
ürgerschaft dem Prinzen für seinen thatkraftigen Schutz Dank wusstc, 
;igcn die Worte Fingers an mehreren Stellen seines Tagebuchs; er 
lieft ihn als Reitet und Beschützet der Stadt, wie dürfe der biedere 
rankfurter den Dank und die Hochachtung vergessen, welche er dem 
rechtschaffenen« Primen schulde? Die Dienste des Prinzen wurden 
Ir die Stadt .im werthvollsten, als sich finde September die Armeen 



Aber ohne ,he er ereiseb,- I LUime i I.Me nb.b.es -o.e.eniibei den Pran/iisen, 
weicht sern die Demark.isiNi^s]i ! ,iet;ber : .direiteinv(.lita!. wäre l-'rankliin 
vor den kaiserlichen Erfolgen in die Hände des Feindes gefallen, und der 
Feldzug hatte möglicher Weise eine ganz andere Wendung genommen. 

In der städtischen geheimen Kriee;-clepuu;iuii : fühlte man sich 
nunmehr bewogen, dein Koni;! 1 rinlri^h Wi'.he-in 11. Jen Dank der 
Stadt für Jeu bisher bewiesenen Schur* auszusprechen; man wählte 
dafür die Form eines einfachen Dankschreibens an den Monarchen. 
Dies aber vcrdruM. den Hriiji rillen von Hohenlohe; er soll sich, aus 
welchem Grund wird nicht gesagt, »in den tnijilinJlichsteti Ati-Jriic'ien.. 
darüber geäussert haben. General V. Heumann, wohl der Gcneral- 
i.uKciici' de'-. Prinzen. il:eike die-, einem Frankfurter Senator mit, der 
ihn über eine iNee-igiieie 1 Linle-hetei^unii an seinen Chel sondirie, 
und Hess die Bemerkung fallen, ein rneussisclier Oberst habe in Pulen 
einen mit Brillanten besetzten Säbel ah- Andenken erhalten, und der 



1 !■.-.■: m-I'.- ü.'i'i-. '. ■■. Ii- in i-i::.üi i-.i-..: \-. :(.■:, ~i:,i:i ,1er Prin 
■ .:i.-:m.;iii Uebe! milii e^e-eniM!. I- in;-er .:. ,i. d. S. 17S. 

■ Uckr die emc liliKsibürjjer Lrni-nmias vrJ. Jie N.itli'j>rt,iel;iili,', itie 
und Protokolle der Deputation jus Jen ) .ihren 171)5 um! 179<> im .Stadtarchiv I 
tlieilung ; der i;m«-ur1' Diplomes in den Sdi.itmnpamiiafcicti U>>". A N ■ 



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Prin* habe Jan grtwm, Üa «d doch rin v .1.- .. ■. welches Aa 
Knut»« deren»! «unicl. ^lassen «.«den Uwe. Dieser Wiok M bei 

Jini I rank'urtci Kathsbei-.n uulit imfru.h.than -.\ Huim seine SmJ:. 
erwiderte er, w Kct im , dem Plhiin (ich du;ch rin Geschenk dank- 
bar ni crvOKa. Geld, meinte Heuitunn, werde der Prinz nicht 
annehmen. Ais aber dir Senator äusserte, das i'tasent werde nicht 
in einigen lautend Gulden bestehen, sondmi m IUI )<>— ^OUO, J.-. 
meinte der prcussisclie General, diese Summe sc. freilich -.ehr an- 
sehnlich. Der Scn.nnr ßlaublc darin eine Zustimmung de» Gencrak 
7u einem klingenden Dank für den Primen /.. sehen und berichtete 
.11: d:e Den .t.-.t:on. Dii^i s - Je i Kun:^ \, hrirVi. h, 
dem Prinien mündlich durch eine Abordn-ang »die Iw fct gW UW! Dank- 
harken hies^cr Sradi wegen der für ihre Sicherheit und l-> I ■ i>.m^ 
benifUO mehligsten Dienste ;u aMHCttifCIM, sowie hei der sunJir.cn 
lii"gcrr,.pi.-.stniatio:i du De« :lli>;uri l ; ums Ge\!;;eM.I. tni.es an Hullen- 
lohc 111 der Hohe von .juon neue* Louisdor M beantragen. Die 
Ver-.ieter des jtcr Kollegs stimmen Jent m und Genera! Heuinaim 
ssurde gebeten, den Prinzen M sundiren 'jnd »die Sache so rinnt- 
I eilen, dass Niemand compromittiret werden. 

Ein GctOcht von diesen Verhandlungen, welche der Natur der 
Sache naeb als geheim zu betrachten w.-.ren, sefbreitele sieb Jur.li 
die Indiskretion eines Mitwissers in; Publikum. Man bes l hlnss »njr, 
es frischweg iu demcntiren; aber es war m spat, denn du Geriicht 
war bereits bis ins preußische Hauptquartier gedrungen. 

Genera, Heninann halte semen Aultrr.g redlich crfüilt. Des 
Pruven Dur,lilae;li( halte .inf seine Anfrage erwidert, et wisse die- 
sen hl meinen Je Gesirnung und der lilier Jet Stadl, sie z.i beweisen, 
vollkommen t» schätzen, aber das Anerbii-ten der Dank esbezeu einig 
111 Haar mit »einiger limp-mdbchkciin zurückgewiesen. Kr lies» sich 
icdoeli schliesslich durch He..ma:m dazu bereden, die ihm lugedachtc 
Summe in Gestalt eines silbernen Tafelstreices, aber erst nach 
geschlossenem hrieden. anzunehmen. 

Man hatte sich aiso eine Absage geholt; ich glaube mein irre 
zu (leben, wenn ich annehme, dass der Pnru von den umb iU i'de i 
Gerüchten gehört lind in Kuksichl auf die oiK-hv-Jh Meim-nj; und 
aiif seine Stellung als Chcl eir.es preussischen Armeekorps das ihm 
■H HJn lll ll Geschenk für jetzt abgelehnt hat. 

Aber der Bürgermeister, der über diese heikle Präge mit Hcc- 
mann vtr handeile, wuiltr du; Iii-., i'n Stadt durchaus in irgend 




gerrecht anzunehmen. 



Auf den Befiehl 
; Deputation, dem V 
i Werth von 40iv>l.oi 



In .Ich Momen ihres Vorschlages ging die Deputation von det 
allgemein empfundenen Notwendigkeit aus, dem Erbpr.nicn von 
[lohenlohe für seine Verdienste um die Stadl deren Dank auf 
irgend eine Weise zu bethatigen. Düren die Verleihung det Uhren- 
b..:,:Li-ctl.:c« nefj. den in .....linJin (iiru;l::iR eiv.j;i.,;irr:i. tn.ru:, 
als sei dem l'rinicn ein beträchtliches Geldgeschenk gemacht worden. 
Wenn auch der Adel jem nicht mehr dringende Veranlassung labe, 
sich wie im Mittelalter in das Bürgerrecht der Städte aufnehmen zu 
lassen, so fehle es doch nicht an Beispieren, dass Mitglieder des 
hohen Adels von Städten zu Ehrenbürgern ernannt würden.' Kolli- 
sionen der Stadt mit einem Ehrenbürger wegen Anforderungen auf 
Ableistung bürgerlicher Wichsen seien nicht zu befürchten, da lihren- 



die Form der Ernennung belange, so sei die Deputation für einen 
ülii'TiL'Ei lÜiiemiür^rk-icf mit imli.niyciiik-ni grossen Stadtsiesel in 
Wachs; derselbe sei dem Prinzen in einer goldenen Kapsel im Werth 
von einigen sausend (.j;iiJei! ::n überreichen. 

Demgemäss beschloss der Rath am 10. November 179;, den 
X..11K-1 ,;es li:bn;i:!?-.-n uri 1 h'l'.ciilLi!ic-lni;cll'iie:en :ils HirenbiiRjer in 
il.is liiir^crbueli einzutragen und demselben die Urkunde seitler El- 
nerniong in goldener Kapsel durch die beiden Bürgermeister übergeben 

Die beiden Syndici Sueiier und Dan'/ hotten Umwürfe eines 
H-lcili'irilcrbiiele.- eor>;clc;;i - die Arbeit Scei.:e:s elliilll liell VniVLLe. 
Die Urkunde lautet: 



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Die Ueberrddwng des Diploms, welches in einer grossen 
goldenen Kapsel ndne und von weldieui das Südwede! ebeniabs :< 
goldener Kapsel von der Form einer Tabaksdose herabliinß', erfolgie 
noch am Tagt Jer Krncnnung, am jo. November. Der Erbprinz 
jilMi j die '.-L-iiK-n l 'i vj;ei nu-isier v. Liuterkicli in iJ Di . Schweitzer, 
von einem glänzenden Gefolge von fürstlichen Personen und Offi- 
zieren unlieben; 'i;ii'. ans:;c:!ci,:l'.ne:cn5 Wüldwolictri nahm er die 
Urkunde cnt^en und versicherte, er werde sieh auch künftighin bei 

wi-idieen l-'iifMen, den, aber nur ilin für seine Person allein, uns Colt 
/um Ik-sjUiu/er wird nie l>ei uns verlöschen, und hcst.indu:.-: 

Segen müsse dafür alle seine Schrine und Tritte begleiten.» Die 
beiden gelesen stc-n /eiiuii^eii widmeten dein neuen Uhrenbur^er ein 
nach l'orni und Inhalt für die Xcit bezeichnendes Lebewohl; der 
lirhprinz, so lautet es, verliess »unser den innigsten Sce.ucuswiinsJicii 
unserer ^ni/.cn Stadt die hiesige Gegend. Der erhabene Fürst wird 
in den: J.iiiliMien Andenken -einer l/.tliI:'- eu \l ii'.u'i'^ei veielui niiJ 



IVicichLii, ilemselKii .las .MnJell jT-rhn unj. si>|;jr dv-rj l'rcis von ii,«»(iu]dcn 
Ivreiis i-ercmkir: h.ne, peri.mlkli tu k-lrt-ilicn. IJie Depuran™ lohnte die \'w- 
luiiJlmieen Lider diesen Cio.äcnsSjriJ l'is nxii i.Tj",il c rem Frie.lc« ,U>, denn gcradt 

,,„■:, ili.kt [mml.i-, ,1,-r ' inb.i liir.-i. N.reli ,k-i ir.iiiri.tjvn hreie 



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huldreicher Gcfäll 



mmu-s Gi-ucr.iSi.ii^Juls M.i—üil. 1 .-, !!. der .Iii' 'unnv l'i'i: 1 1 ii : 1 1 ■ ^ 
hielt, veranlasst, die schmähliche Kapitulation zu Prenzlau, durch 
welche er sich mir einem Korps von etwa lo.ooo Mann als liriejrs- 
gefangen er H ab. »So endete,« sagt ein neuerer Geschichtschreiber,' 
»jener ritterliche Fürst, der einst die Zierde des preussischeu Heeres 
war, der in den Verquellungen der rheinbimdischen Ta;;e allein -.mvr 
Jen Fürsien des Südens ehren halten Mut Ii und deutsche Treue be- 
währt hatte.u Kurz vor Ausbruch des Krieges haue Napoleon den 
bürsten, der ja damals souveräner Herr eines kleinen süddeutsche» 
l : iiiMei)thimtN war, für den Rheinbund gewinnen wollen; aber alle 
Lockungen des Kaisers waren an dein Stolze des l insten abgeprallt, 
der den preussischen Dienst nicht verlassen, nicht auf die Seite der 
Feinde IVeussens treten wollte. Die ItheinbunJsakte machte seiner 
Souveränität ein linde; er übergab, weil er nicht als württem- 
liergischer L'mcnhan leben wollte, das I-Lirsteiuliuni seinem ältesten 
Sohne. Die militärische Laufbahn des Fürsleu war mit dem Tage 
von 1'retizlau natürlich beendet; er zog sich auf seine schlesischm 
Guter zurück und starb, von der Mitwelt vergessen, am i ;. Februar 
iHjS auf dem Schlosse Slavenzitz in Oberschlesien, welches noch 
heute seinem Unkel, dem Herzog von Ujest, als Wohnsitz dient. 



z nach der Ernennung des Urbprinzen von H oben loh e-I»gel- 
im Ehrenbürger Frankfurts ward dieselbe Auszeichnung 



befand, in Frankfurt an und stieg im »Römischen Kaiser« ab. Den 
Umpfang einer ihm zugedachten feierlichen Deputation der städtischen 
Behörden hatte er abgelehnt, nahm aber Jen Besuch des älteren 
Bürgermeisters v. Humbracht entgegen und bezeugte ihm seine 
Zufriedenheit mit dem Benehmen der Stadt, «eiche den kaiserlichen 
Truppen mannigfache Unterstützung hätte zu Theil werden lassen. Ausser 

■ v, Traiüdilse, Deulsclw Geschichte I, :;a 

'Vgl. Jit erwähnen Defiutaiioils-Aklcii imj \lg\: A I.], Nr. JI im 
Stadtarchiv I. 



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slanJIicSen Wink nntruihe.lcn. den Omi da OfW au, dem Gefolge 
des htMwtwclwfc gegeben hatte: Se. ExCtOcs«, w ImU« Jim-r 
Heft geäussert, werden es .mit Vergnügen sehen, «enn Ihnen tbft 
Hurgetuvht orTennt werden wollte«. Der WM wurde verstanden . 

die Deputation heschloss. de« Grafen Cki&yt wfickiklMBdi 4a 

hiesige. Stadt unter Huer klugen Anführung derer tapfem kti*rr- 
luhen Truppen wiedetfahrnen mdchtigen Sch-.it/t-s An hitrigt BergCf- 
rejit ge/:eniend m Orienten - hiernach*! aber auch Ihnen d.ts 
Beste hiesiger Sud: >gclegenth..'iM und i.nicr der Hille *u empfehlen, 
da-.-. Sie gencigni moehicn, Huer kaiserlichen MjhiI^i Jie schmcichel- 
halitn ZtUgnilil über das hiesige Benehmen » wiederholen«. 

Die Angelegenheit war hoehsi dringlich, denn Graf Clerfjyi 
wnüte -c ton ni fugenden Morgen d e Weiterreise antreten, Kin 
RolhttitMng konnte tot her nleSt rusammenk-rufen weiden, die 
beiden Bürgermeister begaben sich, lediglich von der Deputation 
iiiliailittgt. iu dem f t IdmarN.h.ill und er hielten ion ihm. «unter den 
schmeichelhaftesten Ausdrücken' die lirklirung, Ja« er das Gesehenk 
des hialigBM Bürgerrechte-, *mit Vergnflgen» annehmen werde 

D;e Verehrung und D.ip'oarkc::, welche dem Grafen bei diesem 
eintägigen Besuch entgegengebracht wurde, Hieb mein auf die regie- 
renden Kreise der Stadt beschränkt. "I.aut|juchiend«, melden die 
Zeitungen, ibufltilMi das Volk den Ketter Deutschlands» ; und das 
■SuatsKi'.trettm' berichtete seinen Lew in ausführlicher : ■Gestern 
(tuhc Innen wir das langgew unsihte Glilek, Se. ExctUcu den Herrn 
Graten von tlairfait. K. K. und de, K. reldnurschjH, ad Ihrer Durch- 
rem- nach Wien einen fOOXO Tag in untern Mauern iu haber. 
Dieselben nahmen Hm Absteigi)ujrtier im Galluns ium RAMMChcfl 
Kaiser ;uf der ZcÜ, «o ein Hochedler ftath von der hiesigen Stadt- 
gainisun die Grctudierkomp.'.gnie in Parade hatte aufmarschiren 
bssen, welche auch Se, Kwllcm mit fliegender Hahne und klingendem 
Spiel ru empfangen die l : .hre hatte, :bcr bald wiedet von Jcni Erretter 
Dcutse-.Lmds gr,.>smuthig entlassen v» u.de. Hin Hochcdler Katli un-e.er 
Stadt liest Se. Rwritcu bewillkommnen und mehrere h.c-sige Rirti- 



i;*6 Nr 1 h.irj DV.lv.. V S' ■** Hejr* 



kam, so verfehlte sie auch ihren Weg zum Herzen nicht - mit 
sichtbarer Empfindsamkeit entgegneten Se. Excellenz durch eitie 
Verbeugung nach allen S«iien bin Ihre dank|?cuiischtc Zufriedenheit. 
Herr Prandt drückte dk Empfindungen des Publikums in wohlgc- 
rathenen, an den Herrn Grafen gerichteten Versen in einem Praluj; 
.ms, der mit gleich Kunst und Geschmack debutin wurde. Diesen 
Morgen verliess uns unser Erretter, um seine Reise nach Wien fort- 
zusetzen. Ihm folgten die Bewunderungen und Seegnungen Frank- 
furts guter Uürgcr!« 

Da die Wn^en der voll^lliunilichvii Hcgeisterting für den Helden 
so [well gingen, konnte der Rath zwei T;i.ee spter dem Vorteilen 
der Kl iet^-Depii Ultimi seine Zusli mm im.e r.iciit i erweitern. Am 7. [.immr 
179(1 wurde Graf Clcrfayt als zweiter Ehrenbürger der Stadt ernannt. 
Drei Wochen später wurde auch der Wortlaut des l'lireiil'iir^ei - 
diploms vom Hathc genehmigt und Clcrfavts Name, in das Bürger- 
luteli eiiii:et|-.',j;en. Der W'./rll.iu.t der lir.i-.n miigsur künde ' ist folgender; 
Wir Bürgermeister aw) Rath Jieser Je, licilnj«! Iteic!» St.i,l! l : r,mtfur! .1111 M.ni. 




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Inner Hütern, Hauptmann v. Jacnbi und Herrn v. llrevilliei >. 
beziehen Hess, nheireiiilii. Cli-rfiivt dankte der Sradt tür Jiu Auf- 
nahme in die Zahl direr Kurier Jureh uaelilulpeiiiJe'. [ ).mk s J h ^ ci h^-n : 

Wohle Jeebel,,™! 



villi™ fieiveiie Ihrer -ulisen AuliiiL-rcks mir reierliehlidr ucbtrhudil. 

UjJurth J.lii kll AI Irey-i' R.idiv, u ,li Pr.iKliirl all™ SchuM^c- 




Die Aufnahme des Liiserliciicu I lecrfübrers in das ührenbürper- 
redir der freien Reichsstadt erregte in Wien angenehmes Aufsehen. 
Dil 1 .lnrti:;en /!iIll!i]-lii kridueten über die feierliche Audienz, dir 
Fntnkrurtet Gesandten beim Grafen) der »Wlcnerboth« druckte sogar 
Jen LMu/eu Witril.uii der Urkunde ab; Kaiser Franz II. liess sich Jas 
l)i|iliiiii, welches in einer giiljcnen Kapsel rnlite,' vnr/eigen und 
äusserte darüber ".-eil] allerer.aJii:.- u.!. WuM-tiaHen», der hohe Ade] 
Wiens sclduss sieh der kaiserlichen Heu imilerunp |i:li,:l«se]|iiliit;j>: 
an, und endlich liess der Kaiser durch seinen Gesandten in Frankfurt 
dem H.uhe wiederum ein "allerLinadi^sres Wi'lilpef.dlcii» nber diese 
Hrnermnn^ eröffnen. 

Unser zweiter Rhrenhürj!er bat sieh seiner Würde nicht nielir 
lau-e freuen knurren; glücklicher als der erste rief ihn sclum iui.li 
zwei Jahren der Tod ,1ns dem 1 !ülie]Hinl,r einer plauzenden Lanlbahn 
ab.* Karl de Croiü, Graf V. Clcrfayl und v. Calonne, wurde am 

• Sic mr In ekr B%mwrie(iWä rart Karl Graumann angeftrnSl voedtn und 



Oktober 1755 in Schloss Hruilk- im llenncgau als österreichischer 
Untcril(;«n geboren; er erwarb sich seine ersten Lorbeeren im sieben- 
ialu-ie.cn Krii'.n. Im Tiirlienkrice s 7SS — -j i zeichnete er sich als 
[■'i'iliiur eines Armeekorps so hervorragend aus. dass ihm beim Aus- 
bruch des Krieges «et;en Frankreich 1792 der Oberbefehl in Belgien 
anvertraut wurde. Hier kämpfte er bis 17.;.! thcils selbständig, theiis 
unter unfähiger, ,., „:xli eher. [ k crl n.iru 11 -teilend, mit ^ c.h-dfd,i.-. 

Juurdau und l'ichegru. 1795 befreite er nach anfänglichem ZliuJui 11 
int Verein mit Wurmser durch einige kräftige Schläfe die Gegend 

kriegerischen Laufbahn. Er nahm seine Entlassung, weil ihm die 



einem um die Stadl verdienten Manne anzutragen. Iis waren die 
zwei Jahrzehnte, in « eichen Deutschland und auch die Stadt Frankfurt 
die stärksten hirscliiittcrungcn und tu rasch auf einander füllenden 
l-reijiuisseii die \ie,iis.-iv^!!-t,-i Yen'ndcititiecti e::ii:ni-it. Die alte 
lieklisnaJi verlor 1806 ihre Unabhängigkeit und wurde die Uesidcuz 
des bürsten l'rirms des Rheinbundes, 1810 wurde sie zur Hauptstadt 
des nach ihr benannten ("irosshcrziiEitluimcs erhüben. Der Ausstand 
dir I.cip.-i.cer Völkerschlacht iv.ir .utch für 1-rankiurts Schicksal ent- 
scheidend : das (.russlier,.)^ thum l'rankfurt verschwand als sclb- 
M.nuli^er Sta.u; seine Hauptstadt schied durch F.ntschliessung der ver- 
bündeten Machte vom i.|. Dezember 181 3 aus dem bisherigen staatlichen 
Verbände aus und erhielt ihre Selbständigkeit wieder. Wohl streckten 
sich damals gierige Hände nach dem Besitze der reichen Stadt aus; 
aber der Energie und dem Wohl Wullen des Maur.es, den die ver- 
It'.'.uilercii Monarchen an die Spitze der Ccutr..l\ ei w.d'.uive. der wieder- 



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die Wiederherstellung der allen Freiheit: dorn ehemaligen prei- 
slichen Staatsminister, Reichsfreiherr Karl vom und zum 
Stein. 1 Die nächste Zeit brachte der Stadl die Aufgabe, die inneren 
Verhältnisse zu ordnen, eine Verfassung w schafTen, unter der dei 
neue, auch vom Wiener Kongress anerkannte Freistaat leben konnie; 
in die langwierigen Bcrathungcn über das städtische Verla ssungswerk 
i;rilf .mch Stein öfters mi: fester Hand, wenn auch nichi immer er- 
folgreich, ein: er wollte die Rechte der nichtlutherischen Bürgel 
gewahrt, die Macht des Senates beschrankt, die feridialtung der nicht 
ein gehör eile n Elemente aufgehoben, die Stimme der Bürgerschaft in 
höherem Maasse gehört wissen: Forderungen, durch die et seiner 
wahrhaft suatsmännischen, die veränderten Verhältnisse des neuer 
l reistaa.es gegenüber dem alten re i c Ii ssüd tisch en Stilllehen klar er- 



v. Uethmanii der Bürgerschaft bekannt machte, sollen wesentlich 
zur Annahme der neuen Verfassung beigetragen haben. Als sich der 
Freiherr im Winter 1816-1817 wie schon »" vorhergehenden Winter 
hier 1 innere Zeit aufhielt, nahm der Senat die Gelegenheit wahr, ihm 
die seit zwei Jahrzehnten niclil mehr verliehene Würde eines Ehren- 
bürgers der Stadt anzutragen." Der Vorschlag des älteren Bürger- 
meisters Dr. Metzlcr ging von dem Gedanken aus, odass es wohl 
den dankbaren Gesinnungen, welche ein Hochedler Rath gegen den 
Herrn Minister Freiherrn vom Stein um der Verdienste willen hege, 
welche sich derselbe, sowohl am pniK De-jt;.;h!.:iiJ .:!;■ .»ich ins- 
besondere um hiesige Stadt erworben habe, angemessen sei, demselben 
ein lilirenliiirgerJiploni ausfertigen und ihm solches durch eine Depu- 



U imÜtisdii; Ycrll.tJMI ä^r tlilc;-ur>^hl. 

Stadtarchiv II. Abtheilung. 



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utiun in ciiK-r (ioUtneii K.ipsei ;'. her reicher r.\ h^en.« Am :ti. No- 
vember iSiä vollzog der Senat die W.ihl Jf- i ! ■ I : r 1 1 1 1 : 1 1 i , ': 1 : - ^ ■ , i- ■. 
Ja Senil. Dir sündige Ii Lir^uFn-iirr-.i'i;'..! lifi'i -.timtmr dem Am ras; 
des Senates ohne Weiteres zu. Der erste Entwurf des Testes der 
!'.l,]L:ii-:ir^t'rii dilti Je, welcher in einem juvsersi stliviilsii^en Stile 
die Verdienste Steins leierte, lind glücklicher Weise nicht die Ge- 
nehn:-;lin;; Je-- Setiaies; Je: Ivette h.nv.v.irf, der der Ar:-.:': r lipmr; 
/Ii Grunde ;;tles;t ward, /dehnet 'icj durch eine einfache mul \v Ui.i ; t_c 

und Rath der freien SljJi iT.inkhin am Main urkuiiJcn und 



Wis Seine EiidkiH der Her 
In Jen erfahr vollsten Zeilen, wo 
TyranndY erlaji, (ür das ViterlJnd ; 
wironcyii. wird in Jeni Dank und d 
.Ilm -dl. nisten LnliL] linden, und wss Heilders 
dif Krieges, llllllell im Serdtr Jet [l 
liti-ern kleinen Frcbjaal GuIM gewirkt 
Inner Bürger ewig unver^es'li-l) Mel 
Hand den ctslen GrwiJsadii unserer L-i 



n Hüigerscl 
Er midi Sellien Theil a 
Wunsch aller Bürger d 
etyLnc DtnikgelTilil und 





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IM.ipe durch Wiisnisilull Kunst un.1 liarcile], im Üemiss e 
iVu-ven Wriashuns. eine /ier.ie I\m!s(IiI.li'.J.. 
Frankfnn, d. 4. Febr. 1S14. 

IL Fr. Carl lrh. vom Siein. 

Skills l?ivk-hiii!j;ci; kli iniM.-ri.-r Stadt waren mit der liniemiuiis; 
zum Uli renbürg er nicht abgeschlossen;' er blieb der einzige unter 
den Frankfurter Ehrenbürgern, welchen die Zeitgenossen auch als 
Mitbürger schlitzen konnten. Mit Vorliebe verlebte er hier die 
Winterszeit hi:- zur Mitte der /w.tn/t-er Jahre und .mdi muh den 
I lerl'M iKn»; hier unterhielt er einen regen persönlichen und brief- 
lidien^ Verkehr rm: meinen pnlüi.dreii rmei w i^elise^llliehen freunden. 

.in, 'j. M., ;; - 1K17 erk.hüer i-hitriu in die l'ulvlevhmvh'e Ge-ells Jral;. ; 
Von Frankfurtern traten ihm Planer Alexander Mein, li.inl.-ier Tlk'rulnr 
Mülhens, Rath Frili Schlosser, die Historiker Johann Karl v. Fichard 



gedruckt. 

J Audi hrerniu] h.'.LTL iJ:nl die V.'.m.;: eine-; J';v^;' I . I : i ■.' i> r - \.| 

! OtlsrnT, llisrnri^iier !_"<:! nr Mi ei. uivr ,1k' HeMr^-L- iiiiire-n .kr !>iilv!ei.-liiui,-lieu 

CesdWü.ii; iui Neui.ilK,l.:.H, iii 7 g des frankfurter Vereins für GeihieritC und 



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(irunduiu: der Ge-cllsch.-.ll deutsch < ;c-.d::d,;s.- und,-, weiche sie:: 
die Aufsehe Bestellt hatte, die schriftlichen Denkmale Jer deutschen 
Ceschichte des Mittelalters in dem grossen Werkt- der Monufflenta 
Ccruiamac hisioric: üli vcfiilfemlichen und damit der deutschet Ge- 
.ch : .Ji|.>i>r>_luin:. i:i:d (locHJu-. JiVi-iSin;. die si^ hciV Cr i;[;d..:ge 
geben. Von l-'nuilifurt aus leitete Stein dieses nationale Unternehmen ; 
es war Ulis Werk, dem er die hestc Zeil -eine- Lebensabends ge- 
widmet hat. 

Ich kann es mir versagen, Iiier einen Abriss dieses reichen Lebens 
zu geben, welches am 27. Oktober 1757 zu N.i!>s.iu begann und am 
29. Jtmi iSjt in Kappenberg endete. Die Laufbahn unseres dritten 
Hhrcuhiirgcrs und seine Verdienste um das Vaterland sind jedem 
Deutschen bekam« : 

Des Rechtes Grundstein, 



derum in eine Zeit des Krieges, nicht des Krieses mit den Waffen, 
sondern des Krieges mit den Künsten Je; Diplomatie, liegen J.r. 
I in Je des dritten | ,ihi xehines unseres Jahrhunderts war die brennen Jste 
Frage für Deutschland die w in Ii schaftliche. Die politische Kitiheit, 
welche Jer Wiener Kongrcss gescii.ihYn hatte, war nur eine lose; 
Jie Verhältnisse des deutschen ll.indi'ls lorJcricn gebieterisch auch 
die winlischaftlichc liinhcit der Nation. Preussen ging voraus; es 
schaffte rStfs sein,- ll:niien:ii.n';liei: ab und i'ng Jie ihm euelavierten 
Staaten in sein Zolls y stein. Am 14. Februar t828schloss es den Zoll- 
vertrag mit dem Grossherzosthum H essen -Darmstadt, durch welchen 
die erste Grundlage für die mich im Schmisse- der Zukunft ruhetide 
Zulleinheit der Nation, den spateren Zollverein, gelegt wurde. Ich 
habe hier nicht zu untersuchen, oh die freie Stadt l'rankl'tul richtig 
oder falsch handelte, wenn sie den Anschiuss an Jas prenssisch- 
hessische System verschmähte und nach einem Zollbund strebte, 
welchei sie sowohl vor dem ;iri'tissisch-'ics-isJicii, w it vor du;: gleich- 
zeitig gc<chlo--.::cr. hivn-.J:- vnritembcrgiscllcl! Zollverein ■■clllir/le. 
Ich habe auch nicht zu untersuchen, welche Absichten das Künig- 



' Vgl. Janssen. J. F. IIi'.lmiLTs l.ei-cii. bei. I, 1« IT. 




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als ls die Stauen Mitteldeutschlands und darunter auch Frankfurt 
einlud, einen dritten deutschen Zullhund ,.u gründen, wu-U-hcr sich 
als Keil zwischen den ru'iceieLüi.eken und ,kr, splenischen Verein ein- 
schob.' Ich bemerke nur, dass der Senat der freien Stadt die erste 
Anregung *u einem solchen Bunde mit Eifer aufnahm, Der Leiter 
der Verhandlungen, welche in Kasse! erlohtten, war der königlich 
«ächsische Geheime K.ul. (I ans Ccur; v l>ii Ca r lu \vitz, welcher von 
1821 bis 1827 Gesandter am Bundestag im Palais Thum und Taxis ge- 
wesen war. Am 24. September 1828 wurde der Mitteldeutsche Handels- 
verein zu Kassel auf sechs Jahre abgeschlossen; der Frank furtische 



Antwort des Herrn v. Carlowiu noch nicht eingetroffen war, schlug 
der allere Bürgermeister Dr. Stall, dem Senate vor, dem sächsischen 
Staatsmann »das Llireimürüerredu mit a:il;;'ini.'trK : ;em Sicce. u::c. 
goldener Kapseln zu ertbcilen, denn es habe «der königlich säch- 
sische Herr Geheime Rath v. Carlowitz sich bei Gründung des 
miüekicm.Jic:! IkindeLsvercins die entschiedensten Verdienste ;n:c/' 
[im hiesige freie Stadt und deren Handel erworben, welche deren 
Dankbarkeit in Anspruch nehmend. Der Antrag wurde cmsiimmii; 

; der sachsische Staatsm.nm erhielt die hhrenbürser- 
a Frankfurt. Das Diplom' lautet: 



Gcbdmen Kail. Her... Haas Georg von Uarlowlii auf eine' Sffonliclic 
und bleibende Weisi .1 ■- L!.m;r!\ire ALierke-mimig .[erjvirigen Beinüluingen 711 

1 V,;l. ['-ei-.Mlike. Dcnscls; C;e,dm!iu- iV; :l ; SnleUr. N.-iL-it C.-^YJiv 
«10 FraukBirt a. M-, S. 300. Akten A ui, Nr. j 7 tom. 1 im StiJurdii. II. 

' Ki best.iinl n ie .Lie Inilivre-n Ilrk'le in einem grossen Pergament blitr, von dem 
,1.1. Siegel iis i'[il,le:iei ICi^el jNimi:. uii.t ivhii.lvt [evi mir Jen .imk-rcii v. Carlo- 



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Civi [verdienst-, Gk'^U*.;!' des K.i^criich Oolerreicliisclien Leopold-, KiMcr 
des Kaiser lieh Russischen S.i:i.:- .Villen laiii je-.sii^icn J--: - !.-.:- !■ i:L-r 

Ordens, hierdurch und kraft dieses zum Ehrenbürger der freien Stadl Frank- 
furl zu crseählcn und au ernennen. 

Wir »-rillen und verordnen demnach. Jan zu csvi-cm t.ed.iclumss dieier 
Wall] und F.rnemiiin,; Jet Name B eil.i;h!i-| Seiner Ideellen; Je- Herrn 11.111- 
Cieor,; von Cirlcei: .:1 J l-.:jici.tiLi,je: . Un.cm Tain- und lliir^ci Huchem 
. ine.rVii'l leer.:.:: 'olle 

Auen Italien wir /u dcscil ve.lhrer Urkunde j^ensvarliiK. formliclies 
Diplom unter Unsere e.ewiiliiilidie:i \_ nie: - ,chtil'i ausl enifjen und mir Unserem 
j. rissen St.:ai..k-i<e] v ersehen lassen. 

So j;cs;lieliei: l-r.uii:ii.rr 1.111 M -in leii -ecr.i/ciintcu : (scemk-r de- 
Jahres Acht zehn hundert und Aduuildzuaiizis. 

Bürgermeister und H.irh der freien Stadt Frankfurt. 

Herr v. GiHowi[i sprach in nachfolgendem Schreiben dem Senat 
inen Dank für die verliehene Ausreicht! mit; aus: 



hu mich dutdi die grosse Auszeichnung, nur das Ehren Bürgerrecht der 

Diese Dankbarkeit in trat so grösser, je mehr ich überzeugt bin, dass 
ich bislicr nicht vermocht habe, eilte 110 seltene und ehrenvolle Ausieichnune; 

a.il i.'ll ( ■ ■ u" I I ■ !..■". Iii 'Vi e !'.' I < ' ' ■■ 

i;.::i^ii Vii-ii . an i i Kleinen ii:l.clirm.ii>:i:ei: Hc- i:c!\::i l:cii i.ir den iniiicl.lciii^ücii 
riaiidelsverein linde. 

Wahrend ,iie Weisheit und Jet (ieiiieiiiüui't Jei hiihen Ke.ileii.n-eii 
diesen Verein 'voHlt. und .leren binr.icht ihn ins Leben fuhrre, bestrebte siel) 
jeder ihrer Beauftragten ntit gleichem Eifer, der ihm iibertr.iiieiieii Anleihe 
zu i;.:lii].iT. Lil.l i:i dem. e.-.r. e',.LJ li.-.yi.ili im . , ieeineaisii I ' I -.ielie. Und i: i 

mich von manchem übertronen. 

Wirksamer als ich war an.li ,1er smrJijie llevi.lliuädiii-re liiucs lnilien 
Seiiat.s, mein viel]aii: .i -. i i i ji.in!. Je .-..:i hinzieht und unermüdete 



glücklichsten I-reipiBse im 
gelinge, mein aufrichtiges 



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Drcssdcn, im g. April 1829. 




Eine Gelegenheit, l-'rankfurr. auch ferner dienen zu können, wurde 
meine Wissens iihmkih vierten ühreiibürgLT nicht gegeben; seine 
Tlurigkeit blich forl.in auf die innert Pulilik seines enteren sächsischen 
Yaicrlaudcs beschränk i, zu dessen hervorragendsten Staatsmännern in 
diesen! Jahrhundert er /.weife lins s;v;-jlil: werden darf. 

Hins Georg v. Carlowitz wurde am n. De/embcr 1771 zu 

Grossliartin.mnsjnrf geluireu. ' f;r studierte Jie Rechte und machte 
dann die Laufbahn uncs sächsischen Yerwahiineshc. innen durch, in 
welcher er es lün his tum Üuii.le .t.ie.;.;;ts.ii:dtc-.i in lranlhirt gebracht 
hatte. [K27 erhicli er als Wirklicher Geheimer Hat Ii einen Silz im 
Dresdener f 'j el ie i nir.Ll Ii-. - ( : o 1 1 1_- ! ; i 1 1 1 1 1 . Seine hedelllelld.Ee Leistung in 
diesem Amte war die Ahschlicssnne, des ulittclrheiuisclicn I l.mdels- 
vereins. Nachdem er iSjci bei Beschwichtigung der Unruhen in 
Leipzig und Dresden eine hervorragende Rulle gespielt, wurde er 
1K31 Siaatsminisicr und entwarf als solcher die neue sächsische Ver- 
i'.isM 111 nsLiiI; uude. rN;. ( wurde er Minister des Innern, .lls welcher 
er sich um das Unternehmen der Leipzig - Drei Jen er l:i:,ciihahn 
bleibende Verdienste erwarb. iK iihcrnalmi er da- Culm-ministcrium 
und hraclne auch hier dauernde Kclurmcn im Kirchen- und Schul- 
wesen zu Stande und war ein eifriger L'ördcrer der Lindesiiniversii.it 
Leipzig. Am iS. Marz 1S40 erlöste ihn der Tod von l.ingj. ihrigen 
schweren [.eideil, die er heldenhaft bekämpft haue, um seinen 
.\liiiis;er|>lh,ii[cii (leiiugc ihun zu können. 

An dem Werke, welches ihm die frankfurter lihrenbiirgerwiirJe' 
eintrug, dein mitteldeutschen [ i.uidclsverein. I1.1t (Jarlnwiu nicht viel 
l-'reudi- erlebt; die preussische Zollpolitik, welche inzwischen den 
Anschluss au den siiililenl'clieu liuud gefunden haue, sprengte den 
mi"eldeiuscheu Verein, und nachdem kaum fünf Jahre seit dem 
Ahschluss desselben verllnsseii waren, sah Sachsen sich genotliigt, 



• Neuer Necrnlnp der DoitHhcn r.1|i', I, Jlfl Jcnl A((WS der Familie 
11111 C.lrl.iiviu fh Maiiuscri|ii t: i-.ltncl(). Dres.len 1X7*. S. 72 tT. 




- i3i - 

in den preussisehcn Zullverein tinzutreten. Auch Frankfurt konnte 
JuhsiTlicii nicht mehr lern bleiben, nachdem Kujhessen und Nassau 
sich angeschlossen hinten oder vielmehr sich anschließen mussten; 
am 2. Januar [8j6 trat Frankfurt dem Vereine bei. Die preussische 
Wirthsehaftspolitik hatte über die Snnderbcstrebungen der kleinen 
mitteldeutschen Staaten einen glänzenden Sieg errungen. 



;e lilirvebiir-cr der Stadt - 



Monumentes in Frankfurt. Der grossartig angelegte Plan kam nicht 
zur Ausführnun : äussere Umstände und besonders die AhueiüLi:-." des 
Dichters selbst liessen ihn scheitern. 1837 traten auf Veranlassung 
der Direktion des Kunstvereins eine Anzahl Frankfurter Herren zu- 
sammen und veranstalteten Sammlungen innerhalb der Bürgerschaft 
zur lirri eht 111:^ eines (juetlie-SuiidHide;;. 'riiorwaid-eii üb .-■11.1:1 1:1 
die Herstellung des Modells, konnte aber seinen Versprechungen 
nicht nachkommen. Die Aufgabe wurde im Frühjahr 1841 einem der 
ersten dem .eilen Bildhauer, dem .Mün.iic::er Professor Ludwig v. 
Sehwautli.der übertrafen. Sein Werk wurde in der königlichen Frz- 
giesserci m München unter Leitung vun Stiglmayer und Miller in 
Erz ausgeführt. Am 22. Oktober 1844 wurde das Denkmal unter 
grossen Feierlichkeiten enthüllt. Beim Festmahl im Saal der Börse 
gedachte Inspektor I'assavam »de, nciuaieii Schvvambaler, der die 



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Stadt überwiesen habe: -im Tage der Einhüllung war nämlich 
bekannt geworden, dass SehwaDilwler das ihm vom Denkmal- 

Kiitnili- siii ili' i;:i.'i:r;;el;li;li .i'l'e, :l;:i!i:iu'i:e Werk bewilligte ] : .ln l-::- 
geschenk von 5000 Gulden zum Theil für diu städtischen Armen 
i jMi-iH-ii li.nv. De:- :>li;;enicit!eii Anerkennung .smvolil des herrlich 
vidlcmleien Kunstwerkes der liocliiier/lgen Stifmiij; des Künstler* 
schlössen sich wenige Tage später auch die städtischen Behörden 
an. Am ji. Oktober trug der ältere Bürger meist er Schart!" im Senate 



»Durch das 11 
in Kur 



,t ■:.e,,; l -l,e,, 



- I3J - 

Hur Urkunde Jessen Imbcn wir gcgoralrtiges Diplom unter Unserer 
ee», dm liehen Unterschrift ausferti^n und mh Unscrm grossen Slaatssicjjel 

^ St. geschehen [■r.i-iVl.iri J„l M.,i:,. Jen fimunddrehsiipien Oktuber dB 

liLiruemieisrer und Rath der freien Stull Frankfurt. 

Der D.mk dp Meiste» lautet: 

l.och.-citilttcb.orn, hncWerehrcnJitcr 
Herr Bürgermeister! 

Der Aur».i(! zur Ausfulmini! des tl.ilhcdeiilm.ilc« war einer der sduiimeii, 

Mit 'v,i rni ur «,p!-vri:i:; ■.-.■!!f. e i.:, du- iiiij ■.v.m.liL meint hesten Kräfte 

an. die crh.i heue li.-.uh de-. \"ur^A' : ^ zu bilden. 

Das Schreiben «wiiiil, w.miil [ ■ n ri- Fln.lnuihlfjtr'iini midi beehrten, 
ils auch Jas sei uumUiii.EcU-.iÜL' Dndnm Lieben mir diu freudige Ci™ issheil. 
di« raein Bestreben kein s: r I'. i! n l« i%e s wjr. indem Sie mir eriilTuelcn. da« der 
hohe Senat als Zeichen de- H.;.i.il.c Jlf eilen IV-a „hier ['rankfurls mir Jas 

Nie \eird in meinem Denen der Dank für diese Ausjddinune.. die ich, 

Inden, ijl Lille, den Ihi.n de- linlien Sell.inrs ihn .Ulis wämsle UllJ 

Euer HndmvMptarri 
ertiebaister Ludwig v. Schuunih.de r. 
München den 6, Jänner RS«. 

N.Ith dem liimrulleii dieses Schreibens erlies der Senat im 
städtischen Amtsblatt 1 eine üek.iiliLiiiiaelLUri);. welche der LiiiljjeiFiell.li't 
die ciiiil„ic l-riitiiiuuii; Jcs neuen lilirenluir^iTS und deren Veran- 
lagung ungefähr mit Jen Worten des Diplomes miuheilte. 

Auch dieser Klirenhiirgcr konnte' sich der \viililverdii:nien Würde 
nicht l.mne heliell. Ludwig Stluv.inlli.iler,' .ins einer alten h.lvriscllcn 
f!il.lh.ii;crf.L:iii!ic Mummend, hatte jm August iSuj in München 
das Licht der Welt erblickt. Au( der kiimjilichen Akademie der 
hlJeiiden Kiinsic vorgebildet, Italic er. viiil i\i>ni„ I.udwij; 1. frei- 
cel'ii: Liiucrstiii/t, Mine Studien in Horn fortex-ct/i. hatte Jon die 
Modelle nu den Giebelfeldern der Walhalla ausgefufaT und erhielt 
nach seiner Rückkehr eint: Professur an der Münchener Akademie. 




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Hier entfaltete er, umgeben von einem grossen Schiilerkreis, eine 
äusserst fruchtbare Thätigkcit. Von Jen vielen Denkmalen, die jus 
.einer VVe.ksiäite hervorgegangen sind, ist unsere Coethc-Statuc trotz 
niler Anfechtungen, die ihr von der «Remissionen Kunstkritik 
widerfahren sind,' wohl eines der künstlerisch bedeutendste!]. Schwan- 
thaler starb schon am . 4 - November 1848. 



ung der 



Bei 



s tR6 } bei den 
ertreten hatte, 
v. Abel dieses 
Senat auch die 
erkantilen Be- 



ziehungen unserer Siadt zu Frankreich und besonders dem regen 
Verkehr zwischen hier und Paris, wo stets eine Menge Frankfurter 
Kaullente rlUitiy waren, haue Kiimnf reichliche Gelegenheit, die Inter- 
essen hiesiger Stadt bei der französischen Regierung wahrzunehmen. 
Beinahe 40 Jahre vertrat er die vier Städte in trefflicher Weise ; mehr- 
mals wurden von den Senaten seine Abschiedsgesuche abgelehnt, die 
er bei zunehmendem Alter seiner wankenden Gesundheit wegen 
einreichte. 1860 hatte ihm seine Vaterstadt Hamburg in Anerkennung 
seiner vierjährigen Dienste eine Ehren Je nkmQnze in Gold schlagen 
lassen, von der sich ein in Bnmcc geprägtes |-:scmr.l.ir in der städdsdicn 
iudlbibüothch befindet. Im Jahre 



Man 



e Absei 



Diei 



■ V s l. Jiiiibsr ti»inner, S. 430 ff. 
1 Akten M jo Nr. I. Fast I des Sui 



- 'JJ - 

AbsehkJsaudienz und verehrten ihm als Andenken zwei kostbare Visen 
mit ihren Bildnissen. Am 20. Februar heschloss der Senat auf Antray 
des älteren Bürgermeisters Dr. Müller, dem ehemaligen Minister- 
ReMiletitvii d.is Uircnbür^erreelu zu ertheilen; die lie^riin.lniiE! des 
Antrags lautete: »Es sei bekannt, rkss Herr Rumpf den ihm über- 
tragenen, nicht unwichtigen Poster, in seiner ganzen laufen Dienstzeit 
zu Ehren und Frommen hiesiget Stadt, zum Nutzen aller Hiesigen, 
welche bei ihm Rath und Hülfe gesucht, verwaltet habe. Herr Rumpf 

vun Seilen hiesiger N:;ul: .i'.vr , : ,: K , Ivl, dii^is A 11-.p1 „J, .„,1 'a-m.hJlt,',: 
Dank siel) ervaiihen.« Die kirnst ler^eh ausgestattete, mit einer An- 
sieht I-Vankfurts jieziene Urkunde lautet : 

Wir Rür K <.-fmcu!<:r mnl Rarti der freien .Stadt Frankfurt Urkunden nnJ bekennen: 
Nachdem Umer MiiiiM^-Re.i.k-ni k-i dvm Kaijtrlicti Friiiriteisdwii 
Hofe Herr Vincenr Hu;, V \i Sc : ne Lntl.nf.ia» von dem am II. Mai 1814 Ihm 




Ich lasse einige kurze \" a l h r i c ' 1 1 e i i:acr diesen letzten Uhreubürger 
der freien Stadt liier folgen.' Vincent Rumpf, der lerne Nachkomme 
eines alten hamburgisclien Patriziergeschlechtes, wurde am 10. Dezember 
1789 in Hamburg geboren. Nach beendetem Recht sstudi um und 

Vaterstadt und begleitete den Vertreter I Limburg /um Konerev. 



Hier schloss er eine ganze Reihe von Handels- und Schiffifahns- 
vertragen mit verschiedenen Staaten für die Hansestädte ab, deren 
wichtigsten, mit den Vereinigten Staaten, er persönlich in Washington 
/u Stande brachte. Mit der Tochter des bekannten .n-iL-rik.:nL:.c!i-c:: 
Kaufmanns Astur verheiratbet, hatte er sich auch eine sehr ange- 
sehene gesellschaftliche Stellung in Paris zu erringen gewusst, die 
ihm seine diplomatische Thätiglteit wesentlich erleichterte. Seinen 
Abschied überlebte er nur wenige Jahre; er starb am 13. Februar 1S67 



kurzer Wirkung oder gar fragwürdigem Werthc belohnt, dai 
dauernde und wirkliche dagegen nicht geehrt hat. Allerdings bleib, 
uns der Name der Männer, die sich um die Stadt verdient gemach 
haben, ohne dass ihnen die auszeichnende Würde verliehet, wurde 
darum nkbt minder ihcuer; aber ungern vermissen wir sie doch ir 
der Reihe unserer Ehrenbürger. Waruni lesen wir nicht - um vtH 
anderen zu schweigen - Frankfurts glänzendsten Namen in unserer 
Bürgerbüchern? Warum hat der 5enat der freien Stadt nicht da.ar 
gedacht, Goethe die Würde eines Ehrenbürgers anzubieten? 



n Uingraphic XXIX, 670, 



Die BetrachtuiiK der Art und Weise, wie das bürgerliche Ver- 
:;.i:;ni'.- Utphes ku sduer V.uerMadt ijc.o:>t iviird;-. ku i'.ir uns Wank 
funcr «was recht Peinliches. Die sonnigen Herbsttage, die er 1814 

iLHil iKi) -Ulf lii-i- n.iK'ii t'ii-:i-i;:r.n"i!]kr \ r- ni'j Ji'.e, li.iltrn •..■jnu IV- 
ziehungen zu Frankfurt, Jessen reichsstadtische Herrlichkeit er vor 
Kl;«i:i in :,-/mc-; I.^a.^ocliraniin;.' in sc schönen l'arlvi: s^Jidden 
lulle, aufs Neue belebt und ihm einen Kreis van wackeren Männern 
und sinnigen l ; raiien erschlossen, die mit Liebe und YcrL-liriin« 
zu dem gefeierten Landsmann emperschauten und ihm bis zu seinem 
l.cK-n • 1 : l! ü :n itiniijcüi p.Twiülid und hidli chi/n Verkehre [reu 
blieben, lirst kurze Zeil war das liand der neuen l'i Landschaft :;el. miplr. 
...k l!.is Ii. inj dei :u':r;;ei : .: l |;e:i /Lm./iloric.l: ei: /'..r V.m i si;uU ii: s;nlli:in 
Missklang riss. 

Einer der edelsten aus diesem Freundeskreis, Rath Fritz Schlosser, 
der selbst den Austritt Goethes aus dem Frankfurter Bürgerrecht 
schwer empfand, hat uns eilte kleine Darstellung hinterlassen, welche 
in schlichten Worlen die Gründe Goethes angibt, die ihn zur Auf- 



Joch Goethe irgend ei 
furter Bürger gehabt I 
abschütteln, unternal 



, die drückende Last 




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ilti-i i : r..nk:i.::cr Coil'.il>frt_i:J lucis: daecni Mm ie;lung um, 

S. ih- .: 'i - ■ ■: \ v i i: i . ,r- .-^ v.i.l. : :;i 

] ;niii/i-nniiit: Graf Bee/elSteri.j.i i:iiJ Ai dem Groishi 

Kari v. Dalberg selb». Aber dieser konnte und wollte diu voc 

djr.i.li^t i' C-'M-'/L'vl ui:, 1 •■■ gv>.lir;c':>t:ie 7. A.'.Mvf. Jet hohen A'.. 
gciJcr bei der A.ihv.he des Küif/eric Jitcs nitli: eriassen; m I 
heiliger Weise erklärte et sieh bereit, dieselben aus der ci( 
Kasse iu erlegen, und versprach, er werde, »damit die Sache tu e 
werther Art erscheine«, auf Goethe eine Medaille Schleen h 
Rüppcll fügt hinzu, der Gross herzog habe dem Dichtet das Di 
eitles Ehrenbürgers Frankfurts in goldener Kapsel in Aussicht ge* 
zw eifellos ist die:, ein Imbun:-, denn Sjhloiser Italic in scitsem Iii 



ISüinlesakte gewährte Jen Unterthaneii der deutschen Staaten die 
Freizügigkeit ohne Abzugsgelder. Goethe zögerte nicht länger; er 
betraute seinen Anwalt Dr. Sduilin mit der Lcisunj; seines L-ür^er- 
liehen Verhältnisses. 1 Durch Bescliluss des engeren Rathes vom 
z. Dezember 1817 wurde Goethe die nachgesuchte Entlassung aus 
dem Bürger verband crthcilt, falls der Gesuchsteller »mit löblicher 
l!in!<<vmiie[Vireuer-( jimmission Kichuiiltcit Teplingen haben wird.- 
Dies geschah und Goethes Name winiie im lit'irt;eit'tic!ic ;Le;;?-.Jn. 
1 1 i e r i- ii in;i;h: Sdilussei' die ISemerk'.ine; "Viele hauen erwartet, der 
Senat w erde Goetben von der Last des Bürgerrechts beireit erklären, 
ihn aber bitten, Ehrenbürger zu sein; dies geschah aber nicht, viel- 
mehr ward in fast unanständig formloser Weise dem Gesuche will- 
fahrt.« Sagen -.vir richtiger in k:ü:-a:).;i.ind-.!i :ni'inen lüftet Weise, 
die Ciiiciise wie den ersten besten unbedeutende» iie-yer hen.nule 1 ^. 



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— 139 — 

ohne dem Senat Jen Gedanken einzugeben. Jen geleierten Sohn der 
Si.nl: durch ein Uhren - Verhältnis-, in diese zu finden. Und in der Thal 
lag der Gedanke, dem Scheidenden das niirenbürgcrrccht der Stadt zu 
verleihen, in jenen Tagen nicht fern, denn kaum war ein [.ihr dahin- 
gegangen, seil man den grössten Staatsmann Deutschlands mit der 
höchsten Fhre, welche die St.uli vergeben konnte, ausgezeichnet hatte; 
eist wenige Monate vorher halte die neugcgriinJete »Frankfurt ische 
GesulUeliiift zur Beförderung der nützlichen Künste und der sie ver- 
edelnden Wissenschaften," die spätere Polytechnische Gesellschaft. 
Goethe ZU ihrem ersten Fhrenmitgliede ern.nun. Aller die Erwartung 
der Freunde des Dichters — wir denken zunächst an Jen Wille- 
merschen Kreis — wurde nicht crTüllt ; der Senat hätte sich auch 
kaum - ohne seine Unterlassungssünde damit bemänteln zu wollen - 

ungerecht; es iL "hier Jucht der Ort, auf die wenig erfreuliche Ge- 
sinnung der Frankfurter, und niclu /um wenigsten in den regierenden 
Kreisen, gegen Goethe einzugehen; ich könnte den bisher bekannten 
Beispielen davon aus Akten und aus nuii'.JLciicn .Mii'.hciluugcn noch 



Feier seines 70. Geburtstages ein würdiges fest, die hier neuge- 
gründete »Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtsbilde« urtheihe 
ihm die Ehrenmitgliedschaft. 

Auch zum So. Geburtstag vereinigten sich die Verehrer des 
Dichters wiederum tu einer begeisterten beier, und offenbar drängte 
-ich gerade .111 diesem Tage den Freunden der Wunsch auf, Goethe 
am Abend seines Lebens wieder mit der Vaterstadt verbunden zu 
sehen. Auch jetzt brauchte man nicht weit zu blicken, um an die 
Ehrenbürgerwürde erinnert zu werden — wenige Monate vorher 
war Garlowitz geehrt worden. Goethes treueste Freundin und 
geistvollste Verehrerin in Frankfurt, Frau Marianne V. Willemer, 
übernahm es, dein Dichter diesen Wunsch nahe «1 legen; dazu be- 
rechtigte sie niclu nur die innige Freundschaft, die ihr der greise 
Goethe seil seinem Aufenthalt auf der Geibcnnrilile widmete, sondern 
auch das nahe Verhältniss der Verwandtschaft, in dem sie zu dem 
gleichgesinnten jüngeren Bürgermeister Dr. Gerhard Thomas stand. 
Sie erzählt in einem Brief vom 25. September 1829 Goethe von der 
erhebenden Feier seines Geburtstages und fährt dann fort : »Wohl 



r 



iirnit-n iu-inkfurtcr den Verlust eines soklitn MithiU i^urs fH'.)i!iiiJtri. 
obsthon die Art und Weise, wie sie es verrat hen, ihnen nicht zur 
Iviir ;:i:ri;ii.-iit. Gewiss, es bedürfte von Ihrer Stile nur eines leism 
Winkki-.. iiLif tlii.- kleinste A [• iio :n i:n lj . lias;, es [liiiei'. iiie'.n LiiMiisientlim 
sei, ein getrenntes Band wieder zu knüpfen, um es auf die ehrenvollste 
Weise neu zu binden, Sie wissen gewiss nicht wie grosse Freude 
diess, und mit vollem Recht, der guteo Stadt wäre; beehren Sie mich 
u:ll .Uni Verna. icn, um Ilm- Mi-nueL 1 .lusni'.pri.c :n.-i; . wi-ni: Sic nck 
wnllcn, crlab.it niemand etwas durch mich. «her ich wäre gac zu 
glQcklich, wenn Sie wieder näher treten wollten, Sie stehen den 
guten Leuten doch zu hoch. Man hat gut sagen : Goethe gebort der 
Welt an. ich weist aus eigener Erfahrung, dass man sich damit nicht 
beruhigt, man will auch einen Theil für »ich allein. Sie werden 

- - . .=■ ■ . w - .: v. )• ■ .. ..: \,-. . ,. i , ,■ . ■ 



. ■ , ! .■ i L. :. | „ \\ .-• \ . ,., Jt ., ,| . ,.■ 

Aber dieses Friedenswort hat Goethe nicht gesprochen. Auf 
die zarte Anfrage der Freundin erfolgte am m. Oktober die fast 
schroffe Antwort, aus der uns der bittere Groll gegen die Behörden 
der Vaterstadt nur zu vernehmlich entgegenklingt: «Zugleich aber 
hab ich für die treundliche Bemerkung zu danken, welche auf die 
Nachholung eines früheren Versäumnisses hindeutet. Hübsch wir 1 
es gewesen wenn man gleich in der ersten Zeit an ein solches ehren- 
haft beizubehaltendes Verhältnis* gedacht hätte; auch sind dazwischen 
manche Epochen eingetreten, wo dazu Gelegenheit gewesen wäre. 
Da nun aber auch die nächst vergangene hiezu nicht benutzt ward, s" 
glaubt ich, es sey am besten gethan, diese Angelegenheit ruhen zu 
lassen und die glücklichen Freundschaftsbezugc im Stillen zu gemessen, 
Mi r.Jhcn w-.rje s;cli ii'jn.l-f. ;.;n i.nd v.ici'er terhaniieli: Linn. ilH 
spreche hier das lerne Resultat meiner L'ebcrlcgiingeii aus, mit wieder- 
holtem Dank für jenes zartiiiiithii;e Erinnern.« 

L';iü lijbei ist es s:ebiitbai ; von der ] " ri I : 1 1 de-r t-lircnhi^Li- 

Stadt versa« t wurde, erliidi der Todte durch die Lrridituni; seines 
Sund'^lJcs und Jureli die glänzende Jahrhundertfeier .1111 ;S, Aul:'.::-; 
1849. Zehn Jahre spater vereinigten sich Frankfurter Bürget ml 



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Gründung des Freien Deutschen Hochstiftes, welches dem allum- 
fassenden Wissen Goethes gemäss die Bildung im weitesten Um- 
fan^e den weitesten Kreisen zuführen snil; es erwarb Jas Geburts- 
haus des Dichters und füllt es mit Erinnerungen an ihn und sein 
uiisierb-idies Wirken, es re.iujme.lt die Freunde Goethes in Miner 
Vaterstadt zu ^eniesusdi-üilidieui Gemessen seine: Werke, üii würdigen 
Fcstteicni an seinen Ehrentagen. Er ist und bleibt der Unsere, nicht 
nur, weil hier seine Wiege Restanden hat, und obgleich wir ihn nicht 
unseren Ehrenbürger nennen können. 

Aber wenn auch sein Name den dei anderen Männer, v.ckkc 
dir Si.nit mit ihrei höchsten Würde einte, überstrahlt und ü;;i i ihnen, 
so werde doch auch deren bescheideneres Verdien« nicht ver Jessen ! 
Und wenn die Frinuere.uii in m.-tre 1 ihren kurzer nid« erlischt, wenn 
Ihnen ein dankbares Andenken i-ewafiri bleibt, so ist der Zweck der 
vorstehen den Blätter erreicht. 




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III. 

Frankfurt am Main und die französische Republik 
1795-1797. 

Dr. i. Kricao«. 

Die kühnen Pläne und ausschweifenden Hoffnungen, mit welchen 
: .ie Mächte der ersten Koalition 1792 den Kampf gegen Frank reich 
egonnen hatten, waren schmählich goclidiert; die junge Republik 
arte nicht nur die in ihr Gebiet eingefallenen b'einJe wieder heraus- 
schlagen, Mindu'.i sogar auf a!kn Punkten mit Glück die Offensive 



eine Hrweitmmg durch die Festsetzung einer Demarkationslinie, 
reicht den Krieg vuni ganzen \\h\1ct. Deutschlands eiu lernen sollte.- 
Aber auch allen hinter dieser Linie gelegenen Gebieten, welche mm 
Zeichen ihrer Friedensliebe ihre Kontingente vom Reichsherr zurück- 
rufen würden, ward von Frankreich Neutralität zugesichert. 

Der Minister Hardenberg der als licvullmächtigK-r l'rcusscns 
diese Verträge zu Sunde gebracht haue, rechnete, ebenso wie der 
Wahlfahrisnnsschuss, mit Sicherheit darauf, dass sich Prcusscns Scpa- 
raivertrag zum allgemeinen Reichs frieden crwciiern und fast alle 
Stände die angebotene Neutralität annehmen würden. Er kannte zu 



' Martens, Rituell des Ir.iiles li L.miFininns, T.im. 11, JOJ — Sc>6. 



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Nt 



kleineren Staaten abhielt, dem von Prcusscn gegebenen Beispiel 
sofort zu folgen und durch Jessen Verwendung ein Sonderabkommci 
mit Jer Republik zu treffen. 

Unter allen Keichssündcn w imschte wohl keiner sehnlicher Ja 
Ende des Krieges herbei als 
Ausbruch desselben hatte si 
Jungen mit Frankreich versucht, neutral zu Heiben. Der Beginn Je 
Krieges, der sogleich Leiden aller Art über Jie Stadt brachte, wa 
nicht geeignet gewesen, eine besonders kanipfes frohe Stimmung ii 
der Bürgerschaft zu erwecken. Gleich nach dem Rückzüge de 
Herzogs von Braunschweip, hatten sich die französischen Trnpnei 




blieb ihr erspart, da nu 

zosen aus der Stadt \ 

dann getrübt worden 
bischer, theils von dt 
Die Mainzer «National* 



,rch i 



e iheils 



in Iran- 
vurderi. 



r Seite über sie ausgesprengt w 
: liatre berichtet, dass sieb mehrere 
tausend Frankfurt« Bürger tur Ermordung der französischen Garnison 
verschwuren und mit "K — iiijuki eigens dazu .muffen is'ieii Messern 
und andern Mordge wehren» bei Erstürmung der Stadt zwei Bataillone 
N'atioii.ilgardästcii liicilcrgenietwlt hatten. ' Cnstine hatte sogar eines 
dieser Mordmesser dem Konvente zugesandt. Weicht- Mülle sich 
auch der Rat gab, die Bevölkerung von der Anklage dieser siei- 



lianischcn Vesper zu reinigen und darzulegen, w 
ihr Verhalten gegen die verwundeten Franzosen i 
gewesen sei — die Stadt war bei den Gewählt: 
n Andenken geblieben und halte bei einer abert 



n Gegen 



Schiin 



belli:-; 



rhuldreiehst zu befördern und die Wahrung ihrer Inrere 
andten Hardenberg besonders anzuempfehlen.' 

Nachdem der Baseler Vertrag unterzeichnet war, erhicl 
:r der angesehensten Bürge! der Stadt, den Auftrag, I 
j selbst in vertrauliche Korrespondenz zu treten, w 



Hur^cr-chili. ;n ihrer Spitze der allere RCrgttniciurr, sich feierlich 
dangen serseahne, Jass man m ein» su wichngen und da» Kinn- 
Reith betrerienden Angelegenheit ohne Vorwisser e.nd Genehmigung 
des allerhöchsten Oberhar.p-es fegend einen Schritt thoc, »welcher 
aul e.ne Trennung som allpemcmei: Re.chsserhand abzuzielen schiene. 
Auch wollte der Barl, m.h: einseitig vorgehen, sondern er,; die 
Haltung der nichtigeren RdehssiänJe abwirten. Deshalb wurde 
Seinen, der Vertrete Frankfurts aul dem Reichstage N Regensbnrg, 
nur M der r.rklarun ( ; crmfcfatitX die Stadt sc hl .eise lieb dem ein- 
nni-higen Bekehren Act Reich. Baerl einem bilden Frieden mit 
Frankreich, wie solches im Reichsgutachien vom ai. Dezember 1754 
nttdergelcgl sei. > ollstandig an. üuglenh ssurJc Seinen bedeutet, 
■obujtc aidM Kukt und Kekh «fr preoräche Vermittlung mn- 

drücklich versvorfen Italien, •ich aller de« preuss.sehen Amragen 
twm iderlaufenden I . I • . M enthalten Wie nun aber die Stimmung 
auf Jen: Reichstage war, neigten sieb die einzelnen Sünde sichtlich 
eu der von l>reussen befürw orteten Politik, und eine Genehmigung 
der I tiedenss-erhandlungen unter seiner Aegide war höchst wahr- 
scheinlich ' Alles hing nur dato« ah, »eiche Stillung Oestreich in 
dieser Krage nehmen würde. 

Die bis dahin icttta begehende Kluft zwischen dieser Macht 
und Hreussen war durch den Haseler Friede* noch erwe.tert worden. 
In den Augen des Wiener Hofes bedeutete derselbe eine Verfettung 
(In Vertragt, einen oiicncn Treubruch sen selten des Allanen, [m 
CciaW der li.hmcrung lue, Ober war man testci als |cmals cntscblossen, 
den Krieg nn; brinkreich auch ohne l'reussen weher fortzuführen. 
Deshalb ward am j. Mai ein neuer Suh sie lern e r trag mit England 
gesehltiMen und am m Mai das Schutz und Tru/b-indniss mit diesem 
Staat erneuert.' Zugleich hess es s;ch die üsiieichische Regierung 
angelegen se !i. im ganzen Keuli der preuwschei- I ricdensscmiiühuig 
mit alie: Krall cr."4;cgeniu«-r»en, und twr wurde der Kaiseili. he 
Minister Graf l.ehrbaeh nii( dieser Mission betritt. 

Iii I rjnkiurt angelangt, erklarte er an: (V Juri 1795 dem Syn- 
dikus der Stadt, Hörle, der Ka.sci werde sc Im er lieh -eine / 11 [immune: 

■ tfilllll M ITIllll I . Ocu'whe r>evhi:hs «. i,fl 



Ende |uli den dänischen Hof, in seinem Namen triedensan träge i 
Paris zu machen,' von deren Erfolglosigkeit er allerdings schon vo 

Sil von nivussittlicr und (istreichische] 1 Seite- uedr.mgt, schwankt 
der Rai lange Zeit unschlüssig hin und her. Die Besorgniss vo 
dem kaiserlichen Zorn wirkte insoweit lahmend auf ihn, dass er di 
im Baseler Venrage stipulierte Frist von drei Monaten unbenuD 
vordbcrstradien licss und auch dem Artikel II der Konvention von 
17. Mai bezüglich der Zurückberuf 
nügte. Mit steigender Ungeduld 
" e Haltung der Stadt wal 



ihre 

solchen aber w 
In einem i 
Hardenberg das 



les Kontingentes nicht ge- 
diu preussisclie Regierung 
verlangte schliesslich durch 



■ Sehri: 



■I llAk-llUll 



.uit dem Wuhifalir-tiJiisstlHiis in Paris »der 
sandten Barthelcmy in direkte Korrespondenz zu treten. Er hoffe, 
dass derselbe sich auch mit dem begnügen «erde, was der Rat 
bereits in negativer Hinsicht -ur Hrianguug der Neutralität gethan 
habe: dass er sich bis jetzt in keine der Republik feindliche Ver- 
bindung eingelassen und das ihm durch den Heichstagsbeschluss vom 
i). Dezember 179.1 auferlegte Kontingent nicht gestellt habe. Auch 
die noch beim Hcichsliecr sich befindenden frankfurter Truppen 
werde er baldigst zurückrufen.' 



1 HJaiitr S. 17. 

' Llie Truppen lasen teils in Mim/, leih i:i Wirtnlircitittin. L'rijiriiiiiilidi 

'rüg ihn; 7M diieli waren infolge von Krankheiten, Desertionen u s. k. 
r noch 176 JicnstuuRliell. 



Damit säumte denn auch der Rat nicht langer, um so mehr. 
Ja die von den Franzosen wieder aufgenommenen Feindseligkeiten 
zur Eile drängten. Der städtische Obersi v. Planitz ward in das 
ostreichische H.i-.ipU]ii.irticr abgeschickt, um beim ( Imrul Gerfavi 
K«oi Xuiiickziehung des Frankfurter Ki Jiiiin t-t-nit-s vorstellig zu 
werden. Er schützte vor, dass man den durch die Strapazen des 
vorigen Winters und durch Krankheiten aller Art hart mitge- 
nommenen Soldaten Ablösung und Erholung gewahren müsse, da 
sie sonst durch Desertion vollends zusammenschmelzen würden. Aber 
Clcrfayi wies dies Ansinnen entschieden ab, ebenso wie der Kom- 
mandant von Mainz, General Neu, der sogar dem f rankfurter H.uipt- 
lii.tuu Selig jeden Urlaub verweigerte. So haue die Stadl die wichtigste 
der Neutralitäisbedingtmgeii nicht erfüllen tonnen, und gerade hei 
Beginn des 1 lerhstfeldzuges 1795 hatten die Eran/oscn einen Hrf.ilg 
nach dem andern zu verzeichnen. Die Maas- und Sambrc- Armee 
unter Joutdan hatte unweit Düsseldorf den Rhein überschritten, sich 
dieser Stadt bemächtigt, im weiteren Vordringen die Oestrcicher 
unter Ucrfavt hinter die Lahn getrieben und nicht weit von Frank- 



Höfe 


von Baden, Darmstadt, Mai 




sr, Kö! 




r die schützende Ucmarkatk 






Genii 


15 ward der Erbprinz von 1 
sische Gesandte von den 




e beti 
;e. Dt 



, der dieselbe 
^verlangte der 

binnen i Tagen. Da/u verstand sich allerdings der Kai nicht, aber 
er bcschloss solort, den Kaiser selbst um /^u ückscmhuig der städii- 
selleil Truppen zu bitten, wahrend Selm eitler nach Hasel reisen und 
bei Hardenberg und lianhek-mv Schutz Ihr die Stadl vor den unauf- 
haltsam vorrückenden Irauzoscn auswirken stillte. Einstweilen tröstete 
den Hat die Versicherung des Prinzen Hohenlohe, der sein Haupt- 
quartier in der Stadt aufgeschlagen hatte, er werde alles anwenden, 
dass sie bei etwaiger Annäherung beindes keine Widerwärtig- 
keiten zu befürchten habe. Und er hielt Won. Als Jourdan vor 
den Mauern der Stadt erschien und dem Prinzen eine Vollmacht des 



■ Hä U «cr 11, , s ir. 



Schweitzer, Am 21. Okiober war dieser in Basel angekommen.' 
Vom Minister Hardenberg, bei dem er eine freundliche Aufnahme 
fand, erfuhr er, dass das einflußreiche Konvention tglied Merlin 
von Thionville beim Wohlfalmsaussclmss stark gegen Frankfurt 
agitiere, weil es den Anike! II der Konvention vom 17. Mai nicht 
erfüllt habe. Merlin habe ihm, Hardenberg selbst, als dieser von 
l'"r.!ii!<l'-.iri. i rie u lmm ic ig; ms; sprach, nur lakonisch bemerkt: »Sur ce 
que vous nie dites de la ville de Francfort, je ne puis repondre auire 
chose que cc qu'il n'est plus un moment a perdre que les ütats ne 
retirent leur conlingenti.. Zu^ielch machte I ürdeiiXTg Schweiber 
d.ir.mf aufmerksam, d.iss, wenn er nur als Privatmann auftrete und sich 
nicht bald bei Barthelemv als offiziellen Vertreter der Stadl legitimiere, 
er platterdings nichts erreichen, vielmehr seine Obrigkeit in den 
Allgen dt*. 1 1 1 11 1 ■•, mich meiir diskr.ilitiereil wi rd.-. 

Dauer kommt Schweitzer in seinen Berichten an den Kai minier 

Ttficn hatte Ihm dir Kaisciidie lici-ickm :;i :- l :i r. : ; [ l: n . Graf Schi.ck, 
wieder ciiliu.il bittere Vorwurfe über die Sendung Schweitzers nach 
Basel gemacht »nd mit dem Zorn des Kaisers gedroht, dessen Heer 
nicht weit von den Thoren stand; jetzt einen auffälligen Schritt thiin, 
nies-, sich den ostreichischeii Repressalien aussetzen und aus dem 
Regen in die- Traufe kumuien. Somit wurde- Si. hweit/a unbewiesen,' 
sich strikt an seine Instruktion zu lullen und dem Gesandten Re.vihe- 



1 Oer Rai ernannte Jen Primen in Aiurtaiming seiner Verdienste mm 
lihrenKirecr mi,l wollet ihm e:n l.iüihnus .illvrm-, Taleltefvlce telicnken : v-l, Iii.-;, 
uhcr J-.m ( ;, Jie iihreni'üi^er ] ; r.int!uns in Jle-ein H.m.le S. in Ii, 

' Militarii am dem Rcvolutionslirieg 11, i Jes StlfJurchivs. 

I Milium L t. 



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vur/iiIcULii. in welchem sie die Zurllckberufung ihres Kontingentes 
vtil.iii-i habe. Von diesem AkieiiMücke zeigte .ich <Jit.ii D.inlu-leir.y 
.mch hf:Vi uili i;i lliuI vvr; [!:.(-li Schweitzer, die Winzeln- elcr Sudt heim 
WclilüliriSLitissihiiis ein J bei Merlin warm zu bcfüiwonen, wenn er 
ihn in einci \dii- iHtMliiicUicl: .I.l-.-m .iiULiii-urL-ri wiirde. Mit schwerem 
Herzen entschloss sich Schweitzer, ohne erst ir. rrinkiurt atv1.f71e.cn. 
die verlangte hrklarung zu übergeben, letzt suchte ihr. Il ndi i-Krg 
zu einem mich entscheidenderen Schritt » t fcl py , Die Stadt müsse 
sofort mit der Republik frieden schliefen, malinte er; gerade ihr 
Hu. hil.i.ni reize die immer mehr um sich greifende Kmbsuiht 
der Ir.inznscn, sei i:mn.-.l Mim/, das von ihren Truppen beladen 
Herdt, gefallen, dann wäre es zu spät Stnssc sich der Rai an dem 
Namen des Separatfriedens, so könne man auch die Neutralität unter 
der Form einiger »ankles prnvisoires et secrets» erlangen, deren 
(.tlitiml .Mime; ausdn .'.h.l: m-^uhidingcn V. Schweitzer nat hieran! 
den Kat um Instruktionen, 

Sein Sc'ircihen trat" zu Frankfurt gerade in dem Moment ein, 
«n eine entschiedene Wendung n: dem K^eg'-gluA de: l-iamoicn 
eingetreten wir. Mit kühner EwMthlowcnfctit hatte Clcrlait d;c 
UrTensire ergriffen und Jo.rd.ms Heer in lOgcilosct Flocht Ober den 
Rhein mrü; iget rieben. So befanden v.ih in Frankfurt* Nahe nur 
noch die Iran insu eben Truppen, «eiche Mim* bewirten, r.nd vun 
diesen haue man nichts tu beidrehten, da sich in der Stadl eine 
starke preußische Besatzung befand. Die WafTencrlnlge der Kaiser- 
lichen übten snfuit ihre Rückwirkung auf die Politik des Kues. 
Schweiler rtMek einen schallen Verweis daiur, da» er seine 
Instruktion überschritten und im Namen der Stadt ein sie kom- 
promittierendes Spiritist in k Harthelems »hergehen habe. Kr wird 
bedeutet, in Xt;kimt"t das Konzept eines ;cdcn derartigen wichtigen 
Aktenstückes erst dem Rat soriulegcn Vor iHcM solle er sich 
nie In von Hardenberg umgarnen lassen und etwa auf sogenannte 
articlcs seerell et pnmsnircs eingeben Die FngC mch einer beson- 
deren KonveniB lit der Republik werde jetzt mm oberrheinischen 

Kiene in htwagung gezogen; ihm werde suh die Stadl anschliesseri. 
aber n«,ht einseitig vorgehen. Je gunsiiget nun im Oktober das 
Wirfcngluik den liest reichern war, um so mehr wurde der Frank- 
furter Ka; der Annäherung an Frankreich abgeneigt. Am*;. Oktober 
wird Schweitzer angewiesen, «di durch die bekannten Kreigmssc die 
Dinge eine sehr veränderte (icstilt erhalten hatten, Jen: Kechrung 
zu tragen und >ich seine! Auftrages keineswegs auf dringende Weise 




Siege, wie überall m Deutschlau 
und mattherzige Stimmung, und 
und kriegerische Gedanken.' Di 



■ dem Eindruck dies 



;n jourdans und Picliegrus 
völlig 



I Atrilk-rl 



3 Mail 



malige Zeil fast ans Wunderbar! 
rcsticrcndcn 25,000 Gulden Komcmionatc wurden der Reichskricijikasse 
:ii'!ir-.iL-ir k/.ihli. S.'hweir/i-i ;il>er erliith ,kr Ui-ielil, nh das liius!^ 
Gemeinwesen seiner Anwesenheil dringend bedürfe,« sich von Basel zu 
beurlauben und schleunigst die Rückreise a 11 7. »;reren, ohne aufirgend 
einen Antrag, von welcher Seite er auch komme, einzugehen. Seine 
Abreise könne um so weniger Aufsehm erregen, als man ja jetil 
nach dem eben erfolgten Sturze des Konventes nicht wisse, mit 
welcher Macht in Paris man die Unterhandlungen zu fähren habe. 

Schweitzer war über den ihm gewordenen Befehl ausser sich. 
Damit stosse man ja Barthelemy und Hardenberg vor den Kopf, 



- IJj - 

schrieb er, und verscherze ihr Vertrauen ihr immer. Auf Jic in den 
allgemeinsten Ausdrucken abijefa.sien n.uiksapuigsschreibcn, die er 
beiden inl Namen des Rates beim Abschied Libcrrci^htn solle, würden 
sie wohl keinen grossen Wenh legen. Und gemät jeizt bauen die 
Verhandlungen einen überaus günstigen Verlauf genommen. Die 
Franzosen seien so zuvorkommend und nachgiebig wie noch nie. 
Deshalb habe ihm auch Hardenberg dringend abgeraten, nach I'rank- 
liirt zu rück zukehren, vielmehr solle er ineügnito nach Paris reisen, 
wo er durch Vermittln!::; des preussischen Gesandten beim Direktorium 



1). lebruar 1796, lief auch ein Schreiben von der Kaiserlichen llof- 
kanzld ein, das die Ihilhuuig aussprach, die Anleihe weide »bei der 
bekannten guten Goiruung ur.d Jen: Wohlstand der Stadt zur vollsten 
HciVieJigung de- Kai. er.- ausfallen.« Nähere 1-iklJi nuiticii gab der 
Kaiserliche Unterhändler, Hofrath von Minis. Kr wies auf die un- 
geheuren Kricgskosten hin, welche ( Vstreich allein nicht aufbringen 
könne und auch von England nicht mehr annehmen wolle, weil es 
dadurch in immer grössere Abh.uigigkcit gerate; das Reich selbst 
müsse jetzt den grösseren Teil der Kosten tragen; weigere es sich, 
so sehe sich der Kaiser in die Notwendigkeit versetzt, seine Truppen 
in die eignen Linder zurückzuziehen und die Stande ihrem Schicksal 
zu überlassen. I rankfnn aber solle ihnen ein leuchtendes Beispiel an 
Gemeinsinn geben und zu der Ii e absieht igten 5 prozentigen Anleihe 
4 Millionen zeichnen. Der Rat fügte sich dem Wunsch des Kaisers. 
In der sehr schwungvoll und patriotisch abgelösten Proklamation 



l-cmdsehgkeucn zwischen den krieg- 
1795 bis lief in das Jahr 1796 herrschte 




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; u l ■. i : : 1 1- r b i :-j 1 1 L - 1 ■, ij d- Wallcus-.ilisuLnd. Der Ilm bemüht« sich untvr- 
de-.-.. ii, die CiL-iinimni! des Uiiekteriiim. die Suds kli erforschen. 

Was er erfuhr, war nicht gerade tröstlich, Das plm-didic AN-rvJnü 
der Yerl',aL;dk,ne:cn, als das Kries^sejuek der l-'r.mi'.tiseii sich -.undte, 
hatte begreiflicherweise die leitenden Kreist in Paris ars; verstimmt: 
■de iicklagteii sicli auch über die Aufnahme der Emigranten' und über 
die Halttitij! der t-'rankfm'ter Pres.c seit den Siefen der listreichischeti 
Wallen. In l-'tdi;e dessen lud der ältere- Dur^erEneister die Ued.ii: teure 
der einzelnen Zeitungen vor und scliärl'ie ihnen ein, eine Memasraate 
und gesittete Sprache zu führen; insbesondere sollten sie sich der 
dem fraimisisclieii Gouvernement unangenehmen Bemerkungen ent- 
halten. Ausserdem ward dem Censor grössere Strenge gegen die 



Ende Mai wurd 
ti. Die Republik 



erraten in der Stadt, die schon geraume Zeit von den preussischcii 
Truppen geräumt war und jetzt eine östreichischc Besatzung unter 
dem Kommando des Obersten v, Mylius hatte, 1 nicht geringe liesiii.;- 
nisse. Der altere BOrgemi eistet stellte bereits den Antrag, die 
dejuwiertei: :,;:;J:i-.c:nu (.")!■! L.-j.tT : ^ r: -i:r ;-,lllei.:n::e:i |-.n::e::ii:ne. i:i 

Bereitschaft zu halten und die wichtigsten Urkunden und Akten in 
feuerfesten Gewölben zu verwahren. Der Übersi v. Planitz schlug 
sogar vor, das Landvolk anzubieten und ku lieuatincn, was der Hat 
jedoch zurückwies; er he^mietc sich, ii: das I !.iup:e.iiartier Warten:-.- 
lebens zu senden, damit er die Ureiytiisse aus nächster Nähe beob- 
achte und sie sofort dem Rate berichte. Auch auswärts hielt man 



ie selurtc üdikte ertasten: 



die Lage Irankfliri:. flu' ?,clir isefahrdcl. Der kcssiiehe J .e;;a'.:u;:sl . .I 
v. Adlerlkchi fragte au, ob siel] der Lindgraf tut die St.nl: bei dem 
k om m andierenden franzOsisthen General verwenden solle.' 

Bald über verzog sicli, frciiich nur IV.; kurze Zeil, da-, urohuidc 
Kriegsgewitter. Erzherzog Karl rückte von Süden gegen Jourdan 
heran, schlug sein Hauptquartier in Sachsen hausen auf und zwang 
die Maas- und Sambrc-Armee zum Rückzug über den Rhein. Doch 
waren seine lirfott-c auf diesem Teil des Kriegsschauplatzes nur 
viiiu!ier::e!]cndc; die ! iiiTschri::e, weiche m/wischen die französischen 
Warten in Süddcuiscblaikl gemacht hatten, zwangen ilin, mit einem 
grossen Teil seiner Truppen sofort gegen Moreau aufzubrechen und 
die IJcckurg der Lahii^eijcnccii dum General \V.:rtcn.,lc-.eii zu aber 
lassen. Dieser war den von neuem über den Rhein gegangenen 
Franzosen nicht gewachsen; die von allen Seiten nach Frankfurt 
sLiiinienden l'lucbtlhigc,' welche in den Mauern der Stadt vor den 
:-iieell:i'-ai. v,a- keiner Ijew.dtth.a: zinaeks.- Ii reck enden Banden [ourdans 
Scluuz suchten, liesseil deutlich auf den Rückzug der Oestreichcr 

Artillerie be-.vl/le illt da-. Mai Ulla! beherrschenden flöhen '■ei liefen ; 
hier erwartete nun allgemein il : e liiU'-elu-!dimesscli!a;hr, um der das 
Schicksal Frankfurts abliing. 

Die Bürgerschaft befand sich in der griissten Aufregung, da der 
M.ijv ;:itd S.niilire-Aibiiee der denkbar ■ehleeb.iesie Ituf vorau~euie:. 
Ltacrail hatte sie iiirci: Zli;; dur.li ( ircnckh.-neii um! Verwüstungen 
aller Art bezeichnet. Und Frankfurt hatte auf Schonung nicht zu 
rechnen; im Gcgentheil, die Leidenschaften der französischen Soldaten, 
durch dicvonCusiine und den Mainzern ausg-esprcnyien Verleumdungen 
noch mehr entllamuu, liesseil hei einer etwaigen Hinnahme der Stadl 
die argsicu Aiinsl liTu-ittniycii befürchten. Mit HiicUicht darauf wurden 
auch die jetzt nach Frankfurt gebrachten gefangenen und verwundeten 
Franzosen mit besonderer Sorgfalt behandelt, und der Rat Hess sich 
von ihnen in einer Reihe von Attesten bescheinigen, »dass sie, resp. 




l-i:i ; ;.:r\ T.ii!i-l>iidl S. islri [f.J. 



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Sodann v.-n:Je tir'.e iie^xidere K;ie;;:.Je|iiit.uiun mit ai::-;;ede:i]r.cii 
Vnlhnjchien ein$:<.-scizi, »welche die yegenw.'ii [ige K ri i-j." stiL-J'.iln :■ 
iluinli.li't aiuveiider. und im Fall ein-.T ix: !■ L-Mir-ci ilUh kiiidlkluii 
IScsiiznehmnng die zu trcr":"c;;deu Yei-iuüiine-en und Unterhandlungen 
im Verein mit bürgerlichen Abgeordneten im ytlitisüfn K-i.iiii'. 
und zii^ii'itii l'escSilie^cn sollreV 

Um die Stimmung der französischen Generale Regen die Stadt 
zu erforschen, wurden zwei Deputierte, der Schöffe vor GimJeimdc i;i\d 
der hessische Legationsrat von Jordis, in das feindliche Haupt- 
quartier abgesandt. Die Auskunft, welche dieselben zurückbrachten, 
lautete K-ruhi^end. Der Gü^t.l [.clevre v-l-vs i ^ Ii orct-. d.i^s die tr.in- 
iiisis. hfn "I"r 1 1 1 : pt-i : bei i ir.cr cnv.-.i;;ce U.'-i.l/n;i^ der Stjilt die -t reelle 
Miiine^-iich: beobachten würden; jeder l'\zc— sohle i::i:t.i^1i l !ir : ^ 
geahndet werden, da eine Plünderung für sein Heer selbst die nach- 

zu halten. 

Wider alles Erwarten gab Wancnsltben die Stellung bei Bergen 

Dagegen traf er Anstalten, Frankfurt gegen die Franzosen zu halten. 
Auf die Wälle und auf die Mainbrücke wurden Geschütze aufgefahren, 
Sthaiiigrtbet auf die Walle beordert und der Rat angewiesen, die 
scludhittcii Tluirt ■.c!]lciii:i i u>; an'.bciserii zu l.i-;suii. [rdc;i> versäumte 
Wartenslcben, die die Stadt beherrschenden Höhen, welche das 
Heranrücken ,ui sie erschwerten, zu besetzen. Auch die für eine erfolg- 
reiche Verteidigung viel zu schwache östreichische Besatzung ver- 
stärkte er nicht. Alles deutete darauf hin, dass er seine Streitkräfte 
nicht noch einmal dem Schicksal einer Schlacht aussetzen, sondern 
den Feind mit der Belagerung von Frankfurt beschäftigen wollte, um 
ihn dadurch von seiner \"er!'nl^nns; ahaiicnkcn und die spinnte Ver- 
e'.niJiin^ ir.it Jen; l.irzliviYoe; Kail zu bewerkstelligen. 

massregeb, als sich Volksmengen auf der Strasse und besonders an 
den Thoren zusammenrotteten und sich in Drohungen und Verwün- 
schungen über die Kaiserlichen ergingen, die die Stadt unnotigerwciic 



1 Akten der geheimen Kriegalepuiitlao Bd. III. 
- Rjlsprotoknll vom 7. Juli 1796. 



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gegen die östreiehische Garnison hinreissen lassen wönle und suchte 

ihn durch einzelne an den Thoren postierte RatsmiiglicJ jr zw 
heschv. iclitis;eii. Inzwischen griil" er w dem ;iL:/ageLi il;n; uhrie 
gebliebenen Mine), das Schlimmste von der Stadt abzuwenden. Kr 
sandte eiligst Jen Obristen von Planitz zum Erzherzog Karl, der hei 
Asebaffenburg stand, und flehte ihn an, durch eine mit Jourdan zu 
treffende Übereinkunft die Stadt vor einem Bombardement zu schützen. 
Dicscl'.'c Jims; erde 3 ) i ; : l. richreie er a:i den i'isriciclii sehen S:ai!lliiimn;.ir.- 
diuitai und Jen General Wartens] civil. Dieser aber Hess sieh in 
seinem Etitschluss niclil wankend machen. Aul die Vorstellungen, 
dass Frankfurt ja keine eigentliche Festung sei, dass Jer Feind heim 
i-.L'i/^i.-'.u ii ,\L.n ; ;el :in Aussen werken bis iliclit an die Mauer rücken 
unj sein Geschütz bei der Menge »von feuergefährlichen Maiy/incn» 
wir. Jlt. verheerendster Wirkurj-ei? '.ein wurde, erwiderte er nur, 
dass er ohne höhere Ordre die Stadt nicht räumen dürfe.' 

Am 12. Vormittags zeigt« sich der Vortrah der Franzosen auf 
den nach Friedberg und Bergen führenden Strassen und notigte 
dort aufgestellte östreiehische Reite 
sie ziemlich nahe an die Wälle hei 



und Minden mit verlum Jenen Au ; ;e:i vor Jen Kommandanten jjelutiK, 
der aber die Aufforderung zur Ucbergabe abwies. 

Die Bürgerschaft ihrerseits hatte General Kleber, den Komman- 
danten des Hil.igeriingshceres, durch eine Deputation gebeten, die 
Beschiessung so lange zu unterbrechen, bis Planitz vom Rr/herzog 
Karl zurückgekehrt wäre. Ersterer traf in AschaiTenhnrj; den oa- 
reiji -cneii General Wemecke, Jer ihm Bemerkte, Frankfurt müsste 
dem Operationsplan gemäss mit allem Nachdruck verteidigt werden ; 
übrigens würde er erst so spät den Erzherzog erreichen können, dass 
sieh in/w liehen Jas Schicksal Jer Stadt v. nlil l.'tuesi entsciiie Jen iiabc. 



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Franzosen das Schiessen ein. Diese Ruhepause bc-nützte der Hat, 
um durch abermalige Deputationen von dem feindlichen Oberbefehls- 
haber einen Waffenstillstand zu erbitten. Jourdan wollte zuerst davon 
nichts hören. Das Wohl seines Heeres, bemerkte er, gestatte ihm 
nicht den mindesten Aufschub, den Erzherzog Karl durch Heran- 
zkI-.iiiii; ^i, Iiv^1i;:ii '['riiji;ien ausnützen würde; nur die schleunigste 
Uebergabe könne die Stadt retten, deren Einnahme er sonst durch 
Besjhii'^en und Sturinlaut cr/Avii^en müsse. Schliesslich bewillige 
er doch einen sechsimddreissif; stündigen Wartenstillstand. 

Kaum kehrten die Abgesandten mit dieser Nachricht in diu 
Stadt zurück, als ein grosser Teil der Bevölkerung seine Habselie- 
keiten eiligst zusammenraffte und sich unter lautem Jammern und 
lila S en über die Mainbrüeke nach Odenbach, Hanau und Wilhelnisbad 
flüchtete, 1 während die Zurückgebliebenen sich mit ihren Kostbar- 



les r 3 . Juli, während welcher 
r i.rkl Allerhtili^L'iitlnir ilr,.-: 
gingen Parlamentäre und 



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- 1 !7 - 

Deputationen erfolglos hin und her. Kleber, der sehr wohl die 
Abgeht, ihn nur hinzuhalten, erkannte, brach am Ab™! des i;, Juli 
nnier fürchterlichen Drohungen die Unterhandlungen ab, und um 
ii Uhr nachts eröffneten die Franzosen aus allen Batterien eine 

stlirc-.'Hidit KiiiU'ii.ulr. Hin eunetzlidier Granat enrtgeu aus aditzelm- 
und vierundiwaDziRpftlnrligen Haubitzen traf die zwischen dem Eschen- 
helm ert hör, der Katharinenkirche, dem Fricdbergcr- und Allerheiligen- 
thor gelegenen Stadtteile. Bald brach an mehreren Orten Feuer 
aus, das sich rasch verbreitete, da sich zuerst niemand auf die Strasst 



so fielen die reichen Warcnvo.r.ulie schutzlos dem wütenden Kie- 
mente zum Opfer; über hundemmd vi erzig Häuser vom Eingang in 
die ['ablasse bis zur Svn.iguge brannten bis auf den Grund nieder. 

Nach zwei Stunden hörte da, Sduesseu auf; jei« erst konnten 
Anstalten zum Löschen getroffen werden. Der menschenfreundliche 
Kleber unterstützte das Werk; er schickte aus den benachbarten 
Ortschaften drei Feuerspritzen mit iso unbewaffneten Franzosen als 
Löschmannschaft, die aber nicht in die Thoru eingelassen wurden. 
Es war ein Glück, dass in dieser Nacht vollkommne Windstille 
herrschte. So gelang ^s endlich den unermüdlichen Anstrengungen 
der Bürger und der Unerschrocken hebt und Todesverachtung der 
Tsduikisten' - das ös.rcichisd.e L.iniennnlitär zeigte sich hingegen 
sehr lassig - des entfesselten Elementes Herr zu werden und eine 
Einäscherung der ganzen Stadl Zu verhindern. Immerhin war der 
Schaden bedeutend genug. Im ganzen waren J je. Häuser völlig 
niedergebrannt und viele beträchtlich beschädig , besonders hatten 
die IJächer auf der Zeil, der Allerheiligen-, I-ricdberger-, Töngcs- und 



' Miirih-n iiiw air latvir Sölten Bo;u-l:nj: Iii M.iiiif ;; chi"iri K eii Nntillo; ili: 
l-iuuim.:nJjii[ wjr Obers lliciricti.-mt Williams. Der Kat lic» !ur Ain.rUtnr.Li.ipi 



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Müzine bL-n.ii/tn -voll«, so empfahl er der Bürg «seh üft, auch ihre 
llalv inzwischen in Sicherheit ?n bringen. In der Tin« nunlt jetzt 
eine YeriMiiiiiguiig Kwiscliei: Klc;'tr iiiul Wartensicbcii erzieh. Kwerer 
körnte nicht:, weniger v.i'Lri-.; :i uti „h. i.- i i i l- e.j;i/liel'e /.er Störung der 
Stadt, auf deren reichliche Vorrjtlit seine Taschen durchaus ange- 
wiesen waren; Waneuslebeii liEn ticken li.i:te durch die Belagerung 
erreicht, was er von Anfang an bezweckte: er hatte Zeit gewonnen. 
So wurde die Kapitulation am 14. Juli 11m 7 Uhr Morgens vom 
Kiii^erliehen Ühiistcn Baron vun llradv uiul General Kiebei, Jen Bevoll- 
mächtigten Wartenslebens und Jourdans, zu Bornheitn unterzeichnet. 
Die drei ersten Artikel derselben lauten : 

1) Vom Augenblick der Unterzeichnunj; der Kapitulation 
k-giuni ein |S sündiger Waffcn.s tili stand zwischen der Kaiserlichen 
und der französischen Armee auf beiden Seiten der Kinzig, welche 
ihnen zur Demarkationslinie von ihrer Mündung in den Main 
bis zu dessen Mündung in den Rhein dienen wird. 

i) Nach Ablauf der 48 Stunden werden die Truppen der 

Ausnahme der Snchseiihäuser Thorc, welche ihnen nicht eher 
übergeben werden, als bis der Nachtrab der Kaiserlichen Armee 
die Stadt gänzlich verlassen haben wird. 

3) Die jet/.ige Garnison Frankfurts nimmt ihre Artillerie und 
Munition mit und zieht mit Walten iii:d Bagage ans der Stadt. 

1 Alien der Dtp. B.l. V, — Noch am späten Abend haue Wanenileben, Jet 



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Als vierten Artikel hatte Wartensleben vorgeschlagen : Das 
Eigentum der Einwohner soll respektiert und gesichert werden. 
Wegen ihres vorherigen Betragens soll ihnen weder Strafe auferlegt 
noch ein Vorwurf gemacht werden. Dazu bemerkte Kleber: »Die 
Einwohner haben sich in dieser Hinsicht auf die grossmüligc 
Gesinnung der Franzosen zu verlassen, die sie in der Proklamation 
des kommandierenden Generals Jourdan an die Bewohner des rechten 
Hheinufers ausgedrückt finden werden. Obrist von Bradv wird die 
Güte haben, ihnen einige Exemplare davon zuzustellen«.' 

Die Wanenslebensche Fassung des Artikels 4 erregte heftigen 
Unwillen in der Bürgerschaft. Als noch obendrein der General 
von Isenburg aus schrieb, nur um dem löblichen Magistrat einen 
Beweis seiner Ergebenheit und seiner Anteilnahme an dem Schicksal 
der Stadt zu geben, hätte er Artikel 4 in den Kapitulationspunkien 
■■■^^„-hhgen, erwiderte der Rat, dass er ihm wenig Dank dafür 



Auch sonst feste die K^nitt^tioti^niLanile die höchste Besorgnis* 
tin. Sit sistiLTtt j.i die nii'it.'iiisdien 0|ie;j;iöiiei! nur auf zwei Tage; 
S.i.'i.ciiji.msen blieb noch im Itesiiz der Ocstrcicher, welche auf die 
Sachsenhäuser Briiike G^eliiitze ;;e<;ai Frankfurt auffuhren und die 
jenseits des Mahr, gelegenen Walle und Anhoben besetzten. Wartens- 



1 Die Proklamation Im abgedruckt 
S. 11-t). - Jourdai« Bericht an Jas I 
(= 14 Juli) lau IV, a-ic er im Man 



limti . ic- .i.n.iii, 11 i.iire 

Beigene.! ist diesem nocli der Bericht Ja Krii-gsbammissars bei der Ma.l- 
und Sinibrcarnicc Jaubcrt: 

n'.r ii.'i ■ i : "■ : II- <!.::,-. I/. ■ ::i i: 

Bergen; il est dilti üjns Franciort, 011 i] 1 iititimiee tme defense qui I! 
iH'ae.iit ivoir ;>o.ir ■ ■'.'|c; :Vvi.;\i.;::. n :.c. n:.i u asin=. . . . Les habitan 
lliu cilvOvi iiier jilnsietir^ .l,-;i:il.:;lv u:s il-.lj \ Klel'er et Jiuir.l.m pul! 

'■btenir quon ne tir.lt pinnt sur leur ville. 



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genugsam empfunden habe. »Sollte die Wahl- und Krönungsstadl 
unseres a!]er s ;iuJi;>scen Kaisers, die dem Handel Deutschlands Leben 
gibt, nicht Ansprüche auf Barmherzigkeit und Schonung haben? 
Sollte Euer edles und menschenfreundliches Herz gegen das laute, 
bis zum rhmmtl Meidende I -k Ui nt-n der uriduciiliciiui ISevoki'.er 
sich versch Hessen?" sciiricb sie ihm.' 

Doch Wartens leben dachte gar niehi eii'.-.'-lkh daran, sieh i;: 
Sachsenhausen festzusetzen; die darauf bezüglichen Anstalten sollten 
nur die Franzosen über seine wahren Absichten irre führen, Er haue 
ja vom Erzherzog Karl den gemessenen Befehl erhalten, vor dem 
Feinde zurück Kuweit lien und sich um jeden Preis mit ihm zu ver- 
einigen. Des Erzherzogs Absicht war nämlich, nachdem er das 
Vor d ringen Moreaus in SüJJeiHM:h]aiid niclll hätte verhindern können, 



Divi ,;<:,■.;■,■,:,■]■.,:.. I! uv,l. n: de, i:,>J:;u.ih-, versicherte, Jas Eigen- 
tum der friedlichen Bewohner zu respektieren und keine der Maß- 
regeln versäumen zu wollen, welche zur Aufrech ter Haltung der Ordnung 
nötig wären. Dagegen drohte er mit den härtesten Strafen, falls 
die Einwohner sieh Feindseligkeiten gegen seine Truppen erlauben 
würden. Und Bonnard und sein Nachfolger hielten Wort. Abge- 
sehen von lixzeK.cn einzelner iranzösischer Suld.ucn Wim Betreten der 
Stadl und später beim Wegzug liessei) sie sieli in Frankfurt keinerlei 
Ausschreitungen zu Schulden kommen; zwischen ihnen und den 
Bürgern herrschte ein leidliches Verhältnis-. Starke Patrouillen 
durchzogen während der Nacht die Strassen, und die Haupt wache 
erhielt die Anweküu:, i.'Jem etm f ran zwischen Soldaten insultierten 
Bürger auf Wunsch sofort Beistand zu leisten. 1 



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- i6r — 

Dis Gins des hjii«>sischcn Heeres verweilte nur kurze Zeit in 
Kraul tun, J.i JiiLirdiiii sich rasch gegen Warietislehcn wandle; uls 
Hfsji/Miii; bliek-n sechs ISat.iillime zurück. 

Eine der ersten Handlungen der Franzosen gleich nach ihrem 
hinrüeiien in die SiaJi war, das s;;khische Militär tu entwaffnen 
und seines Dienstes lu entliehen. Ebenso mussten sämtliche Hinsei 
ihre Waffen im Rathame ahlich-ni ; ,mf die \'t-r 1 1 llii :li ..Ii nn:; derselben 
w.ud Todesstrafe ^c~:-.;::.' Dar.'.uf n.ilim der <.,c[iera![,!:ep.hoinmis-,ar 
Dubreton die ehemals Kaiserlichen Maga/ine als angeblich feindliches 
Kigcnumi in Mcschlag. Vergebens wies man ihm nach, dass die 
Stadt diese tlm den Preis von 200,000 Gulden käuflich an sich gebracht 
habe; Dtibreton wollte sich nicht überzeugen lassen. Es fehlte der 
Maas- und Samhrearmee an dem nötigsten; ihre Verpflegung 
liess alles *u wünschen übrig, da siel, das hmi.unwesen im denkbar 



■1 \Va'i;e.i. 
neu) .nid 



eipIliJmiri; auferlegt hatte, b 
: täglich 30000 Brote zu backen, trat J01 



e,hs Milliu, 



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befriedigen? Ihr Wohlstand haue durch den Krieg und die dadurch 
eingetretene Stockung des Handels gelitten ; überdies hatten sich viele 
Chefs der angesehensten Bankhäuser, sowie der grüsste Teil der 
Judenschafi ans Furcht vor der Bcschiessung geflüchtet und damit 
ihre materielle Hilfe dem Gemeinwesen entzogen. Zunächst wurde 
nun den Juden durch öffentlichen Anschlag in Hanau, Ottenbach u.s.w. 
geboten, sich K-i W-rii^r .ki S-.i',; : -Lrii lh::i,.ii vi;-M.;i:J/\v.-.n/-.;: 
Stunden in Frankfurt wieder einzufinden, und da ihre Häuser zum 



begab 



«eilt wäre, wieder eingelöst werden. Von dieser Proklamation 
irden auch die abwesenden Chefs der Bankhäuser brieflich in 
■nntnis gesetzt und von ihrem Patriotismus das Beste erwartet." 

Selbstverständlich machte die Kriegsdeputation auch Versuche, 
n Jourdan einen Erlass der Forderungen *u verlangen. Am 20. Juli 



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aber gleich an die Gu^'inskui ■.,„.! den k.idmut der frau tischen 
Republik. Die Kontribution siehe in keinem Verhältnis zu den 
anderwärts auferlegten. Man gehe von der Ansicht aus, dass der 
Rcichtun- der Said'. unerschöpflich sei. Dem sei jedoch nicht so. 
Durch den Krieg und die Cuslincsche Kontribution von 1792 hätten 
ihre Finanzen derart gelitten, dass sie jetzt den auswärtigen Kredit 
in Anspruch nehmen müsste; ob sie dabei Erfolg haben wurde, sei 
bei der gefährdeten politischen Lage der Stadt mehr als zweifelhaft. 
Unverdient sei sie verleumdet worden; stets habe sie die Freund- 
schaft und das Wohlwollen der grossen französischen Nation gesucht 
und sich stets fern gehalten von der Politik der grossen Mächte. Der 
llnin der Stadt - dieser wäre eine unausbleibliche Folge, falls 
Jourdan die Kontribution in vollster Strenge verlange - würde stets 
ein Recken an dem bis daliin so reinen Ruhme Frankreichs sein. Die 
Deputation bat schliesslich um dreierlei: um Nachlass der Kon- 
tributionen, längere Zahlungsfristen und einen Schutzbrief (sauve- 
garde), damit sie während der Dauer des Krieges von weiteren 



er beschwerte sich vielmehr darüber, dass die Natura! lieferungen noch 
nicht in seinen Besitz gelangt wären, und drohte sogar, bei längerer 
Xi'iierisiii! die Lieferung Auswärtigen zu ubiriragcn und sie mit 
der Bezahlung an die Stadt zu verweisen. Schleunigst übertrug nun 



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- Ii, - 

der eigen;, djüii aiumilfn Behiirde, dem Appmusior.ierungs.imt, ins 
kimi nehmen setzen sollte.' Auf Anfragen in l'.iris erfuhr der Rai, 
dass die Hohe der Kontribution dem Direktorium nichts weniger als 
ungerecht erscheine, und dass daher ein JJachlass nicht zu hoffen 
sei. Zwar nahm der Rat jetzt wieder Hardenbergs Vermittlung in 
Anspruch, der auch zu dem Versuche hereil war, durch den preussischen 
Gesandten in Paris das Direktorium milder für die Stadt in stimmen ; 
aber der preisssische liiulluss war im Sinken begriffen, und die Er- 
eignisse koiimcn den schwerl.ilhgen Gang der diplomatischen Ver- 
mittlung längs! : ii ■ l.- i ] n ; [ i. li.ii'eii. Die Siiidi gab nun fürs erste die 
Hoffnung auf, eine Erleichterung der ihr auferlegten Lasten zu 
erlangen. Und wenn sie im Schreiben vom 21, Juli dem Kaiser ihre 
Notlage klagte und ihn »um allerweisesie Rehcrzigung der Mittel 
und Wege h.u, wodurch sie noch zeilig von dem gänzlichen Unter- 
gang möge gerettet werden," wenn sie ferner durch ihren Vertreter 
auf dem Kcgeii'.hn ger Reichstage ihre bedrängte Lage allen daselbst 
versanimehen kurfürstlichen und fürstlichen Gesandtschaften dringend 
ans Herz legte,' so that sie dies weniger in der Erwartung, einen 
Erfolg damit zu erzielen, als vielmehr, um sieh zu entschiil Jieen. 
dass sie bis auf weheres ihre rcichs- und kn-isstätidisclicn l'ihchti-n 
nicht mehr erfüllen könne. 

Aber während die Krieg.-. Je piiiaiioii sieh eifrigst bemühte, weiter 
bares Geld herbei/useh.illeii. wurde sie durch tägliche Isenforderungen 
vim N.iuiralliekimigcn tnid Ki-qni-iiionen aller Ar: last in V er/weil hing 
versetzt.' Nun stellte sie von neuem durch Abordnungen in das 
1 1.1 11 zugehe ll.-.ii|)i.|uariier, durch /ahlkis: IUI: lai 11.11 lunjseh reihen an 




Juli acht Mitglieder de* Rates in ihren Wotmu 
;lls (Jdsel;! in diu lV,li]/i;si>clu: RiilJMi: Ü:.ir!tl 

den Magistrat für die Schlaffheit und die Nachls 
lier er den ihm von Jer franziisisdii-ti Rt«iu 



ic ein IiHLTcsse haben, das Unj>c\viner zu beschwüren, Jas sonst in 
iäldv sich über sie entladen wird.«' Doch liess er sich bestimmen, 
is auf das Eintreffen des Jourdan'schen Bescheides zu warten. Dcn- 
elben erhielt der Kai ani fi. August; er zerstörte auch die lerne 
UifFnung. In brüskem Tun schlug der französische Oberbefehlshaber 
.as (ivsuch a!>, Ja vi es nach ,i>rcijl'.;i;er l-'ml'uns; unbegründet 



G Mn ^ c ^« 




miJ das sii ei I.iii- LI iii i Si iJi :vi ■ ,i.i'. e Eure: m ■ 

Obligationen überlassen. Di« Besitzer von Wechselbriefen liurzi 
Sicht auf Hamburg oder Amsterdam sollten diese gleichfalls gege 
süiIiimIr- Obligationen hergeben. 

Von allen Seiten beeilten sich jetzt die Bürger - arme sowol 
wie reiche - ihre Schätze zum Besten des Gemeinwohls herzugeben 
Auch die goldenen und silbernen i\ifelieiigei äte wanderten in di 
Münze 1 So konnte am 10. August die KriegMlcnuution die erst 
Rate von zwei Millionen Livrcs eollstilndig berichtigen und ausserdci 
n.i-'ri eir-e it.irke Aliiclil.igv.uinmc auf die /weite Kate. Abgesche 



,.! Natt 
Aug»* 



Ilgen X 



.■ Mili 



1 Fingen Tagebuch. S. 198-199. 

> Dieses beiasi in ikr Staiü niclit weniger als ;i Häuser, I 
i.iJm u: i \-:-:\:-A ,1 iB-ehn Jielie ( , llel.illi miJ üfilllieil. 

ungeachtet «iedffholtei AufTorderunj;en nur m,oou Gulden geben. 



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OMigttiooen.' 

Auch Jas jui*artii;c Kapital sn. luv nun hrunruncltcn , min 
btabticbtigtr, eine |- i ptn.entigc Anleihe unte-r Vermittlung iicr 
Banfcltfiuser Bethtnano, Metzler und Heyder in liehe von ein bjsiweä 
MÜlScmeti *u kreieren. Die euer»! mii holländischen Banquicrs ge- 
pAogeoen Uiuerhand'ungeti blieben ruaiutk». Man weite sich nun 

in norddeutsche llandelshae.ier. Schon liiittn s:cl: einige dersr'.tien 
mm /-.-■. hrcen bereit erkart; d; wurden sir suf den kaise^chcn F.ilass 
vom 19. Dciembcr 1792 aufmerksam gemacht, in welchem Jas Reichs' 
überhaupt |ede direkte oder ndiickic -rvuuur:; des l : eind<s aufs 
strengst« vcrpuiiic. Die l-rusic-, uh nun sich beim Kaiser eine Dis- 
l>tiih.U!i>ii vii:i Jk-.L-m l:rlas : : auswirken Mille, fand ra-cli ihre lirleJiguiie. 
Der Kaiserliche Minister nm sächsisch™ Hofe, Grar von Iiis, litis 
der. 1 r.irkiuner Uaneuier Hc:li:ii ihr. der «ich gerade in Leip/ig arfjiiJ. 
iu sich bescheiden und erklattc ihm orh/.iell, man wOvste, diss. er 
Gcldiegniiitionen Ijr 1 ranktiri etoflnen wolle; er untersage dies, 
kehre sich der Hai nicht darin, M »erde das Ucichsoberhaupt nach 
den beliebenden Ut.c'i besetze 11 nebt allein Hab und V ermüden der 
Ratsmitgliedcr, sondern sie auch ptraOoDch in Anspruch nehmen, 
/.gleich \ernot de; Gral sowohl den Leipzigern, als auch den sich 
daselbst aufhaltenden fremden Dano,uiers, sich an dem r'tankfuiler 
Anichcn irgendwie 21; beteihgen. Im mui'eren und westlichen 
Deutschend häne nun sich zwa: wenig an das kaiserliche Vcrbm 
KcMfl, aber iicr iilfeiitliche Kredit dci Stadl Int iu seh: unter der 
Lii|;cwissheit. 111 der ihr Schicksal mich immer schwebte-, und so 
hielt sich das auswärtige Kapital von Zeichnungen fern. 

Bitter bereute man jetzt 111 der Stadt den Abbrach der Verhand- 
lungen iu Pasel; alle BeLttiuurgen Schweitzers hauen sich nur zu 
•.ehr erfüllt. Dass unter dem niederschmetternden Eindruck dc( 
Ereignisse seine Partei im Rate jetzt die Oberhand gewann, wird man 
l'ee; leih ich linden. Das wogegen sich letzterer noch voriges Jahr 
ltc-. 1 r.i 1 il 1 1 hatte, ereri;]' er nunmehr hegicrie: als Jen ein/igen Ausweg, 
um den gegen den \Vul1l.ta11d der St.nli .jetelirien T< ulesMtiss anüu- 
li.ilten, nämlich tinc-ii Suparatlrieilen mii der ir.iri/i'sischen Republik. 
Die noch wi ilirr.lri.be nde Kji.-.erliche l'.trtci fand kein Gehör; man 
wies si« hin auf die Vorgänge,' die .sieh si>eben in SüJJeniscIiljiid 



ik-n Sünden d.i.el'-si eine allgemeine L'anik verbreitet. Wer haue 
Ja noch .nii Jci. gemeinsamen Rciehsverband gedacht! Jeder h»tle 
auf eigne Faust durch ein Abkommen mii dem beutegieriger, und 
zuchtlosen Feinde Frieden und Schurz zu erlangen gesucht. Und 
wenn dies die mächtigeren Stände, wie Baden und Württemberg, 
ih.uen, sollte Ja das olmni.i diiiet J-':mi:1; i .in. Kau/ isoliert wie es war, 
die Last des Krieges allein tragen, bis der Ruin seines Woldsuniics 
gänzlich besiedelt wäre? 

So wurde Metzler in J.is i"r .musische I..Li_ r ^r ücschickt, um fol- 
gendes auszuwirken; Auslieferung der Geiseln, unentgeltliche Frei- 
!.i.'.m:i!; der In Main; siebenden Frankfurter Truppen nach der 
etwaigen Eroberung der Festung, F,instellung aller der StaJt ange- 
JrüliieiL /VjiiiMnu.Wi'^dn und s,'!ilicssl;tli N'tim .niül \\ .il'.'vr.il der 
ganzen Dauer des Krieges. Dagegen sollte er die Zahlung von 8 bis 
to'/t Millionen Uvres teils in Geld, teils in Naturalien versprechen, 
und zwar dergestalt, dass je eine Million in jedem Monat, die ganze 
Summe also in 8 bis ioVi Monaten entrichtet würde. Um seinem 



Frankreichs, mit der Stadt Frieden zu 5<h Hessen; viel mehr Nutzen 
/.iij: man .ms ihr, so lange iraui nt>e:i a';s beuio behandeln Winnie. 
Das wusste der Rat sehr wohl; darum verlangte er nun von Huguier 
Aul klarung über die /i:i.niil ,1er Si.i.k. Usuellen Sit,« seil reibt 
er ihm am 24. August, »die Unsicherheit unserer Lage, geben Sie 
beMimmi die Hüllt der l.ickrengcn .in, die Sit noch von uns fordern 
'.eerdeii, oder veranlassen Sit den i;<>rii:n.iiiil:crerder. Heuer. il dazi;. 
Sollten Sie dies aber jetzt noch nicht können, so beruhigen Sie 
wenigstens das Publik Lim durch die örieiitlieiie H-sla-eng, dass unsere 
Massnahmen und Anstrengungen uns den Anspruch auf Ihr Vertrauen 
erworben haben. Dieses wird nnsern gänzlich geschwundenen Kredit 
wieder beleben,'! Xach langem Slr.iubeii verstund sich lliignier endlich 
dazu und formulierte genau seine Forderungen, wobei er die Ende 
luli verl.ni Litt 11 \"ari:r.ill!ck'rLit!;:eii .r.i zwei Millionen in bar anschlug. 
Die Stadt hatte somit zu entrichten: drei Millionen bar, zu denen 



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jetzt noch zwei MiliiuiU'R lilri^uk.inicn, ferner 400—500,000 Livres 
.ik Une^M.ind v.mi den i,;oo,ikh) l.ivrt-s ,m IVjiiij'iei i n n.-: :i-:ist 1 J^-n 
und sooooo Livres -in Ausrüsi 11 ngsg egenständen für die Artillerie, 
khpe^rri stcüielitisjuier in Anssielil, die seit dem 2~. Juli geleisteten 
Requisitionen in Abrechnung zu bringen. 

Inzwischen hatte das KriegsfilQcfc der Franzosen einen jähen 
L'111 -;:hl.ij; erfahren. Dem General Wartensleben war die Vereinigung 
rnii lir/herai;; K.irl rjeli;re;tn lind 1Lnr.i1 Oer lV.ni/ii-.i~, In- 1 IpiTünM'.- 



nun das Volk, um Rache an seinen Peinigem zu nehmen. Mit 
Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln ging es den zerstreuten fran- 
zösischen Hecresabtciluiigcn entgegen und suchte in deren Nieder- 
metzeln.^ der lang angesparten hrbiltenmg Luit zu iiuehe.1. 1 Diird, 
Jonrdins Rückzug wurde auch die Position der Franzosen in Frankfurt 
gefährdet. Setzte, was zu erwarten stand, der Erzherzog seine Ver- 
folgung weiter fort, und griff die Volksbewegung weiter um sich, 
so waren sie verloren. Um so mehr beeilten sie sich, die ihnen 
noch übrig bleibende Frist thunlichst auszunützen und möglichst 
viel von der Stadl, die eben die vierte Million entrichtet hatte, zu 
erpressen. 

In den ersten Tagen des September schrieb daher Huguier an 
den Rat, er sei weit entfernt zu glauben, dass die grosse Mehrheil 
der wohlhabenden Bürger den Patriotismus gezeigt habe, den nun 
von ihnen zu verlangen berechtigt sei.' Er befahl, ihm binnen vier- 
undzwanzig Stunden eine Liste zu überreichen, aus der er sich über 
die VcnilögL-iiM-erlüllm-se der einzelnen liüger jjenau informieren 
und darnach beurteilen könne, ob sie ihren Verhaltnissen angemessen 
zur Kontribution beigesteuert hätten. 




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1 ., I ,. 1 1, I 1 , 1 ■ • ■ ■ , .!.!,:>. !.■ ..K 1. 1 1 M. !■■ ,■ . . 

ip je vcus .HleinJre; -- - — je !es (er.] aiiürlhicr )>.ir imiyeiis [fhjjis 
Cl prnnipts.« Kr will ihnen Jas Guld. »Juni i'.i >e «.m i,ii! eil Jievi.!. utj-nt Innen. 



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Der Rat verweigerte ihm aber diese Liste, Ja es ein Grundsalz 
der Frankfurter Verfassung sei, das Privalvermögen der Burger von 
Obriglieitswegen nicht iu inquirieren, damit der Kredit der einzelnen 
nicht geschädigt werde. Nach der Verfassung, bemerkte er Huguier, 
brauche niemand, welcher ein Vermögen von 15,000 fl. versteuere, 
sein weiteres Vermögen anzugeben. Nun rückte Huguier mit einer 
andern Forderung heraus. FDr alle Rückstände an Kontributionen, 
Requisitionen, Naturallicfcrungen u. s. w. verlangte er jem eine 
Pauschalsumme von vier Millionen. Alles bare Geld, welches der 
Hat überhaupt noch in der Stadt auftreiben könne, solle er sofort 
dem Kricgszahlmeister neben und für den Rest Wechsel auf Amster- 
dam ausstellen. Als man ihm erwiderte, man könne ihm weder 
bares Geld noch Wechsel auf Amsterdam zur Verfügung stellen, 
machte er ein weiteres Zugestandniss und erklärte sich mit stadtischen 
Obligationen im Betrage von vier Millionen zufrieden, von denen 
die eine Hälfte innerhalb eines Monats, die andere im folgenden 

Die Kriegsdeputalion erwog nun, wie sie sich zu dieser For- 
derung zu stellen habe. Wohl wusste sie von den Siegen der 
Kaiserlichen Warten ; Huguier selbst hatte kein Hehl daraus gemacht, 
dabei aber bemerkt, dass er iimsomehr jetzt «avec foree et cclerite« 
handeln mflsste. Und zu welchen Gewalmussregeln konnte nicht 



Wünschen au ent- 
iter einem Offiziei 



len Mi 



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deputation den Ausschlag die Rücksicht auf die im Feindcslandc fest- 
;;-.:bahei;e:i Geiseln, deiei: Rl-I'vl-L in';: Hngoier eventuell beim Direk- 
torium befürworten wollte, sodann die ilir von Paris zugekommene 
vlt:tj: :[!,'; Ii- Mitteilung, es >u rieht an den Abschluß einer Kon- 
vention mit der Republik zu denken, bevor nicht alle L-injiejyv^eiKsi 
Verpflichtungen gegen diese erfüllt wären. Und nach Frieden sehnte 
sich die Stadt, musste er auch mit noch so schweren Opfern erkauft 

Die l : rf.ilmiiii; der legten Ki i i-j;-.;.. 1 1 : l baue um Genüge .Ii-.' 
unverwüstliche Elastizität der französischen Nation gezeigt, der auf 
die Dauer die Kaiserlichen Warfen doch nicht gewachsen sein konnten ; 

nicht sdtüt/en können, eine drUtu wollte dr e Stadt nicht mehr 

Forderungen eitwugehen, die völlige Billii^un/sowohl' des Rates als 

tember die Ermächtigung, dem KommisJ Stadtobliftationen auf vier 
i'.iilboucn Lr.Tcs -/M oberiiebe:!. ihr Gesuch, diese nicht ;iu [>unenr, 
sondern direkt an die französische Regierung zahlbar auszustellen, 
wies limine: znriidt ; dat-eyen t-ab e: die schriftliche //.ivijjc. djss. 
bevor die Obligationen an dritte vcriuv.scrt \vi';rde:i, der Stadt lI.ll. 
laiiiö-tiujUiec'at niibebaluit bleiben sollte. Ueliri^ens vcrplli. lueie 
sie sieb für den Fall, dass die französische Armee von neuem nach 
Frankfurt zurückkehren würde, die Obligationen wiederum an sich 
m nehmen und dafür die Rückstände an Requisitionen, Kontributionen 

Wenige Tage spater näherte sich der Vortrab der eist reich ischen 
Armee den Thoren der Stadt. Der Stadt k omni an da nt Duvijjnot schien 
zuerst willens zu sein, Frankfurt gegen die Oestreiclier m halten und 



1 Der Wortlaut des Vertrages lautet: 

Noui KourKiieriicuro et M .ijjislr.il> de l.i Villi lihe .fliiupire de Itjuc- 
f.irl -.'.ir le Mein iteran-H.iy,.i:j> ut it:;lai. us . . .ie'.-.jr 111 pnrleta lIl. 
|ir^st:rl[i.-s 1.1 siaillllu Jl- r i l : 1 j ! . ' i i iti- I a.r.^ ,t k - [-V.LMCe eil ,r,n;:.li !.-:, 

Jeu* jus rei'iilus a ilaien ile :l i n.r . i'r.inii-n ■ i i: lairt paver pjr in i|aalrt 

pnur cum d'inlerets. I-In l'ni de quni itmis avons f.til espf.tier c« presentes 
tolles Ju sceau Je uotrt vüle et niunic du scing dg dem Bourjjuemcisires 
dcnulkmem un dünge. 

Fair i Fraticfort cc j Sept. 1706. 

Signis Schweitier, Bnurgucnicstrc. 

Lauterbach, aussi ItuurRjcnicsirc. 



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- m - 

traf bereits geeignete Massregeln zur Verteidigung. Doch machte 
er dieselben bald darauf wieder r li ^1: jj..im i;L<q. walirselieinlich in Folge 
eines ihm von Juurdari ^ue; es; an:; cum lielchle;:, und räumte in de! 
Nacht vom 7. zum 8. September die Stadt. Zur Sicherung seines 
Rückzuges liess er die äussere und innere Zugbrücke am Atfenthor 
demolieren, die zwei mit Holz belegten Uugen auf der Snehsenhäuser 
Brücke abtragen und die Bülken in den Ftuss weifen.' Es war die 
höchste Zeit, Jass er abzog; denn kaum eine Stunde später rückten 
üMicichische Reitet eiu, die muh einen fran/üsisehen Posten aufhoben. 
Noch in der Frühe des S. Sepiemhei besetae das städtische' Militär 
die wichtigsten Wachen." 




Ordonnanz wurden :o\\ De^j;;:i.n l; r. ■ li n] 1 iiLr-Liliier: uri.l ihn:! Harschafr hcraubT; 

einem crimen Zwisclicuiai: .■J:.-i d.-i ]lii,;cia „in! .ier liesjuung gekommen. 

Gärten und Felder r-^'i"''.-' ■■':■:! : .kiei: l-.iriUll« Holl und Stroh 

in ^enueertder Mcnrie ptliuleii -..urde. muueiKi^ die Lauen und Dielen aas den 
Weinbergen genommen und die OKiKumie umgehauen. Als sie nun nieder ein- 
mal, inil Sacken beladen. ei:i.-i :"-a -- L i-j I ■ •■ryau.ierien l'Undernnesrug in die Marken 
der CJbcrrädcr vcrjnsialrcien. ricic-n dies; die .Sachsen harter tu Hülfe und schlugen 
sie in die Flucht, Haid darauf aber kehrten die l-raii/o.en, mir Hirnen und Säheln 
bewjlfner, rurüelr rrnd ei..M.. r. 111 die im l'eide Arheireirjr-i, dneli z.lge" sie ^Leili 
nach kut/et Zeit zurück. Sonst herrschte ein leidliche- Verhältnis» /wischen 
Ikeölkcrung und Hcsil.rmi:;. Uie tiener.ilc D-jvi^n.-: mii.L Mareeau dankten auch 
in ihrem und der fraiuo.i.clicu Satinir Namen der Slldtt »du zcle et de l'bon- 
nctelc de Ii conduitc de ton» les hapiunw S. Gaitttt nationale de Trance vorn 

1 Alten der ücp. und v. Oven, die Kriegslisten der Stadt Frankfurt in 
den französischen hteasirank rieben 1792-1)11), in Mitteilungen des Vereins 

iL 1 IT, 




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:) iin Ku!>iri'.ii;:iL-.n- Feldern 4,000,000 frei 

2) an Kleidungs- und liquipierungsstückcn . . . . i,;oo,000 « 

;) t Li r A"r : j! l .- : -Li;;TL-j; 1 ;i-.M:in Jl- _;i»>,<>.'ni .1 

4) loo Offinierspferde i 37 Louisdors 70,000 >> 



;) I.Lik'v.vi.atn .-.n CJetreiik'. V\ I .enenMiiitieli-. et:. I 

6) ändert beträchtliche Lieferungen für Hospitäler, [c. 1, 000,000 0 

Feldpost | 

7) Verlust des für 200,000 fl. gekauften Kaiserlichen 
Magazines c. 400,000 » 

S) Verlust an Geschützen,' deren Mctallwcrt allein 

angeschlagen ward auf 1,000,000 » 

S,270,ooo (res. 

9} Verlust des Stadt magazins.' 

10) Verlust an Gewehren sowohl der Stailtgarnison .ils der gesamten 
Bürgerschaft. 

n) Unzählige Heinere oder grössere Fuhren für den Dienst der 

Armee sowohl zu Wasser als zu Lande. 
12) T;ifclgeiJei für die liiiSieren Ol liniere und .lie Ivrie^skiinimisfirf. 

Schliesslich nahmen die Franzosen beim Allzuge die Glocken 
dei ll.iiiVi^ei-kirdii' Luid dj- kovibare Altarbild im dciListhcii Hanse 
mit sich. Auch das Gemälde am Hochaltar des Doms wollten sie 
^biieli nen; als nun ihnen indess versicherte, Jas% es nur eine Kopie 
sei, Hessen sie es unberührt.' — 



ll^im I., I 1 ,■, 11. , 1 ■ I I !■! : .:. I !■. r ■ in 1 Ii ., I.i , I, i.n. 

eilige Rückzug der,Friiaosoi hMuic die Siadi davor, die In 1) und 6) angegebenen 



Scfilioniich ist noih in bemerken, <!.i« iluguier vom Rate i.n Auln.KT Jt< 
»iiviBirnims die KrüLiiin-sUeiiiDditu und die jinlilcue Bullt vtrljn-le. Wücllkficr- 

Ki ■ 11 1 : K l:-i .'.hl: I ' . 1 1 .r. .Ii..' Ii. .Ii. ii 1 ■■■ 1. 

li--.il ,,-Ih.h ;-,.,< .L-,,1 KimTielieii .1er Fran/iiseii ::u.< dtr Si.,,1: jwolil n.ij, .\i,.|. .,;],;, 

J Fingers Tagebuch S. 199 und :oj. 



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Die mit Jourdan und Dubreton im Juli gepBogeneD Unter- 
todlimg«!, die darauf hituiehen, der Stadt Neutralität zu verschaffen, 
hüllen, wie wir gesehen haben, zu keinem Ergebnis geführt; es 
ninsstc sich ihr naturgemäss der Gedanke aufdrängen, an die Quelle 
selbst 7.u gehen im] die massgcheiiLlcu Kielte in l'aris für sich zu 
gewinnen. In klarer Weise wurde dieser Gedanke linde Juli in 
einem Aufsätze ausgesprochen, den Syndikus Seeger, das einfluss- 
refchste Mitglied der Kriegsdcputation, von einem Freunde, dem 
liofrat Basse, erhielt und dem Kaie uniciiiiciieic. In dem Aufsatz 
behauptete der Verfasser, der seinen Namen einstweilen mich ver- 
schwiegen haben wollte, das 1 . Frankreich die rechts des Rheins ge- 
legenen Länder wie ein kaltblütiger Früherer behandeln und sie 
durch Kontributionen über Kontributionen so lauge auspreisen wolle, 
bis sie, gänzlich erschöpft, eine Beute der benachbarten Mächte 
würden. Deshalb müsse Franklin! tlpier bringen, aber es könne 
dabei seine politische L'narujngiel.eit wahren, indem es denselben 
Weg einschlage, dc-n Hamimr.; und llrcmen jei/.t mit Frfolg beträten. 
Die Stadt möge sich nicht als Heich»staiul. sondern als unabhängiger 
Staat nach dem Heispiel l'reussens, Hessens und der Hansastiidte 
unmittelbar an da:. Direktorium v, enden. Dazu seien allerdings in 
Paris beliebte und angesehene Persönlichkeiten erforderlich. Als 
solche schlägt der Verfasser sich selbst und seinen Freund, den 
Dr. K. Rngelbert Oelsner vor, welchen er mit dem Syndikus Seeger 
bekannt machte. 

Bei der bedeutenden Rolle, die beide in diesem für die 
Geschichte der Stadt so wichtigen Abschnitte >.u spielen berufen 
waren, erscheint es angemessen, dass wir einen Augenblick bei 
ihnen verweilen. Dettmar ßasse und K. F. Oelsner waren keine 
geborenen Frankfurter. Ersterer' wurde den 6. April 1762 zu Iserlohn 
geboren, wo die Familie noch heute blüht. Sein Vater hatte die 
Tochter van der Deckes, eine;» angesehenen Kaufmanns daselbst, 
geheiratet und war Teilhaber an dessen höchst bedeutendem 
Titel igest hafte. Auch Dettmar ward für den Kaufmaniissiand be- 
stimmt und brachte seine Lehrzeit in Frankfurt zu, wo er durch 
Vermittlung seines Vaters Zutritt in die angesehensten Häuser der 
Stadt erhielt und lyHf» die Tochter des Senators Kellner heiratete. 1 
Als Kompagnon in die Firma van der Becke aufgenommen, gründete 



' Hillen crüisca T-.- I .kr Miu.ikmeeii u;.cr ]t.^-.e » LrJ.inLe ich Jer Ueleiis- 
wi'iriligtrat eines Enkels Jesseluen, des Herrn Kons Isioria trat Dr. Baise re Frankfurt. 
' Uurch diese wurde er jiil'Ii mit »k™ Smitur Mctilcr verst Wjj.cn. 




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er für dieses Cesdi:ii[ in IV.v.ik für. ei.ie FiLile. Jie nisdi cm|iorhliil,: t 
und ihm die Mitlei gewährte, seine Neigungen für die Kunst und 
für den Sport zu befriedigen. Seine nicht gewöhnliche Intelligenz 
und sein praktischer Gesctüftsjrdst, die vun einem siartlidien Aeusscrn 
und spinne nJen, iveltmansii-idiui Mumien jufs ^liickliclist l- unter- 
stützt wurden, verschafften ihm in weiten Kreisen Beachtung und 
Anerkennung. Friedrich Wilhelm IL ernannte ihn 17B8 trotz seiner 
|i:i!lt.J ^wejren seiner Uns .limerdiu teil li.iu j]uni;shenr!::iL.se '.inj 
andern guten Eigenschaften« zum Hof- und Kommerziell™ ; die Kriegs- 
und Domänenkammer zu Hamm forderte von ihm Gutachten über 
wichtige, den Handel und Verkehr der Grafschaft Mark berührende 
Fragen. 1 

Seine v. vi t.i unedel 11 m-n Gusch:! Iis vt-ri-i inhiii - tu f:ilirct-n ihn auch 
nach Varis. Durch die Empfehlung seines Schwiegen- aters fand er 
Eingang in die hohen finanziellen Kreise und lernte auch die bedeutend- 
sten Führer der politischen Parteien kennen; mit dem späteren General 
I-Wlie scheint er danuüs in ndicrc lie/iidumsun fjc treten s.v. sein. 



1 Die l-etri-lTenJeii Scliriflitucli 



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Alle Bedenken, welche gegen Jen von Basse 
schlajj im R;ut tuvj wifliviiliteu, sdnvmilen im 



■ S.il^r.. !,im,kr Ixi Sur» S. m; Ii. O 
in Sieras (1. t. S. ■ ■ 

1 Ein grosser Teil seiner AuImiu MKliic 



idi tiae Kiogrjphic 



- „1 - 

seh wichtigen, diu in einer \ - Ljl>in Jliiil; mit l-"r^ril; tl-L^Ii nichts Anstössiges 
gefunden halten. Und wenn die bedeutendsten Rcichsglieder von 
der allgemeinen Sache abfielen, » er durfte es da dem ohnmächtigen 
Frankfurt verargen, dass es auch nur au sich selbst dachte! Ja. 
wullic die Stadt ihre politische Fvisicnz und ilire Selbständigkeit 
wahren, so konnte sie sich, wie damals leider die Verhältnisse lagen, 
an keinen deutschen Staat ansdilieMseii. sondern nur an Frankreich 
allein. Hatten doch l'rcusseu und Ocsircieh schon längst den Gedanken, 
die Integrität des Reiches aufrecht zu erhalten und die einzelnen 
Mitglieder desselben In ihrem Besitz zu schützen, aufgegeben; ja. 



.t befand, für seine Zwecke aufs rücksichtsloseste a 

nistet- von Waitz dem Frankfurter Bürger Jmdi.- : 
ischer Legationsrat war, vertraulich eröffnet, dass 
Erbe der Ansprüche der Grafen von Hanau noch II 
t von Frankfurt zu betrachten sei - in ähnlicher V 
reussen sein aiigc'.'hchi.^ I ltdiei's: -echt ;uif N'iurihcre. 



Landgrafen Plane. Kr hatte sich direkt an den Berliner Hof gewandt 
mit dem Ersuchen, ihn bei seinen Absichten auf die Stadt m unter- 
stützen, doch auf dessen Anraten einstweilen von der Durchführung 
seiner Pläne Abstand genommen. Als bald darauf Friedrich Wilhelm II. 
ihm in Cassel einen Beuch abstattete, hatte der Landgraf einer Frank- 
furter Deputation den Zutritt 7,11111 Konig zu verwellten gewusst. Nur 
mit der grösslcn Schwierigkeit war es iiir gelungen, letztcrem ein 
Schreiben zukommen zu lassen, in welchem der Hat sich seinem 
kuni.eli Jicu Schlitze empfahl. Da die Antwort hierauf nicht sehr 



■t 11, 67 «- 



befriedigend ausfiel, glaubte nun In Frankfurt, dass endlieh Kiedrich 
Wilhelm It. m-ipi Ku:wiL.guiii> im Besetjuni; der St.-.ct gcg;Pc:i 
habe. Was aber die Ijfjt noch Umschcr gcttaltrte, war der Um- 
stand, dass der (ranJrödstb* Gesandte ir. Cassel die Plane dei Land- 
grafen onen begttrtstigu. Fenwlhrend nies ei den Rai ur.d die 
Kriegsdeputation darauf hin, dass der l-andgrif der eir.-ngc sc!, der 
sie aus alle; Not Befreien könne. 1 Ebenso rieten die fianiösisshcn 
Kommissäre, denen es allerdings nur um rasche Auszahlung der 
Kontribution in ihtn aar, de: Kriogsdepolation, so oft sieh diese 
uher die Höhe der zu entrichtenden t.e:stu:gen hcUagte, sich an den 
Landprafcn zu «enden, de:, nie sie genau wnssten, ihr alles Geld 
vorschicssen wurde. Dabei seheiterten aber alle von Frankfurter 
Bankhäusern gemachten Versuche, Üe'.d bei ihm aufzunehmen; nur 
dem Frankfurter Staat als solchem wollte er es votsehicssen. Bald 
darauf :hai der Landgraf einen weiteren Schritt: hessische Emissäre 
zeigten sich auf einmal in der Stadt; in den Wirtshäusern und an 
sonstigen Urten suchten sie che nnvcrcn ur.d limitieren Volksklassen 
Regen die Obrigkeit aufzureizen, die in ihrer Beschränktheit und Hart- 
näckigkeit den einzigen Weg der Rettung, die hessische Vermittlung, 
von sich wiese. Freilich, be: dem gesunden politischen Instinkt der 
f rankfurter Bevölkerung machten sie ein klägliches 1 uslio, so dass 
der Rat es nicht einmal der Mühe wen hielt, ihren: wühlerischen 
Treiben entgegenm treten. 

Die hessischer. Machinationen befestigten den Hat vollends in 
seinem Entschlüsse, auf Bisses Vn:s. hl.-.j: c;i:zii;;i hin und so wühl ihn 

als auch Dr. Clelsncr. den et s.cl seüuckliili als Begleiter ausge- 

heien hatte. schleunigst nach Paris zu senden, noch ehe die Verhand- 
lungen mit Juurdan ganz abgebrochen waren. Die Titulatur Bisses 
in det Vollmacht — Uelsne' sollte ihn emstweilen nur als Privat- 
mann begleiten — bercitrtr dcr.i Hat viel Ko|ifeerbrecben. Welchen 
Charakser sollte man dem ohWIlcn Vertreter der Stadt beilegen? 
Im ersten Entwürfe ward er eingeführt als Basse eitoyen fVänfOfs, 
worauf er bemerkte, dass er als frarnösiicher Untertlun eine 
fremde Mission nicht fibernehmen könne-. Als h'iinkf:ir;er Bürger 




wollte er aber auch nicht gelten, weil er damit in Paris nicht mit 
der nötigen Würde erschiene; mida-t.seits wollte ihn der Hat auch 
nicht als preussischen Bürger bezeichnen; damit hätte er ja einge- 
räumt, dass ein solcher mehr bedeute als ein Frankfurter. Endlich 
stellic man im vierten Entwurf die Vollmacht aus ' für Sieur Detmar 
Basse mit Hinweglassung jeder weiteren Bezeichnung. Nach der 
für ihn ausgearbeiteten Instruktion sollte er vom Direktorium Fol- 
gendes zu erlangen suchen: vollkommene Neutralität und Frieden 
für die Stadt ; Annullierung aller alteren Forderungen und Rückstände, 
besonders der von :iu::i uni-euiilLüi Million Gulden; Befreiung 

von künftigen Uequisiimne» während dieses noch andauernden Krieges; 
Sicherheit und Schutz des Privateigentums der Frankfurter Bürger In 
den von den Franzosen besetzten Ländern; vor allem aber Garantie 
der Verfassung und der J.ir.ui" L-i_i senden l'n.il-)i.nigi(;keii Frankfurt! 
«ei-en etwLÜce fremde AnasassuTisien, nanicntliclj bei dem voraus- 
sichtlichen Einsturz der deutschen Reichsverfassung. 

Bestände die französische Regierung auf der rückständigen 



1R 



in Abrechnung gebrnc: 
In grosster Stille 
träglich die Vollmacht 



7^. Uj Bourgumicsr 
« Nebenni» Jer Sur, 



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Kj.-fUI.en leldl.e-n. ( Inf..,: ; I !,re-,bu( t:t .i I rji.ki'-f^ die 

\. -: : . ;>..-. I :>■ . .. ! . .1. . 

•Ii« lieeie der Republik jem auf italienischem Hoden in ununter- 
brochener Reihenfolge erfochten, J.c Machthaber in Pins mit einen, 
dcraiiigcn Selbstgefühl eifOllien, Jass sie «. kaum mit ihrer Würde 
für vereinbar hielten, ■ sich bis !U Jen Abgeordneten einer deutsihen 
Kc;>.l-tliJ: ;:e:.ih7iili\\t!: '■■ 

IJir S;liiMciii:.i;;t:i Li d.c \tr.<U«t:-r Alet-jnd:, n J, j[ii:n 
lieh noch dadurch, dais der Landgraf von Hessen sich dem Direktorium 
zum sofortigen Vorschuss der üeUirdertiu Kimtribuiion erboten harte, 
welchem Vorschlag dasselbe bei den elenden Finanz Verhältnissen der 
Republik nicht abgeneigt war. Ucberhaupt sriessen sie überall auf 
Freunde des Landgrafen, die dessen Interesse laut verteidigten, und 
/war niüit der Heftigkeit, wekhe -ewiihnlieh unreine Alwinen 
verrät. « Die Bureaus schienen von seinen Anhängern förmlich :m- 




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Kreisen in Paris an der Aufrechterhaltung der deutschen Reichs- 
verfassung kg, wie man daselbst emstlich den Vorschuß diskutierte, 
das', beim künftigen Friedensschlüsse Preussen durch Hamburg, 
Danemark durch Lübeck, das Haus Oranien durch Bremen entschädig 
«■erden sollte,' da riet Basse dem Rate, sich, wie einst Neufchwel, 
freiwillig unter den Schutz des preussi sehen Adlers zu flüchten, wo- 
durch man wenigstens vor Hessens Anschlägen gesichert wäre. 
Dringend umiilV.li 1 . ir iudci.s-, ile:i Gc[ib:ahiu[-.gc[; ,u: die Kc|nil'!il; 
nicht ein ku halt eil, sondern sich mis dun frau/üsiscl;cn Kriegskomnn-.- 
sären auf besten Fuss zu stellen, damit sie nichts Nachteiliges nach 
Paris meldeten. 

Am tS. August hatte Basse eine Audienz beim Minister des Aus- 
wärtigen Delacroix. lir hatte diesem einige Tage vorher eine von 
Oelsncr ausgearbeitete Denkschrift überreicht, deren Inhalt im wesent- 
lichen folgender war; Die freie Stadl Frankfurt ist Opfer eines Krieges 
geworden, an welchem sie niemals wirklichen Anteil genommen hat. 
Gegen ihren Willen, ,n Mi.Mdiitiiu: ihrer Gefühle um! ihrer Liehe 



KüHV.ijbutL.- ri aufcrlcgr; sie wa K l nicht, Ja-ei.'a; ™ reklamiere:,, 
beeilt sich vielmehr mit deren Bezahlung und bittet nur, ihr die 
Muciiclikci:. der. Ycrp>iirh;!in;;ei; uacliimkinur.iui, nicht aLviLsclmciuc:!. 
i>,r:. Direktorin:;! :ui>;:c Jer Stadt k'riedcn gewahre;) und ihre Zukt::tti 
durch die Garantieleistung für ihre Selbständigkeit sichern. Dadurch 
werden mir einen] Schlage die L.'ci\:'ich;e[c!] reichen Bürger nach der 
Vaterstadt zurückkehren, unser öffentlicher Kredit wird sich stärken 
und die Republik wird sich in kurier Zeit in dem Besitz der Kon- 

Welehcn Eindruck Basse mit diesem Expose heim Minister 
er. ich, oh dieser sich überhaupt die Mühe genommen hat, es sorg- 
Likig Jnrch/tilc'eii, wvsen wii nicht, Bezeichnend genug i-.l je.len- 



Ii ■ ,1. 1 '.. 1 1: ' 1 u: !.■ ■ I'. ■■! ei . i Wir in .1 

k! Uli; iliui :-r,i: I. irv.h:.:, n Wru.i;; s.-jiilLireis. :. utiuie .1 
ük inde[FCnddiHL et fiei .■ !l: llu,]I! anck-iii reichen les br 



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Ii... Li-iui ( )e:.iKT und ]-;„ ISl - hluv., mit ihrem Anliefen 

vor das Publikum zu treten und durch die Presse auf die öffentliche 
Meinung zu wirken, von der doch schliesslich das Direktorium ab- 
hängig war. War einmal das französische Publikum auf die Wichtig- 
keit der Erhaliun« dir reiclissüdiischeii Vi'rfassun;; und der politischen 
Selbständigkeit Frankfurts aufmerksam gemacht und vor den An- 
nesionsjjel iisten Hewons und l'a'iissens gewarnt, dann war schon 
viel gewonnen. Die Frinkfuner Bevollmächtigten entwickeln nun 



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- I&J - 

Sinn und Jas Gefühl für die nationale WiirJc war,' wie die partiku- 
larisiisdwn Ten deinen jede gedeihliche Umwicklung der politisdien 
Verhältnisse der Gesamtheit zu ersticken suchten. 

Nach einigen einleitenden Worten legt der Verfasser d.ir, dass 
die deutichen Staaten, wenn man Preusscn, Oestrcich, sowie die von 
Frankreich auf dem linken Rhcimifer besetzen Gebiete ausnimmt, 
eine Bevölkerungszahl von zwölf Millionen umfassen. Diese, fährt 
er fort, haben nur gezwungen an dem Kriege gegen i : rankreich teil 
genommen, da sie längst keinen Schuin mein von Kaiser und Reich 
er^T'.^en, hingen volles Vertrauen in Jie H.ui;e Republik setzten, 



.ersteht, dann wird ihr das Bev 
> kommen, und sie wird in V 



. wissen. Die! 
: Jie Bildung vi 



Leben i n feil : 11 l:lul i]l;'iuie SKUivelle e !;ern::mii]'. t s'eulilisse m 

les auspices de h Pranee. 




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vollständig daraus verdrängt werden. Hier sei der Platz für Sachsen, 

eine Macht, die noch niemals Annexionsgelüsie gehabt habe. Preussen 
könne für seine Gebietsabtretungen in Franken mit den Lausitzen 
entschädigt werden, Hessen-Kassel könne Waldeck, das Eichsfeld 
und einige Territorien im Fuldiusiiheu bekommen, aber es dürfe auf 
keinen Fail in die reichen Rhenen de' Mains hinabsteigen, um Mainz 
oder gar Frankfan tu besetzen. Bei dieser neuen Einteilung Deutseh- 
lands habe man überhaupt von den nainrheiieu Grenzen auszugehn. ' 

Auch Frankfurts Gegner bedienten sich indes?, der Presse, um 
,iuf die Stimmung des Publikums zu wirken. In preussischen und 
hessischen Zeitungen wurde 1'ort während die f rage der Annektierung 
Frankfurt* diskutiert. Um so geharnischter wurden jetzt die von 
Oelsner ahgtfissten Artikel: der IV'udoknrre^ioudtn; der Gazetie 
Nationale de France ' ,111s Frankfurt ergeht sich in bitteren Vorwürfen 
über Frankreich, das freie Völker an despotische Staaten wie Hessen 




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seinem (iil'iii einverleibt hatte, die französische Politik des Direk- 
toriums mit der Ludwigs XIV. sehr zum Nachteil der Erstemi. 
Während diese Oestreich gedemQtigt, aber lugleich die kleineren 
Stande, des ceiiisdien Reiches l;:iü besonders die Reichsstädte ge- 
schützt habe, führe das Direktorium zwar auch Krieg mit Oestreich, 
töte über zugleich die Freiheit in Deutschland und begünstige den 
miiitjriiciicrt Despotismus Preussens, dem es die Reichs- und Hansa- 
städte preisgebe. »Man entfremdet sich so die Völker, zerstört die 
lliuinr, die sich 'l'y:-.iiMH-i en^vteiiM.'tziü und bereitet damil 

die l.'ivei jochimi! Mi:: ii|'.L-. viir.'c 

Mit dem Erfolg ihrer publizistischen Thätigkeit zeigten sich 



suchten diese den Rat. sich ihnen anschliche:] zu diiiicn, und /war 
als Vertreter des oberrheinischen Kreises, zu dem ja Frankfurt gehörte. 
Die Stadt solle sich schleunigst mit den einzelnen Mitgliedern dieses 
Kreises in Verbindung setzen und von ihnen sich Vollmachten für 
Risse und Oelsner ausbitten. "Denn nur, wenn wir nicht als Ver- 
treter einer Stadt, Minder:) einer grosseren (icm..i:iscli.ih ■. iM.liei:iei: : - 
bemerkten sie, «dürfen wir hoffen, unsere l'iubhäriitiekeu zuheh.uipt-jiv' 
Der Hund der drei Kreise wird einerseits Frankreich Respekt ein- 
rissen, andrerseits jedes Mitglied desselben vor den Annesi,jnsj;eliisteri 
Preussens und Hessens vun vornherein schützen.» 

Der Hat aber hielt den Schritt nicht lürthunlich, da er befürchtete, 
d.ih:r sowohl von Frcusscu, dessen Vei mitthini; man noch immer im 



1 Iii Isr. )3j vom I|. Tlicrmiiior (= 10. Aug.). 

1 ■ ':i .i !■ .i. ■ i l ! ■! ■ ■ i ■ ■! ■ I 1 ■ ü .1. 

preture ]'j«crvi«enicnt de l'Keropc. 
1 .SebreiJ'eu vi iiil Aiipisi- 



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befriedigenden Abschlu 

Selbständigkeit vergeh 
Heere unter Jourdan 



Ziehungen wurden wiederabgebmchcn. So befanden sie sich schon vier 
Wochen in Paris, ohne einen greifbaren Vorteil für die Stadt erreicht 
zu haben. Der preußische Gesandte zeigte sich ablehnender denn 
je; hessische Agenten tauchten in Paris auf, die vorhaben, vom ober- 
rheinischen Kreis und von Frankfurt zu Unterhandlungen bevoll- 
mächtigt zu sein. Basse hielt es für notig, gegen ihr unbefugtes 
Auftreten öffentlich Protest einzulegen. 

Aber cerade in dieser kritischen Keil trat ein Umstand ein, der 
Basse und Oelsner in ihrem Werke mächtig fördern sollte. Wir 
>\k-en : d.iss t-L-i dem R-.:cU:.is;e leiirdans d.is deutsche Volt in vielen 
Gegenden sich mit erbarmungsloser Wut Uber die flüchtenden Fran- 
zosen herstürzte und sie erschlug. Inmitten dieses Vernichlungs- 
kampfes bildete I-Viinkfürt und sein (iebict gesvissermassen eine 
friedliche Oase. Die von Basse und Oelsuer bedienten französischen 
Zeitungen wussten nicht genug Rühmendes von dem weisen Betragen 
der Stadt und ihres Magistrates, von dem guten Einvernehmen 
;'.\Y-scheii Hi;s.i!/iin^ und !!evi>l!;eruiiL' >"i l-erfclüei:.' Und d.iv, die 



1 Ucbtr den VertraR s. Hiuwr II, 7» ff. und Sybd II. I. 1+jff. 

■ Journal de l'.ir!. vnin -j. i'iiieriilnr (—11. Sept.) schreibt sogar; -U 



Politik Jcr Stadt trotz des weichenden Kriegsghickes der Fran/oscn 
il ieselbe geblieben war, dass sie gerade ™ dieser Zeit Jit stärksten 
KoiHribuiioiis/ahtuugcn geleistet li.'tct' und jetzt sich n n (■ irli.-^; c n l I ■ ■: h st 
um diu Neutralität bemühte,' rief in Paris den günstigsten Eindruck 
hervor und zerstörte mit einem Male die hishet igen Vorurteile gegen 
Frankfurt. «Mm überzeugte sieh von unserer und unserer Kommit- 
tenten Redlichkeit, und von der Zeit an begann unsere Sache einer 
auszeichneten Gunst zu semessen.«' 

Jetzt forden die Frankfurter Be vol Im Seil listen bei den mass- 
gebenden Persönlichkeiten eine freundlichere Aufnahme; so war 
wenigstens eine Itasis geschaffen, auf der die Unterhandlungen zu 
einem befriedigende!: Ah'-ehhiss i/cljngcii konnten. Zwar so pl.it onisch 
dachte das Direktorium nicht, dass es von seinen Forderungen auch 
nur die geringste nachgelassen hätte; nicht einmal das konnten die 
Abgeordneten durchsetzen, dass die 2; Geiseln nach Abtragung der 
Hälfte der Kontribution in Htihcii gesetzt wurden; aber schon aus 
Furcht vor der öllVritlichin Meinung liätteti die franzosischen Macht- 
haber jel« nicht tllelir gewagt, Erankfun den Hessen preiszugeben. 

Haid hierauf erhielten die Abgesandten ganz Unerwartet eine 
»eitere UnMTSlQWtnjft die endlich ihre Bemühungen mit Erfolg 
krönen sollte. Der bereis erwähne Jugendfreund und Landsmann 
Üelsncrs, Dr. Ebel, langte in diesen Tagen in Paris an mir. einem 
Empfehlungsschreiben des l'r.uiklurtcr .Senators Werner an eine be- 
freundete Pariserin, namens Trcutells. Diese, eine Frau von vielem 
Geist und grosser Entschlossenheit, war nicht ohne politischen Ein- 
fluss; ihr Haus war der Sammelplatz der aug^eheristen französischen 
Deputierten und Publizisten. Wie erfreut war nun Oelsncr, als Ebel 
ihm bei dem ersten Zusammentreffen mitteilte, dass ihn Weimer be- 




;mftr.i K i habe, der Frau Treutells' die Sache I-"r:n 
Herz zu legen! Beide begaben sich zu ihr, i 



ijjtii werde, 



Finanzpläne vur 1 
sehen, als auf etm 
das ganze Werk z 



eine Deputation entgegen, um ihm für seine l-rfol^e ein oliewill- 
k oni mn iinys- mid {Jliiekwimschkiiiiinlimeiit ah.ulegen.« /war enipfuif; 
der esireichbche Oberfeldheir dieselbe in seinem Hauptquartier zu 
Windecken »mit ausgezeichneter Gnade, auch mit sichtbarem Ver- 



■ l„ d.iem Briefe lro«t es über Ilm: »Er Im 
der eitlen Seile iura Minisler, Ulf 4er andern Im dUl 
gcttllm.ii MeriwOrifig ist, dj« Basse und Oeliner 
mli keiner Siil» enrthnen. Mindern nur von DenucI 



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— 190 - 

gnügen über die Befreiung hiesiger Stadl ;•« als sie ihn aber um 
Rücksendung Jcs Frankfurter Kontingentes, welches der Rat nicht 
länger im Felde unterhalten könne, hat, wurde sie zu wiederholten 
Malen abschlägig beschieden. Bald sollte die Stadt noch mehr vom 
Erzherzog hören. Von Würüburg aus hatte er am j. September in 
einem l'jlasse struns; verboten, Low-geld zsir licfrcitlng der v,e;;- 
sj L - 1 Li 1 1 l c in Geiseln li-.1i.t- iuJiuriliLiikiii'.gelder in Feindesland zu schicken. 
Dabei erklärte er feierlichst, jede l'ebcrKeumi: nach dem KrLe^.rcclu 
ahnden 'ix: wollen. In hinein Siilircsöcn vom u. September' machte 
er den Hat besonders auf sein Verbot aufmerksam unter der Drohung, 
jede ihm in die Hand fallende, für jenen Zweck bestimmte Summe 
konfiszieret! und die Stadt zur Zahlung des doppelten Betrages an- 
halten zu wollen. Man denke sich nun die Verlegenheit des Rates. 
Gerade in diesen Tagen hatte er in Cirkularen die Bürgerschaft um 
weitere Beiträge zur Tilguui; der Kontribution dringend ersucht und 
den Amtmännern der Stifter befühlen, die ihnen auferlegten Summen 
\-[-ilti : j 7i! I-vv.-IlL-ii, wahrere die ViiiiUncr von reniremeiL Stiften-, 
unter Androliim.L! der Strafe doppelter üahiiir.g die t-k/messciic Weisung 
erhalten hatten, die fällig werdenden Zinsen bis auf »eiteres nicht 
.lern Stiftssi iitiil.imi, sundcin :Iit Kriegsilcptit.uion sm entrichten." 
Letztere hatte ferner die hervorragendsten Kaufleule und Spediteure 
in den Römer berufen, um sieh von ihnen Mittel und Wege zur 
l'irl.iii^uii.Li '.v euerer Geldsummen ans; eben m lassen. Außerdem 
vi-il.uiieie. dass die nur Herbst nie-.se n.i.l: l''r:i;ik , "u:-t herbeiströmenden 
fremden Kaufleute durch Cirkulare zur regen Beteiligung an der 
städtischen Anleihe auf i;e fordert v.-ercku sollten. 

Von diesen Finanzoperationen sowie von den beiden dem fran- 
zosischel! Knc^skoiUmissar I itlC'tr.cr üiicrec'.'cliei: lll-.kl:.^!l L-i 1 1 l:- l erfahr 
selbstverständlich auch Fr/Iierzog Karl. Eine listafetle überbrachte 
dem alteren ISiircicrtneh ttr in der frühen Morgenstunde des 3$. Sep 
[einher ein seh: hündh: abiv-f.isstcs Schreiben, in welchem der litz- 




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— I9i - 

hctiog den Hat ersuchte, uhin timerr.giich und umständlich an die 
Hand zu geben, norm d:ese l'.ipnii (Mhul.lit-s.:hr;iliungcn) bestanden 
wien und was ICr eu>e Bewandm-. es überhaupt damit habe.»' Ucbei 

inneren Punki ausführlichere Mkwftwmn iu trticn, böte« der 

Rai Mth wohl. Da* Vorhand msein der beiden Schuldscheine AHM 
er dem Hrzhenog In seiner Antwort rtckhaltslos ein und recht- 
fentnie ihre. Ausstellung dur.h den Hin weil auf die äusserst geöbr- 
üehe Lage, in der er sich damals befind. Kr schilderte in uber- 
ti.cbencr Weise die furchtbaren Drohungen, "deris deT franjovstüc 
Knegskciminissar »»HnjiUhiH bitte, falls ihn nicht vor dem Ab- 
lüt'kcn i!n I nippen u:i nul 1 . rj.-lsijniiigm Ki ntrih. iimiuii .•ti5f.iv.ilil: 
wurden, w,e er die Absicht ausgesprochen hätte, d.c Häuser räch 
Gold und Silber durchsuchen und alle Waren ans den üewfilhen 
gewaltsam (unscharfen au Lassen u.s, w. Zur Lifhakiiflg des gemeinen 
Wesens habe also die Stadt die leiden Schuldverschreibungen aus- 
stellen müssen. Aber der triheinjg feigte sich mit diesem BncbcM 
wenig «ufrieden. Kr verlangte eine Abschrift der Verschrei hu.igcn 
nehst einer beigefugten licbutcr.ing ; jugleisii sollte ihm der Hat 
angeben, wie dieselben jetn noch unw-iiksam gemacht werden 

Nur höchst ungern cmschloss sich dieser rot Mitteilung der 
brttcrlcndcn Schuldscheine Dabei MM er noch G ute Miene MM 
bösen Spiel machen, um nur r.icht dein einmal wach gewordenen 
Arg wohn des Ki/hu/or.s neue S.dnung zu geben. Hf schrieb ihm 
daher, «sein Befehl (die Abschriften einzusenden) traf.c soviel unver- 
kennbare McriWMh von seiner gnädigsten 1 ursorge für das bicsine 
(iemeinwcsen an sich, dass denn Nicht. Jem-ilkn (ienuge tu leisten, 
derili das Dinkgefuhl erhöht weide, welches jene preiswütdigc Rück- 
sicht m ihm enegen müsse.» Die UngültifiUertserklärtmj! dei Obli- 
gationen widerriet er a?ct dringend. Diese konnten |a schun langst, 
da sie auf Jen Iniul-er (au pOMear] iusges:e.ll weiden nius-tcn, in 
den Bcsit* anderer geraten win. die nunmehr in ihrem Hecht gcdtü.kt 
würden. Sodann erinnerte er an die K'-nfiuidiwanrlg Ceisda, die 
noch immer In Feindes Gewalt seien, welche nicht nur in ihrer 
Hoffnung ae.f baldige Freilassung üctiuschi, sondern auch strcngcicn 
Massicgcln aiisgcsetit werden wütden. Schliesslich würde die fran- 
msischc Higietunu. sich an dem Kijiettittn, das die Buiget unter 
verschiedenen Rech'.stueln in I r.nikreich hesassen. herahh machen. 



is .S.-h reiht» ist n>INiiiii.lijj miij;,-iul' 



- iji - 

Um aber weiteren Korrespondenzen, die schliesslich noch zu 
unangenehme reu Erörterungen führen konnten, ein Ende zu machen, 
sandle er den Obristcn v. Planitz in J.is ü-tieicliische Hauptquartier, 
Dorr sollte er den einnussteichen Geheim Sekretär des Erlherzogs im 
Vertrauen saudieren, wie eigentlich der lirlass aufzufassen sei. ÖEmc 
reelle Erkenntlichkcitsbczeuitung« sollte diesem zu Teil werden, falls 
tr durch seinen Einlluss beim Er/her/oy einen der .Stadl günstigen 
Bescheid bezüglich der SchnU-clii-iuc en\ irkm n urde. Am 6. Oktober 
langte Planitz in Rastatt an — das östreichische Heer hatte sich 
inzwischen nach dem Südwesten Deutschlands gewandt, um Mürcau 
bzuschndden — und bat den Sekretär 
Dieser zeigte ihm ein bereits zur 
Unterschrift ausgefertigtes Annullierungsdekrct der beiden Schuld- 
verschreibungen, welches in den nächsten Tagen in allen Blättern 
bekannt gemacht werden sollte. Planitz erlangte nun zunächst vom 
Sekretär das Versprechen. d.is Dekiet bi- auf weiteres dem Erzherzog 
nicht *ur Unterschrift vorzulegen. Ihm hatte er es auch wohl zu ver- 
danken, dass er vom Erzherzog sehr wohlwollend aufgenommen 
vca.d - er ethieft SO gar eine Einladung na Tafel - und e;n geneigte-, 



feindlichen Gm». 



(= ,& S<f,L) 



- 19) — 

mii Frankfurt mir darin eingehen kimne, wenn Jlis /lahhin^sgcchäfi 
in eine private All gelegen heil verwandelt w iirde, ausserdem verlangte 
sie sehr kurze Zahlungstermine. 

Mit der ersten ISaiingmig erklärten sieh Basse und Oelsner 
einverstanden; sie schien ihnen supar notwendig, um die Stadt vor 
Oestreiclis F.ingrcifcn zu schützen: aber oh sich Bankhäuser linden 
Bürden, die Frankfurt iliren Kredit zur Verfügung stellten, das war 
die Frage. In der Thar erschien den Ganquiers in Paris, an die sich 
Hasse wandle, die finanzielle Lage der Stadt su misslieh, dass sie 
sich nur unter den diucLeixkcn [lediiigungcn d.i/u verstellen wollten. 
N.Ich langen Bemühungen erhut sich endlich das Geschäftshaus 
Torrent und Comp, in Paris, mit der Stadt in geschäftliche Bezie- 
hungen zu treten. Dasselbe hatte sehr bedeutende Liderungen in 
Militärtuchen vom kriecsiuinisiciium ütenumimcn und sich zur 
Flick utierung derselben mit der Firma van der Becke in Iserlohn, 
deren Teilhaber unser Basse war, in Verbindung gesetzt. Schon 
Anfang September hatte letztere mit Torrent einen Vertrag über 
Tuchlieferungen im Werte von 2,625,0.19 Pres, geschlossen. Jetzt, 
wo das Direktorium die städtischen V-lniLl^elieiiie in Privat Wechsel 
umgewandelt haben nullte, traf Basse mit Torrent ein anderes 
Abkommen, mit dem der Kriegsminister sich auch einverstanden 
erklärte. Das Haus Torrent verpflichtete sich, der französischen 
Regierung Militärtuchc im Betrage von zwei Millionen zu liefern, 
dafür als Zahlung, den ersten, eigentlich erst nach einem Jahre fälligen 
Schuldschein der Stadt Frankfurt anzunehmen und diesen nur dem 
Iserlohner Hause van Jer Hecke fOr gelieferte Tuche auszuhändigin. 
Uelsner und Hasse bürgen mit ihrem Khtenworic, dass die Stadt 
Frankfurt die Schuldscheine binnen drei Monaten hei dem Hause van 
der Becke einlösen werde. »Wit hoSeno, schreibt Basse nach Prank- 
fun. »Jass mar. das K . si k o wird 211 schätzen wissen, dem die Reprä- 
sentanten der Stadt Franklin: sich dadurch untermgen haben Sie 
haften mit ibrer Ehre und mit ihmn Kigentum für die Ratifikation 
eines Traktates, den sie ivm Bester und (er Fibiliung der politischen 
tiistenz bemelter Stadt jbzuschlicssen besoilni ichtlgt waren .'0 

pnrteur j Jqiijc nmi-. Ul • 1 .1.,: L l-.l- ,[.1 il -..-r.i'ii ^.i.ninniK 'iiJ'.iJiivlkiML'ir. 

p.ir ks diis depules ,]ci .[s- k'ir cMii hkii .1:^ •i opef^r k bleu ik kur vilk 1:1 Je 




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- '94 - 

BeiUßlkh des zweiten, erst in zwei Jahren fälligen Schuldscheines 
zeigte sieh Jas Direktorium sehr nachgiebig. Sich auf die von den 
trauzusise-heii Kommissaren der Kriegsdeput.nkin gemachten ^nsag-en 
berufend, überreichte Basse einen detaillierten Kostenanschlag der de; 
Maas- und Sambre-Armee gelieferten Requisit innen im Betrage von 
1,400,000 Via. und verlangte deren Abrech nun]; von den noch 
«stierenden zwei Millionen.' Die Prüfung der einzelnen Posten war 
den auch von dem Bureau des 



i Nac 



'er Maas- 1 
Ks krinn 



dass die rraii/iWsche Regierung, anstatt auf den zweiten Schuldschein 
etwas heraus/übet intimen noch ein ansehnliches herausiu g ei' e n 
habe. Das wirkte. Der Krieg srain ist er erklärte sich damit ein- 
verstanden, dass 1,. 100,000 l'rs. für die geleisteten Lieferungen in 
Anrechnung kommen sollten, so dass die Stadt nur noch 600,000 Frcs. 
zu zahlen hatte. Da aber der Mnanzminister Kamel, von seinem 
.Sekretär Johaimot beeinflusst, sielt weigerte, Stadtobligationen dafür 
zu nehmen, verstanden sich die Abgesandt eil dazu, die Summet) durch 
Meliere W'eirlisei i.V. decken. »Hin Wink van Mcherer H.mdc' gcb-ni 
ihnen, die Virlundlu Ilgen so schnell wie möglich zu beenden, weil 
die hessischen Agenten noch in zwölfter Stunde das Zustandekommen 
des Vertrages zu vereiteln suchten. Ihnen schrieb es Basse zu, dass, 
trotzdem das Direktorium schon am 8. Oktober den Minister des 
Answin t igen beauftragt hatte, die V e r t rag Mir kn Ilde zur Unterschrift 
\ii::'.i:!e;;e-.i, diesti damit zögerte und sieh erst mit den) Fitiauz- 
inini.iiet in Vcri'itiihii!;; setzte, iti Jessen ßi:rcaus da-; hcssisciie Lo!i 
seine Wirkung ausübte. Aus des letzteren eignem Munde erfuhr 



frankfurter Atigcuiitltcn Rarantiereu eisierc diesen 1'oiMen^ rielie Je leer tii.ue'.ie 

in- ■■■ 1 ■■ ■■ M, ■.. ■. .1 ■,. 1 ■■ .!■ I 1, ■ I 

■: I- . I . - I. . :. I . . . ,i 1 

1 Sudi dem Meiflniie. 



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- >9S - 

auch Basse, divs emflossrekbe Mtoner in Ramel du dringende An- 
sinnen KCmtll hatten, die beulen Schuldscheine wieJrt dm tarnt» 
sann der Maas- und Sa mbre- Atmet einzusenden, da diese flwwtl hl 
hauen, sie vorteilhaft n verkaufen. - wie Hasse meinte, an den 
Landgrafen vor. Hesser. GlDekÜdierweiM wie, Ramel dies« An- 
sitauen entschieden wrack. Endlich, nach wiederholten Mahnungen 
von sei-cn des Direktorimns, IcRte der Mimst« des Attssninigcn »m 
7. Hrumaire (jü Oktober) demselben den Vertrag vor; am darauf 
folgenden Tag ward er vom Präsidenten laarras unteneithnet. Am 
10. BnrotaV« (ji. Okiober) reiste Basse streng meosnito ab, » den 
Vertrag von ,rinen Aufmggcfofa r.iiifu:ercn au lassen. Kr vrrtnied 
es aber, bis Frankfurt 1,1 reLsen, au. Furthl. diss seine Anwesenheit 
das Geheimnis seiner .Mission aufdecken könnie. stieg sie.'mehr 
einstweilen in Ob«f-Es<bfcxh 1 rankfurt und HnwWttg) 

bei emem seiner Diener ab. Von hier aus setzte er den Senator 
Wenncr von se.ner Ankunfr m Kenntnis und übermittelte .hm den 
Vertrag. 

Derselbe enthielt nroM Artikel,- die wir im Auslege w.edei- 
geben wollen. Vorausgeschic 1 .! \-t die für die Stadt demütigende 
Bemerkung, dass das Direktorium nur mit RC.tL.ichi auf ,hte Bmen 
und ihr gutes Virliiltni gigcn die fr -nr mischen Truppen sieh Ii.m 
Abschluss der Konvention veranlass! gesellen habe. 

Artikel t gewahrt Frankfurt Frieden und Neutralität, sowie 
Sicherheit gegen jede Kontribution. 

Artikel 2 schrankt die Bestimmung des Artikels 1 insofern ein, 
als er den Itanrosischcn Truppen das Betreten des städtischen GtMttM, 
den Aulenthalt daselbst, sowie die Aufstellung von militärischen 
Aehnliche Bestimmungen halten sich Württemberg, 



und der frankische Krci 



lindeste liinwcndung dagegen 



macht bitten.* bemerkt B: 

Atlikel i bestimmt die «fertige Freilassung der Ceii 
r Ratilikat.on des Vertrages. 

Artikel 4 hebt dss Sequester auf, welches die I ran/ose 



um ersten MjI vtr,.ILLiL-,li;lil n.idi Jlili Ir.LU.-.v.i .Jilil U'h.hI.iui 
i.|ff.; dncli R ].i„He id., Jen Vtrtr.iK Ivi ™ Wi.-lniyLui „, 
> K |Nc> II) iMruckcii *u Jurfen. J.i Jie sehnt* seit geraumer 
^mfiellritt tili tltUL'il Kepeln. nur n.ieti in 'veni^cil H.iii.Ilti .eil 



Die Artikel 7- 10 enthalten die uns bereits bekannten finanziellen 
Abmachung. Für den zweiten Schuldschein werden zehn Wechsel, 
und zwar acht im Betrage von 50,000 und zwei im Betraqe von 
100,000 Pres., also im Gesamtbetrage von 600,000 Frcs. auf die 
Plätze Hamburg, Amsterdam, Hasel und Paris ausgestellt, die sich 
von den üblichen kaufmännischen Wechseln nicht unterscheiden 
dürfen. Der erste Wechsel soll drei Monate nach Sicht, die anderen 
je einen Monat später bezahlt werden, so dass die letzte Kate nach 



r Stadt Frieden und Freilassung der Geiseln bewilligt 
ksiclil .uil die nute Füliruuu, welche sie festen die Maas- 



Schon am 12. November bestätigen liüreer meister und Rat den 
irirag und dankten Basse und Oelsner in Itfichst anerkennenden 
urteil unter völliger Ijüligunj; ihrer geschäftlichen At-niacltunsjen 
t dem Hause Torren t & Comp,' Letzteres niusste Hasse um so 



Jcr er am ig. Oktober den 
nommene Verpflichtung, den 
einzulösen, der Krieg sdeputati 
Staunen hervorgerufen. Die 
spielte, die des Diplomaten un 
gegen die Reinheit seiner Ab 



stände -ckomnicn war. b^sd.loi.^E;, du Milüiicd du" KrLC^JcrHu.ni.n, 
Mylius, nach Paris zu senden, damit dieser an Ort und Stelle auf 
Grund der ihm von Jen Abgesandten vorzulegenden Korrespondenz 
sich über die Einzelheiten der Verhandlungen und besonders über 
die Beziehungen zwischen Basse und dem Hause Torren t informiere, 
Falls die Konvention nicht bereits vom Direktorium bestätigt sei, 
sollten Hasse und Oelsner keinen weiteren Schritt thun, bevor sie 
nicht die EntschUessung des Rates erfahren härten. Mylius wählte 
seine Reiseroute so, dass er diu [Yaimisischc Fcswng Givet, wohin 
die Frankfurter Geiseln von Cliarlcmunt gebracht worden waren, 
berühren mussce. Am 8, November langte er daselbst an und erfuhr 
iu seiner grossen Ucberra schling, dass erst wenige Tage vorher 
Basse auf seiner Heimreise die Festung passiert habe und er somit 
Oelsner allein in Paris antreffen würde. 

Mylius verbrachte in Givet sehr unangenehme Stunden. Der 
erste Empfang, der ihm von seilen der Geiseln zu Teil wurde, war 
ein sehr frostiger. Er wurde mit einer Flut von Anklagen und Vor- 
würfen Uberschüttet. Sic beschwerten sieh, dass man sie über die 
wichtigsten Vorginge in Unkenntnis gelassen, keine Schrine zu 
ihrer Befreiung gethan habe und radelten stark, dass man die Ver- 
tretung der Stadt in Paris in fremde Hände, nicht in die altbewährter 
Frankfurter Bürger «ele«t habe ; schliesslich ernannten sie einen förm- 
lichen Anssehnss, vor dem Mv'.ii.s Jas Verhalten des Rates rechtfertigen 
sollte. Den ganzen Vor- und Nachmittag des 9. November tagte er 
mit demselben, fegte ihm alle" Schriftstücke vor, die der Rat behufs 
ihrer Freilassung an die französischen Generäle und Kriegskommissäre 
sowie an den Erzherzog Karl gerichtet hatte; aber das Resultat der 



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- i 9 8 - 

hinlänglich «Wrm(t. Ji» der Rat nraf d« Sudt m tw »>c i tdn« 
sollte S^huld.uVitp.ihan bake, bntgbdi J«r Bcfraon« der Gräfte 
ahvr nicht. So m ihrer in der Bas« enedten Vo'.lnu.hi gar «M« 
gedacht worden; Jim Jus in der. Kirchcngebeicr, gescheiten wate, 
befriedige sie durchaus nicht. Da verlor MyÜuv endlich die Geduld, 
Kr spielte jetzt si-inciseits den liniruttetm. bcklaiiie sieb, dm die 
Geiseln Kcycn ibfc freunde tnd Mitbürger, deren Charakter und 
Gesinnungen Jo.b Wl>ll»glicli erprobt seien, ein solches Missirauen 
hej;eu konnten. So schied er von Civci uird hess die Mchrichl der 
Ccisc'n in der üblen Stimmung gcgcii dre Stadt turück, in welcher 
ei s:e angetroffen halte. Sein Gesucb an dtii l es lungskonim andinten, 
einige derselben mir sich tiatli l'aris nehmen tu diirlcu, wurde ahge- 

Am Ii. November traf er daselbst ein und erfuhr von Oelsncr, 
dass sich wiederum ganz, neue unerwartete ScTiwieriRlicitcn in den 
Wsß stellten. Als nämlich das H.uis Torrern nach Ljeferiirig der 
Tuche die Herausgabe de ersten Schuldscheine (orderte, verweigerte 
sie ihm der Kricgsniinistcr. Jj, er befürworten: sogar beim Direk- 
torium djs Gesuch der Kricgskonunissarc der Maas- und Samtrc- 
Armee, die Schuldscheine ihnen auszuliefern. Die Umtriebe der 
Gegenpartei hatten diese neue Schwierigkeit heraufbeschworen; sie 
hatte reichlieh ihr Geld .ui.s£cstreu[, einem llc.unten in dem BiireaQ 
des Kriegsministeriums hatte sie eine bedeutende Summe geboten,' 
wenn die beiden Scheine mir Armee zurückgesandt würden. 

Aber die Freunde der Frankfurter Abgesandten schämen dieser 
Minierarbeit nicht BmliStjg zu. DcukI hatte noch früher als Oelsncr 
von diesen Intrignen Wind bekommen und ihnen recluz.ciiig bei dein 
Mitglied des Direktoriums Reubcl sowie bei dem Minister des Aus- 
wärtigen Delacrois vorzubeugen versucht. Als nun Oelsncr am 
12. November bei diesem einen feierlichen Protest gegen alles, was 
dem geschlossenen Traktate zuwider von der Geyenseile unter- 
nommen würde, niederlegen wollte, äusserte Delacrois den heftigsten 
Unwillen über Jas lmiiguenspiel und das Verhalten des Krieesm in isters, 
dass dieser nur einen Augenblick Anstand nehmen konnte, über die 
Scheine anders zu vcifügen, als die vom Direktorium ihm gewor- 
dene Weisung lautete. "Nein,« setzte er hinzu, »der Vertrau, welchen 
ich unteraefchliet habe, ist kein Kinderspiel; die Republik beobachtet mit 
der grössten Gewissenhaftigkeit ihre diplomatischen Verpflichtungen. 




199 



AvcpnnKirn aufgehört. Meint Ehre ist 
,kn, dass der abgeschlossene Vertrag 



i könme, gthörigrn Olli vur<u5tcllcn, das* in.i'i Im-rumcr Jurili Jk Am« 
Ki'-^ri^:n:L N^iM-.lLr^ Kimini j n J j [] liri . J-.l y.d: der IT Jli\.^ 

;i:'7. •,: r.- 1 -.-.Ii ■i.l u- H;;'V!i- .l.:v [>:.! ::>■ .!.T ^ in-!;i]i-.i,' 

i genOIigt sei, ab« an der Sache selbst sein größtes Missfillcn lutt.- 



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Ai 



H; 



Mylius 1 Bcriclit - seht gerührt, versicherte ihn seiner steten woM- 
m eil) enden Gcsiiiminj; gegen die Stadt und riet ihr, einen ständigen 
Residenten in Paris zur Wahrimg ihrer Interessen m ernennen. 

Am 29. November fand die Auswechslung der Katilitiiitions- 
urkunden stau ; lags darauf Obern- k Inen die Abgeordneten in einer be- 



1 In Juni i(.!i iklsner vtrliffln .vVdKv h-j'-..: 
]-r.inklMi:s «1111 jitniirts J'chlimi e: J'.iJmir.uiim [umr 

.■. . r,.:'., . 1 ,!■■■,■ ,1 ■:■ 1.. .; 1 iT l iV. 



: R11 unj Bürgersduli 




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sonderen Audienz dem Direktorium das Dankesschreiben der Siadt 
Die dabei von beiden Seilen gehaltenen lieden Hessen an Pathos um 
Phrasen nkhls m wünschen übrig. Den Zusatz zu Artikel _t konntet 



.inj; und ilie üiisichcriiiii; 




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Ga 



aber als am n. Dezember die ersten vierzehn Geiseln, denen die 
Übrigen bald folgten,' nach Frankfurt zurück keimen, da fing man auf 
üstreiebischer Seite ra argwöhnen an, dass die Freilassung der 
Geiseln weniger auf die Grossmut der französischen Nation als viel- 



v. Schlich wahren Aufsehluss über die tinbegreifliche Grossmut 
Direktoriums zu gehen. Er bemerkte vielmehr ganz naiv, nicht 
Wiederkehr, sondern die so lange und ungerechte Zurückhaltung 
Geiseln hätte Befremden erwecken können; dieselben hatten sc 
früher, gleich, nach dem die Stadt die Zahlungen geleistet, vom Di 

einschließen künnc.i, .ils ihm rühmende liericlite über das Verl« 
der Bürger gegen die auf dem Rückzug sich befindenden französis, 
Truppen zugekommen seien.' Zugleich setzte sich der Rat mit ■ 



n der Dtp. Hd. IX. 



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Erklärung, dass der Ei 
Stadt in der lernen Zeit pan* zun 
Die Stadl glaubte den kommende 



achern* preisgeben, die es leicht von eine 
»kt aus ansehen und Frankfurt unrecht beu 
skreiär war so liebenswürdig, diese Deduktion* 
ifcln; er beruhete ihn Jur, 
tri mit der politischen Uiltui 



lies,™, beuiiruliiKteti sie nicht s„,,derljj,. i.mten.1. war es gL-hmj^t,, 
die l'-rjntfuncr Wechsel an der Pariser Börse in Misskredit m bringen, 
indem sie behaupteten, dieselben konnten unmöglich zur Verfallet 
eiDgelöSt werden; niemand wollte sie daher kaufen. Aber gerade 
diese Machinatkm brachte der Stadt einen bedeutenden Nutzen, inso- 
fern als nun Basse sämtliche in Umlauf ^setzten Frankfurter Wechsel 
gesen einen Diskonto von joj™ Pres, für sie erwarb. 



Kr.:,-!-™ Jen Olv^uit. |iro ? !, ; 7.f,, den h.iküeen AuOeuch v,.,: Un- 
ruhen, zu deren Verhütung sie die Besetzung der Stadt mit einer 
starken, hessischen Garnison empfahl.' Und, auffallend Renn,., die 
prophezeiten Unruhen traten bald ein. Am 4. März 1797 rotteten sich 
die Schreiner und Schneider zusammen, füllten lärmend die Räume des 
Roiners, verlangten drohend den Bürger meist er 211 sprechen und insul- 
tierten den Beamten, welcher ihnen Jen Umgang in Jessen Audienz- 
zitnmer verwehren wollte. Der Hat weigerte sich standhaft, den 
Haufen anzuhören, verlangte vielmehr, dass er seine Besch wer Jen 
vchnnech einreiche Inn! ver.pr.:ch, i",i!l:. keine weiteren Z-.is.inuv,c:i 
rotturu.'cn erjoh;en w.iieien. denselben nach genauer I ' ;i[\>m- 
helfen. Daraufhin zerstreute sich der [laufe, ohne dass es nötijr. 
gewesen wäre, gewaltsame Mittel anzuwenden — der Kaiserliche 
Kommandant hatte bereits die gesamte Garnison unter die Waffen 
gerufen und der in den benachbarten Orten liegenden Keilerei 
befühlen, auf den ersten Befehl in die Stadt zu rücken - und die 
Ruhe wurde weiter nicht gestört. Bei der darauf folgenden Unter- 
MLchinu: i[cM.in-.len einige der festgenommenen Rädelsführer, durch 
fremde limissäre ,nci:eil der-. R : « ,u;fgei ci::r. v.uiiitii zu sein. Dieser 
r.i '.ich 11 r. bedeutende Vorfall wurde in Jen verschiedenen /.ei[ur,i:e!i 
je nach der Partei färbung entstellt berichtet und als symptomatisch 
für die inneren Zustände Frankfurts hingestellt.' Doch verfehlten die 
der Stadt im«ii!jstii;oi Presssttmiiieil cinrciiaiis ihre Vvirku:)^ ;u;f die 
massgebenden Kreise in Paris. Reubel erklärte Oelsner, dass der 
Landgraf von Hessen, wie sehr er ihm auch mit seinen Anncxions- 
LieliiMeri anliefe, i:u:i um: nimmer i ; r.:ii!-;f.nt fe-er/en dürfe. 



1 Audi im ScrassbarRer Kouricr vuiu 24. Man stand, Ja« der Landgraf van 
fi»x> Mjiin als lit-.-.t n.ieh Ir.ui'.l'.ir: keen werde. 

' Ahlen ,1er Den. HJ. IX um! k!ne.cr> T.l K -.-!.uc;i S. 21 r- H2, eik-er Iviucrl-l 
imu Sililuhs: »lYscriu-jiit >A jlt S:ir::iiu:ie .k- ■jirni n'i Vulkes Jjhier juMersl 
!,titis;h.« - I'oLi[!-;:,e lk„e r ?eriim:,- i.;»™-. An l_iiM!:m lern eWei;ei. li.iK-n. 
J;e Sd.reii.rr forden«! mir, dass .ur 5 w.,r;,e.e .Sdunnerarbeiieu in Frjufchir: nkln 
„. E ck SSO > «ürde:, rbense ,n Si e„ .m: S::e kr I ^e,..ei. aller de», Zend.- 

,1.M ,.■ , , ■ V . I. !,, , ,■ •: .1.. .In r! :„■ I, .■ . !„■,. . ..n I, 

>. Haussen 11. lij. I).:v: ,lk !k.ui Murin- Unruhen In irgend einer Hinsicht Jjnm 
• us.iniiilenkäneni. I.is-i skli nklir njcJmnsen. 



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da E e S cn fohrte in Oberiralie 
dei Repubkk von Sieg tu ! 
übe: die Ovaipcn .n da 
Da nahm denn das Dlreiio 
Operationsplan iUh Jul 



n Hoc 



bei \'e u 



. Jahr vorher verunglückte, 
iel in SüddcuncbW ein 
d SanibrcArniee unter den 
in überschritt und den öst 

. Bc. Limburg stellten (Irl 

■en entgegen; doch musstei 
mn den H.'icktug auf de 



Sri 


ntösischc Re, 


Iiernnn wi 


rkllch gesonnen wir 


. der Stadl die ver- 


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rochen e Neun 


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wahren Der Rat 


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3. April r 


« die F.reignisse de; 

Sekten die Fnniosen 


nächsten Tage, In 
unter Lefevre. dem 


Ui 


ui .1. 


er Hoihei 


, Segen die Nidda 


vo-. tmmfn den 


Ui 


Awrgang über 


den Ha-« 


und näherten sich dt 


n Mauern Frankfurts. 


Di 


c kaiserlichen 


Kürawierc 


Zilien sich schleunig! 


t dabin zurück, heftig 




rfolgtvund.c 


i Regimen, 


e.n framöaischer Reil. 


r. die (ist tu gleicher 


Ze 


it mit ihnen 




Kockenheimer Thor 


anlangten. S'ur die 


C. 




i des totr 


Lieblichen Oberheuten 


ants RtMfcAy v„,„ 


Ii 


fimterieregfow 


.tV. ...... . 


M, der schleimigst d< 


nScWagtaum herab- 


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ss, die Zcgbr 


ecke auf« 


i(i . : IS (.11.: « .1 


l vcrichlo«. verbin- 




nc das Eindri 


ngen der 


Feinde und einen hie 


tigen Kampf in den 


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rissen.' Als i 


tun die Fl 


aniosen dai Thor mit 


Gewalt iu iprengcn 




rtaefaun, tm> 


der über 


Heutermm ein höchst 






Beben. Ger 


ade in die 


wm Vreschen Mnmer 





Bcfch!. Jie Ferudscliftkcrteo 
Olriricrc und Snldaten, «H 

1 S. fingen Tagebuch S. : 



egleitung eines franjusischen 
.eobrn im ,H. April iwHdM« 
nng abgeschlossenen Waffen- 
.er neutralen StcUtrag Frank- 
gab nach einigem Sträuben 
tum grossen Acrger seiner 
in dem Gedanken an eine 




und blieb daselbst 



(itnitiiititii seufzte" unter der List ikr l:ir:^-,i.i:ii^i Niiufn : und deren 
massloscii Anforderungen ; sie sahen sich nicht viel besser behandelt, 
wie die benachbarten nichi neiur.ilen Ortschaften. Es war nur ein 
Chili; 1 Lir die Sudi, dass I [utlie ihre fi esc Ii werden hcri ick sichtige und 
schliesslich den Ausschreitungen der Seinigen energisch entgegen 
trat. In Paris zuckte man bei den Vorstellungen Oelsners Uber du 
vertragswidrige Benehmen des französischen Heeres die Achseln. 
Man bemerkte, die Anführer seien übet Frankfurts Stelluni; zur Republik 




leipUn nicht üben 
Vom Anfang & 
wkhife« Vorfalle 



i-igkeit der Bcsc u ldigun 



Verkehr umerhitUeo, wobei Bisse sich als höchst freigebig« Win 
«igte,' ghubten sie Jen Imeresser. der Stadl am besten tu dienen.. 
Omgend empfahlen sie loch, mit J,- batmiseben RepobUk In Ver- 
bindung H treten. .Wenn s-ch dir löbliche Knegsd.-p.itation» tctwdbl 
Oelsner. «;nf einen formh,h, r. Vi-rir .g ein/ulai'rn Bedenken nagt, 
so wird sie doch itnmcthin wob', thun, uns tu bevollmächtigen, die 
biravische Republik um freundschaftliche Vei* endung bei der fran- 
tosischen anzugehen. Wi: genimien d.idvr;:i einige b'reunde mehr, 
Leute, die MM wesentlich nützen Tonnen Mj|t die tMMKh Ke- 

publik imn:i.;hin i> ..■ c.-i Anhingst. :,i !rj'.iiiiti-ii:en »ii d mirti 

dieser ihrer Vormundschaft stehen und bleiben, so weiss ich doch 
Mich, dist Holland das liebe Kind von Frankreich ist, welches man 
hegt i "d f-Hig' l>is ■ n g' Vi rh Iii- s neidi: lle^eMiker ir - e--ji -der 
Bewahrt den hi'üa'uhs, hen Hem! mi, hebten ml u^mute'baren Zuttut 
in die Gesinnungen und Bestimmungen Frankreichs. Ansuchen um 
Hollands Freundsch'.l; schmci.heb den- blngei* J.tser nie g.inz unbe- 
deutenden und -.1.11 Intelesse voll kommen zugei hauen Mac In. 
nebt übrigens keine Verbindlichkeiten iuih sich.» Die Knegsdepu- 
latitin war auch Oelsner» Vorschlag um so weniger abgeneigt, als 
sie erfahren baue, dass die i I. Kepub'ik sicll seit 17>tf Ins 



türLische Cicsandlc i |. [1 tir allgemeiner liill- 

nj'tiiii£ liini!ii|M L Jf;in^: 1:11,- ,1. ,.:ri.i^:L Verlan; !- r.iriklun ■ ^riitl TV hqhcil. It-l^ts 
geschmackloser Aiirni; CiIjljlt 1'r.iJ,. I.hil^- M.llh: M.üiv-liiI <n. runder I Tut u. s. w( 

ll.ll't U'lll HtTTinpCS AliIslIk 1 !! LTru-LT. VV_ll|[ ^ - 1 U lVKulT i l'i E I k' i lK'11 , t> lirpr^rlit Ii ^Juk-T 

jn^eHUjtu gcivescn w.ir^.i. ii nt; k'i ,Ut It.mIk-Iilii Aii.Ii.ti. g:ir nldu jliftVsüiid. 




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— ioS - 

eigenem Antriebe hei du;- SclnVL-.ieiiepnbli!; .im üe j-jliihuni.' Je: 
l'n.iuh.i ngigkuit l-ranklurts bemüht halte. Doch wollte der Hat von 
einem derartigen Seliritte niehts wissen. Er hielt Oberhaupt den 
weiteren Aufenthalt der Abgesandten in Paris für unnötig und 
meinte, eine ständige Vertretung, deren jährliche Kosten Hasse und 
(.leihner auf )o,ooo 1'rt*. veriinsilil.iyitii, m:i bei dum yänzli^li erschünden 
Swdtsäcltel nicht angebracht. Als darauf beide ein offizielles Ab- 
i'uiiiluiiLisdjkiui veri.iii«ier), atriuihu Muh Jer Hat, dem Wri.m^iii 
Folge zu geben, da dies ein der Stadt nachteiliges Aufsehen erregen 



:her Audienz das Abbe 



Leuc 



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m Rate der Republik über Deutschland besel 
Oestreieh sowohl als Preussen eingewilligt 



Opfer ersehen könne.' " 

Mit hingen Ahnungen sali mm .1er Kai dem liastauer Kohriüss 
entgegen, da LT fiiiYlueie, il.iss Jersell-e iikr Sein oder Nichtsein der 
Stadt entscheiden werde. Ihre lieteiligmii; an demselben soll in einer 
späteren Arbeit dargelegt werden. 




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Urkundlicher Anhang. 



Nnus Ju|u<» Tomsaiiu l'Jnl .Iii HfLtim. CnniKMirc nr.tnunjicur in ehcf Je 
l'Annic Sambre et Mcusc, eil venu des Ordres dann« par Ic ehef de l Erjl majnr 
Ktneral. au Cnmatidanl de ]l fuiee Armiii: Jiudliie an dil quviier venera! de 
Jefercr j la requismem qui lui serail J'.iite par Nnus, rcl.nisement ä wie riicsiire 
essentielle, eoinernim W nirrke. re.]Lienm- le di: ComaixLiM de k forte Armee 
lI'lI] [ Her il.ins Li '.liTLe .1 li:nir. lJi>]i ml-Ül'-, re^fs'i:!:^ Il:* j- .1 r r inj Ii L" r ^ Je Li VilJe Je 
Franslnrf ti apris Jciinmti, Mvuir, Adolf Clurles de Hunihraclu, demturim a 
liallenRa-se. Anmute Ulric Charles de Hui Ihausen, denieuraul au\ Alecs. Frederic 
tlec.ir Je Bare Lhau sra, dciueuram .Weil. Jerorrie- Pierre Stl.Wr. deineunnl 
rde Ztil, Guitlaume Ch-irV, f . i 'Li ls M.,nr., demeurani R,Kfceiilieimer (1««. Jwj. 



Jeslinari.JU -»i, J. i:'.-.-l i ! i - ■ I l.ii m -..n ,l L >i;-l>- p>' Ii- f '.inia 

de ta lurce Armee. 




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- 2I + - 



No. III. 

Dankes Urkunde des Rates für De »mar Bas so. 

Wir HürgeriiKisier und »Uli dieser des heiligen Reichs 5udi F 

'•[J.!l '■ ii :■■ I'. : ' i: :.: Iiarn n .;]■. I':.|:| .1 

!.,:li'viii^:ielien hriu.L^^.H: rl-i^ou k-Jisiet. .lK jeder :n deren Mi]JeTnn|; tir 
Siblin irui.htr.i-. jiewisuii mi, .ii. rniii'unJfM-iin/iii der .i:if;e.ehvnMen (ilk-.ler .k-. 
lijlhei uinl der liüreerseh.ilii njeli [T.lnkreieli ils Ueij-el ^. ':n:i; k!i -d-e-:! ,'i 
wurden waren, Jls bange Ahndung eines {.'.in Ziehen l'inintries der KUkUi.-iii.ii 
Vwlaniilij; die-er SuJt. die t-'irrelu vir wiederholter fe i n J 1 i el l.t IM i.-.n.i: eil. : .1:1 
l'.J ciliar ii :.■ I !;< iL lk"-i ;/:i,:i:-.r.n .; .k",kar ,1.|[ :?e.^.i;;; |- an/.i^.ik 



Kunden Sieben und Ncuiuij;. 

No. IV. 
Brief Oelsnera an Seeger.' 

Dm 10. Mir/. I;s i-t s|i.u i^cu MiucrLi.r.]n. kli komme ans einer Kun- 
nre:i/. wekiie liniere Angelegenheiten hcnilli. Hevur idi Sit niii Jen Dctaili der- 
.elnen Mine. I: ilie, wi!1 ich Ihr (..esiriees Silireikn l-cuil Worten. Ai meinem priisitn 
VerJrii»! );.ii skhs vi-rk-|!i. ! kli k.ion mkli de. limine, nklil erinnern. Sic werden 
.Ki ..ILlli. .lliI ■•' l I.-|i..|- I';k:' . : l:Ii ili.'ü -e:i.v;.r[i a. r re-icht. Wn 

K.Jiisje und kli danken ,1er InbL krie;'sde(iLii.ni.iii Inr dm neuen Hekeln ihre. 
/.liiiaiT... Indem -ie d.'ii .nl.ibivli'en E^ri,:!" v.Twari. e.vk Im i:i ;i m .1:l l „ r . V I - i .: I - : 
i'Ll.LK::i_; v..l L'e.l..!:!. :-.ki /.L iuiii:'. ..'.r: I'; . i I ay ■:'. i::i !•! i w.lt. !ia--. ::e il'a. 
ü^U-'n wi.krlnhren I-.. ;:iehr keinen Hirt kellen EicsanJlcn liier und gab keinen, 
l.il/l'eli :.."i|iiien wir mein liei seiner Audienz /iipegmi {»ewc.eil sein. Min TimesC 




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MoimukiI Coggua, Ii.ii sich einige Zeil in l'aris julgehalien. Ith haut seiner 
Audienz heiwuhneii k i"i 1 1 1 ;^ n , wie je.lerm.inii ..>u: l'unlikuiu. miii so kiclllcr, da ich 
vin aller Zeil her tiriL- lli'i[ri1:>k.isre in, l.ii'eiuhiri: l'e,iue. "'eiche gar nichts mit 
meiner Missimi gemein hat. Weder Herr B. (Basse) noch itli luben uns bei dieser 
Zeremonie belunden. Zu einer, seie i:li Ihnen -i.!,druc',lich [neidete, wurJe-n wir 

begeg en Ii n n Ii " n Ko g d nki 

aus unfrei eignen 1 liie-en : . „,;■ ,. In.le,, n:-.i„ ij, tUm lin e ich die 
Bcdenfclichkcilcn der lübl. Dcnu.ation >u ivtit ^rieben, svu nid« gar iv.etkv.idrig. 
Was suehen wir? Die Erhaltung einer jhen Verfassung, uelche die gegenwärtige 
Lage des tlaus.es Oesircicli ni;ht genug gegen den Minllu.s I'r. (Pretisscns) und 
Ms. (Hessens! Kabalen schtil.t. Was u-utm-li! Frjnt Inn V Seiner Verbindung raii 
Kaiser und Reich treu iu bleiben. Ohmn,!«! ich Linn das Wiener Kahinet in diesem 
Iniresse etwas andres ei, sein eignes ,elien und die Mine' mißbilligen, ivclche ™ 



hören und gehört zu 




uiiren iu lassen. Her Anikel luer i.i Hessen -Kassel Jthtt Hingebung, liiu Projekt 
■Ale Ja,. ,!,-,. en er« .ihn: seir.i. isl wirklich t i : u : e -ei'e Ii, ab« vom Direktorium ver- 
worien worden. Vielleielu glaubt der Agent, welcher es '.u betreiben haue, dass 
w i r im W T ege gestanden, und -eeli! nun uir Ir.en Ku'.leevu uiul mich wegz im Linien. 
Sie werden am besten tiil-clieiikii, ul> -.ir uu-eie IXyeseheii mit Sicjes Namen 

gegenwärtig' von allen <ie.elii:':en enile.-ni. Allein indem der hessische" Agem 
dieses Mannes Namen in, Sniel niiselu. kiliiwe- er wohl eine seiner Absieht gam 
widersprechende Uukiughsit be^.ui-eu li.ilen, denn er [n.ielit die Erhaltung Erank- 
funs zu einem Interesse Je-. ;■ Ii reu l'irreieeisres. der in dieser Revolution am 
Ende immer Reell! behalt. Ferner aler isl Carum zu brav, als dass er von den 




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CiLiiuli.ii/ui Jer Nati.m.ilcltre itlnveidicn sollte, «eil der Bcvollmlcln^ic vi-.-.n 
nusw.L-:ii!i;:i Su.uti l':t:!i;J lLüi-j M.ü:jic; i-t. mit Jra er Sims: ;:-uJ. .Nicht.... lln 
liriuf mr schuld, Jan ich mich nicht iniiiu;!eH..ir .ins I>:rcitiir:iLm Rcsvundt, Jim 
wir bitten aufwarten können. Herr Dem«:! SbiTlullm es, diu Artitc] Jtm 1). 
lluiibid rorzulcptu. Er hat nicht nur diesen, sgndern auch Camot und Lctourncui 
rochen. I Ij' KeHi:!l.it isl f,il.rendcs. Sit erid.Lrlcn s.i:iillic)l. dv h'.ichc Sil 
Uheh. ..kl. stehe mit meinem Knjif d.ihier... sai.ie lienKJ, ,ui:K. l'r.niMnrt nicht 
hesc-ch wir.], ivjs auch immer für Vcr.in.icmn ;: cn in. teu. sehen Ke.che vor^-hn 
I;, .nnc ,i. H.m-KmI Ii..: :,l lcr.lme.s einen Pinn der An vor-cle;;t. ..her er hl ver- 



ielis versprechen, Ja' leih die Republik.» Es ist nicht möglich 
ie liee-bet, "ii: :illf;cn:ei'i rcspeclirnr Mi.r.iiiiiit. in w,is in Jen 
l'C Zlltrjl'i-Ii ::i ]:lir;"v.Grr I V.nii; reich: . unj .■■ ■: i,i,ln 



Ii, d.lss hrai iL- reich Jen Jireu 



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IV. 



Voltaires Verhärtung in Frankfurt a. M. auf Befehl 
Friedrichs des Grossen. (fjy}.) 



Die Angelegenheit, mit der sich die folgenden Mäuer befassen 
Hillen, heil /u ihrer Xeit da. s^rii^Me Anheilen in Dausihl.ind und 
über die den [sc heu 1 Ireti/en hin.ms erregt. Der >!iis.i nun eiis! us^ 
zweier der mäclttifisten Geister des vorigen Jahrhundens, eines 
hirMiii der wehÜdien Macht, der mich eben dnrd: gl, m/er; Je Warl'eti- 
thaten seinem kleinen Staate den Rang einer europäischen Gross- 
machi verschafft hatte, und eines RirMen im Reiche Je. Geistes, dem 
alles, was in der cuiunäl.dieu W'eli auf ISikhnig Anspruch machte, 
begeistert huldigte, imisste um so berechtigtere Beachtung erfahren, 
als beide, einander ekT.hürtig ii: geistigem Mreben. einige Jahre lang 
in innigster 1-Veuinhehal'l -m.imincii gearbeitet hatten.' 

Ueber die Ursachen de- lliiwhe. 'wiviien hiedrich dem Grossen 
und Voltaire ist schon unzählig viel geschrieben und gestritten 
worden, und auch der Hergang des Konfliktes, wie er in Frankfurt 

gefunden: e-. war V.unh.;^ii ■.. I . der in, »Berliner Kalender» 

ihrem »Leben in Frankfurt a. M." (iK;]) und C. Kühn in zwei 

' Sur im YorübngrflHi sei diran erinnert, diu .kr ilen Rjth Goethe, wenn 
er mii seinem Sohne aber Yoi.heile mij Sjdiilitik- A-h l-iiMeiuliemlii. Urin. 
V, in I,.„-,I.|.it: 1 1 .1 li :>m r.a.i^i .1 .i.i^u, Kiuü/le; Jie «ckh!,- 

ii::iLi..o nijn v.'t sukit. IvVanr.kn ■ l'rii'i'.dn::. •un;^k. V ■ t,u v :!ie, .\ II. lUfiai'l'.l 

[.eben. Buch XV. 

* Sie findet sieh .ad, in HJ. VIII ,1er v,m l.oJ.nillj .Wille herius B ecebeneri 



Auftauen der I rankfurttr -Kleinen Piene. flNUt. Nr. 74 ulij 8u) 
Berichte über Voltaires Verhaftung in Frankfurt Varnhagem Ü.11 
Stellung stiitn sich juf Voltaires Angaben in dessen Schriften und 
Briefen, auf die i8n; ei'iliicnene I.i/Jikng von Colmi, dem Sekretär 
des Dichters, und hauptsächlich auf dir im Berliner Geheimen Staats- 
archive W w h n CT Akten, bine Quc'.le, deren Werth den lsm- 
genannten Akten gleich lu achten ist, wurde bisher noib nicht 
benutm: es sind die von dem Käthe der Stadl Frankfurt mic Konig 
Friedrieh II, Jessen Residenten b Frankfurt lind dem verhafteten 
VotOire gesvei halten Schriftstücke, «eiche im Frankfurter Stadt- 
archive 1 ruhen Sie enthalten eine Fülle *M Briefen Voltaires au 
den Raili der Stadt, in denen um der Dichter in eine: der intercssan. 
teuer. Episoden seines vielbcwegtcn Lebens leibhaftig vnr Anteil 
tritt ; sie enthalten lernet einige Schreiben des pr russischen Königs, 
die auf sein damaliges Verhältnis! zu Voltaire und auf seine damalige, 
nicht gerade schmeichelhafte Meinung ton dem C.hiraluci des ehe- 
maligen Freundes ein helles Liebt werfen. Diese AUen geben uns 
aber insbesondere Aufschluss cber eine Frage, die Vamlugen kaum 
berührt hai, ihn die Ste'lung des Frankfurter Käthes in dieser Ange- 
legenheit. Ich nlai.be sninit nitht leeres Stiuli lu dreschen, nenn 
ich, gestützt an! den Aktenfasiike! des Stadtarchiv», niclit sowohl 
eine neue Darstellung jener Vorgänge versuche, ab vielmehr Varn- 
hagen-, ireffüche Arbeit erganze, wenn ich insbesondere nachweise, 
«.ic sich die Leitung der Reichsstadt Frankfurt in dieser Angelegen- 
heit den-, grossen König wie deni grossen Dichter gegenüber ver- 
h.iltcn hat. 



Zur Bnleiiuns diene Folgendes. DokI, seine IHieraristbe« 
urile gegen Maupertuis, den Präsidenten der Berliner Akademie, 
tc sich Voltaire den Unwillen König Friedrichs auge/ogen. Doch 
d ■- es ssar im Mau |JJ] - kam CT »sieder /u eine., allerdings 
ht lange anhaltenden Versöhnung. Am I«. Min reiste Vota*« 
n Potsd.m ab. um UCb M längerem AofentSalic in Jas Vogesen- 



und Lciprig. . 



m 



- iin — 

die preußischen Äjieitteo in Pntttt&n a. M., d«l Kriegs- und Domancn- 
raih von Freytag und den llnfr.uh Johann Friedrich Schmidt', der 
Befehl, dem durch rei-vrnlvn Voltaire den k.muiierhermschlussel sowie 
Kren; und B.inJ des Ordens pour le nicritc abzufordern, ausserdem 
aber ihm alle Schriftstücke von der Hand des Königs und dessen 
gedrucktes Werk »Oeuvres de potsics" alvtinchmcu. Dieses Buch war 
um Friedrich II. nur an einige wenige Freunde vi- rächen worden; 
es Mauden hielt darin Gedichte, in welchen auch regierende Fiirsleu 
nicht L'er.iJe wohlwollend behandelt waren. Im WidiT::ctzune;:.1allc, 
so fuhr der kSnigDehe Befehl fori, sei der Dichter mit Arrest zu 
bedroh«! und, wenn nfllhig, aucli wirklich m arreliren.' 

In Verfolg dieser Anweisungen trafen die preußischen Resi- 
denten ihre Anordnungen zur Ueberwachung der die Stadt berührenden 
Reisenden. Der städtischen lieliärde ;;aheu sie keinerlei Nachricht S 
von der ihnen gewordenen königlichen Ordre. Sie seinen sich mit Ii 
untergeordneten Organen, wie den Thorschreibern, in Verbindung, 
allerdings ohne denselben Jeu wahren /weck ihrer N.-.chlorschungen 
anzugeben; sie litsscn die (in^ilijusir durch Spione überwachen, so m 
dass ihnen die Ankunft eines Reisenden von der Distinction Voltaires . 
nicht entgehen konnte. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe * 
gestellt; beinahe -.echs Wochen waren alle ihre Nachfragen vergeblich. 
Voltaire war von Leipzig nach Gotha gndSf, hielt sich hier mehrere 
Wochen auf und kam erst am Abend des ;i. Mai nichtsahnend in 
Frankfurt an. Er nahm Logis im »Goklencn l.öweni' (in der Fabr- 
gasse an Stelle des heurigen Gasih.mse. zum 'AViirttemberger Hof") 1 
i od gedachte am folgenden Morgen na;h Strasburg weiter zu reisen. 



■ ll.rr v hnjug -a- int mk der VcmtM| der InintM* mniuiuh» 
Lmcrikinen in Frai.Uurt bau«; Slhmidi. en Kuniljflfr Raffer und HirJcli- 
■in. mm *l IJfC unln tum He*** tun KrmlR fj.tj.kh m,t drr 

Witomlimei 4a imMatin hm mm ..n Jmw bd**, v> ** Cniuiutiiii 

angcti-n. bomidtrt .ob MjnU-. t.ulC tij Nc^o'-u i-ir i, l,Ja K cn • teau''JJ>rt. 

I I..J/! r: N, \\,| m > S | _'<„- S.»i.-1lr 11;',- (.-j'i, J hl' J 'i ,r 

Schilf im gewesen .ein, >' t. l' ' '■ I l.-'.u-ui nii: ]?ii':'-.t.:Mu. nn.l Mimt verbrechen beladen 

waren I Ans Jen ALil-ii .II. Si.i Jr.ir L hin. . i-.i Whiui enos ;li einnehmen; Vnl- 

uire bat bei der Sehil.ieia.ie ,T.-i .l:m I^Lrnilk-|i,a' j '-.-t -ooliilikciccn seine Feder 

in Hass KCiauclu c! iie über seine WUcrMclit-r 




■erseliieJeiic Vorschläge, um seine Reise fortsetzen !u können; « 
■erief sich auf seine schwere Krankheit, welche den Gebrauch von 
!iHiern dringend erfordere — Verdens : breit.if: bestand auf dem 
Jleibcn des Dichters. Nach längeren Verhandlungen kam man endlich 
ihcrein, dass Voltaire Iiis zur Anhalt jenes (iepäck Stückes im »Gol- 
lenen Löwen* in llausjnvst verbleiben solle; als Sicherheit nivreah 
:r Herrn v. Preyta;; zwei Fal-iete inii seinen Papieren und stellte ihm 
:inen entsprechenden Revers aus; der Gesandte dagegen verpflichtete 
.ich schriulich, Yuluire nach l-mpf.iuu der ( Jnivres de pnesies weiter 
eisen zu lassen. Darauf einlernte sieh hrevta^ unier Milnal.nie des 
Kammerherrnschlüssels und der Insienietl des Ordens poui le n.crite, 



■ Varall:i S til, DliiUv. VIII. iSj; Voinin:. Cur.. ' 



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Uni eine Verhaftung mi vollziehen; dieses Ree tu haue lediglieh die 
städtische Behörde, il L-r llcsiindlc nidil durch diese die. förm- 

liche Verhaftung ausführen liess, haut- seine guten Gründe : denn 
einmal bedurfte es zu diesem Zwecke eines königlichen Requisitions- 
schreibens an den Rath der Stadt — bisher lagen nur Befehle des 
Königs an seine Gesandten vor - und dann mussie es diesem 

« eitere-- Kr.i'c .Iii' .Ic-ii, Wune jv, üuien; b:iii::c er dlrch Mi"e. 
der glichen L-cr-erciuL-uui,' dem Befehle des Königs nachkommen. 



.die Hrücken hinter sich abgebrochen ; durch seine Zustimmung aber 
zur l ; otdcriuig l-revu«s kam er den W;iu-chcn d. . Koiiiijs, der seine 
Briefe wieder haben wollie. ernten. Die Hücksicht auf die Zukunft 
Hess ihn die Rel.i.ueung des Aiit.enHickcs erlogen. 

Beinahe drei Wochen verblieb Voltaire in freiwilligem Haus- 
arrest, von Spinnender prcussischen Kcdcmscha:. überwach:. Die 

der Dichter empfing zahlreiche Besuche, die ihn das Geliihl der 
Unireillei! immer siarker eni]ilinJeu Messen. i-Ir richtete ein beweg- 
liches Schreiben an den Jei:r:.ciien K.iiser, in weichem er nicht etwa 
rifiii die Befehle des |u cii-i-cbcn Koni.es von dem er in aller 
Achtung spricht, sondern gegell das Verfahren seines Residenten 
Beschwerde führt und den Kaiser hiilei, ihn unter seinen Schutt KU 

Madame Marie Louise Mignot Denis, die Witwe eines (ran- 



ziiSLsdictl Offiziers und Nichte Voltaires,' war auf die Kunde von 
dem Svliiiiks.il de', i >[i1;uls ans Sirassburj" lu.'rbeij;eh->nmicii und unter- 
nahm sofort Schritte, aucli beim preussischen Hofs, die Freihssuni; 
des Onkels /.Li erwirken. Die vi ei fallen Aris:ieiij;iin|;en, v-eUie 
Oheim und Nichte, theils einzeln, ilieils in Gemeinschaft uincnialimen, 
luhtn l>ei Vanilleeis eine inu.resiante, mi; rcidiÜdi.n: Abdruck dei 
K-treiii'siik-n Schiili'tiii^e versetieiie D,u sidlunu; ;:e!"nndm. 

Am Abend des 17. Juni endlich erhielt Herr v. Freyrag das 
Gepäckstück mit dem ersehnten Buche des Königs, den Oeuvre« de 
pofiics. Vergebens über wartete Voltaire die nächsten Tage auf seine 



- 22; - 

sich ihc- ficiHigilniim^ über die glückliche Lehcrl^iimg des betrogenen 
Betrügers Voltaire auf ein« kcistlttliL' Art anspricht. Man ersieht aus 
diesem Berichte, dass die Verhaliud;; auf rasch eingeholten, aber nur 
zögernd crihciiteii kirn ermc-ir: [etlichen Befehl erfolgte-. Bei der Eile, 
in welcher vorgegangen werden mnsste, ist nicht immer mit der 
dem Stande und Ansehen des Dichters gebührenden Rücksicht ver- 
fahren wurden. Sb liess diesem und dem Sekretär der Hofrath 
Schmidt die Taschen durchsuchen und das darin befindliche Geld 
abnehmen ; Madame Denis wurde in einer für eine Dame von Stand 
wenig passenden Weise behandelt; der Sekretär Dorn von der 
preußischen Gesandtschaft führte sie durch eine zahlreiche Menge 
von Zuschauern am Arm ans dem »Goldenen Löwen« in das gegen- 
überliegende Gasthaus /um ulSocli.s kirnt', entfernte ihre Kammerfrau, 
stellte eine Wache von vier Mann vor die Thürs und blieb die ganze 
Nacht im Zimmer der Dame, welche in Folge dieser Brutalitäten so 
schwer erkrankte, Jass der Oheim Mir dar. I.chen der Nichte litterte; 
die Ursache dieser rauhen Behandlung war nach Doms Aussage die, 
dass Madame Denis bei dem Bürgermeister Fürsprache für ihren 
Unkel eingelegt haue. Voltaire hat in seinen späteren Eingaben an 
den Rath ilher diese harten und ■.in.m^.'Lr.Lk^ii Massnahmen, die er 
wahrscheinlich noch etwas übertrieb,' bim-re Klagen geführt. 

Nach der missjilücktcn Flucht Voltaire, kannten die preiissischen 
Vertreter nicht mehr auf eine Irciwillige Verlängerung des Haus- 
arrestes rechnen. Um ihn noch ferner in Frankfurt fest au halten, 
musstc- seine förmliche Verbal um:r cifölgen. Diese konnte aher nur 

diirch die städtische Onrigke;: angeur.lnet I vollzogen werden ; 

mit ihr mussten sich die prcjssisilc.i Agenten ct/t in Vcrbinilung 
setzen. Bereits Inns der Bürgermeister noch am 20. Juni seine 7.v- 
Stimmung zu der Verhaftung gegeben. Diese Zustimmung konnte 
aber hei der W.ih-.'.gkeit der prcuv.:sche:i Requisitinn und bei dem 
Ansehen der betroffenen Persönlichkeit nur eine vorUaRge sein. Der 
Hlirgrrmcisicr musste die Sache cor eine höhere Instanz hringen. 

Hier beginnt die Aktion des Frankfurter Railies und dinitt 
«igle ich unsere Akten. 

II 

Am it. Juni n Harte dn ihetr BbTRrrmrisier Johann Kitl 
v. Fichard in der Katltssiifüiig, der preußische Resident v. Freyrag 



- Z2 4 -- 



hahe im Auftrage seines Mnnaiihen in At ui—H gcMctlt, .d iss Jet 
Mr. Je VollJiie, »ckbet IIHltlWlIllH) ifarftörfW dirlclbc« iucehiiiii;e 
■richtig« Scriflurcn in llandin habe, im Kall er dies* wie ingleichen 
den Ofden und den Cammer-Herrn Schkssil uiatwilli» herai umgeben 
teiwei|>ertr, mit Arrest hclcjic werden sollte o Das Ici, Mi hcrichtrte 
iici Bürgermeister weiter, ^CUv TH whUkh e.esc helle n ; man luhr 
Voltaire am Bocfceoheimei '['hör verhaftet, ho in Jas •Bockihoro« 
mbracht, oeteftw « lic* notei Brwtcfcnn befände. AnfdaeM Mk- 

theilunj; Inn wurde «machst d.t. Kequintiimssi hrtihiii der beiden 
Vertreter des preussisclien Kümus verlesen. Dieselben berufen sich 
au) mrd IuW k BcW HxtdscbreiW«, deren Inhalt uns herein bekannt 
ist i in Folpe der Befehle des Komps bitten sie sich mit Voltaire 
dahin ceeiuipt, dass er bis lur Ankunft seinci G e pack Site ke, in denen 
sieh Jas Verbrate linden l>onne, ir. Knnsciuionj'.- Arrest serWcilcu 
wolle. Nun sei aber Voltaire pjrclcbn Jnp pewofden, unj man habe 
ihn Jesshalb aj Interim ai:i der Hucht Moniten listen. Zweck ihrer 
Requisition Sei, Herrn v. Voltaire in wirklichen Arrest nehmen imJ 
im >Bu.Ls '-111111= als [Alarjieiun im'-n r„ I ssm; nn um ihrem 
Kemiffi wifrgjngMm lt«qnii imi hd 1 1. Im 3n n werde jeden Tai; erwartet, 
• Bei einem solchen unvelmulheten Vorfall«, sii Schliem du Pro- 
meir.iiria der iire-ssischeu Vertreter", m es t:m die luMgMlM 
PnpicTW iu thun ist, welche öfters hoher als IjnJ und San Jt, GtUl 
und Ci.th Iteacbect s> erden, und wo man auch einem pnvatu I. Iii 
würde außeJeihen lassen, versichert man sicii gefHIgtCI WiBliWutlJJ • 
□et Rath bcschlnss, die An^clepenhen in statu quo ru lasten, 
d. h. er erklärte sieh im; der geschehenen Klimme enHreMandea, 
hevs abet bei Irejtjg und Schmidt antraten, ob BCfl dem Kniui- 
sition auch lü die beiden niitveiriaiicun Personen. Maja-.ie Denis 
und Sekretär Cuhm. erstrecke. freyug verneinte dies dem Abge 
sandten Jn Bürpermeisuis, der den KatksaesxMvsa uberbracht hatte, 

werde, ohne dem Raths das muh ausstehende Lumjji^'.e Kec- siti.rial- 
schreiben sorgtlcgl tu haben; denn er sei weit entfernt, .einem 
boenedbn Rath den mindesten hintrag in dem Jurisdiction (u thun. 
noch In Zukunft dergleichen thun iu wnünftii Dieser Krk'-iiung 
-Jiloss sich Millrath Sclimidl an üef Bugerireister schickte dann 
nochmals zu Kfrytljr, und hess ihm sagen, er habe gtUn, dass um 



cse Verleb der Ciiv^ ;:r, .ie. K.nin'- k;.n:i< er dm. !:;.:. 

cht zugestehen; der Gesandle stellte entschieden in Abrede, dass 
11 derartiges Verhör stattgefunden habe. 

Einige Tage lang liort man nichts mehr von der leidigen Ange- 
sich der Rath wiederum damil zu 
Aktuar Diefenbach von dem altern 
: und seinen Schicksalsgenossen, 
r das Geschehene zu vernehmen, 
inkenbette der Madame Denis Matt. 



Icgcnhi« .r 


st am 2&. Juni hatte 




Man einsendete den 


Ii eMei 


-Amte zu Voltaii 


um auch di< 


s andere Partei Qbe 


Diese Verne! 


mmng fand am Kra; 


Alle drei - 

sm!" R.fMi.en 


Voltaire, seine Niel 


Herrn v. Freywg ausgehändigt «c 



übergab «.dar 


n dem Ak 


tuar ein Prot 




die Erlaubnis* 


Je^ell'tn 


zu erwirken, 




Gesundheit" 


Ltiul gegen 


»Able-un- 


seiner j 


Gärtchen des 


»Cnlde.ien 


Löwen« Kun 


. Spaziere 


Die Arrestant! 


■n haben si 




et Diefen 


l.iniL-ntabeiNti.'] 


1, doch s. 


.u'ohl jjeser 


seine 1 


i'retissen als 


auch gegt 




:liedlen U 


Herrn Bürger 


meisters Ii 


achedlen ges 




druckungen e 


rklärt.« 






Das geh. 


rime l'romc 


moria Voltaii 


■es an den 


verfissi.' Es 


beginn, r 


,it J,r Dar. 


.telkmg. 


' leli niusi 




Ilten. Ii kr tiilil 





■ Erl.olilung s. 

.iroli: .Thonncuri. 
.gdra km«, d 



i vielen Seh reihen Vuluir« 

jii Jen U.ith im WoTlliuite in vcrörlentliciien. Sie zeichnen sich meist rturcli einen 
■- r . i : 1 1 - j 1 1 1 1 1 L'iii'.iiii: -i.i- in.! erimuL-i ilsircli die immer ivieilvr kehre nile lirciic fir- 
jill]Llllji suilU' VltIvIILIIIi: ll'l.i ihe Il.irk'-^i— ik'. iiiui .\: : LI ii .1 111:1 1 Unrechtes : sie 
eigner, sich siiiiii »r Mmlieihine. mncrh.ilV Jes dieser Ari-eit Ku.eeiü ebenen Kjüivec. 

iiii'. Im ■■iniei ii .• :iii um.. .Ii.' ■." ■ 1. 1 v . .. ii. .1 ; 11 ■.. lu-i 1.1. 

durcli eine .mcli mir Iheil'vei« llcj.iimiimicfiiim: nicht vorgreifen. Den Heraus- 
jrebem der Korr« pnn Jen z Voltaires. fOcuvrcs comnlcte-:, IMris iSSo) luhcn die 



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- 226 - 



pv ii-.. is^n-n Ur'.i'.!i;i'.ni .nur; |[i!i!.i^«L'-.7nnsi .iiier einer vornehmen 
!.).ui:c l i ! 1 1 l 1 1 . 1 i_- : 1 :(L;_kMd:::i.il::r.'jii Msjjtiii- Deni. eei h;i freit", il.iun 
schildert Voltaire in lebhaften 1'arben seine eigene Verhaftung und 
die ihm dabei widerfahrene schmäl] liehe lieh and Im«. Um die Rechts- 
widrigkeil des gaitten Verfahrens klar darzulegen, erzählt er seine 
Schicksale von der Ankunft in Frankfurt ab, führt im einzelnen an, 
wie die preii^Kdun .\;;c:-.:ui Ilm- \\ i ■|>i e;hi::i;:e:i, Üni r.iid >eine 
Nichte nach Empfang des gesuchten königlichen Werkes freizulassen, 
nicht innegehalten, und bittet schliesslich mir darum, ihn und seine 
Nichte aus dem «Bockshorn« in den »Goldenen Löwen« Jtnückk ehren 



noria Hess de.' Dichter an den folgenden Tagen 
in dringlicheren Worten dasselbe verlangende Kni- 
ll fügte er hinzu, dass Herr v. Frevtag die Schuld 
jetzt auf Hofrath Schmidt schiebe, sowie dass 
:i. Juni einen königlichen Befehl erhalten habe, 
it weiter jtu belästigen ; wolle der Rath einem 
rsuchung der Angelegenheit übertragen, so bitte 
den ihm durch seine rechisvvisseiisdultlkheh 
Senator v, Sickenberg ■ zu ernennen, 
r Rath befand sich hier in einem tcliwiei i-en 



n sclmigtc» Befehles des Kür, 
hen Befehle hatte aber der ( 
niss gegeben; dieser mochte 
r Haft entlassen. Andrersei: 
en Aussagen der drei Verl 
die Herbeisdiafftiog der verm 
somit die strenge Bewacht 



'Voltaire iljihte hier nlienkir a:i den Rdciisfreihemi Heinrich Qiriflui 
v. S. (,;,.,_[.«>, VctfiKstr J« Sülccla juris en.l snJervr reilit,-e..-lii.:li;li.:i.- 
Werke. Dieser Sei iclitn kr j; ivst aher niemals Franklin™ Sciui™, der ^uu.i : .y .Ii- 
drei tiniJtr. verlier eilen Würde L'ei'kiictt war der Ivrraelei-ie Jokinn Kv.i'n-: 
(i;t7 -</;). V s l. Kritik. die Uii:dei Seneiieiii-er,:, ]->;mkfur; i.«n>. 



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destens ühtrfln_sj.,pe Mitstepel a .r. Unter diesen Lmstir.den bescbloss 

da K.uh, ein schriftliches HcJcnken na Advokaten, der Stada- 

SJfktid, einzuholen und ein Schreiben .in den Komp von PlcuMTB 
richten zu lassen, einstweilen aber um weiteren Verlegungen abzu- 
sehen, d. h Alles beim Alten M lassen, 

N'jib diesen Hcsehllissen sandte der Bürgermeister v, hchard 
zenachst an Herrn r. Kreytag und l:ess tragen, warum das ver- 
sprochene königliche Reo,niiitoiiilschreiben dem Rathe noch nicht 
sotgtlcgt worden sei. Der Gesandte gab lur Antwort, man bobe 
damals keinen bcstimmien Termin der AntattA dc Md bw sersproclun ; 
nun seien rwar i-f wischen '-imig.i.tie Didrcs citipeiroffcn, es habe 
i ch aber durch Vcliaircs wortbrüchiges F.utweiclien die Sachlage 
dcianig geludert, dass er neue V e: ha huiigsmais regeln seitens des 
Königs abwarten müsse. In seiner AtngtttkMtcil pmg der RctUOH 
M wen. dass er nicht einmal zu r-.net Linderung der Hall seu-.e 
/ustiiiununp gehen mochte, hreyugs Kollege Schmidi, welcher den 
städtischen Behörden Auskunlt Uber die Berechnung der Inhaltirunps- 
Losteu pcben sollte, weigerte sich, im Komet iu erscheinen, dl es 
sicli hier nicht um bürgerliche Gest hafte, sondern cm persönliche 
Angelegenheiten des preussischen Königs handle. 

Aul di-n Bericht der Ssndiiicr beschinss nun der K.nh. Jen 
preussischen VcMICMM son dem VeWpfCther Voltaires, gegen eid- 
idM Vcnkhenw>D bis zum KmtrelTtn iompheher Befehle die Stadt 
nullt iu vetlassen, Kenntnis tu geben; falls j.-nc aut Cturd d-.isrs 
Vertprcchcm iu du n.chgcstichte t.rh ichtcrtmg des Arrestes willigten, 
sii sollte der Dichte! üar.-.uf vereidigt Werder, falls nicht, so sei dir 
butterige St.inJ aufrecht m erhalten, die V'trantutirtong itlr dis bis- 
her Geschehen«' aber allein den Gesandter zu übrrlasser. Aol alle 
l allt aber sei eine Anfragt m den König J>mlHMiH. WM sein Wille 
ia dieser Sache sei l'me solche Anfr-pe war dringend iiöllug, denn 
nun bau« gerade der. Beweis so i der ganz ligenniächtigcn Handlungs- 
weise der ■neussischen Jt.itiie, wenigstens gegen 1 i;u Den s und 
CoBtsi erhalten. Die ersiere halte sofort nach ihrer Vcrliafiung an 
Konip rriedrich na. Ii l'o-.si'am gejeh^cben und über das Verfahren 
dir Gesandten gegen sie Beschwerde geliihrt. Der Knrig ln-vs ih: 
umgehend durch seinen Vorleser, den Abbe de l'rades, sei» Btitauim 
aussprechen Uber die ihr widerfahrene Belästigung, die st sich als 
sumen Be'eh'.en durchaus w ideisprrchcnd gat nicht ciliaren innre; 
Sic (Ulfe Ss1hsm.standln.ll gehen, wohin sie wolle 

Am s Juli pirg das Schrcilcn des Halbes an Konip i nedrich 
)b. F.s enthlll zunächst eine breite Darstellung der bisherigen Vor- 



dass er gegen eidliche Auslobung vor dem Kimiclfcn königlicher 
Refehle nicht aus der Stadt entweichen wolle, nicht habe erlangen 
können und desshalb mit dem Verhafteten keine Aendcrung getroffen 
habe, aber den Residenten die ganze Verantwortung für das, was da 
Ii mimten möge, überlassen müsse; man wolle aber anofili so viel 
in allcrtiefstcr Ehrfurcht beschwehrend anfügen«, dass sich die Ver- 
treter des Königs verschiedene Eingriffe in die Jurisdiktion der Stadt 
erlaubt hätten ; als solche werden dann nachgewiesen - alle Massrcgeln. 
welche sie zwischen dem i. und dem ao. Juni, also in der Zeit 
zwischen der Ankunft Voltaires in Frankfurt und dem vergeblichen 
l-'hielitvcrsuel, ohne Wilsen des Katl.es fjeucn Jeu Dichter etg.utcn 



hieheu. Das lange Schreiben schlicsst mit der folgenden Ritt 
als Probe Jcs damaligen Frankfurter Kanzleistils und ™n!el, 
n der Verhandlung ei 



arkeli Rcklisstande wörtlich mitf/elheil 
■r zugleich an Kw. Königliche MajesM 



förderlich wissen stu lassen, sondern auch nach dcr< 
Grpsniuth und preiswürdigsten allerhöchsten Mag™ 
allerhöchst dieselbe auch geringe Ueichsstandc hei 
samen gerne allerhuldreichst protegiren helfen, die voi 
liehen Käthen sich hier angemasste Jurisdictions-Eingri 



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Am Tige nin A'^Ji'i; Jn« s Schreiben* gaben die prcuseis.hcn 

ttsibc ihr, Zunlim—n, Jiss Jen- gefangenen Voltaire ido Degen 

ui.J dann; KMcFlVÜKM ,ur u.-^cbcr. werden mIW. Diesei p»OU- 
luhen SiTin.vinJ.run,; Jet GeumSua «trea einige Vetbanfjlungei. 
deiselbcn nui dem Bürgtrme-.sicr »0BBM g«gJ1 W*, au*. i»l>W -In 
hervorgeht, wie uneine.hlosmi ;inj echwinkeiid Jir k-Jcn Residenten 
hinderen iu\ rureh:, die Belei.lc diret König* mistzuve rsiehen, 
wddM fiir ;eden anJertn, nur mihi f„r die übereifriger. (icunJten 
zweifellos und »«.-'erholt die I redav*rg des Dichter* angeorJni;! 
hatten.' Am [, Ju'.i Mürber« hatte Frejtig, seine Zuitunnung /ur 
Haiter.tlasse.tig Vultaires gegeben; ain >.'nhr.iitiag hatte er sie nach 
Her JihunR mit srireni Kolleger. Schmidt /urlckgezoiien ; im folgenden 
Tage endlich enchiea der Sekretär der pw » n i«fae n Revdci:t-..hjft 
brim BürgcrUMHtef und brachte HnM du- endgblnge /neiimmun); 
tCHStf A.Jttaggeber 1 

Volllire begnügte s:.li kiu'isncgs um dein mühsam erlingrcn 
lirfulg. der Rklcrtlattung seiner Freiheit Demi eme sehr wichtige 
tilge mi nuch m eilcdigen: die Kuckent iiiung der ihm abge- 
nonHnertcn Gd^er. Sofort na.h der Ankündigung seiner Freilassung 
ruhiete et ein dieshctilg Iii lies Gesucii .".n den Kuh In kurzen klaren 
Worten sctut er die l'invditiii.'r.siij'sei: des Verfahrens der preußischen 
Gesandten auseinander: jetzt seien sie durch das Schreiben des Abbe 
de l'rades ;ui M.id.ime Denis überfuhr,, d.iss sie entgegen den deut- 
lichen Befehlen ihres Königs die Freilassung verweigert hauen, 
ubwohl ihnen bereits .im 17. Juni die gesuchten Schriften des Königs 
eingehändigt worden seien, Das wehere Sündenregister, welche! das 
Schreiben, enthält, kann Hier Übergangen werden. Die Bine VpltitfruS 
Hing diliin, ihm das Proniemorij der Gesandten inii^utheilen, auf 




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Gesehen des deutschen Reichs, das. man hinein Otli/icr des fran- 
zösischen Königs und einet Dame, diu mil Passen des französischen 
Königs reist, Jas Ihre ungeschmälert zurückgibt. Der Rath Ücss den 
Inhalt dieses Schreibens, welches Voltaire zuerst französisch abge- 
t'asst, aber auf das Ansuchen, es »venire« zu überreichen, in das 
Lateinische übertragen hatte, Juni liüfr.iil) Schmidt sitst li it-slu-i i i:n-.i 
diesem bedeuten, Jliss man sich an seinen der Stadt vcr-prodicncn 
Ersatz der Kosten halten und ihn auf alle Fälle wegen etwaigem 
Schaden der Stadl dieselbe vertreten lasset! werde — denn man 
befürchtete, Voltaire werde sich an den höchsten Gerichtshof des 
Reichs wenden. Schmidt veisicherie den Rath, der Köllig werde dii 
Stadl seilen /n schützen wissen, bat aber, vn:i der .Mittheilune seim - 
Keqtiisiiionsschreibens an Voltaire Abstand nehmen zu wollen. Das 
dem letzteren abgenommene Geld hatte er kurz vorher zurück- 
erstattet, aber unter Abzug der Inhaftirungskosten. Es hatte sich 
dabei ein netter Zw bebet, lall ercu^ct, der die AWickluDK der An-c- 



hauptete, von diesem mit der Pistole in der Hand bedroht worden 
zu sein; Voltaire bestritt dies ganz entschieden. Eine vom Rath 
sofort angeordnete Untersuchung sichte zweilcllos lest, dass dem 
furelusamcn Sekretär seine Phantasie einen argen Streich gespielt 
hatte — die Pistolen in der Hand des Dichteis waren nicht geladen, 
er wollte sie nur einein Bedienten zum Heinigen zustellen. Das 
Voltaire gehörende Geld hatte der Sekretär hei seiner llucht vor den 
mclnilcladencn Pistolen wieder mit sich genommen. 

Den weiteren Verlauf seiner A n gelegen Ii ei t wartete Voltaire 
nicht mehr in Frankfurt ah; am Nachmittage des 7. Juli hatte er die 
Weiterreise angetreten, nachdem er \n eitlen lateinisch gcscbricLicnc" 
Ahscliicds-Aortc dem ÜLirgermeisiei' gedankt und sich die rechtliche 
Verfolgung aller seiner Ans|irüche an die preussischen Residenten 
ausdrücklich gewahrt hatte. Von Mainz aus richtete er neue Zti- 

\c:leiimdei habe; in der anderen, welche sein lie.i uftu..: tcr, der Notar 
Hoelim in Main/, in lateinischer Sprache an den Rath sendete, 



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v,.]!s;.:-v.i*.-n Uück^be ihm .ib^mi^iiaic:: Cel.:^ x.i ^ir-,,:. 

Dem Drängen Voltaires musste der Rath nachgeben, wenn er 
vermeiden wollte, dass die Sache vor das Reichskainincrserichi 
Herrath! wurde. Er stellte jetzt den preußischen Vertretern ein 
Ultimatum : wenn sie nicht binnen 14 Tauen den in ihrem Requi- 
shionsschreiben angeführten Befehl des Königs beibrachten, «erde 
man Voltaire dieses ilir Requisit ionsscii reiben iiiitiheilen und sich 
Lindl an die darin verheißene Riirgschar; Schmidts betr. die Kosten 
des Verfahrens haken. Der Rath musste die nachträgliche Vorlegung 
des königlichen Befehls zur Verhaftung verlangen, denn dadurch 
allein konnte er die von ihm angeordnete Arrcstiruns Voltaires 
rechtfertigen, wenn es Mim Prozesse kam; vermochten die Käthe 
Jen angeblichen Befehl ihre, Königs nicht zu erbringen und erhielt 
Voltaire die Abschrift ihres Requisiitonsschreibcns, welches sich auf 
diesen angeblichen Hefehl stürzte, so konnte er nachweisen, dass 
seine Verhaftung ulme liefehl des Köm-p auf eigene baust von den 
Rathen beantragt worden sei. Die Herren v. breytag und Schmidt 
Hessen sich durch dieses Ultimatum keineswegs ausser b'assung 
bringen: der erstere versprach höflich, das königliche Dekret zu 



uns ''es Sekretärs Dot 
die preussi sehen Verir 
uiben an Jen K(inig \v 




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liiul letzten ecije!! Jen iv.'iki! hini;ri!i' in die -tad'.i.-.clie [■.;ri-iJi;-.tii'!i, 
der darin bestand, dass sie trotz Aufhebung des Personals rrcstcs 
Voltaires hiigcnihum zurtie-khicltcn, ohne hierfür Befehle ihres Königs 
oder eint Vollmacht der städtischen Behörden aufweisen zu können; 
dass sie ferner eigenmächtig ohne Spezifikation dem Dichter an Un- 
kosten die Summe von 190 Gulden IT Kreuzer in Anrechnung bringen 
wollen, eine Summe, deren Festsetzung nicht ihnen, sondern dem 
Geiiclue rtiiL-. D.i. Schreiben sducsst : Aul liw . Knn:s;l. Maicsi. 
baMigc a.l,;>;i;-cdi;c-.:c Kcmccbu- konu es also vomemlich an, damit 
der von Voltaire nach beschchener Relasaiiori seines Personal-Arrestes 
auch seiner hei der Gelegenheit ilime ;digciioimncncn Gelder wieJei 
habhaft, mithin die hiesige Siad; von weiteren Anlcclmuigen bcfrevci 
und in jntisdktinnatihus künftig nicht mehr beeinträchtiget werden 

ihm noch immer vorenthaltenen Hgeiithnms /u kommen, lir hatte 
sich zu diesem Hehufc an den kaiserlichen Gesandten am Kur- 
m.imii.-chcn Hofe, den Grafen v. Pergen, gewendet; dieser schrieb 
in böige ilesseu an den Biirgcrmcistcr v. hichard, dass Voltaire über 
seine iT.inkiüner lirlchnissc bei ihm Beschwerde geführt und von 
in: ilufr.itl: S k :i!-ii.Li il : e Aii-ha-ag.iiig 'eines ihn". .lbgc^oniTuene:! 
b.: ; :e:iil-.:iiv,.-. -e.:i ■'.ic:l, ;i J-.c. S;[\k Gcid i:chs'. zwei Di'.rn.'.nv:: 
und andere Kleinigkeiten« — verlangt habe. In seiner Antwort an 
Gi.d" P.Tgeu konnte iie: Bürgermeister weiter nichts sagen, als dass 
er lediglich .uii Requisition der preii^ischeit Gesandten gclur.Jch 
habe; er lehnte also jede Verum wonuns; für das Geschehene \<i:l 
sich ab. 

Daneben uutcrlicss Voltaire -elbst nicht, den Bürgcrm erster in 
dm ch seinen Gesaoden erküren 1-iv.en, die Käthe brcviag nn.l ^,':u:ii,;: 



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- 233 - 

hätten Missbraudi mit seinem Namen getrieben ,mu Europa ein 
Schauspiel geboten, Jus ihm, Jan Köllig, sehr ärgerlich sei. Aul' 
alle diese Bitten konnte der Bürgermeister vorerst keine Antwoti 
Reben; es hing jetzt Alles von der Entscheidung des prcussiscliui 
Königs ab. 

III, 

Diese sehnsiiclui!; crwaneie liiuscheiJuii;: Mich nicht lan^c aus. 
Am 36. Juli war ein ktmiidiches Sei neigen aus Potsdam eingelaufen, 
worin sich Friedrich m;i iicr .uie:cüi Juc;c:i |-rcikissuu<; Voltaires ein- 
verstanden erklärte und die Stadt seiner llnld versichern.'. Am ;<i. Juli 
Lim dann aus dem kiiiiii;l:eln-ii K.iMnei die Antwort auf Jas Schreiben 
des Käthes vom 5. Juli ; sie möge hier im Wortlaut wiedergegeben 
werden : 

Ehrciivcstc und Wnklvmie. liebe und bcsotuttre. Was ihr wetten 
des. auf meine ren.ii.Mion J..ri eim.;e /ei- „N- in Vtrh.ilt beli.iltcuen Je Voltaire 
.in MiJi .ni.lerueiii.: !rrl.ii!,ieii -.Jjhi-f lube ich aas Run.™ 

mcln-cni ersehen. 

Gleichwie nun ecmiekkier Je Vuli.iiie viitlimselirai auf meine Euch 
durch Meinen e,.::i,;e'i .lecre.finui krie::e> H.illi v.m l-revr.le ^enelielieile 
rcijui:ilion wiedenm: erl.i-en uial. im Jak™ er ,lc iijeiiic.cn, so ilirn >u thun 
ucbülirel lial. ein tJciiiiMC -euilil. .m: Iceceil l'i::-. ::L.Mcllc[ wurden: Als b.ir 
<S bereits dam« seine .il l:el:?::::e llij,«, nieht, ji'er wird hiemtcIlSI billiger 

Ar.-L-Kn.ien AW.\k tr.i i;L -n ,,„...c." 



eine. Übeln Umemohnn» ihn! bij <Lno die Rückt 

.eler KOi-.i-liJaii lt-.il.le uii.l Cn.iJe w, iM.-ücetli.in ■ 



EU rWUunli im Marli. 

Ich füge hier gleich da;. ,lri;:c uiie. !c;/!c Sjlueiken des rireussischen 
Monarchen im, welches .ils Antwort auf das l'rankfurier Schreiben 



- m - 

vom s+ Juli am 9. August einlief. Der Künii: erkürt darin, dass 
er sx-fnen Residenten befohlen habe, Herrn v. Volatra sein ihm abue- 
nuni!iinii.'i liifjunilniii! /mi:ck Aitr s -;iiien, liii.I f.ilivi J.mn wörtlich fori: 
Da al ■. ■■: V.ili.iiiL- .i.i- iliin K:i.::i,-:k- tri. sich dffliifr und 

,||L -^illLl .YLJlII I"" t'll-LTIL ir.ll?Hll .H.lLjC".-.l,.lrL L I li.. |-,li;l ."U iMl^H. Ulil- 

liin lei/iLren ii":lil 'Ii ■.trJenl.i'ii. d;i*s vc vili dL'lt.iJl> -111 ikis in ilirvil [l.iinlni 
-^:ilLvu (UlI Je. ..':i Ynlniii' >-.i I.hiul- L.:ll t -n. S';H ik- Iflll jentlll vi'lli;: 
.duJIi.ni hl'.icIIct Hürden. Obsdion jucli dev,en Niuce niii in der S11I11- 
mclirel Warden, vi sclaiiiin jiiJfriinvU Milchts eint wnu ii.iliirliilie |-\itst J«r 
tjriie'vesciieii L'mujndu "i .neen. nln *u wekliL J^:i Villi Venire Ek-ir.i.'ui 
f^Lli L ;l]^li Aiil.ms LPLLninu iin.l er>kr L - im,l' -n vitlructir /u£e;urieii F ak 

Jic ihnen inr h I i vn: ..1. L :r.i.:u- in ■ ■ ■<» vi-lloch: uKisJinuu: 
1111.I .iji Jiinint« ili.h: .ilk-;.!i .kr.n ,!. .1 li,:,',i V-.r. irdililiieeil grnito VEf- 

ihnen nTchi vorjätilkli, snndern sdiledilerditifjs am dncni Antrieb Ihres füi 

iuselien liudi |icni eiibclilientn werdei, J.i ohnehin Un-erc Iiiicnliim «eieis. 

Weise *u krillkü. ...Vr .■ ,1.,., . ,!d:.-> v„., K .,:i--.,U-., I .k:,: [>,», 

i^iulitra milLTimiimiui »vrjL : Jmci [Ii, Kudi eben sr, fei Iis der Knuden:« 

«ohluigtihM «erharren 

Kur?, und klar wie alle KuinJuebun^ei] Je- yrussen Monarchen 
sind auch diese. Man beachte zunächst die l-"orni dieser beiden 
Schreiben Die Sprache Jenelben isl sehr keTj. frei von den schnörkel- 
haften rledeu.cnd;ni;en jener /eil, die Mir i. R. in den: damaligen 
trank turter Kwwldwfl noch In reichlicher Fait antreffen, liegen 
die flosktlrcichc Spracht der I rar.kfjrtcr Akten sticht die deutlicht, 
aller iinnothigcnRcdn er / ;i-un ;L en entk Tcndc Sprache des preussischen 
K.ihinef. sehr iortht:':iaii ab , die m Klinge iVr*oii'.;ciikrit des großen 
Königs hat auch auf den Sn; semer Kandel reinigend eingewirkt. 
Dil* vielfach eingeslrcutetJ französischen Worte, die sich unbeschadet 
der Reell ithktit mW pii durch deutsche UMUiu BtwW, erinnern 
eben auch in die bekannte bgenheit l'ncdrich», an seine Vorliebe 
für die französische Sprache; diese BatVinglingt ersehelntn in dii 
preussisehtn Kamin hiu-iu.tr als in dtn anderen der damaligen /eil, 
die frtilieh auch keinen Mangel daran aufweisen. 

So klar und deutlich nie die l : orm ist auch der Inhalt dieser 
königlichen Briefe, lir lisat sich kuri Lharakierisiicn: 1 riedneh 



vertritt der Stadl gegenüber in jeder lic*iehnng das Vorgehen seiner 
Käthe. Die Hauptsadie für die Stadt, die Klage wegen der in ihre 
Jurisdiktion gethanen Umgriffe, wird kunweg abgewiesen; km dass 
er die ziemlieh nichtssagende Versicherung abgibt, dass eine Küm- 
merling dieser Jurisdiktion nid« in seinen Absichten liege; auf eine 
Rröncrnng des städtischen Protestes gegen das rechtswidrige Ver- 
fahren der Käthe geht er überhaupt nid« ein.' Die Ullrichen 

MisMChtUttp, Ke f !en J:e r C ,d,..,: J::.,!,. Ite^-unu': "Jüd di,;f Nijlil- 
achtung ist bezeichnend für das damalige Verhältnis der Reichsstädte 
y.u den mächtigeren Reidissiandcn. Auf l'riedrkhs Beziehungen yx, 
Voltaire lassen die Briefe ein scharfes Lieht fallen: der Bruch war 
ein vollständiger; Voltaires Bemerkungen in seinen verschiedenen, 
die Verhaftung betreffenden Eingaben an den Rath und in den von 




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de poesie* und lebt Bn*fc iui^cUuerhaheo. die An u-tJ Wels.', 
wie sie dem Uithter entrissen «Orden, war ihm RleachgÜliig. 

Um schliessKeh noch ein Won Über d»s Verluden der Stadl 
iu sagen - es arirt unMlif;. dem Käthe einen Vorwort aui wmtm 

vatnädgM, f Inipafcfcwi V«rbW«* m machen. B» ka*Mu sich 

h,er um eine Angelegenheit, hl welcher c.n g^n* persönliches Interesse 
Jet mJditi B steB deutschen Rricbrfursten auf dem Spiele stand. Mm 
Jitt dn Stadt niJn verargen, wenn sie nach Möglichkeit darnach 
strebte, diesu:. uefumluhrii l:n. r. .ir mihi .111 Wiy.e ?u stehen, wenn 
sie, was in ihren Krallen stand, mithält, is m in tiicigcn l'ml wenn 
dabei tingnfle in ihre Jurisdiktion mitunterliefen und wenn sie die 
geiordene GcNgthaang oder Lntsc Huldigung nicht erhielt, «1 ist das 
in der damaligen polnischen Ijge tegrünjit, wie sie das Zcüa'.rer 
du Niedergangs der" Reichsstädte und jugteieh der höchster, Wüihc 
der ahsouten Urstengewalt mit MC* brachte. 




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V. 



Schillers tlugenddramen zum ersten Male auf der 
Frankfurter Bühne. 

Ntbsi BeirrjRcu »ur l-'nnkfuner Theater- und Musikscsthithlc von i;Sl bii 1784. 
Vor. E. ManUel 



1. Die Räuber. 

Iben Zeit uls das neue l'rankturtei Komödien ha Iis seiner 
entgegenging, unJ viele Münde noch damit beschäftigt 
e künftige Heimstätte der Jr.iniiiti'.tlicii Kunst im Innern 
u schmücken, wurde in Mannheim das ürsilingswcrk eines 



Mündpunkt des luten Jörnen v. U.ihe-. 
in Erwägung lieht, dass die Fragt 
Kostüms 1 



r Dalbergschen Vermummung erkannte das Publikum die 
wahre Gestalt des Werkes, spürte es in den mittelalterlichen Räubcr- 
figureii den leideiisduftlicli bewerten l'ulssdil.u; der eigenen Zeit. 
Wir Wvdlii-;. wi ih-fs.f t u-i l'iMo'cir.Ju:— SdiM;tr,i- 



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- 139 — 

mitten in die geschraubte Empfindsamkeit »nd Zerfahrenheit einer 
rührseligen Zeit, so landen auch diu urkrai'tigcn und feurigen Worte 
de:. Uäubers Moor iih-r Freiheit und Menschenwürde bei den Zeit- 
genossen, besonders aber in den 1 Li z.eo der Jungen, einen begeisterten 
Widerhall. Beispiellos war der Erfolg der erstell Aufführung der 
Räuber. Man übersah es, dass dieselbe beinahe fünf Stunden 
dauerte und lbl(jte in hochgespannter Er« armng der Entwicklung 
des Dramas bis Hllfl Schlüsse. E* war ein achter, ernster Schlacht- 
abtnd, an dem es sich um Sic;; oder Niederlage einer grossen Sache 
handelte. Als das Publikum sieb an Jas Ungeheuerliche einer ausser- 
ordentlichen Hühueiier-.cliciming gewohnt haue, da wurde der Sief; 
auch errungen. Vom vierten Akte an war der Erfolg des Abends 
gesichert, nahm die Tlivilnalune de-, Publikums immer mehr zu, tun 
sich an manchen Stellen, z. B. nach der Tlmrmsccne, in einem 
wahren Sturm der Begeisterung Luft zu verschaffen. Grossen 
politischen Hreignissen im Leben der Völker gehen gewöhnlich 
geistige ßewcgutigen und Ihciarische Erzeugnisse leidenschaftlich 
bewegter Stimmungen voraus, die das Kommende ahnen und klar 
erkennbar im Zauberspiegel der Kunst erscheinen lassen. Die erste 
Aufführung der Rauher war cm S|ucgcu*i !J künftiger Ereignisse. Das 
Morgengrauen der Revolution tagt bereits hinter der Abenddämmerung 
des »Mittelalters«, in die das Drama gerückt war, und in jenem 
stürmischen Beifall grollt der erste Donner des Genitters, das von 
Westen her ganz Europa überziehen und vernichtend da und dort 
einschlagen sollte. 

Unter de« Zuschauern, die zu Russ und Wagen herbeigeströmt 
waren, um der Premiere des Stückes beizuwohnen, befanden sich 
auch viele Leine aus Frankfurt.' Ganz abgesehen davon, dass Freunde 
und Gönner Schillers dafür gesorgt hatten, in Mannheim selbst und 
in den nächsten grösseren Stadien Propaganda für das ausserordent- 
liche Werk zu machen, war den Theaterfreunden damals gerade so 
wenig hier geboten, dass es ganz, begreiflich erscheint, wenn sie der 
ersten Aufführung eines Werkes beiwohnen wollten, das nach Streichers 
Mittheilungen bereits eine so «ausserordentliche Publicitätu erlangt 
haue. Weil der Rath der Stadt Frankfurt vom Spätjahre 17H1 an 
beständig auf die Fertigstellung des beinahe vollendeten uetletl Koiltö- 
dienhauses holiie, beschied er die Gesuche um Spielcrhubiiiss für die 
Üstermesse 17S2 entweder abschlägig oder mit dem Hinweis, die- 



1 Streicher. Seliili-:T!. h'lndn vi,:i Srun:;jrr und Aufenthalt in M.imiEiejiu 
:;Si-S;,5. )9; U. Wt-liricti. l : [ie.|rKli .Schiller, tiv.diichie fein« Lebn» etc. S. jpg. 



Liebhabern der Kunst hier am One kein« Gelegenheit geboten, 
theatralische V'orsicIlunBon an zusehen. Nur mehrere Coticerte fande.i 
in der Zwischenzeit statt ; erst am s. April eröffnete der bereits 
erwähnte Direktor Böhm sein Theater im Junghof (Beilage I). Da 
dieser Marin Schillers Rätiber zuerst mit seiner Truppe hier zur Auf- 
f'iiliriins brachte, und sich auch ausserdem noch yrnsse Verdienste um 
die Frankfurt« Bühne erwarb, so ist es nötltig, einen Rückblick auf 
■.eine UiMtlci^-hc ThaYiskai in unserer Stadt m werfen. Wie bereits 
schon an anderer Siehe mr.yciheih wurde,' erhielt lihhm, ruchdeic 
er sich in der Ost ermesse [7711 i-uerst vergeblich uii) die Spiel- 



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End« de. sicbäRcr J.ilnv des vorigen Jahrhunderts Iiier spielte und 
vi-Ken "fjfriiiHLCi ni:.ir,y.;ellir. i-:rt'i;'i;f.-. Schuldi-n hiiuerliess und auch 
.mderen Vcri'llicli''.:-!:.''! nicht s-:.it liU: :isn . 

Augenscheinlich war liiihm um ungemein j>esdültsliuiidis;er 
und unternehmender Mann. Er im es, der zuerst seine Vorstellungen 
Itjielmassis; in Jen LiL-deiltei'.diT: !i:i-,'. f ;;-ii IvLinin, ::n »Sm.u vi^ruUo': 
und in der »Ober]H!sl Jnu^eituilj;" hckiiiliil ueiclil und .Itk'li sonst 
die Preise anfalle mißliche Weise benutzt, um die Aufmerksamkeit 
auf sein Theater «i lenken. Als es sich um einen Piduer für das 
neu erbaute Komödien haus handelte, war Dohm einer der Bewerber, 
der dem Ratlic sehr von heil halte Vorschläge machte. Man schien 
stell auch bei Rath ernstlich mit seinem Anerbieten zu beschäftigen,' 
/od- ihm aber Joch -chlie^licl: Jen hieben Kürzer und WjKieckischer, 



und »l'hilenion und" Balkis« hur. Auch werden ihm die Opern »Köllig 
Theodor in Venedig«, und »Der Barbier von Sevilicn« nifieschricbeii, 
die aber von I'aisiello koiiipuiiii-t und von üölim sieher nur ins Deutsehe 



nerin«. Jahn, Mozarts verdienstvoller Biograph, nimmt an, dass dies 
Singspiel erst [789 in Frankfurt gegeben worden wäre,' allein bis zu 
diesem Jahre lassen sich bereits eine ganze Anzahl Aufführungen des- 
sclt-u-Ti nachweisen. Ursprünglich ujr das Stück nach einem von 
Anfosii bereits verfassten italienischen Test 177; für den Carneval 
in Mindicn knmponin, aber spater dcr::.ch i-eaiheite; würde:i. Wn» 
Jahn es für unwahrscheinlich hak, liaüs Mozart, Je! .111 der Bear- 
beitung seines Werkes betheiligt war, diese erst 1789 vornahm und 
ferner vcrmuihet, dieselbe müsse damals schon irgendwo gegeben 
worden sein, 1 m z.c':it er also einen s;.m/ rierili.üni SJ-1ll:.s. Weil ferner 
d.i;, Sinp.picl 17S] KMcrst unter Mraam Werken f:rw.tli[-.n:i^ iieJrt 
und 1782 bereits von Böhm hier gegeben wird, so dürfte wohl kaum 
eine frühere Aufliihrung nachzuweisen und die Frage nicht ohne 
Berechtigung sein, ob wohl Mozart, der sich doch 1779, als Böhm 




- m - 

auf Anregung des letzteren die Jeut;chc liearbeittmg des Singspiels 
veranlasste. Der wichtige Theaterzettel zu der ersten Aufführung 
des Singspiels in l ; rankt'urt liat sich erhalten und ist in den Heiklen 
unier No. I mit dem Repertoire Böhms im Jahre 1782 nebst einen 
Macbeth-Zettel aus jener Zi-i t huehsuijengeTi-cu wiedergegeben. 

Trotzdem bereits früher darauf aufmerksam gemacht wurde, 
dass Schillers Räuber noch in demselben Jahre hier in Sien« Rinnen, 
in dem auch in Mannheim die erste Aufführung derselben stattge- 
funden hatte,' trotzdem sogar die hiesige Uülmc am 20. November 
1883 den hundertjährigen Geburtstag der Premiere von Schillers 
Erstlingswerk in Eraukfurt durch eine [reifliche Wiedergabe des- 
selben feierte, ist dnch in eine neuere verdienstvolle Schillcrbiographic 
der [rrthum übergegangen, die li,uil-cr seien erst 17SN mit Unzelmann 
als Franz Moor /um crstciiniale liier gegeben worden. 1 Dieser Vor- 
stellung, die zweifellos eine vor/übliche war, gingen aber bereits 
mehrere frühere Aufführungen in Frankfurt voraus. Nur die Leip- 
ziger und Hamburger Buhnen, mit' Jenen die Rauher Ende September 
178: gegeben wurden,' und Main; sind unserem Theater zuvorge- 
kommen. Der Vorstellung des Stückes in Main;, die auch durch die 
Böhmische Truppe erfolgte und der Darstellung des Stückes inErankfnrt 
unmittelbar vorausgegangen sein muss, wird in der Anzeige Böhms zu 
den Kimbern in der rOberposranus/cituug« vom 19. November 1782 
(No. 185) Erwähnung gethan. Böhm spielte im November und 
Dezember dieses Jahres abwechselnd mit seiner Truppe in Main/ 
und Frankfurt und erliess im oben angegebenen Blatte folgendes 

»Die Sihauspielcrgc..cllsc!ia!t unter der Direktion des Herrn 
Böhm wird heute aufzuführen die Elire haben: liin grosses neues, 

ml n M n 1 I dnch b I II fert g 

furter Staatsristrettoe (No. 1K2) vom 18. November 17H2, nur ist 
in derselben von den Vorstellungen in Mannheim und Mainz keine 



' E, Menne-], (iiscliichtc .kr ,Sih.ui>['idkuini tu R.mlliirt i. M., S, (■)}, und 
lx,iillet,.n .der I-Miitu.rifr /■■in,.,,; vom Nui>. Mi, \„ m. 
1 J. Minor. Schiller, sein I.li'lii iiml sitne Werke, .S. ]t^. 




- 244 - 



RuiL, stau dessen \vir j j'ivv :uti Schlüsse gesagt, Jass d.i- Tr.nier- 
I> i L.-L vdi: >.J;i5i k-riiiiimen Friedrich Schillur« sei. Da Böhm örtctitlicli 
nm von einet AuffQhrunp. der Räuber in Mannheim und Mainz 
spricht, wusste er sicher nichts von den Vorstellungen des Stückes 
in Li.- i p/ii; und Hamburg, die in dir Zwischenzeit stattfanden. Dieser 
Umstand erhöht aber nur sein grosses Verdienst, die frankfurter als- 
bald nach der Mannheimer Aufführung mit dem genialen Erstling 
Schillers bekannt gemacht m haben. Eigentlich hätte ihm der Direktor 
der Kur-Kölnischen Gesellschaft, Grossmann, der ein grosser Bühnen- 
kenner und selbst Dramatiker war, das Verdienst vorweg nehmen 
müssen. Seit dem }. September 1782 spielte dieser ja auf der Bühne 
des neuen KomOdienlianses, deren Einrichtungen und für die damalige 
Zeit prächtige Dekorationen den würdigen Kähmen für das Bewältige 
Trauerspiel halten abgeben können. Allein in diesem Falle Lies* 



riefen, lt. Leipzig verbot der .Magistrat weitere Au!lüiiriJiiL;en des 
Trauerspiels, weil eine Anzahl Diebstahle, die im Theater und in der 
Stadt ausgeführt wurden, schon nach der zweiten Aufführung des 
Stückes die Befürchtung erweckten, als ob die Leipziger Studenten 
Lust empfanden, sich auch wie eine Räuberbande zu benehmen. Auch 
-ei iiuncherlei anderen Heuchlingen zeigte sich der Finfkiss Jet 
missverstandenen Räuber in den abenteuerlichen Handlungen ver- 
schiedener Personen.' Rcsonders wsren es Schuljungen, die Yei- 
schwörungen anstifteten und als Räuber zu Fuss die Welt durch- 
wandern wollten, und kaum erwachsene Jünglinge, deren phanusrischci 
Sinn zu einer X.ichahnumg Ka:\ H«?, drängte, üericine über allciie! 
durch die Räuber erregte Aergerm'sse waren zweifellos auch bis zu 
Grossmann gedrungen und hatten ihn von einer Aufführung des 
Stückes im ueii erbauten K niisödienluusc absehen id-sen. Seit .Iii 
ersten Aufführung des »Julius von Tarentn von Leisewitz in Frank- 
furt am 28. Mär* 1780, die für Grossmann und seinen Mitdirektor 
Hellmuth wegen der in dem Stücke in vollem Ornate aufgetretenen 
Bischöfe und (leisilick-n sowie wegen »anderer schändlicher Frech- 



heilen* grosse Unannehmlichkeiten im Gefolge hatte,' scheini der 
erstere in der Auswahl der von ihm gegebenen Stücke sehr ängst- 
lich gewesen zu sein. Dach auch noch ein weilerer Grund 
mag bestimmend Gut' Grossmann eingewirkt haben. In der ersten 
Zeit, als auf der neuen i)i.!me gespielt wurde, gab es wegen baulicher 
Veränderungen und nachträglich vorgebrachter Begehren seinerseits 



vursicl.iig zu sein. Iis erscheint ak„ «,mz hegreillich, dass er die 
Aufführung eines Stückes hinausschob, Jessen Wirkung auf die breiten 
Massen des Volkes, vorzüglich aber auf die Jugend, eine so gewaltige 

Jas Verdienst iSOlm^, der sog.u seine VnrsieUunge« im neuen 
Kiimudiciili.Hise uiii dem l't r..l ■ rm . i ■. ui-.lI bi-isu li^jjseii Stiicte Sehiilcrs 
eröffnete. 

Ick.r jt:;e erste A-.ilbLrunL: der Kauber in Frankfurt am 
19. November 1782 fehlen leider jegliche verbürgte Nachrichten. 
Auch sind wir nicht im Stande gewesen, den Zettel zu derselben 
ausfindig zu machen. Wahrscheinlich ist er ];Sj im April bei dem 
grossen Brande im Sc hauspiel hause mit anderen für Frankfurts 
'l'lieJtergesdiicliie luich.si werthvoüua l'rDgMUüiien, sündigen Druck- 
sachen und Dokumenten mm heuer verzehrt worden. Aber aus der 
Besetzung anderer Stücke und einem Berichte über die Böhmische 
Truppe aus jener Zeit kann man mil einiger Sicherheit schiiessen, 
wer hier zuerst die Hauptrollen in dem Trauerspiele »Die Räuber» 
darstellte. Nach dem bereits erwähnten Berichte bestand die Gesell- 
schaft, als deren Aufenthalt Mainz, Frankfurt und Köln angegeben 
wird, Bude 1783 und im Jahre 1783 aus folgenden Mitgliedern; 1 



ri 1. M, S. if7lT. 

1 Hatlisprolokoll, 10. utiJ II. September 17H!. 

1 Thejltrliiltn.let jut das Jahr 1781 mit dem Hilde IlHjnds. htrausergtUn 
.11 Reiclurd, S. 219!". 



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- 247 - 

«ic hier sind wehl die Ge&Mlten det Traoersptels nid« wie 
Leipxig in modernen Amügen,' sondern im Kostüm der Zeh des 
ewigen Landfrieden aui d.T Buhne erschienen. 

Wenn wir dieser MM AuSührunt! der Räuber in hrankturt 
Mi 19 November S78J gcJcafccn, werden »u unwillkürlich daran 
(ricncn. Ja« etwa, mehi als e.ntn Monat früher der ■ 1 K i IU- 
gimentimeuikus Friedrich Schiller mit seinem treuen Freunde Streichet 
in einem Gasthofe in Si.;in-.ih...M-;i Je: Malnbr j:'«c i'etadc jlcccn 
uhtr ' wohnte, um ;n t crburgciicr Stile tun. hesscic Wendung semes 
Cwthidm abiuwartett. Schiller hatte kein vorher durch ieini' Flucht 
jii> Stuttgart nach Mannheim mit jllcn Verhältnissen gebrochen urd 
durch einen kühnen Emschluss seinem Leben eine neue Gestalt 
gegeben. Aber sdinn in M .111 11 h u-im iind nutl) mthr hier in Frankfurt 
iniissic er erkennen, dJss derjenige oft ein wahres Mariyrium auf 
sich nimmt, der stanJhjit .."J bciarrhch bestreot ist, auch ohne sichere 
L'nicrljge, ja sogir im Kampfe mi; Cescti und ftechi, ein grosses 
Ziel M erreichen. Ata inflttM Kl»fcwllili|>lil feuta Schiller seinen) 
Talente die-. Opfet gebracht, er war wie Karl Moor in ein ficindes 
unbekanntes Land hinausgejogen, aber wie sein Held n:uss!e auch 
er bald die bitteren Folgen dies« Schritte* kennen lernen. Schillers 
Hera war krank wie se:n Beutel, ai> er an piem heiirren ULiubei- 
abend des ]ahre> 17«; d... thurnunihe I rankfur; >;lIi vu;n dammngen 
IFnin.el abheben sah und bv.id darauf mit Streicher in den schlichten 
Gasthof in Sachsenba csen einkehrte. Trotzdem «Du-tor Ritter-, wie 
Schiller sich seiner Sicherheit weucn ninnte, und Streicher sich spJri:cli 
anrichteten und den Betrag ffli Jas Zimmer und die Kost sofort mit 
Jim Wirthe vereinb^ten, wussten beide doch, Jass ihr Geldvorrat!, 
tu.ht lange ausreichen «erde. I.i -Jjlclicr Nothlagc, die lur ScMkfl 
edles Cerr.üth dureh die in Stuttgart ruruckgelassenen Schulden injji 
drückender wurde, dem in biete dieser beinen Stolz und hat den 
Intendanten v. Dalberg um Hülfe, b'ür die dreihundert Gulden, die 
der jun^c Dichter /ur Re^ilun- i.einer Verhältnisse haben möchte, 
hm er den Ficsko .111 "und falls dieser nicht ausreiche, auch djs 
nächste Stück, das er schreiben werde». 



"drei Rindern., weil 1.1.111 m,i J,«in <:..:.. Inj. kauen freier. Blicli jui die 
Miiiirrüclre lialic, smJcm in die Bnitlfintr.i.st tch-mte. Streicher iicfflil Jie .ijrcl 
Kindt]-,' nicht, schreibt -li'eT. lIj..:. lim..- ^..liiuni; Jli .V., 1:1 brücke Gegenüber p.c. 




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ieser nmgepressiciii Herzen uiul feuchten Augen geschrien 
iessen Inhalt in der That Verehrung vor dem Charakter 
i Jünglings abnöthigt, blieb ohne Erfolg. Obwohl Hit 
: das Manuscript des Fiesko bereits in Händen hatte, leis 



die er auf der Mainbrütke und in Goethes verkehrsreicher und 
hisiorisch bedeutender Vaterstadt empfing, sind durch die Sehiller- 
biognphien zu bekannt, als dass sie hier nochmals Erwähnung zu 
linden brauchten- Wir haben nur daran zu erinnern, dass Schiller 
von einem hiesigen Buchhändler Näheres über den guten Absatz der 
Käuber und das ausserordentlich günstige Unheil des Frankfurier 
Publikums über »das berüchtigte Schauspiel« erfuhr, und müssen 
ausserdem noch auf eine wichtige Thaisache .uifmerk.sant machen. 
Schiller haue bereits in Mannheim den Entschluss gefasst, ein bürger- 
liches Trauerspiel zu schreiben, hier in Frankfurt stiegen die Haupt- 
inomente y.» demselben und die dunklen Umrisse -einer Gestalten 



treuen Streicher, der das Geld zur cienen Ausbildung drci..:g 
Gulden, die ihm die Mutter geschickt — für den bedrängten genialen 
Freund aufgeopfert hatte. Was das Theater an Deutschlands grösstem 
D-nn.-iikcr suiulig;c. machte dieser treue I'vhides wenigstens einiger- 
masseu wieder gut. Wenn es damals schon sichere und gute Tan- 
tiemen gegeben hätte, wie heut zu Tage, dann hatte der Dichter der 
Kauber gewiss nicht niithig gehabt, die Opferwilligkeit Streichers t'i> 
/l:u: .m;,-:ei;.ien fi : sich in Anspruch zu nehmen. Abgesehen von den 
A ili.il gei! des Trauerspiels in Mannheim hätten ihn die Vor- 
stellungen desselben in [.e : .p;;ie. innl Hamburg dann ans jeder Xi.nh- 
läge befreit. Unter unseren Xeitvethältnissen würde vielleicht .i : jc1i 
ein Vorsehuss auf die bevorstehenden Aufführungen der Räuber in 



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_ Z45 - 

Main* und frank/an der Befrei« von schwerem Druck gewesen sein. 
Aber bei den damals herrs.v.tncen /.ist.inden im heiligen inmi-chen 
Reiche deutscher Nation konnte cm Lhditer noch verhungert), desser 
Werk »ergriffen und bereis ein Repertoirestück der deu;schen Bühne 
gewoiden war — Ob wob'. Schiller uahrend seines hiesigen Aufent- 
halt«! im Oktober 17K2 rinnul mit Streicher im neuen Komödien- 
hause gewesen ist ? L)a beide Freunde onr das S'ütlugstc für ihren 
Unterlialt besassrn, wate an einen Besuch des Theaters nur zu denken, 
wenn Grossnunn Freihdlets gegeben hJtte, tttt damals freilich noch 
seht selten geschah. Troiidi-m gerade in der ersien Hdlftc des 
Oktober 1782 verschiedene damals sehr beliebte Stucke gegeben 
wurden (siehe Beilage IV), müssen wir um so mehr an einem 
Theaterbesuch der beiden Freunde zweifeln, weil Streicher nichts 
divnn erwähnt, der sm:st diesen I rjnkfuriei Aufenthalt doch ein- 
gehend und liebevoll bis ir.s Kleinste geschildert hat. Zu pier Zeil 
stand wohl Schiller auch noch nicht in brieflicher Verbindung mit dem 
l : eaterdirektor Grossmann 

Von Jtm pngen Dichter selbst Lehren wir iu seinem Eis'.imgs- 
werk nirflclt. 

Am 30. Januar t;8j fand eine Wiederholung Jer Kduber 111 
1 ranklurt statt. Minor theilt in seinem »Schiller« mit, dass an dem- 
selben Tage die erste Vorstellung des Trauerspiels in Mama siat: 
gefunden hatte.' Hier mu« der Gewährsmann für ;enc Angabt sieh 
tweileUos im Datum geirrt haben. Wie bereits früher erwähnt wurde, 
spielte Böhm im Winter 1782— Hl abwechselnd in Mainz und Frank- 
furt. Dj er am jo. Januar das Stück hier gab, muss alio die Vor- 
stellung desselben in der rheinischer Sehw es*ers:adt unbedingt an 
einem anderen Tage gewesen sein. Die Annahme. d;ss vielleicht 
eint sonstige Truppe das Traeerspic'. .im angegebenen Tage In 
Main/ lufgeluhrt ha;te, iit eidlvandig .i.isgtw hlimeii. Nach den 
Mmheiiungen der Geschichtsschreiber des Mamier Theaters spielte 
damals nui die H:>!'.n:i;c:ic ( ,esi*ls.h^ii dort,' d;c ihre Vorstellungen 
■n den: enzmen lokal lui derartige Zwecke, in der >.im T'.iur 
cmge ruhtet in Keitbahr. auf der rundeten Bleiche gab. Aber für die 
Theatergcschichtc von Mainj ist es von Wichtigkeit, dass die im 



' Minor S. 408. 

' Curonal(i|n'5C"c (.iejv Inline 1 .Icr Mji:i;er Hiilne vnn Niklj 1 - Müller, enr- 

hallen i.l »Kliem", 11 Mj.s-hl.il lue I.1K...U1.. Kmisi •in.l Kiuucrklici», lkila K e 

,u< Neuen Miinicr ZehUOg So. Ij 11, und Jacob P*tfc GtSdlfchtt Theaters 




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Uinn.ir 17s; statt^iiiiabto AuiFiihrun^ der Rauher uar nicht die erste 
des Stückes in dieser SuJi javimi ist. Dieselbe, i.u-il bereit' vur 
der er-ui) Yinsiellun); des Trauerspiels in t-y.ml 11 1 1 1 (i.i.X.iy. :;S>). 
eieilciclii n l 1 Anfang dieses Munals oder ^ Lir schti!i in; Ol; 1 ober stau. 
Da Thcatcrz eitel aus jener Zeit nicht erhalten sind und in dem 
»Mabzer Tageblatt« und anderen Blättern sich keine Ankündigungen 
Böhms Vorsie-Ihmgcn finden, Hess sich trotz der werkt Intasien 
Unterstützung des Herrn SiaJibiNuiiiickars Hr. Vclke und des Herrn 
Bibliothek-Sekretärs flörkel in Main/ der Tag der ersten Räuber- 
vorstcllung in dicsei St.uh nicht feststellen. Dessen unbeachtet bleibt 
es aber für Mainz von grosser Bedeutung, dass es nach Mannheim 
die erste süddeutsche Stadt war, wo die Räuber in Scene gingen. 
Au-' Mainz U,l»i .Linn u:imh teiivu I ■" r .-. 1 1 1. Tu j r . 

7m der zweiten Vorstellung von Schillers Erstlingswerk erüess 
Uohni in Jen hiesigen Mattem lullende An/.ciue, die hier nach N*o. i<< 
Je : > 'il i-.inkinrter Sta.us-Kisirctn» v,im Diciisiai:. den J.m-.i.-j 17s;. 



(jern.. vine 1 . iuiieei: ä)iel-rei-.., .1. < ei::- 

11I ihr Jii seyn wird, was Slul!L's|-ejrt 
der Knjllisclicit ivar. Die Vcrzicrurijji:» der Schaubühne und djs Ku.tiime 

Kleider •■..id der /cd en.i J ■_ 1 1 . LV. ■.■-]:!:. in:i:;e|- .1-1 Finessen i- 
wir lellinticliciii im«, die Zufricdc»!«.-!! innerer «reliruiig'.wlirJiiic!! I.,.:-.i:,t 
■trj J Freunde und ihren -cli.iKl'JrMen llevljtl im verdieiie'ii- 

üa das Augenmerk des tlirekrteis der Schaufele Böhms, minier auf 
d.is Vergnügen (in« vcreliruiiii-ui-nlitii Publikums jitrlctilet ist; si] wird 
.i-.-cn (.e-cll=cn.i;r li tiiiiit : shti-.c:i Lt. i . 1 r- e:>- L't.'.-f i)-.'i;;cu. Üimne-: 
i.c-- Jen l.uiuer. l.-ire lndrcr," Um .Iis I :i.:n-.:,,:;. li: 1-r.ii;:. 

furl "1 «eilende l'csl eiilesllieils ni.iil m Mähren, indem Theils dcncnjenyci: 
U.iniern. die lUi'e' -ine. .Ii.- Wr-aeile'-.e de: Klicken . ii:-.-eiM niLLeK "l'l i .i- 



Wiewohl ,:ie:.ei lienchi den Zweck hatte, das Publikum anzu- 
ziehen und sieh dem Inhalte räch ,iu /ei i;cci:i">-sr,clK- iieunheikiii^ei: 
der Räuber anschliesst, so unterscheidet er sich doch durch seinen 
Ton und Umfang so wesentlich von anderen Theaieranzeigcti Böhms, 
d.iss man deutlich merkt, dieser wollte etwas ganz Ausserordentliches 



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ankündigen. Auch die Verlegung des Stückes vom 28. auf den 
].>. Januar liefen einen wtfteren Beweis für diese Annahm*. Zwar 
aar der 28. Januar kein christlicher Feiertag, aber es fand an dem- 
selben die Ghcmliclie l'reisvirrihcihirig der !iie-igen Ciinigenschen 
Zeichen-Akademie im CoEiccri-S.uk' aum Jimglmlc stau, deren pomp- 
hafter Feier ein grosser Theil der hiesigen Kunstfreunde und der 
besseren Gesellschaft beiwohnte. Die Frankfurter »Obe rpos tarnt s- 
zeltung« vom Ji. Januar 1785 No. 17 berichtet, es seien bei dieser 
Preisverteilung, die auf Grund von Entscheidungen der Chur- 
pfäbiscllcn Akademie in Mannheim erfolgte, nahezu tausend Zuschauer, 
darunter die vornehmsten Mitglieder des Magistrats sowie eine Menge 
hiesiger angesehener StaiiJcspcrsimei:-, gegenwärtig gewesen. Es wate 
deshalb höchst unklug vuii liiihiu genesen, wenn er an einem solchen 
Tage ein Stück bitte geben wliIIltj, auf Jessen wicilerbolte Aufllilinmg 
hiesipe Kunstfreund. a!>;e:i;cheinl;d; mit Spannung warteten. Der 
Aufschub erfolgt« wobJ auch auf Jen Wunsch von Theaieiiiebh.ibece, 
die der Feiet in de: Akademie beiwohnen, aber dadu:;h nicht «tr- 
huidcit sein wollten, d:e Vorstellung des beliebten Trauerspiel» mit 
jezuveher;. Na Ji d( f-t 1. g: 11 J | l'rJti rgi-FraTi \: lree_.ni dieselbe 

■dHM t.m sechs Uhr, also . einer Zeit, in ».elcher der sogar MM« 
Trompeten i nj Paukcnj. :u'F _:vc!ij1iciii leictiiche Vorgang in der 
Akademie noch nicht zu Ende war.' 

Üb nun der iwer.cn Auf!uhrui'.|i der Rauber in Franlli.fi 
ebensoviel Lette bemohnten wie dieser in buchst ae-Tallcnder Weise 
.0 Scenc gesel/tcu Preuicrtiieilung niuss dah;:i gestellt bleiben. Üa 
die Zeitungen danuls nur ausi: ab ms weise kurze Nachrichten nbel 
theatralische Ereignisse bringen und seit dem Eingehen der "Frank- 
ruftet Bsytrlye mir Ausbreitung nOuBdicr Künste und Wissen- 
kMkh :;8o in einem Zeitraum von sieben Jahren keine kritisch 
ästhetische Wocheosduift mehr in Frankfurt erschien, die sich auch 
mit dem Theater beschäftigte, so fehlen leidet regelmässige Beruhte 
übel die hiesigen Aufführungen in den ersten Jahren der standigen 
Bühne. Ern 170H erschienen wieder «Dramaturgische Blätuf über 




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Dr. Schmied 
»Dramaturg 
«dun Apollo 



läJieiiiJ 
Mi^eaten 



tischen Natiorulthean 
eser Vorstellung in J 
»Dichterling« genin 
Ichter auf dem Helik 



Wie 



von Schreiber über damals moderne Bühnenwerke, besonders über 
seine Besprechungen klassischer Dramen und seine Abhandlungen 
über die Schauspielkunst und ihre Bedeutung beweisen, wat er ein 
hochgebildeter Mann, der ein feines Verständnis für das Buhnen- 
wirksame besass, sein liiehter.imi j; credit verwaltete und in der Tlut 
KU verwirklichen suchte, was er im ersien Stück der -Drama typischen 
Blättere (2. Juli 1788) in seiner Anrede an das Publikum versichert 
haue; »Meine Absicht ist, Geschmack und Kritik allgemeiner zu ver- 
breiten und zur Vervollkommnung in der Kunst mein Schärflein bei- 
zutragen.« 

Was die Oper betrifft, so scheint Schreiber in veralteten An- 
schauungen belangen und in seinem Unheil keineswegs maßgebend 
gewesen zu -ein; wenigstens beweisen seine Kritiken über Mozarts 
Opern, dass er nicht im Stande war, den herrlichen Tonschöpfungen 
des grossen Meisters die rechte Würdigung entgegen zu bringen. 
Desto lieberer war sein Wiek für die Mangel und Vurzuye der dar- 
stellender. Künstler. Leber Herrn Bilau, den ersten Karl Moor der 
Frankfurter Kühne, der lange Jahre bei der Böhmischen Truppe s 
äussert sich Schreiber äusserst günstig. Bei Gelegenheit der 
sprechung der »Erwine von Steinheim- . Trauerspiel von Blum: 
(Dramaturgische Blatter, zweiter Jahrgang, erstes Quartal, zehntes 
Stück vom ,|. |utii 17S9) rühmt Seiire:.- :. ■ ü .. ::■ ci. r w' 
des Urach »Jen Anstand und das ungestüme 1 euer eines Kitters au 
dem Mittelalter, gezeigt habe. "Sein Blick ist voll Ausdruck-, b< 
richtet er weiter, »er weis malerische V...i:i::i;-.e> anzubringen, ohn 



- =5? - 

es darauf ■aaicgM.« Kock mcht hebt Sehrt*« Jen H c Uw ifa mr l » 

Bilau in einer OuHttcritl* det ffltUMtn Böhmischen Cwellthtn: 
hervor. >tr behauptet unstreitig den ersten Rane. in dieser (ie-ell 
ishaft", hei»; es im dreiiehnten Stull der oDmnaturgjschen Blauer. 
lOin 25. Juni 1789. »Was eir '.ingcninn'.cr Irgendwo von Kcirsüac 
sapi, gilt aush von Herrn Bitau. Die Natur hat für ihn sehr viel 
gclhin und seine glücklichen körperlichen Anlagen verbunden QtM 
ÜMM Gefühl seuen ihn in den Stand, verschiedene, oft ttHfc ef «* - 
ftttiat Rulle» auch ohne i-.n tiefes Studium de: Kunst gut au Ificlcfi, 
Sem 1 euer strömt gewa/.ig ir. leidenschaftlichen Sccnen, aber es 
rtivst ihn bisweilen über du Cremen der schonen Nlttm tu D.i 
HiLu aui.h von anderen Kritikern jls guter Schauspieler, dem in 
je nen Rnllcn »Figur „od Ausland sehr >u stMwn kiv.nmenu, anerkannt 
wild.' >0 dar' man schliessen, iL-\ er für d.c Rolle des Raubeis Moor 
wie geschaffen «ar B.lius Aeusscrlichkcn passtt sicher besser für 
die Ueblingsfigur des jqgertclUcher Dichter als die des Herrn Böck 
von der Mannheimer Buhne, der nach dem eignen Ausspruch Schillers 
nuidi; j;tiULj; Person fiir die Holle haue».' 

Böhms Anieige lur iweitcn Aufführung der Räuber In rrinkfurt, 
die wohl auch tils Avertissement odei Vorbericht auf dem Zettel 
stand, mussen wir ttot/ ihrer Anlehnung :n andere damalige Be- 
sprechungen des S;uckes die erste hiesige Beürihcihinr; eines 
SchilcncWa Bthr*a»erie» auffassen. Sie enthalt einen Hinweis 
a.f die künltigc Bedeutung Schillers als dramatischer Dichter, der 
merkwürdig genug klingt und nochmals hervorge hoben 1a werden 
verdient. In keiner der «itgenossi sehen Kr.nken uber d:e Rauher, 
die uns bekannt geworden sind, isi m;t solch piopln tischet Sicher* 
Heil ausgesprochen, was Jer p-nge geniale D.chiet dereinst lur du 
deutsche Bühne bedeuten wird, als in diesci brachten twi-rthen Thr.-.M- 
an«,ge vom 18. Jinuar tl H 

Im Laufe di.^cs und de. ful[;ei! Jeu Jahres wurde das Trauerspiel 
nicht mehr in Frankfurt gegeben. D.i In einem damaligen Berichte 
über die von der CRisMn.'iuiiisJicn Gesellschaft neu aufgeführten 
Stücke auch die Räuber genannt sind, fällt diese Thaisache um so 
mehr auf. Böhm spielte vom Mar; 178; bis zum Juni lyH.j nicht 
in Frankfurt. Als er in diesem hei ssen Sommer bis üum io. August 




Zeil dir die D.ir.teüuu:; . 



Das ! 



liefere J.-.s 'riiiMi.-i|niH:ki;:n geblieben ; 

ersten A'iffiibrimiie;) desselben iul^icn j.i vi^luhmssiiiassi.; so schnell 
auf du. in. kr, dass an einem ejos-cn lirlole; lLt- l'r.inei-.piel. i:i f-r.in!.- 
fun nicht gezweifelt werden kann. 

Wie das Repertoire ilölims im November 1782 (Beilage Ij und 
Jann.ir, Februar. Mar/ 17S; (Beilage II) beweist, wurde kein anderes 
SiQck wiederhol! als die Räuber. Weshalb Grossmann noch über 
zwei und ein halbes Jahr vergehen Hess, che er gelegentlich eines 
Gastspiels von Bück im Herbst 1785 das .Stück hier zur Aufführung 
brachte, entzieht sich aus Mangel an Nachrichten der Beurtheilung. 
Keinesfalls liegt der Grund im fehlenden Interesse j'isv Schillers erstes 
Bühnenwerk In iwi sehen hatte ja Grossmann mehrmals bewieser, 
dass er das Genie des jungen Dehlers vollkommen zu würdigen 
i.^sti-.c ind ihn it Ladern suchte. «0 u;.d «t-r.:i e- tut fing 

Der Theaterzettel zu der Vorstellung der Rauber in Frankfurt 
wahrend Bocks Gastspiel ist der älteste zu diesem Stacke, den «•{■ 
von der hiesigen Bahne abfinden tonnten; er soll deshalb hier 

^oMeetreiie Wiedire.jhe :.uden 

Mit gnädigster Erlaubnis 
liines Ilocliutlcn und llodiucisen Magistrates 



Sir., Steile 
Kamtaim 
Kolin 



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Den Darstellern nach ;:u urilieüeu, mtiss die auf dem nbigcn 
Theaterzettel angclnn: Ji«it Vot-tellurg der lt;mber eitle sehr befrie- 
digende gewesen sein. Iis sind i.amir.tlid! schauspielerische Grössen 

ersten Ranges, amen dl« Hauptrollen anvettnun waren. Der Clast 

vom Kurfürstlichen Hnftlieater in Mannheim. Rück, war ja der erste 
Kar! Muur der deutschen liiihne. L'n/clmann gab den ['ranz in ähn- 
licher Weise wie Inland, welcher letztere die bodenlose Verruchtheil 
dieses Charakters BBihr vom p^dloIogtMhen Standpunkt eifilSS.W und 
in kaltem satanischen Raffinement in Uischcinutig treten liess. Nur 
an einzelnen Stellen folgte Uufcluuiui, wie Zeitgenossen lirtheileii. 
schwungvoll den Hatte Dichter vorgezeichneten grandiosen Linien und 
brachte in seiner Darstellung die Poesie des Furchtbaren zu ergrei- 
fendem Ausdruck. Karl Willlelm Unzelmann, geb. 175 J. war 178a 
von Bci'.in zur Grossuiänniidien Truppe gekommen. Kr vethiirathcie 
ii;h in Frankfurt mit (jfimmanns schöner und nkntvoUcr Stief- 
tochiet Friederike Hinner, geb. 1760, der spater «1 bct>hm» gt- 
Goldenen Bcthmann Ui-zrhnanu *at ein cbvr-so genialer Schau- 
spieler alt hochgebildeter Mensch. Die J : tau Rath Goethe widmete 
ihm und seiner Frau dir wärmste Freundschaft und itanj den beiden 
in manther Lage mir praktischen I rfahrnngen Seite. Die Cittcn 
waren hauf.ee Güte im Hause Jer !ür Jas Theater ungemein be- 
geisterten r-rau Rath Ali »e am Anfang Ca Jahtcs 1788 «efpro 
Inmguen und sonstigen drillenden Verhältnissen Kranifun zum 
grnssten L ri lu r wew ihrer alten Freundin verhessen, verpts Stt 
das Ehepaar webt und unterhielt Jahrs lang einen Briefwechsel mit 
IWmjnn.' Wahrend seiner hiesiger. Tita tigert »a. der Kun.tlcr 

■ K. Kol. frm Hn\ Mcfi— du«! >on Kariumu FJiultn («whe. i^f'V 



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durch den Einfluss seiner in (nie. Zeit noch gluckhchcn Eh. 
Frankfurt keimt Unzelmann nach Berlin zurück, wo er all] 
\; ■•„„■ ■ j ;S, ; 

Cr,.^:^, se.b->:. der Ibr.^ler de> alter; Aitmi. 
so war derselbe ein so gewindt« Schauspieler, dass ihm 3ucl 
gelangen, die, wie der alte Moi.r, eigentlich dicht in sei 

. I .[-. -. < ■, .1 I . ■ r •. !•„• -| 

erforderlichen Etourdcrie und Impertinente., wussie sich ab 
mit jeder ilim Fem liegenden Aufgabe gut abzufinden. Bu 
und Siegmann, die den Spiegelberg und Schwelm daisiellten 
zwei sehr begabte Schauspieler von liefer Hinsicht und Bildun 
Letalere war auch zugleich ein bedeutender Sanier und vers 
in «einen beiden Kichern die .olle Gunst des frankfurter Pu 



jugendliche Liebhaber der frankfurter Buhne. Er besass e 
sdiafilich fei.riges Naturell, deklamirte ohne Künstelei uns 
geschaffen, da» hinreissende Pathos und die kräftigen Irr 
Schillerschen Gestalten zum rechten Aufdruck *u bringen 
mehr ist Auf Schmidt hinzuweisen, als er der erste Fi 

' . I i i 0 : '■ i . - I -..iJ.-' " i 

sehen Bühne gewesen is;. 

Die Darstellerin der Amalia in der Hä über vorstell 
25. Oktober 1785, die schone Madame Fiala, hat bereits 
Gründung des sündigen Schauspielhauses und dann mit , 
einer kurze,. Unterbrechung bis- ans Ende der achtziger 
einigen Jahr hun Jens die Frankfurter mit allen klassische 
.u :i des 1. Keien Drahns und feineren Lustspiels bekann: 
hin Kritiker urt heilte am Anfang der achtziger |alne de 
Jahrhunderts folgendem! assen Ober Madama Fiala »Sie s| 
allem zärtliche Liebhaberinnen in. Lust- und Trauerspiel 
auch sanfte Weiber und leichtsinnige Midchen. Die G 
Walltron, Ariadne, Julie, ßlanka, Ophelia und Henriette ; 



, ihrer Gewalt. Der Leber; 
; glückt ,l.r besonders. 1! 



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— 2J7 — 

Ihre Stellungen als eine Wahnwitzige sind nie übertrieben, sie weiss 
durch dieselben sehr gm das Mitleiden zu erregen. Es ist schade, 
dass sie zu Mäd eben -Rollen m dick wird. Wenn sie Sehmerz, 
niederdrückenden Jammer ausdrückt, fahrt sie ein wenig zurück, 
macht eine Bewegung, als ob sie erschrecke, und kömmt in diesem 
Augenblick mit de: rechten Hand an diu Lippen. Dieses S fi i l- 1 , so 

K-st.;n,.i a.u i:iuiii KupiV, auch v,-,i- : , .]„■ Ji/ künstlerische Einsicht 
Lutte Schieten müssen, thre individuellen Neigungen ?.tt ni-ur -.viciJ^ii 
und sich dem gemeinsamen S'.reScn /t:r Lösung einer grossen Aul- 
gabe anzuschließen. Wie weil Madame Fiala in der schroffen Durch- 
führung ihrer eigenen Ansichten ging, beweist ein Vorfall, dessen 
wir bei Besprechung der ersten Aufführung des Fiesko in Frankfurt 
noch gedenken werden. 

Ueber die Vorstellung der Räuber am >. April 1788, welche 
seither für die erste des Trauerspiels in Frankfurt gehalten wurde, 
hesit/tt: wir eint Kritik vim dem bereits früher erwähnten Witticllll 
Aloysius Schreiber. Diese Besprechung sieht in dem »Tagebuch der 
Mainzer Schaubühne«,' dessen Fortsetzung die schon mehrmals 
genannten »Dramaturgischen Blättern bilden. Heide Zeitschriften ent- 
halten neben den »Düsseldorfer Bagatellen«, den "Rheinischen Blauem« 
1111,] Ji-m 'iThtLiier-jiUirn.i! bin Deiitschl.m.L die in- ir.odsu r ILitv.n.;- 
für die Frankfurter und Mainzer Theatergc.cliiclite junu-r Zeit. Die 
K'.ich'.cir.vertuc Kritik. veXlu- ir dicln-in des lingincn Schreibens 
eines Reisenden gclasst wurde, ist die älteste bis jetzt entdeckte 
lte:ipiee:i-.:iii: iihcr Schiliers ersten Tri u erspiel auf der 1t.ui k f. :t. er 
lit'tlmc. Sie soll deshalb auch hier ungekürzte Wu-derg.ihe linden. 

Frankfurt am I,. April 1788. 
Gestern wurden die H.un.vi hiur .in Detulin. M.111 hat sich vir] über 

dk moralische S e 1 c e- dieses Sei i.iu.|i„-k ee/.uil: Unit ti ist auch niehi r.a 




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Liebe aber den r-iden. (Heiden). Ls is. Mahr, djs Eiden sieht im 
Original, aber sollte der Sc Ii hl spiel er nicht s.i viel Linteln oder Mtith haben, 
die Drubfehkr seines Dichters :u verbessern? Die Herren haben doch Mutti 

Ktiiilfi, " (l '''e «-"""»seil Sleilti! in. eVni Ai- liicuii.inifc .I[ ; u c ! et -c [ i 

Herr Omubner sagte: - Wenn der Geschichtsschreiber nicht die 
l.vfcke in jnpiierp Snk,e-..i.n,-leiH-- sc 1, e ,, t v ! Wie um ,!,-, .co- 



versäumten, was die Zuschauer sündigten, hat der Kritiker wenigstens 
in einer so em^eu und cme.eliendeu Weise gerügt, wie es der Be- 
deutung von Schillers Erstlingswerk entspricht. Schreibers kritische 
Abhandlung enthält Winke, die das Publikum sowie die daist eilenden 
Künstler .null heute noch k:.ieh;en lohinen. und liefen einen neuen 
Deles; l'nr Jen !{ev,iii'.i!;en Hinlhiss nnc die starken Impulse, welche 
die Schauspielkunst in jener lipoche vun Schillers Jnj.'.endw eilen 
empfing. Karl und Franz Moor, Fiesko und Ferdinand in Kabale 
lind Liebe .-.leihen lindere AntorJernn^en .111 die d.irv.eilendeti Künstler 
als die meisten Helden der damals beliebten Schau- und '1 'raaerspiele, 
hin Funke eon dem Feuer, Jas in SeliilUi. ühersrirndclndein Gei-te 
luderte, musste auch im Darsteller glühen, wenn er diese Gestalten 
einer kühnen und doch mit festem Bi:Je:i ik-nuen l':i.:n;.isic mit 
dein Hauche des Lebens erfüllen wollte. 

Was Schreiber Uber die Räuber selbst sagt, ist gewiss zutreffend 
und zeugt für Jessen tiefes ästhetisches Kunstverständnis. F.r ncgrill 



den Geist der Schillers,: Ii 1:11 | u end d ic ti t Littf" , fasste das Trauerspiel, 
ohne dessen menschliche Seite zu leugnen, in seiner Totalität auf und 
wies auf den von den Zeitgenossen oft nicht erkannten sittlichen 
Endzweck desselben hin, Ausdrücklich bcionr Schreiber, dass der 
junge Dichter nicht das böse Prinzip, nicht die rohe Willkür der 
Gewalt liefen lasst, sondern in ihrem tragischen Untergang auls 
neue die Herrschaft der sittlichen Welwrdnung besiegelt. Wenn 

Schüler als achten Dichter auigefasst, der trotz aller Liebe und Be- 
geisterung für die Gestalten seiner Phantasie die gewählten Motive 
frei beherrscht und sich nicht zu einem Vergehen gegen die tragischen 
Grundgesetze hinreissen lässt. Gar manche Besprechungen späterer 
AuIfQhru Ilgen der Uanhcr in Frankfurt S,eweiseti, dass viele Kritiker 
diesem gewaltigen Stück gegenüber ganz im Stolliicheii belangen 
blieben und mir den wilden Trutz gegen das Begehende, den unge- 
zügelten Freiheitsdrang und den Geist der Zerstörung aus demselben 
herausfühlten. Um .so mehr befriedigt es uns, hier feststellen zu 
können, dass der erste Frankfurter Kritiker der Elluber Schillers 
Abrichten klar durchschaute und die tragische Losung des Stückes, 
den Ausgleich von Schuld und Sühne in demselben sicher herausfand. 

Obgleich wir heute in einer ganz anderen Zeit leben als wie 
vor mehr als hundert Jahren, so zünden die Itäuber doch noch immer 
hei den Zuschauern, wenn irgend die Darstellung \oa einem Funken 
Schillerschen Geistes durchglüht wird ! Ob deshalb in unserer 
fortgeschrittenen Zeit die Absichten Jes Dichters immer tief erfasst 
und über dem hinreissenden Schwung, der Dichtung nicht gar zu oft 
vergessen oder auch heute noch missverstanden werden — das 
steht dahin. Da aber Schiller begreifen für uns Deutsche so viel 
als innerlich fortschreiten heisst, so möchten wir an dieser Stelle 
auf die bedeutende umi nach jeder liichumg hin erschöpfende ästhetisch- 
kritische Betrachtung der Räuber von Richard Wehrich in seinem 
Werke •Friedrich Schiller, Geschichte seines Lebens und Charak- 
teristik seiner Werfte, aufmerksam machen. - 

Von dem verdienstvollen, in der Gegenwart lebenden Biographen 

urtheiler zurück. Schreibe, verlasse in demselben Jahre noch eine 
Kritik über die Rauber, die sich an die Vorstellung am 18. Oktober 
1788 anschliesst.' Iffland war damals als Gast in Frankfurt und 




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hingen durch die Darfte!]..:^ zu motivtren, wo es der Dichter nicht 
hinreichend gethan hat, der - und nur der allein - kann Ifflands 
Spiel gehörig würdigen, Ich will es versuchen, von einigen Szenen 
wenigstens eine kleine Skitwc zu entwerfe:-, d v i-u'.ih n-..l. !<•;>. •■ 
Jige Darstellung so wenig gani wiedergeben wird, all der kalte todic 
ln.h-i.jbc die SjIi. unger. eine. :t;. : ji!s oder T;1i;ps ii.-. n/i.-:Mm 

Nun schildert Schreiber genau und höchst anschaulich das Spiel 
llHands in den bedeutendsten Scenen und schlieisi dann seine Abhand- 
lung mit den bemerkenswerten Worten; «Wer über die Moralnat 
eines Katasters wie Fran< Moor deraisonnin, der sollte nur irBands 
Spiel sehen, und er wurde s.th m:t Schiller bald aussöhnen und 
begreifen lernen, dass unmoralische Karaktete mehr zurtcltscbrekken 
vordem Laster, als Ideale der Tugend; so wie wir an Krankenbetten 
eher der. Werth der Gesundheit schalen lernen als unter Gesunden.- 

\ ll i: l.l '. .( ! ., i.-. . • .1.1.. 

iii'uillic -:i,; du U.ilKi lun |:ni; r..iihi'c:'. (. >t ;.i. ■:ii>| .mkliii ju>(::i!r 
und stets den Kernpunkt der Ceiislten ins Auge fa«t. Fi Iis« sich 
nicht leugnen, diss hrar.z, eine so wirksame Bui.;cnhj;.i: vor- 
/.uglkhe Rulle li.r der Sehau.nielcr er .null ist, einige imw.ilir-chem- 
liche und unniotivirte Züge aufweist. Aber, wie Schreiber mit 
anderen Winten richtig bemerkt, wo die Linie in der vom Dichtei 
vurfiezeichneteii (lestall aussetzt, inuss der Darsteller nachhelfen lind 

das Unbegreifliche in der Dichtung durch natürliches Spiel in die 
reale Möglichkeit zai versetzen suchen. 

Wie Schreihvr Jachten wenige zeituuiussi'-clii Ueceiistrucri über 
Franz Moor. Die Frage, ob ein Ungeheuer wie diese Gestalt über- 
haupt möglich sei, beschäftigte viele Kritiker. Sclmti Timme in dei 
bekannten Erfurter Reccnsion ' halt ein solch gänzliches Ungeheuer für 
unmenschlich und unnatürlich; Schiller selbst scheint einige Bedenken 
gegenüber Franz nicht haben um erdrücken können, andere Kritiker 



Schink und andere Dramaturgen.' 

Beinahe hundert und acht Jahre sind es schon her, seh die 
Räuber zum ersten Male in Frankfurt aufgefilhrt wurden, trotzdem 
haben sie immer wieder ihre un^eschwächtc Zugkraft auf das hiesige 
Publikum ausgeübt. Zur Zeit ihres I j-scheinens wurden sie begrüsst 
wie der Bote einer neuen Zeit, in den Tagen der Revolution hat man 
auch liier dem frciln.-itsilur-.tijN" K;."':'er Mnnr /.u^ejubclt wie einem 
geistigen Bundesbruder und in den Zeiten des nationalen Freiheits- 
kampf» waren sie mit anderen unsterblichen Werken der Dichtkunst 
der Jungbrunnen, aus dem der Genius unseres Volkes neue Kraft 
trank, als die Wetter des Schicksals über uns hereinbrachen und 
unseren Muth lu vernichten drohten. Und auch bei allen nachfol- 
genden geschichtlichst! l'[i]wä!/u[i£e" und Kulturepochen haben wie 
allerorts Schillers Räuber auch in Goethes Vaterstadt als geistiger 
Faktor auf die Massen wirken helfen und diese zu neuer Tlutkralt ent- 
zündet. Wenn es das untrügliche Zeichen eines achten Dichterwerkes 
ist, dass es die Stimmungen seiner Zeit wieJerspiegelt, aber doch 
von allen Zeiten verstanden und als eine Offenbarung ewiger Wahr- 
heiten betrachtet wird, so trifft das bei Schillers Räubern gewiss ni. 
In unsterblicher Jugcndfrische leben sie fort und begeistern den Leser 
und Hörer unserer Zeit, wie sie vor hundert [.ihren unsere Voreltern 



' Braun 1, 1-7. Kritiken über Jie Hinter aus den [ihren 1781. 8: und 8). 
' ). Pctd, Ucschithrt des Timers und dtr Musik iu Main;. S. 79. 



Jl- lli.sev.i,-hte, l-"rjnK KilJ Jas vi-i'.:s:h,' U.US : . ncri-.-n; dieses Cha- 
rakters, bald die schwindelnde Vcrruchtheil desselben mehr hervor- 
treten lies*. Wer über Ifflmds und Unzelmanns Daislellungikuosi 
Berichte gelesen hatte, der wurde bei Hermanns ergreifendem Spiel 
unwillkürlich an diese heide» proben Kunstler erinnert. Den Herren 
Salonion und Hermann stand 1-raulcin Gündcl all Amalie von lidel- 
rcich würdig zur Seile. Die Künstlerin jiab diesem unwahrschein- 
lichen l'raucncharakter einen lebensvollen Anstrich und verlieh der 
misslungenen Figur Amalias den Reil edler Weiblichkeit. Auch die 
Hollen der Rauber und des alten Moor (Herr Weber) waren gut 
besetzt. Besonders anerkeiinetiswenhe Leistungen boten noch Herr 
Hofmann und Herr Schneider als Kosit.sky und Hermann. Beide 
Künstler wirkten hauptsächlich durch die warme Aurfassung ihrer 
Köllen und die Irische unmittelbare Kraft ihrer Darstellungsweise. 
Den Pater und den alten Diener Daniel Raben zwei jetzt verstorbene 
Mitglieder der Frankfurter Bühne. Herr Werkenthin und Herr Collin. 
Der Erstere, ein sehr bedeutender Charakterdarsteller auf dem Gebiete 
der Komik, gab den Pater trclHich, der Letztere machte besonders 



Erseht! nun j; einen rührenden Eindrn t -k. Was die Kostüme der Dar- 
steller betrifft, so waren dieselben mehr malerisch als historisch treu. 
Freilich merkte man sofort, dass nicht die Zeit des ewigen Land- 
friedens, sondern die Mitte des vorbei! Jahrhunderts angenommen war. 

Die Erinnerongsfcier begann mir einem Prolog, der auf die 
Bedeutung des Tages hinwies und von Herrn Regisseur Pcttera 
gesprochen wurde. Inmitten der Bühne in einem Kreis von Lorbeer- 
hätmien und Salinen stand Schiller. \hi.u: nach llnineekcr. Dieselbe 
wurde, während Herr Pettera folgende Verse sprach, von ihm mit 
dem Lorbeerkränze geschmückt. 

»Das ist ja grail die J-.it;t;iLirt des Grus- en, 
D.l;.-, e:. der Zeiten Schr.inkcn. überwindet 
Und mit der Wunderkraft, die in ihm lebt. 

Stets neu den Weg zu allen Herzen findet! 

So leg ich denn den Kranz auf Deine Stirne, 
Die bittres Leiden oftmals trüb umwölkt, 
Doch die wie in dem Morgcnglanz die Firne, 
Wtnii'.s fin-;^ wich dunkel, seihst in KrJtnuualcn 
In himmlischer Begeistrung konnte strahlen! 
Das hiesige Theater hatte sein Mißlichstes gethan, um die 
Eriniierungsfeicr würdig zu gestalten, aher unser Frankfurter E'ublikum 
brachte derselben wenig Interesse entgegen. Das grosse Opernhaus 
war ziemlich leer, was einen um so traurigeren Eindruck machte, 
als der glänzende Raum im hellsten Lichterglanze strahlte. Freilich 
die kleine Gemeinde der Erschienenen folgte der Vorstellung in 
gehobener Stimmung und belohnte die Künstler durch reichlichen 
Reifall. 

Iis hat eine Zeil gegeben, und der Anfang der achtziger Jahre 
lallt noch in dieselbe, in der die Theilnahrne für Schiller nach der 
jjrossa rügen Gedenkfeier bei der Wiederkehr seines hundertjährigen 
Geburtstages durch den mächtigen Aufschwung, den die Goethe- 
forschung erlebte, weit in den H ;n; e: lti.ii J gedrängt worden ist. 
Weich einen liefen lünlluss derartige geistige Strömungen, die man 
doch eigentlich nur in den höheren Luftschichten der Gelehrten weh 
spüren sollte, auf die breiten Massen des Volkes ausüben, dafür 
können die Theater einen schlagenden Beweis liefern. Die Bühne 
ist nicht nur der Spiegel unseres Lebens und unserer Zeit, sie ist 
auch ein Barometer für die Wertschätzung, die man in verschiedenen 
Epochen den Heroen unserer Dichtkunst entgegenbringt. Erst seit- 
dem in die Schillerforschung neues Leben kam, hauptsächlich seit 



Minors und Brahms, die auf der Hohe der Wissenschaft stehen und 
daneben den Brossen Vorzug reiner verständlicher Darstellung be- 
sitzen, ist die nationale Begeisterung für Jen Dramatiker Schiller 
wieder lebendig und stark geworden. Immer hat das deutsche Volk 
gerade zu diesem Dichter begeistert aufgeblickt, aber wenn man 
sieht und hon, dass Schillers Werke Überall wieder mit wärmerem 
Interesse .uiigeiiilin «erden, 50 D1U55 man sagen, dass ihn das deutsche 
Volk in unseren Tagen wieder besonders tief ins Herz geschlossen 
Iis;, Und Jas :M sicvis;, ein merk« i:i dii;es deichet; in eiiie:' /ei:, die 
realistisch wie eine ist, sich aber dennoch gerne an der idealen 
Geistesholieit erquickt, die jedem Deutschen, wenn er sich irgend 
noch für Grosses und Schönes zu begeistern vermag, aus Schillers 
Werken entgegen strahlt. 



Uni einen lehe-l<!ick iihu- das il>c..t-:iliscl,e Leben m InMnküirt 
nur Zeit, als die Räuber zum ersienmale liier aufgeführt wurden, zu 

i>:un. Als das neue K-:m.Mienli.ius am J. September 1782 eröffnet 
worden war, sorgte Crossmann, der Direktor der Kur-K olnischen 
Gesellschaft, auf jede mögliche Weise dafür, dass die verschiedenen 
Bedürfnisse des Publikums nach allen Richtungen hin befriedigt 
wurden. Wie sein Repertoire vom 5. September bis 26. Oktober 
1782 beweist (Beilage IV), schloss er sich /.war der herrschenden 
Mode und dem tonangebenden bürget lieh -prosaische 11 Geschmack 
an, aber seine Vorstellungen scheinen damals doch so abgerundet 
und trefflieh gewesen *u sein, dass sie selbst den strengsten An- 
forde runden gtiHigtei:. Grossmaiiii besass aber auch zu jener Zeit 
ein }_:«t ytscIii.'.UA ni d liuelis; i.uens.mie-. i'eiMHi.il. Von demselben 
seien hier erwähnt MaJ.Bekenkam, Mads. Sdiroot und Mads. Bösenberg, 
drei sehr begabte Sängerinnen, Mad. l : iala, die bereits früher genannte 
tragische Liebhaberin im Trauer- und Lustspiel, Mads. Fliltner, Gross- 
manns geniale Stieftochter, die sowohl als Sängerin wie Schauspielerin 
in jugendlichen Rollen mitwirkte, die heitere Naive, Mad. Nuth die 
ältere, ferner Mad. Neefe und Mad. Kummerfeld, deren beiderlei nye 



I Man 



Trauer-, Lust- und Singspiel darzustellen. Auss. 
gehörten noch die reizende Mad. Huber, die 
und sanfte Weiber höchst anmuthig spielte, 1 



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- IS? - 

Src E mann und ihre Partnerin, MideraoiseUe Wollmar, wo leiblichen 
Personal der Gesellschaft. Im Laufe des Jährt* i;K) Um noch die 
kaum dem Kmd&altcr entwachsene, aber talentvolle MoJ. Josephi 
hiran, die jugendlich tragische Rollen spiciic und mir. ihren fcliem, 
die früher in Düsseldorf eine eigne Truppe grienet hauen, gleich- 
leitig »Oll Grossn-.ann engagirt wurde. Ebenso bedeutend v.ie die 
ersten Darstellerinnen waren eine Anjahl K Imitier der Kur- 
Kölnischen Gesellschaft. Schmidt war ein feuriger, hochbegabter 
Heldenlieb ha hei lür das Trjuer- und Lustspiel, Stegmann hatte eine 
lusgereuln^c rlji.nii' S: ii'iiic ..-iC i-aV Kji::',.iIii:i.iI \r im T;.n;er- 
und llllllfl»! — Ifcl llllflliLll Der D;reL:or selbst wir ein guter 
Charakterdarsteller und fand besonders als Manneiii in oEmÜW Galottic 
und in launigen Juden- und Kavalicrrollen viel Beifall. Beck und 
Böseober^ gaben konische Bediente und Boseu. icbler, Dengcl stellte 
Bauern, Militairs und Väter dar. D.e;e'. spielte alle Stutier und 
Pedanten natoigetre.i und höchst crg6iili;h. Ks siod noch der 
schont jugendliche Liebhaber Sieker, d:e Sanier Widcmann, Pfeifer 
und Pleiwner und Herr Nuth der altere tu erwähnen, welcher letnere 
Könige, Keidherrn und ilrthche V.iter würdevoll spielte, wahrend 
sein jüngerer Bruder n: komi*cU:i Rid;e',i:tnrolleii immer die I jeher 
auf seiner Seite lulle. Im Laufe des Jahres 17H; kamen noeh einige 
sc Italiens wert he Kralle In der Kot- Kölnischen Gesellschaft. Der 
Sänger HrjnJ;, der |imge Schauspieler Dobtelin, Sohn des berühmten 
Tbeaterdirektors in Berlin, ein Herr von Gehlenberg und der l'r;nk- 
furitr August Wilhelm Seyfried, dessen un später noch ausführlicher 
gedenken werde;.. Ausser den Vertretern der ersten Rollenfächer 
wirkten noch eine Aruah! weniger bekannter Schauspieler mit. Auch 
haue die Gesellschaft ein eigner- Ballet, dessen geschicktet Leiter 
Herr Nu:a der ;ungerc war Das Orchcsiet srand Linter Kuhrjng 
des berühmten Musikdirektors C.hr.stian Coillob Ncefc, der ver- 
sihiedene Operetten kompor.-.tt haue -:id c [relHich verstand, 
gelegentliche 1 cstspielc durch eine paiiwdk MtWÜt ru begleiten 
Neefe schrieb auch die Musik rj dem festlichen Hpilog, du bei 
der Hroifiiung des neuen Komodicnhauscs am ). September t?S2 
nach dem Schauspiel "Hanno, lürst im Norden« iur Keicr des Tag cm 
gegeben wurde, und sorgte lur die damals so sehr bc'.icbtcn Zwischen- 
akts.Mus:„en. 1 



tu;h dtns Thrini fci:e...te ■ ■>• :?6i Jm. i:,ct t , | XN1 ^Txxi: 
IM ijlj-fa. erd nath BV-chKilipn Th..i™n.jv 



damalig«, Verhältnis* sehr gros« Haus las. immer Be fülh war 
Dies thnc aber auch nothi B ; denn Uer Direktor haue dem 1'aclite, 
Tabor einen hohen Mietharis au zahlen und durfte an Sonn- unc 



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i bestellt. - Das is, vor .ine Reichsstadt »Herr 
/orudhmg des Wmem lustiften Stückes .Sir Job 



^K..u .-. V...-er t , IU ,:g - " ■>«•! H i:dc-.i.N- - 

nicht mehr an Darstellung gekommen zu sei»; Jenn bald nach An- 
limfi Je. Gesellschaft in Bonn wurde .las Trauerspiel im KurfUrSt- 
liehen Thcjter am 4. Oeicmber 1781 gegeben. Man scheint dieser 
Vorv.eil.int:. der rwe.felsohne der kunstsinnige Kurfürst Maiiroilian 
beiwohnte, (ine beumdere Bedeutung beigelegt "< haben. Schiich doch 
ein Professor Cramo einen Prolog iu derselben, der von dem Haupt- 

n.inn ii'A'IIkv . ii- ,\|i:s '. j'tstl;! und m:i Jen! |i.i,ciijli u hcn Helden- 
darsteller Schmidt gesprochen wurde.' Beiläufig sei hier noch darauf 
aufmerksam gemacht, djss am 19. Mar/ 17M; auch Schillers Räuber 
vim der (iriissriiäniiischeii Gesellscl.;il"t im Kurtiiisilicliin Unl'ilie.iEer 
in Butui gegeben winden, Pleiswr, der eiiiiiit Zeit nach Düsseldorf 
zu der Joscp bisch eil Gesellschaft gegangen war, gab in dieser Vor- 
stellung dun f-ranz Moor. 1 

Frau Rath Goethe haue gewiss Recht, wenn sie der Herzogin 
nach Weimar schrieb, der Pachter des neuen Knmndienli.u^es, Hof- 



London 



Nur 



hiesige Repertoire der Operisieii lässi sich aus den Anzeigen zu der 
Vorstd Innren aus dem »[■r.ink inner Siaais-Ristrenim und anderei 
hiesigen Mattem /. u.sa m nie 11 si eilen und folgt unten als Heilagc V, 

Die Operisteri. deren AutlVihniiuxii dur^li ein bedeutendes Ballet 
liaii]iisächlicli durch die Mitwirkung der schönen ersten Tänzerin 



■ R. Keil, Frau Rath, S. tSSf. 
Je. BucbdruckerkunM, S.115. 

■ 'nraicr-JnL.mil, XXII. S 



r 



Madame Mcloneini, einen g.my besonderen Reiz erhielten, hatten 
einen .HhA^-.jRxr.-.iidi.ii ZuLiviJ m hv.uk Imr. Wiew<.h! der Koimak; 

»in erstet. Mar; i;Sj eine Vorstellung. Hr muss solche ausgezeich- 
neten Geschäfte liier gemacht haben, da.-s er sich veranlasst sah, »Jen 
/.uil der wahren hrkciitttiichkcit dem verehimiisw-crrticn Frankfurter 
Publikum in der grossten Hührung seines Herzens und mit Seelen 
schmelzender Freude zu entrichten.« 

Der Beifall, Jen die italienischen Operisten in Frankfurt ernteten, 
ist. g.mi abgesehen ich dem Kelz des I rtTr.dkituÜscIicti, keineswegs 
eine absonderliche Erscheinung. Von jeher hatten hier die Opern, 
Operetten und Singspiele ein viel grosseres Publikum gefunden, als 
d.is feinere Lustspiel und die bloss rhetorische Tragödie. Durch 
eine bunte Menge von theatralischen Genüssen, die neben künstlerischen 
Bedürfnissen auch die Vergnügungssucht des Publikums zu befriedigen 
suchten, war man in Frankfurt ausser ordern lieh verwöhnt worden. 
Was hatte man seit dem ersten Drittel des Jahrhunderts nicht alles 
liier gehört und gesehen! lulienis.he und französische Sänger und 
Schauspieler, tanzende Kinder, lustige Possenreißer und hochragende 
Haupl-Aktions-Helden, deren hohles Pathos der Flitterstaat und das 
Schaugepränge der Vorstellungen nicht reizvoll« machen konnte. 
Auch mancher wackere W.ir.derpriiizijial haue hier gewirkt, der sich 
nicht zur Nachgiebigkeit gegen die Meni^e emschloss und ein edleres 
Ziel anstrebte, aber auch ^esehaftlicli darüber zu Grunde ging. Wir 
erinnern nur an die Xetrheiin und an Abel Styler, deren beiderseitige 
Aufgabe es war, nicht mir in anderen deutschen Städten, sondern 
auch in Frankfurt eint neue Fpoche der Kunst anbahnen zu helfen. 
Finanzieller Kuin war die Folge davon, dass sie sich dem Strome 
geradem entgegenstellten und ihre bessere künstlerische Uebcrzcugung 



dass besonders Böhm die gut. 
Hierseins immer mehr forde 

auf seine Bühne bracht«. 



liess. Freilich muss anerkannt werden, 
: und ernste Uichtung im Laufe seines 
ric, den Fortschritt der dramatischen 

jede neue hc.ulHenswerthe Frscbeiilimg 



Digitized Oy Google 



Als GrDssm.iini in; jit-iiLii Kmnüe! : .e:i Ii. ■.-.!!,■ zw -pickn beji.miL, 
wusste er bereits aus Hrtahruiig, J.iss kein Theater, das mit seinen 
Hinnahmen, folglich ancl: mit Jem GeM.-lnu.ul: iLs Publikums rechnen 
muss, hartnackig einer höheren Richtung folgen kann, wenn ihm 
nicht in geschäftlicher Hinsich! der feste Grund und Boden geraubt 
werden soll. Wie Grossmanns Repertoire von [782 und üueh aus 
spateren Jahren beweist, berücksichtigte er den tonangebenden Ge- 
schmack und litss fast kuint VtwMelhinij voriiatrijelien, "Inic den 
Frankfurtern einen imäsik.siisolicn Gaul-.?, zu bieten. Wenn es keim 
üper oder Operette gab, dann machte Joch immer ein kleines Sing- 
spiel Jen Beschluss und bei ernsteren und heiteren Stücken, die den 
Abend ausfüllten, wurde fast immer it: Jen Zwisclienatien mit eir:ein 
\'iolin-Concert oder einer Arie »aufgew artet", [n Frankflirt gefielen 
in jener F.poclie besonders Rilterstiieke und heroische Singspiele wie 
..Agnes Bernauer« von Thörring, «Kaspar der Thorringer« von dem- 
selben, «Günther von Schwanburg« von Klein, "Otto von Wittels- 
bach« von Ewald, und »Hanno, Fürst im Norden» von Bock. Nach 
dem Vertrage mit dem Pächter hatten die Kathsdepulirtcn das Recht, 
eine Vorstellung «im Besten des Kastens und des Armen-Hauses selbst 
auszuwählen. Iis i-.- kveidx.cmi h:r il'e damalige Ge.ehnüKksrichüLiu'., 
dass die erste im neuen Kunuklieiihausc für die Armen gegebene 
Aulführung »Hanno, Fürst im Norden., war,' ein heute gänzlich ver- 



s er durch die Auflührung des hiesko von Schiller 
n Wagnis unternahm, welches den Beweis für sein 
itändnis und seine Willigkeit für die Förderung 



- 1-2 - 



der Heldendarsteller Schmidt in njwi K'ii.-.lli- :iiil":;en<>n!n)i;!icn A:>- 
schieJsrede jcm.ei ti.ua', beweist die Thalsachc, dass er nach einem an 
tlwatralisciie» und mii-iLili^htii Cemi-M-tt so reichen Winter auch noch 
den Weinen l'r.iii(i>iwlif]i Schauspielern die Spielerlauhnis gewährte. 
Das Repertoire der jungen Künstler, die in Frankfurt ausserordent- 
liehen Beifall errangen und auch in Wiihciniskul vor Ji:u l'.-i'priü/e'i 
Friedrich von 1 Lssen-Lasscl spiel len. in als Beilage VII angeschlossen ; 
ein Zettel zu den Vorstellungen der Kinder war nicht ?.u finden. 
Die Leistungen der jugendlichen Darsteller müssen in der That ganz 
erstaunlicht gewesen sein. Auch in anderen S:jd:c]]. svo m-n ciod: 



, Zettel beifüge, dass Niemand 
••«' W U rdc<A..cGn.cl m .i t! unj ! 
■ii. si. hatte derselbe das Keclit. 

dt in obiger Klausel deutlich 
inen Frank/urler auf der Buhne 
Ilten, führte dennoch die leb- 
17KJ den Sohn einer hiesijjcti, 



■ iraJii^ht Tln-mr in 



und hnciianire.sehencn Familie zum Theater, lleii-rid: Wilhelm Sey- 
fried. geb. 28. Juli 1755 r.o Frankfurt, war der älteste Solln eines 
hiesigen Advokaten und hatte ebenfalls Jura studirt, ohne Zweifel, 
um später in sdner Vaterstadt eint ähnliche Laufbahn betreten zu 
können. Dies scheint wenigstens der Wille seiner Litern gewesen 
zu sein, der aber nicht mit seinen eignen Neigungen im Einklang 
stand. Zwar studirte Seyfried einige Jahre in Gottjnt.'en, allein er 
ncirieh alles andere eher .ds JuriMisihe Sinelien. Schon damals muss 
er wohl den Vorsatz gehabt haben, zur Buhne zu gehen, jedoch 
dieser Plan ist sieher ..11 dem Widerstände -eines Vater, gescheiten. 
Genau lässi sich nicht feststellen, wann Heinrich Wilhelm Seyfried 
wieder von Göttingeil nach Frankfurt zurückkehrte. Da er aber 1780 
und 8i in Gemeinschaft mit dem Hofrath Rühl die "Frankfurter 
IS ei 11% tu, ein:: Zeitschrift «ir Verbreitung rint/licher Künste und 
Wissenschaften herausgab, muss er wohl linde der siebziger Jahre 
des vorigen Jahrhunderts wieder hierher gekommen sein. Bald 
uaeli seiner i leimkehr von der Univei- ii.it u.i üne.ete flemrieh Wilhelm 
Sevlricd ein Liebhaber - Theater ' in l'ranM'urt , Jessen Mit Lieder 
in der Folge zu den besten hiesigen Kreisen gehörten. Schon 1777 
halte sich hier eine Privatgesellschaft zusammengethan und gar 
nicht übel »Minna von Barnhelm« von Lessing aufgeführt, aber sie 
wurde von weiteren dramatischen Vergeh. i:is. : en durch den S;>utr 
abgeschreckt. Jitiv;;5 sp.it er entschlossen -.iih wieder emi:;e Damen 
und Herren, auch Komödie /u spicicn. Sie iulir.cn "ller/ii!; Michch, 
sDcr sehende Blinde», »Joseph der Gute« und »Eduard Montrosca 
auf, scheinen aber keine besonderen Leistungen geboten zu haben. 
»Da fugte es.-, wie Scvfried berichict, »Apoll, dass er mich zu Hude 



ich il 



den die Vernunft befiehlt, nämlich von d 
Von acht zu acht Tagen wurden folgern 

»Der Schneider und sein Sohnci, L. 

"Die falsche Vergiftung», Nachsp. i 



1 Dil- >,li:;iifilnii„r.. !1 hrrrtifs £i 
int i\l ÄbhanJlungcn Scvfricds Uber diMwltc im Thcjrcr-Kalcilde: 1-/S; S. 1)9—167 
und 17K4 S. 80-90. 



■i.MiJüii'; vim Clndius. [.. in 5 A. 

-Der Mann nach der Uhr«, L. in i A. v. Hippel. 

»Die beyden Hüthe», S. in [ A. 

»Der Bettler« van Bock. 

»Die Judene, Lustspiel in i A. von Lessing. 

»Der Sehneider und sein Sohn». {Auf Begehren wiederholt.) 

»Rhynsolt und Sapphira« von Martini. 

»Sechs Freyer und eine Braut«, L. in i A. von Herrn Hofratli 

llofmann dazu verfertigt. 
»Der Schatz«, von Lessing, auf Begehren wiederholt. 
"Das Winterquartier in Amerika«. L. in t A. von Bader.« 

Alle diese Stücke gab man im Verlauf von drei Monaten wäh- 
rend des StuiMi-tr.'- i';Sj im lT.u:k Inrur l.iei>l'.iik-r-Tii.;iu-7. St-viVii-iJ 
rühmt die Bereitwilligkeit Ji.-r Milwii keude-n, du: lieber eine R<\le zur 
Hand nehmen als anderen S«mmererj;ut;.diclikcitci! nachhangen, und 
bemerkt, dass mau dem Herrn K. das Dirc^tntiuni über; r.'.;;cn h.i'e. 
der nicht nur ein Mann von einem guten moralischen Charakter, 
Mindern .uieli ein cii!sicks™ile! Kenner bei. R. ist wohl kein andrer 
:.):: der frühere liirMlich Lciuiiiijensfhc, damals Sahns-Riidclheimschc 
Hofrath E. 1 : . Kühl, mit dem auch Seyfried zusammen die »Frank- 
faner Beitragen herausgab. Von den Darsteilem nennt der Letztere 
zuerst nur den Herrn Hofrath Hufmann, der auch das Stück »Sechs 
Frey er und eine lir.mt» schrieb, dessen Schwester, die talentvolle 
Demoiselle Hofmann, und Hern] Hofmann den jüngeren, Verfasser 
von »Die Schenke auf dem Landes. Ausser diesen werden noch 
drei Schauspieler des Frankfurter Liebhaber-Theaters namhaft gemacht, 
die *l::.;lei,-]i Stucke ;!esch rieben haben. Die.e -ind MiisjiiSei [Renschen, 
.ler '>l'us.-.lu:'id in Fev.eiii" vi.rleni^ie. ein s^wissc: Rnjim, der Autor 
des zweiaktigen Lustspiels »Der gebesserte Ehemann« und ein Hen 
Klenk, Verfasser des Lustspiels »Er und Sie«. 

In einem zweiten Briefe über das Frankfurter Liebhaber-Theater 
werden noch die Herren Hauek, Schneider, Burmann, tieuniseb, Bär 
und Katnz und eine Ucniuu.clle AulÜcv j]i Mitwirkende i^ciiamu und 
ycn.u: e.esciiil der'., in welchen liiilicn dieselhni ihr 'l'.ileni he'liiui.^ien. 
Von sich seihst berichtet Seyfried: »Ich übernahm die Fächer der 
Juden, der ersten feinen Bösewichter, launigte und sanfte Alten, 
Dichter-Rollen, edle Charakter-Hollen und Fliilosuphen. Wie ich sie 
spiele und gespielt habe, überlasse ich anderen, weil ich von mir 



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selbst hier nichts zu bestimmen getraue, aber das kann ich doch 
sa(;en, dass ich die Rollen eines Marineiiis, eines Grimaldis in den 
.i/VilLii-tiU', eisit's Thurecks in »Trau, schau, wem?« eines Major 
Teilheims, eines Fürsten im «Edelknaben«, eines Juden Israel im «Dia- 
mant«, .Mellefont in »Sara Samson« etc. mit Vergnügen gespielt habe. 
Dass ich keine mit der Delikatesse eines Grossmanns, Schmidt, 
Reinecke vortrug, weiss ich von selbst, auch kann man es von mir 
noch nicht erwarten, weil ich Kwar ein bischen Lektüre, aber desto 
weniger Routine des Theaters besitz 



Doch nichi i 
Frankfurter Liebhaber- 
Stücke für dasselbe, £ 
»Der Reccnscm.. 
»Weibertreue«, I 
»Weibern 
»Die Frai 



frigste 



ey-i-icJ. 



, Lust 



e Ho. 



e Liebe ist blind«, Lustspiel h 
«Der Kuppelpelz«, Lustspiel in ] Akt. 
»Angeführt«, Lustspiel in t Akt. 
oDcr lebendige Todre«, Schauspiel in 4 Akten. 
«Die SachitiiliiiiiM-i-u, Lustspiel in (?) Akten. 
In Sachsenhäuser Mundart.) 



ellfsiduii Mitglieder dos 
■r schrieb auch folgende 
I aufgeführt wurden: 



1 ) Akte 



Ausser den eben »er 
Dramen und Lustspiele, von 
Fi.mUindT Lii'Hl.ih'r-TlisM 



174] eine Harlekinade »Die 
zur Aufführung gebracht ut 
mit ähnlichen Burlesken gef> 
in anderen Städten .nifgtfül 



e Sf.i/.LL-i f.ihri nach dem Sausteg« 
J^re W.inJkT^rin/ip^l^ w.ircu ihm 



1 Nachrichten über die literarischtn Leistungen H. W. Seyfrieds im Hinter- 
Kalender 1785 S. 141, 



Versuch, Jen heimatlichen Dialekt uiiil die originelle An der 

SucllSi'lllllUlSlT LI LI t" Jl1s TLeLlier II'- l h i'LLl;;ell. Seh.uie, li.li- kein-, dieser 

Lustspiele auf unsere Zeit gekommen ist. Hin Vergleich zwischen 
diesen und Jen Lrikal.MÜcken der (ieiiaiw.irt dürfte nidii alleLii inn 
theatcrgesdiichtlichem Interesse sein. 

D.ü krankturter Liel't-.Liher-Their.er jllh;; dnrdi einige unver- 
iiuuhe;e Ziit.il'ie. l'csor.dus durch den Tod verschiedener PvLi.i.ijit:; 
im Frühjahr 1783 wieder ein. Aber es war eine Schule für Scyfned ge- 
wi irden, hi der er sich l'.iiI" seinen fi^i-iulki-K-n IS ^ ruf vorhereiteie. Wenn 
man bedenkt, dass neben den bereits genannten Stücken ein schwie- 
riges Trauerspiel wie "Die Zwillinge« von Klinger, Leasings Dramen, 
das damals sehr beliebte Lustspiel »Der Postzug von Avrenhof» und 
andere moderne Stücke von diesen Dilettanten gegeben wurden, so 
darf man wohl mit Sicherheit annehmen, dass sehr talentvolle und 
für die Schauspielkunst begeisterte Leute darunter waren. Zuerst 
wurden die Vorstellungen »ganz privatim« gegeben. Nur Kenner 
und eine ausgesuchte Gesellschaft kam als Zuschauer, jedermann 
wurde nicht zugelassen. Anfangs war das für Frankfurt wenig be- 
kannte Unternehmen eines Liebhaber - Theaters die Quelle grosser 



<u den Aufführungen, 
uspielergescllschaften 
:tamen-Verband Auf- 



Manner iL! iü kr.ii>en*im:iier k-i:i edlere. Ver^n^en <;l-: 1:11 Jeu werden 
kann als die Schauspielkunst. «Aber man muss sie auch männlich 
und nicht kindisch behandeln. Den Satz, dass Schauspiele für junge 
Leute so schädlich wären, fand ich ganz unbegründet. Man machte 
mi( cLnit;i:n Probe und sie arteten sich, den CesdmiLick, entfernten 
sich von allen Gegenstanden, die an Ausschweifung gränzen, und 
lieuten s : .ch, «cur. iiil.ii ihneiL nur du: kleLiiMe liirk- /IKLieiltc. Viele 
^ev.idiiLieii sich eine bessere Aussprache an, lernten mehr auf sich 
Aciitui'.iL i^u>uii, sd Griten ihr Gedächtnis und wussten sich besser in 
eTiv.i.- hinein y.u iäon~f 11. D.iiL!ii;h verlor sidi Jas papa^cien massige, 
das noch so vielen Schauspielern anhängt. Auch der Satz, dass junge 



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Aber woher rührte dies? Ein jeder entbehrte lieber das angenehme 
Vergn vin und ii.:1hu ,i..lnr eint Uoilt isi die HjnJ.a 

Wenn in :iinf u-ri ii deutschen Städten der Hof oder der Adel die 
grosstc Theilnahme am Theater zeigten, so ist es in Frankfurt die von 
Seyfried geleitete IJil«t»ioti.-ii-f jt-stüschaft gewesen, die d.is Ansehen 
der Bühne ungemein hob und besonders die höheren Kreise immer 
mehr mit Achtung vor der Würde und Redeutung der mimischen 
Kluis: erfüllte. In der rheinischen S JiwcsterM.ui: .M.iin/, deren 
Theatergeschichte so eng mit der unsrigen verwachsen ist, förderte 
in einer wichtigen Epoche die geistvolle Heichsgräfin von Wartens- 
leben den Aufschwung des Theaters,' hier war es also der bessere 
Biirgersrand selbst, der zu einer Zeit, als Dichtung und Musik durch 
Goethe und Schiller, Gluck und Mozart einer netsen Hliithe entgegen 
gingen, und die Schauspielkunst endlich eine dauernde Heimstätte 
linden sollte, den ethischen Werth derselben und ihre veredelnde 
Wirkung auf den Einzelnen am eignen Leben und Streben zu be- 
weisen suchte. Es ist deshalb unbestreitbar, dass Heinrich Wilhelm 
Seytncd •li r die C.c.sjindire des l-r.u'.klurie: Theater;, eine hoch- 
bedeLusjiVie Persönlichkeit ist. Dncli. was wir ihm heute vom über- 
schauenden Standpunkte einei späteren Zeit als grosses Verdienst 
anrechnen müssen, das scheint seinen Eltern einst keinen geringen 
Kummer bereitet zu haben. Freilich musstc Seyfrieds Verhalten 
schon auf der Universität Anlass zu scharfem Tadel gegeben haben, 
aber der ernstlichste Widerstreit zwischen sich und den Seinigen 
scheint doch aus seiner unwiderstehlichen Neigung zur Bühne hervor- 
gegangen zu sein. Die Eltern wollten ihn in eine sichere geachtete 
Stellung eintreten sehen, es ging schnurstracks gegen ihre Ansichten, 
dass er sein Leben und Streben einen: Zwecke widmen wollte, dessen 
Werth ihnen nicht nur zweifelhaft, sondern sogar nichtig erschien. 
Das alte und gar oft berechtigte Vorurtheil gegen die Bühnenkünstler 
wirkte auch mit, um die Konflikte zwischen Seyfried und seinen 
Eltern immer mehr zuiuspitzen. Dass er im Jahre 17S2 selbst noch 
nicht wusstc, wie sich .seine Zukunft gestalten würde, geht aus einer 
Stelle seines ersten Schreibens über das Privat -Theater in Frankfurt 
am Main hervor. Da heisst es »Sie verwundern sich, dass ich die 
bewussten Stellen ausgeschlagen. — Nichts war schuld als die Liebe 



1 Pnti, Geschichte d« Trmtsrs und dir Musik iu Mrini. S 4). 



um so mehr, da mein seliger Grosserer als Syndicus hier s 
und desgleichen mein Vater als der thätigste Patriot. Beyd 
beiteien das juristische Feld - wie gern bearbeitete ich d 
malische, diplomatische u. s. w. Ab« die traurigen Vom 
Doch mein Freund! stehen werde ich als ein Mann. Ich wen 
erschöpfen, um die Pflichter, eines Bürgers zu erfüllen. S. 
aber denn alle Absichten fehl, dann verzeihe mir Gott und di 
Gehn werde und kann ich, aber dann - doch die Zukunft ■ 



Viel eher j.ls Heinrich Wilhehii 1-ieyfricd erwartete, muss wohl 
eine unerwartete Wandlung der Verhältnisse in seinem Leben einge- 
treten sein. Kaum war das neue Komödien haus ein lul'.us Jahr 
eröffnet, .ils L r den festen Knischhi.-.-. Lieia.sst hatte, de' juristischen 
Laufbahn ni einrußen uiui Mitdie.l der (,i.issni.iL'.m : .dieii 'flippe /i. 
werden. Allein seiner Absieht stand die bekannte Vertragsbestimmung 
im Kontrakte des Pachters Hofrath Tabor entgegen, weshalb sich 
Scyfricd mit der Bitte an den Rath der freien Stadt Frankfurt wandte, 
ihm die Ausführung seines Vorhabens zu gestatten. Da seine Bitt- 
schrift die erste derartige Eingabe eines hiesigen Bilrgersohnes wegen 
Aufhebung des strengen Paragraphen ist, -oll sie liier Aufnahme 

Hochwohl- Wohl, und HccbedelgebohnK, Gestrenge, Hochedlc, Vcsi 
mit! H<i;Si,:iWi-u; Till HuJ,™« tlcrrr S Ji-jlrhciii. 




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Ausnahme gemuht werden lunn; denn Thtils vcrliess ich ans Neigung m 
den dramatischen Wissenschaften dj> juristische Fach, Thcils versichern mich 
meine Freunde, die Kenner sind, da« ich in der Folge etwa leisten würde, 
Thals gehe ich in mein iS- ? Jahr miJ habe also ifie Mino renn ilaets Jahre 
(iirüeSüjeleiii, Thcits geschieht es i'.iii Ccnchiulssiji'ji meiner Murier und Tlieili, 
J.L, v.-.^uler.te Ist. erfahr ein:- :k>::iL:i:r.:::!:. dir mich Iii emem 
rechtschaffenen und iiiu/lieheit Miie-licl der Welt bildet. 

Aus diesen Gründen lebe kli der Hoffnung, dass Ew. KoiWshl-, 
Wühl und HodicJelgelvIimc , tn-ntreu-te und Hcrrlidiheit. Woiiliursiehtie, 
und Hochieeisheit dem Hettn Dircctor Grossntann <u erlauben, mich iu 
seiner tiescllschjit .irii:'.-i:n:c:i .:i derfr::. .;,,,-:v.;:i-;i.:-r :.| decretircu geruhen 

Ich werde jederzeit durch meine Aufführung und Handlungen zu bc- 
weisai suchen, dl» man als Theaterdichter und Schauspieler auch ein Patriot, 
ein Mensch; nlrcund n::^ ii:: rechtschaffener Mann seyn kann. 

Ich habe die lihrc jederzeit mit der grasten Hochachtung iu bcstehu 
Ew. Hochiotil-, Wühl und Hochedclgcbohme, Gestrenge 
und Herrlichkeit, Wuhhä.siehijg und llncllwcishcit 

:.. i:- 1 ■ 



Auf diese Eingabe beschlots der Rath, den Wunsch des Bitt- 
stellers unter der BcdinRune zu gewähren, dass seine verwittwetc 
Mutter Ei.c. itr. üi:;e-". oie Ahsit'uni J«, Sohnes ein zuwenden haben 
würde. Ais derselben dieser Muscheid y.iijrcgaiifyeti war, richtete sie 
ü.ijjL'tide.- Sclin/ihcn .Ii', die i) diesem Tülle sehr vorsichtigen Väter 
der Stadt. 



allein übernijsig verschwende!, s.milern .i-ieli )-.l:i/. iier.ide »estci; ili 
seinen Aeherri ihn) unebene Ifcstiiimiuiif; K e]taniLcit. .mcli iiaelilisn. bey 
Wiedcrhicrscyn gegen alle, au seinem Besten von seinen Aeltern in der 



Schläge nicht allein taub, verstockt und unfolgsam 



I rn f I ¥ 

achte! einer Li:;:-.: e::c:^i:e:i V;,l i i.ill: !,Se;I. MkVir.t e: um M Jali.-e l!i i«, 

i.ieii^r Mcvni.i ;: nach si.il nie in 1.1: c iuil : i begeben und eine mir svchl^e- 

■ il ui in .1 .-Ii . .\. .i .i .'i i '.. II i ,ii ■!' .1 1 ■..'■■' 

Mjlljrci .liier «im! ,::■; .ui' die r . : i i" .i|.;.".i:.!i,;c Sinne. Ae::Jci.i:;.. m l'ii'uc::. 



— zSo — 



;:UrJ— - • t.iii.l-^m r: I ■.];;.! ■- -vr ' 1 1 c : 11 r : J ilh er Weisheit, lüch 

Vcrspollune alles dessen, wm ich ihm iu seinem Bedien und mit dein besten 
H^r.-c:; ■ li.l t. ::..i: :t::i^:- - L\k' lt. 1 MMU l;; ;• . M. ■ ■ :i. 




sdiisn l)iS|>iedwi, Ja nach dei Njiur der Sache solihe "linellin nur stati- 
fiiiden. wenn ^.^li läie KinJer ^eAri iliit Altera lntr.<itc:i, u-ie es siili 
gebühret, mein Solln aber in allem Betracht Jclilechierdings gar nicht £ethan 
.11;. l.'rkiL:'.i:i t :: .■|,-Li:ji.-.'L.I : JJL|- N.iniL n 1 ., 1 1: : I: \ai,l ki.iiv r.:.:-!,.ri 



Dieser Brief der Mutter stellt Jen begabten Sohn gerade nicht 
in tili günstiges Licht. Aber wir hegen die Vermuthung, dass «5 
um seinen Charakter wühl doch nicht so schlecht stand, wie aus 
diesem Berichte hervorgeht Wenigstens berührt es eigentümlich, 

beide Hingaben .in den K.itli dieselbe Handschrift jeigen und 
aller Wahrscheinlichkeit nach von Heinrich Wilhelm Seyfried selbst 
herrühren. Handelte die Mutter wohl gar in seinem Sinne, als sie 
nk'V ihren A d i.n i!er.ir^,' Mi;;iiu ! -.;;ii;e!i :n.!eliie? Vielleicht 
musste den Vätern der Stadt durch einen solchen Bericht über Sey- 
frieJs Verhauen der (ü.mhen jiiisienörliijji werden. Ja» er wirküeli 
m nichts anderem mehr tauge als /um Komödianten, wenn sie sich 
überhaupt emschli essen sollten, eine Ausnahme von der kaum ge- 
gebenen strengen Verordnung zu machen. Der junge Mann man 



' Beide Schreiben in Rallissupplilutionen April bii Juni 178}. 



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Schulden gehabt und durch die leidenschaftliche Liebe zum Theater 
seine ganze, in vollständig anderen Aiisch.vjr.tigeii lebende Fnmilie 
gegen sich aufgebracht haben, aber ein verkommener Mensch war 
et deshalb nicht. Wer das annehmen wollte, würde durch einen 
Blick auf seine vielseitige literarische und dramaturgische Thtitigkv.il 
bald vom Gegentheil überzeugt werden. Scyfried war viel zu fleissig, 
als dass wir das Recht hätten, ihn als den verlorenen Sohn einer 
guten Familie aufzufassen. Er schrieb für verschiedene Theater- 
Journale und Kalender, gab poetische Taschenbücher heraus und 
arbeitete an einer »Frankfurter Dramaturgie", von der wir bis heute 
leider kein lijemphtr .uil'uuihiici] vermcditeii. 

Als Seyfrieds Mutter ihre Genehmigung zu dem neuen Berufe 

Gesuchs zu theil wurde. Wenn nun iler junge Mann vor dem Ein- 
mag er dies ivnhl L - ■ [i t- -. ■: 1 1 u i L s geth.u: h;^ V'l-; 1 , weil er mehr gekostet 
und verbraucht hatte als seine Geschwister, andcrntheils aber auch, 
um nach dem Tode des Vaters desto schneller ans ersehnte Ziel au 
kommen. Am 5. Mai 17SJ wurde Seyfrieds Gesuch bei Rath ge- 
nehmigt, .101 fi. [liii l-i bereits :ils Jude I-i-.ii! in uDi.mi.iiitL-nr, eine 
Rolle, die er schon früher im Liebhaber-Theater spielte, im neuen 
K[imiidier:|].ii;su am'.' Wie dies Dc':mt au:.t',ei, koi'.r.c-i wir nicln sagen, 
wir wissen nur, dass er engagirt wurde und etwa zwei Jahre bei 
dir (ini>sm;jnr.ische:) Truppe blieb. [Jeher SeUricJs Wirk s.nii!> eil 
als Schauspieler und Theaterdichter der hiesigen Bühne fehlen 
weitere Nachrichten, jedoch seine schriftstellerische Thätigkeit iJsst 
sich .mi'G-und ;ci[.gciii:>sis.:lier Mitilieiluii^Lii weiter verfolgen. Am 
meiner unter Seyfrieds Leistungen iiuercssirt uns eine Arbeit, welche 
beweist, dass er auch der Klarstellung des historischen Entwicklungs- 
ganges der dramatischen Kunst in seiner Vaterstadt den rechten 
Werth beilegte. Er schrieb den »Entwurf einer Geschichte der 1-rank- 
furter Schauspielkunst», der wohl Mamistript geblieben und nicht auf 
unsere Tage gekommen ist. Wenigstens konnten wir unter den 
theatralischen Schriften jener Zeit keine Spur von diesem Entwürfe 

Im Jahre 17S5 war Heinrich Wilhelm Seyfned Theaterdichter 



1 Raihsproiotoll und Biirgcrmt iücrbutli 5. Mii 17«;. 
1 Theaier-Joum)1 für Deutschland 1784 S. 7). 



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hei der Kessel sehen Gesellschaft. 1 Ende der ! 
der neunziger Jahre muss er in Berlin gelebi I 
Schritten erscheinen !ie>s und auch die pe: 
»Berliner Blau und Roth« herausgab. Nach 
Leben starb Seyfried in Bra misch weig ,im 
schriftstellerisches Talent scheint stark zur Sai 
wenigstens verfasste er eine Anzahl Schriftei 
Annihme bestätigt. Kurz bevor Seyfried Thea 
manuellen Ti-.:v:>:: v/imie. i'.-.-Me er Jen lir.rscfv 
kritisch theatralische Bibliothek Tür Teutsch 

Nach Seinern SLillfi: lU j.l [sjh er.clu'll 



derselben das Portrait eines dramatischen Schriftstellers vorgesetzt 
und ein vollständiges Register angehängt werden. Dieser Entwurf, 
den Seyfried im »Theater-Journal» bekannt machte,' fand Beifall. 
Ende 17BJ erschien das I. und IL Stück des Werk«, das den Titel 
»Mein theatralisches Tagebuch für Deutschland» erhielt. Mensel 
bringt in seinem Lexikon der icrsiciriiericri dänischen Schriftsteller 
(1750— 1B00) eine Aufstellung von Seyfrieds Werken, 1 aber das Ver- 
zeichnis ist nicht vollständig. Zwei kleinere kritische und dramatische 
Schriften aus seiner frankfurter Zeit wie die »Dramaturgischen Frag- 
menten, die »Draiiiati seile Apologie. Eine Beher/igiitig für den 
SchjiiipielitlmaiinchveJ-i'.isätri- (heide harkinri :-Sj) ~;iul nicht .mit- 
geben. Seyfried muss SL'hr scharf gepen alle Mangel im Spick- der 
darstellenden Kunstler und gegen irrige Meinungen der Theater- 
schriftsteller aufgetreten sein, denn seine kritiseben Schriften erregten 
an manchen Stellen solches Aergernis, dass sogar 178) eine «Dra- 
matische Volkssalyren auf ihn erschien.' 

Als Dramatiker stand Seyfried r-war im Banne der damaligen 
literarischen Richtung, aber er leistete dennoch etwas Gutes und war 
mit den Wirkungen dir liiiliiic genau bekannt. Dies beweisen einige 



' Thoter- Kalender .781 S. 141. Auch »Geschichte J« Theaters und iicr 
Musik in Maini« von j. Peili. S «t 

' Thntcr-Jonrail für Dtnischhnd 1781 XXI. StUct, S. jo. 

> Bind XJII, S. 141. 

' Theater-Kalender 1784 S. 191. 



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n'J'licäicr-Joumjlii 1 VL-riilfi-nclichic. 
nicht gedruckten Schauspiel ist Ii 
dualitlft der einzelnen Gestalten e 



starker Seyfrieds Stück einwirkten. Wie in den meisten Dramen und 
Romanen jener Zeit ist der Held im »König Leopold«, Prinz Emmerich, 
ein Mann, der zwischen zwei Frauen hin und her schwankt und 
durch seine Haltlosigkeit augenscheinlich, die Katastrophe herbeiführt. 
Die Gräfin Justine, Emmerichs Geliebte, hat Züge von der Julia im 
»Ficskou, der Gräfin Orsina in »Emilia Galotli* und der Adelheid im 

Die Gräfin und ihre lirm««! uVr M.-hl.i.^h-ri;!'" Ilotn.irr inul der 
Cehe.me Ruh des Konig-. Leopold, Harou e,m Vre:;.li, sowie l'rmi 
i -..i!-::-.L . .; Iv "■ - .- . ■»-■-. -s ,- i .' i.. 

nochmals betont weiden soll, dass sie i" den I uv.:jp:'ai ihrer he- 
f,lhn:it'n Vorbilder s^'iteirrn und Jr-i-is hnfluss keineswegs verleugnen 
können Den S;hhs s des Schauspiel- kei i.it. wir mihi, seni;uthin 
aber, Jj5S die vcrbii>: . ■ \- der geheimen Verbildeten 

rfCiiin ut' nru::ieii und Linmerir.li ui:J seine necc Geliebte 

Ansah* noch j'.i gluck^hc- l'aar vor^elühn nuiilen 

\V;;ht:c,ei als Sevfiteds ie:>;hu*leiH- dr.iniau-::ie I.ci<:uni>vr; 
waii für un- der Njthv.ii-., diu ei da I ia i.fi,rier Ke.er;-en: ge- 
«neu de: v.ih :ulL ^.vnllcrs auouymc: S:lb-.::e 1 .cns.i>n cei 

R—bei Wiriernlcigisehei' Krprrl>i:iuin. soloü ;li Venhcidigel 

des arg mitgenommenen Dichters aufwarf. Bekanntlich haue Schiller 
sich in diesem Aufsatz seinem grossen Jugend werk gegenüber ganz 
auf den Standpunkt eines strengen Richters gestellt und die Schwächen 
des Trau erziel.', selb:.! \;: grausam .ms Liclü L'e;:iu:eu. d.iss man 
heuie noch über seine liefe kritische Hinsicht und über die Nüchteni- 
heit, mit der er sein kaum in die Welt getretenes Kind betrachtete, 
aufs Höchste erstaunen muss. Da jedermann von dem genialen 
Werke begeistert war und selbst Kenne:- deriisdKn ihre liew luiJerunu 



nicht versagten, darf mar. es den. von den Räubern ebenfalls emhu- 
siasmirten Frankfurier Recensenten nur als eine pjetltvolle Thai 
anrechnen, wenn er die Absicht baue, gegen den verkappten Ver- 
fasser jener Recension zu Felde zu ziehen. Uebrigens soll der Ersiere 
nicht ivci.ii! erstaunt i;cwesen sein, als er hörte, Jass der Verfasser 
der Rauber sein eigner Kritiker war. ' 

Ebctlsn wert h voll wie der sichere AulVchiuss i^cr die Persön- 
lichkeit des Frankfurter Recensenten, für den wir Seyfried halten, 
wäre für uns die Beantwortung der Frage, ob dieser wohl Schiller 
gekannt hat und, wenigstens so lange als er Theaterdichter der 
Grossmannischen Gesellschaft war, mit letzterem im Briefwechsel stand. 
Da gerade in den Jahren 1783 und 8.} die Frankfurter Bühne den 
jungen Dichter der Räuber ungemein förderte und "die Verschwörung 
des l'R'sko zu Genua« und »K.d-.de und I.ie'r.e» m.c;i vor Mannheim 



lieh der beuicrkenswerthe.. Besprechung des Iii ..drucks, den »Göll 
von Berlichingen« bei seinem Erscheinen hervorrief, heisst es, adass 
ich mir den Helden, sobald er die Presse verlassen hatte, kaufte, 
angaffte, ohne ihn zum Buchbinder zu schicken, in einer Hitze durch- 
las, durchdachte, bewunderte, staunte, alles dieses wird mir niemand 
verdenke!.; dem; der Verfasser isr mein l..iud:.n;.i:iii. war ;nei:: V-eund 
und würdigte mich seines Umgangs.» Seyfried tadelt die Regel- 
l(!sij:k;-i; i;u Sceneraufbau des Götz, er hält deren lünlluss .n;i' Hir^ere 
Dramatiker für verhängnissvoll und meint, die dewsch-d.,ini.);isilie 
Literatur könne durch sie in die alte Barbarei zurück verfallen. Zwar 
nimmt Seyfried den berühmten Sohn Frankfurts seinen Nachahmern 
gegenüber auch wieder in Schutt, aber er äussert doch an einer 
Stelle der Abhandlung: ...Mar, v.,rd vielleicht denken, dass ich durch 



' Theatti-Kaltnder 178) S. 75 fi" 



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Ruhm von Deutschlands grösstem Dramatiker begründet, das Theater 
der allen Kaisemadt am Main darf stolz darauf sein, »die Ver- 
schwörung des ! : itsl;o zu Genua» alsbald nach dem Erscheinen des 
Trauerspiels und »Kabale und Lieben überhaupt zum crstcnmale 
in Szene gesetzt au haben. Das Frankfurter Publikum jener Zeit 
iiracliK diesen Aiift"i;':iiT.n;.'eiL das lebhafteste Im presse entgegen, v.es- 

Wenn irgendwo, so hat man hur bereits hüll erkannt, dass Seliiilei 
verstellen und verehren für uns Deutsehe so viel hetsst, als die 
edelsten Grundsätze der wahren Freiheit, der praktischen Sittlichkeit 
und der Vaterlandsliebe in bester Weise anerkennen. 



No. L 

Reperioire der Böhmischen Truppe April und Mai 17S1 
(OatermeBsfl) im Kumödiensaale im Junghof.' 

lutieilisehcn übersetz ls SiTijrsniLl in Ji-<:y Aia'züeen. Den Besehluss macht ein 
grosses von Html Vogt verfertigtes neues Ballet, genannt: Das Feit des Tarnet.' 



"■^l: A.:-.ll.!.' 1 .Ii.. .:<a\i ■I'[.m-.:.Iii::li K^['i:ri. i.. 

• Zenel tu dieser Vorstellung S. 187. 



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Ii. April. Die Lic 



16, April. Macbeth.' 

10. April, Die drev .Sil [1 jni neu. I;in Lu^piei i'i die. A::I';j-l':\. II-:' 

r'es;hhs; ü.x-Im oh :m-n °.;!n-.. ii.ilkt Dis K r i : slest der' Roxela nc. 

20. April, nie Fee Urgeile oder: Was gefallt den Damen. En 



.loi, ijtiumn: Die Raclte der Grazien. 
Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. 



Frsuennitinier nielit. Kin Or^Ii-il I i:i Jiuv .\::I.-l w i. Den llc.Jihi- 

maelrt ein grosses Ballet, genannt; Weis und Blau. 

4. Mai. Arijdnenulüjioi. Ein Duodrama mir. Musil von Herrn Benda. 
\lsd.in:i folgt: Der lidelliutc, ein [.usispic! Li: einem Anfluge. Den Beschtuss 
naclu ein grosses tragisilie^ IS.tlkt in einem Aüfuge, gemnnt; l>on Juan oder 



1;. M.ii. S :, i u u.ler: L>er gere^lltf Fürst. Ein Original SeliauS[ 
in drey Anflügen. Den Bcsehluss macht ein Ballet, genannt: Der betröge 



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Repertoire der Böhmischen Truppe imNovemberundDezemberrySi 

^WiÄ.rt """""" 

[- M ';.. |: ' : "'"'';".". ,, . . . 



Personen. 



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n Herrn Vogt verfertigte! gros« 



Der Anfing ist mit dem Glockenschlag 6 Uhr. 
j Person zahlt in den Logen und Pirquet einen Golden, cd 
8 Gülden. Parterre 10 Batzen. Gallcrie so Kremier, und aul de 



Si!ia»pis:L-:-<,L".cl!f;l:jl; un:i: I Ii rcl.iinn Hvrrü rMim 
!:iu jrT.-.-.r--. ,,r. Ii,. vc:\: <:i.l]t m< .'.■Ii' ; j : u' L^." I u-i .II^ 

berühmicn Shakespeare überwtite! 
Tmitupiet in fünf Anflügen 




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No. II. 

sehen Truppe, Jan«; 



iux!l nie üffieheries .In- .!.■!" l : rj:!/,-..i.J:ui u! ■its.i: [ -Ii". Sinjjipit! in .Ircv Anl'/,i ; !n: 
' Kadi Ausüben jus <1hii ..i-VankfurtL-r Suai-ltiiimio.-. 



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iviL;-|.:i r : dir H-illit.-. J ■- 1 r -J ) i. Mr:;!:t 
:i t 'luiss .il]er. Ka ■ Hirzen jii:.ser : 
Jvi» ISci-l.ill uristre'. vei-elin:!^'- 



wiid cl.-iiv.. den i'.eyi.hi dir IvuiiiLt-i Lrh.iireit, jl' .lei d..ii.i ..':l..vr.i!e:.L:.- 

.tjs A.:!;c de. /j:.el:.ULe- ■ jlder i .1 :f.i p. verbilligen ivird. 
J. Mar?. Unschuld und Liebe (TAmore in CampJgna). Ein Jus dem 
[^Melli-dieii i:.'.- :-.v: f! .■;,.-.,i-. v.— Slü,; i:i Juv -\ iäl'j!Üj;cn mi: J::r 

v.irtrell"lielieii Musik de:. K. K. K.ipel Int eisten s.-:kti. Nneli I-:udi;;un|j des ersten 
und /wcvkii Aui>Lip werden stdt Herr Suppus und Herr Krjus. ersterer mit 
einem ConecrL auf der Obuc, nvi.B mit einem l'jcim-C.iiKert hären ni lassen 
die Eine iu'rvn. Den »..eliln« wird MjJ »«hin mir einet ]).,nl:-JMii<;i>ede ::.r 
alle bisher genossenen Wohliltatcii machen. 



Die Räuber von Friedrich Schillar. 



Personen des StQcLes. 



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Opernhaus 

Mann*. 10. November lB8i (Aussei Abonnement) 
Volknonitlliiog 

Kri.Micranir ,U cr-.ti Aulim.runs .kr .iU,!>cr. in l'usiS.fcii-i ... M. 

Prolin; von I:. MenrM, utspToJiLii vnn Herrn Pcuirj. 
Hierauf 
Die Räuber 
Schauspiel in Akten top Schiller. 




Kosinsly . Herr Holnunn. 

[[ermann, Bastard ein« Edelmannes Ken Schneider. 

Hin Paler Herr Wer tu, ihm. 

Daniel ein aber Diener , Herr CoJIIn. 

ücr Ort der HjnJlung kl Deutschland. 



Repertoire der Kur - Kölnischen Grossmännisdien HurHcliau- 
spieler-GesellBcliafl vom j. September bis 16. Oktober 1781.' 

j. Scpl. liwsliuuui Jt-. i.i-LiiLi KosiiüJitiilijijsi-i mir Manrm. ]'fjr,( im 
\. . ;.!,■[!. I.lil VLi; :;i 1 Au I; j-iir ■.M11 Üi.ik. I ticr.iui' i'rlljjt: Tin Epiln,! 

1, ![ Ii. ■ .:'.!;. iimLir. ? I ..Ji'.ikr. I i.'u;» .v., .1 \' ..[■ ! .1, .ii ,i:i.i . ,;; l im -.u- 

cliniiiewEirdifien Publilio bey der Einweihung des neu erbauten Schauspielhauses 
in licisier I-iiiriurdu p.-«r»iinel. 

Scpl. l-'rcundsthat't und Argwnbn. Ein Lustspiel in J Auflagen 

Sept. Der Gläubiger. Ein Lustspiel in i Auhagen von Ritluer. und 



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licwäULjruil^;, iliu b^riilumen Yrrnni^u-n ..l.' .Vi"». LT, .liu (^Itl:ol[ H ui: V 
nnd Sohne, rnil nach Frankfurt genommen. iviiJurch mir Ziuieliunj; der gescliickltn 
fr.mUiinil MlLlki il.tl ÜKllt.le: v,>iJ-.-.-.:iJ.;i; J:lJ i ,,i 1 : , i-^v: m iiJ. 



Mi 



1(5. Sept. Der Posting. Ein Lustspiel vom Oberslen Ayrcnlintcr. F,( 
j n n. Ein Mii';t.i!i^!iL-j Drum ■.-.-n, !,. mi l 1 I. ] 'rai .... K...- J Inn:: o^-: 
i;. Sept. Emilb Gahirii. Hin IrMicrsptl in s Aiifiüevri von Uhliu. 
■ ILSept Die Folter oder: Der menschliche Iticlucr. Ein Scli.ui- 

....... [ .1 Ii ■ m..Jil M . .!,. . I' .. Li. , I . ..... . I . 

liebten Composiiion des Desaides. 

19. Sept. Die PhUiognomie oder Kurl und Sophie, Ein gatli neues 
[.ustipitl von Bieuner. 

Mi. Supi. Zayrir. D.n K-rühmie Ti.wu von VnLi.iirt Mur.le jn;;e. 

i.i'.nji.jl, . I i: «.i.Stll | I ■- : L i;:;;:- L. I.i ;ii.K-.i:i:' .■ r,'.:. S m. |-.L'.i.TJ niclil -t-.'lv.l. 



selbchift und debutirte j| 



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ij. Sept. Adelheid von Veltheim. Kin Siimis^icl mi; lleiiinji in 
.| Aufzügen von Herrn Grossniann. In Mufik seS fi/[ n.n S'mfc. |[>ic Tvimuhme 
wurde von Herrn Grn«n«nn nun Vonheile von Dcnioiscllc Giosimann batimmt.) 

30. Sepl. Hanno, Fürsi im Norden. Zum Resten da Armenhauses 
niederholt. 

1. Ott. Minna von Bjrnliclm. Ein Lustspiel in 5 Autogen von Urs- 
>in(. (Herr Seliiiiiamt kam von der il ituiiiselieti CcmlUialt usid Jcbutsnc all 
Paul Werner.) 

2. Oki. Romeo und Julie. Hin Sclujipwl mit Going in r Aufzügen 
von Götter. In Musik K escizi von Georg Renda, und Die beyden Hüte. En 
Lustspiel in einem Aulauge nach dem Franz. de; Coller. 



7. Ol«. Das Loch in der Thüre. Hin Lustspiel in fünf Aufzügen, von 
Sttjil!.iii:c dem janijitii. (/wistlien einem Alt tri:; Herr Wie.le 111.1 'in uinv rjr.lvou;- 
Aric von Mir*) 

S. Okt. wurde (iüiuner von Selivearzuuri; ■.viejurludi. liiii [1 cri li s l!i es 

Sin^hpiel Inn IVoii'.h.di Klein. Diu Mn.il, ist van dem kiirpf,iliB(]|cn K:lj.-_-:i ■i 1 h,ih 
llulibauer. (vViuJcrhuIr neb* ileneii raii Bewilligung des Herrn Verlassen bey 
seiner Gegenwart ncirnliinen Veränderungen) 

,,u.. ., Im,. I<i, 'Ii ; r,<, m i c o d e r : K IX 1 u 11 d S 0 f Ii i e. 



und Chorer. >on Mtianf.. in Muvik B «« it viin Netfit, und Die verteilte 
Kranke. Ein [jisispiel. 

16. Oll. Hamlet Eiin Trauertp«! in 5 Auflagen von Schröder nach 
Slukcspe.ire. 



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- 294 ~ 



lav. Ein Schauspiel, und Das Biet 



kgr. Ein Lustspiel. 

19. Okl. Die Fici'tr cJrr. Wonul vcrfilli ein I' t huni t r 

lüll Sinv,.pid villi Citelrv. 

21. Ott. Der Lügner. Hin Lmsspid in ; Auüügen von Coldoni. 

IJ.Ot!. Der Kisjjlixlic K.l.p.ir. I-Jn 0.i fL ,oil - U.Wk-!, und !>;■ 
Deserteur. Ein Singspiel von Monsigni. 

ij. OH. Der franidsischc Hausvater. Ein Schauspie! von Diderot. 
Ii. Okl. Der deutsche fl|.iN.v.,i,T l-iii Vh.imnii-i v,:r. (kmiifmiüi. 
Hierauf ein Violincon«rt von Jacobi. 

i). Ott, Suitin Achmst, genannt: Die Lust und Liebe seine; 
Volks. Ein gti.Mi heroisches Sdinnnicl von Bock. 

36. Ott Das Rosenfest. Ein komisches Singspiel in f Auhagen um 
Hirrmar.n. Kie Musik ;>[ n.m Fwpc'.lnicisüT V.'olr; i.N.id: Jiesc; Vorstellt ]i£ tiaeli 
Herr Schmidt eine AbschiedsrcJe in Versen.) 

Den 27. Oti. reiste die Kur- Kölnische Gesellschaft wieder mJl Bonn iurück. 



Repertoire der Italienischen Operisten vom 11. Jan. bis 1. März 178 j. 1 

II. Jan. Dit ins London hier .inp:i I-. .iimmuiiu (.i-.dlsd-.il; LL.iLiu 1 .i: — :! 1^ 
' >|V: !s:cn ■mt.^lil l:uri:Ki!;t:l S.ltnst:';: 7\nv. cr.lciinl.llc 3i]l!uhre;i r iiilie JT- ,r '- ÜTier.l 



schmeicheln. M"vnh1 mit ihren ■.■..iir.rlk:,.:! Sinii.i-K-lvii .ils auch Ballets alle Ge- 
iinjilliuiinjS aeben m können. Das Abonnement für S Representationen kost.-. 

i 1" (jiij.uti . -Mit:: ;v vi :/■■:• l'iüer.-ridoieler, bei- Mei.-iiin; iiieh die Koche: ca 
iBact Opera leuoth und Italienisch iu haben sind, das Stütt vor 18 kr. J. Friedrich 

■ , I ■■ 1 i- 1 ■ h 1 i 1 !■ M 1 ue r. Die Musik ist von dem berühmten 

Herrn Capdlmclsler Sarüi aus Uaylind. 

erhabenen Kr.1-1.1 

sehr c tmehmendi nn das Ohr des 

ist von dem berühren Kjiy.lmsi-Ter Aiuossi aus Mciplis iimipimirl worden. 
'tun: llen-liliKi wird nocl: ein gvn neues >o:i .teil: yosi-loj'.iiesi Rjiieiuiootcr Murü.oi 

• Aus dem nl- rank für ier Siaats-Bisiretio.. 



- m - 

ver üi.. n.-.L: !7e n- 1 ■ e e.e \ nn.l -.,,-!-r L 1 1 ,1 i . Il.n : Der b c 1 / II j; I i c lic Vi.r 
uiund genannt, gegeben w-erdtn. 

a. Febr. Auf ausdrückliches Verlang«, eines hohen Publikum* die höchst 

lustiges Ballet gegeben werden. 

ij. Febr. Die ittitlige Heyrath. Line sehr lustige ungemein unter- 

h.ilttnde, Je;-, >.e-,l Hl .1,-n K.-...--: Y.ileliliili !■, M-.ii.L1i geselle Oper. Da, 

erleuchtete Publikum wird viele mlcressime Seci-.en in diesen, Stüde linden, und 
■.l.ir; .l.,r! (Lern :i I -jl'.'ri !t i !1 .-.I JScyi'.tll .1er l -i r SV I i t-i .■ nl V.-Il Kenn« im niimle.leil 

niilil 'wcifclu. [!er «.ni/.e li-.li.ili- ,:ie.c: ,L-!iei:™-:irJii— l (>|'L-i i.: Jli.1i Deu^el: liil 
6 Kreuzer sou-ohl bey dem Einginge in .i.is tinntüilieiiiuiis -il-i auch bey Heriii 
NJvi.lv.vivr in .ler f l.i.eng JS,e S'n. ?17 -Li iial'ell. 

19. Febr. wird vini dem i{«,-lii.-lnri ll.i'ieiiii^nn B-ilkinieivcr. Herrn > S -1 = - 
liani, in Gesellschaft der erstell Tänierin, Mail. Meloncini, eine Akademie gegeben, 
-VL-i.liLT i-ecln .i-.i-igeMi-liie Aiv-n j.. i-- ■ : 1 1 ;^ e— 1 ■ li-,!.-ii. v.ntvy sich ein gani neu 
angelangter .Sänger mir hullenriielieiii Ikylill lulren /.a lassen gedeutet. Nachher 
wird eine in dreveu .\.:^. i.;:.:i :-. 1l-Ii.-ii.Il- ;., mm mimische Hcnelükomodie für ersi- 
gcdachlc beyde Personen linier den; Titel ..Die in dem Hanse des Pantalons mar 
-.eren.i:;: .: 1 ,/cl 11 1 ige 1 1 aK-i .l'.ir- 1 ,!ie L.LClierli. le Ai.l I ,i'.ii:i:i.- Je, L'ier.v. ,LieJei 

iirsr.lne Hcyraih. aufgeführt werden, in welcher verschiedene Masken, Harlekins 
und andere sehr lustige Auftritte vorkommen. Jede von den ltandcludcn Personen 
wird sich durch das Naive der Köllen ; unt Vergnügen des verchrlirhen Publikums 



bestens zu empfehlen belli 
Zuspruch. Ein sehr seilet 




■ ■ ' 'i ' ■ 1 1 ■■ 1 1 k . . , . ■ .. 1 ■■ 1 -,<-.■■ 

I. Man. Von Seelen /er'climeliiien.ter l-'reude und reiner Dankbarkeit für 

ilell L.ishlirlecii gLIieiiileii i'.i-.;,: Hell Linreli,: e.e rm I !: :i!,'.i.i:ie".'L^Lir.e1ei l'irekii.i 

; : err-iri Hl' .!en !,.:.■■.!■ .'in!:,:-..:!! -climei.lle.li.ilV'l \,l.i'l .le- l rl,,-i,.|i,.-L-:i Hieiis 
des verehrmigswenlien I'iiMikniiK den /nll .kr wahren Frkcnntlichkeil nicht länger 
eill-il-geitauer vetiiergen. ■ ..1: .lern :11111s iil:l :.::eri.i.':i :ii.:nn! in .ier jr.S Uniirmi;: 
seines Kenens entrichten. Uni nun aber die vollkommenste Zufriedenheit bey 
.lile I eVel.le.i'r.vii.i.11 1 leiin.tl .e : :' ein- n.'i i.l!. n. .leeen!: .;-i .;ere.:ler Her: leiiäti die 
Sehern angekür.diirr L-cv.e .-eile, .iuie'i einen 1 . : - : e.ei ■ /i:.i:i .iher Ii n n iL ige Iii Ii rr ge- 
bliebene grosse Oper; Die Schule der Rifersücli I i «en Benannt, heute Sonn- 
iticü.i lli ilcr. M-ir:-. n:.r i.lier -.,11. ei: Hei-eli^eLi.-.:! .iiil'alLilire::. 1 ;i.L \ve:i 
,:..: e. e : -:e lleae:L^,i,l 1, i.K iL r .le-e-eLI-ee . I ' L- i r 1 1 .lie Ii.'..' ilin e .iie-er I I-... : aliein 
für ihn beslirantt ist, so empliehll sich derselbe lum holi-u Wohlwollen aller 



Ttiraler-Preunde bcKcm, - An Zierde m 

Kii>riuns m deu Klei. Imidin uid iiK-^li-ii:i't in .ler ^.in/en I^iij-lIiiimil: l'c. 
dieser wi;inipen Oper »irj derselbe rikhü emiiin^-lu ln-in, um .Iii; ■.■tri-ln Iklit 
(lunir ia tildidilert.. PuM&um» <u ernerben Naeh Äeni mrco AuCiug dicur 
t»fKf »ird D c ■ Ja e er an- d* r |» gj alft ein K=llei fies.. \ ■> . ■ Jen) lorej-ien 
Auloig ab« fni «in dem berflhmiri :'.:..<■ < ..i I... «rftnigie und in fDnl 

ALicri Prellende er.', v u:-:..' - .i..i. % rlie Dal sic.ncrne üasrmahl 

4 i . ,-.1. ■ ,■ i -J «, I J- .1:. IV ■ ' 1 .1.» II 1". Ki- . i.irl"-i r.u. 

vi niid J>r llr.r ll.lli-r..^««r Mirliani die «V lormid« Holte desselben tum 
Wgnügen de* hohen pebl.lturm «Jbsi Cbernehmen. 

rfrriri. Dorfilm d« iTj'.eiiDihm Üpeilwen 

du- n.-J. irt 1-" , " .\r*s?j.--. _ 1 hi -jK.i, ,.»Vi im s. Mjrr :i dr-r M.rr>p*. 
.runde bei .hm '.0 seinem Logis, bei Herrn Lleulainl Vogi omuüoiieo. 



No. V). 

Reperiaire der Kur-Kölnischen Hofschnt 
von April bis Mai und vun Auyusl bi 



Liebe, läii toiviuhis Singspiel mir der n 11 nelT liehen Miisifc des .S.licri. 

April. La 11.1 5 sa iS.ieh dem l-r.m.ii bellen des Ic Miere mn rlümieLe). 
■ii;i .1111' der l'ariser Kühne nii: -1 .iiisve:nr.le:i:IL-!ieiii Hniail jurjien.munrue 
Schauspiel. Zwisdien Jen AiifeD-rc-ii wir,! Herr JkoIÜ ei» Cii-leerl j U r der .Mi 

\ 1 II ..Ii I in 111 1 . 1 die 11 1 . Ii 1 1 . . Ii / ime.i.un ■ um 

iraliseheu Talente hek.iirae Herr Sltciiunci wird in diesem Singspiel einem liucli. 
juiiei^lui, l'|-.ll:!;i:m vi.h .11 lii ||. killen die lilire h.ll'en. 

io. April. Die Phisiognorale. 1-in Lusnpiel, welches aller Orten mit 
ijn'isesu iievüll aufgenommen worden. 

1. Mal Der Jurist und der Hauer und Ijjs Gärtnctmädehcn 

11111 F rjlfcjli Ein 5irlj;-.j'iei, J-l. -kli «■ee.rn -einer l.iiini- Jien Si:e..i'i:.:-iii :, ! 
der berübimcn Musik de! I'aisielln euipliclilt. 

i. Mai. Die sei il eueii Schuhe, liine Umisehc Oper von friuicri. uiid 

S. MA Dan Mldchcn im Eichthal. Bin Schiuipld mir Gesäraen B nJ 



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- 298 - 

Sept. Der -ScIioeiJcr uu.l sein Solm. Kiii LuMspid und Narlcliti 
all Beulet oder: Di: Zauberten roneie. Eine Upen Paniomlou mii vielen 

K. ScpL General Schlcneheim und »eine bimilie. Hin militärisches 
Mi.ni.niel ron Spicss. 

9. Scpr. Ztruirc und Azor. Ein Singspiel von Grerry. wobey der von 

10. Sem Der 1 . Mi.iber Ein Lustspiel von Brcuncr. 
spiel von Paisiello ,1 ' DiVj 1 "rndTebV" '" K 



19. Sept. Dm. vuu WtlieMu.li. Iii" v.irerliin.li.dio Trjuerspitl in 
I Aiii/ü^u, von l'-ilv. 

Iii Sept. Dil . (Hit M jjdlml. ! - : - 1 j.üll ^'.lii Sill.iir il 1111 l'..;i:i: ■..:!:! 

e Wiscticrmädtihcii. Ein lioniixii |Miiioiiiinsisdio ISjllet von Ludwig N'uih. 
11. Sept. Die PhiM<>|;LH>Luie. Ein Lustspiel von Flretauer. Den Beschlu.s 
ein Divtrii-semeiit, ivnrir si;li tili neuer T.iiutr leiten -.viril. 
SJ. üepL Die Entführung Jus dein Serail. Ein Singspiel von Mivan 



!. Okt. angell ünJist Die 
Der Antiquitetensiiiinilcr 

.ml .üesnii Tii: .liiüeH'l.'lvn Herl'.slie.lcs ml .lie.11 YilMellntlg JUS.) 

J. C)|J. Die er/u ungene Eicyralh. Ein Lustspiel von Molicre. Diciw 
Schatijjr jber. Ein Singspiel von Fleischer und Die lustigen Pcrüquc 
mache'. Ein komisches Ballet von Nlltb. 

6. OkL Gluck bessert Thorheit. Ein Lustspiel aus dein Englisch 
der Miss Lee, eingerichtet lür's tiwurhv. Tlw.ner von Schrdder. 



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- 299 - 

7. Okt. Di« Olympischen Spiele, Ein Singspiel von Sjcchitli, und 

[Ii,' iinmi Ellert !'.TU,.JCII:il.li.:,i:r. Iii:, iijl-, bl.lLluI i-ull 

S. Okt. Die Verschwörung des Fi esko in Genu j. Ein republitanisclies 
Tinuenpiel von Schiller. 

10. OH. Zum Benen eines Hoch], Kasten- und Annen-Amtes Hangstreit 
und Eifersucht auf dem Linde. I:in komisches Singspiel van San). 

11. Okt. Der tculsclic Hsusv.itcr. äiu v.ncrl.inc'iiclie. S^wuSj-Kl v,,n 
Gemmingen; und Mi rlborough. Ein grosses pantomimisches Killet. 

14.0h. Juliane von Lindonlt, Ein Sehatispiel In (Dnf Auflagen rem 
Griten Gmzi. 

j;. Okt. Diu schone Arscne. Ein Singspiel von Monsigni in vier Auf- 
iiljiiru riibsl J.KL. ijciLrtiigcii Divertissements 

16. Okt. Die drei Tochter. Bin Lustspiel von Spicss, und Mtrl- 
borough. Hin [Uiit.iBiliiiEKiiEi H.ilÄt. 

17. Okt. Der beschämte Freigeist. Ein Lustspiel von Lessing. 

18. Okt. Die Kolonie. Hin Singspiel von Sacehini, und Die Kroaten 
und Panduren auf dem Marsch. Ein pantomimisches Balle! von Ludwig Nuth. 

20. Okt. Der Uarbier von Sevilla. Ein Schauspiel mit Gesang von 
Beaumarchais. Musik von Friedrich Hcnda. 

1). Okt. Der Unterschied bev Dienstbewerbungen. Bio Lusttpicl 
von Stephan, und Die Kroaten im La'ger. Ein pantomimisches Ballet von Nuth. 

Singspiel von Monsigni. 

;t. Okt. Lanassa. Ein Schauspiel von Plümecke nach dem Framösischcn 
des le Miere, worin Madam Albrecht hier *um erstcnmale auftreten wird. 

I. Nov. Die Pilgerfahrt nach Mekka. Ein Singspiel vom Hin« Gluck. 
A. Nov. Doktor Giildetisciinlit. üin neues liier mich nie j;e-etiun.s 

Lustspiel in fünf Aufzügen vim Stephanie dem jüngeren, 

II. Nov. Der argwöhnische Ehemann. Ein Lustspiel in fünf Anf- 
ingen von Golier nach Hoadly. 

iE. Nov. Der Graf von Walltron Ein Schauspiel vort Möller. 

ai. Nov. Das Unheil des Midas. Ein Singspiel von Gretry. 

• S'uv. Ziiire. Eiii Tr.iiie-r<j>:el ii'i, W.li.iir; LniJ Der Di.1111.11H. Ein 
Lustspiel vim Engel. 

17. Nov. Die unschuldige Ehefrau oder 1 Viel Lärmen um nicht, , 
Ein Lustspiel von Schuramel. und Das gute Mädchen. Ein Singspiel von Piecuii. 



r Posch ersehen Gesellschaft, Mal 17S3. 

■Ler-l jljsen.ikchenAhvT«. .in, .Icr ;-i:i.-.-:: ;: Dr.n-.ü 



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ir.^KU. Wi-i. h,-.-,.Ll. 1'rJii. i:>:.1 Ii;.-. I-VU tr" «rk:i In'. 
Ii tIL' ?i:virrlj«is; t HnlCmmj-, si;!i durdi seinen Eifa die Hin ra 
r 1 i'i ■' 

Rilii!. iv,l,-h™, a-iklK .Ulf .k'in Tk'.it.T im Jimgliiil' vi.n S;]l.iil- 



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VI. 

Dos Römerkastell zu Frankfurt. ■ 



Die römischen Funde an unserem Dum, die wir der Aufmerk- 
samkeit der Herren Konservator O. Cornill und Architekt Ch. L. 
Thomas verdanken und deren wissenschaftliche lirliebung nunnielir 
vorläufig beendet ist, haben mit Reiht das Interesse grosser Kreise 
auf sich gezogen, Sie haben uns eine neue und unerwartete That- 
sache vor Augeil gestellt; dass nämlich das Gebiet der Altstadt 
Frankfurt, das nach allen seitherigen Erfahrungen für durchaus un- 
römiseh, für unberührt von so frühzeitigem Anbau gehalten werden 
musstc (die urkundlichen Nachrichten da;iren erst aus der Ka ml in «er- 
Zeit), unzweifelhaft im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung 
durch romische Militarbaucet! in Anspruch genommen wurde. 

Die Thatsachc ist, wie es in der Natur der Sache liegt, von 
mancher Seite bezweifelt worden; man hat geglaubt, dass die I ; und- 

über dieserUnsiclierhe.il de;. n;jV:s:li,-|-,ei! L'rihcil, und Angesichter 
Widrigkeit der b,u!eck,,ng lur die iiiteste Cescbklite unserer Stadt 

Fun Je insoweit darzulegen, dass ihr römischer Charakter als ein 
Daseins; puren der ein Keim ischen lievnlkeruugtn in vorchristlicher 



' Die niictifnlp'inkii Au Juli tun -tu neben einen »Ii Anfing Januar lS<«> im 

iVerei ! iit>cl,i; i;t : \ t.-r-l . .--:e. :-v:i V,::;r.i- wiuiSer. i.i v. L l Ji, : 1: 

■ Üe.iei.Nüi;. Je! .-..i-'.i;-- ;;-,T.!-.le ■i^.:W... T J'llilde Jen Vcruri. 

mitglictlem dargelegt verde, liinleitnug und Scilla« des Vonri(je! sind liier 
weyselaascn. da dieselben nnr iik-r die allnem einen KulturYerlijhnisse in Jen 
ream-elien MrcinlunJen, l-u«.iiders die TrerTeMie.nii.üj.ir. des ersten Jahrhunderts, in 



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clt oder Wal 
ischriften eint 
selbst Gewar 



n den Vor 
mische Kt: 



dem Vonerrain einer Festung und musste oft und leicht aufgegeben 
werden können. So ist auch die Kultur eine vorwiegend mili- 
uiis.li.'. Di« K:istelie spivk-n mimen LÜcb im Maimh.tl eine «russe 
Rolle, alle unsere Untersuchungen geigen ein schon vor der Anlage 
des Limes bestehendes Netz solcher llcfesiigungcn, die durch eine 
sorgfaltig angelegte Militärstrasse mit dem Hauptquartier Kastel- 
Mainz in Verbindung gestanden haben müssen : Wiesbaden, Hofheim, 
Nied, Heddernheim, Friedberg, Kesselstadt sind solche früh angelegte 
Inbnd-Kastelle. 

Gleichwohl waren seither die Spuren ausgedehnterer römischer 
Kolonisation nur auf einen gewissen Abstand vom Maine nachweis- 
bar, besonders auf der Wasserscheide der Nidda. Nur bei Mied und 
Kesselstadt (Hanau) erreichten sie den Fluss. Gerade hier liegen 
aber die ältesten Kasiellanlagen und ihre Position ist durch den 
Mündungswinkel von Gewässern, der Nied und der Kiniig, bezeichnet. 
Fine ganz ähnliche Lage zeigt nun eine zwischen beiden befindliche 
Terrain-Erhebung. Es ist dies die Stelle, wo der Frankfurter Dom 
steht. Wer auf dem stark ansteigenden Garküchenplatz und in der 
Nähe des Archivgebäudes jemals den Verlauf von Hochwasser ver- 
folgt hat, bemerkt leicht, dass sich in dem Domhügel demselben ein 
Damm entgegenstellt, den es nicht zu überwinden vermag, dass es 
jedoch bis an dessen l-'uss vortritt und in der Fischergassc unter den 
Fisch erbogen weit hereing reift, Ks handelt sich um ein heute sehr 
verändertes Terrain, da die Fahrte und d.ts anliegende Gelände 



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s Alt-Mains, der ä 
abzweigte und e 
.ach in Verbindun 



diesen Rinnsalen um alte Mainläulc, die mindestens in urgeschicht- 
lichcr Zeit noch bestanden haben müssen. Beweis dafür ist das Ried 
zwischen Fnfchcim und Bischofsheim, ein früherer Mainarm, der noch 
alle Pfahlbauten birgt, und der weiterhin westlich sich erstreckende 
Metzger-brach, dessen i-"t-.T'A LissL-rmiL'. noch in den ;oer Jahren unseres 
Jahrhunderts dicht vor der Stadl längs der Obermain anläge herzog. 
Auch die die Fahrgast und Borngassc schneidende Braubach gehört 
zu diesen Wasserläuten. Hinscheidend für diese Terrain Verhältnisse ist 
die Barre gewesen, welche im Osten Bentheims plötzlieh nach Süden 
vorspringt und den Bornheimer- und Röderbert: bildet. Indem näm- 
lich der Bergen- Seckbacher Höhenzug in Folge einer Senkung aus 
seiner ostwestlichen lirstrcckung in eine südliche umbiegt und da- 
durch vor Bornheim einen rechten Winkel und eine den alten Main- 
armen zugängliche Bucht bildet, ist, wie Kinkclin neuerdings in einer 
schönen Arbeit über die älteren Mainläute hervorhebt, jeder Ansicd- 
lung bei Frankfurt die Lage vorgeschrieben worden. Der Main 
konnte die Arbeit, die schweren Kalke des Bornheimer Berges zu 
durchbrechen, nicht bewältigen und so blieb ihm ein kulturfälliger 
Höhenzug entgegen^, >t-.lk, v.ihitnj ohne jene westliche Senkung 
der Lauf des 1-liiMc;, his Bockenheim durch krochen wäre und sich 
etwa bei Rödelheim mit der Nidda vereinigt hatte. -Der Boden 
Frankfurts,« bemerkt Kinkelin, »wäre längst weggewaschen und das 
Mainthal wäre zwischen der Friedberger und Darmstädter Warte 



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In den lernen Tagen d 
Arbeiten in der Altstadt ai 


es Oktober 
,{ dem Krai 


derselbe in die Hollgasse i 


einmündet, 


Thougefassresten und Heizk 


schein, die 


römische ergaben. Sie wäret 




artig im Terrain eingeschr 


dttenen Ve 


vorhanden, einer Setikgrub. 





liehe Anticaglicn, wie sie uns überall in Römerstätten begegnen. 
Alles dies wurde aus beträchtlicher Tiefe (4—5 Mir.) erhoben. Iis 
wurde kcii o-e^ zur e.'.J gültigen Salier Stellung t- tief ium;s;l;e:i 
I ..r.dst itte eenugt I:at-en . obwohl eine >vkln hoch- ahr-chcinlicl. 
wir, da die [.ige einen etwas tumultua tischen Charakter zu haben 
„,<l -,„■„. „; Wik-v... -t v...ec: 

K< l'.CSS S,C» die Mi-gln-h-ell mth; abweisen, Jas. roin:scl'i' 

Iii m-f aes irgend einer feiner ^dcgenei I uiidil.llli. / ii HtAinn 

lintn. mit Hjuschutt li.crhri gelni);: v,Jre;i. ,un;.rl sJm.i mi Miuel- 
jlter das Tirrasti bauhch neHach leunriilngt winde. Ich mi:<> gc- 
.tchee, dass ich in den ersten Tagen keine iinbedmgre L'ebtrec^cnng 
von einem inci ert'olgren ictnnscbcti An hj.- gew mien Vitnnic un.l 
erst ein weiterer Fund erhob mir diesen ttur Ccwisstiert. Am 6. No- 
vember wurde in etwa 2</t Meier Tiefe ein gemanerieT Kanal £>l- 
funden. Derselbe war seitlich ausgebrochen und nur die Suhle laß 
unversehrt, in dicken Beton gesetzt und aus 46 Ctm. breiten und je 
55 Ctm. langen Thonplatten gebildet. Die Seitenni.iuem des Kanals 
waten, r.icti de:" nn;h erhaltenen Rest ?u jrtheilci-, 411 Ctm 

breit. Es ergab neb damali schon ein Stnnucl der i t . I.tgu.r.. dci 
eme ungelahrc Uatirnng an die lljnd gab. insolent er imciünii; 1;; 
da-, erste Jal.rher.dert iu setien war. Sp-iter. als die djrch djs 1 nr- 
schreiten der Kanal- Arbeiten K est<>rtc l'nierv..cl:e.ng mit dj..ke..s. 
we.ther Untersruiimij; de. Tief taumlet wteJef jufgetKiir.n.n ,,-,d 
der Zug der die Stusse in su.-i.pfem W.iiic! schneiden Ji 11 bauliche.; 
Anlage .n -emir ganien l-irg< ;ufgcdeckt weiden konnte, ergab *■ ih 
Jü erlrcul.che Kesj'.tat. das, d:e Sohle derselben durchweg m.t ge 
stempeltet. Piatten der u. I.egton belebt war, womit de. romisJ.e 
Ursprung der Anlage üriu Jerleglich t'eM-tind Wenn ™ Anfang selbst 
der gestempelte Stein als cm i-ellci.rn vun tuir-en heiemgehia. hin 



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I'rumdlinj; beargwöhnt werden konnte, so war nunmehr durch die 
lest in Beton liegenden gestempelten Plauen und die ausnehmend 
solide Ausführung mit römischem Mörtel die römische Bautätigkeit 
am Orte selbst erwiesen. Auf dem Weckmarkt, gegenüber dem 
l.eiriw.indh.iLis, irsl man beim Weiterführen iitr Kanalisation, «cnan 
in der Verlängerung der Linie, auf eine weitere Spur. Wir eriangien 
an erster Stelle nach und nach eine kleine Zahl gestempelter Platten, 
die simimtlicli der 14. Legion an^li^en „ml Jui-c!™-eü verschiedene 
Stempel-Typen, darunter auch einen Rundstcmpel, aufweisen." Die 
Bedeckung des Kanals war vermuthlich aus Steinplatten gebildet, wie 
ein bei dem römischen Quellenbad am Weissen Löwen in Wiesbaden 
gefundener Karalstrang sie aufwies. Auf diese Weise erklärt es sich 







^e.ie^:^. 


die als erstes römisches Prinzip 
Bestimmung des Bauwerks als 
Konstruktion ergab sich 


:r die Ths 
. Dominik 
tt nach den 

■I,r1>l-l: T 


1s zu suchen sind. . Die RUh- 
1 Cemrnm der Höllgasse. Kann 
der Fiimlff imrl hesnndprs ,1,-t 


keine allgu weitgehender! l'\iljtTu;]!','il 


.Siedlung , 
empel ein 


.■»gen, so läsit sich doch aus 
ziemlich sicheres Ergebniss 


«er gewini 
iimJcr.s rc; 


ien. Erstere sei zunächst ein- 
:eichnet; für letzteren gibt der 



Über den Umfang der 
dem Funde der Legioi 
Über deren Zeit und Chi 



' Vgl. die Tjlel im Schlüsse Jcs Hand«. N.i. [ scheint jbp.-Klili3.seu -i: 
l^i'.crl.i nS'.' !-! ^N.ix' KirL.i-i bei dilti die lk L iiunib:n uS.'r 

.egiiMBniincn stehen; eine nur silieiiiblre Anomalie, da der Stcmnel beiser 



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weifein zu dürfen, 
ürgcrliche Ansied- 



KasleUs ergeben sich aber auch dessen ungefälu 
können freilich auf einige Meter Genauigkeit nicht 
da die Maassc der Kaslclle schwanken. Indess w 
rjv.n'n irre «difii, Uftii msn die u'i;d';ihrc Aii'.deh 
Domhügcls in Betracht zieht, soweit dessen Ter 
Kirchhofsmauer im Süden und Osten umschlossen, 
vom Domplatz, im Westen von der Höllgasse b, 
Ausdehnung beträgt in der Längendimcnsior, last 
was der Grosse kleinerer römischer Kastelle entsp. 
„, frühe 7m Hirückreidiciide M.-n.er-Um.chjiesMin 



zusammen mit der höchsten Erhebung des Terrain, und dies macht 
es um so wahrscheinlicher, dass diese ganze Fläche vom Kastell in 
Anspruch genommen wurde. Im Norden ist die Begrenzung des 
Friedhofs allerdings in alter Zeit eine andere, derselbe hat den Doin- 
plat? zum grossen Theil noch besetzt; aber die südlichen Grenzen 
zeigen sich schon auf dem ältesten vorhandenen Stadtplan, dem 
Merian'schen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, als die gleichen wie 
heute. Die Unifassung entspricht auch in auffallender Weise der 
geometrischen Proportion, wie wir sie bei den römischen Kastellen 
kennen. Der Dombau hat sich natürlich seine eigenen Bedingungen 
geschaffen, wie er sie brauchte; indessen ist die gesanimte Bebauung 
des Hügels charakteristisch, da ihre Breitseite nach dem Flusse, ihre 
Sdm-.alsei-.e nach Osten gerichtet ist, eine Situation, wie sie das 
KjMcll, Jessen kleinere hont (diu An.«! ili-scirc) n.ich dem feinde 
gewendet war, bedurfte. 

Ich glaube, dass man noch weiter gehen kann, Es lasst sich 
nämlich mit höchster Wahi-chcml [ehielt audi eine St r a s se ri v e 1 - 



- )08 - 

hindung bestimmen, die der Zeit der Ant»«e eotspriclit. Für das 
Kastell war unzweifelhaft die erste Bedingung seiner Existenz eine 
Strassenlinie nach Westen in direktester Tendenz zur Nidda bei 
N'icd, da nur hierdurch die notlnver.diuc Vei lijuJinii; 1:111 dem H.iup!- 
c.uariier Main* und die Riickzugslinie hergestellt war. Nach Norden, 
e;w.l n.i.-ii Heddernheim, konnte nur eine sekundäre Verein diuij: ec- 
l'ül'.rl haben, die nicht von Hein::; s'iir den Kricir-.l'.dl war. Wenn wir 
sammtlidie Kastelle des Mainthals in Vergleich ziehen, so ist ihnen 
.ll'cn die -.:mure.c'.i.le direkte Verbinden e mit Kastel und dem 
K/ieine i:emc : .ns.un ; es wir die; ei:ie militärische Noth'.ven Jiijkei;. 
Bezüglich des Laufs dieser Strasse ist kaum eine andere Linie denk- 
bar, da die Kasrellsn-asseu rechtwinklig in die Porta decumana ein- 
iaoten, als diejenige des heutigen Marktes, und es fallt jji. dass der 
Markt in seiner Verlängerung {nur die östliche Hälfte kommt in 
BcmchO *nB(h genau den, Strasscnzug entspricht, der durch die 
Limpitreeri;asse, Romergjssc, .Müii'eassc und Weiss fraucnstrasse re- 
nräsentirt ist. Alle diese Strassen laufen in einer direkten Linie nach 
Westen und ihre Verlängerung trifft auf die römische Niederlassung 
bei Nied. Es kann dies selbstverständlich nicht so verstanden werden. 



liegt ;;enac. auf dieser Tra.'e und der fränkische .-"riedhol am irülurei: 
Taunusbahnhof musste didit zur Seile der Römerstrassc gelegen 
haben, wie derjenige bei Niederursel neben der Saalburgstrasse. 

Wenn wir dem Kastell keine allzugrossc Ausdehnung zuschreiben 
dürfen, so können wir gleichwohl nach aller Analogie die überall 
vorhandene bürgerliche Niederlassung vor seiner Westfront nicht 
übersehen. D.iss eine solche vorhanden war, darauf deuten aller. iii:^.. 
bei der dichten Bcb.unmg jene- Stadl '.hei ls und .einer Ausimtr.on;: 
schon in ältester Zeit, nur äusserst schwache Spuren und seltsamer- 
weise ist liier niemals während der Jahrhunderte irgend ein Fund 
Überliefert. Aber die einzige Thatsache des Vorbandenseins der 
schon erwähnten, an der Ecke der Höllgasse vorgefundenen Senk- 
grube beweist uns hinlänglich, dass wir uns .11: dieser Stelle schüii 
.lüsserliali' der K.isicllni.uici Selindei: un.l /i.m Uebertlnss gibt uns 
der Abl^tung-.kinal diescilx (,e*!*.hci:. Wir dürfen mithin eine 
kleine Ansiedjung westlich und südlich der Hollgassc annehmen und 



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- 309 - 

gutem Gewissen in kein« Weise behaupten, dass die römische Be- 
hauung auf die spätere fränkische Ansiedlunt: bestimmend wirkte, 
zumal die letKtere einen weit abliegenden Bezirk am Mjinufer für 
den ersten Anbau ausgewählt zu haben scheint. Die Anlafre des 
.ilrostuii K.itbji-uses und der iltcstcri Kircjie .1111 heutigen Dcvnl'.ügel 



e Komi] 



hxuwcisen und wir dürfen s 



M.uiL.e:i die ec!bc Mtinllutii bis jbev den |ustici.ibruimcn des Homer 
bergs hereindringen Sehen kann, hat man einen Begriff davon, wie 
die Karolinger und ihre X:i.hk(iL:ime:i de:-; Hiiir.ern ;.n Yiirsidit nacii- 
standen. Ucbrigcns ist dir die Heunlieikins; der Kömer-AiudedluriL.' 
die lirwagutiH sehr massgebend, wie lange dieselbe bestand. War 
sie, wie es vorläufig bei dem Mangel aller früheren Funde fast als 
wahrscheinlich gelten mtiss, eine nicht bis in das dritte Jahrhundert 
Ii mcii'.teich er.de, so ist es sehr fraglich, üb dk [-'ranken daran an- 
knüpfen konnten. \ ' 1 1 r 1 .1 1 1 hi|i können »vir natürlich mir mit dem eisten 
l.i'iihuiider: rechnen, d.is .ms durch die i I.e;;it>r. bezeugt ist. Im 



kann deshalb keinen eigentlichen Ursprung der Stadt daraus herleitet 
und halte die römische Fundstätte bis zum Beweis des Gcgentlieil 
für eine zeitlieh sehr liegrcn/ie, vielleicht spitt r aufgegebene Militär 
Anhyc de; ersten, allenfalls itucli des zweiten Jahrhunderts. 



' Ich bemerke hier luiliruul-di, Jass in der Diskussion, die sich jii Jen 
Vlihui! hiüplie, mit vullesii 1itc!i:t k-tnrir w ur.k- . Jjss auJe^eirts fräiikisthe 
Wohnitätten viell'-ieh irimisiilieii K. bellen crriiliK-i u'urdcit ; Mai"/. Wies- 

bjJer. Kraiiiuch u. :\. Iicwcis.cn .lies liiiilänglkh. [11 Franklin, «n Jic- ck-i:- 
tjlls smthaten konnte, ist indessen l'islu-r nach kein N'.t.lmei. .111 jener Stellt 



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Die gernuni-che NiL-d t -rl.issuii K 


der Metuvingerzeit knüpft, wie 


schon der Name der »Furt im Frank 
Gründen hake ich die Wahl des Ort 


entlüde« besagt, an die Main- 
Anlage entscheidend war, kann 

es wesentlich für ein Erecbniss 


der richtigen Ah-clüunm; der Terr; 


tin -Verhältnisse, die einen be- 


anderen Schutz boten. Dabei war 5 




als gegen Süden massgebend. Aber 


wenn nun auch die Furt, deren 


der Main an der Stelle Frankfurts ü 


Aigens mehrere bietet, 'gewiss 


den Körnern bekannt und dienlich st 


in mochte, so ist doch zu bc- 


achten, Jass im ersten Jahrhundert da 


s jenseitige Ufer ein vorwiegend 


feindliches, vermittln ich eine Wildnis 


war, wie es ja noch im Mittel- 


alter durch seinen undurchdringlich. 


sn Reichsforst und den Mangel 


grosserer Wohnplätze ausgezeichnet i 


st. Wenn auch im zweiten und 


diissen Jahiiiundcn römische Strassen, 


die wir vielleicht noch nicht alle 


kennen, mich ihn Mjiiijmiediu-.iijeii 1 


der durch das Land fahrten, so 


lässt sich doch in der Frühzeit der et 


steil Niederlassung nichts derart 


erwarten, die Mainfurt hatte demnach 


1 nur den Werth eines Zugangs 


zu dem Feinde. Der Fluss selbst schi 


uzte und dass er als Transport- 


Strasse benutzt wurde, ist sehr wahrst 


hcinlkh; die verlässige und die 


kürzeste Verbindung war aber jedem 


:it die gradlinige Militär- 


Strasse. Wie sehr die rechtster, 


iischen Gegenden im Bereiche 



der Dreicich unsicher :inJ gefährdet ixwciseu uns die Kömer 

selbst durch gelegentliche Ucbcrliclcrung. Von hohem Interesse ist 
jener am Gehaborner Hof unweit Darmstadt mitten im Walde ge- 
fundene Grabstein des Clodius Perigenes aus Teanum Sidicinum in 
Campanien, den, wie die Inschrift besagt, Käuber dort geiadtet haben 
und dem sein Bruder das Denkmal widmete. Die Wchmuth, den 
Sohn der südlichen Heimath in einem so unwirklichen Landstrich 
begraben zu wissen, leuchtet aus dem metrischen Nachruf heraus, 
Jen der Stifter in die l'rosj -einer Grabschrift einlliessen lässt : altera 
conteir.it tellus, dedit altera nasci — da- eine Land gewährte ihm die 
F.rite, d.i.- andere li.it ihn geboren. 

Fs erübrigt noch, eint Frage zu berühren, die von grosser 
Wichtigkeil für die richtige Schätzung unserer Hümerstätic und die 
damalige Kultur des Mainlandes ist. Wie weit dürfen wir die An- 
lage des Kastells im ersten Jahrhundert zurück datiren? Hierübergibt 
der einzige Zeuge, der mehrfach gefcndene Stempel der 14. Legion, 
leider keine ganz bestimmte Auskunft. So lange wir von diesem 
nur t i 11 rixempiar hes.i-eii, auf welchem die lieiriamen Martia Vicirii 
fehlten, die bei uns erst nach dem Jahre ;o auftreten — die Legton 



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erhielt sie in Folge des britannischen leldzujjs, sie hiess vor 43 nur 
Gemina - konnten Zweifel bestehen, ob die Kanal-Anlage vor oder 
rwth diesem Jahre datire; die Beinamen fehlen häufig auch in der 
zweiten Periode. Nachdcr.-, wir ;;':ier Stempel mit den drei Beinamen 
CJemina Martia Victrix gefunden haben, sind wir sicher, dass wenig- 
stens die Kanal- Anlage nach dem Jahre 70 gebaut ist. Sie kann 
freilich eine spätere Zuiliat des Kastells sein. Dissen eigentliche An- 
lagt könnte dann allenfalls vor das Jahr 4} fallen, in welchem die 
Legion nach Britannien alvuj! ; dein wid ersprac Iis nur die schon dar- 
gelegte allgemeine Situation. Die 14. Legion kann alsdann nicht 
nach dem Jahre 89, als Domitian die Doppellaut der Legionen auf- 
löste, was er vor Allem nach dem am Rhein erfolgten Aufstand des 
N.iu.himii-, bei der liiieiiuriiie; und /war stiüir, durchführen musste. 
■;i UiTiiuiiiei] -ebiitben wir.. Sie ist nach diesem Jahre nicht »sein 
bei uns nachzuweisen. Damit erhält die Frankfurter Römcrsiatic. 
wenigstens deren Kanal-Anlage, eine bestimmte Begrenzung. 



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Verein für Geschichte und Alterthumskunde 



Frankfurt a. M. 



Geschäftliche Hitthetlimgen. 



[. Bericht über die Thäiigkeit des Vereins im Jahre iSSu. 

lirsuilct vom YursUnuc in der Gmicrakcnimniliimj jni in. Februar 1890. 



Unsere Ai-l'L-iicti im verli.i.vv.neii Jahre l'.abuii die gleich ruhiiie 
liniwitkluiif; geiiotntnei), welche wir in unseren beiden letiieu Jalircs- 
bericiuen der Tliiltigkvii unseres Verein iudirinme:i durften, um! 
die Betheiligung unserer Mitglieder an unseren Arbeiten und Ver- 
gnügungen war eine gleich lebhafte wie in den letzten Jahren. 

Dem Berichte über die Thütigkeii des Vereins im Jahre 1% 
müswn wir eine Ivkljrimy im,l lirstsoiüiiijjuiij; vur.ui.schickeii. dass 
wir die General Versammlung, welche nach § 12 unserer Sat Einigen 
in den Monaten Dezember oder Januar stattfinden soll, erst auf heute 
berufen haben. Wie im Jahre 388; haben sich der Abhaltung wahrend 
der satziingsgemässcn Zeit diesmal Schwierigkeiten entgegengestellt. 
Der einzige Montag im Januar, au welchem die Versammlung ohne 
Hindernis* hätte stattlinden können, fiel diesmal mit der Feier des 
Geburtstages des Kaisers zusammen. Wir hoffen, dass Sie uns Ihre 
Genehmigung für die \ erleeimn Jes Termins der Versammlung auf 
heute nicht versagen werden. 

Der Vorstand des Vereins bestand nach den in der General- 
versammlung vom 28. Januar v. J. erfolgten Ergänzungswahlen aus 
den Herren: 

Professor Dr. Alexander Riete, 
Überstabsarzt a. D. Dr. Karl Theodor Küthe, 
Wilhelm Mappcs, 



Pfarrer Dr. Hamann Dechen! , 

Olle Domter-von Richter, 

Stadtarehivar Dr. Rudolf Jung, 

Alfred von KeufviUe, 

Senator Dr. Emil von Ofen. 
n Vorsitz führte Herr Professor Dr. Riese, dessen Stellvertreter 
■rDr. Küthe; das Ann des Schriftführers versah Herr Muppes, 



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das de, Kassiers Herr Rculliit£« . Die Ked.il, tum:;- Kommission bildeten 
die Herren Professor Dr. Ritst, Domur-von Ricker und Dr. Jmig; 
die Liikal-Koiiuiiissiun die Herren RrnlHiigrr, Dr. Ion Naltmsius und 
PaJjmt; die Lxkursions-Ktimiiiissioii die Herren Dr. /fitlftr, Dr. iw 
\'ii;h:isins i.L,i tü'!':-r; J ll- Bil'lii!ilie\--KLiir,miv,U';i die Herren Dr. /ukj.'. 
Dr. Hfurr nnd Dr. Pailmatui. Die Verwaltung der im Archivjjekiude 
mii de: ! l.nijliihlimliel des Sudurchivs I vereinigt müVesiciin'n 
Ifiidierbes'.jside de.< V ereins fühne Herr Dr. Jung; derselbe hatte auch 
die He.ti-^eiiim^ der : .n dem Koi ri..|>imd, n/N.uie der Westdeutschen 
Zeitschrift in icgelmassijter Kolye er-clieineiidcn Rendite fiber unsere 
m is,en,cli.il'iliclicri Sitzuunei! übernommen. 

In der heutige» Jahresvcrs.tmnilims; üem Hillen zunächst nach 
den Satzungen ob, die nothigen Neuwahlen /.um Vorstände vorai- 
nehmeii. Ks haben diesmal diejenigen Herren, welche in der Gener.il- 



Die Revision unserer Kassenführuiig haben auch für das 
abgelaufene J.ilir die Herren F;r<iiintmi l-rssoi und li'ili-dm UYmnautt 
übernommen. Unser Kassier Herr Raillinger wird Ihnen nachher 
mit seinem Kassen he richte auch den Fundberielit der Herren Revisoren 
vortragen. Wir bitten S.e, die ^,i:.iniiteil Herren unter dem An.-drucia 
des Dankes l'iii ihre bisiu-rigv iiichri::! iri.ee Mnh.i-sejltimi; auch für 
das laufende Jahr wieder zu wählen. Damit aber im Falle von Krank- 



s neue Mitglieder auf, so dass u 



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gliedern antreten. Von den Gestorbenen gedenken wir liier des 
Herin Dr. med. Karl Lorty, der den Herren als ein regelmässiger 
Besucher unserer Vereinsamende bekannt sein wird, und weiter des 
Herrn Dr. med. Leopold Ifilbrand, weither im n. Bande der Neuen 
folge unserer Vereinszeitschrift eine interessante Arbeit über die 
Kriegsl.uar.nlH' in l'r.iiikinrt 1793 — lKi 5 verii:feist!idi( lut. Aus der 
Reihe unserer korrekt mdiremleii Mitglieder verschied am ij. Dezember 
Herr Professor Dr. Wiibttm Crtrttiiu in Elberfeld, der unermüdliche 
forscher auf dem Gebiete der Bergischcn Landesgcschichte, dem 
auch die »Mittheilungeno unseres Vereins manchen wcrthvollen Heina;; 
verdanken. Unseren verstorbenen Mitgliedern sei ein freund liches 
Andenken .«widmet ! 

Mehrere Male hatte Jlir Vorstand in 
heil, verdiente Mitglieder des Vereins 
begrussen. So beging einer der ältesten Forscher auf dem Gebiet 



Da diese und die zwei nächsten Bände eine inhaltlich zusammen- 
gehörige Gruppe von Archivalien, die auswärtigen Verhältnisse der 
Stadt, verzeichnen sollen, so schien uns richtiger, erst am Schlüsse 
dieser Gruppe ein grosses Gesammt- Register zu geben, als jeden 
einzelnen Band mit eigenem kleinen Register auszusenden. 

Auch der Inhalt des Archivbandes entspricht nicht garut dem 
im vorjährigen Berichte angegebenen Inhalte. Die umfangreiche 
Arbeit des Herrn Kammerherrn tun Heyden über die Frankfurter 



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dieser Schätze befühij;! sind, ist Gottlob kein Mangel. Aber die 
Rücksicht auf die Finanzen des Vereins nöthigt uns, in der Reihe 

Wir gedenke», den nächsten Inventar- und den nächste» Archivband 
zusammen im Aiil'aF:::e des J.iSiTts .ii;..zuMeL--eu; der Din.k Ividci 
Bände isi bereits in An.erirt' genommen und wird honentl'ich ohne 
Störung im Laufe dieses lahrcs weiter tict'ührt »erden können. Der 
Inventarband wird mit einem Verzeichnis der städtischen Privilegien 
beginnen, also derjenigen Urkunden, auf denen die freie Entwicklung 
der mittelalterlichen Stidt in erster Linie beruht; daran schliefst sich 
das Inhaltsverzeichniss der 7 ersten Bände der sogenannten Kaiser- 
schreiben, welche für die auswärtige Politik dei Stadt, insbesondere 
deren Verhältnis* zum Kaiser, von der höchsten Wichtigkeit sind; 
weiter folgen dann Ucbcrsiehten über den Inhalt der Wahltagsakten 
und der Reichstagsakten ; der ganze Band wird wie die anderen die 
ganze Zeit vor t;ou umfassen. Der Archivband beginnt, wie oben 
bemerkt, mit der Arbeit des rjerrn ton Heyden über die Frankfurter 
Orden und Ehrenzeichen ; daran wird sich wohl die von unserem 
Kh rennt i ig liede, Herr» Archivratli Dr. Grottfetul in Schwerin i. M,, 
besorgte Ausgabe des »Prorektoro in seiner ursprünglichen, nur 
handschriftlich vorhandenen Gestalt anschlicssen ; weitere Arbeiten 
ukr Voltaires VcriuiflciUf; in i-ranklurt (175.;) und Krankfun im 
Jahre 1796 stehen in sicherer Aussicht. 



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schritt, Jahrgang iKKi>, welches «nscrt Siiziüiasbcrklui' mit kurzer 
Darstellung des Inhaltes der einzelnen Vorträge enthält, wird den 
Herren, welche es nicht niD^atÜci] kzidicn, diiroilchst zugehen. Ks 
enthält, wie bekannt, kurze Aufsätze ans dem ganzen Gebiete der 
w est deutsche n Geschichtsforschung und berücksichtigt besonders die 
für dieses Gebiet so witlnifrt römische Zeit. 

Iii den wissenschaftlichen Sitzungen, deren wir 16 ab- 
hielten und welche sieh der gleich regen Thcihuhme seitens der 
Mitglieder wie in den Vorjahren erfreuten , wurden nachfolgende 
Vorträge gehalten: 

1) Einwanderungen in Frankfurt im tj. Jahrhundert, (Dr.//.™« 
Nalbusins.) 

2) Die Cronberger Schlacht am ij.. Mai 13B9. (Dr. 0. Htuer.') 

3) Eine kaiserliche Kommission gegen Frankfurt 1640. (Dr. 
/. Kraianer.) 

4) Frankfurt während der Verwüstung der Pfalz 1689. (Dr. 

R. Jung.) 

j) Der Plan einer allgemeinen Akademie in Frankfurt 1781, 

(Professor Dr. V, Palnlin.) 
t) Geschichte der in Frankfurt erschienenen Zeitschrilicn bis 

t8l}. (Dr. A. Oietf.) 
7) Der Frankfurter Liederdichter lohann Jakob Schütz 1640—90. 

(Pfarrer Dr. H. Dicht»/,) 

5) Geursä Ludwig Kriegk als Frankfurter Geschichtsschreiber 



12) Der ILsisptait.ir des Domes von [uhami Schilder «in Ham- 
berg. £0. Domtcr-van Rkbttr.) , 

i]) Das Frankfurter Lokalstück «Der Prorektor« in seiner 
ursprünglichen Gestalt. (Dr. H. Grole/tad.) 

14) Die Römischen Befestigungen zwischen Neckar und Main 

oder die Miyeiianüe Mimilmylnie nach eigenen Aufnahmen, 

(F. 

1 ;) Der Pfahlgrahen in der Wetterau nach cisenen Hirschlingen. 
(F. Atf«-.) 

,h) LVher die llimetischriii. (Dr. K. Th. h'mhr.) 



(Dr. Je. Frtmiag.) 



9) 




rki. (0. Cn.illl 



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- vni - 



ondenzblatt der Wes 



unseren verbindlichsten Dank aus. Wir fühlen uns den Herren, 
welche von auswäre hierher gekommen sind, um ar> unseren SitzunRs- 
jbenden zu sprechen, zu Gesunderem Dank verpili Jitct ; so [leim 
F. Kofltr aus Darmstädt, der uns an zwei Abenden die schonen 
Resultate seiner imsiötiijei: Forschungen vorutt'idin :i.u, und unifMi: 
i-Lk.L-uL^JtM-cdc. Herrn Ardiivr.uh Dr. Greltfad aus Schwerin i. M„ 
der, auf längerer Reise begriffen, die Vorträge im Winterhalbjahre 
eröffnet hat ; möge der zahlreiche Besuch und der lebhafte Beifall, 
der ihm an diesem Abend zu Thei! wurde, ihm gezeigt haben, dass 
sein langjährige.! verdienstvolle:; Wirken in unserer Mine von unseren 
Mitgliedern nicht vergessen worden ist. 

Die Veranstaltung der aHjf.lirlicli in (,e:nei:i.eli..f"t mk .lern Verein 
für das historische Museuni und dem Freien Deutschen Hochstift 
begangenen Witte k e I m atms- Feier lag im verflossenen Jahre uns 
ob. Sie fand am n. Dezember im Lokale der Künstlergescl [schalt 
stau. Herr Dr. //. I',il!»:<tar. lieferte in seinem Vortrage Über die 
Frankfurter Kün stlerfamilie Prestcl einen interessanten Beitrag zur 
Kunstgeschichte unserer Stadt. 




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Die geselligen Zusammenkünfte wurden auch in diesem 
Jahre, leider unter nicht sehr starker Theilnalime, fortgesetzt. Es 
■vu'iL'i; in ,i;ii!,cll>-n viH/i]^i\vi.'i'.c [-rjüliiikii-iL-nsicti vorgelegt. Die 
Herren H. Slitbtl und 0. Lwdkeimer hatten die Güte, uns aus ihren 
schiinen Sammlungen Bilder und Druck Schriften zur Frankfurter 
Geschichte und Zeichnungen aus Alt-Frankfurt vorzuführen. Beiden 
Herren sprechen wir auch jsi dieser Stelle linieren testen Dank für 



die Arbeiten am Kanalh.-.u auf dem Kram- und Weekmarktc zu i 
wachen halten. Es ist unseren Mitgliedern bekannt, welch,' \vid 
Ausbeute an diesen Ürten ml Tage gefördert worden ist. Zum e 
Male haben sich zweifellos Ucberreste einer Römischen Niederlas 
auf der Dominsel, ja sogar inschriftliche Zeugnisse derselben in Gt 
von Lcgionsstempeln vorgefunden — ohne alle Frage das bei 
samste iirgebniss, welches das abgelaufene Jahr für die Kenn 
der Frankfurter Geschichte uns gebracht hat. Es drangt um 
unabweisbare Ueberzeugung auf, dass unter dem Boden, auf 
wir leben, noch gar manches werthvolle Dokument zur Gesell 
des alten Frankfurt ruht, und mahnt uns zu der wiederholte« 
m die stadtischen Behörden wie an die privaten Unternehmer, l 
Konservator CorniO in Kenntniss setzen zu wollen, falls sie bei 
Arbeiten S|t.n un i'ruiie:i-i ii-.-.iten linden, i.len Herren Dr. A. Iljumi 
Dr. G. (Voljf und Chr. L. Thomas, welche sich mit Herrn C 



Befehl Ludwigs XIV. t 



om;i^ Kt.-i ; ..if/t Ht/: Dr. JJ.-.v, ; .iu- Lidvn.v. urJi^eh, um:. die trdiiia! 
erhaltenen Hau- und Befcstiguogswerke der Stadl, sowie das Schlois 
des Pürsten zu Isenburg-Büdingen in seinen interessanten lim zeiheil eil 
zu a-igen. Die städtische Hau- Deputation gab uns in dankenswert her 
Weise Gelegenheil, ein ah ehrwürdig es, vaierst-idtisclies Bauwerk, die 
Dominik an erkirche, nach ihrer Wiederherstellung zu besichtigen. 

Die Generalversammlung des G csamm t Vereins der 

JjuI^!i-j:1 [.jc-J^d)'..- MM.i AUci^HMliV. a^Ult [.'.liJ Alll.Lllys S;|Ki;u:.iLl- 

in Metz statt; unser Verein wurde auf derselben durch seinen Vor- 
sitzenden, Herrn Professor Ur. Kiese, vertreten. Die Protokolle der 
Versammlung, über welche Ihnen unser Vertreter bereits in einer 
Vcrcinuiuuug Berieht erstattet hat, sind im Korrespoiidciizblatt des 
Gesamnu Vereins abgedruckt, tragen von näherem Interesse ilir unsere 
Vereiiisiiestrcbangen kamen in Meu nicht zur Erörterung. Wir 
möchten bei dieser Gelegenheit unsere Mitglieder daran erinnern, 
dasj der Gesammtverein eine besondere, monatlich erscheinende 
Zeitschrili, dai »Korrespondeuzblatt des Gcsainnitvereinsa veriiffeut- 
licht, Meiches iu dem billigen Preise von j Mark jährlich za be- 
ziehen ist; es enthält l'cbersiduen über das wissenschaftliche Leben 
in den jetzt heinahe luo deutschen Gescliicliisvereinen, sowie iahl- 
reiche geschichtliche Aufsatze von allgemeinerem Interesse. Der 
\ urstand i-i ^erne tvreii, etwaige Bestellungen auf das Kurrespon- 



Wir lenken schliesslich die Aufmerksamkeit unserer Mitglieder 
nochmals auf die Vereinsbibliothek und das Lager der 



Generalversammlung Bericht erstMtel haben. Im abgelaufenen Jahre 
wurde die Bibliothek nach vollzogener Neuaufstcllung revidirt und 
der Katalog zu Einte geführt; d.i-. Seil ri [i en ki^^-r wurde durch Ankauf 
der Restauflage des dritten und vierten Heftes des Archivs für 
Frankfurts Geschichte und Kunst (1844 und 1847) vergrößert. Die- 
ie:iiecn Herrin, weicht; ijire Vereinter, lifetitlidiiie^en üli iiiiisMijjLN-.i 
Preise aus unseren Üeständcii ergänzen wollen, bitten wir, ihre 
Wütische dem Vorstande zu äussern. 

Mit Je;- Ilottmmi;, Jass innere Arbeiten im Jahre 1890 von 
gleichem Erfolge gekrönt sein möchten wie diejenigen der letzten 
Jahre, schliessen wir diesen Berieht. 



vorjähriger 




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=T — 






























Buch m er-Ar taten 


— 




92 


75 
















r p M a35 "-| (in |i° ■nlimdluii" in Trier tut 












der Wehdem 'ilicn Zeitschrift nebst l'urtu 












und Benutzung von 5 Extra-Spalten in 
























1-1 Keller liier Ank.ml von -'.il) 1-^eiuptareii 












des Archivs für Frankfurts Geschichte und 












Kunst, 3. und 4. Heft 


■10 










H. Laupp'sche Buchhandlung in Tobingen, 












pr. Saldo des Bücher'schen Werkes . . 




25 








A. Frisch in Berlin, phoitujrnph. Verviel- 












fältigung einer Kaiserurkunde .... 










1 - . 


A. Ostcrrieili, liier, Archiv für bnmkfuns 










Geschichte und Kunsi, III. Folyc, 1. Bjnd 








, , : Honorare 


587 




2779 


17 


' Fr. Unkoaten-Conto 








l.okalmicihc 


m 






Beitrag für den Ges.tnimuircin .... 


10 










Ueiseveri;ii![[nj;i-n iiiid Spesen bei Ani-t!iis;e]> 












Vereinsdiener 












Honorar für Ordnung leiten in der Bit- 




















Anzeigen 










Dockarbeiter! 


Iii 


70 








Erhebung Jet Mii^lieder-HeiLfa'iie üii.I Aus- 












tragen von Vereinssel triften 




24 








Schriftliche Arbeiten 


20 










Schreib- und Packmateti.il, \'eii;iiiii]i^eii tut 












Dienstleistungen, l J uru und M>ii-,ii;;e k'.L-!:)'. 












Ausgaben 


2;i7 




1043 


42 




Pr. CaSHtt-Conto 












Barbestand 






■><<} 












um 





den 3!. Dezember ]H89. 



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- XIV - 



i Vermögen ili-s Vereins l'usMmi .im 51, l)iv.c:nhi;r 

Casea- Conto Mk. 291.48 

Sparkasae-Ccnto I.09B.43 

Effekten-Conto „ 551.68 

Bibliothek-Conio 1,706.70 

Verlaga-Conto „ 7,136.37 

Invenlar-Conto , 1,171.37 

Mk. 11,956.03 



Hl. Bericht über die Thätigkdt des Vci 



Das verflossene Vureinsjahr, über welches Hillen Jer Vorslam 
nachfolgenden Bericht zu erstatten die Ehre hat, ist für uns ohm 
besondere Erlebnisse im guten oder schlimmen Sinne vorübergegangen 
die Thätigkcii Jes Vereins, soweit sie an die Oelt'emlichkeit trat 
ist die gleiche geblieben wie in Jen Vorjahren, und von der aktiven 
und passiven Theihuhnie Jer Mitglieder an unserer Arbeit darf das- 
■,i-!lv gcviui, .ilu:r Joili jjl!^ tieni Wunsche Auvjrucl; ge«i'iH:ii werden. 
Jass Jicse Belli eil ig ung sich von Jahr zu Jahr mehren möge. 

Der Vorstand des Vereins bestand iweh den von der vor- 
jährigen Generalversammlung getroffenen Ergänzung!. wählen aus Jen 
Herren: 

Konservator Otto Cornitl, 

Pfarrer Dr. Hermann Diehtnl, 

Maler Olio Domer-wn Richter, 

Stadtarchivar Dr. Rudolf Jimg, 

Oberstabsarzt Dr. Karl Theodor Katlie, 

Kaufmann Wilhelm Afaffi«, 

Hantier Alfred um Neufvittt, 

Senator Dr. Emil von Cht», 

Sreuerltasse- Vorsteher Gustav Reullmger, 

Professor Dr. Alexander Riese, 
Die Acmter im Votstande waren in derselben Weise besetzt wie 
im Vorjahre: den Vorsilz hatte Herr Professor Rhu innu, Jessen 
Stellvertretung lag Herrn Dr. Küthe ob, Schriftführer war Herr Mappes, 



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Vcreinsbibliothck wurde von Herrn Dr. jung geführt, welcher sich 
auch der Redaktion unserer Vcrcinsnachrichtcn im Korrespondenz- 
Mime der \Yes:ileiusci,eu »It.elirif'i uiitcr/.og. 

Aus dem Vorstände haben dieses Mal die in der Ceneralver- 
i.imir.luiiü ..in JS. J.uiii.-.r :SS-j licv.jMter. 1K rrci: Dicht«'., /;('■;", /üo'v. 
von Neufville und von Oven auszuscheiden. Mit Ausnahme des Herrn 
mm Neuflilk, der zu unserem Bedauern auf eine etwaige Wieder- 
wahl verzichtet hat, haben die genannten Herren, die sämimlich dem 
Vorstande bereits seit längeren Jahren angehören, sich bereit erklärt, 
wiederum in denselben einzutreten; ihre Namen linden Sic auf dem 
i„ Ihren I Linde, be.ukiliJ.e,, Stimmzettel, auf welchem wie üblich 



neue Jahr mit nur 4:1 Mitgliedern betreten. Wir wiederholen ange- 
sichts dieses kleine,, Rückganges in unserer Mitglicdcrz.ihl die Mahnung, 
für neue Genossen zu werben ; je grösser unsere Zahl, um so leichter 
können wir den in unseren Satzungen ausgesprochenen Aufgaben ein- 
sprechen. 




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berger genannt; wenn auch beult, wenigstens in llirtn letzten Jahren, 
vch rtliei; .vi un-eren Ar^L-iroD Liethe;] igi er. iij-jr iin-eren ■■]!.■ 
Sitzungen beiwohnten, so beklagen wir doch in ihnen zwei Manner, 
welche der Geschieht l-'iariMnrr;. -.inj den aus unseren Kreisen her- 
vorgegangenen Arbeiten ein reges Interesse widmeten und selbst 
werthvulle Beiträge zur Aufhellung der geschichtlichen Vergangenheit 
unserer Stadt geliefert haben. In Wsismam fanden die festlichen 
Veranstaltungen, die Frankfurt im laufenden Jahrhundert zu nationalen 
Vereinigungen der S. : i:i;;ui und Schiiizen int", einen schwungvollen 
Dichter und gewissenhaften Chronisten; durch seine Beschreibung 
und treffliche Erläuterung der auf der hiesigen Städtbibliothek auf- 
bc wahrten lugendarbeirer: Goethes hat er sich auch auf Linderem 
Gebiete verdient gemacht. Wa*aä>ttg tri Verdienste um die Wieder- 
herstellung unseres altehrwürdigen Domes, für die er in Schrift und 
Wort mit künstlerischem Verständnis wirkte, sind allgemein aner- 
kannt und sollen unvergessen bleiben. 

Nachdem wir schmerzlicher Verluste gedacht haben, erinnern 



Di 



dem er vor mehr als drei Jahrzehnten als eines der ersten Mitglieder 
beitrat, in dessen Vorstand er seit Jahren die Vereiusinteressen in 
hervorragender Weise zu fordern wusste. Von dem Vorsitzenden 



- XVIII - 



ein Urilicl J.llirhuilJcrl dun Verein durcll alle Piusen seiner Enlwidtlimg in Treuen 
.ihfrelui:!, ci!ri f ;i: T!ij.!i : :.-:.:i nui .-„,;.■» i-üJli :.n,i i!:n; iii.r.i.'j],- \vi;b«:s;e iVirJe 
rung esi Thcil venlöi bswn. tlire Alili.LiiJliinntii k-jjtn man nie. fache l'uaiiie m. 
Jer städtischen Gesehene, i» .Ii tu Ticd^M-eii und der Kuhurcnlwicklutlg der 
Vikmi lI' In ircffiikher Weise klar und liiUen /'.ieraVii innerer Vcruiiiudiriftcn. 
Ilm: Vorträge, Hm- TlieiliuliiiiL- .111 Jen I) in In,! innen der Vercinwbcnde li.iben viel- 
fach belehrend und aiueiMiii !-,v.„i.i. L ,„l .km L'm.inn.L-. da» Sie ab Mitglied 




nur J.is KorrcsyioTKk-ii/bkm der \Yi::.uk-Litsdieii Zeitschrift zugesendet 
werden. Docli sind unsere Arbeiten jetzt so weit gediehen, dass im 
Laufe Jeu Februar der neue Hand des Archivs für Frankfurts Geschichte 
und Kunst, Jer drillt der dritten l : ul;^, an Ai..<;jibi: gelangen wird. 

«erden. Er beginnt mir der Arbeit des Herrn von Heyden über die 
Frankfurter Ehrenzeichen, welche wir Dank der Freigebigkeil der 
Dr. j. ! : . Iloelmiri 'y/byr: N'-idlLi^-Adliiiili-! 1 ,u : .un n:il |i! iiciiiii;,.: 1 I .,: kü- 
Jriiil.i.-.k'n .s:iv.t.itti-n knMr.-.'ii; ik( ^^h.iiiiikii AJil:.iliv.|-.i'ie>li. j:1;> 
sowohl die Arbeiten unseres Vereins in liberalster Weise förderte, 
wie auch ausgedehntere Publikationen aus dem Gebiete der frank- 
furter Geschichte in Jen leuten Jahren ins Leben rief, sprechen wir 
nochmals unseren verbindlichsten Dank aus, au dem sie uns int ver- 
gangenen Jahre von Neuem verpflichtete, indem sie die zu den 
Heidnischen Takln gew.lhrtc Unterst in zu»!; von Mk. S.K) aut'Mk. iii.hi 
erhöhte. Die weiteren Aufsilne schildern die bisher geschehenen 
Verleihungen des Frankfurter Eh renbürger rechtes, das Verhiiltniss 
l ; r.i!iki'uns i.v.\ ("tu nwisi schon Republik in den Jahren 1795 und 17^6, 
die Verhaftung Voltaires in Frankfurt im Jahre 1753, Schillers [ugend- 
dramen auf der lTjülitiirter Hiilun; ; Jen lieschluss macht eine Dar- 
-■^■lLiii:; ;ir-, 1 dir Ikikiiitiui; der ]HKy am Kr.mtmarkt gefundenen 
Resie aus der Rümerzeit, der eine Tafel mit Jen damals ans Tages- 
licht geforderten Legionsstempeln, Jen ältesten Urkunden vom Dasein 



Mi 



■r w is:.cnst'-uli::i::ii;!i IkurK'inui^ J-jr Y.iiitM.iii;i'» 
>i der v.iitrUtiiiisilien Goschidiu' 711 Gnu- km] 
uliigen, Jnss die bisher in Jen Kiflizciisdiri 
-pn- > Im ü.l: lii J;u L'i jtcrndi mm ili'i »Invenurt 
Itarehivsn durchweg wohlwollend und günstig 
un wir dies .m-, Kn:m::i.,ii^ti[. Miiulti/i 

1, ein der Wissenschaft nützliches Werk beyun 



Üic Zahl unserer wissenschaftlichen Sitzungen war im 
abgelau fcnen Vereinsjahre aus verschiedenen GrunÜLii uiwa- ij. i. r ■ 1 1 ;j u i 
.ils in den Vorjahren. Die 13 Abende, an welchen «,'ir uns im 
liesMurau: Palmen m wissenschaftlichen Verhandlungen vereinigten, 
bracluen uns die nachfolgenden Vorträge: 

1) D.ii Römische Frankfurt. (Dr. Hiimpicritn.l 

2) Das Kaufhaus der Deutschen (l-'ondaco dei Tedeschi) in 
Venedig und Frankfurts Antheil am deutsch-venetianischen 
Handel im Mittelalter. (Dr. R. Jung.) 

j) Geldvcrkchr, Preise und Lebenshaltung in der ersten Hälfte 
des 18. Jahrh. (Dr. G. Scimapptt-Arndt.) 

4) Frankfurt zu Goethes Jugendzeit. (Pfarrer Dr. H. Dechen!.) 

5) Die Ehrenbürger der Stadt Frankfurt a. M. (Dr. R. Jung') 

6) Frankfurt und die französische Republik im Jahre 1796. 
(Dr. /, Kracauer.) 

7) Die französische Verwaltung der Rhcinlande und die Vcr- 



y) Die Schlacht im Teutoburger Wald. (Professor Dr. A. Rieie.) 
in) Die Hauptergebnisse der Hanauer Ausgrabungen in den 

letzten 10 Jahren. (Professor Dr. G. IVelff.) 
11) Diu Helierberminu Komi; Sigmunds in Siet'a 1433. 

(Dr. K. Schellhasi.) 
13) Eine Kaiserreise im Jahre 1475. (Dr. K. Schellhass.) 
73) Die Entstehung der geistlichen Spiele des Mittelalters in 
dramatischer und szenischer Beziehung. (Dr. R. Fromng.) 
Von diesen Vorträgen, i'il'tr weL-he Sil- kurze, mei.t mn den 
Herren Rednern herrührende Berichte im Korrcspondenzblatt der 
Westdeutschen Zeitschrift linden, sind öder werden demnächst 
gedruckt: No. 1 im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 
dritte Folge, Band 31 No. 4 in der DidaskaÜa 1890 No. 52—57; 
No. 5 und 6 im Archiv für Frankfurts Geschichte nnd Kunst, dritte 
Folge Band 3; No. 8 in der Kleinen Presse 1890 No. 370; Nu. 12 
im Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, dritte Folge, Band 4; 



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liehe Administration 
en gleichen idealer, 
mlwollcnd gedenkt, 



Jahre drei Ausflüge des Vereins. Der erste find wie üblich 
am Himmelfahrtstage, den 15. Mai, statt, und führte uns in den 
Odenwald: v:'ii Rcinhcini «mg es über Schloss Lichtenberg, den 
Ringwall Hainenbure ^ die Ncunkirchencr Höhe nach der sagen- 
umrankten Ruine des Rodensteins und von da nach Reichelsheim. 
Der /wehe Ausflug t'.'.nJ am 22. Juni stau; er galt hauptsächlich 
dem prächtigen Maiustadtcheu Miltenberg, welches die Theilnehmer 
von Klcinheubach übet die Hcunesaulc:i v.nJ Jas Castrum marschirend, 
zur Mittagszeit erreichten ; Herrn Kreisrichter Conrad/, der unsere 
Mitglieder an diesem Tage in ebenso liebenswürdiger wie sach- 
kundiger Weise führte, sei auch hier unser bester Dank ausgesprochen. 
Der letzte Ausflug wurde am 24. August unternommen und galt 
wiederum dem Odenwald und insbesondere dem schon früher von 
uns besuchten Breuberg; leider war uns die Witterung an diesem 
Tage wenig günstig. Üer Vorstand weiss sieb in ÜchereinstiTilnumg 
mit Jen zahlreichen Theiluchiiicrn an jenen Ausflügen, wenn er den 
drei Herren Kalkt, -: Xtilkasi<,> -.md Au; er, ■.■.eiche als K\kursions- 
Kommission umsichtige Vorbereite! und glückliche Führer unseres Ver- 
gnügens waren, auch an dieser Stelle seinen Dank ausspricht und der 
llollnung Ausdruck gib;. Ja:,:; diese Herren auch im lautenden Lhr. 
uns einige genussreiche Tage ausserhalb Lrankfiirrs verschallen werden. 



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Zum Schlüsse sei noch kurz der vorjährigen General-Ver- 
sammlung des C esaramt- Verein s der deutschen Gesclüchts- 
und Altcrthumsvercine gedacht Di sie am 7. Sept. zu Schwerin i. M, 
dem WohnsitK unseres Ehrenmitgliedes, des Herrn Archivrath 
Dr. H. Greifend, stattfand, su glaubte der Vorstand von der Ab- 
ordnung eines seiner Mitglieder Abstand nehmen zu dürfen und bat 
Herrn Dr. Grelefexd, auf dessen Anregung die Versammlung dorthin 



«rufen worden w 



Ichen unser Vci 
if der Tagesordn. 



weis auf das, was wir in den beiden letzten Jahresberichten Ihnen 
darüber mitgetheilt haben, und sc h Hessen mit der Hoffnung auf 
irM.Limdii- Arbeit in dem neuen Jahre 1891! 



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IV. Rechnungs-Abschluss für das Jahr 1890. 



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- XXIV - 













1890 An Casga-Conto 
















291 




An Milgliuder-Ktilray-Contu 










:<1. Ik/ 


Jahresbeiträge der Mi[glicder des Vereins 






28T,.'. 


_ 




An Subvcntions-Confo 












Suhvtiuiüji [!,t stiultisihuii Behörden k-hufs 












Drucklegung der Archrvinventare . . . 


10(10 










Subvcmion der Adimnisirarion des Dr. Boeh- 












nicr'schen Nachlasses behufs Hersicllung 












von Fnrbcndnickiarelii zum Archiv für 












Franl; furts Gesch i ch l e und K u n sl, I II . Fol j;c, 














1 Iii Hl 




SO0» 






An Effekten-Conto 












Erlös der Coupons Jet iiiterr. Loose . . 
\ 

\ 






21 


8C , 

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Ausgabe. 











H. 


pr. 


M. 




1800 


P Bibli 
















































Pr. Vorlags-Conto 




















































endrnckMfeln 












Archiv fürFr 
















Kunst, Hl. Folge, 








50 
























































490 Kxc.Oj.Urc de 




ondenzbLttes 


















3<Hi 


60 








Hunor.ire . . . 






6!).i 




3S3ö 




■ ' 


Pr. Unboslen-Conto 

Anschaffung von Ka 


senbOch 


rn und eines 












Prorokotlbuches 
















Anzeigen . . . 














„ . Lokalmirthc . . 














. . . Beitrag zur General- 
















Beitrag für den Gcs 


im Vc 




6 










Spesen bei den Ausf 
Vereinsdicner . . 




L 'v "' 


18 


T 








Erhebung der Miigli 


deV-Beit 


lg« .... 


SB 










Sdiriftüciit ArWiien 
















Porti, Schreib- und P 




Iii Verjüng 












für DieiisrtcLstnno 


, lSi ,d s 


nstige kleine 












Ausgaben. . . 






U, 










Pr. Cassa-Conto 
















Barbestand . . 












04 














iliiS 






Dezember 1890. 
















C. Reutlingar, 










J. 7.. K a55 STi 


ahrer. 







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Vermögen des Vereins bestand ,1111 Ji. Dezember iSnu in 

Gissa-Conto . - - Mk. 6M.1M 

Sparkas9P-l.oi.i-. „ 1,006.4» 

| ti.-u<. r ,.u..-.i.. IMi' 

Bibllothek-Como ... : "" 

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tnvriil.ir-l.unl'> 1,171.37 



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